rrs — — — — . A Wonnement: 70 pfg. monatſich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag mk..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Uk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbe Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Inſeraten⸗ zirk Mannheim; Handels⸗ 55 der Stadt Manahei und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; in Rannheim und Amgebung Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr und Induſtrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen u „General⸗Anzeiger Maunhelnr Telephon⸗Aummern: Direktion und Buchhaltung 14 Buchdruck⸗Abteilung. 541 Redaktioon. 3577 Exped. u. Verlagsbuchhoͤlg. 218 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; nd Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 562. E Ma u uh m, Mittwoch, 3. Dezember 1913. 2 Die hentige Mittagsausgabe umfaßt 24 Seiten. Telegramme. Die Dereinigten Staaten und Mexiko. OLondon, 3. Dez.(Von unſ. Lond. Bur.) Wie der Daily Mail aus Mexiko telegra⸗ phiert wird, ſtattete der britiſche Admiral Era⸗ dock in Begleitung des britiſchen Geſandten Huerta einen Beſuch ab, der ſich als ein rein politiſcher Akt darſtellt. Die Unterredung zwi⸗ ſchen Huerta und den beiden Engländern war ſehr freundſchaftlicher Natur. Wieiter berichtet derſelbe Korreſpondent, daß General Huerta einen großen Auftrag auf Mauſergewehre und Munition nach Oeſterreich⸗ Ungarn gegeben habe. OLondon, 3. Dez.(Von unſ. Lond. Bur.) Der Korreſpondent der„Times“ in Mexiko ſagt, es ſei nachgerade notwendig, die allge. meine Aufmerkſamkeit auf die Haltung der Ver⸗ einigten Staaten gegenüber dem Prä⸗ ſidenten Huerta zu lenken. Deun es ſcheine ſicher zu ſein, daß es die Regierung in Waſhington darauf abſehe, die Regierung Huertas einfach auszuhungern. Der große Fehler, den die Union mache, beſtehe da⸗ rin, daß ſie Vorgünge im Norden als eine revo⸗ lutionüre Bewegung anſehe, was jedoch nur im einzelnen der Fall ſei, In der Hauptſache handle es ſich um Räubereien der ſchlimmſten Art mit anarchiſtiſchen Tendenzen. Die unerhörteſten Grauſamkeiten würden täglich von den ſogen. Revolutionären verübt. Sie morden, plündern und ſengen, reißen zwecklos Eiſenbahnſchienen auf, zerſtären die Anweſen der Leute, ſchänden Frauen und Kinder uſw. und die Poliziſten der Union unterſtützen ſie dabei. Dadurch werde die mexikaniſche Regierung gehindert im Lande wieder Ordnung zu ſchaffen. Wenn General Huerta zurücktreten würde, ſo wäre das Ergebnis ſchlecht genug. Vor allem dürften die Ausländer in Mexiko und im Lande bebroht werden. * Der 75. Geburtstag der Großherzogin Luſſe. W. Karlsruhe, 2. Dez. Die„Karlsr, Zeitung“ bringt der Großherzogin Luiſe von Baden an⸗ läßlich ihres morgigen 75. Geburtstages die herzlichſten Glückwünſche des badiſchen Landes dar und erinnert insbeſondere daran, daß ſie als Tochter Kaiſer Wilhelms J. und als Gattin des Großherzogs Friedrich I. Zeugin all der großen vaterländiſchen Ereigniſſe in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts geweſen ſei. Schmeres Automobilunglück. OSondon, 3. Dez.(Von unſ. Lond. Bur.) Geſtern ereignete ſich in Old Pent Roat ein ſchweres Automobilunglück. Ein dichtbeſetzter Automobilamnibus geriet infolge Verſagens der Steuerung auf dem Bürgerſteig und fuhr in eine Gruppe von Paſſanten hinein. Zwei Perſonen wurben getötet, eine ſchwer verletzt. Draſtiſche Selbſthilfe gegen die Wahlrechtsweiber. OLonbon, 3. Dez.(Von unſ. Lond. Bur.) Aus Lancheſter wird gemeldet, daß dort geſtern abend eine Verſammlung der Wahlweiber ſtatt⸗ finden ſollte. Als aber die Rednerin Miß Key Jones auf dem Bahnhofe kam, wurde ſie von einer großen Menſchenmenge erwartet, die ſie mit einem Hagel von Schimpfwörtern über⸗ Wagen aus eine Rede halten. Aber das Publi⸗ kum zwang ſie in die Knie und kippte dann den Wagen um. Miß Jones fiel in Ohnmacht und mußte dann von Poliziſten geſchützt werden, Die Verſammlung löſte ſich auf dieſe Kunde hin in paniſchen Schrecken auf. *. *Söchſt a.., 2. Dez. Heute nachmittag gegen 2 Uhr ereignete ſich auf dem Neubau der katholiſchen Kirche in Hattersheim ein ſchwe⸗ res Bauunglück. Eine Mauer des Um⸗ baues ſtürzte ein, wobei ein Arbeiter getötet und neun verletzt wurden. Die Perſonalien der Ver⸗ unglückten ſind ebenſo wie die Urſache des Un⸗ glücks bis zur Stunde noch nicht bekannt. * Hamburg, 2. Dez. Das Geiſtliche Mi⸗ niſterium entſchied auf die Beſchwerde gegen den Pfarrer Heydorn wegen deſſen Mitglied⸗ ſchaft beim Moniſtenbunde einſtimmig, es ſei nicht angängig, daß ein evangeliſcher Paſtor Mitglied des Mo⸗ niſtenbundes ſei. Das Miniſterium legte ihm auf, aus dem Moniſtenbunde auszutreten und erteilte ihm wegen ſeines Nichterſcheinens vor dem Miniſterium eine Rüge. Sabern. Die Stellungnahme des Neichskanzlers. Wir hatten geſtern eine längere Auslaſſung der„Natl. Correſp.“ zu den Vorgängen in Zabern wiedergegeben. Ein als kennzeichnetes Berliner Telegramm der„Köln. Ztg.“ übernimmt aus dieſem Artikel eine Stelle in i Faſſung: 8 Aus der Tatſache, daß der Reichskanzler mit dem Reichstag über die Notwendigleit der unverzüglichen Behandlung des Zaberner Falles einverſtanden iſt, ſchließt die National⸗ liberale Korreſpondenz:„daß die jüngſten Er⸗ eigniſſe an der leitenden Stelle die gleiche Verurteilung erfahren, wie in der politiſchen Oeffentlichkeſt. Zudem hat der Kanzler dieſe neueſten Ereigniſſe ausdrück⸗ lich aueh noch als bedauerlich bezeichnet; denn nach dem Zuſammenhang ſeiner Worte iſt es ausgeſchloſſen, daß mit dieſem Urteil die früheren Vorkommmiſſe gemeint ſein ſollten. Demnach kann man jetzt ſchon ſagen, daß das Vorgehen des Militärs, wie es ſich in den letzten Tagen abſpielte, ſo gut wie einmüttig vom deutſchen Volk verurteilt wird.“ Heute wird der Fall Zabern im Reichstage verhandelt werden. Man ſieht nun, in welcher Richtung etwa ſich die Ausführungen des Reichs⸗ kanzlers bewegen werden. Die Genugtuung. Berlin, 2. Dez. Der nach Zabern ent⸗ ſandte Sonderberichterſtatter der„Nationalztg.“ telegraphiert ſeinem Blatt: Ich erſahre zuver⸗ läſſig, daß die Penſionierung des Ober⸗ ſten v. Reutter beſchloſſene Sache iſt. Für das Ergebnis der Verhandlungen, die heute vormittag zwiſchen dem Generalmajor Kühne und dem Zaberner Kreisdirektor in Za⸗ bern ſtattfanden, weiß der Berichterſtatter mit⸗ zuteilen, daß eine endgültige Entſcheidung über die Art der Genugtuung getroffen wurde, die die Bürgerſchaft erhalten ſoll. Vorbehaltlich der kaiſerlichen Genehmigung würden bei dem 99. Regiment einige Verſetzungen eintreten, die die Perſonen des Oberſten v. Reutter und des Leutnants von Forſtner betreffen. Eine Verlegung des Regiments dürfte nicht in Frage kommen. Der Gebrauch des Ausdrucks„Wackes“ werde durch Regimentsbefehl dauernd unterſagt. Gine Kundgebung ber Bürgermeiſter des Landes. Die im Verband der elſaß⸗lothringiſchen Mit⸗ telſtädte organiſierten Bürgermeiſter des Landes hielten am Dienstag im Landtagsge⸗ bäude eine Verſammlung ab, in der ſie Stellung zu den Zaberner Vorgängen nahmen, In einer Eutſchließung wurde der Stadt Zabern und ihrem Bürgermeiſter die Sympathie der Ver⸗ ſammlung zum Ausdruck gebracht und die Be⸗ fürchtung ausgeſprochen, daß durch das Verhal⸗ ten der Militärbehörde das Staat intereſſe in unverantwortlich ſchwerer Weiſe geſchädigt wor⸗ den ſei. Die Verſammlung ſtellte feſt, daß ſei⸗ ſchüttete. Sie wollte nichts deſtoweniger vom Auffaſſung der Dinge abzugehen. teilung der geſamten europäiſchen Türkei an die Balkanſtaaten aher dem gegenwärtigen nicht ruſſophilen Re⸗ gime in Bulgarien den Rückhalt in Oeſterreich⸗ Ungarn entziehen, indem er hoffte, Veröffentlichung des Bündnisvertrages Vertrauen Oeſterreich⸗Ungarns erſchüttern und die Wiener Politik veranlaſſen werde, Bulgarien aufzugeben, in welchem Falle ruſſiſche Einf ſchwerer Eingriff in die Polizeige⸗ walt des Bürgermeiſters hervorgerufen worden ſei unter Verletzung der Landesgeſetze. Zum Schluß ſprach die Verſammlung die Er⸗ wartung aus, daß der allen Bürgermeiſtern auf Grund der Ernennungsurkunde im Namen des Kaiſers zugeſicherte Schutz bei Ausübung ihrer Befugniſſe ſeitens der Militärbehörde re⸗ ſpektiert werde. Der Vorfall in Dettweiler. Ueber den Vorfall in Dettweiler(ſ. Nr. 561) erhält das Wolfſſche Bureau von zuſtändiger Seite folgende Darſtellung: Leutnant v. Forſt⸗ ner wurde heute morgen in Dettweiler während einer Uebung beſchimpft. Bei dem Verſuche der Feſtnahme drohte der Fabrikſchuſter Blank dem ee Wiß, der die Schimpfenden verfolgte: „Warte, Junge, gleich wirſt du gemetzt.“ Dabei griff er in die Taſche, in der nachher ein Meſſer gefunden wurde. Als Blank nun feſtgenommen werden ſollte, ſchlug er den Gefreiten Wiß mit der Fauſt ins Geſicht und ſtürzte ſich auf den Leutnant v. Forſtner. Dieſer zog den Degen und ſchlug Blank über den Kopf. Nun ließ dieſer ſich feſtnrehmen. Er hat eine zehn Zenti⸗ meter lange Wunde am Kopf. Blank wurde dem Bürgermeiſter in Dettweiler übergeben. * j. München, 3. Dez.(Priv.⸗Tel.) Im bayeriſchen Landtag richtete unter einmütiger Zuſtimmung des Hauſes Geheimrat Pro aſſor —— Sceee (Mittagsblatt.) Bündnisvertrages für die unterrichteten Kreiſe Oeſterreich⸗Ungarns keine Ueberraſchung bildet, iſt hievon doch in der letzten geheimen Sitzung des auswärtigen Ausſchuſſes der ungariſchen Delegation Mittei⸗ lung gemacht worden, und dieſelbe Mitteilung wäre vertraulich auch in dem auswärtigen Aus⸗ ſchuſſe der öſterreichiſchen Delegation erfolgt, wenn inzwiſchen nicht die Publikation im„Ma⸗ tin“ gekommen wäre. Man kannte alſo in Wien bereits den Inhalt des Vertrages und wenn man trotzdem in der Stellung gegenüber Bul⸗ garien keine Aenderung eintreten ließ, ſo geſchah es in der Vorausſicht, daß ſonſt die Ruſſophilen in Bulgarien ſofort wieder Oberwaſſer bekom⸗ men würden, während bei konſequenter Fork⸗ führung der bisherigen Politik nach der Auf⸗ faſſung der heute leitenden bulgariſchen Stagts⸗ männer eine vollſtändige Niederlage der Ruſſo⸗ philen zu erwarten iſt. In der Tat ſpricht ſo manches dafür, daß das Regime Geſchow⸗Danew ein leztes Aufflammen der Ruſſophilen in Bulgarien war. a Sofih kam, hatte Paſitſch dem damaligen leiken⸗ Kauig Serdinan Dr. Günther an den Miniſterpräſidenten Hertling als Vorſttzenden des Bundesratsaus⸗ ſchuſſez, das Erſuchen, dafür zu ſorgen, daß derartige den deutſchen Militaxismus blamie⸗ rende Vorgänge wie in Zabern in Zukunft un⸗ möglich werden. Der Miniſterpräſident ant⸗ wortete nicht. Die Entwicklung auf dem Balkan. Bulgarien. Der„Wiener Deutſchen Korreſpondenz“ wird geſchrieben: König Ferdinand von Bülgarien iſt am W. November nach Bulgarien zurück⸗ gereiſt und wurde am Tage vorher vom Kaiſer Franz Joſef in Abſchiedsaudienz empfangen. Die rührſeligen Berichte, die von gefälligen Federn darüber verbreitet werden, ſind ſchon deshalb in das Reich willkürlicher Erfindung zu verweiſen, weil über derartige intime Vor⸗ gänge von autoritativer Seite nichts veröffent⸗ licht zu werden pflegt, ganz abgeſehen davon, daß die Tendenz zu ſtark durchſchlägt, den König Ferdinand von Bulgarien von der Mitſchuld an dem Werke des Balkanbundes, der, wie jetzt die Oeffentlichkeit weiß, ſeine Spitze gegen Oeſterreich⸗Ungarn gerichtet hatte, zu entlaſten. Gegenüber all dieſen Ausſtreuungen lann aber feſtgeſtellt werden, daß Oeſterreich⸗Ungarn zu Sentimentalitikten gegenüber dem Könige Fer⸗ dinand keinen Anlaß hat, und keine Neigung zeigt, von ſeiner bisherigen durchaus nüchternen Es gewinnt immer mehr Wahrſcheinlichkeit, daß die Veröffentlichung des Balkanbundver⸗ trages im Pariſer„Makin“ durch den früheren bulgariſchen Miniſterpräſidenten Dr. Danew veranlaßt worden iſt, wobei es gleiehgültig iſt, ob er dabei ſelbſtändig gehandelt hat oder von anderer Seite hiezu beſtimmt worden iſt. Auch die Abſicht der Weräffentlichung iſt klar: Dr, Danew wollte hiedurch einerſeits der ruſſo⸗ philen Agitation für die bevorſtehen⸗ den Sobranjewahlen einen ſtarken Schwung geben, indem er dadurch Rußland als eine Macht hinſtellen will, die mit der Auf⸗ anderfeits einverſtanden war, daß die das in Bulgarien es natürlich 8 wieder in die ußſphäre gefallen wäre. Dieſe letzte Erwartung Danews hat ſich nicht tens des Garniſonskommandos in Zabern ein erfüllt, weil der veröffentlichte Inhalt des boraus, aber die uns vorgelegten Bedingungen tungen hinaus. Trotzdem fügten wir uns aus Verzweiflung und brachten dieſe une träglichen Opfer in der feſten Ueberzeugun nien und die Türkei gedeckt werde. größten Bedauern müſſen wir ſchon fünf Tage 5 zuſehen, wie die Rumänen weiter vorrücken; nachdem ſie Siliſtria, Kaverna und Baltſchtck beſetzt hatten, beſetzten ſie jetzt auch Tutrakan und Dobritſch und drängen gegen Varna, Pro⸗ geſchieht nichts. kiſcher Seite. beſetzte Gebiet bis zur proviſoriſchen Grenze geräumt haben, dringen die Türken in das Ge⸗ biet bei Eregli ein. Ihre Kavallerie rückt vor und will ſichtlich neue Wirren hervorrufen Enttäuſcht fragen wir uns, verdiente denn Bu garien dieſe grauſame Behandlung? Iſt den die Stimme Rußlands zu ſchwach, um Bukareſt oder Konſtantinopel gehört zu den? Sollte uns am Ende Rußland der W. kür des Schickſals überlaſſen hab⸗ möge es uns dies menigſtens rechtzeitig klären, damit wir ſelber die nötigen Maß⸗ nahmen ergreifen oder in Ehren ſterben. fall der demnächſt ſtattfindenden Wahlen in die bulgariſche Sobranje entſcheiden, Das grauſame Spiel Rußlands mit Bulgarien w. Sofia, 2. Dez. Das Regierungsorgam „Narodni Prava“ publiziert den Text d letzten Depeſche Danews an d Petersburger Geſandten Bobtſchaw vo 14. Juli. Sie lautet: Wir ſind in Aufregung. Am 26. Juni ülber⸗ gaben wir unſer Schickſal in die Händ 9 Rußlands. Wir ſahen zwar ſchwere Opfer gehen weit über die unglücklichſten Erwat daß uns wenigſtens der Rücken gegen Rumäk⸗ Zum cadig und Schumla vor. Und von Rußland Dasſelbe geſchieht von tür⸗ Obgleich wir bereitwillig das 2. Seite. Geueral-Anzeiger.— Badiſche Neuente Kachrichten. (Mittagblatt.) Mittwoch, den 3. Dezember 1918. Die Denkſchrift über die Verhältniswahl in Baden. Dem Landtag ging die vom Präſidenten des Verwaltungsgerichtshofes früheren Miniſterial⸗ direktor Dr. Glockner ausgearbeitete Denk⸗ ſchrift über die Einführung der Verhältniswahl bei den Wahlen zur Zweiten Kammer der Ständeverſammlung zu. Die Denkſchrift, deren Erſcheinen ſchon vor einiger Zeit in der Tagespreſſe angekündigt wurde; geht zunächſt zur Beratung an die Kom⸗ miſſion für Juſtiz und Verwaltung. Sie um⸗ faßt 180 Druckſeiten. Einleitend befaßt ſie ſich mit den vom letzten Landtag einſtimmig ange⸗ nommenen Anträgen auf Einführung der Pro⸗ portionalwahl und erläutert dann unter Hin⸗ weis auf die einſchlägige Literatur den Begriff und das Weſen der Verhältniswahl. Von den deutſchen Bundesſtaaten haben, wie in der Denk⸗ ſchrift ferner ausgeführt wird, für die Wahlen zu geſetzlichen Körperſchaften die Verhältnis⸗ wahl angenommen: die Freie und Hanſaſtadt Hamburg für die Bürgerſchaftswahlen, Würt⸗ temberg für einen Teil der 92 Abgeordneten, nämlich für die Wahl der 6 Abgeordneten der Stadt Stuttgart und der 17 Abgeordneten der beiden Landeswahlkreiſe. Von außerdeutſchen Staaten haben die Verhältniswahl eingeführt: die ſchweizeriſchen Kantone Teſſin, Neuenburg, Genf, Zug, Solothurn, Baſel⸗Stadt, Schwyz, Luzern, St. Gallen für die Wahlen zum Groß⸗ rat, Oeſterreich und Mähren für die Landtags⸗ wahlen, Serbien, Finnland, Schweden, Nor⸗ wegen, Dinemark und Belgien. Für die Wahlen zur Gemeindevertretung haben das Verhältnis⸗ wahlverfahren von den deutſchen Bundesſtaaten gußer Baden noch Bayern, Württemberg, Olden⸗ hurg, von außerdeutſchen Staaten die ſchweize⸗ riſchen Kantone Teſſin, Zug, Freiburg, Solo⸗ khurn, Bern, Willis, Luzern, Zürich, ſerner Bel⸗ gien und Norwegen. Weiter geht die Denk⸗ ſchrift auf die früheren Beſtrebungen auf Ein⸗ führung der Verhältniswahl zur Zweiten Kam⸗ mer im Großherzogtum Baden ein. Angeregt wurde die Sicherung einer Vertretung der Mimoritäten— das iſt bekanntlich einer der Hauptgründe für die Einführung des Prporzes — in der Zweiten Kammer am 28. und 29. Oktober 1869 dunch den nationalliberalen Ab⸗ J. Die Bildung von Wahlkreiſen oder Ver⸗ gicht auf Wahlkreiſe. .Geſtaltung der Vorſchlagsliſten: Zu⸗ lafſung unvollſtändiger Vorſchlagsliſten, gekbp⸗ Helter Vorſchlagsliſten(Liſtenverbindung); ge⸗ meinſame Vorſchlagsliſten. 3. Art der Abſtimmung: gebundene oder freie Liſten(Panachieren, Miſchen); freie Liſten mit ader ohne Zulaſſung von„Wilden“ ſowie der Stimmenhäufung(Kumulierung); Gegengewicht gegen die Schattenſeiten der gebundenen Liſten; einnamige Stimmgebung, im Gegenſatz zur Liſtenwahl. 4. Feſtſtellung des Wahlergebniſſes: Verteilung der Mandate unter die verſchiedenen Vorſchlags⸗ liſten; Beſtimmung der aus jeder Liſte gewähl⸗ ten Bewerber bei den verſchiedenen Arten der e Erſatz ausſcheidender Abgeord⸗ neter. Für die Verteilung der 73 Abgeordneten auf e Wahlkreiſe könnte entweder die Einwohner⸗ zahl oder die Zahl der bei den letzten Landtags⸗ Bahlen in dieſen Kreiſen vorhandenen Wahl⸗ eeteeee eeeeteeteeeeeeeee Feuilleton 70 2 0 e neueſten Nunſtrichtungen. Von Profeſſor Hans Thom a. Wenn die Schöpfungen der neueſten Kunſt⸗ ungen der Primitiven, der Futuriſten, Ex⸗ ioniſten uſw. den Stempel lebendigen Talen⸗ in ſich tragen, wenn ſie von dem Ernſt her⸗ ebracht worden ſind, der als Keern jeder inſtrichtung ſich wohl jedem Kundigen offen⸗ kann, das Zeugnis ihrer Notwendigkeit id, mehr bedeutend als bloß angenommene ſo können ſie wohl jedem Kunſtverſtehenden guten Eindruck machen. Um dieſen„ſo turbulent auftretenden proble⸗ ſchen Richtungen“ gerecht zu werden, muß den Grund aufſuchen, auf denen ſie entſtehen mußten— und es kommt mir vor, daß, wenn ſie Irrtümer ſind, Irrtümer notwendig ſind, um den Kampf mit Irrtümern aufzunehmen.— Man kann ſo zu der Anſicht gelangen, daß die objektiv ſein wollende Naturnachahmung, die aus außerhalb des Geſichtsſinnes liegenden philiſtrös⸗ ſentimentalen Malwerten zu reiferer und größerer ) Dieſen Aufſatz, den ihr der Karlsruher Meiſter zur Verfügung geſtellt hat, bringt die„Kunſtwelt⸗“ 5 an ihre Rundfrage in ihrem neueſten eft. berechtigten zu Grunde gelegt werden. Auf einen der 73 Abgeordneten entfallen darnach 403 460: 73= 5526,8 Wahlberechtigte Bei vier Wahlkreiſen würden 1. Wahlkreis(Konſtanz) 65 969 5 526,8 Wahlberechtigte 11,93— rund 12 Abgeord⸗ neten. 2. Wahlkreis(Freiburg) 115 058 Wahlberechtigte= neten. 3. Walhkreis(Karlsruhe) 109 570: 5 526,8 Wahlberechtigte 19,82— rund 20 Abgeord⸗ neten. 4. Wahlkreis(Mannheim) 112 863: 5 526,8 Wahlberechtigte 8 20,42— rund 20 Abgeord⸗ neten. Bei Zugrundelegung der Einwohnerzahl nach der Volkszählung vom Jahre 1910 ent⸗ fallen bei 2 142 833 Einwohnern auf einen Ab⸗ geordneten 2 142 833: 73= 29 853,8 Einwoh⸗ nern, bei vier Wahlkreiſen ſomit auf 1. Wahlkreis(Konſtanz) 325 924: 29 353,8 Einwohner= 11,10— rund 11 Abgeordnete. 2. Wahlkreis(Freiburg) 564 580: 29 353,8 Einwohner= 19,23— rund 19 Abgeordnete. 3. Wahlkreis(Karlsruhe) 610 784: 29 353,8 Einwohner= 20,80— rund 21 Abgeordnete. 4. Wahlkreis(Mannheim) 641545: 29 353,8 Einwohner= 21,85— rund 22 Abgeordnete. Es wird dann weiter die Frage aufge⸗ worfen, ob die Verhältniswahl bei uns für die Wahlen zur Zweiten Kammer eingeführt wer⸗ den ſoll. Nach Anführung der Vor⸗ und Nach⸗ teile des derzeitigen Wahlſyſtems und des Ver⸗ hältniswahlſyſtems ſchließt die Denkſchrift mit folgenden Worten: Die Großh. Regierung vermag die gegen die Einführung der Verhältniswahl bei den Wahlen zur Zweiten Kammer beſtehenden Bedenken jedenfalls zur Zeit nicht zu überwinden und muß daher davon abſehen, dahingehende Vorſchläge den Stän⸗ den zu unterbreiten. In Anlagen werden die bereits beſtehenden Geſetze über die Verhältniswahl zur Volksver⸗ tretung, bei Gemeindewahlen, auf dem Gebiete der ſozialen Geſetzgebung abgedruckt, des⸗ gleichen Geſetzentwürfe über die Einführung dieſes Wahlſyſtems. politiſche Aeberſicht. Mannheim, 3. Dezember. Rheintunnel ſtatt Rhein⸗ brücken. Dem geſteigerten Verkehr genügt die jetzt bei Düſſeldorf vorhandene Rheinbrücke nicht mehr. Es hat ſich die Notwendigkeit herausgeſtellt, die Uebergänge über den Rhein zu vermehren. Bei dieſer Gelegenheit iſt, wie mitgeteilt, der Vorſchlag gemacht, ſtatt der geplanten Rhein⸗ brücke einen Rheintunnel zu bauen und auf dieſe Weiſe den Verkehr unter dem Bette des Rheinſtromes hinwegzuführen. Die guten Erfahrungen, die man mit dem Elbtunnel bei Hamburg gemacht hat, ſind der Anlaß zu dieſem Plane geweſen. Die Koſten eines Tunnels ſollen auch geringer ſein als die einer Brücke. Im Intereſſe der Schiffahrt würde es liegen, wenn von dem Bau einer Brücke abge⸗ ſehen werden könnte, die das Fahrwaſſer immer einengt. Vom militäriſchen Standpunkte aus kann das neue Projekt ebenfalls nur mit Freude begrüßt werden. Die Franzoſen haben die Abſicht, bei einem Zukunftskriege von ihren Luftſchiffen und Flugzeugen aus Sprengſtoffe auf die Rheinbrücken zu werfen, um dieſe zu zerſtören. Nach den letz⸗ ten Verſuchen, die mit dem Abwerfen von Sprengſtoffen gemacht ſind, kann man auch ein ſolches Unternehmen nicht als ausſichtslos be⸗ zeichnen. Man muß auch damit rechnen, daß ich die Techni Bombenwerfens von den 5 526,8 20,81= rund 21 Abeord⸗ eine Grenze fand, an der ſie Halt machen mußte, an der ſie nichtsſagend wurde. Es will mir ſcheinen, als ob der Wille nach völliger Natur⸗ nachahmung ſo lange begehrte, bis Phyſik und Chemie die Photographie erfinden mußte, das wiſſenſchaftliche Spiegelbild der Natur, wogegen unſere Malerei, wenn ſie auf möglichſter Natur⸗ nachahmung baſiert war, doch zu kurz kommen mußte. Man beſann ſich wieder, daß das Weſen der Malerei wie das jeder Kunſt doch auf einem innerlichen Seelenvorgang des Ichs ſich gründen müſſe, der über den Zufall äußeren Geſchehens, dem des optiſchen Naturausſchnittes, heraus nach Urgeſetzen des Menſchendaſeins hinſühren könnte. Man kam dahinter, daß abſolute Naturnachahm⸗ ung nicht möglich ſei, es kam die Müdigkeit, immer wieder Gegenſtände nachzubilden, dazu, man konnte dagegen gleichgültig werden, da es in ein Virtuoſentum auszulaufen ſchien, welches uns nichts mehr ſagen wollte, Reiche Vorſtellungen die hinter dem optiſchen Sehvermögen liegen, drängten zur Betätigung, und ihr Einfluß ließ ſich nicht ausſchalten, und ſie riſſen gar oft ein, was verſtandesgemäße Theorie zu Kunſtgeſetzen erhoben hatte. Kühne Neuerer kamen, die auf vielfachen Wegen vor allem dahin ſtrebten, nicht die Natur nach⸗ ahmen zu wollen, ſondern nach einer inneren Vor⸗ ſtellung ihre Kunſt lebendig geſtalten wollten,— auch aus den Mitteln heraus, aus dem Material, Entfaltung gelangen wollte, doch auch gar bald Luftſchiffen immer mehr vervollkommnet. Nun geht der ganze Eiſenbahnverkehr bei der Mobil⸗ machung und während des Aufmarſches über die Rheinbrücken, die in nur verhältnismäßig geringer Anzahl vorhanden ſind. Gelingt es dem Gegner, auch nur eine von dieſen zu zer⸗ ſtören, ſo wird der ganze planmäßige Aufmarſch erheblich verzögert. Dies wird um ſo ſchlimmer, je mehr Brücken zerſtört werden. Ein Tunnel kann aber nicht auf dieſe Weiſe unbrauchbar ge⸗ macht werden, denn ſelbſt wenn eine Bombe auf den Eingang fallen ſollte, der immer vom Ufer entfernt liegen wird, iſt der angerichtete Scha⸗ den nur gering und kann leicht und ſchnell wieder beſeitigt werden. Der Verkehr würde dadurch nur unbedeutend geſtört werden. Im Intereſſe der Landesverteidigung würde es lie⸗ gen, wenn ſchließlich alle Rheinbrücken durch Rheintunnels erſetzt würden. Jedenfalls wäre es wünſchenswert, daß jetzt bei Düſſeldorf ein praktiſcher Verſuch in dieſer Hinſicht gemacht würde. Badiſcher Landtag. Anträge der Nationalliberalen Landtags⸗ Fraktion. Karlsruhe, 2. Dez. Der von der nationalliberalen Landtagsfraktion der Zweiten Kammer unterbreitete Antrag zur Linderung der Notlage der Rebbauern hat fol⸗ genden Wortlaut: Die Regierung wird erſucht, zur Linde⸗ rung der bedrängten Lage der Weinbauern 1. Steuernachläſſe zu gewähren; 2. Kunſtdünger zu ermäßigten Preiſen unter Kontrolle der Staatsbehörden den Notleidenden abzugeben; 3. die Bekämpfungsmittel gegen die Reb⸗ ſchädlinge gleichfalls zu ermäßigten Preiſen zu beſchaffen; J. denjenigen Rebbauern, welche in ge⸗ eignetem Gelände zu anderen Kulturen übergehen wollen, Beihilfen zu ge⸗ währen; in noch höherem Maße als bisher Ver⸗ ſucher zur Beſſerung des Rebbaues an⸗ zuſtellen. Die nationalliberale Landtagsfraktion hat neben anderen auch einen Antrag über die Er⸗ richtung eines Submiſſionsamtes in der Kammer eingebracht. Dieſer Antrag lautet: Die Großh. Regierung wird erſucht, ein Submiſſionsamt zu errichten nach den Grundſätzen der Denkſchrift des Landesver⸗ bandes der badiſchen Gewerbe⸗ und Hand⸗ werkervereinigung über Submiſſionsweſen. Es ſollen durch dieſes Submiſſionsamt jedoch die ſchon beſtehenden oder noch zu er⸗ richtenden Beratungsſtellen für Arbeitsver⸗ gebung bei den badiſchen Handwerkskam⸗ mern weder beſeitigt noch in irgend einer Petitionen. Karlsruhe, 2. Dez. Dem Landtag ſind auch heute mehrere Petitionen zuge⸗ gangen, ſo eine ſolche des Maſchinenper⸗ ſonals beim Großh. Hoftheater hier um Ermöglichung der Beſſerſtellung desſelben; des Bundes deutſcher Militär⸗An⸗ wärter um Anrechnung eines Teiles der Militärdienſtzeit auf das Beſoldungsdienſt⸗ alter der aus dem Militäranwärterſtande her⸗ vorgegangenen vor dem 1. Auguſt 1908 etat⸗ mäßig angeſtellten Beamten; ſowie eine der intereſſierten Gemeinden um Erbauung einer Eiſenbahn von Mimmenhauſen—Salm durch das Deggenhauſer Tal nach Pfullendorf. Aus der Budgetkommiſſion. Karlsruhe, 2. Dez. Seit Jahren wird ſtändig darüber geklagt, daß der Land⸗ tag zu ſpät einberufen wird und infolge davon Möglichkeit der Abhilfe wurde im Senioren⸗ was ihrer Kunſt zur Verfügung ſteht, geſtaltend. Sie ſuchten in die Tiefe zu dringen und innere Vorgänge des pulſierenden Seins zur Offenba⸗ rung zu bringen. Wenn ſie auch in Extreme, in Irrtümer verfielen, Unmöglichkeiten wollten, ſo ſtanden dieſe Irrtümer doch kampfbereit gegen alte Irrtümer, denn nur mit Theorien gehar⸗ niſchte Irrtümer können gegeneinander um den Sieg ringen. Eine beſonnene, ſonnige Kunſt wird aber alle⸗ zeit unberührt durch kämpfende Irrtümer ruhig ihren Weg gehen.