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(Abendblatt) Die hentige Abendausgabe umfaßt 12 Seiten. Die Entwicklung auf dem Balkan. Die öſterreichiſche Delegation und die aus⸗ wärtige Politfk. .k. Wien, 277. Nov. (Von unſerem Korreſpondenten.) In der letzten Sitzung des Budgetausſchuſſes der öſterreichiſchen Delegation hat der Führer der Tf Dr. Kramarſch eine Rede für den Grafen Berchtold gehalten. Beabſichtigt hatte er es allerdings nicht, im Gegenteile, er wollte zu einer ſcharfen Verurteilung der Politik ge⸗ langen, die die Monarchie während des Balkan⸗ krieges verfolgt hatte, allein gerade die ſchwerſten Vorwürfe, die er von ſeinem tſchechiſchen Stand⸗ punkte aus dem Miniſter machte, wurden zu einer glänzenden Rechtfertigung derſelben, wenn man ſich auf den Standpunkt der Intereſſen der Monarchie ſtellt. Der Schluß daraus, daß die Bemtthungen der Tſchechen mit den Intereſſen der Monarchie eher in geradem Gegenſatze ſtehen, ergibt ſich damit von ſelbſt. Und was wirft Dr. Kramarſch dem Grafen Berchtold vor allem vor? Erſtens, daß man die politiſche und militäriſche Feſtſetzung Ser⸗ biens an der Adria verhindert habe, was Serbien der Monarchie nie vergeſſen werde und zweitens, daß Oeſterreich⸗Ungarn dadurch, daß es auf der Bildung eines ſelbſtändigen Albaniens beſtand, den Balkanbund ge⸗ ſprengt habe.— Daß Herr Kramarſch es für die beſte Politik gegenüber Serbien hält, dieſem in allem und jedem nachzugeben, hat man von ihm bereits vor einem Jahre gehört und dieſe ſeine Auffaſſung ſteht in vollſter Uebereinſtim⸗ mung mit der ganzen tſchechiſchen Politik in und gegenüber Oeſterreich. Auch die Tſchechen ſtehen auf dem Standpunkte, daß es die Pflicht des öſterreichiſchen Staates ſei, ihnen alles zu ge⸗ währen was ſie fordern, auch auſ Koſten der Lebensbedingungen des Staates, eine Auf⸗ faſſung, die eben den öſterreichiſchen Staat nur mehr als Ausſtellungsobjekt für neue Slawen⸗ ſtaaten betrachtet. Seine Aeußerung über den „Fehler“, die Oeſterreich⸗Ungarn durch die Sprengung des Balkanbundes gemacht habe, den zur ſelben Zeit veröffent⸗ lichten Wortlaut des ſerbiſch⸗bulgari⸗ ſchen Bündnisvertrages ins rechte Licht gerückt. Dieſer Vertrag, der die Grund⸗ lage des Balkanbundes bildete, richtete ſich, wie man nunmehr weiß, unmittelbar gegen Oeſterreich⸗Ungarn. Der Vertrag ver⸗ einbarte die Teilung der europäiſchen Türkei ein⸗ ſchließlich der Zweiteilung Albaniens an Ser⸗ ien, alſo eine territoriale Vergrößerung der beiden Verbündeten, die ſie zu einer ſtändigen Gefahr für Oeſterreich⸗Ungarn gemacht haben würde. Dadurch, daß man in Wien eben auf die Errichtung eines ſelbſtändigen albaniſchen Staates beſtand, wurde einer der Hauptobjekte des Vertrages aus deſſen Vollziehung ausge⸗ ſchaltet und kam Serbien und Bulgarien über die Frage der Kompenſation in jenen ſchweren Konflikt, der zur Sprengung des Balkanbundes führte. Demgegenüber läßt ſich auch der Vor⸗ wurf, daß das Wiener auswärtige Amt ſich ſo ganz unorientiert gezeigt habe, nicht mehr auf⸗ rechterhalten, denn Oeſterreich⸗Ungarn hat mit ebenſoviel Entſchiedenheit als auch Loyalität vom Anbeginn des Balkankrieges die Errichtung eines albaniſchen Stgates als ſeine weſentlichſte Forderung bezeichnet. Aus dem„Fehler“, von dem Herr Kramarſch ſprach, wird alſo ein Verdienſt, das Verdienſt, ein ſtetes Angriffsbündnis gegen die Monarchie geſprengt zu haben. Der ſerbiſch⸗bulgariſche Geheimvertrag. Nach einer Wiener Melbung haben die vom „Matin“ veröffentlichten Geheinwertrüge in Wien einen peinlichen Eindruck gemacht und werden von der Preſſe lebhaft beſprochen. Die „Reichpoſt“ erklärt, das Wiener Kabinett habe wenige Tage nach Abſchluß des Geheimver⸗ trages zwiſchen Serbien und Bulgarien Kennt⸗ nis von ſeinem Inhalte gehabt. Uebereinſtim⸗ mend ſtellen ſodann die Blätter feſt, daß der Balkanbund ſeine Spitze zunächſt gegen Oeſter⸗ reich⸗Ungarn ſowie Rumänien gerichtet habe, woraus man erkenne, wie nahegerückt die allge⸗ meine Kriegsgefahr war, wonach es aber ander⸗ ſeits auch überflüſſig ſei, die Notwendigfeit der militäriſchen Rüſtungen der Monarchte jetzt noch zu erörtern. Ueber die Teilnahme Bulgariens an den gegen Oeſterreich⸗Ungarn gerichteten Ver⸗ einbarungen äußern ſich die Blätter ſehr ver⸗ ſtimmt und erheben in zum Teil ſehr ſcharfen Worten ſchwere Vorwürfe gegen den augenblick⸗ lich in Wien weilenden König Ferdinand. Im Gegenſatz hierzu betonen mehrere Zeitungen mit Befriedigung, daß in den Verträgen Griechen⸗ lands mit den Balkanſtaaten nichts enthalten was Oeſterreich⸗Ungarn irgendwie verletzen könne. blatt“ ſchreibt: Heute, wo die Gewitter ſich ver⸗ zogen haben, kann man hier beruhigt daran zu⸗ rückdenken, welchen Gefahren man entgangen iſt. In Oeſterreich⸗Ungarn erhebt man keine Rekrimi⸗ nationen u. bereitet alles für die zukünftige An⸗ näherung der Staaten und für die Sichtrung des Friedens vor. Erfreulicherweiſe hat ſich auch bezüglich des Verhältniſſes zu Rußland das Bild geändert. Intereſſant an der vorſtehenden Meldung iſt zunächſt einmal die Mitteilung der„Reichs⸗ poſt“, daß Oeſterreich⸗Ungarn wenige Tage nach dem Abſchluſſe des ſerbiſch⸗bulgariſchen Ge⸗ heimvertrages Kenntnis von deſſen Inhalt ge⸗ habt habe. Dieſe Feſtſtellung iſt zwar nicht ganz neu, denn eine ähnliche Verſion tauchte ſchon vor einigen Wochen einmal auf, und es wurde dabei ziemlich deutlich auf eine ſehr hochgeſtellte bul⸗ gariſche Perſönlichkeit hingewieſen, die den In⸗ halt des Vertrages— unzufrieden mit Danews ruſſophiler Politik— zur Kenntnis der öſter⸗ reichiſchen Regierung gebracht habe. Dadurch, daß dieſe Mitteilung, wenigſtens in ihrem erſten Teile, jetzt von der„Reichspoſt“ wiederholt wird, gewinnt ſie zum mindeſten außerordentlich ſtark an Wahrſcheinlichkeit. Zum andern iſt die obige Meldung intereſſant, weil ſie zeigt, wie prompt die öſterreichiſche Preſſe in der vom „Matin“ und deſſen Hintermännern gewünſchten Weiſe reagiert, obwohl die Tendenz der Ent⸗ hüllungen des„Matin“ und ihr Urſprungsort unſchwer zu erraten ſind. Wiener informiierte Kreiſe wollen allerdings Kenntnis davon erhal⸗ ten haben, daß der„Matin“ ſeine Mltteilungen auf dem Wege über Belgrad erhalten habe Bas dürfte ſedoch kaum zutreffen, ſondern ihren Aus⸗ gangspunkt werden die Enthüllungen wohl mehr in der ruſſiſchen Botſchaft in Paris genommen haben, wo Herr Iswolski noch immer ſeine be⸗ ſondere Politik betreibt. Dagegen trifft man in Wien inſofern das Richtige, wenn man hinſicht⸗ lich der Tendenz der„Matin“⸗Aktion annimmt, daß die Enthüllungen dazu dienen ſollen, Bul⸗ garien gänzlich von Wien abzudrängen, damit es— vollſtändig iſoliert— ſich von ſeinen Nach⸗ barn zum Wege der Buße nach Petersburg ge⸗ zwungen ſieht. Wie man ſieht, iſt die öſter⸗ reichiſche Preſſe eifrig bemüht, den Hintermän⸗ nern des„Matin“ ihr Ziel zu erleichtern. Ein deutſcher Poſtbeamter für Serbien. Man ſchreibt uns aus Belgrad: Die ſerbiſche Regierung hat ſich zur Organiſation der Poſtver⸗ waltung in den neuen Gebieten an die deutſche Reichspoſt⸗Verwaltung mit der Bitte gewandt, Das halbofftziöſe„Neue Wiener Tag⸗ raufhin hat die deutſche Poſtverwaltung den Poſtdirektor Moſemann zunächſt auf ein Jahr nach Serbien beurlaubt. Er wird einmal den Poſt⸗ und Telegraphendienſt in den neuen Gebieten organiſieren und dann auch in Alk⸗ ſerbien eine Reihe von Reformen im Poſt⸗ und Telegraphenweſen durchführen. Poſtdirektor Moſemann iſt mit dieſer Miſſion betraut, da er als langjähriger Leiter des deutſchen Poſtweſens in Marokko ſich unter ſchwierigen Verhältniſſen im Auslandsdienſt in beſonderem Maße be⸗ währt hat. Die Reform in der Türkei. R. K. Paris, 27. Nov. (Von unſerem Korreſpondenten.) Die Erklärungen Djavid Beys bezüglich der ausländiſchen Miſſionen und deſſen Weigerung die vorzunehmenden Reſormen in Armenien fremder Kontrolle zu unterwerfen, wird hier mit dem Hinweis auf den Berliner Vertrag beant⸗ wortet, der bereits die Oberaufſicht fremder Kon⸗ trolleure als notwendig anerkannt habe. Der „Temps“ bringt die große Vorſicht Diavid Beys das Preſtige der Türkei vor jedem Angriff zu bewahren, mit der Ernennung des Chefs der deutſchen militäriſchen Miſſion in Konſtanti⸗ nopel zum Kommandeur der türkiſchen Metro⸗ pole⸗Garniſon in Verbindung und folgerk da⸗ raus, daß Diavid Bey die türkiſchen Angelegen⸗ heiten mit zwei verſchtedenen Maßen meſſe, je nachdem es ſich um die Reformen in Armenien, oder die Reorganiſation der türkiſchen Armee handle.„Wenn die Freunde Djavid Beys,“ meint der„Temps“,„ebenſo denken, wäre dies ſehr bedauerlich, denn ſie ſind es, die augenblick⸗ lich in Konſtantinopel die Macht in Händen haben. Man müßte dann annehmen, daß die die Reformen in Armenien beſchäftige, als mit der Reſtaurierung ihrer militäriſchen Kräfte, da ſie ja bereit iſt, das effektive Kommando ihrer hauptſächlichſten Armeeſtärke einem fremden General zu überantworten, während ſie für Armenien nicht einmal Kontrolleure will.“ Der Temps“ erinnert die Türkei daran, daß ſie ihre europäiſchen Provinzen gerade wegen des Unterbleibens der Reſormen in Mrdonzen verloren habe— und daß ihre Armee krotz der deutſchen Inſtrukteure nicht gegen die Folgen dieſer Vernachläſſigung aufkommen konnte. In den Kreiſen der Tripel⸗Entente betrachtet man dieſe Frage als ſehr ernſt, dennoch betont die franzöſiſche Preſſe den durchaus friedlichen Charakter der engliſch⸗franzöſiſchen Serdemon⸗ ſtration in Epirus. —— ihr einen geeigneten Beamten zu überlaſſen. Da⸗ 4 Feuilleton Moliere auf der Mannheimer Bühne. Von W. Widmann. (Schluß). Im Juni 1780, alſo wenige Monake nach Iff⸗ lands erſtmaliger Darſtellung des Geizigen in Mannheim, kam der berühmte Ludwig Schrö⸗ der aus Hamburg zum Gaſtſpiel und berſetzte als Hamlet, Harpagon, Odoardo, Lear und in einigen anderen Rollen die Mannheimer in einen wahren Taumel der Begeiſterung.„Er trat auf in der ganzen Kraft, Eigenheit und Vollendung ſeines Genius“, bemerkt Iffland in ſeinen Ju⸗ gend⸗Erinnerungen,„dies hatte noch niemand ge⸗ ſehen, empfunden, und ſo hatte auch ich ihn nicht geſehen noch empfunden!“ Enthuſiaſtiſch lautet auch ein Bericht in den„Rheiniſchen Beyträgen zur Gelehrſamkeit“; darin heißt es:„Schröder iſt nie außer ſeiner Rolle. Dieſe iſt ganz in ſeine Seele verwandelt, wie ſich die Speiſe ins Blut verwandelt.“ Eine anſchauliche Schilderung von Schröders Harpagon gab der Dramaturg und Kritiker Schin k. Von Schröders Er⸗ ſcheinung entwirft er folgendes Bild:„Dürr, ſicht, ein abgemagertes, ſpitz hervorſpringendes Kinn; der Hals dünn und knöchern, mit einer ſchmalen weißen Binde bedeckt. Der übrige Teil des Körpers ein mit Haut bedecktes Skelett. Ein knapper, abgetragener, wollkahler ſchwarzer Rock bekleidete ihn: lange, den Füßen einer Garten⸗ ſpinne ähnliche Finger ſprangen an den faſt entfleiſchten Händen hervor; ſchwache Beine trugen den Quaſtrumpf; die ganze Geſtalt war kläglich, zerfallen, die ganze Phyſiognomie das Bild der Knickerei, der Selbſtmarter, der Diebes⸗ fürcht!“ Als Höhepunkt des Schröderſchen Spiels bezeichnet Schink den Ausdruck der Angſt und des Zorns, da Harpagon ſich belauſcht glaubt, ſeine ſtille Liebesunterhaltung mit der Geld⸗ ſchatulle, das Aufſchrecken bei jedem Geräuſch und die Verzweiflung über den geraubten Schaßz. Einen Mißerfolg hatte Tartüffe unter Dal⸗ berg. Die Urſache erklärt uns die Mitteilung in der„Literatur⸗ und Theater⸗Zeitung“:„Außer Mad. Brandes ſpielten die Mitwirkenden nicht nur mittelmäßig, ſondern keins wußte auch ſeine Rolle auswendig, die meiſten hatten kein Vergnü⸗ gen daran; Hr. Beil als Tartüffe hatte ſich den Charakter nicht recht gedacht.“ Zu einer Wieder⸗ bolung kam es unter Dalberg nicht. Weikere Stücke von Molisere brachte Dalberg nicht; wohl aber die nach Moliereſchen Komödien konſtruter⸗ ten Opern Adraſt und Iſidore oder Die Serenade bearbeitet von Bretzner, Muſik von Peru und(1786), Der adelſüchtige Bür⸗ ger, mit Muſik von Cimaroſa. fleiſcharm, ſpärliches weißes Haar auf dem halb kahlen Scheitel; ein ausgefaſtetes, abkaſteites Ge⸗ In Zſchokkes Uebertragung, in der aus Harpagon ein Herr Fegefack geworden war, er⸗ ſchien Der Geizige am 5. Januar 1806 neu einſtudiert. Dieſe Bearbeitung erlebte im Laufe von vier Jahrzehnten 13 Wiederholungen; ſie wich erſt der Dingelſtedtſchen Bearbeitung, die am 21. Januar 1859 erſtmals gegeben wurde und zwar in folgender Beſetzung: Harpagon Gutt⸗ mann, Kleanth— Günther, Eliſe— Frl. Widmann, Anſelm— Schlögell, Valer— Müller, Marianne— Frl. Rautenberg, Roſine— Frau Rocke, Polizeikommiſſär Hunzinger, Simon Pohlmann, Lafleche— Rocke, Jaques— Bauer. Oskar Guttmann, von 1855 bis 1864 in Mannheim, war ein tüchtiger Charakterſpieler und erfreute zuch großer Beliebtheit. Von ſeinem Harpagon berichtet ein zeitgenöſſiſcher Kritiker: Herr Gukt⸗ mann ſtellte den Geiz als Leidenſchaft dar, die in den drei erſten Akten aus der humoriſtiſchen Umhüllung nur in einzelnen Momenten hervor⸗ blitzt, nach dem Kaſſendiebſtahl aber mit erſchüt⸗ ternder Gewalt durchbricht.“ Nach Guttmanns Abgang ging die Rolle an den trefflichen, bei pielen Theaterfreunden noch in beſter Erinne⸗ rung ſtehenden Hermann Jacobi über, das ſpätere Ehrenmitglied des Hoftheaters(F 1908.) Der Tartüff wurde nach jahrzehntelangem Ruhen am 8. Mai 1833 wieder ins Repertoire aufgenommen und 1859 mit Guttmann als Tartüffe und Wolff als Orgon neu einſtudiert. Auch im Tartüffe wurde Jacobi Guttmanns — Nachfolger; bei einer Neueinſtudierung im Jahre 1887 ſpielte neben Guttmann der hannoverſche Hofſchauſpieler Carl Sontag als Gaſt den Orgon.— Eine einmalige Aufführung erlebte am 11. Auguſt 1842„Der Liebesz wi ſt (Le dépit amoureus). Am 12. Oktober 1868 kam„Der Miſanthrop“, am 18. Oktober 1869 gelangten„Die gelehrten Frauen“ aufs Repertoire. Als Argan im Eingebil⸗ deten Kranken tat ſich in den 1880er und 9oer Jahren Jacobi hervor, deſſen Frau die Belinde gab, während Bauer, Löſch und Grahl als Aerzte mitwirkten. In neueſter Zeit kam Molſere wieder zun Ehren dank der meiſterhaften Ueberſetzungen Lud⸗ wig Fuldas. Während Gregori Die gelehrten Frauen und Tartüffe in Fuldas kongenigler der neue Intendant nun auch den Geizigen in dieſer beſten Verdeutſchung der Mannhetmer Bühne zurückgegeben. Molisre iſt einer der wenigen großen Dramatiker, die jedes Jand ken⸗ nen muß und deren Werke niemals von der Bühne berſchwinden ſollen. Goethe iſt ein förmlicher Moliere⸗Enthuſtaſt geweſen. Er rechnete den franzöſiſchen Komödiendichter z jenen Großen und Einzigen, die ſelbſt in ihren Fehlern reizend und bedeutſam bleiben, ders Gebrechen man nicht anders rügen dürfe als az den Knien. Und Dingelſtedt verherrlich Molière in Verſen: Sein Stempel iſt die Welt, Der trotzt dem Alter und Barbarenhieben. So lange noch Natur und Witz Pforte ſich viel weniger mit dem Gedanken an Nachdichtung dem Repertoire wiedergewann, hat 2. Seite. Geueral-Anzeiger.— Padiſche Reueſte Nachrichten.(Abendblatt.) 4 Freitag, den 28. November Politiſche Ueberſicht. Mannheim, den 28. Die Dienſtbotenverſicherung und der Reichstag. Der Berliner Hausfrauenverein hat an den Reichstag eine Petition gerichtet, in der gebeten wird, den für das Inkrafttreten der Dienſt⸗ Nobember 1913. botenverſicherung vorgeſehenen Termin vom 1. Januar 1914 aufzuheben. In der Be⸗ gründung der Petition wird darauf hinge⸗ wieſen, daß der Fall der Aufhebung eines Ge⸗ ſetzes vor ſeinem Inkrafttreten nicht beiſpiellos ſei. Es ſei beſſer, die Beſtimmung über die Dienſtbotenverſicherung vorläufig nicht in Kraft treten zu laſſen, als ſie ſpäter abzuändern. Es wird weiter behauptet, daß das Geſetz der Eigen⸗ art des Dienſtbotenverhältniſſes ungenügend Rechnung trage. Die Dienſtboten ſtehen als Teil der Hausgemeinſchaft ihrer Dienſtherrſchaft ungleich näher als gewerbliches Arbeiterperſonal gegenüber dem Fabrikherrn. Die Dienſtboten ſind in der Hausgemeinſchaft des Arbeitgebers vor Krankheit und Unfällen beſſer geſchützt, ſo daß ſie für die Krankenverſicherung eine ungleich kleinere Belaſtung darſtellen als gewerbliche Arbeiter. Es dürfte daher mit einer geringeren als der vorgeſehenen Belaſtung der Zweck des Geſetzes vollſtändig erreicht werden. Die neue Dienſtbotenverſicherung wird viele Familien nötigen, in Zukunft ohne Dienſtboten hauszu⸗ halten, wodurch die Arbeitsloſigkeit vermehrt werden wird. Seitens des Reichsamts des Innern wird den„Münch. Neueſt. Nachr.“ zufolge, ein Teil dieſer Bedenken geteilt, obwohl an eine Aufhebung der Beſtimmungen nicht gedacht wer⸗ den kann. Man iſt der Meinung, daß die Män⸗ gel nicht im Geſetz liegen, ſondern in den Aus⸗ führungsbeſtimmungen. Man wird alſo dahin ſtreben müſſen, die Krankenkaſſen zu veranlaſſen, die angebotenen Leiſtungen für Dienſtboten her⸗ abzuſetzen und infolgedeſſen auch die Höhe der Beiträge. Die Beitragsſtufen müßten alſo in Zukunft weſentlich erweitert werden und die großen Schwankungen vermieden werden. Un⸗ ter dieſen Umſtänden wird es manchen Familien möglich ſein, ſich auch in Zukunft jüngere Dienſt⸗ boten halten zu können. Da ein Teil der Bei⸗ träge von den Dienſtboten getragen werden ſoll, dies in den meiſten Fällen alſo einem Abzuge vom Lohne gleichkommt, ſo werden ſich viele Herrſchaften veranlaßt fühlen, entweder die Bei⸗ träge aus eigener Taſche zu zahlen, dafür aber Gehaltserhöhungen nicht mehr vorzunehmen. Ein politiſches Buch des Fürſten Bülow. Berliner Blätter können beſtätigen, was eine Korreſpondenz ſoeben mitteilt, daß demnächſt ein Buch durchaus politiſcher Natur aus der Feder des vierten Reichskanzlers erſcheinen wird. Das Buch wird den Titel tragen:„Deutſchlands Politik unter Kaiſer Wilhelm 11.“ und den erſten Band eines Sammelwerkes„Deutſchland unter Kaiſer Wilhelm II.“ bilden, das unter der Leitung des früheren Finanzminiſters und jetzi⸗ gen Oberpräſidenten der Rheinprovinz v. Rhein⸗ haben ſowie des Oberpräſidenten a. D. v. Loebell erſcheinen wird. Als Mitarbeiter werden außer dem Fürſten Bülos genannt der frühere Staats⸗ ſekretär des Reichskolonialamts v. Lindequiſt, als Bearbeiter des kolonialen Teils, der baye⸗ riſche Miniſter v. Frauendorfer, der Präſtdent des preußiſchen Abgeordnetenhauſes Graf v. Schwerin⸗Löwitz, Profeſſor Adolf Wagner, Miniſterialdirektor Dr. Peters und v. Wilamo⸗ witz⸗Möllendorff. Die Arbeit des Fürſten Bülow wird in drei große Abſchnitte zerfallen. Der erſte behandelt die„Auswärtige Politik“ des Deutſchen Reiches in den letzten 25 Jahren, der zweite die„Innere Politik“ in vier Unter⸗ teilen: 1. Einführung. 2.„Der nattionale Ge⸗ danke und die Parteien“. 3.„Wirtſchafts⸗ politik“. 4.„Oſtmarkenpolitik“, den dritten Teil bildet ein Schlußwort. Das Bülowſche Buch, das in dem bekannten Berliner Verlag von Reimar Hobbing erſcheinen wird, eigentlich ſchon Ende November erſcheinen ſollte, wird beſonderes Aufſehen ſchon durch die bloße Tatſache ſeines Erſcheinens erregen, weil Fürſt Bülow ſich ſeit ſeinem Rücktritt im Som⸗ mer 1909 vor der Oeffentlichkeit in ein ſtrenges Schweigen über alles Politiſche gehüllt hat, und weil man ſich von ihm auch weiterhin keiner Ver⸗ öffentlichung dieſer Art glaubte verſehen zu dür⸗ fen. Iſt es doch in aller Erinnerung, daß Fürſt Bülow als Kanzler vor verſammeltem Reichstag mit größter Beſtimmtheit betont hat, Memoi⸗ ren werde er niemals veröffent⸗ lichen. Nun wäre ja ein Werk der oben be⸗ ſchriebenen Art nicht eigentlich ein Memoiren⸗ werk. Immerhin müßte es einem ſolchen ſtellen⸗ weiſe aber doch verzweifelt ähnlich ſehen, falls es nicht ganz und gar geſchrieben ſein ſollte nach dem etwas troſtloſen Leitſpruch:„Das Beſte, was du wiſſen kannſt, darſſt du den Buben doch nicht ſagen“. Es iſt ſchwer vorſtellbar, wie Fürſt Bülow ein Buch über die deutſche Politik unter Wilhelm II. ſollte ſchreiben können, ohne dabei von ſeinen eigenen Erfahrungen und Beſtrebun⸗ gen und von dem, was ihn förderte und hemmte, mit einfließen zu laſſen. Auf einen Leitfaden für Klippſchüler kann es bei ihm doch nicht ab⸗ geſehen ſein. Vor Ser eigenen Tür kehren! Die Nachricht, daß Kommerzienrat Ventzli die„Pillkaller Grenzztg.“ angekauft hat, hat in der oſtpreußiſchen konſervativen Preſſe große Er⸗ regung verurſacht. Kommerzienrat Ventzki hat bekanntlich bei der letzten Reichstagserſatzwahl in Ragnit⸗Pillkallen für die Nationalliberalen kandidiert; es iſt darum verſtändlich, wenn die Konſervativen in Oſtpreußen in dem Ankauf der „Grenzztg.“ eine Gefahr für dieſen Wahlkreis wittern. In der konſervativen Preſſe wird nun mit dem gewohnten frommen Augenaufſchlag da⸗ von geſprochen, daß bei den Liberalen„Geld keine Rolle ſpiele“. Darauf antwortet die „Tilſiter Allgem. Ztg.“:„Wir raten dem Ver⸗ faſſer jenes Artikels, bei dem konſervativen Ritt⸗ meiſter Voigt in Tapiau anzufragen, von dem das Wort„Geld ſpielt keine Rolle“ ſtammt. Wir empfehlen ihm ferner eindringlich die Lek⸗ türe der ſchon wiederholt von uns erwähnten Broſchüre des ſtreng konſervativen Herrn de Reſce. Darin wird er finden, daß im Kreis⸗ hauſe zu Inſterburg kurz vor der Reichs⸗ tagswahl die blauen Scheine aus dem Portefeuille des Herrn Landrats fielen:„Bier und Schnaps ſpielen keine Rolle.“ Darum noch einmal:„Wer im Glashauſe ſitzt, hüte ſich, mit Steinen zu werfen.“ Man könnte noch hinzufügen, die Herren ſollten einmal bei der konſervativen Zen⸗ trale in Berlin anfragen, wieviel von dieſer Stelle aus vor und während des letzten Wahl⸗ kampfes allein für den Aufkauf von Zeitungen ausgegeben worden iſt. Hieß es doch in dem Rundſchreiben des Herrn v. Wangenheim vom Oktober 1911, es ſeien ſehr erhebliche Geldmittel notwendig, die ſich„außerordenllich gut verzinſen würden“. Alſo noch⸗ mals: Vor der eigenen Tür kehren! Deutſches RNeich. — Warum ein Jeſuitenvortrag verboten wurde. Mit größter Entrüſtung hätten ultra⸗ montane Blätter berichtet, daß dem Jeſuiten⸗ pater Aßmann unter Androhung von Gewalt⸗ maßregeln jedes weitere öffentliche Auftreten in Oberſchleſien unterſagt wurde. Dazu ſchreibt die konſervative„Schleſiſche Zeitung“: die Wahrheit über den Untergang „Dieſe Nachricht iſt unwahr; es iſt vielmehr richtig, daß bisher lediglich ein Verbot der geiſtlichen Oberen des p. Aßmann ergangen iſt, in Oberſchleſien weiterhin aufzutreten. Veranlaßt iſt dieſe Entſchließung der Jeſuiten⸗ leitung dadurch, daß ſich Aßmann bei einer verbotenen Miſſionsandacht im Zabrzer Kreiſe unerhörte beſchimpfende Angriffe gegen unſere Volksſchule und unſere Lehrerſchaft herausge⸗ nommen hat. Nach Mitteilung des„Kuriers“ hat er inzwiſchen trotz des Verbots der geiſt⸗ lichen Behörden in Rodzin⸗Schoppinitz am 24. ds. Mts. einen Vortrag gehalten. Man kann als ſelbſtverſtändlich annehmen, daß die Staatsbehörden dieſes Verbot der geiſtlichen Oberen auch ihrerſeits mit Nachöruck zur Gel⸗ tung bringen werden, ſobald er weiterhin irgend welche Tätigkeit in Schleſien auf⸗ nimmt.