t. Wonnement: 70 pfg. monatlich. Bringerlohm 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 pro Quartal. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Zuſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile„beee120 Mk. CTäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Seitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Beilagen: der Stadt Mannheim und Amgebung 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und umgebung kige Telegramm⸗AHdreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Rummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.... 341 Redaktion 377 Exped. u. Verlagsbuchholg, 218 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin — Nr. 361. Mannheim, Donnerstag, e 7. Auguſt 1913. (Mittagsblatt.) Die heutige Mittagsausgabe umfaßzt 12 Seiten. Celegramme. Die wirtſchaftliche Kriegsbereitſchaft. Rh. Berlin, 6. Aug. Durch die Tagespreſſe gehen aufſehenerregende Nachrich⸗ ken über einen angeblich geplanten„wirt⸗ ſchaftlichen Beirat des Kriegs⸗ miniſteriums“, der aus Leitern der Groß⸗ banken zuſammengeſetzt werden und die finan⸗ zielle Kriegsbereitſchaft vorberei⸗ ten ſolle. Dieſen in der Hauptſache unzutreffen ⸗ den Angaben liegen nach unſern Informationen, ſo ſchreibt die Rhein⸗Neckar⸗Korreſpondenz, fol⸗ gende Tatſachen zugrunde: Seit der Marokko⸗Kriſe beſchäftigt man ſich in Induſtriellen⸗, Bank. und auch in Regierungs⸗ Kreiſen ſehr eingehend mit der Frage, durch welche aßnahmen im Falle einer Mobilmachung einer ſchweren Erſchüt⸗ terung unſerer Volkswirtſchaft vorgebeugt werden kann. Dabei handelt es ſich nicht bloß um die ſog„finanzielle Kriegsbereit⸗ ſchaft“, d. h um die Bereitſtellung der für die Kriegführung notwendi⸗ gen Bargeldvorräte, ſondern auch um die Verſorgung der Zivälbevölke⸗ rung mit Nahrungsmitteln, um die Beſchaffung von Arbeits⸗Gelegen⸗ heit, um den Bezug der für die Produktion unentbehrlichen Rohſtoffe und Halbfabrikate und um die Bereitſtellung der zur Entrichtung der Löhne und Gehälter notwendigen Zahlungs⸗ mittel. Das preußiſche Kriegsmini⸗ ſterium hat infolgedeſſen die Linien⸗Kom⸗ mandanturen angewieſen, die Anforderungen des wirtſchaftlichen Verkehrslebens an die Eiſen⸗ bahnen und Waſſerſtraßen dauernd im Auge zu behalten, um auch für den Kriegsfall neben der Wahrung der militäriſchen Intereſſen den Be⸗ dürfniſſen des öffentlichen Verkehrs Rechnung tragen zu können. Zu dieſem Zwecke finden von Zeit zu Zeit Konferenzen der Linien⸗Kom⸗ mandanturen mit hervorragenden Perſönlichkei⸗ ten des praktiſchen Erwerbslebens ſtatt. Doch kommen dafür nicht bloß die Leiter der Groß⸗ banken, ſondern auch Vertreter der Induſtrie, des Handels und der Landwirtſchaft in Betracht; von einem einſeitigen Einfluß des Großkapitals kann daher keinenfalls die Rede ſein. Außerdem iſt für den Mobilmachungsfall die ͤ g von Kriegslombardkaſſen, die ſich bereits in den Jahren 1866 und 1870 gut bewährt haben, in Ausſicht genommen. Dieſe würden gegen Verpfändung von Wert⸗ papieren und Waren— wahrſcheinlich auch von Rohſtoffen, Maſchinen und Gebäuden— Dar⸗ lehen gewähren und zu dieſem Behufe zur Aus⸗ gabe von Darlehenskaſſenſcheinen ermächtigt wer⸗ den. Da dieſe Kaſſenſcheine vom Reiche garan⸗ tiert würden, wären ſie als ein durch genügende Wertobjekte zedecktes Staatspapiergeld zu be⸗ trachten. Dieſe Kaſſen wären daher zweifellos in der Lage, der Induſtrie, dem Handel, der Landwirtſchaft, den Sparkaſſen und den Kredit⸗ genoſſenſchaften in ausreichendem Maße Zah⸗ kungsmittel zur Verfügung zu ſtellen. Ihre Ver⸗ waltung würde ſelbſtverſtändlich der Kontrolle der Reichsbank und damit der Oberauſſicht der Reichskanzlers unterſtellt ſein. Von Leuten, die es wiſſen können, wird ſogar ge⸗ daß dieſe Darlehenskaſſenſcheine ſchon üängſt gedruckt ſind; aller Vorausſicht nach wird burß ihrer in abſehbarer Zeit jedoch nicht be⸗ en. Juwelen im Werte von 700 000 Frs. geſtohlen. Berlin, 7. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Genf wirb telegraphiert: Eine inter⸗ nationale Diebesbande ſucht ſchon längere Zeit die Schweizer Expreßzüge heim. Ihr neueſtes Opfer iſt ein Juwelenreiſender, dem im Ex⸗ breßzuge Genuf Freiburg Vern Lahnnlacken entvendet wurden, Neren Wert ſich auf 700 000 Frs. beläuft. Alle Grenz⸗ ſtationen und die großen Juweliergeſchäfte wur⸗ den von dem Diebſtahl in Kenntnis geſetzt. Der Kaiſer in Swinemünde. * Swinemünde, 6. Aug. Der Kaiſer wurde in Ahlbeck von der Oberin des Kinderheims empfangen; er beſichtigte die Anſtalt, nahm eine Koſtprobe des Eſſens und beſuchte die Sand⸗ burgen der Kinder am Strande. Am Nach⸗ mittag beſuchten die Inſaſſen des Kinderheims auf Befehl des Kaiſers das Schiff„Kolberg“. Zur Frühſtückstafel auf der„Hohenzollern“ war Marinebaurat Dietrich geladen. Heute nach⸗ mittag verlaſſen die Nordlandgäſte die Kaiſer⸗ jacht. Im Laufe des Nachmittags treffen Ge⸗ neraloberſt von Pleſſen und Kriegsminiſter von Falkenhayn hier ein. Heute vor⸗ mittag iſt Flügeladjutant Graf Moltke an⸗ gekommen. Ballin über die deutſche Beteiligung an der Weltausſtellung in San Franeisco. * Hamburg, 6. Aug. In der heutigen Num⸗ mer der Zeitungskorreſpondenz„Hamburger Beiträge“ wird gutachtlich eine Aeuße⸗ rung Ballins über die deutſche Be⸗ teiligung an der Weltausſtel⸗ lung in St. Francisco veröffentlicht. Darin wird mitgeteilt, daß Ballin, obwohl ſonſt ſtets Gegner der Beteiligung an Weltausſtellun⸗ gen, der Anſicht iſt, daß die Beteiligung Deutſch⸗ lands an der Ausſtellung in St. Francisco ſtark im deutſchen Intereſſe liege, weil ſie Gelegenheit gebe, im Zufammenhang mit der Eröffnung des Panamakanals eine wirkſame Propaganda auf dem für die deutſche Induſtrie in Zukunft ſicher ſehr wichtigen Abſatzgebiete an der amerikaniſchen Weſtküſte zu machen. Eine halbe Million Kronen unterſchlagen. * Innsbruck, 6. Aug. Rechnungsrat Frei⸗ herr von Kuhn wurde hier verhaftet wegen Unterſchlagung von einer halben Million Kronen zum Schaden der Alpenländi⸗ ſchen Volksbank, deren Geſchäftsleiter er war. Im Zufammenhang damit wurde der Exbuchhalter der Volksbank und ein Verſiche⸗ rungsbeamter verhaftet. Der Generalſtreik in Mailand. * Mailand, 6. Auguſt. Die Streiklage iſt un⸗ berändert. An verſchiedenen Punkten der Stadt kam es im Laufe des Tages zu Zuſammenſtößen zwiſchen den Ausſtändiſchen und der bewaffneten Markt, beſonders auf dem Markt und am Tieino⸗ tor und vor der Fabrik Baroni, wo die Aufſtän⸗ diſchen mit Steinen warfen und Revolverſchüſſe⸗ abfeuerten. Infanterie und Kavallerie griff ein und zerſtreute die Manifeſtanten. Die rabiaten Ehefrauen. * Bartfeld(Ungarn), 6. Auguſt. Den hier zur Kur weilenden Damen wurde auf Veranlaſſung ihrer Ehemänner verboten, das Spielkaſino zu beſuchen. Als geſtern das Verbot in Kraft treten ſollte, ſtürmte eine große Anzahl Frauen unter ohrenbetäubendem Geſchrei in das Kaſino, aus dem ſie durch die Polizei verdrängt wurden. Falſchſpielerbande verhaftet. * Marienbad, 7. Auguſt. Hier wurde eine in⸗ ternationale Falſchſpielerbande verhaftet. Engliſche Phantaſtereien. O London, 7. Aug.(Von unſ. Lond. Bur.) Was vorauszuſehen war iſt eingetroffen. Wie⸗ derum hat man die fatale Entdeckung gemacht, daß die großen Seemanöver dieſes Jahres, wo. bei es ſich um die Löſung des Problems han⸗ Flotte 75000 Mann an der engliſchen Oſtküſte landen könne, genau ſo von deutſchen Spionen beobachtet wurden, wie die Flotten⸗ übungen in den verfloſſenen Jahren. Dabei trieben die deutſchen die Spionage ganz offen. Denn, wie der„Standard“ ſich ſchreiben läßt, war es der deutſche Kreuzer„Ziethen“ und der deutſche Torpedojäger„D“, die ſich wäh⸗ rend der ganzen Manöver in den engliſchen Ge⸗ wäſſern aufhielten, unter dem Vorwande, die deutſchen Fiſcher beſchützen zu müſſen. Selbſt⸗ verſtändlich ſei es ſchwer, Beweiſe für die Schuld der Offiziere dieſer beiden deutſchen Kriegsſchiffe zu erhalten, aber man bewundere ſie, daß ſie im Intereſſe ihres Vaterlandes ſich der beträchtlichen Gefahr ausſetzten, die mit ihrer Spionagetätigkeit verknüpft war. Vermehrung der engliſchen Luftflotte. OLondon, 7. Aug.(Von unſ. Lond. Bur.) Die Daily Mail erfährt, daß die britiſche Admi⸗ ralität beſchloſſen hat, 10 weitere Lenk⸗ ballons, ferner 200 Waſſerflugma⸗ ſchinen anzuſchaffen und außerdem noch eine Anzahl neuer leichter ſchneller Kreu⸗ zer zu bauen, um die Oſtküſte Englands gegen feindliche Einfälle noch mehr zu ſichern. Entgleiſung. Uhr morgens fällige, aus Jüterbogk kommende Perſonenzug iſt kurz vor dem Hauptbahnhof Rö⸗ derau mit der Maſchine und dem Gepäckwagen entgleiſt. Der Verkehr zwiſchen Berlin und Dresden erlitt dadurch erhebliche Verſpätungen. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen. Der Materialſchaden iſt vermutlich erheblich. Beulenpeſt und Cholera in Tripolis. OLondon, 7. Aug.(Von unſ. Lond. Bur.) Aus Malta wird telegraphiert, daß in Teri⸗ polis die Beulenpeſt ausgebrochen iſt. Die Behürden von Malta haben alle notwen⸗ digen Maßnahmen getroffen, um die Einſchlep⸗ pung der Seuche zu verhindern. Die ſani⸗ tären Zuſtände in Tripolis ſeien über⸗ haupt ſehr ſchlecht. Es heißt, daß vor 2 Tagen die Cholera aus Tripolis nach Malta eingeſchleppt wurde. Die Rebellion in China. * Hongkong, 6. Auguſt. Nach Meldungen aus Kanton iſt vor dem Oſttore eine Schlacht im Gange, an welcher ſich zwei Diviſionen be⸗ teiligen. Dynamit⸗Exploſion in Johannesburg. * Johannesburg, 6. Aug.(Reuter.) Hier ſind verſchiedene Exploſionen vor⸗ gekommen, die auf Dynamit zurückzuführen ſind, das zweifelhafte Elemente beiſeite geſchafft und angehäuft hatten, um es bei neuen Atten⸗ taten zu verwenden. Geſtern Nacht iſt ein verborgener Vorrat von Dynamit in einem uffenen Raum an der Peripherie von Germiſton explodiert. 16 Häuſer wurden zer⸗ ſtört. Die Fenſter vieler Häuſer wurden zer⸗ trümmert. * * München. 6. Aug. Der Magiſtrat be⸗ willigte für die Beſchaffung von Meſotho⸗ rium, dem neuen Krebsheilmittel, 200 000 M. * Metz, 6. Aug. Zu der Blättermeldung über eine Verringerung der Zahl der auf den Thyſſeſchen Werken im Ornetal beſchäftigten Arbeiter wegen Erzmangel erfährt die„C. T..“ von kompeteter Stelle, daß dieſe Angaben unrichtig ſind. Richtig dagegen iſt es, daß das Perſonal reduziert wird, Die Balkanwirren. Friedensſchlußz zwiſchen Kulgarien, Serbien, Griechen⸗ land und Montenegro. * Bukareſt, 6. Aug.(Agence Roumaine.) Der Friede iſt zwiſchen Bulgarien einerſeits und Serbien, Griechenland und Montenegro andererſeits geſchloſſen. Der Friede zwiſchen den vier, ehemals ver⸗ bündeten Balkanſtaaten iſt geſchloſſen. Das iſt die erfreulichſte Meldung, die aus dem, von Kriegsgreueln ſo ſchwer heimgeſuchten Orient zu uns herüber dringt. Noch ſind die einzelnen Bedingungen nicht genau bekannt, doch ſcheint der Abſchluß auf das Drängen Rumäniens da⸗ ſet zuſtande gekommen zu ſein, daß die gegen⸗ eitigen Zugeſtändniſſe in der Hoffnung ge⸗ macht wurden, daß die Großmächte ſpäter die einen oder andern wieder ändern würden. Wie es weiter den Anſchein hat, hat auch Ruß⸗ land in Gemeinſchaft mit Oeſter⸗ reich in letzter Stunde einen Druck auf Serbien und Griechenland dahin ausgeübt, daß den bulgariſchen Forderungen etwas nachgegeben wurde. Wie ſich das Abkommen in Einzelheiten geſtaltet, werden erſt die nächſten Stunden er⸗ kennen laſſen. Doch das eine kann ſchon jetzt Ikgeſagt werden, die ruſſiſche Politik auf Ver⸗ * Röderau, 6. Aug.(Pr.⸗Tel.] Der um.40 einigung aller Balkanſlawen wird auch fernerhin Schiffbruch leiden, denn was die brüderlichen Gegner zum Ausruhen treibt, iſt die gegenſeitige Erſchöpfung. Der Verlauf der Dinge hat aber die allſeitige Unzufriedenheit ſo geſteigert, daß ſie als Stachel im Fleiſche der einzelnen Völker⸗ ſchaften zurück bleiben wird, nach Wiederer⸗ ſtarken der Kräfte ſtets zu neuen Auseinander⸗ ſetzungen herausfordernd. So wird vorausſicht⸗ lich auch fernerhin der Balkan die Quelle ewiger Beunruhigungen bilden. Bis einſtmals das dortige Völker⸗ gemiſch zur Ruhe gekommen ſein wird, wird noch viel Waſſer die Donau herab fließen. Gelöſt iſt noch nicht die Siee betr. Adrianopels. Wenn es in der Macht der Großmächte liegt, was nach den bis⸗ herigen Vorgängen bezweifelt werden muß, nunmehr auch dieſe Frage zum Abſchluß zu bringen, ſo muß es mit allen Mitteln geſchehen, um ein neues Blutvergießen zu vermeiden. Schwer wird die Löſung aber ſein. Die Türkei will anſcheinend nicht nachgeben und ob Bul⸗ garien nicht nochmal verſuchen wird, die Feſtung in ſeinen Beſitz zu bringen, das müſſen die nächſten Stunden lehren. Aus den bisherigen Nachrichten kann man faſt annehmen, daß das gegenſeitige Abſchlachten wieder los geht. Wir laſſen nun die Nachrichten über die Vor⸗ gänge hier folgen: Die Unterzeichnung. * Bukareſt, 6. Aug.(Agence Roumaine.) Die heutige Sitzung der Friedenskonfe⸗ renz dauerte von vier Uhr nachmittags bis acht Uhr abends. Nach langen Beratungen wurde der Frieden im Prinzip abge⸗ ſchloſſen. Die Präliminarien werden mor⸗ gen vormittag 11 Uhr unterzeichnet. Unmittelbar darauf wird ein neuer Waffen⸗ ſtillſtand abgeſchloſſen werden.— Auch die Un⸗ terzeichnung des Demobiliſierungs⸗A b⸗ kommens erfolgt morgen. Die Grundlagen. * Bukareſt, 6. Aug.(Agence Havas.) Der Friede iſt mündlich auf der Grundlage ab⸗ geſchloſſen worden, daß Strumitza an Bulga⸗ rien und Kawalla an Griechenland fallen. Die Meldungen über die letzten Vorverhand⸗ lungen. *London, 6. Aug. Wie Reuter erfährr, erwartet die rumäniſche Regierung, daß das Uebereinkommen zwiſchen den Kriegführenden morgen zum Abſchluß kommt und zwar im Hinblick darauf, daß der Waffenſtill⸗ ſtand nicht über Freitag verlängert werde. Ru⸗ delte, ob es möglich ſei, daß eine feindliche weil mehrere Bauten inzwiſchen fertig geſtellt worden ſind. mänien wird darauf dringen, daß Griechen⸗ land ſeine Anſprüche auf Kawallg 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagsblatt). Donnerstag, den 7. Auguſt 1913. und einen Teil des Hinterlandes aufgibt, ſowie daß Serbien auf Radowiſchte, Strumitza und Kotſchana verzichtet. Ru⸗ mänien iſt der Anſicht, daß jene Anſprüche Bul⸗ garien in einer für Rumänien unerträglichen Weiſe ſchwüchen würden. Die rumäniſche Re⸗ gierung glaubt, daß man morgen zu einem Ein⸗ berſtändnis in dieſem Sinne gelangen werde; wenn nicht, ſo wird Rumänien ein für alle Teile annehmbares Protokoll vorlegen und deſſen Annahme von den Kriegführenden ver⸗ langen. * Bukareſt, 6. Aug. In Bukareſt herrſcht heute die Anſſcht, daß der Friedensſchluß nahe hevorſtehe. Man glaubt, daß Bulgarien heute auf Kawalla verzichten und dafür das Gebiet um Kawalla bekommen wird. Bulgarien ſoll auch Strumitza behal⸗ ten. Die Großmächte werden, wie man hier allgemein annimmt, den Friedensvertrag über⸗ prüſen. Griechenlands Sehnſucht nach Kawalla. * Athen, 6. Auguſt. Die Hoffnung,, daß Kawalla trotz aller gegenteiligen Beſtrebun⸗ gen Griechenland verbleiben wird, ver⸗ ſtärkt ſich. Man glaubt hier nicht, daß eine Einſtimmigkeit der Mächte betreffs Ueberprü⸗ fung des Friedensvertrages wahrſcheinlich iſt. Ins Gewicht fällt auch die Haltung Rumä⸗ miens in dieſer Frage, das ehrlich und loyal auf Seiten der Verbündeten ſteht. Daher dürf⸗ ten die Erklärungen Oeſterreichs und Englands nur bezwecken, Bulgarien eine ſpätere Entſchul⸗ digung für das endgültige Aufgeben von Ka⸗ walla anhandzugeben. Hieſige politiſche Kreiſe weiſen darauf hin, daß außer ethnologiſchen und moraliſchen Er⸗ wägungen auch wirtſchaftliche und finanzielle Gründe Griechenland nötigen, auf dem Beſitz von Kawalla zu behaxren. Wenn das Gleichgewicht der Balkanſtaaten das Prinzip darſtelle, auf Grund deſſen der Friede abge⸗ ſchloſſen werden ſoll, wie könne dieſes für Grie⸗ chenland geſichert werden durch die Abtrennung eines einzigen Gebietes, aus dem es künftig der Hilfsquellen zur Beſtreitung ſeiner neuen Be⸗ Jürfniſſe zu beziehen hofft. Weder Epirus noch die Inſeln, ausgenommen Mitylene noch der übrige Teil von Mazedonien verſprächen bedeu⸗ tende Einnahmen für das griechiſche Budget. Griechenland, ohne Hilfsquellen und ohne die Möglichkeit, eine ſeiner neuen Stellung entſpre⸗ chende Armee zu unterhalten, werde eine untä⸗ tige Maſſe ſein, dazu beſtimmt, das große Finanzproblem fortzuſetzen, dem es vom erſten 1 ſeiner Unabhängigkeit mühſam die Spitze iete. Der Friede zwiſchen Rumänien und Bulgarien definitiv. Bukareſt, 6. Aug. Die offiziöſe„Rou⸗ manie“ meldet: Da Bulgarien alle rumäniſchen Forderungen angenommen hat, wurde der Friede zwiſchen dieſen zwei Völkern definitiv uüßgeſchloſſen. Danew nicht verhaftet. Sofia, 6. Aug.(Agence Bulgare.) Die Nachricht von der Verhaftung des früheren bul⸗ gariſchen Miniſterpräſidenten Dr. Danew ſowie die Gründe, die zur Erklärung dieſer angeb⸗ lichen Verhaftung angeführt worden ſind, be⸗ ruhen auf einer Erfindung. Die Frage von Adrianopel. Enver Bey Kommandant. London, 7. Aug.(Von unſ. Lond. Bur.) Enver Bey iſt zum Kommandanten der türkiſchen Beſatzung von Adrianopel, Fethi Bey zum Oberbefehlshaber der in Kirk⸗Kiliſſe ſtehenden Truppen ernannt worden. Die Türken geben Adrianopel nicht her. OLondon, 7. Aug.