nin inn Waae Wue innn We in uin nme inn lin“ einn 51407 — Etagen⸗ er 1. Okt. ren Kunſtſchätzen Abonnement: 70 pfg. monatſich, Bringerlohn 50 Pfg. durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag mk. 3. 42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile„.20 Nck. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbe Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte deitung in Mannheim und Umgebung ——— zirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland; und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Anzeiger der Stadt Mannheim und umgebung Celegramm⸗KHdreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Rummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung Redaktionnn Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Nr. 378. Mannheim, Samstag, 16. Auguſt 1913. —— (Abendblatt) Die heutige Abendausgabe umfaßzt 20 Seiten. —rr..:.. ͤkß ̃ Nach dem Kriege. R. K. Paris, 15. Auguſt. (Von unſerem Korreſpondenten.) Nun ſind auch die Vertreter der Londoner Botſchafterkonferenz in Ferien gegangen und wir ſagen mit ihnen: endlich! Welch qualvolle Arbeit langer Monate, ſich in Verhandlungen zu er⸗ ſchöpfen, um einer Handlung aus dem Wege zu gehen! Die Botſchafter⸗Reunion in London, welcher das Doppel⸗Prinzip zugrunde lag: die Welt von der Einmütigkeit Europas zu überzeugen und auf dieſe Weiſe die Balkan⸗ ſtaaten in Reſpekt zu erhalten, hat unleugbar ihren urſprünglichen Zweck verfehlt: die Divergenzen zwiſchen Triple⸗Allianz und Triple⸗ Entente traten bei jedem Vorſchlage klar genug zutage und die Balkanſtaaten geberdeten ſich wie die, der Wünſchelruthe entwachſenen halbwüch⸗ ſigen Bengel: ſie rauften, balgten und zerzauſten einander weidlich. Das weiſe Europa aber konnte nichts anderes tun als mit verſchränkten Armen dem Unfug zuſehen und da es weiſe iſt, gab es der Not gehorchend die Parole der„Nicht⸗ intervention“ und der„Lokaliſierung des Bal⸗ kanbrandes“ aus. Und in dieſer Rolle iſt ſichdie Botſchafter⸗Reunton, welche Europa darſtellt, bis zum Schluſſe treu geblieben Sir Edward Grey, welcher der Konferenz präftdierte, hat ihr zuletzt das beſte Zeugnis ausgeſtellt, indem er erklärte, daß Dank der von ihr entfalteten und in den Dienſt des Friedens geſtellten diplomatiſchen Ge⸗ wandtheit ein europäiſcher Krieg vermieden wor⸗ den ſei. Nun fragt es ſich, auf welche Weiſe die europäiſche Großdiplomatte, welche ſeit vielen Monaten der Londoner Diplomaten⸗Konferenz die Ausübung ihrer Politik übertragen, nunmehr vorgehen werde. Ein Paſſus in der Rede Sir Edward Greys, weiſt darauf hin, daß in Fragen, welche das beſondere Intereſſe eines Staates be⸗ rühren, dieſer Staat ſelbſtändig und zwar mit den Waffen in der Hand vorgehen könne, daß aber dort die diplomatiſche Geſamtaktion der Mächte eintreten ſoll, wo es ſich um Probleme, wie beiſpielsweiſe die Klein⸗Aſien betreffende Frage handle. Mit dieſem Hinweis hat aber Sir Edward Grey ein großes Wort gelaſſen aus⸗ geſprochen. Hieß es nicht die ganze Zeit über, daß Klein⸗Aſien außerhalb des politiſchen Dis⸗ kuſſionsbereichs gehalten werden ſoll? Zieht alſo die Frage Adrianopel ſchon ſo weite Kreiſe, daß ie nach Aſien hinüberſpielt? Die Mächte ver⸗ halten ſich zwar zuſvartend, ſelbſt Rußland, und wie franzöſiſche Blätter beſagen, glaube eine, der Triple⸗Alltanz angehörende Macht, daß ſich die Türkei gegen den Eintauſch gewiſſer Kompen⸗ ſationen zur Räumung Adrianopels verſtehen werde. Witr ſind nicht dieſer Anſicht; wir glauben vielmehr, daß ſich die Pforte eher zu neuen Opfern in der Natur von Konzeſſionen ete. verſtehen würde, als zur Aufgabe Adrianopels. Die Türken führen, und nicht mit Unrecht, den moraliſchen Einfluß auf die osmaniſche Bevöl⸗ kerung der in der Beſitzerhaltung Adrianopels ſymboliſiert ſei, ins Treffen. Die größten mate⸗ riellen Vorteile ſtellen ſie hinter die Bedeutung dieſes moraliſchen Einfluſſes. So groß auch das Geldbedürfnis der Pforte iſt: der Rückbeſitz Adrianopels wiegt für die Türki alle Schätze der Welt auf. Adrianopel iſt das europäiſche Mekla der Mohamedaner. Adrianopel gehört demnach in moraliſcher Hinſicht nicht nur den Türken, ſondern allen ihren Stammesbrüdern zugleich. Repreſſalien Europas oder einer einzelnen Macht gegenüber der Pforte, dürften demnach ſchwere Komplikationen nach ſich ziehen. Doch wir ſind, wie geſagt, noch nicht ſo weit. England, welches zittert, den nur verbalen Koweit⸗Vertrag in aller Form geſchrieben und beſiegelt zu ſehen, wird ſich der Türkei gegenüber nicht als harter Bedränger aufſpielen. Frankreich aber, der größte Gläu⸗ biger der Türkei und vom Enthuſiasmus für die Bulgaren völlig ernüchtert, wird zum mindeſten keine Lanze für Ferdinand I. von Bulgarien, dem jetzt Beſiegten brechen. Deutſchland aber hat in Wahrheit nie aufgehört türkenfreundlich zu ſein. Italien wird, trotz der feierlichen Veſſche⸗ rung Sir Edward Greys, daß keine der Inſeln im ägäiſchen Meere einer Großmacht zufallen ſolle, mit der Türkei heimliche Abmachungen treffen, denn was Italien einmal hält, lüßt es nicht wieder locker. Oeſterreich⸗Ungarn aber hat trotz ſeiner Bulgarenfreundlichkeit keinen Grund, der Türkei zu grollen, die bisher ſtets den Außen⸗ handel Europas begünſtigt hat. Ueberdies fällt Bulgarien als eventueller Verbündeter Oeſter⸗ reich⸗Ungarns nur dann ſchwer ins Gewicht, wenn Rumänien ſich dieſer Allianz anſchlöſſe. Wenn aber wahr iſt, was gewiſſe franzöſiſche Preßſtimmen melden, daß der künftige Balkan⸗ bund Rumänien, Serbien, Griechenland und Montenegro umfaſſen werde und gegen Bul⸗ garien gerichtet ſei, dann würde Bulgarien's An⸗ lehnung an Oeſterreich⸗Ungarn nur ein ſchwacher Dämpfer ſerbiſchen Hochmuts darſtellen und demgemäß bewertet werden. Doch vorderhand fehlt die poſitive Beſtätigung der Konſtitution des Balkanbundes. Immerhin deutet die, wenn bis jetzt auch halbverſchleierte Verzichtleiſtung Oeſterreich-Ungarns auf die Reviſtion des Buka⸗ Deulſchen Acker bebaute— wenn man. ihn ihr reſter Vertrages, auf eine, wenn nicht willkütliche, ſo doch durch die Umſtände veranlaßte Verwäſſe⸗ rung der öſterreichiſch⸗bulgariſchen Zuſammen⸗ gehörbarkeit. Wehe dem Beſiegten! Bulgarien wird ſicherlich am beſten tun, indem es ſich mit ſeinem öſtlichen Nachbar, der Türkei auf güt⸗ lichem Wege verſtändigt. Polftische Uebersicht. Mannheim, dein 16. Auguſt 1913 Die Not der Tandfugend und Deutſchlands Zukunft. In den Nationalliberalen Blättern beſchäftigt ſich Herr P. Kühnhold⸗Baſſe mit dem Landproblem der Gegenwart, das vor allem in der Tatſache wurzelt, daß ein guter Teil unſerer Landbevölkerung, vor allem ein ſehr erheblicher unſerer Landjugend, auf dem Lende bleiben möchte, aber dort nicht bleiben kann, weil er nicht in der Lage iſt, ſo viel Land zu kaufen, wie zu einer eigenen, eine Familie nährenden yolle nötig iſt. So verlaſſen denn Tauſende und Aber⸗ tauſende das Land und wandern in die Städte, wo ſie ſich zumeiſt der Induſtrie zuwenden und Arbeiter und— Sozialdemokraten werden. Herr Kühnhold wendet ſich dann der Landjugendpflege zu und unterſucht eingehend die Mittel, wie dieſer Entwicklung, man kann wohl getroſt De⸗ generation ſagen, zu ſteuern und die Landjugend auf dem Lande zu halten wäre. Als die beſte Kolontifatfon, mit der es aber ſeiner und auch unſerer Meinung nach viel zu langſam von⸗ wärts geht. Billiges Land müſſe vor allem der Landjugend geſchaffen werden, und ſie werde nicht mehr in die Städte fluten. „Könnten wir doch,“ ſo ruft er aus—,„wie in die neue, notwendige Wehrvorlage— einmal eine Milli ar de in den Erwerb von Grund und Boden für unſere ſchollenhungrige Land⸗ jugend ſtecken, es wäre das größte vielleicht, das zur Erhaltung germaniſcher Kul⸗ tur getan werden könnte. Denn die Menge der Bauern entſcheidet über die Nattonalität und über Zukunft eines Volkes.— Oder es müßten einmal Milltonäre und Milliardäre ihre ſonſt für allerlet„Kulturzwecke“ geſtifteten Summen für den Landerpwerb bereit ſtellen, wahrlich, das wäre ein großes deutſchenationales Werk! Noch wäre es Zeit,“ ſo fährt er fort,„dieſe Aufgabe in Angriff zu nehmen, noch haben wir in vielen Gegenden Deutſchlands, wo echtes Bauerntum ſitzt, eine Landjugend, die gern den Landjugendpflege erſcheint ihm die innere gäbe! Darum iſt es für Deutſchland und Deutſch⸗ lands Zukunft die allererſte undaller⸗ notwendigſte Aufgabe, der Land⸗ jugend, die beim Acker bleiben will, auch Land zu verſchaffen. Die innere Koloniſation kann gar nicht ſchnell und intenſiv genug gefördert werden. Alles Land, das irgend verfügbar iſt, muß zur Anſiedlung der Landjugend, die den Acker bebauen will, bereit geſtellt werden. Und der Staat muß ihr bei der erſten Einrichtung tüchtig entgegenkommen. Er muß ihr— wie dies bei der Rentengutsbildung ja auch ſchon geſchieht— vor allem beim Aufbau der Häuſer und Stallungen behilflich ſein. Nirgendwo würde ſich das hier angelegte Kapital für den Staat und damit für das Geſamtwohl beſſer verzinſen als hier.— Was ſoll aus Deutſchland werden, wenn ſeine Induſtrie keinen genügenden Abſatzmarkt mehr findet und andere Bauernländer, weil ſie ihre eigene, inzwiſchen hochgekommende Induſtrie er⸗ nähren müſſen, uns nicht mehr wie bisher mit Lebensmitteln verſorgen können? Die meiſten Städter, die heute noch ganz ſorglos an Lebens⸗ mitteln in Markt und Laden kaufen, was ſie nötig haben, ahnen es kaum, welchen Zeiten ihre Kinder vielleicht ſchon entgegengehen. Viele freilich ſchränken jetzt bereits infolge der ſtändig ſteigenden Lebensmittelpreiſe ihre Kin⸗ derzahlein, wie man das ganz offen hören kann. Es wird von Jahr zu Jahr ſchlimmer werden, die Kinderzahl wird immer weiter ſinkei in Deutſchland, die Beſtellung des Ackers wird minder werden. Schon bebaut zum guten Teil der Slawe den deutſchen Acker; er mag ihn, wenn deutſche Arbeitskräfte weiterhin nicht mehr zu haben ſein werden, ganz in ſeine Hand brin⸗ gen. So droht der Slawe von außen und voen innen unſerem deutſchen Volksbeſtande! 5 Sollte da Staat und Geſellſchaft nicht alles aufbieten, den Teil unſrer deutſchen Landjugend, der gern noch den deutſchen Acker beſtellen Toill, zu dem dafür nötigen Lande verhelfen? Noch iſt es Zeit— ich wiederhole es— noch haben wir in den echten Bauerngegenden Deutſch⸗ lands eine ſolche Landjugend. Will man ſie auch, weil ſie kein Land, keine Ausſicht auf eine ſpätere eigene Scholle hat, in die Städte ziehen und ſie dort das Proletariat mit vermehren laf⸗ ſen? Es würde der Anfang vom Ende werden, denn Deutſchlands Zukunft liegt bei Deutſchlands Bauern; ſie liegt keineswegs nur auf dem Waſſer dort liegt f auch, denn wir ſind ein handeltreiben des Volk— ſondern ebenſoſehr, ja wahr⸗ ſcheinlich in verſtärktem Maße auch auf dem Lande in dem doppelten Sinne daß wir ein Feuilleton. Neiſebetrachtungen eines Kunſthiſtorikers. Kopenhagen. Von Dr. Alfred Kuhn⸗Berlin. Der erſte Gang des Fremden von Bildung und Diſtinktion gilt in Kopenhagen der Frauenkirche. Chriſtian Friedrich Hanſen, ein Kopenhagener Baumeiſter und Akademie⸗ profeſſor hat die Säulenbaſtlika zwiſchen 1811 und 1829 in einem griechiſch⸗römiſchen Stil er⸗ baut, von dem das Reiſehandbuch die„edle Ein⸗ falt“ rühmt. Thorwaldſen hat ſie mit ſeinem bekannten ſegnenden Chriſtus und zwölf Apo⸗ ſteln geſchmückt und mit einer großen Gruppe, der„Johannispredigt“ im Giebelfelde der Vor⸗ halle. Dieſen Figuren gilt täglich der Beſuch einer ungeheuren Menge, beſtehend aus Eng⸗ ländern und Amerikanern, denen die Erledigung aller doppelbeſternter Sehenswürdigkeiten des Führers Gewiſſenspflicht und aus Deutſchen, denen der ſegnende Heiland von Kindheitstagen her die vollkommenſte der evan⸗ if riſtusvorſtellung iſt. 10 1 viel Zeit, Geld und Be⸗ geiſterung hier und in dem aus dem nämlichen Grunde ſtändig gefüllten Thorwaldſen⸗ Muſeum vertan werden, die beſſer den ande⸗ Kopenhagens zugut kämen. Denn geht man ohne präparſerten Enthufſas⸗ mus vor Thorwaldſens Statuen, ſo kann man kaum warm werden. Die Bildwerke antiken In⸗ halts find leer, glatt und zum aller größten Teil aus klaſſiſchen Motiven zuſammengeſetzt, Die religiöſen Statuen entbehren jedes tiefe⸗ ren Empfindens. Von den Apoſteln iſt nur Paulus eine in ſich begründete Geſtalt. Die Linke auf das Schwert geſtützt, die Rechte er⸗ hoben, ſteht dieſer feurigſte Jünger predigend da. Johannes iſt ſüßlich, Petrus ein griechiſcher Rhetor, Judas⸗Thaddäus ein frommer Kreuz⸗ ritter, aber kein Apoſtel, und Bartholomäus iſt faſt grotesk, wie er mit gerunzelten Brauen ſein Meſſer betrachtet, als wolle er es zum Brot⸗ ſchneiden prüfen. Die anderen ſuchen vergebens durch einen gewaltigen Aufwand an Gewand⸗ maſſen über ihre Kümmerlichkeit hinweg zu täuſchen. Der ſegnende Chriſtus, in Tauſenden von Kopien über die Welt verbreitet, imponiert nmur durch die wahrhaft überirdiſchen Maße. Als Schöpfung eines Klaſſiziſten iſt er von her⸗ kuliſchem Körperbau. Man wird ſekundenlang an Michelangelo erinnert. Aber welcher Unter⸗ ſchied! Dort ſcheint die Form kaum den gewal⸗ tigen Sturm des Inneren zu faſſen, hier muß man fürchten, daß das wohlgeſältete Gewand von der Schulter herabgleiten könne, wenn der Arm auch nur um ein Weniges ſich bewegte⸗ Dieſer Chriſtus mit der kokett über d Schulter geworfenen Toga und den fein gedrehten Bart⸗ locken hat nimmermehr den ſchmerzvollſten Tod am Kreuze erlitten. Er, auf deſſen Stirn viel⸗ leicht die Hoheit eines olypiſchen Gottes, niemals liegt, kann die Worte nicht geſprochen haben, die am Sockel eingemeißelt ſtehen: Kommet her zu mir alle, die Ihr mühſelig und beladen ſeid. Selten iſt pſychiſche Unfähigkeit unter virtuoſer Technik kraſſer hervorgetreten. Ein paar Straßen entfernt in der König⸗ lichen Gemäldegalerie hängt ein Bild Nembrandts, Chriſtus und die Jünger in Emmaus. Sie ſitzen in einem düſteren Zimmer, der Herr und die zwei Apoſtel. Jeſus hat ſoeben von dem Brot gegeſſen und ſchaut gedankenvoll ins Weite. Mit wachſender Erregung ſind die Beiden der Handlung gefolgt. Der Eine faltet in tiefer Ergriffenheit die Hände, der Andere ſtützt ſich ſchwer auf die Tiſchplatte und blickt den Meiſter au. Rechts hinter dieſem Jünger ſteht die Wirtin mit ihrem Sohn, ein Glas und an⸗ ſcheinend eine Lampe in den Händen. Der Schein, des durch den Kopf des Jüngers ver⸗ deckten Lichtes beleuchtet ſcharf die beiden ſtehen⸗ den Geſtalten, und ſein Reflex umfängt ge⸗ heimnisvoll das Haupt des auferſtandenen Got⸗ tes. Die beiden Apoſtel ſitzen in Dunkelheit. Nie iſt diefe Szene beſſer erfaßt worden, das Unausſprechliche beſſer dargeſtellt worden. Sicher iſt Lionardos Abendmahl von grandio⸗ ſerer Wirkung, aber welch ſzeniſcher Aufwand wird dort in Bewegung geſetzt, welche Summe ſtudierter Details ſind dazu nötig. Hier nichts als ein kahler Raum, wenige ärmliche Per⸗ ſonen, und zwiſchen ihnen der Mann mit den wunderbar tiefen Augen, verſtehend und hoheitsvoll zugleich, unvergleichlich göttlich und trotzdem die höchſte Verkörperung des Meuſch⸗ aber das tiefſte Verſtehen menſchlichen Jammers In dieſem Bilde, in deſſen maleriſcher Behand⸗ lung in deſſen Kompoſition in deſſen Erfaſſen des Lichtproblems künſtleriſche Bahnen für Jahrhunderte vorgezeichnet ſind, iſt alles, als müßte es ſo ſein, als habe die Szene ſich ſo und nicht anders abgeſpielt, in jenen fernen hero⸗ iſchen Zeiten, von denen die glühenden Worte der Evangeliſten uns berichten. Sagt man von dem Proteſtantismus, daß er die Gottheit Chriſti in deſſen höchſten Menſchentum wieder⸗ gefunden habe, ſo muß Rembrandt für alle Zeiten als der gewaltigſte Interpret dieſes Ge⸗ dankens genaunt werden. Die nicht eben große Galerie birgt noch meh⸗ rere Rembrändts. Ein kleines Porträt des Vaters aus den frühen Jahren, ein Bildchen mit etwas verblüffendem Lichteffekt. Aus derſelben Zeit eines der bekannten Greiſenbildniſſe. Wei⸗ ter ein Türke, breit und höchſt maleriſch hinge⸗ ſtrichen, aus den ſechziger Jahren, vielleicht die Studie zu dem Moskauer Bild, Ahasver und Haman bei Eſther zu Mahle. Dann ein ſchönes, vornehmes Porträt des jugendlichen Titus, des in blühendem Jünglingsalter verſtorbenen Sohnes des Malers. 1656 wie dieſes Bild iſt auch das der„jungen Dame mit der Nelke“ entſtanden. Die anderen Bilder mögen wohl nicht mit derſelben Sicherheit für Rembrandt in Anſpruch genommen werden. Von Rubens iſt neben einem großfigurigen„ſolomoniſchen Urteil“ und der Skizze zu einer Kreuztragung, das ſehr effektvolle Knieſtück eines Benediktmer⸗ Abtes zu ſehen, vor purpurrotem Grunde. Mit drei rieſigen von Kraft und Lebensfülle ſtrotzen⸗ lichen. Nichts iſt ſtudiert, nichts iſt ausgeklügelt. den Bildern iſt Jordgens vertreten, Pet 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblattp. Samstag, den 16. Auguſt 1913. ſchollenmäßiges Landvolk bleiben und uns auf dem Lande nach dem Oſten, dem ſchwarzen Meere zu als mitteleuropäiſche Macht entwickeln müſſen, wenn wir überhaupt als Nation weiter beſtehen wollen. Dieſe Zukunft Deutſchlands hängt aber an Deutſchlands Landjugend Sie gibt dem Staate die beſten Soldaten, den Städten die beſten Ar⸗ beitskräfte, dem ganzen deutſchen Volke bas täg⸗ ſiche Brot, wovon es leben muß. Noch ſind wir ſtolz darauf, daß unſere deutſche Landwirtſchaft imſtande iſt, uns das tägliche Brot faſt ganz allein zu liefern. Aber man be⸗ denke; es geſchieht ſchon ſeit langem mit Hilfe der Slawen, denn die fehlende Million Menſchen an landwirtſchaftlichen deutſchen Arbeitskräften erſetzt der Slawe, der polniſche, ruſſiſche und galiziſche Landarbeiter, den man jetzt⸗ bereits in urdeutſchem Kleinbauerntum an Stelle des deutſchen Knechtes und Taglöhners die Land⸗ urbeit verrichten ſieht. Man gebe ſich alſo gegenüber der ſonſt ſo hocherfreulichen Leiſtungsfähigkeit unſerer deut⸗ ſchen Landwirtſchaft keinen Enttäuſchungen hin. Sie beruht zum guten Teil auf Mithilfe der Slawen, die— in der Induſtrie, beſonders in Weſtfalen, ja ſeit langem anfangen, ein Volk in unſerem Volke zu werden. Hier hilft nur einsß: ſchollenmäßige Anſiledlung unſerer nochnicht von derheutigen Hochkultur angekrän⸗ kelten Landjugend. Nur aus ihr und durch ſie läßt ſich ja auch die mit der großen Wehrvorlage endlich angebahnte Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht ermöglichen, denn die Londjugend ſtellt noch immer nach wie vor die meiſten und brauchbarſten Soldaten. Für ihre Zukunft in dem dargelegten Sinne ſorgen, heißt deshalb für Deutſchlands Zukunft im beſten und vorausſchauendſten Sinne ſorgen. Möchte es geſchehen, ehe es zu ſpät iſt!“ Wir können nur wünſchen, daß die ebenſo warmherzigen als zutreffenden Ausführungen des Verfaſſers an den maßgebenden Stellen die Beachtung finden möchten, die ſie vom nationalen Standpunkte aus verdienen. Konſervatine Wahlkampf⸗ blüten. Man kann es verſtehen, wenn im Streit um das Mandat des alten Kauitz, um Ragnit⸗ Pillkallen, die Kampfeswogen hochgehen. Die Konſervativen fürchten um dieſen alten Sitz, den ſie ſicher einſt auch zu den bekannten „Riviera⸗Wahlkreiſen“ zählten. Deshalb iſt es verſtändlich, wenn ſie alle Anſtrengungen machen, den kraftvoll ins Werk geſetzten Angriff der ationalliberalen abzuſchlagen. Leider bedie⸗ nen ſie ſich dabei höchſt verwerflicher, oft auch demagogiſcher Mittel, die von der anſtändigen Preſſe wiederholt gerügt werden mußten. Am bedauerlichſten iſt, daß unter dieſen Mitteln auch die Boykottandrohung nicht fehlt. In welch unverblümter Weiſe das geſchieht, zeigt folgende Erklärung, die ein national⸗ liberaler Wähler der„Königsb. Allg. Ztg.“ ſchriftlich abgegeben hat: „Am Samstag, 9. Auguſt, nach einer konſervativen Wählerverſammlung in M ſagte zu mir der Gutsbeſitzer Herr W als ich durch einige Worte zu erkennen gab, daß ich liberal ſei:„Sie ſollen in 14 Tagen nicht mehr im Amte ſein.“ Einem Herrn K(einem Handwer⸗ ker) erklärte er aus dem gleichen Anlaß: „Ich werde dafür ſorgen, daß Sie keine königlichen Bauten und keine Schulen mehr bekom⸗ men, und daß auch die andern Leute nichts mehr von Ihnen machen laſſen.“ Das wird dieſelben Konſervativen nicht ab⸗ halten, morgen wieder über den„Terroris⸗ mus“— anderer, etwa der Sozialdemo⸗ Einen komiſchen Anſtrich erhielt die Sache da⸗ kraten 5 ſchreien— Sie genieren ſich aber auch nicht, noch tiefer herabzuſteigen. Wie wir der„Tilſiter Zeitung“ entnehmen, leiſtet ſich die „Preuß.⸗Litauiſche Ztg.“ in einem„Perſönlich oder ſachlich“ überſchriebenen Artikel folgende Bemerkung: „. den Führern und Drahtziehern der Nationalliberalen wird wohl nicht ganz wohl ſein, wenn ſie an den Tod des Grafen Oriola denken, den ſie indirekt wenigſtens auf dem Gewiſſen haben.“ Will Herr v. Heydebrand auch künftig noch für ſeine Partei in Anſpruch nehmen, daß dieſe Wahlkämpfe„vornehm“ führt? Deutsches Reſch. — Theodor Schmieding. Einer der verdien⸗ teſten Veteranen der Parxtei, der langjährige Landtagsabg. Landgerichtsrat a. D. Theodor Schmieding, feierte am 15. Auguſt ſeinen 70. Geburtstag. Seiner ausgezeichneten Eigenſchaften erinnert ſich auch jetzt wieder die nationalliberale Fraktion des preußiſchen Abge⸗ ordnetenhauſes und zum Ausdruck deſſen hat ſie ihm folgenden Glückwunſch übermittelt: „Die nationalliberale Fraktion des Abge⸗ ordnetenhauſes, deren treuer und weitſchauen⸗ der Berater Sie während eines Menſchen⸗ alters geweſen ſind, ſendet Ihnen zum 70. Geburtstage die herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſche. Möge Ihre wertvolle Mit⸗ arbeit dem Vaterlande und der Partei noch lange erhalten bleiben. Dr. Friedberg. Dr. Röchling.“ — Zentralverband Deutſcher Induſtrieller. Am 15. September d. J. wird der Zentralver⸗ band Deutſcher Induſtrieller in Leipzig auf der Internationalen Baufachausſtellung eine Ver⸗ ſammlung ſeiner Delegierten abhal⸗ ten. Dieſe Tagung wird eine beſondere Bedeu⸗ tung dadurch erhalten, daß der König von Sachſen ſein Erſcheinen für eine im Anſchluß an die Verſammlung der Delegierten abzuhal⸗ tende Feſtſitzung in Ausſicht geſtellt hat. Am Tage darauf wird, zuſammen mit den Mitglie⸗ dern des Zentralverbandes der In du⸗ ſtriellen Oeſterreichs, eine gemeinſame Tagung abgehalten werden, auf welcher der Geſchäftsführer des erſtgenannten Verbandes Dr. Schweighoffer⸗Berlin einen Vortrag über:„Das Unternehmertum und ſeine volks⸗ wirtſchaftliche Bedeutung der Gegenwart“ hal⸗ ten und der Generalſekretär Dr. Hermann⸗ Wien vom öſterreichiſchen Zentralverband über: „Die deutſche und öſterreichiſche Arbeiterſchutz⸗ geſetzgebung“ referieren wird. Im Anſchluß an die Verhandlungen wird den Teilnehmern Ge⸗ legenheit zur Beſichtigung der Ausſtellung, in⸗ duſtrieller Betriebe, des Luftſchiffhafens und Flugplatzes u. dergl. geboten werden. — Eine Kaiſerreiſe nach Korfu? Wie verlau⸗ tet, hat Kaiſer Wilhelm Anweiſungen gegeben, die dahin ſchließen laſſen, daß er Ende Auguſt auf Schloß Achilleion auf Kor fu einige Zeit zu verweilen gedenkt. König Konſtantin von Griechenland ſoll mit ſeiner Familie in Be⸗ gleitung der griechiſchen Flotte ſeinen kaiſer⸗ lichen Schwager in Korfu empfangen. Die Nachricht, die bereits vor einiger Zeit aus Wien kam, hat allerdings von deutſcher Seite noch keine Beſtätigung erfahren. Baneriſche und Pfälziſche Politik. Ein Zentrumsabgeordneter als Schwarzfahrer. München, 15. Auguſt. Wie die Münchner Liberale Wochenſchrift „Der Fortſchritt“ mitteilt, iſt der Zentrumsabge⸗ ordnete Hel d, der Schriftleiter des ultramon⸗ tanen„Regensburger Anzeiger“ auf einer ſeiner Agitationstouren in den Mallersdorferwahlkreis mit einer Fahrkarte 3. Klaſſe in einem 2. Klaſſe⸗Abteil ertappt worden. durch, daß es ein chriſtlich organiſierter Eiſen⸗ bahner war, der ſeinen hochmögenden Partei⸗ bruder ans Meſſer lieferte. Herr Held ſoll den Beamten nicht gerade höflich behandelt und au verſucht haben, die Schuld von ſich abzuwälzen und den anderen in die Tinte zu ſetzen. Es ge⸗ lang ihm aber vorbei; er iſt jetzt bahnpolizeilich „vorbeſtraft“ 60. Deutſcher Katholikentag. sh. Metz, 15. Auguſt. +. Die gewaltigſte Feſtung des Deutſchen Reiches, das alt⸗ehrwürdige Metz, hat ſich aus Anlaß der hier ſtattfindenden 60. Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands auf das feſtlichſte ge⸗ ſchmückt. Vom neuerbauten Hauptbahnhofe der Stadt aus, dem ſchönſten des ganzen Reiches, zieht ſich eine aus hohen Fahnenmaſten errichtete, mit Flaggen und grünen Tannenguirlanden ge⸗ ſchmückte via triumphalis faſt durch die ganze Stadt. An der Eſplanade, von der man einen wundervollen Ausblick auf das Moſeltal und das im Kriege 1870⸗71 ſo heftig umſtrittene Fort St. Quentin mit ſeinen vielen, vielen Soldatengrä⸗ bern hat, verbreitert ſich die Feſtſtraße, um einer Tribüne Platz zu ſchaffen, von der aus Biſchof Willibrord Benzler von Metz, umgeben von den höchſten kirchlichen Würdenträgern und Ordens⸗ geiſtlichen die Huldigung der katholiſchen Ge⸗ ſellen⸗ und Arbeitervereine entgegennehmen wird, die in Stärke von ca. 30 000 Mann am Sonntag in einem großen Feſtzuge vor der Tribüne vorbei⸗ defilieren werden. Die ganze Eſplanade iſt mit einer rieſigen elektriſchen Lichtanlage verſehen worden, die in ein gewaltiges Doppelkreuz, dem Wappen der Diözeſe und in eine große„60“ zu Häupten des Denkmals des Marſchalls Ney mün⸗ det. Daneben ſieht man überall hohe Obelisken, die den Straßenzug einſäumen, und in der alten Stadt ſelbſt vielen ſchönen Blumen⸗ und Fahnen⸗ ſchmuck. Prächtig iſt auch die weltberühmte Kathedrale hergerichtet worden, an deren Faſſade bekanntlich eine Figur des Propheten Daniel die Züge Wilhelms II. aufweiſt. Ein Zufall will es, daß gleichzeitig mit der Ge⸗ neralverſammlung der Katholiken Deutſchlands auch die alljährliche Schmückung der Krieger⸗ gräber in der Umgebung von Metz durch die Ve⸗ teranen aus dem Kriege 1870⸗71 ſtattfindet. Und ſo ſieht man heute auf den Straßen und Plätzen der ſchönen Stadt neben den vielfarbigen Sou⸗ tanen der Prieſter und Geiſtlichen auch den ſchlichten ſchwarzen Rock der ehemaligen Feldzugs⸗ teilnehmer mit dem Eiſernen Kreuz und den Kriegsdenkmünzen auf der Bruſt, die aus Nord und Süd, aus Oſt und Weſt gekommen ſind, um an den Gräbern der gefallenen Kameraden Kränze niederzulegen und dann nach Gravelotte hinaus⸗ zuziehen, in deſſen Gedächtnishalle heute nachmit⸗ tag unter Beteiligung von Tauſenden die allge⸗ meine Gedenkfeier an die große Zeit vor vier Jahrzehnten ſtattfand. Das Feſt Mariä Himmel⸗ fahrt und ein ſchöner Sommerhimmel begünſtig⸗ ten die Teilnahme an der Feier, denn da es ſich um einen geſetzlichen Feiertag handelte, war faſt die ganze Bevölkerung, Angehörige aller Kon⸗ feſſionen, Militär⸗ und Zivilperſonen, auf den Beinen. In allernächſter Nähe des Hauptbahnhofes er⸗ hebt ſich die Feſthalle für den diesjährigen Ka⸗ tholikentag, die ungefähr 6000 Perſonen Raum bietet. Sie befindet ſich unmittelbar neben dem hiſtoriſchen Prinz Friedrich Karl⸗Tor der Feſte Metz, durch das am 31. Oktober 1870 Feldmar⸗ ſchall Prinz Friedrich Karl von Preußen mit ſeinen Truppen den Einzug in die eroberte Stadt hielt, und das im Jahre 1901 bei Niederlegung der Wälle auf Befehl des Kaiſers in ſeinem alten Zuſtand erhalten blieb. Die weite und lichte Halle iſt mit ſchönen Glasmalerien und den Wap⸗ penſchildern ſämtlicher Erzbiſchöfe und Biſchöfe Deutſchlands ſowie mit buntem Flaggenſchmuck verſehen. Vor der Rednertribüne ſieht man die Bilder des Papſtes und des Kaiſers. Einen gro⸗ ßen Raum der Halle nehmen die Plätze für die 200 Preſſevertreter ein, die aus allen Teilen des Reiches, aber auch aus dem benachbarten Frank⸗ reich und Luxemburg, aus Oeſterveich⸗Ungarn, Belgien, der Schweiz, Holland und Italien an⸗ gemeldet ſind. Neben dem Ehrenpräſidenten der Generalverſammlung Biſchof Benzler von Metz werden auf dem Katholikentag von hohen Kirchenfürſten noch erſcheinen: die Biſchöfe von Straßburg, Speyer, Trier und Luxemburg, der Weihbiſchof von Paderborn, der Biſchof von San⸗ ſibar, der Erzbiſchof von Mecheln, eine große Reihe von hohen Ordensgeiſtlichen aus Deutſchland und Deſterreich und in zahlreichen Vertretern der katholiſche Adel. Ferner wird faſt die geſamte Reichstags⸗ fraktion des Zentrums ſowie die des preußiſchen Landtages und ſelbſtverſtändlich auch des elſaß⸗ lothringiſchen Parlaments zur Stelle ſein, ebenſo die Führer der ſogen. Berliner und Kölner Rich⸗ tung, deren Streitigkeiten nunmehr ſoweit ge⸗ diehen ſind, daß der Katholikentag vorausſichtlich den Hauptteil ſeiner Arbeiten auf deren Beile⸗ gung zu verwenden haben dürfte. In letzter Stunde hat das Zentralkomitee für die Vorbe⸗ reitung der Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands nochmals einen Aufruf zur Eini⸗ gung ergehen laſſen, der von dem Ehrenpräſiden⸗ ten der Tagung, Biſchof Benzler, und dem geſam⸗ ten Lokalkomitee unterzeichnet iſt. Neben dieſem Aufruf hat Biſchof Benzler ſich ausdrücklich ver⸗ ſichern laſſen, daß auf dem Katholikentag keine politiſchen Fragen berührt werden ſollen. Da nun diesmal für die franzöſiſch ſprechenden Katho⸗ liken ein vollſtändig gleichwertiges Seitenſtück zur Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands in Form einer parallel verlaufenden franzöſiſchen Tagung geſchaffen worden iſt, dürften die politi⸗ ſchen Gegenſätze zwiſchen der klerikal⸗wationaliſti⸗ ſchen Richtung im elſaß⸗lothringiſchen Parlament und dem deutſchen Reichstagszentrum kaum zur Erörterung gelangen, Gegenſätze, die bei der Schaffung der elſaß⸗lothringiſchen Verfaſſung ent⸗ ſtanden ſind und damals die guten Beziehungen faſt vernichteten, die ſich zwiſchen den beiden Fak⸗ toren auf dem 1905 in Straßburg abgehaltenen Katholikentag verheißungsvoll entſponnen hatten. Ebenſo wird man vermutlich die Streitigkeiten zwiſchen Köln und Berlin hinter den geſchloſſenen Türen der verſchiedenen Ausſchußſitzungen be⸗ handeln, die ſich an jedem Sitzungstage zuſam⸗ menfinden, um die Reſolutionen vorzubereiten, die dann der öffentlichen Verſammlung vorgelegt werden. Die geſchloſſenen Sitzungen tagen im Hotel Terminus, einer klerikalen Gründung, die vor einigen Jahren mit einem Kapital von 194 Millionen Mark ins Leben gerufen wurde, dann aber mehrfach verkrachte, wobei über eine Mil⸗ lion des Gründungskapital verloren ging. Be⸗ kannt iſt das Hotel Terminus in der letzten Zeit geworden durch die Vorgänge anläßlich einer Feier der franzöſiſchen Tendenzen huldigenden „Lorraine ſportive“. Das Feſt war von dem überwachenden Polizeibeamten wegen des Sin⸗ gens franzöſiſcher Lieder aufgelöſt worden, die Menge hatte ſich aber mit Gewalt im Saale be⸗ hauptet und konnte erſt ſpäter aus ihm entfernt werden. Verſchiedene Teilnehmer an der Ver⸗ ſammlung wurden dann ſpäter wegen ihres Ver⸗ haltens der Polizei gegenüber gerichtlich be⸗ ſtraft. Wir werden über die Veranſtaltungen des Ka⸗ tholikentages ausführlich berichten. Aus Stadt und Land. Mannheim, den 16. Auguſt 1913. * Ernannt wurde Zeichenlehrkandidat Karl Senger am Vorſeminar in Lahr zum Zeichen⸗ lehrer an dieſer Auſtalt und Zeichenlehrkandidat Wilhelm Maurer an der Realſchule in Singen zum Zeichenlehrer an der Realſchule in Eppingen. * Verſetzt wurde Amtsaktuar Franz Schwein⸗ furth beim Bezirksamt Konſtanz zur Ober⸗ direktion des Waſſer⸗ und Straßenbaues, Ver⸗ waltungsſekretär Peter Schmitt bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch zur Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt bei Konſtanz und Oberſtationskontrolleur Auguft Overmann in Titiſee zur Zentralver⸗ waltung(Verkehrskontrolle II) in Karlsruhe. de Hooch mit zſwei hübſchen Interfeurs, Adam Elsheimer mit einer feinen Tobias⸗ darſtellung, Jan Steen mit einer ganzen Reihe ſeiner bekannten Sujets, und endlich Lucas Eranach mit nicht weniger als acht meiſt mythologiſchen Tafeln aus der Zeit zwi⸗ ſchen 1521 und 1534. Davon ſechs bezeichnet und datiert. Ganz beſonders muß aber ein Männer⸗ Porträt Grecos erwähnt werden, einen in ſchwarz Sammet gekleideten Herrn vor bräun⸗ lichem Hintergrunde darſtellend, den man ſobald nicht vergißt, wenn man ihm einmal in die etwas grämlichen aber überaus klugen Augen eſehen hat. Nennt man noch eine ſchöne„Be⸗ weinung CEhriſti durch zwei Engel“ von Man⸗ egna, um 1490 in Rom gemalt, und eine twas manierierte„Begegnung Joachims und Annas vor der goldenen Pforte“ von Philip⸗ pino Lippi, ſo wird man im großen und en der älteren Abteilung des Staats⸗ ums gerecht geworden ſein, die nebenbei be⸗ . k, überaus reich an mittelguten Niederlän⸗ diſchen Meiſtern des 17. Jahrhunderts iſt. Sich mit den modernen, ſkandinavi⸗ ſen Meiſtern auseinanderzuſetzen, die eine inge Flucht von Räumen füſſon, iſt für den remden begreiflicherweiſe nicht leicht; ſcheint ihre Auswahl längere Zeit unter etwas untergehenden Sonne beleuchtet, iſt die See tief Streffen. Der Himtergrund ſſt in ein dunkles Blauviolett getaucht. Hat man Gelegenheit ge⸗ habt, die unerhörte Farbenpracht der verſinken⸗ den Sonne hier oben im Norden zu beobachten, ſo wird man dem Maler aufs Wort glauben, ſelbſt wenn er nicht Liljefors wäre, von deſſen faſt photographiſchen Exaktheit den Deutſchen eine große Wanderausſtellung vor wenigen Jahren Reſpekt eingeflößt hat. Sehr beachtens⸗ wert iſt ein Zimmerchen, das den Fremden ein⸗ geräumt iſt. Van Gogh iſt da mit einem Jandſchaftsbild vertreten, deſſen wildbewegter weißer Wolkenhimmel faſt allein zu ſprechen ſcheint. Gauguin zeigt nicht weniger als vier Bilder, meiſt aus ſeinen früheren Jahren, dar⸗ unter einen bepflanzten Hof, in dem eine Mufter mit drei Kindern ſitzt, das Jüngſte im Wägel⸗ chen. Ein Gemälde von wahrhaft poetiſcher Zartheit. Von Courbot ſind kämpfende Hirſche im Walde zu ſehen, in ſaftigen grünen und braunen Tönen gemalt. Am Ende ſoll auch ein kleines flott heruntergeſtrichenes Bildchen von Conſtable,„Bauernhäuſer am Bach'“, nicht vergeſſen werden. In keiner Stadt iſt ſo viel für die Plaſtit getan wie in Kopenhagen. Ueberall, in den Parks, auf den öffentlichen Plätzen, vor den Schulen, trifft man Bildwerke, meiſt aus Bronze. Dabei iſt die Zahl der Denkmäler rein dynaſtiſchen Gepräges ſehr gering. „Das Schönſte jedoch, was die Stadt bietet, iſt die Ny Carlsberg⸗Glyptothek. Dieſe Skulpturenſammlung— die weniges wenn auch roſa gefärbt. Dazwiſchen ziehen ſich bellblaue läßt, vielleſcht nur noch mit Sammlungen des Vatikans verglichen werden kann, iſt zum aller größten Teil das Geſchenk eines Privaten, des Bierbrauers Carl Jocobſen. 1882 ſtiftete er ſie der Stadt und hat ſie unterdeſſen noch ver⸗ mehren können. Um einen großen Wintergarten herum ſind die beiden Hauptabteilungen angeord⸗ net, die moderne und die autike. Die moderne umfaßt das ganze 19. Jahrhundert, die faſt lückenloſe Entwicklung der däniſchen Skulptur, eine Auswahl aus der franzöſiſchen und belgi⸗ ſchen Plaſtik mit einer Reichhaltigkeit und einer qualitativen Ausleſe ohne gleichen, und einige wenige Exemplare aus den anderen Kultur⸗ ländern. In der antiken Abteilung, jenſeits des Lichthofes, ſind ägyptiſche, römiſche und griechi⸗ ſche Steinwerke aufgeſtellt, von denen beſonders die Exemplare der archaiſch⸗griechiſchen Skulp⸗ tur hervorragen., Bemerkenswert iſt die unge⸗ mein geſchmackvolle Aufmachung. Ohne daß man es will, wird man zu ent⸗ wicklungsgeſchichtlichen Betrachtungen verleitet, während man durch die Säle ſchreitend das ganze verfloſſene Jahrhundert an ſich vorüber⸗ ziehen läßt. Thorwaldſens Schülern, Biſſen und Je⸗ richan iſt ein breiter Raum eingeräumt, gilt doch den Dänen noch heute der Meiſter als der Größte ihres Volkes. Steht man vor den Wer⸗ ken des Erſteren, ſo wird man die klaſſtziſtiſche Reaktion vom Anfang des 19. Jahrhunderts für die Plaſtik faſt ebenſo bedauern, wie man ſie für die Malerei heute wohl allgemein beklagt. Ging Sinn für die Farbe ver⸗ großen Teil, das ernſthafte Skudium des ge⸗ wachſenen Menſchenkörpers, neben einer mehr oder minder gedankenloſen Nachahmung, antiker Formenſchemata. Bei Thorwaldſen ſelbſt täuſcht die virtuoſe Mache oft über dieſe Mängel hinweg, bei den Epigonen wirken ſie uner⸗ träglich. Eine Figur wie Biſſens„Junger Fiſcher“ iſt in ihrer äußerlichen Anlehnung an ganz beſtimmte antike Vorbilder ebenſo leer, wie ſein„Badendes Mädchen“ langweilig iſt. Auch Jerichan ſcheint ſchwer mit ſeinem klaſ⸗ ſiziſtiſchen Erbe fertig geworden zu ſein.