——— Wounement: 70 Pfg. monatiſich. Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag mu.42 vro Quarfi Einzel⸗Nr 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Nck. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr KAmtliches Verkündigungsblan für den Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Beilagen: der Stadt Mannheim und Umgebung zeig Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und Amgebung Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Celephon⸗Rummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 Redaktion Exped. u. Verlagsbuchgdlg. 218 Eigenes Redaktionsbureau in Verlin Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; — Nr. 392. Manunheim, Montag, 25. Auguſt 1913. Das Ergebnis des Metzer Katholikentages. Wenn man vom Metzer Katholikentag das Fazit ziehen ſoll, ſo muß man vorweg bemerken, ſo ſchrelbt die D. E.., daß ſelbſt die führenden Blätter des Zentrums diesmal in ihrem Urteil nicht einig ſind. Die„Köln. Volksztg.“ zwar, die ſich ſchlauerweiſe nicht merken laſſen will, wie ſehr es der„Kölner Richtung“ in die gute Stube gehagelt hat, läßt ſelbſt den Himmel im Bunde mit dem Katholikentag ſtehen; er habe, ſchreibt ſie, mit Blitz und Donner das Feuerwerk über⸗ nommen, das wegen des Regens ausfallen mußte. Anders die„Germania“. Sie ſpricht in Nr. 387, wo ſie den Schlußbericht gibt, von der„Gefahr einer Katholikentagsmüdigkeit, die ſich leicht in größerem(1) Umfang einſtellen könnte.“ Schon jetzt„reiche die Kraft eines nor⸗ malen Menſchen kaum aus, das gewaltige offi⸗ zielle Programm auch nur einigermaßen mitzu⸗ machen“. An anderer Stelle(Nr. 38) vom 18. Auguſt 155 92 zu, daß„ſich in der Feſthalle der Wuſchen e Verkehr ringsum zeitweiſe mächtiger erwies, als die ſtärkſte Rednerſtimme“.„Aber was tuts,“ meint ſie,„die Reden kann man ſpä⸗ ter in den Zeitungen leſen.“ Zur Beurteilung des„rauſchenden, toſenden, minutenlangen Bei⸗ falls,“ mit dem die Berichte geſpickt ſind, iſt dieſe Jeſtſtellung immerhin von Wert. Und ob zum Leſen der Reden die Kraft eines normalen Men⸗ ſchen“ ausreicht, wird manchem erſt recht zweifel⸗ haft erſcheinen. Um ſo notwendiger iſt die Senſation. Und die Senſation war diesmal der„Metzer Friede“, an den niemand glaubt und der kaum während des Katholikentages gehalten wurde. Fürſt Löwenſtein glaubte ihn in ſeiner Schlußrede noch einmal zu befeſtigen; nicht bloß„geduldet“ wür⸗ den die chriſtlichen Gewerkſchaften in der Enzy⸗ klika Singulari quadam, ſondern„geſtattet“ Aber iſt das wirklich ein ſo großer Unterſchied, lockert ſich dadurch der Stachel, der ſo tief im Fleiſch ſitzt? Die großen Trompeten, die in Metz zu Ehren der Jeſuiten und Klöſter ruhe⸗ ſtörenden Lärm verübten, können auf ein deut⸗ ſches Publikum keinen Eindruck machen. Die öffentliche Meinung läßt ſich nicht mehr dumm machen, ſie prüft nüchtern an der Hand der Tat⸗ ſachen, wie die Akttien bei den einzelnen„Rich⸗ tungen“ im Zentrumslager ſgen und ſie kommt zu dem Schluß, daß niemand anders als die „Kölner“ die Zeche des Metzer Frie⸗ dens zu bezahlen haben. Es gab einſt einen Schell, einen jfüngeren Spahn die des Glaubens lebten daß man kwie man ſie in der römiſchen M auch vor Katholiken, ſelbſt wenn ſie dem Zen⸗ trum angehörten oder Katholikentage beſuchten, wiſſenſchaftliche und Kulturprobleme mit einer gewiſſen Vorurteilsloſigkeit, ohne Angſt vor Verketzerung, behandeln könnte. Wohin ſind dieſe Zeiten? Man hat die Gelehrten und Literaten, die für einen ſtrenggläubigen Katholizismus den Anſchluß on die moderne Geiſteswelt ſuchten, die ein Minimum von Be⸗ wegungsfreiheit für deutſche Wiſſenſchaftlichkeit und Literatur beanſpruchten, kaltherzig geopfert, weil man glaubte, Rom werde ſich ſcheuen, den Modernismus der Politiker anzugreifen. Auf dem Eſſener Katholikentag korrigierte man noch einem Kardinal, der die Abhängigkeit des Zentrums von Rom zu deutlich durchblicken ließ, ſein Konzept. Das war damals, als Zen⸗ trum Trumpf in der deutſchen Reichspolitik war. Seitdem hat die Partei Zeit gehabt, nach allen Seiten ihre Unzuverläſſigkeit zu zeigen und Rom hat das Zentrum, das ſich des„Pap⸗ ſtes Leibgarde“ zu ſein rühmt, beim Wort ge⸗ nommen. Man hörte den Satz, daß ohne Hilfedes Klerus bei den Wahlen das Zentrum bankerott machen müſſe; für den Klerus hat Pius&. den Moderniſteneid ge⸗ ſchmiedet, Dekrete auf Dekrete flogen über die Alpen und nach einigem Murren hat das Zen⸗ trum jeden noch ſo groben Biſſen geſchluckt. In dieſer Entwicklung iſt der Katholikentag von Metz ein Markſtein von beſonderer Art. Schon die Rednerliſte zeigte, daß man in dem Exerzitium der„löblichen Unterwerfung“ unter des Papſtes Willen diesmal ungewöhnliches leiſten werde. Ausgerechnet Graf Galen, der 1910 zuerſt von allen Zentrumsabgeordneten die den Proteſtantismus ſchmähende Borromäusen⸗ zyklika öffentlich ein herrliches Hirten⸗ ſchreiben“ nannte, muß für die Verklöſte⸗ rung Deutſchlands die Trommel rühren, Fürſt Löwenſtein, der jene den Kaiſer und die Menſchheit des deutſchen Volkes beleidigende Enzyllika auf einem Katholikentag als apoſlo⸗ ſtoliſche Großtat geprieſen hatte, wurde Präſi⸗ dent. Die„großen Nummern'“ der„Köl⸗ ner Richtung“ aber wurden für die kleineren Verſammlungen reſerviert. Nun ſtiegen die ultra⸗ montanen Ideale wie Leuchtkugeln auf: die Kirchenſchule, die Jeſuitenfrei⸗ heit, Deutſchland als Paradies der Mönche und Nonnen, die Arbeit des Bonifazius⸗ vereins an der neuen Gegenreformation, die hermetiſche Ahſchließung der Katho⸗ liken in Standesvereinen und damit die prie⸗ ſterliche Leitung von der Wiege bis zur Bahre. Bannflüche ſauſen gegen die moderne Kultur, ſie wird geſchildert ſchwarz in ſchwarz, ſo (Abendblatt) und ſehen will. Ein Biſchof von Speyer erhöht in Metz, an der Grenze des Reichs, die Reichsautorität durch Angriffe auf den„chriſten⸗ verfolgenden Bundesrat“, ein anderer predigt den Kreuzzug gegen Luxemburg, ein dritter Weihbiſchof Hähling von Paderborn, ruft Fluch und Schande auf das Königreich Sachſen, weil es— eine oftwiderlegte Be⸗ hauptung— katholiſche Kinder von Staatswegen proteſtantiſch mache. Und rauſchender Beifall ſchallt durch die Feſthalle. Aber davon wurde ſäuberlich geſchwiegen, was die„Kölner“ bisher ſo gern als ihr Programm verkündeten. Nichts mehr von„heraus aus dem Turm“, nichts mehr von„Entklerikaliſierung“, die gläubigen Prote⸗ ſtanten dürfen zwar noch immer den Kampf gegen das„Heidentum“, wenn ſie gerade zufällig ein⸗ mal nicht mit dazu gerechnet werden, mitkümpfen aber nur noch„auf den Flanken“ Gewiß der Streit zwiſchen„Kölnern“ und „Berlinern“ iſt nicht abgeſchloſſen. Das Leben iſt mächtiger als ſelbſt ein Fürſt von Löwenſtein, und ſo ſchnell laſſen ſich die Werke nicht über⸗ geben, die die„Kölner“ mit ſo ſchönen, verlocken⸗ den Faſſaden errichtet haben. Aber auch Papſt und Biſchöfe haben oft genug bewieſen, daß ſie reale Machtpolitik treiben und vor den ſchönſten Ehrfurchtsübungen nicht zurückweichen. Man weiß in Rom, was„Rückzug“ heißt. Schwäche iſt gerade der Faktor, der Rom immer weiter treibt, zumal wenn nur noch wenig fehlt Glt vollen Sieg. Schon hat Biſchof Benzler von einem Protektorat des katholiſchen Volksvereins geſprochen, die Gewerkſchaften ſind nur noch,geduldet“ und nun hat auch die Zen⸗ trumspreſſe ſich dem Papſt unterworfen. Liborius Gerſtenberger hat geſtanden, daß nur noch für techniſche Angelegenheiten der Auguſtinusverein Schiedsrichter iſt, für Religion und Sitte aber überwachen, wie dies die Enzyklika Paſcendi vorſchreibt, Bi⸗ ſchöfe u. Papſt die Zentrumsorgane. Was bleibt nun noch viel zu tun übrig? *. Von einer Niederlage der Kölner Richtung will Dr. Jul. Bachem im„Tag“ nichts wiſſen: „Mit großer Beſtimmtheit wurde angekün⸗ digt, daß die Gewerkſchaftsfrage, in welcher die deutſchen Katholiken verſchiedener Mei⸗ nung ſind, den Mittelpunkt der Verhand⸗ lungen in Metz bilden wie den Zankapfel ab⸗ geben würde, und zwar werde bei dieſer Gele⸗ genheit der ſogenannten Kölner Richtung end⸗ lich die von den Gegnern der Zentrumspartei ſo inbrünſtig herbeigewünſchte, zerſchmetternde Niederlage beigebracht werden, von der ſie ſich nie mehr erholen könne. Man höxte körmlich! den dröhnenden Marſchtritt der„Berliner Bataillone. Und was iſt nun Wirklichkeit ge⸗ worden von alledem? Nichts, aber auch gar nichts. Zwiſchenfälle von Belang ſind nicht eingetreten, es hat keinen Riß gegeben, und die Gewerkſchaftsfrage iſt gleich in der erſten öffentlichen Sitzung von dem Vorſitzenden der Generalverſammlung Fürſten zu Löwenſtein ausgeſchieden worden. Mit deh Zerſchmette⸗ rung der„Kölner“— um mit der liberalen Preſſe zu reden, die ſich dieſes von den Inte⸗ gralen“, wie ſie ſich ſelbſt mit Vorliebe be⸗ zeichnen, in Kurs geſetzten Schlagwortes be⸗ dient— nur war es in Metz erſt recht nichts.“ Eine für die Sozialdemokratie günſtige Folgerung zieht der„Vor⸗ wärts“ aus den Metzer Tagen: „Die Begeiſterung der katholiſchen Maſſen mag echt ſein, die Geſinnung derjenigen, die auf den Katholikentagen das große Wort füh⸗ ren, iſt es nicht. Wir begnügen uns, dieſes Uebermaß von Unehrlichkeit und Unwahrhaf⸗ tigkeit in dem Treiben des Klerikalismus feſt⸗ zuſtellen, deſſen Führer ſich in tönenden Wor⸗ ten auf Katholikentagen als den Hort von Freiheit und Recht anpreiſen und die dann das Recht und die Freiheit anderer ebenſo be⸗ harrlich verſagen, wie ſie es für ſich fordern. Im übrigen haben wir keinen Grund, den Ultramontanen wegen ihrer Katholikentage zu grollen. Sie ſollen ſein eine Kundgebung fü den katholiſchen Glauben und die ultram tane Politik. Sie ſind in Wirklichkeit vi mehr ein Zeugnis für die Feſtigkeit und den unaufhaltſamen Fortſchritt des ſozialiſtiſchen Gedankens. Verheerend bricht der Geiſt der neuen Zeit in die Reihen der katholiſchen Maſſen und führt immer neue Scharen mit ſich fort und der Gedankenwelt der Gegenwart zu. Und mag's, wie in Metz, auch noch ſo oft be⸗ teuert werden, daß die„Hölle“ nicht trium⸗ phieren wird, denen, die es ſagen, fehlt die Ueberzeugung, daß es wahr iſt. Der Sozia⸗ lismus ſchreitet fort und der Klerikalismus, mag ihm die weltliche Macht auch noch den äußern Beſtand ſichern, geht zurück an innerer Kraft und an Wirkung auf die Geiſter. Die Wahrheit wird ſiegen über die Unwahrhaftig⸗ keit!“ Deutsches Reich. — Der Feuilleton. Suggeſtionstherapie. (Hypnotismus.) Von Dr. med. Hor ſt. Wunderglaube und Glaubenswunder: das iſt der Vorwurf von Bförnſtjerne Björnſons Drama „Ueber unſere Kraft“ 1. Teil. Paſtor Sang, ein Mann felſenfeſten Glaubens, tut Wunder und heilt durch ſein Gebet. Nur ſeine Frau, die ſeit Jahren gelähmt iſt, konnte er bisher nicht heilen. Mit ſeinen Kindern will er nun eine Gebets⸗ kette bilden, in der Hoffnung, ſein Glaube zu⸗ ſammen mit dem ſeiner Kinder werde ſo ſtark ſein, daß er die Gattin und Mutter zu heilen bermag. Aber die Kinder teilen nicht den ſtarken Glauben des Vaters. Da will dieſer allein durch ſeinen Glauben das Wunder vollbringen. Wäh⸗ rend nun Paſtor Sang ſtundenlang allein in der Kirche ſingt und betet und rings um die Kirche Hunderte von Menſchen ſtill, totenſtill ſtehen, um ihn nicht zü ſtören, kagt im Pfarrhauſe eine Pa⸗ ſtorenkonferenz, um zu dieſen Wunderheilungen Stellung zu nehmen. Jenſen, einer dieſer Ehrwürdigen, der bei ſeiner Ankunft„Eſſens⸗Halluzinationen“ hatte ſfriſchgebratene Feldhühner will er gerochen baben], urteilt alſo:„Jedes einzelne Mirakel muß unterfucht werden; doch gehört dazu ein tech⸗ niſches Gutachten Gutachten und möglicherweiſe auch ein Zeu⸗ genprotokoll aufgenommen von einem kompeten⸗ ten Juriſten. Erſt unter dieſer Vorausſetzung können die Geiſtlichen mit Sicherheit ihr geiſt⸗ liches Gutachten abgeben.“ Nach dieſem Rezept wollen wir auch mit dem Hypnotismus verfahren, der für viele noch etwas Mirakelhaftes an ſich hat. Zunächſt ein vollbeglaubigtes Zeugenprotokoll, das zugleich ein mediziniſches Gutachten iſt. In der„Deutſchen Militärärztlichen Zeitſchrift“ beſchreibt Marine⸗Ober⸗Stabsarzt Dr. Karl Schlick folgenden intereſſanten Fall von Heilung durch Hypnoſe. Es handelt ſich um einen der 2. Werft⸗Dipviſion angehörigen Heizer, der angeblich nach Erkältung bei„Reinſchiff“ über heftige Schmerzen im Kreuz klagte und namentlich im ganzen linken Bein, das er nicht beugen und nicht ſtrecken konnte. 4½ Monate lag er im Lazarett, dann wurde er nach Wiesbaden ge⸗ ſchickt. Auch dort beſſerte ſich ſein Zuſtand nicht. Darnach wurde er Dr. Schlick überwieſen. In der Hypnoſe ſtrich der Marinearzt mit ſeinen Händen über die ſchmerzhaften Stellen, ihm ver⸗ ſichernd, daß der Schmerz verſchwunden ſei, voll⸗ führte paſſive Bewegungen im linken Fuß⸗, Knie⸗ und Hüftgelenk und befahl ihm hierauf, das ſteife Bein ſelbſttätig zu bewegen— unter eindring⸗ lichen Suggeſtionen, daß er das krauke Bein fortan ganz ſo wie das geſunde werde gebrau⸗ chen können. Nach der 6. Sitzung verließ der Heizer zum erſten Male nach vielen Monaten ein ordentliches mediziniſches ohne Stock aufrechten Ganges das Zimmer des Arztes. Nach einigen Tagen konnte er als ge⸗ heilt entlaſſen werden. In ſeiner praktiſchen Anwendung ſetzt ſich dem⸗ nach der Hypnotismus aus zwei Faktoren zu⸗ ſammen: 1. aus der Suggeſtion, der Eingebung oder Einredung, dem eigentlich wirkſamen Mittel, durch das wir die einzelnen Krankheitserſchei⸗ nungen günſtig beeinfluſſen, und 2. aus der Hypnoſe, der Einſchläferung, deren wir uns bedienen, um die ſuggeſtiven Einwirkun⸗ gen viel nachhaltiger zu geſtalten. Der Suggeſtion ſind faſt alle Menſchen zu⸗ gänglich. Selbſt der, ſo ſich von ſeinem Tun und Laſſen ſtrenge Rechenſchaft gibt, ſteht bis zu einem gewiſſen Grade unter ihrem Einfluß. Ziehen nicht rein äußerliche Dinge uns mehr oder minder an? Suggeriert nicht die Amts⸗ tracht des Prieſters oder des Richters dem Laien unwillkürlich das Preſtige dieſes Standes? Was wäre der Papſt, wenn er im Cut⸗away und Zy⸗ linder auf der öffentlichen Promenade ſich zeigte? Müſſen wir uns da nicht fragen: Wo ſteckt denn eigentlich die Weihe und Würde des Amtes? Im Milieu, im Kleid oder in der Perſon ſelbſt? Das„zweifarbige Tuch“ wirkt noch immer auf das ſchöne chlecht. Fürſtliches Gepränge und feierliche Prozeſſionen überreden die Maſſen ein⸗ dringlicher als Vernunftsgründe. So ſelbſtherrlich die Frau in ihrem Hauſe oder in Amt und Würden ſchaltet und waltet, ſo ſteht Suggeſtion ihre Ebbe und Flut. ſie doch unter dem Banne einer grimmigen Tyrannin: der Mode. Dafür ſpricht die Tak⸗ ſache, daß Trachten, die den Körper verunſtalten, ſelbſt intelligente Frauen nicht abhalten, ſie nachzuahmen. Das iſt der ſuggeſtive Einfluß, den immer wieder Geſehenes auf unſeren Ge⸗ ſchmack, auf unſer äſthetiſches Urteil ausübt. Auch unſer geiſtiges Leben, unſere Gedanken und Vorſtellungen vollziehen ſich unter beſtimm⸗ ten Formen, die uns der Familie, die Erziehung, der geſellſchaftliche Verkehr, das Milien über⸗ liefern. Goethe ſagt:„Die Vertreter der alten Ideen ſind die größten Feinde der neuen.“ Die ſugge⸗ ſtive Macht der alten Anſchauungen muß eben erſt durchbrochen werden, um den neuen Eingang zu verſchaffen. Dieſer Bruch reſultiert nicht im⸗ mer aus der beſſeren Erkenntnis, ſondern voll⸗ zieht ſich meiſt allmählich, und zwar wieder durch das Element der Suggeſtion. Aeußere und in⸗ nere Umſtände fördern oder hindern ihr Fork⸗ kommen. Wie das ewige Meer, ſo hat auch die Zu Zeiten werden ganze Völker von Empfin⸗ dungen und Vorſtellungen hingeriſſen. Ich er⸗ innere an die Kreuzzüge, an 1813, an die März⸗ tage 1848. Die Suggeſtionen treten von außen in das Gehirn: Fremdſuggeſtionen. Oder ſie entſtehen im Gehirn ſelbſt: Autoſuggeſtionen. Vom Ge⸗ hirn aus werden ſie in Sinnesempft bezw. Körperfunktionen umgeſetzt. Der Pfychologe W. Th. Preher, der 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Montag, den 25. Auguſt 1913. men. In ihrer neueſten Nummer ſpricht die Korreſpondenz in aller Form ihrBedauern über ihren damaligen Artikel aus und nimmt ihre Beſchuldigungen reumütig zurück. — Der angebliche Brief Bebels. Der„Vor⸗ würts“ erklärt, bei dem angeblichen letzten Brief Bebels, den die Londoner„Pall Mall Gazette“ veröffentlicht, handle es ſich, wenn nicht um eine plumpe M Yſtifika⸗ tion, ſo doch um einen dreiſten Schwin⸗ del. Zadiſche Politik. Das Zentrum als Denunziant. * Karlsruhe, 23. Aug. In Schönau im Wieſenthal iſt eine„Liberale Vereinigung“ ins Leben gerufen worden, deren überaus rührige Tätigkeit den dortigen Zentrumsmännern wenig behagt. Weil nun dieſe der Vereinigung auf geradem Wege nicht beikommen können, verſuchen ſie es nach alter Zentrumsmanier auf ungeradem, man greift zu dem in dieſen Kreiſen beſonders beliebten und daher ſehr häufig angewendeten Mittel der Denunziation. Vorſitzender der Vereinigung iſt ein Herr Sauer, ein Staats⸗ beamter. Dem Zentrum iſt es ohnehin ſehr un⸗ bequem, daß es noch Staatsbeamte gibt, die trotz der unausgeſetzten perſönlichen Hetzereien der Zentrumspreſſe den Mut haben, ſich offen und frei zum Liberalismus zu bekennen, der wegen ſeines taktiſchen Zuſammengehens mit der So⸗ zialdemokratie den Zentrumsangehörigen in den düſterſten Farben geſchildert wird. Vor einigen Tagen hat Herr Sauer liberale Männer zu einem Ausflug nach Künaberg eingeladen. Dabei ge⸗ langte eine Einladung auch an den Gemeinde⸗ rechner einer Ortsgemeinde von 39 Einwohnern, von dem man annehmen mußte, daß er nicht zu den Ultramontanen zähle, weil er ſich gewiſſen Leuten gegenüber im Schimpfen auf die, Schwar⸗ zen“ nicht genug tun konnte. Herr Sauer iſt Amtsreviſor und ſomit eine Art Vorgeſetzter des Gemeinderechners. Was macht nun die Zen⸗ trumspreſſe? Sie konſtruiert daraus die Tatſache des„Mißbrauchs der Amtsgewalt“. Daß natür⸗ lich das Zentrumsorgan der Partei für Wahr⸗ heit Freiheit und Recht, der„Bad. Beobachter“ dieſen„Fall“ aufgreift, und ihn in bekannter Weiſe verwertet, iſt ſelbſtverſtändlich. Der„Beob⸗ achter“ ließ ſich in ſeiner Donnerstagsausgabe folgendes„Aus dem Wahlbezirk Schopfheim⸗ Schönau“ ſchreiben: „Die Wahlbewegung in unſerem Bezirke iſt bis jetzt noch nicht in Fluß gekommen. Die freie liberale Vereinigung in Schönau, von deren Daſein man ſeit langem nichts mehr ſpürte, hat jetzt damit begonnen, ſich in den Orten der Umgebung bekannt zu machen. Fol⸗ gende Einladung erging hierzu Ende letzter Woche „Werter Parteifreund! Angeſichts der bevorſtehenden Landtags⸗ wahlen findet im Intereſſe der Erhaltung und Ausbreitung des liberalen Gedankens von den beſchlofſenen Ausflügen der erſte am Sonntag, den 12. Auguſt 1913 nach Künaberg— Treff⸗ punkt Gaſthaus zum„Pflug“— Abgang machmittags 3 Uhr Um zahlreiche Beteiligung an dem Ausflug wird erſucht. Mit parteifreundlichem Gruß 0 Sauer.