(Von unſ. Lond. Bur.) Der Korreſpondent der„Daily Mail“ in Kon⸗ ſtantinopel telegraphiert ſeinem Blatte, daß in den türkiſchen offiziellen Kreiſen mit aller Be⸗ ſtimmtheit erklärt wird, daß die Türken Adrianopel nicht wieder hergeben werden und ſich einem Verſuch Bulgariens, ſich mit Waffengewalt in den Beſitz des Platzes zu ſetzen, ebenfalls mit Waffengewalt widerſetzen werden. Neue Kämpfe. *Sofia, 6. Aug. Geſtern war aus der Richtung Adrianopel⸗Kütſchük⸗Wak Geſchütz⸗ donner vernehmbar. Die Türken brachen das Lager im Oſten von Muſtapha Paſcha ab. * * Bukareſt, 6. Aug. Die rumäni⸗ ſchen Delegierten verlangten von den griechiſchen und ſerbiſchen Delegierten, daß den Armunen auf griechiſchem und ſerbiſchem Gebiet die gleichen Rechte eingeräumt werden, wie ſie ihnen von den Bul⸗ garen zugeſagt worden ſeien. Die Befeſtigung der Bermudas⸗Inſeln als Antwort auf die Ueber⸗ treibung der Monroe⸗Doktrin. Man ſchreibt uns aus Berlin: Die Nordamerikaner haben je länger je mehr der Monroe⸗Doktrin eine immer weitere Aus⸗ dehnung zu geben verſucht. Dieſe Doktrin wird von ihnen heute ſo aufgefaßt, daß nicht etwa nur europäiſche Mächte keinen neuen Landbeſitz in Amerika erwerben dürfen, ſondern daß erſtens kein europäiſcher Staat bei irgend einem Kon⸗ flikt mit amerikaniſchen Staaten ſoll ſelbſtändig vorgehen dürfen und daß zweitens bei allen amerikaniſchen Schwierigkeiten oder überhaupt bei allen neuauftauchenden amerikaniſchen Fra⸗ gen die Vereinigten Staaten die Entſcheidung Über das, was zu geſchehen hat oder nicht, in der Hand haben ſollen. Es ſei nur auf einige Beiſpiele für dieſe ledig⸗ lich auf die Intereſſen der Alleinherrſchaft der Vereinigten Staaten zugeſchnittene Auslegung der Monroe⸗Doktrin hingewieſen. Man erinnert ſich, welches Geſchrei in Amerika entſtand, als vor etwa zehn Jahren Deutſchland Miene machte, auf die zahlloſen Frechheiten des Herrn Caſtros von Venezuela eine gebührende Ant⸗ wort zu geben. Um ein Beiſpiel aus aller⸗ jüngſter Zeit anzuführen, ſo bemühen ſich die Vereinigten Staaten unter Berufung auf die Monroe⸗Doktrin die Möglichkeit zu hintertrei⸗ ben, daß eine Anſiedlung japaniſcher Auswan⸗ derer in großem Maßſtabe in Mexilo ſtattfindet. An ſich hat zweifellos Mexiko das Recht, inner⸗ halb ſeiner Grenzen anzuſiedeln, wen immer es will. Wenn es ſelbſt keine Gefahren für ſeine Selbſtändigkeit von der Anſiedlung zahlreicher Japaner oder Italiener oder ſonſt Wacher fremd⸗ ländiſcher Staatsangehöriger erblickt, ſo geht das im übrigen niemand was an— einigten Staaten nicht. Dieſe aber faſſen eben die Monroe⸗Doktrin ſo auf, als ob ſie der Vor⸗ mund über ganz Amerika und über die euro⸗ päiſchen Staaten obendarein wären, ſoweit dieſe Intereſſen in Amerika haben. Je näher der Panama⸗Kanal ſeiner Vollendung entgegengeht, deſto nervöſer ſind die Nordamerikaner in dieſer Hinſicht geworden und deſto eifriger ſind ſie be⸗ müht, ganz Amerika, beſonders die an den Panama⸗Kanal angrenzenden mittelamerikani⸗ ſchen Staaten unter ihre Fuchtel zu bringen. Da iſt es denn begreiflich, daß ſie die von den Engländern geplante Befeſtigung der Bermudas⸗ Inſeln als einen Schlag ins Geſicht empfinden, denn die Engländer ſagen damit klar und deut⸗ lich: Wir ſind noch da und wir ſind auch ein amerikaniſcher Staat! Das zu ſagen und dar⸗ nach zu handeln iſt allerdings das gute Recht der Engländer, denn ſie ſind in der Tat ein amerika⸗ niſcher Staat. Sie beſitzen das rieſige Kanada, ſie beſitzen eine ſo wichtige und wertvolle Inſel wie Jamaika, ſie beſitzen durch Britiſch⸗Hondu⸗ ras Intereſſen in Mittelamerika und durch Britiſ ch⸗Guineg britiſche Intereſſe an der Nord⸗ auch die Ver⸗ einige Tatſachen ſonen küſte von Südamerika. Sie haben alſo im Norden, in der Mitte und im Süden des ameri⸗ kaniſchen Kontinents unbeſtreitbar große terri⸗ toriale und wirtſchaftliche Intereſſen. Da iſt es denn eine durchaus gegebene Sache, daß ſie die Bermudas⸗Inſeln befeſtigen, umſomehr, als deren geographiſche Lage ſie vorzüglich geeignet macht, raſch überallhin, wo etwa die britiſchen territorialen Intereſſen bedroht ſein ſollten, eine Flotte auslaufen zu laſſen. Mit ihren zahl⸗ reichen Korallenriffen ſind die Bermudas⸗Inſeln ein umſo beſſerer Stützpunkt, als die engliſche Flotte jederzeit leicht auslaufen, eine feindliche, die mit den Gewäſſern nicht ganz vertraut iſt und keinen Lotſen findet, aber nicht einlaufen kann. Es ſind jetzt volle hundert Jahre her, ſeit die Vereinigten Staaten und Großbritannien zum letzten Male die Waffen gekreuzt haben. Wäh⸗ rend des Sezeſſionskrieges u. noch am Ende des vorigen Jahrhunderts unter der Präſidentſchaft von Cleveland kam es zwar wiederholt zu ſchwe⸗ ren Reibungen zwiſchen beiden Staaten, aber doch niemals zum Kriege ſelbſt. Auch jetzt denkt Großbritannien ſicher nicht daran, früher oder ſpäter einmal einen Krieg mit Nordamerika vom Zaune zu brechen. Das Beiſpiel aber von Mexiko, wo jetzt eben die Vereinigten Staaten den Mexikanern dreinreden wollen, ob ſie Japa⸗ ner anſiedeln dürfen oder nicht, muß Großbritan⸗ nien begreiflicherweiſe ſtutzig machen. Es könnte ebenſogut einmal einem amerikaniſchen Präſi⸗ denten oder dem amerikaniſchen Kongreß ein⸗ fallen, Großbritannien vorzuſchreiben, was es in Kanada oder in Britiſch⸗Honduras oder Bri⸗ tiſch⸗Guinea oder ſonſtwo tun darf oder nicht. Damit es nicht erſt zu einem ſolchen Verſuche kommt, iſt es zweifellos ganz angebracht, wenn eine ſtarke britiſche Flotte im amerikaniſchen Teile des Atlontiſchen Ozeans den Amerikanern zeigt, daß ſie noch nicht allein über die Neue Welt verfügen. Damit aber wird nicht nur den britiſchen In⸗ tereſſen gedient, ſondern unzweifelhaft auch denen aller europäiſchen Mächte. Denn auch die anderen Großmächte, beiſpielsweiſe auch Deutſch⸗ land, haben in Amerika ſehr weſentliche Inter⸗ eſſen, wenn auch nicht territorialer und politi⸗ ſcher, ſo doch wirtſchaftlicher Natur. Dieſe In⸗ tereſſen aber ausſchließlich unter die Vormund⸗ ſchaft und das Wohlwollen der Vereinigten Staaten zu ſtellen, ſcheint durchaus nicht wünſchenswert. Politfsche Aebersieht. »Mannheim, den 7. Auguſt 1918. Etmas nom Einfluß des Alkohols. Ueber den Einfluß des Alkoholgenuſſes auf die Häufigkeit und die Erſcheinungsformen des Verbrechens enthält die„Bayeriſche Juſtiz⸗ ſtatiſtik für das Jahr 1911“ wieder Angaben auf Grund der amtlichen Ermittlungen, denen entnommen werden mögen. Es ſind im Jahre 1911 in Bayern 7551(im Vor⸗ jahre 8674) Verurteilungen wegen Verbrechen und Vergehen gegen Reichsgeſetze— mit Aus⸗ ſchluß der Vorſchriften über die Erhebung öffentlicher Abgaben und Gefälle— rechtskräf⸗ tig geworden, bei denen die ſtrafbare Hand⸗ lung im Zuſtand der Trunkenheit verübt wor⸗ den war, außerdem noch 144(190) Verurteilun⸗ gen, bei denen die ſtrafbare Handlung auf ge⸗ wohnheitsmäßigen Alkoholgenuß zurückzu⸗ führen war. Von dieſen insgeſamt 7695(t. V. 8864) verur⸗ teilten Perſonen waren 38(28) weiblichen Ge⸗ ſchlechts; 178(166) ſtanden bei Begehung der Straftat im Alter von unter 18 Jahren. 2333 (2925) Perſonen= 30,3(33,0) Proz. waren ver⸗ heiratet oder verwitwet und 30(24) 0,4(0,3) Prozent geſchieden. Die von den 7695(8864) verurteilten Per⸗ begangenen ſtrafbaren Handlungen be⸗ liefen ſich im ganzen auf 8571(10 042). Davon betrafen u. a. 3119(5006) Fälle= 36,4(50,0) Proz. gefährliche Körperverletzungen, ferner 1175 (896) 13,7(3,9) Proz. einfache, 11(37) 0,1 (0,4) Proz. ſchwere und 40(42) 0,5(0,4) Proz. fahrläſſige Körperverletzungen. In weiteren 667(769) Fällen 7,9(7,8) Proz. handelt es ſich um Drohung, in 1051(1206)= 12,3(12,1) Prozent um Beleidigung, in 510(531)= 5,9 (5,3) Proz. um Hausfriedensbruch, in 651 (717)= 7,6(,) Proz. um Sachbeſchädigung und in 609(626) Fällen= 7,1(6,2) Proz. um Widerſtand gegen die Staatsgewalt. Fälle, in denen der Täter nicht beſtraft werden konnte, weil er ſich bei Begehung der Tat infolge der Trunkenheit in einem Zuſtand der Bewußtloſig⸗ keit befunden hatte, die ſeine freie Willensbe⸗ ſtimmung ausſchloß, wurden 130(150) ermittelt, Die dreijährige Dienſtzeit in Frankreich. Die Annahme der dreijährigen Dienſtzeit im franzöſiſchen Senat haben wir geſtern bereits gemeldet. Ueber die Verhandlungen über die Einſtellung der Zwanzigjährigen wird nun folgendes berichtet: Bei Erörterung des Artikels über die Ein⸗ ſtellung der Zwanzigjährigen erklärte Cle⸗ menceau, er ſei für die Einſtellung, aber er glaube, die Frage ſei nicht genügend ſtudiert. Die Verwaltung werde nicht Zeit haben, die hygieniſchen Maßregeln zu ergreifen, welche der Geſundheitsdienſt für nötig halte. Die Regie⸗ rung nehme die Einſtellung der Zwanzigjäh⸗ rigen nicht aus militäriſchen, ſondern aus poli⸗ tiſchen Gründen vor. Er ſagte weiter: Die Vorfälle, die ſich ereigneten, haben nicht die Be⸗ deutung, die man ihnen zugeſchrieben hat. Die Aufſäſſigen wurden zur Genugtuung aller Franzoſen beſtraft.(Beifall.) Man darf nicht in Frankreich und außerhalb Frankreichs den Eindruck erwecken, als ob die Regierung nicht imſtande ſei, einer Revolte die Spitze zu bieten. Sie erweckten den Eindruck der Schwäche. Das iſt peinlich, die Zwanzigjährigen einzuſtellen, um den Jahrgang 1910 entlaſſen zu können (Beifall links.) Er lobte die Regierung dafür, daß ſie die Abſicht gehabt habe, dieſen Jahrgang zurückzubehalten und fügte hinzu: Wir müſſen aber folgerichtig bleiben, jetzt werden wir z wei Rekrutenjahrgänge, aber ungenü⸗ gende Cadres für ſie haben, ſo daß eine gleichzeitige Ausbildung unmöglich iſt. So iſt der von General Pau nötig erklärte innere Zu⸗ ſammenhang der Armee gefährdet. Man gibt zu, daß es eine gefährliche Uebergangszeit iſt, behauptet aber, daß die Deutſchen in derſelben Lage ſeien. Ich ſage nein, denn Deutſchland hat die dreijährige Dienſtzeit bei der Kavallerie und Artillerie, und zieht im Winter Reſerven ein, es hat zwei Armeekorps mehr. Wir kön nen im Augenblick weder das neun zehnte noch die Kolonialarmee mobil machen. Ich verkenne niemandes Patriotismus, aber man beweiſt den Patriotis, mus nicht nur in der Stunde, wo die Kanonen donnern. Neben dem Patriotismus derer, die gegen den Feind ziehen, gibt es einen verborgenen, aber wichtigen Patriotismus derjenigen, die nicht für unvollkommene Geſetze ſtimmen und nicht ſich in Abenteuer ſtürzen wollen. Und es heißt in Abenteuer ſtürzen, wenn man ein impro⸗ viſiertes Militärgeſetz annimmt. Wenn es wahr iſt, daß es gefährlich iſt, zwei nicht ausgebildete Jahresklaſſen zu haben, ſo muß eben die Jahresklaſſe 1910 zurückbehalten werden. Die Lage in Europa iſt noch nicht ſicher. Der Geſetzentwurf iſt nicht zu⸗ ſammenhängend genug. Wir ſtimmen ihm im Prinzip zu; aber ſagen Sie, was Sie denken, nicht, was man von Ihnen zu denken verlangt, (Lebhafter Beifall auf der Linken.) Der Miniſterpräſident erwiderte Cle⸗ menceau, er habe recht mit der Erklärung, daß in einer ſolchen Frage die geſetzgebenden Kör⸗ perſchaften nicht den politiſchen Motiven nach⸗ geben dürften, doch, fügte Barthou hinzu, das Geſetz iſt nicht improviſtert, wenn es das Ergeb⸗ nis der Prüfung der Kammer iſt. Wenn dil Feuilleton. Der Frankfurter Fürſtentag. [Ein Bild aus der Zeit vor 50 Jahren.) Am 2. Auguſt 1863 ſaß Bismarck in Gaſtein an der tiefen Schlucht der Ache unter den Tannen. Unter ihm befand ſich ein Meiſenneſt, und mit der Uhr in der Hand beobachtete er, wie oft in der Minute der Vogel ſeinen Jungen eine Raupe zu⸗ ktrug. Während deſſen bemerkte er, daß auf der andern Seite der Schlucht, auf der Schillerhöhe, König Wilhelm allein auf einer Bank ſaß und als er endlich nach Hauſe ging, fand er dort ein Brief⸗ chen Seiner Majeſtät, das ihn nach der Schiller⸗ höhe beſtellte; der König wollte ſich mit ihm über den Beſuch des Kaiſers von Oeſterreich beſprechen, der ihm eben gemeldet war. Als Bismarck nun' in das königliche Quartier eilte, hatte die Unter⸗ redung der beiden hohen Herren bereits ſtattge⸗ funden.„Wenn ich mich weniger lange bei der Naturbetrachtung aufgehalten und den König frü⸗ ber geſehen hätte, ſo wäre der erſte Eindruck, den die Eröffnungen des Kaifers auf den König ge⸗ macht haben, vielleicht ein anderer geweſen.“ Kaiſer Franz Joſef hatte dem König ſeine Ab⸗ ſicht mitgeteilt, auf den 16. Auguſt alle deutſchen Fürſten nach Frankfurt a. M. zu laden zu perſön⸗ licher Beratung und Entſcheidung über eine neue deutſche Bundesverfaſſung Es war der letzte Ver⸗ ſuch Oeſterreichs, entſcheidend in die Geſtaltung der deutſchen Frage einzugreifen und von ſich aus eine ihm günſtige Reform in Anregung zu brin⸗ gen. Bismarck, ſeit kurzem Miniſterpräſident, hatte ſich in unendliche Schwierigkeiten geſtürzt, und ſo ſchien denn den öſterreichiſchen Diplomaten bei der Unpopularität der preußiſchen Regierung im eigenen Lande, bei ihrem Hader mit den Mik⸗ telſtaaten und ihrem geſpannten Verhältnis mit Frankreich und England der Augenblick gekom⸗ men, in dem der Kaiſer an die Spitze der deutſchen Fürſten treten und ſie zu einheitlichem Handeln fortreißen konnte. Lange war bereits der Gedanke eines ſolchen Fürſtentages erwogen worden. Eine Denkſchrift des nach der Wiener Oktober⸗Revolu⸗ tion zum Tode verurteilten, dann begnadigten und erſt kürzlich aus Amerika zurückgekehrten Julius Fröbel von 1861 bot die Grundlige, auf der der einflußreiche Erbprinz von Thurn und Tagpis, der Schwager des Kaiſers, den Plan wieder auf⸗ nahm. Franz Joſef war Feuer und Flamme für dieſe Idee, als Nachfolger der römiſchen Kaiſer in Frankfurt über die Zukunft Deutſchlands zu entſcheiden; ohne ſeine Miniſter zu befragen, nahm er die Sache allein in die Hand, und als er König Wilhelm in den erſten Auguſttagen für die Ange⸗ legenheit zu gewinnen ſuchte, waren die Einladun⸗ gen ſchon ergangen; am Abend des 3. Auguſt über⸗ reichte ein kaiſerlicher Adjutant dem preußiſchen König die amtliche, vom 31. Juli datierte Einla⸗ dung zum Fürſtentag. Die Schwierigkeiten, die Franz Joſef mit jugend⸗ lichem Eifer durch ſein verſönliches Geſpräch mit dem König zu überwinden hoffte und die gewiegte Diplomaten, wie ſein Miniſter Rechberg, für höchſt bedenklich anſahen, lagen hauptſächlich bei Preußen und waren da wieder in einem einzigen Manne verkörpert: in Bismarck. Seit der neue Miniſterpräſident nach ſeiner berühmten Unter⸗ redung mit dem öſterreichiſchen Geſandten Karolyi dem Staat jenen kühnen Rat gegeben hatte,„ſei⸗ enen Schwerpunkt nach Ofen zu verlegen“, hatte er bewieſen, daß er wohl als einziger den Gegen⸗ ſatz zwiſchen Preußen und Oeſterreich in ſeiner ganzen Bedeutung erkannt; ihn anders als durch den Krieg zu löſen, ſchien ihm eine mathematiſche Unmöglichkeit.“ Er wußte, daß Oeſterreich nie und nimmer ohne Preußens Zuſtimmung einen Reformplan im Deutſchen Reiche durchführen könne, und ſo ſetzte er denn alles daran, um den König zur Ablehnung der Einladung zu veran⸗ laſſen. Das wurde ihm nicht leicht, denn das Herz des Königs nahm Anteil an der großartigen Ver⸗ ſammlung, von der er ſich ſelbſt zwar fernhielt, die ſich aber nun bald in der alten Kaiſerſtadt ent⸗ faltete. Glänzend empfangen, hielt der Kaiſer am 16. Auguſt ſeinen Einzug. Von Geſchützſalven und Glockengeläute begrüßt, ſcharten ſich um ihn die deutſchen Fürſten, die alle kamen, mit Ausnahme von Anhalt, Bernburg, Lippe und Holſtein. Durch die geſchmückten Straßen ging die kaiſerliche Auf⸗ fahrt, von unendlichem Jubel umtoſt. Der alte Kaiſer Rotbart ſchien aus der Gruft des Kyffhäu⸗ ſers heraufgeſtiegen zu ſein. Allgemein hoffte man, daß auch der König von Preußen noch kom⸗ men werde. Vier Könige umſtanden den Kaiſer, als er am 17. Auguſt mit ſchlicht wirkungsvoller Anſprache den Fürſtentag eröffnete. Sein ruhig feſtes Auftreten riß auch Widerſtrebende mit fort, und der öſterreichiſche Reformentwurf wurde ſo⸗ gleich angenommen. Nur eins fehlte zu der allge⸗ meinen Begeiſterung und Freude: die Zuſtim⸗ mung Preußens. König Johann von Sachſen wurde an König Wilhelm nach Baden abgeſchickt, um ihn zum Beitritt zu bewegen. König Wilhelm ſchwankte.„Dreißig Fürſten als Einlader, ein König als Kabinettskurier, wie kann man da ab⸗ lehnen?“ rief er mehrmals aus. Aber Bismarck ſtemmte ſich mit der ganzen Macht ſeiner Perſön⸗ lichkeit dagegen. Allein ſtand er gegen alle die andern Einflüſſe, die von dem König verlangten, daß er durch ſeine Teilnahme ſeinen guten Wil⸗ len zur deutſchen Einigung bekunde. Unbeugſam hielt er an dem Grundſatz feſt, den er dem König ſtets angeraten: niemals dürfe ſich Preußen am Bundestage majoriſieren laſſen. Was hatte 68 für einen Sinn, wenn ſich der öſterreichiſche Kai⸗ ſer„von weißgekleideten Fürſten empfangen ließ?“ Was ſollten die ſchönen Reden und Entwürfe? Nur„Blut und Eiſen“ konnten nach dem Glau⸗ ben des gewaltigen Mannes die deutſchen Stämme zur Einheit zuſammenſchweißen. Eine furchtbare Spannung entluß ſich zwiſchen König Wilhelm und ſeinem erſten Diener in jener Nacht des 19. Auguſt, als der Sachſenkönig auf Erhörung drängte. Erſt um Mitternacht unter⸗ ſchrieb der König die Abſage an König Johann⸗ „Als ich den Könia berließ. berichtet Bismarck, 8 Donnerstag, den 7. Auguſt 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagsblatt). 3. Seite. Einſtellung der Zwanzigjährigen ein Abentener on iſt, weshalb ſtimmen Sie zus Die Regierun 0z. fordert vom Senat die Annahme der Einſtellung 175 der Zwanzigjährigen ſchon in dieſem Jahre; „1 aber zwiſchen der Einſtellung der Zwanzigjäh⸗ 03. rigen und der Entlaſſung der Jahresklaſſe 1910 ren beſteht nicht, wie Clemenceau glaubt, das Ver⸗ es hältnis von dem Mittel zum Zweck, ſondern „1) von Urſache zur Wirkung. Die Regierung er⸗ 5,9 klärt niemals, daß die Jahresklaſſe 1910 ein 651 Jahr zurückbehalten würde, ſie ſetzte keine Zeit⸗ emg dauer feſt. Die Regierung kapitulierte nicht. um Die Einſtellung der Zwanzigjährigen iſt parla⸗ in mentariſchen Urſprungs. Die Frage wurde vor tte, den Ereigniſſen in Toul und Belfort aufge⸗ der worfen. Es iſt aber ungerecht, zu behaupten, ig⸗ daß die Meutereien irgendwie gerechtfertigt be⸗ ſeien. Die Regierung iſt vor dem Parlament elt. verantwortlich, nicht vor der Armee. Barthou fuhr fort: Die Meutereien, die eine Er⸗ n hebung gegen die Souveränität und das Land darſtellten, könnten nicht gedul⸗ det werden.