„Her⸗ kules und Hebe“(1845), ſind noch völlig im Stil des Meiſters gearbeitet. Dieſelbe übertriebene Modellierung des Bruſtkorbes, dieſelbe klaſſizi⸗ ſtiſche Stiliſterung. Auch der„Segnende Chri⸗ Frauenkirche, unterſcheidet ſich von ſeinem Vor⸗ bilde nur durch den erhobenen rechten Arm. In der„Erſchaffung der Eva“(1863), aber faſt mehr ſchon in der„Sklavin“(1852) macht ſich die Ten⸗ denz zur weicheren Formenbehandlung geltend. Ja, die feine Kette, welche die beiden Arme ver⸗ bindet, ſcheint geradezu ein Vorläufer jener realiſtiſchen Marmorſpitzenarbeiten zu ſein, die den kommenden Jahrzehnten in Frankreich ihr Gepräge geben. Immerhin dokummentiert ein „Chriſtuskopf“ von 1868, der wieder völlig eine Rückkehr zu Thorwaldſen bedeutet, wie nach⸗ haltig deſſen Einfluß geweſen ſein muß. (Fortſetzung folgt.) vorzügliche Gemälde zählen kann— wele che in der Malerei jeder loren, fo entſchwand in der Skulptur, zum ſtus“(1848) eine Koloſſal⸗Figur wie jene in der 7 1 190 ——————— ⏑ ͤ———ů————— EFDe ne — „ %WWW„*„*E6„„„„„„FRÉR!!!———— r W Scnrerug, den 16. Auguſt 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 3. Seite. „Eine ſeltene Ehrung fand geſtern vormittag in der Zigarrenfabrik von Gebr. Poſt auf dem Lindenhofe ſtatt. Die Oberſortiererin Babette Seyfried feierte das 25jährige Jubi⸗ läum ihrer Tätigkeit in dieſem Betriebe. Einer der Herren Geſchäftsinhaber verſammelte das ge⸗ ſamte Perſonal und gedachte in warmen Worten der Pflichttreue, des Fleißes und der Gewiſſen⸗ haftigkeit der Jubilarin, ſie den Arbeiterinnen als nachahmenswertes Beiſpiel hinſtellend. Die Jubilarin wurde hierauf von dem Geſchäftsin⸗ haber durch ein namhaftes Geldgeſchenk und ſon⸗ ſtige Gaben geehrt, auch das Geſchäftsperſonal vom Bureau und der Fabrik ſowie ſonſtige Be⸗ kannte ließen ihr reiche Ehrungen zuteil werden. Der Frauengeſangverein„Lindonig“, deſſen Mit⸗ glied ſie iſt, brachte ihr geſtern abend ein Ständ⸗ chen. *Die Gr. Zentrale für Mutter⸗ und Säuglings⸗ fürſorge in Heſſen hat mit ihrer Wanderaus⸗ ſtellung„Das Kind“ zuerſt in Darm⸗ ſtadt begonnen. Da ſie fortgeſetzt ſtark beſucht wird und allgemein intereſſiert, wurde beſchloſſen, ſie noch längere Zeit dort zu laſſen. Weit reich⸗ haltiger als die bisher üblichen Wandermuſeen, zeigt die Ausſtellung die Säuglingspflege der Ge⸗ genwart in allen dazu gehörigen Gegenſtänden, ergänzt durch Abbildungen und Tafeln. An die „Natürliche und künſtliche Ernährung“ reiht ſich „Wachstum und Entwicklung, Pflege, Beinahrung und Kleidung“. Scheinbar ganz unwichtig und doch ſehr bedeutungsvoll ſind die Spielſachen, die auf dem großen Tiſch in der Mitte des zweiten Saales genau für die Puppe nachgeahmt, die ganze Säuglingsausſtattung zeigen. Unter der Auf⸗ ſchrift„So ſollen unſere kleinen Mädchen ſpielen“ lernen ſie im Spiel an ihrer Puppe die richtige Behaudlung und werden ſpäter kaum ſo unwiſſend ſein, wie es leider noch immer ein ſehr großer Teil unſerer jungen Mütter iſt. Um dieſe zu lehren, mit welch billigen Mitteln ſich die Pflege des Kindes hygieniſch einwandfrei durchführen läßt, wurden alle dazu gehörigen Gegenſtände in dem reizenden Zimmer„Wie es ſein ſoll“ noch einmal zuſammengeſtellt, während dicht daneben das Zimmer„Wie es nicht ſein ſoll“ in ſehr deut⸗ licher Weiſe den Gegenſatz bringt. Durch die ge⸗ ſchickte Anordnung iſt der Ausſtellung alles Lehr⸗ hafte genommen, ſo daß ſich auch Beſucher, die ſich ſonſt kaum für Säuglinge intereſſieren dürf⸗ ten, an ihr erfreuen. Die Kreispflegerinnen der Gr. Zentrale erklären gerne die zahlreichen ſtati⸗ ſtiſchen Wandtafeln, die ein genaues Bild der Be⸗ bölkerungsbewegung des letzten Jahrhunderts bis zu der Gegenwart geben und führen die einzelnen Gegenſtände praktiſch vor. Da die Ausſtellung Werktags von—9 Uhr, Sonntags von 11—9 Uhr abends geöffnet iſt, kann die Beſichtigung ſehr leicht mit einem Ausflug nach Darmſtadt oder an die Bergſtraße verbunden werden. Der Eintritt iſt frei. * Das Kriegsminiſterium und das„Kupieren“ der Pferde. Der Berliner Tierſchutz⸗Verein hatte ſich an das Kriegsminiſterium mit der Bitte ge⸗ wandt, die Heeresverwaltung möge bei den bevor⸗ ſtehenden Ankäufen von Pferden kupierte Pferde vom Verkauf ausſchließen oder doch nur weſentlich niedriger bezahlen. Dieſe Ein⸗ gabe war vom Reichstagsabg. Liz. Mumm und anderen Herren aus verſchiedenen Parteien un⸗ terſtützt worden. Herr Liz. Mumm erhielt nun folgende Antwort: Das Kriegsminiſterium er⸗ widert ergebenſt, daß im allgemeinen nur ſehr wewig kupierte Pferde auf die Märkte der Remon⸗ tierungskommiſſionen kommen, wenigſtens nur da, wo ſchwere warmblütige oder kaltblütige Pferde gezogen werden. In dieſen Zuchtgebieten iſt aber das Kupieren für den Handel ſo ſehr im Schwunge, und ſo feſt eingewurzelt, daß die wie⸗ derholten Bemühungen der Heeresverwaltung, die Züchter davon abzubringen, bis jetzt ziemlich wirkungslos geblieben ſind. Solche Pferde aber vom Ankauf auszuſchließen oder— was gleichbedeutend wäre— weſentlich geringer zu be⸗ werten, iſt nicht angängig, weil die Heeresver⸗ und Händler keine Schwierigkeiten haben, ſie an⸗ derweit abzuſetzen. Gerade bei dem diesjährigen großen Bedarf an Pferden wäre es bedenklich, in der dortſeits beantragten Weiſe gegen das Kupie⸗ ren borgehen zu wollen, ſo ſehr die Heeresverwal⸗ tung auch mit dem Wunſche der Tierſchutzvereine dieſen Mißbrauch beſeitigt zu ſehen, überein⸗ ſtimmt. Im übrigen wird noch bemerkt, daß die Heeresverwaltung bei allen Ankündigungen von Pferdeankäufen ſtets die Verkäufer auffordert, die Schwanzrübe der Pferde nicht zu verkürzen. * Pflaſterſteine aus Müll. Immer größeren Schwierigkeiten begegnet in den Groß⸗Berliner Gemeinden die Müllabfuhr, eine Frage, die be⸗ ſonders in den öſtlichen Vororten mit der fort⸗ ſchreitenden Induſtriealiſierung und der ſteten Bevölkerungszunahme von Jahr zu Jahr brennender wird. Jetzt hat ſich nun aus kapi⸗ talkräftigen Unternehmern eine Müllſchmelze⸗ und Verſteinerung G. m. b. H. gebildet, die das Bechſteinſche Grundſtück, in Oberſchönweide an der Wuble gelegen, zunächſt pachtweiſe über⸗ nommen hat, um in das dort beſtehende Fabrik⸗ gebäude eine Müllſchmelze einzubauen. Der Betrieb ſoll ſchon im Oktober aufgenommen werden. Die Geſellſchaft, die den Müll aus den obengenannten Orten verbrennen will, beabſich⸗ tigt weiter, aus dem durch das Schmelzverfah⸗ ren gewonnenen ſog. Feinmüll Pflaſter⸗ ſteine zu fabrizieren, die an Haltbarkeit alles bisher bei Pflaſterungen verwendete Material weit übertreffen ſollen. * Tod den Spatzen! Der Spatz iſt ein Feind unſerer nützlichen Vogelarten, für die Höhlen⸗ brütter ſogar noch ein ſchlimmerer Feind, als die Katze. Er vertreibt die nützlichen Höhlen⸗, aber auch die Freibruter aus ihren Neſtern, um ſelbſt Beſitz von dieſen zu nehmen. Die Verbreitung unſerer nützlichen Vögel kann nur in dem Maße zunehmen, als die Zahl der Spatzen abnimmt. Wenn man alſo neben dem Aufhängen von Niſt⸗ käſten nicht auch gleichzeitig gegen die Spatzen vorgeht, ſo hat die Vogelfürſorge wenig Werk. Dem Spatz muß daher energiſch auf den Pelz ge⸗ rückt werden. Ein ſehr erfolgreiches Bekämp⸗ fungsmittel gegen die Spatzen wird in einem Artikel des Wochenblatts für Landwirtſchaft emp⸗ fohlen, der darin beſteht, den Spatzen eine Niſt⸗ gelegenheit zu bieten, aber nicht um ſie zu pflegen, ſondern um ihre Brut bequem vernichten zu kön⸗ nen. Die künſtlichen Sperlingsneſter, blumen⸗ topfähnliche Tongefäße, werden ſo aufgehängt, daß man durch Abnehmen der Niſthöhle durch die offene Rückwand die Eier entfernen kann, ohne dabei das eigentliche Neſt zu ſtören. Die Spaßen bewohnen das Neſt ruhig weiter; die Neſter ſollen alle 3 Wochen nachgeſehen werden. Der Erfolg dieſer Maßnahmen hat ſich vielerorts als ſehr gut erwieſen. Notwendig iſt aber ein gemeinſames Vorgehen gegen die Schädlinge, nur dann iſt der Erfolg dauernd. Vereinsnachrichten. * Kreuzbündnis, Verein abſtinenter Katholiken. Das Kreuzbündnis..., Ortsgruppe Schwetzinger⸗ ſtadt hier, hat gelegentlich ſeiner hundertſten Sitzung in ſeinem Vereinslokale, Kepplerſtraße g, eine kleine Feier veranſtaltet, zu der auch die ütbrigen Gruppen erſchienen waren. Ausgezeichnet wurde die Veranſtaltung durch die Anweſenheit des Herrn Stadtpfarrers Börſig an der Hl. Geiſtkirche und Vertretern anderer Abſtinentenvereine. Die Be⸗ richte und Anſprachen der Herren Grein, Blaß und Dr. Metzger legten Zeugnis ab von dem er⸗ freulichen Wachstum des Vereins und ſeiner noch harrenden ſchwierigen Aufgaben, wobei Herr Dr. Metzger beſonders das Problem der Bewahrung der Jugend vor dem Alkohol betonte. Herrr Berufßs⸗ fürſorger Stahl zeichnete daun an Beiſpielen aus dem Leben die hohen Aufgaben der Abſtinenten in der praktiſchen Trinkerfürſorge und Rettung. Herr Stadtpfarrer Börſig fand warme Worte der An⸗ erkennung für das Wirken des Kreuzbündniſſes in ſeiner Gemeinde. Er habe ſich ſtets als einen Förderer des Kreuzbündniſſes betrachtet, ſchon deshalb, weil ſo viel Segen durch die Tätigkeit desſelben in die Fa⸗ milten fließe. Es ſei ſein inniger Wunſch, daß doch recht viele ſich dem Kreuzbündnis zur tätigen Mit⸗ arbeit anſchließen möchten. Das Hanb⸗in⸗Hand⸗Ar⸗ beiten, ſo wie es in ſeiner Gemeinde zwiſchen Seel⸗ ſorger und Vorſtand des Kreuzbündniſſes ſtets be⸗ ſtanden habe, werde auch in Zukunft reiche Früchte bringen. Einen ganz beſonderen Dank ſpendete er dem Mitbegründer und Vorſitzenden des Kreuzbünd⸗ nis⸗Schwetzingerſtadt, Herrn Juſtizaktuar Grein, der in zäher und konſequenter Weiſe das Kreuz⸗ bündnis zu ſeinem letzigen Blühen gebracht habe.— Gemeinſchaftliche Geſänge ſowie entſprechende Ge⸗ dicht⸗ und Muſikvorträge verſchönerten den Abend, der alle Teilnehmer hoch befriedigt haben dürfte. St. Vergnügungen. Noll's Fahrten, Morgen iſt dem Publikum wieder reichlich Gelegenheit gegeben, genußreiche Waſſerfahrten auszuführen. Vor⸗ und nach⸗ mittags Hafen⸗ und Waldparkfahrten, und 2 Uhr nach Speyer. Für diefenigen, die keinen Tagesausflug machen wollen, ſind dieſe Fahrten ſehr zu empfehlen. * Große Ilnmination im Friedrichspark. Die vor acht Tagen geplante Beleuchtung ſoll morgen Sonntag Abend zur Ausführung gelangen. Mehrere Partien, wie Waſſerfall beim Hügel, Brücke und Weiherufer, werden in beſonders reicher Weiſe illuminiert werden, ſodaß die Beſucher neben Kon⸗ turenbeleuchtung auch ſchöne Einzelpartien zu ſchauen bekommen. Der Eintrittspreis iſt für dieſen Abend nicht erhöht, worauf wir beſonders aufmerkſam machen wollen. Pfalz, Heſſen und Umgebung. )Heidelberg, 15. Auguſt. Ein hieſiger Kellner, der Urſache zur Eiferſucht hatte, ging vorletzte Nacht bald nach 11 Uhr nach Hauſe. Sein Verdacht bewahrheitete ſich, denn er fand in ſeiner Wohnung einen Mann, deſſen Anweſenheit er durchaus nicht zu billigen vermochte. Er bezeugte dieſem ſeine Meinung mit Recht ſehr handgreif⸗ lich und ſo lange, bis der Räuber ſeines Eheglücks, Blutſpuren hinterlaſſend, durch das Fenſter die Flucht ergriff. ):( Kleinſteinbach(Amt Durlach), 15. Auguſt. In der vergangenen Nacht entſtand in dem Anweſen des Adlerwirts Georg Zach⸗ mann Feuer. Wirtſchaft ſamt Oekonomie⸗ gebäude brannte vollſtändig nieder. Der Schaden beläuft ſich auf 20 bis 25 000 Mark. Stettfeld, 15. Aug. Zur Zeit werden auf der Stettfelder Gemarkung Bohrungen nach Silbererz vorgenommen. Dabei wurde in einer Tiefe von 75 bis 80 Meter Silhererz gefunden, das an den Tag gefördert wurde. Man ſieht in der Einwohnerſchaft der weiteren Entwicklung der Bohrungen mit In⸗ tereſſe entgegen, da ſich durch einen etwa hier⸗ her kommenden Betrieb Arbeitsgelegenheit für die zur Zeit meiſt auswärts gehenden Arbeiter bieten würde. )(Efringen, 15. Aug. Die Unterſuchungen der Reblauskommiſſion im hieſigen Rebbezirk, die eifrig fortgeſetzt werden, haben ergeben, daß das durch die Reblaus verſeuchte Gebiet noch eine größere Ausdehnung hat, als man urſprünglich annahm. Es werden immer neue Reben, die verſeucht ſind, entdeckt und es iſt noch nicht abzuſehen, wieweit die hie⸗ d Rebberge von der Reblaus heimgeſucht ind. * Pforzheim, 15. Aug. Ein Buchhalter einer hieſigen Bijouteriefabrik iſt dieſer Tage von hier verſchwunden, nachdem er über 10 000 M. veruntreut hat. Der Betreffende, der 30 Jahre alte Auguſt Mayer, der bei der Firma J. W. Rheinboldt in der Luiſenſtraße in Arbeit ſtand, iſt der Sohn ordentlicher Eltern. Wie verlautet, haben die Verwandten des Flüchtigen teilweiſe für Deckung geſorgt. Mayer iſt lediglich durch die Sucht, über ſeine Verhält⸗ niſſe zu leben, auf Abwege geraten. Sein der⸗ zeitiger Aufenthalt iſt noch nicht ermittelt. Pfalz, Heſſen und Amgebung. p. Grünſtadt, 15. Aug. Eine große Schneckenzucht⸗Anſtalt hat ein Würt⸗ temberger Händler namens Mayer auf einem Grundſtücke in der Nähe der Kirchheimer Chauſſee angelegt, um dem Geſchmacke unſerer Gourmands Rechnung zu tragen. Die Schnecken, welche namentlich in Frankreich konſumiert wer⸗ den, ſollen zu Konſervenzwecken dienen. Es wurden bereits von Kindern 4000 Stück geſam⸗ melt und abgeltefert. Für zwei Schnecken wird ein Pfennig bezahlt. Die Schnecken werden als reif betrachtet, wenn ſie ſich ganz in ihr Haus zurückgezogen und dasſelbe mit einer klebrigen Maſſe verſchloſſen haben. So werden ſie dann an die Delikateß⸗Fabriken verkauft. * Zweibrücken, 15. Aug. Ein rieſiger Wolf brach Mittwoch vormittag aus der Raub⸗ tierſchau des zurzeit hier weilenden Zirkus Carre aus und erſchien zum Schrecken des zum Beſuch der Stallungen anweſenden Publikums plötzlich mitten unter den zum Glück nicht beſonders zahl⸗ reichen Beſuchern. Bedienſtete des Zirkus ſuchten die Anweſenden zu beruhigen, aber die Situation ſchien ſo wenig angenehm, daß ſich das Zelt ziem⸗ lich raſch leerte. Durch das an den Käfingen enk⸗ lang ſtreifende Tier wurden auch die übrigen Raußtiere, insbeſondere die Löwen, ſehr unruhig, wodurch die Situation noch unheimlicher wurde. Schließlich gelang es dem Wolf, die Zeltwand zu durchkriechen und auf den freien Plaßz des Stadt⸗ parkes gegen die Allee hinzu gelangen. Eine grö⸗ ßere Anzahl Bedienſteter, mit allerlei Einfang⸗ geräten ausgerüſtet, eilten raſch herbei und nach längerer Zeit gelang es, die Beſtie zu ſtellen und wieder in ihr Gefängnis zurückzubringen. Die „Wolfsjagd“ auf dem belebten Platz hatte natſür⸗ lich ein großes Intereſſe bei den Vorübergehen⸗ den gefunden. E Lampertheim, Die Zik⸗ nahme der Schweinezucht in unſerer Ge⸗ 15. Aug. handen) rechtfertigt die Abhaltung von wöchent⸗ lichen Ferkelmärkten, die ſeither in lAtägigen Zwiſchenräumen ſtattfanden. Der Ge⸗ meinderat beſchloß deshalb in ſeiner geſtrigen Sitzung, vom 1. Januar 1914 ab die Ferkel⸗ märkte allwöchentlich ſtattfinden zu laſſen. — Nach dem im Gemeinderat geſtern vorgeleg⸗ ten Wirtſchaftsplan über die Gemeinde⸗ waldungen für das Wirtſchaftsjahr 1914 ſind zur Fällung vorgeſehen 6000 Feſtmeter Brennholz und 1600 Feſtmeter Nutzholz. Gerichtszeitung. * Straßburg, 15. Aug. Nach bekannten Rezept operierte ein aus Zabern ſtammender Kaufmann Paul Hugenell, der ſich wegen Betrugs vor der Ferienſtrafkammer des Straßburger Landgerichts zu verantworten hafte. Hugenell ſtand mit zwei Buchmachern in Luzern und Baſel in geſchäftlicher Verbindung. Er ließ ſich in einem kleinen Städtchen Biſchweiler bei Straßburg nieder und wettete von dort aus mit Unterſtützung eines jungen Poſtaſſiſtenten, den er von früher her kannte,„gelaufene Rennen“, ſo daß ihm jedesmal der Gewinn ſicher war. Der Schwindel wurde in der Weiſe verübt, daß der Poſtaſſiſtent die Wettetelegramme und Einſchreibe⸗ brleſe rückdatierte. Der Poſtaſſiſtent hat ſich wegen Beihilfe zum Betrug zu verantworten. Auch einige andere Poſtbeamte ſind in die Affäre un⸗ bewußt verwickelt worden. Gegen Hugenell wur⸗ den 3 Jahre Gefängnis und gegen den Poſt⸗ aſſiſtenten ein Jahr Gefängnis beantragt. Das Urteil wird am kommenden Montag ver⸗ kündet. 7 In die Sommerfriſche kann leider nicht jeder, aber häufig wird er doch in der Lage ſein, ſich während des Sommers einige Flaſchen Scotts Emulſion zu gönnen, die ihm ausgezeichnet bekommen werden. Scotts Emulſion läßt ſich im Sommer eben⸗ ſogut nehmen wie im Winter. Die Annahme, ſte ſei zu dieſer Zeit weniger verdaulich, iſt nicht richtig und nur fütr den gewöhnlichen Tran kerechtigt. Der große Verbrauch von Seotts Emulſion in den Tropen iſt ein ſchlagen⸗ der Beweis dafür. Gehalt, ca.: Medizenal⸗Lebertran 150,0, prima Glyzerin 50,0, unterphosphorigſaurer Kalk 4,8, unterphosbhorigſaures Natron 2,0, pülv. Tragant 3,0, feinſter arab. Gummi pulv. 2,0, Waſſer 129,0, Alkohol 11/0. Hierzu axomatiſche Emutſion mit Zimt⸗„Mandele und Gaultherialöl je 2 Tropfen. 14040 waltung die Pferde braucht, während die Züchter BEEE———TCTCTCTCevTbTbTbTPTPTTPTTTTTPTTT0TTTT——TT————————————— Kunſt, Wiſfenſchaft u. Leben. Gefälſchte Stuck⸗Bilder. Aus München ſchreibt Herr Prof. Franz v. Stuck der„Frkf. Ztg.“: Durch die letzte Frank⸗ furter Kunſt⸗Beſprechung in der„Frankfurter Zeitung“ bin ich gefälſchten Bildern auf die Spur gekommen, die unter meinem Na⸗ men in Frankfurt ausgeſtellt waren. Ihr Kriti⸗ ker ſchrieb von„zwei merkwürdigen Freilichtbil⸗ dern, die man gar nicht beachten würde, wenn nicht groß und ungeſchickt der Name Franz v. Stuck darauf ſtünde.“ Ich ließ mir daraufhin Photos der Bilder ſchicken und ſah nun, daß es ſich um Fälſchungen handelte. Meine weiteren Nachforſchungen haben ergeben, daß ein mir unbekannter Münchner Modell⸗ ſteher auf zwei beliebige Studien irgend eines Malers meinen Namen gemalt und ſie einem Herrn in München verkauft hat. Dieſer gab die gefälſchten Studien in gutem Glauden weiter zum Ausſtellen und Verkaufen. Die Sache habe ich bereits dem Gerichte übergeben. Ihrem Kritiker ſpreche ich meinen verbindlichſten Dank aus, dennl er war dereinzige, dem die Bil⸗ der verdächtig erſchienen. Franz v. Stuck. Die Ehe als Lebeuselixier. Jeues geheimnisvolle Lebenselirier, das die Adepten der Heheimwiſſenſchaften mit dem Stein der Weiſen zur Verlängerung ihrer Eriſtenz zu erlangen bofften, hat ein amerikaniſcher Gelehrter in einer durchaus nicht ungewöhnlichen, aber in dieſer Hinſſcht 0 teten Einrichtung unſeres Daſeins Ebe Wer lange leben will, der helrate, das iſt der Rat, den Prof. Walter F. Will⸗ cox auf Grund ſeiner ſtatiſtiſchen Feſtſtellungen er⸗ teilt. Er hat im Jahre 1909 die Statiſtiken des Staates Newyork und 1910 die der ganzen Vereinig⸗ ten Staaten daraufhin ſtudiert, wie ſich die Lebens⸗ dauer bei Verehelichten und bei Unverehelichten ver⸗ hält. Seine Reſultate, die in einem Bericht des Newyorker Geſundheitsamtes veröffentlicht werden, laſſen keinen Zweifel darüber, daß die Ehe das Leben verlängert. Bei den Männern offenbart ſich dieſer Segen der ehelichen Gemeinſchaft noch deutlicher als bei den Frauen. Faſt in allen Altersgruppen iſt die Zahl der Todesfälle bei den Ehemännern geringer als bei den Junggeſellen. Im Alter von 20—30 Jahren beträgt die Zahl der Todesfälle bei den Ver⸗ ehelichten 4,2, bei den Unverehelichten 6,6 in dem Jahrzehnt von 30—40 hält ſich die Todesziffer bei den Verheirateten unter 6, bei den Junggeſellen er⸗ reicht ſie faſt 13. Von 40—50 iſt der Unterſchied noch größer; die Ehemänner erſcheinen hier mit 9,5, die Junggeſellen mit 19,5. Von 50—60 tritt der Unter⸗ ſchted weniger ſtark hervor, aber die Verheirateten haben doch 11 Tote auf das Tauſend pro Jahr weni⸗ ger. Zwiſchen 60—70 beträgt die Todesziffer der Verheirateten weniger als 32, die der Jungeſellen 51. Als Gründe für dieſe Erſcheinung führt der Gelehrte zunächſt den Umſtand an, daß Leute im Vollbeſitz ihrer Geſundheit leichter heiraten als ſolche, die krank ſind, oder ſich zu ſchwach fühlen, um die Bürde und Verantwortung des Familienlebens auf ſich zu neh⸗ men. Ein anderer wichtiger Faktor liegt ſodaunn ſicherlich darin, daß Ehemänner in der Regel viel geordneter und ſolider leben und ſo die Gefahren einer unregelmäßigen Lebensführung vermeiden. Mit Rückſicht auf ihre Frau und ihre Familie hüten ſie ſich vor Schädigungen und laſſen ſich nicht auf ge⸗ fährliche Abenteuer und waghalſige Unternehmungen ein. Der franzöſiſche Gelehrte Jacques Bertillon, der die Beziehungen zwiſchen Beruf und Sterblich⸗ keit ſo eingehend unterſucht hat, findet die geringſte Sterblichkeit in Berufen, in denen der Einzelne unter einer möglichſt ſtreugen Aufſicht ſteht. Die Entwicklung des Verantwortlichkeitsgefühls, wie es bei Bankbeamten und ſonſtigen Vertrauensſtellungen der Fall iſt, wirkt auf die Lebensdauer günſtig ein. Der gleiche Einfluß läßt ſich nun in der Ehe konſta⸗ tieren. Der Ehemann, der ſich ſeiner Frau gegen⸗ über verantwortlich fühlt, iſt um ſeine Geſundheit und um ſein Leben beſorgter als der Junggeſelle. Dieſe Anſchauungen werden beſtätigt durch die Sterb⸗ lichkeit unter verheirateten Männern, die ihre Frauen durch Tod oder Scheidung verloren haben. Die Todesziffer unter Witwern und Geſchiedenen iſt beträchtlich höher als die unter Ehemännern des gleichen Alters, ja ſogar in der Regel höher als die der Junggeſellen des gleichen Alters. So ſterben z. B. in dem Jahrzehnt von 20—30 von Männern, die ihre Frauen verloren haben, doppelt ſoviel als von Beweibten, und dieſes Verhältnis herrſcht mit einigen Einſchränkungen in allen Altersgruppen. „Wenn Gatten ihre Frauen verlieren,“ ſo meint der Gelehrte,„dann verlieren ſie viel von der Ausſicht auf Langlebigkeit, die ihnen die Heirat ſicherte, und im allgemeinen verlteren ſie umſo mehr, je jünger ſie ſind.“ Bei Frauen tritt dieſes„Lebenselixier der Ehe“ zunächſt weniger hervor. In der Gruppe von 20—30 Jahren ſterben mehr verheiratete Frauen als unverheiratete, und zwar im Verhältnis von 5 zu 4. Dieſe höhere Sterblichkeit iſt ſicherlich auf Rechnung der Kinder zu ſetzen, durch die die verheirateten Frauen in dieſem Alter gefährdet ſind. Von 30—40 iſt dann die Zahl der Todesfälle bei den verhei⸗ rateten Frauen ſchon viel geringer als bei den alten Jungfern, und dieſe Ueberlegenheit wird mit der Höhe des Alters immer deutlicher. Die Lebeusdauer der Frauen, die durch Tod oder Scheidung ihren Mann verlieren, wird nicht ſo ungünſtig beeinflußt, wie bei den Männern. Die Stexblichkeit der Witwen und geſchiedenen Frauen iſt zwar höher als die der Ehegattinnen, aber der Unterſchied tritt nicht ſo ſtark hervor. Von den Selbſtmördern ſind vier Fünftel unverheiratet. Im allgemeinen erweiſt die Statiſtik unzweifelhaft, daß die Freuden und Leiden der Ehe als ein rechtes Lebenselirier wirken. Ibſens Ahiturientenzeugnis. „Du weißt, daß ich kein großer Grieche bin,“ ſchreibt Henrik Ibſen im Jahre 1878 von Dres⸗ den aus an ſeinen Freund Ludwig Daal, den er darum bitten muß, ihm bei der Feſtſtellung der richtigen Schreibweiſe griechiſcher Namen für „Kaiſer und Galiläer“ behilflich zu ſein. Das Griechiſche war auch ſchuld, daß Ibſen als junger Student niemals an der Univerſität regelrecht immatrikuliert werden ſollte, und daß ſein Abiturientenexamen, über das La Chesnais in der neueſten Nummer der Revue du Mois einige ſehr intereſſante Mitteilungen macht, niemals vollgültig geworden iſt. Während ſeiner Apo⸗ thekerzeit in Grimſtadt hatte Ibſen bereits in ſeinen Mußeſtunden begonnen, ſich zu dem Exa⸗ men vorzubereiten, das ihm den Weg zum Uni⸗ verſitätsſtudium frei machen ſollte. Im März 1850 reiſte er dann nach Chriſtiania und trat hier in eine Art„Preſſe“ ein, eine Anſtalt zur Vorbe⸗ reitung des Examens, die als die Heltbergſche Schule bekannt war und in der auch Björnſon, Jonas Lie und viele andere nordiſche Geiſtes⸗ helden den Weg zum Abiturientenexamen geſucht haben. Der junge Ibſen weilte nur vier Monate in dieſer Vorbereitungsanſtalt, am 5. Oktober 1850 „ſtieg“ er, gemeinſam mit 101 Leidensgefährten in das Fegefeuer des Examens. Als erſte Prü⸗ fung mußte er einen norwegiſchen Aufſatz ſchrei⸗ ben; das Thema lautete:„Warum bringen wir dem Alter Achtung entgegen und inwiefern wirt dadurch das Verhältnis der jungen Leute zu den Greiſen beſtimmt?“ Die beiden ſolgenden Tage ſtellen ihm die Aufgabe, ohne Wörterbuch eine Ueberſetzung aus dem Seneca und einem latgi⸗ niſchen Aufſatz über Ennius zu verfaſſen. Dann, meinde(es ſind über 1000 Mutterſchweine vor⸗ 4. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten (Abendblatt). Samstag, den 16. Auguſt 1913. Ein herrlicher Spätſommernachmittag! Blau der Himmel, von leichtem Gewölke teilweiſe bedeckt. Warm und freundlich die Sonne. Ein „Wetter, viel zu heiter u. ſtrahlend für die traurige Abſchiedsſtunde, aber andererſeits wieder den Empfindungen eutſprechend, die den verbliche⸗ nen Oberbürgermeiſter beſeelten, wenn er ſich in den wenigen Mußeſtunden, die er ſich gönnte, in der Natur erging, die er ſo ſehr liebte. Die Teilnahme der Bevölkerung an der Trauerfeier entſprach der Bedeutung des Heim⸗ gegangenen. Schon um 2 Uhr ſetzte die Maſ⸗ ſenwanderung zum Friedhof ein. Aber nur verhältnismäßig Wenige gelangten in die Nähe des Krematoriums, das im weiten Umkreis durch einen Polizeitordon abgeſperrt war. Viele Hunderte bildeten in der Zufahrtsſtraße Spa⸗ lier, die am alten Friedhof entlang zum Ein⸗ gang gegenüber der führt. Wenn man von der Freitreppe des Krematoriums aus Umſchau hielt, konnte an feſtſtellen, daß die Menſchenmaſſen bis zur Leichenhalle Kopf an Kopf ſtanden. Hochbauamt und Stadtgärtnerei hatten für eine Trauerdekoration geſorgt, die in ihrer vornehmen Schlichtheit einen überaus würdigen Rahmen bildete. Der Sarg, ſchwarz mit Silberbeſchlag und Golddeckel, war auf dem Hberſten Podeſt der Freitreppe des Kremato⸗ viums zwiſchen zwei lodernden bronzenen Feuer⸗ Ppfannen aufgebahrt. Auf dem Sarge ſelbſt, den blüthende Topfpflanzen umſtanden, lagen zwei mächtige Kränze, der eine, ein Roſenarrange⸗ ment, von den drei hieſigen Bürgermeiſtern, der andere, ein mächtiges Lorbeergewinde mit Schleifen in den Stadtfarben, von dem Stadt⸗ rat ſtammend. Ein wahrer Strom von Trauer⸗ ſpenden ergoß ſich vom Sarg aus die Frei⸗ treppe hinunter bis weit in den Vorplatz hinein. Es war unmöglich, ihre Zahl feſtzuſtellen. Es werden aber weit über 100 geweſen ſein. Es iſt auch unmöglich, die Korporctionen und Per⸗ ſönlichkeiten namhaft zu machen, die dieſe letzten Liebeszeichen, eines immer koſtbarer und um⸗ fangreicher, als das andere, ſpendeten. Viele Trauerarrangements waren wirkliche Kunſt⸗ werke. In der Hauptſache waren es Lorbeer⸗ gewinde. Man konnte aber auch mehrere Erfka⸗ kränze liegen ſehen. Ein ſolcher Kranz war auch vom Viktor Lenel⸗Stift dt. Jedenfalls haben die Pfleglinge das ekraut ſelbſt für den Verblichenen, der dem Hei: ein ſo väter⸗ liches Jutereſſe entgegenbrachte, geſammelt. Die Trauerdekoration war, wie bemerkt, über⸗ Alls geſchmackvoll. Das Giebelfeld des Krema⸗ toriunts war mit Tannengrün gusgekleidet, von dem ſich ein goldener Ring mit den Initialen und 0(Alpha und Omega Aufaug und Ende) hhob. Die Portalwand war mit ſchwarzem r ausgeſchlagen, der mit goldenen Eichen⸗ girlanden geſchmückt war, die von einem großen Kranz über dem Eingang aus nach beiden Sei⸗ ten herabgingen. Hohe Flaggenmaſten, die zu Na beiden Seiten der Freitreppe einen Halbkreis bildeten, trugen langherabhängende Tannen⸗ gixlanden und weiße Ruskuskränze mit langen Florſchleifen, die durch breite'olette Bänder berbunden wurden. Reicher Schiauck von Lor⸗ beerbäumen und ſonſtigen lebenden Pflanz en umgab die Freitreppe und war auf dieſer elbſt in geſchmackvoller Anordnung gruppiert. Die Säuſen des Krematoriums ſchmückten ebeufalls lauge Tannengewigde. Zwei hochragende ſchwarzausgeſchlagene Pylone ſtanden am Fuße der Treppe. Auch das Junere des ſchwarzaus⸗ geſchlagenen Beſtattungsraumes war reich mit Pflanzen und Blumen dekoriert. Die Hinterbliebenen, die kurz vor 4 Uhr er⸗ 175 nen, nahmen neben dem Sarge zur Rechten Platz. Herr Bürgermeiſter Dr. Finter ge⸗ leitete die Witwe. Zur Linken des Sarges hatte der Halbchor der Mannheimer Liedertafel Auf⸗ ſtellung genommen. Und zu beiden Seiten der Trauerſpenden, die ſich vor dem Sarge auf per⸗ ſiſchen Teppichen häuften, bildeten die Fahnen der zur Trauerfeier erſchienenen Vereine Spa⸗ ter. Es nahmen an der Feier teil: I. Städtiſcher Unterbeamtenverein, 2. ſangverein„Flora“, 3. eeeee 4. Bad. Odenwaldverein, 5. Sängerluſt, Liederhalle, 7. Feuerio, 8. Mannheimer 9. 8— 10. Gartenbauverein Flora, 11. ͥ]*˙——————0é Ne Beſtattung des Oberbürgermeiſters P. Verein für Volksbildung, 12. Freiwillige Stadt⸗ wehr, der Rheiniſchen Gummifabrik, 13. beamtenverein, 14. Mannheimer Sängerk⸗ 5 15. Sanitätskolonne Mannheim, 16. Sanitäts⸗ kolonne Käfertal, 17. Sanitätskolonne Waldhof, 18. Ortsgruppe Mannheim des Deutſchnationa⸗ len Handlungsgehilfen⸗Verbandes, 19. Freiwil⸗ lige Feuerwehr der chem. Fabrik Wohlgelegen, 20. Stenographen⸗Verein Gabelsberger, 21. Ausſchuß der Allgem. Studentenſchaft der Han⸗ delshochſchule, 22. Turnerſchaft Reuo Nicaria, 23. A. W. V. Hanſea, 24. Z. närzte⸗Verein, 25. Kriegerverein hier, 26. Verein Kaiſerlicher Marine Mannheim, 27. Große Karnevalgeſell⸗ ſchaft Neckarſtadt, 28. Philharmoniſcher Verein, 29. Bahnhoffeuerwehr, Perſonenbahnhof, 30. Turnverein Mannheim, 31. Verein für Flug⸗ weſen, 32. Geſangverein Württembergia, 33. Sängerbund E. V. Mannheim, 34. Verein der unteren Poſtbeamten, 35. 36. Beamte der O. E.., 37. Odenwaldklub, 38. Arbeiterfortbildungsverein, 99. Singverein, 40. Gewerbeverein und Handwerkerverband, 41. Werkmeiſterzentrale. Auf dem Platze vor der ſich die Spitzen der Freitreppe gruppierten Behörden, die Deputationen der Vereine und Korporationen und hervorra⸗ gende hieſige Bürger. Die Regierung und das Großh. Haus wurden durch Herrn Miniſterial⸗ direktor Geh. Rat Weingärtner vertreten. Die Oberbürgermeiſter der badiſchen Städte⸗ ordnungsſtädte bezw. ihre Vertreter waren mit dem ehrwürdigen Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens an der Spitze, vollzählig erſchienen. Auch die mittleren Städte Badens hatten unter Führung des Vorſitzenden des Städteverbandes, Bürger⸗ meiſter Weiß ⸗Eberbach, zahlreiche Vertreter entſandt. Von den Spitzen der hieſigen Behörden bemerkten wir die Herren Geh. Regierungsrat Dr. Clemm, Oberreg.⸗Kat Landenber⸗ ger, Oberbauinſpektor Siebert, Oberſt Ott⸗ ner und 9 0 Delker vom hieſigen Bezirks⸗ kommando, Landgerichtsdirektor Hummel, Po⸗ lizeihauptmann Eberlin, Hande lskammerprä⸗ ſident Engelhard. Ferner waren anweſend Oberbaurat FupferſchmidKarlsruhe, Ober⸗ bürgermeiſter Hofrat Krafft⸗Ludwigshafen. Staatsanwalt Mickel, Geh. Kommerzienrat Dr. Bropſien, Generalkonſul Simon und Direktor Zabel. Der Stadtrat erſchien mit dem Stadtverordnetenvorſtand gegen 4 Uhr in corpore. Ebenſo war das Stadtverordnetenkolle⸗ gium ſtark vertreten, Eine Deputation des Korps „Hanſeg“ der hieſigen Handelshochſchule und die Freiwillige Feuerwehr brachten Farbe in das ein⸗ fache Schwarz. Aus der Maſſe der Trauerſpenden können nur diejenigen genannt werden, die durch die Wid⸗ mungsſchleifen auf den Spender hinwieſen. Es ließen u. a. Trauerſpenden niederlegen: Schloſſer⸗ innung, Gewerbeverein und Handwerkerverband, die Beamten des Bezirksamts, die meiſten grö⸗ ßeren Städte Badens, Aufſichtsrat und Verwal⸗ tungsrat von Brown, Boveri u. Cie,, das badiſche Staatsminiſterium, Spar⸗ und Bauverein, Renn⸗ verein, das Perſonal des Hoftheaters, Badiſche Bank, Schulſchiffverein, Freiwillige Feuerwehr, Bank für Handel und Induſtrie, Handelskammer, Nationalliberale Partei. Fortſchrittliche Volks⸗ partei, Sozialdemokratiſche Partei, Oeffentliche Bibliothek, Viktor Lenel⸗Stift, Landwirtſchaftli⸗ cher Bezirksverein, Handelshochſchule, Kunſtverein, Bäckerinnung, Chemiſche Fabrik Lindenhof C. Weyl u. Co., Lehrerkollegium, Freie Lehrerkonfe⸗ renz. Verkehrsverein, Kaufmänniſcher Verein, Kaufmänniſcher Verein weiblicher Angeſtellter, ſämtliche Mittelſchulen, Philharmoniſcher Verein, Frauenberein, Rheiniſche Hypothekenbank, Süd⸗ deutſche Diskontogeſellſchaft, Freie Schloſſer⸗ innung, Kreisverwaltung, Ev. Kirchengemeinde⸗ rat, die ſtädtiſchen Beamten, die mit den Amis⸗ vorſtänden ſehr zahlreich vertreten waren, Stadt⸗ verordnetenkollegium, Heinrich Lanz, Verlag des Mannheimer Generalanzeigers, Sängerbund. Das iſt nur ein Teil, alle aufzuzählen iſt unmöglich. Die Tranerfeier. Die Trauerfeier begann punkt 4 Uhr mit einem Hornquartettvortrag, in deſſen weh⸗ ccccccc in mütige Klänge ſich das gedämpft aus der Stadt herüberklingende Geläute der Kirchenglocken miſchte. Der Halbchor der Liedertafel“ ſang alsdann mit prächtiger Tongebung, wun⸗ dervoll abgetönt, unter der Leitung des neuen Dirigenten, Herrn Hanſen,„Heilig“ von Schubert. bei der Trauerfeier amtierende Geiſtliche, Herr Stadtpfarrer Maler, Der hierauf den erſten und zweiten Vers von Pfſalm 90: Herrgott du biſt unſere Zuflucht für und für, ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geſchaffen wurde, biſt du Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. verlas Hierauf führte er Folgendes aus: Das unerbittliche Schickſal hat einem vielbe⸗ deutſamen Leben ein vorzeit'ges Ende geſetzt. In der Vollkraft der Jahre und der Arbeit iſt Oberbürgermeiſter Paul Martin fern von der Heimat unerwartet ſchnell dem Ted in die Arme geſunken. Mit froher Hoffnung war er vor wenigen Wochen ausgezogen, ſein Herz zu kräf⸗ tigen zu neuem Schaffen und Wirken, begleitet von den aufrichtigen und zuverſichtlichen Wün⸗ ſchen derer, die von ſeiner angegriffenen Ge⸗ ſundheit wußten. Um ſo erſchütternder war die Trauerkunde, die ſich am letzten Mittwoch mit Schnelligkeit in unſerer Stadt erbreeb Unſer Oberbürgermeiſter Martin iſt geſtorben. Wer ihn näher kannte, den friſchen, elaſtiſchen, arbeitsfrohen Mann, deſſen Leben erſt 53 Jahre zählte, konnte es kaum faſſen, daß er für immer geſchieden ſein ſolle. Aber in Gottes Ratſchluß war es ſo beſtimmt, und wenn wir nicht glau⸗ ben wollen, daß ein Herz für immer nun ſtill ſteht, das allezeit in treuer Sorge für das Wohl unſerer Stadt und ihrer Bürgerſchaft geſchlagen hat, ſo gibt uns dieſe letzte ſchlichte Feier davon Gewißheit. Schlicht und einfach ſoll dieſe Feier ſein. Es ſoll im Sinne des Entſchlafenen fern gehalten werden, alles, was auf ſein Leben hindeutet. So wollen wir auch dieſe Abſchiedsſtunde nicht dazu benutzen, um mit vielen und lieben Wor⸗ ten zu ſagen, was alles wir dem teuren Ver⸗ blichenen verdanken. Aber das dürfen wir ihm nachrufen, dem jetzt Verſtorbenen, deſſen Fa⸗ milie an ſeinem Sarge ſteht, daß wir, die wir hier in aufrichtiger und gleicher Trauer ver⸗ ſammelt ſind, gemeinſam mit den nächſten An⸗ gehörigen das Gefühl haben, daß, wie ſie den treubeſorgten Vater des Hauſes, auch die Stadt⸗ gemeinde Mannheim ein treues Gemeindeober⸗ haupt verloren hat, deſſen Herz wie alle Eigen⸗ ſchaften, die Gott ihm gegeben hatte, auch ſeiner zweiten Heimatſtadt gehört het, zu der Mann⸗ heim ihm geworden war. Ja, er war ein Leiter unſeres bürgerlichen Gemeindeweſens, der, wie er mit herzlichem Intereſſe des eigenen Hauſes Freuden und Schmerzen, Ernſt und Fröhlichkeit, Arbeit und Spiel teilte, auch für alles, was ſeiner Mitbürger Wohl bedeutete, eine leben⸗ dige Teilnahme hatte, für alles, was hinaus⸗ heben kann über des Werktags Proſa, Mühen und Kämpfe, dem es ein Bedürfnis war, andere fröhlich zu ſehen, der auch ein williges Ohr hatte und ein warmes Herz für alles, was einen Menſchen bedrückte— ſo er ſelpſt nie darüber ein Wort verloren hätte—, denn er war ein Feind überflüſſiger Reden und Uebertreibun⸗ gen. So behauptete er ſich, ob er auch erſt 5 Jahre auf ſeinem jetzigen Poſten ſtand, ge⸗ tragen von dem beruhigenden Gefühl, das über den Kampf der Meinungen, über den Streit der Parteien, über den Wettbewerb der Arbeit, an der oberſten Stelle unſerer ſtädtiſchen Verwal⸗ tung. Herzliches Wohlwollen, ſchlichter Gerech⸗ tigkeitsſinn, Wachen und Walten, immer be⸗ müht, zu verſöhnen, was allzu ſcharf aneinan⸗ der geraten war, zuſammen zu halten, was aus⸗ einander wollte, auszugleichen, was widerein⸗ ander ſtand. Gerade dieſes ſorgſame Achten auf das, was eint und zuſammenſchließt, bildete eine der größten und bedeutendſten Eigenſchaften an dem Wirken dieſes Mannes, in deſſen äußerer Erſcheinung, hohem Wuchs und aufrechtem Gang uns auf den erſten Blick das Bild echter Wunbaftigkeit ee Darum trauert aber auch an ſeinem Sarge nicht bloß eine ſchwergeprüfte Familie, ſondern auch unſere geſamte Bürgerſchaft, ja, die Trauer um ſeinen Tod geht über Mannheims weite Grenzen hinaus. Viele Abgeſandte, die heute an ſeinem Sarge den Lorbeer niederlegen, könnten dafür Zeugnis geben. Die allgemeine Teilnahme gilt dem Dahingeſchiedenen insbeſondere auch als dem Oberhaupt einer modernen, mitten im Sta⸗ dium gewaltigſter Expanſion ſtehenden nach allen Seiten hin leuchtenden Handels⸗ und Induſtrie⸗ ſtadt, deren Aufgaben der Heimgegangene richtig erkannt hat, um ihre Löſung kraftvoll in die Wege zu leiten oder durchzuführen. Was ihm dabei half, war aber nicht nur eine Gottesgabe und die zähe Ausdauer ſeines allemaniſchen Weſens, ſondern vor allem auch ſein klarer Idealismus, ſein idea⸗ ler Sinn, der auch gern immer wieder Einkehr hielt in der Welt unſerer größten deutſchen Dich⸗ ter und Denker, aber nicht etwa nur, um da die rauhe Wirklichkeit zu vergeſſen, ſondern um die dort geſchilderten Ideale in der realen Welt in wertvolle Güter umzuſetzen, ſeinen Mitbürgern zum Segen und ſich ſelbſt zur Befriedigung. So hat unſer Oberbürgermeiſter Martin, getragen von ſtarkem Pflichtbewußtſein bis zuletzt unter uns gewirkt nach ſeinem bewährten Grundſatz: Was unerreichbar iſt, das rührt mich nicht, Doch was erreichbar iſt, ſei mir goldene Pflicht. Er war eine durch und durch kraftvolle Perſön⸗ lichkeit, in der das Wort des Dichterfürſten zur Wahrheit wurde: Volk und Knecht und Ueberwinder Sie geſtehn zu jeder Zeit: Höchſtes Glück der Erdenkinder Sei nur die Perſönlichkeit. So könnten wir uns dieſes treuen Menſchen⸗ lebens dankbar freuen, wenn es nicht ſo früh von uns geſchieden wäre, und das Hinſcheiden für uns nicht ein ſo ſchwerer Verluſt bedeutete. Aber ſo drängt ſich uns doch immer wieder die Klage auf, daß nicht ein gütiges Geſchick noch länger den teueren Toten auf ſeinem wichtigen Platze gelaſſen hat. Doch verhehlen wir uns nicht: Wo der ewige ſtarke Gott ſo erſchütternd zu reden anhebt, muß Menſchenmund ſchweigen. Seine Gedanken ſind nicht unfere Gedanken und unſere Wege ſind nicht ſeine Wege. Genug, daß wir als Chriſten wiſſen, daß es Gedanken des Friedens ſind, die er in allem über uns hat und nicht Gedanken des Leides. Gott ſtärkt in dieſem Glauben auch die Hiuterbliebe⸗ nen. Ihnen vor allen gehört in dieſen ſchwecen Tagen unſere herzliche Teilnahme. Was der Ent⸗ ſchlafene ihnen geweſen iſt, das wiſſen ſie ſeloſt am beſten. Nur das darf wohl geſagt werden: Zu dem Schönften, was er erlebte, gehörten die Stunden, die er nach anſtrengender Arbeit im ſtillen Kreiſe der Familie verbringen durfte. Gatte und Gattin ſind ſich geweſen in den 20 Jahren ihres Eheglückes, was ſie ſich haben ſein können. Groß iſt daher der Schmerz, der überraſchend ſchnell im Trauerhauſe eingekehrt iſt, aber noch größer iſt der Troſt, der uns Menſchen in den Schweren des Lebens von oben geſchenkt iſt. Mö⸗ gen die Hinterbliebenen, die gemeinſam mit uns dahier ſind, in ihrem Herzen erfahren, wie der, der über uns waltet, auch in dem tiefſten Weh uns eine Quelle reichen Troſtes zu erſchließen vermag Gott tröſte vor allem die hinterbliebene Gattin, daß ſie ſtark bleibe in ſeiner Kraft, Gott ſegne den hinterlaſſenen Sohn, der gar früh ſchon der führenden Vaterhand entbehren muß, auf daß er, geleitet von den Idealen ſeines Vaters ſein Le⸗ bensziel verfolge, Gott ſchütze ſchließlich auch uns alle, daß wir an dieſem Sarge als rechte Bürger ſeines Gemeindeweſens neue Treue geloben in Arbeit und Beruf, dankbare Achtung vor jedem Stand und vor jeder Kraft, die willig fich uns Menſchen fügt. Das ſei die Frucht unſeres Leides, in welchem wir uns mit den Hinterbliebenen eins wiſſen, in dem zuverſichtlichen Glauben, daß das Gedächtnis des Entſchlafenen, unter uns ſein Name fortwirken wird. Amen. Die formſchönen, die Verdienſte des Verbliche nen in ſchlichter Weiſe würdigenden Ausführun⸗ gen machten einen tiefen Eindruck. Kein Auge blieb trocken. Als der Geiſtliche Gebet und Vaterunſer geſprochen hatte, ſpielte das in der Halle aufgeſtellte Hornquartett„Wie ſie ſo ſauft ruhn“, worauf die„Liedertafel“ den herrlichen TChor„Ueber den Sternen“ vortrug. Dann wurde der Sarg in den Beſtattungsraum ge⸗ 0 AAbGßpppcpfppcpccceee am I9. und 20. September folgten die mündlichen Prnfungen. Die Zenſuren, die am Schluſſe des Examens erteilt worden, waren 1(höchſt lobens⸗ wert), 2(lobenswerth, 3(noch lobenswert), 4(noch genügend), 5[(mangelhaft) und 6 lungenügend)]. Hatten die Prüflinge in einzelnen Fächern die ſchlechten Noten 5 oder 6 aufzuweiſen, ſo galt das Eramen als nicht beſtanden. Dagegen aber war eine Einxrichtung getroffen, die den Prüflingen dem propiſoriſch den Beſuch der Univerſität geſtattete. Wer die Durchſchnittsnote 4 erreichte nd in einzelnen Fächern ſchlechtere Noten hatte, onnte die, Univerſität beziehen mit der Verpflich⸗ ung, das Examen in den Fächern, in denen er genügend geweſen war. nachzuholen. Erſt dies geſchehen war, wurde der Student Ugüftig immatrikuliert. Ibſens Abiturienten⸗ nis wies nun folgende Zenſuren auf: Nor⸗ veg iſcher Aufſatz 3, lateiniſche Ueberſetzung 3, tei che Aufſatz 4, lateiniſch(mündlich! 