— Sie iſt nämlich eine Him⸗ melsgabe, gleichſam ein geborenes Naturprodukt, ſie trägt unfehlbare Geſetze in ſich, die in ſtiller Uebereinſtimmung mit allen Geſetzen des Welt⸗ geſchehens ſtehen, ſie braucht und will den Kampf nicht, weil ſie die in ſich geſchloſſene Selbſtver⸗ ſtändlichkeit eines Naturgebornen in ſich hat. Dieſe kampfunfähige, irrtumloſe Kunſt wird, weil ſie eine Gabe des Himmels iſt, jederzeit oben bleiben, ſie war die Kunſt der Vergangen⸗ heit, und auf ihr wird auch die Kunſt der Zukunft beruhen, ob ſie nun mehr aus dem Naturbilde ſchöpft oder aus dem myſtiſchen Born geheimnis⸗ vollen Seelenzuſtandes, ſie wird das Richtige treffen, ſie iſt dem Menſchen mitgegeben bei ſeinem Eintritt in die Sinnenwelt und wird in ihrer Sicherheit immer wieder ſiegen über alle Theo⸗ rien und Meinungen, d. h. ſie wird auch die ver⸗ ſchiedenen Richtungen benutzen und klären können. Die Malerei iſt freilich nur ein Teil der Künſte, die dem Menſchen gegeben ſind als Geſchenk ihres Schöpfers, aber auch die Regelung ihres Beſtan⸗ ferner eine ſolche des Landesverbandes Badenb konvent die Verlegung des Budget⸗ jahres auf den 1. April bezeichnet. Die Budgetkommiſſion hat ſich in Anweſenheit bis tief in den Sommer hinein tagen muß. Als des Finanzminiſters Rheinboldt heute mit dieſer Frage befaßt. Die Regierung lehnt die Verlegung des Budgetjahres ab und zwar aus einer ganzen Reihe von finanztechniſchen Gründen. U. a. weiſt ſie auch darauf hin, daß eine Verlegung des Budgetjahres auf den 1. April für die Wirtſchaft der Gemeinden und Städte, die alle ihr Wirtſchaftsjahr mit dem 1. Januar be⸗ beginnen, die ärgſte Verwirrung anrichten wür⸗ den. Demgegenüber wurde darauf hingewieſen, daß es ein verfaſſungsmäßig bedenklicher Zu⸗ ſtand ſei, daß der Staat mehrere Monate lang ohne rechtlich genehmigtes Budget wirtſchaften müſſe. Ein Beſchluß wurde nicht gefaßt und ſo wird es wohl bei der jetzigen Uebung bleiben. Darauf nahm die Kommiſſion die Verteilung der Dr. bei erwähnt, daß die Berichterſtattung über Kul⸗ tus und Unterricht(Univerſitäten und Mittel⸗ ſchulen) dem Abg. Dietrich(Natl.), über Volks. ſchule dem Abg. Kolb(Soz.), über Eiſenbahn⸗ bau dem Abg. Göhring übertragen wurde. Be⸗ zeichnend iſt, daß das Zentrum den Be⸗ richt über die Univerſitäten ver⸗ langte und zwar für den Abg. Dr. Schofer. Den Bericht über das Murgwerk, der vom Zen⸗ trum für den Abg. Banſchbach verlangt worden war, wird der Abg Rebmann(Natl.) über⸗ nehmen. Geſetzentwürfe. JKarlsruhe, 2. Dez. Nach dem in der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer der Landſtände von der Großh. Regierung vorge⸗ legten Geſetzentwurf über die Steuer⸗Er⸗ hebung in den Monaten Januar bis April 1914, ſollen die direkten und indirekten Steuern bis Ende April 1914 nach den ſeit⸗ herigen Sätzen unter Vorbehalt etwaiger Aen⸗ derungen durch neue Geſetze weiter erhoben werden, da mit der Möglichkeit gerechnet werden muß, daß das Finanzgeſetz für die Jahre 1914.15 nicht vorher zuſtande kommt. Der den Landſtänden weiter übergebene Ge⸗ ſetzentwurf über die Gehaltsord nung ſieht eine Verlängerung der mit Ende des Jahres 1913 ablaufenden Geltungsdauer der Uebergangsbeſtimmung in§ 48 der Gehalts⸗ ordnung vom 12. Auguſt 1908 bis Ende 1917 vor. Karlsruhe, 2. Dez. Vorausſichtlich wird der Landtag am 17. Dezember in die Weihnachtsferien gehen und ſeine Ver⸗ handlungen am 8. Januar wieder aufnehmen. Die Budgetdebatte ſoll erſt nach den Weih⸗ nachtsferien ſtattfinden. Aus Staot und Land. Errichtung und Betrieb von drahtloſen Telegraphenanlagen ohne Genehmigung ſtraf⸗ ar. Nach Vorkommniſſen aus neuerer Zeit zu ſchließen, ſcheint nicht allgemein bekannt zu ſein, daß die Errichtung und der Betrieb ſämtlicher drahtloſen Telegraphen⸗ anlagen(auch der lediglich zum Empfang beſtimmten) nur mit Genehmigung des Reichs zuläſſig iſt. Dies gründet ſich auf das Tele⸗ graphengeſetz vom 6. April 1892 in Verbindung mit der Novelle vom 7. März 1908. Zuwider⸗ handlungen gegen das Telegraphengeſetz werden nach§ 9 mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mark oder mit Haft oder mit Gefängnis bis zu 6 Monaten beſtraft. Außerdem werden nach§ 11 die unbe⸗ fugt errichteten oder betriebenen Anlagen außer Betrieb geſetzt oder beſeitigt. Wer alſo ohne Genehmigung des Reichs eine Station für draht⸗ loſe Telegraphie errichtet oder betreibt, ſetzt ſich einer empfindlichen Beſtrafung aus. des aus all dem Lärm heraus wird auf dem Ge⸗ ſetz beruhen wie anderes Weltgeſchehen auch, es regelt ſich von ſelbſt, und von Zeit zu Zeit ſehen die Menſchen ein, daß der Lärm, den ſie gemacht haben, eigentlich gar nicht nötig geweſen wäre; die ewigen Mächte regulieren auch unſere kleinen Machenſchaften. Die von der Macht des Lebens geleitete Kunſt wird immer beſtrebt ſein aus der Einengung gebundener Formeln, aus Theorien und Meinungen heraus zu wahrer Freiheit zu führen, die der Schaffende haben muß. Wir wollen uns aber nicht in Regionen verſteigen, vor denen unſer Treiben und Sagen, wenn man kon⸗ ſequent weiterſchreitet, töricht wird und bedeu⸗ tungslos; ſo komme ich wieder auf die einfache Frage zurück, was ich von den Schöpfungen der genannten neueſten Kunſtrichtungen halte, und da kann ich nur einhalten und beachten, wo ich perſönliches, d. h. wohl ſeeliſches Talent heraus⸗ nehmen kann und ehrliches Suchen; ſo ſah ich ſchon mehrmals Futuriſtenbilder, in denen eine Art von Traumvorſtellung in reichen Farbener⸗ findungen zu künſtleriſcher Geſtaltung hindrängte, zu einer magiſch ſchönen Wirkung, denen man ge⸗ troſt Zukunft zuſtehen mußte, deren Prinzip ich nicht verwerfen möchte, vor denen auch eine Ahnung reicher Möglichkeiten in weite Zukunft führen wollte, nach einer hoffnungsvollen Entwick⸗ lung hin, welche die Malerei wieder mit den Ur⸗ geſetzen alles geiſtig künſtleriſchen Schaffens in (Fortſetzung ſiehe Seite 4) Berichterſtattung vor. Von Einzelheiten ſei da⸗ —— deee ẽ . 2 SFgMDene Sbegg — 22 Hcree=ge DSn2 — General-Anzeiger.— Vadiſche Reueſte Nachrichten. WMittagblatt.) J. Sene. Mittwoch, den 3. Dezember 1915 9 r Eine Theaterdebatte. Bewilligung weiterer Mittel für die Neu⸗ inſzenierung von Bühnenwerken am Großh. Hof⸗ und Nationaltheater. Wir tragen nachſtehend die Ausführungen der⸗ enigen Redner, die wir der Kürze der Zeit wegen nur ſummariſch behandeln konnten, aus⸗ führlicher nach. Stv.⸗LV. Gießler: Namens des Stadtver⸗ ordnetenvorſtandes ſtelle ich den Antrag, daß die ſtadträtliche Vorlage dahin abgeändert wird, daß ſtatt 16000 Mk. nur 11 000 Mk. bewilligt wer⸗ den. Die tatſächlichen Bedenken gegen die Ueberſchreitung, wie ſie in den Akten nieder⸗ gelegt ſind, kommen in der Vorlage zum Aus⸗ druck. Ich brauche deshalb im Einzelnen nicht darauf einzugehen. Ich ſtelle deshalb lediglich eſt: 1. daß jedenfalls klar iſt, daß nur 13 000 M. für die Neuinſzenierung des„Sommernachts⸗ traumes“ bewilligt worden ſind, 2. daß aus⸗ drücklich hervorgehoben wurde, daß dieſe 13 000 Mark den im ordentlichen Voranſchlag geneh⸗ migten Mitteln von 38 000 Mk. zu entnehmen ſeien. Ich hebe weiter hervor, daß ſchriftlich und mündlich genau feſtgeſtellt worden iſt, daß dem Intendanten eingeſchärft wurde, daß der Voranſchlag nicht überſchritten werden dürfe, daß vielmehr jede Ueberſchreitung unter die Verantwortlichkeit der Intendanz falle. Dieſe Tatſachen ſind in der Vorlage klar auseinander⸗ geſetzt. Trotzdem ſtehen wir vor einer Ueber⸗ ſchreitung. Es ſind nahezu 24000 Mk. ausge⸗ geben worden. Die Mittel ſind ſo behandelt worden, als wenn ſie ein außerordentlicher Kredit waren. Wir ſtehen ſo vor der betrüb⸗ lichen Tatſache, daß die Mittel für Dekorationen zum größten Teil aufgebraucht ſind. Wo liegt die Schuld? Bei Unterſuchung dieſer Frage füllt mir von vornherein auf, daß an ein und demſelben Tage zwei Anträge einliefen bezgl. der Neuinſzenierung des„Sommernachts⸗ traumes“. Mit dem einen werden 9300 Mk., mit dem andern 13 000 Mk. verlangt. Jeder wird ſich fragen: Wie konnte das kommen. Iſt die Sache nicht ſo eingehend vorher vorbereitet worden, damit man ganz genau wußte, was man wollte? Daraus erklärt es ſich wohl auch, daß der erſte Beſchluß der Theaterkommiſſion nicht ſo ganz genau war, denn an ſich iſt die Theater⸗ kommiſſion doch davon ausgegangen, daß der Poſten von 9000 Mk. in dem Poſten von 13 000 Mark enthalten ſein muß. Um dieſe Tatſache ganz klar zu ſtellen, hat der Herr Oberbürger⸗ meiſter das ausführliche Schreiben an den In⸗ tendanten erlaſſen, in dem er ganz genau aus⸗ einanderſetzte, daß nur 13000 Mk. im Ganzen bewilligt wurden. Er hat weiter klar hervor⸗ gehoben, daß damit ſchon ein Drittel der be⸗ willigten Summe für Dekorationen verbraucht ſeien und daß man in Zukunft vorſichtiger ſein müſſe und daß er nicht in Ausſicht ſtellen könne, daß weitere Mittel vom Bürgerausſchuß be⸗ willigt würden. Nun iſt dieſes Schreiben aller⸗ dings, wie der Herr Intendant geltend macht, nicht direkt in ſeine Hände gekommen, aber es hat eine ganz ausführliche mündliche Be⸗ ſprechung ſtattgefunden. Wenn man das Pro. tokoll darüber lieſt, ſo findet man, daß Punkt für Punkt ganz genau durchbeſprochen worden iſt. Der Voranſchlag iſt auch mit den techniſchen Beamten durchbeſprochen worden. Die tech⸗ niſchen Beamten hatten einen Voranſchlag ein⸗ gebracht, der eine Ausgabe von 18 950 Mk. vor⸗ ſah. Die Poſten wurden auch im Einzelnen genau durchbeſprochen. Dabei wurden durch das Eingreifen des Herrn Oberbürgermeiſters einzelne Poſten ſofort heruntergeſetzt. Wer unſern verſtorbenen Oberbürgermeiſter kannte, der weiß, daß er ſich ſehr klar und deutlich aus⸗ zudrücken wußte. Ein unglückſeliges Geſchick hat gewollt, daß der Herr Oberbürgermeiſter ſich um die Ausführung der Beſchlüſſe im einzelnen nicht mehr kümmern konnte. Es war niemand da, der in die Breſche trat. Herr Bürgermeiſter Ritter hat von den ganzen Verhandlungen nichts gewußt und erhielt davon erſt Kenntnis, als die Tatſache ſchon vollendet war. Daß ein anderes Mitglied der Kommiſſion ſich während der Ferien nicht darum gekümmert hat, wird der Theaterkommiſſion nicht zum Vorwurf gemacht werden können. Eines iſt nur auffällig: Daß der Herr Intendant geltend macht, er habe am 14. Juli bereits auf Grund der Theaterkom⸗ miſſion die Aufträge hinausgegeben. Es wäre unter allen Umſtänden notwendig geweſen, die bereits hinausgegebenen Aufträge noch einmal durchzugehen und dafür zu ſorgen, daß ſie bil⸗ liger ausgeführt wurden. Aus den Akten iſt nicht erſichtlich, wo die einzelnen Ueberſchreitun⸗ gen eingetreten ſind. Es iſt ſchließlich Sache des Stadtrats und der Theaterkommiſſton, der Sache auf den Grund zu gehen. Dann wird man erſt ſagen können, wer mit daran ſchuld iſt, daß dieſe Ueberſchreitungen vorgekommen ſind, ob ſie ganz dem Intendanten auferlegt werden müſſen, oder ob andere Perſönlichkeiten ſchuld daran ſind. Wir mögen die Sache betrachten, wie wir wol⸗ len, wir müſſen der Tatſache Rechnung tragen, daß unſer Theater fortgeführt werden muß und das ſoll auch in anſtändiger Form geſchehen. Wir vom Stadtverordnetenvorſtand ſind der Meinung, daß die nötigen Mittel zur Verfügung geſtellt werden ſollen. Wir kommen deshalb zu dem Vorſchlag, denjenigen Teil der Ueberſchrei⸗ tung zu bewilligen, welcher den Betrag von 13000 Mk. überſchritten hat. Nach der Berech⸗ nung des Redners verbleibt ein Reſt von 11000 Redner glaubt, daß der Intendant mit Bürgerauss vom 2. Dezember 1913. dieſer Summe auskommen kann, wenn er ſpar⸗ ſam und vorſichtig damit umgeht. Zum Schluß ſpricht der Redner ſeine Genugtuung darüber aus, daß der Stadtrat die Angeiegenheit dem Bürgerausſchuß unterbreitet hat. Möge er auch in Zukunft ſo handeln. Stadtv. Mayer führt aus: Dieſe Vorlage legt die bedauerliche Tatſache bloß, daß es unſerer Theaterleitung gelungen iſt, die ihr für das ganze Geſchäftsjahr 1913/14 zwecks Neuinſzenierung zur Verfügung geſtellte Summe von 38 000 Mk. ſchon nach drei Monaten mit Stumpf und Stiel zu verbrauchen. Das iſt ſchmerzlich, doppelt ſchmerzlich, weil hinter dieſer Vorlage das Geſpenſt eines gewal⸗ tigen Theaterdefizits ſteht. Der Bürgerausſchuß der Stadt Mannheim hat, wenn es ſich um Theaterdinge handelt, niemals Engherzigkeit be⸗ wieſen, im Gegenteil, wir genießen eine gewiſſe Berühmtheit wegen unſerer weitherzigen Ge⸗ ſinnung auf dem Theaterfinanzgebiete. Aber unſere Liberalität in der Bewilligung von Mit⸗ teln für unſer Theater ſcheint mir eine Grenze zu haben, einerſeits in der finanziellen Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Stadt, andererſeits in der dringend gebotenen Rückſichtnahme auf andere, wichtige Ausgaben der Stadtverwaltung. Nun offenbart dieſe Vorlage ein Manko in unſerer oberſten Theaterleitung, einen ſchmerzlichen Mangel an Sparſamkeit und an finanzieller Vorſicht und Vorausſicht. Mit ſcheint, daß das Amt des oberſten Leiters unſeres Theaters ent⸗ ſprechend ſeiner Individualität ein zweifaches ſein ſollte. Das Theater ſoll vom Chef geleitet werden in künſtleriſcher Beziehung nach ſtreng künſtleriſchen Prinzipien, gleichzeitig iſt dieſer Chef aber auch Chef eines großen Verwaltungs⸗ körpers und dieſer Verwaltungskörper muß nach fiskaliſchen Geſichtspunkten gelenkt werden. Und eben gegen dieſe finanzielle Wirtſchaftlichkeit hat leider der oberſte Theaterleiter ſchwer ſich ver⸗ gangen. Ich vermag auch in der Tat die künſtleriſche Notwendigkeit, abgeſehen von der finanziellen Seite, nicht einzuſehen, warum für all dieſe Schauſpiele, die in dem Bericht des Herrn In⸗ tendanten als Anhang zur Vorlage aufgezählt ſind, ſo koſtſpielige Neuinſzenierungen erforder⸗ lich ſein ſollten. Redner glaubt, daß die vorge⸗ ſehenen Stücke zum großen Teil aus dem vor⸗ handenen Fundus in würdiger Weiſe ausgeſtat⸗ tet werden können. Man müſſe ſich nur der Mühe unterziehen, dieſen Fundus einmal zu ſichten und die füngeren und jüngſten Beſtände aus der Hagemann ⸗und Gregorizeit auf ihre Verwendbarkeit für Inſzenierung und Ausſtat⸗ tung zu prüfen. Und wenn von der Theater⸗ leitung geſagt werde, daß dieſe Neuinſzenierun⸗ gen notwendig ſeien und wenn dieſe Notwendig⸗ keit begründet werde, wenn es geſchehen ſein ſollte unter Berufung auf das künſtleriſche Ge⸗ wiſſen des oberſten Leiters unſeres Theaters, ſo ſei demgegenüber ausgeſprochen, daß der Bür⸗ gerausſchuß ein finanzielles Gewiſſen habe und daß dieſes finanzielle Gewiſſen kate⸗ goriſch erheiſche, daß die ſchiefe Ebene, auf die wir geraten ſind und die uns mit Naturnot⸗ wendigkeit in einen tiefen Abgrund des Defizits führt, verlaſſen werden muß, damit wir wieder ſicheren finanziellen Boden gewin⸗ nen. Ein großer Teil meiner Fraktion, ſo ſchließt der Redner, wird die Vorlage des Stadt⸗ rats ebenſo wie den Vermittlungsvorſchlag des Stadtverordnetenvorſtandes ablehnen, im Hinblick auf die finanziellen Geſichtspunkten, die ich vorgetragen habe. Ein Teil meiner Fraktion wird dem Vermittlungsvorſchlag zuſtimmen in der ſicheren Erwartung, daß der Herr Inten⸗ dant Lehren aus den heutigen Verhandlungen zieht und künftighin die finanzielle Sorgfalt reſpektiert, die im Intereſſe der Erhaltung un⸗ ſeres Theaters und im Intereſſe der Erhaltung der Theaterfreudigkeit abſolut notwendig iſt. Stu. Strobel führt aus, es hätte der Intendanz nahe liegen müſſen, die maßgebenden Inſtanzen zu fragen, was ſie von den Ueberſchreitungen hielten. Da⸗ gegen müſſe ſich der Bürgerausſchuß mit aller Entſchiedenheit wenden. Wohin ſollte es führen, wenn die Stadt Mannheim nach dieſem Prinzip verwaltet würde. Redner weiſt darauf hin, daß eine Maſſe Dekorationen vorhanden ſind. Das Publikum wolle nicht, daß an den Dekorationen zu viel geändert werde. Die Hauptſache ſeien die künſtleriſchen Darbietungen. Seine Fraktion ſei der Auffaſſung, daß der ſtändigen Vermehrung des Dekorationsmaterials ein Rie⸗ gel vorgeſchoben werden müſſe. Es müſſe mög⸗ lichſt vorſichtig mit den bewilligten Mitteln ge⸗ wirtſchaftet werden. Deshalb erſuche ſeine Fraktion, der Vorlage die Zuſtimmung zu ver⸗ ſagen. Stu. Noll meint, die Vorlage beweiſe, wie leicht das Geld für das Theater ausgegeben werde. Seine Fraktion werde unter keinen Umſtänden mehr als 11000 Mk. bewilligen. Was für die Rein⸗ hardtſche Ausſtattung des„Sommernachts⸗ traumes“ billig ſei, ſei für das Mannheimer Theater zu teuer. Die Dekorationen hätten auch vom hieſigen Theatermaler angefertigt werden können. Redner kritiſtert auch die Per⸗ ſonalverhältniſſe. Der Intendant ſolle ſich nach ſeiner Decke ſtrecken. Verſchiedene zur Neuauf⸗ führung vorgeſehene Stücke ſeien eines Hof⸗ theaters unwürdig.(Widerſpruch.) Der Ruf unſeres Theaters dürfe nicht untergraben werden. Bürgermeiſter Ritter legt mit erhobener Stimme Proteſt gegen die Ausführungen des Vorredners ein, ſoweit ſie das künſtleriſche Niweau des Hoftheaters anzwei⸗ feln. Unſer Hoftheater, ſo führt der Vorſitzende aus, iſt ein Kunſtinſtitut erſten Ran⸗ ges. Ich kann wohl ſagen, daß es nie auf einer ſolchen Höhe war, wie gerade in dieſem Augenblick, ſowohl auf dem Gebiete der Oper wie des Schauſpiels. Der jetzige Anlaß ſollte nicht dazu benutzt werden, um Angriffe gegen die Theaterverwaltung zu richten, die unberechtigt ſind. Wenn Sie be⸗ rechtigte Angriffe erheben, ſo iſt das ihre Pflicht. Gegen unberechtigte Angriffe aber muß ich proteſtieren. Stv. Müller führt aus: Die Vorlage hat in den Kreiſen der natl. Fraktion ſehr verſtimmend gewirkt. Nicht wegen des Betrags an und für ſich, der ja relativ nicht ſo hoch iſt, wie es hingeſtellt wird, denn wir ſind an noch höhere Nachforderungen gewöhnt, ſondern mit Rückſicht auf das be⸗ trübende Licht, das dieſer Vorgang auf die Geſchäftsführung wirft, wird von unſerer Fraktion die Vorlage auf das lebhafteſte be⸗ dauert. 15000 Mk. waren angefordert, auf 13000 Mk. wollte der Oberbürgermeiſter her⸗ untergegangen wiſſen, 24000 Mk. ſind veraus⸗ gabt worden. Das iſt eine Ueberſchreitung der Summe um 60 Prozent. Wenn im geſchäft⸗ lichen Leben eine derartige Ueberſchreitung vor⸗ kommen würde, wäre ſte einfach nicht verſtänd⸗ lich. Ein Geſchäftsmann würde ſich wohl ſehr ſchweren Vorwürfen ausſetzen. Ein großer Teil meiner Fraktionsfreunde iſt allerdings der Auf⸗ faſſung, daß das Verſchulden an dem Vorkomm⸗ nis nicht allein den Intendanten trifft, ſondern die Theaterkommiſſion. Schon im Juli haben es die Spatzen von den Dächern gepfiffen, daß für die Neuausſtattung des„Sommer⸗ nachtstraumes“ 25—30000 Mk. aufgewendet worden wären. Auch der Theaterkommiſſion hätten dieſe Gerüchte zu Ohren kommen müſſen. Sie hätte nach dem Rechten ſehen dürfen, ſie hätte es umſomehr tun müſſen, wenn ſie die ganze Vorgeſchichte berückſichtigt hätte. Sie hätte es umſo mehr tun müſſen, da ſie gewußt hat, daß der Intendant viel weitergehende For⸗ derungen geſtellt hatte und nur der Not ge⸗ horchend, nicht dem eigenen Triebe, in die Re⸗ duktion ſeiner Forderungen eingewilligt hatte. Da hätte man, wie geſagt, annehmen müſſen, daß die Theaterkommiſſion von Zeit zu Zeit nachgeſehen hätte, damit dieſen Zuſtänden Ein⸗ halt geboten worden wäre. Ich nehme an, daß dies nicht geſchehen iſt. Wäre es geſchehen, dann würde es wohl in der Vorlage ſtehen. Das Betrübende iſt auch die Mitteilung in der Vorlage, daß ſich der Intendantaufſſeine techniſchen Ratgeber nicht habe ver⸗ laſſen können. Es iſt einer der bedenklich⸗ ſten Momente der ganzen Vorlage, daß der oberſte Leiter, der nach unſerer Meinung wohl ſelbſt der⸗oberſte techniſche Sachverſtändige ſein ſoll, nicht in der Lage iſt, derartige Sachen richtig zu überwachen und wenn ihm dann noch techniſche Berater zur Seite ſtehen, auf die er ſich auch nicht verlaſſen kann. Läßt das nicht den bedenklichſten Blick in die Zukunft tun? Der größte Teil meiner Freunde iſt der Auffaſſung, daß wir wieder einmal in einer der berühmten Zwangslagen uns befinden und bewilligen müſſen. Es iſt leicht zu ſagen, wir bewilligen nichts. Aber was ſoll dann geſchehen? Das Theater muß weitergeführt werden. Wir ſind das unſerm Theater, unſerer Stadt ſchuldig, daß wir hier in den ſauren Apfel beißen. Ich wäre deswegen für den ſtadträtlichen Antrag. Wenn wir den Antrag des Stadtverordnetenvorſtandes annehmen, dann werden die ſeither auferlegten Verpflichtungen erfüllt, aber für die Zukunft ſind keine Mittel vorhanden. Einem Theater, wie dem unſrigen, ſollte man es nicht in einer derartigen Weiſe unmöglich machen, auf die Ausſtattung der Stücke wenigſtens das notwen⸗ digſte zu verwenden. Wir bewilligen dieſe Summe nur unter der Bedingung und in der Hoffnung, daß uns heute Garantien geboten werden für die prinzipielle Einhaltung von Sparſamkeit im Hoftheater. Wir ſind, wie ſchon Herr Kollege Maer ausgeführt hat, nicht knau⸗ ſerig, wenn es gilt, für das Hoftheater Mittel zu bewilligen. Auch wir ſind bereit, das Beſte und Höchſte für unſer Theater zu leiſten, aber nur dann, wenn dieſe Leiſtungen auch mit dem Prinzip einer geſunden, vorſichtigen Sparſam⸗ keit zu vereinbaren ſind. Dieſe prinzipielle Spar⸗ ſamkeit iſt ſchon notwendig mit Rückſicht auf die wirtſchaftliche Depreſſion, namentlich aber auch im Hinblick auf die ſchwere Belaſtung, die der Stadtkaſſe dauernd erwächſt durch die zahlreichen Projekte, die teilweiſe ſchon in Angriff genom⸗ men worden ſind und teils in Angriff genom⸗ men werden müſſen. Es ſind auch Aeußerungen gefallen bezüglich des künſtleriſchen Niveaus unſeres Hoftheaters. Da bin ich der Auffaſſung— und ich glaube wohl in Uebereinſtimmung mit der großen Mehrheit meiner Fraktion— daß das künſtleriſche Niveau ſich unter der Leitung unſeres jetzigen Intendanten gehoben hat, min⸗ deſtens iſt es nicht geſunken. Ich perſönlich bin der Auffaſſung, daß es ſich weſentlich ge⸗ hoben hat. Wir haben ganz vorzügliche Opern⸗ und vortreffliche Schauſpielvorſtellungen