“ Zur Frage des Ardeitswilligenſchutzes ſchreibt das Organ der Geſellſchaft für ſoziale Reform, die Soziale Praxis: Die„Altnationalliberale Reichskorreſpon⸗ denz“(Nr. 47) iſt dagegen ſo beſtürzt über die offizielle Ankündigung, die von der national⸗ liberalen Reichstagsfraktion eingeſetzte Stu⸗ dienkommiſſion, die übrigens die beiden Ar⸗ beiterorganiſationen müſſe ſich die Unterſuchung Ickler im Oktober zugewählt hat, werde das ganze Gebiet des Organiſationszwangs ſo⸗ wohl von Arbeitern wie auch von Arbeit⸗ gebern abſuchen und prüfen, daß ſie ſchon den zweiten Artikel gegen dieſen Plan ver⸗ öffentlicht, weil er nur Verwirrung ſtifte, un⸗ nötige Verzögerung bringe u. jede Entſchluß⸗ kraft lähme: nur ausſchließlich gegen die Ar⸗ beiterorganiſation müſſe ſich die Unterſuchung richten, nur ſie allein müſſe man treffen.— Man kann dieſen Heißſpornen garnicht dank⸗ bar genug ſein für die Offenheit, womit ſie ihre An⸗ und Abſichten aufdecken. Nun kann auch ein Blinder mit dem Stocke fühlen, wozu die Scharfmacher Regierung, Reichstag, öffentliche Meinung mißbrauchen wollen: zu einem Ausnahmegeſetz gegen alle unabhän⸗ gigen Arbeiterorganiſationen, die gefeſſelt und gelähmt werden ſollen, um das Herrenrecht der Unternehmer zu feſtigen und zu ſichern. Es wäre ſchlimm um Deutſchlands Zukunft beſtellt, wenn dieſe Machenſchaften ans Ziel kämen. — Kardinal Kopp in Rom. Wie der„Polit. Korreſp.“ aus Rom berichtet wird, iſt der dor⸗ tige Aufenthalt des Fürſtbiſchofs von Breslau, Kardinal Kopp, durch keine beſonderen Gründe veranlaßt, ſondern hat lediglich den Charakter eines Beſuchs ad limina. Der Papſt, der den Kardinal ſchon zweimal empfing und ihm die freundlichſte Aufnahme bereitete, benützte na⸗ türlich die Gelegenheit, um mit ihm die geſamte kirchenpolitiſche Lage in Deutſchland zu be⸗ ſprechen. Unrichtig iſt aber die Annahme, daß der Fürſtbiſchof ſeinerſeits den Anlaß ergriffen habe, um die Frage der Ernennung eines deutſchen Kardinals der Kurie zu er⸗ örtern, welche Angelegenheit im gegenwärtigen Zeitpunkte überhaupt nicht den Gegenſtand eines Meinungsaustauſchs bildet. Der 15 985 deutſche Kirchenfürſt, deſſen Erhebung zur rdinals⸗ würde als feſtſtehend angeſehen werden kann, iſt der Erzbiſchof von Köln, Dr. von Hartmann. Vom„Komitee Konfeſſionslos“. Wie eine Berliner Nachrichtenſtelle erfährt, will das„Ko⸗ mitee Konfeſſionslos“ eine großzügige Agitation in den Maſſenſtreik gegen die Staatskirche ent⸗ falten. Zunächſt iſt eine Veranſtaltung von Nachtverſammlungen geplant, um auch den Be⸗ ruſen Aufklärung zu geben, die am Tage keine Zeit zum Beſuche von Verſammlungen haben. Die erſte Verſammlung dieſer Art wird amFrei⸗ tag Abend für die Straßenbahner, Droſchken⸗ kutſcher, Chauffeure, Gaſtwirtsgehilfen ver⸗ anſtaltet und für die kommende Woche iſt eine für die im Kaffeehausgewerbe beſchäftigten Per⸗ ſonen beſtimmte Morgenverſammlung vor⸗ geſehen. Ferner will das Komitee eine intenſive Hausagitation durch Verteilung von Flugblät⸗ tern, denen Austrittserklärungen und belehrende Erläuterungen beigegeben ſind, entfalten. Die Wahrheit über den„Titanie“⸗Untergang Ein Buch, das ſich die Aufgabe geſtellt hat, der So lange Menſchen lachen, leiden, lieben; So lang die letzte Bretterbude hält, Sy lang lebt er und das, was er geſchrieben. Der Stern, der einſt nur Frankreich leuchten konnte, Glänzt jetzt und ſtets am Menſchheits⸗Hori⸗ zonte.“ Des alten Kaiſers erſte Briefe aus dem Felde. Die wichtige Veröffentlichung der Jugend⸗ Hrieſe des ſpäteren Kaiſer Wilhelm J. aus den Freiheitskriegen, die Archivrat Hermann Gra⸗ nier herausgibt, wird im neueſten Heft der Cotta'ſchen Monatsſchrift„Der Greif“ zu Ende geführt. Sein Freund, Prinz vonOra⸗ nien, der, von dem Prinzen Wilhelm ſehr be⸗ neidet, den Krieg von 1813 bereits mitmachen dürfte, meldet ihm aus Naumburg den 28. Okt. den Sieg bei Leipzig: „Viktoria, Viktoria, Viktoria, Näppel vollkom⸗ men geſchlagen, in einer ungeheuren Schlacht, rings um Leipzig, Kanonen und Pulverwagen ohne Ende erobert, Gefangene ich weiß nicht wie viel Tauſend, einen Adler, 28 Generale gefan⸗ gen, mehrere tot, unter andern Poniatowsky. Zu dieſem herrlichen Siege, und ſeinen Folgen die man garnicht berechnen kann, wenn ſwir es ordentlich anfangen, wünſche ich Dir, theurer Wilhelm, und Euch allen vielgeliebten Bres⸗ lauer Emigranten von Herzen Glück.“ Die Erwiderung des Prinzen Wilhelm iſt von „Vietorig! Vietorig! Victoria! Außer uns ſind wir vor Freude über dieſen herrlichen Sieg. Wie wohl iſt einem jetzt ums Herz: als ich die erſte Nachricht erhielt, wurde mir ordentlich leicht; die 2 Tage, an welchen hier der Sieg ge⸗ feiert wurde, war ich von der vielen Freude und von dem vielen Erzählen in einem completten Fieberzuſtand. Näppel hat denn nun endlich gebüßt. Die Völkerſchlacht iſt geliefert und Deutſchland befreit. Welch ein Gefühl! Es muß eine fürchterliche Schlacht geweſen ſein. Das Feuer kann ich mir denken; herzlich freut es mich, daß Du ſo glütklich von den Monſieurs biſt verſchont worden.“ Im November befindet ſich dann der junge Königsſohn im Hauptquartier in Frankfurt a, M. und hat ſeine Freude an den militäriſchen Schauſpielen.„Den l4ten war große Parade von den allirten Garden und den öſterreichiſchen Grenadieren,“ ſchreibt er am 17. November. „Ein ſchöner Anblick; ein ewiges Vivat und Hurrarufen dauerte den ganzen Vormittag. Diner beim Kayſer Franz. Faſt alle Rhein⸗ bundsfürſten waren hier zu ſchauen. Den Abend gingen wir ins recht gute Theater.“ Den Uebergang über den Rhein am Neufahrstage 1814 macht er mit: „Am[ten Januar ſind der König und ich nebſt Suite mit dem Sackenſchen Corps bei Mannheim über den Rhein gegangen. Die Ruſſen nahmen eine dort, den Neckar⸗Ausfluß beſtreichende, gelegene Schanze, mit ungeheurer Bravour fort. Es war ein wunderſchöner An⸗ blick das Ueberſetzen der Truppen, mit klingen⸗ dem Spiel ete. Wir kamen diesſeits des Rheins leidenſchaftlicher Begeiſterung getragen: gerade an, als die Schanze genommen war, dann ſetzten wir über.“ Und noch nicht zwei Monate ſpäter iſt der ſo ſehnlich erwartete große Tag da, da er„die erſten Kugeln pfeifen hört“: die Feuertaufſe bei Bar⸗ſur⸗Aube. Den N Tag darauf meldet er dem Freunde: „Geſtern haben wir eine glückliche Affaire ge⸗ habt, deren nähere Details Du durch Prinz Hohenzollern erfahren wirſt; die kleinen und großen Herren ſind ganz infam um die Ohren geflogen; eine eigne Muſik. Wir liegen hier alle Nacht zu 8 in der Stube auf Streu; recht a 1a Campagne.“ Mit Leib und Seele iſt er bei dem Sieges⸗ zuge nach Paris dabei und findet am 2. Mai bewegte Worte für ſeine Empfindung in dem „Sündenbabel“; indem er zugleich des Jahres⸗ tages der Schlacht bei Groß⸗Görſchen gedenkt, in der Prinz Friedrich mitgefochten: „Der heutige Tag muß einem Jeden der ihn voriges Jahr in Lützens Ebenen erlebt hat, ewig, ewig denkwürdig ſein! Da Du zu dieſen Glücklichen gehörſt, ſo empfange denn zu dem heutigen wichtigen Jahrestag meinen herzlichen Glückwunſch.“ Sehr bedeutende Eindrücke hat er auf der Reiſe nach England:„Was man in Lon⸗ don für Equipagen und Pferde ſiehet, iſt nicht zu glauben,“ ſchreibt er nach der Rückkehr in den„Sündenpfuhl“.„Ich hätte gern gekauft, aber Daum und Zeigefinger hätten zu viel Be⸗ ſchäftigung gehabt. Vous comprenez? Das Land iſt durchaus wie ein Garten. Die ſchönen Land⸗ beſitzungen der Adligen ſind einzig. Kein Bild iſt übertrieben.. Das Meer fahren iſt mir jedesmahl gut bekommen; außer das letzte mahl, Titanic“ gen;— auch Natzmer und Brauchitſch ſind mei⸗ beim zurückſchiffen; da mußte ich mich drin fü⸗ der Oeffentlichkeit zu künden, iſt unter dem Titel „The Truth about the Titanic“ ſoeben in Lon⸗ don erſchienen. Es ſtammt aus der Feder des amerikaniſchen Oberſten Archibald Gracie, der bei dem Unglück ohnmächtig aufgefiſcht und wie⸗ der zum Bewußtſein gebracht wurde. Er lebte dann noch 8 Monate und benützte die Zeit, ſeine Erinerungen aufzuſchreiben. Es iſt der einzige Bericht eines überlebenden Augenzeugen des Unglücks, der das Schiff erſt im letzten Augen⸗ blick des Sinkens verließ und ſo in der Lage war, genauen Bericht über den Verlauf des Un⸗ glücks zu geben. Er beſtätigt vor allem, daß von einer Panik der Frauen und Kinder nicht die Rede ſein könne.„Die Kaltblütigkeit, der Mut, und das Pflichtgefühl, deſſen Zeuge ich war, er⸗ höhen meinen Stolz, ein Angelſachſe zu ſein“, erklärt er gelegentlich der Beſprechung des Ret⸗ tungswerks der Offiziere und Mannſchaften des Schiffes. Das Buch dient weiter dem Zweck, eine ganze Reihe von Mißverſtändniſſen und Irrtümern, die ſich im Publikum feſtgeſetzt haben, aufzuklären. Daß die Schiffskapelle im letzten Augenblick das berühmte„Näher, mein Gott, zu dir“ ge⸗ ſpielt habe, beſtreitet Oberſt Gracie entſchieden. „Ich habe nicht einen Ton von der Hymne ver⸗ nommen, ich kann im Gegenteil verſichern, daß die Töne, die ich hörte, ſehr heiter waren und durchaus nichts von der Hymne an ſich hatten. Wenn die Kapelle wirklich dieſe geſpielt haben ſollte, ſo wäre es mir ſicherlich nicht entgangen, und ich hätte darin auch nur eine Taktloſigkeit (). ſehen können, die allein dem Zwecke gedient hätte, eine Panik herbeizuführen.“ Der Ver⸗ faſſer beſtreitet weiter, daß eine Exploſion der Keſſel ſtattgefunden habe. Und zum andern widerſpricht Oberſt Gracie der Annahme, daß die„Titanic“ auseinandergebrochen ſei. Er er⸗ klärt vielmehr, daß ſie ruhig und in völlig un⸗ verſehrtem Zuſtande in der Tiefe verſchwand. Ueber ſeine eigene Rettung ſchreibt er:„Ich ſank abwärts, wie mir ſchien in die Unendlichkeit. Als ich umter Waſſer war, brachte ſich der Selbſt⸗ erhaltungstrieb aber bald energiſch zur Geltung, und ſobald ich konte, ſchwamm ich möglichſt vom Schiffe ab, weil ich fühlte, daß meine Rettung davon abhing, mich von dem ſinkenden i tunlichſt fernzuhalten. Als ich auftauchte, ſah ich von der„Titanic“ nichts mehr. Sie war völlig verſchwunden von der Oberfläche, und auch nicht die leiſeſte Bewegung des Waſſers gab Kunde, wo ſie in den Wellen verſunken war“ Gracie kleterte ſchließlich auf ein treibendes, um⸗ geſtürztes Rettungsboot und wurde hier von der „Carpathia“ gerettet. Badiſcher Lonotag. Erſte Kammer.— 1. Sitzung. Karlsruhe, 2. Noß. Präſident Prünz Maxeeröffnete 10 Uhr 10 die Sitzung mit folgender Anſprache: Durch das gnädige Vertrauen des Groß⸗ herzogs iſt es mir vergönnt, Sie zu einer neuen Tagung zu begrüßen. Die Zuſammen⸗ ſetzung der Verſammlung gibt mir Gewähr und die frohe Gewißheit, daß es uns ge⸗ lingem wird, die Arbeiten in voller Sachlich⸗ keit zu erledigen und zu beraten. Ein Blick nur auf das Ganze gerichtet, muß es uns glücken, im Intereſſe der Allgemeinheit zu wirken zum Wohle unſerer Heimat und zum Ruhme der Regierung unſeres allgeliebten Großherzogs. Dazu, daß mein Wunſch in Erfüllung gehen möge, bedarf ich Ihrer 59 und um dieſe möchte ich Sie itten. Prinz Max gedachte hierauf der bisherigen Mitglieder des Hauſes, die den Tod ab⸗ gerufen wurden, des Präſidenten Exzellenz Dr. Friedrich Wielandt, des Kammerherrn von Stößer, des Rechtsanwalts und Stadtrats Max Böckh, des Wirkl Geheimrats Exzelle nem Beiſpiele gefolgt, und entledigten ſich.“ In große Aufregung verſetzt den Prinzen die achricht von der Rückkehr Napokeons 1815.„Nun, was ſagſt Du?“ ſchreibt er am 29. März 1815,„da haben wir's was ich von jeher geſagt habe.— Ni, und ſtille ſitzen— indeß daß er ohne Schwerdtſtreich nach Paris kommen würde, das hat wohl kein Menſch geglaubt. Welche infame Nation! Nun werden wir ſchon alle zutreten müſſen. Aber iſt es wohl erhört einen ſo verhaßten Menſchen in 20 Tagen von Frejus bis Paris kommen zu laſſen! Es gibt glaub ich keine intereſſantere Zeit als die letz⸗ ten 5 Jahre.“ Er hofft, daß er nicht wieder im großen Hauptquartier wird mitziehen müſſen; er wünſcht eine wirkliche Anſtellung in der Ar⸗ mee;„es wäre fürchterlich, zwei Campagnen mit fremden Truppen zu machen.“ Freilich weiß er vorläufig noch nicht, wozu er beſtimmt iſt: „Ich ſitze wie auf Kohlen, und die Confirma⸗ tion...“ Dann findet kurz vor dem Ausmarſch ſeine Einſegnung ſtatt, und er ſchreibt am 8. Juni 1815 an den Freund:„Was kann ich beſ⸗ ſeres an dem heutigen heiligen Tage meiner Einſegnung thun, als dir dieſe Feierlichkeit, beſter Freund, gleich mitzutheilen. Welch ein hohes Gefühl hat mich nach dieſer heiligen Handlung durchſtrömt! Dir iſt ſie gewiß ebenſo geweſen.“ Am gleichen Tage war der Ausmarſch der Garden.„Du kannſt Dir leicht denken, wie rührend dieſer Ausmarſch war. Schon ein Mahl ſahen wir ſo unſere Garden ziehen— und wie viele kamen nicht wieder!“ Wie gern wäre er ſogleich mitmarſchiert! Aber er ſollte als Major in dieſen zweiten Feldzug z — 8 8 — —. Freitag, den 28. November 191⁵ General-Ameiger.— Zadiſche Reueſte Nachrichten. (Abendblatt.) 3 Selkte. — Guſtav Scherer. Ihnen widmet der Redner einen Nachruf, in dem er ihre Arbeit in der Erſten Kammer würdigt und die Mitglieder des Hauſes erheben ſich zum Zeichen der Trauer von ihren Sitzen. Dann gedachte Prinz Max der Männer, die der Erſten Kammer angehört haben und ausgeſchieden ſind. Unter ihnen erwähnt er namentlich den Grafen Helmſtadt, der 32 Jahre, den Geh. Kommerzienrat Sander, der 29 Jahre der Kammer angehörte und Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Wilckens⸗Heidelberg, der lſ Krankheit aus ſeiner Tätigkeit heraus⸗ geriſſen wurde. Prinz Max gab dann die Tagesord⸗ nung und den Einlauf bekannt. Dar⸗ unter befand ſich ein Urlaubsgeſuch des Erzbiſchofs Dr. Nörber ⸗Freiburg, fer⸗ ner ein Geſetzentwurf über die Abänderun 9 des Geſetzes über die Rechtspolizei. Der Entwurf wird zunächſt nach ihrer Konſti⸗ tution der Kommiſſion für Juſtiz zugehen. Hierauf trat die Wahlprüfungskom⸗ miſſion, die außer dem Vorſitzenden aus den älteſten Mitgliedern des Hauſes, Profeſſor Dr. Thoma, Geheimvat Reiß, Geheimer Kom⸗ merzienrat Koelle, Exzellenz Bürklin, Oberbürgermeiſter Winterer, Stadtrat Bea beſtand, zuſammen. Nach kurzer Beratung be⸗ richteten Exzellenz Dr Bürklin, Profeſſor Dr. Thoma, Oberbürgermeiſter Winterer, Geheimrat Reiß, Kommerzienrat Koelle, Stadtrat Beg über die Wahlprüfungen. Sämtliche Wahlen wur⸗ den für gültig erklärt. Als Sekretäre wurden Freiherr Dr. von Stotzingen und Kom⸗ merzienrat Engelhard gewählt. Freiherr von Stotzingen verlas eine Anzahl Petitionen, die eingegangen waren. Dann wur⸗ den die Kommiſſionen gewählt. Darnach beſteht die Budgetkommiſſion aus folgenden Mitgliedern: Freiherr von Böcklin, Geheimrat Bürklin, Kommerzienrat Engelhardt, Geheimrat Glockner, Bürgermeiſter Habermehl, Geh. Kom⸗ merzienrat Koelle, Freiherr von La Roche, Prinz zu Löwenſtein, Freiherr von Mentzingen, von Oechelhäuſer, Freiherr von Stotzingen; Peti⸗ tionenkommiſſion: Bea, Fabrizius, Geldreich, Freiherr von Göler, Herrmann, Frei⸗ herr von La Roche, Sänger, Schmitthenner, Thoma, Firneiſel; Kommiſſion für Eiſenbahnen und Straßen: Graf Andlaw, Freiherr von Böcklin, Engelhardt, reiherr von Gemmingen, Freiherr von Göler, af v. Kageneck, Heidlauff, Sänger, Firneiſel; Juſtiz- und Verwaltungskommiſ⸗ ſion: Dorner, Geldreich, Glockner, Heidlauff, Herrmann, Hübſch, Graf von Krageneck, Dr. Freiherr von Stotzingen, Troeltſch, Weiß, Win⸗ terer; Bibliothekkommiſſiont Fabri⸗ zius, Hübſch, von Oechelhäuſer. Mit dieſem Wahlen war die Tagesordnung erſchöpft und das Haus vertagte ſich auf un⸗ beſtimmte 355 *. Zweite Kammer.— 1. Sitzung. OKarlsruhe, 28. November. Am Regierungstiſch Oberamtmann Imhof. Alterspräſident Morgenthaler eröffnet die auf 10 Uhr feſtgeſetzte Sitzung um ½11 Uhr. Die Tribünen ſind gut beſetzt. Ehe in die Tages⸗ ondnung eingetreten wird, werden die bei der geſtrigen Eröffnung des Landtages nicht an⸗ weſend geweſenen Abgeordneten vereidigt. Es ſind dies die 12 Sozialdemokraten, mit Ausnahme des Abg. A Geck, der krank iſt. Hierauf gibt der Alterspräſident die Ein⸗ gänge bekannt. r (Zentr.), Kopf(Zentr.), Dr. Schofer(Zentr.), Weißhaupt(Zentr.), Banſchbach(Rp.), Reb⸗ mann(Natl.), Dietrich(Natl.), Dr. Koch (Natl.), Kolb(Soz.), Dr. Frank(Soz.) und Venedey(Fortſchr. Vp.). Die Kommiſſion zieht ſich hierauf zur Prüfung der Wahlen zurück. Es entſteht eine längere Pauſe. Um 12.20 Uhr eröffnete der Alterspräſident die Sitzung wieder und vereidigte den mittler⸗ weile eingetroffenen Abg. Geck(Soz.). Abg. Kopf berichtete im Namen der 1. Ab⸗ teflung über das Ergebnis der Wahl⸗ Dprüfungen. Beanſtandet wurde die Wahl des Abg. Schöpfle(24. Wahlkreis). Das Material wird der Wahlprüfungskommiſ⸗ ſion überwieſen. Abg. Kopf berichtet ferner über die Wahlergebniſſe im., 19., 20., 21., 52., 54., 51., 38., 61., 66., 51., 65., 68. und 69. Wahl⸗ kreis und beantragt im Namen der Kommiſſion, dieſe Wahlen für gültig zu erklären. Abg. Dr. Koch(Natl.) berichtet im Namen der 2. Abteilung. Beanſtandet wurden die Wahlen im 2. und 29. Wahlkreis. Weiter be⸗ richtet der Abg. Koch über die Wahlergebniſſe ür 30.,., 60. 63., 74. und 72. Wahlkreis und beantragt deren Sültigkeitserklärung. Abg. Dr. Zehnter(Zentr.) berichtet im Namen der 3. Abteilung und zwar über die Ergebniſſe der Wahlen im 70., 39., 32., 41., 385, 28., 56,.., 28., 12. 28., 8. und. Wahlkreis und beantragt deren Gültigkeits⸗ erklärung. Abg. Dr. Frank(Soz.) berichtet im Namen der 4. Abteilung. Beanſtandet wurde die Wahl im 6. Wahlkreis. Unbeanſtandet blieben die Wahlen im 10., 5,,,„ 18. 24., 7. 59. 25., 34. und 24. Wahlkreiſe. Der Be⸗ richterſtatter beantragt deren Gültigkeits⸗ erklärung. Abg. Rohrhurſt(Natl.) berichtet im Namen der 5. Abteilung. Beanſtandet wurde die Wahl im 5. Wahlkreis. Unbeanſtandet blieben die Wahlen im., 13., 14., 16.,., 40., 42. 43., 44., 47., 49., 62. und 67. Wahlkreis. Der Be⸗ richterſtatter beantragt, die Wahlen für gültig zu erklären. Ohne Debatte geſchieht dies bei allen fünf Berichterſtattern. Alterspräſident Morgenthaler ſchlägt vor, die Sitzung abzubrechen und um 4 Uhr wieder aufzunehmen. Aus der Mitte der Abgeordneten werden Vorſchläge gemacht, die Sitzung ſchon um 31½ Uhr fortzuſetzen. Das Haus iſt damit einverſtanden. Die Sitzung wird hierauf geſchloſſen. Schluß 12% Uhr. Der Roman einer gräflichen Cebedame. Siebenter Verhandlungstag. sh. Berlin, 27. Nov. (Von unſerem Korreſpondenten.) Nach eintägiger Pauſe wurden heute die Ver⸗ handlungen in dem Prozeß gegen die Gräſin Fiſchler von Treuberg wegen Betruges ete. feſt⸗ geſetzt. Es wird der Fall des Leutnants von Motz behandelt. Dieſer hat, wie der Vorſitzende vorträgt, ſehr verſchwenderiſch gelebt und iſt ſchließlich wegen Verſchwendung entmündigt worden. Zum Vormund wurde ihm ſein Schwa⸗ ger, Herr v. Kotze, beſtellt. Im Sommer 1907 habe ſich v. Motz wieder Geld zu leichtſinnigen Ausgaben verſchaffen wollen und ſich deshalb an die Angeklagte gewandt. Dieſe ſagte ihm, ſie hätte zwar kein bares Geld, wolle aber ver⸗ ſuchen, ihm anderweitig zu helfen. Sie fuhr nach Baden⸗Baden und v. Motz kam nach. Er hat dort von dem Juwelier Koch, deſſen Hauptge⸗ ſchäft ſich in Frankfurt befindet, durch Vermitte⸗ lung der Angeklagten für 50 000 Mark Schmuck⸗ ſachen auf Wechſel entnommen. Die Angeklagte ſoll dieſe Sachen verſetzt und für das Geſchäft eine Proviſion von 2000 Mark bekommen haben. — Die Angeklagte erklärt hierzu, daß von Motz ihr ſagte, er ſei mit Fräulein W. in Frank⸗ furt verlöbt und wollte Schmuckſachen faufen. Er habe daher in Baden⸗Baden bei der Firma Koch, die er ſchon kannte, Goldſachen gekauft. In Berlin habe ihr dann Herr v. Motz ein Arm⸗ band zum Verſetzen gegeben, was ſie auch getan SSFKCCCCͤ̃ ˙ habe, eine Provpiſion habe ſie nicht erhalten.— Vorſ.: Herr v. Motz ſoll weitere Geſchäfte mit Döring und Pariſer gehabt haben.— Ange⸗ klagter: Daß er mit Pariſer in Verbindung ſtand, glaube ich nicht.— Vorſ.: Schließlich hat ſich Herr v. Motz nicht mehr halten können und hat ſich im September 1911 im Bodenſee ertränkt. Es wird ſodann zu den Bücher⸗Wucherfällen der Prinzeffin Luife von 5 Coburg, des Leutnants Hagenow u. a. als Bücherſach⸗ verſtändiger der Verlagsbuchhändler Herlet (Berlin) vernommen. Er bekundet, daß die Ge⸗ ſchäfte, wie ſie hier erörtert wurden, im deut⸗ ſchen Buchhandel einzig daſtünden. Es ſeien lediglich Außenſeitergeſchäfte und der deutſche Buchhandel müſſe ſich energiſch dagegen verwah⸗ ren, mit dieſen Fällen identifiziert zu werden. Die Bücher ſeien offenbar nicht an Privatleute für den eigenen Bedarf verkauft worden. Nur für dieſen Fall ſeien die Beſtimmungen des Bör⸗ ſenvereins maßgebend. Sie ſeien anſcheinend nur zum Wiederverkauf abgegeben worden, da⸗ mit ſich der Käufer aus dem Erlöſe Geld beſchaf⸗ fen könne. Es könnten mithin nur die Preiſe für den Verkäufer berechnet werden, nicht für den Wiederverkäufer. In dieſem Falle komme noch hinzu, daß es ſich nicht um einzelne Exemplare eines Werkes handle, ſondern um außerordentlich große Poſten von 5⸗ und 10 000 Stück. In einem Falle befinde ſich unter den Büchern ein Rechts⸗ lexikon aus dem Jahre 1895. Der Bücherkauf erfolgte 1909. Dieſes Lexikon hätte überhaupt keinen Wert mehr, da es das bürgerliche Recht überhaupt nicht behandelte und die Gewerbe⸗ ordnung nur in der alten Faſſung enthalte. Es heſitze alſo lediglieh Makulaturwert. Außerdem befinde ſich unter den Büchern ein Lexikon der Technik, ein allerdings gutes und gangbares Werk, das mit dem Ladenpreiſe von 240 Mark berechnet werde. Dieſer Preis ſei aber für Ratenzahlungen eingerichtet und zwar für Ratenzahlungen von monatlich etwa 5 Mark. Nach der Pauſe gelangte der Fall des Leut⸗ nants Horloher zur Erörterung. Als ſich dieſer einmal in Geldverlegenheit befand, emp⸗ fahl ihm ſein Freund v. Motz die Angeklagte als Vermittlerin. Er ließ ſich durch einen Brief einführen. Die Angeklagte ſetzte ſich telephoniſch mit Domarus in Verbindung und dieſer brachte ihn zu Pariſer. Er verlangte 10 000 und bekam gegen ein Dreimonatsakzept 8500 Mark ausge⸗ zahlt. 500 Mark Proviſion zahlte er an die An⸗ geklagte und an Domarus.— Die Angeklagte er⸗ klärt hierzu, ſoweit ſie ſich erinnere, habe ſie von Domarus 150 oder 200 Mark erhalten. Es wird darauf Leutnant Horloher als Zeuge ver⸗ nommen. Er ſagt aus, daß er ſich 1911 in Geld⸗ verlegenheit befand, da ſeine Aktien ſtark im Kurs zurückgegangen wären, er brauchte 10 000 Mark. Die Angeklagte habe von ihm keine Pro⸗ viſion verlangt, ſondern ihn ſofort an Domarus verwieſen, der ihm dann mit Pariſer bekannt machte. Es ſei richtig, daß er gegen das Akzept über 10000 bar 8500 Mark erhielt. 500 Mark habe er an Domarus gezahlt. Dieſer habe nichts gefordert. Er(Zeuge) habe die Proviſion freiwillig gegeben, da er wiſſe, daß dies üblich ſei, Auf Befragen durch den Verteibiger. Julius Meyer J. erklärt der Zeuge, daß er den Abzug von 1500 Marknichtals Wucher be⸗ trachtet habe und auch heute nicht betrachte. Er ſei damals froh geweſen, unter ſo gün⸗ ſtigen Bedingungen das Geld zu bekom⸗ men. Darauf wurden die Weiterverhandlungen auf morgen vertagt. Nus Staòt und Land. Mannheim, den 28. November 1913. Kaufmänniſcher Verein E. B. Der geſtern abend im hinteren Saale des Re⸗ ſtaurants„Germania“ abgehaltene Vereins⸗ abend war gut beſucht und nahm einen ſehr intereſſanten Verlauf. Außer den Vereinsmit⸗ gliedern hatten ſich eine größere Anzahl von Gäſten eingefunden, unter denen wir bemerkten die Herren Rektor Prof.