Mnnn — gewürgt hatte. mm Es iſt auch möglich, daß der Ueberfall fingiert Abonnement: 70 pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Ik..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile 288660.20 Nck. CTäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: Geleſenſte und verbreitetfte Zeitung in Mannheim und Amgebung Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induf Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Anzeige der Stadt Mannheim und Umgebung Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim⸗ Celephon⸗RNummern: Dtrektion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung„„„e 3⁴¹ Redantioen: Exped. u. Verlagsbuchholg. 218 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin trie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. —— Nr. 355. Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 12 Seiten. Celegramme. Auf Waſſerſchuhen von München nach Wien. München, 4. Aug. Der Erfinder der Waſ⸗ ſerlaufſchuhe, der Münchener Keiler, will von München nach Wien auf dem Waſſerwege gehen. Er gedenkt den Flußlauf der Iſar und Donau zu benutzen. Er will am Dienstag von München aufbrechen und glaubt den ganzen Weg in drei Tagen zurücklegen zu können. Auch die Strom⸗ ſchnellen, darunter den Regensburger Strudel, will er mit den Waſſerſchuhen nehmen. Er will damit der Oeffentlichkeit zeigen, daß er mit ſeinen Waſſerſchuhen, die übrigens bereits von der Regierung angekauft ſind, gewaltige Strek⸗ ken zurücklegen kann. Der Unglücksfall in Dyrdal. * Bergen, 2. Aug. Am Mittwoch ereignete ſich ein ſchweres Unglück auf einem Gehöft bei Gudvangen. Das deutſche Touriſtenſchiff „Großer Kurfürſt“ ankerte im Fjord. Einige Mann der Beſatzung, die Landurlaub erhielten, machten eine Partie auf den Fjeld. Sie ſollen bei dieſer Gelegenheit Steine haben herabrollen laſſen. Durch einen ſolchen wurde unweit des Hofes ein arbeitendes Mädchen erſchla⸗ gen. Die Deutſchen wurden arrstiert, gegen Abend aber wegen mangelnder Beweiſe wieder freigelaſſen. Auf Befehl des Amtsmanns ſind ſie jedoch heute nacht unmittelbar vor der Abfahrt des„Großen Kurfürſt“ wieder verhaftet worden. Bremen, 3. Aug. Zu dem Unglücksfall in Dyrdal bei Gudvangen, mit dem Angehörige des Vergnügungsdampfers„Großer Kurfürſt“ in Verbindung gebracht wurden, teilt der Nord⸗ deutſche Lloyd mit, daß die Mannſchaften an Land geſchickt waren, um friſches Laub zur Aus⸗ ſchmückung des Schiffes zu holen. Sie warfen keine Steine mutwillig hinab, wie die Gerichts⸗ verhandlung in Bergen ergab. Es befanden ſich auch Landarbeiter mit Pferden auf dem hart am Ahang entlang führenden, 170 Meter über der Unfallſtelle liegenden ſehr ſchmalen geröll⸗ reichen Weg, die der Schiffsmannſchaft begeg⸗ neten, ſo daß die Möglichkeit vorliegt, daß die Pferde das Geröll lockerten. Nach Ausſage der Angehörigen des getöteten Mädchens, die in deſſen Nähe arbeiteten, liegt ein Unglücks⸗ fall vor, für den niemand verantwort⸗ lich iſt. Es iſt nicht bewieſen, daß die Schiffs⸗ mannſchaften den Stein, der das Mädchen er⸗ ſchlug, in Bewegung brachten. Auf Grund dieſer Ausſage wurden die Mannſchaften nach eingehender Gerichtsverhandlung in Bergen freigelaſſen. Sie wurden jedoch, weil eine ſpäter vorgenommene Lokalbeſichtigung der Un⸗ fallſtelle weitere Feſtſtellungen wünſchenswert erſcheinen ließ, in Bergen zurückgehalten⸗ Wieber ein Kaſſenbote beraubt. Hilden, 2. Aug.(Priv.⸗Tel.) Dem Boten der Firma Alexander Koppel, der in Begleitung von zwei anderen Boten von Solingen nach Hilden gefahren war, war auf dem Bahnhof die Löhnungsſumme von 20 000 Mk. abhanden ge⸗ kommen, die er im Solinger Hauptgeſchäft ab⸗ geholt hatte. Der Bote erklärt, der Räuber habe ihm das Geld abgenommen, nachdem er ihm Pfeffer ins Geſicht geſtreut und am Halſe Der Räuber ſei entkommen. 2 ſ. Bis etzt ſnd vier Perſonen verhaftet Die Lage in Portugal. * Liſſabon, 3. Aug. Der Miniſterrat ließ fol⸗ gendes Bulletin veröffentlichen: Der Präſident der Republik hatte ſeit langen Jahren Steine in der rechten Niere. Am letzten Sonntag ent⸗ wickelte ſich eine linksſeitige Nierenentzündung, zu der geſtern noch Komplikationen traten. Die Komplikationen ſind derartig, daß der Zuſtand des Erkrankten ernſt iſt. * Liſſabon, 3. Aug. England, Frankreich und Spanien haben der Wahl des Schiedsge⸗ vichts in Haag zur Entſcheidung der Reklama⸗ tionen betreffend die Kongregationsgüter in Portugal zugeſtimmt. Der Miniſter des Aeußern erklärte ſich einverſtanden und traf mit den drei Staaten eine diesbezügliche Abmachung. Zur Kabinettskriſe in Holland. * Amſterbam, 3. Aug. Der Zentralvorſtand der ſoztaliſtiſchen Partei beſchloß einen außerordentlichen Kongreß für den 10. Auguſt einzuberufen, um zu entſcheiden, ob die Sozia⸗ liſten die Portefeuilles zu dem neuen Kabinett annehmen ſollen oder nicht. Das Gebet der Frauenrechtlerinnen. O London, 4. Aug.(Von unſ. Lond. Bur.) Eine eigenartige Kundgebung leiſteten ſich ge⸗ ſtern die Suffragetten in der St. Paulskathe⸗ drale während des feſttäglichen Gottesdienſtes. Etwa 40 Frauenrechtlerinnen waren erſchienen und als der Gottesdienſt mit dem üblichen Ge⸗ bete geendet hatte, da erhoben ſte ſich alle von den Sitzen, um eine theatraliſch⸗religtöſe Szene auszuführen, indem ſte nach der Melodie der Kirchenlitanei folgendes Gebet ſangen: O, Herr und Gott, errette Elveyne Pankhurſt, ſchütze ſie und rette ſie und gib ihr die Freiheit wieder. Erbarme dich ihrer und erhöre unſer Gebet! Ein Grubenbrand— 2n Arbeiter tot. OLondon, 4. Aug.(Jon unſ. Lond. Bur.) In der Steinkohlengrube von Maris Valley, 2 Meilen von Glasgow entfernt, brach geſtern ein FJeuer aus. Man befürychtet, daß alle 28 Arbeiter, die ſich in der Grube befanden, ums Leben gekommen ſind. Caſtro in Venezuela. *Nemyork, 3. Aug. Nach einem Telegramm aus Willemſtad hat ſich Präſident Gomez ent⸗ ſchloſſen, ſelbſt die Truppen gegen Caſtro zu führen. Der Präſident begab ſich von Ca⸗ racas nach Puerto Cabello, von wo er ſich auf einem Kriegsſchiff nach Coro begibt. Die Vereinigten Staaten und Mexiko. * Waſhington, 2. Aug. Bryan beſtritt ent⸗ ſchieden, daß ſein Erſuchen an den Kongreß, 100 000 Dollars zu bewilligen, um den hilfloſen Amerikanern in Mexiko die Rückkehr zu ermög⸗ lichen, eine neue Politik Mexiko gegenüber bedeute. Die Lage in Mexiko. * Mexiko, 3. Aug. Der Miniſter des Innern veröffentlicht im Namen Huertas eine Erklä⸗ rung, in der geſagt wird, eine Einmiſchung Fremder oder Einheimiſcher bei der Pazifizie⸗ rung des Landes würde von Huerta nicht ge⸗ duldet, der auf ſeine Aufgabe, die er vor der Nation übernommen habe, nicht verzichte und den Frieden, der Fortſchritte mache und ſich der Erfüllung nähere, wieder herſtellen wolle. Die Rebellion in China. Hongkong, 3. Aug. Eine Abteilung indi⸗ ſcher Truppen wurde nach Kanton entſandt, um Shameen zu bewachen, wo ſich die europäiſchen Viertel befinden. Der Generalgouverneur von Kanton hat geſtern nacht eine ſtarke chineſiſche Truppenabteilung nach der inneren Landzunge entſandt, um die dortigen fremden Anſiedlungen zu ſchützen. Franzöſiſche Matroſen wurden ge⸗ Manunheim, Montag, 4. Auguſt 1913. wachen. Große chineſiſche Truppenkörper wür⸗ den von Kanton nach Samſchut entſandt. * * Sasbach, 2. Aug. Der Direktor der Len⸗ derſchen Anſtalt in Sasbach, Dr. Schindler, iſt vom Erzbiſchof in Freiburg i. B. zum Geiſtlichen Rat ernannt worden. * Straßburg, 3. Aug. In der Nacht zum Samstag ſtellte ein patrouillierender Poſten der zweiten Kompagnie des Infanterie⸗Regiments Nr. 143 einen im naſſen Graben der alten Feſtungswerke hinter der Zitadelle dort in ver⸗ botener Weiſe fiſchenden Unterofftzier und gab auf denſelben, als er trotz dretmaligen Anrufs Miene machte zu fliehen und ſich nicht verhaften ließ, einen Schuß ab. Der Unteroffizier, der Vizefeldwebel Böldt von der 4. Kompagnie des Inf.⸗Regts. Nr. 143, wurde ziemlich ſchwer am Schulterblatt verletzt und liegt im Lazarett. Straßburg i.., 3. Aug. Prinz Joachim von Preußen verließ nach Abſchluß ſeines drei⸗ ſemeſtrigen Studiums an der hieſigen Univerſi⸗ tät heute mittag Straßburg und begibt ſich zu⸗ nächſt nach Homburg v. d. Höhe. Prinz Joachim, der den Nang eines Oberleutnants bekleidet, wird nach mehrwöchigem Urlaub, den er größ⸗ tenteils in England zubringt, am 1. Oktober wieder in das 1. Garbereglment in Potsdam eintreten, nachdem er vorher noch an den Kaiſer⸗ paraden in Poſen und Breslau teilgenom⸗ men bat. * Bern, 2. Aug.(Meldung der Schweizer. Depeſchenagentur.) Die Zeitungen haben ſich mit einem Schreiben des ſchweizeriſchen Bun⸗ desrats befaßt, in dem die Bemerkung enthalten ſein ſoll, daß mit Rückſicht auf die internatio⸗ nale Lage, die innerhalb einiger Monate leicht Ueberraſchungen bringen könnte, Stockungen des Verkehrs durch rechtzeitige Anſchaffungen vermieden werden ſollen. Demgegenüber wird amtlich feſtgeſtellt, daß der Bundesrat allerdings Erhebungen über die in der Schweiz vorhandenen Kohlenvorräte durch das Handelsdepartement veranlaßte, dies jedoch ohne Rückſicht auf die gegenwärtige internatio⸗ nale Lage, die zu Befürchtungen keinen Grund bietet, geſchah. Der Bundesrat betrachtet natur⸗ gemäß die Anlage möglichſt großer und kon⸗ ſtanter Kohlenvorräte durch alle Konſumenten als wünſchenswert, um das Land vor den Fol⸗ gen jeder Erſchwerung der Kohlenzufuhren, die nicht nur aus militäriſchen Gründen, ſondern beiſpielsweiſe auch durch Streiks, Wagenmangel und Verkehrsſtockungen beeinträchtigt werden können, tunlichſt ſichergeſtellt zu wiſſen. * Helſingfors, 3. Aug.(Petersburger Telegr.⸗ Agentur.) Die Landtagswahlen in ganz Finnland verliefen in außerordentlich mat⸗ ter Stimmung. Sechzig Prozent der Stimmberechtigten enthielten ſich nach einer vor⸗ läufigen Schätzung der Teilnahme an den Wahlen. Petersburg, 3. Aug. Nachmittags traf in Krasnoje Sſelo eine franzöſiſche Mili⸗ tärdeputation ein, an deren Spitze der Chef des franzöſiſchen Generalſtabes Joffre ſtand. Die Delegation frühſtückte mit dem Großfürſten Nikolajewitſch im Kaiſerpavillon und fuhr darauf nach Petersburg, wo ſie den Kriegsminiſter und die Chefs des großen Ge⸗ neralſtabes beſuchten. Abends gab der franzö⸗ ſiſche Botſchafter zu Ehren der Delegation ein Diner, an dem der Kriegsminiſter und der Mi⸗ niſter des Aeußern teilnahmen. *Verdun, 3. Aug. Ein mit drei Perſonen bemannter deutſcher Ballon landete heute nachmittag bei Rupten⸗Voevre. Er kam von Frankfurt a. M. und war durch den Wind nach Frankreich getrieben worden. Der Unter⸗ präfekt und ein Spezialkommiſſar konſtatierten, daß der Aeroſtat ausſchließlich ſportlichen Zwek⸗ ken dient, ſtellten die Identität der Luftſchiffer feſt und überzeugten ſich, daß ſich an Bord nichts Verdächtiges befand. Dann wurde den Luft⸗ ſchiffern geſtattet, die Rückreiſe anzutreten, nach⸗ dem ſie die nötigen Zollgebühren erlegt hatten, (Mittagsblatt.) Die Balkanwirren. Die Friedensverhandlungen. Drei koſtbare Tage, ſo wird uns aus Wien geſchrieben, wurden in Bukareſt vertrödelt, bis endlich die Verbündeten ihre Bedingungen den Bulgaren bekannt gaben. Daß ſie weitgehender Natur ſein würden, darauf war man gefaßt, es iſt dies auch das unbeſtrittene Recht des Siegers, Serbien und Griechenland ſind aber darüber noch hinausgegangen, ſie verlangen ganz Maze⸗ donien für ſich, denn was an Reſten für Bul⸗ garien verbleiben ſoll, hat nicht die mindeſte terri⸗ torialſtrategiſche Bedeutung. Es iſt ein ſchmaler Streifen Landes, der bei der auch in Zukunft vorausſichtlich beſtehenden ſerbiſch⸗griechiſchen Rückverſicherung jederzeit den Bulgaren abge⸗ nommen werden kann. Es iſt als ſelbſtverſtänd⸗ lich anzunehmen, daß dieſe Bedingungen ein Höchſtausmaß darſtellen, darauf berechnet, in die Verhandlungen, beſſer geſagt, nach balkaniſchen Sitten, in den Handel einzutreten. So viel ſteht aber bereits mit Beſtimmtheit feſt, ſehr viel wird für die Bulgaren in Mazedonien kaum zu retten ſein. Macht geht vor Recht und die Macht ſteht derzeit zweifelsohne bei den Verbündeten, und wenn man nach den bisherigen Ereigniſſen Schlüſſe ziehen darf, ſo wird die von Bul⸗ garien ſo eifrig angeſtrebte Hilfe durch die Groß⸗ mächte am Ende nicht ſehr viel von dem ihm drohenden Schickſal der Deminuierung ändern können. Oeſterreich⸗Ungarn und Rußland er⸗ klärten zwar zu wiederholten Malen, ſie würden auf keinen Fall eine zu weitgehende Schwächung Bulgariens zulaſſen, die öffentliche Meinung in Rußland beginnt auch unzweifelhaft für Bul⸗ garien einzutreten, doch wie viel Erklärungen der Mächte hat man nicht bereits in dieſer Kriſe ge⸗ leſen und gehört, die Makulatur geblieben ſind. Der Skeptizismus wird beſonders ſtark, wenn man noch die vor Wochenfriſt gehörten Stimmen der Mächte über das Vorgehen der Türlei ſich in das Gedächtnis zurückruft und jetzt ſieht, wie ſich die Türken ganz ruhig in Adrianopel häus⸗ lich einzurichten beginnen. Der engliſche Staats⸗ ſekretär für Aeußeres, Sir Edward Grey, hatte zwar eine geharniſchte Erklärung gegen die Tür⸗ ken abgegeben, aber es wurde bald ſtiller, auch die Gerüchte über eine ruſſiſche Sonderaktion be⸗ ginnen einzuſchlafen und gegenwärtig ſpricht man bereits von einem Kompromiſſe mit der Türkei, das natürlich wieder unter die Sanktion der Mächte geſtellt werden ſoll. So befindet ſich Bulgarien trotz aller Sympathien der Müchte in keiner ſehr beneidenswerten Lage und wenn man genau zuſieht, gibt es für dieſes Land nur noch einen Ausweg, die raſcheſte Verſtändigung mit Rumänien, das dann von ſelbſt auf die Verbündeten einen Druck im Sinne der von ihm vertretenen Gleichgewichtstheorie ausüben muß. Denn Rumänien hat ein ebenſo großes Intereſſe daran, die Bildung eines Großſerbien zu ver⸗ hindern, wie es ein Intereſſe daran hatte, ein Großbulgarien nicht erſtehen zu laſſen. Nun liegen aher unzweifelhaft auf bulgariſcher wie rumäniſcher Seite Fehler vor, die ſich in Zu⸗ kunft fühlbar machen werden. Hatte Bulgarien von allem Beginne an die rumäniſche Gegner⸗ ſchaft geradezu provoziert, indem es auf da⸗ rumüniſche Verlangen nach einer Grenzregulie⸗ rung überhaupt nicht einmal eine Antwort gab, ſo handelt nun Rumänien ebenſo falſch, wenn es von Tag zu Tag ſeine Anſprüche ſteigert, denn in Bukareſt ſollte man ſich nicht verhehlen, daß der Tag nur zu bald kommen wird, wo die ruſſiſche Politik die Fäden in Sofia gegen Ru⸗ mänien zu ziehen beginnt. Es iſt momentan ſicher, daß Bulgarien die von Rumänien geſtell⸗ ten Forderungen, das jetzt noch einen Gebiets⸗ ſtreifen zehn Kilometer ſüdlich von Baltſchif ver⸗ langt, zugeſtehen muß, ebenſo ſicher iſt es aber, daß die Wirkungen dieſer ſich immer erweitern⸗ den rumäniſchen Forderungen in der bulggriſchen Volksſeele einen ſehr tiefen Eindruck hinterlaſſen werden, und es könnte, wenn die Politik nicht den Weg der Beſonnenheit nur zu leicht der 10 der Abre denn die B 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagsblatt). Montag, den 4. Auguſt 1913. kan ſind ſehr labiler Natur. Erſt nach der reſt⸗ loſen Bereinigung ſeiner Affäre mit Bulgarien kann übrigens Rumänien ſich mit dem vollen Gewichte ſeines neuen Anſehens als Balkan⸗ vormacht der Friedensvermittlung als ſolcher widmen, denn ſolange es als Partei unter den Parteien ſteht, werden immer die ſerbiſch⸗griechi⸗ ſchen Gegner der rumäniſchen Gleichgewichts⸗ theorie am Balkan im Vorteile ſein. * Bukareſt, 2. Aug. Die Konferenz trat heute Nachmittag um 4 Uhr zuſammen. Majo⸗ rescu ſchlug vor, die nächſte Sitzung am Montag abzuhalten. Er hoffe, daß der morgige Tag, der frei bleibe, dazu verwendet werde, eine Löſung vorzubereiten, welche die beſorgten Völ⸗ ker von der Weisheit der Konferenz erwarteten. Er hoffe ferner, Montgg bereits beſtimmte Löſungen verzeichnen zu können, die ſchnell zum Frieden führen könnten. Darauf wurde die Sitzung aufgehoben. Eine Verlängerung des Waffenſtillſtandes wird nur dann vereinbart, wenn die Arbeiten der Konferenz bis Dienstag gut fortſchreiten. Die offizielle deutſche Auf⸗ faſfung über die Adrianopeler Frage. * Berlin, 3. Aug. Die„Norddeutſche Allgem. Zeitung“ ſchreibt in ihrer Wochenrundſchau zur Friedenskonferenz in Bukareſt: Die Schwierigkeiten dieſer diplomatiſchen Verſtän⸗ digungsarbeit werden nicht unterſchätzt, Man darf aber nach dem Bisherigen das Vertrauen haben, daß die Konferenz ihr Ziel erreichen und zu Ergebniſſen führen wird, denen die Groß⸗ mächte zuſtimmen können. In der Frage der Zukunft Adriano⸗ pels iſt eine ſchärfere Zuſpitzung vermieden worden. Es kann begreiflich erſcheinen, daß die Stimmung im türkiſchen Heere und der Pa⸗ triotismus des osmaniſchen Volkes zur Be⸗ hauptung der vielumſtrittenen Stadt drängen. Einſichtige türkiſche Staatsmänner entziehen ſich aber nicht der Pflicht, genau zu prüfen, ob es dem bleibenden Intereſſe ihres Landes ent⸗ ſpricht, das Verhältnis der Pforte zu den Großmächten, wie zu Bulgarien, von dem Befitz Adrianopels abhängig zu machen, oder ob das Bedürfnis der Türkei nach einer ſtrategiſch vorteilhafteren Grenze nicht durch Verhandlungen mit den Mächten, unter Rück⸗ kehr auf den Boden des Londoner Vertrages, zu befriedigen wäre. Die dauernde Wiederbeſetzung Adrianopels würde den Anlaß zu einem neuen Waffengang zwiſchen der Türkei und dem an ſeiner Zukunft nicht verzweifelnden Bulga⸗ rien fortbeſtehen laſſen. Sie würde ein Hinder⸗ nis für die von beiden gewünſchte gute Nachbar⸗ ſchaft ſein. Sie würde die Türkei zu unab⸗ läſſigen militäriſchen Anſtrengungen in Thrazien und, für ſolche Zwecke, zum Ver⸗ brauch von Mitteln zwingen, die das osmaniſche Reich, mit mehr Nutzen für ſeine Zukunft, an⸗ deren Aufgaben zuwenden könnte. Dies iſt die Anſicht aufrichtiger Freunde der Türkei, und es deckt ſich mit dem Urteil türkiſcher Patrioten, die über die gegenwärtigen Umſtände hinaus die innere Erſtarkung ihres Vaterlandes ins Auge faſſen. Geſterreich u. dießorderungen der Serben und Griechen. Wien, 2. Aug. Wie die Wiener Allge⸗ meine Zeitung erfährt, wird in hieſigen diplo⸗ matiſchen Kreiſen gegenüber den Forderungen der griechiſchen und ſerbiſchen Delegierten auf der Bukareſter Konferenz darauf hingewieſen, daß man unmöglich annehmen könne, es ſei Ser⸗ bien und Griechenland mit ſolchen Anſprüchen ernſt, deren Unerfüllbarkeit auch in Belgrad und Athen unmöglich verkannt werden könne. Die Unmäßigkeit der ſerbiſchen und griechiſchen For⸗ derungen rücke den Gedanken näher, wie berech⸗ tigt der feither auch von anderer Seite akzeptierte Standpunkt geweſen, den Oeſterreich⸗Ungarn von Anfang an geltend machte, daß die Gebietsver⸗ teilung auf dem Balkan nicht ohne Zuſtimmun eeeeeee 873 der Großmächte erfolgen dürfe. Man mußte hoffen, daß die Serben und die Griechen, wenn ſie ſchon bei Präſentierung der Forderungen den gut gemeinten rumäniſchen Ratſchlägen kein Ge⸗ hör ſchenkten, ſie dies wenigſtens im Verlaufe der Konferenz tun würden, um den Großmächten die gewiß nicht gewünſchte Mühe eines umfang⸗ reichen Reviſionswerkes zu erſparen. e, Peſter Lloyd meldet bezüglich der Wiener Auf⸗ faſſung über die griechiſchen Forderungen, daß es ausgeſchloſſen ſei, daß ſo weitgreifende Aſpi⸗ rationen verwirklicht würden. Oeſterreich⸗Un⸗ garn und Rußland ſeien übereinſtimmend der Auffaſſung, daß Bulgarien nicht erdroſſelt wer⸗ den dürfe. Der Peſter Lloyd fügt hinzu:„Trotz der Gleichartigkeit der Auffaſſung Oeſterreich⸗ Ungarns und Rußlands beſtehen keine konkreten Vereinbarungen bezüglich Bulgariens. Auch iſt von Oeſterreich⸗Ungarn keine Initigtive ausge⸗ geben. Das ändert aber nichts an der Tatſache, daß man in Petersburg und Wien über die Not⸗ wendigkeit, Bulgarien vor zu großer Schwächung zu bewahren, identiſcher Anſicht iſt.