(Beifall.) Er erklärte, wie die Regierung dazu gekommen ſei, die Einſtellung der Zwanzigjährigen anzunehmen, welche die beiden zuſtändigen Geſundheitsbehörden, vorbe⸗ haltlich gewiſſer Garantien, billigten. Schon jetzt ſeien hygieniſche Maßregeln für die Ein⸗ ſtellung im November angeordnet. Man müſſe die Einſtellung ſchon dies Jahv annehmen oder ganz verwerfen. Man müſſe außerdem den neuen Zuſtrom der Kapitulanten ausnutzen. Deutſchland erreiche im November nicht alle dem neuen Geſetz entſprechenden Truppen⸗ ſtärken. Uebrigens geſtatte der Artikel 33. des Geſetzes von 1905 im Falle einer kritiſchen äußeren Lage die Wiedereinberufung des zuletzt entlaſſenen Jahrganges. Das vorgeſchlagene Geſetz diene nicht Abenteuern, ſondern der not⸗ wendigen unaufſchiebbaren Verteidigung des Landes. Die Zurückverweiſung des Geſetzent⸗ wurfes an die Kammer ſei nicht denkbar, denn dann würde das Geſetz nicht rechtzeitig verab⸗ ſchiedet.(Beifall.) Nach kurzer Erwiderung Clemenceaus folgte die gemeldete Abſtimmung. Paris, 6. Aug. Der Senat nahm heute en, nachmittag den Artikel an, der beſtimmt, daß die Jahresklaſſe 1913 in der zweiten ür, Hälfte des November eingeſtellt werden ing loll. 5 ſen— eE1 242 10 Badiſche Politit. iſt Karlsruhe, 6. Aug. Der Präſident des Zu⸗ Cvangeliſchen Oberkirchenrats OD⸗Helbing hat ibt heute einen mehrwöchigen Urlaub angetreten. iſt, Baden⸗Baden, 6. Auguſt. Der bis⸗ ben herige Landtagsabgeordnete F. F. Geppert ind in Kappelwindeck bei Bühl wurde zum Vorſitzen⸗ ie den des Kreisausſchuſſes Baden an Stelle des 5 verſtorbenen Prälaten Dr. Lender gewählt. n 5 555 ee Die badiſchen Tandtags⸗ 88 wahlen. (Bruchſal, 6. Aug. Eine letzter Tage hier abgehaltene Verſammlung der Vertrauensmänner des Deutſch⸗Nationalen Handlungs⸗ gehilfen⸗Verbandes nahm folgende Ent⸗ ſchließung an:„Die in Bruchſal tagende Ver⸗ trauensmännerverſammlung des Deutſch⸗Natlo⸗ nalen Handlungsgehilfen⸗Verbandes richtet an die bürgerlichen Parteien des badiſchen Landes das dringende Erſuchen, bei den kommenden Land⸗ tagswahlen Angeſtellte in ausſichtsreichen Wahl⸗ kreiſen aufzuſtellen. Die Aufgaben des neuen badiſchen Landtages, beſonders die wünſchens⸗ werte Regelung der Steuerfrage rechtfertigen dieſe Bitte.“ Dieſe Entſchließung iſt bereits den Vorſtänden der bürgerlichen Parteien zugeſtellt worden. Aus Stadt und Land. Maunheim, den 7. Auguſt 1913. * In den Ruheſtand verſetzt wurde der Di⸗ annheim, Geh. Regierungsrat Auguſt Brecht, auf ſein Anſuchen wegen vorgerückten Alters unter An⸗ erkennung ſeiner langjährigen treugeleiſteten Oberregierungsrat auf den 1. Oktober 1913. Herr Brecht, 1842 zu Waldfiſchbach(Pfalz) ge⸗ boren, wurde 1866 Rechtspraktikant, 1869 Re⸗ ferendär, 1871 Amtmann in Heidelberg, 1874 Amtsvorſtand in Meßkirch, 1876 in Eppingen, 1878 Oberamtmann, 1883 in Ettenheim, 1890 in Adelsheim, 1894 in Schwetzingen, 1900 Geh. Regierungsrat und im gleichen Jahre Vor⸗ ſitzender des Schiedsgerichts für Arbeiterver⸗ ſicherung in Mannheim. Herr Brecht, der auch Inhaber verſchiedener Ordens⸗Auszeichnungen iſt, zählt zu den angeſehenſten Mitbürgern. Möge ihm ein noch recht langer Lebensabend in beſchaulicher Muße beſchieden ſein! *Der erſte Entwurf zum künftigen Winter⸗ fahrplan 1913⸗14 der Kgl. Preußiſchen und Großh. Heſſiſchen Eiſenbahndirektion Mainz iſt erſchie⸗ nen und kann auf dem Bureau der Handelskam⸗ mer während der Geſchäftsſtunden von Intereſſen⸗ ten eingeſehen werden. * Der Reiſeverkehr hat jetzt ſeinen Höheſtand erreicht. Seit Montag verkehren täglich gutbe⸗ ſetzte Ferienſonderzüge die badiſchen Strecken, ſo am Montag ein Ferienſonderzug Metz und Straß⸗ burg—München, vorgeſtern und geſtern Sonder⸗ züge von den Rheinlanden über Mannheim nach Baſel, Konſtanz und Schaffhauſen und geſtern ein ſolcher von der Pfalz(Ludwigshafen und Saar⸗ brücken) nach München. * Buffalo Bill im Konkurs. Aus Denver in Colorado wird gemeldet, daß„Buffalo Bills“ auch in Deutſchland wohlbekanntes Zirkus⸗ unternehmen, die„Wild⸗Weſt⸗Schau“, im Kon kurs iſt, und daß der alte Pfadfin⸗ der und Indianerkämpfer, der in den letzten Monaten ſchon ſehr kränkelte, ſich auf ſeiner Farm in Wyoming nach 41jfähriger Reiſetätig⸗ keit zur Ruhe ſetzen will. Colonel William F. Cody, der in letzter Zeit oft mit dem gleich⸗ namigen engliſchen Aviatiker verwechſelt wurde, wurde 1846 im Scott County⸗Jowa geboren und bereiſte ſeit 1883 mit ſeiner„Wild⸗Weſt⸗ Schau“ die Welt. Vorher war er lange Jahre hindurch ein berühmter Kundſchafter bei den Truppen„Uncle Sams“ und durfte ſich rüh⸗ men, an mehr Kämpfen gegen die Indianer teilgenommen zu haben als irgendein anderer lebender Weißer. In der Indianerſchlacht bei Indian Creek tötete er u. a. den berüchtigten Cheyenne⸗Häuptling„Gelbe Hand“ nach einem erbitterten Zweikampf und erbeutete perſönlich die jetzt in einem Newyorker Muſeum ausge⸗ ſtellten zahlreichen Skalptrophäen dieſes wag⸗ halſtigen Apachenführers. Um das Jahr 1867 ging Colonel Cody mit der Kanſas Pacific Bahn einen Kontrakt ein, in dem er die ge⸗ ſamte Fleiſchlieferung für die am Bau der Bahn beſchäftigtene Arbeiter übernahm. Zu dieſem Zweck erlegte er in achtzehn Monaten nicht weniger als 4280 Biſons. Dieſe nach deutſchen Begriffen allerdings wenig weidmänniſche Tat trug dann in der Folge dem Helden unzähliger Indianergeſchichten für die Jugend den Namen „Buffalo Bill“ ein, den Cooperes idealer ge⸗ ſinnter„Lederſtruſtmpf“ wohl wenig geſchätzt haben würde. *Hyteldiebſtahl. Am 17. Juli wurden in Wies⸗ haden in einem Hotel folgende Gegenſtände entwen⸗ det: 1. ein gold. Damenring mit 5 großen Diamanten Wert: 1700: 2. ein gold. Ring, Wert: 400; 3. ein gold, Damenring mit 2 Diamanten u. drei Smarag⸗ den, Wert: 600 J; 4. ein gold. Damenring mit einem Diamanten und einer Perle, Wert: 1800 J; 5. ein gold. Damenring mit 2 Diamanten, welche neben⸗ einander ſtehen, Wert: 1600 ½/; 6. ein Marquisring, in der Mitte des Vierecks ein großer Diamant, um dieſen nach den Seiten zu immer kleiner werdende Diamanten, Wert: 2000 4; 7. eine Diamantbroſche aus Platin in Sternform, in der Mitte ein großer Diamant, umgeben mit 5 oder 6 kleineren Dlaman⸗ ten, die übrige Fläche iſt ebenfalls mit kleineren Dia⸗ manten beſetzt, an jeder Spitze der Broſche befindet ſich eine Perle, Wert: 2000 4; 8. eine Diamantbroſche in Halbmondform, in der Mitte ein großer Diamant, um bieſen 15 bis 16 kleinere Diamanten, Wert: 800.J; 9. eine Diamantbroſche mit Saphieren und Diaman⸗ ten beſetzt, Wert: 500; 10. eine Broſche in Stab⸗ form, beſetzt mit einem Türkis und Perlen, Wert: 60 4½, 11. eine kleine gold. Halskette mit einem Pen⸗ dant, beſetzt mit mehreren Diamanten, welche in einer großen birnenförmigen Perle endigen, Wert: 600 ½; 12. eine Broſche, Wert: 520; 13. ein gold, Glieder⸗ armbanb, ein Zentimeter breit, der Beſatz in Huf⸗ 2 Dienſte und unter Verleihung des Titels Geh. 8 Sternen beſetzt, jeder Stern hat in der Mitte einen Diamanten, um dieſen herum kleine Perlen, Wert: 560 ½ 17. eine Herrenuhr, Deckel mit Perlmutter⸗ beleg, Wert: 60%„% Um Fahndung erſucht die Kriminalpolizei. * Mutmaßliches Wetter am Freitag und Sams⸗ tag. Der Luftwirbel iſt jetzt, nachdem er wieder⸗ holt Gewitter gebracht hat, nach Oſten abgezogen. Auf ſeiner Rückſeite haben wir, obgleich der Hoch⸗ druck von der Nordſeite einen Ausläufer vor⸗ ſchiebt, noch veränderliches Wetter zu gewärtigen. Für Freitag und Samstag iſt deshalb noch kurze Trübung, dann aber aufheiterndes und wieder warmes Wetter zu erwarten. * Eröffnung des Korſo⸗Automaten. In unſerer haſtenden Zeit, in der immer mehr der engliſche Wahlſpruch„Zeit iſt Geld“ zur Geltung gelangt, ſind die Automatenreſtaurants zu einem Bedürf⸗ nis geworden. Den hier bereits beſtehenden hat ſich geſtern ein neuer zugeſellt: der Korſo⸗ Automat im Hotel Viktoria in O 6, 7. In⸗ haberin des neuen Automatenreſtaurants iſt die Automaten⸗Reſtaurant⸗Geſellſchaft m. b..mit dem Sitz in Karlsruhe. Die ſehr leiſtungsfähige, mit einem hohen Betriebskapital ausgeſtattete Geſellſchaft beſitzt 17 Geſchäfte in Mannheim, Karlsruhe, Stuttgart, München, Würzburg und Erfurt. In Mannheim gehören ihr außer dem Korſo⸗Automatenreſtaurant das Badenia⸗ und Hanſa⸗Automaten⸗Reſtaurant, ſowie das Germania⸗Automatenreſtaurant, das ſich ſeither in O 3(Planken) befand, wegen Beſitzwechſel des Hauſes aber ausziehen mußte und in einigen Tagen in den Räumen des che⸗ maligen Café Waldbauer in der Breitenſtraße wieder eröffnet wird. Das neue Korſo⸗Auto⸗ maten⸗Reſtaurant hat eine ſehr elegante Ausſtat⸗ tung erhalten. Obwohl von den Räumlichkeiten die Ecke abgetrennt und zu einem Schirmgeſchäft (Filiale der Fa. Joh. Spieß u. Co. Gießen) aus⸗ gebaut wurde, haben es die Architekten Marx u. Wagner, denen der Umbau übertragen wurde, verſtanden, durch geſchickte Raumaus⸗ nützung den Platzverluſt auszugleichen. Bei der Ausſtattung des Reſtaurants wurde das Haupt⸗ gewicht auf vornehme Eleganz gelegt. Beſonders apart nimmt ſich die Bekleidung des unteren Teils der Wände mit buntem Marmor aus, zu dem gut die dunkelgehaltene Holzverkleidung paßt. Der Marmor wurde von dem Marmorwerk Offenau geliefert, während ſämtliche Schreinerarbeiten von der Fa. Karl Zeyer u. Co, mit der ge⸗ wohnten Gediegenheit ausgeführt wurden. Das Reſtaurant beſitzt 32 Aparate, die die Speiſen und Getränke in reicher Auswahl ſpenden. Auch das elegante Buffet iſt reich ausgeſtattet. Eine be⸗ ſondere Anziehungskraft dürfte der vor dem einen Schaufenſter ausgeſtellte prägnierte braune Bär ausüben. Er ſtammt aus dem Münchner Zoblo⸗ giſchen Garten und wurde mit einem Mechanis⸗ mus berſehen, ſodaß er den Rachen öffnen, den Kopf drehen und,— was die Hauptſache iſt—, brummen kann. Wir zweifeln nicht daran, daß⸗ das Reſtaurant, das von Herrn Heid, ſeit⸗ heriger Geſchäftsführer des Germania⸗Automaten, geleitet wird, ſchon allein wegen ſeiner günſtigenLage 1einer der Hauptverkehrsſtraßen ſtark frequen⸗ tiert werden wird, andererſeits aber auch deshalb, weil die Beſitzerin dafür bekannt iſt, daß ſie nur prima Speiſen und Getränke abgibt, Vergnügungen. Italieuiſche Nacht im Friedrichspark. Veran⸗ laßt durch die an den beiden letzten Sountagen über⸗ aus ſtark beſuchten Veranſtaltungen, Schlachtenmuſik und bengaliſche Beleuchtung, iſt von der Parkverwal⸗ tung für kommenden Sonntag eine Ita⸗ lieniſche Nacht geplant. Diesmal wird es ſich hauptſächlich um Konturenbeleuchtung handeln, die ſich beſonders ſchöͤn am Weiher, durch die Wieder⸗ ſpiegelung im Waſſer, ausnimmt. Auch ſei noch er⸗ wähnt, daß heute Donnerstag abend die Grenadierkapelle vor dem Abmarſch zum Truppen⸗ 15 1 ihr letztes Konzert für Streich⸗ nuſik Dnn eine gold. Handtaſche in Sackform, kann mittelſt einer gold. Kette zuſammengezogen werden, 20 bis 30 Zentimeter groß, Wert: 1000„, 15. ein Halsband, Perlenimitation, einreihig, 40 Zentim. lang, Wert: 40 16. ein Kollier, 50 Zeutim. lang, Mittelſtück mit U * Rheinluſt. Heute abend findet von 8 Uhr al fideler Bierabend bei feenhafter Gartenbe⸗ leuchtung ſtatt. Die Konzertmuſik wird von det Bandoneonkapelle Eintracht ausgeführt Ein Beſuch dürfte ſich ſehr empfehlen, zumal ein ähnliches Konzert am letzten Dienstag allgemeinen Beifall erzielt hat. Café Dunkel. Heute Donnerstag abend ver⸗ anſtaltet Herr Direktor Max Jankowski wieder einen Spezialabend, und zwar kommt diesmal Deutſchlands populärſter Operetten⸗Komponiſt, Paul Lincke, zu Gehör. Aus dem reichhaltigen, nur die beſten Kompoſitionen enthaltenden Programm wollen wir hier nur„Im Reiche des Indra“,„Walzer⸗ rauſch“ und„Nakiris Hochzeit“ erwähnen. Bei den bekannten vorzüglichen Leiſtungen des Orcheſters ver⸗ ſpricht auch dieſer Abend ein äußerſt genußreicher zu werden. * Die Feſtſpiele im Zirkus Althoff werden hier ebenſo wie in allen übrigen Städten wo der Zirkus gaſtiert hat, das allgemeine Stadt⸗ geſpräch bilden, denn das Unternehmen iſt von einer achtunggebietenden Größe und Güte. Seine aktuellen Senſationsnummern, die als wirkliche Schlager bezeichnet zu werden ver⸗ dienen und vollſtändig neu für hier ſowie für überall ſind, können als Piccen von höchſter Vollendung gelten. Die mit allem Komfort der Neuzeit ausgeſtatteten Rieſenzelte ſind mit guter Ventilation verſehen und bieten einen ange⸗ nehmen Aufenthalt. Auf einen Maſſenbeſuch rechnend, hat ſich die Direktion entſchloſſen, niedere Eintrittspreiſe zu erheben, damit auch jedem Minderbemittelten der Genuß einer Vorſtellung des beſtrenommierten Unter⸗ nehmens vergönnt ſein kann. Billette zu Kaſſen⸗ preiſen ſind im Vorverkauf im Zigarxrengeſchäft von Auguſt Kremer, Paradeplatz, Telefon 514 erhältlich.— Näheres betr. Eintrittspreiſe iſt aus dem heutigen Inſerat zu erſehen. Aus dem Großherzogtum. *Ladenburg, 5. Aug. Am Freitag ver⸗ gangener Woche kam der im hieſigen Elektrizi⸗ tätswerke bei der Oberrheiniſchen Eiſenbahn⸗ Geſellſchaft angeſtellte Ingenieur Dilling mit ſeinem Motorrad in der Nähe des Eiſenbahnvia⸗ dukts bei der Fabrik Hemmer zu Fall und erlitt ſchwere Verletzungen durch ſtarke Haut⸗ abſchürfungen am Kopf und an der Seite, welche beſonders durch den Umſtand hervorgerufen wur⸗ den, daß D. einige Meter weit geſchleift wurde. Der Zuſtand des Verunglückten hat ſich in⸗ zwiſchen ſehr gebeſſert. Reilingen, 5. Aug. Unter dem Ver⸗ dacht des Meineides wurde ein 19 Jahre altes Dienſtmädchen von hier ſowie ein 20 Jahre alter Zigarrenmacher verhaftet. Beide ſollen ſich in einem vor einiger Zeit ſtatt⸗ gehabten Alimentationsprozeß des Meineids ſchuldig gemacht haben. (Heidelberg, 4. Aug. Die Bohrungen nach Thermalwaſſer auf dem alten Ze⸗ mentwerksplatz werden in den nächſten Tagen begonnen werden. Der etwa 20 Meter hohe hölzerne Bohrturm iſt bereits erſtellt. Die Bohrarbeit iſt einer norddeutſchen Firma über⸗ tragen. Liefert der erſte Verſuch kein Ergeb⸗ nis, ſo werden lt.„Heidelb. Ztg.“ die Verſuche an drei weiteren Stellen, an denen werfungen der Erdrinde vermutet, fortgeſe DSchön au, 4. Aug. Geſtern nachm Uhr fand in dem Gartenſaale des Gaſthau „zum Löfden“ hier eine Bezirksverſar lung der Gewerbe⸗ und Handwer vereinigungen ſtatt, dienſehr zal beſucht war. Aus Heidelberg waren etwa 25 ſonen anweſend. Herr Handwerkskammerſekt Haußer aus Mannheim hielt einen vo⸗ lichen Vortrag über:„Neue Bahnen f die Entwicklung des Handwerk an welchen ſich eine ſehr rege Diskuſſion ſchloß, bei der ſich insbeſondere die Herren O dorf, Bardes und Willi⸗Heidelberg, Laie Leimen, Mathes⸗Kirchheim, Stumpf⸗Schbz beteiligten. Die Ausführungen des Rednei fanden allſeitige Zuſtimmung. Die nächſte Be⸗ zirksverſammlung ſoll in Doſſenheim ſtatkfinde *Großſachſen, 6. Aug. Die Inſtallation arbeiten für die elektriſchen Lichtanl gen auf dem hieſigen Main⸗Neckarba hof ſind beendet. Mit dem alsbald vor ſich gehe den Anſchluß an die Hauptleitung wird dann llen Bahnhöfen der l „waren wir beide infolge der nervöſen Spannung der Situation krankhaft erſchöpft.“ Die mühſam zurückgehaltene Leidenſchaft des Miniſters entlud ſich beim Verlaſſen des Zimmers, indem er die Klinke von der Tür abbrach, und als er dann die ablehnende Mitteilung gemacht hatte, ſchuf er ſei⸗ ner Erregung dadurch Luft, daß er ein Service mit Gläſern vom Tiſch ſtieß und in tauſend Scher⸗ ben zerſchmetterte.„Jetzt iſt mir wieder wohl!