———— fand ſich die Anfangsſtrecke der heutigen gebiert die Knäblein. Pyrigenes, der Feuergeborene, ſo heißt —0 Wonnement: 70 Pfg. monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Nk..42 pro Muartal Einzel⸗NRr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile„„„„1. 20 Nk. CTäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Beilagen: nheim und umgebung Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Amtliches Verkündigungsblatt für den kimtsbezirk annheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Kevue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Telegramm⸗Adreffe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Rummern: Direktion und Buchhaltung 1448 Buchdruck⸗Abteilung Redakttoenn 577 Exped. u. Verlagsbuchhdlg. 218 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin — Nr. 402. TCCT00T00....ͤ dddßdßßPTPVPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTGTGTGTPTGTPTPbTbTbTbTbTTTTbTTTbTTbb. Mannheim, Samstag, 30. Auguſt 1913. 21 (Abendblatt) Die heutige Abendausgabe umfaßzt 20 Seiten. N⸗ Bagdadbah Entſcheidung. Von Dr. Ernſt Jäck h⸗Berlin. „Wir ſind darauf angewieſen, Weltpolitik nicht in großen heroiſchen Zügen zu machen, ſon⸗ dern in fortgeſetzter Kleinarbeit, bis ſich einmal Gelegenheit findet, den Ertrag dieſer Arbeit von Fortſchritt und Vorſorge im Einzelnen umzu⸗ ſetzen in die große Münze einer weithin ſicht⸗ baren politiſchen Wendung“. Dieſes zutreffende Wort von Paul Rohrbach wird anlüßlich der Pariſer Meldungen über die neueſten deutſch⸗ franzöſiſchen Verhandlungen und Vereinbarungen für jeden Politiker lebendig, der genau die Ge⸗ ſchichte der Bagdadbahnkämpfe kennt und der die Bedeutung des Friedensſchluſſes zu würdigen weiß, zu dem ſich Deutſchland gegenüber dem Reiche nach Rußland und England und jetzt auch Frankreich verſtanden haben. Als vor faſt 25 Jahren die Deutſche Bank um die erſte Konzeſſion für die Anatoliſche Bahn, dieſen Vorläufer der Bagdadbahn, ſich in Kon⸗ ſtantinopel bewarb und dieſe auch bekam, toliſchen Bahn in franzöſiſchem Beſitz ſowie ſpä⸗ ter die Anſchlußſtrecke der heutigen Bagdadbahn ans Mittelmeer(Adang⸗Merſina) einer engli⸗ ſchen Geſellſchaft gehörte. Heute iſt der Ausbau der ganzen Bahn von Konſtantinopel über Bag⸗ dad bis Baſra, vom Bosporus bis zum perſiſchen Golf, durch eine von der Deutſchen Bank geleitete Geſellſchaft geſichert, ohne engliſche u. ohne fran⸗ zöſiſche Beteiligung, in 3 Jahren wird die Bag⸗ dadbahn vom Bosporus ütber Bagdad nach Baſra laufen und dort ihre Paſſagiere und Eilgüter den Schiffen der Hamburg⸗Amerika⸗Linie weiter⸗ geben können. Nicht nur dieſe Rückgratlinie über den kleinaſiatiſchen Körper hin iſt geſichert, auch die beiden Arme ſind es, die nach Oſten und Weſten ausgreifen;: von Bagdad über Hanekin nach Mittelperſten hinein, und von Aleppo über Alexandrette bis zum Mittelmeer hin. Und drei Häfen dazu: Konſtantinopel⸗Haidarpaſcha am Bosporus, Alexandrette am Mittelmeer und Bahra am Perſiſchen Golf: alle drei bauleitend deutſche Technik und deutſches Kapital. So wird ein Werk fertiggeſtellt, zu dem Deutſchland von Anfang am alle Mächte einge⸗ laden hat, auch 2 i afrikaniſchen Hocen eine England und! Rußland; es wird fertig ohne Rußland und England und Frankreich und trotz dem langen Widerſtand dieſer drei Gegner. Rußland hat zuerſt ſeinen Frieden mit der wohl zu verzögernden aber nicht zu verhindernden Bagdadbahn gemacht: im Potsdamer Vertrag vor drei Jahren, der zwiſchen Deuſchland und Rußland die Verſtändigung brachte und verein⸗ barte, daß Deutſchland und Rußland in eine Fortſetzung Bagdad⸗Theheran ſich teilen. Damit war die Ausbeute der reichen Petroleumquellen im türkiſch⸗perſiſchen Grenzgebiet und das Ein⸗ fallstor für den deutſchen Handel nach Perſien gewonnen und für Rußland der ihm von Eng⸗ land verwehrte Zugang zum Mittelmeer und zum Perſiſchen Golf über die Bagdadbahn. Auch England hat im Verlauf des Balkan⸗ krieges ſeine Orientpolitik neu orientiert und zwar zu Deutſchland hin. Das kommt in der deutſch⸗engliſchen Verhandlung und Verſtändig⸗ ung über die Bagdadbahn zum Ausdruck, deren Fortführung bis Baſra durch die bisherige Bag⸗ dadbahngeſellſchaft ebenſo erreicht wird, wie der Aubau des Hafens von Baſra bis zum Perſi⸗ ſchen Golf durch eine deutſch⸗engliſche Gemein⸗ ſchaft unter deutſcher Leitung. Das„indiſche Felleiſen“ Englands über die Bagdadbahn be⸗ rechnet Paul Dehn auf 15 Bahnwagen wöchent⸗ lich und auf 50 000 Reiſende jährlich. Die deutſch⸗engliſche Vereinbarung ſtellt auch in an⸗ deren Fragen wie in der Tigrisſchiffahrt und in Aegſche ung dar, die Beſſeres bringt, als das Mißtrauen der„öffentlichen Meinung“ bisher glaubt. Die Türkei ihrerſeits tauſcht ihre Scheinſtellung in Koweit, das die Bagdadbahn gar nicht braucht, gegen die wirklichen Vorteile der engliſchen Zu⸗ ſtimmung zu Zollerhöhungen und zu deren Ver⸗ wendung für die Bagdadbahn ein. Schließlich lenkt jetzt auch Frankreich ein und „liquidiert“; auch Frankreich war ſeiner Zeit eingeladen worden, aber die Politil Daleaſſes hatte abgeſagt, weil ſie die ruſſiſche Führung über alle Berechnungen ſtellte, ſtatt die Intereſſenge⸗ meinſchaft der franzöſiſchen Bahnen in Vorder⸗ aſien mit der Bagdadbahn zu erwägen und zu betreiben. Frankreich verzichtet heute auf wei⸗ teren Widerſtand gegen die Bagdadbahn, indem es die türkiſche Zollerhöhung u. Zollverwendung zugeſteht; es verzichtet aber auch auf jeden Ein⸗ fluß bei der Bagdadbahn, indem es die franzö⸗ ſiſchen Bagdadbahnaktien(ein Drittel der Ge⸗ ſamtſumme) an die Deutſche Bank zurückgiebt. Frankreich zieht ſich nach Syrien und nach Arme⸗ nien zurück, um dort Bahnbauten auszuführen, die eines Tages engliſche und ruſſiſche Intereſſen berüthren können Deutſchland aber fü ſtändig⸗ die große Zentrallinie der Bagdadbahn zu ihrem Ziel— trotz dem langjährigen Widerſtand und ohne eine Beteiligung und mit der jetzigen Zu⸗ ſtimmung der drei Ententemächte. Der Pariſer „Temps“ hat Recht, wenn er reſigniert und ein⸗ geſteht:„Die Vergangenheit zeigt, daß wir von der Zukunft bloß noch eine anſtändige Liquida⸗ tion zu erwarten hatten. Für dieſe Liquidation gab es zwei Möglichkeiten: Die Zulaſſung der Bagdadbahnaktien an der Pariſer Börſe oder die Rückgabe an die Deutſche Bank. Es iſt die zweite Auffaſſung, die heute den Vorrang erhal⸗ ten hat. Nach d. Desintereſſement von Rußland und England hatte die franzöſiſche Beteiligung, die nur ein Drittel des Kapitals der Bagdadbahn ausmacht, keinen tatſächlichen Einfluß auf die Leitung des deutſchen Unternehmens in Klein⸗ aſten. Es war alſo beſſer, zu liquidieren. Deutſchland iſt es ſo gelungen, aus der Bagdad⸗ bahn ein ausſchließlich deutſches Geſchäft zu machen. Es wird daraus politiſchen Einfluß und wirtſchaftliche Vorteile ziehen, aber es wird da⸗ raus kein Werkzeug politiſcher Vorherrſchaft machen.“ Polftische Hebersſcht. »Mannheim, den 30. Auguſt 1918 Carnegie über Kaiſerzwilhelm eine Rede halten, deren Wortlaut bereits vor⸗ liegt. Die„Tägl..“ entnimmt dieſer folgende Darlegungen: „Endlich hat die ziviliſterte Welt nach Jahrhunderten voll von übler Erfahrung, er⸗ kannt, daß die größte aller unſerer Segnungen der Weltfrieden iſt. Kein Herrſcher ziviliſter⸗ ter Staaten, vom Kaiſer bis zum Staatsſekre⸗ tär, kann anders handeln, als daß er dieſes Prinzip anerkennt. Man iſt zur Ueberzeug⸗ ung gekommen, daß die verſchiedenen Nationen dazu beſtimmt ſind, die Erzeugniſſe ihrer Ar⸗ beit auszutgauſchen. Nationen leben nicht allein von dem, was ſie ſelbſt erzeugen. Großbritannien iſt bereits gezwungen, ſeine Nahrungsmittel einzuführen,— man halte die Zufuhr auf und das Land müßte verhungern! In der Erkenntnis dieſer Gefahr liegt auch die Urſache für die Aufrechterhaltung der engliſchen Rieſenflotte. Andere Völber müſſen, je nach ihrer Zunahme von Menſchen, den gleichen Schritt unternehmen. Viele führ⸗ ten bereits früher einen großen Teil ihrer Nahrungsmittel ein. Ich glaube behaupten u dürfen: das einzige Mittel, Bei der Enthüllung der Büſte von Sir Ren⸗ dal Cramer im Friedenspalaſt wird Carnegie welches heute! zur Erhaltung des Weltfriedens nötig iſt, wäre ein Abkommen unter drei oder vier Groß⸗ mächten, dahin ausgehend, daß ſie ſich zuſam⸗ mentun gegen irgendwelchen Störer des Welt⸗ friedens. Es würde jedoch kaum möglich ſein, daß ein ſolcher angeſichts eines ſo mächtigen Bündniſſes auftaucht. Der Zar von Rußland ſchien im Jahre 1898 bereits erkannt zu haben, daß der Weltfriede nahte, und forderte des⸗ halb die Nationen zu einer Konferenz auf, Wenn wir die Welt heute betrachten, ſo müſſen wir erkennen, daß die hervorragende Perſön⸗ lichkeit zurzeit ein anderer Kaiſer iſt, nämlich der Deutſche Kaiſer, welcher kürzlich das ſünf⸗ undzwanzigjährige Jubiläum ſeiner Friedens⸗ regierung gefeiert hat. Die Hände des Deutſchen Kaiſers ſind rein von Menſchenblut, ein ſeltenes Ereignis, wel⸗ chem Deutſchlands erſtaunlicher Fortſchvitt in der Erziehung, in der Induſtrie und im Han⸗ del zuzuſchreiben iſt. Ein ſchlagender Beweis, daß die größte aller nationalen Segnungen der Friede iſt. In Lübeck ſagte der Kaſſer ganz kürzlich:„Ich beſchütze den Kaufmann, ſein Feind iſt Mein Feind, Gott gebe, daß der deutſche Handel wie bisher unter Meinem Schutz in Friedenszeiten ſich entwickeln möge“ Laſſen Sie uns annehmen, daß der Deutſche Kaiſer jetzt die größten ziviliſierten Mächte einladet, um über die beſten Mittel zu beraten, die den Weltfrieden, deſſen ſich ſein Reich ſo lange erfreut hat ſichern würden. Ich glan das Ergebnis würde erfolgreich ſei Deutſche Kaiſer hält in ſeiner Hand die Fackel des Friedens und ſollte den fehlenden Funen ſich anſetzen laſſen. Als der deutſche Vertr auf unſerer Konferenz in einem kritiſchen Mo⸗ ment drohte, ſich zurückzuziehen, begab ſich Andrew White nach Berlin, und es gelang ihm, den Kaiſer zu bewegen, einen gegenteili⸗ gen Befehl zu erteilen. Vielleicht würde White wenn wir ihn auffordern würden, auch heue eine zweite bedeutungsvolle Reiſe nach Berlin unternehmen, um die Zuſtimmung des Kaiſers zu dem Vorſchlag einzuholen, daß die zivili⸗ ſierten Mächte der Welt eingeladen werden ſollen, damit ſie, wie vorher beſchrieben, eine Friedensvereinigung bilden. Sobald einmal dieſer Schritt getan iſt, hat auch ſchon die letzte Stunde des Krieges geſchlagen Die fünfundzwanzig Friedensjahre, die ſchon jetzt als Verdienſt des Kaiſers angeſehen werden müſſen, würden ſich dann zu einem größeren Triumph des Weltfriedens über den Krie erweitern. Die bibliſche Weisſagung„daß die Menſchen ihre Schwerter zu Pflugſchren und ihre Speere zu Gartengeräten verwandeln und ſich ni im Kriege üben“ würde rankreich und Feuilleton. Der Zug des Dionyſos. Kulturhiſtoriette vom Wein. Von Alfred Helfferich. Was iſt das Leben, da kein Wein iſt! (Sirach, 31, 33.) In Hellas war es Im ſiebentorigen Theben lebt Semele, das Töchterlein des töchterreichen Königs Kadmos, Rund iſt ſo jung und ſchlank, iſt von ſo goldener Schönheit, daß Zeus, der Gott, der große Don⸗ nerer, ſchon vbon Natur ein unſolider Eheherr, ein bißchen Schwerenßter und Bruder Leichtfuß in Herzensſachen, in beißer Liebe zum Königs⸗ kind entbrennt. Hera aber, die hausbackene, etwas griesgrämige, etwas abgeſtandene Ge⸗ mahlin des Zeus, zudem über die beſten Jahre hinaus, lodert in heller Eiferſucht empor und ſinnt aufs Verderben der ſterblichen Neben⸗ buhlerin. Sie verleitet, die harmloſe Semele, daß das Mädchen in frevelhafter, unſchuldiger Neugier den großen Olympier im Schmuck ſeines göttlichen Ornates, im Schimmer der gewaltigen Inſignien, des Blitzes und des Donners, zu ſchauen wünſcht. Und der Gott erſcheint Von den befruchtenden Flammen ergriffen, ſterbende Prinzeſſin ein unreifes der Sohn. Die Nymphen im waldrauſchenden Nyſagebirg, irgendwo, in Indien, in Aegypten, in Thrakien, ziehen ihn auf. Kaum aber iſt der Knabe groß und ſtark und übermütig geworden, da pflanzt er mit ſeinen göttlichen, gottgeſegneten Händen den Weinſtock an, gibt ſeinen Ammen und den Dämonen des Waldes vom ſüßen Saft zu trinken, und, von ſeinem berauſchten Gefolge, von meckernden Faunen und ſyrinxblaſenden Panen, von johlenden Satyrn, von hyſteriſchen Mänaden und beſoffenen Kentauren umtollt und umjauchzt, zieht er auf ſeinem bunten Panther⸗ geſpann in verſchwärmter Prozeſſion, hinterm Sonnengott, hinter Helios her, durch die hallen⸗ den Wälder, über die ruheloſen, nächtlichen Hügel, bis ans Ende der Welt Der Zug des Dionyſos Wie mußte dieſem Völkchen aus ſeiner Ge⸗ ſchichte ſchon die wirtſchaftliche und kulturelle Be⸗ deutung des Weinbaues aufgegangen ſein, daß ſeine Märchen ſich zu einer ſo wundervoll farbi⸗ gen, beziehungsreichen Konzeption verdichten konnten! Allerdings iſt ja dieſer Mythus kein reinhelleniges Eigentum. Zu viele Bäche ſind hier zuſammengefloſſen, aus verſunkenen Reli⸗ gionen und Myſterienkulten herüber, aus irani⸗ ſchen und ſemitiſchen Kulturkreiſen herüber, die lang voy Hellas in Blüte ſtanden. Der gottge⸗ fällige Schiffsbaumeiſter Noah, der, in kluger Ausnutzung der Konjunktur, am Morgen nach der verlaufenen Sintflut auf den humusüber⸗ ſchlammten Hügeln Reben anlegt, war durch dieſe gar von den milchſchokoladefarbigen, ſcheinbar ſo ſteifleinernen Aegyptern war der Wein, den ſie übrigens in reſpektabler Menge konſumierten, zu einem verehrungswürdigen Geſchenk des Oſi⸗ ris, des Gottes, hinaufgedichtet worden Lang, lang vor der hiſtoriſchen Zeit, lang vor Noah und Oſiris und Dionyſos, die ja ſozuſagen ſchon mit einem Fuß im Licht der regiſtrierbaren Geſchichte umherwandern, hat aber offenbar ſchon der Wein ſeine Macht unter der mühſalbe⸗ ladenen Menſchheit ausgeübt. Im gräulichſten Diluvium gar, vor der Exiſtenz des homo sapiens, hätten, ſo doziert die Wiſſenſchaft, an goldbraunen Septembertagen die gelben Trau⸗ benkorallen zwiſchen den breiten, rotfarbigen Blättern herausgeglänzt, was doch eigentlich eine unſinnige Verſchwendung war, weil ja der ge⸗ prieſene Saft damals noch ungetrunken bleiben mußte; höchſtens, daß ſich einmal naſchende Ur⸗ weltsſtare ein kleines Räuſchlein akquirierten. Und doch, trotz Braunkohlenſchicht und Dilu⸗ bium, hat der Mythus recht Doch iſt, an irgendeinem, ſchon halbhiſtpriſchem Tag, von irgendeinem geſegneten Winkel der Erde aus, Dionyſos zu ſeinem großen Schwarm⸗ zug aufgebrochen, in ſeinem Gefolge all die krauſen und wunderlichen Torheiten und Toll⸗ heiten des Märchens, den Satyr und die Mäna⸗ den, die Schlange und den Tiger, in ſeinem Ge⸗ folge aber auch den großen Pan, den Meiſter der Flöte, den Träumer, und den Eros und ſeinen ſanften Bruder noch, den Apoll Tat auch eine Art Volksheros geweſen, und ſo⸗ auf den Kopf kreffen, ſolange noch, bis Ende des borigen Jahrhunderts, als Urheimat des Wein⸗ ſtockes jene Landgebiete angenommen wurden, aus denen, im früheſten Licht der Geſchichte, die erſten großen Kulturfluktuationen wirklich autz⸗ gegangen zu ſein ſcheinen: die Hochländer Arme⸗ niens, die Völkerbecken am Fuß des Taurus, wo heut noch die wilde Rebe in wuchernder Fülle in ganzen Wäldern zuſammenlebt. Dort, im Orient, iſt es das frühkultivierte Semitenvolk am Jordan und Libanon geweſen, von dem der eifrige Weinbau, wie es ſcheint, zuerſt als kultureller Faktor in Rechnung geſtellt wurde. Die bibliſchen Ehroniſten, die zwar vorm Unmaß des Weingenuſſes warnen, ſind doch des Lobes voll. Und in der farbigen, bilderreichen hebräiſchen Poeſie, im Hohelied etwa, ſind die Rebenhügel ein faſt heiliges, ſtereotypes Requiſit. Und Juden waren die Vermittler nach Aegypten hinüber, das ſchon tauſend oder doppelt ſo viele Jahre vor unſerer Zeitrechnung mit regelrechten Weinkneipereſen aufwarten konnte. Sollen doch in einem Hieroglyphenpapyhrus ſchon acht Wein⸗ ſorten namhaft gemacht ſein. Die routinierten Weinhändler jener Tage wa⸗ ren natürlich die Phöniker, die auf der Inſel Kreta ihre Handelszentrale hatten und von dort die ganze erreichbare Welt, die Inſeln und Kü⸗ ſtenländer auf beiden Seiten des Meeres bis Spanien und Marokko, mit ihrem berauſchenden Handelsartikel überſchwemmten, zugleich natür⸗ lich auch die Anpflanzung und Pflege des Wein⸗ Und dieſe Meinung mochte ſogar den Nagel ſtockes lehrend und bermittelnd. Die Randla 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Samstag, den 30. Auguſt 1913. endlich Wirklichkeit werden. Der Menſch wurde geſchaffen, um höher und höher zu ſtei⸗ gen, und ſein Daſein allein verbürgt auch ſein Voranſchreiten zur Vervollkommnung. Seid guten Mutes, Friedensſoldaten, alles iſt in beſter Ordnung! Bei dieſem heiligſten aller Kreuzzüge kann es keinen Mißerfolg geben. Zum„Frieden von Metz“. Kaum iſt in Metz der„Friede“ zwiſch.„Köln“ und„Berlin“ feierlich proklamiert worden, da tritt neben die alles andere als friededurſtigen Ausſtreuungen der„Quertreiberblätter“, Herm. Roeven mit einer Broſchüre auf den Plan, die den vielſagenden Titel trägt:„Zentrum und Kölner Richtung“(Trier, Petrusverlag, 1913). Daraus ſind zunächſt recht bezeichnend die Ein⸗ gangsſätze, in denen es heißt, es würde verhäng⸗ Hisvolle Täuſchung ſein, wenn man glauben wollte, die äußere Ruhe, die in dem Kampf der ſogenannten Kölner Richtung und derjenigen, die von ihr mit Vorliebe als Hyperkatholizismus hezeichnet werde, von Zeit zu Zeit eintrete, ſei als ein Zeichen für das Ende des traurigen Streites anzuſehen. Es handele ſich um zu tief gehende Prinzipienfragen, als daß ein zeitweiſes Einſtellen d. Auseinanderſetzungen, das meiſtens nur durch vorübergehende beſondere Umſtände ge⸗ boten, vielleicht nur durch taktiſche Erwägungen nahe gelegt werde, allmählich zu einer Ausgleich⸗ ung der Gegenſätze führen könnte. Sicherlich wird hiermit Roeren mehr Recht behalten als der Fürſt von Löwenſtein, deſſen Friedensproklamation ja bereits heute ſchon völlig der Geſchichte ange⸗ hört. Roeren beſchränkt ſich in ſeiner Broſchüre darauf, die prinzipiellen Unterſchiede aufzuzeigen ohne weſentlich neues beizubringen. Eine Stelle aus dem Buch verdient aber doch als Bei⸗ ſpiel, wie tief die Grundſätze gehen, wiederge⸗ geben zu werden. Roeren ſpricht da von der Ent⸗ lonfeſſionaliſierung der Windthorſtbunde und teilt folgende Epiſode mit: „Bis 1905 hatten die Windthorſtbunde einen katholiſchen Charakter. Auf dem Bundestage in Köln 1905 wurde der Beſchluß gefaßt, den katholiſchen Charakter fallen zu laſſen und inter⸗ konfeſſionell zu werden. Auf dem Bundestage zu Wiesbaden 1907 wurde von Eſſen⸗Breslau der Antrag auf Wiederherſtellung des katholi⸗ ſchen Charakters geſtellt. Begründet wurde die⸗ ſer Antrag vom Fürſten Löwenſtein(dem Aelteren), dem Protektor der Windthorſtbunde, der ausführte:„die Religion umfaſſe alle Ge⸗ biete des Lebens und könne daher bei der poli⸗ tiſchen Erziehung der Jugend nicht entbehrt werden. Dieſe Religion könne für uns nur die katholiſche ſein. Er ſehe in dem Beſtreben, überall das Wort katholiſch zu vermeiden, eine Gefahr für den Glauben. Er erſuche, dem An⸗ trag zuzuſtimmen“. Er fuhr dann wörtlich fort: „Ich verdiente mit Schimpf und Schande hier hinausgejagt zu werden, wenn ich nicht in mei⸗ ner Eigenſchaft als Protektor für die Aufrecht⸗ erhaltung des katholiſchen Charakters der Windt⸗ horſtbunde mit aller Entſchiedenheit eintreten würde.“ Der Antrag wurde indes abgelehnt. Der greiſe Fürſt ergriff darauf nochmals das Wort und erklärte:„Meine Herren! Ich muß jetzt von Ihnen ſcheiden. Ich wünſche dem Windthorſtbunde eine ſegensreiche Entwicklung. Durch meinen Eintritt in den Orden hätte ich demnächſt mein Amt als Protektor niederlegen müſſen, desungeachtet muß ich jedoch, um keinen Zweifel aufkommen zu laſſen, erklären, daß es mir nach dem ſoeben gefaßten Beſchluſſe unmög⸗ lich iſt, Protektor zu bleiben. Vor Schmerz über dieſen Beſchluß könnte ſich mir das Herz im Leihe herumdrehen. Hiermit lege ich das Pro⸗ tektorat nieder.“ Er verließ dann den Saal, kehrte aber am folgenden Tage noch einmal zu den Verhandlungen zurück,„um die wichtige Mitteilung zu machen, daß ſämtliche deutſchen Biſchöfe auf dem Boden des Antrags ſtänden und wünſchten, daß der Windthorſtbund katho⸗ liſch bleibe.“ Als ihm darauf erwidert wurde, daß zwiſchen Wunſch und Beſchluß unterſchie⸗ den werden müſſe, ein Beſchluß der Biſchöfe aber wohl nicht vorliegen könne, da ſie die gegen⸗ teilige Anſicht noch nicht gehört hätten, und daß die Mitglieder des Bundes auch fernerhin gute Katholiken bleiben würden,— da erwiderte der Fürſt:„Ich höre immer das Wort, wir wollen katholiſch ſein und ſind katholiſch. Aber, meine Herren! man darf es nur nicht öffentlich ſagen.“ Den Bachemiten wird dieſer neue Vorſtoß der Oſterdienstagsleute wieder ziemlich unangenehme Stunden bereiten, um ſo mehr, als auch Herr Roeren mit einer beſonderen Aufmerkſamkeit des Papſtes aufwarten kann, gleich wie das „Quertreiberblatt“, die„Petrusblätter“ Roeren hat nämlich durch die apoſtoliſche Nuntiatur München auf einen Glückwunſch an den Papſt zu deſſen zehnjähriger Pontifikatsfeier eine ſehr freundliche Antwort mit dem apoſtoliſchen Segen erhalten. Vorher hatte er das Bild des Papſtes erhalten mit der eigenhändigen Widmung darauf:„Dilecto filio Hermanno Roeren fausta quaeque a Domino adprecan- tes Apostolicam Benedictionem ex animo impertimus. Ex aedibus Vaticanis die 17 ann hrr Unter dieſen Umſtänden wird die Sache für die„Kölner“ allmählich brenzlich, beſonders da es keinen Kardinal Fiſcher mehr gibt, der den verſöhnenden Peterspfennig nach Rom trägt. Handwerkskammerwahlen im Großherzogtum Baden. Die Badiſche Gewerbe⸗ und Handwerkerzeitung bringt in ihrer hentigen Samstag⸗Nummer das nachſtehende Ergebnis der im Juli ds. Is. vorge⸗ nommenen Neuwahlen der Mitglieder und Er⸗ ſatzmänner der Handwerkskammern und deren Geſellenausſchüſſe zur öffentlichen Kenntnis: Handwerkskammer Maunheim. Es wurden gewählt: 1. In die Handwerks⸗ kammer. Von Wahlgruppe J(Inuungen): als Mit⸗ glieder: Heinrich Koch, Metzgerobermeiſter in Hei⸗ delberg, Georg Schueider, Bäckerobermeiſter in Mannheim, Philipp Nickolaus, Schloſſerober⸗ meiſter in Mannheim; als Erſatzmänner: Heinrich Karcher, Buchbinderobermeiſter in Mannheim, Joh. Schluſſer, Schneiderobermeiſter in Heidel⸗ berg, Georg Schmitt, Tapeziermeiſter in Heidel⸗ berg. Von Wahlgruppe J1(Fachgenoſſenſchaften und Fachbereinen als Mitglied: Franz Halk, Schreiner⸗ meiſter in Monnheim; als Erſatzmann: Franz Brurein, Zimmermeiſter in Mannheim. Von Wahlgruppe IIl(Handwerker⸗ und Gewerbevereine): als Mitglieder: Friedrich Oeldorf, Malermeiſter in Heidelberg, Wilhelm Buſam, Steinmetzmetſter in Mannheim, Chriſtian Schulz, Malermeiſter in Weinheim, Joſeph Arnold, Bürſtenmachermeiſter in Eberbach, Adolf Seeber, Schmiedemeiſter in Buchen, Karl Hügel,Spenglermeiſter in Tauber⸗ biſchofsheim; als Erſatzmänner: Joſeph Laler, Schuhmachermeiſter in Leimen, Nikolaus Seib, Schmiedemeiſter in Wiesloch, Adam Bach, Spengler⸗ meiſter in Heddesheim, Ludwig Gelb, Glaſermeiſter in Hockenheim, Karl Lehmann, Drechſlermeiſter in Sinsheim, Johann Oehm, Maurermeiſter in Boxberg. 2. In den Geſellenausſchuß. Von Wahlgruppe 11(Fachgenoſſenſchaften u. Fachvereine): als Mitglied: Leopold Tonſchütz, Blechner in Heidelberg; als Erſatzmann: Georg Gerhardt, Blechner in Heidelberg. Von Wahlgruppe III(Hand⸗ werker⸗ und Gewerbevereineſt als Mitglieder: Eruſt Eckerlin, Schreiner in Mosbach, Ernſt Gräf, Schriftſetzer in Adelsheim, Wilhelm Berberich, Steinhauer in Walldürn, Phil. Zimmermann, Schreiner in Wiesloch; als Erſatzmänner: Wilhelm Deſchner, Steinhauer in Eberbach, Sebaſtian Köhl, Maurer in Schwetzingen, Leopold Brei⸗ tinger, Maler in Adelsheim, Auguſt Schoch, Bierbrauer in Wiesloch. Haudwerkskammer Karlsruhe. wurden gewählt: 1. In die Handwerks⸗ kammer. Von Wahlgruppe 1(Innungenſ: als Mit⸗ glieder: Jakob Falk, Hofſchuhmachermeiſter in Baden⸗Baden, Otto Schick, Hofbuchbindermeiſter in Karlsruhe, Guſtar Wörtz, Schreinermeiſter in Pforzheim, Karl Häcker, Bäckermeiſter in Wein⸗ garten, Friedrich Ebbecke, Metzgermeiſter in Karlsruhe; als Erſatzmänner: Wilhelm Wilſer, Hofbäckermeiſter in Karlsruhe, Wilhelm Riecker, Blechnermeiſter in Pforzheim, Julius Mummert, Malermeiſter in Baden⸗Baden, Herm. Tſcherter, Schuhmachermeiſter in Karlsruhe, Herm Rummel Schreinermeiſter in Oberachern, und Ferdinand Doldt, Maurermeiſter in Karlsxruhe, letzterer auf 3 Jahre. Von Wahlgruppe III(Handwerker⸗ u. Ge⸗ werbevereine: als Mitglieder: Franz Höfele, Schloſſermeiſter in Renchen, Karl Kiederle, Stein⸗ hauermeiſter in Bühl, Karl Link, Zimmermeiſter in Ettlingen, Franz Scherer, Schneibermeiſter in Bretten als Exſatzmänner: Georg Frick, Blechner⸗ Es meiſter in Blankenloch, Jak. Lud. Walther, Blechner⸗ meiſter in Grötzingen, Franz Heck, Schneidermeiſter in Karlsruhe, Karl Lamprecht, Hafnermeiſter in Königsbach, Siegmund Müller, Glaſermeiſter in Kirrlach und Georg Müller, Hofmöbelfabrikant in Baden⸗Baden, letzterer auf 3 Jahre. 2. In den Ge⸗ ſellenausſchuß. Von Wahlgruppe J(Innungenh: als Mitglieder: Joſef Hörth, Metzger in Baden⸗Baden, Karl Rüger, Friſeur in Karlsruhe, Mathhäus Behm, Maurer in Mörſch; als Erſatzmänner: Medardus Volz, Zimmermann in Baden⸗Baden, Joſeph Weigel, Metzger in Bruchſal, Karl Vollenhals, Zimmermann in Bulach. Von Wahlgruppe III(Handwerker⸗ und Gewerbevereinen als Mitglied: Karl Behring, Ma⸗ ler in Karlsruhe; als Erſatzmann: Franz Wagner, Schloſſer in Karlsruhe. Handwerkskammer Freiburg. Es wurden gewählt: 1. In die Handwerkskammer. Von Wahlgruppe 1(Innungenht als Mitglieder auf 6 Jahre: Heinrich Schlüter, Schueidermeiſter in Frei⸗ burg, Friedrich Schmelzer, Bäckerobermeiſter in Lahr, auf 3 Jahre: Joſeph Wegmann, Malerober⸗ meiſter in Offenburg; als Erſatzmänner auf 6 Jahre: Wilhelm Liebherr, Schmiedeobermeiſter in Lahr, Emil Walz, Fleiſcherobermeiſter in Kehl, auf 3 Jahre Leopold Peghini, Schreinermeiſter in Freiburg, Her⸗ mann Marbach, Wagnerobermeiſter in Breiſach. Von Wahlgruppe 11(Handwerkerfachgenoſſenſchaften und Handwerkerfachvereineſ:t als Mitglied(auf 3 Jahre): Emil Haberſtroh, Tapeziermeiſter in Freiburg. Von Wahlgruppe II1(Handwerker⸗ und Gewerbevereine): als Mitglieder: Hermann Elbs, Feinmechaniker⸗ meiſter in Freiburg, Hermann Schneider, Schreiner⸗ meiſter in Emmendingen, Karl Seeger, Buch⸗ druckereibeſitzer in Waldkirch, Emil Schneider, Buch⸗ bindermeiſter in Neuſtadt i. Sch., Auguſt Weiß, Maurermeiſter in Lörrach, K. Friedmann, Zimmer⸗ meiſter in Offenburg. Theod. Duſchmalé, Schuh⸗ machermeiſter in Oberkirch, Joſeph Geiſert, Buch⸗ bindermeiſter in Gengenbach; als Erſatzmänner: Rud. Fiſcher, Chir. Inſtrumentenmacher in Freiburg, Emil Bitzenhofer, Müller in Oberrotweil, Otto Vetter, Malermeiſter in Herbolzheim, Emil Jaägler, Schreinermeiſter in Lenzkirch, Emil Wild, Buch⸗ druckermeiſter in Endingen, Karl Robert Schwab, Bildhauermeiſter in Lörrach, Wilhelm Jutzler, Blechnermeiſter in Schopfheim, Guſtav Müller, Schloſſermeiſter in Offenburg. 2. In den Geſellen⸗ ausſchuß. Von Wahlgruppe 1(Innungenz: als Mit⸗ glied: Joſeph Müller, Schuhmacher in Freiburg; als Erſatzmäuner: Karl Kapp, Friſeur in Freiburg(auf 6 Jahre), Engelbert Heck, Bäcker in Offenburg(auf 3 Jahreſ. Von Wahlgruppe II(Fachgenoſſenſchaften und Fachvereine): als Mitglied: Wilhelm Vogt, Ta⸗ pezier in Freiburg, als Erfatzmann: Alfred Bleifuß, Tapezier in Freiburg. Von Wahlgruppe III(Hand⸗ werker⸗ u. Gewerbevereine): als Mitglieder: Friedr. Müller, Schriftſetzer in Freiburg, Albert Welter, Steindrucker in Lahr; als Erſatzmänner: Eduard Kähny, Zimmermann in Lörrach, Max Gremels⸗ bacher, Inſtrumentenmacher in Freiburg. Handwerkskammer Konſtanz. Es wurden gewähklte 1. In die Handwerks⸗ kammer. Von Wahlgruppe J(Innungen): als Mit⸗ glied: Joſeph Urnau, Bäckermeiſter in Arlen; als Er⸗ ſatzmann: Auguſt Gnädinger, Bäckermeiſter in Ra⸗ dolfzell. Von Wahlgruppe III(Handwerker⸗ und Gewerbevereine): als Mitglieder: Bernhard Schöl⸗ terle, Schloſſermeiſter in Stühlingen, Hermaunn Hau⸗ ger, Sattlermeiſter in Donaueſchingen, Joſeph Seger, Buchbindermeiſter in Engen, Fridoliu Lauber, Seifenſiedermeiſter in Säckingen, Alfred Mutter, Gipſermeiſter in St. Blaſien, Indwig Keller, Sattler⸗ meiſter in Stockach, Guſtav Martin, Sattler⸗ und Tapeziermeiſter in Ueberlingen, Lambert Himmels⸗ bach, Schreinermeiſter in Villingen, Johann Kübler, Zimmermeiſter in Waldshut; als Erſatzmänner: Fri⸗ dolin Nüßle, Zimmermeiſter in Grafenhauſen, Emil Schneidenberger, Bäckermeiſter in Hüfingen, Senes Sernatinger, Schuhmachermeiſter in Radolfzell, Ru⸗ pert Zimmermann, Schreinermeiſter in Oehningen, Jofeph Weiß, Küfermeiſter in Raſt, Johann Stocker, Maurermeiſter in Aach⸗Linz, Rudolf Kaiſer, Friſeur⸗ meiſter in Todtmoos, Karl Woerner, Blechnermeiſter in Hornherg, Johann Ströbele, Sattlermeiſter in Meersburg und Gyswin Albrecht, Blechnermetiſter in Tiengen, letzterer auf 3 Jahre. 2. In den Geſellen⸗ ausſchuß. Von Wahlgruppe 1(Innungen): als Mit⸗ glied: Robert Fendrich, Bäcker in Radolfzell(auf 3 Jahre); als Erſatzmann: Karl Seiterle, Bäcker in Radolfzell(auf 3 Jahre). Von Wahlgruppe III (Handwerker⸗ und Gewerbevereineß als Mitglieder: Cbleſtin Neumaier, Maurer in Triberg, Richard Rombach, Schreiner in Furtwangen, Joſeph Settz, Zimmermann in Konſtanz, Herm. Schmid, Zimmer⸗ mann in Meßkirch; als Erſatzmänner: Frz. Eſſinger, Blechner in Triberg, Rudolf Schuler, Maler in Tri⸗ berg, Engen Blender, Schneider in Meßkirch, Joſeph Salgosky, Maurer in Meßkirch, Otto Braunnagel, Schriftſetzer in Furtwangen, letzterer auf 3 Jahre. ANus Stadt und Land. *Maunheim, den 30. Auguft 1913. Landtagswahlen 1913. An. 21. Oktober finden die Landtags⸗ wahlen ſtatt. Vom 22. September an liegen die Vählerliſten zur Sinſicht auf Wer iſt wahlberechtigte Wahlberechtigt und in die Wählerliſte einzu⸗ tragen ſind alle Männer, welche 1. in Baden wohnen; 2. am Wahltage das 25. Lebensjahr zötrück⸗ gelegt haben; 3. durch Abſtammung Badener ſind oder die badiſche Staatsangehörigkeit am Wahltage ſeit mindeſtens 2 Jahren beſitzen, oder die badiſche Staatsangehörigkeit am Wahl⸗ tage mindeſtens 1 Jahr beſitzen und dazu das letzte Jahr vor der Wahl in Baden gewohnt haben; der Wahltag iſt überall in die Friſt einzurech⸗ nen, es ſind demnach auch alle die wahlberech⸗ tigt, welche am Wahltage das 25. Lebens⸗ jahr, oder die Staatsangehörigkeit oder Wohn⸗ ſitzfriſt vollenden. Die Wahlberechtigung iſt nicht an beſtimm⸗ tes Vermögen, Einkommen oder Steuerveran⸗ lagung gebunden; jeder, der die vorſtehenden Bedingungen erfüllt, darf wählen, ohne Rück⸗ ſicht auf ſeine Vermögens⸗, Erwerbs⸗ oder Steuerverhältniſſe! Dagegen dürfen alle anderen Landesein⸗ wohner, auch die Angehörigen anderer deutſcher Bundesſtaaten, welche zur Reichstagswahl ohne weiteres berechtigt ſind, zur Landtagswahl nicht wählen. Wann ruht das Wahlrechte Von denjenigen Staatsbürgern, welche nach vorſtehenden Bedingungen wahlberechtigt ſind, darf trotzdem nicht wählen 1. wer zur Entrichtung von Staatseinkom⸗ menſteuern, Grundſteuer, Häuſerſteuer, Ge⸗ werbeſteuer, Kapitalrentenſteuer rnd Be⸗ förſterungsſteuer, ſowie zur Entrichtung von Gemeindeumlagen verpflichtet iſt und dieſe Steuern für das letzte, der Wahl vorhergegangene Steuer⸗ jahr trotz Mahnung nicht bezahlt hat; ſind ihm die Steuern von der Steuerbehörde geſtundet worden, ſo verliert er ſein Wahl⸗ recht nicht; 2. wer Armenunterſtützung bezieht, oder im letzten Jahr vor der Wahl bezogen hat; das Wahlrecht geht aber nicht verloren, wenn die Armenunterſtützung wegen eines vor⸗ übergehenden Unglücksfalles geleiſtet wurde. Als Armenunterſtützung darf nicht an⸗ gerechnet werden die Befreiung vom Schulgeld und die unentgeltliche Liefe⸗ rung von Schulbüchern und Unterrichts⸗ mitteln an die Kinder des Wahlberechtigten: 3. wer ſich im Konkurs befindet, ſo l das Konkursverfahren dauert und 9 8 4. wer unter Vormundſchaft oder i⸗ ſtiger Gebrechen auder e Wegen anderer als der hier vorgezeichneten Gründe darf einem ſonſt Wahlberechtigten die Aufnahme in die Wählerliſte nicht verweigert werden! Auskünfte über die Wahlberechtigung erteilt jederzeit das Nationalliberale Parteiſelſreta⸗ riat Mannheim, C 3, 21/22, Fernſpr. 7099. Nationalliberale, organiſiert Euch! *Ueber den Tup des Luftſchiffes Schütte⸗ Lanz. Die ſtarren deutſchen Luftſchiffe, insbe⸗ ſondere die militäriſchen Zeppelinluftſchiffe ha⸗ ben, wie der Korreſpondenz„Heer und Politik⸗ aus Luftſchifferkreiſen geſchrieben wird, einen neuen bisher unbekannten Vorteil aufzuweiſen, der ſie beſonders im Sommer den anderen Luft⸗ ſchiffen überlegen macht. Eine große Gefahr für die unſtarren Luftſchiffe beſteht darin, daß ſich hier durch die Sonnenſtrahlen das Gas in der prallen Hülle ganz bedeutend erwärmt und zwar um 25 bis 30 Grad. Dadurch wird viel Gas⸗ verluſt herbeigeführt und ferner wird das Luft⸗ ſchiff gegen ſeinen Willen in große Höhen ge⸗ der der großen afrikaniſchen Wüſte, die Cyre⸗ naika, Tripolis, Tunis, Marokko, ſind bis zur Verwüſtung durch die weinfeindlichen Araber renommierte Weingebiete geweſen. Wo es bei den Griechen hell in ihrer Geſchichte wird, iſt der Weinſtock ſchon ganz als uralt⸗ein⸗ heimiſches Gewächs anerkannt und ſeine Pflege Kulturbeſitz und ſelbſtverſtändlicher Kulturhebel geworden. Bei keinem zweiten Volk des Alter⸗ tums hat der Kult des weinlaubamkränzten Got⸗ tes einen ſolchen Umfang angenommen, hat ſeine dunklen Fühler ſo in alle tiefſten Schickſale und Lebensäußerungen eines ganzen Volkes hineinge⸗ ſtreckt, daß er zuletzt und für eine ſpätere Zeit zum Symbol des helleniſchen Kulturkomplexes überhaupt werden konnte. Schon in der uralten Königsſtadt Mykene, in einer Zeit alſo, wo auch drüben überm Meer die an der Außenſeite ſo hölzernen Pharaonen ſchon oft genug ihren ſoliden Weinſchwips auszuſchla⸗ en hatten, wurde offenbar luſtig gebechert, wie ſich aus dem Weinſatz eines in Mykene gefun⸗ denen Tonfaſſes rekonſtruieren läßt, und gar die bomeriſchen Haudegen und Raufbolde ſind ohne ausgiebigen Weinpokulationen nicht recht denken. Und der Tropſen, mit dem der Fuchs Odyſſeus den einäugigen Kyklopen beſoffen macht, kommt ſogar höchſtſelbſt aus Nyſa, jener thra⸗ kiſchen Jugendheimat des Dionyſos. Iduylliſch muß es auch geweſen ſein, als Nauſikag, das Königstöchterlein, und ihre Mädchen mit den Wäſchekörben und belegten Stullen und den zum ans Meer hinunterſtiegen, wo dann den Odyſſeus beim Bad ertappten. Die leibliche und geiſtige Hochſtimmung, die der Grieche als edlen Zweck ſeiner edelgeformten, doppelhenkeligen Khlixſchale pries und ſo bequem und Tag um Tag am eigenen Lejbe ſpüren durfte, hat ſchon früh das ganze griechiſche Leben mit einer blühenden, immergrünen Ranke wein⸗ ſeliger Feſte umgeben und umhüllt. So wurden denn die Tage um Hellas die wechſelvollen Mo⸗ nate des Jahres hindurch, ein einziges großes Dionyſosfeſt, eine Frühlingsfeier, eine Feier des reifenden Sommers, ein Erntefeſt im Herbſt, in jedem Monat faſt, im Dezember und Janztar noch, und das ganze Volk, Staat und Gemeinde und Kultus nahmen teil, und irgendwann nach dem Feſt, wenn die Flöten verklungen waren, wenn die Kränze aus Eichenlaub ſchon halbwelk in der Ecke lagen, ſchrieb Plato ſein wunderſtim⸗ miges Sympoſion, nahm Phidias vielleicht den Meißel in die Hand, wog Perikles das Schickſal ſeiner Stadt, und Sophokles ſchickte ſeinen Oedi⸗ pus in die letzte Einſamkeit hinaus „Was iſt das Leben, da kein Wein iſt!“ ſagt, ſingt, meditiert der bibliſche Chroniſt. Was wäre Hellas ohne Dionyſos? Dionyſos, der große Erreger und Revolutionär, der Lärmmacher, wie er noch heißt, Bromios, Bacchus, Lyäos, der Sorgenbrecher, der Gott der hundert Namen. und Apoll, der Schlichter und Vergeiſtiger, der Gott der ſanften Muſik, der klugen Kunſt, aus⸗ ſie Imbiß notwendigen, gefüllten Weinſchläuchen zugleichen und zu ordnen, dieſer wunderlich dopseleſgce Goit SibrptArol. er det deslient helleniſche Menſchtum in jenen wundervoll ur⸗ fächlichen Wirbel der Entwicklung hineingeriſſen. Und in Hellas ſind die Verſe Hölderlins wirk⸗ lich wahr geworden: 5 „Des Ganges Ufer hörten des Freudengotts Triumph, als allerobernd vom Indus her Der junge Bacchus kam, mit heil'gem Weine vom Schlafe die Völker weckend.“ Aber weiter geht der ſchwärmende Zug Ziemlich ſpät, im Verhältnis, ſcheint den Rö⸗ mern die Kultur des Weinſtockes aufgegangen zu ſein. König Romulus noch, in den legenden⸗ haften Kulturanfängen Roms, brachte den Göt⸗ tern Milchopfer dar, was doch, wenn auch der Wein jedenfalls ſchon bekannt war, nicht auf ſeine beſondere Wertſchätzung ſchließen läßt, aber Sophokles, ein paar hundert Jahre ſpäter, kann dann ſchon das Weinland Italien preiſen, das inzwiſchen ja auch ein Kulturland geworden war. Zwar konzedierten die etwas ſchwungloſen Rö⸗ mer, dieſe übertriebenen Realitätsmenſchen, ihren Dionyſos, den ſie Gott Liber, den Sorgen⸗ löſer, nannten, überhaupt niemals die große lebendige Macht, unter die ſich das Griechen⸗ völkchen ergebungsvoll, mit einer profitlichen Hinterphiloſophie ſchließlich, ſo gern beugte und ſtellen ließ. Dionyſos, in Hellas drüben, war das ganze, reſtloſe, ungeteilte und doch immer noch unterworfene und gemeiſterte Leben ſelbſt, Liber, der Gott in Rom, war und blieb im beſten Falle ein gelegentliches ſchwerblütiges Aequiva⸗ , e alückliche Kompenfation, i eine Zuflucht, 1 Leben zuletzt, das mitgenommen ſein Dülns Aber die Römer ſind dann doch wieder ganz außerordentliche und abſichtliche Weinverbreiter geworden. Wo nur der rückſichtsloſe Eiſenſchritt ihrer Legionen ſich niederdrückte, unter den Kel⸗ ten Galliens und des britiſchen Nebellandes, auf der pyrenäiſchen Halbinſel, unter den metfrohen, feuerblonden Halbwilden am Rhein, überall ſprießt der Weinſtock empor und faßt mit wunder⸗ barer Schnelligkeit Boden, daß ſchließlich, als das römiſche Weltreich vollendet war, die Grenze des Reiches faſt genau mit der äußerſten Ver⸗ breitungszone der Weinrebe, im Weſten und Norden wenigſtens, zuſammenfiel. Dionyſos aber gönnt ſich keine Ruhe Bald hat er Spanien und Gallien in alle Winkel durchſchwärmt und ſteht dann eines Tages — es iſt das Jahr 281 n. Ehr. und Probus iſt römiſchen Kaiſer— an den Ufern des Rheins. Armer Kaiſer! Er iſt gleichſam, der eigent⸗ liche deutſche Weinheros, und doch haben ihn, wie es heißt, ſeine revoltierenden Soldaten, die er partout zu Winzern ummodeln wollte, in einem pannoniſchen Weinberg erſchlagen. Aber zum Glück hat ſich das Germanenland nicht weiter geziert. Jedenfalls hat auch die liebe, beſtrenommierte germaniſche Trunkſucht tüchtig zur raſchen Verbreitung des Weinſtockes mitgeholfen. Dieſer deutſche Triumphzug des Dionyſos, der übrigens hier ſein Hellenentum ſchon ziemlich eingebüßt hat und ſchlicht und deutſch St. Urban heißt, iſt ein arbei — essSessseeezz E. S DRN N=/ . — Samstag, den 30. Auguſt 1913. General-⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatth). 