“ Die bulgariſch⸗rumäniſche Einigung. * Bukareſt, 3. Aug. Heute früh fand eine Konferenz der bulgariſchen und rumäniſchen Delegierten unter dem Vorſitze Majorescus ſtatt⸗ Nach einer längeren Beratung, die bis Mittag dauerte, kam es zu einer Einigung unter den beiden Parteien über drei Punkte, die von Ru⸗ mänien in der Note vom 21. Juli formuliert worden ſind. Der Verlauf der neuen Grenze wurde durch die militäriſchen Delegierten feſt⸗ gelegt. Sie beginnt zwölf Kilometer unterhalb Baltſchik auf dem erſten Hügel, der auf der Karte mit der Höhenangabe 252 bezeichnet iſt, läuft dann in einer Entfernung von zehn Kilometern ſüdlich Dobritſch vorüber und endigt neun Kilo⸗ meter weſtlich von Turtukai bei dem Dorfe Tourkſymil. An einigen Punkten weicht die neue Grenze gemäß der topographiſchen Eigen⸗ art um 15—16 Kilometer von der geraden Linie nach Weſten ab. Ferner verpflichtete ſich Bul⸗ garien, die Befeſtigungen Ruſtſchuks und Schumlas zu ſchleiſen und keine neuen Be⸗ feſtigungen in dem dazwiſchen liegenden Gebiet und in einem Umkreis von 20 Kilometer um Baltſchik herum anzulegen. Die Frage der ru⸗ mäniſchen Schulen und Kirchen in dem von Bulgarien eroberten Gebiet wurde entſprechend den auf der Petersburger Konferenz gemachtei Vorſchlägen geregelt. Deutsches Reich. — Der„Reichsanzeiger“ veröffentlicht das Geſetz zur Abänderung des Reichs⸗ militärgeſetzes, ſowie das Geſetz betref⸗ fſend Abänderungen der Wehrpflicht vom 11. Februar 1888. Ein Feſtzug der deutſchen Studentenſchaft bei der Einweihung des Völkerſchlachtdenkmals am 18. Oktober. Die deutſche Studentenſchaft will es ſich nicht nehmen laſſen, ihrerſeits der Einweihung des Völkerſchlachtdenkmals am 18. Oktober noch ein beſonders feſtliches Gepräge zu geben. Sie wird an dem Tage in corpore mit Fahnen, Delegierten und ihren ſonſtigen Teilnehmern an der Feier vom Innern der Stadt aus im Feſtzuge nach dem Völkerſchlacht⸗ denkmal hinausziehen. Da ſich ſchon nach den bisherigen Anmeldungen ungefähr 3000 Stu⸗ dierende mit 200 Fahnen und 600 Chargierten an dem Jubeltage beteiligen werden, wird der Zug ein äußerſt ſtattliches und farbenfrohes Bild ergeben und ſchon an ſeinem Teile eine glanzvolle Feier verbürgen helſen. Die An⸗ meldung zur Teilnahme an der Einweihungs⸗ feier, an der jeder Deutſche teilnehmen kann, geſchieht beim Deutſchen Patriotenbund, Leip⸗ zig, Blücherſtraße 11. FFTCTC Badiſche Politik. Wacker 1913 und 1893. Unter der Ueberſchrift„Beweis mit untaug⸗ lichen Mitteln“ ſucht der„Bad. Beobachter“ in ſeiner Nr. 209 vom 1. Auguſt die Glaubwürdigkeit der Ausführungen unſeres Parteifreundes aus dem Oberlande über die Stellungnahme des Geiſt⸗ lichen Rats Wacker der nationalliberalen Partei gegenüber anzuzweifeln, angeblich weil wir weder eine Zeitung noch eine Perſon zitiert hätten. Er ſchreibt ferner, ſchon aus dem, Grunde ſei es zweifelhaft, daß Wacker den Ausſpruch auf Ver⸗ nichtung der nationalliberalen Partei getan habe, weil es ſich um die Reichstagswahl gehandelt habe, alſo von einer Vernichtung im ganzen Reiche nicht geſprochen werden konnte, denn das wäre ein Unding geweſen. Soweit es ſich um den Kampf gegen die Nationalliberalen in Baden handle, müſſe er dem Wacker mehr glauben, als dem General⸗Anzeiger, der nur in ſeiner Ver⸗ legenheit eine ſchöne Ausrede brauche. Nun, wir brachten den Artikel am 28. Juli und da die Erwi⸗ derung des„Bad. Beobachters“ erſt am 1. Auguſt, alſo vier Tage darauf erſchienen iſt, ſo darf wohl angenommen werden, daß der„Badiſche Beobachter“ inzwiſchen erſt Informationen von der richtigen Quelle eingezogen oder abgewartet hat. Sehr ermutigend ſcheinen dieſe für ihn je⸗ doch nicht ausgefallen zu ſein, das zeigt ſeine hin⸗ kende Logik, das beweiſt aber vor allem ſeine vorſichtige Beteuerung, daß er ſoweit es ſich um den Kampf gegen die Nationalliberalen in Ba⸗ den handle, Wacker mehr Glauben ſchenken mütſſe, als uns. Damit hat ſich der gute Beobachter aber erſt vecht in die Neſſeln geſetzt; denn es kann ihm nicht unbekannt ſein, daß Wacker erſt bei der letzten Landtagswahl im Jahre 1909 den gleichen Standpunkt eingenommen und ſich in der großen Zentrumsverſammlung in Offenburg vor dier Jahren zu derſelben Anſicht öffentlich bekannt hat, die er vor 20 Jahren als Reichstagskandidat ſchon ſo unzweideutig in Engen ausgeſprochen hat. Wacker ſagte in dieſer Verſammlung— wir zitiepen das Donaueſchinger Schweſterorgan des „Bad. Beobachter“, den Donauboten, an deſſen Wahrheitsliebe der Beobachter hoffentlich nicht zweifeln wird— wörtlich:„Daß der National⸗ liberalismus zur Ohnmacht verurteilt wird, ſo daß ſein Einfluß nicht mehr ſchaden kann, iſt eine hochwichtige Aufgabe“.— Daß er ſein ganzes Leben lang ſich dieſer hochwichtigen Aufgabe faſt ausſchließlich gewidmet hat, brauchte Wacker nicht hinzuzufügen, weil dies heute jedermann bekannt iſt. Er hat dieſen Zuſatz auch beſſer unterdrückt, weil er damit gleichzeitig hätte zugeſtehen müſſen, daß ſeine politiſche Lebensaufgabe ein ſchmähliches Fiasko gezeitigt hat und er von ſeinem Ziele heute weiter entfernt iſt, als vor 20 Jahren. Der Bad. Beobachter wird nun nicht behaupten wollen, die obige Aeußerung Wackers beziehe ſich auch nicht auf die Nationalliberalen in Baden, weil nur allgemein vom Nationalliberalismus die Rede geweſen ſei, denn diesmal fiel deſſen Geſtändnis in einer Wahlverſammlung zur Land⸗ tagswahl, hatte alſo unzweifelhaft nach der eigenen Logik des Bad. Beobachters bezug auf die badiſchen Nationalliberalen. Er wird hiernech wohl den Ausführungen unſeres oberbadiſchen [Gewährsmanns Glauben ſchenken müſſen, andern⸗ falls iſt dieſer aber auch erbötig, ihm weitere Be⸗ weiſe zu erbringen. Geradezu lächerlich muten die an unſeren Ar⸗ tikel geknüpften weiteren Bemerkungen des Bad. Beobachters an über unſer angeblich„miedliches Geſtändnis“, daß der Frhr. v. Hornſtein im Jahre 1893 von den Nationalliberalen des 2. ba⸗ diſchen Reichstagswahlkreiſes als Reichstagskan⸗ didat aufgeſtellt worden ſei. Wer hat denn dies bisher als ein Geheimnis⸗ betrachtet? Es ſtand ja ſeinerzeit in den politiſchen Tageszeitungen und in den Wahlaufrufen. Wie bann ferner der Bad. Beobachter die Aufſtellung der Kandidatur Horn⸗ ſtein mit der jetzigen Taktik des Zentrumsführers Hornſteins als Reichstagskandidat handelte es ſich darum, einen Vertreter zu finden, auf den ſich alle bürgerlichen, nationalgeſinnten Stimmen, die für die Bewilligung der Militärvorlage waren, vereinigen konnten. Hornſteins Kandidatur war eine wilde, denn er zählte ſich zu keiner Partei mehr. Seine Aufſtellung war alſo keineswegs ein parteitaktiſches Manöver, ſondern lediglich eine im Intereſſe der Sicherheit unſeres Vater⸗ landes, dem das Zentrum die Mittel hierfür ver⸗ weigert hatte, gebotene Notwendigkeit. Die Na⸗ tionalliberalen des zweiten Reichstagswahlkreiſes ſind damals in durchaus uneigennütziger Weiſe, lediglich von der Abſicht geleitet worden, eine Mehrheit für dieſe vaterländiſche Forderung im Reichstag zu erkämpfen und nicht, um ihre Macht zu verſtärken und zur Herrſchaft zu gelangen. Die Wackerſche Taktik dagegen geht nur darauf aus, die nationalliberale Partei in Baden zu ſprengen, um dann auf deren Trümmer die Zen⸗ trumsherrſchaft aufrichten zu können. Es ſind alſo im Gegenſatz zu der damaligen ſelbſtloſen nationalliberalen Taktik nur parteiegoiſtiſche und Herrſchaftsgelüſte, die das Zentrum zu ſeiner jetzt betätigten Taktik veranlaſſen. Auf geraden ehr⸗ lichen Wegen konnte es, trotzdem Wacker ſeine D tung der nationalliberalen Partei gewidmet hat, nicht zum Ziel gelangen, ſo wird es nunmehr auf krummen, verſchlagenen Wegen verſucht. Es iſt ein letzter verzweifelter Verſuch, der aber ſchon jetzt als geſcheitert angeſehen werden darf, weil der Schleier von dieſem feindurchdachten, raffi⸗ nierten Manöver zu früh gelüftet worden iſt. Krupp⸗Prozeß. *Berlin, 2. Auguſt. Fortſetzung der Vernehmung des Direktors der Kruppſchen Werke Eceins. Verhandlungsführer: Lohnte ſich dis koſtſpielige Unterhaltung Brands in Berlin? Zeuge: Brand war nicht dazu da, Kornwal⸗ zer zu machen. Er war Chef des Bureaus, zu dem drei Herven gehörten. Herr v. Meßen hatte eine Hilfskraft notwendig, um das geſamte Ma⸗ terial zu ſortieren. In Berlin befand ſich näm⸗ lich auch das geſamte ſchriftliche Material aus dem Verkehr mit den Behörden. Dies iſt not⸗ wendig zur Information unſever Vertreter. Verhandlungsführer: Hatte Brand Henntnis zu nehmen von dem geſamten Schrift⸗ wechſel zwiſchen Berlin und Eſſen? Zeuge: Das war ſeine Pflicht. Er war ver⸗ antwortlich dafür, daß die Akten vollſtändig und in Ordnung waren und daß ſie an die richtige Stelle kamen. Daß die Bureauchefs die Briefe öffnen, iſt auch bei uns in Eſſen üblich. Vom Kriegsminiſterium wurde ſogar um direkte Ver⸗ handlung mit einem Berliner Vertreter erſucht. Verhandlungsführer: Beſtand für Brand kein Geheimnis in dieſen Dingen? Zeuge: Im Verkehr mit der preußiſchen Heeresverwaltung, nein. Alles mußte ihm zu⸗ gehen. Auch von den Unterredungen von Metzens mit dem Dezernenten, mochten ſie noch ſo bertraulich ſein, hatte Brand Kenntnis. Er hatte viel wichtigeve Dinge zu machen, als was die Kornwalzer enthielten. Er war vielfach der Vertreter des Herrn v. Metzen. Herr Dreger hatte mit der Vertretung gar nichts zu tun; er ſtand gewiſſermaßen außerhalb des Organismus. Seinen Geſchäftskreis kenne ich nicht, er iſt nicht mein Untergebener. Auf Wunſch des Herrn von Bohlen hatte er ſeinen Wohnſitz in Berlin genom⸗ men, um ihn zu unterſtützen. Bei einem even⸗ tuellen Interview dürfte nach der Natur der Sache Brand die Geſchäfte wohl geführt haben. Verhandlungsleiter: Brand hat 2000 Mark Weihnachtsgratifikation erhalten in Aner⸗ kennung ſeiner vorzüglichen und beſonderen Lei⸗ ſtungen. Da ſcheint er doch beſondere Erfolge ge⸗ habt zu haben. 8 Zeuge: Solche Gratiffkationen find nach un⸗ ſeren Verhältniſſen nichts Beſondeves. Mit den Feuilleton. Vom engliſchen Zeitungs⸗ Unig. Vou der gewaltigen Macht, die das moderne Zeitungsweſen im unermüdlicher u. verantwor⸗ tungsreicher Tätigkeit im Reiche der Kulturwelt aufgebaut hat, iſt der Aufſtieg und das Leben des heutigen Lord Northeliffe, des großen bri⸗ tiſchen Zeitungskönigs, ein beſonders charak⸗ teriſtiſches Beiſpiel. Aus beſcheidenſten An⸗ fängen heraus hat dieſer Mann, der heute in der Vollkraft ſeiner Jahre ſteht, eine Organi⸗ ſation geſchaffen, die Tag um Tag Millionen und Abermillionen von Leſern über die wichtig⸗ ſten Exeigniſſe der Welt unterrichtet, eine Or⸗ ganiſation, die heute bei vorſichtiger Schätzung eine Kapital von weit über 200 Millionen Mark darſtellt und ihrem oberſten Leiter einen Ein⸗ fluß und damit eine Verantwortung gewährt, die in mancher Beziehung mit denen eines füh⸗ renden Staatsmannes rſpaliſieren kann. Victor Forbin hat in dieſen Tagen dem un⸗ ekrönten britiſchen König der öffentlichen Mei⸗ Aung einen Beſuch abgeſtattet und giht in einem Aufſatze der Lectures ppur Tous einen unge⸗ wöhnlich intereſſanten Einblick in dieſes Zei⸗ tungsreich, aus deſſen Werkſtätten Woche um Woche nicht weniger als 30 Millionen Exem⸗ plare von Zeitungen und Zeitſchriften in die Welt hinausflattern. Denn Lord Northcliffe Daily Mall, die ſich der höchſten Auflageziffer in England rühmen kann; er iſt auch der Be⸗ gründer und Eigentümer des Daily Mirror, jener täglich erſcheinenden großen illuſtrierten Zeitung, die zum erſten Male in weiteſtem Umfang die photographiſche Berichterſtattung in. den Dienſt der Tagespreſſe ſtellte und heute be⸗ reits in einer täglichen Auflage von 850 000 Exemplaren erſcheint. Und zu dieſen drei ein⸗ flußreichen Blättern, die allein ſchon eine ge⸗ waltige Macht repräſentieren, geſellen ſich noch die Evening News und eine ganze Reihe von Wochenſchriften und Zeitſchriften. Der Laie, der nur am Abend oder am Mor⸗ gen ſeine Zeitung lieſt, macht ſich ſelten klar, welche Unſumme von techniſchen Schwierigkeiten überwunden werden mußte, auf daß der Leſer zur rechten Zeit ſein Blatt in den Händen halte, er ahnt kaum, welche Unmaſſen von Papier Tag um Tag durch die Rotationsmaſchinen rollen müſſen, und er würde gewiß den Kopf ſchütteln, wenn er ſich vorzuſtellen ſuchte, daß allein die Zeitungen und Zeitſchriften des Lord Northeliffe jährlich für weit über 20 Millionen Mark Papier verbrauchen. Um dieſen Bedarf ſicherzuſtellen, erwarb der Zeitungskönig vor wenigen Jahren auf Neufundland ein ganzes Reich von Wäldern, ein Gebiet von 5500 QOkm., errichtete dort eine große Fabrik, die täglich 50000 Baumſtämme in Papierbrei verwandelt, jährlich 16 Millionen Stämme verarbeitet und auf einer eigenen großen Eiſenbahn dieſes Roh⸗ material zur Küſte führt. In Graveſend an der Themſemündung wurde eine eigene Papierfabrik errichtet, die dieſen Rohſtoffe verarbeitet und beute nich nur Beſtter der Times und der monatlich 100 000 13 Zeitungspapier g ſelbſt die Drucerſchwärze, uan! der im Jahre für gegen eine Million Mark ver⸗ braucht wird, wird in eigenen Fabriken her⸗ geſtellt, ſodaß der Zeitungsſtaat des Lord North⸗ eliffe heute alles, was er braucht, ſelbſt erzeugt. Durch welche Mittel hat dieſer Herrſcher im Reiche der engliſchen Preſſe ſeine Machtſtellung erobert, wie begann er ſeine Laufbahn, was führte ihn empor? Der heute Lord North⸗ eliffe, der vor ſeiner Erhebung in den Adels⸗ ſtand Alfred Harmsworth hieß, hat als Jour⸗ naliſt von der Pike auf gedient; ja mehr als das, als Kind ſchon gab er Proben einer unge⸗ wöhnlichen journaliſtiſchen und organiſatoriſchen Begabung. Vertrauen, Optimismus, Mut, Kühnheit und eine ſeltene Kenntnis der Leſer⸗ welt offenbarte er ſchon, als er als 14jähriger Schuljunge eine Wochenſchrift für Schüler grün⸗ dete. Damals konnte man in der erſten Num⸗ mer dieſer handſchriftlich hergeſtellten Zeitſchrift die„Information“ des jugendlichen Redakteurs leſen:„Aus guter Quelle erfahre ich, daß dieſe Zeitſchrift einen unerhörten Erfolg davontragen wird.“ Und in der zweiten Nummer lieſt man: 2Ich freue mich, beſtätigen zu können, daß un⸗ ſere Vorausſage eingetroffen iſt, der Erfolg iſt unbeſtreitbar.“ Aber da Erfolg verpflichtet, erſchien bereits die vierte Nummer als„große Extra⸗Doppel⸗Ferien⸗ und Sommernummer“. Dem Vierzehnjährigen gelang, was manchem anderen mißlungen wäre, die Zeitſchrift rentierte ſich: und ſofort wird eine Luxusausgabe ver⸗ anſtaltet. Man ſpürt bereits den verwegenen Unternehmer großen Stils und Alfred Harms⸗ worth iſt noch nicht 16, als ein Verleger ihn als Herausgeber einer Schulzeitung engagiert. Mit 19 Jahren verdient der junge Journaliſt e en Medee Ang de e gege jähriger gründel er eine eigenſe Wochenſchrift. Sein ganzes kleines Vermögen— gegen 35 000 Mark— ſetzt er ein. Wirß es gelingen? Alle Bekannten ſchütteln den Kopf. Die Idee ſchien grotesk, der originelle neue Stil, den der junge Herausgeber einführen wollte, nirgends er⸗ probt. Nur Alfred Harmsworth war überzeugt, blieb bei ſeinem Plane: und die„Answers“ er⸗ ſchienen wirklich, die erſten Nummern bereikts wurden in 100000 Exemplaren verkauft, und heute hat dies Wochenblatt eine Auflage von mehr als einer Millſon Exemplaren. Es wurde damals der Grundſtein zu der heutigen Rieſen⸗ organiſation. Was aber war das Geheimnis dieſes Erfolges und dieſes Auſſtieges? Als Forbin dem Zei⸗ tungskönig dieſe Frage vorlegte, meinte er nach⸗ denklich:„Ich glaube, man kann den Erfolg eines Menſchen durch die„fixe Idee“ erklären. Jedermann, der nur an eine denkt, an eine einzige, erreicht früher oder ſpäter ſein Ziel, vorausgeſetzt, daß Geſundheit und auch Glück ſeine Bundesgenoſſen ſind. Die ſire Ider formt und regiert die Welt, ſie beherrſcht das Streben zum Erfolge, ebenſo beim Erfinder wie beim Induſtriellen oder beim Staatsmann. Man muß eine fixe Idee haben, wenn man im Leben vorankommen will.