„Dr. laufer Prof. Dr. Altmann und Prof. Rumpf von der Handelshochſchule, Dr. Kern von der Han⸗ delskammer, Direktor Bernh. Weber von der Handelsfortbildungsſchule und Dr. Gerard vom Hanfabund. Der Vorſitzende des Kaufmän⸗ niſchen Vereins, Herr Direktor Kinkel eröffnete die Verſammlung mit begrüßenden Worten und bemerkte, daß man zwei Punkte auf die Tagesordnung geſetzt habe, die z. Zt. im Mittelpunkt des allgemeinen Intereſſes ſtehen und zwar nach zweierlei verſchiedenen Richtun⸗ gen hin. Die Frage des kaufmänniſches Nach⸗ wuchſes war von jeher ſeit Gründung der kaur männiſchen Vereine der Hauptzweck ihrer Be⸗ tätigung. Zur Förderung des kaufmänniſchen Nachwuchſes werden in erſter Linie immer die Einrichtungen von Unterrichtskurſen, von Bil⸗ dungsmöglichkeiten überhaupt, gehören, wenn⸗ gleich auch die ſoziale Betätigung ſtark hervor⸗ getreten iſt. Der zweite Teil der Tagesordnung „kaufmänniſche Erholungsheime“, iſt bexreits ſchon im vergangenen Jahre eingehend erörtert worden; heute liegen nun praktiſche Erfahrun⸗ gen über die kaufmänniſchen Erholungsheime vor. Handelskammer, der Handelshochſchule, des Hanſabundes ſowie die beiden Herren des Prä⸗ ſidiums der Kaufmannserholungsheime und er⸗ teilte dem Herrn Ludwig Moosbacher das Wort zu ſeinem Vortrag über den„kauf⸗ männiſchen Nachwuchs“. Redner führte U. a. aus: In den letzten Jahrzehnten hat ſich in Deutſchland in Handel und Induſtrie ein grund⸗ legender Umſchwung vollzogen. Die Banken, Handelsgeſchäfte und Fabriken mittleren und kleineren Umfangs verſchwinden mehr und mehr. Die Banken, Induſtrie⸗ und Handelsgeſellſchaf⸗ ten ſchließen ſich zuſammen entweder in Inter⸗ eſſengemeinſchaften oder ſie gehen überhaupt in⸗ einander auf. Da kommt zurächſt die Frage, wer taugt zum Kaufmannd Viele Leute beant⸗ worten das damit: Wenn der Junge zum Stu⸗ dium zu dumm und zum Handwerk zu ſchwach iſt, er es als Kaufmann dann immer noch zu etwas bringen kann. Hier liegt unſere wichtigſte Aufgabe. Wir müſſen mit allen Mitteln zu ver⸗ hindern ſuchen, daß in dem Kaufmannsſtand un⸗ geeignete Elemente eindringen. Grundbedingungen zum fähigen Kaufmann ſind: raſches Erfaſſen, Weitblick und Initiative, kurz, es iſt vor allem ein Funken von Intelligenz er⸗ forderlich und ſofern es ſich um einen Anwärter auf ſogen. gehobene Stellungen handelt, iſt ein gewiſſes Dispoſitionstalent nötig. Die Vorbil⸗ dung ſoll natürlich eine möglichſt gute ſein. Das Schulzeugnis gibt immerhin einen Anhalt für die Eignung des Bewerbens. Solche junge Leute, die die zum Kaufmann nötigen Voraus⸗ ſetzungen nicht beſitzen, ſollten in der Anfangs⸗ zeit ihrer Tütigkeit darauf aufmerkſam gemacht werden, daß ſie beſſer daran täten, ſich einem anderen Berufe zuzuwenden. Hier könnten die älteren Angeſtellten mithelfen. Die Handels⸗ ſchule, wie die Handelshochſchule geben hier in Mannheim dem jungen Kaufmann reichlich Ge. legenheit, ſich neben der praktiſchen Seite einen Fonds vom kaufmänniſchen Wiſſen anzueignen, der ihn in ſeinem Fortkommen ganz weſentlich Anterſtützt, und ihm zur Erlangung beſſerer Stellungen geeignet macht. Ich glaube, daß wir hier in Mannheim ruhig ſagen dürfen, daß die Mehrzahl der Prinzipale auf einem, dem An⸗ geſtellten wohlwollenden und ſozialen Stand⸗ punkt ſteht. Ein vernünftiger Prinzipal wird ſchon aus Gründen der Zweckmäßigkeit dafür ſorgen, daß ſeine Angeſtellten nicht von Nah⸗ rungsſorgen verfolgt werden und dadurch in der Lage ſind, ihr ganzes Intereſſe dem Geſchäft zu⸗ zuwenden. Deprimierend wirkt es, wenn die leitenden und beſtbezahlten Poſten durch Verwaltungsbe⸗ amte und Juriſten, unter Umſtänden ſogar durch 25 ehemalige Offiziere beſetzt werden, und ſo dem 5 ſtrebſamen und jungen Kaufmann geradezu die Arbeitsfreudigkeit rauben, wenn er ſieht, wie ſeine Bewerbungen vergeblich ſind und ihm Leute vorgezogen werden, die zwar durch einen Titel ausgezeichnet ſind, aber noch durch nichts bewieſen haben, daß ſie die zum Kaufmann nöti⸗ gen Vorausſetzungen mitbringen. Redner faßte —rr.. ͤvc00c0cccc0ccccc Eine Verwechslung der Holbeinſchen mit der Six⸗ tiniſchen Madonna: Aus Dresden, den 28. November, wird uns gemeldet: In der heutigen Sitzung der zweiten Kammer gab der Kultusminiſter Dr. Beck vor Eintritt in die Tagesordnung folgende Erklärung ab: In der Sitzung vom 20. d. Mts. gab ich auf die Anfrage des Abgeordneten Hofmann die Aus⸗ kunft, daß auf Grund der Feſtſtellungen und nach faſt einſtimmiger Meinung der Kunſtgelehrten die Holbeinſche Madonna in der Gemälde⸗ galerie eine etwa 100 Jahre nach der Entſtehung des Originalgemäldes verfertigte Kopie ſei, daß das Original ſich in Darmſtadt befinde und daß die Holbeinſche Madonna ein ausgezeichnetes Wenk ſei, was ſchon daraus herporgeht, daß man ſie lange für echt hielt. Geſtern Abend iſt mir nun ein Ausſchnitt aus der Staatsbürger⸗Zeitung borgelagt worden, in der fett gedruckt zu leſen iſt, die ſixtäniſche Madonna ſei unecht. In der Notiz wird geßagt, daß im Landtag vom ſächſiſchen Kul⸗ tüsminiſter erklärt worden ſei, die ſixtiniſche adonng ſei eine Fälſchung. Das Dresdner Bild ſel eine Kypie, die etwa um 100 Jahre jünger als das Original. Die Kammer wird mit mir das größte Befremden empfinden über dieſe den Wert und die Anziehungskraft der Dresdner Gemälde⸗ galerie empfindlich treffende Meldung und mit mir proteſtieren gegen dieſe Meldung, die den Ruhm eines der größten Kunſtwerke aller Zeiten zu zerſtören geeignet iſt. Man muß erwarten, daß dieſe tiefbedauerliche Entſtellung eines Berichter⸗ ſtatters mit der größten Beſchleunigung zur Ehre der Dresdner Galerie widerrufen werde.(Lebhaf⸗ ter Beifall von allen Seiten des Hauſes). Großes Beethovenfeſt im Ausſtellungsjahr 1915 in Düſſeldorf. Die Stadtverordneten erklärten ſich mit einem Vorſchlage des ſtädtiſchen Muſikdirektors Panzner e einverſtanden, wonach hier im Ausſtellungsjahre 1915, und zwar in der zweiten Juni⸗Woche ein Beethopenfeſt in großem Stile veranſtaltet wer⸗ en ſoll. Profeſſor Panzner begründet ſeins⸗ Vorſchlag damit, daß die ſinfoniſcten Meiſter⸗ werke Beethovens noch heute als die unerreichten hochragenden Säuſen unſerer ganzen Muſiklitera⸗ tur anzuſehen ſind. Es ſind 5 Abende zu volks⸗ kümlichen Preiſen vorgeſehen. Die vorläufigen Koſten werden auf 10—12 000 Mark berechnet. Zur Neuorganiſation der Düſſeldorfer Kunſt⸗ akademie. Zwiſchen den Vertretern der Regierung, der Stadt Düſſeldorf und der Kunſtakademie ſind nunmehr die endgültigen Feſtſetzungen über den Neubau der Düſſeldorfer Kunſtakademie getroffen worden. Die Herſtellung wird auch eine beden⸗ kungsvolle Erweiterung im Lehrplan, wie die Angliederung einer Architekturabteilung im Ge⸗ folge haben. Die Eri nung der neuen Akademie ſoll möglichſt ſchon 1915 erfolgen. Eine Raabefeier. Mit einer wunderſchönen Feier ehrte am Mitt⸗ woch die Berliner Raabe⸗Gemeinde das Andenken ihres Meiſters. In ſeiner Begrüßungsanſprache gab der Vorſitzende eine Art Rechenſchaftsbericht über die Tätigkeit des Vereins. Daraus ſet erwähnt, daß für 2400 Mk. Raabebücher an Volks⸗ und Schul⸗ büchereien verſchenkt wurden. Den Feſtvortrag hielt Dr. H. Spiro; er ging beſonders auf den Vorwurf ein, der gegen Raabe oftmals, und zwar auch aus dem Kreiſe ſeiner Getreuen, erhoben wird: däß er zu ſehr Philiſter geweſen ſei, und daß ſich dieſes zu oft in ſeinen Schriften ausſpreche. Dieſes lebte, und ſtellt doch ganz gewiß nicht die eigentliche Weſensart des Dichters Raabe dar.— Intereſſant iſt die Tatſache, daß Raabe ſelbſt durchaus nicht als eigentlicher Humoriſt gelten wollte; wie ſehr er eß aber war, allerdings nur im edelſten Sinn des Be⸗ griffes Humoriſt war, zeigte der Redner an einem Vergleich mit den großen engliſchen Humoriſten Tha⸗ keray und Dickens. Richard Strauß in Parts. Unſer Berliner Bureau meldet: Die Pre⸗ miere von Richard Strauß' neuem Ballett „Madame Potiphar“ mit Nifinski in der Hauptrolle wird im Mai 1914 in der Großen Oper in Paris ſtattfinden. Der Kampf um einen Raffgel. Aus London wird berichtet: Für einen Fauf⸗ preis, deſſen Höhe noch geheimgehalten Millionen Mark jedoch zu überſteigen ſcheint, i das als Panshanger⸗Madonna bekannte, ſeit mebhr als 130 Jahren im Beſitze der Familie Cawper befindliche Madonnenbild Raffaels in den Beſitz der bekannten Brüder Duveen, der großen Kunſt⸗ händler, übergegangen. Es handelt ſich um die „Kleine Madonna“ die der Meiſter 1508 ſchuf, vor ſeiner Reiſe nach Rom; eine größere 1508 entſtan⸗ dene, von den Sachverſtändigen jedoch weniger hoch eingeſchätzte Madonna Raffaels verbleibt m Beſitze der Cowperſchen Erbin, Lady Desborough, von der die Brüder Duveen das kleinere, aber koſtbarere Bild jetzt erworben haben. In aller Stille wurde ſeit Monaten um den Beſitz dieſes Bildes gekämpft, da man hefürchtete, daß das Meiſterwerk, einmal im Kunſthandel, dem briti⸗ ſchen Kunſtbeſitz endgültig verloren gehen und nach Amerika auswandern könne. Unter der Hand be⸗ mühten ſich die Kunſtfreunde und Mitglieder der nationalen Kunſtvereine, die geforderte Summe aufzubringen; die Brüder Duveen erklärten ſich im Nationalintereſſe bereit, zugun⸗ ſten des Britiſchen Muſeums auf ihr Vorkaufs⸗ recht zu verzichten; als die zur Zuſammenbring⸗ ung der Gelder geſetzte Friſt erfolglos verſtrich, verlängerten die Kunſthändler noch einmal den Termin, als jedoch alle Bemühungen ſcheiterten, ſchloßſen ſie den Kauf ab. Sie erklärten, keines⸗ wegs für amerikaniſche, ſondern für eigene Rech⸗ nung das Bild erworben zu haben, und ſind auch heute noch bereit, das Werk zum Selbſtkoſtenpreis dem Britiſchen Muſeum zu überlaſſen, ſo daß in en Tagen vorausſichtlich in England agne beginnen wird die da⸗ lt. durch öffentliche Sammſung die er⸗ Summe zum Ankauf des Werkes aufe forderliche zubringen. Redner begrüßte ſodann die Vertreter der Die 4. Seite. Seneral-Anzeiger.— Zadiſche Reueſte Nachrichten. (Abendblatt.) 2 Freitag, den 28. November 1913. am Schluß ſeiner beifällig aufgenommenen Aus⸗ führungen dieſe wie folgt zuſammen: Kampf gegen das Eindringen ungeeigneter Elemente in den Kaufmannsſtand, weitgehendſte Zugängig⸗ machung ſowie Ausbau von Bildungsmöglich⸗ keiten für die Angeſtellten ſowohl ſachlicher als allgemeiner Natur, Bewilligung ausreichender Gehaltsbezüge, Beſetzung aller Poſten lediglich nach den Fähigkeiten der Bewerber ohne Rück⸗ ſicht auf Titel und Protektion und vor allem durch Leute, die aus dem Kaufmannsſtand her⸗ vorgegangen ſind und ſich in demſelben bewährt haben. Der deutſche Kaufmannsſtand, der dem deutſchen Namen in fernen Ländern und auf allen Teilen der Erdkugel Ehre und Anſehen er⸗ worben hat, hat das Recht und die Pflicht, ſich aus ſich ſelbſt heraus zu ergänzen. Der Kauf⸗ mannsſtand dem Kaufmannl In der Diskuſſion ſprach zunächſt Herr Prof. Rumpf, der ausführte, daß er ſich mit den Darlegungen des Referenten einverſtanden erkläre. Er kam dann auf die Ueberläufe zum kaufmänniſchen Berufe zu ſprechen und betonte, daß man gegen den Uebergang tüchtiger, vorgeſchulter Beamter etc. zum kaufmänniſchen Berufe nichts einwen⸗ den könne, falls dieſe genügend kaufmänniſche Bildung hätten. Redner erinnerte an den frühe⸗ ven Huſarengeneral und Generalpoſtmeiſter Podbielsky, der, obwohl viel beſpöttelt und kri⸗ tiſtert, ſich ſehr gut bewährt habe. Weiter er⸗ innerte Redner an Dernburg, der als Kaufmann zu den Juriſten kam. Herr Langheiner gibt zu, daß die kaufmänniſchen Vereine in früheren Jahren viel geleiſtet haben; die eigent⸗ liche Krönung des Ganzen ſei aber die Handels⸗ hochſchule. Der kaufmänniſche Nachwuchs ſollte ſich mehr um dieſe bekümmern. Herr Prof. Dr. Altmann ſteht auf dem Standpunkt, daß die Frage des kaufmänniſchen Nachwuchſes nichts anderes iſt, als eine Erziehungsfrage, ein Her⸗ ausheben der Schichten des Nachwuchſes über die Schichten der Zeit, die aktiv iſt. Eine ſtär⸗ kere Individualiſierung, das ſei die Aufgabe, die verlangt werden müſſe. Dem kaufmänniſchen Nachwuchs müſſe mehr Verantwortlichkeitsgefühl beigebracht werden. Hierdurch könne das Pro⸗ blem des kaufmänniſchen Nachwuchſes am beſten gelöſt werden. Herr Dr. Bernh. Weber ſyrach über die Vor bildung des kaufmänniſchen Nachwuchſes. Es müſſe eine Grenze der Vor⸗ bildung für den kaufmänniſchen Nachwuchs auf⸗ geſtellt werden, umſomehr als Mädchen und Kraben in die Bureaus und Kontors hereinge⸗ nommen werden, die noch nicht einmal die 7. oder 8. Klaſſe der Volksſchule oder in den Mit⸗ telſchulen die Quinta, Quarta oder Tertia abſol⸗ biert hätten. Betrachte man einmal die Pri⸗ vathandelsſchulen, wo man in—3 Monaten zum Kaufmann vorgebildet wird, was dieſe oft für Glemente in den Kaufmannsſtand hereinbringen. Verlangt werden müſſe 1. eine Minimalgrenze der Vorbildung, 2. muß der Vorbildungszeit des Lehrlings das größte Intereſſe entgegengebracht werden. Man muß darauf dringen, daß Exa⸗ mina abgehalten werden, 3. muß dieſen Examing mehr Intereſſe von ſeiten der Prinzipale und Kommis entgegengebracht werden und 4. muß für die Weiterbildung geſorgt werden durch Bil⸗ dungsmöglichkeiten, damit der kaufmänniſche Nachwuchs auf eine höhere Warte geſtellt wird. Herr Apfel weiſt, ohne jedoch Partei gegen die Handelshoch⸗ ſchule nehmen zu wollen, darauf hin, daß der tüchtige Kaufmann auch früher ohne Handels⸗ hochſchule ſeinen Mann ſtellte, und daß man auch damals mit den Leiſtungen des Kaufmanns⸗ ſtandes zufrieden war. Herr Oppenheimer verlangt in ſeinen Ausführungen beſſere Bezah⸗ lung und mehr freiere Zeit für den Kaufmann, damit dieſer die Handelshochſchule beſuchen und auch Zeit zum Studium habe. Herr Moosbacher führt in ſeinem Schlußwort aus, daß der Kauf⸗ mannsſtand ein freier Stand ſei, in welchem Ueberläufer aus allen Berufen willkommen ſeien ... ͤVPTCbbCCcccCccccc Zur Baumeiſterfrage. Die erſte Hauptverſammlung der Gruppe der Regierungsbaumeiſter im Architektenverein zu Ber⸗ lin, die dieſer Tage im Architektenhauſe tagte und von nahezu 200 höheren Technikern beſucht wurde, hat zur Baumeiſterfrage eine bemerkenswerte Ent⸗ ſchließung angenommen. Sie vertritt darin den Standpunkt, daß die bisher gemachten Vorſchläge zur Regelung des Baumeiſtertitelſchutzes unannehmbar ſeien. An den deutſchen Baumeiſter ſeien die höchſten Anforderungen zu ſtellen. Nur auf den Grundlagen einer abgeſchlofſenen Hochſchulbildung, einer darauf folgenden dreijährigen Ausbildungszeit unter ſtaat⸗ licher Aufſicht, der Ablegung einer Hauptprüfung vor den bundesſtaatlichen Oberprüfungsämtern dürfe in Zukunft der Baumeiſtertitel erreichbar ſein. Nur dieſe Borbedingungen böten die volle Gewähr für die Schaffung eines gleichwertig vorgebildeten deutſchen Baumeiſterſtandes, aus dem jeder Bundesſtaat ſowie 00 das Reich, die Kommunen und Privatbetriebe den Stab ihrer höheren techniſchen Beamten bedingungs⸗ los ergänzen könnten. In der Übergangszelt würde allen, die nach den gegenwärtig beſtehenden Vor⸗ ſchriften des einzelnen Bundesſtaates zur Führung des Baumeiſtertitels berechtigt ſind, eine Weiterfüh⸗ rung innerhalb ihres Bundesſtaates zugeſtanden wer⸗ den können. Da die Regelung der Baumeiſtertitel⸗ frage durch den Bundesrat vor der Tütr ſteht, regte die Verſammlung eine Eingabe des Vorſtandes des Architektenvereins an den Bundesrat im Sinne der genannten Beſchlüſſe an; ferner eine Eingabe an das preußiſche Staatsminiſterium. Dem Hamburger Forſchungsinſtitut und Tuberkuloſe hat, der„Klin.⸗therap. Wochenſchr.“ zufolge die Godefroyſtiftung auf Befürwortung von Bürger⸗ für Krebs ſofern ſie ſich zum Kaufmann eignen. Herr Kinkel ſtreift in ſeinen Darlegungen die Aeußerungen der Redner und erteilt dann Herrn Sekretär Krauth das Wort zu ſeinem Referat über die gemachten Erfahrungen in dem Kaufmannserholungsheim Traunſtein. Der Redner ſtellt dieſem Heim das größte Lob aus. Eine herrliche Umgebung, eine prächtige Luft und vor allem das Gebirge übten einen nachhaltigen Einfluß auf den Er⸗ holungsſuchenden aus. Nach den ppeſievollen Schilderungen muß Traunſtein ein kleines Pa⸗ radies ſein. Herr Rottwilm⸗Ludwigs⸗ hafen ſprach über das Kaufmannserholungs⸗ heim Salzhauſen, Herr Vock über Wiesbaden. Herr Dr. jer. Fritz Kaufmann, Präſidialmitglied der Geſellſchaft für Kauf⸗ mannserholungsheime, ſtellte ausdrücklich feſt, daß die Erholungsheime keine Wohltätigkeits⸗ anſtalten ſondern eine Wohlfahrtsbewegung ſeien, aus der Opferwilligkeit und freien Selbſt⸗ hilfe der deutſchen Kaufmannſchaft herausge⸗ boren. Bis jetzt würden ſich die Stiftungen auf 2 Millionen Mark belaufen, ſeit 1. Januar allein 350 000 Mark. Außerdem gingen an Jahresbei⸗ träge ein 196000 Mk. Redner wies dann darauf hin, daß ſich Württemberg bemühe, in Freuden⸗ ſtadt ein Heim zu bekommen; falls in Baden mehr Beiträge eingingen, könnte das Heim aber in Baden erbaut werden. Herr Kinkel dankte den Rednern, erſuchte um allſeitige Unterſtützung der ſo ſegensreich wirkenden Kaufmannsheime und ſchloß dann um Mitternacht die Verſammlung. Grtskrankenkaſſenwahlen und Sozialdemekratie. Daß der Sozialdemokratie, ſo ſchreibt man uns, alle, auch die verwerflichſten Mittel gerade recht ſind, wenn es ſich darum handelt, ihre Stel⸗ lung zu behaupten, zeigt der Wahlkampf um die Vertretung in den beiden Mannheimer Orts⸗ krankenkaſſen. Die Sozialdemokratie weiß nur zu gut, daß es mit ihrem überwiegenden Einfluß in der Ortskrankenkaſſe für Handelsbetriebe vor⸗ bei ſein wird. Sie ſetzt deshalb alle Hebel in Be⸗ wegung, um zu retten, was irgendwie zu vetten iſt. Ihre Hoffnung ſind die weiblichen Ver⸗ ſicherten. Wenn die reſtlos für die freigewerk⸗ ſchaftliche Liſte zu begeiſtern ſind, dann mag es gehen, ſo folgern die Wahltaktiker der„Volks⸗ ſtimme“. Aber wie das anfangen? Die„Volks⸗ ſtimme“ weiß Rat. Sie iſt raſch bei der Hand, den böſen Deutſchnationalen Hand⸗ lungsgehilfen⸗Verband als die organi⸗ ſatoriſche Seele des gegen die freien Gewerkſchaf⸗ ten gerichteten Wahlkampfes zu bezeichnen und knüpft daran längſt widerlegte Behauptungen. Wäre der Deutſchnationale Handlungsgehilfen⸗ Verband an den Mannheimer Ortskrankenkaſſen⸗ wahlen überhaupt beteiligt, dann hätte die Schreibübung der„Volksſtimme“ wenigſtens einige agitatoriſche Berechtigung. Aber der Deutſchnationale Handlungsgehilfen⸗Verband iſt gar nicht mit einer eigenen Vorſchlagsliſte her⸗ vorgetreten; er hat auch nicht den leiſeſten Ver⸗ ſuch gemacht, mit irgend einer nichtſozialdemokra⸗ tiſchen Wählergruppe zu paktieren. Er iſt an den Ortskrankenkaſſenwahlen gänzlich unbeteiligt. Die Angriffe der„Volksſtimme“ gehen alſo völlig danehen. Sie kennzeichnen ſich als eine aus Wahlängſten geborene häßliche Agitations⸗ mache, für die ſich nicht der Schein eines Be⸗ weiſes beibringen läßt. In den Kreiſen der Ver⸗ ſicherten wird man dieſe Art, einen Wahlkampf zu führen, nach Gebühr behandeln und der Fäl⸗ ſchung einwandfreier Tatſachen mit dem Stimm⸗ zettel der Liſte 1 nachdrücklichſt entgegentreten. * Zum Vollzug der Straßenpolizeiordnung. Wir machen auch an dieſer Stelle auf die in Nr. 82 des Amtsverkündigungsblattes vom 20. Nop. enthaltene Bekanntmachung aufmerkſam, durch die die Haus⸗ und Grundſtücksbeſitzer auf ihre Pflichten bei Glatteis, Schneefall und Tauwetter hingewieſen werden. ...... ͤ ͤPP ²˙²˙———ccc c 7 ˙7———————Pc.c meiſter Dr. Schröder den Betrag von 25 000 M. für ſeinen Radium⸗ und Meſothoriumfonds über⸗ wieſen. Das Inſtitut hat nun 300 Milligramm Radium und 500 Milligramm Meſothorium er⸗ werben können, die zum weitaus größten Teil be⸗ reits geliefert ſind und von den ſtaatlichen und privaten Krankenhäuſern und Kliniken in aus⸗ giebigſter Weiſe ausgenutzt werden. Hamburg hat ſich dadurch vor anderen Städten einen Vor⸗ ſprung inſofern geſichert, als es die nötigen Quan⸗ titäten nicht nur kaufen, ſondern auch geliefert erhalten konnte. Heilung von Keuchhuſten durch Suggeſtion. Es iſt eine oft beobachtete Tatſache, daß keuch⸗ huſtenkranke Kinder ihre Anfälle mit allen charakteriſtiſchen Eigentümlichkeiten bisweilen aus ſeiner Gewohnheit beibehalten, obwohl die eigentliche Erkrankung ſchon verſchwunden iſt. Es handelt ſich dabei um einen halb willkürlichen Reflex, der ſuggeſtiven Einflüſſen ſehr zugänglich iſt. Als Suggeſtivmittel eignet ſich ganz beſon⸗ ders der elektriſche Strom. Man kann damit oft in ſehr kurzer Zeit die Heftigkeit und Häufigkeit der Anfälle weſentlich vermindern. So konnte Prof, Homburger in der Wiener Aerzte⸗Geſell⸗ ſchaft ein 3½ Jahre altes Mädchen vorſtellen, das don einem ſeit fünf Wochen beſtehenden Keuch⸗ huſten durch Anwendung des elektriſchen Stromes in zwei Tagen gebeilt wurde. * Die nächſte Sonntagsfeier der freireligiöſen Gemeinde am kommenden Sonntag, den 30. No⸗ vember, vormittags 10 Uhr, in der Aula des Realgymnaſiums, wird eine Art Fortſetzung der Predigt der letzten Sonntagsfeier bringen. Das Thema der Predigt wird ſein:„Ohne Gott und ohne Gebet“. Der Predigt wird ein Text aus dem Oratorium von Herbert Eulenberg: Ikarus und Dädalus zugrunde liegen, aus dem der Pre⸗ diger bereits einmal in dieſem Herbſt einen Text entnommen hatte. Bei dieſer Gelegenheit ſei mit⸗ geteilt, daß der Frauenverein der freireligiöſen Gemeinde in ſeiner letzten Vorſtandsſitzung am vergangenen Mittwoch Frau Karl Tutein, H 1, I, zu ſeiner Vorſitzenden gewählt hat. Frau Tutein hat die Geſchäfte des Vereins bereits über⸗ nommen. Auch wird der Frauenvperein in der nächſten Woche ſeine übliche Sammlung zur Weihnachsbeſcherung für bedürftige Mitglieder der Gemeinde beginnen. * Ein gepflaſterte Römerſtraße in Ladenburg. Vom Mannheimer Altertumsverein wird uns ge⸗ ſchrieben: In Ladenburg iſt man bei Grabarbei⸗ ten am Bollweg ungefähr 100 Meter ſüblich bom Schriesheimer Tor unerwartet auf eine ge⸗ pflaſterte Straße geſtoßen. Sie liegt nur einen halben Meter tief und kann hier nur aus römiſcher Zeit ſtammen;: 20 Zentimeter unter ihr liegt ein älterer Straßenkörper. Bei der Wichtigkeit dieſer überraſchenden Entdeckung ſoll ſie ein Stück weit frei gelegt werden. Vielleicht läßt ſich dann auch ihr Verhältnis zur römiſchen Stadtmauer feſtſtellen, die ebenfalls dort durch⸗ ziehen muß. Freunde heimatlicher Geſchichtsfor⸗ ſchung ſind zur Beſichtigung am Samstag nachmittag willkommen. Ein weiterer Bericht über die Ergebniſſe ſoll folgen. * In der Handelsſchule von Vine. Stock fand geſtern der zweite Vortrag des Herrn Dr. Fuchs ſtatt, welcher in einem Zyklus von Vor⸗ leſungen eine Einführung in die Warenkunde bietet. Während der Vortragende am erſten Abend ſich über die rechtliche und praktiſche Be⸗ deutung der Warenkunde verbreitet hatte, behan⸗ delte er geſtern diejenigen Prüfungsmethoden, die ſich anf die phyſikaliſchen Eigenſchaften der Handelsgüter gründen und erläuterte u. a. unter Vorführung der zugehörigen Inſtrumente die Beſtimmung des ſpez. Gewichtes bei feſten und flüſſigen Stoffen, ferner die Ermittlung der Härte und der verſchiedenen Arten der Feſtigkeit. Dem phyſikaliſchen Teil, der am 17. Dezember fortgeſetzt werden ſoll, wird ſich, wie wir hören, eine populäre Einführung in die