3. Seite. trieben. Bei den ſtarren Luftſchiffen dagegen, bei denen die Gasballone durch die Aluminium⸗ wand des Gehäuſes geſchützt ſind, ſind nur Temperaturen von—10 Grad ſelbſt bei größter Hitze gemeſſen worden. Dadurch iſt die Aktions⸗ kraft der ſtarren Zeppeline den halbſtarren und unſtarren Luftſchiffen überlegen. Die fran⸗ zöſiſchen Luftſchiffe haben nach neuen Meſſun⸗ gen eine Gaswärme von 30 Grad. Die Ver⸗ ſuche mit dem erſten„Schütte⸗ Lanz“. Schiff haben erwieſen, daß der aus Holz ge⸗ baute Starrtyp eine hervorragende Be⸗ reicherung der vorhandenen Luft⸗ ſchiffſyſteme darſtellt und neben den Luftſchiffen nach dem Syſtem des Grafen Zep⸗ pelin als der für die Zukunft ausſichts⸗ reichſte Typ angeſehen werden muß. Bei dem Neubau des„Schütte⸗Lanz“ werden die mit dem erſten Schiff gemachten Erfahrungen zur Geltung gebracht werden. Die beſonderen Kon⸗ ſtruktionseigentümlichkeiten des Syſtems, durch die es ſich vom Zeppelintyp grundlegend unter⸗ ſcheidet, als das Holzgerippe und die unſtarre Aufhängung der Goudeln, werden bei dem Neu⸗ bau beibehalten werden. Das neue Luftſchiff erhält maucherlei Verbeſſerungen, die ſich als wünſchenswert erwieſen haben. Unter anderem ſoll ein bequemerer Verbindungsgang, als ihn der„Schütte⸗Lauz“ aufweiſt, zwiſchen den bei⸗ den Gondeln innerhalb des Luftſchiffkörpers hergeſtellt werden. Auch die zweite Gondel wird mit einer Plattform zur Aufnahme von Bemannung eingerichtet werden, und das neue Luftſchiff ſoll von vornherein mit Rückſicht auf die militäriſche Verwendbarkeit, d. h. auf Ar⸗ mierung uſw. eingerichtet werden. Dieſe Ar⸗ nierung iſt, trotz der unſtarren Gondelaufhän⸗ gung, ſehr wohl durchzuführen, ſowohl auf den Plattformen der Gondeln, wie auf dem Luft⸗ ſchiffkörper auf deſſen Oberſeite, die durch einen im Inneren eingebauten Schacht erreicht werden kann. Als beſonders bedeutungsvoll für mili⸗ täriſche Zwecke iſt die Tatſache anzuſehen, daß die unſtarre Aufhängung der Gondeln, die nur durch Seile elaſtiſch aufgehängt find, bei harten Landungen den Stoß nicht auf das ganze Schiff übertragen und daß Defekte der Gondeln immer lokaliſtert bleiben. zie Fenerin im Habereck. Dreitägigegroße VBolksfeſtlichktelten Samstag bis Montag, .—8. September l. J. auf reichlich beflaggten ſtädt. Nennwteſen, zwiſchen Tribünen und Riedbayndamm. Vorfeter, Samstag, 6. September, mittags.11 Uhr, mit ſapan. Tagesfeuerwerk, wobei alles im Betrieb und die„111 Katzekepp“ für Sonntag mittag mit Hideren geladen werden. Hauptfeſt, Sonntag, 7. und ntag, 8. September, jeweils von mittags—12 Uhr. An letzterem Tag bei eintretender Dunkelheit graßes, noch nie dageweſenes, von Kunſtfeuerwerker Fritz Beſt ausgeführtes, 11faches Pracht⸗ und Re⸗ klame⸗Feuerwerk, deſſen Einzelheiten noch bekannt gegeben werden. Außerdem als Aufmerkſamkett für unſere verehrte Einwohnerſchaft, in der Stadt am Friedrichsplatz— Waſſerturm— Sonntag, 7. Sep⸗ tember, vorm. 11,30 Uhr, dreifaches Promenade⸗ Konzert der beim Feſt mitwirkenden 3 Militärmuſik⸗ kapellen: 1. Kurheſſ. Inf.⸗Regt. 81, Frankfurt a.., 2. Bad. Drag.⸗Reg. Großherzogin Hilda Nr. 21 und 2. Naſſ. Pionier⸗Bat. Nr. 25, Mainz, in Uniform, Perſönlich geleitet von ihren Obermuſikmeiſtern.— Für dieſe außergewöhnlichen, den PfälzerHumor her⸗ vorkehrenden Feſtlichkeiten, ſtellt verehrl. Direktorium des Badiſchen Rennvereins in zuvorkommendſter Weiſe ein wohlgepflegtes großes Wieſenterrain zur Verfügung, das von der Feueriogeſellſchaft aus, an Telephon, Elektriſche— Linle 6 Rennplatzſchleife—, Nebeubahn ind Franz Noll's verſtärkte Motorboot⸗ fahrten, ob und an Friedrichsbrücke, angeſchloſſen wird. Aulv und Chaiſen nehmen die Wege wie bei den Reunen! Die„feenhafte Beleuchtung“— montiert Herr A. Hofen— geſchieht durch eine unentgeltlich übperlaſſene immer neue Beleuchtungslokomobtile, unſerer Mannheimer Maſchinenfabrik 17 Lanz, deren Betrieb in dem dazu geſtellten Zeltbau, ſtets eine viel beachtete Sehenswürdigkeit bildet und deren Bereitſtellung, ohue welche die„Herbſtpartie“ nicht aufs Aeußerſte ausgeſtattet werden könnte, der Munifizenz des Herrn Dr. Karl Lanz, zu dauken iſt. — Daß dieſe einzigartigen Maunheimer Feuerio⸗ Bolkskeßklichketten auf ſchwelendem Naſen mit Nlick auf unſere nahe Bergſtraße und in der Nähe des uns Grüße vom Schwarzwald bringenden Neckars, in allen Kreiſen beliebt ſind und mancherlei Genlſſe, ſo⸗ wie angenehme Unterhaltung bieten, bewetiſt die von 2 zu 2 Jahren zunehmende Beſucherzahl; 1911 waren es ca. 100 011 einſchließlich Kinder, welche ſich in geſunder Luft den Feſtesfreuden hingaben. Es wird aber auch nur Erſtklaſſiges zugelaſſen und für Ord⸗ nung durch eigens aufgeſtellte Organe vorgeſorgt. Die Plätze an„Sanitäter“, Fußballvereine, Artiſten, Athleten, Schauſteller, Dampfkaruſſels, Hippodrom, Kaſperltheater, Schtießbuden, Affenarena, Wafſel⸗, Zuckerbäcker, Gabenverloſung, Mannheimer Bretzel, Zigarren u. ſ. w. ſind feſt vergeben. Lattentanz⸗ boden(mit Preistanzſ geräumige hohe C Wein und Bierzelte mit Küchenanbauten, 1 groß Muſikkapellen, ſtellt neuerdings die 8 Hch. Weyl in Hahnſtetten. Ferner die neueſte Erfin⸗ dung des„Feueriojahrſiebt“ eine Leihgebühr von 20 J. pro Bierkrug, dies zuſammen reiht ſich ſicher in alles tipp topp ein. Was die Güte an Eßwaren, feilgehalten in properen Baulichkeiten anbelangt, ſo hatte man immer glückliche Hand. Einen breiten Raum, nehmen neben Kletterbaum— vielleicht ent⸗ ſchwebt auch ein Aeroplan den Feſtwieſen— Bar⸗ füßler⸗Vorſtellungen im Mehl, Sack ete., überhaupt die Kinderbeluſtigungen ein, ſo fehlt auch die ſtets die erſte Nummer— kurz nach 3 Uhr— und die Sehnſucht jeden Kindes bildende Fähnchenpolpnaiſe nicht, nur muß man die Erwachſenen bitten, bei Aus⸗ teilung der Fähnchen größte Ordnung wahren zu wollen. Dem 1913er Frage und Antwortſpiel:„Sie, hawe ſe kee Reklamemarke“, wird ebenfalls Rechnung getragen, da Feuerioreklamemarken draußen und jetzt ſchon im Buch(binder⸗Handel ſerienweiſe erhält⸗ lich ſind. Zwiſchen den Muſtkpiecen werden unſere Männergeſangvereine ihre Lieder ertönen laſſen, was willkommene Abwechflung giht und war hierin das De Lankſche Weinzelt den„Sangesbrüdern“ von je⸗ her„typiſch“. Mannheimer Hunde ſind zu Vor⸗ ſtellungen gewonnen. Nach enormen vorherigen Aus⸗ gaben für Platz, Zelte, Muſik, Beleuchtung, Feuer⸗ werk u. ſ. f. ſowie eingedenk des„Leben und Leben⸗ laſſen“, hofft nun die Feueriogeſellſchaft neben zahl⸗ reichem auswärtigen Beſuch, wieder halb Mannheim am., 7. und 8. September einträchtig auf dem be⸗ rühmten Raſen vereinigt zu ſehen, um mit den Kindern, in erfriſchender Luft, ein dreitägiges Mann⸗ heimer Volksfeſt zu feiern, das an Vielſeitigkeit ſeine ſechs Vorgänger ſicher übertrifft.— Die Geſellſchaft lrägt von jeher, hauptſächlich in Bezug auf alkohol⸗ und alkoholfretie Getränke den verſchiedenſten An⸗ ſprüchen Rechnung und bittet nun verehrl. Maun⸗ heimer Einwohnerſchaft es an freundlicher Unker⸗ kützung nicht fehlen laſſen zu wollen. Der Eintritt iſt pro Tag und pro erwachſene Perſon auf 20 3, für Kinder unter 12 Jahren auf 10 feſtgeſetzt. (Aus der Feuerio⸗Kanzlei). * Neuwahlen zu den Krankenkaſſen. In den weiten beteiligten Kreiſen beſtehen zur Zeit die größten Unklarheiten über die neuen Wahlen zu den Organen der Krankenkaſſen, welche nach der Reichsver⸗ ſicherungsordnung ab 1. Januar 1914 weiter⸗ beſtehen. Es wird darauf hingewieſen, daß die neuen Satzungen und die Wahlordnungen, die den Wahlen zugrunde gelegt werden müſſen, noch nicht genehmigt ſeien, und daß bei der großen Zahl der zu genehmigenden Satzungen ſich dies noch einige Zeit hinziehen würde. Zum andern Teile ſind für die Wahlen zum Ausſchuß und Vorſtand im Geſetz und in der Satzung der⸗ artig lange Friſten vorgeſehen, daß es über⸗ haupt fraglich erſcheint, ob die Wahlen noch in dieſem Jahre vorgenommen werden können. Es ſteht außer Zweifel, daß es für alle Kaſſen ſehr zweckmäßig wäre, wenn ſie noch die Wahlen in dieſem Jahre erledigen könnten, ſo daß ſie mit 5 Beginn des nächſten Jahres ihre Einrichtungen uſw. in vollem Umfange mit der Reichsver⸗ ſicherungsordnung in Einklang gebracht haben. Es ſchweben deshalb bei der Reichsregierung Erwägungen, durch eine Uebergangsbeſtim⸗ mung zur Reichsverſicherungsordnung in dieſem einmaligen beſonderen Falle den Kaſſen die Möglichkeit zu geben, die in den Wahlordnun⸗ gen vorgeſehenen Friſten zu verkürzen. *Der Landesverein Baden des Bundes mitt⸗ lerer Reichspoſt⸗ und Telegraphenbeamten der Zivilanmärter⸗Laufbahn hält am 6. und 7. Sep⸗ tember in Freiburg(Brsg.) ſeinen erſten ordentlichen Landestag ab. * Dem„Krampf“ im Waſſer fallen jährlich viele Perſonen, darunter vorzügliche Schwimmer, zum Opfer. Der bis zum letzten Augenblick noch muntere Schwimmer macht plötzlich ungewöhn⸗ liche Bewegungen mit den Armen, ſinkt lautlos in die Tiefe und verſchwindet zum Schrecken der Badenden— der„Krämßpf“ hat ihn befallen. In Wirklichkeit iſt es aber niemals Krampf im ge⸗ wöhnlichen Sinne, der den Schwimmer befallen hat. Das ſchnelle Nachlaſſen der Muskelkraft wird dadurch erzeugt, daß Schaum oder Waſſer⸗ EDN 8 ſtoff in den Schlundkopf mit der Einatmung ge⸗ langt und in die Luftröhre eindringt oder, wie es im Volksmunde heißt, in die„falſche Kehle“ gerät, wodurch eine faſt augenblickliche Stockung ſämtlicher Atmungsorgane eintritt. Kommt das Waſſer bei Beginn einer Atmung in die Luft⸗ röhre, wenn die Lungen ganz luftleer ſind, ſo ſinkt der Körper ſofort. Wenn daher die Mit⸗ badenden bemerken, daß jemand beim Baden un⸗ gewöhnliche Bewegungen macht, ſo müſſen ſie ſofort Hilfe leiſten, weil der Betreffende unter den beſchriebenen Umſtänden keine Hilferufe aus⸗ ſtoßen kann. * Erweiterung des Fernſprechverkehrs. Nach einer Mitteilung der Kaiſerl. Oberpoſtdirektion an die Handelskammer iſt Mannheim gegen eine Gebühr von M..— zum unbeſchränkten Sprech⸗ verkehr mit Bad Gaſtein(Salzburg) zugelaſſen worden. * Babßiſch⸗Elſüſſiſcher Perſonen⸗ und Gepäck⸗ tarif. Der am 1. Oktober ds. Is. in Kraft tre⸗ kende neue Badiſch⸗Elſäſſiſche Perſonen⸗ und Gepäcktarif bringt, wie ſchon kurz gemeldet, eine Reihe von Neuerungen und Verbeſſerungen, die beſonders im Verkehr mit Monatskarten ſich bemerkbar machen. Während bisher z. B. Zeit⸗ karten 3. Klaſſe für einen Monat von Straß⸗ burg nach Kehl oder umgekehrt oder von Frei⸗ burg nach Mülhauſen 10.90 Mk. bezw. 33.40 M. koſteten, beträgt nach dem neuen Tarif der Preis einer Monatskarte 3. Klaſſe zwiſchen Kehl und Straßburg nur.80 Mk., Freiburg⸗Mülhauſen 27.20., alſo eine recht erhebliche Verbil⸗ ligung. kœ. * Dienſtjubiläum. Herr Hch. Horſch feiert, wie uns mitgeteilt wird, am Montag, den 1. Sept., ſein 30jähriges Dienſtjubi⸗ läum bei der Firma F. Nemnich, Buchhand⸗ lung, N 3, 7/8. * Was das reifende Publikum anſcheinend noch nicht genügend weiß, iſt die beſonders für die vielen Sonntagsausflügler und Touriſten ſehr bequeme Einrichtung, daß man bei der Lö⸗ ſung der Fahrkarte zur Hinfahrt nicht nur gleichzeitig eine Rückfahrkarte von der Zielſtation, ſondern auch von jeder an⸗ dern Station löſen kann. Dieſe Beguem⸗ lichkeit iſt noch viel zu wenig bekannt, wie an ſchönen Sonntagen der ſtarke Zudrang an den Fahrkartenſchaltern der Ausflugsorte beweiſt. Auch der Umſtand, daß die Fahrkarten 4 Tage Giltigkeit haben, daß man ſich alſo ſchon von Donnerstag ab die Sonntagsfahrkarten in aller Ruhe vorher löſen kann, iſt noch viel zu wenig bekannt. ke. * Oberfuſtizſekretür Heinrich Danquard. Heute nacht iſt infolge eines Schlaganfalles Herr Oberjuſtizſekretär Heinrich Dangard im Alter von 51 Jahren geſtorben. Er wurde gebore) am 20. April 1862 zu Eberbach, wurde 1878 Inzipient am dortigen Amtsgerichte und beſtand im Jahre 1881 die Aktuarprüfung. 1889 machte ex ſeine Prüfung als Gerichtsſchreiber und er⸗ hielt vor längerer Zeit den Titel eines Ober⸗ juſtizſekretärs. Seit annähernd 20 Jahren iſt er auf dem hieſigen Amtsgerichte beſchäftigt, da⸗ von entfallen 10 Jahre bis zu ſeinem Tode auf ſeine Beſchäftigung bei der Verteilungsſtelle des Großh. Amtsgerichtes. Seinen Kollegen war er allezeit ein geſchätzter und ſehr beliebter und von großer Pflichttreue beſeelter Mitarbei⸗ ter. Trotz ſeines langwierigen hartnäckigen Nierenleidens war ihm ein ſonniger, lerniger Humor zu eigen, der ihn auch bis in die letzten Stunden ſeines Daſeins nicht verließ. Erſt am Dienstag, als die Krankheit eine ſchlimme Wen⸗ dung nahm, verließ er den Dienſt. Geſtern mittag wurde er nun von einem Schlaganfalle betroffen, der ſeinen Tod in einem noch verhält⸗ nismäßig rüſtigen Mannesalter herbeiführte. Aus der erſten Ehe hinterläßt der Verſtorbene zwei erwachſene Söhne, die zweite Ehe mit der noch lebenden Frau blieb kinderlos. Spatzenplage. Von einem Leſer unſerer Zeitung wird uns von der Spatzenplage geſchrieben: Die in Ihrer geſchätzten Zeitung erſchienene Klage möchte ich, nach meinen Erfahrungen als Garten⸗ Veſitzer, wie folgt unterſtützen: Seit Jahren mache ich z. Zt. der Obſtbaumblüte die Beobachtung, daß die Blüten, inſonderheit bei trocke ner, die Blüte zu⸗ rückhaltender kalter Witterung, von den gefräßigen Vögeln vollſtändig bis auf den Kelch angefreſſen wurden. Alle augeſtellten Schunmatnahmen waren ledoch erfolglos. Nun kam ich im vorigen Jahre auf eine Regel, durch welche ich die Tiere von den Blüten abhielt. Ich nahm nämlich Schnitre, band au einem Ende einen kleinen Stein, oder einen zerbrochenen Blumentopf, warf daun mehrere ſolcher Stücke, in⸗ dem ich das andere Ende der Schnur feſthielt, über die Baumkrone, ſodaß die Steine bis unter die Aeſte zu hängen kamen. Das Schnurende band ich ebenfalls an den Aeſten feſt, ſodaß ſchon bei ſedem leichten Wind die Steine an der Schnur ſich bewegten. Meine Annahme geht nun dahin, daß durch das Be⸗ wegen der Scherben und durch die Schnüre ſelbſt, die Feinde ſcheu werden, und dadurch die koſtbaren Blütchen erhalten bleihen. Ob ſich meine Anwendung auch bei größeren Hochſtämmen machen läßt, müßie von dem Beſitzer ſolcher probiert werden, bei allen Pyramidenſtämmen und niederer Hochſtammkultur aber ſicher. Dies zur gemeinſamen Abwehr. * Ueber die Feuchtigkeit der Wohnungen wird häufig geklagt und dem Intereſſe der öffentlichen Hygiene dient es, wenn die Urſachen dieſes Zu⸗ ſtandes bald beſeitigt werden. Vielfach liegt nun aber hier das Verſchulden auf ſeiten der Mieter ſelbſt, wie aus den Feſtſtellungen hervor⸗ geht, die das Wohnungsamt der Stadt Char⸗ lottenburg gemacht hat. Bei den Unterſuchungen dieſes Amtes zeigte es ſich, daß die durch die alte ſchwer ausrottbare Unſitte des Waſchens in den 25 Wohnräumen wie durch das mangelhafte Lüften oder durch beide Urſachen zugleich verurſachte Feuchtigkeit in den kleinen Wohnungen den Woh⸗ nungsinſpektoren die meiſte Arbeit macht, weit mehr, als die durch ſchlechtes Mauerwerk ver⸗ urſachte Hausfeuchtigkeit. Dur! unabläſſige Mahnung zum Lüften, und imuee wiederholte Kontrolle gelang es aber, bereits im größeren Teil der Fälle die Austrocknung der geſundheits⸗ ſchädlichen Wohnung zu erzielen. Schwieriger wird in ſolchen Fällen der Kampf gegen die Näſſe beſonders dann, wenn die Mieter die tatſächlich durch ſie ſelbſt hervorgerufene Feuchtigkeit als Grund zur Auflöſung des Mietvertrags benutzen wollen. 5 Mergnügungen. *Saalbautheater, N 7. 7. Die Direktion macht darauffaufmerkſam, daß der Aufenthalt auch während der heißen Tage in dem vornehmen Saalbautheatern ein äußerſt angenehmer iſt. Der hohe und luftige Zuſchauerraum verfügt über eine vorzügliche Ven⸗ tilation, ſo daß in dem mächtigen Saale ſtets eine geſunde, erfriſchende Luft herrſcht. Für die nächſten 4 Tage wurde ein unvergleichlich ſchöner Spielplan aufgeſtellt. Derſelbe enthält einen hervorragenden franzöſtſchen Kunſtfilm„Wiedergewonnen⸗ eine reizende Komödie in 2 Akten, vornehmen Inhalt und originellen Humors. Ferner ein einaktiges Wild⸗Weſt⸗Gemälde„Die verlaſſene Indianerin“ Vielfach geäußerten Wünſchen entſprechend, gelaugt als Einlage ein Aſta Nielſen⸗Schlager, betitelt„In dem großen Augenblick“, Tragödie in 3 Akten mit der berühmten Tragödin Aſta Nielſen zur Vor⸗ führung. Großes Intereſſe dürften„Enthüllungen der Meerestiefen“ bieten. Eine köſtliche Humoreske ſowie die neueſte illuſtrierte Pathé⸗Wochen⸗„Ueberſicht beſchließen den reichhaltigen Spielplan. *Noll's Fahrten. Auch an dieſem Sonntag findet eine, der allgemein beliebten Speyerer Fahrten ſtatt; verſpricht doch eine ſolche Fahrt viel Schönes und Sehenswertes. Hafen⸗ und Waldparkfahrten werden in gewohnter Weiſe ausgeführt. 185 Aus dem Großherzogtum. Edingen, 29. Auguſt. Der Urheber des Brandes am letzten Sonntag iſt der 14 Jahre alte Volksſchüler Otto Kopp, Sohn eines der Abgebrannten. Er hatte in der Scheune des Herrn Biechele mit Feuer geſpielt, das alsbald einen ſo verderblichen Umfang annaghm Der Knabe war angeſichts der drohenden G⸗ fahr einfach davongelaufen. Von der Bergſtrade, 27. Auguſt. Das nun eingetretene Sommerwetter kann leider unſeren Weinbergen nicht mehr viel nützen, denn die ſelbſt nur noch wenig vorhandenen Träub⸗ chen machen keine Fortſchritte mehr, da ſie ganz von Peronoſpora überzogen ſind. Die Folge iſt, daß der Traubenherbſt an der Bergſtraße auch dieſes Jahr wieder faſt überall gleich Null ſeit wird. Ueber Winter werden deshalb die meiſten Weinberge ausgerottet und die betreffenden Fel⸗ der mit Beerenobſt angepflanzt werden, da die Beerenobſtanlagen dieſes Jahr wieder durch⸗ ſchnittlich pro Morgen Erträge von 500600 M. 45 lieferten, während die Weinberge trotz der rieſi⸗ gen Arbeiten und Geldaufwendungen den Win⸗ zer ſeit Jahren unbelohnt laſſen. 5 ſchweiß reiches, manchmal recht nüchternes, manch⸗ mal recht luſtiges Stück für ſich, aber Pan hat ſich beiſeite gedrückt, Silenos iſt irgendwo in einer rätiſchen Weinſchenke hängen geblieben, die Pan⸗ ther find beim Anblick des erſten Methumpens aus ihrem Joch ausgebrochen und gaben einigen Germanenjünglingen Gelegenheit zu einem neuen Jagdvergnügen, ja, und der Kentaur erſt drehte den düſteren germaniſchen Waldgebirgen überm Rhein drüben ohne große Umſtände ſein Hinter⸗ keil zu und galoppierte nach Gallia Narbonenſis, wo es doch Sonne und damals ſchon ein paar berühmte Weinmarken gab, in langen Sätzen zurück Armes, verlaſſenes Geſpann! Wäre Dionyſos⸗St. Urban durch die Treuloſig⸗ keit ſeines Gefolges und durch die düſtere, ſonnen⸗ lähmende Waldfülle des Landes, das da vor ihm lag, nicht gar zu ſehr bedrückt geweſen, ſo hätte er gewiß aus den wundervollen Verſen Hölder⸗ lins in göttlicher Fernhörigkeit Troſt und Hoff⸗ Aung geſchöpft: „Seliges Tal des Rheins! Kein Hügel iſt ohne den Weinſtock. Und mit der Traube Laub Mauer und Garten bekränzt: Und des heiligen Tranks ſind voll im Strome die Schiffe, Städt' und Inſeln, ſie ſind trunken von Weinen und Obſt.“ Er hat die Verſe nicht gehört... Er iſt von ſeinem Geſpann herabgeſtiegen und hat die Hacke in die thyrſusſtabverwöhnte Hand genommen und hat ſich ſchwielige Finger geholt und ganz und gar nicht gottmäßig geſchwitzt, viele Jahrhunderte lang, hat ſich mit Wald und Sand, einmal ſogar eine Zeitlang mit wirklichem märkiſchem Sand, mühſam herumgeſchlagen, hat ſich, von Anfang an, mit den raffinierteſten Weinpantſchern raufen müſſen, hat ſich am Grünberger die helleniſche Zunge bös angeſtoßen, und dann kam doch endlich, endlich ein Tag, da ſaß er, Dionyſos, ſchon ganz ein derber deutſcher Bürgersmann geworden, in einer Schenke in Worms, wo juſt nebenan der Rhein borbeifloß, und eine herblinige, hellblonde, blauäugige Jungfrau ſtellte den ſchöngetriebenen Zinnkrug auf den Tiſch, daß ſchon an der Son⸗ nigkeit des Mädchens und an der edlen Hand⸗ werksarbeit des Kruges dem Gaſt ſo eine Art helleniſcher Erinnerung aufgehen wollte, ja, und als er dann den Krug an den Hals ſetzte, auf ganz ungriechiſche Manier, da mußte er plötzlich ſehr laut mit der Zunge ſchnalzen „Ei!“ lachte das Mädchen, ſes iſt halt Lieb⸗ frauenmilch.“ Es wurde der ſtolzeſte Tag des St. Urban⸗ Dionyſos. Er ſaß bis in die Sterne hinein und hatte faſt ſtändig Naſe und Mund am Krug, und ſeine Augen, die wieder faſt göttlich glänzten, in den Blauaugen der blonden Schenkin Und als ihm dann, auf dem Heimweg zur Herberge, plötzlich, er wußte nicht, woher, dieſe ſeltſamen borientaliſch⸗helleniſch⸗römiſch⸗deutſchen Wanderfahrten einfielen, mit allen jenen merk⸗ würdigen Zugaben, dem Panther, der Schlange, der beſoffenen, rot angelaufenen Fleiſchmaſſe des Silen, dem frechen Satyr, dem bocksbeinigen Faun, da meinte er plötzlich aus der Stille der Nacht die Flöte des Pan zu hören, und, wie er lauſchte, wuchs vor ihm das Antlitz des Apoll. Da wußte St. Urban, er hatte wirklich zu tief ins Glas geguckt Kunſt, Wiſſenſchaft u. Leben. Theater⸗Notiz. Die Beſetzung der Hauptrollen in Haupt⸗ manns„Michael Kramer“ iſt folgende: Michgel Kramer: Hans Godeck, Arnold Kramer: Max Grünberg, Frau Kramer: Toni Wittels, Michaline: Thila Hummel, Lachmann: Fritz Alberti. Regie der Intendant. Anfang der Vor⸗ ſtellung 7½ Uhr, Die Opernſaiſon beginnt, wie feſtgeſetzt, am Dienstag, den 2. September mit Glucks „Iphigenie in Aulis“. Die Beſetzung der Hauptrollen iſt folgende: Agamemnon: Ernſt Fiſcher, Achilles: Walter Günther⸗Braun, Kal⸗ chas: Wilhelm Fenten, Arkas: Joachim Kromer, Klhtemnäſtra: Hermine Rabl, Iphigenie: Lis⸗ beth Ulbrig, Artemis: Magnhild Rasmuſſen, An⸗ führer: Hugo Voiſin. Die muſikaliſche Leitung hat Artur Bodanzky, die ſzeniſche Eugen Geb⸗ rath, Die Dekorationsentwürfe ſtammen von Oskar Auer, die ſzeniſch⸗techniſche Einrichtung von Fritz Pauſer. Fräulein Aenne Leonie wurde für das Spiel⸗ jahr 1913/14 wieder vertraglich für das Hof⸗ theater verpflichtet. 22 Abſchiedsvorſtellung des Dresdener Reſidenz⸗ thegters. Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß ſich das Enſemble des Dresdener Reſidenz⸗ theaters mit der morgen abend ſtattfindenden Aufführung der Operette„Frauenfreſſer“ von dem hieſigen Theaterpublikum verabſchie⸗ det. Als Gaſt tritt zum letztenmale Fräulein Lili Steinen in der Rolle der Mary Wilton auf, unterſtützt von ihrem trefflichen Partner, Herrn Sukfüll, als„Frauenfreſſer“. Die übrigen Rollen liegen in den bewährten Hän⸗ den der Damen Geißler, Kattner, Caliga und der Herren Doerner, Hanſchmann, Wieland. Anfang 8½ Uhr. Akademiſche Nachrichten. Im Alter von nur 48 Jahren iſt geſtern nach liche Profeſſor an der Heidelberger Univerſität, Dr. Friedrich Pockels, geſtorben. Mit dem Verſtorbenen, der ſeit 1900 an der Ruperto Carola wirkte, verliert die Univerſität einen ausgezeichneten Vertreter der theoretiſchen Phyſik. Im letzten Semeſter las Pockels, nach dem„H. Tgbl.“, über Wärmetheorie und Kri⸗ ſtallphyſik. Der Wert der drahtloſen Telegraphie in der Polarforſchung hat bei der auſtraliſchen antarktiſchen Expedi⸗ tion des Dr. Mawſon in der Praxis ſeine Jeuerprobe glänzend beſtanden. Während des unfreiwilligen zweiten Winteraufenthaltes in den Eiswüſten der Südpolarregion ſteht der Forſcher im ungehinderten telegraphiſchen Ver⸗ 7 9 ſchwerer Krankheit der etatmäßige außerordent- einent Waſſergefäß aufzubewahren. 4. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Samstag, den 30. Auguſt 1913. ko. Raſtatt, 29. Aug. Das hieſige Bezirks⸗ amt macht in einer ſehr beachtenswerten Ver⸗ fügung auf die ſchwere Tierquälerei aufmerkſam, die beim Fiſchen dadurch entſteht, daß man die gefangenen Tiere einfach aufs Trockene ſchleudert, wo ſie dann den Tod durch Erſticken finden. Gegen dieſe Tierquälerei wird künftig vorgegangen werden. Die gefangenen Tiere ſind falls ſie nicht ſofort getötet werden, in Der Tod ſelbſt ſoll entweder durch mehrere Schläge auf den Kopf oder durch Aufſchlagen des Fiſchkopfes auf den Nachenrand, bei ſtärkeren Fiſchen durch Abſtechen des Genickes herbeigeführt werden. ): Karlsruhe, 30. Auguſt. Die Hand⸗ werkskammer erſucht den Stadtrat, in die Verträge über Vergebung ſtädtiſcher Arbei⸗ ten und Lieferungen folgende Streik⸗ und Sperrklauſel aufzunehmen:„Arbeitsniederle⸗ gung und Ausſperrung der Arbeitnehmer im Baugewerbe oder in einem für die Erfüllung des übernommenen Werkvertrags erforderlichen Betriebe bewirkt die Verlängerung aller Friſten 15 Armenpfründnerhauſes, bis W Plätze für bflegebedürfkige Perſonen beiderlei Geſchlechts frei. Städtiſches Altersheim führen. 9 3 05 auf das am folgenden Tage die Antwort ein⸗ um die Dauer der Arbeitsniederlegung oder Ausſperrung, ohne daß deshalb der Vertrag einſeitig rückgängig gemacht oder Schadenerſatz gefordert werden kann.“ Der Stadtrat iſt nicht in der Lage, dieſem Geſuch zu entſprechen, er behält ſich vielmehr wie bisher eine Prüfung von Fall zu Fall vor, ob die Verhältniſſe Ver⸗ längerung der Friſten rechtfertigen. ):( Karlsruhe, 30. Auguſt. Der Neubau für das ſtädtiſche Kinderheim an der Sybel⸗ ſtraße wird in etwa 14 Tagen bezogen werden können. Mit der Eröffnung des neuen Hei⸗ mes werden in den Räumen des ſtädtiſchen in denen die Kinder⸗ abteilung bisher untergebracht war, etwa 30 altersſchwache, beſonders Die Auſtalt ſoll künftig die Bezeichnung Pforzheim, 30. Auguſt. Die Etuis⸗ arbeiter, die bekanntlich im Auguſt 1910 ſtreik⸗ ten, weil ihre Forderungen wegen Erhöhung des Stundenlohnes um 4 Pfg. und Verminde⸗ rung der Arbeitszeit von 54 auf 53 Stunden wöchentlich nicht allgemein genehmigt wurden, ſind in eine neue Lohnbewegung einge⸗ treten. Sie verlangen eine Lohnerhöhung von 6 Pfg. pro Stunde für Arbeiter und von 4 Pfg. pro Stunde für Arbeiterinnen. Ueber die Stellungnahme der Arbeitgeber hierzu iſt noch nichts bekannt, da die Forderungen noch nicht erörtert ſind. Es handelt ſich im Ganzen hier um 14 Etuisfabriken mit 850 Arbeitern und Arbeiterinnen. ke. Bauer bach, 30. Aug. Der hieſige Kir⸗ chenrechner Auguſtin Joos und deſſen Ehefrau Friederike geb. Didtmann feierten geſtern beide in vollſter Rüſtigkeit ihre goldene Hochzeit. Der 77jährige Jubelbräutigam verſteht bereits Jahre, faſt ein Menſchenalter lang, das Amt eines Kirchenrechners. *Pfullendorf, 28. Aug. Auf dem geſtri⸗ gen Jahrmarkt ſcheuten die Pferde eines Zigeu⸗ ners, ſodaß er die Herrſchaft über die Tiere ver⸗ lor. In raſendem Tempo rannten ſie in die Menſchenmenge hinein. Dabei gerieten zwei Kinder des Polizeidieners Fritz Lutz unter das Fuhrwerk. Eines derſelben wurde wenig ver⸗ letzt; das andere aber, ein Mädchen von 11 Jah⸗ ren, erlitt ſcheinbar bedeutende Verletzungen und mußte vom Platze getragen werden. Der Fuhrmann wurde von der Gendarmerie dem Gerichte vorgeführt. Bühl, 26. Auguſt. In Neuſatz ereignete ſich ein bedauerlicher Unglücksfall. Die Ehefrau des Waldarbeiters Müller)„ſtürzte beim Zwetſchgen⸗ brechen ſo unglücklich auf einen Gartenzaun, daß ihr eine Latte in den Unterleib drang. Die be⸗ dauernswerte Frau, welche der baldigen Entbin⸗ dung entgegenſah, mußte ſich ſofort einer Opera⸗ tion unterziehen. Das Kind iſt tot; auch die Frau wird kaum mit dem Leben davonkommen. :(Vom Bauland, 39. Aug. Die Ernte der Früßkartoffeln fällt dieſes Jahr ungemein gut aus. Ja den letzten Tag wurden gute Sorten zu.30 bis.60 Mk. per SZentner verkauft. ke, Dürrmenz⸗Mühlacker, 30. Aug. Vom Ertrinken im letzten Augenblick gerettet! wurde durch den hieſigen Polizeiwachtmeiſter Lächler ein in den Unterwaſſerkanal der hieſi⸗ gen Kunſtmühle gefallenes einjähriges Kind. Zwei Fremde ſahen das Kind im Waſſer treiben und riefen:„In der Enz ſchwimmt ein Kind“! machten aber merkwürdigerweiſe ſelbſt keinen Verſuch, dieſes zu retten. Lächler, ver etliche 100 Meter im tiefen Waſſer dem Kinde nacheilte, brachte dieſes bewußtlos ans Ufer, kannte aber, da er mit Wiederbelebungsverſuchen vertraut nach viertelſtündiger Arbeit das Kind wieder ins Leben zurückrufen. Die beiden tapferen Frein⸗ den werden vermutlich den Carnegiepreis für Lebensretter diesmal noch nicht erhalten. Wäre Lächler nicht in der Nähe geweſen, ſo war das junge Menſchenleben verloren. Pfalz, Heſſen und Umgebung. p. Ludwigshafen, 30. Aug. Eine Ver⸗ kehrsſtörung von der Dauer einer Viertelſtunde entſtand geſtern Abend, weil— der Verwalter des Lokalbahnhofs ganz wie ſonſt um 11 Uhr, wie das ordentliche Menſchen tun, der Ruhe pflegte. Von Meckenheim wurde nämlich gegen 11 Uhr Erſatz einer defekt gewordenen Ma⸗ ſchine verlangt. Die Erſatzmaſchine fuhr auch tatſächlich vom Hauptbahnhofe ab, aber an der Weiche am Brückenaufgang konnte man nicht weiter, man wäre ſonſt auf dem Straßenbahn⸗ gleiſe der Elektriſchen nach Mannheim gekom⸗ men. Der Semaphor konnte nicht gezogen wer⸗ den, weil der Kaſten verſchloſſen und der Ver⸗ walter, der den Schlüſſel hatte, im Bette lag. Schließlich gelang es, ihn zu wecken und ſo konnte nach einer Viertelſtunde der Betrieb der Straßenbahn wieder aufgenommen werden, der durch das Stehen der Straßenbahnlokomotive vollſtändig auf dem einen Geleiſe lahmgelegt war. Wieder ein ganz eigenartiger Beitrag zum Kapitel: Verkehrsmißſtand durch die Dampf⸗ ſtraßenbahn. p. Landſtuhl, 29. Aug. Das Automobil des prakt. Arztes Dr. Boden von hier rannte geſtern auf dem Bahnübergange zwiſchen Landſtuhl und Ramſtein mit der Lokomotive eines Lokalzuges zuſammen. Der vordere Teil des Autos wurde völlig zuſammengeriſſen, der Arzt konnte ſich noch rechtzeitig durch Abſprin⸗ gen in Sicherheit bringen. Zweibrücken, 29. Aug. Der bisherige Kaſſierer des pfälziſchen Bäckerverbandes und Obermeiſter der Ortsinnung Zweibrücken, Bäk⸗ kermeiſter Karl Hofmann aus Zweibrücken, hatte ſich vor der hieſigen Strafkammer wegen Ver⸗ untreuung von Vereinsgeldern zu verantwor⸗ ten. Als Kaſſierer des 16 Ortsinnungen mit über 900 Mitgliedern umfaſſenden Verbandes (Sitz Ludwigshafen) wurden ihm bei Sterbefall eines Mitgliedes die Sterbegelder zugeſandt, die ſich auf durchſchnittlich 900 Mk, pro Fall belie⸗ fen, während den Hinterbliebenen 600 Mk. aus⸗ gehändigt wurden. Hofmann hatte den Ueber⸗ ſchuß jeweils der Volksbank Zweibrücken zu überweiſen. Er tat dies jedoch nicht, verwendete in der Zeit von Juni 1911 bis Mai dieſes Jah⸗ res vielmehr 6650 Mk. für ſich und flüchtete am 11. Juni ds. Is., als die Veruntreuungen nicht mehr zu verdecken waren, in die Schweiz. Von dort kehrte er im Juli ds. Is, freiwillig zurück und wurde bei ſeiner Ankunft am Bahnhof Zweibrücken feſtgenommen. Er beſtreitet, mehr als 2500 Mk. unterſchlagen zu haben. Wäh⸗ rend der Staatsanwalt angeſichts der ſchnöden Vertrauensbruches und des jahrelang fortge⸗ ſetzten Verbrechens drei Jahre Gefängnis und fünf Jahre Ehrverluſt beantragt, lautet das Urteil auf acht Monate Gefängnis. Der Ver⸗ urteilte hat ſeine ganze Exiſtenz eingebüßt, über ſein Geſchäft und Vermögen iſt der Konkurs röllnet worden. *Heßheim, 29. Aug. Geſtern hat ſich hier die 70 Jahre alte Witwe Dorothea Peter geb. Fink in ihrer Wohnung im zweiten Stock an einem Lampenhaken erhängt. Das Motiv der Tat ſoll bei der alten Frau Schwermut geweſen ſein. Bemerkenswert iſt, daß drei Geſchwiſter der Verlebten auch durch Selbſtmord endeten. Gerichtszeitung. Vom Schöffengericht. Das typiſche Bild gungsfälle, welche am Schöffengericht zur Ver⸗ handlung gelangen: Im Alkoholdunſt wird, wenn der ordentliche Bürger der Ruhe pflegt, auf der Straße gegröhlt, dann erſcheint der Schutzmann auf der Bildfläche, demſelben wird der Namen verweigert oder falſch angegeben, Transport nach der Wache, Widerſtand und Be⸗ leidigungen. So machte es der Wagner Anton Fuchs am Fronleichnamstag und am 24. Juni nachts in der Seckenheimer Straße und der ver⸗ heiratete Tapezier Karl Pfeiffer in der Nacht zum 6, Juli in der Rheinhäuſerſtraße. Das Schöffengericht verurteilte den erſteren wegen zweimaliger Ruheſtörung zu je 3 Mk. Geldſtrafe und wegen Widerſtand und Beleidigung, ſowie einer Sachbeſchädigung zu 12 Tagen Gefängnis, den letzteren wegen Ruheſtörung zu 3 M. Geld⸗ ſtrafe und wegen der anderen Delikte 14 Tage Gefängnis. *SHiebe ſtatt Liebe. In eine anangenehme Situation geriet der Taglöhner Ludwig Röſch von hier, als er abends in einem Hausgange auf der Lauer ſtand. In dem Hauſe wohnte er bei einer Frau, die er in ſein Herz geſchloſſen hatte und die, wie ihm geſagt worden, noch an⸗ dere Beſuche empfing. Nebenbuhler kamen an dieſem Abend nicht, wohl aber drei Logisleute aus dem Hauſe, die Röſch für einen Einbrecher hielten und gehörig vertobackten. Die Taglöhner Rudolf Großhans und Grasberger wurden des⸗ halb vom Schöffengericht zu einer Geldſtrafe von je 10 Mark verurteilt. Der Taglöhner Jak. Dottge mangels Beweiſes freigeſprochen. * Mainz, 29. Aug. Schwere Strafe wegen Tabakſchmuaggels. Die Mainzer Strafkammer hat den 41 Jahre alten Gaſtwirt Wilhelm Klap⸗ dar in Worms wegen Verkaufs von geſchmuggel⸗ tkem Tabak zu 5600 Mark Geldſtrafe und zu einem Schadenerſatz in Höhe von rund 1500 Mark ver⸗ urteilt. Der Wirt hatte von einem holländiſchen Matroſen große Mengen feingeſchnittenen Zi⸗ garettentabak erhalten und dieſen unverzollt in ſeiner Wirtſchaft verkauft. Sportliche Rundſchau. Vorherſagungen für in⸗ und ausländiſche Pferderennen. (Von unſerm Spezial⸗Mitarbeiter.) Baden⸗Baden. Preis von Lichtenthal: Donnafelice— Rieu ne va plus— Hebron. Badener Prince of Wales Stakes: Babette 2— Holly Hill— Turlupin. Preis der Stadt Baden: Eccolo— Haparanda— Handicap: Brachvogel. Heidelberger Blood Orange— Don Ceſar. Abſchieds:Handicap: Kleingala— Frauce—Calvados Große Badener Handicap⸗Steeple⸗Chaſe: Balagan— Stall Lieux— Onvide. Sonntag, 31. Auguſt. Grunewald. Pirgt⸗Rennen: Simſon— Luntrus. Ghibelline⸗Rennen: Harmonia— Elgenlob. Oder⸗Hürdeureunen: Harriet— Ortilo. Baſedow⸗Reunen: Oberſt⸗Wachtmeiſter— Menton. De Juſticier⸗Handicap: Rex 2— Nuſcha. Ottoland⸗Jagdreunen:(Brabaut)— Samhara. Preis von Eriewen: Vogelfrei— Auverguat. Dresden. Totaliſator⸗Reunen: Ortrud— Siskin. Preis von Sedlitz: Waſhington— Naſeweiß. Preis vom Herkules: Oreini— Samum. Dresdner Jugeund⸗Rennen: Granada— Echte Perle. Preis vom Weißen Hirſch: Frankfurt— Rothaut. Preis von Sebau: Felſenburg— Germania 1. Hamburg. Bramfelder Neunen: Hadſchar— Weriungia. Kramerkamp⸗Rennen: Minorität— C⸗Moll. Hummelsbütteler⸗Reunnen: Stall Balduin— Gräfen⸗ tonna. Poppenbütteler⸗Rennen: Pilgramberg— Geier. Stiftungspreis: Jubilans— Droſſelbart. Borſteler Sommer⸗Handicap: Stall Balduin— Rothraut. VLangenhorner Handtcap: Doktor— Solitär. * Schachſpiel. * Ein neuer Schachwettkampf um die Welt⸗ meiſterſchaft wird im Jahre 1914 zwiſchen dem derzeitigen Weltmeiſter Dr. Emanuel Lasker und dem beannten Schachmeiſter Rubinſtein als Herausforderer ſtattfinden. Dr. Lasker hat Lord Mayor bieten immer die Widerſtands⸗ und Beleidi⸗ Die, Senanslerderung, des, e aeeer nachdem über die Bedingungen des Wettkampfes ein beiderſeitiges Einverſtändnis erzielt worden war. Dr. E. Lasker erwarb den Weltmeiſter. titel in einem Kampf gegen den Weltmeiſter Steinitz, verteidigte ſeinen Titel ſeitdem erfolg⸗ reich gegen Dr. Tarraſch, Janowski und Schlechter. Rubinſtein iſt nun der vierte Mei⸗ ſter, der ihm den Titel ſtreitig zu machen ſucht. Schwimmſport. * Die Schwimmabteilung des Turnvereins Mannheim von 1846, die ſeit bald zwei Jahren beſteht, veranſtaltet am kommenden Sonntag, den 31. ds. Mts., ihre erſte Schwimm⸗ fahrt im Neckar. Die Teilnehmerliſte an dieſem Wettſchwimmen„Juer durch Mannheim“ weiſt über 30 Namen, da⸗ unter die zweier Damen, auf. Der Start iſt bei der Reformſchule und beginnt nachmittags 3 Uhr. Das Ziel befindet ſich beim Verbin⸗ dungskanal(linkes Ufer). Die Strecke beträgt etwa 2000 Meter. Am Sonntag abend iſt im Vereinshaus, Ecke Prinz⸗Wilhelm⸗ und Char⸗ lottenſtraße, gemütliche Zuſammenkunft mit Preisverteilung. Ruderſport. *R Paris⸗Frankfurter Achter⸗Rudern. Die Uebungen der Frankfurter Mannſchaft nehmen ungeſtörten Fortgang. Die Mannſchaft rudert ſeit zehn Tagen in unveränderter Beſetzung und die Fortſchritte, die ſich auch in den erzielten Zeiten bei den Probefahrten ausdrücken, ſind gute. Die Waſſerarbeit iſt gleichmäßig, das Rudern ſchwungvoll, die Körperarbeit nahezu ausgeglichen; nur auf Steuerbord find darin noch kleine Unebenheiten. Die Sicherheit in der Beherrſchung des Bootes hat in erfreulicher Weiſe zugenommen. Es fehlt der Mannſchaft nur noch harte Arbeit gegen ſtarke Konkurrenz, welche allein die Fähigkeit ernſthaft zu kämpfen fördern kann. Dieſe ſoll ihr aber am Sonntag zuteil werden. Die Mannſchaft wird morgen im Offenbacher Revier üben, da das Frankfur⸗ ter Uebungswaſſer durch die Gerbermühlen⸗ dampfer an mehreren Tagen der abgelaufenen Woche empfindlich geſtört war. Spornmann⸗ ſchaft der Offenbacher Undine wird die Mann⸗ ſchaft morgen bei ihren Uebungsfahrten unter⸗ ſtützen und Proberennen gegen ſie rudern. Am Donnerstag nachmittag wird die Mannſchaft nach Paris abreiſen, wo ſie gegen Mitternacht eintrifft, um andern Tages die erſte Fahrt über die Strecke zu machen. Das zerlegbare Boot der Germania wird bereits am Montag nach Paris abgeſchickt, in den verbleibenden Uebungstagen wird die Mannſchaft dann ein Boot des Frankfurter Rudervereins ützen. 955 Erſatzleute werden Sturm(Ruderklub) und Hu ber(Oberrad) die Mannſchaft begleiten. Das Rinder. Rräftigungsmittel jim Sommer iſt und bleibt Scotts Emulſton. In ihr iſt der nährſtoffreiche, doch ſchwer verdauliche Lebertran in eine leicht bekömmliche Form gebracht. Scotts Emulſion ſchmeckt im Sommer ebenſo gut wie im Winter und hat in der warmen Jahreszeit natürlich die gleiche Wirkungskraft wie in der kalten. Als Kinder⸗Kräftigungsmittel ſteht Scotts Emulſion, worin der Nährwert des Tranes durch mineraliſche Zuſätze weſentlich er⸗ höht iſt, unſtreitig an erſter Stelle, aber es muß die echte Scotts Emulſion ſein, keine Nachahmung. Gehakt, ca.: einſter Medtzinal⸗Sebertran 0. prima Glyzerin 5 Kalf 25, unterphosphorigſaures Natron 2, pulvp. Tragant 3,0, feinſter arab. Gummi pulp. 20, Waſſer 129,0, Alkohol 110. Hierzu aromatiſche Emufſton mit Zimt⸗, Mandel⸗ und Gaultherialbl je 2 Tropfen. 1404⁰ 2 2 2 kehr mit dem Heimatlande; erſt am Mittwoch ſchickte ihm die geographiſche Geſellſchaft von Viktoria ein drahtloſes Begrüßungstelegramm, traf. Der Meteorologe der Expedition, Mr. Ainsworth, äußerte ſich geradezu begeiſtert über die Hilfe, die die drahtloſe Telegraphie ihm leiſtet. Er überwintert bekanntlich mit ſeinen Gefährten auf der Macquarie⸗Inſel, die nahe⸗ gu 1300 Km. von dem Winterquartier Dr. Mawſons auf Adeliland entfernt iſt, ſteht aber ſtändig mit Dr. Mawſon in Verbindung. Auf dieſe Weiſe iſt es der Gruppe Ainsworth mög⸗ lich. dem Leiter der ganzen Expedition täglich Berichte zu übermitteln und ſeine Anweiſun⸗ Die erſten albaniſchen Briefmarken. Seit einigen Tagen tragen die Briefe von Du⸗ razzo, Vallona und Argyro⸗Kaſtron auf den alten kürkiſchen Briefmarken einen Aufdruck mit dem Bilde eines zweiköpfigen„unbewaffneten“ Adlers. Dieſe Aufdrucke werden nur ganz kurze Zeit im Berkehr ſein, und zwar bis zu der Zeit, wo die neuen albaniſchen Briefmarken, die bereits ent⸗ worfen ſind, eingeführt werden. Der Pariſer„Figaro“ erzählt ein heiteres Erlebnis Maxim Gorkis. Er befand ſich auf einer Reiſe durch die Vereinigten Staaten, und zwar in Georgetown, wo im Theater für den⸗ ſelben Abend die Aufführung eines ſeiner Stücke angekündigt war. Gorki las die Ankün⸗ digung und fand zu ſeinem großen Erſtaunen am Schluß die Anmerkung:„Wenn das Stück Erfola bat, wird der erſcheinen, um dem ren Ovationen zu verſchaffen. Publikum für den Applaus zu danken.“ Da bin ich doch neugierig, dachte Gorki und wohnte abends der Vorſtellung bei. Das Stück gefiel ſehr und am Schluß wurde der Autor begeiſtert gerufen und bei ſeinem Erſcheinen befubelt. Gorki fühlte ſich im Innerſten geſchmeichelt, und da ihm der beſcheiden den Applaus abweh⸗ rende Mann auf der Bühne nicht übel ähnlich ſah, bat er die Theaterleitung, ihm den Autor vorzuſtellen, dem er für den erhaltenen Genuß danken wollte. Der falſche Gorki erkannte den echten ſofort und flüſterte ihm zu:„Ich bitte Sie, um Gottes willen, verraten Sie mich nicht. Laſſen Sie das Publikum bei ſeinem Glauben. Ich wurde für das Enſemble eugagiert, um die Autoren zu perſonifizieren. Es koſtet mich große Mühe, mich jeden Abend anders herzu⸗ richten und anzuſtreichen. In dieſer Woche bin ich von einem enthuſiaſtiſchen Publikum ſchon als Sudermann, Roſtand, Maurice Donnay und heute als Gorki begrüßt worden. Ich habe Familie, und dieſe Perſonifizierung lebender und auch toter Autoren ſind mein einziger Ver⸗ dienſt.