“ Dann aber ſpra Northeliffe von der Kunſt, die rechten Mit⸗ arbeiter zu finden. Ja, das ſei ſein Geheimnis „Ich erprobe und wähle tüchtige Männer, dann aber überlaſſe ich ihnen die Zügel.“ Figene Verantwortung und die Möglichkeit zu eigener ſteigern und die Mitarbeiter zu getwinnen, miit denen im Bunde im Kampfe um den Exfolg der Sden en errngen Mr⸗* 55 eeee — ganze Lebensarbeit faſt ausſchließlich der Vernich⸗ Initiative, das ſeien die Mittel, Fähigkeiten zu Montag, den 4. Auguſt 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagsblatt) 3. Seite Angeſtellten in Eſſen iſt Brands Stellung nicht zu vergleichen. Er hatte ſelbſtändige Aktion. Daß ein Bu beauvorſteher aus dem Feuerwerkerſtand eine Gratifikation von 1000 M. und mehr erhält, iſt keine Seltenheit. Bei Verſetzungen an ein an⸗ deres Werk wird eine Ortszulage meiſt gewährt. Hier betrug ſie 300 Mark. Verhandlungsleiter: Nur Unkoſten und Bewirtung hat Brand liquidiert, ebenſo für Pflege der Geſelligkeit, für Umzug und Möbel. Zeuge: Dazu hatte v. Schütz einen Fonds. Er wird angenommen haben, es handle ſich um eine vorübergehende Dienſtleiſtung. Bei dauern⸗ der auswärtiger Beſchäftigung bin ich für Nor⸗ mierung einer feſten Summe.„Schmiergelder“ ſollten die 3500 Mark nicht ſein. Brand war ſchon längere Zeit in Berlin ohne Wohnungsent⸗ ſchädigung. Ein paar lobende Worte für ſeine⸗ Tätigkeit würde ich bei Gratifikationen wohl jedem Beamten ſagen laſſen. Als vertraulich wer⸗ den gewöhnlich alle Ding⸗ von Behörden be⸗ zeichnet. .⸗A. Ulrich: Iſt es richtig, daß das Aus⸗ land und die preußiſchen Behörden die Gepflogen⸗ heit haben, die billigſten Angebote mitzuteilen und dann noch unter den Preis zu ſetzen: Wenn Du dafür liefern willſt, ſo wollen es wir Dir überlaſſen. Zeuge: Vom Auslande iſt dies ſehr häufig der Fall. Bei den preußiſchen Behörden wird es vielfach ſo aen ee daß wir als Mindeſtfor⸗ dernde ein gewiſſes Quantum der Lieferungen er⸗ halten. Hierzu beſteht für die Heeresverwalbung eime kontraktliche Verpflichtung. Verhandlunasleiter: Kam der Firma wegen der Vorverſuche eine beſondere Bevorzu⸗ bannt, da die geſtellten Bedingungen die gleichen ſind. Von Intereſſe iſt es für uns ob ein Ge⸗ gung zu? Zeuge: Beſtimmte Prozentfätze kann ich nicht angeben. ſt..⸗A. Ulrich: Hat jemals ein Zweifel beſtan⸗ der den, daß die Konkurrenz wegen Nachrichtenma⸗ terial mit mittleren Beamten in Verbindung dis ſteht? ö Zeuge: Aehnliches Material hat die Konkur⸗ 0 renz ſtets gehabt. Das ging auch aus den Ver⸗ zu handlungen im Reichstag hervor. Die Konkur⸗ zatte ö renzpreiſe lagen ihr zweifellos vor. Ma⸗ Kriegsgerichtsrat Dr. Welt: Die Ehrhardt⸗ aäm- ſchen Nachrichten ſollen auch von Militärper⸗ aus ſonen herrühren. Hat Krupp Unterlagen für 19 einen ſolchen Anwurf? Kann nicht bei der Firma 5 ſelbſt techniſche, politiſche und geſchäftliche Spio⸗ zant nage getrieben worden ſein? rift⸗ Zeuge: Was ſoll ich unter politiſcher Spio⸗ nage verſtehen? 1 Kriegsgerichtsrat Dr. Welt. Daß militäriſche 1 Geheimniſſe an das Ausland gehen. 1 9 Zeuge: Die früheren e ſſe haben dieſe Möglichkeit erwieſen. Die Möglich⸗ 915 keit einer geſchäftlichen Spionage kann ich B4r für ausgeſchloſſen halten. .⸗A. Ulrich: Beſteht bei Krupp der napoleo⸗ uſche Grundſas, baß be jebem der Marſchallſtah für im Torniſter ſtecken muß? Zeuge: Wir legen keinen Wert auf Examina chen und den Stand der Eltern, ſondern wir fragen nur nach der Tüchtiakeit. Gerade aus dem Feuer⸗ 7 werkerſtande ſind hohe Beamte, ſo Direktor noch Große, hervorgegangen. Der Zeuge wird einſt⸗ Er weilen entlaſſen. 5 Der nächſte 2952 Zeuge iſt Dr.⸗Jng. Deege 75 1 der Kruppſche Generalvertreter für das Kriegs⸗ 1 70 materialweſen in Berlin. 8 5 cht Zeuge: Ich nehme meine Aufträge direkt bom Direktorium entgegen, nicht von einem Dezernen⸗ ten. Mit Brands Geheimberichten hatte ich 3 nichts zu tun. Die Konkurrenzpreiſe fallen nicht den? in mein Reſſort. Den Kornwalzer, den ich geſehen, der N habe, bezog ſich auf Verſuchsgegenſtände, weil ich nur das Konſtruktionsweſen unter mir habe. Alles Wiſſenswerte iſt mir von den Behörden mit größter Zuvorkommenheit gegeben worden. 75 3 Die Verſuche Ehrhardts waren mir natürlich be⸗ ſchütz verſagt oder nicht. Um die Preisſtellung habe ich mich nicht bekümmert. Es iſt mir nicht bekannt geworden, daß Krupp zum Schaden der Armeeverwaltung ſeine Preiſe erhöht. Die Korn⸗ walzer mit den Preiſen waren eigentlich Neben⸗ ſache. Sie ließen ſchließlich aber etwaige Rück⸗ ſchlüſſe zu für die Herſtellung des Kriegsmate⸗ rials. Wir waren lange Zeit als zu teuer ver⸗ ſchrien. Ueber die Vergebung einer großen Ka⸗ nonenlieferung an die Konkurrenz waren wir nicht unterrichtet. Das wurde Herrn v. Schütz ſchwer zum Vorwurf gemacht. Verhandlungsleiter: Als Brand nach Berlin kam, hörte dieſer Mangel auf? Zeuge: Wir wurden mehr als gut bedient. Für ſtrafbar hielt ich das Material nicht. Ueber Verſuche wollen wir natürlich nichts erfahren. Bedenken ſind mir erſt ſpäter gekommen. Die Preiſe dienten uns nur zur Kontrolle. Verhandlungsleiter: Das Kalkula⸗ tionsbureau hat der Abberufung wider⸗ ſprochen. Zeuge: Wir waren ſehr gut von ihm infor⸗ miert. Ich habe Brand ermahnt, ſo zu handeln, wie es ein rechtdenkender Kaufmann tut, und jede Beeinfluſſung und auch nur Andeutung dazu zu unterlaſſen. Kopien ſollte er nicht liefern, ſondern nur, was ihm geſprächsweiſe zuging. Wegen ſeiner Quellen habe ich Brand dreimal ins Gebet genommen. Dabei verſicherte er mir, daß nicht das Geringſte vorfallen werde, was ſtraf⸗ bar ſein könne. Aus meiner früheren Karriere weiß ich auch, daß z. B. Geheime Kanzleiräte gerne private Auskünfte erteilen. Verhandlungsleiter: Das iſt jetzt viel ſtrenger geworden. Zeuge: Brand hat das in ihn geſetzte Ver⸗ trauen ſtets gewahrt. Er hat zwei Jahre hindurch den Dienſt allein verſehen und mußte dabei über alles unterrichtet werden. Auch von den Behörden kamen Anfragen an ihn. Zeuge fährt fort: Ich habe nur mit Nachrichten, die das Gebiet der Kon⸗ ſtruktion betrafen, zu tun gehabt, aber nicht mit den Konkurrenzpreiſen. Ich habe es ängſtlich ver⸗ mieden, bei Verhandlungen mehr zu fragen, als im Intereſſe der Sache notwendig war. Brand war tüchtig, zuverläſſig, geiſtig hochſtehend, ja ſo⸗ gar überfleißig. Ob ſein Gedächtnis eine Lücke aufwies, kann ich nicht mit einem einfachen Ja be⸗ antworten. Er hat einen ſchweren Unfall erlitten. Als er ſich zum Dienſt meldete, war er ſo nervös, daß ich ihn nach Hauſe ſchickte. Er wurde manch⸗ mal weiß wie Wachs. Schickte man einen Brief, nicht ſo fort, wie er ihn aufgeſetzt hatte, ſo konn⸗ ten ihm Tränen in die Augen kommen. Brand hat davon geſprochen, daß durch ſeine mannigfachen Verpflichtungen, namentlich durch ſolche geſell⸗ ſchaftlicher Art, ſein Familienleben gefährdet werde. Auf die Frage, ob gegen ihn ein Unter⸗ ſuchungsverfahren eingeleitet worden ſei, antwor⸗ tete der Zeuge, der Unterſuchungsrichter habe ihm erklärt, daß vorausſichtlich keine öffentliche An⸗ klage gegen ihn erhoben werde. .⸗A. Barnau: Der Vorgeſetzte des Preisbil⸗ dungsbureaus war Direktor Budde. Iſt es rich⸗ tig, daß dieſer Herr ſehr ſtarrköpfig war und nur ungern bei der Preisfeſtſtellung herunterging, ſo daß es alſo durchaus im Intereſſe der Heeresver⸗ waltung lag, daß irgend ein Druck von außen auf ihn ausgeübt wurde. Zeuge Eccius: Ich muß beſtätigen, daß Budde ſehr eigenſinnig an den Preiſen feſtgehalten hat, die er einmal kalkuliert hatte. In meiner Tätig⸗ keit im Auslandsgeſchäft habe ich dies häufig als Hindernis empfunden. Es war nicht leicht, im Kon⸗ kurrenzkampf mit ausländiſchen Firmen Aufträge hereinzuholen. Budde hat mir große Schwierig⸗ keiten gemacht und ich nehme an, daß bei den In⸗ landpreiſen dasſelbe der Fall war Verhandlungsleiter: War dieſe Tat⸗ ſache mitbeſtimmend für die Entſendung Brands 5 Zeuge: Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß Herr v. Schütz glaubte, auf dieſe Weiſe Material erhalten zu können, um Herrn Budde zu größerem Ent⸗ gegenkommen bei ſeinen Preisfeſtſtellungen zu ver⸗ anlaſſen. Zeuge Dreger erklärt auf die Frage des An⸗ klagevertreters, Herr v. Schütz ſei das Urbild eines Ehrenmannes geweſen. Anklagebertreter: Brand hat mir die Sache ſo dargeſtellt, als wäre er von Herrn von Schütz darauf hingewieſen worden, daß er im In⸗ tereſſe der Firma Krupp die Konkurrenzpreiſe ſich verſchaffen müſſe. Zeuge Dreger: ſchloſſen. .⸗A. Ulrich beſtreitet, daß Brand ſich in der von der Staatsanwaltſchaft behaupteten Weiſe ge⸗ äußert habe. .⸗A. Barnau: Brand hat im Gegenteil mir ausdrücklich geſagt, daß Herr von Schütz ihm ſtreng verboten habe, unerlaubte Mittel anzuwenden. Verhandlungsleiter: Dieſe Dinge ge⸗ hören in die Schlußvorträge. Wenn wir ſie jetzt erörtern, kommen wir nicht zum Ziel. Hierauf wird Dr. Wangemann von Frie⸗ drichshagen vernommen, der Brand nach dem Un⸗ fall behandelt hat. Brand hat durch die Kurbel eines Benzinmotors einen heftigen Schlag gegen den Kopf erhalten, der ihn bewußtlos niederſtreckte. Brand erlitt einen größeren Blutverluſt, erholte ſich aber ſchfiell wieder. Er hat meinen ärztlichen Dienſt nur dreimal in Anſpruch genommen. Anfangs war Zeuge der Meinung, es läge eine leichte Gehirn⸗ erſchütterung vor. Später atteſtierte ich einen Ner⸗ venchoc. Es iſt möglich, daß das Gedächtnis Brands gelitten hat. Er hat auf mich ſeit ſeiner Entlaſſung aus der Unterſuchungshaft einen bedrückten Ein⸗ druck gemacht. Frau Brand habe ich in ſehr ſchlech⸗ tem Zuſtand angetroffen, ich hoffe aber, daß ſie am Montag wieder vernehmungsfähig iſt. Zeuge Direktor Mouth, früher bei Krupp: Direktor Budde wahr ſehr ſtarrköpfig. Da das Geſchäft immer größere Ausdehnung annahm, und Herr von Schütz verſchiedentlich ſchlecht unterrich⸗ tet war, kam Brand nach Berlin. Es handelte ſich weniger um die Preiſe als um die Lieferungs⸗ Ich halte dies für ausge⸗ ren Lieferungstermin braucht als eine kleine Firma, ſo konnte etwas nicht ſtimmen. Brand war ſehr tüchtig, zuverläſſig und fleißig. Als er in Berlin war, wurde es mit der Berichterſtattung v. Schütz unterzeichnet. Später fehlten die Unter⸗ ſchriften. Warum? weiß ich nicht. In der Tat⸗ ſache, daß einige Berichte keine Unterſchrift ent⸗ hielten, lag nichts Auffälliges. Viele„Kornwalzen“ hielten, lag nichts Auffälliges. Viele„Kornwalzer enthielten ganz harmloſe Dinge, andere wieder Dinge, die von Indiskretion herrührten. Einige ſchreibungen, die man eigentlich nicht erfahren er, er„habe ſich auf der Grenze des Er⸗ laubten bewegt“.— Der Zeuge wird weiter über die Anſtellung des Angeklagten Droeſe bei Krupp vernommen und macht hier⸗ über mehrere Mitteilungen. Auf die Frage, ob die gut angeſchriebene Firma nicht auf legalem Wege P das Notwendige erfahren konnte, erwidert er: „Selbſtverſtändlich! Aber wenn man von einer Ausſchreibung gar nichts weiß? Der offizielle Vertreter begab ſich auch nicht jeden Tag ins Mini⸗ ſterium.“ Der Zeuge beſtätigt weiter auf Befragen, Brand ſei ohne weiteres zuzutrauen, daß er einem alten Kameraden 100% zu Weihnachten ſandte⸗ Nach einer Mittagspauſe von einer halben Stunde wird der Handelsbevöllmächtigte der Firma Krupp, Herr v. Dewitz, vernommen. Er gibt Aus⸗ 5 über den Eingang der„bei zeiten. Wenn eine Firma wie Krupp einen länge⸗ ſofort beſſer. Die erſten ſeiner Berichte waren bon Kornwalzer unterrichteten von freihändigen Aus⸗ ſollte. Als ich Brand einſt fragte, ob er dieſe Mit⸗ teilungen auf unrechte Weiſe erfahren habe, ſagte i deren Lektüre ihm keine Bedenken aufgeſtiegen ſeien, und insbeſondere, daß auf Grund der Be⸗ richte keine Preiserhöhungen vorgenommen wurden, auch nicht bei Nachbeſtellungen, obwohl in vielen Fällen die Kruppſchen Preiſe bis zu 80 Prozent billiger waren wie der Konkurrenz, was der Zeuge näher darlegt. Auf den Vorhalt, auf eine der „Kornwalzer“ mit Bleiſtift geſchrieben zu haben; „Wenn wir dieſe Nachricht früher bekommen hätten, ſo hätten wir 10 Mark mehr geben können?“ er⸗ klärt der Zeuge. Es heißt nicht 10 Mark, ſondern 10 Pfennig. Maßgebend ſei nicht dieſe Bemerkung, ſondern die Tatſache, daß Krupp durch dieſe„Korn. walzer“ keine materiellen Vorteile erzielt habe. .⸗A. Ulrich: Konnte die Firma Krupp die Preiſe auch auf offiziellem Wege erfahren?— Zeuge: Bei der großen Mehrzahl der Fälle, die in den Kornwalzer angeführt ſind, mußten auf Grund von Vereinbarungen mit der Heeresverwaltung An⸗ gebote gemacht werden. Preisänderungen wurden nur dann vorgenommen, wenn eine Nachkalkulation die Unrichtigkeit der erſten Kalkulation ergeben hatte. Bureauvorſteher Grünwald bekundet: Eine Preiserhöhung erfolgte nur dann, wenn ſich bei Nachkalkulationen höhere Selbſtkoſten herausſtellten. Das die„Kornwalzer“ der Firma Krupp keine materiellen Vorteile gebracht haben, kann 15 mit gutem Gewiſſen beſchwören. Der Verhandlungsleiter hält dem Zeu⸗ gen ſeine früheren abweichenden Ausſagen vor, der aber in beſtimmter Weiſe bei ſeinen Vehauptungen bleibt. Direktor Rauſenberger von der Firma Krupp bekundet: Brands Tätigkeit habe ich für abſolut unwichtig gehalten. Denn das, was uns intereſſierte, erfuhren wir in der Regel auch direkt. Zur Beurteilung der Geſamtſituation mögen die Informationen Brands wohl nicht ohne Intereſſe geweſen ſein. Rechtsanwalt Dr. Barnau: Iſt es richtic daß auch die geheimſten Schriftſtücke zur Kennt Brands gelangt ſind? Zeuge: Ja! Kriegsgerichtsrat Dr. Welt: Hat das Preis⸗ bureau der Abberufung Brands widerſprochen? Zeuge: v. Dewitz: Nein. Wohl aber habe ich als Kaufmann auf die Fortfetzung des Betriebs nicht verzichtet. Der nächſte Zeuge, Major Wur 5 bacher b beim 14. Fußartilleriereghiment in Straßburg), früher Vorgeſetzter des Angeklagter Pfeiffer, ſoll darüber Auskunft geben, ob es möglich getweſen iſt, aus einem Berichte Abſchriften zu machen: Ich bin nur auf Minuten vom Zimmer entfernt ge⸗ weſen. Die Möglichkeit der Einſi ten iſt damit nicht gang 5 08 78 — —8 5 .8 85 8 8. * 8 2 zu erfahren.