gehabt. Ich möchte ſogar die Stücke, die Herr Kollege Noll angegriffen hat, vielleicht mit Ausnahme eines einzigen, nicht miſſen. Auch dieſe Rich⸗ tung der Literatur muß an unſerm Hoftheater ssitzung Heimatrecht haben. Wer nicht hineingeben will ſoll das Theater meiden. Wir dürfen da nicht zu prüde ſein. Ich darf wohl erinnern an die früheren Verhandlungen im Bürgerausſchuß, wo lebhafte Klagen geführt worden ſind, daß nur klaſſiſche Stücke gegeben wurden. Wir wollen den Tatſachen ins Auge ſehen. Wenn klaſſiſche Stücke gegeben werden, iſt das Theater leer. Vom finanziellen Standpunkt aus müſſen alſo moderne Stücke auch berückſichtigt werden. Ich glaube auch nicht, daß der Intendant die Grenze überſchritten hat. Wir ſind aber auch der Auffaſſung, daß das künſtleriſche Niveau des Hoftheaters hochgehalten werden kann, wenn weniger Mittel aufgewendet werden. Deshalb begrüßen wir die heutigen Verhand⸗ lungen namentlich mit Rückſicht auf die kom⸗ mende Aufſtellung des Theater⸗ budgets. Es gehen merkwürdige Gerüchte durch die Stadt. Es wird von einem koloſfalen Defizit geſprochen, von einer großen(Erhöh⸗ ung des ſtädt. Theaterzuſchuſſes. Man nennt ſogar die Summe von 200 000 Mk. Ich weiß nicht, inwiefern dieſe Gerüczte auf Wahrheit beruhen. Jedenfalls ſteht die Tatſache feſt, daß wir mit einer ganz bedeutenden Erhöhung des Theaterzuſchuſſes rechnen müſſen. Und da drängt ſich de Frage auf: Wie kann geſpart werden? Kaun überhaupt geſpart werden? Und da erlauben wir uns auf einen wunden Punkt im Theater⸗ budget aufmerkſam zu machen. Das iſt der Gagenetat. Es iſt eine bittere Klage, daß wir Künſtler und Künſtlerinnen haben, die man teils überhaupt nicht, teils faſt garnincht im Theater ſieht. Ein beſonders ſarkaſtiſch ange⸗ legter Parteifreund hat ſogar behauptet, daf man, wenn man manche Künſtlerin ſehen wolle nicht ins Theater gehen dürfe, ſondern die Photographiekäſten nachſehen müſſe. Das iſt wohl mehr von der heiteren Seite zu nehmen, aber ſoviel ſteht feſt, daß wir zu viel Perſonal haben, daß hier des Guten zu viel getan worden iſt. Hier müſſen Erſparniſſe eintreten. Wir wollen aber dieſe Erſparniſſe nicht vollzogen ſehen an unſeren älteren, verdienten Künſt⸗ lern und Künſtlerinnen(Widerſpruch)— damit meine ich natürlich nur die Dienſtälteren. Man iſt nicht der Anſicht des Intendanten und vieler Kommiſſionsmitglieder, daß alle neuen Kräfte tüchtig ſind, ſondern man iſt vielfach der Auf⸗ faſſung, daß die Stellen der alten Kräfte zum Teil nicht beſetzt wurden. Die Tatſachen ſcheinen dieſer Auffaſſung recht zu geben. Wer viel ins Theater geht, wird ſtets wahrnehmen, daß ein volles Haus vorhanden iſt, wenn die alten Kräfte auftreten, daß dann künſtleriſch abgerunde Vorſtellungen herauskommen. Ich möchte des⸗ halb bitten, daß man erſt an die jüngeren Kräfte herantritt, die noch garnicht verwendet worden ſind, wenn man kündigen will. Das liegt nicht nur im Intereſſe des Hoftheaters, ſondern auch im Intereſſe der Künſtler ſelbſt, denn dieſe Her⸗ ren und Damen werden, wenn ſie dauernd un⸗ beſchäftigt ſind in ihren künſtleriſchen Leiſtungen e müſſen. Es ſind auch Beſchwerden eingelaufen über dit völlige Ausſchaltung der Oper bei Einheitsvorſtellungen. Unter der früheren Intendanz wurden immer von Zeit zu Zeit Opern gegeben. Wer einmal einer der⸗ artigen Vorſtellung beigewohnt und geſehen hat, mit welcher Freude das Publikum den Bühnen⸗ vorgängen folgt und lauſcht, der wird es tief be⸗ dauern, daß keine Opern mehr gegeben werden. Bei der letzten Budgetberatung habe ich auf die mangelnde finanzielle Entſchädi⸗ gung der Logebeſchließer und Be⸗ ſchließerinnen hingewieſen Damals wurde mir vom Stadtratstiſche aus erwidert, daß man der Frage näher treten wolle. Es iſt aber bis jetzt nichts geſchehen. Ferner geht in der Stadt das Gerücht, daß an eine ſtarke Erhöhung der Eintrittspreiſe am Hoftheater gedacht werde. Ich möchte meiner Auffaſſung dahin Ausdruck geben, daß man in dieſer Frage große Vorſicht walten laſ⸗ ſen möge, namentlich bei denjenigen Preiſen, die für das mittlere Publikum beſtimmt ſind. Wir wollen uns nicht täuſchen darüber, daß heute ſchon die Preiſe ſo hoch ſind, daß weite Schichten des Mittelſtandes überhaupt nicht in der Lage ſind, ins Theater zu gehen. Wenn dieſe Möglichkeit noch weiter beſchränkt werden ſollte, würde ich es lebhaft bedauern, denn dieſe Kreiſe tragen durch ihre Steuern auch zur Unter⸗ haltung des ae bei. Ferner möchte ich an⸗ fragen, ob Ausſicht vorhanden iſt, daß die Wagnerſtadt Mannheim das Schlußſtück des Wagnerzyklus, den„Parſival“, zu hören be⸗ kommt, ob irgendwelche Schritte ſchon unter⸗ nommen wurden. Wenn für dieſen Zweck 30 000 Mark ausgegeben worden wären, ſtatt für den „Sommernachtstraum“, dann würde ſich in Mannheim niemand aufregen. Ferner möchte ich anfragen, ob es richtig iſt, daß die Zuſtände in der Theatergarde⸗ robe im Theaterkeller ganz unhalt⸗ bar ſeien. Es wird behauptet, daß die dort lie⸗ genden Garderobenſtücke vermodern, ſodaß ſich die Künſtler und Künſtlerinnen weigern, dieſe Garderabenſtücke anzuziehen. Es ſoll deswegen ſchon zu teilweiſe ſehr erregten Szenen ge⸗ kommen ſein. Ich reſumiere dahin: meine Fraktion zum größten Teil für die willigung der verlangten Mittel eintret wird, wenn uns heute Garantien gegt werden, daß der Grundſatz der weiſen und en und vor ſorglichen Sparſamkeit hochgehalten wird. (Beifall rechts.) 4 nicht mehr entbehrt werden. Selte — Brueral⸗Ameigen.— Jadiſche Neueſte Nachvichten. (Mittagblatt.) Mittwoch, den 3. Dezember 1913. Die Ausf nf Gulden wurde blatt mitgeteilt. Intendant Vernau dankt zunächſt dem Herrn Bürgermeiſter Ritter für die Abwehr gegenüber dem Vorwurf des Stv. Gul⸗ den, unſer Theater ſei zum Tingeltangel herabgeſun⸗ ken, trotzdem er es ſeit drei Monaten geleitet habe. Auch Str. Vogel danke er für deſſen anerkennenden Worte. Es iſt angenehm Worte des Vertrauens zu hören. Die Theaterſaiſon ſchloß am 3. Juli und über meine frete Zeit kann ich verfügen, wie ich will. Ich habe mich bei Herrn Oberbürgermeiſter Martin nicht abgemeldet, weil er wußte, daß ich auf Geſchäfts⸗ reiſen ging und überhaupt keinen Urlaub dieſes Jahr nahm. Es wurde mir auch vorgeworfen, daß ich den Fundus nicht verwende. Der Fundus in Maunheim iſt hundert Jahre alt. Es ſind viele ſchöne Sachen darunter, aber auch viele alte Lumpen und Fetzen, die zu nichts mehr zu brauchen ſind. Es ergibt ſich immer eine notwendige Ergänzung. Wenn ich den Fundus kennen lernen wollte, müßte ich das Theater ein halbes Jahr ſchließen, aus den vier Magazinen Dekorationen ins Theater bringen und beleuchten laſſen, um ein Urteil zu bekommen, was ich davon noch brauchen kann. Zu viele Verwendung von plaſtiſchen Dekorationen wird bemängelt. Sie können Dann wurde hier ein kraſſer Vergleich zwiſchen dem Theater und einem Geſchäft gezogen. In einem Geſchäft kann man viel tun, was in einem Theater nicht möglich. Bei einem Geſchäft gibt es keine Kritik, daß es aber für das Mannheimer Theater eine Kritik gibt, das habe ich ſchon gut erfahren. Sie ſtellen recht oft hohe An⸗ tr. Vogel und Sty. n bereits im geſtrigen Abend⸗ forderungen an das Theater und ich hoffe, wenn ich wieder zur Erfüllung dieſer Forderungen neue An⸗ ſprüche an Sie ſtelle, dieſe mit mehr Wohlwollen be⸗ Handelt werden, als heute. Der bemängelte Blumen⸗ vorhang im„Sommernachtstraum“ war ſehr billig. Daß dem Tenor als Anfänger 18 000/ bezahlt wer⸗ den, ſo iſt doch die Hauptſache, daß er gut iſt und nicht, daß er Anfänger iſt. Ich bin gerne bereit, einen billigeren Tenvriſten zu nehmen, wenn Sie bekommen. Wir haben uns die größte Mühe gegeben bei der Zuſammenſtellung unſeres Enſembles. Be⸗ züglich der Gaſtſpiele des Herrn Evert muß ich be⸗ merken, daß ich Herrn Evert zu engagteren beab⸗ ſichtige. Herr Evert wollte aber nur einen Vertrag eingehen, der ſofort ſeine Gültigkeit verliere, wenn er, der Intendant, ſeinen ertrag löſe. Ich habe ihm erklärt, das ſei unmöglich, auf einer ſolchen Baſis einen Vertrag abzuſchließen. Die Theaterkommiſſion wäre darauf nicht eingegangen. Herr Evert gibt jetzt Haſtſpiele und erhält für jedes Gaſtſpiel 100 A Im Ganzen haben wir 700„ ausgegeben. Wir haben dadurch ſchon recht günſtige Aufführungen zu ver⸗ zeichnen gehabt. Die Entrüſtung über die Aufführung des„Tal des Lebens“ iſt nicht berechtigt, es durfte ſogar in dem beiligen Köln aufgeführt werden. (Heiterkeit).„Die im Schatten leben“ habe ich nicht erworben und hätte es auch nicht erworbne, doch es mußte eben aufgeführt werden. Es wurde hier ge⸗ ſagt, der Intendant ſollte gleichzeitig auch techniſcher Borſtand ſein. Ja, für dies müffen Sie ſich ent⸗ ſcheiden, etweder Künſtler oder Techniker. Ich bin kein Techniker, ob ich ein Künſtler bin, das weiß ich nicht. Vom Schauſpiel hieß es, würde nicht alles beſchäftigt werden. Ich möchte bitten, mir zu ſagen, wer nicht beſchäftigt werde. An mein Hierherkommen habe ich die Bebingung geknüpft, daß ich das En⸗ ſemble vervollſtändigen dürfe. Bei einer Oper, deren Aufführung ich hier anwohnte, blieben die Chor⸗ ſänger ſtecken. Ich habe durchaus nicht die Abſicht, die alten Mitglieder gegenüber den neuen zu benach⸗ teiligen. Ich halte ein Wechſel im Enſemble für not⸗ wendig. Ich kenne keine anderen Rückſichten als nur künſtleriſche. Daß über mich ſehr viel geredet wird und manches die Spatzen von den Dächern pfeifen, weiß ich. Es verrät aber alles Unkenntnis der Ver⸗ hältniſſe. Für die Einheitsvorſtellungen, die, wie ich glaubte, einen erzieheriſchen Zweck haben ſollten, wählte ich möglichſt wertvolle Stücke. Nun hat aber Herr Reichstagsabg. Baſſermann Herrn Stadtrat Stern geſchrieben, das Publikum wolle luſtige Stücke haben. Das Nötige iſt ſchon eingeleitet, es wird nun eine komiſche Oper und ein Luſtſtück gegeben werden. Dann iſt noch wegen des Parſifal angefragt worden. Wann wir den„Parſifal“ zur Aufführung bringen, weiß ich noch nicht, weil die Einſtudierung ſehr viel Proben gebraucht. Hierfür iſt auch eine große Aus⸗ ſtattung nötig, wegen der ich jedenfalls das Ver⸗ gnügen habe, mich noch einmal mit ihnen zu unter⸗ halten, hoffentlich dann anders(Heiterkeit). Weiter will ich darüber nichts mehr ſagen und folgendes ausführen: Als ich zum Intendanten des Hoftheaters gewählt wurde, entwickelte ich dem Vorſitzenden der Theater⸗ kommiſſion, Herrn Oberbürgermeiſter Martin, ein beſtimmtes, künſtleriſches Programm. Zur Durchführung dieſes Programms war eine Ver⸗ größerung, reſp. Ausgeſtaltung des Schau⸗ ſpielperſonals erforderlich. Die hierzu erfor⸗ derlichen Mittel wurden vom Stadtrat in rühmens⸗ werter Weiſe bewilligt. Mit dieſer Bewilligung er⸗ gab ſich für mich nun auch die Pflicht, den vergrößer⸗ Apparat nicht nur künſtleriſch, ſondern auch wirtſchaftlich nutzbringend zu verwerten, um durch möglichſt gute Einnahmen die aufgewen⸗ deten Mittel ſo weit wie möglich wieder einzubrin⸗ gen. Dies iſt jedoch nur durch eine möglichſt a b⸗ wechslungsreiche Geſtaltung des Spielplanes möglich, die naturgemäß auch er⸗ höhte Forderungen an die dekorativen Mittel ſtellt. Mit den vorhandenen Dekorationen war eine ſo ge⸗ ſteigerte Vielfältigkeit des Bühnenbildes nicht zu er⸗ zielen. Vor allem war aber zunächſt nötig, durch eine beſonders markante Inſzenierung das all⸗ gemeine Intereſſe für das Schauſpiel möglichſt zu ſteigern. Das alles ſtand klar vor mir, als ich meine Pläne mit dem Vorſitzenden der Theater⸗Kom⸗ miſſion beſprach. Ich geſtaltete meine Pläne immer in der Annahme, daß die budgetmäßigen Mittel wohl zur Beſtreitung des normalen Inſzenie⸗ rungsbedarfes ausreichen mußten und könnten, daß aber beſondere Inſzenierungen wie ja immer in früheren Jahren, ich erinnere z. B. an das Wagner⸗Werk, die Hochzeit des Figaro, die Kron⸗ prätendenten, die Wallenſtein⸗Trilogie, den Fauſt, aus beſonders bewilligten Mitteln beſtritten wurden. Die Inſzenierung dieſer Werke erfordert Summen, die unmöglich in einem Betrag von 38 000 Mk., der außerdem noch für das ganze Spieljahr ausreichen ſoll, enthalten ſein können. Nach einer Reihe offizieller und privater Unter⸗ redungen mit Herrn Oberbürgermeiſter Martin, unter Berückſichtigung aller in Frage kommenden Umſtände, als da ſind: Perſonalbeſtand, künſtleriſche und zu erwartende geſchäftliche Wirkungen, weitere Verwendbarkeit der zu beſchaffenden Ausſtattung uſw., entſchied ich mich, weil ich glaubte, in dieſem Werke alle möglichen Vorteile am beſten zuſammen⸗ faſſen zu können, für Shakeſpeares„Sommer⸗ tachtstraum“. Ich ließ die nötigen Voran⸗ ſchläge anfertigen, die als Endſumme den Be⸗ trag von 23 000 Mark erforderten, und zwar 1. 9000 Mk. für ſpeziell für den„Sommernachtstraum“ zu verwendende Dekorationen und 2. ca. 18 000 Mk. für ſolche Dekorationen, die zwar im„Sommer⸗ nachtstraum“ erſtmalig zu verwenden und für dieſen unerläßlich, daher für dieſen zu beſchaffen ſind, aber dann ſpäter in einer ganzen Reihe anderer Werke, für die ſie ſonſt doch hätten beſchafft werden müſſen, Verwendung finden ſollten. So findet z. B. das plaſtiſche Terrain mit den Waldſzenerien für die Räuber und die vielen anderen Werke mit Wald⸗ ſzenerien, ſowie der Saal des letzten Aktes in einer Reihe Dramen eine ausgiebige Wiederverwendung, wie z. B.„Phädra“ ganz mit dieſen letzten Dekora⸗ tivnen beſtritten werden konnte, wodurch nennens⸗ werte Speſen für dieſes Stück erſpart wurden. Die ganze Ausſtattung des„Sommernachtstraums“ iſt überhaupt nicht im eigentlichen Sinne eine Spe⸗ dial⸗Ausſtattung, man kann mit beſtem Ge⸗ wiſſen alle Anſchaffungen für den„Sommernachts⸗ traum“ als eine während einer Reihe von Spielzeiten zu amortiſterende Fundusergänzung anſehen, da ein künſtleriſcher Saal und ein Wald zu den meiſt nötigen Ausſtattungsteilen gehören. Aber blei⸗ ben wir einmal dabei. Es handelt ſich um eine Spezial⸗Ausſtattung!l Dann meine Herren, wäre in wirtſchaftlicher Beziehung nur eine Frage von funda⸗ mentaler Wichtigkeit, und zwar die: iſt eine Ren⸗ tabilitätsmöglichkeit für die Ausſtattung des„Sommernachtstraums“ vorhanden? Dieſe Frage iſt zu bejahen. Ich werde Ihnen dieſe Behauptung an Hand der ſeither mit dem„Sommernachtstraum“ er⸗ zielten Einnahmen beweiſen. An fünf Aufführungen hat das Werk bisher zuſammen 7301,85 Mk. gebracht. Das ſind 1400 Mk. für jede Vorſtellung. Stellen Sie dieſe Durchſchnittseinnahme dem Durchſchnitt der ſonſtigen Schauſpieleinnahmen mit einer hohen Ein⸗ nahme von 500 Mk. gegenüber, ſo ergibt ſich, daß jede der 5„Sommernachtstraum“⸗Aufführungen ein Plus von 4500 Mk. gebracht hat, die zur Amortiſation der Anſchaffungsſpeſen verwendet werden können. Dabei iſt das Werk bis jetzt erſt fünfmal in dieſem Spieljahr gegeben worden. Es vird ſicherlich mit gleichem Reſultat noch fünfmal gegeben werden kön⸗ nen. Dann können Sie ſchon insgeſamt 9000 Mk., von den Ausſtattungsſpeſen abſetzen. Das in nur einer Spielzeit. Ich bin jedoch überzeugt, daß der „Sommernachtstraum“ auch für die folgenden Jahre ein dauernder Repertoirebeſtand bleiben wird, und im Laufe der Zeit durch ſeine höheren Einnahmen gegenüber anderen Schauſpielaufführungen nach und nach den Anſchaffungsbetrag wieder einbringen wird. Dazu kommt, daß der Sommernachtstraum ein tan⸗ tiemefreies Werk iſt, während wir für jedes moderne führen, eine Tantieme von 10 Proz. der Einnahmen zu zahlen haben. Wir haben bisher alſo auch ſchon 700 Mk. Tantiemeerparnis und werden am Ende der Spielzeit durch weltere 5 Aufführungen nochmals 700, alſo insgeſamt 400% Tantieme erſpart haben. Unter Zurechnung dieſer Erſparnis zu den durch das Werk erreichten Mehreinnahmen von ins⸗ geſamt 9000 Mk. unter Vorausſetzung weiterer 5 Auf⸗ führungen in dieſem Spieljahr, ergibt ſich eine Total⸗ mehreinnahme von 10 400 Mk.— Meine Herren, die ganze Ausſtattung koſtet 23 000 Mk., die Hälfte davon wird im 1. Spieljahre hereingebracht, die andere Hälfte ſicherlich in den folgenden Jahren, außerdem findet die Ausſtattung in einer heute noch gar nicht abſehbaren Reihe von Stücken Verwendung, deren Ausſtattung dadurch erſpart wird! Aber Sie machen mir den Vorwurf der Überſchreitung.— Rufen Sie ſich bitte ins Ge⸗ dächtnis zurück, daß mein erſter, mir von der Theaterkommiſſion genehmigter Voranſchlag 9000 Mk.— und über 13 000 Mk., zuſammen 23 000 Mark forderte.— Dieſer Voranſchlag war, wie die endliche Tatſache beweiſt, richtig, denn der„Sommer⸗ nachtstraum“ koſtet 23 000 Mk. Die nachträglich er⸗ folgte Reduktion dieſer Summe auf 15000 Mk. war ein ſehr beſtechender theoretiſcher Effekt, der ſich leider nicht in die Praxis übertragen ließ. Wie ſchon geſagt, wurden mit 9000 und über 13 000 Mk., zuſammen 23 000 Mk. am 5. Juli bewilligt. Sofort nach Eintreffen der Bewilligungen gingen telegra⸗ phiſch die Aufträge an die Lieferanten in die Welt hinaus. Dann, nachdem dies geſchehen, und nichts mehr zu ändern war, erhielt ich am 8. Juni das Telegramm des Herrn Oberbürgermeiſter Martin, daß nicht 9000 und 13000 Mk., ſondern im ganzen nur 13 000 Mk. für den„Sommernachtstraum“ be⸗ willigt ſeien. Ich ſandte hierauf an Herrn Ober⸗ bürgermeiſter Martin mein Telegramm mit dem Proteſt gegen die Reduktion und der Erklä⸗ rung, eine teilweiſe Bewilligung der vollen ver⸗ langten 23 000 Mk. ermögliche die beabſichtigte In⸗ ſäenierung. Hierauf wurde ich telegraphiſch nach Mannheim gerufen, und fand dann die Beſprechung zwiſchen Herrn Oberbürgermeiſter Martin, dem tech⸗ niſchen Vorſtand des Theaters und mir ſtatt, in deren Verlauf die Summe von 23 000 Mk. gegen meine Be⸗ denken auf 15000 Mk. reduziert wurde. Meine Her⸗ ren, nur gegen dieſen Voranſchlag liegt eine Über⸗ ſchreitung vor, nicht gegen den von mir eingereichten. Dieſer iſt ſo genau, wies dies nicht immer möglich ſein wird, eingehalten worden. Aber, wodurch immer, ſo iſt die Tatſache einge⸗ treten, daß das Hof⸗ und Nationaltheater heute, ich glaube noch über 47 Mk. für dekorative Ver⸗ wendung für den dreivierteljährigen Reſt der Spielzeit verfügt. Es iſt ſomit die Notwendigkeit eingetreten, das Erſuchen um Bewilligung weiterer Mittel an die Theaterkommiſſion, den Stadtrat, und heute an Sie heranzutreten. Meine Herrenl! ich hoffe, Ihnen durch meine Darlegungen den Zweifel nehmen zu können, als ob etwa unbedenklich im Hoftheater gewirtſchaftet worden ſei. Meine Herren, ich kann Ihnen die Verſicherung geben, daß eine gewiſſen⸗ haftere Dispoſition nicht möglich iſt. Zuerſt kommt allerdings in einem Inſtitut von ſo hoher, durch eine wohl einzige Tradition geweihter Bedeu⸗ tung, wie das Mannheimer Hof⸗ und Nattonaltheater die Kunſt. Erſt dann dürfen geſchäftliche Rückſichten Platz greifen. Das Hof⸗ und Na⸗ tibnaltheater hat bei der Uraufführung der„Räuber“, bei dieſer großen Geburt einer großen neuen Epoche in der Geſchichte des Theaters und ſeiner Kunſt, in einem unvergänglichen Ruhme auckh die hohe Miſ⸗ ſion übernommen, allezeit eine Hochburg aller Thea⸗ terkunſt, allezeit voranſchreitend, Kräfte fördernd, Kräfte erweckend, zu ſein. Meine Herrenl Von Ihrer Entſcheidung wird es abhängen, ob Ihr Hoftheater, das ſich ſtolz das Theater einer Nation neunt, ſich für den Reft der Spielzeit ausmacht, hinter ein von materiellen Hemmungen erzwungenem, ſich immer wieder⸗ holenden Karuſſelrepertoire verſtecken muß, oder ob ich nicht wenigſtens zum Teil die zum Beginn der Spielzeit gegebenen Verſprechungen erfüllen kann. Wenn Sie mir die verlangten 16 000 bewilligen, werde ich wenigſtens in der Lage ſein, ein wür⸗ diges Repertoire in würdiger Darſtellung und Ausſtattung ſpielen zu können, wenn ich natürlich auch jeden Gedanken an die Inſzenierung von Mac⸗ beth, Turandot, Kaiſer und Galiläer und vieler an⸗ derer Werke, die nur mit größerem Aufwand möglich ſind, als mir mit 16000 Mk. zu beſtreiten möglich iſt, aufgeben muß. Die Theaterkommiſſion, die die zwin⸗ gende Notwendigkeit der Anforderung weiterer Mit⸗ tel einſah, hatte jedoch Bedenken, Ihnen dieſen Ar⸗ trag ohne einen Zuſatz zu unterbreiten, der Ihnen die Garantie gibt, daß eine überſchreitung der geforderten Summen nicht eintrifft. Auf meinen Vorſchlag wurde nun vereinbart, daß, ſolange»eine Stück, das wir mit 4 oder 500 Mk. Einnahmen auf⸗ Verwendung der 16 000 Mk. in Frage kommt, keine Beſtellungen wirkſam ſein ſollen, wenn der Vorſtand der Verwaltungsabteilung nicht den Beſtellzettel den Vermerk„Die Mittel ſind vorhanden“ beigefügt hat. Auch ſollen alle Rechnungen während dieſer Zeit neben meiner Anweiſung die Unterſchrift des Vor⸗ ſtandes der Verwaltungsabteilung tragen. Ich glaubte dadurch gleichermaßen mich von Verantwor⸗ tung zu entlaſten und Ihnen eine beruhigende Ga⸗ rantie für die Nichtüberſchreitung der Summe zu geben. Für mich, meine Herren, iſt möglichſte Verantwortungsbelaſtung natürlich nur ein ſehr erſtrebenswertes Ziel, und dieſe Ueberzeugung veranlaßt mich auch, verſchiedenen Anregungen, mit Rückſicht auf allgemeine und ſpezielle Verhältniſſe, meinen Antrag zurückzuziehen, nicht zu folgen. Meine Herren, dazu ſteht zu viel auf dem Spiel, dazu iſt die Verantwortung zu groß, die ich allein zu tragen hätte, wenn ich meinen Antrag zurückgezogen hätte. Es handelt ſich um das Anſehen und die Würde des Hoftheaters, dem ich und die meiſten der Künſtler, mit denen zu arbeiten ich die Freude habe, trotzdem viele davon erſt neu herübergekommen ſind, mit aller Treue und Liebe dienen wollen. Wenn Sie die notwendigen Mittel nicht bewilligten, weil ich Ihnen einen entſprechenden Antrag nicht unterbreitet hätte, ſo fiel auf mich allein die Verantwortung. Ich kann und will ſie jedoch nicht allein tragen, und lege die Entſcheidung in Ihre Hände. Bewilligen Sie die geforderten 16000 Mk. und geben Sie mir und meinen Künſtlern die Möglichkeit, weiter zuſtreben in unſerer Arbeit, die, Gott ſei Dank, ſo ſchön iſt, daß ſie durch ſich ſelbſt belohnt. Bewilligen Sie mir die verlangte Summe, um die künſtleriſche Arbeit im Hoftheater weiter fördern, und ſoweit die vorhandenen Kräfte reichen, zu künſtleriſchen Erfolgen leiten zu können. Dann rommt der materielle in gleichem Maße nach. Aber ohne den künſtleriſchen Erfolg iſt in einem Kunſtinſtitut der materielle Erfolg ein Ding der Unmöglichkeit. Ich werde weiter ar⸗ betiten, wre auch Ihre Entſcheidung lautet. Ich werde in jedem Falle weiter arbeiten, ſo gut ich kann, aver ich fühle mich in jedem Falle von einem großen Teil meiner Verantwortung entlaſtet und ſehe Ihrer Entſcheidung mit Ver⸗ trauen, aber auch mit Ruhe entgegen. Str. Remmele: Wenn bei uns im Stadtrak das Theater auf der Tagesordnung ſteht, wiſſen wir alle, daß es eine lange Verhandlung gibt. Heute iſt es ähnlich. Ich ſpreche mit Rückſicht auf die Tatſache, daß die Debatte eigentlich ſehr weit vom eigentlichen Gegenſtand abgewichen iſt. Es iſt von ſeiten der Herren des Zentrums Kritik geübt worden an der Aufführung eines Stückes, an deſſen Aufführung ein großer Teil unſerer Bevölkerung zweifellos großes Intereſſe hatte. Wenn nun ein Teil der Bevölkerung Inkereſſe für ſolche Stücke hat, dann ſollte man auch dem Theater die Möglichkeit geben, auch dieſem Teil des Publikums entgegen zu kommen. Den Stücken „Hinter Mauern“ und das„Tal des Lebens“, denen kann man wirklich nicht nachſagen, daß durch ſie die Moral und Sittlichkeik in hohem Maße geſchädigt wird. Wir dürfen im Großen und Ganzen ſagen, daß uns bezüglich der Oper wie des Schauſpiels ganz gute Leiſtungen geboten werden, die anerkennenswert ſind. Die Ausgaben für das Theater wachſen und nach meinem Dafür⸗ halten werden wir in den nächſten Jahren die Bremſe anziehen müſſen. Der Gagenetat ging beträchtlich in die Höhe. Alle Theater überbieten ſich in der Gewährung der Gagen. Es wird nicht anders werden, bis die Städte nach dieſer Rich⸗ tung hin an der Gerenze ihrer Leiſtungsfähigkeit angelangt ſind. Wollte man die Wünſche der Kri⸗ tik bezügl. Neuinſzenierung alle erfüllen, ſo brauchte man mindeſtens 1 Million Mark. Die Aufführungen des Herrn Intendanten haben in der Regel neue Ausſtattungen, während bei den anderen Aufführungen alte Ausſtattungen benützt werden. Dieſe Unterſchiede ſind dann wie Tag und Nacht. Die Folge iſt, daß eine Mißſtimmung hervorgerufen wird. Daran krankt unſer Theater. Licht und Schatten ſollten etwas gleichmäßiger verteilt werden. Der Herr Intendant hat auch davon geſprochen, daß wir einen Fundus hätten, der über 100 Jahre alt ſei. Ich kann das nicht anerkennen, da fortgeſetzt Ausſcheidungen vor⸗ genommen werden, bei dem doch eine ganze Anzahl von Materialien beſeitigt wird. Es müßte mög⸗ lich ſein, mit dem vorhandenen Material ſolche (Fortſetzung von Seite.) Einklang bringen und ſomit zur Freiheit führen könnte. Vor ſolchen Hoffnungen darf man auch die oft unzulänglichen Verſuche mit in Kauf nehmen, die das Prinzip, ohne vom lebendigen Schaffensgeiſt getragen zu ſein, unternimmt. Ich bin freilich ein Optimiſt, und wenn auch meine Zeit, deren Kind ich bin, nun abgelaufen iſt, ſo ſehe ich doch gar gern einer ſchönen Ent⸗ wicklung der Malerei der Zukunft entgegen, ob dieſe nun mit oder ohne Primitivismus, Futuris⸗ mus u. dergl. herbeigeführt wird.