“ Gorki drückte ihm die Hand und ver⸗ ſprach, ſich nicht erkennen zu geben, aber es wunderte ihn doch ſehr, daß ein amerikaniſcher Theaterdirektor Geld ausgab, um ſeinen Auto⸗ Wilhelm Oſtwald ſechzig Jahre. Am 2. September feiert Wilhelm Oſtwald ſeinen 60. Geburtstag. Unter den deutſchen Ge⸗ ein; er hat kaum fünfsigjährig, ſein eigentliches Forſchungsgebiet, die Chemi die ihm eines Tages ſogar den Nobelpreis 885 eintrug, ver⸗ laſſen. um ſich. obwohl noch rüſtig 15 5 ſriſch, ins Privatleben zurückzuziehen. Freilich hat er ſich als„Privatus“ nun durchaus nicht einer be⸗ quemen Ruhe hingegeben. Die Muße, die er frei von allen Amtsbürden fand, widmete er einer großzügigen Anteilnahme an allen Pro⸗ blemen der Zeit. Bekannt iſt ſeine Führer⸗ ſchaft im deutſchen Moniſtenbund, ebenſo aber auch ſeine rührige Arbeit auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens. Er iſt eingetreten für eine großzügige Schulreform, die Beſtrebungen zur Förderung einer Weltſprache fanden feine Unterſtützung und er iſt auch ſonft überall da⸗ bei, wo es einem Leiden der Zeit ernſtlich zu Leibe gehen heißt. Auch die Gegner ſeiner wif⸗ ſenſchaftlichen und religiöſen Auffaſſungen, die er ja mit großem Temperament zu vertreten pflegt, haben ſich nie der Bedeutung ſeiner lebensvollen Perſönlichkeit entziehen können, deren Rührigkeit ein Beiſpiel für viele unſerer Gebildeten ſein können, die gleichgültig abſeits ſtehen, wenn wichtige Fragen der Allgemein⸗ heit zu entſcheiden ſind. Die Flugkunſt in China. In den Kampf um den Fortſchritt der Flug⸗ kunſt tritt nun auch China: ein chineſiſcher tudent Tſoe Kwong Wong, der in Eurgpa ſtudierte und ſich erſt kürzlich in Brooklands ſein Pilotenzeugnis erwarb, hat eine neue Flugmaſchine erſunden, das erſte von einem Chineſen erſonnene und kenſtruierte Flugzeug. Der Apparat lehnt ſich in ſeinen Grundformen dem britiſchen Armeeflugzeug an, bringt aber einige weſentliche Aenderungen. Vor allem Lenkbarkeit und Stabilität erhöht wird Mit Rückſicht auf den Umſtand, daß die Reparatur⸗ möglichkeiten in China zur Zeit noch ſehr ge⸗ ring ſind, hat der Erfinder ſein Flugzeug ſo einfach als möglich konſtruiert. Tloe Kwong Wong wird in den nächſten Monaten nach Pe⸗ king reiſen, um mit dem Kriegsminiſter über die Organiſation des Flugweſens im chineſiſchen Heere zu verhandeln. Eine Reihe Studenten und junger chineſiſcher Offiziere werden dem⸗ nächſt die Reiſe nach Europa antreten, um ſich hier Pilotenzeugniſſe zu erwerben. Bisher haben nur zwei Ehineſen dieſe Prüfung beſtan⸗ den. Der Erfinder des neuen Flugzeuges wird als ein ungemein intelligenter und energiſcher Mann geſchildert, der ſich während ſeines Auf⸗ enthaltes in England ſehr reiche Erfahrungen auf dem Gebiete der Flugkunſt erobert hat und nun beabſichtigt, ſeine Kenntniſſe ſeinem Vater⸗ lande nutzbar zu machen.„Immer mehr,“ ſo erklärte er einem europäiſchen Journaliſten, „kommt man in China zu der Erkenntnis, daß in einer modernen Heeresorganiſation die Luft⸗ ſchiffahrt und die Flugkunſt unentbehrlich ge⸗ worden ſind.“ Kleine Mitteilungen. Gegenüber einer Abordnung des MNuſiker⸗ verbandes hat der Münchener Ober⸗ bürgermeiſter erklärt, daß es ihm gelungen ſei, den Weiterbeſtand des Müuchener Kon⸗ dertvereinsorcheſters zunächſt wenigſtens zeitweiſe, bis zum 1. Mai, zu ſicher u. Henri Nathanſen, der Verfafſer bes Schau⸗ ſpiels„Hinter Mauern, hat eine neue Komödie Aeiten die Flugflächen nach hinten mehr zurück, wodurch nach der Theorie des Konſtrukteurs die beendet, die er„Die Affäre“(ein bureaukratiſches Luſtſpfel in vier Akten] nenunt. SeeSSese 13. — impfes vorden teiſter. meiſter erfolg⸗ und Mei⸗ ſucht. ereins zahren untag, i m m⸗ e an urch , da⸗ art iſt ittags erbin⸗ eträgt iſt im Char⸗ Hrit Die ehmen rudert g und ielten etee ee ee eee ee Samstag, den 30. Auguſt 1915. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 5. Seie. FPiierliche Eröffnung der NRhein⸗Haardtbahn. Der heutige 30. Auguſt iſt für die Geſchichte der Stadt Mannheim inſofern von hervor⸗ ragender Bedeutung, als an dieſem Tage die feierliche Eröffnung der elektriſchen Bahnlinie Mannheim ⸗ Ludwigs⸗ hafen⸗Dürkheim unter großer Anteil⸗ nahme der Vertreter der Bürgerſchaft ſowie der Behörde erfolgte. Mit der Eröffnung dieſer Linie wurde einem von den hieſigen Bürgern, insbeſondere aber von dem Mannheimer De⸗ tailliſtenſtand ſchon ſeit Jahren gehegten Wun⸗ ſche entſprochen. Wir freuen uns mit der ganzen Bürgerſchaft des Ausbaues dieſer Linie, die vor allem dazu berufen iſt, die von des Tages aufreibender Arbeit ermüdeten Großſtädter hinauszuführen in Feld und Wald, um dort einige Stunden der Ruhe und Erholung zu verbringen und um neugeſtärkt wieder an ihre Arbeitsſtätte zurückzukehren. Die neue Linie iſt aber auch in verkehrstechniſcher Hinſicht außer⸗ ordentlich wichtig. Sie ermöglicht es, den an ihr gelegenen Ortſchaften, in denen vorwiegend Landwirtſchaft und Weinbau getrieben wird, ihre Produkte ſo raſch wie möglich auf dem Mannheimer Markt abzuſetzen. Auch der Mann⸗ heimer Geſchäftswelt, die ja ſchon vor Jahr⸗ zehnten den Ausbau der Vorortbahnen in ihren Verſammlungen verlangte, eröffnen ſich mit dieſer neuen Linie große Perſpektiven. So iſt dieſer Linie eine ſchöne ausgleichende Aufgabe geſtellt und gerne verzeichnet der Tageschroniſt in den Spalten des General⸗Anzeigers dieſen denkwürdigen 30. Auguſt, an dem eine neue Etappe in dem Ausbau unſeres Vorortbahn⸗ netzes erreicht wurde, zum weiteren Aufblühen unſerer lieben Stadt Mannheim. Mögen die an die Linie Mannheim⸗Dürkheim geknüpften Hoffnungen ſich alle in reichlichem Maße erfül⸗ len und der neuen Linie ſtets eine glückliche Fahrt beſchieden ſein. Die Sonderfahrt der Rhein⸗Haardt⸗Bahn Mannheim⸗Ludwigshafen⸗Dürkheim. Um.30 Uhr ſetzte ſich die mit Fähnchen geſchmückten Sonderwagen der neuen Linie zur Fahrt nach Dürkheim in Bewegung. Im erſten Wagen beſanden ſich der Vertreter der Staatsbehörde, Herr Geheimrat, Amtsvor⸗ ſtand Dr. Clem m, ferner die Herren Bürger⸗ meiſter Ritter, Hollander und Finter, der Bürgermeiſter von Dürkheim, Herr Barth, der Stadtverordnetenvor⸗ ſtand und der Bürgerausſchuß, welcher nahe⸗ zu vollſtändig vertreten war. Dieſe letztere Körperſchaft hatte ſich in den übrigen 11 Wa⸗ gen verteilt. Herr Direktor Löwit und Herr Betriebsinſpektor Wolf von der Rhein⸗ Haardt⸗Bahn⸗Geſellſchaft befanden ſich auf dem Führerſtande des erſten Wagen und hatten ſomit die Führung des Sonderzuges übernommen. Der Himmel, der den ganzen Vormittag be⸗ wölkt war, hatte nachmittags einer freundlichen Bläue Platz gemacht. Die Sonne ſandte ihre glänzenden Strahlen herunter, um auch für ihren Teil der Einweihungsfeier ein feſtliches Gepräge zu geben. Als die Sonderwagen unter den Klängen der Dürkheimer Kurkapelle, die im zweiten Wagen Platz genommen hatte, vom Depot abfuhr, und in die belebte Breiteſtraße einbogen, wo die ſchmucken, eleganten Sonder⸗ wagen berechtigte Bewunderung des Straßen⸗ bahnamts hervorriefen. Das gleiche galt auch für Ludwigshafen, denn hier bildeten fich über⸗ all Gruppen, die das Ereignis des Tages leb⸗ haft beſprachen. In der Oggersheimerſtraße in Ludwigshafen, in der kinematographiſche Aufnahmen gemacht wurden, ſtiegen die Herren Oberregierungsrat Fiſcher und Stafie von der Kgl. Bayer. Eiſenbahndirektion, Regierungsrat M üller von der Kgl. Regierung der Pfalz, Regierungs⸗ rat Riſſer, Regierungsrat Matheus und Schubach aus Dürkheim, ferner Regierungs⸗ rat Fiſcher aus Frankenthal ein. Bald tauchte die Kloſterkirche von Oggers⸗ heim, das um.10 Uhr erreicht wurde, auf. Der Marktplatz war feſtlich geſchmückt. Der Aufent⸗ halt beſchränkte ſich auf nur wenige Sekunden und nachdem Herr Oberbürgermeiſter Mees in dem Sonderwagen Platz genommen, ging es weiter. Erſt jetzt begann die eigentliche Hochſpannung mit 1200 Volt⸗Gleitſtärke, während in der Stadt hekanntlich nur mit 600 Volt gefahren wird. Infolgedeſſen verſtärte ſich auch die Geſchwin⸗ digkeit der Rheinhaardtbahn um das doppelte, bis zu 40 Kilometer pro Stunde. Die Bahn iſt vorläufig 1gleiſig gebaut, es iſt jedoch der Ausbau eines zweiten Gleiſes vorge⸗ ſehen. Auf ſämtlichen Weichenſtellen ſind Strecken⸗ telephone angebracht, von denen aus man mit jeder Station ſprechen kann. Ueber dem Gleiſe ſind 2 Fahrdrähte von je 100 Qm. Querſchnitt ange⸗ bracht.—— In Ruchheim wo der Sonderzug pünktlich um.40 Uhr ankam, bildeten die Bewohner und die Schuljugend, in begeiſterte Hochrufe ausbre⸗ chend, Spalier. Bürgermeiſter Mohler de⸗ Die Nordiſche Films⸗Co. hat, wie die Erſte Internationale Filmzeitung mitzuteilen weiß das Recht erworben, alle Werke Carmen Sil⸗ vas, der Königin von Rumänien, auch die zu⸗ künftigen, für den Film zubearbeiten. Der erſte dieſer Films wird bereits im kommenden Winter in den Kinos abgekurbelt und unter dem Ramen der Königin angekündigt werden, deren Ho⸗ brierung— ſo ſchreibt das genannte Blatt—„eben⸗ kalls ſehr königlich fein ſoll“. grüßte hier die Ankommenden namens der Ge⸗ meinde Ruchheim, die ſich ſehr freute, daß Ruch⸗ heim durch die neue Linie dem öffentlichen Ver⸗ kehr angeſchloſſen und zur Station gemacht wurde. Die Anſprache klang aus in ein Hoch auf den Prinzregenten. Unter Hochrufen der Ruchheimer fuhr der Sonderzug dann an wogenden Maisfeldern vor⸗ über, dem freundlich gelegenen Maxdorf zu. Hervorzuheben iſt hier die ruhige Gangart der neuen Wagen. Indes bewölkte ſich jedoch der Himmel hinter Maxdorf und ein Gewitter war im Anzuge. Als der Zug an der Wartehalle Maxdorf vorfuhr, marſchterte die Schulflugend ſowie die Fahnen⸗Deputation der Maxdorfer heran zur Begrüßung. Herr Hauptlehrer Hofſeß⸗Lambsheim begrüßte hier die Angekom⸗ menen auf das herzlichſte und warf in einer An⸗ ſprache einen kurzen Rückblick auf die letzten 20 Jahre und ſchilderte das Emporblühen der Gemeinde. Mit Sehnſucht habe die Gemeinde die Erfüllung des Bahnwunſches erwartet. Der Rhein⸗Haardt⸗Bahn⸗ geſellſchaft gebühre herzlichſten Dank. Redner ſchloß mit einem Hoch auf Bürgermeiſter Ritter und die Stadtgemeinde Mannheim. Leider ſetzte ſchon bei den Ausführungen des Redners und dem nachfolgenden Geſangsvor⸗ trag ein ſchweres Gewitter ein und ein Regen⸗ guß, der jedoch nach einer Viertelſtunde wieder nachließ, überſchüttete die Feſtteilnehmer. In Fußgönheim ſtand die Schuljugend, geſchmückt mit blauen und weißen Schärpen in den bayer. Farben, in der Wartehalle. Der Hauptlehrer Römmich begrüßte im Namen des Stadtrates die Mitglieder der Rheinhaardt⸗ Bahngeſellſchaft. Redner gedachte des Vaters des jetzigen Bürgermeiſters Barth von Bad Dürkheim, der ſich keineswegs geſcheut habe, um das längſterſtrebte Ziel zu erreichen. Die obſt⸗ und gemüſetreibende Bevölkerung ſowie die Arbeiter, welche in der umliegenden Gegend ihre Arbeitsſtelle aufſuchen, ſetzen große Hoffnung auf die Bahn. Große Anerkennung gebühre vor allen denen, die das Entſtehen der Bahn veranlaßt haben. Hier gebühre es vor allen Dingen Herrn Direktor Löwith als Oberſter der Rheinhardtbahngeſellſchaft den herz⸗ lichſten Dank auszuſprechen. Eine der Ehrenjungfrauen überreichte ſodann unter Vortrag eines kleinen Prologs Herrn Bürgermeiſter Ritter und Herrn Barth von Dürkheim ſowie Herrn Divektor Löwith von Mannheim je ein Blumenbukett. Sodann erfolgte die Weiterfahrt nach Eller⸗ ſtadt..25 Uhr wurde fahrplanmäßig in Eller⸗ ſtadt eingetroffen. Herr Georg Fitz, früher Reichtagsabgeordneter in Ellerſtadt, wartete in ſeinem prachtvollen Anweſen den erſchienenen Gäſten mit einer Weinprobe auf. Ein köſtlicher Tropfen wurde dargereicht. Herr Bürger⸗ meiſter Meinhardt aus Ellerſtadt ergriff das Wort und führte aus: Endlich iſt der Tag gekommen, in der wir die Bahn einweihen können. Beſonderer Dank gebühre Herrn Direk⸗ tor Löwitt, der den ſchönen Bau vor dem Dorfe Ellerſtadt, der Umformſtation, errichtete; Es wäre zu wünſchen, daß die Bahn Segen bringe, der auf die Umgegend einwirke. Man dürfe aber nicht den Gründer der Bahn, Herrn Bürgermeiſter Barth aus Bad Dürk⸗ heim, vergeſſen, welchem herzlichen Dank ge⸗ bühre für das unermüdliche Wirken und wel⸗ chem als Zeichen der Dankbarkeit die Gemeinde Ellerſtadt zum Ehrenbürger der Gemeinde Ellerſtadt ernannte. Sodann wurde die Ghrenbürger⸗Ur⸗ kunde Herrn Bürgermeiſter Barth überreicht. Mit einem Hoch auf Herrn Bürgermeiſter Barth ſchloß der Redner ſeine Anſprache. Die Abfahrt in Ellerſtadt erfolgte um 5 Uhr, ſo daß die Ankunft in Dürkheim voraus⸗ ſichtlich um.55 Uhr erfolgen wird. Nennen zu Baden⸗Baden. Fünfter Tag. H. Iffezheim, 30. Aug.(Von unſerm Spezialberichterſtatter.) Während die erſten vier Renntage vom herrlichſten Wetter begünſtigt waren, lag heute morgen, als die Jockeys mit ihren Pferden zur Morgenarbeit ritten, der Him⸗ mel grau in grau gehüllt. Im Laufe des Vor⸗ mittags hellte ſich das Wetter einigermaßen auf, bis nachmittags um 2½ Uhr, kurz vor dem 1. Rennen, ein ſchweres Gewitter über dem Dorfe Iffezheim lag. Schmutziggelbe und graue Wolken wälzten ſich vom Gebirge her nach dem weltbekannten Dorfe und dem Renn⸗ platz. Gar bald ſetzte ein heftiger Orkan ein, der das bereits von den Bäumen gefallene Laub in die Luft wirbelte. Dichte Regen⸗ ſchwaden folgten, die das bereits auf dem grünen Raſen promenierende Publikum in die Tribünen trieb. Nach kurzer Zeit folgte Blitz auf Blitz, Donner auf Donner. Es war ein ſchaurig⸗ ſchönes Schauſpiel unmittelbar vor einem herr⸗ lichen Turfſpiel. In ganz kurzer Zeit war alles in Grau gehüllt. Zum Glück dauerte das Un⸗ wetter aber nur kurze Zeit. 10 Minuten vor 3 Uhr konnten bereits die Pferde zum Start ſür das erſte Rennen geführt werden. Die internationalen Rennen haben heute mit dem Großen Preis von Baden, der bekanntlich mit 80 000 Mark dotiert iſt, den Höhepunkt erreicht. Der heutige Tag verſam⸗ melte daher noch einmal die ganze Turfgemeinde und mit ihr alles, was abkömmlich war, auf dem klaſſiſchen Boden in dem Dorfe Iffezheim. Trotz des ungünſtigen Wetters war der Zu⸗ ſtrom am heutigen Rennen aus Baden⸗Baden, Straßburg, Karlsruhe uſw. ſehr ſtark. Das Hauptintereſſe nahm, wie bereits geſagt, der Große Preis in Anſpruch. Dieſes Rennen, für das der Großherzog von Baden einen Gold⸗ pokal geſtiftet hat und das dem Sieger 60 000 Mark einbringt, brachte eine ſehr große Uebecraſchung. Allgemein war man der Anſicht, der Franzoſe Martial II(Stern) oder der Franzoſe Baldaquin werden das Rennen machen, während man den Graditzer Cyklon noch zu den Plazierten rechnete. Allein es ſollte anders kommen. Der Ruſſe Mosci Kſiaze übernahm von Anfang an die Füh⸗ rung und ließ keinen mehr aufkommen. Er ſiegte überlegen mit einer Länge, obwohl ſich der Franzoſe Martial II mit ſeinem vorzüglichen Reiter alle Mühe gab, ihn abzuſtechen. Die am meiſten Gewetteten Martial II, Cyklon und Baldaquin gingen in einer Front durchs Ziel. Hochintereſſant war auch das 2. Rennen um den Kurverwaltungspreis, den Miſter Waugh auf Blumenſegen mit einer halben Länge gegen den Lindenſtedtſchen Hebron gewann. Die einzelnen Rennen ſind ohne Unfall verlaufen und es wurde auch ſehr gut geritten. Mit Ausnahme des 4. Rennens, in welchem nur 2 Pferde am Start erſchienen, waren die Felder gut beſetzt. Das Geläuf war infolge des Regens der während der vergangenen Nacht u. im Laufe des Tages niedergegangen war, ſehr tief, im Gegenſatz zu den letzten beiden Renn⸗ tagen, wo es durchaus trocken war. 1. Chamant⸗Rennen. Preiſe 13000 Mk.(wo⸗ von 8000 Mk. von Bürgern Baden⸗Badens ge⸗ geben). Hiervon 10000 Mk. dem erſten, 1500 Mark dem zweiten, 1000 Mk. dem dritten, 500 Mark dem vierten Pferde. Für zweijährige in⸗ ländiſche Pferde, ſowie für 2jähr. Stuten ande⸗ rer Länder. Diſtanz zirka 1000 Meter(Zwei⸗ jährigen Bahn).(26 Unterſchriften.) 4 Pferde liefen. 1. Frhrn. S. Alfr. v. Oppenheim's dbr. H. Miſchief, 58½ Kg.(Reiter: Archibald); 2. Kgl. Preuß. Haupt⸗Geſtüt Graditz's.⸗H. Graphit, 52½ Kg.,(Reiter: Bullock); 3. Kgl. Württ. Priv.⸗Geſt. Weil's.⸗St. Braeing Air 52 Kg.,(Reiter: Schläfke). Platz 12, 12:10. 2. Kurverwaltungs⸗Preis. Graditzer Geſtüt⸗ preis 10000 Mk dem erſten; garantiert 2000 Mark dem zweiten, 1000 Mk. dem dritten, 500 Mark dem vierten Pferde. Für Zjähr. und ältere inländiſche Pferde. Diſtanz zirka 1800 Meter.(13 Unterſchriften.) 5 Pferde liefen. 1. Mr. R. A. Waugh's.⸗H. Blumen⸗ ſegen, 54½ Kg.,(Reiter: Slade); 2. Hrn. W. Lindenſtaedt's br. H. Hebron, 53 Kg.,(Reiter: Burns); 3. Hru. C. Fröhlich's br. H. Lockruf, 54½% Kg.,(Reiter: Sumter); 4. Herren A. und C. v. Weinberg's.⸗H. Pirol, 56 Kg.,(Reiter: Bullock). Sieg 47:10; Platz: 22, 20:10. 3. Großer Preis von Baden. Gold⸗Pokal, gege⸗ ben von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog von Baden und garantierte Preishöhe von 80 000.; hiervon der Gold⸗Pokal und 60 000 Mk. dem erſten, 10000 Mk. dem zweiten, 6000 Mk. dem dritten, 4000 Mk. dem vierten Pferde. Für Zjähr. und ältere Hengſte und Stuten aller Län⸗ der. Diſtanz ca. 2400 Meter.(115 Unterſchriften, von denen für 85 der zweite, für 53 der dritte und für 25 der letzte Einſatz gezahlt wurde.) 7 Pferde liefen. 1. Fürſt L. Lubomirskis.⸗H. Mosci Kſiaze. 50½ Kg. Reiter: Guljas. Totes Rennen zwiſchen Martial(Kern), Cyklon(Bullock), Baldaquin(Barat). Tot: Sieg 58:10. Pl. 16, 9, 8,:10. 4. Oppenheim⸗Memorial. Garantierte Preiſe 13 500 Mk. Hiervon 10 000 M. dem erſten, 2000 Mark dem zweiten, 1000 M. dem dritten, 500 M. dem vierten Pferde. Für zweijährige Pferde aller Länder, die kein Rennen von 30 000 Mk. gewonnen haben. Diſtanz ca. 1200 Mtr.(Zwei⸗ jährige Bahn.)(35 Unterſchriften, von denen 30 ſtehen geblieben.) 2 Pferde liefen. 1. Herren A. und C. v. Weinbergs dbr. Sr. Melba. 48½ Kg. Reiter: Archibald. 2. Kgl. Preuß. Haupt⸗Geſtüt Graditz's br. H. Wald⸗ teufel. 50 Kg. Reiter: Bullock. Sieg: 21:10. 5. Preis von Mariahalden 10 000 M.(gegeben von Herrn Hermann Sielcken), dem erſten, ga⸗ rantiert 2500 M. dem zweiten, 1000 M. dem drit⸗ ten, 500 M. dem vierten Pferde. Für Zjähr. und ältere Pferde aller Länder, die ſeit 1. Mai 1913 weder ein Rennen von 10 000 M. noch im laufen⸗ den Jahre in Summa 25 000 M. gewonnen haben. Diſtanz ca. 1600 Meter lrunde Bahn).(40 Un⸗ terſchriften). 5 Pferde liefen. 1. Mr. C. Carroll's.⸗St. Melody. 55 Kg. Reiter:'Neil. 2. Monſ. L. Olry⸗Roederer's Tot.: Sieg 22:10; — br. H. Holly Hill. 60 Kg. Reiter: Barat 3. Mr. C. Carroll's.-St. Manzanita. 50 Kg. Reiter: Garner. Toto: Sieg: 23:10. Pl. 14, 14:10. Fremersberg⸗Hürden⸗Handtcap. Garantierte Preiſe 7500 Mk. Hiervon 5000 M. dem erſten, 1200 M. dem zweiten, 800 M. dem dritten, 500 Mark dem vierten Pferde. Für 4jähr. und ältere Pferde aller Länder. Diſtanz ca. 3200 Meter. (38 Unterſchr., von denen 21 angenommen.) 10 Pferde liefen. Hrn. W. Dodel's hbr. W. Kentucky. 67 Kg. Reiter: Printer. 2. Monſ. L. Olry⸗Roederer's .⸗W. Bériot. 69 Kg. Reiter: Barat. 3. Monſ. E. Fiſchhoffs.⸗W. Pané. 73½ Kg. Reiter: Hawkin. Nachtrag zum lokalen Feil. * Die Förderung des Pflanzenbaues erfolgt durch die Landwirtſchaftskammer unter Verwen⸗ dung der dieſer hierfür vom Staate zur Ver⸗ fügung geſtellten, ſowie der aus eigenen Mitteln beſtimmten Beträge nach Maßgabe die⸗ ſes Grundplanes und des jeweils geltenden Hauptvoranſchlages. Die Verwendung der be⸗ treffenden Mittel hat ausſchließlich unter dem Namen der Landwirtſchaftskammer und unmit⸗ telbar durch dieſe und ihre Organe zu erfolgen. Soweit für dieſes Gebiet ſtaatliche Einrichtun⸗ gen vorhanden ſind, iſt ein gemeinſames Arbei⸗ ten mit denſelben anzuſtreben. Die Förderung des Pflanzenbaues erſtreckt ſich auf folgende Aufgaben: Belehrende Tätigkeit und zwar durch Beratung, Abhaltung von Vorträgen und Kur⸗ ſen, Veranſtaltung von Studienreiſen und Be⸗ ſichtigungen, Vornahme wichtiger Unterſuchun⸗ gen, Veröffentlichungen; Errichtung und Unter⸗ ſtützung von Pflanzenbauvereinen, Saatzucht⸗ förderung, Anſtellung von Verſuchen, Verbrei⸗ tung bewährter Sorten, Einführung von Ma⸗ ſchinen und Geräten, Pflanzenſchutz und Un⸗ krautbekämpfung, Prüfung und. Einführung von Kulturverfahren, Ausführung von Melio⸗ rationen, Abhaltung und Beſchickung von Aus⸗ ſtellungen und Prämiierung, Die in dieſem Grundplane aufgeführten Aufgaben können durch weitere Aufgaben ergänzt und vermehrt werden. Die Aufnahme neuer Aufgaben in den Grundplan bedarf jedoch der Beſchlußfaſſung der Landwirtſchaftskammer. Desgleichen kön⸗ nen in den Grundplan aufgenommene Aufgaben geſtrichen, oder zeitweilig als nicht auszufüh⸗ rende bezeichnet werden. Für andere. Aufgaben, als die in dem Grundplan vorgeſehenen, kön⸗ nen Mittel nicht verwendet werden. Dem Vor⸗ ſtand der Landwirtſchaftskammer ſteht es jedoch zu, in dringenden Fällen beſondere Mittel für die Ergreifung im Grundplane nicht vorgeſehe⸗ ner Aufgaben zur einmaliger Verwendung zu bewilligen.*VVê * Der Kaiſer als Bier⸗Reklame?! Die „Jubiläums⸗Nummer“ der„Luſtigen Blätter“ enthielt, ſo wird uns geſchrieben, in ihrem In⸗ ſeratenteil über dem Strich ein Bild„Jagdfrüh, ſtück bei S..“: auf der Tafel Bierflaſchen mit der deutlich leſerlichen Etikette einer Berliner Großbrauerei, am Tiſche in der Mikte der Kaiſer, umgeben von vier anderen gleichfalls deutlich kenntlichen hohen Perſönlichkeiten, jede vor ihrem wohlgefüllten Glaſe Bier, der Kaiſer ſelbſt mit der Linken auf das volle Glas in ſeiner Rechten deutend. Darunter die Unter⸗ ſchrift:„Der Kaiſer: Du, Fürſtenberg, du biſt doch Fachmann, findeſt du nicht, daß(folgt der Name der Brauerei) das ſchmackhafteſte Bier iſt?“ Ganz abgeſehen davon, ob eine ſolche Neklame an ſich und ob ſie insbeſondere ange⸗ ſichts der wiederholten kräftigen Kundgebungen des Kaiſers zur Alkoholfrage geſchmackvoll iſt— im Urteil darüber werden alle Nicht⸗Intereſſen⸗ ten einig ſein—, iſt ſie durchaus unzutreffend und irreführend: der Kaiſer trinkt, darauf kann auf Grund von Informationen an wohlunter⸗ richteter Stelle hingewieſen werden, überhaupt kein Bier. Sportliche Nundſchau. Pferdeſport. Spi. Eine hohe Weite für das Eugliſche Derby 1914 iſt dieſer Tage, alſo nahezu ein Jahr vor dem Rennen, in London abgeſchloſſen worden. Für das Derby, das am 27. Mai gelaufen wird, wettete eln bekannter Reumann den beſten engliſchen Zwei⸗ jährigen, Mr. D. MeCalmont's bis fetzt ungeſchla⸗ genen Heugſt The Tetrarch zum Kurſe von:1 und zwar betrug ſein Einſatz 600 Pfund, ſo daß er im Gewinnfalle 2400 Pfund, alſo ca. 48 000, zurück⸗ erhalten wird. Es iſt ſehr ſelten, daß die Spekulation Urſache für den Abſchluß der Wette war wohl der Umſtand, daß in The Tetrarch ein ſeine ſämtlichen Altersgenoſſen weit überragender Derbyfavorit vor⸗ handen iſt. The Tetrarch, der von Roi Herode a. d. Vahren gezogen wurde, hat alle von ihm in dieſem Jahre beſtrittenen fünf Reunen gewonnen. für das engliſche Derby ſchon ſo früh einſetzt, und die etwa 40jährigen Mannes gefunden, Amerika namens Alexander Grau⸗Randmeier. 6. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Ahen FIblatt! Samstag, den 30. Auguſt 1913. Atimmen aus dem Publikum. Hauſierhandel und Straßenunruhe. (darunter beſonders zentrale), lurzum über den ohren⸗ und nerven⸗ peinigenden Lärm auf der Straße geklagt, ohne daß ſich der Stadtrat oder das Bezirksamt bis jetzt bemüht hätten, dieſer Kalamität einmal ein Ende zu bereiten. Wo und in welcher Groß⸗ ſtadt findet man noch einen ſolch alten Zopf— ich verweiſe auf die Städte Magdeburg, Bres⸗ lau, Hannover, Elberfeld, Köln und Leipzig. In letzterer Stadt hatte ich Gelegenheit, vor furzer Zeit Studien zu machen, in welch huma⸗ ner Weiſe der enorme Verkehr, den dieſe Stadt aufzuweiſen hat, dennoch ſo ruhig und geräuſch⸗ los könnte man faſt ſagen, abgewickelt wird. Das Gebimmel der Händlerglocken iſt im In⸗ tereſſe der Straßenbahnſignale verboten und der Hauſterhandel iſt ſo gut wie ganz ver⸗ ſchwunden. Der Beſucher von Leipzig wird auch bald auf die Urſache dieſer Ruhe aufmerk⸗ ſam, finden ſich doch, faſt an allen Ecken der Haupt⸗ und Verkehrsſtraßen, ſelbſt an Verbin⸗ dungsſtraßen, große Schilder mit Aufſchrift: „Das Ausrufen von Waren aller Art uſw. iſt in dieſer Straße bezw. dieſem Platze verboten.“ Was dort im Intereſſe der Menſchheit ge⸗ ſchieht, das ſollte doch auch in Mannheim mög⸗ lich ſein. Wieviele Arbeiter, Beamte der Bahn und der Poſt uſw. bedürfen, da ſie nachts arbeiten müſſen, am Tage der Ruhe und. wo wohnen dieſe Leute? Doch meiſtens in den Seitenſtraßen der Vorſtädte, wo man gerade in Mannheim die größten Ausrufer:„Franken⸗ thäler Kartoffel“ uſw. finden kann. In allen Straßen unſerer Stadt befinden ſich Viktualien⸗, Gemüſe⸗ und Milchhändler, welche auch leben wollen, teure Mieten und hohe Steuern zu zah⸗ len haben. Laſſe man dieſen ihren Verdienſt, hier kauft man beſſer und vorteilhafter. Ge⸗ ſundheitsfördernd iſt der Straßenhandel gerade auch nicht. Beſchaue man ſich die Ware, die auf der Straße feil geboten wird, ſie iſt ver⸗ ſtaubt, mit ſchmutzigen Fingern angepackt und behandelt— ohne Ausnahme. Hat nicht unſere Schweſterſtadt Ludwigshafen uns ein gutes Beiſpiel gegeben und dieſen läſtigen Straßen⸗ handel beſeitigt. Warum ſoll das nicht in Mannheim möglich ſein? Daher weiſer Stadtrat gehe mal einen Schritt vorwärts, verſchaffe ruhebedürftigen und vielen nervöſen Menſchen, welche leider in der Stadt zu wohnen gezwungen ſind, etwas mehr Ruhe, ſchneide den alten Zopf ab und der Dank Tau⸗ ſender wird Dir ſicher ſein. Viele der Straßen⸗ ſchreier werden hierdurch gezwungen, ſich auch irgendeinen Laden zu mieten, oder einen ge⸗ regelten Geſchäftsbetrieb in irgendeinem Stadt⸗ teil zu eröffnen. Das wäre im Intereſſe unſerer Stadterweiterung von großem Vorteil. Einer, im Intereſſe Vieler. Von Cag zu Tag — Vom Zuge erfaßt. Mainz, 29. Aug. Von dem Zug Nr. 278 Koblenz— Mainz— Frankfurt erfaßt wurde heute Nachmittag zwiſchen Oberweſel und Bacharach eine das Geleiſe überſchreitende Frau mit Traglaſt auf dem Kopf. Sie wurde ſofort ge⸗ tötet. — Unglücklicher Sturz. Wiesbaden, 30. Auguſt. Die 35 Jahre alte Frau des Gärtners Emmermann ſtürzte, als ſie in den Gemüſe⸗ keller gehen wollte, die' Kellertreppe hinunter. Sie fiel dabei in ein großen Gartenmeſſer, das ſie in der Hand hielt, und durchſchnitt ſich dabei die Kehle und Halsſchlagader, ſo daß ſie bald darauf ſtarb. — Unglücksfall. Ratibor, 30. Aug.(Priv.⸗ Tel.) Beim Niederlegen einer Scheune in Powlau wurde durch einen herabſtürzenden Balken ein 16jähriger Gärtnersſohn getötet, ein 15jähriger Handlanger ſchwer und ein Polier leicht verletzt. — Leichenfund. Berlin, 30. Aug. Bei dem Pfarrdorf Loſſow, in der Nähe von Fraukfurt a. d. Oder, wurde im Brieskower See die Leiche eines deſſen Kleider mit Eiſenbahnſchlacken beſchwert waren. Der Kopf des Mannes wies mehrere Verletzungen auf, die von wuchtigen Schlägen herzurühren ſcheinen und zeigt eine Schußwunde an der rechten Schläfe. Nach den bisherigen Ermittelungen war der Tote Sekretär eines öſterreichiſch⸗ungariſchen 555 er Wohnort iſt auf der Viſitenkarte nicht angegeben. Der Tote hatte eine Quittung vom Paſſagierdampfer „Kaiſer Wilhelm der Große“ vom 8. Auguſt 1913 bei ſich. Die Annahme, daß es ſich um einen Raubmord haudelt, wird beſonders dadurch verſtärkt, daß ein Waldwärter vor etwa 8 Tagen in der Nähe von Loſſow einen ledernen Geldbeutel ſand mit aus⸗ ländiſchen Geldſtücken im Werte von etwa 1304 Neben dem Geldbeutel lagen mehrere zerriſſene Papterſtücke, aus deuen ſich ergab, daß es ein Paß war. Die bisherigen Nachforſchungen haben u. a. ergeben, daß an einem der letzten Tage drei ver⸗ dächtige Männer mit einem Koffer in der Nähe des Sees geſehen worden ſein ſollen. — Prinzeſſin Luiſe von Belgien als Klä⸗ gerin. Dr. Walter Inhoffen, dem Prin⸗ zeſſim Luiſe von Belgien mehr als 900 000 M. ſchulden ſoll, hatte, wie erinnerlich, erklärt, daß von einem Erpreſſungsverſuch Dr. Inhof⸗ ſens und ſeiner Gemahlin gegen die Prinzeſſin keine Rede ſein könne. Demgegenüber hält die Prinzeſſin jetzt ihre Beſchuldigung aufrecht und hat gegen Dr. Inhoffen bei der Berliner Staatsanwaltſchaft die Strafanzeige wegen Er⸗ ſtattet. preſſungsverſuchs, Betruges und Wuchers er⸗ 2200 000 Kronen unterſchlag 81 30. Aug. Der 30 Jahre alte Prokur dn iale der Budapeſter 5 fuirpee 5 Ludwig Szegfü war am 9. Juft Bücher und fand, daß er 200 000 Kronen unlerſchlagen hatte. Der Fall wurde heute aus Philippopel der Budapeſter Direktion gemeldet, welche die Polizei be⸗ nachrichtigte. Die von dieſer angeſtellten Nach⸗ forſchungen führten heute am ſpäten Abend zur Ver⸗ haftung des Täters in der Budapeſter Wohnung ſeines Bruders. Bei ſeiner Feſtnahme wollte er einen Selbſtmord verüben, wurde jedoch daran gehindert. Internationaler Kriminaliſten⸗Kongreß in Kopenhagen. Kopenhagen, 29. Aug. Gelegent⸗ lich des hier tagenden internationalen Kriminaliſten⸗ Kongreſſes wurde dem Profeſſor v. Liſzit zu Berlin das Kommandeurkreuz erſten Grades und dem Dr. Roſenfeld zu Berlin das Ritterkreuz des Dane⸗ brogordens verliehen. Lehte Nahrichten und Telegramme. r. Mainz, 30. Aug.(Priv.⸗Tel.) Zu dem tödlichen Eiſenbahnunfall, bei dem geſtern in Biebrich⸗Oſt der 43 Jahre alte Auguſt Fath aus Bad⸗Ems getötet wurde, iſt nach den Berichten von Augenzeugen zu ver⸗ muten, daß wahrſcheinlich kein Unfall, ſonden ein Selbſtmord vorliegt. Der Vorgang hat ſich derart abgeſpielt, daß eine Vermutung in dieſer Richtung nicht unberechtigt erſcheint. Der Getötete hatte kurz zuvor in einer beim Bahnhof gelegenen Wirtſchaft geäußert, daß er nach Frankfurt fahren wolle. In ſeinen Taſchen fand man aber nur eine Fahrkarte bis Mainz⸗ Kaſtell. Ferner iſt ermittelt, daß Fath ſich vor 5 Tagen von ſeiner Familie entfernt hatte, ohne eine Mitteilung über ſeine Reiſe und ſeinen Aufenthalt zu hinterlaſſen. Der Getötete hatte in guten finanziellen Verhältniſſen gelebt. r. Mainz, 30. Aug.(Priv.⸗Tel.) Der Name der geſtern bei Oberweſel überfahrenen Frau iſt Vogt, Witwe aus Oberweſel. * Wiesbaden, 29. Auguſt. Auf Veran⸗ laſſung des Miniſters fanden auch im Regie⸗ rungsbezirk Wiesbaden am 30. Juni, 27. Juli und 24. Auguſt Kontrollen aller die Straßen be⸗ fahrenden Automobile ſtatt. Auf jeden Kreis entfielen 3 bis 4 Poſten, in Frankfurt und Wies⸗ baden waren alle Verkehrsſtraßen beſetzt, dort wurde durch Schwenken einer Fahne, hier durch Winken mit einer Hand jedes Auto zum Stehen gebracht, um die Feſtſtellungen zu treffen, ob die Wagen verſteuert und die notwendigen Papiere vorhanden ſind, denn es iſt bekannt geworden, daß gerade unter den Fahrern, die beiden Vor⸗ ſchriften nicht genügen, die„Kilometerfreſſer“ zu finden ſind. Das Reſultat der Kontrolle war ein ganz überraſchendes. Am erſten Tage wur⸗ den 250 bis 300, am zweiten Tage ca. 500 und am dritten Tage etwas mehr als 300 Uebertretungen feſtgeſtellt, dazu kommen eine große Anzahl Wa⸗ gen, die nicht auf Anruf der Polizei gehalten haben und nach§ 2 des Automobilgeſetzes eine Strafe zu erwarten haben. Die Probekontrolle der anderen Regierungsbezirke ſoll, wie es heißt, ein ähnliches Reſultat gezeitigt haben. Dieſe Art der Kontrolle ſoll zu einer ſtändigen in Preußen werden. Berlin, 30. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Wien wird gemeldet: Wie in eingeweih⸗ ten Kreiſen verlautet, wird Erz herzog Franz Ferdinand anläßlich eines Jagd⸗ ausfluges nach England mit dem König Georg zuſammentreffen. Die Her⸗ zogin von Hohenberg wird den Thronfolger auf ſeiner Reiſe begleiten. [ Berlin, 30. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Dresden wird gemeldet: Das ſächſiſche Juſtizminiſterium hat den in Geyer i. Vogtl. lebenden Angehörigen des Braumeiſters Rich. Zimmermann mitgeteilt, daß Z. in Eurityba in Braſilien ermordet worden iſt. Z. beabſichtigte dort eine Bierbrauerei einzurichten. Die nähe⸗ ren Umſtänden ſind noch nicht bekannt. Schadenfeuer. 8 * Straßburg, 29. Aug. Heute abend gegen 8 Uhr geriet auf noch unaufgeklärte Weiſe auf dem Güterbahnhof Neudorf⸗Straßburg ein Waggon Schwefel in Brand. Dem herrſchenden Wind folgend, ſprang das Feuer ſogleich auf das in der Nähe befindliche Mehl⸗ u. Getreide⸗ lager der Kunſtmühle Becker⸗Gauzau über, das binnen kaum einer Stunde niederbrannte. Der „Straßburger Poſt“ zufolge ſollen 30 000 Säcke Mehl verbrannt ſein. Der mit mehreren Auto⸗ mobilſpritzen arbeitenden Feuerwehr gelang es, den Brand auf das Mehllager zu beſchränken, ſo daß die umliegenden Gebäude außer Gefahr ſind. Kaiſertage in Breslau. * Breslau, 29. Aug. Die Rede des Kaiſers bei der Paradetafel lautete: An dem heutigen Tage bringe ich mein Wohl auf das 6. Armeekorps aus, um ihm meine Zufrieden⸗ heit mit der heutigen Parade kund zu tun. Es iſt ein beweglicher Augenblick, gerade 100 Jahre nach der großen Zeit, die hier ihren Urſprung nahm, und an der eine Reihe der Regimenter, die heute vorbeidefilierten, ruhmreichen Anteil genommen haben. Beweglich auch von dem Standpunkt aus, daß zwei Regimenter hier vor⸗ beikamen, die die Ehre haben, die Chiffre meines hochfeligen Herrn Vaters zu tragen: Das eine, das er ſelbſt kommandiert hat und an das ihn von ſeiner Dienſtzeit liebe Erinnerungen feſſel⸗ ten, das andere, das ſich unter ſeinen Augen vor dem Feinde ausgezeichnet hat und in deſſen Uniform das deutſche Volk den Kronprinzen iedrich Wilhelm ſo oft zu ſehen gewohnt war. ch erwarte und hoffe, daß das 6. Korps den lorreichen Traditionen, die es in Krieg und aen ſtets bewahrt hat, auch fernerhin treu Hier hatten ſich eingefunden der Kronprinz, die Prinzen Eitel Friedrich, Auguſt Wilhelm mit Gemahlin, Oskar und Joachim, ſowie die Damen und Herren des Gefolges. Zu beiden Seiten des Hauptportals nahmen die Jung⸗ frauen Aufſtellung. Die Majeſtäten wurden vom Oberbürgermeiſter und den übrigen ſtädti⸗ ſchen Vertretern begrüßt. W. Breslau, 30. Aug. Der Kaiſer und die Kaiſerin trafen um 10 Uhr 20 in der Jahrhundert Ausſtellung ein und beſichtigten ſie eingehend. Die Kaiſerin kehrte um 12 Uhr nach dem Schloſſe zurück. Der Kaiſer nahm bei der Rückkehr von der Ausſtel⸗ lung gegen 129½ Uhr den Vorbeimarſch des Jugendbundes entgegen. * Breslau, 30. Aug. Bei den in großer Zahl erfolgten Ordensverleihung en an Angehörige der Provinz Schleſten wurden nach⸗ ſtehende Parlamentarier ausgezeichnet (außer den bereitsgemeldeten): Roter Adlerorden dritter Klaſſe mit der Schleif: Graf von Strachwitz Bertelsdorf(Abgeord⸗ netenhaus), Roter Adlerorden vierter Klaſſe: Erzprieſter Glowatzki⸗Wyſſeka(Reichstag und Abgeordnetenhaus), Landrat Dr Hegen⸗ ſcheidt⸗Hoyerswerda(Reichstag), Grundbe⸗ ſitzer Kloſe⸗Loswitz(Reichstag), Amts⸗ vorſteher Quehl⸗Guſtau(Abgeordneten⸗ haus), Oberbürgermeiſter Dr. Soetbeer⸗ Glogau(Herrenhaus); Kronenorden 3. Klaſſe Rittergutsbeſitzer v. Keſſel⸗Oberglauche (Abgeordnetenhaus). W. Breslau, 30. Aug. Heute fand die Huldigung der ſchleſiſchen Ju⸗ gend auf dem Palais⸗Platz vor dem Kaiſer ſtatt. Oberpräſident Dr. v. Günther hielt eine Anſprache. Ein ungetrener Seklionsleiter. * Bochu m, 30. Aug. Der Sektionsleiter des ſozialdemokratiſchen Transportarbeiter⸗Verbandes, Sekretär Pechker, iſt mit den Ueberſchüſſen des ſozialdemokratiſchen 3. Turnfeſtes, das vor einigen Tagen ſtattfand, geflüchtet. Die unterſchlagene Summe beträgt mehrere tauſend Mark. Fliegerunfall. * Mainburg, 30. Auguſt.(Priv.⸗Telgr.) Geſtern abend ſtiegen zwei Militärflie⸗ ger, die von der Fliegerſtation in Schleißheim hier angekommen waren, zur Rückfahrt auf. In geringer Höhe ſetzte der Motor aus, ſodaß ſich der Apparat beim Wiederlanden über⸗ ſchlug und in Brand geriet. Die beiden Flie⸗ ger wurden nur geringfügig verletzt. Das Flug⸗ zeug iſt ſchwer beſchädigt. Breslau als Reſidenz eines Prinzen. Berlin, 30. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Der„.⸗Z.“ zufolge hat der Kaiſer geſtern abend im Geſpräch mit einem hochgeſtellten ſchleſiſchen Militärs eine Wendung gehbraucht, aus der man ſchließen kann, daß Breslau in Kürze die Reſidenz eines preußi⸗ ſchen Prinzen werden wird. Damit würde ein Wunſch der Stadt Breslau, die ſeit den Tagen, in denen Kronprinz Friedrich das Grenadierregiment No. 11 als Kommandeur führte, keinen preußiſchen Prinzen mehr ſtändig beherbergt hat, erfüllt werden. Frauzöſiſche Flieger in Deutſchland. * Berlin, 30. Aug. Nach einer Mitteilung aus Paris beabſichtigen die Herren Manuel Heleu und Francois de Narmier mit einem Flugzeuge Modell Nieuport in der Zeit vom 30. Auguſt bis 15. September über Herbesthal nach Deutſchland zu fliegen. Berliner Kinder beim Kronprinzen. Berlin, 30. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Danzig wird berichtet: Geſtern nachmittag trafen die kleinen Berliner des Kronprinzen bei herrlichem Wetter und wohlbehalten auf dem Bahnhofe Langfuhr ein. Auf dem Wege zur Huſarenkaſerne wurde die kronprinzliche Villa paſſiert, bei der„Deutſchland, Deutſchland über alles“ geſungen wurde. Die auf dem Balkone ſtehenden Prinzen winkten freundlich und wurden von den Berlinern begeiſtert begrüßt. Nach ihter Ankunft in der Kaſerne wurden die Kinder veranlaßt, ihren Eltern in Berlin ſofort Nach⸗ richt von ihrem glücklichen Eintreffen zu geben. Der Kronprinz zeigte für alle Einzelheiten der Unterbringung ſeiner kleinen Schützlinge lebhaf⸗ tes Intereſſe und dürfte ihnen vielleicht noch in den nächſten Tagen einen kurzen Beſuch abſtatten. Reichstagserſatzwahl in Neumarkt. E] Berlin, 30. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Für die am 23. Oktober in Neumarkt Schl.) ſtattfindende Reichstagserſatzwahl ſtellte eine Vertrauensmänner⸗Verſammlung der Liberalen Partei den Oekonomierat Erhard Panzer als Kandidaten auf. Baſſermann über die Aufgabe der National⸗ liberalen Partei. m Berlin, 30. Aug.(Priv.⸗Tel.) Heute nachmittag erſcheint die erſte Nummer der neuen nationalliberalen Tageszeitung„Deutſcher Kurier“, der Reichstagsabg. Baſſermann ein prächtiges Geleitwort mitgegeben hat. Nach einem Hinsweis auf die ſchwertklirrende Zeit, in der wir leben, auf, den nationaliſtiſchen Zug der Gegenwart, auf den Stand der Lage in China, Perſien und auf dem Balkan, welche treffend mit den Worten gekennzeichnet wird: Ueberall Konfliktsſtoff! Das iſt der Zeiten Bild! heißt es von den Aufgaben, die der Natio⸗ nalliberalen Partei geſtellt ſind u..: Es iſt Aufgabe der Nationalliberalen Partei 9 0 6. Armeekorps Hurralund ihrer Preſſe, den Sinn für dieſe große 8 VHVUVVTVUUVUo'n„Aufgaben in unſerem Volke zu pflegen und wach 505 um 10 Uor 20zu halten. Niemand kann wiſſen, ob und wann jubelnd Völkerkonflikte uns vor die Exiſtenzfrage unſeres Ausſtellung ein.] Abrechnung, der kommen kann, nicht kommen muß, und hoffentlich nicht kommen wird, ge⸗ rüſtet zu ſein, zu Waſſer und zu Lande, iſt nationale Pflicht. Denn das herrliche Reich, das wir von Bismarck übernommen haben, wollen wir ſtark und mächtig auf der Grund⸗ lage unſerer nationalen Wohlfahrt erhalten. Der Liberalismus aber, der geſchloſſen für die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht eintritt, wird ſeinen Stolz dareinſetzen, in dieſen nationalen Fragen Führer des Volkes zu ſein. Nur ein nationaler Liberalismus hat eine Zukunft. Er hat in dem nimmer erkaltenden Eifer für die Aufrechterhaltung der Stärke des Vaterlandes von keiner Partei übertreffen laſ⸗ ſen. Seine Preſſe aber iſt ein wichtiges Förde⸗ rungsmittel der auswärtigen Polttik, ſie muß der Regierung täglich, ſtündlich den Bewels lie. fern, daß wir, wenn auch eine friedfertige, ſo doch eine kraftvolle und eine unſerer ſtarlen Wehr⸗ und Volkskraft entſprechende ſelbſt⸗ bewußte Politik, die ihren angemeſſenen Teil an den Gütern der Welt erheiſcht, wollen und erwarten. Sodann tut es not, für die Durchdring⸗ ung unſeres Staatslebens mit liberalem Geiſte zu kämpfen. Wir verſtehen darum nicht den Radikalismus, der die Schranken der Staatsautorität einreißt und an ihre Stelle die Herrſchaft der Maſſe ſetzen will. Im Gegenteil eine ſtarke Regierung, die mit feſter Hand und klarem Ziel das Staatsruder führt, iſt in dieſer wirren und durch Klaſſen⸗ und konſfeſ⸗ ſionellen Bewegungen zerklüfteten Zeit mehr als als je zuvor notwendig. Eine ſtarke Re⸗ gierung und eine ſeiner Bedeutung als Ver⸗ tretung des Volkes ſich vollbewußtes Parlament, das ſind die Säulen, auf denen das Staatsgebäude ruht. Die Freilaſſung Trömels. Berlin, 30. Aug.