apinne aoergement: vu pHN. wonarHMd, Bringerlohn 80 pfg. durch die Poſt inkl. Poſtauſſchlag MR..42 oro Mnartal Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile eeeel. 0 M. Badi CTäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und umgebung e 1225 Anzeiger der Stadt Mannheim und Amgebung Celegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Celephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 144 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 Redaktiontn 357¹ Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das mittagblatt morgens 69 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Kmtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗ Literatur und Wiſſenſchaft; Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 420. Mannheim, Mittwoch, 10. September 1913. (Abendblatt) Balkanprobleme. Die Erſchließung Albaniens. Die politiſche Seite des Balkanproblems iſt den Vertrag von Bukareſt er⸗ ledigt. ie aber verhält es ſich mit der wirt ⸗ ſchaftlichen Seite? Da Oeſterreich⸗Un⸗ garn dem Balkan am nächſten gelegen und durch den Beſitz Bosniens und der Herzegowina ſelbſt gewiſſermaßen ein Balkanſtaat geworden iſt, ſtehen natürlich für die öſterreichiſch⸗ ungariſe Monarchie an erſter Stelle bei der jetzt nur auſ⸗ 8 Löſung der Balkanfr wirtſchaft⸗ iche Lebensintereſſen auf dem Spiel, aber mittel⸗ bar und unmittelbar iſt auch Deutſchland ziemlich ſtark beteiligt. Man erwartet wohl all⸗ gemein, daß die von der türkiſchen Mißwirtſchaft befreiten Gebiete, die wegen ihres Bodenreich⸗ tums in alter Zeit die Kornkammer Roms und „ein Paradies von fruchtbaren Wein⸗ und Obſt⸗ gärten“ waren, in kultureller und wirtſchaft⸗ licher Beziehung einen ſchnellen Aufſchwung neh⸗ men werden. Zu dieſem Zweck müſſen freilich tauſende Kilometer Straßen, Eiſenbahnen und Flußregulierungen gebaut werden, für die Mil⸗ lionen und immer wieder Millionen induſtriel⸗ ler Werte nötig ſind. Die öſterreichiſchen und die übrigen europäiſchen Exportinduſtrien hoffen deshalb, ſo bemerkt auch Graf Deym, der Vize⸗ präſident des mähriſchen Landeskulturrates, in einer kürzlich. ecen Schrift, daß ihnen durch die letzten kriegeriſchen Ereigniſſe ein neues Abſatzgebiet für die nächſten Jahre eröffnet wird, in welchem jeder, ausgerüſtet mit den mög⸗ lichſt günſtigen Handelsverträgen, mit den an⸗ deren in Konkurrenz treten kann. Ob ſich dieſe Erwartungen ſchon in naher Zukunft erfüllen werden, ſteht freilich auf einem anderen Blatt: es gibt Leute— und zu ihnen gehört auch Graf Deym— die der Anſicht ſind, die Siege der Bal⸗ kanſtaaten über die Tilrkei würden ſich als Pyr⸗ rhusſiege erweiſen, bei denen ſie ſich ſelbſt ver⸗ bluteten. Da ſie ſich finanziell aufs äußerſte er⸗ ſchöpft hätten, ſo ſei ihr wirtſchaftlicher Auf⸗ ſchwungin den nächſten Jahren mehr als fraglich. ur Zeit nimmt Oeſterreich im Handel mit arien, Serbien und Montenegro die erſte Stelle ein, und 5 vor Deutſchland, das in Serbien und Bulgarien an zweiter Stelle ſteht. In Rumänien und in der europäiſchen Türkei finden wir Oeſterreich an der zweiten Stelle, in Rumänien hinter Deutſchland, das dort die erſte Stelle hat, und in der europäiſchen Türkei hinter England. Im Handel mit Griechenland kommt Oeſterrei t an dritter Stelle hinter England und Rußland. Aber wie wird ſich nun in Al⸗ banien die Reihenfolge geſtalten, wenn dieſes Balkangebiet, das unter türkiſcher Herrſchaft ſyſtematiſch faſt jedem kulturellen und wirtſchaft⸗ lichen Fortſchritt mit ſtarken Riegeln verſchloſſen blieb, als autonomer Staat ſeine Türe Allen öffnet, die ihm zur Erſchließung ſeiner natür⸗ lichen Hilfsquellen mit den nötigen Mitteln zur Hand gehen wollen? Wie es mit dem Boden⸗ reichtum Albaniens beſtellt iſt, darüber gehen die Urteile weit auseinander, da dieſer Landſtrich auf dem Balkan zu den unbekannteſten europäiſchen Gebieten gehört und in vieler Hinſicht eine wahre terra incognita iſt. Der ehemalige ſerbiſche Miniſterpräſident Dr. Wladen Georgewitſch kann wohl nicht als unbefangen gelten, wenn er in ſeiner jüngſt erſchienenen Schrift„Die Albaneſen und die Großmächte“ Albanien Waldreichtum zuſpricht, es ſonſt aber als ein von Natur armes Land angeſehen wiſſen will. Wir wollen lieber unparteiiſcheren Stimmen glauben, die ver⸗ ſichern, daß es dort für fremdes Kapital vieler⸗ let Betätigungsmöglichkeiten geben wird, ſobald ſich das albaniſche Volk in freiem Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht, von allen Feſſeln los, zu höherer Kulturſtufe erheben kann. Neben der von keiner Seite beſtrittenen Holzfülle ſoll es in Albanien gewaltige Ebenen geben die es mit Südrußland an Fruchtbarkeit aufnehmen; bei großzügigem Vorgehen müßte ſich alſo die Unterſtützung und Förderung der albaneſiſchen Landwirtſchaft durch ausländiſches Kapital als gewinnbringend erweiſen. Vielleicht birgt auch der Schoß der Erde Schätze, die des Hebens wert wären. wie dem auch ſei: für die wirtſchaftliche Seite des Balkanproblems wird die Erſchließung Al⸗ baniens unter der Vorausſetzung eines geſicherten Staatsweſens, das allen Unternehmungen geſetz⸗ liche Sicherheit gewähren könnte, ganz gewiß vor, hervorragender Bedeutung ſein. K. W. Deutſchfreundliches aus Griechenland. Athen, 9. Sept. Die dem König Kon⸗ ſtantin von ſeiten des deutſchen Kai⸗ ſers erwieſenen Ehrungen haben in der öffentlichen Meinung u. in der Preſſe nationalen Stolz und Hochgefühl ausgelöſt. Es wird darauf hingewieſen, daß das Wohlwollen Deutſchlands, das nie ganz erloſchen war, klar in die Erſcheinung trat, als Griechenland unter der Leitung ſeines ſchneidigen Königs in zwei Kriegen ſeine unverwüſtliche Lebenskraft bewie⸗ ſen und ſein Preſtige glänzend wiederhergeſtellt habe. Man verhelt nicht, welche großen Vor⸗ teile Griechenland auch in Zukunft von Deutſchlands Unterſtützu zu ziehen hofft, deutet aber zugleich an, daß Griechenland Deutſchland nicht minder wert⸗ volle Dienſte leiſten könne, da beide zum gemeinſamen Gegner das Slawentum hät⸗ ten, das durch ſein Erſcheinen im Mittelmeer be⸗ drohlich zu werden anfange. Wie Deutſchland eine allgemeine Pflicht gegenüber der indoger⸗ maniſchen Raſſe zu erfüllen habe, nämlich dieſe von der künftigen Gefahr zu retten, ſo bewege ſich auch die Kulturmiſſion Griechenlands im Orient in der gleichen Richtung. Allgemein wird daukbar empfunden, daß die Zeit der Miß⸗ verſtändniſſe vorüber iſt, und daß die freundſchaftlichen Beziehungen Griechenlands zum Deutſchen Reich für beide Nationen erſprieß⸗ lich ſein werden. Die Vorbereitung der neuen Handelsverträge. (Von einem Berliner Mitarbeiter.) Berlin, 8. September. Herr Erzberger hat vor ein paar Tagen im Scherl ſchen„Tag“ verſichert: der Kampf um die neuen Handelsverträge würde die drei letzten Seſſionen des Reichstages beherrſchen. Und er hat bei derſelben Gelegenheit ein hohes Lied auf den Schutzzoll angeſtimmt, der von Sieg zu Sieg ſchreite und die Zahl ſeiner Anhänger ſtändig niehre. Das iſt nicht ben falſch und iſt im tiefſten Sinne doch wieder nicht richtig. Tat⸗ ſache iſt, daß wir ganz allgemein und durch alle Parteien hin in dieſen Skücken realiſtiſcher ge⸗ worden ſind. Daß wir, wenigſtens die Denken⸗ den unter uns, in der Frage Schutzzoll oder Freihandel nicht mehr ſo ausſchließlich eine Prinzipienfrage ſehen, ſondern, wie die national⸗ ökonomiſche Wiſſenſchaft das immer getan hat, lediglich eine Zweckmäßigkeitsfrage. Dennoch iſt gar nicht zu verkennen, daß die ſchutzzöllne⸗ riſche Woge im Abflauen iſt. Es zeigt ſich hier wieder, wie es in der Wirtſchaftspolitik nichts Abſolutes gibt, wie vielmehr die gegenſeitigen Tendenzen, nachdem ihre Zeit erfüllet iſt, ein⸗ ander ablöſen. Ob das juſt auch bei dem Schutz⸗ zoll zutrifft, will ſagen, ob der ſich ſchon ausge⸗ wirkt hat, möchten wir nicht entſcheiden. Aber Tatſache iſt jedenfalls, daß trotz aller feierlichen Beſchwörungen, auf die zum Teil wohl auch die Furcht vor dem Bund der Landwirte und der in deutſchen Gauen weit verbreiteten politiſchen Cant von Einfluß ſind, der alte fröhliche Glaube und die ſelbſtbewußte Zuverſicht, ſoweit es die Woge unſerer Wirtſchaftspolitik angeht, im Schwinden ſind. Auch innerhalb der Regie⸗ rung, wenigſtens bei den Männern in ihrer Mitte, die im Feuer exerzieren, die die eigent⸗ liche Arbeit beim Abſchluß der Handelsverträge zu leiſten haben und ſeit geraumer Weile nun ſchon wahrnehmen, wie mit jedem neuen Han⸗ delsvertrag ihnen die Aufgabe ſchwerer gemacht wird, weil auch die anderen Stagten das Syſtem uns abgeguckt haben und jetzt gleichfalls ſich ab⸗ zuſchließen beginnen. Aber auch in der Induſtrie mehren ſich die Stimmen, die anders, als wie Graf Poſadoſpsky vor ein paar Luſtren gemein hatte, der Anſicht ſind, daß die neuen Verträge nicht einfach eine Abſchrift der alten werden dürfen. Unſere Schutz⸗ zollpolitik beruht im Grunde auf einem Kartell des Großgrundbeſitzes und der Schwerinduſtrie, der Groß⸗Eiſen⸗ und Baumwoll⸗Induſtriellen. Man hat die zeitweilig— und auch die Regie⸗ rung iſt lange dieſes Glaubens geweſen— für die eigentlichen Repräſentanten der Induſtrie ge⸗ halten. Aber die Gründung des Bundes der Induſtriellen vor bald zwanzig Jahren erwies, daß die Intereſſen auch hier leineswegs gleich⸗ artig ſind und daß der Zentralverband durchaus nicht berechtigt war, im Namen der ganzen deut⸗ ſchen Induſtrie zu ſprechen. Der Zentralverband deutſcher Induſtrieller war im Jahre 1876 gegründet worden, als Bis⸗ marck„gegen den Strom“ zu ſchwimmen begann und der Unwille gegen die vielleicht verfehlte Herabſetzung der Eiſenzölle impulſiviſch an⸗ ſchwoll. Von jener Zeit her datierte auch die neuerdings von friſchem beſchworene Gemein⸗ ſchaft mit dem Großgrundbeſitz, den gerade da⸗ mals der Rückgang des deutſchen Lebensmittel⸗ erports nach England und die fremde Getreide⸗ konkurrenz aus einem Stand fröhlicher Frei⸗ händler in grämlich rechnende Schutzzöllnet zu wandeln anfing. Man einigte ſich unter dem Schlagwort von der Intereſſenſolidarität der produktiven Arbeit, was in Wahrheit freilich nichts anderes war— in Deutſchland und an⸗ derswo übrigens auch— als ein Bündnis ge⸗ wiſſer Großgrundbeſitzer und Großinduſtrieller, die in den Parlamenten die Mehrheit der Stim⸗ men für ſich zu gewinnen wußten. An ſolida⸗ riſchen Intereſſen fehlte es übrigens auch ſonſt beiden nicht. Schwerinduſtrielle, wie Groß⸗ agrarjer, einte die nämliche intenſive Abneigung gegenüber aller Sozialpolitik. Die gleiche hoheitsvolle Verachtung der misern contri⸗ buens plebs und ihrer Wünſche und Sehn⸗ ſüchte. Nur wenn er ſich herriſch als der legi⸗ time Vertreter der geſamten Induſtrie gerierte, war der Zentralverband entſchieden auf dem Holzwege. Dieſe Induſtrie hat in Wahrheit weshalb auch manche ſcharfmacheriſchen Blüten⸗ träume niemals haben reifen können— keines⸗ Wegs durch die Bank ſolidariſche Intereſſen Feuilleton. Die Truſtfrage und der freie Wettbewerb. Von Woodrow Wilſon, Präſidenten der Vereinigten Staaten von Amerika.“ Die Theorie, nach der die Truſts aus der natürlichen Entwicklung der amerikaniſchen Ge⸗ ſchäftsverhältniſſe hervorgingen, iſt ſehr populär. Sie gipfelt in der Behauptung, es wäre ein Irrtum, den Vorgängen zu trotzen, aus denen die Truſts hervorgingen. Denn jene Vorgänge gehörten zum Weſen des Geſchäftslebens unſerer Zeit: darum bliebe uns nichts anderes übrig, als ſie als unvermeidbare Einrichtungen zu be⸗ trachten und uns mit ihnen abzufinden, indem wir ſie regulierten. Dieſer Standpunkt beruht auf einer Verwir⸗ rung des Denkens. Die Großorganiſation des Handels iſt zweifellos in einem weitem Maße notwendig und natürlich. Die Entwicklung des Geſchäftsweſens zu großen Maßſtäben und zum ) Aus dem neuen Buche Woodrow Wil⸗ lons, das unter dem Titel:„Die neue Frei⸗ heit, ein Aufruf zu Befreiung der edlen Kräfte eines Volkes“, nächſter Tage in deutſcher Ausgabe, mit einer Einleitung von Hans Winand, bei Georg Müller in München erſcheint. Zuſammenwirken großen Stils iſt unvermeidlich; und ſie iſt auch, wie ich hinzufügen möchte, wahr⸗ ſcheinlich wünſchenswert. Aber das iſt etwas ganz anderes als die Entwicklung von Truſts. Die Truſts ſind nicht emporgewachſen. Sie wurden künſtlich erzeugt. Sie wuchſen nicht durch natür⸗ liche Vorgänge zuſammen, ſondern ſie wurden durch den Willen, durch den entſchloſſenen Willen von Männern zuſammengeſchweißt, die in der Geſchäftswelt mächtiger als ihre Nachbarn wa⸗ ren und ihre Machtſtellung gegen Wettbewerb ſicherſtellen wollten. Wie entſteht ein Truſt? Einige wenige Män⸗ ner„gründen“ ihn, ſie bringen ihn zuſtande und erhalten für ihre Mühewaltung gewaltige Ge⸗ bühren, die in Form von Aktien oder Anteil⸗ ſcheinen dem Unternehmen aufgeladen werden. Was die Gründer geltend machen, iſt nicht etwa, daß jeder, der der Kombination beitritt, ſein Geſchäft beſſer führen könne als vorher; ſie ſagen: wir werden euch in unſerem Verbande einen Anteil gewähren, der dreimal, viermal, fünfmal ſo hoch iſt wie die Summe, die ihr erhalten wü⸗ det, wenn ihr euer Unternehmen einem einzelnen Mann verkauftet, der gezwungen wäre, es zuf einer ökonomiſchen und konkurrenzfähigen Ba⸗ ſis weiterzuführen. Wir können es uns Leiſten, das Aktienkapital unſerer Korporation ſechsmal ſo groß zu machen als es ſein müßte und ſich verzinſen würde, weil niemand die Preiſe anfech⸗ ten wird, die wir feſtſetzen. Iſt das ein geſundes Geſchäft? Kann das als unbermeidbar gelten? Das beruht auf nichts als Macht. Das beruht nicht auf Tüchtigkeit. Es iſt kein Wunder, daß die Truſts nicht in dem gleichen Verhältniſſe vorwärts kommen wie die menigen Konkurrenten in jenen Geſchäftszweigen, die Konkurrenten noch offen ſtehen; die Truſts kommen unbehindert nur auf jenem Gebiete vor⸗ wärts, von dem Wettbewerber vollkommen aus⸗ geſchloſſen ſind. Wer Zweifel hegt, leſe die Sta⸗ tiſtik des amerikaniſchen Stahltruſts oder die Statiſtik eines jeden Truſtes. Es zeigt ſich, daß ſie ſtets vor einem Wettbewerb Angſt haben und unausgeſetzt neue Konkurrenten ankaufen, um das Feld einzuengen. Der amerikaniſche Stahltruſt erlanat auf dem amerikaniſchen Markte nur für die roheren Eiſen⸗ und Stahl⸗ erzeugniſſe die Ueberlegenheit; überall aber, wo er, wie auf dem Gebiete der fortgeſchritteneren Eiſen⸗ und Stahlfabrikation, größere Konkur⸗ venten hat, ſteigt die Produktion des Truſts nicht, ſondern geht zurück und die Konkurenten ſind dort, wo ſie die Möglichkeit haben, Fuß zu faſſen, oft leiſtungsfähiger als der Truſt. Warum? Wie kommt es, daß der Truſt mit ſeinem unbeſchränkten Kapital und ſeinen zahl⸗ loſen Bergwerken und Fabriken in allen Teilen der Vereinigten Staaten nicht imſtande iſt, die anderen vom Markte zu verdrängen? Das er⸗ klärt ſich zum Teil dadurch, daß der Truſt zu viel Ballaſt mitſchleppt und zu ſchwerfällig und ungelenk geworden iſt. Seine Organiſation iſt unbollkommen. Neben leiſtungsfühigen Fabriken wurden auch unleiſtungsfähige Fabriken iufge⸗ müſſen als Bürde weitergeſchleppt werden, auch wenn es notwendig wird, einige dieſer Fabriken zu ſchließen, nur um eine Verzinſung des Kapi⸗ kals zu erreichen; aber Verzinſung des„ange⸗ legten Kapitals“ wäre in dieſem Falle ein unzu⸗ treffender Ausdruck, man muß ſchon von der Ver⸗ zinſung einer angeblichen Kapitalsanlage ſpre⸗ chen. Und ſo ſehen wir eine Schar ſchwerfälliger Rieſen, die unter der Bürde einer unerträglichen Laſt daherſtolpern— unter einer Laſt, die ſie ſich ſelbſt aufgeladen haben—, und die ratlos um⸗ herſchauen, ob am Ende nicht ein kleiner Zwerg mit einem runden Stein in der Schleuder daher⸗ kommt und ſie zu Boden ſtreckt. Ich kenne die Truaſchlüſſe, mit der man die Kapitaliſierung der Erwerbskraft verteidigt; und es gibt ihrer viele. Das Argument iſt feſſelnd und beſtechend und kann auch bei manchen Bei⸗ ſpielen durchaus rechtmäßig vorgebracht werden. Aber es gibt eine Grenzlinie, bei deren Ueber⸗ ſchreitung man nicht mehr die Erwerbskraft kapl⸗ taliſiert, ſondern nur die Beherrſchung des Mark⸗ tes u. Gewinne, die man durch dieſe Herrſchaft und nicht durch Leiſtungsfähigkeit und Sparſamkeit erlangt. Die Tatſachen, die ſich keinem Beobach⸗ ter mehr verſchließen. Die Unſchuldstage der Gelehrten ſind vorüber. Sie wiſſen, was ſich vollzieht, denn wir leben in einer redſeligen Welt, die von Statiſtiken, parlamentariſchen Enqueten und von den Vexfſuchen derer erfüllt iſt, die es unternahmen, auf Grund der Geſetze der Vereinigten Staaten unabhängig zu leben; kauft. Und die Summen, die man dabei bezahlte, und gar piele Dinge ſind unter Eid ans Licht 2. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mittwoch, den 10. September 1915. Schon die Zollpolitik der Regierung behandelt die Fertiginduſtrie nicht ſo gut wie die Halb⸗ zeugfabrikanten. Und dieſe fertigarbeitende In⸗ duſtrie hat ſich, wie geſagt, ſeit bald zwei Jahr⸗ zehnten im Bund der Induſtriellen, im Verband der Sächſiſchen Induſtriellen u. a. eigene Orga⸗ niſationen zu geben gelernt. Von der Schwer⸗ induſtrie ſcheiden ſie doch vielfältige Intereſſen. Auf den Export angewieſen, auf rege und mög⸗ lichſt unverſchränkte Handelsbeziehungen muß ihnen jede Ueberſpannung der Schutzzollidee ärgerlich ſein, und wir werden in der Beziehung wahl bei den künftigen Handelsvertragsverhand⸗ lungen allerlei Ueberraſchungen erleben. Mitunter ſogat vielleicht inmitten derſelben Partei. Auch ihren Arbeitern ſteht die Induſtrie der Fertig⸗ fübrikate doch weſentlich anders gegenüber als die Großtruſt⸗ und Kartellmagnaten. Es ſind doch zumeiſt kleinere Unternehmer, die auf Ver⸗ handlungen mit den Arbeitern auf Rückſicht und Entgegenkommen erheblich mehr angewieſen ſind, als die Großgebietiger des Weſtens. Dieſe Dinge muß man kennen und im Auge behalten, um den Unwillen zu verſtehen, den der Schweighoferſche Rüttlebund mit den Groß⸗ agrariern in weiten Schichten— zumal auch innerhalb der Induſtrie— geweckt hat. Wäre der Schutzzoll noch eine Gefühlsſache wie ehe⸗ dem, dieſe Bewegung hätte gar nicht aufkommen können. Aber wir ſind, wenn man's ſo aus⸗ drücken darf, Verſtandesſchutzzöllner geworden. Wir werden ſchwerlich inmitten der wirtſchafts⸗ politiſch bis an die Zähne gewaffneten Welt den viel erörterten„langſamen Abbau“ unſerer Zölle vornehmen wollen; aber deren Erhöhung und der großagrariſche„lückenloſe Zolltarif“ haben ge⸗ kingere Ausſicht denn je. Politische(lebersſcht. Maunnheim, den 10. September 1913 Das neue Spionagegeſetz. Was die Stellung des Reichstages zum neuen Spionagegeſetz betrifft, ſo iſt man in allen bür⸗ gerlichen Parteien mit der Reichsregierung der Anſicht, daß unſer geſetzlicher Schutz gegen Spionage nicht als ausreichend anzuſehen iſt. Trotzdem werden in den Parteien des Reichs⸗ tages die bekannten großen Bedenken durchaus geteilt, die in der geſamten Preſſe gegen jene Beſtimmung des Geſetzentwurfs beſtehen, welche fahrläſſige Verbreitung von Nachrichten, die die Sicherheit des Reiches zu gefährden geeignet find, mit Gefängnis oder Feſtungshaft bedroht. Ein Teil der gegenwärtigen Reichstagsmitglie⸗ der hat ſich bereits im Jahre 1893 gegen eine ähnliche Beſtimmung der damaligen Vorlage des Geſetzes gegen den Verrat militäriſcher Geheim⸗ niſſe ausgeſprochen, und die Mehrheit des Reichstages lehnte dieſe Beſtimmungen des Eutwurfes ab. Die Regierung legte ſich damals für die Beibehaltung ihres Entwurfs ſehr ener⸗ giſch ins Zeug. Der Staatsſekretär des Reichs⸗ juſtizamts, damals Herr Hanauer, erklärte die Faſſung für notwendig, um den Strafſchutz auf Nachrichten auszudehnen, deren Geheimhaltung im Intereſſe der Landesverteidigung notwendig wäre. Trotzdem aber wurde die Faſſung der Regierung mit großer Mehrheit abgelehnt. Wie man in unterrichteten Kreiſen behauptet, ſoll ſich das Reichsjuſtizamt auch jetzt ſchon mit dem Gedanken abgefunden haben, daß der Reichstag wpiederum eine Aenderung des Entwurfs in dieſer Beziehung vornehmen wird. Ver deutſche Neichstag und Die franzöſiſche Fremden⸗ legion. In parlamentariſchen Kreiſen beſteht, wie die „N. G..“ meldet, die ernſte Abſicht, die Frage der franzöſiſchen Fremdenlegion nicht mehr ſo nebenbei zu behandeln, wie es bisher geſchehen Iil ſendern den Finger energiſch in dieſe offene Wunde zu legen. Es herrſcht in dieſer Hinſicht vollkommene Einigkeit bei allen Parteien. Wenn der Reichstag Ende November zu neuer Arbeit zuſammentritt, wird er ſich ſofort mit der Frage beſchäftigen. Ob das in der Form eines An⸗ trages oder einer Interpellation ge⸗ ſchehen oder ob man das Thema beim Etat anſchneiden wird, ſteht noch nicht feſt. Jeden⸗ falls aber wird das Verlangen zum Ausdruck kommen, daß die Reichsregierung diplomatiſche Vorſtellungen bei der franzöſiſchen Regierung einleiten möge, um dem gegenwärtigen unhalt⸗ baren Zuſtande, der einen immerwährenden Konfliktsſtoff in ſich ſchließt, ein Ende zu be⸗ reiten.— In der Tat iſt bislang im Reichstag wenig über die Fremdenlegiog geſprochen wor⸗ den. Man wollte wohl nicht den Schein er⸗ wecken, ſich in innere franzöſiſche Angelegen⸗ heiten zu miſchen. Bei den Militärdebatten und auch bei dem Etat des Auswärtigen Amtes iſt die Frage hin und wieder geſtreift worden, wenn es galt, beſonders kraſſe Fälle ins rechte Licht zu rücken. Das geſchah zuletzt noch vor einigen Monaten, indem das beunruhigende Ge⸗ rücht franzöſiſche Werber trieben ihr Unweſen nun ſogar ſchon auf deutſchem Boden, den Anlaß zu einer„kurzen Anfrage“ an die Reichsregie⸗ rung gab. Die Regierung erteilte damals energiſche Zuſicherungen, und ſeitdem hat man auch nichts mehr von ſolchen franzöſiſchen Wer⸗ bern in deutſchen Landen vernommen. Deutsches Reich. — Gegenüber Beleidigungen der Freimaurer auf dem Metzer Katholikentage ver⸗ öffentlicht der Deutſche Großlogen bund folgendes:„Gelegentlich des 60. Deutſchen Katholikentages in Metz hat Biſchof Ko ppes von Luxyemburg Zeitungsberichten zufolge, die unwiderſprochen geblieben ſind, unerhörte Beleidigungen und Verleumdungen gegen die Freimaurerei auszuſprechen gewagt. Er ſpricht von der Kirche des Satans, ſtellt die Behauptung auf, das Geſetz der Freimaurerei ſei die Lüge, ihr Gott der Dämon, ihr Kultus das Schändlichſte was man ſich denken kann, ſie verſuche alles, um die Jugend durch ſchlechte Lehren zu verderben und ſchließt mit dem Wun⸗ ſche, die Fürſten möchten ſich endlich von dieſen Lockungen befreien. Dieſe Angriffe eines hohen Geiſtlichen reichen an die Freimaurerei nicht heran, deren religiös⸗ſittliche Grundlage auch der Oeffentlichkeit bekannt ſind. Wohl aber müſſen wir es tief beklagen, daß ein Deut⸗ ſcher, der Vorſitzende der Verſammlung, wie dieſe ſelbſt, ihr volles Einverſtändnis mit den Auslaſſungen des fremdländiſchen Biſchofs be⸗ kunden konnten.“ — Eine neue ſozialdemokratiſch⸗bündberiſche Verbrüderung. In dem Bauerndorf Bran⸗ dau im Odenwald, das die größte Ortsgruppe des Bundes der Landwirte jener Ge⸗ gend beſitzt, war kürzlich Gemeinderatswahl. Wie der„Deutſche Bauernbund“ berichtet, ver⸗ bündete ſich ein Teil der dortigen bündleriſchen Vorkämpfer für Thron, Altar und konſervatives Junkertum mit den— Sozialdemokraten um dem ſozialdemokratiſch⸗bündleriſchen Wahl⸗ zettel mit knapper Mehrheit gegenüber dem all⸗ gemein bürgerlichen Wahlzettel zum Siege zu verhelfen. Gewählt wurden der Stein⸗ hauer., Landwirt Bi., Schreiner und Landwirt., von denen erſterer der örtliche Führer der Sozialdemokraten und die beiden letzteren enragierte Mitglieder des B. d. L. ſind. Als Zettelverteiler bei dieſem idylliſchen ſozialdemokratiſch⸗bündleriſchen Kar⸗ tell wirkten noch die Bündler Di. und Br. und als Hauptagitator der bündleriſche Beigeord⸗ nete H. mit! 2 212 Badiſche Politik. Der nationalliberale Kandidat für den 8. bad. Reichstagswahlkreis. W. Achern(Baden), 10. Sept. Seitens einer nationalliberalen (Telegr.) Vertrauens⸗ Lmännerverſammlung wurde geſtern für den 8. Malzwein erheblich geſtiegen iſt, bis in die ſpäten Abendſtunden. badiſchen Reichstagswahlkreis der Landwirt und Kandidat für die geſtellt. Ueber die Bedeutung dieſer Reichstagserſatz⸗ wahl haben wir uns erſt im heutigen Mittags⸗ blatt geäußert. Wir begrüßen es, daß die Kan⸗ didatenfrage nun endlich gelöſt iſt. Es iſt ge⸗ lungen einen Mann als Kandidaten zu gewin⸗ nen, der im Wahlkreis ſelbſt anſäſſig iſt und der, wie der„Bad. Landesztg. mitgeteilt wird, ſich der größten Achtung und Beliebtheit in ſeinem Wahlbezirk erfreut. Er gilt allgemein als eine politiſch ſehr tüchtige, erfahrene und zuverläſſige Perſönlichkeit. Nun gilt es, den Wahlkampf zielbewußt und energiſch aufzu⸗ nehmen, er muß mit einem ſtarken mora⸗ liſchen Erfolg der nationallibe⸗ ralen Partei enden, was durchaus im Bereich der Möglichkeit liegt, wie wir ausge⸗ führt haben. Wir rechnen darauf, daß die ganze nationalliberale Partei Badens die Freunde im 8. Reichstagswahlkreiſe unterſtützen wird, damit der Ausgang einen wuchtigen Auftakt und eine kräftige Anfeuerung zu den ſpäteren Landtagswahlen bilde. Eine markante Stimmenverſchiebung zwiſchen Zentrum und Nationalliberalen, die aus vielerlei Gründen möglich iſt, wird uns in der folgenden Abrech⸗ nung mit dem Zentrum erheblich fördern und wird im Zuſammenhalt mit den letzten Erſatz⸗ wahlen in Bayern den Glauben an die Unbeſieg⸗ barkeit des Zentrums in beſtimmten Wahlkreiſen weiter erſchüttern. 27. Deutſcher Weinbau⸗ Rongreſßf. [(Telegr. Bericht.) Mainz, 9. Sept. 1913. Reichstagserſatzwahl auf⸗ Der heutige dritte Kongreßtag brachte die letzten fachwiſſenſchaftlichen Vorträge in der dritten öffentlichen Kongreß⸗ ſitzung, die vormittags 9½ Uhr von Reichsrat Buhl eröffnet wurde. Es ſprach zunächſt Bürgermeiſter Dr. Hecker, Barr i. E. über „Malzwein“. Der Redner betonte darin die Notwendigkeit, ſich mit allen Mitteln gegen den Malzwein zu wenden, da dieſer neuerdings nur ſehr ſchwer oder auch gar nicht von regerrechten Weinen zu unterſcheiden ſei. Es liege die Ge⸗ fahr einer Verdrängung der kleinen Winzer da⸗ durch um ſo mehr vor, als der Verbrauch von wozu auch ſeine Billigkeit beiträgt. Es handelt ſich um die Exiſtenz von 40000 Winzern und eine Wein⸗ baufläche von 80 000 Hektar. Ein Eingreifen der Geſetzgebung ſei hier unbedingt wün⸗ ſchenswert. Der zweite Vortrag dieſes Morgens, zugleich der letzte des Kongreſſes war der von Ober⸗ lehrer Böckermann⸗Geiſenheim, der über „den gegenwärtigen Stand der A b⸗ ſtinenzbewegung“ ſprach. Gegen Mittag wurde dann der wiſſenſchaft⸗ liche Teil des Weinbaukongreſſes durch Wein⸗ gutsbeſitzer Sittmann geſchloſſen, nach⸗ dem er allen Beteiligten gedankt und ſeine Freude ausgedrückt hatte, daß der Kongreß ſo ſtark— von etwa 1000 Perſonen— beſucht war. Der Praktiſche Teil der Tagung erfuhr mittags 12 beginnend ſeine Fortſetzung in der von etwa 800 Perſonen beſuchten Weinkoſt⸗ probe, die Beigeordneter Kom.