— Meinungen, Weltanſchauungen, Irrtümmer werden ſich wohl jederzeit heftig bekämpfen, aber über allem aus innerer Notwendigkeit Geſchaffenen wird der Friede Gottes walten, den wir gar wohl aus den Werken herausnehmen, herausſehen, heraushören können. Die Sicherheit, die aus einem Friedens⸗ zuſtand hervorgeht, zeigt ſich in den Werken. Nicht nur in der Kunſt bekämpfen ſich die Mei⸗ nungen, die Irrtümmer, ſondern auch in andern Angelegenheiten, oft ganz in der Nähe des Thrones der ewigen Wahrheit, der Wahrheit, die uns wohl einzig in dem Weſen Menſch zu einer Offenbarung werden kann. Der Streit geht los, wo befürchtet wird, daß irgendein theoretiſcher Aufbau, etwas ſogenannt Feſtſtehendes in Gefahr komme, von der immer⸗ währenden Neuſchöpfung Menſch, vielleicht darf ich ſagen, von der ewigen Menſchwerdung Gottes, in der unſere tiefſte Erkenntnis ſich gründet, er⸗ büttert zu werden. Alle menſchlichen Weltan⸗ ſchauungen ſind anſpruchsvoll und verlangen ewige Geltung, ſie behaupten alle, auf den Urgeſetzen des Daſeins aufgebaut zu ſein, und da ſie doch eigent⸗ lich dieſe Urgeſetze nicht ergründen können, ſo ſind ſie unduldſam, rechthaberiſch, und was ſie nicht beweiſen können, das können ſie doch behaupten. Durch allen Lärm, den die Menſchen um ihre Angelegenheit machen, geht eben eine ſtille unab⸗ änderliche Weltordnung, die Notwendigkeit, die auch das Verwirrteſte wieder in Ordnung bringt, der ewige Lauf, die Kraft, die aus ſich ſelber ſchafft. Doch ich ſpreche freilich ſchon nicht mehr von den Kunſtrichtungen der Malerei, über die ich gefragt worden, und will deshalb meine Erörte⸗ rungen ſchließen, ſonſt ſtöre ich wohl auch noch das Geheimnis der Stille durch unnötigen Lärm: der Stille; dem für unſere Sinne Weſenloſen, aus deſſen Kraft alles hervorgegangen iſt, in deſſen Schöpfung wir ſtehen wie in einem Traum, in dem alle Dinge in Schein wie in einem Schleier aufgelöſt ſind, in denen unſer Ich verwoben iſt. Doch wir Sterblichen müſſen freilich ungufhör⸗ lich bemüht ſein, zu unterſcheiden, den Dingen Namen zu geben, eine Aufgabe, die der liebe Gott Adam im Paradieſe ſchon geſtellt hat. Levnardo de Vinci nennt die Malerei die Wiſſenſchaft vom Sehen, und unter dieſem weit und vielumfaſſenden Begriff hat ſie gar viele Möglichkeiten, die alle ſich unter dieſem Wiſſen einordnen können. Die Malerei, auch die deutſche, ich kenne da haben, wenn ſie auf ähnlichen Weltharmonien oder Seelenharmonien wie die Muſik ihr Weſen aufbaut und ſo zur Verkünderin der Schönheit der menſchlichen Sehvorſtellungen wird, wenn ſie von der äußeren Natur genährt, von dieſer aber. ebenſo unabhängig wird, wie die Muſik es in ihrem Weſen nach mußte und konnte. Faſt ſcheint es aber, daß, wenn die Malerei in einem dunklen Drange ſich von der Naturnach⸗ ahmung befreien will, die neuere Muſik ein ge⸗ wiſſes Streben hat, ſich der Naturnachahmung zu⸗ zuneigen. Es ſind dies wohl Erſcheinungen, die man mit Pendelſchwingungen, welche den Gang eines Uhrwerkes lebendig erhalten, in Vergleich bringen könnte. Kräftiger Pendelſchlag belebt und vertieft— es möge ſich dies bei jeder Richtung bewähren. Vierte muſikaliſche Akademie Soliſt: Pablo Caſals(Violoncello). Das nroderne Programm ließ faſt ausſchließ⸗ lich Komponiſten der Gegenwart zu Wort kommen. An rein orcheftralen Gaben hörte man zum erſten Male in Mannheim des 15jährigen Korngold„Schau⸗ ſpiel⸗Ouverture“, ſowie Richard Straußens„Feſt⸗ liches Präludium“ für großes Orcheſter und Orgel. Betbe Werke ſind nicht ſehr umfangreich, ſie währten zuſammen nicht einmal Stunde. Die orcheſtrale Ausbeute des 4. Alademiekonzerts war alſo eine noch geringere als die des vorhergegangenen Konzerts. Im Intereſſe der Abonnenten ſei die Konzertleitung daran erinnert, daß die Akademien doch wohl in erſter Linie Symphonie konzerte ſein ſollten. In dem jugendlichen Erich Korngold, Sohn des keinen Unterſchied, wird ihre ſchöne Zukunft haben wir in der Tat eine phänomenale Begabnug. Inhalt und Form ſeines Opus 4 ſind von einer Reife und Urſprünglichkeit, die man bei einem Jüng⸗ ling von 13 Jahren nicht vermutet, und auch in der Frührung der muſikaliſchen Palette hat der junge Tondichter eine geſchickte, ſichere Hand. Einige er⸗ poniert geführten Bläſerpartien, wie des Horns im Moderato vor dem Schluß⸗Moeſtoſo und der Klari⸗ nette, laſſen allenfalls auf Mangel an Erfahrung ſchließen, im ganzen aber ſtaunt man über die Fülle von Ideen, die Kraft und Souveränität, mit welcher der junge Komponiſt den modernen Orcheſterapparat beherrſcht, über die Neuartigkeit ſeiner Harmonik und ſeinen hohen Gedankenflug. Die Partitur iſt Artur Nikiſch gewidmet, und er war es auch, der das Werk am 14. Dezember 1911 im Leipziger Gewandhauſe aus der Taufe hob, von wo es in raſchem Siegeszuge die Konzertſäle eroberte. Unter den prickelnden Violinfiguren im zarten Pianiſſimo ſtimmt die Oboe das Hauptmotiv an, dem ſpäter ein charakteriſtiſches Triolenmotiv gegenüber⸗ geſtellt wird. An der Durchführung beteiligen ſich faſt alle Inſtrumente. Einen wirklichen Aufſchwung nimmt die Muſik im Allegro agitato, ma non troppo (Ziffer 26 der bei Schott in Mainz erſchienenen Partitur). Die Wiedergabe war unter Bodanzky's tem⸗ peramentvoller Leitung eine ungemein eſpritvolle und dabei doch im Detail von kaum zu überbietender Subtitlität. Das Hoftheaterorcheſter brachte die an genialen Einfällen reiche Muſik zu lebendigem Blühen und erntete mit deren Wiedergabe einen durchſchlagenden Erfolg. Über das abendbeſchließende jüngſte Muſenkind von Richard Strauß, ſein Feſtliches Präludtium lerſchienen bei Adolf Fürſtner⸗Berlin) für großes Orcheſter und Orgel, vp. 61, haben wir uns bereits(im Mittags⸗ Muſikreferenten der Wiener„Neuen Freien Preſfe“, blatt des Generalanzeigers vom 18. November) au⸗ — — nl ⏑f gn +— . ene Nr Srrrrenee eeene rereiee — Mitkwoch, den 3. Dezember 1913. General-Ameiger.— Padiſche Reueſtr Rachrichten.(Mittagblatt.) 7 Aufführungen herauszubringen, die man als gut bezeichnen kann. Während die Vorredner auf der einen Seite dem Intendanten die Flügel beſchnei⸗ den wollten, macht man ihm auf der anderen Seite zum Vorwurf, daß der Parſeval hier noch nicht aufgeführt wurde. Auch der Stadtrat hat darüber geſprochen und es wurde geſagt, daß die Inſzenierung 75000 Mark koſten würde. 50 000 bis 60 000 Mark ſeien es auf jeden Fall, mit denen man rechnen muß. Man muß mit dem Parſeval aber auch damit rechnen, daß das Stück kein Kaſſenſtück iſt. Wir wollen zunächſt alle Theaterwünſche zurückſtellen, ſoweit ſie nicht unbe⸗ dingt erforderlich ſind. Ich bin überzeugt, daß in Zukunft ein angenehmes Arbeiten zwiſchen Stadtverwaltung und Intendanz möglich ſein wird. Intendant Bernau verkeidigte ſich gegen den erhobenen Vor wurf, als ob zu ſeinen Ausführungen nur Vorwurf, als ob zu ſeinen Aufführungen nur neue Ausſtattungen verwendet werden und boeiſt darauf hin, daß bei einer Reihe von ihm inſzen⸗ lerter Neuaufführungen abſolut keine Neuanſchafk⸗ ungen gemacht wurden. Stv. Levi weiſt in längeren eingehenden Ausführungen darauf hin, daß man nicht dem Intendanten allein die Schuld an den Ueberſchreitungen bei⸗ meſſen könne. Der Intendant hat, als er die Mittel einforderte für den Sommernachtstraum tatſächlich die Arbeit ſchon hinausgegeben gehabt, weil beſonderen Wert darauf gelegt wurde, den Sommernachtstraum raſch herauszubringen. Cs waren große Vorarbeiten nötig. Unmöglich war es, die Arbeit zurückzuziehen. Ich kann Ihnen weiter ſagen, daß der Herr Intendant ſelbſt bis zum letzten Moment keine richtige Vorſtellung gehabt hat, wie hoch ſich die Koſten des Sommer⸗ nachtstraumes belaufen. Ich begehe keine In⸗ diskretion, wenn ich ſage, daß wir in der Theater⸗ kommiſſion mehr als einmal über den Sommer⸗ nachtstraum geſprochen haben. Erſt nachdem alles Vor fertig war, wurde feſtgeſtellt, was der Sommer⸗ nachtstraum koſtet und erſt dann konnte die Kom⸗ miſſion Stellung nehmen. Die Rechte der Theaterkommiſſion ſind ſehr beſchränkt und ich möchte ſie folgendermaßen definieren: Setzen Sie hinter eine Null noch zwei Nullen hinzu.(Heiter⸗ keit und lebhafter Widerſpruch). Wenn Sie dazu kommen ſollten, die Theaterkommiſſion aufzu⸗ heben, ſo tun Sie es, denn die Theaterkommiſſion hat weitaus nicht die Rechte, wie Sie ſich vor⸗ ſtellen. Wir haben die Möglichkeit, den Voran⸗ ſchlag mitzubeſprechen, dann iſt uns aber die Möglichkeit genommen, irgend etwas hineinzu⸗ reden. In vielen anderen Dingen iſt es genau ſo. Man will die Theaterkommiſſion verantwort⸗ lich machen, wo ſie überhaupt keine Verantwor⸗ tung hat. Wenn wir dem Intendanten die Mittel verweigern, daß er etwas neues herausbringt, ſo ſchaden wir dem Theater und der Theaterkaſſe. Stb. Remmele hat von der Kritik geſprochen. Wenn der Beſuch des Theaters nicht derart iſt, wie er tatſächlich ſein ſollte, ſo hat nicht zum Min⸗ deſten auch die Preſſe Schuld. Obgleich ich Mitglied des Mannheimer Journaliſten⸗ und Schriftſteller⸗Vereins bin, ſage ich, die Mann⸗ heimer Kritik mit ſo wenig Lokalpatriotismus und ſo wenig Rückſicht auf das Theater ſelbſt, die die Leute hinaustreibt, anſtatt hinein, werden Sie nicht leicht in einer Stadt finden. Ich bin der Letzte, der etwas einzuwenden hat gegen eine Kritik. Man kann aber alles auf zwei Arten machen. Man braucht die Aufführungen nicht herunterzureißen. Das Maſſenpublikum haben wir nicht im Theater. Wenn ſchon am andern Tage die Aufführung in der Zeitung herunter⸗ geriſſen wird, dann werden ſich doch eine große Anzahl von Leuten fragen, ob ſie das Stück, das ſo heruntergeriſſen wird, beſuchen. Ich habe nirgends derartig beißende Kritiken, als gerade hier in Mannheim gefunden. Wenn Stv. Rem⸗ mele ſagt, daß unſer Zuſchuß ein größerer wer⸗ den müſſe, ſo trifft das zu. läßlich ſeiner erſten Aufführung unter des Kom⸗ poniſten Leitung in der Karlsruher Strauß⸗Feſtwoche eingehend verbreitet. Das Werk iſt zur Einweihung des neuen Wiener Konzerthauſes am 19. Oktober ds. Js. geſchrieben, alſo eine Gelegen heitsmuſik und als ſolche mit einer geradezu raffinierten kunſt⸗ techniſchen Meiſterſchaft entworfen. Dies gilt nament⸗ lich von dem im Allabrevetakt(Seite 20 der Studien⸗ partitur) beginnenden C⸗dur Hymnus. Ihm geht ein feſtlich bewegter Teil, eingeleitet von harmoniſch intereſſanten Orgelklängen voran. In ſchmetternden Trompetenfanfare erhält das Werk einen wahrhaft pompöſen Abſchluß. Seine dythyrambiſche Steigerung wird durch die mit Holzſchlägeln zu gebenden wuch⸗ tigen Klänge der Pauke(Tonfolge e, g, c, e, d, g) und der auf der Empore poſtierten C⸗Trompete er⸗ höht. Klarheit und überſichtlichkeit ſind die charakte⸗ riſtiſchen Eigenſchaften dieſes Opus 61, das bei voller Wahrung des Tonalitätsgefühls den Komponiſten der „Salome“ mehr als Meiſter immenſer Technik, als von ſeiner perſönlich muſikaliſchen Seite oſfenbart. Herr e das Tempo des„feſtlich be⸗ wegten“ Einleitungsſatzes entſchieden zu raſch und brachte dieſen Teil dadurch um ſeine feſtliche Würde. Im übrigen war die Wiedergabe eine geradezu glän⸗ zende. Das auf ca. 90 Mann verſtärkte Hoftheater⸗ orcheſter ſpielte außerordentlich exakt und ſchwung⸗ voll. Den Orgelpart hatte in letzter Stunde Herr R. Schmidpeter übernommen und blieb ſtets in beſtem Kontakt mit dem Orcheſter. Den großen Apparat aber hielt Bodanzky mit feſter Hand zuſam⸗ men und ſo bekam man auch ohne die vom Kom⸗ poniſten in der Partitur geforderten 154 Muſiker, beſonders in der groß angelegten Schlußſteigerung ein Bild der Strauß'ſchen Intentionen und der ſchier erdrückenden Klangfülle ſeiner neueſten Schöpfung. Der ſpaniſche Cellovirtnoſe Pablo Caſals, ge⸗ 1876 zu Veudrell in Katalonien gehört zu den herveragendſten Meiſtern ſeines Jaches und hat ſeine Wir haben Gegen⸗ aufbeſſerung gehabt. Alles können wir dem Herrn Intendanten denn doch nicht in die Schuhe ſchie⸗ ben. Ich möchte Sie noch über eines aufklären. Mehr Aufwendungen für Dekorationen haben wir in Wirklichkeit garnicht. Wenn Sie die 16000 Mark bewilligen, dann ſind es Mk. 59 000, das ſind 4000 Mark mehr, als man im Vorjahre ver⸗ wendet hat. Ich glaube, ſo ſehr bedeutungsvoll iſt die Frage nicht. Die Opern ſind mit neuen Ausſtattungen ſchlechter bedacht worden. Nun hat Kollege Müller ange⸗ fragt, ob es richtig ſei bezügl. des Theaterkellers. Es iſt wahr, die Luft im Theaterkeller war nicht derart, daß ſie günſtig eingewirkt hätte auf den Beſucher. Es iſt inzwiſchen anders geworden und zwar durch Luftzuführung. Der Raum hat ſich als ſehr geeignet erwieſen, allerdings müſſen noch Aenderungen vorgenommen werden. Der Herr Intendant hat hier Worte ge⸗ braucht bezügl. des Fundus, das er nicht aufrecht erhalten wird. Es wäre ſehr zweckmäßig, wenn er ſich mit den 7 yr in Ver⸗ kern möolichſt meh bindung ſetzen würde, und dieſe Perſönlichkeiten echn Ebl zu Rate ziehen würde. Wir haben Leute dabei, die 25„ird länger im Theater ſind, die über alles d wiſſen. Die Theaterkommiſſion kann etwas anregen und gibt auch Anregungen. Ich kann Ihnen die Verſicherung geben, die Kri⸗ tik ſetzt manchmal ſehr ausgiebig ein, ſodaß manch⸗ mal die tik zu viel iſt. Die Kritik nimmt nie⸗ mals ein Blatt vor den Mund. Ich darf Kollege Vogel dahin korrigieren, daß nicht er allein für das Theater eingetreten iſt, ſondern ich darf das für ſämtliche Mitglieder der Kommiſſion in An⸗ ſpruch nehmen. Dem Intendanten wurde zuge⸗ ſichert, daß ihm die Möglichkeit gegeben werde, unſer Schauſpiel auf eine künſtleriſch bedeutendere Höhe zu bringen, als es zuletzt der Fall war. Vor⸗ bedingung war, daß das Schauſpiel⸗Enſemble er⸗ gänzt wurde. Dieſe Ergänzung iſt dem Herrn Intendanten zugeſtanden worden. Auf Grund der Vermehrung des Perſonals erhoffte der Inten⸗ danten mehr Vorſtellungen herauszubringen und auch im Roſengarten mehr Vorſtellungen zu geben. Es iſt aber ausdrücklich geſagt worden, die Er⸗ gänzung dürfe unter keinen Umſtänden bedeuten eine Ergänzung unſerer alten Mitglie⸗ der. Stv. Gulden befindet ſich im Irrtum, wenn er glaubt, unſer Hoftheater ſei eine Staatsan⸗ ſtalt und daß ein weſentlicher Zuſchuß ſeitens des Staates bezahlt wird. Was die Einheitspreisvor⸗ ſtellungen anbelangt, ſo kann ich Sty. Müller verraten, daß auch hierüber in der Theaterkommiſ⸗ ſion bereits verhandelt worden iſt. Meine Fraktion hat beſchloſſen, gegen die Vorlage zu ſtimmen. Ich möchte anheim geben, ehe wir zu einer Abſtimmung kommen, vielleicht eine kleine Pauſe eintreten zu laſſen, damit die beraten Fraktionen nochmals in der Sache können. Sie können es aber ablehnen. Sie haben aber aus all den Ausführungen der Vor⸗ redner herausgehört, daß ſie alle Luſt und Siebe zum Theater haben. Nachdem ich Ihnen geſagt habe, daß das Defizit des Zuſchuſſes ein ſo minimales iſt, ſo möchte ich wünſchen, daß der Herr Intendant auch das durchführen kann, was er beabſichtigt. Der Herr Intendant iſt ſtreng darauf bedacht, im Budget keine Ueber⸗ ſchreitungen mehr zu begehen. Sty.⸗V. Beusheimer: Ich hatte nicht die Abſicht, zu dieſer Ange⸗ legenheit das Wort zu längeren Ausführungen zu ergreifen, der Vorredner zwingt mich aber dazu. Stv. Levi hat einen Vorwurf gemacht, der in dieſem Saale ſchon einmal erhoben wurde: Die Neuinſzenierungen würden von der Kritik her⸗ untergeriſſen. Das iſt nicht wahr! Die Kritik ſetzt da ein, wo es im Intereſſe des En⸗ ſembles notwendig iſt und ich erinnere an den Ausſpruch eines Mannes, der geſagt hat: Ich möchte ohne die Kritik der Zeitung 15 Inten⸗ dant ſein, denn das iſt, was den Intendanten auſtachelt, was den Künſtler anſtachelt zu er⸗ höhten Leiſtungen, und dieſen Ausſpruch halte ich heute voll aufrecht. Wo keine Kritik iſt, wird der Künſtler nicht zu den Leiſtungen geführt rcr hohe Künſtlerſchaft der hieſigen Muſikwelt ſchon do⸗ kumentiert(letztmals im 4. Konzert des Philhar⸗ moniſchen Vereins am 5. März 1907 in Saint⸗Saens a⸗moll Konzert und Boellmanns„Symphoniſchen Variationen). Man kam daher mit den höchſten Er⸗ wartungen— und ward nicht getäuſcht. Dvorak's h⸗moll⸗Konzert, das erſt kürzlich im Liederkranz⸗ konzert eine treffliche Interpretation durch den ju⸗ gendlichen Celliſten Eurico Meinardi erfuhr, erſchien in einer Größe des Empfindens und Ausdrucks, die ſpontanen Beifall erweckte. Nicht weniger wurden des Ruſſen A. Glazounow„Melodie“ in ihrer edlen Cantabilität und die reizvolle„Serenade“ zu einer Quelle reinſten Kunſtgenuſſes. Der Künſtler wurbe begeiſtert gefeſert und er⸗ widerte die Huldigung mit einem Satz der Bach'ſchen C⸗dur Suite Nr. 3, für Cello allein. Mit dem Soliſten durfte ſich Herr Bodanzsky und unſer kreſſ⸗ liches Orcheſter, das ſich unter der feinempfindenden Leitung ſeines Führers den Intenkionen des Soliſten f in die Ehren des Abends aufs innigſte anſchmiegte, Friedrich Mack. teilen. Aus dem Mannheimer Runft⸗ leben. Theaternotiz. In der morgigen Aufführung von„Bau⸗ meiſter Solneß“ gaſtiert Franz Everth in der Titelrolle. Anſang der Vorſtellung 7 Uhr. Am Freitag ſetzt Eliſabeth Böhm van En⸗ dert ihr Gaſtſpiel fort und zwar in der Partie der„Elſa“ in„Lohengrin“. Akademie für Jedermann. und der Intendant wird nicht zu denjenigen Leiſtungen aufgeſtachelt, die wir von einem ſolchen Mann erwarten. Stv. Lepi ſagte, die Oper bringe das Geld und auf der anderen Seite betonte er, die ätzende Art der Kritik treibe das Publikum hinaus. Ich ſtehe auf dem Standpunkt, daß die Kritik unbedingt not⸗ wendig iſt, und zwar eine ſcharfe Kritik. Ich bin weiter der Anſicht, daß gerade durch die Kritik das Höchſte in unſerem Theater geboten wird. Wenn die Kritik nicht wäre und ſie nicht einſetzen würde, ſo würde ſie wohl bald von ſeiten des Publikums einſetzen und zwar auf eine viel ſchärfere Art. Ich möchte Sie dringend bitten, den Vorſchlag, den Stv. Levi gemacht hat, eine kleine Pauſe einzuſchalten, zu akzep⸗ tieren und ich möchte Sie ferner dringend bit⸗ ten, gerade zur künſtleriſchen Entwicklung unſeres Theaters die Mittel zu bewilligen. Stv. Müller: Wir hatten erwartet, daß der Herr Intendant Bernau in ſeiner Erwiderung einen verſöhnen⸗ den entgegenkommenden Ton anſchlagen werde. Leider haben wir uns hierin getäuſcht. Er iſt dem Beiſpiel ſeiner Vorgänger, die ſtets verſuch⸗ ten, verſöhnend zu ſprechen, um etwaige Beden⸗ ken und Beſchwerden des Bürgerausſchuſſes zu beſchwichtigen, nicht gefolgt, ſondern hat ge⸗ glaubt, das hohe Roß ſatteln und mit ihm in die Arena ſprengen zu ſollen. Der Herr Intendant hat mit dieſer Art, dem Bürgerausſchuß ent⸗ gegenzutreten, ſeiner Sache nicht genützt. Viele von meinen Paxteifreunden, die ſich bis jetzt ein entgültiges Urteil über ihre Stellungnahme zu der Vorlage noch nicht gebildet hatten, ſind durch das heutige Auftreten des Intendanten Gegner derſelben geworden. Herr Intendant Bernau hat uns dann ein werkwürdiges Rechenexempel vorgeführt. Er ſagt, daß die fünf erſten Vor⸗ ſtellungen des„Sommernachtstraum“ ſo und ſo viel Einnahmen gebracht haben und rechnet mit der gleichen Einnahme für die nächſten fünf Vor⸗ ſtellungen und für die Vorſtellungen in den kom⸗ menden Jahren. Aber er muß doch wiſſen, daß bei Neuaufführungen die erſten Vorſtellungen immer die höchſten Einnahmen bringen, wäh⸗ rend die ſpäteren Vorſtellungen immer ſchwächer befucht ſind. Wenn der Herr Intendant noch einige Minuten ſo weiter gerechnet hätte, wie er es getan hat, würde aus dem Defizit ein Ueber⸗ ſchuß geworden ſein. Der Herr Intendant hat dann weiter ausgeführt, daß ſein Voranſchlag ſich als richtig herausgeſtellt habe. Demgegen⸗ über ſteht aber doch die Mittellung in der Bür⸗ gerausſchußvorlage, daß der Intendant ſich mit der rebuzierten Summe einverſtanden erklärt hat. Es ſcheint ihm darnach die Reduzierung u. ihre Durchführung nicht ſehr ernſt geweſen zu ſein. Was meine Anfrage bezügl. der Auffüh⸗ rung des„Parſival“ anbelangt, ſo weiſe ich hin auf meine Ausführungen, daß meine Fraktion jederzeit bereit iſt, die für die Erhaltung des künſtleriſchen Niveaus unſeres Theaters erfor⸗ derlichen Mittel zu bewilligen. Die Auffüh⸗ rung eines Werkes wie der„Parſival“ iſt aber nach meiner Anſicht zur Erhaltung des künſt⸗ leriſchen Niveaus des Theaters der Wagnerſtadt Mannheim unbedingt notwendig. Stv. Levi hat nun geglaubt, auch diesmal wieder die Kri⸗ tik in die Debatte ziehen und die Preſſe als Sündenbock hinſtellen zu ſollen, ein Verfahren, das ja auch bei früheren Theaterdebatten be⸗ liebt worden iſt. Ich möchte mich den Ausfüh⸗ rungen des Herrn Stv.