“ Wir haben nun gar nichts dagegen, wenn der Herr Amtsrevident Sauer als Vorſtand der liberalen Vereinigung zur Ausbreitung des liberalen Gedankens beitragen will. Das iſt f ein gutes Recht. Und wenn nun auch einmal ein Zentrumsmann als liberaler„werter Par⸗ teifreund“ zu dieſen Ausflügen eingeladen wird, ſo iſt das eben auch kein großes Ver⸗ gehen. Gegen was wir uns aber wenden wollen, das iſt das, daß der Herr Amtsrevi⸗ dent Sauer ſeine amtliche Stellung zur Aus⸗ breitung des liberalen Gedankens benutzen möchte. Vor uns liegt eine Einladung, die an einen Ebinderechner AAelliert iſt. Eine] tung der Regelung des Privatrech derartige Beeinfluſſung Untergebener durch einen Vorgeſetzten müſſen wir uns verbitten. Wir wollten einmal ſehen, wenn das ein Zentrumsmann tun würde. Wir glauben, daß es nur dieſes Hinweiſes bedarf, um der⸗ artiges in Hinkunft unmöglich zu machen. Wir tun das nur des Prinzipes wegen. Denn Herr Sauer wird im Bezirk Schönau keinen Schwarzen zum Liberalen bekehren, am aller⸗ wenigſten einen„Gemeinderechner.“ Wir meinen, es iſt denn doch ein ſehr ſtarkes Stück, einen Stagatsbeamten, einzig und allein deshalb weil er aus ſeiner politiſchen Geſinnung keinen Hehl machte, in dieſer Weiſe anzugreifen. Wenn eine Partei Grund hat nicht von einem Mißbrauch der Amtsgewalt zu reden, ſo iſt es das Zentrum. Was auf jener Seite von der politiſierenden Geiſtlichkeit im Amt geleiſtet wird und welcher Terrorismus dort angewendet wird, dorüber könnte man Bände ſchreiben. Der „Wink“ nach oben, den der Badiſche Beobachter geben zu müſſen glaubte, wird dort wohl als das angeſehen werden, was er iſt, nämlich ein Ver⸗ ſuch niedrigſter Denunziation. 10. Verbandstag des Deutſch⸗ Oeſterreichiſch⸗ +4 7* 1 2 8. Uugariſch⸗Schweizeriſchen Verbandes für Binnenſchiffahrt in Kouſtanz. Protektor Se. Großh. Hoheit Prinz Max von Baden. (Driginalbericht des Mannh. Gen.⸗Anz.) e. Konſtanz, 23. Aug. In Ergänzung unſeres Verſammlungsbe⸗ richts über obigen glänzend verlaufenen Ver⸗ bandstag veröffentlichen wir nachſtehende inter⸗ eſſante Ausführungen aus dem mit großem Bei⸗ fall aufgenommenen Referat des Herrn Rechtsanwalt Anton Lindeck, ſtellvertretenden Vorſitzenden des Partikulier⸗ ſchiffer⸗Verbandes„Jus et Juſtitia E. V. Mannheim“. Herr Lindeck ſprach über die Vereinheitlichung des Privatrechts der Binnen⸗ ſchiffahrt auf dem Rhein und führte u. a. folgendes aus: Das Privatrecht der Binnenſchiffahrt auf dem Rhein und ſeinen Nebenflüſſen bietet erheb⸗ liche Schwierigkeiten, und hier macht ſich der Wunſch nach Vereinheitlichung beſonders fühl⸗ bar. Der Rhein durchfließt in ſeinem ſchiff⸗ baxen Teile bis zur weitverzweigten Mündung und den damit in unmittelbarem Zuſammen⸗ hang ſtehenden Waſſerläufen ſchweizeriſches, deutſches, niederländiſches und belgiſches Ge⸗ biet, und der Schiffahrtsverkehr hat ſich durch⸗ aus international entwickelt. Die größeren Rheinkähne, die in Holland und Belgien behei⸗ matet ſind, bringen ihre Güter ebenſo oft in deutſches Gebiet, wie aus deutſchen Rheinhäfen Schiffe die holländiſche Grenze paſſieren. Der Verkehr in den deutſchen Rhein⸗ häfen betrug im Jahre 1912 61 189 252 u, der Verkehr in den niederländiſchen und belgiſchen Häfen von und nach dem deutſchen Rhein 34 143 243t, der Rhein⸗Seeverkehr 478 446.5 t, hierzu der Durchgangsverkehr von und nach den bedeutender Nebenflüſſen u. Seitenkanälen des deutſchen Rhein 4088 2641. Der Geſamtver⸗ kehr auf dem Rhein betrug ſonach im Jahre 1912 99 899 205.5t oder rund 100 Millionen Tonnen. Die Steigerung gegenüber dem Vor⸗ jahre betrug 12 Prozent. Im Jahre 1912 fuhren über die Grenze zuſammen 91 940 Schiffe. Der Beſtand der Rheinflotte an Schiffen von 15 Tonnen und mehr Tragfähigkeit wird in der 18. Ausgabe des Rheinſchiffsregiſters Ende Auguſt 1912 mit insgeſamt 12 453 Fahrzeugen mit 35 116 Mann Bemannung nachgewieſen. Nach dem Be⸗ richte der Zentralkommiſſion iſt dieſer Beſtand bis Ende 1912 auf 12 584 geſtiegen. Von den obigen 12 453 Fahrzeugen ſind 1671 Stück Dampf⸗ ſchiffe mit 354 566 indiz. Pferdeſtärken der Ma⸗ ſchinen, 10 782 Stück Segelſchiffe und Schlepp⸗ kähne mit 4 925 764.6 t Geſamttragfähigkeit 12 453 Stück. Dieſe wenigen Ziffern zeigen, welche Bedeu⸗ ſchiffahrt in den einzelnen Uferſtaaten zukommt. Wenn 12 584 Fahrzeuge der geſamten Rheinflotte in einem Jahre auf 91 490 Schiffsreiſen die Deutſch⸗holländiſche Grenze paſſieren, ſo iſt es klar, wie ſehr die Intereſſen der Schiffahrt eines jeden Uferſtaates auch von der Geſegebung der anderen Uferſtaaten berührt werden. Die Aus⸗ führung der Kontrakte erſtreckt ſich auf das Ge⸗ biet mehrerer Staaten, iffs Schiffsgläubiger, Ladungsintereſſenten wie dritte Perſonen ſind in außerordentlich zahlreichen Fäl⸗ len gezwungen, ihre Rechte auf fremdländiſchem Boden zu verfolgen. Während aber auf dem Gebiete des öffentlichen Rechtes und des Prozeßrechts durch die revidierte Rheinſchiffahrtsakte eine gewiſſe Rechtseinheit geſchaffen worden iſt, iſt der Stand der privat⸗ rechtlichen Geſetzgebung in den einzelnen Ufer⸗ ſtaaten noch ein außerordentlich verſchiedener. Alle Uferſtaaten mit Ausnahme der Schweiz haben zwar das Privatrecht der Binnenſchiff⸗ fahrt einer beſtimmten Regelung unterworfen und dieſe Regelung— faſt durchweg dem Seerecht nachgebildet— iſt im allgemeinen von überein⸗ ſtimmenden Rechtsgrundſätzen beherrſcht, aber in den Einzelheiten unterſcheiden ſich die Geſetze doch ſo weſentlich von einander, daß ihre allge⸗ meine Anwendung außerordentlich erſchwert iſt und im internationalen Verkehr eine nicht un⸗ weſentliche Rechtsunſicherheit beſteht. Das zeigt allein ſchon die äußere Form dieſer Geſetzge⸗ bungen. Das Deutſche Reich iſt der einzige Staat, in welchem das Privatrecht der Binnenſchiffahrt im eigentlichen Sinne kodifiziert iſt, und zwar durch das„Geſetz betreffend die privatrechtlichen Verhältniſſe der Binnenſchiffahrt“ vom 15. Juli 1895 in der vom 1. Januar 1900 an geltenden Faſſung. Hier wird die Materie erſchöpfend be⸗ handelt, und nur in einzelnen wenigen Richtun⸗ gen— insbeſondere das Frachtgeſchäft betr.— auf das Handelsgeſetzbuch Bezug genommen. Im übrigen treten ergänzend die Beſtimmungen des Bürgerlichen Geſetzbuchs, in welchen der Begriff des Schiffes wie des Pfandrechtes an einem ſol⸗ chen erläutert wird, hinzu. Dieſe Kodifikation, die dem Seerecht nachgebildet ift, aber den beſon⸗ deren Verhältniſſen der Binnenſchiffahrt Rechnung trägt, hat ſich in der Praxis durchaus bewährt, wenn auch an einzelnen Stellen ſich das Be⸗ dürfnis nach Aenderungen geltend gemacht hat. Der Referent erläuterte hierauf die betr. geſetz⸗ lichen Beſtimmungen in den Niederlanden, in Bel⸗ gien und der Schweiz, aus denen hervorging, daß mannigfache Verſchiedenheiten materieller Art in den einzelnen Geſetzgebungen herrſchen. Aus dieſen Ausführungen iſt beſonders hervor⸗ zuheben, daß in der Schweiz, in welcher ſich die Rheinſchiffahrt erſt im Laufe des letzten Jahr⸗ zehnts von neuem zu entwickeln begonnen hat, be⸗ ſondere Vorſchriften für die Binnenſchiffahrt noch nicht beſtehen. Der Redner bemerkte dann zu den mannigfachen geſetzlichen Beſtimmungen in den ver⸗ ſchiedenen Staaten: Dieſer Rechtszuftand kann zu ſehr unliebſamen Konſequenzen führen, wie an folgendem Beiſpiel klar gelegt werden ſoll. In Holland hat der Schiffsbaumeiſter und derjenige, der während der letzten drei Jahre Schiffsreparaturen be⸗ wirkt hat, eine bevorzugte Forderung am Schiff, und dieſe Forderung geht ſelbſt den vertragsmä⸗ ßig beſtellten und eingetragenen Pfandrechten. [(Schiffshypotheken) vor. Schadenserſatzforderun⸗ gen wegen Verſchuldens des Schiffseigners, Schiffsführers oder einer Perſon der Schiffsde⸗ ſatzung[Kolliſionsforderungen) genießen dagegen nach holländiſchem Recht kein Vorzugsrecht. In Deutſchland iſt das umgekehrt; hier ſind die Kolliſionsforderungen mit einem geſetzlichen Pfandrechte[(Schiffsgläubigerrecht) ausgeſtattet, während die Forderung des Schiffsbaumeiſters ſowie die Forderungen für Reparaturarbeiten geſetzlich nicht privilegiert ſind. Hat nun ein holländiſches Schiff in Deutſchland eine Kolliſion, verſteigert wird, ſo kann das Vorzugsrecht des Lieferanten nicht berückſichtigt werden und jeden⸗ falls die Rechte des Schadenserſatzberechtigten nicht tangieren. Kommt das Schiff ſpäter aber wieder nach Holland, ſo beſteht die Möglichkeit, daß der Lieferant ſeine Rechte gegen den neuen Erwerber geltend macht und auf Grund ſeines Vorzugsrechts das Schiff von Neuem mit Be⸗ ſchlag belegen läßt. Umgekehrt würde der Fall liegen, wenn das Schiff zuerſt in Holland zus Zwangsvollſtreckung käme oder die Kolliſion ſich in Holland ereignet haben würde. Dieſe Konſequenzen ſind insbeſondere auch für die Schiffshypothekenbanken und ſon⸗ ſtige Darlehensgeber, ebenſo aber auch für die Verſicherungsgeſellſchaften, die bei Kol⸗ liſionsſchäden in die Rechte des Verſicherten ein⸗ treten, von großer Bedeutung und erſchweren ohne Zweifel die Geldaufnahme. Dieſe Rechtsunſicherheit führt auch dazu, daß ausländiſche Schiffe bei Kolliſionen grundſätzlich feſtgehalten und erſt nach Stellung einer aus⸗ reichenden Sicherheit wieder freigegeben werden, ein Zuſtand, der für die Beteiligten von den nachteiligſten Folgen begleitet ſein kann und ſich vermeiden ließe, wenn der Schadensexſatzberech⸗ tigte die Gewähr hätte, daß er bei rfolgung ſeiner Rechte im Ausland nicht ſchlechter als im Heimatlande geſtellt iſt. Bezüglich der Haftpflicht bei Kolliſionen kennt das holländiſche Geſetz eine Beſtimmung, welche dem deutſchen Rechte vollſtändig fremd iſt. Das holländiſche Handelsgeſetzbuch beſtimmt, daß in den Fällen, in welchen ein an einem geeigneten Platze vor Anker liegendes Schiff angefahren und beſchädigt wird, derjenige, der den Schaden unmittelbar verurſacht hat, die Hälfte des dem ſtilliegenden Schiffe entſtandenen Schadens er⸗ ſetzen muß, ohne daß es des Nachweiſes eines Verſchuldens bedarf;(wegen des weitergehenden Schadens kann der Vexrurſacher beim Nachweis eines Verſchuldens in Anſpruch genommen werdenſ. Nach deutſchem Rechte iſt dagegen eine Schadenserſatzpflicht immer nur dann gegeben, wenn ein Verſchulden vorliegt und nachgewieſen werden kann; im Falle von korce majeure kann alſo nach deutſchem Recht auch nicht Erſatz eines Teiles des Schadens verlangt wer⸗ den. Still an geeigneter Stelle liegende Schiffe ſind alſo bei Kolliſionen in Deutſchland immer ſchlechter als in Holland geſtellt. Die vorſtehenden Ausführungen dürften, wenn auch das Thema nicht erſchöpfend behandelt wer⸗ den konnte, gezeigt haben, daß jedenfalls für das Gebiet des Rheins eine Vereinheitlichung des Privatrechts in der Binnenſchiffahrt angeſtrebt werden muß. Der gewaltige und in ſteter Ent⸗ wickelung begriffene internationale Schiffahrts⸗ verkehr und der rege Güteraustauſch der Ufer⸗ ſtaaten laſſen eine ſolche Regelung im Intereſſe aller Beteiligten als wünſchenswert und wohl auch als dringlich erſcheinen. (Vorſtehende Ausführungen ſind nur ein kur⸗ zer Auszug aus dem aktuellen Referat des Herrn Rechtsanwalt Anton Lindeck. Der Wortlaut des Vortrages befindet ſich in dem von unſerem Verlag herausgegebenen„Rheinſchiff“, auf welches wir Intereſſenten aufmerkſam.) Nus Stadt und Tand. *Mannheim, den 25. Auguſt 1913 * Pfadfinderkorps Jung Maunheim. Das Korps unternahm am geſtrigen Sonntag wie⸗ derum eine ſchöne Fahrt nach dem Odenwald, wohl zum letzten Male unter der Leitung ihres „Onkels“. Mit der Bahn gings nach Heidel⸗ berg, von dort aus über das Schloß nach dem Königſtuhl, wo eine kurze Raſt gemacht wurde, und dann über den Wolfsbrunnen nach Ziegel⸗ hauſen. Bei Peterstal wurde gehalten und ab⸗ gekocht. Nach etwa dreiſtündiger Pauſe, die durch die ſtarke Hitze bedingt war, wurde über Stiftsmühle⸗Hirſchgaſſe⸗Philoſophenweg zurück⸗ marſchiert, und die Jungens waren froh, als ſie zur Heimfahrt wieder am Bismarckplatz in ts der Binnen⸗auf Grund deren es in Anſpruch genommen unddie Bahn Ea konnten. Aber es kommt im⸗ an der Berliner Univerſität ſtark beſuchte Vor⸗ leſungen über den Hypnotismus abhielt, war, wie er erzählte, kurz vor einem Vortrag ſo heiſer geworden, daß er vollſtändig ſtimmlos war. Den Vortrag konnte er nicht mehr abſagen. Da gab ſer ſich die Autoſuggeſtion, daß er, ſolange er ein dor ihm ſtehendes Glas Waſſer anſehe, werde ſprechen können. Und die Eingebung reali⸗ ſierte ſich, Aber das pſychiſche Leben, die Seele nimmt nicht alle Suggeſtionen auf. Von ganz beſtimm⸗ ten Hirnſtellen, von den geiſtigen Zentren, wird nämlich jede Lorſtellung, jede Einflüſterung unterſucht und gewogen. Je kräftiger dieſe gei⸗ ſtigen Zentren arbeiten, je ausgebildeter die Ur⸗ teilsfähigkeit eines Menſchen iſt, um ſo weniger baben Suggeſtionen auf ihn Einftuß. Durch ein zielbewußtes Vorgehen, durch eine wiſſe Taktik, durch wohlerwogene Gründe kön⸗ nen wir eine neue Idee, Vorſtellung oder Ein⸗ bildung aufnahmefähig machen. So verfährt der ehrer, der Redner, der Verteidiger⸗ Oder wir müſſen die Suggeſtibilität(die Nei⸗ zu glauben] ſtärken, indem wir das Kritik⸗ ögen ausſchalten. Dieſes Mittel iſt die bpnoſe, in der wie im natürlichen Schlaf das dehirn für Einflüſterungen und Vorſtellungen ſiel empfänglicher iſt als im wachen Zuſtande. Auf dieſem Wege gelangt der Wille des Hypnoti⸗ feurs zur Herrſchaft in dem fremden Gehirn; er vermag das Vorſtellungsleben zu lenken und da⸗ körperlicher Funktionen, die der Herrſchaft des Nervenſyſtems unterſtehen, zu beeinfluſſen. Die Suggeſtionen verwandeln ſich in Wahrnehmun⸗ gen, Empfindungen, Handlungen und Hemmun⸗ gen. Die Vorſtellung einer komiſchen Begeben⸗ heit erregt die Lachmuskeln, eine traurige Ein⸗ bildung läßt die Tränen fließen, die Verſicherung eines kulinariſchen Genuſſes ſetzt die Speichel⸗ drüſen in Tätigkeit, eine zornerregende Vorſtel⸗ lung furcht die Stirn und ballt die Fauſt. Die Anwendung der Hypnoſe iſt uralt. Die Keilſchrift redet von ihr, die heiligen Bücher der Inder und Perſer. In Griechenland begegnen wir dem Hypnotismus unter dem Namen des Tempelſchlafes. Das Chriſtentum ſah in ihm ein Werk des Teufels, und erſt um 1761 hörte man wieder etwas von ihm, und zwar unter der Be⸗ zeichnung„Exorzismus“. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts beſchäftigte ſich Prof. Charcot in Paris eingehend mit der hypnotiſchen Sug⸗ geſtionstherapie, und die Schule von Nanch (Bernheim, Lisbeault] erzielte glänzende Heil⸗ erfolge. Auf Deutſchlands hohen Schulen exi⸗ ſtiert noch kein Lehrſtuhl für die Hypnoſe; unter Aerzten und Klinikern aber hat ſie Apoſtel von gutem Klang: Geh. Medizinalrat Eulenburg, Sanitätsrat Moll, Profeſſor Deſſoir u. a. Nach Dr. Moll eignet ſich die Suggeſtionsbe⸗ handlung beſonders bei rheumatiſchen und neu⸗ ralgiſchen Schmerzen, bei Schlafloſigkeit, dei byſteriſchen Störungen, bei Stimmloſigkeit(Apho⸗ mit eine Reihe anderer geiſtiger Vorgänge und furcht(Agoraphobie), bei Mondſucht(Somnam⸗ bulismus], bei Stottern, bei Alkoholismus, Mor⸗ phinismus uſw. Auch in der Pädagogik hat die Suggeſtionstherapie gute Erfolge aufzuweiſen: bei Faulheit. Lügenhaftigkeit, Linkshändigkeit, Stehlſucht, bei Widerwillen gegen gewiſſe Spei⸗ ſen, bei Gelüſten und Unarten verſchiedenſter Art. Auf die Frage:„Wer iſt hypnotiſierbar?“ lautet die Antwort: unter gewiſſen Vorbedingun⸗ gen jeder Menſch, ausgenommen ſchwer Geiſtes⸗ kranke. Schwer einzuſchläfern ſind viele Hyſte⸗ riſche und manche Neuraſtheniker. Erleichtert wird die Hypnotiſierung durch Medikamente(3z. B. Veronal, Haſchiſch), durch langes Fixieren, An⸗ blicken eines glänzenden Gegenſtandes, durch Streichungen des Kopfes, durch Galvaniſation uſw. Das Ausſchlaggebende iſt jedoch ausſchließ⸗ lich die Suggeſtion. Fragt man mich noch:„Wer kann hypnotiſie⸗ ren?“, ſo ſage ich: jeder, der auf andere einen ſuggeſtiven Einfluß auszuüben verſteht. Juriſtiſch hat auch jeder die Berechtigung; aber die mora⸗ liſche Verantwortung kann, um mit den Wor⸗ ten des Nervenarztes Dr. Engelen zu reden,„nur ein ſpeziell vorgebildeter Arzt tragen, der den körperlichen und geiſtigen Zuſtand eines Menſchen genau zu beurteilen gelernt hat, der alle Geſetze der Hypnoſe weiß, der die Grenzen ihrer Macht kennt und auch ihre Gefahren.“— Kunſt, Wiſfenſchaft u. Teben. Max Grube's Debut in Hamburg. G. M. Mit der Inſzenierung von Shake⸗ ſpeares wenig geſpieltem Jugendwerk„Lie⸗ bes⸗Luſt und Leid“, bekannter unter dem Titel„Verlorene Liebesmüh“, ſtellte ſich Max Grube als Regiſſeur dem Hamburger Publi⸗ kum vor. Man folgte mit guter Laune dem bunten Stück, das im flotte nZuſammenſpiel dargeſtellt wurde und deſſen Szene, umſomehr, da der Regiſſeur den ganzen Bühnenausſchnitt von einem breiten Rahmen umſchließen ließ, wie ein altes Gemälde wirkte, in dem die Fi⸗ guren, die kamen und gingen, ein immer an⸗ deres Bild ſtellten. Eingeleitet wurde dieſe Sai⸗ ſoneröffnung des„Deutſchen Schauſpielhauſes“ durch einen von Max Grube verfaßten und von Adele Doré geſprochenen Prolog, in dem der neue Direktor verſprach, der aufſtreben⸗ den Jugend unter den Dichtern das Haus zu öffnen, doch es auch nicht an der Pflege der alten bewährten Meiſter fehlen zu laſſen. Zum Schluß wurde der Beifall ſo lange laut, bis ſich Grube wiederholt im Kreiſe der Künſt⸗ ler an der Rampe zeigte. Shakeſpeare⸗Feſtſpiele bei Reinhardt. Wie„Kunſt und Bühne“ erfährt, plaut das Theater eine Reihe von nieh, bei neuroſthenſchen Beſchwerden, bel Plab⸗ n c Tu—nm...̃———U—....«—..... reSe SSreSeeeee r D eeeenee 129898 2 — n 1 0 Snneeen 90 e chTcc( c blAeen u enegeee S Rahmenbau, gelbe Felgen, mit ſchwarzen werden. Montag, den 25. Auguſt 1913. General-⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblath). 