⸗Rat Haff⸗ ner⸗Mainz mit einigen exläuternden Worten einleitete. Die Weinkoſtprobe ging bei der großen Anzahl der Proben— zuſammen 273— Es wurden an Weißweinen die Jahrgänge 1893, 1897, 1900, 1901, 1903 bis 1912, zuſammen 247 Proben ge⸗ geben, davon entfielen auf 1911 allein 140. Von Rotweinen waren 26 Proben der Jahre 1904, 1905, 1908, 1911, 1912. Sämtliche Weine ſind einheimiſches Gewächs und ſtehen zum Teil ſehr hoch im Preiſe. 40008000 Mark für das Stück (1200 Liter) ſind nichts ſeltenes in dieſer Aus⸗ leſe, darüber geht aber noch eine ganze Anzahl erheblich hinaus bis zu 12 200. 2900 und 25000. Metzgermeiſter Unſer von Muggenſturm als. Mark Die Koſtproben machten zuſammen 3000 Flaſchen aus. Von allgemeinem Intereſſe waren, wie noch nachgeholt ſei, die Ausführungen des Forſt⸗ aſſeſſors Hänel⸗Bamberg über„Vogel⸗ ſchutz im Weinbaugebiet“. Es muß nach dem Redner alles aufgeboten werden, um mit Hilfe des Vogelſchützes den Rebſchädlingen bei⸗ zukommen. Allerdings kommen für die Lebens⸗ bedingungen, die das Weinbaugebiet hat, nur wenig Vogelarten in Frage. Für die Sommer⸗ bekämpfung kommen motenfangende Vögel in Betracht wie Schwalben, Flie⸗ genſchnapper und Rotſchwanz, für die Winterbekämpfung Meiſen und Kleiber. Nach praktiſchen Winken für die Hegung dieſer Vögel betonte der Redner den Schaden, den die Katzen unter den inſektenfreſſenden Vögeln anrichtet, ſie iſt viel ſchlimmer als etwa Sper⸗ ber oder Habicht. Der Star ſei trotz eini⸗ gen Schadens doch zu ſchonen, da er im Früh⸗ jahr viel Inſekten vertilge, auch Amſel und Sperling ſollten gehalten werden. Durch⸗ aus falſch iſt ferner die Verfolgung der Eule. Der Redner kam zu dem Schluß, daß Rebbau und Vogelſchutz ſo untrennbare Begriffe ſeien, wie es Vogelſchutz und Obſtbau geworden ſind. Der Abend des heutigen Tages brachte den Kongreßmitgliedern ein Nachtfeſt mit Feuerwerk im Stadtpark. Herbſtmanöner im Schwarz⸗ wald. * Lörrach, 9. Sept. Die erſten Tage dieſer Woche waren für die Truppen der 55. Infan⸗ teriebrigade und den ihr zugewieſenen Spezial⸗ waffen von Kavallerie, Artillerie uſw. ſehr ſtrenge Manövertage. Morgens um 4 Uhr wurde ſchon Reveille geblaſen und in ganz kur⸗ zer Zeit erfolgte der Abmarſch ins Manöver⸗ gebiet. Am Montag wickelten ſich die Manöver im Kandertal ab; der„Feind“, das Infanterie⸗ regiment 110 mit den ihm zugewieſenen Spe⸗ zialtruppen war über den Sonntag dort in Quartier, während der andere Teil der Brigade, die„blaue Partei“ im Wieſental ſich feſtgeſetzt hatte. Die blaue Partei marſchierte über die „Lucke“, um den Feind aufzuſuchen, der bereits auf der gegenüberliegenden Höhe beim Map⸗ pach⸗Schallbach Aufſtellung genommen hatte. Dort kam es auch bald zum entſcheidenden Ge⸗ fecht, das aber bald abgebrochen und die Offi⸗ ziere zur Kritik gerufen wurden. Gegen 11 Uhr marſchierte die„blaue Partei“ wieder nach dem Wieſental, aber nicht um ein behagliches Quar⸗ tier zu beziehen, ſondern um weiter zu mar⸗ ſchieren und an der Rheinfelderſtraße die Vorbe⸗ reitungen zum Biwack zu treffen. Dorthin zogen auch die ſchon am erſten Tage recht zahlreich eingetroffenen Manöverbummler, um ſich ein Militärlager anzuſehen. Der Brigadeſtab blieb aber in Lörrach einguartiert, während die Truppen der„roten Partei“ im Kandertal ver⸗ blieben, für die Mittagsverpflegung abkochten und daun die Vorbereitungen zum Biwack trafen. Das Biwack wurde an der ſüdlichen Anhöhe von Schallbach⸗Mappach aufgeſchlagen und die Vorpoſten der roten Partei hatte man bis über Tümmingen hinaus vorgeſchoben. Wie das Biwack bei Lörrach, ſo wurde auch dasjenige bei Mappach von zahlreichen Basler Manöver⸗ bummlern beſucht und ſelbſt bei Eintritt der Dunkelheit hielt der Beſuch noch an, denn man hoffte große Lagerfeuer, ſah ſich aber in dieſer Hoffnung getäuſcht. Den Mannſchaften war das Biwack in dieſer Gegend, wo gute Quartiere die Regel ſind, nicht gerade erwünſcht, aber ſie fügten ſich in ihr Schickſal, denn auch das Biwack hat ſeine Reize Manöverbummler, welche glaubten, das Manöver werde am Dienstag nun ebenfalls im Kandertale und der Umgebung der„kalten Her⸗ berge“ ſeine Fortſetzung erhalten, die täuſchten ſich. Schon früh am Morgen wurden die Biwack geräumt, und kurz nach 4 Uhr marſchierten die Truppen in die Richtung gegen die Lucke davon, paſſierten gegen 5 Uhr Lörrach, um von hier aus ſüdlich weiter zu marſchieren in der Rich⸗ tung gegen den Dünkelberg, wo der„Feind“ bereits Stellung genommen und den Gegner zum Gefecht erwartete. Auf dem zum Mansöve⸗ rieren wie geſchaffenen Gelände zwiſchen Adel⸗ Ottwangen und Hüſingen konnte Gegen 8 Uhr gekommen, die wir auf Grund der Glaubwürdig⸗ keit der Zeugen nicht anzweifeln können, denn dieſe Zeugen waren oft genug ſehr fähige und achtenswerte Männer. „Ich ſtehe auf dem Standpunkt, den jeder fort⸗ ſchrittlich Geſinnte einnehmen ſollte: private Mo⸗ nopole nicht zu verteidigen und nicht zu dulden. Und auf dieſem Standpunkt werde ich meinen Kampf durchfechten. Man hat mir oft geſagt, mein Gedanke, durch Wiederherſtellung des freien Wettbewerbs die induſtrielle Freiheit wiederherzuſtellen, beruhe auf einer mangelhaften Beobachtung der wirkli⸗ chen Vorgänge während der letzten Jahrzehnte; denn, ſo ſagt man, gerade der freie Wettbewerb hat es den großen ermöglicht, die Kleinen zu ver⸗ nichten. Darauf erwidere ich: nicht der freie Wettbewerb hat das ermöglicht, ſondern der un⸗ rechtmäßige Wettbewerb. Und dieſe Art des Wettbewerbes, die den kleinen Mann vernichte, ſoll und kann das ſeſez verhindern. Man weiß, wie der kleine Geſchäftstreibende von den Truſts vernichtet ird. Er ſchafft ſich ein kleines Abſatzgebiet. Die en Korporationen drängen ſich ein und un⸗ rbieten ihn auf ſeinem heimiſchen Markte, dem in gen, den er beſitzt; und wenn er hier nichts ehr verdienen kann, iſt er vernichtet. Die gro⸗ gen Verbände aber, die ihn auf ſeinem heimiſchen Markte unterbieten, können zu gleicher Zeit in den übrigen Teilen der Union verdienen und ſich dadurch ſchadlos halten Auf dieſe Weiſe wird wagen, die Wettbewerber einen nach dem anderen lahm zu legen. Und da die kleinen Wettbewerber ſtets vereinzelt auftauchen, können die großen Verbände dafür ſorgen, daß ſie ein breiteres Abſatzgebiet nicht erlangen. Irgendwo mußt du anfangen. Du kannſt nicht im freien Welten⸗ raum beginnen, du mußt in irgendeinem Gemein⸗ weſen beginnen. Deine Abnehmer werden zu⸗ nächſt deine Nachbarn und deine Bekannten ſein. Aber ſolange du über kein unbeſchränktes Kapi⸗ tal verfügſt, das du natürlich nicht beſitzeſt, wenn du ein Anfänger biſt oder ſolange du nicht un⸗ beſchränkten Kredit erlangſt, was jene Männer zu berhindern wiſſen, können ſie dich jederzeit auf deinem heimiſchen Abſatzgebiet lahmlegen, und das genau nach demſelben Grundſatz, nach dem ſie die organiſierte Arbeiterſchaft überwin⸗ den; denn ſie können auf deinem Markt mit Verluſt verkaufen. weil ſie auf allen anderen Märkten mit Gewinn verkaufen; und ſie können die Verluſte durch die Gewinne wieder ausglei⸗ chen, die ſie dort erzielen, wo ſie andere Wett⸗ bewerber ſchon vernichtet und ausgeſchaltet haben. Das iſt der Unterſchied zwiſchen einem großen Geſchäft und einen Truſt: ein Truſt iſt eine Ein⸗ richtung zum Zwecke der Beſeitigung der Konkur⸗ renz; und ein großes Geſchäft iſt ein Unter⸗ nehmen, das die Konkurrenz überdauert, indem ſchäfte und gegen Truſts. Vor jedem Manne, der durch ſeine Tüchtigkeit beſteht, vor jedem, der den anderen aus dem Felde ſchlagen kann, weil er ſeine Fabrikate den Konſumenten billiger liefern kann und zugleich ihren Gebrauchswert und ihre Qualität zu verbeſſern vermag, vor jedem Manne, der das vermag, ziehe auch ich den Hut und ſage:„Du biſt der Mann, der die Vereinigten Staaten in die Höhe bringen kann, und ich wollte, es gäbe noch mehr von deiner Art.“ Aber mehr von dieſer Art wird es nicht geben, ſolange nicht ein Mittel gefunden wird, Monopole zu verhindern. Kunſt, Wiſſenſchaft u. Leben. „Der Geiſt in der Diplomatie.“ In Wien ſorgt die Theaterzenſur, daß den Leuten in dieſen ernſten Zeiten der Humor nicht gänzlich verloren geht. Da hat, wie geſchrieben wird, Direktor Jarno der Behörde eine von Roda⸗Roda u. Guſtav Meyrink verfaßte Komö⸗ die,„Bubi“ betitelt, zur Erteilung der Auffüh⸗ rungsbewilligung vorgelegt. Man ließ das Buch hei der zuſtändigen Inſtanz mehrere Monate liegen. Und als es, ausgerüſtet mit der erlöſen⸗ den Klauſel, herablangte— was zeigte ſichd Die Theater⸗Sittenkommiſſiton hatte eine einzige Dialogwendung geſtrichen, in der vom„Geiſt in dek Diplomatie“ die Rede war! Nach der An⸗ ſchauung der Zenſur darf es in der Diplomatie keinen Geiſt geben. Das erinnert an eine emöglich, wo immer Konfurrenten ſich zu zeigen Leiſt es auf dem Gebiete der Tüchtigkeit und der Sparſamkeit ſiegte. Ein Truſt bereichert nicht die Leiſtungsföhigkeit des Handels: er kauft di Leiſtungsfähigleit auf. Ich 1. vor mehreren Jahren von dem damaligen kleri⸗ kalen Generalintendanten der Wiener part, dies der Name der verfloſſenen Exzellenz, löſchte aus einem Buche Otto Erich Hartlebens das Wort— Fenſterkreuz weg! Und von einem längſt verſchollenen Zenſurbeamten bei den Hof⸗ theatern, der über die Aufführung von Shake⸗ ſpeares„Macbeth“ zu judizieren hatte, rührt ein Dekret her, das einen Platz in der Schatz⸗ kammer menſchlicher Dummheiten verdient. Die⸗ ſer Mann verordnete:„Mascbeth“ dürfe auf der Hofbühne in Szene gehen, jedoch ſei darauf zu achten, daß die Soldaten Macbeths nicht in öſterreichiſchen Uniformen auftreten. Die Urbilder der Ibſenſchen Geſtalten. Hat Ibſen ſeine Geſtalten lebenden Modellen nachgebildet? Dieſe Frage behandelt Georg Brandes in einem Aufſatze, den die Parifer Zeitſchrift Mercure de France veröffentlicht. Brandes weiſt nach, daß der Dichter zur Geſtal⸗ tung der Vordergrundfiguren in ſeinen Dramen faſt immer durch Urbilder in der Wirktlichkeit angeregt wurde. So wurde ihm die Nora durch eine junge Frau ſuggeriert. mit der er im Brief⸗ wechſel ſtand. Sie klagte ihm in ihren Briefen über allerhand Sorgen, ohne ſie aber näher zu präziſieren. Ibſen ging der Sache nach, erfuhr, daß ſie Geldſorgen quälten, daß ſie eine Unter⸗ ſchrift auf einen Schuldſchein gefälſcht hatte, er⸗ forſchte die Motive, die ſie dazu getrieben, und gewann ſo die pſychiſchen Merkmale für Nora. Für Peer Gynt ſtand ihm ein Däne Modell, den er in Italien kennen gelernt hatte. Dies war ein junger Phantaſt und Schwadroneur, der den erzählte, ſein Ischia und Capri 7 Mittwoch, den 10. September 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 3. Seite. Fündigte die Artillerie ihre Grüße an, und bald folgte das unaufhörliche Geknatter der Ma⸗ ſchinengewehre und der Infanterie. Lange wogte der Kampf hin und her, bis kurz nach 2 Uhr das Signal des Gefechts⸗ und auch Manöverabbruchs gegeben wurde. Auf der ibylliſchen Anhöhe zwiſchen Adelboden und Eichſel wurde Kritik abgehalten, die diesmal ziemlich lange dauerte. Während der Kritik marſ terten die Truppen in die Quartiere, die gum Teil recht entfernt liegen und weit über Badiſch⸗Rheinfelden hinausgingen; ein Teil der Truppen verblieb auf dem Dünkelberg und den nächſtliegenden Ortſchaften und ein übriger Teil kam ins Wieſental, in die Umgebung Schopf⸗ heims. Lörrach und die vorderen Gemeinden bes Wieſentales ſind für heute und morgen nicht mit Einquartierung bedacht. Mittwoch werden ſich die Manöver mehr im Gebiete des Wehra⸗ tales abſpielen, um dann aufs neue wieder in die Lörracher Gegend zu kommen. Freitag und Samstag werden die Brigademanöver im Kan⸗ dertale, in der Umgebung der kalten Herberge zum definitiven Abſchluß kommen. Für dieſe Tage iſt auch der Kraftwagenverkehr von Bin⸗ zen nach Rümmingen, Hittlingen, Schallbach, Mappach geſperrt. Nächſten Monkag beginnen in unſerem Ge⸗ biet die Diviſtionsmanöver, die ſchon ganz be⸗ trächtliche Truppenmaſſen zuſammenbringen werden und jedenfalls intereſſante militäriſche Schauſpiele bringen werden. Nus Stadt und Land. Mannheim, den 10. Septembe r1918 ollverſammlung der Hand⸗ werkskammer Mannheim. II. Tätigkeitsbericht. Nachdem über weſentliche Tätigkeitsgebiete in den bis jetzt erſchienenen Heften 3zund 4des Jahresberichts“), die den einzelnen Kam⸗ mermitgliedern zugegangen ſind, bereits berich⸗ tet wurde, wird es ſich heute zunächſt um Er⸗ gänzungen handeln, dann ſoll aber auch über die übrigen Zweige der umfangreichen Tätigkeit das Nötige bemerkt werden. Wie wir in dem 4. Heft darauf hingewieſen haben, wer⸗ den ausnahmsweiſe auch im Laufe dieſes Spät⸗ jahrs Meiſterprüfungen abgehalten und Vorbereitungskurſe bhbierzu ver⸗ anſtaltet. Zu dieſen Prüfungen haben ſich 396 Kandidaten gemeldet u. zwar 30 Bäcker, 1 Bier⸗ brauer, 4 Buchbinder, 1 Büchſenmacher, 1 Buch⸗ drucker, 1 Dachdecker, 8 Elektrotechniker u. Elek⸗ tromonteure, 11 Friſeure, 3 Gipſer, 1 Glaſer, 1 Hafner, 1 Holzdreher, 3 Konditoren, 2 Korb⸗ macher, 1 Küfer, 22 Maler und Tüncher, 22 Maurer, 14 Mechaniker, 5 Metzger, 1 Modell⸗ ſcchreiner, 3 Müller, 16 Putzmacherinnen, 11 Schloſſer, 15 Schmiede, 20 Schneider, 2 Damen⸗ ſchneider, 103 Schneiderinnen, 26 Schreiner, 11 Schuhmacher, 7 Sattler und Tapeziere, 16 Spengler und Inſtallateure, 6 Steinhauer, 2 Stickerinnen, 6 Wagner, 1 Uhrmacher, 7 Weiß⸗ näherinnen, 7 Zimmerer. Vorbereitungskurſe für die Mei⸗ ſterprüf ung wurden abgehalten oder finden zurzeit ſtatt an den Gewer beſchulen in Buchen, Eberbach, Eppingen, Heidelberg 8 Kurſe), Mannheim(3 Kurſe), Mosbach, Tau⸗ berbiſchofsheim(2 Kurſe), Walldürn, Wein⸗ heim, Wertheim(2 Kurſe) und durch die Ge⸗ werbe⸗ bezw. Handwerker vereine in Aſſamſtadt, Eſchelbronn, Hardheim, Hocken⸗ heim, Merchingen, Sandhaufen und Sinsheim. Zu dieſen Kurſen leiſtete die Kammer die üb⸗ lichen Zuſchüſſe. Außerdem hat ſie 3 Kurſe für weibliche Kandidaten und 2 Ganztageskurſe ver⸗ anſtaltet und zwar 1 für männliche und 1 für weibliche Prüflinge. An dem 5. Genoſſenſchaftskurs(1. Schreinergenoſſenſchaftskurs), der vom 28. Juli bis 9. Auguſt in Karlsruhe abge⸗ halten wurde haben ſich 8 Handwerksmeiſter aus unſerem Kammerbezirk beteiligt. Der Zu⸗ ſchuß der Kammer betrug 288 Mk. Die Schuhmacher⸗Zwangs ⸗In⸗ nung in Mannheim erhielt zur Abhaltung 4 ) Heft 3. Das Submiſſionsweſen im Kammer⸗ ezirk. Heft 4. Lehrlingsweſen, Geſellen⸗ und Meiſter⸗ prüfungen, Bildungsweſen. eines Fach⸗ und Buchhaltungskurſes einen Zu⸗ ſchuß von(50 und 25) Mk. 75. Der Freien Vereinigung der Bar⸗ biere und Friſeure in Mannheim wurde als Beihilfe für ihre Fachſchule eine Beihilfe von Mk. 40, der Steinhauer⸗Balierſchule in Eppingen ein Zuſchuß von Mk. 80 bewilligt. Der Beitrag an das Handwerker⸗Er⸗ holungsheim Friedrichshort in Bad Sulzburg wurde von Mk. 250 auf Mk. 400 er⸗ höht, wofür der Kammer das Recht zuſteht, eine Anzahl erholungsbedürftiger, minderbemittelter Handwerker in das Heim zu entſenden. Ehrenurkunden wurden verliehen: den Gewerbevereinen in Mosbach und Sulzfeld anläßlich der Feier ihres 50jähr. Beſtehens. dem Kaminbaubalier Ph. Mehl und dem Keſſel. und Ofenbaubalier Gg. Effler, bei Herrn Kaminbaumeiſter Chr. Herrmann in Mannheim. ** Von wichtigeren Gutachten und Eingaben, die ſeit der letzten Vollverſammlung erſtattet bezw. den in Betracht kommenden Behörden befürwor⸗ tend vorgelegt wurden, ſind zu nennen: Berichtigung der Handelsregiſter. Der Verkehr mit Bretzellauge. Schutz der bei Bauten beſchäftigten Perſonen gegen Berufsgefahren. Schäden der Leihhäuſer. Der Entwurf eines Patentgeſetzes, eines Ge⸗ brauchsmuſtergeſetzes und eines Waren⸗ ſteuergeſetzes. Die Vergebung von Arbeiten und Lieferungen (in zahlreichen Fällen). Die Ausdehnung einer Zwang⸗Innung. Die Tragung der Koſten der Errichtung einer Zwangs⸗Innung. Tierſchutz. Ladenſchluß(mehrere Fälle). Reform der Abſchätzung und Beleihung von Grundſtücken. Speiſeeisverkauf auf öffentlichen Straßen und Plätzen. Die Unterſtellung der Einziehungsgenoſſen⸗ ſchaft unter§ 35 Abſ. 3 der G. O. Meiſterprüfung der Kaminfeger. Meiſterkurſe für Schmiede. Prämtierung der Geſellenſtücke. Abhaltung von Geſellenprüfungen. Die Koſten der zwangsweiſen Zurückführung eines Lehrlings. Einführung des Handfertigkeitsunterrichts in den Knabenvolksſchulen. Bekämpfung der Monopolbeſtrebungen von Elektrizitätswerken im Kammerbezirk. Konkurrenz ſtaatl. und ſtädt. Beamter. Gewerbl. Unterricht der Lehrmädchen. Von der Rechtsauskunftsſtelle der Handwerks⸗ kammer zu Mannheim ſind ſeit der letzten Voll⸗ verſammlung zahlreiche Rechtsauskünfte erteilt worden. Die wichtigſten Auskünfte bezogen ſich auf: Abſchluß eines Verſicherungsvertrags, Gültig⸗ keit eines Lehrvertrags,§s 10 und 11 des Nah⸗ rungsmittelgeſetzes, ortsübliche Preisberech⸗ nung, Kündigung eines Verſicherungsvertrags (2 verſchiedene Fälle), Immobiliarhaftung, Unfalldifferenz mit der Krankenkaſſe, Mono⸗ polbeſtrebungen eines Elektrizitätswerkes. * Die Kammer beteiligte ſich während der Berichtszeit: an den Ausſchuß⸗ und Kommiſſionsſitzungen des Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammer⸗ tags vom 5. bis 7. Februar 1913, an der Gründungsverſammlung einer freien Vereinigung der Schneiderinnen, Putzmache⸗ rinnen, Weißnäherinnien und Stickerinnen in Heidelberg am 8. Februar 1913, an der Ausſchußſitzung des Deutſchen Hand⸗ werks⸗ und Gewerbekammertags in Berlin am 2. April 1913, am 14. Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekam⸗ mertag am 3. und 4. April 1913 in Berlin, an der Generalverſammlung der Einziehungs⸗ genoſſenſchaft in Mannheim am 16. Mai 1913, am 7. Bab. Handwerker⸗Genoſſenſchaftstag in Heidelberg am 15. Juni 1918, an der Landesverſammlung des Verbandes der badiſchen Gewerbe⸗ und Handwerkervereini⸗ gungen in Mosbach am 28. und 29. Juni 1913, an den Ausſchuß⸗ und Kommiſſtonsſitzungen des Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammer⸗ tags in Halle vom 2. bis 4. Juli 1913, Frrrrrrs . war, ſei ein intimer Freund des Königs von Dänemark. Er hielt ſich für einen großen Dich⸗ ter, behauptete jedoch, daß er ſeine poetiſchen Inſpirationen nur inmitten der Gebirgswelt emp⸗ fangen könne. Er reiſte eines Tages nach Kreta, um dort, wie er Ibſen ſagte, eine gewaltige Tra⸗ gödie zu ſchreiben, die aber ungeſchrieben blieb. So war ſein Leben ein fortwährender Rauſch bon Trugbildern, die er ſich vorgaukelte. Er ſtarb in Rom in Ibſens Umgebung, der hernach aus einzelnen Charakterzügen dieſes Phantaſten eine ſeiner grandioſeſten Geſtalten formte. Die Schlußſzene in Rosmersholm und die Figur der Rebekka hat der Dichter gleichfalls dem Leben entnommen. Das Modell zu Rosmers⸗ holm war aber in der Wirklichkeit kein Pfarrer, ſondern ein norwegiſcher Ariſtokrat, der in einer unglücklichen Ehe lebte und mit einer Verwand⸗ ten ſeiner Frau in Beziehungen trat, die zu einer Kataſtrophe führten. Zu der Geſtaltung bdes Brand lieferten dem Dichter die Erlebniſſe des Philoſophen Kierkegaad die Hauptelemenke. Ibſen notierte auch ſtets pfychologiſche Einzel⸗ üge, die ihm auffielen. So ſagte ihm eines Ta⸗ bes ein junges Mädchen in München:„Ich be⸗ breife nicht, wie man ſich in einen unverheira⸗ Jieten Mann verlieben kann. Wenn nämlich ein Nann unvperheiratet iſt, ſo bat man nicht das. Bernnügen, ihn einer andern zu entreißen.“ Dieſe Bemerkung hat Ibſen, wie er ſelbſt erklärte, tiefe Perſpektiven in die weibliche Pſyche eröffnet und ihm die Anregung zur Hilde Wangel geboten. Kleine Mitteilungen. Aus Rio de Janeiro wird berichtet: Nach einer erfolgreichen Erſtaufführung von Wag⸗ ners„Walküre“ vor vollem Hauſe wurde der „Parſifal“ durch die Truppe des Conſtanzi⸗ Theaters aus Rom zumerſten Male in Bra⸗ ſtlien aufgeführt. 5 Der Verband der konzertierenden Künſtler Deutſchlands plant für ſeine diplomierten, will heißen geprüften Mitglieder ſogenannte„Einführungskonzerte“ u. hofft damit, den ausübenden Künſtlern Engage⸗ ments zu verſchaffen. Es ſind für den Beginn der Saiſon zunächſt 24 Konzerte in Berlin, Köln, Dresden, Frankfurt, Hamburg und München in Ausſicht genommen worden, wovon auf die Reichshauptſtadt allein neun entfallen. „Porzia“, Oper in drei Aufzügen nach Shakeſpeares„Kaufmann von Venedig“ von Richard Wilde, Muſik von Otto Taubmann, wurde von Intendant Volkner zur Urauf⸗ führung für das Opernhaus in Frank⸗ furt a. M. erworben. Die Aufnahme erfolgle auf Grund der bisher fertiggeſtellten erſten beiden Akte der Kompoſit on; Taubmann ar⸗ beitet zurzeit an dem dritten Aufzug, deſſen Vollendung zu Oſtern 1914 zu erwarten iſt. an der Konferenz der 4 badiſchen Handwerks⸗ kammern in Baden⸗Baden am 27. Juli 1913, an der Konferenz der ſüddeutſchen Handwerks⸗ kammern in München am 30. Juli 1913, an der Generalverſammlung des Verſicherungs⸗ verbandes der deutſchen Handwerks⸗ und Ge⸗ werbekammern in Halle am 11. Auguſt 1913, am 15. Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekam⸗ mertag in Halle a. S. v. 11. bis 13. Aug. 1913, an der Gründungsverſammlung einer freien Vereinigung der Schneiderinnen, Putzmache⸗ rinnen, Weißnäherinnen und Stickerinnen in Mannbeim, an dem Gautag der Gewerbevereine und Hand⸗ werkervereinigungen des Odenwaldgaues in Hardheim am 24. Auguſt 1913, an der Generalverſammlung der ſüddeutſchen Schuhmacher⸗Zentraleinkaufsgenoſſenſchaft in Mannheim am 24. Auguſt 1913, an dem Gautag der Gewerbe⸗ und Handwerker⸗ vereinigungen des Elſenzgaues in Sulzfeld am 31. Auguſt 1913. Außerdem nahmen die Vertreter der Hand⸗ werkskammer an einer größeren Anzahl von Sitzungen teil, die von Innungen, Fachvereini⸗ gungen, Gewerbe⸗ und Handwerkervereinen ver⸗ anſtaltet wurden. In der Berichtszeit wurden von den Sekre⸗ tären nachſtehende Vorträge gehalten: ——— Zeit Ort Thema 12. Febr. 1913 Heidelberg Geſellen⸗ u. Meiſterprüf⸗ ungen. 3„ ͤ Neckarau Spargenoſſenſchaften. 25.5„„ Heidelberg Spar⸗- und Einziehungs⸗ genoſſenſchaften. 16. März„ Flinsbach Die Organtſation des Handwerks u. die Auf⸗ gaben der Handwerks⸗ kammer. 22. April„ Ilvesheim Desgl. 27.„„ Krumbach Der kleine Befähigungs⸗ nachweis. 18. Mai„ Schwetzingen Das Submiſſionsweſen in der Gemeinde. 2„[Grünsfeld Spar⸗ und Einziehungs⸗ genoſſenſchaften. 3. Auguſt, Schönau Neue Bahnen für d. Ent⸗ wicklung d. Handwerks 24.„„ Hardheim Desgl. (Gautag) 20. Sept.„ Freudenberg Kleiner Befähigungs⸗ nachweis. Eine recht erhebliche Arbeit verurſachte auch die Durchſicht der Gewerbeunter⸗ nehmerliſten. Die Zoll⸗ und Steuerdirek⸗ tion hatte angeordnet, daß zur diesjährigen Beitragsfeſtſtellung der Handwerkskammern für eine beſchränkte Anzahl von Gemeinden(in der Regel die Gemeinden des Amtsſitzes und einige größere andere Gemeinden) die Gewerbeunter⸗ nehmerliſten vom Jahre 1912, in denen die Großh. Steuerkommiſſäre vorher die von ihnen für beitragspflichtig gehaltenen Betriebe kennt⸗ lich gemacht haben, zur Nachprüfung mitzuteilen ſeien. Dieſe Prüfung war notwendig; die Ge⸗ ſchäftsſtelle konnte in zahlreichen Fällen feſtſtel⸗ len, daß reine Handwerksbetriebe nicht als ſolche bezeichnet waren. Neben den Putzmacherinnen, Damenſchneiderinnen, Weißnäherinnen, die zum erſtenmale zu den Koſten herangezogen werden, fehlten häufig die Photographen, Müller, Klein⸗ brauer, Schornſteinfeger, Maurermeiſter, ver⸗ einzelt auch Mechaniker, Buchdrucker, Maler, Schreiner uſwn. Die Unternehmerliſten wurden, und damit konnte einem häufig ſchon vorgetragenen Wunſche Rechnung getragen werden, zur An⸗ legung eines Verzeichniſſes der zur Handwerkskammer beitragspflich⸗ tigen Betriebe benützt. Die Rolle wurde nach dem Kartothekenſyſtem angelegt. Einige Wünſche bezügl. der künftigen Ueber⸗ laſſung der Gewerbeunternehmerliſten für die Vervollſtändigung des Handwerkerregiſters wur⸗ den dem Großh. Landesgewerbeamt übermittelt. In erhöhtem Maße hat ſich der Vorſtand in der Berichtsperiode mit der Bekämpfung des Bauſchwindels beſchäftigt. Bekannt⸗ lich hat auf eine Vorſtellung der beteiligten Kreiſe hin das Großh. Miniſterium des Innern den Großh. Bezirksämtern zur Pflicht gemacht, daß ſie für die Anwendung des§ 35 Abſ. 5 der RGdO. in allen dazu geeigneten Fällen Sorge tragen. Die Bezirksämter haben ſich ſtändig über die Zuverläſſigkeit der Bau⸗ gewerbetreibenden zu vergewiſſern, deren Geſchäftsbetrieb in bautechniſcher, finan⸗ zieller oder moraliſcher Hinſicht zu Bedenken Anlaß gegeben hat, damit das Unterſagungs⸗ verfahren, ſobald die Vorausſetzungen gegeben erſcheinen, eingeleitet werden kann. Ausdrücklich hat das Miniſterjum betont, daß als unzuverläſſig im Sinne des obengenannten Paragraphen auch ein Baugewerbetreibender anzuſehen ſei, der vorſätzlich oder wiederholt fahrläſſig der Beſtimmung des§ 1 des Geſetzes ir die Sicherung, der Bauforderungen hin⸗ ſichtlich der Verwendung des Baugeldes zu⸗ wiherhandelt oder der in den 88 2 und 3 a. a. O, ausgeſprochenen Verpflichtung zur Führung des Baubuches nicht in der vorgeſchriebenen Weiſe nachkommt. Beſteht begründeter Verdacht, daß ein Baugewerbetreibender das Baugeld unbe⸗ fugt verwendet oder das Baubuch nicht oder nicht richtig führt, ſo kann das Verfahren wegen Unterſagung des Gewerbebetriebs gegen ihn ein⸗ geleitet und in dem Verſahren die Vorlage des Baubuches verlaugt und auf Grund der 88 1 und 12 der Verfahrungs⸗Ordnung in Verbin⸗ dung mit§ 31 des Pol.⸗St.⸗G.