chemiſchen Un⸗ terſuchungsmethoden und darnach ein Ueberblick über die in unſerem Bezirk wichtigſten In⸗ duſtrien und deren Rohſtoffe ſowie Fabrikate an⸗ ſchließen. Wir halten die Einteilung des Stoffes, die vom Redner gewählt worden iſt, für recht ge⸗ eignet, junge Kaufleute mit den Unterlagen der Warenkunde vertraut zu machen, und empfehlen daher den Beſuch dieſer Vorleſungen. * Lotterieglück. Das große Los der Natur⸗ ſchutzbarklotterie iſt in Hände gefallen, die es wohl gebrauchen können. Es hat ſeine hunderttauſend Mark einer armen Witwe im höchſten Norden Berlins zurollen laſſen, die mit ſieben kleinen Kindern ein kärgliches Daſein friſtete. Die Summe wurde der erſtaunten und vor Freude ſprachloſen Gewinnerin ausgeßahlt. Vereinsnachrichten. * Der Verein ehemaliger badiſcher Leibdragoner Mauuheim hielt am vergangenen Sonntag einen Familienabend ab. Die Kameraden ſowie deren Angehörige und Freunde des Vereins waren der Einladung ſehr gerne und zahlreich gefolgt, da es bekannt iſt, daß die Feſtlichkeiten des Vereins ſtets einen gemütlichen, von echt kameradſchaftlichem Geiſt durchwehten Charakter tragen. Bei heiteren Ge⸗ ſängen und luſtigen Vorträgen flogen die Stunden nur zu raſch dahin. Am Schluſſe der ſehr ſchön ver⸗ laufenen Abendunterhaltung, bei welcher auch die Neuaufnahme von Mitgliedern ſtattfand, hielt noch ein flottes Tänzchen die Anweſenden beiſammen. * Der Vexein zur Rettung verwahrloſter Kin⸗ der im Großherzogtum Baden hielt im Pfründ⸗ CCCC—¹ꝛ AAA Kleine Mitteilungen. Ein Goethe⸗Denkmal ſoll, wie aus Berka an der Ilm gemeldet wird, in den dortigen Kur⸗ anlagen errichtet werden. Unter dem Vorſitz des Santätsrats Dr. Vulpius in Weimar hat ſich ein Ausſchuß gebildet, der ſoeben einen Aufruf zur Beiſteuer für das Denkmal in Berka erläßt, wo Goethe mit den Seinen ſo gern Erholung, Froh⸗ mut und Geneſung ſuchte. Dehmels Freunde und Freundinnen haben dem Dichter zum 50. Geburtstage eine ganz be⸗ ſondere Ueberraſchung bereitet, indem ſie ihm eine Villa ſchenkten. Nach einem muſikaliſchen Vor⸗ ſpiel aus einem Gluckſchen Werke auf dem Klavier überreichte man dem exſtaunten Dichter eine Zeich⸗ nung— die Zeichnung ſeiner Villa, die einzugs bereit auf ihn wartete. Die ſchon vor längerer Zeit geplante Aus⸗ ſtellung Expreſſioniſtiſcher Malerei in der Galerie Arnold Dresden wird im Januar 1914 ſtattfinden. Zum erſtenmal für Dresden wird damit eine geſchloſſene Ueberſicht über diejenigen deutſchen und deutſch⸗öſterreichi⸗ ſchen Maler gegeben, deren Werk einen ſelb⸗ ſtändigen Beitrag zur Entwicklung der jüngſten Bewegung bildet, die man unter dem Namen Expreſſionismus zuſammenfaßt. Die Leitung der Ausſtellung liegt in den Händen des Muſeums⸗ direktors Dr. Reiche⸗Barmen, der von Anfang an ſich für die expreſſioniſtiſche Bewegung ein⸗ nerhauſe zu Karlsruhe ſeine Generalverſammlung ab. Dem Jahresbericht für die Jahre 1911⸗12, der erſtattet wurde, entnehmen wir folgendes: Die Zahl der Zöglinge, die in den Rettungsanſtalten Weingarten, Hüfingen und Sinsheim unterge⸗ bracht waren, betrug am 1. Januar 1911 150, am 1. Januar 1913 163. Darunter waren Zwangs⸗ zöglinge am 1. Januar 1911 132, am 1. Januar 1913 139. In der Lehre oder in landwirtſchaft⸗ lichen Dienſten ſtanden am 1. Januar 1911 84, am 1. Januar 1913 69. Nach dem Stand vom J. Januar 1913 gehörten 93 Zöglinge der katho⸗ liſchen, 70 der evangeliſchen Konfeſſion an. Bei 143 der in den Berichtsjahren entlaſſenen 168 Knaben konnten die Erziehungsergebniſſe, als einigermaßen befriedigend bezeichnet werden. Die Anſtaltserziehung war alſo bei 85% der Knaben erfolgreich.— Der Verwaltungsrat beſtand am Schluſſe des Jahres 1912 aus folgenden Herren: Geh. Fetzer, Vorſitzender, Miniſteriafrat Dr Armbruſter, Stellvertreter des Vorſitzenden, Rech⸗ nungsrat Hambrecht, Sekretär, Oberinſpektor Rothermel, Kaſſier; ferner aus den Herren Finckh, Privatier; Fiſcher, Hofprediger; Dr. Gutſch, Medizinalrat: Dr. Hauſer, Geh. Ober⸗ medizinalrat; Geh. Holzmann; Kommerzienrat Homburger; Ehrendomherr Knörzer; Geh. Ober⸗ regierungsrat Freiherr Marſchall v. Biberſtein; Notar Ott; Miniſterialrat Schäfer; Geh. Schmidt; Privatier Vomberg: Miniſterialrat v. Witz⸗ leben.— Die Einnahmen betrugen im Jahre 1911 78 042 M. 75 Pfg., 1912 79161 M. 90 Pfg.; die Ausgaben 1911 78 195 M. 70 Pfg., 1912 77 6ʃ7 M. 74 Pfg. Das Vermögen betrug am 1. Januar 1913 134 413 M. 50 Pfg. 1 Aus Sem Großherzogtum. ):(Heidelberg, 7. Nov. Die Neuem heimer Bohrung hat bis jetzt 84 Metet Tiefe erreicht. Bisher wurde, wie zu erwarten, nur Neckarkies, Sand und Schlick angetroffen Es ſei, um irrigen Anſchauungen entgegenzu⸗ treten, wieder, wie ſchon vor Beginn dieſer Bohrung, hervorgehoben, daß es ſich in Neuen: heim nur darum handelt, die Beſchaffenheit den Schichten bis zu mäßiger Tiefe zu erforſchen, nicht aber dort Thermalwaſſer zu er⸗ ſchließen.— Die Eröffnung des neuen Rangierbahnhofes iſt abermals ver⸗ ſchoben worden. Die Inbetriebnahme wird vorausfichtlich am 1. März erfolgen. * Langenalb(A. Pforzheim), 7. Nop, Am Montag abend brannte hier die dem Ge⸗ meinderat und Gaſtwirt Karl Kraft gehörige Wirtſchaft zum Lamm“ bis auf den Grund nieder. Alle Fahrniſſe ſind mitver⸗ brannt. Menſchen kamen nicht zu Schaden. In dem abgebrannten, ziemlich großen Atöckigen Gebäude beſand ſich auch die Poſthilfſtelle. Da der Wind günſtig ſtand, gelang es der Pflicht⸗ feuerwehr, die Nachbargebäude zu ſchützen. Der Geſamtſchaden beträgt etwa 40000 M. Kraft iſt verſichert, aber um etwa 10000 M. zu nieder, ſo daß er großen Schaden hat. Man vermute Brandſtiftung. Forbach, 7. Noß. Nach Fertigſtellung der vier Seiten⸗ oder erſtollen haben ſeit wenigen Tagen die Arbeiten am Haupt⸗ Murgſtollen begonnen. Es werden zunächſt am oberen Eingang zwiſchen Schönmünz Kirſchbaumwaſen in kurzem an acht verſch Punkten weiter unterhalb Bohrungen mit un⸗ unterbrochenen Tag⸗ und Nachtſchichten aus⸗ geführt. Moderne Hilfsmaſchinen werden von Forbach aus an Ort und Stelle verbracht. Das 18 Meter hohe Murgwehr wird am Hornbach⸗ ſteg, etwa 950 Meter unterhalb der Landes⸗ grenze, errichtet. Der zu beiden Seiten des Flußbettes zutage tretende Fels bildet eine ge⸗ eignete Bauſtelle. Entlang dem durch das Murgwehr gebildeten Sammelbecken, das 435 000 Kubikmeter Inhalt faßt, muß die Staatsſtraße bis in die Nähe von Schö ünzach ver wer⸗ den. Viele Bäume wurden in den letzten Wochen gefällt, um Platz für die neue Straße zu ſchaffen. )Bühl, 7. Nov. Trotz der ſtarken Froſt⸗ nächte, die im Frühjahr dieſes Jahres ſo 70 Schaden anrichteten, find in der Bühler Gegend über 1 Million Mark für Frühzwetſchgen vereinnahmt worden. Nach der vorläufigen Zuſammenſtellung der in Frage kommenden Verſandſtationen ſind 60 000 Zentner Zwetſchgen und Frühobſt verfrachtet worden, was hei einem Grundpreis von 20 M. pro Zentner über eine Million Mark auswacht. )Bechtersbohl, 27. Nov. Unter dem Verdacht, in der Nacht vom 10. auf 11. Novem⸗ ber ds. Is. ſein Haus in Brand geſteckt zu haben, wurde der Landwirt Sie Hartmann verhaftet und ins Unterſuchungs⸗ gefängnis nach Waldshut eingeliefert. weinnschts- Däckerei nur mit Kefel Sefe macht das Gebäck locker, ſchmack⸗ haft und wohlbekömmlich. Hefe iſt täglich friſch in all. Bäckereien erhält⸗ lich. Backauleitung mit 199 Re⸗ zepten gratis und franko durch den Verband Deutſcher Preß⸗ hefefabrikauten G. m. b. H. Berlin SW. 11. und . unge zelne ange Jur: die 3 teilu ſchen tereff zemb ſtellu (Ber Geſa 1 gerid ſtrafe hatte Nanen Gruppen . Frellag, den 28. November 1913. * 8 General-Auzeiner.— Badiſche Aeueſte Nachrichten.(Abendblatt.) 5. Seſſte. Rommunalpolitiſches. Plankſtadt, 27. Nov. Der Bürgeraus⸗ ſchu ß hielt Dienstag Abend eine Sitzung ab. Als erſter Punkt ſtand auf der Tagesordnung: Ankauf von Straßengelände. Nach eingehender Begründung dieſer Vorlage durch Herrn Bürgermeiſter Helmling gab der Bürgerausſchuß zum Ankauf von 256 Qua⸗ dratmeter Straßengelände an der Brühlerwegſtraße zum Preiſe von 581 Mark debattenlos ſeine Zu⸗ ſtiimmung. Punkt 2:„Genehmigung eines Gas⸗ lieferungsvertrages mit der Stadtgemeinde Schwetzingen“ wurde nach kurzer Beratung des Ge⸗ meinderats von dieſem zurückgezogen. Das ſtädtiſche Hypothekenamt. Die Magiſtrats⸗ porlage wegen der Errichtung eines ſtädtiſchen Hypothekenamtes in Frankfurt iſt ſeiner⸗ zeit dem Rechts⸗ und Finanzausſchuß zur Vorberei⸗ kung überwieſen worden. Die beiden Ausſchüſſe haben ſich mit den Vorſchlägen des Magiſtrats ein⸗ verſtanden erklärt. Beſonders wurde die vom Ma⸗ giſtrat verlangte Summe von 3 Millionen Mark als augemeſſen bezeichnet. Die von den Ausſchüſſen vor⸗ geſchlagenen Abänderungen ſind nur geringfügiger Art und meiſt redaktioneller oder organiſatoriſcher Natur. Dagegen wünſchen die Ausſchüſſe Verbeſ⸗ ſerung der Vorlage nach der Richtung hin, daß in erſter Linie der eingeſeſſene Hausbeſitz berück⸗ ſichtigt wird. Dadurch ſoll der Häuſerſpekulation bei der Vergebung der 2. Hypotheken entgegengetreten werden. Der ſoziale Charakter der Vorlage ſoll da⸗ daurch aufs ſtrikteſte betont werden. Die Mehrheit der Ausſchüſſe ſprach ſich auch dahin aus, daß der Standpunkt des Magiſtrats, den gemeinnützigen Bau⸗ geſellſchaften keine 2. Hppotheken zu bewilligen, richtig ſei⸗ eeeeeeeee Ausſtellungsweſen. * Die Handwerks⸗ und Gewerbekammern und die Ausſtellung:„Das deutſche Handwerk Dresden 1915“. Nachdem der deutſche Handwerks⸗ und Ge⸗ werbekammertag in einer einſtimmig gefaßten Re⸗ ſolutton ſein wärmſtes Intereſſe an der Ausſtellung: „Das deutſche Handwerk Dresden 1915“ zum Aus⸗ druck gebracht hat, haben nunmehr alle deutſchen Handwerks⸗ unb Gewerbekammern erklärt, die Aus⸗ ſtellung mit allen Kräften fördern zu wollen. Auch die geſetzlichen Geſamtvertretungen des ganzen deutſchen Handwerks haben ſich damit einhellig für die Notwendigkeit der Veranſtaltung einer geſchloſ⸗ ſenen großen Handwerksausſtellung ausgeſprochen. * Internationale Induſtrie⸗ und Gewerbe⸗Aus⸗ ſtellung, Turin 1911. Das Präſidium der Jury der „Internationalen Induſtrie⸗ und Gewerbe⸗Ausſtel⸗ lung Turin 1911“ beabſichtigt, im Einvernehmen mit dem Italieniſchen Miniſterium für Ackerbau, In⸗ duſtrie und Handel und der Exekutiv⸗Kommiſſion der Ausſtellung eine offizielle Veröffent⸗ lichung über die Ergebniſſe der Ausſtellung auszugeben. Das in italieniſcher und franzöſiſcher 10 Sprache abzufaſſende Werk ſoll einen allgemeinen Teil enthalten, der die Anordnung, die Papillons der einzelnen Nationen und die Arbeiten der Jurt Supérieur behandeln ſoll. Ein beſonderer Teil wird nach den verſchiedenen Gruppen in 26 Broſchüren zerfallen und eine techniſche Darſtellung der aus⸗ geſtellten Gegenſtände nach Gruppen und Klaſſen unter Berückſichtigung der vorangegangenen Inter⸗ nationalen Ausſtellungen und unter Anſtellung von Vergleichen zwiſchen den einzelnen Nationen geben. Der Preis des Geſamtwerkes wird vorläufig auf ungefähr Frs. 80.—, der der Broſchüre über die ein⸗ aphen dif Argeſähr 5.— pro Stück angenommen. Der Präſtdent der Internationalen Jurny der Ausſtellung hat, um einen Überblick über die Höhe der Auflage gewinnen zu können, um Mit⸗ teilung gebeten, wieviel Exemplare von den deut⸗ ſchen Ausſtellern ete. verlangt werden. Etwaige In⸗ tereſſenten werden daher erſucht, ſich bhis zum 10. De⸗ zember an die Geſchäftsſtelle der„Ständigen Aus⸗ ſtellungskommiſſton für die Deutſche Induſtrie“ Berlin NW. 40, Roonſtraße 1) zu äußern, ob ſie das Geſamtwerk bez. einzelne Teile zu beziehen wünſchen. Gerichtszeitung. * Wegen Milchfälſchung wurde vom Schöfſen⸗ gericht die Ehefrau Eliſabethe Seitz zu einer Geld⸗ ſtrafe von 50% verurteilt. Zu fünf Litern Milch hatte ſie über einen halben Liter Waſſer gemiſcht. Ihr beharrliches Leugnen half ihr nichts. Seit einiger Zeit befleißigt ſich die Gendarmerie einer ſchärferen Milchkontrolle. Die Tatſache, daß früher faſt gar keine Anzeigen über Milſchfälſchung von Landleuten erfolgten, beweiſt nur, daß die Fälſchun⸗ gen der Milch auf dem Lande nicht aufgedeckt wurden. * Der Unrechte. Der Schloſſer Philipp Reich⸗ lin und der Schuhmacher Sebaſtian gerieten in der Nacht zum 30. Auguſt in der Wirtſchaft„zum goldenen Schwanen“ am Marktplatz mit einem gewiſſen Jörg in Streit. Aus dem Lokal gewie⸗ ſen, erhielt draußen Förderer von Reichlin einen Stich mit einem großen Metzgermeſſer, der aber Jörg zugedacht war. Reichlin iſt ſchon 13mal wegen Roheitsdelikten vorbeſtraſt, darunter ein⸗ mal mit einem Jahre. Das Schöffengericht ver⸗ urteilte ihn zu einer Gefängnisſtrafe von acht Monaten. *Heiratsſchwindler. Der Kellner Anton Eggert, welcher ſich hier aufhielt, ſuchte ſeine Einnahmen auf dem Gebiete des Heiratsſchwin⸗ dels aufzubeſſern. In Zürich knüpfte er mit einem Fräulein., die ein Zigarrengeſchäft be⸗ trieb, ein intimes Verhältnis an und wußte ihr dann nach und nach 870 Franken abzuſchwindeln auf die Verſicherung hin, daß er ſie heiraten bwerde. Mit dem Gelde wollten ſie ein Café ein⸗ !richten. Als er ihr Vermögen in Händen hatte, herduftete er nach München. Das Schöffengericht berurteilte ihn zu einer Gefängnisſtrafe von 6 ochen. BVom Schöffengericht. Ein ſehr geriebener Herr iſ der Kaufmann Abraham Moſes Seiden von ſier, der ſich zeitweiſe auch Moritz Seiden nennt⸗ m 11. Juli 1911 kaufte er von dem Fahrradhändler erner hier ein Fahrrad zum Preiſe von 70% zuf Abzahlung unter Eigentumsvorbehalt und gab als Anzahlung Waren im Betrage von 20. So⸗ ſurt löſte er ſich eine Radfahrkarte und verſetzte das ad im hieſigen Pfandhauſe unter Vorzeigung der Karte, die dem Pfandhauſe als Legitimation für den kechtmäßſgen Erwerb dient, ſchon am darauffolgen⸗ den Tage. Durch die Ausſtellung zweier Wechſel in noch zu zahlenden Betrage ſuchte er ſich von — dem Eigentumsvorbehalte zu ſalvieren. Außerdem entlieh er ſich noch von Werner einen Betrag von 6%/ zum Ankauf eines Schreibtiſches, eine Angabe, die ebenfalls erlogen war. Schon zweimal wurde er vor das Schöffengericht geladen. Nunmehr wurde ihm die Einladung, auf das Schöffengericht zu kom⸗ men, durch einen Kriminalbeamten überbracht. Eine Betrugshandlung ſuchte er in der Verhandlung da⸗ durch von ſich abzuſchütteln, daß er behauptete, er habe erſt nach dem Kauf des Rades ein Telegramm von ſeinem Vater erhalten, daß er ſich einer Operation unterziehen müſſe und ſofort zu ihm nach Wien kom⸗ men ſolle. Dieſe Operation beſtand in der Be⸗ ſeitigung einer Zahnfiſtel. Das Schöffengericht nahm an, daß er ſchon beim Kauf des Rades die Abſicht ge⸗ habt, dasſelbe zu verſetzen oder zu verkaufen und verurteilte ihn wegen Betruges und Unterſchlagung zu einer Gefängnisſtrafe von 20 Tagen, wovon 13 Tage verbüßt ſind.— Polniſche Zuſtände beſtehen tatſächlich unter den in den Vorſtädten wohnenden Polen. Die polniſchen Fabrikarbeiter Clemens Mayherr und Joſ. Markolſeck ſtatteten in der Nacht zum 3. November d. Is. in Käfertal der Wohnung dreier polniſchen Arbeiterinnen einen Be⸗ ſuch ab. Als ſie die Mädchen nicht zu Hauſe fanden, legten ſie ſich in die Betten der Mädchen und ſollen dann der einen Arbeiterin aus der Tiſchſchublade 5 // entwendet haben. In der Verhandlung, bei der Schutzmann Kaliſch als Dolmetſch diente, beſtritten die Angeklagten einen Diebſtahl. Es ſeien noch zwei andere Polen in der Wohnung geweſen, die das Geld ebenfalls genommen haben könnten. Aber der Wohnungsinhaber hatte Anzeige wegen Hausfrie⸗ densbruchs erſtattet und ſie wurden deswegen zu einer Gefängnisſtrafe von 12 Tagen verurteilt, die durch die Unterſuchungshaft als verbüßt anzu⸗ ſehen iſt. Von Tag zu Cag. — Eiſenbahnunfall.— Höchſſt a.., 28. Nov. Heute früh ereignete ſich auf der Kleinbahnſtrecke Höchſt⸗Königſtein ein Eiſenbahnunfall. Der gegen 7 Uhr von Höchſt abgehende Perſonenzug fuhr in der Nähe von Oberliederbach auf einen Güterzug auf, der in der Station rangierte und ſich dabei verſpätet hatte. Durch den Zuſammenprall wurden mehrere Güterwagen demoliert; ferner erlitten die Maſchine des Perſonenzuges und einige Perſonenwagen Be⸗ ſchädigungen. Der Führer der Maſchine des Per⸗ ſonenzuges und ein junges Mädchen wurden verletzt. Der Betrieb wird einſtweilen durch Umſteigen auf⸗ recht erhalten. — Die Flinte in der Hand eines geiſtesſchwachen Kindes.[]J Mainz, 27. Nov. In Klein⸗Lin⸗ den(Oberheſſen) fand ein geiſtesſchwacher gjähriger Knabe ein unverwahrtes, geladenes Flobertgewehr und zielte damit auf ſeinen 5jährigen Bruder. Der Schuß ging los, die Kugel drang dem Kind in den Unterleib und blieb im Rückgrat ſtecken. Das Kind iſt lebensgefährlich verletzt in die Univerſitätsklinik nach Gießen gebracht worden. — Schlecht belohnte Ehrlichkeit.[] Mainz, 28. Nov. Auf der Straße zwiſchen Mafnz, Kaſtel und Höchſt a.., die viel zum Ausprobieren von neuen Automobilen Frankfurter Werke benutzt wird, ſan⸗ den vier Handwerksburſchen am Rande der Straße einen vollſtändigen Automobilwerkzeugkaſten. Sie brachten den Kaſten in das zunächſt gelegene Hatters⸗ heim. Dort wurden ſie aber bei der Ablieferung des Kaſtens von der Polizei verhaftet, die den Hand⸗ werksburſchen die Ehrlichkeit nicht glaubte, ſondern ſie für Diebe hielt. Trotz aller Beteuerungen wur⸗ den die Bier mehrere Stunden lang ohne jede Nahrung im Ortsarreſt gehalten und dann erſt nach Höchſt kransportiert und zwar zu Fuß durch die be⸗ lebte Fabrikſtadt, wo ſie allerhand ſüöttiſchen Bemer⸗ kungen ausgeſetzt waren. In Höchſt hielt man ſie nochmals 1 Stunden feſt, ohne ſie zu vernehmen, da die eifrige Hattersheimer Polizei die„Gefan⸗ genen“ ohne weiteres als ſchwere Brüder hingeſtellt hatte, die einen guten Fang bedeuteten. Der Unter⸗ ſuchungsrichter ſtellte dann raſch feſt, daß es ſich um einen argen Mißgriff der Hattersheimer Polizei handelte und verfügte die ſofortige Freilaſſung der vier Handwerksburſchen, die ihrerſeits die Ver⸗ ſicherung gaben, daß ſie künftig herrenloſe Werkzeug⸗ kaſten ruhig liegen laſſen würden, wenn ihre gute Abſicht und Ehrlichkeit in dieſer Weiſe vergolten würden. — Das Wetter im Rieſengebirge.— Hirſch⸗ berg, 27. Nov. Im Gebirge herrſcht 4 Gr. Kälte bei Windſtille und ſtarkem Schneefall. Im Tale meiſt Regen. — Aus dem Gefängnis entflohen.— Neuſtre⸗ litz, 27. Nov. In der letzten Nacht iſt der als „ſchwerer Junge“ bekannte Stellmacher Haelke aus Berlin aus dem hieſigen Landgerichtsgefängnis aus⸗ gebrochen. Vor etwa drei Wochen wurde der gefähr⸗ liche Einbrecher von Berlin, wo er nach einer Reihe von Einbrüchen in der Provinz verhaftet worden war, nach Neuſtrelitz transportiert. In der letzten Nacht gelang es ihm mit Hilfe eines Drahtarmes, den er aus der Zellenwand losriß, die Tür der Zelle zu erbrechen. Dann ließ er ſich vom Dache des Ge⸗ fängniſſes an einem Strick, den er aus der zerriſſenen Decke gedreht hatte, zur Erde herab, überſtieg die Mauer des Gefängnishofes und flüchtete. Man hat bisher keine Spur von dem Verbrecher, nimmt je⸗ doch an, daß er ſich nach Berlin gewandt hat. — Ein Wilderer erſchoſſen.— Hamburg, 27. November. Im Groß⸗Borſtener Gehölz überraſchte in der letzten Nacht der Jagdaufſeher Sorgenfrei zwei Leute, die mehrere Faſanen geſchoſſen hatten. Einer der Wilderer, der Zimmerer Sentor aus Altona, wurde von dem Aufſeher im Handgemenge erſchoſſen. Sein Komplize der 24jährige Gärtnereigehilfe Reh⸗ bock wurde zur Polizei gebracht. — Engliſche Matroſen.— Madrid, 27. Nov. Hieſige Zeitungen berichten über merkwürdige Vor⸗ kommniſſe, die ſich im engliſchen Matroſenquartier in Gibraltar zugetragen haben ſollen. So ſoll es ſich in letzter Zeit des öfteren zugetragen haben, daß junge Frauen und Mädchen von Matroſen engliſcher Natio⸗ nalität abends auf der Straße überfallen und in die Baracken der Matroſen geſchleppt wurden. Dort wurden ſie vergewaltigt und zur Teilnahme an nicht zu ſchildernden Orgie ngezwungen. Wie es heißt, beabſichtigt die liberale Partei, die Angelegenheit in der Kammer zur Sprache zu bringen. —Geheimnisvoller Tod.— Brüſſel, 28. Nov. Ein bekannter Ariſtokrat de Boeſinghe wurde geſtern Abend kurz, nachdem er von der Jagd heimgekommen war, am Gartentor ſeines Schloſſes ſchwer verwun⸗ det aufgefunden und ſtarb bald darauf. Die ſofort eingeleitete Unterſuchung hatte keinen Erfolg. — Gefälſchte Kreditbriefe. Genua, 28. Nov. Hier wurden zwei Deutſche in dem Augenblick ver⸗ haftet, als ſie an einem Schalter einer Bank einen gefälſchten Kreditbrief auf 15000 Lire, 3000 Lire ab⸗ heben wollten. In ihrem Koffer wurden ſechs wei⸗ tere gefälſchte Kreditbriefe gefunden. deutſcher Reichstag. ſe Berlin, 28. Nov. Die am Dienstag und Freitag üblichen klei⸗ nen Anfragen ſtehen auch heute wieder auf der Tagesordnung. Die erſte Anfrage, die von dem elſäſſiſchen Abg. Delſſor geſtellt wird, betrifft die Vorgänge in Zabern. Sie beantwortet der preußiſche Kriegsminiſter von Falkenhayn perſönlich. Er betonte, daß Ungehörigkeiten in der Armee, ſie mögen ſich richten gegen wen ſie auch wollen, nicht ge⸗ duldet werden, daß alſo auch beleidigende Aus⸗ drücke beſtraft werden, umſomehr, wenn durch ſie leidenſchaftliche Empfindlichkeiten berührt würden und dadurch möglicherweiſe Spaltungen in die Truppen getragen werden. Der Kriegs⸗ miniſter beſtreitet im vorliegenden Falle, daß eine Beleidigung oder gar eine Herausforderung vorgekommen ſei. Die beanſtandeten Ausdrücke ſeien ohne jede Beziehung auf die Bevölkerung gebraucht worden. Der be⸗ treffende Offizier habe auch nicht im geringſten ahnen können, daß die von ihm gebrauchten Worte in die Oeffentlichkeit getragen werden. Das ſei in der Tat auch nur dadurch geſchehen, daß Soldaten ihre Dienſtpflicht wiederholt gröb⸗ lichſt verletzt hätten. Der Kriegsminiſter nimmt den Offizier v. Forſtner inſofern in Schutz, als er meint, daß ihm die beleidigende Bedeutung des von ihm gebrauchten Aus⸗ druckes völlig fremd geweſen ſei. Als die Elſäſſer bei dieſen Worten lachten, erinnerte Herr von Falkenhayn an ſeine eigene Dienſt⸗ zeit, von der er vier Jahre in den Reichslanden zugebracht hat, während der er das Wort „Wackes“ wohl hie und da gehört habe, ohne aber die beleidigende Bedeutung dieſes Wortes gekannt zu haben. Der Kriegsminiſter ent⸗ ſchuldigt den Offizier auch noch mit ſeiner Jugend, wenn er auch auf der anderen Seite zugibt, daß dieſe ihn nicht vor Strafen bei irgendwelchen Verfehlungen ſchützen könnte. Wenn aber, ſo meint der Kriegsminiſter nicht zu Unrecht, jede Entgleiſung in dem glücklichen Alter von 20 Jahren und im Berufs⸗ und Dienſteifer gleich an die große Glocke gehängt würde, dann wären die Skandale im Reiche ſo groß, daß niemand unſere Stimme vernehmen würde. Als das ſchlimmſte der Vorgänge in Zabern kennzeichnet der Kriegsminiſter einmal die Auf⸗ regung, die dadurch entſtadd, daß Soldaten dienſtliche Vorgänge nicht zur dienſtlichen Mel⸗ dung, ſondern in die Oeffentlichkeit brachten und zum anderen die maßloſe und aufreizende Ausbeutung dieſer Vor⸗ gänge, nachdem der wahre Sachverhalt von den Militärbehörden bereits veröffentlicht und kein Zweifel mehr war, daß das Geſetz ſeinen Lauf nehme. Daß ſolche Zuſtände— damit ſchließt der Kriegsminiſter— nicht in einer Truppe ge⸗ duldet werden können, iſt klar. Der ſozialdemokratiſche Abg. Bock frägt hierauf an, ob die Regierung geſetzgeberiſche Vorſchläge plane, die auf eine Einſchrän⸗ kung des Handels mit Waffen abziele. In ſeiner Antwort erklärt der Direktor im Reichsamt des Innern Dr. Lewald, daß eine Vorlage in dieſer Richtung noch in der laufenden Seſſion vorgelegt werden ſoll, mit dem Zwecke, der umſichgreifenden Gefährdung der öffentlichen Sicherheit durch den Mißbrauch von Schußwaffen entgegen zu treten. Daß eine Er⸗ ſchwerung des loyalen Waffenhandels nicht ge⸗ plant ſei, ſucht der Regierungsvertreter damit zu beweiſen, daß zu den Beratungen im Reichs⸗ amt die Vertreter desſelben hinzugezogen ſeien. In der dritten Anfrage wünſcht der Sozial⸗ demokrat Dr. Herzfeld Auskunft darüber, ob das Reichsamt des Innern eine Unterſuchung über die Beziehungen des engliſch⸗ameri⸗ kaniſchen Tabaktruſtes zu der deut⸗ ſchen Zigaretteninduſtrie beabſich⸗ tigt hat. Der Unterſtaatsſekretär Dr. Richter bejaht dieſe Frage und erklärt, daß zu dieſer Enquete auch Mitglieder des Reichstages hinzugezogen werden ſollen. Der Fall Ihne gibt dem nationallibera⸗ len Abg Dr. Junck Anlaß zur vierten An⸗ ſrage. Der Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes geht der Erörterung der leidigen Ange⸗ legenheit dadurch aus dem Wege, daß er erklärt, ein Auftrag zur Bearbeitung eines Projekts zum Neubau der deutſchen Botſchaft in Waſhington ſei noch nicht erteilt worden und eine entſprechende Anforderung ſei auch nicht im Etat enthalten. Auf die fünfte Anfrage des Welfen Alpers, ob bei dem diesjährigen Pferdeankauf in der Heeresverwaltung Pferde ausländiſcher Her⸗ kunft aufgekauft worden ſeien, erklärt ihm Ge⸗ neralmajor Wild v. Hohenborn, daß dies allerdings der Fall ſei, da überhaupt alles brauchbare Material aufgekauft werden mußte, daß aber eine Benachtefligung der deutſchen Pferdezucht nicht ſtattgefunden habe. Die ſechſte vom Sozialdemokraten Göhre geſtellte Anfrage beantwortet der Direktor im Reichsamt des Innern Dr. Lewald dahin, daß die Berufung einer Sachverſtändigenkommiſſion für die Wohnungsreform für Anfang nächſten Die ſiebente und letzte Anfrage hat der Pole v. Morawski geſtellt, der ſich deshalb be⸗ ſchwert, daß dem Jeſuitenpater Ignaz Mieloch die Abhaltung geiſtlicher Exerzitien für weibliche Dienſtboten in Poſen unterſagt worden iſt. Miniſterialdirektor Dr. Caspar antwortet, daß dem Reichskanzler die Angelegenheit nur aus der Tagespreſſe bekannt ſei. Die amtliche Aufklärung des Vorganges ſtehe noch aus. Die beiden ſozialdemokratiſchen Interpella⸗ tionen, die auf der heutigen Tagesordnung ſtehen— die eine bezieht ſich auf die Vorgänge in Zabern, die andere auf die Nichtberufung Liebknechts in die Rüſtungsprüfungskommiſſion T werden abgeſetzt. Der Reichskanzler will dieſe beiden Interpellationen in der zweiten Hälfte der nächſten Woche beantworten. 