(Von unſ. Berl. Bur) Die„B..“ läßt ſich aus Saida von ihrem Korreſpondenten unterm 25. Auguſt u. a. folgen⸗ des berichten: Es iſt Tatſache, daß der Bürger⸗ meiſter⸗Legionär Tunk alias Trömel vor ca 2 Wochen endgültig aus dem Dienſte der Fremdenlegion entlaſſen worden iſt, Augenblicklich hält er ſich in Ora auf, bei einer Inſtitution, die etwa mit dem deutſchen Roten Kreuz zu vergleichen iſt. Man hat Trömel ge⸗ ſtattet, von dieſer Einrichtung einige Wochen Ge⸗ brauch zu machen, da während ſeiner Dienſtzeit eine Verſchlimmerung ſeines nerpöſen Leidens eingetreten iſt. Trömel wird ſich einſtweilen in Frankreich aufhalten. Seine Familie läßt er nachkommen. Seine Vermögensverhältniſſe ge⸗ ſtatten es ihm, keinen Beruf ergreifen zu müſſen, Zum Schluß bemerkt der Korreſpondent, zu irgend welchen politiſchen Differenzen habe dſie Affäre Trömel keinen Anlaß gegeben. Die fran⸗ zöſiſche Regierung hat ſich einwandsfrei benom⸗ men, da ſie den Mann frei ließ, der bei weniger hervorragender Stellung vielleicht Soldat hätte bleiben müſſen. Die Lage auf dem Balkan. (W..) König Carol hat in Eimmicea die letzten aus Bul⸗ Bukareſt, 29. Aug. garien kommenden Truppen und die Choleralazarette Sinaja zurückgekehrt. ie letzten rumäniſchen Truppen haben geſtern die Grenze paſſiert. Die Dislokation der Truppen wird gemäß den zwi⸗ ſchen dem Generalſtab und dem Sanitätsdienſt 8 vereinbarten Beſtimmungen durch⸗ geführt. Amtliche Berichte beweiſen, daß die Cho⸗ leraepidemie im Abnehmen begrifſen iſt. Von ihrem Auftreten am 26. Juli bis zum 28. Auguſt zählte man 636 Erkrankte, von denen 275 geſtorben ſind.— Die rumäniſche Armee hal während des Krieges bis einſchließlich 24. Aug. Offiziere und 1149 Mann durch den Tod ver⸗ Dren. Numäniſche Flottenvermehrung. * Bukareſt, 30. Auguft. Die vom Kriegs⸗ miniſterium zwecks Erwerbung von Monito⸗ ren und Torpedo'blootszerſtörern er⸗ nannte Kommiſſion reiſt in allernächſter Zeit ins Ausland, um mehrere Schiffswerften zu beſuchen 15 1 0 0 5 00 N 00 2 und iſt darauf nach 13. — mmen d, ge⸗ de, iſt teich, haben, Frund⸗ len in ßt er N ſe ge⸗ nüſſen. nt, zu be die fran⸗ benom⸗ heniger hätte Samstag, den 30. Auguſt 1918. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 7. Seſte. 5 Kus dem Großherzogtum. ): Ihringen, 29. Auguſt. Wie überall am Kaiſerſtuhl, ſo ſind auch hier die Ausſichten auf den Herbſt keine roſigen, die die Mühen und Auslagen des geplagten Rebbauern eini⸗ germaßen bezahlt machen, Immerhin darf aber hier noch ein befriedigender Stand der Reben verzeichnet werden, und kann es noch zu einem Viertelherbſt langen, wenn die jetzige Witte⸗ rung weiter günſtig bleibt und der Sauerwurm und zuguterletzt der Sandriſſer nicht in die Re⸗ ben reſp. deren Ertrag kommt. —.— Gerichtszeitung. Schwere Exzeſſe verübten am 29. Juli die bekannten Jungbuſch⸗Rowdys: der BJahre alte Heinrich Haber maier, der gleichalterige Wilhelm Stark, der 28 Jahre alte Karl Aug. Habermaier, der 25 Jahre alte Karl Schimpf, alles Leute, die nur arbeiten, wenn ſie der Arbeit nicht mehr aus dem Wege gehen können, ein fünfter, TaglöhnerKinzinger, iſt flüchtig. Kinzinger geriet Vormittags im Goldnen Schwanen hier mit dem Kellner in Wortwechſel, in den ſich auch Stark und die aus⸗ wärts in Haft befindliche Geliebte Kinzingers, eine gewiſſe Betty Sich, hineinmiſchte. Der Wirt brachte die angenehmen Gäſte nicht hinaus als er aber die Polizei antelephonieren wollte, wurde er durch Kinzinger am Telephonieren verhindert. Als ſie glücklich draußen waren, kamen ſie ſofort wieder herein, Kinzinger und der gleichfalls in der Wirtſchaft anweſend ge⸗ weſene Heinrich Habermaier warfen mit Stüh⸗ len nach dem Wirte, der ſchwer am Kopfe ver⸗ letzt wurde und heute noch nicht geheilt iſt, ein dritter Schlag demolierte dieRegiſtrierkaſſe. Als die Polizei erſchtien, war die Geſellſchaft ver⸗ ſchwunden und ſie machte ſich auf die Suche, bei der ſie in der Wirtſchaft„Zur Traube“ Schimpf und Karl Auguſt Habermaier entdeckte. Der Kellner des„Schwanen“ bezeichnete irr⸗ tümlicherweiſe auch Schimpf als einen der Mit⸗ täter. Das wurmte Schimpf, er begab ſich mit Habermaier nach dem„Schwanen“ und ſchlug dem Kellner mit der Fauſt ſofort ins Geſicht; als der Kellner ſich entſchuldigte, erhielt er no eine zweite und dritte Ohrfeige. Karl Auguſt Habermaier nahm gegen den Wirt Becker eine derart drohende Haltung an, daß ihm dieſer ſei⸗ nen Revolver entgegen hielt.„Warum ſchießt Du nite“ ſchrie Habermaier zweimal und ſchlug jedesmal mit einem Hieb auf das Buffet einen Bierſtein entzwei,„Du ſchießt nit, aber wir ſchießen!“ Die Schutzleute Seibel und Glaſer begaben ſich dann auf erneute Requiſition in Zivil auf die Suche nach den Radauhelden und fanden ſie in der Wirtſchaft zur Eintracht Einer der Schutzleute begab ſich infolge der Gefähr⸗ lichkeit der Roydys nach der Wache, um weitere Hilfe zu holen, mittlerweile hatten die Exzeden⸗ ten aber Wind von der bevorſtehenden Ver⸗ haftung bekommen und der eine Schutzmann be⸗ fand ſich in einer äußerſt gefährlichen Lage. Er ſuchte Heinrich Habermaier zur Wache brin⸗ gen, wurde aber von einer immer ſtärker wer⸗ denden Zahl fragwürdiger Geſtalten umringt und er wie die nun hinzukommenden übrigen Schutzleute ſahen ſich genötigt, zur Erhaltung ihres Lebens von dem Säbel und dem Revolver Gebrauch zu machen. Karl Auguſt Habermaier ſchrie:„Mein Bruder geht nicht mit“! und ſuchte dieſen von dem Schutzmanne loszubrin⸗ gen. Unter einem großen Auflauf gelang es allmählich, die ganze Geſellſchaft hinter Schloß und Riegel zu bringen. Die Menge vor der Wache nahm eine derart drohende Haltung an, daß man einen Sturm auf die Wache befürch⸗ ten mußte und die Schutzleute hatten zu ihrer Verteidigung den Schlauch an die Waſſerlei⸗ tung angeſchraubt. Noch vor der Gefängnistüre drohte Auguſt Habermaier dem ihn transportie⸗ renden Schutzmann, er werde ihm eine von hin⸗ ten„hbutzen“, wenn er wieder herauskomme. Er iſt 18mal wegen Roheitsdelikten vorbeſtraft. Das Schöffengericht hielt ganz exemplariſche Strafen ſolchen Roheiten gegenüber art. gemeſſen und verurteilte Karl Auguſt Haber⸗ maier zu einer Gefängnisſtrafe von 11Monaten, Heinrich Habermaier zu einer ſolchen von 6 Monaten, Schimpf zu 10 Monaten und Stark zu 4 Monaten Gefängnis. Volkswirtschaft. Wirtschaftliche und soæiale Nochieuschau. A. C. Die bemerkenswerte Festigleit der Metallmärkte, die kräftig wachsende Nach- frage an den Eisenmärkten, die vorwiegend günstigen Nachrichten über den Geschäfts- gang in der Warenherstellung und die trotz aller Knappheit anscheinend recht gesunden WVerhältnisse des internationalen Geldmark- tes haben den Marktverkehr an der Börse in der letzten Zeit günstig beeinflußt. Der Umfang der Spekulation ist zwar nicht sehr gewachsen, die Umsätze halten sich schon deshalb in mäßigen Grenzen, weil das Pri- vatpublikum noch nicht das rechte Vertrauen zum Pffektengeschäft wiedergewonnen hat. Im Interesse einer gesunden Weiterentwick- jung der Geldmarkt- und Börsenlage ist ja auch ein gewisses Maßhalten der Spekula- tion wünschenswert. Das Kursniwean der Dividendentorte hat sich jedoch im großen und ganzen etwas gehoben. In dieser Be- wegung drückt sich eine zuversichtlichere Beurteilung der Gesamtkonjunktur aus. Selbst diejenigen Kreise, die in der som- merlichen Verflauung des gewerblichen Be- schäftigungsgrades irrtümlicherweise den Beginn einer allgemeinen wirtschaftlichen Deßpression sahen, revidieren jetzt diese Auf- und der gewerbliche Beschaftigungsgrad noch im Zeichen der Geschäftsstille. Die eigentliche Belebung setzt meist erst im Herbst ein. Umsomehr ist die frühe An- kündigung der Herbstkonjunktur in diesem Jahre als günstiges Symptom zu werten. An das gesunde Aussehen des englischen und deutschen Geldmarktes knüpften sich etwas voreilige Hoffnungen auf eine bevorstehende Ermãßigung des Diskonts der Benk von England. Wer die Geldmarktverhältnisse rein àußerlich betrachtete, ohne die voraus- sichtliche Gestaltung des Kapitalbedarfs in den kommenden Monaten in Betracht zu ziehen, konnte bei einigem Optimismus auf die Idee kommen, daß der offfzielſe Diskont in London im Verhältnis zur privaten Geld- leihrate ziemlich hoch steht und daß ein Ausgleich geboten erscheine. Ein genaueres Studium der gegenwärtigen inneren Ftrub- tuf des internationalen CGeldmarktes, der Konjunkturaussichten in der Warenherstel- lung und an den Warenmärkten und der voraussichtlichen Entwicklung der Kapital- ansprüche am Anleibemarkt mußte jedoch zu fer Ueberzeugung führen, daß gegenwär⸗ tig eine Diskontermäßigung in London wie in Berlin ein schwerer Mißgriff sein würde Eine Lockerung der Diskontschraube könnte lediglich die Wirkung haben, die Spekulation vorübergehend zu animieren und die bisher zurückgedammten Kapital-Ansprüche der Städte, Staaten etc. wieder wachzurufen. Warenhandel, Industrie, Handwerk und Landwirtschaft würden davon zunächst kei- nen Nutzen haben, spaterhin würden aber gerade diese Stützen der gesamten Vollks- wirtschaft den Schaden einer so fahrlässigen Diskontpolitik zu tragen baben. Es ist zu hoffen, daß die Zentralnotenbanken, die auf chſeine sehr starke Inanspruchnahme im vierten Quartal 1913 gerũstet sein mũssen, sich in ihrer bisherigen vorsorgenden Politik nicht beirren lassen. Daß sich der Aufschwung der gewerblichen Konjunktur unter der Gunst der friedlichen politischen Verhält- nisse in den kommenden Monaten wieder in flotterem Tempo fortsetzt, kann jetzt kaum noch zweifeſhaft sein. Die sehr befriedigen- den Ergebnisse der Welternte gewäahren der Aufnahmefahigkeit der Warenmärkte eine wertvolle Stũütze. Handelskammer Stultgart. Der Jahresbericht der Handelskammer Stuttgart über das Jahr 1912 ist gestern zur Ausgabe gelangt. In dem Rückblick auf die allgemeine Wirtschaftslage im Jahre 1912 wird u. a. gesaptt: mit politischen Sorgen und unter den ersten Anzeichen einer er- höhten Anstrengung der vorwärtsdrängen- den wirtschaftlichen Kräfte trat die Ge- schäftswelt in das Jahr 1912z ein. Die Kam- mer vertrat den pessimistischen Urteilern gegenüber die Ueberzeugung, daf Industrie und Handel durchaus Vertrauen auf die Fortdauer der Aufwärtsbewegung auch im neuen Jahr hegen dürfte, und dieses Ver- trauen wurde nicht enttäuscht, denn das Jahr 1912 stellt in seinem Gesamtergebnis zwei⸗ fellos ein Jahr der Hochkonjunktur dar. Freilich war es mehr ein Hochkonjunktur- jahr der Arbeit und àußeren Ausdehnung. als des wirtschaftlichen Gewinns. Selten sind, wie 1912, Hochkonjunkturen mit po- litisch gefährdeten Zeiten zusammengefallen. Auch die unmittelbaren Schadigungen, die die am Export nach dem Balkan und der Türkei beteiligten Industrie- und Handels- z weige durch Unterbindung des Verkehrs, durch Moratorien, Konkurse usw., erlitten, konnten das Gesamtbild nicht erheblich trũ- ben. Maßgebender als diese äußeren Ereig- nisse erwies sich die Schwierigkeit in der Beschaffung flüssigen Kapitals und eine Ver- langsamung der Zahlungsweise. Ein wei⸗ teres hemmendes Moment war die Steige- rung der Roh- und Hilfsstoffpreise und auell die zunehmende Verteuerung der Lebens- mittelpreise bildete ein nicht zu unterschãt- zendes Hindernis für lohnende Betätigung und damit für steigende Prosperität. Indu- strie und Handel können angesichts der vie- len und schweren Hemmnisse mit berech- tigtem Stolz auf das Ergebnis des Berichts- jahres zurückblicken. Nach den Anstren- gungen der letzten Jahre wird man auf ein allzulanges Anhalten der Hochkonjunktur nicht rechnen können, immerhin wird aber die Zuversicht gehegt werden dürfen, daß ein verlustvoller Abbruch der Konjunktur der Industrie und dem Handel erspart bleibt. Am Schlusse des Rückblicks wird auch noch der für das ganze deutsche Wirtschafts- leben ungemein wichtigen Frage der Ver- einheitſichung der deutschen Eisenbahnen gedacht. Die deutschen Eisenbahnverwal⸗ tungen haben gemiäß einem von der Han- delskammer Stuttgart mit Unterstützung der übrigen württ. Handelskammern beim kassung. In der zweiten Hälfte des August- onats stehen gewöbnlich die Warenmärkte deutschen Handelstag eingebrachten und von diesem unterstützten Antrag beschlossen, eine„ständige Vertretung der deutschen Eisenbahnverwaltungen“ einzusetzen und man dürfe die Hoffnung haben, daß damit ein weiterer Schritt zu dem endgültigen Ziel einer Betriebs- und Finanægemeinschaft der deutschen Eisenbahnen getan ist. Im übri⸗ gen enthält der Bericht noch Mitteilungen über den Entwicklungs- und Geschäftsgang der hauptsächlichsten Industrie- und Han- delszweige des Bezirks der Handelskammer Stuttgart, sowie einen reichhaltigen gutacht- lichen Teil, in welchem alle wichtigen Gut- achten und Eingaben zu den zur Zeit im Vordergrund stehenden aktuellen Fragen von Industrie, Gewerbe und Handel enthal- ten sind. —— Die Suddeutsche Eisenbahn-Gesellschaft Darmstadt bringt für das am 31. Mäarz ds. Is. abgelaufene Geschäftsjahr die Vertei- lung einer Dividende von 6,5 Prozent wie im Vorjahr in Vorschlag. Auf der Tagesord- nung der auf den 27. September einberufe- nen Generalversammlung steht auch der An- trag auf Nachwahl zum Aufsichtsrat. —— Telegraphisshe Handelsberlehts. Frankfurt, 30. Aug. Aus Hamburg wird gemeldet: Die Hanseatische Bank hat bis Montag ihre Kassen geschlossen und erklärt, daß inzwischen Konferenzen mit Großaktionären stattfinden werden zur Be- sprechung der Verhältnisse der Bank. Werkseugmaschinen.-G, Ernst Schies, Dusseldorf. r. Düsseldorf, 30. Aug.(Priv.-Tel.) Der Aufsichtsrat beantragte heute bei er. höhten Abschreibungen eine Dividende von 10 gegen Prozent im Vorjahre. Casmotorenfabrit Deuts. r. K 5 1 n, 30. Aug.(Priv.-Telegr.) Das abgelaufene Geschäftsjahr ist befriedigend verlaufen, sodaß wieder 9 Proz. Dividende vorgeschlagen werden sollen. Die Schluß- sitzung findet am 19. September statt. Stahltwerk Richard Lindenberg.-G. r. Remsche i d, 3e. Aug.(Priv.-Tel.) Das abgelaufene Geschäftsjahr war befrie- digend, sodaß mindestens 12 Prozent Divi- dende vorgeschlagen werden dürfen. Der Auftragsbestand reicht noch für lange Zeit. Karl Lindstrn.-G. YBerlin, 30. Aug.(Von uns. Berliner Bureau.) Ueber die Fusion der Karl Lind- ström.-G. erfährt die B.., daß gegen- wärtig Verhandlungen stattfinden, die dar- auf kinzielen, die Berliner Fabrik des Dr. Grünebaum u. Thomas.-G. zu erwerben. Diese Gesellschaft ver fügte über ein Aktien- kapital von 1,3 Mill. M. und fabriziert in der Hauptsache Schallplattenmasse. In den beiden letzten Jahren konnte das Unterneh- men eine Dividende von je 20 Prozent zur Ausschüttung bringen. Berlin, 30. Aug. Der Verband von Fabrikanten isolierter Leitungsdrähte be- rechnet ab Montag, 1. Sept. einen Kupfer- zuschlag von 1, 40 M. pro qmm und rooo m Länge. —.— Telegraphisehe Börsenberlehte. Frankfurt, 30. Aug.(Fondsbörſe). Ab⸗ gefſehen von vorübergehenden Schwankungen geſtal⸗ tete ſich die Tendenz der heutigen Börſe behauptet, ohne daß jedoch eine Behebung der geſchäftlichen Tätigkeit zu verzeichnen war. Es machte ſich eine merkliche Ernüchterung geltend. Der Grund hierfür liegt offenbar darktn, daß das Publikum nach wie vor ſich am Geſchäft nur vorübergehend beteiligt. Am Markt der Trausportwerte ſind bei großen Umſätzen Lombarden gehandelt worden. Der Kurs ſtellte ſich auf 28786 Proz. Staatsbahn im Einklaug mit Wien ebenfalls etwas reger gehandelt, Orient⸗ und Schan⸗ tungbahn konnten ſich gut behaupten. Bankaktien ſtill und kaum verändert. Petersburger Internatio⸗ nale Handelsbank lebhaft bis 208% bez. Die Bilanz gerüchte, die für Montanwerte ſtimulierten, ſind ver⸗ flaut Deshalb zeigte ſich ein weſentlich ruhigeres Geſchäft in dieſen Werten. Es brückte außerdem auf das Kursniveau die Preisherabſetzung in Blechen ſowie wenig günſtige Berichte vom Stabeiſenmarkt. Phönix Bergbau, Gelſenkirchen und Deutſch⸗Luxem⸗ burger waren ſtärker gedrückt. Elektrizitätsaktien ſchwächten ſich vereinzelt etr'as ab. Schiffahrtsaktien konnten den Kursſtand nicht behaupten. Am Kaſſa⸗ markt der Rentenwerte ſind heimiſche Auleihen ver⸗ einzelt abgeſchwächt. Balkanwerte fanden wenig Be⸗ achtung, Mexikaner ſtill, Türkenloſe behauptet. Die Geſchäftstätigkeit auf dem Gebiet der Dividendeu⸗ werte des Kaſſamarktes zeigte nur geringe Regſam⸗ keit. Vereinzelt notierten Maſchinenfabriken höher. Naphtha Nobel 9½ Proz. geſteigert. Das Geſchäft war im weiteren Verlauf ruhig die Tendenz behaup⸗ tet. Die Kurſe waren mit wenig Ausnahmen unver⸗ ändert. Es notierten Kreditaktien 199½, Diskonto 184756, Dresdner Bank 14798, Staatsbahn 153/½, Bal⸗ timore 100, Phönix Bergbau 289½. * Berlin, 30. Aug.(Fondsbörſe). Realiſie⸗ rungen, die ſchon an der geſtrigen Nachbörſe eingeſetzt hatten, nahmen bei Beginn des heutigen Verkehrs ihren Fortgang, da die Berichte von den weſtlichen Börſen kein genügend Gegengewicht gegen die hier wirkſamen ungünſtigen Einflüſſe boten. Dagegen verſtimmten Nachrichten von den Beſtrebungen beim Kohlenſyndikat, eine Herabſetzung ihrer Koks⸗ und Kokskohlenpreiſe herbeizuführen, ferner Meldungen von einer Verſchlechterung der Lage am Stabeiſen⸗ markt und die Preisherabſetzungen für Bleche. Na⸗ mentlich Kohlenwerte litten unter Abgaben. So ſetz⸗ ten Harpener um 24 niedriger ein, Phönix gingen ebenfalls erheblich zurück infolge von Gerüchten über niedrigere Betriebseinnahmen während der etzten Monate. Erhebliche Einbuße erlttten auch Tatto⸗ übrigen beſchränkten ſich die Kursveränderungen faſt durchweg auf Bruchteile eines Prozents. Im ſpatezen Verlaufe zeigte ſich die Börſe widerſtands⸗ fähiger, wofür die Ausſichten auf eine Beſſerung der Geldmarktlage angeführt wurden. Schiffahrtsaktien waren trotz der Nachricht von der Errichtung einer Hamburger Filiale des Norddeutſchen Lloyd, was als eine Verſchärfung der Konkurrenz zwiſchen unſe⸗ ren bedeutenden Schtiffahrtsgeſellſchaften angeſehen wird, gut gehalten. Hanſa gewannen über 1 Proz Geld über Ultimo—57/ Proz. Die leichte Befeſti⸗ gung, die ſich bei Schluß des offiztellen Verkehrs im Anſchluß der Beſſerung der Schiffahrtsaktien kund⸗ gab, hielt auch an der Nachbörſe bei ſtillem Geſchäft an. Hanfa⸗Aktien weſentlich höher. Induſtriewerte des Kaſſamarktes geteilt. Antwerpener Produktenbòrse. Antwerpen, 30. August. CAntang) Welzen stetig. 30. 29. Gerste 2. per Sept. 19.52 18.62 per Seoptember 14.50 14.87 per Dex. 19.55 19.87 per Deremdber 14.58 14.57 der RArz 19.87 19.90 per Nal 14.80 14%⁰% Pariser Produktenhörse. 30. 23. 3 2 Hafer August 20.35 21.30 Rubsl Aug. 28.75 70 Soptember 20.60 21— Rudsl Sept. 77.50 18.75 Sept.-Der. 20.75 20.90 Sept.-Dez. 76.— 772 Nov-Feb. 20.90 21.— Jan.-Aprll 75— 782 Roggen August 18.25 19.25 Spiritus Aug. 42.¼ Sopt. 19.25 19.25 Soßpt.— 2 Sobt.-Der. 19.50 19.75 Sept.-Dez..— 42. MoV.-Feb. 19.25 18.— Jan.-April.J..— Weſzen Aug. 25.70 27.80 Lelaöt Aug. 84— 688.— opt. 27.05 27.35 Sopt. 64.— 88.½ Sept-pez. 27.15 2750 88½% 5 Nov.-Feb. 27.80 27.55 Jan.-April. 88.— Nehf Aug. 38.75 37.15 Bohzuoker 8847⁰⁹⁰, 2. ½% 22% opt. 35.10 38.30 Zuoker àug. 31.— 307% Sept.-Der 35.50 36.05 Sept. 3% 30% Nov.-Feb 35.70 35.85 Oki.-lan. 30./ 31.— Talg 89.— 83.— Jan.-April 31.½ 31.½ Schiffstelegramme des Norddeutſchen Cloyd, Bremen vom 29. Auguſt. Angekommen die Dampfer:„Lützow“ am 28. Auguſt 3 Uhr nachm. in Tfiugtau,„Bülow“ am 27., 5 ub nachm. in Tſingtau,„Prinz Lubwig“ am 28., 6 vorm. in Penaug,„Königin Lutſe“ am 28., 7 Uhr vorm. in Bremerhaven,„Kleiſt“ am 77., 6 Uhr nachm. in Bremerhaven,„Ganelon“ am 27., 5 nachm. in Bremen,„Weſtfalen“ am 28., 7 Uhr vorm. in Durban,„Rhein“ am 28., 8 Uhr vorm. in Balti⸗ more,„Göben“ am 28., 5 Uhr nachm. in Colombo, „Sierra Cordoba“ am 28. nachm. in Montevideo, „Scharnhorſt“ am 28., 5 Uhr nachm. in Antwerpen, „Barbaroſſa“ am 28., 10 Uhr vorm. in Newyork, „Norck“ am 29., 2 Uhr vorm. in Suez.— Abgefahren die Dampfer:„Derfflinger“ am 28., 8 Uhr vorm. von Antwerpen,„Greifswald“ am 27., 10 Uhr nachm. von Sybney.„Bremen“ am 28., 12 Uhr vorm. von New⸗ hork,„Prinz Eitel Friedrich“ am 26., 10 Uhr vorm. von Southampton,„Großer Kurfürſt“ am 28., 10 Uhr vorm. von Bremerhaven,„Prinzeß Irene“ am 28. nachm. von Neapel,„Priuzeß Alice“ am 28., 9 Uhr nachm. von Penang,„Kronprinzeſſin Ceeilte“ am 27., 9 Uhr nachm. von Cherbourg,„Sterra Salvada“ aum 27., 2 Uhr nachm. von Funchal,„Prinz am 27., 6 Uhr nachm. von Funchal. Mitgeteilt von 3 Baus& Diesfeld. General⸗Agentur in Maun⸗ beim, Haufahaus. D 1. 7/8. Telephon Nr. 180. —— Geſchäftliches. Das Pädagogium Nenenheim⸗Hei kleinen Gymnaſial⸗Realklaſſen iſt bekannt durch ſeine modern bewährten Einrichtungen für körperl unb geiſtige Erziehung. Spiele auf großem, eigenem Spielfeld. Wanderungen. Gartenarbeit. Werk⸗ ſtätte. Einzelbehandlung. Förderung körperlich ſchwacher und zarter Zöglinge. Vorzügl. empfohlenes amiltenheim ohne jebe kaſernenmäßige Einrichtung. Im verfloſſenen Jahre wurden die gleich günſtigen Erziehungsergebniſſe erztelt wie in früheren Jahren, ſowohl in der Ueberleitung der Schüler in die Ober⸗ ſekunda(7. Kl.) und Unterprima(8. Kl.) der Gymna⸗ ſien, Realgymnaſien und Oberrealſchulen als auch in der Einjährigen⸗Prüfung. Weitere intereſſaute Nach⸗ richten ſind im Jahresbericht und in ben Prüfungs⸗ ergebniſſen enthalten. .ũã ãͥ y A mit Verantwortlich: für Politik: I..: Julius Witte kür Kunst und Feuilleton: Julius Witte; 10 kür Lokales, Provinziales und Gerichtszeitungss i..: Franz Kircher. für Volkswirtschaft und den übrigen redak. Teil: Franz Kircher: für den Inseratenteil und Geschäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei. G. m. b. H. Direktor: Erust Müller. — dadt ohtechn Lehnmsta e and Bod Agenfeb wesen. g Sen Fean Hogmmqp durcb des Aabins der Samoster A Anber witzer, nämlich um mehr als 2 Proz. Von Elektri⸗ zitätswerten verloren Schuckert über 1 Proz. Im 8. Seite. General⸗Anzeiger, Badiiche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Samstag, den 30. Auguft 1913. „Oarm i 159% oeutsohe Bank 247.— Boohumer 221½ städter 114.J Oresdner Bank Staats- gelasenkleohen Telegramme der Continental-Telegraphen-Comp Relohsbankdlskont 6 Proxent. Sohlusskurse. Wechsel. 20. 28. 30. 5 Amsterdam kurx 168 48 188.47 Sheok Paris 61.025 81.000 Zeiglen 60.484 80.50 Parle kurz 30 925 80.95 79 566 79.55 Sohwelx.Plützse„ 80.80 89.825 40.440 20.440 Wien„ 64.55 63.525 20.410 20.410] Mapoleonsd'or 15.19 16 19 Privatdlskont%% 5% Staatspaplere. J. Deutsche. 175 30. 29 30. 20. e, deutsoh..-A. 97.50 97.0 8. Ausländlsche 43 n 5 84 15/ 5d Sulgaren 97.— 97.— 370 2780% falſen Rente er 8.Kens. Stek..95 63.90 4½ Cest. Siſbocr. 88.20 85.40 1** 74.35 74.20 05 Paplerr. 65.50 85 50 Tak-Al, 1501 28.38 38.40 3 Fortkg. Sere 64.— 61440 %„„ 1908/0 36.20 36.40 6475 65. b** 0 Dſ bes.-.1034 99.70 88 70/ 4% ncue Russ.1905 98.— 100.— 550 8050! ddenaode nente 88.40 85.40( Türx. be. un. 1808 78.— 78.— 99 4 105 15— 68.— 5 ng. Goldrente 35..— 15 96. 96.7„. Krovenct 51.15 61.35 99.— 38.— 5 Arh. Gold..1887.—.— 70J 5% Onlnesen 1896 37.80 97.80 82.75 62 70 41 7410 74 10%½ 1 97.— 37.— 4% Japaner 91.20 81.35 86. 86.— 5% Nex. fuss.88/9 9—J 91.— 91— Hexikan, innere 49. 50.— 97.10 96.40 Verzinsliche Lose. 72 0⁵ 72.100“ Bad. FPrämlen 182.— 12.— 7t.40 75.50 4 Ossterr. 1880 181.— 181 Turklache 165.60 168.— 87 858 85 Lose. 2 1813˙•1——Augeburger—.——.— Uot-A 1804//10 88.80 85.50 Freiburger 5 Aktien Industrleller Unternehmungen 30. 2. 3⁰ 29. Almtntem Henh. 268.— 268.—Slement& Haleke 215.90 217.— Aeohbg. Buntpapfb. 178.— 175.—Volgt& Haeffner 178.½ 178./ 118.% dummi Peter 70.— 70— -H. Beriln 70.— 70.— Heddernh.Kupferw. 107.70 107./ 50 438.80lillxlroh. Euhlenw. 115.—] Strassburg 119.50 118.¾ 130.[Kunstseldfbr. Frkl.— 03.—[Lederw. St. Ingbert 48.% 48.½ 0— 111.—[8ploharz Lederw. 682.— 62.— -Artlen 755 17 9 85 1145 3 Herkules(Oassel] 142.——Adlerfahrr. Kleyer 1——4 eeeeeeee 148.— 148.— Armatur Hlipert 9770 87.50 Farkakt. Twelbr.—.—IBadenla(Welnh.) 145.— 145.— Tusber Freik, v. 283.— 263.— Durrkopp Blelefeld 35725 359.10 eeeeeee 68.— 66.— Dalmler Hotoren 334.— 330— Blel-u, Slibh. Braub. 89.50 89%Els.-,Fahr.- u. Autw. 103.½ 103.50 Batl. Anltinfab 548.— 545.— Urſtzner(Durfach) 266.— 286.— 145.— Karlisr. Haschfbr, 167.50 167 25 119.— Hannesmannrwk. 208.70 208.70 443.— HMagoh.-Armt, Klein 142.— 142.— 200 ½0Pf,Müähm. u. Faherſb. 238.— gebr, Kayser 160.— 150.— 506.50 Sohnellprf. Fankn.—.— 279. 515.—[Schraubspf. Kram.—.— 1767./. =ver. D. Oelfabriken 179.50 179.— 303. Pf. Pulvf. Stingbert 133.50 133.50 190.90 190.50[SohlinokKCo,Hamb. 158.— 158.— br, V. 231.½% 231.//Ver. Frünk. Sohuhf. 116.— 116.— ſelln Russfabr. 227.— 227.—Sohuhf. Herz, Frkf. 126.50 126.½ Drahſiad. An, 122.— 122.—Sellindustr.(Wolff) 114.— 114.— 99 Borl.— Wö5. HlB'woll. Lampertn. ſoktr.-Ges, Alig. 241 ½½ 242.% Ettlingon 105.— 105.— Bergmann-Werke 128— 125,00 Kammg.(Kalsersl.) 188.10 186.— Brown, Boverf 00. 142.— 1475I[Waggonfabr.Fuohe Deutsch-Uebs,(BI.) 166./ 168./ W 148.— 148.— Lahmeyer———-Hollstoffb. Waldhotf 219.75 219.50 -ges, Sohuokert 151— 152./ Bad. Zuokerfabrik 201— 203.— Rhein. Sohnek.-G. 13480 134.—Frankenth. Zuokfb. 389.30 389.— 5 Bank- und Verslcherungs-Aktlen. 5 30. 29 30. 29. Hachische Bank 132.— 132.— Hatlonalbank 114.70 114— rp- u. Hetallbk. 133½% 133./½ Oesterr.-Ungar.Bk. 147.60 147.80 Borl. Nandels-Ges.—— 160½ Oesterr. Länderbk. 131.½ 131.½ Dom.- u. Dlsk.-Bl.—.—„ Kred.-Anst. 199.½ 199.— Dermstäster Bank 113.J. 114., Pialzleche Sank 12290 122.90 Deutsohe Bank 247.— 247 Pfklx, Hyp.-Bank 182.30 183 30 bntschaslat.Bank 121.½% 121.50 Preust. Myp.-Bank 109.20 109.20 Deutscke EH.-Bank 111˙58 111.70j Relohsbank 134.— 133.80 Disconto-Somm. 184./ 184.5% Rneln. Kredltbank 127.— 127.20 esdener Bank 149.) 149.½ Rhein. Hypothek.- Aetallbank und Bank Nannhelm 189.50 190 50 Hetall.-d. 733.½% 133.½ Schsaffk. Banker. 108.½ 106./ Eigend.⸗Kentbank 175.50 175.4½ Wlener Zanksver. 130.90 130.90 Frankf.Nypoth.-Bk. 208.— rkf. Hyp.-Orecltv. 147.70 Pfandbriefe. 20. AFrkf.Hyp.-B. 8. 14 94.— 4 doe. 8 94. .-Kr.-V. S. 1519, 21.27, 22—42 8 4 do. 28•30 und 32(iligb.) ½ d0. S. Kö(üigb.) Pfälz. Hyp.-Bk. do. 40 1517 Pr. Centr.-Boden- brodlt-G. v. 1880 1899, 1901 94.80 88 8 S 88888 2 S8 S 92. 205.800 Südd. piskont 137 70 Bank Ottomane Prloritäts-Obligationen. 30. 111.50 126.— 4 Pr. Centr.-Kom. 4 ddo. v. 1907 4% Pr. Pfdbr. 18, 19 und 22 ., 28 4% Pr, Pfdbr.-BR. E. 28 93.60 80. „ Klelnb. 1904 . Hyp.Bank- Pfdb, NMannh. 1902-07 93.40 4% do. kKüb. ab 1912 93.60 4% d0. unk. b. 1917 94.30 4% do.„ 1919 94.30 1821 95.— 4% do.„ 1923 96.— 4 do. 33 40 2 do.„ 1911 83.40 do, Kommunal 83.40 4% do. 57 98. %/10 Utl.sttl.gen.... Oderrk. Vers.-des. 1070 1070 Mannh. Vers.-.-A. 860.— 670.— Oberrh. Elsenb.-G. 89.50 89.50 Hannh. Stadtanl. Bayer. Staatsanl. 88.70 98.70 Aktien deutscher u. ausländ. Transportanstal ten 29. 28 SohantungE.-B. Akt. 4122./J 9est. Sücb. Lomb. 28.% 27.½ Sudd. Elsenb.-des. 127.50 127 500 Oest. Korldionalb. 110.½ 110.½ 141]Ital. Aittelmeerb. 116.¼ 118./ Norddeutsoh.LIoys 116 Zaſümore u. Ohlo 100.— 100./ Vest.-Ung. Staatsb. 153.½ Prinos Henr/ 167.— 187.— Berxwerksaktlen. fHarpener Bergbau 190.¾ 192.% Nassen, Bergbau—— Hamburger Packet 140. Aum.-Frlede(Br.) Boohumer Bergb. Zudsrus 109.— 109.—] Kaliw. Asohorsleb. 143.— 143.— Conoord. Borgb.-G. 322— 329.25 Kallw. Westersgeln 185.— 184.50 Deutsoh. Luxembg. 147/ 149.%[Obersohl. Elsenind. 175.¼ 175.½ Esohweller Bergw. 212.80 213.90 Phönix Sergb. 259.½ 261. Srlesrlohsh. Bergb. 190.— 193.— Vor.Kön.-.Laurah. 158.— 168./ nelsenklrohener 164. 185,/] Geworksoh. Bossl.——— Nachbörse. Kredltaktlon 199.½ Staatsbahn 153.¾. Lombarden 28.½½ —— Berliner Eiiekten-Börse. Beriln, 30. August. Dlskonto-Commandit 184./ ruhig. (Anfangs-Kurse.) 30. 29. 30. 29. Kredltaktlen—.— 199.37] Laurahütte 157.0 189.— Olsconto-Komm. 184.½ 184./ Fhönix 259.37 262.½ Staatsbahnen 154% 153./ Harpener 190.— 193.½ Lomharden 28./—.— Tond,: sohwächor. Bochumer 221.½ 229,/ Zerlin, 30. August.(Sohlusskurse.) 30. 29. 30. 29. Weohsel auf Bergmang Slektr 126.70 128.— Amsterdam kurz 168.40—.— Bochumer 220.½ 2225½ Weohsel London 20,138 20.435 Brown, Boverl&0o. 142.30 142.10 Weohsel Parls 61.025 81.—Bruohsal. Maschfb, 344.70 345.— Weohs.a. Wlen kurz—— 84.525 Chem. Albert 440.— 439.20 4% Reſohsanlelhe 97.70 97.70 Dalmler 333.— 337.50 31½% Relohsanl. 864.— 84.— Deutsoh-Luxembg. 147.½ 14% 3% fieſoneanleine 74.0 74.30 Bynamit-frust 170.78 171.50 4% Consols 97.70 37.75 bautsoh-Uebersee 186,20 166.— 3½%„ 84.— 34.— D. Gasglunl. Auer 483.— 461.— 85 7425 74.25 D. waffen u. Run. 610.50 612.— 4% Bad. v. 101 98.40 96 40D. Stelnzeugworke 225.20 225.50 4%„„ 1903/09 98.— 96.10 Elderfeld. Farben 540.— 539.60 3½„ bonvert.———.—Eninger Filter 307.— 308.— 3½„ v. 1902/07—.——.—Essen. Kredltanst. 154.20 154.50 3½% Bayern 62.90 82.80 f Fadon Rannstädt 129.50 129.50 3½% Hessen 62.50 82.50 Faber Blelstiftfbr. 263.— 283.— 3% Hessen 72.10 72.25 Felten& dulllaume 145.64 143.20 3% Saohsen 75.60 75.80 Arltzner Rasohin. 285.20 265.— 4% Argent. v. 1997—.— 61.50 Ar. Berl.Strassenb. 162.20 161.80 5 Ghlnesen v. 1896 97.30 97.80 gelsenklrohner 184.¾ 185.% 4½ Japaner 91.50 91.25 Harpener 190.— 192,½ 4% Itallener.———HHöohster Farbwk. 621.50 615.30 Mannh. Stadtanl. 94.— 94.— Hohenlohewerke 150.70 149.70 4 Oest. Goldrente 90.71 91.—Kallw. Aschersleb. 143.— 143.70 3 Portug. unf..3 65.10 65.20 Kölner Bergwerk 498.50 495.50 5 flumünen v. 1903 99.80 99.20 Cellulose Kosth. 139.40 139.10 4% Russ. Anl. 1902 90.20 90.20 Lahmeyer 120.20 120.10 4 Turken unlf.—.— 87.50 Laurahütte 165./ 168.% Turk.400 Fro.-Lose 164.— 156.—Lloht und Kraft 128.70 125.— 4% Bagdadbahn 75.90 76.75 Lothringer Cement 115.20 115.20 gest. Kredhtaktſen 199. 199.% Ludw. Loe we& 00. 325.— 324.40 4% Ung. Gdoldrente 85.25 35.60 Rannesmannröhr. 207.90 207.70 4% Kronenr. 81.10 81.—Obersohl. Elsb.-Bd. 86 220 76.— Berl. Nandels-Geß. Darmstädter Bank Deutsoh-Aslat. Bk. Deutsohe Bank 8 59. Orenstein& Koppel 176.90 177.— 17 114.¾ Phönix 259.½ 261.½ 121.70 121.70 Rhein, Stahlwerke 160.70 160.50 Rombacher Hutte 156.70 157.90 Olsdonto-Komm. 184., 184.½ Rüttgersworken 191.— 190.60 Dresdner Bank 12 149,.% Sohuokert 149.50 151.— Altteld. Kreditbank 113.30 113.30 Slemens 4 Halske 274.90 215.10 Relohsbank 133.79133.10 Sinner-Brauerel 251.20 251.20 Rheln. Kreultbank 126.20 126.20 Stettiner Vulkan 138.00 133.— ussenbank 154.70 154.20 Tonwar. Wieslooh 116.50 118.50 Sohaaffh. Bankv. 107.— 107.— Sudd. D1s0.-G..-G 111.— 111.— Ver.Glanzst.EIberf. 524.50 176.80 Ver. Köln-Rottwell. 329.70 116.50 Staatsbahn 154.½ 153./ Wanderer Fahrrw. 400.20 402.— Lomharden 28. 6 27./[Westeregeln 185.50 185.50 Baltimore u. Oo 89.½ 100./ Wstf. Dr. 94.— 83.— Oanada Paolflo Witten. Stahlröhr. 130.— 219.70 221.— 221.0 Hamburger Packet 139.80 140.80 Hansa 304 50 303.90 Horddeutsoh. Lloyd 118.10 118.40 Adlerwerk Kleyer 403.70 403 Aligem. Elektr.-g. 240./ 2ʃ2. Aluminum 286.— 268.0 Anliiin 544.70 543.50 Anliin Treptow 435.70 434.30 Aranbg. Bergwksg. 400.20 405.07 Prüvatdiskont 3¼% W. Borlin, 30. August.(Telegr.) Machbörse Zellstoff Waldhof 218.— 219.50 Otavl 111.— 113.20 South Weat-Afrlka 113.50 110.— Vogtl. Masohlnfbk. 424.— 417.70 RHaphta Petrol.-Rob.382.— 379.23 Ver, Fränk. Sobuhf.118.— 521.70 Blelef. Maschlinenf.35.70 355.70 Süd Hambg. Opfsohl. 186.50 189— asoh. Breuer 33.— 32.— 30. 29. 30 2. Kredlt-Aktlen 199./ 199.½% Stastsbahn 151.% 153% Dlskonto-Komm. 184.½ 184./[Lombarden 28./ 27.½ ——— Ausländische Effekten-Börsen. Londoner Effektenbörse. London, 30. Aug.(Telegr.) Anfangskurse der Effektenbörsse. 30. 29. 30. 29. Tend.: stetig Iagersfonteln.%/8.% 2¾ Consols 74.% 74.½] Moddersfonteln 11100 11.½ 3 flelohsanſelhe 74.— 74.—Premler 11./8 11.%¾ 5% Argent. 1890 101.— 101.— Handmines.% 1.½1 4 Argen. 83.½ 63.½% Tendenz: stetig 4 lapaner 84.½%.½ Atohlson oomp. 99.½ 99.1 4½% do, do. U. 8. 92.— 92.—Oanadlan.0½ 224.½ 5 Nexlkaner 94.— 94.— Baltimore 99./ 99.— 4% flussen 89 91.— 91.— Ohloago Allwauke 110% 110./ Ottomanbank 15./ 15.¼ Denvers oom..— 21.— Tend.: ruhlg. Erle oom 29./ 29./ Amalgamated 78.½ 75.½% Greathwesten 14.½ 14.— Anaoondas./½./ Arand Trunk ord. 25.— 24.½ Hlo TInto 78./ 278./ Gr. Trunk Il pref 47.— 46.½ Tanganylos.1%.9/16 Loulsvllle. 139.— 139./ Utan Gopper 10./ 10./ Missourl Kansas 23.¾ 23.½¼ OCentral Mining.½%./8 J Ontarlo 31.— 31.— Ohartered.%/.% Penzylvanla 58./ 58.— De Beers 2043/16 20%/ Hock leland 18./ 18.%½ Eastrand 2/8./16 Southern Pacfflo 32./ 92.¼ geduld.½.½ Southern Rallway 25.½ 25./ Goerz%½4.% Unlon dom. 158./8 158.%8 Goidflelds 2½./10 Steels oom. 65.% 65½ Parlser Effekten-Börss. Parls, 30. August. Anfangskurse. 30. 29 30. 5 3% Rente 98.70 383.62 Debeers 525.— 515.— Spanler 99.80 91.75 Eastrand 61.— 61.— Türkische Lose————Aolafleid 59.— 61.— Banque Ottomane 642.— 645.— Randmines 154.— 155— Rlo FTinto 1981 1990 Tendenz: stet. OGhartered 27.— 27.— Wiener Effesten-Börss. Wlen, 30. August. Vorm. 10 Uhr. 2. 3. 29. Kreditaktlon 528.— 677.50 Oest. Paplerrente 35.55 35.80 Länderbank 517.— 517.—„ Sllberrente 85.55 85.80 Wien. Bankvereln—.— Ungar. Soldrente 102.30 102.90 Staatsbahnen 709.— 709.50 5 Kronenrt. 61.50 81.40 Lombarden 133.20 132.— Alpine Montan 947.50 946.— Marknoten 116.22 118.25 Skoda 926.50 825.50 Weohsel Paris 95.72 95.72] Tendenz fest Oest. Kronenrente 62.25 82.25 ſernommen: Geſchäftliches. erger Geldlotterie, eldlotterie, Lle gieh Eine praktiſche Neuheit für Bäder, Mebger, Flaſchenbierhändler Lotterie. Die Firma Moritz Herzberger hier, hat ie Generalagentur für Baden folgender Lotterien Große Mosbacher Lotterie, Frauen⸗Wohlfahrts⸗ Große Weins⸗ Rollfuhrwerke beſitzen, bildet ein durch Patent⸗ anmeldungen im In⸗ und Auslande und durch D. .⸗G.⸗Mt. mehrfach geſchützter Kutſcherbock⸗Patent⸗ ſchirm. Derſelbe ſchützt vor Regen, Schnee, Wind und Sonnenſchein und hat ſich wegen ſeiner Billigkeit und Widerſtandsfähigkeit in allen größeren Städten bereits eingeführt. Alleiniger Vertreter für Mann⸗ heim, Ludwigshafen und Schwetzingen: Fr. Stark Sohn, S 2, 17. Fraukfurter Arbeitspferdemarkt. Nächſten Mitt⸗ woch wird bei der landwirtſchaftlichen Halle wieder ein Arbeitspferdemarkt abgehalten. Die Franlfurter Pferdemärkte haben in Züchter⸗ und Händler⸗Kreiſen derart an Bedeutung gewonnen daß ſelhſt aus den Rachbarſtaaten und beſonders aus der Schweiz und Ungarn Käufer nach hier kommen. Zum bevorſtehen⸗ den Markt ſind bis heute 815 Pferde zum Verkauf ge⸗ meldet; dieſe beſtehen aus ſchweren und mittel⸗ ſchweren belgiſchen Arbeitspferden und volljähri unterſteht diesmal Kreistierarzt Wlen, 30. August. Nachm..50 Uhr. 30. 2. 30. Kredltaktlen 530.— 528.— Oest. Haplerrente 35.55 85.80 Desterreloh-Ung. 2075 2075„ Silberrente 85.55 85.80 Zau u. Betr..-.——.—„ goldrente 107.50 107.80 Unlonbank 399.— 595.— Ungar. Goldrente 102.30 102.30 Ungar. Kredlt 828.— 627.—„ Kronenrt. 81.50 81.30 Wien, Bankveroln 515.— 314.— Woh. Frankf. vIsta 118.16 118.22 Länderbank 520.— 517.—-]„ London 24.13 24.15 Turkisohe Loss 238.— 288.—„ HParls 9567 95.72 Alpins 948— 947—„ Amsterd.„ 199.10 199.20 Tabakaktſen————Kapoleon 19.15 19.15 Nordwestbahn————Harknoten 118.16 118.22 Oester. Waffenfbr. 966.— 982.— Ultimo-Moten 113.27 118.23 Staatsbahn 710.— 709.50 Skoda 325.0 826.50 Lombarden 133.20 132.50 Tendenz: fest. Zusohtherad B. ——— Produkten-Börsen. Berliner Proüuktenbörss. Berlin, 30. August.(Telogramm.)(Froduktenbörse.) Preise ln Hark por 100 Kkg frei Berlin netto Kasse. 30. 29. 30. 29. Welzen September 188.59 198.50 Maie Septbr.——— Oktober 199.50 200.— Dezember—— Derember 200.25 200.50 e —.——.— RHudöl August—— foggen September 13.75 168.25 Oktober 66.10—.— Oktober 166.50 165.75 Dezbr.—.—— Dezember 187.75 167.——— —.——— Splrltus 70er lobbo———— Hafer Septhr. 164.50 164.25 Welzenmehl 24.25 28.25 Dezember 165.75 168.— Roggenmehkl 22.20 22.20 Budapester Produktenbörss. Budapest, 30, August. Getreldemarkt.(Telegramm.) 30. 29. 30. 29. per 50 Kg. per 50 Kg. por 50 kg. per 50 Kg. Wolz. Okt. 11.34 Wil. 11.41 Wiſl. Hafer Okt..14 Wiſt..20 will. „ Aprli 11.83 11.89 Apr. 38.46.54 — nale Aug.—.— will.—.— will. Rogg. Okt..61 Wiil..22 WIll.„ pt..23.20 „ Apr. 9..23 Kohlraps—.——.—trüäge Wetter tellwelse bewölkt. Llyerpooler Produktenbörss. Llverpool, 30 August.(Anfangskurse.) Welx.Ht. WInt st. 30. 29. Olff.] Nals La Plat. fst. 30. 29. Diff. per Okt. 710% 7/07% ½ per Septbr. 5/1½ 5/½ 4+½ por Dez. 77/0% 7/08—/4] ber Oktbr. 5½2¾ 5/½% ½% —— Anfangskurse. Frankfurt a.., 30, Aug. Phönlx Sergb. 259.¾, Deutsoh- Luxemburger 147.½ Slekt. Edlson 24/, Elekt. Sohuokert 151¼ Baltimore Ohio 100%¼ Paketfahrt 140%, Nordd. Lloyd 118%, 1902er Russen—.—, Türkenlose—.— Sohantungbahn 125.%/ Tendenz: sohwächer. Zucker. Magdeburg, 30. Aug. Tuokerberlcht. Kornzuoker 889% o. 8. 925.—.—930.—, Machprodukte 75% o. S..00—.00.—, ruhlg.— Brodraffinade l. ohne Fass 00.00—00.00—, Krystallzuoker Imit S. 00.00—.00, gemahlene Rafflnade mit Sack 00.00——00.00—, gemahlene Hehlle mit Sack 00.00-——00.00—, geschäftsſos. Hagdeburg, 30. Aug.(Telegr.) Rohzucker 1. Produkt tran- slto frel an Bord Hamburg per Aug..57.½.,.85.—., per Sopt..47½., 9,.55.—., per Okt..27½.,.30.—., per Okt.-DOez..27½ fl.,.32.½., p. Jan.-März.40.—.,.42.½., per Hal.57½ Gd.,.60— B. Tendenz: rullg. helss, sonnig. Hampurg, 30. Aug.(Telogr.) Zugker per Aug..55—, p. Sopt. 47—, Okt. 27½ Okt-D6ez, 25.—, lan.-Mürz 37½% nai 57.½% kFuh. Kaffee. Hamburg, 30. Aug. CTelegr.) Kaffee good average Santos p. Sept. 47¼, Dez. 47½ Mürz 48¾, Mal 48¼, stetig. antwergen, 30. Aug.(Telegr.) Kaffes Santos good average per Sopt. 57.—, Dez. 58.½, März 59.—, Mal 59% Nonkurs⸗Ersffnungen. Aachen. Heuriette Keſting, Ehefr., Inh. e. Kurz⸗ u. Weißw.⸗Geſch. A. 18. 9. P. 30. 9. Beuel(Bonn]. Fritz Ziegler, Kaufm., Inh. e. Schuh⸗ geſchäfts. A. 4. 10. P. 16. 10. Bremervörde. Nordweſtdeutſche Flugzeugwerke Evers u. Co., G. m. b. H. A. 25. 9. P. 28. 10. G. W. Voſteen, Bauunternehmer. A. 24. 9. 10. 5 Eiſenach. W. Frd. Ed. Herm. Zahn, Kfm., Inh. d. Firma Chr. Zahn. A. 1. 10. P. 11. 10. Altcarbe(Friedeberg, Nm.). Firma Henry Fritz Lip⸗ kat, Ehefrau. P. 26. 9. Halberſtadt. Auguſt Werner, matographenbeſitzer. A. 12. 9. 26. 9. a. Rh. Konrad Hoſp, Wirt. A. 16. 9. Magdeburg. Firma Bruno Heine, Geſ. m. beſchr. H. in Liqu. A. 28. 9. P. 10. 