5, echiſch 6, deutſch 2, franzöſiſch 3, Religion 3, ichte 3. Geographie 3, Arithmetik 6 und Geometrie.“ Demit erreichte Ibſen eine Durch⸗ ſchnittsnote von 3 66, die alſo noch genügte, um das Recht zum Eintritt in die Univerſität zu de n. Lateiniſchen, im Griechiſchen und in der Arith⸗ metik ungenügend war, wurde er nicht regelrecht immatrikuliert und war ſozuſagen nur proviſoriſch als Hörer zugelaſſen. Von den 101 Kandidaten, die gemeinſam mit Ibſen die Abiturientenprü⸗ fung ablegten, hatten 98 das Examen beſtanden mit Ablegung der mündlichen Prüfung; nur 11 waren vom Mündlichen überhaupt befreit wor⸗ den, einer ſtarb und zwei fielen durch. Ibſen hat bekanntlich ſeine Univerſitätsſtudien nicht weit geführt und ſich auch nie der Mühe unter⸗ zogen, durch ein nachträgliches Examen im Grie⸗ chiſchen, Lateiniſchen und in der Arithmetik das vollgültige Recht als akademiſcher Bürger zu er⸗ obern. Ein Deckengemälde von Gauguin. In dem kleinen Fiſcherdorf und Seebade Pouldu an der bretoniſchen Küſte iſt, wie in der Kunſtwelt mitgeteilt wird, ein großes Deckenge⸗ mälde des bekannten Malers Paul Gauguin zum Vorſchein gekommen. Bevor der Meiſter ſich in die Südſee zurückzog, um in der Ferne den Rum zu finden, der ihm vorher nicht ge⸗ lächelt, hauſte er noch ganz unbeachtet in dem Dorfe und hatte ſein Atelier mit einem 44 m Aber da er beim laſſen, wurde 755 Bild, das Schwäne in 15 ſchen Früchtekränzen darſtellt, erſt jetzt wieder entdeckt, konnte, da es auf Leinwand gemalt iſt, leicht von der Decke abgelöſt werden und wurde von einem Pariſer Händler erſtanden, der die eigenartige Arbeit nun zum Verkauf ausbieten wird. Eine Geſellſchaft für Unterſee⸗Kinematographie. Aus Newyork wird uns berichtet: Am Dienstag iſt in Norfolk in Virginien die erſte Geſellſchaft für Unterſee⸗Kinematographie be⸗ gründet worden, nachdem die jüngſten Verſuche auf dieſem bisher von der kinematographiſchen Induſtrie noch nicht eroberten Gebiete ſo befrie⸗ digend ausgefallen ſind, daß einer Ausnutzung praktiſche Bedenken nicht mehr entgegenſtehen. Als erſte Aufnahme beabſichtigt man einen Film herzuſtellen, der Jules Vernes„20000 Meilen unter dem Meere“ darſtellen ſoll. Kleine Mitteilungen. Eine intereſſante Erfindung iſt dem bekannten Phyſiker Karl Warmbach in Loſchwitz bei Dresden geglückt. Es iſt ihm ge⸗ lungen, die Schwingungskurven von ge⸗ ſungenen und geſprochenen Tönen mit ganz einfachen Mitteln ohne Selen und großen Da der Beſitzer ee ie Decke ſpäter batle ween ohne komplizierte Galvanometer nur mit Hilfe von Kath an vbetwgrapbieger⸗ Der Rat der Stadt Leipsig hat auf Antrag der Muſeumsdirektion beſchloſſen, die auf der diesjährigen Münchener Internationalen Kunſtausſtellung ausgeſtellte und dort allgemei⸗ nes Aufſehen erregende Kreuzigung Ehriſti von Franz Stuck für das Muſeum der bildenden Künſte anzukaufen. * Operettenvorſtellungen des Dresdener Reſidenz⸗ theaters im Roſengarten. Bei der morgigen Erſtaufführung der Operette „Leutnautsliebchen“ ſpielt die Rolle Barons Firmin Herr Franz Felix, der erſte Charakterkomiker des Dresdner Reſtdenztheaters als Gaſt. Er hatte in dieſer Partie, die er in Dresden über 50 mal ſpielte, große Erfolge. Zur Zeit feiert Herr Felir in Baden⸗Baden am Kurtheater als Dar⸗ ſteller Triumphe ſeiner nie verſagenden und 92—8 freuenden Komik. Ein weiterer Gaſt des Abends, Herr Ferr Werner wird ſich als Leutnant Cyrill dem Pub⸗ likum vorſtellen. Er iſt der beliebte Tenor des Kölner Metropolitantheaters, ſowie des Friedrich Wilhelmſtädtiſchen Schauſpielhauſes Berlin geweſen und hat dort in allen ausſchlaggebenden Tenorpartien die größten Erſolge gehabt. Weiter wirken als Gäſte mit: Frl. Bettn Bir keus aus Düſſeldorf(Deuiſe 195 Irl. Wini Grabitz aus Dresden in der Haupt⸗ rolle der Titelheldin Min ‚ — — * 5 5—4 des ur Samstag, den 16. Auguſt 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 5. Seite. 1 Aangen⸗ Die Hinterbliebenen folgten. Ihnen ſchloſſen ſich die übrigen offiziellen Leidtragen⸗ den an. Unter Harmoniumſpiel ſank der Sarg langſam hinab zur läuternden Flamme. Der Hoftheaterſingchor beſchloß die Trauerfeier mit dem Chor„Ueber allen Wipfeln iſt Ruh“. Es war kurz nach halb 5 Uhr, als die ungemein erhebende Trauerfeier ihr Ende erreicht hatte. Aber noch lange drängte ſich das Publikum zum Krematortum, um die Kranzſpenden u. die Trauer⸗ deloration in Augenſchein zu nehmen. A* Beileidsbezeugungen. Der General⸗Direktor der Großh. Badiſchen Staatseiſenbahnen. Karlsruhe, 15. Aug. An den Stadtrat der Hauptſtadt Mannheim. Mit tieſem Bedauern habe ich die Nachricht von dem plötzlichen Verſcheiden des hochver⸗ ehrten Herrn Oberbürgermeiſters Martin er⸗ halten. Bei den vielfachen Beziehungen der Eiſenbahnverwaltung zur Stadtgemeinde Mannheim, die auch wiederholt zu perſönlichen Ausſprachen mit dem Verewigten Anlaß gaben, habe ich ihn als vorzüglichen Kenner der Verhältniſſe und als Charakter hoch ſchätzen gelernt. Ich bitte, mein tiefgefühltes Beileid zu dem ſchweren Verluſt, den die Stadtgemeinde erlitten hat, entgegennehmen zu wollen, zugleich mit der Verſicherung, daß ich, gleichwie die Generaldirektion der Staats⸗ eiſenbahnen, dem Verſtorbenen ein ehrendes Andenken bewahren werden. Mit vorzüglicher Hochachtung Roth, Staatsrat. 2. Bab. Grenadier⸗Regiment Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110. Truppen⸗Uebungsplatz Heuberg, 15. Auguſt. An den hochgeehrten Magiſtrat der Haupt⸗ ſtadt Mannheim. Dem hochgeehrten Magiſtrat geſtatte ich mir im Namen des mir unterſtellten Offizierkorps unſere aufrichtige Teilnahme anläßlich des ſo plötzlichen, unerwarteten Hinſcheidens des Oberbürgermeiſters Martin zum Ausdruck zu bringen. „Mit der Stadt Mannheim betrauern wir tief den Heimgang dieſes edlen Menſchen, dieſes in ſeinem Wirken für das Wohl der Stadt ſo erfolgreichen Beamten. Ein beſon⸗ derer Kummer iſt es uns, daß wir uns unter den obwaltenden Verhältniſſen nicht zahlreicher an den letzten Ehren beteiligen können und “uns darauf beſchränken müſſen, Zeichen unſeres Gedenkens einen Kranz an dem Grabe des ſo früh Verblichenen nieder⸗ zulegen. Ich darf ergebenſt bitten, dieſen Ausdruck unſerer Anteilnahme auch den übrigen ſtädti⸗ ſchen Körperſchaften freundlichſt zur Kenntnis zu bringen. Mit dem Hochachtung Freiherr v. Diepenbroick⸗Grüter, Oberſt und Regiments⸗Kommandeur. American Conſular Service. Mannheim, 15. Auguſt. Sr. Hochwohlgeboren Herrn Bürgermeiſter Ritter, Mannheim. Anläßlich der mir von Ihnen überſandten Mitteilung von dem Ableben des Herrn Ober⸗ bürgermeiſters Paul Martin geſtatte ich mir, dem verehrlichen Stadtrate meine herzlichſte Anteilnahme auszuſprechen. Ich bedauere das frühzeitige Hinſcheiden des Herrn Oberbür⸗ germeiſters um ſo mehr, als ich in ihm, trotz meiner kurzen Amtstätigeit in Mannheim, einen ausgezeichneten Beamten und ſtets eifrigen Förderer der Entwicklung und des Wohlergehens der Stadt Mannheim kennen gelernt habe. Noch letzthin bei dem Beſuche der amerikaniſchen Ingenieure hatte ich Ge⸗ legenheit, den Eifer zu bewundern, mit wel⸗ chem Herr Oberbürgermeiſter Martin auch ſeinen vepräſentativen Pflichten gerecht wurde und wird mir die eindrucksvolle Anſprache desſelben bei dieſer Gelegenheit noch lange in Erinnerung bleiben. Ees wird mir eine Ehre ſein, Ihrer Auf⸗ forderung zur Beteiligung an der Leichenfeier Folge zu leiſten. Mit vorzüglicher Hochachtung Dr. William C. Teichmann, Konſul der Vereinigten Staaten bvon Amerika zu Mannheim. Worms, 15. Auguſt. An das Bürgermeiſteramt der Hauptſtadt Mannheim. Namens der Stadt Worms geſtatte ich mir, der Stadt Mannheim zu dem ſchmerzlichen Verluſte, den ſie durch das unerwartete Ab⸗ leben ihres Oberbürgermeiſters, Herrn Paul Martin, erlitten hat, die Verſicherung herz⸗ licher Anteilnahme auszuſprechen. Wir beklagen mit Ihnen den Verluſt dieſes Ausdruck meiner vorzüglichſten ausgezeichneten Mannes, der ſich um die Stadt Mannheim ſo große und unvergeßliche Verdienſte erworben hat. 5 Ich beehre mich, ergebenſt mitzuteilen, daß ich namens der Stadt Worms als Zeichen unſerer Verehrung und Trauer an der Bahre des Entſchlafenen einen Kranz habe nieder⸗ legen laſſen. Köhler, Oberbürgermeiſter. Darmſtadt, 15. Auguſt. AUAn den Stadtrat der Stadt Mannheim. BVon der Nachricht von dem Ableben des Herrn Oberbürgermeiſters Martin habe cch mit aufrichtiger Trauer Kenntnis genommen. In Würdigung der großen Verdienſte des Verſtorbenen um die Stadt Mannheim wird die Stadtverwaltung der Trauerkundgebung Aſch anſchließen und bei der Feier am 16. d. M. Lurch den Unterzeichneten vertreten ſein. Dr. Gläffing, Oberbürgermeiſter. als äußeres ſige Kriminalpolizei Stuttgart, 15. Auguſt. An den Stadtrat Mannheim. Das unerwartete raſche Hinſcheiden Ihres Oberbürgermeiſters, des Herrn Paul Martin, hat bei der hieſigen Stadtverwaltung aufrich⸗ tige Teilnahme erweckt. In dem Verſtorbe⸗ nen verliert die Stadt Mannheim einen raſt⸗ loſen, um ihr Wohl hochverdienten Führer und die deutſchen Stadtvorſtände einen hoch⸗ verehrten, bewährten Kollegen. Unſeres herz⸗ lichen Beileids darf die Stadt Mannheim ver⸗ ſichert ſein. Da der Herr Oberbürgermeiſter und die übrigen Mitglieder des Stadtſchultheißenamts ſich im Urlaub befinden, iſt es mir zu meinem Bedauern nicht möglich, dem Entſchlafenen die letzte Ehre zu erweiſen. Oberbürgermeiſter. J..: Gemeinderat Klein. Lehte Nachrichten und Telegramme. Mainz, 16. Aug.(Priv.⸗Tel.) Der Schiffsbeſitzer Fendel beging heute früh in der Villa Albansberg einen Selbſtmord⸗ verſuch. Ueber das Motiv zur Tat iſt nichts bekannt. +EBromberg, 16. Aug. Der Reichstags⸗ abgeordnete für den Wahlkreis Komar⸗Czerni⸗ kau⸗Filehne, Gutsbeſitzer Ritter, ſtürzte unmittelbar vor dem Bromberger Bahnhofe in⸗ folge vorzeitigen Oeffnens der Wagentüre aus dem ſich noch in voller Fahrt befindlichen Zuge und wurde ſchwer verletzt. * Höln, 16. Aug. In der verfloſſenen Nacht wurde die Frau eines Gutsbeſitzers in dem Augenblicke, in dem ein Spitzbube, ein früherer Angeſtellter des Hofes, ſich überraſcht ſah, von ihm niedergeſchlagen und durch zahlreiche Meſſerſtiche tödlich ver⸗ letzt. Die Kriminalpolizei verhaftete den flüchtenden Raubmörder und ſeine Komplizen. * Osnabrück, 16. Aug. Geſtern begann mit Feſtaufführung im Stadttheater und Be⸗ grüßungsfeier in der Stadthalle, bei welcher Profeſſor Meiſenberg⸗München die Feſt⸗ rede hielt, die Hundertjahrfeier des Infanterie⸗ Regiments Herzog Friedrich Wilhelm von Braun⸗ ſchweig(Oſtfrieſ.) Nr. 78, zu der über 1000 ehemalige Offiziere und Soldaten des Regiments von auswärts eingetroffen ſind. * Swinemünde, 16. Aug. Heute Morgen wurde die Leiche des bei dem Segelbootsunglück am 7. Auguſt er⸗ trunkenen Kaufmanns Goldemann ſen. aus Berlin ans Land getrieben. Im Hafen⸗ bauhof wurde die Leiche des jüngeren Fräulein Hollatz aus Neuſtettin geborgen. Ver⸗ mißt wird noch die Leiche des Goldarbeiters Porce aus Spandau. * Kie w, 16. Aug.(Priv.⸗Tel.) Vier Per⸗ ſonen, die ein Polizeibeamter in einem Straßenbahnwagen als verdächtig verhaften wollte, töteten ihn durch Revolverſchüſſe und verwundeten einen zweiten Polizeibeamten. Ein Uebeltäter, der verletzt wurde, konnte ver⸗ haftet werden, die übrigen entkamen. W. London, 16. Aug. Meldungen aus Win⸗ nipeg ſtellen im Weſten FLanadas im Gegenſatz zu den Gerüchten über großen Scha⸗ den durch Unwetter feſt, daß wohl die Ernte in zahlreichen Diſtrikten niedergeſchlagen worden iſt, dieſe ſich jedoch noch in ſolchem Zuſtande be⸗ funden haben, daß ſie aus dem Gewitterregen Nutzen gezogen habe. Ein Einbrechertrio in Heidelberg. * Heidelberg, 16. Auguſt. Durch die hie⸗ wurde ein Einbrecher⸗ trio verhaftet, das in Rottweil einen ſchweren Einbruchdiebſtahl verübt hatte, Die Burſchen konnten im ſelben Augenblicke feſt⸗ genommen werden, als ſie Schecks der American⸗ Expreß⸗Comp., die ihnen bei einem Hoteldiebſtahl in die Hände gefallen waren, in einem Reiſe⸗ bureau verſilbern wollten. 43 1 * Frankfurt a.., 16. Auguſt. Das Mi⸗ litärluftſchiff„Z. 1“ ſtieg geſtern abend zu einer längeren Fahrt auf, welche nach Mains, Coblenz und Düſſeldorf führte. Der Rückweg ging über Sigburg, wobei der Rhein überſchrit⸗ ten und die Falhrt bis Zweibrücken ausgedehnt wurde. Heute Mittag 12% Uhr war das Luft⸗ ſchiff wieder im Frankfurter Hafen. Abſturz. m. Köln, 16. Aug.(Priv.⸗Tel.) Heute mittag ſtürzte beim Landen auf der Kölner Flie⸗ gerſtation eine Rumplertaube ab, wobei der Apparat in Trümmer ging und beide Inſaſſeu, darunter ein Offizier, unter ſich begrub. Beide erlitten glücklicherweiſe nur leichtere Verletzungen. Der Unfall iſt anſcheitrend auf einen Motordefekt zurückzu⸗ führen. Zum Betrug bei der Dresdener Bank. Berlin, 16. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Der wegen Betrugs zum Nachteil der Dresdener Bank verhaftete Kaſſenbote Thiel wurde heute vormittag einem Verhör unterzogen. Der Kaſſenbote wurde in dem Dorfe Rutenberg bei Tychen ausfindig gemacht, als er ſich gerade auf dem Kirchgange befand. Er befand ſich in der Sommerfriſche mit ſeiner 14 Jahre alten Toch⸗ ter. Thiel verlegte ſich zuerſt aufs Leugnen. Als ihm aber die Ausſagen Wreſchners vorge⸗ halten wurden und er dieſem gegenübergeſtellt wurde, gab er die Beteiligung an der Schwindel⸗ affäre zu. Er ſchob jetzt aber ſofort alle Schuld auf Wreſchner und ſagte, Wreſchner habe auch die Unterſchriften gefälſcht und die Rechnung ausgeſtellt, was dieſer jetzt auch zugab. Thiel hatte nur Muſterexemplar geſchaffen und im ge⸗ eigneten Moment den Stempel, der Wreſchner nicht zugängig war, auf die Effektenrechnung gedrückt. Der Bote Hartlepp, der gegen eine Gebühr von 600 Mark das Geld erhob, wurde wieder auf freien Fuß geſetzt. Die 600., die er erhielt, hat er wieder zurück⸗ gezahlt. Die Dresdener Bank wird gar keinen Verluſt erleiden. Die Sum⸗ men, die Wreſchner auf der Bank deponierte, wurden heute beſchlagnahmt. Das noch fehlende und bereits ausgegebene Geld werden die An⸗ gehörigen Wreſchners zurückerſtatten, die ſich hierzu erboten haben. Trockenheit und Stürme in Amerika. EBerlin, 16. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Im Gegenſatz zu dem Regenwetter, das bei uns herrſcht, herrſcht ſeit 6 Wochen in den amerika⸗ niſchen Staaten Miſſouri, Canſas, Oklahoma und Illinois andauernde Trocken⸗ heit. Kein Tropfen Regen iſt gefallen und die Temperatur betrug oft über 50 Grad Celſius. Die Landernte iſt im ganzen mittleren Weſten ſo gut wie vernichtet. Das Vieh ſtürzt zu hunderten. Der Schaden wird bis⸗ jetzt auf über 1600 Millionen Mark geſchätzt. Aus anderen Gegenden wird mit langen Bahnzügen Waſſer geſchickt. Aber die Quantitäten reichen bei weitem nicht aus, um den Bedarf zu decken. Auch über Verwüſtungen durch zyklonartige Stürme wird aus Nordchina berichtet. Das Sturmgebiet erſtreckt ſich über eine Fläche von 160 Km. Breite und 1100 Km. Länge. Auf dieſem Gebiete ſind durch die Stürme min⸗ deſtens 30 Prozent der Ernte vernichtet worden. Von einer Löwin angegriffen. + Paris, 16. Aug. In einer Mena⸗ gerie in„Magie⸗City“, einem großen Ver⸗ gnügungspark, wurde geſtern ein Tier bän⸗ diger von einer Löwin angefallen und ſchwer verletzt., Es wurden nicht weniger als 25 ſchwere Verletzungen konſtatiert. Im Publi⸗ kum herrſchte große Aufregung. Zum Ableben Bebels Berlin, 16. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Zürich wird gemeldet: Schon heute gleicht der 4. Stadtkreis, in dem das Volkshaus liegt, wo die Leiche Bebels aufgebahrt iſt, einem Heerlager der Sozialiſten. Noch fehlen zwar die breiten Arbeitermaſſen, welche die Extrazüge aus der ganzen Schweiz und aus Süddeutſchland heranbringen werden, aber ſchon heute begegnet man in den Straßen auf Schritt und Tritt den Geſtalten von Sozialiſtenführern und Parlamentariern, die aus allen Ländern herbeigeſtrömt ſind. Aus Frankreich trafen geſtern Jaures und Thomas ein. Eng⸗ land entſandte den greiſen Keir Hardie. Der Vertreter der ruſſiſchen Sozialiſten iſt Plechanoff. Zahlreich treffen ſtündlich die Vertreter der deutſchen Sozialdemokratie ein. Von der ſozialdemokratiſchen Reichs⸗ tagsfraktion werden allein 85 Vertre⸗ ter erwartet. Am Sarge Bebels ſah man bereits heute Vormittag Dr. Frank, Dr. Liebknecht und Frohme, dann Roſa Luxemburg und Klara Zetkin. Die Blumengeſchäfte werden geradezu geſtürmt. Sie ſind nicht in der Lage den Bedarf an Kränzen zu decken. An dem Sarge defilierten geſtern 21000 Perſonen vorüber. Die Halle gleicht einem Blumenmeer. Zahlreich ſind die roten Schleifen an den Kränzen. Die wenigen anderen Farben fallen umſomehr auf, ſo die ſchwarz⸗rot⸗goldene Schleife der demokratiſchen Münchener Akademiker und das ſchwarz⸗goldene Band an dem Kranze, den Anita Augspurg niedergelegt hat. Geſtern abend wurde eine Aenderung in der Aufbahrung der Leiche vorgenommen. Das Haupt des Toten ruht jetzt auf einem Kranz roter Nelken, den die ſozialiſti⸗ ſchen Frauen geſtiftet haben. Das internationale ſozialiſtiſche Bureau benutzt die Gelegenheit zu einer Konferenz, die heute um 11 Uhr⸗ ſtattfindet Die Einäſcherung der Leiche wird Sonntag nachmittag 2 Uhr er⸗ folgen. Mittags 1 Uhr wird die Leiche vom Volkshauſe nach der Wohnung der Tochter Bebels, der Frau Dr. Simon übergeführt. Am Sarge werden Molkenbuhr, R Fiſcher und Klara Zetkin ſprechen. Außer⸗ dem werden noch ausländiſche Vertreter der organiſierten Arbeiterſchaft dem Verſtorbenen Nachrufe widmen. Die Lage auf dem Balkan. Die Einzugsfeierlichkeiten in Sofia. Aus Sofia wird der„Köln. Ztg.“ gemeldet: Vor zehn Monaten war die Garniſon von Sofia zum Kriege ausgerückt, die Infanterie⸗Regimenter Alexander, Ferdinand und Nr. 37 und 38 mit zwei Reiter⸗ und zwei Artillerie⸗Regimentern. Heute läuten die Glocken, wehen die Flaggen zum Einzuge nach beendetem Kriege. Die leeren Straßen ſind heute gefüllt, Fenſter, Balkone und Dächer beſetzt. Auf den billigen Prunk protziger Ehrenpforten hat man verzichtet. Schulkinder mit Fähnchen und Blumen umſäumen den Weg der einziehenden Truppen. An der Löwenbrücke empfängt ſie der Bürgermeiſter. Zuerſt die Schwadron Leibgarde. Sie iſt gut beritten und wenig angegriffen; ein kleiner Lorbeerkranz ſchmückt die koſtbare Standarte. Viele Hände winken den ſchmucken Burſchen. Zar Fer di⸗ nand mit Familie läßt die Truppen am Fuß der Treppe der alten Kathedrale vorüber marſchieren. Dort herrſcht ein ſehr demokratiſch⸗bulgariſches Gedränge. Für Abſperrung ſind keine Maßre⸗ geln getroffen. Der Zar trägt Felduniform; er iſt ſehr grau geworden. Beide Prinzen ſind bei den Truppen eingetreten und marſchieren mit ihnen vorüber. Die Bulgaren ſind immer ſparſam mit lautem Beifall; der Einmarſch wird ſelten durch ſchallendes Hurra begrüßt. Aber die ganze ſtädtiſche und viel ländliche Bevölkerung iſt auf den Beinen. Mädchen werfen Blumen, Damen heften Lorbeer an die zerfetzten Fahnen, die bei Seliolu, Lüleh Burgas und Tſchataldſcha zum Siege geführt haben. Der Einmarſch der Diviſion von Sofia iſt kein theaterhaft vorbereitetes Schau⸗ ſtück, ſondern ein Volksfeſt in zurückgehaltener Herzlichkeit, wie es bulgariſche Eigenheit iſt. Ma⸗ ſchinengewehre und Geſchütze ſind mit Blumen und Laub umwunden, um den Hals eines ſtram⸗ men Maultiers, das am Kopf verbunden iſt, ſchwankt ein großer Lorbeerkranz. Die lange Straße vom Bahnhof bis zur alten Kathedrale entlang ſchreiten die braunen Burſchen ſtramm aus in guter Ordnung, Roſen und Nelken an ihzen Waffen. Von bekannten höhern Führern ſehen wir außer den Generalen Radko Dimitrijew, Sawwow, Petrow und Naslymow, auch, beſonders herzlich begrüßt, den General Toſchew, Komman⸗ deur der Diviſion von Sofia im Türkenkriege, und den Oberſten Tanew, Kommandeur der Rei⸗ terbrigade, der die Abteilung Enwer Paſchas ge⸗ fangen nahm. Tanew iſt Mazedonier aus Weles. Während der Zar am Fuß der Treppe die Trup⸗ pen vorüberziehen ſieht, hat ſich auf einer höhern Rampe um die Kathedrale am Eingang in die Kirche das diplomatiſche Korps mit den Herren und Damen der Geſellſchaft verſammelt. Hier ſehen wir auch die Miniſter, Politiker und Ge⸗ nerale. Bewundernde Ausrufe zuſtändiger Frem⸗ der wegen der trefflichen, ſtramm feldmäßigen Haltung der Truppen wurden gehört. Kein ge⸗ ſchlagenes Heer ſieht ſo aus. Und wieder tauſchte man die Eindrücke aus, wie durch Fehler der Po⸗ litik die beſte Arbeit des Soldaten vernichtet wer⸗ den kann. Es iſt die einſtimmige Meinung der fremden Militärattachées, daß der Aufſchub des Abſchluſſes der Waffenruhe für das griechiſche Heer Gefahren gehabt hätte, nicht für die Bulga⸗ ren. Etwas abſeits weiter zurück ſehen wir große Gruppen ſchwarzgekleideter Frauen und Kinder. Die Diviſion von Sofia hat über 2000 Tote in beiden Kriezen gehabt. Bei allem Stolz des Bul⸗ garen über die Haltung ſeines Heeres iſt der tiefe Schmerz über dieſen Ausgang des Krieges ſehr erkennbar und wird deutlich ausgeſprochen. Dabei wird der Rolle Rumäniens mit einer Erbitterung gedacht, die ohnegleichen iſt. Jetzt, am Nachmit⸗ tag, ſtreifen die Soldaten durch die Straßen Sofias und erzählen, an dem gebotenen Wein vorſichtig nippend, beſcheiden von Heldentaten, die man groß nennen darf. * Sofi a, 16. Aug. Nach dem Vorbei⸗ marſch der Truppen wurde in der Kathedrale anläßlich des Jahrestages der Thronbeſteigung des Königs ein feierliches Tedeum zelebriert, dem die königliche Fa⸗ milie, die Miniſter, die ſtädtiſchen Honoratioren und ein überaus zahlreiches Publikum beiwohn⸗ ten. Die auf dem Platze vor der Kathedrale angeſammelte Menſchenmenge bereitete dem König, den Prinzen und den Gehilfen des Generaliſſimus General Dimitriop herzliche Kundgebungen. N m. Köln, 16. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die in mehreren Blättern aus Rußland vorliegenden Meldungen über eine neue türkiſche Note, worin die Pforte den Mächten ihre Abſicht an⸗ kündigt, noch jenſeits der Maritza neue Be⸗ ſitzergreifungen vorzunehmen, finden nach einer Berliner Depeſche der„Köln. Ztg.“ keine Beſtätigung und leiden auch an innerer Un⸗ wahrſcheinlichkeit, da noch in den letzten Tagen auf der Pforte den diplomatiſchen Vertretern das Gegenteil erklärt worden iſt. Nach dieſen Erklärungen wollte die Türkei ihre Truppen nicht über Adrianopel hinaus vorgehen laſſen und jenſeits der Maxitza keine Gebiete beſetzen. * Honſtantinopel, 16. Aug.(Priv.⸗ Telegr.) Der„Tanin“ ſtellt ſeſt, daß mit Aus⸗ nahme Rußlands das übrige Europa ſich zur Löſung der Frage von Adrianopel z u Gunſten der Türkei geneigt zeige. 6. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Samstag, den 16. Auguſt 1913. Aus dem Großherzogtum. Laudenbach, 15. Aug. Zu dem Zwi⸗ ſchenfall bei der Beerdigung von Spengler jun. iſt folgendes nachzutragen: Auf Veranlaſſung des Amtsgerichtes Weinheim nahm Herr Dr. Langenbach unmittelbar vor der Beerdigung eine Leichenſchau vor, durch dieſe wurde als Todesurſache Lungenentzündung feſtgeſtellt. Hiernach wurde die Leiche zur Beerdigung frei⸗ gegeben. Die Maßnahme des Amtsgerichts war auf die Anzeige eines Gendarmen zurück⸗ zuführen, wonach gerüchtweiſe ein Unfall als Tobesurſache angegeben war. () Hirſchhorn, 15. Auguſt. Geſtern nach⸗ mittag wurde ber 89 Jahre alte Italiener Adolf Farne in einem Steinbruch durch Abrutſchen eines Steinfelſens ſo unglücklich getroffen, daß der Tob ſofort eintrat. Eppingen, 15. Auguſt. Der des Raub⸗ überfalles auf die zwei Handelsleute als ver⸗ düchtig ſeſtgenommene Fabrikarbeiter Bruſt von hier, der in Ludwigshafen beſchäftigt war, hat vor dem Unterſuchungsrichter in Heidelberg die Tä⸗ terſchaft eingeſtanden. Rabolfzell, 14. Auguſt. Vorgeſtern kam einer Dame in dem.26 Uhr von Baſel hier an⸗ kommenden Zuge das Handtäſchchen ab⸗ handen. Es enthielt etwa 100 Mark Bargeld und ein Sparkaſſenbuch von über 4000 Mark. Die Dame, die von Amerika kam, hatte das Täſchchen im Wagenabort ſtehen laſſen, und als ſie danach ſehen wollte, war es verſchwunden. Wer der Dieb iſt, ift bis jetzt noch nicht bekannt. Sportliche Nundſchau. Sonntag, 17. Auguſt. Grunewald. Preis von Kartzow: Mansfeld— Siskin. Ehrenbogen⸗Reunen: Winni— Harmonta. Rubin⸗Hürdenrennen: Abdul— Carina. Auguſt⸗Handicap: Queeulv— Longfellow. Fortung⸗Preis: Clowu— Brabant. Tribünen⸗Reunen: Lepidus— Varus. Preis von Oraunienburg: Huſarenliebe— Reichsritter Frankfurt a. M. Preis vom Wolfsgarten: Noteleß— Mephiſto. Preis von der Saalburg: Magellan— Emperador. Roſenberg⸗Jagdrennen: Lady Jim—(J hope ſo)— Gay Paris. Landgraſen⸗Rennen: Waldteufel—(Orelio)—Miſchief Verkaufs⸗Handicap: Toto— Königsleutnant. Junker— Abſage. reis vom Main: Papyrus— Balazzo. Horſt r. Jugend⸗Rennen: Acropolſs— Nafade. Emſcherbruch⸗Jagdrennen: Dollarprinzeſſin— Donatello. Preis vom Waldfried: Twiggedit— Nelſon. Weſtfalia: Senſtbhle Symons— Niſſa. Noi Négre⸗Handicap: Lambur— Stall Graf Henckel. Glückauf⸗Jagdrennen: Goosvenor Gardens— Golden Amor. Hilbav⸗ Hürdenrennen: The Wip— Saint Sabina. Magdeburg. Pauduren⸗Jagdrennen: Jaque— Lantry. Graf Reuard⸗Jagdrennen: Mr. Girdle— Bulawayo. Hunters⸗Flachrennen:(Jock)— Maſter Bowes— Sigurd. Kronprinzen⸗Preis: Hart— Kaundoll— Chantecler. Fürſt zu Stolberg Wernigerode⸗Steeple⸗Chaſe: Sar⸗ torys— South. Berkaufs⸗Jagdrennen: Ballers Lad— Billy Soat. Roſenberg Jagdrenen: Mimi— Polyerates. Deanville. Prix de Fervacques: Souk— Tullia. Prix de la Plage: Kellermann— Jarnac. Prix de Saint⸗Arnoult: Napille— Nerval. Graud Prix de Deauyville: Prébicateur— Blarney. Prix de Benerville: Highly— Sigrid Arnoldſon. Prix du Calvados: Bibre— Gul. Montag, 18. Auguſt. Frankfurt a. M. Preis von Schwanheim: Nikoly— Hasdrubal. Mitteldick⸗Handicap: Cau de Cologne— Mielleux. Preis von Iſenburg: Coney Island— Triſtan. Mlexander⸗Riennen: Stall Weinberg. Prinz Hermann von Sachſen⸗Weimar⸗Exinnerungs⸗ Reunen: Doma— Lamhult. Preis von Frankenſtein: Seipio Africanus— Azur. Preis von ECronberg: Schillelahy— Lovely Grace. Pferderennen. Deauville, 15. Aug. Prix de Tourgeville. 3000 Frs. 1. James Henneſſys Red White aud Green(E. Barker), 2. Frinciska, 8. Silviane T. 979:10: 53, 18, 18:10.— Prix du Quesnay. 5000 Frs. 1. C. Madariagas Menaggio(M. Barah, 2. Patte 'Ote, 3. Rouble. 144:10; 59, 23:10.— Prix de Cheff⸗ reyille. 1. L. Andraults Le Feu(T. Robinſon), 2. Salanta, 3. Le Lhsris. 104:10; 18, 12:10.— Prix des Roches⸗Notre. 5000 Frs. 1. Cte. M. de Huitfelds Ante Diem(Garner), 2. Cherry Brandy, 3. Her⸗ bier. 32:10; 17, 25:10.— Prix Guillaume⸗Conquer⸗ nat, 15 000 Frs. 1. J. Watſons Jſard I1(:Neill), 3. Bibre, 3. Abel. Ferner: Carandor, Star II, Oukoida, Charing Croß III. 22:10; 14, 22:10.— Prix du Commerce. 8000 Frs. 1. James Haenneſſys Le Syſtsmier[Marſhf, 2. Cyrinus, 3. Lelio V. 43210; 19, 28:10 Volkswirtschaft. Kostheimer Cellulose- und Papierfabrik.-G. Das Mißgverhältnis zwischen Herstellungs- kosten und Verkaufserlös unserer Produkte, das sich angesichts der bedeutend gestiegenen Holz- und Kohlenpreise sowie der Löhne in diesem Jahre fortgesetzt hat, kann, so wird uns von der Verwaltung geschrieben, selbstverständlich auch an unserer Gesellschaft nicht spurlos vor- übergehen. Wir hätten aber auch diese Miß⸗ stände zum größten Teil durch erhöhte Aufträge und Mehrproduktion überwunden, wenn nicht infolge Umbaues einer Papiermaschine die volle Produktion unserer Fabrik erst Anfang Mai hätte erreicht werden können. Hierdurch sind die Ergebnisse im ersten Semester dieses Jah- res entsprechend zurückgegangen. Die Aufträge haben sich jedoch auf einer ständigen Höhe, die cdie vorjährige um über 50 Prozent übersteigt, gehalten. Durch die gegenwärtige Geschäfts- verflauung läßt freilich der Abrut bestellter Waren seitens unserer Kundschaft zu wünschen übris. Es ist auch zu berücksichtigen, daß un- sere Gesellschaft durchaus Sefestigt ist, und allein an ausgewiesenen Reserven üder 55 Pro- zent des Aktienkapitals besitzt. Sie ist in den letzten Jahren bekanntlich mit den neuesten und modernsten Produktionsmaschinen und Anlagen vollständig versehen worden, so daß sie nun⸗ mehr eine wesentliche Mehrproduktion bewalti⸗ Sen kann. Die weiteren Untetstellungen, die aus ktionärkreisen stammen sollen, es seien von Seiten der Verwaltungsbank durch eine Berliner Großbank Verkäufe in letzter Zeit ge- tätigt worden, entsprechen nicht den Tatsachen. Richtig ist dagegen, daß in letzter Zeit gewisse Beträge von der Kundschaft der bezeichneten Bank gekauft worden sind. Die Verwaltung hält es nach wie vor für unzulässig, auf eif⸗ zeine Anfragen angeblicher Aktionäre zu ant- Worten. —— Die Vereinigten elsässischen Baumwollspin- ner ermäßigten die Preise für Garne aus ameri- kanischer Baumwolle um 2 Pfg. pro Kilo. Kapitalserhöhung bei der Elektrizitäts-Akt.- Ges., vorm. Hermann Pöge. Die Verwaltung der Elektrizitäts-Akt.-Ges. vorm. Herm. Pöge in Chemnitz beruft eine außerordentliche Gene- ral-Versammlung ein, die über die Erhöhung des Aktienkapitals von 3,53 auf 4,5 Mill. M. Be- schluß fassen soll. Die Aktien des Unterneh- mens wurden erst im Februar 1912 an der Ber- liner Börse eingeführt, und zwar zu einem Kurse von 128 Prözent. Der Dividendenruckgang bei den F. Thörls Vereinigten Harburger Oelfabriken ist nunmehr zur PTatsache geworden. In der Aufsichtsrats- sitzung wurde beschlossen, für das Geschäfts- jahr 1912-13 eine Dividende von 12 gegen 18 Prozent i. V. auszuschütten. Was den Abschluß im einzelnen anlangt, so ermägigte sich der Ueberschuß von 3 105 ooο auf 2 065 oο M. Die Abschreibungen wurden auf 405 oo M.(i. V. 385 OO) bemessen. Zum Vortrag auf neue Rech- nung gelangen%2 o00(444 ooο) M. o. Zur Insolvenz der Nutzholzfirma Gebr. Ebeling, Berlin-Stralau erfahren wir, daß ver- schiedene Tischlereien, welche Prolongationen ihrer Wechselverbindlichkeiten vereinbart hat- ten und nun die Akzepte aus eigenen Mitteln nicht decken konnten, zahlungsunfähig gewor- den sind. Die Verbindlichkeiten haben sich da- her um etwa 80 oo M. erhöht. Da abgesehen davon àuch die Verwertung des Holzlagers im Betrage von mehr als 300 o00 Mark bei der un- günstigen Baukonjunktur Schwierigkeiten be⸗ reitet, dürfte unter Berücksichtigung der Kosten für cke Gläaubiger mit einer Quote von böch- stens 15 Prozent zu rechnen sein. Im Zusam- menhang mit der Insolvenz haben auch ver- schiedene Tischler, die Gefälligkeitsakzepte her- gegeben Hatten, ihre Zahlungen eingestellt. Lüneburger Wachsbleiche J. Börstling,.- G. in Lüneburg. Nach dem Abschluß für 1912 13 stieg einschließlich 85 469 M.(i. V. 84 711.) Vortrag und nach auf 74 040 M.(41 960.) er- höhten Abschreibungen der Reingewinn auf 612011 Mark(äm Vorjahre 524 442 Mark); er soll folgende Verwendung erhalten: wieder 5 Prozent Dividende auf 750 o0 M. Vorzugs- aktien gleich 37 5o M.(wie i..J, 11 Prozent (9 Prozent) Dividende auf 3 300 000 Mark Stammaktien gleich 388 oo M.(315 o0.), an Aufsichtsrat und Vorstand 74 160 M.(58 97%½.), an Beamte und Arbeiter wieder 12 O00 15 Unterstützungsbestand 6000 M.