rh — 8 8 Wonnement: 20 Pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Nck..42 vro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 pfg. Juſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Beklame⸗Seila„%.20 Umk. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: eee eeeeeeee. der Stadt Mannheim und Amgebung Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens Amtliches Verkündigungsblatt für den Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Manuheim⸗ Lelephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1465 Buchdruck- Abteilung. 341 Redaktion. 377 Exped. u. Verlagsbuchgolg. 218 kll Eigenes Redaktionsbureau in Berlit 89 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Seitung für Südweſtdeutſchland; und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 370. Mannheim, Dienstag, 12. Auguſt 1913. ee (Abendblatt) Sur Frage der nationalen Jugendpflege. Von Hauptmann a. D. Hermann. Die nationale Jugendpflege iſt geboren wor⸗ den aus dem Bedürfnis heraus, ein Gegen⸗ gewicht zu ſchaffen gegen die immer weitere Kreiſe ziehende ſozialdemokratiſche Jugendverhetzung. Schon die Teilung in eine nationale und eine ſozialdemokratiſche Bewegung ſpricht es offen aus, daß ſich hier zwei Lager ſcharf gegenüber⸗ ſtehen. Seitens beider wird unumwunden erklärt, daß man die Jugend dem andern ſtreitig machen will, nach dem richtigen Grundſatz:„Wer die Jugend hat, dem gehört die Zukunft.“ Daneben aber wird von allen nationalen Ver⸗ einen als erſter Grundſatz aufgeſtellt:„Wir treiben keine Politik.“ Warum?„Wir wollen die Ju⸗ gend nicht in das Getriebe der Politik hinein⸗ ziehen. Sie gehört nicht hinein, ſie iſt nicht reif.“ Das iſt an ſich richtig, aber was nützt es, das zu ſagen, wenn wir es doch tun. Däs Sammeln der Jugend um die nationale Fahne iſt ſchon Politik treiben, da wir es tun, um einen Wall aufzurichten gegen die Sozialdemokratie. Ich ſehe auch nicht ein, warum es gar ſchädlich ſein ſoll, wenn wir das Kind beim rechten Namen nennen und der ſchulentlaſſenen Jugend, um ſie 11 0 es ſich doch zumeiſt, bzw. den Schülern der höheren Kloſſen offen ſagen:„Die heiligſten Güter des deutſchen Mannes ſind Thron und Vaterland. Im Kampfe für beide und im feſten Zuſammenſchluß, um beide zu ſchützen, iſt Deutſchlaned heute in der Welt eine Macht ge⸗ worden, deren Wort von einſchneidender Bedeu⸗ tung im Rate der Völker iſt. Wollt Ihr mithel⸗ fen, das zu erhalten und auszubauen, was Eure Väter in blutigem Kampfe auf den verſchiedenſten Schlachtfeldern errungen haben, dann kommt zu uns. Wer etwas Tüchtiges gelernt hat und arbeiten will, kann in einem geordneten Staat, wie wir ihn haben, nicht zugrunde gehen. Wer aber keinen Sinn, bein Herz für ſein Vaterland hat, der mag ruhig hinübergehen in das Lager der internationalen Sozialdemokratie, die, wie ihr, Name ſchon ſagt, weil ſie international iſt, kein Vaterland haben kann. Er wird am eigenen Leibe erfahren, wie weit die Sozialdemokratie davon entfernt iſt, dem einzelnen wie der Geſamt⸗ heit beſſere Lebensbedingungen zu ſchaffen, wie er ſie heute in unſerem Rechtsſtaat findet.“ Warum ſollen wir es nicht tun? Verſtehen werden die jungen Leute dies genau ſo gut wie die ſozialdemokratiſchen Hetzereien. Die Sozial⸗ demokratie treibt offen und bewußt in ihrer genderzielng elelelte Eeboliti Die ſogenannten Schäden der beſtehenden Geſell⸗ ſchaftsklaſſeneinteilung, Einrichtungen uſw. wer⸗ den„drüben“ in den kraſſeſten, und zw. falſchen Farben geſchildert. Wer wollte es leugnen, daß vieles zu beſſern wäre, aber man nimmt das Gute, ſo lange man das Beſſere nicht kennt. Warum ſollen wir nun alſo mit gebundenen Händen ſtehen und auf die Hetzereien nichts er⸗ widern? Als Dummheit oder aber als Einge⸗ ſtändnis, daß wirklich alles ſo faul iſt bei uns, wird es uns von den jungen Leuten ausgelegt. Kann man ihnen verbieten zu denken? Von der anderen Seite hören ſie genug. Daß wir uns zurückhalten, lediglich aus zarter Rückſicht auf ihre Seelen, um ſie nicht in Berührung zu brin⸗ gen mit der Politik, das glauben ſie uns nicht. Sie glauben uns aber auch noch aus anderem Grunde nicht. Auf der einen Seite ſehen ſie die große, trotz aller inneren Schtwächen ſtarke, in ſich geſchloſſene ſozialdemokratiſche Partei, auf der andern die ſich ſtetig bekämpfenden, um die klein⸗ lichſten Jammerſachen ſich gegenſeitig verächtlich machenden unzähligen bürgerlichen Parteien. Die jungen Leute leſen heutzutage alle Zeitungen. Man glaube olſo nicht, daß unſere ſchulentlaſſene Jugend nichts wüßte von Politik. Im Gegen⸗ teil, zu viel weiß ſie, und was ſie weiß, weiß ſie teils falſch, teils ſieht ſie es in falſchem Licht, teils ſchließlich wird es ihr bewußt und abſicht⸗ lich in gröbſter Weiſe entſtellt vorgeführt. Und wir, wir ſtehen dabei und fangen mit mildem Lächeln von etwas anderem zu reden an. Aber damit iſt es nicht genug. Wir zeigen uns den jungen Leuten noch viel mehr in unſerer ganzen jammervollen Zerriſſenheit. Nicht genug damit, daß der katholiſche junge Mann um Gottes willen nicht an demſelben Reck turnen darf, wie der proteſtantiſche(ich verweiſe auf den Beſchluß der kürzlich in Köln tagenden Generalverſammlung katholiſ her Geſellenver⸗ eine), nein, innerhalb der nationalen Jugend⸗ pflege üverhaupt herrſcht ein geradezu trauriger, ich möchte ſagen Konkurrenzneid. Geiſtliche und Lehrer halten ſich für die allein berufenen Ju⸗ gendpfleger, am liebſten ſperrten einige von ihnen die Jungens alle in Jünglingsvereine, ſie ſehen neidiſch auf die Erfolge der Offiziere und be⸗ trachten deren Arbeit als Eingriff in ihre eigenſte Domäne. Turner und Jungdeutſchland haben auf dem wundervollen Leipziger Feſt deutlich ge⸗ zeigt, wie weit ſie noch voneinander ſind. Und ſchließlich, Jungdeutſchland, Pfadfinder, Jugend⸗ wehr, Wandervögel, wie weit weit ſind ſie noch davon entfernt, eins zu ſein, trotzdem ſie alle dasſelbe wollen: geſunden Körper, ge⸗ ſunden Sinn, tadellos anſtändige, vor⸗ nehme Geſinnung auf nationaler Grundlage. Ver ſellle einer bon ihnen weiler keine Poli⸗! tik treiben will, auf nationale Geſinnung bei ſeinen Mitgliedern verzichten? ö Die jungen Griechen wurden als national em⸗ pfindende Griechen, Römer als Römer, und heutzutage werden Franzoſen als Franzoſen, Engländer als Engländer erzogen. So laßt uns unſere Jungens als Deutſche erziehen, einerlei, ob kotholiſch oder evangeliſch, einer⸗ lei, wer es tut, ob Pfarrer oder Lehrer, Offi⸗ zier oder Kaufmann, nur der rechte Mann muß es ſein. Darum laßt uns die Scheu ablegen vor dem Wort„Politik“. Nicht zu politiſterenden Dilettanten wollen wir ſie machen, aber die Augen wollen, müſſen wir ihnen aufmachen, damit ſie unterſcheiden können, was wahr iſt und nicht wahr. politische AUebersichl. Mannheim, den 12. Auguſt 1913 Der Ausban des wirtſchaft⸗ lichen Ausſchuſſes. Als eine derjenigen Inſtitutionen, welche be⸗ rufen und geeignet erſcheint, auf eine ſtärkere Berückſichtigung der Wünſche der Induſtrie unddes Gewerbeſtandes überhaupt im öffentlichen Leben, insbeſondere in der Geſetzgebung hinzuwirken, ſo ſchreibt uns der 80 anſabund, iſt der Wirtſchaftliche Aus⸗ chuß zur Vorbereitung und Begutachtung han⸗ delspolitiſcher Maßnahmen anzuſehen. Dieſer iſt im Jahre 1897 mit der Aufgabe gebildet wor⸗ den, der Reichsverwaltung für Entſcheidungen auf wirtſchaftlichem und handelspolitiſchem Ge⸗ biet als ſachverſtändiger, beratender und begut⸗ achtender Beirat zu dienen. Danach gehört alſo das weite Gebiet der Volkswirtſchaft und Wirt⸗ ſchaftspolttik zu den Gegenſtänden ſeiner Bera⸗ tungen. Er hat vor allem ſich zu den allgemeinen Richtlinien dieſer Fragen gutachtlich zu äußern, und deshalb wurde von amtlicher Seite ſtets mit gewiſſem Recht darauf hingewieſen, daß es vor allem darauf ankomme, Männer als Mitglieder zu berufen, die vermöge ihres weiten Blickes und ihrer Sachkenntnis geeignet ſind, ſich über die einzelnen Intereſſen zu ſtellen und das Geſamt⸗ intereſſe zu wahren. Damit iſt alſo nochmals beſonders beſtätigt, daß die großen Fragen der Wirtſchaftspolitik ein dauerndes Arbeitsgebiet für die Tätigkeit des Wirtſchaftlichen Ausſchuſſes bilden ſollen Demgegenüber fällt es auch gerade in indu⸗ ſtriellen Kreiſen gemäß an den Hanſa⸗Bund ge⸗ richteter Zuſchriften auf, daß der wirtſchaftliche Ausſchuß verhältnismäßig ſelten zuſammenberu⸗ en wird obwohl doch die authentiſche Inter⸗ ratungen hinzugezogen werden. pretation der Funktionen des Wirtſchaftlichen Ausſchuſſes in der„Norddeutſchen Allgemeinen Zeitung“ vom 13. Juni des Jahres 1910 aus⸗ drücklich und klar davon ſpricht, es ſei Aufgabe des Wirtſchaftlichen Ausſchuſſes, auch Fragen allgemeiner Natur zu beurteilen. Hierzu gehören auch zweifellos die für den geſamten Gewerbe⸗ ſtand ſo wichtigen Fragen der Finanzpolitik; und ſolange bei den einzelnen Aemtern die vom Hanſa-Bunde und anderen Gremien gewünſchten Beiräte nicht exiſtieren, wäre eine Beratung das wirtſchaftliche Leben angehender Geſetze im Wirtſchaftlichen Ausſchuß überhaupt durchaus zu wünſchen. Nun iſt es zweifelhaft mit Schwierigkeiten ver⸗ knüpft, den Wirtſchaftlichen Ausſchuß gleichſam zu einem Wirtſchaftsparlament auszubauen und alle Zweige der in Deutſchland arbeitenden In⸗ duſtrien durch Vertreter zu beteiligen. Es fänlt aber immerhin auf, daß z. B. eine größere Zahl führender Induſtriebetriebe unvertreten ſind, und beſonders auch das Handwerk völlig fehlt. Aller⸗ dings hat der Staatsſekretär des Reichsamts des Innern auf eine Eingabe des Zentralausſchuſſes für die Geſamtintereſſen des deutſchen Handſwverks im Hanſa⸗Bunde erwidert, daß, ſobald Ange⸗ legenheiten des Handwerks in Frage kommen, deſſen ſachverſtändige Vertreter zur Mitarbeit herangezogen werden ſollen, und man darf daher wohl annehmen, daß auch induſtrielle Nichtmit⸗ glieder des wirtſchaftlichen Ausſchuſſes gleichſam als außerordentliche Sachverſtändige zu den Be⸗ Ein idealer Zu⸗ ſtand iſt aber im Intereſſe des Gewerbeſtandes eine ſolche mehr unverbindliche Vernehmung von Sachverſtändigen nicht. Wie daher eine häufigere Einberufung des Wirtſchaftlichen Ausſchuſſes bei den großen Wirtſchaftsfragen und bei wich⸗ tigen Wirtſchaftsgeſetzen zu wünſchen wäre, ſo ſollte auch der Wirtſchaftliche Ausſchuß jeweilig adl hoc durch geeignete mitſtimmende Sachver⸗ ſtändige ergänzt werden. Auf dieſem Wege wäre es auch möglich bei Geſetzentwürfen, die den Gewerbeſtand angehen, dem Reichstag mit authentiſchen Gutachten zu dienen. Zweifellos werden die künftigen Etatsberatun⸗ gen Veranlaſſung geben, dieſe Frage wieber auf⸗ zurollen. Die UAneinigkeit im ſozial⸗ demokratiſchen Lager. Das Gevede vom Maſſenſtreil gehört in der ſozialdemokratiſchen Preſſe und auf ſozialdemo. kratiſchen Verſammlungen nachgerade zum guten Ton, wofern man in dieſem Zu thange überhaupt vont guten Ton reden kann. So hat Feuilleton. Antereſſante Uhrwerke. Von Leopold Katſcher(London) Der Stammbaum der Uhren iſt ein weitver⸗ zweigter; ſeit Menſchengedenken gibt es Uhren, wenn auch keine mechaniſchen. Im 20. Kapitel des zweiten Buches der Könige, Vers 11, heißt es, daß der Sonnenzeiger von Ahaz um zehn Grade zurückgerückt wurde. Freilich hatte die damalige Uhr mit unſerer heutigen gar nichts gemein, denn unſere bibliſchen Vorahnen kannten nur die pri⸗ mitibſten Sonnenuhren, und dieſe konnten nur während der Tagesſtunden ihre Pflicht erfüllen. Bald genügten aber den erfinderiſchen Erden⸗ kindern die verſchiedenen Metall⸗ und Stein⸗ ſonnenuhren nicht mehr, und ein ſpekulativer Kopf verfiel auf die Waſſeruhr, Sie beſtand aus ziei kegelförmigen Gefäßen, deren enge, durchlöcherte Teile aufeinanderſtießen und von denen eines mit Waſſer gefüllt war. Dieſe UÜhren wurden ſchon 600 v. Ehr. von den Aſſyriern benutzt; im fünften Jahrhundert kamen ſie bei den Griechen in An⸗ wendung, 159 v. Chr. bei den Römern. Im Laufe der Zeit erfuhren ſie allerlei Vebeſſerungen. Auch in der Form ſchwankten dieſe mittlerweile kompli⸗ zierter gewordenen Kunſtwerke: man verfertigte ſie in Geſtalt von Stundengläſern oder von eier⸗ und zylindermäßigen Vaſen. Manche zeigten nicht nur die Stunden, ſondern auch die Mond⸗ viertel, die Zeichen des Tierkreiſes und andere wufderbare Dinge. Eine ſolche Uhr ſoll Karl der Große von dem weißen Harun al Raſchid zum Geſchenk erhalten haben. Bis zum 17. Jahrhun⸗ dert wurden die Waſſeruhren allgemein benutzt. Erſt mit der Erfindung der mechaniſchen Uhren wurden die Stunden in ſechzig Minuten und Tag und Nacht in ie zwölf Stunden geteilt. Wer die erſte mechaniſche Uhr erfand und wann dies ge⸗ ſchah, weiß man nicht. Weil Sultan Saladin Kaiſer Friedrich II. eine Räderuhr zum Geſchenk machte, hält man die Sarazenen für die Erfinder. Durch die Kreuzfahrer ſoll ſie ſich in Europa eingebürgert haben. Aber das ſind bloße Ver⸗ mutungen; berläßliche Daten über dieſen Punkt findet man in der Geſchichte der Uhr nirgends. Uebrigens ſoll bereits Ariſtoteles den Grundge⸗ danken zu einer mechaniſchen Gewichtsuhr ausge⸗ ſprochen haben, und ſchon im 11. Jahrhundert benutzte man in verſchiedenen Klöſtern Uhren mit Gewichten und Räderwerk. Da wir die Zeit nach dem Sonnenmeridian be⸗ rechnen, iſt es ſelbſtverſtändlich, daß wir nicht in der ganzen Welt zur ſelben Zeit die gleiche Stunde haben können, denn das große Himmelslicht be⸗ wegt ſich ſicher aber lanaſam weiter. Anfangs zählte man in einſgen Ländern die Stunden vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang; da ſich dieſer aber der Jahreszeit entſprechend ver⸗ ſchtebl, hatte der Sommer mehr, der Winter weniger Stunden. Das iſt in Japan heute noch der Fall, ſo daß dort die Uhren ſtets nach den Jahveszeiten gerſchtet werden, während die Zeit⸗ rechnung von Mitternacht zu Mitternacht genom⸗ men wird. 8 Nachdem das Syſtem der Räderuhren einmal in Anwendung gekommen war, folgte eine Ver⸗ beſſerung der anderen. Man begnügte ſich nicht mehr mit der genauen Zeitmeſſung, ſondern wollte auch hörbare Zeichen ihres ſteten Laufes haben. So wurde in Italien das Stundenſchlag⸗ werk erfunden. 1280 wurde im Londoner Paulsdom die erſte Uhr mit Räderwerk angebracht. Jahraus jahr⸗ ein ſchlugen automatiſche Figuren, die man „Jacks“ nannte, die Stunden. In Shakeſpeares Werken findet ſich⸗wiederholt die heute unver⸗ ſtändliche Phraſe„Jack of the clock“, die da⸗ durch ihre Erklärung findet. Dieſe St. Pauls⸗ uhr bewahrte vor einigen Jahrhunderten einen Soldaten vor harter Strafe. Man hatte ihn be⸗ ſchuldigt, eingeſchlafen zu ſein. als er auf der Terraſſe zu Windſor Wache halten ſollte. Um dieſe Anklage zu widerlegen, erklärte er, die Turm⸗ uhr von St. Paul um Mitternacht dreizehnmal ſchlagen gehört zu haben, was tatſächlich auch der Fall war. Die nächſtälteſte Uhr Englands war die des Parlaments; doch darf man ſie ja nicht mit der jetzigen Rieſenturmuhr, dem berühmten „Big Ben“, verwechſeln, dem Meiſterwerk Dents, das eine Woche geht und die Stunden an einer viele Tonnen ſchweren Glocke ſchlägt, ſo daß man es meilenweit hört. Der in London ſo populäre „Big Ben iſt als ein Triumph der modernen Uhrmacherkunſt bezeichnet worden. Dieſe Erfindung wald fabriziert zen Welt gerſtreut. die Als nächſte Efabpde ſn der Enkwicklung der Uhren kommen die Glockenſpiele, die eine nieder⸗ ländiſche Erfindung find. Beſucher von Brſtgge und anderen belgiſchen Städten können von dem muſikaliſchen Glockenſpiel, das ihre Ohren dort ſo ſehr zu erfreuen pflegt, nicht genug erzählen. Seit 500 Jahven bildet es den Stolz und die Freude von zahlreichen Generationen in Belgien. Edward III. lud einige bolländiſche Uhrmacher nach England ein, aber damals waren die mit hölzernem Gehäuſe verſehenen, als„holländiſch⸗ Uhren“ bekannten Zeitmeſſer noch nicht erfunden⸗ wurde erſt vor 200 Jahren ge⸗ macht. Jetzt werden ſie von den weit billigeren Erzengniſſen der amerikaniſchen Induſtrie über⸗ troffen. Ja, es ſteht ſogar feſt, daß piele der ſogenannten„holländiſchen Uhren“ im Schwarz⸗ wurden, der eine nicht minder große Uhreninduſtrie aufweiſen kann als die Schweiz. Eine Anzahl berühmter Uhren ſind in der gon⸗ Wir wollen nur einige der Zu dieſen gehört unſtreitig von Richard Wallingforb, dem Sohne eines Schmiedes und ſpäteren Abt verfertigte Uhr mit dem merkwürdigſten Mechanismus. Sie befindet ſich heute noch in St. Albans. Jahrhundertelang ging ſie vortrefflich. Schon zur Zeit Heinrichs VIII. ſprach man von ihr als einer Wunderuhr, die den Lauf der Sonne und des Mondes und das Steigen der Flut anzeigte. Die weltberühmteſte aller Uhren dürfte die berühmteſten nennen. zwanzig Fuß hohe des Straßburger Münſters 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Dienstag, den 12. Auguſt 1913. ſich auch die hlindwütige Roſa Luxemburg jetzt auf der Kreisgeneralverſammlung des ſozial⸗ demokratiſchen Wahlvereins für Nieder⸗ Barnim zu einer Brandrede gedrungen ge⸗ fühlt, in der trotz aller Abmahnungen aus dem eigenen Lager ungeniert zum Maſſenſtreik aufgefordert wird. Dieſe Rede der holden Roſa war natürlich gewürzt durch klobige Ausfälle verſchiedenſter Art. So war die Rede von dem „Blutzaren“ und ſeinem jüngſten Beſuch in Ber lin.„Wäre es nicht Pflicht der ſozialdemokra⸗ tiſchen Partei geweſen“, ſo rief die ſich frei von jeder Verantwortung fühlende Dame aus,„eine Demonſtration zu veranlaſſen, daß der Zar an ſeinen Aufenthalt in Berlin zeitlebens zu denken hatte und es ihm nicht noch einmal gelüſten würde, nach Verlin zu kommen?“ Auch die Feier des Berliner Regierungs⸗ jubiläums hat ſie gewaltig verdroſſen. „Wäre es nicht Pflicht der Partei geweſen“, ſagte ſie hierzu,„große Demonſtrationen zu ver⸗ anſtalten, Maſſenverſammlungen einzuberufen mit dem Thema: Monarchie und Republik?