Abonnement: 70 Pfg. monatlich, Bringerlohn 50 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 pro Guartal Einzel⸗NRr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Nk. ———————ů Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: 5 der Stadt und Umgebung Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt für den Kmtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Seitung für Südweſtdeutſchland; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Ble Buchdruck⸗Abkeilung.. 34 Redaktion. 3 Exped. u. verlagsbuchhdlg. 28 Eigenes Redaktionsbureau in ver Beilage für Literatur und wiſenſchaft Nr. 312. Maunheim, Mittwoch, 9. Juli 1913. Die rumäniſche Aktion. Der bulgariſche Standpunkt. BVoneinembeſonderen Korreſpon⸗ denten. Sufia, im Juli. nge. Es gilt, mit vollem Recht, als ein Merk⸗ 5 mal des politiſchen Dilettantismus, die Grund⸗ 1 ſätze der bürgerl. Moral dort anwenden zu wollen, wo es ſich um große, das Schickſal von Ländern und Völkern beſtimmende Fragen handelt. Ge⸗ rade unſer Zeitalter hat das Wort„Realpolitik“ geprägt und dadurch zum Ausdrucke gebracht, daß der wirkliche, greifbare eigene Vorteil allein das Ziel einer Politik, die auf dieſen Namen An⸗ ſpruch erhebt, ſein darf. Wer politiſche Ge⸗ ſchäfte treibt, muß ſeine Gefühle zuhauſe laſſen und„bewußten Egoismus zur ober⸗ ſten Richtſchnur ſeines Wollens und ſeines Tuns wühlen. gibt es eine politiſche Moral, Und ſind der Realpolitik, wie allen menſchlichen Dingen, gewiſſe Grenzen geſteckt, deren Ueber⸗ ſchveitung ſich zu rächen pflegt und daher ſaſt im⸗ mer eine Unklugheit iſt. Rumänien iſt im Be⸗ griff, eine derartige Unklugheit zu begehen, von der man, nach Talleyrands Ausſpruch, ſagen möchte, daß ſie ſchlimmer als ein Verbrechen, daß ſie ein Fehler iſt. Und das geſchieht innerhalb weniger Monate zum zweiten Male. Rumä⸗ ſich Bulgarien befindet, an ſeinen Rumänien ab⸗ gekehrten Grenzen Krieg zu führen, ausnutzen, um Bulgarien zur Abtretung von Gebietsteilen zu zwingen, auf die es aus keiner Urſache ein Anrecht irgendwelcher Art herleiten kann. Man hat für eine ſolche Handlungsweiſe im bürger⸗ lichen Leben ſehr ſtarke und deutliche Bezeich⸗ nungen, und die Geſetze aller Nationen bedrohen ſie mit harten Strafen. In der Politik wurde 5 für ziviliſterte Staaten unwürdig er⸗ Man muß, zum Verſtändnis des Ganzen, ſich deſſen erinnern, daß Rumänien friüther immer den Standpunkt betont hat, kein Balkanreich zu ſein. Die Rumänen glauben ſich berechtigt, auf ihrz wahre oder vermeintliche— romaniſchc Abkunft ſtolz zu ſein und von dieſer Höhe auf Bulgaren und Serben, Griechen und Montenegriner mit Ueberlegenheit herabzublicken. Rumänien konnte ee wurde,— es iſt eine erwieſene Tatſache, daß es die Aufforderung zum Beitritt ablehnte, gerade nien will von neuem die Notwendigkeit, in der dem Ballanbunde beitreten, als er gegründet weil es Balkanmacht ſei und kein unmittel- (erbendblatt) 9 beſesigge 1255 10 2. 1 8 2 2 1 1 ee, der mazedoniſche Urieg. e 12 10— edee 7 22 e ee Se N 22 D 22 er ee D .. e*%, N g,, f. 97 1(Mae ,—005. ze e „ doee, , ee— e eeg N JDer 8 2—* *, fe Sene, e, gegru N Hmiabl +— 8 4 8 Nlaris K 5 4 G% N„. Shen F I der 9. 29 00 aOolen—eie,.— 12 532 2 28 Klometee———— bares Intereſſe an einer Auseinanderſetzung unterzden Balkanſtaaten habe. Man behielt ſich allerdings wahrſcheinlich ſchon damals in Bu⸗ kareſt vor, dabei nicht ganz leer auszugehen, und ohne den nachhaltigen Druck Rußlands hätte Rumänien bereits am Anfange des Krieges zwi⸗ ſchen dem Balkanbunde und der Türkei ſeine Armee mobiliſiert, um Bulgarien zu zwingen, einige Armeekorps an der rumäniſchen Grenze zurückzubehalten und ſeine Streitkräfte empfind⸗ lich zu ſchwächen. Wenn Rumänien während des Krieges neu⸗ tral blieb, ſo war dieſe Neutralität alſo eine unfreiwillige und ganz gewiß keine wohlwollende. Sie zu belohnen, hatte Bulgarien nicht den min⸗ deſten Anlaß. Zar Ferdinand J. gab einen neuen Beweis der weiſen Mäßigung, die dieſer Herrſcher auch im Glück niemals verleugnet, als er trotz dem heftigen Widerſpruche der öffent⸗ lichen Meinung um des Friedens willen Rumä⸗ nien ſchließlich jenen Gebietsſtreifen abtrat, den die St. Petersburger Konferenz Rumänien zuge⸗ billigt hatte. Damals ſchon befand ſich Rumäniens Vor⸗ gehen im ſchroffen Gegenſatze zu jener politiſchen Moral, von deren ungeſchriebenen Sätzen man ſelten ohne verhängnisvolle Folgen abweicht. Rumänen und Bulgaren hatten vorher immer gute Nachbarſchaft gehalten. Seitdem Siliſtria rumäniſch wurde, iſt der Same der Zwietracht — einer künſtlichen und überflüſſigen Zwietracht — zwiſchen ihnen geſät und kann in Zukunft böſe Früchte zeitigen. Aclite d GHeneebefes kleit zukäme. Die rumüniſche Theſe. zuſscifen fumeient un Heen, Aber Rumänien gibt ſich nicht zufrieden mit dieſem müheloſen und unverdienten Gewinn. Es wiederholt ſein früheres und unfaires Spiel. Serben und Griechen möchten von der Kriegs⸗ beute mehr, als ihnen nach Recht und Gerechtig⸗ Ein neuer Krieg iſt entbrannt, deſſen Einſatz die mazedoniſchen Gefilde bilden. Diesmal hält Rußland, das dem erſtarkten Bul⸗ garien vergeblich, als führende Macht des Sla⸗ ventums, ſeinen Willen aufzuzwingen ſuchte nicht mehr zurück. Rumäniens Ankündigung, einem bulgariſch⸗ſerbiſch⸗griechiſchen Kriege nicht untätig zuſchauen zu wollen, hat dieſen Krieg recht eigentlich erſt möglich gemacht und hervor⸗ gerufen. Rumänien will ſich zum zweiten Male, trotzdem es keine Balkanmacht zu ſein behauptet, die Balkanwirren zu müheloſem und unverdien⸗ tem Gewinn auf Koſten Bulgariens nutzbar machen. Wenn es ihm gelingt, wenn Zar Fer⸗ dinand I. wiederum ein Opfer bringt, um ſich im Rücken vor einem Angriffe zu ſichern, für den außer kraſſer Habſucht kein Grund zu finden wäre, ſo verdient er den Dank Europas. Stunde aber wird kommen, wo Rumänien es bereuen mag, die Gebote der Völkermoral ſo ſkrupellos beiſeite geſchoben zu haben. Die —W. R. K. Paris, 8. Juli. Dem„Matin“ wird aus Bukareſt geſchrieben, daß gewiſſe diplomatiſche Kreiſe die Aktion Ru⸗ mäniens nicht gut heißen. den Krieg ſolgende Argumente an: Weshalb Man führe gegen ſoll ſich Rumänien ſchlagen? Es hat kein Feinde. Seine Nachbarn ſind befreundete N tionen. Die Mobiliſation iſt ein bedauer werter Fehler. Was würde jetzt geſchehen, u. Bulgarien Serbien gegenüber und geg Griechenland nachgäbe, oder wenn es Serbien⸗ gegen Rumänien alliierte? Rumtänien demobiliſieren oder behuf von Territorien einen grauſamen Kri Die rumäniſche Theſe iſt bekannt der Mächte, der ſich, immer nach dem mann des„Matin“, Deutſchland und lien anſchlöſſen, laute dahin, daß, wen rien ſich loyalerweiſe dem Schiedsſf worfen hätte, anſtatt ſeinen frühe den Krieg zu erklären, Rumänien nicht mob ſiert, ſondern ſich wahrſcheinlich den Alli angeſchloſſen hätte, worausgeſetzt, da Forberungen Rechnung getragen worder Anſtatt deſſen habe Bulgarien, insbeſon bezug auf die Grenzfrage Siliſtriens, gegenüber den Unbeugſamen geſpielt licherweiſe habe Rumänien die Gedu * 15 ZSaimis über die La *Dresden, 8. Juli. Der ehemal! chiſche Miniſterpräftdent Exzellenz Za der geſtern dem König Friedrich Thronbeſteigung des Königs Konſt zeigte, hat ſich einem Journaliſten g. gendermaßen geäußert:„Der neue wenig. Ertechenland war f. Feuilleton. Heuri Nocheforts Flucht aus MNMNoumea. art er⸗ treten; vor einer Klippe weit draußen im Meer den beiden anderen ein wenig voraus; da ſtieß nun das Warten, das mir ſo endlos lang vor⸗ kam, daß ich bereits zu glauben begann, das glänzten allein in dem nächtlichen Schwarz, das mich umhüllte; da verſchwand eines dieſer Lich⸗ ſchienen(Broſch. 10 Mark, in Leinen geb. 12 Mark) und gehören mit zu dem Beſten, das dieſe vorzügliche Memoirenſammlung enthält. Mit Erlaubnis der Verlagsbuchhandlung ent⸗ nehmen wir dem Buche Rocheforts Schilderung ſeiner Flucht aus Neukaledonien— dorthin hatte die franzöſiſche Regierung den politiſchen Un⸗ ruheſtifter verbannt— die ihn auf einem eng⸗ liſchen Segler nach Sidney führte. Durch Mit⸗ telsleute war mit dem Kapitän des im Hafen vor Ankr liegenden Schifes alles vereinhart worden. Nackt mußten Rochefort und ſeine bei⸗ den Gefährten ihr gewagtes Unternehmen an⸗ kümen. ſollte ſie ein Ruderboot abholen. Da der Weg in der Dunkelheit kein Ende zu nehmen ſchien, ſo fragte ich mich bereits, wo wir denn wohl ſein möchten, denn ich ſchwamm ich mit dem Knie gegen eine Felſenſpitze; ich ſchwang mich hinauf und faßte feſten Fuß. Wir waren auf unſerer Klippe. Wir verbargen uns in einer Felsſpalte. Und Boot wäre ſchon wieder abgefahren, weil es nie⸗ mand angetroffen. Wir ſaßen feit etwa zwanzig Minuten auf der Klippe und ſprachen ſchon da⸗ von, an Land zurückzuſchwimmen, denn wir glaubten, Grandthille ſei ſchon dageweſen oder aber er habe das Boot nicht bekommen kön⸗ nen. Die fünf Gasflammen beim Zuchthaus ter, dann erſchien es wieder, während das ſel möglich: zwiſchen uns und den Lichtern fuhr nächſte zu verlöſchen ſchien. Es war kein Zwei⸗ ſodaß ihn Noumsa zu, vier oder fünf ein dichter Gegenſtand entlang. Bald darauf hörten wir ein ganz ſchwaches Geräuſch von Riemen und erkannten an der Vorſicht, womit ſie gehandhabt wurden, daß unſere Wir ließen uns ins Waſſer gleiten, mit we⸗ nigen Schwimmſtößen waren wir im Boot und einer nach dem andern wurden wir in den ſchwankenden Nachen hinaufgezogen. Ballisre und Grandthille gaben uns unſere Kleider aus dem mitgebrachten Bündel und wir zogen uns au, ohne uns erſt abzutrocknen. Balliere ſetzte ſich aus Steuer, wir griffen zu den Riemen und ruderken auf den Hafen von wo die Schiffstreppe des maſters auf uns wartete. Trotzdem war das Waſſer noch belebt und ein kalter Schauer durch⸗ rieſelte uns, als plötzlich eine Schaluppe mit ann in unſerer Nähe tauchte. Daß es Wächter waren, ſahen wir an ihren Käppis; glücklicherweiſe ſchienen ſie eben⸗ falls auf verbotenen Wegen zu wandeln, wahr⸗ ſcheinlich wollten ſie ohne Urlaulb denn ſowie ſie uns bemerkten, hielten ſie ſchleu⸗ nigſt von uns ab, und bald waren ſie in der Dunkelheit verſchwunden. Ein zweiter Zwiſchen⸗ fall, der uns begegnete, drohte ſchlimmer abzu⸗ laufen. Balliere hatte ſich im Laufe des Tages genau über die Lage des Engländers vergewiſ⸗ ſert, denn es lagen mehrere Schiffe im Hafen und beſonders zwei Aviſos von der Kriegsflotte, die dazu beſtimmt waren, im Fall einer Flucht auf die Deportierten oder Sträflinge Jagd zu machen. Zum Unglück hatte ſich der Dreimaſter mit der Flut vollkommen um ſich ſelb unſer Kamerad ihn wieder zu erkenn an Land, ſich außer ſtande id wi⸗ Freunde Jourde, Drei⸗ auf⸗ Kapitä ſere Blicke über die Rhede ſchweif merkten wir an einem Schiff ei von uns hatte ſchon zwei Spr als wir plötzlich auf dem De Franzöſiſch ſprechen hörten, das um unverdächtig zu ſein. Un waren ganz einfach im Begriff, Aviſo hniaufzuklettern. Man kann ſich mit welcher Geſchwindigkeit wir wiede Plätze im Boot einnahmen! Der Di Kapitäns Law lag gerade an der Aviſos. Diesmal ſahen wir uns da genau an und als jeder Irrtum ausgeſchloſſe war, ſtiegen wir in aller Gemächlichkeit Leiter hinan.. 5 Im Schiff ſtand uns noch eine täuſchung bevor: Der Kapitän war nic war einem guten Tropfen nicht abhold ſeiner Gewohnheit machte er auch an Abend die Runde durch die verſchiedenens häuſer und hatte uns dabei vollſtändig geſſen. Wir waren daher ſehr überraf uns an ſeiner Stelle der Stewart empfin einzige Mann der Beſatzung, der no war. Er war aber wohl noch erſtam wir, als plötzlich ſechs Burſchen von we trauenerweckendem Ausſehen in vor ihm auftauchten und das S nahmen. Von uns ſprach keiner liſch, um uns dem Meiſter Koch machen, den der Kapit icht gezogen hatte. Zum 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblattſ. Mittwoch, den 9. Juſi 1913. vor allem auch König Konſtantin. Wir wollten ein Schiedsgericht, aber Bulgarien wolltce nicht. Auch König Ferdinand iſt zwar friedlich geſinnt, aber die Kriegspartei hat dort offenbar die Oberhand bekommen. In Athen gibt es eine „ſolche Kriegspartei nicht, denn wir wünſchen den F¹Brieden, nach den ſchweren Kämpfen mit den Türken Die Bulgaren ſtrebten nach Saloniki, das aber konnten wir nicht aufgeben, denn wir haben es erobert, und es iſt für uns von der größten Wichtigkeit. Die Geſandten ſind zwar abberufen, aber wir wollen ſogar noch heute uns einem Schiedsgericht ünter werfen. Bulgarien verlangt alles für ſich und gönnt ſeinen Verbündeten gar nichts. Das iſt natürlich ein unerträglicher Zuſtand. Exzellenz Zaimis ließ erkennen, daß es auch in Belgrad eine Kriegspartei gebe. Er gab auch zu erkennen, daß die Lagederſerbiſchen üei icht ſehr günſtig ſei, unſere Truppen dagegen machen erfreuliche Fort⸗ ſchritte, wie Sie ja auch geleſen haben werden. Ueber das Ziel des gegenwärtigen Krieges läßt ſich ja im Augenblick nichts ſagen. Zuletzt wer⸗ den ja doch wohl auch hier die Großmächte das letzte Wort mitzureden haben. Wir ſind ein Heines Volk und nicht imſtande, irgend etwas gegen ihren Willen zu tun. Wir betreiben auch feine dreibundfeindliche Politik und ſind ebenſowenig gegen den Dreiverband. Doch das iſt ja ſelbſtverſtändlich. Wir miiſſen mit den Großmächten rechnen, ebenſo auch mit der öffentlichen Meinung, der gerade wir ſo viel berdanken. Mit Rückſicht auf die öffentliche Meinung ſind wir gerade gezwungen geweſen, an dem Kriege gegen die Türkei teilzunehmen, die Tradition verwies uns darauf, denn wir ſind im Kampfe gegen die Türkei entſtanden und Fkonnten daher unmöglich an ihrer Seite fechten. Wir haben in dieſem erſten Kriege keine[la⸗ wenfreundl iche Politik getrieben, ſon⸗ dern einfach griechiſche Politik. Was letzt kom⸗ men wird, iſt ſchwer zu ſagen. Es iſt nicht unmöglich, daß die Türkei wieder eingreifen wird, doch erklärte Zaimis, dar⸗ über noch ohne Nachricht zu ſein. Ueber die letzte Frage, betr das weitere Schickſal Salonikis und den bekannten Wunſch der deutſchen Handels⸗ kreiſe, daß Saloniki Freihafen werde, ließ Zaimis erkennen, daß wenig Ausſicht vorhanden ſei, daß dieſer Wunſch ſer⸗ füllt werde. Er meinte indeſſen, daß die deut⸗ ſchen Inteveſſen auch unter der griechiſchen Herr⸗ ſchaft nicht leiden würden. Die Kümpfe. Drohende Vereinigung der griechiſchen und ſerbiſchen Truppen. Wien 9. Juli. Die ſüdſlawiſche Kor⸗ keſpondenz weldet aus Belgrad, daß es der ſer⸗ 5 1 1 1 lungen war. Die 8tägige Schlacht an der Bre⸗ galnitza endete nach ſerbiſcher Anſicht mit der vollſtändigen Niederlage der Bulgaren. Die ganze 4. Armee, die den Kern der bulgariſchen Truppen bildet, zieht ſich in das mittlere Strumatal zurück. Nachdem nun auch Uesküb von den Serben genommen worden iſt, iſt nicht nur der rechte bulgariſche Flügel ſondern auch ihr Zentrum erledigt. Die Griechen dringen ge⸗ gen Strumitza vor. Dieſe letzten Schlachten in Mazedonien ſind die blutigſten und längſten ge⸗ weſen, die überhaupt die Weltgeſchichte kennt. Längere Dauer des Krieges. * Sofia, 9. Juli. Ueber die militäriſchen Operationen ſagt das Blatt„Mir“, nach dem bisherigen Gange ſei zu erwarten, daß der Krieg länger dauern werde, als man anfangs geglaubt habe. Entſcheidende Erfolge ſeien erſt nach einigen Tagen zu erwarten. Bis dahin möge ſich die Oeffentlichkeit gedulden und auf die ſiegreichen bulgariſchen Waffen vertrauen. Im Intereſſe der Geheimhaltung der Operationen dürften bis zu einem endgiltigen Triumph der bulgariſchen Waffen keine Einzel⸗ heiten darüber veröffentlicht werden. Völliges Schweigen ſei heute notwendig. Graufamkeiten der Bulgaren. Berlin, 9. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus London wird berichtet: Eine De⸗ peſche aus Saloniki enthält einen Bericht des katholiſchen Prieſters Michel, des Leiters der franzöſtſchen Miſſion in dem hauptſächlich von Griechen bewohnten Dorfe Kilkitſch, der erklärt, Augenzeuge unendlicher Grauſamkeiten der Bul⸗ garen geweſen zu ſein. In Kilkitſch, wo kürz⸗ lich die Griechen einen militäriſchen Erfolg über die Bulgaren errangen, ſoll dieſer Schilderung nach bulgariſche Komitatſchis die Männer des ganzen Diſtrikts in eine Moſchee eingeſperrt haben. Dann wurden 3 Bomben in die Menge geworfen. Als dieſe nicht explodierten, wurde die Moſchee angezündet, ſodaß 700 Männer ver⸗ brannt ſind. Die Unglücklichen, die fliehen wollten, wurden mit blinden Schüſſen niederge⸗ ſtreckt. Die Frauen hatte man um die Moſchee herum aufgeſtellt und ſie gezwungen, den Feuer⸗ tod ihrer Männer mit anzuſehen. In Planitza hauſten die Bulgaren noch ſchlimmer. Die Männer wurden gleichfalls in der Moſchee ver⸗ brannt. Auch dort mußten die Frauen zuſehen. Dann wurden dieſelben auf dem Marktplatz ver⸗ brannt. * * Budapeſt, 9. Juli. An zuſtändiger Stelle vertritt man die Anſicht, daß der Zwiſchen⸗ fall, der durch die Abgabe von Schüſſen ſeitens rumäniſcher Soldaten auf einen öſterreichiſch⸗ bereitwilligſt mitgemacht hätten. Als ob die Sozialdemokraten nicht auch beim biſchen Heeresleitung gelungen iſt, Fühlung mit den Griechen zu gewinnen. Einzel⸗ heiten werden aus taktiſchen Gründen nicht ver öffentlicht. Die vollſtändige Niederlage der Bulgaren in ſerhbiſcher Darſtellung. Berlin 9. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Ueskuüh wird berichtet: Die Kämpfe bis zur Einnahme von Uesküb nahmen folgen⸗ den Verlauf: Am 6. Juli griffen die Serben die Bulgaren bei Kriwolak von Islam Tſchiflik aus an Um Uhr nachmittags wurden die Bul⸗ garen über die Wardarbrücke zurückgeworfen. Damit begann die allgemeine Flucht in ſüdlicher Richtung auf Pepeliſchte. Die Bulgaren ließen 3 Feldlazarette mit Verwundeten zurück. 