een— 2— Größenmaßen und wuchtigſter Wirkung; das der Kunſtſtraße von Löffingen nach Bonndorf Woennementz dd pig. monatfſtch, Bringerlogn 50 Pfg. ourch die Poß inkl. Poſtauſſchlag Nck..42 vro Qnartal Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seſle 30 Pfg. Neklame⸗Seile„.20 Hck. b Täglich 2 Ausgaben laußer Senntag Beilagen: ——ͤ— Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 69 Uhr, Amtliches Verkündigungsblatt für den Hmtsbezirk Mannheim; Handels⸗ Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; und Umgebung JAnzeiger für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr und Induſtrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt Celegrmm⸗Abreſſe: Celephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung. 341 Redaktion* Exped. u. Verlagsbuchhdlg. 218 Eigenes Redaktionshureau in Berlin Nr. 484. 2 Die heutige Abendausgabe umfafzt 12 Seiten. Zum 18. Oktober. Mit dem Gedenktage der Völkerſchlacht bei Leipzig erreichen die Jahrhunderterinnerungen unſeres Volkes ihren Höhepunkt. Das deutſche Volk hat allen Anlaß, ſich ihrer mit den Gefühlen des Dankes und des Stolzes zu erinnern. Einjämmerlicher Wicht, wer hier ſchmähend und keifend abſeits ſtehtl Allerorten im weiten deut⸗ ſchen Vaterlande wird in dieſen Tagen die Erinnerung an jene große Zeit feſtlich begangen werden, die glänzendſte Feier aber, an der im Geiſte ganz Deutſchland teilnehmen wird, wird in Leipzig ſtattfinden. Dort wird ein Denkmal enthüllt werden von gewaltigen größte auf deutſchem Boden, ein würdiges Symbol der Völkeyſchlacht, die auf jenen Gefil⸗ den tobte, und würdig des deutſchen Volkes der Gegenwart. Fünfzig Jahre lang währte die Arbeit, die alles in allem 6 Millionen Mark verſchlang, eine Summe, welche die Opferwillig⸗ keit des geſamten deutſchen Volkes aufbrachte, des kleinen Mannes ſowohl wie des Fürſten. Wir wünſchen, daß die Einweihung unter glück⸗ lichen Auſpizien erfolge und daß das hoch⸗ ragende Ruhmesmal nicht nur für alle Zeiten dem deutſchen Volke zur Freude gereichen, ſon⸗ dern ihm immerdar eine Mahnung ſein werde, alle Zeit eingedenk zu ſein der Haupttugenden des deutſchen Volkes, die auch am Denkmal ſelbſtwerkörpert ſind durch allegoriſche Koloſſal⸗ figuren: Tapferkeit, Begeiſterung, Opferfreudigkeit und Glaubens⸗ ſtärke. 25 Das gewaltige Denkmal, das die Dankbar⸗ keit der Enkel und Urenkel den tapferen Vätern auf dem Leipziger Schlachtfelde getürmt hat und das morgen eingeweiht wird, ſoll ein Wahr⸗ zeichen ſein der nationalen Einheit, die im großen Freiheitskampfe begründet, in der Auf⸗ richtung des neuen Deutſchen Reiches vollendet, Mannheim, Freitag, 17. Oktober 1913. * (Abendblatt) Das deutſche Volk und ſeine Fürſten, hier auf der„blutigen Ehrenbahn“ von Leipzig finden ſie ſich einmütig wieder zueinander, um ſich gegenſeitig und vor ihren fürſtlichen Gäſten aus Oeſterreich und Rußland, den einſtigen Mit⸗ überwindern Napoleons, zu bekräftigen und zu bezeugen:„Wir wollen ſein ein einig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen, noch Gefahr!“ Und was der hohen Nationalfeier einen ſo beſonders herzenswarmen und zukunfts⸗ frohen Ton gibt, iſt das Intereſſe, mit dem die Jugend nicht bloß des deutſchen Vaterlan⸗ des, ſondern des größeren Deutſch⸗ land in aller Welt, dem Feſttage von Leipzig begegnet.„Wer die Jugend hat, hat die Zukunft!“ 37 835 jugendliche Läufer nehmen tätigen Anteil an dieſer allgemeinen Volksfeier, indem ſie in Eilbotenläufen Be⸗ grüßungsſchreiben aus allen Teilen Deutſch⸗ lands, die auf die Einweihung des Völker⸗ ſchlachtdenkmals Bezug nehmen, von Hand zu Hand nach Leipzig weitergeben. Auch aus Oeſterreich und Belgien bringen deutſche Turner Botſchaften nach dem Feſtort. Die Deutſchen Nordameri⸗ kas veranſtalten von Waſhington über Phila⸗ belphia nach Newyork, die Deutſchen Süd⸗ amerikas von Santa Maria da Bocca in Brafilien nach Porto Alegre Eilboten⸗ läufe. Dieſe amerikaniſchen Botſchaften gehen auf einem Ozeandampfer nach Lehe⸗Bremer⸗ haven und von hier aus durch reichsdeutſche Läufer nach Leipzig. Neun ſolcher Läufe, alle von denkwürdigen Orten ausgehend(Arndt⸗ denkmal auf Rügen, Tauroggen, Zeppelinwerft, Gravelotte, Niederwald⸗ und Hermannsdenkmal uſw.), und faſt alle geſchichtlich denkwürdige Stätten Deutſchlands berührend, führen die Freudenbotſchaften der deutſchen Turner aus aller Welt nach der„freundlichen Lindenſtadt“, die, wie vor hundert Jahren, für einige Tage wieder Herzſtick und Mittelpunkt alles gut⸗ deutſchen Empfindens und vaterländiſchen Hoch⸗ gefühls iſt. Was uns hier die deutſche Jugend an friſcher Entſchlußkraft und zäher Zielſtrebig⸗ keit predigt, möge es am Tage von Leipzig und für alle Zukunft uns Deutſchen allen recht zu alle Sblue Germanias umfaßt und umſchirmt. Herzen gehen und als ein Gelöbnis! der Dank⸗ barkeit für die Vätertat, der Hingebung für das Vaterland, in den vielfach entzündeten Freuden⸗ „Seid einig, einig, einig!“ Untergang des Marine⸗ luftſchiffes„L.“. d. Berlin, 17. Okt.(11,15 Ahr.) Das Marine⸗FLuft⸗ ſchiff„K..“ erplodierte und ſtürzte vormittags bei Berlin⸗Johannisthal ab. Die Aeberreſte liegen an der Chauſſer. Einzelheiten fehlen. * Noch iſt die Sturm und Todesfahrt des Marineluftſchiffes„L. 1“ vom 9. Septembr in friſcher ſchmerzlicher Erinnerung, die 14 wackeren Seeleuten das Leben koſtete und ſchon iſt auch das zweite Marineluſtſchiff zerſtört, Das erſte wurde ein Opfer des Sturmes, eine Ueberlaſtung wurde in Abrede geſtellt, das un⸗ vorhergeſehene Zuſammentreffen ganz unge⸗ wöhlich ungünſtiger Witterungserſcheinungen führte zum Untergang. Das zweite Marine⸗ luftſchiff iſt durch eine Exploſion zerſtört, deren Urſachen noch nicht aufgeklärt ſind und auch kaum wohl Auflärung finden werden, da ſämtliche Inſaſſen tot ſind. 25 Tote beklagen wir. Es iſt dieſer 17. Oktober der ſchwärzeſte Tag in der Geſchichte der deutſchen Luftſchiff⸗ fahrt und wir beklagen mit dem Tode ſo bieler braver Menſchen die grauenhafteſte Kataſtrophe, die die deutſche Luftflotte, den Stolz Deutſch⸗ lands betroffen hat. Das tiefſte Mitgefühl mit den Toten und ihren Hinterbliebenen, mit dem Graſen Zeppelin und ſeinen wackeren Mitarbei⸗ tern erfüllt heute jedes deutſche Herz, das ſchreck⸗ liche Unglück wirft einen dunklen Schatten auf die Jahrhundertfeier der Leipziger Schlacht. Aber es drückt und lähmt uns wohl, doch ſoll es uns nicht erdrücken und wir wollen nicht erlah⸗ men. Und wollen nicht verzweifeln und nicht perzagen. Dennoch! Das muß und ſoll die Loſung ſein. Auch due Exploſion wird Deutſch⸗ land nicht hemmen im Ausbau ſeiner Luftflotte, es nicht verhindern, die mächtige Waffe, die ter auszubilden, den Elementen und den unbe⸗ zechenbaren Zufällen zu troßen, feuern gen Himmel lodern: der Toten betrügt 5. Nach der Schilderung eines Augenzeugen, die dem Berliner Lokalanzeiger zuging, hat ſich die Kataſtrophe des Marineluftſchiſſes„L. 2“ wie folgt zugetragen: eine Exploſion vollſtändig vernichtet worden. Sämtliche Inſaſſen ſind tot. Ich ſtand am Schuppen 2 vom alten Startplatz und arbeitete an meinem Motor. dem„L. 2“ während des ganzen Morgens mit⸗ ten auf dem Platze gearbeitet wurde. Gegen 10 Uhr kam ein leichter Wind auf und es fing an böig zu werden. Zahlreiche Maſchinen, u. a. auch der Eindecker von Hirth, umkreiſten den Flugplatz, 8 aufkommenden Windes hoch und nahm die Rich⸗ ihm der württembergiſche Graf geſchmiedet, wei⸗ tung auf die Kanalbrücke bei Rudow. Das Luft⸗ ſchiff hatte eben die alten Fliegerſchuppen paf flert feindſelig uns entgegenſtellen. Im amtlichen Bericht über den Untergang des erſten Marine⸗ luftſchiffes ſtand der Satz:„An der Einſchätzung des ſtarren Luftſchiffes als Kriegsinſtrument wird durch den Vorfall nicht grändert.“ Dieſes Vertrauen der Fachleute auf den militäriſchen Wert der Zeppeline möge und ſoll uns auch jetzt ein aufrichtender Troſtd in der furchtbaren un erſchütternden Kataſtrophe, in dem entſetzlichſten Unglück unſerer Luftflotte, in dieſer Trauer All. deutſchlands ſein. Wir erhalten folgende weitere Telegramme über die Kataſtrophe: 5 Sämtliche Inſaſſen tot. * Berlin, 17. Okt., 11,25 Uhr. Die Explo⸗ ſion erfolgte 10.15 Uhr kurz nach dem Aufftſeg in 300 Meter Höhe. An Bord befanden ſich die Abnahmekommiſſion unter Korvetten⸗ kapitän Behmiſch, die Beſatzung unter: Kapitänleutnant Freyer und von der Zeppe⸗ lingeſellſchaft Kapitän Gluth. Sämtliche Inſaſſen ſind tot. * Johannisthal, 17. Okt.(Priv.⸗Tel.) Bei der Kataſtrophe des Zeppelinluftſchiffes ſtürzten ſechs Inſaſſen der vorderen Gondel aus hundert Meter Höhe zur Erde. Von ber 24 Mann ſtarken Beſatzung zeigte nur einer noch ſchwache Lebenszeichen. Die Feuerwehren geben Waſſer auf die rauchenden Maſſen. Die Zahl 9 Schilderung eines Augenzeugen. Berlin, 1. Okt.(Von unſ, Berl. Bur.) Das neue Marineluftſchiff„O. 2“ iſt durch Ich beobachtete, daß an Um etwa 11 Uhr ſtieg der„L. 2“ wegen des nee Feullleton. Aus der Heimat des „Juniperus“. „Gedenke ich aber des Tales der Wutach, „ſo klingt es wie ein lateiniſch Lied in Imir zu Ehren des Wunderbaues, den „Gott der Herr in ſeiner Felſenſchroffe „dort aufgerichtet.“(J. V. v. Scheffel), Es iſt eine ſeltſame Welt, in welche wir hier, zum Flußbett der Wutach, hinabgeſtiegen ſind. Vom Feldberg herab zum Titiſee eilend verläßt die Gutach dieſen See in nordöſtlicher Richtung, bis ſie, von Lenzkirch her, die Haslach aufnimmt und von hier ab als„Wutach“ nach Oſten weiter⸗ ſtrömt. Von da an iſt der Bergſtrom für den Schwarzwaldwanderer auf der ganzen Breite der Hoch⸗Baar kaum mehr zu ſehen. In die 800 bis 900 Meter hohe Fläche hat ſich das Wild⸗ waſſer 200 bis 300 Meter tief hineingefreſſen. Wer dort oben über die herrliche Hochfläche i wandert, hat keine Ahnung, daß jenes Dorf dort drüben, das zum Greifen nahe vor ihm liegt, erſt in vielen Stunden erreicht werden kann, weil der Bergſtrom, der ſeinem Auge nicht ſicht⸗ bar iſt, eine Steilſchlucht mitten in das Gelände geriſſen hat, welche nur auf wenigen Pfaden und Stegen überſchritten werden kann.—— Von Reiſelftagen aus— an der Bahnſtrecke den Talgrund der Wutach, die wir auf eiſerner Brücke überſchreiten. der braune Strom ſeine beengenden Feſſeln und ſtürzt toſend an der„Schattenmühle“ vorüber in den hier etwas erweiterten Talgrund von Bad Boll. und Sonnenſchein. genden Tannen⸗ und Buchenwäldern, Talwieſen mit blitzenden Forellenteichen und Bergmatten mit Blumen. Ein leuchtendes Chaos von Far⸗ ben und ſchwarzgrünen Tannen, überwölbt von einem Stück azurnem Himmelsblau! morſche, fahrige Gertll des Muſchelkalk, Ala⸗ baſter und Marmor zu den Fluten des Rheines hinuntergetragen. Nur die mächtigen, ſenkrecht aufſtrebenden Türme des Buntſandſteins trotzten Boll weite für einige Wochen ausruhen und mit dem Dichter ſingen: An dieſer Stelle bricht Eine Sonneninſel! Ein Eiland voll Blumen Umrahmt von ſteil aufſtei⸗ Eine Inſel voll Ruhe und Frieden und mitten Sie kann nicht Ihr Weſen iſt Arbeit, Unraſt, Be⸗ Sie hat in vieltauſendjähriger Arbeit das brem Anſturm. Nun raſt ſie— auf der kurzen Straße von en Dämmen gebändigt oſtwärts r dem Rheine zu. Wir aber wollen hier Hier trink ich, bekümmernisledig Lenzlüfte und ſonnigen Schein, Neuſtadt⸗Donaueſchingen— erreichen wir auf Und wär ich der Fürſt von Venedig d wege, die bequemen Liegeſtühle, die Hängemat⸗ ten und das herrlichſte Waldmoos haben uns bald darüber aufgeklärt, daß viele„tapfere Künſtler“ von dieſer Sorte ihre Zelte hier auf⸗ geſchlagen baben. unſere Sinne gefangen nimmt? Wir konnten 19 0 e 35 Frage geben. Auch anderwärts— und beſonders in unſere 5 hindurch rauſcht Tag und Nacht wie ferner! 5 e Sturm die Wutach. Sie fühlt es ſelbſt, daß hier ihres Bleibens nicht iſt. ruhen. wegung. entlegene Winkel, wo es noch keinen Verſchöne⸗ rungsverein, induſtrie und— keine Zupfgeigen gibt und wo Körper und Seele, die ausruhen wollen, auf ihre Rechnung kommen. Es iſt hier doch noch etwas anderes! großen Stille den Geiſt der Schöpfung wehen. 0 es doch ein Stück verſunkenes Land, au kreiſt hoch dort oben um uns herum und über uns hinweg. Die Städte, die Dörfer, die Men⸗ ſchen mit ihrer Arbeit und mit ihren Leiden⸗ ſchaften, alle die Töne, die der Lärm des Tages weckt, ſie dringen nicht in das Schweigen unſerer leiſtet. Inſel herunter. Nicht neid ich der Welt ihre Wonnen Noch allen neunfarbigen Dunſt: Still liegen und einſam ſich ſonnen Iſt auch eine tapfere Kunſt. „Still liegen!“ Der bunte Raſen, die Wald⸗ Iſt es nur das, was ſo geheimnisvoll all ichen Schwarzwald gibt es noch einige welt⸗ keine Kurmuſtk, keine Fremden⸗ Auf dieſem Erdenflecke ahnen wir in der welchem wir ſtehen! Alles Treiben und Leben der modernen Welt Der Sperber, der auf den Höhen horſtet, und Mir könnte nicht wohliger ſein. 1 überwechſelt, er Adler, der aus den helvetlſchen Bergen he kreiſt dort oben an den rändern über den Talmauern; wird er ſich niemals herunter trauen. Fenſter den Todesſchrei eines des aus dem nahen Walde. Stürme, die dort oben in den Dörfern und Fluren allfährlich ringsum ihre Opfer fordern Sunſere Felſenhöhle meiden ſie wie ein Heiligtum— unſerer Seele ſchlummern. gleichſam zum unterhaltenden Zeſtvertrelb hören wir dem liebli den die urſprünglich hunderte von Meter lagernden Geſteinsmaſſen zerſtört, zu Geröll zermalmt und alsdann in Bett hinuntergewälzt und vor ur wird dieſe Rieſenarbeit andaue von in unſere Tiefe Niemals hörſt du des nachts durch die offenen gemordeten Wil⸗ Und die zuckenden Blitze und die raſenden Aber dieſe Stille weckt andere Töne, die in Gleichgültig und hen Gemurmel der Schwarz⸗ Der wildtoſende Strom hat ſeit Jahrt Die kleinen, zertrümmer Muſchelkalk, blendend wei r und andere 2. Seite. Geueral-Anzeiger.— Badiſche KAeueſte Nachrichten.(Abendblatt.) Freitag, den 17. Oktober 1913. — als ich plötzlich das ganze Luftſchiff in Flam⸗ men ſah. Ich war wie erſtarrt und hörte wenige Sekunden ſpäter eine furchtbare Explo⸗ ſion, wobei höchſtwahrſcheinlich die Benzin⸗ behälter explodiert waren. Unter furchtbarem Krachen flogen die brennenden Trümmer auf eine Wieſe, unmittelbar in die Nähe eines Ge⸗ höftes kurz vor der Kanalbrücke nieder. Ich ſetzte mich ſofort aufs Auto und raſte zur Un⸗ fallſtelle. Sämtliche Soldaten fuühren mit Auto⸗ mobilen gleichfalls zur Unfallſtelle. Der Zeppe⸗ lin bildete eine wüſte Trümmermaſſe von Alu⸗ minium. Die Benzinbehälter brannten in hellen Flammen. Wir eilten ſofort zu den Trümmern und ſuch⸗ ten die Verletzten herauszuziehen. An der hin⸗ teren Gondel konnten wir nach vieler Mühe durch die glühenden Drähte aus dem brennen⸗ den Aluminiumwrack einige Männer heraus⸗ ziehen. Wir riſſen ſie aus den Flammen und legten ſie auf die Wieſe. Einer von dieſen war nur ſchwer verletzt und ſchrie wie wahnſinnig vor Schmerzen. Hilfe war jedoch bei ihm nicht mehr möglich. Ein anderer, der in den letzten Zuckungen lag, verſchied nach wenigen Minuten. Ein Kapitänleutnant, den ich herauszog, war ebenfalls tot. Bei fünf anderen Herausgezoge⸗ nen konnte ich feſtſtellen, daß nur die Füße ver⸗ brannt waren, während ſie ſonſt am Kopfe und anderen Körperteilen ſchwere Verletzungen auf⸗ wieſen. Noch ſchwieriger geſtaltete ſich die Arbeit bei der vorderen Gondel. Hier war jede Hilfe beim beften Willen unmöglich. Ich ſuchte durch die Trümmer durchzukommen und ſah in der vorderen Gondel einen völlig verkohlten Menſchen ſtehen. Bei der großen Hitze mußten wir unſere Be⸗ mühungen bei der vorderen Gondel einſtellen. Eine große Menſchenmenge umgab den bren⸗ nenden Trümmerhaufen. Soldaten mit Beilen und Hacken ſuchten die Trümmer auseinander zu ſchlagen und das äußerſt ſtarre Aluminiumge⸗ rippe auseinander zu reißen. Sämtliche Hervorgezogenen waren kot, bis auf einen, der jämmerlich ſchrie. Aber auch er lag bereits in den letzten Zuckungen. Die Namen der Toten. W. Berlin, 17. Okt. Bei der Zerſtörung des Marineluftſchiffes„L. 2“ ſind, wie bis jetzt feſtgeſtellt worden iſt, getötet worden: Vom Reichsmarineamt Korvettenkapitän Nehnich, Oberbaurat Naumann, Bau⸗ meiſter Pietzker, die techn. Sekretäre Priſe, Elſeleu und Lehmann. Von der Marine⸗ luftſchiffabteilung: Kapitänleutnant Preyer, Kapitänleutnant Alexander Trenk und Ma⸗ rineoberingenieur Hausmann und Buſch, Steuermann Pettelkow, Maſchiniſt Laſch, Bootsmannsmaat Werner, Signalmaat Kluge, die Obermaſchinenmaake Weber und Fricke, von der Zeppelinwerft Kapitän Glun d, die Monteure Hohenſtein und Bauer, ſchwer verletzt wurden Freiherr von Fleuel, Leutnant im Königin⸗Auguſta⸗Regi⸗ ment, Der Grund der ſtärkeren Beſetzung. W. Johannistal, 17. Okt. Die ſtärkere Beſetzung des Marineluftſchiffes„L. 2“ iſt darauf zurückzuführen, daß die heutige Fahrt als Höhen⸗ flug⸗Abnahmefahrt geplant war. Hierzu war eine ſtarke Belaſtung des Fahrzeuges erforder⸗ lich. Augenzeugen wollen bemerkt haben, daß vor dem Aufſtieg die Motore nicht funktioniert hatten, ſodaß der Abflug ſich etwa 1½ Stunden berzögerte. In dem Augenblick der Exploſion war die Ballonhülle von kleinen gelben Flämmchen ein⸗ gehüllt. Im Nu war die Hülle verbrannt und das Gerippe fiel herunter und zerbrach. * Das Marineluftſchiff„L“%. Das Militärluftſchiff„L“, der bisher letzte Zeppelinbau, ſtellte einen neuen Z⸗Typ dar in⸗ ſofern, als der im Spitzwinkel nach unten ver⸗ laufende Laufgang fortgefallen und ins Innere des Schiffskörpers verlegt worden iſt. Durch dieſe Anordnung erhielt der 165 Meter lange Kreuzer eine vollſtändige Rundung. Das Schiff war mit drei Gondeln ausgerüſtet, zwei nahmen die vier Motoren zu je 200 PS. auf, die dritte war für die Führung reſerviert. Die Bauart dieſes Schiffes war vor allem auf den Marine⸗ dienſt zugeſchnitten. Seine maſchinellen Anlagen gaben ihm eine beſondere Schnelligkeit, die auf 95 Kilometer pro Stunde angegeben wurde, während bisher nur 75 Kilometer erzielt wurden. (Weitere Telegramme ſiehe Seite.) politische Uebersicht. Mannheim, den 17. Oktober 1913 Die Welfenfrage. Der nätionalliberale Verein Würzburg erklärt im Intereſſe des inneren Friedens im Reichen, ſeiner Wohlfahrt und Machtſtellung für geboten, daß im Sinne des Bundesratsbeſchluſſes vom 28. Februar 1907 vor Erledigung der braunſchweigiſchen Thronfolgefrage ein formeller ſtaats⸗ rechtlicher Verzicht auf Hannover gefordert werde, und ſpricht der nationallibera⸗ len Fraktion des Reichstages zu ihrer Entſchließung in dieſer Angelegenheit die vollſte Zuſtimmung aus. Was den Eingriff des Kronprin⸗ zen anlangt, ſo finden ſich unter ſeinen Geg⸗ nern auch das Zentrum und die Offiziöſen des Reichskanzlers. Die„Köln. Volks⸗ ztg.“ ſchreibt: Das alldeutſche Leipziger Blatt hat dem Kronprinzen zweifellos keinen Gefallen ge⸗ tan, indem es ſeine Stellungnahme in der braunſchweigiſchen Frage, die ſelbſtverſtänd⸗ lich nur eine gänzlich private ſein kann, als ſolche allerdings, wie man in engeren Kreiſen ſchon wußte, eine andere iſt als die ſeines kai⸗ ſerlichen Vaters bezw. deſſen amtlichen Rat⸗ geber, in die Oeffentlichkeit brachte. Mehr wird über dieſen Fall zu ſagen ſein, wenn der geſtern gefaßte Beſchluß des preußiſchen Staatsminiſteriums ſeinem Inhalte nach be⸗ kanntgegeben wird. „Die Offiziöſen kanzeln den künftigen deut⸗ ſchen Kaiſer, der ja ſchon mehrfah wider Herrn von Bethmann⸗Hollweg ſich wandte, ge⸗ hörig oder ungehörig ab. Die Tatſache, daß der deutſche Kronprinz anderer Meinung iſt und ſeinen Schwager nur dann als Bundesfürſten nach Braun⸗ ſchweig laſſen will, wenn er für ſich und ſeine Nachfolger ausdrücklich auf Hannover ver⸗ zichtet, wird daran nichts ändern, denn einſt⸗ weilen beſtimmt der Vater und nicht der Sohn die Richtung der preußiſchen Politik, aber daß dieſe Tatſache jetzt bekannt wird, iſt keine er⸗ freuliche Bereicherung der Eindrücke, die man von dem öffentlichen Auftreten dieſes hohen Herrn bisher gewonnen hat. Man iſt ſounſt in Preußen gewohnt, daß Thronfolger ſich politiſch zurückhalten, und daß, wenn ſie aus ihrer Reſerve heraustreten, es erft einer ſpä⸗ teren Zeit bekannt wird. Die Ratgeber der Krone wiſſen über die Verſuche des Kron⸗ prinzen, in wichtigen Phaſen der Politik ſeine abweichende Meinung zur Geltung zu brin⸗ gen, ſchon mancherlei zu erzählen, und wenn erſt ſpäter die Archive geöffnet werden, wird die Welt auch Näheres darüber erfahren, wie der Reichskanzler ſelber zur Feder gegriffen, um den Kronprinzen von der Zweckmäßigkeit des Standpunktes zu überzeugen, den er und der kaiſerliche Vater einnehmen. Man erfährt jetzt ſo wenig wie früher, ob die Belehrung von Erfolg geweſen iſt, aber wer da weiß, daß die von lebhaftem Temperament erfüllte Jugend nur ungern die einmal gefaßte Mei⸗ nung aufgibt, und wer die ganze Sinnesart des Kronprinzen kennt, wird weiterer Auf⸗ klärung nicht bedürfen. Die Flucht vor dem Wehr⸗ heitrag? Das Genfer Journal meldet aus ſicherer Quelle, daß zahlreiche wohlhabende Familien aus Straßburg, Mülhauſen und Colmar, um der neuen Militärſteuer zu entgehen, Elſaß⸗Loth⸗ ringen verlaſſen und ſich in Genf niederlaſſen wollen. Mehrere Famikien haben ſich bereits Wohnungen offen halten laſſen. Dieſe und ähnliche Meldungen gingen in den letzten Tagen durch eine Reihe von Blättern; von jeder ideel⸗ len Bewertung abgeſehen, waren dieſe Nach⸗ richten ſchon aus praktiſchen Gründen nicht recht glaubhaft. Mit Recht ſagt die„Straßburger Poſt“, daß wohl in den meiſten Fällen die Um⸗ zugskoſten ſich höher ſtellen würden, als der ganze Wehrbeitrag, vor dem man fliehen will. Nehmen wir an, eine begüterte Familie fliehe vor dem Wehrbeitrag von Köln nach Zürich, ſo wird dieſer Umzug immerhin 1500 Meark ver⸗ ſchlingen. 1500 Mark iſt aber der Wehrbeitrag für ein Vermögen von über 300 000 Mark. Im übrigen müßten dieſe ſteuerſcheuen Familien vor der Auswanderung ſich ihres ganzen inländi⸗ ſchen Grund⸗ und Betriebsvermögens entäußert haben, da es ſonſt dem Zugriff des Reiches aus⸗ geſetzt wäre; denn nach§ 10 des Geſetzes über den einmaligen außerordentlichen Wehrbeitrag ſind mit ihrem inländiſchen Grund⸗ und Be⸗ triebsvermgen alle natürlichen Perſonen ohne Rückſicht auf Staatsangehörigkeit, Wohnſitz oder Aufenthalt beitragspflichtig. Das Aufgeben der deutſchen Staatsangehörigkeit und der Er⸗ werb einer fremden würde vor dieſem Zugriff des Reichs nicht ſchützen. Eher wäre ſchon mit der Gefahr der Unterbringung des Vermögens im Auslande zu rechnen, ohne Auswanderung der beitragspflichtigen Perſonen; jedoch hat gegen dieſe Art von Steuerhinterziehung das Geſetz eine beſonders ſchwere Strafe feſtgeſetzt, indem neben der Geldſtrafe(bis zum 20fachen Betrag des gefährdeten Wehrbeitrags)) auf Ge⸗ fängnis bis zu 6 Monaten erkannt werden kann. Der Bundesrat wird übrigens noch in einer der nächſten Sitzungen über die Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen zu dem Wehrbeitvagsgeſetz Beſchluß faſſen. Deutsches Reſch. — Mußte das ſein?! Ein Leſer aus Leip⸗ zig ſchreibt der„Kreuz⸗Ztg.“: Mir liegt ein Proſpekt vor, in dem die Firma Pathé Fröres u. Co. aller Welt anzeigt, daß ſie das alleinige und offizielle Kinema⸗ tographen⸗Aufnahmerecht von der feierlichen Enthüllung und Einweihung des Völkerſchlachtdenkmals zu Leipzig mit großen Koſten erworben hat. Der Proſpekt trägt außer Bildern vom Völkerſchlachtdenkmal auf jeder in Betracht kommenden Seite an her⸗ vorragender Stelle die Firma Pathé Fröres und ihre Fabrikmarke, den ſiegreich auf der Erdkugel ſtehenden triumphierend ſchreienden galliſchen Hahn! Hat der Deutſche Patriotenbund, als er das alleinige offizielle Aufnahmerecht an die Firma Paths Frores verkaufte, daran gedacht, daß ein Patriotenbund keine Erwerbsgeſell⸗ ſchaft iſt? Offenbar iſt für ihn die Völkerſchlacht umſonſt geſchlagen worden. Denn ein klareres Anerkenntnis, daß noch heute der franzöſiſche Unternehmungsgeiſt ſelbſt in rein deutſchnatio⸗ nalen Angelegenheiten triumphiert, konnte er der Welt nicht geben, als dadurch, daß er das offizielle Recht, die Begebniſſe der Einweihung des Völkerſchlachtdenkmals zu reproduzieren ausſchließlich einer franzöſiſchen Geſellſchaft übertrug. Was muß das Ausland denken, wenn ihm die mit dem triumphierenden galli⸗ ſchen Hahn geſchmückten Proſpekte der Firma Pathe Frsres zuflattern?! — Die Reichspartei wird im kommenden Win⸗ ter, worauf die„Köln. Ztg.