“ ſagte er dann aufatmend zu dem Adjutanten. Die hochaufjubelnde Begeiſterung des Fürſtentages aber zerrann jäh vor dieſem eiſernen Willen in nichts. Oeſterreich mußte ohne die Unterſtützung Preußens ſeine Reformpläne aufgeben. Die Hohentwielſpiele in Singen. In dem ſauberen kleinen Städtchen Singen, das bisher nur durch den prachtvollen Hohentwiel und durch die— Maggifabrik bemerkenswert war, pulſiert jetzt alle Sonntage ein ganz erſtaunlicher Fremdenſtrom. Die„Hohentwielſpiele“ verdienen wirklich das lebhafteſte Intereſſe, das ihnen nicht nur von den Anwohnern der Gegend entgegenge⸗ bracht wird. Es werden drei verſchiedene Stücke geſpielt. Ein kleines Erinnerungsbild aus den Freiheitskriegen—„Die Lützowerin, eine Konzeſſton an die moderne Dichtung: Gerhart Hauptmanns„Verſunkene Glockel. Den ſtärkſten Eindruck macht aber der in ewiger Ju⸗ gendfriſche erſtrahlende„Wilhelm Tell chillers. Für die Hauptrollen wurden Berufs⸗ enen Ern ſchauſpieler gewonnen, von d ſt Wahrmann vom Deſſauer Hoftheater beſonders zu erwähnen iſt. Erſtaunlich iſt, was an Beweglichkeit und Indivi⸗ dualiſierung in die Statiſtenmaſſen gebracht wurde, die von Männern und Frauen aus dem Hegau geſtellt wurden. Wenn auch der techniſche Apparat etwas primitiv war, ſo muß man doch ſeine Exaktheit und ſein tadelloſes Funktionieren anerkennen. Oberregiſſeur Böttcher vom Stadt⸗ theater in Freiburg i. B. hat die Oberleitung mit Geſchick und Geſchmack durchgeführt. Sein Publi⸗ kum iſt aber auch dankbar, und die Beifallsſalven am Schluſſe der Vorſtellungen entſchädigen die Darſteller veichlich für die gehabten Mühen. Wahr⸗ lich in keinem Hoftheater wird von einem ſorg⸗ fältig einſtudierten geſchulten Enſemble eine ſolche Begeiſterung erweckt. Und wenn z. B. end⸗ lich der Landvogt Geßler von Tells Pfeil durch⸗ bohrt vom Pferde herabſtürzt— und er tut dies wirklich, ohne änaſtliche Gebärde und lange Vor⸗ bereitungen Rudolfs von Harras— dann löſt ſich manche beklemmte Bruſt im Zuſchauerraum und toſender Jubel aus tauſenden von Kehlen löſt ſich. Was alle dieſe Feſtvorführungen von dem gewöhn⸗ lichen Theaterbetrieb unterſcheidet, das iſt eben dieſe echte warme Begeiſterung und Naivität im Publikum. Die Leute fühlen und leben eben wirk⸗ lich in dem Dargeſtellten. Sie ſind eins mit den Perſonen auf der Bühne: die Vorgänge dort oben ſind ihnen Wirklichkeit. Wir haben ja dieſes Jahr freilich eine ganze Reihe ſolcher Spiele, wo ein ches Feſt gibt. Künſtleriſch? O nein, gewiß iſt es keine Kunſt. Abenr es kann zu einer Regeneration der Kunſt auf volkstümli⸗ cher Grundlage führen. Was die Hohentwiel⸗ ſpiele von anderen derartigen Unternehmungen unterſcheidet, das iſt vor allem das ungeheuere Wagnis, wirkliche Dramen mit ſchwierigen künſt⸗ leriſchen und techniſchen Forderungen aufführen zu wollen. Denn die Selzacher Paſſion z. B. be⸗ ſteht ja doch nur eigentlich aus einer Reihe von lebenden Bildern, in denen einige wenige belang⸗ loſe Worte geſprochen werden. Eine Aufführung der„Verſunkenen Glocke“ Hauptmanns ſtellt aber mit ihrer edlen Versdramatik ziemlich bedeutende ſprachliche Anforderungen an alle Darſteller. Die Akuſtik der Feſtſpielhalle iſt auch nicht beſonders günſtig. Sehenswert iſt aber dieſer gewaltige Feſpielbau, der über 4000 Perſonen bequem faſ⸗ ſen kann. Er erhebt ſich auf einer kleinen Anhöhe gegenüber der gewaltigen Feſtungsruine des Hohentwiel, ſelbſt im Stile einer Burg gehalten, mit Erkern und Türmen, mit Mauern und Tor und Zugbrücke bewahrt. Betritt man durch die Türen in den klobigen Mauern den Zuſchauer⸗ raum, ſo hat man eine ungeheuere, weite, gedeckte Halle vor ſich. Man hat die Anhöhe geſchickt be⸗ nutzt, ſodaß der feſtgeſtampfte Erbboden der Halle auch im Innern ziemlich ſteil und ohne Treppen anſteigt. Dadurch hat man auch von dem fernſten Platze aus einen überraſchend ungehemmten Blick auf die Bühne. Die Innendekoration der Halle ſtellt einen Burghof dar und der einzige vorhan⸗ kleiner Bruchteil des Volkes ſeinen Mitbürgern der Burggemächer. Bei der Szenerie iſt Saaldekoration geſchickt mitbenutzt worde⸗ die Anteilnahme des Publikums durch der Spielenden erheblich geſteigert wurde. Reinhardtſche Problem von der Vereinigu Bühne mit dem Zuſchauerraum hat hier ebenſo glückliche wie natürliche Löſung ge en Die Pauſen, die bei ſolchen Aufführungen gewöh lich eine erſchreckende Länge haben, ſind au Mindeſtmaß zurückgeführt und werben noch muſikaliſche Darbietungen verkürzt. Ein B dieſer eigenartigen Feſtſpiele kann nur empfohlen werden. Doch ſehe man ſich bezüglich der Eiſen⸗ bahnverbindungen beizeiten vor. Die Züge hab ausnahmslos alle Verſpätungen. Und es handelt ſich um die durch ihre Schnelligkeitsrekorde be⸗ rühmten badiſchen Eiſenbahnen. Fritz Simon. Kunſt, Wiſſenſchaft u. Leben. Operettenvorſtellungen des Dresdener Reſidenz⸗ theaters im Roſengarten. Heute wird die Poſſe„Filmzauber“ zum 10 und vorausſichtlich letzten Male aufgeführt. Die urgelungene Poſſe kann jedenfalls nur noch ein⸗ mal als Volksvorſtellung zu Einheitspreiſen ge⸗ geben werden. Die Hauptrollen ſind in der be⸗ kannten vortrefflichen Weiſe beſetzt. Da Herr Gähd ſein Gaſtſpiel beendet hat, ſo wird He Hanſchmann die Rolle des Käſebier ſpielen er übrigens am vergangenen Sonntag de dene Rang bildet eine ringsum laufende Galerie kum ſehr gur gefallen hat. 4. Sei.e die Petroleumlampe verſchwunden ſein. Die Ein⸗ führung von elektriſchem Licht in Dienſtwohnun⸗ gen der Beamten wird aber wohl erſt im Som⸗ mer 1914 zugehen, da das Betiriebsamt in Darm⸗ ſtadt erklärt, die nötigen Mittel von 270 Mark noch nicht verfügbar(10) zu haben. * Karlsruhe, 5, Auguſt. Die 0 preiſe ſind in hieſiger Stadt ſeit Anfang dieſe Monats abermals weſentlich in die Höh gegangen. Das Ochſenfleiſch koſtet jetzt im allgemeinen per Pfund 1 Mark, Schoß.10., Mittelſtück vom Schoß.20., Lummel mit Knochen.20., Rindfleiſch ſteht im allgemeinen auf 96 Pfg., Lummel mit Knochen.20 Mark, Kuhfleiſch 80 Pfg., Schweinefleiſch 1., Koteletts ohne Beilage.20 M. Der Aufſchlag bedeutet alſo beim Ochſen⸗, Rind⸗ und Schweinefleiſch per Pfund 4 Pfg., bei den Koteletts ſogar um 10 Pfennig. * Pforzheim, 5. Auguſt. Der geheimnis⸗ volle Vorfall, der ſich am Sonntag früh im Erz⸗ kopfwald zugetragen hat, iſt nun aufgeklärt. Der Schneider Trangott Schatz iſt nicht, wie man zu⸗ erſt vermutete, beim Wildern von ſeinen Beglei⸗ tern, ſondern von einem Dritten verſehent⸗ lich angeſchoſſen worden, dem Jagdpäch⸗ ter Kuhn, der ſich geſtern ſelbſt der Polizei ſtellte. Er iſt, wie er angibt, der Meinung ge⸗ weſen, einen Rehbock angeſchoſſen zu haben. Der heutige Polißeiberich! meldet: Die beiden Fabrik⸗ nachtwächter Max Stieler und Paul Dieter, welche im Verdacht ſtanden, den Schatz auf dem Erzkopf angeſchoſſen und verletzt zu haben, wur⸗ den bereits aus der Haft entlaſſen. Dagegen wurde durch die Kriminalpolizei der ledige 38 Jahrs alte Theodor Kuhn von Gmünd, hier wohnhaft, als der richtige Täter ermittelt und verhaftet. Außerdem wurde der Jagdhüter Ar⸗ thur Ruf, der in Begleitung des Kuhn war, feſt⸗ genommen. Es ſteht feſt, daß Kuhn einen Schuß abgefenert und den Schatz getroffen hat, ohne ſich porher überzeugt zu haben, daß er ein Wild vor iſich habe. Die Feſtnahme Rufs erfolgte wegen Verdachts der Begünſtigung. Wie der„Pforzh. Anz.“ noch erfährt, iſt Schatz nicht von einem ein⸗ zelnen Rehpoſten getroffen worden, ſondern von etwa 20 großen Haſenſchroten. Von dieſen wurde ein Schrot bei der Operation entfernt, die an⸗ deren ſitzen noch an ungefährlicheren Stellen im Körper. Die Därme ſind an etwa 10 Stellen genäht worden. Schatz iſt immer noch nicht außer Lebensgefahr, doch iſt ſeine Befinden heute etwas beſſer als geſtern. 5. Konſtanz, 6. Aug. In dem Befinden des Oberbürgermeiſters Dr. Weber iſt eine er⸗ freuliche Wendung zum Beſſeren eingetreten. Nach der Magenblutung am Samstag folgte eine 34. ſtündige Bewußtloſigkeit: während dieſer Zeit haben die Aerzte den Kranken aufgegeben. Dann aber kehrte das Bewußtſein auf kurze Zeit zurück, während welcher Zeit der Kranke etwas Nahrung zu ſich nahm. Der ärztliche Krankheitsbericht lautete dann, daß bei der guten Herztätigkeit eine ſchwache Hoffnung auf Erhaltung des Lebens und Geneſung beſtehe. Heute früh kehrte nun nach einer ruhig durchſchlafenen Nacht das Bewußtſein völlig zurück; auch Nahrung berlangte der Kranke. Der ärztliche Krankheitsbericht lautete heute mor⸗ gen, daß die Funktion der Organe ausreichend ſei, ſo daß man mit einer Wiederherſtellung des Kranken lallerdings erſt nach mehreren Wochen) rechnen könne. Großherzogin Luiſe bon Baden, die ſich täglich nach dem Befin⸗ den des Kranken erkundigt hatte, ſtattete am 4. Auguſt der Gattin des Oberbürgermeiſters ihren Beſuch ab. Und auch der Großherzog wünſcht: dem Kranken telegraphiſch gute Beſſerung.— Morgen iſt der Tag, an dem vor 25 Jahren der Kranke zum Oberbürgermeiſter der Stadt gewählt wurde. Anfang September ſoll eine ſtädtiſche Feier den Jubilar ehren, vielleicht kann der allſeits beliebte Kranke dieſen Tag doch noch etwas mitfeiern.— Dr. Weber iſt am 27. September 1850 in Freiburg geboren; im Jahre 1878 wurde er Rechtspraktikant, 1876 Referendär, 1879 Amtmann in Mannbeim 1888 Ami⸗ Fleiſch⸗ 8 E General⸗Anzeige⸗ Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagsblatt). Donnerstag, den 7. Auguſt 1913. mann in Heidelberg, 1874 Oberamtmann und Amtsvorſtand in Schönau i.., 1887 Amtsvor⸗ ſtand in Donaueſchingen und am 7. Auguſt 1888 wurde er zum Oberbürgermeiſter von Konſtanz gewählt. Damals hatte Konſtanz etwa 15 500 Einwohner, heute annähernd das Doppelte. Un⸗ ter Dr. Webers Leituns wurde Konſtanz eine Großſtadt im Kleinen, eine Fremdenſtadt und was das Wichtigſte iſt: eine Schulſtadt: denn während dieſer 25 Jahre wurden in Konſtanz etwa 3½ Millionen Mark für Schulneubauten verausgabt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. §8 Neuſtadt a.., 4. Aug. Mit dem Dienſtjubiläum der Oberſchweſter Marie war heute verbunden das 25jährige Be⸗ ſtehen der prot. Diakoniſſenſtation. Von dem Mutterhauſe in Speyer war aus dieſem Anlaß Herr Profeſſor Krieg und die Vorſteherin des Mutterhauſes erſchienen. Stadt⸗ pfarrer Fickeiſen gratulierte namens des Diako⸗ niſſenvereins der Oberin und überreichte ein Geldgeſchenk zur Verfügung der Oberin für wohltätige Zwecke.— Am Ende des Hauber⸗ weges, deſſen ſchattenſpendende Platanen einen herrlichen Spazierweg nach dem Schön⸗ tal gewähren, wird eine Unterkunfts⸗ halle mit einem Koſtenaufwand von 1400 Mk. errichtet. Zum Zwecke der Renovierung einzel⸗ ner Partien an der Wolfsburg wird der Verſchönerungsverein eine Eingabe an die Re⸗ gierung richten mit der Bitte um einen Zuſchuß. *Landau, 4. Aug. Geſtern abend verſetzte im Verlaufe eines Wirtshausſtreites, wie der „Rheinpf.“ meldet, an der Türe der Gambri⸗ nushalle der Schieferdecker Ewald Sauck von Swinemünde dem Soldaten Karl Hein von Maudach(1. Kompagnie des 23. Inf.⸗Regts.), der von außen die Türe zuhielt, von rückwärts einen wuchtigen Stich mit einem feſtſtehenden Meſſer in den Rücken. Der Schwerverletzte zog ſein Seitengewehr und verfolgte den Täter, bis er zuſammenbrach. Nach Anlegung eines Not⸗ verbandes wurde er in das Garniſonslazarett gebracht. Die Verletzungen ſind lebensgefähr⸗ lich. Der Täter iſt verhaftet. Diedesfeld, 1. Aug. Die Familie des Schneidermeiſters Valentin Reis hatte am Mittwoch ein dreifaches Jubelfeſt. Albert Reis, der Sohn, als Prieſter am Sonntag im Bam⸗ berg geweiht, hat ſeine erſte hl. Meſſe in der hieſigen katholiſchen Kirche geleſen. Sämtliche Straßen waren reichlich beflaggt. Am ſelben Tage feierten auch die Eltern des Primizianten ihre ſilberne Hochzeit und die Groß⸗ eltern ihregoldene Hochzeit. 85 Frankfurt, 5. Auguſt. Erſt im Frühling dieſes Jahres waren die Druckereibeſitzer O ſt e r und Münch der Polizei ins Garn gegangen, weil ſie ein internationales Wettbureau allergrößten Stiles betrieben hatten, deſſen Umſätze die hohe Summe von 1 Million er⸗ reichten. Das Verfahren gegen die unkonzeſſio⸗ nierten Bankhalter ſchwebt noch, da es einen er⸗ heblichen Umfang annimmt. Trotzdem blieben die beiden bei dem einmal gewählten Metier und er⸗ zielten nach wie vor ihren Lebensunterhalt haupt⸗ ſächlich aus ihrem Wektgeſchäft. Die Polizei war ſchon einige Zeit den Druckern auf der Spur, und beobachtete aufs genaueſte das Treiben der bei⸗ den. Geſtern war es nun ſo weit, daß die Krimi⸗ nalpolizei zufaſſen konnte, wobei ſie feſtſtellte, daß der Betrieb des Geſchäfts in ganz ähnlicher Weiſe geleitet wurde wie damals. Der 38jährige Buch⸗ drucker Arthur Münch aus Sonnenberg und der 43jährige Buchdrucker Adam Oſter aus Frank⸗ furt, die der Firma den Namen Oſter u. Münch gaben, fungierten als die Unternehmer, die ver⸗ ſchiedene Schlepper für den Außendienſt anſtellten, denen wieder Unterſchlepper zur Seite ſtanden. Dieſe Funktionäre ſuchten verſchiedene Wirtſchaf⸗ ten auf, nahmen Wetten an und begaben ſich dann in ein im Zentrum der Stadt gelegenes großes Reſtaurant, wo Oſter und Münch diesmal ihr Hauptbureau aufgeſchlagen hatten. Die Un⸗ ternehmer bergüteten ihren Angeſtellten 5 Pro⸗ zent für die vermittelten Wetten und begaben dieſe dann ſelbſt oder gaben ſie an ein Luzerner Wett⸗ bureau weiter. Auch drei der Schlepper, der 42⸗ jährige Reiſende Chriſtian Bader aus Haßlach, der 32jährige Spengler Jakob Derſchug aus Sobernheim und der 31jährige Dreher Paul Görſch aus Samswegen, wurden lt.„Frkf. G..“ ichfalls während ihrer Betätigung in einzelnen Wirtſchaften der Altſtadt überraſcht und ſiſtiert. Sämtliche Verhafteten ſind völlig überführt und in vollem Maße geſtändig, ſodaß ſie aus der Haft entlaſſen werden konnten. In ihrem Beſitze wurde noch die Summe von 900 Mark vorgefunden und beſchlagnahmt. Außer Derſchug ſind alle ſchon in die oben erwähnte Angelegenheit verwickelt, die als Sache Witting und Genoſſen noch beim hieſigen Gerichte anſteht. Die Schuldigen ſind bis auf Münch wegen gewerbsmäßigen Glückſpiels ſchon wiederholt vorbeſtraft, ſo Oſter dreimal, Görſch dreimal und Bader zweimal! Sportliche Nundſchau. Donnerstag, 7. Auguſt. Berliu⸗Karlshorſt. Begonjen⸗Jagdrennen: Zandvoort—(Frankfurt)— Sternſchnuppe. Mars la Tour⸗Jagdrennen: Mr. Girdle— Nowton. Berliner Hürdenreunen: Brabant— Ovation. Preis von Paulsborn: Chantecler—(Vorwärts 2) — Nena Sahib. Friſchlings⸗Preis: Abdul— Jungſchen, Preis von Neuenhagen:(Theodoſius;— Kurmark— Graubart. Fkuftauſendſechshundertſtes Rennen: Stall Tepper Laski. Bpulogne ſur Mer. Prix'Apprentis: Padirge— La Pintade. Prix du Golf: Dahinda— Santenay. Prix Priucipal de la Societé Sportive'Enconrage⸗ meut: Marjolin—'Intranſigent. Grand Prix de Boulogne ſur Mer: La Begude— Freeman. Prix du Caſino: France— Canterbury. 1. Prix de la Socisté des Steeple⸗Chaſes de Frauce: Toutoute— Parthenay. Vichy. Prix de Cavalerie: Vade Mecum 2— Tournebut 8. Prix de'Hotel du Parc: Stall Labrouche— Geuſſon. Priz du Preéſident de la Republique: Stall Jean Lieux— Moreau. Prix de Maulmont: Reuard Bleu 3— Lady 10. 4. Prix de la Sociéts des Steeple⸗Chaſes des Frauce: Azarias— Lutteuſe. * Flug Paris—Gent—Berlin. Berlin, 7. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Der franzöſiſche Flieger Fanvte iſt geſtern abend, von Paris kommend, mit ſeinem Deperduſſin⸗Ein⸗ decker ohne Paſſagier in der Dämmerſtunde auf dem Flugplatze Johannisthal bei Berlin gelandet. Schon ſeit 3 Wochen befand ſich Janoirs Mechaniker in Johannisthal, um die Vorbereitungen für die Landung des Piloten zu treffen. Geſtern erhielt der Mechaniker ein Telegramm aus Gent, in dem der Flieger mitteilte, er habe auf dem Wege von Paris in der belgiſchen Stadt eine Zwiſchenlandung vorgenommen und hoffe am Nachmittage auf dem Flugplatze Johannisthal einzutreffen. Geſtern abend kurz nach 8 Uhr landete Janoir in ſteilem Gleitfluge auf dem Flugfelde. Nach der Begrüßung durch die anweſenden Piloten wurde Janoir und ſein Apparat vom älteſten Offizier vom Platze, gemäß dem neuen Luftfahrtabkommen zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ reich, auf Spionageverdacht unterſucht. Da die Unterſuchung zur Zufriedenheit des Offiziers aus⸗ fiel, konnte Janoir bald in Begleitung ſeiner Freunde den Platz verlaſſen. Der Apparat, in welchem Janoir flog, iſt ein Deperduſſin⸗Apparat mit 80 PS. und Gnommotor. Januboir erzählte, daß er eine abſolute Flugdauer von 11 Stunden hinter ſich habe. Er ſei um 6 Uhr morgens abgeflogen und in Gent um 9 Uhr gelandet. Gent habe erum 12 Uhr wieder verlaſſen und ſei auf der Durchquerung Weſt⸗ deutſchlands auf ſtarken Gegenwind geſtoßen, der die Geſchwindigkeit ſeiner Maſchine hemmte. Bei ſeinem Flug über Groß⸗Berlin wurde der Pilot in etwa 1000 Meter Höhe geſichtet. Jaunbir gedenkte heute nach Petersburg weiter zu fliegen. Er will ſich mit dieſer Luftreiſe u mden Michelin⸗Preis bewerben. Santuzza— * Pferdeſport. V. Baden⸗Baden, 6. Aug. Der geſtrige Nennungsſchluß für 3 Handicap⸗Flach⸗ Rennen zu Iffezheim hat ein ebenſo erfreuliches Ergebnis geliefert, wie der jüngſte Nennungstermin für die großen Hindernis⸗Rennen. Die für Pferde aller Länder ausgeſchriebenen Rennen, das Eber⸗ ſtein⸗Handiecap und das Kosmopolitiſche Handicap, haben beide 51 Unterſchriften erhalten, gegen 44 im Vorfahre; das erſtere 15(14 aus Deutſchland und eine aus Frankreichſ und das letztere 36(21 aus Deutſch⸗ land, 12 aus Frankreich und 3 aus Belgien), während für das den deutſchen Pferden vorbehaltene Jugend⸗ Handicap 15 Nennungen abgegeben wurden, gegen 12 im letzten Jahre. Geſtern waren ferner die letz⸗ ten Einſätze zu leiſten für das Zukunfts⸗ Reunen die größte Zweijährigen⸗Prü II Kontinents, den neu ausgeſchriebenen Balſchari⸗ Preis und das Prinz Hermann von Sachſen⸗ Weimar⸗Memorial; außerdem fand für Kineſem⸗ Rennen und Preis der Stadt Baden die höhere Reu⸗ geldzahlung ſtatt. Erfreulicherweiſe kann auch von dieſen Rennen geſagt werden, daß ſie eine vorzügliche Beſetzung aufweiſen. Das Zukunfts⸗Rennen ver⸗ einigt noch 15 Pferde(6 deutſche und 9 franzöſiſche) und der Batſchari⸗Preis 20(10 deutſche, 9 franzöſtſche und 1 belgiſchesj. An den übrigen 3 Rennen betei⸗ ligen ſich nur deutſche Pferde, und zwar am Prinz⸗ Weimar⸗Memorial 12, am Kineſem⸗Rennen 11 u. am Preis der Stadt Baden 16. Luftſchiffahrt. Das nene Marineluftſchiff„L. 3. II“ geht auf der Zeppelinwerft ſeiner Vollendung entgegen. Bis Mitte Auguſt ſoll es flugbereit ſein und Ende des Monats an die Marineverwaltung abgeliefert wer⸗ den. Die Anforderungen ſind für den Neubau ganz erheblich geſteigert worden: der Raumgehalt wurde um 4000 Kubikmeter, von 23 000 auf 27 000 Kubtik⸗ meter erhöht. Die Beſatzung des neuen Schiffes wird ſich auf 19 Mann zuſammenſetzen: 2 Offtziere als Führer und Stellvertreter, 1 Marineingenieur als Betriebsingenieur, 1 Steuermann, 2 Funkentelegra⸗ phiſten, 1 Maſchniſt und 12 Mann ſonſtige Beſatzung (Unteroffiziere)ß. Das erſte Marineluftſchiff hat eine Beſatzung von 17 Mann. Als Triebkraft wird der neue Kreuzer 4 Motoren mit einer Mindeſt⸗ leiſtung von je 200 PS erhalten, die Geſamtleiſtung der Motoren ſoll jedoch auf 900 Ps geſteigert werben können, alſo auf beinahe das Doppelte des„L. Z. J“ der 3 Motoren von je 150 PS hat. Der„.3. II“ ſoll zunächſt in Johannisthal bei Berlin,„L. Z.