⸗B. erzwungen werden. Das Großh. Miniſterium hat weiter angeord⸗ let, daß den Mitteilungen, welche ſeitens der Handwerkskammer, der gewerblichen Vereinigungen oder einzelnen Handwerker über die Unzuverläffigteit eines Baugewerbetreiben⸗ den dem Bezirksamt gemacht werden, beſondere Beachtung zu ſchenken iſt, weil nur durch die Beteiligung der Handwerker an dem Vorgehen gegen unzuverläſſige Baugewerbetreibende der angeſtrebte Erfolg zu erwarten iſt. Als ſehr wünſchenswert wurde es bezeichnet, wenn die Handwerker jede Schädigung durch unzuver⸗ läſſige Baugewerbetreibende zur Kenntnis des Bezirksamts bringen und außerdem in denjeni⸗ gen Fällen, in welchen ein begründeter Verdacht auf ungenügende Führung des Baubuchs oder vorſchriftswidrige Verwendung des Baugeldes vorliegt und der Schwindelunternehmer ſeine fälligen Verbindlichkeiten nicht erfüllt, d. h. ſeine Zahlungen eingeſtellt hat, der Staatsanwalt⸗ ſchaft behufs Einleitung des Strafverfahrens Anzeige erſtatten würden. Im Laufe des Sommers war die Kammer ge⸗ zwungen, in 4 Fällen bei Großh. Bezirksamt Mannheim die Unterſagung des Ge⸗ werbebetriebes als Bauunternehmer ge⸗ mäߧ 35 Abf. 5 der GO“ zu beantragen. Meh⸗ rere ſchwer geſchädigte Bauhandwerker drangen darauf, als Zeugen gehört zu werden. Ueber den Erfolg kann noch nicht berichtet werden, da das Verfahren in allen Fällen noch ſchwebt. In Heidelberg hat das Großh. Bezirksamt von Amtswegen das Verfahren gegen einen unzuverläſſigen Bauunternehmer eingeleitet. Die Kammer wurde erſucht, ſich gutachtlich zu äußern, was geſchehen iſt. Es darf mit Sicherheit angenommen werden, daß hier die Unterſagung ausgeſprochen wird. Die Handwerkskammer wird ſich in dieſer außerordentlich wichtigen Frage in weitgehen⸗ dem Maße der Unterſtützung des organiſterten Bauhandwerks zu bedienen haben. Es dürfte ſich empfehlen, daß die Organiſationen des Bau⸗ handwerks aus ihrer Mitte Spezialkommiſſionen bilden, zuſammengeſetzt aus Sachverſtändigen, welche, erfahren und bewährt, wirtſchaftlich un⸗ abhängig und in jeder Hinſicht vertrauenswürdig, welche Anforderungen eine Behörde an die Sach⸗ verſtändigen ſtellt, bereit ſind, die Kammer in ihrer ſchwierigen und verantwortungsvollen Aufgabe zu unterſtützen. Unſere Spargenoſſenſchaften zeigen eine recht erfreuliche Entwicklung. Immer wei⸗ tere Kreiſe erblicken in ihnen einen neuen, be⸗ deutſamen Weg der Selbſthilſe des Handwerks und ein wichtiges Tätigkeitsgebiet der gewerb⸗ lichen Vereinigungen. In allen Gauen unſeres Kammerbezirks finden wir bereits Spargenoſ⸗ ſenſchaften und wir empfehlen allen Intereſſen⸗ ten das Studium nachſtehender Leitſätze, die auf der Landesverſammlung des Verbandes der badiſchen Gewerbevereine und Handwerkerver⸗ gefunden haben: Warum gründen wir Spargenoſſenſchaften und Sparbanken? 1. Der neuzeitliche Handwerksbetrieb erfordert weniger erhebliches Betriebskapital und einen geordneten Geld⸗ und Kreditverkehr. 2. Da dieſe notwendigen Vorausſetzungen vielfach nicht vorhanden ſind und da es auch noch da und dort an Einrichtungen fehlt, die den Verkehr mit Geld erleichtern, ſo er⸗ blicken die berufenen Vertretungen des Handwerks in ihrer Schaffung eine ihrer vornehmſten und wichtigſten Aufgaben. ſchaftsform beſonders geeignet, weil ſie ihre Mitglieder an die Selbſthilfe gewöhnt und die Vorteile gemeinſamer Tätigkeit recht anſchaulich in die Erſcheinung treten läßt. 4. Als Grundlage dient die Spargenoſſen⸗ ſchaft, die es jedem ſtrebſamen Handwerker, auch dem minderbemittelten und kapital⸗ ſchwachen, ermöglicht, ſich durch kleine, regelmäßig geleiſtete Beiträge nach und nach einen Fonds zu ſchaffen, der ihm nicht nur einen gewiſſen finanziellen Rückhalt gibt, ſondern auch die Beteiligung am Ge⸗ noſſenſchaftsleben erleichtert. 0 5. Die Spargenoſſenſchaften und Sparbanken ſind beſtimmt, im Dienſte der Gewerbeför⸗ derung wichtige Aufgaben zu erfüllen. Sie ſollen die einzelnen Gebiete gewerblicher Tätigkeit beeinfluſſen und befruchten und mithelfen, den ganzen Handwerksbetrieb auf eine höhere Stufe zu bringen, ganz be⸗ ſonders aber auch den Nachweis liefern, daß der Handwerkerſtand bereit und in der Lage betreten. 5 Um dieſe Ziele in abſehbarer Zeit zu er⸗ reichen, iſt es wünſchenswert, daß auch die kapitalkräftigeren Mitglieder, die bereits einen modernen Geſchäftsverkehr eingerich⸗ tet haben, den Spargenoſſenſchaften bei⸗ treten und durch ihre Beteiligung an der Verwaltung das Allgemeinintereſſe fördern helfen. Auch unſere Einziehungsgenofſen⸗ ſchaft zur Bekämpfung des Borgunweſens lei⸗ ſtet gute Dienſte und es iſt zu erwarten, dax durch Errichtung von Geſchäftsſtellen in andern Städten und Gegenden unſeres Dienſtbezirks Die Verhandlungen ſind eingeleitet und mit den Vorarbeiten ſind wir beſchäftigt. Inzwiſchen war Herr Geh, Regierungsrat Dr. Eron vom Landesgewerbeamt in Karlsruhe eingetroffen und wurde von dem ſtellvertreten⸗ den Vorſitzenden Herrn Oeldorf begrüßt. Herr Regierungsrat Dr. Eron dankte für die freund⸗ Herrn Jakob Groß zu deſſen einſtimmigen Wahl zum Präſidenten. Er wünſcht, daß die Kammer unter der Aera Groß weiterhin gedeih⸗ liche Arbeit leiſten werde und daß der in den letzten Jahren verzeichnete Aufſchwung des heim fortdauern möge. Nach kurzen Aeußerungen der Kammermit⸗ gegangen und von Herrn Kammerſekretär Haußer ſen. der einigungen in Mosbach einſtimmige Annahme je nach Art und Umfang ein mehr oder 3. Für dieſe Einrichtungen iſt die Genoſſen⸗ iſt, den Weg der Selbſthilfe erfolgreich zu ihre Tätigkeit noch intenſiver ſich geſtalten wird.. liche Begrüßung und beglückwünſchte zugleich Handwerks im Handwerkskammerbezirk Mann⸗ 2 2— glieder Spengler⸗Külsheim und Buſam⸗ Mannheim wurde in der Tagesordnung weiter⸗ e—.— 4. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mittwoch, den 10. September 1913. Bericht über die Konferenz der badiſchen Hand⸗ werkskammern in Baden⸗Baden am 15. Juli erſtattet. Wir haben ſ. Zt. bereits über dieſe Konferenz berichtet. In der heutigen Vollver⸗ ſammlung wurden vom Referenten die Ergeb⸗ niſſe der Konferenz in ihren Grundzügen wie⸗ dergegeben und entſprechende Erläuterungen, die interner Natur waren, gemacht. Zu dem Bericht bemerkt K. M. Malermeiſter Deldorf⸗Heidelberg, daß es wünſchenswert ſei, mit der Bewertung der Lehrlings⸗ arbeiten mit der Note nicht ſo freigebig zu ſein. Zu dieſer Angelegenheit ergreift Herr Geh. Regierungsrat Cron das Wort, indem er da⸗ rauf hinwies, daß ſich in Baden die Prämtierun⸗ gen von Geſellenſtücken erheblich vermehrt ha⸗ ben, ſo daß man dazu übergehen müßte, die Be⸗ dingungen für die Anwartſchaft auf die 1. und 2. Preiſe zu verſchärfen. Die Prämiierung von Geſellenſtücken ſei eine außerordentlich gute und glückliche Einrichtung und geeignet, einen Wett⸗ eifer unter den jungen Leuten hervorzurufen. Es ſei aber nichts deſtoweniger notwendig, daß man ſich in der Aufwendung der hierfür erfor⸗ derlichen Mittel eine gewiſſe Beſchränkung auf⸗ erlegt bei aller Liberalität in der Zuerken⸗ nung der Preiſe, daß die Mittel nicht ins unge⸗ meſſene ſteigen, damit für andere Zwecke auch noch Mittel übrig bleiben. In Württemberg wurden für Prämtierungszwecke im ganzen nur 3000 Mark aufgewendet, während in den letzten Jahren in Baden an die 9000 Mark hierzu ver⸗ wendet wurden. Bezüglich der Bewertung der theoretiſchen Prüfung ſei im allgemeinen die Meinung vorhanden, daß auch der geſchick⸗ teſte junge Handwerker in ſpäteren Jahren nicht reuſſieren wird, wenn er nicht die theoretiſchen Kenntniſſe beſitzt, um einen Betrieb nach den einfachen kaufmänniſchen Grundſätzen zu leiten. Die badiſche Regierung widme daher der theo⸗ retiſchen Ausbildung ganz beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit. Redner glaubt, von dieſen Grund⸗ ſätzen nicht abgehen zu dürfen. Es gehöre zu⸗ ſammen, daß der junge Handwerker in Theorie und Praxis Gleichgutes leiſtet. K. M. Arnold⸗Eberbach vertritt die Mei⸗ nung, daß der Bürgerkunde in dem Lehrplan der Fortbildungsſchulen mehr Beachtung ge⸗ ſchenkt werden ſolle. Geh. Regierungsrat Dr. Cron erwidert, daß im allgemeinen dieſer Grundſatz auch durchge⸗ führt werde. An den allgemeinen Fortbildungs⸗ ſchulen könne eben im Unterricht nicht ſo den einzelnen Bedürfniſſen Rechnung getragen wer⸗ den, wie in den Großſtädten und größeren Städ⸗ ten, wo der Unterricht ja ſchon nach mehr ge⸗ werblichen Geſichtspunkten zugeſchnitten ſei. Herr Steinmetzmeiſter Buſam begrüßte mit Bezug auf den Geſchäftsbericht die ſcharfe An⸗ wendung des§ 35 der Gewerbeordnung in vier Fällen gegen Bauunternehmer. Nach weiterer Diskuffion zu dieſer Angelegen⸗ heit in der verſchiedene Mitglieder ihre diesbe⸗ züglichen Erfahrungen in ihren Kreiſen zur Kenntnis brachten, erſtattete Herr Kammerſekre⸗ tär Haußer jr. den Bericht über den 15. Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertag in Halle a. S. Zu dem Referat(über dieſe Tagung haben wir gleichfalls ſ. Zt. berichtet) wird das Wort nicht gewünſcht. Abänderung des§ 32 des Statuts der Hand⸗ werkskammer. Die neue Faſſung berückſichtigt die weiblichen Handwerker bei den Wahlen zur Handwerks⸗ kammer. Der Abſatz lautet jetzt:„Die Beiſitzer müſſen den Gewerben, für welche der Prüfungs⸗ ausſchuß errichtet iſt, angehören und zur einen Hälfte Handwerker ſein, welche zu Mitgliedern der Handwerkskammer wählbar ſind und zwar ohne Rückſicht auf das Geſchlecht, ſofern ſie im übrigen den zur Beſtellung als Schöffen geſtellten Bedingungen der Para⸗ graphen 31, 32 des Gerichtsverfaf⸗ ſungsgeſetzes entſprechen—, und zur anderen Hälfte Geſellen, welche zu Mitgliedern des Ge⸗ ſellenausſchuſſes wählbar ſind und die Geſellen⸗ prüfung abgelegt haben.“ Einſtimmig ange⸗ nommen. Die Errichtung eines Verdingungsamts. Herr Kammerſekretär Haußer verbreitet ſich in längeren Ausfüthrungen über dieſe Materie, indem er die Stellungnahme des Halleſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertags ſtreift. Die Grundlagen des Referats ſind in dem vor⸗ geſchlagenen Statut enthalten. Dieſes lautet: J. Organiſation. S 1. Das Verdingungsamt iſt eine Einrichtung der Handwerkskammer zu Mannheim. Es um⸗ faßt den Handwerkskommerbezirk Mannheim (die badiſchen Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach). § 2. Die Leitung des Verdingungsamtes liegt einem Ausſchuſſe ob, deſſen Mitglieder von der Handwerkskammer gewählt werden, die aber nicht Mitglieder der Kammer zu ſein brauchen. Den Vorſitz führt der Vorſitzende der Kammer, für den vom Vorſtand ein Stellvertreter zu wäh⸗ len iſt. Der Geſchäftsgang des Verdingungsamtes wird durch eine vom Vorſtande der Kammer er⸗ laſſene Geſchäftsordnung geregelt. Die erforderlichen Beamten,(die Beamte der Kammer ſind), werden von dem Vorſtande der Kammer beſtellt. II. Aufgaben. 83. Die Aufgaben des Verdingungsamtes ſtändige Beobachtung des geſamten öffent⸗ lichen und privaten Verdingungsweſens; 2. die Bekanntgabe von Verdingungen an die 3. Beratung der ausſchreibenden Stellung bei der Ausſchreißunasbed und bei dem Erlaſſe von Verdingungsord⸗ nungen; 4. Auswahl von Sachverſtändigen, die den ausſchreibenden Stellen bei Abfaſſung der Lieferungsbedingungen, Feſtſetzung der an⸗ gemeſſenen Preiſe, Ueberwachung der Ar⸗ beiten und Prüfung bei Abnahme beratend zur Seite ſtehen können; 5. Beratung und Unterſtützung der Hand⸗ werksmeiſter u. Handwerkervereinigungen: a) bei der Uebernahme von Arbeiten, b) bei der Kalkulation, c) bei der gemeinſchaftlichen Beſchaffung von Rohmaterialien und etwa erforder⸗ lichen Geldmitteln, wie überhaupt d) bei allen das Verdingungsweſen betref⸗ fenden Fragen; 6. Periodiſche Feſtſtellungen zeichniſſen; 7. die Feſtſtellung ortsüblicher Gebräuche; 8. Erteilung von Auskunft über Sachkunde und Zuverläſſigkeit ſowie Betriebsverhält⸗ niſſe der Bewerber; 9. nach Bedarf die Herausgabe einer Zeit⸗ ſchrift. Das Verdingungsamt hält ſich in ſtändiger Verbindung mit ähnlichen Einrichtungen in Baden und den übrigen Bundesſtaaten. § 4. Die Mitglieder des Ausſchuſſes und die Sachverſtändigen ſind ehrenamtlich tätig, erhal⸗ ten jedoch Entſchädigung nach Maßgabe des § 46 des Kammerſtatuts. § 5. Die Koſten des Verdingungsamtes trägt die Handwerkskammer, der auch die Einnahmen zufließen. Zum Schluſſe ſprach der Referent die Hoff⸗ nung aus, daß auch die Regierung dem Hand⸗ werk auch bei dieſer Sache ihre Unterſtützung nicht verſagen wird. Mit der Errichtung des Verdingungsamtes, ſo ſchloß Herr Ha uß er jr., werden wohl nicht alle Schäden des Submißf⸗ ſtonsweſen gehoben werden können. Aber das glaube man hoffen zu dürfen, daß die Verdin⸗ gungsämter, die auf ſie geſetzte Erwartungen, die man natürlich nicht ſo hoch ſchrauben dürfe, alle erfüllt werden. K. M. Stadtrat KochHeidelberg würdigt die erſchöpfenden und lehrreichen Ausführungen des Referenten und empfiehlt den vorgeſchlagenen Statutenentwurf zur Annahme. Herr Geh. Regierungsrat Dr. Eron hegt Be⸗ denken gegen den§ 8 des Entwurfes, da zu er⸗ warten ſei, daß unter den Handwerkern wegen der allgemeinen Auskunftserteilung Mißtrauen entſtehen könne. Nachdem Herr Haußer jir. ſich mit der Streichung dieſes Paragvaphen einverſtanden er⸗ klärt und der ſtellvertretende Vorſitzende die An⸗ nahme des gekürzten Entwurfes empfohlen hatte, wurde die Satzung angenommen und der Vorſtand ermächtigt, einſtweilen die Geſchäfte des Verdingungsamtes bis zur nächſten Vollver⸗ ſammlung zu führen. Zugleich erklärte ſich die Vollverſammlung prinzipiell und einſtimmig mit der Errichtung eines Verdin⸗ gungsamtes einverſtanden. Abnahme der Jahresrechnung 1912/13. Ueber die Einzelheiten der Kaſſenführung gab Herr Haußer jr. eingehend Auskunft. Der Vermögensſtand beläuft ſich trotz vermehrter Aus⸗ gaben nud verminderter Einnahmen auf 32 483 Mark, d. i. eine kleine Summe mehr wie im Vor⸗ jahre. Die Ein⸗ und Ausgaben balancieren mit rund 42 000 Mk. Namens der Kaſſenreviſion er⸗ klärte Herr.⸗M. Schneider⸗Mannheim, daß die ſtattgehabte Prüfung die volle Ordnungsmä⸗ ßigkeit der Kaſſe ergeben habe. Darauf wurde die Jahresrechnung einſtimmig fanktioniert. Anträge und Eingaben. .-M. Kappes⸗Wertheim hegt Zweifel an der Richtigkeit des Wortlauts einer Beſtimmung der Wahlordnung, die aber durch Inkerpreta⸗ tionen der Herren Haußer ir. und Geh. Re⸗ gierungsrat Dr. Cron durch die Mehrheit der Verſammlung als zu Recht beſtehend anerkannt wurde. Unter Punkt von Preisver⸗ Verſchiedenes wurde lebhaft die Angelegenheit des Weſſen⸗ thaler Schulhausbaues erörtert, in wel⸗ chem Orte die anſäſſigen Handwerker wegen einer kleinen Mehrforderung les handelte ſich um ein Plus von 80.), zugunſten außerbadiſcher Hand⸗ werker übergangen wurden. Die Herren Hau⸗ ßer jr. und Kappes⸗Wertheim verurteilten entſchieden das Vorgehen des Weſſenthaler Ge⸗ meinderates und wieſen darauf hin, daß die Ge⸗ meinde⸗ und Staatsbehörden doch in erſter Linie die einheimiſchen Handwerker berückſichtigen ſoll⸗ ten. Herr Geh. Regierunasrat Dr. Cron ver⸗ teidigt demgegenüber die Stellungnahme des badiſchen Miniſteriums im allgemeinen and hält die zahlreichen Angriffe gegenüber der Staatsbehörde für ungerecht. Wenn ſich einmal ein Mißgriff eines Beamten herausgeſtellt hätte, ſo würde die Karlsruher Behörde ſchon veran⸗ laſſen, daß zukünftig derartige Fehler zu vermei⸗ den ſeien. Mit der Beſprechung dieſer Angelegenheit war der letzte Punkt der Tagesordnung erledigt und damit dieſe ſelbſt erſchöpyft und Herr Oeldorf⸗ Heidelberg konnte mit dem Ausdruck der Genug⸗ tuung über den Verlauf der Verſammlung und des Dankes an die Mitglieder und Gäſte der Kammer um ½2 Uhr die Vollverſammlung ſchließen. Berltehen wurde den nachgenaunten Offizieren, Militärbeamten und Unteroffizieren die folgenden Auszeichnungen: K. vom Orden vom Zähringer Söwen: 1. das Kommandeurkreuz erſter Klaſſe: dem ene⸗ ajor von Kehler, Kommandeur der 57. Infa ade; 2. das mandeurkreuz zweiter K. ſten von; o ck. mmandeur des 1. Badiſchen Leibgrenadierregiments Nr. 109, dem Oberſten von Scheliha, Kommandeur des Füſilierregiments Fürſt Karl Anton von Hohen⸗ zollern[Hohenzollernſchen) Nr. 40, dem Oberſten z. D. Strauß, Kommandeur des Landwehrbezirks Ra⸗ ſtatt, dem Kapitän zur See Fuchs, Kommandauten S. M. S.„Friedrich der Große“, dem Kapitän zur See Löhlein im Reichsmarineamt, dem Oberſten Friedrich, Abteilungschef im Kriegsminiſterium, dem Evangeliſchen Militär⸗Oberpfarrer des 14. Armeekorps Kirchenrat Schloemann und dem Katholiſchen Militär⸗Oberpfarrer des 14. und 15. Armeekorps Wilhelm; 3. das Ritterkreuz erſter Klaſſe mit Eichenlaub: dem Oberſtleutnant Ley, Ba⸗ taillonskommandeur im 7. Badiſchen Infanterieregi⸗ ment Nr. 142 und dem Militärintendanten bei der Jutendantur des 14. Armeekorps Geheimen Kriegs⸗ rat Schmidt; 4. das Ritterkreuz erſter Klaſſe: dem Mafor Ingenohl, Abteilungskommandeur im 3. Badiſchen Feldartillerie⸗Regiment Nr. 50, dem Ma⸗ jor Freiherrn von und zu der Tann beim Stabe des Infanterie⸗Regiments Markgraf Ludwig Wilhelm(3. Badiſchen) Nr. 111, dem Major Moſe⸗ bach beim Stabe des 7. Badiſchen Infanterie⸗Regts. Nr. 142 und dem Studienrat Prof. Dr. Boeſſer am Kadettenhaus Karlsruhe; 5. das Ritterkreuz zweiter Klaſſe mit Eichenlaub: den Hauptleuten von Preen, Batteriechef im Feldartillerie⸗Regiment Großherzog(1. Badiſchen) Nr. 14, Lang, Batterie⸗ chef im 2. Badiſchen Feldartillerie⸗Regiment Nr. 30, Schmidt, Militärlehrer am Kadettenhaus in Karlsruhe, von Hermann, Kompagniechef im 6. Badiſchen Infanterie⸗Regiment Kaiſer Friedrich III. Nr. 114, Grohe, Kompagniechef im 5. Badiſchen In⸗ fanterie⸗Regiment Nr. 113, Sterzel, Batteriechef im 5. Badiſchen Feldartillerie⸗Regiment Nr. 76, Zartmann, Batteriechef im 2. Badiſchen Feld⸗ artillerie⸗Regiment Nr. 30 und Haellmigk, Kom⸗ pagniechef im 7. Badiſchen Infauterie⸗Regiment 142; B. die ſilberne Verdienſtmedaille: den Vizefeldwebeln Krauſe, Bataillonstambour bei der Unteroffizier⸗ ſchule Ettlingen, Häfele im 7. Bad. Infanterie⸗ Regiment Nr. 142 und Schladebach, etatmäßigen Hoboiſten im 2. Badiſchen Grenadier⸗Regt. Kaiſer Wilhelm l. Nr. 110, ſowie dem Kaſernenwärter Beck bei der Garniſonverwaltung Konſtanz. * Ju den Ruheſtand verſetzt wurde Obexjuſtiz⸗ ſekretär Otto Hehn beim Amtsgericht Donau⸗ eſchingen auf ſein Anſuchen unter Anerkennung ſeiner langjährigen treugeleiſteten Dienſte wegen leidender Geſundheit. 8 *Von der Eiſenbahn. Einer ſehr häufig be⸗ merkbaren Gepflogenheit des reiſenden Publi⸗ kums, bei ſtarkbeſetzten Zügen ohne weiteres in zweiter Wagenklaſſe Platz zu nehmen wird jetzt von den Eiſenbahnverwaltungen ſchärfer ent⸗ gegengetreten werden. Das Perſonal iſt angewieſen worden dem Publikum Plätze anzu⸗ weiſen und im Aufſuchn ſolcher behilflich zu ſein, aber auch ſtrenge darauf zu achten, daß die Reiſenden ihren Fahrtausweiſen entſprechend Platz nehmen. Gegen mißbräuchliche Fahrkar⸗ tenbenützung wird bahnpolizeiliches Einſchreiten zu gewärtigen ſein. Auf alle Fälle dürfen Rei⸗ ſende mit Fahrkarten 3. Klaſſe nur dann in 2. Klaſſe Platz nehmen, wenn der zuſtändige Be⸗ amte dies angeordnet hat. Kc. * Neue militäriſche Beſtimmungen für die Eiſenbahn treten am 1. Oktober d. Is. in Kraft. Von dieſem Tage ab werden die Koſten der Be⸗ förderung der während der aktiven Dienſtzeit oder während einer Uebung verſtorbenen Unter⸗ offiziere und Mannſchaften zur Beerdigung in der Heimat vom Militär fiskus getragen. Vom gleichen Zeitpunkt ab dürfen die Eltern oder nächſten Angehörigen zum Beſuch eines ſchwerkranken Familienmitglieds— Unteroffi⸗ zier oder Gemeiner— in deſſen Standort reiſen wobei ihnen im Falle der Bedürftigkeit durch die Intendantur in deren Bezirk der Erkrankungs⸗ ort liegt, eine Reiſevergütung in Höhe der wirklich entſtandenen Eiſenbahnkoſten 3. oder 4. Klaſſe ohne Nebenkoſten gewährt werden kann. Kc. * Die Neuwahlen zu den Krankenkaſſen. betr. Wir erhalten von einem freundlichen Leſer un⸗ ſeres Blattes nachſtehende Zuſchrift: Die in Nr. 405 Ihrer geſchätzten Zeitung vertretene Anſicht, daß bei den vor dem 1. Jauuar 1914 vorzunehmenden Neuwahlen zu den Kranken⸗ kaſſen die neu zur Krankenverſicherung einbezogenen Mitglieder nicht wahl⸗ berechtigt ſind, dürfte nicht zutreffend ſein. Um dieſen Perſonen das Wahlrecht zu ſichern, wur⸗ den für die allgem. Ortskrankenkaſſen folgende Beſtimmungen erxlaſſen, welche auch wohl für die Sonderkaſſen(beſ. Orts⸗, Betriebs⸗ und Innungskrankenkaſſen) ſinngemäße Geltung haben werden: 1. Für diejenigen neuen Mit⸗ glieder ausgeſtalteter allgemeiner Ortskranken⸗ kaſſen, welche erſt durch die Reichsverſicherungs⸗ ordnung verſicherungspflichtig werden und ihre Arbeitgeber wird von der Aufſtellung von Wählerliſten abgeſehen und ſind ſie zur Wahl zuzulaſſen, wenn ſie ihre Wahlberechtigung in hinreichender Weiſe glaubhaft machen. Dabei ſind unſtändig Beſchäftigte nur wahlberechtigt, wenn ſie ſchon bisher auf Grund ſtatutariſcher Beſtimmungen—§ 2 Abf. 1 Krankenverſ.⸗ Geſetz— krankenverſicherungspflichtig waren. Ebenſo ſind auch die bisher ſchon freiwillig ver⸗ ſicherten Perſonen bei dieſen Wahlen wahl⸗ berechtigt. 2. Im übrigen ſind auch Wahlberech⸗ tigte, die in den Wählerliſten nicht eingetragen ſind, zur Wahl zuzulaſſen, wenn ſie in einer alle Mitglieder des Wahlausſchuſſes überzeu⸗ genden Weiſe ihre Wahlberechtigung nach⸗ weiſen. * Neues Beamtenfachblatt. Unter dem Titel „Der Bad. Eiſenbahnbeamte“ erſcheint inKkarlsruhe eine neue„Zeitſchrift zur Förderung der Inter⸗ eſſen der unteren Eiſenbahnbeamten“. Gedruckt wird die monatlich zweimal am 5. und 20. in Quartformat vierſeitige Fachſchrift in der Faaß⸗ ſchen Buchdruckerei Karlsruhe; ein Verlag ſowie der verantwortliche Redakteur iſt in der erſten Nummer noch nicht angegeben. Damit iſt die Zahl der Eiſenbahnfachblätter in Baden auf 8 geſtiegen, von denen 5 in Baden ſelbſt herausge⸗ geben werden, es ſind dies außer dem neuen Blatt das„Badiſche Beamtenblatt“ der„Badiſche Eiſenbahner“, das„Badiſche Verkehrsblatt“, der „Lokomotivführer“, ferner die„Badiſche Beam⸗ tenzeitung“, die auch noch die andern Beamten⸗ gruppen vertritt und in letzter Zeit mehr als Organ der Städtiſchen Beamlen Badens gilt, die,Deutſche Eiſenbahnbeamtenzeitung“, dasOrgan der mittleren badiſchen Eiſenbahnbeamten, der Süddeutſche Zugführer“ und die„Süddeutſche Eiſenbahn⸗ und Poſtperſonalzeitung“. Ein drin⸗ gendes Bedürfnis nach einer weiteren Fachſchrift ſcheint bei der verhältnismäßig großen Anzah der vorhandenen Fachblätter nicht gerade vorge⸗ legen zu haben und ob es dem neuen Blatte ge⸗ lingen wird, den ſchon ſo oft geſcheiterten Verſuch, die badiſchen unteren Eiſenbahnbeamten zu einem gemeinſamen Vorgehen, einem einheitlichen Zu⸗ ſammenſchluß u. dergl. m. zu bringen, zu einem Erfolge zu führen, erſcheint fraglich. * Berufsbeamte in pflege. Gemeindebehörden der Großſtädte mit der Frage, ob es nicht geraten ſei, Berufsbeamte anzuſtellen. Man unterſchätzt da⸗ bei keineswegs die Tätigkeit der Ehrenbeamten, und ihre Mitwirkung ſoll auch nicht entbehrt wer⸗ den, aber man glaubt, daß alle Berufsbeamte, die ſich lediglich ihrer Aufgabe zu widmen hätten den wirklich Bedürftigen beſſer nützen könnten. Auch das andauernde Anwachſen des Armenetats macht es jeder Stadt zur Pflicht, nur den tat⸗ ſächlich Armen zu helfen, denn jeder Praktiker weiß, daß ein nicht unerheblicher Teil der ge⸗ zahlten Unterſtützungen erfolgt, ohne daß eine unbedingte Notwendigkeit vorliegt. Die Stadt Charlottenburg hat vor kurzem eine Umfrage bei den deutſchen Städten über 100 000 Einwohner veranſtaltet, um feſtzuſtellen, welche Erfahrungen mit den Berufsbeamten in der Armenpflege ge⸗ macht worden ſind. Das Ergebnis liegt jetzt vor, Von den 47 Großſtädten ſprechen ſich 26 unbedingt für Berufsbeamte aus, 18 haben bisher keine Be⸗ rufsbeamte angeſtellt, nur zwei, Magdeburg und Chemnitz wollen erſt noch die Reſultate abwarten Alle 28 Städte bezeichnen die Tätigkeit der Be⸗ rufsbeamten als eine außerordentlich wertwolle Ergänzung der ehrenamtlichen Tätigkeit. Faſt überall iſt es möglich geweſen, das weitere An⸗ ſchwellen der Barunterſtützungen einzudämmen und die unberechtigte Inanſpruchnahme öffent⸗ licher Mittel einzuſchränken. *Die Pilzzeit iſt kaum gekommen, da lieſt man ſchon hie und da von Vergiftungen, die durch den Genuß giftiger Schwämme verurſacht wur⸗ den. Bekanntlich will die Volkserfahrung gif⸗ tige Pilze an allerhand Merkzeichen erkennen, als da ſind: grelle Farben, beißender Geſchmack, Verfärbung der Bruchſtellen, Schwarzwerden von Zwiebelwaſſer, in dem ſie gekocht ſind. Das Abkochen ſoll ſogar die Giftigkeit der Pilze be⸗ ſeitigen. Dies iſt, wie neuere Unterſuchungen gezeigt haben, theoretiſch richtig. Praktiſch kann man jedoch aus dieſer Tatſache keinen Nutzen ziehen, da man nie weiß, ob das Gift, das ſchon in minimalen Doſen tödlich wirkt, gänzlich her⸗ ausgezogen iſt. Aus all dieſen Gründen ver⸗ meide man es peinlich, Pilze zu eſſen, die man nicht kennt. Weiter hüte man ſich, angeſchnit⸗ tene Pilze einzukaufen. Friſche iſt ein unbe⸗ dingtes Erfordernis, denn ſelbſt ungiftige Pilze bilden bei 3 ungsprodukte, die giftig wirken. * Durch ausländiſche Lotterieunternehmer werden auch jetzt noch tauſende geſchädigt. Trotz aller Warnungen, die kürzlich auch von uns wiederholt ſind, trauen noch immer viele den ausländiſchen Verſicherungen, daß die Betei⸗ von Lospapieren gegen Monatszahlungen be⸗ ſonders günſtige Gewinnausſichten böten. Dies iſt unrichtig. Die Spieler müſſen, wenn ſte auf Monatszahlungen kaufen, wucheriſch hohe Preiſe zahlen; ſpielen ſie als Mitglieder von Losgeſellſchaften, ſo erhalten ſie, was kaum einer von ihnen aus den geſchickt gefaßten Proſpekten erſehen hat, von Gewinnen nur den loder fünfzigſten) Teil. Sie ſetzen ſich aher auch der Strafverfolgung aus, ſofern durch Bildung von Losgeſellſchaften uſw. unerlaubter Weiſe eine Lotterie veranſtaltet wird. Bei der Staats⸗ anwaltſchaft Kaſſel laufen Verfahren beſonders gegen die in der Preſſe ſchon oft genannten Commerce⸗ und Creditbank(auch Efſekten⸗Ab⸗ teilung oder Inkaſſo⸗Abteilung), weiter gegen die Allgemeine Centralbank, Allgemeine Volks⸗ bank,(auch Inſtitut Merkur), Deutſche Effekten⸗ geſellſchaft, Internationale Wechſel⸗ und Effek⸗ tenbank, Spar⸗ und Vorſchußverein(auch Holländiſche Kredit⸗ und Obligatiebank,) alle in Amſterdam; ebenſo gegen die Centralbank in Arnheim und Firmen in Kopenhagen. Wer mit ſolchen Firmen ſchlechte Erfahrung gemacht hat, würde im Intereſſe der Allgemeinheit eln, wenn er hiervon der Staatsanwaltſchaft Kaſſel Mitteilung machen wollte. Zur Aufklärung etwa hervorgetretener Mißverſtändniſſe ſei hierbei darauf hingewieſen, daß die däniſche Kolonial⸗ und Ungariſche Klaſſeulotterie nichts mit aus⸗ ländiſchen Schwindelunternehmungen zu tun haben. Das Spielen ihrer Loſe iſt aber in Deutſchland, abgeſehen von Hamburg, überall ſtrafbar; ſchon viele Spieler haben zum Teil ligung an Spielgeſellſchaften und der recht erhebliche Strafen zahlen müſſen. *Odenwaldklub Sektion Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen. Anläßlich der am Samstag, den 13. September a. c. hier ſtattfindenden Sitzung des Zentral⸗Ausſchuſſes des Geſamt⸗Odenwald⸗ klubs wird die hieſige Ortsgruppe am Sams⸗ tag Abend eine Bootsruderfahrt durch die hie⸗ ſigen Haſenanlagen veranſtalten. Die Abfahrt des Bootes erfolgt punkt 3 Uhr nachmittags von der Noll'ſchen Anlegeſtelle direkt unterhalb der Rheinbrücke.