“ Auch der Beſchluß, den der Metallarbeiterver⸗ bandstag zum Hamburger Werftarbeiterausſtand gefaßt hat, war gar nicht nach dem Sinne jener Verſammlung, in der Roſa Luxemburg das große Wort führte, er wurde ausdrücklich bedauert, was wiederum dem„Vorwärts“ Anlaß zum Tadel bietet. Es iſt, ſo führt er aus, unſerer Anſicht nach nicht Sache einer Parteiorganiſation, durch einen Beſchluß in eine gewerkſchaftliche Ange⸗ legenheit einzugreifen, die zurzeit noch nicht völlig erledigt iſt. Wir bedauern es deshalb, daß die Generalverſammlung von Niederbar⸗ nim einen Beſchluß gefaßt hat, der als ein Hebergreifen auf das Zuſtän⸗ digkeitsgebiet einer Gewerk ſchaft aufgefaßt werden kann, wenn er auch nicht ſo gemeint iſt. Ueber den Werftarbeiter⸗ ſtreik und was damit zuſammenhängt, wird ſicherlich noch manches Wort geſagt werden. Laſſen wir das aber, bis die Angelegenheit ab⸗ geſchloſſen iſt, und tragen wir im jetzigen Augenblick nichts bei zur Erregung der Ge⸗ müter der Beteiligten. Bedenkt man ferner, daß auch die Haltung der Reichstagsfraktion in Sachen dos Militärvorlage wieder ſcharfe Kritik er⸗ fuhr und den Abgeordneten von Roſa Luxem⸗ burg das Zeugnis ausgeſtellt wurde, daß ſie die Frühlung mit den Maſſen vollſtändig verloren haben, während auf der gleichzeitig abgehaltenen Landeskonferenz der heſſiſchen ſozialdemokra⸗ tiſchen Partei auf Antrag des Reichstagsabge⸗ ordneten Dr. David beſchloſſen wurde, dem Je⸗ naer Parteitage die Annahme einer Reſolution zu empfehlen, in der ausdrücklich die Zuſtimmung der Fraktion zu den beiden Beſitzſteuergeſetzen ge⸗ hilligt wird, ſo hat man ein ganzes Bündel von Unſtimmigkeiten beiſammen, die zeigen, daß es mit der vielgerühmten Geſchloſſenheit innerhalb der ſozialdemokratiſchen Partei zurzeit ſehr faul ausſieht. Es wird intereſſant ſein, zu beobach⸗ ten, wie der Parteitag in Jena dieſer weitgehen⸗ den Uneinigkeit Herr zu werden verſuchen wird. Gemeinſame Erklürung aller Rrankenkaſſenverbünde. Keine Einfgung zwiſchen Krankenkaſſen und Aerzten in Bayern. Die geſamten Krankenkaſſenverbände, welche die Intereſſen von über 14 Millionen Verſicherten vertreten und Arbeitgeber, Ange⸗ ſtellte und Arbeiter aller Parteirichtungen in ſich vereinigen, haben gemeinſam eine längere Er⸗ klärung aufgeſtellt über die Vorgänge in Bayern in der gerade zur Zeit ſo überaus wichtigen Arztfrage. Wir entnehmen dieſer Er⸗ klärung folgendes: Der„Bayeriſche Staatsanzeiger“ veröffent⸗ licht eine„Einigung zwiſchen Krankenkaſſen und Aerzten in Bayern“, woraus vielfach ge⸗ folgert worden iſt, daß die Einigung bereits vollzogen ſei. Demgegenüber muß feſtgeſtellt werden, daß es ſich hierbei gemäß der ergange⸗ nen Einladung lediglich um unverbindliche Be⸗ ſprechungen zwiſchen Vertretern von bayeriſchen Aerzten und bayeriſchen Krankenkaſſen gehan⸗ delt hat. Die Zuſtimmung der beiderſeitigen Verbände, alſo auch der Krankenkaſſenderbände, iſt bei den Verhandlungen über den vorgelegten Entwurf eines Abkommens ausdrücklich vorbe⸗ halten worden. Die beteiligten bayeriſchen Krankenkaſſenverbände, ſoweit ſie dazu ſchon Stellung genommen haben, lehnen das Abkom⸗ men in der vorliegenden Form ab. Befremden und entſchiedenen Widerſpruch muß es aber voll⸗ ends hervorrufen, daß die Kgl. Bayeriſche Re⸗ gierung durch einen Erlaß die Verſicherungs⸗ ämter auffordert, die Krankenkaſſen, die über den Sachverhalt nicht unterrichtet ſein können, des Vertrages ſchlüſſig zu machen und ihre Er⸗ klärung darüber abzugeben. gung ſelbſt ſind von den Verbänden der Kran⸗ kenkaſſen die ſchwerſten Bedenken zu erheben: Es bleibt trotz der beabſichtigten Verein⸗ barung der durch die Geſetzgebung geſchaffene, für die Kaſſen höchſt bedenkliche Zuſtand be⸗ ſtehen, daß einerſeits die Kaſſen zur Leiſtung ärztlicher Behandlung an ihre Mitglieder ver⸗ pflichtet ſind und daß andererſeits den Aerzten das alleinige Monopol zur ärztlichen Behand⸗ lung der Kaſſenmitglieder zuſteht, ohne daß ſie zu dieſer Leiſtung verpflichter oder auch nur angehalten werden. Dazu kommt, daß die Aerzte ungeachtet der größten Vorteile völlig freie Hand behalten, Verträge mit der Kaſſe zu ſchlie⸗ ßen oder nicht zu ſchließen oder die Kaſſenpa⸗ tenten als ſolche zu behandeln oder nicht als ſolche zu behandeln, je nachdem ihnen dies paßt. Kommt ein Vertrag zwiſchen den Aerzten und einer Kaſſe nicht zuſtande, ſo ſoll ein Schiedsge⸗ richt entſcheiden. Der Schiedsſpruch hat nach dem Abkommen für keinen der beiden Teile eine rechtsverbindliche Wirkung, vielmehr nur die Bedeutung, daß beiden Teilen angeraten werden ſoll, den hierdurch feſtgeſtellten Vertrag abzuſchließen. Da aber der Schiedsſpruch unter weitgehendſter Mitwirkung des Oberver⸗ verſicherungsamts zuſtande kommt, ſo kann eine Krankenkaſſe, die ſich dem Schießsſpruch nicht fügt, niemals erwarten, daß ihr in dem erwähn⸗ ten Streitfalle die vom Oberverficherungsamt zu erteilende Ermächtigung zur Gewährung einer Geldleiſtung ſtatt der ärztlichen Behandlung ge⸗ geben wird. Die Kaſſe iſt alſo trotz formeller Freiheit an den Schiedsſpruch gebunden und wird eines wertvollen Schutzmittels gegenüber den Aerzten beraubt; die Aerzte dagegen be⸗ halten völlig freie Hand. Die Frage des Arztſyſtems iſt widerſpruchs⸗ voll und unklar geregelt. Die freie Arztwahl, die ſich bei den Krankenkaſſen faſt durchweg als äußerſt ſchädlich erwieſen hat, wird in jeder Hinſicht begünſtigt. Die Anhänger des Leip⸗ ziger Aerzteverbandes werden überall die freie Arztwahl fordern. Das Ziel des Leipziger Ver⸗ bandes, den Kaſſen gegen ihren Willen die freie Arztwahl aufzudrängen, wird durch den Enk⸗ wurf weſentlich gefördert. Der Rückweg von der freien Arztwahl iſt, falls dieſes Syſtem ſich nicht bewährt und die Leiſtungsfähigkeit der Kaſſen ſchwer leidet, überhaupt nicht vorge⸗ ſehen. Vielmehr ſoll die freie Arztwahl, wo ſie einmal beſteht, aufrecht erhalten werden. Bis⸗ her haben ſich alle Schutzmaßnahmen gegen die Schäden der freien Arztwahl als unzureichend erwieſen. Die Schäden liegen in dem Weſen dieſes Syſtems begründet und können auch durch die vorgeſehenen Kontrollmaßnahmen uſw. nicht beſeitigt werden. Das Arztſyſtem zu beſtimmen, iſt das wichtigſte Recht der Krankenkaſſen. Mit ihm ſteht und fällt ihr Selbſtverwaltungsrecht. Die Regelung der Beziehungen zwiſchen den Kaſſen und Aerzten ſoll im weſentlichen auf der Grundlage des Kollektivvertrages mit den ärzk⸗ lichen Organiſationen erfolgen. Jeder Arzt, der Kaſſenpraxis treiben will, iſt dem Willen des Leipziger Verbandes entſprechend gezwungen, der von ihm beherrſchten ärztlichen Organiſa⸗ tion beizutreten. Das bedeutet nichts anderes als den Koalitionszwang für alle auf Kaſſen⸗ praxis aungewieſenen Aerzte. Die Regelung der ärztlichen Bezahlung ſchützt die Kaſſen nicht vor Ueberforderung. Zwar iſt die Pauſchalvergütung vorgeſehen und gewiſſer⸗ maßen als Regel gedacht. Gleichzeitig iſt feſt⸗ geſetzt, daß alle Leiſtungen nicht unter die Pau⸗ ſchalvergütung fallen, für welche die Mindeſtge⸗ bühr nach der Gebührenordnung 3 Mk. oder mehr beträgt. Es iſt grundſätzlich verkehrt, Nebenleiſtungen in ſolchem Umfange feſtzulegen, ſolange die Höhe des Pauſchales nicht feſtſteht. Die Verteilung der Honorare unter die einzel⸗ nen Aerzte ſoll in der Regel der Arztverkretung überlaſſen werden. Dies hat zur Vorausſetzung, daß die Kaſſenhonorare an die Organiſation ent⸗ richtet werden. Die ärztlichen Organſitaionen haben es alsdann in der Hand, wie es der Leip⸗ ziger Aerzteverband wünſcht, einen Teil der von den Kaſſen gezahlten Honorare in den Streik⸗ fonds abzuführen, mittels welchem die Kaſſen, die die Forderungen des Leipziger Verbandes nicht anerkennen, niedergerungen werden ſollen. Die Bezahlung der ärztlichen Behandlung in Bezug auf diejenigen Kaſſenmitglieder, welche die Verſicherung freiwillig fortſetzen oder den Kaſſen freiwillig beitreten, ſoll der örtlichen Vereinbarung zwiſchen Kaſſen und der Arztver⸗ tretung überlaſſen bleiben. Welche Leiſtungen die Kaſſe dieſen Verſicherten gewähren ſoll, iſt vollſtändig von dem Willen der Aerzte abhän⸗ gig, und die ärztliche Behandlung dieſer Mit⸗ glieder iſt in keiner Weiſe ſichergeſtellt. Die Kündigungsfriſt von einem Vierteljahr iſt viel zu kurz bemeſſen. Wenn die Aerzte kündigen, ſind die Kaſſen nicht in der Lage, in ſo kurzer Zeit eine ihren Intereſſen entſprechende Neu⸗ ördnung der Verhältniſſe herbeizuführen. Die gemeinſame Erklärung ſchließt mit fol⸗ genden Sätzen: Die Grundſätze der Verein⸗ barung opfern in den wichtigſten Fragen die Intereſſen der Kaſſen den Intereſſen der Aerzte ohne Gegenleiſtung. Sie begünſtigen gauz ein⸗ ſeitig die Forderungen der Aerzte, wie ſie vom Leipziger Verband aufgeſtellt ſind. Die Verein⸗ barung ſichert den Kaſſen trotz aller Opfer nicht einmal die ihnen geſetzlich auferlegte ärztliche Behandlung ihrer Mitglieder. Die Verbände der Krankenkaſſen ſind daher außerſtande, der Bereinbarung ihre Zuſtimmung zu geben. Soll⸗ ten trotz aller Bedenken die in der Einigung niedergelegten Grundſätze auch ohne Zuſtim⸗ mung der Kaſſen tatſächlich maßgebend werden für die Entſcheidungen der Verſicherungs⸗ und Verwaltungsbehörden, ſo müßte die Verant⸗ wortung für die verderblichen Folgen für die Verſicherten in vollem Umfange der Regierung überlaſſen bleiben. Eine Zuſtimmung der Kaſ⸗ ſen zu den ihren eigenen Ruin bedingenden Ab⸗ machungen kann nicht erfolgen. 4* 2* Badiſche Politik. Nochmals Wacker 1913 und 1893. Uns wird geſchrieben: Geiſtl. Rat Wacker ſchweigt, ſchweigt weiter. Er, der ſonſt wegen Kleinigkeiten kilometerlange Artikel bringt, fin⸗ det diesmal keine Worte! An ſeiner Stelle macht nochmals der„Bad. Beobachter“ in der Mor⸗ gennummer vom Samstag unter den ſchwierig⸗ ſten Verrenkungen den letzten vergeblichen Ver⸗ ſuch, ſich aus der für ihn recht mißlichen Lage herauszuwinden. Mag er jetzt hundertmal ver⸗ ſichern, Wacker ſelbſt habe ihm gegenüber unſere Feſtſtellung für eine Lüge erklärt, man wird die⸗ ſen Verſicherungen keinen Glauben ſchenken. Recht fadenſcheinig iſt der Verſuch des„Beob⸗ achter“, glauben machen zu wollen, Wacker habe den Artikel des Engener Berichterſtatters nicht zu Geſicht bekommen. Das glauht er doch ſelbſt nicht, denn er bezeichnet dieſen Artikel— den abzudrucken und ſeinen Leſern zur Kennt⸗ nis zu bringen ſich der„Beobachter“ wohlweis⸗ lich hütet— als einen„gehäſſigen“ und es unterliegt keinem Zweifel, daß Wacker von die⸗ ſem ſ. Zt. Kenntnis erhalten hat. Ein ſo um⸗ ſichtiger und mit allen Fineſſen des politiſchen Kampfes ſo eingehend vertrauter Kandidat wie er unterläßt es ſicher nicht, die gegneriſche Preſſe ſeines Wahlkreiſes zu verfolgen. Sollte er dies aber doch unterlaſſen haben, dann wür⸗ den ſicher ſeine geiſtlichen Wahladjutanten deren er ja in jedem Ort hat, ihm dieſen Artikel ———— zur Kenntnis gebracht haben. Dafür ſpricht, daß Wacker nach dem Erſcheinen jenes Artikels noch Wahlverſammlungen im Wahlbezirke ab⸗ gehalten hat. Aber der„Beobachter“ glaubt noch weiter gehen zu müſſen, falls man ihm dies nicht glaubt und ſpricht ſo nebenbei von Fäl⸗ ſchungen uſw., um ſchließlich noch die Glaub⸗ würdigkeit des damaligen Engener Artikel⸗ ſchreibers in Zweifel zu ziehen. An deſſen Glaubwürdigkeit iſt aber ſchon aus dem Grunde nicht zu zweifeln, weil er ſich uach der ganzen Tendenz des betreffenden Artikels gerade aus dem Umſtand heraus, daß der Prieſter, der vor⸗ mittags der Prozeſſion das Allerheiligſte voran⸗ getragen hat, nachmittags in unverſöhnlichem Haß einer Partei die Vernichtung androht, ge⸗ drängt fühlte, ſeinem beleidigten chriſtlichen Empfinden öffentlich Ausdruck zu geßen. Wacker hat damals ſicher ſo wenig an der Erreichung des ſich geſteckten Zieles gezweifelt, wie an ſei⸗ nem Sieg im 1893er Reichstagswahlkampfe; das beweiſt ſein ganzes Auftreten in jenem. Seine glänzende Niederlage hat ihn aber wohl eines beſſeren belehrt. Angenehme Gefühle werden es darum nicht ſein, die ſich beim Geiſtl. Rat Wacker heute in Erinnerung an jenen Wahl⸗ kampf und ganz beſonders an die denkwürdige Engener Verſammlung auslöſen. Wir können dies verſtehen, und darum wollen wir die Aus⸗ einanderſetzungen mit dem„Beobachter“ hiermit ſchließen. Zentrum und Sozialdemokrati⸗ * Karlsruhe, 11. Aug. In den letzten Wochen vergoſſen der Chef der Zentrumspartei Pfarrer Wacker und ſeine Getreuen Ströme ſchwarzer Tinte, um darzutun, daß das Zentrum und Wacker niemals zur Unterſtützung ſozial⸗ demokratiſcher Kandidaten aufgefordert haben uſw., daß es alſo eine Lüge ſei, wenn von zentrumsgegneriſcher Seite behauptet werde, das ſchwarze Bruſttuch des badiſchen Zentrums weiſe rote Flecken auf. Der ſozialdemokratiſche Karlsruher„Volksfreund“ iſt heute boshaft genug, folgende zwei Reminiſzenzen aus frühe⸗ ren Jahren auszugraben: 5 Herr Wacker ſchrieb 1899 eine Broſchüre: „Aufgaben und Ausſichten des Zentrums in Baden“ und da heißt es auf Seite 61/62: Im Jahre 1897 kamen 2 Mandate der Reſidenz Korlsruhe an die Sozialdemokraten darob iſt viel Geſchrei erhoben worden, wie wenn etwas Uugeſetzliches oder geradezu Landesverräteriſches geſchehen wäre Die Wähler haben das Recht der ganzen freien Wahl.. es wäre direkt gegen den Geiſt der Verfaſſung, wenn die Wähler ſich erſt fragen wollten, wie wenn man an dieſer oder jener Stelle wünſcht, daß ſie ihr Wahl⸗ recht ausüben. Herr Wacker ſchrieb dann im Jahre 1900 wieder eine Broſchüre:„Wer fördert die Umſturz⸗ beſtrebungen?“ und dort heißt es auf Seite 68: „Es ſoll wie eine Untat gegen den Groß⸗ herzog anzuſehen ſein, daß die Reſidenz ſozialdemokratiſche Vertretung bekommen hat. Traurige Geſtalten von Volksmännern, die ſolche Sprüche machen.“ Wohl bekomm's! Die badiſchen Tandtags⸗ wahlen. Weißhaupt(Natl.) kandidiert wieder. Meßkirch, 11. Aug. In einer von etwa 200 Perſonen beſuchten Vertrauensmänner⸗Ver⸗ ſammlung der Nationalliberalen Partei wurde geſtern nachmittag der bisherige Abgeordnete des Weißhaupft von hier wiederum als Kandi⸗ dat für die diesjährigen Landtagswahlen aufge⸗ ſtellt. Weißhaupt erhielt im erſten Wahlgang bei den Wahlen vor vier Jahren 2702, der Kan⸗ didat der Deutſchen Volkspartei 165, der des Zentrums 2536 und jener der Sozialdemokratie 228 Stimmen. Bei der Stichwahl ſiegte Weiß⸗ E mit 3149 gegen 2625 Zentrumsſtimmen. : ſein. Ein Hähn, der kräht und mit den Flügeln ſchlägt, ſobald das Glockenſpiel die Stunde an⸗ deutet, ſtammt noch von ihrer Vorgängerin viel älteren Datums her. Die jetzige wurde 1571 von einem Uhrmacher nach ſeiner völligen Erblindung vollendet. Dieſes Kunſtwerk erforderte jahre⸗ lange Arbeit. Sie zeigt die Zeichen des Tier⸗ kreiſes, die Bewegung der Himmelskörper, eine Reihe von Bildern, die während des Schlagens in Bewegung geraten und noch viele andere wun⸗ dervolle Einzelbeiten. In der alten Kirche zu Lübeck ſieht man eine wunderbare Uhr. Schlag zwölf erſcheinen die automatiſchen Figuren der deutſchen Kurfürſten, die den Kaiſer einſetzen, und Chriſtus, der den Segen ſpendet, während ein Chor von Engeln jubelnd in die Poſaunen ſtößt. Am Rathauſe zu Olmütz befindet ſich in einer Niſche eine aus dem 15. Jahrhundert ſtammende Kunſtuhr. Sie wurde von dem ſächſiſchen Mei⸗ ſter Anton Pobl verfertigt und dürfte nicht leicht von einem ähnlichen Werke übertroffen werden. Neben einem Glockenſpiel enthält ſie ein Plane⸗ tarium und einen ſinnreichen Mechanismus, mittels deſſen zu beſtimmten Zeiten verſchiedene Figuren erſcheinen. Lange Zeit war die Uhr ver⸗ dorben— ſie ſtand ſtill, und die Phantaſie des Volkes ſchuf ſich als Urſache davon eine Sage, derzufolge der vom Rate gekränkte Meiſter die Uhr ſelbſt zum Stehen gebracht habe. Wieder⸗ holt wurden Reparaturen vorgenommen, allein erſt in den letzten Jahrzehnten gelang es mit vie⸗ erztelen, die der Künſtfertigkeit des reſchsdeutſchen Meiſters Korftage zu danken iſt. Seit 1898 iſt das Werk wieder im Gange, und läglich lauſcher zahlreiche Einheimiſche und Fremde der ſo lange ſtumm geweſenen Uhr. Auch England weiſt eine Reihe horologiſcher Kurioſitäten auf. Horace Walpole beſaß eine Uhr, die Heinrich VIII. im Jahre' 1532 Anna von Boleyn ſchenkte. Sie befindet ſich jetzt im Schloſſe zu Windſor, da die Königin Viktoria ſie erſtanden hat. Auf einem der Gewichte ſind die Initialen Heinrichs und ſeiner zweiten Gattin angebracht, auf dem anderen der königliche Wahlſpruch und die Worte:„der Allerglücklichſte!“— Königin Eliſabeth hielt ſich nicht nur einen eigenen Uhren⸗ wächter, ſondern auch einen⸗ beſonders geſchickten Uhrmacher. Unter ihren zahlreichen Schätzen beſaß ſie in Whitehall eine Lieblingsuhr. Bei jedem Stundenſchlage verneigten ſich vier Diener vor einem ein Rhinpzeros reitenden Aethiopier. Dies erinnert an eine merkwürdige Epiſode aus der Geſchichte der Uhrmacherei. Im Jahre 1696 verfertigte ein gewiſſer Burdeau eine Uhr. Sie ſtellte Ludwig XIV. auf einem Throne ſitzend dar, umringt von fremden Fürſtlichkeiten, die ihm ihre Huldigung darbrachten. In einer böſen Stunde ließ ſich der Erfinder verleiten, ſein Kunſtwerk öffentlich auszuſtellen. Gerade als ſich die Figur Wilhelms III. vor Ludwig ber⸗ neigte, haperte etwas im Mechanismus und Frankreichs König fiel von ſeinem Throne vor die Füße des Herrſchers don England. Dieſes len Koſten, eine durchgreifende Ausbeſſerung zu Ereignis verbreitete ſich wie ein Lauffeuer und kam auch Ludwig SIV. zu Ohren, der den un⸗ glücklichen Uhrmacher verhaften und in die Ba⸗ ſtille werfen ließ. Die Stadt Bern beſitzt in der„Zytglogg“ eine Uhr mit einem Turm. aus dem mit dem Mik⸗ tagsſtundenſchlag eine kleine, in Uniform aus längſt vergangener Zeit gekleidete Kompagnie Holzbären herausmarſchiert, leicht mit dem Kopfe nickt und wieder verſchwindet. Derſelbe Mechanismus ſetzt auch einen indiſchen Zauber⸗ künſtler, einen Hanswurſt, einen Hahn und noch andere erheiternde Dinge in Bewegung. In unſerem proſaiſchen oder ſagen wir prak⸗ tiſchen Zeitalter beſchäftigen ſich die Uhrmacher nur ſelten mit ſolchen harmloſen Spielereien; ſie richten ihr Augenmerk mehr auf praktiſche Verbeſſerungen. So legte Profeſſor Wheatſtone im Jahre 1840oder 1841 der Royal Society die erſte elektriſche Uhr vor. In der erſten Londoner Weltausſtellung(1851] bildete Shepherds elektriſche Uhr einen Hauptanziehungspunkt. Die ebendort ausgeſtellte, von dem Privatingenieur Fransis Whiſhaw erfundene Einheitsuhr regelte die Zeit an den entfernteſten Orten auf den hundertſten Teil einer Minute. In der Pariſer Ausſtellung 1878 wurde das Publikum zum erſtenmale mit den pneumatiſchen Uhren bekannt gemacht. In Paris, Berlin uſw. ſieht man ſie längſt an öffentlichen wie in Privat⸗ gebäuden, denn ſie gewähren den großen Vorteil, nicht aufgezogen werden zu müſſen. In ein Metallreſervoir wird nämlich durch Dampfdruck ——— komprimierte Luft getrieben, und dieſe hält die Uhren in ſtändiger Bewegung. „Tragbare“ oder Taſchenuhren kannte man bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts nicht. Da⸗ mals hätte es ſich keiner unſerer Vorfahren träu⸗ men laſſen, daß man jemals ſo kleine, niedliche Bijoux, nicht größer als ein Markſtück, wie es unſere modernen Damenuhren ſind, werde er⸗ zeugen können. Heutzutage erfreuen ſich die leuchtenden Uhren der beſonderen Gunſt des Publikums, und die Londoner ſind nicht wenig ſtolz auf ihre Turm⸗ uhr am Gebäude des Kriegsminiſteriums, die ihre Beleuchtung nicht etwa einer Gasflamme hinter den Zeigern verdankt, ſondern einem Reflektor. Zu den Wundern der modernen Uhrmacher⸗ kunſt gehört auch eine Uhr in Kopenhagen, die genau die Temperatur der letzten 24 Stunden an⸗ zeigt. Dieſe atmoſphäriſche Uhr, die wie ein Thermometer ausſieht, iſt eine Erfindung der Neuzeit. 5 Wohl die ſonderbarſte aller ſeltſamen Uhren be⸗ ſitzt ein oſtindiſcher Fürſt. Sie hat ſtatt des Ziffernblattes eine runde Scheibe, an der zwölf Glöckchen angebracht ſind. Auf dem Poſtament dieſer Standuhr liegen die Knochen von zwölf künſtlichen Skeletten. Die Stunden werden da⸗ durch angezeigt, daß ſich die Knochen der ent⸗ ſprechenden Anzahl von Skeletten automatiſch zu Skeletten zuſammenfügen, welche durch Be⸗ rührung der Glöckchen die Stunde erklingen laſſen, worauf ſie wieder auseinanderfallen. Im Intereſſe der Uhrmacherkunſt iſt ſchon ſehr 2. Landtagwahlkreiſes, Bürgermeiſter Joh Ehr. 2 — n ie erSeS oe⸗- Dienstag, den 12. Auguſt 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 3. Seite. 5 Arbeiterbemegung. Karlsruhe, 11. Aug. Da die beiden hieſige garößten Metzgereien, die Firma Gebr. Heuſek ns Stefan Gartner den von der hieſigen Ortsverwaltung des Fleiſcherverbandes eingereichten neuen Tarif⸗ vertrag für unannehmbar erklärten, wollen die or⸗ ganiſierten Metzgergehilfen für den 5 daß 1 11 ee mit den beiden Firmen zu keinem Ziele führen in 2 Schlächterei errichten.„„% »Singen, 11. Aug. Zwiſchen der frei organi⸗ ſierten Arbeiterſchaft und der Megger⸗ innung droht hier dieſe Woche ein Kampfaus⸗ zubrechen. Nachdem ſich die Metzgergeſellen or⸗ ganiſtert haben, wurde vorige Woche ein Tarif zur Regelung der Arbeits⸗ und Lohnbedingungen einge⸗ reicht. Drei Metzgermeiſter haben den Tarif aner⸗ kannt; die übrigen wollen erſt bis 15. ds. Mts. ant⸗ worten. Daraufhin beſchloß geſtern eine vom Ge⸗ werkſchaftskartell einberufene öffentliche Verſamm⸗ lung einſtimmig falls bis zum Mittwoch keine Ank⸗ wort eingelaufen iſt, am Donnerstag den Boykott zu proklamieren. 