(3300.), Talonsteuerbestand wieder 10 o0 M. und Vor- trag 87 381 M. Während man in früheren Jah- ren ein Höhergehen der Preise für Bienenwachs auf zufällige Ursachen zurückzuführen geneigt war, heißt es im Geschäftsbericht, er- scheint es jetzt sicher, daß das Verhältnis zwi⸗ schen Erzeugung und Verbrauch sich wesent- lich verschoben hat und deshalb wohl dauernd mit der Richtung nach oben zu rechnen sein wWird. Die immer steigenden Preise in voller Höhe durchzuholen, war schwierig. Noch weni⸗ ger glatt wickelte sich das Geschäft in den Ozo- kerit- und Paraffin-Erzeugnissen der Gesell- schaft, wie Ceresin und Kerzen, ab. Hatten sich schon früher im Kerzengeschäft wenig ange⸗ nehme Zustände herausgebildet, so Wurde jetzt für neue Jahresabschlüsse vom Wettbewerb eine Taktik angewandt, die nur starke Opfer für ihn im Gefolge haben werde. Die Gesellschaft könne der Entwicklung kühl entgegensehen, da dieser Geschäftszweig für das Gesamtgeschäft ohne wesentliche Bedeutung sei. Bei Ceresin wirkte die immer weiter. zurückgehende Förde- rung von Erdwachs hemmend, während sich die Preise allmählich der Rohstofflage anzu- passen beginnen. In der Produktenabteilung entwickelte sich das Geschäft nicht ungünstig. Das englische Haus schloß wie im Vorjahre ab. Die Gesellschaft wurde von den politischen Un- ruhen verhältnismäßig wenig beeinflußt und blieb, zumal in den Balkanländern, ohne nennenswerte Verluste. Die Außenstände zeig- ten einen normalen Eingang Die Aufnahme einiger neuer Artikel wird in diesem Jahre einen Neubau bedingen. Die Gesellschaft halte es für ihre Pflicht, im Rahmen der Mittel das Ge- schäft immer weiter auszubauen. Nach der Ver- mögensaufstellung stiegen die laufenden Ver- bindlichkeiten auf 467 756 M.(378 815), bei 160 O00 M.(166 o0.) Anleiheschulden. Ander- seits gingen die Außenstände auf 3 789 292 M. (4 294 931.) zurück, darunter die Bankgut- haben auf 703 934 M.(976 538.). Der Wechsel- bestand erhöhte sich auf 94 801 M.(27 199.), Wertpapiere und Beteiligungen stiegen auf 203 O52 M.(159 465.); die Warenbestände wer⸗- den erheblich höher mit 1 743 617 M.(1 146 606 Mark) ausgewiesen. Ueber das neue Geschäfts- jahr sei ein Urteil nicht leicht. Die Gesellschaft habe noch manche Kämpfe zu etwarten, die vor- sichtigste Haltung bedingen. Aber nach Auf⸗ tragsbestand und Deckungen glaube man eine weitere günstige Entwicklung des Geschäfts er- Waärten zu dürfen. Hanseatische Jutespinnerei und Weberei Del- menhorst. Die Gesellschaft beabsichtigt, ihr Kapital von ½ auf 1½ Mill. M. zu erhöhen. In den letzten Jahren hat sie regelmäßig 20 Pro- zent Dividende ausgeschüttet. Bank für Thüringen orm. B. M. Strupp), .G. in Meiningen. Die Hauptversammlung setste die Divſdende auf 8 Prozent fest und ge- nehmigte die beantragte Erhöhung des Aktien- kapitals um s auf 18 Mill. M. E. A. Schwerdtfeger u. Co., Luxuspapier- fabrik in Berlin. Die Gesellschaft hat in dem am 31. März abgelaufenen Geschäftsjahr inso- fern Sünstiger als im Vorjahre gearbeitet. als es ihr gelungen ist, den Verlust aus dem Vor- jahre im Betrage von 81 880 M. zu tilgen. Dar- über hinaus ergibt sich ein Ueberschuß von etwa 10 o00 M. Eine Dividende gelangt wieder nicht zutr Ausschüttung. 5 Samoa-Kautschek Compatie.&.-G. in Berlin. Die außerordentliche Hauptversasmmiung Se- tung, wonach die Stammaktien im Verhältnis von s zu i zusammengelegt werden zur Vor- nahme von Abschreibungen und auf die zu- zammengelegten, den bisherigen Vorzugsaktien gleichgestellten Werte, ebenso wie auf die bis- herigen Vorzugsaktien, 200 M. für die Aktie zu- gezahlt werden gegen Umwandlung dieser Ak- tien in bevorrechtigte Vorzugsaktien mit 8 Pro- zent Vorrechtsdividende. Bekanntlich hat die vor einigen Monaten erfolgte Aufforderung zur Zuzahlung nicht den gewünschten Erfolg ge- habt. Die Verwaltung betonte, daß der Gesell- schaft nichts übrig blelbe, als sich an die Aktio- näre zu wenden, um zum Weiterbetrieb der Pflanzungen 200 o00 bis 250 o Mark aufzubrin- gen, andernfalls das gesamte Kapital(2 Millionen Mark) verloren sei, zumal die Ge- sellschaft über die Pflanzungen nicht als Eigen- tum verfüge. Aus den sonstigen Ausführungen über die Lage des Kautschukmarktes sei her- vorgehoben, daß die Preise sich nach dem Tief- stand bereits etwas erholt haben, und daß die Gesellschaft ihr Auskommen finden dürfte, falls ein Durchschnittspreis von 7 Mark für das Kilo- gramm Kautschuk zugrunde gelegt wird. Man erwartet dann für 1914 eine Gewinnung von 50 Oo00 kg und für fors von 100 oο kg. Bruno Glühkörper.-G. in Berlin. Das Vorgehen von Aktionären, die Gründer, Auf- sichtsrat und Liquidatoren der Gesellschaft für den Zusammenbruch haftbar zu machen, hat bisher den Erfolg gezeitigt, daß auf Veranlas- sung der Staatsanwaltschaft die Geschäftsbücher und Geschäftspapiere der Ges. beschlag- nahmt worden sind und zundchst gegen den Liquidator Bruno ein Verfahren, angeblich we⸗ gen ZBilanzverschleierung, eingeleitet wurde. Ferner sind Aufsichtsrat und Liquidatoren auf Grund 8 284.-.-B. gezwungen worden, auf den 30, ds. Mts. eine Generalversammlung ein- zuberufen, die über die Abberufung der Lidui- datoren und über die Erhebung von Regreß- klagen Beschlufß fassen soll. Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft. Die Geſellſchaft vereinahmte im Ju bi d. Is. 819 314/ oder 60 505 4 mehr als im Vorfahre. Davon entfallen auf den Per⸗ ſonenverkehr 723 302 oder 56 122 ¼ mehr und auf den Güterverkehr 89 836/ oder 37114 mehr. Seit Beginn des Geſchäftsfahres(1. April bis 31. Juli 1918) wurden insgeſamt 3 166 551 4 oder 241 439 4 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorfjahres ein⸗ genommen. Die Betriebslänge der Nebenbahnen be⸗ trug wie im Vorfahre 241,23 Kilometer, der Klein⸗ bahnen 122,11 Kilometer gegen 119,92 Kilometer. Zahlungseinſtellnngen. Wie man der„Frk. Ztg.“ ſchreibt, iſt über das Vermögen der G. m. b. H.„Ba⸗ denta“, Konſervenfabrik, Dr. Wismeſſer u. Haßler vorm. Baſſermann u. Co., in Schiffer⸗ ſtadt bei Speyer das Konkursverfahren eröffnet worden. Erſte Preiserhöhungen am belgiſchen Inlauds⸗ markte. Wie dem„B..“ aus Brſiſſel telegraphiert wird, ſind jetzt auch am belgiſchen Inlandsmarkte die erſten Preisaufbeſſerungen feſtzuſtellen. Die Inlands⸗ preiſe für flußeiſerne Grobbleche zogen nämlich um 2,50 Fr. pro Tonne auf 140 bis 145 Fr. und die für Schweißſtabeiſen um ebenſoviel auf 145 bis 150 Fr. im Preiſe an. Geklagt wird dagegen auch weiter über das Bandeiſen⸗ und das Drahtgeſchäft. Der belgiſche Stahlwerksverband beſcholß die Aufrechterhaltung der Inlandspreiſe für Träger auf 165 Fr. pro Tonne bis zum Ende des Jahres. Telegraphlsehe Handelsberlehte. Wien, 16. Aug.(Südbahnausweis.) In der ersten Dekade des Monats August 1913 betrugen die Einnahmen der Oesterreichischen Südbahn 4 818 710 Kronen, das bedeuten gegenüber dem gleichen Zeitabschnitt des Vorjahres und zwar gegen die definitiven Ziffern ein Minus von 209 818 Kronen, gegen die provisorischen Ziffern dagegen ein Plus von 9425 Kronen. Zahlungseinstellung. Frankfurt a.., 16. Aug. Wie der Frkf. Ztg. geschrieben wird, kommen im Konkursver- fahren über das Vermögen des Schuhfabrikan⸗ ten Friedrich Jünger in Pirmas ens bei 231 926 M. vorrechtslose Forderungen, nach bereits erfolgter Ausschüttung von 30 Prozent, noch 28 so., mithin noch etwa 10 Prozent zur Verteilung. Preisermäßigung für Nieten. r. Düsseldorf. 16. Aug.(Priv.-Tel.] In der heutigen Mitgliederversammlung beschloß die deutsche Nietenvereinigung ihre Preise für Tessel-Rücken- und Schiffsnieten um 5 Mark pro Tonne mit sofortiger Gültigkeit zu ermäßi- gen. Der Grundpreis steht heute auf 165 Mark pro Tonne. Millionenzubuße der Kaligewerkschaft Ransbach. r. K öI n. 16. Aug.(Priv.-Tel.) Die heutige Gewerkeversammlung deser Gewerkschaft, deren Kuxenmehrheit sich im Besitze der Kali- werke Hattorf befindet; beschloß die Zubuße von 1 NMill.., zahlbar in 2 Raten, am 1. Ok- tober 1913 und 1. Dezember 1913. Die Gelder dienen zur Deckung der Bankschulden und zur Verzinsung der Anleihe, sowie zum weiteren Ausbau des Werkes. Man hofft bis zum Früh- jahr bereits die vollständige Förderung aufneh- men zu können. Rekordabschlufl von Hoesch. r. Dortmund. 16 Aug.(Priv-Tel.) In der heutigen Aufsichtsratssitzung des Eisen- und Stahlwerks Hoesch wurde beschlossen, eine Dividende von 24 Prozent gegen 22 Prozent im Vorjahre vorzuschlagen. Der Rohgewinn be⸗ trägt M. 13 102 636 gegen M. 10 512 954 i.). Die ordentlichen Abschreibungen betragen Mark 3 400 334 gegen 2 622 942 M. i. V. Ferner die Sonderabschreibungen M. 1 104 100 gegen Mark 511 oo3. Zur Beseitigung und Verlegung von Werks-Anlagen werden 1½ Mill. M. gegen Mark 1,8 Mill. i. V. verwandt. Nach Normierung ver⸗ schiedener Fonds werden t Mill. M. gegen 2 Milt. M. i. V. dem Dividenden-Ergänzunssfonds überwiesen und M. 1 386 600 gegen M. 1 263 851 i. V. auf neue Rechnung vorgetragen. isenwerkegesellschaft Maximilianshütte. Mäünchen, 16. Aug. Die Generalversamm- lung der Eisenwerke-Gesellschaft Maximilians- hütte in Romberg genehmigt nach längerer De- batte samtliche Anträge sowohl bezüglich der Gewinnverteilung Werteilung einer Dividende von 32 Prozent) segen 36 Prozent im Vor- zabre, als auch der Anträge, äüber die Aufzah- luns der alten Aktien und die Ausgabe der tung. Auf eine Anfrage über die in Aussicht genommenen Termine zur Vollzahlung der 5860 Aktien wurde It. Frkf. Ztg. mitgeteilt, dag die weiteren Einzahlungen voraussichtlich am 1. April und 1. Oktober 1914 stattfinden werden Armaturen- und Maschinenfabrik Akt-Ges. vorm. J. A. Hilpert in Nürnberg. Nürnberg. 16. Aug. Aus Kreisen der Verwaltung wird der Frkf. Ztg. mitgeteilt, daß im Laufe des Jahres die Umsätze der Werke gegen das Vorjahr gestiegen sind, um und auf wieviel wird nicht hinzugefügt Der Auftrags⸗ bestand sei ebenfalls höher, als im Jahre 1912, so daß mit einer vollen Beschäftigung wie im Vorjahre gerechnet wird. 1912 betrug die Divi- dende bekanntlich 7 Prozent. Vor einigen Tagen wurde der Firma von der Kaiserlichen Werft eine Zentrifugalpumpenanlage für eine Leistung von 360 000 Minutenliter in Auftrag gegeben. Kupferzuschlag für isofierte Leſtungsdrahte W. Berlin, 16. Aug. Der Verein von Fabrikanten isolierter Leitungsdrähte berechnet ab Montag, den 18. August einen Kupferzu. schlag von Mark.40 pro qmm und 1000 Länge. Eine neue chinesische Anleſhe für einen Bahtibau. Peking, 13. Aug. Doves, der Vertretet der belgischen Eisenbahngesellschaft in China unterzeichnete gestern mit dem Verkehrs⸗ migister einen Vertrag zur Ausgabe einer Spro- zentigen Anleihe von 10 Millionen Pfund Ster⸗ ling. Die Bedingungen des Vertrages gleichen denen wie beim Kontrakt der Hoitschou-Lent⸗ schou-Bahn. Die beabsichtigte Bahnlinie wird mit der Kalsubahn bei Tatung zusammenstoßen und dann nach Kweihoutschang abzweigen. Det Abschluß des Vertrages wurde durch das Kahi nett gebilligt. Telggraphlsehs Börsenberiente. Frankfurt, 16. Ang.(Fondsbörſe). All kleinen Anläufe der Spekulation finden ihre raſch Auflöſung. Die Gefolgſchaft fehlt, das Publikun geht noch nicht mit und die Börſenſtrömung zeigt nur ganz geringe Kursbewegungen. Zunächſt ver, bindert der Geldmarkt jede lebhafte Betätigung Maßgebend am Wochenſchluß war die geſtrige New⸗ horker Abſchwächung, die zum Teil unter dem Ein⸗ fluß enttäuſchender Berichte vom amerikaniſch. Eiſen⸗ markt entſtanden war. Die von Newyork abhängen⸗ den Paptere lagen ſchwach, beſonders Baltimort. Bon öſterreichiſchen Bahnen ſind Lombarden behanp⸗ tet, Schantungbahn ſchwächte ſich ab. In Schiffahrts⸗ aktien waren die Kursveränderungen unbebeutend, Nordd. Lloyd gab nach. Elektrizitätsaktien lagen ſchwach, Schuckert verloren 1 Proz., Ediſon ſind eben⸗ falls niedriger, Akkumulatoren Berlin flau. Dlieſe Aktien ſtehen in ſtärkerem Angebot und verloren 114 Proz. Große Kursſchwankungen hatten auch chemiſche Werte, von denen beſonders Scheideauſtall, Höchſter Farbwerke zu verzeichnen ſind. Von Ma⸗ ſchinenfabriken Diütrkopp matt, gegen die letzte Notſz 15 Proz. niedriger. Rückgänge verzeichneten ferner auch Montanpapiere, Phönixr Bergbau und Laurg, hütte ſchwächer, Luxemburger preishaltend. Heimiſche Anleihen ruhig. Am Markt der fremden Renten ſchwächten ſich öſterreichiſche Fonds ab. Für Balkan⸗ wert beſtand einiges Intereſſe, doch iſt die Tendenz ungleichmäßtg. Am Geldmarkt hält die Verſteifung an, was auch den Aulaß zu weiterer Zurückhaltung bot. Der Privatdiskont zog um 1 Sechzehntel an. Bankaktien konnten ſich behaupten. Von heimiſchen ſind Deutſche Bank ſchwächer, auch die Aktien der Petersburgen Handelsbank ſind müßig niedriger. Im weiteren Verlauf konnte ſich die Stimmung etwas beſſern. Auf Rückkäufe zogen Montanpapiere an, Phönix Bergbau 252,—253. Es notierken Kredit⸗ aktien 19714, Diskonto 182%½, Staatsbahn 152˙, Lom⸗ barden 2736, Ediſon 239½4, Luxemburger 14376, * Berlin, 16. Aug.(Fondsbörſel, Wie 11/ Berlin, ſo hat ſich auch in Newyork die teilweiſe regere Teilnahme des Publikums nicht von Dauer erwieſen und die Geſchäftsloſigkeit iſt wieder an bei⸗ den Plätzen das Hauptkennzeichen. Daß in Newyorl mit dem Rückgang der Umſätze geſtern gleichzeilg eine ſtärkere Ermattung der Tendenz verbunden war, hat die hieſige Spekulation umſomehr verſtimmt, alz ſie gehofft hatte, daß, nachdem ſich der Friedensſchluß auf die Dauer nicht als zugkräftig erwieſen hatte, Newyork den Anſtoß zu einer Aenderung der ſchwer empfundenen Stagnation des Börſengeſchäftes geben werde. Nach Schluß des offiziellen Verkehrs trat bei Montanwerte eine weitere Befeſtigung ein. Berlin, 16. Aug.(Produktenbörſeh. Regen⸗ wetter ſowie die an den geſtrigen amerikaniſchen Märkten eingetretene Befeſtigung ließen den Ge⸗ treidemarkt in ſeſter Haltung verkehren. Weizen ge⸗ wann, Roggen und Hafer waren unwefentlich höher, da für dieſe Produkte ſich ſtärkeres Angebot zeigte. Mais und Nüböl kagen träge. Wetter: trübe. . ͤͤKdddc ĩͤvcc ˙—— Verantwortlieh: für Politik: I..: Julius Witte. für Kunst und Feuilleton: Julius Witte: für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung! Richard Schönfelder: 8 für Volkswirtschaft und den übrigen redak. Teit i..: Rich. Schönfelder: für den Inseratenteil und Geschäftliches: Frits Joos. Druck und Verlag der H. Haas'schen Buchdruckerei. G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. 22 TadtFolyecen, Lehransta , ee and Gν HngenSuν]e ο. ugremg durrh d8 Setter steet. 22 der S⁰sE Aerülu, An — Dr. Entstaubungs-Anlagen stationar und transportabei in vollkommenster Ausfuhrung. Brown, Boveri& Bie.-. Aublnstallefionen krrn. Stotz& Cig. Bet-A u. Kl. 3 4, 8/9 Telephon 882, 880 u. 2082 AHauptniederlage der Osramlamre . S 2 sicht 125 4 S 10 78 2* 8 den 4 29, de r 1 1 8 6 * 40 5 Zett Augu t 97 blaken Nk 913 1205 att. 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Die Bewohner⸗ zahl dieſer Großſtädte ſtieg in vier Jahrzehnten von 2,03 Millionen auf 13,81 Millionen. Im Jahre 1871 wohnten 4,9 Prozent der Reichsbe⸗ bölkerung in dieſen großen Gemeinweſen. 1910 waren es 21,3 Prozent. Das ſind in wenigen Ziffern Markſteine einer Entwicklung, die noch lange nicht beendet iſt. Führende Männer der Kommunalſtatiſtik haben ſich nun die ſchwere Aufgabe geſtellt, die Unterlagen für eine mög⸗ lichſt einwandfreie Vergleichung der Bevölke⸗ rungszunahme unſerer reichsdeutſchen Groß⸗ ſtädte ſeit 1871 herbeizuſchaffen. Die amtliche Statiſtik nennt nämlich als Bevölkerungszahl der Großſtadt die Bewohnerzahl der politiſchen Gemeinde, alſo die Menſchenmenge, die von der Gemarkungsgrenze umſchloſſen iſt. Mehr intereſſieren aber in vielen Fällen die Bewohnerzahlen der Agglommeration. Unter dieſem Begriff verſtand man den Kern der Großſtadt ſamt den baulich mit ihr zuſam⸗ menhängenden Vororten. Aber dieſe Angabe iſt noch nicht genau, ebenſowenig genau wie „wirtſchaſtlicher Rayon“,„Bannkreis“,„ſtädt. Intereſſenſphäre“ uſw. Man muß überaus ſcharffinnig ſymptomatiſche Erſcheinungen als Beurteilungsmaßſtab für die Ausdehnung einer großſtädtiſchen Agglommeration heranziehen (und verſteht dabei unter Agglommeration eine politiſche Großſtadtgemeinde nebſt der von dieſer in ihrer ſozialen und Bevölkerungsſtruktur ent⸗ ſcheidend beeinflußten Umgebung). Zu ſolchen Maßſtäben kann man rechnen: das Vordringen der ſtädtiſchen Bau⸗ und Wohnweiſe, die Bezieh⸗ ung zwiſchen Arbeit und Wohnort, die Ausdeh⸗ nung des Vorortbahnnetzes uſw. Darüber hat ſich Profeſſor Schott⸗Mannheim in den Schrif⸗ ten des Verbandes deutſcher Städteſtatiſtiker ſehr eingehend geäußert. In Mannheim betrug 1871 die Gemar⸗ Nimmt man die Angabe für 1871 als Einheit und bezeichnet dieſe mit 100, ſo findet man für 1910 einen Stand von 310,0. Es betrug die er⸗ mittelte Einwohnerzahl auf der Gemarkungs⸗ fläche vom 1. Dezember im Jahre 1871: 39 606, im Jahre 1910: 193 928. Entſpricht der Stand von 1871 der Zahl 100, ſo findet man für 1910: 298,7. Wir finden in Mannheim weiter eine Einwohnerzahl der inneren Agglomeration der äußeren Agg. der ganzen Agg an Umkreis don 5 km i. Umkreis v.—10kKm 1871 60 384 34686 95 070 1880 85 572 41092 126 664 1890 130 775 180 634 1900 205 755 271307 1910 271 842 358 751 zen Blick auf die anderen Großſtädte. Zunächſt Hat ſich die geſamte Gemarkungsfläche der Groß⸗ ſtädte mehr als verdoppelt. Trotzdem war ſie insgeſamt 1910 erſt ſo groß, wie das Herzogtum Sachſen⸗Meinungen, ſie betrug ungefähr den zehnten Teil der in Preußen fideikommiſſariſch gebundenen Fläche! In den einzelnen Jahrzehn⸗ ten war die Wachstumsenergie allerdings ver⸗ ſchieden. Am deutlichſten wird der Grad der Gebietserweiterung, wenn man bedenkt, daß an 1880: 1900: Die Ein⸗ nicht weniger intereſſant. Da haben einige Agglom⸗ ermittelt wurden: 1871: 2534 Hektar, 1890: 3591 Hektar, 1910: 2451 Hektar, 2930 Hektar, 5142 Hektar. man in der letzten Gruppe die Agglommeratio⸗ nen Eſſen, Dortmund, Kiel und Duisburg findet, die um das 4⸗ und sfache zugenommen Eſſen und Dortmund verhalten ſich die Die geretteten Diamanten. Skiszze nach dem Engliſchen des Morton Lewis. Deutſch von Louis Kukol(Berlin). Herr Löwenſtein ſaß in ſeinem Privatkontor und trommelte nervös mit den Fingern auf der Platte ſeines Schreibtiſches. Solway ließ lange ſich warten, direkt ungebührlich lange! Trotzdem konnte Herr Löwenſtein ihm nicht zür⸗ nen, denn Solway war ein Beamter, wie es keinen zweiten gab. Zehn Jahre war er bei der Firma Löwenſtein u. Co., und in dieſer Zeit hatte er Juwelen im Werte von Millionen ex⸗ pediert, ohne daß auch nur das kleinſte Stück ab⸗ handen gekommen war. In die Falle gelockt und überfallen war er unzählige Male; aber die ihm anvertrauten Edelſteine hatte er ſich nie nehmen laſſen. Die internationalen Gauner und die berühmteſten Detektive kannten ihn und nannten ſeinen Namen mit Reſpekt. Einmal hatte er von dem Anführer einer der berüchtig⸗ ſten Diebesbanden ̃ hnien, mit ihm in Geſchäftsverbindung zu treten. eine Aufforderung bekom⸗ Dieſen Brief hob Solway ſorgfältig auf. Herr Löwenſtein empfing ſeinen Angeſtellten daher eher leutfelig als verſtimmt, als dieſer ohne anzuklopfen eintrat. „Herr Solway,“ ſagte er,„wie Sie wiſſen, hat unſere Firma den ehrenvollen Auftrag erhalten, die Diamanten für den Halsſchmuck zu beſor⸗ gen, den der Herzog von Albraye ſeiner Braut zur Hochzeit ſchenken will.“ „Solway verbeugte ſich ſchweigend. Er wußte genau, was jetzt ſolgen würde, jedes Wort. „Sie werden bei der Firma Levain in Paris eingefaßt; es kommt extra zu dieſem Zwecke ein Diamantenſchleifer aus Amſterdam dorthin.“ Bevölkerungszahlen von 1910 und 1871 wie 478,9, 463,4, 452,2 und 411,2 zu 100. Beträchtlich unter dem Durchſchnitt der Großſtädte liegt die Bevölkerungszunahme bei den Agglommeratio⸗ nen Straßburg i. E.(194,7), Danzig(186,8), Aachen(184,4) und Krefeld(182,8). Auf mittle⸗ rer Linie bewegen ſich Agglommerationen Halle, Chemnitz, Dresden, Marburg, Köln und Saar⸗ brücken. Will man alſo Mannheim mit anderen Großſtädten vergleichen, ſo nimmt man zweck⸗ mäßigerweiſe aus jeder der Gruppen, mit gro⸗ ßem, mittleren und kleinerem Zuwachs, An⸗ gaben und ſtellt dieſe neben die Mannheimer Ziffern. Man findet dann Ge markungsfläche in Hektar in Maunheim 7388 degegen in in% der Agglommeratio 23,5 Duisburg 70783 22.5 Kiel 38897 12,4 Chemntitz 4378 18,9 Hamburg 779³ 24,8 Danzig 3667 11.7 Aachen 5062 16, Dieſe Angaben über die Gemarkungsfläche ſollen nur noch durch einige kurze Mitteilungen ergänzt werden. Im erſten Jahrzehnt nach der Reichsgründung iſt die Verſchiebung in den Flächenziffern nur gering. Im zweiten Jahr⸗ zehnt aber verzeichnete ein Jahr, 1888, die Rie⸗ ſeneinverleibungen durch Köln. Dann iſt Leip⸗ zig zu nennen, ſpäter Mannheim und Eſſen. Im 20. Jahrhundert findet ſich bei den jüng⸗ ſten Großſtädten ein rieſiger Wachstum, vor allen Dingen bei den Städten des Ruhrreviers, Duisburg, Gelſenkirchen, Bochum und Mül⸗ heim, aber auch Karlsruhe, Saarbrücken uſw. — Vergleichen wir weiter die Einwohnerzahl der der noch nicht einver ⸗ Geſamtagglommeration leibten Nachbargemeinden in Mannheim 358 751 164 823 dagegen in Duisburg 629 701 400 218 Kiel 245 272 38 645⁵ Chemnitz 387 887 100 180 Hamburg 1269 440 838 405 Danzig 219 478 49 14¹ Aachen 249 966 98 823 Die Bevölkerungsdichte auf ein Hektar(der eigentlichen Großſtadt) beträgt in Mannheim 26,3, in Duisburg 32,4, Kiel 54,3, Chemnitz 65,8, Hamburg 119,5, Danzig 46,5, Aachern 30,8. Als Bevpölkerungsdichte der noch nicht einverleibten Nachbargemeinden wur⸗ den ermittelt: bei Mannheim 6,9, Duisburg 16,4, Kiel 1,2, Chemnitz 3,7, Hamburg 14,3, Danzig 1,8, Aachen 3,6. Und wie ſteht es mit der Eiuwohnerzahl des großſtädti⸗ ſchen Kerns? Wie haben hier die Eingemein⸗ dungen gewirkt? Nun, Mannheims Gewinn durch Einverleibungen ſeit 1871 beträgt zirka 36 300 Einwohner. Ganz ohne vermehrende Einverleibungen kamen nur Straßburg und Augsburg aus. Augsburg hat inzwiſchen das Verfäumte nachgeholt. Der größte Gewinn durch Einverleibungen findet ſich bei Leipzig, Köln, Dresden, München und Eſſen, Jahrzehnt um Jahrzehnt bringt im Verhältnis zur Ge⸗ ſamteinwohnerzahl der Städte eine erhöhte Einverleibungstätigkeit. Zunächſt in den Sber Jahren geben ſich die Großſtädte Mühe, ihre Umgebung entſchiedener in die Gemarkung ein⸗ zubeziehen. Die 90er Jahre und das abgelaufene Jahrzehnt ſind erſt recht Zeuge ſolcher Arbeit, die zu Großſtädtern gewordenen Einwohner auch formell zu ſolchen zu machen, die Städte müßten ſo vorgehen,„wenn ſie ihren Platz an der Sonne innerhalb der eigenen Agglommera⸗ tion behaupten wollten.“ Die Bevölkerung sdichtigkeit in Manunheim betrug auf 1 Hektar im Gebiete der inneren Agglommeration(Umkreis von 5 Kilometer) 1871: 7,7, 1910: 34,6, der äußeren Agglommeration 1871: 15, 1910: 3,7, der gan⸗ zen Agglommeration 1871: 3,0, 1910: 11,. Hean vergleiche für 1910 Bevölrerungsdichtigkeit der inneren Agglommeration der äußeren Agg. der ganzen Agg in Mannheim 34,6 3,7 1174 dagegen in Duisburg 31,5 18,.2 20,0 Kiel 28,6 9. 78 Chemnitz 39,2 3,4 12.8 Hamburg 136,4 8,4 40,4 Danzig 22,7— 7,0 Aachen 21,7 8,4 8,0 „Ich möchte, daß Sie perſönlich dieſe Steine nach Paris bringen. Wie wichtig uns die glück⸗ liche Erledigung dieſes Auftrages iſt, brauche ich ja nicht beſonders zu betonen, da es ſich um einen Wert von ungefähr 800 000 Mark handelt.“ Die hohe Zahl ſchien nicht den geringſten Eindruck auf Solway zu machen. Er war ein großer, kräftiger Mann mit einem klugen, glatt. raſierten Geſicht. Seine beiden Haupteigenſchaf⸗ ten waren: abſolute Furchtloſigkeit und ſchnelle Entſchloſſenheit. „Iſt alles bereit?“ fragte er. „Alles.“ „Dann werde ich den Achtuhr⸗Abendzug von Charing Eroß nehmen. Wollen Sie bitte Vee⸗ vers veranlaſſen, mich auf dem Bahnſteig zu er⸗ warten? Ich möchte, daß er mit nach Paris fährt.“ „Mitfahren ſoll er?“ fragte Löwenſtein ver⸗ wundert. „Ja, und zwar in einem andern Abteel.“ Herr Löwenſtein wußte, daß man Solways Wünſche reſpektieren mußte; ſo ſagte er ohne weiteres zu. „Wollen Sie mir, bitte, die Diamanten über⸗ geben.“ Herr Löwenſtein legte ein kleines, mit grünem Oeltuch umwickeltes und ſorgfältig verſchnürtes Paket auf den Tiſch. Solway erbrach das Siegel, wickelte die Steine aus und zählte ſie.„Wunderbare Stücke,“ ſagte er, als die Juwelen durch ſeine Finger glitten.„Siebenundachtzig.“ „Ja,“ autwortete Herr Löwenſtein. Solway packte die Diamanten wieder ein und ſchob das Paket ſorglos in eine ſeiner Rock⸗ taſchen. Bei jedem anderen hätte dieſe Gleich⸗ Weniger Intereſſe als die vorausgegangenen Unterſuchungen beanſprucht die Entwicklung der Einwohnerzahlen und der Bevölkerungsdichte in den einzelnen Kilometerkreisringen der ſoge⸗ nannten Aeußeren Agglommerationen. Aus dieſem Grunde ſind auch die Berechnungen nicht bis zum Jahre 1910 weitergeführt worden, die Unterſuchungen dieſer Art erſtrecken ſich nur auf den Zeitraum 1871—1900. Von weit größe⸗ rer Wichtigkeit und Intereſſe ſind dagegen die Angaben über den erſt in den allerletzten Jahr⸗ zehnten ſich bemerkbar machenden, der Bepölke⸗ rungsverdichtung inverſen Prozeß der„Cit y⸗ bildung“. Man verſteht hierunter den Vor⸗ gang der allmählichen Entvölkerung,„Aushöh⸗ lung“ der Innenſtadt. Die Urſachen für den Rückgang der Einwohnerzahl in den zentralen Teilen der Agglommerationen ſind mannigfacher Art. Infolge der oft übermäßigen Steigerung der Bodenpreiſe hat man ſich in vielen Städten veranlaßt geſehen, Kaſernen, Kranken⸗ und Waiſenhäuſer ſowie Spitäler, die oft auf ver⸗ hältnismäßig beſchränktem Raum große Men⸗ ſchenmengen beherbergen, von der inneren Stadt an die Peripherie zu verlegen und das dadurch freiwerdende Gelände anderweitiger, mehr Ge⸗ winn abwerfender Bebauung zu erſchließen. Zur Verringerung der Wohnbevölkerung haben viel⸗ fach beigetragen die Errichtung von Waren⸗ häuſern, von Bureauhäuſern für Handel und Induſtrie, die oft ganze Häuſerblocke einnehmen, ferner der Neubau oder die Erweiterung von Rathäuſern, Dienſtgebäuden für die Poſt⸗ und Staatsverwaltung, die den ſteigenden Anforde⸗ rungen der ſich entwickelnden Großſtädte Rech⸗ nung tragen müſſen, nicht zum geringſten Teil aber auch Straßendurchbrüche und Verbreite⸗ rungen. Die Haupturſache für die Citybildung wird aber vor allem darin zu ſuchen ſein, daß der Geſchäftsgang ſich im Laufe der letzten Jahr⸗ zehnte mehr und mehr auf die Straßen des Großſtadtzentrums konzentriert und die ein⸗ ſtige Wohnbevölkerung zum großen Teil nach der Peripherie gedrängt hat. Es iſt zu erwar⸗ ten, daß mit der Entwicklung der großſtädtiſchen Verkehrsmittel dieſer Prozeß noch weiter fort⸗ ſchreiten wird. Die Umfrage Prof. Schotts bei den einzelnen Großſtädten hat ergeben, daß von einer„Citybildung“ nur im Bereich der ganzen Agglommeration geſprochen werden kann. So ſind z. B. bei den der Reihshaupt⸗ ſtadt vorgelagerten Großſtädten, ferner bei Al⸗ tona und Bochum, keine Zeichen von City⸗ bildung bisher wahrgenommen worden. Eine Reihe anderer Städte konnte keine ausreichen⸗ den Angaben beibringen. Aber auch die von 17 Großſtädten gelieferten Angaben reichen nicht alle bis zum Jahre 1871 zurück, und es ergibt ſich daraus die Notwendigkeit, den Prozeß der Eitybildung nach Städtegruppen zu verfolgen. Naturgemäß ging die Entvölkerung in den Hauptgeſchäftsſtraßen der Eity am ſchnellſten vor ſich. Den Grad der Citybildung in Mannheim ſieht man aus folgenden Ziffern. 55 je 1000 Einwohnern der Agglommeration ebten in den Cityſtraßen der City den ſonſtigen 1910 Gevorzugte Geſchäftsſtraßen gegenüber dem Höchſtſtand int Stadtkern) weniger ſtark bevölkerten Bezirken 1871 85,2 281,5 66,9 1880 70,8 230,4 86,9 1890 539,8 164,9 95,9 1900 34,8 111¹.9 75,7 1910 22, 73,3 56,4 Hier liegt alſo wieder einmal ein Fall vor, wo ziemlich trockene Zahlen einen intereſſanten Beitrag zur Mannheimer Bevölkerungsvertei⸗ lung zu geben in der Lage ſind. E. St. SBSSSrrSrrSrrrrrrrrrrrr xpxpůp Briefkaſten. Abonnentin X. 1000. 1. In Vaels gibt es kein öffentliches Spielkaſino mehr, dahingegen iſt das Spiel neuerdings wieder in Oſtende und Spa er⸗ laubt. 2. Um ſofort Zutritt zu erlangen, wird es ſich empfehlen, ſich vorher mit dem Sekretariat des Ka⸗ ſinos ſchriftlich in Verbindung zu ſetzen. Abonnent Hermaun H. Des verſtorbenen Schrift⸗ ſtellers Karl May Reiſe⸗Erzählungen ſind lediglich Produkte ſeiner Phantaſie. Stammtiſch Durlacherhof. Die Perſon würde ſich ſtrafbar machen. Von„koſtenlos“ kann keine Rede ſein mit Rückſicht auf den zu verſprechenden Gewinn⸗ anteil oder den Zwang zur Beteiligung. Abonnent P. B. Das Urteil beſteht zu Recht. Ihr Sohn muß zahlen. Es wäre doch Schikane, wenn Sie oder Ihr Sohn Zahlung weigerten mit Hiuweis auf die Umſchreibung des Vertrags, die Sie doch ſelbſt veranlaßt haben. Abonnent Nr. 2000. Nur dann, wenn die Un⸗ geſchicklichkeit des Lehrlings einen derartigen Grad angenommen hat, daß dem Lehrherrn die Fortſetzung des Lehrverhältniſſes nicht zugemutet werden kann, namentlich bei großen Schäden und großem Ver⸗ druß bildet ſie einen Grund zur ſofortigen Ent⸗ laſſung. Das Gericht entſcheidet darüber nach freiem Ermeſſen. Oka. 1. Zuſtändig iſt das Amtsgericht am Wohn⸗ ort des Gegners. 2. Anwalt zwar nicht erforderlſch; wegen der Schwierigkeit der Materie und Intereffe einer Koſtenerſparuis(Reiſen zum Termin aber zu empfehlen. 3. Koſtenvorſchuß wird etwa 40—50. betragen. Batavia. Sie können noch fetzt klagen, da Dar⸗ lehnsauſprüche erſt in 30 Jahren verjähren.(Ihre erfte Anfrage haben wir n erhalten. D. Reb.) Abonnent Wilhelm J. 1. Erbſchaftsſteuer zu zahlen ſind Sie nicht verpflichtet. 2. Die Prügelſtrafe wird in den preußiſchen Zuchthäuſern nicht gehand⸗ habt. 3. Die dritte Anfrage wird noch Erledigung finden. Wir müſſen uns vorab erkundigen. Abonnent K. 1800. 1. Wenn Ihr Vater kein Teſtament hinterläßt, würden Ihre Sttefmutter 4, Sie und Ihre Geſchwiſter zuſammen des väter⸗ richen Vermögens erben. 2. Ihr Vater kaun aber teſtamentariſch ſeinen Kindern Haus und Hof ver⸗ machen oder fonſtige ihm angebracht erſcheinende An⸗ ordnungen treffen. Unter den gegebenen Umſtänden iſt es zweckmäßig, ein notarielles Teſtament zu errichten. Abonnent 5. B. 1. Das Einkommen der Söhne muß in Anbetracht der wirtſchaftlichen Verhältniſſe der Beteiligten als ausreichend zur Beſtreitung des Haushaltes der 3 Perſonen betrachtet werden. Der Anſpruch auf Beitragsleiſtung erſcheint ſomit unbe⸗ gründet. 1. An ſich hat allerdings die Mutter im Fall ihrer Bedürftigkeit Anſpruch auf Unterhalt ihren fämtlichen zahlungsfähigen Kindern gegenüber. Die Höhe richtet ſich nach dem Grad der Leiſtungs⸗ fähigkeit auf der einen und der Bebär auf der anderen Seite. Abonnent Nr. 199. Zu Zahlung der Vermitt⸗ lungsgebühr erſcheinen Sie nach Lage der Sache micht verpflichtet. Gleichwohl raten wir Ihnen, vtelleicht einen Vergleich auf die Hälfte herbeizuführen, da der Prozeßausgang ſtets ungewiß iſt. Abounent Th.., Ludwigshafen. 1. Im Kiaut⸗ ſchou⸗Gebiet gibt es eine deutſch⸗chtueſiſche Hochſchule, desgleichen ſind 2. Elementar⸗ ſowie Mittelſchulen vorhanden und 3. beſtehen neben den deutſchen auch chineſiſche Poſtanſtalten. 5 Abonnent H. St. Wegen der Geſchichte des Kauf, hauſes wird auf die 1910 erſchienene Feſtſchrift Das Kaufhaus in Maunheim' von Prof. Walter und Stadtbaurat R. Perrey verwieſen. Aus dieſer Schrift iſt erſichtlich, daß das Kaufhaus von Aufang an auch in den an den ſtaatlichen Teil angrenzenden Privathäuſern durchaus einheitlich, mit deuſelben Arkaden uſw. erbaut war. Die an der Kanonenkugel angebrachte Juſchrift gründet ſich auf alte Ueberlieferung. mschfnasse Kellerfeuche Wohnungen gatentierts Fulsche A REEERENZEN 2 eeeeeene Niederlage: Josei Krebs, Mannheim, Friedrichsfelderstr 3 hervorgerufen. Aber Solway kannte er ſeit zehn Jahren; er wußte, daß in deſſen Taſchen das Paket ſo ſicher war wie in ſeinem Geld⸗ ſchrank. Zehn Minuten vor acht war Solway auf dem Bahnhof. Er ſuchte ſich ein Abteil in dem Zuge nach Dover und belegte ſeinen Platz. Dann ging er auf dem Bahnſteig auf und ab, ohne einen der verſchiedenen Bekannten zu grüßen, denen er begegnete. Eit paar Minuten ſpäter erſchien Veevers und ſprach ihn erregt an:„Warum, um Gottes Willen, muß ich nach Paris?“ Er war jung verheiratet, und der Gedanke, achtundvierzig Stunden von ſeiner Frau getrennt zu ſein, war ihm höchſt unangenehm. „Weil ich beſtimmt annehme, irgendwo unter⸗ wegs angehalten zu werden. Ich werde Ihnen daher gleich das Paket mit den Steinen über⸗ geben, und Sie werden es abliefern. Ver⸗ ſtanden?“ „Mir wollen Sie es geben?“ „Ja. Sehen Sie mich nicht Mann! als ich nach Dover fahren. Auf dem Schiff dür⸗ fen Sie mich nicht anreden. Bleiben Sie in Ihrer Kabine. Sie werden's ohnehin nötig haben,“ ſagte Solway lächelnd.„Ich werde während der Ueberfahrt auf Deck bleiben. Jetzt geben Sie acht: aufgepaßt! Hier— Wenn jemand die beiden genau beobachtet hätte, würde er geſehen haben, daß ein in grünes Oeltuch gewickeltes Paket von dem einen zum andern gewandert war. Veevers war ſo ſo entſetzt an, gultigkelt kalte Schauer bei Herrn Oöwenſtein Sie werden in einem anderen Abteil „Ruhe!“ ſagte Solway kurz.„Haben Sie s ſicher? Gut! Bei Levain ſehen wir uns wieder. Nehmen Sie ein Abteil, in dem ſchon jemand ſitzt. Glückliche Reiſe!“ Er war bei den letzten Worten ſchon in ſein Kupee geſtiegen. Es war leer. Als der Zug zum Bahnhof hinausfuhr, war Solway in die Lektüre eines neuen Romans vertieft. Seelen⸗ ruhig las er, bis der Zug in Dover einlief, wäh⸗ reud in einem anderen Abteil der andere Beamte von Löwenſtein u. Co., der ſich jetzt die Sporen verdienen ſollte, bangen Herzens ſaß und das koſtbare Päckchen an ſeine Bruſt preßte. Solway beobachtete ſeinen Kollegen, wie die⸗ ſer ſeine Schiffskabine aufſuchte. Ein feines Lächeln umſpielte ſeinen Mund, als er den jun⸗ gen Mann die Treppe hinuntereilen ſah. Er ſelbſt blieb während der ganzen Fahrt an Deck. Es war eine kalte Nacht, und die See war ſtür⸗ miſch. Aber Solway, der die Strecke wohl bald zum hundertſten Male fuhr, war durchaus ſee⸗ feſt. Als er in Calais Veevers an ſich vorbei⸗ eilen ſah, mußte er wieder lächeln. Das tief⸗ unglückliche Geſicht ſeines jungen Kollegen war wirklich komiſch. In dem Zuge nach Paris fuhr er in Geſell⸗ ſchaft von zwei Franzoſen und einem ſehr red⸗ ſeligen Herrn, deſſen Nationalität nicht ohne weiteres zu erraten war. Jedenfalls unterhielt ſich glänzend, ſo daß die Zeit ſchnell ver⸗ trich. In Paris trennte man ſich nach einer kurzen Unterhaltung auf dem Bahnſteig. Solwar nahm eine Droſchke und gab dem Kutſcher dis Adreſſe von Levain. 1 SSSNress-GSGWO0 8oa WS SSeS 79 — endeose eeeeng n DPor e eeee r rn eee RNnne. N Samstag, den 16. Auguſt 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt!) 9. Sette. Neues Theater im Roſengarten Sastspiel des Opereften-Enlembles des Residenzfnleafers in Dresden Direktion: Carl Witt. Sonntag, den 17. Auguſt 1913 Gaſtſpiel von Frl. Wini Grabitz und Herrn Franz Felir aus Dresden, Herrn Ferry Werner aus Berlin und Frl. Betty Birzens von Düſſeldorf Zum erſten Ma le: Leutnantsliebchen Operette in 1 Vorſpiel und 2 Akten von Joſef Siener Mufik von Bennd Sternberg. In Sceue gefetzt von Carl Witt. Muſikaliſche Leitung Friedrich Korolanyi. Perſonen: Baron Firmin von Lumeaux Franz Felix a. G. Helviſe, ſeine Gattin 354 e Deniſe, dexen Tochter Betty Birkens a. G. Hippolyt, Firmins Bruder Hermaun Wieland Obette, ſeine Frau Johanng Geißler Ariſtide, Herzog von Oronto Heinrich Kaſtner Cyrill von Severte, Leutnant der Fliegerdtviſion General Bouchet Sagoſta, Präſident des Nero⸗ Klubs Baſtten, Photograph Niniche, Retoncheuſe Nikodemus, Diener im Haufe rry Werner a. G. WilhelmHanſchmann Hans Werthmann Karl Sukfüll Wini Grabitz a. G. Firmins WilhelmHanſchmann Suzanne, Kammerzofe Emmy Caliga Ein Kellner Beppo Pulz Eine Dame Charlotte Treuth 1. Lola Lorenz Eltſabeng Dobrn 5 obra 4. Backfiſch Getrud Adam 5. Dora Rüger 6. Ernt Hanſen Etn Lentnant Karl Waterſtradt Ein Diener Hans Füßler Offiztere, Herren und Damen der Geſellſchaft. Mitglieder des Aero⸗Klubs in Paris. Ort der Handlung: Das Vorſpiel ſpielt im Atelier Venus in Paris. Der 1. Akt auf dem Landſitz Firmins. Der 2. Akt im Hotel Royal in Paris. Kaſſeneröff. 7½ uhr Anf. 8½ uhr Ende 11 Uhr Nach dem 1. u. 2. Akte Pauſe. Neues Theater⸗Eintrittspreiſe. tñ;ñ ñ??̃: 88 Neues Theater im Rolengarten Montag, 18. Augimſt Filmzauber Anfang 3˙½¼ Uhr. Friedrichs⸗Park Morgen Sountag, 17. Auguſt Haſeuische Nacht Hote Hessischer Hoß, L2 Spezialifit: Selbstgek. Weine per/ Liter von 25 Pfg. an. HNMut bäürgerl. Küche(Gartenwirtschaft) Neuer Bes. Pk. Keller früher Austria. Luftkurort Bergzabern. ZKurhaus westenhöfer. S Best empfoblenes Haus, direkt am Eingang der æ Philosophenpromenade. Für Vereine grosse? Lokalitäten vorbhanden. Prospekte gratis durch 2 den Besitzer: B. Westenhöfer. 