— Die Mitglieder, Damen und Herren, ſind zur Teilnahme an dieſer Fahrt freundlich eingeladen. Fahrkarten zu.— Mk. pro Perſon können bis Freitag abend bei Herrn Theodor Bartſch, Rathaus ⸗Tiefbauamt, Plankammer, oder Freitag abend im Klublokal „12 Apoſtel“, 1. Stock von 9 Uhr abends ab ge⸗ löſt werden. * Saalbautheater, N 7. Die Direktion bietet dem Publikum ſtets das Neueſte und Beſte und berichtet, daß in dem heute beginnenden neuen Programm die berühmte, bildhübſche Tragödin Henny Porten, der Liebling des Publikums, in dem großen Film⸗ Schauſpiel„Der Feind im Land“, großes Kr. loſſal⸗Gemälde, Erinnerungen aus den Kriegsjahren 870—21. in 4 Akten auftritt. Wetteren 1 der öffentlichen Armen⸗ Seit geraumer Zeit beſchäftigen ſich die in offene Armenpflege längerem Liegen Zerſet⸗ „n c Mittwoch, den 10. September 1915. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). 5. Seite. der Spielplan ein Drama aus dem Amerikaniſchen, betitelt„Durch dunkle Pfade“. Ein herrlicher Va⸗ riétéakt, eine Humoreske, ein religiöſes Feſt in Ju⸗ dien, Original⸗Aufnahme, ſowie die neueſte illuſtr. Paths⸗Wochen⸗Ueberſicht dienen zur Vervollſtän⸗ digung des herrlichen Programms. Ein ſchweres Straßenbahnunglück ereignete ſich geſtern mittag in Heidelberg. Auf der Strecke nach Handſchuhsheim ſprang der 44 Jahre alte, ledige Kutſcher Friedrich Bickert von einem in voller Fahrt befindlichen Straßenbahn⸗ wagen ab und geriet dabei unter den nachfolgen⸗ den Anhängewagen, der ihm beide Füße ab⸗ fuhr. Der Bedauernswerte erlitt den Unfall durch eigene Schuld, indem er nach der entgegen⸗ geſetzten Richtung abſprang. Der Verunglückte wurde in das Akademiſche Krankenhaus einge⸗ liefert. »Ein taubſtummes Ehepaar. Aus Bammen⸗ tal wird berichtet: Eine Hochzeit, die wohl für Bammental als die erſte dieſer Art bezeichnet werden darf, fand geſtern ſtatt. Der verwitwete ktaubftumme Schphmacher Oswald aus Mann⸗ heim ging mit der ebenfalls taubſtummen Lina Müller, Tochter des verſtorbenen Feldhüters Ludwig Müller, die Ehe ein. Nachdem auf dem Rathaus der Bund geſchloſſen war, begab ſich das Paar auch zur evang. Kirche, wo Pfarrer Führ die kirchliche Trauung vornahm. * Der Kampf um die Exiſtenz. Wie ſchwierig es heutzutage geworden iſt, eine einigermaßen ſichere Eriſtenz zu finden. zeigt die Tatſache, ſo berichtet die„Pfälz..“, daß gegenwärtig in Nürnberg nicht weniger als ſieben Schutz⸗ leute angeſtellt ſind, die im Beſitze des Ein⸗ jährig⸗ Freiwilligen ⸗Berechtigungs⸗ ſcheines ſind. Dieſer Schein wird bekanntlich nur nach Abſolvierung von 6 Klaſſen einer Mit⸗ telſchule als Abſchlußzeugnis wiſſenſchaftlicher Befähigung erteilt. Möchten doch die Eltern ein⸗ mal einſehen, daß es für ſie und ihren Sohn oft viel beſſer iſt, den iungen Mann ein Handwerk kernen zu laſſen. An ſogen.„gehobenen“ Hand⸗ werkern iſt heutzutage immer noch ein Mangel, während Tauſende junger Leute mit wiſſenſchaft⸗ licher Bildung nicht wiſſen, was ſie anfangen ollen. * Von der Heilsarmee. Zum erſten Male ver⸗ anſtaltet die Heilsarmee ſeit ihrem Einzuge in unſerer Stadt eine befondere Feſtwoche, ein Erntedankfeſt. Ende dieſes Monats ſoll dieſe ſtattfinden, wozu ſchon ſeit Wochen Vorbereitun⸗ gen getroffen worden ſind. Wir werden ge⸗ beten, darauf hinzuweiſen, daß dieſe beſondere Veranſtaltungen mit einem„Erntefeſtſpiel“ uſw. öffentlich ſind, und von jedermann als Zuhörer beſucht werden können. Dieſe beſonderen Ver⸗ ſammlungen, denen ſicher von verſchiedenen Seiten Intereſſe entgegengebracht wird, dürften auch dazu dienen, manchen Aufſchluß über die Tätigkeit der Armee gerade in unſerer Stadt zu erhalten. Zur Vorbereitung dieſer„großen Woche“ trifft am kommenden Donnerstag der Leiter der Heilsarmeekräfte in Süddeutſchland, Herr Major Holm hier ein, der auch abends im Saale der Heilsarmee in einer öffentlichen Ver⸗ ſammlung ſprechen wird. Polizeibericht vom 10. September. Körperverletzungen. Im Hauſe K 1, 8 verſetzte geſtern nachmittag ein 18 Jahre alter Hausburſche von Dachau nach vorausgegangenen Neckereien einem 16jährigen Arbeitskolkegen einen Meſſerſtich in den Unterleib und verletzte ihn lebens⸗ gefährlich. Der Täter wurde verhaftet, während der Verletzte in das Allgem. Kraukenhaus überführt und dort alsbald opertert wurde.— Weitere Körper⸗ verletzungen wurden verübt im Hausflur F 4, 8, im Hauſe Kleine Riedſtraße Nr. 7 durch Schlagen mit einem Prügel, im Hauſe Waldhofſtraße Nr. 17, auf der Lenauſtraße dahier, auf dem Feſtplatz der Rennwieſen und im Garten Sandhoferſtraße 136 in Sandhofen. Verhaftet wurden 19 Perſonen wegen ver⸗ ſchtedener ſtrafbarer Handlungen. Aus dem Großhherzogtum. ):(Heidelberg, 9. Sept. Heute nach⸗ mittag 12 Uhr ſprang der 44 Jahre alte ledige Kutßs Friedrich Binkert auf der Strecke eidelberg⸗Handſchuhsheim aus einem in voller Jahn befindlichen Straßenbahnwagen vor dem Reſtaurant„Roſengarten“, wo er bei einem Kutſcher in Stellung war. Dabei geriet er ſo unglücklich unter den Anhängewagen, der ihm beide Beine abfuhr. Schſververletzt wurde der Mann der bei vollem Bewußtſein war, und ſich die Schuld ſelbſt beimaß, in das Akademiſche Krankenhaus verbracht. Es beſteht wenig Hoff⸗ nung, den Mann am Leben zu erhalten. ):(Heidelberg, 9. Sept. Vor der hie⸗ ſigen Strafkammer wurden heute die drei Ange⸗ klagten, die ſeiner Zeit einer Dame im Hotel Metropol mehrere Cheeks entwendeten, zur Ab⸗ urteilung gebracht. Hausburſche Sturm, 18 Jahre alt, wegen Unterſchlagung und Urkunden⸗ fälſchung 2 Monate Gefängnis, Hausburſche Fuchs, 19 Jahre alt, wegen Urkundenfälſchung 6 Wochen Gefängnis und Hausburſche Vetter, der von der Staatsanwaltſchaft Rottweil wegen ſchweren Diebſtahls geſucht wird, 19 Jahre alt, 2 Monate Gefängnis und 6 Tage Haft und zwar wegen Unterſchlagung, Urkundenfälſchung und verbotenen Waffentragens. ):(Weiher(b. Bruchſal), 9. Sept. Der Hopfen wurde geſtern am hieſigen Ort zu 165 Mark pro Zentner verkauft. an ſpricht von einer zwei Drittel Ernte, da letztes Jahr 1200 Zentner zum Verkauf kamen, dieſes Jahr das Ertrügnis ſich aber nur auf 800 Zentner be⸗ laufen ſoll. bke. Harlsvuhe 9. Sept. Das neue Dienſt⸗ gebäude des Krankenkaſſenverbandes Orts⸗ krankenkaſſen— iſt dieſer Tage bezogen worden. Der in der Gartenſtraße unweit des Goethe⸗ Gymnaſiums erſtellte Bau wirkt durch ſeine ein⸗ fache aber gediegene Archjtektur ſehr gut und iſt auch ſehr zweckmäßig eingerichtet. Der Neubau des Warenhauſes Tietz in der Kaiſerſtraße iſt nunmehr bis zum Dachſtock im Rohbau vollendet und läßt ſchon jetzt Schlüſſe ziehen, wie wuchtig dieſer neue Kaufhaustyp in der Hauptverkehrs⸗ ader der Reſidenz wirken wird. Auch der Neubau Warenhauſes Knopf ſchreitet raſch voran. An der Kreuzung der Kaiſer⸗ und Karlſtraße wird zurzeit mit dem Einbau der weſtlichen Ver⸗ bindungsgleiſe(Weſtſtadt⸗Kaiſerſtraße⸗Karlſtraße) begonnen. Wenig erbaut iſt man in weiten Kreiſen der Bürgerſchaft davon, daß mit der Er⸗ öffnung des neuen Hauptbahnhofes und der elek⸗ triſchen Straßenbahnlinien zu dieſem durch Ein⸗ haltung einer neuen Teilſtrecke die Zehnpfennig⸗ ſtreckengrenze vom Hauptbahn nach dem Mühl⸗ des burger⸗ und Durlacher Tor vorgerückt werden ſoll. Während man bisher vom Kühlen Krug, Städt. Krankenhaus, Friedhof und Schlachthof für 10 Pfennig zum Bahnhof fahren konnte, wird dies nach Eröffnung des Bahnhofneubaues 15 Pfennig koſten. b. Freiburg, 10. Sept. Am heutigen Tag kann der Mitinhaber der bekannten Fabrik für Muſikwerke von Welte und Söhne hier, Herr Kommerzienrat Berthold Welte, ſeinen 70. Geburtstag begehen. Der Stadtrat, dem der Jubilar mehrere Jahre angehörte, ließ ihm zu dieſem Ehreutag die beſten Glückwünſche über⸗ mitteln. Herr Welte hat ſein Unternehmen aus den beſcheidenſten Verhältniſſen zu einer Welt⸗ firma von bedeutendem Ruf emporgebracht. Verſchiedene Neuerungen und Verbeſſerungen auf dem Gebiete der pneumatiſchen Muſikwerke verdanken ihm ihre Entſtehung und ihre Er⸗ folge. Beſonders das„Welte⸗Mignon“ hat der Firma Weltruf verſchafft. ):(Konſtanz, 9. Sept. Großherzogin Luiſe wird am kommenden Donnerstag, den 11. September Abordnungen der benachbarten Frauenvereine auf der Inſel Mainau in Audienz empfangen. Die Abordnungen beſtehen jeweils aus der Präſidentin, einer Vorſtandsdame und dem Beirat. Pfalz, Heſſen und Amgebung. iFrankenthal, 9. Sept. Der ſeit mehreren Tagen hier zum Ausbruch gekommene Streik der Fuhrleute hat heute vormittag zu einer ſchweren Ausſchreitung den Anlaß geboten. Als der bei den Fuhrunternehmern Auer u. Cruſe beſchäftigte arbeitswillige Dienſtknecht Felixr Schnabel mit einer mit Schutt beladenen Fuhre an einem Neubau in der Nähe des Bezirksamts⸗ gebäudes vorbeifuhr, wurden aus dem dritten Stockwerk von zwei Maurern ein Stück Holz bezw. eine leere Bierflaſche auf ihn hinabgewor⸗ fen. Dabei wurde Schnabel von der von dem Maurer Graf aus Rorheim geſchleuderten Bier⸗ flaſche derartig auf den Kopf getroffen, daß er einige Zeit bewußtlos liegen blieb und nach dem ſtädtiſchen Krankenhauſe verbracht werden mußte. Nachdem ihm von ärztlicher Seite ein Verband angelegt worden war, konnte er vorläufig aus dem Krankenhauſe entlaſſen werden. Graf, der durch dieſe Handlungsweiſe ſeinem Aerger über die Arbeitswilligkeit Schnabels Ausdruck ver⸗ leihen wollte, wurde verhaftet, jedoch bald wieder auf freien Fuß geſetzt.— Spurlos verſchwunden iſt ſeit einigen Tagen der 47 Jahre alte Gipſer Martin Schollmayer von hier. Schollmayer, der verheiratet und Familienvater iſt, hat in letzter Zeit Spuren von Geiſtesſtörung gezeigt. Ver⸗ mutlich treibt er ſich in der Pfalz planlos umher. * Darmſtadt, 10. Sept. Wie wir er⸗ fahren, ſollen die Kaiſermanöver im näch⸗ ſten Jahre in der Provinz Oberheſſen und den angrenzenden Gebieten ſein und iſt das Kaiſer⸗ quartier in Büdingen vorgeſehen. * Rüdesheim, 8. Sept. In nicht geringe Aufregung verſetzt wurden letzter Tage die Paſſa⸗ giere des 7 Uhr 25 Min. von hier nach Frankfurt fahrenden Perſonenzuges. Als der Zug etwa⸗ 200 Meter von dem Bahnhof abgefahren war, ſtand er plötzlich ſtill. Alles ſah aus den Abteil⸗ fenſtern und auf der angrenzenden Straße ſam⸗ melten ſich Menſchenmaſſen. Da ging eine Abteil⸗ türe auf und eine junge Frau ſprang heraus unter Weinen und Wehklagen:„Mein Mann, mein Mann!“ Weil ihr Mann anſcheinend nicht mehr mitgekommen war, hatte ſie kurzerhand die Notbremſe gezogen. Das Bahnperſonal hatte Mühe, die Frau wieder in ihr Abteil zu bringen. Inzwiſchen forſchte man nach dem Mann, und ſiehe, in einem andern Abteil ſaß der„Vermißte“ und ſchmauchte ſeine Zigarre. Das Ehepaar war auf dem Rüdesheimer Bahnhof kurz vor der Ab⸗ fahrt des Zuges angekommen. Während nun der Mann die Fahrkarte löſte, ſprang die Frau ſchon in den Zug; der Mann kam dann nach und ſprang in ein anderes Abteil des im Fahren be⸗ griffenen Zuges. 15 Mark Geldſtrafe koſtete das Ziehen der Notbremſe. *„ Frankfurt a.., 8. Sept. Bei der Kriminalpolizei laufen fortgeſetzt falſche Fünfmarkſtücke mit dem Bildnis Kaiſer Wilhelms II. und des Königs von Württemberg ein. Die Stücke ſind durch einen hohlen Klang kenntlich, ſonſt aber den echten täuſchend ähnlich. — Der Kriminalpolizei iſt es gelungen, eine ge⸗ fährliche Einbrecher⸗ und Hehlerbande hinter Schloß und Riegel zu bringen. Auf Anordnung der hieſigen Polizei wurden in Schwäbiſch⸗Gmünd der 39jährige Spengler Heinrich Peter aus Hilianſtädten und ſeine Braut Eliſe Wahl aus Schwäbiſch⸗Omünd verhaftet. Peter hatte hier mit einem gewiſſen Renner Einbrüche in hieſigen Häuſern ausgeführt, wo ihm für etwa 10 000 M. Schmuckſachen und Silbergeſchirr in die Hände fielen. Peter hatte die Sachen zu ſeiner Braut noch Schwäbiſch⸗Gmünd gebracht, da er ſie hier nicht abſetzen konnte. Bei Hausſuchungen in den Wohnungen des Renner und der Mutter des Peter wurden viele Gegenſtände gefunden, die aus verſchiedenen Wohnungseinbrüchen ſtammen. Renner und die Mutter Peters wurden gleichfalls in Haft genommen. timmen aus dem Publikum. Theaterwünſche. Unter Bezugnahme auf die in Ihrem ge⸗ ſchätzten Blatt in der letzten Zeit gebrachten Theaterwünſche möchte auch ich als Abonnent der 12 Volksvorſtellungen und im Namen vieler Bekannten die Bitte ausſprechen, daß in der kommenden Saiſon für dieſe Vorſtellungen nicht nur Schauſpiele und Dramas gewählt werden, ſondern mindeſtens ebenſo viele Opern und Operetten gegeben werden, als Schau⸗ ſpiele ete. Der Volksvorſtellungsabonnent reflektiert wie der Serien⸗Abonnent darauf, nicht nur Schau⸗ ſpiele und Dramas ſondern auch Opern zu ſehen und mit dieſen Muſik im Theater zu hören. Ich glaube, es bedarf nur dieſes Hisweiſes und der Herr Intendant wird auch den gerech⸗ ten Wünſchen der Volksvorſtellungs⸗Abonnen⸗ ten Rechnung tragen. A. * Maunheim⸗Heidelberg und zurück. Am 1. Oktober tritt wieder der Winterfahr⸗ plan in Kraft, prompt und ſicher, wie es von der bad. Bahnverwaltung nicht anders zu er⸗ warten iſt. Der Winterfahrplan! Er bringt eine Verbinderung des Verkehrs mit ſich, be⸗ ſonders des Nachbarortsverkehrs. So lautet wenigſtens das Kalkül der Staatseiſenbahn und deshalb, ſo folgert ſie, müſſen Züge ausfallen und die billigeren Sommerfahrpreiſe fallen auch weg. Alſo, ihr lieben Mannheimer, ab 1. Okt. verringert ſich z. B. der Verkehr nach Heidel⸗ berg, deshalb wird der Fahrpreis vert euert, die vielgeliebte Sonntagsfahrkarte für 70 Pfg., die zur Rückfahrt mit dem letzten Schnellzug berechtigt, fällt weg. Warum? Der Verkehr vermindert ſich! Jeder, der Heidelberg kennt und wer tut das nicht in Mannheim, weiß wie unangenehm die Verteuerung des Fahrpreiſes im Winter em⸗ pfunden wird. Was Heidelberg mit ſeiner näheren und ferneren Umgebung für Mann⸗ heim bedeutet, braucht hier gar nicht erſt er⸗ läutert zu werden. Dies gilt aber nicht nur während des Sommers, ſondern genau ſo ſehr auch im Winter, wenn ſich Gelegenheit zum Rodeln bietet, au den ſchönen Frühjahrstagen im März und April, und wie viele würden an klaren, kalten Wintertagen den atembeklemmen⸗ den Dünſten unſerer Stadt entfliehen. Aber im Winter iſt kein Verkehr, der Fahrplan ſagt es. „Denn daß der Verkehr ſich am meiſten ver⸗ ringert wegen des verteuerten Fahrpreiſes, kann die Eiſenbahnverwaltung anſcheinend nicht glauben. Warum behält man wenigſtens nicht an den Sonntagen die Rückfahrkarte für 70 Pf. bei? Die Bahn würde ſicher nichts dabei ein⸗ hüßen und die Mannheimer Lunge braucht im Winter ebenſo viel friſche Luft wie im Sommer. Sch. Gerichtszeitung. Mannheim, 9. Sept. Ferienſtraf⸗ kammer J. Sitzung vom 9. September. Vor⸗ ſitzender: Landgerichtsrat Breitner. Das Dienſtmädchen Emma Greulach aus Wurzen, das verſchiedene Kleidungsſtücke ent⸗ wendete, wird einſchließlich einer Strafe, die ſie von Mainz mitbrachte, zu einer Geſamtſtrafe bon ſechs Monaten Gefänanis verurteilt. Einen fetten Diebſtahl beging ein Burſche des Metzgers Ohnsmann. Er ſtahl ſeinem Meiſter etwa einen Zentner Schwartenmagen und reichte dieſen durchs Fenſter einem Spieß⸗ geſellen, dem Taglöhner Karl Eduard Kratz, der die Beute mit einem Kameraden, dem Schiffer Emil Köttke, teilte. Der Megszgerburſche hat ſich bisher den Nachforſchungen der Staats⸗ anwaltſchaft entzogen. Kratz und Köttke ſtanden heute vor der Strafkammer, die jenen zu einem Jahr, dieſen zu einem Jahr zwei Monaten Zuchthaus und Verluſt der bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf je 5 Jahre verurteilte. Die Schweſter des Landwirts Peter Gaßner bon Muckenſturm war mit Rückſicht auf die Er⸗ folgloſigkeit früherer Strafen vom Schöffenge⸗ richt wegen Milchverwäſſerung zu 300 M. Geld⸗ ſtrafe. verurteilt worden. Sie hatte„überſehen“, daß der Schlauch des Milchkühlapparates löcherig geworden war und Waſſer in die zu kühlende Milch tropfen ließ. Auf die Berufung wurde heute die Strafe auf 50 Mark herabgeſetzt. §176 Ziffer 3. Den Schluß der Tages⸗ ordnung bildeten vier Fälle, die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit verhandelt wurden. Im er⸗ ſten Falle erfolgte Freiſprechung. Der zweite Angeklagte, der Taglöhner Peter Böhm aus Kaiſerslautern wurde zu zwei Monaten Geſäng⸗ nis verurteilt. Im dritten Falle wurde gegen den in Weinheim wohnenden Fabrikarbeiter Fabrikarbeiter Fr. Waaner aus Weinheim auf neun Monate Gefängnis erkannt, während die Verhandlung gegen den letzten Angeklagten, den Wagner Konrad Kunzmann aus Neun⸗ kirchen, mit der Verurteilung von ſechs Monaten Gefängnis endete. * Leipzig, 9. Sept. Das Reichsgericht hob heute das Urteil gegen den praktiſchen Arzt Dr. Lewy auf, ſoweit dieſer wegen Anerbie⸗ tung von Abtreibung verurteilt war und ver⸗ wies die Sache an die Strafkammer des Laudge⸗ richts Danzig zurück. Soweit es ſich um die Ver⸗ Urteilung wegen vollendeter Kindesabtreibung gekriegt, und meines— haben ſie mir derweile handelt, wurde die Repiſton verworfen. Lewy war vom Schwurgericht Danzig am 27. Junt wegen vollendeter Abtreibung in zwei Fällen und wegen zweier Vergehen gegen§ 49 a des Strafgeſetzbuches zu 5½ Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt worden. Bon Jag zu CJag — Ein tragikomiſcher Vorfall ſpielte ſich, nach der Voſſ. Ztg. dieſer Tage in einem Reſtaurant beim Jagdſchloß Stern, dem Enddiel der klaſſi⸗ ſchen Radfahrerkonkurrenz Rund um Berlin, ab. Um den hier zu erwartenden Maſſenandrang des Publikums nach Speiſe und Trank gerecht wer⸗ den zu können, hatte der Gaſtwirt R. im Walde drei proviſoriſche Büffets errichtet. Zur Verwal⸗ tung eines dieſer Büffets war einer ſeiner Be⸗ kannten aus Berlin beſtellt, der auch am Sonn⸗ tag mit dem Rad dort eintraf. Er ſtellte ſein Stahlroß in ein Zimmer ſeines Freundes, wo auch deſſen Rad ſtand, und begab ſich an die Ar⸗ beit. Der Tag war heiß und es gab viel zu tun. Aber endlich am Abend waren die letzten Gäſte befriedigt, und der Wirt und ſein Freund konnten mit gutem Profit an die Heimfahrt denken. Als ſie aber ihre Räder holen wollten, zeigte es ſich, daß dieſe inzwiſchen geſtohlen wor⸗ den waren. Wie man ſo hin und her redet, be⸗ tritt ein Gendarm das Lokal. Die beiden klagen ihm ihr Leid.„Das wollen wir ſchon machen,“ ſagt der Hüter des Geſetzes, läßt ſich von den Be⸗ ſtohlenen Marke und Nummer der Räder nennen und begibt ſich auf ſeinem eigenen Rade auf die Verfolgung der Diebe, die er am Bahnhofe No⸗ wawes vermutet. In banger Hoffnung warten die beiden Beſtohlenen. Endlich, nachts 3 Uhr, klopft es an der Pforte des Gaſthofes. Es wird geöffnet, der Gendarm ſteht vor der Tür. Mit finſterem Geſicht tritt er ein.„Na, wie wars“ fragte der Gaſtwirt R.„Erfolg gehabt?“— „Neel“ iſt die tieftraurige Antwort des Hüters des Geſetzes.„Eure Räder hab ick nicht wieder⸗ doch noch geſtohlen.“ — Doppelſelbſtmord guf den Schienen. Eine Liebestragödie hat ſich in Haſſow bei Kottbus abgeſpielt. Der Arbeiter Reinhold Klaue unter⸗ hielt mit der Häuslertochter Marie Noack ſeit einiger Zeit ein Liebesverhältnis, mit dem die Mutter des Mädchens nicht einverſtanden war. Nach einem heftigen Streite mit der Mutter gingen die Liebesleute am Samstag nach der Bahnſtrecke und warfen ſich vor einen Zug, deſ⸗ ſen Räder dem K. den Kopf vom Rumpfe trennten. Das Mädchen wurde zur Seite geſchleudert, aber auch ſo ſchwer verletzt, daß es auf der Stelle verſchied. 8 — Gemütlich und leicht verſtändlich. Bozen war am vorigen Samstag durch eine größere Stromunterbrechung ohne elektriſche Kraft und Licht. Selbſtverſtändlich war guch der Verkehr auf der elektriſchen Straßenbahn eingeſtellt. D konnte man, wie aus Bozen den„J. N. nel⸗ det wird, auf dem ſchwarzen Brett an der End; ſtation der Straßenbahn in der Habsburger ſtraße in Gries folgende mit Kreide geſchriebene Verlautbarmachung leſen:„Der Betrib iſt eingeſtelt bis halt der Strom komt. Bitte nicht zu warten die Herrſchaf⸗ ten.“ Welche Klarheit bet einer wahrhaft rühenden Einfachheit der Ausdrucksweiſe! — Revolverſchüſſe im Gerichtsſaal. w. Plauen, (Vogtland), 10. Septbr. Der Kraftwagenführer Klausnitz, der wegen Widerſtand und anderer anläßlich einer Pfändung begangener Vergehen vor dem Schöffengericht ſtand, gab mehrere Re⸗ polverſchüſſe auf die Zeugen im Zuſchauerraum ab. Der Hauptbelaſtungszeuge Steinbach iſt an⸗ ſcheinend leicht am Halſe verletzt worden. Der Täter wurde nach heftigem Widerſtand abgeführt. — Die Ausreißer. Paris, 10. Sept. Zwei junge Mädchen im Alter von 13½ und 14 Jahren wurden in Schutzhaft genommen; ſie waren mil einem 28jährigen Kammerdiener von Charlott burg entwichen. Die eine hatte das Sparkaſſen⸗ buch ihres Vaters mit über 1100 M. mitgenom⸗ men. Das Geld war ſchnell ausgegeben. Die Mädchen wurden feſtgenommen, als ſie ſchreiend hinter ihrem männlichen Begleiter herliefen Der Kammerdiener wurde in Haft behalten. Lehte Nachrichten und Telegrumme. dt. Karlsruhe, 10. Sept. Geſtern vor⸗ mittag trieb der hier bedienſtete Fuhrknecht Hans Hopphahn in der Schlachthausſtraße ſeine beiden, vor einen beladenen Kieswagen geſpann⸗ ten Pferde mit der Peitſche an, wodurch die Tiere ſcheuten und durchgingen. Auf eine Entfernung von etwa 25 Meter holte Hopphahn das Gefährt wieder ein, faßte das Sattelpferd am Kopf, konnte es aber nicht anhaſten, wurde etwa 20 Meter geſchleift und unter den Wagen geſchleudert. Das linke Vorderrad ging ihm über den Kopf, was ſeinen ſofortigen Tidd zur Folge hatte. Stuttgartt, 10. Sept. Der Chef des Generalſtabes des 18. Armeekorps in Frankfurt a.., Generalmajor v. Hofacker, iſt nach dem Württembergiſchen Militärverordnungs⸗ blatt zum Kommandierenden der 45. Kavallerie⸗ Brigade in Saarlouis ernannt worden W. Königshütte, 10. Seßt Der Aſſeſſor Reſch und ſeine Gattin, die am Sonntag unvorſichtiger Weiſe die ruſſiſche Grenze be⸗ traten und von Grenzkoſaken verhaftet worden waren, ſind wieder freigelaſſen worden. Brüſſel, 10. Sept Der Chre folge iſt der Stagtsminiſter und Ex Niniſter präſident Graf de Sme de Nee geſtorben. 85 5 6. Seite. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). Mittwoch, den 10. September 1913. Die Kaiſermanöver. wW. Freiburg(Schleſ.), 10. Sept. Heute Nacht wurde ununterbrochen gearbeitet. Rot hatte ſich in den geſtern abend gemeldeten Stellungen ſtark verſchanzt. Das unebene Gelände bei Ludwigs⸗ dorf und Schwingfeld mit Kriegsgeräten und an⸗ deren natürlichen Schwieriakeiten des Bodens waren gut ausgenützt. Die Leute beider Parteien ſahen troß der großen Anſtrengung gut und friſch aus. Bei Morgengrauen begann der Artillerie⸗ kampf. Als das Moraenrot der Sonne gewichen war, bot die Neudſchaft bei Ludwigsdorf mit den Abhängen des Eulenberges einen reizenden An⸗ hblick. Alsbald waren auch die beiden Zeppe⸗ line und zahlreiche Flugzeuge in Sicht, die trotz des ſtarken Windes ihre Tätigkeit aufnahmen. Der Kaiſer paſſierte bald nach 4 Uhr Freiburg und verweilte von 4 Uhr ab bei Kretſchamberg, weſtlich von Ludwigsdorf zuſammen mit dem Kö⸗ nig von Sachſen, dem König der Hellenen, dem Kronprinzen von Sachſen, dem Erbprinzenpaar von Meiningen und dem Grafen Zeppelin. Hier ging heute auch ein Sianalballon der Manöver⸗ leitung hoch. Um 6 Uhr gingen hier die 43. und die 10. blaue Diviſion, ebenſo die blauen An⸗ ſchlußtruppen auf den Gebirgsabhang vor. Rot machte aus der Front heraus mit der 22. Brigade einen Gegenvorſtoß in der Ebene von Esdorf. Die 22 Brigade ſtand in Reſerve. Zwei Regimen⸗ ter der blauen Kavallerie attackierten gegen den Vorſtoß des Feindes und bald wogte in der Ebene die andringende Maſſe hin und her mil wechſelndem Kriegsglück. Der Vorſtoß von rot mißglückte, aber gleichzeitia hatte die 78. Brigade und die 43. Dipiſion von Blau eine Umgehung durch die Berge gemacht und ſuchte dem linlen roten Flügel in die Flanke und in den Rücken zu kommen. Damit war die Niederlage von Rot beſiegelt. Die rote 6. Kavallerie⸗Diviſion war bei Weriſchau hinter der roten Front zu⸗ ſammengezogen. Um 9 Uhr trat ein Umſchlag in der Witterung ein, die Wolken hatten ſich zu⸗ ſammengezogen und es ging ein ſchwerer Regen nieder. w. Freiburg(Schleſ.), 10. Sept.