“ aufmerkſam macht, vorausſichtlich um eines ihrer wenigen Reichs. tagsmandate kämpfen müſſen, nämlich um das Mandat des in Borna gewählten Abg. v. Lie⸗ bert. Gleich nach dem Zuſammentreten des Reichstags im November wird wahrſcheinlich [die Entſcheidung über das angefochtene Mandat des Herrn v. Liebert geſprochen werden. Es iſt für viele nicht zweifelhaft, daß ſeine Wahl wegen der vorgekommenen Verſtöße als ungültig er⸗ klärt werden muß. Geſchieht das, ſo wird die Nationalliberale Partei die Arbeit zur Eroberung des 14. ſächſiſchen Wahlkreiſes mit aller Kraft auf⸗ nehmen. Herr v. Liebert hat es nur beſon⸗ ders glücklichen Umſtänden zu danken, daß er ſtatt des nationalliberalen Landtagsabgeordne⸗ ten Nitzſchke mit 114 Stimmen Mehrheit mit den Sozialdemokraten in die Stichwahl gelangte. Die Lage hat ſich in dieſem Wahlkreiſe für die Konſervativen ſeit der letzten Wahl noch ver⸗ ſchlechtert, ſo daß ſich ihr Kandidat wohl ſchwer⸗ lich wieder zur Stichwahl zu ſtellen braucht. Man kann als beſtimmt annehmen, daß die An⸗ hänger der Fortſchrittlichen Volkspartei des Kreiſes, wie bei der letzten Wahl, wieder für den Nationalliberalen ſtimmen werden. die badiſchen Landtags⸗ wahlen. Landtagswahlen und Jahrhundertfeier. In einer nationalliberalen Verſammlung wurde, wie mehrfach von uns erwähnt, das Ge⸗ rücht verbreitet, von fortſchrittlicher und ſozial⸗ demokratiſcher Seite habe man dahin gewirkt, daß Herr Direktor Dr. Blum, die ihm über⸗ tragene Gedächtnisrede zum 18. Oktober nicht halte, weil er nationalliberaler Kandidat ſei. Man habe ſich zu dem Zwecke hinter die Stadt⸗ verwaltung geſteckt, damit von dieſer Seite ein entſprechendes Anſinnen an Herrn Dr. Blum geſtellt werde. Zu dieſer Angelegenheit nimmt heute auch die„Volksſtimme“ Stellung. Sie ſchreibt: So weit die Sozialdemokratiſche Partei bei dieſer Sache in Frage kommt, können wir hier im Benehmen mit der örtlichen Partei⸗ leitung erklären, daß weder irgend eine Stelle unſerer Parteiorganiſationen, noch auch ein einzelnes Mitglied der Partei irgend einen Schritt der oben erwähnten Art unternommen hat. Die Sozialdemokratie ſcheidet aus der Sache vielmehr vollſtändig aus. Wir nehmen von dieſer Erklärung Notiz, be⸗ merken aber dazu, daß nach unſern Informatio⸗ nen Herrn Direktor Dr. Blum von maßgebendet Seite erklärt wurde, daß zunächſt von Mit⸗ gliedern der fortſchrittlichen Volks⸗ partei, in den letzten Tagen aber auch von ſozialdemokratiſcher Seite be⸗ zügliche Schritte unternommen worden ſeien. Die Unzufriedenheit der Zentrumswühler. Aus dem Oberland wird uns geſchrieben: Im Wahlnachruf des Zentrums nach den letzten Landtagswahlen 1909 ſchrieb Geiſtl. Rat Wacker u. a. folgendes: „Was wir(das Zentrum) erreicht haben, iſt hinter dem zurückgeblieben, das erreicht werden konnte und von uns erhofft worden iſt. Tauſende bisher treuer Zentrumsmänner haben geglaubt, ihrer teilweiſe begründeten Unzufriedenheit da⸗ mit Ausdruck geben zu ſollen, daß ſie garnicht zur Wahl 1 +. Wie das Wahlergebnis bei der Reichstags⸗ erſatzwahl im 8. Wahlkreiſe Achern⸗Bühl⸗ Baden⸗Raſtatt für den derſtorbenen Prälaten ie Unzufriedenheit ni er Lender jetzt gezeigt hat, iſt der Zentrumswähler inzwi dieſe Beobachtung begonnen hat, den reizt es, ſie auszukoſten und er genießt die Freude, Zeuge eines Schöpfungswunders zu ſein. Wenn man ſich nahe dem Stromufer ins Waldmoos legt und dem Rauſchen des Stromes lauſcht, hört man deutlich, daß nicht das Waſſer allein, welches ja bei ſeinem Abſtrömen ſchein⸗ bar keinem Hindernis begegnet, dieſes Geräuſch hervorruft, ſondern daß das außerordentlich geſchwind ſtrömende Waſſer viele tauſende von Steintrümmern andauernd im Flußbett weiter⸗ bewegt. Wenn nicht ein abgerundeter Stein⸗ ſplitter zuweilen ins Rollen gerät, geht dieſe Bewegung natürlich ſehr langſam vor ſich. Das Ohr uimmt die Tonwellen der langſam ſich ſchiebenden Mengen deutlich wahr. Das Rauſchen des Stromes ſpricht es aus, daß ſich hier ein Schöpfungs⸗ geheimnis enthüllt und die Natur von ihren Wundern mit uns Zwieſprache hält. Nach ſolcher„tiefgründiger“ Naturforſcherarbeit H wollen wir uns befriedigt u.„bekümmernisledig“ wieder auf unſeren Liegeſtuhl zurückziehen und träumen. In dieſes Tales Gründen iſt der junge Gott⸗ fried von Neuenhewen mit ſeinem Freunde Diethelm von Blumenegg ſo viel und ſo gerne herumgeklettert, bis unter der Linde am Donau⸗ quell zu Almishofen der Liebe Leid und Selig⸗ keit die Jugendgenoſſen entzweite und die Tra⸗ gidie des„Juniperus“ ihren Anfang nahm. Hart beieinander an den Bergrändern liegen die Reſte der Burgen Stallegg, Neublumberg, das„Räuberſchlößle“, Burg Boll⸗Neu⸗Tannegg, Alt⸗Tannegg uſw. Es ſind die Burgſtälle des Dienſtmannen⸗Adels aus der großen Zeit der Hohenſtauffen. Hier im Stammherzogtum Schwaben der großen Stauffen⸗Kaiſer rekrutier⸗ ten ſich immer wieder von Neuem die Heere für die italieniſchen Kriege und für die Kreuz⸗ Züge. Wenn ich zuweilen dort oben auf der Höhe des„Lindenbuck“ ſtand und im ſtrahlenden Mor⸗ genlicht die ganze Alpenkette vom Glärnich bis zum Monte⸗Roſa in ihrer blendenden Schönheit anſtaunte, drängte ſich mir die Frage auf, ob es wirklich des Reiches Glanz und Herrlichkeit und nicht etwa die Luſt nach Abenteuern und Wanderfehnſucht war, welche die Blüte der deutſchen und beſonders der ſchwäbiſchen Jugend über jene Berge zu Tod und Verderben führte. *4 Auch unſere heutige Jugend iſt vom Wander⸗ fieber ergriffen. Aber ſie will keine italieniſchen erzogtümer erobern. Mit dem Ruckſack und dem Bergſtock hat ſie nach und nach friedlich Beſitz vom ganzen Schwarzwald genommen. Und dennoch trotzte ihrem Vorwärtsdringen eine einzige Waldburg— die Wutachſchlucht. Etwa drei Stunden lang flußabwärts von Boll war das Wutachtal bislang vollkommen weglos. Die ſteilen Felſen treten wieder an den Fluß heran, deſſen Fluten hart an die Felſen an⸗ ſchlagen. Der Badiſche Schwarzwaldverein hat in langwieriger, koſtſpieliger Arbeit ein Kultur⸗ werk vollbracht, indem er die Schlucht dem Ver⸗ kehr erſchloß. Von der letzten Talwieſe unter⸗ halb Boll beginnt am rechten Wutachufer der „Ludwig Neumann⸗Weg“ auf Treppen allmäh⸗ lich bis auf etwa 60 Meter Höhe anzuſteigen, wo er in die Galerie, die in die Felswand ge⸗ ſchlagen und mit Schutzwehr verſehen iſt, ein⸗ mündet. Sobald wir zwiſchen Himmel und Waſſer in die Felſenenge eingetreten, beſchleicht uns ein Gefühl der Bangigkeit, hervorgerufen durch die Gewalt der auf uns eindringenden Erſchei⸗ nungen. Hart neben und über uns, ſowie gegenüber am anderen Ufer ſtarren uns die vom Hellgelb bis ins Rote ſchimmernden zerbrochenen Flächen des Buntfelſenlabyrinthes entgegen. Die unheimliche Stille wird verſchärft von dem ſtetigen Rauſchen der Wutachwellen tief unter uns, die nur beim Paſſieren eines Hinder⸗ niſſes laut aufbrauſen. Häufig tritt der Strom tief unter den Felſen, auf welchen wir wandern, und in welchen er ſich hineingefreſſen hat, für uns unſichtbar zurück. Bald gewöhnt ſich der Fuß des Wanderers an den Zickzack⸗Weg unſerer„Vig mala“ und es überkommt uns das Gefühl wohligen Schauers und erhabenſter Waldeinſamkeit. Bei Taleinſchnitten, aus welchen kleine Sturz⸗ bäche hervorbrechen, ſenkt ſich unſer Pfad faſt bis zur Flußhöhe um jenſeits des kleinen Stegs ſich wieder in die Höhe zu winden. Da wo die Felſen für die Fortſetzung der Galerie und des Hochpfades ungeeignet gewor⸗ den, überſchreiten wir auf ſtarken, aber ſchlank gebauten eiſernen Brücken den Fluß und ſetzen die Wanderung auf der entgegengeſetzten Seite in gleicher Weiſe weiter. Da wo die Pfade ſich zum Tale ſenken und wie bei den Brücken— das Waſſer einer kleinen Wieſenfläche Platz gelaſſen hat, läßt ſich nichts mit der erhabenen Größe dieſer Einſamkeit ver⸗ gleichen! Beim zweiten Steg mündet der Ausgang zum Felſen in einen von der Natur geſchaffenen kleinen Tunnel ein. Beim dritten Steg verſchwindet der ganze Strom faſt unhörbar plötzlich in den Felſen. Es iſt, als hätten wir plötzlich einen Wander⸗ kameraden verloren. Die Berge ſenken ſich in das trockene Flußbett nieder; plötzlich bricht viel weiter unten der verloren gegangene Strom über Felſen ſpru⸗ SS Ferrere CCVTCCPfFCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCVUUECTTCCTTTCTCTTCT S..8 ggeD —— S8 SS A delnd und toſend aus der Tiefe wieder hervor und ſetzt den unterbrochenen Lauf durch die 3 Felſenenge fort, bis bei der„Wutachmühle“ der Talgrund ſich wieder verbreitert. Der Himmel, von welchem wir in den letzten 2½% Stunden nur ſchmale Streifen ſahen, lacht wieder in ſeiner ganzen Sommerlieblichkeit aufs Wieſengrün hernieder und frohe Menſchen und Sonnenſchein ringsum.——— Vor dem Eintritt in die Schlucht empfand ich— das geſtehe ich mir jetzt— das bängliche Dante'ſche:„Lasciate ogui sperenzal'' Jetzt nach vollbrachtem Weg bin ich von Freude erfüllt über den gefaßten Entſchluß. Nach kurzer Ruhepauſe geht es wieder weiter im breiteren Talgrund nach Achdorf.—„Achdorf, pasus rusticus.“ Hier weilte der Dichter des„Juni⸗ perus“ viel und gerne. Hier ſteht noch die„tilia krondosa“, das alte Wahrzeichen des„Gaſthaus zur Linde“ Sie trägt eine Tafel, die Scheffel ſelbſt aus ſeinen latel⸗ niſchen Verſen ins Deutſche Uberſetzt- Freitag, den 17. Oktober 191d. General-Ameiger.— Vadiſche Neueſte Aachrichten.(Abendblatt.) 3. Seite. geworden, denn die Zahl der nicht zur Wahl⸗ gegangenen Zentrumswähler hat dort eine Zu⸗ nahme um über 2½ Tauſend erfahren. Die Ausſichten des Zentrums für den 21. Oktober ſind darum auch nichts weniger als hoffnungs⸗ freudige, betrug doch 1909 der Rückgang der nationalliberalen Partei im größten Teil dieſer in⸗ 15 Zentrumsſtimmen nur allein in den vom Zen⸗ 9s. trum gehaltenen 26 Wahlkreiſen 18 254 Stim⸗ das men.(Im ganzen verlor es 34 000 Stimmen.) e: Wie ſich der Rückgang auf die einzelnen der 26 des Wahlkreiſe verteilt, veranſchaulicht die folgende lich Zuſammenſtellung: dat Mehrh. 1005 Mehrh. 19i9 Rückg. iſt Stimmen Stimmen St. zen CTauberbiſchofsheim 4243 3740 503 „Staufen-Freiburg 2619 2059 560 die]Buchen⸗Adelsheim 1892 zit Wertheim⸗T.⸗Biſchofsh. 2033 1745 288 en Pfullendorf⸗Ueberlingen 1903 1708 295 f⸗ Bühl⸗Baden 8 2778 1640 1138 n Bruchſal⸗Land 3170 1538 1642 Wolfach⸗Offenburg 2309 1490 819 11 Waldkirch⸗Freiburg 1788 1109 676 . Baden⸗Raſtatt 1989 1077 912 die Ettenh.⸗Emmend.⸗Lahr 2674 1662 1612 er⸗ Offenburg⸗Kehl 1069 er. Wiesloch⸗Bruchſal 2776 886 1890 cht. Achern⸗Bühl 2046 793 1253 ln⸗ Neuſtadt⸗Tribg.⸗Villingen 807 482 325 des Naſtatt⸗Bühl 1726 444 1282 für Säckingen⸗Waldshut 1226 521 805 Villingen⸗Donaueſchingen 575 408 167 Konſtanz⸗Stockach⸗Ueberl. 904 344 560 Bonndorf⸗Waldshut 299 8 Oſberkürch-Offenb.⸗Achem 1529 249 1280 St. Blaſien⸗Waldshut 1165 177 888 Breiſach⸗Emmendingen 765 53 108 Bruchſal⸗Stadt 114 50 64 Freiburg⸗Emmendingen 459 46 413 ng Freiburg 1 89 18 71 Be⸗ Hiernach ſteht es namentlich in den letztauf⸗ al. geführten acht Wahlkreiſen ſehr flau für die kkt, Zentrumskandidaten; ſie ſind ſtark gefährdet und er. es wird diesmal ſicher möglich ſein, dem Zen⸗ chk trum einige Mandate abzunehmen, weil es ihm ſei. an jeder zugkräftigen Wahlparole fehlt und die dt. alten Ladenhüter von der religiöſen Bedrückung ein uſw., von der bei uns in Baden kein Menſch um etwas merkt, auf das Volk keine Zugkraft mehr mt. ausüben. Andererſeits war aber die Organi⸗ te N ſations⸗ und Agitationstätigkeit namentlich der Herrn Landtagsabgeordneten Müller das Wort. Einleitend betonte Herr Müller, daß im badiſchen Lande nun alle Parteien zum Wahlkampfe gerüſtet ſeten. In unſerem Wahlbezirk ſei zu dem libe⸗ ralen und ſozialdemokratiſchen Kandidaten noch ein konſervativer in Herrn Wilhelm Schmitt⸗Heddes⸗ heim gekommen. Trotzdem ſei in unſerm Bezirk kein Grund zur Sorge für die liberale Partei vorhan⸗ den. Wenn alle liberaldenkenden Männer am 21. Oktober ihre Schuldigkeit tun, müſſe die liberale Par⸗ tei ſiegen. Die gleichgültigen Stimmberechtigten in unſerm Lager müſſen an die Erfüllung ihrer Wahlpflicht ermahnt werden. Getadelt wird, fährt der Redner fort, unſere Großblockpolitik. Der Großblock, der 1905 erſtmals geſchloſſen wurde, hat aber ſeinen Zweck erfüllt, er hat verhindert, daß die rechtsſtehenden Parteien eine Mehrheit im Land⸗ tage bekamen. Ein Recht zur Kritik am Groß⸗ block haben weder Zentrum noch Konſervative. Jene hätten auch ſchon die Hilfe der linksſtehenden Par⸗ teien in Anſpruch genommen. Der Vorwurf der Konſervativen, wir würden durch unſere Politik die Sozialdemokraten ſtärken, weiſen wir zurück. Ge⸗ rade die Geldbeutelpolitik der Konſervativen hat die Unzufriedenheit im Lande vergrößert. Mit großem Intereſſe folgte die Verſammlung den Ausführun⸗ gen des Herrn Müller über die badiſchen Finanz⸗ verhältniſſe, über die Haltung der Liberalen zur Reichsvermögensſteuerfrage und die Matrikular⸗ beiträge. Darauf kam der Redner auf die Aufgaben des nächſten Landtages zu ſprechen. Es ſei zu hoffen, daß die Regierung der Kammer eine Vor⸗ lage über die Proporzwahl vorlegen werde. Wenn die Verhältniswahl eingeführt würde, wären die unglückſeligen Wahlbündniſſe aus der Welt ge⸗ ſchafft. Der neue Landtag werde ſich auch voraus⸗ ſichtlich mit der geplanten Abänderung der Kreis⸗ verfaſſung und dem Dotationsgeſetz zu befaſſen haben. Sodann ſprach Herr Müller über die Ziele der Liberalen und ihre Stellung in wichtigen Fragen wie das Verhältnis von Staat und Kirche, die Ausgeſtaltung der Volksſchule, den Religions⸗ unterricht in der Volksſchule, Landwirtſchaft, Schutz⸗ zoll, Eiſenbahnweſen, innere Koloniſation, Schutz der nationalen Arbeit, das Murgwaſſerwerk, Zum Schluſſe gab der Redner dem Wunſche Ausdruck, die verſchiedenen Berufsſtände möchten einmütig zu⸗ ſammenwirken, man ſolle alles Trennende vermei⸗ den und an das denken, was uns einigt, unſere Liebe zu Kaiſer und Reich, zu Fürſt und Vater⸗ land. bei Kreiſe in den letzten Jahren eine intenſive und bir anhaltende, ſodaß ſie zu den beſten Hoffnungen ei: berechtigt. Sehr ausſichtsreich für den national⸗ le liberalen Kandidaten ſteht es im Wahlkreiſe des 101 Herrn Landgerichtsrat Wittemann⸗Bonndorf⸗ en Waldshut. Dort iſt dieſem in der Perſon des der Landwirts Zimmermann von Ewattingen ein ganz gefährlicher Rivale um fein bisher ſchon he. heiß erkämpftes Mandat entgegengeſtellt worden, io⸗ und wenn die Wahlverſammlungen, die bisher den ßhoch befriedigten, nur einigermaßen einen it. Schluß auf die Stimmung der Wähler zulaſſen, 8, dann iſt an einem Siege unſeres Kandidaten ih nicht zu zweifeln. Auch im Kreiſe Villingen⸗ be. Donaueſchingen, in dem der Kandidat der Fort⸗ ſchrittspartei durch die nationalliberalen Organi⸗ ! ſationen in der Agitation kräftig unterſtützt uKreiſe Donaueſchingen⸗Engen erhofft der natio⸗ en nalliberale Kandidat das Mandat ſchon im iat erſten Wahlgang zu halten. Hoffen wir das „ Beſte. iſt* de Nationalliberale Wähler⸗ bt,, Verſammlung. benabach, 16. Ort. Geſtern abend fand c0. im Gaſthaus zur Wartburg eine gutbeſuchte libe⸗ rale Wahlverſammlung ſtatt. Herr Maurermeiſter 1. Jaoſeph Schröder eröffnete die Verfammlung im 5 Namen des nationalliberalen Bezirksvereins. Er 5 begrüßte die Anweſenden, wies auf die Wichtigkeit 25* der diesjährigen Landtagswahl hin und ertejilte n Süß winkt dort Getränk zum Nippen Und ein Schenk mit Roſenlippen r. Lacht zu Scherz und Schülerſpaß: 1433 Aus der dichtverzweigten Linde m Rufen wir dem ſchmuckſten Kinde: en Marigutta— Springmitdemglas. wird, ſind die Ausſichten vielverſprechend. Im Aus Stadt und Land. *Mannheim, den 17. Oktober 1913. * Ernannt wurden Regierungsbaumeiſter Wielandt unter Verleihung des Titels Bau⸗ inſpektor zum zweiten Beamten der Waſſer⸗ und Straßenbauverwaltung und Hilfslehrer Alexis Meyll an der Goldſchmiedeſchule in Pforz⸗ heim zum Fachlehrer daſelbſt. * Begnadigungen. Aus Anlaß des 25j ähr. Regierungsjubiläums des Kai⸗ ſers hat das Miniſterium des Innern auf Grund der ihm übertragenen Begnadi⸗ gungszuſtändigkeit in 45 Fällen Straf⸗ nachlaß, Strafermäßigung und Strafaufſchub auf Wohlverhalten eintreten laſſen. „*Der Dank für die guten Quartiere. Das Kgl. Generalkommando des 14. Armeekorps hat dem Miniſterium des Innern mitgeteilt, daß die Truppen des Armeekorps während der dies⸗ jährigen Herbſtübungen in den Quartieren von der Bevölkerung überall gut aufge⸗ nommen worden ſind. Ganz beſonders iſt das große Entgegenkommen der Gemeinden beim Beziehen von Notquartieren dank⸗ bar empfunden worden. Das Generalkommando hat gleichzeitig gebeten, den Gemeinden und den mit der Bearbeitung der Einquartierung befaßten Behörden ſeinen Dank zu übermitteln. * Ausgabe der Jubiläums⸗Dreimarkſtücke. Die aus Anlaß der Einweihung des Völkerſchlacht⸗ denkmals geprägten Jubiläumsdreimark⸗ ur Ausgabe gelangt. Die eee Vorderſeite trägt das Denkmal, das Münzzeichen „E“ und die Aufſchrift„18. Oktober 1813—1913“%. Auf der Rückſeite iſt der Reichsadler mit der Umſchrift„Deutſches Reich 1913 Drei Mark“ ein⸗ geprägt. Der Rand trägt den Spruch:„Gott mit uns“. * Pyſtaliſches. Die Gebühren für Poſtpakete über 1 bis zum Höchſtgewicht von 3 oder 5 Kilo⸗ gramm nach Argentienien, Bolivien, Chile, Paraguay und Peru ſind auf dem Leitweg über Hamburg und Buenos Aires, ſowie für Poſt⸗ pakete über 1 bis 5 Kilogramm nach Uruguay über Hamburg direkt nach Montevideo um je 40 Pfennig ermäßigt worden. * Beflaggung der Gebäude! Es wird noch⸗ mals darauf hingewieſen, daß die Einwohner⸗ ſchaft gebeten iſt, zur Jahrhundertfeier am morgigen Samstag die Häuſer zu beflaggen. * Goldene Hochzeit. Kommenden Sonntag, den 19. Oktober feiert hier Herr A. Kuhn jr, mit ſeiner Gattin geb. Sußmann, D 7, 14, in ſeltener körperlicher und geiſtiger Friſche das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit. * Zu dem Unfall auf dem Brühler Bahnüber⸗ gang auf ber Schwetzinger⸗Landſtraße wird weiter berichtet, daß der Zuſammenſtoß des Fuhrwerks mit der Eiſenbahn tatſächlich infolge des Nebels erfolgte, der jede Ausſicht auf die Strecke behinderte. Zudem macht die Bahn an der Wegüberkreuzung auch eine Kurve, wodurch die Gefährlichkeit der Kreuzung auf der ſtark be⸗ fahrenen Straße noch erhöht wird. Der Loko⸗ motivführer bemerkte den Wagen erſt, als er ſich noch wenige Meter vor demſelben befand und bremſte dann mit voller Kraft, konnte aber einen Zuſammenſtoß nicht mehr verhindern. Der Wagen wurde mit ſeinem Hinterteil gefaßt, ſchlug infolgedeſſen herum, wobei die Deichſel mit dem Geſpanne abbrach und wurde eine Strecke vorwärts geſchoben. Der Fuhrmann, der hoch oben auf den Kiſten ſaß, wurde in großem Bogen in das Feld geſchleudert und es iſt nur einem glücklichen Zufall zu verdanken, daß er nicht ſein Leben laſſen mußte. Herr Kanzleiaſſiſtent Löffler vom hieſigen Amts⸗ unglückten, nachdem der Verbandskaſten des Zuges herbeigeholt, einen ſachgemäßen Notver⸗ band an, worauf der Verletzte in ſeine Woh⸗ nung nach Ketſch verbracht wurde. Der Wagen wurde völlig zuſammengefahren. Die herab⸗ ſtürzenden Zigarren und Tabakballen bildeten einen wüſten Knäuel. Eigentümlich erſcheint es, daß man hier einen ſo gefährlichen neuen Eiſen⸗ bahnübergang ſchuf, während der Staat zu⸗ gleich Millionen ausgibt, um die Niveauüber⸗ gänge zu beſeitigen. Poſtkarten zur Weihe des Völlerſchlachtdenk⸗ umls.% Anläßlich der Einweihung des Völber⸗ ſchlachtdenkmals bei Leipzig am 18. Oktober iſt ein künſtleriſch ſchönes und wertvolles Sorti⸗ mentoffizieller Poſtkarten mit und ohne eingedruckten Wertzeichen mit Genehmigung des Deutſchen Patriotenbundes als Erbauer des Denkmals erſchienen. An den Deutſchen Pa⸗ tribtenbund muß für dieſe Serie Karten eine entſprechende Abgabe(Mk. 20.— pro Mille) ent⸗ vichtet werden, weshalb auch jeder Käufer dieſer Karten ſein Scherflein zum Denkmalhau, beiträ großer Abſatz in dieſen Erinnerungs⸗Karten nur zu wünſchen. Die Karten, auf die hiermit beſonders hingewieſen ſei, ſind ausgeſtellt und zu haben in hieſigen Poſtkarten⸗ und Schreib⸗ materialien⸗Geſchäften. * Leichenländung. Am 27. Juli ds. Is. wurde in Frankfurt a. M. unterhalb der Wilhelms⸗ brücke, einksmainiſch, eine unbekannte wei b⸗ liche Leiche geländet, welche bereits in Ver. weſung übergegangen war, ſodaß ſie nicht mehr photographiert werden konnte. Beſchrei⸗ bung: Etwa 20—25 Jahre alt, mittelgroß, unterſetzt, dunkelblondes volles Haar, volles Ge⸗ ſicht. Bekleidung: Dunkelblaues Koſtüm⸗ kleid, weiße Bluſe, gelbbraune lange Strſimpfe, gelbe Schnürſchuhe mit hohen Abſätzen, weiße Unterkleidung. Bei der Leiche wurde ein dün⸗ nes, anſcheinend ſilbernes Halskettchen mit lila Stein gefunden. Um ſachdienliche Mitteilungen zur Feſtſtellung der Perſönlichkeit der Ertrunke⸗ gericht, der ſich im Zuge befand, legte dem Ver⸗ äägt. Im Intereſſe des Baufonds iſt en ansglichr * Kautionsſchwindel. In der Zeitung er⸗ ſcheinen neuerdings wieder Annoncen, durch welche Schwindelfirmen Angeſtellte ſuchen. Auf Bewerbung hin wurde dem Bewerber in einem vorliegenden Falle mitgeteilt, daß bei Antritt der Stellung eine Kaution von M. 2000 in bar zu leiſten ſei, da die Natur der Stelle ein großes Vertrauen in ſich ſchließe. Es handelt ſich hier⸗ bei um einen offenbaren Kautionsſchwindel und kann vor einem Eingehen auf derartige Stellen⸗ angebote nicht daͤngend genug gewarnt werden. Die Kommiſſion zur Bekämpfung von Schwindel⸗ firmen(Handelskammer, B 1, 7b) bittet um Ein⸗ reichung etwaigen weiteren Materials und er⸗ teilt auf Verlangen Auskunft in derartigen An⸗ gelegenheiten. * Mutmaßliches Wetter am Samstag und Sonntag. Der Hochdruck greift wieder Platz und hat die von Nordweſten zu uns gedrungene Depreſſion in der Hauptſache aufgelöſt. Fü Samstag und Sontag iſt deshalb zwar noch viel⸗ fach trübes, aber vorherrſchend trockenes und ziemlich kühles Wetter zu erwarten. Molizeibericht vom 17. Oktober. Fahrläſſige Körperperletzung. Im Scherz feuerte geſtern mittag 1 Uhr nachev vaus⸗ gegangenen geringen Meinungsäußerungen ein mit ſeiner Automobiltaxameterdroſchbe in der Nähe des Waſſerturmes haltender verheirateter Ehauffeur von Kirchzarten, wohnhaft hier, einen ſcharfen Revolverſchuß gegen einen 29 Jahre alten led. Autotaxameterführer aus Altkrautheim ab und traf dieſen in das rechte Ohr. Lebensge⸗ fährlich verletzt mußte der Getroffene in das Allgem. Krankenhaus verbracht werden. Unfälle. Beim Schmieren einer Transmif⸗ ſion in einem Fabrikaßweſen im Induſtriehafen wurde am 15. ds. Mts. ein 23 Jahre alter lediger Schloſſer von Ludwigshafen an den Kleidern er⸗ faßt und am Unterleib ſo ſchwer verletzt, daß er in das Allgemeine Krankenhaus überführt werden mußte.— Im ſtädt. Schlachthofe ver⸗ brannte ſich am 15. ds. Mts. ein verh. Heizer von hier an einem Dampfrohr zwei Finger der rechten Hand.— Am 16. ds. Mts. nachmittags trat ein 16jähriger Taglöhner in Waldhof wäh⸗ rend des Fußballſpielens einem 14 Jahre alten Volksſchüler von dort auf den linken Fuß: der Schüler ſtürzte zu Boden und brach den rech⸗ ten Unterarm. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen den Auto⸗ taxameterdroſchke IV B 4086 und IV B 4054 er⸗ folgte geſtern nachmittag um 194 Uhr auf der Straßenkreuzung 4 und 5 hier, wobei beide Wagen beſchädigt, aber niemand verletzt wurde. Es liegt ein Verſchulden beider Wagenführer vor, da beide kein Signal abgegeben haben. Verhaftet wurden 20 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Vereinsnachrichten. *Schifferverein Mannheim G. B. Der Ver⸗ ein hielt geſtern abend im Nebenzimmer des Drachenfels“ eine gutbeſuchte Mitglieder. Verſammlung ab. Zur Debatte ſtanden eine Reihe aktueller fachlicher Angelegenheiten, die eine ſehr lebhafte Ausſprache herbeiführten und das rege Intereſſe der Mitglieder in den Vereinsbeſtrebungen dokumentierte. Es wurde beſchloſſen, vor der im Dezember ſtattfindenden Generalverſammlung noch im Monat Novembe eine Verſammlung abzuhalten. Apollotheater. Die geſtrige Premisre des neuen Elitepro⸗ gramms des Apollotheaters hat den Beweis er⸗ bracht, daß die Direktion mit der Verpflichtung der Unterſeebootnummer einen außer⸗ ordentlich!