— Sodann werden mehrer nungsräte aus dem e men. Ihre Ausſagen ſind unerheblich. Zeuge Fabrikant Schwarzlohſe, ein alt Kamerad und intimer Freund des Angeklagten 5 feiffer, iſt auch mit Brand in öffentlichen 8 zuſammengetroffen. Daß Pfeiffer dem etwa Dienſtliches erzählt hätte, iſt dem nicht aufgefallen. Trotz ſpäterer Einladungen Pfeiffer nicht mehr zu den Zuſammenkünft Der früher bei Krupp angeſtellte Erfi Puff iſt zuerſt geſchäftlich und ſpäter ka ſchaftlich mit Brand zuſammengekomme Brandebeſonders mit Zeugfeldwebeln ſchien dem Zeugen bedenklich darauf aufmerkſam, Neues Theater im Roſengarten. „Der Frauenfreſſer“. Operette in drei Akten, Muſik von Edmund Eysler. Der äußere Erfolg der Erſtaufführung am Sams⸗ tag war ein recht günſtiger. Der laute Beifall kün⸗ dete, daß das Publikum ſich auf eine ihm genehme Weiſe gut unterhalten ſühlte. Der„Fraueufreſſer“ führt zwar durchaus nicht die Exiſtenz eines beſonderen Daſeins, ſein Weſen geſellt ſich zu den unzähligen Typen, die ſeit Jahr⸗ zehnten durch die bekannten Operetten ſpuken. Auch die Kurve ſeines Lebens, und das, was um ihn iſt und um ihn vorgeht, zeichnet ſich nicht durch beſondere Originalität aus. Ein Konglomerat nicht unbekaun⸗ ter Vorgänge, die nur in der einen oder anderen Weiſe vartiert wuürden, ſind aneinander gereiht. Aber die drei Verfaſſer des Librettos, Leo Stein, Karl Lindau und Eugen Spero, haben die tlextliche Unterlage nicht ungeſchickt zuſammengeſtellt. Wenn ſie ſich auch hüteten, von ihrem Geiſt der lieben Mitwelt eine allzu große Doſis zu verſetzen pöber rauſchende Kaskaden von Witz ſprühen zu laſſen, ſo fügten ſie doch mauche luſtige Situation, manchen humorvollen Einfall in den Operettenſtoff. Auch mancher Scherz, kam er auch aus der Gegend von Kalan, wurde glücklich gelandet. Ebmund Eysler hat dazu eine melodiöſe Muſik geſchrieben, in der der Tauzrhythmus vor⸗ herrſcht. Eine Reihe anmutender und effektvoll aus⸗ gearbeiteter Geſangs⸗ und Tanznummern gefielen ſehr, einige davon mußten da capo geſungen werden. Ein aroteskes Meiterauartett, ein temperamentvolles en tanzen“ des Maiore und 12555 Basen waren die Schlager des Abends. Da der Komponiſt ſeine Einfälle auch mit einer anſprechenden inſtrumentalen Hülle zu umkleiden wußte, konnte der Kapellmeiſter, Herr Korolanyi, die Vorzüge gut herausholen. Die günſtige Aufnahme iſt aber auch der hübſchen Inſzenierung, dem Zug und Schwung im Spiel und der hübſchen Ausſtattung zu danken. Selbſt verwöhn⸗ ten Auſprüchen wurde hier genügt. Von den Kräften zeichnete ſich Frau Käte Hanſen als Mary, Frl. Johanna Geis ler als die muntere Tilly und Herr Karl Suckfüll(der auch zugleich die ſaeniſche Leitung hatteſ geſanglich wie darſtelleriſch am meiſten aus. Ida Kattner als Natalie von Roffan wußte die ſpezifiſche Komik der Figur glück⸗ lich zu betonen. Beſonderen Erfolg hatlen die Herren Wieland als Baron Daminger und Wilhel m Hanſchmaun als Diener Spitzky durch das gro⸗ teske Charakteriſieren Rollen. W. Uns wird geſchrieben: Drei Operetten, dle durch das Dresdner Reſidenz⸗Theater⸗Gaſtſpiel im Manuheimer Roſengarten zur Auffüh⸗ rung kommen, ſind im Verlaa Harmonie erſchtenen: Ziehrer's„Ball bei Hof“, Nelſon's„Miß Du⸗ delſack“ und Hafgren's„Kleine Ratle“. Walzer⸗, Marſch und Potpourri⸗Arrangements, Ein⸗ zelnummern für Geſang und Klavier, Inſtrumental⸗ bearbeitungen und zum Teil Klavierauszüge ſind durch die zu beziehen. Be⸗ ſonders dürfte die Novität Hafgren's, des Bru⸗ ders der Berliner Hofopernſüngerin, die die Mann⸗ heimer in beſtem Andenken haben, intereſſieren, zu⸗ mal der Tert von einem Mitglied der Mʒan u⸗ heimer Geſellſchaft ſtammt. Nelſon's„Du⸗ delſack“ hat die Reiſe um die Welt bald beendet. Kunſt, Wiſſenſchaft u. Leben. Rekordpreiſe für Pferde. Die Summe von 900 000., die dieſer Tage angelegt wurde, iſt der höchſte Preis, der je für ein Tier bezahlt worden iſt. Die Rekordpreiſe, die nächſt dieſem für Vollblutpferde gezahlt wurden, ſtellt ein engliſches Blatt zuſammen. Der bekannte Rennſtallbeſitzer Edmond Blane zahlte dem Herzog von Weſtminſter für Flying Fox 750 000 M. Der Kaufpreis mehrerer an⸗ derer Rennpferde erreichte die Summe von 600 000 M. So erzielten je 600 000 M. Sceptre, 1905 der König Ebuard VII. gehörende Diamond Jubilee, 1906 der von der argentini⸗ ſchen Regierung angekaufte Jardy und 1912 der von dem engliſchen Syndikat erworbene Rock Sand. Die Preiſe für Vollblut haben in den letzten 20 Jahren eine außerordentliche Steige⸗ rung erfahren. Als der verſtorbene Herzog von Weſtmiunſter 1889 Ormonde, wohl das berühm⸗ teſte Rennpferd aller Zeiten, der argentiniſchen Regierung verkaufte, galt der Preis von 2⁴0 00⁰ Mark ſchon für ſehr beträchtlich. Der neue Petrarca. „Anzeigen als Anzeichen“; an dies vom „Kunſtwart“ geprägte Schlagwort erinnert leb⸗ haft folgendes Angebot eines Menſchenfreundes, das 5 in der„Frankfurter Zeitung⸗ vom 20. Juli d. J. findet: Ein Ruf ins Leere! Soll ich ihn untergehen ſehend Jit— für das berühmte Rennpferd Prince Palatine 1903 Es muß doch beglückend ſein, die§ — ein Dichter Dankbar würde er der Dame, vornehme Geſinnung ihm ſeine Er lung zu erleichtern, deren Perſö ihm in Liebe Anregung zu gebe möchte, die Hand für immer, z „„% reichen; er wird ihr ein Leber hoher Freude bereiten. 5 Ein Freund erbittet Mitte mi Photographie unter„Petrarca 115 an die Filiale dieſes 2 85 München. Ob dieſer„Ruf ins e ein ſolchen neuen Petrarca zu ſpielen! Die Beſtandteile einer Zigarre. Die Liebhaber einer guten Zigarre ſind 5 e Fei ſchmecker des Lebens. Sie werten das ebdle Krau nach dem Inhalt, dem Declblatt, und ſie ahnen nich welche Beſtandteile eine Zigarre enthält, wenn ma ſie mit dem Auge. des Ehemikers betrachtet. Die B ſtandteile einer Zigarre ſind, wie ſkeptiſch auch de⸗ Ltebhaber lächeln mag, folgende: Waſſer im damp förmigen Zuſtande, Rauch genannt, freie Kohle, di man als Ruß kennt, Kohlenſäure, Kohleno; eine dampfförmige„Subſtanz, als Nikoti Raucher bekannt. Dieſe einzelnen Beſtandt den von dem Chemiker wieder folgenderm en leat: Butterſäure, Eſſigſäure, Ameiſenſäur; jäure, Kreoſot, Schwefelwaſſerſtoff, Ka; Ammonigk Doch damit 15 das Ziehrer's„Ball bei Hof“ beginnt ſie gerade. liebe ihn, der ſo kühn und gewaltig iſt in ſeinen Gedanken, ſo 4. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagsblatt). Montag, den 4. Auguſt 1913. Brand wegen eines Geſchäfts angefragt worden iſt? Zeuge: Ja. Es war mir aber zu langweilig und ich lehnte die Fachſimpelei ab. Ob Pfeiffer ſich an dem nur wenige Minuten dauernden Ge⸗ ſpräch beteiligt hat, weiß ich nicht. Zeuge Expedierender Sekretär im Patentamt Edeling gibt Auskunft über eine Unterhaltung zwiſchen Puff und Pfeiffer nach der Haftentlaſſung des letzteren. Puff habe dabei geäußert: Ich habe kein Intereſſe an der eben erwähnten Unterhaltung über das neue Geſchütz. Zeuge Zeugfeldwebel Andernach ſagt aus, daß das Forderungszettelbuch jedem Berechtigten zur Einſicht freiſtand. Zeughauptmann Gbeling ſagt als Sachver⸗ ſtändiger aus, daß das Beſtellbuch auf die Artillerie⸗ prüfungskommſſion nur mit Wiſſen der Vorgeſetz⸗ ten in die Wohnung genommen werden darf. Angeklagter Droeſe: Ich hatte wegen Krank⸗ heit die Erlaubnis, zu Hauſe arbeiten zu dürfen, und das konnte ich nur auf Grund des Beſtellbuches tun. Hauptmann Gbeling: Das Beſtellbuch ent⸗ hält auch Eintragungen, die nicht für Krupp von Intereſſe ſind, wohl aber für die Heeresverwaltung. Die Eintragungen find ſtreng geheim zu halten. Sachverſtändiger Hauptmann Ellerts gibt an, daß eine fremde Macht aus den Eintragungen anderweite Schlüſſe ziehen könne. Angeklagter Droeſe: Das Buch war jedem zugänglich, ebentuell auch Ziviliſten. Sachverſtändiger Hauptmann Gronemann: Das Material aus dem Brandſchen Notizbuch iſt nur dem verſtändlich, der die Akten kennt. Es beginnt ſodann die Feſtſtellung, wem die einzelnen Kornwalzen zuzuſchreiben ſind. Dieſer Teil der Verhandlung iſt wieder nicht öffentlich. Schlus der öffentlichen Sitzung.45 Uhr. Nächſte öffentliche Sitzung Montag.15 Uhr. Bürgerausſchußfitzung in Weinheim. K. Weinheim, 3. Auguſt. Geſtern abend tagte von 8 Uhr ab im oberen Rathausſaale eine von 82 Mitgliedern beſuchte Sitzung des Bürgerausſchuſſes, die eine Fort⸗ ſetzung der vorzeitig abgebrochenen Donners⸗ tagsſitzung war. ürgermeiſter Dr. Wett⸗ ſtein eröffnet die Diskuſſion über den erſten Punkt der Tagesordnung, betreffend die Aufhebung des Realaſtes im hieſigen Real⸗ 1 Gymnaſium Peſigen riN B. A. M. Rentamtmann Schretzmann pricht ſich in längerer Rede zugunſten der Vor⸗ lage des Gemeinderates aus. Stadtrat Prof. Rohrſchneider verlieſt nachſtehende Er⸗ klärung des am Erſcheinen verhinderten Gymnaſialdirektors Haaß:„Der Vorſchlag, die Schule als reines Realgymnaſium einzurichten, iſt von mir ausgegangen. Die Raumnot und Erwägungen finanzieller Art, die mir gegenüber geäußert wurden, haben michz auf ihn gebracht. Ich halte den Weg für gang⸗ bar, wenn ich es mir und ſonſt auch geſagt habe, die Erhaltung der Doppelanſtalt wäre beſſer. Ich habe daher einen zweiten, in ganz neueſter Zeit erſt aufgetauchten Vorſchlag, un⸗ ſere Schulfrage mit Erhaltung des Doppel⸗ charakters der Schule zu löſen, nicht unbeachtet laſſen können und wollen. Aber einzuwenden gegen ihn iſt doch: 1. die Zuſammenlegung von Stunden der beiden Abteilungen zum Zweck der Freimachung von Räumen iſt nicht ſo durchaus zu empfehlen; ich weiß auch nicht, wie weit das Miniſterium damit einverſtanden ſein wird; 2. daß Schulklaſſen einmal in dem, dann wieder i⸗ jenem Klaſſenraum unterrichtet werden, je nach⸗ dem einer frei iſt, kann unter Umſtänden die Aufſtellung eines vernünftigen Stundenplanes verhindern, und 3. iſt das der Aufrechterhaltung von Ordnung im Hauſe nicht förderlich. Die Lehrerverſammlung iſt deshalb auch nur der Anſicht geweſen,„vorerſt“ ſolle man den bis⸗ herigen Zuſtand noch laſſen. Die Realober⸗ befinden ſich: Pyridin, Viridin, Pikolin. Kollodium Rubidin und neben anderen Stoffen auch Korodin, die alle mit dem Anilin verwandt ſind. Alſo, es iſt micht etwa einfach, die Beſtandteile einer guten Zi⸗ garre zu definieren. Der dritte internationale Kongreß für Krebsfor⸗ 1 9 50 55 555 wurde in Brüſſel durch den Miniſter des Innern eröffnet. Präſident iſt infolge Behinderung des Profeſſors Czerny⸗Heidelberg der belgiſche Pro⸗ feſſor de Baiſſieux. Deutſchland iſt im Präſi⸗ dium durch Profeffor Kirſchner vertreten. Für die Arbeiten ſind drei Tage vorgeſehen. Kleine Mitteilungen. Am 9. Auguſt ds. Is. findet die Ura uffüh⸗ rung des Luſtſpiels„Die Generalprobe“ bon Harry Voßberg in der Schauburg zu Han⸗ nober ſtatt. Der Dichter iſt mit„Till Eulenſpiegel“ bekannt geworden. Aus Heidelberg wird uns berichtet: Die „Gaudeamus⸗Ritterſchaft', ein Bund von Scheffel⸗Verehrern, hat in Sche ffels ehe⸗ maliger Stammkneipe im Schnockenloch, ein bon Kunſtmaler Heinrich Hof fmann in Heidel⸗ berg hergeſtelltes Relief Sche ffels anbringen laſſen und zwar an der Wand, an welcher der Stammtiſchplatz des Dichters war. Die Ellenrieder Ausſtellung in Konſtanz. Aus Konſtanz wird uns geſchrieben: Sonnlag Mittag eröffnete der Kunſtversin Konſtanz perſönlichen gab zu der Vorlage, nachdem Gewerbeſchulrek⸗ ſekunda iſt nächſtes Jahr vorausſichtlich ſo klein, daß wir da verſchiedenes vereinfachen können. Auf die Dauer glaube ich nicht, daß wir um einen weiteren ordentlichen Raum für natur⸗ kundliche Zwecke herumkommen.“ B. A. M. Lichte(Bürgervereinigung) kommt auf die Vorkommniſſe in der letzten Sitzung zurück und hält es nicht für berechtigt, daß die liberale Fraktion, weil ſie ſich beleidigt glaubte, die Sitzung ſprengte. Bürgermeiſter Dr. Wett⸗ ſtein gibt eine Erklärung im verſöhnlichen Sinne ab des Inhaltes, daß er mit der Be⸗ merkung, die Profeſſor Keller auf ſich bezog, weder dieſen, noch ein anderes Mitglied des Bürgerausſchuſſes gemeint habe und daß er nie⸗ mand habe beleidigen wollen. Die Wortführer der liberalen Fraktion, Prof. Keller, Dr. Pfälzer und Walter Freudenberg, gaben Erklärungen des Sinnes ab, daß der Ver⸗ handlungsleiter ſich der ſtrengſten Unparteilich⸗ keit befleißigen und ſich derartiger Bemerkungen, die eine verletzende Deutung zulaſſen, unbedingt enthalten müſſe. Hiermit war der Zwiſchenfall erledigt und es wurde in die ſachliche Beratung eingetreten. Rechtsanwalt Dr. Pfälzer be⸗ mängelte es, daß ein Schriftſtück der Direktion des Gymnaſiums vom 21. Juli dem Bürgeraus⸗ ſchuß nicht mitgeteilt worden war und beantragte namens der liberalen Fraktion Vertagung der Vorlage...M. Lebkuchen(Soz.) ſchließt ſich dem Vertagungsantrage an, ebenſo Fabrikant Kleh(Bürgervereinigung), der in einer verſöhnlich gehaltenen Rede zum Frieden unter den Fraktionen redet. Der Gemeinderat zieht ſich zu kurzer Beratung zurück und erklärt alsdann ſein Einverſtändnis zum Verta⸗ gungsantrage. Ein weiterer Punkt der Tagesordnung betraf die Abänderung der Gebührenordnung zur Begräbnis⸗ und Friedhofsordnung. In der neuen Ordnung wird zwar die Ein⸗ teilung nach Klaſſen beibehalten, aber die vierte Klaſſe und die Armenklaſſe kommt in Wegfall. Mehrere Wünſche der ſozialdemokratiſchen Frak⸗ tion haben Berückſichtigung gefunden. Die Ge⸗ bühren bringen für die einzelnen Klaſſen eine ſtärkere Belaſtung der beiden oberen Klaſſen, namentlich der 1. Klaſſe zum Zwecke einer Ent⸗ laſtung der unteren Klaſſen. Betreffs Ueber⸗ nahme von Beerdigungskoſten Unbemittelter ſoll vom Armenrat von Fall zu Fall Beſchluß gefaßt werden. Ein weiterer Punkt betraf die Aenderung der eee hieſigen Gewerbe⸗ ule. Dieſe Aenderung, die von dem Beſtreben der Großh. Unterrichtsverwaltung herrührt, eine einheitliche Regelung für die Gewerbeſchulen in Baden herbeizuführen, beruht auf einer prozen⸗ tualen Beteiligung des Staates am geſamten Aufwand. Der Bürgerausſchuß tor Feuerſtein verſchiedene Anfragen be⸗ reitwillig und erſchöpfend beantwortet hatte, einſtimmig ſeine Zuſtimmung. Der Reſt der Tagesordnung wurde glatt und raſch erledigt, ſodaß man den erfreulichen Eindruck erhielt, als ob nun der kommunale Frieden in Wein⸗ heim wieder hergeſtellt ſei. Nus Stadt und Land. *Mannheim, den 4. Auguſt 1913. * Ordensauszeichnungen. Der Großherzog hat Oberbaurat Hermann Behaghel in Hei⸗ delberg das Ritterkreuz des Ordens Berthold des Erſten, dem Dekan und Pfarrer Julius Haag in Weiler das Ritterkreuz erſter Klaſſe mit Eichenlaub und dem Rechtsbeiſtand der Ständigen Deutſchen Kunſtausſtellung in Ba⸗ den und Vorſtand des Vereins der Kunſtfreunde im Großherzogtum Notar Dr. Karl Kappler in Baden das Ritterkreuz erſter Klaſſe des Or⸗ dens vom Zähringer Löwen verliehen. * Ernannt wurde unter Zurücknthme der Ernennung des Reallehrers Friedrich Gol⸗ der an der Realſchule in Rheinbiſchofsheim zum Schulleiter(Rektor) der Volksſchule in La⸗ denburg, Amts Mannheim, Reallehrer Ernſt Hofmann am Vorſeminar in Tauberbiſchofs⸗ zum Schulleiter mit der Amtsbezeichnung „Rektor“. die zur Erinnerung an die vor 50 Jahren verſtor⸗ bene Konſtanzer Künſtlerin Marie Ellenrie⸗ der,(geb. 20. März 1791, geſt. 5. Juni 1863 in Konſtanz)) im Weſſenberghaus bei Anweſenheit der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Spitzen der Behörden veranſtaltete Ausſtellung von Gemälden der Künſt⸗ lerin. Die Ausſtellung ſteht unter dem Protektorat J. K. Hoheit der Großherzogin Luiſe von Baden, Die vereinigten Kunſtwerke bilden eine Zuſammen⸗ ſtellung von den erſten Verſuchen der Künſtlerin, bis zu ihrer vollen Reife. Durch Vermittelung Weſſenbergs kam Marie Ellenrieder im Jahre 1813 an die Akademie nach München, in dieſer Zeit ſchloß ſie ſich Langer an; 1816 kehrte ſie nach Konſtanz zurück und malte hier bis 1822 ihre erſten religiöſen Bilder, die in weite⸗ ren Kreiſen von ſich reden machten. In dieſem Jahre ging ſie dann nach Rom wo ſie unter Over⸗ beck ſich vollends entwickslte, ſich auch deſſen Rich⸗ tung anſchloß. Aus allen dieſen Werdezeiten fin⸗ den ſich in der Ausſtellung reizende Skizzen und Bilder, nicht allein religiöſer Kunſt, die ja bei ihr immer vorherrſchte, ſondern auch Skizzen von der Straße. Wieder nach Konſtanz zurückgekehrt, wurde ſie 1829 Großh. Bad. Hofmalerin. Kleine Reiſen und einen abermaligen Aufenthalt von 1838 bis 1840 ausgenommen, war Marie Ellen⸗ rieder dann immer in Konſtanz. Man muß dem Kunſtverein Konſtanz Dank wiſen für den Bienenfleis in der Sammlung der Gemälde zum Zwecke dieſer Ausſtellung: Private aus dem engeren Baden haben ihre Ellenrieder zur *Verſetzt wurde Finanzſekretär Franz Lur z in Waldshut nach Mannheim. * Ein denkwürdiger Tag. Heute ſind es fünf Jahre, daß Graf Zeppelin die große Fernfahrt ausführte, die von Friedrichshafen durch das Rheintal über Mannheim bis nach Mainz und von da in der Nacht zurück über Stuttgart bis nach Echterdingen führte, wo am Nachmittag die Kataſtrophe eintrat, die das deutſche Volk zu der großartigen Zeppelin⸗ ſpende entflammte. Die Millionenſpende hat ja den vom Schickſal ſo ſchwer getroffenen Grafen in den Stand geſetzt, ſein epochales Werk kort⸗ zuſetzen und auszubauen. Mit Ergriffenheit gedenken wir der Begeiſterung, die die ganze Bevölkerung ohne Unterſchied des Standes und Alters beſeelte, als der Zeppelinkreuzer in der dritten Nachmittagsſtunde— es war ein Tag ſo ſchön wie heute mit blauem Himmel und herrlichem Sonenſchein— Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen den Rhein entlang überflog und über dem Landungsplatz auf der Frieſenheimer Inſel eine Schleife fuhr. Es wird noch in Erinne⸗ rung ſein, daß das Luftſchiff infolge eines De⸗ fektes bei Oppenheim amf rechten Rheinufer auf dem ſogen.„Kornſand“ landen mußte, wo ſich jetzt zum dauernden Gedenken ein ſchmuckes Denkmal erhebt. Was hat ſich auf dem Gebiete der Luftſchiffahrt im Allgemeinen und im Zep⸗ pelinluftſchiffbau im beſonderen ſeitdem ereignet welch gewaltige Fortſchritte ſind in dieſem halben Dezennium erreicht worden. Wer hätte auch nur geahnt, daß nach 5 Jahren die Zep⸗ peline in der Lage ſein würden, Fernfahrten, wie die denkwürdige des 4. Auguſt 1908, mit Leichtigkeit, mit einer Selbſtverſtändlichkeit aus⸗ zuführen, daß man die Nachrichten über der⸗ artige Fahrten nicht mit mehr Intereſſe als andere Tagesneuigkeiten lieſt. Was werden uns die nächſten 5 Jahre bringen? Werden die Fortſchritte im Zeppelinluftſchiffbau das bisherige Tempo innehalten? Faſt ſcheint es ſo, wenn wir daran denken, daß auf der Friedrichshafener Werft gegenwärtig ein Marineluftſchiff ſeiner Vollendung entgegengeht, deſſen Aktionsradius denjenigen der bisherigen Zeppeline weit über⸗ treffen ſoll. Das eine ſteht aber wohl feſt, daß alle Mannheimer heute noch ganz mit der Be⸗ wunderung und Verehrung, die vor fünf Jah⸗ ren dem Graſen Zeppelin entgegengebracht wurde, des greiſen Bezwingers der Lüfte ge⸗ denken und ſich in dem Wunſche vereinen, daß er dem deutſchen Volke noch recht lange erhalten bleiben möge. * Preisausſchreiben über Beamtenausſchüſſe. Der Bund der Staatsbeamtenvereine in Mann⸗ heim erläßt gemeinſam mit einer Anzahl von ba⸗ diſchen Beamtenfachvereinen eim Preisausſchrei⸗ ben zur Erlangung von Arbeiten über Beamtenausſchüſſe. Zu bearbeiten ſind folgende Punkte: 1. Einleitung. Kurze Begrün⸗ dung der Notwendigkeit und Bedeutung. 2. Zu⸗ ſtändigkeit und Zweck. 3. Zuſammenſetzung und Wahl. 4. Aufbringung der Geldmittel. 