5 Der Reichstag hat hierauf über 14 Wahlprü⸗ fungen zu entſcheiden. Ueber die Wahl der Ab⸗ geordneten Peus(Soz.), Brandenburg⸗Weſt⸗ havelland, und Dr. Pachnicke(Volksp.) wer⸗ den Beweiserhebungen beſchloſſen. Eine lange Debatte entſteht bei der Entſcheidung über die Wahl des Reichsparteilers Dr. Hegenſcheid, Rothenburg⸗Hoyerswerda. Während die Kon⸗ ſervativen beantragen, die Wahl für gültig zu erklären, fordert der Sozialdemokrat Stadt⸗ hagen Ungültigkeitserklärung, weil in der Wahl mit der amtlichen Bezeichnung des Land⸗ rates Dr. Hegenſcheid gearbeitet worden fei. Der Reichsparteiler Mertin ſucht die Wahl ſeines Parteifreundes zu retten, aber ſchon ſein Nachredner, der Volksparteiler Neumaun⸗ Hofer, erklärt im Gegenſatz zu ihm, daß der Hinweis auf den amtlichen Charakter des Kan⸗ didaten auf Stimmzetteln und Flugblättern un⸗ zuläſſig ſei. Der Streit zwiſchen Konſervativen einerſeits und Sozialdemokraten und Volkspar⸗ teilern andererſeits geht längere Zeit hin. Dann wird die Abſtimmung über dieſe Wahl bis Dienstag ausgeſetzt. Auch die Abſtimmung über die anderen Wahlprüfungen wird erſt am Diens⸗ tag ſtattfinden. Badiſcher Lanotag. IJ Karlsruhe, 28. November. Nachmittagsſitzung. Präſident Morgenthaler eröffnet die Sitzung um 344 Uhr. Die Tagesordnung wird fort⸗ geſetzt. Ein Präſidium der Linken. Rohrhurſt zum Präſidenten gewählt. Die Wahl des Präſidenten erfolgt durch Zet⸗ telabgabe. Das Ergebnis iſt folgendes: Abge⸗ ſtimmt haben 73 Abgeordnete. Das Haus iſt demnach vollzählig verſammelt. Es erhielten Stimmen: Abg. Dr. Zehnter(Ztr.) 35, Abg. Rohrhurſt(Natl.) 37, Abg. Rebmann (Natl.) 1. Der Alterspräſident verkündigt das Wahl⸗ ergebnis und frägt den gewählten Präſidenten Rohrhurſt, ob er die Wahl annehme. Der Präſident bejaht dies und nimmt auf dem Präſidentenſtuhl Platz. Sodann hält er folgende Anſprache: 55 5 „Indem ich, mich dem Willen der Mehrheit dieſes Hauſes unterordnend, an dieſe Stelle trete, bin ich mir der großen Verantworkung vollauf bewußt, die auf den Präſidenten gelegt iſt und zwar in einem höheren Grade als das vor zwei Jahren oder gar vor vier Jahren der Fall geweſen iſt. Indem ich nun das Amt übernehme, geſchieht es in dem ehrlichen Be⸗ ſtreben, unparteiiſch, gerecht und wohlwollend das Amt zu führen ſo wie es in meinen Kräf⸗ ten ſteht und ſo wie es zum Beſten der För⸗ derung der Geſchäfte des Hauſes nötig iſt. Ich bitte Sie, meine Herren, auch wenn nicht Alle dieſes Hauſes mir haben ihre Stimme geben können, daß Sie mir aber doch in de künftigen Geſchäften das Vertrauen ſchenken, für die Art, wie ich meine Geſchäfte zu führen gedenke. Indem wir uns durch den Geiſt des Vertrauens eins fühlen, Sie und ich, wollen wir uns als Leitſtern durch die Arbeiten, die unſer warten und auch durch die heißen Kämpfe, denen wir entgegengehen werden, dienen laſſen, das materielle und das geiſtige Wohl unſerer badiſchen Heimat zu fördern und unſerem badiſchen Volke zu dienen, ſoweit es in unſerer Kraft ſteht. Es iſt ein Jahr großer hiſtoriſcher Erinne⸗ rungen, in dem wir uns zuſammen gefunden haben. Aber das größte war, daß ein Volk ſich bewußt geweſen iſt der Kraft, daß ein Volk dageweſen iſt, das das Höchſte gewollt hat: ſeine Freiheit und Unabhängigkeit. Und ein Volk kann, was es will, wenn es ſich dieſer ſeiner Kraft bewußt iſt. In dieſem Geiſt großer Erinnerungen wollen wir an die Arbeit gehen, wenn dieſe auch klein iſt im Vergleich zu dem Großen, das in den vergangenen Tagen geſchehen iſt. Im Vertrauen auf die Kraft unſeres Volkes wollen wir alles dazu beitragen, die materiellen und ſittlichen Kräfte, die in unſerem Volke ſchlummern, zum Wohle unſeres Volkes nutzbar zu machen. In dieſem Sinne wollen Sie uns an die Arbeit gehen laſſen. Ich hoffe, daß das, was wir auch beſchließen mögen, dem Beſten unſeres Volkes dienen möge.“(Beifall auf allen Sei⸗ ten des Hauſes.) Die Wahl der Vizepräſidenten— Zehnter lehnt ab. 5 Es folgt nun die Wahl des erſten Vizepräſi⸗ denten. Abgegeben werden 73 Stimmzettel, davon ent⸗ fallen 42 auf den Abgeordneten Dr. Zehnter (Ztr.), einer auf Abgeordneten Geiß(Soz.), di übrigen Zettel waren weiß. Auf die Frage des Jahres in Ausſicht genommen ſei. Präſidenten Rohrhurſt, ob Zehnte r die Wahl 6. Seite. Geneval-Anzeiger.— Zadiſche Neurße Nachrichten.(Abendblatt.) Freitag, den 28. Novemder 1913. annehmen wolle, erklärte dieſer, er lehne ſie a b. Dadurch wird ein weiterer Wahl⸗ gang notwendig. Diesmal erhält Abg. Geiß(Soz.) 28 Stim⸗ men. Die übrigen Zettel ſind weiß. Abg. Geiß nimmt die Wahl an. Es folgt dann die Wahl des zweiten Vizeprä⸗ ſidenten. Abgegeben werden abermals 73 Stim⸗ men. Es entfallen auf den Abg. Venedey(Vp.) 37 Stimmen, Abg. Dr. Gönner(VBp.) 4 Stim⸗ men und Abg. Hummel 1 Stimme. Venedey iſtſomitgewählt. Er nimmt die Wahl an. Es folgt die Wahl der Sekretäre. Die vier Sekretäre werden in einem Wahlgange gewählt. Abg. Rebmann(Natl.) ſchlägt als Kandidaten vor die Abgg. Müller(Weinheim, Natl.), Kölblin(Natl.), Odenwald(Vp.) und Stockinger(Soz.). Das wären mit Aus⸗ nahme des Abg. Stockinger die Sekretäre der Landtage 1909/10 und 1911/13. Dieſe Abgeord⸗ neten werden gewählt, ſie nehmen die Wahl an. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Gutach, 28. Nov. Hier ſtarb heute mor⸗ gen im 63. Lebensjahre nach längerer Krankheit der bekannte Schwarzwaldmaler Prof. Wilhelm Haſemann. Paris, 28. Nov. Der deutſche Militär⸗ atache Oberſtleutnant v. Winterfeldt iſt ſo⸗ weit wieder hergeſtellt, daß er das Bett verlaſſen kann. Vorausſichtlich wird er am 1. Dezember in ſeine hieſige Wohnung übergeführt werden klönnen. Er wird den Winter wahrſcheinlich in Aegypten verbringen. E Berlin, 28. Nov. Aus Konſtantinopel wird gemeldet: hieſige deutſche Militärattache von Strämpel iſt zum Generalſtabschef der deutſchen Militär⸗ miſſion ernannt worden.„Tamin“ hebt aus die⸗ ſem Anlaß die hervorragenden Leiſtungen und (Von unſ. Berl. Bur.) Der 2 die wertvollen Beziehungen von Strämpels rühmend hervor. Berlin, 28. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Düſſeldorf wird berichtet: Die Strafkammer berurteilte den Bankdirektor Steeg wegen Un⸗ terſchlagung von 240 000 Mark beim Schaaf⸗ hauſfenſchen Bankverein zu 18 Monaten Ge⸗ fängnis. Deutſchland und St. Franzisko. JBerlin, 28. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Wegen einer offtiziellen Beteiligung Deutſch ⸗ lands an der Weltausſtellung in San Franzisko ſchweben im Reichstag lebhafte Verhandlungen. Wie verlautet, bildet die Gewährung von Reichsmitteln zu dieſem Zwecke augenblicklich den Gegenſtand eingehender Fraktionsberatun⸗ gen. Allem Anſchein nach iſt die Stimmung für eine Gewährung ſehr günſtig, ſodaß dem⸗ gemäß bei dem Reichstag ein Antrag von Mit⸗ gliedern der verſchiedenen Fraktionen vorliegen dürfte, worin die Reichsregierung aufgefordert wird, die entſprechenden Mittel vorausſichtlich in Form eines Nachtragsetats zur Verfügung zu ſtellen. Furchthare Gasexploſion. *„ Degel, 28. Nov. Das Uhrwarengeſchäft bon Sturm in Tegel wurde nachts durch eine Wasexploſion vollſtändig zerſtört. Als der Ge⸗ beiden Gehilfen die Leitung ableuchtete, erfolgte ging hervor, daß Dr. Danew nach dem Sturz des 7 F 62 MWet Enn cei JDo N inos—5*— 2— 2 1 7 eine heftige Detonation. Die Jenſterſcheiben Kabinetts Malinow mit Spalaikowitſch und dem wurden zertrümmert und die Wände eingedrückt. Nachli Die Werkſtätte ſtand augenblicklich in Flammen. en Geſandten Nachliudow täglich Konfe⸗ Die Feuerwehr fand Sturm und ſeine bei⸗ renzen über den ſerbiſchen⸗bulgariſchn Vertrag 8 2 + 2— 22—— den Gehilfenteilweiſe verkohlt tot hatte. Der König zögerte von Tag zu Tag, den vor. Die im Nebenraume befindliche Familie Sturms blieb unverſehrt. ruſſiſch [Vertrag zu unterzeichnen. Als er aber unter⸗ [zeichnete, ſagte er:„Gott ſchütze Bulgarien vor 1 152 5 5 5 Zabern. den Folgen!“ Die Perſönlichkeit bezeichnete den Eine Kriſis in der reichsländiſchen Regierung? 29. Jebruar 1912 als einen ſchweren Tag in der Berlin, 28. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Geſchichte der Bulgaren und ſtellte feſt, daß unter Aus Straßburg wird gemeldet: Trotz aller Dementis erhalten ſich die Gerüchte von einer nahen Kriſe in der reichsländiſchen Regierung als Folge der Vorgänge von Zabern. So meldet jetzt die„Elſäſſiſche Landeszeitung“, das Organ des Kammerpräſidenten Dr. Ricklin, es ſtehe ſeſt, daß die Spitze der Regierung in der Beurteilung des Falles ſo ziemlich auf dem Standpunkte des elſaß⸗lothringiſchen Volkes ſtehe, daß ſie eine Sühne für die Beleidigung von Zabern erwarte. Die militäriſche Nebenregierung ſei aber in dieſem Falle reſolut aufgetreten und habe wenig⸗ ſtens bis jetzt geſiegt. Falle die Entſcheidung im Reichstage zugunſten der militäriſchen Einflüſſe aus, ſo werde Statthalter Graf Wedel die Kon⸗ ſequenzen ziehen. Es habe den Anſchein, als ob auch Staatsſekretär Freiherr Zorn von Bu⸗ lach einzuſehen beginnt, daß er gleichfalls zurück⸗ treten müſſe. Ein neuer Zwiſchenfall in Zabern. * Straßburg, 28. Nov. Aus Zabern wird von gut unterrichteter Seite folgendes Vorkommnis vom Mittwoch berichtet: Als dort einige Offiziere, unter ihnen auch Freiherr v. Forſtner, abends gegen 8 Uhr vom Bahnhof heimkehrten, wurde v. Forſtner von Paſſanten(jungen Leuten, die alsbald ver⸗ ſchwanden) erkannt und mit beleidigenden Zurufen bedacht. Daraufhin requirierte ein anderer Offizier von der Wache vier Mann, die dann vor dem Reſtaurant„zum Karpfen“ zwei beliebige Leute, die aber an der vorausgegan⸗ genen Beleidigungsaffäre in keiner Weiſe be⸗ teiligt waren, feſtnahmen und zur Polizei brach⸗ ten, wo ſie nach Feſtſtellung ihrer Perſönlich⸗ keit alsbald entlaſſen wurden. Eine zivilrecht⸗ liche Unterſuchung iſt im Gange. Einer vor dem„Karpfen“ entſtehenden Anſammlung wurde durch das Einſchreiten des alsbald erſchienenen Kreisdirektors vorgebeugt, auf deſſen beſchwich⸗ tigende Worte die Leute auseinandergingen. In Zabern hat dieſes neuerliche Vorkommnis, wie von dort berichtet wird, bei weitem nicht die Er⸗ regung hervorgerufen, von der auswärttge Blätter zu berichten wiſſen. Die Entwichlung auf dem Balkan. Zar Ferdinand. wW. Wien, 28. Nov. Der König von Bulgarien iſt nach Sofia abgereiſt. Der ſerbiſch⸗hulgariſche Geheim⸗Vertrag. * Wien, 28. Novebr Der Mitarbeiter der „Reichspoſt“ hatte eine Unterredung mit einer autoritativen bulgariſchen Perſönlichkeit über die Veröffentlichung des ſerbiſch⸗bulgariſchen Geheim⸗ vertrages. Dieſe Perſönlichkeit ſtellte nämlich feſt, daß die geſtrige Audienz des Königs Ferdinand beim Kaiſer Franz Joſef die düſteren Schatten des Gemüts des bulgariſchen Königs hinwegge⸗ ſcheucht habe. Zwiſchen den beiden Herrſchern ſei alles geklärt und manches Mißverſtändnis beſeitigt. Die Perſönlichkeit beſprach die Vor⸗ ſchüftsinhaber wegen des Gasgeruchs mit ſeinen 98 n Ne Pferdeſport. sk. Eine verweigerte Trainer⸗Lizenz. Dem im Herbſt aus Frankreich herübergekommenen Trainer Edward Leigh, nicht zu verwechſeln mit dem bedeu⸗ tenden franzöſiſchen Trainer E. H. Leigh, dem Mit⸗ beſitzer von Sea Lord, iſt von der techniſchen Kom⸗ miſſion des Union⸗Klub die Benutzung der Trainier⸗ Bahnen in Hoppegarten verboten worden. Da⸗ nach erſcheint es wohl auch ausgeſchloſſen, daß Leigh, dem Herr W. Lindenſtaedt bereits einige Pferde Überwieſen hatte, die Trainer⸗Lizenz für Deutſchland erhält. Luftſchiffahrt. sr. In den Deuiſchen Luftfahrer⸗Verband wurde der Pforzheimer Luftfahrts⸗Verein (Sitz Pforzheim) mit 282 Mitgliedern aufgenommen. sr. Ein neues Leuchtfeuer für Luftfahrer iſt in Bonn errichtet worden. Es iſt eine Blinkfeuer⸗ ſtation, die die Kennung„1221“ erhielt. *Abſtürze im Fallſchirm. Der Flugkünſtler Thomick, der ſchon wiederholt in Johannisthal Abſtürze vom Freiballon aus unternommen hat, unternahm dieſer Tage in Dresden zweimal Abſtürze vom Zeppelinkreuzer„Sachſen“z mit ſeinem Fall⸗ ſchirm. Er ſtieg kurz nach zwei Uhr mit der „Sachſen“ auf und ſpraug dann, nachdem die Mo⸗ toren abgeſtellt waren, in die Tiefe. Nach etwa dreißig Meter Fall entfaltete ſich ſein Fallſchirm und der Flieger landete glatt in kurzer Entfernung vom Luftſchiff. Er ſtieg mit der„Sachſen“, die inzwi⸗ ſchen gelandet war, das zweitemal auf. Auch dieſer Abſturz gelang ohne Unfall. Aviatik. Der Flug durch Kleinaſien. Der franzöſiſche Flieger Daucourt hat über den gefährlichen Flug nach Eskiſchehr dem Pariſer„Matin“ folgenden telegraphiſchen Bericht erſtattet:„Nach achttägigem Aufenthalt habe ich die eingetretene beſſere Witterung benutzt, um von Ad chaſar abzureiſen. Wenn die 9 8 2 geſchichte des Geheimvertrages. Aus den Worten gendſte, die ich bis hierher gemacht habe. Einmal mußte ich der niedrigen Wolken wegen eine Schlucht in 800 Metern Höhe überfliegen. Der Wind traf mich dabei direkt ins Geſicht und ſetzte mich ſchreck⸗ lichen Stößen aus. Die unheimliche Situation, in der ich mich befand, erhellt zur Genüge aus der Mitteilung, daß ich, ohne auch nur einen Meter von der Stelle zu kommen, minutenlang über dem Berg⸗ maſſiv ſchwebte. 150 Kilometer mühte ich mich im Zickzackflug völlig zwecklos ab, Terrain zu gewinnen. Oft mußte ich zu einer Höhe von 1500 Metern auf⸗ ſteigen, und die Kälte da oben war geradezu ent⸗ ſetzlich. Bei Biledick verfolgte mich eine Strecke lang ein rieſiger Adler, der aber glücklicherweiſe bald durch den Lärm des Motors erſchreckt, die Ver⸗ folgung aufgab. Ich bemerkte ſehr wenig bewohnte Ortſchaften, das Land bot den Anblick einer Wüſte. Bei Bojujuk geriet ich in einen Windſtrudel, und fürchtete jeden Augenblick von meinem Sitz geſchleu⸗ dert zu werden. Endlich erreichte ich gottlob das rettende Tal und landete in Eskiſchehr unter dem Jubel der eingeborenen Bevölkerung und der fran⸗ zöſiſchen Bewohner der Stadt, die zahlreich zur Stelle waren.“ sr. Ein bemerkenswerter Aexoplanflug einer Dame wurde von der bekannten franzöſiſchen Fliegerin de la Roche ausgeführt. Die Baronin benutzte einen Farman⸗Doppeldecker und ſtellte mit einer Flugleiſtung von 325 Kilometer in 4 Stun⸗ den einen neuen Damen⸗Diſtanz⸗Rekord auf. Gleichzeitig erwarb ſie ſich die Antwartſchaft auf den Pomery⸗Pokal. Bisherige Anwärterin auf dieſen Preis war Mme. Pallier, die kürzlich eine Diſtanz von 280 Kilometer zurücklegte. sr, Pegondnachahmer. Dem engliſchen Aviatiker Lee Temple gelang es auf dem Aerodrom von Hendon bei London als erſten Nichtfranzoſen, die Kopflüge Pegouds nachzuahmen. Motorſport. Reiſe nach Eskiſcherr auch ohne Zwiſchenfall verlief, ſo war ſte doch die ſchwierigſte und anſtren⸗ sr. General⸗Verſammlung des Vereins Deutſcher dem geheimen Annex und unter der Militärkon⸗ vention nicht der Name des Königs ſtehe, ſon⸗ dern der des Generals Fitſchew. Der Vertrag ſei gegen den Willen des Königs von der konſtitu⸗ tionellen Regierung erzwungen worden. Kunſt, Wiſſenſchaft u. Leben. Herr Behrend Intendant in Frankfurt a..22 Unſer Frankfurter Mitarbeiter telegraphiert uns: Die Intendantenkriſe am Frankfurter Schauſpielhauſe iſt noch immer nicht beſeitigt. Herr Volkner hat gegen alles Erwarten doch nur proviſoriſch die Leitung ſeit Holländers Ab⸗ gang geführt und man iſt nach wie vor auf der Suche nach dem neuen Intendanten. Heute abend nun ſoll in der Sitzung der ſogen. Thea⸗ terdeputation, einer aus den Reihen der Stadt⸗ väter gebildeten Kommiſſion, die Wahl endgül⸗ tigentſchieden werden. Wie nicht nur ganz beſtimmt verlautet, ſondern Tatſache iſt, bringt der Aufſichtsrat der Theater⸗Aktien⸗Geſellſchaft niemand anders als Herrn Behrend, den Direk⸗ tor des Mainzer Stadttheaters, der übrigens auch den heſſiſchen Hofratstitel führt, in Vor⸗ ſchlag. Karneval 1915—14. Großes Jubiläums⸗Programm des Fortſchritts Neckaran 1904—1914. Wir geben das karnevaliſtiſche Saiſonprogramm des„Fortſchritts“ nachſtehend bekannt und bitten die verehrliche Einwohnerſchaft um gefl. Zuſpruch: 1. Sylveſterabend.07 Uhr: große Jubi⸗ läumsfeier mit Überreichung der neuen Ver⸗ einsfahne an die Prinzengarde 2. Neujahrstag 1914, mittags.07 Uhr bis.07 Uhr: Jubiläumsgratulationsfahrt des ſiebener Rats in Begleitung der geſamten Prinzen⸗ garde vom„Roſenſtock“ kommend durch verſchiedene Straßen des Stadtteils Neckarau. Nach Beendigung der Gratulationsfahrt große närriſche Jubi⸗ läumsfitzung im Lokal„Roſenſtock“. 3. Vom 11. Januar 1914 bis 1. Februar 1914 je⸗ weils Sonntag abends von.07 Uhr bis 11.07 Uhr große närriſche Sitzungen im Lokal. 4. Sonntag, den 8. Februar 1914, abends.07 Uhr bis.07 Uhr: großer bürgerlicher Ju⸗ biläumsmaskenball in den beiden Sälen der „friſchen Quelle“ und Proklamation Seiner närri⸗ ſchen Tollität Prinz Karneval. 5. Sonntag, den 15. Februar 1914, abends.07 Uhr bis 11.07 Uhr: große närriſche Sitzung im Lokal. 6. Sonntag, den 22. Februar 1914, abends.07 Uhr: Abholung der Rekruten vom Hauptbahnhof Altripp und Geleitung mit Fackeln ins Standquar⸗ tier„Rofſenſtock“. 7. Faſtnachtdienstag, den 24. Februar 1914, mit⸗ tags.07 Uhr: Abholung Seiner närriſchen Tollität Prinz Karneval durch die geſamte Prinzengarde von ſeiner elterlichen Wohnung nach dem Noſenſtock. .07 Uhr: großer Jubiläumsmaskenum⸗ zug vom„Roſenſtock“ kommend durch die Straßen des Stadtteils Neckarau. Hieran anſchließend großes karnevaliſtiſches Jubiläumsſchlußkonzert Karnevalsgeſellſchaft Rheinſchnooke Ludwigshafen. Das Miniſterium der großen Karnevalsgeſellſchaft Rheinſchnooke hatte auf Samstag abend in das Stammlokal„Terminus“ wegen Abhaltung eines großen Karnevalumzuges füblich des Eiſen⸗ bahndammes eine öffentliche Verſammlung einberufen, zu der mehrere Intereſſenten ſich einge⸗ funden hatten. Punkt.11 Uhr eröffnete der Präſi⸗ dent Phil. Liedy die Verſammlung und begrüßte die Anweſenden im Namen des Prinzen Karneval. Sodann wurde den Verſammelten nahegelegt, zahl⸗ reich den Veranſtaltungen beizuwohnen und durch freiwillige Unterſtützungen ihr Scherflein beizutra⸗ gen, damit das Vorhaben auch zur Ausführung kommen könne. Mit großer Majorität wurde den Vorſchlägen zugeſtimmt. Hierauf erfolgte die Wahl des Elferrats, bei welcher folgende Herren gewählt wurden: Philipp Liedy, 1. Präſident; Alwin Ztemer, Kaufmann, 2. Präſident; Praſſel und Werner, Oko⸗ nomieräte; Heinrich Fries und Joh. König, Matertial⸗ verwalter; Joh. Berſcht und Chriſt. Chriſtmann, Kritzelmeiſter; Herm. Göbel und Wilh. Daut, Bei⸗ ſitzende; K. Winſtel, Zeremonienmeiſter; als Erſatz⸗ leute wurden die Herren Karl Schlotter, Metzger⸗ meiſter und Georg Patenſchneider, Chabeſofabrikant, gewählt. Beſchloſſen wurde, 12 Sitzungen in der kommenden Saiſon abzuhalten. Stimmen aus dem publikum. Ein uuliebſames Verſehen! Am vergangenen Sonntag war Unterzeichnetem Gelegenheit geboten, einem ſehr unliebſamen Zu⸗ ſtande auf dem hieſigen Friedhofe auf die Spur zu kommen, was jedenfalls bei jedem anderen Menſchen ebenfalls eine gerade nicht geringe Empörung her⸗ vorgerufen hätte. Für mein am Donnerstag ver⸗ ſtorbenes Kind war die Beerdigung um 3 Uhr an⸗ geſetzt. Ich ging vorher nochmals in die Leichen⸗ halle, um mein Kind noch einmal zu ſehen, bevor ez der Erde übergeben wurde. Zu meinem Erſtaunen ſah ich nun, daß neben dem Sarg meines Kindes ein Kreuz lag mit dem Namen eines anderen Ver⸗ ſtorbenen und das Kreuz mit meines Kindes Namen lag wieder bei einem anderen Toten, ſodaß eine Ver⸗ wechſelung von mindeſtens 2 Leichen vorgekommen war. Ich machte nun den betr. Beamten darauf aufmerkſam, daß hier eine Verwechslung vorliegen müßte, worauf er die Angelegenheit regelte. Hätte ich das Verſehen nicht zufällig bemerkt, ſo wären beide Tote unter verkehrten Namen beerdigt worden und die Angehörigen hätten bei gutem Glauben ein fremdes Grab geſchmückt. Die vorgeſetzte Behörde muß jedenfalls dafür ſorgen, daß derartige unlieb⸗ ſame Vorkommniſſe in Zukunft vermieden werden. Es gibt übrigens auch Fälle, bei welchen derartige Verwechſelungen üble Folgen nach ſich ziehen können. M. Gerichtszeitung. * Donaueſchingen, 27. November. Die Strafkammer des Konſtanzer Landgerichts verurteilte den 28jährigen ledigen Apotheker Alb. St. von Calw i. Württ. wegen Sittlichkeitsver⸗ brechen zu einem Jahr Gefängnis, wodurch drei Monate durch die Unterſuchungshaft verbüßt ſind. St. hatte ſich als Gehilfe in der Hofapotheke Donaueſchingen an zahlreichen Mädchen unter 14 Jahren vergangen. 