15. Deutſcher Handwerks⸗ und Gewerbekammertag. sh. Halle a.., 11. Auguſt. (Von unſerem Korreſpondenten.) Unter dem Vorſitz des Herrenhausmitgliedes Klempner⸗Obermeiſters Plate(Hannover), ſo⸗ wie in Anweſenheit von zahlreichen Delegierten der angeſchloſſenen Innungen und anderen Kor⸗ porationen trat hier der 15. Deutſche Hand⸗ werks⸗ und Gewerbekammertag zu⸗ ſammen. Die Beratungen begannen heute nach⸗ mittag mit einer geſchloſſenen Mitgliederverſammlung, in der zunächſt der Tätigkeitsbericht ent⸗ gegengenommen wurde. Derſelbe weiſt einleitend auf die ſteigende Inanſpruchnahme des Geſchäfts⸗ betriebes der Zentrale hin, die eine Neuregelung des Geſchäftsganges nötig gemacht hat. Auch die Errichtung einer Hauptſtelle für das Verdingungs⸗ weſen wird für die Organiſation der Geſchäfts⸗ ſtelle eine nicht unerhebliche Aenderung im Ge⸗ 4 folge haben. Auf dem Gebiete des Gewerberechts ſtand die Herausgabe einer Denkſchrift betr. die Abänderung der Gewerbeordnung im Vorder⸗ 1 grunde. Dieſe Denkſchrift will die Grundlagen für eine Neuregelung des Handwerksgeſetzes von 1897 ſchaffen, die der Entwicklung der Rechtslage⸗ ſeit dem Beſtehen der Handwerkskammern Rech⸗ nung trägt. An den Reichstag und die Verbün⸗ deten Regierungen wurde eine Eingabe gerichtet, die für das Gebiet des Arbeitstarifrechtes eine geſetzliche Regelung anbahnen und insbeſondere die Rechtsverbindlichkeit der Tarifverträge her⸗ 1 beiführen ſoll. Die immermehr wachſende Be⸗ deutung und Ausdehnung der Betätigung der Frau im Handwerk und die Regelung der recht⸗ lichen Verhältniſſe für das weibliche Handwerk haben die Organe des Kammertages auch im Be⸗ richtsjahve wiederholt beſchäftigt. Die Arbeiten ſind noch nicht abgeſchloſſen, und namentlich iſt noch keine Uebereinſtimmung hinſichtlich derjeni⸗ gen Erwerbszweige erzielt worden, die als hand⸗ werksmäßige gelten ſollen. Auch über die Frage der Abgrenzung des Handwerks gegenüber nicht⸗ handwerksmäßig betriebenen Gewerbezweigen muß wiederholt eine Entſcheidung getroffen werden, namentlich hinſichtlich der gewerblichen Gärt⸗ nereien und der Köche. 5 Auf wirtſchaftlichem Gebiete ſtanden die Be⸗ fſtrebungen nach einer Reform des Verdingungs⸗ weſens an erſter Stelle. Es wurden nicht nur eigene lokale Verdingungsſtellen vorgeſchlagen, ſondern auch in Berlin eine zentraliſierte Haupt⸗ ſtelle für das Verdingungsweſen errichtet. Die Vorſchläge bezüglich der Vergebung öffent⸗ licher Arbeiten und Lieferungen ſind bom preußiſchen Kriegsminiſterium verſuchsweiſe flür die Bekleidungsabteilung angenommen wor⸗ den. Hinſichtlich der Schädigung des Handwerks durch die Konſumvereine iſt eine neue Eingabe an Reichstag und Bundesrat gemacht worden. In der Frage der Monopoltendenzen in der elektro⸗ techniſchen Induſtrie wurden die Bemühungen nach Einführung einer reichsgeſetzlichen Regelung forkgeſetzt. In der Angelegenheit der Siche Ge re ſa M 7 N rung der Bauforderungen, der Reviſion des Genoſſenſchaftsgeſetzes und namentlich hin⸗ ſichtlich der Linderung der Fleiſchnot ſowie der Bekämpfung des Zugabeweſens iſt der Vorſtand ebenfalls energiſch tätig geweſen. Der Bericht erwähnt des weiteren noch die verſchiedenen Ar⸗ beiten auf dem Gebiete der Sozialpolitik und des Unterrichtsweſens. Der Tätigkeitsbericht wurde genehmigt und ſo⸗ dann der Bericht des Rechnungsprüfungs⸗Aus⸗ ſchuſſes entgegengenommen, der gleichfalls Billi⸗ gung fand. In den laufenden Etat des Jahres ebenſo wie in den des nächſten Jahres wurde ein beſonderer Betrag für die neue Hauptſtelle für das Verdingungsweſen angenommen. Die Rech⸗ nung für 1913⸗14 wurde ohne Widerſpruch ent⸗ laſtet und der Etat für 1914⸗15 gebilligt.— Als Ort des nächſten Handwerks⸗ und Gewerbekam⸗ mertages wurde Mannheim gewählt. Damit hatte die geſchloſſene Mitgliederverſammlung ihr Ende erreicht. Morgen beginnt die öffenk⸗ liche Hauptverſammlung. Nus Stadt und Land. „Mannheim, den 12. Auguſt 19138. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Oberbau⸗ ſekretär Franz Joggerſt bei der Rheinbau⸗ inſpektion Freiburg auf ſein Anſuchen wegen leidender Geſundheit unter Verleihung des Ver⸗ dienſtkreuzes vom Zähringer Löwen. * Ordensauszeichnung. Der Großherzog hat dem Stadtbaumeiſter Otto Ehrmann in Hei⸗ delberg das Ritterkreuz 2. Klaſſe mit Eichenlaub des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. * Verſetzt wurde Eiſenbahnſekretär Karl Arnold in Mannheim nach Baſel. * Grnannt wurde Juſtizaktuar Guſtav Gat⸗ tung beim Amtsgericht Säckingen zum Juſtiz⸗ ſekretär. * Beim erſten Spielfeſt des 10. Turnkreiſes (Baden, Elſaß und die Pfalz umfaſſend) er⸗ rangen unter zirka 500 Wettkämpfern vom Mannheimer Turnerbund„Ger⸗ mania“ Emil Hoffmann den 12. Preis, Michel Adolf den 24. Preis und Ludwig Tafel den 36. Preis. Die Gründungsverſammlung des„Gan Unter⸗ baben“ des Landesgeflügelzuchtvereins war über Erwarten ſtark beſucht und führte zu einem über⸗ aus erfreulichen Erfolge. Ein volles Viertel ſämtlicher badiſcher Geflügelzuchtvereine iſt im neuen Gau(von Bruchſal abwärts] vereinigt. Das Arbeitsprogramm beweiſt ein ſtarkes Recken nach wirtſchafklicher und züchteriſcher Vertiefung, und der Verlauf der vom Vorſitzenden des Lan⸗ desberbandes geleiteten Verhandlungen läßt ein einheitliches und gediegenes Zuſammenarbeiten im neuen Gau erwarten. Zum erſten Vorſitzen⸗ den wurde Herr Ingenieur Schmitthelm in Waldhof, zum zweiten Herr Bahnmeiſtervorſtand Beck in Rohrbach⸗Kirchheim gewählt. * An der Ulmer Feſtungskriegsübung, die nungsabteilung des hohenzollernſchen Fußartil⸗ lerie⸗Regiments Nr. 13, die in einer Stärke von 1 Offizier, 48 Mann und 72 Pferden mit Son⸗ derzug von Breiſach in Ulm eingetroffen iſt, teil. Die Operationen haben Montag mittag 1 Uhr ihren Anfang genommen. Die rote(an⸗ greifende) Partei ſtand zu Beginn der Uebung unter Generalmajor v. Moſer um Ehingen und trat von Oberdiſchingen und Altheim aus den Vormarſch an mit dem Auftrag, die in nord⸗ zſtlicher Richtung gemeldeten hlauen Truppen zurückzuwerfen. Zu Aufklärungszwecken hat Rot das von Frankfurt gekommene Militärluftſchiff „Z.“, ſowie einige Militärflieger vorgeſchickt. Das Militärluftſchiff iſt mit Funkſpruchappara⸗ ten ausgerüſtet und konnte ſeine Beobachtungen drahtlos nach Straßburg und Frankfurt melden, von wo ſie telegraphiſch dem Führer von Rot nach Ehingen übermittelt wurden. Die blaue Partei unter Oberſt Richter hatte ihre Vortrup⸗ pen in der Linie Gerhauſen⸗Pappelau, Ringin⸗ gen und Erbach aufgeſtellt und ließ gegen Rot ebenfalls durch Flieger aufklären. Der Leiter der ganzen Uebung iſt der Inſpekteur der geſtern begonnen hat, nimmt auch die Beſpan⸗ 3. Pionierinſpektion, Generalleutnant Heiber. Das 2. Pionier⸗Bataillon in Speyer nimmt in Stärke von einer kriegsſtarken Kom⸗ pagnie(., 2. und 3. Komp.) ebenfalls an der Kriegsübung teil. Die Rückkehr erfolgt am Abend des 14. Auguſt. * Ein nachahmungswertes Vorgehen wird von dem Bürgermeiſter von Worms berichtet. Er ließ die Handwerksmeiſter zu ſich rufen und hielt an ſie folgende Anſprache:„Meine Herren! Mit dem jetzigen Submiſſionsweſen kann es nicht ſo weiter gehen. Mit Angeboten, die die eigenen Koſten kaum decken, muß der Handwerker zu⸗ grunde gehen und die Stadt hat anſtatt eines geſunden Handwerkerſtandes, der ſeine Abgaben und Steuern bezahlt, arme Leute. Geht das ſo unſinnige Tun in dieſem Tempo fort, ſo fällt ſpäter die Familie der Stadt zur Laſt. Wegzu⸗ werfen hat die Stadt nichts, es iſt uns aber darum zu tun, unſer Haudwerk zu er⸗ halten, einen zahlungsfähigen Mittelſtand, auf dem Worms bis heute ſeinen Stolz hatte. Jeder Handwerker hat in den nächſten drei Tagen eine Preisliſte dem Stadtbaumeiſter ein⸗ zureichen, nach der in Zukunft die Arbeiten ver⸗ geben werden.“ * Zur Einführung der völligen Sonntagsruhe in Mannheim. Die unterzeichneten Vereine ver⸗ ſchicken folgendes Zirkular, um deſſen Aufnahme wir erſucht werden: Eine Notiz in den hieſigen Tagesblättern weiſt darauf hin, daß ein Aus⸗ ſchuß zur Einführung der gänzlichen Sonntagsruhe in den offenen Ver⸗ kaufsſtellen in Mannheim in den näch⸗ ſten Tagen. Liſten herumgehen laſſen wird zwecks Sammlung von Unterſchriften. Wir erlauben uns zu den Ausführungen in dieſer Zeitungsnotiz dahin Stellung zu nehmen, daß wir fämtliche Mitglieder und Laden⸗ inhaber erſuchen, keinerlei Liſten zu unter⸗ ſchveiben, ſondern ſolche zu rückzuweiſen. Die Regelung der Sonntagsverkaufszeit iſt durch den verehrl. Stadtrat erſt vor ca. 2 Jahven erfolgt und die reichsgeſetzliche Regelung iſt nur eine Frage von kurzer Zeit. Heute ſtehen wir mit einer gänzlichen Sonntagsruhe während eines halben Jahres und einer beſchränkten Verkaufs⸗ zeit von 2 Stunden während der übrigen Zeit mit an der Spitze aller Städte mit vorwiegend indu⸗ ſtrieller Bebölkerung. Es wäre deshalb unrichtig, wenn die ſelbſtändige Kaufmannſchaft das Agita⸗ kionsbedürfnis einzelner Verbände unterſtützt. Immer neue Wünſche kauchen zur Belaſtung der Ladeninhaber auf und deshalb iſt es unbedingt notwendig, daß die Kaufmannſchaft geſchloſſen das erneute Anſinnen des oben erwähnten Ausſchuſſes zurückweiſt. Ein ſolidariſches Zuſammenſtehen aller Kollegen in dieſer Frage muß auf jeden Fall erwartet werden, auch von denen, die kein In⸗ tereſſe an der Sonniagsverkaufszeit haben. Hoch⸗ achtend Stadtverband Mannheimer Detailliſten E. V. Allgemeiner Rabattſparverein E. V. Ver⸗ ein Mannheimer Detailkaufleute und Gewerbe⸗ E. V. Verein der Eigarren⸗Specialiſten. Vexein der Colonialwaren⸗ und Delikateſſenhändler E. V. * Heimgezahlte Poſſen. Im„Neuen Schwarz⸗ wälder Tagbl.“ finden wir am 30. Juli folgende nehmſtem Aeußern und mit ſoliden Grundſätzen diefem nicht mehr ungewöhnlichen Wege Fami⸗ lienanſchluß. Ernſtgemeinte Offerten mit Fa⸗ milienbild an die Expedition ds. Bl. erbeten unter dem Kennwort: B. i..“ Darauf hahen nun mehrere Damen den Familien⸗ anſchluß ſuchenden Studenten folgende An⸗ frage geſtellt:„An die 10 Studenten, die ſich wegen Mangels an Damenbekanntſchaft an die Oeffentlichkeit gewendet haben, richten wir die Anfrage, ob es ſich etwa um ältere Damen han⸗ deln ſoll, die Mutterſtelle vertreten, oder ob es ſich mehr um Gouvernanten⸗ Stellen handelt. Mehrere Damen.“ * Unaufgeklärter Diebſtahl. Am 6. Juli, vor⸗ mittags, wurde einem Kind von 3 Jahren auf der Windeckſtraße in der Nähe der Johannes⸗ kirche hier eine ſilb e Herren⸗gtem. — eee treibender E. V. Vereinigung der Möbelhändler Anzeigen:„10 Karlsruher Studenten von ange⸗ ſuchen aus Mangel an Damenbekanntſchaft auf Uhr mit Nickelkette entwendet. An dem Zif⸗ ferblatt der Uhr iſt ein Stück Email abgeſprun⸗ gen; weitere Beſchreibung kann nicht gegeben werden. Um ſachdienliche Mitteilung an die Schutzmannſchaft wird erſucht. * Fahrraddiebſtähle. In letzter Zeit wurden hier folgende Fahrräder geſtohlen: Am(1. Auguſt Marke Triumph, Fabr.⸗Nr. unbekannt, ſchwarzer Rah⸗ men und Felgen, brauner Lederſattel mit Plüſchdecke, Freilauf, neue Mäntel.— Am 30. Juli Marke Kon⸗ kordia, Fabr.⸗Nr. unbekaunt, ſchwarzer Rahmen und Felgen, letztere mit einem Zentimeter Hretten meißen Streifen durchzogen, hochgebogene neue Lenk⸗ ſtange mit Korkgriffen, Freilauf mit Rücktrittbremſe, ſchwarzer Sattel mit grün geſtreifter Sammtdecke.— Am 2. Auguſt Marke Derby, Fabr.⸗Nr. 8s 12, ſchwarzer Rahmen und Felgen, vernickelte etwas auſ⸗ wärts gebogene Lenkſtange mit dunkelgrünen Griffen, Sattelfeder iſt gebrochen.— Am 1. Auguſt Marke Schladitz, Fabr.⸗Nr. unbekannt, ſchwarzer Rahmen und Felgen, ſchwarze Schutzbleche, gerade Lenkſtange mit defekten Korkgriffen, gut erhaltene Mäntel.— Am 3. Auguſt Breunabor, Fabr.⸗Nr. unbekannt, ſchwarzer Rahmen, vernickelte Felgen und gerade ber⸗ nickelte Lenkſtange.— Am 1. Auguſt Marke Tor⸗ pedo, Fabr.⸗Nr. unbekannt, ſchwarzer Rahmen, gelbe Felgen, aufwärts gebogene Lenkſtange mit dunkelgrünen Celluloſdgriffen, braunem Sattel und Werkzeugtaſche, die Mäntel ſind gut erhalten und tragen die Fabrikmarke A. C. G.— Ant 13. Juli Marke und Nummer unbekaunt, ſchwarzer Rahmen und Felgen, verroſtete Speichen, aufwärts gebogene Lenkſtange, am Vorderrad fehlt eine Speiche.— Am 2. Auguſt Marke Werder, Fabr.⸗Nr. 19 895, ſchwar⸗ zer Rahmen, gelbe Felgen, vernickelte Speichen, ge⸗ rade vernickelte Lenkſtange mit ſchwarzen Horn⸗ ariffen, Torpedofreilauf mit Rücktrittbremſe und rötliche Mäntel.— Am 4. Auguſt Marke und Num mer unbekannt, ſchwarzer Rahmen und Felgen, auf⸗ wärts gebogene Lenkſtange, linker Handgriff fehlt, ziemlich neue Mäntel.— Am 25. Juli Marke un⸗ bekannt, Fabr.⸗Nr. 90 744, ſchwarzer Rahmen, rot⸗ geſtreifte Felgen, brauner Lederſattel, gerade Lenk⸗ ſtauge und neue Mäntel.— Am 5. Auguſt Marke Neckarſulmer Pfeil, Fabr.⸗Nr. unbekannt, ſchwarzer Rahmen, Holzfelgen, hohe Lenkſtange, am Rahmen hing eine 0 Zentimeter lange Ledertaſche. — Am 6. Auguſt Marke Adler, Fabr.⸗Nr. 2084, ſchwarzer Rahmen und Felgen, Freilauf mit Rück⸗ teittbremſe und neue Mäntel.— Am 7. Auguſt Marke Corona, Fabr.⸗Nr. unbekannt, ſchwarzer Rahmen, gelbe Holzfelgen mit ſchwarzen Streifen, rote Mänkel, abwärts gebogene Lenkſtange, ſchwarze Celluloidgriffen mit weſßen Ringen, in der Leuk⸗ ſtauge Druckbremſe mit Knopf, hinter der Lenkſtange ein Griff zur Verſtellung der Ueberſetzung.— Am 6. Auguſt Marke Stur m, Fabr.⸗Nr. 11 108, ſchwarzer Rahmen und Felgen, aufwärts gebogene Lenkſtange und verroſtete Syeſchen. * Topesfall. Mit dem Sonntag nacht in Stutt⸗ gart im 76. Lebensjahr verſtorbenen Hotelier Hermann Marauarbt iſt der Seniorchef und älteſte Teilhaber des weit über die Grenzen Württembergs und Deutſchlands hinaus bekannt gewordenen Hotels Marquardt und zugleich eine der bekannteſten Perſönlichkeiten der Skadt Stutt⸗ gart geſtorben. Mit ſeinem vor zwei Jahren ver⸗ ſtorbenen Bruder Otto Maraquardt leitete er das Hotel ſeit mehr als 5 Jahrzehnten, das aus kleinen Anfängen heraus— das urſprüngliche Hotel Marquardt wurde im Jahr 1838 an der Ecke der Königs⸗ und Poſtſtraße von dem Vater der beiden jetzt verſtorbenen Brüder gegründet dank der Entwicklung des Eiſenbahnverkeh⸗ einem der erſten und venommierteſten Hotel Süddeutſchland geworden iſt. Auch für das W der Allgemeinheit, insbeſondere und ſportliche Beſtrebungen hatte der Verſtorb veges Intereſſe und allezeit eine offene Hand. Polizeibericht vom 12. Auguſt. 8 Unfälle. Auf einem Feldwege hinter der Jabrik von Benz u. Cie. in Waldhof wurde ge⸗ ſtern nachmittag die Ehefrau eines Fabrikarbei⸗ ters von dort von einem Probewagen obiger Firma angefahren, zu Boden geſchleudert und unerheblich verletzt. Geſtern abend etwa 8 Uhr lief ein verheirateter Papierwaren⸗ hündler aus Speyer auf der Straße vor N 1 einem ledigen Tapezier aus Ludwigshafen in ſein Fahrrad, wobel beide zu Boden ſtürzten und erſterer am rechten Knie ſtarke Hautabſchüt fungen davontrug.— Ein 15 Jahre alter brikarbeiter von Neckarau feuerte geſtern mittag auf der Altriper Straße dortſelbſt einen öft berſucht worden⸗ das Perpekuummobiſe zu er⸗ finden, bisher jedoch vergebens. Die kleine Mühe des Uhraufziehens ſoll uns offenbar nicht erſpart bleiben. Nicht einmal der Verſuch eines Bruders des berühmten Malers Gainsborough(18 Jahr⸗ hundert), die Uhren durch eine ſtändig hin und herlaufende Kugel fortwährend in Ganz du er⸗ halten, hatte Erfolg. Ob dieſe Bemühungen wohl ſemals gelingen werden?! Kunſt, Wiſfenſchaft u. Leben. Millionen für Abfälle. Welchen Wert oft ſcheinbar wertloſe Gegen⸗ ſtände haben, das erfährt man am beſten aus den Jahresberichten der Fechtauſta lt des Deulſchen Krlegerbusdes und der Deutſchen Reichsfechtſchule. Dieſe beiden großen Vereine haben ſich zur Aufgabe gemacht, alles das in Geld umzuſetzen, was für gewöhnlich als wertlos fortgeworfen wird, als da ſind: Zigarrenabſchnitte, Zigarrenbänder, Zigarettenhülſen, Kapſeln von Weinflaſchen, Staniolpapier, Korken, metallene Hülſen abge⸗ ſchoſſener Patronen, Fiſchbein aus alten Schtr⸗ men, in⸗ und ausländiſche Briefmarken, aus⸗ gekämmtes Haar uſw. Der Erlös aus dieſen un⸗ ſcant baren Gegenſtänden betrug im letzten Ge⸗ ſchhäftsjahr der Fechtanſtalt des Deutſchen Krie; gerbundes leinſchließlich des Erlöſes aus dem Verkauf von Sammelpoſtkarten) nicht weni⸗ ger als 216 075,29 Mark. Der Waiſenfürſorgen verein Deutſche Reichsfechtſchule hatte im Vab⸗ das Gefamtfammelergebnis auf 982 Mk. Beide Vereine verwenden die Gelder im Inte⸗ reſſe der Waiſenfürſorge. Die Fechtanſtalt des deutſchen Kriegerbundes unterhält fünf Krieger⸗ waiſenhäuſer und hat darin bisher 1598 Krieger⸗ waiſen erzogen. Die deutſche Reichsfechtſchule als älteſte Organiſation auf dem Gebiete der Waiſenfürſorge unterhält fünf Reichswaiſen⸗ häuſer und zwar in Magdeburg, Salzwedel, Lahr, Schwabach und Niederbreiſach. Im näch⸗ ſten Jahr wird das ſechſte Reichswaiſenhaus in Bromberg eröffnet werden. Dieſe Waiſenhäuſer ſind ſtändig mit 260 Zöglingen belegt. Und a die Gelder für den Bau und die Unterhaltung dieſer zehn Waiſenhäuſer ſtammen vor allem 0 Verwertung ſcheinbar wertloſer Gegen⸗ ſtände. Ein Geheimnis. Sankt Bureaukratismus, ſo wird den„M. N. Nachr.“ geſchrieben, iſt es im Bureau zu eng geworden. Er iſt auf die Straße gegangen. Unterwegs iſt er in einen Briefkaſten geſchlüpft, und von da in den großen Lederſack, den die Briefeinſammler darunterhalten.. Es war in Leipzig, wo ich mit einem eiligen Briefe zum nächſten Kaſten rannte. Ah, ich hatte Glück, da ſteht ja noch der Briefkaſtenentleerer. Eben will er ſeinen großen Lederſack zumachen. Und ich, mit einem tadelloſen Schwunge, werfſe meinen Brief noch gerade hinein. Aber was iſt das? Der Beutelträger ſteht mich ſtreng und mißbilli⸗ gend an, und nimmt den Brief bedächtig wieder aus dem Sack, ſteckt ihn in den geſchloſſenen Briefkaſten, legt den Eiſenxrahmen ſeines Beu⸗ tels wieder unten an den Briefkaſten aun, macht 1912 ei von 115735 Mark, rer dene hrigen Beſtehens bezifferte ſich eine geheimnisvolle Bewegung und herunter knlſtert mein eiliger Brief zurück in den Beukel. Dann erſt macht der Beamte dieſen wieder zu, nickt mir befriedigt und verſöhnt zu und zieht dahin. Ich aber zermartere mir ſeit jenem Tag den Kopf: Warum Denn eine Laune des Beamten war es nicht. Dazu war die Handlung in ihren einzelnen Teilen viel zu feierlich. Das mußte eine Vorſchrift geweſen ſein, eine heilige Vorſchrift. Mein Frend meint, es müſſe ein Symbol geweſen ſein, das auf die aſſyriſche Poſt zurückreicht. Aber mein Freund iſt ein Hiſtoriker und kein praktiſcher Menſch. Viel⸗ I leicht gibt es einen praktiſchen Menſchen, der mir Auskunft geben kann, der mir meine Ruhe wiedergibt: Warum— warum— Brief— Poſt⸗ beutel— Briefkaſten— wieder Poſtbeutel die Wege Gottes ſind oft wunderbar. 4 12 118 Analphabeten im franzöſiſchen Heer. Durch die neueſte Statiſtik, die das franzöſi⸗ ſche Kriegsminiſterium über die Zahl der des Schreibens Unkundigen in der Armee veröffent⸗ licht, wird erwieſen, daß von 249 163 neueinge⸗ ſtellten Rekruten des Jahres 1911 12118 nicht ſchreiben und leſen konnten. Die Zahl iſt nur um ein Geringeres niedriger als die von 1910. Im Jahre 1876 freilich betrug die Zahl der Analphabeten noch 46092. Die übervölkerten Departements des Norden und Weſten ſiefern den größten Prozentſatz der Analphabeten. Das Departement du Nord iſt mit 895, das von Pas⸗ de⸗Calais mit 488 vertreten. Das Departement des Jura hat dagegen nur 9 und das von Ober⸗ ſavoyen 7 Analphabeten geſtellt. Das Credo des Kubismus. Ein Mitarbeiter der„Domenica del Corrſere“, der Dichter Luis de Galvez, beſuchte jüngſt den halten. Maler Juan Gri eigentliche Apo leriſche Eredo, 4. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Auguſt 1913. Dienstag, den 12 jerbracht. Der Täter wird wegen fahrläſſiger Körperverletzung zur Anzeige gebracht. Verhaftet wurden 23 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Schloſſer aus Neckarau, ein Fabrikarbeiter aus Edelmühle und ein Taglöhner von Luſia in Italien, alle drei wegen Körperverletzung, ein Taglöhner aus Lambrecht wegen Diebſtahls und ein Kaufmann von hier wegen Sittlichkeits⸗ Lergehens. Vereinsnachrichten. Jugendbund für ſtaatsbürgerliche Erziehung. n Sonntag, den 10. ds. Mts., vormittags 10 Uhr. znd unter zahlreicher Beteiligung ſowohl der Mit⸗ nieder als auch einiger Gäſte der Beſuch des ſüeä d⸗ ſchen Waſſerwerkes im Käfertaler Wald att. Unter ſachverſtändiger Führung und Weiſung wurden den Teilnehmern die Waſſergewinnung, Waſſerreinigung Enteiſeuungs⸗ und Filtratious⸗ 1rozeß) und Zuleitung zum ſtädtiſchen Netze aufs ein⸗ gehenſte erläutert. Nach 1½%ſtündiger Beſichtigung and nach einigen kurzen volkswirtſchaftlichen und tatiſtiſchen Bemerkungen des 1. Vorſitzenden ſchieden die Teiluehmer mit dem befriedigenden Gefühle, ihre enntniſſe um ein Weſentliches bereichert zu haben. — Gleichzeitig machen wir bekannt, daß am Donuers⸗ ſag den 14. ert., abends g Uhr ein gemütlicher Bfiertiſch im Hotel„Kyffhäuſer“, I. 15, 14(Kaiſer⸗ king) ſtattfindet. Wir bitten um zahlreiche Beteili⸗ gung. Gäſte willkommen. Neues aus Tudwigshafen. *Einen Betriebsunfall, der zur Folge hatte, naß der betr. Wagen ausrangiert werden mußte, hatte geſtern abend um 6½¼ Uhr die elektriſche Straßenbahn der Linie 3 bei dem Verſuche, über den Viadukt zu fahren, zu verzeichnen. Jufolge der Umbauten, die auf dem Viadukt betrieben werden, können die elektriſchen Straßenbahn⸗ wagen nur eingleiſig verkehren. Zu dieſem Zwecke hat die Elektriſche, die von der ſüdlichen Seite aus den Viadukt überfahren will, ſo lange zu halten, bis die Elektriſche von der nörd⸗ lichen Seite aus paſſiert iſt. Anſcheinend wurde Sieſe Gepflogenheit von dem Führer des erſteren ünbeachtet gelaſſen. Bei dem Verſuch nun, wieder retour zu fahren, brach an dem Wagen der Bügel. Die Betriebsunfähigkeit des Wa⸗ gens und eine kleine Stockung im Verkehr war die Folge. Die Nachricht, daß die nötigen Arbeiten auf dem Viadukt jetzt ſoweit gediehen ſind, daß am Mittwoch dieſer Woche der Verkehr mit der Elektriſchen wieder doppelgleiſig aufge⸗ nommen werden kann, wird bei dem Publikum, das ſtändig die Elektriſche benutzt, recht freudig hegrüßt werden. Der unfreiwillige Aufenthalt, den die Fahrgäſte der Elektriſchen an der frag⸗ lichen Stelle am Viadukt des öfteren nehmen nußten, betrug mitunter bis zu 10 Minuten Die letzten Arbeiten an dem Schienenſtrang, die ſich infolge Renovierung des Viaduktes nötig machten, werden heute nacht vollendet. Sportliche Rundschau. Deutſche und franzöſiſche Flugleiſtungen. Nachrichten, die die deutſche Preſſe über Flugleiſtungen bringt, laſſen den An⸗ als ſeien dieſe Leiſtungen unerreicht, vir ihnen nichts Ebenbürtiges zur 8 ſtellen. Die alte Gewohuheit der Deutſchen, alles beſſer und großartiger zu finden, was vom Aus⸗ lande kommt! Wir ſind ſtolz auf unſern Zeppelin, den uns bisher kein anderes Volk nachmachen konnte; aber wir leiſten auch im Flugmaſchinenweſen Tüch⸗ liges, und es erſcheint uns ſehr verdienſtlich, daß die „Straßburger Poſt“ dafür Belege bringt, die ciner trrigen Anſchauung entgegentritt. Wir entnehmen den Ausführungen des Blattes folgendes: Der glänzende Flug von Brindeſone des Moulinais von Paris nach Warſchau= 1400 Kilometer in einem Tage wurde in allen Zeitungen durch ſpaltenlange Artikel gefeiert. Nicht ſo geſchah es mit dem Fluge des Oberleutnants Joly von Berlin nach Königsberg und zurück, wobei der heutſche Offizierflieger 1250 Kilometer in einem Tage zurücklegte! Während aber der erſte Flug auf einem etwa 240 Kilogramm ſchweren Appaxat ausgeführt wurde und zwar ohne Begleiter, flog Joly mit einem Fluggaſte auf einem Flugzeug, das ohne Betriebs⸗ toffe 500 Kilogramm wiegt! Nimmt man für die Mitnahme eines Fluggaſtes eine Aufbeſſerung der Flugleiſtung um 10 Prozent an(was wenigec als dle normale Annahme iſt), ſo wäre Jolys Leiſtung allein daburch mit der des ſchneidigſten franzöſiſchen Fliegers gleichbedeutend, abgeſehen dayon, daß Jolus Flugzeugmehr als das doppelte Gewicht des von Brindejone benutzten Morane⸗ Eindeckers beſaß. Ein zweites Beiſpiel gebe den Flug eines fran⸗ zöſiſchen Offiziers mit Fluggaſt über 530 Kilometer, der in den letzten Tagen in allen Zeitungen als Welt⸗Diſtanzrekordflug erwähnt wurde. Daß aber der hervorragende deutſche Offizierflieger Oberleut⸗ nant Canter, der Sieger im Prinz⸗Heinrich⸗Flug, mit einem Begleiter in ununterbrochenem Flug von Döberitz über Berlin⸗Stettin⸗Stralſund bis faſt nach Kiel, 600 Kilometer in einem Flug von 6 Stunden Die kzanzöſiſche ſchein exwecke als könnten — 88 Minuten, wieder mit einem bedeutend ſchwereren rernreeerreee emeerre t hat, das meldet die deutſche Hirths Flug von Ber⸗ rde auf einem Einoecker Flugzeuge ausgeführ Preſſe nur ſo nebenbei. Lin nach Maunheim wur zurückgele egt, der mit beiden Inſaſſen und Betriebs⸗ ſtoffen über 1000 Kg. wog. Was bedeuten dagegen Brindejones Tagesflüge von durchſchnittlich gleicher Länge auf einem Apparat, der alles in allem keine 450 Ktlogramm wog. Gar viele werden nun einwe ja, aber die Geſchwindigkeit der und ihre Höhen erreichen ſchen Flugzeugen ber doch nicht, einige Beiſpiele dienen. Es traf zu einem Wettbewerbe zwei franzöſiſche Eindecker und eine Rumplertaube von Lübbe. Die Franzoſen lach⸗ len ob des ſchwerſälligen Kaſtens Lübbes, der nach ihrer Auſicht gar nicht vom Boden loskommen konnte. Als aber nachher die Rumplertaube in 300“, Meter Höhe ihre Kreiſe zog, und die beiden franzöſi⸗ ſchen Eindecker ſich vergeblich bemühten, auch ſo hoch hinaufzukommen— da war das Lachen auf der anderen Seite. Als ſpäter Lübbe in Südamerika bei Buenos Aires einen Uebermeerflug von 5ʃ Kilometer Länge auf einem ſchweren Rumpler⸗Ein⸗ decker zurücklegte, da wußte kaum eine Zeitung etwas davon. Daß aber Brindejoue mit dem leichten Ein⸗ decker 400 Kilometer über das Baltiſche Meer flog, ſchrie einem bald jeder Junge auf der Straße 1 In Monaco feierte Weymann auf ſeinem port⸗Waſſereindecker von 160 Pferdeſtärken Trium phe, weil er(ohne Paſſagier) 114 Kilometer in der 1 Wie gehörten entf ſprechen d Hirth und frar hen Flugzeuge unſere Piloten auf deut⸗ Auch hierzu ſollen n ſich in Spanien zurütcklegte. Glell am Bodenſee gefeiert, von denen der erſte mit Fluggaſt, auf einem 4000 Kilogramm weren Waſſer⸗ Eindecker mit nur 100 Pferdeſtärken 13,2, Gſell auf einem Waſſer⸗Doppeldecker von 135 Pferdeſtärken 112 Kilometer ſtündlich zurücktegten, wobei beide Flugzeuge nicht nurnoch einen Begleiter trugen, ſondern außer den Schwimmerzz noch ein Landungsgeſtell von nicht unerheblichem Gewicht und Luftwiderſtand trugen? Und als es gelegentlich der Wiener Flugwoche vor wenigen Tagen galt, mit kriegsmäßiger Belaſtung einen Runoflug itber 225 Kilometer zurückzulegen, da ſchlug Sabla⸗ ting mit dem deutſchen Doppeldecker der Union⸗Flugzeugwerke, die nichl einmal zu unſeren erſten Flugzeugwerken gehören, da ſie noch ziemlich jung ſind, die beiden franzöſiſchen Doppeldecker, deren einer der berühmteſten dortigen Doppeldeckerfabrik, den Breguet⸗Werken, der andere den Sanchoz⸗Beſa⸗ Werken entſtammte. Es würde zu weit führen, ſollten nur einige der ausgezeichneten Einzel⸗ oder Geſchwaderflüge der Metzer, Darmſtädter und Döberitzer Flieger⸗ ſtation erwähnt werden, zu deren glänzendſten Ober⸗ leutnant v. Oertzens Flug von Döberitz über Halberſtadt, Halle, Leipzig, Dresden nach Döberitz zurück 600 Kilometer in 7½ Stunden gehört, oder jener denkwürdige Flug des Oberl eutnants vBi e x, der auf einem Mars⸗Doppeldecker zu der Strecke Leip⸗ zig⸗Döberitz 4 Stunden beuötigte, da ihn ein furcht⸗ barer Schneeſturm, der ihn in völliges Dunkel ver⸗ hüllte, und ſein Flugzeug wie einen Spielball in der Luft herumwarf, immer wieder zurücktrieb. Dieſer Mars⸗Doppeldecker der Flugzeugwerke Leipzig⸗ Lindenthal hat endlich auch im türkiſch⸗bulgariſchen Kriege gezeigt, wo brauchbare, den Kriegslagen ge⸗ wachſene Flugzeuge gebaut werden. Die in San Stefand in der zweiten Hälfte des Krieges ſtationier⸗ ten Flugzeuge waren vier Rep⸗, zwei Briſtol⸗ und ein Deperduſſin⸗Eindecker aus Frankreich und zwei deutſche Mars⸗Doppeldecker. Die vier Rep⸗Eindecker konnten erſtens keinen Fluggaſt tragen und waren zweitens wegen den empfindlichen Rotationsmotoren, denen man im Felde nicht die nötige Sorgfalt zukom⸗ men laſſen konnte, völlig unbrauchbar und wurden gar nicht benutzt. Die anderen drei Eindecker konnten nicht von den dortigen Offiziersfliegern gelandet werden und wurden vollſtändig zerſchlagen. Nur einer von ihnen brachte es auf eine Geſamtflugzeit von 1% Stunden. So blieben nur die zwei deutſchen wuchtigen und ſchweren Mars⸗Doppeldeckers, die von den deutſchen Fliegern Scherff und Reutzel geflogen wurden. Sie brachten es zuſammen auf 27 Flugſtunden, deren größter Teil über oder hinter den bulgariſchen Stellungen zurückgelegt wurde. Der längſte Flug von Scherff— wie alle Flüge mit Beobachter ausge⸗ ſuhrt— dauerte 4 Stunden 2 Minuten in einer Durchſchnittshöhe von 800 bis 900 Metern(bis zu 2000 Metern), wobei das Flugzeug mehrfach ange⸗ ſchoſſen wurde. Es iſt dies der bedeutenddſte und größte Kriegsflug, der bis jetzt ausgeführt wurde. Auf einem andern Flug wurde der Apparat vor der Landung von einer Bö vorn übergekippt und ſtürzte ſenkrecht ab, wobei aber Dank der ausgezeich⸗ neten ſtarken Bauart nur der Propeller und die Rad⸗ achſe in Brüche ging, und bereits am nächſten zog der Apparat wieder dem Feind entgegen. Das ſind nun einmal unter gleichen Verhältniſſen ent⸗ ſprechende Leiſtungen, die allerdings in der Preſſe bis jetzt noch nirgends berührt worden ſind! Dieſe Lelſtungen der deutſchen Mars⸗Doppeldecker brachten der Firma ſofort eine Lieferung von 40 ſolchen Fahr⸗ zeugen an die Türkei ein. Sie zeigen den Erfolg deutſchen flugtechniſchen Schaffens, das nicht auf leichte, ſchnelle Spoſpt⸗ Flugzeuge, mit denen nur geübte Flieger zu landen verſtehen, ſondern auf ſtark gebaute, wenn auch etwas langſamere Flugzeuge, mit ſchweren Motoren, hin⸗ arbeiten, wie ſie von der Militärver waltung, die doch faſt den einzigen Abnehmer für Flugzeuge bildet, verlangt werden, und die Flugzeuge der Zu⸗ kunft ſein werden. Und wenn einmal ein inter⸗ nationaler Weltbewerb auf den Grundſätzen der Brauchbarkeit, Wetterbeſtändigkeit und Tragfähigkeit der Flugzeuge beſtritten werden wird, und nicht mehr die meiſt zufällige Höchſtgeſchwindigkeit ausſchlag⸗ gebend iſt, dann werden wohl die deutſchen Flieger ihren franzöſiſchen Konkurrenten zurufen können; Hie Rhodus, hie ſalta! * einer einheitlichen Farbe gehaltenen Fläche er⸗ ſcheinen, Die Idee der Wand müſſen wir ſtets mit einer eintönigen Farbe wiedergeben. Uebri⸗ geus iſt unſere Kunſt. nicht für profane Augen geſchaffen, ſondern für ausgebildete, hochkulti⸗ vierte Intelligenzen. Man kaun unſere Kunſt mit geſchloſſenen Augen genießen.“ Dieſe letzte Verſicherung iſt ungemein beruhigend. Genießen wir alſo von nun an den Kubismus nur noch mit geſchloſſenen Augen! Eein Landhaus für 2000 Mark. Ein recht beachtenswerter Verſuch zur Löſung der Frage, auch den kleinern und minderbemittelten Be⸗ amten einen angenehmen Sommerauſenthalt zu ver⸗ ſchaffen, iſt zetzt, ſo ſchreibt die„Bauwelt“, in Däne⸗ markt gemacht worden. Dort hat der Präſident der Zentral⸗Organiſation der 3885 Zoll⸗, Eiſenbahn⸗ And Telegraphen⸗Beamlen, Jacob Aaderſen, auk ge⸗ noſſenſchaftlichem Wege die Löſung dieſer Frage in die Haud genommen. In einer der ſchönſten Gegen⸗ den Weſt⸗Seelands in der Nähe des Städtchens Skelſkör, ſind auf Veranlaſſung von der genannten Vexeintigung etwa 30 000 Quadratmeter Grund und Boden gekauft worden. Das Gelände wird nach don Plänen des Architekten H. C. Anderſen⸗Kopeng een zu einer kleinen, aber geſchmackvollen Landhaus⸗ ſtedlung aufgetellt. Nach alten norwegiſch dänſſchon Vorbildern errichtet Architekt Anderſen eine Reihe non geſchmackvollen Holzhäuſern(zehn ſtehen bereits bezugsfertig da) mit vollſtändiger Inneneinrſchtung. Jedes dieſer Häuschen koöſtet fix und fertig, mit voll⸗ ſtändigem iunern Ausbau einſchließlich des Grund nur etwa ſt geringen Preiſes ind und Bodens der Zentral⸗Orgauiſation 2000% Trotz dieſes äuße dieſe Häuſer ſehr geräumig und dabei auch geſchmack⸗ voll. Es gelaugen zunächſt zwei Typen zur Aus⸗ führung, und zwar in norwegiſchem Bauernſtil. Die Holzteile werden rot und braunrot bemalt, während du Dach mit Stroh gedeckt iſt. Die weißen Fenuſter ahmen heben ſich daraus freundlich hervor. Vie Hänſer ſtehen auf einem Fundament aus Wacken und aus Feldſtein, die Fußböden im Erdgeſchoß ſind Aauten ſteinen auf einer Unterlage von Beton. Haus hat vier oder fünf Zimmer, wovon das zimmer das größte iſt und einen offenen Herd be In der Küche iſt unter einer Falltür eine kleine Betonkiſte Aur Aufbewahrung von Lebensmittenn 5 gebracht. Die Inneneinrichtung ſämtlicher d beſteht aus derben feſten Holztiſchen und B einer genügenden Auzahl von„Bettbäuken“. Aufenthalt in einem derartig möblierten Landhaus koſtet 25% für 14 Tage. Damit nun die Frau des Beamten auch wirklich die Fertien genießen kang, iſt vorgeſchrieben, daß alle Hauptmahlzeiten in dem Ge⸗ fellſchaftshaus eingenommen werden müſſen. Hterſür iſt ein äußerſt niedriger Betrag angeſetzt; ein Ehe⸗ paar bezahlt für volle Beköſtigung 40%% für 14 Tage. Das Geſellſchaftshaus liegt inmitten der anzen An⸗ ſiedlung und iſt ebenfalls im nordiſchen Stiſ aus Dols errichtet. Das Gebäude hat eine ringsherum gehende Verauda, die durch Querwände in mehrere Einzelkvjen zerſegt iſt, ſo daß ſede Familie gerrennt ihre Mahlzeften eiunehmen kaun. Außerdem ict noch ein Speiſeſaal füir 35 Perſonen vorhanden. Da ie Siedlung unmittelbar am See liegt, iſt auch ein 1995 ſchöner Strand zum Baden vorhanden. Im übrigen Luftſchiffahrt. Ein neuer Mflitär⸗Luftkreuzertyp, der Militär⸗ luſtkreuzer„M. IV“. Auf der Luftſchiffwerft des Luftſchiffer⸗Bataillons Nr. 2 in Reinickendorf iſt jetzt ein neuer Militärluftkreuzer fertigge⸗ ſtellt, gefüllt und fahrbereit hergerichtet worden. Das im Verlaufe des Sommers hier nach den Plänen des Oberſtleutnants Groß und Oberingenieurs Ba⸗ ſen ach nach halbſtarrem Syſtem erbaute Luftſchiff ſtellt ſeiner Konſtruktion und Bauart wegen einen vollkommen unabhängigen neuen Luftkreuzertyp dar. Mit dieſem Schiff iſt der deutſchen Luftſchifftechnit ein Werk gelungen, das eine Konſtruktion zwiſchen dem ſtarren und unſtarren Syſtem in ſich ſchließt. Aviatit. * lleber 1 wird uns folgendes meldet: Städtchen Brück war am Son Schauplatz einer Kataſtrophe, Flugſport wieder um zwei zweier Gradeflieger Das märkiſche untag vbormittag der die den deutſchen hoffnungsvolle 1 18 15 beraubt hat. Infolge eines mißglückten Gleit⸗ fluges ſtürzten der Pilot Roesler u 10 ſein Schüler Stephan auf einem Grade⸗Eindecker aus beträchtlicher Höhe zu Boden und erlitten ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie auf der Stelle ver⸗ ſtarben. Ueber den bedauerlichen Unfall er⸗ fahren wir folgendes: Auf dem Flugplatz Bork, auf dem Hans Grade ſeine Fabrik errichtet hat, herrſchte am Sonntag morgen ein reger Flugbe⸗ trieb. Der Flieger Stephan, der auf Koſten der Nationalflugſpende ausgebildet worden iſt, wollte ſein Feldpilotenexamen machen, mußte jedoch ſein Vorhaben aufgeben, da die Sportzeugen nicht erſchienen. Auch 1 desler, der bis zum J. d. M. als Fluglehr in Bork tätig war und in den nächſten Tagen 199 Leipzig fliegen wollte, wo er ein neues Engagement ge⸗ funden hatte, machte mehrere Aufſtiege. Gegen 8 Uhr wollte er nach dem einige Kilometer 10 fernten Borck i. M. fliegen, um ſich dort raſiere zu laſſen und lud ſeinen Schüler Stephan ein, ihn zu begleiten. Beide verließen das Feld gegen 8½% Uhr auf einem normalen Grade⸗Eindecker mit 36 PS-Grade⸗Motor. Ueber dem Plaß ſchraubte Roesler ſich bis auf 600 Meter Höhe und flog dann mit ſeinem Begleiter davon. Der Eindecker kam glücklich bis nach Borck, wo er in 800 Meter Höhe ſchwebte. Roesler wollte offen⸗ bar einen ſehr ſchneidigen Gleitflug ausführen, denn erſt dicht vor den erſten Häuſern gab er Tiefenſteuer, ſtellte den Motor ab und glitt in die Tiefe. In ungefähr 100 Meter Höhe ſah er jedoch, daß er ſich in der Entfernung verrechnet habe und daß die Maſchine auf die Häuſer fallen müſſe. Kurz entſchloſſen gab er dem Motor wie⸗ der Vollgas und machte, da er ſich den Gebäuden ſchon allzu weit genähert hatte, eine ſehr gewagte Linkskurve. Der Eindecker legte ſich ſoweit über; daß Roesler ihn nicht mehr aufrichten konnte und erſt langſam, dann immer ſchneller rutſchte das Flugzeug ab. Mit lautem Krachen ſchlug der Apparat mit dem linken Flügel zuerſt auf den Bo⸗ den und brach dann zuſammen, ſeine Inſaſſen unter ſich begrabend. Der Motor kippte nach vorn und bohrte ſich tief in den Boden ein. Zahl⸗ reiche Perſonen, die den Sturzflug mit angeſehen hatten, eilten hinzu, um den Verunglückten Hilfe zu bringen. Es war jedoch zu ſpät. Ein zufällig anweſender Arzt konnte nur noch feſtſtellen, daß die Unglücklichen ſofort getötet worden waren. Die Leichen waren zwiſchen den Trümmern einge⸗ klemmt und konnten erſt nach einiger Zeit völlig befreit werden. Roesler war der Steuerhebel in den Leib gedrungen, außerdem hatte eine Strebe ihm den Schädel geſpalten. Stephan hafte einen Bruch der Wirbelſäule davongetragen. Fritz Roesler ſtand im 24. Lebensjahre. Er iſt der Sohn eines Landwirtes aus Heinewalde bei Zittau. Im Frühjahr 1912 hatte er ſich der Fliegerei zugewandt und war zuerſt von Schwandt in Johannistal unterrichtet worden. Später ging er nach Borck, wo er unter Grades Leitung das Pilotenexamen beſtand und ſpäter auch als Flug⸗ lehrer wirkte. Er genoß als Flieger einen guten Ruf. Ruderſport. * Aunnllierung des Vierers ohne Steuermann in Berlin. Der Deutſche Ruderverband beſchloß in ſeiner Ausſchußſitzung, die bei der Meiſterſchafts⸗ Regatta in Straßburg ſtattfand, das Vierer⸗ rennen ohne Steuermann für ungültig zu erklären. Das klaſſiſche Rennen war vom Main⸗ zer Ruderverein bei der Jubiläums⸗Kaiſer⸗Regatta in Grünau hauptſächlich gewonnen worden, daß die durch den kurz vorher vorangegangenen Verbands⸗ achter ſtark geſchwächte Mannſchaft des Berliner Rudervereins von 1876 gegen die friſche Matuzer Maunſchaft .