5. Schluß⸗ wort. Bedingun gen: Die Arbeiten ſind in der Form einer Denkſchrift an die Goßh. badiſche Regierung mit einem Entwurf eines Geſetzes über Beamtenausſchüſſe der badiſchen Staatsbe⸗ amten abzufaſſen. Zur Verteilung gelangen zwei Geldpreiſe in der Höhe von 100 Mark und 50 M. (Das Preisrichterkollegium behält ſich jedoch aus⸗ drücklich eine andere Einteilung der Preiſe vor.) Der Bund der Staatsbeamtenvereine in Mann⸗ heim hat das Recht zur Veröffentlichung der preisgekrönten Arbeiten. Die Eiſenbahnſekretär Derr in Mannheim(Güter⸗ hallenſtraße 4) zu erfolgen. Jede Arbeit iſt mit einem Kennwort zu verſehen, während Name, Stand und Wohnort des Verfaſſers unter einem beſonderen mit dem Kennwort verſehenen Um⸗ ſchlag anzugeben ſind. * Fahnenweihe der„Sängerrunde“ Mannheim. Die„Sängerrunde“ Mannheim blickte in dieſen Tagen auf neun Jahre glücklichen Beſtehens zurück. Aus dieſem Anlaß feierte ſie am geſtri⸗ gen Sonntag in den„Kaiſerſälen“ das Feſt der erſten Fahnenweihe. Im Jahre 1904 als „Eiſenbahner⸗Sängerchor“ gegründet, iſt der Ver⸗ ..... ˙ ˙üwAAA Verfügung geſtellt, die Fürſtlich Fürſtenbergiſche Sammlung in Donaueſchingen ſtellte eine ſehr große Anzahl, ſelbſt das Ausland ſandte Bilder, das Napoleonmuſeum auf Arenaberg, die Großher⸗ zogliche Gallerie in Karlsruhe und der Großhergog ſelbſt; alle dieſe wirkten mit, die Ausſtellung zu einem vollſtändigen Ganzen zu machen. Ihre be⸗ deutendſten Werke ſind faſt alle vertreten(mit Aus⸗ nahme der Altarbilder, die natürlich aus den Kir⸗ chen nicht herausgenommen werden können, dafür aber ſind die Entwürfe und Kohlenzeichnungen zu dieſen Bildern in Originalgrößen vorhanden). Dannauch ein reizendes Gemälde Glaube, Hoff⸗ nung und Liebe. Dieſes Bild trägt auf der Rückſeite den handſchr. Vermerk M. Ellenrieders. Dies Bild befand ſich in dem Schlafzimmer der teuren Mutter im Schloß zu Heiligenberg. Die Künſtlerin nahm das Bild nach dem Tode ihrer Mutter wieder an ſich und hatte es dann mit dieſem Vermerk ver⸗ ſehen. Die großen Werke ſind im Lichtſaal des Weſſenberghauſes ausgeſtellt; darunter auch das große Gemälde, das der Großherzog zur Verfü⸗ gung geſtellt hat: Großherzogin Sophie mit Kin⸗ dern. Das Gemälde iſt lebensgroß und lebens⸗ wahr. Die Ausſtellung beweiſt die fromme Ge⸗ ſinnung der Künſtlerin, gepaart mit echter reiner Kunſt. Die Ausſtellung dauert bis Ende des Monats. Akademiſche Nachrichten. Der außerordentliche Profeſſor an der Marbur⸗ ger kheologiſchen Fakultät, Dr. Weſtphal, iſt im Alter von 40 Jahren geſtorben. Einſendung der Arbeiten hat bis längſtens 1. November l. J. an den Vorſitzenden des Preisrichterkollegiums, Herru⸗ ein gerade in den letzten 1½ Jahren als„Sänger⸗ runde“ nicht nur quantitativ, ſondern auch quali⸗ tatib gewachſen, und der deutſche Männergeſang hat bei der ſach⸗ und fachkundigen Leitung des Herrn Hauptlehrer Schübelin, der das mufikali⸗ ſche Szepter ſeit 8½ Jahren führt,— das erſte halbe Jahr dirigierte Hofmuſiker Quenz die„Eiſen⸗ bahner“— eine gute Pflegeſtätte gefunden. In feſtlichem Zuge marſchierte die„Sängerrunde“ mil den ihr befreundeten Vereinen vom Vereinslokal „Goldener Rappen“(§ 5, 5) nach dem Feſtlokal zu den„Kaiſerſälen.“ Die Feier wurde eingeleitet durch einige wohlgelungene Muſikvorträge der Ka⸗ pelle Ballweg. Nach einer herzlichen Bewillkomm⸗ nung ſeitens des erſten Präſidenten, Herrn Karl Specht, ſang der feſtgebende Verein in ſehr an⸗ ſprechender Weiſe Kreutzers„Sonntagslied“, dem zwei Sopranſoli des Fräulein Olbert(„Gott grüße dich“ von Mücke—„Gebet“ von Hiller) folg⸗ ten. Mit poetiſchen Worten überreichte ſodann Fräulein Dehoſt die neue, prächtig cusgeführte Fahne dem Fähnrich, Herrn Bernhard Weber, der dieſe in treue Obhut nahm, während der Sängerrunde⸗Chor hierauf das Fahnenlied von Obladen ſang. Die Feſtrede hielt der erſte Vor⸗ ſitzende des Vereins, Herr Karl Specht, indem er einleitend die Macht des Geſangs pries und im weiteren Verlauf die Fahne als Symbol inniger Zuſammengehörigkeit in Freud und Leid ſchilderte. Seine Rede gipfelte in einem Hoch auf den feſt⸗ gebenden Verein, in das die anweſenden Feſtgäſte freudig einſtimmten. Nach zwei weiteren Sologe⸗ ſängen des Fräulein Olbert brachte die kleine Roſa Olbert poetiſche Glückwünſche der Damen dar, und Fräulein Sieger ſchmückte die Fahne, die aus der Fahnenſtickerei Julius Ludwig in Franken. thal ſtammt, mit einer von den Damen des Ver⸗ eins geſtifteten Fahnenſchleife. Das Bundeslied „Brüder reicht die Hand zum Bunde“ mit Orcheſter⸗ begleitung, vorgetragen von der Sängerrunde, be⸗ ſchloß den Feftakt in würdiger Form. Die an⸗ weſenden Vereine: Concordia-Neidenſtein, Teuto⸗ mig⸗Jeudenheim, Geſangverein Fahrperſonal⸗Mann⸗ heim und„Aurelia“⸗Manunheim trugen ſodann einige mit großem Beifall aufgenommene Lieder vor und verſchönten dadurch das liederreiche Feſt Eine geſellige Unterhaltung, verbunden mit Kon⸗ dert, Preisſchießen. Kinderbeluſtigungen beſchloß die nachmittägige Feier. Der Abend brachte eine wohlgelungene Aufführung des dreiaktigen Luſt⸗ ſpiels Der Vetter'“ von Roderich Benerix durch den Dramatiſchen Klub⸗Mannheim⸗Ludwigshafen. Ein Ball gab dem Feſte, auf deffen guten Verlauf die Sängerrunde mit Befriebigung zurückblicken darf, einen freudigen Abſchluß. Das Feſt der filbernen Hochzeit feiert heute Zimmermeiſter Jakob Bruck ntit ſeiner Gattin, Katharina, Rheinhäuſerſtraße 6 wohrhaft. Mannheimer Jvurnaliſten⸗ und Schriftſtel⸗ daß heute Montag abend 9 Uhr die übliche 3 wangloſe Zuſammenkunft entweder im Garten oder Reſtaurant des Roſengartens Betei⸗ Das Militärluftſchiff„Z. 5˙7, das gegenwärtig in Baden⸗Oos ſtationiert iſt, paffierte Samstag Nacht punkt 12 Uhr auf der Fahrt nach Norden unſere Stadt in ungefähr 1000 Meter Höhe. Bei der Fahrt über die Stadt waren die Lichter abge⸗ blendet. Als das allen Mannheimern vertraute Surren der Propeller und das Geſtampfe ertönte, leerten ſich ſchnell die Reſtaurants und himmel ſich abhebenden wurden, erſchien es auch über Speier. Ein herabgeworfenes Kuvert, das auf dem Dache des Hauſes der Frau Köppel Nr. 6 in der Herdgaſſe landete, wurde der Speierer Zeitung überbracht und enthielt 9 Stück Poſtkarten(mit der Anſicht„Zeppelins Luftſchrff im Fug“), ad⸗ reſſiert an verſchiedene Militärperſonen, und 50 3 für Porto zur Beförderung durch die Poft an die Adreſſaten. Ferner eine einzelne Karte, welche in der Dachrinne des zwiſchen dem Katholiſchen Ver⸗ einshaus und der Ochsnerſchen Bäckerei liegenden Hauſes in der Herdgaſſe gefunden wurde. Sie war adreſſiert an Herrn Anton Daubacher in Frickingen (Württemberg) und enthielt folgenden Text: Liebe Eltern! Gruß ſendet Euch Heinrich aus der Höhe. Bin ſeit Mittwoch hier(Baden⸗Oos) und durfte mit dem Luftſchiff nach Heidelberg fahren. Die Karten wurden ſofort zur Poſt gegeben. die weiteren Dispoſitionen erfahren wir, daß„Z. vorausſichtlich Anfang der Woche nach Gotha fährt, während die„Viktoria Luiſe“ in Baden⸗Oos Station nehmen wird. Nach Frank⸗ furt dürfte dagegen das jetzt in Leipzig weilende, dorthin von Königsberg i. Pr. gekommene Mil i⸗ tärluftſchiff„Z. 1“ übergeführt werden. Die Haufg“ verließ heute frün 5 Uhr den Iluanlaz rd neee r ee,, n rnn cn F · — PPPPPP wohnte der Generalſtabschef von Moltke, Montag, den 4. Auguſt 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagsolarr). 5. Seite. Fuhlbütel bei Hamburg und fuhr nach Leipzig. Die Fahrt erfolgt über Lüneburg⸗Ulzen⸗Magde⸗ burg in gerader Richtung auf Leipzig. Auflauf. Am Samstag ließ der Gipſer Karl Krampf von Neunkirchen(Odenwald) mittels Rolle ſeine Möbel hierher fahren. In Edin gen brach dem ungefähr 70 Jahre alten Fuhrmann das eine Rad des Wagens. Bei dem Umladen wurden die Möbel etwas beſchädigt. In Mannheim in H 4, 12 abend 5 Uhr angekommen, nahm der Gipſer den alten Mann, trotzdem er erklärte, für den Schaden aufkommen zu wollen, würgte ihn und warf ihn dann derart auf den Boden, daß er Verletzungen davontrug. Paſſanten kamen dem Fuhrmann zu Hilfe und holten einen Schutzmann. Es entſtand natürlich ein großer Auflauf. Unter der Aufſicht des Schutzmanns nah⸗ men dann verſchiedene Arbeiter die Habſeligkeiten und ſtellten ſie kurzerhand auf das Trottoir zum allgemeinen Gaudium der Zuſchauer. * Militäriſche Nachtübung mit drei Zeppelin⸗ kreuzern. Aehnlich wie vor einer Woche, nur in bedeutend größerem Maßſtabe, wurde in der Nacht zum Sonntag im Feſtungsgebiet Mainz eine militäriſche Nachtübung abgehal⸗ ten, an denen drei Zeppelinſchiffe be⸗ teiligt waren und zwar„Z. 2“ von Köln,„Z. 3“ von Metz und die„Viktoria Luiſe“ von Frank⸗ furt a. M. Die Luftkreuzer hatten die Auf⸗ gabe, die drei Mainzer Rheinbrücken ſowie die Mainbrücke bei Mainz⸗Koſtheim durch Abwer⸗ fen von Bomben zu zerſtören. Die Schiffe ope⸗ rierten faſt zwei Stunden lang vorwiegend über den im Süden, Oſten und Norden gelegenen Feſtungsteilen und warfen über den Brücken, deren ſämtliche Lichter gelöſcht waren, etwa zehn Bomben in Geſtalt von Leuchtkugeln ab. Die Straßenbrücke zwiſchen Altmainz und Mainz⸗Kaſtel z. B. wurde trotz der vollen Ge⸗ ſchwindigkeit und der großen Höhe der Schiffe — 1500 Meter— direkt getroffen. Zum Aufſuchen der Luftſchiffe waren vier Scheinwer⸗ fer an verſchiedenen Punkten in Tätigkeit. Das ſüdwärts operterende Luftſchiff konnte ſich der Verfolgung der Scheinwerfer raſch entziehen. Die Luftſchiffe wurden zum erſtenmal mit den 10 em-Feldhaubitzen und mit einer Anzahl Maſchinengewehren beſchoſſen. Der Uebung eine Anzahl Generalſtabsoffiziere ſowie der Kom⸗ mandierende General des 18. Armeekorps, Ge⸗ neral von Schenk, bei. Auch der Humor war bei der zweifellos ſehr ernſten und intereſſanten Uebung vertreten. Das Gouvernement von Mainz hatte nämlich die Uebung aufs peinlichſte als Geheimübung behandelt, während das Kreisamt in der nötigen Bekanntmachung für die Schiffahrt den Schleier gelüftet hatte, ſo daß eine große Menſchenmenge der Uebung an⸗ wohnte. * Folgenſchweres Hakeln. Geſtern nachmittag um 6 Uhr ſchlug der 20 Jahre alte Taglöhner Guſtav Laib, wohnhaft 13. Querſtraße 37, im „Karpfen“ hierſelbſt beim Hakeln(gegenſeitiges Ziehen mit den Fingern], als er den Finger ſeines Gegners losließ, mit der vechten Hand in eim Fenſter und durchſchnitt ſich die ſämt⸗ lichen Sehnen des Handrückens. Der Ver⸗ letzte fand Aufnahme im Allg. Krankenhaus. * Beim geſtrigen Spicherer Berg Turn⸗ und Spielfefſt in St. Johann errangen unter 743 Wettkämpfern vom Mannheimer Tur⸗ nerbund„Germania“ Emil Hoff⸗ mann den 6. Preis, Adolf Mich els den 20. Preis, Ludwig Tafel den 30. Preis. Mutmaßliches Wetter am Dienstag und Mittwoch. Der Hochrduck beherrſcht Mittel⸗ europa. Die alte Depreſſion iſt zum Schwarzen Meer abgezogen; die neue über Island ſcheint nach Oſten zu wandern. Für Dienstag und Mittwoch iſt deshalb fernerhin warmes Wetter zu erwarten. Molizeibericht vom 4. 1 Leichenländung. Am 1. ds. Mts. nachmittags ertrank beim Baden im In⸗ duſtriehafen in der Nähe von Waldhof der ledige 16jährige Fabrikarbeiter Joſeph Woft⸗ ſchin von Noſſow(Rußland). Seine Leiche wurde am 2. ds. Mts. abends geländet und in die Leichenhalle auf dem Friedhof in Käferthal verbracht. Neues aus Tudwigshafen. * Der Berwanger Räuber wurde geſtern früh in Ludwigshafen feſtgenommen. Wie die Zei⸗ tungen berichteten, hatten am Freitag, 24. Juli, zwei Handelsleute, die von Gemmingen nach Berwangen fuhren, abends gegen 7 Uhr einen ſchweren Kampf mit einem Unbekannten, der ſich auf ihren Wagen geſchlichen hatte. Der Räu⸗ ber gab nach ihrer Erzählung fünf Revolver. ſchüſſe auf ſie ab, jedoch ohne zu treffen. Sie ſpraugen, nachdem ſie den Attentäter tüchtig verprügelt, vom Wagen ab und der Unbekannte fuhr mit dem Wagen davon. Später ließ er den Wagen ſtehen, holte den unterwegs verlorenen Hut und begab ſich dann nach Berwangen. Der Verdacht lenkte ſich ſofort auf den 24 Jahre alten ledigen Fabrikarbeiter Auguſt Bruſſt, der von Berwangen ſtammt und in Ludwigshafen in der Anilinfabrik noch am Tage zuvor beſchäftigt war. Man hatte feſtgeſtellt, daß Bruſt bei dem Ueberfall nur eine Manſchette trug. Bei der Durchſuchung ſeiner hieſigen Wohnung fand man auf dem Schranke die zweite Manſchette. Sein Leugnen half ihm alſo nichts mehr. Seine Logisfrau ſagte aus, er hahe öfter einen falſchen Bart getnaꝛgen. Bruſt ſtellt die Sache ſo dar: Einer der Handels ute habe plötzlich auf ihn gedeutet u. geſagt, der hat ja einen falſchen Bart. Die beiden hätten dann ſofort auf ihn trockenes und Jhängt hat ſich heute den Wagen geſtiegen in der Abſicht, einen Raub auszuführen. * Zwei Soldaten von Germersheim wurden wegen unerlaubter Entfernung aufge⸗ griffen, der eine hatte ſeinen Urlaub über⸗ ſchritten, der andere hatte ſich ohne Urlaub entfernt. * Am Treppengeländer ihrer Wohnung er⸗ früh die 25 Jahre alte Ehefrau des Eiſenhoblers Joſef Magin in Mundenheim. Die Urſache des Selbſtmor⸗ des iſt in Schwermut zu ſuchen. Die Frau hin⸗ terläßt zwei unmündige Kinder im Alter von 3 Jahren und 9 Wochen. Sportliche Nundſchau. Montag, 4. Auguſt. Caen. Prix du Gouvernement: Samara— Cherinette. Prix de Neuſtrie: Bibre— Garde à Vous. Grand Saint Leger de Frauce: Opott— Reindeer. Prix de Chemin de Fer: Francisca— Silver Queen. Ville de Caen: Fait du Prince— Reine de biſy. Prix de Lonvigny: Origan— Le Mont Saint Michel. Raſenſpiele. IM. Fußball. Die einheimiſche repräſentative Mannſchaft für das Städteſpiel Mannheim gegen Frankfurt ſetzt ſich zuſammen aus: Tor: Burger; Verteidiger: Eſpenſchied, Banzhaf; Läufer: Richter, Trautmann, Engel(alle V. f. R. Mannheim); Stürmer: Aulbach(V. f..), Kräger(Spv. Waldhofßf, Stemmle(V. f..), Kirſch(Phönix Sandhofen), Endemann(Sp.⸗V. Waldhof).— Das am 12. Oktober in Mannheim ſtattfindende Vorrundenſpiel um den Kronprinzenpokal wird auf dem Platze des Vereins für Raſenſpiele bei den Braue⸗ reien ausgetragen. Lehte Nachrichten und Telegramme. b. Konſtanz, 3. Aug. Herr Oberbürger⸗ meiſter Dr. Weber erlitt geſtern abend nach einer mit vier Herren ſtattgefundenen Sitzung, die von 4 bis ½7 Uhr dauerte, in dem Augen⸗ blick einen ſchweren Ohnmachtsanfall, als die Sitzung beendet war und er der Türe zuging. Dr. Dold leiſtete die erſte Hilfe, bald darauf auch der Chefarzt des Krankenhauſes Dr. Meiſel. Als Urſache der Ohnmacht, die mit ſtarkem Erbrechen verbunden war, wurde eine Magenblutung feſtgeſtellt. Während ſich die Aerzte mit dem wieder zum Bewußtſein Gekommenen beſchäftigten, trat eine zweite Ohnmacht auf mit gleichen Begleiterſcheinun⸗ gen. Als auch dieſe wieder behoben war, wurde das Stadtoberhaupt mittelſt Krankenwagen der Sanitätskolonne nach ſeiner Wohnung geſchafft. Heute früh hatte ſich das Befinden nach einer ruhigen Nacht gebeſſert, doch iſt bei dem Alter des Patienten noch nicht jede, Gefahr beſeitigt. — Herr Oberbürgermeiſter Dr. Weber kann im Herbſt dieſes Jahres ſein 25jähriges Jubiläum als Oberbürgermeiſter der Stadt feiern. W. Friedrichshafen, 4. Aug. Geſtern nachmittag traf die Großherzogin Luiſe von Baden von der Inſel Mainau kommend zu dem angekündigten Beſuche beim König und der Königin hier ein. Nach einem etwa einſtündigen Aufenthalts im Schloſſe kehrte die Großherzogin wieder nach der Mainau zurück. * Makarjew(Gouvernement Niſhnij Now⸗ gorod), 3. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die durch ihren Jahrmarkt bekannte Stadt brennt. Das Feuer hat auch das alte Kloſter ergriffen. Die Aufklärung der Braunſchweiger Kinderent⸗ führungsgeſchichte. EBerlin, 4. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Schneidemühl wird gemeldet: Geſtern abend gegen ½7 Uhr traf der Lehrer Radler während eines Spazierganges ein etwa 16jähriges Mädchen, das ein dreijähriges Mädchen und einen einjährigen Knaben im Kinderwagen bei ſich hatte. Alle drei waren völlig erſchöpft. Auf Be⸗ fragen erklärte das Mädchen, daß es Johanna Fritzmann heiße und Kindermädchen bei dem Zuſchneider Eſſig in Braunſchweig ſei. Es habe von der Dienſtherrſchaft den Auftrag erhalten, mit den Kindern nach Königsberg in Preußen zu fahren und Verwandten zu beſuchen. Die Frau habe ihr wohl irrtümlicherweiſe nur ein Billett bis Schneidemühl gelöſt. Unterwegs habe ſie das Portemonnaie verloren und beſitze nur noch 30 Pfg. Der Lehrer brachte die Kinder nach dem Evangeliſchen Vereinshaus. Die Eltern wurden ſofort benachrichtiat. Als bon der Polizeibehörde in Braunſchweig darauf ein Telegramm eintraf, daß die Fritzmann mit den Kindern heimlich aus Braunſchweig ver⸗ ſchwunden ſei, bequemte ſich das Mädchen zu fol⸗ gendem Geſtändnis: Sie habe am Dienstag mittag mit den Kindern der Frau Eſſig ihre Mutter aufſuchen wollen, aber ſie nicht angetrof⸗ fen. Dann ſei ihr plötzlich der Gedanke gekom⸗ men, zu ihrer Tante nach Königsberg zu fahren. Nachdem ſie ſich 25 Mark, die ihre Mutter in eixem Strohſack verwahrte, angeeignet hatte, ſei ſie mit den Kindern nach Hannover und von da am ſelben Abend von dort nach Leipzig gefahren. Am Mittwoch abend habe ſie ſich in Leipzig auf⸗ gehalten und ſei am Abend nach Berlin weiter gereiſt. Zwei Tage und Nächte ſei ſie in Berlin planlos umhergeirrt und habe die Nacht im Warteſaal des Potsdamer Bahnhofes zugebracht. Am Freitag früh ſei ſie nach Schneidemühl ge⸗ fahren, wo ihre Geldmittel erſchöpft waren. Das Mädchen und die Kinder wurden geſtern von einem Anverwandten in Begleitung eines Polizeibeamten aus Braunſchweig abgeholt. Die Fritzmann ſoll ſich von Zeit zu Zeit in einem Dämmerzuſtand befinden. Sie war ſchon längere Zeit bei der Familie Eſſig Dienſtmädchen und hing mit großer Liebe an den Kindern. Eigenartige Unfälle auf der Elbe. EBerlin, 4. Auguſt.