10. Gevelsberg(Schwelm). Firma Ewald Breune u. Co., G. m. 5b. H. A. 15. 10. P. 24. 10. Tilſtt. Paul Kaszmekat, Kaufmann. A. 18. 10. Aeberſeeiſche Schiffahrts⸗ Telegramme. Oeſterreichiſcher Lloyd. Die nächſten Abfahrten von Poſt⸗ und Paſſagierdampfern finden ſtatt: Nach Venedig: 1. Sept., 3. Sept. D.„Almiſſa“, 2. Sept. D. „Metcovich“. Nach Dalmatien: 1. Sept. Linie Trieſt Spizza(A] D.„Brioni“, 2. Sept. Eillinie Trieſt Cattaro(A] D.„Baron Gautſch“, 3. Sept. Dal⸗ matiniſch⸗albaneſiſche Linie D.„Adelsberg“.(& be⸗ rührt: Pola, Luſſinpiccolo, Zara, Spalato, Leſina, Gravoſa, Caſtelnuovo und Cattarb. B berührt: Pola, Luſſinpiccolo, Zara, Spalato, Makarska, Cur⸗ zola, Gravoſa und Cattarv.) Nach der Levante und dem Mittelmeer: 2. Sept. Eillinie Trieſt—Konſtan⸗ tinopel D.„Leopolis“. Nach Oſtindien, China, Japan: 1. Sept. Linie Trieſt-Bombay D.„Gab⸗ lonz“, 5. Sept. Linie Trieſt—Kalkutta D.„Sileſia“, 10. Sept. Linie Trieſt-Kobe D.„Nippon“, 16. Sept. Linie Trieſt-Bombay D.„Habsburg“, 20. Sept. Linie Trieſt-Kalkutta D.„Moravia“. Mitgeteilt von der Generalagentur Gundlach u. Kaufmann u. Kine⸗ en norddeutſchen Wagenpferden. Die Sezerinarpolſger Bärenklau Nachfolger, Mannheim Bahnhofplatz 7. Telephon 7215. —— platze eine Kapelle konzertieren. —.— Aberſeeiſche Schiffahrts⸗ Telegramme. New⸗Dort, 27. Auguſt.(Drahtbericht der Hamburg Amerika⸗Linte.) Der Schnell⸗Poſtdampfer„Imperator iſt heute mittag hier angekommen. Mitgeteilt von der General⸗Agentur Walther und von Reckow, Mannheim, L. 14, Nr. 19, Bismarckſtraße. * Rotterdam, 29. Aug.(Drahtbericht der Holland⸗ Amerika⸗Linie, Rotterdam) Der„Potsdam“ — günſtiger Witterung wird wie üblich auf dem Markt⸗ AJurszettel des„Mannheimer General-Anzeiger, Badische Meueste Machriehten“. FPranklurter Etekten-Börse. Frankfurt a.., 30. Aug.(Anfangskurse). Kredltaktien 198.— ODlskonta-Commandlt 184 1149.½% Kandelsgesellsoha dahn 153% bombarden 28½% 184.½, farponer 19½, taufahutte.—. Tendenr sohwädcher. Deutsche Aktiengesellschaften u. ausländische Papiere. Wochenkurszettel. Rannhelm, 30. August 1913. Aktlen. Aktlen. Aluminlum-Industr. 288.— 266.50 Holzverk.Kenstanz 303.½ 308.— Bergmanns Elektr. 125.½ 124.50 Ralnzer Axtſenbr. 167.— 188. Berl.-Anh. Masohf. 188.½ 146.— Mannesm.-Röhrwk. 208. 70 208.78 Bruohsal. Maschf. 345.— 347— Md. Gummlt. Peter 70.— 69.70 Delmenh. LInoleum 323.50 325.— Moenus Masohfbk. 214.— 214.— D. Gd.-.Silbsoh.-A. 608.½ 605.——Oronsteln& Koppel 177.— 174.40 .-Uebersee-FElek. 166.— 164.20 Patzenhof. Brauer. 233./ 229.50 D. Waffen- u. Mun. 605.— 512.50 Pfefferberg 177.— 179.— Dynamite Trust 171.½ 170./ RBombacher Hutten 158.— 158.25 EShWeller Bergw. 213.70 213.50 Sohubert& Salzer 380.50 360.— Felt.& Uullleaume 143.20 144.— Sohulthelss 258.20 250.½% des. f. ol. Untern. 153.10 151.¾ Stöhr Kammg.-Sp. 154%% 1588.— Hartmann Masohf. 140.½ 141.25 Tuoher-Brauerel— 852—— Hedwlgshutte 135.10 115.75 Berl. Klndlbrauer. 23.% 289. Hohenlohe Bergw. 149.¼ 149.50 f Sohlinok& Co., Mbg. 158.— 758.— Proz. Kurs vom 29. 22. FPror. Kurs vom 28. 2 4½ Oest. Silb.-Rt. 85.— 85.—4 Krxp. Rudolfsb. 3% Ung. Gold-An!(Salzkgb.) Prt. 8360 88.— Eisernes Tor 69.60 68.80 4 Og. Lok-Elsb.- % Ung. Kronenrt. Prt. rz. à 105% 87.— 8. von 1897 71.50 72.50 4½ Ug. Lok.-Eleb.- 4½ Russen v. 1905 100.00 39.80 Prt. rz. à 100% 30.— 89.90 4 B. Goldanl.1902 90.20 90.30 4 Kursk-Klew- 4½ Poln. Pfandbr. 89.20 689.40 Elsb.-P.(gar) 86.— 88.— 5 Argent. v. 1909 4 Roskau-Kas.- in Bold 98.20 87.50 Elsb.-P.(gar.]) 84.50 84.80 3½ Buenos-Alxes 4% Moskau-Kas.- Prov.-Anlelhe 67.40 686.70 Eisb.-P. v. 1911 93.40 83.80 5 Buen.-Alr. Pr.- 4 Moskau-Klew⸗ Anl. von 19083 96.75 97.20 Woron.-Elsg. 4½ Ohil. Anl. Lon Prt.(gar.) 84.80 684.80 1906 ln Gold 92.50 82.— 4½ Moskau-Klew⸗ 6 Chines. v. 1895—.——.— Woroen.-Elsb.- 5 Ohin. St.-Elsb.- Prt. von 1909 85.— 34.50 Anl.(Tientisn- 4, Buss, Südostb. Puk.) von 1908 91.50—.—(gar.) v. 1897 84.70 84.50 5 005 1881 5 4 Kuss. Sudwb. (1,600—— FPrt.(gar.—— 83.2³ 4 60. 3 Kah bed⸗ 5750½.— rt. Cgar. 7 78.50 5 Rumän. v. 1903 99.20 99.804 Kerdek,Wien. 4 Fumän. v. 1908 88.— 38.50 Elsh.-P.[(gar.)—— 688.40 5 Sao Paolo Gd.- 4 WIadik.-Elsb. Anl. von 1908 97.— 98.50 Prt. 0 687.70 4 amort. Serben Wadlk.-EIsb.- von 1895 81.— 380.20 Prt. von 1912 83.80 83.10 4½ Slam. Anlelhe 95.— 94.90 4% Anatol.(gar.) 82.20 92.25 4 Turken v. 1908 74.90 74.50 4½ Anat.Erg.-Metz 9220 82.— 4½ Bukar. St.-Anl. 5 4 ital. Mlttelm.- v. 1883 Kl. St.— Gold-Prt.—.—— 6 Buen.-Alr. St. Madedonler 62.30 62.60 Anl. von 1892 10.90 10f.80 3 Portug. EIsb. 5 Buen.-Alr. St.- Prt. von 1888 7375 720 Anl. von 1909 87.—4 OCentr. Paolflo 4½ Buen.-Alr. St.- l. Ref. Atg. Bds. 8850 84.— Anl. von 1888—.— 822905 Denver u. RIO 4 Ulssab. Stadt- Arande Ref. Anl. von 1886 74.9 74.90 YHokz. 1955 82./ 62.15 %½ Mosk. Stadt- illonols Centr. Anlelhe—.—.— Bonds rz. 1953 91.——. 5 Rlo de Janelro Mles. Pad. Bds. Gold-A. v. 1909 98.— 9840 v. 1905 rüokx. 4 Böhm. Nondb. à 102¼ 57.900 68.— Gold-Prt. 9050 90.80 ½% Mat. Rallroad 4 Dux-Bodenb. of Rexlko Bd. Gold-Prt.—— rückzahl. 1928—.— 68.20 4 Sttr. Ellsabsth- 4 Northern Pao- Bahn-Prt. 88.80 89.20 Pr.-Llen Bds. 94.70 85.30 4 Foerd. Nordb-P. 90.60—.—3½ Pennsylv. Bds. 4 Fr. josefsb.-F. 384.25 84.80 85 Akt. konv.) 86.80 97.— 4 Casoh.-Oderb. 5 St. Louls und gold-Prt. 85.90 86.10 8. Franz. Bds. 4 Ooest. Lokalh. ruokz. 1919—— Prt. von 1887 87.— 87.505 St. Louls und 3 Oest. Staatsb. 8. Franz. Bds. Prt. von 1885 69.20 70.50 4 Unlon Paoiflo 5 Osest. Sudb.-G. J. Atg. Bonds 85.50 98.— Prt. von 1885—.— 68.40 4 Oest. Süuddahn- Gold-Prt. 72.50—.— Shares. Shares. 22 Brakpan Hine 3— 3½ Cons. Mines Sel. 160d 102594 Modderfontela. 11¾ 11¼ Vozambique 1704 1704 Mestrand oons. 122h0 11:5d Transv. Goal Trust 1¼. 1111% Wolthuter dold Mine ½ 2½ Transv. Cons. Landiz 1¹⁶ Crown Mlne%¼ 65 Abesso Gold Mining 415 Eldorado Banket.%½% Ashantt Goläfleds 5 dlant nüne ½ 4% Fantl Consoi! 8800 2—5 1 5 05 227 2 gold doast ½ +* anganyka 2½¼% 2 aguay Ae& Expl. zambesia Expl. 182800 f4u80 Jagersfonten 6% 6% Marx& Goldsehmlidt, Maunhelm Telegramm-Adr.: Hargold. Fernapr.: Ar. 58, 1637, 6486 30. August 1913. Provisſonsfreil Wir eind aie Selbstkontrabenten Ilafer Kkater unter Vorbehalt: 0 0 0 10 Atlat-Lebensversloh.-desellsch., Ludwigshafen R. 410 330 Badlsche Feuerversloherungs-Bank.. 230] K. 210 Baumwollspinnerel Spoyer Stamm-Aktlien 32— „ Vorzuga-Aktlen 8⁰ 7³ Benr 4 G0., Mannhelm— 2¹5 Bürgerbrüu, Ludwigshafen— 2³⁰ Deutsche Celluloldfabrik, Lelpg. 20— Deutsche Erdöl junge Aktien— 2³³ 55„. Jungste Aktlen 22⁰ deutsche Südseephosphat-G. 183 7e³ Europa, Rückvers., Berliiin.. 580 k. 650 Erste Deutsohe flamlegeselleck., Emmendingen] 358 3⁵⁵ Erste Oesterreloch. Glanzstoffabrlkens 2332 2³⁰ Fahr debr.,.-., Plrmasenese— 8³ Flnk, Elsen- u. Brondeglesseret, Hanntelm. 5⁰0— Forsayth d. W. d..d 17⁰ 187 Hamburg-Aannhelmer Vers.-Akt.-des..—. 380 Herrenmuhle vorm. denx, neidelberg. Kinematografle u. Flimverlelb., Strabburg Kunnle, Kopp u. Kausoh.-., Frankental. London u. Provinolal Zleotrio Theatres Ltd. Kaschinenfabrlk Werrggn Neokarsulmer Fahrzeugwerke Stamm-Aktien 14S18. 88825 2 Oesterr. Petroleum-Ind.„Oplagg. kI.—K. 2100 „Ostgallzia“-Petroleumges.— 2¹2 Paolflo Phosphate Shares alte shares. 255 1 + *„„ lungs„„„I. 2½. pomona D. K. 8. 72⁰ 7⁰⁵ Preusslsche Rückversloherung.I. 370 l. 340 Rheinau Terraln-Gdesellschat. 12³ 126 Rhelnisohe Autom.-Gesellsoh..-., Mannhelm—— Rhelnisohe Netallwarenfabrik, Genuach... 280 2³⁵ Sohlosshotel Heldelberg 2⁰— Sloman Salpeter, Hamburg 350 344 Stahlwerk Hannheiim 12⁰ 11⁵ Süddeutsohe jute-industrie, Hannkeim 117 11⁵ Süddeutsche Kadel, Aannhelm, Genubsch... 160 K. 140 Unlonbrauerel Karfsrunne 63— Unlon, Prolektlonsgesellschaft, Frankfurt. 210 2⁰ Waggontabrlk Rastatt ⁰ 8⁰ Wesideutsche Eisenwerke Krayg 80 125 Zschocke-Werke, Kalserslautern— 5⁰0 ᷑ꝙ————!:——— am 19. Aug. von New⸗Pork ab, iſt heute nachmutag hier angekommen. Southampton, 29. Auguſt.(Drahtbericht der White Star Line Southampton.) Der Schnelldampfer „Olympic“ am 28. Aug. von New⸗York abe iſt heute vormittag hier angekommen. New⸗Pork, 27. Aug.(Drahtbericht der White Star Line Souhambton.) Der Schnelldampfer„Maſeſtie am 20. Aug. von Sonthampton ab, iſt heute nachmittag hier angekommen. Southampton, 28. Aug.(Drahtbericht der Ameri⸗ kan⸗Linie⸗Southampton.) Der Schnelldampfer„St. Louis“ am 22. Aug. von Newo⸗York ab, iſt heue nachmittag hier angekommen. —— — e R R S 8 Samstag, den 30. Auguſt 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 9. Seite. Zwangsverſteigerung. Monfag, 1. Septembert ens, nachmittags 2 Uhr, werde ich in Q6, 2 gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungs wege öffeutlich verßeigernu: 84096 25 Dachſenſter. Dach⸗ hacken, Möbel u. Souſt. Maunheim, 30. Aug. 1913. Dingler, GerichSvollz. Zwangöserſteigerung. Montag, I. September 1913, nachmittags 2 Uhr, werde ich in Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Boll⸗ ſtreckungswege öſſentlich verſteigern: 84695 Möbel und Souſtiges. Maunheim, 30. Aug, 1913. Dingler, Gerichtsvollz. Ein Theaterplatz bpestimm Ziehunz 12. September. Mosbaecher Lotteries; 641 Gewinne Mk. 15000 mit 800% Bar Qeld somit Mk. 12000 45 leb. Gew. Mk. 12800 Losanzahl nur 30000 UMosbacher Lose à IMk. 11 Lose 10 Mk. Nachnahme 20 Pfg. teurer, Porto und Liste 25 Pfg. extra versendet 7 Das Generaldebit Moritz Rerzberger Mamnheimn E 3, 47 , 5 sowie sämtliche d. Plakate kenntliche Verkaufsstellen. uiIin Mannbeim weiter zu haben: Schmitt 4 104 8 ertebb 5 J. W. Lang sSohn Meddesheim. Allgem. 05 7 14 4 ist- nac baäde⸗ Zeitung Heidelberg. Un- entbehrl. f. Händl. u. Produz. Proben. grat. Jährl. Mk..— 14260 Bekanntmachung an alle Damen und Mädchen. Zufolge der Liquidation etnesUnternehmens haben wir eine Partie hochele⸗ gante, nach der neueſten Mode, ſchweiz. kunſtge⸗ ſtickte Bluſen gekauft und offerieren dieſelben zoll⸗ frei zu dem unglaublich ſpottbilligen Preiſe von nur Mk..60 per Bluſe. Reichgeſtickte Kinder⸗ Roben ſchon zu Mk..90 und hochelegante Damen⸗ Roben zu nur Mk..20. Nichtpaſſendes wird durch unſere deutſche Filtale in Lindau i. B. umgetauſcht od. d. Geld zurückgeſandt, daher jede Beſtellung ohne Riſtko. Man beeile ſich zu beſtellen, ſolange der Vorrat reicht. 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K 3. 3 55 empf, ihren ſchon langfähr. 31 eng Mittagtiſch zu 60 Pfg. u. Abendtiſch zu 40 Pf. f. beff. N8 u. Dam. Gul. Mitt1 Wrüſſt S, 6 part. 2¹395 chsen 8 K, 5 vermteten. 4879 General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mibeitzvergehung. für den Neuban des Hallenſchwimmbades mit Volksbibliothek ſoll die Ansführung der Entwäſſe⸗ rungsanlage, umfaſſend ſämkliche Rohrleitungen ſamt Einlänfe im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. 2328 Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, bis ſpäteſtens Freitag, 19. Sept. ds. Is. vormittags 11 Uhr an die Kanzlei des unter⸗ zeichneten Amts(Rathaus Nr. 1, 3. Stock, Zimmer Nr. 125) einzureichen, wo⸗ ſelbft auch die Angebots⸗ e — derUmdruckkoſten(M. 2,40) erhältlich ſtnd, ſowie die Eröffnung der Angebote in Gegenwart etwa er⸗ ſchienener Bieter oder deren bevollmächtigte Ver⸗ treter erfolgt. Pläne können im Bau⸗ bpüro U 2, 5 eingeſehen werden, woſelbſt auch nähere Auskunft erteilt wird. Samstag, den 30. Auguſt 1913. formulare gegen Erſatz Die Technik der Knüpfarbeit (macramé), eine ebenſo alte wie geſchätzte Handfertigkeit, findet jetzt wieder eine wohlberechtigte Aufnahme. Ein Haupterfordernis für ein gutes und feſtes Arbeiten in Knüpftechnik iſt ein dazu paſ⸗ ſendes Kiſſen. Wenn man ſich kein Kiſſen käuflich erwerben kann, ſo laſſe man ſich von einem Satt⸗ ler oder Tapezierer eins anfertigen. Ein 18 em breites und 35 em von 8 em auf 5 em abgeſchrägt, mit Sand gefüllt und mit einem Deckel zugenagelt. Hierauf kommt ein Sand⸗ oder Roßhaarpolſter. zum lag der„Deutſchen 1. Bäffchen aus Seidenbatiſt mir Kulpfarbeit. 8 H 35 3 y langes Holzkiſtchen wird ſeitwärts Randbörtchen 3. 2 Knüpf Abb. 1. Bäffchen Man verkleidet dieſes Kiſſen dann noch mit einem halbhellen Leinenſtoff. Wir haben vorliegende Muſter dem Buche„Knüpf⸗ Arbeiten“(macramé) entnommen. Das Buch iſt im Ver⸗ sführung der tpfarbeit zum Abb. 1. Bäffchen 5 Schlkn. k. 2 Kkn. Knüpf-Hrbeiten ſchlingung aus 2 F. Oeſen gebildet, die gleich⸗ falls mit Nadeln feſtgeſteckt werden, ehe man die Arbeit weiter fortſetzt. 5. Geknüpfter Treibſchnur mit grünen, geſchliffenen Perlen. Siehe Abb. 8. Material: 1 Knl. graue, feinſte Treibſchnur und 270 grüne, geſchliffene Perlen. Der Gürtel erfordert bei 70 em Länge 6 F. von 6,50 und 6 F. von Um Länge, letztere enthalten die Perlen.— Nachdem die F. über 1 kurzen Grdf. eingehängt wurden(die langen F. nimmt man dabei auf die Hälfte), knüpft man zwiſchen dieſen 45 Perlen enthält. man das Grdm. Abb. 8, indem man über den Perlfaden Schlkn. knüpft. Dieſe arbeitet man abwechſelnd von v. nachelk, ſo daß bei der 1. T. 5 Schlkn. nach r. und 4 Schlkn. nach lk. gebildet ſind, bei der 2. T. 4 Schlkn. r. und Die Verbindung zwiſchen den einzelnen Fig. bilden Die Perlen ſtehen zwiſchen den Schlknfig. Gürtel aus grauer den Perlfaden, der Nach 1 R. Rpkn. arbeitet Es empfiehlt ſich, die Perlenſchnüre feſt an⸗ zuziehen, wodurch das Muſter beſſer herauskommt und zu⸗ gleich ein Ausdehnen des Gür⸗ 4. Borte in Knuüpfarbeit für Bluſen und Kleider. Beieiligten auf. Die Rich⸗ bringen wir hiermit zur egen Keuntnis. Maunßheim 27. Aug. 1913. heim hat die Abänderung der Bau⸗ und Straßen⸗ fluchten im Block zwiſchen Angel⸗, Plinau⸗, Rhein⸗ gärten⸗ u. Wilhelm Wundt⸗ Straße im Stadtteil Nek⸗ karau unter teilwetſer Ab⸗ änderung der früher geneh⸗ mi Fuchten bean⸗ tagt. Der hierüber gefertigte Plan nebſt Beikagen liegt vom der Ausgabe der diefe Bekanntmachung enthaltenden Nummer des Amtsverkündigungs⸗ blattes an während zwei Wochen in dem Kaufhaus, Rathaus, N 1, Zimmer Nr. 101 zur Einſicht der tungen der Fluchten ſind an Ort und Stelle durch ausgeſteckte Pfähle und Profile erſichtlich gemacht. Etwaige Einwendungen gegen die beabſichtigte An⸗ lage ſind innerhalb der bvbenbezeichneten Friſt bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrat Mannhetm gel⸗ tend zu machen. 1895 Manuhetm, 12. Aug. 1913. Großh. Bezirksamt Abt. V. getz. Stehle. e —— Nr. 879901. Vorſtehendes eramt: 2337 ————bv——..... ᷑8888— Briefkaſten. Abouuent A. B. 100. 1. Ihre vertraglichen, das tungen müſſen Sie erfüllen. 2. Andererſeits aber haftet Ihnen nach Lage der Sache der Vermieter für % Bungusmuz pang dis udg usgvcps iseuvb usg Mittel und durch den Umzug erlitten haben. Abonnent J. St. 1. Die Schlüſſelgewalt berech⸗ tigt die Frau, innerhalb ihres häuslichen Wirkungs⸗ Treiſes die Geſchäfte des Maunes für ihn zu beſorgen ſund ihn zu vertreten. 2. Schulden, die die Frau innerhalb dieſer Grenzen macht, muß der Mann be⸗ gleichen. Darunter fallen alle zur Führung des Haushalts erforderlichen Geſchäfte, einſchl. die An⸗ ſchaffung der notwendigen Kleidung für ſich und die Kinder und die Erziehungskoſten der Kinder voraus⸗ geſetzt, daß dieſe Geſchäfte der äußeren Geſtaltung des Ehelebens entſprechen. Auf den Gülerſtand kommt es nicht an. Darlehen ſind zu erſetzen nur Mannemer Bilderboge. Birger! Bauere un Soldate! Jetz kenne mar froh ſein, daß mar in unſerm Theater e neii Drehſcheib hawe. Sunſcht ſecht mar jo hochnäßig Drehbihn, awer ich meen deß wär ewe doch mehr e Drehſcheib, s is näm⸗ lich nix als en Bodem mit Rolle dran. Newe⸗ ſach, jedenfalls kann mar die ang ſachte Theater⸗ vorſchdellunge jetzt viel beſſer verſchiewe un mitm Summernachtsdraam hawe ſe ſchun de Anfang gemacht. Deß is e ganz reſchbekdawli Leiſchdung, glei s neie Theaterjohr mit eenere Verſchiewung anzufange un unſer Drehbihn hott alſo die Prob' beſchdanne. Bei dere große Hitz wär jo'r Summernachtsdraam grad'rechte Schtick geweßt, no do waade mar halt un hawe Geduld— un mache nit glei Krach. Während unſer Kinſchdler ſich in denne verſchiedene Bäder erholt hawe, hott unſer Neies Theater eweil die Mannemer Lait unnerhalte mit allem mögliche un unmögliche Nix wie zum lache werd alle⸗ weil gewe.'r Ernſcht vum Lewe werd mit m Loche dodtgemacht un gelacht hawe mar als, dgrad wie e Wicklkind wo ſchtatten Schlutzer e Schtick Salzgummer im Mailche hott. An dere Woche laaf ich emool uff de Renn⸗ blatz naus, um zu gucke, ob deß Volks⸗ feſchd ſchun ſein Grundſchteen gelecht hott. Wie ich do irder die Wiſſe dabb, kummt do ſo'n ſchwarz⸗weißer langbeenicher Herr uff mich zu un ſecht zu mar: Geſchtatte! mich vorzuſchtelle, mein Name is— Schtorch. So! ſo, haw i gſacht, ware ſie nit aach emool bei uns friher uff Biſuch? Klabb! klabb! hottr mit ſei m Schnaw'l gemacht— ich glaab kaum, deß werd alls mein Vadder geweßt ſein. No ja, 7 8. Ausführung der Kultpfarbett zur Taſche Abb. 7. Tünchen und Tapezieren betreffenden Verpflich⸗ ch telefoniert ihr glei denne Angehörige, daß die Maunheim, 27. Aug. 1913. Stehe Abb. 2 u. g. Moden⸗Zeitung“, Leipzig, erſchienen S— Perrey. und kann durch jede Buchhandlung für.50 bezogen— 5 werden. Vom Verlag bezogen ſind 20 0 für Porto beizufügen.—— 5 ee Bekauntmachung. 1. Bäfſchen mit Knüpfarbeit. S. Abb. 2 u. 3. Zur 1 8 2 5 Stadtrat Manz⸗ Herſtellung des Bäſſchens verwendet man 1 Strähne hell⸗ graues feines Perlgarn und hellen Seidenbatiſt. Man be⸗ ginnt die Knüpfarbeit mit 12 F. von je 160 em Länge und knüpft von den außenſtehenden je 2 Blätter, aus 4 Reihen Rpkn beſtehend. In der Mitte werden dieſe mit! Erbsknoten (4 fl. Kn.) verbunden. Nun folgt ein Zwiſchenſatz von 6 Kknſchn.(6 Kn.), denen ſich weitere Blätter anſchließen. Nach 6 Blättern ſchließt man mit Kettenknotenſchnüren von 10 und 12 Kn. ab, faßt je 4 Schnüre zuſammen und verſtärkt die Quaſten mit 12 neuen Fäden. Der zier⸗ liche Abſchluß um den Stoffteil des Bäffchens beſteht aus einer Folge von Kettenknoten, welche bogenförmig(ſiehe Abb. 2) an den Stoff genäht werden. 5 4. Geknüpfte Vorte für Bluſen und Kleider. Die hübſche, einfache Knüpfarbeit eignet ſich als fortlaufende Borte zur Verzierung von Kleidern, ebenſo zu einzelnen Gehängen mit Franſenabſchluß. Zort grauem Leinenſchnürchen, Garn oder Seide gearbeitet, die Anfertigung der⸗ ſelben bietet keine Schwierigkeiten, da nur der einfache fl. Kn. dabei ange⸗ wendet wird. Man nimmt 4., jeden ungefähr Smal ſo lang, als das zu 5. Geknüpfter Gürtel Die Borte iſt aus arbeitende Stück Borte werden ſoll; zwei dieſer F. hängt man mit ihrer Mitte über einige Stecknadeln auf das Knüpfkiſſen. Die beiden anderen F. legt man dicht unter der Stecknadel zuſammen und flicht die F. paarweiſe durcheinan⸗ der, bis zu den beiden erſten Kn.— Zu einem fl. Knoten braucht man ſtets 4 F. Dieſe Kn. wieder⸗ holen ſich in verſetzter Rei⸗ henfolge, das eine Mal 2 Kn. in einer Reihe, das andere Mal nur einer; nach beiden Seiten der Borte werden durch Ver⸗ daun, wenn der Mann die notwendigen Mittel ver⸗ weigert. Rechtſuchender. 1. Jeder kaun beliebige Per⸗ ſonen, auch Nichtverwandte im Teſtament als ſeine alleinige Erben einſetzen; allerdings behalten Eltern, Abkömmlinge und der Ehegatte ihren Anſpruch auf den Pflichtteil, der eine Geldforderung gegen den Erben darſtellt. 2. Notarielle Abfaſſung oder Täti⸗ gung des Teſtaments iſt nicht erforderlich. Es genügt ein eigenhändiges, datiertes und unterſchriebenes Teſtament. Abunuent. 1. Die Gerichtskoſten beider Prozeſſe fallen dem Kläger allein zur Laſt, wenn ein klage⸗ abweiſendes Urteil ergeht. 2. Sie haften dann allein für die Koſten Ihres Auwalts; der Geguer iſt aber erſatzpflichtig. 3. Das Gericht muß einen Vorſchuß vom Kläger einfordern, der aber nicht die Koſten einer oder von zwei Inſtanzen decken muß. Abonnent E. 50. Offenbar haben Sie an deu ſag ich,'is ſchun eweil her, ſie kenne recht hawe. No hawe mar uns iwer ſell un jenes unnerhalte, awer haubtſächlich iwer s Schtorche⸗ 'ſchäft un ſein Organiſation. Klabb, klabb, hott'r gemacht, wiſſe ſe, alleweil is nit mehr biel los in Mannem un zu verdiene is rein gar nix mehr. Dir Milichbrunne uff'm Barade⸗ blatz, denn hott'r Fortſchritt zug ſchmiſſe, un wo mar hinkummt, is mar de iwerflüſſigſchde Beſuch vun'ir Welt. Alle Johr, wann näm⸗ lich Schulſchluß is, do kumme die beſſere Schüler mit ihre Lehrer un Profeſſore zuſamme un 2 kriche ſe verzählt, daß mir Störch for nix mehr zu gebrauche wäre, als for Fröſch zu fange un Maiß.'annere wär gar nit wohr— un wie 'ſacht— die Wiſſeſchaft kann aach die Krenk kriche— hott'r gemeent. Uff emool hott'r ſein große Schnaw'l uffgemacht un fangt jo an zu klabbere, daß mar gemeent hott mar wär imme Käſchberletheater bei'r Kinnervorſchdellung, zu volkstümliche Breiße. Jeſſes! Marian un Joſef, hotter dann an⸗ 'fange, ewe fallt mar jo was ein un des muß ich ihne doch zum beſchde gewe. Mir Schtörch, hott'r ang'fange zu verzähle, hawe nämlich noch e Kundſchaft außer de Brivatlait un leddige Mädle un deß is s' Wöchnerinne⸗Aſyl un do is neilich emool, kerzlich e gelungenes Schtick'l baſſiert. Do war e ehrſami Birgersfraa bei uns im Aſyl un hott ſich e kleenes Bobbele beſchtellt. No ich hal grad ſo e feſchdes Bröckele do laie 'hatt un hab's ihr iwerreicht. Hab awer glei zu unſere Bedienung'ſacht: wann'r mir folgt, wiſſe, daß alles ach'ſund und munter is. Alſo hawe ſe glei dere Fraa ihre Schweſter an⸗ getelefoniert un hawe gſacht: die Fraa Sounſo hott e kleens Meed'l kricht. Dank ſcheen! hott's Reichsſtempel für Schuldverſchreibungen gedacht, der tels verhindert wird. 7. Schwarze Taſche mit Knüpfarbeit. Siehe Abb. 6. Eine 24 em breite Sammettaſche erhält durch den ge⸗ knüpften Ueberhang Abb. 6 ein reiches, gefälliges Ausſehen. Dieſer wird aus gutem ſchwarzen Garn Nr. 2 hergeſtellt aus grauer Treibſchnur mit grünen, geſchliffenen Perlen. Siehe Abb. 8. begrenzt. und erfordert 54 Fäden von 1,75 m Länge, wie 700 ſchwarze Glas⸗ oder Holzperlen. (2 Dplf. werden mit 4 Kkn. verknüpft) wird im Anfang und nach Beendigung mit 2 R. Rpkn. Dann folgt das Grundmuſter, welches in Abb. 6 deutlich wiedergegeben iſt: von 6 Fäden knüpft man einen Joſephinenknoten; an dieſen ſchließt ſich eine Tour von flachen Kuſchn', welche am Anfang und Ende je 2 Perlen erhalten. Länge der Taſche entſprechend überhängen und ſchließt es nach unten mit den Endfäden ſo ab, indem man noch Ein Zwiſcheneinſatz von Kkn. Das Knüpfteil läßt man der ab und zu Perlen in dieſe einknüpft. 6 D Abkürzungen: 2 Dplf.— Doppelfaden, F.—Faden, fl. Kn.= flache Knoten, Grdf.— Grundfaden, Grdm. Grundmuſter, 0 NN Kkn.— Kettenknoten,—— Knl.=Knäul,— Knſchn. Knotenſchnüre, N R 8 2— rechts, N N R. ⸗NReihe, 8 Schlkn. Schlingknoten. St.— Stüct, D. Tour. . Schwarze 8 N allerdings von dem Emittenten zu ktragen iſt und den dieſer regelmäßig ſich vom Geldnehmer durch ent⸗ ſprechende Abmachungen erſtatten läßt, was rechtlich unbedenklich iſt. Abonnent Sch. Roſenhof. Wir haben von dem angegebenen Fall weder in den Spalten unſerer Zei⸗ tung etwas finden, noch bei einer Heidelberger Zei⸗ tung dartber näheres erfahren können. Es wäre u. E. am zweckmäßigſten, wenn Sie ſich wegen der Angelegenheit direkt mit dem Heidelberger Volks⸗ ſchulrektorat(Stadtſchulrat Rohrhurſt) ins Be⸗ nehmen ſetzen. Abonnent L. L. Nähere Auskunft über Bezugs⸗ quellen erteilt Ihnen gerne Kreisobſtbauinſpektor Magarin in Worms. Abonnent F. 10. 1. Eine Ausſicht, daß dieſe Pa⸗ piere ſteigen werden, iſt z. Zt. ausgeſchloſſen. Viel⸗ leicht dürfte in nächſter Zeit eine mäßige Beſſerung eintreten. Die 4prozentigen Stadtanleihen und Neu⸗ emiſſionen hemmen den Geſchäftsverkehr der 3½⸗ in's Telefon gerufe. Dank ſcheen for die Aus⸗ kunft— ſo! ſole Meedle, no ja— alſo. Iwer eweil telefoniert's ſchun widder. Die Fraa ſchbringt widder ſchnell an's Telefon, weil's Wöchnerinneaſyl ſchun widder angerufe hott. Ach Gott mar kann ſich jo denke— ſchließlich ſind's am End gar zwee Zwilling. Hier da, wer dort? Ja! hier Wöchnerinneaſyl— ich wollt Ihne blos norre ſage, daß deß Meedele — en Bu is. Waß en Bu! un deß habter nit emool gemerkt? no— no. Jetz deß Glick im Haus. En Bu, s lewe der Sohn, unſer Kuſän, dey ſcheenſchde Name vun'r Welt is nit gut genug for'n Mein Sohn— mein Sohn ſuche dir ein anderes Reich, Marzebanien is for dich zu kleen, hawe ſe ausgerufe. 8 war nämlich dat⸗ ſächlich imme Reich wo's außer gewehnliche gute Weck un Kuche aach Marziban gibt. No warum ſoll mar ſich nit freee wann'n Schtammhalter uff die Welt kummt. Uff emool machts widder— brrirr——— Hier da! wer dort? Hier Wöchnerinneaſyl. Mir wollte Ihne blos ſache, daß der Bu' doch e Meed'l is Dreimool verwechſ'lt. Die Fraa hott am Telefon giſchtanne wie wann's Korzſchluß gewe hätt un hott'erſcht gemeent, ſie wär mit irgend eener Anſchtalt verbunne. Die Fraa Sounſo, die hätt'r ſehe ſolle, in'r Uffregung. Jetz werd mar's awer doch zu dumm. Sie hott ſich ſchnell in die Kleeder 'ſchmiſſe un nix wie in's Aſyl. Ich will emool jetz doch ſelwer gucke, hott ſe'ſacht, ob deß e Meed'] oder en Bu' is. Ich verſchdeh aach e biſſ'l was devun— jedefalls mehr wie die im Aſyl. Un ſchnell is ſe dann im Eilſchritt dort ankumme. Jetz macht'r emool den Wick'l uff hott ſe gekriſche, un richdig, ohne Vergreeße⸗ rungsglas hott ſe'ſehe— es war ein Knäbulein. 8. Ausfüthrung des Gürtels Abö.. prozentigen Pfandbriefe, 2. In Rödelheim bei Frankfurt a. M. iſt uns ein Sanatorium von Dr Katz, Parkſtraße 5 bekannt. Bei der uns von Ihnen aufgegebenen Adreſſe dürfte es ſich um ein ganz neues, oder um ein Privatunternehmen handeln. Pfalz, Heſſen und Umgebung. ke. Aus der Pfalz, 30. Aug. Von Ratten angefreſſen, wurde ein 3 Monate altes Kind in Landſtuhl. Zum Glück kam die Mutter noch rechtzeitig zu dem in einer Kammer ſchlafenden Kinde, um noch das Schlimmſte zu verhüten. * Mainz, 29. Auguſt.(Priv.⸗Tel.) Hier wurde eine Ortsgruppe des Schutzver⸗ bandes gegen die Fremdenlegion gebildet, der ſofort eine größere Anzahl Herren beitraten. O haw ich zu dem Schtorch geſacht, du Kameel, du zweeſchtekiſches. Was ſecht'r! bei mir hawe ſe's ſchwarz uff weiß, daß's ſo war⸗ Awer hott'r gemeent, nit daß's widder in dir gauze Schtadt rum babble, Sie Blobomaul. Nee liewer! haw ich'ſacht, ich redd ke Wort driwer, ich bin verſchwiege wie e Wäſchfraa.— Dir Schtorch is dann fort. Glei druff awer kummt ſein Weiwele doher un will anfange zu redde. Ich weeß ſchun alles, hab ichm in's Wort geredd. Nee meent ſe— ich wollt ihne gach ſo e Schtick'l vun friher ſchun verzehle. Ich will nit mehr wiſſe, haw ich'ſacht. Aßper dodriwer hab ich doch nochſimliert. Aergerlich is's, wann mar ſchließlich ſein eige Kind noch verwechſelt kricht un ſchbäter wann'r Aehn⸗ lichkeitsbrozeß vun ſchtatte ging, do kennte die greekſchde Familiezwiſtigkeite entſchtehe. Viel⸗ leicht kummt's jetznimmer vor. Awer eens freet mich, daß de Schtorch deß nit leſe kann, was ich jetz zum beſchde gewe hab ſchunſcht dhät er mar vor Aerger e Schnud hin⸗ dricke, als wie die Annere, wo's angeht. Schunſcht is mar bis jetz noch nix baſſiert uff dere Rennwieß un mar derf gedroſcht be⸗ haubte, daß deß en ſcheener idealer Volksfeſcht⸗ blatz is un groß genug for Neiigkeite druffzu⸗ bringe. Unſer Volksfeſchd ſcheint en gude Beſuch zu kriche, s hott ſogar ſo'n Auzeider zu ſeine Kuleſche ame Schtrooßeeck'ſacht: Dies⸗ johr werre mar aach emvol en Hemderkrage an⸗ ziehe, wann ma Owends nausgehne un wann's uns eicht meeglich is, ſchlage mar diesmool aach ke Bierkrig'ſamme. Iwrigends hawe mar jo zweedutzend wo unſer Anna im Kinnerwage vor zwee Johr in Gedanke mitgenumme hott. Guck hab ich gedenkt s gibt doch noch Lait wo wenig⸗ ſchdens was verſchbreche— wann ſe 8 aach nit halde kenne. J. B. Samstag, den 30. Auguſt 1913. Wegen bevorstehendem Umzug nach N 3, 12: Srosser billiger meines Warenlagers in 5 0 7 Rouleaux, Tüll-ettde bedeutend herabgesetzten Preisen. loh biete durch diesen billigen Verkauf Jedermann eine aullergewöhnlich vorteilhafte Einkaufsgelegenheit Gardinenfabrik Stutigart 45 cken Ste. etc. — Usverkauf Hoflieferant „ Mannbheim— 4, 72 pianken, strohmarkt. 06658 Fſte⸗Gelſcaft Die Bibliothek iſt vom Dienstag, 2. Sept. d. Is. ab zur gefl. Benützung ſeitens unſerer verehrl. Mitglieder wieder geöffnet. Der Vorstand. Dr. Fuehs, Augenarzt L. 2, 18 Tel. 3916 Von der Reise zurück. ſolel Hesssscher Rof L72 Seezlalltit! Selbstgek. Weine per/ Liter von 26 Pfg. an. An Gut bürgerl. Küche(Gartenwirtschatt) Neuer Ses,. Ph. Keller früher Austria, Sras-Ellenbach u olend Min. Ststion Wahlen). 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Alleiniger Vertteter für Mannheim, Ludwigshafen und Schwetzingen: Fr. Stark Sohn, 8 2, 17. Kirchen⸗Anſagen. Epangeliſch⸗proteſtantiſche Gemeinde Somntag, den 81. Auguſt 1913. Trinitatiskirche. Morg. ½9 Uhr Predigt, Stadt⸗ vikar Weiſſer. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadtvikar Weiſſer. Konkordienkirche. Morg. 10 Uhr Predigt, Stadt⸗ pfarrer von Schöpffer. Nachm. 2 Uhr Chriſtenlehre, Stadtpfarrer von Schöpffer. Abends 6 Uhr Predigt, Stadtvikar Lauer. Chriſtuskirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadt⸗ vtkar Dr. Schumann. Friedenskirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadt⸗ vikar Müller. Johanniskirche— Lindenhof. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Sauerbrunn. Lutherkirche. Morg. 19 Uhr Predigt, Stadtvikar Lauer. Morgens 11 Uhr Chriſtenlehre, Stadtpfarrer Dr. Lehmann. Wohlgelegen. Morg. 9 Uhr Predigt, Stadtvikar Wienhold. Diakoniſſenhauskapelle. Morg. ½11 Uhr Predigt, Pfarrer Hark Pauluskirche Waldhof. Vorm. ½10 Uhr Predigt⸗ gottesdienſt. Stadtpfarrer Bujard. Stadtteil Sandhofen. Morgens 9 Uhr Haupt⸗ ottesdienſt, Stadtvikar Hemmer. Morgens ½11 Uhr indergottesdienſt, Stadtrikar Hemmer. Nachmittags ½2 Uhr Chriſtenlehre, Stadtvikar Hemmer. Stadtteil Neckarau. Vormitt. 10 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Höflich. Vorm. 11 Uhr Kindergottes⸗ dienſt. Nachm. 1 Uhr Chriſtenlehre für die Pflichtigen der Nordpfarrei, Stadtpfarrer Höflich. Stadtteil Rheinau. VBorm. ½10 Uhr Predigt, Stadt⸗ pfarrer Vath. Nachm. ½2 Uhr Chriſtenlehre. Evangeliſch⸗luth. Gottesdienſt (Diakoniſſenhauskapelle F 7, 29). Sonntag, den 81. Aug. 1918(15. Sonntag nach Trinitatis), nachm. 5 Uhr Predigt, Herr Bikar Fritze. Evangeliſche Stadtmiſſion Vereinshaus K 2, 10. Sonntag 8 Uhr: Erbauungsſtunde, Inſpektor Leh⸗ mann. 5 Uhr Jungfrauenverein. Mittwoch ſh Uhr: Bibelſtunde, Inſpektor Lehmann Donnerstag 8 Uhr: Jungfrauenverein. Frettag ½9 Uhr: Geſangverein„Zion“. Samstag 4 Ubr: Sparkaſſe der Sonntagsſchule. 9 Uhr: Borbereitung für die Sonntagsſchule. Täglich Kinderſchule. Schwetzingerſtadt, Traitteurſtraße 19. Sonntag 1 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde, Juſpektor Lehmann. Montag z9 Uhr: Jungfrauenverein. Täglich Kinderſchule. Evangeliſche Diakonenſtation U 3, 23 „Männliche Krankenpflege“. Zu den Bibelſtunden und ſonſtigen Veranſtaltungen der Stadtmiſſion iſt jedermann herzlich eingeladen. 2 rr M** nz Chriſtlicher Verein junger Männer, U 3, 23, E. V. Wochenprogramm vom 31. Aug. bis 6. Sept. 1913. Sonntag, abends ½9 Uhr: Beteiligung am Familien⸗ abend des Guttempler⸗Ordens. Nachm. 5 Uhr: Jugend⸗ Monatsverſammlung und Mitgliederauf⸗ nahme. Montag, abends ½9 Uhr: Bibelſtunde von Herrn Inſpektoe Lehmann über Apoſtelgeſchichte 24.—27. Dienstag, abends g Uhr: Probde des Poſaunen⸗ 8 onnerstag, 4 Uhr: Spiel⸗ u. Leſeaben Abends Uhe Prebe des Er ulgt. iens Laden Nenantertigunr Fabrhatien deves futbans]bed, cdene, anaff B 2, 12 gegen dd.58.[ Wasgs. f0l. 607. Pfeiſerchors. itag, abends! Bi tag, 49 Uhr: Bibelſtunde der Sadenb- Samstag, abends ½9 Uhr: Betetligung am Vor⸗ trag von Herrn Dr. Kertz⸗Frankſurt über„Der moderne Mann und Chriſtus“ im Saal des Bürger⸗ bräu, Ludwigshafen, Judwigsſtr. Abends ½10 Uhr: Gebetsvereinigung. Jeder chriſtlich geſinnte Mann und Jüngling iſt zum Beſuch der Veranſtaltungen des Vereins herz⸗ lich eingeladen. Nähere Auskunft erteilen: Der 1. Vorſitzende: Herr Bauführer Klos, Meerfeldſtr. 61. Der 2. Vor⸗ ſitzende: Herr Joh. G. Graml, Trattteurſtr. 21. Evang. Verein für innere Miſſion. Augsb. Bek. in Baden. Stadtmiſſion Maunheim. Bereinslokal: Schwetzingerſtraße 90. (Serr Stadtmiſſionar Fritz). Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr: Berſammlung. Nachm. 4 Uhr: Jugendabteilung des Chriſtl. Bereins jg. Männer e. V. Abends 8/ Uhr: Verſammlung. Montag, abends 8½ Uhr: Miſſtonsarbeitsſtunde. Abends 81½ Uhr: Turnen des Chr. Ver. jg. Männer. Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibel⸗ u. Gebetsſtunde. Mittwoch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde des Chriſtl. Ber. jg. Mäuner ec. V. Donnerstag, nachm. 5 Uhr: Bibelſtunde. Abends 8½ Uhr: Bibelſtunde des Blau⸗Kreuz⸗Vereins. Samstag, abends 8˙/ Uhr: Sonntagsſchulvorbe⸗ reitung. Abends 9½% Uhr: Gebetsſtunde des Ehr. Ber. ſung. Männer e. B. Bereinslokal: Neckarſtadt, Lortzingſtr. 20. (Herr Stadtmiſſionar Eiſenkopf). Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr: Verſammlung. Nachm. 4 Uhr: Soldatenver⸗ einigung— Jugendabteilung. Nachm. 5 Uhr: Jung⸗ frauenverein. Abends 8˙/ Uhr: Verſammlung. Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibel⸗ u. Gebetsſtunde. Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Nachm. 5 Uhr: Hoffnungsbund.(Für Kinder unter 14 Jahren.] Abends 8˙½ Uhr: Bibelſtunde des Chriſtl. Ver. jg. Männer e. B. Abends 9½ Uhr: Männerchor. Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde des Blau⸗Kreuz⸗Vereins. Freitag, abends Uhr: Gemiſchter Geſangchor. Samstag, abends 8i½ Uhr: Sonntagsſchulvorbe⸗ reitung. Abends 9˙½ Uhr: Gebetsſtunde. Jedermann herzlich willkommen. Evangeliſche Gemeinſchaft 5, 9, Seitenbau. Sonntag, vorm. 10 Uhr Predigt, Prediger Maurer. Vorm. 11 ühr Kindergottesdienſt. Nachmitt. ½4 Uhr Predigt, Prediger Maurer. Nachm. 5 Uhr Jugend⸗ verein. Donnerstag, abends ½9 Uhr, Bibel⸗ u. Betſtunde, Prediger Maurer. Waldhof, Hubenſtraße No. 10, Hinterhaus. Sonntag, nachm. ½2 Uhr, Kindergottesdienſt. Dienstag, abends 9 Uhr Predigt, Prediger Maurer, Jedermann iſt herzlich willkommen. Chriſtliche Verſammlung B2, l0a Sonntag, morgens 11 Uhr, Sonntagsſchule, alle Kinder ſind freundlichſt eingeladen. Nachmitt. 3 Uhr Wortbetrachtung. Dienstag, abends 81½ Uhr, Wortbetrachtung. Jedermann freundlichſt eingeladen. Jungmänner⸗Verein für freies Chriſtentum und deutſche Kultur Mannheim— Lokal: 8 6. 40. Mittwoch, 3. Sept. abends 9 Uhr: Vorleſung über die„Amerikaniſche Jugend“. Nähere Auskunft erteilen der 1. Vorſitzende Sch. Roeſinger, Dammſtraße 17, der 2. Vorſitzende Alfred Baum. Rheindammſtraße 389. + 2 S—— Miſſions⸗Saal J G, II — Hof links Die Verſammlungen der Chriſtlichen Gemeinſchaft finden wie folgt ſtatt: Sonntag, vorm. 10 Uhr: Gebets⸗ u. Warteſtunde. Vormittags 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Evangeliſotions⸗Berſammlung. Donnerstag, abends 8˙½ Uhr: Bibel⸗ u. Gebets⸗ ſtunde. Jedermann berzlich eingeladen. C 4, 18 Sonntag, vorm. 9½ Uhr, Bibelbetrachtung. Vorm 11 Uhr Sonntagsſchule. Abends 8½ Uhr Evangeliſation, Prediger Fink. Montag, abends 8½ Uhr, Geſangſtunde. Dienstag, mittags 1 Uhr: Ausflug der Sonntagz⸗ ſchule. Sammelplatz G 4, 18. Donnerstag, abends 87ſ Uhr, Gebetsſtunde, Pre⸗ diger Fink. Jedermann freundlichſt eingeladen. Methodiſten⸗Gemeinde Kapelle: Augartenſtraße 26. Sonntag, vorm. 10 Uhr u. nachm. 4 Uhr Predigt Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Dienstag, abends ½9 Uhr, Bibelſtunde. Jedermann tiſt freundlichſt eingeladen. Die Heilsarmee, J7, 6. eim Eliſabeth⸗Bad.) Sonntag, 381. Aug., vorm. 10 Uhr Heiligungsver⸗ ſammlung. Nachmittags 4½ Uhr Waldverſammkung (Schäferwieſe im Neckarauer Wald.) Abends 8½ Uhr Heilsverſammlung. Leiter: Kapitän M. Witzleb. Mittwoch, 3. Septbr., abends 8½ Uhr, Heilsver⸗ ſammlung. Freitag, 5. Septbr., abends 8½ Uhr Heiligungsver ſammlung. Zutritt frei. Jeder freundl. eingeladen Katholiſche Gemeinde. Sountag, den 31. Auguſt 1913. 18. Sonntag nach Pfingſten. Jeſuiten⸗Kirche. 6 Uhr Frühmeſſe.— 7 Uhr 91. 1 5 8 Uhr Amt.— 10 Uhr Predigt und Amt.— 11 Uhr hl. Meſſe.— ½3 Uhr Besper. Untere kathel. Pfarrkirche. 6 Uhr Srigene 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr Singmeſſe.— 10 Uhr Prebigt i. Ank.— 11 Uhr zr Meſe ait ret 1½3 Uhr Vesper. Katholiſches Bürgerhoſpital. ½9 Uhr Singmeſſe mit Predigt.— 4 Uhr Verſammlung der Mitglieder des 3. Ordens vom hl. Franziskus mit Vortrag. Herz⸗Jeſu⸗ Kirche, Neckarſtadt. 6 Uhr Frühmeſſe und Beicht.— 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt.— 10 Uhr Predigt u. Amt.— 11 Uhr Kindergottesdienſt.— ½ Uhr An Hl. Geiſt⸗Kirche. 6 Uhr Frühmeſſe; Beicht. 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. 1½10 Uhr Predigt u. Amt.— 11.05 Uhr hl. Meſſe. Nachm. ½3 Uhr Besper. 1 der Woche ſind die hl. Meſſen um u.%8 Uhr Liebfrauen⸗Kirche. 6 Uhr Beicht.— ½7 Ubr Früß⸗ meſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt.— 12 15 Amt und Predigt.— 11 Uhr hl. Meſſe.— ½8 U. Vesper. St. Lindenhef. 6 ½7 Uhr Frühmeſſe. und— 11 Uhr hl. Meſſe.— 2 Uhr Veßper. St. Bonifatiuskurgtie. 1 Eingang: Kronprinzenſtk. 4 und Käfertalerſtraße 105 *1 Von 6 Uhr an Beichtgelegenbeit.—7 Uhr hl. Meſſe.. 8 Uhr hl. Meſſe und Predigt.— ½10 Uhr e Singmeſſe.— 11 Uhr Kindergottesdien Andacht. Franziskus⸗Kirche in Waldhof. Von 6— an Beichtgelegenheit.—? Uhr Frühmeſſe mit A ung der hl. Kommunion.— 9 Uhr hl. Meſſe in der e, der Spiegelfabrik.— ½19 Uhr Predigt und Hocham — Nachm. 2 Uhr Vesper.— ſ½8 Uhr Roſenkranz. Kathol. Kirche in Käfertal. Männerapoſtölat, 6 uhr Beichtgelegenheit.— 7 Uhr Austeilung der hl. Kommunion.— Uhr deutſche Sing 225 5 Uhr— 2 Uhr Corporis⸗ Bruderſchafts⸗Andacht. Kath. Kirche in Feudenheim. 8 Uhr Frühmeſſe⸗ ½10 Uhr Predigt und Amt.— 1 Uhr Andacht. Kath. skirche in Reckarau. 6 Ußr Beicht—? Uhr heil. Meſſe mit Austeilung der hl. Ke d 9 Uhr deutſche Singmeſſe mit Predigt.— 1n Hochamt mit Predigt— 2 Uhr Ebriſtenlehre.— 2 Uhr Andacht zu der göttlichen Vorſehung. 8 Uhr kirchliche Berſammlung des Marien 25 St. Antoniuskirche, Rheinau. 6 Uhr Beicht 8 Uhr heil. Kommunion; Frühmeſſe.. f Singmeſſe, Predigt.— 2 Ußr erſte Marien⸗ mit Segen.— z8 Uhr Rückgabe der Bücher de Borromäus⸗Biblisthek. Neuapoſtolſſche Semeinde Mannheim Aula des Realgumnaßtums, Eingang Tullaſtr. 4, 2. St. Sonntag, nachm. 4 Uhr, Gottesdienſt. „Mittwoch, abends 8½ Ubr, Gottesdieuſt. Alt⸗Katholiſche Gemeinde. Schloßkirche. Sonntag, 81. Auguſt, vormittags 10 Ubr, deutſcheß Amt mit Predigt. Steinwachs! Geneinde gläudig getaufter Chriſa udacht zum hl. Geiſt. hr Beicht.— Uhr Amt.— ½10 Uhr Predigt ohlgelegen ⸗Schule, — z7ññ ͤ— œ̃ ⅛⁰⅜bn. 7 ü. 6. tugsver⸗ mmkung %0% Uhr zeilsver⸗ tngsver geladen — de. * (HAmmahms von Druckarbeiten) Handels⸗ und Induſtrie⸗Feitun für Südwefſtdeutſchland Celephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Redaktion„»„„ Druckerei⸗Burean 841] Expedition 3„ 18 Erſcheint jeden Samstag abend — 9 Abonnemen für den„General⸗Anzeiger, Badiſche Reueſte Nachrichten“ inkl. Beilagen: 70Pf. monatl. Bringerlohn 30 Pf. monatl. durch die Poſt bezogen inkl Poſt⸗Kufſchlag k..42 pro Quartal. Einzelnummer 5 Pf. Beilage zum General⸗Anzeiger der Stadt Rannheim und umgedung Badiſche Neueſte Nachrichten Nachdruck der Originalartikel des„General⸗Anzeigers, Badiſche Neueſte Nachrichten“ wird nur mit Genehmigung des Verlages erlaubt Inſerate Die Kolonelzeile. 