2 Ge⸗ birgsgeſchütze, viele Gewehre, Munition und Trains wurden erbeutet. Die Flucht der Bul⸗ garen war ſo eilig, daß ſie nicht einmal Zeit hatten, die Eiſenbahnbrücke über den Wardar zu Fzerſtören Die Verluſte der Serben waren nur ering, da ihnen der Angriff überraſchend ge⸗ ungariſchen Dampfer hervorgerufen worden iſt, leicht erledigt werden wird, da man ihm keine beſondere Bedeutung beilegt. Konſervative Phraſen. Die Darlegungen Baſſermanns über die politiſche Bedeutung der Deckung der Heeres⸗ vorlage(Gen.⸗Anz. Nr. 307), von denen die Preſſe im ganzen Reiche ausführlich Notiz ge⸗ nommen hat, haben es der„Kreuzzeitung“ an⸗ getan. In zwei langen Spalten ſucht das Blatt an den Folgerungen, die der nationalliberale Führer aus dem Ausgang der Steuerkämpfe ge⸗ zogen, herumzumälkeln, um damit die ſchlecht ge⸗ ſpielte Rolle der Konſervativen in ein etwas glünſtigeres Licht zu rücken. Aber auch dieſer neueſte Verteidigungsverſuch iſt mißglückt. Letz⸗ ten Endes beſtand er auch bloß in einer neuen Variation des alten, zum Ueberdruß bereits ab⸗ geleierten Einwands, daß die Löſung der Deckungsfrage ſchon deswegen zu verurteilen ſei, weil die Herren Dapid und Südekum ſo Wehrbeitrag, dem doch die Konſer⸗ vativen ebenfalls zugeſtimmt haben, mit gan⸗ zem Herzen dabei geweſen wären! Warum machen ſich die Weſtarp und Heydebrand kein Gewiſſen daraus, auf Dꝛeſer Bahn, die doch erſt recht in der Richtung des Erfurter Pro⸗ gramms liegt, mitgewandelt zu ſein? Die Frage ſtellen, heißt die konſervative Verlegenheitstaktik in ihrer ganzen Nichtigkeit bloßſtellen. Die völlige Haltloſigkeit dieſes Einwands tritt aber zutage, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß die konſervative Fraktion bercit war, auch für das Zuwachsſteuergeſetz zu ſtimmen, ſofern nur die Beſteuerungdes Kindeserbes,d. h. die Heranziehung der agrariſchen Kreiſe, herausblieb. Das geht aus den Beratungen der Budgetkommiſſion mit aller Deutlichkeit hervor. In der Sitzung vont 18. Juni, in der über die Beſteuerung des Kindes⸗ erbes verhandelt wurde, erklärte der Abg. Dr. Oertel namens ſeiner Freunde, nach dem amt⸗ lichen Bericht, wörtlich: „Dieſer Paragraph ſei für ſeine politiſchen Freunde der ſpringende Punkt des ganzen Ent⸗ wurfs. Von der Geſtaltung dieſes Paragra⸗ phen werde es abhängen, bb ſeine Freunde dem Geſetzentwurfe zuſtimmen könnten oder nicht.. Die endgültige Stellungnahme zu dem Geſetz müßten ſeine Freunde ſich vorbehal⸗ ten; falls das Kindeserbe gegen die Geſetze der Logik miterfaßt werde, glaube er nicht in Ausſicht ſtellen zu knnen, daß die Bedenken ſeiner politiſchen Freunde überwunden werden könnten.“ Man ſieht daraus, wo allein die Konſer⸗ vativen der Schuh drückte. Wenn das Kindes⸗ erbe fallen gelaſſen worden wäre, dann hätte der Jubel der David und Südekum keine Rolle ge⸗ ſpielt! Die freimütige Aeußerung des Abg. Oertel zeigt aber auch noch ein anderes, nämlich die ganze Phraſenhaftigkeit des Wortes von der Untergrabung der Selbſtän⸗ digkeit der Bundesſtaaten. Die Zen⸗ trumspreſſe hat den Konſervativen bereits zu Ge⸗ müte geführt, daß mit der letzten Motivierung ihrer Gegnerſchaft durch den Graſen Schwerin, der plötzlich die ſtaatsrechtlichen Beden⸗ ken in den Vordergrund ſchob, die Bereitwillig ⸗ keit, für die Regi Cungsvorlage zu ſtimmen, in ſchroffem Widerſpruch mindeſten gleich, nach unſerer Auffaſſung ſogar noch n erhöhtem Maße, in die Finanz⸗ hoheit der Einzelſtaaten ein. Die Konſerbativen hatten zudem bereits im Vorjahr, als ſie dem Beſitzſteuerantrag Baſſermann Erzberger zuſtimmten, jenes Prinzip der Scheidung: die direkten Steuern den Einzel⸗ ſtaaten, die indirekten dem Reich— aufge geben. Sie konnten ſich deshalb auch jetzt nicht mehr auf dieſen Grundſatz zurückziehen. Die Auslaffung des Herrn Dr. Oertel zeigt denn auch deutlich, daß die ſtaatsrechtlichen Bedenken gar keine große Rolle geſpielt haben. Aus⸗ ſchlaggebendwar das Kin deserbe; ſeinetwegen ſtanden die Konſervativen im Schmollwinkel. Danach iſt es zu beurteilen, wenn die„Kreuzztg. die Sache darauf hinausſpielen will, daß die Konſervativen deswegen ab⸗ ſeits geſtanden hätten, weil„ſie ſich nicht vorg den Wagen des Großblocks ſpannen laſſen“ Ausreden, nichts als Ausreden! Anzuerkennen iſt, daß es doch noch Konſer⸗ vative gibt, die den Mut haben, den Finger in die Wunde zu legen. Die„Kreuzztg.“ täte beſſer, ſtatt andere herabzuſetzen, zu beherzigen, was der „Dresdener Anzeiger mit Rückſicht auf die ſchwere Belaſtung der gewerblichen Kreiſe durch die Zuwachsſteuern ſagt:„In konſervativen Kreiſen wird man ſich nicht der Einſicht verſchlie⸗ ßen können, daß man zu lange damit gewartet ſteht. Denn die Regierungsvorlage griff zum Schlimmeres abzuwenden.“ Man wird dieſe Auslaſſung des Dresdener Blattes um ſo mehr unterſtreichen dürfen, als ſein oberſter Leiter das Blatt iſt offiziöſes Organ des Dresdener Magiſtrats— Mitglied des Zwölferausſchuſſes der Konſervativen Partei im Reiche iſt. Wenn die Konſervativen in der angeblichen„Mediati⸗ ſierung“ der Bundesſtaaten wirklich eine ſo große Gefahr ſahen, wie ſie ſich jetzt gebärden, dann hatten ſie es, wie ihnen aus dem eigenen Lager deutlich geſagt wird, in der Hand, dieſe Gefahr abzuwenden. Aber ſie ließen lieber die„Media⸗ tiſterung“ zu, als daß ſie ſich dazu verſtanden hätten, auch die agrariſchen Kreiſe zur Beſitzſteuer heranzuziehen. Woraus wiederum folgt, daß dieſe„Mediatiſierung“ oder dieſe„Koſträuberei“, wie man es ſo geſchmackvoll genannt hat, nichts weiter als eine inhaltleere Phraſe iſt⸗ politische Uebersicht. * Mamuheim, 9. Juli 1918. Ragnit⸗Pillkallen. Die nächſte Reichstagserſatzwahl, der man mit berechtigten Erwartungen entgegenſehen darf, iſt die für den verſtorbenen konſervativen Grafen Kanitz in dem oſtpreußiſchen Wahlkreiſe Ragnit⸗ Pillkallen. Im Jahre 1912 ſiegte dort Graf Kanitz mit 10032 Stimmen gegen 6216 national⸗ liberale und 2964 ſozialdemokratiſche Stimmen. Man muß zugeben, daß dieſe Stimmenverhältnifſe erhoffen laſſen, den Konſervativen dieſen alten Sitz abzunehmen. Zutreffend heißt es darum in einem inſtruktiven Artikel der„Königsberger Hartungſchen Zeitung“: „Es war des Grafen Kanitz perſöuliches Ver⸗ dienſt, daß er auch im Reichswahlſturm von 1912 noch einmal den konſervativen Erntewagen mit Ach und Krach heimbringen konnte in die Parteiſcheune, obwohl ſchon die Fracht tüchtig vom friſchen Wind gezauſt und gerüttelt wurde. Diesmal hat die konſervative Partei keinen der artigen Leiter zu ihrer Verfügung. Soweit ſie ihre Reihen muſtert, iſt ein zweiter Kanitz nicht zu finden, ein Maun mit ſoviel wiſſenſchaftli⸗ chem Arbeitsfleiß und mit ſoviel emſiger Be⸗ mühtheit, wirtſchaftspolitiſche Maßnahmen ſei⸗ ner Partei auf volkswirtſchaftliche Grundſätze zu ſtützen. Bei der Reichstagswahl in Ragnit⸗ Pillkallen wird ſich der Zwieſpalt offenbaren müſſen zwiſchen den wirklichen Stimmungen der Wählerſchaft, die beim Reichstagswahlrecht ſich äußern können u. zwiſchen den künſtlich auf. recht erhaltenen politiſchen Machtverteilungs⸗ verhältniſſen, deren ſich die Konſervativen bei der Landtagswahl ſo ſtolz rühmten. Es han⸗ delt ſich nicht um Gewinnerwartungen der fort⸗ ſchrittlichen Volkspartei dort; der Natiomal⸗ liberalismus wird vorausſichtlich wieder den Wahlkreis in Angriff nehmen. Wir wünſchen ihm guten Erfolg und hoffen und ſagen voraus. daß dort an der äußerſten Oſtgrenze des Rei⸗ ches wieder ein Zeichen der Zeit aufſtehen wird, den rückſtändigen und rückſchrittlichen Richtun⸗ gen zum Leidweſen, dem Liberalismus im gan⸗ zen Reiche zur Freude.“ Deuts ches Reich. — Neue Verſchärfung der Gegenſätze zwiſchen Berlin und Köln. Wie dem Mirbach'ſchen Korreſpondenzbureau aus der„Trierer Diözeſe mitgeteilt wird, haben ſich dort die Gegenſätze ſeit der letzten päpſtlichen Enzyklika unter der Decke noch verſchärft. Bekannt iſt, daß Biſchof Korum ſeinen Klerus angewieſen hat, nur mehr für die rein kathol. Organi⸗ ſation einzutreten, was uuter den nicht berlineriſch geſinnten Geiſtlichen und Laien große Unzufriedenheit hervorgerufen hat. Jetzt ver⸗ lautet, daß ein weiteres biſchöfliches Rund⸗ hat, für die Ebanfalllteuer einzutreten umſchreiben an die Trierer Geiſtlichen er⸗ wenn wir wieder von Schiff gingen und ließ Uuns daun ganz leiſe auf einer Leiter in den Kielraum hinunterſteigen. Als Betten fanden wir dort aufgerollte Schiffstaue, auf denen uns zwar alle Glieder weh taten, die uns aber köſt⸗ licher bünkten, als das weichſte Schlummer⸗ kiſſen. Ehe wir uns aber zur Ruhe begeben kounten, war noch eine wichtige Arbeit zu tun: Unſer Boot mußte verſenkt werden. Kapitän Laſp nahm die ſchwerſten Steine von ſeinem Ballaſt und füllte damit unſer Rettungsboot an, bis wir es zu unſerer Genugtuung in der Flut untergehen ſahen. Meine Ermüdung machte ſich bald geltend, und obwohl die eigentliche Gefahr durchaus noch nicht beſchworen war, ſondern im Gegenteil erſt begann, ſchlief ich auf meinem harten La⸗ Tauen, bis mich das Geräuſch des lnkerlichtens weckte. Jeden Augenblick erwar⸗ teten wir einen Hafenkommiſſar erſcheinen zu ſehen, der uns zur Uebergabe aufforderte und mit Ketten an den Händen abführte. Eine Stunde, zwei Stunden verſtrichen, ohne daß ein Vertreter der Gerechtigkeit ſich ſehen ließ, aber auch ohne daß von einer Vorwärtsbeweg⸗ ung etwas zu ſpüren war. Und wir hatten es doch ſo eilig! Warum blieben wir immer auf dem gleichen Fleck? Ein Papierſetzen mit ein paar Bleiſtiftzeilen fiel durch die Decklucke zu Uns herab und brachte uns eine ſchmerzliche Nachricht. KapitänLaw ſchrieb uns:„Wir haben keinen Windhauch und der Lotſe verſichert wir, es ſei unmöglich, heute zu ſegeln.“ Jede Minute, die wir in dieſem unbeweg⸗ lichen Warten verbrachten, rückte die Gefahr der alles auf dieſe eine Karte geſetzt, bis dahin war alles ausgezeichnet gegangen und nun ſollten wir, weil uns ein bißchen Wind fehlte, das Spiel dennoch verlieren] Wir verlebten fürchter⸗ liche Minuten. Endlich fiel ein neuer Zettel zu uns herab; uns war's, als fiele er vom Him⸗ mel! Der Kapitän ſchrieb:„Ich dränge zur Abfahrt, aber der Lotſe rät, noch zu warten, weil wir im gewöhnlichen Fahrwaſſer Gegen⸗ wind haben.“ Es war alſo doch Wind da, wenn auch Gegen⸗ wind! Bald kam eine neueNachricht:„Die Briſe hat ein wenig aufgefriſcht, ich will verſuchen, durch den Engpaß von Boulari aus den Koral⸗ lenriffen herauszukommen. Wir ſegeln in dieſem Augenblick mit dem Winde an der Halbinſel Ducos vorbei!“ Ich warf einen Blick durch eine Luke und ſah am Strande unſere Kameraden, die ahnungslos dem dicht an ihnen vorbeiſtrei⸗ chenden Dreimaſter nachſahen. Oft hatte ich wie ſie den Segeln nachgeſchaut und gedacht: wenn ich doch hinüberſchwimmen könnte! Solange wir noch innerhalb der Korallenriffe waren, waren wir noch in franzöſiſchen Gewäſſern und jedes winzige Boot der Runde hatte das Recht, unſer Schiff anzuhalten und zu burchſuchen. Waren wir aber einmal aus dem Korallengür⸗ tel heraus, ſo wurde das. Deck des Schiffes ſo⸗ darauf wäre eine Verletzung der Flagge geweſen. Niemals wurde daher wohl ein Liobesbrieſchem mit größerem Entzücken ge⸗ leſen als der letzte Zettel, der zu Uns herab⸗ flatterte und worin es hieß: forxt wieder engliſcher Boden und jeder Angriff britiſchen Wir ſind gußerhalb der Riffe. Keine Gefahr Kunſt, Wiſſenſchaft u. Leben. Ein Zeppelin⸗Muſeum. § Aus Friedrichshafen ſchreibt uns ein Mitarbeiter: Die Stadt Friedrichshafen will aus Anlaß des 75. Geburtstages des Grafen Zeppelin ein Städtiſches Zeppelin⸗Muſeum er⸗ richten, das im Anſchluß an das Muſeum des Bodenſeegeſchichtsvereins im oberen Stock des alten Kameralamtsgebäudes untergebracht wer⸗ den ſoll. In dem Muſeum werden namentlich alle bis jetzt geſammelten Zeppelin⸗Erinne⸗ rungsgegenſtände untergebracht werden, ferner die noch vorhandenen Originalteile der erſten Zeppelinſchiffe, Nachbildungen, Photographien uſw.— Der„Luftſchiffbau Zeppelin hat dem Grafen zu ſeinem 75. Geburtstag eine ſehr wertvolle Feſtgabe gewidmet. Es iſt eine im Kommiſſionsverlag von Jul. Hoffmann, Stutt⸗ gart, erſchienene Feſtſchrift, welche den Titel führt„Das Werk Zeppelins. An der Hand der Schrift werden uns die ganze Entwicklungs⸗ geſchichte der Zeppelin'ſchen Erfindung im Jahre 1887 bis zum Jahre 1908, das mit der bekannten Schweizerfahrt zuerſt den vollen Beweis von Mitteln der Millionenſpende gegründeten Ge⸗ ſellſchaft„Luftſchiffbau Zeppelin“ und Neben⸗ und Schweſterbetriebe. ſchnitt findet man eine lung der Entwicklung nach Fornt, Größe, Konſtruktion, ihrer Im letzten Ab⸗ ausführliche Darſtel⸗ der Zeppelinluftſchiffe Steuerung, gegenwärtig Schiffe mit den Werkſtättenummern L. Z. 18 und 20 im Bau und L. Z. 21 und 22 in Vorbereitung. Von den 19 bis jetzt vollendeten Luftſchiffen ſind 2 wegen veralteter Bauart aus⸗ einander genommen worden. 8 ſind elementaren Kataſtrophen zum Opfer gefallen oder ver⸗ brannt. 9 ſind noch im Dienſt. Von den erſten 10 Luftſchiffen ſteht nur noch eins, Z. 2, im Dienſt, von den weiteren 9 iſt nur eins ver⸗ unglückt. Eine franzöſiſche Privataufführung des„Par⸗ ſifal“. Aus Paris wird berichtet: In dem kleinen, ge⸗ ſchmackvollen Theaterſaal, den der bekannte fran⸗ zöſiſche Millionär Heury Deutſch de la Meurthe auf ſeinem ſchönen Gute in Romainville errich⸗ ten ließ, hat am letzten Sonntag eine Privat⸗ aufführung des 2. Aktes vom„Parſifal“ für die Pariſer Geſellſchaft und die Mitglieder der Geſellſchaft der Opernkünſtler und Opern⸗ freunde ſtattgefunden und einen ſtürmiſchen Er⸗ folg davon getragen. Felia Litvinne ſang die Kundry, Rouſſeliere den Parſifal und Oerdan den Klingſor. Die Blumenmädchen wurden von ausgewählten Mitgliedern der Großen Oper der Leiſtungsfähigkeit des Zeppelinſchiffes 8 Di, Werara 15 brachte. Die Darſtellung erſtreckt ſich dann wei⸗ 5 e e ter auf die umfangreiche Arbeit der aus den 7 8 5 9 Stuart von der Großen Oper, der im kommen⸗ den Jahre das Werk auch in der Pariſer Großen Oper einſtudieren will. Da eine Aufführung mit Orcheſter ohne Zuſtimmung der Familie Wagner vor dem 31. Dezember nicht möglich iſt, war man auf einen eigenartigen Ausweg ver⸗ Enkdeckung näher. Um elf Uhr morgens lagen wir immer noch auf demſelben Fleck. Wir hatten ene metzr vorhanden. Sie können auf Deck kom⸗ der Werft des Luftſchrauben, Getriebe und Matoren. Auf „Luftſchiffbau Zeppelin“ ſind ſallen. Henry Deutſch hatte Roul Pugno und Nadia Bulanger gebeten, eine Bearbeitung n N aen neeeee es EEr ðͤ „—. en r eee ne erne — Mittwoch, den 9. Juli 1913. Weneral⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). gangen iſt, das ſich gegen den neuen chriſtlichen interkonfeſ⸗ ſionellen Verband der Land⸗ und Weinbergarbeiter richtet, an deſſen Spitze der Proteſtant, Abgeordneter Behrens, ſteht. In den Reihen der Köln⸗Gladbacher Richtung hat dieſes Vorgehen des Trierer Erzbiſchofs hochgradige Erbitterung hervorgerufen, aber den öffentlichen Kampf haben heide Gruppen bisher zu vermeiden geſucht. Es iſt jedoch nur eine Frage der Zeit, daß die Aus⸗ einanderſetzungen wieder in ver⸗ ſchärfter Form öffentlich zum Aus⸗ bruch kommen werden. Die Einweihung der Erweiterungsbauten des Müdchen⸗ und Frauenheims in Pretten. eph, Bretten, 8. Juli. Zu einer eindrucks⸗ vollen und erhebenden Feier geſtaltete ſich die geſtern vollzogene Einweihung der Neu⸗ banten des Mädchen⸗ und Frauen⸗ heims. Zwar hatte der Großherzog infolge einer Exkältung ſeine zugeſagte Teilnahme leider abſa⸗ gen müſſen, umſo größer war die Freude, daß Großherzogin Hilda der Feier durch ihre Anweſenheit ein beſonders feſtliches Gepräge gabh. Um 344 Uhr fuhr ſie, mit dem Automobil dbvon Zwingenberg kommend, durch das reich be⸗ flaggte Städtchen Bretten vor der feſtlich ge⸗ ſchmückten Anſtalt an, als eben die Sonne ſiegha das Regengewölk durchbrach. Weiter hatten ſich eingefunden der Miniſter des Innern, Frhr. v. Bodman, der Präſident des Evang. Oberkir⸗ chenrats, D. Helbing, Miniſter a. D. Irhr. v. Marſchall, Oberhofmeiſter v. Stabel, Miniſterialrat Schäfer, Oberamtmann Hof⸗ manun und Bürgermeiſter Schemenau von Bretten, dazu weitere Vertreder des Gemeinde⸗ rats und des Kirchengemeinderats von Bretten, die Geiſtlichkeit der Diözeſe, die Vertreter der In⸗ neren Miſſton, ſonderlich die Damen der Haus⸗ kommiſſion der Anſtalt. In der mit dem Unterrichtsſaal zu einem pröch⸗ tigen Feſtraum verbundenen Hauskapelle entbot Prälat Schmitthenner der Vorſitzende des Badiſchen Landesye reins für Innere Miſſton, deſſen Auſtalt das Mädchen⸗ und Frauenheim iſt, nach dem von den etwa 120 Anſtaltsmädchen ſchön und rein vorgetragenen Mendelsſohn'ſchen Chor: „Lobe den Herrn, meine Seele“, der zahlreichen Feſtverſammlung den herzlichen Willkommgruß. Er gedachte darin beſonders dankbar der Teil⸗ nahme unſeres Fürſtenhauſes, die auch Großher⸗ zogin Luiſe durch ein längeres, warmes Tele⸗ gramm bekundet hatte. Nach einem allgemeinen Geſang hielt der Vorſitzende der Hauskommiſſion, Dekan Herrmann von Gölshauſen, die Weihe⸗ rede auf Grund des Wortes Pſalm 68 Vers 20 „Gelobet ſei der Herr täglich. Gott legt uns eine Laſt auf, aber er hilft uns auch.