5 Frankenthal, 28. Noy. Unker Aus⸗ ſchluß der Oeffentlichkeit wurde vor der Straf⸗ kammer gegen den Wirt Chriſtian Off von Ludwigshafen wegen Kuppelei verhandelt. Der Angeklagte wurde beſchuldigt, in der Zeit vom Dezember 1912 bis Auguſt 1913 in den Wirk⸗ ſchaften„zur Zauberflöte“ und„zum Sportsheim“ den Kellnerinnen Vorſchub zum unſittlichen Ver⸗ kehr mit Gäſten geleiſtet zu haben. Die Kell⸗ nerinnen, die keinen Lohn erhielten, ſondern auf das Trinkgeld der Gäſte angewieſen waren, er⸗ hielten von dem Angeklagten nur für jede Flaſche zum Verkauf gebrachten Weines 1 Mark. Der Staatsanwalt beantragt 1 Jahr Gefängnis, 3 Jahre Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiauf⸗ ſicht. Das Urteil lautet auf 3 Monate Ge⸗ Motorfahrzeng⸗Induſtrieller. In der am Donners⸗ bis.07 Uhr. D cung e — tag abgehaltenen General⸗Verſammlung des Vereins Deutſcher Motorfahrzeug⸗Induſtrieller wurden Be⸗ ſchlüſſe von weittragender Bedeutung augenommen. Nachdem für die Errichtung einer großen Ausſtel⸗ lungshalle in Berlin ſtädtiſche und ſtaatliche Mittel abgelehnt worden ſind, hat der Verein beſchloſſen, die Durchführung eines derartigen Baues ſelbſt in die Hand zu nehmen. Auch der Kaiſerliche Auto⸗ mobil⸗Club hat den Beſchluß gefaßt, dieſes Projekt zu unterſtützen. Gleichzeitig wurden von der Ge⸗ neral⸗Verfſammlung für die nächſten drei Jahre zwei Automobil Ausſtellungen für Perſonenwagen in ſicht genommen, rvon denen die erſte bereits Anfang Oktober 1914 eröffnet wird. Außerdem ſißpd für dieſen Zeitraum eine Laſt⸗ gutomobil Ausſtellung, ſowie eine avia⸗ tiſche Ausſtellung beabſichtigt. Es liegen zur Zeit bereils zwei Projekte zur Ausführung vor, mit deren Durchprüfung eine Spezialkommiſſion betraut iſt, die bereits ihre Arbeiten aufgenommen hat. Am ausſichtsreichſten ſcheint das Projekt vom Kaiſer⸗ damm zu ſein. Mit der Eröffnung der neuen Aus⸗ ſtellungshalle in Zuſammenhang ſteht eine große Automobil⸗Veranſtaltung des Kaiſerlichen Auto⸗ mobil⸗Clubs, eine Prüfungsfahrt fü r ſtärkere Wagen über 8 PS. Eine zweite Ver⸗ anſtaktung für 1914 wird durch den Allgemeinen Deutſchen⸗Automobil⸗Club zur Durchführung ge⸗ langen. Dieſe Fahrt ſoll ſich auf kleinere Wagen⸗ typen erſtrecken. Winterſport. Spi. Der Deutſche Ski⸗Verband hat ſich in den letzten Jahren in bemerkenswerter Weiſe entwickelt. Der Berband, der im Jahre 1905 erſt 2450 Mitglie⸗ der zählte, beſitzt jetzt, rechnet man die 4990 An⸗ gehörigen der Jugendabteilung hinzu, rund 32 850 Mitglieder. Allein im letzten Jahre traten dem Verbande 24 neue Vereine mit 1486 Mitgliedern bei. Dem Deutſchen Ski⸗Verbande gehören ſolgende zehn Unterverbände an: der Schwäbiſche Schneeſchuh⸗ Bund mit 83 Ortsgruppen, der Ski⸗Elub Schwarz⸗ wald mit 31 Ortsgruppen, der Ski⸗Berband Sachſen NNNeeee nneeeeeeeeee fängnis. FFF mit 52 Ortsgruppen, der Thüringer Winterſport⸗ Verband mit 30 Ortsgruppen, der Oberharzer Ski⸗ Club mit 27 Ortsgruppen, der Ski⸗Club Sauerland mit 31 Ortsgruppen, der Elſaß⸗Lothringer Ski⸗Ver⸗ band mit 13 Ortsgruppen, der Verband mitteldent⸗ ſcher Skivereine mit 10 Ortsgruppen, der Verband Süd⸗Thüringer und fränkiſcher Winterſportvereine mit 11 Ortsgruppen, ſowie der Allgäuer Ski⸗Ver⸗ band mit 9 Ortsgruppen. Dazu kommen noch 01 einzelſtehende Gruppen. sr. Die Bobrennen auf der Davoſer Schatzalp⸗ bahn ſollen in dieſer Saiſon möglichſt frühzeitig be⸗ gonnen werden. Bereits für die vierte Jannar⸗ Woche iſt das Vierer⸗Rennen um den Kaiſer Wilhelm II. Becher, eine der wertvollſten Konkurrenzen, an⸗ geſetzt. Der Holland⸗Pokal für Zweierbobs folgt in der erſten Februar⸗Woche, ebenſo wie der Gold⸗Pokal von Davos und in der zweiten Febrnar⸗Woche ſoll das Vierer⸗Bobrennen um den Deutſchland⸗Becher vor ſich gehen. Olympiade. „ Der Amerika⸗Bericht der deutſchen Olompis⸗ Expedition iſt jetzt dem Druck übergeben worden, nachdem in Wort und Schrift von den Teilnehmern der Reiſe ſchon mancherlei Lehrreiches durchgeſickert war. Was letzt in Geſtalt einer uſtrierten, Seiten ſtarken Broſchüre vorliegt, verkörpert Geſamtbild der Beobachtungen und Erfahrungen, die die deutſchen Vertreter in Amerika geſammelt haben und man muß ſagen, daß die Schrift eine vollſtändige überſicht über die Frage gibt, deren Löſung der Ex⸗ peditlon anvertraut war: Wie ſtellen wir es an, um bei den Olympiſchen Spielen 1916 ehrenvoll zuſchneiden? Die elf Forderungen, die der Verfaſſer zum Schluß aufſtellt, berühren ſich nahe mit den un⸗ abläſſig wiederholten Mahnungen unſerer Volks⸗ erzieher auf den verſchiedenſten Gebieten. Der Bericht führt den Titel:„Sport und Körperſchulung in Amerika“, iſt im Selbſtverlag des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Olympiſche Spiele erſchienen und durch den Buchhandel zu beziehen 3. fen. ſchaft das eines ziſen⸗ ung inge⸗ räſi⸗ rüüßte eval. zahl⸗ durch utra⸗ rung den Wahl vählt mer, Oko⸗ rtal⸗ tann, Bei⸗ rſatz⸗ öger⸗ kant, der *— reitag, den 28. Novem 8 ̃ Se— ber 1913 WUr eeee ee ee eeeene chricren.(Abendblatt.) 7. Seite. Volkswirtsch ft und nicht bedacht, daß auch bei diesen Schich-] Chemiſche Aktien feſt. Dasſelbe gilt von Maſchinen Bremerhaven,„Crefeld“ am 26., 1 Uhr nachm. von 8 2 ten die Einkommensverhältnisse keine ganz ſabriken. Adlerwerke Kleyer 210.75. Im we Funchal,„Derfflinger“ am 26. nachm. von 8 387 05 5 Verlauf r die Tendenz ur naã 0 itpold 26. A. C. Spielzeug und Christbaumschmuck. Sleichmäßigen sind. Auch die wohlhabendere 75 5 0 ißig. Genua,„Prinzregent Luitpold“ am 1 9 8 Bevölkerung schränkt gegenwärtig ihre Aus⸗] wurden Realiſationen vorgenommen. von Alexandrien,„Sierra Nevada“ am 26., 2 Uhr „Nürnberger Tand geht durchs ganze Land“ en r 8 55 ht„68 11tl0f papiere ſpäter lebhafter, beſonders Gelſenkirche nachm. von Liſſabon,„Barbaroſſa“ am 28., 1 Uhr Res es ehsde, als die Südeeut ene ene 5 0 5 185 1 der Nachbörſe feſt. Der Kaſſamark öt 5 In 8 i„Rhein“ am 28., 3 Uhr nachm. 1 ag 85 88 8 1det naturgemaß werte blieb bis Schluß günſtig tert. Bad e 8 4 105 1535 Messe] unter der abnorm großen Arbeitslosigkeit und] Anilin und Se 1 5 880 bierl von Baltimore,„Prinz Heinrich⸗ am 26., 3 Uhr lgelten e 8ie unt r 5 keil-der chronis chen Teuerung. Es ist deshalb nicht] Kredit 2014, Diskonto 185, Dresdnerx Bank 1 nachm. von Marſeille,„Chemnitz⸗ am 28., 2 Uhr dem Thürl Wald 105 en Oder auf verwunderlich, wenn die Warenhäuser ganz all- Staatsbahn 15455, Lombarden 227%, Baltimore nachm. von Vigo,„Lützow“ am 27., 12 Uhr vorm. 885 d Nann 0 l auft hatten. Der gemein, ganz gleich ob sie auf die Kundschaft] Gelſenkirchen 176-—1774. Das Geſchäft von Genua,„Coburg“ am 26. nachm. von Rio de reisende Kaufmann, der vielfach noch zu seinem] der bessersituierten Kreise oder der breiten] Schluß lebhaft und angeregt. D 5 Janeiro,„Olivant“ am 26. nachm. von Cienfuegos. persönlichen Schutz von bewaffneten Reitern begleitet war, ist heute von der Landstraße ver- schwunden. Er fährt im bequemen-Zugsab- teil oder im Schlafwagen zur Leipziger Messe. Er führt nicht mehr die gesamte Handelsware bei sich. Ein paar Koffer mit den neuesten Mustern und Modellen genügen vollkommen. Heute werden auf der Messe nicht mehr die be- reits fertigen Spielwaren verkauft, sondern es werden nach den vorgelegten Mustern Be- stellungen aufgegeben. Ein großer Vorzug für Produzenten und Konsumenten! Auf diese Weise ist es erst richtig möglich geworden, die Produktion dem Geschmack des kleinen aber zahlreichen Publikums anzupassen. Die Um sätze am deutschen Spielzeugmarkte reprä- sentieren jetzt einen Wert von mehreren hundert Millionen Mark pro Jahr. Kauft doch allein das Ausland für ca. 100 Mill Mark Spielsachen und Christbaumschmuck in Deutschland. Die Hauptsitze der Herstellung von Spielwaren sind zwar immer noch die sächsischen und thüringischen Walddörfer, in denen die Heimarbeit vorherrscht. Ein großger Teil der Produktion ist jedoch bereits in indu- striellen Großbbetrieben zentralisiert. Ueber den Absatz von Spielwaren und Christbaum- schmuck im Inlande lassen sich natürlieh nur Schätzungen aber keine sicheren statistischen Angaben aufstellen. Der Absatz im Auslande wird jedoch von der deutschen Außenhandels- statistik auf Heller und Pfennig registriert. In den Jahren 1908 bis 1912 entwickelte sich die Ausfuhr wie folgt: 1908 1911 1912 1909 19T0 Menge in To. 37 918 42 676 48 346 50 344 52 468 Wert in M. M. 66,70 76,.07 86,28 90, 89 92,27 In den Jahren 1911 und 1912 verteilte sich die Gesamtausfuhr auf die wichtigsten Absatz- gebiete in nachstehender Weise: Nenge Wert in Aul. in T. 0 Rark 1911 1912 1911 1912 Ver. Staaten von Amerika 18194 18308 29,15 28,09 Grossbritannien 12157 13896 21,06 22,95 Frankreichk„„ 2235 ᷣ2545 5,93 6,57 Oesterreich-Un garn 1701 1884 3,67 3,98 Belgien JFVVVTF!!!½. Niederlande.. 18695 1696 2,33 2,40 Austral. Bunltd.... 1862 1348 2,17 2,10 . ĩͤĩ 1048 1050.18 2,09 In den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres wurdken bereits 46 bo48 t Spielzeug und Christbaumschmuck im Werte von 83,22 Mill. Mark exportiert. Die vorjährige Ausfuhr in der entsprechenden Zeit betrug 42 b0 t im Werte von 72,18 Mill. Mark. Diese Ziffern be- weisen, daß der deutsche Hampelmann und Zinnsoldat ihre mühsam erkämpfte Position am Weltmarkte immer mehr befestigen und er- weitern. 8 A. C. Berliner Warenhauskrise. Die Geschäftsleitungen der Berliner Waren- häuser haben sich beeilt, die Gerüchte von be- vorstehenden Personalentlassungen zu demen- tieren. Es wird darauf hingewiesen, daß gerade jetzt täglich Neueinstellungen stattfinden. Dies ist natürlich auch zutreffend, es fragt sich nur, ob sich die Einstellungen von Hilfskräften für das Weihnachtsgeschäft im Rahmen der Vor- jahre bewegen und ob die Entlassungen, die ge- wöhnlich nach beendeter Inventur in den ersten Monaten des neuen Jahres stattfinden, ebenfalls das übliche Maß nicht überschreiten. Daß der Geschäftsgang in den Waren hausern gegenwärtig wenig befriedigend und teilweise sogar ziemlich schlecht ist, läßt sich nicht leugnen, und mag der Anlaß zu Gerüchten über Personalentlassungen sein. In Berlin wie in den großen Provinzstädten haben die Waren- hauser im letzten Jahrzehnt eine Expansion durchgemacht, die keineswegs immer als maß- voll bezeichnet werden kann. Die nachteiligen Folgen dieser hastigen Ausbreitung machen sich schon seit einiger Zeit bemerkbar. Sie führten teilweise zu recht argen Preiskämpfen in einzelnen Artikeln. Bekanntlich hat nicht nur die Zahl und Ausdehnung der großen Kauf- häuser stark zugenommen. Auch die mittleren und kleineren Unternehmungen dieser Art sind allenthalben wie Pilze aus dem Boden geschos- sen, ohne daß für ihre Gründung immer ein Bedürfnis nachzuweisen wäre. Infolgedessen hält gegenwärtig der Pleitegeier in den Reihen der mittleren und kleinen Warenhäuser reiche Ernte. Die Lagerbestände müssen vielfach im Konkursausverkauf verramscht werden, woraus sich natürlich erneute Schädigungen für die ührigen am Platze befindlichen Geschäfte er- geben. Allem Anscheine nach ist aber trotz dieser bedrohlichen Symtome die Expansion der Warenhäuser durchaus noch nicht zum Still⸗ stand gekommen. In Berlin sind angeblich für die nächsten Jahre in den westlichen Stadtteilen und Vororten größere Warenhausneu-⸗ bauten geplant, obwohl diese Teile, die auch mit guten Spezialgeschäften reich gesegnet sind, sich bisher noch nicht immer gerade als „reif“ für derartige Unternehmungen erwiesen haben. Auch in der Provinz scheint man nicht einsehen zu wollen, daß die Errichtung von Warenhäusern nur dann zweckmäßig ist, wenn auch wirklich eine entsprechende Kons um- kKraft am Platze vorhanden ist, die auch in eiten der wirtschaftlichen Depression nicht völlig versagt. In Berlin wird die nächste Folge der Warenhauskrise eine Verschlechterung der onjunktur bei den besseren Spezialgeschäften. besonders der Konfektionsbranche, sein. Die Unsummen, die hier in den letzten Jahren für die Errichtung luxuriéser Geschäftshäuser auf- gewendet worden sind, dürften sich in Zeiten des Niederganges nur sehr schwrer verzinsen assen. Von einer eigentlichen Rentabilität Wird in vielen Fällen gar keine Rede sein kön- nen, Die Inhaber der besseren Spezialgeschäfte haben größtenteils die Konsumkraft der gut- situierten Bürgerkreise sehr stark überschatzt Volksschichten angewiesen sind, die schlechten Zeiten recht deutlich spüren. Es wäre aber zu hoffen, daß sie trotzdem die Zahl ihrer Ange-⸗ stellten nicht plötzlich beschränken, schlieglich muß ihnen ja selbst an der Erhaltung eines guten und eingearbeiteten Personalstamms für bessere Zeiten gelegen sein. Auf Regen kolgt Sonnenschein auch im Geschäftsleben. Telegraphlische Haudelsberlehte. W. Frankfurt a.., 28. Nov. Der Frank- kurter Hypotheken-Creditverein hat sich erst- mals zu einer großen Beleihung ent-⸗ schlossen, indem er It. Frkf. Ztg. auf das Ge- schäftshaus der hiesigen Firma Sigmund Strauß jun. eine 1o0jährige Hypothek von 1600 O Mark abgeschlossen hat. Sinnerbrauerei Karlsruhe-Grünwinkel. Frankfurt a.., 28. Nov. Wie der Frkf. Ztg. mitgeteilt wird, wurde der Permin für die Anfechtungsklage der Spritbank und des Direk- tors Stern gegen die Sinner-Gesellschaft, die heute zur Verhandlung kommen sollte, auf An- trag der Kläger auf den 16. Januar n. Js. ver- t a g t. Starke Ueberzeichung auf die Wiener Schatz- scheine. Frankfurt a.., 28. Nov. Die Subskrip- tion auf die heute bei der deutschen Effekten- und Wechselbank aufgelegten 20 Mill. Mark %½ prOoz. Schatzscheine der Stadt Wien wurde sofort nach der Eröffnung wieder ge⸗ s hlossen. Der Zeichnungsantrag ist 80 enorm gewesen, daß freie Zeichnungen ganz ausfallen werden und auch Mehrzeichnungen nur mit geringen Prozentsätzen berücksichtigt werden können. Dividendenschätzungen. Fran Efurt a.., 28. Nov. Unter dem bekannten Vorbehalte berichtet die Frkft. Ztg.: Bei der Aktiengesellschaft für Buntpapiere und Leimfabrikation in Aschaffenburg dürfte trotz der schlechten Geschäftslage eine gleiche Divi- dende wie im Vorjahre(10 Prozent) zu erwarten seim. Aus der Röhrenindustrie. m. Ess en a. Ruhr, 28. Nov. Zur Verbands- bildung in der Röhrenindustrie meldet die „Rheinisch-westfälische Zeitung“: Das Zu- standekommen eines Röhrensyndikats erscheint nunmehr gesichert. Der Vertrag lautet auf 10 Jahre und die Mannesmannröhrenwerke bringen in dieses neue Syndikat ihre gesamte Verkaufs- organisation. Vom Stabeisenmarkt, m. K 61In, 28. Nov. Wie die„Köln. Volks- zeitung“ von gut unterrichteter Seite erfährt, sind zwischen den führenden Saar- und Loth- ringerwerken Verhandlungen im Gange, um eine Verständigung über die Stabeisenpreise zu er- zielen. Deutsche Jutespinnerei Aktiengesellschaft. Berlin, 28. Nov. Die Dividende wird auf mindestens wiederum 20 Prozent ge- schatzt. Zementlieferung. Hamburg, 28. Nov. Die tion Altona fordert Angebote auf 18 Mill. Zement für die Eisenbahnverwaltung 188ber und auf 10 Mill. kg über Alsen-Portlandzement. für die Eisenbahnverwaltung Altona, beide lIt. Frkf. Ztg. bis 19. Dezember ds. Js. Vom amerikanischen Eisen- und Stahlmarkt. London, 28. Nov. Nach dem Bericht des Iron Monger aus Philadelphia vom amerikani⸗ schen Eisen- und Stahlmarkte ist der Verkehr in Roheisen ruhig und matt. 300 ausländisches, phosphoriertes Roheisen wurde probeweise im- portiert. Die Preise für Fertigwaren gaben in⸗ folge der Geschäftsstille nach. Platten und Faconstahl sind schwach. Die Nagpur-Rail- Way beabsichtigt die Erhöhung des Aktien- kapitals von 1 Mill. Pfd. auf 4 Millionen. S Mannheimer Effektenbörse. Die Börſe bekundete heute für Induſtrie⸗Aktien ziemlich feſte Tendenz. Es notierten: Anilin 557., Rheiniſche Schuckert 141., Schliuck 130., Zellſtoff⸗ fabrik Waldhof 213 G. und Zuckerfabrik Franken⸗ thal 405 G. Telegraphische Börsenberichte. Frankfurt, 28. Nov.(Fondsbörſe). An der heutigen Börſe machte ſich im Anſchluß an die feſten Auslandskurſen wieder eine recht zuverſichtliche Stimmung bemerkbar. Beſonders angenehm be⸗ rührte es, daß ſich die Weiterentwicklung der Lon⸗ doner Geldverhältniſſe günſtiger geſtaltet. Auf ben meiſten Gebieten zeigte die Tendenz ein feſteres Ausſehen. Zum Teil wirkten die Gerüchte über die Lage der Montaninduſtrie nach. Der Montanmarkt war bei Eröffnung ziemlich lebhaft. Phöntx Berg bau konnte ſich weiter befeſtigen. Friedrichshülte, Aumetz⸗Friede feſt, Deutſch⸗Luxemburger ebenfalls höher. Mit Befriedigung wurde die Meldung auſ⸗ genommen, daß in der Quotenfrage bei den Röhren⸗ werken eine Einigung erzielt wurde. Man erſieht aus den Verhandlungen ein neues Gas⸗ und Siede⸗ röhren⸗Syndikat erſtehen. Die Kursbeſſerungen er⸗ ſtreckten ſich zum Teil auch auf Bankaktien. Dis⸗ konto⸗Kommandit und Deutſche Bank feſt. Dresdner Bank ziemlich belebt, öſterreichiſche Banken im An⸗ ſchluß an Wien höher. Von Bahnen amerikaniſche behauptet, Lombarden und Staatsbahn reger gehan⸗ delt. Orientbahnen, auch Schautungbahnen, eröff⸗ neten höher. Von ſetzten Palet⸗ fahrt ſchwächer ein. Auch Elektrizitätswerte auf Reagliſationen mäßig abgeſchwächt. Heimiſche Reuten ſind bei lebhafterem Geſchäft zu erwähnen. Ferner ſind öſterreichiſche und ungariſche Fonds in 5 7 etwas ſchwächer, Balkanwerte behauptet. Am Kaſſamarkt für Dividendenwerte war die Hal⸗ tung feſt. Wittener Stahl lebhaft gehandelt auf Ge⸗ rüchte eines neuen Fuſionsprojekts mit dem Eiſen⸗ T beteiligte ſich etwas reger. wieder höher. Berlin, 28. Nov.(Fondsbörſe). kungen bleiben an der Börſe noch Tagesordnung. Bei Eröffnung des Verkehrs ge⸗ ſtaltete ſich die Kursentwicklung nicht einheitlich, überwiegend aber tendierte ſie nach pben. Dies gilt beſonders vom Montanmarkt, wo die weſentlich ge⸗ beſſerte Ausſicht auf das Wiederzuſtandekommen eines deutſchen Gas⸗ und Siederöhren⸗Syndilats von anregendem Einfluß war. Die Kursbeſferungen waren aber für Montanwerte ohne großen Belang, wie überhaupt zu konſtatieren war, daß das Geſchaft weſentlich ſtiller war, da die Spekulation wieder un⸗ ſicher geworden iſt und die erhoffte Beteiligung dez Publitkums ſich immer noch nicht einſtellen will. Der Markt für Türken⸗ und Ruſſenwerte zeigte zunächſt noch ausgeſprochen feſte Haltung. Türkiſche Tabak⸗ aktien, die ſchon vorbörslich höher umgeſetzt worden waren, avaneierten bis 222/½ Proz. Von ruſſiſchen Bantaktien notierten Aſow⸗Don⸗Bank über 2 Proz. höher auf die beſchloſſene Kapitalserhöhung. Auf die Zproz. Reichsanleihen wirkte die unverändert be⸗ ſtehende Geldflüſſigteit preisſteigernd. Sie notierten 76,40 Proz. Demgegenüber ſtand jedoch die matte Haltung der Schiffahrtsaktien, worin eine rührige Baiſſepartei wieder mit ſtärteren Abgaben vorging. Es wurde dabei mit Gerüchten von angeblichen Un⸗ ruhen in Indien und der Verſchärfung der mexi⸗ kaniſchen Wirren operiert, was zur Folge hatte, daß die betreffenden Schiffahrtswerte ſtärkere Einbußen erfuhren. Daneben wirkte auch die ſchwache Hal⸗ tung in Canadas verſtimmend, wofür auf Londoner Bankier⸗Depeſchen verwieſen wurde, daß nach einer Times⸗Meldung ein kanadiſches Regierungsmitglied ſtarke Frachtratenermäßigung befürwortete, während gleichzeitig auch Beſtrebungen zur Erreichung von Lohnerhöhungen beſtehen. Die Aktien büßten ca. 1 Proz. ein. Hiervon ausgehend wurde dann die Stimmung auch für Montanwerte und die aufänglich ebenfalls bevorzugten Elektrizitätswerte ſchwächer. Die Verſtimmung wurde jedoch bald überwunden. Am Montanmartt machte ſich in Nachwirkung der eingangs erwähnten Momente lebhaftere Kaufluſt in den führenden Werten geltend, wobei namentlich Gelſenkirchener, Bochumer, Laurahütte und Phönix bevorzugt wurden. Das Geſchäft blieb aber rein ſpekulativ. Geld für kurze Termine über Ultimo ca. 4½ Proz., bei der Seehandlung war Geld bis zum 5. Dezember mit 4% Proz. abgeſchloſſen worden, für Geld bis zum 24. Dezember wurden nach wie vor 4½ Proz. für größere Beträge gefordert. In der zweiten Börſenſtunde ſetzte ſich eine feſte Grund⸗ ſtimmung ausgeprägter durch, beſonders auf dem Montanmarkt angeſichts der beſſeren Beurteilung der Konjunktur— die in der Frage des ſtärkeren Deckungsbegehrs beſteht. Der Induſtriemarkt blieb bei etwas Beteiligung des Publikums feſt. Stei⸗ gernd wirkten auf die einſchlägigen Werke wie Wit⸗ tener Stahlröhren(plus 20 Proz.) und Mannesmann (plus 6 Proz.) die Röhrenſyndikatsverhandlungen und die dabei beſchloſſene Preiserhöhung. Die Nach börſe war feſt, wenn auch die höchſten Notierungen nicht behauptet blieben. Berlin, 28. Nov.(Produktenbörſe). Niedri⸗ gere Liverpooler Notierungen, die zum Monatsende üblichen Begleichungen, ſowie die günſtigen Ernte⸗ nachrichten aus Argentinien ließen den Getreide⸗ markt in matter Haltung verkehren, ſo daß die Preiſe fiir Brotgetreide und Hafer unter das geſtrige Niveau geſunken ſind. Mais und Rüböl waren geſchäftslos. Der Verkehr hielt ſich in mäßigen Grenzen. Wetter: Regen.— Brotgetreide war ſpäter leicht befeſtigt, doch hielten ſich die Schluß⸗ notierungen noch unter den geſtrigen Preiſen. —— Die Schwan⸗ immer an der Ronkurs⸗Ersffnungen. Braunſchweig. Richard Lohl, Inh. d. Fa. Joh. Fr. Meier. A. 1. 1. P. 23. Bunzlan. 11 Giebler f 5 en A. 10. 1. P. 26. (Bunzlau). Reinhold Wollſchläger f, Schneidemühlenbeſitzer. A. 3. 1. P. 12. 1. Darmſtadt. Erich Meinhardt, Kaufmann. P. 23. 12. Emmerich. Paul Sardemann, Kaufm., Inh. d. Ja. H. Sardemann. A. 5. 1. P. 10. 1. Gelſenkirchen. Heinrich Borchard f, Kfm. P. 29. 1 Böckingen(Heilbronn). 18, 1 Johanngeorgenſtadt. Karl Friedr. Hermann Lein, Bauunternehmer. A. 13. 12. P. 22. 12. Ludwigshafen a. Rh. Adolf Horn, Spezereihdl., Inh. d. Fa. Marg. Bauſch, Ww. A. 14. 12. P. 23. 12. Eppenbrunn(Pirmaſens). Marg. Werner, Inh. ein. Schuhfabrik. A. 13. 12. P. 23. 12. Poſen. Brecht u. Rehfeld, Inh. Alfr. Brecht u. Rich. Rehfeld, Kaufl. A. 9. 12. P. 19. 12. Schweinitz, Elſter. Otto Winkelmann, M. 5 1. Weimar. Carl Heumann, off. Hg., Kunſtſteinfabrik, u. d. Geſellſch. Rich. Gang. A. 13. 12. P. 22. 12. Schiffahrts⸗Nachrichten vom Mannheimer Bafenverkehr. Hafenbezirk Rheinau. Angekommen am 27. November. „Hch. Peter“, Oeß von Ruhrort, 12000 Dz. Kohlen. „V. Frkf. Reed. 24“, Donner v. Ruhrort, 15 000 Dz. Kohlen. „Gertrud“, Höfer von Mannheim, leer. „Elſaß“, Schmitter von Ruhrort, 11 400 Dz. Kohlen. „Eliſabeth“, Kühnle von Köln, 3000 Dz. Rohzucker. „Credo“, Specht von Rotterdam, 8600 Dz. Kohlen. „Elſa“, Kreutz von Duisburg, 9000 Dz. Khl. u. Koks. „Raab Karcher 388“, Otten von Weſſeling, 1442 Dz. Braunkohlenbriketts. „Raab Karcher 22“, Laveur von Weſſeling, 1280 Dz. Braunkohlenbriketis. „Orgidee“, de Kemp von Lüttich, 350 Dz. Kohlen. Schiffstelegramme des Noròddeutſchen Cloyd, Bremen vom 27. November. Angekommen die Dampfer:„Gneiſenau“ am 25. Nov., 8 Uhr nachm. in Hamburg,„Schleswig“ am 27., 7 Uhr vorm. in Alexandrien,„Prinz Ludwig“ A. 6. 12. A. 21. 