3. Seite. mer anders als man denkt. Schon von Wieb⸗ lingen aus ſah man aus Doſſenheim ſtarke Rauchwolken aufſteigen u. helle Flam⸗ men herausſchlagen. In Edingen wurde daher für die Schulentlaſſenen und älteren Schüler denen alle Beile und Spaten abgegeben waren, das Kommando zumAusſteigen gegeben. Schnell mit einigen Fährbooten üßber den Neckar, und im Sturmſchnitt gings auf Doſſenheim zu. Die etwa 5 Klmtr. lange Strecke wurde in 23 Mi⸗ nuten zurückgelegt. In Doſſenheim angelangt, wurden die Buben ſofort zum Pumpen an der Spritze angeſtellt, wo ſie eifrig mithalfen. Auch der Sanitätspfadfinder konnte in zwei Jällen helfen. Nachdem dann den Jungens im „Löwen“ vom Bürgermeiſteramt Kaffee verab⸗ reicht worden war, wurde etwa um halb 11 nach Heidelberg abmarſchiert, von wo die Rückfahrt mit der Bahn erfolgte. Gegen halb 1 Uhr erſt kamen die Jungens todmüde in Mannheim an. Den wackeren Jungens aber, die nach der an⸗ ſtrengenden Tour noch dieſe Leiſtung fertig brachten, kann nur wärmſte Anerkennung aus⸗ geſprochen werden. * Ein ungetreuer Beamter. EinUnterbeamter der Benzwerke dahier hatte verſucht, Alt⸗ materialien aus der Fabrik zu ſchaffen und an Althändler zu verkaufen. Er wollte das Alt⸗ material aus der Fabrik entfernen, ohne daß dasſelbe die Rechnungskontrolle der Fabrik paſſierte. Durch die Kontrolleinrichtung kam aber der Betrug an den Tag. Die Firma, die die Altmaterialien bekommen hatte, bezahlte die empfangenen Materialien, ſodaß die Benzwerke keinerlei Schaden erlitten. Die mit dieſem Be⸗ trugsverſuch in Zuſammenhang gebrachten Ge⸗ rüchte über unberechtigte Automobilverkäufe entbehren jeder Begründung. *Nener Medieinal⸗Verein. Wie uns mit⸗ geteilt wird, werden neu zutretenden Mitglie⸗ dern dieſen Monat freie Aufnahmen ge⸗ wüährt. Ein Selbſtmordverſuch des Bücherdiebes in Heidelberg. Im Amtsgericht in Heidelberg er⸗ eignete ſich, wie dem„Heidelberger Tageblatt“ berichtet wird, am Samstag eine aufregende Szene. Der am Freitag hier verhaftete und aus Mannheim ſtammende Bücherdieb Blum, der in hieſigen Buchhandlungen dreiſte Diebſtähle aus⸗ geführt und die geſtohlenen Bücher an Anti⸗ quariate weiter verkauft hatte, war zu ſeiner gerichtlichen Einvernahme nach dem Amts⸗ gericht transportiert worden. Während derVer⸗ nehmung ergriff er plötzlich einen auf dem Tiſch liegenden Aktenſtecher und ſtach ſich damit dreimal in die Bruſt. Die Ver⸗ letzungen ſind jedoch nur leichter Natur. Der Selbſtmordkandidat konnte ſofort von den im Zimmer anweſenden Beamten überwältig werden, worauf er wieder ins Gefängnis zu⸗ rückgeführt wurde. Fahrräder⸗Diebſtahl. In der letzten Zeit ſind hier folgende Fahrräder entwendet worden: Am 17. Auguſt ein Wanderrad, ſchwarzen Rahmenbau und ſchwarze Felgen, hochgebogene Lenkſtange, Freilauf und gelben, großen Sattel; am 18. Auguſt ein Fahr⸗ kad, Marke und Fabrik⸗Nr. unbekannt, ſchwarzen reifen, gebogene Lenkſtange; am 18. Auguſt ein Deckerrad, Fabrik⸗Nr. 176 515, ſchwarzen Rahmenbau, gelbe Fel⸗ gen mit ſchwarzen Streifen, vernickelte hochgebogene Lenkſtange, Torpedofreilauf, rote Mäntel und neue am 18. Auguſt ein Sturmrad, Fabrik⸗ Schutzbleche; Nr. unbekannt, ſchwarzen Rahmenbau, das Vorder⸗ rad iſt hellgrau und das hintere Rad iſt grün email⸗ liert, aufwärtsgebogene Lenkſtange, Freilauf mit Rücktrittbremſe; am 18. Auguſt ein Fahrrad, Marke und Fabrik⸗Nr. unbekannt, ſchwarzen Rahmen, blaue Felgen, gerade Lenkſtange mit ſchwarzen Handgriffen; am 19. Auguſt ein Fahrrad, Marke und Fabrik⸗Nr. 2278 046, ſchwarzer Rahmenbau und Felgen, vernickelte gufwärtsgebogene Lenkſtange mit Korkgriffen, Frei⸗ lauf mit Rücktritibremſe; am 15. Auguſt ein Adlerrad, Freilauf mit Rücktrittbremſe, ſchwarzen Rahmen und Felgen, auf dem Fahrrad befindet ſich ein kleines Schildchen mit dem Namen Philipp Hambrecht; am 22. Auguſt ein Wandererrad, Fabrik⸗Nr. 221 750, ſchwgr⸗ zen Rahmen, gerade Lenkſtange mit ſchwarzen Cellu⸗ Ioldgriffen, vernickelte Speichen, Freilauf mit Rück⸗ trittbremſe und branner Sattel; in der Nacht vom 11. auf 12. Auguſt ein Fahrrad, Marke u. Nr. unbekannt, ſchwarzen Rahmen, blaue Felgen, Torpedofreilauf: des großen Meiſters ſollen in raſcher Folge in men, wobei alle, auch die bereits früher von Max Reinhardt inſzenierten Werke neu be⸗ ſetzt und auch dekorativ völlig neu ausgeſtaltet Die Einſtudierung dieſer als deutſs⸗ Muſteraufführungen gedachten Shakeſpeare⸗ Spiele wird Reinhardt, der ſich damit ein ſtol⸗ zes Arbeitsprogramm ſtellt, ſelbſt leiten. Der letzte Beſuch von Werthers Lotte bei Gvethe. In einem erſt jetzt bekannt gewordenen Brief der Frau von Stein an Knebel mit dem Datum des 9. Oktober 1816 findet ſich die Bemerkung:„Kürzlich hat ihn(Goethe) auch die Lotte aus„Werthers Lelden“ beſucht, Madame Keſtner aus Hannover. Sie iſt von angenehmer Unterhaltung, aber freilich würde ſich kein Werther um ſie erſchießen“. Dieſen Beſuch hat Dr. Wilhelm Bode zum Gegenſtau⸗) einer kleinen bhiſtoriſchen Unterſuchung in den Stunden mit Goethe gemacht. Danach kam die dreiundſechzigjährige Dame am 22. September 1816, einem Sonntagnachmittage, mit ihrer Tochter Klara in Weimar an. Ihr Schwager, der Geheime Kammerrat Ridel, erzählte ihr bald, daß er Goethes Sohn gebeten habe, ihr Kommen ſeinem Vater mitzutetlen, und Goethe habe geantwortet, daß er ſich ſehr darauf freue.„Das ktraue ich ihm nicht zu“ meinte Frau Keſtner, aber Ridel lobte den alten Dichter als geſellig und gefällig; er und gewiß Wagen zum Abholen au. Inland zu verwerten. richte jedoch beſtrafen ſolche Diebe häufig nicht energiſch genug, wie ſich erſt jüngſt wieder bei der Verhandlung gegen die Diebe der Ma⸗ am 15. Auguſt ein Wandererrad, Nr. unbekannt, ſchwarzen Rahmenbau, ſchwarze Felgen, hochgebogene Lenkſtange, mit roten Celluloidgriffen, Freilauf mit Rücktrittbremſe, zwei neue graue Robuſtmäntel, ver⸗ roſtete Speichen. * Anläßlich der Zuſammenkunft der Zuſammen⸗ kuuft der deutſchen Bundesfürſten am heukigen Tage, ſerner zur 100 Jahrfeier der Deutſchen Befreiungs⸗ kämpfe und 50 Jahrefier der Eröffnung der Be⸗ freiungshalle in Kelheim a. D. iſt ein künſtleriſch ſchönes und wertvolles Sortiment offizieller Ju⸗ biläums⸗Poſtkarten ohne Marke und mit eingeprägtem Wertzeichen erſchienen. Da aufangs 1914 neue bayeriſche Marken und Karten heraus⸗ gegeben werden, dürften dieſe Sorten mit eingepräg⸗ tem Wertzeichen bald einen höheren Wert in Sammlerkreiſen bekommen, ebenſo beſonders auch die Jubiläums⸗Poſtkarte vom Regierungs⸗Jubiläum des Kaiſers mit eingedruckten bayeriſchen und deutſchen Marken à 3, 5, 10 Pfg. Die Karten, auf die beſonders hingewieſen ſei, ſind ausgeſtellt und zu haben bei hieſigen Schreibwarengeſchäften. Entwendet wurde am 26. Juli auf der Güter⸗ hallenſtraße von einem Güterbeſtättereiwagen her⸗ unter ein Block Rohzink von ca. 60 Zentimeter Länge, 21 Zentimeter Breite und 27 Zentimeter Durchmeſſer, gez.§. S. Gewicht 17—18 Kilo.— In der Zeit vom 13. bis 19. Auguſt in dem Hauſe Meer⸗ ſeldſtraße 37 ein mattgoldener Herrenring im Werte vun 50, auf beiden Seiten iſt er auf eine kurze Strecke geflochten und hat gelbroten Stein. * Verloren und vom Finder vermutlich unker⸗ ſchlagen wurde am 9. Auguſt in hieſiger Stadt ein goldenes Armband mit Verſchluß, ſtäbchenförmig übereinander gekrerzt und etwa 134 Zentimeter breit. Polizeibericht Unfälle. Am 22. d. M. vormittags wollte ein verh. Rangierer von Plankſtadt und dort wohnhaft im neuen Rangierbahnhof einer im Gang befindlichen Lokomotive ausweichen, kam aber dahei zu Fall und wurde ihm der rechte Fuß abgefahren. In einem Fabrikanweſen in Neckarau geriet am gleichen Tage ein 20 Jahre alter Tag⸗ löhner von dort zwiſchen zwei auf einem Eiſen⸗ bahnwagen zu verladende Kabelrollen und er⸗ litt erhebliche Rippenguctſchungen. Beim Abladen von Lumpen in einem Fabrik⸗ anweſen in Wohlgelegen fiel am 23. d. Mts: vormittags ein 19 Jahre alter Fabrikarbeiter von Käfertal von einem Wagen herunter, wo⸗ bei er ſich am Kopfe und am linken Arm erheb⸗ liche Verletzungen zuzog. Alle drei Verletzten fanden Aufnahme im Allg. Krankenhaus hier. 13 Körperverletzungen wurden ver⸗ übt im Hauſe Rheinhäuſerſtraße 65, in der Wirtſchaft Schwetzingerſtraße 156, in der Wirt⸗ ſchaft T 2, 15, auf dem Kohlenlagerplatz Neckar⸗ vorlandſtraße 72, im Hofe des Hauſes Ried⸗ feldſtraße 28, auf der Heinrich Lanzſtraße durch Stechen mit einem Dolchmeſſer, auf dem Fried⸗ richsring, auf der Breiten Straße bei J I, auf der Straße bei T 2 hier, in der Wirtſchaft„Zum Zähringer Hof“ und auf der Belfortſtraße in Neckarau, in der Wirtſchaft„Zum Luiſenhof“ in Sandhofen und in der Wirtſchaft Oppauer⸗ ſtraße 40 in Waldhof. Verhaftet wurden 20 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbharer Handlungen. Das Brandunglück in Voſſen⸗ aus privaten Quellen kamen, konnten wohl nur deshalb ſo übertrieben werden— es wurde an⸗ fänglich von 15 abgebrannten Wohngebäuden geſprochen— weil durch das Großfeuer auch die Telefonleitung zerſtört worden war und man ſich daher nicht über die erſten Mitteilungen be⸗ züglich der Größe und des Umfanges des Brandunglücks an amtlicher Stelle in Doſſen⸗ heim vergewiſſern kounte. Immerhin iſt der Schaden, den die verzehrende Flamme insbe⸗ ſondere in den mit neuer Frucht wohlgefüllten Scheunen der geſchädigten Landwirte anrichtete, ein recht beträchtlicher. Unſer PD.⸗Mitarbeiter, der heute vormittag an der Brandſtätte weilte, den. Wären das gefüllte Getreide⸗Lager von 3. Th. Klein, Verein für Bewegungsſpiele La berichtet uns folgendes: Bernhard Oppenheimer ſowie das Petroleum⸗ VVVV ̃ ſſo kommen. Wegen Waſſermangels trat eine grö⸗ hat ſich inzwiſchen glücklicherweiſe als nicht ſo umfangreich herausgeſtellt, als nach den erſten dlarmierenden Meldungen anzunehmen war. Die erſten Nachrichten von dem Großfeuer, die Das Feuer ſcheint in den dem Hofe zugehen⸗ den Räumlichbeiten des Gaſthauſes„Zur Roſe“ (Beſitzer Herr Rießenacker) gegen 6 Uhr abends ausgebrochen und alsdann in die da⸗ neben liegende Scheune desſelben Anweſens übergeſprungen zu ſein, wo das Feuer an dem dort lagernden Getreide reiche Nahrung fand. Damit war auch das Schickſal der dicht neben⸗ einander liegenden, ebenfalls mit Frucht gefüll⸗ ten Scheunen beſiegelt. Nach wenigen Minuten brannte das ganze Scheunenviertel lichterloh und die herbeigeeilten Doſſenheimer, Heidel⸗ berg⸗Neuenheimer und Schriesheimer Wehren taten am klügſten daran, daß ſie ſich möglichſt raſch an die Lokaliſierung des Feuerherdes machten. Denn die Gefahr einer großen mäch⸗ tigen Brandkataſtrophe lag bei den dicht bei⸗ einander ſtehenden alten Bauernhäuſern ſehr nahe. Kaum hatten ſich jedoch die Wehren auf der Brandſtätte an die Arbeit gemacht, als bemerkt wurde, daß die in mittelbarer Nähe der Brandſtelle gelegene Scheune des Landwirts Abam Joachim, deſſen Anweſen jedoch durch eine Straße und einigen Gebäulichkeiten ge⸗ trennt liegt, zweifellos durch Funkeuflug eben⸗ falls Feuer gefangen hatte, das ſich ebenſo raſch ausdehnte. Die einheimiſche und auswärtigen Feuerwehren hatten jetzt angeſtrengt an zwei getrennt voneinander liegenden Brandſtätten bis gegen 12 Uhr nachts zu arbeiten, bis zu welcher Stunde das Feuer ſo ziemlich gelöſcht war. Total abgebrannt ſind die mit Frucht gefüll⸗ ten Scheunen des Roſenwirtes Rießenacker, des Landwirtes Joh. Schröder., des Land⸗ wirtes und Gemeinderates H. Schröder 2, des Landwirtes und Gemeinderats P. Milt⸗ ner., des Landwirts Gg. Pfeiffer 1. und des Peter Eberle 4. Dabei ſind die Wohn⸗ häuſer von Joh. Schröder 2. und Heinr. Schrö⸗ der 2. teilweiſe beſchädigt. Auf der anderen Brandſtätte iſt das Wohnhaus des Landwirts Joachim nebſt Scheune vollſtändig abgebrannt. Das benachbarte Anweſen von Bernhard Oppenheimer erlitt infolge der Löſcharbeiten er⸗ hebliche Waſſerſchäden. In der Scheune von Joh. Schröder 2, ſind zwei Schweine mitver⸗ brannt. Während das eine Tier am ganzen Körper geröſtet tot in ſeinem Stalle lag, ſcheint das andere aus dem Stallfenſter geſprungen zu ſein, wo es offenbar in die brennende Frucht geriet; denn man konnte von ihm nur noch die Gedärme erkennen. 5 Heute früh arbeitete die Doſſenheimer Feuerwehr noch an den Brandſtätten. Sie be⸗ ſchäftigte ſich in der Hauptſache mit dem Um⸗ legen der noch ſtehen gebliebenen und mit dem Einſturz drohenden Mauerteilen. Der Scha⸗ den wird behördlich auf rund 100 000 Mark ge⸗ ſchätzt. Ueber die Feuersbrunſt ſchreibt die„Heidelb. Ztg.“ wie folgt; Eine Anzahl mit Frucht vollge⸗ füllter Scheuern war auf das Schlimmſte bedroht, vom Feuer vernichtet zu werden. Es ſollte auch, gere Pauſe in den Lbſcharbeiten ein. Die Flam⸗ men ſchlugen immer höher. Von allen Seſten ſprühender Feuerregen. Als Ekſatz des fehlenden Waſſers wurden einige gefüllte Pfuhlgruben zu Hilfe genommen, ohne jedoch eine Wirkung aus⸗ zuüben. Die eintretende Dunkelheit erſchwerte die Rettungsarbeiten aufs empfindlichſte, da we⸗ gen Abſtellung der elektriſchen Leitung überall Finſternis herrſchte. Schnell wurden Pech⸗ pfannen herbeigeſchafft, die mit ihren lodernden Flammen weithin leuchteten. Jetzt gings mit dem noch zur Verfügung ſtehenden Waſſer mit erneu⸗ ter Kraft an die Arbeit. Die Feuerwehrleute ar⸗ beiteten mit anerkennenswertem Fleiß und es ge⸗ lang ihnen auch, nach einigen Stunden harter Arbeit diegrößte Gefahr noch rechtzeitig abzuwen⸗ geſchwächt waren und der Schlußmann Fren und Benzinlager von Karl Stern, die von den Flammen ſchwer bedroht waren, dem Elemente zum Opfer gefallen, ſo wäre vielleichtein Groß⸗ ſeuer entſtanden, wie es Doſſenheim noch nicht ge⸗ ſehen hat. Das Verdienſt, dieſe große Gefahr noch rechtzeitig abgewendet zu haben, gebührt be⸗ ſonders den Feuerwehren Neuenheim und Hand⸗ ſchuhsheim. Trotz alledem hat der geſtrige Brand eine Anzahl Wohnhäuſer und Scheunen einge⸗ äſchert. Wie hoch der durch dieſen Brand ver⸗ urſachte Schaden iſt, läßt ſich noch nicht genau feſtſtellen, jedenfalls dürfte er einerheblicher ſein, da alle niedergebrannten Scheuern mit Frucht an⸗ gefüllt waren. Man ſchätzt ihn auf etwa 80 bis 100 000 Mark. Auch zahlreiche Telephondrähte wurden zerſtört. Alle Geſchädigten ſind der⸗ ſichert. Eine große Menſchenmenge war Zeuge dieſes furchtbaren Schauſpiels. Sportliche Rundschau. Nationale leichtathletiſche Wettkämpfe in Heidelberg. Große Erſolge der Maunheimer Leichtathleien. Am geſtrigen Sonntag veranſtaltete der 1. He⸗ delberger Fußballklub Viktoria i Heidelberg große nationale leichtathletiſche W kämpfe. Trotz der ſpäten Sailon hatten 30 Vexreine⸗ mit etwa 130 Konkurrenten ahmeldet, darunter nam hafte Leichtathleten Süddeutſeſlands. Beſonders da ſporttüchtige Frankfurt war ehr gut vertreten. Am ſtärkſten beteiligte ſich aber Dannheim, das Ver⸗ ein f. Raſenſpiele, C. 75 Ballklub 1908 und Turngeſellſchaft entſandt hat Auch Ludwigshafen war durch mehrere Vereine pe treten. Das nahm einen ſchönen Verlauf, Schon die vormiftags ſtattfindenden Vorkämpfe zeigle ſcharfe Kouykurrenzen. Das Sportfeſt brachte den tetligten Maunheimer Vereinen einen vollen Erfol und beſonders der Verein für Raſenſpiele kann u dem Ausgaug zufrieden ſein. Seine Vertreter konn⸗ ten zwölf Mal ſiegen reſp. ſich plazieren, darunte ſind ſechs erſte Sieger. Am beſten ſchnitt wohl L f ab, der ein hervorragender Läufer zu werden ver ſpricht. Er wurde zwei mal erſter,(200 und 400 Met. ünd konnte ſich noch im 100 Meterlauf und 50 Meter lauf plazieren. Im 800 Meterlauf gab es eine heißen Kampf zwiſchen Larſen V. f. R. und Haa Phönix, der unentſchieden endete und durch Jo Larſen den Ehrenpreis einbrachte. Im 1500 Moeter lauf hatte der ſüddeutſche Meiſter Väth V. f. R. keinen ebenbürtigen Konkurrenten, die Zeit, mit der er ſiegte, iſt daher nicht gut. Im Speerwerfen mußte Blink, der ſüddeutſche Meiſter, von ſeinem in Lu wigshafen unterlegenen Konkurrenten Ph. Junſun von der Ludwigshafener Fußballgeſellſchaft 1993 ein Niederlage einſtecken. Die prächtig gelaufene olym piſche Stafette war den Raſenſpielern nicht zu neh men. Viel Pech hatten ſie in der 400 Meter⸗Sta⸗ fette um den Wanderpreis der Stadt Heidelberg, den ſie zu verteidigen hatten. Nach⸗ dem die bewährte Stafettenmannſchaft des Turn vereins 1846 Mannheim durch das Fehlen Helhbachs beim Preisſprung verdorben hatte, war ihnen Stafette ziemlich ſicher. Beim Auswechſeln zi Stuhlfaut und Blink ging der Stab verloren ſo fiel die Stafette au Phönix⸗Karlsruhe. Auch die anderen Maunheimer Vereine konnten Erfolge zielen. Fußballklub Phönix erhielt dre einen 3. Preis und gewann in ſehr ſchöner We 3000 Meterſtafette. Haas war geſtern allerd ſchlechter Form. Ferner erraugen von Man Vereinen der Turnverein 1846 3, die Turn und' der Fußbalkklub Pfalz je eine Aus Nach Schluß der Wettkämpfe, deren ſportliches E gebnis ſehr befriedigend iſt, fand die Preisverteil ſtakt, wobei die erſten Sieger ſchöne Ehrenpreti die weiteren Sieger Diplome erhielten. Die Reſultate der Wettkämpfe ſind folge 50 Meter⸗Jauf. 1. F. Carturan, F. Kickers Stuttgart 6 Sek.: 2. F. Reis, Turuſportveie Frankfurt 6,4 Sek,; 3. J. Burtſchell, F. C. Olyr Darmſtadt; 4. Legner, Fußballverein Frankfurt; 5 Löſch, Verein f. Raſenſpiele Mannheim. 100⸗-Meter Schülerlauf. 1. Adolf Saut F. C. Phönix Karlsruhe 11½8 Sek., 2. Knodel, F. Phönix Karlsruhe; 3. Heinrich Léha, Verein für wegungsſptele Landſtuhl. 1. Sch 25 Hyochſprung mit Anlauf. Verein für Raſenſpiele Mannheim 1,61 Met Wichmann, Turnverein 1846 Mannheim 156 Unterhaltung alltäglich. Als die Keſtners und Ridels wieder unter ſich waren, verbargen die Hannoveraner ihr Mißvergnügen nicht; Ridel dagegen meinte, Goethe ſei doch heute höchſt liebenswürdig geweſen, und entſchuldigte ihn: er habe nun einmal dieſe Steifigkeit, ja Blödigkeit. Die alte Dame ſchrieb über ihre Eindrücke an ihren Sohn Auguſt:„Ich habe eine neue Bekanntſchaft von einem alten Mann gemacht, wenn ich nicht wüßte, daß er Goethe wäre——— und auch dennoch hat er keinen angenehmen Eindruck auf mich gemacht. Du weißt, wie wenig ich mir von dieſem Wiederſehen oder vielmehr dieſer neuen Bekanntſchaft verſprach; ich war daher ſehr un⸗ befangen. Auch tat er nach ſeiner ſteifen Art alles Mögltche, um verbindlich gegen mich zu ſein. Er er⸗ innerte ſich Deiner und Theodors mit Intereſſe, ließ mir ſeinen Sohn eine Pflanze zeigen, ie ihm Theodor geſchickt hatte uſw. und, was mich ſehr freute, er ſprach mit großem Intereſſe von Stieglitz leinem Arzt in Hannover]. So ſtehen die Sachen. Er iſt nicht wohl und geht nicht aus: alſo eine Frage, ob die alten neuen Bekaunten ihre Bekanntſchaft fortſetzen und ſich in ihren alten Tagen aus gefallen.“— Durch den Kanzler v. Müller hörte Goethe daß Keſtners ſehr gern ins Theater gingen, aber keinen guten Platz fänden. Sogleich ſchrieb er an Frau Keſtner ein ſehr freundſchaftliches Billett und bedauerte, daß ihn ſein Krankſein hindere, ſie öfter zu ſehen; zu⸗ gleich bot er ihr ſeine Loge im Theater und ſeinen Das Angebot wurde an⸗ genommen; im Theater ſaß nun Goethe einige Male mit ſeiner alten Freundin zuſammen und plauderte mit ihr unter vier Augen. Jetzt fand ſie ihn ſehr freundlich, ſehr liebenswürdlg. Kunſtdiebſtähle in Italien. In der letzten Zeit iſt faſt kein Tag vergan⸗ gen, ohur daß in Italien Kunſtdiebſtähle ior⸗ lamen. Freilich großen Vorteil haben die Räu⸗ ber zumeiſt nicht von ihrer Beute, denn man verfolgt ſie ſehr eifrig, und durch die ſtrenge Ausfuhrkontrolle, die ein eigens vom Staat ein⸗ Zerichtetes Bureau unter der Leitung des tüch⸗ tigen Giovanni Poggi ausübt, iſt es ihnen nicht möglich, die Kunſtſchätze ins Ausland zu bringen, ja wird es ihnen ſehr erſchwert, ſie im Die italieniſchen Ge⸗ donna della von Fra Angelico zeigte. Dr. Walter Bombe. der im Cicerone einen inhaltsreichen Aufſatz über die jüngſten Kunſt⸗ diebſtähle in Italien veröffentlicht, knüpft an dieſen Fall ſeine Betrachtungen an. Einbre⸗ cher waren in das Muſeodi S. Marco einge⸗ drungen und hatten das wertvolle Meiſterwerk geſtohlen; bei der Gerichtsverhaudlung aber kam es zu einem Kompromiß, ſo daß nur die am ſchwerſten Belaſteten verurteilt wurden. Im Mai hatte das wenige Tage vorher eröff⸗ nete Meſeo Bandini außerhalb der offiziellen Zeit Beſuch erhalten, und dabei waren drei Bilder verſchwunden, ein Madonna aus der Werkſtatt Fra Angelicos, eine Tafel von Anbrea di Giuſto und ein byzantiniſches Bild Johannes des Täufers. Die geſtohlenen Bilder wurden aber auf etwas myſteriöſe Weiſe von der Poli⸗ zei auf dem Zentralbahnhof beſchlagnahmt, wo ſie als Gepäck in Verwahrung gegeben worden waren. Waren hier nur wenig bedeutende Werke geraubt worden, ſo gilt das Gleiche von den Diebſtählen in der Sirche S. Frediano in Lueca, wo die Verbrecher die koſtbaren Chor⸗ bücher unberührt ließen, und im Dom von Pi⸗ ſtoja, wo ſie nur zwei ſilberne Statuetten mit⸗ gehen hießen. Andern Dieben wurde ihre Beute raſch wieder abgejagt. So konnte man die in S. Maria in Traſtevere zu Rom geſtohlene ſchöne Bellineske Madonuna von Benedetto Diana in Florenz mit Beſchlag belegen. Der Räuber eines Bronzekreuzes aus der Kirche San Bartolomeo in Piſtoda warf ſeine Beute ins Feld, nachdem er die Chriſtusfigur abgelöſt hatte. Aehnlich entledigten ſich andere Diebe ihres Raubes. So ließen die Verbrecher, die die Aguilotti Ghibertis am Johannestaberuakel von Or San Michele entſernt hatten, die Kunſt⸗ werke durch einen Boten der Florentiner Ex⸗ preßgeſellſchaft wieder zurückbringen; die Diebe der ſchönen ehernen Statue des Papſt Julius III. von Vineenzo Danti in Perugia nahme gelangt nur eine beſchränkte Anzahl be Verbrechens die Beute in einen Garten d an der Stadtmauer nieder, wo ſie alsbald gefunden wurde. Die jüngſten Untaten Räuber von Kunſtwerken, die Italien ir regung verſetzen, ſind die ſyſtematiſchen umfe reſchen Diebſtähle, die anſcheinend ſchon Jahren im Dom zu Caſtelfranco aus⸗ wurden und Gegenſtände von ſehr hohem zumeiſt Kirchengewänder umfaſſen, und der Diebſtahl der beiden Tieplo⸗Bilder aber inzwiſchen in Mailand wiedergefu wurden. Kleine Mitteilungen Die„Schauſpielſchule des D ſchen Theaters zu Berlin“ eröffnet im September unter Max Reinhardts Leitung ihren 9. Jahrgang. Die Ausbirdung erfol wie in den Vorjahren— koſtenlos. Zur ſonders befühigter Schüler. Die Annahme vom Erfolg einer Prüfung abhängig. Dieſe Prüfungen beginnen Anfang September. De Unterricht dauert zwei Jahre. Der Karlsruher Komponiſt Max Brauer hat ſeine 1895 noch unter Mottl zur Urau rung gelangte Oper„Der Lotſe“ vollſtän umgearbeitet. In dieſer neuen Form das Werk vom Stadttheater in Luzern al erſte Opernnovität der kommenden Spielzeit zu Aufführung angenommen worden. Der Prinzregent von Bayern hat dem Kammerſäuger Hofmueller den Michaels⸗ orden 4. Klaſſe, dem AachenerStadttheaterdirek⸗ tor Adolphi denſelben mit Krone, dem Hof⸗ ſchauſpieler Gura, ſowie den Kammerſängerin⸗ nen Fay und Mottl⸗Faßbender die Ludwigsmedaille und dem Hofopernfänge Kuhn den Titel Kñammerſänger ſowie d. Hofopernſängerin Kuhn⸗Brunner Titel Kammerſängerin verliehen. ——— legten wenige Tage nach der Entdeckung ihres! 4. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Montag, den 25. Auguſt 1913. 100 Meter⸗Juniorlaufen. 1. O. Stärxk, F. C. Phönix Karlsruhe 12 Sek.; 2. F. Neumüller Fußballverein Frankfurt 12,2 Sek.; 3. C. Hutter, F. E. Viktoria Heidelberg; 4. H. Steuer, F. C. Pfalz Zudwigshafen. Diskuswerfen. 1. W. Dörr, Athletenkiub Helvetig Frankfurt 38,8 Meter; 2. H. Müller, Turn⸗ ſportverein Frankfurt 37,68 Meter; 3. F. Jütte, F. C. Olympia Dar deſtedt 33,45 Meter. 800 Meter Lauf. Zwiſchen Larſeu V. f. R. Maunheims und Haas(F. C. Phönir Maun⸗ heimf totes Reunen in 2 Min. 11½ Sek. Durch Los würde die Konkurrenz zugunſten von Larſen ent⸗ ſchieden. 3. K. Rupp, F. C. 1908 Mannheim. Kugelſtoßen. i. F. Jütte, F. C. Olympia Darmſtadt 11,41 Meter; 2. F. Stoll, Turngeſellſchaft Mannheim 10,79 Meter; 3. H. Blink, V. f. R. Mann ßeim 10,19 Meter; 4. Karl Stahl, Turnnerein 8846 Manuheim 10,01 Meter. 2 100⸗Meter Seniorlaufen. 1. F. Reis, Turnſportverein Fraukfurt 11,4 Sek.; 2. J. Burtiſchell, F. C. Dlympia Darmſtadt 11/8 Sek.; 3. F. Carturan, F. E. Kickers Stuttgart; 4. Löſch, V. f. R. Mannheim. 3000 Meter Stafette. 1. F. C. Phönix Mannheim mit Wagner, Rudl und als Erſatz jür Haas Schertel in 8,59 Min.; 2. Fußballverein Frankfurt weit zurück. 200 Meter⸗Lauf. 1. Löſch, V. f. R. Mann⸗ heim 24,2 Sek.; 2. M. Rebenſchulz, Fußballverein Frankfurt 25 Sek W. Gahm, Phönix Manuheim; 4. F. Neumüller, Fußballverein Fraukfurt. Dreikampf. 100 Meter⸗Lauf, Diskuswerfen, Dreiſprung. 1. F. Reis, Turnſportverein Frankfurt 12 Punkte; 2. H. Müller, Turnſportverein Fraukfurt 9.; 3. Jul. Frey, T. V. 1846 Mannheim 8.; 4. Blink, V. f. R. Mannheim 6 P. 1500 Mzter⸗Lauf. 1. Väth, V. f. R. Mann⸗ heim 4 Min. 43,2 Sek. 2. Eduard Rudel, 5 C. Phönix Mannheim; 3. R. Schlüter, Turnverein 1860 Frankfurt; 4. E. Tröndle, F. C. Concordia Karlsruhe. Speerwerfen(ſchwediſcher Stil). 1. Th. Junfum, Fußballgeſellſchaft 1903 Ludwigshafen 46,60 Meter; 2. H. Blink, V. f. R. Maunheim 44,43 Meter; 3. R. Schlüter, Turnverein 1860 Franlfurt 42,70 Meter. 400 Meter⸗Lauf. 1. Löſch, V. f. R. Mann heim 56,2 Sek.; 2. Ludw. Haß, F. C. Pfalz Ludwigs⸗ hafen; 3. P. Krauß, Fußballverein Frankfurt. 1500 Meter Stafette.(800, 400, 200 und 100 Meter). 1. B. f. R. Mannheim mit Bäth, Löſch, Stuhlfaut, Blink in 3 Min. 47,2 Sek. 2. F. C Phönix Mannheim; 3. Turnverein Handſchuhsheim. Schleuderballwerfen. 1. H. Miiller, Turnſportverein Frankfurt 54,30 Meter 7. F. Jütte, F. C. Olympia Darmſtadt 49,70 Meter; 3. A. Junium Fußballgeſellſchaft 1903 Ludwigshafen 46,50 Meter: J. Ph. Klein, Verein f. Bewegungsſpiele Landſtuhl 48,86 Meter; 5. Konrad Zahn, Heidelberger Turn⸗ verein 44,50 Meter. 400 Meter⸗Stafette. Wanderpreis der Stadt Heidelberg. J. F. C. Phönir 1894 Karksruhe 48,1 Sek.; 2. Hockeyklub Heidelberg 49 Sek.; 3. Verein für Raſenſpiele Mannheim. Weilſprung mit Anlauf. 1. F. Reis, Turnſportverein Frankfurt 6,05 Meter, 2. Ph. Klein, Verein f. Bewegungsſpiele Landſtuhl 6,04 Meter: . Heinrich Leha, V. f. Bewegungsſpiele Landſtuhl 583 Meter: 4. W. Mieſeler, Turn⸗ und Fechtklub Heidelberg 5,78 Meter. H L Nachtrag zum lokalen Ceil. Herr Oberlehrer a. D. Ambros Künkel f. Am letzten Freitag, nachmittags 5 Uhr, wurde auf dem Friedhof zu Neuenheim in aller Stille ein Mann zu Hrabe getragen, der ſich um Mannyeims Jugend die höchſten Verdienſte erworben hat, Sberlehrer Ambros Künkel. Im Jahre 1886 war er nach Mannheim berufen worden, und ein ganzes Menſchenalter lang, mehr als 40 Jahre, hat er an der hieſigen Volksſchule mit unermüdlichem Eifer und faſt unnachahmlicher Hingabe gewirkt. Seit 1906 lebte er als Penſionär in Heidelberg. Er hat faſt ausſchließlich 8. Klaſſen geführt und zahlreiche Hürger unſerer Stadt, darunter viele in ganz her⸗ vorragenden Lebensſtellungen, verdanken ſeinem gründlichen Unterricht ihre Erfolge im wirtſchaft⸗ lichen Wettbewerb. Jahrzehntelang erteilte der Dahingeſchiedene den Rechnungsunterricht im Großh. Inſtitut. Mit Dankbarkeit gedenkt auch der national⸗ lüberale Verein der treuen Mitarbeit des vaterlands⸗ liebenden, echt deutſchen Mannes. Oberlehrer Göckel von Heidelberg gedachte am Grabe der Verdienſte des vorbildlichen Kollegen und widmete ihm einen letzten Blumengruß. Von Mannheim nahmen Kreisſchulrat Iſchler, Schulkommiſſär Künkel und einige in⸗ time Freunde des Verſtorbenen am Leichenbegäugnis teil. 2 Von Jag zu Cag — Unfall eines Feuerwehrautomobils. Stutt⸗ gart, 23. Aug. Als heute Nachmittag eine engliſche Studienkommiſſion die Einrichtungen der Berufs⸗ ſeuerwehr beſichtigte, wurde anſchließend darau auch mit einem neuen Feuerwehr⸗Automobil eine Probe⸗ fahrt unternommen. Als der Chauffeur zwei Knaben ausweichen wollte, fuhr exr auf ein Haus und ſodann auf ein Gerüſt auf. Ein FJeuerwehrmann wurde her⸗ ausgeworfen und ziemlich ſchwer verletzt. Die ſungen Engländer, die zum Studium der deutſchen Sprache ſeit langer Zeit hier weilen, waren nicht in dem Auto und blieben ſo unverletzt. — Falſchmünzerwerkſtatt eutdeckt. Eſſen(Ruhr), 24. Aug. In Duisburg und Hamborn wurde in der Wohnung eines Bergmanns eine Falſchmünzerwerk⸗ ſtatt aufgedeckt. Es haben mehrere Verhaftungen Miigefunden. — Familiendrama. Berlin, Aug. In ſäter Nachtſtunde am Samstag überfiel in der Chauſ⸗ ſeeſtraße der Aährige Arbeiter Sauder ſeine von ihm getrennt lebende Frau und verletzte ſie mit einem Hammer und einem Meſſer ſo ſchwer, daß ſie in faſt hoffnungsloſem Zuſtaud in das Auguſta⸗Hoſpital etuueliefert werden mußte. Sander war geiſteskrank und bereits in Dalldorf interniert geweſen. Wie die „Voßiſche Zeitung“ aus Potsdam meldet, ſoll Sander dort in ſpäter Stunde ergriffen worden ſein. 85— Zuſammenſtoß zweier Automobile. Berlin, 235. Aag. Zwiſchen Paulsdorf und Mahlsdorf ſtießen geſtern ein großer Dürkopp⸗Wagen mit einem Opel⸗ Wagen zuſammen, wobei der letztere demoliert wurde. Von den vier Inſaſſen der Automobile, die heraus⸗ geſchleudert wurden, ſind zwei Damen ſchwer verletzt. Zwei Herren kamen mit leichten Verletzungen daron. — Zuſammeunſtoß zweier Straßenbahnen. VBer⸗ [öin, 25. Aug. Geſtern Abend ereignete ſich an der Ecke des Senefelder Platzes und der Schöunhauſer⸗ Allee ein ſchwerer Straßenbahnzuſammenſtoß, bei dem eide Wagen ſtark beſchädigt und vier Perſonen ver⸗ 85 uSelhimord des Vorſitzende e orſitzenden des Leipziger Buchhändler⸗Vereins. Dresden, 24. 8 0 Am Grabe ſeines Vaters beging der Buchhändler Fer⸗ dinand Lomnitz, der erſte Vorſitzende des Vereins Leipziger Buchhändler Selbſtmord. Die Tat iſt auf finanzielle Schwierigkeiten zurückzuführen. — Verhaftung eines Doppelmörders. Thyorvn, 24. Aug. Unter dem Verdacht, zu Althauſen(Kreis Kulm], in der Nacht zum 8. Auguſt den Doppelraub⸗ mord an dem Kätner Cyrankowski und der Wirtin 25. die Frankreich in der ruſſiſchen fühnenflüchtige Musketier Straskiewicez vom In⸗ ſanterie⸗Reg. Nr. 61 geſtern in Hohenſalza verhaftet und heute in das hieſige Militärgeſängnis ein⸗ geliefert worden. Der Verhaftete iſt teilweiſe ge⸗ ſtündig. — Dampfziegelei abgebrannt. Flensburg, 24. Aug. Die Dampfziegelei der Flensburger Cha⸗ molke⸗ und Steinzeugfabrik wurde durch eine Jeuers⸗ brunſt zerſtört. Es wird Brandſtiftung vermutet. Leßte Nahrichten und Telegramme. „ Danzig, 25. Auguſt. Der Flieger Le⸗ korts der am Sonnabend 7½ Uhr bei Putzig geſichtet wurde landete um 7% Uhr auf dem großen Exerzierplatz in Danzig. WPetersburg, 25. Aug. Nach Beendig⸗ ung der großen Manöver fand geſtern Vor⸗ mittag im Kaiſerzelt bei Kraßnoje⸗Selo eine Frühſtückstafel ſtatt, an der die franzöſiſche Militär⸗Abordnung und der Ge⸗ neral Joffre teilnahmen. Abends gab Joffre ein Abſchiedsdiner. In Beantwortung des Trinkſpruchs, den der Miniſter auf die franzöſiſche Armee ausbrachte, betonte Joffre, daß der franzöſiſchenMilitär⸗Abordnung alle Gelegenheit gegeben war, feſtzuſtellen, welche große Arbeit die cuſſiſche Armee geleiſtet habe. Auf dieſe Weiſe ſei auch der Beweis für die Solidarität der Unterſtützung erbracht, Armee finden würde. Benzintod. Brüſſel, 25. Aug. Bei dem geſtrigen Automobilrennen in Spa wurde bei einem Zuſammenſtoße der Baron von Wölmann der einen Wagen ſteuerte und einem vor ihm fahrenden Wagen ausweichen wollte, getötet. die Lage auf dem Balkan. Griechen und Türken.— Neue Rüſtungen. Berlin, 25. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Von zuſtändiger griechiſcher Seite wird dem Konſtantinopeler Vertreter der Kölniſchen Zei⸗ tung verſichert, der türkiſche Miniſter⸗ rat habe ſich bereit erklärt, den Griechen in der Türkei auch weiterhin alle Vorrechte der Kapitulation zu belaſſen, falls Griechenland ſofort die 470 0 0 dort weilenden türkiſchen Gefangenen bedingungslos ausliefere, die alsdann zur Verfügung der thraziſchen und armeniſchen Armee gehalten wer⸗ den ſollen. Uebrigens verlaut, daß die aus Konſtanti⸗ nopel verfügbaren Streitkräfte zur Front in Thrazien und die in Anatolien verfügbaren Truppen zur ruſſiſchen Grenze in Armenien geſandt werden ſollen. Daß ein neuer energiſcher Kollektivſchritt der Mächte behufs Durchführung der Beſtimmungen des Londoner Vorfriedensvertrages beſteht, wird in diploma⸗ tiſchen Kreiſen beſtätigt. Man wird der Pforte anheimſtellen, das Gebiet weſtlich der Midia⸗ Linie zu räumen, abzurüſten und ſich im übrigen auf die Großmächte zu verlaffen. Bulgariſch⸗türkiſche Verhandlungen. W. Konſtantinopel, 25. Aug. Die Gerüchte, wonach der bulgariſche Unterhändler Natſchewitſch von Sofia Weiſungen erhalten habe, mit der Pforte direkt zu unterhandeln, wer⸗ den bulgariſcherſeits als verfrüht bezeichnet, es beſtehe jedoch auf beiden Seiten der Wunſch zu einer Löſung aller ſchwe⸗ benden Fragen zu gelangen und es ſei begründete Hoffnung vorhanden, daß dies gelinge. Der frühere Sekretär der bulgariſchen Vertretung in Konſtantinopel Dobreff iſt in Konſtanti⸗ nopel eingetroffen, um Natſchewitſch bei den Ver⸗ handlungen zu unterſtützen. * * Sofia, 25. Aug. Der König ver⸗ lieh der Königin für ihren unermüd⸗ lichen Eiſer und ihre ſtets bewieſene Hingebung in der Fürſorge für die Verwundeten während des Krieges den Tapferkeitsorden vierter Klaſſe. Stimmen aus dem Publikum. Hundeplage und kein Ende. Ich möchte bei Erörterung dieſes Themas allem vorweg bemerken, daß ich keinen Hunde⸗ ſport betreibe und daher meine Meinung hier nicht als Hundebeſitzer äußere. Jeder einzelne aber, dem als Tierfreund die Vermeidung aller unnötigen Quälereien unſerer Vierfüßler am Herzen liegt, wird mir zugeben, daß die An⸗ regung des Herrn Einſenders im Abendblatt des Generalanzeigers vom 22. Auguſt doch eine etwas zu ſcharfe Drohung für Molly Amor und Minko enthält. In Wirklichkeit iſt es mit der Hundeplage gerade in Mannheim wohl nicht ſo ſchlimm. An herrenloſen Kötern ſieht man nur ganz ſelten hier und da mal einen gelegentlichen Ausreißer und die Fälle, in denen es vorgekom⸗ men ſein ſollte, daß ein Hund tatſächlich ganz ohne Urſache gebiſſen hat, dürften doch wohl ſo vereinzelt daſtehen, daß diesbezüglich von einer Gefährdung der öffentlichen Sicherheit wahr⸗ haftig nicht die Rede ſein kann.— Gewiß gibt es Hunde, die von Natur biſſig ſind. Bei ſolchen Tieren wird aber der Beſitzer aus Liebe zu ſei⸗ nem Geldbeutel ſchon ſelbſt dafür ſorgen, daß ſie ſo geſichert, geführt und beaufſichtigt werden, daß ſie keinen Schaden anrichten können. Da⸗ gegen kann man leider ſehr häufig beobachten, wie namentlich oft von Kindern, nicht ſelten ſo⸗ gar von Erwachſenen, durch Schlagen, Werfen mit Steinen oder Treten alles Mögliche ange⸗ ſtellt wird, um an einem ruhig vor der Haustüre Maltnowski verübt zu haben, iſt der ſeit dem 28. Juli ſitzenden oder vorüber ſpringenden e Ate, en l füen Hund ihe Mürhen zu ihten Fällen dann das durch derart mutwillige Quäle⸗ tigem Widerſtreben zur Polizei gebracht. Zu der reien gereizte Tier die Geduld verliert und beißt, ſo iſt das meiner Anſicht nach ganz am Platze, denn unter ſolchen Umſtänden mögen Hunde⸗ Wenn in Mainz der Maulkorbzwang noch beſteht, ſo er⸗ blicke ich keinen Grund darin, ihn auch als orts⸗ biſſe manchmal erzieheriſch wirken. polizeiliche Vorſchrift für Mannheim herbeizu⸗ einen Maulkorb geſteckt würden. Gebiete, die andere Städte uns gegenüber voraus haben, hervorzugeben. „„ Aus dem Großherzogtum. * Heidelberg, 24. Aug. Der 70 genommen. * Gaggenau, 22. Aug. ſehnen, obgleich es ja ganz ulkig ausſehen würde, wenn die winzigen Mannheimer Spitzer alle in Man ſollte überhaupt darauf bedacht ſein, anſtatt in anderen Städten immer nur nach bei uns nicht beſtehen⸗ den Vorſchriften auf die Suche zu gehen, die wirklichen Erleichterungen auf dieſem Jahre alte Maurer und Kriegsveteran Hug, der vor⸗ geſtern im benachbarten Ziegelhauſen von ſei⸗ nem Mieter Bückle aus Rache überfallen und halb tot gedroſſelt wurde, ſodaß man ihn be⸗ wußtlos in ſeiner Wohnung auffand, iſt nun ſeinen furchtbaren Verletzungen erlegen. Bückle, ein rachſüchtiger Menſch, hatte die Tat auf der Polizei angezeigt mit den Worten:„Dort dro⸗ ben liegt einer.“ Er wurde in Unterſuchungshaft Im Walde zwi⸗ ſchen Gaggenau und Selbach wurde ein Sel⸗ bacher Mädchen, das Beeren ſuchte, von einem Strafe von insgeſamt 6 Wochen, die er abzu⸗ machen hatte, bekommt er heute noch 2 Monate dazu. * Die Praktiten gewiſſer Abzahlungsagenten fordern geradezu zu einer ſcharfen Kritik her⸗ aus. Der Vertreter eines hieſigen Abzahlungs⸗ geſchäftes, Kaufmann Keßler, redete einer hie⸗ ſigen unbemittelten Taglöhner⸗Ehefrau eine Nähmaſchine auf und leiſtete ſelbſt die erſte Anzahlung, nur um die Frau zum Kaufe zu beſtimmen. Die Frau unterſchrieb im Namen es abweſenden Mannes, dieſer war aber bei ſeiner Heimkunft nicht mit dem Kaufe ein⸗ verſtanden, er wollte die Maſchine nicht haben, ließ ſie aber in der Wohnung ſtehen und volle ſechs Monate ſah Keßler nicht nach der Ma⸗ ſchine. Jetzt überkommt den Taglöhner einmal⸗ die Not und er bringt die Maſchine für 20 Mark ins Pfandhaus. Der Mann hatte damit frem⸗ des Eigentum verpfändet und nun erfſtattete Keßler Anzeige wegen Unterſchlagung. Auf energiſches Vorhalten des Vorſitzenden über die ſonderbaren Geſchäftspraktiken Keßlers meinte dieſer, das ſei die übliche Verkaufsweiſe! Der Mann mußte wohl oder übel verurteilt werden, das Gericht ſprach wegen Unterſchlagung 10 Mark Geldſtrafe aus. Eine Reichsgerichtsentſcheidung gegen gewerk⸗ ſchaftlichen Zwang. Bisher iſt es zweifelhaft geweſen, ob Drohungen, die der Arbeitswilligkeit gelten und durch Mittelperſonen ausgeübt werden, den Tatbe⸗ ſtand der Erpreſſung bilden oder nicht. Der unbefugte Koalitionszwang war von dieſer Sette her alſo nicht zu erfaſſen. Soeben aber hat das Reichs⸗ gericht, wie uns aus juriſtiſchen Kreiſen mitgeteilt wird, eine Entſcheidung getroffen, die für die Frage des Beitrittszwang ſes zu ſozialdemokratiſchen Ge⸗ jungen Burſchen überfallen. Der Bur⸗ werkſchaften die großte Bedeutung hat. Wir ſind ſo ſche ſoll verſucht haben, es zu vergewaltigen. ſchreibt die„Poſt“ in der Nage, ſchon jeßt den Fan Dem Mädchen gelang es jedoch zu entfliehen. Geſtern wurde nun ein aus Walprechtsweier ſtammender Arbeiter in den hieſigen Eiſenwer⸗ durch die Gendar⸗ (Pr.⸗Tel.) In der Filiale von Tengelmanns Kaffeegeſchäft in der Werderſtraße erſchien ein Unbekannter und gab vor, Einkäufe machen zu wollen, warf plötz⸗ lich die allein im Laden anweſende Verkäu⸗ ferin zu Boden, würgte ſie bis ſie bewußt⸗ los war und entwendete aus der Ladenkaſſe 25 Mark Darauf flüchtete der Räuber. Im Haupt⸗ geſchäft der Firma in der Waldſtraße wurde vor einiger Zeit ebenfalls ein Ueberfall auf ein Ladenmädchen verübt.— Ein angeblicher Tier⸗ arzt Volkmann erſchien in einem hieſigen Juwelierladen und ließ ſich Waren zum Aus⸗ In einem unbewachten Au⸗ genblickentwendete er dabei eine goldene Panzerkette im Werte von 120 Mark. Der Dieb iſt etwa 60 Jahre alt, hat eine gebückte Haltung und gab an, in dem Krieg von 1870—71 bei Or⸗ Er will zur Zeit mit Pferden handeln. Am rechten Handge⸗ lenk hat er eine große Narbe, ferner ſchielt er auf dem rechten Auge.— Die Nachricht, wonach hier ein Hochſtapler in einem Juweliergeſchäft ertappt, feſtgenommen und wieder freigelaſſen ken als der Tat verdächtig merie verhaftet. rdt. Karlsruhe, 22. Aug. ſuchen vorlegen. leans verwundet worden zu ſein. worden ſein ſoll, entſpricht nicht den Tatſachen. Richtig dagegen iſt, daß ein angeblicher Herr v. Stoſch in einem hieſigen Juweliergeſchäft eine größere Beſtellung machte und um deren Zu⸗ ſendung ins Hotel Stefanie Baden⸗Baden, wo er wohnen wollte, bat. Der Juwelier ſtellte aber telephoniſch feſt, daß der angebliche Herr v. Stoſch dort nicht wohnt und unterließ glück⸗ licherweiſe die Zuſendung. * Karlsruhe, 22. Aug. ſorgen verſuchte die in der Lammſtraße Salzſäure zu vergiften. Nachdem ſie durch Hausbewohner daran verhindert worden war, wollte ſie ſich aus dem Fenſter ihrer im fünften Stock gelegenen Wohnung ſtürzen. Die Frau wurde in Gewahrſam gebracht. Gerichtszeitung. * Perſiſche Teppiche. Gegen den aus Täbris ſtammenden Teppichhändler Abdul Schakur, wohnhaft in Baden⸗Baden, war An⸗ klage erhoben worden, weil er gebrauchte und verwaſchene perſer Teppiche an zwei hieſige Kaufleute zu 3300 Mark verkauft haben ſollte, während ſie in der Tat nur 2300 Mark wert (Perſien) waren. Wie der Angeklagte und der Sachver⸗ ſtändige bekunden, iſt das Waſchen ſelbſt neuer Perſerteppiche üblich, wenn ſie direkt aus Per⸗ ſien kommen, dadurch wird eine beliebige Ab⸗ tönung der teilweiſe etwas ſchreienden Farben hergeſtellt und es kann darin kein Betrug gefun⸗ den werden. Bei Perſerteppichen handelt es ſich weiter um Phantaſiewerte, bei denen die Preiſe erheblich differieren. entſprechend dem .