“ Heute, ſo etwa führte der Redner aus, geht unſere Exinnerung zurück zum 1. Advent 1912, wo die Anſtalt mit 12 Mädchen eröffnet worden iſt. Wir glaubten da⸗ mals dem Bedürfnis für lange zu genügen, und heute ſehen wir auf ſolch ungeahnte Entſwicklung zurück. Und ſo ſeien dieſe Häuſer geweiht zu einer Wohnung Gottes und zu einer Stätte rettender Nach weiteren dreiſtimmigen Chorgeſängen der Mädchen erſtattete Pfarrer Steinmann von Durlach den Baubericht. Die große Not ſo vie⸗ ler gefährdeter und gefallener Mädchen, für die in der Anſtalt Einlaß begehrt wurde, hat zum Bauen getrieben. Nach den Entwürſen von Bau⸗ rerkt Siebold wurde unter der umſichtigen Leitung des Archi⸗ tekten Blöchle von Pforzheim im Mai 1912 der Bau begonnen und faſt innerhalb Jahresfriſt vollendet. Es iſt nach ganz beſtimmten Grund⸗ ſätzen gebaut worden: für möglichſt Viele galt s Platz zu ſchaffen, ſo daß jetzt 150 Pfleglinge auf⸗ genommen werden können, und weiter hieß es, die große Schar in kleinere Abteilungen zu kren⸗ zwei Klaviere aus der Partitur herzuſtellen, Von den Fachleuten wird dieſe Klavierbearbei⸗ ſtung als ausgezeichnet gerühmt; Roul Pugno ſelbſt und Nadia Bulanger begleiteten an zwei Flügeln die Aufführung Eine Frau als Profeſſor der Poläobotanik. Die Londoner Univerſität iſt durch eine neue Stiftung um einen Lehrſtuhl bereichert worden, der bis jetzt noch auf keiner europäiſchen Univer⸗ ſität vertreten iſt. Es wurde ein Ordinariat füür Paläobotanik geſchaffen, und als Profeſſor be. rief man eine Frau, die erſt kürzlich ſich mit einem ſehr gründlichen Werke über paläobota⸗ niſche Forſchungen in der wiſſenſchaftlichen Welt Beuchtung erworben hat. Es iſt das Dr. Marie C. Stopes, die ſowohl das philoſophiſche Doktor⸗ eramen beſtanden, wie auch den Grad eines Dok⸗ ſtors der Naturwiſſenſchaft errungen hat. Frau Prof,. Stopes, die während ihrer Studienzeit auch in Bergwerken gearbeitet hat, gilt als eine ungewöhnlich tüchtige Forſcherin auf dem Ge⸗ biete der foſfilen Pflanzenkunde. Sie verſpricht ſich von der Errichtung eines Lehrſtuhles für Paläbbotanik auch mannigfache Vorteile für das Bergwerkweſen, insbeſondere für die Kohlen⸗ induſtrie. Deun die Paläobotanik gibt die Möglichkeit, das Alter der Kohlen zu beſtimmen und den Kohleninduſtriellen manche wertvolle Grundlagen für den Bergwerksbetrieb zu geben. Die erſten Vorleſungen der neu ernannten Frau Profeſſor werden im Oktober in derLondoner (Bodelſchwingh'ſche Anſtalten) Iſchoben werden. nen, um eine eingehendere perſönliche Erziehung zu ermöglichen. So entſtanden die nach dem Pa⸗ billonſpſtem erbauten 4 neuen Häuſer, deren jedes eine„Familie“ von 2025 Perſonen beherbergt, Jede Familie hat ihr eigenes Eßzimmer und ar⸗ beitet auch möglichſt für ſich, während die einzel⸗ nen Mädchen in Einzelſtübchen ſchlafen. Dio Neubauten ſind auf 240000 Mark zu ſtehen ge⸗ kommen, wovon durch eigene Ueberſchüſſe, Jurch die vom Evang. Oberkirchenrat gewährte Landes⸗ kollekte und reiche freiwillige Gaben ein Teil ge⸗ tilgt werden konnte, wogegen noch 195000 Mark als Schuld auf der Anſtalt ruhen. Mit einem Gebet von Pfarrer Wurth in Bretten um Got⸗ tes Schutz und weitere Durchhilfe und einem all⸗ gemeinen Geſang ſchloß die ſchöne Weihefeier. Bei dem ſich anſchließenden Rundgang durch die rings um wohlgepflegte Gartenanlagen gruppier⸗ ten, ſchmucken und ſtilvollen, mit Zentralheizung und elektriſcher Beleuchtung verſehenen Papil⸗ lons, konnte man ſich ſowohl an der zweckmäßigen Anlage des Ganzen, wie an der praktiſchen und modernen Einrichtung der Wirfſchaftsräume [Zentralküche, Waſchanlagen, Aerztezimmer) und dem freundlichen Eindruck der Schlafzimmer und Einzelſtübchen erfreuen. 26. Nerbandsſchießen in Mainz. Der Verbandstag in der Stadthalle, Mainz, 8. Juli. Heute vormittag 10½% Uhr begann, wie bereits belegraphiſch mitgeteilt, im blauen Saal der Stadthalle der Schütenverbandstag von Mittelrhein, Pfalz und Baden. Den Vorſitz führte Gebhardt ⸗ Ludwigshafen. Der Mittelrhein war mit ſieben, Baden und Pfalz mit je ſechs Vertretern anweſend. Der Verbandsvorſitzende Back⸗Landau war durch Krankheit am Erſchei⸗ nen verhindert. Nachdem man des verſtorbenen Vorſtandsmitgliedes Eſſelmann⸗Karlsruhe gedacht hatte, wurde nach Eintritt in die Tagesordnung zunächſt der Schrlftführer, den die Feſtſtadt zu ſtellen hat, in der Perſon des Herrn Konrad Jung beſtimmt. Die Wahl zur Schießordnungs⸗ kommiſſion für das nächſtjährige Berbandsſchießen in Mannheim ergab für Mittelrhein: Herren Horn⸗Frankfurt und Heiſer⸗Wiesbaden(Erſatz⸗ leute: Hube⸗Offenbach und Stauffer⸗Worms!]; für Baden: Rößler⸗Heidelberg(Erſatzmann Schnei⸗ der⸗Karlsruhe), weitere zwei Mitglieder hat die nächſte Feſtſtadt Mannheim zu ernennen; für die Pfalz Ewald und Gebhard, beide aus Lud⸗ wigshafen[Erſatzleute: Heß⸗Speyer und Cruſe⸗ Froankenthal.] Hinſichtlich der Offiziere wurde auf Ankrag Stauffer⸗Worms die ſchon in der Schieß⸗ ordnung des hieſigen Verhandsſchießens enthaltene Beſtimmung über Offiziere in folgender Faſſung in die Satzungen gufgenommen:„Der Verband geſtattet den Feſtorten, ſopeit ſie Garniſonſtädte ſind, die Offiziere ihrer Garniſon gegen Abſung einer Zielerunfallkarte von 10 Mark und einer Zulaſſungskarte von 10 Mark am Schießen auf ſämtliche Scheibengattungen teilnehmen zu laſſen.“ Als Vorort des Verbandes für das kommende Jahr wurde Mainz und zum neuen Vorſitzen⸗ den Oberſchützenmeiſter Franz Naver Heerdt⸗ Mainz gewählt. Nach zweiſtündiger Dauer wurde dann der Verbandsiag mit einem Hoch auf den Verband geſchloſſen. Becher auf Handſcheibe: Adolf Stöckicht⸗ Rüſſelsheim a. M. Eugen Rohde⸗Wiesbaden, Auguſt Hecht⸗Speyer, Kronenburger⸗Duttweiler, Karl König⸗Würzburg, Wilh. Berſch⸗Rüſſelsheim, Georg Volk III⸗Rüſſelsheim, Georg Schmitk⸗ Rüſſelsheim, Karl Feuergarten⸗Frankfurt a.., L. Beit⸗Mainz, Konrad Benker⸗Homburg(Pfalzj, Guſtav Adomal⸗Mannheim, Richard Beer⸗ Hlan, Georg Schöll⸗Frankfurt, A. Kaimen⸗ maäher⸗Mannheim, J. Burck⸗Frankfurt, Dr. Henner⸗Würzburg, R. Sittmann⸗Rüſſels⸗ heim, Hans Naegelein⸗Nürnberg, Peter Brings⸗ Offenbach. Becher auf Feldſcheibe: Pepi Scheuerl⸗ Frankfurt, Georg Geuder⸗Uffenheim, Karl Kem⸗ genich⸗Halle a.., J. Granderath⸗Düſſeldorf, Michael Lindener⸗Mainz. Fritz Diehl⸗Mainz⸗ Kaſſel, Adolf Stanz⸗Bad⸗Nauheim, Heinrich Fi⸗ ſcher⸗Nürnberg. Goldene Münzen: Heinrich Simon⸗Nürn⸗ berg, Heinrich Hummel⸗Bad⸗Nauheim, Dr. Gohl⸗ Wiesbaden. * 5 Verkehrsziffern vom Schützenzugſonntag. Der Verkehr zum hiſtoriſchen Feſtzug am Sonn⸗ tag, den 6. Juli, war, wie ſchon berichtet, ſehr ſtark. Nach den jetzt vorliegenden Ziffern kann man auf rund 50 000 Fremde zählen. Die ſtäd⸗ tiſche elektriſche Straßenbahn beförderte rund 70000 Pexſonen einſchließlich der Benützer der Ermäßigungskarten. Die Tageseinnahmen be⸗ trugen 6913 M. Die Staatsbahn fertigte außer den täglich letwa 450] ein⸗ und auslaufenden Zügen noch 48 Sonderzüge ab, davon in Mainz⸗ Hauptbahnhof W ankommende und 19 abgehende, in Mainz⸗Kaſtel zwei ankommende und zwei ab⸗ gehende. Fabrkarten wurden an der Bahnſteig⸗ ſperre des Hauptbahnhofs abgenommen 23 000, Bahnhof Mainz⸗Süd 8000 und Mainz⸗Kaſtel 4500. Zuſammen 38 500. Mit Einrechnung der Zeitkartenbenützer kann man rund 40000 an⸗ nehmen, das iſt etwa ein Fünftel weniger als beim Jubiläumskarneval[Roſenmontag) des letz⸗ ten Winters Ueber den Verkehr auf den Vorort⸗ bahnen liegen noch keine genaueren Angaben vor, Mainz beſand. Der Beamte nahm eine Haus⸗ 65, Mitglieder. Anſchlußleitung des ehemals katholiſchen Schulhauſes abgeſchloſ⸗ des Gäßchens bei der Oberſtadt angebrachte Tor beſtehen bleibt, jedoch zur Nachtzeit und während Der DNiebſtahl des Mainzer Raiſerbechers nor Gericht. Mginz, 7. Juli. In der Nacht des 21. Dezember wurde im Mainzer Altertums⸗Muſeum ein Kredenz⸗ becher von etwa 100 Mk. Metallwert und bis 3000 Mark Kunſtwert geſtohlen, der von der Firma Gaſtell geſtiftet und dazu diente, dem Kaiſer im Jahre 1898 bei ſeinem erſten Beſuch in Mainz den Ehrentrunk zu überreichen. Der Becher wurde dann von der Firma Gebrüder Gaſtell der Stadt zum Geſchenk gemacht und wurde im Muſeum unter einer Glasglocke im Erdgeſchoß zur Beſichtigung ausgeſtellt. Der Dieb ſah wohl gelegentlich den Becher und ſchätzte den Metallwert und die augebrachten Perlen wohl weit höher ein, als ſie tatſächlich Wert hatten. Der Becher war aus Silber und nur vergoldet. Der Dieb überſtieg nachts einen 2 Meter hohen Bauzaun, ſchlug in der Nähe wo der Becher ſtand, ein Loch in die Mauer und ſchlüpfte dureh die Oeffnung in das Innere des Muſeums ein. Hier hob er die Glasglocke ab, gemachte Loch. An der Glasglocke wurden am andern Tage, als der Rauh entdeckt worden war, Fingerabdrücke bemerkt. Die Abdrücke wurden genau abgenommen und aufbewahrt. Einige Zeit nach dem Diebſtahl gelangte ein anonymes Schretben an die Kriminalpolizei, wo⸗ rin behauptet wurde, dieſenigen Diebe, die den Kupferdraht am Krankenhaus⸗Neubau geſtohlen, hätten auch den Kaiſerbecher geraubt, Als man der Kupferdiebe, Embach und Kuhn hah⸗ haft geworden war, wurden von ihnen Finger⸗ abdrücke genommen und Vergleiche gezogen. Die Vergleiche ergaben aber ein negatives Re⸗ ſultat. Ein Kriminalwachtmeiſter wurde im Ver⸗ laufe der Unterſuchung auf einen gewiſſen Du⸗ pont aufmerkſam, bei dem ſich öfters der oft beſtrafte 26jaährige Taglöhner Thänert von ſuchung bei Dupont vor und fand eingeſchmol⸗ zene Teile einer Figur, die von einer Grabmal⸗ figur herſtammten, die Dupont und Thänert auf dem Friedhof geſtohlen hatten. Ferner fand der Kriminalwachtmeiſter kleinere Teile eingeſchmol⸗ zenes Silber, darunter befand ſich ein kleines Stückchen, das durch ſeine Beſchaffenheit den Verdacht erweckte, daß es von dem geſtohlenen Kaiſerhecher ſtamme. Es wurden Fingerab⸗ drücke von Dupont und Thänert genommen und ein Vergleich ergab, daß die Fingerabdrücke des Thäuert genau mit den Abdrücken die ſich auf der Glasglocke befanden, übereinſtimmten. Zuerſt hatten ſich Thänert und Dupont am 21. April vor der Strafkammer wegen des Dieb⸗ ſtahls der Figuren vom Friedhof zu verantwor⸗ ten. Damals wurde Thänert zu 1½ Jahren Zuchthaus verurteilt. Heute hatte er ſich vor der erſten Strafkammer wegen des Diebſtahls des Katſerbechers zu verantworten. Er beſtritt jede Beteiligung an dem Diebſtahl, er konnte aber ſein Allbi für die Nacht des 21. Janugr nicht nachweiſen. Aus dem Gutachten der Sach⸗ heit hervor, daß Thänert aß dem Diebſtahl be⸗ telligt war und nur er die Glasglocke von dem Kaiſerbecher abgehoben hatte. Es waren 96 Momente gefunden worden, die für die Täter⸗ ſchaft Thänert ſprachen, aber kein einziger Mo⸗ ment, der dagegen ſprach. Die Strafkammer verurteilte Thänert wegen des Diebſtahls des Kaiſerbechers zus Jahren Zucht⸗ haus und bildete mit der andern Strafe vom 21. Aßbril daraus eine Geſamtſtrafe von vier Jahren Zuchthaus. Nach der Verbüßung der Strafe kommt Thänert unter Polizeiaufſicht. Bürgeransſchußſitzung in Aüchriesheim. Schriesheim, 8. Juli, ſand heute abend im Nat⸗ haus dahier wieder eine Bürgerausſchußſitzung ſtatt. Die Sitzung wurde durch Bürgermeiſter Urhan eröffnet und geleitet. Anweſend waren Nach längerer Pauſe Der mit der Firma Emil Bühler unterm 10. Mai 1911 abgeſchloſſene Vertrag ſoll einen Nach⸗ trag erhalten und zwar zu§ 5 wie folgt:„Mit Rückſicht darauf, daß ſeit Inbetriebſetzung der weitere Abnehmer an dieſelbe angeſchloſſen wurden, ermäßigt die Gemeinde die Entſchädigung von 450 M. auf 250., wenn die Firma E. Bühler den ſeitherigen Stromver⸗ brauch von mindeſtens 5000..St. pro Jahr erreicht. Wird in einem Jahr dieſer Verbrauch nicht, erreicht, ſo hat die Firma E. Bühler indeſſen die ganze Entſchädigung von 450 M. zu bezahlen. Ueberſteigt der Verbrauch dagegen 8000 K. W. St., ſo tritt eine weitere Ermäßigung der Entſchä⸗ digung um 30 M. und bei 12000.W. St, um weitere 50 M. ein. Dieſer Nachtrag iſt für den Rechtsnachfolger der Firma E. Bühler gleichſalls gültig und kritt am 1. Juli d. J. in Kraft.“ Der Punkt fand einſtimmig Annahme. Die zweite Vorlage des mit der katholiſchen Kirchengemeinde wegen ſenen Vergleichs vom 25. Juni 19183. Der weſentliche Inhalt des Vertrags iſt:„Die kath. Kirchengemeinde räumt der politiſchen Gemeinde das ſtreitige dingliche Durchgangsrecht mit der Beſchränkung ein, daß das am Eingange der Zeit der Hauptgottesdienſte geſchloſſen wer⸗ den darf. Die politiſche Gemeinde Schriesheim erkennt das Eigentumsrecht der katholiſchen Kir⸗ chengemeinde an dem Grundſtück Igb.⸗Nr. 26 doch wird dadurch das Bild kaum weſentlich ver⸗ mit dem Becher entfernte er ſich wieder durch das verſtändigen ging mit unzſveifelhafter Sicher⸗ und mit dem Eiſernen Kreuz und dem Badiſchen Feuerio⸗Pichnick auf der Nei betraf die Genehmigung! alle ihr an dieſem Grundſtücke und Brundſtücks teil etwa zuſtehenden privaten und öffentlichen Rechte, ſo daß damit die Grundſtücke Lgb. Nr. 264 und 265 in das polle Eigentum der kalh. Kirchengemeinde kreten. Für dieſen Verzicht zaßlt die katholiſche Kirchengemeinde an die politiſche Gemeinde eine einmalige Abfindungsſumme bon 7000 M. Die Vorlage wurde ebenfalls einſtim⸗ mig genehmigt. 5 Die Talſtraße oberhalb der Hlingſchen Fabrik ſoll mit 3 Straßenlampen verſehen mer⸗ den, die elektriſche Leitung iſt zu erweitern, hie⸗ für ſind ea. 600 M. erforderlich, die aus laufen⸗ den Wirtſchaftsmitteln heſtritten werden. Ver⸗ ſchiedene Mitglieder wünſchen eine weitere Lam welchem Antrag ſich der Gemeinderat anſchlz Herr Anton Peter, Rentner hier, gibt der Gemeinde zur Ausführung dieſer Erweſterung 100 Mark. Die Vorlage wurde genehmigt und 700 M. bewilliat. Die Beiträge zur Angeſtelltenverſiche⸗ rung für Gemeinderechner, Ratſchreibergehilfe, Fleiſchbeſchauer, Kinderſchweſtern, Induſtrie⸗ lehrerinnen, werden ganz auf die Gemeindekaſſe übernommen. Der Aufwand iſt im ganzen pro Jahr etwa 350 M. Einſtimmig genehmigt. Der mit der Großh. Verwaltung des Akadem Krankenhauſes in Heidelberg abgeſchloſſene Ver⸗ trag betr. Aufnahme Ortsarmer uſw. wurde zur Kenntnis gebracht. Einwendungen wurden nicht erhoben. Wegen der früheren Hübſchen Mühle wurde beſchloſſen, dieſe als Mühle nicht mehr zu verpachten, und zu Mietwohnungen herzurichten und zu berpachten. Vom Gemeindewald vis-zvis dem neuen Hotsl zum Ludwigstal ſoll an Herrn Renkner Ludwig Kühnle in Mannheim behufs Erſtellung einer Villa ea. 1500 Quadratmeter, um 1 M. prv Quadratmeter, gbgetreten werden. 5 Der Waſſerleitungsſtrang im Gewann Peſſein ſoll erweitert werden. Koſtenaufwand 460 Mark. Um 9˙% Uhr wurde die Sitzung geſchloſſen ANus Stadt und Land. WMannheim, 9. Julii91is. Ernannt wurden die Hofjunker Amtmaun Emil Freiherr v,. Gemmingen⸗Fürfeld und Regierungsaſſeſſor Richard Freſherr von und zu Bodman in Karlskuhe und Regie⸗ rungsaſſeſſor Willibald v. Seyfried in Ber⸗ lin zu * Landesherrlich angeſtellt wurden die Regi⸗ ſtratoren Friedrich Frey beim Miniſterium des Großh. Hauſes, der Juſtiz und des Ausw gen und Philiyp Trunk heim Amtsg Bühl, ſowie die Juſtizſekretäre Konrod Ar⸗ nold beim Amtsgericht Heidelberg und Jakob Müller beim Landesgefängnis Mannheim unter Verleihung des Titels Oberjuſtizſekretä Ein Zeppelin⸗Militärkreuzer führte vormittag zwiſchen 10 und 11 Uhr me Rundfahrten über der Stadt in un Meter Höhe aus. Das erſtemal erſch 90 Norden kommend, um 11 Uhr üher der Stadt verſchwand dann und kehrte gegen 11 wieder zurück, wohei es mehrere Schleifen fuhr In der klaren Luft nahm ſieh der ſilberſ mernde Rieſenleib 8as Luftkreuzers prächtig a⸗ Selbſtverſtändlich ſtürzte Jung und Alt ſpiede auf die Straße oder an die Fenſter, als das be kannte Propellerſurren ertönte. 5 *Goldene Hochzeit. Am Montag feierten die Eheleute Altwaldhüter Pankraz Graf unt ſine geb. Müller in Boblingen ihre gol Hochzeit. Graf iſt trotz ſeiner 78 Jahre geiſtig und körperlich rüſtig, Venezianiſche Nacht auf dem Neckar Sportfiſcher„Verein Juli, aus Anlaß ſeines öjährigen Stiftung feſtes eine Lampionfahrt auf dem N kar, Zirka 30 mit Lampion geſchmückte Fiſcher⸗ kähne, ſowie einige Motorboote welche pm Uhr von der Reformſchule(gegenüber de Krankenhausneubau) aus neckarabwärts fahre Während der Fahrt Abbrennung von Jeuerwe und Illumination. Der muſikaliſche Teil iſt de Kapelle Dubeil übertragen.„ * Aufführung der„Schiffbrüchigen“ Direktion erſucht uns mitzuteilen, daß die gekündigte Aufführung der„Schiffhr gen“ auf Dienstag den 15. Juli ſchoben worden iſt, da der Saal hardushof für dieſe Woche beſetzt iſt. Di reits gelöſten Karten behalten Gültigkei Dienstag den 15. Juli. 5 Todesfall. Am Sonntag iſt im Diakoniſſ. haus zu Freiburg Major a. D. Rud. Se lex im Alter von 81 Jahren geſtorben. D Entſchlafene, der den Krieg 1870/71 mitmacht Karl⸗Friedrich⸗Militärverbienſtorden ausgezeich⸗ net wurde, diente mehrere Jahre im Infankerie⸗ Regiment Nr. 111 in Raſtatt. Die Zeiten, wo beim Seiltänzer Knie die Oe lampen brannten, von welcheſt Jakob Strau ſang, wo man ſah,„was der Nachbär aß“, ſi ja in Mannheim vorbei, aber dank der Mur zenz einiger Honoratiorenfamilien, welche Wahlſpruch„Geben iſt ſeliger denn neh huldigen, ruft man ſich noch manches ins dächtnis zurück, Verfloſſenen Sonntag zähl die Feuerioprinzengarde und die Elferrat glieder aus ihrem Stammhaus Habereck n zu ſolch Glücklichen, welche von unſer bürgern, dem verehrten Geſchwiſter Laus Teil von Lab. Nr. 265 an und berzichtet auf auf 5 7 „Herrn Gebeimrat D Fräulein Ann 4. Seite. Generol⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatth * Mittwoch, den 9. Juli 1913. Stadtwald geladen waren In der Frühe,.35 Uhr, ſammelten ſich die frohgemuten Teilneh⸗ mer am Waldeseingang— ſo mag es zu Kur⸗ pfalzzeiten öfter geweſen ſein!