(Vormel⸗ dungl. Die Manöver ſind um.30 Uhr abgebrochen worden. Der Kaiſer äußerte ſich voll befriedigt über die Leiſtungen beider Armeelorvs. W. Freibur gi. Schleſ., 10. Sept. Der Ab⸗ transport der Truppen, ſoweit ſie nicht ihre in der Nähe liegenden Garniſonen durch Fußmarſch erreichen können, erfolgt erſt nach dem Ergebnis des taktiſchen Ausganges. Der Aufmarſch funk⸗ tionierte ausgezeichnet durch alle Organe, Kaval⸗ lerie, Luftſchiffe und Flieger. Beiſpielsweiſe war die Lage der 48. blauen Diviſion der roten Partei durch die Flieger bekannt. Die gegenſeitigen Lagen wurden überhaupt pöllig erkundet. Im beſten Lichte zeigte ſich die ſchnelle Entſchlußkraft der Unterführer. An dem heutigen Kampfe nahm das Luftſchiff„Z. 5“ aus Leipzig teil, welches der Manöberleitung unterſtand. Bad Salzbrunn, 9. Sept. Der Kaiſer iſt um 3 Uhr nachmittags aus dem Manöver⸗ gelände zurückgekehrt. ** Deutſchland und Frankreich. Uegerechtfertigte franzöſiſche Beſchwerden. Straßburg(Elſ.), 10. Sept. Mehrere elſaß⸗lothringiſche und franzöſiſche Blätter haben jüngſt die Nachricht verbreitet, daß franzö⸗ ſiſchen Staatsangehörigen ge⸗ legentlich eines Ausfluges nach Deutſchland auf dem Rhein⸗Marne⸗Kanal mit einer Dampfjacht chtkanöſe Schwierigkeiten ſeitens der Behörden gemacht worden ſeien. Dagegen ſchreibt die amtliche Straßburger Korreſpondenz: Am 16. Auguſt ging beim Miniſterium ein Ge⸗ ſuß des Spebiteurs Rey Biſchheim um die polizeilich vorgeſchriebene Erlaubnis ein zum Befahren des Rhein⸗Marne⸗Kanals für einen Herrn Raymond aus Paris. Am 19. Auguſt wurde das Geſuch durch ein Telegramm des Herrn Baymond und eine telephoniſche Bitte des Herrn Rey wiederholt. Obwohl Raymond die telegraphiſche Antwort erhielt: Exlaubais erfolgt erſt nach vorſchriftsmäßiger Prüfung, beſchwerte er ſich bereits telephoniſch am ſelben Nachmittag über die ihm bereiteten Schwierigkeiten. Nach Prüfung des Geſuchs und Regelung des Schleuſenverkehrs ging die Erlaubnis am 20, früh telegraphiſch ab, worauf die Jacht die Fahrt nach Straßburg antrat. Da jedoch feſtgeſtellt wurde, daß ſich Herr Raymond Uberhaupt nicht auf dem Schiffe befand, ſondern ein ehemaliger Offizierohne Aufenthaltserlaub⸗ nis, ſowie noch ein Herr, zwei Damen und ſechs Mann Beſatzung, wurde im Hinblick auf die im Geſuche enthaltenen Unrichtigkeiten den Paſſagieren die Fahrt auf dem Kanal nicht ge⸗ ſtattet und die formelle Fahrterlaubnis gelangte nicht zur Aushändigung. Das Schiff durfte edoch durch die Beſatzung nach Straßburg ge⸗ itet werden. Die Paſſagiere hatten ſich per Bahn nach Straßburg begeben, wo dem ehe⸗ maligen Offizier eröffnet wurde, daß ihm wäh⸗ tend der Mansverzeit eine Aufenthaltserlaubnis 15 gewährt werden könne. Die amtliche Dar⸗ ſtellung ſchließt mit der Betonung, daß die demgemäß nicht auf Sebe der öſſhen Behörden, ſondern auf Seite der fran⸗ zöſiſchen Ausflügler vorgekommen ſind. Franzöſiſche Eiſe— ein gri eeee e 80 den, ob das griechiſche Volk ſich ſolidariſch erklärt mit der Haltung der Rede des neuen Königs. Falls, was wir aber nicht glauben, volle Soltdarität beſtände, bliebe uns nichts übrig, als unſre militäriſchen Inſtruktoren an⸗ derswohin zu ſchicken und Griechenland, welches Deutſchland ſeine Siege verdankt“, es ſelbſt zu überlaſſen, d. h. Deutſchland, auch den Erfolg ſeiner Siege zu verdanken, ſich ausſchließlich an Deutſchland zu wenden wegen der Uebernahme der Inſeln im Agäiſchen Meere, welche Griechenland ſeit drei Monaten vergeblich von allen Mächten des Dreibundes verlangt. Der griechiſche Deputierte Taaxiris, der gegen⸗ wärtig ſich in Chatel Guyon zu einem Bade⸗ aufenthalt befindet, hat an den„Matin“ folgen⸗ des Telegramm gerichtet: Der König machte, wie übrigens viele griechiſche Offiziere militäri⸗ ſche Studien in Deutſchland. Bei dieſer Ge⸗ legenheit einer rein militäriſchen Zeremonie in Gegenwart ehemaliger Studienkameraden und Lehrer glaubte der uhmbedeckte Zögling, denen eine Huldigung erweiſen zu müſſen, die ſeine Lehrer in der Wiſſenſchaft waren. Das iſt ein ſehr natürliches und eines wahrhaft großen Mannes würdiges Gefühl, das keinen anderen Sinn hat. Das griechiſche Volk iſt Frankreich ſehr dankbar für die Gefühle, die Ihr uns im⸗ mer bezeugt habt. Wir werden niemals die Haltung der franzöſiſchen Regierung bei Ge⸗ legenheit der Schwierigkeiten, gegen die Grie⸗ chenland zu kämpfen hatte, vergeſſen. Alle Franzoſen, welche Griechenland beſuchten, kön⸗ nen es nicht leugnen, und die Lobſprüche, welche der König, der Kriegsminiſter und die ganze griechiſche Preſſe der franzöſiſchen Militär⸗ miſſion ſpendeten, ſind ein glänzender Beweis unſerer Dankbarkeit für die Dienſte, welche die Miſſion der helleniſchen Nation erwies. Die Bande, welche die beiden Völker einigen, ſind fähig, den Einfluß von Mißverſtändniſſen zu widerſtehen. Dies verhindert es hoffentlich, daß bittere Worte geſprochen werden. Der mutergang dez Marineluft⸗ ſchifes„L.“. w. Helgoland, 10. Sept. Bei dem Unfall des Marineluftſchiffes„L. 1“ ſchlugen die Spitze des Luftſchiffes und die vordere Gondel derart auf das Meer, daß die in der vorderen Gondel ſich aufhaltenden Offiziere und Mannſchaften vermutlich betäubt wur⸗ den und ſo nicht mehr in er Lage waren, Ret⸗ tungsmaßregeln zu ergreifen. Achtzehn Gas⸗ zellen waren bereits vorher aufgeriſſen. Den Mannſchaften der hinteren Gondel war es noch möglich, ſich mit zu verſehen; unglücklicherweiſe war aber die Mehrzahl der⸗ ſelben in der vorderen Gondel. W. Berlin, 10. Sept. In dem von der„B. 3Z.“ veröffentlichten Berichte desKapitäns Büh⸗ ring vom Fiſchbdampfer Orion heißt es noch: Als unſer Boot, as mit dem Steuermann und 3 Matroſen bemannt und mittels Leine mit un⸗ ſerem Dampfer verbunden war, 10 Minuten nach dem Unfall das Luftſchiff erreichte, er⸗ blickten wir 7 Mann von der Beſatzung, wovon 4 Mann bis zum Halſe im Waſſer ſtanden, während 3 ſich an den Geſtänge anklammerten. 2 wurden von uns gerettet, während weitere 5 von dem inzwiſchen herbeigeeilten„Hannover“ aufgenommen wurden. Die Trümmer des Luft⸗ kreuzers ſind weit in das Waſſer hinabgeſunken. Der Fiſchdampfer Orio, welcher die Stelle paſ⸗ ſterte, rettete dann Oberleutnant Grimm und den Steuermannsmaat mit großen Schwierig⸗ keiten. Innerhalb 8 Minuten war das Luftſchiff geſunken. * Hamburg, 10. Sept. Der ſiebente Geborgene von der Beſatzung des verun⸗ glückten Marineluftſchiffes iſt der Bootsmanns⸗ maat Bensmer. Er wurde bewußtlos auf⸗ gefunden. Wiederbelebungsverſuche waren bis⸗ her erfolglos. Die Teilnahme der Kaiſerin. W. Berlin, 10. Sept. Die Kaiſerin ſandte an das Reichsmarineamt zu Handen des Staatsſekretärs von Tirpitz anläßlich des Helgolander Luftſchiffunglücks folgesdes Tele⸗ gramm: „Sehr erſchüttert durch die Nachricht von dem namenloſen Unglück, das unſerer Marine durch die Vernichtung des Marine⸗ luftſchiffes zugeſtoßen iſt, ſpreche ich Ihnen mein von Herzen kommendes Bei⸗ leid aus. Gott tröſte die armen Hinter⸗ bliebenen. Falls irgend welche Jilfe nötig iſt, bitte ich mir Mitteilung zu machen. Würden Sie auch den Hinterbliebenen mein Bejleid ausſprechen laſſen? Welche tiefe Trauer wird unſere ganze Marine ergriffen haben. Auguſte Viktoria.“ Eine amlliche Liſte der Geretteten und der Toten. * Beylin, 10. Sept.(Amtlich.) An Bord des„L. 1“ laut telephoniſcher Auskunft aus Fuhlsbüttel: Korvettenkapitän Metzing, Kapk⸗ tänleutnant Hanne, die Oberleutnants z. S. Wendt, Freih. v. Maltzahn und Grimm, Ma⸗ rineingenieur Wehner, Steuermann Zimmer⸗ mann, Obermaſchiniſt Lehmann, die Oberma⸗ ſchiniſtenmaate Lutz, Müller, Schönfelder und Adam, die Maſchiniſtenmaate Bruder, Strot⸗ zück, Oberſignalmaat Pahlke, Signalmaat Kürſchner, die Bootsmannsmaate Menge und Bausmer, die Funkentelegraphiſtenmaate Spie⸗ ler und Heldenmeier. Gerettet ſind: Die Ober⸗ leutnants Wendt und Grimm, Obermaſchiniſt Lehmann, Obermaſchiniſtenmaat Schönfelder u. die Funkentelegraphiſtenmaate Spieler und Heldenmeier. Die übrigen ſind aller Wahrſchein⸗ lichkeit nach verunglückt. Das ge⸗ Paris, 10. Sept.(Priv.⸗Tel.) Der ſunken; die Unfallſtelle wird zur Zeit abgeſucht. 18 — —— Die erſte Hilfe. * Helgoland, 10. Sept. Die erſte Hilfe bei dem Untergang des Luftſchiffes„L. 1“ lei⸗ ſteten die Linienſchiffe„Hannover“ und„Schles⸗ wig⸗Holſtein“. Die geſamte Flotte wurde durch Signale an die Unfallſtelle beordert, doch traf anſcheinend nur das Torpedoboot 107 rechtzei⸗ tig ein, dem es gelang, drei Perſonen zu ret⸗ ten. Das Linienſchif„Hannover“ rettete vier Perſonen und brachte ſie zuſammen mit den an⸗ deren drei Geretteten nach Wilhelmshaven. Der orkanartige Sturm hielt die ganze Nacht an. Ein Waſſerflugzeug unter Führung des Oberleutnants Lengsfeld, das das Luft⸗ ſchiff umkreiſte, konnte dem Unwetter nur mit knapper Not entgehen und kehrte nach Helgo⸗ land zurück. 8 Die Beranna der Toten. Ww. Hamburg, 10. Sept. Von dem verun⸗ glückten Marineluftſchiff„L. 1“ iſt heute vormit⸗ tag bei Cuxhaven der Korvettenkapitän Metzing angetrieben worden. Von einem Fiſcherkutter wurden aufgefiſcht Kapitänleutnant Hanne, Oberſignalmaat Pahlke, Oberſignalmag: Mül⸗ ler und der bereits genannte Signalmaat Kürſchner und der Bootsmaat Menge. Wiederbelebungsverſuche. W. Hamburg, 10. Sept. Nach einem Telegramm aus Helgoland ſind der Boots⸗ mannsmaat Menger und der Signalmaat Kürſchner von einem Fiſchkutter aufgefiſcht worden. Wiederbelebungsverſuche ſind im Gange. 8 Mann gerettet. W. Helgoland, 10. Sept. Wie verlautet, ſoll noch ein achter Mann gerettet worben ſein. Die amtlichen Feſtſtellungen abwarten! * Helgoland, 10. Sept.(Amtlich.) Ange⸗ ſichts der vielen in die Oeffentlichkeit gelangten widerſpruchsvollen, teilweiſe offenſichtlich fal⸗ ſchen fenſationellen Nachrichten über die Ur⸗ ſachen, die zur Vernichtung des„I. 1“ geführt haben, iſt es ratſam, die amtlichen Feſtſtellungen abzuwarten, durch die allein der Unglücksfall ſachlich und richtig aufgeklärt werden kann. m. Köln, 10. Sept. Zu der Meldung des Berliner„Lok.⸗Anz.“ über die Urſache der Kata⸗ ſtrophe des Luftſchiffes„L. 1“ bemerkt der Ber⸗ liner Gewährsmann der„Köln. Ztg.“, daß die Zahl der Beſatzung des Luftſchiffes gar nicht 23 ſondern 20 Mann betrug, daß die Schluß folgerung alſo ſchon auf einer falſchen Angabe beruht. Im übrigen aber kann man nach Urtei⸗ len von Fachleuten noch gar nicht ſagen, ob der in dieſer Darſtellung angenommene Zuſammen⸗ hang wirklich das Unglück verſchuldet hat Man ſollte mit allen Schlußfolgerungen durückhalten bis die genauen Angaben der geretteten Offtziere vorliegen. Die deutſchen Marineluftſchiffe. Das zerſtörte Marineluftſchiff„L. 1“ wurde am 17. Oktober 1912 durch den Staatsſekretär des Reichsmarineamts von der Marineverwal⸗ tung übernommen, nachdem es vorher neben einigen Probefahrten eine faſt 40ſtündige Abnahmefahrt durch Weſt⸗ und Nord⸗ deutſchland, ſowie die Nord⸗ und Oſtſee ohne jede Beſchädigung ausgeführt hatte. Als Hafen wurde ihm die Halle in Hamburg⸗Fuhlsbüttel angewieſen. Bei dem Bau des für die Marine beſtimmten Luftſchiffes hatte man beſonders Rückſicht darauf genommen, den Luftkreuzer zu befähigen, möglichſt lange in der Luft zu blei⸗ ben und eine große Geſchwindigkeit zu ent⸗ wickeln. Mit ſeinen bedeutenden Abmeſſungen war es das größte der bisher gebauten Zep⸗ pelinluftſchiffe. Bei einer Länge von 160 Meter und einem Durchmeſſer von 15 Meter hatte es 18 Gaszellen. Drei Maybach⸗Motoren von je 170 Pferdekräften ſetzen es inſtand, auch eines ſtarken Gegenwindes Herr zu werden. Als Aufenthaltsort für die Offtziere und die Be⸗ dienungsmannſchaften war in den Verbindungs⸗ gang zwiſchen den beiden Gondeln ein Aufent⸗ haltsraum eingebaut. Die Verbindung mit der Außenwelt ſtellt eine Anlage für Funkentele⸗ graphie her. Eine mit den Gondeln durch einen Schacht verbundene Plattform auf dem Rücken des Luftkreuzers geſtattete den Beobachtungs⸗ offizieren freien Ausblick, beſonders nach oben. Um auch in der Dunkelheit ſeine Aufgaben er⸗ füllen zu können, war für den„L. 1“ ein Rie⸗ ſenſcheinwerfer mit einer Leuchtkraft von 40000 Kerzen gebaut worden, der bis auf eitte Eut⸗ fernung von 1500 Meter das Gelände erhellte. Das Luftſchiff hat von Hamburg aus eine ganze Anzahl von Uebungsfahrten unternommen, ſo⸗ wohl über Land als auch über See. U. a. hatte es in der Nacht vom 8. zum 9. Juli 1913 von Johannistal aus eine ſchwierige Sturmfahrt zu beſtehen; dank ſeiner kräftigen Bauart konnte es aber nach Sſtündiger Fahrt heil landen. Die deutſche Marine wird vorausſichtlich in den nächſten Wochen einen neuen Luft⸗ kreuzer erhalten: in der Friedrichshafener Werft ſieht der„L. 2“ ſeiner Taufe entgegen. Dieſes neue Luftſchiff weiſt gegenüber der bis⸗ herigen Bauart noch weitere Verbeſſerungen auf. Es beſitzt einen weſentlich größeren Gas⸗ inhalt und damit erhöhte Tragkraft. In zwei Gondeln werden erheblich ſtärkere Motoren untergebracht ſein, die eine Geſamtleiſtung von 900 Pferdekräften aufbringen, jedoch bleiht als Neuerung eine dritte Gondel den Führern des Luftkreuzers vorbehalten. Damit wird ein Nachteil aufgehoben, der ſich bei den bisherigen Z⸗Schiffen unliebſam bemerkbar machte; durch das Geräuſch der arbeitenden Motoren wurde 5 Verſtändigung der Deckoffiziere beeinträch⸗ gt. ** Zu der Beſatzung des Marineluftſchiffes ge⸗ hört auch ein aus Heidelberg ſtammender Maſchiniſt namens Friedrich Eckert, der ſich liedoch gläckichertweiſe zur Zeit des Unfalles nicht an Bord befand. Das Luftſchiff hat bekanntlich eine Doppelbeſatzung, die ſich gegenſeitig ablöſt. Herr Friedrich Eckert hatte bei der Marine als Maſchiniſt gedient, und vor einigen Jahren an der Niederwerfung des Aufſtandes der Dſcho⸗ kadſchleute in der Südſee, bei der bekanntlich der aus Heidelberg ſtammende Leutnant Ehrhardt den Heldentod ſtarb, mitgefochten. Herr Fried⸗ rich Eckert wurde vor einiger Zeit zur Marine⸗ luftſchifferabteilung nach Johannistal abkom⸗ mandiert und befindet ſich ſeit kurzem auf dem Flugplatz Fuhlsbüttel bei Hamburg, von dem aus geſtern mittag der erſte deutſche Marineluftkreuzer ſeine Todesfahrt in die Nord⸗ ſee hinein angetreten hatte. Einem glücklichen Zufall verdankt alſo Herr Eckert ſein Leben. Ein Bruder von ihm iſt als Profeſſor in Mannheim tätig, ein anderer Bruder iſt zurzeit Dramaturg am Chemnitzer Stadttheater. — Raunbmord. w. Brauulage i. Haag, den 10. Sept. Heute morgen wurde der Gaſtwirt und Schlächtermeiſter Karl Schröder in ſeiner Gaſtwirtſchaft erſchoſſen aufgefunden. Sein Porte⸗ monnaie, das 100 M. enthalten hatte, lag leer am Boden. Der Verdacht der Täterſchaft richtet ſich gegen zwei junge Leute von 20 und 24 Jah⸗ ren, die in der Gaſtwirtſchaft während der gan⸗ zen vergangenen Nacht kneipten. Beide ſind ver⸗ ſchwunden. 28. Annungsuerbandstag Deutſcher Baugewerksmeiſter eh. Leipzig, 9. September. Der heutige zweite und lette Verhandlungstag des Verbandes D utſcher Baugewerksmeiſter be⸗ gann mit dem wichtigſten Punkt der diesjährigen Tagung, der Errichtung von Bankammern für Hoch⸗, Tief⸗ und Betonban. Hierzu referierte der Syndikus Dr. Adler (Poſen), der im weſentlichen folgendes ausführte: Der Bezirksverband Poſen der Baugewerksmeiſter hat in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, die Er⸗ richtung von Baukammern für Hoch⸗, Tief⸗ und Betonbau zu beantragen. Der Grund dafür ſind die ewigen Klagen darüber, daß die Inter⸗ eſſen des Baugewerbes in den Handwerkskam⸗ mern nicht genügend vertreten werden. Man ſagt allgemein, das Baugewerbe ſei das führende Gewerbe. Das trifft bei den Handwerkskammern nicht zu, dort dominiert das Kleingewerbe. In den 15 Handwerkskammern in Preußen haben wir 89 Vorſtandsmitglieder, davon ſind nur 5 Maurer- und Zimmermeiſter.[Hört! Hört!) Die Vollverſammlung des Handwerks⸗ und Ge⸗ werbekammertages beſteht aus 546 Mitgliedern. Davon ſind aber nur 36 Maurer⸗ und Zimmer⸗ meiſter.[Erneutes bört! hört!) Das iſt ein ungeſunder Zuſtand. Das Baugewerbe beſchäf⸗ tigt die größte Zahl von Leuten, mindeſtens ſo⸗ viel wie alle übrigen Gewerbe zuſammen; es hat in ſeinem Betriebe das größte Kapital inpeſtiert; es leiſtet den größten Beitrag zu den Handwerks⸗ kammern.(Manche Kammern werden zu 50 Prozent vom Baugewerbe unterhalten. Daraus refultiert doch eigentlich, daß das Baugewerbe die führende Rolle bei den Handwerkskammern einnehmen müßte. Das iſt jedoch nicht der Fall. Das ſieht man einmal an dem Wahlſyſtem zu den Handwerkskammern, welches geſtattet, daß das große Baugewerbe durch das Kleingewerbe völ⸗ lig majoriſiert werden kann. Ob das Bauge⸗ werbe ein Handwerk iſt, darüber kann man ver⸗ ſchiedener Meinung ſein; in Oeſterreich gehört es nicht dazu. Das Baugewerbe macht den Handwerkskammern zudem viel Arbeit und die Kammern müſſen ſo vielſeitig ſein, daß ihre Kraft zerſplittert wird und ſie die berechtigten Forderungen des Bauge⸗ werbes nicht genügend vertreten können. Daher müſſen beſondere Kammern errichtet werden, die das Intereſſe des Bangewerbes ſelbſtändig ver⸗ treten. Das Tiefbaugewerbe hat ſich boreits darum bemüht, eine eigene Vertretung zu er⸗ halten, jedoch ohne Erfolg. Wenn ſich nun aber das Maurer⸗ und Zimmergewerbe, das Beton⸗ gewerbe und das Tiefbaugewerbe zuſammentun, kann man viel eher auf einen Erfolg rechnen. Man wird natürlich nicht von heute auf morgen etwas erreichen, aber einmal muß die Anregung doch gegeben werden, von ſelbſt kommt uns die Regierung nicht entgegen. Eine Schwieriagkeit würde die Koſtenfrage machen, weil eine ganze Anzahl von Handwerks⸗ kammern ohne das Baugewerbe nicht exiſtieren können. Wenn unſere Bemühungen wider Er⸗ warten erfolglos ſein ſollten, müſſen wir ver⸗ ſuchen, einen Schritt vorwärts zu kommen, indem das Wahlſyſtem zu den Kammern abgeändert wird. Der Redner bittet ſchließlich eine Kom⸗ miſſion zu wählen, welche die Frage der Schaf⸗ fung von Baukammern und der eventuellen Ab⸗ änderung des Wahlſyſtems für die Kammern vorbereiten ſoll. Er ſchlug eine Reſolution vor, wonach der vorbereitende Ausſchuß Schritte un⸗ ternehmen ſoll, um eine Verbeſſerung der Ver⸗ hältniſſe herbeizuführen. An das Referat ſchloß ſich eine Diskuſſion. Der Vorſitzende erklärte danach, daß von den drei Rednern, die zum Worte kamen, jeder für die Errichtung von Baukammern ſei, ſie hätten ſich aber ſämtliche widerſprochen.(Hört, hört) Die Frage ſei aber überhaupt nur angeſchnitten wor⸗ den, um den Stein einmal ins Rollen zu bringen. Er ſchlug vor. die Reſolution des Referenten, die unverbindlich ſei und nur eine Klärung ver⸗ lange, ohne Debatte anzunehmen. Die Verſamm⸗ e eee eee — — loſſen frage verein priva bereir mache klärer tätige dieſe Klein werb⸗ ſeits Zahl Arbei demg⸗ ſiee im a Bauv ſrentei Fegie dDdie wurd bedau meiſte werks tigt ſ daher tiſche müſſe Ausn der? fung prüfu lich, fals Uel kreferi bande ein ſt gewol gen d gzelnei Mittwoch, den 10. September 1913. 7. Seite. Architekt Boos(Iſerlohn) behandelte ſodann das Thema Die Tätigkeit der gemeinnützigen Berer und Beamtenwohnungsvereine. Er führte aus: Der Verband hat eine Um⸗ 5 über die ſogentannten gemeinnützigen Bau⸗ hereine und Beamtenwohnungensvereine an die Innungen gerichtet, die von 22 Innungen beant⸗ wortet worden iſt und zwar von Berlin, Bochum, Hromberg, Brandenburg a.., Bautzen, Glatz, Gleiwitz, Glogau, Görlitz. Gotha, Greiz, Grünberg . Schl., Hamburg, Kiel, Landsberg a.., Mün⸗ hen, Neuſalz, Ratibor, Schweidnitz, Stettin, Wandsbek und Weimar. Die von den Innungen erhobenen Klagen richten ſich im weſentlichen Mfegen folgende Punkte: Die Baugenoſſenſchaften und Bauvereine errichten meiſt über das Wohnungsbedürfnis hinaus Wohnungen und führen ſo ein künſtliches Wohnungsüberangebot in dem wirtſchaftlich ſchwachen Teil der Beamten⸗ ſchaft betrieben, da ja auch Mietpreiſe von 1 bis 2000 Mark erhoben werden. Ferner werden die Banobjekte der Wohnungsvereine zu einem un⸗ wöhnlich niedrigen Zinsfuß durch die ſtädtiſchen und ſtaatlichen Inſtitute beliehen, während dem privaten Hausbeſitzer die Erlangung eines Kre⸗ dits ſehr ſchwer gemacht wird. Es muß daher mit allen Mitteln dahin ge⸗ ſtrebt werden, daß auch den Bauvereinen nur unter denſelben Bedingungen Geld gegeben werde, wie dem privaten Hausbeſitzer, vor allem aber zu einem höheren Zinsfuß als das bisher ge⸗ ſchehen. Die Anſicht der Innungen geht dahin, daß die private Bautätigkeit mindeſtens die glei⸗ chen Vorteile bietet, wie die Tätigkeit der Bau⸗ bvereine. Die Innungen Görlitz und München machen hiervon jedoch eine Ausnähme. Sie er⸗ klären, keine Klage gegen die in ihren Bezirken ätigen Bauvereine vorbringen zu können, da dieſe ausnahmslos nur für ihre Mitglieder Kleinwohnungen hergeſtellt haben und keine ge⸗ werbamäßige Bautätigkeit betreiben. Anderer⸗ ahl von ſoliden Bangeſchäften ein umfangreiches Arbeitsfeld gefunden. Der Referent meint jedoch demgegenüber, daß dieſe wenigen Lichtblicke nicht die großen Nachteile beſeitigen können, welche im allgemeinen dem Bauhandwerk durch die Bauvereine erwüchſen. Es gelte nach wie vor Nene kräftige Agitation zu entfalten, um die Bau⸗ vereine in ihre Schranken zurückzuweiſen und die einer en Sozial⸗ unerwünſchten Folgen politik abzuwebren. Es wurde ohne Debatte beſchloſſen, ſchäftsführenden Ausſchuß zu Schritte im Sinne der Ausführungen des Refe⸗ ſrenten zu unternehmen. Nach einem Referat des Regierungsbaumeiſter Wolfra m⸗Breslau über die den ge⸗ Baugewerkſchulen wurde eine Neſolution angenommen, in der bedauert wird, daß die Wünſche der Baugewerks⸗ meiſter inbezug auf die Ausgeſtaltung der Bauge⸗ werksſchulen nicht in genügender Weiſe berückſich⸗ tigt ſind. Der geſchäftsführende Ausſchuß wurde daher beauftragt, dahin zu wirken, daß die prak⸗ iiſche Ausbildung mindeſtens 12 Monate dauern müſſe, daß eine Ausbildung von dieſer Dauer als Ausnahmebedingung gelten ſoll und die Schüler der Baugewerksſchulen erſt dann zur Reifeprü⸗ fung zugelaſſen werden, wenn ſie die Geſellen⸗ prüfung mit Erſolg abgelegt haben, ſowie ſchließ⸗ 5 lich, daß alle Abſolventen von Baugewerksſchulen 1 alg Hörer an den techniſchen Hochſchulen zuge⸗ laſfen werden. Ueber die ebentuelle Errichtung eines Reichsverwaltungsgerichtshofs ſreferierte der ſtellvertretende Vorſitzende des Ver⸗ bondes, Architekt Geſtrich⸗Berlin. Er betonte, in ſolcher Reichsverwaltungsgerichtshof ſei nötig eworden, da durch die verſchiedenen Entſcheidun⸗ gen der höchſten Verwaltungsgerichtshöfe in ein⸗ lnen Bundesſtaaten eine Rechtsunſicherheit ent⸗ ſtanden ſei. Es ſei daher Aufgabe des geſchäfts⸗ führenden Ausſchuſſes Schritte zu unternehmen, um die Errichtung eines Reichsverwaltungsge⸗ frichtshofes herbeizuführen.— Die Verſammlung timmte den Ausführungen des Referenten zu. Von dem Thüringiſchen Baugewerks⸗Innungs⸗ Bezirksverband des Regierungsbezirks Erfurt und der thüringiſchen Staaten lag folgender An⸗ trag vor: „Der Verbandstag deutſcher Baugewerksmeiſter möge beſchließen: Der geſchäftsführende Ausſchuß des Verbandes ſetzt ſich in Zukunft durch Abän⸗ derung des Verbandsſtatuts in ähnlicher Weiſe uſammen wie der Arbeitaeberbund des deutſchen Baugewerbes nämlich aus der gleichen Zahl Mit⸗ glieder wie heute, die aber in den verſchiedenſten Teilen des Reiches ihren Wohnſitz haben müſſen, damit die Anſchauungen der verſchiedenen Teile des Reiches zur Geltung kommen und damit ein ebhafter Ideenaustauſch und pulſierendes Leben noch mehr als bisher im geſchäftsführenden Aus⸗ uß vorhanden ſei.“ Die Verſammlung beſchloß, eine Kommiſſion u wählen, welche die geſamten Satzungen in zeit⸗ gemäßer Weiſe repfidieren ſoll. An Stelle des verſtorbenen Vorſitzenden Geh. Baurats Feliſch⸗Berlin wurde deſſen bisheriger Siellvertreter Architekt Geſtrich⸗Berlin ge⸗ wählt. Die bisherigen Mitglieder des geſchäfts⸗ führenden Ausſchuſſes wurden ſämtliche wieder⸗ wählt; wurde der Ratszimmer⸗ Purg i. Elſ. bevabl darauf die Tagung om Voxſitzenden mit Denlesworten ler herbei. Weiter wird die Vermietung nicht nur. ſeits haben aber bei dieſen Vereinen eine große beauftragen, Rheinische Autonobl. und 0 forenta 11 Die heute vormittag 1d Uhr im Geschäftslokal der Fabrik MannheintLuzenberg abgehaltene I4. Ordentliche Generalversamm lung war so stark besucht, daß sich der Sit⸗ zungs-Saal fast zu klein erwies, um die anwesenden 94 Akt onäre, die zusammen ein Aktienkapital von 8 416 000 M. vertraten, alle zu fassen. Es ist dies in Bezug auf die Besuchs- ziffer die größte Generalversammlung einer Aktiengesellschaft, die im letzten Jahrzehnt in Mannheim abgehalten wurde. Dieser starke Besuch ist zugleich ein eklatanter Beweis' für das große Interesse, das den Benzwerken ent- gegengebracht wird, deren günstiger Abschluß von den Aktionären mit großer Genugtuung besprochen wurde. Die Generalversammlung. die von 111—r Uhr dauerte, gestaltete sich zu einem glänzenden Vertrauens⸗ votum für Aufsichtsrat und Vor⸗ stand der Benzwerke. Ganz besonders ürke die Verdienste des Vorsitzenden des Aufsichtsrats, Herrn Geh. Kommerzienrat Dr. R. Brosien, um das Aufblühen der Benz- Wwerke rückhaltlos anerkannt. Auch der Ver- dienste der Beamten und Arbeiter wurde ge⸗ dacht. Die Versammlung äußerte auch darin ihre Anerkennung über den schönen Abschluß der Benzwerke, daß sie sämtliche Punkte der Tagesordnung einschließlich der Kapitalserhöh- ung um 6 Millionen Mark per Akklamation ein- stimmig genehmigte. Die Zuwahl von Exz. Freiherrn v. Lynker, des früheren General- inspekteurs der Verkehrstruppen, der als eine Autorität im Automobilwesen und flugtechni- schen Fragen gilt, in den Aufsichtsrat, dürfte von weiterem Vorteil für die Benzwerke sein, die nach den vom Vorsitzenden des Aufsichts- rats abgegebenen Erklärungen auch im neuen Geschäftsjahr einer günstigen Weiterentwiek⸗ lung entgegen gehen. Der Aufsichtsratsvorsitzende, Herr Geheimrat Dr. Rich. Brosien eröffnete die Versamm- lung, gab seiner Freude über den zahlreichen Besuch Ausdruck und lud zugleich die An⸗ wesenden zur Besichtigung der Fabrik nach Be- endigung der Generalversammlung ein. Es folgte hierauf die Verlesung des Geschäftsberichts des Vorstandes und des Auf- sichtsrates. Die hieran anschließende Diskussion er- öffnete Herr Bankier Frühauf-Pforzheim, welcher ausführte: Man hat mich früher als den Hauptoppositions- redner der Benz-Generalversammlung bezeich- net. Sehr zu Unrecht. zu treiben, liegt weder in meiner Absicht, noch in den von mir vertretenen Interessen. Richtig gesagt waren es ehrliche Ansichts äußerun- gen an dem einzigen Orte, an welchem der ein- zelne Aktionär dazu das Recht hat, in der Generalrersammlung. In gleichem Sinne also weder als Redner einer Oppositionsgruppe, noch zu dem entgegengesetzten Zwecke fünle ich mich heute, angesichts der mir vorliegenden Bilanz, gedrungen, allen jenen Faktoren, die in rastloser Tätigkeit die Benz-Gesellschaft auf die heutige Höhe gebracht haben, die größte Hochachtung und Anerkennung aus⸗ zusprechen. Ich schliege dabei ein alle Direk- tions- und Verwaltungsmitglieder, den ganzen Stamm kaufmännischer und technischer Beam- ten, sowohl der Vergangenheit als der Gegen- Wart. Es ist begreiflich, daß es als ein beson- derer Wagemut erscheinen mußte gerade in Zeiten einer Krisis, wie sie in jenen Jahren der Erbauung des Werkes bestund, ein derartig großartiges Werk erstellen zu wollen, und es ist begreiflich, daß damals Banigkeit darüber bestund, ob die erfolgreiche Durchführung mög⸗ lich sei. Sie ist möglich geworden, und wir sehen heute den weitblickenden Geschäftsgeist erfolggekrönt. Das muß ehrlich anerkannt wer⸗ den Und ehrliche Anerkennung verdient, daß es auch gelungen ist, eine Bilanz vorzulegen, wie die heutige, mit ofenen undstarken inneren Reserven, Dadurch, daß im Laufe der Jahre eine Reihe von Positionen auf je M..