“ glücklichen Griff tat. Das ſtarkbe⸗ ſetzte Haus folgte mit atemloſer Spannung den erſchütternden Vorgängen auf der Bühne. Erſt als der Vorhang gefallen war, da löſte ſich der Bann, der die Zuſchauer faszinierte und ent⸗ 2 leſſelte einen wahren Beifallsſturm. handelt Maxim Mercator. Freier Bund. men. Die Angehörigen des Freien Bundes ſind lißzer, die Geſangslehrerin hierzu freundlichſt eingeladen. Kunſt, Wiſfenſchaft u. geben. Mannheimer Künſtler auswärts. das Johanna Hil⸗ an der hieſigen Ueber ein Konzert, Hochſchule für Muſik unlängſt in Frankfurt g. M. gab, ſchreibt ein Frankfurter Blatt:„Ein vor⸗ nehm gewähltes Programm bot Johanna Hil⸗ litzer in ihrem Liederabend. Es ließ die ge⸗ diegene muſikaliſche Bildung, das raſtloſe Auf⸗ wärtsſtreben der bekannten heimiſchen Konzert⸗ ſängerin, die zurzeit als Lehrerin am Konſer⸗ vatorium zun Mannheim tätig iſt, leicht erkennen. Auch hatte man Ge⸗ legenheit, ſich an der Vervollkommnung geſanglichen Qualitätne, ihres Die erſte Verloſung des Freien Bundes wird am Samstag, den 18. Oktober 1919, nachmittags 3 UÜUhr, im Vortragsſaal der Abademie für Jeder⸗ mann(Haupteingang zur Kunſthalle) vorgenom⸗ friſchen, gut ausgebenden Organs und ihres ſtil⸗ ſicheren Erfaſſens zu erfreuen.“ Karlsruher Hofthenter. „Der Jude von Konſtanz“, ein Trauer⸗ ſpiel von Wilhelm von Scholz, das auch in voriger Saiſon in Mannheim aufgeführt wurde, wurde geſtern abend an unſerer Hofbühne zum erſten Mal aufgeführt. Das Stück fand freund⸗ lichen Beifall, den der Dichter ſelbſt entgegen⸗ nehmen konnte. Errichtung eines Muſeums in Freiburg. Aus Freiburg wird uns gemeldet: Der Stadtrat hat beim Bürgerausſchuß die Evrich⸗ tung eines Sammlungsgebhäudes mit einem Koſtenaufwand von 850 000 Mk, be⸗ — antragt. Als Sammlungsgebäude zur Unter⸗ bringung der ſtädt. Sammlungen wird das alte Stadttheater umgebaut werden. 5 Die erſten Sieger in Leipzig. „Eine der wunderbarſten Produktionen, die ſich vielleicht je, man darf wohl ſagen, ereignet haben,“ nennt Goethe das Tagebuch der Leip⸗ ziger Schlacht, das der bekannte Muſikſchrift⸗ ſteller Friedrich Rochlitz mitten in dem Aufruhr der ungeheuerſten Ereigniſſe, unter Ka⸗ nonendonner und Granatenkrachen geführt hat. Dies einzigartige Dokument, das uns durch einen Neudruck des Inſel⸗Verlags unter dem Titel „Tage der Gefahr“ wieder zugänglich gemacht worden iſt, ſchildert mit höchſter Lebendigkeit und Anſchaulichkeit die Vorgänge in Leipzig während der Völkerſchlacht und gewinnt einen ergreifenden Höhepunkt der Darſtellung in jenem der entſetzlichſten Spannung und des bangen Zweifels endlich die erſten Sieger in die Stadt eindringen und den unglücklichen Bewohnern die ſo lange erſehnte Befreiung anzeigen. Roch⸗ litz ſitzt in ſeinem Stübchen; am Zenſter pfeifen die Kugeln nahe an der Naſe vorbei und wildes tolles Getümmel herrſcht auf den Strtaßen. Da etwa um dreiviertel auf 1 Uhr erhebt ſich ein gräßliches Zetergeſchrei, dem gellende Rufe an⸗ derer Art ſolgen.„Eilende Pferde und eilende Menſchen hören wir daherſtürmen, alls drängt vorüber, anderes folgt nach: Gott, es war er⸗ vungen! es war errungen! Jenes erſte Geſchrei kam von einem Trupp Franzoſen und Deutſchen, die ſich verſchloſſen, die Waffen von ſich gewor⸗ fen hatten und auf welche die erſten eindringen⸗ den Sieger im Siegesrauſche einhauen wollten; das zweite war Freudenjubel, Jubel der Ver⸗ einigung mit denen, die ſich vereinigen wollten. Das erſte Korps Preußen, meiſt Infanterie, mit einem Trupp Koſaken, drang jauchzend die Straße herauf. Nun ich hinauf! Ich kam eben zu dem Moment, wo unmittelbar vor meinen Fenſtern, vor meinen Augen, die Barfüßer Pforte geſprengt war und nun Tauſende der Siegenden durch die Gärten, über die Wieſen brechend, doch zum Erſtaunen ſchnell wieder ge⸗ ordnet, in die Stadt drängten.. In dem⸗ ſelben Augenblick tönet zum erſten Mal wieder in meine Ohren der früher tauſendmal vernom⸗ mene fröhliche Marſch der hellen Jagdhörner, preußiſcher Freiwilligen derſelben, unter denen die befreundeten jugendlichen Krieger Theodor Körner, Georg Göſchen u. a. die Waf⸗ fen trugen. Von meiner Bruſt war mit eins alles Beengende verflogen; ich riß die Fenſter Augenblick, da nach langen Stunden, ja Tagen Soldaten waren. Unter mein ich wehete mit dem weißen Tuche hinüber, dann eilte ich hinab, allen, die mich hören wollten, was ich geſehen, was ich gehört, zuzurufen.“„Gleich nachdem die Preußen in die Stadt gedrungen waren, qollen auch Schweden, Ruſſen, Oeſter⸗ reſcher uſw. zu allen Toren herein. Mehrere Gärten, beſonders am Grimmaiſchen u. Peters⸗ tore, ja mehrere Gartenhäuſer hatten einzel, wie mit Sturm genommen werden müſſen, weil Franzoſen ſich da nach Möglichkeit verrammelt, nach Möglichkeit gewehrt hatten. Bis in viele Wohnzimmer war gefochten, war geſchoſſen und mancher erlegt worden. Das Korps Badner ſtreckte am Markte, unſer ſächſiſches in der Grim⸗ maiſchen Gaſſe das Gewehr; auf Befehl des Kronprinzen von Schweden nahmen ſie es ſo! gleich zurück; und auf den Anruf der Sieger, Brüder, mit uns! ſtürzten ganze Haufen einan⸗ der in die Arme. Dies ſowie das Zuſammen⸗ treffen des Monarchen auf dem Markte, nahe an der Wohnung unſeres Königs, wo ſie ebenfalls ſich umurmten und einige Minuten verweileten; dazu den Jubel der Wonne, des Preiſes Gottes zu haben, werde ich ſtets für einen der Verluſte meines Lebens achten. So überſt mend, ſo trunken die Freude war, ſo fiel nicht die geringſte Ausſchweifung vor: k Menſch, auch nicht einer wurde beleidigt. All Häuſer waren geöffnet; niemand dachte nur Gefahr für ſich oder ſeine Habe, Wer Lebensmittel hatte, trug ſie heraus; ſel! ſah man kein gewaltſames Hergnbrün dergleichen, wie ausgehunger 0 auf und ließ die Kugeln pfeifen, wie ſie wollten; Kloſtergaſſe, wo, wie ich ſchon geſas 4. Seite. General-Anzeiger.— Vadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt. ſich, wie aus den Vornotizen geſchloſſen werden konnte, nicht etwa um eine pantomi⸗ miſche Szene, ſondern um eine ſchauſpieleriſche Darſtellung, die, wie wir gleich eingangs feſt⸗ ſtellen möchten, ſo hervorragend iſt, daß ihr ein gut Teil des großen Erfolges des Einakters zu⸗ zuſchreiben iſt. Vor der eigentlichen Handlung erſcheinen auf der weißen Plane eine Anzahl kinematographiſcher Bilder, die uns des Leben und Treiben an Bord eines Kriegsſchiffes und Landungsmanöver vorführen. Dann hebt ſich der Vorhang. Wir ſchauen in den Mittelteil eines Unterſeebootes, in dem mit Sekunden⸗ ſchnelle die Tragödie ſich entwickelt. Man glaubt förmlich den grinſenden Tod am Steuer ſtehen zu ſehen, der das Boot gegen das treibende Wrack rennt, in dem es ſich feſtkeilt. Mit ſo nervenſpannender Realiſtik werden die ſich über⸗ ſtürzenden Vorgänge dargeſtellt, daß man ver⸗ gißt, daß es nicht grauſe Wirklichkeit iſt. Und wie ein erlöſendes Aufatmen geht es durch die Reihen, wenn im letzten Augenblick das Ret⸗ tungswerk gelingt, wenn die Manuſchaft, die ſich verloren geben mußte, den Freudenruf aus⸗ ſtößt: Wir ſteigen! Wir ſteigen! Dieſe kurzen Andeutungen mögen genügen. Niemand ſollte in den kommenden Tagen verſäumen, allein ſchon wegen dieſer Senſation das Apollotheater zu beſuchen. Aber auch die übrigen Programmnummern verdienen uneingeſchränktes Lob. Zur großen Fveude aller derjenigen, die Fröhlichkeit und Humor lieben, ſind Robert Steidl und Lena Land prolongiert worden. Wir haben der Würdigung der einzigartigen Eigenſchaften des Künſtlerpaares gelegentlich der Beſprechung des Programms der erſten Oktoberhälfte nichts mehr hinzuzufügen. Es genügt, wenn wir feſt⸗ ſtellen, daß Robert Steidl auch diesmal ein Repertoir bringt, das ſelbſt dem Griesgrämig⸗ ſten ein herzliches Lachen abnötigen muß. Man muß ſich immer wieder von neuem wundern, daß Steidl, der doch auch kein allzu Junger mehr iſt, noch eine Gelenkigkeit wie ein Excentrie beſitzt. Ob das daher kommt, daß er, wie er ſingt, von ſeiner Frau ſo gut gepflegt wird? Steidl beſitzt ſogar den Mut, ein Weihnachtslied zu ſingen, man bedenke im Oktober! Aber da wir in dieſen verdrehten Zeitläuften im Winter uns von der Sonne braten laſſen und im Sommer Schlitt⸗ ſchuh fahren, ſo darf Steidl ſchon ſo etwas wagen. Er wird geſtern über den Erfolg ſpe⸗ ziell dieſer Gabe ſelber etwas erſtaunt geweſen ſein, denn ſie gefiel rieſig, ſo außergewöhnlich gut, daß der briginelle Refrain ſicher in den nächſten Tagen vom Publikum mitgeſungen wird. Lene Land, dieſe in ihrer Individualität unerreichbare Künſtlerin, iſt wieder zweichfell⸗ erſchütternd als Kopiſtin. Ihre Vielſeitigkeit erweiſt ſie aber vor allem in dem„Ulk mit Ge⸗ ſang und Tanz“, den ſte in Gemeinſchaft mit Robert Steidl„verübt“.„Blühender Unſinn“ bezeichnet Steidl dieſe ſeine Schöpfung. Be⸗ ſchreiben läßt ſich der Unſinn nicht. Man muß ihn ſehen und man wird ſich vor Tachen ſchütteln. Das Bernett⸗Trio brilliert mit einem eigenartigen Kraftakt. Die ſehr ſchwierigen Tricks, die in dieſer Kombination hier noch nicht gezeigt wurden, werden mit hervorragender Sicherheit und Eleganz ausgeführt. Ebenſo originell iſt der Jongleur Rebla, der ſeine ausgezeichneten Tricks mit einer unwiderſtehlichen grotesken Ko⸗ mik umkleidet. Erſtklaſſig iſt ebenfalls der Dreſ⸗ ſurakt Jwan Tſchernoffs. Die Nummer erhebt ſich dadurch weit über die gleichwertigen in dieſem Genre, daß ſie viel Tiere auf die Bühne bringt und ſie Tricks ausführen läßt, die ebenſo ſchwierig wie fein erdacht ſind. Dem Dreſ⸗ ſeur gebührt ein ganz beſonderes Kompliment. Georg Schindler ſpielt virtuos Mundhar⸗ monika,. Es iſt erſtaunlich, was der Künſtler aus den einfachen Inſtrumentchen herauszu⸗ holen verſteht. Die ſchwierigſten Konzertſtücke hekommt man zu hören. Alles in allem: ein Prachtprogramm, das man geſehen haben muß! Neues aus Tudwigshafen. *Arbeitsloſenverſicherung. In der Frage der Arbeitsloſenverſicherung der Stadt Ludwigs⸗ hafen haben der Haupt⸗ und Finanzausſchuß, ſowie der Soziale Ausſchuß des Stadtrates be⸗ ſchloſſen, 10000 Mk. in das ſtädtiſche Budget einzuſetzen. Es wurde ein von der ſozialdemo⸗ kratiſchen Seite vorgeſchlagener, für die geplante ſtädtiſche Arbeitsloſen⸗Verſicherung grundlegen⸗ der 8 1 angenommen, der beſtimmt, daß die Stadt mit Wirkſamkeit vom 1. Oktober 1913 zum Zwecke der Fürſorge für Arbeiter und Ange⸗ ſtellte im Falle der Arbeitsloſigkeit eine öffent⸗ liche gemeindliche Anſtalt errichtet. Die Anſtalt ....... ˙ ˙wtÆ mehreren Trupps Preußen ein großes öſter⸗ reichiſches Heer(vom Ranſtädter Tore herauf), den edlen Kaiſer Franz, höchſt einfach, mit mik⸗ dem Ernſt, an der Spitze— nicht ſowohl im Eilmarſch, als in vollem, doch ſtets geordnetem Lauf dahinzog, war alles, alles nur Freude, brüderliche Eintracht, Preis Gottes.“ Die Zunahme der Schankſtätten in Frankreich. Mit wachſender Beſorgnis verfolgt man in Frankreich die unaufhaltſame Zunahme der Schankſtätten, die ſich in der ſoeben vom Finanz⸗ miniſterium herausgegebenen neuen Statiſtik kundgibt. Nach den amtlichen Feſtſtellungen er⸗ reichte im Jahre 1912 die Zahl der Stätten, an denen alkoholhaltige Getränke ausgeſchenkt wer⸗ den, die gewaltige Ziffer von 481 159. Trotz der Bemühungen der Behörden, dem weiteren Wach⸗ ſen Einhalt zu gebieten, bedeutet das gegen das Vorjahr eine Zunahme von 2316. Noch 1879 be⸗ lief ſich die Geſamtzahl der Schankſtätten auf 354.852. Allein in Paris zählt man gegenwärtig gegen 5000 Lokale, in denen Alkohol ausgeſchenkt wird: in den letzten 15 Jahren haben ſich damit die Pariſer Schankſtätten mehr als verdoppelt. Kleine Mitteflungen. Als erſte reichsdeutſche Stadt wird Mainz es Maunheim, 18. Oktbr. Strafkam umfaßt zwei Abteilungen: 1. die Verſicherungs⸗ kaſſen, 2. die Zuſchußkaſſen. Dieſer Paragraph entſpricht der Muſterſatzung des Miniſters von Brettreich vom Jahre 1909.— Es wurde ferner beſchloſſen, an den Landtag eine Petition zu richten, in der ein Geſetz verlangt wird, das den Gemeinden das Recht gibt, eine Zwangsarbeits⸗ loſenverſicherung für nicht organiſierte Arbeiter einzuführen. Aus dem Großherzogtum. Aus dem Bezirk Schwetzingen, 16. Okt. Den Polizeidienern in Schwetzin⸗ gen gefällt ihre bisherige Amtsbezeichnung nicht mehr. Ihrem Anſuchen entſprechend hat ihnen der Gemeinderat jetzt die Bezeichnung „Schutzmann“ gegeben.— Das Ehepaar Peter Heß in Oftersheim ſoll das eigene, erſt 1½ Jahre alte Kind fortgeſetzt in ganz unmenſchlicher Weiſe behandelt haben. Die Rabeneltern wurden deshalb zur Anzeige gebracht.— Aus der Filiale der Eberhardſcher Korbfabrik in Ketſch wurden in der ver⸗ gangenen Nacht 30 Stück neue Körbe ge⸗ ſtohlen. Der unbekannte Täter wollte ſich ver⸗ mutlich auf dieſe Art Geld für die bevorſtehende Kirchweih verſchaffen.— In Altlußheim wurde ein Handwerksburſche verhaftet, weil er in Gemeinſchaft mit zwei anderen eine zwiſchen Altlußheim und Waghäuſel ſtehende Hütte er⸗ brochen und demoliert hatte. Dem Wald⸗ hüter, der ſie in ihrer Arbeit ſtörte, gelang es, den einen der Burſchen feſtzunehmen, während die beiden anderen das Weite ſuchten und da⸗ durch entkamen. Heddesheim, 16. Okt. Die Inhaberin des Gaſthauſes zum„Goldenen Hirſch“, Frau Georg Schaaff Wwe., hat einen neuen Saabl errichtet, der der größte im ganzen Amts⸗ bezirk iſt u. mit Empore und Bühne eine Fläche von 400 Quadratmeter beſitzt. Erbauer iſt der Architekt Feuerſtein aus Weinheim, Rektor der dortigen Gewerbeſchule. Bei Gelegenheit die⸗ ſes Baues wurde die urſprüngliche Faſſade des im 17. Jahrhundert errichteten alten Gebäudes freigelegt. Die ſtilreine Renaiſſauce dieſer Faſ⸗ ſade macht das Gaſthaus, auf dem noch eine altertümliche Schildgerechtigkeit ruht, zu einer beſonderen Sehenswürdigkeit. 25 Weinheim, 16. Okt. Hier ſind Herſchie⸗ dene Scharlachfälle zu verzeichnen. In⸗ folgedeſſen muß die Kinderſchule demnächſt geſchloſſen werden. Den Arbeiter Krambs'ſchen Eheleuten, die in dieſen Tagen die goldene Hochzeit feierten, ließ der Großherzog mit ſeinen Glückwünſchen ein Geld⸗ geſchenk übermitteln. Gerichtszeitung. mer J1. Vorſitz.: Landgerichtsdirektor Schmitt. Wegen Unterſchlagung hatte das Schöffenge⸗ richt den Agenten Peter M. zu vier Wochen Ge⸗ fängnis verurteilt. M. ſollte für einen Kauf⸗ mann R. ein Darlehen beſorgen und R. gab ihm zur Verpfändung Schmuckſachen im Werte von mehreren Hundert Mark mit. Eine Frau J. gab ihm auch 300 Mark, aber ſtatt es ſeinem Auftraggeber zu überbringen, bezahlte M. da⸗ mit eigene Schulden. Mit ſeiner Behauptung, er häbe ſich felbſt für Forderungen, die er an R. hatte, bezahlt machen wollen, dringt er nicht durch die Berufung bleibt ohne Erfolg. Verteidiger:.⸗A. Oskar Mayer. Die Agenten Friedrich Maier und Joſeph Wiegand von hier, die vorige Woche wegen Darlehensſchwindel, jener zu drei, dieſer zu einem Jahr Gefängnis verurteilt wurden, haben ſich heute wegen eines weiteren Falles zu ver⸗ antworten. Im März d. Is. meldete ſich ein auswärtiger Lokomotivführer auf ein Inſerat in der Zeitſchrift„Hausfreund“, in dem ſich ein Darlehensvermittler anbot. Auf ſeine Offerte wurde er an einen gewiſſen Hoffmann in L. verwieſen, der dem Lokomotivführer ſeinerſeits die Adreſſe Wiegands angab. Wiegand veran⸗ laßte ihn, ein Inſerat im„Finanzanzeiger“ auf⸗ zugeben, das 15 Mark koſtete, und machte ihn weiter mit ſeinem Freund Majer bekannt, dem exr zunächſt 70 Pfg. für Porto einſenden mußte. Alsdann verlangte Maier 6 Prozent Zinſen für das verlangte Darlehen im Betrage von 500 Mark, d. i. 30 Mk., und 20 Mk. Proviſton. Ob⸗ wohl dem Lokomotivführer verſprochen worden war, daß er das Geld ſofort erhalten ſollte, wurde er immer wieder vertröſtet und als er energiſcher wurde, ſchickte ihm Maier 46.50 Mk. zurück, um nach einiger Zeit wieder bei ihm zu erſcheinen und ihn zu überreden, ihm nochmals die 50 Mark zu zahlen, da er das Geld jetzt ſicher beſchaffen könne. Da ein Verwandter des Loko⸗ das neue Werk von Richard Strauß„Feſt⸗ liches Präludium“ für großes Orcheſter und Orgel zur Aufführung bringen. Das Werk iſt als Programmnummer für das am 22. Ok⸗ tober ſtattfindende zweite ſtädtiſche Symphonie⸗ konzert vorgeſehen, nachdem am 19. Oktober das Präludium zum erſten Mal überhaupt in Wien zur Eröffnung des neuen Konzerthaufes gehört werden wird. Der Dramaturg am Chemnitzer Stadttheater Dr. Viktor Eckert hat ſeine Dramaturgen⸗ ſtellung aufgegeben und iſt als Feuilletonredak⸗ teur in die Redaktion der Allgemeinen Zeitung in Chemnitz eingetreten. Die Münchner Hofoper hat ein Werk von dem ſchon als Kammermuſiker erfolgreich hervorge⸗ tretenen Komponiſten Paul von Klonau zur Aufführung angenommen. Das Werk iſt eine Reihe von ſechs Stimmungsbildern, denen das hohe Lied zu Grunde liegt und das den Titel„Sulamith“ führt. Die Uraufführung findet am 20. November ſtatt. Zu Direktoren der Pariſer Ko⸗ miſchen Oper ſind ernannt der Muſikſchrift⸗ ſteller Gheuſi und die Gebrüder Iſola [K. aus Brumach iſt angeklagt, am 2. Juli ds. motivführers, der dabei war, fand, daß der Maun„gut rede“ und vertrauenswürdig ausſehe, erhielt Maier auch das Geld, das nun endgiltig verloren war. Wiegand meinte heute kläglich, Maier habe ihm ſchon in der vorigen Verhand⸗ lung geſagt, daß er frei werde, da er mit der ganzen Geſchichte nichts zu tun habe. Maier habe ihn als ſeinen Spießgeſellen benutzt. Das Gericht erkannte für jeden auf 1 Monat Gefäng⸗ nis Zulage. Der an einer Krücke gehende Schneider Joh. Js. abends in der Gewerkſchaftshausherberge dem Schloſſer Karl Heidmann das Portemonnaie mit 32 Mark Inhalt geſtohlen zu haben. K. hat ſchon eine Reihe von Gefängnisſtrafen verbüßt, und auch ſchon 12 Jahre im Zuchthaus zuge⸗ bracht. Er ſagt aber, diesmal ſei er der Dieb nicht geweſen. Er habe noch niemals geleugnet, aber gegen eine ungerechte Beſchuldigung wehre er ſich. Das Gericht fand den Beweis in der Tat nicht ausreichend und ſprach ihn frei. Auf 8 Jahre Zuchthaus hat es der 35 Jahre alte Taglöhner Adam Honecker aus Maudach ſchon gebracht. Kürzlich vertauſchte er im„Rit⸗ ter St. Georg“ ein paar ſchlechte Schuhe gegen ein Paar gute und entwendete einem anderen Gaſte 2 Mark. Urteil: 1 Jahr 1 Monat Zucht⸗ haus. Auf fahrläſſige Tötung lautet die Anklage gegen das 19 Jahre alte Dienſtmädchen Marie ., Die Anklage macht ihr zum Vorwurf, daß ſie die Schuld trage, daß ihr neugeborenes Kind, als ſie kürzlich von der Geburt überraſcht wurde, erſtickte. Nach geheimer Verhandlung wurde die von Rechtsanwalt Dr. Frank verteidigte An⸗ geklagte freigeſprochen. In der Urteilsbe⸗ gründung wurde betont, daß die Angeklagte auf die Geburt nicht vorbereitet war, daß ſie am nächſten Abend noch zu einem Ball gehen wollte und da ſie die Abſicht geäußert hatte, gege⸗ benenfalls ins Aſyl zu gehen, ſo könne ein Un⸗ terlaſſen der nötigen Fürſorge ihr nicht zum Vorwurf gemacht werden. Gegen die Abſicht der Tötung ſpreche der Umſtand, daß nach der Beweisaufnahme das Kind nicht unwillkommen geweſen ſei. Ein Wichſer vom reinſten Waſſer, der 22 Jahre alte Schuhmacher Anton Reinhart, aus Königheim gebürtig, ſteht unter der Anklage der Zuhälterei. Der Menſch, der als ein geſchickter Schuhmacher, aber als arbeitsſcheu geſchildert wird, hat ein bildhübſches 18jähriges Mädchen auf die Bahn des Laſters gebracht und von ihrem Verdienſt gelebt. Wenn ſie nicht gehorchte, ſetzte es Hiebe. Das Urteil lautet auf 6 Monate Ge⸗ fängnis. Untergang des Marine⸗ luftſchiffes„L.“. An der Stätte des Unglücks. Berlin, 17. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Ueber das Unglück des L. 2 berichtet die B. Z. von der Unglücksſtelle: Der Ort der Kataſtrophe liegt dicht vor dem Flugplatz am Wege nach Rudow unweit dem Teltower Kanal. Mitten auf einem Acker⸗ gelände, an dem ſich nur noch ein einſames Haus erhebt, liegt das zertrümmerte unentwirrbare Metallgerippe. Den ganzen Weg entlang ſieht man die traurigen Merkmale der Kataſtrophe. Auf Bahren, die mit Flaggentüchern zugedeckt ſind, werden die Leichen der Verunglückten weg⸗ getragen. Die Feuerwehr arbeitet, die Mann⸗ ſchaften vom Train, von den Auguſtanern, den Alexandern und der Marineluftſchiffabteilung. eilen in fieberhafter Tätigkeit hin und her. Mit ſchreckensbleichen Geſichtern ſtarren die Einhei⸗ miſchen auf die Stätte des Unheils. Ueberall hört man erregte Darſtellungen, wie ſich das Unglück zugetragen hat. Um 10,20 Uhr war das Luftſchiff etwa 4500 Meter vom Flugplatze entfernt. Es befand ſich in 250 Meter Höhe, als plötzlich eine Feuerſäule zum Himmel emporſtieg und das Luftſchiff allmählich nach der Mitte durchſackte. Erſt langſam, dann ſchneller ſtürzte es zur Erde. Schon aus dem brennenden Wrackſtürzten die Men⸗ ſchenkörper hera b. Das Feuer ging von der vorderen Maſchinengondel aus und lief zunächſt nach vornen, dann ſchlug es rückwärts. Im Bruchteil einer Sekunde war der Koloß nur noch eine einzige Rieſen⸗ flamme. Die Ballonhülle iſt bis zu kleinen gelbbraunen Fetzen verbrannt, die von den Frauen und Kindern mitgenommen werden. Augenzeugen der Kataſtrophe berichten, daß die Gondel des Luftſchiffes ſich bei dem Auf⸗ ſchlagen tief in die Erde eingrub. Bis mittags waren 16 Tote geborgen. Die übrigen liegen noch unter den Trümmern. Die Bemanuung, die zu der Abnahmefahrt ausgerüſtet war und ſchwere Filzſchuhe trug, hat die furchtbarſten Brandwunden er⸗ litten. Die Leichen ſind zum Teil bis auf die Knochen verbrannt. Am Leben iſt nur ein Offizier geblieben. Bei der Ueberführung mit dem Krankenwagen ſchrie er in furchtbarer Qual-„Schlagt mich tot, ſchlagt mich tot.“ Die Fahnen auf der Luftſchiffhalle ſind auf Halb⸗ maſt gaſetzt. 26 Tote. DTot ſind im ganzen 26 Perſonen. Einer iſt ſchwer verletzt. Der Schwerverletzte iſt der Leutnant des Auguſta⸗Regiments Freiherr von Bleuel. Sämtliche Perſonen der Abnahme⸗ kommiſfion ſind ums Leben gekommen. In wenigen Sekunden alles Leben erſtorben. * Johannistal, 17. Okt. Noch im Auf⸗ ſteigen begriffen, erfolgte in einer Höhe von 100 Meter in der vorderen Gondel eine Exploſton. welche zuletzt die Gaite leiteten. ſchüttert, daß er kaum ſprechen konnte. Mittler kunden war alles Leben erſtorben. Die ſechs J ſaſſen der vorderen Gondel ſtürzten zur Erbe An der Unfallſtelle weilen das Gardepionfe, bataillon und Abteilungen des Kaiſer Frauz Gardegrenadierregimentes Nr. 2, die die Abpper⸗ rung beſorgen, während die Feuerwehren bon Treptow, Schöneweide und Britz auf die rauhen, den Maſſen Waſſer geben. Eine amtliche Ner⸗ luſtliſte wird gegenwärtig aufgeſtellt. Ein Duop⸗ peldecker macht vor der verödeten Halle und ſhern dem vereinſamten Flugplatz ſeine Kreiſe. Iunß den 26 Inſaſſen des Luftſchiffes zeigt nur noß einer ſchwache Lebenszeichen. Unter den Inſaſez ſollen auch einige Vertreter des Kriegsmi ſteriums und des Reichsmarineamtes geweg ſein. Die völlige Zerſtörung des Luftkrenzers. Johannistal, 17. Okt. In unmitieh barer Nähe der Rieſenluftſchiffhalle, kaum Meter entfernt, liegt auf freiem Felde das che. rippe des ſtolzen Marineluftſchifes„L. 2½ Unſer rauchenden Tuchteilen und ſchwelenden Filzlay pen liegen regungslos noch die Körper einzelner der verunglückten Luftfahrer. Von dem Luft kreuzer iſt kein Teilchen mehr zu retten. Kroſt, wagen und Laſtautomobile mit Geräten raſſel zur Halle, auf der die Kriegsflagge halbſtoc weht. Die Benachrichtigung des Grafen Zeppeln. w. München, 17. Okt. Graf Zeppelit traf heute mittag hier ein und erhielt zufällg am Hauptbahnhof die Nachricht von dem Un glück des Marineluftſchiffes„L.“. Er ſetzte daraufhin ſeine Reiſe nach Leipzig zur Jahr hundertfeier nicht fort, ſondern fuhr ſofort mui Friedrichshafen wieder zurück. Der Graf wan tief erſchüttert. Der Graf hatte in München den Lindaue Schnellzug eben verlaſſen und wollte während de⸗ Aufenthalts im Hauptbahnhofe ſich etwas ergeher als ſein Vlick zu ſeinem Entſetzen auf ein in det Schalterhalle angeſchlagenes Extrablatt mit de Unglücksnachricht fiel. Der Graf war ſo er⸗ weile war der Stationsvorſteher herangelong men, der ihn ſuchte und ihm die Unglücksnachrich! die von Friedrichshafen telephoniſch übermitte! wurde, mitteilen wollte. Als der Graf erfuhn daß ein fahrplanmäßiger Schnellzug nach Linden bereit ſtand, war er ſofort zur Räckreiſe en ſchloſſen und ſtieg ein. * Die amtliche Unterſuchnng. 