⸗V. Bensheimer an⸗ ſchließen, der die Worte des Herrn Levi bereits energiſch zurückgewieſen hat. Es wundert mich, daß Herr Levi, der doch in den Kreiſen der Theaterreferenten verkehrt, zu ſolchen Behaup⸗ tungen kommt. Er muß doch wiſſen, mit wel⸗ chem tiefen Ernſt und mit welchem Wohlwollen für das Theater die Herren Referenten ihre ſchwierige Aufgabe erfüllen. Eine richtige Theaterkritik hat auf das Thea⸗ ter einen erzieheriſchen Einfluß und die Preſſe darf ſich einen Teil des Verdienſtes anrechnen, wenn heute am Hoftheater ſo vorzügliche Lei⸗ ſtungen geboten werden. Was den Antrag des Herrn Sty. Levi anbelangt, die Sitzung einicn Zeit zu unterbrechen, ſo glaubt Redner, daß eine ſolche Vertagung nicht notwendig iſt, da wohl ſchon jeder Stadtverordnete wiſſe, wie er Heute Abend findet für öee Leſer des Gelben Zettels der Vortrag des Herrn Dr. Wichert über zu ſtimmen habe Arnold Boecklins Phantaſie⸗ Arnold Boecklin(1827—1901) vollſten Erſcheinungen der Sein Ziel war freilich nicht, und Märchenwelt ſtatt. iſt eine der macht⸗ neueren Kunſtgeſchichte. neue Mittel zur Wiedergabe der Wirklichkeit zu entdecken, ſondern „innere Welt lebendig zu machen, Empfindungen durch bildliche Darſtellung aufzurüttel und abzu⸗ ſpiegeln. Ein Vortrag über ſeine Kunſt wird im⸗ mer ſein wie eine Wanderung durch die bezaubern⸗ den Gefilde erdichteter und erträumter Welten. Tresädie der Schroeder⸗Stranz⸗Expedition. Jür den bereits angekündigten Vortrag ſiber die Tragödie der Schroeder⸗Stranz⸗Erxpedition am Freitag, den 12. Dezember im Kaſinoſaal gibt ſich begreiflicherweiſe ein reges Intereſſe kund und es empfiehlt ſich daher, ſich rechtzeitig mit Karten zu berſehen. Beſonders intereſſant ver⸗ des obenfalls durch Lichtbilder unter⸗ ſtühken Ausführungen über den Aufenthalt des erlrankten Ozeanographen Dr. Herzmann Nü⸗ diger in der Hütte zuſammen mit ſeinem treuen Pflegen und Retter, dem Marinemaler Rave, während der langen Polarnocht zu werden. Sie⸗ ben lange Wochen wurden in der Eisöde einſam zugebracht. Der kärgliche Proviant, der ſchließ⸗ lich nur aus verdorbenem Renntkierfleiſch beſtand ſowie das vergebliche Warten auf Hilfe ließen die Lebensgeiſter erſchlaffen. Als ſich endlich der lang erſehnte Mondſchein einzuſtellen begann. wurde der beſchwerliche Rückweg zum Schiffe ver⸗ ſucht, das dann nach 9 mühevollen Tagen in pöllig erſchöpftem Zuſtande erreicht wurde, nach⸗ echen dem die Forſcher teilweiſe nur von Schnee gelebt hatten. Am Bord amputierte Rave dem Ozeano⸗ Stadtbaurat Perrey 2 Ich möchte Stadtv. Levi bezüglich des Theaterkellers erwidern, nicht aber Stadtv. Müller, weil ich die von Letzterem dar⸗ gebrachte Form nicht als berechtigt anzu⸗ ſehen vermag. Die Arbeiten im Keller ſtammen nicht von mir, ſondern ſie ſind von anderer Seite. Wie Sty. Levi ſchon bemerkt hate, ſind Veränderungen vorgenommen worden, ſodaß die Sache jetzt anders geworden iſt. Deshalb können Sie betreffs der Erhaltung unſerer wertvollen Garderobe unbeſorgt ſein Styv. Strobel: Falls die Sitzung nicht unterbrochen wird, wird die ſozialdemokratiſche Fraktion auf ihrem ablehnenden Standpunkt verharren. Bürgermeiſter Ritter: Ich bin nur wenige Wochen ſtellver⸗ tretender Vorſitzender der Kommiſſion ge⸗ weſen, die verſchiedene Nullen hat. Sie wer⸗ den geſtatten, daß auch ich auf einige Punkte eingehe Eine Mehrforderung wird kommen, weil verſchiedene Beträge erhöht wer⸗ den mußten. Es iſt eine Erhöhung des Gagen⸗ etats eingetreten und eine Erhöhung des Ge⸗ haltsetats des Chor⸗ und Orcheſterperſonals. Es iſt ſicher anzunehmen, daß der Zuſchuß er⸗ höht wird. Wie hoch derſelbe wird ſteht noch nicht feſt. Solange nicht in der Theaterkom⸗ miſſion die Sache beſprochen wird, wäre es ver⸗ früht, jetzt ſchon eine Summe zu nennen. Ge⸗ ſtatten Sie mir noch eine allgemeine Bemen⸗ kung. Es iſt viel gegen das Theater vorge⸗ bracht worden und Verſchiedenes, das mit der Anforderung der Mittel nichts zu tun hat. Ich kann auf dieſe Extratouren nicht eingehen, ſon⸗ dern nur inbezug auf die zwei Hauptvorwürfe, die inbezug auf die Vorlage erhoben worden ſind. Auf dieſe will ich mit einigen Worten zurückkommen. Es iſt zunächſt folgender Vor⸗ wurf erhoben worden, daß es ein entſchiedener Mangel an Disziplin ſei, wenn der Leiter eines Inſtituts weiß, daß im Voranſchlag für Dekora⸗ tion nur 22000 M. und für ſonſtige Ausſtat⸗ tungen nur 17000 M. vorhanden und er gibt für ein Stück allein 24000 M. aus. Weiter iſt geſagt worden, es ſind bewilligt worden von der Theaterkommiſſion 13000., von der Hof⸗ theaterverwaltung und vom Herrn Intendan⸗ ten ſind ausgegeben worden 24000 M. Es hat eine Ueberſchreitung von 11000., alſo um faſt 100 Proz. ſtattgefunden. Das find Zu⸗ ſtände, die nicht geduldet werden können. Wenn man ſo dieſe Vorwürfe hört, ſo ſcheinen ſie auf den erſten Augenblick durchaus berechtigt zu ſein. Und ich verſtehe auch den Unwillen, der aus den verſchiedenen Reden herausgeklungen hat und ich verſtehe auch, wenn in weiten Krei⸗ ſen des Publikums ein gewiſſer Unwille vor⸗ handen iſt. Mir ging es auch ſo. Auch ich ließ die Akten etwas unſanft auf den Schreibtiſch fallen. Aher wenn man ſich näher mit der Sache befaßte, ſo fand man doch Momente, die die Sache in einem anderen Lichte erſcheinen ließen. Wir haben dem Herrn Intendanten von vornherein das denkbar größte Vertrauen entgegen gebracht. Er hat mehr Perſonal ver⸗ langt. Sofort hat man M. 50 000 bewilligt. Er hat im Theater gefunden, daß di Theaterbeleuchtung nicht ganz befriedigte. So⸗ fort iſt ihm dafür wieder ein großer Betrag be⸗ willigt worden. Die Drehbühne iſt bewilligt worden. Alſo alle ſeine Wünſche, die er vor⸗ ebracht hat, ſind in bereitwilligſter Weiſe ſo⸗ ort erfüllt worden. Nun brachte er den Hauptwunſch vor, den ich von ihm eigentlich erwartete, nämlich den, daß er bei Eneuerung eines neuen Theater⸗ jahres beginnen wolle mit einem von ihm durch⸗ aus neu inſzenierten Stück, das gewiſſermaßen ſeine künſtleriſchen Fähigkeiten dem ganzen Theaterpublikum dartun ſollte. Er wollte eine künſtleriſche Tat vollbringen, um ſich beim hieſigen Theater⸗Publikum einzuführen. Was die Ueberſchreitung der Mittel anbe⸗ langt, ſo muß in Zukunft verlangt werden, daß genau detailltierte Koftenvoranſchläge aufgeſtellt werden wie ſie auch die übrigen Aemter auf:; ſtellen. Es muß eine gewiſſenhafte Kon⸗ trolle ausgeübt werden damit man in Zu⸗ kunft vor derartigen unangenehmen Ueber⸗ raſchungen verſchont bleibt. Der Herr Inten⸗ dant hat in der Kommiſſion auch die Erklärung daß er dafür forgen wolle daß der⸗ graphen Dr. Ritdiger, welchem ein Fuß und meh⸗ rere Finger erfroren waren, mittels einer Metall⸗ ſäge den halben Fuß, ſowie einige Fingerſpihen. Nach Monaten traf alsdann unerwartet die nor⸗ wegiſche Hilfsexpedition unter Hauptmann Sux⸗ rud ein und brachte die längſt erſehnte Erlöſung. RKunſt, Wiſſenſchaft u. Ceben. Eine badiſche Ehrung Konrad Drehers. Der Großherzog verlieh dem„Staatsanzeiger“ zufolge dem Hofſchauſpieler Konrad Dreher in München das Ritterkreuz zweiter Klaſſe des Ordens vom Zöhringer Löwen. Ernſt Hardts Schauſpiel„Schirin und Ger⸗ trande“, das die heitere Seite der bekannten Sage vom Grafen von Gleichen mit ſeinen zwei Frauen abzugewinnen ſucht, fand bei ſeiner Erſtauffüh⸗ rung am Dienstag am Mainzer Stadtrpester eine beifällige Aufnahme bei ſtark beſuchtem Haus⸗ Zum Schluß konnte man einen ſtarken Heiter⸗ keitserfolg feſtſtellen, in den ſich vereinzelt Wider⸗ ſpruch miſchte. An der Einſtudierung hatte der Dichter ſelbſt die letzte feilende Hand gelegt. Se kam eine gute Aufführung zuſtande, in der vor allem Herr Springer in der Rolle des Grafen von Gleichen erfreuliches leiſtete. Ein Staatsſekretariat der ſchönen Künſte fir England. Nach dem Vorbild anderer europeiſch Staaten ſoll jetzt auch England ein Staaksſek tariat der ſchönen Künſte erhalten. Der danke dazu iſt freilich nicht von der Regiern 8. Seite. General-Anzeiger.— Zadiſche Neneſte Nachrichten. Mittagblatt.) Mittwoch, den 3. Dezember 1913. artige Ueberſchreitungen nicht mehr vorkommen, in Zukunft derartige Ueberſchreitungen vermie⸗ den und detaillierte Pläne aufgeſtellt werden. Ich würde es für ſehr bedauerlich halten, wenn nicht die Summe von 16000 M. geneh⸗ migt würde. Davon wird die Hälfte getrennt für Herrn Kapellmeiſter Bodanzky, der einige neue Stücke herausgeben will. Alf die Mittel nicht genehmigt um ein beſcheidenes Programm hren zu können, ſo werden Sie die Schaffensfreude und Arbeitsluſt ſowohl des Herrn Intendanten wie des Herrn Bodanzky nicht fördern. Nun muß ich noch eine Mitteilung machen, die vielleicht 811 R doch von beſonderer Bedeutung iſt. Wie Sie aus der Vorlage entnehmen können, hat die Theaterkommiſſion von ſich aus 5000 M. be⸗ willigt. Außerdem ſollen 16000 M. bewilligt werden für Neuinſzenierungen, ſo wie ſie heute in der Vorlage des Stadtrates beantragt ſind. Nun hat ſich nachträglich herausgeſtellt, daß von den 5000., an dem Tage, an dem ſie be⸗ willigt waren, ſchon 2883 M. gebraucht waren. Außerdem ſind von der Theaterkaſſe 2150 M. um das Defizit des Vorjahres auf die Seite zu bringen, ſchon wieder gebucht worden. Dem Intendanten würden dann noch 47 M. übrig bleiben. Ich möchte Sie erſuchen, der Vorlage zuzuſtimen und beantragen, daß ſich die Frak⸗ tionen zu einer kurzen Sitzung zurückziehen. Wenn kein Widerſpruch erfolgt, ſo ſetze ich die Sitzung auf die Dauer von 10 Minuten aus. Die Fraktionen erklärten ſich damit einver⸗ ſtanden, worauf die Sitzung um 6 Uhr auf 10 Minuten vertagt wurde. Nach etwa viertelſtündiger Pauſe Verhandlungen wieder aufgenommen. Sty. Zeiler erklärt: Namens dertenigen Mit⸗ glieder meiner Fraktion, die für den Antrag des Stabtrats ſind, möchte ich zur Vermeidung von Miß⸗ verſtändniſſen erklären, daß, wenn wir dafür ſtim⸗ men, es in dem Sinne tun, dem Theater zu nützen. Herr Kollege Levi hat am Schluß ſeiner Rede geſagt: Genehmigen Sie die 16 000 und geben Sie dadurch dem Herrn Inteudanten ein Vertraueusvotum. Ich möchte im Namen meiner Partei erklären, daß, wenn wir dafür ſind, das nicht als Vertrauensvotum für den Herrn Intendanten aufgefaßt ſehen möchten. Sty.⸗V. Gießler: Meine Fraktion hat ſich da⸗ hin entſchieden, datz wir für die 11000 ſtimmen mit Rückſicht auf die Kontrollmaßnahmen, die nach der Erklärung des Herrn Bürgermeiſters getroffen wor⸗ den find. Sty. Dr. Jeſelſohn: Meine Fraktion ſtimmt aus prinzipiellen Gründen gegen die Vorlage uud erklärt, daß in Zukunft keine Ueberſchreitungen in keinem Reſſort mehr vorkommen dürfen. Ein Teil meiner Fraktion ſtimmt für die 11000&, nachdem vom Stadtrat erklärt worden iſt, daß für die Zukuuft Garantien geboten ſind, daß irgendwelche Ueberſchrei⸗ tungen nicht mehr vorkommen. Sto. Strobel: Ich habe im Namen meiner werden die Fraktion zu erklären, daß wir gehen die Vorlage ſtimmen aus den von mir angeführten Gründen. Der ſtadträtliche Antrag(16 000 4) wird mit ziemlicher Mehrheit abgelehnt, Auch ein Teil der natl. Fraktion ſtimmt dagegen. Der Ab⸗ (uderungsantrag des Stadtverordne⸗ tenvorſtandes(11000%) wird mit Majorität ugenommen. Dafür iſt mit dem größten Teil des Stadtrats ein Teil der Nationalliberalen, der Fortſchrittler und des Zeutrums. Von den Sozial⸗ demokraten erheben ſich Levi und Schiktz. BVerkündung der ſtädtiſchen Nechnungen, der Rech⸗ nungen der Gemeinde Sandhoſen, ſowie des Rech⸗ nungsabſchluſſes der ſtädtiſchen Sparkaſſe für 1912. Es ſind im ganzen 33 Rechnungen, die von der Faſſen⸗ und Rechnungskommiſſion einer Vorprüfung unterzogen und offengelegt wurden. Sie ſollen nun⸗ mehr im Bürgerausſchuß verkündet und der Abhör⸗ ommiſſion zur Abhör überwieſen werden. Nach einigen empfehlenden Worten des Sto.⸗V. Pfeiffle einſtimmig angenommen. Erwerbung und Verpachtung von Grundſtücken. Zu bewilligen ſind 18 000 aus Grundſtocks⸗ mitteln zur bereits vollzogenen Erwerbung von ſieben Grundſtücken auf den Gemarkungen Alt⸗ Mannheim, Käſertal und Feudenheim, in einer Ge⸗ ſamtfläche von 117 Ar zu 65 3. bis 12/ per Qm. Drei Grundſtücke ſollen auf 9 Jahre verpachtet wer⸗ den. Nach kurzer Empfehlung durch Sty.B. Ben⸗ ſinger einſtimmig augenommen. Geländetauſch mit Fabrikdirektor Lenz. Der Stadtrat ſucht um die Genehmigung zu dem ſ. Zt. mitgeteilten Geländetauſch und zur Verwen⸗ dung von Grundſtocksmitteln in Höhe bis zu 3700 ¼ behufs Zahlung des Antritts der Stadt an den Tauſchkoſten mit einer Verwendungsfriſt von 10 Jah⸗ ren nach. ee W ſondern von den künſtleriſchen und wiſſenſchaft⸗ lichen Geſellſchaften des Landes, vor allem von der royal society(der Geſchichtsforſcher und Archäologen), der royal academy(der Maler und Bildhauer), und ganz beſonders von den im graphiſchen Leben ſtehenden Mitgliedern des Toyal institute of british architects ausgegangen, die ſchon lange eine einheitliche ſtaaliche Leitung der verſchiedenen Muſeen, Kunſtſchulen u. dergl. forderten. Vertreter der genannten Geſell⸗ ſchaften fanden ſich vor wenigen Tagen in den Räumen des institute of british architeets ein und wählten einen Ausſchuß von 26 Mitglie⸗ dern, in dem ſich Künſtler, Gelehrte, Architekten und Ingenieure befanden, um mit der Regie⸗ rung über die Errichtung eines Staatsſekreta⸗ riats der ſchönen Künſte in Verhandlungen zu treten. Dieſer Ausſchuß ſoll auch dann in Wirk⸗ ſamkeit bleiben, wenn die Regierung den Wunſch nach einem ſolchen Statsſekretariak erfüllt hat; der Staatsſekretär wird dann als Ehrenpräſi⸗ dent an die Spitze dieſes Ausſchuſſes treten und der Ausſchuß als leitender Beirgt ihm zur Seite ſtehen. Wie die„Daily News“ ihrem Berichte über dieſe Sitzung beifügen, iſt die Regierung wenigſtens grundſätzlich nicht abgeneigt, ein Staatsſekretariat der ſchönen Künſte zu er⸗ richten. Stv.⸗V. Benſinger meint, es ſei anzunehmen daß, wenn heute die Konjunktur ſich aufhellt, die frü⸗ heren höheren Verſteigerungspreiſe für die Bauplätze an der Auguſtganlage, die Herrn Lenz als Tauſch⸗ objekt abzutreten ſind, zu erzielen ſind. Deshalb glaube man, daß Herrn Lenz durch die Ueberlaſſung dieſer Plätze ein Vorteil gewährt werde, der den⸗ jenigen der Stadtgemeinde überwiege, ein Vorteil, den man allerdings ziffernmäßig ſchwer veranſchla⸗ gen könne. Wem die diesbezügl. Erklärungen des Stadtrats genügten, der möge für die Vorlage ſtim⸗ men. Stv. Bauer führt aus, der Stadtverorbneten⸗ vorſtand glaube die Vorlage des Stadtrats zur An⸗ nahme nicht ohne weiteres empfehlen zu ſollen. Es möge ſein, daß unter den Mitgliedern des Kollegtums verſchiebene Meinungen über die Vorlage herrſchen. Er(Rednerſ ſei der Meinung, daß das Intereſſe der Stadt durchaus gewahrt werde. So habe er ſich durch Erkundigungen davon überzeugt, daß die Plätze in Sandhofen zumteil als billig und vorteilhaft für die Stadt bezeichnet werden können und zumteil viel bil⸗ liger angeſetzt ſeien, als Direktor Lenz ſ. Zt. in gün⸗ ſtigeren Zeiten für die Plätze bezahlt habe. Früher ſeten die gleſchwertigen Plätze in der Oſtſtadt zu höhe ren Preiſen als zum Anſchlagspreis von 90 abge⸗ ſetzt worden. Aber früher habe man auch andere Zei⸗ ten gehabt. Beklagenswerter Weife liege die Bautä⸗ tigkeit in Mannheim vollſtändig darnieder. Wenn früher Bauplätze verſteigert wurden, kamen eine Menge Intereſſenten, heute nur ganz wenige. Ange⸗ bote, die den Anſchlagspreis überſteigen, werden über⸗ baupt nicht mehr abgegeben. Aus der Vorlage erſehe man, daß Direkton Lenz verpflichtet ſei, innerhalb zweier Jahre die Plätze zu bebauen. Hierauf lege er einen gauz beſonderen Wert. Im übrigen iſt Red⸗ ner der Meinung, daß die Bauplätze zu dem angeſetz⸗ ten Preis relativ garnicht billig ſind. Er halte es nicht für die Aufgabe einer Stadtverwaltung, von vornherein beim Verkauf von ſtädtiſchem Gelände die letzten Chancen herauszuholen, denn man müſſe doch die Unternehmer etwas animieren. Daß in Maun⸗ heim die Mieten geradezu erſchreckend hoch ſind, wiſſe man allgemein aus eigener Erfahrung. Er habe vor einiger Zeit Gelegenheit gehabt, eine Statiſtik über Mieten zu leſen, in der mit den teuerſten Mieten Mannheim direkt hinter Charlottenburg rangiere. Nicht der heutige Preis für das zu tauſchende Ge⸗ lände ſei zu billig, ſondern der frühere Preis war zu hoch. Aus den angeführten Gründen empfehle er die Vorlage zur Annahme. Stvy. Johann Schmitt(Sandhofen) hält den Eintauſch des Sandhofener Geländes für die Stadt⸗ gemeinde ebenfalls für ſehr günſtig. Er könne die Vorlage nur empfehlen. Bürgermeiſter Dr. Finter bittet, die Vorlage anzunehmen, weil die Stadt ein gutes Geſchäft mache. Er teile den Optimismus des Stadtverordnetenvor⸗ ſtandes, daß für die Plätze an der Auguſtaanlage in günſtigeren Zeiten ein beſſerer Preis zu erzielen ſei, nicht. Der Anſchlagspreis von 90 ſet derfenige, den der Stadtrat vor vier Jahren für die ganze Auguſtaanlage feſtgeſetzt habe. Damals habe man dieſen Preis in den Kreiſen des Stadtrats durchaus für richtig gehalten. Nun ſei ſa richtig, daß der Prets bei der Verſteigerung wiederholt überboten wurde. Man müffe aber bedenken, daß ſeit der letzten Verſtei⸗ gerung eines Bauplatzes an der Auguſtaaulage nicht weniger als 3 Jahre vergangen ſeien. Seit dieſer Zeit ſei an der Auguſtaanlage nicht ein einziger Bau⸗ platz verkauft worden. Dieſe Tatſache gebe zu denken. Seit dieſer Zeit habe ſich nichi ein einziger Liebhaber für einen derartigen Bauplatz gemeldet. Wenn wirk⸗ lich die Bauplätze mit 90, niedrig bemeſſen geweſen wären, dann hätten ſich während dieſer Jeit auch Lieb⸗ haber gefunden. Daß für dieſe Bauplätze eine beſon⸗ dere Vorliebe nicht vorhanden ſei, habe zumteil ſeinen Grund in der Geldknappheit und in dem Rückgang der Bautätigkeit überhaupt. Es habe aber auch ſeinen Grund in den beſtimmten Vorſchriften, die über den Verkauf von Gelände für die Auguſtaaulage auf⸗ genommen wurden. So weiſe er auf die Beſtimmung hin, daß pro Stockwerk nur eine Wohnung eingerich⸗ tet werden darf. Man ſei von vornherein der Mei⸗ nung geweſen, daß die Auguſtaaulage eine vornehme Wohnlage ſein müſſe. Die norddeutſchen Städte haben unter Benutzung des preußiſchen Baufluchtgeſetzes eine Beſtimmung erlaſſen, nach der ſogar die privaten Grundſtücksbeſitzer gezwungen werden können, vor⸗ nehme Häuſer an vornehmen Straßen zu errichten. Soweit gehe man in Manunheim nicht. Er halte dies auch nicht für eine richtige Gemeindepolitik. Bei ſtädtiſchem Baugelände dagegen iſt das eine andere Sache. Gerade in beſſeren Wohnungen ſei ein außer ordentlicher Mangel bei der letzten Zählung hervor⸗ getreten. Die Hausbeſitzer hätten die Gelegenheit be⸗ nutzt. die Mieten ganz enorm zu ſteigern. Es ſei er⸗ wünſcht, daß man neue Wohnungen auf den Markt bringe. Dazu ſolle auch dieſe Vorlage beitragen. Von 36 Verſteigerungen, die in den letzten Jahren vorge⸗ nommen wurden, hätten 21 genau die ſtadträtlichen Anſchlagspreiſe ergeben. Bei den Bauunternehmern habe ſich eine Wandlung vollzogen. Sie werden ſich nicht mehr gegenſeitig überbleten. Der feſtgeſetzte Preis von 70—990 ſei ein angemeſſener. Er ſei der Meinung, daß in Zukunft die Preiſe nicht erhebelch geſteigert werden. Redner erläutert eingehend den Wert der einzutauſchenden Grundſtücke, um zn bewei⸗ ſen, daß der Tauſch für die Stadtgemeinde uur gün⸗ ſtig iſt. Sty. Drös macht auf einen Mißſtand aufmerk ſam, der bei den Beſitzern und Bewohnern der Arka⸗ denhäuſer lebhafte Beunruhigung hervorgeruſen habe. Aus Anlaß der Fundamentierung für das Großherzog Friedrich⸗Denkmal wurde der ganze Rondehplatz ut! einem Bretterzaun umgeben, der die Fahrtraße und den Schmuckplatz vollſtändig abſchneide. Dos werde als ein umſo größerer Mißſtand empfunden, als men ſage, daß der Bretterzaun eine Lebensdauer von—2 Jahren haben könne. Bielleicht laſſe es ſich ermögki⸗ chen, die Erlaubnis zu erwirken, daß die Fuhrwerke binter dem Bretterzaun herumfahren dürfen. Bürgermeiſten Ritter unterbricht den Redner vzit der Bemerkung, daz der Stadtrat bereits be⸗ ſchloſſen habe, den Fahrweg ſo zu geſtalten, wie es der Redner wüniche. In der darauffolgenden Apſtimmung Vorlage eiuſtimmig aungenommen. Verkauf eines Geläudeſtreifens im Stadtteſl Waldyof an Peter Wetzel. Der Stadtrat beantragt:„Verehrlicher Bürger⸗ ausſchuß wolle zum freihändigen Verkauf einer Teil⸗ fläche von ca. 50 Om, von dem ſtädtiſchen Grundſtuck Lab. No. 901ga im Waldhof an Peter Wetzel daſelbſt 115 Preiſe von 20% pro Qm. ſeine Zuſtimmung er⸗ teilen. Nach einigen empfehleunden Worten des Stv.⸗V. Benſinger einſtimmig angenommen. Aufuahme eines Anlehens. Der Stadtrat beantragt:„Verehrlicher Bürger⸗ ausſchuß wolle a. zur Aufnahme eines zu%—4½% verzinslichen Aulehens von 15 000 000 ſeine Zu⸗ ſtimmung erteilen; b. den Stadtrat ermächtigen, nach Bedarf zu den ihm gutſcheinenden Bedingungen eine ſchwebende Schuld bis zum Betrag von 5 Millionen Mark für die Dauer von höchſteus 6 Monaten auf⸗ zunehmen.“ Str.⸗B. Benſinger bemerkt bei der Begrün⸗ dung der Vorlage, es werde bei der heutigen Lage auf dem Geldmarkt ſchwer ſein, zu günſtigen Bedin⸗ gungen Geld für die Stadt zu erhalten. Deshalb habe der Stadtrat zweierlei Vorſchläge gemacht. Wie geſpannt der Geldmarkt heute ſei, das könne man daraus erſehen, daß die Stadt Wien vor wenigen Tagen eine Anleihe aufgenommen habe, die zu 1½ Prozent auf den Markt gebracht und vielfach über⸗ zeichnet wurde. Wien hätte jedeufalls mit 4 Proz. das aleiche Reſultat erzielt. Für Mannheim würden vielleicht die gleichen Bedingungen zu erhalten ſein. Es wäre deshalb unklug, bei der gegenwärtigen Lage des Geldmarktes zu einer Anleihe zu ſchreiten. Red⸗ ner glaubt, daß man der Vorlage zuſtimmen könne. In der darauffolgenden Abſtimmung wird die Vorlage einſtimmig angenommen. Das Statut der Hoftheater⸗Peuſiousauſtalt. Der Stadtrat beantragt:„Verehrlicher Bürger⸗ ausſchuß wolle zur Uebernahme der nach 8s 9 und 11 des neuen Statuts der Hoftheater⸗Penſionsanſtalt dem Großh. Hof⸗ und Nationaltheater und der Stadt⸗ gemeinde obliegenden Leiſtungen ſeine Zuſtimmung erteilen.“ — Bürgermeiſter Ritter gibt bekannt, daß Syn⸗ dikus Landmann, der das Statut mit bearbeitet hat, durch Krankheit am Erſcheinen verhindert ſei, daß aber ſein Stellvertreter anweſend iſt. Stv.⸗V. Pfeiffle weiſt bei Begründung der Vorlage einleitend darauf hin, daß mit dieſer Vor⸗ lage ein alter Wunſch der Theaterangeſtellten erfüllt wird, um dann eingehend die Veränderungen zu be⸗ ſprechen, die das neue Statut gegenüber dem alten aufweiſt. Stv. Drös führt aus: Nach manchen erfolgloſen Anläufen liegt das neue Statut zur Beſchlußfaſſung vor. Damit hat ein überaus ſegensreiches Werk ſeinen Abſchluß gefunden. Man muß dem Bearbeiter dieſes Entwurfs Dank wiſſen für die jahrelang mit unendlicher Mühe und Geduld und mit viel Scharf⸗ ſinn geführten Verhandlungen. Das vorliegende Werk iſt in ſeiner Form ein Muſter von Klarheit und Ueberſichtlichkeit und durchtränkt von ſozialem Geiſt, von dem Geiſt des Verſtänduiſſes für die Nöte und Bedürfniſſe der Mitglieder des Hoftheaters. Aller⸗ dings bringt es, wie ſchon Herr Stv.⸗V. Pfetffle aus⸗ geführt hat, eine weſentliche Belaſtung dauernd mit ſich, aber ich glaube, dieſe Belaſtung dürfen wir ruhig übernehmen. Erfolgt ſie doch zugunſten einer Schicht, für die in der Frage der Penſionierung und Hinter: bltebenenverſorgung fahrelang nichts oder ſehr wenig geſchehen iſt. Und ſo darf ich namens meiner Fraktion die Erklärung abgeben, daß wir einmütig für bieſe Vorlage eintreten werden. Ich möchte bei dieſem An⸗ laß noch zwei Punkte der wohlwollenden Erwägung des Stadtrats empfehlen. Es würde ſich vielleicht empfehlen, auch der alten Penſionäre zu ge⸗ denken. Es ſind hier eine Reihe von älteren Herren aus dem Chor und vom Orcheſterperſonal, die bei den kärglichen Bezügen, wie ſie bis vor einigen Jahren ausbezahlt wurden, 50—60 Proz. als Penſion erhal⸗ ten. Es handelt ſich hier um einige wenige Leute, die in ſehr vorgerückten Jahren ſtehen, Der Stadtrat ſallte durch eutſprechende Berückſichtigung den Lebens⸗ abend dieſer Penſionäre ſonniger geſtalten. Es iſt vielleicht bekannt, daß Mannheim inbezug auf die Anſtellungsverhältniſſe der Orcheſter⸗ mitglieder eine ganz eigenartige Stellung ein⸗ nimmt. Die Orcheſtermitglieder ſind wohl nach 10 Jahren penſionsberechtigt, können aber auch daun wird die noch jederzeit auf die Straße geſetzt werden. ZJwar iſt hierbei die Theaterkommiſſion zuſtändig, aber wir haben ja heute aus dem Munde des Herrn Levi ge⸗ hört, welche Bedeutung die Theaterkommiſſion in die⸗ ſen Fragen hat. So iſt es dazu gekommen, daß der Entſcheid, ob ein Mitglied des Orcheſters im Verband des Hoftheaters weiter bleiben ſoll, bei einem einzl⸗ gen Herrn liegt. Die Orcheſtermitglieder ſind in die⸗ ſer Beziehung ſchlimmer daran, wie die ſtädtiſchen Arbeiter. Deshalb haben die Herren ſchon voriges Jahre an den Stadtrat eine Eingabe gemacht, in wel⸗ cher gebeten wird, daß dafür Sorge getragen wird, daß die Orcheſtermitglieder eine ſichere Anſtellung finden, denn ein Verhältnis, wie das hieſige, exiſtiert in ganz Deutſchland nicht mehr. Der Stadtral braucht nur dem Beiſpiel anderer Städte zu ſolgen, welche ihren Muſikern nach längerer Dienſtzeit eine feſte Au⸗ ſtellung gewähren. Der Wunſch der Maunheimer Orcheſtermitglieder iſt bisher nicht in Erfüllung ge⸗ gangen. Die Gründe ſind mir nicht bekauntl. Aber ich ſtehe auf dem Standpunkt, wo ein Wille iſt, d⸗ ſollte auch ein Weg ſein. Man möge wenigſtens zur endgültigen Beurteilung, ob ein Muſiker in ſeinen Leiſtungen nicht mehr genügt, eine Kommiſſion ein⸗ ſetzen, in die das Orcheſter einige Herren delegieren kann. Er möchte den Stadtrat bitten, dieſe beide An⸗ regungen wohlwollend entgegenzunehmen. Stvo. Mayevſchließt ſich in der Beurteklung des Statuts den Au rungen des Vorredners an. Er teile auch den Wunſch des Vorredners bezügl, der Alt⸗ penſionäre. Nameus ſeiner Fraktion ſpreche er die Hoffnung aus, daß es gelegentlich ſich ermöglichen laſſe, die Beſtimmung des§ 30 zu beſeitigen, die den Rechtsweg in Streitfällen ausſchließt und dadurch den Penſionsberechtigten die Möglichkeit zu gewäh ren, ſich in Differenzfällen an die unabhängigen ordentlichen Gerichte zu wenden. Weiter hofft Red⸗ ner, daß es unſerm Theater ermßalicht wird, ſich all⸗ mählig von der Deſpotie des Bühnenvereins zu emanzipieren. Stv. Geil ſpricht ſich obenfalls für ſtimme für dle recht aus der Wel n namens ſeiner Fraktion die Voriage aus. Seine Fraktion e, meil damit ein ſozlales Un⸗ fit wird, der lgenden Abſtimmung Vorlage einſt im mig augenommen. Beſchaffung von 25 Moatorwagen für die elektriſche Straßenbahn. Angefordert werden 412 500 Mark. Sto⸗V. Bensheimer begründet die Vor⸗ lage und erſucht um Zuſtimmung. Siv. Bub ſprach namens ſeiner Fraktion die Zuſtimmung zu der Vorlage aus. Er wünſcht aber bei dieſer Gelegenheit, daß bei Veranſtal⸗ tungen im Roſengarten ein Spätwagen nach dem Dindenhof bereit geſtellt werde. Bürgermeiſter Ritter gibt den Eingang einer Reſolntion betr. die Verbilligung der Abonne⸗ wird die mentspreiſe für Jahreskarten nach Feudenheim, auf welcher Linie bekanntlich nach erfolgter Elektriſierung eine Erhöhung des Jahresabonne⸗ ments vorgeſehen iſt. Sty. Schenk führt in Begründung der Reſo⸗ lution ans: Auch ſeine Fraktion ſehe in der Vorlage ein Bedürfnis für den Straßenbahnver⸗ kehr. Aber die Cehöhung des Abonnements⸗ preiſes für die Linie nach Feudenheim bedeute aber eine erhebliche Mehrausgabe für die zahl⸗ reichen Beamten und Angeſtellten, die in Feu⸗ denheim wohnen. Dazu komme noch, daß ein der⸗ artig erhöhter Preis im Widerſpruch ſtehe mil einer geſunden Wohnungspolitik. Wir erſuchen den Stadtrat höflichſt, dieſe Reſolution in wohl⸗ wollende Erwägung zu ziehen. Stv. Rihm: Wie man aus der Vorlage er⸗ ſteht, ſteht die Elektriſierung der Linie nach Feu⸗ denheim ſehr bald zu erwarten. Darüber freut man ſich allgemein. Ueber was man ſich aber nicht freut, das iſt eben der neue Fabrpreis, der ziemlich in die Höhe geſetzt werden ſoll. Beſon⸗ ders möchte ich darüber ſprechen, daß die neue Taxgrenze an die Friedrichsbrücke verlegt worden iſt, wogegen die Taxgrenze der Käfertäler Linie erſt bei dem Paradeplatz iſt. Es iſt zu wünſchen, daß dasſelbe Entgegenkommen auch den Feuden⸗ heimern gewährt wird. Für die weitere Entwick⸗ lung Feudenheims ſpielt viel der Umſtand mit, wie die Fahrpreiſe für die Straßenbahn nach dieſem Vororte ſind. Denn es muß, wie der Stw. Schenk ganz richtig bemerkte, jeder Familien⸗ vater mit dieſer Ausgabe rechnen. Wir haben ja auch noch ein großes Gebiet in Feudenheim, das der baulichen Erſchließung harrt und es ſteht, wenn die Fahrtaxe niedrig gehalten wird, zu hof⸗ fen, daß ſich in Feudenheim wieder eine rege Bautätigleit entfaltet und daß damit neuer Zu⸗ zug nach Feudenheim ſtattfinden wird. Ich möchte auch noch bei dieſer Gelegenheit an den Herrn Straßenbahndirektor die Frage richten, wi der Betrieb während des Umbaues vom Aubuckel bis zur Endſtation gehandhäbt wird. Stv. Dreifus gläubt, daß man nach dem Beiſpiel anderer Städte bei uns in Mannheim einmal dazu übergehen ſoll, bei Neubeſchaffung von Wagenmaterial größere Wagen zu beſtellen. Dieſe größeren Wagen brauche man ja nicht, wenn nach der Seite Hinderniſſe im Wege ſtehen, nach Ludwigshafen laufen zu laſſen. Man könne ſie einſtellen für die Linie 1, 2, 5, 6, 7. 