⸗A. Geismar zu einem freiſprechenden Er⸗ kenntnis, da der Angeklagte ſchon aus dieſem Grunde keine falſchen Tatſachen vorgeſpiegelt, als er nach der Angabe auf ſeiner Rechnung nicht konvenierende Ware wieder zurücknimmt. * Eine gemeine Rache übte Auguſt Brenk von Neckarau an ſeinem Feinde, dem Nachtwächter Gambacher am 26. Juli d. J. In deſſen Garten riß er Johannisbeerſträucher und Pflaumenbäume im Werte von 40 Mark um. Das Schöffengericht verurteilte geſtern den Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe von 6 Wochen. * Vom Schöffengericht. Der Taglöhner Joſef Mohra hatte ſich als Schlafgaſt bei einer Hebe einquartiert. Damit war aber der Hausherr nicht zufrieden und andern morgens veranlaßte er die Polizei, Mohra herauszuholen. Mohra aber zeigte ſich widerſpenſtig und ſo bekam er heute eine Gefängnisſtrafe von 4 Wochen, von der Anklage des Hausfriedensbruchs wurde er freigeſprochen.— Eine unangenehme Begeg⸗ nung hatte der Taglöhner Anton Bauſt von hier am 22. Juni Abends in der Jungbuſch⸗ ſtraße bei I 5. Es waren zwei Schutzleute, die ihn zu einer Straferſtehung etwas ſtürmiſch ein⸗ luden. Sein Kamerad, der gleichfalls was auf dem Kerbbols batte, konnte entfliehen, i es aber nicht und er wurde iehen, ihm Aus 8 ier wohnende Ehefrau eines Möbelpackers ſich mit Das Schöffengericht kam Antrage des Verteidigers der Taglöhner „ihm ge⸗ und das Urteil bekanntzugeben. Es handelt ſich um folgendes: Im Oktober 1912 wurde in Sangerhauſen bei dem Bau der Malzfabrik vom Maurerpolier F. der Maurer K. angenommen. K. gehörte damals keinem Maurerverbande an. Als K. auf der Bau⸗ ſtelle zur Arbeit erſchien, verlangte der Angeklagte ., daß K. ſein Verbandsbuch mitbrächte. K. ſagte, er hätte keins und er brauchte auch keins. Am anderen Morgen blieben ſämtliche Maurer außer K. in der Baubude zurück. Nur K. ging an die Arbeit. Der Angeklagte N. bedeutete dem Polter, daß das Verhalten der Maurer wegen des neuen Kollegen (.) ſo wäre. Der Polier redete dem K. zu, dem Verbande beizutreten, die Mäurer hätten ſchon bis⸗ her Schwierigkeiten gemacht, und dieſe würden nicht aufhören, wenn K. nicht beiträte. K. erklärte in Gegenwart des Angeklagten N. ſich zum Beitritt be⸗ reit. Darauf kamen die Maurer aus der Bude und arbeiteten. K. zog jedoch die ſchriftliche Anmeldung zum Verbande trotz Drängeln des Angeklagten N. und des Mitangeklagten V. hinaus; ſchließlich gab er jedoch einem Mitarbeiter B. den vollzogenen An⸗ meldeſchein und 1 B. brachte fedoch Schein und Geld zurück und beſtellte namens des Kaſſierers dem ., daß K. 11.10 zu bezahlen hätte. K. ſagte, ſo⸗ viel würde er nicht zahlen. Am folgenden Tage revi⸗ dierte der Angeklagte N. auf dem Neubau die Bücher. Da K. kein Verbandsbuch hatte, ſagte.:„Du be⸗ ſorgſt Dir ein Buch, ſonſt wird nicht rausgegungen.“ Der Mitangeklagte V. erklärte., welcher ſrüher einem Verbande einmal angehört hatte, daß., weil er nicht wieder beitreten und nicht wieder zahlen wollte, ein Lump wäre. Bald darauf wurde das Zeichen zum Begiune der Arbeit gegeben. Nur K. allein nahm die Arbeit auf, ſonſt rührte ſich keiner aus der Bude. Der Polier forderte daher den K. auf, ſich mit dem Angeklagten N. zu einigen. K. wei⸗ gerte ſich, die 11.10 zu zahlen und ſich mit N. zu einigen. Darauf forderte der Polier den K. auf, die Arbeit zu verlaſſen; dies tat K. und blieb einige Tage arbeitslos. In dieſem Vorfalle hat die Strafkammer in Nordhauſen laut Urteil vom 5. Februar 1913 den Tatbeſtand einer fortgeſetzten, teilweiſe vollendeten, teilweiſe verſuchten Erpreſſung geſehen und beide An⸗ geklagte N. und V. zu je 2 Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. Das Gericht führte aus, durch die Drohung, die Arbeit niederzulegen, hätten die Angeklagten dem K. die Folge klar gemacht, daß die Bauleitung, welche lieber einen einzelnen, als alle Maurer mit der Ar⸗ beit aufhören ließ, ihn entlaſſen würde, wenn er nicht dem Verbande beiträte. Der Zweck der Drohung wäre nicht nur der geweſen,.“s Beitritt zum Ver⸗ bande zu veranlaſſen, ſondern auch der Kaſfe neue Mittel zuzuführen. Ein Anſpruch auf dieſe Mittel hätte nicht beſtanden. Dadurch ſeien ſämtliche Tat⸗ beſtandsmerkmale der vollendeten und verfuchten fortgeſetzten Erpreſſung im Sinne der§8 253, 78 und 43 des Strafgeſetzbuches gegeben. Die Ausführungen der Strafkammer ſind durch Urteil des Reichsgerichts vom 12. Julti 1913 als richtig beſtätigt und die Revi⸗ ſionen der beiden Angeklagten verworfen. FABRIK- ANSICHT icd80 SalemGol Cgeretfen ¹ Seend flir Lel Preĩs Ne 32 4 5 8810 377 5 8 8 1Opggd. Sfck Orieni Jabæaku Cigareſferxrbrik Fenidze Drescen, Ih Tge 2 Hoflieferarit SMdRonigs vSachsen SSSeereeeeeeeeeeeeeeeeeeeeereee e Deeneeeeeeeeeeeeeeeenenn rusffrei! von allen Seiten nach Montog, den 25. Auguſt 1913. General-Anzeiger, Badiſche deeueſte Nachrichten(Abendblatt). Die Jahrhundertfeier in Kelheim. w. Kelheim, 25. Aug. Die Vorbereitungen zu dem Fürſtentag hatten einen großen Umfang angenommen. Ganz Kel⸗ heim befand ſich in einem Aufruhr. Hunderte von Kräften waren tätig, um das Feſtgewand der Stadt, deren Häuſer ja ſchon ſeit Monaten neu getüncht ſind, zu vollenden. Vom Bahnhof bis zum Tor des alten Städtchens führt eine Via triumphalis mit hohen Maſten und Fahnen in den bayeriſchen und Reichsfarben. Der Bahn⸗ hofbau ſelbft iſt Grün gekleidet, unter dem die roten Backſteine verſchwunden ſind. Eine mäch⸗ tige Empfangshalle iſt dort aufgerichtet. Sie wird ſpäter in die Nähe des Ammerſees an den Wörthſee kommen, wo ein Wirt ſie erworben hat. Die Wände ſind bis oben mit Daxen verkleidet, Ruskuskränze mit Goldkugeln geben der Halle einen künſtleriſchen Schmuck. Die geſamten Dekorationen werden unter Oberleitung des Geh. Hofoberbaurates Handel und des Hofbau⸗ amtmanns Neu, durch Münchener Künſt⸗ ler durchgeführt. Um die Befreiungshalle zu ſchmücken, wurde Architekt Profeſſor Emanuel v. Seidl berufen. Am Haupteingang iſt auf hohem Poſtament die Büſte des Schöpfers der Befreiungshalle, König Ludwig., flankiert von Lorbeerbäumen, aufgeſtellt. Im Mittel der Halle ſchwebt ein Rieſenkranz im Durchmeſſer von 16 Metern, der aus goldenen und ſilbernen Roſen gebildet iſt. Es ſind dazu etwa 4000 Stück verwendet, von denen jede etwa die Größe eines Kinderkopfes hat. Da auch die Abſchluß⸗ wände hinter den Viktorien mit Roſen geziert ſind, wurden im ganzen etwa 10 000 Roſen ge⸗ braucht. Seitlich der Königsbüſte werden auf erhöhten Podeſten die Fürſtlichkeiten Platz nehmen, gegenüber die Fahnendeputationen ſämtlicher bayeriſchen Regimenter Aufſtellung finden. Die Banketthalle iſt auf Grün und Gold geſtimmt. Der hohe Bankettſaal ſelbſt wird von 24 Fenſtern belichtet, ſeine Stirnwände decken prachtvolle Gobelins, die ebenſo wie das Silber und die koſtbaren Tafelaufſätze aus der Münche⸗ ner Reſidenz kommen Aus Rieſenſcheiben heben ſich in goldenen Lettern die Zahlen 1813—1913. Der Halle ſind eine Reihe von Nutzräumen, eine große Küche mit Herden mit Teller⸗Wärmpor⸗ richtungen, Weinkeller, Silberkammer, Perſonal⸗ küche und Speiſeraum angebaut. Zur Bewälti⸗ gung des Bahnverkehrs werden 50 Beamte hier⸗ herbeordert. Etwa 80 Extrazüge werden ver⸗ kehren, die Hofſonderzüge nicht gerechnet. Schon in aller Frühe ſtrömt die Volksmenge Kelheim. Alle Bahn⸗ höfe, durch welche die Sonderzüge des Kaiſers und des Prinzregenten fahren, ſind mit Fahnen und Guirlanden ausgeſchmückt. Durch die Straßen zieht die Maſſe zum Michelsberge, der die Befreiungshalle trägt. Um 11 Uhr 35 vormittags trafen der Prinzregent und die Prinzen des baye⸗ riſchen Königshauſes im Sonderzuge hier ein, bald darauf auch die meiſten Bundes⸗ fürſten. Der Sonderzug des Kaiſers traf um 11 Uhr 50 hier ein. Der Empfang und Begrüßung des Kajſſers durch den Prinzregenten war außer⸗ vrdentlich herzlich, ſie begrüßten ſich durch wieder⸗ holten Händedruck. Sodann fuhren der Kaiſer und der Prinzregent und die anderen Fürſtlich⸗ keiten unter lebhaften Hochrufen der Menge nach dem Marktplatze, wo ſie um 12 Uhr eintrafen. Hier wurden ſie vom Bürgermeiſter empfangen. Der Bürgermeiſter hielt eine An⸗ fprache. Hiernach fuhr man nach der Be⸗ freiungshalle weiter. Um 12½ Uhr begann der Feſtakt, bei dem der Prinzregent folgende Rede hielt: Euerer Kaiſerlichen und Königlichen Majeſtät, dem erhabenen Oberhaupt des Deutſchen Reichs, den Hohen Bundesfürſten des Reichs und den präſidierenden Herren Bürgermeiſtern der Freien und Hanſeſtädte ſei zuvörderſt freudiger Will⸗ komm geboten und wärmſter Dank für Ihr gnä⸗ diges Erſcheinen, dasder heutigen Feier ſo rei⸗ chen Glanz verleiht. Den Deutſchen Befreiungskämpfern von Bay⸗ erns König, Ludwig., gewidmet, iſt dieſe hehre Halle ſo recht der Ort, um jetzt, da ſich ein Jahr⸗ hundert ſeit dem gewaltigen Ringen um Deutſch⸗ lands Unabhängigkeit vollendet, das Gedächtnis jener opferreichen Zeiten zu begehen und zugleich dem Deutſchen Sinn des Königlichen Stifters zu huldigen. Das heutige Datum, der 25. Auguſt, hat ſeine beſondere feſtliche Bedeutung dadurch, daß es der Geburts⸗ und Namenstag König Ludwig l. iſt, der heute vor 127 Jahren das Licht der Welt er⸗ blickt hat. Seine Gedanken und Abſichten bei Errichtung dieſes Denkmals hat der Königliche Erbauer zu⸗ ſammengefaßt in die Worte: „Möchten die Teutſchen nie vergeſſen, was den Befreiungskampf notwendig gemacht und wodurch ſie geſiegt.“ Dieſe Mahnung glänzt uns als Inſchrift aus den Marmorflieſen der Halle entgegen und mit dieſen Worten hat König Ludwig auch am 50. Jah⸗ restage der Völkerſchlacht bei Leipzig die Mit⸗ kämpfer der Befreiungskriege begrüßt, die er zur Einweihung des Baues noch um ſich verſammeln Deutſchlands Uneinigkeit und Zer⸗ riſſenheit als Urſache ſeines tiefen Falles, der Deutſchen Vereinigung und feſtes Zuſammenhalten als Vor⸗ ausſetzung ihrer Wiederbelebung, als unerläßliche Bedingung für das Blſthen und Gedeihen des großen Deutſchen Vaterlandes, das iſt es, was die heutige Feier uns vor Augen führen ſoll. In den letzten Jahrhunderten des römiſchen Kaiſertums Deutſcher Nation war der Glanz und die Herrlichkeit dieſes alten Reichs immer mehr verblichen. Die gemeinſamen Inſtitutionen waren verkümmert und erſtarrt. Staatsgefühl und po⸗ litiſcher Sinn, ſoweit ſie überhaupt vorhanden waren, wandten ſich der Feſtigung und Vergrö⸗ ßerung der Territorialſtaaten zu. Was in die⸗ ſen, namentlich in der Habsburgiſchen Hausmacht, in dem neuen Königtum Preußen, aber auch in anderen Deutſchen Territorialſtaaten geleiſtet wurde, war vielfach bewunderungswürdig und von bleibendem Wertzaber dieſe Entwicklung vollzog ſich doch im weſentlichen nicht für ſondern gegen das Reich als Ganzes. Die mittleren und kleineren Territorien des Reiches ſahen mit Mißtrauen auf die Abſichten der größeren Nach⸗ barn. Wenn an den Rathäuſern der Reichsſtädte unter dem Bilde des Reichsadlers noch der Spruch prangte:„sub umbra alarum tuarum protege nos“, ſo war der Glaube an den Schutz ſeiner Fittiche ſchon längſt geſchwunden. Als nun der Sturm vom Weſten losbrach, da verſagte nicht nur die ohnmächtige Wehrverfaſ⸗ ſung des Reiches, auch die beiden Deutſchen Groß⸗ mächte, Oeſterreich und Preußen, vermochten nicht angeſichts der drohenden Gefahr die geſchichtlich gewordene Gegnerſchaft zu überwinden und ſich zu kräftigem, gemeinſamen Handeln gegen den gemeinſamen Feind aufzuraffen. Jedes auf ſich ſelbſt angewieſen, unterlagen beide vereinzelt dem Feldherrngenie des fränkiſchen Eroberers und mußten die ſchonungsloſe Härte des Siegers fühlen. Der größte Teil der übrigen Fürſten Deutſchlands ſchloß ſich, um die Exiſtenz ihrer, Stagten aus dem allgemeinen Schiffbruch zu ret⸗ ten, unter dem Protektorate des Franzoſenkaiſers zum Rheinbund zuſammen und wurde ſo der franzöſiſchen Politik dienſtbar. Das alte Reich löſte ſich auf, ruhmlos und kaum beklagt. In dieſen Zeiten tiefer Erniedrigung Deutſch⸗ lands war es ein Sproß aus dem Kreiſe der Rheinbundfürſten, der Bayeriſche Kron⸗ prinz Ludwig, der das heilige Feuer des Deutſchtums in begeiſterten Herzen pflegte und aus ſeinem Zorn und ſeiner Trauer um Deutſch⸗ Jands Fall, aus ſeinen Hoffnungen auf eine beſſere nationale Zukunft kein Hehl machte. Be⸗ kannt ſind ſeine Worte, die im Jahre 1805 die Begehung einer Siegesfeier am Hofe der Kaiſerin Joſephine in Straßburg ihm inmitten franzöſi⸗ ſcher Umgebung entlockte:„as ſollte mir die teuerſte Siegesfeier ſein, wenn dieſe Stadt, in welcher ich geboren bin, wieder eine deutſche Stadt ſein wird.“ Von einem Aufenthalt in dem von den Franzoſen beſetzten Berlin im Jahre 1807 ſtam⸗ men ſeine Verſe:„Auf ihr Teutſchen! Auf und ſprengt die Ketten, die ein Korſe euch hat angelegt!“ Ebendort, im gleichen Jahre, hat Kronprinz Ludwig die erſten Schritte getan zu einem Ehrentempel deut⸗ ſcher Größe, den er dann ſpäter in der Walhalla bei Regensburg errichtete und der nach ſeiner Anſicht vor allem zur Erſtarkung deutſchen Sin⸗ nes beitragen ſollte. Es konnte nicht fehlen, daß derartige Worte und Geſinnungen dem damaligen Zwingherrn Deutſchlands zu Ohren kamen und von dieſem mit Feindſeligkeit vergolten wurden, einer Feindſeligkeit, die ſich bis zu der Drohung verſtie: Wer hindertmich, dieſen Prin⸗ zen erſchießen zu laſſen?“ Die Sinnesrichtung des Wittelsbacher Thron⸗ erben war— do ſehr er zeitlebens der Formen⸗ ſchönheit des griechiſchen und römiſchen Alter⸗ tums zugetan war— vor allem begründet in ech⸗ ter Liebe zum Deutſchen Volkstum, in Begeiſte⸗ rung für die Glanzseiten der Deutſchen Geſchichte und in der Freude an dem reichen Schatze Deut⸗ ſchen Gemütes, Deutſcher Kunſt und Kultur. Voll Empfänglichkeit und Bewunderung für die zeit⸗ genöſſiſchen Deutſcher Dichterheroen, einen Schil⸗ ler und Goethe, teilte er doch nicht die weltbür⸗ gerliche Richtung ihrer Literaturperiode: er be⸗ rührte ſich vielmehr gerade in ſeiner Betonung des Deutſchtums innerlich vielfach mit jener jün⸗ geren Strömung, die eben damals ein tieferes Verſtändnis für geſchichtliches Werden und Wach⸗ ſen, die Wiederbelebung religißſen Sinnes und eine höhere Anſchauung von den Pflichten gegen das Vaterland anbahnte. Aus ähnlichen geiſtigen Quellen ſchöpfte auch der nationale Aufſchwung, der unter dem härteſten Druck der Fremdherr⸗ ſchaft im Norden Deutſchlands, in Preußen, einſetzte. Hervorragende Männer, aus verſchie⸗ denen Deutſchen Ländern ſtammend, ausgezeichnet durch ſeltene Geiſtes⸗ und Willensſtärke, arbei⸗ teten zuſammen an dem Wiederaufbau Preußens und ſeiner Wehrkraft: alle Volkskräfte wurden zu dieſer Aufgabe aufgeboten.“ Früher als viele gehofft und gedacht, brach die Zeit der Entſcheidung an. Noch beim Auszug Napoleons gegen Rußland hatte faſt ganz Europa dem Franzoſenkaiſer Heeresfolge leiſten müſſen. Der Untergang der großen Armee auf den ruſſiſchen Schneefeldern brachte dem Bau der Napoleoniſchen Weltherrſchaft die erſte ſchwere Erſchütterung, ließ den unterdrückten Völkern die ſchließliche Zertrümmerung dieſes Baues nicht mehr unmöglich erſcheinen. Von Preußen leuchtete das Feuerzeichen zur Erhebung auf. Herrlich, viel und doch nie geuug geprieſen, waren der Opfermut und die Opferwilligkeit, die das ganze Volk, jung und alt, arm und reich, Mann und Weib, dem Aufrufe des Königs entgegenbrachte. Man war ſich bewußt, daß es ſich nicht nur um Preußen, ſondern um ganz Deutſchland und ſeine Errettung bandelte. Noch ſchwankte in den erſten harten Kämpfen, da Preußen mit dem verbündeten Rußland allein die Laſt des Krieges zu tragen hatte, die Wage des Sieges. Es ſchlug die Stunde, da Oeſterreich ſein Schwergewicht auf die Seite des Befreiungswerkes ſtellte und nun ein umfaſſender, nachhaltiger Angriff auf Na⸗ poleons Heermacht möglich wurde. Jetzt durch Oeſterreichs entgegengeſtreckte Hand vermittelt, erfolgte auch die Abwendung Bayerns und wei⸗ terhin der übrigen ſüddeutſchen Staaten von Navoleon, die Vereinigung ganz Deutſchlands zur Abſchüttelung des frem⸗ den Joches. Freudigſt begrüßt wurde der im Vertrage zu Ried am 8. Oktober 1813 vollzogene Bayeriſch⸗Oeſterreichiſche Zuſammenſchluß vor allem von Bayerns Thronfolger, der nicht müde geworden war, zu dieſem Ziele zu mahnen und ſeine Erreichung, ſoviel nur in ſei⸗ nen Kräften lag, vorzubereiten und zu beſchleu⸗ nigen. An der großen Völkerſchlacht freilich, die nun in den Tagen vom 16. bis 19. Oktober bei Leipzig geſchlagen wurde, konnten die baye⸗ riſchen Truppen noch nicht teilnehmen. Aber der kühne und zähe Flankenſtoß gegen die Rück⸗ zugslinie Napoleons bei Hanau zeigte, wie ernſt es der bayeriſchen Armee war, die Waffen⸗ brüderſchaft mit den Freiheitskämpfern von Leipzig zu bewähren, und in den weiteren Kämpfen, die zur völligen Niederringung des Feindes notwendig waren, auf den Gefilden der Aube und Champagne, haben auch die Süd⸗ deutſchen noch manches koſtbare Blutopfer bei⸗ getragen. Von den Erzſchildern der Siegesgöttinnen, die uns hier umgeben, grüßen die Namen und Daten der im Befreiungskampf gewonnenen Schlachten und Treffen, von den Marmortafeln über den Niſchen die Namen der hervorragend⸗ ſten Feldherrn der verbündeten deutſchen Heere. Unvergeſſen ſind aber die Tauſende und Aber⸗ tauſende, die auf dem Felde der Ehre geblieben ſind, die Leben und Geſundheit, Gut und Blut 11 5 des Vaterlandes Befreiung dahingegeben aben. Erveicht iſt worden mit allen dieſen Opfern das nächſte und größte Ziel des Kampfes, die Niederwerfung der Fremdherrſchaft, die Wie⸗ derherſtellung der Unabhängigkeit und Freiheit Deutſchlands nach außen nicht erreicht aber wurde eine politiſche Geſamtorganiſation Deutſchlands, wie ſie zur wirkſamen Geltend⸗ machung der deutſchen Intereſſen im Wettbe⸗ werb der Nationen erforderlich geweſen wäre. Der Wiener Kongreß und ſein Verfaſſungs⸗ werk, der Deutſche Bund, ſind viel geſcholten worden; billige Beurteilung wird aber zugeben müſſen, daß eine wirklich befriedigende Löſung der deutſchen Frage nach der damaligen tatſäch⸗ lichen Verhältniſſen ein Ding der Unmöglich⸗ keit war. Verhältnismäßig raſch gelang ein weſentlicher Fortſchritt auf wirtſchaftlichem Gebiete, und es war König Ludwig dem Erſten, der inzwiſchen ſeinem Vater in der Regierung des Landes ge⸗ folgt war, beſchieden, zunächſt im Jahre 1827 einen bayeriſch⸗württembergiſchen Zollvertrag herbeizuführen und dann im Zollvereinsvertrag vom Jahre 1833 mit Preußen⸗Heſſen entſchei⸗ dend zu einer wirtſchaftlichen Einigung auf breiter Baſis mitzuwirken. Eine politiſche Eini⸗ gung ſtand noch in weitem Felde; mehrfache An⸗ läufe blieben erfolglos. Die Meinungen über das„wie?