— um unter den weithin ſchallenden Klängen der 11 Jagdhörner, auf wohlgepflegten Pfaden und mit den gefie⸗ derten Sängern wetteifernd, nach dieſer idylli⸗ ſchen Stätte zu pilgern. An der Zugbrücke namens der Herrſchaft vom Jagdperſonal, an deſſen Spitze Herr Mich. Kohl, aufs Zuvor⸗ kommendſte empfangen, machte man nach kurzer Veſperraſt in erfriſchender Kühle den üblichen genußreichen Rundgang auf der Inſel, den Wildenteneinflugsteich bewundernd, viele wilde Truthühner und Faſanuen in ihrer Ruhe ſtörend. Alles andere Wild aber entzog ſich ſchon vorher den Blicken, ſo daß dieſes edle Getier nur in 125 Exemplaren ſchnellfüßiger Rehe zu Geſicht am. Inzwiſchen langten wir wieder am prächtig hergerichteten, mit Zelten verſehenen Picknick⸗ Platz au und es währte nicht mehr lange, bis die bekannte Equipage in Sicht kam, welcher Herr Geheimrat Dr. Reiß und Fräulein Schweſter entſtiegen. Nach erfolgter Vor⸗ ſtellung und Begrüßung nebſt Tuſch der Kapelle Uberreichte der Feuerio⸗Vorſitzende, Herr Hch. Weinxreich, unſerer verehrten Ehrenbürge⸗ rin Fräulein Reiß einen Strauß aus Roſen. Es trat nun die zweite liebenswürdige Bewir⸗ tung in Tätigkeit und man konnte bemerken, daß die Herrſchaften an dem Appetit, gefördert durch vorzüglichen Habereckbock, den hauptſäch⸗ lich die Garde entwickelte, ſichtlich Freude hat⸗ ten. Währenddeſſen fand ſich auch unſer Frem⸗ denſitzungs⸗Vergnügungskommiſſär, Herr Gr. Hofſchauſpieler Alex Kökert ein, welcher auch ſeinerſeits Fräulein Annga Reiß durch Ueber⸗ reichung eines zweiten Roſenbuketts überraſchte und zugleich in unübertrefflicher Redeweiſe, öfters von Zuſtimmung unterbrochen, die dem Feuerio von jeher ſeitens des Hauſes Reiß er⸗ wieſenen vielen Wohltaten hervorhobh. Der Herr Geheimrat dankte beſtens unſerem„Alex“, indem er mit„Auf Wiederſehen im nächſten Jahre“ ſchloß, was allerſeits beifällig ad notam genommen wurde. Muſik und die Geſänge unſe⸗ res Quartetts verſchönten die Sitzung. Daß nach und nach eine reunſportliche Stimmung zur Geltung kam, iſt beim Feuerio, zumal der Feuerio⸗Kapitän, Herr Joſef Bornhofen, ſomie einige Büttenrenner zur Stelle waren, nicht verwunderlich. Die für unſere angeſtrengten Gaſtgeber feſt⸗ geſetzte Zeit war verfloſſen, zumal ſie auch tags zuvor dem Kinderfeſt die Ehre ihres Beſuches geſchenkt hatten. Unter herzlicher Verabſchie⸗ dung von ihren dankbaren Feuerianern beſtiegen ſie wieder ihre Equipage u. fuhren, begleitet von Unſeren Hochrufen, dem friſchen grünen Wald, der Stadt zu. Nicht lange danach verließen auch die Bewirteten gemeinſam, ſuje ſie gekom⸗ mien, mit ihren 11 Muſikern das fürſtliche Be⸗ ſitztum, aufrichtigen Dauk für das freigebige Geſchwiſterpaar im Herzen. Möge es noch lange Mannheim erhalten bleiben. Aus der Feuerio⸗Kanzlei.) Großherzogs Geburtstag. Verleihung des Feuerwehr⸗Ehrenzeichens. Heute vormittag wurde im Saale des alten Rathauſes die Verleihung des allgemeinen Ehrenzeichens für 25jährige Dienſte bei ein und derſelben Firma und die Verleihung des allge⸗ meinen Feuerwehr⸗Ehreuzeichen vorgenommen. 56 Arbeiter und 3 Arbeiterinnen wurden deko⸗ riert. Der Feſtakt nahm den üblichen Verlauf. Als Vertreter der Großh. Bad. Regierung war Herr Geh. Reg.⸗Rat Dr. Elemm erſchienen. Ferner bemerkten wir unter den Anweſenden Herrn Bürgermeiſter Dr. Finter, die Stadt⸗ kräte Baro, Feſenbecker, Knodel⸗ Rheinau und Michel. Der Frauenverein war vertreten durch ſeine Vorſitzende, Frau Geheim⸗ rat Ladenburg, Beirat Oberamtmann Eck⸗ hard, Stadtdekan Sim on, Frau Lieſe DLenel und Herrn Oberlehrer Schmidt. Als Vertreter des Fabrikantenvereins war der 2. Vorſitzende, Herr Fabrikant Hermann Mohy, anweſend. Von den Arbeitgebern bemerkten wir noch Herrn Direktor Blümcke, Herrn Direttor Spruth(Firma Heinrich Lanz) und Herrn Direktor Dr. Frank(Verein chem. Fabriken). Die Feier wurde eingeleitet durch das Muſik⸗ korps der Freiwilligen Feuerwehr durch den ſtimmungsvollen Vortrag des Niederländiſchen Dankgebets. Die zu dekorierenden Jeuerwehr⸗ männer ſtanden in ihrer Paradeunfform in zwei Glieder. Herr Geh. Reg.⸗Rat Dr. CElemm Hielt hierauf eine Anſprache an die Feſtver⸗ ſammlung und führte u. a. aus: Feierliche Glockenklänge, der Donner der Geſchütze und der feſtliche Schmuck der Häufer und Straßen hat den heutigen Tag eingeleitet, an welchem es das badiſche Volk ſich nicht nehmen läßt, um 15 den Thron ſeines Landesherrn ſich zu ſcharen, um ihm die herzlichſten Glück⸗ und Segens⸗ wünſche an ſeinem Geburtstag entgegen zu Hbringen. Unter den Gratulanten mit in erſter Reihe ſtehen auch die Mitglieder der Freiwil⸗ ligen Feuerwehren des Landes, denen es ein Herzensbedürfufs iſt, ihrem hohen Protektor an dieſem Tage ihre unverbrüchliche Treue und Hingebung zu erneuern. Mit Begeiſterung und tiefgefühlteſtem Dauke erinnern wir uns der it vor 100 Jahren, wo es nach blutigen Fämpfen und außerordentlichen Opfern gelun⸗ gen iſt, die Macht der Fremdherrſchaft abzu⸗ ſchütteln und gleichzeitig die Grundlage gelegt worden iſt, auf der ſpäterhin unſer neues Deutſches Reich aufgebaut wurde. Dankbar er⸗ innern wir uns daran, daß ſeit 25 Jahren Kaiſer Wilhelm J1. die Zügel der Regierung führt und es ihm in den vergangenen 25 Jahren gelungen iſt, dem deutſchen Volke den Frieden zu erbalten, daß wir verſchont geblieben ſind doch war es ein fortgeſetzes Ringen und Kämp⸗ fen, um Deutſchland dieſenige Machtſtellung zu geben, die es ſetzt inne hat, deren es gegenwär⸗ tig ſich erfreut. Wo unſer Herrſcher gearbeitet hat nach weiterer Vervollkommnung und wei⸗ terer Fortſchritten, da ſind auch die Feuer⸗ wehren nicht zurückgeſtanden. Sie wiſſen ja wohl, daß auch für Sie der Spruch gilt: Wer raſtet, der roſtet! Unſere Feuerwehr wurde immer wieder vor neue große Aufgaben ge⸗ ſtellt, die raſch zunehmende Bevölkerung, die plötzliche Ausdehnung auf die früheren kleinen Gemeinweſen, die große Zunahme der Neue⸗ rungen und der fortgeſetzten Erfindungen auf techniſchem Gebiete hat die Aufgabe für unſere Feuerwehr nicht erleichtert. Wenn auch hier in Mannheim die Aufgaben der Feuerwehr durch die Berufsfeuerwehr und der einzelnen Fabrik⸗ feuerwehren nicht ſo große ſind, ſo wiſſen wir doch, daß die Schlagfertigkeit der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr von ganz außerordentlicher Bedeutung iſt, ſo daß das Korps vollen Vertrauens der Bevölke⸗ rung, der Gemeinde und der Staatsbehörden ſich erfreut. Das gereicht uns allen zur großen Genugtuung. Wenn aber die Feuerwehr wei⸗ tere Fortſchritte gemacht hat, wenn ſie ſich fort⸗ geſetzt vervollkommnet, ſo iſt das der Hingebung und der Arbeitsleiſtung ihrer Offiziere und Maunnſchaften zu danken und unter den Mann⸗ ſchaften beſonders denjenigen, welche durch Jahrzehnte hindurch treu auf dem Poſten aus⸗ gehalten haben, den ſie ſich ſelbſt gewählt. Nicht weniger als vier Feuerwehrleute erhalten heute das Ehrenzeichen für 40jährige Dienſtzeit. Dank dieſen Männern für ihre Arbeitstreue und Hin⸗ gebung, Dank aber auch allen denjenigen, die heute das Ehrenzeichen getreuer Pflichterfül⸗ lung erhalten. Es iſt etwas Großes, 25 und 40 Jahre dem Korps anzugehören und ſtets die großen Erfahrungen den Kameraden und dem ganzen Korps zur Verfügung zu ſtellen. Die vier Feuerwehrleute, welche auf eine vierzig⸗ jährige Dienſtzeit zurückblicken, ſtammen alle aus Käfertal. Die Käfertaler Kompagnie hat noch eine weitere Reihe von Leuten, die auch für 25 Jahre das Ehrenzeichen erhalten. Auch Ihnen allen herzlichen Dank. Wenn ich Ihnen das Ehrenzeichen überreiche, ſo möchte ich Ihnen meinen herzlichen Glückwunſch ausſpre⸗ chen zu der ſchönen Auszeichnung, die Ihnen zuteil geworden. Dem Glückwunſche ſchließt ſich auch der Herr Miniſter des Innern an. Mögen ſie ſich noch eine lange Reihe von Jah⸗ ren des Ehrenzeichens erfreuen. Herr Bürgermeiſter Dr. Finter: Der Geburtstag unſeres Großherzogs iſt auch alljährlich für den Stadtrat eine Veranlaſſung, Umſchau zu halten unter den Feuerwehrleuten, die durch ihre jahrelange Zugehörigkeit zum Korps beſondere Anerkennung verdienen. Es iſt für mich eine freudige und erhebende Genug⸗ tuung, daß ich heute feſtellen kann, daß auch dieſes Jahr wieder eine große Anzahl von Feuerwehrleuten ausgezeichnet werden können. Ich ſehe darin einen erfreulichen Beweis der Treue und Hingebung, mit der das Korps ſich ſeiner ſchönen Aufgabe widmet, und mit der es ſeine Pflicht gegenüber dem Nächſten über alles ſtellt. Es iſt aber auch ein Beweis treuer Kameradſchaft. Ich darf wohl die zuverläſſige Hoffnung ausſprechen, daß es auch in Zukunft ſo bleiben wird. Namens des Stadtrats ſpreche ich den zu dekorierenden Feuerwehrleuten mein tiefgefüllten Dank aus und überreiche den Her⸗ ren das Ehrenzeichen der Stadt Mannheim. Herr Feuerwehrkommandant Molitor ſpricht zunächſt den beiden Vorrednern für ihre Worte den Dank des Korps aus und bemerkte dann, das Ehrenzeichen erhalte einen beſon⸗ deren Reiz dadurch, daß es am Tage des Groß⸗ herzogs Geburtstag verliehen wird, einem Tage, der für das ganze badiſche Volk ein Freudentag iſt. Stets haben die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden der Freiwilligen Feuer⸗ wehr Maunheim das größte Intereſſe entgegen⸗ gebracht und es dem Korps dadurch ermöglicht, erſprießliches zu leiſten. Die Freiwillige Feuerwehr iſt kein Luxus, ſondern eine beſchei⸗ dene, aber ernſtzunehmende Sache. In unſeren Reihen ſtehen Schulter an Schulter der Arbei⸗ ter, der Gewerbetreibende und der Kaufmann, deren Intereſſen und Anſichten oft weit ausein⸗ andergehen. Hier in unſeren Reihen aber herrſcht keine Zwietracht. Wir laſſen uns alle von dem edlen Gedanken der Nächſtenliebe leiten. Sämtliche badiſchen Feuerwehren ſtehen unter dem Schutze des Großherzogs. Möge die glückliche Vorſehung unſeren Großherzog noch recht lange zum Wohle und zum Segen des badiſchen Volkes und zum Stolz und zum Ruhm der badiſchen Feuerwehren erhalten! Großherzog Friedrich 1. er lebe hoch, hoch, hoch! Das Feuerwehr⸗Ehrenzeichen für 40 jährige Dienſtzeit bei der Freiwilligen Feuerwehr Mannheim wurde hierauf verliehen an: Frank,., Tüncher, Brauch, Michael, Maurer, Anna⸗ maier, Friedrich, Maurer, Bollmaun, Jakob, Maurer, ſämtlich in Käfertal; für 5jährige Dienſtzeit: Grether, Friedrich, Kaufmann, Haupl⸗ mann, Kehl, Karl, Akauiſiteur, Obmann, Burk⸗ hardt, Lambert, Stukkateur, Obmann, Glock, Adam, Schuhmachermeiſter, Obmann, Neudörfer Johann, Landwirt, Käfertal, Bollmann, Johann, Landwirt, Obmann, Käfertal, Annamaier, Chriſtian, Maurer, Käfertal, Müller, Heinrich, Landwirt, Käfertal; Freiwillige Fabrikfeuerwehr der Fa. Mohr u. Jederhaff: Breuß, Wilhelm, Martin, Taglöhner. Freiwillige Fabrikfeuerwehr der Zell⸗ ſtoffabrik Waldhof: Müller, Ernſt David, Hilfs⸗ ſchreiner, Obmann, Sandhofen. Die Denkmünze der Stadt Maunheim für 5fährige Dienſtzeit erhielten: Medizinalrat Dr. Weger le, Arzt. 3. Komp. Nuſſer, Ludwig, Obmann, Leit. 3. Komp.; Rumſtadt, Karl, Ob⸗ mann, Steig., 3. Komp.; Hitſchel, Withelm, Ob⸗ mann, Spritz., 4. Komp. Geiger, Michael, Wehr⸗ mann, Leiter, 5. Komp.: Fleck, Friedrich. Obmaun, vor blutigen Schlachten und Kämpfen. Und Spritz., 8. Komp.(Feudenheim: Sommer. Joh., [Wehrmann, Spritz., 8. Komp.! Back, Jakob, Wehrm., Steig., 8. Komp.; Schandin, Johann, Wehrmann, Abſperr., 8. Komp.; Wunder, Philipp, Wehrm., Abſperr., 8. Komp.— Die Diplome für 12jährige Dienſtzeit bei der Wehr erhielten: Baade, Andr., Obm., Hydr., 1. Komp.; Köllner, Johann, Obm., Steig., 2. Komp. Gäng, Karl. Obm., Spritz., 2. Komp.; Eiſele, Chriſtian, Wehrm., Spritz., 2. Komp.; Wolf, Karl, Wehrm., Hydr., 1. Komp.; Streckfuß, Georg, Wundarzt, 6. Komp.; Waldhof; Baro, Franz, Wehrm., Steig., 7. Komp., Neckarau; Ludwig, Philippy, Wehrm., Steig., 7. Komp.; Orth, Albert, Wehrm., Steig., 7. Komp.; Stark, Karl, Wehrm., Hydr., 10. Komp., Rheinau; Schä⸗ fer, Johann, Hauptmann, 10. Komp., Rheinan: Hall, Wilh., Wehrm., Spritz., 6. Komp., Rheinau; Weber, Johann, Wehrm., Abſperr., 8. Komp., Feudenheim. Verleihung der Arbeiter⸗Ehrenzeichen. Unmittelbar an die Verleihung des Feuerwehr⸗ Ehrenzeichens ſchloß ſich die Dekorierung der Ar⸗ beiter für treu geleiſtete Dienſte in einem und demſelben Betriebe. Herr Geh. Reg.⸗Rat Dr. Clemm leitete die Feier mit einer kurzen Anſprache an die Arbeiter ein, in der er unter anderem aus⸗ führte. Schon vorhin habe ich auf die Bedeutung des Gedenktages, welchen im laufenden Jahre das deutſche Volk begehen wird, hingewieſen. Ich möchte auch jetzt nicht unterlaſſen, noch einmal darauf aufmerkſam zu machen, da auch unſere mitten im Erwerbsleben ſtehende Bepölkerung alle Veranlaſſung hat, die Erinnerung an die Zeit vor 100 Jahren und ganz beſonders an die Zeit der letzten 25 Jahren zu begehen. Wenn Sie die Zeit an Ihrem Auge vorfbergleiten laſ⸗ ſen, ſo werden Sie ſehen ein Bild des gewaltigen Fortſchrittes und der mächtigen Entwicklung, welches unſer deutſches Vaterland auf allen Ge⸗ bieten genommen hat. Unſere Stadt Mannheim hat an dem Aufſchwung ganz beſonderen Anteil denn es ſind wenige Gemeinweſen innerhalb des deutiſchen Reiches, welche einen ſolchen Aufſchwung aufzuweiſen vermögen inbezug auf die wirtſchaft⸗ liche Erſtarkung unſerer Heimatſtadt. Blicken wir um 100 Jahre zurück, ſo ſehen wir, daß Mannheim damals ein kleiner, ſtiller Platz gewe⸗ ſen iſt, von dem es ſchien, daß er ſich von den bielen Heimſuchungen der vielen Kriege kaum erholen könnte. Der ſtrebſamen, intelligenten Bürgerſchaft iſt es aber gelungen, unter Zuhilfe⸗ nahme einer ganz beſonders günſtigen Lage hier an der Einmündung des Neckars in den Rhein, die alten ſchweren Wunden zu heilen und die Grundlage zu legen für den ſpäteren Aufſchwung bon Handel und Induſtrie. Allerdings bedurfte es der nationalen Wiedergeburt und der nationa⸗ len Einigkeit und ſpäterhin dem Weitblick unſeres Deutſchen Kaiſers, der uns den Weg über das Meer gewieſen hat, um die ſchlummernden Kräfte zu voller Entwickelung zu bringen, Deutſchland und namentlich auch unſere Heimatſtadt einer derartigen Blüte entgegenzuführen, wie es die kühnſten Träume der größten Phantaſten nicht vorſtellen konnten. Wenn wir dieſer großen Zei⸗ ten gedenken, dann ſind wir auch zu großem Danke verpflichtet, beſonders denjenigen gegen⸗ über, die uns den Weg dazu gewieſen haben, und welche andererſeits durch ihre Treue und Zuver⸗ läſſigkeit mitgewirkt haben, daß wir dieſe große Zeit erreichen konnten. Wenn es früher notwen⸗ dig war, daß Tauſende und Abertauſende dem Deutſchen Vaterlande den Rücken kehrten, um in der Fremde ihre Arbeit zu ſuchen und ſo unſerem Volkstum verloren gingen, ſp iſt das heute ganz anders geworden. Heute können alle dieſe Kräfte unſerem Vakerlande erhalten bleiben. Unter des Deutſchen Reiches mächtigem Schirm und Schutz dürfen ſie ihrer Arbeit nachgehen, ihre Familien gründen und ſie haben hier bei uns Nahrung. Arbeitnehmer und Arbeitgeber haben gemeinſam Intereſſe. Es ſind gemeinſame Aufgaben, die beide mit einander zu löſen haben. Hierzu bedarf es einer zuverläſſigen Arbeiterſchaft. Es iſt eine überaus ſchöne Anerkennung, welche in der Ueber⸗ reichung des Ehrenzeichens liegt. Ich ſpreche allen denjenigen, welche das Ehrenzeichen erhal⸗ ten, den herzlichſten Glückwunſch aus, den ich ausdehnen möchte auf die Firmen, denen es be⸗ ſchieden war, auf ſolange Zeit ihre Arbeiter an ſich zu feſſeln. Ich kann nur wünſchen, daß das⸗ gute Verhbältnis zwiſchen Arbeitgeber und ⸗nehmer noch viele Jahre weiter beſteht, daß ſich die Arbeiter noch recht lange ihrer Auszeichnung erfreuen und noch recht lange auf ihrem Poſten ausharren. Der deutſchen Arbeit zur Ehre. Herr Fabrikant Mohr: Der Mannheimer Fabrikantenverein hat mich als ſeinen zweiten Vorſitzenden erſucht, den deko⸗ rierten Arbeitern die herzlichen Glückwünſche der Arbeitgeberſchaft auszuſprechen. Ich komme dieſes Auftrages mit um ſo größerer Freude nach, als ich wieder ſehe, welche große Zahl heute das vom Großherzog geſtiftete Ehrenzeichen in Emp⸗ fang nehmen kann. Sie alle ſind 30 Jahre lang und auch ſchon länger in unentwegter Schaffens⸗ freude in ein und demſelben Unternehmen lätig. Wenn Sie heute voll Stolz auf jene Zeit zurück⸗ bplicken, ſo kann ich Sie verſichern, daß mit glei⸗ chem Stolze die Arbeitgeberſchaft auf Sie blickt als tkreubewährter Mitarbeiter. Möge es Ihnen noch lange vergönnt ſein, ſich der Auszeichnung, die Sie heute erhalten, zu freuen als erprobte Arbeiter im Wirtſchaftsleben und als leuchtendes Beiſpiel treuer Pflichterfüllung für Ihre jüngeren Kollegen. In dieſem Sinne bitte ich die An⸗ weſenden, mit mir einzuſtimmen in den Ruf, die Dekorierten des heutigen Tages ſie leben hoch, hoch, hoch! Herr Joſef Kohl dankte namens der dekorierten Arbeiter für die perliehenen Auszeichnungen und gab die Ver⸗ ſicherung, auch weiterhin ihren Arbeitgebern wie tiſchen Behörden — mit einem Hoch auf Goßherzog Friedrich dyy Baden. Das Ehrenzeichen für treue Arbeit und Maſchinenbau 2 Bohrer; Bierbrauerei Rheinſchiffahrt und Seetransport: Dreiß, Luduig Schiffsführer, Gerusheim; Werle u. Hartmanß; Baugeſchäft: Schwarz Jakob, Grundarbeſter 9 Ilvesheim; Deutſche Steinzeugwarenfabrik für chem⸗ 4 Induſtrie u. Kanaliſation Friedrichsfeld: Erhard Johann, Sattler, Seckeuheim; Verein chemſſcher Fabriken Wohlgelegen: Faltermann, Heinr. I Viernheim, Bolleyer, Adam, beide Fakbrikarbei⸗ ter, Schmitt, Johann, Aufſeher, Schimpf, Rud Portier; Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrtsgeſel ſchaft: Wehner, Adam, Kapitän, Ludwigshafen, Klee, Ludwig, Schiffsführer, Hochhauſen; Jof, Hoff mann u. Söhne, Baugeſchäft: Kübler, Leonhard, Maurer; Etabliſſement Hutchinſon Mannheim: Hotz Johann, Arbeiter, Schweitzer, Auguſt, Arbeiter Spiegelmanufaktur Waldhof: Gärtner, Philipy Portier, Gleiſner, Friedrich, Glasſchleiſer Enger, Karl, Handpolierer, Krezler, Albert Portier, Schall, Adam, Taglöhner; Fa. Heinrih Lanz, Maunheim Weber, Auguſt, Werkmeiſter, Dieber, Friedrich, Fräſer, Mihlhölzer, Luh, wig, Werkmeiſter, Rheingönheim, Schneider Guſtav, Werkmeiſter, Lichtenberger, Heinrich Dreher, Dexheimer, Adam, Schmied, Sohn Johann Vorarbeiter, Ludwigshafen, Wirthwein, Wilhelm, Mouteur, Schmitt, Nikolaus, Säger, Laſch, Karl, Schloſſer, Ludwigshafen, Schneider Jyſef, Dreher, Blochmann, Georg, Schloſſer, Köhr, Wilhelm, Schloſſer; Stadtgemeinde Mann; heim Mayer, Johann, Maſchiniſt, Nheinan Baunwerth, Johann, Hilfsarbeiter, Schuh macher, Karl, Wagenführer, Webel, Valentin, Fuhrmann; Bopp u. Reuther Waldhof: Röſinger Chriſtian, Werkmeiſter, Schmitt, Johaun, Werk meiſter, Waldhof, Schattich, Iſidor, Magazinier, Müller, Paul, Kernmacher, Waldhof, Harl maun, Phil., Gußputzer, Kirner, Karl, Schloſſet F. u. A. Ludwig, Baugeſchäft: Grötzner, Alois, Schreiner, Reis, Georg, Maurer; Th. Goldſchmi .