“, wie ſeither, in Fuhlsbüttel bei Hamburg ſtationterl werden. Im nächſten Frühfahr ſollen dann die beiden Marineluftſchiffe in der bis dahin fertiggeſtellten Doppeldrehhalle auf dem Fuhlsbütteler Flugfeld ihren ſtändigen Hafen erhalten. Die Beſatzung für das neue Marineluftſchiff iſt auf dem„L. Z. 1“ bereits ausgebildet worden. * Neuer Alpenflug Spelterinis. Wie aus Bern gemeldet wird, iſt der Freiballon „Sirius“ mit dem ſchwetzeriſchen Haupt⸗ mann Spelterini und drei Paſſagieren an Bord am Sonntag nachmittag in Kanterſteg aufgeſtiegen. Gegen 10 Uhr abends landete der Ballon bei völliger Dunkelheit und unter ſchwierigen Verhältniſſen auf einer Alpenwieſe in der Nähe von Alagna in Oberitalien auf dem ſüdlichen Abhang des Mont Roſa. Da ſich der Ballon in einer Baumkrone verwickelt hatte, waren die Luftſchiffer gezwungen, die ganze Nacht in der Gondel zu verbringen. Von ſchönſtem Wetter begünſtigt, hatte der Ballon zunächſt das Balmhorn, ſodann den Liötſchen⸗ paß im Rhonetal und das Maſſiv des Michabels und ſchließlich den Mont Roſa überflogen. Die größte Höhe, die der Ballon erreichte, war 6100 Meter. Die Minimaltemperatur betrug 23 Grad unter Null. Aviatik. * Abſturz Hirths. Auf dem Flugplatz Johannts⸗ tal ſtürzte geſtern abend Helmuth Hirth mit ſeinem ſelbſtkonſtruierten Eindecker aus geringer Höhe dadurch ab, daß ein Flügel den Boden be⸗ rührte. Hirth wurde herausgeſchleudert und leicht verletzt. Der Apparat iſt zertrüm⸗ mert. Hirth hatte bereits dieſer Tage bei einem Ueberlandflug im Rheinland Malheur. Er mußte infolge eines Motordefekts zur Notlandung ſchrei⸗ ten. Als er nur noch einige Meter über dem Boden war, verlor er die Herrſchaft über der Apparat und ſprang aus 5 Meter Höhe herab wobei er mit einigen Hautabſchürfungen davon⸗ kam. Automobilſport. * Der Große Preis von Frankreich. Das voll ſtändige Ergebnis des Automobilrennens um den Grand Prir iſt folgendes: Erſter wurde Bablot in 4 St. 21 Min. 50,2 Sek., zweiter Guyol in 4 St. 26 Min. 30 Sek., dritter Pilette in 4 St. 27 Min. 53 Sek., vierter Salzer in 4 St. 34 Min. 53,6 Sek., fünfter Duret in 4 St. 35 Min. 5,6 Sek., ſechſter Lautenſchläger in 4 St. 36 Min. 51,4 Sek., ſiebter Elskamp in 5 St. 18 Min. 45 Sek., achter Tho⸗ mas in 5 St. 25 Min. 55 Sek. Bablot erreichle bel der zehnten Runde eine Geſchwindigkeit von 137 Km in der Stunde und ſtellte damit einen neue⸗ Weltrekord auf. Bei dem Rennen um d Sarthe⸗Pokal kam Porporato als einziger a Ziel, und zwar in 5 St. 47 Min. 48,2 Scek. Motorſport. * Bei dem Automobilmeeting von Le Maus er⸗ zielte am erſten Tage der von Mathis perſönlich geſteuerte Wagen(Voiturette) einen überlege⸗ nen Sieg. Im Gauzen ſtarteten 22 Motorräder, 4 Motorräder mit Beiwagen und 19 Cyclecars. In der beſonderen Klaſſe der Votturetten ſtarteten ein Mathis⸗ und F. J. F. Das Rennen erßab folgende Reſultate: Motorräder. 1. Klaſſe(600 com): 1. Cle, ment(Woodhouſe), 3247:54. 2. Terrot(Cuzeau :13:18. 8. Alcyon(Stoffel) 444:18. 4. B. S. A (Flodi:07:05,8.— 2. Kl 880 emz 1. 2 Reuters„Läaſchen un Rimels“ in Pfälzer Dialekt. Mecklendurg hat uns mit Fritz Reuter den größ⸗ ten Vekshumbeiſten des vorigen Jahrhunderts ge⸗ gebeez den unſer Kaiſer mit vollem Recht als einen der beſten Klaſſiker unſerer deutſchen Schrift⸗ ſprache geprieſen hat. Reuter hatte die Volksſeele liebevoll belauſcht und in ſich aufgenommen und war wie kein zweiter dazu berufen, die dem Volksmund abgelauſchten ergötzlichen Geſchichten niederzuſchreiben und zum Gemeingut ſeiner Landsleute zu machen. Es wäre nur zu wünſchen, daß Reuters plattdeutſche Werke auch in Mittel⸗ und Süddeutſchland Gemeingut würden. Da das Plattdeutſche aber hier wie eine fremde Sprache erſcheint, laſſen ſich viele von dem Verſuch, ſich in die Dichtungen einzuleben, abſchrecken. Da war es gewiß ein glücklicher Gedanke des Schriftſtel⸗ lers und Dialektdichters A. Göller, die ergötz⸗ lichſten Stücke aus Fritz Reuters„Läuſchen un Rimels“ auszuwählen und zu weiterer Verbrei⸗ tung in die Pfälzer Mundart zu übertragen. Sind doch auch Hebbels alemanniſche Gedichte ſeinerzeit zum gleichen Zweck ins Plattdeutſche übertragen worden. Die„Läuſchen un Rimels“, Reuters Erſt⸗ lingswerk, ſteht zwar nicht auf der Höhe ſeiner nachgefolgten Meiſterwerke. Es iſt aber doch von einer herzerquickenden Luſtigkeit durchtränkt und enthält das, womit ſich das Volk in müßigen Stunden ſo gern ergötzt, in meiſt trefflicher, über⸗ aus wirkſamer Darſtellung. So kam es auch, daß des Dichters Landsleute ſchon ſechs Wochen nach dem Erſcheinen des erſten Bandes eine zweite Auflage verlangten, die auch bald vergriffen war. Göller hat nun die Auswahl in einem Buche, „Kecke Sundagskinner“ zum Zeitvertreib forr lachluſchdige Leut' ſerſchienen im Verlag der Dr. H. Haasſchen Druckerei G. m. b.., Mannheim broſch. M..— geb. M..80) zuſam⸗ mengeſtellt. Unter den hier veröffentlichten Reu⸗ terſtücken ſind jene, die der Opernſänger und Schauſpieler Kraepelin, des Dichters Landsmann und Freund, während drei Jahrzehnten beſonders häufig vorgetragen hat, bevorzugt und beſonders bezeichnet, was Deklamatoren gewiß willkommen iſt. Denn Kraepelin gilt als der beſte Beurteiler der Reuterſchen Dichtungen hinſichtlich ihrer Wir⸗ kung aufs Publikum. Die übertragenen Stücke werden bei gutem Vortrag gewiß allerorts, wo man Pfälziſches verſteht, reichen Beifall ernten. Aber auch beim Leſen ſind ſie ihrer Wirkung ge⸗ wiß und werden allen Pfälzern manche vergnügte Stunde bereiten. Graf Hülſen⸗Häſeler bleibt. Von der Generalintendantur der Königlichen Schauſpiele wird mitgeteilt, daß nach einer per⸗ ſönlichen Nachricht des Grafen v. Hülſen⸗ Häſeler, der heute vormittag von der Nord⸗ landreiſe in Swinemünde eingetroffen iſt, alle Gerüchte über ſeinen bevorſtehenden Rücktritt Anzutveffend ſind. Die neuen Aufgaben Reinhardts. In der kommenden Saiſon werden, wie un⸗ ſere Berliner Redaktion mitteilt, an der Rein⸗ hardtſchen Bühne auch zwei Literaturwerke zur Aufführung gelangen, die aus dem fernen Oſten ſtammen. So ein chineſiſches Drama, das aus dem amerikaniſchen über⸗ ſetzt, ein altchineſiſches Motiv behandelt und zwar mit den Mitteln und Requiſiten der chine⸗ ſiſchen Bühne. Außerdem arbeitet Leo Grei⸗ ner, der ſchon die„Lyſiſtrata“ und den„Ari⸗ ſtophanes“ für die Reinhartdſchen Kammer⸗ ſpiele moderniſiert hat, an einem dramatiſchen Stoff aus dem alten Indien, der evtl. für eine Darſtellung im Zirkus in Betracht kommt. Der 17. Internationale Mediziniſche Kongreß iſt geſtern vormitlag in der Alberthall eröffnet worden. Siebentauſend Aerzte mit ihren Damen füllten faſt das rieſige Gebäude. Prinz Arthur en Connaught ſagte in ſeiner Eröffnungsrede, der König habe ihn beauftragt, die Hoffuung des Königs zum Ausdruck zu hringen, daß ſolche inter⸗ nationalen Vereinigungen zum Fortſchritt der großen mediziniſchen Wiſſenſchaft und zum allge⸗ meinen Wohl der Menſchheit beitragen würden.— Staatsſekretär Sir Gdward Groy bemerkte: Dies iſt ein Kongreß, der unſere Juterventiou nicht for⸗ dern kann;: handelt es ſich doch nicht um nationale oder politiſche Rivalitäten.— Sir Thomas Bar⸗ low verlaß ſodann die Präſidentenrede. Heilung von Schwerhörigkeit. Der Braunſchweiger Arzt Dr. Hamm hat der „Umſchau“ zufolge zur Heilung vieler Fälle von Schwerhörigkeit, die als Folge von Mit⸗ telohr⸗Erkrankungen zurückbleiben und bisher als unheilbar galten, ein von ihm gefun⸗ denes neues Mittel mit Erfolg angewendet. Es beſteht in einer Durchhitzung des Ohres mittels elektriſch erzeugter Wärmeſtrahlung. Das hierbei benutzte Inſtrument wird„Ototherm“ ge⸗ nannt. Die vergebliche Suche nach Schröder⸗Strauz. Aus Chriſtiauiga wird unz berichtet: Do „Tieſenſtegn“ erhielt folgendes Telegramm: Spitz⸗ bergen, 5. Aug. Lerner traf heute morgen hier ein. An Bord der„Loewenskjold“ erreichte er am 5. Mal auf dem Nordoſtland das Nordkap. Er blieb bier ſechs Wochen im Eiſe eingeſperrt und benutzte die Zeit zu Schlittenreiſen. Von Schröder⸗Stranz wurde keine Spur gefunden. Die„Loewenskiold“ gaing zu Grunde und Lerner bilbete mit der abge⸗ muſterten Mannſchaft eine neue Expebition. Ex hatte reichlich Propiant, drei Schiffsboote und neun Hunde. Es wurde eine Bootsfahrt von Nordkap nach Treurenberg beſchloſſen. In vierzigſtündiger ſchwerer Arbeit wurde die Ausrüſtung der Expedition von den acht Teilnehmern auf drei Schiltten über das Eis gebracht. Eine Fahrt von 22 Stunden mit einigen Stunden Ruhe brachte Lerner nach Treuren⸗ berg, von wo ausStaxrud ſeit dem 17.Juni vergebens verſucht hatte, das Nordkap zu erreichen. Als Jerner ankam, war es Staxrud ſaſt gelungen, den„Herzon Ernſt“ wieder flottzumachen. Lerner ſchickte ſein Mannſchaft an Bord, aber beide Expeditionen ver ſuchten vergebens, durch die Hinlopenſtraße Greer Harbour zu erreichen. Staxrud hielt weiter Nachforſchungen auf dem Nordoſtlande ft! überflüſſig. Man hielt es für das ſicherſte, den Landweg zu wählen, um die Bismarckſtraße zu er⸗ reichen, wo man am 1. Auguſt ankam. Da es un möglich war, ein Schiff durch die Südpaſſage nac Groen Harbour zu bringen, wurde der Weg über die Nordküſte eingeſchlagen und Green Harbour in vier Tagen erreicht. Der Hund als Tuberkelträger. Prof. Cadiot in Paris hat dieſer Tage der Akademie der Wiſſenſchaften einen neuen Beitrag zur Frage der Tuberkelübertragungen durch Haustiere unterbreitet. Insbeſondere ver⸗ eeeeeeeeneeeee, * * dereee nnAdn 2W. enreee Donnerstag, den 7. Auguſt 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagsblath. 5. Seibe. rot(Berpault):24,8. 2. Peugeot(Lacroix) 5ꝛ82: 3. Alcyon Erbrer:53246. Motorräder mit Seitenwagen: 1. In⸗ dian(Vanela):33:09,4. 2. Premier 5 B. 5:25:43. helecars, cem lunbeſchränkte Klaſſe): 1. Nonteix(Muraour):37:21. 85 Vivlet⸗ Dopey (Antony):47:66.— Begrenzte Klaſſe: 1. Violet⸗Dopey(Violet]:38:54,2. 2. Beébé⸗Peu⸗ geot(Planchard) 339:32. 3. Bebe⸗Peugeot(Daonch :45:56. 4. Boutein(Jolibois):45:56. 5. Bebs⸗ :50:53. bituretten: 1. Mathis(Mathis):54:88,6, 2. F. J. F.(Hech:35:47,8. Polizeibericht vom 7. Auguſt. Tot aufgefunden in ihrer von der Schutz⸗ mannſchaft geöffneten Wohnung in einem Hauſe in F 7 wurde geſtern vormittag eine 69 Jahre alte ledige Näherin von hier, welche ſeit 5. d. M. nirgends mehr geſehen und vermißt wurde. Zwei⸗ fellos ſtarb ſie infolge Alters⸗ und Herzſchwäche. Selbſtmord. Ein ſeit 5. d. M. vermißter, 47 Jahre alter, verheirateter Baumeiſter von hier hat ſich geſtern nachmittag 3 Uhr im Waldpark in der Nähe des Franzoſenweges hier infolge eines Nervenleidens erſchoſſen. Seine Leiche wurde auf den Friedhof nach Neckarau verbracht. NMeues aus Ludwigshafen. * Haſendiebſtahl. Heute früh wurde durch eine Poltzeipatrouille der ledige Eiſengießer Johann Pfeffer aus Enkenbach, dahier in der Franken⸗ thaler Straße angetroffen, als er einen Feldhaſen unter ſeinen Kleidern verſteckt bei ſich führte. Pfeffer gab an, er habe ihn von ſeiner Schweſter. Da der Haſe aber friſch geſchoſſen war, nimmt man an, daß er ihn ſelbſt geiagt oder geſtohlen hat. Einſtweilen wurde der Täter hinter Schloß und Riegel gebracht. Kahndiebſtahl. Heute Nacht wurde abermals ein an der Landebrücke der Arnheiter'ſchen Fähre ge⸗ legener Kahn des Steuermanns Julius Schwab ge⸗ ſtohlen. Der Kahn iſt leicht kenntlich durch eine Hütte, die ſich auf dem Hinterteil befindet und durch einen weißen Strich ringsum am voberen Rande des Schiffsbauchs. Auf einem Ruder, ſowie in den bei⸗ den Lederrtemen ſind die Buchſtaben J. S. ein⸗ gebrannt. Eine im Kahne liegende Pegelſtange zeig! ebenfalls dieſe Buchſtaben. Logisſchwindel. Der Verſicherungsbeamte Karl Fauth aus Nüruberg hat ſich im Monat Juli bei einem Wirte bierſelbſt mit einer unbekannten Frauensperſon unter falſchem Namen(Joſ. Burk⸗ hardt) einlogtert und iſt dann heimlich verſchwunden, öhne ſeine erhebliche Zech⸗ und Logisſchuld zu be⸗ gleichen. Da der Betreffende dieſe Manipulation auch anderswo verſuchen wird, ſet vor ihm gewarnt. Gerichtszeitung. kc. Weißenburg, 6. Aug. Vom Ober⸗ kriegsgericht freigeſprochen wurde der am 8. Juli wegen räuberiſchen Ueberfalles und Körperverletzung begangen am Pfingſtſonntag au dem(ajährigen Veteranen Haeffner von Mann⸗ heim zu 5 Jahren Zuchthaus, Ausſtoßung aus dem Heere und Aberkennung der Ehrenrechte verurteilte Musketier Karl Brügger von Ronsdorf vom hie⸗ ſigen(60.) fanterteregtment. Brügger wurde ſo⸗ wohl von Vorgeſetzten aller Grade wie auch von ſeinen Kameraden als braver, tüchtiger und anſtän⸗ diger Menſch bezeichnet und als einer der beſten Re⸗ kruten des Jahrganges 1912. Von Cag zu Tag. — Doppelſelbſtmord. 8 Stuttgart, 6. Aug. Geſtern nachmittag wurde im Hahnwald bei Deger⸗ loch ein 68 Jahre alter Mann erhängt aufgefun⸗ den. In ſeiner Wohnung in der Schreiberſtraße wurde ſodann geſtern abend ſeine 64 Jahre alte Eh e⸗ frau neben dem geöffneten Gashahnen auf einem Stuhl ſitzend, tot aufgefunden. In beiden Fällen, liegt, wie der Polizeibericht meldet, Selbſtmord vor, deſſen Beweggrund noch nicht feſtgeſtellt iſt. Liebesdrama. Duisburg, 6. Aug. Der Drogiſt Alfeſt vergiftete ſeine Geltebte, eine Verkäu⸗ ferin, mit Strychnin und dann ſich ſelbſt. — Den Vater gerettet. Düſſeldorf, 7. Aug. Ein Fabrikarbeiter namens Wallner ſtürzte in der Nähe der Schnellenburg in den Rhein. Er ſchlug da⸗ bei mit dem Kopfe auf die Böſchungsſteine auf und trug ſchwere Verletzungen davon. Sein 13jähriger Sohn ſprang ihm nach und holte den Vater im letz⸗ len Augenblick aus der reißenden Strömung. — Erxtrunken. Budapeſt, 6. Aug. Drei Ar⸗ beiter unternahmen im Morgengrauen eine Kahn⸗ fahrt. Bei der neuen Donaubrücke kippte der Kahn um, zwei ertranken. Lezte Nachrichten und Telegramme. dt. Karlsruhe, 7. Auguſt.(Priv.⸗Tel.) Nach Dep agungen in Höhe von angeblich 30 600 Mark haben ſich geſtern vormittag die aber der Bankfirma Werner u. e aus der Erbprinzenſtraße hier, der ſelbſt geſtellt. Sie wurden ver⸗ * Dresden, 6. Auguſt. Oberbürgermeiſter Ge⸗ heimrat Dr. Beutler begeht ſeinen 60. Ge⸗ beiden Wehr dächtigt er den Hund als Vermittler von Schwindſuchts keimen. Daß bei Hunden und Katzen die Tuberkuloſe häufig beobachtet wird, iſt bekannt, es handelt ſich in erſter Linie um Tiere, die in öffentlichen Lokalen, Cafes und Re⸗ ſtaurants leben. Dieſe Plätze laſſen, nach Cadiots Kenntniſſen der franzöſiſchen Verhältniſſe, an Sauberkeit ſehr zu wünſchen übrig, und ihre Diele bildet deshalb eine Brutſtätte von Auswurfkei⸗ men. Im Pariſer Stadtbezirk beträgt die Sterb⸗ lichkeit der Hunde, die an Tuberkuloſe eingehen, 3 bis 4 Prozent, das heißt dreimal ſo viel wie bei Katzen und 500mal ſo viel wie bei Pferden. Cadiot ſchloß ſeine Mitteilung mit den Worten:„Der Hund, der gemeinhin von Menſchen infiziert wird, kann zweifellos auch ſeinerſeits die Tuberkuloſe auf den Menſchen übertagen, wenn dieſer eine offene Wunde oder eine Hautwerletzung hat, die den Keim beim Lecken des Hundes dem Blut zu⸗ führt. Aber man braucht deshalb keineswegs die Anſteckungsgefahr zu überſchätzen. Es genügt, daß man di erkſamkeit auf die Gefahr lenkt. S 1 99 50 die Tuberkuloſe bei den Hun⸗ den iſt, ſo iſt doch die Gefahr ihrer Uebertragung auf den Menſchen ſo gering, daß ſie neben der menſchlichen Uebertvagung kaum ins Gewicht fäll.“ „ Akademiſche Nachrichten. 1 Aus Freiburg wird uns berichtet: Morgen Bl. ber urr Beit dier im Rubeſtand lebende burtstag. Er befindet ſich ſeit 1894 im Dienſte der Stadt. Der Rat und das Stadtverordneten⸗ kollegium ließen Glückwunſchſchreiben überreichen. Auch zahlreiche andere Ehrungen wurden veran⸗ ſtaltet. W. Paris, 7. Aug. Aus Perpignan wird gemeldet, daß daſelbſt ein Aufſeher des Beklei⸗ dungsmagazins des 24.Kolonial⸗Infanterieregiments verhaftet wurde, weil er ſeit einiger Zeit eine Menge Schuhzeug entwendet und an Schuhmacher und Trödler verkaufte. Einer der Letzteren wurde wegen Hehlerei in Haft genommen. Weitere Ver⸗ haftungen ſollen bevorſtehen. *Kronſtadt, 6. Auguſt. In Gegenwart des Kaiſers, der Miniſter und des Generalleut⸗ nants Militärbevollmächtigten Grafen Dohna⸗ Schlobitten, der ausländiſchen Marineattachees und des deutſchen Militärattachees fand die feier⸗ liche Enthüllung des Denkmals für Admiral Ma⸗ karoff ſtatt. wW. London, 7. Auguſt. Prinz und Prin⸗ zeſſin Eitel Friedrich, die ſich in den letz⸗ ten 14 Tagen inkognito in Edin burg auf⸗ gehalten haben, ſind geſtern nach dem ſchotti⸗ ſchen Hochland abgereiſt. Keine Schlafwagen 8. Klaſſe. München, 7. Aug. Die Handelskammer der Oberpfalz hatte vor einiger Zeit bei der Re⸗ gierung die Einführung von Schlaf⸗ wagen 3. Klaſſe beantragt. Das Verkehrsamt hat darauf erwidert, daß, da die Verſuche mit Schlafwagen 3. Kl. nur gemeinſam mit den an⸗ deren deutſchen Eiſeubahnverwaltungen durch⸗ geführt werden können, ſich bdie preußiſche Verwaltung bereits mit Beſtimmtheit gegen die Führung dieſer Wagen erklärt habe, mit der Einführung von Schlafwagen 3. Kl. micht zu rechnen ſei. Unfall beim Segeln— Der Tenor Sturmfelb ertrunken. EBerlin, 7. Aug.(Von unf. Berl. Bur.) Aus Tegernſee wird gemeldet: Kammerfün⸗ ger Leo Sleſak, der ſeit mehreren Jahren ſeine Ferien hier verbringt und auf dem Tegern⸗ ſee eifrig dem Segelſport huldigt, hat geſtern bei Ausübung dieſes Sportes einen Unfall er⸗ litten, der für ihn ſelbſt glimpflich verlief, aber den Dod ſeines Begleiters, des Leipziger Te⸗ nors Fritz Sturmfeld zur Folge hatte. Wäh⸗ vend der Fahrt zog ein Gewitter herauf, das die im See weilenden Boote veranlaßte, ans Land zurückzukehren. Bei der Rückfahrt wurde Sle⸗ faks Boot von einem anderen Segler hart ge⸗ ſtreift und kam dadurch aus der Fahrtrichtung. Sleſak wollte nun wenden und dadurch ſchlug das Boot infolge eines heftigen Windſtoßes um. Die beiden Sänger, ſowie ein zweiter Gaſt Sleſaks(der Fraukfurter Jutendant Volkners?) gerieten unter das Bodt. Sleſak und ſeinem Begleiter gelang es, unter dem Boot hervorzu⸗ ſchwimmen und ſich am Boytsrande feſtzuhalten. Sturmfeld aber hatte von dem umfallenden Maſt einen Schlag erhalten, der ihn betäubte und ſank ſofort unter. Sturmfeld, einer der beſten deutſchen Tenoriſten, war eine der beſten Krüfte des Leipziger Opernenſembles, dem er ſeit Jahren angehörte. In der letzten Saiſon weilte er in Amerika, wo er ſich mehr als 1 Mil⸗ liun zuſammen geſungen haben ſoll. Von den Strapazen der amerikaniſchen Tournee hatte ſich Sturmfeld, der mit der Leipziger Sängerin Untuht verheiratet iſt, für einige Wochen zur Erholung nach Tegernſee begeben, wo er faſt täglich mit Sleſak Segelpartien unternahm. Ob der andere Gaſt Sleſaks der Intendant des Frankfurter Opernhauſes, Artur Volkner, war, ſteht noch nicht feſt. Anfrage im Opern⸗ haus wurde der„Frkft. Ztg.