“ gingen noch zu unverſöhnlich aus⸗ einander. Es war noch ein ſchmerzlicher Bru⸗ derkampf notwendig, um zunächſt die Frage der Vorherrſchaft in Deutſchland zwiſchen Oeſter⸗ reich und Preußen auszutragen, und erſt ein neuer Angriff des weſtlichen Nachbarn und die unter der unvergleichlichen Führung König Wilhelms J. und ſeiner Paladine erfochtenen glorreichen Siege der vereinigten deutſchen Waffen führten zum Abſchluß der Verträge, durch die aus Nord und Süd das neue Deut⸗ ſche Reich, das neue Deutſche Kaiſer⸗ tum entſtand. Da erwies ſich der nationale Gedanke, zu deſſen Weckung und Erſtarkung König Ludwig J. ſo viel beigetragen hatte, als eine Macht, die auch die letzten Hinderniſſe überwinden half. Die großen nationalen Auf⸗ gaben, vor allem nach außen, aer auch im Ju⸗ nern wurden dem Ganzen übertragen, zugleich wurde jedoch bei de: Aufbau der Verfaſſung die Bedeutung der Einzelſtaaten und die Erhaltung ihres Wirkungskreiſes mit weiſem Bedacht be⸗ rückſichtigt. Für Bayern war es der Enkel Ludwigs., der hochgeſinnte König Ludwig II., der den An⸗ ſchluß an den neuen Bund vollzog. Der Stifter dieſer Halle ſelbſt war nur kurze Friſt vorher in hohen Jahren zu ſeinen Vätern heimgegangen. Er ſollte das Erſtehen des neuen Deutſchen Kaiſertums nicht mehr er⸗ leben, nicht mehr ſeinen Wunſch erfüllt ſehen, daß Straßburg wieder eine deutſche Stadt wurde. Nicht mehr war es ihm auch vergönnt, zu erleben, daß das neue Deutſche Reich und die Oeſtereichiſch⸗Ungariſche Monarchie, die Genoſſen des Freiheitskampfes von 1813⸗14, wieder zu enger Freundſchaft und zu einem völkerrechtlichen Bündnis zuſamengetreten ſind, das ſeinen Beſtand und ſeine Wirkſamkeit durch alle Stürme bewährt hat und, wie wir ver⸗ trauen, auch in alle Zukunft bewähren wird. Groß und mächtig ſteht das Deutſche Reich im Rate der Völker da, ſtets erprobt als ein Faktor der Mäßigung und des Friedens ſtets aber auch bereit, für die Ehre und Inter⸗ eſſen des Deutſchtums einzutreten, wo immer ſie bedroht würden. Das Gefühl der Zuſam⸗ mengehörigkeit aller Teile des Reichs in Freud und Leid iſt immer mehr erſtarkt, und wer gleichwohl im Auslande je mit der Uneinigkeit, der Efferſucht der Reichsglieder rechnen würde, wie dies wohl früher geſchehen, würde dieſe Rechnung grauſam enttäuſcht ſehen. So möchte es denn manchem ſcheinen, daß der Mahnſpruch König Ludwigs in dieſer Halle für das heutige Geſchlecht nicht mehr die gleiche ernſte Bedeutung hätte, wie ehedem. Allein im Leben der Völker kann und darf es für eine Nation, die ſich behäupten will, kein Ausraſten auf errungenen Erfolgen geben. Hier trifft noch mehr wie für den einzelnen das Wort des Dich⸗ ters zu: „Nur Der verdient ſich Freiheit, wie das Lehen, Der täglich ſie erobern muß.“ In immer erneuten Anſtrengungen gilt es für Deutſchland, ſich gewappnet zu halten gegen alle Gefahren, die ſeinen Beſtand bedrohen können, die Kräfte zu ſtählen für alle Auf⸗ gaben, die die Entwicklung der Zeiten uns ſtellt. Erſt die letzten Monate haben wieder erwieſen, daß das Deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit auch vor großen Opfern nicht zurückſcheut, wenn die Weltlage es erheiſcht. Hohe Pflichv und Notwendigteit iſt es aber auch heute, vor allem darüber zu wachen, daß Keime der Zwietracht und Ver⸗ droſſenheit nicht überwuchern, daß unter dem Hader der Klaſſengegenſätze, unter der Ueber⸗ ſpannung der Intereſſenkämpfe das Einigende, die Freude am Ganzen nicht leide. Einmütiges Arbeiten in dieſem Sinne, Einſetzen des beſten Könnens für das Blühen und Gedeihen der engeren und weiteren Heimat, feſtes Zuſamen⸗ ſtehen zu Kaiſer und Reich, das ſei das Gelöb⸗ nis dieſer feierlichen Stunde. Mit dieſem Ge⸗ löbnis iſt es zugleich ein Bekennen zu den Ge⸗ danken und Mahnungen dieſer Halle und ihres Stifters, wenn wir uns nun vereinigen zu dem freudigen Rufe: „Unſer großes Deutſches das Deutſche Reich, es lebe hoch! hoch! und aber⸗ mals hoch! Die Rede des Kaiſers hatte folgenden Wortlaut: 5 Euerer Königlichen Hoheit bitte Ich im Na⸗ men der Deutſchen Bundesfürſten und präſt⸗ dierenden Bürgermeiſter den wärmſten Dank darbringen zu dürfen für die weihevolle Stunde, die wir ſoeben in der hehren, von Euerer Königlichen Hoheit unvergeßlichen Herrn Großvater geſtifteten Gedächtufshalle miteinander durchlebt haben. Es war, als rauſchte der eherne Flügelſchlag deutſcher Ge⸗ ſchichte über uns, als Euere Königliche Hoheit inmitten dieſer feierlichen Stätte das Bild jener gewaltigen Zeiten vor unſer Auge ſtellten, deren unvergänglicher Ruhm deutſche Herzen ſtets aufs neue ergreifen wird. Wo könnten wir das Weſen und die fortwir⸗ kende Bedeutung der Befreiungskriege tiefer er⸗ faſſen, als hier, wo der Deutſcheſten Fürſten Einer in Erz und Marmor des Gedächtnis der Heldentaten unſerer Väter aufgerichtet hat, das Gedächtnis zugleich ſeiner eigenen glühenden Vaterlandsliebe! Euere Königliche Hoheit haben in regre fenden Worten betont, worin der Sinn der Erinerungsfeiern liegt, die überall, wo Deutſche wohnen, in dieſem Jahre begangen werden. Dem lebenden Geſchlechte ſollen ſie die Lehren einprägen, die im Laufe unſerer Geſchichte mit ſo viel koſtbarem Blut erkauft worden ſind, daß unſere Stärke auf unſerer Eintracht und 5 keit beruht, daß es für unſer Volk kein Nach⸗ laſſen geben darf, wenn es ſeinen hohen Plag behaupten will. Die begeiſterte Teilnahme aller Kreiſe unſeres Volkes an den Feiern dieſes Jahres, die ſich auch heute wieder ſo kraftpoll und warmherzig hier an der Donau bekundet, legt Zeugnis davon ab, wie tieſe Wur zeln das vaterländiſche Empfinden ge⸗ ſchlagen hat, wei inig ſich das Deutſche Volk mit ſeinen Fürſten verbunden fühlt. Euere Königliche Hoheit haben durch die Anrs⸗ gung der Zuſammenkunft der Deutſchen Bundes⸗ fürſten und der Vertreter der Freien und Hanſe⸗ ſtädte in der Befreiungshalle die heutige Feier zu einem erhebenden Feſte ganz Deutſchlands ge⸗ ſtallet, ſo wie es dem Sinne deſſen entſpricht, der dies Denkmal dem Deutſchen Volke, dem Bayern⸗ lande und dem Hauſe Wittelsbach zum Ruhme erbaut hat. Mit herzlicher Dankbarkeit fſür Euere Königliche Hoheit werden wir alle dieſes erhebenden Tages ſtets gedenken. Wir bitten zu Gott, Er möge Euerer Königlichen Hoheit noch viele ſegensreiche Tage ſchenken zum Wohle Bayerns und des Deutſchen Vaterlandes. Die⸗ ſem Gedanken bitte Ich Ausdruck zu geben in dem Rufe: Ludwig, das erlauchte Haus Wittels⸗ bach und das ſchöne Bayernland hoch, hoch, hoch! * W. Kelheim, 25. Aug. Die fürſtlichen Gäſte begaben ſich nach der Begrüßung durch den Prinzregenten und die bayeriſchen Prinzen nach dem Abſchreiten der Ehrenkompagnie mit den Prinzen in die Banketthalle. Mit d 6. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblaktſ. Montag, den 25. Auguſt 1918. Prinzregenten empfingen den Kaiſer der preußi⸗ ſche Botſchafter Prinz zu Sayn⸗Wittgen⸗ ſtein, die Herren der preußiſchen Geſandtſchaft, Oberſtkämmerer Freiherr v. Labsberg, Ober⸗ zeremonienmeiſter Graf v. Moys, die baye⸗ riſchen Staatsminiſter mit dem Miniſterpräſi⸗ denten Hertling an der Spitze und andere militäriſche und behördliche Perſönlichkeiten. Der Kaiſer trug die Uniform des 1. Garderegiments mit dem Bande des Schwarzen Adler⸗Ordens. Die Begrüßung des Kaiſers durch den Prinzregenten war äußerſt herzlich. Sie begrüß⸗ ten ſich durch wiederholten Händedruck. Nach kurzer Vorſtellung und Begrüßung des gegen⸗ ſeitigen Gefolges, ſchritten der Kaiſer und der Regent die Front der Ehrenkompagnie des 10. Infanterie⸗Regiments ab. Hierauf beſtiegen der Regent und der Kaiſer, ſowie die übrigen 425 rſtlichkeiten das Automobil und fuhren unter ſtürmiſchen Hochrufen der Menge zum 8 Marktplatz von Kelheim. Am Stadttor wurden ſie von Fanufaren⸗ klängen begrüßt und trafen um 12 Uhr am Marktplatz ein. Hier, wo der reiche Schmuck des Städtchen, ragende Pylonen und Flaggen⸗ maſten mit Laubgewinden ſeinen Mittelpunkt hatte, ſtanden die Gemeindebehörden und Jung⸗ frauen in der hiſtoriſchen Tracht von 1813, ſo⸗ wie feſtlich gekleidete Knaben und Mädchen. Der Bürgermeiſter Unterker bot den Fürſtlich⸗ keiten den Willkommgruß der Stadt Kel⸗ heim. Seine Anſprache ſchloß mit einem Hoch auf Kaiſer und Prinzregent. Der Kaiſer winkte dem Bürgermeiſter, reichte ihm wiederholt die Hand und ſprach ihm ſeine Freude über den herzlichen Empfang und die freundliche Be⸗ grüßung aus. Sodann traten zwei junge Damen in der Tracht von 1813 heran und überreichten dem Kaiſer und dem Prinzregenten Blumen⸗ ſträuße. Hierauf wurde die Jahrt nach dem Hügel, auf welchem die Befreiungshalle ſteht, unter dem tauſendſtimigen Jubel der Menge fortge⸗ ſetzt. Der Kaiſer und der Prinzregent trafen bald nach 12 Uhr vor der Banketthalle ein, leb⸗ haft begrüßt von der Menge, in der vielfach ländliche Trachten bemerkbar waren. Die Ehrenkompagnie des 6. Infanterieregimentes Kaiſer Wilhelm, König von Preußen, erwies die Ehrenbezeugungen. Ferner waren Abord⸗ nungen und Deputationen bayriſcher Truppen⸗ teile aufgeſtellt. Der Hügel mit ſeinem mäch⸗ tigen Bauwerk der Befreiungshalle, bot bei ellem Sonenſchein ein weiter, freundlicher Ausblick über die Berglandſchaft und über die Windungen des Donau⸗ und Altmühltages. In dem reich mit Gobelins und Guirlanden geſchmückten Vorraum der Banketthalle begrüßten der Kaiſer und der Regent die ver⸗ ſammelten Bundesfürſten und die Bürger⸗ meiſter der freien Städte. Dann ſetzte ſich der feierliche Zug der Fürſtlichkeiten zur Befreiungshalle unter Vorantritt von Jünglingen und Mädchen in der Tracht von 1813 durch ein Spalter von Veteranen⸗, Krie⸗ er⸗, Wehr⸗ und Flottenvereinen und Jung⸗ utſchlandgruppen in Bewegung. W. Hehlheim, 25. Auguft. In der Bankett⸗ halle begann gegen 1½ Uhr die Feſttafel. Der Prinzregent begrüßte ſeine Gäſte mit einer Anſprache, auf die der Kaiſer erwiderte. Nach Schluß der Tafel fand im Vorraum der Banketthalle Cerele ſtatt. Legte Nahrigten und Tiegtunne St. Baden⸗Baden, 25. Auguſt In einer heute nachmittag in Oos ſtattgehabten Vertrau⸗ ensmänner Verſammlung der Zentrumspartei wurde für die Reichstagserſatzwahl im 8. badiſchen Reichstagswahlkreis für den 7 Abg. Lender der Landtagsabgeordnete Neuhaus⸗Schwetzingen als Kandidat aufgeſtellt. Die Unterſchlagungen Steegs im Schaaffhauſenſchen Bankverein. Khln, 25. Aug. Zu den Meldungen über Unterſchlagungen des Prokuriſten Steeg der Düſſel⸗ dorſer Filiale des A. Schaaffhauſen'ſchen Bank⸗ vereins bemerkt die Direktion der Bank: Während (Steeg auf Urlaub war, wurde feſtgeſtellt, daß er, um Börſeuverluſte zu decken, welcher er durch die bei ver⸗ ſchledenen Banken eingegangene Spekulationen er⸗ litten hat, ſeit Juli Unterſchlagungen von Wert⸗ papieren und betrügeriſche Manipulatjonen vor⸗ nommen hat. Wir ſind hierdurch um 239 006 Mark geſchädigt. Steeg iſt flüchtig. Auf ſeine Ergreifung ſetzen wir eine Belohnung von 3000 Mark aus. Pfalz, Heſſen und Umgebung. b. Neuſtadt, 24. Aug. Ein großzügiges Straßenbahnprojekt iſt zur Zeit in Bearbeitung begriffen. Ein Konſortium will eine Bahn von Pirmaſens über Dahn nach der Vorderpfalz bauen. Sie würde unterwegs die Orte Vor⸗ derweidenthal⸗Silz⸗Klingenmünſter⸗ Rohrbach⸗ Landau berühren, oder über Birkenhördt⸗Berg⸗ zabern⸗Winden mit Fortſetzung zum Nhein * Karlsrube geführk werden. In erſter Linie würde die Sahn dem Ausflugsverkehr nach der ziſchen Schweiz zugute kommen, die bisher mangelhafte Bahnverbindung nach der Borderpfalz und dem Rheine aufzuweiſen hatte. * Darmſtadt, 22. Aug. Einen hübſchen Schmuck hat der Darmſtädter Hauptbahnhof, Mündung des hochromantiſchen Mazenbachtales feldern durch Malereien in Naturfarben aus⸗ gefüllt. Sie wurden durch hieſige Künſtler aus⸗ geführt und ſtellen die beiden mittleren Felder die Stadt Darmſtadt in freundlicher Landſchaft dar, während auf der linken Seite ein Stadtplan von Darmſtadt und auf der rechten Seite eine Orientierungskarte des Odenwaldes und der Bergſtraße mit den Wegmarkierungen, wie ſie der Odenwaldklub in dankenswerter Weiſe geſchaffen hat, angebracht iſt. Die ge⸗ ſchmackvollen Bilder haben auch den Beifall des Großherzogs gefunden und werden allgemein als eine weitere hübſche Zierde des Bahnhofs anerkannt. Die Bilder wurden von Hoftheater⸗ maler Kempin und Hofdekorationsmaler Klumpp ausgeführt. * Darmſtadt, 22. Aug. Die Ferienſtraf⸗ kammer verurteilte heute unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit den 23 Jahre alten Schuhmacher⸗ gehilfen Pet. Steingötter aus Wixhauſen wegen Verfehlungen gegen 8 176, 3 des St.⸗G.⸗B. zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Jahren, ein Monat Unterſuchungshaft wird ihm angerech⸗ net.— Der 58 Jahre alte bisher unbeſtrafte Kaufmann Leonhard Löbel aus Gießen, wohn⸗ haft in Offenbach gilt als geiſtig zurückgekom⸗ men, doch verantwortlich für das von ihm ge⸗ legentlich einer Feſtlichkeit in Offenbach an zwei Kindern begangenen Verbrechen. Er wird zu einer Gefüngnisſtrafe von 1 Jahre verurteilt und da er geſtändig iſt geht 1 Monat Unter⸗ ſuchungshaft ab. Bingerbrück, 20. Aug. An der Kle⸗ menskirche bei Trechtingshauſen am Rh. hat ſich ein erſchütternder Unglücksfall abge⸗ ſpielt. Im Gaſthaus„Zum Mazenbach“ bei der in den Rhein hatte eine Familie aus Barmen, Eltern mit zwei erwachſenen Söhnen, Sommer⸗ aufenthlat genommen, der heute ſeinen Abſchluß finden ſollte. Geſtern unternahm die Familie noch einen Spaziergang am Rhein. Die bei⸗ den Söhnen nahmen dabei ein Bad, wobei der ältere 19 Jahre alte plötzlich in den Wellen und nicht mehr auftauchte. Da er ein guter Schwimmer war, wird ein Herz⸗ ſchlag in dem immerhin kühlen Waſſer als Todesurſache angenommen. Die Leiche iſt noch nicht aufgefunden. Gerichtszeitung. *Kindesmißhandlung. Ihre Feindſchaft mit der Pflegemutter des Kindes der Ehefrau Joh. Hecker, eines noch nicht 10 Jahre alten ſchwäch⸗ lichen Knaben, den Frau Hecker mit in die Ehe brachte, war der Grund, daß die beiden Ehe⸗ leute dem Kinde aufſäſſig ſind. Das Kind ließ am 31. Mai die frühere Pflegemutter gegen das ausdrückliche Verbot der Eltern dieſe in die Wohnüng und es wurde deshalb vom Stief⸗ vater in ſo ſchwerer Weiſe mit dem Stocke ver⸗ prügelt, daß das Kind noch bei der ſchulärzt⸗ lichen Unterſuchung vier Tage nachher am gan⸗ zen Körper Flecke in allen Farben und blutige Striemen auf dem Rücken zeigte. Das Gericht 00 nur den Ehemann der Mißhandlung des ndes für überführt und verurteilte ihn zu einer Geldſtrafe von 30 Mark. Landwirtschaft. Saatgut. Für die bevorstehende Herbstsaat sind die Saatbaustellen der Badischen Land- wirtschaftskammer in der Lage, anerkanntes Saatgut von Weizen, Roggen und Spelz der in Baden am meisten angebauten und bewährten Sorten zu liefern. Die badischen Landwirte haben darum nicht nötig, sich für teures Geld außerhalb des Landes Saatgut von oft nicht passenden Sorten oder von unsicherer Herkunft und Qualität zu beschaffen; in dem aner- kannten Saatgut der einheimischen Saatbau- stellen steht ihnen ein in jeder Hinsicht ein⸗ wWandfreies Saatgut zut Verfügung, das auf dem Felde besichtigt und in der Probe untersucht ist. Sämtliche landwirtschaftliche Vereine und Genossenschaften vermitteln dieses Saatgut und nehmen Bestellungen darauf entgegen. Alles weitere ist aus der dureh die Landwirtschafts- kammer veröffentlichten Saatliste zu ersehen, Welche auk Wunsch kostenlos zugèesandt wird. Gersten- und Hopfenausstellung. Die Land- wirtschaktskammer veranstaltet auch in diesem Jahre eine Ausstellung bad. Braugersten und Hopfen mit Preisbewerb. Die auszustellenden Proben, für Gerste mindestens 30 keg und für Hopfen mindestens 4 kg sind bis spätestens 20. September an die Landwirtschaftskammer einzuschicken, von der aueh die Anmeldeformu-⸗ lare bezogen werden können. Am 27. Septbr. findet auf dem Bureau der Badischen Land- wirtschaftskammer in Karlsruhe, die Beurtei⸗ lung der eingesandten Muster statt, die am 27. September von—6 Uhr und am 28. September von lo—1 Uhr auf dem Bureau der Landwirt⸗ schaftskammer zur Besichtigung der Interes- senten ausgestellt werden. Die Ausstellung der Landwirtschaftskammer ist zugleich Vorprü⸗ fung für die deutsche Gersten- und Hopfenaus- stellung in Berlin vom. 10. Oktober, die mit einer Sammelausstellung bad. Braugersten und Hopfen beschickt werden soll; nur die besten Gersten und Hopfen werden dafür ausgewählt. Sämtliche Kosten der Ausstellung, auch für die Beschickung der Ausstellung in Berlin trägt die Landwirtschaftskammer. Außber der Fracht für die Einsendung der Proben entstehen für die Landwirte, die sich beteiligen, keine Kosten, auch haben dieselben keinerlei Risiko, da die Proben entweder frachtfrei zurückgeschiekt oder im Falle der Auswahl für Berlin durch eine mindestens dem Werte des Musters ent- sprechende Prämie ausgezeichnet werden. Die für Berlin ausgewählten Muster nehmen dort noch einmäl am Preisbewerb teil. Volkswirtschaft. n. Mannheimer Produktenbörse. Die Börse War heute von auswärts sehr gut besucht. Na⸗- mentlich aus der Provinz waren eine große An- der trotz mancherlei Mängel und Fehler, abge⸗ ſehen von ſeiner weiten Entfſernung von dem Stadtzentrum im die Anerkennung 115 reiſenden Publi ten. wurden auf der Südſeite des Quer ums gefundei hat, erhal⸗ Auf Veranlaſſung der 5 zahl Verküufer am Markte, Das starke Ange⸗ bot in Inlandsware wirkte denn auch nachteilis auf die Unternehmuneslust ein, zumal auch die Ofkerten von den Auslandsmärkten nachgieb Waren. Das Ansebot in ländi im 4 der die Dachonſtruktion tragenden Wand⸗ noch zu viel Feuchtigkeit enthält. Roggen dagegen wurde in trockener Ware schlank auf- genommen. In Braugerste halten sich die Um- sätze immer noch in bescheidenen Grenzen. Nur prima und gute trockene Ware wurde von den Händlern erworben. Hafer war in kleinen Posten offeriert, fand aber auch nur in verein- zelten Fällen Aufnahme, weil derselbe vielfach noch zu feucht ist. Die Notierungen im hiesi- gen offiziellen Kursblatt wurden für Weizen teilweise um o,25 M. per 100 kg frei Waggon Mannheim ermäßigt. Braugerste dagegen erfuhr im Preise eine Besserung um o,25 M. per 100 kg, Hafer büßte 0,25 M. per foo kg bahnfrel Mann- heim ein. Im Mehlgeschäft blieb es heute wie⸗ der etwas stiller, da die Preise um 0, 25 M. per 10 kg höher gehalten wurden. vom àusland werden angeboten die Tonne gegen Kasse olf. Rotterdam: Welzen Laplata-Bahla-Blanda oder Barletta-Russe 77 Kg. per prompt R. 167.—167.50, aito ungarische Aussagt 79 Kg. per prompt R. 000.——009.00, dito ungarische Sante, Fe 80 Kg. per Febr.-Rärz H. 000.—.000.—, dito dlauspftzig 76 Kg., per Jan.-Fobr. zu M. 609.00—000.—, Kansas per prompt R. 150.5016.—, Redwinter per prompt x. 158.50—156.50, Manitoba Mr, 2 p. prompt N. 000.——9000.00, dito Mr. 3 per promp. M. 600.— 6000.00, Ulka 9 pud 30-35 prompt K. 155.——155.501 Uikag bud5⸗fU prompt R. 156.50—157, Azlma h Pud 30-35 sohwimm, . 160,50—181.„ Bumänier 78-79 Kg. 3% dlaufrel fag. per Aug.- Sept. M. 163.50—164.—, Rumänier 79.80 Kg. 30% bfaufrel per prompt H. 166.——166.50, Norddeutsoher 77/78 Kg. wiegend per Aug.-Sept. Versohiffung H. 154.—155.—. Roggen, südrussisoh., 9 Pug 10-15 Aug.-Sept. M. 117.—117.50 alto 9 Pud 15⸗20 Aug.-Sept. H. 118.——18.50, dito 8 Pud 20.25 .Aug.-sept.. 119.——119.80, norsdentseh. 78/74 Keg. 5. Aug. Sept. M. 121.— 121 50⁰ derste russ, 59-60 Kg. per prompt H. 113.50—114.