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Hamburg wird gemeldet: Der Dampfer burg⸗Amerika⸗Linie hat geſtern abend bei ſeiner Ausfahrt großes Unheil angerichtet. Der Damp⸗ fer hatte eine ſo außerordentliche Geſchwindigkeit eingeſchlagen, daß die hierdurch hervorgerufenen Wellen das Ufer bei den Orten Schulau und Wit⸗ tenberge weithin überflutete. Mehr als 10 Per⸗ ſonen, die zum größten Teil badeten, wurden von den Fluten überraſcht. Viele wurden in den Strom hineingeriſſen, andere gegen das Ufergeländer geſchleudert. Soweit bisher feſtgeſtellt, ſind zwei Perſonen ertrunken. Vier, die vom Waſſer heftig gegen die am Strande liegenden Steine geworfen wurden, trugen erhebliche Verletzungen davon. Etwa 20 Leute wurden leicht verletzt. Zahlreiche Kleidungsſtücke und Ruckſäcke mit ihrem Inhalt, wie Uhren, Porte⸗ monnaies uſw. wurden weggeſchwemmt ſodaß viele Menſchen nur notdürftig bekleidet ſich auf den Heimweg begeben mußten. Auch der Landungs⸗ ſteg von Wittenberge wurde vom Waſſer fortge⸗ riſſen. Man fürchtet, daß noch mehrere Perfo⸗ nen den Tod im Waſſer gefunden haben. Der Ausſtand in Spanien. W. Paris, 4. Aug. Wie aus Barcelona ge⸗ meldet wird, nimmt die Ausſtand⸗Be⸗ wegung immer mehr zu. In Terraſſa wurde der Geſamtausſtand verkündet. Den Aus⸗ ſtändigen wurde aufgetragen, ſich um 4 Uhr morgens in den Straßen zu verſammeln und die Streikbrecher zu verhindern, ſich nach den Fabriken zu begeben. Generalſtreik in Mailand. * Mailand, 4. Auguſt. Eine von 7000 Ar⸗ beitern beſuchte Volksverſammlung beſchloß den Generalſtreik auf unbeſtimmte Zeit mit Be⸗ ginn von heute. 18 Arbeiter getötet. Pottswill(Pennſylvanien), 4. Auguſt. Bei der Eaſt Brook Side Grube der Reading Coal and Iron Comp. wurden geſtern durch 2 Exploſio⸗ nen 18 Arbeiter getötet. Die erſte Exploſion ge⸗ ſchah durch Dynamit, die zweite durch Gas. Schwere Ausſchreitungen bei religiöſen Kundgebungen. W. Kalkutta, 4. Aug. Die Mohammedaner veranſtalteien hier und in anderen Städten Proteſtverſammlungen gegen die Behörde von Cawnupur, die einen Teil einer Moſchee nie⸗ derreißen ließ, um eine Straße zu erweitern. Ww. Kalkutta, 4. Aug.(2 Uhr morgens.) In Cawnpur, zogen die Mohammedaner nach einer Maſſenverſammlung in einer Prozeſſion mit zahlreichen Fahnen nach der Moſchee und begannen die Ziegel der eingeriſſenen Moſcheen wieder aufzülegen! Der Viſtriktspblizeidirek⸗ tonr erſchien mit einer Abteilung Poliziſten, um die Menge zum Auseinandergehen zu veran⸗ laſſen. Die Polizei, die mit Steinen beworfen wurde, ſah ſich genötigt, ſcharf zu ſchießen. 13 Demonſtranten wurden getöter und 30 ver⸗ wundet. Ein Poliziſt wurde erſchoſſen, etwa 40 Poliziſten ſind verwundet worden. e 5 Die neue Rriſe in Thina. Gefährdung eines deutſchen Kreuzers. OLondon, 4. Aug.(Von unſ. Lond. Bur.) Aus Schanghai telegraphiert der Daily Tele⸗ graph, daß die nördlichen Kreuzer am Samstag morgen um 4 Uhr vier Granaten gegen die Forts von Wuſung warfen, die mit 10 Granatſchüſſen antworteten. Schaden wurde nicht angerichtet. Ein deutſcher Kreuzer, der im Hafen lag, wurde gefährdet. Er fuhr aus dem Hafen heraus, und machte dann an einer anderen Stelle, die nicht ſo dicht bei der Schußbahn der chineſiſchen Geſchütze lag, feſt. Am Samstag wurde auch ein Angriff von der Oſtſeite erwartet, aber es kam nicht dazu. Der genannte Korreſpondent bemerkt dazu, daß die Beſatzung der Wuſungsforts aus voll⸗ ſtändig unbrauchbaren Truppen beſtehe, die ſich zumeiſt aus unausgebildeten jungen Leuten, zum Teil erſt 15 Jahre alt, zuſammenſetzen. Der Zuſammenbruch der chineſiſchen Revolutiun. OLondon, 4. Aug.(Von unſ. Lond. Bur.) Der Pekinger Korreſpondent der Times telegra⸗ phiert ſeinem Blatte, daß nachdem Nanking und die dort ſtationierte Armee zu der Regie⸗ rung übergegangen ſind, der wichtigſte militäriſche Faktor aus der Situation ausge⸗ ſchaltet wurde. Die ſüdliche Armee in Schang⸗ len werden. In der Provinz Kiangi werden die lokalen Truppen jetzt nach dem Innern verfolgt, wobei es allerdings ſchwer fallen wird, ſie dort in die Enge zu treiben. Man befllrchtet aller⸗ dings nicht, daß es ihnen gelingen wird, ſich zu ſammeln und neuerdings zum Angriff überzu⸗ gehen. Die Regierungstruppen ſtehen ſchon in der Nähe von Nanchang, der Hauptſtadt dieſer den. Anarchie herrſcht. Preiſe ſind auf ihre Köpfe ausgeſetzt worden. Die Revolution des Südens gegen den Präſi⸗ denten Juanſchikai iſt ſomit vollſtändig zuſam⸗ mengebrochen. Die Balkanwirren. Rußland und Bulgarien. *Petersburg, 3. Aug.(Frkf. Ztg.) Die Bukareſter Verhandlu und er habe erſt dann den Revolver ſe abgeieuert „ Zweilellos war Bruſt auf „Kaiſerin Auguſte Viktoria“ der Ham⸗ hai ſcheint einen Verſuch machen zu wollen, die Forts von Wuſung zu verteidigen, aber es ſteht zu erwarten, daß dieſe trotzdem in den nächſten Tagen in die Hände der Regierungstruppen fal⸗⸗ Provinz. Die Revolutionsführer ſind verſchwun⸗⸗ Man vermutet, daß ſie ſich nach Kuang⸗⸗ tung begeben haben, wo ſchon ſeit längerer Zeitf en werden hier ohne fürchtet, die Balkandiplomatie werde die erober⸗ ten Gebiete ſo aufteilen, daß eine Einmiſchung der Großmächte unausbleiblich ſei. Rußland riet daher Bulgarien einſtweilen nachzugeben, da allzu nachteilige Beſtimmungen doch durchgeſehen würden. Der Gedanke einer Balkankonferenz tritt neuer⸗ dings ziemlich beſtimmt auf. Im Notfalle würde man ſich mit einer Regelung der Dinge durch die Botſchafterkonferenz begnügen, deren Sitz mar gerne hierher verlegen möchte. Serbiſche Dementis. Belgrad, 3. Aug. Das Serbiſche Preſſe bureau tritt den bulgariſcherſeits verbreiteten Nachrichten über angebliche Grauſamkeiten der Serben entgegen, indem es meldet: Es muß hervorgehoben werden, daß die Bul⸗ garen in ihren verleumderiſchen Berichten über angebliche ſerbiſche Grauſamkeiten ſich niemals auf wirkliche Tatſachen, Unterſuchungen und Be⸗ richte von Kommiſſionen berufen konnten, wie es von ſerbiſcher Seite geſchehen iſt. Die ebenſo unwahren Nachrichten über ſerbiſche Offenſiv⸗ aktionen verfolgen offenbar den Zweck, angeſichts des abzuſchließenden Friedens während der Friedensverhandlungen Serbien als den Stören⸗ fried und als diejenige Macht hinzuſtellen, die beſtrebt iſt, die Friedensverhandlungen zu ſtören, während doch die Bulgaren als ſtets angreifender Teil alles tun, um noch im letzten Augenblicke irgendwelche Erfolge zu erringen, und damit den Beweis zu erbringen, daß die militäriſche Lage Bulgariens ſich gebeſſert und das Kriegs⸗ glück ſich gewendet habe. Darauf iſt die bulga⸗ riſche Meldung über den Durchbruch der ſerbi⸗ ſchen Stellungen bei Egri Palanka zurückzu⸗ führen. Daß an allen dieſen Berichten kein wahres Wort iſt, erhellt ſich aus der allgemein bekannten Lage am Kriegsſchauplatz auf der ganzen Linje von Widdin bis Kotſchang und Zarew Selo, die von den ſerbiſchen Truppen tapfer und erfolgreich verteidigt wird. Es wur⸗ den dabei ſogar beträchtliche Vorſtöße gemacht und früher von den Bulgaren beſetzte Punkte genommen. An der erſt jüngſt von Sofia verbreiteten Nach⸗ richt, daß die Serben im Bezirke Egri Palanka dreizehn Makedo⸗Rumänen oder Kutzowalachen getötet und ihnen 6000 Schafe, 6000 Ziegen und 300 Pferde weggenommen hätten, fällt, ab⸗ geſehen von der Unwahrheit der Nachricht, die auf Grund jedenfalls erpreßter Ausſagen zweier ngch Sofia beförderter Schafhirten für die weite Oeffentlichkeit zugeſtutzt wurde, ſchon auf den erſten Blick auf, daß man diesmal die Kutzo⸗ walachen als Objekt des ſerbiſchen Vandalismus ausſuchte, jedenfalls in der Abſicht, zwiſchen Serben und Rumänen Zwietracht zu ſäen, weil die Kutzowalachen als Stammesbrüder in Ru⸗ mänien ſich großer Sympathien erfreuen und in den von den Serben beſetzten Gebieten einen be⸗ deutenden Bruchteil der dortigen Bevölkerung ausmachen Gerade die kutzowalachiſche Bevöl⸗ kerung erfreut ſich nicht nur in den neuen Ge⸗ bieten, ſondern auch innerhalb der alten Grenzen Serbiens bei dem Volk und den Behörden größter Beliebtheit als ein ruhiger, ſeiner Arbeit und dem Verdienſt nachgehender Volksſtamm deſſen nationaler Haß ſich bisher ausſchließlich gegen die bulgariſchen Bedrücker wandte. Belgrad, 3. Aug. Das ſerbiſche Preſſe⸗ bureau iſt von zuſtändiger Stelle ermächtigt, die von der Agence Bulgare in die ausländiſche Preſſe gebrachte Nachricht, daß ſerbiſche Offiziere trotz des Waffenſtillſtandes den Befehl zum Feuern gegeben hätten, zu dementieren. Die Serben und die bulgariſchen Grenz⸗ Vorſchläge. * Belgrad, 3. Aug.(Frkf. Ztg.) Die von den bulgariſchen Delegierten geſtellten Grenz⸗ vorſchläge werden in ſerbiſchen Kreiſen als in⸗ diskutabel bezeichnet. Sollte Bulgarien endlich verſuchen, bei dieſen völlig unzureichenden Vor⸗ ſchlägen zu verharren, dann ſei die Fortſetzung des Krieges unvermeiblich, da ſich die Verbünde ⸗ ten nicht darauf einlaſſen könnten, durch lang ⸗ wierige Verhandlungen den Abſchluß des Frie⸗ dens auf ungewiſſe Zeit hinauszuſchieben. SDrrrrrrrrree rechte Hoffnung auf Erfolg beobachtet. Man 6. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagsblatt). Montag, den 4. Auguſt 19183. Tagung des Verbandes Deutſcher Gas⸗ und Waſſer⸗ fachbeamten. N. Heidelberg, 3. Auguſt. Nachdem am Samstag im Laufe des Tages eine Vorſtandsſitzung und eine Delegiertenvorbeſprech⸗ ung ſtattgefunden hatten, wurde die Tagung des Berbandes Deutſcher Gas⸗ und Waſſerfachbeamten abenbs durch einen ſehr zahlreich beſuchten, vom Begirksverein Heidelberg veranſtalteten Begrüßungskommers im der Stabthalle eröffnet. Ein hübſches, abwechſ⸗ lungsreiches, vorwiegend muſikaliſches Programm ſorgte aufs beſte für Unterhaltung der Gäſte. Ein ad hoc gedichteter, von Frl. Schweikart geſpro⸗ chener Prolog hieß die Teilnehmer an der Tagung in Heidelberg willkommen. Die offitzielle Begrü⸗ zungsanſprache hielt Herr Minne, der Vor⸗ ſitzende des Bezirksvereins Heidelberg. Großen Beifall ernteten die von Herrn Artur St ein vor⸗ getragenen Sieder für Baß, die Herr Muſikdirek⸗ tor Sahlender mit feinem Verſtändnis am Klapier begleitete Herr Buck⸗Mannheim trug humoriſtiſche Lieder vor. Bei Sang und Becher⸗ Hang blieb die Verſammlung noch lange vereint — die Nachhauſegehenden hatten zum Teil nicht einmal mehr die Gelegenheit, die Gasbeleuchtung Heidelbergs zu ſtudieren. Heute Vormittag fand zunächſt die zweieinhalb⸗ ſtündige geſchloſſene Generalverſammlung des Berbandes ſtatt, zu welcher die Preſſe nicht zu⸗ gelaſſen war. Gegen 12 Uhr wurde die öffentliche Verſammlung durch den Vorſitzenden Herrn Kölner⸗Duisburg eröffnet. Herr Direktor Kucku ck⸗Heidelberg hieß die Gäſte Heibelbergs namens des Herrn Ober⸗ bürgermeiſters Dr. Wilckens und der ſtädtiſchen Verwaltung willkommen. Er forderte ſie auf zur Beſichtigung der ſtädtiſchen Gas⸗ und Waſſerwerke und hob hervor, daß Heidelberg jede Gelegenheit ergreift, ſich die Reſultate der techniſch⸗wiſſenſchaft⸗ lichen Forſchung und die Erfolge der Praxis zu⸗ nutze zu machen. Redner wies darauf hin, daß Heidelberg mit die erſte Stadt geweſen ſei, die mit dem Gas über Land gegangen ſei(Ziegel⸗ hauſen). Den erſten Vortrag hielt an Stelle des durch Krankheit verhinderten Dr. Greinedes⸗Köln Herr Oberingenieur Othmer von der Zentrale für Gasverwertung Berlin über das Thema: Die Energieverſorgung durch Gas und Elektrizi⸗ tüt und ihre volkswirtſchaftliche Stetrung. Nach einer Kennzeichnung der hervorragenden Be⸗ deutung der öffentlchien Gas⸗ und Glektrizitäts⸗ werke im heutigen Wirtſchaftsleben ſtellte der Red⸗ ner als Kriterium der wirtſchaftlichen Leiſtungs⸗ fähigkeit der Energiezentralen die Forderungen auf: 1. Dem Verbraucher muß die Energiezentrale Licht, Wärme und Kraft zu möglichſt wohlfeilen Preiſen liefernz 2. Das in dem Werk anzulegende Kapital muß im Verhältnis zur Nutzabgabe mög⸗ lichſt niedrig ſein; 3. Die Verzinſung dieſes in⸗ veſtierten Kapitals muß trotz niedrigſter Verkaufs⸗ preiſe möglichſt hoch ſein. Er verglich ſodann unter dieſen drei Geſichtspunkten die wirtſchaftliche Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Gaswerke mit der der Elektri⸗ zitätswerke. Über die Produktionskoſten führte der Redner aus, daß ſich die Erzeugungskoſten des Gaſes in⸗ folge der Vervollkommnung der Gaserzeugungs⸗ öfen ſowie durch Einführung von Maſchinenarbeit an Stelle von Handarbeit trotz ſteigender Roh⸗ materialienpreiſe nicht erhöhten, ſondern ermäßig⸗ ten. An der Hand einer Tabelle wies der Redner nach, daß ſich die Bruttoerzeugungskoſten des elek⸗ triſchen Stroms um 60—100% höher ſtellen als die des Gaſes. Die großartige Vervollkommnung der Gasbeleuchtung(Preßgasglühlicht) führte zu einer 20—40fachen Verbilligung des Gaslichts. Stellt man ein Kubikmeter Gas einer Kilowatt⸗ ſtunde Strom gleich, ſo verhält ſich die Wirtſchaft⸗ lichkeit beider Beleuchtungsarten wie 15 zu 40, d. h. die Anwendung elektriſcher Beleuchtung im Haus⸗ halt würde den 3,7fachen Geldaufwand fordern als Gasbeleuchtung. Den Augen ſei Gaslicht zu⸗ träglicher als elektriſches Licht. Für die Wärme⸗ übertragung eignet ſich Elektrizität ganz beſonders ſchlecht. Bei Anwendung der elektriſchen Koch⸗ platten, die man mit einem Gaskocher vergleichen könnte, entſpricht 1 Kubikmeter Gas 6 Kilowatt⸗ ſtunden Glektrizität. Die Frage, ob Elektromotorrn oder Gasmotoren im Kleingewerbe vorteilhafter ſind, läßt ſich generell nicht entſcheiden. Ein Ver⸗ gleich der öffentlichen Bekeuchtungsmittel Deutſch⸗ lands in 86 Städten verſchiedener Größe ergibt pro 1000 Einwohner 1,18 elektriſche Flammen und 28,25 Gasflammen. Eine Statiſtik des Deutſchen Vereins von Gas⸗ und Waſſerfachmännern bezif⸗ fert die Gasabgabe in Deutſchland i. J. 1910 auf rund 2,4 Milliarden Kubikmeter Gas= 42 Kubik⸗ meter pro Kopf der Bepölkerung. Von dieſen 2,4 Milliarden Kubikmeter Gas wurden 10 23 für die öffentliche Beleuchtung, 82/5 2 an die Bevölkerung abgegeben; die reſtlichen 7,5% entfallen auf Selbſtverbrauch und Verluſt. Die an die Bevölke⸗ rung abgegebene Gasmenge von etwa 2 Milliarden Kubikmetern entfällt etwa zu gleichen Teilen auf Licht einerſeits, auf Wärme und Kraft anderer⸗ ſeits. Die geſamte aus öffentlichen Werken ab⸗ gegebene Elektrizitätsmenge belief ſich i. J. 1910 auf 1 Williarden Kilowatiſtunden, d. h. die ge⸗ ſamte nutzbar abgegebene elektriſche Energie be⸗ trägt nur die Hälfte der nutzbar abgegebenen Gas⸗ menge.(Schluß folgt.) Aus dem Großherzogtum. * Heidelberg, 2. Auguſt. Im Neuen Theater, Hauptſtraße 42, gerieten geſtern abend zwei Films in Bran d. Zwei Männer, die die Films retten wollten, zogen ſich ſchwere Brand⸗ wun den zu. Eine Gefahr für das Publikum beſtand infolge der feuerſicheren baulichen Ver⸗ hältniſſe nicht. Der Materialſchaden iſt gering. * Wiesloch, 1. Auguſt, Ein Unfall, welcher leicht ſchlimme Folgen hätte haben kön⸗ nen, hat ſich geſtern hier zugetragen. Der Zug .15 Uhr, der Nebenbahn Wiesloch⸗Meckesheim fuhr geſtern abend bei der Schafbrücke von Alt⸗ wiesloch auf das mit Frucht beladene Fuhrwerk und einen mit Klee beladenen Anhängewagen des Landwirts Ludwig Weiſer. Der Fuhrmann ſo⸗ wie die auf dem Wagen Sitzenden hatten das Läu⸗ ten der Maſchine überhört, ſie konnten ſich jedoch noch rechtzeitig durch Abſpringen in Sicherheit bringen, während die beiden Wagen von der Ma⸗ ſchine erfaßt, auf die Seite geſchleudert und zer⸗ trümmert wurden. )(Schiltach, 1. Aug. Ein verhältnis⸗ mäßig noch gut abgelaufenes Unglück, das leicht noch ſchwerere Salten hätte haben können, ereig ⸗ nete ſich hier. 3 ein Knecht mit einem mit Eichenholz beladenen Fuhrwerk über die Kinzig · brücke ſuhr, brach dieſe und das ganze Ge⸗ fährt mit dem Knecht ſtürzten in die Kinzig. Während die Pferde mit leichten Verletzungen davonkamen, mußte der Knecht ins Kranlenhaus gebracht werden. —— Volkswirtschaft. Wöchentlicher Saatenstandsbericht der Preis- berichtsstelle des Deutschen Landwirtschafts- rats. Nach dem Stande der letzten Woche dürfen die Ernteaussichten im allgemeinen als be- friedigende, teilweise als gute ange⸗ sehen werden. Im Westen und Süden hat end- lich warmes und trockenes Wetter die gefahr- drohende Regenperiode abgelöst und die Hoff- nungen auf eine mittlere und gute Ernte neu belebt, wenn auch die Einwirkung der Nässe auf die Qualität des Getreides wohl nicht ganz ohne Einfluß geblieben sein wird. Nur stellen- weise, wie aus der Rheinprovinz, sind auch in der letzten Woche noch Klagen über die An- dauer der regnerischen Witterung laut gewor- den. Im Osten dagegen und in verschiedenen Bezirken Mitteldeutschlands, wie im König- reich Sachsen, ist die Roggenernte durch Niederschläge verzögert. Ueber zu große Trockenheit ist nur noch vereinzelt, wie in Brandenburg, Pommern und Meeklenburg, be⸗ richtet. Die Niederschlagsmengen vom 28. bis 31. Juli überschritten im Regierungsbezirke Gumbinnen, ferner an verschiedenen Stellen von Westpreußen, Posen, Schlesien und Bayern 25 mim, in den meisten anderen Gegenden Ost- und Mitteldeutschlands sind zwischen 10 und 20, im Nordwesten und Süden jedoch im allge- meinen wWeniger als 10, im westlichen Küsten⸗ gebiete, desgleichen in Elsaß-Lothringen, Ba- den und Württemberg an vielen Orten sogar nur—3 mm oder überhaupt keine Nieder- schläge gefallen. 