⸗G., Rheinau: Weber, Heinrich, Maſchinen⸗ wärter, Schwetzingen, L. Oppenheimer, Hopfenhand⸗ 0 Lohnert, Friedrich, Vorarbeiter, Ilves heim. Das Arbeiterinnenkreuz wurde nach ſtehenden Arbeiterinnen bei der Fa. Etabliſſement Hutchinſon verliehen: Feuerſtein, Mathilde, geh. Gredel, Weidmann, Luiſe, Breyer, Katharing, geb. Moor. Mit Schäfers Sonntagslied„Das iſt der Tag des Herrn“, von der Muſikkapelle der Frei⸗ 7 willigen Feuerwehr meiſterhaft vorgetrogen, nahm die ſchlichte Feier einen harmoniſchen Aus⸗ klang. Nach Beendigung der Feſtgottesdienſte in den verſchiedenen Kirchen zogen die Mann⸗ ſchaften zum Zeughausplatz, um die abgeſtellten Gewehre abzuholen. Dann marſchierten ſie nach dem Schloßhof, während die Fahnenkom⸗ pagnie unter klingendem Spiel zur Abholung der Fahne nach der Kommandantur zogen. Die übrigen Kompagnien hatten ſich inzwiſchen im Schloßhof zur Varade aufgeſtellt. Die Spitzen der Staals⸗ und ſtüd⸗ ſowie eine größere Anzahl Ehrengäſte und Reſerveoffiziere waren an⸗ weſend. Um ½12 Uhr wurde unter den Klän⸗ gen der Grenadierkupelle die Fahne in den Schloßhof gebracht. Kurz darauf erſchien Herr Sberſt v. Eberhardt, der ſodann eine An⸗ ſprache an die Mannſchaften hielt, die in einem Hoch auf den Großherzog ausklang. Die Kapelle intonierte hierauf die badiſche Fü Der Regimentskommandeur ſchritt ſodann mit den eingeladenen Perſönlichkeiten die Front der Truppen ab. Alsdann begann der Parade⸗ marſch. Nach deſſen Beendigung wurde die Fahne wieder in das Kommandurhaus ver⸗ bracht. Unter dem Spiel unſerer Grenadier⸗ kapelle erfolgte durch die Breiteſtraße der Heim⸗ marſch der Kompagnien. Das militäriſche Schauſpiel hatte ein tauſendköpfiges Publikum angelockt. Das Feſteſſen. Um%½2 Uhr begann im aal das Feſteſſen zu etwa 200 Gedecken. Alle hervorragenden Perſönlichkeiten unſerer Stadt waren vertreten; das Bunt der Uniformen aller Waffengattungen wechſelte mit dem einfachen Schwarz des Fracks. Bühne und Saal waren reich mit Palmen und Lorbeerbäumen ge⸗ ſchmückt. Das Bühnenarrangement zierte die Koloſſalbüſte des Großherzogs. An der Haupt⸗ tafel ſaßen zur Rechten des Landeskommiſſärs, Oberbürgermeiſter Martin, zur Linken der neue Regimentskommandeur, Herr Oberſt von en Gang erhob ſich Herr Geh. Oberregierungsrat Dr. Beker Hochverehrte Feſtverſammlu 1813. 1913.— Welch eine unendliche 5 in ſich ein! Noch ſtand damals Deutſchland im Banne de ſo genialen Königs, wie Friedrich des Großen, ging kraftlos in Trümmer, als der große Korſe kam auch ihm die Stunde. Von den herrlichen Werken deutſcher Dichter und Denker, die noch ein neuer Geiſt vaterländiſchen Empfindens aus, und zum erſten Male trat das deutſche Volk aus gekannter Begeiſterung griff Preußens Volk zu den Waffen und Männer wie Gneiſenan in der alten Staatsſchablone unmöglich geweſen wären, wurden führende Geiſter im Kampf bisher treu und gewiſſenhaft zu dienen und ſchloß Geh. Oberregierungsrats Dr. Becker, Herr Diepenbroick⸗Grüter. Nach dem zwen zu folgendem Toaſt auf den mächtiger Ereigniſſe ſchließt dieſes Jahrhundert abſoluten Staates Aber ſelbſt das Werk eines ſiegreich durch Deutſchland zog. Und dennoch der große Friedrich recht gering wertete, ſeiner Bevormundung heraus: in vorher nie 3 Scharnhorſt, Vorck, Stein und viele andere, die für das Vaterland. Und ſo kam der rbeiter, rchem hard, miſchet nr. J. 8 85 27 8 2 18 14 Kampf auf Leipzigs Ebenen, der Tag der Be⸗ kann! Mittwoch, den 9. Juli 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 5. Seite. freiung Deutſchlands von fremdem Joch, der Tag des Niedergangs napoleoniſcher Herr⸗ lichkeit. Aber auf Kampf und Sieg folgte wieder tiefe Entmutigung, wo alle großen Hoffnungen, die Kampf, Not und Sieg erzeugt hatten, in Klein⸗ mut und Unverſtand verflachten, bis endlich das heiße Sehnen der Nation nach Einheit er⸗ füllt ward und als herrliche Frucht des großen Jahres 1870/7/1 Kaiſer und Reich erſtand. Und nun begannen die Jahre friedlicher Arbeit zum Ausbau und zur Feſtigung des Reiches— eine Friedens⸗ und Arbeitszeit ſondergleichen. Aus dieſer Aera nationaler Arbeit iſt unſer Zeitalter geboren: ein neues Geſchlecht iſt herangewach⸗ ſen, ein Geſchlecht der Arbeit und des Wage⸗ muts, im regſamſten Wettbewerb mit allen Jändern der Erde, ein einzig daſtehender Auf⸗ ſchwung in Handel und Induſtrie, eine Zeit ungeahnter techniſcher Erfindungen, das Zeit⸗ alter der Elektrizität und der Beherrſchung der Lüfte. Und wie nach einem geiſtvollen Worte der wirtſchaftliche Atlas auf ſeinen Schultern auch die geiſtige Welt trägt, die geiſtigen und ſitt⸗ lichen Intereſſen, ſo geht heute ein breiter Strom von Wiſſensdrang und Sehnſucht nach dem Schönen durch die Maſſen des Volkes. Aber, hochverehrte Feſtverſammlung, ver⸗ geſſen wir nicht, daß die Hochſchätzung des Gelderwerbs und des Welthandels gar leicht zu einem verſchwommenen Kosmopolitismus führen u! Gewiß, allem, was der Menſchheit zu⸗ gehört, ſoll und will auch der Deutſche ſeine Kräfte weihen. Und wenn auch eben erſt die deutſche Nation die Wehrkraft des Reiches zur Sicherung der Friedensarbeit in erhebendem Patriotismus mit ſchweren Opfern neu ver⸗ mehrt und geſtärkt hat: wir Deutſche dürfen uns doch immer als teuere Mahnung die Worte — 85 trefflichen Dietrich Schäfer geſagt ſein laſſen: „Der Deutſche kann ſeine Pflichten gegen die Menſchheit nicht beſſer erfüllen, als wenn er gut deutſch denkt und handelt. Die Näch⸗ ſtenliebe, die den Inhalt chriſtlicher Geſittung ausmacht, die reinſte und edelſte Humanität, die es geben kann, kann nur geübt werben in dem Kreiſe, in den Gott den Menſchen geſtellt hat. Mit Gottes Hilfe wird der Gang das Geſchichte dieſe Erkenntnis und Ueber⸗ zeugung, die den Franzoſen und Engländern, dem Amerikaner und Ruſſen ſchon zur andern Natur geworden iſt, auch unſerem Volke im⸗ mer mehr einprägen. Beſſer als damit kann Deutſchland, dem Weltfrieden und der Menſchheit nicht gedient werden.“ Hochverehrte Feſtverſammlung! Zu dem Hoch⸗ flug nationaler und wirtſchaftlicher Lebenskraft Hat unſer Badnerland, vor allem unſere liebe Vaterſtadt Mannheim ein gut Teil redlich bei⸗ getragen. Wohin die Schiffahrt ihre Flaggen ſendet, allüberall iſt Mannheimer Fleiß und Tatkraft, ſein Handel und ſeine Induſtrie rühm⸗ lichſt bekannt. Aber trotz aller internationalen Beziehungen iſt die Stadt Mannheim gut deutſch und gut badiſch. Wie ſie unſerm großen Kaiſer ein hochragendes Denkmal geſetzt hat und wie ſie eben im Begriff ſteht, unſerem un⸗ vergeßlichen Großherzog Friedrich J. ein groß⸗ artiges Denkmal zu weihen, ſo ſchlagen auch ſeinem erlauchten Sohne die Herzen heute warm entgegen.„Gut badiſch heißt gut deutſch ſein“, ſſo hat einmal Großherzog Friedrich J. geſagt ſo iſt es in den Tagen des Ringens und Sehnens nach Deutſchlands Einheit und Frei⸗ heit gewefen, an dem Badens beſte Männer im Vordertreffen ſtanden, und ſo iſt es heute und wird ſo Gott will, immerdar bleiben! In Treuen feſt zu Kaiſer und Reich ſtehend, ſeinem ſchönen Heimatland mit Herz und Hand ergeben, an der Verfaſſung ſtrenge haltend, ſchlicht und liebevoll im Verkehr mit ſeinem Volke: ſo ſteht das Bild unſeres geliebten Groß⸗ herzogs vor unſerem geiſtigen Auge! Von ganzem Herzen gilt ihm heute unſere aufrichtige Huldigung! Gott erhalte, ſchirm und ſchütze unſeren Groß⸗ herzog und ſein erlauchtes Haus! Mit dieſem Segenswunſch im Herzen, ſtim⸗ men Sie aus voller Bruſt ein in den Ruf: Seine Königliche Hoheit Großherzog Friedrich UI. lebe Hoch, hoch, hoch! Freudig erhoben ſtimmte die Feſtverſammlung in das Hoch ein und hörte ſtehend die von der Grenadierkapelle intonierte altbadiſche Hymne an. Dann widmete man ſich wieder den Tafel⸗ freuden. Herr Reſtaurateur Oefner hatte wieder dafür geſorgt, daß über die Zubereitung der Speiſen und die Qualität der Getränke die größte Zufriedenheit herrſchte. Es war in jeder Beziehung ein Feſteſſen par excellence. Viel Lob wurde auch der geſchmackvollen Dekoration des Saales und der Tafeln, die prächtige Blu⸗ menarrangements ſchmückten, geſpendet. Die Tafelmufik ſtellte die Grenadierkapelle unter Kapellmeiſters Heiſigs Leitung, der ein nicht minder vorzügliches Programm aufgeſtellt hatte. So ſchwanden in voller Würdigung der gebotenen kulinariſchen Genüſſe und in regſtem Meinungsaustauſch die Stunden raſch dahin. Erſt nach 5 Uhr lichteten ſich allmählich die Tafelreihen. Die letzten ſaßen noch länger in der Gartenhalle bei einer Taſſe Kaffee oder auf der Terraſſe bei einem Glaſe Bier. Schulfeiern. Das Großh. Karl Friedrichs⸗Gymnaſium beging auch heuer wieder die Feier des Großher⸗ zogsgeburtstags durch ein Spielfeſt am Diens⸗ tag nachmittag, zu dem auch die Angehörigen der Schüler geladen und zahlreich erſchienen waren. Punkt 4 Uhr begannen auf dem Spielpiatz der Anſtalt(im Schloßgarten) die Spiele. Die unte⸗ ren und Mittelklaſſen führten Klaſſenwettkämpfe vor: Ballüberholen, Eilbotenlauf, Schleuderball, Weitwerfen, Dreiſprung, Kugelſtoßen. Man konnte dabei bemerken, daß in den Turnſpiel⸗ ſtunden tüchtig gearbeitet worden war und daß die kleinen und großen Buben mit Hingabe und Eifer um die Palme ſtritten. Gleichzeitig maßen ſich Schüler der oberſten Klaſſen in einem Fünf⸗ kampf, der anſehnliche Forderungen an die Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Teilnehmer ſtellte. Im ein⸗ zelnen ſah man hier hervorragend ſchöne Leiſtun⸗ gen, die Kraft und Ebenmaß wohltuend ver⸗ einigten. Gegen ½7 Uhr konnte Herr Direktor Caspari die Verkündigung der Ergebniſſe vornehmen. Die beſten Spieler der Klaſſenwett⸗ kämpfe erhielten hübſche, kleinere, die Sieger im Fünfkampf— Böhringer(O. lah, Müller, Lamey, Hermann(U. Ib), Lausberg (O. IIb)— wertvolle größere Preiſe. Dieſe reiche Belohnung wurde durch die ſtattliche Spende er⸗ möglicht, die in dankenswerter Weiſe auch dies⸗ mal wieder der Altherrenverband des Gymnaſiums zur Verfügung geſtellt hatte. Im Anſchluß an die Verteilung wies der Direktor in einer kurzen Anſprache auf die Bedeutung des Tages hin und forderte dazu auf, dem Groß⸗ herzog aufs Neue das Gelöbnis der Treue darzu⸗ bringen, was denn in einem begeiſtert aufgenom⸗ menen Hoch ſeinen Ausdruck fand. Das Wetter, deſſen Unbeſtändigkeit in den letzten Tagen be⸗ denklich groß geweſen war, hatte doch noch ein Einſehen gehabt; und ſo konnte das Spielfeſt un⸗ geſtört zu Ende gehen und zeigen, wie geſund und kräftig friſches Turnſpiel und Sport im Gym⸗ naſium entwickeln. * Inſtitut Sigmund. Am Dienstag nachmittag um 3 Uhr verſammelte das Inſtitut Sigmund ſeine Schüler zur Feier des 56. Geburtstages unſeres Großherzoas in dem Saale der Auſtalt. In ſeiner Anſprache machte der Direktor darauf aufmerkſam, daß auch Badens Jugend nicht feh⸗ len dürfe, wenn es gelte, den geliebten Landes⸗ fürſten zu ehren, und wies vor allem auf die Blüte der gerade für die Jugend geſchaffenen Bil⸗ dungsſtätten unter unſerem Großherzog hin. Nachdem die Schüler Wagner, Brenner, Mangold, Möhler, Wellenreuther, Freyer und Matt der Feier entſprechende Dichtungen zum Vortrag ge⸗ bracht hatten. drückte der Direktor noch den Wunſch aus, ſeine Schüler möchten die Mahnung Friedrichs., nach deſſen leuchtendem Vorbild Friedrich II. regiere, die„Ausbildung des Geiſtes als eine nationale Pflicht“ zu erkennen, beher⸗ zigen, und ſchloß mit einem dreifachen Hoch guf unſern Großherzog Friedrich die interne Feier⸗ Eine halbe Stunde ſpäter waren die Schüler auf dem Luiſenſportplatz, wo ſie die übrige Zeit des Nachmittags mit Dauer⸗, Staffel⸗ und Wettlauf ſowie mit Ballſpiel verbrachten. Feier im Lande. *Plankſtadt, 9. Juli. Wie alljährlich beging die hieſige Gemeinde den Großherzogs Geburtstag durch ein von der Gemeindever⸗ waltung veranſtaltetes Feſtbankett im Saale des Gaſthauſes zum Pflug, das ſehr zahlreich be⸗ ſucht war. Nach einigen Muſikſtücken der Feuerwehrkapelle eröffnete Herr Bürgermeiſter Helmling den Abend mit einer Begrüßungs⸗ anſprache und dankte für den zahlreichen Be⸗ ſuch, obwohl die jetzige Zeit nicht gerade günſtig ſei, Feſte abzuhalten. Er erteilte ſodann das Wort zur Feſtrede Herrn Hauptlehrer Fleich⸗ aus, der unſeren Großherzog feierte und das Hoch auf denſelben ausbrachte. Herr Haupt⸗ lehrer Arnold toaſtete auf den Kaiſer und betonte, daß ein guter Badener auch ſtets ein guter Deutſcher wäre, getreu dem Vorbilde unſeres Fürſten. Herr Gemeinderat Fabrikant Trunk gedachte in markanten Worten des deutſchen Vaterlandes und erinnerte, wie das deutſche Volk ſtets mit ſeinen Fürſten und die Fürſten ſtets mit ihrem Volke verwachſen ge⸗ weſen ſeien. Sein Hoch galt dem deutſchen Vaterlande. Herr Hauptlehrer Seitz toaſtete noch auf die Veteraunen und Herr Pfarrer Heinzerling auf das engere Heimatland Baden. Muſikſtücke und Geſangsvorträge der beiden Geſangvereine Liedertafel und Lieder⸗ kranz wechſelten miteinander ab und verſchön⸗ ten den Abend, der wiederum gezeigt hat, daß die hieſige Gemeinde die Feſttage ihres Fürſten treu mitfeiert. N. Heidelberg, 8. Juli. Nachdem heute bormittag die Feiern der Volksſchuſen und der Oberrealſchule ſtattgefunden hatten, beging heute abend die ſtädtiſche Bevölkerung im herrlich gs⸗ ſchmückten dichtgefüllten großen Stadthalleſaal die Geburtstagsfeier des Landesherrn durch ein Feſtbankett. Die ſtimmungsvolle Feier wurde eingeleitet durch einen von Muſikdirektor Padig komponierten und dirigierten Feſtmarſch, der dom ſtädtiſchen Orcheſter außerordentlich wirkungsvoll zu Gehör gebracht wurde. Den Trinkſpruch auf den Großherzog brachte Bürgermeiſter Wie⸗ landt aus. Einige herrliche vom Heidelberger Sängerverband unter Leitung von Herrn Se⸗ minarmuſiklehrer Lutz à capella geſungene Chöre fanden rauſchenden Beifall. Den künſt⸗ leriſchen Höhepunkt des Abends bildeke der Dr⸗ gelvortrag des Herrn Seminarmuſiklehrer Lutz „Marche solen nelle“ von Callaert. Turneriſche Aufführungen des Turnvereins Heidelberg, all⸗ gemeine Lieder und Orcheſtervorträge reihten ſich aneinander in bunter Folge. Eine wirkungsvolle und briginelle Neuheit war der von einer Tur⸗ nerinnengruppe vorgeführte Reigen, in dem „Keulen mit Goldregen“ geſchwungen wurden. Sehr eindruckstief war das mit Orgelbegleitung, einer Kompoſition des Originalmuſiklehrers Lutz vom Sängerverband vorgetragene Schweri⸗ lied von M. von Weber, das nach ſtürmiſchem Beifall da capo geſungen wurde. Erſt nach 11 Uhr nahm die erhebende Feier ihr Ende. Weinheim, 8. Juli. Zur Feier von Großherzogs Geburtstag wurden heute nachmit⸗ tag auf dem Hof des hieſigen Gyymnaſtums Turn und Sportſpiele veranſtaltet, nach⸗ dem zuvor in der Turnhalle ein Vortrag von Profeſſor Dr. Horn über den erzieheriſchen Wert der Spielbewegung abgeſtattet worden war, woran ſich eine geſangliche und muſikaliſche Darbietung des Schülerchores anknüpfte. Am Schluſſe der Turnſpiele überreichte Direktor Haaß an 14 Schüler, die bei den Turnſpielen als Sieger hervorgingen, Bücherprämien und brachte ein dreifaches Hoch auf den Großherzog aus. Das Feſteſſen in Karlsruhe. W. Karlsruhe, 9. Juli. Heute nachmittag 2 Uhr fand aus Anlaß des heutigen 56. Ge⸗ burtstages des Großherzogs im Muſeum ein Feſteſſen ſtatt, dem u. a. auch die ſämtlichen Mi⸗ niſter beiwohnten und bei welchem Kultusmini⸗ ſter Dr. Böhm eine Rede auf den Großherzog hielt. Er führte aus: „Wenn wir in dieſem an großen vaterländi⸗ ſchen Erinnerungen ſo reichen Jahre heute das Geburtsfeſt unſeres erhabenen Landesherrn in alter Treue und begeiſterter Verehrung feiern dürfen, wird uns dieſes ſchönſte Feſt des badi⸗ ſchen Volkes mit den bedeutungsvollen deut⸗ ſchen Gedächtnistagen, die in raſcher Folge aun uns vorüberziehen, verknüpfen und in Be⸗ ziehung ſetzen. Gewiß hat unſer Land, das im Jahre 1813 aus der engen Umſchlingung des waffengewaltigen franzöſiſchen Nachbarn ſich nicht freimachen konnte, an jener herrlichen ein⸗ zigartigen Erhebung des Preußenvolkes nur wenig Anteil gehabt. Aber das neue geiſtige und ſittliche Leben, das ſich damals auch bei uns im Südweſten des Reiches unter der Oberfläche zu regen begann, wurde raſch erfüllt von den national en und freiheitlichen Ideen der Befreiungskriege. Und in keinem deutſchen Lande ſind in der Folge dieſe Ideen begeiſterter und treuer gepflegt worden, als bei uns in Baden. Kein Fürſt hat den aus der Zeit der großen Erhebung ſtammenden nationalen Ein⸗ heitsgedanken ſelbſtloſer, reiner und opferwil⸗ liger verfochten als unſer unvergeßlicher Groß⸗ herzog Friedrich J. Die ſchönen Worte, mit denen der Deutſche Kaiſer bei ſeinem 25jährigen Regierungsjubiläum den Bundesfürſten für ihre treue Mitarbeit an der Bereicherung unſeres nationalen Lebens, an dem wirtſchaftlichen Auf⸗ ſchwung des Reiches und an einer deutſchen Kultur gedankt hat, dürfen wir mit berechtigtem Stolze auch auf unſer Fürſtenhaus und unſeren geliebten Landesherrn beziehen. In ſeiner ſechsjährigen Regierung hat Großherzog Fried⸗ rich II. die von ſeinem erlauchten Vater ererbten Herrſchertugenden bewährt. Wie er durchdrun⸗ gen von echt nationalem deutſchen Geiſte und von glühender Liebe zu ſeinem Lande und zu ſeinem Volke, pflegt er mit demſelben Eifer die Intereſſen des Reiches und die Eigenart ſeines Landes auf allen Gebieten des kulturellen und wirtſchaftlichen Lebens. Mit ruhiger Sicherheit verfolgt er die ſich überſtürzenden Vorgänge des lich Lebens. Wohl immer dem Fortſchritt geueigt ergreift er doch nie das Neue nur weil es neu iſt. Was er aber an dem Neuen alles gut und nützlich anerkennt, das vertritt er mit nachhaltiger Feſtigkeit. Sitt⸗ licher Ernſt und ſtrenge Gerechtigkeit, höchſte Gewiſſenhaftigkeit und ſeltene Pflichttreue geben ſeinem Regiment die zuverläſſige Sicherheit, in der ſich ſein Volk ſo wohl geborgen weiß. Da⸗ für dankt ihm das Land mit warmem Vertrauen und aufrichtiger Liebe. Dieſe Liebe iſt in ihrer ganzen Kraft ſpontan zum Ausdruck gekommen, als vor wenigen Wochen ein Wahnwitziger die verbrecheriſche Hand gegen unſeren Fürſten erhob. Durch das ganze Land zitterten Schrecken und Empörung über den frevelhaften Anſchlag. Aber alles überwog der heiße Dank des ganzen Volkes für die glückliche Errxettung unſeres Großherzogs aus drohender Gefahr. In dieſem Gefühle, das auch heute noch überall lebendig und ſtark in uns iſt, wollen wir unſerem geliebten Landes⸗ herrn unſere aufrichtigen Wünſche zum heutigen Tage darbringen. Gott ſchütze und erhalte un⸗ ſern Großherzog und verleihe ſeiner Regierung Segen. Se. Köngliche Hoheit der Großherzog er lebe hoch, hoch, hoch!