“ mitgeteilt, daß man dort über den gegenwärtigen Aufenthalt des Intendanten nicht informiert ſei. Es könnte aber richtig ſein, daß Herr Volkner, der noch einige Tage in Kiſſingen Aufenthalt nehmen wollte, zu Beſuch in Tegernſee weile. Ueber das Unglück wird aus München noch gemeldet, daß Kammerſänger Sleſak, der be⸗ kanntlich bei Egern am Tegernſee ein Gut be⸗ ſitzt, mit Aufbietung ſeiner Krüfte an das Ufer ſchwamm, von wo aus bereits ein Boyt herbei⸗ eilte, das den gänzlich Erſchöpften aufnahm. Daß auch Intendant Volkner ſich unter den an der Segelpartie Beteiligtgeweſenen befunden habe, iſt in München bis zur Stunde nicht bekannt.* 22 berühmte Strafrechts⸗ und Strafprozeßlehrer der Univerſität Leipzig wirkl. Geh. Exz. Dr. Karl Bindung ſein goldenes Doktorjubiläum. Ein weiteres neues Drama Gerhart Haupt⸗ manns. Wie ein Berliner Morgenblatt erfährt, hat Gerhart Hauptmann ein neues Drama bollendet, das im alten Mexiko zurzeit der Er⸗ oberung durch die Spanier unter Ferdinand Cordez ſpielt. Das Drama hat einen märchen⸗ haften ſymboliſchen Charakter und führt den Titel „Der weiße Heiland“. Von Hauptmann ſtehen alſo drei neue drama⸗ tiſche Werke für die kommende Saiſon bevor: ein griechiſches Drama„Der Bogenſpanner Odyſſeus“, iſt bereits vollendet, während der Dich⸗ ter noch an einer Dramatiſierung der Novelle „Herrn Arnes Schatz“ von Selma Lagerlöf ar⸗ beitet. Die Stätte, an der Hauptmanns Werke ihre künftige Uraufführung erleben, wird das Deutſche Künſtlertheater(bisher Kurfürſtenoper) ſein, deſſen Sozietär Hauptmanns iſt. Kleine Mitteilungen. Die neue Szenendichtung von Max Halbe, am 27. September in Bremen und München gleichzeitig zur Uraufführung gelangen. pen im Lager von Amras von neuem von auf⸗ zunutze gemacht. garen, während Kawalla, Uesküb, betitelt„Freiheit, ein Schauſpiel von 1812“ wird! Geſetzliche Löſung Handwerker⸗ agen. [+Berlin, 7. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Eine Novelle zur Gewerbeordnung wird im Reichsamt des Innern ausgearbeitet. Die ſchon ſeit vielen Jahren erörterte Frage der Abgrenzung von Fabrik und Handwerk, die erſt in einer vor einigen Wochen ſtattgefun⸗ denen Beſprechung im Reichsamt des Innern mit den Vertretern des Handwerks beraten wurde, ſoll ihrer geſetzlichen Löfung entgegen⸗ geführt werden. Eine weitere Regelung ſoll die Stellung des Handwerks im Handelsregiſter, die Un⸗ terſtellung juriſtiſcher Perſonen unter die Vor⸗ ſchriften des Handwerkergeſetzes erfahren. Fer⸗ ner iſt eine Aenderung des 8 100f der Gewerbeordnung in Ausſicht genommen, die die Preisfeſtſetzung für Waren und Lei⸗ ſtungen von Mitgliedern der Zwangsinnungen betrifft. Es iſt eine Abänderung des Wort⸗ lautes des Paragraphen in der Richtung beab⸗ ſichtigt, daß künftighin den Innungen die Feſt⸗ ſetzung von Mindeſtpreiſen ermöglicht wird. Aenderung der Poſtordnung. * Berlin, 8. Aug. Die Poſtordnung ſoll dahin geändert werden, daß eine Ge⸗ bühr von 20 Pfennigen für Warenpro⸗ ben von 250 bis 500 Gramm erhoben wird, wobei die Unterſcheidung, ob es ſich um Han⸗ delswort oder Muſter handelt, in Wegfall kommt. Die Franzoſen in Maraokko. W. Paris, 7. Aug. Wie aus Mekines gemeldet wird, wurden die franzöſiſchen Trup⸗ ſtändiſchen Marokkanern angegriffen. Ein Hauptmann und zwei Mann fielen in dem Kampfe. Die Marokkaner wurden mit ſtarken Verluſten zurückgeſchlagen. Frankreich und der Friedensſchluß. W. Paris, 7. Aug. Die geſamte Preſſe gibt in warmen Worten dem Gefühle der Erleichte⸗ rung und Genugtuung über den Friedensſchluß Ausdruck. Der„Figaro“ zollte den Unterhändlern der Balkanſtaaten lebhaften Beifall, weil ſie ohne Winkelzüge zum Ziele gelangt ſeien. Die Bal⸗ kanvölker hätten bewieſen, daß ſie ihre An⸗ gelegenheiten in ſehr befriedigender Weiſe ſelbſtändig regeln könnten. Dies bilde eine beherzigenswerte Lehre. Wenn irgendeine Macht jetzt noch an eine Reviſion des Friedens⸗ vertrages glauben ſollte, dürfe man annehmen, daß ſie bald auf dieſen Gedanken verzichten werde. Die an dem Balkankrieg Beteiligten— fährt das Blatt fort— ſind erſchöpft und haben das dringendſte Bedürfnis, ihre Kraft wiederzugewinnen. Bei dieſem Werke der Wie⸗ derherſtellung könnten ſie alle ohne Ausnahme auf den Beiſtand Frankreichs rechnen. Frank⸗ reich wird ſeinen ganzen Einfluß und alle ſeine Hilfsmittel anwenden, um den Balkanvölkern die Heilung ihrer Wunden zu ermöglichen und ſein lebhafteſter Wunſch wäre es, wenn die hündete werden könnten. Das„Echo de Paris“ ſchreibt: Der Frie⸗ densvertrag wird Bulgarien, Serbien und Griechenland zu faſt gleich ſtark bevölkerten Ländern machen, das heißt, daß trotz des An⸗ griffes die Niederlage der Bulgaren gerecht iſt und daß alle Balkanvölker ziemlich die gleiche Entwicklungsmöglichkeit haben. Noch niemals vielleicht hat ein ſolch erbitterter und blutiger Krieg zu einem ſolchen Gleichgewichtsergebnis geführt. Der„Matin“ meint, das klügſte wäre offen⸗ bar die Wiederherſtellung des Bal⸗ kanbundes vom vergangenen Jahre. Aber der zweite Krieg läßt ſoviel Bitterkeiten zurück und die Leidenſchaften ſind noch zu erregt, als daß man ſchon jetzt dieſe Möglichkeit ins Auge faſſen könnte. Was die Frage von Adrianopel an⸗ langt, ſo iſt man in den zuſtändigen Pariſer Kreiſen nicht der Anſicht, daß die Regelung dieſer Angelegenheit allzu großen Schwierig⸗ keiten begegnen wird. Die Großmächte und auch die Balkanſtaaten ſind in dem Wunſche einig, daß Adrianopel den Bulgaren zurückerſtattet wird. Selten noch hat ſich die Türkei einer ſolchen Einmütigkeit der Staatskanzleien gegenüber befunden. Sie hat ſich ſonſt immer die Meinungsverſchiedenheiten Aber diesmal wird ihr dies nicht glücken. Immerhin wird es nützlich ſein, der Türkei für das im Intereſſe des Friedens verlangte Opfer territoriale und ſonſtige Ent⸗ ſchädigungen zu gewähren. Die Balkanwirren. Das letzte Angebot der Verbündeten. * Bukareſt, 7. Aug. Noch im Laufe der Nacht aus Athen und Belgrad eingetroffene Weiſungen enthalten das letzte Ange⸗ bot, Kanti und Strumitza den Bul⸗ Kotſchana und Radowitza den Ver⸗ bündeten zuzuſprechen ſeien. Es kann kaum mehr ein Zweifel vorliegen, daß Bulgarien dem von allen Seiten ausgeübten Druck nachgeben werde. Das Beſtreben Bulgariens geht jetzt dahin, doch eine Formel zu finden, in der ein Vorbehalt zugunſten einer Reviſion durch die Mächte ausgedrückt werden könnte, die gleichzeitig von den Verbündeten an⸗ genommen würde. Es beſteht aber wenig Hoff⸗ nung für die Bulgaren, daß dies gelingt. Die Bulgaren haben auf der ganzen Linie nachgegeben. Bukareſt, 7. Aug.(Meldung des Wiener K. K. Telegr.⸗Korr.⸗Bureaus.) Die heutige Sitzung der Konferenz brachte die for⸗ Feinde von geſtern wieder Freunde und Ver⸗ troffenen Vereinbarungen. Die Bul gare haben auf der ganzen Linie nach⸗ gegeben. Die neue Grenze wird ſo⸗ mit gemäß dem letzten Angebot der Verbündeten verlaufen. Die Bulgaren entſchloſſen ſich nachzugeben, da ſie von keiner Seite mehr Unterſtützung fanden. Sie hoffen jedoch, in dem morgen zur Abfaſſung des Frie⸗ densprotokolls zuſammentretenden Redaktious⸗ komitee ihre Wünſche in irgend einer Form zur Geltung zu bringen. Die Türken in Kirk⸗Kiliſſe.—5 8 *Sofia, 6. Aug. Die Türken haben nach offiziellen Angaben in Kirk⸗Kiliſſe eine ganze Diviſion mit Artillerie und Kavallerie ſtehen. Aus allen Dörfernn der Umgebung von Kirk⸗Kiliſſe haben die Tür⸗ ken die ganze Ernte weggenommen und nach Tſchataldſcha gebracht. Bulgariſche Richtigſtellung griechiſcher Renommiſtereien. *Sofia, 6. Aug. Gegenüber dem amt lichen griechiſchen Bericht über die Operationen des griechiſchen Heeres veröffentlicht das bul⸗ gariſche Hauptquartier folgende Erklärung: Die Zweite bulgariſche Armee, die gegen die Griechen operierte, zählte nie mehr als 35 000 Mann. Es iſt alſo unmöglich, daß ſie, wie v griechiſcher Seite behauptet wird, 10 000 Ge⸗ fangene und 30 000 Tote und Verwundete ver loren hätte. Daß die Verluſte dieſer Armee durchaus nicht groß ſind, geht ſchon aus der Tatſache hervor, daß ſie die Griechen aus Mehomija, Newrokop und Petſchewo vertrieb und die griechiſche Armee in eine ſehr kritif Lage gebracht hat, die dieſe zwang, um Waff ſtillſtand zu bitten. Die griechiſchen Truppen haben Dſchuma i Bala nicht erreicht. Di Städte Drama, Kawalla, Kanthi, Dedeagatſch Lagos, Makri und Gümüldſchina wurden ni von Truppen verteidigt, und es ſind dort Banden die von den Griechen aus den Einge⸗ borenen gebildet worden waren, eingezogen, je⸗ doch keine griechiſchen Truppen. Die ungehen von den Griechen angegebenen Zahlen, die di Verluſte der Bulgaren darſtellen ſollen, könne nur wahr ſein, wenn man die unbewaffnete bul gariſche Bevölkerung hinzufügt, die von den griechiſchen regulären und irregulären Truppe niedergemetzelt worden iſt. Die Verluſte derr Bevölkerung überſteigen allerdings um vieles diejenigen der bulgariſchen Truppen. Von de griechiſchen Behauptung, 10 000 Mann ge⸗ fangen genommen zu haben, nimmt der bulg riſche Generalſtab Kenntnis und, wenn er bei der Auswechſflung der Gefangenen nicht ebenſo⸗ viel Soldaten erhält, hat er das Recht, daraus zu ſchließen, daß die fehlenden Gefangenen von den Griechen niedergemetzelt worden ſin Ein deutſcher Prinz Fürſt von Alban *Wien, 6. Aug. Das Neue Wier blatt erfährt von zuverläſſiger, t albaneſiſcher Seite, daß die Wahl des tigen Fürſten Albaniens auf den Prinze von Schaumburg⸗Lippe, den Bruder renden Fürſten, gefallen ſei. Die offizielle kanntmachung des Wahlreſultates ſei kürzeſter Zeit zu erwarten. Prinz Moritz von Schaumburg⸗Lip ſchon ſeit längerer Zeit als Kandidat albaneſiſchen Thron genannt. Der Pr ht im Alter von 29 Jahren und iſt Oberleutnant im Leibküraſſier⸗Regiment„Großer Kurfürf —— Volkswirtschaft. In der gestrigen Hauptversamml Frankfurter Gasgesellschaf die Divicende wieder auf 10 Prozent fes setzt. An Stelle der ausgeschiedenen Herr Rodwek Wilson(London) und des verstorb- Bankiers Ludwig Delbrück wurden n Aussichtsrat gewählt die Herren: Rob dall!(London), Bankier Karl Jörgen( und der frühere Direktor der Gesellschaft liam W. PDrorv.„„„ * 8 Aluminiumleitungen für elektrische Uebertragung Im Anschluß an den in unserer Ni vom 19. Juli gebrachten Artikel dürfte sere Leser interessieren, zu erfahr größte Kraftübertragungsanlage der W nor wegische Rjukanfos An ebenfalls mit Aluminiumleitungen au ist und zwar mit solchen, die hier in M erzeugt worden sind. Die Firma Hed heimer Kupferwerke und 8 K àa belwWer k e AsG. lieferte im für die genannte Kraftanlage rund 1 Seile von 3oo amm Querschnitt. D besteht aus 20 Drehstromkreisen, 80 Ganzen 60 Aluminiumseile auf 3 R masten nebeneinander herlaufen. tragungsenergie beläuft sich auf 9o oo 25 einer Betriebsspannung von 1011 o0 Volt, h. auf eine Leistung von etwa 128 000 Pfer. stärken, Außer dieser imposanten Anl 5 Oſtogkllerand.Knger dan Aunaäikg. hegemwefle Sie bedürfen dann leichter nahrhafter Speiſen, die verlockend und appetitanregend ſind, wie„ Milchflammeri oder Auflauf. Mit etwas Schl die zwei⸗ auch drei Rezept mit 23 w Sitzungen bezüglich der G melle Beſtätigung der in privaten renz fr a ge⸗ Büchlein, gratis Mond 6. Seite. 85 General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagsblatt). Donnerstag, den 7. Auguſt 1913. in den letzten Jahren auch in DeutschlandJgesetzt. Schantung Bahn verzeichnen gleich- Ohfoago, 6. august. nachm. 5 Uhr, in Bremerhaven.— Abgefahren die Dampfer auberordentlich großge und bedeutsame Ueber⸗ falls 1 Prozent Steigerung. Von Renten wiesen kurs vom 6. 5. Kurs vom 8. 5. 18 am 885 ee land-Zentralen mit Aluminiumleitungen ausge- 4proz. Ungar. Goldrente, Sproz. neue Mexikaner Melzen gug. e e belnsaat Aug. 147.7 14½% Jarcelona“ am., 8 ̃ 1 1751 do, Sept. 86.½% 86.% Sohmaſz Septbr. 11.40 11.42]„Kronprinz Wilhelm“ am., 9 Uhr vorm. von Cher⸗ stattet worden, bei welchen das Material der] und Raab-Grazer univ. Sch. einige Besserung do. des. 90% 90% do. Okt. 11.50 11.82 burg,„Goeben“ am., 1 Uhr nachm von Southamp⸗ Leitungen sich auf mehrere 100 tons bezifferte.] auf. Industrieaktien waren wesentlich lebhafter. nais aug. D., Hov.. 132 ton,„Barbaroſſa“ am., 5 Uhr nachm. von Neapel, Das obengenannte einheimische Unterneh- Rütgerswerke zogen.10, Alkali Westeregeln 10 5 79 0% 8875 7938 110 20.85 20 50„Coblenz“ am., 10 Uhr vorm, von Brisbane, men, bezw, die Schwesterfirma in Frankfurt am].50 an. Holzverkohlung und Moenus gewan- Roggen 1000 e e 19.20 ſ6.J8„Gotha“ am 4. 7 Uhr vorm von Notterdam.— Paf⸗ Main, stehen auf diesem Gebiete an der Spitze] nen je 1 Prozent. do. Aug.———.— Kippen Septbr. 11.20 11.25 ſiert die Dampfer:„Kronprinz Wilhelm“ am., 4 Uhr der gesamten curopäischen Industrie und es—— 0 Sopt. 70 10 Okfober 1170 1121 vorm. Dover,„Main“ am., 2 Uhr nachm. Biſhor 1 10 1 1751 f 5 Hafer Aug..—ë 41.¾5 o. jan 8 5 Rock sind beispielsweise die Aluminiumleitungen für e 11.12 12.12 die enormen Netze in Gröba(Sachsen) und in Telegraphlisehe Börsenberiehte. 55 Bau3&„5„ in Maun⸗ FPommern in überwiegendem Teile aus deren London, 6. Aug.„The Baltic“ Schluß. Antwerpen, 6. August.(Sohluss.) heim, Hanfahaus. D 1. 7́8. Telepbon Nr. 180. Werkstätten hervorgegangen, Nach dem gegen- Welzen schwimmend: willig auf schwä⸗ e e 20 55 gene 5—— 1557 r———————r——222.22 2747 71— 8 5 7 per Sept.. 20.25 per Septbhr. 5 wärtigen Stand der Dinge ist zu erwarten, daß cheres Amerika und Preise 3 d niedriger. ber der... 20.42 20.20] ber derembor. 1540 184) Wassgrstaudsnachrichten v. Monat Aug. in abschbarer Zeit Aluminium überall das be. Mais schwimmend: williger. per März 20.7 2027] ber nel... 1520 1520 Fesetatlon v0. baten VV Das Gerste schwimmend: fester. Llwerpool, 6. August.(Sohluss.) eoln 1. EECECCCCC Metall 50 55 ja 15 Hafer schwimmend: willig bei kleiner Welzon Winter träge. 16 705 ſuoſagen) 262 277 267/ 22 77 7700 Teade f Uer ner vielen Vorzüge bereits in der allgemeinen Nachfrage. por Okt. 5 105 2—* 55 1 331 3224 Industrie in augerordentlich großem Umtangze] Newvork, 6. Aug.(Tel) Produktenmarkt.] Bale“ J% bas: 6452 6 80 425 dee 88 eingebürgert und zwar derart daß die Produk-[Welzen. In Uebereinstimmung mit Chicago] Funter Amerlks per Sept. F 1 55 tion dem Konsum in Aluminum kaum mehr verkehrte der Markt zu Beginn in schwacher ee%0½% 5% kaud...12.00.89.79 2 74 Vorm. 7 Uhr Schritt zu halten vermag und Haltung, doch konnte sich auch hier auf festere 6 Vaun 68 Buböl in Posten von 5000 kg. 70.—., Der Köln. 3223 09 3072 812 69 Haebm, 2 Ubr um-Fabriken mit ganz bedeutenden Vergröbe- Lokomärkte bei Unterstützung der Haussiers, Hamburg, 6. Aug, Robzugter märz——, full.——, aug. Jom Neckar: rungen ihrer Anlagen gegenwärtig sehon be- eine feste Tendenz durchsetzen, und die Preise.12.%, Sepihr. 9. 17.0% Okt.-ber..35.—. bancden. 4 g 3z 658 gag 858 6 78 L.. schäftigt sind. waren Besserungen von 56—½ c. aufzuweisen.] kamburg, 6. Aug,.30 Unr nachm. Lastes geon arerans Helibronn.. 020.660.2500 65 9 761 Vera. —— Verkäufe für den Export: 6 Bootladungen. 1. 18—4• per. 5 97—— e WIndstill, Bedeokt, + 105 ̃; f%n Salpeter 10.15—, per rehr.-Rärz 10.57½' bper.—O. 10.20— urme des Rheins am 7. Aud: 1% R. 0 0. Suüddeutsche Fettschmelze keinen nennenswerten Einflüssen 1 e e 10 80 Aene c lla. Aiteteli von der ee ee ünger. 8.—.— Hk.— Roggen neuer le. 16,80, Ila. 15.80, Illa.—.— elngetragene denossenschaft m. b, H. Mannhelm, 6. Aug. 1913. Bel der heute stattgehabten Auktlon Wurden nachstehende Prelse erzlelt; Kuhhäute bis 59 Pfd. 78.—78,5 Pfg., 60.—89 Pfd. 78.—79,5 Pfg., 70—79 Pfd, 79—79,5 Pig, 90—98 Pfd. 76 Pig., 90.—99 Pfd. 75 Pfſä., 100 ung mehr Pfd. 78,8 Ptg., Canänäute— big., besohächgis bis 79 Pfd. 75,5 Pfg., besobädigte bis 80 u, mehr Pfd. 75 Pfg., Norddeutsohe 71,5 Pig. Farrenhäute unter 100 Pfd, 65—67,58 Pfg., Uber 100 Pfd. 59,5 bls— Pi., unter 100 Pfd, ohne Kopf und tells ohne Füsse 555 Pid., Uder 100 Pfd, ohne Lopf und tells ohne Füsse 63 Pfg,, beschudigts unter 100 Pd, 62 Pfg., besohädigte Uber 100 Pid. 575 Pig,, besohkaigte unter 100 fd. ohne Nopf und tells ohne Fussse 35,5 Pig, desohägigte üder 100 Pfd. ohne Kopf und tells ohne Füsse 61,5 Pfg. Rindshäute bis 89 Pfd. 76—77 Pig, 60—89 Pfd. 76—79 PIg., 70—79 Pid. 78—79 Pig., 80..89 Pfd. 79 Pig., 80 und mehr Pfd. 79 Pfg., Landhäute bls 69 Pfd.— Pfg. Landhäute 70 und mehr Pid. pſg., besohädlgte unter 60 Pfd. 73—78½8 Pid., besohä⸗ gigte 50—38 Ffg. 7555—7775 Plg. besohdigte 30 u. wehr PFfund 78,½8 Pig., Norddeutsohe 69,5 Pig. Hohsenhäute bls 59 Pfd. 70 Pfg., 60—.89 Pfd. 75.—-755 55 70—79 Pfd. 77 Pig., 60.—69 Pfd. 78 Pfg., 90—20 Pfd. 74 PIg., 1 bieog Pfd. 72,5 Pig., 110.