5 Winterroggen ist schon viel geschnitten. aber erst zum Teil eingefahren. Während auf den besseren Böden der Ertrag sowohl nach Quantität als Qualität als ein mittlerer bis guter bezeichnet wird, ist für die leichten Bö- den vielfach nur ein geringer Ertrag und ein kleines Korn beobachtet Der Winterweizen hat wWeitere Fortschritte gemacht und wird vor- aussichtlich in nächster und übernächster Woche schnittreif werden. Vereinzelt wird bei ihm nach wie vor über Steinbrand und Rost geklagt. Die nur in geringem Umfange ge- baute Wintergerste ist geborgen und hat einen mittleren bis guten Ertrag gegeben. Die Som- mergerste wird vielfach geschnitten und ver- spricht Sleichfalls einen mittleren Ertrag. Das Schmerzenskind bleibt im Norden und Osten der Hafer während sein Stand im Westen und [Süden im allgemeinen vorzüglich ist. Ueber starkes Lagern des Getreides ist in der letzten Woche auch im Osten vielfach geklagt. Die Wiesen haben sich im allgemeinen günstig wei⸗ ter entwickelt, Während die Kleefelder mehrfach nur geringes Wachstum zeigen. Die Heuernte ist der Menge nach befriedigend bis gut, aber vielfach geringwertig. Von den Hackfrüchten haben die Rüben den besten Stand, während die Berichte über die Kartoffelfelder sehr ver- schieden lauten. Die Spätkartoffeln haben meistens Fortschritte gemacht, während die Frühkartoffeln mehrfach die Blattrollkrankheit zeigen und nur geringe Erträge liefern. Auf den schweren Böden macht sich die Kartoffel- fäule bereits mehrfach bemerkbar. —— Süddeutſche Drahtinduſtrie.⸗G., Mannheim⸗ Waldhof. Der Aufſichtsrat hat in ſeiner ſamstägigen Sitzung beſchloſſen, nach Vornahme reichlicher Ab⸗ ſchreibungen auch für das verfloſſene Geſchäftsjahr eine Dividene von 8 in Vorſchlag zu bringen. Die ordentliche Generalverſammlung wird auf den 15. September einberufen. — Die Mittelbadiſche Stabeiſenhändlervereinigung in Karlsruhe hat mit Wirkung vom 1. Auguſt ab die Lagerpreiſe für Ladungen von Flußeiſen um 5 für 1000 Kg. herabgeſetzt, ferner haben die Straßburger Eiſenhandlungen die Lagerpreiſe um .50„ vom 1. Auguſt ab für 1000 Kg. ermäßigt. Die Heimzahlung des 3,5proz. badiſchen An⸗ lehens von 1904. Eine planmäßige Ausloſung der Schuldperſchreibungen obigen Anlehens hat im laufenden Jahre zu unterbleiben, weil die auf 1. Märg 1944 zur Beimgahiung erforderliche An⸗ zahl von Schuldverſchreibungen im Geſamtbetrag von 428 000/ durch freihändigen Rückkauf erwor⸗ ben worden iſt. Die Eiſenbahnbaugeſellſchaft Becker u. Co., G. m. b. H. in Berlin, an der die Kommerz⸗ und Diskontobank beteiligt iſt, verteilt wieder 5% Dividende aus 471087(i. V. 301 578 Reingewinn. Der Reſerve 2 werden 146 145(0) zugeführt. Auskunftsstelle auf der Messe in Nischny- Nowgorod. Das Komitee der russischen Ex- port-Kammer eröffnete, in diesem Jahre, als erste aller russischen kaufmännischen Organi- sationen, eine Aus kunftsstelle für Kaufleute aller Länder auf der Nischnyer Messe, vom 15.—28. Juli bis.—8. September. Zu diesem Schritt hat die Beobach- tung geführt, daß einesteils mangels Kenntnis der russischen Sprache Viele die Messe nicht besuchen, andernteils bei Einkäufen auf der Messe nicht immer wirklich greifbare Erfolge erzielt werden, weil die Käufer oft erst durch unnötige Zwischenhändler zu ihrer Ware kom- men. Die Auskunftsstelle besitzt reiches Mate- rial von Listen aller Produzenten, erteilt Aus- künfte aller Art über Notierungen für alle Sor- ten Waren, über Fracht- und Transport-Bedin- gungen sowohl auf den russsichen Bahnen und Flußfahrzeugen, als auch fün die Auslands- transporte und verfügt über Dolmetscher und gewissenhafte Führer. Mit Einrichtung der „Auskunftstelle für Kaufleute aller Länder“ geht die Russische Export-Kammer einen Schritt weiter in ihren ständigen Bemühungen zur Hebung des russischen Außenhandels und bittet von den Diensten derselben weitgehend- sten Gebrauch zu machen. Mannhelmer Marktberleht vom 4. Aug. . 22 Stroh per Zentner.00—.50 Zwetsochgen.28—.35 Heu per zentner.00—.25 Blrnen per Pfündl.35—.45 „ per Zentner.00—.00 Kirschen per Pfund.90—.90 Kartdffeln p. Zentner.60—.00 Heldelbeeren p. Pfund.28—.30 .50—0,00] Frauben per Pfund.59—.80 Bohnen per Pfund 0 10—.15 Pfirslohe per Pfund.55—.65 5 deutsohe p. B..00—0,00 Nüsse per 25 Stllok.00—.00 Blümenkohl per Sillok.15—0,30 Haselnusse per Pfund.00—90.00 Spinat per Pfungd..00—.00 Eler per 5 Stloc.35—.50 WIrsing per Stlok.08—.10] Butter per Pfund.30—.80 fotkohf per Stüok.10—0 20 Handkäse 10 Stuok..40—.60 Welsskonf per Stllok 0 00—.00 Bresem per Ffunge. 0 60—.00 Weisskraut p. Pfd..10—.15] Heoht per Pfund..09—.20 Kohlrabl 3 Knoilen.10—.00 Büärsch per Pfung.70—.00 Kopfsalat per Stllok.06—.10 Welssflsche per Pfd..50—.00 Endiylensalat p. Pfüd..08—.10] Laberdan per Pfd..00—.90 Feſdsalat per Portion.00—90.00 Stookfisohe per Pfund.00—.00 Sellerle por Stiok.10—.20 Hase per Stüec.00—.00 Zwiebeln per Pfund.08—.00 feh per Ffund.80—.00 fote Rüben p. Pfd..06—.00 Hahn(ſunger) p. Stfok.20—.0 Welsse Rüben p. Stk..00—.00 Hunn(ſunges) p. Stlok.70—.50 delbe Büben Büsohei.06—0,00 Feldhühn per Stuok„.00—.00 Carotten per Pfund.05—.00 Ente per Stlok....90—.80 Pfiuokerbsen per Pid..18—0 00 Tauben per Paer 130—.00 Neerettig per Stllok.20—.30 Gans ſebend p. Stüok.50—.60 durken per Stuok.10—90.25 dans gesohl. p. Stok..90—.00 „.6. 100 St..50—.00 Ai.80—.20 Tomaten 90.00—0,00 Sparſee.90—.00 Aepfel per Pfünd...15—.25] Zokelohen 000—.00 —— Lolonial-Aktien-Notierungen. Deutsches Kolonjalkontor, G. m. b.., Hamburg Fernspr.: Bruppe III Mr. 3020 und 3021, Hohe Blelchen 28. Telegramm-Adresse: Kolonlalkontor. Hamburg, 2. August 1918. gegen Woohensohluss war bel uns zu ungef. naohfolg. Prelsen: DSSrSrrrrrrpr⸗/————————————————————— * Nachfr. Angeb. fur 9%%½% Afrlkanlsche Kompanes 58 59 Agu-Pflanzungs-Gesellsohaft. 70 85 eeee,,, 113 117 Bremer Kolon.-Handelsges, vormn, F. Ofoff& 60.— 130 British Central-Afrioa 535 per Stllok 5/5.0⁰ Contral-Afrlkanlsohe Bergwerks- Gesellschaft— 55 Oentral-Afrlkanlsohe Seen-Gesellschaft— 12 Sompagnie Frangalse des Fhosphates de Losanle(Rakatea poer Stüok Fr. 6⁵⁰0 690 Debundscha-Pflanzungg— 110 deutsche Agaven-Gesellsoh. Vorz.-Antt..— 17⁵ D. Hand.- u. Plantag,-Gesellsch, d. Sldsee-Ins. 15³ 160 D. Hand.- u. Plant.-Gesellsch, Genußsch. p. St. M. 1320. 1350 Deutsche Kamerun-Gesellschaft 11⁰ 11⁵ Deutsohe Kautschuk-Aktlengesellschaft 119 12⁴ Heutsche Kolonial-Gesellsch, f. Südwest-Atrika 6²⁰ 6⁴⁰ Deutsche Samoa-Gdesellsohaft— 40 Deutsche Südsee-Phosphat-Axtien-Ges. 183⁰ 188 Deutsche Togo-deselischat— 105⁵ beutsch-Ostafrikanſsohe Gesellschafft. 159 162 .-Ostafr. Plantag.-Ges. Vorzugs-Aktien p. St.] M. 30— Deutsch-Westafrſkan. Handels-Gesellsob. erl. Dis. 10⁵ 11⁰ TCCCEFCCCCCCCCCC 157 165 Germ. Sth. West-Afr. Dlamond investm. O0o. p. St.] H..50] M..— Gldeon-Schürf- und Handels-Gesellschaft——— Hernsheim& Goo. 33 18⁴ 155 Jaluit-Gesellschaft, AkKtiensns 20⁰— do. Genubscheine„„ p. St.] H.— A. 1650 Kaftee-Plantagen Sakarre 55 6⁰0 Kamerun Kautschuk Ooo. 69 75 Kakao Land- und Minenr-Gesellschaft 21. 2⁴ Kaukasib Dlamant Ges, m. b. H. p. St.] HM.—.— Kautschuk-Pflanzung Meanlaa 8⁵— Klronda Goldminen-Gesellschaft 107 106 Kolmanskop Dlamond-Mines„„ p. St. N. 34.—M. 96.— Moliye Pflanzungs-Gesellsohaft.. 97 10¹ Neu gulnes Kompanie, Stamm-Ant. m. Genulsch. 80— d0. do. Vorxugs-Ant. uo. 12⁰ 124 desellschaft Mordwest-Kamerun Lt. A voll- Dnteee 2⁰ 27 gesellschaft Nofuwest-Kamerun Ui. Bñ Cdenüg⸗ „ b. St./ M. 2 N..— ostafrika-Kömpanſ)jyuyͤ 175 1533 Ostafrik. Pflanzungs-Aot.-Hes. 64 57 Ostafrikanische Gesellschteft Südküste 7 2⁴—— dtavikinen-u. EIsenbahn-des., Anteſſeinel.0. pist. N. 103 u. 108.— d0. do, Genubsoh.„ p. St.] M. 80— N. 32 Padiflo Phosphate 00., Stamm-Aktlen.. p. St. 2%½% 2%¼ 2 do. Junge Aktlen 5. St. 2 2/½% 4 2% Pomona Dlamant Antellle 7³³ 750 Sohantung-Elsenbahn-Ges., 120⁰0 12¹ u0. 0. Genubsch,„ p. St.] M. 173.— Slgi Pilanzungs-Besellschaft..— 17⁰0 Sisal Agayen-desellshaft. 1 30⁰ South Afrloan-Terrhtorles, Lond. Usande p. St. 5/6 2 6/½ South East Afrioa Co. do. p. St. 607ę 105 South West Afrioa Co. do, p. St. 20% 216 do. 40. Deutsohe Usanoe 110 112 gesellschaft Süd-Kamerun, Antelle 105 112 do, do, Genubsob,ex.Oſv. p. St.] M. 30 R. 90 Sudwestafr. Schäferel-Gesellsch, m, Genubsch.— 75 Upper Egypt irrigatlon(0O0o.. 14 Usamdar Kaffeebau-Gesellsch., Stamim-Antell 5 37 g0. do, Vorzugs-Antelle— 8² Vereln, Dlamant-Ges, Lüderltzbucht Aktlen——5 78 Welss de Meillen Aktlen exol, DIV.. 9⁰ 35 Westafrikan. Fflanx.-Gesellsch. Blbundt. 106 11⁰ Woestatrikan, Pflanz.-Gesellsch. VIktorla..— 30⁰0 Windhuker Farm-Gesellschaft. 12⁰0— —— Schiffahrts⸗Nachrichten vom Mannheimer Hafenverkehr. Hafenbezirk Nr. 1. Angekommen am 1. Auguſt. Elter„Induſtrie 11“ v. Ruhroxt, 2500 Dz. Stückgut. Timmermann„Rhenus 6“ v. Amſterd., 2500 Dz. Stg. Schürm. S. 18“ v. Ruhrort, 15 700 Dz. Kinzler„Auna“ v. Rußrort, 8700 De, Stückgut. Hafenbezirk Nr. 2. Angekommen am 1. Auguſt. Rörſch„Eliſe“ v. Rotterd. 11 260 Dz. Stückg. u. Getr, Kaſt„D. A. P. G. 9“ v. Rottd., 15 261 Dz. Petrol. 8 Hafenbezirk Nr. 3. Angekommen am 1. Auguſt. Kemptner„Johanna“ v. Brühl, 1990 Dz. Kies. Hofelder„Dampfbagg. 3“ v. Brühl, 1710 Dz. Kies. Walter„Mannh. 57“ v. Straßburg, 200 Dz. Stückg. Hört„Gebr. Marx 8“ v. Rheingbuh., 680 Dz. Backſt, Hafenbezirk Nr. 4. Angekommen am 1. Auguſt. Arentz„Mabonna“ v. Amſterdam, 5890 Da Stammh. Winter„Induſtrie“ v. Ruhrort, 990 Dz. K. u. Koks. Welter„J. Kerskens“ v. Dutsburg, 8090 Dz. Kohlen Hafenbezirk Nr. 5. Angekommen am 1. Auguſt. Hüfer„Cl. de Gruyter“ v. Ruhrort, 14070 Dp, Koks. Kimpel„Karl Hubert“ u. ee 80³0 Lang„Arminius“ v. Duisburg, 1—51 hlen. Dorweiler„ en 48 v. Ruhrort, Da. Köln, Haferkamp„Harpen 1“ v. Ruhrort, 6800 Du. Koßlen Hafenbezirk Nr. 6. Angekommen am 1. Auguſt. Krauth„Sophie“ v. Heilbroun, 1880 Dz. Salz. Hammersdorf„Eliſe“ v. Heilbronn, 1002 Dz. Salz. Senftleber„Chriſtine“ v. Heilbronn, 1516 Di. Salß. Sander„Robert“ v. Dutsburg, 8100 Herrmann„Rheinperle“ v. Speyer, 610 Da. Backſtetn Hafenbezirk Nr. 7. Angekommen am 91. Jult. gerch„Helena“ n. Duisburg, 10 500 Dz. Koßten. Weber„Heleng“ v. Duisburg, 1700 Da. Stückaut. Kirdorf„Hans“ v. Rotterb., 8880 De. Stäckant. Staab„Juwel“ v. Ruhrort, 8080 Dz. oß Galley„Johannes“ v. Ruhrort, 8880 Da. 5 Aberſeeiſche Schiffahrts⸗ Telegramme. Southampton, 1. Aug.(Drahtbericht der Amerikan⸗Line⸗Southampton.) Der Schnelldampfer „St. Paul“ am 25. Juli von New⸗Dork ab, iſt heute nachmittag hier angekommen. New⸗Hork, 2. Aug.(Drahtbericht der Amerikan ginie⸗Southampton.) Der Schnelldampfer„Phila⸗ delphia“ am 26. Juli von Southampton ab, iſt Heute vormittag hier angekommen. Mitgeteilt von der Generalagentur Gundlach u. Bärenklau Nachfolger, Mannbeim, Bahnhofplas 7, Telephon 7215. .—————b....ññññ— Wasserstandsnachriahten v. Monat Aug. e vom Bemorhungen Datum 50„ Abende 6 Ubr Nachm., 2 Uhr Hachm. 2 Uhr Horgens 7 Uhe .-B. 2 Ubr Vorm. 7 Udr Hachm. 2 Uhr Hunaingen“) Kehl. Maxaun MHannhelm Halun Sr=nON „ AD 2828 * 2 Kaud Kölin 8 vom Neckar: Hannhelim.26.09 492 Hellbronn..080 0 970.84 „) WIndstili, helter, + 12. Wasserwärme des Rhelns am 4. Mltgeteſſt von der Bade-Anstaſt 888 n Vorm. 7 Uhr Vorm. 7 Uhr 15 4 80 0. 0 75 15½ f. 19½ C. eopold 8 Anger. 77 821.4 rttrrrrr.tññññññ,,,, iltterungsbeobachtungen d. metsorl. Staton Mannbel Datum Zoſt 55 23 — 114 2¹. 21.0 75⁵.2 15.8 Höchste Temperatur den 1. Aug. 25, 0. Tiefste Temperatu vom.—2. Aug. 15,5 Horgens 7˙⁰ 1 Mittags 2⁰ Abends 85⁰ Horgens 7 —— Wetterausslcht. f. mshrers Tage J. Voraus Auf arund der Depeschen des Beichlt-Wotter-Dlenstes. Helter, warm, schwill, vielfach Gewltter, Bewölkt mit Sonnensoheln, aruokend warm, strionk⸗ Welse dewitter. 5 Warm, Wolklg mit Sonnenschela, sohwöäl. „„ Geſchäftliches. „Mein Kiud will die Flaſche nicht mehr nehmen“, klagt ſo manche Mutter. Da weiß ein Arzt guten Rat, er ſchreibt:„Ich betrachte Kathreiners Malz⸗ kaffee als guten Erſatz, wenn die Zeit kommt, wo Kinder nicht mehr ausſchließlich Milch nehmen wollen, und halte ihn für außerordentlich bekömmlich und vollkommen unſchädlich.“ Und in der Tat, für Kinder iſt Kathreiners Malzkaffee unerſetzlich; er wird von ihnen gern genommen und gut vertragen. Viele Mütter haben ſchon ausprobtert, daß ihre Kinder ſich jedesmal freuen, wenn ſie ihre Flaſche mit Kathreiners Malzkaffee und Milch gefüllt be⸗ kommen, während ſie vorher reine Milch aus der Flaſche abſolut nicht mehr nehmen wollten. Auch in fleberhaften Krankheitsfällen leiſtet Kathreiners Malzkafſee als Zuſatz zur Milch ſehr gute Dienſte. Für Kinder und Erwachſene, für Kranke und Ge⸗ ſunde iſt er ein leicht bekömmliches, nahrhaftes Ge⸗ tränk und ſollte in keinem Haushalt fehlen. 7. Aug.: 8. Aug.; 5. Aug.: Verantwortlicht für Politik: I..: Julius Witte. für Kunst und Feuilleton: Jullus Witte; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung Richard Schönfelder; für Volkswirtschaft und den übrigen redak, Peil i..: Rich. Schönfelder; für den Inseratenteil und Geschäftliches! Frita Joos. Druck und Verlag den Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m, b. H. Direktor I..: Juljus Weber. — gegen Nerpen⸗ und Haut⸗ Nen! Höhenſonnenbaß rarrhei 2 Frebebet l. Lichtheilinſtitut„Elentron“, Hch. Schüffer, Mannheim, nur N 3. — 80³8¹ 3. Telephon 4829. 8 Miontag, den 4. Auguſt 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). Wirsuchen Tabelhatt büdg Aagebote Zum sofortigem Bintritt ältere, tüchtige, AEG Selbstand. arbeitende 7 können Sle stets gute Waren % 2 0 2 Herger Oelegeabeitenl een* . 0 A. EG-Fabrik 155 9 8 . Frankfurt a. M. * reine Wolle engl. Geschmack, 110 em 00 5 Nostümstoffe breit, sonst Meter.50 Mk., jetzt nur I, UU Mx. 10368———— 0— . 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Nachdruck verboten. 82(Fortſetzung.) „Wie verſchieden doch die Auffaſſungen ſind— ich habe eigentlich geglaubt, das Gegenteil rau Aber einerlei nun— jedenfalls rührt es mich, dich ſo beſorgt um mich zu ſehen. Nein wirklich, Bille, und ich bin dir ſo dankbar! Aber nun ſag mir bloß, was ich denn tun ſoll. Erinnerſt du dich noch an das ſonderbare Drama des Herrn von Kleiſt, das wir vor kur⸗ zem in Karlsruhe geleſen haben. Damals haſt du auch gemeint, ſo ein Geſchöpf wie das Heil⸗ bronner Kätchen könnt' es gar nicht geben, und wenn ſolch ein Geſchöpf fich ſchon ſo unwürdig gering halte, dann ſollte man ſie doch wenig⸗ ſtens nicht dramatiſchen Heldin machen. Wohingegen ich die Meinung vertreten habe, es könne vielleicht doch eine Liebe geben, die nichts begehrt; die nur dienen will, die glückſelig iſt in dem Bewußtſein, dem geliebten Mann untertan zu fein, ſelbſt wenn er ſie mißachtet.“ Sybille lachte hart und gezwungen auf. „Nein, Kindchen, nun mußt du dich aber nicht auch noch lächerlich machen. Du, mit deiner kecken, herzhaften Art— und dieſes Kätchen! wäre dazu doch 5 zeſen Herrn von Hauenſtein doch auch wirklich bis zur Selbſtentäußerung liebteſt— und das tuſt du doch gar nicht.“ Lotte ſchickte einen verzückten Blick himmel⸗ wärts, und ein ſchwerer Seufzer entfuhr ihr. Een eacht Shuile wirlie ille wirklich. „Lotte— ich bitte dich, ſei ernſthaft! Nach , 1 8 — — bol. 925 ELklan eruden Ttbachebten fahen deine Gefüble bol. doch vor ein paar Tagen noch ont. cus. 5„Ach, Bille— was können ein paar Tage einden!! „Eine tiefe Wahrheit, gegen die ich nicht ſtrei⸗ ten will. Akſo gerade heraus: Was iſt in dieſen Tagen geſchehend“ 1 „Geſchehen? Lieber Himmel, geſchehen iſt ja ci nichts. Nur geändert hat ſich man⸗ ches. Sieh mal, ich bin mir hier doch eigentlich 95 ganz ſelbſt überlaſſen— o bitte, das ſoll kein — Vorblef für Dich ſein. Ich weiß, wie viel keine Kleinigkeit iſt, in die Verwaltung Deines enormen Beſitzes ein⸗ Du zu tun haſt und daß es Fzudringen. Ich aber bin abſolut frei und ſo hin⸗ Stühle werden gut und billig ge⸗ flochten, dieſelben können ſofort im Hauſe abgeholt werden. Poſtkarte genügt. L. Schmidt, 8 6, 1. 98818 ganz zuhauſe. verfchied. Herrmann, J6, 8, 2. St. zu vermieten. 42614 ontartplatz 4, gut möbl. zu verk. 20368 Tatterſallſtr. 2, 3 St. l. Gut erhalt. Tafelklavier ſchön möbl. Zimmer mit od Zimmer an ſol. Herreu 1. 5 ohnue Penſion zu vm. 20100 zu vermieten. 19895 erbst-Kostüme- u. Blusen zetzt schon enorm billig. Aufgang durch den Hausflur! 1 Treppe Iinks Vis--vis Kaufhaus. * Lalne Schaufensſel —— Privat⸗Penſion, E7,—3 anſtänd. Her⸗ ren können an Mittag⸗ u. Tcuag.Adendfsch w. 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Un⸗ ter dieſer Oberfläche aber doch ſoviel ſtarke Tüch⸗ tigkeit, und in aller Plage doch auch ein Glück, wenn man nur Augen und Sinne hat, es zwi⸗ ſchen der triſten Alltäglichkeit aufzuſpüren. wunderliche fremde Wel t. „Und ſolche Sinne haſt dud“ „Wenn ich ja ſage, dann wirſt du doch wieder nur ſpotten“, ſagte Lotte nun ganz ernſt.„Aber verſuch's nur einmal und ſieh dich ſelbſt um! Du biſt ja die Herrin; biſt den armen Leuten die nächſte Obrigkeit und ſonach ein Stück vom Rheinhäuſerſtr. 12., ſchön möbl. Zim. ſey. Eing. m. Peuſ. ſof. z. verm. 20321 Rich. Wagnerſtr. 22, p. ſchön möbl. Zim. per ſuf. zu vermieten. 42620 auf 1. Sept. zu verm. 42549 Schön möbl. Zimmer zu vermieten mit Aus⸗ ſicht auf den Schloßgarten und Rhein. Näh. 426ʃ6 Rechner, Rheinluſt. kompl. Bett, part. r. 20394 Sybille ſchwieg zunächſt. Es beſchämte ſie ein wenig, daß ſie von allem dem nichts wußte und daß ihre Sorge um das Gut nur dem engen Kreis der inneren Pflichten gegolten hatte. Im übrigen war ſie gerade jetzt nicht geneigt, die Fürſorge Hauenſteins für ihre Untertanen wil⸗ lig anzuerkennen. Das hätte ja gerade noch ge⸗ fehlt, daß ſie in die Bewunderung dieſer gefähr⸗ lichen kleinen Dame eingeſtimmt hätte! Wider⸗ ſprechen aber wollte ſie noch weniger, und ſo half fie ſich zunächſt einmal mit der Frage, die ihr jetzt am meiſten am Herzen lag. „Und Hauenſtein? Er hat doch zum mindeſten nicht den Anſchein, als ſei er allzu heftig in Dich verliebt.