5 EBerlin, 17. Okt.(Von unſ. Berl. Bur Auf Anordnung des Staatsſekretärs des Reich marineamts von Tirpitz wurden ſofort nag Empfang der Trauernachricht Admiral Dich dem das ganze Luftweſen der Marine unterſieſ und eine Anzahl Marineoffiziere an die Un, glücksſtätte geſandt. Die Marineabnahmekommiſſiom. E Berlin, 17. Okt.(Von unſ. Berl. Bur“ Die Marine⸗Abnahmekommiſſion, die ſich. Bord des„L. 2“ befand. beſtand aus folgenden Herren: Vorfitzender Korvettenkapitän Beh niſch, ferner Kapitänleutnant Freyer, de⸗ auch das Marineluftſchiff kommandſerte, Marin⸗ baurat Otto Neumann, Marinebaurat Piet ker, Marine⸗Oberingenieur Buſch. Korbe tenkapitän Behniſch trat 1891 in die Marine ein Er iſt ſeit 1909 Korvettenkapitän und Dezernen im Reichsmarineamt für das Luftfahrweſen de Marine. Er war früher Navigationsofftzun auf der Kaiſerlichen Jacht„Hohenzollern“, ſpß, ter Kommandant des Kanonenbootes„Panther an der weſtafrikaniſchen Küſte. Er war unver⸗ heiratet.„ Kapitänleutnant Freyer trat 1899 bei deg Marine ein. Er war Kapitänleutnant ſeit Früher war er perſönlicher Adjutant des Pril zen Adalbert von Preußen und war zugleih mit dieſem an Bord eines Torpedobootes Ton, mandiert und beſuchte mit ihm die Marineal demie. Nach Beendigung der Akademie wurn er in das Reichsmarineamt kommandiert und vor kurzem zum Kommandanten des Marine luftſchiffes„L. 2“ ernannt. Er war unden, eee heiratet. fang der vierziger, Kapitänleutnant Freyel im Anfang der 30er Jahre. Berlin, 17. Okt.(Von unſ. Berl. Bur Das Reichsmarineluftſchiff„L. 2“ war del zer, den Deutſchland beſaß und als Erſatz ſüt den bei Helgoland im Sturm verloren gegange* 160 Meter, der Durchmeſſer über 16 Schiff, zu deſſen Führung Kapitänleutnan Gasinhalt der 18 Zellen betrug 27 000 Kubl meter. Die vier Motore, womit es ausgeſtatt entwickeln und gaben dem Schiffe einen Vot trieb von annähernd 25 Meter in der Se 3 allem deshalb erfolgt, um den auf See hen ſchenden Luftſtrömungen Rechnung zu trageg 5 drei Offizieren, vier Steuerleuten und 12 M⸗ chanikern. Infolge der hohen Tragkraft, Das Luftſchiff ſenkte ſich und in wenigen Se⸗ Korvettenkapitän Behniſch ſtand im Der Luftkreuzer„L. 2, größte, ſchnellſte und leiſtungsfähigſte nen„L. 1“ beſtimmt. Seine 15 Freyer beſtimmt war, beſaß drei Gondeln, des war, vermochten zuſammen 700 Pferdekräfte Dieſe Verſtärkung der Motorkräfte war b Die Beſatzung des Luftſchiffes beſtand der Luftkreuzer beſaß, konnte die Freftag, den 17. Oktober 1913. General-Anzeiner.— Vadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt.) 8 158 5. Seite. jedoch verdoppelt werden. Die Reichweite des Luftſchiffes war ſo groß, daß der Ballon bei einigermaßen günſtigem Wetter bequem von Kuxhaven aus Nordſpanien hätte erreichen kön⸗ nen, ohne ſeine Brennſtoffvorräte ergänzen zu müſſen. Am 21. September ds. Is. legte der „L. 2“ ſeine erſte Fernfahrt von Friedrichs⸗ hafen nach Johannisthal zurück und ging auf Grund der Ergebniſſe dieſer Probefahrt in den Beſitz der kaiſerlichen Marine über. Seitdem unternahm er wiederholt Uebungsfahrten in der Umgebung von Berlin. *„ Die Trümmer des Luftſchiffs. Berlin, 17. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Ueberreſte des Luftſchiffes laſſen deutlich er⸗ kennen, daß der Ballon nach dem Brande ſenk⸗ recht in die Tiefe geſtürzt iſt. Die Gondeln mit ſamt ihren ſchweren, viele Zentner wiegen⸗ den Motoren haben ſich tief in die Erde einge⸗ wühlt. Die kurze Grasnarbe iſt im Umkreiſe von 10—15 Meter verbrannt. Der Propeller der vorderen Maſchinengondel iſt faſt unverſehrt, ebenſo die Welle, welche die Schraube mit dem Motor verband. Die beiden mächtigen Motoren waren noch nach einer Stunde heiß. Die Führergondel iſt völlig ge⸗ borſten und in ſich ſelbſt zuſammengebrochen. Der Mittelgang, der alle drei Gondeln verband, läßt ſich nur in ſeinen äußeren Umriſſen erken⸗ nen. Beſonders ſchlimm ſieht das Hinterteil des Ballons aus. Hier haben ſich die Ueber⸗ reſte zu einer Höhe von 4 bis 5 Metern aufge⸗ türmt. Das Heck hat man wenigſtens gerettet. Die Steuerzellen zeigen zum Teil noch ihre Ver⸗ kleidung. Die mächtigen Benzintanks liegen völlig geleert umher. Ihr Inhalt hat ſich im Augenblick der Exploſion auf die Gondeln und in das Innere entleert. Bedenken bder Beſatzungsmannſchaft vor der Abfahrt. JBerlin, 17. Okt,(Von unſ. Berl. Bur.) An der heutigen Nebungsfahrt nahm die Marine⸗ Abnahmekommiſſion vom Reichsamt teil. Als Vertreter der Zeppelinwerft war der bekannte Kapitän Gfund an Bord. Die Abmahme des Luftſchiffes verzögerte ſich, da der Motor nicht funktionſeren wollte und einige Leute der Be⸗ ſatzungsmannſchaft äußerten ihre lebhaften Be⸗ denken. Schließlich kam der Motor in Gang und das Luftſchiff hob ſich gegen ½1 Uhr in die Höhe mit 28 Mann Beſatzung an Bord. Es ſtieg ſehr ſchnell auf über 300 Meter, kreuzte erſt eine Weile über dem Flugplatz Johannistal und flog dann in der Richtung nach Teltobv. Lezte Nachrichten und Telegramm wW. Darmſtadt, 17. Okt. Die Regie⸗ rung hat den Ständen eine Vorlage zugehen laſſen, in der beantragt wird, die Zivilliſte des Großherzogs um weitere 50 000 Mark zuerhöhen, weil die letzthin bewwilligte Erhöhung um 75 00 Mark für die Aufbeſſerung der Gehälter der Hofbedienſteten und Hofbe⸗ amten nicht ausgereicht hat. Die braunſchweigiſche Thronfolgerfrage. e Berlin, 17. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Nach dem„Berliner Lokalanzeiger“ iſt der In⸗ halt des preußiſchen Antrages zur ſammengefaßt folgender: Nachdem Prinz Ernſt Auguſt ſowhl durch ſeinen Fahneneid als auch in ſeinem Schreilen an den Reichskanzler Garantien dafür ge⸗ boten hat, daß er die vermeintlichen Rechte ſeines Vaters des Herzogs von Cumberland auf Han⸗ nover zu keiner Zeit geltend machen werde, hält die preußiſche Regierung in Uebereinſtimmung mit der braunſchweigiſchen Landesregierung eine über dieſe Kundgebung hinausgehende augenblick⸗ liche Verzichtleiſtung des Prinzen auf Hannover nicht für geboten. Statt ihrer hat der Prinz am Tage ſeiner Thronbeſteigung in einer feier⸗ lichen Erklärung die Reichsverfaſſung anzuer⸗ kennen, die im Artikel 6 die Zugehörigeit Han⸗ novers zu Preußen ausdrücklich feſtſetzt. Dieſer Erklärung des zukünftigen regierenden Herzogs hat eine Ausſtellung der nach braunſchweigiſchem Recht erforderlichen Reverſalien(Verpflichtung auf die Verfaſſung und die Geſetze des Landes) durch ihn vorauszugehen. Berlin, 17. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Paris wird gedrahtet: Das Verhalten des deutſchen Kronprinzen in der braunſchwei⸗ giſchen Angelegenheit bietet der hieſigen Mor⸗ genpreſſe Anlaß zu leidenſchaftlichen Erörte⸗ rungen, wobei auch die möglichen Folgen des Einfluſſes der Kronprinzenpartei auf die aus⸗ wärtige Politik des deutſchen Reiches in Be⸗ tacht gezogen wird. So äußert ſich das„Echo de Paris“: Der künftige deutſche Kaiſer, welchem eines Tages das letzte Wort über Krieg und Frieden zuſtehen wird, hat recht beunruhi⸗ gende private Beziehungen. Es wäre zu wün⸗ ſchen, daß die perſönliche Politik des Thron⸗ folgers in Zukunft nicht im Kurſe jener Männer verliefe, denen dieſr Prinz heute ſein unbedingtes Vertrauen zuwendet. Im„Gaulois“ heißt es, die zwiſchen dem Kaiſer und ſeinem gegneriſchen Schwiegerſohn geſchaffene Lage bitet uns ein Schauſpiel, deſſen Entwicklung wir vom Balkon aus mit lebhaftem Intereſſe verfolgen. Die Lage in Mexiko. wW. Waſhington, 17. Okt. Präſident Wilſon erklärte geſtern in einer Rede über die Lage in Mexiko, er ſei unwiderruflich entſchloſ⸗ ſen, alle Verbindung mit der Regierung Huertas einzuſtellen, man erwäge andere Maßnahmen, um in Mexiko den Frieden wieder herzuſtellen. Hohe Beamten erklären, es beſtehe die Geneigt⸗ heit, mit den Aufſtändiſchen in irgend welche Verhandlung zu treten. 1* Die Jahrhundertfeier der Völkerſchlacht. Hanau, 17. Okt. Eine würdige Einlei⸗ tung der 100 Jahrfeier bildete eine heute mit⸗ tag in Hanau am Gedenkſtein der Schlacht bei Leipzig 1813 abgehaltene Feier. Die dort ein⸗ getroffenen Eilbotenläufer wurden von der Hanauer Turngemeinde, die mit ihren Fahnen Aufſtellung genommen hatte, empfangen. Die Kapelle des Eiſenbahnregiments ſpielte das Niederländiſche Dankgebet. Der Vorſitzende der Turngeeminde, Oberlehrer Humpf, hielt eine Anſprache. Nach einer Kranzniederlegung und einem Schlußgeſang wurde Viktor Stöffler über ſeinen Weltrekord. Ikar. Viktor Stöffler, der von ſeinem 2aſtündi⸗ gen Fluge begreiflicherweiſe ſehr erſchöpft war, ſendet uns folgendes Telegramm aus Mülhauſen, in welchem er ſeine Erlebniſſe während der Fahrt ſchildert: 8 Als ich in der Nacht zum Dienstag um 12 Uhr Johannisthal verlaſſen hatte, ging ich ſofort in größere Höhen. Aus meinen bisherigen Nachtflügen habe ich die Erfahrung gewonnen, daß man in der Dunkelheit möglichſt hoch halten muß, wenn etwas am Motor paſſieren ſollte. Man hat dann wenigſtens noch einige Minuten Zeit, nach einem geeigneten Landungsplatz auszuſpähen. In der mondhellen Nacht hatte ich jedoch wenig zu fürchten. In 2000 Meter Höhe flog ich dahin, immer die Magnetnadel beobachtend, die nach Oſten zeigen mußte. Bald paſ⸗ ſierte ich Frankfurt g.., deſſen Lichter ich durch einen ſchwach rötlichen Nebel ſchimmern ſah. Je weiter ich kam, um ſo intenſiver wurde die Kälte. Obwohl ich warm angezogen war und die heiße Luft des Motors in die Karoſſerie drang, mußte ich mich von Zeit zu Zeit durch einen Schluck heißer Milch mit Cognae ſtärken, die ich in einer Thermosflaſche mitführte. Endlich tauchte Poſen auf. Ich laudete auf dem Flugplatze, einmal, um meine Ankunft beſcheinigen zu laſſen, dann aber, um mich zu erwärmen. Das geſchah mit einigen Taſſen heißen Kaffees und dann gings wieder nach Berlin zurück. Hinter Frankfurt fing der Mercedes zu bocken an. Er lief zwar, aber ſchlecht. Ich verſuchte alle Kniffe und Kunſtſtücke, um die Maſchine bis Johannisthal am Leben zu erhalten. Kurs vor dem Ziel mußte ich aber doch heruntergehen, da mein Hundertpferdiger die Arbeit aufgegeben hatte. Ich wußte, wo der Defekt lag. Die Verteiler⸗ ſcheibe am Magneten war ſchmutzig geworden. Des⸗ halb putzte ich ſie mit dem Taſchentuch aus und kam bis auf den Flugplatz, wo ſch zur Vorſicht aber einen neuen Magneten einbauen ließ. Jetzt lag die weiteſte Strecke des Tages vor mir. Ich fuhr auf Halle zu, das im Nebel lag und hielt daun auf den Thüringer Wald Kurs. Hier packten mich ſo ſtarke Bhen, daß ich ſchleunigſt von dieſem tälerreichen⸗ und darum Bben erzeugenden Gelände fortzukommen ſuchte. Gegen 11 Uhr ſah ich die ſpitzen Türme Würzburgs auftauchen und paſſierte nach einigen Minuten den Main. Dann kam ich nach Stuttgart, wo ich ſchon lanben wollte, um bei den Daimlerwerken Benzin nachzufüllen. Ein Blick auf die Benzinuhr ſagte fedoch, daß ich bis nach Mül⸗ hauſen kommen müßte. Alſo weiter. Bei prächtigem eeer 2 2 Höhe— ich ſch nur den ganzen Schwarzwald erkennen, ſondern er⸗ blickte im Süden deutlich die ſchneebedeckten Berner Alpen. In Mülhauſen, wo ich nach 1 Uhr ein⸗ traf, wurde die Maſchine gründlich revidiert und da mir bis zum Weltrekord nur noch 250 Kilometer fehl⸗ ten, ſo konnte ich mir etwas Zeit laſſen. Um 3 Uhr ging es weiter und als ich nach 2/ ſtündigem Fluge in Darmſtadt ankam, hatte ich die frohe Empfin⸗ dung, den vielumſtrittenen Rekord an Deutſchlaud gebracht zu haben. Da bisher alles ſo glatt gegangen war, wollte ich die mir bis Mitternacht zur Verfit⸗ gung ſtehende Zeit nicht ungenutzt verſtreichen laſſen. So fing ich zwiſchen Mülhauſen und Darmſtadt zu „pendelu“ an. Die Sonne ging unter und der Mond, mein treuer Geſelle während der Nacht, zog herauf. Zum Dank für ſeine freundliche Unterſtützung meines Vorhabenus brachte ich ihm ein Ständchen, von dem er wohl wegen des Motorgebrülls nicht viel gehört haben wird. Die Orientierung war wieder nicht all⸗ zu ſchwierig, da mich mein Kompaß ſicher führte. Große Dienſte aber erwieſen mir die Flammenſignale in Straßburg und Mülhauſen, die ich auf rieſige Ent⸗ fernungen erkennen konnte. So xückte Mitternacht heran, Da mein Flug nur bis 12 Uhr 6 Minuten gewertet wurbde, ging ich Punkt 12 Uhr bei Schlettſtadt nieder. Im Lichte einiger Gaslampen lag der Exerzierplatz unter mir. Ein idealer Landungsplatz. Ich glitt in die Tiefſe und bald hielt der Doppeldecker auf ſeſtem Boden. Nun raſch von der Maſchine herunter und die Lan⸗ dung beſcheinigen laſſen. Von dem Tor eilt ein Poſten herbei, der mit drohend vorgehaltenem Gewehr den vom Himmel gefallenen Fremdling nach dem Wohin und Woher fragt. Ich legitimierte mich und bat den guten Maun dann, meine Landung zu be⸗ ſcheinigen. Nach einigem Widerſtreben tat er es denn auch, ebeunſo wie einige inzwiſchen hinzugekommene Unteroffiziere. Nach meiner Landung in Mülhauſen begab ich mich ſofort ins Hotel, wo ich mich maſſieren ließ, badete und dann einen 20ſtündigen Schlaf tat. Von dem langen Sitzen und der Kälte waren mir die Arme und Beine ſehr ſteif geworden und die Augen hatten ſich infolge der Ueberanſtrengung ent⸗ zündet. Ich hätte es vorher ſelbſt nicht für möglich gehalten, daß ein Menſch im Stande ſei, ein Flugzeug während 21 Stunden zu bedienen. Die Maſchine machte mir jedoch nicht die geringſten Schwierigkeiten und ich ſchreibe den Hauptanteil an meinem Erfolg dem Mercedes⸗Motor zu, der mich nicht verlaſſen hak. Sollte meine Leiſtung überboten werden, werde ich verſuchen, innerhalb 24 Stunden eine noch größere Strecke zurückzulegen. Pferdeſport. Bundesvorſitzenden feierlich den Ehrenbürger⸗ brief der Stadt Leipzig. W. Leipzig, 17. Okt. Heute vormittag um 10 Uhr begann die Einweihung der ruſſiſchen Kirche, wozu außer den in Leipzig anweſenden Ruſſen, eine größere An⸗ zahl geladene Gäſte erſchienen waren. Der Groß⸗ fürſt Kyrill erſchien punkt 10 Uhr in der Kirche, wo er von der Geiſtlichkeit erwartet wurde und begab ſich ſofort in das Allerheiligſte, wo die Zeremonie mit der Weihe begann. Zunächſt wurde der Altartiſch fertig gebaut und mit einer weißen Decke überzogen, dann wurde die Weihe durch Beſprengung mit Weihwaſſer vorgenom⸗ men. Die Geiſtlichkeit zog mit dem Chor her⸗ um und Großfürſt Kyrill nahm an dem Zuge um die Kirche teil, dan begann die Liturgie. Metz, 17. Okt. Geſtern nachmittag um 5 Uhr begann von der Gedenkhalle Gravelotte ein Stafettenlauf, dr von Metz über Frank⸗ furt a. M. nach Leipzig geht. Dort wird die bei Gravelotte überreichte Gelöbnisurkunde mit drei weiteren Urkunden, die von Zwiſchenläufen von Ems, Niederwalddenkmal und Straßburg unterwegs und zu dem Hauptlauf ſtoßen ſollen, übergeben werden. Die Entwicklung auf dem Balkan. Der Einfall der Serben in Albanien. W. Koritza, 17. Okt.(Meldung der Agence de Athenes.) Die Serbn überſchritten die Albaniſche Grenze und beſetzten die Dörfer Kljeſche und Vehaani. Sie dringen ſiegreich gegen Ellbaſſan vor. Die Verhandlungen zwiſchen der Türkei und Griechenland. * Athen, 17. Okt. Die Friedensdelegierten gingen geſtern den Text des Friedensvertrags⸗ entwurfes durch. Die Delegierten einigten ſich über beſtimmte Artikel, jedoch beſteht über wich⸗ tige Punkte, wie die Vakuffrage noch keine Uebereinſtimmung. Daher wurde beſchloſſen, die Vakuffrage bis zum Samstag aufzuſchieben, wo der dritte türkiſche Delegierte Sona Eddin eintreffen wird. Heute iſt keine Sitzung. Pfalz, Heſſen und Umgebung. p. Landau, 13. Okt. Von einem Pferde zu Tode geſchleift wurde der 14 Jahre alte Reitlehrling des Fuhrwerksbeſitzers Jakob in Mörlheim geboren iſt. Der Junge hatte un⸗ borſichtiger Weiſe die Leine des Pferdes um die eine Hand gewickekt und konnte ſich nicht mehr freimachen, als das Pferd durch das Bellen eines Hundes ſchen wurde. Als das Pfers zum Still⸗ tand gebracht wurde, nachdem — In Siebeldingen verunglückte der bei den Rheiniſchen Schuckertwerken in Mannheim beſchäftigte 18 Jahre alte Hilfsmonteur Bern⸗ hard Krieg bei der Montage einer elektriſchen Leitung auf dem Dache eines Wohnhauſes. Er ſtürzte infolge eines Fehltrittes ab und erlitt einen Armbruch und ſchwere innere Ver⸗ letzungen. g. Viernheim, 15. Okt. Aus Anlaß Gedenktages der Völkerſchlacht I des be 7 24 Graditz eine würdige Stätte gefunden zu ſein. Die preußiſche Geſtts⸗Berwaltung hat ſich das dem Land⸗ grafen von Heſſen⸗Philippsthal gehörende Gut Altenfeld geſichert. Dieſe Beſitzung liegt zwiſchen Eiſenach und Bebra und umfaßt 2600 Morgen. Der Voden iſt ſehr kalkhaltig und auch die Waſſerverhält⸗ niſſe ſind ſehr günſtig, ſodaß alle Vorbedingungen für das Gedeihen des Vollblutes gegeben ſind. Der An⸗ kauf und der Ausbau dieſer Beſitzung ſoll beim preußiſchen Landtag beantragt werden. Apyiatik. *Doppeltodesſturz. Heute morgen 6 Uhr ſind der Sergeant Mante und Beobachtungsoffizier Ober⸗ leutnant Koch, vom Flugplatz Niederneuenberg bei Berlin kommend, mit einem Doppeldecker bei Kirchen⸗ lautern bei Bamberg abgeſtürzt. Beide waren ſofort tot. Der Apparat iſt vollſtändig zer⸗ trümmert. dv. Als deutſchen Dauerflug⸗Rekord mit 3 Paſſa⸗ gieren hat der Deutſche Luftfahrer⸗Verband die Flug⸗ leiſtung des Fliegers Gſell auerkannt, die dieſer am 2. September dieſes Jahres mit 3 Stunden 11 Min. 14 Sek. mit Doppeldecker der Flugzeugbau Friedrichshafen G. m. b. H. aufſtellte. Als deutſcher Dauerrekord ohne Fluggaſt wurde die Flugzeit des Herrn Langer anerkannt. Dieſer flog am 26. Sep⸗ tember mit Pfeil⸗Doppeldecker der Luftfahrzeug G. m. b. H. 9 Stunden 1 Min. 57 Sek. Als deutſche Höhen⸗ rekorde wurden folgende Flugleiſtungen des Herrn Sablatnig mit Union Pfeil⸗Doppeldecker aner⸗ kannt: Erſtens am 28. September mit zwei Fluggäſten 2040 Meter, zweitens am 30. September mit 3 Flug⸗ gäſten 2830 Meter, drittens am 1. Oktober mit Flug⸗ gäſten 2080 Meter, viertens am 4. Oktober mit 5. Fluggäſten 890 Meter. Raſenſpiele. »Die 2. Mannſchaft des„Sportklub 1910“ Käfer⸗ tal wird„ Sountag die gleichwertige Mann⸗ ſchaft des„Fußballklub Fortuna“ Edin⸗ gen in Käfertal zur Platzeröffnung zu Gaſte haben. Ein ſchöner Kampf iſt ſicher. Die erſte Maun⸗ ſchaft ſpielt in Heidelberg⸗Neuenheim gegen den dor⸗ tigen Fußballelub 1902. sr. Die Zwiſchenrunde der Krouprinzenpokal⸗ Spiele. Die Gegner in der am g. November vor ſſch gehenden Zwiſchenrunde um den Kronprinzen⸗Pokal wurde vom Spielausſchuß des Deutſchen Fußball⸗ Bundes wie folgt feſtgeſetzt. In Nürnberg tritt der Verband Süddeutſcher Fußball⸗Vereine gegen den Verband Mitteldeutſcher Ballſpiel⸗Vereine an. In Hamburg ſtößt der Norddeutſche Fußball⸗Berband, der in der Vorrunde ſpielfrei— 0 auf den Verband Hauck, ein Neger namens Albert Harris, der es den Jungen ca. 200 Meter geſchleift hatte, war er bereits tot. gemeinſam mit den am hieſigen Ort beſtehenden Turn- und Militärvereinen eine Feier in größerem Stil. Der Gemeinderat hat in einer der letzten Sitzungen beſchloſſen, keine Mittel zu dieſer Feier zu bewilligen, nur ſoll der Schul. jugend Bretzeln verabreicht werden. Die Feier ſelbſt zerfällt in zwei Teile. Die eigentliche Schulfeier beginnt morgens 8 Uhr und wird im Schulhofe der Schillerſchule ahhalten. Ein⸗ geleitet wird die Feier durch einen dem Tag entſprechenden Vortrag, worauf die Schuljugend turneriſche Reigen vorführen wird. Alsdann begeben ſich die Schüler nach den Spielplätzen beim Gaswerk, woſelbſt Spiele aller Art und ſonſtige Beluſtigungen ſtattfinden. Abends durchzieht einige Straßen des Ortes ein Fackelzug, an welchem außer den älteren Schülern die 4 Turnvereine teilnehmen. Nach dem Abendgottesdienſt bewegt ſich der Zug nach dem Gaswerk, wo in unmittelbarer Nähe ein Feuer⸗ werk abgebrannt wird. Turneriſche Vorführun⸗ gen, ſowie Pyramiden und Keulenſchwingen werden die Feier verſchönern. Den Schluß hildet ein Feſtkommers im Saale des„Karpfen! Die Koſten zur Arrangierung dieſer Feier werden teils von den Vereinen, teils auch von Spendern gedeckt.— Am vergangenen Sonntag fand die Schlußprobe der Freiwilligen Feuerwehr und der Pflichtmannſchaft ſtatt. Herr Kreisfeuerwehrinſpektor Gieß aus Hep⸗ penheim nahm die Probe ab. Zum erſten Male wirkte diesmal auch die Sanitätskolonne mit, die von Herrn Dr. Günther vor einem Jahre gegründet wurde. Anſchließend an die Prüfung verſammelte man ſich im„Freiſchütz“ zu einer kleinen Feier. Lampertheim, 15. Okt. Grundſtück des Bauunternehmers Phil. Jak. Knecht hier, 20 Minuten vom Ort entfernt, wurden heute beim Kiesgraben die ſchon ſtark derwitterten Knochenreſte eines menſchlichen Skeletts gefunden. Dabei wurde auch ein Armring, ſcheinbar aus Bronze, zu Tag geför⸗ dert. Offenbar handelt es ſich um eine vorge⸗ ſchichtliche Grabſtätte. Anzeichen für das Vor⸗ handenſein weiterer Grabſtätten liegen nicht vor.— Die am 22. v. M. ſtattgehabte Bürger⸗ meiſterwahl iſt bom Gr. Kreisamt Bens⸗ heim bereits beſtätigt worden.— Geſtern wurde hier ein gewiſſer Andreas Schreiner aus Kelſch bon der Polizei feſtgenommen, als er ein dem Fr. Wilh. Eyßler zu Heppenheim a. d. W. gehöriges Fohrrad verſetzen wollte, das dieſem am letzten Sonntag in Weinsheim bei der Kirch⸗ Auf einem weih entwendet worden war. * Südlicher Spätherbſt. Aus dem Südtiroler Winterkurort Arco wird uns geſchrieben: Heuer hat die Saiſon früher begonnen als anderen Jahren und ſeit 5. Oktober finden ſchor regelmäßig Kurkonzerte ſtatt, die von der Kapell⸗ des 4. Regiments der Tiroler Kaiſerjäger ausge⸗ führt werden. Ein anmutiger Zauber lie 5 Spätherbſt über dem Gardaſeegebiet und der weinreichen, farbenprächtigen Campagna, an deren nördlichem Rande der Winterkurort Arco liegt, überragt von den maleriſchen Burgfelſen, auf dem die alte Feſte Arco weit hinab auf die Maguolien, pulſiert ein ſorgloſes, Leben und ein Treiben, wie man es nur in den i Leipzig veranſtaltet das Lehrerkollegium Sonnenſchein erreichte ich den Schwarzwald und ge⸗ ah elnes berrlichen Fernlte. Aus meiner luftigen Sr. Das neue Grabitz. Für die Vollblutzucht des preußiſchen Steates ſcheint fetzt endlich anſtelle von Vrandenburgiſcher Ballſpi berühmteſten Bädern und Kurorten findet. * Telegr. Sport⸗Nachrichten. Ein ſchwarzer Tag in der Auiatik. Schweinitz, 17. Okt. Heute nacht gegen 3 Uhr nahmen der Hauptmann Haeſele vom großen Generalſtab und Oberleutnant Freyberg in der Oberförſterei Schweinitz eine Notlandung vor. Schweinitz Hilfe. er zurü Haeſeler bei vollem Bewußtſein. Als Freyberg ihn befreien wollte, explodierte das Benzin und Haeſeler verbrannte. Freyberg und andere Per⸗ ſonen erlitten Brandwunden. W. Stettin, 17. Okt. Infolge Verſagens des Motors ſah ſich der auf der Rückfahrt von Swinemünde nach Döberitz begriffene Flieger⸗ offizier Oberleutnant Schröder vom Infau terie-⸗Regiment geſtern nachmittag genötigt, it Gleitfluge niederzugehen. Wenige Meter über dem Erdboden wurde das Flugzeug von einer Böe erfaßt und gegen einen Baum geſchleudert. Schröder kam unter den Motor zu liegen un erlitt, den„Stettiner Neueſten Nachrichten“ zu folge, erhebliche Verletzungen wurde in das Stettiner Garniſonslazarett geführt. Sein Begleiter trug einige Schram men davon. Fernflug Berlin—MannheimMünchen Johannisthal, 17. Okt. Die Off pikoten v. Scheele mit Leutnant Gei Begleiter und Leutnant Döring mit mann Nord als Begleiter ſtarteten verkehrs⸗Doppeldeckern zu einem nach Mannheim. Von Manr die Offiziere nach München Luf Jernflug getriebes empfindlieh hemmen, * 6. Seite. Genueral-Ameiger.