30pf. Die Reklamegeile 120„ telegramm · Adreſſe⸗ „General⸗Hnzeiger“ Anterſcheidende Geſchäfts⸗ abzeichen und ihr Schutz im Wettbewerbsgeſetz. RM. Das im Geſchäftsverkehr herrſchende, an ſich gerechtfertigte und vom menſchlichen Standpunkt aus erklärliche Beſtreben, die eigenen gewerblichen Ziele zu fördern und den Mit⸗ ſtrebenden zu überholen, der Wettbewerb, wird zu einem unlauteren, wenn dabei auf Koſten von Treu und Glauben mit unehrlichen Kampfes⸗ mitteln eine Verdrängung des Mitbewerbers ver⸗ folgt und ihm die Ausübung ſeines Gewerbes erſchwert oder unmöglich gemacht wird. Dieſes den Grundſätzen des redlichen Geſchäftsverkehrs widerſprechende Beſtreben um die Kundſchaft eines anderen offenbart ſich in den mannigfaltig⸗ ſten Auswüchſen und tritt namentlich als Rekla⸗ me- oder Ausverkaufsunfug, als Schmiergelder⸗ unweſen oder Kreditſchädigung, als Firmen⸗ mißbrauch oder Geſchäftsgeheimnisverletzung zu Tage. Hiermit ſind nur die im wirtſchaftlichen Kampfe beſonders hervortretenden Erſcheinungen des unlauteren Wettbewerbs ins Auge ſußt Er hat derer unzählige. Nicht mit Unrecht ver⸗ gleicht ihn der Rechtslehrer Kohler mit einem Proteus, der ſich in tauſend Formen flüchtet und gerade die geſetzlich verpönten Geſtalten ver⸗ meidet, um in unzähligen Verkleidungen dem loyalen Verkehr die Früchte ſeiner redlichen Be⸗ mühungen abzujagen. Namentlich diejenigen Objekte des Geſchäftslebens macht der unlautere Wettbewerb zu ſeinen Zwecken dienlich, die im Handelsverkehr eine wichtige Bedeutung haben Namen, Firma oder Geſchäftsbezeichmmg. Weil gerade ſie den Ruf eines geſchäftlichen Unternehmens begründen und letzterem das darauf vertrauende Publikum als Kundſchaft zu⸗ ſüthren, deshalb ſucht durch ihren Mißbrauch der unlautere Wettbewerber ſich als Inhaber des Unternehmens hinzuſtellen, um Verwechſlungen herbeizuführen und daraus zum Schaden ſeines Gegners für ſich Nutzen zu ziehen. Hier iſt das Gebiet, wo zurzeit das wirtſchaftliche Leben am meiſten durch unlauteres Gebaren geſchädigt wird. Dieſen heklagenswerten Mißſtänden ſucht § 16 des Wettbewerbsgeſetzes entgegenzutreten, indem er beſtimmt, daß derjenige, der im geſchäft⸗ lichen Verkehr einen Namen, eine Firma boder die beſondere Bezeichnung eines Erwerbsgeſchäfts in einer Weiſe benutzt, die geeignet iſt, Ver⸗ wechſlungen mit dem Namen, der Firma oder der beſonderen Bezeichnung hervorzurufen, deren ſich ein anderer befugterweiſer bedient, von dieſem auf Unterlaſſung der Firmenbenutzung und mög⸗ licherweiſe auf Schadenerſatz in Anſpruch genom⸗ men werden kann. Wenn auch mit dieſer Vor⸗ ſchrift dem Firmen⸗ und Namensmißbrauch im eigentlichen Sinne Einhalt geboten wird, namentlich auch die frei erfundenen Phantaſie⸗ und Schlagwörter von Geſchäften und ſonſtigen gewerblichen Unternehmungen zu einem vor Täuſchungszwecken geſchützten Rechtsgut erklärt werden, ſo umfaßt die Geſetzesbeſtimmung doch nicht ſämtliche Einrichtungen, die im geſchäft⸗ lichen Leben als Kennzeichen eines Erwerbs⸗ geſchäfts angeſehen werden. Der Kaufmann be⸗ jent ſich neben ſeines Namens, ſeiner Firma oder ſeiner ſonſtigen Geſchäftsbezeichnungen häufig noch beſonderer Geſchäftsabzeichen oder ale, um ſeinen Erwerbszweig aus der Reſhe gleicher Geſchäfte hervorzuheben und ihm emnen eigentümlichen und unterſcheidenden Cha⸗ dakter zu geben; er bedient ſich ihrer gewiſſer⸗ maßen dazu, ſie als Kennzeichen ſeines Ge⸗ 155 eine der Firma ähnliche Rolle ſpielen zu en Derartige Geſchäftsabzeichen und Unterſchei⸗ dungseinrichtungen, die als ee 5 eit anzuſprechen ſind, gelangen fetz ig Die Begrün⸗ dung des Entwurfs zum Wettbewerbsgeſetz ver⸗ hält ſich darüber folgendermaßen:„Neuerdings hat ſich neben der Art der Bezeichnung von Er⸗ werbsgeſchäften auch die Gewohnheit bemerkbar gemacht, die Unterſcheidung von anderen Ge⸗ ſchäften durch die beſondere Art der äußeren An⸗ ordnung, der Geſtalt oder Ausſtattung von Ge⸗ ſchäftseinrichtungen hervorzuheben, z. B. durch die Ausſtattung der Geſchaͤftswagen oder ſonſti⸗ ger Wirtſchaftsgegenſtände, die Wahl ausdrucks⸗ voller Bekleidung für die Bedienſteten des Ge⸗ ſchäfts, durch Anbringung von Emblemen, Bil⸗ dern oder ſonſtigem Aufputz an den Geſchäfts⸗ häuſern, oder durch die Ausſtattung der Schau⸗ fenſter, Warenkataloge, Zirkulare oder ſonſtigen Druckſchriften. Die Erfahrung zeigt, daß der⸗ artige Veranſtaltungen einen eigentümlichen unterſcheidenden Charakter gewinnen können und, nachdem ſie im Publikum Anſehen und Anerken⸗ nung gefunden haben, von anderen Gewerbe⸗ be verwendet werden, um Verwechſlungen orzurufen. Der⸗ artige Geſchäftsabzeichen ſollen deshalb, ſofern ſie innerhalb der beteiligten Verkehrskreiſe als Kennzeichen eines Erwerbsgeſchäfts gelten, den gleichen Schutz wie Name oder f eines Kaufmanns finden.“ Dieſer Schutz vor miß“⸗ bräuchlicher Benutzung iſt ihnen in der Vor⸗ ſchrift des§ 16 Abſatz 3 des Wettbewerbsge ſetzes zuteil geworden: Der vor unlauterem Wettbewerb geſchützten beſonderen Bezeichnung eines Erwerbsgeſchäfts ſtehen ſolche Geſchäfts⸗ abzeichen und ſonſtigen zur Unterſcheidung des Geſchäfts von einem anderen Geſchäfte beſtimm⸗ ten Einrichtungen gleich, welche innerhalb be⸗ teiligter Verkehrskreiſe als Kennzeichen des Er⸗ werbsgeſchäfts gelten. Die oben zitierte Geſeßesbegründung hat be⸗ reits Beiſpiele dafür angeführt, was das Wett⸗ bewerbsgeſetz unter dem Begriff der unterſchei⸗ denden Geſchäftsabzeichen und Einrichtungen verſtanden haben will. Das praktiſche Leben zeigt hierfür Beiſpiele genug: Da findet man die Portiers und Bedienſteten eines geſchäft⸗ lichen Unternehmens in einer nach Farbe und Bearbeitung eigenartigen Livree oder Mütze; da ſieht man Geſchäftswagen in beſonderen For⸗ men oder mit eigenartigem Anſtrich, beſpannt mit Pferden in auffälligen Geſchirren und dergl. Hierher gehören die Rabattmarken in ihren ver⸗ ſchiedenartigen Formen und Farben und ihrem eigentümlichen Aufdruck; ferner die Kataloge, Proſpekte, Zirkulare und Rechnungen, ſofern ſie durch ihre Ausſtattung, ihre Geſtalt oder Redak⸗ tion einen unterſcheidenden Charakter erhalten haben. Hierunter ſind auch zu rechnen die Tele⸗ grammadreſſe, ferner Zugabeartikel und dergl., wenn ſie durch ihre Originalttät beim Publikum Anerkennung gefunden haben. Manche Kaufleute ſuchen durch die architek⸗ toniſche Geſamtausſtattung ihres Geſchäfts⸗ hauſes, durch deſſen Einrichtung oder Aufputz ihr gewerbliches Unternehmen aus der Reihe gleichartiger Geſchäfte hervorzuheben. Büldliche oder plaſtiſche Darſtellungen, Schmuck und An⸗ ſtrich des Hauſes, die eigentümliche Anordnung ſeiner Schaufenſter, auffallende Bemalungen des Hauſes in altdeutſcher oder exotiſcher Schrift und ähnliche Einrichtungen dienen gleichen Zwecken. Bedient ſich ihrer der Kaufmann in der ausge⸗ ſprochenen Abſicht, ſein Geſchäft von gleicharti⸗ gen zu unterſcheiden, und werden ſie in dieſer Hinſicht vom Publikum ausdrücklich anerkannt, ſo beſitzt der Geſchäftsinhaber in ihnen ein aus⸗ ſchließliches Recht, das ihm beim Mißbrauch den geſetzlichen Unterlaſſungsanſpruch gewährt. Vorausſetzung iſt natürlich, daß dieſe Ge⸗ ſchäftsabzeichen und Einrichtungen in gewiſſem Grade neu ſind. Hiermit iſt nicht geſagt, daß ſie gerade etwas noch nicht dageweſenes darſtellen und gewiſſermaßen eine neue Erfindung des be⸗ treffenden Gewerbetreibenden ſind. Die Merk⸗ male können ſogar ſchon alt ſein, wenn ſie nur Samstag, 50. Auguft 1015. bei den einſchlägigen Geſchäften am Platze und in der näheren Umgegend noch nicht zur An⸗ wendung gekommen ſind, weil ſonſt das Erfor⸗ dernis der Originalität und der Unterſcheidungs⸗ kraft fehlen würde. Eine allgemein übliche Klei⸗ dung der Geſchäftsbedienſteten nicht charakteriſti⸗ ſche Form des Geſchäftswagens kann daher ni genügen. Es muß vielmehr dem Geſchäftsa zeichen eine individualiſierende Kraft innewoh⸗ nen, die den Konſumenten zwingt, das Kenn⸗ zeichen ohne weiteres mit dem Unternehmen des Gewerbetreibenden in Verbindung zu bringen. Dazu iſt allerdings erforderlich, daß es erſt beim Publikum als Merkmal eines beſtimmten Ge⸗ ſchäfts Anerkennung gefunden hat. Nicht beim geſamten konſumierenden Publikum, ſondern nur ſoweit es an dem Verbrauch der Waren oder an den gewerblichen Leiſtungen des betreffenden Kaufmanns intereſſiert iſt. Dieſer Kreis kann je nach den Umſtänden verſchieden ſein; beim Groffiſten ſind es die Zwiſchenhändler, beim De⸗ tailkaufmann iſt es das Publikum, ſoweit es am Konſum von Waren der fenden Branche intereſſiert iſt. Hat innerhalb dieſer beteiligten Verkehrskreiſe ein Abzeichen oder eine Einrich⸗ tung als Unterſcheidungsmerkmal eines gewer lichen Unternehmens Geltung erlangt, ſo darf es von anderen Gewerbetreibenden nicht mißbräuch⸗ lich zu dem Zwecke verwendet werden, un Ver⸗ wechſelungen hervorzurufen. Dem Inhaber ſteht bei jeder Benutzung ſeitens eines anderen ein Unterlaſſungsanſpruch zu; bei ſchuldhaftem Miß⸗ brauch kann er ſogar Erſatz des ihm dadurch ent⸗ ſtandenen Schadens verlangen. Die mißbräuchliche Benutzung fremder Ge⸗ ſchäftsabzeichen und Geſchäftseinrichtungen in der Abſicht, Verwechſelungen herbeizuführen und das Publikum irrezuleiten, bildet heutzutage eine nicht zu unterſchätzende Gefahr für den einzelnen wie für die Allgemeinheit. Während ſich„die Piraten des Kaufmannsſtandes“ früher damit be⸗ gnügten, durch Mißbrauch von Firma und Name eines anderen Verwechſelungen hervorzurufen und dadurch das Abſatzgebiet an ſich zu ziehen, ſuchen ſie jetzt auch durch Nachahmung der wirk⸗ ſamen und zugkräftigen Geſchäftseinrichtungen des Konkurrenten zu ihrem verwerflichen Ziele zu gelangen. Zum Glück gewährt das neue Wettbewerbsgeſez eine nachdrückliche Bekämp⸗ fung jenes unlauteren Gebarens. Letzteres mit den ihm vom Geſetz gebotenen Mitteln unnach⸗ ſichtlich zu bekämpfen, muß im eigenſten Inter⸗ eſſe Pflicht des redlichen Handelsſtandes ſein. —ch. Die Gratifikationen der kauf⸗ männiſchen Angeſtellten. RM. Weihnachten, Neujahr, der Abſchluß der Inventur oder bei Aktiengeſellſchaften die Ge⸗ nehmigung der Bilanz durch die Generalver⸗ ſammlung ſind die Zeiten, zu denen manches Ge⸗ ſchäft ſeinen Angeſtellten eine beſondere Zuwen⸗ dung, Gratifikation, zukommen läßt. Die recht⸗ liche Behandlung dieſer Weihnachts⸗, Neufahrs⸗ und Bilanzgratifikationen birgt eine Reihe von Streitfragen in ſich, die fortwährend die Gerichte, beſonders die Kaufmannsgerichte, beſchäftigen, und da ein feſter, einheitlicher Hondelsgebrauch ſich noch nicht gebildet hat, vielfach zu einandet widerſprechenden Urteilen führen. Aus dieſem Grunde dürfte eine kurze Beſprechung der haupt⸗ ſächlichen Streitfragen für die beteiligten Kreiſe nicht ohne Intereſſe ſein. In erſter Linie kommen hier die Gratifikatio⸗ nen in Betracht, welche nicht vertragsmäßig ver⸗ ſprochen ſind, Iſt die Gratifikation vorher aus⸗ drücklich durch Vertrag vereinbart, ſo iſt der Prin. zipal ſelbſtredend zur regelmäßigen Auszahlung nach Maßgabe der im Vertrage getroffenen nähe⸗ ren Abmachungen verpflichtet. Anders legt die Sache, wenn die Gratifikationen ohne vorherige ausdrückliche Zuſage des Prinzipals gewährt werden. Solche ſind zwar nach dem Stande der egenwärtigen Praxis regelmäßig auch keine Schenkungen, ſondern ebenſo, wie die vertraglich verſprochenen, ein Zuſchlag zum gewöhnlichen Gehalte, eine Gegenleiſtung des Prinzipals für den vom Angeſtellten bewieſenen Eifer und Fleiß und zugleich ein Anſporne zu weiterem treuen Mitwirken Die Frage jedoch, ob der Ange⸗ ſtellte durch mehrjährigen regelmäßigen Bezug einer nicht ausdrücklich prochenen Grati⸗ fikation ein klagbares Recht auf künftige Aus⸗ zahlung derſelben erlangen kann, wird jedoch vom Handelsgebrauch ſowie der Rechtſprechung verſchieden beantwortet. Die einen verſagen dem Angeſtellten, auch wenn er noch ſo lange regelmäßig eine nicht ausdrücklich verſprochene Gratifikation bezogen hat, jeden klagbaren An⸗ ſpruch auf ſie, da die Dauer der Gewährung den Charakter der Freiwilligkeit nicht zu beſeitigen vermöge und ein ſolcher Rechtsanſpruch nicht er⸗ laſſen werden könne, während die andere Rich⸗ tung in der jahrelangen regelmäßigen Gewäh⸗ rung der Belohnung eine ſtillſchweigende Verein⸗ barung zwiſchen Prinzipal und Angeſtellten er⸗ blickt, die dem Angeſtellten den künftigen Bezug der Gratifikation als klagbares Recht ſichert. Richtig iſt hier folgendes: Wie jede Willens⸗ einigung, die das Geſetz nicht ausdrücklich eine beſondere Form vorgeſchriehen hat, ſtill⸗ ſchweigend, alſo durch ſchlüſſige Handlungen und Unterlaſſungen zuſtande kommen kann, ſo kann auch die Gewährung einer Gratifikation ſtill⸗ ſchweigend, alſo ohne ausdrückliche Zuſage, zur Rechtspflicht des Prinzipals gemacht werden, 3. B. ein Prinzipal zahlt ſeinem Angeſtellten, der kurz vor Weihnachten unter Hinweis auf das Verfahren der anderen ortsanſaͤſſigen Firmen der Branche, die bedeutende Weihnächts⸗Gratifika⸗ tionen bezahlen, Vorſtellungen beim Chef erhoben und um Gleichſtellung mit dem Perſonal der an⸗ deren Geſchäfte gebeten hat, ohne irgendeine Er⸗ klärung nun auch eine Weihnachtsgratifikation aus und tut dies auch in den nächſten Jahren Hier liegt eine ſtillſchweigende Vereinbarung der Gratifikation vor und der Angeſtellte hat einen vertragsmäßigen, klagbaren Anſpruch auf ſie er⸗ langt. Daran iſt aber mit der herrſchenden Praxis feſtzuhalten, daß die bloße Gewährun einer unverſprochenen Gratifikation, mag ſie au Jahre hindurch erfolgt ſein, ohne Hinzutritt an⸗ derer ſchlüſſiger Umſtände, wie beiſpielsweiſe im angegebenen 75 gezeigt, dem Angeſtellten kein klagbares Recht auf Gratifikation gibt. Zu großen Meinungsverſchiedenheiten hat auch die Frage geführt, wie es mit der Bezahlung der vertragsmäßig geſchuldeten Gratifikationen zu halten iſt, wenn das Dienſtperhältnis vor der Fälligkeit der Gratifikation— alſo vor Weih⸗ nachten, Neujahr, Geſchäftsabſchluß, Bilanzge⸗ nehmigung— gelöſt wird. Geht der Angeſtelte wenn er vor Fälligkeit der Gratifikation aus⸗ ſcheidet, des Anſpruchs auf ſie vollſtändig ver⸗ luſtig ader hat er das Recht, die Auszahlung eines verhältnismäßigen Anteils zu verlangen? Auch hier beſteht kein einheitlicher Handelsge⸗ brauch und die Praxis der Kaufmannsgeri weiſt einander widerſprechende Erkenntniſſe auf. Bei richtiger Würdigung dieſer Frage iſt davon anszugehen, daß die Gratifikation nicht wie der gewöhnliche Gehalt nur eine Gegenleiſtung für Dienſte, ſondern ein Anſporn zu weiterer Tä⸗ tigkeit und eine Belohnung für die durch das Verbleiben in der Stellung bewieſene Anhäng ⸗ lichkeit bedeutet. Inſofern iſt der Anſpruch auf Eratifikation nicht nur ein befriſteteter, ſondern auch ein bedingter, nämlich bedingt durch das Verbleiben in der Stellung mindeſtens bis zum Fälligkeitstermin. Deshalb hat der Angeſtellte keinen Anſpruch auf einen verhältnismäßigen Teil der Gratiftkation, wenn er vor dem Falt keitstermin austritt oder aus gerechtem 1 entlaſſen wird. Praxis und Handelsgebrauch neigen jedoch dahin, d. Angeſtellten den verhält⸗ * Eines Tages beabſichtigte det. Theaterplatz in München von einem Motorwagen der von der Stadt Mün⸗ chen betriebenen Straßenbahn überfahren und ge⸗ tötet worden. nismäßigen Teil der Belohnung zuzubilligen, wenn der Angeſtellte durch vertragswidriges Ver⸗ halten des Prinzipals zur Kündigung veranlaßt wird oder wenn der Prinzipal kündigt, ohne daß der Gehilfe dazu Anlaß gegeben hat,— für letz⸗ teren Fall liegen allerdings manche entgegenge⸗ ſetzte Entſcheidungen vor. Hat der Prinzipal den Angeſtellten zu Unrecht ohne Kündigung ent⸗ laſſen und fällt die Fälligkeit der Gratifikation in die Zeit, in der der Angeſtellte ohne die zu Unrecht erſolgte Entlaſſung bei Einhaltung der ordnungsmäßigen Kündigungsfriſt dem Ge⸗ ſchäfte noch angehört haben würde, ſo erhält der Angeſtellte nicht nur die anteilige Gratifikation bis zum Tage der Entlaſſung, ſondern ihren vollen Betrag. Des öfteren iſt die Höhe der Gratifikation nicht ausdrücklich beſtimmt, ſondern dem billigen Ermeſſen des Prinzipals überlaſſen. In ſolchen Fällen iſt ein dem Ortsgebrauche entſprechender Und, wenn ein ſolcher nicht beſteht, ein den Um⸗ ſtänden nach angemeſſener Betrag zu zahlen(8 59 des HGB.§ 612 BGB.). Handelsgebrauch iſt, daß die Höhe der einmal gewährten Gratifikg⸗ tion für die Folge nicht wieder vermindert wird, erſcheinen laſſen. Die vorſtehenden kurzen Ausführungen dürf⸗ ten ſchon zur Genüge erkennen laſſen, daß die rechtliche Behandlung der Gratifikation ſich weder auf einen einheitlichen Handelsgebrauch noch auf eine übereinſtimmende gerichtliche Praxis zu ſtützen vermag. Deshalb empfiehlt es ſich für Prinzipal und Angeſtellten, um Un⸗ ſicherheiten, Differenzen und Prozeſſe zu vermei⸗ den, alle die Gratifikation betreffenden Fragen von vernherein durch klare vertragliche Abmach⸗ ungen außer Zweifel zu ſetzen. Dr. A. Hochſtein RNechtspflege. rd. Wann haftet der Hausbeſitzer nicht ſür den Sturz eines Paſſanten in die auf dem Hausflur be⸗ findliche Kellerlucke? Ein Hauseigentümer hatte den Flur ſeines Hauſes zu gewerblichen Zwecken ver⸗ mietet. Der Mieter betrieb darin ein kleineres Manufakturwgrengeſchäft, das in der üblichen Weiſe mit Regalen, Ladentiſchen u. ſ. w. ausgeſtattet war. nun ein Belbannter des Hauseigentümers, letzterem einen Beſuch abzuſtatten, ex benutzte aber nicht den zu deſſen Wohnung führen⸗ den Seiteneingang, ſondern nahm den Weg durch den erwähnten Hausflur. Dort ſtand gerade die hinter dem Ladentiſche befindliche Kellerluke offen, und der Beſucher ſtürzte in den Keller, wobei er ſich erheblich verletzte. Der zu Schaden Gekommene klagte nun gegen den Hausbeſitzer auf Erſatz des ihm entſtandenen Schadens, indem er behauptete, jener hätte als Hausbeſitzer die Kellerluke mit einer Schutz⸗ vorrichtung verſehen müſſen. Während das Landgericht den Anſpruch des Ver⸗ letzten für gerechtfertigt erklärte, hat das Oberlandes⸗ gericht Kiel auf Berufung des Hauseigentümers die Klage abgewieſen. Mit Unrecht, ſo meinte das Oberlandesgericht, macht der Kläger dem Hauseigentümer den Vorwurf der Fahrläſſigkeit. Nach§ 276 BGB. handelt fahr⸗ läſſig, wer die im Verkehr erofrderliche Sorgfalt außer Acht läßt. Eine Außerachtlaſſung dieſer Sorg⸗ falt würde vielleicht vorgelegen haben, wenn der Beklagte den Hausflur dem öffentlichen Verkehr übergeben hätte; denn er hätte dann mit der Mög⸗ ichkeit rechnen müſſen, daß die Kellerluke gelegentlich unverſchloſſen gelaſſen würde und ein Paſſant in die Lucke hineinſtürzen könne. Der Hausflur iſt aber nicht dem allgemeinen Verkehr eröffnet worden; denn er dient nicht wie ſonſt üblich dem Zweck, den Verkehr zwiſchen dem äußeren Hauseingang und den ein⸗ zelnen Wohnungen zu vermitteln, ſondern er wurde als Laden benutzt. Die ganze Einrichtung der Oert⸗ lichkeit des Raumes hat auch in dem Kläger zweifel⸗ los die Vorſtellung hervorgerufen, daß er einen Ver⸗ laufsladen betrat, als er durch die an der Straße ge⸗ legene Tür in das Haus des Beklagten eintrat. Der Raum hinter dem Ladentiſch, wo die Waren lagern, iſt aber allgemein für den Verkehr geſperrt; dean der Verkäufer hat das Intereſſe, das Publikum vom un⸗ mittelbaren Zutritt zu den Waren abzuhalten, um rechtswidriges Zueignen und Beſchädigen der Waren zu vermeiden. Indem der Beklagte einem andern den Flur zur Benützung als Laden überließ, hörte für ihn auch die Pflicht zur Beaufſichtigung dieſes Raumes auf. Er brauchte nicht damit zu rechnen, daß jemand, der die Oertlichkeit nicht kannte, den Weg durch den Laden nehmen werde, zumal nicht nur der Zugang zu ſeiner— des Hausbeſitzers— Woh⸗ nung, ſondern auch der Zugaung zur Wohnung des Ladeninhabers durch einen Seiteneingang zu er⸗ ſolgen hatte. Hinzukommt daß der Kläger von früheren Beſuchen her wußte, daß zu der Eingangs⸗ tür der Wohnung des Beklagten von der Straße her ein gepflaſterter Gang führte, und er dieſen Zugang ſelbſt wiederholt benutzt hatte.— Nach alledem iſt der Schadenserſatzanſpruch des Klägers nicht begrün⸗ (Oberlandesgericht Kiel U. II. 368/12.) * Die Haftung des Rechtsanwalts. Urteil des Reichsgerichts vom 9. Mai 1913. Bearbeitet von Rechtsanwalt Dr. F. Walther, 88 Leipzig. sk.(Nachdr. auch im Auszug verb.) Die vor⸗ zeitige Rücknahme der Berufung durch den Rechis⸗ anwalt ohne beſondere Anweiſung des Mandan⸗ ten, macht jenen ſchadenserſatzpflichtig, und zwar auch dann, wenn er die Berufung ohne beſonde⸗ ren Auftrag eingelegt hatte. Hierzu ſei auf fol⸗ genden intereſſanten Rechtsſtreit verwieſen: Am war der Monteur B. Die Witwe und die 10 minder⸗ jährigen Kinder des Verunglückten ſtrengten gegen die Stadt München eine auf§ 823 des Bürgerli⸗ ſchen Geſetzbuches und das Haftpflichtgeſetz ge⸗ e Schadenserſatzklage an, wobei ſie vor dem indgericht in München von dem Rechtsanwalt n München als ihrem beigeordneten Armen⸗ ilt vertreten wurden; das Landgericht Mün⸗ wies die Klage ab. Ohne beſonderen Auf⸗ trag der Kläger ſuchte der Rechtsanwalt K. für ſie beim Oberlandesgericht in München um das Armenrecht nach, und legte, als kurz vor Ablauf der Notfriſt über das Geſuch noch keine Entſchei⸗ dung getroffen war, ſeinerſeits am 6. Juli 1910 Berufung ein. Als dann das Armenrechtsgeſuch abſchlägig beſchieden war, ſetzte er hiervon, ſowie von der Einlegung der Berufung und der Ter⸗ minsanberaumung vor dem Berufungsgerichte die Kläger in Kenntnis, teilte ihnen zugleich mit, daß er in der Sache ſelbſt nicht weiter tätig werden könne, da das Armenrecht für die Berufungs⸗ inſtanz verweigert worden ſei und überſandte den Klägern die Prozeßakten. Am 30. Juli 1910 nahm der Beklagte, nachdem er inzwiſchen von den Klä⸗ gern keine weitere Nachricht erhalten hatte, die Berufung zurück. Nunmehr verlangten die Klä⸗ ger von Rechtsanwalt X. die Zahlung der im Vorprozeſſe beanſpruchten Geldrente und die Er⸗ ſtattung der ihnen im Vorprozeſſe auferlegten Koſten, da ſie ohne die eigenmächtige Zurück⸗ nahme des Rechtsmittels in der Berufungsinſtanz ein obſiegliches Urteil erſtritten haben würden. Landgericht und Oberlandesgericht München wie⸗ ſen die Klage ab. Dagegen führte der 3. Zivil⸗ ſenat des Reichsgerichts aus: Wie das Beru⸗ fungsgericht mit Recht angenommen hat, durfte der Beklagte die Berufung ohne Zuſtimmung der Kläger nicht zurücknehmen.(SS 681, 665 Bürger⸗ lichen Geſetzbuchs); Gefahr im Verzuge lag nicht vor, denn der Verhandlungstermin ſtand erſt im Dezember 1910 an; der Beklagte kann ſein Ver⸗ halten auch nicht damit rechtfertigen, daß er den Klägern Prozeßkoſten habe erſparen wollen: denn die Gegenpartei hatte bereits damals einen Pro⸗ zeßbevollmächtigten für die Berufungsinſtanz be⸗ ſtellt. Der Beklagte haftet deshalb den Klägern für den Schaden, der ihnen dadurch erwachſen iſt, daß ſie durch die Zurücknahme der Berufung ſos tens des Beklagten an der Durchführung ihrer Schadenserſatzanſprüche gegen die Stadt München in höherer Inſtanz verhindert worden ſind. Hier⸗ bei iſt die Verſagung des Armenrechts in der Be⸗ rufungsinſtanz bedeutungslos, denn die Kläger hatten einen Anwalt gefunden, der bereit war, ſie in der Berufungsinſtanz zu vertreten. Die bei⸗ den Vorinſtanzen haben die Klage abgewieſen, weil das vom Beklagten zurückgenommene Rechts⸗ mittel zu keinem den Klägern günſtigen Ergebnis hätte führen können. Dem kann jedoch nach den bisherigen Feſtſtellungen nicht zugeſtimmt wer⸗ den. Das Reichsgericht führte dann weiter aus, in welchen Beziehungen und nach welchen Rich⸗ tungen der Vorfall von den Vorinſtanzen nicht genügend aufgeklärt worden ſei. Zum Zwecke weiterer Aufklärung der tatſächlichen Vorgänge hob deshalb das Reichsgericht das Urteil auf und verwies die Sache zur anderweiten Verhandlung und Entſcheidung an das Oberlandesgericht zu⸗ rück.(Aktenzeichen: III. 552/12). * rd.„Unvordenklichkeit“ eines Wegerechts. Ein Grundb' ſitzer klagte auf die Feſtſtellung, daß ein über ſein Terrain führender Weg kein öffentlicher, ſondern ein Privatweg ſei. Für ſeine Behauptung berief er ſich vor allem darauf, daß er dem Publikum nur immer zeitweilig die Benutzung der Wege ge⸗ ſtattet habe, und daß in den nach den amtlichen Ver⸗ meſſungen angelegten Karten und Flurbüchern jener Weg bisher nicht als öffentlicher eingezeichnet ſei. Indeſſen hat das Oberlandesgericht Hamburg den Kläger mit ſeinem Anſpruch abgewieſen und ſomit dahin erkannt, daß der fragliche Weg ein öffentlicher ſei. Die beklagte Behörde, ſo wird in den Gründen ausgeführt, iſt für die Oeffentlichkeit des Weges, der unbeſtritten über das Eigentum des Klägers führt, beweispflichtig, und die Beklagte beruft ſich zum Beweiſe, daß es ſich um einen öffentlichen Weg han⸗ delt, darauf, daß der Weg ſeit unvordenklicher Zeit dem öffentlichen Verkehr gedient habe. Da das Bür⸗ gerliche Geſetzbuch das Rechtsinſtitut der Unvordenk⸗ lichkeit nicht kennt, ſo hat die Behörde zu beweiſen, daß ſchon vor Inkrafttreten des Bürgerlichen Geſetz⸗ buches, alſo vor dem 1. Jauuar 1900, der von ihr be⸗ hauptete Rechtszuſtand vorhanden war. Zum Be⸗ weiſe der Unvordenklichkeit iſt zu fordern, daß der Zuſtand ſeit ſehr langer Zeit— die gemeinrechtliche Praxis erforderte 40 Jahre ununterbrochen dauerte, und daß ferner keine ſichere Kunde von einem anderen Zuſtaude im menſchlichen Gedächtnis lebt. Die Erbringung dieſer beiden Beweiſe iſt der Beklagten geglückt. Die Ausſagen der Zeugen, deren Erinnerung ſich teilweiſe auf mehr als ein Menſchenalter, vom 1. Januar 1900 gerechnet, zurück⸗ erſtreckt, ergeben zweiſelsfrei, daß der fragliche Weg, der trotz zeitweiſer Ueberpflügung ſtets ſofort wieder niedergetreten war, von jeher allgemein vom Publi⸗ kum benutzt worden ſei, ohne daß ein Einſpruch ſei⸗ tens der Grundeigentümer bekannt geworden wäre. Nichts ſpricht dafür, daß die Benutzung des Weges dem Publikum nur zeitweiſe geſtattet worden iſt. Da⸗ gegen und für die Oefſentlichkeit des Weges fällt in die Wagſchale, daß im Jahre 1875 die zuſtändige Be⸗ hörde mit Erfolg wegepolizeiliche Befugniſſe hinſicht⸗ lich des fraglichen Weges ausgeübt hat. Daß der Weg in den nach den amtlichen Ver⸗ meſſungen angelegten Karten und Flurbüchern bis⸗ her nicht als öffentlicher eingezeichnet war, beweiſt nichts für ſeine Nichtöffentlichkeit. Denn dieſe Karten und Bücher ſind für die Zwecke der Steuer und des Grundbuches angefertigt worden, alſo zu Zwecken, die mit der Feſtſtellung, ob ein im Privat⸗ eigentum ſtehender Weg öffentlichen Charakter hat, nichts zu tun haben. Sonach hat der Kläger nichts dafür dargetan, daß der fragliche Weg ſein Privatweg ſei, und ſein Klageanſpruch erwies ſich als unbegründet.(Ober⸗ landesgericht Hamburg, 1. Ziv.⸗Sen., 13. XII. 12.) * Der Schutz der Preiskataloge. Ein Gewerbe⸗ treibender, der mit einem Konkurrenten einen Zivikl⸗ prozeß führte, hatte in dem gerichtlichen Vergleich, durch den dieſer Rechtsſtreit beendigt wurde, die Ver⸗ yflichtung übernommen, beſtimmte Geſchäftskataloge nicht mehr zu verſenden, für jeden Fall der Zuwider⸗ handlung aber eine beſtimmte Konventionalſtrafe zu zahlen. Der Gewerbetreibende handelte dieſer Ver⸗ einbarung zuwider und ſchickte ſeine Kataloge wie früher in die Welt, worauf ſein Gegner in der ge⸗ werblichen Fachzeitſchrift, die für ihn hauptſächlich in Betracht kam, ein Inſerat veröffentlichte, in dem er alle Empfänger von Katalogen ſeines Gegners auf⸗ forderte, ihm dieſe Preisverzeichniſſe gegen Bezah⸗ lung einzuſchicken. Als der andere von dieſer An⸗ zeige Kenuntnis erhielt. ſchrieb er einem Gewerbe— treibenden, der ſoeben einen Katalog von ihm erhal ten hatte, er ſolle das Verzeichuis nicht an den Ver⸗ üffentlicher der Annonce ſchicken, denn„die Kon⸗ kurrenz verſuche neuerdings, Kataloge ſeiner Firma in die Hände zu bekommen— doch jedenfalls nur, um ſich Neuerungen von ihm zu n — 05 zu machen“. NB. Eine offenbare Unwahrheit, die lediglich den Empfänger der Mitteilung veranlaſſen ſollte, den widerrechtlich verſandten Katalog nicht herauszu⸗ geben. Der auf dieſe Weiſe von ſeinem Konkurrenten übel Behandelte, der in dem Prozeſſe ſchon in der Hauptſache ſiegreich geweſen war und die Verurtei lung des Gegners durchgeſetzt hatte, daß letzterer die den erſteren ſchädigenden Kataloge nicht weiter ver⸗ ſende, ſtrengte nun eine Privatklage gegen den Kon⸗ kurrenten an, indem er behauptete, jener habe ihn da⸗ durch beleidigt, daß er in dem erwähnten Schrei⸗ ben erklärte, er, der Kläger, verſuche, Kataloge ſeines Gegners ſich zu verſchaffen, jedenfalls um ſich ſeine Neuerungen zu nutze zu machen.— In einer ſolchen Behauptung liege zweifellos der Vorwurf einer un⸗ ehrenhaften Handlungsweiſe. Der erſte Richter hatte den Angeklagten freige⸗ ſprochen. Ein Katalog ſei doch für die Oeffentlich⸗ keit beſtimmt— ſo hatte er gemeint; ſein Inhalt ſei jedermann zugänglich und enthalte keine Geheim⸗ niſſe. Es könne deshalb nicht als unerlaubt angeſehen werden, wenn die Konkurrenz verſuche, einen frem⸗ den Katalog in die Hände zu bekommen, um ſich die darin enthaltenen Neuerungen zunutze zu machen. Ein Verſuch, den Katalog mit unlauteren Mitteln zu erlangen, ſtehe nicht in Frage. Allerdings habe der Angeklagte die fragliche Aeußerung wider beſſeres Wiſſen gemacht, aber nicht jede wider beſſeres Wiſſen aufgeſtellte Behauptung ſei ſtrafbar, ſondern nur eine Behauptung, die geeignet iſt, einen anderen ver⸗ 11855 zu machen. Davon ſei doch aber hier keine Nede. Der Privatkläger legte Reviſion gegen das Ur⸗ teil ein und erzielte vor dem Oberlandesgericht Roſtock die Aufhebung des den Gegner freiſprechen⸗ den Erkenntniſſes. Es mag ja richtig ſein, ſo führte dieſer Gerichtshof aus, daß es„nichts Unerlaubtes“ iſt, ſich den Katalog eines Konkurrenten zu verſchaf⸗ ſen und ſich deſſen Neuerungen zunutze zu machen. Aber nach den Anſchauungen des redlichen Verkehrs kann ein Verhalten, das rechtlich erlaubt iſt, doch als illoyal gelten, ſodaß demjenigen, der dies Ver⸗ halten betätigt, im allgemeinen nicht dieſelbe Achtung entgegengebracht wird, wie anderen Menſchen. Na⸗ türlich iſt dann die Behauptung einer derartigen Handlungsweiſe geeignet, beleidigend zu wirken. Da nach dieſer Richtung hin noch keine Feſt⸗ ſtellungen getroffen worden ſind, ſo konnte das frei⸗ ſprechende Urteil nicht aufrecht erhalten werden. (Oberlandesger. Roſtock Ki. 214/13). —— Vom Waren⸗ und Probußten⸗ markt. (Von unſerem Korreſpondenten.) In der diesmaligen Berichtswoche, umfaſſend die Zeit vom 21. bis 28. d. M. war eine ruhigere Tendenz auf dem Weltmarkte für Ge⸗ treide unverkennbar. Günſtige Nachrichten hinſichtlich der Weizenernte in den Vereinigten Staaten Nordamerikas und die von dort vor⸗ liegenden umfangreichen Angebote bilden den Hauptgrund zu der ruhigen Marktlage. Es iſt bemerkenswert, daß die bisher genannten Schätzungen als noch zu klein geſchildert werden, und daß die ſichtbaren Vorräte trotz gewaltiger Exportleiſtungen noch fortgeſetzt zunehmen. In Newyork büßte Lokoweizen 2 Cts. und in Chi⸗ cago per September.75 Ets. ein. Von Auſtra⸗ lien, Indien und Argentinien liegen ebenfalls günſtige Berichte über das Wachstum der Ernte bor. In Buenos Aires nahm der Weizenmarkt infolge deſſen ebenfalls einen ruhigen Verlauf. Aus Rußland lauten die Nachrichten gleichfalls zuverſichtlicher. Auch die engliſchen und franzö⸗ ſiſchen Märkte ließen eine ruhigere Haltung er⸗ kennen. In Frankreich mehren ſich die Zufuhren in Inlandsware, deren Beſchaffenheit aber auch vielfach zu wünſchen übrig läßt. Die deutſchen Märkte verkehren in ruhiger Haltung. An unſeren ſüddeutſchen Märkten war die Stimmung ruhig und es wurden wiederum nur die notwendigſten Deckungskäufe gemacht. Die Preiſe waren im allgemeinen nachgiebiger, wozu einerſeits die bei uns eingetretenen beſſeren Witterungsverhältniſſe, andererſeits die ſtärkeren Angebote von den Ausfuhrländern und auch vom Inlande ſowie die ſchwächeren Berichte von den überſeeiſchen Märkten beitrugen. Eine Aus⸗ nahme machte nur Futtergerſte, die ihren Preis, nach dem ſtarken Rückgang in der vorhergegan⸗ genen Woche, aufbeſſern konnte. Was von in⸗ ländiſchem Getreide angeboten war, wurde viel⸗ fach von den Händlern nicht berückſichtigt, da ein großer Feil dieſer Ware zu viel Feuchtigkeit ent⸗ hielt. Insbeſondere dürfte die Durchſchnittbe⸗ ſchaffenheit von Weizen und Hafer nicht den hohen Standard bekommen, auf den man gehofft hatte. Prima, trockene und geſunde Ware fand aber zu den Tagespreiſen Aufnahme. Im Eifgeſchäft waren angeboten, wenn nichts anderes vermerkt per prompte Abladung, gegen Netto Kaſſa, in Mark, per Tonne, Eif Rotter⸗ dam: Weizen Kanſas II 156.50, Redwinter II 152.50, Rumän 78/79 Kg. 161.50, desgl. 79/80 Kg. 163.50, Azof⸗Ulka 9 Pud 35/10 Pud 160, desgl. 10 Pud 5 163, Azima 10 Pud 5/10 162, desgl. 10 Pud 10/15 164.50, Nordruß 77/78 Kg. 163.50 und norddeutſcher 77/78 Kg. 153.50. Im Waggongeſchäft blieb die Haltung, bei willige⸗ ren Preiſen, ebenfalls ruhig. Die letzten offi⸗ ziellen Notierungen ſtellten ſich per 1000 Kg. bahnfrei Mannheim: Pfälziſcher Weizen 210 bis 212.50. ruſſiſchev 227.50 bis 237.50, Redwinter 11 225, Weſtern Winter II 227.50, Kanſas II Golf 230, Kanſas II Chicago 232.50, Plata 235 bis 237.50. Roggen lag in Uebereinſtimmung mit Weizen ruhiger, doch konnten ſich die Preiſe im allgemeinen beſſer behaupten. Für ſüdruſſiſchen Roggen forderte man heute, im Gewicht von 9 Pud 15/20 M. 118.50 und für norddeutſchen 73/74 Kg. ſchwer 122.50 per September ſofor⸗ tige Abladung, per Tonne Eif Rotterdam. Pfälziſcher Roggen wurde in der Preislage von 170—172.50 per Tonne bahnfrei Mannheim ge⸗ handelt. In Braugerſte iſt das Geſchäft immer noch unbedeutend. Die vorkommenden Muſter zeigen weit voneinander abweichende Beſchaf⸗ fenheiten. Man ſieht recht ſchöne und ſchwere Gerſte; doch trifft man auch viel mittlere und geringere Ware an, die zu Brauereizwecken nicht verwendbar iſt. Für geſunde trockene Gerſte ſchwanken die Preiſe zwiſchen 170—182.50 per Tonne, bahnfrei Mannheim. Futtergerſte lag, wie wir ſchon eingangs erwähnten, nach dem ſtarken Preisrückgang in der Vorwoche feſt und die Preiſe konnten bei beſſerer Nachfrage eine Beſſerung erfahren. 59/60 Kg. ſchwere ruſ⸗ ſiſche Gerſte war heute zu 115.50 Mk. per Tonne, Eif Rotterdam am Markte. In Mannheim disponible Futtergerſte koſtete 145 Mk. per Tonne, frei Waggon Mannheim. Hafer hatte ruhigen Markt. Die Händler ſowohl wie auch die Konſumenten zeigen nur Intereſſe für prima Ware, während mittlere und geringe Sorten vernachläſſigt blieben. Das Angebot von Ruß⸗ land war reichlich und die Preiſe etwas nach⸗ giebiger. Für Petersburger 47/48 Kg. ſchweren Hafer ſtellten ſich die heutigen Angebote auf 115 und für Platahafer 46/47 Kg. ſchwer auf 118.50, per ſofortige Lieferung, per Tonne, Eif Rot⸗ terdam. Badiſcher Hafer war zu 170—175 und ausländiſcher zu 177—192.50 M. per Tonne, bahnfrei Mannheim am Markte. Mais hatte bei kleinem Geſchäft und ſteigenden Preiſen ruhigen Markt. Die Käufe beſchränken ſich auf Deckungen des notwendigſten Bedarfs. Plata⸗ mais war heute zu 113 und Donau⸗Galfoxmais zu 112 M. per Tonne CEif Rotterdam ange⸗ boten, Dble Notlerungen stelten sſloh an den foilgenden Getrelde- märkten: 28./6. 21./8. Differ. Welren: Mew-Vork looo ots. 96./ 100./—2— 9 Sept. 55 95.% 95.%8— Chloago Sept. 75 85.5 87.0.—1¼ Buenos-Alres prompt pes..70.95—.25 LIverpool Okt. sh 771/%,ð. 7/½—. Budapest Okt. Kr. 11.48 14.58—.10 Parls August Fr. 270.50 283.— 12.50 Berlin Sept. NH. 200.— 204.75—.75 NHangheim Pfälzer looo„ 212.50 213.75—125 Roggen: OChloago looo ots 69.— 68.— 41.— 5 Dezember 5——— Parls August Fr. 192.50 192.50—.— Berlin Sept. n. 163.50 166.——.50 Hannhelm Pfälzer looo„ 17125 171.25—.— Hafer: Ohloago Sept. ots 40.— 42./—2½% Faris August Fr. 207.50 218.80—8 Berlin Sept. N. 1864.75 165.25—.50 Mannhelm badlsch. loo., 172.50 171.25 41.25 Mals: New-Vork berember ots————— Ohloago Sopt. 75 72.% 74./—.¼ Berlin Sopt. H. Mannhelm Plata looo„ 180.— 150.——.— —— Handelsberichte. Börſen⸗Wochenbericht. * Frankfurt a.., 30. Aug. Der Schluß des Monats geſtaltete ſich beſſer als man erwartete. Wenn auch das Geſchäft nur zeitweiſe einen lebhafteren Umfang annahm, ſo war die Tendenz nach vorübergehenden Schwankungen feſt. Die Aufnahme direkter Verhandlungen zwiſchen der Türkei und Bul⸗ garien wegen Adrianopel beſtärkte die Börſe in ihrer günſtigen Beurteilung der politiſchen Lage. Die politiſche Situation in Europa prä⸗ ſentiert ſich gut. Daß die Spannung zwiſchen den Vereinigten Staaten und dem mexikaniſchen Präſidenten zu ernſten Auseinanderſetzungen nicht führen wird, glaubt man angeſichts der von letzterem angeblich bekundeten Nachgiebig⸗ keit beſtimmt erwarten zu dürfen und als Be⸗ weis dafür, daß dieſe Anſchauung auch in Amerika Platz zu greifen beginnt, wurde die ziemlich feſte Haltung des Newyorker Effekten⸗ marktes angeſehen. Auch in Bezug auf die wei⸗ tere Geſtaltung der Geldmarktverhältniſſe hat ſich ein Wandel der Anſchauungen zum Ungün⸗ ſtigen nicht vollzogen. Man beſchäftigte ſich mit der Ultimoregulie⸗ rung, deren Abwickelung wie nicht anders er⸗ wartet wurde, ohne Schwierigkeiten vonſtatten ging. Reportgeld ſtellte ſich auf 5½% bis 5 Proz. Der Ultimo hat einen glatten Verlauf genom⸗ 1 und die Spekulation hat wieder freien auf. Der internationade Geldmarkt zeigt, daß man den Herbſtanſprüchen beſſer ge⸗ rüſtet entgegengehe, als man in letzter Zeit be⸗ fürchten mußte. Tägliches Geld ſchwankte in London zwiſchen 2 und 2½ Proz., auch für Diskontierung von Wechſel waren je nach Friſt die Sätze der Vorwoche zu bewilligen. Die Möglichkeit, daß die Bank von England den Bankdiskont ermäßigen werde, hat ſich nicht er⸗ füllt. Die Verwaltung der Bank von England hat von einer derartigen Maßregel abgeſehen, vielleicht weil die Goldbewegung der laufenden Woche an die ſaiſonmäßigen Abhebungen Aegyptens mahnen, das jetzt ſeine Baumwoll⸗ ernte finanzieren muß. Der Bank von England floſſen aus dem Auslande in der Berichtswoche Eſtr. 930 000 Gold zu. Nach dem Ausweis der Bank hat ſich der Status gebeſſert. Dasſelbe zeigt auch die Bank von Frankreich, welche eine weſentliche Entlaſtung gegen die Vorwoche aufweiſt. Auf dieſe Wendung am Geldmarkt iſt ſowohl an der Berliner als auch an der Frankfurter Börſe beſonders in Montanaktien eine lebhafte Aufwärtsbewegung ausgebrochen. Man wollte auch wiſſen, daß ſich die Bankwelt wieder für die Börſe intereſſtert. Beſonders be⸗ achtet war die Hauſſe in Harpener, zu deren Erklärung erzählte man, daß zwiſchen der Re⸗ gierung und den Hibernialeuten eine Verſtän⸗ digung im Gange ſei, wonach die Regierung den Reſt der Hibernig⸗Aktien übernehmen werde. Von der großen Bewegung im Jahre 1904 her übt der Name Hibernig noch jetzt einen ſtarken Zauber auf die Spekulation aus. Daß die Hibernia⸗Affäre im Zuſammenhang mit der Verlängerung des Kohlenſyndikats ge⸗ löſt werden kann, iſt nicht unmöglich. Bei den optimiſtiſch geſtimmten Spekulanten begegnete man bereits der Hoffnung auf eine neue Kon⸗ junktur. Die politiſchen Sorgen, ſo heißt es, ſeien nun endgültig erledigt. Zunächſt freilich ſpielt ſich die Bewegung noch völlig unter der Börſe ſelbſt ab, es darf keine Enttäuſchung kommen, beſonders nicht in der Phönirdivi⸗ dende. Auf Verſtaatlichungsgerüchte konnten Harpener anſehnlich profitieren. Bei lebhaftem Geſchäft wurden außerdem Bochumer, Laura⸗ hütte gehandelt. Concordia Bergbau ſchließen weſentlich höher. Gelſenkirchen und Deutſch⸗ Luxemburger ruhiger, aber gut behauptet. Braunkohlenwerte ſchwankend. Die vorübes VVVVVVVTVVVVVTCC de e ee ee e ee eee eeecz de e evcp ne e wed n beg ecvwcß svg maehehur] zae wehn bee ͤeee en eeeee w 8 Tehlang uawatis edvalg⸗ 1 Hanvateg gun aeheee de ee een e eee ee ee meee in eegz dhpeoß wepong 20 0 eeeehee eenee; Haaun wag qun uwhfvatsg uog pn ned 0 mut aufae ue eche e dee ucht Inn egef u5150 anee bn uag eee eee e de e ebunachſed zuve zue wat uennfvegg nefnntebpoh 880 7 d0 W duefnsgqun wan Bungunat 15 Ane e edeeee eeng eeneeemeeecee eie 5 Sarkpieicd unez Se e e e deg an „ neegeee euupckur al n ehen ee geet e Deenee ee eeee een ieee f— weucanz 4 Aunvz„undc udg Inv 310 uöllogz“ duer ne ee edunene ee 51 apnſd eig a gug enehun g gwat apogtpngz mae „ee e eee e ulg bpuszgß weee ie vat oe eeen en eee eie e dun cen n wedeen zg du ne e eeee eeu en dun mebh uen e iee ee ben e enz ecech e bel 5 ututncp Sog gunn zchu an e ee ee ie eeeen meeeß end 85g ee eeeee n eeeenceee e pang gockcnn zaeg de een denee zg dg guvch 100 snv al zcplu end deun ee eee echeehee ee ee e pr Auz; ieee e eee ͤe eee e eeee e iee e de bee been ben nehe den een eg Jüpog naeee e e eet ee e ehn ehe nnz aue agere nir Na eec iet bach un e eee en„eet ie eeee eeen ecee ee ben ce eg“ „— uanbat uelpanbe gun nozd deee e eeeneee e e d eeg dee;“ „ een ben egnn eee e eunbangz ocplv p0 eee e eee e in e eg u buplunz nagz“ e we een eee le aee e„enung eng ſuned ene en echee eee uhr gun— zu1138 aahvg Ahlun Tuschel ne acnu uh gun wie dg aben vc „eins ing epicpl ce Buee ac „22160 49 650 „ we benchene e ner ee en e Jagh al 530 mahene en beneeen ee eee e eee e „= uef537 Lee ae weeee e „— ogunhuapſez di ünen ene ween— iegg en eencheee“ e aeet ene gen een onnat watce zapcng ue e e anec pubr zuse 10918 ahnz ane cpi di uusgx agyvg zwat s9 gvch mue ih sog— 601 Hieunqun Purmznz zuoc mgun 2n0 dicn Juſ alneg i⸗ eee meeh e ehe Sün dec ineh 2505— Aceodh dcpnd e ee e be een een me e lel „bung ue a018 „ee eee be na unzogz“ 150 — 1⁰˙⁰ wnig ag ds geig ee eee ee be ne e10 ang aanb aun knen sppndun wg anb zeat gun„ U1960 „ eeg ne en ece ellgz uenm“ „ eeg, „eee ben e e eee ec eee“ iee den ee eee den ne eeen ut Ufatid zauvar zpaun rſggteu ug gaghzaaz⸗ wes ung sog Sgeed seuſe Aee eehaecle a ee eſeehe wechne ee eee eeeg eeeeee nedeg a eeee eceeen i eecene i 5 „ee weet wee eeen e eueee nkagz“ „ eeuhe ee leee e ee“ unets eibr!