— abgeschrieben werden konnten, be⸗ laufen sich die gesamten Abschreibungen der letzten Jahre nunmehr auf 12 Millionen Mark. Und dabei ist ein Gewinn-Vortrag von über 1½ Millionen Mark nach Dividendezahlung möglich. Das erwirbt und bestärkt unser volles Zutrauen auch darin, daß die Ver⸗ waltung den richtigen Zeitpunkt erfassen wird., wWo die seitherige Epansion des Unternehmens abgeschlossen und die bereits in schönem Gange begriffene Konsolidierung derartige Erfolge ge- zeitigt, daß jede Kritik verstummt. Ebenso freuen wir uns, daß die vielseitig gewünschte offizielle Börsen-Notierung herbeigeführt wird. Bezüglich der verschiedentlich angefochtenen Höhe der Tantiemen möchte ich als„Saulus““ meinem Bedauern darüber Ausdruck verleihen, daß ich und wir alle, die wir heute hier sind, nicht auch daran teilnehmen können. Als „Paulus“ gönne ich Tantiemen allen denen, die dazu berufen sind, die Belohnuns ihrer Tätig⸗ keſt und Tüchtiskeit, die ja die Erfolge zeiti- gen, zu erhalten, und“hoffe, daß auch in zu- künftigen Jahren die Gesamtergebnisse fort- schreitend günstige für Aktionäre und dement- sbrechend für die Verwaltung sein mögen. Im Sinne dieser meiner Ausführungen möchte ich, am heutigen Jahrestage der Benz-Gesellschaft, unsere Anerkennung und unsere hesten. Wünsche für die Zukunft zum Ausdruck bringen, und diese, für die Gesamt- heit der Bedachten, ganz besonders richten an den Vorsitzenden des Aufsichtrates, Herrn Ge⸗ heimen Kommerzientat Dr. Brosien. Herr Bankier Dr. Bett-Berlin richtete an den Vorsitzenden des Aufsichtsrats einige An- kragen um Aufklärung über die in den Bilanz- ziffern zum Ausdruck kommende und im Ge- schäftsbericht auch begründete Anschwellung der Materialkonten, deretwegen wohl die Kapi⸗ talserhöhung in Aussicht genommen sei. Vor allem interessiere es ihn zu erfahren, wie nach dem segenwärtigen Geschäftsgang und den Aussichten die Entwickelung dieser Denn rein Opposition- Konten +5 0% Mannheim. zu erwarten Sei. Sei hiernach anzu- nehmen, daß sich die Konten noch Vergrögern, oder könne man damit rechnen, daß sie trotz des erhöhten Geschäfts sumfanges niedriger wer⸗ den. Weiter möchte er Auskunft darüber haben, Wie der der Gesellschaft sei. Da die Benzgesell schaft ihren Umsatz nicht veröffent⸗ liche, so möchte er wissen, wie hoch sich der Umsatz in Automobilen im Verhältnis zu dem in Motoren belaufe. Vieleicht könne man aus der Beantwortung dieser Frage eine Schlußfolgerung ziehen, ob die Materialkonten größer werden oder abneh- men. Ferner wünsche er Auskunft über die Beteiligungen, auf welches Konto eine sehr er- hebliche Abschreibung erfolgt sei. Werde keine Vergrößerung des Debitoren- und Warenkontos eintreten, so könnte die Gesellschaft durch eine Obligations- Ausgabe ihr kfinanzielles Verhältnis stärken. Die Benzgesellschaft habe tatsächlich in den letzten zwei Jahren sich k o⸗ lossal entwickelt und die Rentabilität des Werkes sei in den letzten beiden Jahren erheb- lich gestiegen. Die vorliegende Bilanz habe manche Bedenken zerstreut. Der Vorsitzende, Herr Geh. Kommerzienrat Dr. Brosien, erwiderte auf die Anfragen des Vorredners: Ich bin sehr gerne bereit, die An⸗ kragen zu beantworten, soweit die Interessen der Gesellschaft das gestatten. Was die Debi⸗ toren, die Materialien, die halbfertigen und fer- tigen Fabrikate anbelangt, so werden diese sich aller Wahrscheinlichkeit nach niceht stei⸗ gern. Es sei denn, daß sich der Umsatz ganz erheblich steigern würde, was wohl nicht an- zunehmen ist, weil wir nicht die Absicht haben, Erweiterungen vorzunehmen, die einer wesent-⸗ lich Srößeren Fabrikation dienen sollen. Wir haben, wie ich das bei dem Punkte„Kapitals- erhöhung“ noch ausführen werde, eine Har- monie zwischen den Fabrikationseinrichtun- gen und dem Umsatz seschaffen, die ganz besonders im Vorjahr zum Ausdruck gekom- men ist. MWenn wir in diesem Jahre bis 9. Sep- tember eine weitere Steigerung des Umsatzes von 23—25% aufzuweisen haben, so haben wir eine Kapitals- erhöhung auf Grund der vom Vorredner be- rührten Konten gewiß nicht notwendig. Daß diese Konten sich im Laufe der letzten Jahre erhöhen mußten, das liegt für jeden, der eine Ahnung von der Fabrikation hat, klar auf der Hand. Ein Auto besteht aus einigen 218 tausend Bestandteilen, die den verschieden- sten Branchen angehören. Ebenso verhält es sich mit den stationären Motoren und den Lastwagen. Die Vorräte müssen für diese kom- plizierten Fabrikate lange vorher bestellt wer⸗ den, zum wenigsten 3 Monate vor Inangriff⸗ nahme der einzeln bestellten Materialien. Im Ubrigen hat die Aufnahme dieser Konten außer- ordentlich vorsichtig stattgefunden und wenn Sie sich das Werkzeugunternehmen ansehen und bei Ihrem Rundgange vielleicht an den Werkzeugvorräten vorbeikommen, dann werden Sie sich selbst ein Urteil bilden können, wie diese Vorräte an Werkzeuge schon in dieser einen Abteilung sich gegenüber dem Buchwert verhalten. Was den Umsatz anbelangt, so haben Sie falscherweise gesagt, Benz veröffent- licht nicht den Umsatz. Keine Automobil- fabrik veröffentlicht meines Wissens den Um- satz. Würde die Konkurrenz das tun, so wür⸗ den wir ebenfalls den Umsatz veröffentlichen. Wir haben aber keinen Grund, die stattlichen Ziffern andern vorzuenthalten.Lediglich das Ge- schäftsinteresse verbietet mir, den Umsatz zu sagen. Ich kann Ihnen aber sagen, es ist eine sehr stattliche Zahl. Was die Beteili- gungen anbelangt, so sind diese vielfacher Art und in den verschiedenen Ländern. Wir haben bei den Beteiligungen, wie andere Firmen auch, Lehrgeld bezahlt. Wir sind, um diese in Zukunft zu vermeiden, zu einer Reorgani- sation übergegangen, die bis auf eine Stelle beendigt ist. Wenn Sie noch gesprochen khaben über die Verhältnisse der Debitoren, des Vorratskontos und der Schulden und haben das Wort„Besorgnis“ fallen lassen, so möchte ich bemerken, daß zu Besorgnissen kein Anlaß vorliegt und wenn wir 20%, Mill. Schulden haben und Sie seffen, daß an fertigen und halb- fertigen Fabrikaten und Debitoren über 40 Millionen vorhanden sind, so glaube ich, daßg wir noch keinen Augenblick Besorgnis ge- habt haben über Beschaffung von Geld. Das sage ich Ihnen als Bankier. Herr Rechtsanwalt Dr. Davi-Frankenthal- In der Presse sind Nachrichten und Kritiken erschienen, die, gelinde ausgedrückt, nicht ge⸗ rade von Wohlwollen für die Gesellschaft er⸗ füllt waren. Nun steht gewißh jedermann das Recht der Kritik frei. Was aber diese Kritik charakterisiert hat, das war der Umstand, daß die Kritik nicht einmal so viel Geduld hatte, die autentischen Bilanzziffern abzuwarten und in- folgedessen unrichtige Tatsachen verbreitete und unrichtige Vorstellungen im Publikum erweckte. So kehrte in dieser Kritik immer wieder die Be- hauptung, daß die Bankschuld der Gesellschaft 20 Millionen betrage, während doch jedermann aus der Bilanz ersehen kann, daß die gesamten Verbindlichkeiten 20 Millionen betragen. S0 wurde in einer Zeitung gesagt, daß zu einer Wirklichen Reorganisation der Gesellschaft eine Erhöhung des Aktienkapitals von 12 bis 18 Mil- lionen Mark notwendig seien, statt der vorge- sehenen 6 Millionen. So kehrt auch eine Be- hauptung immer wieder, die auch in den Aus- führungen meines Vorredners durchgeschim- mert hat und die von dem Herrn Vorsitzenden bereits widerlegt wurde, daß die Bilanz eine gewisse Anspannung zeige. Das ist aber doch vollständig klar, daß gegenüber dem Debitoren- bestand von 16 Mill. 8 Mill., einem Fabrikationskonto von zusam- men 17 Mill., das sind zusammen 42 Millionen, schon heute der Betrag von 20 Millionen ein durchaus normaler ist bei den Kreditoren und Is beruhen und daß 2. jemand billige Aktien erwer⸗ hierher kam, daß auch mich die Zeitungsartikel, Lohlen auf unser Haupt gestreut haben. Was die einem Materialkonto von] dag nach Porcheährung der Kapitalserhöhung, die annähernd einen Betrag von 10 Millionen an die Gesellschaft bringen wird, die Verhält⸗ nisse derselben durchaus gesunde und recht er- freuliche sind. Man möchte schließlich bei der Berichterstattung verschiedener Zeitungen fast an eine gewisse Tendenz glauben. Nun kann man ja allerdings sagen, daß die Prephe- zeihungen dieser Blätter sich schon seit Jahren sehr schlecht bewährt haben und das Publikum daran gewöhnt ist. Ich kann nur daran erin- nern, wieviel unnützes Zeitungspapier bei dem Erwerb von Gaggenau verschrieben würde und wie sehr die Erwerbung von Gagge⸗ nau begrüßt wurde und sich als gewinnbringen- des Unternehmen erwies. Ein Teil der Presse, und das ist die ehrliche, hat die Bilanz mit Ge- nungtuung begrüßt. Nun ist zu berücksichti- gen, daß immerhin während der Jahre im Pub- likum angesichts dieser Artikel Beunruhi- gungen entstanden sind und daß vielleicht mancher zur Abstoßung von Aktien zu seinem eigenen Schaden veranlaßt wurde. Dies ist der Grund, weshalb ich mir erlaube, der Verwal⸗ tung die Anregung nahe zu legen, ob es in zu- künftigen ähnlichen Fällen sich nicht empfehlen würde, derartigen falschen Nachrichten sofort entgegenzutreten. 5 5 Der Vorsitzende erwiderte: Die Ant-⸗ wort auf seine Frage hat sich eigentlich der Herr Vorredner schon selbst gegeben und es würde sich fast erübrigen, noch etwas hinzuzu- fügen. Mögen Sie doch bedenken, daß wir eine große Maschinenfabrik sind, und daß in dieser Maschinenfabrik an jedermann, vom letzten Ar- beiter bis zum ersten Direktor, große Anforde- rungen gestellt werden und wird es deshalb ganz unmöglich, daß auf solche Artikel er- widert wird. Dazu hat bei uns einfach nie- mand Zeit. Wenn jemand Auskunft von uns verlangte, so haben wir sie selbstverständlich jederzeit gerne erteilt. Aber wenn Gerüchte in die Welt gesetzt werden, angeblich von Aktionären oder aus Aktionärskreisen und Ar⸗ 5 tikel in der Welt verbreitet werden, die unsere Firma schädigen, so ist eine Erwiderung dar⸗ auf eigentlich garnicht notwendig, denn der ver- nünftige Mensch kann nur zwei Schlüsse daraus ziehen: r. daß diese Artikel auf Böswilligkeit ben will und zu diesem Zwecke eine Baisseströß. mung herbeizuführen sucht. Ich denke nicht an Eritiken, die sich an Bilanzziffern oder an die Tatsachen richten, die natürlich jedermann und besonders der Presse zustehen und ich glaube, daß die Herren Aktionäre und die Her- ren Vertreter der Presse keinen Anlaß in meinen Worten finden können zu einer nicht gebillig⸗ ten Kritik. 8 Herr Rechtsanwalt Dr. Davi-Frankenthal: Es gibt manchen Menschen, dem das rasche Tempo, mit dem die Benzgesellschaft fuhr, in die Glieder sefahren ist. Aber nachdem nun diese riesige Steigerung des Umsatzes in den letzten Jahren erfolgt ist und nachdem es nun in dem gegenwärtigen Jahr wieder gelungen ist, den so gesteigerten Umsatz um fast das dop- pelte zu erhöhen, so dürfte doch auch das Pub:- likum überzeugt sein, daß die Verwaltung der Benzwerke seinerzeit die richtigen ge· gangen ist. Es ist ein ganz gewaltiges Werk, 1 5 hier vollbracht worden ist. Innerhal kurzen Spanne Zeit ist es den Benzwerken lungen, sich an die Spitze ihrer Industrie à voller Höhe des technischen Erfolges und de mustergültigen kaufmännischen Organisat n zu stellen. Und so möchte auch ich, wie b reits Herr, Bankier Frühauf es getan, der waltung den Dank dafür abstatten, daß sie e verstanden hat, die richtigen Momente zu er⸗ greifen und daß sie mit höchster Anspannung aller Kräfte das einmal für richtig erkannte Ziel verfolgt hat. Der gesamten Verwaltung gebührt Dank, nicht zum wenigsten aber unse⸗ rem verehrten und bewährten Herrn Vorsitzen⸗ den, Herrn Geh. Kommerzienrat Dr. Brosien, dessen Umsicht, dessen Tatkraft und dessen kluge Voraussicht eine der wesentlichsten Bürg-⸗ schaften der Benzwerke gewesen sind. Herr Dr. Marti.Ludwigshafen: Ich muß gestehen, daß ich mit etwas gepreßtem Herzen die vorhin erwähnt wurden, beunfuhigt haben. Diese Bedenken sind erfreulicherweise dure die Ausführungen⸗ eines Fachmannes, Herrn Bankier Frühauf, aufs Slänzendste widerl worden. Wir haben aus den Ziffern, die der Bericht uns gibt und die Herr Frühauf uns ve geführt hat, gesehen, daß die innere Konsol dierung der Gesellschaft kräftig weiter ge⸗ kührt worden ist und daß nach Durchführun der Kapitalserhöhung eine offene Reserve vo über 10 Millionen vorhanden ist, was eine Re⸗ serve von 48 Prozent des neuen Kapitals dar stellen wird. Ieh möchte die Gelegenheit nich vorübergehen lassen, dem Vertrauen Ausdruc zu verleihen, daß der Kleinaktionat empfunde hat, als er den Geschätsbericht las. Wir K in aktionäre sind an dem Blühen, Wachsen un Gedeihen der Benzwerke ebenso interessiert, wie die Grogaktionäre. Wir hoffen, daß die Ver waltung auch zukünktig an den bisher bewährten Prinzipien festhalten wird und ich möchte gleichfalis d. Aufsichtsrat und Vorstand unseren aussprechen. Herr Bankier Frühalef bemerkt, daß seinen Urlaub in den sogenannten exotise Ländern zugebracht und dort Gelegenheit ge habt habe, zwei Niederlassungen von Benz 2 besichtigen und sich mit den betreffenden tern näher zu unterhalten. Aus dieser Unt redung habe er auf Grund der ihm erteilte zahlenmäßigen Angaben die Ueberzeugung ge wonnen, daß es um diese und ebenso um di anderen Niederlassungen von Benz sehr Zu stellt sei. Der Vorsitzende bemerkte: Für die Aus- serordentlichen freundlichen Worte des Herrn Vorredners sowie der andern H die der Verwaltung Lob gespendet haben, danke ich bestens und ich möchte sagen, daß sie feuerige Zukunit bringen wird, das können wir nicht denn lellseher sind wir keine. Die Bilanz sowie die Geschäftsbe standes und Auisichtsrates ehte e genehmigt. — — General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). ttwoch, den 10. September T5rs. Entlastungen des Vorstandes und Aufsichisrates. Die Entlastung des Vorstandes und Aufsichts- rates erfolgte einstimmig. Aufsichtsratswahl. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates schlug die Neuwahl eines Mitgliedes vor und führte dazu aus:; Der Verwaltungsrat legt Ihnen die Wah! eines neuen Mitgliedes vor und zwar *iner Exz. des Herrn Generals der Infanterie Freiherr von Lynker, früherer Generalinspektor der Verkehrstruppen und à la suite des Luft⸗ schifferbataillons, der als eine Autorität im Auto- mobilfach, sowohl im Fache des Luxusautomobils als auch ganz besonders der Kraftwagen und Nutzwagen angesehen wird. Ebenso gilt er als kompetente Persönlichkeit auf dem Cebiete des Flugwesens und ist der erste, der die Organisation des Flugwesens unserer Armee durchgeführt hat. Wir 10 daher, daß wWir auch seine reichen Er- fahrungen und seine außerordentlich umlang- reichen Kenntnisse für unsere Gesellschaft ver- Werten können. Wir können Ihnen deshalb diese Waht nur empfehlen in vollster Uberzeugung der Nützlichkeit derselben.— Die Wahl erfolgte hierauf einstimmig. Kapitalserhöhung. Zum letzten Punkt der Tagesordnung, Beschluß- fassung über die Erhöhung des Grundkapitals um Mark 6 Millionen durch Ausgabe von 6000 In- haberaktien von je M. 1000 machte Herr Geh. Kommerzienrat br. Brosjen folgende Aus- gen: Die Kapitalserhöhung hat den Zweck, die Kre- ditoren zu verringern und die eigenen Mittel in ein richtigeres Verhältnis zu den Ummsätzen der ver- lossenen, besonders des letzten Jahres zu bringen. Die Umsätze sind im Berichtsjahre gegenüber dem Vorjahre wiederum um ca. 35% gestiegen. Im laufenden Jahre sind sie einschließlich des gestrigen Iages gegenüber dem Vorjahre um an- nähernd 25 7% gestlegen. Auch der gegenwärtige Auftragsbestand, aufgenommen am tri age, ist wesentlich höher als der des Forjs res. Die sämtlichen 3 Betriebe: Luxus- Wagenbau, Stationäre Motore und Nutzwagenbau sind ausgebaut und auf den vorjährigen Umsatz eingerichtet. Eine Steigerung des Umsatzes ist im neuen Jahre möglich gewesen. Aber Wir sind zufri wenn wir den vorjährigen Umsatz als normalen ansehen können, mit dem die Fabrikationseinrichtungen harmonieren. Sehr erkreulich ist die Beschältigung und die Entwickelung in der stationären Abteflung. Die Rohölmotore nach den Hesselmann'schen 188 haben sich einer guten Aufnahme zu erireuen. Wir haben für die Reichsmarine geliefert, wir haben in außereuropäische Länder gelielert, zwei Schifte laufen bereits in Amerika, mehrere auf der Donau, und wie Sie aus den jüngsten Zeitungs- notizen ersehen haben werden, sind von Petroleuin- 17 und dem jüngst gegründeten Bayer. oyd auch Bestellunger eingegangen. Wenn⸗ eR diese Abteilung— Wie sich die Herren urch Augenschein überzeugen können— sich auch schon eingeengt fühlt, 80 beabsichtigen wir doch nicht Erweiterungen eintrefen zu lassen, wWwas übrigens auch die örtlichen Verhältnisse verbieten. Die Gaggenauer Benzwerke sind sehr gut be- schäftigt und haben durch ihr vorzügliches Fabrikat sich bei den Heeresverwaltungen in ganz Europa und auch in Amerika gut eingeführt. Auch für alle übrigen Arten von Nutzwagen ist die Nachfrage sehr lebhaft. 9010.— Prix 1. Mme. Heslop's Narda 1. E. Deutſchs Highry(J. Childs), 2. Quacker, 3. Theve. Sr. wird na Die zu beschließende Kapitalserhéhung wird die Fabrik in den Stand setzen, bei den Einkäufen ErSsparnisse eintreten zu lassen; nehmen Wir nur 2% Skonto auf 3 Monate— wie es auch bei den größten Werken üblich ist— bei Bar- zahlung, so profitiert die Gesellschaft 8 9% p. a. Wenn die Beschäftigung so anhält wie gegen⸗ Wärtig, dark eine befriedigende Rente erwartet wWerden. Die Aktien werden von einem Konsortium zu 165 übernommen und den Aktionären der- art angeboten, dag auf 3 alte Aktien eine junge zum Kurse von 175% entlfällt, und zwar in der Zeil vom 19. September bis 6. Oktober. Zeich- nungsstellen für jzunge Aktien sind in Mann- heim die Rheinische Creditbank und deren Zweigniederlassungen, die Pfälzische Bank, Filiale Mannheim, die Süddeutsche Ban k, Abteilung der Pfälzischen Bank, Mann- heim, die Mannheimer Bank.-., Marx u. Goldschmidt, Mannheim und H. I. Hohenemser u. Söhne, Mannheim. Der Antrag der Verwaltung lautete: Die Generalversammlung wolle beschließen, das Grundkapital der Benzwerke um 6 Millionen durch Ausgabe von 6000 auf den Inhaber lauten- den Aktien von je 1000 M. zu erhöhen. Auf⸗ sichsrat und Direktion werden Kapitalserhöhung durchzuführen. Die Aktien Werden freihändig, jedoch nicht unter pari ab- gegeben. Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen. Die jungen Aktien nehmen ab 1. Mai 1913 an der Dividende teil. g err In der Debatte über diesen Antrag bean- standet Hlerr Moritz-Frankfurt die Höhe der Ver- gütung, welche an das Konsortzam für die Uber- nahme der Aktien gewährt werde und schlägt vor, einen Teil des Gewinnes der Benzgesellschaft zu- t kommen zu lassen, wogegen Herr Bankier Frühauf hervorhebt, daß der Gewinn des Ronsor- tiums angesichts des von ihm zu tragenden Risi- kos nicht zu hoch sei. Die Kapitalserhöhung soll sofort ins Handelsregister eingetragen werden. Weiter erkundigt sich ein Aktionar nach der Bör- seneinführung der Aktien. Der Vorsitzende entgegnet: Man hat ge⸗ sagt, es sei von Seiten der Verwaltung im ver⸗ Sangenen Jahre die Zusage gegeben worden, daß die Aktien eingeführt Würden. Das entspricht nicht den Jatsachen. Sie können am 13. August 1912 im GenerabAnzeiger oder in der Neuen Badischen Landeszeitung lesen, was damals von der Verwaltung gesagt Wurde. Nach diesen steno- graphischen Berichten wurde absolut keine Zu- sage bei der Börseneinfünhrung gegeben. Die Ver⸗ Waltung hat aber nunmelr beschlossen, die Einführungen der Aktien an der Mannheimer Börse zu bewerkstelligen und zwar nach der Durchfüh- rung der egenwärtigen Lapitalserhöhung. Wegen der Einfünrung an einer anderen Börse be- hält sich die Verwaltung Weiteres vor. Herr Goldschmidt- Frankfurt: Wenn die Aktien notiert wWerden sollen, sollten sie in erster Einie in Mannheim notiert werden. Das ist durchaus berechti weil die Gesellschaft in Mannheim ihren Sitz hat. Aber auch in Frank⸗ furt besteht großes Interesse für die Aktien und ich möchte die Anregung geben, daß, wenn die Aktien an einer weiteren Börse eingeführt Werden, daß es dann die Frankfurter Börse ist. Der Vorsitzende erwiderte darauf, daßg sich die Verwaltung die Anregung des Vorred- ners merken werde. Herr Frühauf aritt gleichfalls dafür ein, daß die Aktien nach der 7 ſechſten Wettfahrt, die die Amerikauer unter ſich ſuhren, ſiegte Eima bei leichtem Winde in:47:07 vor Sprig:54:55 und Ellen.03.05. Automobilſport. *Odeſſa, 9. Sept. Heute begann eine von der hieſigen Automobilgeſellſchaft verauſtaltete Auto⸗ mobilfahrt, die ſich über 1690 Werſt auf Landwegen erſtrecken ſoll. Die Mehrzahl der 28 an der Fahrt tetlnehmenden Wagen iſt deutſcher Herkunft. Schwimmſport. sr. Das Wettſchwimmen„Quer durch Paris“ itber 11,700 Km. ſah, wie berichtet, nicht weniger als 6 Damen i nFront. Das überraſchende Reſultat iſt aber weniger auf glänzende Leiſtungen der Schwim⸗ merinnen, als auf die ungeſchickte Berechnung der Zeitvorgaben zurückzuführen; denn trotzdem der als Malmann geſtartete berühmte Engländer Billington das Rennen in der Rekordzeit von 5 Std. 34 Min. 26 Sek. beendete, kam er an 18. Stelle ein. Sein Landsmann Jarvis wurde Letzter, während der eben⸗ falls gemeldete bekannte Kanalſchwimmer Burgeß garnicht erſt in den ausſichtsloſen Kampf eingriff. Im Klaſſement nach Kategorien führt dagegen Billington in der Hauptklaſſe vor dem Italiener Cattaneo und dem Franzoſen Hanouet. In der Veteranenklaſſe war als einziger Teilnehmer Paulus zu verzeichnen, der als Sechſter eingekommen war. Die 14jährige Siegerin Mlle. Pezet rangiert in der Klaſſe der Damen als Fünfte. An Geldpreiſen wur⸗ den 1300 Frs, vergeben. Davon erhielten die Sieger in den einzelnen Klaſſen: Billington 150 Frs., Pau⸗ lus 100 Frs. und Mlle. Robert 325 Fr. und Mlle. Pezet 300 Frs. 8 Leichtathletit. sr. Die Berliner Leichtathletik⸗Meiſterſchaften, die am Sonntag auf dem Sportplatz am Kurfürſten⸗ damm zurEntſcheidung gelangen, erhielten im ganzen 75 Unterſchriften. Von den erfolgreichen Leicht⸗ athleten vermißt man nur die Meldungen von Buch⸗ geiſter. Ernſt und v. Sigel. Ferner iſt der Start des im Manbver befindlichen Rau, ſowie von Mickler und Hagen zweifelhaft. Motorſport. sr. Der Schrittmacher Meinhold, der dritte Ver⸗ unglückte bei dem ſchweren Kölner Rennbahn⸗Un⸗ glück, iſt bereits ebenfalls tot geſagt worden. Erfreu⸗ licherweiſe befindet ſich der Berkiner aber noch am 1 85 und die Aerzte hoffen, ihn auch wieder herzu⸗ ſtellen. sr. Frank Kramer, der amerikaniſche Weltmeiſter, iſt durch einen Unfall für längere Zeit außer Gefecht geſetzt. Der„fliegende Jankee“ kurbelte ſeinen Renn⸗ wagen an, wurde aber von der zurückſchlagenden Kurbel derart heftig getroffen, daß er einen Bruch des rechten Armes erlitt. Die Hoffnungen, Kramer doch noch am Schluß dieſer Saiſon in Europa am Start zu ee endgültig vernichtet. aſenſpiele. ssx. Der Juternationale Der deutſche Fußballſport ichweren Verluſt erlitten. Kraukenlager iſt der bekannt Fußballſpieler W. Fick hat abermals einen 80 e ü ermächtigt, die Mannheimer auch an der Frankfurter notiert werden. Herr Dr. Bett- Berlin ſritt ebenfalls jür die Notierung an der Maunlieimer Börse ein. Er be- merkte: Wenn in Mannheim die Benzaktien einge- führt wWerden, so wird das Geschaft darunter nicht leiden. Denn die Mangkeimer sind großzügig genug, dem freien Verkehr aufrecht zu erhalten. Zu der Geschäftslage der Gesellschaft be- merkt der Vorsitzende, der Geschäftsgang für das ganze Jahr lasse sich natürlich nicht vor- ausbestimmen, wenn auch die Preise in letzter Zeit infolge Minderbeschäftigung in anderen Betrieben etwas nachgelassen haben und schlechter geworden sind, so suchen wir das Wettzumachen dadurch, daß sich unsere sämt- liche Herren Direktoren bis zu den letzten Ar- beitern bemühen, Prãzisionsarbeit zu liefern und gute Ware auf den Markt zu bringen. Sie können sich von dem, was pro- duziert wird, selbst überzeugen auf ihrem Rund- gange. Flugzeugmotoren hat bisher ein sehr günstiges Resultat gezeitigt und bei den Rundflügen in Berlin ist der einzige Motor, der von uns geliefert wurde, mittenunter denjeni- gen gewesen, die die Preise erzielt haben. Wir hoffen, daß gerade auch diese Abteilung sich sehr gut einführen wird. Auf einer Anfrage des Herrn Gold- sehmidt-Frankfurt erklärte Herr Geheimrat Brosien, daß die Bankschulden seit dem Ge- schäftsabschlusse kleiner geworden sind Herr Kommerzienrat Engelhar dt-Frankfurt am Main findet den Gewinn, der dem UVebernahme- Konsortium zufließt, zu hoch. Der VOr sitzend'e erinnert an die letzte Zeit vor ein paar Wochen, wo bei Benz dieVerhältnisse ge- nau so wie heute Waren. Da sei der Kurs der Aktien auf 212 heruntergedrückt worden, wäh⸗ rend er heute auf 230 stehe. Herr Bankier Goldschmidt von der Firma Marx u. Goldschmidt-Mannheim betont, daßg das Uebernahme-Konsortium auch ein gro- Bes Risiko übernehme. Die Rheinische Cre- ditbank werde nicht immer Freude und Nutzen von derartigen Transaktionen gehabt naden. Der Nutzen sei gar nicht so groß. Es seien auch große Spesen mit der Transaktion verbun- den. Es könne heute noch niemand sagen, wWie sich der Kurs gestaltet, zumal wenn wieder po- litische Wirren eintreteg. Da sich niemand mahr zum Worte meldete, Wurde der Antrag auf Kapitalserhöhung von der Versammlung per Akklamation einstimmig genehmigt. Damit war die Tagesordnung er- schöpft. Herr Geh. Kommerzienrat Dr. Brosien schloß bierauf die Versammlung, indem er den Anwesenden nochmals dankt für ihr Erscheinen und für das lebhafte Interesse, mit dem sie den Verhandlungen folgten, aussprach. 5 Es begann hierauf die Besichtigung der Be- triebe, die bei allen Anwesenden den Eindruck eines großzügigegen, gutgeleiteten und gutbe⸗ schäftigten Unternehmens hinterließ. * Berlin, 10. Sept. Produktenbörſe. Der amerikaniſche Sagteuſtandsbericht entſpricht den Er⸗ wartungen. Der hieſiege Getreidemarkt verkehrte für Roggen in feſter Haltung mit einer Preisbeſſerung von 0,75 ½, da ſowohl das inländiſche wie das ruf⸗ ſiſche Angebot klein blieb. Weizen lag aufangs eben⸗ falls höher, büßte aber im Verlauf, mangels be⸗ jonberer Auregungen die Preisbeſſerungen wieder ein. Hafer behauptete die geſtrigen Preiſe. Mais und Börse Rüböl lagen träge. Wetter: Regen. einem ſchweren Lungenleiden in ſeiner Heimatſtadt Kiel erlegen. Fick ſpielte für den Norddeutſchen Fußball⸗Verband wiederholt repräſentativ und ver⸗ trat die deutſchen Farben im letzten Länderwettſptel gegen die holländiſche Nationalmannſchaft in Leipzig recht gut. * sr. Die Weltmeiſterſchaft im Laufen über eine engl. Meile für Berufsläufer kam auf der Poweder⸗ hall⸗Bahn in Edinburgh zwiſchen dem bekannten Kanadier Hans Holmer, der den Titel zu verteidigen hatte, und dem Amerikaner Frank Kanaly als Her⸗ ausforderer zum Austrag. Kanaly notterte als Favorit mit:1. Beim Startſchuß waren die Odds noch kürzer geworden und auf 714 geſunken. Holmer nahm die Spitze. Die erſte Viertelmeile wurde in 1 Min. 3,4 Sek. zurückgelegt und bei der Hälfte waren:09%½ verſtrichen. Dann erlebten die An⸗ hänger von Kanaly eines Enttäuſchung. Holmer be⸗ gann nach 900 Metern das Tempo zu verſchärfen, ſo⸗ daß ſein bis dahin immer dicht auf folgender Gegner nicht mehr Schritt zu halten vermochte. Nach Drei⸗ vierteln des Weges hatte Holmer in 3 Min. 18,6 Sek. 40 Meter Vorſprung. Man erwartete nun allgemein energiſchen Vorſtoß von Kanaly aber nichts geſchah. Im Gegenteil. Holmer zog immer weiter fort und gewann überlegen mit 30 Pards Vorſprung in der ſehr guten Zeit von 4 Min. 24,1 Sek. Sr. Das Brüſſeler Winter⸗Velodrom, das am 5. Oktober eröffnet wird, hat jetzt das Programm ſeiner Premiere efſtgeſetzt. Als Hauptnummer gelangt der Große Eröffnungs⸗Preis für Flieger zum Austrag und zwar für Profeſſionals und Amateure. Eine weitere Zugnummer bildet das Stundenrennen ohne Schrittmacher für eingeladene Fahrer; ein Handteap über 1350 Meter(⸗6 Rundenſ ſowie ein Prämien⸗ fahren über 9 Km.