10062 Großh. Hof⸗ und Landes⸗ bibliothek Rarlsruhe. Zugangsauswahl Juni und Juli 1913. Im Anſchluß an frühere Veröffentlichung wird eine Auswahl aus dem ſeither benützungsfertig ge⸗ Zugang zur allgemeinen Kenntnis ge⸗ acht. Die auf Baden bezügliche Literatur wird mög⸗ lichſt vollſtändig geſammelt und deshalb hier nicht be⸗ ſonders angeführt. Von den Fachüberſichten zu dem Zugang 1883 bis 1907 ſind neu erſchienen die Hefte:„Künſte“. Land⸗ wirtſchaft. Gewerbe. Handel und Berkehr. Krieg“. Preis je 50 4. Das Zugangsverzeichnis für 1912 iſt erſchienen und für 50 erhältlich. Die„Frei⸗Ausgabe“(ohne Regiſter) wird koſtenlos abgegeben. Kultur der Gegenwart: I. 5. Allg. Geſchichle der Philoſophie. 2. Auflage. Ladewig, Aufgaben der Jugendliteratur.— Philoſoph. Bibliothek. 114. Hegel, Phänomenologie d. Geiſtes. 137. Scheier⸗ macher, Sittenlehre. 144, Hegel, Zur Politik und Rechtsphiloſophie. 147. Platon, Phaidon. v. Etcken, Geſch. d, mittelalterl. Weltanſchauung. Pincho⸗ Jogte: IV. Benuſſi, Zeitauffaſſung. Riehl, Philo⸗ ſophie d. Gegenwart. J. Aufl. Schöber, Denklehre. Spyntheſis: IV. H. Schwarz, Der Gottesgedanke. Görgen, Lorenz Kellner. Handbuch des dtſch. Unterrichts: III. R. M. Meyer, Deutſche Stiliſtik. 2. Aufl. V. Fr. Kauffmann, Deutſche Altertumskunde Lay, Pädagogik. O. Menyer, Die ſtaatsbürgerl. Erziehung des Volksſchullehrers. Sch 11 e r, Sa⸗ vonarplas Erzieher u. Savongrola als Erzieher.— Klaſſiker der Religion 1. Jeſus. 2 Joh. 1 3. Der kathol. Modernismus 4. 5. Die Knecht, Kommentar zur Bibl. Geſchichte. N 60 8 ler, Die Geſellſchaft Jeſu. Regeſten der Erz⸗ i I. 1. Röſch, Das Lelig. daecen 1500 bis 1850. Schäfex, * 4 ſſadeedd — N Douche und Inhalation. erfolge bel allen Sowie bel Privaten. genbahnlinie fleidelberg-Hellbronn. Unt. d. Protektorat J. K. H. der Grossh. Lulse v. Baden. Kurzelft 1. Mal bis Ende Oktober. Neuerbautes Solbad. hòôchstgradige Fol-, Kohlensdute-, Dampf. und Moorbdder. Glanzende Heil- meumatfischen groniscen Nnodien- und Gelenkseiterungen, Serophulose. Nachilis, Erauenpranſeheęlten listi. 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Kolonie an der Sierra Morena und Kaſpar von Thürriegel. Wieſinger, Die Zölle u. Steuern des Dtſch. Reiches.— Feucht, Württembergs Pflanzenwelt. Haaſe, Die Erdrinde.— Die Helleniſche Kul⸗ tur, v. Baumgarten, Poland u. Wagner. 3. Aufl. N. Lehmann, Hiſtor. Aufſätze u. Reden. Seeck, Ge⸗ ſchichte des Untergangs der antiken Welt. V. Frie⸗ densburg, Die Münze in der Kulturgeſchichte.— v. Pflugl⸗Harttung, 1813—1815, Illuſtr. Geſch. d. Befreiungskriege. v. Pflugk Hart⸗ tung, Das Befreiungsjahr 1813. Rachfahl. Kaiſer u. Reich 1888—1913. Sperl, Caſtell. Stein⸗ hauſen, Geſchichte der dtſch. Kultur. 2. Aufl. Wirth, Männer, Völker u. Zeiten.— LVily Braun, Im Schatten der Titanen. Brieſe der Liebe. Auswahl von Charl. Weſtermann. Conrad, Napoleons Leben. Von ihm ſelbſt. B. 11. Auf. Sk. Helena. Frauenbilder: V. De Crignis⸗Mentelberg, Herzogin Renata v. Bayern. Liman, Der Kaiſer. 2. Aufl. Meinecke, Radowitz u. die diſch. Revo luütlon. Monographien zur Weltgeſchichte:? Laug, Zwingli u. Calvin. Müſebeck, Gold gab ich für Elſen. Deutſchlands Schmach und Erhebung. Noſen, In der Fremdenlegion.— Die deutſche Ou mark. Hsg. vom Dtſch Oſtmarkenverein. Ston⸗ ley, Mein Leben. Schuſter, Argentinien.— Friedrich d. Gr. Werke. 1. Z. Geſch, des Hauſes Brandenburg. 8. Philof. Deutſches Sagenbuch. der dtſch. Stämme. Bd. teraturwerke..,.: Fauſt. 2. Aufl. v. diſche. Lyrik.— Glaſer, Stuttgarter Kunſt, bearb. ſchmit, Die Altertümer Schemann, Wickhoff, Schriften. Welt in Flammen. Nadler, Literaturgeſchichte II. Neudrucke dtſch. Li⸗ Das Volksbuch Petſch⸗ Die Kunſt Oſtaſiens. Erinnerungen an Rich. ircus HermannAlthoff Mannheim Sonntag, 17. August 1913 grosss Parade- Vorstellungen Anfang jeweils nachmittags 4Uhr und präcise 8¼ Uhr abends. pPhänomenales Großstadtprogramm. Sras-Ellenbach u oer (8 Min. Station Wylen). Peusion Dörsam, direkt am Wald, grosse luftige Zimmer, hübsche Einrichtung. Bäder. Gute Küche. Gute Bedienung. Pens. v..50 an. 227 Realanſtalt am Donnersberg bei Marnheim in der Pfalz. 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Heeresverpflegung. cenus, Kaiſer Wilhelm 1 Beuutzung der Bibliothet Wisli⸗ I. u. die Marine, für die erwachſenen Landeseinwohner boſten lbos. Wagner. Blickes. Effenberger, Die Geſchichte der großen Brände. „Haus Wurſt und der Rieſe“; der Dialektſchwank iſt Proſa„Der Meßner⸗Michel“, ein Stück aus der guten alten Zeit, und die Nachdichtung aus dem Papageſen⸗ buche„Das vielgeliebte Weib“ im Wielandſchen Stile ſtehen im wirkſamen Kontraſt zur Kraft Anto⸗ mobilia. Theodor Löm,„Gebrechen unſeres Schulſchrelhſyſtems (Weiterabdruck erwünſcht.) und ihre Herkunft mit Vorſchlägen zur Asßilfe“, Bayeriſche Berlagsanſtalt Karl Theodor Senuger, Mitnchen N. W. 1913. Preis 1 Der Verfaſſer erblickt die Hauptſache des Miß⸗ Vom Vüchertiſch. Vom köſtlichen Humor. (Heſſes Volksbücherei Nr. 843—846). 80 ſamem Leinenband.20 4 ſangreichen, ſchnell bücherei, die in ihren mal eine wirklich köſtliche Wiener Humor“, der ſchon in einer Humorſammlung Abraham a Santa Clara, heiligen Eheſtand zu vorwärts ſchmucken viel Gutes zu billigſten Preiſen gebracht hat. predigen Bd. 5:„Wiener Humor“. „ ein bieg⸗ Eine neue Reihe der um⸗ ſchreitenden Volks⸗ Bändchen ſchon ſo Dies⸗ Auswahl des echten„Alt⸗ eine beſondere Abteilung beanſpruchen darf. Von der derb genug über den weiß, bis zu Kraß⸗ niggs Verſchwundener Bauk dehnt ſich eine lange Zeit, und eine b aunzern“ der„G Häuptlii Chiavacci, ausgeber liefert. gunther eträchtliche meſſen vertret hat mehrere Beiträge ge Alles in allem ein guter Grillenfänger und auf der Reiſe ein guter Begleiter. Auzahl n lufſtigen und hattenſeiten 5 geliebten Die achtung weiteſter Kreiſe. Geſellſchaft, und ei kleinere inſtruktive Ahbhandlungen t, auch der Her⸗ erfolges des mit ungeheurem Auſwand an Zeit, Kraft und methodiſcher Kunſt erteilten Schreibunterrichts in der unnatürlichen Körper⸗, Haud⸗ und Federhal tung, die infolge der Unzweckmäßigkeit der Feder⸗ konſtruktion zwangsweiſe eingenommen werden muß. Die Spitzfeder iſt ihm die Quelle unſeres heutigen Schreibelends, das er in einem unnützen Verbrauch einer Unmenge von Nerven⸗ und Muskelkraft er blickt. Die untaugliche Spitzfeder iſt deshalb aus der Schulſtube zu verbannen und durch die breii⸗ ichnabelige Winkelfeder zu erſetzen, die nach den Be dingungen der Hand geformt iſt. Die von ſcharfer Beobachtung und hervorragenden Fachkenntniſſen ſe Arbeit nerdient im Hinblick auf Problems die Be Der Anhaug enthält nch „Wider die raewaltigung unſerer deutſchen Schrift“ und„Zur Würdigung der Antigug“. 10. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Samstag, den 16. Auguſt 1913. Kirchen⸗Anſagen. Epangeliſch⸗proteſtantiſche Gemeinde Sonntag, den 17. Auguſt 1913. Trinitatiskirche. Morg. ſ½9 Uhr Predigt, Stadt⸗ vikar Weiſſer. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadtvikar Wetſſer. Konkordienkirche. Morg. 10 Uhr Predigt, Stadt⸗ pfarrer von Schöpffer. Nachm. 2 Uhr Chriſtenlehre, Stadtpfarrer von Schöpffer. Abends 6 Uhr Predigt, Stadtyikar Waag. Chriſtuskirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadt⸗ vikar Dr. Schumann. Friedenskirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadt⸗ vikar Müller. Johanniskirche— Lindenhof. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadtvikar Fehrle. KLutherkirche. Morg. 10 Uhr Predigt, Stabtvikar Wienhold. Morg. 11 Uhr Chriſtenlehre, Stadtpfarrer Dr. Lehmann. Wohlgelegen. Morg. 9 Uhr Predigt, Stadtvikar Waag. Diakoniſſenhauskapelle. Morgens ½11 Uhr kein Gottesdienſt. Pauluskirche Waldhof. Vorm. 9 Uhr Predigt⸗ gottesdienſt. Stadtpfarrer Bufjard. Stadtteil Rheinau. Vorm. 107¼ Uhr Hauptgottes⸗ dienſt, Herr Pfarrer Kunz von Seckenheim. Evangeliſch⸗luth. Gottesdienſt (Diakoniſſenhauskapelle W 7, 29). Sountag, den 17. Aug. 1913(13. Sountag nach Trinitatis), nachm. 5 Uhr Predigt, Herr Vikar Frlse⸗ Evangeliſche Stadtmiſſion Vereinshaus K 2, 10. Sonntag 3 Uhr: Erbauungsſtunde, Inſpektor Leh⸗ mann. 5 Uhr Jungfrauenverein. Mittwoch ½9 Uhr: Bibelſtunde, Inſpektor Lehmann Donnerstag 8 Uhr: Jungfrauenverein. Freitag ſ½9 Uhr: Geſangverein„Zion“. Samstag 4 Uhr: Sparkaſſe der Sonntagsſchule. ½0 Uhr: Vorbereitung für die Sonntagsſchule. Täglich Kinderſchule. Schwetzingerſtadt, Traitteurſtraße 19. Sountag 1 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Montag ½9 Uhr: Jungfrauenverein. Täglich Kinderſchule. Gvangeliſche Diakonenſtation U 8, 23 „Männliche Krankenpflege“. Zu den Bibelſtunden und ſonſtigen Veranſtaltungen der Stadtmiſſion iſt jedermann herzlich eingeladen. * 7.* 7**+* Chriſtlicher Verein junger Männer, U 3, 23, E. V. Wochenprogramm vom 17. bis 23. Auguſt 1913. Sonntag: Nachmittags⸗Ausflug nach Lützelſachſen⸗ Weinheim(nur bet günſtiger Witterung). Abfahrt ab Hauptbahnhof 12 Uhr 40. Montag, allgemeiner Vortrag von Herrn Sekretär Bollerhauſer⸗Caſſel über:„Erfahrungen aus der Arbeit der Eiſenbahntractatmiſſion“. Familienange⸗ hörige willkommen. Dienstag, abends 8 Uhr: Turnen im Großh. Gym⸗ naſtum. Abends ½9 Uhr: Probe des Poſaunenchors. Ahends Uhr: Probe des Mandolinenchors. Donnerstag, abends ½9 Uhr: Spiel⸗ u. Leſeabend. reitag, abends ½9 Uhr: Bibelſtunde der Jugend⸗ abteklung. Samstag, abends ½10 Uhr: Gebetsvereinigung. Jeder chriſtlich geſinnte Mann und Jüngling iſt 1 Beſuch der Veranſtaltungen des Vereins herz⸗ ich eingeladen. Nähere Auskunft erteilen: Der 1. Vorſitzende Herr Bauführer Klos, Meerfeldſtr. 61. Der 2. Bor ligende: Herr Joh. G. Graml, Traitteurſtr. 21. Epang. Verein für innere Miffion. Augsb. Bek. in Baden. Stabtmiſſion Mannheim. Bereinslokal: Schwetzingerſtraße 90. (Herr Stadtmiſſionar Fritz). Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sountagsſchule. Nachm. 8 Uhr: Verſammlung. Nachm. 4 Uhr: Jugendabtetlung des Ehriſtl. Vereins jg. Männer e. V. Nachm. 5 Uhr: Jungfrauenverein. Abends 8˙½ Uhr: Verſammlung. Montgg, abends 8½ Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Abends 8½ Uhr: Turnen des Chr. Ver. jg. Männer. Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibel⸗ u. Gebetsſtunde. Mittwoch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde des Ehrtſtl. Ver, ig. Männer e. V. Abends 9˙¼ Uhr: Männerchor. Donnerstag, nachm. 5 Uhr: Bibelſtunde. Abends 81ſ% Uhr: Bibelſtunde des Blau⸗Kreuz⸗Vereins. Samstag, abends 8½ Uhr: Sonntagsſchulvorbe⸗ rettung. Abends 9½ Uhr: Gebetsſtunde des Chr. Ver. jung. Männer e. V. Vereinslokal: Reckarſtadt, Lortzingſtr. 20. (Herr Stadtmiſſionar Eiſentopf). Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. Uhr: Verſammlung. Nachm. 4 Uhr: Soldatenver⸗ eintigung— Jugendabteilung. Nachm. 5 Uhr: Jung⸗ frauenverein, Abends 8˙½ Uhr: Vortrag über die Weltſonntagſchulkonferenz in Zürich. Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibel⸗ u. Gebetsſtunde. Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Nachm. 5 Uhr: Hoffnungsbund.(Für Kinder unter 14 Jahren.) Abends 8½ Uhr: Bibelſtunde des Chriſtl. Ver. jg. Männer e. V. Abends 9½ Uhr: Männerchor. Donnerstag, abends 8˙½ Uhr: Btibelſtunde des Blau⸗Kreuz⸗Vereins. reitag, abends 8˙4 Uhr: Gemiſchter Geſangchor. amstag, abends 8½ Uhr: Sonntagsſchulvorbe⸗ reitung. Abends 9½ Uhr: Gebetsſtunde. Jedermann herzlich wilkommen. Evangeliſche Gemeinſchaft U5, 9, Seitenbau. Sonntag, vorm. 10 Uhr Predigt, Prediger Dr. E. Frick. Vorm. 11 Ahr Kindergottesdienſt. Nachm./ 4 Uhr Sereine Prebiger Dr. E. Frick. Nachm. 5 Uhr Jugend⸗ verein. Montag, abends ½9 Uhr, Singſtunde d. Gem. Chors. Donnerstag, abends ¼ Uhr, Bibel⸗ u. Betſtunde, Prebiger Maurer. Waldhof, Hubenſtraße No. 10, Hinterhaus. Sonutag, nachm. ½2 Uhr, Kindergottesdienſt. Dienstag, abends ½9 Uhr Predigt, Prediger Maurer. Zedermann iſt herzlich willkommen. Jungmänner⸗Verein für freies Chriſtentum und deutſche Kultur Mannheim— Lokal: 8 8. 40. 0 20. Aug., abends 9 Uhr: Vorleſung über 7—5 15 in den Vereinigten Staaten“. ere Auskunft erteilen der 1. Vorſitzende Rveſinger Dammſtraße 17, der 2. Wusſteanbe Nised aum Aheindammſtraße 30. Chriſtliche Verſammlung B2,10a Sonntag, morgens 11 Uhr, Sonntagsſchule, alle Kinder ſind freundlichſt eingeladen. Nachmktt. 3 Uhr Wortbetrachtung. Diens tag, abends 8˙,. Uhr, Wortbetrachtung. Jebermaun freundlichſt eingeladen. N 2 21* : Methodiſten⸗Gemeinde Kapelle: Augartenſtraßſe 26. Sonntag, vorm. ½10 Uhr Predigt, Prediger Röſch. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. ½4 Uhr Predigt, Prediger Wieſenauer. Dienstag, abends ½9 Uhr, Bibelſtunde. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. Miſſions⸗Saal J G, II — Hof links Die Verſammlungen der Chriſtlichen Gemeinſchaft finden wie folgt ſtatt: Sonntag, vorm. 10 Uhr: Gebets⸗ u. Warteſtunde. Abends 8 Uhr: Evangeliſations⸗Verſammlung. Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibel⸗ u. Gebets⸗ ſtunde. Jedermann herzlich eingeladen. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten O4, 18 Sonntag, vorm. 91½ Uhr, Bibelbetrachtung. Vorm. 11 Uhr Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr Gemeindeabend. Montag, abends 8½ Uhr, Geſangſtunde. Donnerstag, abends 8½ Uhr, Gebetsſtunde. In Ludwigshafen, Canalſtraße 68 Sonutag, nachm. 4 Uhr, Predigt und Abendmahl, Prediger Fink. Jedermann freundlichſt eingeladen. Neuapoſtoliſche Gemeinde Mannheim Aulades Realgymnaſitems, Eingang Tullaſtr. 4, 2. St. Sonntag, nachm. 4 Uhr, Gottesdienſt. Mittwoch abends 8½ Uhr, Gottesdienſt. Die Heilsarmee, J7, 6. Sonntag, 17. Aug., vorm. 10 Uhr Heiligungsſtunde. Nachm. 3 Uhr Abmarſch zur Waldverſammlung auf der Schäferwieſe. Abenbs 8½ Uhr Heilsverſammkung. Dienstag, 19. Auguſt, abends 8½ Uhr, nur für Mitglieder. Mittwoch, 20. Auguſt, abends 8½ Uhr, Heilsver⸗ ſammlung. Freitag, 22. Auguſt, Heiligungsverſammlung. Leiter: Kapitän A. Witzleb. Jeder herzlich eingeladen. Katholiſche Gemeinde. Sonntag, den 17. Auguſt 1913. 14. Sonntag nach Pfingſten. Jeſuiten⸗Kirche. 6 Uhr Frühmeſſe. 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr Amt.— ½10 Uhr Predigt u. Amt. — 11 Uhr heil. Meſſe.— ½3 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Bruder⸗ ſchaftsandacht mit Segen. Untere kathol. Pfarrkirche. Von 6 Uhr an Beicht. 6 Uhr Frühmeſſe.— 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr Sing⸗ meſſe.— ½10 Uhr Predigt und Amt.— 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt.— ½3 Uhr Herz⸗Mariä⸗Bruder⸗ ſchaft mit Segen. Katholiſches Bürgerhoſpital. ½9 uhr Singmeſſe mit Predigt.— 4 Uhr Andacht zur göttl. Vorſehung. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt. 6 Uhr Frühmeſſe und Beicht.— 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt.— ½10 Uhr Predigt und Hochamt.— 11 Uhr Kindergottesdienſt.— ½3 Uhr Herz⸗Mariä⸗ Bruderſchafts⸗Andacht. Hl. Geiſt⸗Kirche. 6 Uhr Frühmeſſe; Beicht.— 7 Uhr hl. Meſſe und Generalkommunion der Marian. Jungfrauenkongregation.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt.— ½10 Uhr Predigt u. Amt.— 11 Ühr hl. Meſſe.— Nachmitt. 15 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen.— ½ Uhr Verſammkung der Mar. Jung⸗ frauen⸗Kongregation. Siebfrauen⸗Kirche. 6 Uhr Beicht.— ½7 Uhr 9 meſſe.— 8 Uhr e mit Predigt.— ½10 Uhr Amt u. Predigt.— 11 Uhr hl. Meſſe.— ½8 Uhr Herz⸗ Mariä⸗Andacht. St. Joſefs⸗Kirche, Lindenhof. 6 Uhr Beicht.— %7 Uhr Frühmeſſe.— 8 Uhr Amt.— 10 Uhr Predigt und Amt.— 11 Uhr hl. Meſſe.— 2 Uhr Herz⸗Jeſu⸗ Andgcht.— ½3 Uhr Verſammlung des chriſtl. Mütter⸗ vereins. St. Bonifatiuskuratie. Wohlgelegen Schule, Eingang: Kronprinzenſtr. 4 und Käfertalerſtraße 105. Von 6 Uhr an Beichtgelegenheit.— 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt; Monatskommunion für die männliche Jugend.— ½10 Uhr Predigt und Singmeſſe.— 11 Uhr Kindergottesdienſt.— ½3 Uhr Herz⸗Martä⸗Andacht. Franziskus⸗Kirche in Waldhof. Von 6 Uhr an Beichtgelegenheit.—? Uhr Frühmeſſe mit Austeilung der hl. Kommunton.— ½0 Uhr hl. Meſſe in der Kapelle der Spiegelfabrik.— ½10 Uhr Predigt und Hochamt. Nachmittags 2 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andachl. Kath. Kirche in Sandhofen. Die 7 Uhr Früh⸗ meſſe fällt heute aus.— 7 Uhr der hl. Kommunion.— 8 Uhr Schülergottesdienſt mit deutſcher Singmeſſe.— ½10 Uhr Hauptgottesdienſt mit Predigt und Hochamt.— ½2 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht.— 8 Uhr Verſammlung des chriſtl. Müttervereins. Kathol. Kirche in Käfertal. Kommuniontag der Jungfrauen⸗Kongregation. 6 Uhr Beichtgelegenheit. —7 Uhr Austeilung der hl. Kommunion.— ½0 Uhr Schütlermeſſe.— 10 Uhr deutſche Singmeſſe mit Predigt. 2 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Kath. Kirche in Feudenheim. 8 Uhr Frühmeſſe. ½0 Uhr Predigt und Amt.— 1 Uhr Vesper. Kath. Kirche in Neckarau. 6 Uhr Beicht.— 7 Uhr heil. Meſſe mit Austeiluug der hl. Kommunion.— ½9 Uhr deutſche Singmeſſe mit Predigt.— 10 Uhr Hochamt mit Predigt.— ½2 Uhr Chriſtenlehre.— 2 Uhr Andacht zu Ehren der hl. Familte. St. Antoniuskirche, Rheinau. 6 Uhr Beicht.— ½8 Uhr heil. Kommunion; Frühmeſſe.— ½10 Uhr Alt⸗Katholiſche Gemeinde. Schloßkirche. Sonntag, 17. Anguſt, vormittags 10 Uhr, deutſches Amt mit Predigt.(Pfarrverweſer Johnen⸗Heßloch Gg. Scharrer Nathaus(früh. Kaufh.) Paradeplatzſeite. Beſte u. billigſte Be⸗ zugsquelle in echt. hand⸗ geklöppelt.Leinenſpitzen u. Einſätzen ſ. väufer, Decken, veib⸗ u. Bettwäſche paſſend. Größte Auswahl in fein. ee Schweiz. 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Dies geſchieht in der Weiſe, daß die Pflanzer bis zu einem be⸗ ſtimmten Zeitpunkt, der in jeder Gemeinde noch be⸗ ſonders bekannt gemacht wird. nehmerei ihres Wohnorts eine verbindliche Erklärung über den vorausſichtlichen Ertrag ihrer Tabakfelder abgeben. Vordrucke für dieſe Erklärungen werden von den Steuereinnehmereien unentgeltlich abge⸗ geben. Die Erklärungen werden durch einen amt⸗ lichen Schätzungsausſchuß nachgeprüft. Die Tabakpflanzer der Gemarkungen mit Ge⸗ wichtsbeſteuerung werden eingeladen, die Schätzung des vorausſichtlichen Ernteertrags nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen vorzunehmen und ihre verbindliche Erklärung darüber rechtzeitig bei der Steuerein⸗ nehmeret ihres Wohnorts abzugeben. Nähere Aus⸗ kunft wird von der Steuerbehörde, insbeſondere von den Steueraufſehern und Steuererhebern jederzeit erteilt. Wer es unterläßt, die verbindliche Erklärung innerhalb der darauf vermerkten Friſt bei der Steuer⸗ einnehmerei abzugeben, hat wegen Zuwiderhandlung gegen§ 11 Abſ. 3 der Tabakſteuerordnung, Beſtra⸗ fung auf Grund von 8 49 des Tabakſteuergeſetzes zu gewärtigen. 32107 Mannheim, den 2. Auguſt 191. Gr. Hauptſteueramt. bei der Steuerein⸗ Arheitsvergebung. Für den Neubau der Straßzenbahnwagenhalle in der Neckarſtadt ſoll die Herſtellung des ſchmied⸗ eiſernen Geländers und der Tore für die Ein⸗ friedigung im Wege des öffentlichen Angebots ver⸗ geben werden. Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, bis ſpäteſtens Mittwoch, 20. Aug. d. J. vormittags 11 Uhr an die Kanzlei des unter⸗ zeichneten Amts(Rathaus N1, 3. Stock, Zimmer Nr. 125) einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung der⸗ ſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter oder deren bevollmächtigte Ver⸗ treter erfolgt. 2264 Angebotsformulare ſind im Baubüro Hohwieſen⸗ ſtraße 9 part. koſtenlos erhältlich, daſelbſt wird 1 nähere Auskunft er⸗ teilt. Mannheim, 12.Aug. 1919. Städt. Hochbauamt: Perrey. Behanntmachung an alle Damen und Mädchen. Zufolge der Liquidatton eines Unternehmens haben wir eine Partie hochele⸗ gante, nach der neueſten Mode, ſchweiz. kunſtge⸗ ſtickte Bluſen gekauft und offerieren dieſelben zoll⸗ fret zu dem unglaublich ſpottbilligen Preiſe von nur Mk..60 per Bluſe. Reichgeſtickte Kinder⸗ Roben ſchon zu Mk..90 und hochelegante Damen⸗ Roben zu nur Mk..20. Nichtpaſſendes wird durch unſere deutſche Filiale in Lindau i. B. umgetauſcht od. d. Geld zurückgeſandt, daher jede Beſtellung ohne Riſiko. Man beeile ſich zu beſtellen, ſolange der Vorrat reicht. Für Händ⸗ ler, Hauſterer und Weiß⸗ näherinnen vorteilhafte Gelegenheit. 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Man ſchneidet Schräg⸗ ſtreifen von doppelter Breite der fertigen Blende, gibt noch /om Naht zu und näht die Längsränder, rechts auf rechts gelegt, zuſammen. Dann befeſtigt man an einem Ende eine Schnür⸗ nadel, Abb. 2, und drückt dieſe mit dem Kopfe rückwärts, Abb. 3. Das Umſtülpen des Streifens zeigt Gehän fertige deuten Arbeit zuerſt der V Karton und näht die Blenden nur an ihren Kreuzungs⸗ und — Berührungspunkten aneinander. Die unten liegende Seite iſt die rechte Seite »Entnommen dem Hefte:„Soutache⸗ und Blenden⸗Arbeiten“.(Preis: 1,50 Mk. u. 20 Pf. für Porto.) Verlag der Deutſch. Mod.⸗Ztg., Leipzig. Mannemer Wilderboge. Birger! Bauere un Soldate! 3 is, wie ma als ſecht: ma ſoll ſich's Lewe ſo ſcheen, wie mechlich mache, dann ma is doch länger dodt wie lewendig. All die Arweit, wo mat ſchafft, is, ma mecht grad ſage, ball vor ewe viel. Mitte drin kummt'r Freind Hain un holt em vun'r How'lbank weg, ſchlägt debei die Werkſchtattdhir zu, daß'r Werkſchtatt⸗ ſchliſflzwee Meder weit in e Eck neinflicht— un dann hott ma— Daiwlsdank, wie ma als ſecht. Ke Menſch uff de ganze Welt, muß ſo Ma kann iwerhaubt froh ſein, wann mar alle⸗ weil lewendig uff die Welt kummt. So kumme halt Iwerraſchunge vor un mar muß ſelwer Owacht „daß em bei ſo ſchreckliche Pletzlichkeite nit lwer was baſſiert vor Schrecke. Drum ewe tuhig Blut Anton un fteut aich des Lebens un ſchont aier'ſundheit. s is wege de Lait un wege'r Ordnung— ſchunſcht wege nix. In Mannem erfahrt mar alleweil blos draurige Naiigkeite, wann ma's Gegedheel heere will, muß ma ſich noch auswärtz wenne. Unſer auswärdige Mannemer ſorge defor, daß dr Humor nit ausſchtirbt.'erſcht kenne ſe's nit erwaade, bis ſe fort kumme un dann ſinſe froh, wannſe widder daheem ſin. Do haw ich n Be⸗ kannter, der hott ſich, weil'r noch Jungg'ſell is, ane Familie ang'ſchloſſe. Er is e biſſl ſchbar⸗ ſam un hott gemeent, wann ma mit eenere ganze Kibbe geht, kummt ma billiger weg. Drowe ſe jetz im heſſiſche Odewald un ſinge die geſchieht dadurch mit Leichtigkeit. Abb. 4 gonnen und der äußere dann herumgeführt die Blenden auf dünnen, mit —4. Das Arbeiten von Blenden; ſiehe Abb. 1. ie für das ge gebrauchs⸗ Blende. Auf Abb. 1 Zahlen den Gang der an. Demnach wird der innere Teil be⸗ Man heftet orzeichnung verſehenen 1. Gehänge aus Blenden, an Röcken Jacken und modernen Mänteln zu verwenden S. Abb.—4. Geſamtwirkung. Ma eſſe Bär'n, Ma' drinke Bär'n Un hewe Bären Uff's Brod zu ſchmär'n. An dere Woch am Mondag, ſo hott'r ma' mit⸗ gedheelt, hätte ſe Bſuch'hatt, vume Herr Namens— Klabberſchtorch. In dem Hodel wo'r wohnt, ſin nämlich norre vier Familie, die hawe bloß ſechſezwanzig Kinner bei ſich. Un jetz hawe ſe noch eens drein kricht— an⸗ ſchtatt Schbarmarke. Jetz ſin's ſiewenzwanzig Kinner un neun Alde, mit meim Freind'ſamme. In dem Hodel geht's, nebebei bemerkt, hott'r ge⸗ meent, e biſſ'l eng her. Bei dem lumbe Wedder miſſe ſe noch dezu im Kriſchdallpalaſcht rumhocke. Deß wär for ihn e biſſel unbequem, hott'r ge⸗ meent. Zudem hätt der Hodeljee wege Mangel an Zimmer die Ides rausgebracht, daß mein Fraind, bei denne Kinner im Danzſaal ſchloofe ſollt. No, deß halt ich nit emool for dumm. Die Kinner wolle aach'n Vadder hawe un weil der doch ke Fraa hott, war die Idee erſchd noch angebrocht. Alſo licht unſer Landsmann bei denne ſechſezwanzig Kinner im Danzſaal, ſchunſcht is ken Blatz for'n geweßt. No als guter Kerl, dhät'r aach do e Aach zudricke, awer wo kann mar do e Aaach zudricke, wann ſechſe⸗ zwanzig Kinner uff de Madratze rumrolze un kreiſche, Bienevadder! fang uns emool! Wo norre die Schratze denn Name her hawe. Biene⸗ vadder ſage ſe zu'm, no z is eensdeels beſſer, als wie Rawemudder. No um devu zu redde, alſo jetz is uff emool Zuzug kumme un deß Hodel is dodewege in de greeſchte Verlegenheit Noch'n Fremde mehr. Awer der Hodeljee hott ſich zu helfe gewißt un hott unſerm Landsmann, daß'r Farbe der Soutache, dabei iſt auf Regelmäßigkeit des Muſters weniger zu achten als auf gute künſtleriſche Das Kiſſen war 35 em hoch, 42 em breit, es würde ſich gut für weiße Gartenmöbel, auch für Korbmöbel in eine Veranda eignen, und unſchwer ließe ſich der Blumenkranz auch für eine runde oder ovale Decke verwenden. 5. exr zum Kiſſen Abb. 6. r weif u, 4 dunkelblau, 5 hellb 8 di rün. Außerdem Stiele und 3 U⸗ und dunkelgrün, einig kleinen, aber dichten und feſten V HNU 2 0 1— nit alleen ſchlooft un weil'r noch e Bedd brauch, en Schloofkuleeſch verſchafft. Wierr nämlich owends ſich in's Bedd neifalle loßt kreiſchts uff emool Zeder un Mordio. Zu ſeim große Schrecke ſieht'r, daß ſein Bedd ſchun belegt is und zwar vun dem Zimmermeedl, die wo awer ihr Haubtbeſchäftigung im Kri⸗Schtallpalaſcht bei de Kih hott. No meent'r, ſo bin ich im mei'm Lewe noch nit verſchrocke, un is wie der Parrer in dem Gedicht—'r Geesbock un die Dodtebeen nix wie die Drebbe nunner. sganze Haus war uff de Fiß un unſer Landsmann hott dem Hodeljee die bitterſchde Vorwerf gemacht, daß'r ihm ſo was angedhan hott. Ja non. Raum iſt in der kleinſten Hütte, heeßt e Schbrich⸗ wort, hott'r Gaſchthalter gemeent un for zwee Mark de Dag mißt mar ſich halt aach e biſſ'l einſchränke kenne. Ja ſo gehts eem, wann mar meent, mar kennt uffim Armeweg billig devu kumme. Bis die Ferie rum ſin, is kenn Brocke Schbeiß mehr an de Wänd un de Kronelaichter werd aach die Krenk hawe, dann die Nißköbb henke ſich als dran un gaunſchle. Acht Kinner⸗ wäge dorgle währendem Dawldo im Schbeiſe⸗ ſaal rum un wann's Deſſeer kummt— unzeidige Aebb'l un Gwetſche gebs als— ſchbringe die Drawande dem Wert entgege un ſchtribſe deß Zeig vum Deller runner. Neilich hott'm ſogar 105 Nißkobb deß Bröckele Biffdeck vun zwee Pferdekräfde aus'm Deller rausg'holt. Aſsper Gurt, hott die Mama gerufe, wo haſt du dies gelernt? Ha! hott'r Gurt'ſacht, deß lernt ma alles vun ſelwer. So is halt, for zwee Mark im Dag kann mar nit mehr verlange. Die neekſcht Woch is jetz e großes Feſchd, do werd der Kleene gedaaft un mein Fraind macht *Kiſſen mit buntem Bauernkranz, in Soutache ausgeführt. S. Abb. 5 u. 6. Mit bunter Soutache iſt auf dem Kiſſen aus grauem kräftigen Leinen eine außerordent⸗ lich reizvolle Wirkung erzielt, die den üblichen Wollſtickereien nicht Abb. 5 gegebene Farbenangabe zu halten. Man näht mit 4 Kiſſen mit buntem Bauernkranz, in Soutache ausgefſthrt. S. Abb. 5. 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Deß werd ebbes abſetze, wann in dem Kurhaus die Feſchlichkeit abg'halte werd. De ganze heſſiſche Odewald ſoll dran dheelnemme. s8 werd am beſchde ſein, wann unſer Verkehrsverein en Extrazug hinlaafe lößt zu der Kindsdaaf, dann hait zu Dag is e Kindsdaaf e wahri Wohldhat bei unſerm Bevölkerungsrickgang. Nadierlich kann die Feſchdlichkeit norre bei ſchönem Wedder ſchtattfinne, dann im Danzſaal is bereits alles belegt. Ferner ſchlächt ſchließlich'r Hodeljee noch um zwanzig Pennig mit'r Penſion uff, dann ſogar im Odewald verſchtehne ſe zu ſchneide wann Ernt is. So erlebt mar manchmool Sache wann mar in die Fremd geht Do kann mar Pederich werre ohne daß mar was defor kann. Mar kann Vadder werre ohne daß mar was dezu kann und mar kann aach vun de Biene un Schnoke verſchtoche werre, wie unſer Landsmann, wo durch ſein Familienſinn direkt in e Weſpeneſcht'ſchtoche hott. Awer ſcheen war's, ſchreibt er, un baarfuß dhäter laafe un zwar deßwege, weil'm en Handwerks⸗ borſch, der wo ewefalls in dem Hodell iwer Nacht war, am ander Dag ſein Schtiff' mit⸗ genumme hott un is uff Frankfort verduft, Nummer 48 hott'r an de Fiß un fufzeh um de Verſchdant, awer ehrlich is'r unſer Landsmann un wann'm aach vun denne finf Sinne drei fehle— Familieſinn un Unſinn hott'r un deß langt. J. B. Kein anderer Waschzusatz erforderlich, da hierdurch die Wirkung beeinträchtigt und der Gebrauch verteuert wird. Der grosse Erfolg! Das beste selbsttätige Waschmittel für Weiss- und Wollwäsche! HENREL& Co, DUSSELDORF. Auch Fabrikanten der allbeliebten Henkel's Bleich-Soda. e Geberall erhältlich, niemals lose, nur 1 Original-Paketen. 12. Seite General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblütt). moch einige Tag 2 Al Wcd Wollmusselinereste Farbige Waschstoffreste Weisse Waschstoffreste Biber- u. henaniareste Shantung-Leinen-.Hemdenzephirreste, 68 57. 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Die Reklamezeile. 120 Telegramm⸗AHdreſſe: „General⸗Anzeiger“ 3 Auswärtiger Handel 1912. Das Kaiſerliche Statiſtiſche Amt hat mit ſeinen länderweiſen Veröffentlichungen über den aus⸗ wärtigen Handel Deutſchlands im Jahre 1912 hegonnen Zunächſt liegen die Ergebniſſe über den Außenhandel mit Japan, China und Bri⸗ tiſch Indien vor. 1. Japan. Die Einfuhr im Spezialhandel erreichte ohne Gold und Silber im Berichtsjahre 48,1 gegen 37,6 Millionen Mark im Vorjahr, die Ausfuhr 140,6 gegen 112,6 Millionen Mark. Die Ein⸗ fuhr nahm alſo gegen das Vorjahr um 5,5 Mil⸗ lionen Mark= 14,6 v. H. zu, die Ausfuhr da⸗ gegen um 2,0 Millionen Mark ⸗ 1,8 v. H. ab. Von den bedeutenderen Waren der Einfuhr aus Japan hatten Rohſeide vom Maulbeerſpin⸗ ner 6,4, Habutan und Kampfer je 4,7, rohes Kupfer 3, Kampferöl, Menthol 2,5, Bohnenöl 2, Strohbänder 1,4, rohe Pelztierfelle 1,3, Zink⸗ erze 1,2, Eichenholz, längs beſchlagen, leinene Poſamentier⸗ und Knopfmacherwaren ſowie Tran je 1,1, Baſthüte 1, Ager⸗Ager 0,8 Mil⸗ linnen Mark Wert. Unter den einzelnen Aus⸗ fuhrwaren ragen beſonders hervor: rohes Kammgarn mit 9,1, Anilin. und andere Teer⸗ farbſtoffe mit 8,3, Maſchinen mit 8, ſchmiedbares Eiſen(außer Träger) und Bandeiſen mit 7,2, verzinkter polierter uſw. Eiſendraht mit 4,8, Indigo mit 4,6, elektriſche Kabel mit 4,3, wol⸗ lene Kleiderſtoffe uſw. mit 3,6, Dynamomaſchi⸗ nen uſw. mit 3,3 Millionen Mark. Ein Edel⸗ metallverkehr hat im Jahre 1912 weder in der Einfuhr noch in der Ausfuhr ſtattgefunden. 2. China. Der Spezialhandelsverkehr mit China belief ſich im Jahre 1912 ohne Edelmetalle in der Ein⸗ führ auf 115,3 Millionen Mark gegen 103,3 Millionen Mark im Vorjahre und in der Aus⸗ fuhr auf 81,7 gegen 71,8 Millionen Mark. Gegen das Vorjahr hat hiernach die Einfuhr im Spe⸗ Fialhandel um 12 Millionen Mark ⸗ 11,6 v.., die Ausfuhr um 9,9 Millionen Mark 13,8 v. H. zugenommen. Im Berichtsjahr erreichten die hauptſächlichſten Waren der Einfuhr aus China folgende Werte in Millionen Mark: Se⸗ ſam 27,3, Sojabohnen 16,4, Rindshäute 8,1, rohe Bettfedern 5,6, Gigelb 5,2, Tee und Stroh⸗ händer je 4,4, Holzöl 4,2, Ramie 3,7, Borſten 3,1, Eiweiß 2,6, Von den Hauptausfuhr⸗ waren hatten folgende die beigeſetzten Werte in Millionen Mark: Indigo 18,8, gefüllte Waffen⸗ patronen 10,3, Anilin⸗ und andere Teerfarb⸗ ſtoffe 8,2, Handfeuerwaffen, Läufe, Schäfte 3, Maſchinen 2,9(darunter Dampflokomotiven 0,8), Wollkleiderſtoffe 2,2, Nähnadeln 1,9. An Edel⸗ metallen wurden 1912 für 7,2 gegen 5,8 und 7,1 Millionen Mark in den beiden Voriahren ein⸗ und 0,046 gegen 0,312 und.157 Millionen Mark ausgeführt. 3. Hongkong. Im Spezialhandel mit Hongkong ſtand einem Einfuhrwert von 116 000 Mk.(1911: 229 000 Mark) ein Ausfuhrwert von 3771000 Mk. (1911: 3 231000 Mk.) gegenüber. Hiernach iſt gegen das Vorjahr die Einfuhr um 113 000 Mk. gleich 49,3 v. H. gefallen, die Ausfuhr aber um 540 000 Mk. 16,7 v. H. geſtiegen. Von den bedeutenderen Ausfuhrwaren erreichten Werte in 1000 Mk.: Baumwollene Strümpfe, Socken 404, Bier 355, Oberleder 312, Schirmgeſtelle 70, defüllte Waffenpatronen 226, Wolltuche 180, Stangen uſw. aus Meſſing 171, Nähmaſchinen mit Geſtellen 150. 4. Deutſches Schutzgebiet von Kiautſchou. Die Einfuhr belief ſich im Spezialhandel auf 425 000 Mk. Mk. im Vorjahr, die Ausfuhr auf 2240 000 Mk. gegen 2179 000 Mk. im Jahre 1911. Hiernach iſt die Einfuhr gegen das Vorfahr um 0,073 Mill. Mk. 20, ., die Ausfuhr um 9,061 Mill. Mk.⸗ 15 b. H. geſtiegen. Eingeführt wurden haupt. ſchlich Eigelb, eingeſchlagene Eier im Werte dun 0,259 Mill. Mk., getrocknetes Eiweiß zu e Mill. Mk., Rindshäute zu 0,028 Mill. Mk., ——»—Qp—•ꝛ9AᷓÜ——[———̃— BB————̃ͤͤ———— Erdnüſſe zu 0,015 Mill. Mk. und Bohnenöl zu 0,011 Mill. Mk. In der Ausfuhr ragen mit fol⸗ genden Werten in Millionen Mark beſonders hervor: Maſchinen mit 0,557((darunter Dampf⸗ lokomotiven, auf Schienen laufend mit 0,416), Nahrungs⸗ und Genußmittel, luftdicht verſchlof⸗ ſen, mit 0,088, Bier mit 0,085, Indigo mit 0,061. 5. Britiſch Indien. Im Spezialhandel betrug der Wert ohne Edelmetalle in Millionen Mark: der Einfuhr 1912: 533,2(gegen 440,3 i..), der Ausfuhr 107,5(99,5). Die wichtigſten Einfuhr waren erreichten folgende Werte in Millionen Mark: Reis 80,3, Jute 74,2, Gerſte 41,0, Baumwolle 39,2, Rindshäute 32,9, Futtererbſen 29,8, Raps 26,6, Leinſaat 24,4, Kopra 20,4, Kautſchuk 14,9 und Weizen 12,1. An der Ausfuhr nach Bri⸗ tiſch Indien waren mit folgenden Werten in Millionen Mark beſonders beteiligt: Meſſing in Blechen uſw. mit 8, Wollgewebe(Kleiderſtoffe) mit 7,9, Anilin⸗ und andere Teerfarbſtoffe mit 7,5, gefärbte, bedruckte, buntgewebte Baumwoll⸗ gewebe mit 6,4, ſchmiedbares Eiſen mit 5,6 und Aligzarin mit 3,7. 