“ „Ja, wenn ich das nur ſelbſt wüßte! Es iſt merkwürdig: wenn Du da biſt, gibt er ſich nie ſo frei, als ſonſt—!“ Sybille blieb wie angewurzelt ſtehen. D 2 Abendtiſch teilnehmen. 9 25 2012⁸ 112 1r. 55 Gut püürg 2 Tr. Privatpenſion, pr.„ Mitig.eu. Abend⸗ Mittag⸗ und Abendtiſch. tiſchfür beſſ. Herrn. 42542 H 3. 3 Vrinat penſton Gut. hürgerl. Mittagtiſch 7 Böhles D 1, 2, 2 Tr. Paradel empflihren anerk. vorzügl.—0⁴ Mittagtiſch zu 60 Pfaund P Penſion für beſſ. Abendtiſch zu 40 Pfg. für Herren 20242 beſſ. Herren u. Damen.ss D 4, 11, 3. Stock. Herrn von Hauenſtein— und ich folge dabei nur Deinem Beiſpiel. Was ich vor Dir voraus habe, iſt meine unbedingte Bewunderung ſeiner ſtarken, ſeltenen Perſönlichkeit; ich bin aller⸗ dings nicht ganz ſicher, ob Du mir in aller Stille nicht auch da gefolgt biſt. Und ſonſt? Daß von der Bewunderung zur Liebe nur ein kleiner Schritt iſt, das weiß die Welt, und ich erhebe nicht den Anſpruch, etwas Neues damit geſagt zu haben. Mich verpflichtet das Wort ebenſo⸗ wenig, wie die Bewunderung ſelbſt. Oder hab' ich etwa geſagt, daß ich den einen, den kleinen Schritt zur Liebe auch ſchon getan habed Geſetzt den Fall, Du teilteſt— natürlich in aller Heimlichkeit— meine Bewunderung, ſo hätte ich doch die Genugtuung, Dich durch die gleiche Inſtanz von Hauenſtein getrennt zu ſehen— und dann käme es immer noch darauf an, ob Du den bewußten Schritt zur Liebe nicht am lieben Gott. Da wär's am Ende nicht ſchlimm, wenn du nicht nur wüßteſt, wie viele Menſchen dir untertan ſind— es wäre hübſch und auch ganz nützlich, wenn du nebenbei auch wüßteſt, wie dieſe Menſchen leben.“ „Das iſt ein Vorwurf, den ich nicht verdiene. Du willſt mir auch nur ausweichen, denn mit Hauenſtein hat das alles doch nichts zu tun.“ „Doch, Bille— gerade mit dem, denn im Schickſal deiner Untertanen hab ich Hauenſtein bewundern gelernt, der dieſes Schickſal ſeit vier⸗ zehn Jahren gelenkt hat. Mein Gott, wir ſind auf der endloſen Reiſe hierher doch durch zahl⸗ erklären. „Als ſonſt? Lotte, was ſoll das heißen?“ „Lieber Gott, da gibt es doch nicht viel zu Es iſt doch unvermeidlich, uns auf meinen Streifzügen auch begegnen—“ „Das heißt alſo, Du ſuchſt ihn?!“ Lotte überhörte die Frage mit einem Lächeln. „Und es gibt ſo viel zu fragen, und er iſt immer recht freundlich geweſen— „Ah, das iſt—l Aeh! 10 Alſo, Du läufſt ihm nach. Und weil er freundlich iſt, bildeſt Du Dir ein— ach, es iſt ja zu toll! Soll er meiner Freundin vielleicht unfreundlich begegnen? Und daß wir reiche Dörfer gekommen und haben viel Not und grauenhafte Spuren des Krieges geſehen. Die Wunden haben ja nie aufgehört, zu bluten; die Bauern müſſen fronen und büßen; müſſen ntüſſen Vorſpann und Führerdienſte leiſten, und haben keine Zeit, die Kriegswunden heilen zu laſſen. Dein Koſter⸗ litz aber iſt gut daran. Auch das hat ſeine Not, aber doch nicht viel mehr, als auch zu friedlichen Zeiten. Die Bauern leiſten dir, was ihre Pflicht iſt, und es bleibt ihnen doch immer übrig, was ſie ſelbſt zum Nötigſten brauchen. zahlen und wieder zah len, danken ſie Konrad Hauenſtein. nie ein Herr mit der Fuchtel geweſen; der hat bei aller Strenge ein offenes Herz und tut es not, eine offene Hand. So hat er dir geſunde, tüchtige, dankbare Untertanen erhalten, dem Herrgott zufriedene Menſchen. Schritt iſt mir das offenbar geworden, und nun kann ich 5 anders: 5 dauc 5 wundern, der ſo treu und klug und Menſchlich⸗ wigteft c 12757 8 0i;̃ keit zu verbinden wußte.“ Das hatte ſehr warm⸗ e herzig und ſehr aufrichtig geklungen, und dann kam wieder ein verzückter Augenaufſchlag, der auf die Wirkung berechnet war:„Und von ſol⸗ cher Bewunderung bis zur Dert nichts, herum zu ſtreifen, die A indride eiantaummeln. eimmal nur ein Schritt Liebe iſt doch nun wenn Du fragſt— muß er Dir dann nicht ant⸗ worten. Und nun bildeſt Du Dir ein, daß er Dich lieben könnte! Das Gegenteil wird der Fall ſein— im beſten Fall vielleicht ein Spiel, und dagegen wieder muß ich Dich ſchützen. Er müßte ja kein Mann ſein, wenn er nicht ſähe, wie viel Dir an ihm gelegen iſt, und wenn er das ausnützte— man könnts ihm wahrhaftig nicht verdenken. Und ob es Dich nun kränkt oder nicht— ſolch ein Benehmen muß ich Dir ernſtlich verbieten. Wie weit oder wie eng ich die Grenzen zwiſchen meinen Beamten und mei⸗ nem Hauſe ziehe, wie viel oder wie wenig Re⸗ ſpekt ich fordern will, das muß ich ſelbſt beſtim⸗ men; Du aber gehörſt zu meinem Hauſe und ich muß dringend bitten, daß Du meinen Wil⸗ len reſpektierſt.“ Lotte lachte ſriſch und klingend auf. „Bille, ſüße Bille— wenn Du wüßteſt, wie Du mir ſo gefällſt! Wie alle Hoheit und Un⸗ nahbarkeit von Dir abfällt und nur das Weib aus zornvollen Augen mich anſprüht! Eigent⸗ Und das Der iſt ihnen und Mit jedem mir die Mühe genommen habe, Dich ſoweit zu treiben, und es iſt nur jammerſchade, daß ich allein dieſen wonnevollen Augenblick genießen kann. Im übrigen wollen wir uns das Ge⸗ ſchehene doch einmal ganz ruhig vor Augen Ende noch eher tuſt, als ich. Bleibt noch die Tatſache, daß ich ihn gern ſuche und mir manche Aufklärung bei ihm hole. Aber was iſt denn auffällig daran, daß ich mir Aufklärung einfach da hole, wo ſie zu haben iſt? Und nun die Ko⸗ ketterie als letztes. Die ließe ſich vielleicht durch meine Jugend und durch die Langeweile er⸗ klären. Und mich anzubieten, wie Du's mir geraten haſt. Ei nun, das macht mir wirklich Spaß, und ich kann Dir nicht verſprechen, daß ich das laſſen werde. Vermutlich—“ ſie warf das Köpfchen übermütig zurück und verſchlang die Hände auf dem Rücken—„vermutlich werde ich ſogar erreichen, was ich erreichen will, und ich habe die Zuverſicht, daß Du Dich ſchließlich dabei ſelbſt zufrieden geben wirſt. Und da ich's nun zweckmäßig finde, dieſen intereſſanten Gegenſtand jetzt der weiteren Ausſprache zu ent⸗ ziehen, ſo ſei er Deinem weits an Nachdenken huldvollſt überlaſſen. Gute Nacht!“ Sie warf Sybille übermütig ein paar Kußhände zu. 7185 Nacht, Du liebe, ſüße— dumme Bille, !“ N (Fortſetzung folgt.) anerkannt beste Metalldrahtlampe. Beichhaltiges Lager in allen gangbaren Typen für Engros- und Detail-Verkauf IMI. BopER& Cie..U. it. Installationen gorm. Stotz&& G0., Eet⸗8. m..) 0 4,%— felephon 662, 980 u. 2082 8 5 führen. Ich bemühe mich in Freundlichkeit um „ Haupt-Vertrstang der Osram.-Lamne 3 10. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittaablatt Monkag, den 4. Anguſt 1913. Fsquelle Aaues Schlafdecken, Tischdecken, 200K250 2504350 E 2,—3 gelitten haben, gewähre ich einen 2004275 Reisedecken Stepp- decken, Diwandecken, Bettvorlagen, Felle, Gar⸗ dinen, Leinen-Garnituren, Stores, decken, Läuferstoffe, Linoleum etc. 1— Linoleum-Teppiche ehlerfreie Ware umnd. beste Fahbräikate Erbstüll-Bett- 3004400 werden von 15 Mk. an abgegeben. Alle bei mir gekauften Teppiche werden gewachst, geschrubbt und mit Messing-Eeken verlegt. Billigstes Spezial-Teppich- und Linoleum-Ceschäft M. BRTUMLIK MANNHEIM Eckhaus Planken— Eingang Marktstrasse. Auf alle oben angegebenen Waren, die im Schaufenster Habalt v. 20 200K300 81921 Tel. 6876 Prozent. Umerrich Institut Sigmund MANNHHIM 4 1, 9 Tel. 4742. Besteht geit 1894. Staatl. konzess,. Sexta bis Prima inel. Kleine Klassen. Indiv. Betandlung. 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Er berichtet nun:„In der Nacht wurde ich von meinem Kameraden geweckt, der im Schlaf von einer Schlange gebiſſen worden war. Der jähe Schmerz machte ihn ſofort munter, und er ſah noch etwas Dunkles forthuſchen. Ge⸗ ſicht, Arme und Beine ſchwollen raſch an, und die Schmerzen nahmen derart zu, daß wir klar erkannten, er ſei von einer Schlange gebiſſen worden. Unſere Leute ergingen ſich in einem Schwall von aufgeregten Worten und noch wil⸗ deren Gebärden und es wurde uns klargemacht, was ſofort getan werden mußte. Raſch machte ein alter Hottentott Schnitte in den Arm des Gebiſſenen, und ich ſah ſtaunend, welch dunkle Färbung das Blut ſchon angenommen hatte. In die blutenden Schnitte rieb der Eingeborene mit geſchickter Hand Pulver aus geriebenem Bur⸗ meſterſtein, der am Oranjefluß gefunden und bei den Hottentotten als Gegengift angewendet wird. Mein Kamerad erlebte dieſe Wirkung an ſich ſelber, die Geſchwulſt trat langſam im Ver⸗ lauf von zwei Tagen zurück, wenn auch die Ab⸗ ſchwellung des Geſichts noch acht Tage dauerte. Einige Zeit ſpäter ließen wir uns beide gegen Schlangengift immun machen. Ein alter Hot⸗ tentott, der dieſer Kunſt mächtig iſt, trat an. Wir ſelber ritzten uns gegenſeitig den Arm ein, worauf der Kerl einem jeden ein erbſengroßes Stückchen getrockneter Springſchlange in die kleine Wunde tat. Kurz darauf verſpürten wir im Arm ein heftiges Klopfen, das aber bald vor⸗ überging. Nach einiger Zeit trat noch etwas Reißen im Hinterkopf ein, und damit waren die Nebenerſcheinungen beendet. Die Spring⸗ ſchlange kommt hier ſehr ſelten vor, mehr in Transvaal, ſie iſt 10 bis 15 Zentimeter lang und hat vier Füße. Die Anſichten darüber, ob ſie giftig iſt oder nicht, gehen weit auseinander, aber die Eingeborenen halten ſie für das beſte Gegengift, und ſie haben ſchließlich die Erfah⸗ rung auf ihrer Seite.“ 8 Y 0 J 85. S — Getreue Dienſtboten. Es gab einmal eine Zeit, ſo erzählt melancholiſch ein Mitarbeiter des Secolo XIX., da alle Dienſtboten oder doch die meiſten von ihnen im Durchſchnitt fleißig, ehrlich und anhänglich waren. Damals emp⸗ fand die Magd den Gedanken, irgendeinen Gegenſtand aus dem Beſitze ihrer Herrſchaft ſich anzueignen, wie eine Schmach und einen Wider⸗ ſinn, die Dienſtboten identifizierten ſich in ihren Gefühlen mit ihrer Herrſchaft, fühlten ſich zur Familie gehörig und ſchreckten in Augenblicken der Gefahr ſogar nicht davor zurück, dieſe Treue durch ſchwere perſönliche Opfer, ja durch den Tod zu beſiegeln. In der Schreckenszeit der franzöſiſchen Revolution, in dieſer Blüte⸗ zeit rachgieriger Denunziationen, waren die Angebereien von Dienſtboten eine Seltenheit: und doch wäre es allen rachſüchtigen Gemütern ein Leichtes geweſen, ihre Herrſchaften ins Un⸗ glück zu ſtürzen. Maucher Dienſtbote ſtieg da⸗ mals als Opfer ſeiner Treue aufs Schafott, und in den Jahren 1793 und 1794 allein wurden nicht weniger als 8000 Dienſtmädchen und Die⸗ ner guillotiniert, weil ſie„bei Ariſtokraten ge⸗ dient“ hatten! Auch früher ſchon war opfer⸗ bereite Anhänglichkeit nichts Ungewöhnliches; als Choiſeul in Ungnade fiel und ſeinen Haus⸗ hofmeiſter Leſueur entlaſſen mußte, antwortete Leſueur nur ſchlicht: Herr Herzog, gewiß wer⸗ den Sie auch künftig noch einen Küchenjungen brauchen: geben Sie mir dabei den Vorzug.“ Und ein anderer Diener bot der Herzogin ſeine geſamten Erſparniſſe:„Ich habe ſie in 30jäh⸗ rigem Dienſte bei Ihnen zuſammengeſpart, neh⸗ men Sie das Geld, es gehört Ihnen.“ Gewiß gab es auch damals Ausnahmen, aber ſie beſtä⸗ tigen nur die Regel und laſſen einen trotzdem melancholiſch ſeufzen:„Ach ja, die ſchönen alten Zeiten — Aus der Jugend. Im Litauiſchen, wo die Anwendung des„Altſitzer⸗Pulvers“ und anderer gemütvoller Einrichtungen zur Erleichterung des Ablebens noch ſehr im Schwange iſt, bildet die„Fröhliche Leich“, bei der auch die übliche photographiſche Aufnahme der traurig⸗luſtigen, um die Leiche anmutig gruppierten Trauerge⸗ meinde nicht fehlen darf, einen nicht zu unter⸗ ſchätzenden Beitrag zu den Feſten. Der neu ins Amt getretene Amtsvorſteher eines jener Be⸗ zirke, mit dieſer Volksgepflogenheit noch nicht recht vertraut, hörte zu ſeinem nicht geringen Erſtaunen, daß bei einer ſolchen Leichenfeier auch ausgiebig getanzt worden ſei. Entrüſtet ſtellte er den Gemeindevorſteher, der auch daran teilgenommen hatte, darüber zur Rede und ſchloß mit den Worten:„Ja ſagen Sie mal, wie iſt denn das überhaupt möglich?“ Nachdenklich erwidert ihm der Biedere:„Je, Herr Amts⸗ vorſteher, zuerſt war's 0 GEFEONG A. JASMATZI:-G. DRESDEN nicht gut möglich, als wir aber die Leiche hochkant geſtellt hatten, ging's ganz beauem.“ Ein Bauer beſteigt in Landau den Schnellzug nach Zweibrücken, wird aber, da er nur eine einfache Fahrkarte hat, von dem Schaffner dar⸗ auf aufmerkſam gemacht, daß er Zuſchlag zahlen müſſe, weil der Zug ein Schnellzug wäre. Der Bauer weigert ſich mit den Worten:„Ich zohl kaan Zuſchlag. Fahrt langſamer, ich habb Zeit!“ Mein Freund Chotek macht in Salzburg eine Uebung. Eines Tages befiehlt er ſeinem Bur⸗ ſchen, ihn zu einem Ausmarſch um 7 Uhr zu wecken. Dieſer führt den Befehl aber ſchon um 5 Uhr aus und antwortet auf die erſtaunte mür⸗ riſche Frage ſeines Vorgeſetzten: „Der Herr Feldwebel hat befohlen: Die Offi⸗ ziersbagage fährt um 5 Uhr ab.“ Ein mir bekannter Hamburger Ewerführer⸗ baas, der als großer Don Juäan bekannt iſt, hat von ſeinen Eltern bei der Taufe den ſchönen Vornamen Herkules bekommen. Als ihn ein⸗ mal einer ſeiner Kollegen fragte: „Minſch, wie kummſt Du denn bi ſonn dwat⸗ ſchen Noom?“ Antwortete er: „Tjä, wenn Du dat geern weeten wullt, denn will ick Di dat vertellen—— denn heff ick mi —— wünſcht—— als ick min Amm too ſeen kreeg!“ — Erlauſchtes und Erlebtes wird in folgendem der„Tgl..“ mitgeteilt: Wir ſtanden vor dem gewaltigſten Waſſerfall Noxwegens. Die Waſſer tobten und füllten die Luft mit gewaltigem Brauſen und Schüttern. Wir ſtanden alle in Ehrfurcht vor dieſer unge⸗ heuren Verſchwenderkraft einer genialen Natur. Neben mir ſtand ein junger Kommis aus Berlin. Er ſtaunte wie hingeriſſen mit großen Augen in dieſes donnernde Schauſpiel. Ich freute mich über die offenbar ſtarke Empfäng⸗ lichkeit des jungen Mannes für große Naturein⸗ drücke. Da öffnete er den Mund und rief in den giſchtenden Waſſerfall hinein: „Ha! Immer feſte uff de Weſtel!!“ * Im Speiſeſalon eines Mittelmeerdampfers ſaß mir gegenüber ein Herr aus Bayern, der von allen Gängen, die der Steward ihm reichte, gewaltige Portionen nahm. Nie ließ er, ob⸗ wohl er oft ſchon nach drei Gängen bis oben hin ſatt ſein mußte, eine Schüſſel vorübergehen. Es wurde ihm aber immer ſchwerer. Er hakte ſich allmählich durchgegeſſen, wie man zu ſagen pflegt. Aber dennoch nahm ex nach wie vor große Portionen, mit denen er ſich ehrlich ab⸗ SRGOSSTE DEUTSCHE CISRRRETTENFARBRIHK e ee quälte. Einmal gab's als dritten Gang eint Ragout. Der Herr aus Bayern ſah die Schüſ⸗ ſel zweifelnd an, ſeufzte, gab ſich dann aber einen Ruck und häufte ſeinen Teller voll. „Sie haben wohl keinen rechten Appetit heute?“ fragte ich ihn freundlich. „Ja, ſchaun's,“ ſagte er,„der Geiz iſt ein ver⸗ fluchtes Laſter! Ich bin eigentlich ſatt und außerdem mag ich kein Ragout und ich möcht ganz gern nix nehmen—— aber daun kommt der verfluchte Geiz und man nimmt doch!“ Im Atlantiſchen Ozean hatten wir einen kräf⸗ tigen Sturm zu beſtehen. Man hatte Seekrank⸗ heit und Angſt und in den Unterhaltungen ſpielten Rettungsboot und Rettungsgürtel die Hauptrolle. Später war wieder Sonne und glatte See und alle Geſichter waren hell und froh. Nur Herr Schultze aus Bautzen lief noch immer mit verſtörtem Geſicht über das Promenadendeck und ſtöhnte bisweilen wie ein Menſch, der unter dauernden Angſtzuſtänden lebt. Das wurde be⸗ ſonders ſtark gegen Abend. „Aber was iſt Ihnen denn, Herr Schultze,“ 17 ich ihn.„Es iſt doch jetzt keine Gefahr mehr!“ „Ach du lieber Gott,“ antwortete er kläglich, „nun wird's wieder Nacht, da graut mir vor! Der Rettungsgürtel ſcheuert mir deu ganzen Rücken wund und da kann ich nie ſchlafen.— Und es ſtellte ſich heraus, daß Herr Schultze aus Bautzen noch keine Nacht ohne Ret⸗ tungsgürtel geeehen hatte, Wir hatten an Bord eine ſahr alte Jungfrau aus Sachſen, die mit ihren Ringellocken und ihrem Rieſenpompadour uns allen bald eine vertraute Erſcheinung war. Sie war ſehr gei⸗ zig, und als wir am Schluß der Reiſe in Venedig von Bord gingen, konnte ſich kein Schiffsange⸗ ſtellter eines Trinkgeldes rühmen, das den Be⸗ trag eines Franken überſtieg. Als wir ausgebootet waren, ließ ſie ſich ihre beiden bunt beſtickten Reiſeſäcke vom Matroſen ans Land tragen und entdeckte dann mit Ent⸗ ſetzen, daß ihr Pompadour an Bord geblie⸗ ben war. Der wackere Matroſe mußte mit ihr die lange Strecke zum Schiff hinüber, ſie ſand den Pom⸗ padour und ließ ſich wieder an Land fahren. Um den braven Seemann für dieſe Extrafahrt zu be⸗ lohnen, holte ſie einen Franken aus dem Pom⸗ padour, gab ihn hin und ſagte freundlich: „Hier haben Seſeenen Frang mei Kuter, da genn' Se mir achtzig Fennje drauf nausgebenl!“ Montag, den 4. Auguſt 1913. 12. Seite. General⸗Anzeiger. Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt). e F eedaedewbccmmbnmmomoopald M 1 8 aeganagaaggagggggaggggggagggggaggagngangaggaaagaagaagaaggaagdggaganaangaanagaagagadannaaagdaaaaagagaangaanadaoanaaaagmandaaganmangaaggaampmmaanmmdes eee ſhemacheh„ eeheeeee Unsere Riesen-Vorräte 5 8 geben auch weiterhin die gleichen Vorteile wie zu Beginn der Serien⸗ 8 5— 4 tage] Benutzen Sie im eigenen Interesse diese nur 15 0 selten wiederkehrende uuserer Serientage Einkaufsgelegenheit! übersichtlich dekoriert 5 — — — — — agpapampagapanppagamampgnmggpanggggdnm Aappppdiappoanppppppppdpopaiaaappodaddoudtappppppppadnaatatddtaddppppododdattodaſdamamuimmmdamuun ſcgaggehgaggepgpaggghngagggegangnegapſgge — MANNHEl. 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