— Sadiſche Reueſte Nachrichten. (Abendblatt:) Frettag, den 17. Ottober 1913. Atimmen aus dem Publinum. Ein Schlußwort zum Wettbewerb für das Erholungsheim der Ortskrankenkaſſe Mannheim J. Wie aus dem Referat in der Mittagsausgabe des„General⸗Anzeigers“ vom 15. er, erſichtlich, iſt der Antrag der Herren, die in der General⸗ berſammlung am 14. er. ſich die redlichſte Mühe gaben, den total verfahrenen Karren durch erneute Ausſchreibung des Wettbewerbes wie⸗ der ins richtige Geleiſe zu bringen, abgelehnt worden. Nun, die Mannheimer Architektenſchaft wird ſich mit dieſer Tatſache abzufinden wiſſen Aund der Vorſtand der Ortskrankenkaſſe kann mit dem ſchönen Bewußtſein treuer Pflichterfüllung auf das zurückblicken, was er Erſprießliches und Tüchtiges in dieſer Angelegenheit geleiſtet hat. Auch die Herren Arbeitnehmer, die den Antrag ablehnten, werden hoffentlich überzeugt ſein, ihre Sache recht brav gemacht zu haben. Von rührender Naivität zeugt übrigens der Aus⸗ ſpruch eines dieſer Herren, er habe den Eindruck, die Architekten hätten ſich von Anfang nicht ſo vecht für die Sache intereſſiert. Die Architekten haben ſich aber dafür intereſfiert, mein Verehr⸗ teſter, und zwar ganz gewaltig! Den Männern aber, die ſich in der Verſammlung in ſo uneigen⸗ mütziger Weiſe durch ihren Autrag für ein neues Preisausſchreiben der Sache der hieſigen Archi⸗ tekten angenommen haben, ſei hier der wärmſte Dank ausgeſprochen. Wer nur einigermaßen die Verhältniſſe hier im Baufach kennt, der weiß, daß die hieſigen Architekten nicht auf Roſen gebettet ſind. Da ſie in der Regel nicht an Arbeitsüberhäufung leiden, ſo werden ſie jederzeit die Ausſchreibung eines lökalen Wettbewerbes begrüßen und ſich gerne der hierbei oft erheblichen Arbeitsleiſtung Anterziehen mit der Hoffnung, einen Preis und wenn möglich die Ausführung des Bauobjektes zu erringen. Auch iſt es eine alte Tatſache, daß gerade die„nahrhaften“ Aufträge meiſt auswär⸗ tigen Architekten zufallen und ſelbſt die Erledi⸗ gung hieſiger Wettbewerbe(3. B. für das Ge⸗ ſchäftshaus einer hieſigen Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft, Waſſerturm für Waldhof) zeigt, daß die anſäſſigen Privatarchitekten trotz Prämiierung ihrer Projekte an erſter Stelle, bei der Ausfüh⸗ rung einſach übergangen wurden. H. W. Volkswirtschaft. Verband Süd-Westdeutscher Indu- Strieller. Als Band Vder Veröffentlichungen des Ver⸗ bandes Südwestdeutscher Industrieiler erschien soeben der Bericht über die Verhancklungen der 83. ordentlichen Jahresversammlung zu Freiburg nebst einem Pätigkeitsbe⸗ richt des Verbandes im Geschäftsjahr 1911-12. Der sehr übersichtlich gehaltene, 347 Seiten umfassende Band wurde im Auftrage des Direktoriums herausgegeben von Herrn Syndi- kkus Dr. P. Mieck. Alle Teilnehmer der 80 Slanzpoll verlaufenen Freiburger Tagung des Verbandes werden es mit Freuden begrüßen, Gaß diése jnteressanten Verhandlungen in Buch⸗ form erschienen sind, denn in Freiburg wurde eine ganze Fülle ersprießlicher Arbeit geleistet. Als Nachschlagebuch dürfte Band Vallen Ver⸗ bandsmitgliedern wertvolle Dienste leisten, um somehr, als der Bericht mit gewissenhafter Sorgfalt unter Hervorhebung besonders wich⸗ tiger Punkte verfaßt ist. Aus den Bericht über die umfassende Tätig⸗ keit des Verbandes im abgelasfenen Jahre ist vor allem hervorzuheben seine Arbeit auf dem Gebiete der Sozialpolitfk. Es ist be⸗ kaunt, daß die im Verbande vereinte südwest⸗ deutsche Industrie für eine vernunftge⸗ mäße Fortführung der Sozialpoli- bäik ist, für ein Tempo der Fortführung, das sich richten mugß nach den Exportmöglichkei⸗ ten, die der Industrie insbesondere dureh den Abschluß günstiger Handelsverträge geschaffen Werden, Der Verbanud hat sich stets für be⸗ rechtigte Arbeiterschutzgesetze aus gesprochen; aber er Wandte sich auch anderer⸗ geits mit allem Nachdruck gegen nichkt notwen⸗ dige und unzweekmüßige Schutzvorschriften, gegzen Vorschriften, die manchmal üherhaupt Undurchführbar sind. oder die Entwieklung des Der Verband heſaßte sieh weiter mit der Entschädigungsge⸗ gellschaft südwestdeutscher Arbeitgeber, mit den Antrag auf Zulassung der Betriebskranken⸗ kassen nuch der Reichsversicherungsordnung, mit den amtlichen Mustersatzungen für Be⸗ triebskrankenkassen, mit dem Abschluß eines Gegenseitigkeitsabkommens zwischen Deutsch- land und der Schweiz nach§ 4 des Gewerbe⸗ Unfallversicherungsgesetzes sowie niit dem Ge⸗ setzentwurk über die Abünderung der 88 74, 75, 76, Abs. T des..R. Auch auf dem Gebhiete der allgemeinen Wirtschaftspoli⸗ tik war der Verband außerordentlieh tätig. 80 befaßte der Verband sich zunächst mit der Frage der Neuorganisation des Reichsamts des Innern, mit der Auslöhnung in Papiergeld, mit der Aufhebung des Zolles für Motorenöl für den Gebrauch ſder Binnenschiffahrt, mit der Prü⸗ fung voy Warenzeichenanmeldungen durch das Waiserliche Patentamt. mit der getrennten Vergebung der Arbeiten und Mate⸗ rlallieferungen dureh die Behör dden., mit dem Bau einer festen Rheinbrücke zwischen Friedlingen und Höningen, den Aus⸗ bau derelsaß-lothringischen Was. serstraßen, mit den gemeinsamen Kohlen⸗ bezug durch die Vermittlung des Verbandes, 80. wWe der Abnahme von Strom von dem badischen Murgkraftwerk. In umfangreicher Weise mußte der Verband Südwestdeutscher Industrielſer auf Kutrag von Mitgliedesfirmen aueh zum Beispiel in Versicherungsangelegenheiten tätig sein. In zahlreichen Feſlſen erfolgten dureh seine Vermittlung 2. B. Policenrevisio-⸗ nen der Mitslieder, Brandschadenregulierungen und kostenfreie Auskunftserteilung in Versiehe. rupgsangelegenheiten. Zahlreich War der Verband in Patentan⸗ gelegenheiten, zuristischen und Ver⸗ Waltungsfragen tätig. Er unterstützte die Verbands-Mitglieder in Warenzeichen-, Musterschutzangelegenheiten usw., bei der Aus- arbeitung von Statuten für Hilfskassen, bei der Abfassung und Abänderung von Gesellschafts-⸗ verträgen und der Gründung von Gesellschaften; er nahm die Nachprüfung von Verträgen vor usw. Der Verband schuf eine eigene Patent⸗ auskunftsstelle und jetzt hat das Direk- torium des Verbandes die Schaffungeiner eigenen Rechtsauskunftsstelle be⸗ schlossen. 1 Der Verband war im Interesse der Mitglie⸗ der auch auf dem Gebiete des Submissions- wesens, Pahwesens und Hypotheken- wesens tätig. Er erteilte Auskünfte über Firmen im Inlande. Er strebte auch auf An⸗ regung aus Mitgliederkreisen eine Vereinigung der Gesellschaften mit beschränkter Haftung zum Zwecke ihrer Interessenvertretung an. Er nahm Stellung zu den Entwürfen des Kaiser- lichen Gesundheitsamts zu Festsetzungen über Lebensmittel und unterstützte die Mitglieder in zahlreichen Fällen bei Vergebung von Militär⸗ ljeferungen usw. In verschiedenen Postan- gelegenheiten wahrte er das Interesse der Mit⸗ glieder, ebenso in berufsgenossenschaftlichen Fragen. in Steuerangelegenheiten, in Fällen von Uebertretungen der Gewerbeordnung, bei Diffe- renzen mit Behörden usw. Er führte Verhand⸗ lungen mit den städtischen Verwaltungen über die Industrie betreffende Fragen, so u. a, auch mehrfach mit dem Stadtrat der Stadt Freiburg i. Br., und zwar wegen des zweckmäßigen Er- satzes des Wiehregüterbahnhofes und Förde- rung von Industrie und Handel in der schönen Breisgaustadt. Wie aus obigem hervorgeht, hat der Verband im abgelaufenen Jahre eine ganz gewaltige Arbeifleistung im Interesse seiner Mit⸗ glieder ausgeführt. eeee Tiefstand am Eisenmarkt. In Uebereinstimmung mit den verschiedenen Nachrichten über die Lage des Eisenmarktes schreiht die„Rhein.-Westf.„Die Preis- bildung am Eisenmarkt scheint leider noch im- mer nach unten zu neigen. Unter dem scharfen Wettbewerb der Werke kamen verschiedentlich Preise heraus, die bis auf 93 Mark zurück⸗ gingen. Seitdem das Peiner Walzwerk mit An⸗ geboten in dieser Höhe in West- und Mittel⸗ deutschland aufgetaucht ist und auch noch be- sondere Spezifikationsrabatte auf seine Preise bewilligt, läßt sich auch das eine oder ander Werk in Rheinland und Westfalen zur Nach- giebigkeit bestimmen. Im großen und ganzen muß aber festgestellt werden, daß es sich hier- bei um Ausnahmetarife gebandelt hat, und daß bis heute wenigstens im Durchschnitt nicht unter os Mark ab Oberhausen verkauft Worden ist. Bei dem niedrigen Grundpreis legen die Werke auf große Abschlüsse nicht den Wert wie sonst, da man der Meinung ist, daß die Preise viel schiechter gar nicht mehr werden können. Aussichten auf eine Kenderung der Marktvetrhältnisse sind für die nächsten Monate nicht vorhanden. Die großen gemischten Be- triebe suchen die auf den Markt kommende Ar- beit an sich zu reißen und sind infolgedessen noch leidlick beschäftigt. Im Durckschnitt wird aber mit acht Tagen Frist geliefert. Daß die Werke für fünf Monate ausreichende Beschäfti⸗ gung vorliegen hätten, ist natürlich ausge- schlossen, —— Kinnahmen der badischen Staatseisenbahnen. Den bereits im Mittagsblatt veröffentlichten Einnahmen der badischen Staatseisenbahnen im Monat September tragen wir noch nach-⸗ stehende amtliche Erläuterungen nach: Das schöne, warme und trockene Wetter, das in der zweiten Hälfte des August lots einge- setzt hatte, hielt mit wenigen Ausnahmen auch Während des ganzen Monats September an. Unter dem Einfluß der günstigen Witterung war der Reise- und Ausflugsverkehr recht leb- haft und übertraf jenen vom September f9t2 noch um etwas. Besondere Veranstaltungen, die Truppenübungen, Feste und die Inbetrieb⸗ nahme des neuen badischen Personenbahnhofs in Basel trugen zur Verstärkung des Nahver⸗ kehrs bei. Zur Bewültigungs des Rückstroms der Reisenden von Süden nach Norden waren in der ersten Hälfte des Monats kast täglieh einige Vorzüge zu Hzuptschnellzügen auszu⸗ führen. Die Beförderung der Fruppen in das Mansver und zurück nach den Garnisonen gab Anlaß zu zahlreichen Nilitärsonderzügen; auberdem verkehrten eine Reihe von Sonder- zügen kür italienische Arbeiter und mehrere Vereins- und Pillersonderzüge. Der Tierver kehr War infolge der Zuchtviehmärkte etwas lebhafter als in den vorausgegangenen Monaten. Die geschäzte Eiunahme aus dem Personen⸗ verkehr Wwar im September 1913 um 134 O0 M. und in den Monaten Janugr bis September 1913 um 966 oo0 M. höhber als in den entsprechenden Leitrumen des Jahres 1912. Der Güterverkehr war im September durchweg stark und hielt sich auf der klöhe des Verkehrs vom gleichen Monat im Vorjahr. Die Bautätigkeit war immer noch schwach; der Versandt von einheimischem Getreide und von KNartoffeln hat noch nicht stark eingesetzt, ger Versandt von Zuckerrüben hat begonnen. Bei dem geringen Ausfall der einheimischen Obst-⸗ ernte hat in der zweiten Hälfte des Monats eine starke Einfuhr von Obst aus Frankreich und Italien nach Baden und namentlich nacl Württemberg begonnen. Die Rhein- und Neckarschiffahrt war den ganzen Monat ofken, der Wasserstaud güt. Der Schifsverkehr auf dem Rhein rdg nohy Der Schiffsverkehr auf dem Rhein War lebhaft, auf dem Neekar herrschte reger Salzverkehr. Bedarfs- und Sonderzüge wurden auf allen Hauptstrecken in gröberer Zahl aus- geführt. Ofkene Güterwagen Konnten während des ganzen Monats ohne Scehwierigkeiten recht⸗ zeitig gestellt werden. An gedeckten Güter⸗ wagen bestand in den ersten Tagen und im letzten Drittel des Monats Mangel, Was auf den dringenden Bedarf für die Mansvertransporte zurückzuführen ist. Die gesehätzte Kinnahme aus dem Güterverkehr war im September lorz um 170 00 M. und in den Monsten Januer bis September um 2 986 o00 M. höher als iu den entspreskenden Telträumen des Jahres 1912. 0 das Vermögen des Gutsbesitzers und Weinhändlers Kduard Wack in Diedesfeid 1913 Wwurde durch das Amtsgericlſt Edenkoben der Konkurs verhängt und zum Konkursverwal- ter Rechtsanwalt Wingerter ernannt. Zur Geschäaftslage im rheinisch-westiälischen Industriebezirk. Vom rheinisch-westiälischen Eisenmarkt. Aus der Ruhrkohlenindustrie. Die rückläufige Konjunktur macht sleh in der rheinisch-westfälischen Eisenindu⸗ strie immer empkindlicher fühlbar. Der Auf- tragsbestand schmilzt immer mehr zusammen, während neue Aufträge nur sehr spärlich ein⸗ gehen. Was an solchen eingeht, dient f zur Deckung des augenblicklichen Bedar Mit dem Abschluß laugsichtiger Lieferungs- Aufträ sind die Großhändler nach wie vor altend, in der Erwartung, später nock billiger anzukommen. Und doch sind die Preise der nicht syndizierten Eisenerzeugnisse, namentlich die Preise für Stabeisen, Bleche und Röhren, schon auf einem unverkennbaren Tief⸗ stand gesunken, der den reinen Walzwerken kaum noch einen bescheidenen Nutzen läßt. In Baueisen liegt das Geschäft nahezu ganz darnieder, da die private Bautätigkeit schon seit langem zum Stilliegen verurteilt ist und kaum Aussicht besteht, daß eine Verbilligung des Geldstandes in den letzten Monaten dieses Jahres die Wiederbelebung der Bautätlgkeit herbeiführt. In solchen ungünstigen Konjunk⸗ turzeiten bewährt sich so recht die Vereinigung der verschiedenartigen Betriebe in den großen gemisehten Werken, da hierdureh eine erheh⸗ liche Verbilligung der Gestehungskosten er- zielt wurde, die den Werken eine intensivere Pflege des Ausfuhrgeschäftes ermöglicht. Der Konjunktur-Niedergang in der Eisenindustrie ist internationaler Natur und erstreckt sich daher auf alle Elsenmärkte, nicht zum gering- sten auch auf den amerikanischen Eisenmarkt. Infolgedessen sind die Preise am Weltmarkt durch den gegenseitigen hefti⸗ gen Wettbewerb sehr gedrückt. In diesem Wettbewerb haben nun unsere großen deut“ schen gemischten Werke dank ihrer vervoll⸗ kommneten technischen Einrichtungen einen Wesentlichen Vorsprung vor vielen ausländi⸗ schen Konkurrenzwerken, der ihnen an man⸗ chen Ausfuhraufträgen auch dann noch einen annehmbaren Nutzen ermöglicht, wenn bei glei⸗ chen Preisen techniseh weniger gut ausge⸗ rüstete Werke mit Verlust arbeiten mußten.— Sehr erwünscht wäre es in jetziger Zeit, wenn die preußischen und deutschen Staatsbahnen den Werken durch neue Bestellungen in Eisen- bahnmaterial ein jetzt doppelt willkommenes Arbeitsquantum zuführen würden, wo der Auf-⸗ tragsbestand immer mehr zusammenschrumpft. — Die ungünstige Konjunktur in der Eisenin- dustrie drückt nachgerade doch schon recht empfindlich auf den Geschäftsgang in der Ruhrkohlenindustrie. In den Kreisen der Eisenindustrie fordert man eine der zetzi- gen Marktlage entsprechende Herabsetzung der Kohlen- und Kokspreise, zu welcher sich das Kohlensvndikat denn auch wohl wird ent- schließen müssen. je eher das geschieht, um so besser auch für die Kohlenindustrie,. Toelegraphische Handelsberlehte. Deutscher Reichsbank-Auswels vom 15. Okt. 191g. (Alll, Mx,) geg. Aktiva: die Vorwoche Motall-Bestaddgd 1438 753 000 43 935 000 Darunter Go[(d. 320 Relohs-Kassen-Soheine 51 574⁴⁵ Noten anderer Banken +E9632 000 Weehselbestäned— 189 578 000 Lombarddarleben— 1164 000 Effektenbestaneg— 89 703 00⁰ Sonstige AKte· +9754 000 Passiva: 5 180 000 000 unverändert Arundkapitallllsls.. 70 unveründert 2065 316 900— 187 200 000 635519000 3995 000 Sonstige Passlva.„„ 9517000. 607 00⁰0 bie Deutsche Beichsbank verfügt über eine steuerfreie Hotensreserve von 26,638000 Mk, gegenüber. elner Motensteuer von 222,288,000 Ax, am 7. Okt. ung gegenbber elner soſohen von 154,571,000 k, am 18. Obtbr. 1912. Berliner Metallmarkt. W. Berlin, 17. Okt, Elektrolytisches Kupfer M. 188.—, Bankazinn M. 382.—, Austral⸗ zinn M. 382.— und Blei M. 40.—. „Fhönix“, Berlin, 17. Okt. Der Augustausweis des „Phönix“ steht um annähernd 600 o00 Mark hinter der vorjährigen hohen Parallelziffer zu- rück. Die Beschäftigung wird als noch wenig verändert bezeichnet. Vereinigte Ultramarinfabrik.-GC. Frtukfurt 17. Okt, lu der heutigen Generalversammlungs der Vereinigten Ultra⸗ marinfabrik.-G. vorm. Leverkus, Zellner u. Co,, Köln, in der 9 Aktionäre 3282 Stimmen vertraten, wurde die Dividende auf wieder 12 Prozent festgesetzt, In den Aufsichts⸗ It. Erkf. Ztg. neugewählt Herr rnst Wilh, Zentgraf aus Newvork. Preisermäbigung der Rheinisch-Westfälischen Bandeisen-Vereinigung. K In, 17. Okt, Die Bandeisenpreise, die von der Vereinigung kürzlich noch mit Mark 122.50 bis M. 12.s0 notiert wurden, sind auf M. 118 pro Tonne zurüekgegangen, Weil reinigung nicht angehörende Reservefondss VVVCVCT Deposſten wurden einige der Werke, namentlich Meustaedt und Co. sowie das Hasper Eisen- und Stahlwerk mit Preis⸗ unterbletungen vorgegangen sind. Den Mit⸗ sliedern der Vereiniguns ist daher gestattet worden, in die Offerte der außenstehenden Werke einzutreten. Pacifie-Phosphat Comp., London, London, 17. Okt.(Prie-pel)) in der heutigen Aufsichtsratssitzung der Paeifie⸗ Phosphat-Comp. wurde beschlessen, für das erste Semester Januar⸗Juli lorz eine Ah⸗ schlagsdividende von 12½ Prozent zu verteilen. Bericht vom amerikanischen Eisen- Stahlmarkt. London, 17. Oktober, Nach dem Bericht des Iron Monger aus Philadelphia über den amerikanischen Eisen- und Stahlmarkt War Rheisen williger infelge der Geschäktsstille. Die Käzufer verlangen sofortige Lieferung. Schfeneneisen war besser gefragt. Das Ge- schäft in Fabrikaten beschränkte sieh auf die Deckung des sefertigen Bedarfs. Formstah und — An der Börse waren keute Bad. Anilin- ung Sodafabrik-Aktien zu 358 Prozent gesucht, ebenso Süddeutsche Drahtindustrie-Aktien 20 117 Prozent.— Oberrheinische Versicherungs⸗ Aktien waren zu loas Mark pro Stück z Markte. ——— NA* Telegraphlsche Börsenberlehte. Frankfurt, 17. Okt.(Fondsbörſe). Die Börſe zeigte bei Eröffuung ein ruhiges Ausſehen, Je, ſondere Anregungen lagen uicht Newyork Hatle rn wieder in ſchi 1 Haltung verkehrt. Auch en ließ an der Vorbörſe wenig Beſſerung erblicken. Die Tendenß war z ſt behauptet aber ungleich mäßig. Von Trans ten iſt zu bemerken, daß die Aktien der Kauagdabahn zur Abſchwächung neig⸗ ten. Baltimore unverändert. Für Lombarden he⸗ ſteht Abgabeluſt. Schantung ſchwächten ſich ab. Von Schiffahrtswerten konnten ſich Hapag behauypfen. Lloyd waren wenig beachtet. Für Bauken beſtaud nur geringes Intereſſe. Oeſterreichiſche Kredit he⸗ bauptet. Von heimiſchen Banken Diskonto abge⸗ ſchwächt. Petersburger Internationale Handelsbank ſchwach. Am Montanmarkt machte ſich Verkaufslüſt bemerkbar. Gelſenkirchen, Phönix und Deutf Luxemburg ſtanden im Angebot. Heimiſche Anleihen ſind vereinzelt beſſer bezahlt. Balkanwerte waren ztkaner ſind durch die Lage dieſez zt ſowie auf Gerüchte von Neufinau⸗ zierungen ver ener Eiſenbahnen, Ruſſen konneg ſich behaupten. Der gute Erfolg der ungariſchen 474 Proz. Staatskaſſenſcheinen machte nur geringen Ein⸗ Landes beein druck. Oeſterreichiſch⸗ungariſche Renten nur wenig verändert. Von E baktien ſind Akkumulatoren feſter. Ediſon und Schuckert preishaltend. Am Kaſſa⸗ markt der Dividendenwerte überwogen die Rückkäufe Ehemiſche Werte, auch Maſchinenfabriken, feſter. Die Börſe zeigte am Schluß ein feſteres Ausſehen, doch ſind die Umſätze beſcheiden. Naphtha 419.—417, iſche Auilin fehr feſt, 517. Es notierten Kredit skonto 18376, Dresdner 1494, Staatsbahn Baltimore 9378. Berlin, 17. Okt.(Produktenbörſeh, Wie an den Vortagen, ſo waren auch heute wieder die flauen Auslandsmärkte im Verein mit größerem Angebot ſeitens der Provinz ſowie umfangreiche Realiſſe⸗ rungen, die auf die Tendenz des Produktenmarktes drückten, ſo daß die Preiſe für Brotgetreide noch wel tere beträchtliche Rückgänge zu verzeichnen hatten Auch Hafer war unter Abgaben ſchwächer, Mais und Rüböl lagen träge. Wetter: ſchön. Berlin, 17. Okt.(Fondsbörſe). Wie ſchon geſtern, ſo war es auch heute an der Börſe unver⸗ kennbar, daß ſich gegen die ungünſtigen Einflüſſe, die ſpeziell von den Auslandsmärkten ausgehen, eine be⸗ merkenswerte Widerſtandskraft zeigt, und die Börſe beginnt ſich von dieſen Eindrücken freizumachen, Maßgebend hierfür iſt, daß das Publikum ſich durch die ſtarken Schwankungen in der letzten Zeit nicht veranlaßt geſehen hat, in überſtürzter Weiſe Material an den Markt zu bringen, und daß infolgedeſſen die Spekulation, wenn ſie vorverkaufte Ware eindecken will, auf Matertalknappheit ſtößt. Von beſonders günſtigem Einfluß erweiſt ſich auch, daß die Beſſerung der heimiſchen Geldmarktverhältniſſe anhält, wie diez durch den heutigen Reichsbankgusweis bewieſen wird, Die geſtrige Ermattung Newyorks machte eigentlich nur auf auf den Markt der internationalen Papiere einen ungünſtigen Eindruck und wenn auch ſonſt au⸗ fangs mäßige Rückgänge in der Mehrzahl waren, ſo konnte dieſe ſpäter zum Teil wieder hereingebracht werden. So verloren Kauada im Einklang mit New⸗ hork 3 Proz., auch ruſſiſche Banken ermäßigten ihren Kursſtand wieder. Am Rentenmarkt gaben Zproz. Reichsanleihe weiter nach, auch 1919er Ruſfen büß⸗ ten 1½ Proßent ein. Die Kurserholung machte ſogter bei anhaltend ſtillem Geſchäft weiter leichte Fort⸗ ſchritte. Tägl. Geld%½ Proz. Bei der Seehandlung ſind die Sätze unverändert. —— Aberſeeiſche Schiffahrts⸗ Jelegramme. Nei⸗Pork, 12. Okt.(Drabtbericht der Holland⸗ Amerika⸗Linie Rotterdam.) Der Dampfer„Rotter⸗ dam“ am 4. Okt, von Rotterdam ab, iſt heute nach⸗ mittaa hier angekommen. Rotterdam, 17. Oktbr.(Drabtbericht der Holland⸗ Amerika⸗Linie, Notterdam.) Der Dampfer„Noordam“ am 7. Okt. von New⸗York ab, iſt heute vormittag hier angekommen. New⸗York, 15. Okt.(Drahtbericht der White Star Line Southampton.) Der Schnelldampfer„Oceanie“ am 8. Okt, von Southampton ab, iſt heute vormittag hier angekommen.* Antwerpen, 17. Okt.(Drahtbericht der Reb Star Line, Antwerven.) Der Dampfer„8 pland“ am 8. Okt. von New⸗ork ab, iſt heute nachmittag hier angekommen. Mitgeteilt von General⸗Agentur Gundlach u. Baerenklau Nachf., Maunheim. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst und Feuilleton: Julius Witte: für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung Richard Schönfelder. für Volkswirtschaft und den übrigen redak. Teil „ Franz EKircher; für den Juseratenteil und Geschäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'sehen Buchdruckerei. G. m, b. H. Direktor: Erust Müller. e Auf WunsckderWochen nir Prob Normaſes 2K. mit ⁊m Utze und aSec HH Stromkosten ſ bei Krafttarif ca.7 für 1 Stunde Neenlse adt. IrstellationenvmsStotracdie .%% Nlefon 662.980 und Bleche lagen schwach. Stangenstahl WẽW— ð. kest. Stabeisen schwach,— auptniederidge de-Grumiampe. 55 1 ———— gadiſig e Benene Aachrichten.(Abendblatt.) 7. Seile. Kartsrubhe v. 7 Karleruhe v. J. 1888 „Lahr v. lahre 1902 Ludwlgsbaſen v. NerrSed 5 8 9— 8 3¹15 1 110 Obing 1812 50 8 annh. Oblig. ¶ͤö‚yv 141„„18⁰ ( —5353*— 1—5 90. 0 310 55„ 188 65.25 9 12 7 1805 84.50 3 %„„% 1886 d 8 %„„ 10. 8 1 1905 64.— 8 Moenbahn-Oblig. 4% Cberrh. EIsb.-des. 90.50 8 Audustrie-Oblig. 4—.-6. 25 f. eohiff..S 560 Banken. Beief Pialzlsohe Sank— 128. pfälz. Hypoth. Bk. 184——. Rhein, Oredlt- Banxk—— 127.10 Rnela. Nyp.-Zank 187.509 Süadeutsche Gank Sbdd. Died.-Ges.—— 111.50 Bahnen. elbrr, Strasgend. 7. Industr. Anfi u. Sodaf..— 366.— Ohtem For.Goldend. 41.— Vorela ohem. Fabr. Voreln B. Oolfabr. 11 89.-.St 187 50—.— Nester 105.— ** Brauereien. gadlsohg Brauerel 6—— Burl. Hofvm.Htagen 250.— 249.— lordaume rauer,—— 104.50 Fr. Haster Frelbg. 89.75—. Kleinleln, Reldelb.—— 200. Homd, Bezcergchm,—— Tudwh. Aktlendr. 250.——.̃— Ranrk. ktlenbr.—— 148.— Slnner—.— 250.— Er. Sohrödl, Haldg. 188— „Sohwartz,Spey.— 128.— 8 Woltz—.— „ 2. Storoß.„5— „Vorger, Worme 64.28— Pfälz. Prosshefen- und Spritfabrik. 2— Transport u. Verslcherung. 8..-G..Rhelnsoh. 75.—— u. Sestransport Flrmas. unkd. 1905 85.— 8 3% Wiesfooh v. J. 1905 91.50 8 0 103.20 0 te anap. 98.— 8 Aktien. geid gactsobe Benk 133.50—.— Nannb. gan Continental Vers. Mannk. Versloher Oderrb. vers.-Ges. Wurtt. Trsp.-Vers. .-G. f. Sellindustr. Dingler'sohe Ha- Emallw. alkamm. Ettilnger Spinnerel H. FuohsWfg. Habig. 1——.— Huttenh. Splnasrei Hegdernh.Kupfw.u. Südd. Kabw. Frkf. Karisr. Maschban Eähmf. Hald& Nen Kostk. OGell.-u. Papf. Mh. Gumml- u. Asb, Baschfbr. Badenla Oberrb. Elektrlzlt. Pf. Nähm. u. Fahrrf. Portl.-Zem. Haldg. H. Schllnok& Oie. Kaanf. Tarerdaus. Odesrh, Eisktriait- Werke Korisrune Amn.- u. Ton- ., Eisenh 101.50 Prälz. Auühlonwk. 97.— 6 Rhsohn. v. Feadel 38.— bz 2 Sohuskert-Obligat. 91.50 6 Russ..-G. Zellstoff- fabfll Waldhef bei Pernau in Lipland 84.— 8 kl. Schlinok& OCle, 88.75 8 Speyr. BErauk..-d. 98.— 8 1 Speyrer Zlegelw. 36.— 5 Südd.Drantindustr. 93.— 8 Tonw. Oftsteln.d. H. Lossen, Worms—.— Zellstoffb. Walgzof 96.75 B Zellstoffabr. Fald- 98.50 6 Brlef geld 8. 965— 950— Fr. Transp.-Unf. u.. — 2³⁰0 — 10250 — 7 5 — —— —— 128.50 — 16230 Ue ogw. vm. Stogkkh. 