6. Aden und übriges britiſches Arabien, Bahrein, Kameran, Kuria⸗Maria, Perim. Der deutſche Spezialhandel mit dieſem am Golfe von Aden, im Perſiſchen Golfe, Roten und Arabiſchen Meere und an der Straße von Bab el Mandeb gelegenen britiſchen Beſitzun⸗ gen erreichte ohne Edelmetalle in der Einfuhr 290 000 Mark und in der Ausfuhr 408 000 Mk. Die Einfuhr hat ſich gegen das Vorjahr um 108 000 Mk. 59,3 v.., die Ausfuhr um 169 000 Mk. 70,7 v. H. gehoben. Felle und Häute bildeten mit 199 000 Mk. die Hauptein⸗ fuhrwaren. In der Ausfuhr ſind beſonders her⸗ vorzuheben: Indigokarmin, Farblack und Neu⸗ blau von Indigo und Indigokarmin mit 67 000 Mark, unechtes Gold⸗ und Silbergeſpinſt, Tref⸗ ſenwaren uſw. mit 47 000 Mk., gefüllte Waffen. patronen mit 36000 Mk., Bernſteinwaren mit 27 000 Mk. und Zinn mit 20000 Mk. 7. Britiſche Anſiedelungen an der Straße von Malakka. Dieſe Ländergebiete umfaſſen: Straits Settle⸗ ments(Malakka, Penang, Singapur uſw.). Die britiſchen Schutzgebiete auf der malayiſchen Halbinſel, die Keeling(Kokos⸗) Inſeln, Britiſch Borneo, Labuan und Sarawak. Im Spezial⸗ handel mit dieſen Ländergebieten erreichte der Wert in der Einfuhr 23,8 gegen 7,4 Mil⸗ lionen Mark(alſo weniger 3,6 Mill. Mk. 13,1 v..), in der Ausfuhr 13,4 gegen 11,8 im Jahre 1911(alſo mehr 1,6 Mill. Mk. 13,6 v..). Von den bedeutenderen Einfuhrwaren ſind zu nennen: Kautſchuk mit 6,0, Stuhlrohr mit 4,6, Guttapercha mit 2,5, Zinn mit 2,1, Pfeffer mit 2, Kopra mit 1,8. Hauptausfuhr⸗ waren warxen baumwollene Unterkleider mit 2,5, Flaſchenbier mit 1,6 und Automobillaufdecken mit 0, Mill. Mk. 8. Ceylon und Maladiven. Im Spezialhandel ohne Edelmetalle betrug die Einfuhr 40 Mill. Mk. gegen 37 Mill. Mk. im Jahre 1911 d. i. mehr ⸗ 3 Mill. Mk. 8,1 v. ., Ausfuhr 4,3 Mill. Mk. gegen 3,7 Mill. Mk. im Jahre 1911 d. i. mehr 0,6 Mill. Mk. 16,2 v. H. In der Einfuhr erreichten die höch⸗ ſten Werte: Kopra mit 17,8, Graphit mit 6,5, Kautſchuk mit 6,4, Kokosnüſſe mit 2,3, bearbei⸗ tete Edelſteine ohne Faſſung 0,9 Mill. Mk. Die Ausfuhrwaren beſtanden hauptſächlich in ſchwe⸗ felſaurem Kali mit 795000 Mk., ſchmiedbarem Stabeiſen mit 215000 Mk., baumwollenen Un⸗ terkleidern mit 181 000 Mk., Zement mit 171000 Mark, Bier mit 144000 Mk. und Perſonen⸗ motorwagen mit 134000 Mk. —— Wirkung der Induſtrie⸗ aliſterung Deutſchlands auf die Wirtſchaftspolitik. Ueber die Wirkung der Induſtriealiſierung Deutſchlands auf die Wirtſchaftspolitik bringt Dr. Albert Heſſe in ſeinem ſoeben erſchienenen Samstag, J6. Auguſt 1015. Buch„Die wirtſchaftliche Entwick⸗ lung des Deutſchen Reiches“ intereſ⸗ ſante Zuſammenſtellungen. Danach hat infolge der Induſtriealiſterung Deutſchlands die Aus⸗ wanderung ganz bedeutend nachgelaſſen. Sie betrug im Jahre 1881: 4,86 pro Mille, 1891: 2,41 pro Mille, 1911: 0,35 pro Mille. Die Be⸗ völkerungsvermehrung, die 1885 9,7 Prozent der Bevölkerung betragen hat, war 1895 auf 4,12 Prozent, 1900 auf 1,50 Prozent geſtiegen und iſt ſeitdem etwas zurückgegangen, nämlich 1905 auf 1,46 Prozent und 1910 auf 1,36 Proz. Trotz des Sinkens der Bevölkerungszunahme ſei aber,— was gerade in der gegenwärtigen Zeit der Debatten um den Geburtenrückgang feſtgehalten werden muß,— darauf hingewieſen, daß die Bepölkerungsvermehrung des Jahres 1910 noch immer größer iſt als die Zunahme des Jahres 1895 und ungefähr doppelt ſo ſtark als die des Jahres 1885. Mit der Zunahme der Bevölkerung wachſen die Schwierigkeiten der Nahrungsmittel⸗ verſorgung. Es wurden 1909 für 1662 Mil⸗ lionen Mark, 1910 für 1464 Millionen Mark, 1911 für 1975 Millionen Mark mehr an Nah⸗ rungs⸗ und Genußmitteln einegführt als aus⸗ geführt. Im Jahre 1911 betrug der Wert der Mehreinfuhr an Weizen 344 Millionen Mark, an Eiern 171 Millionen Mark, an Butter 129 Millionen Mark, an Milch und Rahm 31 Mil⸗ lionen Mark, an Käſe 33 Millionen Mark, an Geflügel 75 Millionen Mark, an Gemüſe 50 Millionen Mark, an Obſt und Beeren 94 Mil⸗ lionen Mark. Dieſen Zahlen ſteht gegenüber eine Mehrausgabe an Roggen im Werte von 34 Millionen Mark, an Weizenmehl im Werte von 32 Millionen Mark und an Raggen⸗ mehl im Werte von 23 Millionen Mark. Dieſe Ausfuhrwerte bleiben alſo weit hinter der Ein⸗ fuhr zurück. Die fortſchreitende induſtrielle Ausdehnung hat dem deutſchen Volke die Möglichkeit gegeben, den gewaltigen Bevölkerungszuwachs im Lande zu halten, indem durch die Ausfuhr an Fabrikaten die Rohſtoffe und Nahrungsmittel bezahlt werden. Folgende Ziffern illuſtrieren kurz den inneren Zuſammenhang von Bevölke⸗ rungszunahme und Induſtrialiſierung Deutſch⸗ lands. Der Wert der Einfuhr induſtrieller Rohſtoffe übertraf im Jahre 1872 den der Aus⸗ fuhr um rund 900 Millionen Mark, der Ein⸗ fuhrüberſchuß an Nahrungs und Genußmitteln und Vieh erreichte noch nicht 400 Millionen Mark, der Gewinn durch Mehrausfuhr von Fa⸗ brikaten nur 300 Mill. Mk. So ergibt die Bi⸗ lanz ein Paſſivum von noch nicht 1 Milliarde Mark. Für 1911 beträgt der Einfuhrüberſchuß an Rohſtoffen 3,2 Milliarden Mk., an Nah⸗ rungsmitteln und Vieh 2,2 Milliarden Mk. Dem ſteht gegenüber ein Ausfuhrüberſchuß an Fabrikaten im Werte von 3,8 Milliarden Mk., mithin bleibt eine Differenz von über 1½ Mil⸗ liarden Mk., die wir mit Frachtverdien⸗ ſten und den Zinſen im Ausland angelegter Kapitalien in erſter Linie bezahlen. Der Ein⸗ fuhrüberſchuß iſt ſeit 1872 geſtiegen, aber weit weniger als die Einfuhr⸗ und Ausfuhrwerte; es hat der Geſamtwert der Einfuhr ſich faſt ver⸗ dreifacht, der Wert der Ausfuhr aber annähernd vervierfacht, und durch dieſe relativ größere Steigerung der Exporte iſt es erreicht, daß der Einfuhrüberſchuß nur um ungefähr zwei Drittel gewachſen iſt. Ueber die Möglichkeit, die Nahrungsmittel⸗ verſorgung durch die eigene Landwirt⸗ ſchaft zu gewährleiſten, ürteilt Heſſe:„Die Ausdehnung der Induſtrie hat durch die Ver⸗ mehrung der Bevölkerung einen inneren Ueber⸗ druck bewirkt und dieſer zwingt wieder zu einer weiteren Induſtrialiſterung. Das iſt ein Zirkel. Jetzt verlangen jährlich faſt 900 000 Menſchen mehr Arbeit und Unterhalt. Die Entwicklung der landwirtſchaftlichen Produktion kaun mit dieſer Bevölkerungsvermehrung nicht Schritt halten. Sie könnte gewiß bei Anſpannung aller Kräfte, rein naturwiſſenſchaftlich betrachtet, ſo⸗ viel an Nahrungsſtoffen hervorbringen, wie dieſe Menſchen zum Leben brauche. Aber das iſt gar nicht das Problem. Es fragt ſich, kann ſie den Menſchen ſo viel Ver⸗ dienſt bieten, daß ſie imſtande ſind, die Nah, rungsmittel zu kaufen, und kann ſie weiterhin die Nahrungsmittel zu Preiſen produzieren, die die Maſſen bezahlen können. Die Gegenüber⸗ ſtellung iſt alſo nicht die: Volkszahl— Nah⸗ rungsmittel, ſondern: Volkszahl— Kaufkraft Nahrungsmittel und Nahrungsmittelpreiſe, Dieſe Anſicht wird beſtritten; es wird die Ge⸗ treideeinfſuhr mit den Ergebniſſen der Ernte⸗ ſtatiſtik in Verbindung gebracht uno der Nach⸗ weis verſucht, daß der durch Einfuhr gedeckte Teil des Bedarfs im Verhältnis zur eigenen Produktion gering ſei und durch Erweiterung und Intenſivierung des Getreidebaues unſchwer gedeckt werden könne. Demgegenüber iſt nächſt dem eben dargelegten entſcheidenden ökonomi⸗ ſchen Moment einmal hervorzuheben, daß die Frage der Getreideverſorgung doch das Pro⸗ blem der Nahrungsverſorgung nicht erſchöpft. Vor allem aber iſt einzuwenden, daß die Ergeb⸗ niſſe der Ernteſtatiſtik und der Handelsſtatiſtil nicht gleichwertig ſind und daher nicht gleichge⸗ ſtellt werden können.“ D..R. Wie ſind bei einer Lohn⸗ oder Gehaltspfündung die geſetz⸗ lichen Verſicherungsbeitrüge zu berückſichtigen? Von Rechtsanwalt W. Oß wald, Mannheim (Sz.) Bis zum Inkrafttreten des neuen Reichsgeſetzes über die Angeſtelltenverſicherung iſt dieſe Frage kaum praktiſch geworden, da ihr bei der Geringfügigkeit der bisher zu zahlenden Kaſſenbeiträge weder von Angeſtellten noch den Arbeitgebern eine Bedeutung beigelegt worden iſt. Nunmehr können aber die von den Ange⸗ ſtellso geſetzlich zu tragenden Verſicherungsbei⸗ träge— zumal aus relativ hohen Gehalts⸗ oder Lohnbezügen— eine ſehr beträchtliche Höhe er⸗ reichen, und ſowohl für Arbeitgeber und Arbeit⸗ nehmer iſt es von Intereſſe zu wiſſen, wie ſie ſich bei vorkommenden Gehaltspfändungen in Bezug auf die Berechnung des unpfändbaren Betrages zu verhalten haben. Geſetzliche Vorſchriften beſtehen hierüber nicht; weder das Lohnbeſchlagnahmegeſetz, noch die Verſicherungs⸗ oder andere Geſetze enthalten Vorſchriften in dieſer Richtung. Auch die we⸗ nigen Entſcheidungen, die von höheren Gerich⸗ ten über dieſe Frage ergangen ſind, weichen von einander ab, ſo daß die Judikatur kein ſicheres Auskunftsmittel bietet. Der Standpunkt, den das Oberlandesgericht Breslau in ſeinem Urteil vom 4. April 1910 eingenommen hat, geht da⸗ von aus, daß man als Gehalt oder Lohn ledig⸗ lich den Betrag anſehen darf, welcher nach dem Anſtellungs⸗ oder Dienſtvertrag als ſolcher an⸗ genommen iſt, und daß demnach diejenigen Be⸗ träge, die am Lohn vom Dienſtherrn abgezogen werden, nicht zu der an den Angeſtellten auszu⸗ zahlenden Summe zugerechnet werden dürfen. Wenmn ſedoch für den Abzug eine in Geld ab⸗ ſchätzbare Gegenleiſtung des Dienſtherrn ein⸗ trete, müſſe dieſe Gegenleiſtung— nicht etwa der abgezogene Betrag— zu dem bar auszuzahlen⸗ den Betrag hinzugerechnet werden, um den wahren Lohn(Gehalt) rechneriſch feſtzuſtellen. Die als Beiträge zu einer Penſionskaſſe gemachten Abzüge begründeten zwar ein Anxecht auf eine Gegenleiſtung und müßten an ſich aus dieſem Grunde auf den Bargehalt(mithin auch zu dem Gehaltsminimum von 1500 Mk. jährlich) hinzugerechnet werden; jedoch ſei die Anwark⸗ ſchaft auf eine künftige Penſion keine in Geld abſchätzbare Gegenleiſtung und deshalb auch nicht eine gemäߧ 3 des Lohnbeſchlagnahme⸗ gefetzes zum Barlohn hinzuzurechnende Vor⸗ gütung. Anders verhalte es ſich mit den zulr Knappſchaftskaſſe, der Kranken⸗, Alters⸗ und Invaliditätsverſicherung zu leiſtenden Beiträ⸗ gen. Denn dieſe ſeien Zwangsabzüge, die nicht vom Lohn oder der Verpflichtung des Dienſt⸗ herrn zur Auszahlung des Lohnes abhängig ſeien; ſie würden geſchuldet nicht auf Grund des Dienſtvertrages und deshalb könnte man auch nicht ſagen, durch ihren Abzug trete eine Min⸗ derung des Lohnes ein. Vielmehr würden aus praktiſchen Rückſichten vom Geſetz an Stelle des Angeſtellten(Arbeiters) eine andere Perſon(die Berſicherungskaſſe) geſetzt, die zum Einzug des verdienten Lohnes in Höhe der Beiträge anſtatt des Angeſtellten berechtigt ſei. Der Sinn dieſer Ausführungen wäre in wenig Worten: In den dem Angeſtellten(Arbeiter) als unpfändbare Lohnforderung zuſtehenden 1500 Mark(jährlich) ſind die Knappſchafts⸗, Alters⸗, Invaliditäts., Kranken⸗ und Unfallverſiche⸗ rungsbeiträge als Teil enthalten; der Arbeiter oder Angeſtellte hat in dieſen Fällen keinen An⸗ ſpruch auf Auszahlung der 1500 Mark(jährlich) in voller Höhe, vielmehr nimmt die Verſiche⸗ rungskaſſe für Rechnung des Angeſtellten(Ar⸗ Peiters) einen Teil des Lohnes in Höhe der Bei⸗ träge ein. Eine neuere Entſcheidung vom Jahre 1911(Oberlandesgericht Celle) hat ſich in ent⸗ gegengefetztem Sinne ausgeſprochen, indem ſie von der Erwägung ausging, die V Verſicherungs⸗ geſetze hätten eine Verpflichtung zur Zahlung der ugsbeiträge aus dem Lohn aufgeſtellt und ch dieſe Zwangsverpflichtung der Ange⸗ ſtellten wurde deren Lohn oder Gehalt ſelbſt bermindert. Welches der beiden Urteile dem Sinne des ſog. Lohnbeſchlagnahmegeſetzes ent⸗ ſpricht, iſt ſchwer zu erkennen. Das Geſetz be⸗ ſtimmt, daß die Pfändung von Arbeits⸗ oder Dienſtlohn nur inſoweit zuläſſig iſt, als der Ge⸗ ſamtbetrag die Summe von 1500 Mark für das Jahr überſteigt; es will alſo dem Gehalt oder Lohn arbeitenden Schuldner von der Pfändbar⸗ keit ein gewiſſes Exiſtenzminimum freilaſſen und zwar eine Summe, die normalerweiſe zum Le⸗ beusunterhalt nötig iſt. Dieſe Summe ſoll dem Schuldner verbleiben zur Beſtreitung ſeines derzeitigen Lebensunterhaltes, und es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß ein Schuldner nicht gelebt hat mit dem erfreulichen Ausblick, unter Peftimmten Vorausſetzungen künftig einmal eine Rente oder ſonſtige Unterſtützung aus der Ver⸗ ſicherungskaſſe zu erhalten. Ein Geſetz, das dem ſozialen Geiſte entſprungen iſt, darf unmöglich eine derartige Auslegung erfahren, durch deren praktiſche Anwendung der ſoziale Gehalt des Geſetzes wieder vollſtändig unterdrückt wird. Bei Schuldnern, die eine zahlreiche Familie zu ernähren haben, reicht ja ohnehin der pfand⸗ ſteie Betrag nut zum notdürftigſten Leben aus. Andererſeits kaun auch darüber kein Zweifel beſtehen, daß die Rechte der Gläubiger, für eine dem Schuldner gemachte Leiſtung die berechtigte Gegenkeiſtung durch Zahlung der Schuld zu er⸗ langen durch die Normierung eines ſolchen un⸗ pfändbaren minimums oft illuſoriſch erden. Böswilligen Schuldnern iſt da⸗ Miit ein Mittel an die Hand gegeben, durch Ab⸗ kretung ibres Lohnes bis zum Lohnminimum bder andere ſog. Schiebungen den Zugriff der) Gläkbiger zu vereiteln, oder die Gläubiger doch bazu zu zwingen, erſt nach der erfolgreichen Durchführung von Aufechtungsprozeſſen gegen den Schuldner die Berechtigung zur Pfändung und Deckung der Schuld herbeizuführen. Frei⸗ lich ſchrecken ſehr viele Gläubiger vor der Er⸗ hhebung ſolcher Anfechtungsklagen zurück, teils mit Rückſicht auf die Unſicherheit des Prozeß⸗ Sgangs, teils auch wegen der Gefahr, auch beim Obſiegen infolge der tatſächlichen Mittel⸗ Iofigkeit des prozeßgegneriſchen Schuldners doch alle Koſten tragen zu müſſen. In dieſer Rich⸗ tung beſteht ein offenbarer Mangel unferer ge⸗ ezlichen Beſtimmungen, dem in geeignetſter Weiſe baldmöglichſt abgeholfen werden ſollte. Nechtspflege. rcd. Sitteuwidriges Wettbewerbsverbot im Au⸗ ſtellungsvertrage eines Jugenieurs. Eine große Maſchinenfabrik hatte im Jahre 1897 einen jungen ſugenteur angeſtellt und mit dieſem dabei ein Wett⸗ ſecerbsverbot vere l. In dieſem war dem eur die Dauer von drei Jahreun nach fſeinem eventuelſen Austritt aus der Stellung in Deutſchland, Oeſterreich⸗Ungarn, Rußland, der Schweiz, Italien, Belgien und England fede mittel⸗ bare oder unmittelbare Beteiligung an einem Ge⸗ ſchäft oder Tätigkeit rein Geſchäft verboten, welches 115 mit den d kationen der Dieuſtherrin befaßk, die diesbezüglichen Fabrikate feilhält, ver⸗ Wertet oder die Fabrikatton oder den Verkauf bezw. 85 von den diesbezuüglichen Fabrikations⸗ w un([Maſchinen u. dgl.) betreibt. Weiter war ihnt die Berpflichtung auferlegt, niemals irgend je⸗ mändem Mitteitungen irgend welcher Art aus dem Geſchäft, über die Geſchäfte und über die Fabrika⸗ kio der Maſchinenfabrik zu machen, und ſchließ⸗ lich war vereinbart, daß das Wettbewerbsverbot Ihne Rückſicht auf dae Gründe der Auf⸗ uug des Dienſtverhältniſſes gelten Nach eiwa 12 Jahren kündigte der Ingenieur ſeine ug und trat bei einer anderen deutſchen Naſchinenfabrik ein. Hierin erblickte die Fabrik, bei der er bis dahin tätig geweſen war, einen Verſtoß gegen das ſeinerzeit vereinbarte Wettbewerbsverbot, und ſie klagte demgemäß gegen den Ingenieur mit em Antrage, den Beklagten unter Strafandrohung u verurteiken, ſeine jetzige Stellung aufzugeben und gemäß dem Konkurrenzverbot— bis zum Ablaufe reier Jahre jede Tätigkeit bet jener Firma zu Aunterkaff Der Beklagte wandte ein, der das Swerbot enthaltende Auſtellungsvertrag, en die Kkägerin ſich ſtütze, ſei ſittenwidrig und Die Klage der Maſchinenfabrik hatte denn auch Erfolg: in allen Inſtanzen— zuletzt vom ſchsgericht— wurde der von dem Beklagten er⸗ ie Einwand der Sittenwidrigkeit des Vertrages erechtigt erachtet und dieſer gemäߧ 188 BGB. id erklärt. Der Vertrag ſtellt ſich nach ſeiner als 88 15 ſo 19 8 au einſeitig die Inter⸗ rnehmer berückſichtiat, ohne auf die des en Rückſicht zu nehmen, und die über das reſſe des Unternehmers hinaus den in ſeiner gewerblichen Bewegungsfrei⸗ loſer Weiſe beſchrünkt und deshalb als —— 1 5 ſittenwidrig zu erachten iſt. Dem Beklagten iſt ja Die uneingeſchränkte Erſtreckung des Verbots auf den Handel und ſogar auf die Verwertung der Fabrikate der Klägerin ſowie auf die Fabrikation und den Ver⸗ kauf der Fabrikationshilfsmittel geht über das berechtigte Intereſſe der Klägerin hinaus. Als Zweck und Ziel des Vertrages ergibt ſich die einſeitige Wahrung der Intereſſen des Unternehmers unter Zurückſetzung der berechtigten Intereſſen des Angeſtellten. Der Vertrag widerſpricht dem Anſtands⸗ gefühl aller billig und gerecht Denkenden und iſt da⸗ her gemäߧ 138 BGB. nichtig.(Reichsger. III. 448/12.] * rd. Rateulieferung. Unberechtigte Lieferungs⸗ nerweigerung des Verkäufers wegen geriugfügiger Zahlungsunpünktlichkeit des Käufers. Ein Fabrikant verkaufte einem Großhändler mehrere tauſend Zent⸗ ner Ware, lieferbar vom Mai bis September. Die Lieferung ſollte gegen Kaſſe erfolgen. Es waren be⸗ veits etwa 1500 Zeutner geliefert worden, und der Käufer war mit einer Zahlung zwei Tage im Rück⸗ ſtande, welche Unpünktlichkeit den Fabrikanten ver⸗ aulaßte, dem Großhändler zu depeſchieren und zu ſchreiebn, er würde, falls er nicht innerhalb drei Tagen im Beſitze des Rechnungsbetrages ſein ſollte, von dem Vertrage zurücktreten und ſich vorbehalten, Schadenserſatz wegen Nichterfüllung zu verlangen. Darauf ſandte am ſolgenden Tage der Abnehmer 3600 /, den Reſt von etwa 90/ jedoch erſt zwei Tage nmach Ablauf der ihm geſetzten Friſt. Nach Empfang dieſer letzten Summe ſchrieb der Fabrikant dem Großhändler, ihm ſeien durch die Säumnis.50 ¼ Depenſchen⸗ und Telephongebühren entſtanden, die er jenem in Rechnung ſtellen werde. Acht Tage ſpäter rief der Käufer einen weiteren Poſten Ware ab, worauf der Fabrikant ſchrieb, er liefere nicht weiter, weil der Käufer die geſtellte Friſt nicht innegehalten habe. Einige Monate ſpäter wiederholte der Ab⸗ nehmer ſein Verlangen nach Lieferung, und als der Fabrikant auch jetzt bei ſeiner Weigerung zu liefern beharrte, ſtrengte der Käufer gegen ihn die Klage an, mit welcher er die Verurteilung des Fabrikanten zur Lieferung ſorderte. In Uebereinſtimmung mit den Vorinſtanzen hat das Reichsgericht den Verkäufer für lieferungs⸗ pflichtig erklärt. Der Fabrikant, ſo heißt es in den Gründen, hat ſich nach Friſtablauf ſo verhalten, daß der Großhändler annehmen konnte, er wolle der Tat⸗ ſache, daß der geſchuldete Betrag innerhalb der geſetz⸗ ten Friſt nicht vollſtändig, ſondern zu einem kleinen Teile erſt zwei Tage ſpäter gezahlt worden war, nichl die Bedeutung eines Rücktrittsgrundes beimeſſen, ſondern die geringfügige Ueberſchreitung der Friſt in Anſehung des unbedeutenden Reſtes ihm nachſehen und das Vertragsverhältnis ſortſetzen. Der beklagte Fabrikant muß ſich alſo ſo behandeln laſſen, als ob er auf die Geltendmachung des Rücktrittsrechtes verzich⸗ tet hätte.— In ſeiner Reviſion hatte der Fabrikant vor allem behauptet, er ſei durch keine Geſetzesbeſtim⸗ mung verpflichtet, ſeinen Rücktritt vom Lieferungs⸗ vertrage ſofort zu erklären, ſondern er könne das tun, wenn es ihm beliebe. Der bhöchſte Gerichtshof hat bdieſe Auſchauung auch im Prinzip für richtig er⸗ klärt, ſich aber dahin ausgeſprochen, daß im vorliegen⸗ den Falle dem ſpäteren Rücktritt des Lieferanten vom Vertrage ein Verhalten entgegenſteht, das nach den Grundfätzen von Treu und Glauben und der Ver⸗ lehrsſitte als Verzicht auf das Rücktrittsrecht aufzu⸗ faſſen iſt.(Reichsger. II. 498/12.) * (Nachdr. verb.) rd. Krankenversicherungs- pflichtige Beschäftigung eines kranken Ar- beiters. Streitig ist in der Rechtsprechung die Frage, ob ein kranker Arbeiter, welcher er⸗ werbstätig ist, berechtigt ist, seine KAufnahme in die Krankenkasse zu fordern. Wiederholt haben die Gerichte dahin erkannt, daß es sich bei dterartigen Arbeiten nur um Arbeitsversuche handle, welche lediglich zu dem Zwecke vor- genommen werden, den Wiedereintritt in eine Krankenkasse zu ermöglichen. In einem Falle, der der Entscheidung des Sächsischen Ober- verwaltungsgerichts unterstellt wurde, war der Kläger, der wWꝛie festgestellt— hingenleidend Wäar, mehr als drei Tage in Stellung gewesen und hatte während dieser Zeit die volle Be- triebszeit hindurch in erheblichem Maße ge- arbeitet, er hatte auch einen nicht unbeträcht- lichen Lohn verdient. Auf Grund dieser Feststellungen kam das Gericht zu der Ueber⸗ zeugung, daß es hier nicht um einen Arbeits-⸗ versuch gehandelt habe, sondern um die Aus- übung einer krankenversicherungspflichtigen Beschäftigung. Nach der ständigen Recht- sprechung auch des Sächsischen Oberverwal⸗ tungsgerichts haben allerdings erkrankte Kas- senmitglieder dann als erwerbsunfähig im Sinne von 8 6, Abs. 1, Ziff. 2 des Krankenver- sicherungsgesetzes zu gelten, wenn die Fort- setzung der Arbeit mit Gefahren für deren Leben oder Gesundheit verbunden gewesen Wäre. Damit ist aber noch nicht gesagt, daß die Tätigkeit einer Person, die in einem der- artigen Zustande sich befindet, aber dennoch arbeitet, nicht als Beschäftigung im Sinne von § x1 des Gesetzes anzusehen ist und nicht die Versicherungspflicht begründen kann; vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Denn der 8 1 des Krankenversicherungsgesetzes knüpft die Ver- sicherung gegen Krankheit an die Leistung von Lohnarbeit, ohne zu unterscheiden, ob die Ar- beiter Waährend sihrer Beschäftigung gesund oder krank sind und ob die Kranken von ihrer Pätigkeit gesundheitliche Nachteile erleiden. Nur muß eine Wirkliche Erwerbstätigkeit und nicht bloß ein infolge von Krankheit mißglück⸗ ter Arbeitsversuch vorliegen. Es würde nicht mit der wWwohlwollenden Absicht des Gesetzes vereinbar sein, wenn eine kranke Person, die trotz der behaupteten schädlichen Folgen ihren Lebensunterhalt durch eigene Arbeit sich er- werben will, von der Wohltat der Versicherung ausgeschlossen wäre. Von einem bloßen Ar⸗ peitsversuch kann aber im vorliegenden Falle trotz des Lungenleidens des Arbeiters Rede sein.(Sdehs. Oberverwaltungsger. Nr. 29, I, Sen.). —— Vom Waren⸗ und Produkten⸗ markt. (Von unſerem Korreſpondenten.) Die feſteren Berichte, die in der abgelaufenen Berichtswoche von den amerikaniſchen Märkten gedrahtet wurden, vermochten auf die Stim⸗ mung am hieſigen Markte keinen Eindruck zu machen, da die Schätzungen hinſichtlich der dürften. Die Aufwärtsbewegung an den ame⸗ auf die Hauſſe am Maismarkte, woſelbſt auf Be⸗ aſt jegliche Betätigung im Maſchinenbau und Ma⸗ ſchinenhandel in einem großen Teile Eurppas ver 'ten, da es bei dem Umfange des Geſchäſtspetriebe Der Klägerin nur wenig Maſchinen gib dic richte über ungünſtige Wetterverhältuiſſe Meldr 2 5— 5 Erntenerträgniſſe, im allgemeinen befriedigen rikaniſchen Märkten ſtützte ſich in der Hauptſache 10 daß der an der anſtehenden Maisernte angerich⸗ tete Schaden in den Staaten Miſſouri, Kanſas, Texas, Oklahoma, Nebraska und in den Teilen Illinois, Indiana, Tenneſſee und Kentucky nicht wieder gut zu machen iſt. Dagegen ſoll nörd⸗ lich dieſer Staaten die anſtehende Ernte in guter Verfaſſung ſein und bei genügenden Nieder⸗ ſchlägen hofft man mit einem ziemlich guten Ernteerträgnis rechnen zu dürfen. Ueber den Stand des Frühjahrsweizen lauten die Nach⸗ richten günſtig, doch wird das Reifen des Früh⸗ jahrsweizen durch die kalte Witterung eine Ver⸗ zögerung erleiden. Im allgemeinen wäre war⸗ mes und ſonniges Wetter notwendig, um die Ernte zur Reife zu bringen. Ueber die Weizen⸗ ernte im allgemeinen lauten aber die Nachrich⸗ ten von den Vereinigten Staaten Nordamerikas recht befriedigend; ſchätzt doch das Ackerbau⸗ miniſterium in Waſhington das Geſamterträg⸗ nis von Frühjahrs⸗ und Winterweizen zuſam⸗ men auf 744 Millionen Buſhels gegenüber 700 Millionen Buſhels im vorhergegangenen Jahre. Private Ernteſtatiſtiker glauben ſogar einen noch höheren Ernteertrag in Ausſicht ſtellen zu dür⸗ fen. Die Zufuhren zu den Märkten ſind daher ſehr umfangreich und die Exporteure ſind be⸗ müht, ihre Ware nach dem Kontinent abzu⸗ ſtoßen. Das Angebot in amerikaniſchen Weizen war infolge deſſen in den letzten acht Tagen recht bedeutend und ſeitens der zweiten Hand war man geneigt Zugeſtändniſſe zu machen. Auch aus Kanada, Argentinien und Auſtralien lauten die Nachrichten über die Ernteausſichten bis jetzt befriedigend. Unter dem Einfluſſe dieſer günſtigen Aus⸗ ſichten war man an unſerem Markte mit Neu⸗ anſchaffungen zurückhaltend und unſere Händ⸗ ler ſowohl als auch unſere Mühlen wollen die Berichte über die Weiterentwicklung der Ernten abwarten, bevor ſie größere Verpflichtungen ein⸗ gehen. Auch der fortgeſetzt ſchleppende Mehl⸗ abfatz wirkte nachteilig auf die Unternehmungs⸗ luſt ein. Am Weizen⸗ wie auch am Roggen⸗ markte hielt ſich das Geſchäft daher wieder in engen Grenzen und es wurde nur das Notwen⸗ digſte gekauft. Die Offerten von Rußland und Rumänien waren bei nachgiebigen Forderungen recht umfangreich. Im ECifgeſchäft ſtellten ſich dieſelben, wenn nichts anderes vermerkt, per ſofortige Abladung, in Mark gegen Netto Kaſſa, per Tonne Eif Rotterdam: für Rumäniſchen 78/9 Kg. ſchwer 169.—, desgl. 79/80 Kg. 171.—, Azof⸗Ulka 9 Pud 30/35 165.—, Azima 9 Pud 35, 10 Pud 169.—, Plata Barletta⸗Ruſo 78 Kg. 168.—, Redwinter II 156.50, Kauſas II 161.—, Nordruß 77/78 Kg. 169.—, desgl. 76/77 Kg. 167.—, und für norddeutſchen 77/78 Kg. per Auguſt⸗September abladbar 153.50. Im Wag⸗ gongeſchäft wurden die Preiſe frei Waggon Mannheim, bei kleinen Umſätzen ebenfalls er⸗ mäßigt. Man notierte, je nach Beſchaffenheit pfälziſchen mit 212.50—215.—, ruſſiſchen 232.5 bis 240.—, amerikaniſchen Redwinter II 225.—, Weſtern Redwinter II 230.—, Kanſas 235.—, auſtraliſchen 240.— und Plata mit 235—237.50 Mark. Roggen konnte ſich im Preiſe beſſer behaupten als Weizen, da aus verſchiedenen Gegenden Klagen über Enttäuſchungen beim Erdrutſch vorlagen. Für norddeutſchen Roggen im Gewicht von 73/74 Kg. verlangte man 124.— und für ſüdruſſiſchen 9 Pud 10/15 wiegend 123.50 Mk. per Tonne Eif Rotterdam. Neuer pfülziſcher erlöſte je nach Güte 172.50 bis 175.— per Tonne, bahnfrei Mannheim. In Brau⸗ gerſte hat ſich das Geſchäft noch nicht recht ent⸗ wickelt. Die Muſter, die bis jetzt vorlagen zeigen eine vollkörnige Ware, doch befriedige deren Farbe weniger. Die Forderungen für pfälziſche Braugerſte ſtellen ſich je nach Beſchaffenheit auf 165.— bis 175.— Mk. per Tonne, bahnfrei Mannheim. Futtergerſte hatte unter dem Druck des reichlichen ruſſiſchen Angebots recht ruhigen Markt und die Preiſe wurden faſt täglich herab⸗ geſetzt. 58/59 Kg. ſchwere ruſſiſche Futtergerſte war per ſofortige Abladung zu 115.— Mk. per Tonne Eif Rotterdam heute angeboten. Für in Mannheim greifbare Ware ſtellte ſich die Notiz auf 150 Mk. per Tonne, bahnfrei Mann⸗ heim. Hafer verkehrte in ſchwacher Haltung und war hauptſächlich von Rußland zu nach⸗ giebigeren Preiſen zu kaufen. In Petersburger Hafer 47/48 Kg. ſchwer koſtete heute 117.50, Plata 48 Kg. 121.50 und Plata 46/47 Kg. per Auguſt⸗September Lieferung 119.50 Mk. per Tonne, Eif Rotterdam. Hier lagernder ruſſi⸗ ſcher Hafer war billiger und zwar zu 187.50 bis 197.50 und Platahafer zu 180.— bis 182.50 Mk. per Tonne, bahnfrei Maunheim am Markte. Mais lag, wie ſchon erwähnt, feſt, doch waren die Angebote vom Plata und von der Donau ziemlich unverändert, während die Preiſe an den amerikaniſchen Börſen eine kräftige Beſſe⸗ rung erfuhren. Platamais per Auguſt⸗Septem⸗ ber lieferbar war zu 108 Mk. und Donau⸗Gal⸗ fox zu 110.— per Tonne, Eif Rotterdam an⸗ geboten. In Mannheim greifbarer Platamais wurde im Preiſe auf 150 Mk. per Tonue, bahn⸗ frei Mannheim, herabgeſetzt ole Kotierungen steſſen sloh an den folgenden Getrelde- mürkten: 1 68..8. Oftfor. Welren: New-Vork ſlooo ots. 98./ 97/½ +1½ 5 Sept.*5 94% 34% 9 Ohioago Sept. 5 87.1½ 9098 275 Buenos-Alres prompt pes..85.—.10 Liverpool Okt. oh 711% 7/⁰i ½ Budapest Kr. Paris Fr. 230.— 279.—.— Berlin M. 201.— 200.75.25 Hannhelim Pfälzer lobo„ 213.75 213.75—— Roggen: Chloago 1oo ois 63.½ 62.— 41.½ 155 Derember„——— parls August Ff. 18250 182.50—— Berlin Sept. M. 168.25 167.25—.— Mannhelm Ptälzer looo„ 173.75 176.25—.50 Hafer; Obloago Sept. ots 41½%8 42./—.% Parls August Fr. 213.— 212.— +1.— Beriln Sopt. N. 1863.50 165.50—.— Nannheim badlscb. Joo.„,————— New-Vork Bezember odts————k 20.% 42%½ Handelsberichte. Börſen⸗Wochenbericht. B. Frankfurt a.., 16. Auguſt. Die Unterzeichnung des Friedensprotokolls hat eine Aenderung inbezug auf die Entwicklung des Ge⸗ ſchäfts an der Börſe nicht veranlaßt. Die Spekulation trat aus der bisher beobachteten Reſerve nicht heraus und die aus Kapitaliſtenkreiſen eingegangenen Auf⸗ träge hatten auch nur äußerſt beſcheidenen Umfaug, ſodaß die Umſütze wieder ſehr geringe Ausdehnung exlangten. Dabei charakteriſierte ſich die Stim⸗ mung im allgemeinen als feſt. Man zweifelt nicht daran, daß auf dem Balkan nun all⸗ mählich wieder geordnete Zuſtände eintreten werden, Trotzdem fehlte wie bisher der Mut, neue En⸗ gagements à la hauſſe einzugehen und zu Unter⸗ nehmungen in entgegengeſetzter Richtung mochte ſich die Spekulation erſt recht nicht entſchließen. Zum Teil findet dieſer Mangel an Geſchäftsluſt in dem Fehlen jeglicher Anregung von den auswärtigen Plätzen ſeine Erklärung. In Wien, Paris und London wird ebenſo wie hier über allngemeine Stag⸗ nKation geklagt und die beruhigender lautenden Nachrichten über den Stand der Beziehungen zwiſchen Mexiko und den Vereinigten Staaten von Amerika haben dem Newyorker Markt auch keinen neuen Im⸗ puls zu geben vermocht. Ueberall erblickt man ein ſchweres Hemmnis für die Wiederkehr normaler ge⸗ ſchäftlicher Verhältniſſe in den hohen Zins⸗ ſätzen, zu deren Ermäßigung keine der leitenden Zentralbanken ſich entſchließen mag. Die ziemlich früh einſetzende Geldverſteifung hängt auch damit zuſammen, daß die Erntebewegung jetzt in Gang kommt und das beanſprucht erhebliche Mittel, weil man doch eine recht gute Teilernte erzielt hat. Weiter iſt aber auf noch einen Grund für die Geld⸗ verſteifung aufmerkſam zu machen: der Friedens⸗ ſchluß beginnt ſeine Wirkungen zu äußern. Die Balkanländer haben ſehr großen und dringenden Geldbedarf, zu deſſen Deckung ſie keine Koſten zu ſcheuen ſcheinen. Mau ſpricht von recht teuren Schatz⸗ ſchein⸗Operationen. Die Nervoſttät, die in manchen politiſchen Kreiſen Oeſterreichs der Depeſchenwechſel zwiſchen Kaiſer Wilhelm und König Karol hervorgerufen hat, über⸗ trug ſich nicht auf die Börſe. Trotz der ſchweren Kriſis, die die beſterreichiſch⸗ungariſche Monarchie in dieſem Jahre durchgemacht hat, erzielte die Oeſter⸗ vdeichiſche Kreditanſtalt im erſten Semeſter befriedigende Ergebniſſe. In Börſenkreiſen wird die Bilanz der Creditanſtalt günſtig beurteilt, weil trotz der Steigerung der Laſten und größerer Ausfälle auf Konſortialkonto eine Erhöhung des Reingewinnes um 600 000 Kr. reſultiert, welche eine Erhöhung der Dividende förmlich erzwingen wird. Die Credit⸗ anſtalt hat auf ihren Beſitz an Anlagewerten Ab⸗ ſchreibungen vou etwa 300 000 Kr. vorgenommen. Ein günſtiges Moment liegt auch in den ſehr geringen Verluſten aus Forderungen(190 000 Kr.); es zeigt, daß die Creditanſtalt durch die Kriſe ſo gut wie gar nicht berührt wurde. Die maßgebende Urſache des beſſeren Ergebniſſes war der Zinsfuß, der im Report um 1,08, im Eskompte um 15 Prozent höher als im Vorjahr war. Von den Induſtrieunternehmungen der Creditanſtalt wurde eine Anzahl durch die Ungunſt der wirtſchaftlichen Konjunktur und die politiſchen Verwicklungen zurückgeworfen, andere haben befrie⸗ digend gearbeitet. Unter dem Balkankrieg litten ins⸗ beſondere die Auſtro⸗Orientaliſche Handelsgeſellſchaft, die Textilunternehmungen, die Zigarettenpapier⸗ fabriken. Ebenſo war der Geſchäftsgang in der Zuckerinduſtrie, nicht günſtig iſt der Geſchäftsgang bei den Skodawerken, dem Stabiltmento Teenico, der A. GE.⸗G., Union Elektrizitätsgeſellſchaft und zahlreichen kleinen endlich ſanierten Unternehmungen. Mit Befriedigung nahm man die Meldungen über die Erholung am belgiſchen Eiſen⸗ markt hin, wührend die Erhöhung der Produktions⸗ einſchränkung für Briketts beim Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſchen Kohlenſyndikat ein wenig bedrückte. Die Semeſteralergebniffe der Gelſenkirchener Bergwerks⸗ Geſellſchaft fanden günſtige Aufnahme. Der Abſchluß der Rheiniſchen Stahlwerke und die Mitteilung dieſer Geſellſchaft, daß ſie voll beſchäftigt ſei, hinterließ eben⸗ falls guten Eindruck. Die Preisbeſſerung am in⸗ ländiſchen Stabeiſenmarkt gab ferner noch Anlaß zur Befeſtigung der Montaupapiere. Es kam aus angeführten Momenten ein lebhafteres Geſchäft zum Durchbruch, wodurch die Hauptſpekulations⸗ papiere anſehnlich ſich erhöhen konnten. Im Vorder⸗ grund ſtanden Phönix⸗Bergbau, Gelſenkirchen, da⸗ neben begegneten Deutſch⸗Luxemburger, Harpener Intereſſe. Friedrichshütte, Braunkohlenwerke Leon⸗ hard, auch Aumetz⸗Friede lagen feſt. Bochumer und Laurahütte ſchwanken. Teilweiſe auf ſtärkere Reali⸗ ſationen für auswärtige Rechnung gingen die Kurs⸗ beſſerungen verloren, wovon einzelne Montanpapiere ſtärker in Mitleidenſchaft gezogen wurden. Auf dieſem Gebiete war das Geſchäft ziemlich angeregt trotz der ſchwankenden Haltung. Weiter Anregung brachte der Abſchluß der Ka⸗ nadiſchen Pacific⸗Bahn pro 1912 bis 1913. Der Abſchluß iſt in mehrfacher Hinſicht bemerkens⸗ wert; er dokumentiert, daß ſich die Entwicklung der Bahn im abgelaufenen Jahre in weiter aufſtrebender Linie bewegt hat. Die Bruttoeinnahmen, die bereits im Vohrjahre um ca. 19 Millionen Dollar zugenom⸗ men hatten, ſind erneuet um ca. 16 Millionen Dollar gewachſen. Die Ausgaben haben ſich dabei etwa in demſelben Umfange wie im Vorfahr um 13 Millionen Dollar erhöht. Der Betriebskoeffizient berechnet ſich auf ca. 66,8 Prozent gegen 640 Prozent im Vorjahre. Es ergibt ſich demnach, daß ſich der Verkehr auf der Bahn in erheblichem Maße geſteigert hat, daß die Ein⸗ nahmen der Bahn alſo unter der Kriſis, die der kaua⸗ diſche Grundſtücksmarkt infolge übertriebener Ter⸗ rainſpekulationen durchzumachen hatte, nicht in er⸗ kennbarem Umfang gelitten haben. Der Dampfer⸗ betrieb hat auch ein beſſeres Erträgnis als im Vor⸗ jahre erbracht, ein Zeichen dafür, daß der Canadabahn durch den Ratenkampf in der nordatlantiſchen Fahrt keine allgemeinen Ausfälle eutſtanden, der verſtärkte Verkehr vielmehr einen reichlichen Ausgleich ſchaffte. Einen recht günſtigen Eindruck macht es dabei, daß das Surplus bei erneuter Rückſtellung von einer Million Dollar für den Dampfer⸗Erneuerungsfonds weiter um etwa 800 000 auf 18,3 Millionen Dollars angewachſen iſt. Bei Beurteilung der Ausſichten der Bahn iſt zu berückſichtigen, daß in letzter Zeit infolge der ſteigenden Materialienpreiſe und Löhne die Aus⸗ gaben recht erheblich gewachſen ſind, und daß der Aus⸗ bau der Grand Trunk Bahn weitere erhebliche Forl ſchritte gemacht hat. Außerdem hat die Bahn für das laufende Geſchäftsjahr ein Aktienkapital von 245 Mil⸗ lionen Dollar zu verzinſen, während diesmal nur 180 Millionen Dollar voll und 20 Milllionen Dollar ſeit dem 1. Oktober 1912 an der Dividende partizipieren. Obwohl am hieſigen Platze Canada Pacifie nur im privaten Verkehr gehandelt werden, ſo war das Ge⸗ ſchäft lebhaft und der Kurs dieſer Aktie höher. Baltt⸗ more Ohio wurden auf beſſere Getreideernteberichte rege gehandelt. Der Kurs kounke ſeit lauger Zeit wieder 100 überſteigen. Oeſterreichiſche Staatsbahn hielten ſich feſt. Orientbahn gaben nach der ſteigen⸗ den Bewegung wieder etwas nach. Raab⸗Oedenburger lebhaft gehandelt. Schantung und Prince Henri lagen ſchwach. Wenig günſtig ſchließen Schiffahrtsaktien ab, beſonders Norddeutſcher Lloyd, letztere wurden ſtärker angeboten, Pakelfahrt beſſer gehalten. Am Rentenmarkte waren Balkanwerte gut erholt. Ruſſen befeſtigt. Intereſſe trat für mexi⸗ kaniſche Auleihen hervor. Heimiſche Anleihen dagegen zeigen ein weniger erfreuliches Bild, als in der Bor⸗ woche. Die Haltung der aproz. und%% prozentigen Renten konnte ſich nur mühſam behaupten. Am e 105 8 c 95 b eaſchne beit gem Geſchäf er ſchwächer. Von Maſchinen⸗ fabriken büßten Fahrzeug Eiſenach, Bruchſa ler — g000 „ ehen e eheet n „Aetg „&es een eee ee ieed eneen e e gec 5 5 „ Uouhgate ne unzwg wun ub gvepon agurf p end oogz wiulch e e eeee een ee e e eee eeeen ne cbn uer uf aned een wen en bee „ecccvydcd ondu gufch⸗ 01 5 „die usbungg 25 ene eee eeee e aümie d% a0“ 1950 I4cg Aag et ee e weg Aeng e e i ecee de en e lelg be „Jbdch zulgg anu gun⸗ 91 eeeeeenen e eee e ae eee eee epeue Manqzau dqss ie en n e eeeee ehee eeee eh en hecee ben men eeen ee en, Lee leeehe bing e enn“ een eh e eieen e e e nee eent bee 5 Se eeheeehee en chack ne eeecdunee eeeeeeee et eeee ee ie ee e eeeen ae wehn leee eeeeee een e ee qun uwqupqenoiß ueſgpbun u ubunneg pocß uause iog eeeuuuen menveic e eng eee e e eeee eeee edee e een eeeen en egd e ause kpnp il neee e eg euuc undu 0 Gnozqoch mog zanzas siv usqy geut cppune giatog qaat Zuph uohngz nng uag eet in gct ennegun e uc ecge n pujch sog gun uobuvlckuts ne aqog zſg Hapat Vigp mu cpnv auedee e ne ehe gun meic ee n aa Medehn eee ien eeen ene ene leeehen em Bun dog zn Ac gupe in en ueeeuez ee ee e ece unn eeneee 1 1 5 1% Hen eeen „neun eee e e e ee ee eeee iee e. eeeeechee en ehe eee ee üee; aa0 deeen en en ie e e ieee e w gun ult mn dung usquspnag udag: 5820 ig gofhof z8e amng ege a gunicute ul 31 a0 Aaqr h uununc uezquvazebind uzq end nen gun ehne eeet eheee ch ag aig negae unzg ang Böak n 8s Ape n 55 utenochceſun zup! uag Jcog Wörgun ne eee ee e oß dee en eeeeeeeen eaen ee n eeh eeen ee, ae ee et e e ecee b ee n ee ieeee r uag üzuugz usnphenp ogmat ahu euamza dog zun luwzz dee ehee uncetpun uſen shn gog eenganck 1an n lee hee acbeeeeee ee eee ee eene waeene eeeeee e eee ee eg icht ee eunupeneg enenee wa en eenn een weeee eceee e eceet ere eat anonpvag dig ange acadpscpe ur dccee leeee e eee ie eee u8 eeenen eeeeneene en eeteceen acun Seue eeeeheeh ee ee n eeeee ünbeneeen d e eeeee den een ehe eeeeee eh nee wenen et eh e eeee enee g nheuz e e e eeeneneee e ee en en cnee eht gun ne e eehe ecee ehe eeee en e uch e eeeene eeene e eene denee uglpom ne Pubgu usuclt enenee ee ene g g e eenete eeee e e eeec ethn enhee eeee ae ee eeee eneeeee eee e nee weeet agz e; 1 aſjv gun encdg nevg en eeee e eet eee emee e ueepnvag uehb: nt uinagen een pil ei gg ue e uie ee eee ae ec nen eg e wehee e i ehee en en eeeee e ee ed ͤ e d Sezaaeg; eedeeh eeet e eeeee ben eeh eeeee e eumpee e ch edengz unhnſg uemwz pundp eee eeeee wee ee enet ae ee ene 15 nieee wn weeeen eene e ee weeeen e Cuzſoqzdg pnꝛgcppzg) Duntongat eeee un ugg upmaig guggog god söichnppz ——— nin zT uad umfahununt — — —— — —— ——— — J —————— 200fiuſu 2 2 ——— —— ——— —— — —— A8 88 zog uohocg did gaoguolog gug udg daolſom gun sunſslogz giob 45 8 a1n h 1 Tageg cig guagg 358 Aghund gnog usc adei usbung dt ee eiis ie Dnksbiuggs ee eeee eeeeebehgeg een eeeneeeeee guvch doß gunz gaa nogabd gigazan jedg urg eubog gun kejpz zegn neat ol jonoch 89 uuomoe uag Uagzeg ad0 u guhgal udlsfoß giapatphzé usgusl usgzoggog chnv wao Anoguschl pi Uuvgz usgos ntinvabvuz ne wee ene ol moz usguag ſaag 18“ —— ele afd 4 gusbng nobiendalgusge aog gojckioumnz uouſe Aögae ne gun ldac nog deuvlch asſoſe mmſig eupfaggunggvie zohpomſl duse gug Anbis oncen biemohſom guse ge i cadiabobos baeehe M 3pDIG 5 Igvafom i arſar zbiieh clial fog usel gudagyr unvz udgneat Jesgopuun manbog ozuvaß zd fmvg gecufſeg zomutig m oi zeggies uls zegg enbugjeſbag zuſs undat e zn ꝛagoed uoggec ur fagßey uoabg J1a nepv heng duge unvz uogozudh zchig gun jing judhogz zog nupg ufel usguphzaa ùuv dfhol utaicihegz zeabgheinzea uſd uaenhcphas ni uszuvaß udg guge uduugg ne udgage zpuzdh zoh gun ulg jcpie uun ge uenanz inv go undat 80 il onogz nagg udungzuvgog nojuspogz ung uv nogufgobun uſgobeicz gun fdaß umvog udgon zowmuig ut wal zemut nasguef gubgz zcc u gjomeſn dinol eguezuva 89 elens 219 uf aeavagvunſſeg uag Uefgas diocdog teia jbei gun uv daamnaſcd dſeupogsovcpvn Uec uy oier uvm jgie uuvgacß iglojg uvabg durjsiogz zela ne ſchiu zunde nognagv pur ususponz mouſs ut nuveß ducm Luvy izm Aynrt zuzen i uopazf Luvb znvch dig unogz onzgunch udgoagh moufe 8 . u el kaeuche zoc gaſat uviep utzog nontgag usg ee aeien 205 80 150 70 90 baeh 5n ſiu grf unsgono umbac ee he auagere ne givig ne zerz uauſe ue euneeen heg geeanz Luvs pvu uapſ jchu uusch bugu zogv 89 15 aund inzß igpaqupzes zun nchigag Luvg asgupzt dig dß gun gd qusſdnf oive u oi oupaar env bfcilgag zallog uene ben eneeee wcee leen eee e eeee deblvan 8 ieeee eee eng een en ungeneeß gun uaeqm a00 Nofenzs znu uagungaag ufseanamvoch 40 Jungunezuch auſs? utrt n 8e eeeene cieg ne eeen eencen eene Necunehue gugenvg Saguoſog uaonß ee eieeeeet 5 eeen ee nene Aeeea uer ee un anen aeher ceeneuee eee ⸗bcß sbinig gun scvluse zog uvmn gog dusoge anu i scphſub? 