˖˖ ˙— a DDeii Spaziergä: igen und zu verſchiedenartigen Sport⸗ übungen. Die Zentralorganiſation hat ſich aber auch, um den abgeſchloſſenen Charakter der Siedlung zu wahren, das Vorkaufsrecht auf die ganzen umliegen⸗ den Ländereien in Größe von etwa 70000 Quadrat⸗ weter geſichert. Dieſer Fkühne Verſuch hat in Däne⸗ mark große Begeiſterung erweckt, und es ſollen dem⸗ nächſt in verſchiedenen Teilen des Landes ähnliche Kolonien gegründet werden. Auch bei uns iſt bei dem kleinen Maun das Bedürſnis nach einer Aus⸗ ſpaunung gach arbeitsreicher Zeit für wenig Geld in ſchöner Umgebung wohl in ſtärkerm Maße vorhan⸗ den. Ein Blick in die Laubenkolonien, die ſich zſie ein Ring um unſere Städte legen, beweiſt das. Mit wolch primitiven Mitteln ſucht hier der kleine Mann ſein Heimbedürfnis, ſeine Freude am eigenen Gärtchen u befriedigen. Es m duß auch für Deutech⸗ land eine Form für ähnliche Siedlungen gefunden werden. Unſerer hochentwi ckelten Holzhausinduſtrie, die namentlich in Mittel⸗ und Weſtdeutſchland guch von Behörden für ſolche Zwecke bevorzugt wird, dürfte die Löſung dieſer Aufgabe insbeſondere u⸗ fallen. Kleine Mitteilungen. In dem Wettbewerb um die Entw ütrfe zu einem Rathaus und Saalneubau in Bochum waren 75 Entwürfe eingeliefest. Das Preisgericht hat die zwei erſten Preiſe von 8000 Mark zuerkannt: Oberbaurat Prof. bietet die Aange Gegend ausreichende Gelegenbelt u Dr. Hermann Billing in Karlsruhe und Architekt 2 Hardt und W. BI in Frantfurt a. M. ſreiſe von * Deutſche e ee In unſerm Bericht über die am ſtattgefundene deutſche muß es bei Rennen 10 mann) richtig heißen: 2. Ludwigshafener.⸗V. Aus dem Großherzogtum. Plankſtadt, 12. Aug. Der 70 Jahre alte Makler Gg. Gaa von hier, der am 1. ds. Mts. die Treppe ſeiner Wohnung herabfiel und dabei ſchwere Verletzungen erlitt, iſt geſtern abend, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, geſtorben. 4e Brühl, 12. Aug. Das 4 Jahre alte Kind des Schneiders Haas, das vor etwa 14 Tagen durch heißes Waſſer ſchwer verbrüht wurde, iſt geſtern im akademiſchen Krankenhaus zu Heidel⸗ berg ſeinen Verletzungen erlegen. Altlußheim, 12. Aug. In der Wirt⸗ ſchaft„Zum Ochſen“ kam es in der Sonntag⸗ nacht zwiſchen mehreren Burſchen zu einer ſchweren Schlägerei, in deren Verlauf der ledige Bierkutſcher Franz Dreſtel ſo erheblich verletzt wurde, daß er in das akademiſche Krankenhaus nach Heidelberg verbracht werden mußte. Die Täter waren verhaftet, ſind aber wieder auf freien Fuß geſetzt worden. Sonntag in Straßburg Meiſterſchafrs⸗Regattg (Zweier ohne Steuere Würzburger.⸗V. Von Tag zu Cag Nächtlicher Kampf mit Meſſerſtechern, Mainz, 11. Aug. Die beiden Brüder und glöhner Wilhelm und Ernſt Bender, deren fährlichkeit bekannt iſt, gerieten in der Soſ tagnacht in der Holzſtraße mit anderen Burſchen wegen eines Frauenzimmers in Streit. Einem Schutzmann, ſie ſich, ſo daß dieſer mit Verhaftung drohte. Da⸗ durch gereizt gingen die beiden mit ihren feſt⸗ ſtehenden Dolchmeſſern auf den Schutzmann los, der zu ſeinem Schutz den Säbel zog. Dem Ernſt Bender wurde u. a. dabei ein Ohr geſpalten, Beide Bender enteilten dann dem Rhein zu, wo⸗ bei ſie dauernd lärmten und ſchrien. Dadurch wurde ein holländiſcher Schiffsheizer Schoiring vor die Tür einer Wirtſchaft gelockt. Sofort fielen die Bender über ihn her und ſtachen nach ſeiner Bruſt. Durch eine Wendung gingen die Stiche tief in den linken Oberarm. Infolge des ſtarken Blutverluſtes mußte Schoiring ins Kraulenhaus verbracht werden. Auf die Bender machten nun mehrere Schutzleute Jagd, die zur Verhaftung des Ernſt Bender führte. Er war durch die Säbelhiebe des Schutzmannes ſo verletzt, daßzer ins Krankenhaus kam. Von dort ging er nach Anlegung eines Verbandes wieder flüchtig, konnte aber bald darauf wieder feſtgenommen wer⸗ den. Auch der Wilhelm Bender konnte ſpäter ver⸗ haftet werden.— In derſelben Nacht kamen die Taglöhner Chriſtian Hartmann aus Becheln und Jakob Zimmermann aus Ludwigs⸗ hafen nach einer gemeinſam durchzechten Nacht in Streit. H. ſtach dem Z. mit einem feſtſtehen⸗ den Meſſer tief in die vordere rechte Schulter und drehte das Meſſer in der Wunde noch um, ſodaß Z. erheblich verletzt ins Krankenhaus bam. — Eine ſchwere Bluttat. Offen bach a.., 11. Auguſt. Eine aufſehenerregende Bluttat, die durch einen geringfügigen Anlaß hervorgerufen wurde, ſpielte ſich in der Nacht zum Sonntag in der äußeren Waldſtraße ab. In der Wirtſchaft zum„Lindenhof“ in der Waldſtraße waren der 42jährige, verwitwete Barbier Heinrich Beus, der in dem Hauſe Waldſtraße 92 ein Friſeurgeſchäft betreibt, und der Keſſelſchmied Eruft Sparmann aus der Gabelsbergerſtraße 13 nach reichlichem Alkoholgenuß in Streit geraten und wurden ſchließlich an die friſche Luft geſetzt. Kaum war Sparmann aus der Wirtſchaft hinausbefördert worden, als er auf der Straße ein langes, feſt⸗ ſtehendes Meſſer zog und damit auf Beus ein⸗ ſtach, der blutüberſtrömt zuſammenbrach. Als der hinzugekommene Kriminalſchutzmann Emil Boller ihn feſtnehmen wollte, ließ Sparmann von ſeinem Opfer los, wandte ſich gegen den Schutzmann und brachte dem Ahnungsloſen einen Stich bei, der die Lunge durchbohrte. Boller brach be⸗ finnungslos zuſammen und wurde, lebensgefähr⸗ lich verletzt, ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. Auch Beus, der fünf ſchwere Meſſerſtiche erhalten hatte, wurde ins Krankenhaus gebracht. Der 7 Menge Lynchjuſtiz verübte, wurde verhaftet. Es CCbCCCͤ ͤ ͤͤvbbbPTbTTTbT0T0TbTbT0TbT—————————— je 3000 Mk. erhielten die Architekten Jürgen⸗ ſen und Bachmann, Köhler und Kranz in Charlottenburg, Wihken Diplomingenieur Ernſt Prinz in Kiel. Drei Entwürfe wuden an⸗ gekauft. * Akademiſche Nachrichten⸗ Aus Freiburg i. B. wird uns geſchrieben Der Chirurge am Freiburger Diakoniſſenhaus und Dozent an der Univerſität Dr. Edwin Gol d⸗ mann 111 geſtorben. Dr. Goldmann war am 12. November 1862 in Buürghirsdorp (Süd⸗ ſtudierte in Breslau, Frei⸗ burg und London. War 1888 unter Prof. Weigert in Frankfurt tätig, wurde darauf 1. Aſſiſtent der chirurgiſchen Klinik in Freiburg, 1891 Privat⸗ Dozent, 1895 außerordentlicher Profeſſor und 1898 chirurgiſcher Oberarzt des Diakoniſſenkranken⸗ hauſes in Freiburg. Die Kanzlei für Wappen⸗ und ſchung in Wiesbaden teilt uns mit, daß ihr beim Erwerb der Sa m m⸗ lung Ledebur keinerlei das freie Verfü⸗ gungsrecht beſchräntende Verpflichtungen auferleat Beden ſind. 5 der zur Ruhe mahnte, widerſetzten Meſſerheld, an dem die über die Bluttat erregte Denszug, den 12. Auguſt 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 5. Seitt. iſt ein in den 20er Jahren ſtehender Burſche, der keinen vertrauenerweckenden Eindruck macht. Der gattg Zuſtand der beiden Verletzten iſt ſehr bedenklich. euert— Durch das Fenſter geſchleudert. Berlin, V, 12. Aug. Bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen einem Auto und einem Omnibus in der Linien⸗ Straße wurde der Lenker des Omnibus und der n. Schaffner in weitem Bogen durch das Fenſter zahre geſchleudert. Sie trugen ſchwere Verletzungen 95 5 — Wieder verhaftet. i 2. N 8 ſern der Irtebrichſtraße e e e alte Paul Alex Keller verhaftet, der aus der Irren⸗ gt zu anſtalt Grafenberg im Rheinland entſprungen war, und, beſonders aus Düſſeldorf, wegen verſthiedener Kind Einbrüche verfolgt wurde. age— Im Rauſche. Wetzlar, 12. Auguſt. Wie e, iſt der„Wetzlarer Anzeiger“ mitteilt, haben die bis idel⸗ herigen Ermittelungen bezüglich des geſtern ge⸗ meldeten Leichenfundes ergeben, daß ein Verbre⸗ Wirt⸗ chen ausgeſchloſſen erſcheint. Wie feſtgeſtellt wor⸗ tag⸗ den iſt, hat der Händler Roß noch am Mittwoch einer abend 9 Uhr in Niedergirmeß bei Wetzlar Gur⸗ edige ken verkauft und ſpäter eine Wirtſchaft aufgeſucht. rletzt Er iſt dort gegen 11 Uhr aufgebrochen und auf der haus Chauſſee geſehen worden. In ſeinem ſcheinbar Die nicht mehr ganz nüchternen Zuſtande iſt er dann auf auf einen Weg geraten, der zur Lahn führt. Er wurde von einer ihm begegnenden Frau gewarnt. Anſcheinend iſt er aber ſpäter wieder auf den Weg geraten, wobei der Karren, den er bei ſich führte, über den Wegrand des dort ſehr ſteilen Ufers rutſchte und Roß nach ſich riß. Der Karren wurde nämlich 450 Meter oberhalb der Ländungsſtelle aufgefunden. In den Taſchen des Ertrunkenen fanden ſi chnoch weitere 67 Mark vor. — Raubmord. Poſen, 12. Aug. In Nie⸗ der⸗Althauſen wurde der 70 Jahre alte frühere Organiſt Cyranowski und ſeine Wirtin mittelſt Axthieben ermordet und die Wohnung ausge⸗ plündert. Ein Verwandter der Wirtin iſt der Täterſchaft verdächtig. — Ein Revolverheld.. Stettin, 12. Aug. Nach einer Schlägerei zwiſchen Kornträgern verhaftete geſtern abend ein Schutzmann einen Hauptbeteiligten. Kurz vor der Wache feuerte der ehemalige Fürſorgezögling Jajotowski, der dem Transporte folgte, auf den Beamten und verletzte ihn ſchwer. — Feuer in einem Kino. Madrid, 11. Aug. In Gandia brach in einem überfüllten Kine⸗ matographentheater Feuer aus. Es entſtand eine Panik. 49 Perſonen wurden verletzt, da⸗ von 14 lebensgefährlich. Zahlreiche Perſonen erlitten Quetſchungen. Berlin, 12. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Norderney wird berichtet: Der in Norderney anweſende Dortmunder Lehrergeſang⸗ pexrein hatte um die Erlaubnis gebeten, vor der Billa des Fürſten Bülow zü ſingen, was ihm auch geſtattet wurde. Nachdem der Geſang be⸗ endet war, hielt der Vereinsvorſitzende eine An⸗ ſprache, die mit einem Hoch auf den Fürſten und ſeine Gemahlin ſchloß. Sichtlich erfreut ergriff Fürſt Bülow das Wort, um etwa folgendes zu erwidern: Sie haben mir mit Ihrem ſchönen zu Herzen gehenden Geſang eine große Freude bereitet. Ich danke Ihnen dafür. Sie ſind aus Dortmund und wenn ich nicht itre, gehörte Dortmund zu den Hanſaſtädten. Was iſt da natürlicher, als daß ſie nach der Nordſee kommen, nach dem eigentlichen Element der Hanſaſtädte. Dortmund liegt in einem Bezirk, wo die Induſtrie unſeres deutſchen Vaterlandes gewaltige Fortſchritte ge⸗ macht hat. Ich begrüße es daher mit Freude, daß auch innerhalb rauchender Fabrilſchloten im Herzen der ſchweren körperlichen Arbeit der Sinn für die Kunſt und für die Muſik erhalten wird. Eine ganz beſondere Freude macht es mir zu ſehen, daß gerade deutſche Lehrer dieſe ſchöne Blume, das deutſche Lied, hegen und pflegen. Ich bin ja nicht recht muſikverſtändig, das werden Sie ja wohl ſchon gehört haben. Denn die ſchlechten Eigenſchaften werden viel eher bekannt als die guten, die ſo ein Kerl viel⸗ leicht hat. Und doch iſt mir Ihr Geſang zu erzen gegangen, meiner Frau neben mir be⸗ onders Die verſteht aber etwas vdon Muſik. So iſt es vielfach, daß die Frau den Mann an Tugenden weit überflügelt und das iſt bei mir ganz beſonders der Fall. In ihrem Namen danke ich dem Präſidenten des Vereins ganz beſonders für die Freude, die Sie uns gemacht haben. Fürſt Bülow leitete dann ſeine Rede auf die Perſon des Kaiſers über und ſchloß mit einem Kaiſerhoch, in das die Sänger begeiſtert mit einſtimmten. *Hamburg, 12. Aug. Bei der Spedi⸗ tionsfirma Lorenz und Schmidt ſind Unterſchlagungen und Buchfälſchungen in Höhe von 110 000 Mark entdeckt worden, die in den Jahren 1907 bis 1910 begangen worden ſind. * Dürren(Oberamt Leutkirch), 12. Auguſt. (Priv.⸗Tel.) Geſtern abend 7 Uhr iſt der Kgl. Dekonomierat Hugo Farny, Mitglied der erſten 4 — ele Kammer, Guts- und Brauereibeſitzer, im Alter gert 0 5 der bon 65 Jahren geſtorben. 5»Truppenübungsplatz Altengra⸗ vat⸗ bow, 12. Aug. Der Kaiſer begab ſich heute 896 morgen halb 7 Uhr im Automobil vom kaiſer⸗ lichen Barackenlager nach dem Truppenübungs⸗ platz, wo alsbald eine größere Gefechtsübung ines Kavalleriekorvs unter der Führung des Das Wetter iſt gut. Der Adlerorden 3. Kl. Lehte Rachrihten ind Teegtumne der ſechſten Kavalleriebrigade. Die Abreiſe des Kaiſers im Sonderzuge nach Mainz erfolgt heute nachmittag um 6 Uhr. * Paris, 12. Aug. Aus Grenoble wird dem„Journal“ gemeldet, daß drei deutſche Studenten der dortigen Univerſität, deren Namen nicht angegeben werden, ſich bei der Beſteigung des Berges Casgue de Méron ohne Führer an einer unzugänglichen Stelle verirrten. Eine Abteilung von Führern und Trägern iſt aufgebrochen, um ihnen Hilfe zu bringen. Näheres iſt noch nicht bekannt. W. Paris, 12. Aug. Nach einer Meldung des„Matin“ verläßt der deutſche Arbeiter Schneider mit ſeiner Familie frei⸗ willig Luneville, um ſeinen Wohnſitz wieder in Deutſchland zu nehmen. Dagegen meldet das Journal, daß die Behörde Schneider auf⸗ gefordert habe, Frankreich zu verlaſſen. Eine förmliche Ausweiſungsperfügung ſcheint jedoch nicht ergangen zu ſein. * Mailand, 12. Aug. vor einigen Wochen aus der Maximuskirche geſtohlenen Altarbilder wurden hier in der Wohnung eines gewiſſen Fortis aufgefunden. London, 12. Aug.(Priv.⸗Tel.) Anſchlie⸗ ßend an eine von zahlreichen Aerzten und For⸗ ſchern beſuchten Verſammlung der Temperenz⸗ liga wurde geſtern ein deutſcher Arbeitsausſchuß zur Gründung von Alkoholforſchungsinſtituten gebildet und Dr. Laquer⸗Wiesbaden mit der proviſoriſchen Leitung betraut. * Helſingfors, 12. Aug. eine Zelluloidfabrik abgebrannt. beträgt über eine Million Mark. W. Petersburg, 12. Aug.(Priv.⸗Tel.) Bei der Dampferkataſtrophe bei Balakowo wur⸗ den 14 Perſonen verletzt, davon 8 ſchwer. * Baku, 12. Auguſt. In Bibi Bybod hat der Streik 11 Betriebe ergriffen. Die Arbeiter von zwei Betrieben in Baku haben die Arbeit wie⸗ der aufgenommen. * Albany Staat Newyork), 11. Aug. (Reuter.) Der Gouverneur des Staates Newyork Sulzer veröffentlicht eine Erklärung, in der er die Beſchuldigung kategoriſch ableug⸗ net, daß er Wahlgelder zu Spekulationen ver⸗ wendet habe. Rio de Janeiro, 12. Aug. Herculade de Freitas iſt zum Juſtizminiſter ernannt worden. Von den Delag⸗Luftſchiffen. * Frankfurt a.., 12. Aug. Das Luft⸗ ſchiff„Viktoria Luiſe“, das ſich zur Zeit in Baden⸗Baden befindet, unternimmt von dort aus täglich ausgedehnte Spazierfahrten.— Das Luftſchiff„Sachſen“ wird am Mittwoch, den 13. Auguſt, eine Fernfahrt von Hamburg nach Norderney unternehmen und am Donnerstag den 14. Auguſt bei günſtiger Witterung eine Mondſcheinfahrt von Hamburg nach Potsdam.— Am Freitag, den 15. Auguſt, fährt die„Hanſa“ von Leipzig nach Potsdam und umgekehrt die„Sachſen“ von Potsdam nach Leipzig. 8 Eiſenbahnunfälle⸗ * Koblenz, 11. Aug. Amtlich. Heute Nach⸗ mittag 4½ Uhr fuhr am Südende des Haupt⸗ bahnhofes Koblenz eine Lokomotive dem von Ehrenbreitſtein kommenden Güterzug 6384 in die Flanke. Der Lokomotivführer er⸗ litt einen Unterſchenkelbruch. Der Material⸗ ſchaden iſt erheblich. Der Perſonenverkehr iſt nicht geſtört. Die D n Kotka iſt r Schaden Die Jeſuitenfrage. m. Köln, 12. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die „Köln. Volksztg.“ bezeichnet die aus Bern ſtam⸗ mende Nachricht von einer bevorſtehenden Auf⸗ hebung des Jeſuitengeſetzes als freie Erfindung. Tatſache ſei bloß, daß man nach den üblen Erfahrungen und dem Wirrwarr, der ſeit der letzten Bundesratsent⸗ ſcheidung in der Jeſuitenfrage eingeriſſen, jetzt nicht bloß in Bayern den gegenwärtigen Zuſtand in der Jeſuitenfrage als unhaltbar anſieht, wes⸗ halb der Bundesrat ſich zweifellos im Herbſte mit dieſer Angelegenheit beſchäftigen wird, ſchon deshalb, weil ein Beſchluß des Reichstages vor⸗ liegt. Was die Heranziehung des bekannten Schloß⸗ hauptmanns von Poſen(gemeint iſt wohl Herr von Hutten Chapski) bedeutet, iſt vollſtändig un⸗ durchſichtig, wie auch der angebliche Einfluß der Fürſtin von Hohenzollern fantaſievoll klingt. Nach Auſicht des Blattes kommt höchſtens eine Erleichterung durch eine andere Auslegung der den Jeſuiten erlaubten Tätigkeit in Frage. 1000 Mark Belohnung. Berlin, 12. Aug. Die Dresdener Bank ſetzt eine Belohnung von 1000 Mark aus für die Angaben zur Entdeckung der vorgekom⸗ menen Fäſchungen. Die vorgelegte Quittung trug den dreifachen Stempel der Dresdener Bank und auch die entſprechenden Unterſchriften. 3. Bauarbeiter⸗Schutztongreß. * Leipzig, 12. Aug. Der von den Gewerk⸗ ſchaften Deutſchlands einberufene dritte Bau⸗ arbeiter Schutzkongreß trat geſtern unter der Beteiligung von 466 Delegierten zu⸗ ſammen. Die Begrüßungsrede hielt der Reichs⸗ tagsabgeordnete Legien. Sergeanten als Einbrecher. W. Paris, 12. Aug. In Verdun brachen am Sonntag nachmittag der Sergeant Dupuy und der Sergeant Renouard vom 19. Jägerbataillon in einem Juwelierladen ein und ſtahlen eine Menge Schmuck⸗ ſachen. Als ſie flüchten wollten, verſperrte ihnen ein Infanteriſt vom 161 Regiment den Weg und veranlaßte ihre Verhaftung durch die Polizei. Das Aushebungsgeſchäft in Frankreich. W. Paris; 12. Aug. Der Miniſter des Innern hat in einem an die Vräfek ⸗ ten gerichteten Erlaß vorgeſchrieben, daß die Aushebung der 20jährigen jungen Leute zum Heeresdienſt mit möglichſter Beſchleunigung zu erfolgen hot. Das Aushebungsgeſchäft ſoll möglichſt unter dem perſönlichen Vorſitz des Prä⸗ fekten und nötigen Falls auch am Sonntag ſtatt⸗ finden. Die körperliche Auswahl der Dienſt⸗ pflichtigen ſoll mit großer Sorgfalt erfolgen. Alle ſchwächliche Perſonen ſollen ausgemuſtert oder auf ein Jahr zurückgeſtellt werden. Der Generalſtreik in Mailand. * Mailand, 11. Aug. Der Streik neigt ſich entſchieden ſeinem Ende zu. Zahlreiche Straßenbahnwagen und Fuhrwerke verkehren. Der Verſuch, den Streik auf andere Verkehrs⸗ mittelpunkte auszudehnen, iſt tatſächlich geſchei⸗ tert. In Rom ſetzte die Arbeitskammer den Beginn desStreikes auf 4 Uhr nachmittags feſt, aber überall wurde bis abends gearbeitet. Die Stadt hat ihr normales Ausſehen. Der Ver⸗ kehr iſt ungeſtört. Nur einige Zeitungen muß⸗ ten die vierte Ausgabe ausfallen laſſen, weil ſpäter am Abend die Typographen ſtreikten. Teilweiſe Arbeitseinſtellungen wurden nur aus Piſa, San Pier d' Arena und Seſtri Ponente gemeldet. Die Arbeitskammer in Genua riet öffentlich und eindringlich vom Streik ab. * Mailand, 12. Auguſt. Die Arbeit iſt heute morgen in weitem Umfange wieder aufge⸗ nommen und der Generalſtreik iſt ſo gut wie be⸗ endet. Die Arbeit ruht faſt nur noch in der Me⸗ tallinduſtrie. Die Straßenbahnen haben den Dienſt auf faſt allen Linien wieder aufgenommen. — In Rom war vom Streik nichts zu merken. Die Zeitungen ſind heute morgen wieder erſchienen. Der Ausſtand in Bareelona. W. Barcelona, 12. Aug. Zahlreiche In⸗ fanterie und Kavallerie, Gendarmerie und Poli⸗ ziſten gingen in die benachbarxten Arbeiterbezirke ab. Die Ausſtändigen verhalten ſich abwartend. Alle Fabriken ſind in Betrieb. Ueberſchwemmungen. * Caleutta, 11. Aug.(Reuter.) Infolge von Dammbrüchen ſind große Ueberſchwem⸗ mungen eingetreten, viele Bergwerke ſtehen un⸗ ter Waſſer. Viele hundert Quadratmeilen Land ſind überſchwemmt. Die Verluſte an Vieh und Feldfrüchten ſind enorm. Die Balfanwirren. Nan dem Friedensſchluß. Deutſchland und die Reviſionsfrage. m. Köln, 12. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die „Köln. Ztg.“ meldet aus Berlin: Nach Budapeſt ſollen aus Berlin Meldungen gelangt ſein, wonach in Berliner amtlichen Kreiſen der Widerſtand gegen die Regierungspolitik gewiſſer⸗ maßen zurückgetreten ſei. Dieſer Ausdruck iſt irreführend. Deutſchland kämpft in der Frage aber es nimmt an den europäiſchen Verſuchen zur Abänderung des Vertrages nicht teil und ver⸗ hindert dadurch ein Vorgehen gegen das mühe⸗ voll zuſtande gekommene Friedenswerk. Wie die Dinge jetzt liegen, laſſen ſich die bulgari⸗ ſchen Wünſche ohne neue Friedens⸗ gefährdung nicht verwirklichen. Der Tagesbefehl König Ferdinands, worin am Schluſſe ein Zukunftskrieg in Aus⸗ ſicht geſtellt wird, nimmt Mongſtir, Ochrida, Saloniki, Serres und andere Gebiete als bulgariſch in Anſpruch. Damit iſt deutlich bezeichnet, wie eine Aenderung des Bukareſter Vertrages ausſehen müßte, die Bulgarien zu⸗ friedenſtellen ſollte! Wenn auch über den Um⸗ fang der etwa von einzelnen Mächten beabſich⸗ tigten Aenderungen noch nichts erkennbar iſt, ſo läßt ſich angeſichts des Tagesbefehls König Ferdinands ſchon jetzt feſtſtellen, daß ſolche Be⸗ mühungen zu einer endgültigen Ausſöhnung Bulgariens mit dem Friedensvertrag nicht hin⸗ reichen würden. 5 Serbien und Deutſchland. JBerlin, 12. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Belgrad wird gemeldet: In der öffent⸗ lichen Meinung Serbiens, die noch vor kurzem dem deutſchen Bundesgenoſſen Oeſterreichs we⸗ nig günſtig war, hat ſich ein Umſchwung zu Gunſten Deutſchlands vollzogen. Aus dem Tele⸗ gramm König Karols an Kaſſer Wilhelm haben die Serben entnommen, welchen hervorragenden Anteil die deutſche Politik an dem ſchnellen, den Serbien günſtigen Abſchluß des Friedens ge⸗ habt hat. Die leitenden Belgrader Kreiſe hal⸗ ten mit Ausdrücken der Dankbarkeit nicht zurück. Oeſterreich und die Reviſionsfrage. *Wien, 12. Auguſt. Gegenüber der Behaup⸗ tung der franzöſiſchen Preſſe, daß der Bukareſter Friedensvertrag das Gleichgewicht auf dem Balkanu verbürge, erklärt das Neue Wiener Ungarns für eine verläßliche Balkanordnung be⸗ deute eine ausgeſprochene Intereſſenpolitik. Wie ſollte Oeſterreich⸗Ungarn ſeine Politik und ökono⸗ miſche Wirtſchaft einrichten, wenn es immer das Emporſchlagen neuer Flammen in der Nachbar⸗ ſchaft befürchten müſſe Das Blatt weiſt den Vor⸗ wurf zurück, daß in Oeſterreichs Haltung in der Reviſionsfrige auch ſerbiſche Tendenzen und die Abſicht einer Schwächung Griechenlands und einer Feindſeligkeit gegen Rumänien zu erblicken ſei und ſchließt:„Wir halten an unſere, vor Beginn der Kriſis verkündeten Prinzipe feſt, die die For⸗ derung einer dauernden neuen Ordnung auf der Balkan⸗Halbinſel war. Es iſt unrichtig, daß wir mit unſerem Ver⸗ harren einer ſolchen Politik Konflikte über der Ueberprüfung nicht gegen andere Mächte, Völker in gemeinſamer Arbeit, auf den wohner der Dörfer Klazowo, Siknihor und Europa heraufbeſchwören. Es wäre um Europa Sapsk traurig beſtellt, wenn man ſogleich Konflikte be⸗ fürchten müßte, ſobald ein Staat ſich entſchließe, eine Politik zu machen, die ihm die dauernde Ruhe in der Grenze ſichern ſoll. 55 Budapeſt, 12. Aug. Der Peſter Lloyd veröffentlicht eine Wiener Information, nach der die Notwendigkeit einer Reviſion des Bukareſter Friedens damit be⸗ gründet wird, daß der Friedensſchluß die wich⸗ tigſten Momente der Raſſenverteilung in Maze⸗ donien außer Acht läßt. Europa habe nur die Wahl zwiſchen einer Reviſion, welche die härte⸗ ſten ethniſchen Ungerechtigkeiten wieder gut macht, und fataliſtiſcher Erwartung eines neuen Balkankrieges. Auch Oeſterreich rüſtet ab. *Wien, 12. Aug. Wie die Militäriſche Rundſchau mitteilt, finden in den allernächſten Tagen in größerem Umfange Beurlaubun⸗ gen einberufener Reſerviſten im Bereiche von Bosnien, der Herzegowina und Dalmatien ſtatt. Weitere Reden in Bukareſt. w. Bukareſt, 12. Aug. Geſtern abend gab die Gemeindevertretung in Bukareſt zu Ehren der Delegierten der Friedenskonferenz ein Ban⸗ kett. Die Reihe der Trinkſprüche eröffnete der Bürgermeiſter Prinz Cantacuzene mit einem Toaſt auf den Herrſcher Rumäniens und der Balkanſtaaten. Miniſterpräſident Veniſelos ſagte: Dank Rumäniens gelaugten wir zu einem Frieden, der, weil er weder Uebermaß noch Un⸗ gerechtigkeit beſtätigt, für einen dauernden Frieden gehalten werden darf. Dank der großen Rechte der Völker, die in Freiheit und Wohl⸗ ſtand leben wollen, fand das Geſetz des Gleich⸗ gewichts hier für den Orient und Europa ſeine förmliche Anwendung. Aber das große unter den Auſpizien Rumäniens vollbrachte Werk hat noch einen anderen Erfolg, vielleicht von weit größerer Bedeutung für die Zukunft unſerer Völker. Die jungen Staaten wurden groß, ſie zogen aus den Ratſchlägen ihrer Beſchützer Nutzen und gelangten nicht ohne Irrtümer der Jugend und Kriſen des Wachstums zur Groß⸗ jährigkeit und fühlen ſich von jetzt an fähig, ſich ſelbſt im Kreiſe der Nationen zu führen. Wir ſehen, daß wir gemeinſame Intereſſen haben. Die beſte Art, ſie zu befriedigen, iſt uns über den Gegenſtand dieſer Intereſſen im Geiſte der Verſöhnlichkeit und Unparteilichkeit zu verſtän⸗ digen und alle Bande der Einigkeit und Brüder⸗ lichkeit zwiſchen uns zu vervielfachen. Aufrich⸗ tige Bemühungen und gegenſeitiger guter Wille werden uns in den Stand ſetzen. Aus der neuen Aera des Fortſchrittes und der wirtſchaftlichen Ausbreitung, ſowie der brüderlichen Gemein⸗ ſchaft Nutzen zu ziehen. Möge die Stadt Bu⸗ kareſt die Wiege einer immer iunigeren Einig⸗ keit zwiſchen unſeren Staaten und unſeren Völ⸗ kern ſein. 13 Namens der bulgariſchen Del ſprach Tontſchew, der im weſen führte: Ich ſehe, wir gehen einer Zuku gen, die ſich auf eine Annäherung unſe chen Eroberungen, auf dem Gebiete der Zivil tion ſowie auf den ſtets wachſenden und immer engeren geiſtigen Verwandtſchaft aufbaut. D bulgariſchen Delegierten geben ſich gern Glauben hin, daß der freundliche Gedanke, uns heute abend zuſammenführte, ein gutes zeichen für dieſe von uns gewünſchte Zukun Heute unternehmen die Delegierten einen Au flug nach Sineia und folgen dann einer Einl dung des Miniſters des Innern Take Jones zu einem intimen Dejeuner. Die Mehrzah! Delegierten wird am Mittwoch abreiſen, Radew, dem dritten bulgariſchen Dele der bis zur Wiederaufnahme der diplomatiſche Beziehungen mit Rumänien in Bukareſt bleibt * * Bukareſt, 12. Aug. König Ca! hat Einzelheiten des abgeſchloſſenen Fri dem König Ferdinand mitgeteilt, cher mit einem Telegramm antwortete, dem er dem König von Rumänien dafür dankt daß ſeine und der rumäniſchen Regierung We heit durch den Bukareſter Frieden dem B if krieg ein Ende gemacht habe, und in welchem er den Wunſch ausſpricht, die Beziehung mäniens und Bulgariens möchten zukünfti, für ihre bewunderungswürdige Tapfe eit die Erfüllung ihrer nationalen Pflicht Dank ausſpricht, der gefallenen Offizi Soldaten ehrend gedenkt und die baldige Dem biliſterung in Ausſicht ſtellt, „Sofia, 12. Aug. Meldung der Age Bulgare. Wie das Hauptquartier erfährt, be feſtigen die Türken Kirkkiliſ Die Türken nahmen die Ernte weg führten ſie nach Tirnovadjik fort. Die Ein Kamila in die Wälder. Viel Vieh wurde geraubt. Die Dörfer Ve⸗ lika, Modaſſura, Maſſa, Pirpopoli, Urgari und Dama wurden von den Türken umzingelt. Die Soldaten begehen allerlei Gewalttaten. Grie⸗ chen dienen den Türken als Spione Geſtern Abend wurde ein bulgariſcher Poſten bei jenem fange 6. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Dienstag, den 12. Auguſft 191v. Volkswirtschaft. Steuerfreiheit für Bienenzucker. Nach einem Beschlusse des Bundesrats vom 26. Juni 1913 darf zuf Bienenfütterung bestimam- ter Zucker bis zu einer Menge von jahr- lichz Kilogramm für das Bienenstandvolhe sSteuerfrei abgelassen werden, wWwenn er mit mindestens 8. v. H. gewaschenem feinem Sande odef feinem Quarzsand oder mit o,1 v. H. Tier- ö1 oder mit 1 v. H. gemahlener Holzkohle ver- gällt ist. Der Zucker muß soweit zerkleinert sein, daß er durch ein Sieb mit Maschen von 3 Millimeter im Geviert vollständig durchfällt. Wer Zucker zur Bienenfütterung steuerfrei be⸗ ziehen will, muß dem Finanzamt oder Haupt- steueramt, in dessen Bezirk der Bienenstand sich befindet, nach vorgeschriebenem Muster eine shriftliche Erklärung über die Zahl seiner Bienenstandvölker abgeben und sieh verpklich- ten, den Zucker an seine Bienen zu verfüttern. Er erhält dann von der Bezirkssteuerstelle einen Berechtigungsschein zum steuerfreien Bezug des Zuckers ausgestellt. Dieser Schein muß der Zuckerfabrik, von der der Zucker bezogen wirck mit dem Bestellschreiben übergeben wer- den. Die Scheine werden nur badischen Imkern, jedesmal für ein Jahr, ausgestellt und gelten külr die Zeit vom 1. April des einen bis mit 31. Marz des folgenden Jahfes, Die Ver⸗ Wendung des Zuckers zu anderen Zwecken als zur Bienenfütterung ist verboten und wird als Hinterziehung der Zuckersteuer bestraft, auch cyirc die Zuckersteuer nacherhoben. Im laufen- den Jahre ist zwel badischen Imketverbänden bereits die Erlaubnis zum Bezug steuerfreien Zuckers für ihre Mitglieder erteilt worden, Für diese gelten noch bis zum 1. April 1914 die bisherigen Bestimmungen. Weitere Steigerung der Messingdrahtpreise. Die aufstrebende Preistlehtung und feste Hal⸗ tung des Rohkupfermarktes hat für Messing⸗ dränte eine weitere Preisheraufsetz uUng gebrächt. Der Grundpreis ist im kreien Wettbewerb kür runde Messingdrähte auf 135 bis 137 Marke gestiegen, 30 daß für die Stärken bis 20 14 mm ein Festpreis von 140 bis 142 M. zur Antrechnung kommt, für Messinsbänder ist der Gtundpreis ebenkalls gestiegen. Die Preise bewegen sich zwischen 136 bis 140 Mark für 100 keg, je nach Güte und Menge, alles fracht⸗ frei Verbrauehsstation, bei 1 Prozent Kassa- skonto.— Bei beiden Erzeugnissen ist bei dem starken Wettbewerb auch teils unter obigen Sätzen anzukommen, zumal wenn es sich um große Posten und gutliegende Sorten handelt. Die neue bayerische Ueberlandzentrale, Die Mitteilungen, nach welchen speziell ein neues Elekttizitätswerk im Anschluß an die Braunkohlenfelder in Wüstensachsen(südlich der Fulda) errichtet werden sollte, und wonach die dort lagernden umfangreichen Braunkohlen⸗ felder von den eingangs erwähnten Firmen er⸗ Worben worden sein sollen, werden von der Leitung der Schuckert-Gesellschaft als unzu- trekkend bezeichnet. Die Schuckert-Gesellschaft betont dabsi, daß über die Einzelheiten der Aus- führung ihres neuen Elektrogeschäftes noch keine Entscheidungen getroffen worden seien, insbesondere seien von ihr noch keine Braun- kohlenfelder erworben worden. Zugleich er⸗ hält die„Fret Ttg.“ von Herrn Richard Mül- ler in Fulda, der sich als den Besitzer sämt- lieher Kohlenfelder und Gruben im Revier Wüstensachsen bezeichnet, die Mitteilung, daß wetler Gruben noch Kohlenfelder im Revier Wüstensachsen an den Schuckert-Konzern ver- kauft wurden. Richtig sei lediglich, daß vor längerer Zeit wegen Lieferung von Kohlen an den Schuckert-Konzern für eine Zentrale, die zugleich Unterfranken, und einen Peil von Thüringen versorgen sollte, unterhandelt wurde, diese Verhandlungen seien jedoch über das Stadlum von Vorbesprechungen nicht hinausgekommen und hätten ihr Ende erreicht, als der Schuckert-Konzern sich an dem Erwerb der Naßpreßsteingrube Amalla bei Seligen⸗ stadt beteiligte. Elsenthal Holzstoff- und Papierfabrik.-., Grafenau in Bayern. In 1912/13 betrug die Papierfabrikation bei der Gesellschaft.40(. V. 5,75) Mill. kg; die Holzstofferzeugung stieg infolge günstigerer Wasserverhältnisse auf 3,79 (205) Mill. kg. Die Fabrikationseinnahmen er- mäßlgten sich auf M..28(.2ß3) Mill. Nach M. 60 110(M. ss 800) Abschreibungen ergibt sleh elnschließlich Mark 24033(Mark 285 788) Vortrag und Reingewinn von Mark 77 896 (Mark 78 872), woraus wieder 58 Prozent Dividende verteilt, Mark 10 b00(Wie im 0 der Reserve zugewiesen und M. 23 158 (M. 24 O34) vorgetrasen werden sollen. In der Bilanz sind die Papierfabrik mit M. 452611 (M. 463 30%) und die Holzschleifereien mit Mark 432 870(M. 430 630) bewertet. Den Kreditoren von M. 376 947(M. 350 200) stehen M. 132 986 (M. 138 o19) Debitoren gegenüber; in bar und Wechseln sind M. 8887(M. 6582) vorhanden. Konkurse in Baden. Peter Verwimp, Kar!s- tuhe, Kaufmann..: Rechtsanwalt Klinkow⸗ ström..: 6. September. Pr.: 20. September. Bei der Rhenania“, Versicherungs-Aktien- gesellschaft in Köln, gelangten im Monat Juli in der Abteilung für Unfall 737 Schäden zur Anmeldung, darunter 3 Podesfäalle und 7 Fälle mit dauernder Invalidität. Auf Haftpflichtver⸗ sicherungen wurden 215 und auf Einbruchdieb- stahl-Versicherungen 54 Schäden angemeldet. Zahlungseinstellungen. Die Eisenwarenfirma M. Fischet Söhne Nachf. in Elber- feld ist mit 78 oo0 M. Schulden in Zahlungs- geraten. Sie bietet einen Ver⸗ 1 9 zu 70 Prozent an. Ein großer Teil der läubiger hat bereits zugestimmt, von den übri⸗ 5 Wird die Zustimmung erwartet.— Die über Jahre bestehende Firma Brüder Kau⸗ len u. Kosbin Moskau, die auch stark mit dem Auslands arbeitet, befindet sieh, wie der Konf. mitteilt, in Zahlungsschwierigkeiten. Die Schulden betragen%½ Mill. Matk. Die Pirma besitzt aueh Sroßge Futterwarenfabriken und beschäftigt 4000 Arbeiter. Münchener Eggenfabrik&.-G. vorm. Fischer u. Steffen-München-Pasinz, Die Gesellschaft konnte für 1912/13 sowoll in der Zentrale wie auch in der Wiener Zweigniederlassung den Umsatz steigern. Nach M. 34 384(. V. Mark 21 754) Abschreibungen verbleiben M. 129 391 (M. 105 569) Reingewinn, aus dem 9(. V. 7) Erezent Dividende auf M. 600 o Aktien- kapital verteilt, der Reserve M. 6469(M. 3278) zugewiesen und M. 2000(M. 1918) vorsetragen werden. Nach der Bilanz sind neben M. 99 237 (M. toz 344) Hypothekenschulden M. 41617 (M. 314851) Kreditoren vorhanden. Demgegen- über werden in Bar Wechseln und Effekten M. 46 551(M. 20 818), an Debitoren M. 480 744 (M. 408 685) und an Vorräten M. 303 408(Mark 338 378) ausgewiesen. Für das laufende Ge⸗ schäftsjahr sei gegenüber dem Vorjahre ein größerer Auftragsbestand vorhanden. Die Gr. hess. Staatsschuldenkasse macht be- kannt daß die kostenfreie Ausgabe neuer Zins- scheinbogen(Fälligkeitstermin 1. April 1914 bis einschl., 1. Oktober 1923) zu Schuldverschreibun⸗ gen der%prozentigen Anleihe vom 24. Juni 1893, Serie I, gegen Einreichung der Erneue- rungsscheine stattfindet bei der Großh. Staats- schuldenkasse und der Hess, Landeshypotheken- bank in Darmstadt, bei allen hessischen Be- zirkssparkassen und allen mit Versehung von Bezirkskassengeschäften hetrauten Dienststel- jen in Frankfurt und Berlin bei der Bank für Handel und Industrie. Hessische Brandversicherungs Anstalt, Kassel. Im Jahre 1912 sind die Geschäftsergeb- nisse der kommunalständischen Hessischen Brandversſcherungsanstalt nach dem Bericht über den Geschäftsbetrieb günstig gewesen, da die Entschädigungen für Feuer- und Blitzschä- den gegen den zehnjährigen Durchschnitt um M. 188 000 zurückgeblieben sind, während im Vorjahr der zehnjährige Durchschnitt um Mark 654 80% überschritten wurde. An Entschädigun- gen sind für 642(i. V. 788) Schadensfäalle über⸗ haupt M. 1 405 20%(M. 2 131 833) bewilligt wor⸗ den, während der Jahresdurchschnitt in dem letzten zehnjährigen Zeitabschnitt von 1902 bie 1911 M. 1 360 216(für 1911 jedoch M. 2131 833) betragen hatte. Die Gesamtversiche- rungssumme hat sich Iit. Frkf. Ztg. im Laufe des Jahres um M. 46.89 Mill. auf Mark 1673.30 Mill. erhöht. An Brandsteuern wurden M..96(.91) Mill. ausgeschrieben. Die Zah! der Brände und Blitzschäden betrug im Jahre 1912 überhaupt 642(788). In der Bilanz wird das Vermögen mit M..18(.27) Mill. ausge- wWiesen: der im Jahre 1912 eingetretene Kursver- lust hat sleh auf M. 172 3/1(M. 302 963) be⸗ laufen. Die Verbindlichkeiten in Form von noch nicht gezahlten Brandentschädigungen, sonstigen rüekständigen Ausgaben und Kassen- vorschüssen betragen M..52(.83) Mill., sodaß M..65(.43) Mill. als UDeberschuß ausgewiesen werden. 5 Wieler u. Hardtmann,.-G. in Danzig. Der Aufsichtsrat schlägt auf das erhöhte Aktien- kapital von 2 000 O00 M. eine Dividende von 8 Prozent(i. V. 8 Prozent auf 1 250 o00.) vor. Nach Abschreibungen von 81 182 M.(87 139.) verbleibt ein Reingewinn von 249 255 M. 226 024 Mark). Die Verwaltung beantragt hiervon 12 462 M.(11 30.) der gesetzlichen Rück⸗ lage und 20 000 M.(38 000.) der Sonderrück⸗ lage zuzuweisen und 40 832 M.(41 238.) vor- zutragen. Rheinische Stahlwerke. Der Aufsiehtsrat be⸗ schloß, der Generalversammlung die gleiche Divicende(10 Prozent) wie im Vorjahre vorzuschlagen. Bei einem Bruttogewinn von M. 12 214 698 gegen M. 8 712 892 im Vorjahre wurden die Abschreibungen auf M. 8 322 876 gegen M. 3 421 392 im Vorjahre festgesetzt, wWo- beil ein Vortrag von M 1011 838 gegen Mark 632 332 im Vorjahre verbleibt. Die Gesellschaft ist in allen Abtellungen voll beschäftigt. Der Auftragsbestand ist ein befriedigender. Preisheraufsetaung der Konventionspreise für keines Silber. Für feines Silber und solches zu silbernen Ketten sind Erhöhungen um je 1 M. das Kilogramm eingetreten. Der Ver⸗ band der Silberwarenfabrikanten Deutschlands gibt bekannt, daß der Konventionspreis des 0,800 feinen Silbers bis auf weiteres 72 M. das Kilegramm beträgt. Die Vereinigten Silber⸗ kettenfabrikanten Deutschlands geben bekannt, daß der Konventionspreis des 0,800 feinen Sil⸗ bers zu silbernen Ketten 75 M. das Kilogramm beträgt. Vom amerikanischen Tabaktrust, Vor kurzem noch berichteten wir über das Vor-⸗ dringen des amerikanischen Pabaktrusts in Deutschland und von dem wider ihn geführten energischen Kampfe seitens des Verbandes zur Abwehr des Tabaktrustes. Ein Beispiel, wie cheser PFrust bemüht ist, das europäische Tabakgeschäft überhaupt unter seine Herr- schaft zu bringen, bietet der Smyrnaer Tabakmarkt. Das Geschäft steht in Smyrna schon seit einigen Jahren mehr und mehr unter dem Zeichen des amerikanischen Tabaktrusts, der hier nach seiner Auflösung durch seine Tochtergesellschaft, der American Tobaceo Company, arbeitete und den Markt melr und mehr unter seine Kontrolle zu brin- gen drohte. Nach einem Konsulatsbericht hat der Trust allein vor der letzten Ernte, die un- gefähr 6 Mill. Kilogramm betrug, etwa drei Fünftel an sich gebracht. Im letzten Herbst erschien eine weitere Tochtergetzellschaft des ametrikanischen Trusts am Platze, die To- bacco Export Leaf Companvy, die zunächst im Lokale der erstgenaunten Gesellschaft arbeitete und erst in diesem Jahre ein eigenes Geschäfts- lokal bezog. Das Hauptgeschäft war der An⸗ kauf des gesamten Tabakvorrats der Asia Mi⸗ nor Tobacco Company, die ein Jahr zuvor mit 30 o00 Pfd. Sterl. zweeks Ausnutzung der da- maäls besonders günstigen Marktlage gegründet worden War. Diese Gesellschaft hörte damit auf zu bestehen. Die beiden amerikanischen Gesellschaften kauften ferner im letzten Herbst den gusamten übrigen am Platze verfügbaren Tabakvorrat auf. Allerdings hat der Balkan- Krieg und der dadurch für dieses Jahr bewirkte Rückgang der mazedonischen Tabakernte von 18 Mili auf 2½ Mill. Kilogramm bewirkt, daß jetzt eine Anzahl weiterer Tabakfirmen auf dem Smyrnaer Markte erschienen. Es dürfte sich daher dem Truste ein tegerer Wettbewerb als bisher entgegenstellen. Aber der amerikanische Eindrinsling ist auch nicht untätis gewesen; denn unter den neuen Firmen steht obenan eine wWeitere, dritte Tochtergesellschaft des Prusts, die American Tobacco Products Assceiation. die direkt von Amerika herübergekommen ist. Es dürfte daher dem Prust nicht schwer fallen, die einmal erlangte Hertschaft auf dem Smyr⸗ naer Markte auch weiterhin zu behaupten, und wie Lombarden und Staatsbahn das gewiß nicht zum Nutzen seiner weiteren Abnehmer. —— Mannhelmer Effektenb örse. 12. Auguſt. Die Börſe bekundete etwas feſtere Haltung. Höher notierten! Aktien des Vereins chem. Faßriken 335., Emallierwerke Maikammer 92., Aktten der Portland⸗Zementwerke Heidelberg 148 G. und H. Schtinck u. Cie.⸗Aktien 148 G. Mannheimer Aktien⸗ brauerei⸗([Mayerhof!Aktien gingen zu 149 Proßz. um. —— Telegraphlsehs Handelsberlehts. EKonkurs einer Karlsruher Darlehenskasse. » Was Kundige schon lange vorausgesagt haben, ist, so schreibt die„Bad. Landesztg.