10 und 12. Es gibt eine ganze Anzahl Städte, die ſolch große Wagen im Betrieb haben, ſo Zürich, München, Berlin u.., die 44, 50 und ſogar 66 Perſonen zu befördern in der Lage ſind. Solche größeren Straßenbahnwagen bedenten eine Erſparnis an Anhängemagen und auch an Perſonal. Man brauche nur einmal die Wahrnehmung zu machen, wie die Wagen der Linie 5 und auch die der Linie nach dem Induſtriehafen und dem Gaswerk über⸗ füllt ſind. Es wäre intereſſant, einmal von Herrn Straßenbahndirektor zu hören, welche Gründe eptl. gegen die Einführung von größeren Wagen rechen. Stv. Ihrig frägt, ob bei den nen zu beſtellen⸗ den Wagen auch ſolche mif Heizvorrichtungen vor⸗ geſehen ſind. Es ſei durchaus zu befürworten, daß insbeſondere für die Linien nach den Vororten während der Wintermonate heizbare Wagen ein⸗ geſtellt werden. Die vorliegende Reſolutſon ſei ihm durchaus ſympathiſch. Noch ſympathiſcher wäre ſie, wenn in ihr auch die übrigen Vororte berückſichtigt werden. Sehr zu begrüßen ſei, wenn überhaupt eine Verbilligung der Taxe für die Straßenbahn nach unſeren Vororten eingeführt werde. Eine ſolche Maßnahme wäre im Intereſſe einer geſunden Wohnungspolitik ſehr vorteilhaft. Stv. Schmitz: Es wäre wünſchenswert, wenn die Reparatur der defekten Wagen etwas ſchnel⸗ ler bonſtatten gehe, als dies bisher der Fall war. Stv. Geiler: Es läge im Intereſſe einer beſ⸗ ſeren Ausnutzung des Wagenmateriaſs, wenn an der Halteſtelle Luzenberg ein Endpunkt wenig⸗ ſtens für die Verdichtungswagen geſchaffen werde. Stp. Wendling befürwortet, daß nicht nur eine Ausdehnung des Straßenbahnnetes, ſundern eine möglichſte Verbilligung der Tarife ſeitens des Straßenbahnamtes in Betracht gezogen wird. Gerade im Intereſſe der Geſundung des Woh⸗ nungsweſens iſt eine ſolche Verbilligung erfor ⸗ derlich. 5 Stv. Geil tritt für eine beſſere Verbindung mit dem Waldhof bezw. der Gartenſtadt ein. Nicht nur die Gartenſtadtbewohner ſelbſt, die ge⸗ genwärtig 126 Familien zählen ſondern auch U viele Spaziergänger, die Sonntags ihren Weg nach der Gartenſtadt nehmen, wären der Stra· gzenbahnverwaltung für eine ſolche Verbeſſerung dankbar. Hauptfächlich würde man es aber ſei⸗ tens der Gartenſtadtbewohner dankbar anerken nen, wenn endlich einmal das Problem der In⸗ zerführung der heſſiſchen Ludwigsbahn würde. 25 Herr Straßenbahndirektor Löwit nimmt ann⸗ mehr zu den verſchiedenen Wünſchen Seunng Bezüglich des Wunſches des Stv. Bub er, daß deſſen Erfüllung nicht möalich ſei, da Roſengartenveranſtaltungen am Waſſerturm reits ein Wagen nach Ludwigshafen bereitſt und weil ein weiteres Abſtellgeleiſe nicht vorhan⸗ den iſt. Was die Wünſche um die Verbilligung der Tarife nach Feudenheim anbelangt, ſo ſei zu bemerken, daß die elektriſcke Linie nach beim den gleichen Tarif bekommt, wie ihn die Stadtlinien haben. Damit trete naturgeme 8 5 genüber dem alten Satz eine Verteuerung Abonnements ein. Der Tarif für eine Fahrt von 15. Pfg. bleibe unverändert. 1 5 derd nee e * 2 reeeheereeen ere Zuſammenſtöße ſtaktgefunden haben, 60 Perſonen wären nur dort geeignet, wo ma Mittwoch, den 3. Dezember 1913. General-Aueiger.— Badiſche Keneſte Rachrichten. Mittagblatt.) dings könne man Wochenkarten für die elektriſche Linie nicht mehr zu dem alten Preis herausgeben. Der neue Betrieb nach Feudenheim wurde vom Stv. Rihm ganz richtig ſo gedacht, daß wir zwei Linien einrichten. Und zwar die eine Linie nach dem Aubuckel, die dann über die Friedrichsbrücke weiter nach Mundenheim geht, die andere Linie über die Friedrichsbrücke, Ring, Hauptbahnhof Mannheim nach dem Hauptbahnhof Ludwigs⸗ hafen. Bezüglich des Wunſches des Stb. Dreifuß nach größeren Wagen ſei zu bemerken, daß der letzte Wagentoß 40 Perſonen faßt. Bei dieſen Wagen ſchon ſei es für den gewandteſten Schaffner bei gewiſſen Strecken(Bahnhof—Waſſerturm) ohne ö weiteres unmöglich, das Fahrgeld bei allen Fahr⸗ gäſten einzuziehen, ſodaß viele Fahrgäſte auf dieſe Weife umſonft fahren. Dieſen unangenehmen Zuſtand durch noch größere Wagentyps zu ver⸗ größern, ſei nicht zu raten. Bei 10—12 Wagen habe man Heizvorrichtungen geſchaffen, indem man als Heizung Strom von den Anfahrwiderſtänden verwendet. Es hat ſich herausgeſtellt, daß bei ungeheizten Wagen, welche boll beſetzt ſind, die gleiche Temperatur herrſchte, wie in den geheizten Wagen, die leer waren. Dieſe Erfahrung ſei nicht dazu angetan, die Zahl der heizfähigen Wagen zu vergrößern. Wir haben Vorortslinien, ſo z. B. auch nach Dürk⸗ heim, wo die Wagen mit Oberleitungsheizung eingerichtet ſind. Aber Stadtwagen mit friſchem Strom zu heizen, ſei einfach nicht bezahlbar. Denn das mache pro Stunde und Wagen 18 Pfg. für den Heizſtrom allein. Und bei 7½ Pfg. Fahrtaxe könne man unmöglich dieſe Heizart ein⸗ führen. Es müßte alſo Kohlenheizung einge⸗ Fführt werden. Der bisher langen Reparakurzeit für die Wa⸗ gen werde nunmehr abgeholfen werden können, da jetzt die neue Wagenhalle in den Spelzen⸗ gärten zur Verfügung ſteht. Hierzu ſei zu be⸗ achten, daß in der letzten Zeit ungewöhnlich viel denen zu⸗ folge es eine ganze Reihe defekter Wagen gegeben habe. 8 Am Endpunkt Luzenberg iſt beabſichtigt, deine Schleife einzuführen, weil ſich dorthin tatſächlich der Hauptverkehr abſpielt. Stw. Dreifuß hält die von dem Herrn Straßenbahndirektor Löwit bezüglich der großen Wagentypen vorgebrachten Gründe nicht für ſtich⸗ haltig. Die größeren Wagen würden ſich ſpeziell für Vororte wie Rheinau, Feudenheim und Sand⸗ bofen praktiſch erweiſen. Auf all dieſen Strek⸗ ken ſeien ſehr viele Fahrgäſte mit Wochenkarten bverſehen, weshalb der Schaffner beim Einkaſſieren ſehr gut nachkommen könne. Direktor Löwik: Ich halte einen Wagen, den 40 Perſonen faſt, für groß genug. Wagen fü große Strecken fährt. Auf der Strecke Luzenbeg hat beiſpielsweiſe der Schaffner oft von Luzn⸗ berg bis an die Friedrichsbrücke zu tun. Stp. Nettel: Auch ich möchte nicht empfeſen, für den Stadtperkehr größere Wagen einzufllen und zwar aus wirtſchaftlichen Gründen. Auſber⸗ ſchiedenen Linien, auf denen die Wagen z. Be⸗ einn der Arbeits⸗ und Geſchäftsſtunden ſtark peſetzt ſind, ſind dieſe während der übrigen Teszeit weniger ſtark beſetzt. Nun kommt auf jedf ine Gewicht des Wagens ſoundſoviel Stromend das gibt dann ganz unangenehme Rechnunge Man könne Mannheim mit Berlin und Münen nicht bergleichen. Trotzdem geht aber Berliweiſpiels⸗ weiſe dazu über, für den inneren Verhr zwei⸗ achſige Wagen einzuſtellen. Aus dieſe Gründen glaube ich, daß das Projekt des Saßenbahn⸗ amtes, das für den Stadtperkehr zwechſige Wa⸗ gen vorſieht, aber für den Vororerkehr vier⸗ achſige Wagen verwenden will, da e iſt. Stb. Hartmann: Die vorliegeſe Reſolution iſt auch mir ſympathiſch. Doch haſich der 905 Straßenbahndirektor nicht darübe geäußert, o möglich iſt, auf den Vorortſteken eine Ver⸗ billigung einzuführen. Aber ich öchte noch da⸗ für eintreten, daß Schülerkartereingeführt wer⸗ ben ſollen. Auch iſt es wünſenswert, in den Vorortwagen wenigſtens Heizig einzurichten. Sto. Lebi: Die Anbrinng von kleinen Defen, wie es Nürnberg hat, ärde ſich ganz bil⸗ ſig dur ren laſſen. We e ſtattfindenn Abſtimmung vVird die Vorlage und Reſolion einſtimmig an⸗ genommen. Erweiterung des Fichſchauamtes. Angefordert werden M. i enomm. 4 desstadtteils Rheinau. Der Bürgerausſchuß ird erſucht, 0 1 95 wurf des Vertrages zwüen der Stadtgemein und der Waſſerwerksgellſchaft Rheinau ſein Auch dieſe Vorlagelird ohne Debatte ein⸗ ſtimmig genehmigt. 0 Fles der Bruchwieſen auf ee Sandhofen. Der Stadtrat bectragt:„Verehrlicher Bür⸗ gerausſchuß wollelur freihändigen Verpach⸗ fung von 2927 40 umtr. Gelände der ſogen. Bruchwieſen auf zemarkung. Sandhofen und don 2 Rohrbrunm an Gärtnereibeſitzer Friedr. Lieſhold in Matbeim ſeine Zuſtimmung er⸗ teilen.“ himmig ginehmgit. 1 ei Rotſtan Barbeiten. ger lle ſich danit ein verſtanden er⸗ Betrag vm 23 800 M. zur Pla⸗ nierung 95 ertleſunger im Waldpark und in der Stefanſpromenade aus den im diesjäh⸗ 0 Der Stadtr beantrag!:„Verehrlicher Bür⸗ Notſtandsarbeiten beſtritten, oder in dem nächſt⸗ jährigen Voranſchlag beſonders Falle ſchon vor Genehmigung des Voranſchlags durch den Bürgerausſchuß verwendet werden darf.“ Zur Begründung der Vorlage führte Stv.⸗V. Benſinger aus, daß es begrüßenswert ſei, daß die Notſtandsarbeiten dieſes Jahr einen ſehr großen Umfang annehmen würden. Stv. Pfliegner: Die Arbeitsloſigkeit ſei zur Zeit nicht nur bei den Bauarbeitern, ſon⸗ dern auch in anderen Berufen ſehr groß. Es ſei zu wünſchen, daß die Notſtandsarbeiten ſehr bald in Angriff genommen werden. Sty. Schlier: Es ſei erfreulich, daß eine ſo große Anzahl von Arbeitern bei den Not⸗ ſtandsarbeiten verwendet werden könne. Auch wegen des ſchlechten Geſchäftsganges ſind viele Arbeiter nicht in der Lage, eine Arbeitsſtelle zu bekommen. Indeſſen gibt es Betriebe, ſo auch bei der Stadtverwaltung, in denen mit Ueber⸗ ſtunden gearbeitet wird. Es wäre erwünſcht, wenn ſeitens der Stadtverwaltung angeordnet würde, daß die Ueberſtunden eingeſtellt werden ſollen, danit ein Teil dieſer Arbeiter vorüber⸗ gehend Beſchäftigung finden könne. Stv. Strobel beſchäftigt ſich mit einer Beſtimmunz der Städt. Arbeitsordnung und legt in ſeiren Ausführungen Wert auf die Feſt⸗ ſtellung, diß die Arbeitsloſenfürſorge nicht als Armenſürprge angeſehen werden könne. Stv. Schenk bringt den Wunſch zum Aus⸗ druck, daz die Stadt demnächſt eine Arbeits⸗ loſenzähling vornehmen ſoll, wie in dieſer Be⸗ ziehung chon eine ganze Reihe anderer Städte bereits wrgegangen ſeien. 5 Bürgermeiſter v. Hollander: Die tech⸗ niſche Hmmiſſion hat bereits am letzten Sams⸗ tag bechloſſen, daß Meldungen für Arbeits⸗ loſenbiſchäftigung entgegen genommen werden können. Bis Samstag mittag haben ſich 111 Arbeisloſe gemeldet, was bisher noch keine große Zahl iſt. Die Arbeitsloſenbeſchäftigung ſelbſt ſoll am nächſten Freitag aufgenommen werder. Was die Verhältniſſe auf dem Arbeitsmarkt anbelangt, ſo iſt darauf aufnerkſam zu machen, daß ſie bei uns inMann⸗ hein doch noch weſentlich günſtiger zu liegen ſchenen, als in den meiſten anderen deutſchen Stten. Man hört ja außerordentlich viele Kla⸗ geſ über die Arbeitsloſigkeit und die Zeitungen hcen dieſem Kapitel beſondere Aufmerkſamkeit gividmet. Ein gewiſſer Rückgang der Konjunk⸗ tir iſt ja auch bei uns zu bemerken. Eine große Mzahl von Fabriken haben ihre Beſchäftigung eſſchränken müſſen. Immerhin zeigen aber die ſttiſtiſchen Feſtſtellungen beim Städt. Arbeits⸗ daß die Arbeitsloſigkeit im Allgemeinen ycht viel ſchlechter als im Vorjahre iſt. Jeden⸗ Klls ſind wir beſtrebt, die Zahl der Arbeitsloſen gamit zu beſchränken, daß wir möglichſt viel Arbeitsloſenbeſchäftigung für dieſen Winter bereit ſtellen. Was die Frage einer Arbeitsloſen⸗ zählung anbelangt ſo iſt zu erwarten, daß viel⸗ leicht zu Anfang Januar nächſten Jahres eine ſolche vorgenommen wird. Stv. Geil bemerkt, daß die Feſtſtellungen des Arbeitsamtes als Maßſtab für die allge⸗ meine Arbeitsloſigkeit nicht in Betracht kom⸗ men können, da kaum 20 Proz. der Arbeiter ſich beim Städtiſchen Arbeitsamt melden. Die übrigen Arbeiter ſind ſamt und ſonders auf den Arbeitsnachweis der Induſtrie angewieſen. Bürgermeiſter v. Hollander: Auch dort iſt die Arbeitsloſigkeit nicht ſo ungeheuer groß. Die Abſtimmung ergab die einſtimmige An⸗ nahme dieſer Vorlage. Neuanlage von Kleingärten. Der Stadtrat beantragt:„Verehrlicher Bür⸗ gerausſchuß wolle 1. zur Anlage weiterer Klein⸗ gärten im Lindenhof den Betrag von 15800 Mk. aus Anlehensmitteln mit einer Verwendungs⸗ friſt von 10 Jahren bewilligen; 2. die Verpach⸗ tung der Gärten aus freier Hand genehmigen. Stv.⸗V. Gießler begründet kurz und emp⸗ iehlt die Vorlage. 81b Bu b: Es müſſe dankbar anerkannt wer⸗ den, daß die Stadt beſtrebt iſt, dem Verlangen nach Vermehrung der Kleingärten nachzukom⸗ men. Auf der anderen Seite ſei es aber ein großes Unrecht, daß die neuen Pächter in bezug auf den Pachtpreis ſchlechter geſtellt werden, als die alten Pächter. Er bitte den Stadtrat, daß er hier nochmals die Sache prüft und den Preis für die neuen Anlagen beim alten beläßt. Bürgermeiſter Ritter: Die Sache nochmals geprüft werden. Einſtimmige Annahme dieſer Vorlage. 15 errichtung proviſoriſcher Lokale für die Ge⸗ im alten Leihhaus E 5, 16 und Herſtellungen in der Kurfürſt Friebrichſchule. Der Stadtrat beantragt:„Verehrl. Bürger⸗ ausſchuß wolle zur Errichtung proviſoriſcher Räume für die Gewerbeſchule im alten Leihhaus E 5, 16 und zu Herſtellungen in der Kurfürſt Friedrichſchule den Betrag von 6390 Mk. aus Wirtſchaftsmitteln bewilligen und die dadurch eintretende Ueberſchreitung des diesjährigen Voranſchlags und dieſen Betrag genehmigen. Stv.⸗V. Gießler empfiehlt die Vorlage. Stv. Noll wünſcht, daß die Räume des Städtiſchen Unterſuchungsamtes zu gunſten der Gewerbeſchule frei werden und bittet den Stadt⸗ rat dringend dafür zu ſorgen, daß das jetzt ge⸗ ſchaffene Proviſorium in nicht allzuferner Zeit aufgehoben wird. Auch dieſe Vorlage wird ein⸗ ſtimmig angenommen. Erſtellung eines neuen Kanals zwiſchen Brücken⸗ und Alphornſtraße. Der Stadtrat beantragt:„Verehrl. Bürger⸗ ausſchuß wolle zur Herſtellung des Spülſiels in der Dammſtraße von der Brücken⸗ bis zur Alp⸗ hornſtraße die Verwendung von Anlehensmit⸗ teln in Höhe von 50 000 Mark mit einer Ver⸗ wendungsfriſt von 10 Jahren genehmigen. Stv.⸗V. Bensheimer bittet die Vorlage men. enStre 8 Bei dem letzten großen wird vorgeſehen wird, mit der Maßgabe, daß er im letzteren zu beſchränken verſteht. faſſen konnten. Unwetter war von ſo ganz außergewöhnlicher Art, daß Autoritäten auf dem Gebiete der Me⸗ teorologie die außerordentliche Abnormität die⸗ ſes Naturereigniſſes anerkannt haben. Man kann ſagen, daß ſo etwas in Mannheim noch nie dageweſen iſt. Es iſt indeſſen in der Tat nicht mehr vorgekommen, als bei den üblichen Kellerüberſchwemmungen zu erwarten war. Be⸗ merkenswert iſt, daß an dem Tage des Unwet⸗ ters ein außerordentlicher niedriger Waſſerſtand herrſchte, ſodaß die Kanäle ohne Zuhilfenahme irgendwelcher Pumpen das Waſſer in den Neckar ableiten konnten. Gegen derartige Naturer⸗ ſcheinungen kann man nichts machen. Auf Anfrage ſeitens des Stv. Ihrig be⸗ ſtätigt Herr Stadtbaurat Stauffert, daß beim Krankenhausneubau in der Tat ein Kanal⸗ einſturz ſich ereignete. Dieſes Ereignis treffe aber die bauunternehmende Firma, die für den Einſturz verantwortlich gemacht wurde. Darauf wurde die Vorlage einmütig geneh⸗ migt. Zum Schluſſe nahm Herr Stv.⸗V. Pfeiffle noch kurz das Wort zu der zur Kenntnis ge⸗ brachten Vorlage bezüglich der Auffüllung des Neckarvorlandes und bittet, daß man in Zukunft die Verfügung über die Ueberſchüſſe dem Bür⸗ gerausſchuß überlaſſen möchte. Schluß der Sitzung halb 9 Uhr. Jur geſtrigen Bürgerausſchuß⸗ ſitzung. Nahezu 6 Stunden tagte geſtern der Hieſige Bürgerausſchuß. Kurz nach 3 Uhr begannen die Verhandlungen und erſt gegen 9 Uhr hatten ſie ihr Ende erreicht. Die Beratungen trugen zumteil einen ſehr lebhaften Charakter. Das Haus war ſehr gut beſucht, die Galerie über⸗ füllt. Die erſte Vorlage betraf die Regelung der Dienſtverhältniſſe des Ober⸗ bürgermeiſters, deſſen Wahl am heutigen Mittwoch ſtattfinden wird. Das neue Oberhaupt unſerer Stadt ſoll ein Jahresgehalt von 20 000 Mark, wie ſeine Amtsvorgänger beziehen, nebſt freier Dienſtwohnung, Martin ebenfalls erhalten hätte, wenn es ihm vom Schickſal vergönnt geweſen wäre, noch länger unter uns zu weilen und zu wirken. Das neue Stadtoberhaupt fängt alſo hinſichtlich ſei⸗ ner finanziellen Bezüge genau da an, wo ſein Vorgänger aufgehört hatte. Aber iſt dies faſt nicht immer ſo? Der Dienſtvertrag wurde, wie dies vorauszuſehen war, debattelos genehmigt. Die nächſten zwei Vorlagen betrafen die Neu⸗ regelung der Gehälter der drei Bürgermeiſter Ritter, v. Hollan⸗ der und Dr. Finter. Erſterer ſoll eine Er⸗ höhung ſeines Gehalts um 3000., die beiden letzteren eine ſolche um je 2000 M. erhalten. Ueber dieſe Verbeſſerung der Gehaltsverhält⸗ niſſe unſerer drei Bürgermeiſter iſt in der Bür⸗ gerſchaft viel geſprochen worden. Sie wurden teils befürwortet, teils ablehnend beurteilt. Wir möchten deshalb auſ dieſe Angelegenheit etwas näher eingehen, in der Hoffnung, hier aufklärend zu wirken. Die Erhöhung der Ge⸗ hälter der drei Bürgermeiſter iſt nach unſerer Meinung ein Akt der Gerechtigkeit, der auch im Intereſſe der Stadt zu begrüßen iſt. Die Herren Ritter, v. Hollander und Dr. Finter, namentlich die beiden erſtgenannten Herren, ſtehen ſeit vielen Jahren im Dienſte der Stadt. Alle drei Herren ſind Männer, die ihr Beſtes für die Stadt hergegeben und ſich um ſie große Verdienſte erworben haben. Jedem der drei Herren ſind wichtige Reſſorts unterſtellt, deren umſichtige Verwaltung die Anſpannung aller Kräfte verlangt. Namentlich Herr Bürgermei⸗ ſter Ritter hat ſtädtiſche Aemter zu führen, deren erſprießliches Arbeiten für die Geſtaltung der finanziellen Verhältniſſe unſeres Gemeinweſens von der allergrößten Bedeutung iſt; ihm ſind die techn. Aemter, ſo das Elektrizitätswerk, das Gaswerk, das Waſſerwerk, die Straßenbahn uſw. Unterſtellt. Wer Gelegenheit hatte, in den Kom⸗ miſſionen oder Verwaltungsräten dieſer Aemter mitzuwirken, der wird Zeugnis ablegen können von dem umfaſſenden Wiſſen, dem Fleiße und der unermüdlichen Tätigkeit, die Herr Ritter in dieſen ſtädtiſchen Betrieben entfaltet, von der Energie, mit der er ſich in die äußerſt ſchwierige Materie dieſer ihm früher ferngelegenen Gebiete eingearbeitet hat, von der Ruhe und Sicherheit, mit der er die Verhandlungen zu leiten, die Wogen zu glätten und die Beratungen ſtets auf das rein ſachliche Gebiet der praktiſchen Arbeit Herrn Bürgermeiſter von Hollander unterſtehen in der Hauptſache das Armen⸗ und Krankenweſen, das geſamte Schulweſen uſw., alſo Gebiete, deren Beherrſchung ebenfalls ein reiches, vielſeitiges Wiſſen, eine tatenfrohe Ar⸗ beitskraft und ein energiſches Wollen verlangt. Alle dieſe Eigenſchaften finden wir bei unſerem Herrn Bürgermeiſter von Hollander, die⸗ ſem einfachen, beſcheidenen und liebenswürdigen Manne mit dem humanen Sinn, dem menſch⸗ eingeſtellt, daß die Kanäle das Waſſer nicht alle Stadtbaurat Stauffert: Das jüngſte große die Oberbürgermeiſter Verwaltung des Armen⸗ und Kranken Anerläßliche Vorausſetzungen ſind. 95 germeiſter Dr. Finter iſt erſt ſeit dem Hin⸗ ſcheiden des Herrn Oberbürgermeiſters Beck. alſo ſeit dem Jahre 1908, in ſtädtiſchen Dienſten, aber er hat in dieſer Zeit bewieſen, daß unſere ſtädtiſche Verwaltung in ihm eine ganz hervor⸗ ragende Kraft gewonnen hat, auf die die Bür⸗ gerſchaft große Hoffnungen für die Zukunft ſetzt. Herr Dr. Finter hat ſich mit überraſchender Schnelligkeit in das dornenvolle Gebiet des eingelebt und führt in ihm die Zügel mit ſicherer Dabei weiß er ſich N 55 Bureaukratismus, von kleinlichem Buchſtaben⸗ geiſt, von brüsker Engherzigkeit. bisher mit Herrn Dr. 195 halten und ind, zu erfüllen ſu t. Mannheim darf ſich freuen, drei ſo 52 ragende, tüchtige und begabte Männer in den maßgebenden Stellen der ſtädtiſchen Verwaltung zu haben, und es würde eine bedenkliche Ver⸗ kennung der Intereſſen der Stadt geweſen ſein, wenn der Bürgerausſchuß in ſeiner Mehrheit die vom Stadtrat beantragte Aufbeſſerung der Gehälter der drei Bürgermeiſter abgelehnt hätte. Gerade in der jetzigen Uebergangszeit kann Mannheim keinen dieſer drei Männer entbehren und wird ſie auf Jahre hinaus nicht entbehren können. Sie deshalb an die Stadt noch feſter zu feſſeln, erſcheint uns auch ein Akt der Klug⸗ heit. Man kann ſeine Pflicht erfüllen, man kann ſie aber auch freudig erfüllen und ſogar noch darüber hinaus⸗ gehen. In der Gehaltserhöhung ſoll für die drei Bürgermeiſter nicht nur ein Akt der Aner⸗ kennung und der Dankbarkeit, auf den ſte ſich reichlich Anſpruch erworben haben, ſondern auch ein Moment der Aufmunterung, des Anſporns, des Vertrauens liegen. Auch unſere drei Herren Bürgermeiſter ſind Menſchen, an deren innerſten Gefühlen und Empfindungen die verſchiedenartigen Ereig⸗ niſſe der letzten Monate nicht ſpur⸗ und ein⸗ druckslos vorübergegangen ſein können und ſein werden: deshalb wird ihnen das ehren⸗ volle Vertrauensvotum, das ihnen der Bür⸗ gerausſchuß geſtern erteilt, ſicherlich— abge⸗ ſehen von der finanziellen Seite der Ange⸗ legenheit— viel innere Befriedigung und Ge⸗ nugtuung bereiten. Die Mannheimer Bür⸗ gerſchaft iſt ihren drei Bürgermeiſtern treu geblieben, mögen ſie auch der Stadt treu⸗ die ſie braucht und nicht entbehren ann. Hierauf gab es eine mehrſtündige Thea⸗ terdebatte. Zur Beratung ſtand der ſtadträtliche Antrag, dem Intendanten nach⸗ träglich 16 000 Mark für Dekorations⸗ und Inſzenierungszwecke zu bewilligen, da er mit der Ausſtattung des„Sommernachtstraums“ nicht nur ſeine ganzen ihm budgetmäßig zur Verfügung ſtehenden Mittel aufgebraucht, ſon⸗ dern dieſen Betrag bereits weit überſchritten hat. Wir möchten mit unſerer kritiſchen Be⸗ leuchtung dieſer Theaterdebatte die mehrſtün⸗ dige Diskuſſion nicht fortſpinnen. Wer ſich für die Sache intereſſiert, möge den ausführ⸗ lichen Bericht leſen und er wird ſich dann ſein Urteil ſelbſt bilden können. Nur eines möch⸗ ten wir konſtatieren und zwar auch im Inter⸗ eſſe des Intendanten ſelbſt: ſein geſtriges Auf⸗ treten im Bürgerausſchuß hat auf die Stadt⸗ verordneten, wenigſtens auf die weitaus über⸗ wiegende Mehrheit derſelben, einen ſehr un⸗ günſtigen, unſympathiſchen Eindruck gemacht. Dieſer Eindruck fand ſeinen Reflex in der Ab⸗ ſtimmung. Von dem Auftreten des Herrn In⸗ tendanten hing es ab, ob der ſtadträtliche An⸗ trag genehmigt werden würde oder nicht. Wie ſein Auftreten vom Bürgerausſchuß beurteilt wird, mag Herr Bernau aus den Abſtim⸗ mungsziffern erſehen. Der ſtadträtliche An⸗ trag auf Nachbewilligung von 16 000 Mark, deſſen Annahme man anfänglich für ziemlich ſicher hielt, fiel glatt durch, nur eine ſehr kleine Anzahl Bürgerausſchußmitglieder konnte es über ſich bringen, für dieſen Antrag einzu⸗ treten. Ja ſelbſt der Antrag des Stadtverord⸗ neten⸗Vorſtandes, der eine Bewilligung von nur 11000 Mark vorſchlug, fand nur eine äußerſt geringe Mehrheit. Wenn der Inten⸗ dant klug iſt, zieht er aus dieſem Abſtim⸗ mungsergebnis die richtige Lehre, die darin liegt, daß er in Zukunft dem Bürgerausſchuß gegenüber eine andere Tonart anſchlägt und daß er den in der geſtrigen Verhandlungen ge⸗ äußerten Wünſchen und Beſchwerden Rechnung trägt. Sollte Herr Bernau den geſtern von ihm beliebten Ton, den ſich der Bürgeraus⸗ ſchuß nicht ein zweites Mal gefallen laſſen wird, auf Anraten ſogenannter guter Freunde angeſchlagen haben, können wir ihm nur raten, in Zukunft derartigen Ratſchlägen gegenſiber Unwetter im September habe ſich der Mißſtand aigen Vorachlag vorgſehenen Mitteln für lich fühlenden Herzen, die für eine richtige —— vorſichtiger zu ſein. bei gutem Beſuche ſtatt. 