„undnd Waf Ipozg einch Snptulagz sualtg nk siq qusprealcpl 0 ubund eng „ eeet eheneeen ee eee en ee ß“ „ eiee ee n, „ushel ne quvuteun zepnvag eocß“ alpipe 2ig un So agggach gun acazeg ſpnpushplv uſef Hor maine)„og Dug“ „iplatsiag ig fuanig 21“ Ine eee echpng o; dee een eee en eeet eedene ee e: eee wie ee eee een ee eee ie 8118 ee e ee e ee e Inn bppack znef qun eh leeeeee weeee we at nehval ng zczu eſbvat hſee en e een eebeeeneee ed e aung „ eheee leen ee eee een ee aeie 426 nee e eceeee weeeee dee he ce ee nz eee eeen t eh e ee dat mia o“ „euhd m Lugß— inogd zuzugg in sogz Il uzeine 5“ „ uee een e e eeeen ed“ „eAhhvat ciu e ee e ue ien e bee e eet ee eee“, wan eneen cht e. eug Inn mance been eeenen e eree wock unch Cugogqtda pnaqhppzgz) Bungelhzag(II b1u g 2lung uoa uvutazz guge god asjeidhnvy⸗ aagunugz 99 Nr———— ——— HK—Ä— 188 — 120111 ee 0 2 72 2339 acef 0 Iciu cöil Jabg And ne 2585 re emnene eeuehebstaga 300 nobunggznz⸗jolzpzg euuvntgudg enmoate 18 zuubg noz ae aunzz Uofſochl zuiel zebufg Icpzu guoges 25 aun nozupg od! 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blar Spuagem rogugz mojog iun dnoe zee og Susvaaunt gun ucgeb zuetujche mog doa usndie negudese; 91d nom unoc ngfemada nd 11 neangd usguopudrlun nbuv]f zuv Dinaſc glog uginvjgungz Acgadct ahvalsglnd za mozzune uv usplayn uphetaoch ui gun jagnzev Apleach moqpialkudges u nbuvyekagag Aeufg mond i buvf dgunzs due zoand gum aquoe d faen dgvplufloroctz ümvach zt gun Auplusugang udldon ga(sgavzcß) aggulſc mougllvohend mumbdach 31 Ingaehhg mmunch F suv oſe uid voffzzcß noboy gun udhdoſſagug mog dag foſlog uy— zyog ui Twutloale sqives zouſe zim du dater af01 nenzongganeg nn uozlogay neudbobjus Teaopguzunvgg koga ii iiungz gun Aggenoee Soonz vang mog nohunpaſnjeß weug scpſu vi 0 zulsg nadlos 1 7051 58 Dn samhuazüuc gaeuog nogobnksnoteg genan avan uspesd Jin ugf agzezsze vo non aznio vunizph gun eeeeee eende een ue gzogsde dganat uuvuigge noc ches ggel§ 8oe zung utf nofſpvgzog ur dungusung eneun eed ceenz pag al bunguocpss siv ſcnu huv uudct Caldk zunlne uteſſd ddg zclich uün euss die pPang Bunſfollsusz gule wur zogve u 8 offotz Nnafjpgne aulve bunzeznsvach guieg Togoch zoe Daat gog nozzb ne bungusalug pnnemusun duls sio uchemu! i e ugatgezun ſcin vunzuscz 310 fegn Sogeoc Sog udnc Zaagofsdaz nog gfotzsog gun nsgelneuv ziwin zune Nocpngee ul: Lunzusp siv pnv dſſog uoiricazge Aeeeß engn g ohpod udg zudbongnga ut! 910 bunſſonsnz dig unza gog assfzud zagv unu jvog Tbdaebsene een eeedehn gee een en en b unzudgs 81 keatazuf anu ſzit gus i usgolnkur vunznepc 81v biu usuemsunze u! 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Er hingegen hatte ſich vermeſſen, Menſchenſeelen zu bilden, die würdig wären eines Paradieſes. All dieſe Hoffnungen durchſchnitt die Scherbe, die ſeine Schläfe traf, und wie ein Knabe um einen zerflederten Schmet⸗ terling hätte Erwin weinen können um ſein entfärbtes und zer⸗ fetztes Ideal. VI. Am nächſten Morgen wurde in allen Fabrikräumen eine neue Arbeitsordnung verleſen. Der Achtſtundentag habe ſich während der drohenden Kriſe als undurchführbar erwieſen. Die Zahlung erfolge künftig ſtundenweiſe, der volle Lohn für 12⸗ ſtündige Schicht, für achtſtündige nur zwei Drittel. Ausge⸗ nommen von dieſer Beſtimmung ſeien die jungen Burſchen unter 18 Jahren. Dafern ſie die Gewerbeſchule beſuchten, ſoll⸗ ten die darauf verwandten zwei Stunden ihnen als Arbeits⸗ ſtunden angerechnet werden. Ladewig, der Schenkwirt in Wiſſel⸗ rode, habe mit dem Glockenſchlag zehn das Lolal zu ſchließen. Beim erſten Uebertretungsfall werde die Wirtſchaft aufgehoben und in Wiſſelrode keine neue eröffnet werden. In Kraft träten alle dieſe Beſtimmungen kontraktgemäß binnen acht Tagen, am Tage nach dem nächſten Lohntag, damit jedem Arbeiter, der ſich ihnen nicht unterwerfen wollte, Friſt zu rechtzeitiger Kündigung gegeben werde. Es war die Sprache unbedingter Autorität, der zu ge⸗ horchen dieſe Geiſter ſich durch Jahrzehnte gewöhnt hatten. Auch erhob ſich zunächſt kein Widerſpruch. Die Leute lauſchten in Schweigen; in dumpfem Schweigen gingen ſie an die rbeit. Aber in der Frühſtückspauſe brach der Trotz, der Wider⸗ ſpruch hervor. Zu tief ſchon war die Macht des Chefs unte graben, oder vielmehr, ſie waren aus ſeiner Hand in andere Hände übergegangen. Denn der Inſtinkt der Herde verlangt nach dem Herrn. Zum Gehorchen geboren, läuft ſie dem nach, der am lauteſten und rückſichtsloſeſten befiehlt. Und das waren in Arnsfelde der rote Jakob und Schmied Wehland. Im Frühſtücksſaal über den blechernen Kaffeekannen ward's ausgeheckt und mit Blitzesſchnelle zum Entſchluß er⸗ hoben: man beugte ſich nicht. Der Achtſtundentag blieb und der alte Lohnſatz auch. Der Neue, der ſchon der ſchüchternen Bitte eines Kindes kein Nein entgegenzuſetzen wußte, ſollte wohl zu Kreuz kriechen vor dem vereinigten Willen einiger tauſend entſchloſſener Männer!— Das Wort lief von Ofen zu Ofen, durch den Möllerraum, das Windhaus, es ſprang über den Hof zu den Koksöfen, hinunter zu den Dampfkeſſeln und hinauf zu den Ofenſchlünden. In weniger als einer Stunde war das Werk leer, öde verlaſſen; die Koksberge brannten zu Aſche und erloſchen; niemand füllte nach, niemand ſchob aus. Die Erze ſtauten ſich im Ofen und verdarben, weil keine Hand das Stichloch aufſchlug. Es war Jakob Schmalzens Rat. Sie wollten dem Herrn auf dem Fleck einen Beweis ihrer Ueberlegenheit geben. Wenn die Hochöfen, die ſeit neun Jahren ohne Unterbrechung brann⸗ ten, zu erlöſchen drohten, würde der Kleine ſich wohl nicht lange auf die Bedingungen des Friedensſchluſſes beſinnen. N Herrlichkeit ſei ung der Erziehungsfähigkeit derer, für die er arbeitete, dem Zweifel ſogar am Ide Und dazu die quälende Selbſtanklage um be⸗ gangene Torheit, deren Erkenntnis doppelt drückt, weil es zu jeder Aenderung zu ſpät iſt! Die folternde Reue um nimmer gut zu machendes Verſchulden!— Auch jener glatte Verſucher war an ihn herangetreten, der jedem Herkules an der Wegſcheide auflauert, um Titanenwillen in Kinderſpott zu verkelren, der Herr der Welt und ihrer Herrlichkeit. Höhnend wies er auf den ſchnöden Lohn für freiwillig erwählte Mühſal hin, auf die unfruchtbare Dornenkrone des Märtyrertums und raunte dem Ringenden ſeinen lockenden Rat ins Herz:„Warum dich länger Aee mit Ungeheuern und für Ungeheuer im düſtern ebelland? Verkauf dieſe Scholle ſamt den Tauſenden die an 2 ihr kleben! Verkauf ſie an den erſten beſten jener Chemiler, dig Gold deſtillieren aus Menſchenmark; Gold geben dieſe her, dazi taugen ſie!— Liebe nicht! Dankbarkeit nicht!— nicht menſch liches Denken, nicht menſchliche Würde wird in ihnen geboren. Gib ſie denn hin dem einzigen Zweck, dem ſie dienen können Ihr e macht Dich noch leandn 2 5 aller Lebens⸗ iter. Nimm Dein Lieb in den flieh mit ihr ins Land r Sonne, der Schönheit. Berauſche Dich an dem Reiz ſeinet Blumen und lebe wie eine Blume, ohne Verantwortung, ohne Enttäuſchung Dir, Deinem Glück, dem Sonnenſchein. Er aber rang den Verſucher nieder. Er wollte nicht, den Schild zurücklaſſend, von der Wahlſtatt fliehen; er wollte nicht ein ewiges Teil hinwerfen für das lachende Glück dieſer Zeit. leiben wollte er, wo er gewurzelt ſtand, ſich ausleben nach ſeiner Art; ſchaffen für die da kommen ſollten und ſtehen und fallen mit dieſer ſeiner Schöpfung. Es gab nichts anderes für ihn. Als der Morgen graute, war der Kampf ausgekämpft⸗ Fieber tobte in Erwins Adern, ſein Kopf ſchmerzte zum Zer⸗ ſpringen. Aber an ſeinem Entſchluß würde kein Schickſal und keine Verſuchung jemals wieder rütteln. Als die Arbeitermaſſen vom Werk abzogen, berief er die Beamten zur Beratung. Helmle, der Grubeninſpektor warf ſich ſogleich aufs Pferd und ritt nach Wehlheide hinüber, um aus dem Walzwerk alle irgend Abkömmlichen herüber zu holen, ſamt inem Dutzend Polacken, die noch von der Herbſtzuckerkampagne arbeitslos im Städtchen herumlungerten. Wenn außerdem Kut⸗ ſcher, Diener, Knecht und Magd, jede Perſon, die die Hände rühren konnte, zugriff, ſo mochte das Aeußerſte, das Erlöſchen der Oefen, abgewandt werden. Pfarrer Mahrenholz kam in Eile und Entſetzen, die Per⸗ rücke ſchief unter dem hohen Cylinderhut und erbot ſich, ſeinen Pfarrkindern ins Gewiſſen zu reden. Doch hörte niemand auf ihn. Denn der neue Chemiker erzählte eben, die Nacht werde ſchlimm werden; er ſei drüben bei Ladewig geweſen, habe die frechen Reden gehört. Am richtigſten ſei es ſchon, Militär zu requirieren. Doch dazu konnte Erwin ſich nicht entſchließen. Er ſaß, den ſchmerzenden Kopf in die Hand geſtützt, eine kalte Kom⸗ preſſe auf ſeiner Stirnwunde, und ſtarrte ſtumm über das leere ſtumme Werk weg ins Leere. Nur wenn das Hin und Her der widerſtreitenden Meinungen um ihn laut wurde, ſagte er nervös:„Kein Militär!— Meine Herren, kein Militär!“ Aber— was ſie anfangen ſollten? „Mein Vater iſt doch mit dieſen Leuten ohne Soldaten fertig geworden. Warum können wir's nicht?— Wenn man ſie nur kennte!— Ich kenne ſie nicht. Das iſt mein Unglück. — Kennt ſie denn keiner, keiner von Ihnen?“ Man kenne ſie gut genug, ward ihm zur Antpwort. 110 einen groben Klotz gehöre ein grober Keil. Es gehe nicht ohn Waffengewalt. Aber Erwin verſteifte ſich. Jede Fiber an ihm zitterte von nervöſer Ueberreizung.„Ich laſſe nicht ſchießen! und wenn das Werk in Feuer aufgeht!— Kugeln reißen Löcher, nicht bloß in die Körper. Herr, mein Gott! ſind wir denn zwei feindliche Raſſen, von denen eine die andere niederringen muß, weil ſie nicht nebeneinander exiſtieren können? Handelt es ſich um ein Rodel Wölfe?— Es ſind doch Menſchen! falſch be⸗ handelte Menſchen, das iſt wahr! toll, verrückt jetzt! aber doch nur durch falſche Behandlung verrückt gemacht! Durch mich, meine Herren! Sagen wir's nur gerade heraus! durch mich. In guter Abſicht, in der Abſicht wohlzutun, ja! Aber was hilft das 7 Sie haben keine Wohltat verſpürt. Soll ich ſie jetzt nieder⸗ ſchießen laſſen, weil ich mich in der Weiſe, ſte glücklich zu machen, vergriſf? Weil ſie nicht glücklich ſein wollen nach meinem Rezept! Das wäre ungeheuerlich.— Nein, keine Sol⸗ daten!— Wer ſie kennte, dieſe Leute, müßte ſie mit einem Wort zur Vernunft bringen können. Ich kenne ſie nicht. Mir glauben ſie nicht. Ich verſtehe nicht mit ihnen umzugehen. Das iſt Talent, Genie,, eine Himmelsgabe. Mir ward ſis nicht in die Wiege gelegt. Darum bin ich machtlos Herr ſagte hier Winter, den ein tiefes Erbarmen 17 5 mit ſeinem Chef erfinderiſch machte,— Erbarmen mit Erwin und zugleich das brennenbe Verlangen, die ſchwierige Stellun ſeines künftigen Schwiegerſohnes zu verbeſſern,—„dies Tal⸗ dies Genie, wie Sie es meinen, beſitzt Fahrke.“ „Fahrke?“ ie weſch und ſchmiegſam ſind, und ob vor allen Dingen kein Saft mehr herauskommt. Erſt dann iſt das Dörrgemüſe und Obſt fertig. Das — 7— Sie werden das zurücknehmen!“ rief der eſſor, und] Aufbewahren geſchiebt an einem hellen, luftigen Ort. Man hat nur elnem geübten Auge wäre es möglic ge 15 1555 der und Obſt in einfache weiße Leinenſäckchen eingenäht, und ſtrengen Maske ungeſ iterteit zu witt es frei ſchwebend hängen. Die forgſame Hausfrau wird von 13 55 g iune Heit zu wittern. Zett na uen, ob ſich nicht mmel in den einzelnen Säckchen Keſſelberger ſchwieg wie ein Märtyrer ſeiner Ueberzeugung, bildet hat, denn dann mußz ſte ſofort dieſe Schimmelſtelle entfern geradezu heldenhaft das Ganze noch einmal aufborren, um einen größeren Verluſt zu v metden. Bei dieſer Art der Konſervierung hat die Hausfrau entſcht Immer ernſter wurde das Geſicht unſeres ſonſt ſo gutmü⸗ tigen Ordinarius. Allgemeines Staunen. Niemand getraute 1 1 zu lachen. Nur ein heimliches Kichern ging durch die 9 „Sie werden das zurücknehmen, was Sie an die Tafel 0 haben! Ich ſage es nun zum zweiten Male. Haben ie mich verſtanden, Keſſelberger?“ Dabei ſchlug der Profeſſor mit der flachen Hand auf die Pultplatte, daß wir alle zuſammenfuhren. Der Miſſetäter wußte keinen Ausweg mehr. Die Gefahr, im Falle ſtörriſcher Weigerung am Ende gar mit lebenslänglicher Karzer⸗ oder Kerkerhaft büßen zu müſſen, machte ihn kirre. „Jawohl, Herr Profeſſor!“ ſtammelte er. „Vorwärts alſo, weglöſchen! Republik mag ja unter Um⸗ ſtänden ganz was Schönes ſein, da läßt ſich ſtreiten, eine Repu⸗ blik mit— ck aben Er vermochte nicht mehr weiter zu ſprechen. Die allge⸗ meine Heiterkeit ſetzte mit ſolchem Getöſe ein, daß man kaum einen Kanonenſchuß gehört hätte. Als halbwegs Ruhe ein⸗ trat, fuhr der Ordinarius mit erhobener Stimme fort: „Was für eine Schmach tun Sie Ihrem Geſchichts⸗ und Deutſch⸗Profeſſor an, Sie Republikaner mit ck!“ Neues Getöſe. Und weiter: „Ich pflege meinen Schülern im Obergymnaſium mit keinen Strafaufgaben mehr zu kommen. Bei Ihnen aber muß ich eine Ausnahme machen; das iſt in dieſem Falle geradezu Notwehr. Sie ſchreiben mir alſo bis zur nächſten Stunde das Wort Republik 100, ſage hundertmal ab, wohlgemerkt ohne vor dem!“ Ruhig als ob ſich gar nichts ereignet hätte, begann er hier⸗ auf mit ſeinem Vortrage. Derſelbe betraf das Ende der erſten franzöſiſchen Republik. Es iſt ganz merkwürdig, was zuweilen ſolch rein äußer⸗ liche Zufälligkeiten bewirken 15 Keſſelberger hatte dem keimenden Enthufiasmus für die republikaniſche Staatsform in unſerer Klaſſe zu einem Sturz ver⸗ holfen, von dem es keine Erholung gab. Die meiſten von uns ſind Anhänger einer freiheitlich konſtitutionellen Monarchie ge⸗ worden; er aber iſt bis auf den heutigen Tag ſtarrköpfig bei ſeinem Glauben geblieben und wird, wo immer von ihm die Rede, bis zum jüngſten Tage, der Republikaner mit ck genannt. — Die Aufbewahrung der Gemüſe. Jetzt iſt die Zeit gekommen, da die vorſichtige und kluge Hausfrau beginnt, die verſchiedenen Gemüſe für den Winter aufzubewahren, da⸗ mit ſie zur Zeit des Eiſes und Schnees nicht in Verlegenheit kommt. Auch ſind die Annehmlichkeiten, eine gefüllte Speiſekammer zu haben, ſo groß, daß jede Hausfrau, dte einigermaßen in der Lage iſt, vor⸗ ziehen wird, Gemüſe und Obſtſorten ſelbſt zu konſervieren, als ſie ſtets bei Bedarf aus den Geſchäften zu beziehen. Die gehräuchlichſte Art, die Obſtſorten aufzubewahren, iſt das Einkochen der Früchte des Gar⸗ tens und Feldes in Gläſer. Hierzu gehört, wenn man nicht mehr Schaden als Nutzen haben will, große Umſicht und der Beſitz eines modernen Steriliſterapparates. Es gibt aber noch eine andere Art der Konſervierung, die von unſeren Müttern und Großmüttern viel⸗ ſach angewandt wurde, und die ſich als die einfachſte inſofern erweiſt, als die Hausfrau dabei am wenigſtens Gefahr läuft, daß ihr etwas verdirbt oder fäuert, und das iſt das Trocknen auch Dörren genannt. Zum Dörren bedarf man keines anderen Apparates, als den Ofen, den man gut anheizt, und in deſſen Röhren man die zu dörrenden Früchte auf einem Blech legt. Das Blech muß vorher mit Papier aut ausgeſchlagen werden, und die Aufmerkſamkeit wird der Hausfrau ſagen, wie lange ſie dazu verwenden muß, um die Früchte richtig einzudörren. Es empfiehlt ſich, die meiſten der aufzubewahrenden Früchte richtig vorzudörren, und die einfachſte Art iſt, wenn man ſich hierfür einen großen Sieb an⸗ ſchafft, den in einen Keſſel hängt, und auf die Weiſe die Früchte dämpft, indem man ſie in das Sleb legt. Die einzelnen Arten, die ſich am vor⸗ lellhafteſten dafür eignen, ſind Aepfel, Birnen Pflaumen, Aprikoſen and Pfirſiche, ferner Bohnen, die verſchiedenen Arten des Blätterkohls, den Rotkohl, den man zu dieſem Zwecke fein hobelt. Alles, was man zum Dörren vorbereitet, muß vorher gut gewaſchen, getrocknet ſein, unb bann in kaltes Waſſer gelegt werden, in welchem es aufquillt. Es empfiehlt ſich auch das zu dörrende Gut in dieſem Waſſer aufzu⸗ kochen, damit der Nährgehalt der Gemüſe nicht verloren geht. Man erkennt am beſten daran, ob das Dörren vollendet iſt, wenn man die einzelnen Stückchen aus dem Ganzen herausnimmt, ſie unterſucht, ob den weit weniger Mühe, als wenn ſie ſich mit dem Einkochen ſchäftigt. Es iſt 1 anzunehmen, daß Dörrgemüſe einen Nährwert hat, als die gekochten Vorräte. Durch das Steriliſiereg werden den Früchten ebenſo viel Nährſalze entzogen, wie durch d Trocknen. Im Winter, wenn die Beſchaffung der Gemüſe immerh einige Schwierigkeiten macht, und wenn man nicht gerade in der La iſt, immer die„Primours“ quf die Tafel zu bringen, wird die Haus⸗ frau den Beſitz dieſer Gemüſeſorten wohl zu ſchätzen wiſſen. Auch 1 dem Falle, daß ein unerwarteter Beſuch ſich zu Tiſch oder Abendbro 55 n helfen die Dörrgemüfe der Hausfrau aus der Verlegenheit. 5 Und nun iſt es Zeit, Vorräte einzuſammeln. Das Dörren hat außer⸗ 15 dem noch den Vorteil, daß man täglich eine gewiſſe Menge ganz nach Belieben trocknen kann, denn es gehören dazu weit weniger Vorbe⸗ reitungen, als zu jeder anderen Art der Aufbewahrung. Ein Thermometer 55 mit Holzbrand, auch Stickerei oder Malerei nach untenſtehendem Muſter verztert. Entweder iſt nach dem Muſter auf ſchwerem, dunkelgrüänen 5 Sammet, der in einen Rahmen zu ſpannen iſt, nachdem die Zeichnung 85 auf bekannte Weiſe übertragen wurde, die Stickerei auszuführen, u — — —— braun, das Schilf in tiefem Braun, die Libelle in Lichthlau mit Silber, tönen, die Seerofen in Weiß auszuführen oder die Zeichnung iſt bunt in Naturfarben zu malen auf unge em Birkenholz, das ſeines gelb⸗ lichen, goldenen Tones wegen beſonders hübſch wirkt. Man kaun auch zuerſt das Holz lichtgrün ſtreichen und darauf die Malerei ausführen. Sehr wirkungsvoll iſt auch die Brandmalerei. Und zwar wird eig ttefes Ausbrennen der Konturen empfohlen und dauach ein no tieferes Ausbrennen des Holzrandes, ſo daß ſich das Muſter plaſti — alſo wirkungsvoll— hervorhebt. Ein küchtiges Ausbürſten mi ſauberer, weicher Bürſte iſt vor dem Wachſen, das am beſten mit weißem Bohnerwachs geſchieht, ratſam. Für ein Brennen des Ther⸗ mometers ſei die Holzwand aus Elſen⸗ oder Pappelholz hergeſtellte Bei letzterem wirkt der weiße Ton beſonders hübſch. Aber es iſt zu beachten, daß Pappelholz außerordentlich weich iſt und daher Vogel und Libellen ſehr vorſichtig gebrannt werden müſſen.. 5 Sinnſprufß. Der reinſte Schatz, den uns das Leben bietet, Iſt fleckenloſer Ruf. Seͤhbgkeſpeate ai euee Vunc sesg un 1 meee eenen en n e ben wee⸗; eee nebee en uncee ae ece eeg eed i eeeeee e eee weece dun eg 30 Aach z lee uniedt„nee ccihn un meargz ue ueeee eee e eeen e eeeeee eeeeen;; eueuunz e un de a e eeeee eeeeee e negz ung et een eeeeee e eg e cee e o eeeneg leen enmat genvgß 820 poaig 120 990 eehee eeeeen tz zog uog— machilebne Bunzhve e iee en de eeunmesunzeſei 710 Gi uuc; ueeeee aeeen eee eeeeeeen ee encee en een eeeeeeeeneen hee ben ee eeg eia uag uabunwien aſn eee ee en eeg beug ebngebpig wnehsbun refaces änbe wo gun wggeg ae-bec ie eeg e ecee un ualpez ee eeeee ,ſeeuhe ug g“ huan ajggong eee ee lee die e eehe ene p „ah zng wat usgaing qun ueututaz uupz aqungch ueseig Snzz Ablnica oluſe alopce ei a ee e gec ucpvdb 150 pue ur ene iee ee geu ineee eeen leat meiehe ie e eneueee e duge b e dg vg -wang e e ie eeunepbu ee gneceen ee 210 A e wuea Lauplſtz ziq zqvg Aeeu denpeen“ „e enhvat Ffuumesecd sug uuzg 2ſ uspaat oig“ Ida ueg ecduen beun ceehn ene emee ee, Maaee eee en wet„ee ee eee ee, „Ind ainu eic uageg eie eeeee nr unuee ae wen“ ee ee egß dn weeeeeen ee ſeen eee eeenen e“ „ Jupflae Supſgtz allpg adg Jeepee e ae eee e ee 2 75 0 dabvuvzaß unog uag s vg p“ enaauuv„vg“ Ine eeee een ed ben eeeeeen ee e e ee eenz ege; nee ee„eh eene eet e ee neeen eeees urbaie enou g uv n usbuvlnkur Sicpu awß uſeg ſpnv 150 Jun eeee eeenen eie eiesueh eee e ee“ Magz n ieeee ee eh e ſeeeet e eeeeenn ee aum uog ag dnag die uenpe beedee eeuee“ „ uduugz ne udueſg Kpjckbnze siw eppeib zpchl A Inuss ganb sva Aunvzed jwensd uies ee e nan neee bcnt Sunpigz eog udg un uognvag vg uocb Pnp mut zqvd qun usqzeat wawckcz cnat gand aee zoh zppuneg gupfgtz zꝛig auu ae eeeene eeeen eee eeen bee eüe g eee A e ee bee eeeen ee— eeedee eue ed u ee eee üen ee aic“ ee en eeue„egene Waee ecneeg atevae ol ee ee ee e“ „ ulegeene umnc ganb u2 dun eeeeee e be e eee bmen cen vat uteg pog agtaig p“ Siciee Sce eeee edee „eneva oie und o ee eueen wec 000 e ͤvans uegunee ee e eed ep qun ufonpledend ir eeee ee eece eeat 99 eeeeee 10 ae u kupg cpn ei eecaagz 001 e beee eeen en len neeeeee neecz ai dunat ui eeue ee eceeee eeeheet ei en Bunqunlic ouss pg:anu o udagg'g“ gunen zunecn ee ba„ oS“ „iiee bee ee e ee en eg beeee die e nge i eneee de“ ee ne eec eee e ehvu 0 eeeeeeeen et eueee eg eeeee eeeen bun ugc eee en⸗ane 80 alnvc A eeuee eceg ie e er ch opogß ause awat 80 een us dun cdau quvch elg dieheene ee eeenee eeeenee e en pnk deg „ ie eeeeeen eeeet eeee ben ide eee uuvzqz zag gun bd gun wnſtz za uubuppe ee ben ecun een et eeuug eeg eeet dhu mebol J29 i fon deee ee 91 qun auuaals dh deeg ween bee ieehunee dee dede w— zwhoc 000 0n qun ugntg 4 Uralle ene Seeeceun ſuu Zuvinzc wa weunee„e eeen e cee aoch dog ng en gog duspngcpang 8„e ee ie ee eeed uem ud e eue eeee ene eeeg g „ n eedeen ee een en et A eet wͤeeen ee de e eee eeee weee ae eeed iin ieee een nee deee bſ„ lolae“ „—— lolze gug F „——— Sichn mwd gcu g“ „aune⸗ puut u900 uee e ce een eieen ee e at og“ 2 ge ween ee in e gurd gun quoch ziq ziggane ene ee e behrs qun uieede aie e ene eurc eene d eeunz egz zag „ enhechee eee nog ant cpi uunz ueucnee euvasegunlunl dzendgagz“ enebee en weceur„e aͤeeeed ee e“ „een uepnvag Vee eheg en widc ute nace dee ee wee an c ecee o eeeh, e e eehe e ee eee lete eeg eee e wat hen ieee e e er de gun eheeg Butagf e weee e eeeen e eee en eeeeee gun F „ eee eeeee aede ahn beunc e n ez bn ee eet e“ een eſee eee de e“ „ee le eed en mͤee“ aectuaqunc une Ueat use bſeu 13 eee een wee eehen eee e enee eee eee e 6i 4e ned gef weeg dog be eeben ben e nvztz ueeere enen weee eno ueuſe Inv aepnsch eeeeeee eeeeew-cen ue gun usbnzz ussunlck usch en aeecegz deetceeee wih heee e wat negaateg sedve vo deeen ie e eee ehen en een ee ſeee bing e ee 08 ai eee iee e e c ee aeee ee Suuvz gJ1 uggß 85 unckoa znou 08 Aro vungongag a önzz auf wußach utog 4 uvſ o unbue in e Icong unn ee Wenpene del d20 b c Mec F wune en eepenne Haugheb eee eg eeh ihee a unu svat 0v9 eig menena deane dee eee ee egune e en lece wee cet enee ecee og eeee een e edee ner ecbeee miee edebugeun weee eeee ehe en eeeeeeeen eee en ee pns siopie di eee ecceendbun wat b 00 ue eeh neeeg ch eg eee te een ehe en Hunumſog) Suspezs wy ede utna aeplah wiun nv undat eeene det ehen e emeeeez e ug dach eeh e ee ue ung e iee ee eeee e eeee eune! 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qun uzne usniz 820 Inv uſeeunzgz vigpus zun ufe qeiſg usdeduih einc ieu ueemnebgen Seg Inv ueeg nr uatcre e 08 nagß i i givpgal negnch gg Inv appog Seqnvſed ubeebunv hag ilng 0 eee ee eeeehen be e e ece eee danat Jgohod manckeng aag Sog eenh eeene eg r eeeeh eeetee mog u! zollolorcß⸗in qun-rch aeſun vg gckckv Huvaöv u eecte e et eeen eeehe wien ienec weſeat „20 pich Sogand uſe Szallsloagz 820 uzusplac Sog utht iwat wan ueczgat facpone jzqn os nog aobfuse aag 49 8176 „IiHanceng z1g 2 S eg enag oi e eene eicg ee ne eceeg ug egupun zefun uvut oig usgvilkongz usbnpput usgaahß in gun eeeeeeene en we eee“ eee ee bee ben Pava ane nſe htenupgz oeubd duse zqn 1 Buvach gol festpv zgequn gpuqusonzz une pang sobv Sduſe cpil 10 8J Ihnu h enee onoch wgefat z uuzg b upuig algseblcutvzz CCCC Iaquvaag aueg ee eene neeee angunh umueeug deupß oig avat doqv eeneee ee eeeeeen eeeeeen ebeecetne dig zpiu e eeg eheet nenehn eeee beeeeeee ee ang usg onetz gun uaeeeeee eg ue ednee een een eee nog ne„uzuuvad“ ugg uonohoch ug e eenee eee ecehe ceu ne nueeuenence e ien eeeeet ei ans fhoru cpau gvcc usg e wubgnancgen usg eeeee en ecen een eeeen eber au soanat ueebai dagunctvg 61 un üpf aubzuv unzamfsT0prh 0 Lvg gvat ahat zga eeeh bc e e zancg Inpiseeſcd uog Sog ule Subſeac use jon vg 15015 Sun euanchen 8j0 Saeguv Svatſs Sueſcueet uwung udact un eig iene ünl unugg 82 qid ueqreat ne wuvnanceitz eo og n enegunee une 3i Fun uepicnl aſat zanvid cpo uaunfaqozg usgond zg uag 0bun leen ag u ae cn l ueſgh n an ac ne eune eeeeeeen hen gun aheut auuun gun„gohcz dig u er eehee eee ecee en eneen nee uune wat zobasqislte nued aoe Sruututaagz 8 —— uspes uenviq dig Inv uelſackutaz epatreigz 9 qun alnvch ne 1 geug oboz zvock us eeeeeeeeeee eee une p aene mnee eene ene naet aeeeen z une zon zallelaactz eenee wee e eheneen eeneen we cuc Syg ie et dae eet dee be eecee eceet bueeg Seanfhun Lause nnaez mogel Aanm uepenpe gun pvatocd zuc obunig Lunqusatufz ur zognusboß utenozg u eeeen u ien eeen gen ec e el e 5 ee e ee eenee en een bee„ience e e e n eee weeeen eeeeee en eueehee en ee e e e hee en e ench⸗ 210 1! 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Sog avat doqv pazg— usbufd guvuſoeno gnabsgerhplg zuhha ohvureg vanfpgz wusquvfhnoqn 5 mat gog uenzat ie hehee eeet eeneeeeeen eeemden gojcknolpe dl waelun dabzeß dig Inv uobungpockhgeznogz enuzs uee - ehe eid nebupdad ence eg e e eneen edee euvg) piageene ee een ee eehe e udavan fonlphplog Sedong uobdngpfusgen 8og mmqnſc uog uet at r eheeeee en ee edee Meuned e uoſckupzy usagzlun ne pnane zogv ungs ieae egeh eeehee eeeun eu de uut uueat ugunleg qeenee eeeeegh e eſncz sog utnſgacz uteg aeun Anut au zingcg ueſneguvan o daohun u dgumfuschng ee beehdbe ene n e geeeehen eee eeeen eet -un dig eenen dauee et zeepeg eg eaeg Jun Snv usgen ou ſtpoeg gun Boz dnocpt muziqince qv⸗ qun Invccu sanva zan uoee e enec gun adsſusat wee eeeeee m e ee ehee e eeeee ueeur ee e eee ehe eee ee er e zagggaß Sog aag Jufd usbnd usg sny guoſppaz vurc svg sig Szun aupe qun sipez Lae nae dued uahelrog dugeß wfanz zuun znvqges de wat eeeeen e ne bae eee dahnee eee een uneibeee wee ee eeehem ees wue e ſem dene he neneee eeee ezngeg„ang usqiteldupz wufse Runckgnſ siv jomuns uss dd nv gun FF 8 wcceenun e e egeg ng unpecunch eng, Ane ee ene neeh eeeg eg gun meeeee e eeee Madagpeg ugdcnbzuvgz Pang dig„gyſch ouleh ppache weeg eceeeet eeeeenen e e en e ebe ece e, vcuuener eeeee bun ee een eeeeeene meeeeeheeee en en en e ee eeneeee a en e eneeen e nee ee et— eeeh 98 fügten auch eine ergreifende Schilderung bei, wie der Freund Parkers, der eigentliche Erfinder, in Not und Entbehrung, fern Freunden und Verwandten, in ſtolzer Abgeſchiedenheit n Plan ausgearbeitet hatte, und den, im Augenblick des igens, der unerbittliche Tod dahingerafft. Ferner wieſen darauf hin, daß gerade dieſer geniale Plan beſtimmt ſein ſe, der Flugſchiffahrt ungeahnte Entwicklungsmöglichkeiten 5 chern und das große Werk der Kultur mit einem gewaltigen vorwärts zu bringen. Die drei Zeitungen verſprachen Leſerkreiſe wöchentliche Berichte über den Gang der Arbeit, etwa Johresfriſt beendet ſein würde. drei anderen großen Blätter der Stadt verhielten ſich *. den von den drei bereits erwähnten Zeitungen, * Die en brachten. 7 ting „Blue Light“, das gute Ob N ſerver und Reporter polemiſterte. atürlich nicht hierzu, und ſo entſpann ſich um die, im Ent⸗ griffene, Erfindung der ſchönſte Zeitungskrieg, der in⸗ allgemeine Intereſſe an der Sache noch um ein erheb⸗ ſteigerte. und in den Familien das Aeropedil in den Bars ö o zieml Geſprächsthema bildete, brachten die drei„Parker⸗ 8 in der großen Stadt, auf der Straße, 0 e das ein Blätter“, wie„Obſerver und Reporter bald genannt wurder die Mitteilung, daß Joe Parker, der Erbauer der neuen Flug⸗ maſchine, gern bereit ſei, denjenigen Herrſchaften, die ſich für indung ſeines Freundes intereſſierten, den Apparat jeder⸗ und in jedem Stadium der Entwicklung zu zeigen und zu erklären. Daraufhin 7 wahre Völkerwanderung nach den aſte Plains, wohin die Einwohner hinzukommen pflegten wie nach Zu Anfan gewaltige Wag kmeiſter zu N Werkmeiſ e der Bau des Aeropedil vor ſich gehen ſollte. Ir icht zu der Monteur indeſſen wußte ſchon Wunder⸗ on der Erfindung zu berichten, ſo daß die Spannung ter an, daß er vom heutigen Tage ab eine ſtändige Vorläufig kobusverbindung nach Waſte Plains einrichte. rde der Betrieb mit zehn zwanzigſitzigen Elektromobilen auf⸗ genommen werden, die imſtande ſein würden, in der Stunde 1000 Perſonen nach der Flugſchiffwerft zu ſchaffen. War vorher der Zuſtrom des Publikums ſchon groß ge⸗ weſen, ſo glich von nun an der Weg zur Joe Parkers Oed⸗ land einer Heerſtraße, die zwei Verkehrszentren miteinander verbindet. Joe, der es ſich zur Aufgabe gemacht hatte, das Intereſſe für das Werk ſeines verſtorbenen tragen, hielt allwöchentlich perſönliche Vorträge draußen, die an Frequenz ſich mit jeder Wahlverſammlung vergleichen ließen. Zwar ſtr wörtern, aber das machte nichts, guten Ton, dageweſen zu ſein. noch etwas in ſeinem Vaterlande. Zoe ging außerordentlich gewiſſenhaft zu Werke, und kein noch ſo kleines Teilchen wurde an dem Apparat zuſammen⸗ geſetzt, ohne daß er zugegen geweſen wäre. So hatte jeder, der es wollte, Gelegenheit, den Erbauer des vielbeſprochenen Aeropedil in der Arbeit zu ſehen. Nach ſechs Wochen ſchon war ein guter Teil des Skeletts fertiggeſtellt. Trotz ſeiner, in der Tat, libellenhaften Schlank⸗ heit hatte es die doppelten Ausmeſſungen wie der größte bisher gekannte Aeroplan. Inzwiſchen waren draußen, auf dem 1. Joe Parkers Eigentum gehörigen Teil der Waſte Plains Wirtſchaften, Ver⸗ gnügungsunternehmungen uſw. entſtanden, deren Beſitzer den Grund und Boden zu fabelhaften Preiſen von der neuen Terraingeſellſchaft erſtehen mußten, derſelben Geſellſchaft, von welcher Joe Parker ſein Gelände vor noch nicht langer Zeit zu einem recht wohlfeilen Preiſe erhielt. Und doch ſtanden ſi Wirte wie Unternehmer nicht ſchlecht bei ihrem Kaufe. Nach zwei Monaten brachten die drei Parker⸗Blätter eine, offenbar von Joe inſpirierte, Mitteilung, daß nach dem ſicher vorauszuſehenden Gelingen der Erfindung, von einer ſchon jetzt in Gründung begriffenen Geſellſchaft in den Waſte Plains eine Werft größeren Stils errichtet werden ſollte, die umfangreich genug ſein ſollte, alle die zahlreich erwarteten Beſtellungen auszuführen. Als Silas Strobble das las, war er allein in ſeinem Office, und wenn er ſich in ſolchen Augenblicken ärgerte, ſo 7— 7 leiſtete er ſich ein normal wütendes Geſicht. „Joe Parker iſt ein Schaf mit ſeiner albernen Erfindung, ganz ſicher wird er ſich blamieren, aber ich bin auch ein Schaf, das gute Land ſo billig zu verkaufen. Hm, muß doch ſehem, was noch zu retten iſt.“ ſchaft vor dem Manager. „Well, Miſter Strobble, womit kann ich dienen 7“ fragte der. Der Millionär ſchüttelte die dargebotene Rechte und ſah den Frager nachdenklich an. „Sagen Sie, Miſter Bratt, haben wir nicht auch früher ſchon miteinander zu tun gehabt?“ „Wüßt's nicht, Sir, kam erſt kürzlich aus dem Weſten.“ „Nun, einerlei,“ meint b lich ein gutes Stück Laud für billiges Geld verkauft.“—— „War damals ſo ſehr billig gar nicht, Miſter Strobble,“ entgegnete Bratt. Der Spekulant wäre aus Wut über die Unverſchämtheit bei⸗ nahe aus der Rolle gefallen. Er tat indeſſen, als habe er die Einwendung gar nicht gehört, und fuhr fort:„—— weil ich im Augenblick keine Verwendung dafür hatte. Inzwiſ 1 ſchen iſt nir nun ein Koloniſationsplan vorgelegt, aus dem ſich viel⸗ leicht etwas machen läßt, unter großen anfänglichen Opfern na⸗ türlich, und die wollte ich wohl dranwenden. Für welche Sum⸗ me würden Sie mir die Waſte Plains wieder überlaſſen?“ Miſter Bratt ſchwieg nachdenklich eine geraume Weile, end⸗ lich ſagte er:„Eigentlich wollte ich das Gelände der im Ent⸗ ſtehen begriffenen Vorſtadt überhaupt nicht veräußern, denn das würde einem Verzicht der Terraingeſellſchaft auf die Stadt gleich!: lommen, indeſſen ſchließlich, Geſchäft iſt Geſchäft, 10 Millio⸗ nen Dollars iſt das Land jetzt wert und dafür ſollen Sie es haben.“ Strobble wäre beinahe umgefallen vor Schreck, doch ſeine Nerven bewährten ſich auch dieſes Mal. Mit Gewalt zwang er ſich zu einem dröhnenden Gelächter. „Sie glauben doch nicht im Ernſt, daß der Rummel da draußen anhält?“ fragte er. ‚ 5 Miſter Bratt lächelte fein.„Aber gewiß doch,“ ſagte er vertraulich,„ſicherlich ſo lange, bis das Terrain den genannten Betrag eingebracht hat. Uebrigens, da fällt mir ein, die 10 Millionen beziehen ſich natürlich nur auf den noch nicht verkauf⸗ 95 ten Teil, das wäre etwas mehr als die Hälfte des Areals.“ Nun riß Silas Strobble die Geduld. „Herr nehmen Sie's nicht übel, Sie ſind ver„ no, adieu.“ „O, Miſter Strobble,“ rief Bratt dem ſich Entfernenden berbindlich nach,„das glauben Sie ja ſelbſt nicht, was Sie da ſagen wollten; wären ſicher gar zu gern ebenſo ver.. wie ich. Uebrigens, bis morgen abend halte ich meinen Vorſchlag aufrecht. Adieu, Miſter Strobble.“ Strobble verlebte den unruhigſten Tag ſeit langen Jahren. Am Abend ging er zum Aero⸗Klub, wo er Joe Parker wußte, der hier ſein Supper einzunehmen pflegte. Als er ihn gefunden, zog er ihn in einen ſtillen Winkel. „Parker,“ ſagte er,„ich will Ihnen einen Vorſchlag machen.“ „Soll ich die Mabel haben?“ 8 „Nein, nicht im geringſten.“ „Aber Sie können doch nicht mehr behaupten, daß mir Erfolge fehlen, wo das Intereſſe———. 775 513* tonrg 65 ſtieß er entrüſtet hervor, wurde dann aber ruhiger. ders erbauen. „Erfolge, Intereſſe?“ fiel der Millionär Joe Parker ins e eine noch geringere Meinung von Ihnen als neulich, will Ihnen aber trotzdem zu einem hübſchen Geld verhelfen. Eine Million biete ich Ihnen für Ihren Teil an den Waſte Plains, das heißt: Sie müſſen Ihren Mumpitz da draußen noch ein Jahr fortſetzen.“ Joe Parker ſprang empört von ſeinem Sitze auf. „Beſchimpfen Sie nicht das Lebenswerk meines Freundes,“ „Ich weiß ja, was Sie mit dem Land wollen, und wenn der Modellappa⸗ rat fertig iſt, kann ich die eigentliche Fabrik auch irgendſvo an⸗ Geben Sie mir Mabel, und Sie erhalten mein Land nach Jahresfriſt.“ „Gehen Sie zum Henker,“ brüllte Strobble außer ſich,„da⸗ mit Sie mein ſauer verdientes Geld an irgend eine wahnſinnige Idee hängen.“ Mit dieſen Worten wandte er ſich um und verließ eilends das Klubhaus. Am nächſten Abend ließ Strobble durch ſeinen erſten Buch⸗ halter dem Manager der neuen Terraingeſellſchaft einen förm⸗ lichen Kontrakt vorlegen, er war bereit, die 10 Millionen zu zah⸗ len. Und Miſter Bratt unterzeichnete,„nur weil er ſich geſtern verpflichtet habe,“ meinte er bedauernd,„denn heute ſei das Land ſchon viel mehr wert.“ Mit der ihm eigenen Energie und Schneidigkeit machte ſich Strobble gleich daran, einen großzügigen Bebauungsplan det Waſte Plains, die nun wieder mit ſchweren Opfern ſein Eigentum waren, wenigſtens zum Teil. Drei Monate nach dem erſten Inſerat Joe Parkers, als es keinen Einwohner der Stadt mehr gab, der nicht draußen auf dem Rayon der künftigen Fabrik und bei den Vorträgen des Erbauers geweſen war, ſchien das Intereſſe um ein weniges abzuflauen. 5 Da, eines Morgens, brachten die Zeitungen auf der erſten Seite dick gedruckt die Mitteilung, daß in der verfloſſenen Nacht ruchſoſe Buben, die der Neid gedungen haben mußte, den Ver⸗ ſuch gemacht hätten, die Zeichnungen mit dem eiſernen Schranke, in dem ſie ſich befanden, in die Luft zu ſprengen. Der verbreche⸗ riſche Anſchlag ſei mißlungen, da glücklicherweiſe am vorher⸗ gehenden Abend Joe Parker die Papiere mit in ſeine Stadt⸗ wohnung genommen habe. An der allgemeinen Entrüſtung nahmen diesmal auch der Monitor und die Evening News teil, die überhaupt ſeitdem an⸗ fingen, ihre abfälligen Anſichten zu revidieren. Nur das Blue Light erging ſich auch bei dieſem Anlaß in ſpöttiſchen Gehäſſig⸗ keiten. Die ganze Bevölkerung wetteiferte in dieſer Zeit, dem Er⸗ bauer des Aeroplans ihre Sympathie zu zeigen, niemals war der Andrang zu den Wagen der elektriſchen Bahn— es führte Wort,„etwa, weil Sie meine Konkurrenz reich machen? Ich 1 jetzt ſchon ein Schienenſtrang nach Waſte Plains— ſo groß geweſen. 55 Silas Strobble ſchüttelte den Kopf, wenn er an den Er⸗ findungskoller dachte, dem die ganze Stadt nach ſeiner Meinung verfallen war, aber ſeine Mienen hellten ſich auf, das Geſchäft verſprach trotz des ungeheuren Anlagekapitals für ihn ein gutes zu werden. Das Aeropedil ging im Lauſe der nächſten Monate immer mehr ſeiner Vollendung entgegen, und als dreiviertel Jahre nach dem erſten Hammerſchlag verfloſſen waren, ſtand ein wundervoll ſchlank und harmoniſch ausſchauendes Ding in der Bauhalle, welches das Entzücken, beſonders der Damenwelt, bildete. Fach⸗ leute zwar, die aus nah und fern herbeieilten, wußten nichts rechtes damit anzufangen, doch ſie mußten ſich zufrieden geben, wenn Joe Parker erklärte, daß die Seitenpropeller, mit deren Guß bereits begonnen ſei, des Rätſels Löſung bringen würden. Die Legierung hierzu, die ebenfalls der verſtorbene Freund er⸗ dacht hatte, fei ſchmiedbarer Guß und von dem Erfinder „Nickel⸗Chrom⸗Kautſchuk⸗Stahl“ benannt worden. Inzwiſchen zeigte die mächtig in der Entwicklung begrif⸗ fene Stadt, die vorher die entſchiedene Tendenz hatte, ſich nach Weſten hin auszudehnen, nunmehr das erſichtliche und offenbare Beſtreben, ihr Wachstum nach der entgegengeſetzten Seite, näm⸗ lich nach Waſte Plains zu, fortzuſetzen 755 Silas Strobble ſtrahlte. liche Phantaſie einen Tummelplatz. Sparka und Athen, Rom und Endlich konnte man in den Blättern die Mitteilung leſen, daß der Guß der vielbeſprochenen e vollendet und wunderbar geglückt ſei. Noch etwa eine Woche Arbeit, dann würde das Aeropedil zu dem mit ungeheurer Spannung erwar⸗ teten erſten Flug bereit ſein.