“ Vergnügungen. * Saalbauthegter. Nach großen Schwierigkeiten wurde nun endlich der vom Sagalbautheater am letzten Samstag angekündigte Film„Herz⸗A“, der aber nicht vorgeführt werden konnte, freigegeben und kommt von heute ab auf den neuen Spielplan. Dieſes hervorragende Bild iſt eine ueue Glanz⸗ leiſtung des bekannten Berliner Regiſſeurs Max Mack. Die Bilder ſind von einer ſölchen Plaſtik, daß „Herz⸗Aß“ mit zu den beſten Schöpfungen in der Filmfabrikation gerechnet werden muß!— Außer dteſem Sittendrama hat der wunderbare neue Spiel⸗ plan noch ein weiteres zweiaktiges Sittendrama zu verzeichnen, in welchem mit vollendeter Meiſterſchaft Frl. Napierkowska die Hauptrolle ſpielt.„Ent⸗ fagung“ betitelt ſich dieſer ſenſationelle Schlager, der u. a. eine brillante Tanzſzene briugt, wie ſie noch niemals auf der Leinwand gezeigt worden iſt.— Die ſenſationellſte Attraktſon. die bisher über die Varistsbühne gegangen iſt:„Hadji, der umgekehrte Menſch“, iſt ebenfalls in einer glänzenden Aufnahme in das neue Programm aufgenommen worden, welches ein weiteres Drama, vorzügliche Natur⸗ aufnahmen und zwerchfellerſchütternde Humoresken aufweiſt. Sportliche Nundſchau. Nadſport. * Rütt Grand Prix⸗Sieger. Der letzte Tag des Pariſer Grand⸗Prix⸗Meetings hat am Sonn⸗ tag in ſportlicher, geſellſchaftlicher und finanzieller Hinſicht einen ſelten guten Verlauf genommen. Der Präſident der Republik M. Poincareé nebſt Gemahlin, der Miniſter des Innern nebſt Gemahlin und zahlreiche ſtaatliche und ſtädtiſche Vertreter wohnten den Rennen bei. Die Zu⸗ ſchauertribünen waren überfüllt. An Eintritts⸗ geldern wurden 30017 Fres. vereinnahmt, wo⸗ durch die Geſamteinnahme des diesjährigen Mee⸗ auf 46 668 Fres. geſtiegen iſt; dieſe Summe bleißt nur hinter den Ergebniſſen der Jahre 1903 und 1906 zurück, in welchen 50 499 reſp. 48 083 Fres. bereinnahmt wurden. Die franzöſiſchen Farben haben unter den Augen des Staatsoberhauptes wenig Glück gehabt. Ein einziger Endlauf, und dazu noch der unbedeutendſte, der der unobhän⸗ gigen Fahrer, wurde von einem Franzoſen gewon⸗ nen. Im Endlauf der Amateure war überhaupt kein Franzoſe beteiligt. Der Engländer Bailey, der Holländer Ulyſſes und der Deutſche Rode nahmen daran teil. Der engliſche Weltmeiſter hat die Schärpe bereits zum bierten Male gewon⸗ nen. Als der Holländer in der letzten Kurve ſpurtete, hatte ihn der Engländer im nächſten Moment eingeholt und widerſtand ohne ſichtbare Anſtrengung dem aus dritter Poſition aufholen⸗ den Deutſchen, der mit einer halben Länge zurück den zweiten Platz belegen konnte. An den Zwi⸗ ſchenläufen für den Grand Prix der Berufsfahrer nahmen fünf Franzoſen, drei Deutſche und ein Italiener teil. Der Endlauf um den Fünftauſend⸗ Franc⸗Preis vereinigte den Deutſchen Rütt, den Italiener Moretti und den Franzoſen Pou⸗ chois. Das Rennen verlief ſehr einfach. Nach kurzem Stehverſuch mußte Moretti ſeiner gepßen Ueberſetzung wegen die Führung übernehmen⸗ Rütt folgte in einigem Abſtande Poschois auf den Ferſen. Moretti beſchleunigte allmählich das Tempo. In der letzten Kurve eniſchloß er ſich endlich zum Spurt aber ſofort ſtieß auch Rütt vor. Beim Auslauf zus der Kurve war den Italiener geſchlagen. Pouchvis hatte ſich an das Hinterrad des Deutſchen gehängt, womit er ſich begnügen mußte, denn es gelang ihm nicht, auch nur einen Zoll breit Terrain gegen Rütt aufzu⸗ holen. Rütt und Bailey wurden zum Präſidenten der Republik geführt, der ſie beglückwünſchte und ihnen die Schärpen des Stadtrats von Paris umhing. Die Leiſtung des Deutſchen wurden von dem franzöſiſchen Publikum mit Wärme be⸗ grüßt. Rütt wurde ſchließlich von ſeinen Kame⸗ raden auf die Schulter genommen und durch die Bahn getragen. 8 der mazedoniſche Urieg. Die Kriegsproklamatiun des Königs von Serbien. W. Belgrad, 9. Juli. Die geſtern Abend veröffentlichte, von dem König und dem Miniſte⸗ rium unterzeichnete Proklamation, hat folgenden Wortlaut: Meine teuren Serben! Es iſt das eingetreten, was ich niemals er: wartet häbe: Die Bulgaren, unſere Brüder durteh Blutsverwandtſchaft und Religion und unſere Verbündeten, haben in unmenſchlicher Weiſe unſere Verwundeten maſſakriert und haben mik Schwerthieben den Vertrag durchgehauen und die Freundſchaft und die Brüderlichleit zerſtört Schon ſeit acht Tagen kämpft man bei Oytſche Polje in Mazedonien an der alten Grenze unſeres Bulgaren vergaßen die brüderliche ſerbiſche ſie haben das vergoſfene Blut vergeſſen u Helden, die auf den Schlachtfeldern Thraziens gefallen ſind. Sie gaben der ſlawiſchen, wie der ganzen ziviliſierten Welt ein verachtenswertes Beiſpiel der Undankbarkeit und Hab⸗ ſucht. Die unbrüderliche Hand⸗ lungsweiſeder Bulgaren berührte mich ſchmerzlich und verwundete meine aufrichtigen Gefühle tief Die Verantwortung fſt die Sünden gegen den Slavis wu und die Menſchlichkeit fallen auf denjenigen zu⸗ rück, der ſie begangen hat. Warum das alles? Weil er die Streitigkeiten wegen der Teilung nicht in brüderlicher Weiſe auf friedlichem Wege löſen, ſondern uns unſere Eroberungen, die der Beſitz und die Wiege unſerer Vorväter war das Land der Nomanitſch, das Ihr mit Eurem Blute getränkt, befreit und für Serbien wiede-⸗ erobert habt, entreißen will. Die Grüber der toten Helden des glorreichen Krieges rufen Euch zu und beſchwören Euch, ſie zu rächen! Virtei⸗ digen wir uns und unferen heldenhaften grie, chiſchen Verbündeten in dieſer Gefahr! Die muti⸗ gen und edlen montenegriniſchen Falken kämpfen an unſerer Seite um die ſerbiſchen Lande zu ver⸗ teidigen. Die Lebensintereſſen des Vaterlande haben mich wenn auch ſchweren Herzens gezwun⸗ gen, mich an die heldenhafte Ar mee zu wenden, damit ſie ſich mit ihrer Ent⸗ ſagung und Heroismus der glorreichen Helden der Siege beim Kumanowo, Prilep, Monaſtir und Adrianopel würdig erweiſe. Gott ſchütze Jetzt das Billigſte und Beſte! Die Sommermilch iſt bekanntkich ſahnig, Friſche Eier gibts viel und billig. Geſchmortes friſches Sommer⸗Obſt iſt der Geſundheit dien⸗ lich. Letzteres mit Mondamin Milch⸗ und Eierflammeris gibt ſehr nahrhafte Gerichte für Kinder, und werden den Fleiſchſpeiſen gern vorgezogen. G Sie Ihren Kleinen reichlich ſolche Mondamin⸗ ſpeiſen. Mondamin iſt in ſeinem nußartigen Geſchmack unübertrefflich und in Ergtebigke unerreichlich. Achten Sie bitte auf den 2 2 itngs, die den Armen von Paris zugute kommt,; buchzettel in jedem Paßet à 60, 30.. 71 3 0 15½% Jahre alten Burſchen, . Gütersloh, 9. Nuli. morgen in Berlin aufgeſtiegene Flieger Aude⸗ 6. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 2 Mittwoch, den 9. Juli 1913. meine teuren Soldaten in dieſem traurigen ege Der Erlaß der Kriegsproklamation rief bei der Bevölkerung lebhafte Befriedigung hervor, weil er trotz der beklagenswerten Veranlaſſung die unerträgliche Gewißheit beendet und die Lage, wenn auch in ernſter Richtung, geklärt hat. Serbiſche und griechiſche Erfolge. W. Belgrad, 9. Juli. Das Preſſebureau meldet: Ein heute morgen ausgeführter heftiger Angriff der bulgariſchen Truppen auf Zajekar wurde von den Serben abgewieſen. Ebenſo wurde der bulgariſche Angriff auf Wlaſina ent⸗ ſchieden zurückgewieſen. Die Blättermeldungen über einen angeblichen Vormarſch und Erfolge der Bulgaren bel Vranſa ſind daher vollſtändig unwahr. W. Belgrad, 9. Juli, Die Griechen haben Seres eingenommen. Flotte bombardiert Kawala Bulgarien zu neuen Berhandlungen bereit. W. Mien, 9. Juli. Die neue freie Preſſe erfährt von beſonderer Seite, die bulgariſche Re⸗ gierung richtete durch ihre Vertretet eine Zirku⸗ larnote an die Mächte, in der ſie ſich gegen den Vorwurf verwahrt, ſie habe den Ausbruch des Krieges verſchuldet, die Verantſportung treffe Serbien und Griechenland. Gleichzeitig erklärt ſich Bulgarien bereit, auf Grund des Vertrages über die friedliche Löſung des Konfliktes zu ver⸗ handeln. Kein rumäniſch⸗bulgariſches Geheimabkommen. m. Köln, 9. Juli. Aus Berlin wird ge⸗ meldet: Die Nachricht der„Straßb Poſt“ über ein angebliches rumäniſch bulgariſches Geheim⸗ ablommen, die aus guter Quelle geſchbpft ſein ſollte, erweiſt ſich als unhaltbar. Für die An⸗ nahme eines ſolchen Ablommens ſhelt ſeder An⸗ haltspunkt und auch aus inneren Gründen 5 die Nachricht den Stempel der Unwahrſcheiulich⸗ keit aufgeprägt. Deſterreich⸗Ungarn lehnt die Nichtinterven⸗ tionsformel der franzöſiſchen Regierung ab. London 8 Juli Dr. Dillon meldet aus Wien, daß der franzöſiſche Botſchafter geſtern nachmittag beim Grafen Berchtold vorſprach und ihm offiziell den franzöſiſch-engliſchen Vorſchlag mitteilte, daß die flahter ſich feierlich zur Nicht⸗ intervention verpflichten. Graf Herch0d erwiderte: Wir wollen die Balkanſtagten von jedermann, auch von uns uabhängig ſehen, aber wir ſind Nachbarn und erwarten, daß ſie ſich ngchbarlich benehmen Dieſer Grundſatz und die Nichtintervention ſind die Grundſteine Unſerer Politik. Wir ſehen keinen Atuellen oder wahrſcheinlichen Anlaß, der uns von unſerer Nichtintervention abweichen machen ſollte, aber wir eulen gewiſſe Mglichkeiten be⸗ kückſichtigen, unter denen unſere Intereſſen ge· fährdet ſein würden, wenn ſie auf Grund von Ahmachungen behandelt werden müßten, bei denen jene Möglichkeiten außer acht gelaſſen wurden. Erſt vor kurzem waren wit genbtigt, die Durchſetzung unſerer Intereſſen in einem (Agence Havas.) Ihre Lande in Erwägung zu ziehen, wo es unſere feſte Abſicht geweſen war, nicht zu intervenieren. Weder Frankreich, noch England, noch Deutſch⸗ land waren in derſelben Lage. Niemand kain garantieren, daß ſich derartiges nicht wieder er⸗ kignet, und leine Regierung könne unter ſolchen Umſtänden auf ihre Aktionsfreiheit verzichten. Wir ſind entſchloſſen, jetzt und in ben, die Balkanſtaaten ihr eigenes Heil finden zu laſſen innerhalb der durch unſere Intereſſen gezogenen Grenzen, aber wir können auf das Recht der In⸗ tervention für unſere Intereſſen nicht verzichten. Leßte Nachrichten und Telegramme. Freiburg i. Br., 9. Juli.(Pr.⸗Tel.) In St. Georgen bel Freiburg hat ſich ein 47 Jahre alter Schreiber heute früh vor den um.30 Uhr nach Baſel gehenden Zug geworfen. Er wurde völlig zermalmt. *Freiburg ſi. Br., 9. Juli. An der hieſigen KUniverſttät hat ſich geſtern abend anläßlich der Feier des 75. Geburtstages des Grafen Zeppe⸗ lin eine Vereinigung gebildet zwecks Grün⸗ dung eines Nationalen Studentiſchen Luftflottenvereins, der unter der Stu⸗ dentenſchaft für das Verſtändnis der Notwendig⸗ keit einer ſtarken deutſchen Luftflotte wirken und über die kulturelle Bedentung der Luftfahrt auf⸗ klären ſoll. *Landan(Pfalz), 9. Juli.(Pr.⸗Tel.)] Die geſtern früh auf einem Bahngeleiſe aufgefundene Jeiche wurde als die der 16 Jahre alten Anna Breitſch aus Arzheim erkannt. Die Selbſt⸗ mörderin hatte ein Liebesverhältnis mit einem das deſſen Eltern ſchrieb an ihn einen Ab⸗ nicht duldeten. Sie ſchiedsbrief und verübte nachher die Tat. IABerlin, 9. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Der durch ſeine Flüge Paris⸗Berlin bekannte Schweizer Flieger Eduard Audemars ſtieg heute vormittag 4 Uhr in Johannfsthal zu einem Fluge nach Paris auf. Um ½8 Uhr wurde, wie aus Bielefeld telegraphiert worden iſt, der Flie⸗ ger dort geſichtet. Er hat die ca. 340 Kilometer lange Strecke in 3½ Stunden zurückgelegt Audemars will in Wanne eine Zwiſchenlandung machen und hofft daßn abends um 9 Uhr in Paris einzutreffen. Als der heute mars hier eine Notlandung vornehmen wollte, zerbrach der Propeller, ſodaß er den Flug auf⸗ gieeben mußte. Er beabſichtigt wieder nach Berlin zu fahren und in den nächſten Tagen nochmals du ſtarten. Die Kaiſerfahrt der„Imperator“. W. Cuxhaven, 9. Juli.(Durch Funken⸗ ſpruch vom„Imperator“). Der„Imperatorx“ ſteuerte geſtern Helgoland ab und wendete dann mit Nordweſtkurs um 9 Uhr abends zur Rück⸗ fahrt um. Heute morgen nach dem Frühſtück verließ der Kaiſer mit ſeinem Gefolge den„Im⸗ perator“ und kehrte an Bord der Cebra zur „Hohenzollern“ zurück. Der neuernannte Kriegs⸗ miniſter von Frankenhayn traf zur Meldung ein. Der Kaiſer tritt nach ſeiner Einſchiffung auf der Kaiſeryacht von Brunsbüttel ab die Nordland⸗ veiſe an. Eine polizeiliche Auslaſſung über den geiſtes⸗ kranken Mörder Schmidt. sh. Bremen, 8. Juli. Angeſichts der ver⸗ ſchiedenen Zeitungsmeldungen über die Mordtat des Oberlehrers Schmidt in der Marienſchule veröffentlicht die hieſige Polizeidtrektion ſolgende Meldung: Der Täter Oberlehrer Schmidt iſt zweifellos geiſteskrank, Er befindet ſich in Ellen in ſicherem Gewahrſam. Die von ihm gekauften Waffen mit der geſamten Muni⸗ kion und das bei ihm vorgefundene Geld ſind ihm abgenommen Eine Mittaterſchaft anderer Per⸗ ſonen an der Bluttat iſt völlig ausgeſchloſſen. Der Polizeidirektion war nicht bekannt, daß Schmidt ſich vorher mit Waffen und Munition verſehen hatte. Schmidt war bis zu dem Attentat der Polizeidirektion völlig ſremd. Bei der Anzeige eines Waffenhändlers, daß im Monat März die⸗ ſes Jahres ein reduziert ausſehender Mann bei ihm eine Browningpiſtole mit Munition gekauft habe, iſt Schmidt nicht als der Käufer bezeichnet worden, auch war die angegebene Perſonen⸗ beſchreibung des Käufers derart ungenau, daß die Nachforſchungen der Kriminalpolizel aus⸗ ſichtslos verlaufen ſind und verlaufen mußten. Die Berkäuferin des Waffenhändlers hat ſich nicht erboten, mit Hilfe eines Beamten den Käu⸗ ſer ausfindig zu machen. Die Polizeidirektion gibt ſich der Hoffnung hin, daß dieſe Mitteilungen dazu dienen, die Bevölkerung zu beruhigen und glaubt die Akten üÜber den beklagenswerten Vorfall ſchließen zu können. Volkswirtschaft. Berichte über Handel und Industrie. (Mitgeteilt von der Handelskammer für den Kreis Mannheim.) Heft 1s(Band XIX) der„Berichte über Handel und Industrie“ ist der Handelskammer zugegangen und kann von Interessenten auf dem Bureau eingesehen werden. Das Heft ent⸗ Rält folsende Abllandlungen; Die rumänische Petroleumindustrie im Jahre l912. Die Minenindustrie Columbiens mit besenderer Be-⸗ rüeksiektigung —— Wasserverkehr in Mannheim-Rheinau im Monat Mai 1918 mitgetellt nach gen ee des Gr, Statlstisoheg 5 Landesamts von der Handelskammer Mannhelm, Naf gelt 9905˙ des lahres 1913 191²2 1913 1912 a) Mannheim Ankunft Tonnen JTonnen Tonnen Tonne aaa 20 15 75 2 1130 r eln zu fa 8 576. 17. 8 teekar zu fal 820 10.5 184135 12320, zusammen 5 359200.5 7876.0 1597484.0 Tonnen Tonnen Tonnen Tonnen b„ eln zu Ta 5 27 Heckar zu Tal 946.0 856.0 3911.0 4579.5 xusammen 55749.0 S eeee ee Gesamtwasserver- Tonnes Tonnen Tonnen Tonnen kehr Mannhelm 7535 Abnens 2089688.0 b Rheinau Ankunft Tonnen Tonnen Jonnen Ton nen Nheln zu Berg 145589.5 88340.0 473403.0 Rheln zu Taf— 1 0 441.0 zusammes Tae paiſer eeeer ee gpeln 2 ge e ee e ee in zu B Rheln zu Ta.* 1288.0 18280 14334.C0 31189.5 zusammen eee eeeeer en ee gesamtyerkehr Tonnen Tonnen Tonnen Tonnen Rheinau 150018.0 119547.0 727805.0 583195.5 1918 f26.1912-+0d.— 4333871.0 Die Verwaltung des Eisen- und Stahlwerkres Hoesch,.-G. in Dortmund erklärt nach Mel⸗ Aung Berliner Blätter die Nachricht, daß sie Unksrheinsich in der Naähe von Duisburg um⸗ kangreiehe Geländeerwerbungen zur Errichtung einer Hochoefen- und Werksanlage gemacht habe, für unzutreffend. Innerhalb der Ver⸗ waltung hätten keinerlei derartige Erwägungen stattgefunden, und es stehe kein derartiger Plan in Aussicht. —— Telegraphlsehe Handelsberlehte. Deutscher Reichsbank-Ausweis vom 9. Juli 1913. (Mult. Mxk.) geg. Aktlva:%e Vorwogde Aetaft-Bestafegg 1371 515 000—3208 000 Darunter doſigi 099 510 000 48846 600 Relohs-Lassen-Sobens 13973000 310 600 Moten anderer Banken 14 913 000 16 829 000 Weohselbestaneg„1307 201 000— 198 158 000 Tombaradarfebennn 13523 000— 49 270 000 „„„„ Effektenbestangdgn„„„„ 108 672 000 6 925 000 Sonstige Aktva 184 106 000— 6 979 000 Passiva: „180 000 000 unverändert Reservefongaas 70048 000 unverändert Wiennee 2 132 021 000 184 744 000 Deposſten 6559 064 000— 37 332 000 Sohstige Passſygs 53 283 000 539 000 Dle Deutsche Relchsdank befinget sloh in elner Notensteuer von Mk. 166,207,000 gegenuber einer Notensteuer von Rk. 175,720,000 am 30. Jn 18 und gegenüder einer Notensteuer von Mk. 60,887,000 am 7 Jull 1912. Von der Fraukfurter Börſe. *FJrankſur t. 9. Juli. Vom 10, an gelangen Sproz. äußexe Goldanleihe des Staates Sao Paolo von 1918(Proſp. 45) zur Notierung, Lieferung per Kaſſe in den vom Bankhauſe S. Bleichröder in Berlin ausgeſtellten Interimsſcheinen. Zinſen vom J. Juli 1913.— Bexichtigüng, Bekauutmach⸗ ung der Handelskammex. Da die nächſte Ziehung der türkiſchen 400 Frs,⸗Loſe am 30. und 31. 