188.——7 Ver. 135 e 75.— 71.50 Wirrle Msust. Zollstoffb. Waldhof—.— 210.— Zuckerf. Waghäus. 202.——. Zuokerf Frankent. —— —.— —.— 390.— Prankturter Bllekten-Börse. Franurt a.., 17, Okt. tanfangekurse): Dlekont ommanält 183.½ barmstädter 1.% J49.% Kaudelsgesellsobaft 161% dahn; 15010 tombardes 23½ Krodltaktlen 107.¼ Oreadner Bank Oeutsohe Bank 247½ Staats- ochumer 221 ¼ Gelsenklroken 17⁴⁰N. ferponter 169—, Lanfehbtte.—, Tendenx rußig. Felegramme der Continental-Telegraphen-Comp. Relohsdanksiskont 6 Prozent. Schlusskurse. Weochsel. . 18. amsterdam kurz 188.75 188 7. Belglen„ 8485 80.42 italſen„ 80.125 60183 Ohock Longon„.667.465 London„ 30.482 20.425 Staatspaplere. 4% dentsoh..-A. A.* 40 pr. Eons,-A. 95 105*—* 89 2 Jac. 81. Ani. 1901 4%„, 1908/00 40˙⁰ dad. g1. A. 1971 3 1098 Siie dd. 88.(ab.Jfl 3˙½ 5 4% PfAlx..-B. 31/% Pfälz..-.-P. 305 Pf. Konv. 75 4ſesten 1308%/8 3 Hessen 3 Sacbsen 4 Fuürttemog. 182¹ 4* und 9 70 8 3% St⸗ 4490570 10 8380 83.75 Bank- und Versie 17. 18 adisohe Bank 132.20 133.— — u. Netalldk. 131.78 187.50 Berl. Handels-Ges, 160.50— Bom.⸗ u. Disk.-B.. Darmstäcter Bank 118.4 116.½ Doutsone Banx 243.— 248.— Deutsonaslet.Bank 116.— 116.20 Deutsoke ff.-Bank 111.50 111.50 Olsoonto-Comm. 163.½ 183.¼ Dresdener Bank 149•43 149.% 8. 132./ 13759 Eisend.-Zentdank 159.20 189.20 Frankf. Mypotg.-Bk. 207.— 207.— Erk f Arp,-Cresitv. 148,50 138 50 . Hetaflbank znd Metall.-8. Paris Sohwelz.Filtze, 13 1 1 Uuslie Busg 4808 4 Rusgeg uas 180⁰ 4 Ronte 11 60.975 60,975 kurz 60.90 60 80 80.725 60.70 64.75 84.733 16 16 16.16 5½ 5 17. 16. 96.50 96.50 64.25 34.25 3450 64.50 88.50 89 40 60.60.40 64.— 64.30 98.80 99.80 97.79 87.75 97.— 96.90 50% Bek. Auss.88/99—.— 90.50 3 Nerlkan. ſaners 49.—.— 8 12760 177.80 162.— 16.40 Unverzihsliche Lose. Berunge-Abtien. 127.. 117.40 117 ½ Hene SKk. 148.85 148.60 Oesterr., Länderbk, 183.— 133.— Hreld. Anst. 197.½4 198.½ 182.20 122.30 Pfglz, Ryp.-Bank 132.50 192 50 besuss. Hyp.-Bank 109,80 198.0 125.— 138.— Ghein. Kreuttdank 28.75 126.75 Rhein,. Hypotbek. Banf, Sannbele 166.— 183— 105.75 186,30 Neber Sankwwer. 131, 25 131.½ 111.— 110. 80 124.— 125.— e Aktlen 917 Unternehmungen a80 5b 81 deeß, Obos. Fabr. Griesg,*. 18. Falber 15 Johst Vohem. Für Hanah. 72 Sohlinok s0. Hacmb. W. gabt en e e Bergmann-Werke Brown, gover!l&Oo. Zeutsoch-Ueds.(Bl.) El.-Ses. Schugkert 159. 159. 135.90 135 U0 Aktien deutscher u. ausländ. Transportanstalten 121.— Hast. Sudp Lomd. 2. 17. SohantungkE.-.AkL 121.— 185 20 tal. Meridlonalz. 108.7% 105.— d. Elsenb.-des. 120 29 Hamburger Paoket 139 Horddeutsoh.Lloyd 120 Oest.»Ung,Staatsb. 150 105 Baltiseta u. Ohlo 93.% 93 .%[Prinoe Senry 187.— 167.— Ber getrkeenden, Aum.-Frlede(Br.) 185.5 Bochumer Bergb. 2215 Conoord. Zergb.-f. 305 1 Deutsch, Luxembg. 143.½ Esohwoeller Zergch. 218.80 Friegrlohsh, Sergb. 152. Pfandbriefe. 1* N 8. 14 3 30 8.* .½ 174. aewerksch. Bossl.——. Prioritöts-Obligationen. 76. 4 Fr. Ceutr.-Kom. von 1908 94.10 94.10 4½ Pr. Ryp..-B. abgest. 92.50 92.5 —2——— 34½ do, 8. Abiligd.) 15 Pfälz. Hyp,-Bk, deo, 4 Ar Centr.- 991500 4 Pr. Centr.-Kom. Ausländische Bflekten-Börgen. Lomdoner Hffektenbörse. London, 17. Okt. Anfengekurse der Effektenbörss. 5% 1880 %% do. d0. il. 8. 90. 65 . Intarlo Pensyivagie Rock Istend 1. Southorn Faolfſe 67. 1.— Sonthern Raſlway 216 22.— Unſon doom. 1824. 4 1857 Steseſs oom. 195% 55.½ Efeklen-Borse Farls, 17. Gioder Wien, 17. Oktobbor, 17. 16 debeers 425.— 503.— E48t 3 Holdtiele 59.— 59.— Randmines 148.— 151— Tendenz: träge, Nral 7 wieuer Effekien-Börss. 10 Uhr 8 17. 1. Wien. Bankvereis Sest. Kronenronte 17. Slemens& Ralske 214.50 zeffnor 298— Karisr. Bobe, Kager Sohnellpef. Fanktz. Rrabbepf. Kram. 5„. Pellabriken Jor. Fränk. Schuhf. 122. Sourt. Herz, Prkf. 120.— ustr. eb8 106.20 a 1 Sobs 280. Srankonth. Zueki 339.54 17 76. 24.— ltal. Nittelmeerb. HRarpener Sergdau 189.— 189.— Hassen. Bergbaüu—- Kallw. Aschersleb. 141.70 141.70 Kallw. Westeregeln 188.50 835 Oberschl. Elsenind.—.— Phönlx Berghb. 251.74 282. Ver.Kön.-.Laurah. 168. 468.1% 4 do. abgest. 91.— 91.10 3 0 abgest. 83.10 83.10 40% do. E. 30 u. 31 84.— 94.— 4% do. F. 32 u. 38 95.— 95.— % do. E,—.— 3/ 30. E. 23 87 20 87.20 30½ do, Kfeind.1904— 63.20 4% Hh, Hyp.Bank⸗ Pfdb. Manng.1902-07 88.20 20 4% do. kab. ab 1912 93.20 93.2 40% d0, unk. d, 1917 83.50 83.80 Oderrk. Vord.-Beos. 1025 1028 Hannk. Vers.-.-A. 900.— 900.— Uderrh. Eisenb.-G. 99.— 00. Mannh, Stadtanl.—.— Aeyer. Staatsanl. 89.— 88.60 Nechhürse, Kredltaktlion 197,5¼ Olskontoeommengit 183./ Stastsbahn 150 ½. Lomberden 28%. runlg. 17. 14. jagersfontein.¾.½16 Modderstonteln 11.%8 1½% FPremior 10.,% 10ʃ½0 Bandmines.% 5% Teudenz; matt. Stahison comp. 99.04 94.½ Venadian 239.0% 273.— Beltlmoare 9⁵5 5 98.¼ Ohloago Aulwanke 103— 102 92 Denvors oom. 18. 115 Ewlo dom„½ Areathresten 12.—— Jraud Trunk ord. 23./ Gr, Trusk lii pref 45, 10 Loulsville 1— 1 Missouri Kansas Oest. Paplerrenle.— 91557 „ Siſberregte 84.28.26 Ungau. Goldrents 33.25 98. 50 „ Kronenrt. 369.08 88.10 Algine Nontan 61.56 84. Skode 613.— 611.— Wlena, 17. Oktober. Nachm..50 Uhr. 17. Kradttaktlen 629.5—best. Papierrento 81.— 84.— Destgeroich-Ung. 2075 75„ Silberrenſe 34.25 94.25 gag 8. Zote..r.—„ boldrents 10478 104.8 Unſondank 566.—5 Ungar. Goldrente 98.73 88.50 Uagar. Kreait 815.—„ Kronenrt 50.5U Bankverein 512.— 5 Woh. Frankf. vista 117.87 117.86 rhank London„ 24.12 24.11 5* für eische Lose„ Pärls„ 35 43 95.38 Slpins„ Amsterd., 155 199.11 denee—.—.—Kapoleon.1 19.11 üwestaann——Harknoten 11297 112.85 „Gaflentbr. 1000 1012 Ultimo-Noten 117.68 117.65 Siastdgen 888.50 599.70 Skoda 809.— 313.— Lambsrgen 110.20 113.50 Tendenz: ruhlg. Susektnecas d.——.— Berliner Rfiekten-Börss. Baerlinr 17. EKtober.(Aafangs-Kkurss,) N8 17. 168, Krodltaktſen—.——=.kaurahltte—— Etsdonto-Komm. 1858./ 198.¾ J Phönlx 251.58 252.— Sagtsbgzngg——— Aarpener 188.½ 189.— Lembarden 23.% 24.— Tend.: abgesohwächt. Bodkuser 221. ½ 22 ½ Serlin, 17. Iktoder.(Sohlusskurse.) 17. 18 5 17. 18. Woohsel auf Zergmann Elektr, 128.— 28.— Zuohumer 221 821.½ *ohsgl London Srowa, Soverl 800, 138, 33 149.—. Weohsel Faris Sruchsel. Masohfb. 335.— 38. Waohs.a. Wien kurz 81.7 Oneqm. aldect 25 3% Kelebsanleine 37.30 37.89 Dalmie 333.5 g Relohsanl. deutsef. Luxemdg. 14 9ů— flelonssafelle Dynamit-Trust 8 3% Sonsels Deutsch-Uebgrsee 164.70 3˙72/ 5 D. Gasgihi, Auer 497.— 499.— 835 b. Waffen u. Kan. 587.70 60.50 2% Bad. V. 1901 D. Stelnzeugwerke 222.— 222.50 %„„ 1808/%09 368.2 Elberfeld, Farben 55.50 838.50 %e„ Sonpvert. Enzinger Filter 239.— 295.— 3052.. 190207 Essen, Kredltanst. 182.28 153,0 3½0% Bayeen Facon Nannstädt 128.50 123.75 3020% Nsssen Faber Sleistiftfbr. 253.— 263.— 3000 Hessen Felten& dulllaume 140.— 147.— o Sgohsen Arltener RMasohin. 283.70 289.70 40% Argent. v. 1897 Gr.Berl.Strassenb, 160.— 11 5 5 Ghiassen v. 1896 delsenklrohner 175.½% 175. 4½ lJapaner Harpener 1838.%½ 109./ 4%[tallener Häuhster Farbwk. 695.20 804. 0 Bennb. Stadtanl. Hobhenlohewerke 133.50 132.50 4 Dest, Golgdrente Kallw. Asohersleb. 133.— 140.— 3 Portog, unik..3 Kölner Bergwork 197.70 497.70 5 Rumänen v. 1903 Celluloss Kosth. 127.70 128.20 Amsterdam Kurz 4% uss. And. 1902 Lahmeyer 117.70 117.50 4 fürken unkk. 88.— 683.— Laurahltte 155. 128103 Turk.400 Fro-Lose 151.— 162.— Liont ung Kratt 128.0 126.90 4% Bagdaddahn 77.30 77.40 Lothrianger Cement 105.20 104.70 Jest. Kredltaktien 197.¾—.kLudw. Loewe& 00. 328.— 331.— 4% Ung. Goldrente—.— 62.40 Hannesmannröhr, 201.70 204.70 4%„ Kronenr. 79.90 79.80 Obersobl, Eisb.-Sd. 63.70 7 20 Berl. Handels-des. 161./ 151./ Orensteſa& Koppel 1 70 170,20 Darmstädter Zank 116.¾ 118.% Phönfx 251./ 252.„ deutsoh-Aslat. Bk. 116.60 116.50 Rhein, Stahlwerke 157. 90 157.50 Deutsche Bank 247.½ 248.— Bombacher Hutte 159.90 150.20 Dlsdonto-Komm, 183.— 183.% Bütgerswerken 185.70 188.— Dresdner Bank Sohuokert 150.— 149.30 Klttelg. Kredltbank 114.— Sloemens& Halske 213.80 273.— lelohsbank 134.70 136.— Sinner-Brausre! 239.50 25.50 Abein, Kreditbank 126.20 128.20 Stettiner Vulkan 122.10 123.70 RHussenbhank 151.90 154.70 Tonwar. Wieslooch 11720 117.20 Sobsaffh. Hankv. 108.80 108.60 Ver.Glanzst.EIberf. 516.— 525.— Sügd. Oiso.-G..-4 110.70 110.70 Ver. Köln-Rottwell. 319.10 319.10 Staatsbahn—.——.—]Wanderer Fahrrw. 398.— 393.— Lomberden 23.¼ 23./[Mesteregeln 184.— 185.— Saltimore u. Ohlo 83.½ 93,% Nstf, Dr. Langengr. 83.— 63.— Osnada Paolfſo 224.½ 229. 55 Witten, Stahlrözr, 117.50 116.50 Hamhurger Paoket 138.90 139,10 Zellstoff Walghof 219,29 205.— Hansa 293.— 233 50 Gias 109.40 109.20 Rorddentsob.Lloyd 120.30 120,0 South West-Afrike 113.— 13.— Adlerwerk Kleyer 390.90 383.— Fogtl. Aasobinfpk. 410.— 407.— Aligem, Klektr-g, 24.½ 244,% Raphte Petrol.-Hob. 414.— 420. Aluminum 272.— 5710 Ver, Fränk. Sobuht, 120.80 120.50 Aniilin 551.— 857— sohinenf34.— 384.— Aall Trepto, 443.70 443.70 Umzg. Sdam. Dpfach, 181 399 5 11— Aranbg. Borgwksg.292.50 292— A490 Breuer Prixatdlskont 4½½% W. Beelln, 17 Ogßtober. CTelegeg Kachbörse 17. 16 17. 18. Kredft-Aktlen 187.¾ kbeet—.— 150 biskosto-Komm, 183.% 183.½] Lombarden 23.10 2515 ——— Produkten-Börsen. Berliner Produktenhärss. Berlin, 17. Oktober,(rTelegramm.)(Frodzxtenbörseg Preise lan Hark per 100 kg 105 Bertig nette Kasse. 17. 8 Welzen Oktobder 181.75 183—— Hats Dezember——.— Derember 186.— 187.— a——— 94.— 5*—— ee eüdst Otober 65.10—.— naggen Oktaber 2 18857 Bezbr. 65.50—1 Jerember 150.50 155 25 Nal—.——.— Mal 163,.75 165.——— —.— Splritus 70er loses—, Hafer Dezembas 15.— 188.50 elzenmeßf 57.— 27.— Mal 162.— 188•—Foggenmek 24½ 21,90 Zudansster Proäukteubörss. Budapest, 17 Oktober, Getreigemarkt.(Telegramm.) 17. ſh. 17. 15. er 50 Kg, per 50 Kg. per 50 kKg, ger 50 kg Welz. Ozt 10.8d fest.43 fest. Hafer okt..28 fest 749 fest. 4 1 38 11.28„ Anp..66.60⁰ —.——.— nals Spt.—— fest— stel. gagg. 118.05 fest..89 fest. RHaf.47 6˙37 „ Aßpr..5.79 Köblrags—.— Wetter: Sohön. Ltverpogler Produktenbörsg. Liverpogl, 17. Ooktoder,(ankangskurse.) Welx.Rt.Wint. st. 17. 16, Olft.] Nals Le Flat. rh. 17, i, Oiff. per Dex. 35 10 9 per Royv. 10½ 107% dep Hörz ner Deebr. ½0ʃ½ 80½ 55 Ppüdaktenhb örsg. Antworpeg, 17, Oktoder,(Anfepg.) Holzen willig. Gerste 17. 165. per Ler. 18.62 18.75 per zrender 12.70 1277 per Rärz 16.85 19.— per f8f 13,17 14.1 per Ma! 18.78 18.90 per Ssptember 14.30 14.35 Amsterdamer Froduktenbörse. Amsterdam, 17. Oktober.(Schlusskurss,) Tendenz schwach. 17 17 15. Aubgl loog 34— Leinöt lood Sept. 2½. 950. ee t. 27 24— Gkt.-bez, 38.%—— Okt.-Vez, 2. 21% Hüßzl Tengenr jan.⸗Aprl 255 25.½ Kaffde loo0 42.½% 42.1½%½] rendenx matt. eeeeeee ee Tendenz ist matt. en e Jeneral-Anzeiger, Badische Neueste Nachriehten“. Anfangskurse. Frankfurt à.., 17. Okt. Phonix Bergb. 251./, Deutson- Luxemburger 143.½, Slekt. Edlson 244½, Elekt. Sohudkert 150.¾ Baltimore Ohio 83½ Paketfahrt 139.— Hordd. Lloyd 780%, 1902er ßussen—.—, Turkenlose Sohantungdaha——. Tendenz; ruhig. Zucker. Magdeburg, 17. Okt. Zuokerberioht. Kornzuoker 88% 0. 8 .20.——.25.—, Nachprodukte 75% 0, S..50—.60—, ruhl Brodraffſnade l. ohns Fass 18.58——19.75.—; S. 00.00—.00, gemahlens Rafflnade mit Sabk 19.25——19. gemahlene Hehlie mit Sack 16.75.—19.75.—, rupfg. NMagdedurg, 17. Okt.(Felege.) 1 0 1. Produkt trag- stto frol an Berd Hamburh p. Okt..67½.,.70——., p. Nov. .57½.,.70..Dezember.72½ 0..75.—., p. Jan.-Mürz .82½ 9..35.— 8 8 per Rai 10.02% 10.05.—., por August 10224J.., 10.25— 8. Wochegumsatz 2000 Otr. Tendenz: runig, slic und helter. Hamdurg, 17. Okt.(Tologr.) Zugker per Okt..70—, p. Hov. .87.½, Oez..78.½, Ian.-Närz.82.1½%, Mal 10.02.½, Aug. 1022 ½, runlg. EKa ffee. lamburg 17. Okt(Telegr.) Kaftee good a e Santos okt. 57%8 Hlez. 58/% Särz 88% Aal 591½% stetig. Antwerpen, 17. Okt.(rTelegr.] Kaffee Santos goed auerage per Dez. 68.—, März 68.¼, Mal 69./, Junl 70½ Schmalz. A 17. Okt.(Teiegr.) Ameriraatsches aobause- sohmalx 134—. Salpeter. Antwerpen, 17. Oxt.(Tetegr.) Salpeter dlsp. 28.0, Fehr.- Mürz 28.10. Wolle. rpen, 17, 0K olegr.) beutsebe La Pia 11 Ok.22, dest b Nase G00. ual Weennnn Häute. Antwerpen, 16. Okt. Crelegr.) Häute— Stüok varkantt Baumwolle und Petroleum. Bremoen, 17. Okt(Telegr.] Baumwolle 59½, stramm. Antwerpen, 17. Okt.(Telegr.) Petrolsum Raff, disponlbel ger Okt. 24,¾ Noy. 25.—, Dex, 25,/. Eisen und Metalle. zondon, 17. Okt, 1 Uhr. Anfang. Kupfer fest 73.—, 3 Hoa, 27/,— Tlun stet. p. Kasse 186.½, 3 Monate 188.½— Ble! 885 stetig 20.½) engllsod 20.%/,— Tink ruhig e Spexlal 21¼. Marz& Goldschmidt, Mannhelm Telegramm-Adr.: Margold. Fernspr.: Mr. 58, 1837, 6688 18. Oktober 1918. Frovislonsfrell Wir elns als Selbsikontrabenten kloſer] Kauter unter Vorbehalt: 0% 0% Atlas-Lebensversloh.-esellsch., Ludwlgshaten H. 400 Badlische Feuerversloherungs- Bank„. 230 K. 20 Saumwollapinnepel Speyer Stamm-Aktlen 30— „ Vorsugs-Aktien 73— Zenz& B0., NHannhem„ 1638 18 Sürgerbräu, Tudwigshafen— 270 Deutsohe Gelluloldfabelk, Lolpzig— 230 Deuteohs Srdsl junge Aktilen„5„„ 2³⁰ 2⁴³ „ lUngste Aktlegg 2¹6 215 veutsohe Sügsesphosphat=.Q 88 163 Zuropa, Rüokvers., Berlin„„ H.—. 520 Erate Ueutsohe Ramiegesellsok., Emmendingen— 760 Erste Desterreloh. Glanastoffabrken 252 217 Fahr Gebr.,.-., Plrmasens Ellnk, Eisen- u. Hronoeglesserei, Bannhelm 8 50— Forsayth G. m. b. H 17²⁴ 188 Rambürg-HMannbelmer Vors.⸗Att.-des. B.—. 600 Herrenmühle vorm. denz, Heldelberg 72—— Hernskelm u, Co, 3 163 Kinematografle b. Fülmverleih., Segeue 5 21 180 Kühnle, Kopp u. Kausch.-., Frankenigl.— 135 London u, Pravinglal Eſebirſo Tüeatres Lid,, Hasohlnenfabrik MWerrr Jookarsulmer Fahraeugwerke Sain-ken Jesterr. Petrolsum⸗ind.„Oplag“„ 20514 allzla-Petroleumges..%„„ FPaolflo Shares alte shares „ jungs„ e reussls 00 NR Bhelnau 105 Rhelufsghe Autom.⸗Gesellsoh,.-fl., Männhel Hhglalsohe e Genussoh. Sohlosshotel Heldelberg Sloman Saſpster, Hamburg Stahlwerk e e ee 1 1 256„„„„ Zageentzene e Labe 1e genußsob. Unfonbrauerel Kaclsrul 2 Unlon, Frolektions 9fech e Fraukfurt Waggenfabrik Rastatt Westdenisgde Elsesserke Kraß Zschocke- Merke, Kafsersfautsen Lan dwirtsehat Hlerbstberichte, h. Offenburg, 16, Okt. Die Weſelese ist nunmehr in den Rebhbergen der Stadt und der näheren Umgegend beendet. Der Auskfall be⸗ 20 Hektoliter gemischter Weibwein, der ein durehschnittliches Mostgewickt von 60 bis 70 friedigt nur wenig, namentlieh binsjehtlieh der Mengs, wWährend die Güte vielleicht etwas besser ist, als erwartet wurde. Geerntet wurden Grad(nach Oechsle gemessen) hatte. Die er⸗ tragende Fläche betrug 40 badische Morgen. sodaß ein Morgen nur etwa einen kalben Hektolietr ergab. Für den Hektoliter wurden durchseknittlieh 48 Mark bezahlt. h. Aus dem Breiss a u. 16. Okt. Die Imker werdlen vielfach in diesem Jahre schwer enttäuscht. Seit langem war kein derart schlechtes Honigiahr zu verzeichnen, Wie heuer. Besonders dliejenigen, die mit einer Spöttracht zu rechnen haben, sind schlimm da- ran. Peinlich wWar die Ernte vor allem für die⸗ jenigen Imker, welche die Junitracht(Schleu- derzeit) versäumten; sie konnten den Bienen Wohl kaum ein einziges Pfund Honig nehmen, da die Immen inzwischen sehr viel von Vorrat verbrauchten. Der geue, Tannenhonig dürkte wohl kaum auf den Markt kommen. Die Honigoreise werden in Balde bei dieser Knappheit des Menies eine 85 liche Steigerung erfahren. Hopfenbericht. Nürnbers. 16. Okt. Purch Bersetets der Verkäufe bis zum Spätnachmittag ist der Tagesumsatz auf 300 Ballen gestiegen, De „„ „„5„„„„„„„„„„„ „„„ Konkurs⸗Evsffnungen. Bad Ems., Käthe Teege, Ehefr. d. Kfm. Georg Teege. YP. 15. 41. Berlin⸗Temelh, N. Senofenie Tempelhof . Amg, e. G. m,. b. H. 1. Lauſitz. Paul Bahr, Tuchfabeitan, Herford. Nler. Zimmermann, Weinhöl. d. Inh. Dederau. Kurt Artur 2 Schwetmann u. Co. Ernſt Efm. A ma Tilker u. S „Kfm. A. 30. 11. Herſord, Herm. Kruger, eit e Kauffmann u. Krüger i. 23. 11. nßh. e. U. Detallwerks. L. 195 15 Rahden, Weſtf. Weſtfäl. 741.. 15.11. P. J. 11. A. 155. A. 23. d. fr. Fa. P. 2. 19. Holz⸗ Herm. Schiffstelegramme des Nerdsentſchen lons, Bremen vom 16. Oktober Dampfer:„Erlangen“ am 14. Okt., 10 57 Aach en, in Bremerhapen,„Kaiſer Wilhelm TI.“ Angetommen die D 14, 4 lihr aen in Gehua,„Große 1 1 Wilh. Eiſenach ¹8 5 Siexra Sen Gherbourg,„Schwab in Newyorkl,„Norc“ am Kurfürſt“ am „Kleiſt“ am 15,, Uhr fahren die Dampfer: 19 g2 vorm. non Liſſabon, 4, 3 Uhr nachm. von Lißgbon, am 14., 12 Uhr vorm, von enente, e dege⸗ am 14., 6 Uhr nachm. von Olivant“ am 14., 2 Uhr nachm, von Autwer⸗ pen,„Prinzregent Luitpold“ am 15., 3 Uhr nachm von Alexandrien,„Foburg“ am 15. 1 Uhr nachm, von Ant⸗ werpen,„Würzburg“ am 15,, 2 Uhr nachm, von Jun⸗ chal„Kronprinz Wilhelm“ am 15., 6 Uhr nachm. von am 15., 12 Uhr vorm. von Tenerife,„Lützow“ am 15., 6 Uhr nachm. von Neapel, „Prius Heinrich“ am 15., 4 Uhr nachm. von Marſeille, „Sierra Salvgda“ am 15., 1 Uhr vorm. von Vigd, „Rhein“ am 16., 2 Uhr nachm. von Ballimore.— „ODlivant“ paſſiert am 15. Okt., 9 Uhr vorm. Doyer. Mitgeteilt von Baus& Diesfeld, General⸗Agentur in Maun⸗ heim, Hanfabaus, D 1, 7/8, Telephon Nr. 180. 8 Schi fsnachrichten der Auſtro⸗Ameriegna, Trieſt. Zinie iee ee D.„Argentinig“ am 6. Gihraftar paſſiert nach Meßvir, D.„Helbedeke 25 10. Oki. von Patras uach Trieſt ab, P.„Kaiſer Frauz Jsſeph.“ am 11. Sit, von Newnorl nach Algier ab, D.„Nartha Waſhington“ am 10. Oktober n. Akmeria nach New⸗ Allgier ab. Sinie Trieſt-Sanada. nork ab, D.„Oceania“ am J. Dkl. von W Nach D.„Polonia“ am 29. Sept. von Norfolk nach 1 5 Vinie Trieſt—Südamerika. D. Alice“ am 9, Okt, von Trieſt nach N.— D.„Atlanſa“ am 3. Okt. von Rio de Ne 7100 2 Palmas ab, D.„Columbia“ am 9. Okt von Las 0 mas nach Rio de Janeiro ab, D.„Fraucesca“ am— Okt. von Buenos⸗Atres nach Montevideg ab. „Laurg“ am 7. Okt. in Trieſt an, D. Sofſa Lieen. berg“ am 8. Okt. von Neapel nach Trieſt ab. 5 Nächſte ab Trieſt: 5* enra⸗, am; 18. 1 2 Rip de Jangtro, 0 5 Aires, D. Vontregt, d D.„Canada“ am 5. Okt, von nach Trieſt 225 General-Anzeiger.— VBadiſche Reueſte Nachrichten. (Abendblatt.) Freitag, den 17. Oktober 1918 Hachste woche ab montag III Auch diesmal ein Ereignis für die verständige u. sparsame Hausfraul Amann Fuchs, N 2, Kunststrasse am Paradeplatz. 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Auguſt 1912 welche angeblich abhanden ſind, nach 8 23 er Lethamtsſatzungen un⸗ giltig zu erklären. 2510 Die Inhaber dieſer Pfandſcheine werden hier⸗ mit aufgefordert, ihre An⸗ ſprüche unter Vorlage der Pfandſcheine innerhalb Wochen vom Tage des Er⸗ ſcheinens dieſer Bekaunt⸗ machung an gerechnet beim Städt. Leihamt Lit. C 5, Nr. 1, geltend zu machen, widrigenfalls dieKraftlos⸗ erklärung oben genannter Pfandſcheineerfolgen wird Mannheim, 16. Okt. 1913. Städtiſches Seihamt. — Turnverein Mannheim E. V. e Gegründet 1846. Eigenes Vereinshaus GEcke Prinz⸗Wilhelm und Charlottenftraße. Am kommenden Samstag, 13. Ott. d. Is., abends 81½ Uhr beginnend, findet in un⸗ ſerm Vereinshauſe Konzert unſerer Sängerriege verbunden mit Jahrhun⸗ dertfeier und Ehrung un⸗ ſerer diesjährigen Sieger (anſchließend Tanz!) ſtatt, wozu wir unſere Mitglie⸗ der und deren Augehörige Höfl. einladen. Der Turnrat. 0 Derein Mannheim(E..) Donnerstag, 23. Okt. 1913, absnds 8% Uhr im Saale des Friedrichs- parkes Vortrag des Herrn Professor H. Wempe, Oldenburg: „Eine Polarfahrt mit dem Norddeutschen Lloyd“. (Hit kinomatographischen Vorführungen und natur- farbigen Lichtbildern“). Mitglieder und Inhaber- innen von Damenkarten können reservierte Plätze à Mk..50 erhalten. Karten für reservierte Plätze sind nur auf unse- rem Bureau C 1, 10%ö1 erhältlich. 54 Tageskarten à M..— kür nichtreservierte Plätze sind zu haben: in unserem Bureau, bei K. F. Heckel, im Verkehrs-Verein, bei Brockhoff& Schwalbe, A. Donecker, sowie bei HEduard Theile in Lud- Wigshafen a. Rh. 5 Die verehrlichen Damen Werden höfl. ersucht, die Hüte abzunehmen. Die Karten sind am Saal- eingang vorzuzeigen. Die Tageskarten sind abau⸗ geben. Die Saaltüren werden punkt 8½ Uhr geschlossen. Ohne Karte hat nlemand Zutritt. Der Voxstand. 95 Annengse-Angahme for alls 281. kungen u. 155 0 Mannhelm n F e Geb. Frau ſucht ſofort von Selbſtgb. Mk. 200 z. leihen. Offert. u. 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Stock, nimmt derartige Liebesgaben ſtets gern entgegen, Der Ausſchuß des Landesvereins fütr Arbeiterkolonien im Großherzogtum Bananen e e 25 ch det 1125 Baben. der Frau = Von Beilage zum General⸗Anzeiger der Stadt Mannheim und Umgebung(Badiche l. Für die Frau eueſte Nachrichten) Iſt Mittelloſigkeit ein Ehe⸗ hindernis. Mehr denn je ſteht heute das reiche Mädchen bei jedem heiratsfähigen Manne im Mittelpunkt des Intereſſes. Selbſt wenn es außer ſeinem wohlgefüllten Geldbeutel keinerlei Vorzüge auf⸗ zuweiſen hätte, wiegt dieſer Faktor doch alle an⸗ deren auf. Wie wenig gelten dagegen körperliche Schönheiten und Vorzüge des Charakters bei einem mittelloſen Mädchen. Alles tritt zurück hinter den Glanz des Goldes, der das reiche, wenn auch körperlich und geiſtig minderwertige Mädchen umſtrahlt. Sein Beſitz verheißt ja eine geſicherte Exiſtenz und Befreiung von den Sor⸗ gen der Zukunft. Wenn aber der junge Mann ſelbſt vielleicht viel lieber ſeinem Herzen folgen und das, wenn auch arme Mädchen ſeiner Wahl heimführen möchte, ſo iſt es in vielen Fällen die liebe Familie, welche ihn davon zurückhält und in ſchwärzeſten Farben das Elend ausmalt, das eine Ehe mit einer mittelloſen Frau unbedingt im Gefolge haben muß. Und iſt er nicht charakterfeſt, hat er nicht genug Vertrauen zu ſeiner eigenen Kraft und Ausdauer, dann läßt er ſich beſtim⸗ meu und opfert ſein Lebensglück dem ſo viel ge⸗ prieſenen Mammon. Iſt nun Mittelloſigkeit in unſerer Zeit kat⸗ ſächlich ein Ehehindernis? Selbſtverſtändlich, werden die Peſſimiſten ſagen und nur an die Einſchränkungen denken, die ſich der junge Mann auferlegt, wenn er ſein Einkommen ganz plötzlich teilen muß. Bei flüchtigem Ueberlegen möchte man ihnen allerdings beipflichten, denn der ge⸗ ſunde Menſchenverſtand ſagt uns, daß die An⸗ nehmlichkeiten, die eine beſtimmte Summe ihrem Beſitzer ſchafft, ſich unbedingt verringern müſſen, wenn ſich zwei Perſonen hinein keilen. Wir kommen jedoch zu einem viel günſtigeren Ergebnis, wenn wir näher auf die feſtgeſetzte Summe und die Art, wie ſie bisher von einem Menſchen ausgegeben wurde, eingehen. Nehmen wir z. B. die Wohnungsfrage an, die ja eines der wichtigſten Kapitel im Eheleben iſt. Je höher ſich der junge Mann geiſtig entwickelt, um ſo größere Anſprüche wird er auch an ſein Heim ſtellen und dafür dementſprechend höhere Aufwendungen machen. Und dennoch wird er in den ſeltenſten Fällen ſich lange darin auf⸗ halten, da dem obligaten Garconlogis leider noch viel zu ſehr der Stempel des Schablonenmäßigen anhaftet. Erſatz für ein gemütliches Heim ſucht er im Reſtaurant, im Kreiſe von Freunden und Bekannten, die ihm das Gefühl des Heimiſchſeins vermitteln ſollen. Nun koſten aber dieſe ſtändigen Wirtshaus⸗ beſuche viel Geld, ohne ihm jedoch die Befriedi⸗ gung zu gewähren, die ihm das eigene, wenn auch beſcheidene Heim ſchaffen würde, dem er auch mit geringen Mitteln eine eigene Note geben könnte. Und ſo gibt es denn mehr junge Leute, als man gewöhnlich annimmt, die nur zu gern einen eigenen Hausſtand, wenn auch mit geringen Mit⸗ teln gründen würden, wenn ſie unbeeinflußt ganz nach eigenem Herzen wählen dürften und wüß⸗ ten, daß auch die Geliebte das Glück gegenſeitigen Beſitzes über alle jene Anſprüche ſtellte, zu denen ſie ſich dank ihrer Jugend oder Schönheit berech⸗ kigt glaubt. 5 Darin liegt aber der Schwerpunkt der ganzen Frage. Die meiſten mittelloſen Mädchen haben die ganze Miſere beſchränkter Verhältniſſe im elterlichen Hauſe kennen gelernt. Durch dieſe ge⸗ zwungen, mußten ſie ſich einem Beruf zuwenden, um nun auch ihren Teil zur Verbeſſerung der Familienverhältniſſe beizutragen. Was von ihrem Einkommen übrig bleibt, das verwenden ſie, in vielen Fällen durch die Rückſicht auf ihre Stellung gezwungen, auf ihre Kleidung, auch wenn der da⸗ mit getriebene Aufwand die Verhältniſſe der eige⸗ nen Familie weit überſteigt. Wenn ſie dann aus Heiraten denken— und welches friſche, geſunde Mädchen täte dies nicht?