— In derſelben Nacht vernahmen viele Einwohner der Stadt eine heftige Detonation und bald darauf wurde die Feuerwehr alarmiert. Zum Entſetzen der ganzen Bevölkerung meldeten die Morgenzeitungen des neuen Tages, daß abermals ein An⸗ ſchlag auf das große Werk begangen worden ſei, der diesmal leider, leider den beabſichtigten Erfolg gehabt habe. Menſchen⸗ lebeu ſeien zwar nicht zu beklagen, aber alles, Pläne, Apparat und Halle ſeien von Grund auf zerſtört, und was das gller⸗ ſchlimmſte ſei: Nach der Vernichtung der Zeichnungen beſtehe keine⸗Möglichkeit die Arbeit von neuem aufzunehmen. Von den Tätern fehlt jede Spur. 8 Eine drückende Beklemmung lag auf allen Gemütern, faſt allen ging das Unglück ſo nahe, als wenn es ſie ſelbſt betroffenn habe, und in das Haus Joe Parkers, der ſich von niemanden ſprechen ließ, floß ein Strom der Teilnahme in Geſtalt von Blumenſpenden, Briefen, Telegrammen uſw., ja ein ſchnell ge⸗ gründetes Komitee wollte eine Sammlung zu einer großen ſtädtiſchen Spende für Joe Parker einleiten, doch bat Joe in ſeiner Beſcheibenheit dringend, hiervon abzuſehen, Allein das Blue Light ſchloß ſich der allgemeinen Trauer nicht an, es behauptete, alles vorausgeſehen zu haben. Kurze Zeit nach dem unſeligen Tage, der alle ſeine Hoff⸗ nungen ſo gründlich vernichtet hatte, trat Joe Parker in Miſter Strobbles Privatkontor. „Miſter Strobble,“ ſagte Joe,„ich Hand Ihrer Tochter Mabel bitten.“ „Armer Mann, das Unglück hat ſie verwirrt gemacht,, entgegnete der Millioär mitleidig.„Kann ich ſonſt etwas für Sie tun? Vielleicht verkaufen Sie mir jetzt Ihr Sechſtel von den Waſte Plans, ich zahle noch heute eine Million.“ „Ja, Miſter Strobble, ich halte Sie für einen ſehr ſmarten Geſchäftsmann———“ 5 „Sehr verbunden, möchte Sie um die „nickte Silas. „Und möchte Sie bitten, mein Vermögen, annähernd 10 Millionen ſind's, in Ihrem Unternehmen mitarbeiten zu laſſen 75 Silas Strobble machte ein Geſicht wie Loths Weibz. „Na, Se wiſſen doch,“ fuhr Joe ſeelenruhig fort, haben die Summe doch ſelbſt meinem Bevollmächtigten gezahlt, den ich mit der Geſchäftsführung der neuen Terraingeſellſchaft be⸗ auftragt habe. Ach ſo, richtig, es iſt Ihnen wohl gar nicht be⸗ kannt, daß das eine Gründung von mir iſt?“ 25 „Waaas?!“ Ganz langſam erſt erholte ſich Silas Strobble von ſeinen Erſtarrung. Wer iſt denn dieſer Bratt, ich muß ihn doch ken⸗ nen?“— „Sehr möglich, er war kurze 11 70 mein Chauffeur, wirklich, Miſter Strobble, ich lege Wert auf Mabels Hand.“ „Du Satanskerl, Du Tauſendſaſa,“ ſchrie der Millior entzückt, ‚und alles das haſt Du Dir ausgedacht, um—— das war genial, das war groß. Komm an mein Herz— Schwie⸗ gerſohn!“ %%%%% ¾! —— 2 Der Sturz der Nepublik. Von Heinrich von Schullern. Hauptgegenſtand war nun einmal Mathematik. ließ ſich nichts deuteln. Unſere Väter ſtaunten darüber⸗ einem Eynmaſium die Mathematik? Vielleicht trug der eis kalte Profeſſor daran Schuld, der nicht den geringſten Spaß verſtand, der mit der größten Ruhe den Nichts⸗ und ar Wenigwiſſenden zur Strecke brachte.„„„ Ich glaube, dies war der Grund, daß wir das Stt der Geſchichte als Gegengewicht empfanden. Hier vermo wir uns etwas Greifbares vorzuſtellen, hier fand unſere juge Wir lebten uns hinein wir fühlten ſo ſtark mit, daß wir, je nach unſerer perſonliche Geſchmacksrichtung, Partei im Gezänke der Volker ergriffen, welches gleich einem bluttriefenden Faden durch dit Weltgeſchichte zieht. Ja, leidenſ aftlich na gehende Hauſſe auf dem Montanmarkt kam bald wieder zum Stillſtand. In Erwartung des Ergebniſſes der Phönix⸗Aktien⸗Geſellſchaft für Bergbau, deren Dividende bis 19 Prozent ge⸗ ſchätzt wurde, hat wieder eine Berichtigung ſtattgefunden, da der Monat Juni und Juli mit einem Gewinnausfall zu rechnen hat. Man ſcheint ſich alſo der vorjährigen Dividende von 18 Prozent wieder anzuſchließen. Phönix Berg⸗ bau büßten im Kurſe wieder ein, ebenſo auch Bochumer, teilweiſe waren es Realiſationen, welche auf die überſtürzte Hauſſe folgten. Von Transportwerten ſind zunächſt Orientbahn, Prinde Henri und Lombarden bei feſterer Ten⸗ denz zu erwähnen. Schantungbahn erfuhren eine erhebliche Kursbeſſerung. Baltimore⸗Ohio erreichten wiederum den Kursſtand über 100. Schiffahrtsaktien waren günſtig disponiert, beſonders Hamburg⸗Paketfahrt und Norddeut⸗ ſcher Lloyd. Elektrizitätsaktien ſind bei ſchwan⸗ kender Haltung zu erwähnen, doch laſſen auch dieſe Papiere größtenteils eine mäßige Kurs⸗ beſſerung erkennen. Accumulatoren Berlin ſtei⸗ gerten ſich um 9˙ Prozent. Für Siemens⸗ Halske, ſowie auch Schuckert beſtand vereinzelt ;5ere Nachfrage. Die Kursbewegung auf dem 1 ankenmarkte ließ ebenfalls Erhöhungen zu, wo beſonders von den heimiſchen Banken: Deutſche Bank, Diskonto⸗Geſellſchaft, Berliner Handelsgeſellſchaft weſentlich im Kurſe anziehen konnten. Petersburger Internationale lagen ebenfalls feſt bei ziemlich regem Geſchäfte; da⸗ gegen find öſterreichiſche Bankaktien nur wenig verändert. Die Kursbewegung auf dem Fonds⸗ markte war ungleichmäßig. Erfreulich iſt zu beobachten, daß eine mäßige Befestigung ſich in heimiſchen Anleihen vollziehen konnte. Balkan⸗ werte lagen im allgemeinen gut behauptet, mexikaniſche Fonds dagegen, ſind trotz der wech⸗ ſelnden Nachrichten ſehr gut erholt, beſonders amortiſterte Mexikaner. Chineſiſche Anleihen konnten ſich ebenfalls wieder etwas befeſtigen. Auf dem Gebiete der Stadtanleihen, Obligatio⸗ nen und Pfandbriefe hat ſich nur wenig ver⸗ ändert. Am Caſſamarkt für Dividendenwerte war die Tendenz im allgemeinen gut behauptet. Größere Nachfrage machte ſich für Dürrkopp, Daimler Motoren bemerkbar. Chemiſche Werte ruhig und gut behauptet. Holzverkohlung no⸗ tierte 303,50 exel. Bezugsrecht. Zementwerte, ſowie auch Brauerei⸗Aktien wurden wenig be⸗ achtet. Intereſſe beſtand für Petroleumwerte, beſonders für Steaua Romana und Naphta Nobel. Die Börſenwoche zeigte am Schluſſe ein weſentlich ruhigeres Ausſehen, doch iſt die Grundtendenz im allemeinen gut behauptet. Die Ausführungen von Glaſenapps in der Sitzung des Zentral⸗Ausſchuſſes hinterließen an der Börſe einen guten Eindruck. Man bemerkte am Schluſſe der Woche Realiſationsluſt, was zur mäßigen Abſchwächung der in den letzten Tagen bevorzugten Werte führte. Privatdiskont 5 Prozent. Tondoner Börſe. Griginalbericht des Mannh. General⸗Anzeiger.) M. W. London,. Auguſt. Der Geldmarkt hat die in ihn geſetzten Erwar⸗ tungen nicht enttäuſcht: der Ausweis der Bank von England hat ſich weiterhin bedeutend gebeſſert. Die jetzt vorliegenden Indikationen laſſen eine Ermäßi⸗ gung der hieſigen Bankrate als höchſt wahrſcheinlich gelten— trotz aller gegenteiliger Preſſeerörterungen. Der einzige einigermaßen gegen dieſe Auſicht ſprechende Punkt iſt die Gefahr zahlreicher Neuemiſ⸗ ſionen, die an den Londoner Markt herantreten könn⸗ ten. Sicher iſt jedenfalls, daß durch den Erfolg mehrerer Neuemiſſionen der letzten Zeit— ſo z. B. die diesmal aufgelegte 5proz. Bueneos Aires Stadt⸗ anleihe— ein Reiz zu weiteren gegeebn iſt. Unſer Publikum dürfte jedoch bei jeder Neuausgabe r auf die ſpeziellen Sicherheiten ſehen, abgeſehen von dem Schuldner und ſeinem allgemeinen finanziellen Anſehen. Konſols konnten ihr vorwöchiges Kursniveau gut behaupten. Auch die übrigen heimiſchen Fonds weiſen gute Tendenz auf. Unſtreitig hat ſich in letzter Zeit etwas mehr Intereſſe des Publikums für dieſes Gebiet gezeigt, nachdem dasſelbe ſonſtwo Schlappen erlitten hat. Von ausländiſchen Fonds ſtanden die Balkan⸗ werte unter dem Einfluß der täglichen Balkannach⸗ richten. Türken ſchließen höher auf die Meldung, wonach Bulgarien ſeinen Anſpruch auf Adrianopel aufgegeben habe. Chineſen notierten ſchwankend auf die Unruhen und Unſicherheit betreffs der Eingänge des Salzmonopols. Die neue Buenos Aires Stadt⸗ 2 2 * „ „ 2 „„„FFFFFFFCCC 75 gunzag deg drat 10 unzzqinie eeeeee i e ee eeee uongu i0 uog uoöſlengz ueflohzqol ne udcagz gun gunag) ——ů— rr Nee ee e Lef dnec zo neeee d ge eend abahg Ausweiſe erwartet werden. Die kürzliche Gärung unter den Bahnarbeitern hat ſich wieder gelegt. Jedenfalls rechnet man auf keine Schwierigkeiten. Der Amerikaner Markt ſchließt in feſter Haltung. Während der ganzen Woche ſtand er ſehr unter dem Einfluß der Nachrichten aus Mexiko. Die letzten Meldungen laſſen darauf ſchließen, daß der mexi⸗ kanuiſche Präſident Huerta nachgiebiger geworden iſt. Inwieweit dieſe Nachgiebigkeit geht oder gehen ſoll, iſt nicht bekannt. Wahrſcheinlich wird auch hier wie überall die finanzielle Seite die Machtrolle ſpielen. Die letzten diesbezüglichen Nachrichten laſſen auf eine recht prekäre finanzielle Lage Mexikos ſchließen. Neben engliſchem Kapital iſt es aber hauptſächlich amerikaniſches, das in Mexiko angelegt iſt, und hier⸗ aus erklärt ſich die Se d des 7 5290 tes hinſichtlich der Löſung der mexrikaniſchen Frage⸗ Sle 9 1 50 Bahnen haben durchſchnittlich gute Einnahmen verzeichnet. Die Reduktion der Cheſapeake und Ohio⸗Dipidende von 5 Proz. auf 4 Proz. kam nicht überraſchend. Da man vielfach ſo⸗ gar mit einer Ermäßigung auf 3 Proz. gerechnet hatte, ſo konnte eine ſtarke Kurserholung eintreten. Von Canadiſchen Bahnen liegen Canada Paeifie ſeſt auf den günſtigen Jahresausweis, der ſedoch in⸗ jolge der ſeit dem 1. Juli weniger befriedigenden Einnahmen nicht den vollen Effelt hatte. Der Rück⸗ gang in den Landverkäufen während 1912⸗13 ent⸗ täuſchte einwenig. 85 Merttaniſche Bahnaktien notierten ſchwächer auf die politiſchen Verhältniſſe in Mexiko. Die letzten Einnahmsziffern der Nationalbahn laſſen 90 daß die Bahn z. Zt. ihre Bond⸗Zinſen nicht vo verdient. 8 2 Südafrikaniſche Minenaktien verkehrten ſtetig. Wie verlautet, iſt die Arbeit bei allen Minen wieber aufgenommen und der Betrieb faſt überall wieder normal. Gummiaktien ſchließen ſchwach in Uebereinſtim⸗ mung mit dem niedrigeren Preis des Rohgummi. iſt nicht zu beſtreiten, daß hierdurch die Lage mauncher Geſellſchaft vrekär rd„„„ ö anleihe, die überzeichnet wurde, ſchließt Proz. Agio. 88 5 Engliſche Eiſenbahnen verkehrten ſtetig. Die 5 günſtigen Witterungsverhältniſſe ſtimulierten für 9 die Aktien der Paſſagierbahnen, für die günſtige 2 * 7CCͤã6 ò ͤ ͤ ſVTdVdddVdVdVTGGTVTbTbTGVTGdVbbTTTbTGVTVTTVTTVTTTTTTVTVTbTCTVTCTCTCTVTTTVTVTVVTVTTVTTTTTTTTVTTVVTVTTVW ee enee ig eee en en eee eunz gus die Forderungen wiederum herabgeſetzt worden. „„Von Petroleumaktien fanden North Caucaſian Oilftelds ſeitens erſter Seite großes Intereſſe auf günſtige Dividendeſchätzungen und Kern River Oil⸗ fields auf Meldungen, wonach die Shell Gruppe dle Kern River Oilfields Compagnie übernehmen wolle. Baku wurden für Rechnung des Heimatlandes ge⸗ kauft. Zur Geſchäftslage im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriebezirk. (Vom rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſenmarkt.— Aus der Ruhrkohleninduſtrie.) H. M. Man konnte ſich nachgerade auch an der Berliner Börſe der Erkenntnis nicht verſchlie⸗ ßen, daß es einſtweilen noch nichts iſt mit dem vermeintlichen Konjunktur⸗Umſchwung in der Eiſeninduſtrie. Kleine freundliche Vorkomm⸗ niſſe, wie die gegen die vorjährige um 2 Prozent höhere Dividende des Stahlwerks Höſch und das Aufhören der Unterbietungen der Stabeiſenpreiſe ſind für die Beurteilung der derzeitigen Marktlage in der rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Eiſeninduſtrie ohne ſymptomatiſche Bedeutung. Das Stahlwerk Höſch hat nur ein kleines Aktienkapital und ſehr bedeutende Rücklagen und iſt techniſch ſo vor⸗ züglich eingerichtet, daß es auch in wenig gün⸗ ſtigen Konjunkturzeiten noch befriedigende Er⸗ trägniſſe zu erzielen vermag. Die Stabeiſen⸗ preiſe aber waren durch maßloſe Unter⸗ bietungen nachgerade auf einen ſolch niedrigen Stand herabgedrückt, daß nach unten hin die Grenze erreicht zu ſein ſchien und deshalb manche Großhändler die günſtige Gelegenheit benutzten, ihren Bedarf in Stabeiſen für einige Zeit zu decken. Im übrigen liegt das Geſchäft aber in faſt allen Zweigen darnieder. Die Werke zehren in der Hauptſache noch von ihrem alten Auftragbeſtand, der indeſſen von Woche zu Woche mehr zufammenſchrumpft, ohne durch größere neue Aufträge aufgebeſſert zu werden. Die beträchtlichen Beſtellungen der preußi⸗ ſchen und deutſchen Staatsbahnen in ſchwerem Eiſenbahnmaterial, Schienen und Schwellen, bilden noch immer den Grundſtock der den großen Stahlwerken noch vorliegenden Arbeitsmengen.— Der Ausfall an inländiſchen Aufträgen ſuchen die Werke durch das Hereinholen der am Weltmarkt erhält⸗ lichen Aufträge möglichſt auszugleichen. In⸗ deſſen iſt auch die Aufnahmefähigkeit des Welt⸗ marktes zur Zeit weſentlich ſchwächer unter der Einwirkung der noch ungeklärten Balkanfragen und des unbefriedigenden Geſchäftsganges am amerikaniſchen Eiſenmarkt, wenn auch hin und wieder ein leichtes Aufflackern des Geſchäftes von drüben gemeldet wird, alles in allem ſind die Ausſichten für eine Belebung des Geſchäftes zum Herbſte hin noch recht gering.— In der Ruhrkohleninduſtrie macht ſich der Einfluß der rückgängigen Eiſenkonſtruktur immer mehr bemerkbar. Das Geſchäft in In⸗ duſtriekohlen und Hochofenkoks iſt unter ſolchen Verhältniſſen natürlich beſonders gedrückt. Glücklicherweiſe ermöglichte der gün. gen Kohlenverſchiffungen rheinauf⸗ und rhein⸗ abwärts. Baummolle. Marktbericht von Hornby, Hemelryk u. Co., Baumwollmakler in Liverpool. (Die Firma macht keine Termingeſchäfte für ihre eigene Rechnung.) Der Baumwollmarkt hat während der ver⸗ gangenen Woche eine Reihe aufgeregter und ſteigender Märkte geſehen mit nur wenigen Re⸗ aktionen und zwar gab die andauernde Dürre in vielen Teilen von Texas und Oklahoma Ver⸗ anlaſſung zu großer Beſorgnis. Auch zur Zeit, da wir dieſes ſchreiben, hält das trockene Wetter weiter an, und es wird nun ernſtlich gehofft, daß gute Regen in den in Frage kommenden Diſtrikten bald niedergehen, Schaden daſelbſt zur Ernte unausbleiblich ſind. Der am nächſten Dienstag zur Veröffent⸗ lichung kommende landwirtſchaftliche Bureau⸗ Bericht wird allgemein mit einer Zahl von zirka 69 erwartet, welche aber, wie ebenfalls durch⸗ weg geglaubt wird, durch den ſtattgefundenen Preisaufſchlag diskontiert ſein dürfte. Nach vorliegenden Berichten iſt die Ruſſiſch⸗ Aſiatiſche Ernte ſehr befriedigend; auch der Fortgang der oſtindiſchen Ernte iſt nach wie vor zufriedenſtellend und wenn das Wetter weiter günſtig bleibt, ſtehen große Erträge daſelbſt zu erwarten. Markthericht Wochenbericht von Jonas Hoffmann. * Neuß 29. Aug. Infolge ſtarken Auge⸗ botes an Landware, ſowie matterer auswärtiger Berichte mußten Weizen, Roggen und Hafer bei luſtloſem Verkehre weiter im Preiſe nachgeben. Gerſte und Mais behaupteten dagegen eine feſtere Haltung. Die Kaufluſt für Weizen⸗ und Roggenmehl iſt trotz neuerdings ermäßigter Preiſe eine geringere, obwohl der Abſatz ein be⸗ friedigender bleibt. Weizenkleie iſt vernach⸗ läſſigt. 5 Tagespreiſe: Neuer Weizen bis M. 200, neuer Roggen bis M. 164, alter Hafer bis M. 177 die 1000 Kilo. Weizenmehl Nr. 000 ohne Sack bis M. 29, Roggenmehl ohne Sack bis M. 24.75 die 100 Kilo. Weizenkleie mit Sack bis M..40 die 50 Kilo. Bei mangelnder Kaufluſt ſtellten ſich die Preiſe für Rübölſaaten weiter zu Gunſten der Käufer. Dies gilt beſonders für Donauſaaten, in denen größeres Angebot herrſchte. Lein⸗ ſaaten verkehrten gleichfalls in luſtloſer und ſchwächerer Haltung, da die bedeutenden Mengen unverkauft abgeladener Ware auf den Markt drückten. Erdnüſſe wie zuletzt. Für Leinöl ſind Die Käufer ſind ſehr zurückhaltend, obwohl die ſtig gebliebene Rheinwaſſerſtand die regelmäßi⸗ da ſonſt große 25.50 bis 30/40 53 Mk. per 50 Kg. cif. Müller unter Herſtellungskoſten Abgeber ſind. Auch Rüböl konnte ſeinen vorwöchigen Preis⸗ ſtand nicht voll behaupten, wenngleich Vorräte in dieſem Artikel vollſtändig fehlen, und auch der Abruf andauernd ein flotter iſt. Erdnußbl iſt ſtill und behauptet. Rübkuchen ſind preishal⸗ tend. Tagespreiſe bei Abnahme von Poſten: Rüböl ohne Faß bis M. 66 ab Neuß. Leinöl ohne Faß bis M. 51.50 die 100 Kilo, Fracht⸗ Parität Geldern. Erdnußöl aus Coromandel⸗ nüſſen bis M. 69.50 die 100 Kilo ab Neuß. —— Mannbeimer Handels⸗ und Marktberichte. Marktbericht der Deutſchen Stärke⸗Verkaufsgenoſſenſchaft GE. G. m. b. H. über Kartoffel⸗Jabrikate. Mannheim. Berlin. Magdeburg. Das Geſchäft in alter Ware bewegte ſich auch für die verfloſſenen vierzehn Tage in den engſten Grenzen, ſo daß ſich die noch vorhandenen Be⸗ ſtände nur langſam und bei weiter weichenden Preiſen räumen ließen. Für neue Ware fanden lebhaftere Umſätze ſtatt, da die faſt alle 14 Tage andauernde Regenperiode auf das Geſchäft animierend einwirkte, zugleich aber die Beurteilung über die Weiterentwickelung der im Felde ſtehenden Kartoffeln ſehr erſchwerte. Die Berichtsſtelle des Deutſchen Landwirtſchafts⸗ rats äußert ſich darüber wie folgt: „Das feuchte Wetter war zwar hier und da von Vorteil aber viel häufiger finden ſich in den Be⸗ richten Klagen über eine Zunahme der berſchie⸗ denen Krankheiten und über vorzeitiges Abſter⸗ ben. Die frühen Sorten, bei denen ſich vielfach faule Knollen zeigen, laſſen meiſt im Ertrage zu wünſchen übrig. Auch die ſpäten Sorten be⸗ gannen in tieferen Lagen und auf weniger durch⸗ läſſigen Böden zu leiden und ſtellenweiſe durch⸗ zuwachſen.“ Im Durchſchnitt ſcheint man nach uns zugehen⸗ den Berichten mit einer Mittelernte zu rechnen, wenn die Witterung ſich für die Fortentwicke⸗ lung günſtig geſtaltet, dagegen kann die kalte und feuchte Witterung auf die Bildung des Stärke⸗ gehaltes nur einen ungünſtigen Einfluß geübt haben.— Hervorkommende Offerten konnten bei mäßigen Forderungen gute Unterkunft finden. Getreide. (Driginalbericht des Manny. General⸗Anzeiger.) E. Mannheim, 29. Auguſt. Im Mehl⸗ handel verhielten ſich die Käufer in dieſer Woche wieder abwartend. Die ſeit Monaten chroniſch gewordene Unentſchiedenheit der Händler, welche nur von einigen Momenten durchbrochen wurde, und in denen man gerne geneigt war, eine Beſ⸗ ſerung zu vermuten, ſcheint ihrer Heilung noch nicht entgegen zu gehen. Wenigſtens zeigten ſich im Laufe der Woche leider keine Symptome, die für eine Hebung des Weizenmehlgeſchäfts ſprechen konnten. Die Nachfrage nach Roggen⸗ mehl hat auch bereits ſehr nachgelaſſen und wurden nur wenige Partien abgeſchloſſen, da auch hier die Preiſe zu weiteren Käufen die Händler nicht animierten. Von Futterar⸗ tikeln wurde Futtermehl in allen Arten ſehr geſucht und biel gehandelt, während Kleie nur geringe Beachtung fand. Die heutigen Notierungen ſind: Weizenmehl⸗ Nr. 0 M. 32,25, desgleichen Nr. 1 M. 30,25, desgleichen Nr. 3 M. 27,25, desgleichen Nr. 4 M. 23.50, Roggenmehl Baſis Nr. 0⸗1 M. 24, Weizenfuttermehl M. 13,75, Gerſtenfuttermehl M. 13.50, Roggenfuttermehl M. 15, feine Wei⸗ zenkleie M..25, grobe Weizenkleie M..50, Roggenkleie M. 10.50. Alles per 100 Kilo brutto mit Sack, ab Mühle, zu den Konditionen der „Vereinigung Süddeutſcher Handelsmühlen“. Sübdfrüchte. (Driginalbericht des Mannh. General⸗Anzeiger.) Korinthen: der Artikel gewinnt an In⸗ tereſſe, die Ablader ſind entgegenkommendder, Preiſe leicht abgeſchwächt. Prima Provinciale in Säcken 38 Mk., Coroni 39 Mk., gereinigte und entſiebte Calamata Kiſtenware von 42 bis 43.50 M. choice Amalias 43.50—44 M. Roſinen: Sultaninen: das Geſchäft iſt noch unentwickelt, die Forderungen bewegen ſich zwiſchen 50—95 Mk. je nach Sorte, die Cara⸗ bournu fallen ſehr ſchön aus, ebenſo Kiup Vourla! Feigen: Calamata Eßkranzfeigen 32., prima Kaiſerperle 33 Mk. und Marathoniſſi 31.75 Mk. Mandeln: haben einen ſcharfen Rückgang der Preiſe zu verzeichnen gew. Bari notieren jetzt 264 Mk., Marokko 210—233 Mk. 5 Haſelnußkerne: Levantiner 15 Mk., Keraſunder 152 Mk. bei ſehr guter Nachfrage. Erdnüſſe: Tſingtaukerne 36.75 Mk., rot⸗ ſchalige Java⸗Erdnüſſe 36.75 Mk. Perſiſche Datteln: 27 Mk. Alle Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo eif Rotterdam. Dampfäpfel: unverändert 72—73 Mk. je nach Marke eif Rotterdam. 5 Santa Clarapflaumen: 90/100er Bosn.⸗ſerbiſche Pflaumen: Garnituren 80/85 bis 110/120er 39 Mk. ab Saveſtation; die Nach⸗ frage iſt etwas reger; das Geſchäft noch unent⸗ wickelt. Glyzerinbericht. (Originalbericht des Mannh. General⸗Anzeiger.) Wir haben bereits in unſerem letzten Bericht zum Ausdruck gebracht, daß infolge der größeren Nachfrage in dieſem Artikel die Preiſe noch wei⸗ ter anziehen werden, was ſich voll und ganz (Originalbericht des Mannh. General⸗An, Bullen(Farren) 80—92 Mk.(4551), Ri M bis 43). am 28. ds. Mts. 234 Stück zum aufe. pro 50 Kg. Schlachtgewicht 85—105 M.(51 63) Mts. 1716 Stück, Stück. 50 Kg. Schlachtgewicht koſteten 81—8 Mark(64—65) bei mittlerem Geſchäftsverkehr Handel war lebhaft. Mark bezahlt. wiederum einen Aufſchlag von Fr. 5. Auf der geſtrigen Börſe wurde auch die Notierung vo Frs. 157.50 ſtipuliert, Produzenten fordern doch ſchon Fr. 160—165. In Anbetracht der kleiner werdenden Produ tion in Glycerin durch die immer mehr zur wendung gebrachten Abfallfette, dürfte es wo angebracht erſcheinen, die noch im Verhältn als billig zu nennenden Preiſe für die Deckun des Bedarfs für die nächſten 6 bis 9 Monate zu benützen. Die Unſicherheit des Weltfriedens dürfte wo behoben ſein und da bereits die Balkanſt ſich wieder als Käufer zeigen, ſo wird ba recht lebhaftes Geſchäft anſtelle des längſt wünſchten Stillſtandes treten. Marktbericht über Oele und Fette für Seifen⸗Induſtrie. (Driginalbericht des Mannh. General⸗Anzeiger Palmkernöl. Die raſch zunehmende Kau luſt, die zu Anfang der Woche einſetzte, h. raſch ſteigende Preiſe zur Folge und Palm ſind von M. 23.30 innerhalb 2 Tagen au 23.80 geſtiegen. Palmkernöl folgte im und notierte Anfangs der Woche wied 94.50 für prompte Lieferung inkl. Fäſſer Maunheim. Heute iſt der Markt wieder e⸗ ruhiger und Kerne wurden auf M. 23.60 mäßigt, währenddem die Oelpreiſe nur wenig ermäßigt wurden. Es iſt ſehr ſcheinlich, daß wir mit billigen Preiſen nächſten Zeit zu rechnen haben, denn der Markt jetzt bei dem allgemein ſtillen ſchäftsgang auf den enorm hohen Preiſen wird wahrſcheinlich ein weiterer Preisaufſch eintreten müſſen, ſowie die Konſumenten w der mit neuen Orders an den Markt komme die und dies wird in allernächſter Zeit ſchon Fall ſein. Talg. den. Leinöl. res Sinken der Preiſe veranlaßt und ma heute September—Dezember Lieferung mit 55% und JanuarApril mit M. 56.— per Kilo inkl. Barrels, cif Mannheim kaufen. „Die Verſchiffungen von Leinſaat betr dieſe Woche 12900 Tons gegen 19800 Ton der Vorwoche und 4000 Tons in der gleiche Zeit des Vorjahres. Vom 1. Januar bis heu wurden von La Plata insgeſamt 854 300 To⸗ gegen 414700 Tons in der gleichen Zeit de Vorjahres verſchifft. 1 5 Cottonöl Cottonöl. Engl. prompte Lieferung i ö und teilweiſe werden ganz eno langt und auch bezahlt, obwohl de Allgemeinen rückgängig iſt. Die Pre prompte Lieferung gehen M.—4 ause und es wurden zuletzt M. 65—68 unverz Rotterdam, netto Caſſa, für Auguſt Abladu bezahlt. Spätere Termine werden bi 62.— gleiche Kond itionen notiert. olg 135 (Driginalbericht des Mannh. General⸗Anze Die Nachfrage nach Brettern war verh mäßig ruhig. Der Bedarf des Baufaches nur einen kleineren Umfang, aber auch di duſtrie trat nur mit mäßigem Verbrauch hervo⸗ Ausſchußbretter ſind ſehr ſtark angeboter von dieſen ſind es wieder die ſchmalen Sorter die am Markte am reichhaltigſten vertret 5 Das Angebot in breiten Brettern ließ zu wün ſchen übrig und entſprechend des Vorra ten auch nur die Umſätze ſein Der Verſe Oberrhein nach dem Mittel⸗ und Ni hatte neuerdings nur mittelmäßigen In Rundholz zeigte der Markt keine be großen Umſätze, ſchon deshalb, weil werke Rheinlands und Weſtfalens be großen Bedarf haben, gegenüber ſonſt. D gebot war fortgeſetzt größer als der Ve⸗ trotzdem ſeitens der Langholzhändler di fuhren an die Märkte eingeſchränkt wurd Preisſtand iſt daher ein gedrückter und es b noch Zweifel ob demnächſt die Notierung gen werden. Eindeckungen in den Wäl neuerdings nur wenig vorgenommen, f halb, weil das Angebot nur gering war Kaufluſt war indes doch eine gute, für die lich eine Erklärung nicht zu finden iſt. Nachfrage nach Bauhölzern iſt auch ſchle Wochenbericht über den Viehverkeh vom 25. bis 30. Auguſt. Der Rindermarkt war gut beſchickt. De trieb an Großvieh betrug 1039 Stück. Handel war langſam. Preiſe pro 50 Kg Schlachtgewicht: Ochſen 90—102 Mk.,(48—55) 90—100 Mk.(47—52), Kühe 60.— Auf dem Kälbermarkt ſtanden am 25. d 8 5 Geſchäftsverkehr mittelmäßig. Pre Auf dem Schweinemarkt ſtanden am 25. ds am 27./28. ds. Mts. 944 Der Ferkelmarkt war mit 429 Stück beſ Pro Stück wurden 11 Die in Klammern beſtätigt hat, denn die vorletzte Börſe brachte Preiſe nach Le geſetzten Zahlen wae e HENKEL& Co,, Ueberall erhöltlich, niemals lose, nur in Originel-Pakelen. DUSSELDORE. Ruch Febrikanten det allbeljebten weil kein Reiben und Bürsten, nur einmaliges ½— ½stündiges Kochen, sorglältiges Husspülen und die Wäsche ist fertig. Erfordert keine anderen Waschzusätze an Seife, Seifenpulver etc., da diese die selbsttätige Wirkung von Persil nur beeinträchtigen und dessen Gebrauch unnütz verteuern. Henkel's 908905 Bleich-Soda. — * 2 2 Landerziehungsheim für Mädchen A. d. Bergstr.(Baden). Station Hemsbach. 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Juli gegen G. exhobene Klage am 12, Juli zugeſtellt war, ſandte der Beklagte dem Kläger eine Beſcheinigung zu, worin er aber, ohne daß Kläger ein Atteſt über Führung und Leiſtung verlangt hatte, die Leiſtung des Klägers als unbefriedigend bezeichnete. Erſt im Termin vor dem Gewerbegericht am 15. Juli wurde der Wortlaut des Zeugniſſes feſtgeſtellt und der Kläger erhielt eine dementſprechende Beſcheinigung. Ein Teil der Klagforderung, Ausſtellung eines Zeugniſſes, war damit erledigt. Der Kläger verlangte aber, da er erſt am 24. Juli wieder teue Arbeit fand, auch Entſchädigung wegen der zwiſchenzeitlichen Stellungsloſigkeit im Maß⸗ ſtab von 24 Mk. pro Woche. Er begründete den Anſpruch, wie folgt: Er habe ſich beim Arbeits⸗ lachweis der Induſtrie nicht einſchreiben laſſen können, bevor er im Beſitze des Ausweiſes über ſeine letzte Beſchäftigung war; dadurch ſei es ihm unmöglich gemacht worden, andere Arbeit zu finden. Er habe ſich zwar auch bei dem hier eſtehenden ſpeziellen Arbeitsnachweis für Küfer bemüht, aber da habe es keine freie Stelle ge⸗ geben. Beim Induſtrie⸗Arbeitsnachweis würde er ſich ſofort nicht bloß als Küfer, ſondern auch als Taglöhner für Fabriken habe vormerken laſſen und ſofort Arbeit erhalten haben. Der Beklagte wendete ein, der Kläger hätte ja die Beſcheinigung zur Abholung der Quittungs⸗ karte bei der Ortskrankenkaſſe auch als Legtti⸗ mation beim Arbeitsnachweis benützen können. Nach der von der Ortskrankenkaſſe erteilten Auskunft hätte aber der Kläger dieſe dort ab⸗ gegebene Beſcheinigung nicht mehr bekommen, da dieſelbe lediglich für die Ortskrankenkaſſe be⸗ ſtimmt ſei und, wenn einmal abgegeben, dort zu Verhbleiben habe. Die Sache lag demnach ſo, daß durch den dop⸗ pelten Fehler des Beklagten: 1. daß er glaubte, über die Tätigkeit des Klägers bei ihm wegen der kurzen Dauer keine Arbeitsbeſcheinigung gusſtellen zu müſſen; 2. daß er ihm das am 12. Juli ausgeſtellte Zeugnis ohne Verlangen des Klägers einen Paſſus über die Leiſtungen aufnahm und dadurch das Zeugnis für den Klä⸗ ger Unbrauchbar machte— der Kläger geſchä⸗ 30 worden iſt, wenn anzunehmen iſt, daß der Kläger, falls er ſofort am 7. oder wenigſtens am 9. Juli im Beſitz einer Arbeltsbeſcheinigung geweſen wäre und ſich ſofort beim Induſtrie⸗ Arbeitsnachweis hätte e laſſen kön⸗ nen, vor dem 24. Juli bereits eine neue Stelle gefunden hätte. Nach dem Ergebnis der hier⸗ über an den Induſtrie⸗Arbeſtsnachweis gerich⸗ teten Anfra beſtand hierfür eine ziemliche Wahrſcheinlichkeit. Es lag aber in der Natur der Sache, daß man ſich nicht damit begnügen muß, denn der abſolut präziſe Nachweis: der Kläger bätte, wenn er ſich gleich vormerken laſ⸗ ſen konnte, ſofort dieſe oder jene Stelle erhal⸗ ten— iſt nur 760 ausnahmsweſſe möglich. Es konnte auf Grund der Auskunft des In⸗ duſtrie⸗Arbeitsnachweiſes angenommen werden, Gewerbegericht Mannheim. daß durch das unzuverläſſige Verhalten des Be⸗ klagten der Kläger zeitweiſe arbeitslos geworden iſt, ſeine Schadensforderung alſo dem Grunde nach berechtigt war. Es war jedoch immer nicht geſagt, daß er für die ganze Zeit vom 7. bis 24. Juli eine Entſchädigung verlangen konnte, denn es war keineswegs ſicher, daß ihm am 7. oder 9. Jult ſofort hätte Arbeit vermittelt wer⸗ den können. Das Gewerbegericht war auch hierin auf Wahrſcheinlichkeitsſchlüſſe angewieſen. Das Gewerbegericht glaubte mit der Zubilli⸗ gung einer Entſchädigung für eine Woche das Richtige getroffen zu haben und verurteilte dem⸗ gemäß den Beklagten zur Zahlung einer Ent⸗ ſchädigung von 24 Mk. an den Kläger. Ferner hat der Beklagte die Koſten des Rechtsſtreits zu tragen. Raufmannsgerichtznannheim. Johaun M. hier iſt als Verſichexungsinſpektve bei der H. M. Vg., die in H. ihren Sitz und in M. Uur einen Generglagenten hat, tätig geweſen, und zwar vom 1. Februax bis 31. Juli 1013. Durch Kün⸗ digung des Klägers erxreichte das Dienſtperhältnis am 31. Juli ſein Ende. Als Vergütung erhielt der Klä⸗ ger Abſchluß⸗Propiſionen, auf die ihm monatlich 100 Mark Pauſchale garantiert waren. Der Anſpruch auf dieſes Garantiefixum erliſcht jedoch nach dem Au⸗ ſtellungsvertrage mit dem Tage der Kündigung und es kaun für die Dauer der Kündigungszelt nur dle Proviſion aus den tatſächlich gemachten Abſchlüſſen nerdient werden, Deshalb verweigerte die Beklagie die Zahlung des Fixums von 100 ½/ für den Monat Juli. Der Kläger hielt jedoch eine ſolche Abmachung für unzuläſſig und nichtig(die Zuläſſigkeit iſt in der laufmannsgerichtlichen Rechtſprechung ſehr umſtrit⸗ ten; für die Nichtigkeit werden ſowohl§ 188 Abf. 1 V. G.., wie§ 67 Abſ. 1 H. G. B.— Gleichheit der Kündigungsbedingungen auf beiden Seiten— ins ſyeld Feflihrt und verlaugte deshalb die Zahlung der 100% Das Kaufmaunsgericht hat die Klage wegewört⸗ licher Unzuſtändigkeit abgewieſen. Nach§ 2 des Anſtellungsvertrages ſollte der Klä⸗ ger in dem Rechtsperhältnis eines Handlungsagenten zu der Beklagten ſtehen. Darnach wäre das Kauf; mannsgericht Mannheim ſachlich unzuſtändig, da die Handlungsagenten(als ſelbſtändige Kaufleute ge⸗ mäß 8 1 Ziff. 7 H. G. B. geltend) nicht vor die Kauf⸗ manusgerichte gehören. Der Kläger mag nun Recht haben, wenn er geltend machte, die vertragliche Be⸗ zeichnung ſeiner Anſtellung als Handlungsagenten⸗ verhältnis ſei falſch; er ſei in Wahrheit Handlungs⸗ gehilfe der Beklagten geweſen und die vertragliche Bezeichnung als Agent nurx erfolgt, um die Zuſtän⸗ digkeit des Kaufmannsgerichts auf dieſem Umwege zu beſeitigen. Die ſachliche Zuſtändigkeit des Kauf⸗ mannsgerichts konnte alſo trotz des 8 2 des An⸗ ſtellungsvertrages gegeben ſein, Es bleibt dann immer noch der§ 11, der ausdrücklich die Zuſtändig⸗ keit des Amtsgerichts vereinbart, Dieſer Paragraph iſt, wenn Kläger Handlungsgehilſe war, auch inſo⸗ weit ungültig, als er das Amtsgericht für zu⸗ ſtändig erklärtzes tritt an deſſen Stelle das Kauf⸗ mannsgericht. Der§11 iſt aber inſoweit gültig, als er die Zuſtändigkeit des H. Gerichts feſtlegt: denn das will er unter allen Umſtänden tun; d. h. mit anderen Worten: zuſtändig ſoll das Amtsgericht, nicht das Kaufmannsgericht ſein, aber wenn ſchon das Kaufmannsgericht, daun jſedenfalls das Kaufmanns⸗ gericht H. Dagegen laſſen ſich zwar noch zwei Einwendungen denken: ], Wenn der Kläger als Handlungsgehilſe zu qualifizieren, wenn alſo§ 11 des Anſtellungsvertra⸗ ges, ſoweit er das Amtsgericht H. nennt, ungültig iſt, daun folge aus dieſer teilweiſen Ungültigkeit des 811 gemäߧ 139 B. G. B. die Ungültigkeit des gauzen Paragraphen. Dieſer Einwendung wäre entgegenzuhalten: erſtens, daß die Vereinbarung des Gerichtsſtandes H. auf alle Fälle exfolgt ſein würde, auch wenn die Parteien im Hinblick 92 die Zweifel, die der Rechtswirkſamkeit der vertraglichen Handlungs⸗ hilkengugliftkation gegenüher beſtehen, in dem §1 die Gerichtsart Rar weggelaſſen haben würden, aß alſo die Unwirkſamkeit eines Teiles des 8 11 (des die Gerichtsart benennenden Teils) die Gültig⸗ keit des Reſtes(die Zuſtändigkeit des H. Ge⸗ richte überhauptjenicht berührt; zweitens daß, wenn wirklich der ganze 8 11 auf dem Wege des 8 139 be⸗ ſeitigt werden könnte, dies an der Zuſtändigkeit der H. Gexrichte doch nichts ändern würde, da dieſelben auch kraft Geſetzes zuſtändig ſind, weil ſich keine Niederlaſſung oder Zweigniederlaſſung der Beklagten in M. befindet(die Generalagentur iſt keine Nieder; laſſung), noch M. als geſetzlicher Erfüllungsort in Frage kommen kann. b) Die Vereinbarung der H. Zuſtändigkeit ver⸗ ſtoße gegen die guten Sitten, weil ſie dem Kläger die Rechtsverfolgung zu ſehr erſchwere, und ſei aus dieſem Grunde hinfällig. Es gibt in der Tat kauf⸗ mannsgerichtliche Urteile, welche Vereinbarungen über die örtliche Zuſtändigkeit aus dieſem Geſichts⸗ punkte für unwirkſam erklärt haben. Es ſei auf das in Dr. Baum, Handbuch für Gewerbe⸗ und Kauf⸗ mannsgerichte, 2. Auflage, S. 175, abgedruckte Urteile des Kaufmannsgerichts Mainz vom 16. Mai 1907 ver⸗ wieſen. Hierzu iſt zu bemerken: Erſtens, daß es doch nicht unbedenklich iſt, ſolche Vereinbarungen kurzer Hand für ſittenwidrig zu erklären(der Prinzipal hat au ihnen das gewiß nicht verwerfliche Intereſſe, die Rechtſprechung über die Streitigkeiten aus ſolchen Anſtellungsverträgen— man denke nur an die Mankoprozeſſe— zu zentraliſteren, um ſich dadurch eine tunlichſt einheitliche Rechtſprechung, dexen er doch dringend bedarf, zu ſichern, und er iſt gewiß nicht dafür verantwortilch zu machen, daß es infolge des Ausſchluſſes der Rechtsanwälte von den Kaufmanns⸗ gerichten den Handlungsgehilfen ſchwer gemacht iſt, bei auswärtigen Gerichten zu prozeſſteren); zweitens, daß im vorliegenden Falle die Nichtigkeit der Zu⸗ fländigkeitsvereinbarung für den Kläger aus den bexeits angeführten Gründen gar nicht gewonnen wäre. Der Kläger muß ſich daher an das H. Gericht wenden; ob an das Kaufmanusgericht oder Amts⸗ gericht hängt davon ab, wie im H. die Rechts⸗ gültigkeit der vertraglichen Handlungsagenten⸗Qua⸗ lifikation beurteilt wird. Rommunalpolitiſches. * Ueber die Tätigkeit der Stadt auf ſozialem Gebiete. Dieſes Thema behandelt der zum Oberbürgermeiſter der Stadt Charlottenburg gewählte erſte Bürgermeiſter von Kaſſel Dr. Scholz in der Charlottenburger Zeitung „Neue Zeit“. Dr. Scholz betont zunächſt, daß die ſoziale Frage als Geſellſchaftsfrage nicht ein⸗ ſeitig als Arbeiterfrage aufgefaßt werden dürfe, da ſie nicht allein die Zuſtände in der Arbeiter⸗ klaſſe, ſondern das Verhältuis der verſchiedenen Geſellſchaftsklaſſen zueinander zum Gegenſtand habe. Durch die ſozialen Maßnahmen müſſe ein möglichſter Ausgleich der Klaſſengegenſätze erſtrebt werden. Das weſentliche Feld ſozialer ſtädtiſcher Betätigung ſei naturgemäß die Ar⸗ ntenpflege. Ihr nahe ſtehe die Krankenfürſorge, bei der es ſich um eine freiwillig aufgenommene Aufgabe der Gemeinde handele, die im weſent⸗ lichen den minderbemittelten Volksſchichten zu⸗ gut kommt. Auf finanziellem Gebiete könnten die Städte durch Gründung ſtädtiſcher Banken und Hypothekenanſtalten und durch zweckmäßige Organiſation der ſtädkiſchen Sparkaſſen eine Verbilligerung des Real⸗ und Perſonal⸗Kredits erſtreben. Sozial ausgleichend wirke auch in einem gewiſſen Sinne die Grundſteuer nach dem gemeinen Wert. Die auf den Umſatz von Grundſtücken gelegte Abgabe, ſowie die Wert⸗ zuwachsſteuer gewähre einen gewiſſen Schutz gegen das Emporwachſen eines ungeſunden Spekulantentums. Die Benutzung ſtädtiſcher Einrichtungen und Veranſtaltungen könne Un⸗ bemittelten koſtenlos oder zu niedrigen Sätzen geſtattet werden. Für die Pflege der Kunſt im Volke müßten Volksvorſtellungen der Theater und Gründung von Volksgeſangvereinen Sorge tragen. Auf dem Gebiete der Wohnungsfrage müſſe eine zweckmäßige Bodenpolitik und die Einſchränkung des Baues von Mietskaſernen betrieben werden. Gemeinnützige Baugeſell⸗ ſchaften und Genoſſenfchaften ſollten unterſtützt werden, auch durch Ueberlaſſung ſtädtiſcher Ter⸗ rains im Wege der Erbbaurechts⸗Einräumung. Zur Löſung der Wohnungsfrage gehöre auch die Schaffung guter billiger Verbindungen mit den Vororten. Bei der Lohnſkala für die ſtäd⸗ tiſchen Arbeiter müſſen nicht nur die Länge der Beſchäftigungszeit bei der Stadt, ſondern auch der Familienſtand, die Anzahl ber Kinder uſw. eine gewiſſe Rolle ſpielen. Die Einſetzung von Arbeiterausſchüſſen habe ſich gut bewährt, des⸗ gleichen auch ſtädtiſche Arbeitsnachweiſe. Die Bereitſtellung ſog, Notſtandsarbeiten könne die Arbeitsloſigkeit und deren traurigen Folgen we⸗ nigſtens einigermaßen bekämpfen. Ueber die Arbeitsloſenverſicherung ſei ein abgeſchloſſenes Urteil noch nicht möglich. Eine bedeutungsvolle Unterſtützung der auf den Frleden innerhalb der einzelnen Gewerbe hinzielenden Beſtrebun⸗ gen ſei darin zu finden, daß die Stadt bei ihren Vergebungen den Unternehmern die Einhal⸗ tung der Tarife und ſonſtiger Abmachungen zwiſchen Arbeitnehmer und Arbeitgeber zur Be⸗ dingung macht. So babe eine große, ja wohl überwiegende Zahl deutſcher Städte ſeit Jahren prinzipiell ihre Druckarbeiten nur bei den ſog, „tariftreuen“ Druckereien herſtellen laſſen, ein Vorgehen was auch die Reichs⸗ und preußiſche Staatsverwaltung anwende. * Godesberg, 28. Aug. Von den ungün⸗ ſtigen Geldverhältniſſen, wie ſie ſich allgemein bemerkbar machen, wird auch die Gemeinde Godesberg betroffen. Wie in der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung mitgeteilt wurde, ſind von drei Gläubigern der Gemeinde zwei kleinere Ka⸗ pitalien und ein Kapital von 617000 Mark ge⸗ kündigt worden. Die kleineren Kapitalien ſol⸗ len durch Zeſſion von Stiftungsurkunden zu⸗ rückgezahlt werden, während zur Zurückzahlung des größeren Kapitals an die Kreisſparkaſſe in Kolberg ein Vorſchuß von 600 000 Mark bei der Kreisſparkaſſe in Bonn ſo lange entnommen werden ſoll, bis die Auleiheverhältniſſe gün⸗ ſtiger geworden ſind. Alle noch nicht ausgeführ⸗ ten uſw. ſollen vorerſt zurückgeſtellt werden. * Alzey, 28. Aug. Eine Waſſerkalamität herrſcht in der Stadt, das Waſſerwerk kann die nötige Waſſermenge nicht liefern. Deshalb ſah ſich die Bürgermeiſterei veranlaßt, die Bevölke⸗ rung zur Einſchränkung des Waſſerverbrauchs aufzufordern. Da der Waſſerverbrauch aber trotzdem in den letzten Tagen ſtark zugenommen hat, mußte die zeitweilige Sperrung der Leitung erfolgen. Die Stadt iſt in vier Bezirke ein⸗ geteilt, von denen jeder vier Stunden lang Waſſer erhält, der erſte von—10 Uhr morgens, der zweite von 10—2 Uhr, der dritte von—8 Uhr und der letzte von—10 Uhr abends. Wer es verſäumt, ſich während dieſer Zeit hinreichend zu berſorgen, muß ſich zu den öffentlichen Brun⸗ nen auf der Straße bemühen. Nach Fertig⸗ ſtellung der neuen Maſchinenanlage des Pump⸗ werks Offenheim werden borausſichtlich derartige Störungen vermieden, da die beiden Waſſerwerke dann die nötige Waſſermenge mehr als genſ⸗ gend liefern ſollen. —