—, dito 59.80 Kg. per Aug.-Sept. H. 114.50—114.—, rumän. 59-60 Kg. per Mov.-Dez, H. 00. 00—-000.—, Donau 60/1 Kg. per prompt H. 000.— bis 000.00. Mals La Plata, gelb rye terms schwimmend N. 119.50—111.—, p. Aug.-Sept. M. 111.50112., Donau Galetz Foxnanlan prompt N. 110.50.—111., Odessa 1 0 prompt M. 000.00—000, Rovorlssik p. prompt M. 000.——000.00. Hixed per brompt H. 990. 000.— Hater, Petersburger, 46.47 Kg, per prompt H. 114.50—115.,— olto 47.30 K9, per prompt K. 118.50.—116.—, Donau 48-47 Kg., per fovemb. N. 000.—000.—, dito 50-51 Kg. per juni K. 000.— 000.—, ämerikaner Clippen weiss 38 Pfd. per Mal-Jun 000.——000.00 l. a Plata 45-47 Kg. p. Aug.-Sept. M. 119,50—120.—. Die Porzellanfabrik F. u. A. Müller,.-G. in Schönwald erzielte nach Abschreibungen von 70 462 M.(i. V. 34 674) einen Reingewinn von 121 786(93 884]., wWworaus eine Dividende von 8(6) Prozent ausgeschüttet werden soll. Im neuen Jahr ist das Geschäft etwas stiller, doch ist der übernommene Auftragsbestand reichlich. Vom Petroleummarkt. Die Berliner Fach- zeitschrikt„Petroleum“ schreibt in ihrem heute ausgegebenen Wochenbericht u.., daß die Er- höhung des Kapitals der Steaua Romana um 50 Millionen Franks darauf schliegen läßt, daß die Deutsche Bank eine weitere intensive Aus- gestaltung ihrer Petroleum- Unternehmungen durchführen wird. Damit ist auch eine gewisse Gewähr dafür gegeben, daß es zu einem neuen Abkommen dieser Gruppe mit der Standard Oil Company nicht mehr kommen Wird. Die Kon- kurrenzunternehmungen der Standard zeigen überhaupt in der letzten Zeit erhebliche Fort- schritte und die. Standard dürfte von einem Weltmonopol noch nie weiter entfernt gewesen sein, als dies jetzt der Fall ist. Der Streik der Naphta-Arbeiter in Baku, dessen Erlöschen be⸗ reits wiederholt vorausgesagt wurde, scheint von seiner Beendigung noch recht weit entfernt zu sein. Dementsprechend sind auch die Preise für Rohöl loko Bakeu noch weiter gestiegen und notieren derzeit 5I.s Kopeken pro Pud. Die Umsätze an der Börse haben sich jedoch auf ein Minimum reduziert, sodaß es sich dabei mehr um theoretische Preise handelt. Die gali- zischen Rohölpreise sind infolge des Neuauf⸗ tretens einer eruptiven Sonde der Galizischen Karpathen Petroleum.-G. unter 9 Kr. her⸗ untergegangen, obwohl das aus dieser Sonde gewonnene Rohél garnicht auf den offenen Markt kommt, sondern von den Raffinerien der Gesellschaft direkt verarbeitet wird. Die rumä- nischen Rohölpreise sind unverändert fest, amerikanische zeigen keine Veränderung. Ueber die mexikanischen Rohölpreise gelangen nur wWenige verläßliehe Nachrichten nach Europa. Eine eigentliche Börse für mexikanische Roh⸗ Gle existiert noch nicht. Die großen Gesell⸗ schaften schließen ihre Kontrakte unter einan- der. Die letzten Abschlüsse haben sich jedoch auf einen Pfeis von ungefähr s0 Cents pro Bar- rol bewegt. Trotzdem die mexikanischen Roh- Gle bekanntlich qualitativ gering sind, erscheint dieser Preis gegenüber den Oelpreisen anderer Provenienzen doch außerordentlich gering und speziell auf die Märkte für Treiböle dürften die größeren Importe mexikanischer Oele preis- erniedrigend wirken. Benzin hat gegen die Vorwoche noch um eine Kleinigkeit nachge- geben! Die Leuchtélpreise sind auf allen, Märk⸗ ten ziemlich unverändert geblieben, Gasöl zeigt auch jetzt etwas schwächere Tendenz; in Schmierölen und Paraffin sind Veränderungen nieht zu verzeichnen. Mannbelmer Effektonhörsg. Die heutige Bérse War wieder ziemlich ruhig. Veränderungen sinck nicht zu Bemerkenswerte verzeichnen. — — 5 2 Langal 1 Telegraphſsche Hastdelsberlehte. Stüttgart, 28. Kug. Die Kunstgewerbe⸗ handlung Johann Reminger G. m. b. H. hat am Samstag den Konkurs angemeldet. Das vor zirka 60 Jahren gegründete Geschäft wurde vor einigen Jahren in eine Gesellschaft mit be⸗ schränkter Haftung umgewandelt. ES dürfte eine Schuldenlast von etwa einer Milli on Mark vorhanden sein. Man schätzt, daß die Gläubiger mit 10 Prozent abgefunden werden. Berläin, 23. Augs. Wie die Frkf. Ztg. er- kährt, ist ein großer Posten der Aktien der deut- schen Erdölgesellschtft von Wiener Seite akzep⸗ tiert worden. Berlin, 28. Aug. Im Konkurs der Holz- großhandlung Otto Jurisch in Wittberg be⸗ tragen die Forderungen M. 568 903, verfügbar sind It. Erkf. Ztg. M. 40 608. Von der Reichsbank. Berlin, 25. Aug. Der Status der Reichs- bank ist befriedigend, die Ansprüche auf Wech- sel-Diskoento halten sich innerhalb enger Gren- zen. Zahlungseinstellung. Frankfurt 3.., 28, Aug. Die Bauunter⸗ er Vinzens Heinz u. Gust. Kulk a in nahme. da sehr viel Ware angeboten wir Weizen fand nur in vereinzelten Föllen Auf⸗ Wird, die isch-Ostrau der Srößten Firmen die- esien, befindet sich, wie die Frkf. Ztg. schreibt, nach Wiener Blättern in Zahlungsschwierigkeiten. Die Pas- siven betragen 844 000 Kr., denen einschließl. des Erlöses für Materialien und eines Bankgut- habens nur 108 oo Kr. an Aktiven gegenüber- stehen. Man hofft, auf das Zustandekommen eines Ausgleiches. Kohlenlieferung. Halle a.., 25. Aug. Bei der Ausschrei- bung der Eisenbahn-Direktion Halle a. S. auf 24 O000 t Braunkohlen-Briketts schwankten die Angebote zwischen M. 7,85 und M. 6,30 pro Tonne. Das niedrigste Angebot mit M. 6,30 gaben die Werschen-Weißenfelser Braunkohlen- werke in Halle und die Händlerfirma August Burg in Leipzig ab. Zum Geldbedarf der Schutzgebiete. DEJBerlin, 25. Aug.(Von uns. Berl. Bur.) Zu den Meldungen über den Geldbedarf unse- rer Schutzgebiete hört die B. Z. aus Kreisen des Reichskolonialamtes, daß es sich nicht um die Ausgabe von Schutzgebietsanleihen hat der bietes, sondern des Reiches handelt, für die allerdings die Kolonialverwaltung die Garantie übernommen hat. Das Bankenkonsortium für die Ausgabe von Schutzgebitsanleihen hat der Reichskolonialverwaltung eine Offerte gemacht, die eine Verzinsung von 398 Prozent vorsicht. —— Telegraphisehe Börsenberlehts. Berlin, 25. Aug.(Telegr.) Fondsbörse. Der frischere Zug, der zum Teil an der Böcse schon in der Vorwoche zu bemerken wasr, scheint anzuhalten. Neben der politischen Ent spannung und der Hoffnung auf eine friedliche Schl'chtung der Besitzansprüche wegen Adlſa- aopel ist es die vor allem an der Börse am cflenen Geldmarkt sich bemegcbhar wachende Eeleſchtetung. wodurch die Spekmation vu neud: Untetbekmungslust anger ꝛgt wird. Au'“ Seilen des Foblikums beginnt mila, wean guch nuür langsam, wieder etwas mehr knteresse am Geschäft zu nehmen. Am Schiffahrtsaktienmarkte gerieten, nach behaupteter Eröffnung, Paketfahrt und Lloyd in steigende Bewegung, wobei immer wieder die Hoffnung auf eine gütliche Beilegung in den bekannten Differenzen der Gesellschaften an- regend wirkte. Am Montanmarkte war das Ge- schäft allgemein reger und es kam zu weiteren mäßigen Kursbesserungen. Tägliches Geld war zu 3½, ultimo 5% Prozent angeboten. Bei der Seehandlung war solches zu%½ Prozent zu haben und Geld bis 25. September zu 4½ Pro-⸗ zent. Privatdiskont 5 Prozent. * Fraukfurta.., 25. Aug. Die neue Woche eröffnete bei ruhigem Geſchäft und gut behaupteter Tendenz. Die politiſche Lage wurde nicht beachtet. Ueberraſcht hat die neue Schatzſcheinemiſſion für die deutſchen Schutzgebiete. Die Emiſſionstätigkeit tritt nun wieder in neue Erſcheinung, denn vor 8 Tagen wurde bereits eine Schatzſcheinoperation eingebracht; es berührte unangenehm, umſomehr als unſere hei⸗ miſchen Anleihen in letzter Zeit wieder größere Neigung nach unten zeigen. Die Spekulation be⸗ ſchäftigte ſich mit der Feſtſetzung des Reportgeldes, welches auf 558—%¼ Prozent ſich ſtellte. Der Privat⸗ diskont zog um auf 5½ Prozent an. Geld war reichlich angeboten und leicht erhältlich, ließ aber den erwarteten billigeren Satz nicht zu. Nuch auf dem Gebiet des Induſtriemarktes geſtaltete ſich das Ge⸗ ſchäft etwas lebhafter. Montanaktien feſt, beſonders Harpener, Phönix Bergabu und Friedrichshütte. Hei⸗ iniſche Anleihen ſchwächten ſich aus den angeführten Gründen ab. Zprozentige elſäſſiſche Rente notierte 73,50 gegen 75,25 am Samstag. An der Nachbörſe be⸗ hauptet. Es notterten Kredit 197½, Diskonto⸗Com⸗ mandit 18376, Staatsbahn 152½, Lombarden 2778. Baltimore⸗Ohio 996, Phönix Bergban 25898 Proz. Geſchäftliches. Muſa⸗Cao. Unter dieſem geſ. geſch. Namen wird jetzt ein Erzeugnis in den Handel gebracht, welches berufen ſein dürfte, ſich die Gunſt des Publikums in weitgehendſtem Maße zu erringen. Dasſelbe iſt, wie gleich von vornherein ausdrücklich betont werden ſoll, ein garantiert reines Naturprodukt, frei von jeder künſtlichen Beimiſchung, und wird gewonnen aus den Früchten einer ganz beſtimmten Sorte Bananen, wie ſie nur eine deutſche Plantage zu liefern in der dage iſt, und der Kakao⸗Bohne. zwaſſerlöslich, beſitzt einen außerordentlich hohen Nährwert und gleichzeitig die nicht zu unterſchätzende Eigenſchaft, daß er die Verdauung in angenehmſter Weiſe regelt. Er wird daher ſelbſt vom ſchwächſten Magen anſtandslos vertragen, wie ein ſuche auf dieſem Gebiet einwandfrei bewieſen hahen. Muſa⸗Cao hat ſich in ſehr kurzer Kindererholungsheimen, Krankenhäuſern und vielen Privathaushaltungen ſehr gut eingeführt, und wird von erſten Aerzten einſtimmig warm empfohlen. Der Artikel iſt erhältlich in kleinen Paketen zu 25 Pfg., zowie in Pfundbeuteln zu 1,25% bei Dr. Ernſt Stutzmanns Drogerie, P 6, 38, in der Neckar⸗Avotheke, Langſtraße 41, ſowie in der Kolonſalwarenhandlung Eduard Marzi, Eliſabethſtraße 5 u. Friedrichsplatz 10. CFECCCCCCͥãͤũͥũͥ AATTTTTTbTTT0T————— Verantwortlich: für Politik: I..: Julius Witte. für Kunste und Feuilleton: Julius Witte; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: i..: Franz KEircher. für Volkswirtschaft und den übrigen redak. Peil; Franz Kircher;— 8 für den Inseratenteil und Geschäftlichess Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Erust Müller. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß am Mittwoch, den 27. b8. Mts., vorm. um 10 Uhr auf unſerer Fohlenweide, Hohwieſenſtraße, die Verſteigerung des Exträgniſſes an Oehmdgras an den Meiſtbietenden verſteigert wird. 488s Landwirtſchaſtlicher Bezirsverein Mannhein. Von der Reise zurück Dr. A. Sacek Spesislarzt für Hautkranke. +8., 14. Sprechstunden ½11— 14288 Muſa⸗Cap iſt vollkommen Ver⸗ Zeit in Sanatorten, DN 1 Unr. r ee re, Rr e % dee dee en r Fn aagngg8a Montag, den 25. Auguſt 1915. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 7. Sein. Mannheimer Efiekten-Börse. Obllgatlonen. 5 9 u. 102.50 0 n.* 7„Anl.- u. Soda- Ele pnddbe 1822 3 60 br, fabrik Serle 3 102.40 B 5% Rk. Kyp.-B. Versoh. 33 40 54 Br. Klelnſein, Hulbd 87.— 8 3%„„(omm. 83.60 br 5, Buürg. Brauh. Bonn 102.— 8 Städte-Anlehen. 9.—8 2795 e 55— ruo ö 2% Fosgeldg.. 4. 1503 6750 d%½ leddernnkupterl,.— 8 30 Karlsrube v. J. 1907 90.90 8 gerrenmühle denz 95.— 8 4 Kerlsrube v. I. 1896 85.50 4/ Kosth. Oefl.-.Fapl, 98.75 8 4% Lahr v. lahre 1902 88.50 8 4½ Rannbelm, Pampf⸗ % Ludwigshaten 102.— 8 sohleppsohlffahrt 93 75 8 3½8 U 0 „ V. 1908 85.— 84½ 1 85.75 8 esellsohaft 95.— 0 Hannk. Obüg. 1912 94.50 8 4½ Gberrh. klektrilt 4 5„ 1807 94.10 br Werke Karlsrube—.— 4 5 1808 95.— 84˙½ Pf. Cham- u. Ton- 1„ 1001. erc- Fisend. 101.50 9 „%„„ 1385 87.25 84% Pfäls, Runlenek. 88.— 0 31 1888 687.25 8 4102 Rhsch. y. Fendel 98. bz „ 1895 84.50 0 4½ Sohuokert-Obligat. 94.50 0 310„ 1888 84.50 8 4½ Rusg..-G. Zellstoff- 3% 5„ 1804 83.— 8 1 Waldhof bei erges idd, 1605— 8 4½ f. Cenlnot. öie. 278 8 30 Wiesloch v. J. 1805.50 6 5 Sbeſrer 20 ce 90— 5 2 Speyrer Zlegelw.— Eisenbahn Obüg.„ ½ Sbadbrantinduste. 88.— 6 % Oderrh. Siek.-Ges. % Tonw. Offsteln.G. Industrie-Oblig. Dr. H. Lossen, Worms ½.-G. f. Sellindustr. 4½ Zellstoffb, Waldhof 95.75 B rückzahlbar 105% 103.20 84% Zellstoffabr. Wald- 6% Bad..-G. f. Rbeln · hof 1908 96.50 0 dLohſfif..Seetransp. 98.— 8 Aktien. Banken. ZBrief Geid Brlef geld Badische Bank—.— 12.—JHannb. Lagerhaus—.— 104.— Piälrische Bank—.— 123.— Frankonla Rüok- u pfülz. Hypotk.-Bn.—182.50 Altwers. vm. Bad. gheln Oredlt-Bank—. 127.10 Rllok- u. Altvers.—— 915 ghein. Ryp.-Bank—— 109.90 Fr. Transp.-Unf. u. Süddeutsche Bank—,—— Glas-Vers.-Ges. 2200—.— Südd. diso.-Ges.—.—.50 Bad. Assekuranz- 1900 1350 ade gee 8 annh. Verslcher— 850.— henbr. Strassenb. 70.— Oderrk. Vers.-des. Chem. Industr. Wuürtt. Trsp.-Vers.— 739. Fad. Anfl.- u. Sodaf.—.— 846.— Odem. Fbr Goldenb. 24.—-—. Industrie. e ereln o Lereln b. Oelfebr.—.— 189.— 5 estepeg.-.————5— Ettlinger Spinnerei—.— 105.50 * 0 e e e e Brauereien. 60— Hüttenh. 8pinnersi———.— Sadlsoche Brauere! 8——— Heddernh.Kupfw. u. Duri notvm hanen 289.—.— Süag. Kabr, Frifl.—.— 112.— Tlohbaum-Brauer. 90.——Karisr. NMaschbau—— 167. Br. Hanter, Freihg.— 200.— ähmf. Uald e Heu—.— 943 Klelnleln, Heidelb.—.— 200.— Kosth.Oeſl.-.Papf.—— 142.50 ſomd Bessersenm.—.—.— Ab. Gummſ- u. A8.—.— 158.— ducen. acuende. 118.— masonfbr. Südenis—.— 148.— 8—Gbderrh. iene 3 5 280.—Ffülz, nühlenwk,—.— 145.— Er. Sohrödl, Ratdg. 188.— 128.— b ben. u. Eahrrt.—.— 1875 „ Sohtertessben.—.— 130.— Fortt-Lem. Hadgd.—.— 142.50 „ S. Neltz,„.— Rh. Sohuokert-G.—— 123.— „.Storo, 84— 4 Scöſlnon a cle.—— 180.— „ Verger, Worms 64.5—.— Süudd. Draht-ind.—.— 120.— pfülz. Prosshefen- 223³ Unlonw. vm. Stookk. 161.— 160.— und Sprirtabrik. 28— Ver. Frb. Zlegelw, 75.— 71.50 Transport u. Speyr.„—— Verslcherung. Wärzmünle eust..— 8..-G. f. Rdelnseb. 80.——.Zelistoffb. Waldhof—.— 219.— u. Sestransport Zuokerf. Waghäus. 205.——.— Mb. dampfechſepp.——— Tuokerf Frankent.—.— 389.— Franklurter Eliekten-Börse. Frabkturt a.., 25. Aug.(Anfangskurge]), Kreditaktlen 197.½ Olskanta-Commandlit 19 Darmatädter 114½ Dreadner Bank 147.½ flantelagesellsoh——0 be Bank 245.¾ Staate- dahn 182½ bombarden 27½ Sgochumer 220% Gelsenklroten 184.%, flarponer 189—, Cesrabutte.—, Tendenx ruhig. Telegramme der Continental-Telegraphen-Comp Relochsbankdlskont 8 Proxent. Schlusskurse. Wechsel. 25., 2. 23. Oheok Paris 31.025 61.— Parls kurr 60.975 80 933 Sohwelx.Plätse„ 60.825 80.766 Wlen„ 64.50 64.483 Rapoleonsdlor 16.20 16.20 Prlwatdlskont 5½ 5% Staatspaplere. A. Deutsche, 2⁵ 28. 25. 40% deutsch..-A. 97.50 97.70 B. Ausländlsohe 855 83 75 83.65 50 975 700„, 2888 33½ kalfen, Rogte 0% pr. Kos. 8l.-A. 97.60— 05 4½ Oest, Silderr. „ 1 54.054½„ Paplerr. % 5„ f 24 40% goldrt. 4 deg,sk-Anl. 180 98.80 3 Portüg. Serle 4%„ 257 1800/00 5 5 4% bad. St.-A. 1911 88.50 4½ neue Russ.1905 3 15 79.50 4 flussen von 1880 e ba. St.-O.(ad. i. Spanisohe ftente n„ f 818 4 Fürk. Xv. un. 1903 86.30 4„ unſf. 2⁰ 1 Ung, goldrente Kronenrt. 97.80 S Arg..S0ld-A. 1887 5% Ohlinesen 1898 %„ 1885 4½ lapaner 50% Hex. äuss. 88/99 3 Hexlkan. innere—.— Verzinsliche Lose. 4 Bad. Prämlen 163.— 183.— 4 Oesterr. 18560 161— 181.— Türkisohe 159.— 159.80 Unverzinsliche Lose. 34.90 Amsterdam kurr Bolglen* Itallen 1 Odeok bondon„ 20.459 20.447 London„.415 20.420 23. 7* Abehr.Eb.-.b. 1915 30 An 159 90. u. Alig. Anl. 3 30..-.-Obl. 4% Pfätz..-.-Pr. e Pfälz.-.-Pr, 85 Pf. Konv. 1895 90 4flessen 1908/½8 98 3 Hessen 3 Ssohsen 4 Wurttemdg. 1921 IHannd. 1901/%//68— 3„ 1912-1917 81———Augeburger %l St-A. 1904/9/10 85.50 85.50 Freſburger Bank- und Versicherungs-Aktien. 5 133.— 132— KNationalbank 114— 116.— 133./ 133.30 Desterr.-Ungar. Bk. 147.80 147. 158——.— Oesterr. Länderbk. 131.½ 131.½ —————„ Feed.-Anst 197.½ 182.3 114% 114. Pfalnsode Bank 122.90 122.90 245.——Pfälz. Hyp.-Bank 162 90 183.— 121.50 121.— Preuss. Hyp.-Bank 109.20 109.20 111.70 111.70/ Relchsbank 133.2 139.50 183.½% 162.% Rbeln. 5 127.20 127.— %½ 147.% Rhein. othek.- % e ant Nanadeim 165 50 10760 133.½ 133.30 Sohsaffh. Banker.— 174.50 174½% Wiener Sankwver. 130.70 131.— 205.1½% 205.50 147 70 147.30 72. 75.50 97.40 Badlsche Bank 711 u. Ketaifbk. Berſ. Mandels-Gges. Dom.- u. Olsk.-Bk. Darmstädter Bank Deutsohe Bank deutsohaslat.Bank deutscke Eff.-Bank Disoonto-Comm. dresdener Bank Netalfdank und Aetall.-8. kisend.-Benthank Frankf.Nypoth.-Bk. Frkf. NHyp.-Oresltv. MHannhelm. Akt.-BT. 148.— 148.—Armatur Hllpert 97.50 99 40 Parkakt. Zweldr 77.— 76. Badenla(Welnh.) 145.— 145.— Tucher Freln v. 263.— 283.—DürrkoppBlelefeſd 357.½ 348 ½ Weltz, Sonne, Spey. 65.— 66.—Daimler Rotoren 332 90 329.— Blel-.Sildh. Braud. 89 12 99.20 Eis.-,Fahr.-.Autw. 102.50 103./ Bad. Anllinfabrik 542.% 543.500Orltzner(Durlach) 286.— 288.— Cementw. Heſdelb. 143.% 143.[Karlsr. Maschfbr. 16.— 166.— Oementf. Karlstadt 119.- 119.—MHannesmannrwk. 20½/¼ 203.10 Ohem. Werkealbert 44.— 444.—[KHasoh.-Armf. Klein 142— 142.— Oh. Ind. Goldsohm. 200— 209.—Pf.Huhm..Fahrr fb. Ohem. Fabr. riesb. 235.% 236.50 Gebr. Kayser 159.— 159.— .G0 ld- u. Sib..-A. 510— 804.—Sohnellprf. Fanktn. 275.— 275.— Farbwerke Höchst 612./½ 612—Sobraubspf. Kram. 770.— 170.— Viohem. Fbr.Mannh. 335,— 335.—Ver. D. Oeſfabriken 179.— 179.— Holzverk.-Industr. 312.— 303.½Pf. Pulvf. St.ingbert 733.50 133.50 Aktlen industrieller Unternehmungen 25. 23. 25. 23 Aluminlum Reuh. 258.—[Slemens& Heleke 215.— 215 Asohbg. Buntpapfb. 175.— 175.— Vvolgt& Haeffner 178.— 178.70 „ Maschpapf. 118.— 118.—[Jummi pPeter 6760 67.30 A. Bod..-d. Berſin 70.— 70.—Heddernh.Kupferw. 108.½ 109.— Südd. Immob.-Ges. 50.— 50.—liroh. Mühlenw. grun& Blifinger 115.— 115.—] Strassburg 120.— 120.— Mayss& Freytag Elohbaum Nannh. Frkf.(Henninger) do. Pr.-Aktien Herkules(Cassel) 131.— 131—Kunstseſdfbr. Erkt. 102.— 102.—[tederw. St. Ingdert 109.½ 109.—[Sploharz Lederw. 112.— 112.—[Ludwigsh. Walrm. 147.— 142.—adlerfahrr. Kleyer 401.— 403— Rütgerswerke Ultramarinfbr, V. Wogelln Russfabr. Suüdd. Drahtind. Ah. Akkum.-Fbr. Berl. Elektr.-Ges. Allg. 189.— 189.—Sohlinok&Co. Hlamb. 157.½ 157.80 233.— 234.30JVer. Fränk. Schuhf. 1156.— 118.— 224.— 219.—Sohuhf. Herz, Frkf. 128.— 128.— —.——.—Sellindustr,(Wolft) 113.— 113.— 350.———“Woll. Lampertun. ³— 241.½ 240 ½Ettlingen 105.— 105.— Bergmann-Werke 124.— 123½[Kammg.(Kalsersl.) 188.— 189.— Brown, Boverl&o. 141.20 129.100Waggonfabr. Fuohs Deutsoh-Ueds.(BI.) 164.— 164.%(Heſdelberg) 148.— 147.90 Lahmeyer Zellstoffb.Waldhof 219.— 220.— El,-Ges. Sohuokert 1515%8151½% Bad. Zuokerfabrk 201.50 205 50 Rhein. Sohuok.-G. 132.½ 132.½ Frankenth. Zuokfb. 389.— 389.— Aktlen deutscher u. ausländ. Transportanstalten 7122.4% 123.—[Oest. Südb. Lomb. 27.— 27.— 127 50 127.50 Oest. Neridionalb. 108.¾ 108.½ 138½ 137./ ital. Alttelmeerb. 8 5 116.¼ 116 ½ Baltimore u. Ohlo 99.½ 9950 152 ½ 152./ Prinde Henry 164.— 165.— SohantungkE.-B. Akt. Südd. Eisenb.-Gges. Hamburger Packet Norddeutsoh.LIoyd Oest.-Ung.Staatab. Bergwerksaktlen. Aum.-Frlede(Br.) 166 30 167./¼ Harpener Bergbau 189./ 168.90 Bochumer Bergb. 20./ 220.½ Hassen. Bergbau——. Buderus 109.30 109.30 Kallw. Asohersleb. 141.— 141.— Condord. Bergb.-d. 318.50 313%½] Kallw. Westeregeln 188.— 185.½ Deutsoh. Luxembg. 145.— 145,%½]Obersohl. Elsenind. 175.½% 175.½ ESO“eSIer Bergw. 213.40 213.50 Phönix Bergb. 256.½ 257.% Frledrlohsh.Bergb. 194.80 194.80 Ver.Kön.-.Laurah. 167.½ 165.— gelsenklrohener 184.% 184. dGewerksoh. flossl.—.— Pfandbriefe. Prioritäts-Obligationen. 25. 23. 25. 2⁴. 4Frkf.Hyp.-B. 8. 14 94.50 94.50 4 Pr. Centr.-Kom. 4 d0. S. 16 94 50 84.50] von 1908 94.30 94.30 4 do. S. 16 u. 17 91.50 94.50 4½%½ Pr. Hyp..-B. 4 do. 8. 35.80 95.80 abgest. 92.75 92.75 4 do. S. 21 96.60 96.50 4 do. abgest. 