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Der Streik iſt ausgebrochen in den Kohlengruben des Saargebietes— in allen Gruben. Ganz plötzlich. Dreißig⸗ tauſend Bergleule ſind heut nicht angefahren. In drei Tagen werden es hunderttauſend ſein. Der Verſand der Kohlen wird morgen eingeſtellt— wird eingeſtellt—“ Mit einem unartikulierten Laut ſprang Erwin auf ſeine Füße. Wohl hatten des Alten Lippen ſich ſträuben mögen, ſolche Botſchaft zu verkünden. Die Kohlen wurden dem Werk täglich neu geliefert. Der Reſervevorrat reichte knapp für eine Woche; ſo ſchon bedeckte er faſt einen Morgen Land. Mehr Raum konnte in der Nähe der Hütte nicht entbehrt werden. Was nun— wenn die Kohlenſendungen ausblieben, wenn der Vorrat aufgezehrt war, das Werk ſtand? Wenn es auf Tage feierte, all die Millionen feierten, die in den gigantiſchen Arbeitsmitteln ſteckten, den modernen Götzen, die wie einſt die phöniziſchen Molochbilder täglich ihve Portion menſchlicher Lebenskraft einſchlingen mußten, oder, wenn ſie ihnen verſagt blieb, ihre gierigen Zähne gegen ihten Herrn und Beſitzer kehr⸗ ten, Zins und Kapital wegfraßen, ſelbſt verdarben und zu Grunde gingen durch ihre bloße Untätigkeit?— Zum erſtenmal richtete ſich rieſengroß vor Erwins Blick das Geſpenſt empor, deſſen Vorhandenſein und Umgehen im Werk er bis jetzt nur dumpf geahnt hatte: der drohende Bankerott, die Möglichkeit, daß die Schöpfung ſeines Vaters ſich gegen ihn empören und ihn hinausdrängen könnte, hinweg von der Stätte ſeines Wirkens, aus der Tätigkeit ihn ſchleudern könnte, die er begehrt hatte, ſeit er einen Gedanken zu formen vermochte. In dieſer Sekunde zum erſtenmal ſah er dieſem Geſpenſt ins höhniſch grinſende Antlitz, und von Grauen ge⸗ ſchüttelt, packte er des alten Mannes Schulter.„Winter! was Sie da ſagen, iſt— der Ruin!“ Er ſagte es wie in Hoffnung auf Widerſpruch. Aber der Alte fand keinen. Seine blöden Augen ſchwammen in Tränen, ungetrocknet lieſen ſie die runzeligen Wangen hinunter; plötzlich ſchüttelte ihn lautes Schluchzen. Dieſer Ausbruch brachte Erwin zur Beſinnung. Es ſteckte etwas von altſpartaniſchem Stoizismus in dem zarten, blonden Schwärmer.„Komme, was mag, wir müſſen durch!“ So rang er das Geſpenſt nieder, das ihn zu erſticken drohte.„Erzählen Sie mir das Nähere, Winter.“ Während der alte Mann ſtammelnd und ſtockend das er⸗ haltene Telegramm vorlas und aus einem Zeitungsbericht er⸗ gänzte, meldete der Diener eine Deputation von Arbeiterfrauen, die dem Herrn ein Anliegen vorzutragen wünſchten. „Von Arbeiterfrauen.— Laſſen Sie ſie ein.“ „Wollen Sie jetzt,— jetzt in dieſem Augenblick—“ ſtammelte der Buchhalter. „Wir können in dieſem Augenblick nichts tun, lieber Winter. Oder ja! Sehen Sie im Katalog nach. Telegraphieren Sie an ein engliſches Bergwerk.“ „Aber die Koſten! Die Koſten. Der Transport! Die Preisſteigerung. Wir arbeiten mit Unterbilanz, Herr Relling.“ So müſſen wir unſern Kredit anſpannen bis zum letzten Pſennig. Ein Zurück gibt's Nicht. Wir müſſen durch!“ An dem kopfſchüttelnd aus der Tür gehenden Buchhalter vorüber trat die Deputation ein. „Wir müſſen durch“, wiederholte Erwin ſich in Gedanken. Es war ihm eine Erleichterung, dies Loſungswort gefunden zu haben.„Wir müſſen durch!“ Da ſtanden die Weiber ſchon vor ihm, allen voran die Zieſeniß, hager, ſpinös, um halbe Kopfeslänge ihn überragend, hinter ihr die Peterſen, dunkel, mit der Geſichtsfarbe der Leber⸗ kranken, die kleine, runde Kollmann und Frau Wehland in dem düſteren Trauerkleid, das ſie bei feſtlichen Gelegenheiten ihren geſtorbenen Kindern zu Ehren trug. „Guten Tag auch, Herr Relling,“ grüßte die Zieſeniß. Er bot der Geſellſchaft keine Stühle an. Zwiſchen ihren Geſichtern durch und Über ſie weg meinte er immer das verödete Bergwerk und ſeine leer gähnenden Kohlenbehälter zu ſehen. Er wünſchte ſeine Beſucherinnen zur Eile zu veranlaſſen. „Herr Relling, nehmen Sie's nich für ungut,“ begann die Wortführerin.„Sie haben fütr unſre Männer ſehr G8 b geſorgt. Nu möchten wir Sie bitten, daß Sie wollen die Güte haben und „Es is Sie nämlich wegen das verfluchtige Wirtshaus⸗ laufen,“ fiel die Peterſen ein. Und alle ſchrieen durcheinander, dabei könnten ſie nicht heraus. Ja, erwiderte Erwin, auch er halte übertriebenen Wirts⸗ hausbeſuch für ein Unglück, und er habe darauf gerechnet, daß die Frauen ihren Einfluß brauchen würden, um ihre Männer davon zurückzuhalten. Aber die Weiber erklärten einſtimmig, das könnten ſie nicht, das könne nur Herr Relling. Darauf rückten ſie mit ihrer Forde⸗ rung heraus. Der Achtſtunden⸗Arbeitstag ſei gewiß gut gemeint geweſen, aber Herr Relling wiſſe eben nicht, wie es in ihren Familien hergehe. Müßiggang ſei aller Laſter Anfang. Die Mannsleute langweilten ſich daheim. Sie wären's einmal nicht gewohnt, ſich mit den Kindern abzugeben oder einen Handſchlag im Haushalt zu tun. Sobald ſie die Arbeit auf dem Werk ge⸗ ſchafft hätten, das möchten nun acht oder zwölf Stunden geweſen ſein, machten die Arbeiter Feierabend. Da ließen ſie ſich von niemand bedeuten. Nein, wenn Herr Relling wirklich ihr Beſtes wolle, dann möge er ſchleunigſt wieder zwölf Arbeitsſtunden den Tag anſetzen und lieber für die vier zuſätzlichen jedem ein drittel Lohn auflegen. Dann könnten die Mannsleute ſich einen ver⸗ gnügten Tag machen, ohne daß ſie Weib und Kind das Notwen⸗ digſte abzwackten und zu dem Schandleben, wie ſie's jetzt führten, würde ihnen keine Zeit bleiben. Erwin war nicht in der Stimmung, über dieſe neue Unver⸗ frorenheit zu lachen. Er hatte nicht den Mut, den Weibern Ver⸗ nunft zu predigen. Er verſprach, ihren Vorſchlag zu erwägen, und entließ ſie ſchweren Herzens. Wiederum ein Fehlſchlag, wiederum ein Mißgriff. Die Maßregel, die beſtimmt war, das Familienleben zu kräftigen, zu verinnerlichen, indem ſie dem Vater Muße ſchaffte, ſich den Seinen zu widmen, ſie diente nur dazu, die Familienglieder einander zu entfremden, war der Grund zur Verſchwendung und Zwietracht. Lag ein Fluch auf allem, was er unternahm, oder hatte der Spötter Hadeln recht? Verſtand er die Menſchennatur nicht? War er der Narr einer Theorie? Der Gefoppte eines Ideals? Ein Verrückter, an deſſen Utopien die Welt lachend vorüberging, ihren alten, tauſendjährigen Gang?— Nein, das nicht. Dieſe Enttäuſchungen waren nur das Lehrgeld, das noch alle Reformatoren zahlen mußten, ein teures Lehrgeld, das unter andern Zahlungsmitteln immer mit einem Stück vom Her⸗ zen abgetragen wird. Aber er würde lernen, er würde klug wer⸗ den. Schon ſah er klar ſeinen Fehler. Galt dieſe Erkenntnis nicht als Anſang der Weisheit?— Zwar gewaltſam zurück⸗ nehmen, was er freiwillig aufgegeben hatte, konnte er nicht. Aber er würde zu den Leuten reden, ihnen ſeine Lage auseinander⸗ ſetzen. Er war ſich eines guten Willens ohne Grenzen für ſie bewußt, hatte dieſen Willen zweifellos beſtätigt. Sollte nicht ein ſchwacher Abglanz von ſo viel Wohlwollen ihm zurückſtrahlen aus den Herzen der Männer, die ihm beim Erlaß der neuen Arbeitsordnung ſo freudig zugejauchzt hatten, daß er die Wärme ihres Dankes noch jetzt zu ſpüren meinte? Gewiß, ſie würden, ſobald ſie die Gefahr erkannten, die der Kohlenſtreik dem Werk erſchuf, freiwillig mehr als ihre Schuldigkeit tun, ihm zu lieb! würden in der Stunde der Not zu ihm ſtehen mit all ihrem Können und all ihren Kräften, zu ihm und zu der Hütte. Er mußte mit ihnen reden, heute noch!— Den Ausſchreitungen vorzubeugen, über die die Weiber ſich beklagten, lag in ſeiner Hand. Er war befugt, dem Wirt auf ſeinem Grund und Boden die Feierabendſtunde vorzuſchreiben. Bisher hatte er es unter⸗ laſſen, in tiefgewurzeltem Widerwillen gegen jede vermeidliche Beſchränkung des perſönlichen Selbſtbeſtimmungsrechts. Aber die Leute waren für ſolche Freiheit nicht reif. Heute faßte er die Zügel feſter. Er gab die nötigen Anordnungen, und dann ging er hinaus, hinüber zur Zuckerfabrik, zu Florence. Er ſuchte Mut, er ſuchte die Freudigkeit, die ihm abhanden zu kommen drohte. Bei ihr, der jeglicher Sentimentalität Weltenfernen, fand er wohl beides; bei ihr ſprach er ſich die Seele leicht, wie ſchon oft. 3 20 Er traf ſie vor der Tür, dmen Herrenhut auf dem Kopf, in einer eng wie ein Reitrock anſchließenden Jacke, die Hände in allen darin enthaltenen Dingen in trüben Farben und verſchwom⸗ menen Konturen muſterte, wie ein Kind, das ſeine Weihnachts⸗ beſcherung beſieht. 8ch ſtelle Ihnen Ihre Braut, Frau Genia Elborg vor“ ſagte der 1 lächelnd, dann ging er hinaus. Und nun ſtanden ſie ſich gegenüher. Keiner von Beiden regte ſich. Sie waren wie gelähmt. Er ſah kaum mehr als ihre Umriſſe— aber ſein Blick ſog ſie auf, jede Linie. Und ein Staunen und Verwundern war s, was ſich in ſeinen 80 n malte — und dann plötzlich ein fremdes, ſonderbares ücheln, das legte ſich um den weichen Mund, und wie verankert lag es dort, nud wollte nicht mehr weichen. „Alſo das biſt du, Genia—“ ſagte er endlich. Und ſie fühlte ſeinen Kampf— Enttäuſchung. Sie 1 9 die unausgeſprochene Frage: Warum haſt du mich ge⸗ zuſcht Durch Frau Elborgs Hirn flog es. Hätte er gewußt, daß ich nicht wie die Leda von Tintoretto ausſehe, er wäre blind geblieben! Sie kam ſich wie eine Betrü⸗ gerin vor und wahrlich! ſie war doch ſicher nicht häßlich ihr verſtorbener Mann hatte ſie ſchöner als das ſchönſte Weib gefunden. Aber dieſen Anſprüchen, den Anſprüchen eines jahr⸗ zehntelang Blindgeweſenen, der ſehend ſeine wunderbaren Phan⸗ taſtebilder wieder zu finden hoffte, wer könnte den genügen— Ein ſeltſames Gefühl machte ihr Blut kalt Dieſes Geſicht mit der häßlichen ſchwarzen Brille war nicht mehr das leidvoll⸗ſchöne Antlitz von einſt— das war das Geſicht eines Fremden mit einem kritiſchen, kalten, faſt böſen Ausdruck. Keiner ſprach ein Wort, ſie ſtanden ſich gegenüber wie zwei Fremde, nein, wie zwei Feinde. Mit ſeinem Diener, allein durchjagte Herr Karuth nun die Welt, ihre Schönheit zu erhaſchen— jene Schönheit, die er als Blinder geträumt. Vergebens. Ueberall war etwas Häßliches, Störendes, das ihm den reinen vollen Genuß trübte. und verbittert, enttäuſcht und verzweifelt, wünſchte er ſeine frühere Blindheit zurück... Wie herrlich war doch das Bild der Welt in ſeiner Seele geweſen! Frau Elborg hatte ihn verlaſſen. Sie hatte ſich ſtark und ſelbſtlos genug gefühlt, dem Blinden eine entſagende Gefährtin zu ſein, aber ſie war nicht ſtark und ſelbſtlos genug, es zu er⸗ tragen, daß ihr Geſicht und ihre Geſtalt für ihn eine Enttäu⸗ ſchung geweſen waren.— Sie war ein Weib. D Geſundheitliches. Katarrhaliſche Entzündung der Mundſchleimhaut. Die katarrhaliſche Entzündung der Mundſchleimhaut be⸗ ſteht in Rötung, Schwellung und vermehrter Abſonderung der⸗ ſelben in den verſchiedenſten Graden der Heftigkeit und Aus⸗ breitung; die Schleimhaut fühlt ſich heiß an und iſt oft gegen Berührung empfindlich. Während die einen über faden, ſchlei⸗ migen, pappigen Geſchmack klagen, ſtellt ſich bei den anderen ein bitterer oder fauliger Geſchmack oder oft zugleich ein fau⸗ liger Geruch aus dem Munde ein. Die Wangenſchleimhaut und namentlich die Zunge zeigen meiſtens einen dicken, grau⸗ weißen Belag. In der Regel leiden die Kranken an einem Gefühl von Hitze, Trockenheit und Brennen in der Mundhöhle, was ſich bei Säuglingen dadurch verrät, daß ſie beſtändig den Finger in den Mund ſtecken; da ſich bei der Nahrungsaufnahme das Gefühl des Brennens bis zu eigentlichem Schmerz ſteigern kann, ſo kommt es bei Säuglingen auch vor, daß dieſelben tagelang keine Nahrung nehmen wollen. Bei Erwachſenen er⸗ leider das Allgemeinbefinden gewöhnlich keine nennenswerte Veränderung, außer daß ſich Appetitloſigkeit einzuſtellen pflegt. Nach dem Verlaufe unterſcheidet man eine akute und eine chroniſche katarrhaliſche Entzündung der Mundſchleimhaut. Die chroniſche Form entwickelt ſich entweder von vornherein als ſolche oder bildet ſich aus der akuten Form, beſonders bei öfterer Wiederkehr derſelben, hergus. Nach der Verurſachung einer einprozentigen Boraxlöſung und fäubert damit 1 — unterſcheidet man einen primären oder einen ſekundären Mundh katarrh. Primärer Mundkatarrh lann eutſtehen infolge von vielem Tabakrauchen und Tabakkauen, infolge von übermäßj⸗ gem Genuß von ſcharfen Gewürzen und ſaurem Obſt, infolgs von Zerſetzungsvorgängen bei mangelhafter Reinigung des Mundes, infolge des Genuſſes von Jod⸗ Brom⸗, Arſen Blei⸗ und Queckſilberarzneien, infolge von Reizung Schleimhaut durch kariöſe oder mit ſcharfen Spitzen verſehe Zähne uſw. Sekundärer Mundkatarrh iſt eine häufige 2 gleiterſcheinung aller fieberhaften Erkrankungen, namentlich der akuten Infektionskrankheiten(Unterleibstyphus, Maſern, Scharlach, Rotlauf, Blattern uſw.). iſt, auf Vermeidung oder Entfernung der Krankheitsurſae gerichtet ſein; in vielen Fällen bilden ſich dann die Symplo ziemlich raſch von ſelbſt zurück. Zur örtlichen Behandlung fehlen ſich ſtündlich vorzunehmen Spülungen mit gewö lichem Waſſer, das jedoch nicht zu kalt ſein darf, oder mit ein zweiprozentigen Löſung von chlorſaurem Kali. Bei kle 5 Kindern tränkt man ein weiches, reines Leinſvandläppchen lich die Mundhöhle. Säuglingen, die die Bruſt oder die Sat flaſch! zurückveiſen, muß die Milch mit einem Löffel gere werden. Gefunder Schlaf. Wer geſund bleiben will, muß darauf bedacht ſein, 5 einen tiefen, feſten Schlaf zu verſchaffen. Es komſit h ſehr viel darauf an, daß wir leicht und ſchnell einſchlg ſchnell die größte Schlaftiefe erreichen. Die erſte Bed zu leichtem Einſchlafen iſt die Herabſotzung aller Sinne drücke. Wir ſchlafen am raſcheſten ein im Dunkeln alles zeitig miteinander zur Ruhe geht. Wir ſchlafen ferner leicht äein, wenn wir beguem g lagert ſind, und es weder zu kalt noch zu warm iſt, Bei vielen Perſonen iſt das Einſchlafen durch beſtimmte Hewo heiten bedingt; jede Unterbrechung derſelben hat bei ihne ſchlafloſe Nacht zur Folge. Es iſt bekannt, daß ſenſible N an einem fremden Ort und in einem neuen Bett die erſte 3 nur ſchlecht ſchlafen. Von großer Bedeukung iſt die Ein nahme einer beſtimmten Lage im Schlaf. Wer ſich z. B. daran gewöhnt hat, auf der rechten Seite lieg ſchlafen, ſchläft ſicher nur ſehr ſchwer ein, wenn er durch be⸗ ſondere Umſtünde, etwa durch eine Wunde, daran verhindert wird, die gewohnte Lage einzunehmen. Verſäumt man, zur gewohnten Stunde ins Bett zu gehen, ſo kri Regel Schlafloſigkeit ein. Wiederholen ſich ſolche müßigkeiten öfters, ſo kann dauernde Schlafloſigkeit die rige Folge ſein. Ein folgenſchwerer Fehler iſt es, die des Schlafengehens immer weiter hinauszurücken, weil der Schlaf ſich nicht ſofort einſtellen will. In ſolchen Fällen wenn Uebermüdung die Schuld trägt, frühzeitiges Se fen⸗ gehen eher den Schlaf herbei, als das Hinausſchieben der Rul ſtunde. Eine Haupturſache der Schlafloſigkeit iſt die Furcht von der Schlafloſigkeit. Der Gedanke, man werde nicht rechtzeit einſchlafen, quält die betreffende Perſon ohne Aufhören in ſo hohem Grade, daß das Einſchlafen unmöglich iſt, Hier muß die krankhafte Autoſuggeſtion bekämpft werden durch den feſten Vorſatz:„Ich will einſchlafen! 5 Will man leicht einſchlafen, ſo muß zeitig darauf hinge⸗ wirkt werden, daß beim Aufſuchen des Lagers das Gehirn nicht ͤ man geiſtige Arbeit zeitig vor dem Schlafengehen abzubrechen. Wer leicht einſchla⸗ fen will, langweile ſich zuvor eine Vier „eeeze bnu ng u zueg e eee iee ee een ͤ e ge ne uend dur dee egee n eneee en ic ape“ „ eeeg eggic, ne nn zen mu aag bunnen ee aeeeenee ee e ee en eceeeeee ee e eeeeeeeeee eeeehe e ee eee“ „ Ue eeene e aeeg eee ee ne cen enzz“ „ g! ue daccng zig denneen ed dun eh enee eieg een 0 5 ueh eeeee ee er eh eeeen echee e ee e aloi eh ehbeen eeet en e eeeeeeeeeg ei piedge Heee unepleg eig enceur nvcne ueg neeeeeee eeeg eee en weeeeneeg e nut Inpzog eeeee een e e newe enic aueg an Se bunn e ehe eeee eee en eeeeeee iee e ca ng g uteh ut e ne nung h gun nr deng e g Dee e et en e eeen eg eeee e ee „Ephand ng eeeee“ ee e e ee ee“ ec Spang ne ene chn een eüeeee eee eeneee e „ egnvedzun anzpzg oiſuohn⸗ auen ng de weie e eeeen een e een er e Ice Neen ee e encdeec e ee een eeee eieet eg Aupee meune oeeg uggog Agenluv usgny uag jvwuue hu Luvbvgvaich dig uvun u euee ee ee enege 0 Inv Suw r eg de gun eatuic ueeeeneedun uhse gun asgeobpach gun oqungdqz wan e ece eue 0 euen eee ede eieucnecgegnee eee ceat eene! aeee eden encht en eng dun bcpinzs woaf gun uslnda a Annen eczlunz da neeee nh be ed een ueeeet eene eee eegun eue beee ee eme e g uuvg aun— Ioun svar uhn u 5/ ignvanwgz Tpbag ueboſſpluse gun uspnelnd guqpzonz ule at of usn egeh t nv bnunc utcg Jabene uns dhan oignu jgnsc Sg e eee ee ee enn enen edee ee geh —— chog qun— usgel ne 600 i ung svan acpiu giaal ee eehen een een ceee eeee eee leeen Hungsqunatg wusat ue ue gun en eec e. eeen eeenn ece ee eene bun u hr s 10 „ Amatecten chu ne syuvs usbolneacg“ „ eeß eb -neeh wate mat neen euene“ e e gueupoen eene e Pnane Bunzmaeg wahr snv udhnu inu u guv! 155 „ Ugsphig dae aheu Sihu unn oun qnat uvzoc snoulg uieeſpe gun ueupac zn puſßun gun pnjch wqn uszggbuemuumond pale a gog feſsplanch sog un anf Agrejg sshplqnch svand“ a Sur a een dun enpoc Seahr uhegß ueunvag eig 22 81 guvc zeend ee and ene ne endun ne Jau ne eee euuee de ͤne be de deepich elen aunch mnnples eeee eeeeee eg ecbnee gun enc bue ur uane eche e eh en ateqn gun „edema ieee e eeeeee ee inn ee gun aqnzgz utent dat eebet ee enet ieeee shegleg Jpg ae ne eeeee ehn egnc Sicpiu uurz 8— „Leue eee eeeee“ iec acht we ece eeeg eeeegen Su ueup ur esnunegaun pujggick Ppag dousgaie unzzczalic duſe gunſ ic uſe.4% Jcpiu guf jbuseg gun ssgac sog dckchnogusſpauß sva 8i öpe ee og ecedpencpc zqusuhgg sg uich aag 4egezat 8e guvzf v „ Ueeteg ae egree 1— uenhat ne i een eee ee eeet ee % die e eeeeen een ſhen ene n euhe beun“ „ Meeuee ee beecte ben „negun an eg uedun eg ne uege u Anpf of Anppuaavg dp uu uudat aun opevac u mof al qun Jazcc auie 180 nege! vectnppe ule 001 o0 0 dß 205 pf e ze ege aiv deege ehee ee-eeee we eg e 3 neeed eee weee en e e ecel eat: sſ ueſane 5 2 u eeeeee eeeh eeh en eeee Aenigunee -un usg an „ Ttendee ae ben ee ecce ure! avqzubg zcu deh eeeeee e en eeheeene e en Ae i ee e eeeeen eenehuen e dun“ „— qun uaaeinben deeen epie! 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enee ehee dee eennehe n Sie nahm ſein Geſicht zwiſchen ihre beiden Hände und ſah ihm tief in die Augen. „Du wunderlicher Menſch,— ich glaub'.“ „Und willſt die ſchlimme Zeit mit mir durchkämpfen?“ Sie verzog die Lippen.„Sturm und Kampf ſind's nicht, was ich fürchte, du weißt 3. Mein Unglück mein Lebtag war die Windſtille, die Oede, die Erbärmlichkeit, die Langeweile.“ Das Hadelnſche Wohnhaus lag vor ihnen. 1„Ich komme mit hinauf und ſage deinem Bruder ein ort.“ „Nach der Etikette“, nickte ſie.„Mündig bin ich ſonſt. Und dreinreden laß ich mir auch nicht.“ Nach einigem Suchen fanden ſie, durch den Schall ſeiner Stimme geleitet, Hadeln. Er hielt einen Polacken am Kragen, der, um die im Frühjahrsfrieden ruhende Zuckerfabrik ſchweifend, eine vergeſſene Schachtel Streichhölzer geſtohlen hatte. Sein Erſtaunen war groß, ſeine Freude noch größer.„Alle uten Götter ſeien gelobt! Ich mach eine Stiftung, eine Gedenk⸗ tiftung! wahr und wahrhaftig!— Und ſolch eine vernünftige Partie haſt du dir ausgeſucht!— Da fällt mir ein Stein von der Seeke. Ich leg' tauſend Mark auf das Stiftungskapital! — Soviel Verſtand hätt' ich dir wirklich nicht zugetraut!—“ Fortſetzung folgt. Monſignore. Von Emma Kettner (Nachdruck verboten.) Die Geſellſchaft in dem luxuriöſen Hotel draußen am Fuße des Pellegrino war recht bunt und intereſſant. Schon die paar Tiſche in dem Flügel des weiten Speiſeſaales, wo wir die Mahl⸗ zeiten einnahmen, boten während der endloſen, aber mehr die Augen als den Magen befriedigenden Diners unerſchopflichen Stoff zu Beobachtungen. Da war die als Gräfin Soundſo reiſende, nach der vor⸗ vorletzten Mode friſierte deutſche Hoheit, dere! Inkognito das höfiſche Zeremoniell ihrer Umgebung raſch zerriſſen hatte. Die Dame mit dem märchenhaften Brillantkollier, bei deſſen Anblick allabendlich alle Frauenaugen übergingen, während ſeine Be⸗ ſitzerin dem wie ein Pair von England herumſtolzierenden „Ober“ ſichtlich heftige Seelenſchmerzen bereitete wegen ihrer etwas exotiſchen Tiſchmanieren. Das Dreieck, über das wir ſchon in Neapel Wetten abgeſchloſſen hatten, weil Radame ihre Gunſt mit ſo vorbildlicher Gewiſſenhaftigkeit verteilte, daß wir trotz aller Mühe nicht herauskriegen konnten, wer der Legitime und wer„der Andere“ war. Der ſchwerhörige Oeſterreicher, deſſen brüllender Huſten das Porzellan klirren ließ und deſſez, nicht immer einwandfreie Witze und boshafte Kritiken wir un⸗ freiwillig mit einem lachenden und einem moraliſch entrüſteten Auge anhören mußten; das ungleiche Ehepaar, das in mir ſo⸗ fort einen ganzen Marlittſchen Roman entſtehen ließ,— er alt, verlebt, blaſtert, mühſam an einem Stocke humpelnd, ſie mit einem ſtrengen Botticelligeſicht, jung, elegant, aber un⸗ glaublich ſchwermütig; einige Gruppen Amerikaner; die auf⸗ fallende Dame, die wir auf ausrangierte Primaballerina taxier. ten, während ſie ſich nachher als die bigotte Gattin eines eng⸗ liſchen Reverends entpuppte. Und dann Monſignore. Er war unſtreitig der„star“. Monſignore war ſchon da, als wir ankamen. Er hatte ſeinen Tiſch dem unſern gegenüber, und ich konnte mit Muße das feine, kluge Geſicht ſtudieren, bekam auch gelegentlich einen der vollendet väterlich wohlwollenden Blicke mit ab, die er der Dame: delt ſpendierte. Unſtreitig war er eine feſſelnde Erſcheinung. Imponierend groß und breitſchultrig, den Kopf herriſch zurückgezogen, fiel er ebenſo auf, wenn er in ſeiner ſchwarzen, am Halſe violett ein⸗ gefaßten Soutane mit weitausholenden Schritten durch den Saal wuchtete, als wenn er, ein ſcharmanter Cauſeur, in einem der Geſellſchaftsräume ſaß, ſtets umringt von einer Anzahl älterer und jüngerer Damen, die bewundernd und ſchwärme⸗ riſch an ſeinem intereſſanten Greiſenkopfe hingen, der mit ſeinem Kränzchen filberweißer Haare um die roſig polierte Glatze, der echt römiſchen Noſe, einem liebenswürdigen Mund und zwei ſehr lebendigen Augen ohne Zweifel ja auch etwas recht An⸗ ziehendes hatte. Mich ſtörte nur, daß dieſer Kopf ein wenig gar zu klein und ſchmal zwiſchen den breitausladenden Schul⸗ tern herauswuchs, wodurch Monſignore für mich eine fatale Aehnlichkeit mit einer Schildkröte bekam. Die Franzöſin, die mit uns nach Monreale hinausfuhr, gal dies auch zu, erklärte aber mit ſchwärmeriſchem Augenauf⸗ ſchlage, trotzdem ſei er wahrhaft faszinierend. Außerdem ſei er auch ein heiliger Mann, der ſicher noch mal den Kardinals⸗ purpur tragen werde; er weile ja auch hier, wie er angedeutet, in einer beſonderen Miſſion von Rom. Nebenbei ſcheine er auch einer vornehmen Familie anzugehören, denn als ihm vor⸗ hin nach dem Lunch die ſommerſproſſige Irin geſagt, ſie habe geſtern abend in dem unſerem Hotel gegenüberliegenden Klub⸗ hauſe,— zu dem auch die Gäſte Karten bekamen und in dem eifrig geſpielt wurde,— beim Baccarat neben einem Kavallerie⸗ kapitän geſeſſen, der ihm ſehr geglichen, hätte er gelaſſen er⸗ widert, es werde wohl ſein Neffe geweſen ſein, der Conte Chiari. Verſchiedene der Damen waren vollſtändig vernarrt in Monſignore und drängten ſich ſtets um ihn wie Fliegen um einen Honigtopf. Ich ſehe ihn noch vor mir, wie er beim Fünf⸗ uhrtee, zu dem ſich meiſt auch die vornehme Geſellſchaft Paler⸗ mos in Autos und Equipagen einfand, Cerele hielt auf der weiten Terraſſe mit ihrer berühmt ſchönen Ausſic der tropiſchen Blumenpracht des Gartens herüberwehenden ſüßen Düften, der Umrahmung von ſchlanken Palmen und früchteſchweren Orangenbäumen und dem Rauſchen der am Fuße der hohen Felsmauer ſich brerhenden Meereswellen, das leiſe in das gedämpfte Stimmengewirr, das diskrete Porzellan⸗ geklirr und die weiche Konzertmufik hineinklang. Mit läſſiger Grazie zurückgelehnt, einen Fuß vorgeſchoben, daß der lilaſeidene Strumpf etwas hervorlugte, das wohlwol⸗ lende Antlitz unter dem breitrandigen Klerikerhut mit der vio⸗ letten Schnur halb verborgen, beglückte er ſeine Verehrerinnen abwechſelnd durch liebenswürdige Anſprachen, ließ ſich huld⸗ voll neu Herzudrängende vorſtellen, gab wohl auch der Einen oder Andern, die dem frommen Manne heimlich Anliegen oder Röte zuwiſperte, mit abgeklärter Weisheit Troſt und Rat oder ernſthafte Ermahnung. Von letzterm ward ich ſelbſt einmal Zeuge. Um dem Meere näher zu ſein, war ich zur Landetreppe der Hotelbarke hinabgeſtiegen, zu deren unterſten Planken die Wellen herauf⸗ ſchwappten, als wollten ſie wie täppiſche junge Hunde mit mir ſpielen. Da hörte ich über mir eine ſonore Stimme und ſah auffchauend an der Steinrampe Monſignore neben einer blut⸗ jungen, aber außerordentlich koketten Palermitanerin ſtehen, jüber deren zügelloſe Carmennatur wir ſchon in der Rollſchuh⸗ bahn des Hotels den Kopf geſchüttelt hatten. Er redete mit mildem Beichtigerton auf ſie ein, ihr vorhaltend, daß Mama bei ihm darüber geſeufzt, daß Signorina Agata lieber tkanze und ſpringe und nach jungen Leutnants und Studenten ſchaue, als zu Meſſe und Andacht zu gehen. Es ſchien auch ſichtlich Ein⸗ druck auf das raſſige Mädchen zu machen, denn ſie küßte ihm zuletzt reſpektvoll die Hand und ſtrich ganz geknickt ab. Sogar unſere Camarieria ſang leidenſchaftlich Monſignores Loblied. Einmal, als ich ſie vor dem Diner herbeigeklingelt, um mir das Kleid im Rücken zuzuhaken, erzählte ſie mit tränen⸗ funkelnden Augen, wie edel und gut er ſei. Als er ſie vorhin weinend im Korridor getroffen, habe ſie ihm anvertrauen müſſen, was ſie drücke. Und als er dann gehört, daß der Curate von Acquaſanta, ihrem Heimatsorte, ſie nicht trauen wolle, weil ihr Erwählter ein Schweizer und Ketzer ſei, habg er ihr feſt und tröſtlich verſprochen, an einem der nöchſten Tage mal zu dem Hochwürdigen hinauszuſpazieren, um mit ihm über den Fall zu reden. Ich fand das auch ſehr human von ihm, war ganz gerührt ſowohl über das edle Herz wie die verſtändige Weltanſchauung des alten Geiſtlichen, und als Monſignore nachher zufällig ein paar, wenn auch höchſt banale Worte im Lift mit uns wechſelte, war ich richtiggehend ſtolz darauf, mich mit einem ſo vornehm und groß denkenden Menſechen unterhalten zu haben, der zum Kirchenfürſten prädeſtiniert ſchien.— Wir hatten in unſerem Seitenflügel einen netten intelligen⸗ ten Liftboy; ein friſcher, rheiniſcher Jung, der, wie er uns er⸗ zählte, durch ſeinen in einem andern hieſigen Hotel als Ober⸗ kellner angeſtellten Schwager hierhergekommen war. Er lang⸗ weilte ſich zwiſchen dem internationalen Perſonal und dem bun⸗ ten Schwarm der Zugvögel, für die er meiſt Luft war, wie ein Kirchturmhahn, und überſchlug ſich darum faſt vor Seligkeit, als er an unſerer Sprachfärbung heraushörte, daß wir Lands⸗ männinnen waren, und wir ſeinen beſcheidenen Hinweis dar⸗ auf mit einigen freundlichen Worten erwiderten. Seitdem war er unſer Freund, grinſte uns ſtets ſchon von weitem entgegen und kolportlerte uns immer im Fluge alle Neuigkeiten, die er eraattern konnte wenn er uns auf⸗ oder abwärtsfuhr. „ihren aus Eines Abends beſuchten wir das Teatro Maſſimo, das, wie überall in Italien, erſt nach Mitternacht zu Ende war, ſo daß wir, da die Fahrt zum Hotel hinaus auch ziemlich lang war und wir uns noch eine Weile über die von der Traviata⸗Vor⸗ ſtellung gewonnenen Eindrücke unterhielten, ſehr ſpät zur Ruhe kamen und am andern Morgen als die Letzten zum Frühſtück gingen. Es ſchien irgendetwas geſchehen zu ſein, das ganze Perſo⸗ nal unferer und der Nachbaretagen ſtand, keine Gäſte mehr oben vermutend, aufgeregt wiſpernd und geſtikulierend beiein⸗ ander, und da auch unſer jugendlicher Freund ſich von der aus⸗ einanderſtiebenden Gruppe löſte, fragten wir ihn, was los ſei. Er wollte erſt nicht recht mit der Sprache heraus, ſpähte ängſtlich umher, und flüſterte dann doch, die waſſerblauen Augen aufgeregt geweitet, es ſei dem Perſonal zwar ſtrengſtens unterſagt, gegen einen der Gäſte etwas verlauten zu laſſen, aber wir als Landsleute würden ihn ja nicht in die Patſche bringen. Ja, es war etwas paſſiert. Etwas Schreckhaftes, Unglaub⸗ liches ſogar. Nachdem ſchon die ganzen letzten Tage der Di⸗ rektion regelmäßig Mitteilung von beträchtlichen und rätſel⸗ haften Diebſtählen gemacht worden waren, die man immer ver⸗ tuſcht und vergütet hatte, um keinen Skandal aufkommen zu laſſen, war der dreiſte und geheimnisvolle Spitzbube heute Nacht endlich in eine geſchickte Falle gegangen. Und es war kein anderer als der ehrwürdige Monſignore, der dünn und lang wie ein Regenwurm in einem dunkelgrünen Trikot nachts auf Beute geſchlichen war, nachdem ſein famoſer Diener tagsüber Gelegenheiten ausbaldowert, Schlüſſel zurecht⸗ gefeilt, Riegel gelockert und ähnliche Helfershelferdienſte ge⸗ leiſtet hatte. Die dickwattierte und ausgepolſterte Soutane, die ihm ein ſo behäbiges, würdevolles Ausſehen verliehen, fand man nebſt der Perrücke mit dem Kränzchen Silberhaaren in ſeinem Zimmer im Schrank, neben einer kompletten Offiziers⸗ uniform, in der der vielſeitige Herr abends im Klubhauſe ge⸗ ſpielt und wahrſcheinlich auch goldene Ernte gehalten hatte, wenn„Monſignore“ mild lächelnd ſich früh zur Ruhe begeben. Das Rieſenhotel mit ſeiner verzwickten Bauart und ſeinen drei Perſrnenaufzügen hatte ein unbemerktes Ein⸗ und Aus⸗ ſchlüpfen des Verbrechers ebenſo ſehr begünſtigt, wie es ein reiches Feld für ſeine Operationen geweſen war. Die Polizei glaubl in ihm einen mit allen Oelen geſalbten und mit allen modernen Fineſſen arbeitenden, lange geſuchten Hochſtapler erwiſcht zu haben Mir war lange nichts ſo ſchmerzhaft und qualvoll, als gegenüber den vielen erſtaunten und befremdeten Mutmaßun⸗ gen, mit denen die trauernden Verehrerinnen Monſignores über ſeine plötzliche geheimnisvolle Abreiſe debattierten, ver⸗ ſchweigen zu müſſen, was ich darüber Pikantes wußte. Aber ich durfte doch unſerm kleinen Landsmann keine Ungelegenheiten bereiten! 9 Ob man nachher erfahren hat, wer der„ehrwürdige Greis“, deſſen Worten man wie den Weisheitsſprüchen Salomonis ge⸗ lauſcht, dem man die Hand geküßt und die Stirn zum Segnen gebeugt, dem man ſicher auch allerlei Intimes anvertraut, in Wirklichkeit geweſen iſt, kann ich nicht verraten, da wir ſehr bald nach der Entlarvung gen Syrakus und Taormina zogen und nach der Rückkehr in einem näher bei der Stadt gelegenen Hotel abſtiegen. Nur blieb in mir lange noch ein bedauerliches, aber nicht zu überwindendes Mißtrauen haften, wenn ich einen in der Tracht unſerm verfloſſenen Monſignore ähnlichen Kleriker ſah. Und als nach Wochen in Rom in der Kircha Santa Maria ſopra Minerva ein ſteinalter, krummrückiger Geiſtlicher mir ebenſo liebenswürdig wie unaufgefordert Erklärungen über das ſchöne gotiſche Gotteshaus gab und auf einmal mit einem dringlichen„reuez, ma fille“ meinen Arm ergriff, um mich näher an Michelangelos berühmte Chriſtusſtatue zu führen, ſchlang ich mißtrauiſch den Griff meiner⸗ Handtaſche zweimal um die Finger und überlegte mir bereits, ob es wirkſamer ſei, ihn unter das Kinn oder gegen den Magen zu boxren, falls er mir etwa Uhr oder Taſche entreißen wollte Der Blinde. Novelle von Hermann Dahl. (Nachdruck verboten.) Jeden Morgen— Woche um Woche, ja— Monat um Monat durchſuchte Frau Genia Elborg den Annoncenteil der Tagesblätter, durchflog ſie mit nervöſer Haſt, mit aufleuchtender Hoffnung, die aber nur allzu ſchnell wieder in Enttäuſchung und chlagenheit as ſuchte Frau Genia?.. Das Glück?— Nein. Sie ſuchte mit fiebernder Sehnſucht einen, der ſie zu ſeinem Glücch brauchen könnte, lechzte darnach, ſich würdig für das Glück eines anderen zu opfern. Vor einem halben Jahre war ſie Witwe geworden. Nach⸗ dem ſie ihre Verhältniſſe ſchlecht und recht geordnet, mußte ſſe nicht, was ſie mit ihrem Leben beginnen ſollte. Die fruchtloſe Trauer um den jäh Dahingeſchiedenen, die quälende Reue, vieles an ihm verſäumt zu haben, der Schmerz des Verlaſſenſeins, zer⸗ marterten ihr Hirn, entwerteten ihr das Leben, ſo daß ſie die ſchleichenden Stunden des Tages als endloſe Qual empfand. nichts anderes geweſen ſei, als die tönende Ueberſetzung einer ungeheuren Selbſtliebe. „Allein“, ſchrie es in ihr,„wer nur ſich lebt, iſt allein,“ und es fröſtelte ſie unter dieſem Fluch, den nur die Größten oder die Geringſten zu ertragen vermögen. Und eines Tages fand ſie, was ſie ſuchte.„Ein Blinder“, hieß es in einer Annonce,„von guter Bildung und in ange⸗ nehmen Verhältniſſen, ſucht eine opferwillige Geſellſchafterin! Ein kurzer, jauchzender Schrei rang ſich aus ihrer Kehle. Das — das war's! Dieſes Opfer würde ihre Krüfte nicht überſchrei⸗ ten— ein Blinder! Blinde waren Geheiligte für Menſchen, die nur mit der Sele ſahen. Und was wollte f alles in dieſe Seele hineintragen!— Alle die Schätze, die ſie in jahrelangem Sichleben— getragen und geſchützt von ihren Manne— gufgeſpeichert hatte, alles, was ſie geſehen, erſenn und geleſen, würde ſie zu Kränzen winden und bei ihm nieder, legen, wie in einer Kapelle. Sie probierte ihre Stimme auf Klang und Ausdruck, dem es fiel ihr ein, daß die Wirkung eines Organes naturgemeß bei einem Blinden von größter Bedeutung fein müßte Und ſo war es auch.„Sie haben eine ſo angenehme weiche Stimme, ſagte der Blinde, und Genia Elborg ſtand vos dem hochgewachſenen, ſorgfältig gekleideten Mann miit den ſchloſſenen Augen und dem milden Lächeln um die ein klein wenſg verzogenen Lippen, wie ein junges Mädchen, dem man die erſte Liebeserklärung macht. Stammelnd erklärte ſie, daß ſie auf keine Bezahlung Anſpruch mache, einzig der Wunſch, ſich nüzlich zu machen, treibe ſie, ſich ihm zur Verfügung zu ſtellen 0 Der Blinde ſchwieg nachdenklich auf dieſe Erklärung hin, erwägend, ob dieſes ideale Verhältnis ihm nicht größers Ber⸗ Es war ihr tötlich klar geworden, daß das Recht der per,. ſönlichen Freiheit, auf das ſie geſündigt, das Ausleben ihres Ichs pflichtungen auferlegen könnte, als ein geſchäftliches; entſchied 8 ſich aber nach einer Pauſe, die Genia peinlich lang erſchlen, Weib ihm ſelbſtlos dienen wollte, berauſchte und beglückte hn ſogar plözlich„„ So war der Bund geſchloſſen.„„„ Am nächſten Tage zog Genia Elborg bei Herrn Karunh aän. Ihren kleinen Haushalt in Hamburg ſelbſt, in der Aliſtadk, wollte ſie nach und nach von dort aus auflöſen Zuvor aber wollte ſie ſehen, ob ſie befähigt war, ihre neuen Pflichten zu er⸗ 1 füllen. mißtrauiſche ältere Perſon, die eiferſüchtig ihre Rechte zu wahren fuchte, imſtand hielt. Seine frühere Geſellſchafterin, eine ame Verwandte, hatte er ihrer Kränklichkeit wegen in den wohlver⸗ dienten Ruheſtand verſetzen müſſen. Die Zimmer waren zwet', mäßig nüchtern eingerichtet, ſonnig und ſtaubfrei, das war für den Blinden Hauptſache. Genia machte ganz abſichtslos nach und nach ein wohliges, warmes und gemittliches Neſt daraus. Sie hatte eine Art, alles das, was ihr fehlte und was ſie be⸗ gehrte, ſo farbig warm und phantaſieanregend zu ſchildern, daß er ihr ſeine Einwilligung zu einer Anſchaffung nie verſagen konnte. 