1. Adolf Raupp, Bauuntern. Kaufmann. am 26., 12 Uhr vorm. in Buenos Aires,„Prince Alice“ am 27., 2 Uhr nachm. in Hongkong,„Prinzef Irene“ am 27., 7 Uhr vorm. in Neapel. Ab⸗ gefahren die Dampfer:„Aachen“ am 25., 6 Uhr nachm. von Liſſabon,„Roon“ am 26., 11 Uhr vorm. von und Stahlwerk Höſch. Die Aktien der Mannheimer Aktienbrauerei notieren ex. Dividende von 8 Proz. Wwe., am 27., 10 Uhr vorm. in Rotterdam,„Sigmaringen“ 172 — Paſſiert der Dampfer„Franken“ am 27., 11 Uh⸗ vormittags Gibraltar. Mitgeteilt von Baus& Diesfeld, General⸗Agentur in Mann⸗ heim, Hanſahaus, D 1, 7/8. Telephon Nr. 180. R Holland⸗Amerika⸗Linie. „Rotterdam“ von Newyork nach Rotterdam am 25. Nov. vorm. von Newyork abg., D.„Nieuw Amſterdam“ von Rotterdam nach Newyork am 238. Nov. 11,10 Uhr vorm. Lizard paſſtert, D.„Noordam“ von Newyork nach Rotterdam am 21. Nov. vorm. in Rotterdam eingetr., D.„Ryndam“ von Newyork nach Rotterdam am 18. Nov. vorm. von Newyork abg., D.„Potsdam“ von Newyork nach Rotterdam am 8. Nopember vormittags in Rotterdam eingetroffen. Reß Star Line. Bewegung der Dampfer:„Vaderland“ am 19. Nov. von Newyork nach Antwerpen abg.,„Lapland“ am 21. Nov. in Antwerpen von Newyork ang.,„Ma⸗ nitou“ am 21. Nov. von Philadelphia nach Ant⸗ werpen abg.,„Zeeland“ am 22. Nov. von Antwerpen nach Newyork abg.,„Columbian am 23. Nov. in Newyork ang.,„Columbian“ am 22. Nov. von New⸗ gork nach Baltimore und Antwerpen abg.,„Colum⸗ bian“ am 23. Nov. in Baltimore von Antwerpen ang.,„Philadelphian“ am 24. Nov. von Havre nach Antwerpen abg.,„Finland“ am 25. Nov. in Newyork ang. In Antwerpen erwartet:„Philadelphian“ geg. 26. Nov. von Baltimore via Ha vre,„Vaderland“ geg. 29. Nov. von Newyork via Dover,„Manitou“ geg. 4. D̃ D. Dezember von Boſton und Philadelphig. von der Generalagentur 19 u. reunklau Nachfolger, nheim, 7. Telephon Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst und Feuilleton: I..: Dr. Fritz Goldenbaum. für Eokales, Provinziales und Gerichtszeituns: Richard Schönfelder. fäör Volkswirtschaft und den übrigen tedak, Pes Frans Eircher: kür den Inseratenteil und Geschäftlich⸗ Frita Jocs. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerel, G. m. Direktor: Ernst Mäller. RDDDeD Auuf wee 4Mochen Alr pwo 1 Notmoles 2*g. Bügeleisen, omplett mit æm Litze 8080 Stecker NIR. 13. bei Nrafttarif ca.7 f ür 1Stunde l bei licittarif ca. 1uj 2090 NBOUENIAeIEAG ean 5orn StoTe Cle EledmbN .8/ ſelefon 662,980.2032 lauptniederlage der Oramlemnpe 80 eeeeeee Maschinen Staft Ranonen treten fetzt, da die Kriegsfanfaren ſchweigen, wieder in ihr Recht. Durch Friedensarbeit gilt es, die Wunden zu heflen, welche die kriegeriſchen Ver⸗ wicklungen der letzten Jahre allen, auch den nicht am Kampfe beteiligten Ländern, ſchlugen. Die Zahl brotloſer Arbeiter 9100 hier eine deutliche Sprache. Dieſe wirtſchaftlichen Schä⸗ den in unſerem Vaterlande zu beſſern kann jeder mithelfen. Dazu bietet ſich ſchon bei jedem Einkauf Gelegenheit dürch Bevorzugung deutſcher Fabrikate, die den ausländiſchen Erzeugniſſen mindeſtens gleichwertig, in den meiſten Fällen ſogar weit überlegen ſind. In der Kakao⸗ u. Schokoladen⸗I! duſtrie hat das Werk von jeher durch Güte und Preis⸗ würdigkeit ſeiner Fabrikate in dieſem nationalen Sinne gewirkt. Geſchmack, Kraft und Aroma der Reichardt. Kakaos, Schokoladen und Konfitüren ſind der⸗ art vollendet, daß ſelbſt für die beſte ausländiſche Marke kein Vorrecht ir⸗ gend welcher Art mehr geltend gemacht werden kann. Die Reichardtmarken ſind in den eigenen Veriaufsſtellen zu den gleichen Einzelpreiſen wie der Reichardt⸗ Fabrit erhältlich, änuheim-: nur Planken, P 4 Ar. 18. Fernſprecher 1362. Sydney,„Prinz Ludwig“ am 26., 12 Uhr vorm. von Bremerhaven,„Gießen“ am 26., 12 Uhr vorm, vor 8. Seite. Geueral-Aneigoer.— Zadiſche Neueſte Nachrichten. (Abendblatt.) Freitag, den 28. Novemver 19rs. Lurszettel 1 W 99 424 Mannheimer Hfiekten-Börse Obllgatlonen. Pfandbriefe. 4% Bd. Anſl.- u. Sodafb. 102.50 0 6% Rh. Hyp.-Bank un⸗ 4½ Bad. Anll.- u. Sodu- Kundbbr 1802 93.— dz fahrlk Serle 8 102.40 8 5 Rh. Hyp.-B. versoh. 55 D2 1 5 0 8 8 „ kKomm..— bx rg. Srauh., Bonn— Stldte-Anlehen. 4 b 8. rllokzahlbar 102% 99.— 8 2 betgelbe.J. 100 9720 8 2% fectecah utee—— 8 3 Karisrube v. J. 1907 80.90 6 4 herrenmuhle genz— 4 Karleruhe v. J. 1896 65.50 4½% Kosth. Cell.- u. Papi. 98.75 4½% Labr v. lahre 1902 96 50 8% Mannhelm. Dampf⸗ 3½% Ludwigshafon 02.— 8 ane 95— 8 4 V. 1 95.— 6 4½% Hannb. Lagerhaus- * 511 ft— 21% 95.78 84 00 170 8 95.— B 4 Hanng obug. 1912 94.50 8 ½% Oberrk. Flektrialt. 4 95 8 1907 94.10 bz Werke— 8 50 ½ Pf. Cham.- u. Ton- 2 5 05 5 5 wWerk-.-., Elsenb. 101.— 8 1385 90. 0 ½ Pfälz. Münlenwk. 97.— 8 3˙⁰⁹ 95 1888 85.25 8 4½% Rhsch. v. Fendel 99.— b·z „1895 64.50 8 995 95.25 6 5 1 8 2 Russ..-.Zellstoff-· 10 88 880 0 fabrik Waldhof del 3105 1905 83.50 8 Pernau in Livland 90.— U 3½ pirmas. unkb. 1905 85.— 8 4½ H. Sohlinok& Cle. 95.— 6 3½% Wieslooh v. J. 1905 91.50 8 4% Sporr. Brauh..-8. 98.— 8 4½ Speyrer Zlegelw. 98.— 8 Eisenbahn Oblig. 4½ Süldd. Drantinaustr. 97.— 8 40% Oberrh. 9 02 755 90.50 f 4½ Tonw. Oftsteſn. G. Industrie- g. Br. H. Lossen, Worms—.— ½%.-G. f. Selllndustr. 4½% Tellstoftb. Waldhof 96.75 B Reeanber 105% 103.20 0% Zellstoffahr, Wald- %½ Bad..-G. f. Rheln⸗ 5 hof 1908 98.30 8 sohlff.u. Sestransp.— Aktien. Banken. Brief Geid 11 Brlef 1075 Mannh. Lagerhaus-—— isohe Bank—.— 133.50 f — Bank—— 121.75 Frankonla Hllok-u Pfüälz. Hypoth.-Bk.—— 185.30 Mltvers. vm. Bad. Rbeld,orelt-Bank 128.60 f Hrore Unt n. Bbein. Hyp.-Bank 187.50-— Fr. Transp.-Unf. u. deutsche Bank—— Glas-Vers.-Ges.—.— 2300 Sudd. Dlad.-Ges—— 111.50 Bad. Assekuranx 1850 1 0 Hontinental Vers.—— 625.— Bahnen. Nannh. Versloher 910.— 890.— Belldr. Strassenb. 70.——.— Oberrh. Vers.-Ges. 1025—— Ohem. Industr. Wuürtt. Trep.-Vers.— 15. Had. Anll.- u. Sodaf.—— 8557.— Industrie. Ohem. Fbr.doldenb.—— 25.—.-G. f. Sellindustr.—— 118.— Fereln ohem. Fabr.—— 30. Pingier'sohe Ha- Vereln D. Oelfabr.—.— 168.— gohlnenfahrik—— Mestereg..-W. Oi—.— 185— FEmallw. NHakamm. 80.— 75„ Vi.—— 105.— Etellnger Spinnerel—.— 105.5 Brauereien. Hadlsche Brauerel——— eddernh.Kupfw. u. Durl. Hof um.Hagen—— 22.— Südd. Kabw. Frkf.—.— 112.— Hohbaum-Brauer, 113— 112.—LKarler. Haschbau—.— 162.50 Br. Ganter, Frelbg. 88783—.— Hüähmt. Hald& Meu 305.—— Kleinlein, Heldelb.—.— 270.— Kostb.Cell.-u. Papf.—— 12.50 280—n. 6 1—.— 15— „ Aktlenbr..— Hasohfbr. Badenſa—.— 125.— Kanh. Aktlenbr.— 148.—Oberrh. Elektrizlt.——.— Brauerel Sinner—— 280.— Pfälz. Rünfenwx.—.— 145.— Be. Sohrödl, Naldg. 174.——.—Pt. Nähm. u. Fahref. 165.———. „ Sohwartz,Spef. 116.— porti.-Zem. Hdlbg.—.— 134 50 65 8. Meltze,„—— 69.50 Rh. Sobuckert-d.—— 141.— 2, Storo,„ 50..—— fl. Sohllnok& Cie.—— 130.— Worger, MWorms 84.5—— Suad. Draht-Ind.—.— 116.— Pfalz. Proszhefen- Unlonw. vm. Stookh. 158.——.— und Spritfabrik. 251.— 29— Ver.— 55 Zlogelw. 75.— 71.50 poyr.—— Trapsport 15 Wirzale ee Verslcherung. Zollstoffb. Waldhof—.— 213.— Z.-G..Rheinsch. 75——.— Zuckerf. Waghkus.—— 165.50 Tuokerf Frankent.—. 405.— u. Bgetransport Frankiurter Et Frankturt a.., 28. NHov. ee ee Diakanta-Gommandit 185.— PDarmatädter 176 149,% Kandelagesellsohaft 158½ Oeutsohe Hank 249.— 207 ½ Caufahutte dahn 154% tombarden 22 ½ 176½ Aarponer 17½, kekten-Börse. Kredlitaktien 201.½ Dresduer Bank Staa ta- Helsenklrohen — Tendenz fester Telegramme der Oontinental-Telegraphen-Comp. Relohsbankdiskoat 5½ Proxent. Schlusskurse. Wechsel. Amsterdam Belglen Itallen Oneck Landon Vondon 1 Kurr * 7 „ 20. 27. Obeok Paris 61.025 81.025 Paris Kurx 69.986 81— Sohwoelx.Flätre„ 60.85 80.875 Wien 34.933 64.95 Napoleonsd'or 16 19 16.19 Prlvatdiskont 4½ 4½0 Staatspaplere. I. Deutsche. 28. 27. 0% deutsch..-A. „„ 95. 3⁰ 20 pr. Tons. St.-A. 990 5*1 4 Dad. 8 1805 60/ 40% Bad. 1809 1017 3 edd.st-.(ab. Ale„ 5 beyrEb.-.b. 9 15 21550 90. u. Alig. Anl. ;..-.-Ohl. 40% Pfälr..-.-Fr. 3˙0 Pfülz..-BB.-Pt. 2 Pf. Konv. 1895 ſeonen 1908/½76 3 Hessen 3 Sadbsen 4 Wwürttemdg. 192 74 777 1912.1017 83 50 37%1 8t-.1804//10 84 20 B. Ausländieohe 5% Bulgaren 35 ltalfon. Ronte 4½ Oest. Sllberr. Paplerr. 63.70 4— nee Goss 160b 100.— 4 flussen von 1890 86.10 4 apanlsohe fente— 4 Türk. kv. un. 190¹ 4 unif. 36.50 4 Uag. Zoldrente Kronenrt. 5 Ard..Bold-A. 1887 975 Ohinesen 1896 45 75 1898 90.10 ½ Japaner 50% Rex. Auss.88/0—— 93.50 3 Aexlxan. Innare 48.— 49.— Verzinsliche Lose. 4 Bad. Frümlen 4 Oesterr. 1880 17. Türkische 170 40 170 20 Unverzinsliche 1 58 Augeburger 34.48 34.50 Frelburger—— Bank- und Versicherungs-Aktien. 20. 27 Bansche Bank 133.50 134.80 Berg- u. Retallbk. 130.80 139.60 Berf,Randels-ges. 156./ 15540 Com.⸗ u. Olak.-BE. 105— 106.— Darmstäster Bank 176./ 118.— Deutsche Bank 246.¾ 240./ Deutschaslat.Bank 118.50 118. Doutscke Ktf.-Bank 112.10 111.60 pfecbnto-Oomm. 185— 184./ Dresdener Bank 149./ 149.% Betallbaak unt Betall-d. 730.80 130 80 Alsenb.-Rontdam 167.½ 167.70 Frankf.Mypoth.-Bk. 207. 207. Erkf. RAyp.-Oresitv. 150.— 150 1 23. 27. Natlonalbank 116.10 116— Desterr.-Ungar.Bk. 148.30 143.20 Oesterr. Länderhk. 134.— 133.80 Krod.-Anst. 201./ 200.½ Prüfrisohe Bank 121. 1 121.½ Pfüälz. Hyp.-Bank 184.50—-— Preuas, Hyp.-Bank 112.80 113./ Relohsbank 137.69 137.28 Rholn. Kreadltbank 126.40 128.40 Rnein. Nypothek.- Bank Rannhelm 187.70 187 75 Schaaffh. Banker. 105.20 105.20 Wiener sankwZVer. 133.— 132.% Sudd. Piekont 111.20 1½ Bank Ottomane 123.— 123.— annheim 26 27. Aluminlum RNeuh. Asohbg. Zuntpapfb. „ Aaschpapf. H. Bod..-G. Berlin Süud. Iimmob.-ges, Grün&. Silfinger Wayss& Freytag Elohbaum Mannh. Frkf.(Henninger) 124.80 1240 111.½ 112.50 123.— 124. do. Pr.-Aktlen 125.— 125. Herkules(Cassel) 155.— 158. Hannhelm. Akt.-Br. 140.— 148.— Parkakt. Zwelbr 88.80 88.80 Tucher Frein v. 251.80 251.60 Woeltz, Sonns, Spey. 69— 69— Blel-.SlIbh. Sraub. 84— 63.½ Bad. Anllinfabri 557.— 5533 Oementw. kleſdelb. 135.½ 134.78 Oementf. Karistadt 118.½ 118.50 Ohem. Werkeribert 401.— 395. Oh. ind. doldsohm. 203— 203.— Ohem.Fabr. Grlesh. 236.— 235.— .old-.SfIb..-A. 577.— 562. Farbwerke Höchst 588.½ 589 ½% .ohem. Fbr.Mannk. 328,— 328. Holzverk.-industr. 280.— 268.— Rutgerswerke 188.— 167.— Ultramarinfbr, V. 216 30 214.80 Wegolln Russfabr. 208.1½ 208. Sudd. Drahtind. Ah. 115,½ 115. Akkum.-Fhr. Berl. 334.78 334.2 Elektr.-des, Allg. 243¾ 243% Bergmann-Werke 124.— 125— Brown, Soveri& 0o. 139.70 139.— Deutsch-Debs.(Bl.) 164.—164.— Lahmeyer 12050 120.50 El.-Ges. Sohuokert 148. 148. Rheln. Sohuok.-A. 141.— 140— Südd. Elsenb.-Ges. Hamburger Paoket 131½ 130.¾ Horddeutsoh.Lloyd 117¾ 116 15 Aum.-Frlede(Br.) 155— 153.— Boohumer Borgb. 206 ¼ 206.— Budorus 105.— 104.¾ Oondord. Bergb.-G. 295— 295— Deutsoh. Luxembg. 131.½ 129 05 Esohweller Bergw. 213.— 212./ Srlesrlohsh.Bergb, 155.50 149.— 2JHeddernh. Kupferw. Sohantungk.-.Akt. 124./ 122.½5 120 40 120.30[Ital. Merldlonalb. 1056. 105.— Oest.-Ung.Staatsb. 154 ½ 152. 11 Prinoe Honry Bergwerksaktien. 25g8. Slemens& falske 213. Voigt& Haeffner 177%5 177.75 Aummi Peter 7 IIklroh. Mühlens Strassburg 120.50 Kunstseladfbr. Frkt.— Lederw. St. ingbert Sploharz Lederw Ludwigsh. Walzm. 165— 165. Adlerfahrr. Kleyer 3589. Armatur Hllport 92. 70 Zadenla(Welnh.) 1 Dürrkopp Sielefeld 327. Dalmler Rotoren 328— Fahrzeugw. Eisen. 93.50 Arſtzner(Durlaoh) 270.— Hald& Neu Karlsr. 304 /¼ Tarlsr. Maschfbr. 157 10 AannosmannrwWk. 210./ Masoh.-Armf. Klein 131.— Pf. Nähm..Fahrrfb. Gebr, Kayser 163.— 2JSohnellprf. Fankth. 284.50 Sohraubspf. Kram. 120.— Ler. D. Oelfabriken 165.80 FPf. Pulvf. St.Ingbert 125.— Sohlinokso,Hamb. 130. Ver. Fränk. Sohuhf. 121.50 Sohuhf. Herx, Frkf. 120.¼ Sollindustr. colthige Ettlingen 08.30 Kammg. Gcalserel)— Maggonfabr. Fuohs (Heidelberg) 134.90 Tellstoffb. Wafdhotf 211.50 Zad. Zuckerfabrik 185 10 Frankentk. Zuoktb. 405.— Aktlen deutscher u. ausländ. Transportanstalten 27. 26. Oest. Südb. Lomb. 22.½ 22.½ Ital. Mlttelmeerb. Zaltimore u. Ohlo 93.% 935 161.— 161. Harpener Bergbau 175.— 173.7/8 Massen. Bergbau Kaliw. Asohersleb. Kallw. MWesteregeln 182.80 184.60 Obersohl. Eisenind. 60.50 60.50 Phönlx Bergb. 235,½% 234.½ Ver. Kön.-.Laurah.— 149.½ Geisenklrohener 178.— 175.%½ gewerksoh. Rossl.— Prioritäts- Spllgsklon 27. 2. 10-B. S. 14 94—— 84.4 Pr. Centr.-Kom. 8. 18 94— 84.— von 1908 94.— 94.20 1 48 S. 16 u. 17 91. 34.— 4½ Pr. Hyp..-B. 4 do. S. 20 95.— 85.— abgest. 92.50 92.50 4 do. 3. 21 95.50 95.50 do. abgest. 91.— 91.— 3½ do. S. 12, 13 3½ do. ahgest. 83.— 83. und 1 84.30 84.30 do. v. 1904 92.20 92.20 3105 do S. 19 84.30 84.30 4 do. v. 1905 92.40 92.40 310 do. Kommun.- 4do. v. 1907 92.50 92.50 bl. 93.50 93.50 4% Pr. Pfdbr. 18, do. Hyp.-Kr.-V. 19 und 22 92.30 92.30 8. 15 1 521•275 4% do. E. 25 92.00 92.50 31, 32•42 94.— 9—% d. 8 35% 930 4 40. 8. 43 94.— 94.— o do. E. 28 93.20 93.30 4 do. S. 45——— Pr. Pfdbr.-Bk. 4 do. 8. 47 94.50 94.50 20.20 83.20 4 do. 8. 48 94.50 94.50 4 do. E. 30 u. 31 93.60 93.60 4 do. S. 49 94.60 94.60 4% do. E. 32 u. 33 95.— 95.— 4 dlo, 8. 50 94.60 94.60 3% do. E. 28——— 4 do. 8. 51 95.— 95.— 3% do. E. 23 87.25 87.25 2¼ do. S. 4 88.50 88.50 3½ do. Klelnb. 190—— 3½ do. S. 26⸗30 4% fh. Hyp. Bank- und 32(tllgb.) 85,50 85,50 Pfdb. Manng.1902.07 93.— 93. 3¹ 1 d0, S. Ab(tligb.) 85.50 85.50 4% do. Kab. ab 1912 93.— 33.— 2 Pfülz. Ryp.-Bk. 84.80 84.20 4% do. unk. b. 1917 93.20 93.20 0. 40. 96.70 96.70 4% do.„ 1919 93.20 93.20 4 do. 1917 95.60 96.70 4% do.„ 1921 94.— 84.— 4 d0. 1920 96.70 88.604% do.„ 1923 95.50 95.50 4 do. 1922 97.60 97.60 3½ do. 83.— 83— 4 Pr. Centr.-Boden- 3½% do,„ 1914 33.— 83.— Oredit-g. v. 1890 92.60 92.30 3½ do, kommunal 83.— 62.— 4 do. 1399, 1901 4% Go. 97.40 97.40 unud 1903 92.30 92 40 2¼0 Utl. sttl. gen... 63.20—.— 4 do. v. 1908 93.— 93.——— 4 do. v. 1907 83— 92.50 Oberrh. Vers.-Ges. 1025 1025 4 do. v. 1909 92.0 93.20 Hannk. Vers.-.-A, 890.— 890.— 4 do. v. 1910 94.— 84.— Oberrh. Elsenb.-A. 90.— 90.— 4 Pr. Gentr.-Rom. Hannh. Stadtanl.—.— von 1901 93.— 94.—Baper. Staatsanl. 93.50 98.50 Nachbörse, Kredltaktlon 201./ Olskonto-Commandit 1853— Staatebahn 154.½ Lombarden 22 ½ Ausländische Effekten-Börsen. Londoner Effektenbörse. London, 28. NMov.(Telegr.] Anfangskurse der Effektenbörsse. fester. 289 Tend.: stetig. Jagersfontein 15 2% Consols 73.¼ 73./14 Moddersfonteln 3 Relohsanleſhe 75.— 75.—Premler 3% Argent. 1890 101.— 101.—Handmines 4 Argen. 81.½ 931.—Tendenz: träge. 4 lapaner 83.% 33.1½ Atohlson oomp. 4/½% do. do. II. 8. 93.— 92.½[Canadlan 5 Jenikaner 93.— 93.—Baltimore 9 14 4% Russen 89 89.½% 39.½ Ohloago MMwauke 1010 2 102.— Ottomanbank 16.— 16.—Denvers oom. 18.½ 18.½ Tend. ruhlg. Erle dom.½ 27.½ Amalgamated 71.%½ 72./8 Greathwesten 12.— 12.— Anscondas.—.is Grand Trunk ord. 23.¾ 23.½ Rlo Tinto 71./8 72.½Ar. Trunk 1i pref 42.½% 42.— Tanganyloa.½16.½2 Loufsville 35.% 135.— Utan göpper 10.— 10.— Rlssourl Kanzas 20.% 20./½ Oentral MHining.2½3./6 Ontarlo 27.— 27.— Ohartered 15 ½ Pensylvanle 58.½ 55.% De Beers 18./ 18% Rock Island 14.0 14.½ Eastrand 2—.—Southern Paclfſe 33., 38. 2 geduld./16.½ Southern Rallway 22.½ 22.18 doerz ½%%½ Unlon oom. 57— 185.0 ddtsfields.½ 2½ Steels oom. 58.— 56.½ Pariser Effekten-Börss. FParls, 28. Movember. Anfangskurse. 2 2 28. 24. 3% Rente 96.77 86.67[Debsers 449.— 450.— Spanler 91.25 91.15 Eastrand 50.— 51.— Türkische Loss—— 204.— Soläfleld 50.— 51.— Banque Ottomane 647.— 818.—Randmines 138.— 138— Rlo Tlnto 1809 1922 Tendenz: stetig, Ohartereg 24.— 25.— 1 Wiener Effekten-Börse. Wien, 28. November. Vorm, 10 Uhr 28. 27 2. 27. Kredltaktien 629.— 827.— Dest. Paplerrente 84.80 64.55 Länderbank 522.½% 519.—]„ Silderrents 35.10 84.70 Wien. Bankvereln Ungar. Goldrente 39.45 89.10 Staatsbahnen„ Kronenrt. 61.30 80.85 Lombarden 107˙95 105. 70 Alpine Hogtan 326. 804.— Rarknoton 117.60 117.583 Skoda 798.— 787.50 Meohsel Paris 95.30 85.31 Teudenz fest. Dest. Kronenrente 62.30 63.85 Wlen, 23. November. Haoh 28 25 Kredltaktlen 526.20 628.— Desterreloh-Ung. 2085 2053 Bau u, Betr. A-— Unlonbank 594.— 591.— Ungar. Kredit 820.— 819.— Mlen, Zankvereln 514.— 514.— Lünderbank 523.— 520.— Tuürkisohe Lose 234.— 237.— Alpine 816— 814— Tabakaktlen———.— Hordwestbahn—.—— Jester. Waffenfbr, 969— 986— Staatsbahn 702.— 792.— Lombarden 105. 105. 5 Zusohtherad 8. Türk.400 Fro.-Lose 170.— 170.1 4% Bagdadbahn 76. 7⁵ 77.— 0ö8t. Kredltaktien 201.½ 200.— 3% Ung. Goldrente 83. 40 83.20 %„ Kronenr. 81.50 80. 90 Berl. Handels-des. 156.— 155. Darmstädter Bank 116./ 118./ beutsoh-Asſat. Bk. 119.— 118. 50 Deutsche Bank 248. 2418.— Dlsoonto-Komm. 184. 25 185. 4 Dresdner Bank 149. 14 146.%½ Mltteld. Kreditbank 114.— 113.90 elohsbank 137.50 137.10 Hhein. Kredltbank 126.10 128.50 Russenbank 157.20 158.20 Sohaaffh. Zankv. 105.80 105.60 Sudd. D1Is0.-G..-d 111 40 111.40 Staatsbahn 154.½ 153.½ kombarden 22.½ 22.1½ Baltimore u, Ohlo 93.½ 93.— Oanada Paolfſo 228.— 223.¼ Hamburger Pagket 131.— 131.20 Hansa 256.90 287.20 Aoradeutsoh.Lloyd 117.40 116.50 Adlerwerk Kkleyer 373.— 385.— mer General-Anzeiger, Badische NMeueste Maehriehten“. Aktlien Industrieller Unternehmungen m..50 Uhr. Anfangskurse. 28. 27. 0 3 5 Frankfurt a,., 28. Nov. Phönlx Sergb. 235.¾, Deutsoh⸗ Hest. erren 88.39 94.90 bucemdurger 121.% Slert. Eölson 213 Slext. Soboekert 148.— ddiertes ö 103.75 Zaltimore Ohlo 83½, FPaketfahrt 131½% fordd. Lloyg 117½ Ungar. Goldrente 39.80 99.25 90 flussen—.—, Türkenlose—.—, Sohantungbahn 124½ 8 475 endenz: tester. „ Kronenrt. 81.50 61.25 Woh. Frankf. vista 117.57 117.60 Zucker. London 24.10 24.11 5 „5 1 agdsburg, 28. Mov. Tuokerberloht. Kornzuoker 88% o. 8. „ barle„ 6 30 88.30 f5.—495.— Naonhrogukte 79/, 0. 8.00—707%, runig, amsterd.,, 199.— 190. Srodrattünade J. ohne Fass 19.00—19.25—, Krystallzuoker lapoleon 19.07 19.078. 00.00—.00, gemahlene faffinade mit Sabe 18.75——19.00.— a 1 11725 gemahlene Nehlls mit Sack 18.25—.16.50.—, still. SNeus 791.30 791.50 Magdedurg, 28. Nov,(Telegr.) Rohzuoker 1. Pradukt tran- Tondenx: abqeschwäoht 5 slto fral an Bord Hamburg p. Nov..42½.,.45—., p. Der. .40—.,.42.½., p. lan.-März.52½.,.55.—., p. Aaſ Berliuer Elltton- 35789. Berlin, 23. November.(Anfangs-Kurse.) 2. 27. 28. 27. Kreditaktlen—— Laurahlltte—.——— Disoonto-Komm. 188.— 164— Phönlx— 232./ Staatsbahnen 5—Harpener 175.— 172.½ Lombarden Tend.: uneingeitl. Zoohumer 2 205.½ Berlln, 28. Rovember.(Sohlusskurse.) 23. 27 Weohsel auf Bergmann SElektr. 124.60 121.— Amsterdam kur:—.— 168.85 Boohumer 203/ 208.%/ Weonsel kondon 20.495 20.50[Brown,SoverI&Oo, 139.— 139.50 Woohsel Parls 81.025 81.025 Bruohsal. Maschfb, 342.50 340.— Meohs.a. Wlen kurz 61.925 84.925 Chem. Albert 398.— 384.50 47% flelochsanleine 97.80 97.90 Dalmler 327.— 325.— 3/½% Relohsanl. 35.10 35,20 Deutsoh-Luxembg. 131.¾ 139.% 3000 Belohsanlelhe 76.25 76.25 Dynamit-Trust—— 169.5% 4% Gonsols 97.90 97.90 Deutsch-Uebersee 183.50 163.10 370„ 85.10 85.29 D. Gasgluhl. Auer 520.— 519.40 30% 75.20 78 10 D. Vaffen u. Mun. 539.— 557.50 4% Bad. V. 1901 96 40 95 40 D. Steinxeugwerke 219.30 219.— 407„ 1908/9 96.40 98.10 Elberfeld. Farben 547.90 547.20 boonvert.—.— 91.75 Enzinger Filter 293— 299.70 v. 1902/07—.— 35 25 Essen. Kreditanst. 152.— 152.50 o Bayern 83.90 83,.90 Faoon Hannstädt 120.90 120.— 1 Hessen 83.J0 83.30 Faber Blelstifttbr, 255.70 265.70 30% flessen 73.10 73.—Felten& Gulllaume 139.— 136.80 3% Saohsen 786.— 78.— Gritzner Maschln. 258.50 289.— 4% Argent. v. 1897 81.— 39.75 Gr. Berl.Strassenb. 155.20 155.— 5 Ohlnssen v. 1896 9730 97.25 delsenklrohner 1285 58 175./ 4% lapaner 90,75 90.50 Harpener 175.— 178./ 4% Itallener—.——.— Höohster Farbwk. 588.60 587. Mannh. Stadtanl. 93.70 93.50 Hohenlohewerke 130.50 130.— 4 Oest. Goldrente 88.25 33.20 Kallw. Asohersleb. 141.10 140.20 3 Portug. untf..3 63.30 63.70 Kölner Bergwerk 195.20 492.10 5 Rumänen v. 1903 96.75 93.10 Cellulose Kosth. 123.70 122.— 4% Huss. Anl. 1902 89.75 89.90 Lahmeyer 120.— 120.30 4 Fürken unlf. 88. 5 Laurahlltte 150.% 150.¼ Lioht und Kraft Lothringer Oement Ludw. Loede& O0. MHannesmannröhr. bersohl. Eisb.-Bd. Orensteln A Koppel Phönlx heln. Stahlwerke Rombaoher Hütte Rütgerswerken 188.10 188.— Sohuokert 1— Slemens& Halske 212. 50 270.50 Sinner-Brauerel 259.50 250.20 Stettiner Vulkan 110.80 110.50 Tonwar. Wieslooh 118.— 116.— Vor.Glanzst.EIborf. 522.— 516.— Ver. Köln-Rottwell. 323.30 319.70 Wanderer Fahrrw. 389.— 377.50 Westeregeln 185.— 184.50 Watf. Dr. Langendr. 87.50 88.— Witten. Stahlröhr. 158.— Zellstoff Waldhof 213.50 212.— Otavl 106.90 106.50 South West-Afrlka 113.90 113.— Vogtl. Masohlnfpk. 367.20 366.— NHaphta Petrol.-Rob.41.20 412.70 Ver. Frünk. Sobuhf. 120.10 129.10 Blelef. Nasohlnenf.330.— 324. 126.10 126.70 107.50 108.50 325.50 325.20 210.50 204.— 86.50 85 40 152.20 160.90 235.% 231 748.30 146.40 Allgem. Elektr.-d. 243.½ 242.½ Aluminum 272.— 270.50 Anliun 556.50 554.70 Anliin Treptow 450.— 458.— Aranbg. Bergwksg 295.70 295.— W. Beriln, 28. Rovember. Hmbg.Sdam.DOpfsch. 165— 185.50 Hasoh. Breuer—.— Privatdiskont 4½—%e% (Telegr.) Nachbörse Borlin, 28. Rovember, Prelse in Hark per 100 kg frei Antwerpen, 28. November. Wolzen stet, per Dez. 19.90 19.99 per März 20.10 20.15 per Mel 19.87 19.90 Amsterdam, 23. November. üböl looo 35.½—.— 0. 34.½8 34.%/8 NHov.-Dez. 34.0%—.— Küdöl Tendenr stetig. Caffee ſooo 44.—44.— 25. 27. 27. Kredlt-Autlen 201./ 200.¾ Staatsbahn 150˙2 154.— Dlskonto-Romm. 184./ 185.½ Lombarden 22.½ 22.% —— Produkten-Börsen. Berliner Produktenbörse. (Telegramm.)(Produktenbörse,) Berlin netto Kasse, 28. 27. Wolren 192.25 193.50 Hals Dezember—— al 25 185 201.— a—— l— 203.——— ————Rüböl Novemberr———.— Roggen Lerember 158.25 158.50 Derbr. 84.50 64.60 MHal 64.75 165.— al— Jull—.———— —.——— Fpiritus 70er looo———.— Hafer Derembee 154.75 155.50 Welzenmehl 27.50 27.50 Mal. 162.25 foggenmehl 21.60 21.80 Budapester Produktenhörse. Audapest, 286 fovember, Setreldemarkt.(Telegramm.) 28. 275 25. 27. per 50 kg. per 50 Kg. per 50 kg per 30 Kg. Welz. Okt.—.— fest.—.— ruh. Hafer Okt.—.—stet.—.— ruh. „ Aprll 11.45 11.46 ½ Apr..53.55 „ Mal 11.47 11.43 Kals Spt.—.— stet.—.— Fuh. fogg. Oxt.—.— Stet. ruh.]„ Nal.43 45 „ Apr-.77.78 Lohlraps—. Wotter: Milder. LIverpooler Produktenbörse. Livorpool, 28. Movember.(Anfangskurse.) Welz.Rt. WInt. st. 28 27. Olff.] Aals La Plat fst. 25. 22 Oiff. per Der. 15 70 4 N per Hov. 4/10 4/9½¼ö. +5 per März 7 per Dezbr. 5/1 5 959 458 Audne Produktanbörss. Amsterdamer Produktenhörse. .75.—.,.77. ½%., per Aug..95.—., 10.00—., per Okt. Der..77½.,.80— 8. Wochenumsatz 348 000 O* Tendenz: Stlil. Windig, unbeständlg. Hamburg, 28. Mov.(Telogr.) Zuaker per Nov..37½, p. Der. lan.-NMärz.40.—,.52½, Mal.75.—, Aug..97.½, Okt.-Dez .81½, behauptet. Kaffee. Hamburg, 28. NHov. CTelegr.) Kaffee good average Santos g. Der. 52½ März 53½, Mal 54½, Sept. 55½, stotig. Eisen und Metalle. London, 28. Mov., 1 Uhr. Anfang. Kupfer stet. 66¼, 3 Ron. 65..— Zinn ruh, p. Kasse 180.—, 3 Honate 181./.— Ble spanisok träge 18.½, englisonh 19.—,— Eink stetig 20.½, spexlal 21%, Cleveland fRohelsen Middlesborough War- 04— d. Geld, 1 Rona fest. Glasgow, 28. Nov. rants(Eröffnung) per Kasse 49 Sh. 49 sh 07½ d. Geld, 3 Honate 50 sh 01.½ d. Gold. —— Harx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm-Adr.: Margold. Fernspr.: Mr. 58, 1637, 8438 26. November 1913. Provlslonsfrel! Wir sind als Selbstkontrahenten 5 Küäufer unter Vorbehalt: 07 9% 10 10 Atlas-Lobensversioh.