—11 Pfd, 60,5 Pfg., 120 und mene ked. 67 Pig,, Landhäute— Pfg, besopädglgte unter 70 Pfd. 78 Pig., besohädigte von 70—89 Pid. 73,5—7 Pig., beschädlgte on 90—99 Pfd. 71.8 Pig., beschädigte 100 und mehr FPfund 57 Pig., Norddeutsche 55 Pfg. Kalbfelle ohne Kopf. l. Cewlohtsklasse Uber 2 Pſd, M. 19.40 von 10—42 pfd. H. 11.40—12.50 p. per Stllok. II, Gewlohtsklasse Stlok, Il, dewiontsklasse von—0 Pfd. K. 10.20—10,85 p, Stllok. W. Gewiohtsklasse von—6 pfd, N..48—.50 per Stllek, V. gewichtsklasse unter 6 Pfd. H..35. Hammelfellen Nk..38 per Stülok, Hammeſblösen Hk..25 per Stülok. —— Konjunkturrüekgang in der Maschinenindu- strie. Ueber die Lage in der Maschinenindu- strie teilt eines der führenden Werke folgendes mit: Wenn die Werke infolge eines groſlen Vor- rats an Aufträgen auch noch für längere Zeit ausreichende Beschäftigung haben, 830 ist ein NFTachlassen in der Konjunktur un⸗ verkennbar. Bestellungen gehen in neuerer Zeit spärlicher ein und sind oft nur unter un⸗ günstigen Zahlungsbedingungen zu erlangen, da die lang anhaltende Geldknappheit sich überall in nachhaltiger Weise fühlbar macht. Auf einzelnen Gebieten, wie namentlich in der Fabrikatlon von gußeisernen Röhren, zeigt sich auch schon Arbeitsmangel, so daß die Werke genötigt sind, auf Vorrat zu arbeiten, um keine Betrlebs Einschränkungen vornehmen zu müssen. Personalien. Die hiesige Firma Gebrüder Steinel(Südfrüchte ete.) verlegt ausdeh-⸗ nungshalber ihren Sitz von Mannheim nach Hamburg und hat Herrn Carl Steinel als Teilhaber ausgenommen. —— Telegraphische Handelsberlchte. Zahlungseinstellungen. dNeustadt a.., 6. Aug. Durch Be- schluß des Kgl. Amtsgerichts Neustadt ist über das in Deutschland befindliche Vermögen der Firma Kugler u. Co., Bank-, Kommissions- und Wechselgeschäft in Zürich, das Kon- kKursverfahren eröffnet. Als Konkurs- verwalter wurde Rechtskonsulent Blum hier bestimmt. Das oben genannte Vermögen be⸗ trifft Weingüter und Weinlager in Haardt und Königsbach. Michigan, 6. Aug. Die Miohigan u. Buggy Company ist unter Zwangsver- Waltung gestellt. Die Verbindlichkeiten belau- fen sich auf 1100 o00 Dollar. Franklurter Abendbörse. Frankfurt, 6. August. Umsätze bis.15 Uhr abends. Kreditaktien 198 bz., Diskonto-Kom- mandit 1827%8 bz., Dresdner Bank 150% bz,, Mitteldeutsche Kreditbank 114 bz.., Petersb. Intern. Handelsbank 202.5 bz.., Oesterr. Länderbank 129.50 bz. G. ept. Staatsbahn 132 bz., Lombarden 26% pz, (sollten heute mittag von 12.18 bis.15 Uhr 266—20 bz. notiert sein), Raab-Oedenburger 57.25 bz.., Baltimore und Ohio 99%6 bꝛ., Schantungbahn 123% bz. G. ept. South West-Afric. 13% bz. ult. Hamburg-Amerik. Packet 140% bz., Nordd. Llovd 118 bz. FSproz. amort. Mexikaner 78.75 bz,., 3½ proz. Ungar. Staats-Rente 71.28 bz.., 4proz. Ungar. Goldrente 85.20 bz.., Raab-Grazer Aur.-Sch. 39.25 bz G, Gelsenkirchen 18398—96 bz, Harpener 19194 bis., Phönix Bergbau und Hüttenbetrieb 25898 bz, Eschweiler 215½ bz. ult.,.-Luxem- burger 148 ½9% bz., N. Boden-Aktien. 71 bz., ., Siegener Eisenkonstruktion 204.78 bz.., Rütgerswerke 190 bz.., Blei- und Silb.-Hütte Braubach 91.40 bz. G. Scheideanstalt fo00er 611 bz.., Dürkopp- Werke junge 342.50 bz.., Lederw. Spicharz 84.25 be., Holzverkohlung 314.50 bz., Klumini⸗ um 265½ bz. ult., Alkali Westeregeln 187.50 bz. ., Motoren Oberursel 167 bz, Maschinenfabrik Mönus 218.80 bz.., Karlsruher Maschinen- fabrik 168.60 bz. G,„5 lektr. Allgem.(Edison) 244—244% bz., El. Schuckert 18296 bz., Elektr. Siemens u. Halske 217% bz, Elektr..-Ueberseeische 164% bz. .15 bis.30 Uhr:.-Luxemburger 148 ,4 Schantungbahn 124 bz. G. Die Abendbörse verlief in fester Haltung, Aas Geschäft hat sich merklich beleben können, Am Bankaktienmarkte wurden Petersburger Internationtle 1 Prozent über heute Mittas um- Newyork, 6. August. Kaffee schwächer auf entmutigende Kabelberichte, Abgaben der Baissepartei, schwächere Nachsrage nach Lokoware, Meldungen aus Brasilien über grö- gere ufuhren und Verkäufe seitens einiger Im- porteure. Schluß ruhig. Baumwolle. Die am Baumwollmarkt vorliegenden festen Kabelberichte und die täg- lichen Witterungsberichte, die auf die Notwen- digkeit von Feuchtigkeit im Südwesten hin- weisen, sowie die à la Hausse lautenden Be- richte über den Stand der Ernte von privater Seite bewirkten ein Anziehen der Preise um 11 bis 15 Punkte. Es fanden Käufe von Firmen mit Beziehungen zum Auslande sowie zu New- Orleans statt und die Baissiers schritten zu Deckungen. Schluß fest. Chicago, 6. Aug.(Tel.) Produktenbörse. Weizen. Der Markt verkehrte zu Beginn, unter Abgaben der Kommissionshäuser sowie auf baisselautende Kabelberichte von Liver- pool, in williger Haltung bei Rückgängen von %e e, Späterhin konnte sich, als die Loko- märkte festere Notizen sandten und die Haus- siers dem Markte ihre Unterstützung lichen, eine seste Tendenz durchsetzen und die Preise zogen gegen den gestrigen Schluß um bis 58 S. an. 8 Mais. Meldungen über Regen in IIlinois, sowie baisselautende Kabelberichte von Liver- pool bewirkten zu Beginn ein Nachgeben der Preise bis 36 c. Im Mai- und Dezembertermin fanden Abgaben der Kommissionshäuser statt. Als jedoch Meldungen über aufklärendes Wet⸗ ter, sowie festere Notizen von den Effektiv- märkten im Südwesten bekannt wurden, schloß die Börse in strommer Haltung, und die Preise konnten gegen den gestrigen Schluß um 1½ bis 188 C. anziehen. Verkäufe für den Export: 0o Bootladung. Eineinnati, 6. Aug.(Tel) Dem dieswöchent- lichen Bericht des Cincinnati Price Current zu- folge wird der Ertrag der Maisernte auf 2652 Millionen Bushels, gleich 83 Prozent der letzt- jährigen Ernte geschätzt. Für Hafer lautet die Schlaätzung für die produzierenden Haupt⸗ staaten auf ungefähr 62 Prozent der letztiähri- gen Ernte, bei einem Gesamtertrag von etwa 875 Millionen Bushels. — Effekten. Brüssel, 6. August.(Schluss-Kurse.) Kurs vom 6. * Kurs vom 6. 5. Texas oomm, Texas pref. Hissourſ Paoliflo l. NMatlonal Rallroad of Mexlko pref. do, 2nd prof. New-Vork Zentral New-Vork Ontarlo and Western NMorfolk u. West o. Northern Paolfloo, Pennsylvanta oom. 8 3 Reaglug comm. 159 /½8159./ Rock island Oomp. do. do. pref, Southern Paelflo South. Bauee 0. 1e do. pref, Union Paofflo com. 96./ 40. pref. Wabash. pref..5 Amalgamat. Copp. Amerſoan Can, pr. do, Loo, oom. Amerlo, Smelt. o. do, Sugar o. Anadonda Vopp. o. general Eleotr. o. U. St. Steel Corp. o. do. prof. Utah Copper oom. Mrginla Carol. a. Sears Bobeuck o. 4% Braslllanlsche Anleſhe 1889 82 4% Spanlsche Aussere Anlelhe(Exterleurs) 4% Türken untflzlert. Türken-Losge Ottomandan«k Luxomburglsche Prinoe Henrlbannn Warschau-Wienenrnrnr Valperalse 6. August. Weohsel auf London 964½5 New-Vork, 6, August. Kurs vom 6. 5. geld auf 24 Std. Durohsohnittsrat..½.½ do, letzte Darled 2½.½ Weohsel Berlin 95.½ 95,4% Weohsel Farls.18/ 40, Tongon 60 79. 488.18 488.18 Oablo Transfers Weohsel London 497.10 487.10 Siſder Boulllon 59.½ 59. Atoh. Top, u. St. Fe donv, 4% Bonds 27.½ 4½ Oolorado S. B. 91.— North, Pao.3% Bds. 65.— d0. 4% Prlor, Llen. 94.½ St. Louls u. S. Fran- zisko ref, 4% 8, Pab, o. 4% 1829 Unlog Paolflo donv. Atohis, Topeka o, Baltimore-Ohle o. Oanada-Paolflo Ohesapeake-Ohio/ b5. Ohloago Muwauk. 106.½ 107.% Colorado Sth. oom. 29.1% 39. Denv. u. Rſo Ard. o. 19. 20.— do. pref. 32.— 33— Erle oomm. 29.— 29.1 do. 18t. pret. 47.0U47.— great Northern 127./ 128.— Ulnnols Zentral 106. 108.¾ Lehigh Valley om. 150.— 151.— Louisvllle Nashv. 133,½ 134. Missourl Kansas Produkte. new-Vork, 9. August. Kurs vom 6. 5. Kurs vom 8. 5. Saumw. atl. Hafen.000.000 Sohmalz WIlloo&x 12.10 12.10 do. atl, Golfh..000.000Talg prima City.½%.½ do, im Innern.000.000 Zuoker Muskov.•13.14 do. Exp. n. Gr. B..000.000Katfee Blo looe.—.4½ do, Exp.n. Kont..000.000 do. August.45.55 Baumw. 000 12.— 12.— do. September.52.61 do. August 11.85 11.54] do. Oktober.70.89 do, Soptbr. 11.19 11.07] do. November.21.73 do. Oktbr. 11.14 10.98 do. Dezember.80.87 do. Novbr. 11.08 10.92] po. lanuar.87.94 do. Derember 11.08 10.84 do. Februar.983.02 do. lJanuar 10.99 19.88 do. MArz 9083.08 uo, Fehr. 11.01 10.88 do. aprit.08.13 do. Märr 11.09 10.35] do. Mal.14.17 0.———— do. jun.18.21 de, in New- do. Jull.17.25 Orl, 4o00 12.— 12.—[Welzen Hr. 2 loo% 85.¼ 95./ do. Aug. 11.47 11.40 do. Septbr 94,% 84. do, Oßt. 11.20 11.05 do. Ddezember 97./ 97.½ FPetrol. rat. Oasse 11.— 11.— do. Mal—.——.— do, stand. winte als Septbr. 78.— 77.— New-Vork.70.70 do. Derbr.—— do, stend. wihte mehl spring wheat.95.98 Phlladelphla.70.70[Getreidefracht n. Fotr.-Ored, Halanes.80.50 TLiverpool 2% 27/ Terpentkew-Tork 38.½ 30,— de, Tondon 2 do, Savagah 35.f 1 34.5 do, Antwerpen 4,%./ Sohmalz-WMestern 1173 170 d% Rotterdam ü,½ 4½ da.(Rob, Br) 12,10 12.10 Hafer alter la, 17.—, lla. 18.— Mk., HUBöl 68.—, fasswelse 70.— gereinigtes Oel 71.— Mk. per 100 Kllo.— Heu.70—.20, Luzerner ſſeu.50 Mk, dlie 50 Kilo, Presskuchen 104 Mz. für 1000 K0 Klele.20 Mk. Rotterdam, 6. Aug. Hargarine nom. Bübenzucker, If. Sloht fl. 11./ Hargarine prima amerlk. 70.—, Zinn: Banda prompt fl. 113—, Kaffès per Jull 27./, ber Septbr. 27.½, iverpool, 6, aug. Baumwollmarkt. Sohluss-Motlerungen. Es notleren Middl. amerik..58.—, per jull.—.—, per jull-August .—.—, per Aug.-Sept..23.½, ber, Sept.-Okt..14— per Okt.— Nov..10.—, per Nov.-Der..04% per Dez.-Jan..04.½ per Jan.-Febr,.05½½, per febr.-März.07.—, per März-Apr..06.— per April-Mal.09.—. Eisen und Metalle. London, 9. Aug.(Sohluss) Kupfer willig, per Kasse 67.07.8 3 Monate 67.97.06, elegtrolytie 70,05, bestseleoteo 72½—73.— un fest, per Kasge 186.00,0, 3 Nonate 187.18.00 Blel spanison, stetig, 21.00.0, englisch 21.05.0 Zinx stetig, gew,öhnliohe Harken 40..—— Spezlal-Harken 21.—219/6. Giasgow, 6 Aug. Rohelsen fräge Riddlesboreugs warants per Kessa 50%4— per Ronat 55/3— per 3 Ronat 55/10 Kaftee beh., Zuoker beh, inn fes! Amstertam, 6, Aug. Bana-Eink. Tendenz fest 1000 1149—. Ruktion 144—. New-Tork, 6 Aug. f Heute Vor. Kurs Kupter Superior ingots vorrätig 1437.—— 1437—.— Zlun Strpafs 42 620/2—40 80%/9 87 Rohelsen am Hothern Foundth Ar 2 per ennsSS„ 15 50%16—15 50%8— Sahl-Sohlenen Wagg. freiösti Frbr.—1—1¹c. Schiffahrts⸗Nachrichten vom Mannheimer Bafenverkehr. Hafenbezirk Nr. 1. Angekommen am 5. Auguſt. Ruffler„Verg. 34“ von Ruhrort, 6000 Dz. Stg. Khl. Waibel„Roſing“ von Köln, 5500 Dz. Stckg. u. Eiſen. Fauſt„Maria“ v. Trennfeld, 850 Dz. Gelr, Zement. Keßler„CElem. Maxia“ von Ruhrort, 15 000 Dz. Khl. Müßig„Tuisko“ von Rotterdam, 1750 Dz. Getreide. Müßig„Rudolf Gelpke“ v. Baſel, 3850 Dö. Stückgut. Adler„Induſtrie&“ von Ruhrort, 5500 Da. Stückgut. Junker„Verg. 11“ von Karlsruhe, 1100 Dz. Stückgut. Stalder„Rhenus 12“ v. Rotterdam, 1200 Dz. Stückg. Merlewald„Bad. 44“ v. Amſtd., 8000 Dz. Stg., Khl. Hafenbezirk Nr. 3. Angekommen am 5. Auguſt. Heß„Gebr. Marx 4“ von Altrip, 790 Dz. Backſteine. Verhulſt„Luiſe Karoline“ von Rotterdam, 5260 Dz. Slückgut und Getreide, Wittmann„Rheinſtrom 8“ v. Baſel, 1500 Dz. Karbid. Gilsdorf„Worms 1“ von Worms, 200 Dz. Stückgut. Didier„Köln 34“ von Köln, 3500 Dz. Mehl u. Wolle. Hafeubeßirk Nr. 4. Angekommen am 5. Auguſt. Herz„Heinr. Wilh.“ v. Rotterd., 5000 Dz. Getreide. Gvob„Neptung“ von Duisburg, 12570 Dz. Kohlen, Hafenbezirk Nr. 5. Angekommen am 5. Auguſt. Specht„Raabh K. 26“ vgn Alſum, 16 100 Dz. Kohlen. Schuppert een v. Duisbg., 12 390 Dz. Khl. Kehl„Chriſtina“% b. Amöneburg, 3400 Dz. Zement. Schwenzer„Harpen 78“ v. Ruhrort, 9650 Dz. Kohlen. Hafenbezirk Nr. 3. Angekommen am 5. Auguſt. Heck„Max Honſel“ von Jagſtfeld, 830 Dz. Steinſalz. Müller„Hoffnung“ von Jagſtfeld, 918 Dz. Steinſalz. Zimmermagun„Katharina“ v. Jagſtfeld, 916 Dz. Stſ. Koch„Frida“ von Jagſtfeld, 1006 Dz. Steinſalz. Kußel„Eliſabeth“ von Jagſtfeld, 1889 Dz. Steinſalz. Schmitt„Karolina“ v. Heilbronn, 1284 Dz. Steinſalz. Lentz„Eliſe“ von Heilbroun, 896 Dz. Steinſalz. Kinzler„Suſ. Sophie“ v. Heilbr., 1059 Dz. Steinſalz. Koch„Luiſe“ von Heilbronn, 1246 Dz. Steinſalz. Kußel„Mina“ von Heilbronn, 1200 Dz. Steinſalz. Holler„Magdalena“ v. Heilbronn, 1144 Dz. Steinſalz Herrmann„Georg“ von Ruhrort, 2000 Dz. Kohlen. Hafenbezirk Nr. 7. Angekommen am 4. Auguſt. Joſt„M. Stinnes 71“ v. Ruhrort, 14 200 Dz. Kohlen. Fabri„Emilie“ von Homberg, 12 310 Dz. Kohlen. Nordir„Kura“ von Hochfeld, 9760 Dz. Teeröl, 3 Holzfloß angekommen. Schiffstelegramme des Norsdeutſchen Lloyd, Bremen vom 5. Auguſt. Angekommen die Dampfer:„Gotha“ am 5, Auguſt 5 Uhr vorm. in Antwerpen,„Norderney“ am., 5 Uhr vorm. in Antwerpen,„Neckar“ am., 10 Uhr verm, in, Philadelnhig Rbein am d u Ur voxm. CIGSARETTEN ——————————— Witterungsbechachtungen d. meteorl. Statlon Manndeln 45 3 4* batum Zoſt 33 32 115 155 IAn 34823 6, aug Horgens 7 75ʃ, 1 MnW 10 33 Uittage 2 781.) 18 UAW Adende d 78a 18 MW 7. Aug. Horgens 7 788.8 10..8 Uöcbste Temperatur den 6. Aug. 0,. Hefste Temperata vom.—7. Aug..5 —— Witterungs-Beriehs bermitteſt von der Amtl. Auskunftastelle del Sohwelnerieehan Sundesbahnen im internationalen öfteatlichen Berſia., Inter den Llades 14. Am 6. Aug. morgens, 1913 um 7 Uur — Höhe der remper. Statlonen Statlonen 0 VRterungaverhättalsse üder Neer Osls. 2³⁰ Sase! 17 etwas bewölkt, w. nds tll 5⁴³ Bern 18 sehr 2* nastill 587 Chuiurrr 15 dedeokt, indstill 154³ Davos 75 15 632 Frelburgg 13 gehf 80 Windatilt 304 genf 18 dededkt, undstill 47 Glarus 15 Regen. WIngstill 1109 118 1 etwWas bewölkt, windetſp 566 nterlaken 190 1. Ohaux-de-Fds. 5 deßr vonö, indetlt ausanne 20 208 tooarno. 1 ebess Veplkt, Iaqgl 339 Luganod 15 ewltterhatt, Windstil 439 TLuzern 18 ogen, wWIndatil! 295 Hontreun 10 zehr sohön, windstil 492Leuchatel.„ 1„„ 505 flagaaz.. f vindatil' 67³ St. Gallen 15 indstill 1688 St Horitz(Eng.)] 10 deſdeokt, windetilt 407 Sohaffhausen 16 gewittsrhaft, Windet 537 Siders„ 582 Mun 117 otwas bowölkt, wingstill 309 Veve7 18 Sehr„daz astill 160 Zermamt 11 Stwas bew 5 wWIndatil 4¹⁰ Zürlon 16 Retzen, wWindetitl Wetterausslcht. f. mehrers Tags I. Joraus Zut urun der Doperchen des Belcht-Mutter-Nienttes. 10. Aug.: Sohön, helter, warm. 11. Aug.: Wonld verändert, normal, Bommarkleh. 12. Aug.: Wärmer, sohwil, bewölkt mit gonnensobeln. 13. Aug.: MHelter bel Wolkenzug, oul, wartm. Reigung 1. dewiltter. Verantwortlieh für Politik: I..: Jullus Witte. für Kunst und Feuilleton: Jullus Wittaz für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung Richard Schönfelder; für Volkswirtschaft und den übrigen redak. Teil 1..: Rich. Schönfelder; Fritz Joos. Druck und Verlag des Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m, b. H. Direktor: Ernst Müller. Neu! Intenſiv Lichtbad Polyſol Piche dtene⸗ tismus u. ſonſt. Stoffwechſelkrankh. 1 Probelichtbab? M Lichtheilinſtitut„Elektron“ Hch. Schüfer, Mannheim, nur N 3, 3. t t FTelephon 4320. duN Pneumatik Die ersts und seltdem die führende Marke. Lmilseigenen Semes Waggenbſigere für den Inseratenteil und Geschäftlichest — Slmpmammmmemamapmmommmm U 10 ö Donnerstag, den 7. Auguſt 1910. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittaablatt]. 7. Seite. fa G. m. b. H. Verkaufshäuser: Kinder-Strumpfe bis 5 Jahre passend Damen-Strümpfe pstentgestrickt Damen-Strümpfe ohne Naht. Schwarze Herren-Socken. Verwandten und Freunden die trau iebe Tante, Grosstante, Schwägerin und Nichte gestern abend%0 Uhr sanft verschieden ist. MNNHEINM(A 8, 0, den 6. August 1918. Die Beerdigung findet Freita Leichenhalle aus gtatff. at wcne 7 I, Neckarstadt, Markiplatz Durohbrochene Damen-Struümpfe 1 „„ ees Faar E 8 Statt besonderer Anzeige. e Mitteilung, dass unsere Fränulein Blisabeth Wunder Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Famille Oasemir Teil, Köin, Famille Adolf Burger, Mannheim. 1 4 Pfennig. ieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Maria Künzler Familie Familie den 7. Angust 1918. um 3 Uhr von der Kinder-Strümpfe bis 12 Jahre passend. Durohbroch. Flor-Damen-Strümpfe Fein gestrickte Damen-Strümpfe Schwarze Herren-Socken eckht Macco Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten zur Nachricht, dass unsere gute treubesorgte Mutter, Schwester, Sohwa- gerin, Tante, Schwiegermutter u. Grossmutter, Frau nach schwerem Leiden im Alter von 76 Jahren, 1 4 Monaten durch einen sanften Tod erlöst wurde. Die trauernden Hinterbliebenen: Mannheim(Grosse Wallstadtstr. 88), Heidelberg, Die Beerdigung findet am Freitag, den 8. ds, 10 25 Uhr von der Leichenhalle aus statt. (Statt besonderer * 27Cĩ ͤ ddddd Warenhaus Grosse Partieposten mit kleinen Schönheitsfehlern grösstenteils für die Hälfte des regulären Wertes. 5 Jodes paar Pfonnig. WwWe. geb. Gauten Theodor Künzler Pfannstiel. Kaffeekannen, 20558 Anzeige.) 32118 Dr. Hereus liebter Mann, Herr Mannheim, I. August 1918. Kondolenzbesuche und Blumenspenden Todes-Anzeige. Statt jeder besonderen Anzeige. Gestern nachmittag verschied unerwartet mein innigstge- Fudwig Söhler, Baunaste In tilefer Trauer Elise Bönler geb. Gut Die Beerdigung findet in aller Stille statt, Dy, Saubert. 3 VERTRETER: Dr. Bender. Telephon 6870 ist verreist. 32128 Damen-Strümpfe w. Aafeik bnd, Fein gestrickte Damen-Strümpfe Damen-Strümpfe Seldenflor mit Lautmaschen Damen-Strümpfe Masseliuſngn cheppeummnmpwageoppnpe Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, 3. Auguſt 1913, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfaudlokal Q 6, 2 dahier, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Tafelgabel, Tafelmesser, Tafellöffel, Dessertmesser, Fisch⸗ Besfecke, Husterngabel, Hummergabel, Porlagelöffel, Kalkee⸗ lökfel, Serolerplatten, Teller, Brotkörbe, Saucjere, Tassen, IIlilckkannen, Semüseschüsseln, Tlschtücher, Serpleften, Bandtücher, Bett⸗ tücher, Deckbettbezüge Kopfkissenbezüge, Weingläser, eine linlermasckine, 1 Hähmaschine, 1 Kontrollgasse, 1 Phote⸗ graphenapparat u. H. m. Darnach anſchließend am Pfandorte: 1 badentheke, 2 Warenregale und 2 Sisschränke. re Pfonnlg. fe 5 (10878 Teekannen, Rahmkännchen, Mannheim, den 7. Auguſt 1913. Weber, Gerichtsvollzieher, B 4, 8. Telephon 1588 Waldhirdt J. Breisg. KRenischnle(Wensionat) Dr. Hümn 1874) das Recht hat, ſelbſt Zeugniſſe über die wiſſen⸗ ſchaftl. Befähig. threr Schitler z. dienſt(Reife für Oberfekundch pfehl. von Deutſchen im In⸗ u. Ausland. Dr. Plähn. dbeginn des neuen schuljahr,: 19, Sept. Einz. Privatſchule in Bad. u. d. Reichsland., die(ſeit werden einj.⸗freiw. Militär⸗ auszuſtell. Beſte Em⸗ dankend abgelehnt. 