“, eingetroffen: Die„Privatvermögensverwaltung und Darlehenkasse“ des Herrn„Direktor“ Peter Verwimp, Luisenstraße 385a, ist ver⸗ Kracht. Erst vor kurzer Zeit wurde diese Darlehenskasse in der breiten Oeffentlichkeit bekannt, und zwar durch einen Prozeß, der so- gar das Reichsgericht beschäftigte. Schon aus dem Berichte über die Gerichtsverhandlung, die mit der Verurteilung des Herrn„Direktors“ Verwimp endete, war zu ersehen, daß es sich bei dieser Darlehenskasse um ein zweifel⸗ haftes Unternehmen handelte und daß der Titel„Privatvermögensverwaltung“ zu Un- recht am Eingang dieser„Bank“ stand, so daß er gerichtlich weggesprochen wurde. Wie mit dem Titel, so war es auch mit den Geschäften dieser Kasse; sie waren faul. Da wWurden kleine Leute geködert, ihre Spargroschen dieser Bank gegen hohe Zinsen anzuvertrauen. Aus diesen Geldern der vertrauensseligen und von den hohen Zinsen bestochenen Leuten wurden die Darlehen an Geldbedürftige, die Verwaltungs- kosten und der ebenfalls nicht unbedeutende persönliche Aufwand des Herrn„Direktors“ bestritten. Es War vorauszuschen, daß eine auf solehen Geschäftsprinzipien aufgebaute Dar⸗ lehenskasse nicht allzu lange lebensfähig sein würde. Und so ist es denn auch gekommen. Dieser Tage wurde über das Vermögen des Bankgründers Verwimp das Konkursverfahren eröffnet. Wie viele Leute durch den Konkuts in Mitleidenschaft gezogen werden, ist noch nicht genau festgestellt, wie aber bestimmt ver⸗ lautet, sollen zirka 40 kleine Kapi⸗ talisten, die ihr Geld dieser Darlehlenskasse zur Herauswirtschaftung höherer Zinsen anver- traut haben, Verluste erleiden,. So bedauerlich dies ist, hat die Sache vielleicht das eine Gute, daß andere eine Lehre aus diesem Fall ziehen und ihre Spargroschen nicht einem von vorn- herein zweifelhaften Unternehmen, sondern so⸗ liden Sparkassen und Banken anvertrauen. sprozentige chinesische Reorganisations-Staats- Anleihe. Frankfurt à.., 12. Aug. Von dem Bankhaus J. S. H. Stern, der Deutschen Bank der Diskonto-Gesellschaft, der Dresdner Bank und der Darmstädter Bank wWurde It. Frkf. Ztg. die Zulassung von 122, Mill. Mark obiger An- leihe von 1913 zur Frankfurter Börse beantragt. Zahlungseinstellungen. Fran kKfurt a.., 12. Aug. Wie der Frkf. Ztg. geschrieben wird, ist in dem Kon- kKursverfahren über das Vermögen der Baufirma Joh. Heh. Hael in Hanau nach einer Mit⸗ teilung des Konkursverwalters eine Konkurs⸗ quote von 10 Prozent zu erwarten. Die Höhe der angemeldeten Forderungen hat sich auf 2 Mill Mark gestellt. Effektenversteigerung. Frankfurt a.., 12. Aug. Heute ge⸗ langten hier 40 Stück zusammengelegte nicht bezogene Aktien der VNereinigten Kunst- seidefabriken zur Versteigerung, die It. Frkf. Ztg. Preise zwischen 131% und 153%½ Pro- zent erzielten. Internationale Bohrgesellschaft Erkelenz. Frankfurt a.., 12. Aug. Die Bilanz- sitzung dürfte wie üblich anläßlich der Halb- jahressitzung der A. Schaaffhausenschen Bank⸗ vereins am 17. September in Köln stattfinden. Der Veberschuß des Jahres 1912/18 wird natur- gemäß, da größere Realisationen nicht statt⸗ fanden und demnach der Maschinen- und Bohr- betrieb keinen Gewinn liefern konnten, erheb- lich hinter dem vorjährigen zurückstehen. Der Bruttogewinn beträgt M. 1 176032 und wird nach Abschreibungen von M. 613 225 vermut⸗ lich ganz innebehalten. Es wird It. Frkf. Ztg. demnach diesmal eine Dividende nicht ver- teilt werden(i. V. 80 Prozent). Das ist wWie ge⸗ sägt einstweilen die Schätzung. Dividendeausschüttungen. Halſte a.., 12. Aug. Die Ammen dorfer Papierfabrik in Halle schlägt It. Frkf. Ztg. wieder 30 Prozent Dhwidenge vor. Rheinische Braunkohlen-.-G. in. Köln. Berli n, 12. Aug. Die Frkf. Zig. erfährt, daß die Gesellschaft im ersten Quartal einen Ueberschuß von M. 1 680 oo(i. V. 97s o M) erzielte, ferner im Monat Juli einen solehen von M. 220 Oo0, der bis dahin eine Folge der vollen Beschäftigung gewesen sei. Vom Metallmarkt. W. Berlin, 12. Aug. Elekttolytkupfer per August-September 146, Banka- und Australzinn 392, Eink pro August und September raffiniert 44, unraffiniert 43, per Oktober 44% bezw. 43½, per Nowember 44% bezw. 43½, Blei 41, Antl⸗ mon 32, Aluminium 170—172. —— Telegraphisehe Börsenberlehte. Frankfurt a.., 12. Aug. JFondsboyrſe. Die Börſe bewahrte auch heute eine feſte Haltung, ohne daß jedoch eine Geſchäftsbelebung eintrat. Wie die Umſätze, ſo waren auch die Preisveränberungen nur unbedeutend. Es herrſchte auf den melſten Ge⸗ bieten Zurückhaltung, da neue Anregungen ausblie⸗ ben. Die auswärtigen Märkte zeigten dieſelbe Er⸗ ſcheinung. Die Newyorker Börſe brachte zwar heute erholte Kurſe, beſonders für Canada. Das Ergebnis des abgelaufenen Geſchäftsjahres lag der Borſe nor, fand aber getetlte Aufnahme. 2 5 Kürs ſtellte ch gegen geſtern um ca. 2 Höher, 21871. Balti⸗ more mäßig feſter. Die von Wien henag Giere wenig ver⸗ ündert. Schantung gut behauptet. Schiffahrtswert ſchwächten ſich zunächſt mäßig ab. Beſonders Lloyd war ſtärker gebrückt. Mit Befriedigung nahm die Börſe Meldung über die Erholung am belgiſchen Eiſenmarkt auf. Die politiſche Lage beurteilte man ruhig, da der Stand der mexikaniſch⸗amerikaniſchen Angelegenheit ſich günſtiger ausnahm. Von Elektro⸗ aktien waren Schuckert gefragter. Ediſon ſtanden in Nachfrage. Akkumulatoren verloren weitere 7 90. Die Stimmung der Montanwerte war mit wenig Ausnahmen feſt. Bevorzugt waren Deutſch⸗Luxem⸗ burger, Gelſenkirchen und Phönix. Lebhafter ge⸗ ſtaltete ſich ſpäter der Verkehr in Luxemburger auf beſtimmtere Gerüchte, daß die Dividende wieder 10 Prozent betragen werde. Bankaktien waren ruhig und behauptet,. Der Rentenmarkt lag ruhig. Voſt heimiſchen Anleihen konnten einzelne Werte kleine Kurserhöhungen durchſetzen. Mexikauer behauptet. Ruſſen feſter. Balkanwerte zeigten keine weſentlichen Schwankungen. Am Kaſſamarkt für Dividendeuwerte war die Haltung geteilt, aber eher ſeſter. Von dei⸗ miſchen Holzverkohlung und Höchſter höher. Ma⸗ ſchinen Dürkopp 4% Prozent niedriger, Naphta mäßig feſter. Bezugsrecht auf Reiniger, Gebbert u. Schall 15,90 bez. Das Geſchäft erfuhr ſpäter mäßige Einſchränkung auf das Anziehen des Privatdiskonts. An der Nachbörſe trat vereinzjelt Abſchwächung in. Phönix 258—7½, D. Luxemburger 147½—1467%. Es notierten: Credit 1981, Dis conto 183%, Dreidner 140, Staatsbahn 153, Lombarden 27¼, Baltimore 9976 Prozent. * Berlin, 12. Aug. Jondsbörſe. Der glänzende Jahresabſchluß der Rheiniſchen Stahlwerke und die Mitteilung der Verwaltung, daß der Auftragsbeſtand befridigend ſei, brachten der Börſe heute einige n⸗ regung und lenkten das Intereſſe auf den Montan⸗ markt, wozu übrigens auch noch eine leichte Be⸗ ſeſtigung am Stabeiſenmarkt Veranlaſſung gab. Dis Kurſe der führenden Werte erfuhren Beſſerungen bis Prozent und darüber, Rheinſtahl bis 2 Prozent. Auch aus dem ſtrammen Schluß Newyorks erwuchs der Börſe kräftige Anregung, namentlich ür Canada, die 2 Prozent profitierten. Auch Baltimore er⸗ reichten wiede: einmal den Pariſtand. Auf dieſen beiden Gebieten betätigte ſich die Spekulation heute wieder etwas reger, zumal das Publikum, wenn cuch nur zögernd, mit Ordres an den Markt kam. Auf den übrigen Gebieten blieb, obwohl die Kurſe im allgemeinen gleichfalls nach oben tendierten, die Ge⸗ ſchäftsſtille vorherrſchend. Schiffahrtswerte verharr⸗ ten auf dem geſtrigen Stand. Elektrowerte wieſen leichte Beſſerungen auf. Am Bankenakttenmarkte zeigte ſich außer ſpekulativem Intereſſe für ruſſiſche Werte auch für Handelsteile einige Anteilnahme. Später wurde die Geſchäftsſtille wieder etwas all⸗ gemeiner bei nur wenig veränderten Kurſen. Täg⸗ liches Geld 4½ Prozent, Die Seehandlung war un⸗ verändert. Berlin, 12. Aug. Produktenbörſe. Grötzeres Inlandsangebot und bie für die Feldarbeit günſtige Witterung, ſowie die matteren ruſſiſchen Melbungen, ließen den Getreidemarkt in matterer Haltung ver⸗ kehren. Brotgetreide verlor bis und Hafer bis ½ Mafs und Röbbl lagen träge. Wetter: bedeckt. Antwerpen, 12. August.(Anfang) Welzen wilig. 12. 11. derste 22 per Sept. 19.92 19.97 per September 14.90 15.— ber Dex. 18.30 19.95 bder Derember 14.790 14.8ʃ per März 20.07 20.07 der Mal 14.95 18.— Amsterdamer Produktenbörse. Amsterdam, 11. August,(Sohlusskurse.) 12. 11. 2223 Ruböl 1000—.— 38.— Leinöt 1000—.— 28./ Aug⸗ 34.½ 84ö Aug. 28,¼% 28.% Sept.-Dez.—— 34./ Sept.-Dex. 20.½% 28.% Rüdsl Tendenx stet. Jan.-Aprll 20.% 28.% Kafſee looo 46.½ 46./ Tendenx fest. Parlser Produktenbörse. 1. Hafer august 21.10 21.05 Hubsl Aug. 80.— 80.25 September 20 50 20.45 Rudöl Seßpt. 79.25 79.— Sept.-Dex. 20.65 20.60 Sept.-Dez. 78— 78.25 Nov-Fob. 20.90 20.85 Jan.-Aprll 78.— 78 25 Roggen August 19.25 19.25 Spfritus Aug. 40./ 40.½ Soßt. 19.28 19.25 Sopt. 41.½ 41.J¼ Sept.-Dex. 19.75 19.75 Sopt.-Dex. 41./ 41./ Nov.-Feb. 19.— 19.— Jan.-Aprii 43.— 43.— Welzen Aug. 27.80 27.70 Lelnsſ Aug. 65.½ 65.½ ept. 27.35 27.45 Sept. 66.% 65.— Sept.-Dex. 27.45 27.45 Sopt.-Dez. 66./ 66.½ Nov.-Feb, 27.45 27.40 Jan.-April 68.½ 57./ Mehl Aug. 37.— 37.0 Rohzuoker 88οοοe 26./ 28.%½ Soßt. 38.15 36.40 Zuoker Aug. 29./ 29.% Sept.-Dex. 35.75 35.90 t. 29.7% 29.4% Nov.-Feb. 35.58 35.70 Okt.-lan. 30. 30 0 Talg 83.— 83.— Jan.-April 30.¾ 30.% Verantwortlich: für Politik: I..: Julius Witte. für Kunst und Feuilleton: Julius Witte; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitungt Richard Schönfelder; für Volkswirtschaft und den übrigen tedak, Peil: 8 i..: Rich. Schönfelder; für den Inseratenteil und Geschäftliches; Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m, b. H. Direktor: Ernst Müller. Nach Rad- und Fusstouren ab eine Erquickung beſonders Myrrholin-Seife. bei täglicher Benutzung der (Fchtrische Bügeleisen Auoh fur die feise geeignet. immer brössie gebrauehsfertigl Relnlichkett! Auf Wunseh 4 Normales 2,5 kg Bügeleisen, komplett mit 2 m Litze und Stecker Mk. 18.—. Stromkosten 0 bel Krafttarit oa. J Pig. für 1 Stunde 1 bel Lichttarſt, oa. 14 Pig. drown, Boveft& Pie. A. 0. t. Inskallatianen born. Stofz& Cig., Rek.-B. n. b. U) 4,%%9.— ſeſephon 882, 980 u. 2032. errmniederlagze der Osramlampe. Antwerpener Froduktenbhorse. 73 131 ‚— W¾RMW¾W ‚ Se 2 eil: Ner Hienstag, den 12. Auguſt 1913. General⸗Anzeicek, Badiſche Keueſte Nachrichten(Abendblatt). 11 Eurszettel des„ Mannheimer Effekton-Börse. Hamburg. Aktien Industrieller Unternehmungen Wien, 12. August. Machm..50 Uhr. lannheimer General-Anzeiger, Badische Neueste Nachriehten“. bracht. Die Weizenernte ist hingegen erst im 3 12 12 11. 12 8 7 15 f Obligatlonen. Nend id 1 729.— 627.50 628.— best, Paplerrente 80 9990 85 bg. Bunzpapfd. 8.—Volg deffner 9..—ODesterreloh-Ung. 2075 2089 9 45 8 0 + 0 Sebrae Piegabstefe, 5 Bd. Anll.- u. Sodafb. 102.50 6f N. Bod 1160 15580 17 1 75 78.40 7340 n 5 5 0 1990 195 werden. % Rb. Hyp.-Bank un- ½ Bad. Anll.- U. Soda-. 0d..-6. Berlin 70.50 51.Soſttedderng Kupferw. 119.50 111.20 fnſondag 591.— 592.— Ungar. 8 75 102. N 5 5 2 b Fonabbt 1902 9360 b kabrik Secle 8 102.40 8§ud amdhredes. 73.— 1435flilgron. murtens, 36„vddd 19198 02— Auf heutiser Börse war wiederum das Ge⸗ 5% Rb. yp.-8. versob. 8 40 ö 4 br. Kieinlein eld 97.— 8 eyss& Froptag 13150 113.— Strassburg 120 40 120.0.en. Zankverein 54.— 504.— Woß. Frankef. vlsia 110.20 1105 Schäkt Serinsfitsis und erstreckten sich die %½„„(omm. 83.60 dr 5, Surg. Srauh., Sonn 102.— 8 Flolbaum 101 Funstselätbr Fret, e e künterdant 512.— 5l.—„ kbondon 22.16 22.16 Umsätze auf Deckung des nächsten Bedarfs, Städte-Anlehen. 4½% Gew. Orlasz.Hebra Frkf 100 kederw. St. ingbert—.— 47.50 Lose 23J.— 281.—]„ farls„.78 95 79 Wir notleren per 100 Klogramm fraohtparität Stuttgar 3½ Frolburg l. B. 86.— 0 rllokrahlbar 102% 99.— 6 lenninger) 18.— 109.—Spiehsex Leases. Setöd.— fabaxakt 929— 925—]„ amsterd.„, 199.25 199.20 getreſde und 8 5 N felgeldg. v. J. 1903 87.20 8 4½ Hegdernh. Kupt 10 do. Pr.-Aktſen 115.— 115.—Tüdwigsb. Walzm. 162— Tabakaktlen asolen 19.17 19.16 etrelde und Saaten ohne Saok netto Kassa ſe nach Auaſſtät 3% Karlsrufte..1907 90.90 8 4, flerrenmülle Geng 85.— 8 berneetazeso 143.— 148.— dalertahre der 4110— Oodte Wafee enee 110.20 118.18 u biekenen 4 Karlsruhe v. J. 1896 85.50 4 98.75 8 5— 5 7 Di 10 70 108 Sage en 118.17 118.18 Melzen, 5 00 gerste, 1 80 J%½ Mannhef%0— adenia Velnh..—.— · 8. 8. d*5 +— b 50—21. 5 ngar 5 90ʃ JJJJJJJCC 15 v. 1906 95.— 8 ½% NMannb. Lagerkaus- 85.— 65.— Dalmler Hotoren 335.50 338.70 Susontherad 8. 943.— 945.—„ Fumänler„„ Anatoller 90.9000.00 35 85 8 lel-.Süibh.Sraub. 93.80 93 50EIs-„Fahr.-.Autw. 193.— 105.— 8„ Ulka 24.00—24.50„ käalif. pr. 00.00.—00.00 J Hannß. Obllg. 1912.50 8 4½ Oderrd lekrrnn. Sead. Anllinfabric“.28 848.2 örſtener(Durfach) 257.— 257.———„ Saxoaska 24.50—25.00 Futtergerste 15.25—45.75 1907 94.10 br Werne Kaslsrune gementg, Heldeld, 148.— 147.75][Karlsr. Maschför, 170.— 170.— 2 2 10 Azima 23.75—24.25 Hafer, württemb., 1 5 2 e e e 1185 MHannesmannrwWæx. 206.10 209.50 Berliner Effekten-Börse 5 75 08 5 12 Qualltät 15.—17.— * 2 5 2 21 8 ealbert 444.— 445.—[Kasch.-Armf. Klein 142.— 142.— 0 55 alla- 00—00. afer, Amerlkaner— — erk-.-., U 1 20025 9 90 5 57 Pfat⸗ 91— 5 Ob. ind. Golds ohm. 209.25 201—Pf.MAhm,.Fahrrfb. 5 Berlin, 12. August.(Anfangs-Kurse ee uteteoder 18—805 „5*5 Rpsof, Fendel⸗ 98 5 Chem.Fabr Ariesg. 239.— 230. Gebr. Kayser 161.— 161.— 9 9 nach Aual. 23.50—24.25 Mals, Laplata 15.75—16.00 9 5 2 Schuokert-Obligat 9⁴.50 0 ed 3 85 Sonnellprk Fankth. 278.— 278.50 Kreditaktlen Laurahütt 1 Calltor 9000—9000 1 Felien 9900.30 2%„* 2 1.„ werke nöohst 514 25[Sohraubspf, kram.—.——.— 55. 188. alfforn. Nellov, 90. 00 e e öee d e 8 g eene e ee, e e e ee %ę„ 8 zverk.-Industr. 325.75 325.500Pf. Puſvf. St.ingbert 133.50 733.50———Harpener.½ 191./8 ernen,— 21.0*, Donau 00.00—09.09. 3½ 7 1. 1905 84.— 84, Pernau in Lirland 87.50 8 Rütgerswerke 193.— 192.30 Sonlfnok ECo flamb. 149.— 147.— Lombarden— ITend.; fest, 5 Ibdinßgel, 14——15.— Kohlreps 00.00—09.00 502 be 1925 9155 0 11 Untramarinfbr, y. 232.59 232 50Ver. Fränk. Sohünt. 115.— 116.— Sochumer 221.½ 220.87 Roggen nom. 00.00—00.00 Tatelgrles 34.—35.— 3½ Wleslooh.J. 91. eee eee Wegelin Russfabr. 210.— 210.—Sohunf. 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Goldrents 93.— 92.70 Kallw, Asohersleb. 141.50 144.— Okt.-Der..40—.,.42.d%., p. lan,-März.58.—.,.57½ 8. ere 580 88 Eane aAme Pfandbrief Prloritäts-Obll 3 Portug. untf..3 64.80 64.80 Kölner Bergwerk 500.20 500.20 per NMal.72%.,.75— 8. Vestergg. A. W. I: eallnger Spinneref andbr 118 1 oritäts- gatlonen. 15805 98 25 310 Ue Kosth. 10 5 139.40 Tendenz: runig. Windig und unbeständlg. 55 5 518 12. 11. 4% Russ. Anl. 90.25 80. ahmeyer 120.89 122.10 Branerelen. kuttend 8ef 10 0 4rkt. Hyp.-8. S. 14 940 94.90 4 Pr. Centr.-Kom. 4 Türken unſt. 88.50 85.[beaurafütte, 159.% 158.5 938—„ 0fl. 88— Oetede! 95— 15 r 8—5 0 Badische Brauerel 60.——.— Hedderut 4 4J0. S. 18 94.90 94 90 von 1908 94.70 94.70 Turk400 Fro.-tose 168.90 157.40 Cloht und Kraft 137.40 12720.70—, rubig 8 8 5 1 085 Durſ, Hofvm.Hagen 250.— 1 Südg Kade krkt. 4 0 0 990 90 0 4½ Pr. Hyp..-B. e 5 5 77.2 Fu Cement 115.10 114.70 kalf Elohdaum-Brauer.—— 103.— Farlsr. Maschbau do. S. 5. 30 abgest. 92.75 92.75 Oest, Kreditakten 199.— tuds. Ldewe& O0. 322.30 827.— alee. ander Freldg%. ee eee e de. 95.00 96.60 1 dio, abgest. 91.— 91.— 4% Ung. golgrente 96,. g8.90 Nannesmanarönr. 298.30 298.30] kampurg, 12. aug.(relege) kater goog en blelalein, feideib. 280.——.— Lelh boſte acl—.— 112 50 3½% do, 8. 12, 13 3½% do, abgest,. 83.40 63.40 4% Kronenr. 33.60.70 odersohl. blsb.⸗Bd, 94— 94.40 Sept. 43—, ber 490% Gre 59— naf 50—, fest. 11 Homd.Messerschm.—. e, b. Gunmi U. A8b.—— 153. und 16 85.20 85.0 4 do. v. 190 82.50 92.50 Berl. Handels-des. 159. 188%% Orenstein& Koppel 127.— 22.7 8 Tuduen. Aktlenbr.—— 245.— Aasonfbr Sadenla—.— 133.— 2% do 8. 13 85.29 35.20 4 do. V 1905 82.50 92.50 Dermstädter Bank 114.— 114.— Phönlx 257.03 255.% Baumwolle und Petroleum. Nannh. Aktlenbr.—.— 149.— Oderrh, Elektrizit 30 3½ do. Kommun.- 4 d0. 1807 92.20 92.20 Deutsoh-Aslat. BK 121.— 120 Rhein. Stahlwerke 160.20 178.50 Bremen, 12. Aug.(relegr.) Zaumwolle 61—, rubigs stetl Srauerel Sinner—— 250.—pfälz. Mühlenwk.—. 145.— Odl. S. 1 86.50 85.50 4% Pr. Pfdbr. 18 Deutsche Bank 1 Bombacher Hütte 157.50 155.50 8—— 2 9. Br. Sohrödl, Haldg. 188.—.— pf ühm u. Faherf.—.— 162.— d0, pr. 19 und 22 92.75 92.75 Plsoonto-Komm. 183.½ 188.% Hüttgerswerkon 182.9 182. Eisen und Metalle. „ Sohwerir,Spey. 127.— 126.— pPorti.-Zem. Halbg.—.— 148.— 8. 15 19, 2127, 49% do. K. 25 88.30 85.30 Dfesuner Sanr 17.50 149.0% Sohuokert 134.10 253.50 London, 12. aug., 1 Uhr. Anfang. Kupfer stet. 691%, 3 Ron 70.— fb. Sohuokert⸗d.—.— 123.— 9875 99.75 i 1 F5VVVVCT 190.—, 3 Ronate 1894,.— Ble „ 2. Storoh,„———fl. Sohlinok& Ole.—— 148.— o. S. 43.2% do. E. 92.80 92.80 innsr-Brausrei 52. 54. spanſson WIIl. 20.½ englison 21.—.— Tink k. stet. 20.8, Werger, Worms 25——81 8 9 5 4 do. S. 38———4% Fr. Ffuhr.-Bk.- Rheln. Kreditbank 126.20 128.—Stettiner Vulkan 139.— 131.20 10 5 12—⁰ Pialz, Frockdefen⸗ Uane e—8805 4 do. S. 47 94.20 94.20 K. 29 92.80 92.80 Russenbank 153.— 153.—Tonwar. Wieslooh 123.— 123.— 5 0 919 01 ung Sorietabri 228 Uae ce Aisdele. 75.— 91.50 90..48 8450 81.60 40%0 o0..20.31 32 95 Sohaaffn. Bankv, 108.40 103.50 Ver-Glanzst.Elberf. 534.70 330.20 abgon, 12. Aug, oleveland Robelsen lalsaddrounk ae, Transport u. b. Sid Lleuele, 25.—.80 co..0 J80 8480 4% co. k. 8— 95— Sual ölse 8. 48 11120 17.20 ber Laln⸗onsel. 48280 48220 feraß ör 4. gef, 2 honss 88 Jb. Ol. 4. Gelc. eit, 8 PVVVVVVCVr Fuamiaen%, Weeee 404 480 e ee eee e F. bust. do. S. 51 95.— 95.— 33/ do. E. 23 88.30 38.30 Combarden esteregeln 1868.— 186.20—— eere 90.——. e 205 3½ do. 8. 41 85.50 85,50 310% do. Kleind. 1904 Fa di Aaen ege 94.20 66.50 5— 205.— 3½ do. S. 28.30 40% Rh. Hyp.Bank- anada Paolfio itten. Stahlröhr. 132.60 133.20 1 Mb, Dampfsohlepp.——TZuokerf Frankent.—.— 389.— And 32(iligb.) 86.— 88.— Pfdd, Mann.1902.07 93.80 93.80 Packet 33 7705 Waldhot 16088 222.— Marx K Goldschmldt, Mannheim 30½ do,.45(üligd.) 86.— 38.— 4% d0, Kab. ab 1912 83.89 83.80 Hanse, 5— 285. tar 110.— 109.20 9 Adr.: Fygnklurter Effekten-Börse 2 91 yp.-BK. 84.80 900 10 do, unk. b. 1917 94.80 94.60 112 19050 1 79 e Fernspr.: 5 9 0. do. 90.590 86.% do.„ 1919 94.50 94.80 erw ver 410.70 470. ogti. Masohinfbk. 401.— 397— 15 nokr; 4 do. 1917 96.50 95.55 4% d0. 1921 85.50 35. Allgem. Elektr.-g. 244.½ 244.— faphta Petrol.-ROb.359.50 350.50 10 7 ent ee e 4 do. 1920 86.50 90.50 40% do. 1323.98.50 9080 Aluminum 288.— 267.20 Ver. Fränk. Sobuhf.116.20 116.— Ver- akaonta-Comman 4. Harmstädter 114.% Presdner Bank 4 40. 1922 97.40 97.20 30½ d 83 J0 83.40 Anſſiia 515 70 544.20 Sleſef. Masohlnenf.359.50 354.— Wir sind als Selbstkontrapenten Klufer 149./ Aandelsgesellsohaft 158/ beutsche Bank 245./ Staate- 8 0 1 küufer dehn 153 Comber zen Fochumer 22% geſsenklroden 907 9200 15 305 40 05 0 900 4040 80 unter Vorbehalt: 0% 175 1 3 8885 2* redit-G. v. 4.— 2 do, Kommuna.. Ollor.— 51 8, flarponer 191 08 5 Tendenz fest. 4 610 00 5 20 15 1 35 1 0 Prlvatdiskont 4½ů— 1 e 7 gelegramme der Continental-Telegraphen-Comp. 4 W. Beriln, 12. 0 an eeee er ee, eeeene zelegra! Aebe F 9 1 15 0 1105 9550 9250 856 8 e 0h rüln, 12 12 5 17 Machbörse. Badlisohe Feuerverssoherungs-BZank... 230 l. 210 derrh, Vers.-des. 1050 1050„ 12. 11 Saumwollspinnerel Speyer Stamm-Aktlen 82— Sohlusskurse. 4 do. v. 1803 93.30 93.30 Nannh. Vers.-.-A. 675.— 675.— Kfeelt- Aktten 188% astsbahn„ Vorzugs-Aktſen 80 20 wWechsel 15 75 10 100 94.30 94.30 6 Eisenb.-G. 91.— 90.— Diskonto-Komm. 183.% 183.% JLombarden 27.— 27.—Benz N F 25 echsel. r. Centr.-Kom. annh. Stadtanl.——.— 2 Bürgerbräu, Ludwigshafen 12. 11. 12. 11 von 1901 94.50 94.50J Bayer. Staatsanl.. Doltnche Sbneepspe 16 85— 1 amsterdam kurr 166 48 188,48 Cheox paris 91.00 81.05 Nachbörse. Krodltaktlon 193./ blekonto-Commanct 183.½ P 2 Deutsone Südseephosphat Ad.„ Beiglen 60.575 60.556 Paris zurz 80 938 61.75. Stastebabn 158.—. Lomgarsen 47.