-gesellsoh., Ludwigshafen; N. 400 Badlsdhe Feuerversioherungs-Bank„„ eee eee ee Baumwollspinnerel Speyer Stamm-Aktien 3⁰0— 5„ Voraugs-Aktlen 79 Benr& G0., Hannhem.... 1089 176 Bürgerbräu, 10 260 Deutsche Celluloldfabrlk, Lelpzlg 58 240 Deutsche Erdöl junge Aktien 232 2³⁰ „ lüngste Aktien 220 217 deutsche Südsesphosphat.-G. 192 17³ Europa, Rüokvers., Berllinn„. 510 M. 480 Ersts Deutsohe flamlegesellsof., Emmendingen— 410 Erste Glanastoffabriken 25⁰0 2⁴³ Fahr Gebr.,.-., Plrmasens 65 6³ Flünk, Elsen- u. Bronoeglesserel, Mannhelim 5⁰ Forsayin 8.. b— 174 Hambueg-Mannhelmer Vers.-Akt.-des..—. 600 Herreumühle vorm. denz, Heldelberg 72 88N Hernshelm u. Co. 164 160 Kinematografſe u. 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Sohwarzfabenwerke NMlederwalluf„ 200— Maggonfabrik Rastatt„„ 2 ¹ Wesideutsohe Elsenwerke Kray,„„„„„„„139 135 Zschooke-Werke, Kalserslautern„„ 4— 80 —— Stimmen aus dem Publikum. Wer wartet gern? Immer kälter und froſtiger werden die Morgen, nur wenige, welche weite Strecken Weges zum Ge⸗ ſchäfte haben, haben Luſt, ihn zu Fuß zurückzulegen. Straßenbahn ſein. Unbekümmert und ohne Angſt zu ſpät ins Geſchäft zu kommen, eilt man alſo am Morgen raſch zur nächſten Halteſtelle— harrt der Dinge, die da kommen ſollen und—l ſchon kommts! Der erſte Wagen iſt beſetzt, im zweiten iſt kein Platz mehr, der dritte iſt eine andere Linie und der vierte fährt nur die halbe Strecke. Man halt alſo das Ver⸗ gnügen umzuſteigen, und nun, nachdem man im rich⸗ tigen Wagen an ſeinem Ziele angelangt iſt, hat die Arbeitsſtunde ſchon längſt begonnen. Und ſo geht es alltäglich! Dies iſt das Vergnügen, das man auf der Linie Bahnhof Mannheim— Käferthal hat. So iſt der Ringwagen, welcher einige Minuten vor 748 Uhr am Bahnhofe wegfährt, ab Tatterſall dicht beſetzt. Es iſt natürlich in keiner Weiſe möglich, mit dieſem Wagen überhaupt die Neckarbrücke zu erreichen. Nun erwartet man den direkten Wagen Viehhofſtraße—Kä⸗ fertal. In ganz kurzem Abſtand kommt er dem Ring⸗ wagen nach, aber— auch er iſt voll beſetzt. Man iſt alſo gezwungen bis zum nächſten Ringwagen zu war⸗ ten. Mit dieſem glücklich die Neckarbrücke erreicht, wartet man wieder einige, wohl etwas lange Minu⸗ ten, auf Linie!0, alſo Gontardplatz-Käfertal, um mil dieſem, allerdings wird man auch hier im Wagen faſt (Antang.) totgedrückt, mit ganz gründlicher Verſpätung im Ge⸗ derste 2 27. ſchäfte anzugelangen. Sollte es denn der hieſigen 5 15 15 5 Straßenbahn⸗ Verwaltung, in Anbetracht dieſen regen 855 September 142 14.42] Verkehrs um die genannte Zeit, wirklich nicht mög⸗ lich ſein, in irgendeiner Weiſe Abhilfe zu ſchaffen? Ich glaube durch Zugabe eines Anhängewagens an (Sonlusskurss.) die zwei oder drei in Betracht kommenden Wagen, 1001 1555 225 ſwelche bis jetzt immer einzeln fahren, wäre doch Nov. 25.5% 25. fiber alles hinweggeholfen. 25 0 2770 255 1 Tengenz fest. Eine Kindeinrichtung zu kaufen geſucht. 91 5 u. No. 25920 a. d. Exp. d Gut erhaltene Feber⸗ rolle, 30—40 Zeutn. Trag kraft, zu kaufen geſucht. Offerten unter A. 2. No. 25 26 an die Exped. d. Bl. Gut erhalt. Schreibpult, Dipl. od. Rollpult, zu Taufen geſucht. Offert m. Preisang. unt. No. 87507 Kinder-Möbel Tische, Stühle, Bänke etc. sehr pillig zu verkauf. Schwalbach 8 7, 4. 874285 SKesSILusterund. SaSsLrfHPen. zu verkaufen. 87209 E 5, 5, Seitenbau. Piano ger bill. Teilz. ee Shafen die Expedition ds. Bl⸗ Suche p. 10 7 55. 1. g 1914 einen jüngeren Buchhalter oder Buchhalterin, die auch in der Aufſtell. v. Statiſtik bewandert iſt. Gefl. Off. m. Bild, Zeug⸗ nisabſchr. u. Gehaltsan⸗ ſprüch. erb. L. Mayer, Hof⸗ lief., Konfekt. Heidelberg. 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Jeweils zu Beginn der neuen Modeſaiſon ere ſcheinen von allen Seiten eine ſolche Menge von Neuheiten in allen Bekleidungsartikeln, daß es für den Fachmann eine oft ſehr ſchwierige Arbeit be⸗ deutet, unter dieſen verſchiedenartigſten Dingen die von der Mode lancierte Richtung herauszufinden. Erſt kurz vor Beginn der Saiſon klärt ſich für die beſten Neuheiten die Situation. Gilt dieſe Tat⸗ ſache im allgemeinen für alle Kleidungsſtücke, ſo für die Bluſe in noch weſentlich höherem Maße. Weil die Bluſe heute für die einfachſte wie ele⸗ ganteſte Dame unentbehlich geworden iſt, muß hier⸗ über auch dem vielſeitigſten Geſchmack Rechnung ge⸗ I Das Haus der 6 Bluſe aus feinem Spitzen⸗ ſtoff mit Tüllrüſchen und farbiger ecru Plaine⸗ ſpitzenſtoff mit bunter Stickerei Bluſe aus gemuſtertem Tüll mit breitem Pliſſeekragen und Jabot. Halsfreie Klöppelbluſe mit Valenciennesſpitzen. Bluſe aus Crepe de Chine mit Pliſſejabot. tragen werden, um für jedermann etwas paſſendes zu bringen. So ſehr nun auch die neuen Bluſen in ihren einzelnen Ausführungen variieren, ſo läßt ſich doch in den ſämtlichen Neuheiten eine einheit⸗ liche Moderichtung verſpüren. Die Fadgons behalten die weite bluſige Fülle bei. Seitdem man ſich der Schönheiten des Frauen⸗ halſes wieder erinnert hat, feiern die halsfreien Formen Triumphe und dürften vorläufig noch län⸗ gere Zeit in Gunſt der Mode ſtehen, umſomehr als duftige Pliſſes und Tüllarrangements das De⸗ collete ganz reizend einzurahmen verſtehen. Die Armelmode iſt ſehr reich an Varigtionen: enge lange Käfe, Reste und preiswerten Manufakturwparen. Jugendliche Bluſe aus Satin merveilleux mit ſchwarzer Schleife. Bluſe aus f. ter Seide und Tüllgarnitur. Pongeblu r reich beſtickt mit Valencte mee Entre⸗ deux und Faltengarnitur. Aermel, echt engliſche, oben enge, unten bauſchige Aermel, eingeſetzte und angeſchnittene Aermel und wiederum richtige bluſige Hemdärmel mit fron⸗ cierter Raglanachſel. 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Die Zeugengebühr don 10 Pfg. bis 1 Mk. auf die Stunde iſt unverändert geblieben. Dagegen foll der Höchſtſatz der Tagegelder für auswärtige Zeugen und Sachperſtändige von 5 auf 77 Mk. und die Entſchädigung für ein Nachtquartier von 3 auf 4% Mk. hinaufgeſetzt werden. Die Gehühr der Sachbverſtändigen ſoll in beſonders ſchwierigen Fällen bis auf 6 Mk. bemeſſen werden können. Vor allem aber können den Zeugen und Sachverſtändigen künftig auch notwendige bare Auslagen, namentlich ſolche für eine durch ihre Abweſenheit erforderlich gewordene berufliche Vertretung an⸗ gemeſſen erſtattet werden. Abg. Dr. Cohn(Soz.): Nicht nur die Sachberſtändigen, ſondern auch die Zeugen ſollten höhere Gebühren erhalten ſchon mit Rückſicht auf die teueren Lebensverhältniſſe. Wir gen Kommiſſions⸗ beratung. Abg. Dr. Werr(Zentr.): Wir begrüßen die Vorlage und ſchließen uns dem Antrag auf Kommiſſionsberatung an. Einzelne Bedenken haben auch wir, beſonders gegen die neugeſchaffenen Beſtimmungen über die Erwerbsverſäumniſſe und ihre Entſchädigung unter Berückſichti⸗ gung der Lebensverhältniſſe und der regelmäßigen Erwerbs⸗ tätigkeit. Abg. Dr. Liſt(Natl.): Auch wir ſind mit der Vorlage einverſtanden. Wir bedauern aauch, daß die Zeugengebühren nicht erhöht worden ſind. Dem Ge⸗ danken, die Feſtſetzung der Sachverſtändigengebühren dem Er⸗ meſſen des Gerichts zu überlaſſen, ſind wir nicht abgeneigt. Gbenſo könnten Vereinbarungen der Parteien darüber zuläſſig ſein, die das Gericht zu genehmigen hätte. Dieſes muß allerdings die letzte Entſcheidung behalten. Bei Zeugenvernehmungen ſollte mehr Rückſicht auf die perſönlichen Verhältniſſe der Zeugen ge⸗ nommen werden, um unnütze Belaſtungen der Staatskaſſe zu ver⸗ meiden. Abg. Haas(Vp.) Die Zeugengebühren müſſen unbedingt erhöht werden. Der Zeuge muß für die verſäumte Zeit volle Entſchädigung erhalten. Es iſt ja doch ganz unbillig, wenn z. B. Aerzte für die Stunde 05 tuß! Zeuge ſich täglich zu Hauſe zur Verfügung des Gerichts ha ja geradezu Skubenarreſt.(Heiterkeit.) Wi eine Kommiſſion von 14 Mitgliedern. Abg. Dr. Gieſe(Konſ.): Auch wir begrüßen die Vorlage, aber es wäre uns lieber geweſen, wenn ſie etwas mehr gebracht hätte. Die Zeugen müſſen endlich beſſergeſtellt werden. Abg. Werner⸗Hersfeld(Rfp.)) bringt Beſchwerden der Gaſtwirte vor, die ſich bei der Zeugen⸗ gebühren⸗Berechnung benachteiligt fühlen. Abg. Warmuth(Rp.): Die Wünſche der Sachverſtändigen ſind im weſenklichen be⸗ rückſichtigt worden. Ich befürchte keineswegs, daß die Sachver⸗ ſtändigen ihr Gutachten nach der Gebefreudigkeit der Parteien einrichten werden. Wir leben doch nicht in Rußland. Die Vorlage geht an eine Knommiſſion von 14 Mil⸗ gliedern. Die Hilfsrichter beim Reichsgerichl. Es folgt die erſte Leſung des Geſetzentwurfes über die Be⸗ ſchäftigung von Hilfsrichtern beim Reichsgericht. Nach der Gerichtsverfaſſung iſt die Zuziehung von Hilfsrich⸗ tern beim Reichsgericht unzuläſſig. Sie bedarf alſo jedesmal einer beſonderen geſetzlichen Ermächtigung, wenn ſie ſich als not⸗ wendig erweiſt. Die Ermächtigung iſt im Jahre 1910 vom Reichs⸗ ktage in gewiſſem Umfange erteilt, erſtreckt ſich aber nur bis Ende 1913. Dann müßten die jetzt beſchäftigten neun Hilfsrichter wie⸗ der ausſcheiden. Da nun aber wegen der Zunahme der Straf⸗ ſenatsarbeiten für 1914 eine Vermehrung der etatsmäßigen Reichsgerichtsratsſtellen gefordert werden wird und für dieſe Stellen in erſter Linie die jetzt tätigen Hilfsrichter in Ausſicht genommen ſind, ſo würden ſich durch ihre Entlaſſung und baldige DWiedereinſtellung nur vermehrte Koſten ergeben. Darin liegt der Grund für das Verlangen, die Beſchäftigung der jetzt tätigen Hilfsrichter bis zum 1. Juni 1914 auszudehnen. Abg. Dr. Junck(Natl.): [Die Vorlage iſt eine dringende Notwendigkeit. [ihr ohne Kommiſſionsberatung zuzuſtimmen. Die Abgg. Dr. Spahn(Zentr.) und Dr. Gieſe(Konſ.) erklären ſich damit einverſtanden. Die Vorlage wird dann in erſter und zweiter Leſung an⸗ genommen. die Errichlung eines Kolonialgerichtshofs. Eas folgt die erſte Beratung der Vorlage über die Errichtung eeines Kolonialgerichtshofs. Sie beſtimmt, daß für Sachen der Kolonialgerichtsbarkeit ein oberſter Gerichtshof errichtet wird, der den Namen„Kolonialgerichtshof“ führt. Der Entwurf lag bereits dem vorigen Reichstag vor, gelangte aber nicht zur Verabſchiedung. Der Hauptſtreit drehte ſich damals darum, ob Berlin oder Hamburg der Sitz des Kolonial⸗ gerichtshofs ſein ſolle. Die jetzige Vorlage ſetzt Berlin feſt. Abg. Stolten(Soz.): 8 Wir haben nichts gegen einen Kolonialgerichtshof, verlangen aber, daß ihm auch die Konſulargerichtsbarkeit unterſtellt wird. Wir beantragen Ueberweiſung an eine Kommiſſion von 14 Mit⸗ Ich bitte, 1 Mk. bekommen. müſſen die Zeugen oft ſtundenlang warten, weil zuviel Fälle für einen Tag a igeſetzt ſind. Bei einem großen Prozeß mußte ich vie chen lang Man ſorgen hat, da ſüben, bin ich für Hamburg als Sitz des Gerichtshofs. Anſehen bringen wir uns beim Volke, wenn wir jetzt dem rung der§§ 56 und 56e der Gewerbeordnung. gliedern. Als Sitz des Gerichtshofs ſchlagen wir Hamburg vor. Nicht aus engherzigen lokalpatriotiſchen Gründen. Was den wirk⸗ lichen Patriotismus anlangt, ſo ſind wir beſſer als unſer Ruf. Jedenfalls ſind wir gegen eine übertriebene Ziviliſation(Große Heiterkeit)— Zentraliſation, wie ſie etwa in Frankreich beſteht. Die Berliner Luft iſt freiheitlichen Inſtitutionen nicht günſtig. Man ſoll auch das Laienelement zu dieſem Gerichtshof zu⸗ ziehen, das iſt am beſten in Hamburg zu finden. Abg. Dr. Belzer(Zentr.): Wir können dem Geſctzentwurf im großen und ganzen zu⸗ ſtimmen, da unſere früheren Bedenken von der Regierung berück⸗ ſichtigt worden ſind. Indeſſen iſt doch wohl zu erwägen, ob es nicht genügen würde, die Entſcheidung in Kolonialſtreitigkeiten einem Senat des Reichsgerichts zu überweiſen im Intereſſe der Einheitlichkeit der Rechtſprechung. Ueber den Sitz des Kolonjalgerichtshofes müſſen wir uns in der Kommiſſion einigen. Abg. Dr. Paaſche(Natl.): Wir begrüßen grundſätzlich den neuen Entwurf, mit dem man auch den Wünſchen des Reichstages Rechnung getragen hat. Der Gedanke einer Angliederung der kolonialen Rechtsſtreitigkeiten an das Reichsgericht hat etwas Beſtechendes. Die große Haupt⸗ und Staatsaktion:„Hie Hamburg, hie Berlin!“ würde alſo darauf hinauslaufen, daß als tertius gaudens Leipzig erſcheinen würde.(Heiterkeit.) Wir be⸗ antragen eine Kommiſſion von 21 Mitgliedern. Abg. Dr. Gieſe(Konf.): Am allerliebſten wäre es uns, wenn das Reichsgericht die höchſte Inſtanz für Kolonialſachen wäre. Recht ſympathiſch iſt uns der Vorſchlag Dr. Belzers, den Kolonialgerichtshof an das Reichsgericht als beſonderen Senat anzugliedern. In der Frage „Hamburg oder Berlin“ iſt unſere Fraktion nicht einig. Hoffent⸗ lich wird die Vorlage in der Kommiſſion möglichſt raſch erledigt. Abg. Dove(Vp.): Die Sachlage für die Verbündeten Regierungen iſt nach dieſen berſchiedenartigen Wünſchen nicht einfach. Als Sitz des Gerichts⸗ hofs ſchlage ich Berlin vor, ich kündige aber ſchon an, daß ein Hamburger Fraktionskollege ſich bereits darauf vorbereitet, mit dem ganzen Fanatismus des Hamburgers für ſeine Vaterſtadt einzutreten.(Heiterkeit.) Eine Angliederung an das Reichsgericht iſt nicht tunlich; das Reichsgericht iſt doch ohnehin ſchon belaſtet genug. Die Unabhängigkeit des Richters wird durch den Ort nicht beeinträchtigt. Die Hauptſache iſt, daß die Kolonien zu einer oberſten Inſtanz kommen. Darxrüber ſollte man alle kleinlichen Lokalſtreitigkeiten vergeſſen im Intereſſe der Kolonien und der Rechtſprechung. Abg. Warmuth(Rp.): Die Beſtimmungen über die Vorbedingungen der Rebiſion ſind ſehr bedenklich. In den Kolonien wird vor allem preußiſches Recht geſprochen, da das Kolonialrecht im weſentlichen auf preu⸗ ßiſchen Beſtimmungen beruht. Berlin verdient daher den Vor⸗ zug. Wir wollen aber die Entſcheidung der Kommiſſion überlaſſen. e n, ſache nicht derjenigen Stelle überweiſen ſoll, die ohnehin dafür zu die Rechtseinheit gewahrt wird. Das iſt t! Gewiß, es iſt ſehr überlaſtet, aber dieſer Grund das eſtreben, die Rechtseinheit nicht muß gurücktreten hinter dem zu gefährden. Abg. Waldſtein(Vp.): Obgleich ich Altonaer bin, die an Hamburg fereuge Kritik Leipzig kommt gar nicht in Frage. Erſt vor einer halben Stunde haben wir ein Geſetz angenommen, das nur die unerträgliche Belaſtung beim Reichsgericht zur Urſache hat.(Hört! Hörk!) In welches Reichsgericht wieder neue Laſten zuweiſen?(Sehr richtig!!) Wer entſcheidet über das Intereſſe der Kolonien am beſten? Doch die Kolonien. Und ſie haben ſich einmütig für Hamburg entſchieden. Staatsſekretär des Reichskolonialamts Dr. Solf: Ich hatte mir vorgenommen, zum Schluß der heutigen Debatte der Hoffnung Ausdruck zu geben, daß dieſer Entwurf, der aus einer gemeinſchaftlichen fleißigen Arbeit dieſes hohen Hauſes mit den verbündeten Regierungen zuſtande gekommen iſt, ſchnell an⸗ genommen werden würde. Leider hatte die Debatte, als ich hier eintrat, ſchon angefangen. Ihr Verlauf hat mich mit banger Sorge erfüllt, daß unſere Landsleute in den Kolonien noch längere Peit auf die Erfüllung ihrer Wünſche warten müſſen. Es ſind heute ſo viele neue Geſichtspunkte angeführt und ſo viele alte wieder aufgetaucht, daß ich nicht in der Lage bin, ohne mit den Vertretern der verbündeten Regierungen mich ins Benehmen ge⸗ ſetzt zu haben, meine Stellung zu erklären. Aber ſoviel kann ich ſagen: Die kaiſerliche Regierung hält es für ein nobile officium, daß wir das oberſte Landesgericht unſeren Landsleuten in den Kolonien geben. Ob wir als Sitz Leipzig oder Berlin oder Ham⸗ burg wählen, ob das Beſchwerderecht ſo oder ſo ausgeſtaltet wird, das ſind ſekundäre Fragen, die in der Kommiſſion zu prüfen ſein werden. Ich möchte die künftigen Mitglieder der Kommiſſton lediglich bitten, alles zu tun, damit der Gerichtshof ſchnell ins Leben gerufen wird. Das bitte ich im Namen der Schußbefohle⸗ nen unſerer Kolonien.(Beifall.) Die Vorlage geht an eine Kom miſſion von 21 Mitk⸗ gliedern. Die Einſchrünkung des Hanſierhandels. Es folgt die erſte Beratung des Geſetzentwurfs auf Aende⸗ Nach ſollen vom Hauſierhandel ausge⸗ ſchloſſen werden Gold⸗ und Silberwaren, Bruchgold und Bruchſilber, Rohbernſtein, Taſchenuhren, Pfand⸗ ſcheine, Gifte Arzeneimittel, beſonders ſolche, die zur Verhütung der Empfängnis oder zur Beſeitigung der Schwanger⸗ ſchaft dienen. Auch der Hauſierhandel mit Gemüſe⸗ und Blumenſamen wird verboten. Zum Betrieb eines Wander⸗ lagers ſoll die Erlaubnis der zuſtändigen Behörde not⸗ wendig ſein. der Vorlage Direktor iin Reichsamt des Innern Dr. Casper: Der Entwurf bedarf kaum der Begründung. Es handelt ſich nur darum, einige Maßnahmen, deren Notwendigkeit von keiner Seite beſtritten wird, möglichſt bald in Wirkſamkeit treten zu ſollte wirklich ernſtlich erwägen, ob man dieſe Kolonial⸗ fahren. Wanderlager ein. Auch hier handelt es ſich lediglich um Dinge, die ſeit langem allgemein gefordert werden. Es wird zur Vorausſetzung für die Erlaubnis der Behörden zur Errichtung von Wanderlagern das Vorhandenſein eines wirt⸗ ſchaftlichen Bedürfniſſes gefordert. Von einem Verbot der Wanderlager hat man deshalb Abſtand genommen. Wir hoffen dadurch den feſtgeſtellten Schäden abzuhelfen, ohne daß das berechtigte Bedürfnis der Bevölkerung leidet. Vielmehr wird dieſe vor unlauteren Maßnahmen dadurch geſchützt. Andere Verſuche zur 1 der Uebelſtände haben die notwendige Wirkung nicht gehabt. Abg. Brey(Soz.): Eine nicht geringe Zahl ehrenwerter Volksgenoſſen ſoll in ihrem ohnehin ſchweren Erwerb noch mehr beſchränkt werden. Die Moral der Hauſterer iſt oftmals höher, als die gewiſſer großkapi⸗ taliſtiſcher Kreiſe. Ethiſche Motive kennt der Entwurf nicht. Ge⸗ rade in bemittelten Kreiſen wird die Geburtenzahl reguliert. Der Entwurf erreicht nicht das, was er erreichen will, ſondern nur etwas Böſes. Wir ſind für Kommiſſionsberatung.„ Abg Iienneß Der Entwurf iſt eine Abſchlagszahlung. Es ſwäre ſchon lange an der Zeit geweſen, auf dieſem Gebiet praktiſche Arbeit zu leiſten. Aber die berechtigten Erwartungen erfüllt die Vorlage durchaus nicht. So enthält ſie keine beſondere Beſchränkung des Haufterhandels von Ausländern, die der Reichstag im vorigen Jahre beſchloſſen hatte und die namentlich von der äußerſten Linken befürwortet worden war. Die Dörfer haben jetzt alle ſo aus⸗ reichende Verbindungen, daß der Hauſterhandel unnötig geworden iſt. Schärfere Beſtimmungen gegen die Verwendung von Kindern beim Hauſterhandel ſind nötig. Einzelne Gegenden werden ſo über⸗ laufen, daß die Hauſierer zu einer wahren Landplage geworden ſind. Sie mögen nicht alle zu Gewalttätigkeiten und Diebſtählen neigen, aber ich möchteden Frauen der Geheimräte im Reichsamt des Innern wünſchen, daß ſie ſich einmal ſo von Hauſierern und Hauſiererinnen drangſalieren laſſen müßten. (Große Heiterkeit.) Auch die Schundliteratur der Hauſierer brauchen wir nicht. Wanderlager ſollte man überhaupt verbieten. Wir wollen den Hauſierhandel nicht mit Stumpf und Stiel ausrotten, aber die Exiſtenz des Mittelſtandes und des ſeßhaften Gewerbes iſt ſchon bedroht, wenn wir die Dinge ſo weiter gehen laſſen. Abg. Böttger(Natl.): Die Vorlage entſpricht langgehegten Wünſchen des gewerb⸗ lichen Mittelſtandes. Beim Hauſierhandel iſt die Gefahr der Un⸗ redlichkeit viel größer als beim Ladengeſchäft, das ſtetig unter der Kontrolle des Publikums ſteht. In der Kommiſſion werden wir uns auch über ein etwaiges Verbot des Margarine⸗ handels zu unterhalten haben. Das Verbot des Handels mit Geheimmitteln ſoll weniger den Geldbeutel ſchützen, als vielmehr die ſittliche und körperliche Geſundheit des Volkes. Auch den Schiebungen mit Pfandſcheinen muß vorgebeugt wer⸗ den. Die Wanderlager bringen meiſt nur Schund auf den Markt. Aa e baeee e,,, Wir gehen mit der allergrößten Vorſicht an dieſe Vorlage heran. Wir wollen das Gewerbe durchaus ſchützen. Man darf aber zu Ehren des anſäſfigen Gewerbes das Hauſiergewerbe nicht für vogelfrei erklären. In vielen Gemeinden ſieht man den Beſuch des Hauſierers gar nicht ſo ungern. Wir werden in der Kommiſſion den richtigen Mittelveg ſuchen. Ein Verbot der Wanderlager wäre im Intereſſe des Konſumenten ſehr bedauerlich. Graf v. Carmer⸗Zieſerwitz(Konſ.): Die Wanderlager und die Hauſierer vertreiben oft in auf; dringlichſter Weiſe ihre meiſt wenig empfehlenswerten Waren. Dieſe Auswüchſe zwingen zum Einſchreiten. Die ganze Bernſtein⸗ produktion iſt jetzt verſtaatlicht. Der Zwiſchenhandel könnte alſo nur der ausländiſchen Konkurrenz zugute kommen. Darum iſt das Verbot berechtigt. Ausländer ſind aus dem Hauſierhandel möglichſt ganz auszuſchalten. Beſonders im Intereſſe der Lieg⸗ nißer Gärtnereibetriebe begrüße ich das Verbot des Hauſierhandels mit Gemüſe und Blumenſamen. Geheimmittel müſſen berboten werden, denn der Geburtenrückgang iſt eine große Gefahr für unſer Volk. (Heite Bedür Abg. Hagenſcheidt(Rp.): Wir begrüßen die Vorlage. Sie erfüllt manche Wünſche, die uns am Herzen liegen. Ich kann daher dem Vorredner durch⸗ aus zuſtimmen. Nicht nur der Handel mit Taſchenuhren ſollte berboten werden, ſondern der Hauſierhandel mit Uhren überhaußpft. Ein Vertagungsantrag wird angenommen. Freitag 1 Uhr pünktlich: Kleine Anfragen, Sozialdemo⸗ kratiſche Interpellationen über Zabern und die Rüſtungskom⸗ miſſion, Wahlprüfungen, Wiederaufnahme im Diſsiplinarber⸗ Schluß 67: Uhr. laſſen. Daneben ſchränkt der Entwurf den Betrieb der 12 Seffe Monevral-Anzeiger — Vadeiſche Reueſte Rachrichten.(Abendblatt.) Freitag, den 28. November 1913 8 5 8 2—;, ßß e. Auf Tnordnung Zählung des Viehſt Montag, der ſtattzufinden. Mit der Vornahme der Zählung wurde di, ſige Schutzmannſchaft betraut Wir bitten die vere + Herren Zählungskomm 85855 ,. aenkr Ft! V minlehe Zel * 21. NMD 1 5, 72 Statiſtiſches Amt: Pirigent m Artur Bodanz ,, ,, Dr. Schott. Sol It Herr 0(Violoncell Flotte Maſchinenſchreiberin 1. d 1 el Ou Lum ersten Bierbrauerei Durlacher Hof.-G. C6. Weeate Vene ile eleen 5. oOre esterbegl g. G1a8 zunow, a) welche perf. ſtenogr vorm. Hagen b) Serenade für ioloncello.Orchestfer! von 9„(Zum ersten Male). 4. R. Strau Korr V Annne! M. dium für groß. G1en8 zter u. Orgel. 2 75 Um eine gründlione Räumung meiner gewaltigen geſucht In heutiger ordentlicher Generalversammlung 18 Herr Arno Lagerbestände durchzuführen, habe ich die Prelse Ferner wird geſucht 15 wurde die Dlvidende für das Geschäftssahr 1912/18 samtucher Artikel ohne Rücksicht auf die bis- äulei mit 15% festgesetzt und kommt demnach musikalienbandl n K. Ferdt Heckel hi aufspreis 8 Sräu Ein 0 N— 1* herigen Verkaufspreise begeutend herabgesetzt für die Bedienung er — 55 88 lephonzentrale u. nehen⸗ upon No. 19 vt M. 130. Vernahmer Sehnitt und Sitz e 5 5 8 terer Schreibmaſchiuenar⸗ an unserer Gesellschaftskasse, sowie bei der 5 gec 275 25— 55 88 110 0 5 88 beit. Offert. mit Gehaltz Rheinischen Creditbank hier und deren 9 EYs 888 Fabrikate 5 uſde, Sesn Filialen sofort zur Einlösung. enesde u. Eintriſtstermin unter 5 0 8 J 77 Mannheim, den 27. November 1913. 25 5 cens I. N. bbed an Rudolf ban N 8— 1 6 Moſſe, Maunheim. 1405 692 Den ODrstand. 7 8 8 5 Von klnderlof. 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