—, dann erſehnen ſie die Ehe als eine, Verſorgung, als Befreiung von den kleinlichen, arneibenden Sorgen um die Exi⸗ ſtenz, dann wollen ſie nicht darben und ſich ein⸗ richten, ſondern genießen, nur 1 5 Es gibt natürlich auch hier Ausnahmen. 8 manches charakterfeſte, mittelloſe Mädchen bleibt ſich auch in ſolchen Lebenslagen, die es in eine beſſere Lebensſtellung verſetzen, ſelbſt treu und verſchmäht alles blendende Beiwerk, in dieſem Falle alſo Kleideraufwand u. a. Leider aber bleibt es deshalb auch bei den Herren der Schöpfung meiſt unbeachtet und verblüht unge⸗ ſehen, unbegehrt. Gerade dieſe Mädchen würden dem mittelloſen Junggeſellen die beſte Gefährtin ſein können und werden, da ſie gelernt haben, ſich zu beſcheiden und mit den ihnen zur Verfügung ſtehenden Mit⸗ teln einzurichten. Heute wird ſo viel von der Cheſchen der Jung⸗ geſellen geſprochen und geſchrieben; daß ſie vor⸗ handen iſt, kann nicht geleugnet werden, daß ſie aber vermindert werde, ſollten ſich alle Mütter angelegen ſein laſſen. Ihre Töchter ſollten ſie zu flüchtigen, praktiſchen Hausfrauen erziehen wozu in den Schuljahren und ſpäter auch neben dem So Beruf noch Gelegenheit geboten iſt, und in ihre Söhne das Vertrauen auf ihre eigene Kraft pflanzen, damit ſie nicht alles Glück des Lebens allein von einer reichen Frau erwarten, die ohne hauswirtſchaftliche Fähigkeiten gleichviel welcher Art, einen bedeutend geringeren Wert beſitzt, wie eine mittelloſe Frau mit guten, umfaſſenden ge⸗ ſchäftlichen und hauswirtſchaftlichen Kenntniſſen, da die erſtere häufig unberechtigte Anſprüche an den Mann ſtellt und in Tagen der Not eine ſchwere Laſt werden kann, während die Fähigkei⸗ ten und Kenntniſſe eines mittelloſen Mädchens ein Kapital vorſtellen, deſſen Wert ſich nie ver⸗ ringern und in ſchwerer Zeit ihm zum Segen werden kann. Eliſabeth Thielemann. —— Hausfrauenleben in alter Zeit. Die gute alte Zeit! Iſt ſie nicht in ſo mancher Beziehung die ſchlechte? Unſere modernen Frauen werden gewiß dieſer Anſicht ſein, wenn ſie ſich in die Schilderungen des alten Haus⸗ frauenlebens vertiefen, die der bekannte fran⸗ zöſiſche Kulturhiſtoriker Humbert de Gallier in dem ſoeben erſchienenen dritten Bande ſeines großen Werkes„Die Sitten und das Privat⸗ leben von ehemals“ auf Grund alter Haushal⸗ tungsrechnungen und eines reichen Briefmate⸗ rials entwirft. Eine einfache Bürgersfrau von heute würde entſetzt ſein über die geſellſchaft⸗ liche Stellung, die damals ſelbſt hochadlige Damen einnahmen, und ſie würde die Fahne der Frauenemanzipation entrollen, müßte ſie unter den Bedingungen aufwachſen und leben, die den Mädchen und Frauen des 18. Jahrhun⸗ derts natürlich und ſelbſtverſtändlich erſchienen. Das Daſein einer eleganten Dame unſerer Tage aber unterſcheidet ſich ſtärker von dem ihrer Ur⸗ großmutter, als dieſe ſelbſt in den Grundbedin⸗ gungen ihrer Exiſtenz von einer Frau der bibliſchen Zeiten entfernt war. Verfolgen wir den Lebenslauf eines Mäd⸗ chens, das einem adligen Herrn der Provinz im Zeitalter Ludwigs XV. geboren wird. Gleich nach ihrer Geburt wird die Tochter in ein ent⸗ ferntes Dorf zur Amme gebracht; man läßt ſie hier 3 bis 4 Jahre, 6 bis 7 Jahre; dann wird ſie ins Kloſter geſteckt und hier in einförmiger Strenge in allen hausfraulichen Arbeiten und Kenntniſſen unterrichtet. Ihre Zeit verteilt ſich zwiſchen ihrer Andacht in der Sakriſtei, den Lehrſtunden in der Küche, im Waſchraum, in der Apotheke, der kurzen Eſſenszeit im Refek⸗ torium und der Nacht im Schlafgemach. Sie lernt nicht nur kochen und waſchen und plätten und nähen und Spitzen klöppeln; ſie lernt auch heilſame Arzneien bereiten, Verbände und Um⸗ ſchläge anlegen. Kann ſie daneben noch ein wenig leſen, rechnen, eine richtige Verbeugung machen und, wenn auch unorthographiſch, ſchrei⸗ ben, ſo iſt ihre Ausbildung vollendet, und ſie ſteigt in der Rangordnung des Frauenkloſters aus der weißen über die blaue in die rote Klaſſe emvor. 25 Mit 16 Jahren kommt ſie zu den Eltern zurück, die ſie nicht kennt und die ſie als ein kleines Mädchen behandeln, ſolange ſie nicht verheiratet iſt. So wird Fräulein von Mont⸗ mirail noch 8 Tage vor ihrer Heirat von der Mutter dazu verurteilt, zur Strafe am„Katzen⸗ tiſch“ zu eſſen, weil ſie im Salon eine Verbeu⸗ gung ſchlecht ausgeführt hat. Iſt die junge Dame krank, ſo kümmert man ſich wenig darum. „Mädchen haben immer was“, heißt es und: „Gott wird helfen.“ Man ſchreibt vielleicht an den Arzt der benachbarten Stadt, aber bevor bei der langſamen Poſt die Antwort kommt, kann⸗die Patientin, wenn ſie ernſtlich krank iſt, längſt geſtorben ſein. Je weniger man ſich ſonſt um ſie kümmert, mit deſto größerer Sorgfalt betreibt man die Wahl des Gatten, wobei aber das Fräulein ſelbſt kein Wort mitzureden hat. In langen Geſprächen und Verhandlungen er⸗ örtern die beiderſeitigen Eltern die Mitgift, die Ausſicht auf etwaige Erbſchaften, wobei man mit dem Leben der Onkels und Tanten recht we⸗ nig pietätvoll umgeht; man ſetzt genau die Aus⸗ ſtattung der künftigen Braut feſt: 21 Taſchen⸗ tücher, 12 Hemden, 1 Brokatrobe, 1 aus Samt, 1 aus Gold⸗ oder Silberſtoff; alles Kleider, die gewöhnlich bereits im Beſitz der Großmutter geweſen waren. Und dann kommt endlich der große Tag der Hochzeit, an dem das Fräulein ſich zum erſten und einzigen Mal in ihrem Leben als Mittelpunkt fühlen kann, um ſodann bei dem Ehemann in ein noch härteres Joch zu kommen. Die Hausfrau muß über anes wachen; ſie hat die Verwaltung des ganzen Haushaltes, ja auch der häufig ſehr ausgedehnten Beſitzungen. Der Mann iſt in Verſailles bei Hofe, er iſt bei ſeinem Regiment oder amüſiert ſich ſonſtwo; er küm⸗ mert ſich um nichts, das iſt ſo der Brauch. Als eines Tages bei einem Edelmann ein Feuer aus⸗ bricht und die Diener ihn um Hilfe rufen, fährt er ſie unwillig an;„Sagt das meiner Frau; Ihr wißt, daß ich mich nicht ums Haus kümmere.“ So ſehen wir denn die Ehefrau der alten Zeit unabläſſg in Küche, Keller und Hof beſchäftigt. Mme. de Villevrain beaufſichtigt ſelbſt das Ein⸗ bringen des Getreides und kümmert ſich um ihre Seidenwürmer; Mme. de Ssvigns pflanzt ſelbſt die Bäume, die dann ihr verſpottet, alles, geldbedürftiger Sohn abſchlagen läßt, bevor ſie noch groß ſind; Mme. de Longeviale verkauft eigenhändig ihre Ochſen und rechnet mit den Pächtern ab; ſie arbeitet vom Morgengrauen bis zum Abend und ſtrickt dann noch bis ſpät in die Nacht hinein Strümpfe; ſie hat eine„Fuhr⸗ mannsgeſundheit“, deren ſie ſich rühmt. Der Stolz von Mme. de La Valette wieder iſt der Hühnerhof, und die Herzogin von Nevers ſteht ſelbſt am Herd, um die Paſteten zu backen. Die Gräfin von Treſſan koſtet die Saucen und iſt ihrem Haushofmeiſter beſtändig auf den Ferſen. Und für die nötige Arbeit, ja für mehr als das, ſorgt der Herr Gemahl. Er ſtellt ſich plötzlich mit einem Haufen von Gäſten ein, die alle un⸗ tergebracht werden wollen und zwar recht be⸗ haglich und gemütlich. So bekommt Mme. de Sévery auf einmal 18 Gäſte, auf die ſie nicht vorbereitet war und muß ſie in den Diener⸗ zimmern einquartieren, während die Domeſtiken auf dem Heuboden ſchlafen. Hat ſie die fröhliche Schar untergebracht, dann geht es wieder zum Einmachen in die Küche oder zur Wäſche, denn ſie beſprengt ihr Linnen ſelbſt auf der Bleiche, zählt die Stücke aus und faltet ſie. Eine gut ge⸗ lungene Wäſche iſt ihre größte Freude. Und ihre ſonſtigen Vergnügungen? Was man ſo ge⸗ meiniglich unter Amüſement verſteht, das exi⸗ ſtiert für ſie nicht. Abends hat ſie zu flicken und zu nähen und für ihre Garderobe zu ſor⸗ gen. Reiche und durchaus nicht geizige Damen tauſchen ihre Toiletten mit denen ihrer Freundinnen aus. Mme. de Severy iſt beglückt, als es ihr gelingt, „gegen vier alte Kleider eine ſchöne Robe einzu⸗ handeln.“ Und ſolch ein Kleid trägt man dann wenigſtens—6 Jahre. Wohl gibt es auch Feſte: die großen Jahrmärkte, den Karneval, das Ende der Ernte. Aber man iſt auch ſchon vergnügt, wenn man abends im Schein eines Flackerlämp⸗ chens beim Spinnen oder Nüſſeknacken zuſam⸗ menſitzt und ſich hübſche Geſchichten erzählt. Ja, es waren andere Zeiten, aber daß die Haus⸗ frauen darum weniger glücklich waren, wer möchte das wohl behaupten? Die TJaſchen der Frauen. In der Zeitſchrift:„Neue Frauenkleidung und Frauenkultur“ veröffentlicht K. v. Doering (Charlottenburg) folgende Philippika:„Als unſere Urmütter, liebe Schweſtern, noch im Ur⸗ wald in Höhlen wohnten und ſehr wenig an⸗ zuziehen hatten, es ſei denn ein Fell, da gebrach es ihnen an Taſchen, gerade wie auch heute. In dieſer Hinſicht habt ihr nichts gelernt und noch dazu vergeſſen, ſeid alſo noch ſchlimmer als die Bourbonen. Denn die bittere Notwendigkeit zwang unſere Ahnen, ſich Beutel zu flechten oder zu nähen, um Beeren, Wurzeln, Samen darin zu ſammeln und fortzutragen. Noch heute geht der Buſchmann im afrikaniſchen Urwald nackt, aber er trägt eine Taſche um Hüften oder Schul⸗ ter befeſtigt, die moderne Frau aber, die auf un⸗ geahnten Kulturhöhen umherſteigt, ſcheint prak⸗ tiſch noch nicht wieder ſo weit wie dieſer Natur⸗ menſch und wie die Urmütter. Die Taſchen ha⸗ ben, wie auch die Frauenkleidung ſich veränderte im Lauf der Zeiten, ungewöhnlich ſelten dem entſprochen, was der Natur einer Taſche ent⸗ ſprechen ſollte, nämlich: erſtens daß ſie da iſt, zweitens daß man ſie findet, drittens daß man etwas hineintun kann. In eine Frauentaſche kann man überhaupt ſo gut wie nichts tun, und ſelbſt dann ſieht ſie giftgeſchwollen aus. Fin⸗ den konnte man ſie bis jetzt nur mit großen Mühen, einigem Zeitverluſt, Verrenken des Ober⸗ körpers, heftigem Erröten und leichten Knie⸗ fällen vor ſich ſelbſt. Bald ſaß ſie im Unterrock, bald im Unterkleid, bald hinten in Schlitz, bald ganz unten über dem Saum in der Waden⸗ gegend. So vollendet idiotiſch ſie auch ange⸗ bracht war, wenigſtens hatte man die be⸗ ruhigende Gewißheit, daß ſie doch irgendwo ſaß. Heute aber iſt ſie nicht mehr. Ich ſehe um mich her hunderttauſend Arme erhoben, die kleine und große, dicke und dünne, ſchwarze und bunte, lederne, ſeidene, geſtickte, beperlte, ſilber⸗ oder goldmaſchige, elegante und ſchäbige Taſchen ſchwenken. Da ſind ſie ja, unſere Taſchen! Nein, liebe Schweſtern, dieſe Karikaturen auf das, was eine Taſche iſt, laß ich nicht gelten. Ihr ſteht auf dem Standpunkt der ſeligen Pompa⸗ dour, die mir noch nie als Vorbild erſchienen iſt. Das Ridikül unſerer Großmütter iſt euer Ideal. Nun, ſie nannten es beim rechten Namen. Denn eine Taſche ſoll kein Gepäckſtück ſein, auch keine Verlängerung der Hand, wie es ein Werkzeug iſt, ſondern eine Entlaſtung. Und ihr tragt, wie Roſegger es ſo hübſch was ihr mitnehmt, in der Hand vor euch her: den großen Muff, den Schirm, das Päckchen und das Buch. Taſchen⸗ tuch, Geldtaſche, Riechfläſchchen, Spiegel, Bürſte, Notizbuch und was weiß ich, ſtopft ihr in die Handtaſche, Haus⸗, Wohnungs⸗ und Schrank⸗ ſchlüſſel nicht zu vergeſſen, und haltet außerdem den vom Wind ergriffenen Rieſenhut auf dem Kopfe feſt, und die Lorgnette vor der Naſe. Wenn ihr euer Taſchentuch gebrauchen wollt, ſeid ihr eigentlich gezwungen, alles vor euch aufs Pflaſter zu legen und einen Taſchendieb zu bitten, euch ſo lange die Taſche zu halten. Es iſt ein jammervoller Zuſtand, aber ohne Mur⸗ ren und mit rührender Geduld unterwirft ihr euch dem Machtgebot: So machen ſi's alle. Meinen Schweſtern, die es nicht beſſer haben! wollen, iſt natürlich nicht zu raten, denen aber, die Vernunft walten laſſen, mache ich einen Vorſchlag, näht in eure Röcke keine Taſchen, ſie ſind nichts nütze und tragen nur auf. Macht euch aber mehrere loſe Taſchen aus waſchbarem Stoff, damit ihr ſie waſchen und wechſeln könnt. Das iſt geſundheitlich nicht zu verachten. Steckt ſie am Gurt des Unterrocks vorn in der Mitte mit zwei ſtarken Sicherheitsnadeln ſeſt. Die vorn tief herabhängende Taſche trägt keine Spur auf und wird durch einen Schlitz im Kleiderrock in der Naht des Vorderblattes jederzeit leicht erreicht. Außerdem gehören in jede Jacke, in jeden kurzen oder langen Mantel tieſe Bruſt⸗ taſchen rechts oder links, am beſten auf beiden Seiten im Futter, wie bei den Männern. Da ſteckt das Geld auch am ſicherſten. Dann, Schwe⸗ ſtern, werdet ihr eure Hände wieder für euch haben.“ ——— „Misrellen. Etwas von der„Schmachtlocke“. Es hat Zei⸗ ten gegeben, wo es den Anſchein hatte, die Frauen müßten ſich ihrer Ohren ſchämen. Sie verſteckten die roſigen Muſcheln nämlich ſorg⸗ fältig und faſt ängſtlich hinter dem geſcheitelten Haare und nur das Gold der Ohrgehänge ver riet, was die Frauen hinter dem Vorhang des Haares verbargen. Dieſe Mode iſt im Wechſel⸗ 5 ſpiel der Zeiten immer wiedergekehrt und ſie hat gefunden. Iſt ſie doch tatſächlich ein kluges Mit⸗ tel, Mängeln der Natur unmerklich abzuhelfen, wenn es beiſpielsweiſe gilt, einem allzu langen Geſicht ſanfte Rundung zu verleihen, eine ſt Stirn zu verdecken oder abſtehende Ohr Ueberhaupt iſt die Friſur dazu da, die Linien des Hauptes zu korrigieren oder, wenn dies nicht nötig, in anſchmiegender Harmonie zu be⸗ tonen. Darum iſt uns die ſchwärmeriſche Mode der Biedermaierzeit heute ſo ſympathiſch, nur ihre Uebertreibungen, die in der altengliſchen Romantik zur„Schmachtlocke“ führten, könt uns nicht gefallen. Die Schmachtlocken waren das Attribut unſerer empfindſamen Großmu ter; in langen ſorgfältig gedrehten Schrauben fielen ſie paarweiſe oder auch zu dritt von de bleichen Schläfen der Damen bis zur Schulter nieder und fanden in ihrer Abſonderheit nur zu den Zeiten der franzöſiſchen Reſtauratio ein würdiges Gegenſpiel, da die Frauen es ten, ihr Haar über hohe mächtige Kä hinaufzuheben und von da in zierlichen Locke trauerweidenartig herabfallen zu laſſen. Die Frauen im franzöſiſchen Staatsweſen Im franzöſiſchen Staatsweſen iſt der Andra der Frauen in den letzten Jahren ungeheuer ſtiegen. Die Beamtinnen haben eine ſehr an nehme Arbeitszeit und ſind im Durchſchnitt —2 Uhr beſchäftigt, ſie ſind penſionsberecht und beziehen ein Gehalt, von dem ſie angemeſ und ſtandesgemäß leben können. Im franzöſiſch Staat ſind augenblicklich 128 000 Frauen beſchz tigt, von ihnen ſind 18 702 im Poſtdienſt t 7356 Frauen haben im Eiſenbahndienſt Anf lung gefunden, und zwar ſind ſie als Weicht ſtellerinnen, Zugreinigerinnen, HBilletverkä ferinnen tätig. Etwa 6000 Frauen ſind bei d Staatsſtraßenbahnen angeſtellt, ſie haben dab bielfach die Schranken an den Straßenbahnüber⸗ gängen zu bedienen, ſind aber auch als Weichen⸗ ſtellerinnen tätig. Im Auswärtigen Amt fungie⸗ ren 30 Frauen als Dolmetſcherinnen, die Spanien, Marokko, der Türkei ete. ihres Amte⸗ walten. 800 Frauen ſtehen im Dienſte des Kriegs⸗ miniſteriums, ihnen iſt als oberſte Pflicht die Verſchwiegenheit geſetzt, ſtrengſte, treueſte Pflicht⸗ erfüllung iſt ihnen Gebot. Dieſe Stellungen auf Jahre hinaus vornotiert, es kommen haupt⸗ ſächlich Töchter von Beamten in Betracht vor allen Dingen ſolche, deren Väter f Staatsdienſte irgendwelche Verdienſte erworb haben. Mittwochs von—4 Uhr iſt in B 6, 28, 8. jeweils die Sprechſtunde des Bun des B ſcher Künſtlerinnen für Fachbe tung auf allen Gebieten der bilden Kunſtgewerbe mit beſonderer Berückſichtigung Ausbildungsmöglichkeiten, Bezugsquellen für und Künſtler, Ausſtellungsweſen mehr). und derglei Freitag von 10—11 Uhr und m —4 Uhr Auskunftſtelle für höhe berufe: Prinz Wilhelmſtraße 6, 2 auch in den Reihen der Aeſtheten ihre Verfechten Bet Beſtellung von: Zu ben hier abtebirdeten Mobdellen ſind bie Weltruf geutebenden 5 Butterick's Schnittmustem Butterick's Schnittmuster NNSNTFNENIDLENMñMrIrr iſt genaue Angabe der T Hüftweite und Oberweite erſorberlich. Alle Zutaten wie: Beſätze, Spitzen, Schneideret⸗Artikel, Seidenſtoffe ꝛc. ſtud bei uns bekaunt billig erhäktſich. Hirschland. nach denen jebe Dame ohne Schwierig⸗ keit ihre Garderobe ſelbſt anfertigen kann, erhältlich bei: Hirschland. ——— Moderne Bluſen. Die Torm der Bluſe, die auf letzte Modernität Anſpruch macht, hat mit den Jahren eine gänzliche Amwandlung erfahren; denn jene Bluſe, die das Eleganteſte, was es in dieſem Genre gibt, darſtellt, meidet ängſtlich alles Enganliegende, ſomit ein feſtes Futter und Fiſchbeinſtäbe, ſie meidet die einſt ſo beliebten ſchweren chinierten oder karierten Seidenſtoffe, ſie meidet den hohen Stehkragen und viele andere Details, wie z. B. die vielen Fältchen und Säumchen, die Zierſtiche und Durchbrucharbeiten, die vor einigen Jahren von einer eleganten Bluſe untrennbar ſchienen. Damit will nicht geſagt ſein, daß man all das nicht mehr ſieht; man ſieht es, aber Anſpruch auf letzte Modernität kann es nicht erheben, es iſt vielmehr eine Art perſtznlicher Liebhaberei, einfacher dunkelblauer Cheviotrock, dazu die fertig gekaufte dunkelblaue Atlasbluſe mit ein wenig Pelzgarnitur, zu der man ſelber— in Farbe und Qualität paſſender, marineblauer Liberty läßt ſich beſtimmt finden— einen kleinen Nocküberwurf anfertigt, in Geſtalt eines Schoßes, der im Taillenſchluß leicht eingekräuſelt, unten mit einem ſchmalen, zur Bluſe paſſenden Pelzſtreifen beſetzt wird. M. v. Suttner. Beſchreibung zu unſeren Abbildungen. Nr. 63111. Die dominierende Note in den neuen Pariſer Röcken iſt der vorn aufgeraffte Effekt, dem man weder Anmut noch un⸗ gezwungene Eleganz abſprechen kann. Ein derart geraffter Nock iſt nicht im eigentlichen Sinne des Wortes drapiert, aber der geraffte Effekt an der Anterkante und die Weite im oberen Nockteile wirken im Gehen ganz wie eine Drapierung und erzielen die e Faß⸗ die ich meinerſeits nicht begreife, denn die Bluſe in der Form, e e ſellt ene 2. wie die letzte Mode ſie uns bringt, iſt viel bequemer als die Oi dar, der ga a e e geſchnitten iſt und aus ehemalige, ſie iſt ganz leger gehalten, und ſelbſt wenn ſie aus einem oder zwei Teilen gearbeitet werden kann. Der obere Teil, der, 5 Seide iſt, nur mit einem ganz weichen Futter verſehen, das wie ſchon erwähnt, weiter iſt als die Anterkante, iſt in Falten gelegt, 5 ganz 0 twas eigentlich nur als ein die weich und offen gelaſſen werden können, oder die man etwa Schutz der Seide be⸗ 7„ ſind aufgerafft und treten über⸗ einander, ſo daß ei trachtet werden kann, ſehr eleganter und doch aber uns in keiner Weiſe einengt. durchaus diskreter e 2 5 5 B Rock mißt in Mittelgröße an der Anter⸗ 5 „Die fallende Bluſe verdient kante 1,15 m, iſt in ruͤnder Länge gehalten 6. Sun 521 nach 18 fb 75 und hat die e Gürtel · runde den Vorzug, als ſie viel prak⸗ linie. Für mittelgroße Figuren berechnet man tiſcher, viel 1 iſt als die feſt an⸗ 2,35 1. Stoff gen prel Muſter 63111 iſt 7. liegende: es liegt auf der Hand, daß in! Orbößen, von 56 bis 8 em Taillenweite 8 8 und 94 bis 128 em Hüftenmaß, erhältlich. larchſicige Skoffe, za ſelbſt gute Feide Ber. 68133. Betrachtet man ſich die länger halken, wenn ſie unter dem Arm, eleganten Nachmittagskoſtüme aus Moirs, 5 auf dem Rücken nicht geſpannt werden. Charmeuſe, Wollratin 172 25 Man könnte nun vielleicht ein⸗ broſchs, dann wird man faſt immer Jacken 8 ſehen, die ganz im Stile des Modells gehalten werfen, dieſe Art der loſe fallenden ſind, das wir als Muſter 63 133 illuſtrieren. Bluſen ſei nicht für jede Geſtalt ge⸗ Das Muſter iſt durchaus originell und eigen⸗ 10. eignet. Meiner Anſicht nach iſt das artig, hat aber doch die hervorragendſten in den meiſten Fällen ein Vorurteil; Merkmale aller modernen Jacken,den Weſten⸗ lle c ˖ l Schl k⸗ einſatz, die elegant gehobene Gürtellinſe oder 11 volle Formen oder allzu große Schlank⸗ die abgeſchrägten Vorderpartien im vorderen heit präſentieren ſich unter ein wenig „Faltenwurf“ günſtiger als unter ganz glatt geſpanntem Stoff. Erweiſt ſich eine feſte Stütze als dringend notwendig, dann iſt in erſter Linie ſtets ein Büſten⸗ halter zu tragen— er iſt in ſehr vielen Fällen bei der Mode der niedrigen Teile und einen kleidſamen Schoßeffekt im Rücken. Die Jacke kann loſe oder glatt in den Gürtel geſpannt getragen werden und Aermel in voller Länge oder auch kürzere Aermel haben, die mit der Jacke ſelber aus einem Stück geſchnitten ſind. Material für mittelgroße Figuren für die Jacke mit langen Aermeln 2,30 m Stoff 88 em breit, 40 em 5 abſtechenden Stoff 88 om breit für Kragen Korſette kaum entbehrlich— WNan erten and 65 em Sboff 70 550 Linie ein Leibchen, das nach Maß aus breit für Weſteneinſatz und Patten. Muſter 13. feſtem Stoff gearbeitet wird. 63133 iſt in/ Größen, von 81 bis 112 em 8 f 15 1 Oberweite, erhältlich. Daß die,Lingeriebluſe“ auch mitten Nr. 68300. Jede Mutter, die üb im Winter getragen wird, befremdet haupt ein Baby ihr eigen nennt, bat heute niemanden mehr, und es ſcheint, natürlich das niedlſchſte und hübſcheſte 1. die ganze Frauenwelt hat ſich genügend 1 5 88 8 1 5 155 55 11% 0 natürlich wird ſie für dieſes Baby auch das 2. abgehärtet, um dieſe Mode zu ertragen, niedlichſte und hübſcheſte Kleidchen haben ja ſogar, um in Wetter den bloßen wollen, das überhaupt nur 38 8„ zu finden 5 Hals zeigen zu können. Neben der iſt. Ein ſolches Kleidchen, das auch der „Lingeriebluſe“ ſpielt ſtolzeſten und eitelſten zum Trotteuranzuge de e 5 8 7 ſi eine große Rolle die bequemlichkeitliebendſte 1 5 Bluſe aus weißer Baby ſehr wohl fühlen Waſchſeide, in Formen bürfte, wird als Muſter 16 gearbeitet, die der 63300 auf dieſer Seite ab⸗ dblu 4 gebildet. Die Falten ſind Hemdbluſe nahe · in dieſem Modell in hüb⸗ kommen, nur mit dem ſchen Gruppen arrangſert,„„ 5 Anterſchied, daß ein 1 20 Hade beb ge⸗ 7 S nügend Raum bleibt, um 7+ Amlegekragen an Stelle das Kleidchen mithübſcher 5 95 8. Stehkragens tritt, des Steh agens tritt, Handſtickerei oder einigen Die 8 wo es ſich um einiger⸗ Reihen von Grätenſtichen 2 2 0 maßen jugendliche Er⸗ 5 +9 ſcheinungen handelt. da, e—— und 90 em Spitze. Muſter— Ein etwas„ge⸗ 63300 iſt 5 in einer 63733 u. 63 11¹ 11. putzteres Genre“ ver⸗ Größe erhältlich. treten z. B. Bluſen Nr. e3355. Eine Hemdbluſe muß einfach ſein, ganz gewißz wenn 1 aus weißem oder glattem farbigen, aber de Albttpatlag 925 195 wneen 5 dann verliert ſie an Neſz 7 ai aregg aee enee aus daur eranee Sadgenee VVC in jenen Muſtern, die man als„genre bulgares bezeichnet, die ein ſolches Schickſal aber kaum beſchieden ſein, vielmehr hat dieſes zu ganzen Bluſen zu verarbeiten keine glückliche Idee war, deren 10 ebe 99 eee 000 74 0 1e Ni ean dieſe Hemdbluſe iſt zwar in den Grundlinien durchaus einfach, leuchtend luſtige dagegen, nur 15 5 20 die Einfachheit wird aber durch die Schulterfalten gemildert, die überdies tretend, alſo als Aufputz, ſehr gut wirken. Eventuell könnte der Figur gerade dort eine hübſche Breite verleihen, wo ſie am kleid⸗ 2 man dann aus demſelben Stoff wie der Kragen und die Man⸗ ſamſten und notwendigſten iſt. Ein hübſcher Ausſchnitt und ein zurüick. ſchetten einen loſe gewundenen Gürtel anfertigen und dadurch eſchlagener Kragen wie auch ein hoher Stehumlegekragen und ein 8. den Eindruck der Juſammengehörigkeit zwiſchen Bluſe und Die Nene Ab an Heieangen fl eingeſehr. de Aur miel Nock ſteigern. große Figuren für die Bluſe mit langen Aermeln.30 m Stoff 88 om breit. Eine große Neuheit ſind auch jene weißen oder bunten, aber Muſter 63355 iſt in 7 Größen, von 81 bis 112 em Oberweite, erhältlich. wohl ſtets einfarbigen Seidenbluſen, die mit ganz ſchmalen Pelzſtreifchen gar⸗„Nr. 63500. Ein einſaches Damenkleid, das troz aller Einfachheit Originalität und niert werden. Es iſt das eine ſehr reizende, kleidſame Neuheit, die an und für Stil beſigt wird 10.e 65500 dargeſtellt. Die Linſen des Kleides ſind tadellos ſich nicht billig, doch billig hergeſtellt werden kann, denn— alle alten Pelz⸗ und die Führung der Verf blußkante durchaus neu und originell. Das Kleid beſteht 5. 8 8 aus einer Hemdbluſe, die hochgeſchloſſen ſein kann und dann einen Stehumlegekragen reſtchen können hier zur Verwendung kommen. In der Hauptſache ſieht man die bat oder die mit einem Halsbündchen zum Tragen von ſelbſtändigen Kragen ausgeſtattet 8. 