8. Seite. Goneral⸗Ameiger.— Fabiſche Reusſte Nachrichten. Mittaasblatt). Mittwoch, den 3. Dezember 1913. Es ſtand ſodann noch eine größere Anzahl von Vorlagen zur Beratung, die jedoch zu nennenswerten Debatten nicht führten. Er⸗ wähnen möchten wir nur die Beratung des Statuts der Hoftheater⸗Penſions⸗ anſtalt, das von den Rednern der ſämt⸗ lichen Fraktionen begrüßt und deſſen An⸗ nahme einſtimmig befürwortet wurde. In vor⸗ züglicher Weiſe wurde dieſe Vorlage namentlich von dem natl. Stadty. Herrn Profeſſor Drös begründet. Durch die Annahme des Statuts, die einſtimmig ſtattfand, ſind die ſeit Jahren gehegten berechtigten Wünſche der Angehörigen unſeres Hoftheaters erfüllt, Wünſche, deren Vertretung ſich namentlich die natl. Fraktion auch hat angelegen ſein laſſen. Wenn heute das angeſtrebte Ziel erreicht iſt, darf ſich die natl. Fraktion einen Teil des Verdienſtes zu⸗ ſchreiben. Noch bleibt die Erfüllung des Ver⸗ langens der Hoftheaterorcheſter⸗Mitglieder nach Aenderung ihrer Anſftellungsverhältniſſe. Wir hoffen, daß auch dieſer Wunſch bald ver⸗ wirklicht wird und daß die Widerſtände, die ſich jetzt noch gegen ihn erheben, in abſehbarer Zeit ſchwinden. Was die Hoftheaterorcheſter⸗Mit⸗ glieder in bezug auf die Aenderung ihrer An⸗ ſtellungsverhältniſſe fordern, iſt nach unſerer Auffaſſung berechtigt und kann bei einiger⸗ maßen gutem Willen auch durchgeführt wer⸗ den. Nur wollen muß man. Das Beiſpiel anderer Städte, in denen die Theaterorcheſter⸗ Mitglieder bereits in der Weiſe vertraglich an⸗ geſtellt ſind, wie es unſere Theaterorcheſter⸗ Mitglieder wünſchen, beweiſt, daß in Maun⸗ heim nichts Unmögliches gefordert wird. Binnen weniger Minuten wurde die wichtige Vorlage auf Annahme eines neuen ſtädtiſchen Anlehens in Höhe von 15 Millionen genehmigt. Eine kurze Be⸗ gründung durch den Vertreter des Stadtv.⸗ Vorſtandes und die Sache war erledigt. Sodann kam es noch zu einer längeren Straßenbahndebatte aus Anlaß der ſtadträtlichen Vorlage auf Beſchaffung von 25 Motorwagen für die elektr. Straßenbahn. Wie üblich, wurden wieder verſchiedene Wünſche über den Betrieb der Straßenbahn, die Aen⸗ derung der Tarife ete. vorgebracht. Das Straßenbahnamt wird ſie wohlwollend prüfen und ihnen ficher ſo weit als möglich entgegen⸗ kommen. Dafür bürgt uns Herr Straßenbahn⸗ direktor JZöwit, der mit unermüblichem Fleiß, mit Tatkraft und Weitblick unſer immer größer werdendes Straßenbahnnetz leitet und der ſich in den Jahren ſeines hieſigen Wirkens das Vertrauen der Bürgerſchaft und ihrer Ver⸗ kretung erworben hat. Wünſche und Be⸗ ſchwerden wird es bei der Straßenbahn immer geben, mag der Direktor heißen wie er will. Die Hauptſache iſt, daß der verantwortliche Leiter unſeres Straßenbahnweſens Verſtändnis gegenüber dieſen Wünſchen bekundet und ſie zu eorfüllen ſucht, ſoweit es im Rahmen einer ge⸗ ſunden Finanzpolitik, die auch die Straßen⸗ bahn beobachten muß, möglich iſt. Krankenkaſſenwahlen. Geſtern abend haben die Ausſchuß wah⸗ len für die Ortskrankenkaſſe für Handelsbetriebe für die Arbeitneh⸗ mer ſtattgefunden. Auch hierbei war die Wahl⸗ beteiligung, wie zu erwarten war, außer⸗ ordentlich groß. Wahlberechtigt waren 3876 männliche und 3244 weibliche Arbeitnehmer. dabon haben insgeſamt 3192 abgeſtimmt und zwar: 1924 männliche und 1268 weibliche, was einer prozentualen Wahlbeteiligung von 44,80 Prozent entſpricht. Die im Januar 1911 ſtattgefundene letzte Wahl war damit bei Weitem um das dop⸗ pelte übertroffen. Die Feſtſtellung des genauen Reſultates erfolgt in einer heute abend ſtattfin⸗ denden Vorſtandsſitzung. Wie wir erfahren, be⸗ trug 1911 die Zahlder Wahlberechtigten 25 309. Davon ſtimmten ab 1229. Hiervon fielen auf die ſozialdemokratiſche Liſte 650, auf die bürgerliche 579 Stimmen. Die Arbeitgeber der an der Orts⸗ krankenkaſſe für Handelsbetriebe Verſicherten werden nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß die Delegiertenwahl heute nachmittag von 26 Uhr im Kaſſenlokale§ 2, 1, 2. Stock, erfolgt. Die Zahl der abzugebenden Stimmen iſt auf jeder Wahlkarte dermerkt. * Die Stadtmiſſion veranſtaltet anläßlich ihres Weihnachtseinkaufes im Kaſinoſaale Abend⸗ unterhaltungen. Die erſte fand geſtern Das Programm wurde eingeleitet durch einen Vortrag der Kapelle Kreitmair mit einem Präludium in D⸗moll von Deſſan. Frau Martha Gernsheim, welche ſich ſchon des öfteren bei derartigen Veranſtal⸗ kungen hören ließ, hatte ebenfalls ihre Kraft in den Dienſt der guten Sache geſtellt und wartete in gewohnter Weiſe mit einigen Sopran⸗Soli, wie„Brich herein, füßer Schein“ von Frommel und„Ein Obdach gegen Sturm und Regen“ von Kahn auf. Reicher Beifall belohnte die Soliſten. Die Hauptnummer des Abends bildete die Auf⸗ führung die„Hugenotten“ in fünf Auftritten, dem das Vorſpiel aus der gleichnamigen Oper für Violine und Klavieroper vorausging. Herr Odenwald, der zur Zeit ſeine muſikaliſchen Studien in Heidelberg betreibt(Wolfrum⸗Schü⸗ ler]), zeigt ein hervorragendes Können am Kla⸗ vier. Herr Himmele Meiſter auf der Violine. Die eigentliche Auf⸗ führung erfolgte durch Mitglieder des„Chriſt⸗ lichen Vereins junger Mannheim⸗ karau“ unter Leitung des Kunftmalers Lo berß in muſtergültiger Weiſe. Von den ein⸗ zelnen Darſtellern waren beſonders charakteri⸗ ſtiſch der Pater, Coligny und der König, wie über⸗ haupt jeder ſein ganzes Können einſetzte, um das Stück zu einem guten Abſchluß zu bringen. Ein Andante religioſo von Fr. Thome für Cello und Klavier, von Mitgliedern der Kapelle Kreitmair geſpielt, beſchloß das Programm. Die Unterhal⸗ tung war dazu angetan, jeden Beſucher auf ſeine Rechnung kommen zu laſſen. Die Anweſenden waren vollauf befriedigt. Heute abend 9 Uhr findet eine Wiederholung der Unterhaltung ſtatt. Wir hoffen, daß ſie ebenſogut beſucht wird, wie die geſtrige. Der Verkauf im Weihnachts⸗ bazar war geſtern ein ſehr guter zu nennen und wird auch bis heute abend und auch nach der Abendunterhaltung fortgeſet werden. Die Ver⸗ kaufsſtände ſind noch derart reichlich mit Waren derſehen, daß jedem Wunſche entſprochen werden kann. Männer * Zwei Durchquerungen Afrilas im Auto und Motorboot. Vor einer zahlreichen Zuhörer⸗ ſchaft, die ſich aus Kreiſen des Rheiniſchen Automohbilklubs, des Mannheimer Vereins für Luftſchiffahrt„Zähringen“, des Vereins für Flugweſen und des Jagdklubs zuſammenſetzte, hielt geſtern abend im Saale des Parkhotels Herr Oberleutnant a. D. Paul Graetz einen hochintereſſanten Vortrag, deſſen Inhalt wie folgt zu ſkizzieren iſt: Die Auto⸗Expedi⸗ kion, welche die Erprobung des Autos auf ſeine Verwendbarkeit in Afrika, ſpeziell in un⸗ ſern Kolonien bezweckte, führte 1907—09 von Daresſalam am indiſchen Ozean durch Deutſch⸗ Oſt⸗Afrika auf der Route der heutigen Zentral⸗ bahn nach dem Tanganykaſee, durch Rhodeſia, den Transvaal, die Kalahariwüſte, Deutſch⸗ Südweſt⸗Afrika in 630 Tagen nach Swakopmund am atlantiſchen Ozean.— Die Motorboot⸗ Expedition, welche ſich den Nachweis des Chambeſi als Kongoquellfluß zur Aufgabe ge⸗ ſetzt, führte 1911 von der Mündung des Cham⸗ beſi an der Oſtküſte über den Nyaſaſee nach Nord⸗thodeſia⸗ wo ſie durch einen Jagdunfall, den Graetz im Kampfe mit einem Büffel erlitt, eine Unterbrechung erfuhr. Des einzigen weißen Gefährten, eines Franzoſen, verluſtig und ſelbſt verwundet, ſetzte Graetz die Fahrt über den Bangueloſee im Luapula bis Kalonga, dem ſüd⸗ lichſten Punkt des ganzen Kongoflußlaufes, fort, von wo er zur Ausheilung ſeiner Verwundung für kurze Zeit nach Europa zurückkehrte. Hier von der Nachricht ereilt, daß ſein in Zentral⸗ afrika zurückgelaſſenes Motorboot geſunken ſei, vollendete Grgetz 1912 die erſtmalige Verfolgung des ganzen Kongoflußlaufes von der Weſtküſte aus gegen den Strom bis Kalonga, wo er die Fahrt unterbrochen. Im Sſanga wurde eine mehrmonatliche Fahrt durch Neu⸗Kamerun unternommen.— Die etwa einſtündigen, mit ſpannender Aufmerkfamkeit verfolgten Aus⸗ führungen des Vortragenden, deſſen Expedi⸗ tionen durch den dunklen Erdteil ſich zweifellos als eine wertvolle Bereicherung unſerer Kolo⸗ nialwiſſenſchaft darſtellen, wurden mit über 150 farbenprächtigen Lichtbildern exrläutert und löſten am Schluſſe lebhaften Beifall aus. Herr Oberleutnant Paul Graetz hat die Ergebniſſe und Feſtſtellungen ſeiner beiden Afrikadurch⸗ querungen in Büchern mit Illuſtrationen(Ver⸗ lag von Braunbeck⸗Gutenberg.⸗G., Berlin W. 35) niedergelegt, die, nach dem reichhaltigen Vortrage des geſtrigen Abends zu ſchließen, eine ſpannende und lehrreiche Lektüre ſein müſſen. Die Schriften betiteln ſich:„Im Auto durch Afrika“ und„Im Motorboot durch Afrika“ J. und II. Band. Zum Schluſſe ſeines Vortrages gab Herr Graetz noch einen Ausblick über die Erforſchung Neu⸗Guineas, die mit dem Luftſchiff durch eine deutſch⸗engliſche Expedition geplant iſt. Zu dieſem Zweck war ein Aufruf zur Schaffung einer National⸗ ſpende an die Vortragsbeſucher verteilt worden. Der Vortragende betonte hierbei die außer⸗ ordentlich hohe Fruchtbarkeit dieſer größten In⸗ ſel der Südſee, deren Oberfläche zum größten Teile noch unbekannt und unerſchloſſen iſt. Di Koſten der Expedition(3 Millionen Mark) wer⸗ den noch gerechtfertigt durch das Goldvorkom⸗ men in den Flüſſen und die reichen Mineralien⸗ ſchätze der Berge des Landes. Herr Oberleut⸗ nant Graetz bat ſchließlich um Unterſtützung des Projektes durch Ankauf von Siegelmarken. * Zur Impffrage. Man ſchreibt uns: Da zur Zeit in hieſiger Gegenbd wieder eine etwas lebhaftere Bewegung um Einführung der Gewiſſensklauſel in das Impfgeſetz von 1874 im Gange iſt, ſei gewieſen auf eineVeröfſentlichung, welche gelege des diesjährigen Nakurforſcher⸗ und Arzte Wien in dem„Sſterreichiſchen Sanit geſen ſchien. Profeſſor Raudnitz in Prag berichlet: eine Blatternepidemie, die int Jahre 18529 rerh(Bukowina) ſtattfand: Dort beſtanden neben 21 Gemeinden mit 40117 Einwohnern 2 Wemeinden, Fontina alba und Klimoutz, mit 2353, beinahe ſänt⸗ lich del Sekte der Lippowaner angehörigen Bewoß⸗ nera. Dleſelben leben als Gärtner und Obſtändler ſehr viel im Freien, baden ſehr häufig, eſfen kein Fleiſch, trinken keine alkoholiſchen Getränke— leben alſo im übrigen recht vernünfti Während gber die in den übrigen Gemeinden An en der Überzahl nach ihre Kinder wenigſtens eiumal im Leben mpſen ließen, widerſetzten ſich die Lippowaner der Kußh⸗ pockenimpfung. Ihr Glaube verbiete ihnen, ſo mein⸗ ten ſie, die Vermiſchung ihres Blutes mit dem Blute Andersgläubiger, oder gar mit dem ron einem Tiere herrührenden Stoffe. Krankheiten ſeien nach ihrem Glauben eine von Gott geſandte Heimſuchung, gegen welche man ſich nicht ſchützen dürfe. Im Johre 1898 erkrankten nun in den zwei Lippowauer Gemeinden 667, das iſt 283 von je 1000 Einwohnern an Blattern, in den 21 übrigen Gemeinden des Se⸗ hin 1000 Einmohnern. Die bei den Lippowaneru an Blattern Verſtorbenen waren ausſchließlich Kinder⸗ Das erklärie ſich dadurch, daß von 2800 unferſuchten Lippowanern 1582, alſo zwei Drittel in früheven präſentierte ſich als Jahren die Blottern durchgemacht hatten und Blatter⸗ rether Bezirkes nur 281 Perſonen, das iſt 5 von ſe narben trugen. Dieſe waren durch das Überſtehen der gefährlichen Krankheit vo einer neuerlichen Anſteckung geſchützt geweſen. Wie viele Lippowaner in früheren Epidemien an Blattern geſtorben waren, das ließ ſich nicht feſtſtelleu, denn ſie haben immer ärztlichen Beiſtand zurückgewieſen. * Mutmaßliches Wetter am Donnerstag und Freitag. Der Luftwirbel über Island ſcheint zu⸗ ächſt im Norden zu bleiben. Von Südweſten hier iſt wieder Hochoͤruck zu uns vorgedrungen. Für Don⸗ nerstag und Freitag iſt weiterhin veränderliches, meiſt trübes, aber vorherrſchend trockenes Wetter zu erwarten. r das Thema:„Im Herz von Ka⸗ merun“. Den Mut und die Ausdauer eines deutſchen Jorſchers zu bewundern, wird am nächſten Don⸗ nerstag, den 4. Dezember, abends 8½% Uhr im Harmonieſgale(D 2, 6) Herr Profeſſor Dr. Thorbecke aus Heidelberg durch einen hoch⸗ intereſſanten Vortrag auf Veranlaſſung der hieſigen Abteilung der Deutſchen Kolonial⸗ geſellſchaſt Gelegenheit geben. Herr Profeſfor Thorbecke, ein kühner deutſcher Forſchungsreiſender, der von 1911 bis zu Beginn des Jahrez 1913 in der tſchen Kolor kamerun weilte, begleitet zon ſei⸗ ner mutigen Genre„ die ohne Zaubern alle ge⸗ fährlichen Strapazen der Forſchungszeiſe ertrug, d den Beſuchern an Hand ganz vortrefflicher Lichtbilder ſeine Erlebniſſe ſchildern. Stine Aufgabe iſt es geweſen, Material für die Landeskunde der öſtlich von Mbano im Joko⸗Bezirk gelegeren Gebiets⸗ teile zuſammenzutragen, um damit Vrarbeit zu leiſten für die wirtſchaftliche Erſchließunz. Da der Reiſegefährte, Herr Dr. Leo Waibel, an Dysenterie erkrankte und in die Heimat zurückreiſen nußte, um ſein Leben nicht zu gefährden, reiſte Profeſor Thor⸗ becke über ein halbes Jahr mit ſeiner Gemahlin allein. Schöne Arbeitswochen ſind es geween, wenn auch nicht ohne Lebensgefahr. Während änes län⸗ geren Tropenregens drang plötzlich ein 2 Meter langer Wurfſpeer in das Zelt und drang tis in den Kopf der Frau ein. Nur durch das Zußmmen⸗ wirken verſchiedener glücklicher Umſtände iſt dieſe Verwundung der Frau Profeſſor Thorbecke ohne ſchlimme Folgen geblieben.— Da der Wrtrag zweifellos ſtark beſucht werden wird, möchter wir empfehlen, ſich rechtzeitig einen guten Plez zu ſichern. Der Eintritt iſt frei. * Der Verein der Kolonialwaren⸗ und Dlikat⸗ eſſenhündler von Maunheim und Umgebung(E.], Sitz Maunheim, wählte in ſeiner letzten Gewral⸗ verſammlung einſtimmig die in Halle erſcheinnde Fachzeitung„Produkten⸗Börſe“ zum offi⸗ ziellen Organe. Alle Bekanntmachungen des Vereins werden in Zukunft vorzugsweiſe durch ze⸗ mannte Zeitſchrift erfolgen. Von Tag zu Tag. — Mord. Köln, 2. Dez.(Pr.⸗Tel.] Geſter. abend wurde in Wiesdorf bei Köln ein Koſtwit von zwei Koſtgängern erſtochen. Die Täter flohe nach Opladen, wo ſie verhaftet wurden. de Die Vorſchrift über den Waffengebrauch könntt aber ſchon deshalb nicht in Frage kommen, weil von der Waffe ja gar kein Gebrauch gemacht worden ſei. Auch das geſtrige Niederſchlagen des Schuhmachers durch Leutnant v. Forſtner, der, ſo bemerkte Laband, ihm etwas ſtark auf⸗ gereizt erſcheine, ſei kein militäriſcher Waffen. gebrauch, weil dazu ein militäriſcher Befehl ge⸗ höre. Hierzu liege aber auch kein Grund vor, deil von Aufruhr und Zuſammenrottung nicht die Rede ſein könne. Ob die Wachvorſchriften in Anwendung kommen könnten, ſei eine Streit⸗ frage, die ſich erſt nach den amtlichen Berichten entſcheiden laſſe. Jedenfalls mache der Aufzug und die Anzahl der verwendeten Truppen, das Abſperren der Straßen uſw. nicht den Eindruc einer bloßen Ausübung des Wachdienſtes. Un. geſetzlich war es jedenfalls, die Verhafte⸗ ten 12 Stunden lang einzuſperren. Nach dem bürgerlichen Strafrecht ſei dieſes Vorgehen ſtraf. bar, da der Tatbeſtand der Freiheitsberaubung dadurch erfüllt ſei. Wie allerdings das Kriegs⸗ gericht, das ja für Oberſt v. Reuter zuſtändig ſei, entſcheiden werde, bleibe abzuwarten. Sturz des Nabinetts Barthou, Paris, 2. Dez. Das Kabinett Barthoy iſt in der heutigen Nachmittagsſitzung der Kam, mer geſtürzt worden. Die Verhandlung drehm ſich um die Steuerfreiheit der Rente Der Deputierte Delpierre ſtellte folgenden Zuſat, antrag, bei dem die Regierung die Vertrauens, frage ſtellte: In dem Ausdruck der Bedingungen ſoll erwähnt werden, daß für die Rente alle gegenwärtigen beſtehenden Steuerfreiheiten auf recht erhalten werden. Dieſer von der Regierung unter Stellung der Vertrauensfrage genehmigte Zuſayantag wurde mit 290 gegen 265 Stimmen abgelehnt. Daz Abſtimmungsreſultat wurde auf der ganzen Linken mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. Die Sozialiſten riefen: Nieder mit dem Drei⸗ jahrsgeſetz. Das Miniſterium hat demiſſioniert W. Paris, 3. Dez. Bei ſeinem Empfang durch den Präſidenten Poincars legte Barthol dar, daß das Miniſterium nach der Ablehdung des Antrages Delpierre zurücktreten müſſe. Nach einer Beſprechung der politiſchen Lage nahn Poincars die Demiſſion un, wobei er den Mi⸗ niſtern ſeinen lebhaften Dank für ihr Zuſammen. arbeiten und für ihre Anſtrengungen ausſprach Poincars wird morgen Barthou empfangen, mi welchem er ſich beſonders über die politiſche Lag zu unterhalten wünſcht. Ebenſo wird er Du⸗ ——— Letzte Nachrichten und Telegrammem. Berlin, 3. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Im großen Sitzungsſaale des Miniſteriums der öffentlichen Arbeiten trat geſtern Abend die Kgl. des Bauweſens Abtlg. für Hochbau zu einer Sitzung zuſammen, die ſich mit dem Botſchaftspalais in Wafſhington be⸗ ſchäftigte. Der einzige Punkt der Tagesordnung war außer geſchäftlichen Mitteilungen die Vor⸗ lage über den Entwurf des Berliner Geh. Ober⸗ hofbaurats v. Ihne für den Neubau des Botſchaftsgebäudes in Waſhing⸗ ton, welches der Miniſter der öffentlichen Arbei⸗ ten v. Breitenbach der Akademie auf Wunſch des Auswärtigen Amtes mit dem Erſuchen um ein Gutachten unterbreitet hatte Nach ihrer Satzung iſt die Akademie des Bauweſens ine beratende dem Miniſter der öffentlichen Arbeſten unter⸗ geordnete Behörde, die in Fragen des Bau⸗ weſens von hervorragender Beden iſt. Ueber das Ergebnis der g wurde Stillſchweigen bemahrt. Ihne, der ſelbſt der Akademi Mitglied angehört, nahm an teil. W. Wen, r von Schönthan iſt der zufolge, heute narcht gelorben. 189 Die Bereiniglen Staten 2 Nach einen ˖ genüber einem Mekarbeiter .“ über Zabern ausgeſprochen. Er erklärte, bevor er ſich erſchöpfend äußern könne, zunächſt die amtlichen Erklärungen, insbeſondere die Darlegungen des Reichskanzlers abwarten zu wollen. Er wolle ſich auch abſichtlich deswegen gicht ſeſiſtlegen, da der Fall auch in der Erſten Kammer des elſaß⸗lothringiſchen Landtages zur Sprache kommen werde und er da wohl als Sprecher der entſchieden deutſch gerichteten Gruppe das Wort ergreifen werde. Jedenfalls ſtehe jetzt ſchon feſt, daß ſich das Militär in Zabern ungeſetzliche Eingriffe ſin die Zuſtändigkeit der Zivilbehörden hat zu ſchulden kommen laſſen. Darüber kann es nur eine Stimme geben. Die preußiſche Kabi⸗ nettsordre von 1820 könne nicht herangezogen werden, da ſie in Elſaß⸗Lothringen nicht ein⸗ eführt ſei, wenn auch im allgemeinen preußiſche ee in Elſaß⸗Lothringen gültig ſeien. Die Enszichlung auf dem boſt und Deschanel empfangen. Es ſe wenig wahrſcheinlich, daß Poincars bereits mor⸗ gen die Perſönlichkeit, der er die Bildung des anvertrauen will, zu ſich rufen laſſen Ard. Paris, 3. Dez.(Agence Haves.) Die Mi⸗ meörkriſe ſchafft nach Anſicht verſchiedener polit⸗ ſche Perſönlichkeiten eine ernſte Lage und hat zur Folge, daß die Verwirklichung der Anleihe auf ine unbeſtimmte Zeit vertagt werden wird, währad die Notwendigkeit, die außerordentlichen Ausgoen zu beſtreiten, eine ſolche Operation un⸗ verſchbbar macht. Andererſeits kann man ſich fragen ob der Kredit nicht durch die mehr oder minderzaheliegende Ausſicht auf die Einführung der Befruerung der Rente ungünſtig beeinflußt werden ird. Von politiſchem Standpunkt aus ſchafft di Kriſe keine beſondere Klarheit für die Ausſichter der Majorität, da die Majorität ſich aus Elemiten zuſfammenſetzt, die nicht gewill ſind, alle ut der Regierung zuſammenzuarbeiten. Die einen ollten Barthon wegen des Dreijahr⸗ geſetzes ſtürn, die anderen hatten es ihm nicht verziehen, iß er jüngſt in der Kammer den Wahlreformewurf aufrechterhalten hatte. Der länzende Eisruck, ſein Mut und die Energie, Barthou iter dieſen Umſtänden zeigte, ſind an bewundern. Balkan. Wer hat die alkanverlräge veröffentlichte Berlin, Dez.(Von unſ. Berl. Bur Aus Sofia wo gemeldet: Zu dem Streit über den Urſprng der Veröffentlichung der Balkanverträge dur den Pariſer„Matin“ teilt ein Mitglied des lten Kabinetts mit: Es exiſtieren nur drei Rderſchriſten des Bümdnis⸗ ertrages mit Serbie alle drei eigenhändig von Leſchow unterzeichne Zwei der Niederſchriſten bilden Orginale, welckvon den Königen Ferdi⸗ nand und Peter aufbegart werden Die dritte Niederſchrift iſt eine Ahhrift, die im April 1912 von Dr. Danew in einc verſiegelten Umſchlage König Nikolaus übergeb worden iſt. G0 ſelbſt behielt nur das Korpt des Vertrages, der in ſeinem vollen Wortlauricht einmal den Mit⸗ gliedern des Kabinetts Ghom vorgelegen hal Unter dieſen Umſtänden lie die Ammahme nahe, daß der„Matin“ ſeine Plikationen nur aus einer der drei Kabinettskanzien erhalten haben kann; alle Umſtände weiſen ach Belgrad. Geſchäftlites. Wieder ein Erfölg der Salaauber⸗Schuhgeſell⸗ ſchaft. Die Politik iſt heute nicht ehr die alleinige Angelegenhekt der Diplonaten, ſonen die Geſchäfts⸗ welt nimmt durch ihre Beziehunge mit dem Aus⸗ lande an den politiſchen Jerhältniſſeggewaltigen An⸗ teil. Die Salamander⸗Schuhgeſellſcht, die ſich als Pionier für den deutſchen Handel läm ihre Sporen verdiente, hat auch jetzt wieder a zer Welt⸗ ausſtellung Gent 1913 glinzend abgeſeitten, indem den Salamander⸗Stiefeln die höchſte szeichnung, der Grand Prix zuerkantt wurde⸗ Mi⸗ olit⸗ 5hat rleihe wird, lichen t un⸗ ſich! oder ſrung flußt aus 1 die —5 Mittwoch, den 3. Lezember 1913. General-Anzeiger.— gabiſche Reueſtr Aachrichten.