91.30 91.30 3% do. S. 12, 13 3½ do. abgest. 83.40 83.40 und 16 85.20 85.204 do. v. 1904 92.50 82.30 3½ do S. 19 85. 85.20 4 do. v. 1805 92.80 92.60 3½ do. Kommun.- 4 o. v. 1907 92.70 92.70 8 85.50 88.50 4% Pr. Pfabr. 18, 4 d0;. Hyp.-Kr.-V. 19 und 22 92.90 92.95 S. 15.19, 21-27, 4% do. E. 25 93.— 83.— 31, 32•42 93.50 93.50 4% do. E. 27 93.30 93.30 4 do. S. 43 94.20 94.20 4% do. E. 28 92.50 93.50 4 do. S. 46—.——.— 4% Pr. Pfabr.-Bk.- 4 d0. S. 47 94.20 94.20 E. 20 93.50 93.60 4 do. S. 48 94.50 94.50 4% do. E. 30.31 96.50 93.30 4 do. S. 49 34.60 94.60 4% do. E. 32 u. 95.— 95.— 4 do. S. 50 94.60 94.50 3% do. E. 28——— 4 do. S. 51 95.— 95.— 3% do. E. 23 98.10 88.10 3¾ do. S. 4 89.50 88.50 3½ do. Klelnb. 1904-.— %½% do. S. 28-30 4% Bh. Hyp.Bank- und 2(tligd.) 85.50 85.50 Pfdb. Nannh. 1902-07 93.80 93.80 34% do..48(tligb.) 85.50 85.50 4% do. Kk4b. ab 1912 83.50 93.60 3½ Pfülz. Hyp.-Bk. 54.60 84.60 4% do. unk. b. 1917 94.60 84.60 4 do. do. 96.50 9b.50 4% do.„ 1919 94.60 94.50 4 do. 1917 95.50 96.504% do.„ 1921 95.50 95.50 4 do. 1920 95.50 85.50 4% do.„ 1923 96.50 86.50 4 do. 1922 97.40 97.40 3½% do, 83.40 83 40 4 Pr. OCentr.-Boden- 3½ do.„ 1914 83.60 83.60 Oredit-G. v. 1890 93.— 92.903½ do. Kommunal 83.80 83.80 4do. 1399, 1900 4% dlo. 17 90.— 88.— und 1903 92.30 92 70 2½0 Uti.stti.gen..BS..———.— 4 do. V. 1 95.— 93.909—— 4 do. v. 1997 93.— 92.90 Oderrh. vers.-8es. 1070 1070 4 do. v. 1909 93.— 83.10 Mannh. Vers.-.-A. 670.— 870.— 4 do. v. 1910 94.30 94.30Oderrh. Eisenb.-G. 90.40 90.40 4 Pr. Centr.-Kom. Hannh. Stadtanl..——— von 1901 94.30 94.30[ Bayer. Staateanl. 96.70.70 Nachbörse, Krodltaktion 197. Staatsbahn 152./. Lombarden 27.½18 Ausländische Effekten-Börsen. Londoner Effektenbörse. London, 25. Aug.(Telegr.) Anfangeskurse der Effektenbörse. Olakonto-Commondlit 192.ù fest. 25. 22. Tend.: ruhlg. Jagersfontein 2% Consols 74½1 73% J Hoddersfonteln 3 flelohsanlelhe, 74.— 74.—Fremier 5% Argent. 1990 101.— 101.—Bandmines 4 Argen. 83.½ 83.½ Tendenz; unregelm. 4 Japaner 64.0 84./ Atohlson oomp. 98./ 98.½ 4½% do. do. II. S. 92.— 91.½ Canadlan 225.— 223.8% 5 Mexlkaner 92.½% 92.%[Baltimore 39.— 39.— 4% fRussen 89 90.— 90.—Ohloago Mllwauke 103.— Ottomanbank 14./. 14./ Denvers oom. 20.½ Tend.; stetig. Erie oom 29.64 50 Amaigamated 75.% 74./ Greathwesten 14.— 8 Anadondas.%.% Strand Trunk ord. 23.0“ 85 Rio Finto 76.7% 76.%½ Or. Trunk lil pref 44./ 45. Tanganyioa.%2.7/16 Louisville 133.% 138.½% Utaß Gopper 10.%½—.—Mlsscurl Kansas 23. 23.½ OCentral Alninz.%.—Ontario 37.— 31.— Ohartered.½16.½32 Pensylvanle 58.—.— De Beers 2019% 207½ Rook lslang 18.— 18.— Eastragd.½16 24½2 Southern Paolfſo 83.0½ 83. Geduld.½2.½6 Southern Balwa 25.½% 25. Goerz%½6 9½%6 Unlon oom. 57.½ 158.7% Goicffelds./.½[Steels oom. 65,% 654. Parlser Effekten-Börse. Paris, 25. August. Anfangskurse. 2⁵ 23. 25. 23. 3% Rente 36.52.57[Debeers 529.— 524.— Spanler 90.85 80.25 FKastrand 53.— 63.— Türkische Lose—.——.—Solätſeld 62.— 61.— Banque Ottomane 623.— 520.— Randmines 156— 156.— Blo Tinto 1947 1031 Tendenz: ſest. Ohartered 28.— 27.— Wiener Effekten-Börse. Wien, 25. August. Vorm. 10 Uhr. 255 2õ. 23. Kreditaktien 675.— 624.50 Oest, Papferrente 65.70 85.80 Länderbank 511.50 511.50„ Sllderrente 35.35 85.85 Wien, Zankſeren—.——— Ungar. goldrente 103.05 193.19 Staatsbahnen 704.— 703.50 Kronenrt. 61.38 81.40 Lomdarden 123.70 126.70Alpine Nontan 937.— 334.— Rarknoten 113.25 118.25 Skoda 825.50 823.50 Weohsel Paris 95.21 85.76 tkengenz fest. Oest. Kronenrente 32.25 82.25 Südd. diskont 11.50.50 Bank Ottomane—.— 120.— Aus dem Grofherzogtum. (Spechbach, 23. Aug. Eine ältere Frau hatte ſich die Hühneraugen geſchnitten. Es trat Blutvergiftung ein, welcher die Frau in kurzer Zeit erlag. ): Konſtanz, 23. Aug. Oberbürgermeiſter Dr. eber deffen Genefung und Wiederher⸗ ſtellung große Fortſchritte macht, veröffentlicht der hieſigen Preſſe eine Dankſagung für die ihm anläßlich ſeiner Erkrankung von allen Seiten dargebrachten Beweiſe der herzlichen Anteilnahme und Verehrung. Da ſeine Ge⸗ ſundheit noch für einige Zeit beſonderer Scho⸗ nung bedarf, erſucht Oberbürgermeiſter Dr⸗ ber, von den für die offizielle Jubiläums⸗ ſeier am 1. September in Ausſicht genommenen Veranſtaltungen und Beglückwünſchungen ab⸗ zuſehen. Die ihm bei ſeiner Krankheit dar⸗ gebrachte Teilnahme werde von ihm als ſchönſte Jubiläumsgabe dauernd hochgeſchätzt werden. *„ Karlsruhe, 24. Aug. Unter ſehr lebhaf⸗ ter Beteiligung erfolgte am Samstag vormittag auf dem hieſigen Friedhof die Beiſetzung des Großh. Hofjägermeiſters und Kammerherrn Hugo Merhart von Bernegg. Bei der Trauerfeier ließen ſich der Großherzog und die Großherzogin durch Oberzeremonienmeiſter Frhru. von und zu Mentzingen vertreten, wäh⸗ rend Oberſthofmeiſter von Andlaw die Groß⸗ herzogin Luiſe und Rittmeiſter von Racknitz den Prinzen Max vertraten. In der Trauerver⸗ ſammlung bemerkte man ſodann zahlreiche hohe Hof⸗ und Staatsbeamte, Abordnungen der Wlen, 25. August. Machm..50 Uhr. 25. 23. 25. 23. Kreditaktien 624.50 625.—Oest. Paplerrento 85.70 35.80 Oesterreſch-Ung. 2075 2075„ Silberrente 65.85 85.95 Zau u. Betr..-.—.——„ Boldrente 108.50 108.50 Unionbank 589.— 589.—Ungar. Goldrente 103.— 103.10 Ungar. Kredit 921.— 823.—„ Kronenrt. 61.40 81.40 Wien. Bankverein 514.— 513.— Wod. Frankf. vlsta 118.25 110.25 kändergank 512.— 511.—„ London„ 24.17 24.17 Turkische Lose 231.— 239.— Paris 5 85.75 85 76 Alpine 941— 938—]„ Amsterd.„ 199.25 199.25 Tabakaktien—.———HKapoleon 1917 19.17 Rordwestbahn—.——.—Harknoten 116.25 118.25 Oester. Waffentbr.—.— 880.— Ultimo-Noten 118.27 118.25 Staatsbahn 704.70 701.20 Skoda 823.— 826.— Lombarden 129.— 129.— Tendenx: ruhlg, Busohtherad 8.—.— 935.— S— Berliner Biiekten-Börse. Berlin, 25. August.(Anfangs-Kurse,) 5 25. 2³ 25. 23. Kreditaktlen 198.¼½ 197.“/Laurahütte 167.— 165.— Disdonto-Komm. 183.0 182./ Phöntx 256.25 257.75 Staatsbahnen 152.— Harpener 189 50 188.75 Lombarden 27.U% 27] Tend.: fest. Bochumer 220.25 220,37 Beriln, 25 August.(Sohlusskurse.) 5. 25. 23. Woeohsel auf Bergmann Elektr. 123.90 123.90 Amsterdam kurr:—.— 188.25 Boohumer 220 ½ 220.— Weohsel London 20.445 20.45 Brown, Boverl& Co, 149.50 140.20 Weohsel Paris 81.— 61.025 Bruohsal. Masohfb. 347.— 348.— Meohs.a. Wien kurz 84.45 84.25 Chem. Albert 440.— 440.50 4% Relohsanlelhe 97.60 97.70 Dalmler 331.— 340.½ 34½0% Relohsanl. 64.— bdeutsoh-Euxembg. 144 ¼ 145.— 7 Enzinger Filter 306 70 308.— Essen. Kreditanst. 154.20 153.50 Fabon Nannstädt 128.70 128.70 Faber Blelstiftfbr. 281.— 281.— Felten& dulllaume 144.— 144.— Arltzner Masohln. 2856.— 266.— Gr.Berl.Strassenb. 156.60 160.— Gelsenklrohner 183.¾ 183.% Harpener 137.1½% 188.¾ Höchster Farbwk, 612.50 613.— Hohenlohewerke 148.— 149.— Kallw. Asochersleb. 142.50 142.50 Kölner Sergwerk 499.10 498.70 Oellulose Kosth. 139.20 139.20 Lahmeyer 121.— 121.— Laurahütte 167.½ 167.— Lioht und Kraft 127.— 126.90 Lothringer Oement 114.50 114.— Ludw. Loewe&(o0..——.— Mannesmannröhr, 208.— 207.70 Obersohl. Elsb.-Bd. 93.10 93 30 Orensteln& Koppel 174.10 174.10 Phönlx 258.½ 257./ Rhein. Stahlwerke 159.40 159.— 30% fielohsanlelhe 74.20 74.10 bynamit-Trust——.— 4% Consols 97.80 97.80 Deutsch-Ueberses 164.½ 184.— 4%„ 84.— 84.—b. dasglühl. Auer 484.50 485.— 30/ 74.20 74.20 D. Waffen u. Nun. 608.70 511.— 4% Bad. v. 1901 96 40 96.50 D. Stelnzeugwerke 227.50 225.— 4% 96.40 96.50 Elberfeld. Farben 539.60 538.50 3/% RNessen 30% Hessen 3% Sachsen 4% Argent. v. 1897 5 OGhinesen v. 1898 4½ Japaner 4% Itallener—.— Mannh. Stadtanl. 4 Oest. Goldrente 3 Portug. unlf..3 5 Rumänen v. 1903 4% Russ. Anl. 1902 4 furken unif. 87.10 87.— Turk.400 Fro.-Lose 18 158.10 4% Ung. Goldrente %„ Kronenr. Berl. Handels-ges, 158.% Darmstädter Bank 114.18 114.5 deutsoh-Aslat. Bk. 121.70 121.80 Deutsoche Bank 245,½ 245.½ Bombaoher Hütte 157.80 157.20 bledonto-Komm. 183./ 182.% Küttgerswerken 168.79 189.— Dresdner Bank 147.½ 147./] Sohuokert 150.80 150.50 Altteld. Kreditbank 113.50 118.40 Sſemens 4 Halske 214.50 215.50 Relohsbank 134.10 134.50 Sinner-Brauerel 251.50 252.— Rheln. Kreditbank 125.50 128.50 Stettiner Vulkan 140.— 137.30 Russenbank 153.90 152.70 Tonwar. Wieslooh 118.50 118.50 Ver.dlanzst.EIberf. 521.20 523.— Sobaaffh, Bankv, 106.70 107.20 Ver. Köln-Rottwell. 339.— 330.50 Südd. Dis0.-d..-G 111.20 111.20 Staatsbahn—.— 152.— Wanderer Fahrrw. 401.70 395.50 Lombarden 27. 27.½8 Westeregeln 186.20 185.50 Baltimore u, Oblo 39./ 99./ Mstt. Dr. Langendr. 83.50 95.— Canada Paclfſo 221.— 220.% Witten, Stahfröhr. 129.— 131.50 Zellstoff Waldhof 218.50 219.50 Otavl 107.70 107.20 South West-Afrika 111.10 111.50 vogtl. Masohinfbk. 499.50 413.— Hamburger Packet 138.70 137.30 Hansa 295.— 295 90 Morddeutsch.LIoyd 116.80 115.30 Adlerwerk Kleyer 402.— 402.50 Allgem. Elektr.-G. 241.— 24,%8 Maphta Petrol.-Rob.373.— 369.50 Aluminum 287.70 267.—Ver. Frünk, Sobuhf. 115,70 115.50 Anilila 543.70 543 70[Slelef. Masohlnenf.—.— 354.5 Anllin rreptos 435.70 435.70 Süd Hambg.ppfsohl.185— 184.70 Aranbg. Bergwxsg. 401.50 401.— Masoh. Sreuer 35.50 32.— Prlyatdiskont—0% W. Berlln, 25. August.(rTelegr.) Machbörse 25. 25. 25. 23. Kredlt-Aktlen 198.— 197./[Staatsbahn—— 152.— 163.% 182.½[Lombarden 27.½ 27.½% Dlskonto-Nomm. Produkten-Börsen. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörse vom 25. Aug. ie Motierungen sing in Relohsmark, gegen Barzahlung per 109 K9 bahnfrei hier. Welzen, pfälz. neu 21.00—21.50 J Gerste, badischer 17.00—18.00 „ nordd. 00.00—00.00 Gerste, Pfälzer 17.25—.J6.25 „ russ. Arlm. 23.25—23 75 Futtergerste 14.25—00.00 1 Ulka 23.00—23.50 Hafer, bad. 17.00—17.50 „ Lxim Azim. 00.00—00.00]„ norcdd. 00.00.00.00 5 Taganrog 00.0000.00„ russisoher 18.25—19.50 55 Saxonska 23.50—00.00„ Laplata 17.75—18.00 55 rumän. 23.50—00.00„ Amer, Olipp. 00.00.—00.00 „ Käansas 23.00—00,00 Mais, amer. Mixed 00.00—00.00 5 red Wint. I1 22.50—00.00„ Donau 00.00—00.00 West.„ I 22.75—00.00„ La Plata 15.00—00.00 Kohlr,geutsoh, neu, 60.00—09.09 Wioken, Königsbg. 22.59.—23.25 Manftob. U 23,.5000.00 Wall. Wall. 00.00—00,00 1 Australler 23.75 00.00 Rotklee, Itallener 000.00—000.0 71 Laplata 23.50—23.75 77 Franz. 000.00000.0 Kernen 00.00—00.00 995 Luz. itl. 000.00—000.0 floggen, pfälz, neu 17.00—17.25 1 prov. 000.00 000.0 „ russlsoher 09.00—00,00 Ssparsstte 00.00—00.00 nordd. 00.00 00,00 Ar, 00 0 1 2 3 4 uelrenmel 338. 32.75 30 75 282%5 287 foggenmehl Ar. 0) 25.25 1) 28.75. (bie Roggenmehſpreise verstehen sloh füe Sept., Deebr Lleferung. Tendenz: Budapsster Produktenbörss. BZudapest, 25. August. detreidemarkt.(Telegramm.) 25. 23. 25. 23. er 50 Kg. per 50 Kg. per 50 Kf. per 50 Kg. Setrelde ruhig. Welz. Okt. 1147 Wil 11.63 fest, Matfer Okt..23 wiil..35 stet, apri.94 12.08 85. 5 69 „ al—.——.— NMais guf..23 WIIl..29 stet. 303. Okt..82 Will.97 fest.. Spi..18.20 Apr.50 Lohlraps 15.25 träge 15.25 fr. Warm. Weiter Forſtverbindung„Hubertia“ und des Badiſchen Leibgrenadierregiments mit Fahnen. Die Gr. Hoffagdbeamten waren zu dem Trauecakt voll⸗ zählig erſchienen und hatten zu beiden Seiten des mit zahlloſen Kranzſpenden und den Or⸗ densauszeichnungen desEntſchlafenen geſchmück⸗ ten Sarges Aufſtellung genommen. Nach dem Orgelſpiel erfolgte die Einſegnung durch den katholiſchen Geiſtlichen, der die Perſonalien des Entſchlafenen verlas und anſchließend darauf hinwies, daß Hofjägermeiſter Hugo Merhart von Bernegg ein ſeinem Landesherrn und ſei⸗ nem Gott pflichttreuer Menſch geweſen ſei. In langem Trauerzuge wurde nach den Schlußgebe⸗ ten der Sarg zu Grabe getragen. An der Spitze des Zuges ſchritten hinter dem Geiſtlichen die Hofjagdbeamten, welche die zum Teil ſehr koſt⸗ Turszettel des„Mannheimer deneral-Anzeiger, Badisehe Neueste Nachriehten“ Berliner Produktenborsse. Berlin, 25. August. CTelegramm.)(Froduktenböres.) Prelse ln Hark per 100 kg frel Berlin netto Kasse. 2 2 Welren September 203.50 204.— Hals Septhr.—.—— Oktoder———.— Derember—— derember 203.75 203.75—— —.——.—[Rüböl August—— Roggen September 165.— 165.25 Oktober 67.30 67.30 Oktober 166.50—.— derbr.—— dezember 167.50 167.50 —.——.—Spiritus 70er looo———— Hafer Septbr. 164.75 165.50 Weizenmehl 28.25 28.50 derember 166.75 167.25 Roggenmeh] 22.40 22.40 Liverpobler Produktenbörss. Lwerpool, 25 August.(Anfangskurse.) Welz, Rt. WInt. Th. 25. 23. Olff. Mals La Plat. rh. 25, 23, Oitt, per Okt. 7ʃ21/ 77—10,] per Septbr. 4½% 4½1% per Dez.%/% 7/ι⁰ να ber Oktbr. 5/1¾8 5/i%— 8 Mannhelm, 25. Aug.,(Prlvat.) Plata-Lelnsaat uK.—.— bis 25./ dlsponfbel mit Sack Waggonfrei Mannhelm. Mannhelm, 25. Aug.(Preise für Futtsrartikel.)(Priwat) Kleeheu Mk..—; Wiesenheu Rx. 50 Mascohinenstroh Mk⸗ Mk..30, Welzen-Rleie Rk,.—, getrocknete Treber Mk. 11.90 Alles per 100 Kg. Anfangskurse. Frankfurt a.., 25. aug. Phönix Bergb. 258.—, Deutseh- Luxemburger 144/, Slekt. Edison 241%/ Elekt. Sohuobert 151 Baltimore Ohio 99¾8, Paketfahrt 136—, Nordd. tleyd 116— 19020r Russen—.—, Türkenlose—.—, Sohantungbahn 122.½ Tendenz; ruhig. Zucker. magdoburg, 25. Aug. Tuokerderloht. Kornzuoker 88% o, 8. .30—..50.— Mgohprodukts 75% o, 8..00—.00—, rußl Brodraffinade l. ohne Fass 00,0000.00—, Krystallzuoker unſt S. 00.00—.00, gemahlene Raffinade mit Sabk 00.00——00.00—, gemahlene Menlls mit Sack 09.00.—.00.00— Stlll. Hagdedurg, 25. Aug.(Telegr.) Rohzuoker 1. Produkt tran- sito freol an Bord Hamdurg per Aug..47.½.,.50.—., per Sept..40—.,.42½., per Okt..27½.,.30—., per Ock.-bez..270%.,.30.—., p. Jan.-März.42½., 9. 8. per Hal.57½.,.560— B. Tendenr: geschäftslos. Hamburg, 25. Aug.(Telogr.) Zugker per Aug,.50— p. Sept .42½, Okt..30—, Okt.-Dex..30—, lan.-März.42—, Ms .69% deß. Kaffee. Hamburg, 28. Aug.(Telegr.) Kaffee good average Santos p. Sept. 46.½, Der. 47%, März 48¾, Mal 48¾, stetlg. Antwerpen, 25. Aug,(Telegr.) Kaftee Santos good sverags per Sept. 57—, Der. 57½%, März 88.½, Mal 58%/ Schmalz. antwerpen, 25, Aug. Crelegr.) Amerikanſsohes Soßwelne⸗ sohmalx 142½, Salpeter. antwerpen, 25. Aug.(Telegr.) Salpeter dlsp. 25.40, Fobr.- Närz 28.75, Wolle. Antwerpen, 25. Aug. beutsohe ba Plata-Kammzug⸗ wolle per Sept..17, Dez..07, März.95, Mal.87. Häute. Antwerpen, 25. Aug,(Telegr.) Häute 1432 Stüon verkauft. Baumwolle und Petroleum. Bremen, 25. Aug.(Telegr.) Zaumwolſe 630/., anzlehend. antwerpen, 25. aug.(relegr.) Petroleum flaff. dlsponſdel per August 25.¼, Sopt. 25.—, Okt.-Dex. 25.0. Eisen und Metalle. London, 25. Aug., 1 Uhr, Anfang. Kupfer k. will. 681/8, 3 Kon. 66.%,— Einn ruhig. per Kasse 187.½, 3 Ronate 188./.— Blel spanſsch ruh. 20.½, englisoh 20.%½4— Zink steſig 20.9/ spexial 21¼. 8 Glasgow, 25, Aug. Sleveland Rohelsen Mlddlesborough War- rants(Eröffnung) per kKasse 54 sb. 5½ f. gold, Monat 54 8%— d. Geſd, 2 Monate 55 ah. 04.— ͥl. 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Das Geſchäft war ſehr klein und Preisrückgänge für Brotgetreide und Hafer hielten ſich in engen Greuzen. Mais und Röb⸗ öl lagen träge. Wetter: ſchön. baren Kranzſpenden der Mitglieder des Groß⸗ herzoglichen Hauſes trugen. Nach den kirchlichen Zeremonien am Grabe wurden verſchiedene Kränze mit kurzen Auſprachen niedergelegt. Aus den kurzen, aber herzlich gehaltenen Anſprg⸗ chen ging deutlich hervor, wie der Dahingeſchis⸗ deue in den Kreiſender Hofbeamtenſchaft und im Kreiſe ſeiner Freunde und Bekannten auf⸗ richtige Hochachtung und große Wertſchätzung genoß. Gerichtszeitung. *„ Zur Warnung Der Wirt Friedrich Groh hier verkaufte einem Kirſchwaſſer verlangenden Offizianten Kirſchwaſſexverſchnitt, ohne daß er ihn als ſolchen bezeichnete. Er wurde dom Schöffengericht zu einer Geldſtrafe von 10 Mark verurteilt. Selte. General⸗Auzeiger, Vadiſche Neneſte Nachrichten(Abendblatt). Meine drei Jungen be⸗ kamen eines Tages Neſſel⸗ ausſchlag mit unerträgl. 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Über dieſe und über darunter befindliche kleine drehbare Walzen laufen lange Nadel einfädelt und am äußerſten linken Auf⸗ zugsfaden befeſtigt. Nun nimmt man die Perlen der Muſtervorlage gemäß auf die Nadel und läßt ſie auf dem Faden bis zur Anfangsſtelle rutſchen. Dieſe Perlſchnur läßt man nun unter den Kettenfäden hängen. Dann leitet man zurückgehend die Nadel um die letzte Perle und je abwechſelnd über einen Kettenfaden und durch eine Perle. Außerdem zieht 88 SeSce 80 4 2 — 58 2 22 2 — ee 52 8 2 2 2 2 5— 2 2 2 1 7 7 85 ů 2. Webearbeit mit eingehängten Perlfranſen zur Lampe Abb. 1. 5 S. Abb, 2a. und Ende einer Reihe vor dem Wiederaufziehen einer neuen Perlenkette durch die letzte Perle der vorigen Tour. Man kann indes auch ohne einen Apparat Perlen weben, beſonders ſchmale Borten. Man befeſtigt ſodann auf einem ſchweren Nähſtein mit zwei Nadeln eine ſeine aber feſte Schnur und ſchlingt die Aufzugsfäden um dieſelbe, be⸗ feſtigt ſte wohl auch durch einen Knoten oder Beſchlingſtich. Aus den Aufzugsfäden knotet man dann eine Schlinge, in welche man einen Finger der linken Hand ſchiebt und hält die Fäden ſtraff über dem Zeigefinger. Das Aufnehmen der Perlen und Verwehen ge⸗ ſchieht dann wie oben beſchrieben. Bande Abb. 4 iſt die Arbeitsart deutlich er⸗ ſichtlich, und den Behang zur Lampe Abb. 1 kann man ebenfalls auf beide Arten arbeiten. Verwendet waren kleine runde Vorhangperlen; der zu webende ſeſte Teil iſt 5 em breit, und ebenſo breit ſind die zuletzt einzuhängenden Für den gewebten Mittelteil ſind 17 Kettenfäden aufzuziehen. Jede Franſe ent⸗ hält 14 Perlen; man fädelt ſie auf einen ſtar⸗ fährt mit der Nadel durch eine Perle der Webearbeit, macht die zweite Franſe, verknotet und ſchneidet den Faden ab. Das ſchmale Perlband Abb. 4, als Krawatte, für einen Serpiettenring u. dgl. zu benutzen, erfordert 11 Kettenfäden. Das nette Muſterchen wirkt in folgenden Farben reecht gut: 2 roſa, 2 dunkelgrün, 2 hellgrün, 2 dunkelblau und 2 gelbweiß⸗ Die zweite Reihe ebenſo, und in der dritten Reihe und jeder ungeraden fol⸗ Franſen. eiten Srrrnee An dem genden die Würfel verſetzt. Abb. 5—10 geben Vorlagen für Schmuckknöpfe oder Hutnadel⸗ köpfe, man kann ſie weben oder nähen. Beim Nähen arbeitet man von unten nach ohen und von rechts nach links, damit der Arbeiksfaden ſich nicht verfängt, auf ſehr feinem, den Perlen entſprechendem Stramin. Eine leichte und 12, herge⸗ ſtellt aus roten Brokatperlen und Granaten. Für Halskette zieht man zu⸗ erſt die obere Reihe auf, bei die dann 6 Perlen, 1 Granat, 6 Perlen, durch den zweiten Granaten der oberen Reihe ziehen, dann ehenſolche aber größere Bogen bis Fädelarbeit bildet Halskette und Armband Abb. 11 Entnommen dem Heſte:„Perl⸗ und Flitter⸗Arbeiten“(Preis bfg, für Porto) Berlog der Deuſchen Noden⸗ man die Nadel am Anfang der in der Mitte e 7 Granaten zwi⸗ Treh 227 + 7 22 I+ N ſchen—7 Perlen — ˖ wechſeln. Bei der 05 55 00 AEö zweiten Reihe zieht — 8 9323 8— man glatte Perlen + 588 bis zum erſten Gra⸗ — 3 naten, fährt durch +—— dieſen hindurch, 30 85— zu dem Mittelbagen. + 825 2 f 8 0 + 5 ESEIBIINAIE: 1 eeeeeeeee AAI 1 8485 1,50 Mark und 20 dbis 10. Muſter zu Perlkuzpfen oder Futnadeln⸗ 8„Leipzig. 4. Webearbeit für ein Perlband. 11 u. 12. Halskette und Armband mtt Perlen. Kartothek. für Mitte Septb. ſpä⸗ teſtens 1. Oktober jünger. Kaufmaun der mit Kartothekarb. u. möglichſt auch Fak⸗ bewandert iſt. 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