7 ſtreiſchen hinten rings um den Hals laufen und vorn den herzförmigen wird, wenn man nicht einen leichten Aus ſchnitt mit einem zurückgeſchlagenen Kragen usſchnitt begrenzen, oder einen weſtenförmigen Einſatz einfaſſen, oder endlich geſte 0 55 aeen e die 8— 7. ; 3 1. 5 841 interen Oberkante leicht eingere ziemlich große 1 begrenzen umer aum in ganz geringer Breite und mißt in Mittelgröße an der Anterkante 1,55 m. Material für mittelgroße 4 8— angewendet. Man kann ſo 8. B. ſehr leicht und billig ein den letzten für das Kleid mit dreiteiligem Rock und kurzen Nermeln 3,20 m Stoff 100 om breit⸗ 8 Anforderungen an Modernität entſprechendes Kleid zuſammenſtellen: Ein Muſter 63 500 iſt in 8 Größen, von 81 bis 117 em Oberweite, erhältlich. 85 0. Nachdruck auch mit Quellenangade verboten. 0 7 — 10. Hamburger Engros-Lager 0 0 M. 1 lir schland 2 Co, Mat mhein 1an den Pfanken. Die Hamburger Engros. Lager biſden eine Vereinigung von ca. 200 Zleichartigen Geschäften zu gemeinsamen Einkauf, unsere LImsätze sind die weitaus gröhten Deutschlands, unsere Leistungsfähigkeit wird daher nicht nochmals erreicht. General-Anteiger. Badiſche Neueſte Nachrichten. . und§8 43 Abf. 1 des L euwahlen zur II. Kammer der Fetae am Dienstag, den 21. Oktober ds. Is., vormittags 11 Uhr bis 3 Uhr nachmittags batt . Jeder Abgeordnete wird in einem beſonderen Wahlkreis gewählt. In Mannheim ſind 5 Abgeordnete im Wahlkreis 58—62: Mannheim(Stadt) IVzu wählen. Die Abgrenzung der Wahlkreiſe und— innerhalb derſelben— jene der Wahlbezirke und das Wahllokal eines jeden Bezirks werden nachſtehend zur — entlichen Keunntnis Nbrach. Bezeichnung des Wahlbezirks Wahllokal 8 J. Wahlkreis. 1. Jean Beckerſtr., Laurentiusſtr. links—Schluß, rechts 12—Schluß, Lortzingſtraße links—Schluß, 1 rechts 12—Schluß, Meßplatz—8, Pflügers⸗ grundſtraße rechts Hildaſchule, Zimmer 1 2, Pflügersgrundſtraße links, Alphornſtraße links Hildaſchule, Zimmer 2 13—Schluß, rechts—Schluß, Humboldtſtraße, Peſtalosziſtraße 3. Elfenſtraße, Langſtraße links 67—Schluß, Laug⸗ ſtraße rechts, Lutherſtraße links, Zehntſtraße Ackerſtraße, Mittelſtraße, Induſtriehafen und Schiffe, Frieſenheimer Inſel Hildaſchnle, Zimmer 3 Hildaſchnle, Zimmer 6 .] Bürgermeiſter Fuchsſtraße, Draisſtr. Gärtner⸗ Humboldtſchule, Zim. 28 ſtraße .] Dammſtraße 44—Schluß, Riedfeldſtraße Hildaſchule, Zimmer 7 Fröhlichſtraße, Gutemannſtraße, Pumpwerk⸗ Hildaſchule, Zimmer 8 ſtraße, Stockhornſtraße 8. Gartenfeldſtraße, Herzogenriedſtraße, Huthorſt⸗ weg, Kleine Riedſtraße, Liebigſtraße, Spelzen⸗ ſtraße, Waldhofſtraße Canuabichſtraße, Chamiſſoſtraße, Wohlgelegenſchule, Zim. 1 obere und untere, Egellſtraße, Fratrelſtraße, Hohwieſenſtraße, Holzbauerſtraße, Kleiſtſtraßc, Max Joſefſtraße, Pozziſtraße, Schimperſtraße, 8 Stamitzſtraße Eichendorffſtraße, Grillparzerſtraße, Hohwieſen⸗ weg, Kobellſtraße, Lange⸗Rötterſtraße, Lenau⸗ ſtraße, Uhlandſtraße, Verſchaffeltſtraße Bäckerweg, Brückenſtraße, Exerzierplatz, Feu⸗ denheimerſtraße, Friedhof, Garniſonſtraße, Hoch⸗ uferſtraße, Käfertalerſtraße, Kronprinzenſtraße, Landwehrſtraße, Neckarvorland rechts, Sammel⸗ bahuhof Sotſronſtraße, alte Weinheimerſtraße, Wohlgelegen (Waldhof) Bahnhof, Eiſenſtraße, Gerwigſtraße, Glasſtraße, Hafenbahnſtraße, Hubenſtr., Luzen⸗ bergſtraße. Mauerſtr., Raugierbahnhof, Untere Riedſtraße, Sandſtraße, Spiegelmanufaktur, Spiegelſtraße, Stationsſtraße, Steinſtr., Stoll⸗ bergſtraße e Humboldtſchule, Zimmer 4 Clignetſtraße Wohlgelegenſchule, Zim. 2 Wohlgelegenſchule, Zim. 5 Schulhaus Waloͤhof, Zimmer 1 18.(Waldhof) Altrheinſtraße, Oppauerſtr., Roggen⸗ Schulhaus Waldhof, ſtraße, Sandhoferſtraße, Wachtſtraße, Zellſtoff Zimmer 17. kolonie 1. Wahlkreis. G—7 Altes Rathaus F 1, Zimmer 23 2. H—5 5 Schulhaus K 5(Eingan 1 12 gegen J), Zimmer H 6, J—6, K—7 Schulhaus K 5(Eingang gegen J), Zimmer 34 Friedrſchule U 2, Knaben, .K—9 Zimmer 3 Luiſenring 49—62, U 1 H 7, J 7, Jungbuſchſtraße Schulhaus K 5(Eingang gegen J), Zimmer 33 Schulhaus K 5 cn gegen Ring), Zimmer 1 855 8 .] Beilſtraße, Böckſtraße, Hafenſtraße 42Schluß, Neckarvorlandſtraße 32—36, Werftſtraße, Schiffe im Neckarhafen Dalberaſtraße,„Grabenſtraße, Holzſtr., Kirchen⸗ ſtraße rechts, Luiſenring 20—47, Neckarvorland⸗ ſtraße—29, Schanzenſtraße, Seilerſtraße S—5, TJ—2 8 Schulhaus K 5(Eingang gegen Ring), Zimmer 2 Friedrſchule U2, Mädchen, Zimmer 24 Ring, Zimmer 34 Alphornſtr., Alphornſtraße—5 und 23, Dammſtraße—43, Zimmer 4 Dieſterwegſtraße—8, links—63, Laurenttusſtraße.—7 und—6, Lortzingſtraße 1a—3 und—8, Lutherſtr. rechts, Meßplatz—4 Ii. Wahlkreis. A—4, B—7, CI, Leopoldſtraße, Parkring, Rheinſtraße, Rheinvorlandſtraße, Schleuſenweg 2. C—8, D—7, Schulhaus L I, Zimmer 2 Schulhaus L1, Zimmer 22 3. E—, F-—6, Akademieſtraße Schulhaus D 7, Zimmer 3 4. F 7, Hafenſtraße links bis 21, rechts bis 40,] Schulhaus D 7, Zimmer 8 Kirchenſtraße links, Luiſenring—19, Mühlau⸗ 5 8 gebiet, Schiffe im Rhein, Mühlauhafen, Binnen⸗ hafen, Verbindungskanal und Neckar unterhalb des letzteren 8 5,. L—15, Schloß mit Ballhaus und Schloßgarten Schulhaus IL1, Turnhalle N Schulhaus N6, Zimmer 1 7. O 7. P—7, Q1-3, R—2 Schulhaus R2, Zimmer 5 8. Q—7, R—86 Schulhaus R 2, Zimmer 6 .] R 7, Friedrichsring, Goetheſtraße, Lameyſtraße, Oberrealſchule, Tullaſtr., Prinz Wilhelmſtraße, Roſengartenſtraße, Schul. Zimmer 15 3 hofſtraße, Tullaſtraße 10.] Carolaſtraße, Charlottenſtraße, Colliuiſtraße, Oberrealſchule, Tullaſtr., IEliſabethſtraße, Friedrichsplatz, Gutenbergſtr., Zimmer 16 Hebelſtraße, Hildaſtraße, Lachnerſtraße, Leſſing⸗ e ſtraße, Neckarvorland links, Nuitsſtraße, 5 5 55 Renzſtraße, Rupprechtſtraße,„„„ Sofienſtraße, Suckowſtr., Viktoriaſtr., Werder⸗ platz, Werderſtraße Auguſta⸗Anlage, Bachſtraße, Brahmsſtraße, Friedrich Karlſtraße, Karl Ludwigſtraße, Maximilianſtraße, Moll⸗ ſtraße, Otto Beckſtraße, Rennwieſen, Richard Wagnerſtraße, Schumannſtraße, Seckenheimer⸗ ſtraße links, rechts bis 28, Weberſtraße, Weſpin⸗ ſtraße Bahnhöfplatz, Bismarckplatz, Friedrichsfelder⸗ ſtraße—7, Hauptbahnhof, Kaiſerring, Keppler⸗ ſtraße lintg, Heinrich Lanzſtraße, Große Merzel⸗ 1.—26, Kleine Merzelſtraße, Moltke⸗ Rhein—5 und—6, Roon.⸗ — und—44, Tatler- Luiſenſchule, Zimmer 1 Beethovenſtraße, Seckeuhſtr., Haydnſtr., Luiſeuſchule, Seckenhſtr., Zimmer 7 35, 2 Friedrſchule U 2, Mädchen, Zimmer 28 s 6, P 6 ene Friedr⸗s Ring, Zimmer 32 1=0 Realgymnaſium, Friedr.⸗ 10. 11. * 10. 115 13. 14. Merzelſtraße rechts ab 28, Seckenheimerſtraße rechts ab 30, Stolzeſtraße Augartenſtraße, Kleinfeld—6, Windmühlſtraße Rheinhäuſerplatz, Rheinhäuſerſtraße 9a—Schluß, 12 bis Schluß Schwetzingerſtraße links rechts 50 bis Schluß 8 Amerikanerſtraße, Fahrlachſtr. Große Merzel⸗ ſtraße 21—Schluß, Große Wallſtadtſtraße links, Kleine Wallſtadtſtraße Friedrichsfelderſtraße—Schluß, Schlachthofſtr., Traitteurſtraße, Unterhellung, Große Wallſtadt⸗ ſtraße rechts, Weidenſtraße, Welſchengärten Burgſtraße, Kleinſeldſtraße, Krappmühlſtraße, Metzgerſtraße, Viehhofſtraße, Vordere Au Gontardplatz, Gontardſtraße, Joſef Kellerſtraße, Lindenhofplatz, Rennershofſtraße, Rheindamm⸗ ſtraße, Tunnelſtraße Meerfeldͤſtraße, Windeckſtraße Bellenſtraße, Meerlachſtraße, Rheinauſtraße Eichelsheimerſtraße, Rheinparkſtraße, Rhein⸗ villenſtraße, Stefanienpromenade Emil Heckelſtraße„links, Fabrikſtationsſtraße links, Grenzweg, Landteilſtraße, Lindenhofſtr., Neckarauerſtraße links 255—Schluß, rechts 206— Schluß; Rampenuweg, Waldparkſtraße, Weid⸗ ſtückerweg V. Wahlkreis. Emil Heckelſtraße rechts, Haardtſtraße, alter Rangierbahnhof, Rheinpromenade, Speyerer⸗ ſtraße, Waldparkdamm, ſowie von Neckarau: Adlerſtraße, Kleine Adlerſtraße, Fabrikſtations⸗ ſtraße rechts, Mönchwörthſtraße, Neckarauer⸗ ſtraße links bis 251, rechts bis 162 (Neckarau) Friedhofſtraße, Gießenſtraße, Herr⸗ lacherweg, Herrlachſtraße, Katharinenſtraße, Schulſtraße, Traubenſtraße, Wingertſtraße (Neckaraul Dorfgärtenſtraße, Fiſcherſtraße. Ger⸗ maniaſtr., Hangſtr., Kaiſ. Wilhelmſtr., Luiſenſtr., Marktplatz, Neugaſſe, Pfarrgaſſe, Rathausſtraße (Neckarauſ Aufeldſtraße, Blumenſtraße, Fried⸗ richſtraße, Ratſchreibergaſſe, Roſenſtr., Schmied⸗ gaſſe, Wörthſtraße (Neckarau) Altriperſtraße und Fähre, Angel⸗ ſtraße, Belfortſtraße, Eiſenbahnſtraße, Feuden⸗ heimer Brücke, Friedensſtraße, Großfeldſtraße, Gummiſtraße, Karpfenſtraße, Kleine Straße, Kuhunterhorſt, Malauweg, Maxſtraße, Morch⸗ feldſtraße, Neudammſtraße, Rhenaniaſtraße, Schwetzingerlandſtraße, Schwingſtraße, Wald⸗ hornſtraße, Wundtſtraße (Feudenheim) Blücherſtraße, Hauptſtr., Körner⸗ ſtraße, Liebfrauenſtraße, Nadlerſtraße, Scharn⸗ horſtſtraße, Scheffelſtraße, Schillerſtr., Schützen⸗ ſtraße, Schwanenſtraße, Talſtraße, Weiherſtraße, Wilhelmſtraße, Ziethenſtraße (Feudenheim] Brunnenſtraße, Diakoniſſenſtraße, Eichbaumſtraße, Eintrachtſtraße, Feldſtraße, Feudenheimer Fähre, Heddesheimerſtr. Höhen⸗ ſtraße, Ilvesheimerſtraße, Kaſtanienſtraße, Kirch⸗ bergſtraße, Kronenſtraße, Löwenſtraße, Neckar⸗ ſtraße, Paulusbergſtraße, Pfalzſtraße, Pflug⸗ ſtraße, Querſtraße, Ringſtraße, Schweitzerſtraßk, Seckenheimerlandſtraße, Wallſtadterſtraße, Wart⸗ burgſtraße, Weinbergſtraße, ſowie Neuoſtheim (Käfertal) Baumſtraße, Faſanenſtraße, Garten⸗ ſtraße, Gewerbſtraße, Grauer Weg, Grohberg⸗ ſtraße, Jägerſtraße, Mannheimerſtraße, Kurze Mannheimerſtraße, Nelkenſtr., Aeußere Quer⸗ ſtraße, Rollbühlſtraße, Sandgewann, Scheiben⸗ ſtraße, Siemensſtraße, Unionſtr., Weinheimer⸗ ſtraße (Käfertal) Auerhahnſtraße, Bahnhofſtraße, Brau⸗ ſtraße, Käfertalerwald, Kirchplatz, Ladenburger⸗ ſtraße, Lampertheimerſtraße, Obere Riedſtraße, Poſtſtraße, Rebenſtraße, Waſſerwerkſt, Aeußere Wingertſtraße, Innere Wingertſtraße, Wormſer⸗ ſtraße (Waldhof] Atzelhofſtraße, Alte Frankſurterſtraße, Franziskusſtraße, Gartenſtadt, Sandtorferſtr., Schießplatzſtraße, Speckweg, Tannenſtr., Wald⸗ ſtraße (Sandhofen) Dorfſtraße, Gaswerkſtraße, Hauf⸗ ſtraße, Heſſiſche Straße, Kalthorſtſtraße, Leim⸗ pfad—3, Nebenſtraße, Niederbronnerſtraße, Nördliche und Südliche Colonieſtraße, Papyrus⸗ ſtraße, Petersauerſtraße, Riedlach, Sandhofer⸗ ſtraße, Spinnereiſtr., Süddeutſche Juteinduſtrie, Zellſtofffabrik, Ziegelgaſſe, Induſtriehafen und Schiffe (Sandhofen] Bierubaumſtraße, Deutſche Gaſſe, Domſtiftſtraße, Fahrgaſſe, Garnſtraße, Hinter⸗ gaſſe, Pariſer Pfad, Sackgaſſe, Schönauerſtraße, Weinheimerweg (Sandhofen) Alter Friedhoſweg, Bartholomäusſtraße, Falkenſtraße, Hoher Weg, Kirchgäßchen, Kriegerſtraße, Obergaſſe, Ober⸗ und Unterneugaſſe, Scharhof, Scharhoferland⸗ ſtraße, Scharhofſtraße, Sonnenſtraße, Unter⸗ gaſſe, Viernheimerweg, Zwerchgaſſe (Rheinau! Caſterfeldſtraße, Graßmannſtraße, Im Herrenſand, Karlsruherſtraße, Langer Rie⸗ men, Mutterſtadterſtraße, Neuhoferſtraße, Otter⸗ ſtadterſtraße, Plankſtadterſtraße, Rhenaniaſtraße, Rotterdamerſtraße, Ruhrorterſtraße, Schiffer⸗ ſtadterſtraße, Stengelhoferſtraße, Waſſerwerk, Wilhelmſtraße und Däniſcher Tiſch, Zechen⸗ ſtraße, Rheinauhafengebiet und Schiffe (Rheinauf An den 40 Morgen, Diſtelſand, Düſſeldorferſtraße, Edinger Riedweg und Zlegelei; Eſſenerſtraße, Hallenſtraße und Hallen⸗ buckel, Harpenerſtraße, Heuweg, Marktplatz, Mülheimerſtraße, Poſtſtraße, Rohrhoferſtraße, Ausgaſſe, Schwetzingerlandſtraße und Relaisſtraße, Wald⸗ ſeeſtraße, Andbplfebri, Zwiſchenſtraße, Fried⸗ richsfelderweg Wilhelmswörthſtraße, Frettag, den 17. Oktober 1913.(Abendblatt.) 19 5 Einladung 85 Bekanntmachung. 8 2 Bezeichnung des Wahlbezirks Wahllokal zur.Kreisverfamm⸗ ur Landta⸗ 3w al l. S Nr. 4881. Die Liſte der e zur Wahl der Kreiswahlmänner liegt 8 Tage lang, un und IW. Wahlkreis. wbche den Mittwoch, den 15. Oktober bis einſchl. Mitt⸗ Gemäß hoöchſter Entſchließung aus Gr. Sag vom 5. Auguſt 8 voch, den 22. Oktober 1913, vormittags von 8 bis 18 Landtagswahlgeſetzes vom 24. Auguſt 1904 finden 1. Gabelsbergerſtraße, Kepplerſtraße rechts, Große Peſtalozziſchule, Zimmer! Ube und nachmittags von 2 bis 47 Uhr und am Peſtalozziſchule, Zimmer 2 Mollſchule, Zimmer 6 Mollſchule, Zimmer 20 Mollſchule, Zimmer 1 Mollſchule, Zimmer 2 Mollſchule, Zimmer 28 Lindenhſchule, Zimmer 4 Lindenhſchule, Zimmer 1 Lindenhſchule, Zimmer 14 Lindenhſchule, Zimmer 15 Lindenhſchule, Zimmer 16 Schillerſchule, Zimmer 1 Germaniaſchule, Zimmer s Germaniaſchule, Zimmers Rathaus Neckarau, Zimmer 2 Wilh. Wundtſchule, Zimmer 4 Schulhaus Feudenheim. Zimmer 1 Schulhaus Feudenheim, Zimmer 2 Schulhaus Käfertal, Zimmer 1 Schulhaus Käfertal, Zimmer 2 Schulhaus Waldhof(Mäd⸗ chen), Zimmer 18 Friedrſchule Sandhof en Zimmer 1 Friedrſchule Sandhofen, Zimmer 2 Altes Schulhaus Sand⸗ hofen, Zimmer 1 * Hildaſchule Rheinau, Zimmer 1 Rheinauſchule, Zimmer 1 Die Namen der Mitglieder der Wahlkommiſſivnen werden beſonders be⸗ ee Wir laden die Wahlberechtigten zur Stimmabgabe mit dem Anfügen ein daß nach 8 Uhr nachmiktags— auch von ſolchen Wahlberechtigten, die ſchon vor⸗ her im Wahllokal anweſend waren,— kein Stimmzettel mehr angenommen wird. Die den Wählern ſ. Zt. zugeſandten Wahlkarten wollen zur Wahl mit⸗ gebracht werden. Mannheim, den 9. Oktober 1913. Der Stadtrat: v.„„N 4404 Italieniſche Handelskorreſpondenz Samstag, den 18. Oktober, vormittags von 8 bis mit⸗ tags 1 Ühr für die Altſtadt auf dem Statiſtiſchen Amte(Rathaus N 1, Zimmer 20), für die Stadtteile Feudenheim, Käfertaäl, Neckarau, Rheinau und Sandhofen auf den dortigen Gemeindeſekretariaten und für den Stadtteil Waldhof auf der Polizeiſtation daſelbſt zu Jedermanns Einſicht auf, woſelbſt auch innerhalb der gleichen Friſt etwaige Einſprachen bei Ausſchlußvermeiden vorgebracht werden können. Mannheim, 13. Oktober 1913. Statiſtiſches Amt: Dr. Schott. 2500 Bender. Arbeitsvergebung. Für den Erweiterungsbau der Friedrichſchule in Saudhofen ſoll die Ausführung der Dachdeckungs⸗ (rote Bieberſchwänze) und Blitzableitungsarbeiten im Wege des öffentlichen Augebots vergeben werden. Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Montag, den 27. Oktober ds. Is., 11 Uhr an die Kanzlei des unterzeichneten Amts(Rathaus N 1, 3. Stock, Zimmer 125) einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung derſelben in Gegenwart etwa erſchiene⸗ ner Bieter oder deren bevollmächtigten Vertreter erfolgt. Angebotsformulare ſind koſtenlos im Bauburean (Ausgaſſe 4) in Sandhofen erhältlich, woſelbſt auch nähere Auskunft erteilt wird. Mannheim, den 16. Oktober 1913. Städt. Hochbauamt: 12 Perrey. 2512 Stüdt. Bauhandwerkerſchule Mannheim. (Meiſter⸗ und Palierſchule für Maurer, Zimmerlente, Steinhauer u. ſ..)] An der Gewerbeſchule beginnen am 3. No⸗ vember ds. Is. die Winterkurſe de r Städt. Bauhandwerkerſchule. Die Schule verfolgt den Zweck, Angehörigen des Baugewerbes Gelegenheit zu geben, ſich zu tüchtigen Vorarbeitern, Palieren und Meiſtern auszubilden. Der Unterricht iſt Tagesunterricht mit ee Stunden und dauert bis Oſtern 1914. Das Schulgeld beträgt 10 Mark für den ganzen Kurs. Weitere Aus⸗ kunft wird auf der Kanzlei der Gewerbeſchule— 6 gerne erteilt. 507 Mannheim, den 14. Oktober 1913. Gewerbeſchulrektorat: Schmi d. ereſche Mannheim. Es iſt beabſichtigt, bei genügender Beteiligung in der Zeit von Anfang November ds. Is. bis Ende Januar 1914 einen Vorbereitungskurs zur Meiſterprüfung abzuhalten. Der Kurs dauert 12 Wochen und zwar werden wöchentlich 6 Stunden Unterricht gegeben, die ſich auf 3 Abende von 48—½ 10 Uhr verteilen. Das Schulgeld für die ganze Dauer des Kurſes beträgt 10 Mk. Anmeldungen werden auf der Kauslei der Ge⸗ werbeſchule— C6— entgegengenommen. Mannheim den 14. Oktober 1918. Das Schmid Hundels⸗Hochſchule Saen heim. In das Uuterrichtsprogramm für das Wi Rtes ſemeſter 1913/14 ſind vorzugsweiſe für N 15 gende Sprachkurſe aufgenommen worden: ranaö ſiſch. Kurs für Anfänger 3 Stunden, Montag, Mittwoch, Freitag Kurs für Fortgeſchrittene 3 Stunden, Montag—10, Mittwoch—9 abends Frausöſiſche Handelskorreſpondenz 2 Stunden, Donnerstag—10 abends Lektüre aus franzöſiſchen Zeitungen 2 Stunden, Montag—10 abends Laut- und Formenlehre der franzöſiſchen Soreche der Gegenwart 1 Stunde, Montag—7 Erafteche Uebungen 1 Stunde, Montag—8 Lektüre ausgewählter Texte franzöſiſcher Ewaubene 2 Stunden, Dienstag—8. Engliſch. Kurs für Anfänger 3 Stunden„Montag, Mittwoch, Freitag—9 abds Kurs fütr Fortgeſchrittene 3 Stunden, Montag, Mittwoch, Freitag.8 abos. Engliſche Handelskorreſpondenz 2 Stunden, Dienstag—10 abends Lektüre aus engliſchen Zeitungen 2 Stunden, Donnerstag—10 abends. Italieniſch. Kurs für Aufänger 4 Stunden, Montag, Dienstag, Mittwoch, Don⸗ nerstag—7 abends Kurs für Studierende mit Vorkenntniſſen 4 Stunden, Dienstag, Donnerstag—8, Srens 810 abends 2 Stunden, Dienstag—10 abends. Spaniſch. Kurs für Anfänger 5 4 Stunden, Moutag, Diens nerstag 1 abends Kurs für Fortgeſchrittene 4 Stunden, Montag, Dienstag, Mittwoch, 0 nerstag—9 abends Spauiſche Handelskorreſpondenz Stunden, Freitag—10 abends. Deueſche Sprachkurſe für Ausländer. 95 Stunden, Montag, Mittwoch, Freltag—8. Die Kurſe am 21. Oktober. Anmeldun⸗ gen im Sekretariat. Die Gebühren betragen für Semeſterwochenſtunde 3%/½, alſo 115 einen dreiſtündi⸗ gen Kurſus, 9 ¼/ für 4 Stünden, 12/ für das ganße Seiteſtek⸗ Die Teilnahme an der erſten Stunde eines j Kurfes iſt ohne Eintrittskarte geſtattet; erſt dann die Anmeldung zu erfolgen. In den erſten zwei chen nach Beginn des Semeſters iſt im Hochſchu gebäude K 4, 1 bis 9 Uhr abends Gelegenheit ten zur Aumelbung und zur Zahlung der Geb Manuheim, den 15. Oktober 1913. Der Rektor. tag, Mittwoch, a Vörmögen! Deutschlands Entwicklung unter der Regierung seines Friedenskaisers. Handel und Industrie 5 haben in den letzten 25 Jahren, in denen die kraftvolle Hand unseres Kaisers uns durch alle Fährnisse der inneren und àußeren Politik glücklich hindurch gehollen hat, sodaß die finanziellen, wirtschaftlichen und allgemein kulturellen Kräfte sich zu immer höherer Blüte entwickeln konnten, 5 einen beispiellosen Aufschwung 7 Am deutlichsten zeigt sich dies, wenn man den genommen, der von keinem anderen Volke in gleichem Zeitraume auch nur annähernd erreicht worden ist. Anteil Deutschlands am Welthandel mit dem seiner beiden am erkolgreichsten vorwärtsstrebenden Nachbarlaänder England und Frankreich vergleicht, denn Zahlen sprechen! 1887 Ausfuhr 3418 Millionen Mk. 4385 55 55 2629 18¹2 Ausfuhr 9827 Millionen Mk. 5375 Einfuhr 3377 Millionen Mk. 7389 3261 Total 6795 Millionen Mk. 11774 5 15 5890 75 Einfuhr 11899 Millionen Mk. 6440 57 55 Total 21726 Millionen Mk. 3* 5 1 1 815 72 55 Zunahme in% 219,7% 132,9% 100,6% Deutschland England Frankreich 729 79 29 25 759 79 55 Was weise Pflege der im Volkskörper waltenden Kräfte durch Regierung und Reichstag während der 25 Jahre Frieden zum Segen der Gesamtheit gezeitigt hat, das beschränkt sich aber nicht nur auf Deutschlands wachsende Machtstellung im Welthandel; auch die innere Entwicklung hat so unglaubliche Fortschritte gemacht, daß es für jedermann von hohem Interesse sein muß, einmal die wichtigsten statistischen Zahlen gegeneinander abgewogen zu sehen. broh-Industrie u. Landwirtschaft. Stein- u. Braunkohlen-Produktion (in 1000 Tonnen) 1882 2212 Zunahme Deutschland 76233 239435 240,3%, England 164721 264749 60,7% Frankreich 21288 413086 94,0% Roheisen · Produktion(in 1000 Tonnen) Dentschland 4024 17853 343,6% England 7681 10033 30,6% Frankreich 1568 4949 21,6½ Bodenbenutzung und Ernte 1887 1212 Finanzwesen. Verkehrswesen. Betriebslänge der Eisenbahnen in km 1887 1211 Zunahme 39082 61936 28,5% 31501 37649 19,5% 32 248 50 232 55,8% Fostsendungenf Beamlenstab Milionen Fertonen 5657 14251 4967 20a597 3309 100 549 Hanteishofte In Bagtstertoss 1887 19¹2 Zunahme 1240182 3155724 157,3% 7296000 11 698 508 60,30% 972535 1462 639 50,3% Soziale Fürsorge. Unterrichtswesen. Gesamt-Einnahme des Reiches in Millionen Mark nach dem Etat. Deutschland 1887 1212 Zunahme (Reich) 1141 3286 188,0% England 1909 3776 97,8% Frankreich 3244 3593 10,8% Guthaben der Sparer auf Sparkassen 10 Millionen Mark. Deutschland 4238 16536 290,2% England 2065 19114868 135,7% Lermögen der staatl. Krankenkassen, Invalden- und der gesstzliehen Unfall-Versiobsrungen (1890) 231 Million.(1912) 2663 Million. Zahl der Kranken- 1587—1¹ kassenmitglieder: 4842226 13619048 Mitglied. d. Knapp- schaftskassen: 1911 22 We 61557 54912 Deutschland England Frankreich Volksschulen: Lehrkräfte an Volks· schulen: 103828 Schüler in Volks- echulen: 7888150 10309949 Aut eine Lehrkraft kommen Schüler: 73,8 Postwesen Deutschlaud 40 387(1911) England 24246(1910) Frankreich 14016(1910) See-Schiffahrt Bettant der 8 1887 Deutschland England Frankreich 1874⁸⁵ 378558 899716 5220782 14518764 12⁰⁰ 1011 Empfänger: 672000 1058500 Zahl der Renten- 8¹ Ernteflache in 1000 Hektaren 22503 Ernteertrag in 1000 Tonnen 57805 Ernteertrag pro Hektar 2,57 Ton. 23716 106259 4, 48 Ton. Frankreich 2070 1911 4550 119,8% Deutsche Aktienbanken Zahl d. Banken(1887) 248(1912) 411 Kapital d. Banken(1887) 1598(1812) 3976 in Millionen Mark. Ichein-Sehiiffahrt 7222 994 1825 3256 Tragfähigk. in Registertons 430493 22853 805 751¹ 229683 Durchschnittshöhe 1801 der Altersrenten: M. 24.— M. 165.30 Durchschnittshöhe N d. Inyalidenrenten: M. 113.50 M. 180.09 Studenten a. Hochschulen(Winterser) Deutschland(iesz) 28 076 cu871) 93 799 England„ 2860„ 26800 Frankreich„ 125„ 41 Verbrauch an Kakao 1887 4300 000 kg 7203 440 kg 12 737 892 kg Deutschland FFFoo Frankreich 1912 55 084 600 kg 28 043 632 kg 26 891000 kg Zuhahme 1181,0% 289,30% 111,1% Deutschland England Frankreich 0 Verbrauch an Zucker 1887 403 256 tons 1 1175 373 tons 1 472 234 tons 1912 208 200 tons 690000 tons 722 007 tons Zunahme 199,6% 43,7% HDeutschland hat also seine beiden Nachbarländer an Kakaoverbrauch nicht nach dieser Richtung hin an der Spitze marschiert. Dieser glückliche Umst 52,9% Kakao das nahrhafteste Produkt der Pflanzenwelt 8 ist, andererseits den erfolgreich durchgeführten Bestrebungen der Kakao- und Schokolade- Industrie Vverband Deutscher Schokolade-Fabrikanten, eifrig am Ausban des deutschen N GSesetzes ein durchaus reines, nährkräftiges, gutes und schmackhaftes Fabrikat schaffte. zweiges nahm die Firma selbst, die, unterstützt von dem im Jahre ahrungsmittel-Gesetzes mitarbeitete und dann auf der Einen besonders regen Anteil am Aufblühen dieses wichtigen Industrie- 1876 gegrundeten Grundlage dieses Gebrũder Stollwerck die trotz standiger Vergrösserungen und Erweiterungen mit Hilfe ihrer Stammfabrik in Köln allein die befriedigen konnte, sodaß bereits im Jahre 1900 in Berlin ihre zweite deutsche Fabrik errichtet werden zur Ausdehnung des Außenhandels bei, indem sie zuerst mit Hilfe ihrer im Jahre 1888 in Köln errichteten Qualitäten in Oesterreich-Ungarn, England und Amerika leistete. gründete sie nach deutschen Grundsäàtzen selbständige Fabriken in Preßburg, Wien, Budapest, Sebr. Stollwerck besaß 887 18¹2 Fabrik mit 17000 ꝗqm Nutazfläche 790 Beschäftigte 352 Arbeitsmaschinen + Fabriken mit 88 275 qm Nutzfläche nahezu 6000 Beschäftigte. 2487 Arbeitsmaschinen So wie die machtvolle Entfaltung von Handel und Industrie und die daraus sich Ergebnis der langen Friedenszeit unter unseres Kaisers Reg schritte der Möglichkeit ungehinderter und gesicherter Entwiel folgerichtig ergebende Hebun ierung ist, so verdankt im besondern die F Flung während der letzten 25 Jahre, dann a 8 des allgemeinen Wohlstandes überhaupt das irma Gebrüder Stollwerck ihre bemerkenswerten Fort⸗ ber auch ihrem Grundsatze: 29904 eeeeeeeeeeeeeeeeee Einen ganz besonderen Fortschritt hat die Ka kao- und Zucker-I nd ustri e au verzeichnen, für deren Wachstum am besten die entsprechenden Verbrauchszahlen aus den ersten und letzten Jahren der Friedenszeit Belege erbringen. nur längst erreicht, sondern sogar weit hinter sich gelassen, sodaß es heute auch and ist einerseits der von der Wissenschaft anerkannten Tatsache zuzuschreiben, daß Nachfrage nach ihren Artikeln schon sehr bald nicht mehr mußte. Die Firma Gebrüder Stollwerck trug aber auch Ausfuhrfabrik Pionierdienste für den Absatz guter deutscher Als dann später drückende Zollerhöhungen den Absatz nach diesen Ländern erschwerten, London und Stamford bei New-Vork. Die Firma