58, ſtatt⸗ ſinbet, hat die Lteferung der per ultimo Juli ge⸗ bandelten Stücke am 29, 58. zu geſchehen. Vom Walzdrahtverband. Düsseldorf, 9. juli. Der Juniversand des Walzdrahtverbandes Wweist gegenüber dem Vormonat und noch mehr gegenüber dem Vor- jahr It. Frkf tg. einen abermaligen Rück- gang auf. Er beträgt 24 200 t gegen 38 llot im Mai ds. IJs, und 43 So%%o t im Mai 1912. Da⸗ von entfallen auf das Inland 18 goemt gegen 23 450't bezw. 27 so0t und auf das Ausland 15 300 t gegen 18 680ñt hezw. 16 000 t. Konkurs der Boardinghaus.-G. EBerlin, 9. Juli.(Ven uns, Berl, Bur,) Die Verwaltung der Boarfdinghaus Aktien⸗ Zesellschaft hat wegen Mangel an Betriebs⸗ mittel den Antrag auf Konkursersff Hgung gesfellt, dem stattgegeben werden dürkte. Gleichzeitig hat der Gllubiger der ., Hypethek von.5 Millienen Mark, Kom⸗ merzienrat ven Guilleaume in Köln, den Antrag auf Zwangsverwaltung für das Grundstück ge⸗ Stellt. Bekanntlieh hat der Schaaffhausensche Bankverein die Garantie für die I. Hypethek übernommen. Der Bankverein seinerseits ist Wieder dureh die Bürgsekaft des Geheimrat Waag gedeckt, Das Hotel der Boardinghaus⸗ Sesellsehaft befindet sieh auf dem Kurfürsten⸗ damm, wWe es erst ver kurzer Zeit mit unge⸗ heuren Kosten erbaut und eröffnet wurde, Aber schen vom ersten Page des Bestehens an hatte die Hotelgesellschaft mit Geldsehwierigkeiten 25 kämpfen, denen nunmehr der Antrag auf Eonkurseröffnung gefelgt ist. Konkurs. Halle aà.., 9. Juli, Die Mählenwerke Sehweigler in großen Elster exklärt lt. Frkft. Ttg, den Konkuftfs In dem Kenkurs ger Großhandlung für Sehneiderartikel Jacobi in Magdeburg ßbetragen die bevorreehtigten Ferderungen M. 234 00, die Masse It. Frkk. Ztg. M. 28 000 * Hambuf, 9. Jull. Die Konferenz der naeh Ostastien fahrenden Schiffahrtsgesll⸗ schaften besehloß it, Frkf. Ztg, eine Erhöhung der Frachten nach Japan um zwel Schilling die Tenne ab 1, Septemper. 8 Ch e m nitz, g. jull, Die Testilbörse zu Chemnitz geigte heute nur sehwachen Besuch. Es macht sjeh bereits die sommerliche Stille bemerkbar, aueh Wirkte die pelitische unsjehere Lage lähmend auf den Geschäftsgang. Die Grundtendens bleibt it. Frkf. tg, aber neek kest, Die Spinnereien sind gut beschäftigt, Wien, 9, Juli. Die Zuekerfirma Kirehner u, Co, beriehtigt der Frkf. Ztg. zufolge die von Wiener Blättern semachte Meldung ven Schwieriskeiten und erklärt, die Verhandlun⸗ gen mit Banken bezweckten nur die Umwand⸗ lung der Firma in eine Aktiengesellschaft. Telegraphische Börsenberichte. * Frankfurt, 9. Juli.(Fondsbörſe), Der ſeſtere Grundton, der charakteriſtiſch für die Skim⸗ mung geweſen iſt, konnte ſich heute bef Eröffnung nicht erhalten. Die Pittsburger Exeigniſſe ſanden mehr Beachtung. Man nahm zwar gerne Notiz von der Bereitwillſgkeit des Schatzamtes, den folventen Banken Depoſiten zu geben, Die Mißverwaltung, welche bei einigen Inſtituten vorherrſcht, bildet den Grund der Beſorgniffe. Politiſche Bedenken über die Lage am Balkan waren ſchließlich ausſchlag⸗ gebend, daß der Verkehr im Weſentlichen ruhiger war und auch die Spekulation ſich nur mäßig am Ge⸗ ſchäft beteiligte. Der Geldmarkt lag weiter günſtig. Der Privatblskont konnte ſich um Proz ermäßigen Der Ausweis der Reichsbank machte nur geringen Eindruck. Bei Eröffnung ſind Montanwerke be⸗ hauptet, teilweiſe ſogar etwas feſter, ſpäter aber iufolge der Unluſt des Geſchäfts müßig ſchwächer, In Elektrowerte trat vereinzelt Kaufluſt auf. Schifſ⸗ fahrtsgktien ſind feſt. Heimiſche Banken ſchwächer, Diskonto und Deuiſche Bank ſchwach, ketztere ver⸗ loren 1 Proz., auf den Rückgang der Hohenlohe⸗ Aktien an der Berliner Börſe, In heimiſchen An⸗ leihen ſind die Umſätze beſcheiden, das Kurgniveau wenig verändert. Am Kaſſamarkt für Dlofdenden⸗ werte war die Tendenz nicht einheitlſch. Von chem. verloren Höchſter 4 Proz., Holzverkohlung 3 Proz., Maſchinenfabriken ſchwächten ſich ab. Der Verkehr ließ auch im wefteren Verlauf nur geringe Kurs⸗ neränderungen zu. Schwichere Tendenz zeigten Gelſenkirchen, 173861724, Phönix 242½—2414, Ediſon 928½—2274. An der Nachbörſe ruhig bei ſchwankender Tendenz. Es noytierten: Kredit 192, Diskonto 176/½, Staatsbahn 147, Lombarden 25, Phönix 242. Berlin, 9. Juli,.(Fondsbörſeh, Im Au⸗ ſchluß an die Haltung der Auslandsbörſen zeigte auch der hleſige Markt bei Beginn ein luſtloſes, ſchwächeres Ausſehen. Die Kurſe waren aber bei Beginn ziemlich behauptet, da hinſichtlich der poli⸗ tiſchen Lage eine beruhigtere Auffaſſung die Ober⸗ hand behielt, in welcher man auch durch den Antritt der Nordlandsreiſe des Kaiſers bekräftigt wurde, Das Geſchäft enthehrte aber wieder jegkicher Reg⸗ ſamkeit. Daher kam es, daß die Kursdifferenzen wieder keinen größeren Umfſang annahmen. Das einzige Papier, das heute bald nach Beginn in der Vordergrund des Inlereſſes trat und lebhaft umge⸗ ſetzt wurde, waren Hohenlohe⸗Aktien. Maßt ſprach von einem ungünſtigen Abſchluß und einer ſtärkeren Ermäßigung der Dividende. Dies brachte einen er⸗ höhten Rückgang des Papferes um eg, 5 Proz. Tägl. Geld—3½ Proz. Bei der Seehandlung war Geld auf 5 Tage bis Ende Juli zu haben. Berlin, 8. Juli.(Produktenbörfeſ. Der Verkehr bei der Produktenbörſe ſtand unter dem Eindruck großer Luſtloſigkeit. Trotz der niedrigeren amerikaniſchen Notierungen und hilligeren Aus⸗ landsofferten war die Haltung infolge des wenig be⸗ fvriedigenden amtlichen Saatenſtandsberichts und der ungünſtigen Witterung Brotgetreide bis 4 höher, Hafer konte 1 gewinnen. Mais und Rüböl uhne Geſchäft. Wetter: bewölkt. —— Landesprodukten-Börse Stuttgart. Börsenbericht vom 7. Juli. Witterung und Temparatur lieben auch in der abgelaufenen Woche sehr zu wünschen übrig und es sind infelgedessen weitere Klagen über den Stand der Saaten von mehreren Seiten eingelaufenn Die Stimmung auf dem Welt⸗ markt zeigt zwar keine erheblichen Verände⸗ rungen, neigt aber in bezug auf die Preisbewe⸗ gung etwas nach oben. Die Umsstze haben et⸗ Was Sröbefen Umfang angenommen und trockene, klehreiche Weizen sind namentlieh in greifbarer Ware mehr gesuehkt als bisher. Trgtz eder vielleieht wegen der defrledigenden neue Laplatamais von tadelloser Be⸗ schaffenheit ist, so würden auch hierin mehr⸗ fachè Abschlüsse getätigt. Diesen Tendenzen entsprach auch die heutige gut besuchte Börse. Mir notleren per 100 Kilogramm frachtparität Stuttgart, Getreide und Saaten ohne Sack netto Kassa je nach Aualftät und bieferxeit da das Welzen, württemb, 20.—2,00 gerste, fränklsohe 900.00—09.00 7 fränklsch. 20.50—21.00„ ungarlsoh. 00.00.—00.00 „ bayerlsch, 21.—22.50„ Moldau 09.00—00,00 „ fumänler——— Anatoller 00.0090.00 Ulka 24.00—24.50„ Käallf, pr. 00,00— 00.00 0 Saxbnska 24.50—25,00 Futtergerste 15,25—15.75 05 Aima 23.76—24.25 Hafer, wWürttemb,, 15 Mowr.-Az, 00,00—00,00 Je nach Qualſtät 15.——7. 71 Walla-W. 00.00—00.,00 Hafer, Amerlkane 8 Lapfat., je„ kusslsoher 19.—21. nach Aual. 23,50—24.25 Maſs, Laplata 15.75.—16,00 „ Kansas II 24.2524,75„ Mixed 00—00.00 Gallforn. 90.00—00,.00]„ Vellow, 90.90—00.00 7 Austral. 00.00—00.00]„ russfsoh 90.00—00.00 Kernen, 20.—21.00„ Donau 00.00—00.00 Dinkel, 14.—15.— Kohlreps 00.00—00.00 Roggen nom, 17.50—18,00 Tafelgrles 34.—35.— „ russlscher 00,0000.00 Mehl Nr. 0 34.——39.— Gerste, württemb. 00.00—00.00„ 5 1 33.—84.— „ Pfälzer 00.00—00.00„— 33.— „ baperlsoh. 90.0000.00]„„ 3 30.50—.50 „ fauber 60.00—00.00 4 27.—89.60 ** Mehl mit Sack, Kassa mit 1% Skonto,(Wuürttb. Marken). Klele 9 00-9, 0 Mk. netto Kasse ohne Saok. ——— Konkurs⸗Eröffnungen. Richterich(Aachen). Gg, Schöllhorn, Brauereiheſitzer. A. 1. 8. P. 14, 8. Oldisleben(Allſtedt, Sachſen!, Franz Meye, Kaufm. P, 28, 9, Bergedorf. Heinrich Friedr. Ernſt Albert Reiuicke, Drogiſt, A. 31. 7. P. 5. 9. Berlin⸗Schöneberg(). Berliner Edelputz Ausführ⸗ und Vertriebs⸗Geſellſchaft Jaffé u. Stephan. A. 4 8. F. 10, 8 Bielefeld. Georg Eiſenhut, Kaufmann. A. 9, 8. 8. 28. 8 Nelliugen(Blaubeuren]. Peter Kräuter r, Zimmer⸗ mann, A. 21. 7. P. 28. 7. Charlpttenburg(40). Guſtav Anklam, Möbelhändler. A, 29, 7, P. 8, 8, Delitzſch. Mitteldeutſche Asphalt⸗ und Delwerke, Schleu, Blitzdamm u. Co, G. m. b. H. A. 4. 0. P,. 25. 9. Dresden(II.). Carl Otto Friedrich Wilhelm Loufs Baſtian 5, Kaufmann. A. 24. 7, P. 5. 8 Dresben(II), Otto Richard Lohrmann, händler. A. 25. 7, P. 8. 8, Elmshornu. Bernh. Schultz, Tiſchlermeiſter. P. 2. 8. Rödelheim(Frankfurt a. M. 17). Franziska Reichert Wwe,, all, Inh. d. Fa. Neue Rödelheimer Ring⸗ ofenzieg. L. Seeger u. Co, A. 29, 7. P. 8. 8. aien Kaufmann.., 31. 7. 156. 8,. Fürth, Bgyern. Adam Zitzmann, Inhaber eines Treibriemengeſchäfts. A. 5. 8. P. 22. 8. Leheſtein(Gräfenthal)h. Firma Franz Kuhn's Erben (Gewerkſch. Herminenglück). A. 15. 8. P. 1. 9. Baßlitz(Großenhain), Paul Otto Emil Kreuzmann, Molkereibeſitzer. A. 19. 7. P. 8. 8. Saale. Herm. Siedler, Zigarrenhol. A. 16. 8. 26. 8 Halle, Saale. Kurt Seyer, Kſm., Inh. d. Ja. Halleſche Wäſchefabrik. A. 28. 8. P. 6, 9. Hamburg. Joh. Friedr. Wilh. Buchin, Tiefbau⸗ 6. 0% 8.. Zigarren⸗ Joſef Schwaiger, unternehmer, A. 6. 8. Hamburg, Wilhelm Friedrich Adolf Kummerow f. Krämer. A. 3. 9, 8. 10. Wut* abes Hoffmann, Waſſermüller. A, 2. 8. P. 9, 8. Königshüttte(Oberſchleſien. Julius Maſur, Fiſch⸗ warenhänbler. A. 30. 9. P. 16. 10. Köslin. Emilie Marſcheider, Ehefrau d. Handelsm. Frd, Marſcheider, A. 19. 7. P. 1. 8. Mittelbroun(Landſtuhl). Guſtav Adolf Gutheil, Landwirt. A. 5. 8. 23. 8, Engelskirchen(Lindlar]. Eliſabeth Bosbach Wwe. d. Kfim. Joh. Joſef Bosbach. A. 30. 7. P. 30. 7. Meme. Anton Otter, Gaſtwirt. A. 10. 8. „25. 8. Horn(Mohrungen]. Alfred Riefler, Meiereibeſttzer. A,, e„Merkur“, G. m. b. H. A. 1. 8. . 13. 8. Plauen, Vogtl. Alb. Ferd. Hammerſchmidt, Maler. A, N, 7, P, 3. 8, Raſtatt. Marie Glaſer Wwe., Inh. d. Firma Th. Daneckl, Weinhandlung. A. 2. 8. P. 14. 8. Neichenbach,.⸗L. Granitwerke Hilbersdorf Guſtar Schmidt u. Co., G. m. b. H. A. 7. 8. P. 14. 8. Hallgarten(Rüdesheim, Rhein). Genoſſenſchaft Ver. e. G. m. n. H. in Liqu. A. 15. 8. 3. 9. Schlüchtern, Caſſel. Albert von Rockenthien 7, Kunſt⸗ und Handelsgärtner,. A. 25. 7. P. 2. 8. echen een Borpwicz, Brauereibeſitzer. A. 21. 7. N Johann Meude, Schuhmacher. .8. Bonan(Teuchernſ. Emil Pretzſch, Gutsbeſttzer. A. 19. 7,. P. 26. 7 Scherrebek(Tottlund). Hans Jenſen, Uhrmacher. A. 16. 8. P, 30, 8 Bubingen beenzen Laßar. Altſchüler, Althändl. 2 Neukloſter(Warin). Fritz Bobſin, Kaufmann. A. 20. 7. P. 90, 7 Wittenberge, Potsd. Bau⸗ und Spargeſellſchaft, e. G. m. b. H. A. 10. 8. P. 20. 8. Schmiede⸗ P. 2. 8. Thallwitz(Wurzenſ. Robert Paul Dachſel, meiſter u, Fahrradhändler. A. 25. 7. ³˙ܹiã ð ⁵ ↄ ccccccccccc(cc Verantwortliehk: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst und Feuilleton i. V: Dr. Fritz Goldenbaum;: für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für Volkswirtschaft und den übrigen redak. Teil: Franz Kitcher; kür den Iuseratenteil und Geschäftllckes: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei. G. m. b. H. Direktor I..; Jullus Weber. en Kühnen Gegen alle habe ich es aufgenommen! Ich erklomm die höchſten Alpengipfel und bei jedem Sportfeſt war ich Sieger. Allerdings, etwas hatte ich dem Glück nachgeholfen, aber auf faire Weiſe. Ich nahm vorher immer die echten Kola⸗Paſtillen„Dollkolat“. 91621 1 Schachtel Dallkolat 1% in Apothek. u. Drogenhölg. Stets vorrätig in der Mohren⸗Apotheke, Pelikau⸗, Schwan⸗, Löwen⸗, Roſen⸗, Hof⸗, Lindenhof⸗, Einhorn⸗, Friedrichs⸗, Stern⸗, Sonnen⸗ und Kronen⸗Apotheke am Tatterſall. Ferner Hof⸗Drogerie nebſt Filiale, Hirſch⸗, Schloß⸗, Kurfürſten. Merkur⸗Drogerie, Med.⸗Drogertle Auguſt Breunig und Drogerie zum weißen Kreuz, Mannheim⸗Neckaxau Central⸗Drogerie Grünfutterernte ist Kraftfutter gesuchter und „ . JJJͤ ͤ 111 11888888 EVVV Mittwoch, den 9. Juli 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 1. Se Frankfurt a.., Dlekonta-Commanält dahn 147— 173.½, flarponer 180/ Jelegramme der 0 ontinental- Comp. Relohsdankdſekont 8 Proxent. Sadisobs Bank Deutsohe Bank Tudher Frelh. v. 9. Iuli. 1767 tombarden 25½ „teurahütte Bank- und Versi 9 8 128.50 128.50 Berg- u. Retalldk. 130.— 120.80 Berſ. Handela-Gdes. 154.— 154.½ Dom.- u. Olsk.-BR. 104.50 104 ½ HDarmstägter Bank 112.8% 1125% 288.95 2370 Frankiurter Rffekten-Börse. TAnfangskurse). 2. Darmstädter 112555 .— andelsgesellsohsft 154% Oeutsohe 237.0 Bochumer 212— Schlusskurse. Wechsel. 8 3 Amsterdam kurr 18g.60 188 47 Cheok Parls 81.075 87,025 elglen„ 60.888 60.50 Paris burx 81.075 81 015 Italſen„ 28.685 78575 Sohwelx,Plätze„ 30.75 90.733 Oheok bondon„ 2944 5 70.460 Wien„ 63.333 84.375 krondon„ 20.425 20.420 Mapoleonsd'or 16.33 15.33 Prlvatdiskont%¾6 4½ Staatspsplere. J, eutsshe. 9 8 8. Jp deutaoh..-A. 87.90 87.0 8. Ausländlsche 505 5* 8—5 1 500 Bulgaren 94. er F 15„ Siss 818 4%„ kaplerr. 24˙7 2½%„ dolart. 37. 4 Had..-Anl. 1601 98.25 68.45 3 oßti Serſe 6 4000 1908/09 38.40 86.50 3. e4 64. 90 oBad. 9 57.20 36.70 4% nehe Rusz.4905 9. 8889 88 %)bd. 81 885 600 4 1880—— * 1900 ö5— „ 1800 570 7 it, 555* 1807½15 8 80 4 Ußg. goldrente 5 20. 6976405 8789 89.00 5 a28 fcd48 1948 87.80 97.50 5% Ohinesen 1998 3 60. u. aulg. Anl 80 40% 1899 55 90..-.-Odl. 4i japaner o Pfalg..-.br. 92.76.— 50 flex.Uus8.86,99.70 3 külz..-.-Fr. 85— 85.— 3 flexſkan, innere—— 3½ Pf. Konv. 1895 80.60 90.60* AIllessen 1908½8 98.50 96,60 gage peame klesven e LKaodeen 75.50 78.50 Tuedieone 50 4 Wurttemdg. 1919 25.30 98.20 Türkisohe 15450 155, 4 Hannb. 7 0 61/8 94.20 85.—] Unverzinsliche Lose. 13 12⸗1917 95— 85— Augsburger 3½f. 80..480790 83.80 64—Freldurger—.— 118.— Matl Pfäl cherungs-Aktien. Oesterr.-Ungar.Bk. 147.10 147.10 Desterr. Länderbk. 122.50 127.50 Ffälzische Gank Kreditaktlen 182.3 Dresdner Bank Staate- Geldendirohen — Tendenr deh. 9. 8. onalbank 112 ½ 112.99 Krod.-Anst. 192.— 192.1/ 122.90 122.90 z. Hyp.-Bank 179.50 181.— Südd. Slaend.-Gos. Norddeutsoh. LIoys Oest.-Ung. Aum.-Friede(Br.) Bochumer Zergb. Buderus Concord. Bergb.-G. Deutsoh. Luxemdg. Ssohwoller Bergw. Frledrloheh, Sergb. Jelsenklrohener Ngohbörse. 147.—. Berlin, 8. Juli. Kreditaktien Olsconto-Komm Staatsbahnen Lombarden Sochumor Berlln, 9 Weonsel auf Amsterdam kurz Woohsel Longon Meohsel Paris Aie Relopsen kurz Relohsanl, Helonsanlele 1891 4905)09 bonvert, v. 1902 07 Argont. v. 1897 uindsen v. 1898 apaner o ſtallener Rannh. Stadtanl. 4 Oest, Goldrente 3 Portug, unif..3 5 Rumänen v. 1903 4% Russ. Anl. 1902 4 Türkon unit. Türk.400 Fro.-Lose 4% Bagdadbahn 9. Sohantungg.-.Axkt.117. Hamburger Packet 183. Staatab. 147.— Bergwerksaktlen. Jull, Aktlen deutscher u. ausländ. Frausportaustalten 8. 9. 8. 1170%[Oest. Sudb. Lomb. 25. 28.0 123 50 123750 dost Rerſdionald.—— 133.½%[Ital. Aitie 410.——— 116.— 116—[Baltimore u. Ohlo 92./ 92% 14788 Prinos Henr-⸗ 150.— 159.— 159 ½% 156.15 212. 2115 105.0 104.50 299.— 299.— 140.% 151 208.50 20 157.30 757 173.25 172.4 Kredltaktion 192.— Lombarden 25.— Berliner Hftekien-Börse. (Anfangs-Kurse.) 5 8. 888 (Sohlus 2 8 — — 6105 81.025 89.35 84.40 97.70 3 84.40 73.90 97.70 Deutschaslat Bank 115.— 115.—Preuss. Hyp.-Bank 108 29 103.— Jent echek Heutseke Eff.- Bank 112.28 112.28 Helonsban 427 20 eee pisdonto-Comm. 178.½ 177./ Rhdein, Kredltdank 127.25 127./ 40% ng. Holdrente HDresdener Bank 143.% 143./ Fdein. Hypothsk. 9 Hetallbank und Baak Manndeim 183— 169.50 ermetänter Saen metall.-8. 130.— 130.80 Schaefth. Banker. 108.— 109.— Peutson. Keſe 18058 Fteenb-Hontdenk 120.— 170.— Wiener Sankwef. 122.80 127.50 Heutsone Sang 235.0 237. Frapten en 188. 108½USuat olskont 111.— 1ſ0.50 eee 177 177 4 8 1 +*, 14. 8 52 Frkt. Hyp.-Gresitv. 148 20 136.20 Sank Ottomane 118.— 119.— presdner Bank 1139 113. 8 1 Int 2 ltteld. Kreditbank 113.— Aktlen Iindustrieller Unternehmungen Relehsdank 131.0 131.— 88 b, Hheln, Kreditbank 1— 127.20 Aluminlum Reuh,——Isiemens& Haleke 208.75 298.50 fussenbank 30 147.70 Asohbg. Buntpapfb.—.—— folgt& Haeffner 160. 150.— Sonaafſh. Banky. 10720 107.50 Muschpapf. 117.— 117.—-[umml Peter 59 75 358.— Sudd. Diso.-G..- 115 1 N. Bod..-G. Berlin.— 74. Heddernh.Kupferw. 112.— 112.—Staatsbahn Südd. immob.-Ges. 50.50—.—klroh. Huhlenw,. Lomdardon grün& Bllfinger 115.— 115.—] Strasgbdurg 110.30 116.30 Baltimore u. Ohlo Vayes& Freytag 127.— 127—Kunetssialbr. Fext. 59 75 59.75 Canada Paolfio Flofbaum Hanah. 108— 125—Lederw. St ingnert 47.— 47.— flamburger Packet 13 Frkt.(Henningor)-Splobarr tederw, 61.— 82.— Hansa 272.20 uo, Pr.-Aktlen 16.—Korddeutsch.Lloyd 115, Herkufes(Oassel) Aglerwerk Kleyer 404 Hannheim. Akt.-Br. tu Allgem. Elektr.-d. 227. Farkakt. Zweldr. Sagenia Gelen) 185.50 135.— Aluminum 214.78 Dürrkopphſetefeſd 342.50 345— Anillig 538.— 535 7550 Herpenor Bergbau 181.50 181,7 Hassen, Bergdau—— Kaliw. Asohersleb. 69,30 Aale Westeregeln 175.75 175.10 Oborsohl. Elsenind. 69.90 69.90 Phönlx Bergbd. 242.% 243./ Ver.Kön.-.Laurah. 159.25 156% rxsoh. Rossl.———. biskonto-OCommandlt 178.½ deh. 8 „aurahbtte 15242 Phönix 243.— 243. 8 Harpener 162.— 18ʃ1., Tend.; boh, 80.) 9, 8. Bergmann Elektr. 123.— 123.— Bochumer 211.8 212/ö Brown,Sover!& 00. 141.— 119.70 Sruohsal, Rasohfb. 317.— 317.— Ohem. Albert 424.— 421.— Dalmler 324.— 324.30 Doutsch-Lusomdg.—— 141.— Dynamft-Trust 185.25 156.— Deutsoh-Uebersee 157.90 D. Gasglühl. Kuer 43 D. Waffen u. Run. 5955 D. Stelgzeugeer*e 220 Eiberfefd. Farben 528 7⁰ Enzinger filter 238.— Essen, Kreiitanst. 152. 153.20 Fabon Mannstädt 121.80 125,20 Faber Blelstiftfbr. 271— Felten& Gulllaume 139.50 139.50 Grttzner Hasohin, 287.20 Gr. Berl.Strassend. 159.— 139 gelsenkfrohner 17 6012 Harpener 181.½ 181.% Höchster Farbwk. 590.20 581.— Hohenlohewerke 150.— 150.— KAlIw. Aschersteb, 133.50 139.— Kölger Bergwerk 465.— 485.20 Cellulose Kosth. 142.— 140.50 Lahmeyer 122.70 122.70 Laurahütte 159..160.— Llont und Kratt 122.20 122.— Lothringer Oement 111. 10 Ludw. Loeve& Co, 319.— 816.20 Mannesmannröhr. 200.— 202.