(= 40 Runden] vervollſtändigen das Programm. Die Direktion der Bahn hat weiterhin ſchon das vollſtändige Repertoire für die Winterſaiſon ausgearbeitet, das das Sechstage⸗ Nennen, 24 Stunden⸗Rennen, Preis des Königs von Belgien, 6 Stunden⸗Rennen ohne Führung für Einzelfahrer, 1000 Runden⸗Rennen(225 Km.), Großer Preis von Brüſſel für Dauerfahrer und Flieger, Eri⸗ terium der Champions, Meiſterſchaft von Belgten hinter Tandemführung, ſowie die Meiſterſchaft des Winters für Flieger und Steher umfaßt. Olympiade. sr. Schüler⸗Wettkämpfe im Stadion. Am kom⸗ menden Mittwoch, den 10. September, nachmittags 5 Uhr werden im Stadion die bereits angekündigten Schülerwettkämpfe ſtattfinden, die beſonders im Hoch⸗ und Weitſprung, Speerwerfen und den kurzen Strecken ſpannende Kämpfe und gute Leiſtungen zei⸗ tigen werden. Sehr intereſſant verſpricht auch die Meiſterſtafette zu werden, zu der u. a. auch das Do⸗ kotheenſtädtiſche Realgumnaſtum, Fichte⸗Gymnaſtum, Joachim⸗Friedrich⸗Gymnaſtum, Goethe⸗Schule, Hum⸗ bol Oberrealſchule zu Tegel, die Prä⸗ Unsere Wiederaufnahme von. Telegraphisshe Hand elsberiehta Von der Fraukfurter Börſe. und Eiſenbahngeſellſchaft: Vom 11. ös. Mts. an ge⸗ Lieferung per Kaſſe. Berechnung per Stück in Mark Chemnitz, 10. Sept. Die Baumwollſpinnerei von Georg Bodemer in Schoppau wurde laut„Irkf Stg.“ mit einem Aktienkapital von 1½% Millionen in eine Aktiengeſellſchaft unter dem Namen Schop⸗ pauer Baumwollſpiunerei.⸗G. Das Unternehmen ſtellt amerikaniſche und ägvptiſche Strumpk⸗ und Strickereigarne her. Concordia zu 4 Prozent verzinslich ſowie bei der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte in Berlin zu 498 Prozent auf. Ermäßigung der Nöhrenpreiſe. r. Eſſen, 10. Sept.(Priv.⸗Tel.) In dteſen Tagen ſind die Preiſe für Gasröhren durch die auf dem Röhreumarkte beſtehenden verſchiedenen Grup⸗ Preisrückgang von 15.% pro Tonne entſpricht. Auch die Preiſe für Siederöhren bewegen ſich nach unten und der Abruf iſt ſchleppend geworden. Mannesmaun⸗Röhrenwerke.⸗G. Düſſeldorf. r. Düſſeldorf, 10. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die Aufſichtsratsſitzung, in der die Bilanz vorgelegt wird, findet am 28. 5s. Mts. ſtatt. Die Dividende wird trotz beſſerer Ucberſchüſſe wieder mit 13¼ Prozent vorgeſchlagen werden. Ermäßigung der Schranbenpreiſe. r. Düſſeldorf, 10. Sept.(Priv.⸗Tel.) auf dem Schraubenmarkt preisbeſtimmende Rheiniſche Schraubenfabrik in Neuß hat heute ihre Preiſe für Schloßſchrauben und Wagenbauſchrauben um 2 Proz. und für Einſchweißenden um 3 Prozent durch Er⸗ höhung der Rabatte ermäßigt. Lothringer Hüttenverein, Aumetz⸗Friede. r. Köln, 10. Sept.(Priv.⸗Tel.) Der Auffichts⸗ rat beſchloß bet erhöhten Abſchreibungen und Nück von wieder 12 Prozent vorzuſchlagen. Eine ſerbiſcke Anleihe. der hieſigen Gruppe eine§proz. ſerbiſche Konſol⸗ anleihe von 250 Milkionen gezeichnet worden, Vorſchuß von 8 Millionen gemacht werden wird. Die erſte Hälfte der Anleihe dürfte vorausſichtlch! nach der erſten Oktoberwoche zur Emiſſton kommen. 4% prozentige rumäniſche Schatzſcheine von 1918. *Frankfurt a.., 10. Sept. Wie die der Beſtände abgerechnet; es ergab ſich ein ca. 1,23 Prozent. Manuhelmer Effektenbörse. 10. September. Die Börſe verlief rubig und haben die Kurfe ſich wenig geändert. TT—T7TT...... ͤͤK0 ̃— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst und Feuilleton: Julius Witte; i..: Franz Kircher. Franz Kircher; für den Inseratenteil und Geschäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Waſſerſport. sr, Die Berliner Herbſt⸗Segelwoche wurde am Montag mit der 8. Regatta abgeſchloſſen, die der Ber⸗ liner Regatta⸗Verein auf Wannſee und Havel ver⸗ anſtaltet. Die Vorbedingungen waren wenig günſtige der Wind ſprang nach allen Seiten um und ſchlief teilweiſe völlig ein. Die Ergebniſſe der Wett⸗ fahrt können daher nicht als einwandfrei bezeichnet werden. Die Pretsträger waren: 10 und 9 Meter⸗ Jachten: Ella V:88284 1. Preis; 8 Meter⸗Jachten: Martechen:3802 1. Preis; Nationale 75 Juadrat⸗ meter⸗Kreuzer: Wenonah 339:42 1. Preis; Freya .45:05 2. Preis; Sonderklaſſe: Seehund aus Grüngu :59:24 1. Preis; Lunula.02:20 2. Preis; Jutta III .03:20 diſtanztert infolge Proteſtes von Jaeck; Reſie V.0506 8. Preis; Jaeck IV.08:05 4 Preis; 7 Meter⸗Jachten: Parna:25:15 1. Preis; Grünau I. :26:00 2. Preis; 6 Meter⸗Jachten: Ilſe:22.19 1. Pr. und Grünauer Trinkhorn als Extrapreis als abſolut ſchnelle Jacht der Regatta. Margarethe:25:29 2. Pr.; Windſpiel XVIII:26:15 3. Preis und Punktpreis des Vereins Seglerhaus am Wannſee als nach Punkt⸗ Wertung erfolgreichſte Jacht in der Herbſtfegelwoche. Preußen:27:87 4. Preis. Nationale 45 Quadrat⸗ meter⸗Kreuzerklaſſe: Kaſpar II:44:42 1. Preis und Saiſon⸗Preis des Prinzen Eitel Friedrich von Preußen. 5 Meter⸗Jachten(Kleine Bahn]: Achmed .22:03 1. Preis; Nationale Jollen(Kleine): Skiper IX:18:16 1. Preis; Black and Blue 718:300 2. Preis; Trümmler II 218:35 8. Preis; Kama⸗Lulu :22:24 4. Preis.— Die vom Verein Seglerhaus am Sonntag veranſtaltete vorletzte Regatta der Herbſt⸗ Segelwoche nahm bei friſchem Winde einen ffotten Verlauf und zeitigte folgende Ergebniffe: 19 und 9 Meter⸗Jachten: Pungiun IV:24.27; 8 Meter⸗ Jachten: Mariechen:29:04; 75 Quadratmeter⸗Kreu⸗ zer: Freya:25:51 1. Preis; Boreas 2726:47 2. Preis. —Sonderklaſſe Reſi V:26:59 1. Preis, Sechund aus Grünau:27:09 2. Preis, Nickelmann:27728 3. Pr.; Tillyxg XVII.27: 4. Preis; 7 Meter⸗Jachten: Grünau IV:85:56 1. Preis: Melufine II 27840 2. Preis. 6 Meter⸗Jachten: Windſpiel XVIII 2˙2 1. Preis; Ilſe 293:58 2. Preis; Harald V 2 3. Preis; Wawi:39:89 4. Preis.— Qua⸗ r⸗Kreuzer Kaſper II:43:89 1. Preis.— 5 Jachten: Achmed:56:82 1. Preis(kleine Bahn). Nationale Jollen: Ahasver:50⸗51 1. Preis; Brü⸗ derchen 1251:03 2. Preis; Stipper IX:52:06 3, Preis; Black and Blue 1252:87 4. Preis, sr. Die deutſch⸗ amerikaniſchen Sonderklaſſeu⸗ Wettfahrten vor Marblehead wurden mit der fünften Regatta fortgeſetzt. Die Regattabahn bildete biesmal wieder ein Linearkurs, der zunächſt gegen den Wind, dann mit dem Winde abzuſegeln war. Bei leichtem Winde erwieſen ſich die amerikaniſchen Jachten wieder überlegen, beſonders war es die Jacht Ellen, die mit weitem Vorſprung ſiegte. Auch Cima beſetzte mit weitem Vorſprung vor den übrigen den zweiten Platz. Ellen hat damit zwei Siege zu verzeichnen. Falls es ihr gelingt, auch die nächſte Regalta zu ge⸗ winnen, iſt ſie definitiv Stegerin. Die Zeiten waren: Ellen 401:48; Eima 405.55; Sprig.18:85, A. Frankfurt a.., 10. Sept. Stavi⸗Weinen langen Genußſcheine Nr.—200 000 zur Notierung. pen um 1½ Prozent ermäßigt worden, was einem auf welche nach Genehmigung der Skuptſchtinga ein Frankf, Ztg.“ erfährt, iſt das Geſchäft nach Verkauf Nutzen von für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: für Volkswirtschaft und den übrigen redak. Teil: Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei. G. m, b. H. Direktor: Ernst Müller. umgewandelt. Nüruberg, 10. Sept. Die Stadt Fürih nimmt der„Frkf. Ztg.“ zuoflge je 1 Milion Anu⸗ leihe bei der Kölner Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft Die ſtellungen ſowie verſtärktem Vortrag eine Divtdende Paris 10. Sept. Geſtern iſt in Belgrad von 8 ag: Wetttwoch, den 10. September 1913. General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt). urszettel des„Mannheimer deneral-Anzeiger, Badische Meuéste Machriehten“. — 22 7 Mannheimer EHffekten-Börse. Aktien e V 5 Wen, 10. September, Aaohm..50 Uhr. Aluminlum Meuh. 275.8½ 277.% stemens 2 Halske 215.25 215.30 10. 9. 10 8. Obligationen. Asohbg. Buntpapfb. 178.— 175.— Volgt 4 1 0 173.70 178.70 555 Dest. 8 0 125 „ Haso J. 120.— 119.—dummf Ppete 3350 esterreich-Ung. 75 orrente Pfandbrlefe. Ad l u, Seted 1020 0 1 d8 K dere 7 2 ennen lugde, 1110 f0 de dolorente 107.18 10.10 4% Rü. yp.-Bank un- 4½ Bad. Anll.- u. Soda- Alne e ee e d Di Unſondank 600.— 601.— Ungar. Goldrente 102.— 102.— kundbbr 1902 93.20 dz 5 kabrik Serle 3 102.40 8 Grün& Blifinger 115.— 115.—] Strassburg 114.— 119.— Ungar. Kreadlt 829.— 631.—„ Kronenrt. 81.40 81.40 3½% fih. Hyp.-B. Versoh. 83 30 dr Br. Klelnlein, Hdld 92.— 8 Wayes& Freytag 129.— 129 50[Kunstseldfbr. Frækt.—— Men. Bankvereln 521.— 522.— Woß. Frankf. vista 118.12 118.13 —215 5„ Komm. 83.40 bz 5 Buürg. Brauh., Bonn 102.— 8 Elohbaum RMannb. 103.— 103.—[Lederw. St. ingdert 47.— 47.— Länderdank 523.— 325.—„ London„ 24.12 24.12 Städte-Anlehen. 4½ Gew. Orlas z. Mebra Frkf.(Henninger) 113.50 111.—Spioharz Lederw. 81.80 31.80 Türkische Lose 235.— 236.—„ Fparis„ 35 55 85.55 3½% Freldurg L. B. 89.. 8 4 föctennnder nbed— 0 ao relen ſeedatezen Nelnn, 15— 109 Alpine. 922— 927—„ amsterd.„ 199.19 109.0 3½% fleldelbg. v. J. 1203 87.20 8 4 Heddernh.Kupferw.—.— 0 Herkules(Cassel) 147.— 147.— Adlerfahrr. Kleyer 408.-— 400 Tabakaktien———.—Hapoteon 19.10 19.10 3 Karleruhe v. J. 190 90.90 6 Herrenmüple denz 95.— Rannbelm. Akt.-Br. 148.— 148.— Armatur Hlpert 97860 97 80 Nordwestbahn—.——arknoten 118.12 116.13 4¹ 0 4 Karlsrune v.. 1888 685.50 Losth. Oell.-.Papl. 98.75 8 Farkakt. Zwelbr. 77.— 77.—-[Badenia(Welnk.) 145.— 145,.— Oester, Waffenfbr. 100f 1009 Ultimo-Noten 118.13 118.13 4% Lahr v. labre 1902 68.50 8 ½% NMannhelm. Dampf- Tucher Frelh, v. 253.— 283.—Dürrkopp Slelefold 388.—. 384% Staatsbahn 705.— 707.— Skoda 923.— 625.— 3½% Ludweigahsfen 102.— 8 15 sohleppsohltfahrt 93 75 8 Weltz, Sonne, Spey, 68.— 65.— Dalmler Kotoren 352 350.%½ Lombarden 130.50 131.59 Tendenz: ᷑uhig. 4 5 95.—8 Blel-.SlibfEraud. 99% 69. ſeEls ,Fahr. u. Autz, 103.50 102.80 Susontnsrad 8. 8 5 85.75 8 1 0be 1 aft 98.— CBad. Anilinfabrik 544.— 543.JOrſtzner(Durlach) 287.— 287.— 42 2 4 ta inh. Odug. 1812 94.508% 5 8„Flektrialt. Cementw, Heldelb. 145.80 145.800/Karisr. Aaschfbr. 165— 187. Borliner Eliekton-Börse — 2 Pf.— u.— Ohem. Wer t 440.— 440.— 55 f. 4„„ 1901 85.— 8 Werk-Krd. Eisenb. 101.50 8 Ob. Ind. goldsohm. 217— 217.— pad ag JJCVCCCCCC %„„ 1038 978% ma, ulene de Secdden. 807 5080fg den en 289— 180.— 1 e 1 1 1 2 2*—„Gold-.Sllb..-A. 603.— 603.50JSonnelſprf, Fankth. 267.——. 200.59 299.75 Paurahutte 5 90 2 5 1998 950 0 42 Sebgeret öpſtgat 94.50 8 Farbwerte lbenet 999 Schraubspf Kram blscbr ewe 734 52 195.— Poünz 2⁵9 200— 371— 5 4 f 5 koff 8 2 EFFoTC 5 25 1 1898 64.50 8 4½% fuss.f. G. Zellstoff-.ohem. Fbr.Mannh. Ver. D. Oeffabriken 179.50 179.60 Staatsbahnen———. Harpener 190 25 190.62 9925„ 1904 83.— 8 kabelk Waldhof bel Holzverk.-Industr. 12 Pf. Puſvk. Stingbert 138.50 133.50 bombarden 27,½% Tend.; träge. en 130 88— 8% f. Sehlno L cie. 76 80 Plalamarlube SonllnokS.Co. tamp.157.— 157.— Soopumer 224.% 221. 1 unkb. 1805 85.— 8% g. Sonund 1e. 88. Ultramarinfbr,. Ver, Fränk. Sohuhf. 118.50 118.50 %½ Mlesloöh v. J. 1805 91.80 6 4% Sper sreid e 9e— 8 Siccee e Foudkentere, ec e e eeen eeee % Speyrer Zlegelw. 96.— 8 Sldd. Drantind. Mh. Seillndustr.(Woltf)114.— 114.— Bisenbahn obig. 92— 8 Suad,orebüindüste. 98.— 8 akkum. Fvr. Zerk 88 910 ih—=Weohsel auf 8 Elekt 1290 136 % Oderrh. Elsb.-Ges. 92.— 4½ Tonw. Ottsteln.8. Elektr.-des, Allg. iEteinden 10480 10480 au„Sergmagn Slektr. 327.70 J28.— Industrie-Oblig. Dr. H. Lossen, Worms—. Bergmann-Werke 127. e KesJ18 182. Amsterdam kurz 169.30 Soohumer 21 84% 9. 0) Woohsel London 20.428 20.12 Srown, Soverf&Co. 141.50 14.50 4%.-G. f. Sellindustr. 4½ Zollstoffb. Waldhof 96.75 8 Srown, Boverf&Go. 144.80 14l.Waggonfabr.Fuons.3 713055 349.50 350.— * 0% 103.20 6 45 22 gdonfa Weohsel Parls 60.87 89.375 gruchsal, Masohfb. 349.50 350. rückzahidar 105% 1 4½ Zellstoffabr. Wald- Deutsch-Uebs.(BI.) 166.% 160.%%(Heldelberg) 143.— 149.— Wechsa. Wien kurz 84.52 84.525 Chem. Albert 439.— 439.— % Bad..-G. f. Rheln- dot 1908 98.50 0 Lahmeyer 122 20 122 20/zellstoffv. Walauot 220.— 220.—4% Relchsanleihe 97.60 97.50 Daimft 322.— 354.— achltf..Seestranegp. 88.— 8 El.-GAes. Schugckert 149./½ 150./% Bad. Zuokerfabrte— 3˙%% Relohsanl. 83.90 83.60 Baee 17 145. Aktien. Rheln, Sohuok.-G. 134.90 13460Frankentk. Zuokfd. 369.50 389.½ 30% Felonsanfeſhe 74.0 74.40 Dynamſt-Tcust 170.60—.— 82 57 00 Aktlen deutscher u. ausländ. Transportanstalten 35 Consols 9909 98090 badee e 1 90 Banken. 125 10, 9. 10„% 505 ee ee eee Badischs Bank 132.Hennh. Lagerhaus—— Sohantungk.-8. Akt. 127.40 125.—JOest. Sügb. Comb. 27% 27. 3 57 74.50 74.30 p. Naffen u. Run. 620.— 620.— ene eee ee 875 Pfülz. Hypoth.-.— 1270 f oEu-Mltz ſadl. 96 Hamburger Packet 143/ 144,%¼ taſ. Aitteimeerb.—% 0 5 5— E 115 0 elter 302 70 304.— Rbein ereeltak——. 188 F. puagep U.. dertdgaen le 1787 4 Penen dd We 8 e ene Rheln. HVp.-Bank—— Feenmnnen. Oest.-Ung.Staatsb. 153½ 152.% Prinoe flenr.——— e 9 Süöddeutsche Bank Alas-Vers.-des. 2200 1 60 82.75 Fagon Rannstäde 129.20 129.20 Sügd. Dlsd.-des.—— 111.50 Ead. Kssekuran: 1900 450 Bergwerksaktien. 397 0 5 0 Fene F 1155 118 Oonilnental Vers. 850.— Aum.-Frlede(Br.) 170— 188.50 J Harpener Bergbau 190.½ 190/ 30% Sagfe VVTPCCC— 70———fernk. Versloher 870.— 880.— Bochumer Bergb. 221¼ 221½Hassen. 1 200 1 5 5 1 5 rttzner Hasohln. 286. 408 25 NHellbr. Oderrh. Vers.-Ges. 1070——Buderus 108 10758 Lalle Asochersle.. pen 9897 82..30 Ar.Serl.strassenb. 162.80 102. hem. Industr. Wurtt. Trsp.-Vers.—. 760.—-Congord. Bergb.-G6. 319 319—[Kallx. Mesteregeln 182. s öbinesen v. 1895.20 39.10 delsenclronner 181.. 10. 0 3⁴² 9.* geln 189.½ 189. 17 91.80 16 190. Bad. Anli.- u. Sodaf..— 842.— ndustrie Deutsoh. Luxembg. 147.— Odergonl. Ssenind. 175.30 175.50 4 feallcnde, Fbr.Goldenb. 24.——.— 0 Esbhwell 214. 8 259½ 289˙%/ 4% Itallener———.—Hehster Farbwk. 620.— 622.20 Odbem.FbF. A 8 f Sliindustr. er Bergw. 214.% Phönlx Bergb. 259.% 259.% annh. Stadtanl. 91.— 94 Hoh 151.80 151.80 bdem. Fbr. Gerneh.—.— 1787755——Eriegriohob, Berhb. 180.— Ver.Kön.-.Lautah. 171. 170% FPiube Stadten. 9½ g8c Koſenigdenerde 149.80 142. Vereln ohem. Fabr.—— 388.— Olngler'sche Ma- Ae nron e e Gewerksob. Rossl.—.——4 Hest. Goldpente 90.50 90.50 Kallw. Asohersleb. 140.50 142.— Verels D. Osltabr.—.— 5 e 5 5 5 Portug. 109 0 1 011 Kölner Sergwerk 155 13 M. S— 189.— Emallw. Ralkemm.—— 84.7⸗ Pfandbriefe. Prioritäts-Obliga 5 Rumänen v. 1903 89.10 99.10OCellulose Kostß. 137.29 137. . 105— cee,— 150— 1 8 05. ten ee 50 au 775 170 5 Fuohs Wfg. 9.—— 150.— 5 en unſt.—.— 388.50L 170.— 170.ô Brauereien. Hüttenh. Spinnere——.— AFrkt.Hype-s, 8. 14 04.50.80[4 br. deakom. Tuck. 400 Fro.-Lose 156.25 18.90 kiont ung Kraft 12340 120.40 Badische Brauere 60.——— fieddern.Kupfw.U. 4 go..18 9450 94.50] Lon 1908 94%0 94½0 40% Bagdagbann 27.70 77.50 Tothrioger Cement 18.70 148.20 Ae 8 5— 5 andaen Erar. 168.— e Kabe—.— 152 1 10 20·17 9550 9550 appeet 0 7 best Kreaſtaktien 209. 200.% Ludz. 10 8% 4. O0. 237.70 328.— ohbaum-Br 8 5 Karlsr. Maschbau—— 1671. S8..5 32.5 4% Ung. Goldrente 85.— 85.— Rannesmannröhr. 206.— 206.70 Br. Ganter, Freldg. 88.75—.— Nahmt. Mald& Meu—.— 322—4 do. S. 21 96.20 96.20 4 do. abgest. 91.20 91.20 40% K 81.— 80 5 Flelnleln, fieldelh.—.— 200.— Losth. Gell-.Papf.—— 142.50 3½ do, 8. 12, 13 3½% do. abgest, 38.10 83.40 Berl. angee e 160 1000 889 ee0 12570 Homb. Hesserschm..——— Hh. dummi- u. A8b.—.— 158.— und 16 84.70 85.20 do. 904 83.50 82.50 Parmatauter Zank 118.% 118.%èShönix 230.— 289. Tudeab. Artſenbr. 280.—, 14%.— Hasohlbr Sagenie—.— 148.— 4 0 8 10 85. 85. c0.„ 1808 93.80 82 00 Peatsoh-Kslar Bk. 121.„12.40 Khein. stantgerxe 150.80 180.8 Hannh. Aktlenbr.—— 148.— Oberrh. Elektrizit.—— 30.3½ do. Kommun.. 4. do.. 1907 92.60 92.50 beutsone Zank 249./ 240. Fombadner Aütte 154.50 155.50 Brauerel Sinner— 280.— Pfälz, Rünhlenwx.—.—145.—.1 96.— 66.— 4% Pr. Plabr. 18, Disbonto-Komm. ſ84.% 184.% Rüttgersworken 188.70 198.70 Br. Sohrödl, Malbg. 198.—.— Pf.Hanm..Fahrrt.—— 180, do. f p Ce. 19 und 22 92 80 9930 Presoner Benc. 180. 180. 2 Sopdcert 151.50 149.30 „ Schwarir,Spey.—.— 12— Portl.-Zem. Hülhg.—.— 142.50 8, 15 18, 2127, 4% do. k. 28.9 gae gitreld. Lrocſtdank 18.29 118.20 Slemens& Halske 215.— 27.70 „ S. Keli„ 8f.—— Ad, Sonuckerreg.—.— 183.— Al 327. 93.50 03.504% o.. 3340 33.40 gelonsbant 134.70 134.40 Sinner-Braueref 281.20 280.20 54 8— 185—.— 7775 4 995 85 10 94.50 94.— 10 92.10 93.10 Rnein. Kredltbank 157.50 126.20 Stettiner Vulkan 137.50 137.70 7 5 8. Draht-ind.—— 122.—— ee e N Fe 55. 5 + Ar— n, 9 c0 g3 00 Sobsenfe. Ban,, 10;. 10f.— Ven giaratelbert 2370 522— und Sprifabrik. Ver, Erb, Zlegelw. 75.— 71.50 do. 8. 48 94.60 94.594% d0..30 u. 98.30 83.50 Süag. 5is0.⸗G. A. 8 141.— 111.— Ver. Köln-Rottwell. 338.60 331.20 Transport u.„ Speyr.„———. d0. S. 49 85.— 94.60 4/ do. b. Su. 33 95.— 35.— Staatsbahn Wanderer Fahrrw. 408.— 404.50 eee, e e e e b, B..-G..Rhelnsohb.—Tellstoffb.aldhof 218.——.—, 40. 8. 2 35.— 97 55 7. 60 Baltimore u. Obio 95.% Wstf. Or. Langendr. 90.— 91.20 u. Seetransport 207.— 8 5 905 55 925 30 89,50 89.50 40 19—Lanada Paolfie ½ Mltten. Stanlröhr. 128.50 12820 errrr 7 uoker ranken—— 2 7 1 85* 1.——— 5 Ab. Dampfsohlepp ing 0 00000 25 50 85 50 4 Uen 00ſg 83 20 9 a0 21290 97 50 Deae 11150 112 20 Fucn 3½ d0,.Lcctiinb.) 65.50 85.50 4/0 do. Kdb. ab 1912 93.40 83.40 Nocddeutsoh.Lloyd 122.30 128.20 South West⸗ 1 Pranktarter Effekten 61 80. 3% Pfälz. Hyp.-Bk. 64.60 83.60 4% do. unk. b. 1917 93.30 94.—Adlerwerk 1 555 406.70 40g.90 Logtt ne 489.— 425— 4%. go0. 38.59 90.504% do.„ 1939 83.30 84.— Aligem. Elektr.⸗G. 242.% 1% Naphta Petrol- ob. 389.50 358.5 Frankturt a.., 10. Sept.(aatangskurze), Krodltaktlen 193.% 1 40. 191 2889 8850 4% do.„ ſeei as—.— dlunnun 2490 276.5 Ler. Erzok. Sepuſ 11980 118.30 biskanta-Gommandig 184.%½ Darmstädter 115,7 Oresdner Ba 4. gdo, 1920 95.50 98.304% do.„ 1823 96.— 98.— Ani 542.50 302.50 85 Sopuht.119.50 119.20 149.½ gandelageseſtsohaft 160 ½% oeutsche Bant 2is staau-4 do. 1822 97.0 97.40.% d0. 6220 02 30 Anlig rrepto,, 43280 432.50 80 f 150 0p8eh 60 191.40 dane 158/ 27 15 e 55 1 0 wel 840 840 50 8erg83.390.59 386.80 34.0 133000 184.—, flarponer 190%, anrahutte——. Tendent stil. reuit-G. v.% d0. Kommunal 63.40 63.40 396. 8 4 do. 1399, 1901 4% do. 98.— 88.— Privatdiskont 5¼—5½0, Telegramme der OContinental-Telegraphen- Comp. 1 1903 1155 0 92 80 20% 1tl.5ttl. 98n... W. Beriln, 10., Segtember. 905 1 Ubö Relohsdankdlskont 6 Proxont. 0. V. 95.20 83.— 10. 8 gr.) Nachbörse Schlusnk 4 do.. 1907 84 20 92.90 Oberrh, Vers.Ge8. 2050 1050 eeee 10. 9. chlusskurse. 15 v. 1255 915 220 95 bed 12755 865.—Kreult-Aktlen 200.¼% 200.75 Stastebahn 55 o. V. orrh. Elsond.-G. 90.35 90.— Ulskonto-Komm. 184.¾ 184.% Lombarde 55, 5 Wechsel. 4 Pr. Gentr.-Kom. NMannh, Stadtan.. 5 amstordam kurr 100 4e 10d 47 beck Parle 90625 50% VTTTTTCCTCT P f Kt Bõ grdsm 8 + 8 9—* Belglen„ 60.40 60.418 Paris kurr 60.85 80 80 Nachbörse, Kredltaktlon 200—, Olakonto-Commendlt 184.½ 1+0 1 0l¹ OrSen. ſtallen 79.80 79 575 Sohwelr.Plätue„ 60.70 80.568 Staatsbahn 158.4 Lombarden 27. 8tlll. Fbacte eneen 3000 20.85 dabegeonno. 1 f e Ausgländische Eifekten-Bö Berliner Produktenhörse. . or 7— London*5 8,%%%%%% 18 Al 80 9 Ren Orsen. Berlſn, 10, September,(Telegramm.)(Frosuktenbörse,) —— Prelse In Nark 100 kg frel Beri Staatspaplere. J. Deutsche. Londoner Effektenbörse. 1„ 10 9 10. 9 London, 10. Sept.(Telegr.) Anfangskurse der Effektenbörss,.Welxen Soptombor 199.— 19925 Rafs Septbr.——— 5 Oktober 193.— 199.25 Dezember——— 40% deutsoh,.-A. 97.70.0% S. Ausländisohe 5 10. 9. 1 33„„4, 2 6 assereg u, 81.80 85 50 2, eaalt e e, 4% pr. Lons. St.A. 27.40 87.80 2% Hent. Sllerr. 88.35 88.25 eicneaegg, Pbremſer e ee eee U .95, 5 0 0 Argent. Randmines 1——h 25 905 8 2 745 79030 Arde Testenz; fest bezember 167.50 167.½ 3 3550 4% goldrt. 90.60 90 50 5—.———Spiritus J70er—— 4 Fad.SK-Anl, 10 86 50 3850 4 Fortög. Seres e ge 4 0g0 90, ll. 8 Ctaunglan demp. 227.0 229% later Septhr. 182 80 162.50 Welzenmen! 2825 20.25 8 420% do, do, II. S. i— 5 95 1 0 9% b— 0 30 9 9855 5 B0 nor e 5 90. beremben 165.25 165.25 Roggenmehl 22.30 22.30 3 5de.Jeb 5788 5750ll Seagee ene deenee „8t.-.Cab.. 1 3. 295 2. 44.20 94.0f4 Fürr Kv un 103 78.— 78.— fente dten. ecle oom 22%½ 29% LIysepooler Produktenbörse. 30„„ 1900 5 86,35 96.10f 4 Türk. u un. 1903 79.— 75.— amalgamated Greathwesten 2„„* untk. 5 70 7 Cwerpool, 10. September.(Anfangskurse.) 95 1904/12 85.— 64.0 5 85.— 85.— dnagandas drand Trunk ord. 25./ 25.7 0 180%, e wenen.10 61.— fia un Gr. Trunk iil pref, 47.. 45.J% wels ftwint. rb. 1h,, ditt malsLaklat tr. 10. ditt. S bayr.Eb.-.b. 1915 88.05 96.10 5 Kr8.. S0ld-.8h Tanganylda Loulsville 139, 139.%½ ber Okt. 77%2% 7½½—] per Oktür,/ 8%— 8266 5% Uhinesen 1895 88.20 95.30 D 7½2½ 7/%0— per berbr. 5/ÿ 5/3— „ u. Allg. Anl. 62 70 82. 5 ntarlo 7 5 338. f.. ööl 23 20 J370% e. 64.80 9,.78 Gdegge Fenentg. 59. Budapester Produktenbörse. 4% PAlz..-.-Pr. 97.25.0 e ee ee ee Bock Isfang 17.% 3½ Pfälz.-.-Fr. 68.10 35.60 3 Gerleen duner 5035% 50.50 1 80 Southern Paolfio 93.5 Zuflapest, 10. September, Hetreſdemarkt.(Telegramm.) 3½ Pf. Konv. 1898 91/—— 4 edu 50 Southern Rallway 24.274 10. 9. 10. 9. 1908/8 96.2 26.50 4 60 0 00 Goere 1 Unlon com. 154% 5 per 50 K. per 59 Kg. per 50 Kg. per 50 Kg. 3 fesgzen 740 J1 804 Oosterr 1860 181— 181.— Gorkfloſs.6% 2.%Steels oom. 64.%½ Welz, Okt. 14.04 stet. 11. 14 stet. Mafer Ont.8 fest.68 rul. 3 Saobsen 75.30 75.30 Türkiache 166.40 167.— 1*„ Fpril 11.70 11„ Apf. 781.86 e e lener Effekten-Börs. ajs Spt. 3888 stet. 04 stet⸗ Zened 80n 17 85 5185 9910 WIön, 10. Septemder, Vorm, 10 Ubr e 15 fest 7 will. 60 Mal.41.42 3„ 1912-1917 84—Augsdurger—.— 8 10. 9. 10 9 5 pr. 6. 79 ohfraps—.——.— 3½ U. 8t-A. 1904½/10 85.50 85.50 Frelpurger Kxeultaktlen 881.— 633.— Dest. Papierrente 35.59 85.70 Weiter Bewölkt 4 d Versteherungs-Aktlen. ünderbank 524.— 525.50„ Sllberrente 35.60 35.85 7 % 3 Seteaeeen„ 70770 ber guce 1740 40 40 Antwerpsner Produktenbörse. 8 aatsda.— 707. Bacische Bank 137.30 192.—Katlonalbank 1165½ 116.½ Tomdarden 180 70 138.60 Alpine 922— 926150 Antwerpen, 10. September. CAnfang) Berg- u. Retallbk. 134.60 134.90 Oesterr.-Ungar.Bk. 144.90 146.50 Rarknoten 118.13 118.12J Sxoda 825.— 825.— Welzen stetig. 10. 9. Gorste 10 9 Berf Handels-Ges. 160% mmn—esterr. Länderbk. 134.— 134.—[Weohsel Parls 95.57 35.57] ſendenz ruhig. per Sept. 19.72 19.72 per Soptember Oom.- u. Disk-BKl.—„ KEroed.-Anst. 209.— 209.%[Oest, Kronenrente 82.25 92.25 1 5 1 5 per Dez. 19.70 19.80 por bezember 14.87 14.90 Barmstädter Bank 118./ 115,½%½ Pfälzisohe Bank 122.70 122.70 8 por Mäpz 20.— 20.07 ber Hal 14.95 14.90 Deutsohe Bank 12250 12 Pfälz. Hyp.-Bank 128 75 109. Pariser Effekten-Börsse. 5 Deusdte g 8ent 11f 50 177 0 geſcbcden 18, 80 ete, 10 Septegter. atengstufte Amsterdamer Eroduktanökss. Dlsoonto-Comm. 164./ 164.½ Bheln. Kreditbank 127.10 127.20 10 9. 10. 9. Amsterdam, 20. September.(Schlusskurse.) Dresdener Bank 150.— 149.½ Rheln. Hypothek.- 30% Rente 90.25 90.49 Debeers 524.— 525.— 10. 8. 10. 8 5 und 118 0 e 190— 188.% 1107 5 92.70 82.95 08 585 50.—Kuböl l000%% 34(% Lelnst ſoco Sept. 27½% 27.½ etall.-G..90 Schaaffh. Banker, 106.80 107.— Tisohe tose.— Adoldlie 55.— 63.— Okt. 33% 38% Okt. 26.½8 26. Elsenb.-Hentdauk 176.% 178.— Wiener Sanzvver. 138.— 133.— Banque Ottomans 689.— 853.— Bandmines 155— 151.— Okt.-Der. 33.2 33.0% Okt.-Bez. 25. 20. FrankfHypoth.-Bk. 208.— 205.— Südd. diskont 111.— 111.50 ge Finto 2020 2039 Tendenz: rahig. Büböl rendenz vuh. Jan.-April 27.% 27 Frk.f Hyp.-Oreoftv. 148 25 148.“/ Bank Ottamans 128.— 126.— Chartere! 28.— 29.— Kattes ſoo 43.— 13. rendenz täg eeeen 5 genussfertig in Dosen er Ernährung zurückg Schwetzingerstr. P. Karb-Drogerie, Josurt bereitet man sich selbst ohne Apparat innerhalb —7 Stunden(persönliche Arbeit“ Paskal Jogurt Tabletten auch zum direkten Einnehmen schr zu empfehlen. Packungen für 90 Itr. M..50, ½ Packung M..20. Paskal Jogurt Urockenspeise — und.60. HerForragendes Mittel zur Auregung des Appetits, Zur Hebung des Allgemeinzustandes und der Kör⸗ erkräfte, bei Rekonvaleszenten, älteren Leuten, in 5 8785 4 A M. 3. ebliebener Kinder, Puberkulose, Blutarmut usw. 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Oktbr. 36.50 38.35 Zuoker Sept. 31./ 30.4½ NMov.-Feb. 36,20 36.20 Oktbr. 29./% 29.% Jan.-April 35.30 36.45 Okt-lan. 30.½% 29.½ Talg 83.— 83.— Jan.-April 30./ 30.½ ——— Anfangskurse. Frankfurt a.., 10. Sept. Phönix Bergb. 258.% Deutsoh⸗ Luxemdurger 146.½% Elekt. Edlson 24¼, Elekt. Sohudkert 180% Baltimore Ohio 95½, Paketfahrt 143¾%8, Kordd. Lioyg 124— 1902er Bussen——, fürkenlose—.—, Sohantungbahn 123%., Tendenz: still. Zucker. magdeburg, 10, Sept. Zuokerberloht. Kornzuoker 88/% 0. .00—.00.—, Nachprodukte 75% o, S..00—.00—, runlg. Brodraffinade l. ohne Fass 00.00—00.00—, Krystallzuoker S. 00.00—.00, gemahlene faffinade mit Sack 00.00——00. gemahlene Rehlis mit Ssok 00.00.—00.00.—, still. MHagdeburg, 10. Sept.(Telegr.] Rohzuoker 1. Produkt tran slto frel an Bord Hamburg p. Sept..57½.,.65.—., p. Oxkt. .20—.,.25.—., p. Okt.-ez,.20.—.,.25.—., p. Jan-Härz .32.½.,.37.%., per Hal.57½.,.60., per August .72½.,.75.— 8. Tendenz: behauptet. Kunl und windlg. Hamburg, 10. Sept. Crelogr.) Zuoker per Sspt..62½, fl. Okt. .20.—, Dez..25..—, Jan.-März.32. ½, Mal.55.—, Aug..75,— stetig. Kaffee. Hamburg, 10. Sept.(Telegr.] Kaftee good averags Santos., Sopt. 47—, bez. 47½, März 48½ Mai 48½, stotig. Baumwolle und Petroleum. Bremen, 10. Sept.(relegr.] Baumwofle 68½, Welobend. Eisen und Metalle. London, 10. Sept., 1 Uhr, Anfang. Kupfer fest 73½, 3 Non 73.%.— Tinn stet. per Kasse 193.%, 3 Honate 192.¾.— Ble Spanisch steiig 20., englfsoh 22.—.— Aink wWiiſig 21.