32122² Teaece aller Art liefert billigst Or, H, Haas'sche Buch- druekerei, 6. Manfe d M, b.. Muſik und Reſtauration 2 0 Die Röckyitze. Roman von Ludwig Rohmann. Nachdruck verboten, 95(Fortſetzung.) Es war beinahe lächerlich: dieſer junge, ge⸗ ſunde, harmloſe Menſch, in dem alles greifbare Oberflächlichkeit war, die ſo gar nicht zu ihm paſſen wollte. Und nach dem letzten, verhauchten „Adelaide“ verharrte er verzückt in der ſchwung⸗ haften Poſe, bis er dann mit einem Ruck zuſam⸗ menklappte und gleichſam erwachend aus höheren Regionen in die nüchterne Wirklichkeit zurück⸗ kehrte. Das Lächerliche empfanden ſie alle, aber alle beherrſchten ſich auch. Sybille aber erhob ſich ſchnell, ging Hans Joachim einen Schritt ent⸗ egen und reichte ihm unter überſtrömenden Dan⸗ kesworten die Hand. Lotte und Konxrad ſahen ſich unwillkürlich an und beide hatten ein verſtändnisvolles Lächeln auf den Lippen. Bei Konrad aber kam doch ein grollender Aerger hinzu, der dem faden Laffen nicht weniger als der gnädigen Gutsherrin galt, Da ſprang Lotte auf. Das Eiſen glühte— ſo mußte es auch geſchmiedet werden. Sie klatſchte vergnügt in die Hände und eilte zu Philipp ans Klapier. „Wundervoll, Herr von Bruckhoff, ganz wun⸗ dervoll,“ ſagte ſie fröhlich lachend im Vorüber⸗ gehen.„Aber nun haben Sie mir Mut gemacht, mich gleichfalls hören zu laſſen. Man hat mir in Karlsruhe einen leidlichen Sopran nachgerühmt und ich habe ſolange Unterricht gehabt, daß ich eigentlich ſchon etwas von der edlen Geſangskunſt profitiert haben könnte. Friſch, Herr Pfarrer, helfen Sie mir, ein Lied finden.“ Philipp geriet in heftige Erregung. Es durch⸗ rieſelte ihn wie Feuer und genierte ihn zugleich doch ganz erheblich, daß ſie ganz nahe ſeinem Ge⸗ ſicht ſich über die Noten beugte. Die Locken, die loſe ihr feines Geſichtchen umrahmten, umſchmei lten ſeine wetterharte Wange und der Duft ihres Haares benahm ihm faſt die Sinne. Er war ganz voll Empfindung und Hilfloſigkeit; er ſah nichts von den Noten, und unter dem Klapier krampfte er die Hände zu Fäuſten, um ſich nicht ganz in dem törichten, ſüßen Gefühl zu verlieren, das ihm das Blut wild zum Herzen trieb, Lotte f chien gar nicht zu merken, welche Wir⸗ kung ihre Nähe auf den geiſtlichen Herrn übte; jedenfalls tat ſie abſolut nichts, ihn aus ihrem Zauberbann zu entlaſten, und er mußte die Tor⸗ tur ergeben dulden. Unter den Noten fand ſich nichts, was Lotte ge⸗ fallen hätte. Sie machte ein Mäulchen und über⸗ legte. Ober der Herr Pfarrer vielleicht das Lied vom Herrn Geheimrat von Goethe kenne: „Neue Liebe, neues Leben?“ Das habe Herr Zelter in Berlin ſehr ſchön in Muſik geſetzt, u. es ſei gewiß eins der ſchönſten Lieder, die jetzt ge⸗ ſungen würden. Schade, der Herr Paſtor kannte wohl das Ge⸗ dicht, nicht aber die Weiſe des Herrn Zelter. Und da das Lied leider, wie Lotte verſicherte, gar nicht einfach war, ſo war auch eine Verſtändigung und eine audeutende Begleitung nicht durchzuführen. Da ſtand Konrad auf und um ſeinen Mund legte ſich ein beinahe übermütiger Zug, Er kannte das Lied und getraute ſich, es zur Not aus dem Gedächtnis zu begleiten— auf der Geige allerdings, wenn das dem gnädigen Fräulein ge⸗ nüge. Oder ob er ſchnell die Noten aus ſeiner Wohnung herüber holen ſolle? Lotte jubelte: Aber nein, nicht erſt holen. Das Lied müſſe zur Geige beſonders hübſch klingen und wenn er es wirklich mit ihr wagen wollte— Konrad ſchritt ruhig zur Geige hin und ver⸗ mied es dabei, Sybille anzuſehen. Ex würde ſonſt vielleicht erſchrocken ſein über den kalten. leeren Ausdruck ihrer Augen, die ſtarr an ihm hingen und faſt automatenhaft jeder ſeiner Be⸗ wegung folgten. Ihre Hände, die lang und ſchmal auf den Armlehnen des vergoldeten Seſ⸗ ſels ausgeſtreckt waren, zuckten nervös und ſie merkte das entweber nicht oder ſie hatte nicht mehr die Kraft, ſich noch länger zu beherrſchen. Auch Philipp ſaß hilflos da. Er betrachtete die beiden mit ſchmerzvollem Intereſſe und überlegte dabei, ob ſie als Paar eine gute Figur machen würden. Und das Herz tat ihm weh und wäre er nicht durck Rückſichten gebun⸗ den geweſen, er würde hinabgeſtürmt ſein, um ſich draußen in der Winternacht Ruhe zu er⸗ laufen. Konrad hatte ſeine Geige geſtimmt und den Eingang frei geſpielt und auf ein Zeichen ſetzte Lotte mit ihrem weichen, warmen Sopran klar und ruhig ein: „Herz, mein Herz, was ſoll das geben? bei Herrn Franz Noll, Parkring 4. fſtudet anläßl. d. Ferien am Sountag, 10. Auguſt zu ermäßigten Preiſen für Hin⸗ u. Rückfahrt bpro Perſon Mk..20 N ſtatt, Kinder bis 14 J. geſuche wird die Hälfte. Abfahrt an richten unter dergiheinbrücke ½7Uhr.] Düſſeldorf. Bord.— Vorverkauf: Wee 32127 Es 8000 Mk. an Was bedränget dich ſo ſehr? Welch ein fremdes, neues Leben! Ich erkenne dich nicht mehr. Weg iſt alles, was du liebteſt, Weg, warum du dich betrübteſt. Weg dein Fleiß und deine Ruh'— Ach, wie kamſt du nur dazu?“ Konrad verſtand es vortrefflich, ſich anzu⸗ paſſen. Seine eigenen Empfindungen bekamen in den Tönen eine Zunge und ſie ſchwangen und erklangen erlöſend in die Melodie hinein. Und Lotte fühlte ſich durch die hinreißende Begleitung ſtark angeregt und der geheime Ju⸗ bel, der in das reizende Lied gebannt iſt, hob die Flügel und flatterte in der neckiſchen Klage hinaus. Und alle nahm das Lied gefangen: Sybille, in der es die rätſelhafte Unruhe der letzten Tage ſtürmiſch vermehrte, und Philipp, der die weh⸗ mutsvolle Empfindung hatte, daß ein namen⸗ loſes Glück ihm in unerreichbare Fernen ent⸗ ſchwebe. 5 Nur Hans Joachim blieb ganz unbefangen. Er fühlte ſich als wohlwollender Kritiker, neigte gelegentlich im Beifall den Kopf und bewies ſein Verſtändnis, indem er gelegentlich mit einem Finger den Takt gab. Vor dem kleinen Baro⸗ neßchen hatte er übrigens wirklich Reſpekt. Das war ein Teufelsmädel und ihr Geſang hätte wohl auch vor einem größeren und anſpruchs⸗ volleren Kreiſe mit Ehren beſtehen können, Lotte war in der Freude des Gelingens ordentlich übermütig geworden und die Schluß. ſtrophe, die wie das ganze Lied in ihrem Plane keine unweſentliche Rolle ſpielte, ſang ſie mit hinreißender Schalkhaftigkeit. Die Synkopen wurden zu ſchmachtenden Seufzern und mit jeder der koketten Pauſen ſchien der Widerſtand des koketten Amanten hinzuſchmelzen. „Und an dieſem Zauberfädchen, Das ſich nicht zerreißen läßt, Hält das liebe, loſe Mädchen Mich ſo wider Willen feſt.“ Hier gab es nebenbei einen verſtändnisvollen Augenaufſchlag, den Konrad auffangen und, wenn auch viel weniger verſtändnisinnig, er⸗ widern mußte. „Muß in ihrem Zauberkreiſe Leben nun auf ihre Weiſe, Die Veränd'rung, ach, wie groß! Liebe, Liebe, laß mich los!“ Diesmal waren es Philipp und Hans Joachim die Beifall ſpendeten. Sybille war zuletzt blaß Für die Orts⸗, Betriebs⸗ und Innung krankenkaſſeder Stadt Düſſeldorf u. Vorort praktiſche Aerzte wird ein Mindeſteinkommen von jährlich bei langfriſtigeu Verträgen agarautiert, Privat⸗Praxis geſtattet. Diskrete Behandlung der Bewerbungs⸗ ugeſichert, Oſſerten ſind zu 1 KR 16472 an Rudolf 67100 1. St. p. Sept. z. miet. geſ. Off. u. 20540 d. d. 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Nur Lotte ſah tiefer, Sie wußte, daß hier ein ſtarker, ſelbſtbewußter Wille der Liebe in verzweifeltem Widerſtande erlag, Das hatte ſie gewollt und ein Gefühl wilder Freude regte ſich in ihr. Aber dahei erſchrat Lotte doch über die elementaxe Heftigkeit, mit der dieſer Zuſammenbruch ſich vollzog und ſie eilte ſchnell zu Sybille hin, um ihr beizuſtehen Der Anfall dauerte jedoch nur wenige Augen⸗ blicke und als Lotte die Hände der Freundin er⸗ faßte, ſchnellte dieſe mit einer jähen Bewegung des Abſcheus empor. „Laß!“ rief ſie ſchneidend. Lotte war aufgeſprungen und einen Augen blick tauchten die Blicke der beiden Mädchen in⸗ einander: Haß waren die einen, tödliches Er⸗ ſchrecken die anderen. Einen Augenblick ſtander ſie ſo; dann hatte Sybille ſich wieder leidlich in der Gewalt. (Jortſetzung folgt.) annheſmer Fgenpauser rbaut Landhäuser * und Villen in allen Stadt- —— lagen. Günstige Bedingungen.— Finanzierung dureh die Gesellschaft.— Solideste Bauweise unter wWeitgehendster Garantle u. 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Auf Wochen hinaus hat das geſellſchaftliche Amerika nun wieder einen Geſprächsſtoff: der große Sommer⸗ ball, den Mrs. Stuyveſant Fiſh am Sonntag in dem faſhionablen amerikaniſchen Seebade Newport veranſtaltete und dem die begeiſterten Berichterſtatter den„Billion⸗Dollar⸗Ball“ tauf⸗ ten, füllt die Spalten aller Zeitungen und ein⸗ ſtimmig wird erklärt, daß Mrs. Fiſh durch dieſe Veranſtaltung ſich endgültig zur ungekrönten Königin der oberſten Vierhundert aufge⸗ ſchwungen hat. Das Feſt hat die Veranſtalterin die hübſche runde Summe von 400 000 Mark gekoſtet, und der Wert der Juwelenpracht, die dabei entfaltet wurde, beziffert ſich nach der Schätzung eines Zahlenfreundes auf mehr als 40 Millionen. Die 500 Gäſte, ausſchließlich be⸗ kannte Perſönlichkeiten der reichen amerikani⸗ ſchen Geſellſchaft, erſchienen kurz vor Mitter⸗ nacht und wurden von der Wirtin in dem Ko⸗ ſtüme einer Märchenkönigin empfangen, um zu⸗ nächſt durch die Gärten und Räume geleitet zu werden, in denen mit der Entfaltung von deko⸗ rativem und bisweilen groteskem Prunk nicht gegeizt worden war. Dann folgte ein Bankett, bei dem die Diener in der Tracht Ludwigs XIV. die erleſenſten Leckerbiſſen ſervierten, worauf der Tanz die Geſellſchaft bis zur Morgen⸗ dämmerung zuſammenhielt, ja einige der jungen Damen ließen es ſich nicht nehmen, dom Tanz⸗ ſaal ſofort zum Strande zu eilen, ſie kehrten erſt heim, nachdem ſie ein Wettſchwimmen ver⸗ anſtaltet hatten. Allein die Abweichung von der üblichen Form amerikaniſcher Millionärs⸗ bälle, der Grund, warum die Oeffentlichkeit ſich ſetzt ſo eifrig mit dem Ball der Mrs. Fiſh be⸗ ſchäftigt, beſteht darin, daß das Feſt zu einer Kundgebung des Newyorker„smart set gegen die Frauenrechtlerinnen gedacht war. Die meiſten Damen erſchienen in Märchenkoſtümen oder als Gänſehirtin, um damit gegen die lärm⸗ reich vertretenen Forderungen nach demFrauen⸗ ſimmrecht zu proteſtieren.„Ich bin alt genug geworden,“ ſo erzählte die einflußreiche Ver⸗ anſtalterin des 8 5 5 Fagen i idiger de Fehler die Verteidig ſer ir ibre Ablehr Mutterſchaft. Die Frauen und Kindlichkeit ihres Weſens; wir hören über⸗ all nur von dem Kampf der Geſchlechter und von dem Wahlrecht reden, aber viel zu wenig vernehmen wir von den Pflichten der Frau und von den Kindern. Der heranwachſenden jungen Generation klingt das Wort Mutter beinahe ſchon proſaiſch. So kam es, daß in mir kürz⸗ lich, als ich ein altes Märchenbuch mit Kinder⸗ liedern wieder vornahm, die Idee entſtand, ein Feſt zu geben, das der altmodiſchen Frau, der Gattin und der Mutter gewidmet ſein ſollte. Denn in jenen Märchen und Liedern fühlte ich die ganze Macht eines ſtarken, echten und un⸗ verbildeten weiblichen Gefühls, und ich hoffe, daß ich meinen Gäſten manche Erinnerungen an 1 ſchöneren Tage ihrer Kindheit wachgerufen abe.“ — Ein gemütlicher König. Neue Erinner⸗ ungen an König Georg von Griechen⸗ lan d, der bekanntlich oft als Kurgaſt in Aix⸗ les⸗Bains weilte, veröffentlicht ein Mitarbeiter der Ora. In Aix hatte man immer wieder Gele⸗ genheit, das ſchlichte, allem Aufwand abge⸗ neigte Weſen des ermordeten Monarchen zu be⸗ obachten. Auf der Fahrt vom Hotel zu den Bädern bediente ſich der König mit ſeinem Ge⸗ folge regelmäßig des Hotelomnibuſſes, als er eines Tages auf den beſtellten Wagen zuſchritt, ſtieg vor ihm eine fremde Dame ein, die offen⸗ bar nicht wußte, daß der Omnibus für den König reſerviert war. Ein Herr des Gefolges wollte die Dame verſtändigen, aber König Ge⸗ org verwehrte ihm das, er ſtieg ruhig mit ſei⸗ nem Gefolge ein, und der Wagen ſetzte ſich in Bewegung. Unterwegs hörte die nichts ahnende Dame, wie einer der eingeſtiegenen Herren mit Majeſtät angeredet wurde; ſie bekam einen heil⸗ loſen Schreck:„Mein Gott, was habe ich getan, ich bin in den Wagen des Königs geſtiegen, laſſen Sie halten, laſſen Sie halten!! Aber lachend beruhigte ſie der König:„Aber um Gottes willen, Gnädige Frau, weshalb erregen Sie ſich, ein König iſt ja keine anſteckende Krank⸗ heit.“ Eines andern Tags ſtand König Georg allein auf dem Bahnſteig des kleinen Bahnhofes als der Zug einlief. Aus einem Kupee dritter Klaſſe wurde er von einer derben Bäuerin ange⸗ rufen:„Hier, Sie, ſind Sie doch ſo gut und hel⸗ fen Sie mir ein wenig!“ Und als der König herbeikam, ſtreckt ihm die Bäuerin eine derbe opfern ihre beſten Vorzüge, die Unmittelbarkeit große Reiſetaſche und einen ſchweren Korb ent⸗ gegen, die der König auch nimmt und gehorſam zum Warteſaal ſchleppt. Dem herbeieilenden Adjutanten winkte er ab; im Warteſaal hatte er erſt noch eine lange Unterredung mit der Bäuerin, der er nur mit Mühe klar machen konnte, daß er auf ein Trinkgeld verzichte. — Wie Seelenzuſtände auf den Körper wir⸗ ken. Unter den Beobachtungen, die während des Balkankrieges von Aerzten in den Krankenhäu⸗ ſern gemacht worden ſind, iſt eine der intereſ⸗ ſanteſten ſicherlich die, daß der Seelenzuſtand des Verwundeten von großem Einfluß auf die Entwicklung der Wunden iſt: Die Wunden heilen und vernarben weit weniger raſch, wenn der Verwundete mutlos iſt und nicht an ſeine Heilung glaubt. Etwas Aehnliches findet man, wie Dr. Cabanes im„Journal“ ſchreibt, bei Menſchen, die melancholiſch ſind. Beſonders merk⸗ würdig iſt in dieſer Hinſicht der Fall des tür⸗ kiſchen Großweſiers Izzet Paſcha, der zur Zeit des Bürgerkönigs Ludwig Philipp nach Paris gekommen war u. hier eine Lebensverſicherung abgeſchloſſen hatte; von dem Augenblick an, wo er die Polize in den Händen hatte, hielt er ſich für unſterblich, da er die Lebensverſicherung als eine Verſicherung gegen das Sterben aus⸗ legte. Als ihn dann aber eine ſchwere Krankheit niederwarf, und er erkennen mußte, daß man ſich auf die Polize doch nicht ganz verlaſſen könne, wurde er ſchwermütig und bereitete ſich auf den Tod vor. In Konſtantinopel, wohin er zurückgekehrt war, ſprang ihm dann eines Tages während einer Waſſerfahrt ein Fiſch ins Boot; er betrachtete das als eine böſe Vorbe⸗ deutung, ließ ſich ſofort nach Hauſe bringen, traf Beſtimmungen über ſien Begräbnis und zog ſich nach Skutari in Aſien zurück, wo er drei Tage ſpäter bei vollſtändig geſundem Körper einem durch den Schreck und die Aufregung ver⸗ Urſachten Fieber erlag — Das Auge des Geſetzes. In der Frankfur⸗ ter Zeitung erzählt ein Leſer das folgende: Wir hatten auf der Fahrt nach der Schweiz eine Menge Gepäck. In Baſel ſchleppten wir mit Hilfe eines Dienſtmannes alles in den Revi⸗ ſionsſaal, morgens um 7 Uhr. Bis zur Weiter⸗ fahrt hatten wir über eine Stunde Aufent⸗ halt, und ſo machten wir uns denn auf eine ein⸗ gehende Reviſion gefaßt. Hinter dem Gepäck⸗ tiſch ſtand ein großer Herr mit einem geſunden, Geſichtsmuskelunterſuchung, kräftigen Geſichtsausdruck. Schon während wir unſer Gepäck aufſchichteten, bedachte er uns mit ein paar allumfaſſenden Blicken. Ruhig fragte er uns nach unſerem Ziel: Bellinzona. Sein Auge freilich.... Wohl war es ruhig, jedoch prüfend— ſuchend. Und zwar ſuchte ſein Blick in unſeren Augen. Zu gern hätte ich gewußt, nach welchem Erfahrungsrezept er unſere Ehr⸗ lichkeit prüfte. Zehn Sekunden nur dauerte die und inzwiſchen zeichnete er mit Seelenruhe jedes unſerer Ge⸗ päckſtücke. Langſam fragte er mit bohrendem Blicke nocheinmal:„Haben Sie etwas zu ver⸗ zollen?“ Und langſam, als ob jede Handbeweg⸗ ung von ihm eigens erdacht ſei, ſchob er unſer Gepäck ungeöffnet zurück. Drei Sekunden lang fühlten wir ſeinen Blick noch, dann wandte er ſich dem Nächſten zu. Den Zollblick werden wir ſo bald nicht vergeſſen. — Gürtelmode dieſes Sommers. Der Gürtel der unter der Herrſchaft des Miederrockes faſt in Vergeſſenheit geraten zu ſein ſchien, iſt, ſo plaudert die„N. G..“ neuerdings wieder höchſt modern. Der gute Geſchmack einer Dame läßt ſich daran erkennen, wie ſie die Farbe des Gürtels zu der ihres Kleides abpaßt. Am wirk⸗ ſamſten, namentlich zu einem weißen Kleide, iſt ein ſchlichter ſchwarzer Gürtel, die Mode ſteht ja augenblicklich überhaupt im Zeichen der Zu⸗ ſammenſtellung von Schwarz und Weiß. Aber auch zu einem marineblauen Kleide nimmt ſich ein ſchwarzer Gürtel äußerſt wirkungsvoll aus, während er z. B. auf einem ſand⸗ oder cham⸗ pagnerfarbenen Kleide einen auffallenden Ein⸗ drück erweckt, weil er gar zu ſehr abſticht und ſchon aus weiter Entfernung erkennbar iſt Jene gegenwärtig ſehr beliebten Gürtel, die auf ſeidenem Stoffe allerhand bunte Blumen⸗ muſter zeigen und bald blau, bald rot, bald lila oder grünlich ſchillern, ſind ebenfalls von etwas unruhiger Wirkung und daher nur ſehr jugendlichen und anmutigen Frauen anzuraten, die eine kleine Extravaganz nicht zu ſcheuen brauchen. Es gibt zwei Arten, den Gürtel zu tragen, entweder ganz breit, nach brientaliſcher Weiſe, oder ganz ſchmal, ſo daß er, von vorn geſehen, nur gleichſam einen dünnen Streifen, eine Linie bildet. Hinten wird er, in beiden Fällen, durch eine Schleife mit großen, aber nicht ſehr langen Enden geſchloſſen. 12. Seite. General Anzefger. Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittegblolt). Donnerstag, den 7. Auguſt 1913. 0 Die bisher angesammeſlten Reste sämtſicher 1 I0 Abieilungen, sowWie Abschnitte kommen wäh⸗ Id Bedeutende EInkaufsvorteie! ce vc, 8 enen dulnben Halleutende Einkaufsvortele! Pyeisen zum Verkauf. Einige vorteilhaſte Angebote: Donnerstag, Freitag, Samstag, Montag 0 Donnerstag, Freltag, Samstag, Montag rüne Rabattmarken! K 1,.2 Breitestrasse 28 Beachten Sie unser Spezialfenster K I,-2 Breitestrasse Grüne Rabattmarken! Kallen Taden Lebensmittelbran Suche zum baldigen Eintritt für mein Elere Sutter- u. 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