— Obersohl. Elsb.-Sd, 87.½ 88— Orenstein&Koppe! 1 85— 175.50 Phönlx 824 nein. Stahlwerke 181 7⁰ 157.50 Rombacher Hütte 145.70 148.20 Rüttgerswerken 18.55 1890.— Sohuck ert 140.20 Stemons& Halske 207 20 207.20 Sinner-Brauere! 243.— 242.— Stottiner Vulkan 128.— 127.20 Tonwar. Wiesloch 119.50 120.— Ver.GlanzsbElberf. 790.— 790.— Ver. Köln-Rottweil. 316.50 316.— Wanderer Faherw. 398.— 399. Westeregeln 176.20 178.25 WStf. Dr. Langondr. 77.10 77.— 21 10 Sdumn Wodt-Afrika 1 „Hasohinfbk. 4 ta Petrol.-Roh.333 41Ver, Frünk, Sobuhf. 121. Sſeſef, Masohnenf.340, 340.20 Weltz, Sonne, Spey. balmler Rotoren 324.75 325% Anilin freptov 426 50 428.—Suc Hambg. bpfsobl.172.80 172.200 Bies-u. Stibh.Braub. Els.-,Fahr.-.Autw. 94.— 91.— Aranbg. Bergsksgg52.— 387.50 SBag. Anitinfabri 536.— 537.— Aritzner(burfach) 268.— 259.— Peatdiekont%— bementw. Heſdelb, 137.— 139.—[Carlsr. Nasohfbr, 184. 7 95 Cementt. Karlstadt 120.— 121.— Hannesmannreex. 201, 201.50 W. Berlin, 9. zull.(Telege.) Haobbörss Odem, Werkealbert 42-Armf. Kioin 14.— 141.— b, Gernsk. Heudbr. Sf. NMARm..Fahrrld. Kredlt-Aktlen 191.%8 192. Staatsbahn Chem. Fabr. Griesh. Gebr. Kayser 163.50 154.— Dlskonto-Nomm. 176.6 177 Lombarden „Gold- u. SIIb..-A. 817. 2619. Sohnellprf. Fankth.—.— 280.— 5 Earbwerte Höchst 590.10 584 Sohraudspf. Kram. 170.— 170.——— Lchem. Fbr.NMannb. 327.—Ver. U. A 80 5 1— Holzverk.-Industr. pf. Pulvf. St ingbert 134.— 134.— f* Hlle 7—3 Nf Autgerswerke e 123— Aus An 180 8 4 Ykteon Orsen. Ultramarinfbr, V. Ler. Frünk. Schunf. 122.— 122.— 9 27 Veogeiln Russfab“ 135. e 0 105— 1085 Londoner HEffektenbörse, Sudd. Drahiind. Mbd.—.——. Sellingustr.(Woltf)08.— 1 8 Akaen Fbr, Zerl. 372.— 378, 8 woll, Tampertd..: Lonson, g. Jull.(relegr.) Anfangscurse der Eflektenbörse Flektr.-Ges., Allg. 223.4½% 228 50[Pttlingen.— 105.—„ 995 BSergmang-Werke 120.50 120 50 Kammg.(Kassersl.)191. 50 191.50 2% Consols 727l modderefontein Sropen, Soverf Ao. 10— 140.500Waggonfabr. Fuohs e ee, 73.— Premier HDeutsch-Uebs.(8l.) 138,% 159.½ kieidelberg, 148.— 148.— 5% Argent, 1890 101.— Randmines LTafhmeyer 122.——zeſlstoffb. Waſanof 218.— 216.— artzen. 60.905 Atohison oomp. FEedes, Sohuckert 140,.59— 3a4. e 203.— 1 5—.— Banee Jnholn. U.— 132.—[Frankentk. Zuokfb.—— 7252 aleimos 4½% do. d0, ll. 8. 92. Cploage Mülwauko 105.7 105.— Pfandbriefe. Prloritäts-Obligationen. 5 Hexlkaner 93.— Denvers com,./ 16.% 5 4% Russen 89 Erle com 25.14 . 55 9.. Ottomanbank Greathwssten 13. 14 1 9 705 8. S. 14 95.40 95.484 Pr. Centr.-Kom. Amalgamated grann Trunk ord. 23.½ 8 S. 18 85 40 85.49 von 1908 95.99 34.80 gnadondas Gr. Trunk Ii pref 55.— 54. 1˖ 5 8. 16 u. 17 95.40 95.40 4½ Fr. Hyp..8 Rio Finto Loulsville 134.4½ 134.— 1 do. S. 20 83.— 88.— Abgest. 93.— 83.— Tanganyloa Hlssourl Kansas 21.% 21½8 4. do. 8. 21 95.80 88.0 4 do. aßgest. 91.0 81.70 Utan Gopper Ontarlo 29.%½ 30.— Siſe d0, 8. 12, 13 3d%½. do. adgest, 83.70 83. Hentral Hlning Pensylvanla 57% 57% And 16.50 35.50 40.. 190t 92.75 92.75 Oharterec Rock island 15.%8 15 d0. 8. 19 85.50 85.504 do.„. 1905 83.— 93.— be geers Southern Pacffio 85.% 88 3 56 do, Kommun.- 4 go., 130 93.— 33.— Fbastrand Southern Raltway 21/ 21.5 bl. 8. 1 86.50 86.50 4% Fr. Plabr. 18, deduſd Unjon oom. 148. 148.% do. fiyp.-Kr.-V. 19 und 22.— 98.—Goers Steels dom, 5 S8. 15-19 21·27, 4% do. E. 25 83.50 83.59 Gorsflelds 2 , 32•42 94.— 94.— 4% do. F. 27 98.75 88.75 jagersfonteln ½J Tendenz: ruhig. 75 do, S. 43 93.70 93.70 4 be. 94.— 94.— Parlse Effak 4 d0. 8. 48 r.oBK. *E ar 56 ekten- 17 8. 48 95.— 85.— 49% do. E. 80 u. 31 85.— 95.— Paris, 9. Jull. Anfangskurso. 4 S. 49 95.— 95.—40% do. E. 32u. 33 95.— 95.— 9. 8. 4 S. 50 95.20 85.20 8% do. b. 28 3% flente 83.37 83.45 bebeers S. 51 53.70 86.70 3½ d0. f. 2 8889 83.50 Spanfer 85.70 86.59 FEastrand 8. 44— 86.— 3½½ do. Kleind.i944—.— Fürkische Lose—.—.oldtlelg 57. 2½ do. S. 28.30 4% Rh. Hyp.Bank:.. Sangus Ottomane 801,— 606,— Ranamines 157— 157.— Tnc 32(iilgd.) 88.— 36.— h. Rannb.1902.97 84.—Bſo kinto 1785 ſ7ug kendenz: unregeſmäglg ½ d0,.48 liligb.) 95.— 96.— 40½o 40, Kdb. ab 1912 98.0 98.30 Odartereng 23.—.— de 10 5 BK. 85. 85.— 40% do. unk. b. 7317 9400 94.60 5 95.70 90.70 4% do.„ 5 99 5„„FF 5 do.„ 72—— 55* ea, Wiener Effekten-Börss, do. 83.40 83 40 1 „ d0. 1914 84.— 84. Weag, J. Jull. Form. 10 Uhr. 0 00 Kommunal 84.— 64.— 9. 8. 5 98.— 38.— Kreditaktlen 509.50 611 best Paplerrenie 84.— 64 20%5 u Sttl, gent..—.— änderbanx 507.50 501,0%„ Silderrente.39 34.35 Wen, Zanddten———. Ungar, goldrents 89.59 93.10 Oderrh. Vers e. 1070 1070 Staatsbannen 662.— b96.50 Kronenrt. 80.80 80.70 Mannk. Vers.-.-A. 575.— 865.— Lombarden 119.20 118.50 Alpine Hontan 671.— 87d.— Gderrh. Eisend.-G. 90.50 90.50 Harknoteg 116.32 118.32 Skods 3904.50 806. Pr. VLentr.-Kom. Mannh. Stadtanl. 35.29 35.20 Woohsel Paris 95.92 35.90 Tendene schwaoh. von 1801 94.60 34.80J Bayer. Staatsanl. 98.20 96.20 Uest. Kronenrente 81.80 81.89 . 8 eeee eeeee Von der Reichsbank Fach einem Twieschutzstelle kür Frauen Flau Fat Boehrin⸗ schenausweis Lom 3. ds. Mts. einschliehlichſger und Frau Leontine Simon; von der Halni⸗ Hhaben seit Abschlug des letzten Kus Weises die delskammer Kommerzieurst Eugelhard, De Anlagen um 191 NMill. 1 8 abgenommen. Die Blaustein, Friedrich Becker, Gustaè k. rühauf, ungedeckten betrugen am 5. dd8. Mts.§. Tlirschbruch; als Vertreter der Stadtverwal⸗ Segen 623 Mill. Mark im Vors tung Stactrechtsrat Dr. Möricke; als Vertreter 271 Mill. M skister aussam vor jahre, 80 daß ark die Bank noch um 148 Mill. Mark dasteht als zut sleichen Zeit des Am 5, ds. Mts. War die Reichsbank 221 Mill. üsse zur Reichs sbane gchen„ Sich. Ma! 1 K in der Steuerpflicht. mmission zur Bekampfuns vom Verein Zeuslleimier; sekretartat 12 Kußerden Sitzungen Kakholischen Schenk und ein Vei des deutscher Gewerkv Mannbeim vom gev Arbeiterse Arbeiters Wird ck⸗ jeweils ein eitsausschlußb ender, Bottser Gustar n ö der Handwerkskammer Sektetär 1255 Haußer ix.z 1er Zeitungsverleger Jul. er Arbeiter⸗ ekrefär 5 Vom etariat ersekre⸗ Ster 9 ae Wiiten. Stanſe 105 121.½% 118.— —121. Turszettel des„Mannheimer general-Anzeiger, Badisehe Heueste Aachriebten“ Wien, g. zull. Nachm..50 Uhr, 9. g. g. g. Kreditaktlen 507.— 611.50 Oest. Papferrente 81.— 84.— Oesterreloh-Ung. 2175 2189„ Sllderrente 64.30 64.35 Zau u. Betr.&.-G.—„ oldrente 103.— 103.— Unlondank 576.— 575,— Ungar. Goldrente 98.50 99.20 Ungar, Kredlt 804.— 805.— Kronenrt. 60.70 80.70 ien. Bankverein 504.— 504.— Wob. Frankf, vista 118.35 118.32 arbank 501.— 502.—„ bondon 24.21 24.21 sohe Lose 228.— 227.—]„%„ FParis„ 95 90 95.90 Apine 085— 876—„ Amsterd.„ 199.40 199.40 Tabaksktlen—.— Mapoleon 19.19 19.19 lordwestbahn—.— Narknoten 118.32 118.32 Oester, Waffenfbr. 948.— 946.—Ultmo-Notens 118.25 118.25 Stastsbahn 678.— 665.— Skoda 798.— 608.— Lombarden 118.— 120.20 Tendenr; schwaoh. Zusohtherad 8.—.— 909.— — ——— 22 Produkten-Börsen. 5 Berliner Produktenbörss. Serlin, g. jull.(relegramm.)(Frodubtendörse.) ppolse in Rarx per 100 Kg frei Berlin neito Kasse. g9. 8. 5 Welzen jull—.— 200.25 Mais ull——— Soptember 203.— 204.25 Septhr.——ä— Oxtoder 95080 205.50—— 8 Rüböl luli—.——.— Zoggen lulf—— 171. Oktober 67.— September 171.75 171.25 Derdr. Oxtober 172.25 172.25⁵ ——.— Spiritus 70er loog Hater jull 182.50 161.— Welrenmebl Septdr. 25—.— floggenmeh! Budapest, 9. Jull. 1902r fussen——, fürkenſosg Tendenz: beh. Magdeburg, 9. juli. Zuokerd .25——.35—— gemanlene Hohlis mit Sack 18.8 Magdeburg, 9. Jull.(Telegr. sito frol an Bord Hamburg per Aug..27.½.,.30.— 925 per wolle per Julf.15, Sept..05, Ha antweype n, 9. Jjull.(Telegr.) Antwerpen, 9. jull. ber jali 56., Sept. 56.— März Antworpen, 9. Juli.(Telegr.) Giasgo, 9. Jull. Cleveland rants(Eröftnung) ber Kasse 56 8h 2985 d. Gsla, 3 Monakes 53 7 lOrleke a1s Frau Fanns B Arbeitersekretär Scher Der Kommissjon gins Material zu, insbesond Waltschaft Kas über Loseschwindel, vo Industries Kadrehbuch, stelle für Frauen über nor ddeutſchen 5 nont 8. Augetommen die 4 U Rachprodukte 75% o, S..00.—.00—, 115 grodratfinage'l, onns Fass 00.00——09,0d—, Krystallzuoker Imſt S. 00.00—,00, gomanlene Rafffnade mit Saol 19.12½—09.00— 1 315 von Organisation über falsche Meng genangaben beim Verkauf von Waeren und von der Züllapsster Produktenbörse. Getreidomarkt. (relegramm.) 9. 8. 92 8. per 50 Kg. der 59 Kg. per 50 Kkg. per 50 7 0 Welz, Ont. 11.238 fest 11.25 fest] fafer Na= stet—.— ruh „ aApell 11.78 11.70 Ort..88.57 Na Hals jufl..65 fost..82 rub. Rogg. Hal—.— fest Aug..84.83 „ Okt..97.85 Aae 15.50 run. 16.65 ruh. Wetter: Sohön. ———— Liverpooler Produktenbörss. Lwerpool, 9, Jull.(Anfangskurse.) Welz.Rt. Wint. r1b. 9. 8. Diff. Mals La Flat. rb 9. 6. per Okt. 773˙ 1 ½% per Sepidr. 4½1/ 4117 per Der. 744 700 ½ ber Oktdr. 50% 5/0%/— Autwerpener Produktenbörss. Antwerpen, 9. Juli 1913.(Anfang) Welzen runig 9. B. gerste 25 8. per zull—.— 20.80 per September 15.59 15.42 per Sopt. 20.22 20.25 per Dezember 15.47 15.37 bper Der. 20.25 20.27 per Na! 15.50 15.52 —— 1— Parissr Produktenbörss. 5 9 7. Aafer jull 22.— 22.10 Küböl ijus 78,.25 77. Aug. 21.35 2165 üböl aug. 77.75 17.— Sopt.-Dex, Sopt.⸗der. 76.25 75— RHov-beb. 3 Jan.-April 75 50 74.75 Roggen Julf Spirſtus julſ.% 41.— Aug..25 Aug. 4½% Ji Sept.-der 75 Sopl.-Der 12.½ 42. Nov.-Fob. 5 50 Jan.-Apri 43./ 44.½ Weiten ul 8 Leind jun 62.— 62. Aug. 28.05 Aug. 52.% 5240 Sept.-Dez, 27.25 27.55 Sept.-Der. 53.— 62.% Nov.-Feb, 27.25 27.55 Jan,-Aprif 63./ 62./. Rehl Juli 37.70 38.40 Robzucker 88%0 27.— 28. 37.30 37.75 Zucker luli 30.— 30.% 35.95 33.40 Aug. 30.½ 30.% 35.9] 35.20 Okd-lan, 31.— 31.% ——— lJan.-April 31,½ 32.— 2 —— en eeee Frankfurt a.., jull, Phönlx Bergb. 243—, Deutsoh- Luxemburger 140%/, elett Edison 2283“ Elekt, Sohuckert 140—, Saltlmore Ohlo 93% baxetfabrt 183½, Nord. Loyd 117— —.— Sonantungbann 117.— Zucker. 8. orlont, Kornzucker 889% 20½.—18.75—, Still. ) Robzuoker 1. Produkt tran- Juli.20.—.,.25.—., per Sopt..30—.32½., 5 Jan.-März.65.—.,.67.% B. oreoez,.50.—.,.52.½ B% p. per Nal.35—.,.87 Tendenz: ruhig. Kün Und heiter. Hamburg, 9. Juli.(rxelogr.) Zucker per Jul!.20— per Aug, .27%½, Sopt..32—, Okt.-Ber,.50—, Jan.-Müärz.85—, Nal .82½, runſg. Kaflee. kamburg, 9. Juli.(Telegr.) Katfee good average Santos p. Sept. 55.½, Dez. 56.—, März 58 Hai 58½, stetig. PVon Baumwolle und Petroleum, 70 gremen, 9. Jull,(relegr.) Saumwolle 62—, runig. f Schmalz. Antwerpen, 9. jull.(Telegr,) Amerlkanisohes soh malx 143— 8 Salpeter Antwerpden, 9, Juli.(Telegr.) disp. 24 65, 98 Mürr 25.08, Wolle. Antwerpen, 9, Jull. Crelege.) deutsohs La Fiein März.77, Mal 5,72. ute. Haute 697 Stück verkauft. Crelegr.) Kaffes Santos good average 57, Mal 58— Petroleum Raff. disponibef per Juli 23.% KAugust 24.%, Sopt.-Bez, 25,%. Ronsisen Midglesborough War⸗ 55 8h. 25 d. Geld, 1 Monat 38. 08.—(. Geld. träge. Hirschbrüch und Stellvertreter an. 55 hereits ere von detr Staatsan⸗ sel und einem Lotteriekollekteür Fabrik über ein Schwester⸗ un eine ein Sr Rechtsschutz- Wiolinunterricht. Schiff stelearamme des Bremen dab die neue Kaligesctznovelle erst i verschiedenes nachm. von Bremerhaven,„Pommern“ 5 Marx& Goldschmlidt, Hannhem Telegramm-Adr.: Margold. Fernspr.: Nr. 58, 1837, 6458 5 9. jull 1918. Provislonsfrell —ů Wir slad als Selbstkontrahenten 8 8 Küuter unter Vorhehalt: 25 10 1 Atlas-Lebensversloh.-Gesellsoh., Ludwigshafen M. 419— Badlsche Feuerverslohorungs-Bank... 230] l. 20 Saumwollspinnerel Speyer Stamm-Aktien 32 „ Vorzugs-Aktlen 80 78 senz& Go,, Mannheim. 22⁰ Bürgerbräu, Tudtelgsbafen— 247 deutsche Celſuloldfabrlk, Leipzgg 250— Deutsohe Süseephosphst RS 188 184 Europa, Rülokvers., Berln M. 580 K. 589 Erste Deutsohe Ramlegesellsoh, Emmendinzen 385 355 Erste Oesterreſch. dlanzstoffabrlken 230 2 Fahr Gebr.,.-., Pirmasens 66 53 Elink, Eisen- u. ronoegiesseref, Nannhelm 7 50— Försayn t 185 158 Hambürg-Hannbeimer Vors.Akt.des. N.—. 80 Herrenmuhle vorm. Genz, Heldelberg3— 125 Kinematografle u. Fllmverlelt., Stralburg. 3⁰ Kübnie, Kopp u, Kausoh.-., Frenkentsl“— 122 Tondon u. Provinoſal Elecirle TFheatres Ltd.. 16ſ/0 hI— Hasohinenfabrik Werr7 110 Neckarsulmer Fabrzeugwerke Stamm-Aktien— Oesterr. Peiroleum-Ind.„Oplag. k. 2150 K. 2004 Fotroſeumges. Gtavf Genußsoheſne. u.— k. 78 Paolfſo Phosphate Shares alte hares„. 4% „ lungs. 2½. 2 Pomona D. K. 8.— 90. preussſsche Bülokversſcherung N.—. 350 Rheinau Terrain-Gesellschaft— 17 Hheinlsohe Autom.-Gesellsoh..-., Nannheſm—23 Rheinisohe Metallwarenfabrik, genußsch. A. 235 K. 8 Sohlosshotel Hoſdelberg 25— Sloman Salpeter, Hamburg— 3¹0 Stahlwerk Hannnelm 12⁰ 115 Süddeutsohe jute-ladustrie, Mannheſm 10⁵ 100 Süddeutsche Kabel, Hannhelm, Genubsch... 1600—- Unlonwerke.-Bg., Fabrik f. Brauereſ- Elnrlont.] ſ88— 8 Unlondrauerel Karlerubs 80 53— Unjon, Prolektionsgesellschaft, Frankfurt.. 220— Waßggonfabric Rastatt. 8⁵ 89 Woesideutsche Flsenwerke Kraßßg 180 Zschoeke-Werke, Kalserslautergn— 80 —— Vom Rheinisch-Westfälischen KüzziN 5 Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeschäft. Dor tmun d, 8. Juli. Die Haltung aller Wert⸗ der Berichtswoche matt. Zu den Sorgen um die Gestaltung des Geld⸗ marktes sind die Zekürchtungen getteten, die sich an den neuen Balkankrieg knüpfen, sodaß gegenwärtig jede Unternehmunsslust ausge- schaltet ist. Für Kohlenkuse wirkte neben dem Rückgange am Eisenmarkte die Einfüh⸗ rung von Alisführprämien dureh das Kohle Syndikat verstimmend. Die Preise der meisten Kohlenkuxe gaben bei völligem Mangel an Kauflust wWeiter nach, socaß bei Berichtsschluß Constantin der Große bei M. 46 500, Ewald bei M. 43 000, Porstfeld bei M. 9500, Graf Schwerin (Vor der Börse.) papiermärkte War in bei M. 12 800, f Jelene u. Kmalie bei M. i9 30 und UUnser Frie⸗ bei M. 18 o00 augeboten sind Nur für Mont Cenis, König Lucdhwig krat bei etwa Mark 16 50 bezw, Mark 28 8oo ei Nachſrage hervor, die zu Fereingzeſten Sätzen kührte. Schließlich waren ihr er Vofw.„ Absch Feht. biete blieben sind a en 5 Allgemeinstimmung ausnahmstos sch Am Braunklohlenmarkte wWa Hslrung eine gleſeßh schwache und die K gaben auch hier auf der ganzen Linie, auch nut in seringem Umfange nach. sdtze wurden garnicht, oder nur in seh scheidenem Umfange getätist. 955 Auch am Falimarkte konnte die stimmung der letzten Woche nicht Werden, obwohl neue Ungünstige M mente nie bekannt geworden sind. Die Mög gen Jahre dom Reichstage verabschiedet w. den wird und die Unsicherheit, die mi Verzögerung auf längere Zeit hinaus 41 Industrie lastet, versenlaßt doch manch sitzer zu kaufen. Bei dem Mangel 3 nehmungslust sind solche Verkäufe ab bei 1 4000 um M. 350 iedri zum gestellt. Kuch Hohenfels schließen bei Sachsen Weimear bei M. 5200, Withelmsha M. booo und Wintershall bei M. 17 60⁰ ger. Die Kursrückgänge in Siegfri Volkenroda setzten sich nach vor Erholung ebenkfalls weiter kort, soch riech J1 nach der 2. NM. traten bei NI. gelang, die Schachtbauunternehmungen w. 1 benkalle schn= ach und es gnee das 3 5 egung 2U¹ 50 5 schluß Hüpstedt bei M. 1800, Fel 1200, Walter bei M. 380 und Carls angeboten, Die meisten Hie: Werte blieben aber ohne Aktienmarkt lag im Mie zu den Werten ruhiger“ Das Angebot War hi ger dringend und die Kurse gaben 1 EKleinſgkeiten nach. Kauflust bestand für He bürg Aktien bei etws 35 Prozent am 7. 6 Uhr vorm in Marſeille,„Gießen“ am 7. 1 Uhr vorm. in Monteviden,„Caſſel“ am 8 vorm. in Galveſton.— Abgefahren die „Großer Kurfürſt“ am., 4 Uhr nachm. kogne,„Gotha“ am 5 nachm, von Santos, Salvada“ am 5. vorm. von Montevideo,„Barcelo am 05 11 Uhr vorm. von Montreal,„Weſtfalen 2 ühr nachm. von Sydney,„Bülom“ am 7, 8 vorm. von Gihraltax,„Kronprinz Wilhelm“ 7 Uhr nachm. von Cherbourg,„Willehad“ a⸗ Uhr nachm. von Rotterdam,„Derfflinger“ 1 Uhr nachm. von Foochow, Breslau, a 15 . 2 5 vorm. von Suez,„Wüirzburg“ am., von Rotterdam. Mitgeteilt von 8. Seite General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatts. Mittwoch, den 9. Juli 19195. Freunden teilung, Schwiegervater Herr daſl unser innigstgeliebter Gatte, Vater, heute früh nach langem ſchwerem Leiden im 60. Le-⸗ bensjahre sanſt Mannheim, 9. juli 1913. Wir bitten um stilles Beileid Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Die Beerdigung findet Freitag, den 11. juli, vormittags 10¼ Uhr von der Leichenhalle des isra- elitiſchen Friedhofes aus statt. und Bekannten die ſchmerzliche Mit-⸗ und Bruder David Mager N entſchlafen Emma Mager, M3, 5. Bekanntmachung. Donnerstag, 10. Juli 1913, vormittags 9 Uhr verſteigern wir im Hofe der Farrenhaltung Feu⸗ denheim das vorhandene Dungergebnis. 2119 Mannheim, 4. Juli 1913 Städt. Gutsverwaltung. Krebs. Der Verkauf von Back⸗ waren für die Liſelotte⸗ ſchule und die Höhere Töchter⸗ u. Bürgerſchule D 7 ſoll mit Beginn des neuen Schuljahres auf die Dauer eines Jahres an einen hier anſfäſſigen Bäckermeiſter gegen eine in Vierteljahresraten an die Stadtkaſſe zu zahlende Vergütung vergeben wer⸗ den. 2187 Angehote hierauf wollen verſchloſſen und mit der Aufſchrift„Backwarenver⸗ kauf“ verſehen, bis läng⸗ ſtens Montag, den 14. Juli J. J8., vormittags 11 Uhr guf Zimmer No. 2 des alten Rakhauſes eingereicht werden. Daſelbſt wird in der Zeit von 10—12 Uhr vormittags nähere Aus⸗ kunft gegeben. Mannheim, 5. Juli 191g. Bürgermeiſteramt: Ritter, Schieß. Zwangsverſteigerung. Donuerstag, 10. Juli 191g, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 2 56, 2 hier gegen bare Zahlung i. Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1Schuhmachernähmaſch. 1 Fahrrad, 1 Klavier, 2 Hobelbänke. 1 Polyphon, 1 Badeinrichtung, 3 Bit⸗ fett, 1 großer Spiegel, ſowie Möbel aller Art. Manunheim, 9. Juli 1913. Zollinger, Gerichtsvollz. 83418 Jwangsberſteigernng. Donnerstag, 10. 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