% fest. Todu ten-Börsen. Serope, Rlortess nanda ee ne 80 Italſen„ 78 925 73.833 Sohwelr, Plätze, 60.90 80.88 Erste beutsode amlegesellsch,, Emmendingen 3⁰0 3⁵⁵ Pnsok London„ 20462 20.487 Wlen 99.533 63.516 4 Ja fli 9 ff Eif K B55 Erste Oesterreloh, Glanzstoffabrtken„ 280 227 London„ 204425 20.435 anddednge 48, 0 Uslandische klle ten-Börsen. 50 1 15 e Fünd, ieez. J. Bronesgessörei, Banßhöl; 2 8 rlvaidlekont 4 40 erlſn, 12. Augus elegramm.)(Produktenbörse.) 1 7155 75 18 4 Londoner Effektenbörse ite 100 K6 fre Forgayth G. m. b. Hl. e„ 16³ 157 Staatspaplere. f. Deutsche.* per 9 frel Berlin netto kasse. Hamdurg-Nannheſmer vers,⸗Akt.des..— B. 859 12 12 11 London, 12. Aug.(Telegr.) Anfangskurse der 7 2075 5 5 12 11. Aade e e 1 2 155 77 5„ elzen September 209. 00.75[ Mals Septbr.—.——— nematograſſe u. Fmverfeln. rafburg 4% deutsoh..-A. 97.59 97.70] B. Ausländisohe%½ Concols 1 0 1* 155 10. Oktoder—.— 201.25———— Kuünnſe, Kopp u. Kausoh.-., Frankental,— 18² 5 64.50 84 50 80 Consols 73.%¼ 10 Noddersfonteln 12.5/16 12/52 8 I. Provinolal Eleotrio Th E 1 9 5 5 4460 74.80 55% Bulgaron 96.— 95.50 3 flelohsanlelle 74.— 71. Premſer 12.% 125 derember 202.— 2 5—.——— Tondon u. Frovinelal Eleotrto Theatres Ltd. 15/ shſ 18/85 8h 55 1 5 03/ ſtalſen. kente 33.40 95.40 59% Argent. 1890 100.— 160.— Randmi 76 15 De udel August.———Haschinenfabrik WMerr“.. n e ee—— 2 4⁰ů— Kons. St.-A. 97.70 97.70 Art Randmines.%.1½% 8 % pr. Kons. 8t.-A. 41½ Oest. Silderr. 86.40 86.— 4 Argen. 93.— 83.— Atoflson oom5p. 169. 39 foggen September 167,25 l88.— Oxtober 68.30 68.30 Neckarsulmer Fahrzeugwerke Stamm-Aktlen 89 2³ 2„»„ 1558 27%„ fdafferr. ſiaſtenor—= Lenadan 225.— 221. drtene 8 1895 berbr.——= 00 dgefi eeeg ee e en 20 0 ee 0 50 4 94 48%%½ Salimore 29% 994%„ ee eee eee.% b. 8t.-Anl. 19 26.20 96.39 8 Fortug. Serſe 61.60.60 4½0% d0. do. II. S. 31.½ 91.¼ Ohi 1 12˙50 1—.—— Splritus 70er looo———— Fadifto FPhospha e Shares alte shares 75 518 %„ z 190800 86.8 35.0 3„„ iII 85.— 61.— 5 Kerixaner.. 92 oehe don. 2. 24. Gster deptr, 82 20 163 25 Nelsenmen 28.60 28.50„ 1 VVV 4% Pad. St.-A. 1911 96.20 96 30 4/ neus Russ.1905 39.88 99.80 40% Russen 89 510 00 30.105 29.5% Deremben 165.50 165.— Roggenmehl 22.80 22.70 Pomona 9. K. g. 7³⁰ 72⁰ 5 baSt.-G. 10 11——— Fbussen von 1890 88.0 86.20 Ottomanbank greathwesten 14. 14.— Wa e„ 15 759 9515 8t.-.C0 5 11955 710 Amaſgamaten Srand- Trunk ord. 28.½ 22.% Budapester produktenbörse fei gee MHannhelm 1„ N rk. kv. un. Anaoondas Ar. Trunk Ii pref 55.— 51.1½ 1 00 2 + 5 418995 89 65 80 4 J daſe bio Tinte Loufsville 138.— 137% e ee Spen e ee 5„ 1 1907/8 34.60 83.50 Ung. e 15 19 85 18 5 Kansas 24½ 24.— 5 5 etreldemarkt.(Telegramm⸗) Se aspirg 3535 331 0 8 8* 25 8⁵ a Gopper ntarlo 31.0 31.½ 3 2 12. 11. 5 F 90.40 SrGeicdſe denma mn bensyivanla 59.— 50. per 50 kg. per 5 kg. ber 20 50, ef 0 3. Snegebee nee 3% d0 u. Alig. Anl. 83.05 3310 5% Ohinesen 1688 97.88 92.70 Shertered Bock island 19.— 18.% Welz. Okt..84 Wifl. J1.88 cuß. dafer Okt..23 wWill..24 run. Suddeutsohe Kabef, ff helm, Genubsoß.. u. 160 u. 110 FVVVTTTT 90.75 90.35 p0 Beers Southern, Fabftlio 84.½ 95.„ Apri 11.89 11.90„ 8 dudohns rbel, eteme ee 7 97•3 4½% Japaner 91.30 85.35 kKastrang Southorn Rafway 26.1% 25½½%ỹ[„% fe——.— Mals Aug..22 stet..12 fest. Wan er FnN—5 200 3 bfälz..-Pf, 90.4 68 40 e 50.— Socle Unſon oom. 158.— 155,% fogg. Okt. 884 run. 884 run.„ Spk..17 61 80 „E..-Fr. 4 5 50.— 8 95— 5 f TT 3½ Pl. Konv. 1695 90.75 90.75 Verzinsliche Lose 57 Steels gom. 65.0, 63.%„ Apr.— Cohlraps 15.46 träg. 15.45 träge] Westdeutechs Elsonwerke Kraß:175 195 8 essen 1908/78 3210 155 4 Bad Främleen—— 160.80 Jagersfontein Tenden, Weiter: Heſg. Zschocke-Werke, Kalserslautern— 8⁰ Hessen 72.1 5 7 222 3 Sachsen 75.25 75,50 J. Oesterr. 1580 800 15/ ffekten-Börss. Liverpooler Produktenbörse. 5 5 Türkische 153.20 157. SKis 4 Württembg. 1921 97.50 97.50 2 5 55 1annb. 100 70 940 34.0 Unverzinsliche Lose. parls, 12. August. Anfangskurse. kwerpool, 12. August.(Anfangskurse.) Zahlungseinstellungen. Der in der Gläubiger⸗ 5015 bucege 222. ge e e bift. versammlung der in Konkurs geratenen Natio. 8 97—.—*—— 30⁰ 3 35 534„ 18 5 8— 0 7 2 55 5 5 f Vagl e 8035 80.75 Sastcae 585.— 83— ber der, Fie 96 Ubeh e e, Bank- und Versicherungs- 855 1n. Tbecleene oee 0 0 0 5 57 legte Skatus pro 31. Juli ds. Jss weist nach der 2 5 5 4 ne eeee ee Landesprodukten-Börse Stuttgatt.„F. Zürch.-Zts. Pastiven von Hrs. 445 700 und Zerg. u. Betalldk. 132,. 132.— desterr.-Unger.Bl. 14700 47.30 Che 9 755 8 Aktiven von Frs. 308 000 aus. In Kreuzlingen Bepf Randels-des. 188. Cesterr, Tänderbt. 181.% 18.e arter Börsenbericht vom 15, Husgust. haben sich nur Frs. 109 Aktiven vorgefunden, Deeddene Sant 14 107 50 5 Wiener Effekten-Börse. Der Mangel an Sreifbarer Ware hat auch in so dag von der Durchführung des ordentlichen — 5% 246,Pfalz. Ryb.-Zank 138.— 181˙80 Wen, 12. August. Vorm. 10 Ubr. abgelaufener Berichtswoche angehalten, äber Verkahrens keine Rede sein kann, es Wäre Deutsohe Bank 245,/ 8 + ESWes 2 2 8 8 beutschasſat.Bank 120.— 118.30 Prouss. fpd.-Bank 196.99 199.30 1 12. 11.0 trotzdem hat sich die Stimmung àuf dem Ge- denn, daß ein Gläubiger einen Vorschuß leistete 5.-Bank 112. 112.20 Reſohsbank 133.50 133.½ Kreditaktſen 656.% 629.— Oest. Papierrente 88.70 85.39 17„ ee 4334 43 Rdeln Kredltbank 127.25 127% Länderbank 513.½% 513%„ Silderrente 35.65 63.45 treicemarkte etwas ruhiger gestaltet, da die Nach Mitteilung des Amtsgerichtes in Kon⸗ bresdener Bank 149.— 149% Rhein. Hypotner.- ien. Zankverein e Uagar. Golrente 192.88 192.6 amerikapischen Terminbörsen kast täglich nie: stan⸗ ist zuch über den Hauptsitzin Kon.⸗ Retallbant und Bank Hannbelm 188.20 183— Staatsbahnen 2 705.4½ 105 85 99190 drigere Notierungen sandten. 8ta:z der Kolkurs verhängt. e e, ee e e le, e en dale, beee de en eee krankf uypothe-Bl. 208.76 205.50 Südg. piskont 2760 17.50 Headsel enn 95.75 95.77 fengenz fest. starke Gewitterregen sestört; Rossen und heim. Müller Eenst Leiß in Adelsheim. Fekf, Nyp-Grecit“, 147.50 137% Bank Cttomane 120— 120.— best. Kronenrente 82.50 82.40 Gerste sind im Unterland ziemlich gut einge- Frülunsstermin 5, September. A. 8. 9. zburg“ am 10., 5 Mitgeteilt von Ronkurs⸗Ersffnungen. Achern. Adolf Idler, Kaufm. Inh. der Firma Wilh. Idler. A. 26. 8. P. 3, 9. 5 Brück(Belzigl. Arthur Koch, Kfm. A..-9. P. 26. 9 Germersheim. Kourad Hahn, Kaufmann(Militär⸗ artikel). A. 27. 8. P. 6. 9 Hamburg. Jobannes. Gröhl, Schneider u. Herreu⸗ gardcroben⸗Häuſfer, A, 4. 10..es,.. Hamburg. Eruſt Schönewald, Mitinhaber der„Bis⸗ marck⸗Drogerie“. A. 3. 10. P. 5. II. Johaun Frauz Zeinr: Berling, Milinh. 0 A. 3. 10. P. 5. 11. d. Bismarck⸗Drogerie. 0 firma Wörner u. Wehrle Karlsruhe, Bad.(K. 6) Bank A. 10. 9. P. 18. 10. Karlsruhe, Bad.(. 60. Georg Wörner, Kaufmann. A. 10. 9. P. 18. 10. Karlsruhe, Bad.(A. 6. A. 10. 9. P. 18. 10. 455„ Ceipszig II.). Richard Carſch, Viktor Wehrle, Kaufmann. Kaufm., Inh. der Firma Armer u. Co. P. 20. 9. Neukölln. Rich. Deicken, Pian.⸗F. A. 18. 9. P. 3. 10. Reudsburg. Joh, Soll, Kfm. A. 24. 9. P. 1. 10. Blatterudorf(Schalkau II.) Konſum, Rohſtoff ind Produktivverein. eing. f m. b. H. in Liqu. A. 12. 9. P. 22. 9. 8 55 Straßburg, Elſ. Eugen Torterotot, Spezereihdlr. A. 24. 8. P. 1. 9. Stuttgart. Ida Neff, geb. Huß, Inh. einer Spezerei⸗ u. Reſtehandlung. A, 29. 8. P. 6. 9. Tirſchenreuth. Hch. Berr, Metzgermeiſter. A. 20. 9. 5 Schiffstelegramme des Norddeutſchen Cloyd, Bremen vom 11. Auguſt. Angekommen die Dampfer„Prinzeß Alice“ am Auguſt, 10 Uhr vorm in Kobe,„Willehad“ am., 11 Uhr nachm. in Hamburg,„Wür Uhr nachm. in Autwerpen,„Elſaß“ am 10., 8 Uhr norm. in Towusville,„Vorck“ am 10., 7 Uhr nachm. in Singapore,„König Albert“ am 10., 6 Uhr nachm in Bremerhaven,„Königin Luiſe“ am., 2 Uhr nachm. in Baltimore,„Göben“ am 11., 5 Uhr vorm. in Geuua,„Sierra Cordoba“ am 11., 9 Uhr vorc. in Liſſabon.— Abgefahren die Dampfer:„Derffliuger“ am., 5 Uhr vorm. von Genua,„Großer Kurfürſt“ am., 11 Uhr vorm. von Bremerhaven,„Bremen“ am., 2 Uhr nachm. von Bremerhaven,„Göben“ am ., 11 Uhr vorm. von Algier,„Prinz Sigismund“ am 3. 7 Uhr nachm. v. Hougkong,„George Waſhington“ am., 12 Uhr vorm. von Newyork,„Bulow“ am 11., 5 Uhr vorm. von Shaughai,„Brandenburg“ am., 6 Uhr nachm. von Newyork,„Bremen“ am 10., 4 Uhr nachm. von Boulogne,„Helgolaud“ am 10., 3 Uhr vorm. von Bremerhaven,„Prinz Ludwig“ am., 12 Uhr nachm. von Neapel,„Kronprinzeſſin Cecilie“ am 11., 7 Uhr vrn hen Plumouth. Baus& Diesfeld, General⸗Agentur in Manu beim, Hauſahaus,. D 1, 7/8. Telepbon Nr. 180. Beſchäftliches. Der tätigen Hausfrau Beruf iſt eigentlich in Grunde nichts weiter als ein ſteter Kampf mit den Schmutz in ſeinen verſchiedenſten Graden. Leide) Aimmt dieſer Kampf oft Formen an, die ein Uebe! maß von Kraft und Zeit erfordern. Deshalb wir⸗ auch ftets das Beſtreben der in Betracht kommender Induſtriezweige dankbar auerkaunt werden, das den Frauen Mittel in die Hand geben will, die glelch ütberlegenen Waffen den Kampf gegen der Hausfrau ärgſten Feind ganz bedeutend exleichtern. Zu den höchſten Errungenſchaften auf dieſem Gebiete gehört zweifellos„Vim, das neuzeitliche Untverſal“ Scheuer⸗, Putz⸗ und Polier⸗Pulver“ Es hilft alles reinigen, fäubern, putzen, auffriſchen und ſpatt Mübe und Arbeit ſowie Dienſthate 5 5 heneral⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 8 8 Dienstag, den 12. Auguſt 1913. N Dresdner P 2, 12, Planken, Filiale MANNHEIM Aktienkapital und Reserven Mark 261000000 Besorgung aller bankgeschäftlichen Angelegenheiten. 32099 ene Tagesorònung der am Dounerstag, 14. Auguſt 1913, vorm. 9 Uhr ſtattſindenden Bezirksratsſitzung. 1. Geſuch der Mannheimer Milchzentrale um Ge⸗ nehmigung zum Ausſchank von Milch im Haus] 4, g. 2. Geſuch der Wilhelmine Kremer in Mannheim um Genehmigung zum Ausſchank von Tee, Kakao, Kaffee im Haus 1, 9/10. 3. Geſuch des Heinrich Roos in Mannheim um Wenehmigung zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank im Hauſe Peſtalozziſtr. 37. 4. Desgl. des Joſef Büttner in Waldhof, Sand⸗ hoferſtr. 22/24. 5. Desgl. des Karl Triebel in Neckarau Hauſe Ecke Aufeldſtr. und Roſenſtr. 65. 6. Geſuch des Johann Oehler in Maunheim um Genehmigung zur Verlegung ſeiner Schankwirtſchaft Utt Branntweinſchank von Frledrichsfelderſtr. 39 nach Hafenſtr. 50. 7, Geſuch der Karoline Günther geb. Gmelin um Genehmigung zum Betrieb eſner Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank in der Spiegelmanufaktur Waldhof 8. Desgl. des Otto Schlee in Mannheim, O 6, 2. 9. Desgl. des Joſef Schober in Mannheim, J 5, 7. 10. Geſuch des Anton Rohr in Sandhofen um Genehmigung zur Verlegung ſeiner Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank von der Zellſtoffabrik nach dem Haus Ecke Mannheimerſtr. 76(Gaſtwirtſchaft). 11. Geſuch des Ludwig Fuchs in Mannheim um Genehmigung zur Verlegung ſeiner Gaſtwirtſchaft ron Q1, 11 nach Lange Rötterſtr. 10. 12. Den Wirtſchaftsbetrieb der Anna Weidinger Witwe in Mannheim, Lindenhofſtr. 78. 13. Geſuch des Wilhelm Kirchner in Ladenburg um Genehmigung zum Betrieb der Realgaſtwirtſchaft zum goldenen Sternen. 14. Beſchwerde des Sebaſtian Hamm in Mann⸗ im heim, Fa 14, 3. Stock, gegen eine wohnungs⸗ benng, 5 5. Beſchwerde det Joſef Schmitt in Feudenheim gegen eine baupolizeiliche Verfügung. 16. Aenderung der Bau⸗ und Straßenfluchten an der Werder⸗ und Luiſenſtraße, Gewann Hopfengärten, in Seckenheim. 17.Lagerung von Lumpen durch H. Wiener in Mannheim, Rheinhäuſerſtr. 101/1038. 18, Desgl. durch Auguſt Fiſcher in Mannheim, Schwetzingerſtr. 164. 19. Errichtung einer Zwangsinnung Uhrmacherhandwerk in Mannheim. 20. Diſtriktseinteilung der Bezirksräte. für das Die hierzu gehörigen Akten liegen während drei Tagen zur Einſicht der Herren Bezirksräte auf dies⸗ ſeitiger Kanzlet auf. Maunheilm, 7. Auguſt 1918. 1957 Großh. Bezirksamt J. Briketts, Ruhrkohlen, Ruhr- u. Gaskoks, Holz Fr. Hoffstaetter Luisenring 61. Telephon 561. Sestellungen u. Zahſungen lonnon auch bel Fr. Holt. Stastter ſr., T 8, 34, 1 Treppe, gemacht Werden. Hm 15. Nuguft Beginn des grossen Ausverkaufs wegen Perlegung des Seschdkts in das Kurfürsten. Haus, Ult. N 4, 11/12. Bedeutende Prelsermdsslgung.— Seltene Selegen⸗ neſtskdule in gerahmten Bildern, Runst⸗ blättern und Stichen. 32192 Kunsthandlung Sutmacher D1 Tel. 3633 Kunstsfr. 3 Sinaloo n Oualität und Umsatz ungrrefehk. rst Grasverſteigerung. ſund die Heilung lördern. Am Freitag, 22. Auguſt J. Is., vormittags 10 Uhr verſteigern wir im Vieh⸗ hof öffentlich an den Metſt⸗ hietenden gegen Barzah⸗ lung das Oehmbögras des neuen Muſterplatzes und des Schlachthofgeländes. Mannheim, 6. Aug. 191g. Die Direktion des ſtädt. Schlacht⸗ und Viehhofes. Dr. Fries. Zwangsverſteigerung. Mittwoch, 13. Anguſt 191g, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 26, 2 hier gegen bare Zah⸗ lung im Pollſtreckungs⸗ wegeſöffentlich verſteigern: 1 Klavter, Schreibtiſch, Büfett, 1 Beſt u. Sonſtig. Mannheim, 12. Aug. 1918. Bindert, Gerichtsvollzieh. 84234 Zwangsverſteigerung. Mittwoch, 13. Auguſt 191g, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 26, 2 hier gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Möbel und Sonſtiges. Mannheim, 12. Aug. 191g. Marotzke, Gerichtsvollzhr. 84286 Ein Dobermaun, eln deutſcher Boxer und ein Spitzer zugelauſen. 6, 2. 84238 Eſſtlaufen Ein J0 ſchwarg u eun 5 Abzugehen gegen Be⸗ lohnung 8, 2. 84232 Klavierunterricht. Conſerv. geb. Fräul. 1 fl. Schütler p. Std. Mk. 1. Adreſſe u. 20785 a. d. Exp. Gegen Flechten Hautunreinigkeiten, Pickel Schuppen, Ausschlag, rissige Haut, Gesichtsröte Hautjucken Potographen- und Laboratorium-Hände verwenden Sie nur die bewährte Rino-Seife. Frei von schädl. Bestand- teilen. Enth. Ingredienzien welche desinfizierend wirk. Verhindert Uebertragung. von Hautkrankheiten. Stück 60 Plg. Fur eoht mit damen Rino gng firwa: iek. Seüudert& o. B. M. b. H. Weinbopla Vep.: Ugirers.-Hrogerſe, Seetenksimsrskr. 8. 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Der größte Feind Eurer Kleinen iſt der Sommer mit ſeiner großen Hitzel Unter den Lebensmitteln verdirbt am leichteſten 6die Tiermilch. Darum ernährt Eure Kinder an der Bruſt und ſetzt uie im Sommer ab. Bruſtmilch verdirbt nicht! Gebt Euren Kindern alle vier Stunden, d. h. ömal des Tages, abwechſelnd die rechte und linke Bruſt und laßt ihnen nachts die Ruhe. Künſtlich ernähren dürft Ihr uur auf Anordnung und unter Auſſicht des Arztes, Ihr müßt dann be⸗ ſonders genan und ſauber dabei ſein. Ihr müßt jede Flaſche nach ſeder Mahlzeit ſofort mit Waſſer füllen und ſie mit einer Flaſchenbürſte und mit Soda, Borax oder Seifenwaſſer reinigen, mit gekochtem Waſſer nachſpülen und ſie umgekehrt an einen reinen Ort, möglichſt in einen reinen Topf ſtellen. Gebrauchk nur Grammflaſchen, denn nur mit ihnen könnt ihr die Nahrungsmenge genau be⸗ ſtimmen. Ihr müßt den Sauger nach jedem Gebrauch mit Salz⸗ oder Boraxwaſſer ab⸗ und ausreiben, ihn in einem Topf kochen und in ſauberem, zugedecktem Ge⸗ fäß aufbewahren. Am beſten iſt es, ebenſoviel Sauger wie Flaſchen zu haben. Nerlelen die Flaſchenſauger als Verboten iſt Euch, Schnuller zu benutzen! 5 Verbolen ſind Euch Glasröhren oder Gummi⸗ ſchlänche als Flaſchenſauger ebenſo der Zucker⸗ ſchnuller! Kauft Eure Milch nur in einem Kuhſtall, von deſſen Sauberkeit Ihr Euch überzeugt habt, am beſten fragt Ihr den Arzt oder die Fürſorgeſtelle, woher Ihr die Milch 72 nehmen habt. Ihr dürft die Mi 0 laſſen, müßt ſie ſofort 3 Minuten in einem reinen Topf kochen, ſchnell abkühlen, indem ihr den Topf, mit einem Deckel verſehen, in kaltes Waſſer ſetzt und dieſes häuſig erneuert. Ihr dürft die Milch nach dem Kochen nicht in andere Töpfe gießen, ſondern müßt ſie ſolange in dem kühl aufbewahrten Topf laſſen, bis Ihr ſie unmittelbar vor dem Gebrauch in vorgeſchriebener Menge in die Flaſche füllt. Stehen Euch 5 Flaſchen zur Verfügung, was? ſofort natürlich am beſten iſt, ſo müßt Ihr die Mil nach dem Kochen in vorgeſchriebener Meuge in Flaſchen füllen und ſie verſchloſſen an einem kühlen Platz, am beſten in einem Eisſchrank, aufbewahren. Habt Ihr keinen Esſchrank, ſo könnt Ihr Euch ſelbſt mit ganz geringen Koſten einen ſolchen her⸗ ſtellen. Ihr holt Euch vom Kaufmann eine Holzkiſte, beſtreut den Boden mit Sägeſpänen, ſetzt zwei Eimer von verſchiedener Größe ineinander hinein und füllt bis zum oberen Rande des Eimers mit Sägeſpänen nach. In den kleineren Eimer werden die Flaſchen mit Nahrung, umgeben von einigen Eisſtückchen geſetzt und mit dem Deckel des Eimers zugedeckt. Der Deckel der Kiſte wird mit einer Lage Zeitungspapier beklebt. Ihr müßt beim Flaſchenkinde beſonders die Vor⸗ ſchriſten des Arztes befolgen, niemals öfter als ver⸗ ordnet die Flaſche geben. Lieber weniger Naßrung in der heißen Zeit geben als zuviel Tritt Durchfall ein, ſo laßt die Milch fort, gebt Tee(Fenchel⸗, Lindenblüten⸗ Pfefferminz⸗, einfachen Tee] ohne Milch, bis ein Arzt zu errei iſt, aber nicht länger als 12 Stunden. In der heißen Jahreszeit hat der Säugling wie der Erwachſene Durſt. Gebt ihm dann— er zeigt ſeinen Durſt durch große Unruhe— abgekochtes Waſſer oder dünnen Tee, möglichſt ohne Zucker. Auch zu warmes Einpa oder ein überhitzter Raum machen den Säugling krank, daher weg mit allen Federbetten und dicken Wickeltüchern, weg mit der Gumminnterlage! Ihr könnt im Sommer Euer Kleines ſaſt nackt im Bettchen oder Korb ſtrampeln laſſen, eine leichte dünne Decke geuügt zum Zubecken! Ihr müßt Eure Kin vor den ſie quälenden Fliegen ſchüßen, indem Ihr einen leſchten Schleſer über Bettchen oder Korb legt. Das beſte und kühlſte, häufig gelüftete Zimmet Eurer Wohnung iſt für Eur Kind das geeignelſte. Dieſes Zimmer könnt Ihr noch kühler machen, wenn Ihr die Fenſterſcheiben hänſig mit möglichſt kühlem Waſſer beſprengt! Ihr dürft das Kind nicht in der heißen, feuchten Küche ſtehen haben! Hat Eure Wohnung kein kühles, ſchattiges Plätzchen, ſo verſucht im Hauſe ein ſolches ausfindig zu machen, dort ſtellt Euer Kind hin. Könnt Ihr auch im Hauſe kein ſolches Plätzchen finden, ſo bringt das Kind möglichſt viel an einen ſchattigen, nicht ſchwülen Ort im Freien, auch da darf es bloß liegen. Geringe Zugluft ſchadet Eurem Kinde im Som⸗ mer nichts! Ihr müßt Euer Kind im Sommer mi 2 täglich baden, oder öfters mit kühlem waſchen! eeignete Nahrung, Sauberkeit unb friſche Luft ſind zum Gedeihen des Kindes unbebingt erſorberlichl Vorſtehende Ratſchläge für die heißen Monate zum Schutze der Säuglinge, die im Kaiſerin Auguſte Viktoria⸗Haus zur Bekämpfung der Säuglings⸗ ſterblichkeit im Deutſchen Reiche bearbeitet worden ſind, bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenninis. Ein beſonderes von der nämlichen Stelle be⸗ arbeitetes Hitzemerkblatt wird während der heißen Monate vom Standesamt und vom Wöchnerinnen⸗ aſyl, außerdem von der Mütterberatungs⸗ und Säuglingsfürſorgeſtelle dahier ausgegeben. Die letztere Stelle, die regelmäßig Mittwoch nachmittags —½6 Uhr im R„Schulhauſe Sprechſtunden unter ärztlicher Mitwirkung abhält, gibt Bedürftigen un⸗ entgeltlich Rat und Auskunft in der Säuglingspflege und gewährt außerdem unzer gewiſſen Gorans⸗ ſetzungen an ſtillende Mütter Geldbeihilfen(Still⸗ prämten). 20¹9 Maunheim, den 5. Juni 1918. Armenkommiſſion: von Hollauder. Rennershofſtraße 22 Spelzenſtr. 19(Wasweg Tr. fein möbl. Wohn⸗ u. möbl. Zimmer billig zu Schlafzim. zu verm. Freie vermieten. 204¹3 Ausſicht auf Schloßg.., Rh. Ühlanöſtr. 21. 8T. möl. 20748 Zimm. ſep. Eing. 3. v. ma eſtenß ſſo⸗ · ch nicht zu Hauſe herumſtehen —