2 Und ſo ſaßen ſie nun oft plaudernd beiſammen, oder gin⸗ gen, ſie ihn ſorgſam führend, ſpazjeren; und beiden waren ſo eingenommen von einander, daß ſie es vergaßen, daß es noch Menſchen auf der Welt gab. Sie erzählte aus ihrem Leben, von ihren Reiſen, oder ſie las ihm ihre Lieblingsbücher vor, und dann ſprachen ſie darüber, und immer übertaſchte er ſie mit einer ganz beſonderen, eigenartigen und vertſeften Auffaſſung. Herr Karuth bewohnte eine kleine Villa, die eine mürriſche, 55 2 — dennoch für das ideale. Ja, die Empfindung, daß ein jungess ir // ͤ o amenbvufg giooggugß pou Sun m iqd uhnkuvan r „%ͤ ʃͥui· ⁰ ‚*·́qꝓ61 ̃ w²•·ůͤn ñ.. Maſchinenfabrik ein. Chemiſche Werte ungleichmäßig. Höchſter Farbwerke ſchließen mit einem Plus von 8, Griesheim 5 Prozent. Für Zementaktien beſtand weitere Nachfrage. Brauerei⸗Aktien ſind beeinflußt durch die ungünſtigen Witterungsverhältniſſe, infolge auch die Dividendenſchätzungen uur mit großer Vor⸗ ſicht aufzunehmen ſind. Elektrizitätsaktien lagen ſchwach. Reiniger, Gebbert u. Schall notierten 180,50 exkl. Bezugsrecht. Die Börſenwoche ſchloß in aubetracht der Geld⸗ marktlage beiſehrſtill em Geſchäfte. Die Ver⸗ ſiimmung, welche zeitweiſe auf die Kurſe gedrückt hatte, machte einer mäßigen Beſſerung Platz. An⸗ regende Nachrichten lagen von den auswärtigen Börſen nicht vor, infolge auch die Schwankungen geringe waren. Die Tendenz im allgemeinen kann am Schluß der Woche als gut behauptet bezeichnet werden. Privatdiskont 5¼s Prozent. ——— Kolonialwerte. Bericht vom Deutſchen Kolonialkontor G. m. b.., Hamburg, Hohe Bleichen 28. Der Markt der Kolonialwerte begann imVer⸗ lauf der Woche wieder ein etwas lebhafteres Ausſehen zu gewinnen. Gegen Wochenſchluß war das Geſchäft aber bereits ganz minimal. Von Südweſtafrikaniſchen Werten konzentrierte ſich das Intereſſe diesmal auf die Aktien der South African Territories. Mit den bereits längſt bekannten Blei⸗ und Wolfram⸗Funden wurde mit nicht abzuleugnendem ſpekulativen Geſchick operiert. Da es ſich aber ſachlich um nichts Neues handelt, war eine alsbaldige Ab⸗ ſchwächung durchaus erklärlich. Diamant⸗Werte lagen recht ſtill und waren eher abgeſchwächt auf die nicht verſtandenen Zeitungsnachrichten, daß eine Kontingentierung des Abſatzes früher pder ſpäter doch unausbleiblich ſei. Anderer⸗ ſeits wird aber von Intereſſentenkreiſen nach er⸗ folgtem Friedensſchluß ein neuer Aufſchwung des Diamanten⸗Konſums erwartet. Mehr be⸗ achtet waren zeitweilig auch die Genußſcheine der Otavi⸗Geſellſchaft, die im Hinblick auf die Berliner Einführung und die geſteigerten Kurſe der ausländiſchen Kupfer⸗Werte zu höheren Preiſen aus dem Markte gingen. Gegen gaben aber auch dieſe Werte wie⸗ nach. Die anderen Gebiete waren ohne jedes beſon⸗ dere Intereſſe. Von weſtafrikaniſchen Werten waren Afrikaniſche Kompanie⸗Aktien neuerdings wieder rückgängig. Auf dem Südſeemarkte ſind Plantagen⸗Aktien zur Zeit wenig beliebt, dagegen zeigte ſich für Phosphat⸗Aktien, beſonders für Paciſic Phos⸗ phat Shares zu ſteigenden Preiſen recht lebhafte — Vom Rheinisch-Westfälischen Kuxenmarkt. Bericht von Gebrüder Ster n, Bankgeschäft. Dortmun d, 12. August. Wor der Börse) Der nunmehr Friedensschluß zwischen den Balkanstaaten und die damit im Zusammenhang stehende bessere Auffassung am den großen Börsen ließ am Kuxenmarkte ein etwas freundlicheres Aussckem aufkommen. Wenn die Umsätze sich auch nach wie vor in engen Grenzen bewegten, s0 konnte man doch auf fast allen Gebieten zu den gewichenen Kursen gute Käufer beobach- ten. Von schweren Kohlenkuxen waren nament⸗ lich Langenbrahm bei M. 21 200 und Mont Cenis bei ca. M. 17 oo wesentlich höher. Letztere konnten jedoch ihren Höchstkurs nicht volf behaupten und blieben bei ca. M. 16 800 ange- boten. Etwas bessere Nachfrage bestand noch für Constantin der Große bei ca. M. 47 o00, Helene und Amalie bei ca. M. 19 200 und Loth- ringen bei ca. M. 25 500; dagegen sind die Notie- rungen für EWald, Graf Schwerin und König Eudwig kaum verändert. Von Mittelwerten be- stand lephafte Kauflust für Johann Deimels-⸗ berg bei ca. M. 6400, ohne daß kulantes Mate⸗ rial am Markte war. Leicht befestigt sind Trier, die nach vorübergehenden Umsätzen bis ca. M. 4050 wieder bei ca. M. 4200 gefragt Waren. Ziemlich unverändert notierten Adler ca. M. 4050, Brassert ca. M. 10 200, Diergardt ca. M. 3675, Hermann-III ca. M. 3200, Hein⸗ rich ca. M. 537s5 und Gottessegen ca. M. 2750; es fanden zu den beigefügten Kursen in diesen Werten vereinzelt Umsätze statt. Von leichte- ren Werten wurcden Oespel und Trappe bei ca. M. 2200 bezw. M. 2600 besser bezahlt, während Alte Haase, Schürbank und Charlottenburg so- wie Westfalen zu letzten Preisen im Verkehr sind. Braunkohlenwerte weisen Verände- rungen kaum auf. Angeboten bleiben Gute Hoffnung bei ca. M. 4500, Michel bei M. 8180 und Lucherberg bei ca. M. 2050, dagegen konn- ten Bruckdorf auf mehrfache Nachfrage bis ca. M. 1500 anziehen. Einiges Interesse bestand noch für Schallmauer bei ca. M. 3150 und Hum- boldt bei ca. M. 1478. Am Kalimarkte konnte die in der letz- ten Woche bereits eingetretene Aufwärtsbe- wegung in einzelnen Werten weitere Fort- schritte machen, ohne daß es jedoch zu gröge- ren Umsatzen kam, da der Kauffust in den meisten Fällen kulantes Angebot nicht gegen- überstand. Von schweren Werten wurden namentlich Alexandershall bei ca. M 8650 höher umgesetzt, um zu diesem Preise auch weiter ge⸗ fragt zu bleiben. Leicht befestigt sind auch Burbach bei ca. M. 9500, Heiligenroda bei ca. N. 9280 und Wihhelmshall bei ca. M. 7600. Das Interesse für Hohenzollern, Siegfried I sowie Volkenroda hat im Augenblick etwas nachge- lassen und blieb zu letzten Preisen Angebot im Markte. Lebhaftes Interesse brachte man den Werten des Dr. Wilhelm Sauer-Konzerns entgegen, von denen Hohenfels bis ca. M. 5600 (+ M. 300½), Hugo bis ca. M. 8300(., M. 600) und Bergmannssegen bis ca. M. 4680( M. 750) bezahlt wurden. Trotz der günstigen Mit- teilungen in den Gewerkenversammlungen Eonnten sich die Kurse für diese Werte nicht ganz behaupten und schließen ca. M. 250 niedri- ger. Im Verkehr wWaren noch Carlsfund bei cd. M. 4650, Beienrode bei ca. M. 4175, Hansa Silberberg bei ca. M. 4700, Immenrode bei ca. M. 3650, Kaiseroda 2 bei ca. und Salzmünde bei ca. M. 4728. — diieden CGüntershall bei ca. M. erfolgte 3900 und Hermann II. bei ca. M. 9oo, dagegen konnten Johannishall scwie Thüringen auf mehrfache Käufe kräftig anziehen. Von jünge⸗ ren Syndikatswerten mußten Neusollstedt einen Teil ihrer letzten Steigerung wieder hergeben um schlieglieh bei M. 2875 angeboten zu blei-⸗ ben. Für Felsenfest, Hüpstedt, Marie, Marie Louise und Walter wurden letzte Preise ge- boten. Schwach liegen Wilhelmine, die auf den weiteren Geldbedarf bis ca. M. 500 nachgeben mußten. Leicht befestigt sind Hedwig und Reichenhall bei ca. M. 475. Schachtbauende Unternehmungen sind im Augenblick ohne größeres Interesse. Niedriger sind Fallersleben, Mariaglück, Heiligenmühle, Herfa und Neurode erhältlich, währ. Erichssegen durch die Steige⸗ rungen des Hugo-Konzerns günstig beeinflußt und bis ca. M. 1350 bezahlt wurden, ohne jedoch ihren Höchstkurs zu behaupten. Von Kaliaktien weisen Adler und Hallesche Kali- Werke Aktien größere Steigerungen auf. Gut behauptet sind Bismarckshall bei ca. 87 Pro- zent, Salzdetfurt bei ca. 298 Prozent, dagegen notieren Krügershall bei ca, 99 Prozent, Held- burg bei ca. 40 und Teutonia bei ca. 54 Prozent leicht abgeschwächt Im Verkehr waren noch Hattorf bei ca. 101 Prozent, Justus bei ca. 74 Prozent und Ronnenberg bei ca. 87 Prozent. Von Erzkuxen sind Louise Brauteisen- stein gefragt. Zur Geschäftslage im rheinisch-westfälischen Industriebezirk. Vom rheinisch-westfälischen Eisenmarkt. Aus der Ruhrkohlenindustrie. Der Friedensschluß zwischen den Balkan- staaten läßt die Hoffnung aufkommen, daß nun doch wohl in absehbafer Zeit die schon fast ein ganzes Jahr andauernde politische Beun- ruhigung aus dem wirtschaftlichen Leben ver- schwinden und wieder eine gewisse Stetigkeit in der weiteren Entwieklung des Geschäfts ein- treten werde. Namentlich wäre das unserer Eisen- und Kohlenindustrie zu Wünschen als der eigentlichen Grundlage unseres gesamten, wirtschaftlichen Lebens. Man würde indessen fehlgehen, wollte man in der Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage am rheinisch-west⸗ fälischen Eisenmarkt der ständig wechselnden Auffassung der Berliner Börse folgen. Allzu- schnell fertig ist die Börse mit ihrer Meinung über tiekliegende wirtschaftliche Fragen, die sie heute über Gebühr pessimistisch beurteilt, um ihre Meinung aus irgend einem äàußeren Anlaß, wWie es der Friedensschluß am Balcan ist, gleich- sam über Nacht in eine überschwenglich ver-⸗ trauensselige umzuwandeln. So schnell folgen sich im wirtschaftlichen Leben denn doch nicht Aufschwung und Niedergang der Konjunktur. Jede nachhaltige Bewegung in der Eisenindu- strie bedarf zu ihrer Entwicklung längerer Zeit, gleichviel, ob nun der Weg nach oben, oder nach unten führt. Zur Zeit häalt nun auf fast alen Gebieten des Eisenmarktes die abwartende Haktung der Händler und Verbraucher, soweit es sieh nicht um Deckung des augenblicklichen Bedarfs handelt, noch an. Die vom Weltmarkt hereingcholten Aufträge haben die Arbeits- mengen der großen gemischten Werke zwar wieder etwas vermehrt und konnten so für den Ausfall an inländischen Aufträgen einigen Er⸗ satz bieten, es muſlten aber für jene Ausfubr- aufträge auch der Marktlage entsprechende Preiszugeständnisse gemacht werden.— Daß dkie Stabeisenpreise sich wieder etwas erholen konnten, braucht nicht Wundker zu nehmen, da sie in einzeinen Fallen von M. 128 bis auf den unglaublich niedrigen Stand von M. gs herabge- drückt waren. Ohne die sehr umfangreichen Bestellungen der preußischen und deutschen Staatsbahnverwaltungen in schwerem Eisen- bahnmaterial wäre die Lage der großen Stahl- Werke zur Zeit wohl eine wenig erfreuliche. Die Spannung am Geid- und Hypothekenmarkt hemmt andauernd die private wie auch die städtsche Bautätigkeit, wodurch der inländische Bedarf in Baueisen und Trägern sich wesentlich verringert hat. In Roheisen und Halbzeug sind die Werke bis zum Jahresschluß noch mit Ar- beit versehen. Die weitere Entwicklung des Geschäftes wird sehr abhängig sein von der Aufnahmefähigkeit des Weltmarktes.— In der Ruhrkohlenindustrie erfährt das Geschäft namentlich in Hausbrand mit dem Nahen des Herbstes die gewohnte Belebung. Die Nach- frage in Industriekohlen und Hochofenkoles läßt immer noch zu wünschen übrig. Die Kohlen- verschiffungen rheinauf- und rheinabwärts waren recht lebhaft. —— Marktbericht Wochenbericht von Jonas Hoffmann. Neuß, 15. Aug. Auf dem Getreidemarkte hielt die ruhige Stimmung auch in dieſer Woche an. Die Zuſuhren in neuem Weizen haben nun⸗ mehr ebenfalls begonnen. Durch den letzt⸗ tägigen Regen hat die Qualität natürlich ge⸗ litten, und das Angebot iſt noch gering. Roggen kam dagegen in größeren Mengen an den Markt, konnte infolgedeſſen auch nur zu weiter ermäßi ten Preiſen untergebracht werden. Hafer, Gerſle und Mais ſind gleichfalls ſtill und ſchwächer. Weizen⸗ und Roggenmehl ſind behauptet. Die Kaufluſt iſt andauernd gering, wohingegen der 12 55 befriedigend bleibt. Weizenkleie iſt g. Tagespreiſe: Neuer Weizen bis M. 204.— Neuer Roggen bis M. 165.—. Alter Hafer bis M. 178.— die 1000 Kilo. Weizenmehl Nr. 000 ohne Sack bis M. 29.75, Roggenmehl ohne Sack bis M. 25.50 die 100 Kilo. Weizenkleie bis M..60 die 50 Kilo mit Sack. Bei geringen Umſätzen war die Stimmung für Rübölſaaten eine luſtloſe. Indiſche ſowohl, wie Donauſaaten waren zu billigeren Preiſen an⸗ geboten, ohne bei den Käufern auf Gegenliebe zu ſtoßen. Leinſaaten zogen dagegen, da die Ernteberichte aus Argentinien und Nordamerika andauernd ſehr ungünſtig lauten, neuerdings weſentlich im Preiſe an. Die Umſätze waren reich. Erdnüſſe fehlen. Leinöl erfuhr gleich⸗ falls eine weitere anſehnliche Steigerung, doch laſſen die Preiſe den Fabrikanten noch immer keine Rechnung. Die Käufer verhalten ſich ſehr reſerviert, zudem drückt das zweithändige Ange⸗ bot auf den Markt. Rüböl und Erdnußöl ſind ruhiger. Rübkuchen wurden ſowohl für nahe, wie auch für ſpätere Lieferung bei regem Begehr wie⸗ der teurer bezahlt. Tagespreiſe bei Abnahme von Partien: Rüb⸗ öl ohne Faß bis M. 67 ab Neuß. Leinöl ohne Faß bis M. 54 die 100 Kilo Frachtparitäd Geldern. Erdnußöl aus Coromandelnüſſen bis M. 69.75 die 100 Kilo ab Neuß. 8 Baumwolle. Marktbericht von Hornby, Hemelryk u. Co., Baumwollmakler in Liverpool. (Die Firma macht keine Termingeſchäfte für ihre eigene Rechnung.), 5 Während der vergangenen Woche haben wir einige hin⸗ und hergehende Fluktuationen ge⸗ habt und der Markt ſchloß geſtern mit einem Preisaufſchlag von ca. 4 Punkte auf die Woche. Die Berichte aus der amerikaniſchen Baum⸗ wollzone ſind zurzeit ſehr widerſprechend, doch ſcheint im ganzen genommen zu große Dürre vorzuherrſchen, was in einigen Teilen, wenn die Dürre weiter anhalten ſollte, etwas Schaden verurſachen dürfte. Dies bezieht ſich in der Hauptſache auf Oklahoma und Texas. Im Hin⸗ bilck jedoch auf die Kräftigkeit der Pflanze im Allgemeinen und ihre Widerſtandsfähigkeit, ſo⸗ wie überhaupt ihre ausgezeichnete Kondition in allen Teilen der Zone, würde der ev. her⸗ vorgeruſene Schaden wohl nicht ſo ſehr in die Wagſchale fallen. Das Mancheſter Geſchäft ſcheint nach den zur Hand gekommenen Spezialberichten nicht ſo gut zu ſein, wie man dies gedacht hat, doch glaubt man, daß zu niedrigeren Preiſen ein großes Geſchäft herankommen dürfte. —— Bericht von 6. W. Adam& Sohn. Staßfurt-Leopoldshall, 13. Aug. Freis for oinen Saek v keeaknter elh bue bene 42770 95 kindestgeh.(ö en 2¼% un- 5 Salzsorts i miten he dcrer Jerinaf t emiscdten, ente 5 Lertadung Iboppeletr. lal Sahga Ak. g.. z. 1. Oarraſſit 9ů⁰%.765 10%].85 10 82 55 110%.835 2. Kalnit bzw.Hart- 120% 120 salz und Sylvlnit 1 40%0.40 10 82 55 15%8.50 3. Keüdüngesalz 20 2⁰0 210 284 ö 22.0³ 30%.35 310%.405 10 59 8² 3% 4864 40%.2 44⁸ 8385 420%.5¹ U Alles per 10 O000 kg ausschließlich Sack, zuzũügl. einer Lieberführungsgebühr vom Werk bis zur Empfangsstation von 4 Pfg. pro Doppel- zentner. Die Fracht wird ab Stassfurt, Vienenburg oder Salzungen berecknet, wobei die der Emp- fangsstation nächstgelegene Paritätsstation als Frachtgrundlage angenommen wird. Für das Ausland gelten höhere Preise und andere Verkaufsbedingungen. Schwefelsaures Ammoniak 25 Prozent M. 16 p. BO.-Ztr., inkl. Sack, franko 200 Ztr.-Waggon Magdeburg. Thomasphosphatmehl für das II. Halbiahr 1913: Ges.-Phosphs. zu 21% Pfg., citrl. Phosphs. zu 25 Pfg. Frachtbasis Rothe Erde bezw. Diedenhofen per kg.% Phosphorsaure und 100 keg brutto inkl. Sack. Kostenfreie Nachuntersuchung. Chilesalpeter, prompt M. 10, 20, Febr.-März 1914 M. 10,% p. Ztr. Tara 1 kg pro Sack frei Waggon Hamburg. In Beiladung ab Stassfurt für prompten Bezug: Superphosphat, 17 19% 34 Pfg. per lösl. Phosphorsaure und 100 kg. brutto inkl. Sack. Ammoniak- Superphosphat, o-— NM. 8,75 per Brutto-Zentner inkl. Sack. Chilesalpeter I1I.— per Brutto-Ztr. inll. Sack, Schwefel⸗ saures Ammoniak, gedarrt, M. 1,0 per Brutto-Ztr. inkl. Sack. Bei Ladunssbegzügen billiger. 8 5 Mannheimer Handels⸗ und Marktberichte. Marktbericht der über Kartoffel⸗Fabrikate. Mannheim. Berlin. Magdeburg. Während des verfloſſenen Berichtsabſchnittes war das Geſchäft, ſoweit der Abſatz in dispo⸗ nibler Ware in Betracht kam, recht ruhig bei zu⸗ meiſt weichenden Preiſen. Der Konſum ſchränkt ſeine Ordres auf das äußerſte ein und erweiſen ſich die noch vorhandenen Beſtände für die ſoweit gezeigte ſchwache Aufnahmefähigkeit als reichlich, falls derſelbe nicht doch noch gezwungen iſt, für die uns von der neuen Kampagne trennende Zeit⸗ ſpanne lebhafter ei eifen. Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich auf Ab⸗ ſchlüſſe für neue Ware, wofür auch hier und da Angebote an den Markt kamen, obgleich es ver⸗ früht erſcheint, über den Ausfall der Kartoffel⸗ ernte ein auch nur einigermaßen zutreffendes Urteil zu bilden, da die Hauptentwicklungszeit der im Felde ſtehenden Knollen noch vor uns liegt. beiM. 26.50 per 100 Kilo bezahlen. [Rotterdam. Kartoffeln auf die Meinung des zu erwartenden Preisſtandes für Rohmaterial und Fabrikate nicht gerade animierend, ſo daß Käufer auch für dieſe Deviſe ſehr vorſichtig operieren. Anderer⸗ ſeits beſagt die Berichtsſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats vom 9. Auguſt, daß der Stand der Kartoffeln wenig befriedigt, da häufig über vorzeitiges Abſterben des Krautes berichtet wird und Blattrollkrankheit ſowie Schwarzbeinig⸗ keit ſich in großem Umfange bemerkbar machen. Mühlenfabrikate. (Driginalbericht des Mannh. General⸗Anzeiger⸗) E. Mannheim, 15. Aug. Nachdem der bisher mit Zuverſicht von den Händlern und Bäckern erwartete Rückgang der Preiſe des Getreides und der Mühlenfabrikate nicht ein⸗ getroffen war, die Vorräte und früher getätigten Käufe der letzteren aber zur Neige gingen, mußte man der Not gehorchend auch zu den derzeitigen Preiſen neue Abſchlüſſe eingehen. Es wurden deshalb in dieſer Woche eine größere Anzahl Poſten Weizenmehl gehandelt, die meiſtens bald geliefert werden ſollen. Ebenſo wurde Rog⸗ genmehl ſehr zufriedenſtellend gekauft. Die Qualität aus diesjähriger Roggenernte iſt größtenteils ſehr gut und wird von den Bäckern als ganz ausgezeichnet geſchildert. Futter⸗ artikel blieben wenig gefragt, dagegen waren die Abrufungen aus alten Schlüſſen ſehr be⸗ deutend. Die heutigen Notierungen ſind: Weizenmehl No. 0 M. 32,50, desgleichen Nr. 1 M. 30,50, desgleichen Nr. 3 M. 2750, desgleichen Nr. 4 M. 23,50, Roggenmehl Baſis Nr. 0/1 M. 24,50, Weizenfuttermehl M. 13,75, Gerſtenfuttermehl M. 13,75, Roggenfuttermehl M. 15,.—, feine Weizenkleie M. 9,75, grobe Weizenkleie M. 10,—, Roggenkleie M 11 Alles per 100 Kilo brutto mit Sack, ab Mühle, zu den Konditionen der„Vereinigung Süddeut⸗ ſcher Handelsmühlen“ Tendenz feſt. Südfrüchte. (Drigfnalbericht des Mannh. Genueral⸗Anzeiger. Leinſaat. Seit unſerem letzten Bericht hat die Hauſſe weitere Fortſchritte gemacht und muß man heute für disponible Lokoware bis Laplatalein⸗ ſaat Baſis 4 Prozent bei Quantitäten von 100 Tons koſtet heute M. 250 cif Anvers, Oktober⸗ November M. 255, November⸗Dezember M 257, Dezember⸗März M. 260. Raps iſt geſchäftslos bei unveränderten Preiſen. Königsberger M. 295 verzollt, Dau⸗ ziger M. 305 verzollt eif Rotterdam. Donau⸗ reps ohne jede Anregung. Rübſen ſchwimmender Donau M. 257 Kö nigsberg, Vogekrübſen M. 320—340 verzollt eif Senfſaat unverändert bei knappem Ange⸗ 585 Für gelbe Seuffaat herrſcht beſſere Nach⸗ Canarienſagat. Rodoſto Auguſta! 9 mit M. 48 cif Auvers Holländiſche Mohnſaat M. 45 Wuchenbericht über den Viehverkehr vom 11.—16. Auguſt 1913. „Driginalbericht des Mannh. General⸗Anzeiger Der Rindermarkt war gut beſchickt. Der Alt trieb an Großvieh betrug 1067 Stück. Der Handel war mittelmäßig. Preiſe pro 50 Kg⸗ Schlachtgewicht: Ochſen M. 90—102,(48 bi 55), Bullen(Farren) M. 84—92(46—51) Rinder M. 90—102(47—53), Kühe M. 60 bis 88(29—42). Auf dem Kälbermarkt ſtanden am 11. Auguſt 287 Stück, am 14. Auguſt 271 Stück zum Ver⸗ 1 aßig Prese 5u Keiltveiſe lebhaft und mittelmäßig. Preiſe pro 50 Kg. Schlachtgewicht M. 85—115(51—69). Auf dem Schweinemarkt ſtanden am 11. Au 1691 Stück, am 13./14. Auguſt 1018 Stück⸗ 50 Kg. Schlachtgewicht koſteten M 81—8 (64—65) bei ruhigem Geſchäftsverkeht. Der Ferkelmarkt war mit 363 Stück beſuc Handel war lebhaft. Pro Stück wurden M. bis 26 bezahlt. 5 „Die in Klammern geſetzten Zahlen bede die Preiſe nach Lebendgewicht.) jeder Buchhandl 85 Pl. 9Be 1ag, Werl andlung und vom Plutus⸗Verlag, Berlit W. 62, Kleiſtſtraße 21. Die Blätter ſür Volkskultur(Frauz Schneider Verlag, Berlin⸗Schönebergl erörtern auch in ihre beiden Juli⸗Heften wieder eine Menge wichtiger Fragen aus allen Gebieten der modernen Kuklur und Bildungsbeſtrebungen in intereſſanten und zum Teil illuſtrierten Aufſätzen: Karl Huber, Erziehung zum Naturverſtehen; Dr. Hugo Weigold, Die En ſtehung und Erfolge der Vogelfreiſtätten; Dr. Eliſa⸗ beth Altmaun⸗Gottheiner, Der Kultureinfluß der Frau als Konſumentin; Fritz Ernſt, Schleſiſche Schatten⸗Spiele; Dr. Albert Sergel, Gerhart Haupl⸗ mauns Feſtſpiel: Haus Franucke, Henrik Ibſens Dra⸗ ma„Brand“; Dir. Rabul Francé, Die wichtigſten Kulturpflanzen; Dr. Martin Aſcher, Schiffsſaugtorſen und ſchwimmende Säuglingskripypen; Dir Guſtav Mafor, Beſondere Fürſorge für pfychopathiſch ve anlagte Kinder; Andreas Sönuichſen, Der Meuſch im Landſchaftsbilde? Karl Scholz, Eltern⸗ und Bolks⸗ abende: Ernſt Baars, Die ältere Myſtik; Dr. Albert ſtandsbericht und die Immerhin wirkt der 115 deutſche Saaten⸗ elle Note mit.6 fl ber Sergel, Klaſſiker. Der Bezugspreis beträgt vi lährlich, für 6 Hefte, uur 114 5 enun 5 General⸗Anzeiger, Samstag, den 16. Auguſt 1913. ergstelger 10/5 PS. Allllgster omplett mit allem Nohelnverbraucher Zubehör Krittiiz äber den KRIT-Wagen: Auszug aus den Münchener Neuesten Nachrichten vom 28. Juſ 1913, Seite 3. fal im Rathau Zinstuss Einlagen von 100 Mk. Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt) faabtae abenr für alle Einlagen Tägliche Verzinsung dischen Bank Mannheim gemacht werden. 5(Marktplatz) 4* 0 ab können bei der Ba- 20026 Tüpeten Tancten aeten 524 l. Prols9. 1422g gostelſt, der von der Krit Motor bar 60., Detroit Stammt. Secdiegene KAusführung Miedriger Freis 84 Irl-Aatomobikbongany n. h. Ernennungen, Verſetzungen, Zuruheſetzungen ꝛc. ber etatmäßigen Beamten der Gehaltsklaſſen EI bis K ſowie Ernennungen, Verſetzungen ꝛc. von nichtetatmäßigen Beamten. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Innern. Uebertragen: dem Aktuar Oskar Werner in Hei⸗ delberg eine Aktuarſtelle beim Bezirksamt Tauber⸗ Giſchofsheim.— Zurückgenommen: die Zuweiſung des Reviſtonsaſſiſtenten Joſeph Jeggi in Schönau zum Bezirksamt Maunheim.— Verſetzt: die Amtsdtener: Ludwig Wolf in Triberg zum Bezirksamt Wolfach und Balentin Hitzelberger in Wolfach zum Bezirks⸗ amt Triberg.— Eutlaſſen(auf Anſuchen]; Schutz⸗ mann Adam Hartmann in Mannheim. Großh. Verwaltungshof. Beamteneigeuſchaft verliehen: den Wärtern: Leon⸗ Hhard Abele, Rudolf Bräutigam, Friedrich Fellhauer und Adam Hager, ſämtliche bei der Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt Wiesloch. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Finauzen. Zoll⸗ und Stenerdirektion. Ernanut: der Steueraufſeher Philipp Treiber in Singen zum Oberſteneraufſeher.— Verſetzt: der Finanzaſſiſtent Ludwig Lange in Baden nach Baſel; der Oberzollaufſeher Fridolin Amann in Baſel nach WMeil⸗Friedlingen und mit der Verſehung einer Zoll⸗ iſiſtentenſtelle bettaut; der Steueraſſiſtent Hermann Hund in Freiburg nach Waldkirch; der Grenzaufſeher Kaärl Kieſele in Gailingen nach Baſel; der Steuer⸗ gufſeher Otto Wacker in Oberkirch nach Boxberg und mit der Verſehung der Steuereinnehmerei betraut. — Kebertragen: dem Greuzaufſeher a. D. Joſeph Knechtle in Litzelſtetten die Steuereinnehmerei Schwörzach; dem Steuereinnehmer Ludwig Schwei⸗ kert in Schwarzach die Steuereinnehmerei Kuppen⸗ heim. Etatmäßig angeſtellt: der Greuzaufſeher Anton Sauter in Erzingen; der Steuermahner Frauz Kropp in annheim als Amtsdiener.— Euthoben: der Untererheber Anton Fuhrer in Ebringen auf Anſuchen.— Geſtorben; der Untererheber Erhard Lorenz in Stollhofen am 8. Juli 1913. Staatseiſenbahnverwaltung. Ernaunt: zum Lokomoptipführer: Reſerveführer Pius Wippel in Maunheim; zu Zugmeiſtern: die Schaffner; Joſeph Liller in Waldshut, Hermann Link in Karlsruhe, Karl Kirſchenlohr in Villingen, Auguſt Schwab in Freiburg, Anton Hofmann in Heidelberg, Hugo Philipps in Offenburg; zum Amtsdiener: Lade⸗ Meiſter Julſus Held in Donaueſchingen.— Etat⸗ mäßig angeſtellt: als Bahnmeiſter: Heinrich Glaſſen in Schwackenreute; als Kanzleiaſſiſtent: Kanzlei⸗ gehilſe Wilßbelm Kaiſer in Bafel; als Schaffner: Joh. Reichert in Freiburg, Friedrich Kratzer in Offenburg, Wendelin Schätzle in Baſel, Wilhelm Hils in Baſel, Robert Schneider in Freiburg, Auguſt Waldmann in Rheinan, Anſon Krug in Konſtanz; als Weichen⸗ Wärter Anton Sauer von Appenweier.— Vertrags⸗ Mäßig aufgenommen: als Wagenrevidenten: Wagen⸗ Wärter Wilhelm Funk von Mannheim; Bremſer Heinrich Doſch von Brehmen; als Bahn⸗ u. Weichen⸗ Wärter:; Johann Schmider von Hauſach, Karl Mick don Emmendingen, Karl Gaſſer von Reichenau, Peter 5 85 von Etzwihl, Irz. Hägele von Untereggingen, oſeph Friedel von Büchig; als Wagenaufſchreiber: Bahnbofarbeiter Friedrich Ludin von Haufach.— Berſetzt: die Stationsvorſteher: Wilhelm Wirth in Schwackenreute nach Gundelsheim, Karl Denn in Hündelsheim nach Maxau; die Betriebsaſſiſtenten: — 57 Schuhmacher in Waldshut nach Schwackenrente, olf Fuber in Malſch nach Steinbach, Michael eſtner in Löffingen nach Villingen, Karl König in Villingen Karlsrube; Friedrich Ziegler in Maunheim nach Offenburg: Wagenrevi⸗ dent Martin Bangert in Singen(Hoheniw.) nach Freiburg: die Lokomotivheizer: Paul Fiſcher in Lör⸗ rach nach Baſel, Gottlieb Piepenbrink in Radolfzell nach Konſtanz, Otto Germig in Haltingen nach Lor⸗ rach, Franz Mußler in Offenburg nach Maunhelm, Peter Bamberger in Freiburg nach Offenburg, Emit Becherer in Freiburg nach Offenburg, Phillpß Bohm in Offenburg nach Freiburg, Philipp Gradinger in Jubitaum-A. D. A, C, Tag, Müncpen, den 25, Jul, Automobil-Aussteſſung „Neben dlesem Stand ist eln in Süddeutschland noch ziemlich unbekannter amerikanischer Wagen aus- Da der Wagen durchaus europäischem Ge- schmack entspricht, sich in seinem Aeussern durch niohts von den europaischen Fabrikaten unterscheidet und auch sonst einen sehr gefalligen und soliden Eindruck macht, dürſte das Fabrikat sich hier bald einführen.“ In unserer Fabrik in Strassburg fertiggestellt mit kompl. Karosserie Dautsch Amerikanisch Vorführungswagen jederzelt unverbindlich zur Verfügung Vertreter an allen Plätzen gegen hohe Provlsion gesucht! rgebu- Nuiefll. Nieht im Tapetenring! Rest-Tapeten „ Hälfte dor bisherlgen Toht Linorusta von 8 Pfg. der Noter. Wachs- u. Leder- Stäct. subv. unter Staats⸗ Handelsschule Landau(ptar⸗) J. Handelgrealsehdle Il. Haſthahr. Handelskurse Scohul- u. Penslonatsräume in imposanten Neubauten, Gewissenhafte Beaufsichtigung; anerkannt gute Verpflegung. Ausführliche Prospekte versendet aAufsloht stehende Höhere für Schuüler von 11—20 Jahren 1911/12 26 Einjährige. zur kaufm. Ausbildung fur junge Leute von 16—80 Jahren. Direktor A, Harr. Neuaufnahme 13. Olck. 1913. 18401 tüche, China- und; Hapan-Matten, Türvorleger, Wachstuchdscken Spannstoffe. fer Tesetons7ö! e all mittlere u Beamte peende nicht unter Mk. 1090.— ar Michigan, Proſpekte 30 Pfg. unter Mk. 5000, Waren⸗L 32158 De verkehr bei einem Mindeſt⸗Gehalt von Mk. 2250. Eiſenbahn und ſtädtiſche Beamte Mk. 3800. Erbſchaften und Renten werden beliehen nicht 555. erhaln Darlehen if 10 Jahre zu 6½% Zins 32104 Rückporto und ombard nicht unt. Mk. 5000. 8812 Offenburg nach Freiburg; die Eiſenbahnaſſiſtenten: Georg Meinecke in Heidelberg nach Neckargemund, Hugo Werner in Immendingen nach Schaffhauſen, Rudolf Roth in Raſtatt nach Achern, Auguſt Herbold in Steinbach nach Malſch, Hugo Hügle in Gernsbach nach Durlach, Hermann Häg in Hauſach nach Offen⸗ burg, Karl Kühlewein in Karlsruhe nach Wilfer⸗ dingen, Otto Karcher in Durlach nach Baſel, Karl Moſer in Lahr Stadt nach Offenburg, Otto Wetzel in Krozingen nach Baſel, Guſtav Jehle in Mannheim nach Baſel; die Bureaugehilfen: Joſeph Göppert in Schaffhauſen nach Immendingen, Albert Hirtler in Waldshut nach Tiengen, Hermann Rottmann in Wolfach nach Schiltach, Auguſt Schwarz in Villingen nach Löffingen, Karl Geier in Bruchſal nach Gröt⸗ zingen, Eduard Philipp in Allensbach nach Singen (Hohentwiel); Kanzleigehilfe Oskar Streicher in Baden⸗Oos nach Karlsruhe.— Zuruhegeſetzt wegen vorgerückten Alters unter Anerkennung ihrer lang⸗ jährigen treuen Dienſte: Lokomotivheizer Ernſt Wanderer in Heidelberg; Weichenwärter Konrad Schuhmacher in Maunheim(auf Anſuchen]; Bremſer Georg Gänshirt in Mannheim; wegen leidender Ge⸗ ſundheit unter Anerkenung ihrer langfährigen treuen Dienſte: Weichenwärter Johann Oberſt in Säckingen ſauf Auſuchen]; Bahnwärter Valentin Wieland auf Wartſt. 7 der Meckesheim—Jagſtfelder Bahn(auf An⸗ ſuchen): Lademeiſter Martin Dreſcher in Mannheim;: wegen leidender Geſundheit: Lokomotioführer Auton Braun in Radolfzell; Zugmeiſter Abraham Hoffmann in Karlsruhe; Bremſer Auton Schwarz in Lauda. — Entlaſſen: Eiſenbahngehilfen Auna Gegner in Karlsruhe(auf Anſuchen]; Burectgehilſe Johann Kirſtein in Mannheim.— Geſtorben: Zugmeiſter Joſ. Müller in Offenburg; Schaffner Adolf Stoll in Offenburg; Kanzleigehilfe Eugen Buchenhörner in Konſtanz. Bericht über die Jütigkeit des Schularztes an der Städtiſchen Volks⸗ und Bürgerſchule in Mannheim in den Schuljahren 1909⸗10, 1910⸗11 und 1911⸗12. V. Sozialhygieniſche Maßnahmen. Organiſation. Hier ſollen Einrichtungen nähere Würdigung finden, die einerſeits die Stadt und andererſeits private Wohltätigkeit ſchufen, um den Geſund⸗ heitszuſtand bedürftiger Kinder zu heben. Um in Zukunft die Mitteilungen an das Elternhaus ge⸗ nauer kontrollieren und die wirklich behandlungs⸗ bedürftigen Kinder tatſächlich öfter einer zweck⸗ mäßigen Behandlung zuzuführen, wurde ſchon im Herbſt 1909 vom Schularzt der Antrag geſtellt, im Voranſchlag für 1910 die Mittel für die An⸗ ſtellung zweier Schulſchweſtern nach engliſchem Vorbilde und nach dem Vorgange von Stuttgart und Charlottenburg einzuſtellen. Der Antrag fand die Zuſtimmung der Sckulkom⸗ miſſion, des Stadtrats und des Bürgerausſchuſſes. Die Erhebungen der Schulſchweſtern haben erge⸗ ben, daß der in den ſchulärztlichen Mitteilungen enthaltene Rat, beſonders ſeitdem hier in Mann⸗ heim freie Arztwahl für die Armenbehandlung eingeleitet iſt u. die koſtenfreien ärztlichen Sprech⸗ ſtunden im allgemeinen Krankenhauſe zur Ver⸗ fügung ſtehen, eigentlich nie ſcheitert an materiel⸗ lem Unbermögen. Der Grund für die Unterlaſ⸗ ſung ärztlicher Behandlung iſt in der Regel in einem mangelhaften Verſtändnis der Eltern für ihre Pflichten oder für die Bedeutung des vor⸗ liegenden Krankheitszuſtandes, vereinzelt auch in Darlehen gegen Natenrückzahlung 8— reell— diskret. ebenſo 1. u. 2. Hypotheken, Zu erfragen: Poſtlager⸗ karte 63, Mannheim l. tüb direkter Ablehnung zu finden. Auch Zeitmangel infolge ſtändiger Erwerbsbetätigung des Vaters ſowohl wie auch der Mutter iſt verhältnismäßig ſelten der Grund, daß ärztliche Behandlung nicht eingeleitet wird. Die Schulſchweſtern haben des⸗ halb in ganz vereinzelten Fällen den Eltern die Begleitung zu einem Arzt oder in eine öffentliche Sprechſtunde abgenommen. Beſonderer Wert wurde darauf gelegt, daß die Schulſchweſtern in jedem Falle an Ort und Stelle die richtige hygie⸗ niſche Belehrung geben. In dieſer praktiſchen Behandlung über die Art der Behandlung der Kinder im Hauſe wird auch ſpäter in der Haupt⸗ aufgabe der Schulſchweſtern liegen. Die Schul⸗ ſchweſtern erledigten außerdem die Kontrolle der für die Entſendung in das Kindererholungsheim vorgeſchriebenen Effekten. Die Abgabe des Schü⸗ lerfrühſtücks hat im Laufe der Jahre einen ſo großen Umfang angenommen(3913, 3735 und 3819 Kinder in den Berichtsjahren), daß eine all⸗ gemeine ſchulärztliche Kontrolle über die hieran beteiligten Kinder kaum möglich iſt. Die Zulaſſung zum Schülerfrühſtück geſchieht bis jetzt allein auf Grund der bei den Lehrern einlaufenden Anmel⸗ dungen und unter Berückſichtigung der Angaben über die Einkommensverhältniſſe, die von den Eltern ſelbſt gemacht werden. Da viele Eltern bedürftiger Kinder die Anmeldungen unterlaſſen, weil es ihre Ehre kränkt, daß ſie nicht einmal ihren eigenen Kindern ein richtiges Frühſtück ge⸗ ben können und da andererſeits manche Eltern, bei deren Kindern aber nach Ausſehen und Er⸗ nährungszuſtand gar keine Rede davon ſein kann, daß ſie zu Hauſe kein richtiges Frühſtück erhalten, dieſe Einrichtung benutzen, weil ſie ſo bequem ge⸗ boten wird, ſollte auch hier einmal eine ſyſtema⸗ tiſche objektive ärztliche Nachprüfung der geſund⸗ heitlichen Verhältniſſe dieſer Kinder vorgenom⸗ men werden. Schulſpeiſung. Die ſeit Beginn des Jahres 1909 eingeführte Verabreichung vom Mittageſſen an be⸗ dürftige Volksſchüler wird auf Grund. eines Antrages der Eltern bei unterernährten Kindern gewährt, zu welchem jeweils auch der Schularzt ſein Urteil abzugeben hat. Die Spei⸗ ſung wird immer erſt auf ein Viertelfahr gewährt, aber verlängert, wenn es nach ſchulärztlichem Er⸗ meſſen notwendig iſt. Infolge dieſer Beſtimmun⸗ gen ſehen die Schulärzte auch die fortſchrei⸗ tende Ernährungsverbeſſerung. Eine Beobachtung war ſchon bei den erſten ſyſtematiſchen Unterſuchungen 1910—11, wo 572 Kinder zur Entſcheidung der Frage, ob Freiſpei⸗ fung gewährt werden ſoll, vorgeführt wurden, ſehr auffallend. Alle zur Freiſpeiſung angemeldeten Kinder mit genügendem oder direkt gutem und ſehr gutem Ernährungszuſtand, bei denen es nach dem objektiven Befunde durchaus unwahrſcheinlich ſchien, daß ſie vom Elternhauſe aus ungenügend ernährt ſeien, hatten nach genauerem Befragen ſchon ein Jahr oder mindeſtens einige Monaſe in der Volksküche gegeſſen. Der geſundheitliche Wert der ſpeiſung konnte deshalb ſchon Qualita nach dieſen Beobachtungen als ganz außerordent⸗ Erfolgl schafft K speen leistungsfähigstes Spezial-Geschäft für Kkomplette Woh⸗ mungseinrichtungen, Einzelmöbel und Betten verdankt seinen guten Ruf der hervorragenden Giite seiner Möbel und seiner reellen Sedlenung. Vonüglicher Einkauf für Brautleute 80291 jeden Standes. lich bezeichnet werden. Für die Zulaſſung der Freiſpeiſung ſoll durch die ärztliche Unterſuchung ein Urteil erhoben werden, das ſich ganz frei hält von allen ſubjektiven Eindrücken und ſich allein ſtützt auf den objektiven erkennbaren Zuſtand von genügender oder ungenügender Ernährung. Des⸗ halb wurden in den Jahren 1911—12 die Unter⸗ ſuchungsergebniſſe von 426 Kindern, welche an den aus öffentlichen Mitteln zu gewährenden Freiſpeiſungen(Schulſpeiſungen) in den verſchiedenen Volksküchen teilnehmen ſollten, eben · falls einer ganz ſyſtematiſchen Behandlung unter⸗ zogen. Um für das ärztliche Urteil über die Frage, ob die Freiſpeiſung objektiv notwendig erſcheine oder nicht, eine beſſere wiſſenſchaftliche Grundlage zu erhalten, wurden zunächſt Erhebungen über die Normalgewichte und Größen an dem Material ganzer Klaſſen gemacht. Die Meſſungen ſtammen von 538 Knaben und 613 Mädchen. Wenn man aus den erfolgten Aufſtellungen Schlüſſe ziehen will, ſo ergibt ſich, daß die Mannheimer Kinder durchſchnittlich einen guten Ernährungszuſtand beſitzen. Im Gegenſatz hierzu wurden die Kör⸗ pergewichte und Größen der Volksküchen⸗ kinderunterſuchungen zuſammengeſtellt, um zu prüfen, ob der von Rubner an Stelle der Bezeichnung Unterernährung eingeführde Begriff „Armenkoſt“ wirklich zutrifft. Rubner definiert die„Armenkoſt“ als eine ſolche,„die überwiegend aus genußmittelarmen Vegetabilien hergeſtellt wird und zur Erhaltung eines norma⸗ len Körpergewichtes, wie es der Körpergröße ent⸗ ſpricht, nicht hinreicht.“ Die mangelnde Ernäh⸗ rung der unterſuchten Kinder kommt hier in der „Untermäßigkeit“ prägnant zum Ausdruck. Die Differenz beträgt für das Gewicht bei den Kna⸗ ben im Mittel 2,6 Kg., bei den Mädchen ſogar 4,1 Kg. Dieſe Kinder ſind ihren Altersgenoſſen zum großen Teil um cg. 2 Jahre zurück. Bei un⸗ ſeren Nachunterſuchungen konnten wir feſtſtellen, daß nach meiſt längerer Volksküchenernährung doch 30,3 Proz. der Mädchen und 21,8 Proz. der Knaben als ſehr gut ernährt bezeichnet werden konnten, wobei das Fettpolſter ſo ſtark war, daß die Konturen der Rippen nicht mehr ſich abhoben. Bei 50,8 Proz. der Mädchen und 59,6 Proz. der Knaben war ein mittlerer Ernährungszuſtand zu verzeichnen und bei 18 Proz. der Mäödchen und 18.6 Proz. der Knaben mußte man noch den Ernährungszuſtand als ſchlecht bezeichnen. Dem Geſicht allein nach war das Ausſehen bei 35 bis 40 Prozent gut, bei 45—50 Proz. mittelgut und nur der übrige kleine Reſt ſah ſehr gut aus. Die körperliche Zunahme bei Volksküchen⸗ ernährung betrug im Durchſchnitt bei den Mäd⸗ chen 2,7 Kg. und bei den Knaben 2,3 Kg. im Gan⸗ zen. Die für dieſe Art der geſundheitlichen Für⸗ ſorge aufgewendeten Mittel haben ſicherlich für die Volksgeſundheit einen reichlichen Nutzen. Außer dem Schülerfrühſtück und der Schufſpeiſung trägt die Stadtperwoltung ſowohl in fremden, wie in eigenen Anſtalten zur Hebung des Geſund⸗ heitszuſtandes kränklicher Kinder ganz bervorra⸗ gend bei. 5