½, spezlal 22—. glasgow, 10, Sept. Oleveland Roheisen Nigdlesborgcugn War rants(Fröftnung) per Kasse 54 sh. 7— d. deld, 1 Mons 54 sh 10— 4. Geſd, 2 Monate 55 sh 03.— d. Geld. träge. Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm-Adr.: Nargold. Fernspr.: Mr. 58, 1837, 8438 10., September 1913. 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Viertel des Bürgerſchulgeldes fiür das Schuljahr 1913/ö14 fällig iſt und erſuchen ergebenſt, die ſchuldigen Beträge bei Vermeiden der perſönlich. Mahnung gefälligſt 2 0 zu entrichten. 370 Für Schüler und 915 lerinnen, die bei Beginn des neuen Schuljahres in eine hieſige Mittelſchule Übertreten, iſt nur die älfte des II. Viertels mit 50 Mark zu bezahlen. Maunheim, 10. Sept. 1913. Stadtkaſſe: Röderer. der Tauben betr. Nr. 40252 J. Wir brin⸗ gen hiermit zur öffent⸗ lichen Keuntnis, daß als Anfang der diesjährigen Heroſtſgatzeit 15. Septem⸗ ber und als Schluß der 15. Okt. 1913 beſtimmt worden iſt. Nach 8 40 der Feldpolizei⸗ orbnung für den Amts⸗ bezirk Maunheim vom 15. Mat 1896 wird mit Geld bis zu 60 Mk. oder Haft bis zu 14 Tagen be⸗ ſtraft, wer das Aereen ber Tauben während der Herbſtſaatzeit unterläßt. Mannheim, 4. Sept. 1913. Die Firma Peter Hoff⸗ mann, Eiſengießerei hier, beabſichtigt auf ihrem Fabrikanweſen Schwet⸗ zingerſtraße 67 die Gie⸗ ßerei umzubauen und da⸗ ſelbſt noch einen Erwei⸗ terungsbau zu erſtellen. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntuis mit der Aufforderung etwaige Einwendungen bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrat binnen 14 Ta⸗ gen vom Ablauf des Ta⸗ ges an vorzubringen, an welchem das dieſe Be⸗ kanntmachung enthaltende Amtsverkündigungsblatt ausgegeben wurde, widri⸗ genfalls alle nicht auf pri⸗ vatrechtlichen Titeln be⸗ ruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt auf den Kanzleten des Bezirks⸗ amts— Zimmer Nr. 29 — und des Stadtrats Mannheim zur offen. 2371 Mannheim, 2. Sept. 1918. Gr. Bezirksamt Abt. V: gez. Stehle. Nr. 40357 J. Vorſtehen⸗ des bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, 8. Sept. 1913. Bürgermeiſteramt. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Finter. Schweigert. Abelidegcbung Für den Neubau des mit olksbibliothek ſoll die Ausführung der Entwäſſe⸗ rungsaulage, umfaſſend ſämtliche Rohrleitungen ſamt Einläufe im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. 2828 Angehbote hierauf ſind erſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, bis ſpäteſtens Freitag, 19. Sept. ds. Is. vormittags 11 uhr an die Kanzlei des unter⸗ zeichneten Amts(Rathaus Nr. 1, 8. Stock, Zimmer Nr. 128) einzureichen, wo⸗ ſelöſt auch die Angebots⸗ formulare gegen Erſa der Umdruckkoſten(M. 2,40 erhältlich ſind, ſowie die Eröffnung der Angebote in Gegenwart etwa er⸗ ſchienener Bieter oder deren bevollmächtigte Ver⸗ treter erfolgt. Pläue können im Bau⸗ 6, üro U 2, 5 eingeſehen werden, woſelbſt auch 757 805 Auskunft erteilt 27. Aug. 1919. Stüädt Hochbauamt: . LI M. 16 000 v. 1914 auf 1. 8 votheke agee Handetsſchule der Häuptfladt Maunheim. 27 Unterrichtsbeginn. Der regelmäßige Unter⸗ richt der ſchon in die An⸗ ſtalt aufgenommenen 7 beginnt Donners⸗ tag, 11. September 1913, 7½ Uhr. 2331 Die verehrlichen Firmen werden höflichſt gebeten, den betr. Pflichtigen das letzte Schulzeugnis unter⸗ ſchrieben zur Abgabe an den elogenkehrer mitzu⸗ geben Mannheim, 1. Spt. 1913. Das Rektorat: Dr. Bernhard Weber. Zwangsverſteigerung. Donnerstag, 11. Sept. 191, nachmittags 2 Uhr, 5 2 30 Pfandlokal 3 bare Jobleng VBo ſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Pferd, 1 Federnrolle, Möbel und Sonſtiges. Manuheim, 10. Sept. 1913. Elliſſen, Gerichtsvollzieh Zwangsverfteigerung. Donnerstag, 11. Septbr. nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 5 2 8 gen bare Zahlung ollſtreckungswege offentlich verſteigern: 1. Klavier, 1 Ladenein⸗ richtung, Möbel all. Art. Mannheim, 10.Sept. 1913. 2878 Zollinger, Gerichtsvollzie 85689 8 Vom 1. Oktober an in N 3, Jf, Kunststrasse Bürgerſchulgeld. Die Ausführung der Pflaſterarbeiten vor der neuen Vertikalofenaulage, bei der Kautine und vor der neuen Kohlenhalle im Gaswerk Lnzenberg ſoll ungeteilt im Wege der Submiſſion vergeben werden. Die har Vergebung können in un⸗ ſerem Bureau K 7, 1/2, Zimmer 24 III., während der Üblichen ientunben eingeſehen werden und die Angebotsformulare unentgeltlich daſelbſt bezogen werden. Leiſtungsfähige Unternehmer, welche ähnliche Arbeiten ſchon wiederholt ausgeführt haben und hier⸗ über Nachweiſe erbringen können, wollen ihre An⸗ gebote bis ſpäteſtens Montag, den 22. September 1913, vormittags 11 Uhr verſchloſſen, mit entſprechender Aufſchrift verſehen und poſt⸗ und beſtellgeldfrei bei uns, Zimmer Nr. 4 woſelbſt auch die Oeffnung der Angebote 2874 einreichen, erfolgt. Die Zuſchlagsfriſt beträgt 6 Wochen. Mannheim, den 5. September 1918. der ſtädt. Die Direktion Gas⸗ und Elektrizitätswerke: 0 ichler. 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Der„Mainzer Anzeiger“ ist vollkommen unabhängig und Eat von allen hessischen Zeitungen die Weit⸗ aus höchste Auflage, Probeblätter auf Wunsch gratis. Avon- nement bei der Post: 75 Pfg. pro Moust. Bestes Insertlons- ——— 24724 Teuland-Gezellschaft. 0 7, 28. MAxNMHEAA Tel. No. 7155, Aktienkapital Mk. 1500000.—. Weitverzweigte Beziehungen zu ersten Finanzkreisen. Rheinische Angelegenheiten. Bilaunzprüfungen. Buchhaltungs- und Betrlebs-Organi- sationen. Liduidatſonen, Sanierungen. Vermögens-Verwaltungen.— Serlöse Gründungen.— Gutachten in Steuer- und Auseinandersetzungssachen. ingehende Beratung in Beteiligun 2 Unbedingte eeee e Bekanntmachung. Aufgebot von Pfandſcheinen. Es wurde der Antrag geſtellt, folgende Pfand⸗ ſcheine des Städtiſchen Leihamts Mannheim: Lit. A Nr. 78028 vom 31. Jult 1912 Kit.& Nr. 13886 vom 7. Junt 1913 welche angeblich abhanden gekommen ſind, uach 8 23 der Leihamtsſatzungen un⸗ giltig zu erklären. Die Inhaber dieſer Pfandſcheine werden hier⸗ mit aufgefordert, ihre Anſprüche unter Vorlage der Pfandſcheine inner⸗ halb 4 Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Be⸗ kanntmachung an gerechnet beim Städt. Leihamt Lit. O5, 1 geltend 91 machen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung obengenann⸗ 5 iene enge wir Manuheim, 9. Sept.— Städtiſches Leihamt. Mietgesuehe 983 ferde agen⸗ 1 85 u. all. Zubeh. wird 4. 1. Okt. z. miet. geſ. Off. m. 10. a. B. Expeb. d. B1. erbet. numbkl. en. 5l. Zimmer in gutem Hauſe. Angebote m. Preis an bie edition dſs. Bls. unt. Nr. 88081. areg e. Zim. a. 18. Sept. ober ſrater an beſſeren zu vermieten. 1 15 125 N 5 Lenltel 1e verm. 3227 msöbl. in 21007 5E Pi 1. 2 eleg. möbl. Zimmet (Wohn⸗ u. Schlafzim.) in beſſerem ſe der Lamey⸗ ſtraße aufmerkſ. Be⸗ dienung per 1. 10. ſofort zu verm. 42886 — 08 2 Tr. M. Abendtisch 142 0 wee, tiſch fl r bell. Herru. 814 An 5 Mittag⸗ u. Abend⸗ tiſch könn. noch einig. Herrn teiln. H 7, 28. part. 40599 F 1 endliſc bürg. Mittag⸗ können noch g teilu. 21651 ittag n. 55 10 3 u. beff. Herrn 1. 18, 9. 2 Trep. 22071 Suten, bürgerlichen Mittag⸗ u. Abendtiſch ee e ***2— könn ſell v hoch Nane +5 nigkeit zu entrichten. ſich damit zu Für die Frau —— Die Schweſter vom RNoten KRreuz. Von Schweſter Urſula. Ghe ich nach achtzehnjähriger, für mich allzeit befriedigender und beglückender Tätigkeit im Roten Kreuz, die Pflichten und den Entgelt meiner Mit⸗ ſchweſtern näher beleuchte, möchte ich erwähnen, daß nicht alle Mutterhäuſer und Schweſternſchaften des roten Kreuzes genau mit ihren Bedingungen übereinſtimmen. Diefer Umſtand hat bereits häu⸗ ſig genng Anlaß zu Mißverſtändniſſen und Ent⸗ käuſchungen bei denen gegeben, die von einem an⸗ dern Mutterhauſe, als dem ſie ſpäter dienten, be⸗ lehrt wurden. Dieſe Verſchiedenheit hat einen nur allzu natürkichen Urſprung. Der Geldwert und die Lebensverhältniſſe und Bedingungen ſind in jedem Ort andere. So müſſen auch die in Süd und Nord, Oft und Weſt verſtreuten Häuſer un⸗ ſeres lieben Roten Kreuzes ſich den Verhältniſſen und Gewohnheiten anpaſſen, die für ſie ausſchlag⸗ gebend find. Doch dies nur nebenbei. In den großen, hauptſächlichen Aufnahmebedin⸗ gungen ſind fie fich faſt alle gleich. Ihnen zufolge werden nur zur Ausbildung als„Lehrſchweſtern“ in die ſeit 1869 beſtehenden interkonfeſſionellen Krankenpflegeſchulen geſunde Mädchen mit guter Familienerziehung aufgenommen. Die Alters⸗ grenze ift 20—35 Jahre. Dem Einſtellungsgefuch ift ein ſelbſtgeſchriebener und»verfaßter Lebens⸗ lauf, Arztſchein und Geburtskunde zur Vermeidung der Hinauszögerung der Annahme oder Ablehnung ſogleich beizufügen. Die Ausbildung geſchieht in jeder Weiſe gleich tüchtig und umfaſſend bis zur ärztlichen Schweſter im Mutterhaus unter Leitung des Vorſtandes, der Aerzte und der Oberin. Ge⸗ wöhnlich beanſprucht dieſe Ausbildung 2 Jahre. Sie erfolgt ohne Koſten für die Angenommene, im Falle dieſe ſpäter„Schweſter beim Roten Kreuz wird. Wird die Ausgebildete Privatſchweſter oder tritt ſie gar ganz aus dem Verband aus, ſo iſt(von Fall zu Fall wird hierüber entſchieden) eine Klei⸗ Verpflegung und Dienſtklei⸗ dung erhält aber auch ſte gratis. Der ideale Zweck des Roten Kreuzes iſt nun natürlich, daß die Lehrſchweſter nach der vollende⸗ ten Autsbildung als angeſtellte Schweſter in den vorhandenen Kreis eintritt. Iſt eine bereits ander⸗ weitig als Schweſter vorgebildet und will nun dem Roten Kreuz zugeteilt werden, ſo genügt eine mehr⸗ monatliche Prüfungszeit, in welcher die Neue „Probeſchweſter“ genannt wird. Die Anſtellung der Schweſtern geſchieht auf Lebenszeit, vorbehaltlich freier Kündigung von⸗ ſeiten der Schweſtern. Die Anſtalt kann nur bei Har begründeten Entlaſſungsnötigungen kündigen. Daß die Berufsſtellung der Schweſtern vom Roten Kreuz völlig analog mit jedem Staatsamk iſt, drang auch noch lange nicht zur Genſge in die Oeffentlichkeit. Seitens der Anſtalt erfolgt auch die Alters⸗ und Invaliditätsverſicherung, Gewäh⸗ rung freier Station und Oberkleidung, neben ent⸗ gegenkommenden Urlaubserleichterungen. Ich hatte in den erſten 5 Jahren nach meiner Zeit als Lehrſchweſter im ganzen 17 Wochen Ur⸗ laub, darunter 11 Wochen zur Zeit der größten Sommerhitze, die ich mit Nachlaß der Penſion in wunderſchönen Erholungsſtätten durch das Rote Kreuz verbrachte. Einmal wurde mir auch ein zweiwöchentlicher Krankenurlaub, mehr ein Erholungsurlaub, ver⸗ ſtattet. Für die Zeit des Urlaubs wird das Gehalt, das mit jährlich 300 bis 700 Mark erteilt wird, weiter gezahlt. Die Oberin ſteigt bis 1800 Mark. Einen Rat möchte ich noch erteilen! In manchem Mädchenherzen regt ſich mächtig der Wunſch nach der Betätigung als Schweſter. Aber die Furcht, dieſer Beruf möchte ihr nicht zu⸗ ſagen, hält ſie vor dem Verſuch zurück. Sie fürch⸗ tet, ſich durch das Eintreten als Lehrſchweſter zu binden und zaudert darum oder gibt ihren Vorſatz in manchen Fällen überhaupt auf. Solchen noch nicht Gefeſtigten möchte ich dringend raten, als Penſionärin— d. h. mehr oder minder auf eigene Koſten ſich durch neunmonatliche Vorbildung zur ſogenannten„Hilfsſchweſter vom Roten Kreuz“ ausbilden zu laſſen. Dieſe Schweſtern berpflichten „Johonniterinnen! und Hilfs⸗ ſchweſtern neben den Vollſchweſtern und zu be⸗ ſtimmten Wiederholungskurſen. Denn nakurgemäß kann ihre Ausbildung noch nicht völlig in den 9 Mo⸗ naten vollendet ſein. Gefällt ihr dann der Beruf, kann ſie immer noch als Ganzſchweſter ſich einreihen laſſen. Fin⸗ det ſie aber, daß ihre körperliche Kraft doch nicht ganz dazu ausxeicht, ſo wird ſie— in welcher Lebenslage ſie ſich ſpäter auch befinden mag— ſtets ihre darin genoſſene Ausbildung berwerken können. ſell oder ländliche Stütze, iſt dieſe Vorbildung nicht zoch genug zu verauſchlagen. Viel Argtkoſten, ja ein Todesfall, der in meiner Bekanntſchaft Namenklich als ſpätere Gutsfrau, Mam⸗ 7 Abbinden einer Schlagader 95 eine gelernte Johanniterin ein blühendes Leben rettete, werden dadurch verhindert. Gar nicht zu reden von dem Troſt und der Sicherheit, welche ſolche Frau und Mutter ſpäter im Kreiſe der Ihren durch ſachgemäße Pflege, ruhiges Verhalten bei plötzlichen Unglücksfällen und ſanften, tatkräftigen Troſt ver⸗ breitet. —— „tudentenbuden“ und Sittlichkeit. Eine Verſammlung, die in München unter der Leitung der drei Direktoren der dortigen Hoch⸗ ſchule ſtattfand, hat die Studenten zur hellen Ent⸗ rüſtung herausgefordert. Die Frage des ſtudenti⸗ ſchen Wohnungsweſens iſt zum eſten Male öffent⸗ lich angeſchnitten worden, die Romantik der „Bude“, von der jeder angehende Jünger der alma mata träumt, iſt unter die LJupe genommen wor⸗ den, Ethik, Moral, Sittlichkeit, Hygiene ſind für die kommenden Generationen als die Geſichtspunkte hingeſtellt worden, unter denen ſie von nun an ihre Wohnungen 5 ſuchen haben. Der Anreger der Konferenz, Dr. Sonnenſchein aus München⸗ Gladbach Beiucheie die Budenfrage von dem hygie⸗ niſchen und ethiſchen Standpunkte aus. Profeſſor Günther wünſchte, daß Wohnungsämter einge⸗ richtet werden, Wohnungsliſten ausgegeben werden ſollen, damit die Studierenden(und auch den Nicht⸗ ſtudierenden) Zimmer empfohlen werden können, die allen Anforderungen der Eltern genügen, und die mit dem„ungenierten Zimmer' keinerlei Aehn⸗ lichkeſt mehr haben ſollen. Als ſpäter eine Reſo⸗ lution von mehreren„der ſchlagenden Korporatio⸗ nen“ eingebracht wurde, die ſich darin äußerte, daß die Wohnungsfrage mit der Moral nichts zu tun habe, und das Mieten der Bude durchaus Pri⸗ vatſache ſei, wunderte man ſich wie„jugendlich un⸗ reif“ die heutige ſtudierende Jugend ſei, die es nicht dankbar anerkennt, daß man für ſie in jeder Be⸗ ziehung ſoweit gehende Sorge krage. Die Diskuſſſonen über die ſturmfreie Bude wer⸗ den natürlich mit dieſer Verſammlung nicht er⸗ ledigt ſein. Die Studierenden der kommenden Semeſter haben die Ausſicht, ſich ſehr bald mit einer neuen Frage beſchäftigen zu müſſen, von der ihre Väter, ihre Ahnen, die ſte als tüchtige und ſchätzenswerte Menſchen kennen gelernt häben, nichts zu erfahren brauchten. Der junge Mann hat mit dem beſtandenen Abiturfum das Zeugnis der Reife ſich erworben. Es iſt darin angegeben, daß eine Behörde, eine Prüfungskommiſſion ihn für vollwertig genug erachtet hat, auf eigenen Füßen zu ſtehen, einen Beruf ſich zu wählen, das Elternhaus mit der ſtudentiſchen Freiheit zu ber⸗ tauſchen. Vernünftige Mütter haben von jeher den Wunſch gehabt, den Sohn in eine andere Stadt überſiedeln zu ſehen, denn nur, wenn er den Schutz des Elternhauſes nicht mehr in ſeinem Rücken fühlt, hat er die Möglichkeit, den Kampf mit dem Leben aufzunehmen. In der Erziehung, in der Anlage des Charakters hofft ſie ihm ſoviel mitgegeben zu haben, daß er den Gefahren, die ſich an den jungen Mann drängen, widerſtehen kann. Gewöhnlich ſpricht der Vater, da wo kein Vater mehr iſt, die Mutter mit dem Jüngling ein ernſtes Wort, macht ihn auf Gefahren aufmerkſam, warnt ihn mit ein⸗ dringlichen Worten, und ſtberläßt ihn dann ſich ſelbſt. Gerade das Suchen einer geeigneten und paſſenden Wohnung, die Selbſtändigkeit, die darin liegt, geben dem Studierenden das Bewußtſein der Selbſtändigkeit. Tritt nun von jetzt an ein Woh⸗ nungsamt dieſes Amt an, ſo wird dem ſtudieren⸗ den Jüngling zuerſt einmal die Hand gebunden. Aus dem Schutze des Elternhauſes kommt er in den Schutz einer Art Fürſorge und wird in dem Wunſch nach dem ſelbſtändigen Handeln ſchon ein⸗ mal unterdrückt. Auch ſeine neue Wohnung gibt ihm nicht das, was er erwartet hat.„Freiheiten“ ſind beſchräukt. Nun iſt aber ſeit Menſchenbeſtehen die Welt leider ſo eingerichtet, daß die Männer gewiſſe Rechte genjeßen. Das Recht nämlich, in ihren Jugendjahren ein Mädel zu haben, das ſie gern haben, mit dem ſie die Feierſtunden leilen. Glaubt man vielleicht, durch das Wohnungsamt und die Budenfürſorge dieſes Recht aus der Welt ſchaffen zu können? Man führt den jungen Mann. der ſein Temperament ünd ſeine Wünſche noch nicht zügeln kann und will, auf einen gefährlichen Weg. Das„Verhältnis“ des Studenten iſt— ob be⸗ dauerlicher oder nicht bedauerlicherweiſe wollen wir jetzt nicht erörtern,— eine feſtſtehende Tatſache. Der Studierende ſucht ſich gewöhnlich ein Mädchen, zu dem er Zuneigung faßt, von dem er ſich geliebt weiß, das ihn oft zum Arbeiten anhält und aus den Refhen der käuflichen Frauen fernzuhalten weiß. Die offizielle Wohnungsfürſorge für die Studentenſchaft würde ein ſehr zweiſchneidiges Schwert ſein. Der Weg zur Scheinheiligkeit und Heuchelei wird mit breiten Toren geöffnet. Diejſenigen, die von Hauſe aus wenig Feſtigkeit und Chargkter mitbringen, ſind wohl trotz der offi⸗ 1 giel genehmigten Zimmer nicht zu halten. Anderer⸗ ſeits wird in einem ſicheren und zielbewußten Men⸗ ſchen der Wunſch laut werden, feſt, ſittlich und an⸗ ſtändig zu bleiben, auch wenn man von dem Woh⸗ nungsamt, das nur Zimmer unter beſtimmten Be⸗ dingungen gewähren ſoll, keinen Gebrauch machen. Die vergangenen und die lebenden Akademiker, unter denen ſich doch wohl Männer von vortreff⸗ lichem Charakter, hoher Sittlichkeit, tiefer Moral befanden, haben gelehrt, daß ſie ſich eines ſolchen Ueberwachungsdienſtes entbehren konnten. Sollte die heutige Jugend, die kommende Generation ſchwächlicher und elender ſein? Das wäre doch nicht zu hoffen. Ruth Götz. Miscellen. Ein Dienſtbotenvertrag. In dem Hauſe des ruſſiſchen Malers Repin zu Petersburg führte eine Freundin des Künſtlers, Frau Nordmann, mit Helfe eines Dienſtmädchens die Wirtſchaft. Die Dame iſt eine begeiſterte Anhängerin der ſtrengſten vegetariſchen Koſt und eine energiſche Agitatorin für Verbeſſerung der Lage bei den häuslichen Dienſtboten. Wie Frau Nordmann ihre Ideale im Leben verwirklicht, zeigt der folgende Mietver⸗ trag, den ſie mit ihrer Köchin abgeſchloſſen hat: „Ich, Natalie Boriſſowna Nordmann, zahle Ihnen; Awdotia Fedorowna Sinina, 15 Rubel monatlich für achtſtündige tägliche Arbeit, ausgenommen zwei Freitage und zwei Sonntage in jedem Monate, an denen Sie frei ſind. Sie ſind dafür verpflichtet, alle häuslichen Arbeiten zu verrichten, d. h. kochen, plätten, Zimmer aufräumen, nähen, ſtopfen, Lam⸗ pen mit Petroleum einfüllen, Einkäufe für die Küche zu machen. Ihr Arbeitstag dauert in der Regel von 8 bis 5 Uhr, ausgenommen die Zeit, die fte für Frühſtück und Mittageſſen benötigen. Die Arbeitſtunden können wir nach gegenſeitiger Vereinbarung auch ſo feſtſetzen, daß Sie von Zeit zu Zeit auch die Vormittagsſtunden frei haben, namentlich im Sommer, während der Badeſaiſon. Für jeden Beſuch, den wir bekommen, erhalten Sie 10 Kopeken. Sie bekommen bei uns morgens vege⸗ tariſches Frühſtück und Tee und um drei Uhr vege⸗ tariſches Mittageſſen. Für Ueber ſtunden bekommen Sie zehn Kopeken in der Stunde. Mittwochs, nach 5 Uhr, ſind Sie unſer Gaſt, und wir laden Sie ein, mit uns zu Miktag zu eſſen und Abende zu ber⸗ bringen. Sie haben das Recht, nach uns unſere Zeitungen, Zeitſchriften und Bücher zu leſen und unſere Arzneien zu benutzen. Falls Sie aus irgend⸗ welchem Familiengrund den Entſchluß faſſen, uns zu berlaſſen, müſſen Sie uns rechtzeitig kündigen, damit wir die Möglichkeit haben, eine andere Per⸗ ſon für die Arbeit vorzubereiten.“ Die Ausſichten der deutſchen Mädchen in Amerika. Die Zahl der jungen Mädchen, die alljährlich nach Amerika auswandern, um ſich dort einen Beruf zu ſchaffen, iſt bedeutender, als man im allgemeinen annimmt. Die deutſchen Mädchen kommen in das Land jenſeits des Ozeans mit Hoffnungen, die ſie nachher in den ſeltenſten Fällen verwirklicht ſehen. Die Ausſichten der Auswandererinnen ſind nicht ſo unbegrenzt, wie diejenigen glauben, die im Vaterlande ſcheinbar nicht 85 Brot oder ihre gut bezahlte Stellung finden. Die beſten Ausſich⸗ ten haben die deutſchen Mädchen in Amerika, wenn ſie als Dienſtmädchen und Köchinnen in die Häuſer der Reichen gehen. Der Dienſtbotenmangel iſt in amerika weit größer als bei uns und mit dent unfrigen gar nicht zu vergleichen. Dementſprechend iſt die Stellung der Hausangeſtellten eine ganz an⸗ dere wie bei uns. Die Bezahlung iſt hoch, die Wohnung im Hauſe angenehm, auch berfügt die Hausbeamtin in Amerika über viel mehr freie Zeft, als dies bei uns der Fall iſt. Diplomierte Krankenſchweſtern haben gleichfalls in Amerika gute Ausſichten. In den jobs finden ſie nur dann eine entſprechende Stellung, wenn ſie die Landes⸗ ſprache in Wort und Schrift vorzüglich beherrſchen. Stenographie und Schreibmaſchine ſind unerläß⸗ lich, wenn ſie ihr Fortkommen nicht in zu unter⸗ geordneter Stellung haben wollen. Die Löhne ſind hedeutend höher, die Lebensmittel und die Woh⸗ nungen dafür aber um ſehr vieles teuerer. Die Männerhoſe— als Beruhigungsmittel für ſchreiende Säuglinge. Welch große Rolle der Aber⸗ glaube im Leben der Familie in alter Zeit ge⸗ ſpielt hat, kann man daraus ermeſſen, daß ſelbſt in unſerer aufgeklärten Zeit noch große Reſte davon vorhanden ſind und ſelbſt aufgeklärte Köpfe ſich von einigen für ſie nach ihrem Glauben beſonders wich⸗ tigen„Aber“ nicht freizumachen vermögen. So iſt es ja bekannt, daß der Freitag im Leben vieler Familien als Unglückstag bezeichnet wird und ein Kind am Freitag geboren, ſchwer zu erziehen ſei. Während ein Kind, das am Montag vor Sonnen⸗ gufgang das Licht der Welt erblickte, ein ſanftes und ruhiges Kind ſein ſoll, das ſeine Mukter nie durch Schreien von der Arbeit wegriefe. Ob nun die Kinder zu anderen Zeiten eboren ſämtlick 0* „Schreihälſe“ werden müßten, davon meldet keine Sage, wohl aber davon, daß es für ſchreen Kin⸗ der ein ſicher wirkendes Beruhigungsmittel in alter Zeit gab und das war: die Männerhoſe, In Niederſachſen war es z. B. üblich, daß man einen unruhigen ſchreienden Säugling zur Hei, lung don dieſer ſtörenden Untugend um Mitkternacht ſtillſchweigend durch das kinke Bein der gekragenen Männerhoſe zog. Ob dieſes eigenartig draſtiſche Mittel nur ſo lange half, während das Kind in dem dunklen engen Schlunde ſteckte oder auch ſpäterhin ſeine Wirkung behielt, wird nirgends ge⸗ meldet. eeee Frauenbewegung und Beruf, Ausbildungs⸗ und Arbeitsverhältniſſe der weib⸗ lichen techniſchen Angeſtellten. Ueber die Ausbil⸗ dungs, und Arbeitsverhältniſſe werden augenblick⸗ lich von dem Frauenberufsamt des Bundes Deut⸗ ſcher Frauenvereine Umfragen angeſtellt. Es han⸗ delt ſich insbeſondere um kunſtgewerbliche, kunſt⸗ induſtrielle und techniſche Zeichnerinnen. An allen Firmen, die hierfür in Betracht kommen, wie Webe⸗ reien, Stickereien, Druckereibetriebe, Architektur, Metallwaren, Maſchinen, elektriſche Firmen, ebenſos wie an die ausbildenden Anſtalten werden Frage⸗ bogen verſandt, deren Beantwortung beweiſen ſoll, ob ein Bedürfnis nach vorgebildeten Kräften vor⸗ handen iſt, und wie die Ausbildung vonſtatten gehen ſoll, Bisher fehlt eine Darſtellung der wirk⸗ ſchaftlichen und ſozialen Lage in dieſer Beziehung vollſtändig. Die Arbeit, die das Frauenberufsamt auf ſich genommen hat, iſt daher von einer unge⸗ heuren Wichtigkeit. Frauen, die eine zeichneriſche Vorbildung genoſſen haben, und auf Grund ihrer Ausbildung eine Auſtellung erhielten, könnten zur Aufklärung natürlich ſehr viel beitragen. Frage⸗ bogen verſendet die Geſchäftsſtelle des Frauenbe⸗ rufsamtes, Berlin, Brückenſtraße 33. Im Intereſſe eines neuen Frauenberufes wäre es ſehr erwünſcht, wenn in dieſer Hinſicht recht genaue Antworten er⸗ folgen würden. Auskunftſtelle für muſikſtubdierende Frauen. Zum Semeſterſchluß, wo die Frage der Berufswahl in den Vordergrund tritt, ſei an die„Auskunftſtelle für muſikſtudierende Frauen“ erinnert, die die Muſikgruppe Berlin G. V.(Ortsgruppe e bandes der deutſchen Muſiklehrerinnen, Muſtkſekt on des Allgemeinen Deutſchen Lehrerinnenverei eingerichtek hat. Die Auskunftſtelle iſt dem K tell der Auskunftſtellen für Frauenberufe ang ſchloſſen und erteilt Muſikbefliſſenen, die ſich künſt⸗ leriſch oder für den Lehrberuf weiterbilden wollen. unentgeltlich Rat und Auskunft über Ausbildungs⸗ gelegenheit, Studienwege und Wohnungen in allen größeren Städten Deutſchlands, ſowie über ſonſtige Fragen des Muſiklehrerinnenberufs Sprechzeit: Samſtag—4 Uhr im Bureau der Muſikgruppe, Pallasſtraße 12. Schriftliche Aun⸗ fragen ſind(unter Beffügung von.50 Mk. in Briefmarken für Porto⸗ und Korreſpondenzaus⸗ lagen) zu richten an die„Auskunftſtelle für a⸗ ſtudierende Frauen, Berlin W. 57“ Weibliche Berufsſtellungen 10 den Kolunien. Die Vorbildung der Frauen für die Kolonien ge⸗ ſchah bisher entweder durch die kolonialen Frauen⸗ ſchulen, oder in den Kolonien ſelbſt, allvo die Mäd⸗ chen und Frauen, die ſich für den Beruf der Haus⸗ frau in den Kolonien vorbereiten wollen, eigentlich nur landwirtſchaftliche Kenntniſſe ſich erringen konnten. Wie uns mitgeteilt wird, ſoll demnächſt in Bad Weilbach eine koloniale Frauenſchule eingerichtet werden, die die Frauen zu den Berufs⸗ tellungen in den Kolonien ausbildet. Nicht mehr allein das Wirtſchaftliche und Landwirtſchaftliche zu erlernen wird die Aufgabe dieſer Schulen ſein, die Frauen werden auch für andere Berufsſtellun⸗ gen vorgebildet. werden Poſtbeamtinnen, Eiſenbahnſekretärinnen, ſie werden in den großen Bureaux angeſtellt werden, und da ſich die kauf⸗ männiſche und Beamtentätigkeit in den Kolonien von der im Inlande bedeutend unterſcheidet, ſo wird dieſe Frauenſchule der Kolonien die Mädchen darauf vorbereiten. 5 Frauen als Preisträger. Has vom„ Ding⸗ wiener Modekomitee“ erlaſſene Preisausſchrei⸗ ben zur Schaffung einer neuen Wiener Kleider⸗ mode hat eine Fülle von Einſendungen gezeitigt Bei der kürzlich ſtattgefundenen Prämiierung hat die Jury einſtimmig den erſten Preis von 1500 Kronen Frl. Fritzi Löw, einer ſehr jugend⸗ lichen Kunſtgewerbeſchülerin, und den zweiten Preis von 800 Kronen Frl. Klara Schapira, ebenfalls eine Kunſtgewerbeſchülerin, zuerkannt, An den fünf weiteren Preiſen von ſe 200 Kronen waren gleichfalls nicht weniger als drei Frauen beteiligt, und Frl. Fritzi Berger, Marie Likarz und Marie Baum, ſo daß nur zwei Män⸗ ner beim geſamten Preisausſchreiben Preiſe davontrugen. Sie * Freitag von 10—11 Uhr und Montag vnn —4 Uhr Auskunftſtelle für höhere Frauen⸗ berufe: Prinz Wilhelmſtraße 6, 2. Stock. Verantwortlicher Redakteur; Julius W General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten(Abendblatt) Mittwoch, den 10. 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