(Mittagblatt. J. Seite. Volkswirtschaft. Handelskammer Mannheim. Zweite Rheinbrücke. Rheintunnel. Brückengeld. Brückenfrachtzuschläge. (Mitgeteilt von der Handelskammer für Kreis Mannheim.) Die Handelskammer für den Kreis Mann- heim hat auf Grund des Beschlusses in der Plenarsitzung vom 10. November an die Großh. Bad. Ministerien des Innern und der Finanzen, den Stadtrat der Hauptstadt Mannheim sowie an den Stadtrat und Handelskammer Ludwigs- hafen nachstehende Eingabe gerichtet: „Die Handelskammer hat sich in ihrer Ple- narsitzung vom 10. November für Beseitigung der unhaltbaren Zustände au fder Rheinbrücke, sei es durch Erbauung einer zweiten Rhein- brücke oder durch wesentliche Erweiterung der bestehenden, für vollständige Beseitigung des Brückengeldes(auch für Fuhrwerke) und für endliche Beseitigung des den freien Verkehr zwischen Baden und der Pfalz erheblich hem- menden Brückenfrachtzuschlags ausgesprochen. Wir brauchen die unhaltbaren Zustände auf der Rheinbrücke nicht weiter zu begründen, nachdem diese allen beteiligten Faktoren aus eigener Anschauung und durch zahllose Presse- erörterungen sowie durch gemeinsame Einga- ben von Stadt und Handelskammer Mannheim bekannt sind und erst jüngst vom Königl. bave- rischen Herrn Minister des Innern in der Sit-⸗ „ung der bayerischen Kammer der Abgeordne- ten vom 16. Oktober anerkaunt worden sind. Die Handelskammer hat ein besonderes In- teresse an der Verbesserung der Zustände wegen des außerordentlich starken Arbeiter⸗ und Angestellten-Verkehrs über die Rhein- brücke, der bei dem regen Austausch, welcher innerhalb der erwerbstätigen Bevölkerung von Mannheim und Ludwigshafen stattfindet, in weiterer Zunahme begriffen sein dürfte. Die Kammer muß aber auch als Hüterin der Ver⸗ kehrsinteressen des Mannheimer Bezirks für einen glatten Verkehr zwischen den beiden Pei- len des gemeinsamen Verkehrsbezirks 34 der Eisenbahnstatistik(Mannheim- Ludwigshafen) besorgt zu sein. Die Frage läge einfacher, wenn sie, wWie dies schon von uns vor Jahren betont worden ist, im Zus ammenhang mit der Bahnhlofsfrage behandelt worden wäre. Die Erstellung zweier Durchgangsbahnhöfe auf dem rechten und dem linken Rheinufer würde die Rheinbrückenangelegenheit ohne weiteres ihrer Lösung zugeführt haben. Nachdem nun Heide Bahnhöfe lediglich ausgebaut sind— für Mannheim gewiß kein Vorteil gegenüber den neuen Bahnhöfen Darmstadt, Heidelberg, Karls. ruhe, Offenburg, Basel— muß wenigstens eine Verständigung darüber erzielt wenden, daß der Straßenverkehr(Fußgänger-, Radfahren- und Fuhrwerksverkehr) nach Möglichkeit auf andere Weise befriedigt wird. Die Kammer hat heine Stellung für das eine oder andere vorhandene Projekt und für den einen oder anderen Platz genommen, weil sie der Meinung war, daß es sieh zunächst nuf darum handle, daß die betei- ligten Faktoren in Bayern und Baden den guten Willen zeigen, Abhilfe zu schaffen. Sie bit⸗ tet aber darum, in den verschiedenen Stadien der Verhandlungen gehört zu werden um Ge- legenheit zu haben, die ihr Bekannt gewordenen Wöünsche aus den Kreisen ihrer Auftraggeber worzubringen. Nicht unerwähnt soll bleiben, daß in der Plenarsitzung vom 10. November von dem mit- Unterzeichneten Berichterstatter bereits der Gedanke eines Rhein-Tunnels auf Grund der Erfahrungen, die der Betreffende bei einer Besichtigung des Hamburger Elbe-Punnels ge- sammelt, vom verkehrs- und kriegswirtschaft- lichen Standpunkt aus gewürdigt Worden ist. Nurz darauf wurde der Flan einer Untertunne⸗ lung des Rheins bei Düsseldorf in der Presse hekannt und gab zu Erörterungen in den Ta- geszeitungen Anlaß(Vergl. Frankfurter Zeitung vom 14. November, Mannheimer Tageblatt v. 16. und 25. November, Mannheimer Generalan- zeiger vom 19. und 22. November und Neue Badische Landeszeitung vom 24. und 29. No- vember). In Verfolg der früheren gemeinsamen Ein- gaben von Stadtrat und Handelskammer auf Be- seitigung des Brückengeldes und Brückenfracht- zuschlags vom 24. September 1909 und 27. Juni 1910 wiederholt die Kammer ihre früheren Be- schlüsse zu deren Begründung sie nur hinzuzu- fügen hat, daß die rasche Zun ah me des Ver- kehrs über die Rheinbrücke eine Aufrechterhal⸗ tung des noch vorhandenen Restes des Brük⸗ kengeldes und des Brückenfrachtzuschlags um- soweniger rechtfertigt, als seit vielen Jahren bereits die Rheinbrücke abgeschrieben ist. Die tarifarische Nichtgleichbehandlung von Mannheim und Ludwigshafen, die wirt⸗ schaftlich— namentlich im Schiffahrtsverkehr — eine Einheit bilden, schädigt beide Plätze, insbesondere ihren Häandel und Verkehr und dürfte auch im Grunde den Eisenbahnverwal⸗ tungen, die den Brückenfrachtzuschlag aufrecht erhalten, keinen dauernden Vorteil bringen. Wir betrachten die Aufhebung der Brückenfracht⸗ zuschläge als eine der Maßnahmen, die den oberrheinischen Hafenkomplex Mannheim-Lud- wigshafen gegenüber dem Wettbewerb anderer Plätze zu stärken geeignet sind, wobei nicht abgewogen werden soll und abgewogen werden cann, welche von den beiden Städten und Län⸗ gern den größeren oder geringeren Vörteil von der Aufhebung haben. EKolonialwerte. (Bericht vom Deutschen Kolonialkontor G. m. b.., Hamburg. Hohe Bleichen 280 Kolonalwerte lagen weiterhin äußerst still. Afrikanische Kompanie Aktien waren zu leicht erhöhten Preisen im geringen Umfange gefragt, die übrigen Kautschukwerte waren eher wieder abgeschwächt. 5 Von Südafrikanischen Werten konnten sich South West Akrica Shares leicht befestigen, da der Wert des Portefeuille der Gesellschaft durch die leichte Kursaufbesserung der An- den leiken sich gebessert hat. Ostafrikanische Werte lagen Sänzlich unver- ändert. Für Hanf-Aktien bestand zu leicht ermäßigten Preisen eher Angebot. 5 Von Südsee Werten waren Neu-Guines-An⸗ teile in Erwartung einer erstmaligen Dividende reger umgesetzt. Samoa Kautschuk Stamm und Vorzussanteile blieben ofteriert. r. Vom geplanten Röhrensyndikat. Bezüg- lich der sogenaunten Einigung der Röhrenwerke über die Beteiligungsfrage hören Wir, daß die Werke berechtigt sind, aus dem Jahre 1913, wo die Lieferungen ihren höchsten Stand erreich- ten, drei aufeinander folgende Monate auszu- suchen und den Umsatz mit 4 zu multiplizie. ren, um daraus die Jahresbeteiligung herzulei ten, wenn die Nachprüfung durch eine Kom- mission deren Richtigkeit ergeben hat. Sämt- liche Werke sind mit dieser Aufstellung gegen⸗ wärtig beschäftigt. Wegen der Opposition det Laurahütte in Ober-Schlesien wird uns mitge⸗ tellt, daß man ihr keine große Bedeutung bei⸗ lege u. bereits mit Bestimmtheit damit rechne, daß die nächsten Sitzungen das Allgemeine Deutsche Röhrensyndikat mit Wirkung ab Januar zustande bringen. r. Neues Syndikat in der Kleineisenindustrie. Die seit etwa 3 Jahren bestehende Konventibn der„Vereinigte Baubeschlagfabriken G. m. 5. HH.“ zu Düsseldorf ist mit Wirkung ab 21. No⸗ vember in ein festes Syndikat umgewandlelt wWorden. Die Vertragsdauer beträgt 5 Jahre. Die Umwandlung erfolgte, nachdem verschie- dene außenstehende Werke beigetreten sind. Die Kaufspreise Wurden aufgehoben und mit sofortiger Wirkung höhere Verkaufspreise fest⸗ gesetzt. Der Sitz des Syndikats ist Düssel⸗ dorf. r. Bergwerksgesellschaft Trier. An der Düs- seldorfer Börse am Dienstag konnten die Kuxen dieser Geseilschaft eine Kurssteigerung um etwa 700 auf 6700 M. durchmachen, Weil Gerüchte über eine beabsichtigte Fusion um- gingen. Nach unseren Erkundigungen sollen der Phönix, sowie auch der Lothringer Hütten⸗ verein Aumetz Friede und noch ein anderer Reflektant vorhanden sein. Bei der General- Direktion des Unternehmens war aber von irgend welchen positiven Verhandlungen nichts bekannt. Telegraphische Börsenherlchte. London, 2. Dez.„The Baltic“. Schluß. Weizen schwimmend: williger bei Klei- ner Nachfrage und Preise 3 d niedriger. Mais schwimmend: willig bei kleiner Nach- frage und Preise 3 d niedriger. Gerste schwimmend: williger. v Handel. New Lork, 2. Dez. Taffee lag anfangs fest, angeregt durch à la Hausse lautende Drahtberichte aus Ham- burg und Deckungen der Baissiers. Auch die von den französischen Märkten gedrahteten Tendenzberichte ließen einen besseren Grund- ton erkennen. Im späteren Verkehr kam aber eine schwächere Stimmung zum Durchbruch, da die Statistik über die sichtbaren Weltvor⸗ räte enttäuschte, Schluß ruhig. Baumwolle. Zu Beginn des Marktes lagen hausselautende Ernteschätzungen vor und es wurde eine Abnahme der Ankünfte erwartet. Es fanden darauf Käufe von Firmen mit Be- ziehungen zu New-Orleans sowie Deckungen der Baissiers statt. Als jedoch gegen Schluß die Haltung der Spinner in New England so- wWie die Verhältnisse im Baumwollhandel ent- täuschten, schwächten sich die Preise ab, im- merhin blieben gegen gestern noch Besserungen von—6 Punkten bestehen. New Vork, 2. Dez. Weiz en. Der hiesige Markt verkehrte durchweg in behaupteter Hal- tung und die Kurse hatten gegen gestern Bes- serungen von c aufzuweisen. Verkäufe für den Export: 20 Bootladungen. Mais verkehrte ohne nennenswerte Anre- Sung. 5 Chicago, 2. Dez. Weizen. Der Weizen- markt verkehrte zu Beginn in stetiger Haltung. Es lagen hausselautende Kabelberichte, sowie kleinere Zufuhren im Nordwesten vor und die Preise konnten bis 6 c. anziehen. Vorüber⸗ gehend trat dann auf Realisationen und gün⸗ stige Kabelberichte aus Buenos-Aires eine Ab- schwächung zu Tage, doch konnte sich eine Erholung durchsetzen, als der Markt von To- ledo festere Notizen sandte und weniger gün⸗ stige Ernteberichte aus Kansas einliefen. Unter teilveisen Realisationen schloß die Börse in be⸗ haupteter Haltung bei 4— c. höheren Kur⸗ sen. Mais. Die Kurse konnten bei Eröffnung auf geringe Vorräte und Meldungen über nasses Wetter um c. anziehen, doch schwächte sich die Tendenz im weiteren Verlsaufe unter Reali- sationen, sowie unter dem Druck der Baisse- Dartei ab, um jedoch, als hausselautende Kabel- berichte aus Liverpool einliefen, festere Effek⸗ tiypmärkte bekannt wurden und die Fitma Ar- mour als Käufer in Maiware auftrat, wieder anzuziehen, Unter Realisationen schwächte sich die Tendenz gegen Schluß neuerdings etwas ab, doch konnten sich die Purse gegen gestern zum Teil behaupten bezw. bis 8 C. anziehen. Frankfurter Ahendbörse. Frankfurt, 2 Dez. Umsätze bis.15 Uhr abends. Kreditaktien 20176 bz., Berliner Handels- gesellschaft 136 bz., Petersb. Intern. Handels- bank 2048—86 bz.., Amsterdamer Bank 182 bz., Oesterr. Länderbank 134 bz..,.-Asiat, Bank 119,580 bz. G. Staatsbahn 154,25 bz., Lombarden 22 bz., Schantungbahn 124 bz. G. Hamburg-Amerik. Paket 133,75——184 bz. ult., 133,60 bz. cpt., Nordd. Lloyd 119,28. bz. 4pTOZ. Oesterr. Jull-Rente 82,40 bz.., 5prOoz. Oesterr. Fehr,-Rente 85,60 bz.., Türkenlose 169,20—60 bz. G. ult. Mannesmann-Röhren 213,25 bz.., Gelsen⸗ kirchen 177,75178,8 bz., Harpener 174,75 bz,, Phöénix Bersbau- und Hüttenbetrieb 23398 bis 234,25 bz., Eschweiler 218,25 bz..,.-Luxem- burger 13271 ο. bz, Siegenet Eisenkonstr. 101 bz. G„ Alkali Westersgeln 187,80 bz.., Kalkwerke Dornap 182 bz.., Nähmaschinen Haid u. Neu 306.10 pz. G. Waggonfabrik Fuchs Heidelberg 139 bz.., Daimler Moteren 319 bz. Dürkoppwerke 333 bz.., Adlerwerke Klexer 371 b2. Bad. Knilin 861 ba,., Höchster Farbwerke 608.58 bz.., Scheickeanstaſt 589 ber, Eleiktr. Allgem.(Edison) 241½8 bz. Elektr. Schuckert 1400. bz. Elektr. Deutsch-Ueber- seeische 1668. .18.—.30 Uhr: Allgem. Elektr. 247,580, Gel⸗ senkirchener 17898. Gegen die Abschwächung bei Schluß der heu⸗ tigen Mittagsbörse war im Abendverkehr auf den Sbekulativen Gebieten leicht befestigte tung vorherrschend. Phönix gewannen ca. 71 Prozent, auch Schiffahrtsaktien und Elektr. lagen ziemlich fest,. Am Kassamarkte sich Realisationsjust, Kleyer verloren ideanstalt 3. Daimler, 8, Dürkopp 3½ dzent; höher notierten Waggonfabrik Fuchs 2% Prozent. 1 — Sſfekten. Johlusa-Kurse.] Kurs vom 2. 1 zrssel. 2. Dozandon. 819— 802— Jalparalsc 2. dezember. Weohsel auf London 9¾3. Few-Vork, 2. Dezemder. Kurs vom 2. 115 Kurs vom 2. Seid auf 24 Stg. Texas comm. 19.%½7 Durohsohnſtterat,./.—Texas nref. 53— do. lotzte Darlen.,.— Alssdur! Paclfto l. 25.½ Woohsel Berlin 94¼ 94/ Natlonal Fallroad Woohsel Paris 520.5/ 820.5% of Rexlko pref. 31.— 40. London 80 F. 481.½ 430.90 do. And pref. 12.— Cahlo Transfers NRew-Vork zentral.½ 488.85 485.70 57.8% 56. New-Vork Ontarlo and Western Rarfolk u. West c. 102.½ 102.½ Woohsel London Sllder Boulllon Atoh. Top. u. St. Fe oonv. 4% Zonds 33./ 92.— Northorn Paolflo o. 106 ½ 105.% ½% Bolorade 8. B. 91—505 91.½ Pennsylvania oom. 103. 198.% dorth,Pao.3% Bds. 55.% 98.— feadiag oomm. 30 ½% 160.— 00. 4% Prior, Lien. 92.— 92.—Kook island 3 5 55 5 St. Louls u. S. Fran- do. do. pref.— 22.— Iisko ref. 4% 69.4½ 69.½ Southern Paolflo 38./ 87.½ 8. Pad, o. 4% 1829 84.½% 85.— South. Ballway o. 21/ 21.10 Unlon Paolfio oonv. 80.½ 90.— d0. pref. 74.9½ 74./ Atohis. Topeka o. 92.— 92.—[Unlon Paolflo oom. 149./8 149.½ Saltimore-Ohlo o, 92. 92.00 do. pref. 62.½ 88.6½ Canada-Paclſio 228.2 223.6% Wabasb. pret. 19.— 10.— Shesapsake-Ohlo 56.½ 56. Amalgamat. Copp. 69.½ 68.7% Sbloago Milwauk. 98 ½ 97.½% Amerioan OCan. pr. 87.—7 88.1 Oolorado Sth. oom. 20.— 27.½ do, Loo. oom. 30.½ 29.— benv. u. Rlo Grd. o, 17.½.% Amerlo. Smelt. o. 62.½ 61.% do. pret, 20.— 23.— do. Sugar o, 105.½ 108.— Erle oomm. 27// 28.% Anadonda Copp. o, 33.½ 33f½ do. 18t. preſ, 32.4½ 41.—Senerai Eleotr. o. 135— 136.— Kreat Borthern 123.— 123.— U. St. Steel Corp.o, 55./% 54.¼ 1 18—14 108.%/ 108.½ dio. prof. 104.¾ 104.2 Utah Oopper dom. Urginia Carol. a. 28.½ 28 ½ Seare Bobeuok o, 172.— 172. Produkte. New-Vork, 2. Dezemder. Ulinols Zentral Lohlgh Valley om. Loufsvllle Nashv. Missourl Kansas Kurs vom 2.., Kurs vom 2. 1. gaumw. atl. Hafen 34.900 17.000 Sehmalz WIIodox 11.85.85 o. attl. golfh. 49.900 24.000 Talg prima Olty./¼ 6. do. im lanern 33.000 41.000Zucker Huskov, 341.11 do. Exp...B..000 25.000Kaffee Rlo looe.½%.½ 60. kExbn. Kont. 10000 35.000] do. Dezenber 6430 82 Raumw. loo0 13.50 13.50 do. lanuar.43.35 do. Dexsmber 13.19 13.14] do. Februar.56.49 do. Januar 12.04 13.—] po. Mürz.70.63 do, Fehr. 13.02 12.0 do. April.82.75 do. Adez 13.15 13.12] do. Mal.95.80 do. Apeil 13.12 13.06] do. juni 1002.98 do. Aal 13.09 13.03 g, Jull 10.09 10.08 do. jun 12.93 12.99 do. August 10.17 19.16 do, full 1273 1282] do. September 10.25 19.25 do. August.— 12.87] do, Oxktober 10.30 10.30 do, in ew- g0. November 10.30 10.30 Orl. loo0 1205 121½„ Welen Hr. 2 1000 100. 101.— de. Dor. 13 88 dd. Deremder%½ 85., do. März 13.37 13.28 do. Mal 98./8 99.½ Petrol. raf. Oasso 11.— 11.— do. juli—— do. stand. te Hals Mr. 2—.——.— New-Vork.70.70 do. Oerbr.—.——.— do. stand. Aihte Hehl spring wheat.90.90 .70.70 detreldetracht n. Potr.-Crod. Balano.50.50] Llverpool.—.— Terpent New-Vork 46.——.— 4o. TLondons 2/ 2½ do. Savanahß 42.½ 43.—— o. Antwerpen 2% 21 Sobmalz-HMsstern 14.08.0 40 Botterzam 5% 3½ d0.(Roh. Br.) 11.55 11.65 Onloagb, 2. bezemder. Machm, 5 Uhr. Rurs vom 2. 1. Kaurs vom 2 580 Welzen Der. 87.— 86.¾[Lelasaat Ral. 143./ 143.% do. fal 90.J. 90.½ Sohmalz 082. 1068— do, jull 98.½ do. lan. 10.52 10.90 Mals Dox. do. Mal 11.10 11.17 do, Ha! Pork lan. 21.12 2140 40. Jull do. 111 21.05 21.22 noggen looo do. Iu———.— 25 Sopt.—Fippen lan, 11.05 11.17 do. Okt. 5—1 0. f 11.25 1132 Hafer Mal 41.%%, do, ju 2 u0. Jul 40 44.% Speck 112⁵ 128 Lelnsaat Dez. 137./% 137.%½ LIVorpool, 2. Dezember,(Sohluss.) Welzen roter WInter stetig 7 5 1. Olfteronz per Aärz 72. 10 + 1 por Mal„ + 7% Nals fost gunter Amerika per Jan, 5/%/ 50078—* La Plata per Feb. 578 5 503% 5 antwerpen, 2. Dezember.(Sohluss.) U¹ 255 U gorste 2* —19.07 per derember 14.10 14.07 per Här:⸗- 13g9.72 19.57 per NMal. 14.62 14.50 per Mai 19.57 19 52] bor Septbr. 11.55—.— Eisen und Metalle, London, 2. bez.(Sohluss) Cupter stetig por Kasse 66.12.6 2 Honate 64.07.08. eisgtroſytig 6879—, bestselegteo 69.½70 ½ Zlun stellg, ber Kassg 175,8.0, 3 Konate 175.15.00 Blel spanſsoh, Willig, 17.05.0, englisod 18.05.0 f Tink stotig, gewöhnlone Karken 20.18—.— Spezlal-Aarken 21.½ 22.— dlasgow, 2 bez. Robelsen matt Rigdlesborougs warante por Kassa 49/00½%½ ber Ronat 49/04½% per 3 Ronat 49/10%½ amsterdam, 2 Der. Banoa-Zink. Tendenz matt loo0 107.½ Auktion 107—. New-Vork, 2. Dez. 3 Vor. Kurs Kupier Superlor ingots vorrätig 14——— Zinn Straltis 23 50/%9— 4075%/1 Rohei Nothern Foundth ur 2 8 18 3 10 50%6 281550%6 Slahl-Sehlenen Wagg. frelbstſ Febr. 1 11¹ Schiffahrts⸗Nachrichten vom Mannheimer Bafenverkehr. Hafenbezirk Nr. 1. Augekommen am 1. Dezember. 5 „Rhenus 20“, Streuber v. Amſterd., 1800 Dz. Stückg. „Rhenus 31“, Maeßen v. Rotterd., 2000 Dz. Slückg. „Luis Marie“, Eßer v. Ruhrort, 4600 Dz. Stuckgut. „Lud. Eliſe“, Wüſt v. Ruhrort, 4780 Dz. Stücgut. „Johanna“, Schwarz v. Ruhrort, 5800 Dz. Stückgut. „Maunh. 62“, Lent v. Rott., 12 920 Dz. Gtr. u. Stckg. „Maunh. 26“, Lohmann v. Antwerpen, 7000 Dz. Ge⸗ treide u. Stückaut. 8 „Rhenus 38“, Comanns v. Rotterd., 2000 Dz. Stückg. Hafeubezirk Nr. 2. Augekommen am 1. Dezember. „Rhenus“, Rörſch v. Ruhrort, 5750 Dz. Kohlen und Leiumehl. „Nim“, Koppelaars v. Rotkt. 8000 Dz. Gtr. u. Stückg. Hafenbezirk Nr. 3. Augekommen am 1. Dezember. „H. P. Diſch 10“, Stern v. Alſum, 16 100 Ds. Kohlen. „Greta“, Zauier v. Duisburg, 9947 Dz, Kohlen. „M. Stiunes 42“, Bruggen v. Nuhrt., 14600 Di. Khl. „Bella de Grunter“, Borgardts v. Ruhrort, 9850 Dz. Kohlen. „Düſſeldorf“, Stockum v. Ruhrort, 13 700 Dz. Kohlen. „Hoſſen“, Ritthoff v. Ruhrort, 14850 Dz. Kohlen. „Johaun Thereſia“, Siegmuſſ v. Duisburg, 6480 Dz. Eiſen u. Zement. „Kätch. v. Heilbronn“, Buchinger v. Heilbr., 540 Dz. Stückgut. „Fahr wohl“, Müßig v. Frankfurt, 650 Dz. Mehl. „Rheinſtein“, Bach v. Rotterd., 11600 Dz. Stückgut, Getr. u. Holz. Hafenbezirk Nr. 4. Augekommen am 1. Dezember. „Greta“, Reif v. Rotterd., 8000 Dz. Getreide. „Naſſovia“, Jerz v. Rotterd., 3800 Dz. Stückgut. „Beverwiyk“, Spitz v. Amſterd., 2270 Dz. Stückgut. Hafenbezirk Nr. 7. Angekommen am 29. November. „Prinzregent“, Klormann v. Duisbg., 3000 Dz. Stckg „Niederrhein 17“, Wartenberg v,. Duisburg, 8475 Dz. Kohlen u. Koks. „Bindner Sophie“, Ziegler v. Neuß, 4850 Dz. Kohlen V „Vikt. 12 Kreſſel“, Schifferdecker v. Duisb., 6050 Dz. nen „Hollandia“, Erpp v. Antw., 3700 Dz. Petroleum. Urr————————————— Wasserstaudsnaahrichten V. Mongt Daz. Pegelstatſon vom Datge 3e ndelg 20. 29.] 20..2. J S. Aningen*) 1751.65.00.85J.82.75 Abenss 5 Ubr .82272 228775.70.68 Hachm, 2 Ubr .28.51.480.49.34] 4 29 Nachm. 2 Ubr Nannhelm.7/.06.76.81.80.87 Norgens 7 Ud .47/1 32.301.38.38. 12 2 5602.482.39.47.40 Vorm. 7 Uhr RNümw..91208.712.78 Raohm. 2 U vom Neckar: Hannhem 70.80.80.86 3 72 Hollbronn.43J.460 1 39.39].23 7 2 22 8 Ddatum Zolt 5 E 88 5 8858 88 mm 1 2. Hov. Morgens 7˙]759.8.0 880% 2 Mittags 2 759.3 8 82 Abegee 9758.9 84 82 3. Dez. Sorgens 7⁰ 757.5. 82 83 Höohste Temperatur don 2. D0z. 10,0 Foefsta Tempe vom.—3. Der..85. 2 5 1 2. Wieterungs-Berleht über die Winterstatlonen der Sohwelz, Adermittelt duroh amtliohe Auskunftsstelle der Sohwelzerlschen Bundesbahnen Intornationalon öffentilohen Verkehrsbureau, Beriin., Unter den Linden 14, vom 2. Dezhr,, 8 Uhr morge Statlonen WItterungsverbältn.“ 1380][ Adelsboden—1 Jwolkenlos, Windstilſ 1444 Andermatt 2 leſoht bewölkt 1 1658 Aro'a 1] bedeokt 2 991 bes Avants 1 Wolkenlos, Windstill 1052Caux 3233 1 1052 Ohamp 2bvolxehios, windent 1581[Davos-Ffat:- 4bedeokt 1019[Engelberg.. lelont bewölkt 1050 Grindelwald. 1 wolkenſos, win stinf 1053 staad-Saaneh 2 75 f 15 1189] Kandersteg—wolkehlos, lu detil 1190]Kiosters-Pfatz 2bedeokt 14771Lenzerhelde 1450 Leyslnn 227 Lugano 4wolkenlos, Windstil 376 Montreux 3 neblig 1550 Rurren—3wolkenios, WIndstill 1440 ligi-Kanbacd 1088 St. Orolx L. Hass,.—1] Wolkenlos, wWindstiu 18286 St. Moritz-Dorf.— 15 5 1275 Viftars-Oheslôr. 1139 Waſdhaus-Flims—2leiont hewölkt 1300[Welssensten 2 Wolkenlos, Wined 1279[Wengen 1fwolkenſos, windstil 945[Zwelsimmenn—- wolkenlos, winggtil — Geſchüftliches. Das Urteil nach gemachter eigener Erfah— über Reichel⸗Eſſenzen: Ich kann nicht umhin, Ih. meine vollſte Anerkennung über Ihr hochvorzü Fabrikat auszuſprechen. Ich habe 18 Flaſche geſtellt und im ganzen nur 30 Fres. Auslagen gehabt, während ich im Laden hätte 180 Frs. müſſen(niedrig geſchätzt). Alle Sorten ware vortrefflicher Güte, Reinheit und feinem Ge und meine Freunde insgeſamt geradezu beig Infolgedeſſen ſind wir mit unſeren Vorräten zu Ende und müſſen eine neue Sendung kom laſſen.— Selbſtverſtändlich mögen Sie Brief öffentlich benutzen, wie ich überhaupt an Ihre Firma überall aufs wärmſte emp werbe. Clavadel⸗Davos, M. v. E. Aehnl lauten zahlloſe weitere Zuſchriften aus aller Ein vollſtändiges Rezeptbuch zur rrellſten Sel tung einfacher und feinſter Liköre, Branntwei Aquavits, vornehmer Kabinett⸗ und Luxusliköre hochklaſſigen Qualitäten, Limonadeſirupen e⸗ umfonſt und portofrei von Otto Reichel, Berlin Eiſenbahnſtraße 4, verſandt. Original⸗Neichel⸗ zen ſind in allen guten Drogerien, auch Apoth erhältlich, aber nur echt mit Marke„Lichtherz Verantwortlich: Dr. Fritz Goldenbaum. lür Lokales. Provinziales und Getichtszei KRichard Schönkelder. für Volkswirtschaft und den übrigen redak Franz Kitcher; kür den Inseratenteil und Geschäft Fritz Joos. Drück und Verlag der H. Haas'schen Buchdruckerei G m Direktor: Ernst Müller. Oe „Gloria Deo“, Köſtermann v. Ruhrort, 8650 Dz. Khl. „C. Weil“, Zilz v. Hochfeld, 1980 Dz. Näphtalin. Telegramm-Huresse: Margold. Marx& Goldschmict, Mannheim. Mannheim, 3. Dezember 1913. Abteilung: Aktien ohne Börsenpreis. B bedeutet: erbltte Gebot, G bedeutet: erbitte Offert. ferusprech-Hnschinsse: Ur. 56, 1637, 6436 Provisionsfreil! Vor- Ver- Ver- Ver- Kd 1 Küufer Wir aind unter Vorbehalt: käufer Käufer Wir sind unter Vorbehalt; käufer Fäufer Wir sind unter Vorbehalt: käuter Cäufer Wir sind unter Vorbehelt: käufer 9% 9% 0% 000 0% 0% 900 4 Aschener Bank für tlandel und Genefbe...114 110Pdrener Volksbank.-G.. alte Aktien 148 144 Landgrafl. Hessische cong. Eandesbank..184131Spinnerel Neuhof, Hof l. Sayern. 175 170 85 Lederfabrik inkl. Genuss-Scheſne84 81 orfeld Carl, Chemnit. 74 69 Lendsbuter Kunstmühle C. A. Meyer Nachf..— 90 75 Schmölder 102 88 Vorz.-Akt. 15 112 Düsseldorfer Zubden,Verslederungs-Seselisehaft N. 190 M. 170 3550 ee 91755 55— und 5— m palast.-., n„„„„ 5 ubeg 8 35 30 a., Tiefbohr.... Zus. gel. Vorz.— 15 5 eingerten— Aktſenbrauerel Altenburg-Sinzheſm-Baden-Baden 55 50 5 Thonwaren-Fabrik 111los Feſpeger Baufabrik,.-G. vorm. Wenele 3— Sdrengstoff-Fabrik Hoppecke, Düsseldorf.-Akt. los 108 — QAuss, Hleſlbronn 58 50 Eisenglesserei Landau Gbr. Bauss.-., Landau 112 108 1 Sohnellpressenfabrik Vorzugs-Aktlenn— 85 Süddeutsche Baumwollindustrie, Kuchen120— 5 öthen Stamm-Axktien 55 48 Elsenhütte Westfalla, Bochum 242 287 75 Spitzenfabrik Berth&(Oo. 120— 5 Jute-jndustrie, Mennhem 110 1os 7 5.Vorzugs-Aktien 112 108 Eisenwerk Kaiserslauten.— 151 1 Iilkotagepfabfllnln 108 104 55 Kabelwerke Mannheim, Genuss-Sch. M. 160 M. 140 5 Sieenaccgng. 129 124Eisenwerk Nürnberg vorm. J. Tafel& Co 165 148Lengericher Portſand-Cement und KsIKxVerke78 75 15 Rückverslch.-Akt.-Ges., München—.550 Erfuetrg 128Eilsleber Dampfmühle,.-., Elsleben 110 losLenne, Elektr, u. industrie-Werke, Werdohll.92 88 85 Terraln-Akt.-Ges., München 8— ⁰ CCCC 23 0 Disconto-Gesellschaffft. 189 187UInoleumfabrik Maximillensu 85 80 2 Wasserwerke, Frankfurt a. M. 58 54 05 Ken„„ 595 585 106 102 ob ae e 18 150 5 e. 75 185 4 Zut„— 2* erfelder Paplerfabrik 5 orz.-Akt. 18 16 Lothringer Bau-Gesellschaft.-., Metzg 5— ahfwerke Becker. ee 85— Elberfelder Papier.... Zus. gel. Vorz.-Aktien 68 59 5 Brauerei.-., Devant-les-Ponst 198 185Stahlwerk Mannheim 118 8 Sostlouſszz.. 10 150 Elekctrische Ueberſandzentrale Oberbausen.446 110„ hederwerte, St. Juſſeen 9— Stelners Paradiesbettenfebr..... 14132 129 2 Smmerderng[78 78 Elssssſsche Geselſschaft für Jutespinnerel, Bisch- 5 Ziegelwerke.-., Met: 438— Steinförde NallwWwerke 27 25⁵ — St. Jchann, Gebr. Mügeel.8— Ni Stamm-Aktienn— 38 Pouisenwerke Fonindustrle.-G,, Voigtstegt.210202 Strassb. Münsterbrau AG,, Strassb.-Sehllti 98 84 — und Brennerel, Krummenweg72— 25 Gesellsch. f. Jutespinnerei, Prior.-Akt. 184Löwenbrauerei Heilbronn.. incſl. Genuss-Schein 55 50 Strassburger Strassenbahn.. Stamm-— 158 4 Stiftsgarte, Oillingen a. Donau.387 80 7 Kalk- und Ziegelfabrik—— 5 vorm. Busch, Annweller 77— 55 5.„ Vorzugs-Aktien— 174 — e Kaufbeuren 145 125 1 1 e 149 l4sLübecker Maschinenfabrik... Vorzugs-Akt.— 105Stuttgarter Se Esslingen 125——5 ———:::.. 55 Verkzeugfabrik, Zornhoff. 101 98 5 eWerbekasse— 8. ier emeede mdcetie Pornse. 1880 Stsbach J. 4 Co., flerford 1 ee„ ummobilen- und Bau-Geschsft:.148 142 25 7 u. 180. Ber 680 101 5 3 10398 Niedersedſitz„„ G 5 F. 890 5 age, Wasser- u. Elektr. Anſag. Berllng— mscher klütte, Dulsburg 26— 5 öf 5 5 1 andlelhanstat.. „ Hahn för Optik und Mechanlk, Cessel— 78 Englische Wollenwaren Grünberg. 48— eee Fiste eFN 90 8 Sudenburger Maschinenfbr. u. Elsenglesserel.-A.— „ ſer cttenbetrieb, NMeustadt 3. d. fIi.. 180 170 Engeſ-Brauerei, Heideſberrng. 81 78 ˖ 71 Lapetenindustrie-.... Vorzugs-Aktlen 88 7555 essen 90%FEnes 00 K 11 Maschinenbau-Gesellschaft, Hellbronn 120 ö 2 9 Seteees Stenntels vorm. Nreb 88%%%% Wereugs-abeen 7 sehinenfabrt ie ee, Safe dee Lensrühs::: 85 78 *. Kub 2* 5 775— J2 ömen,, 3 8—— 55 f Actlen-Matzfabrik, Langenssza..150145 Erste Bayèr. Graphitbergbau 80% Einzahlung. 90 88 3 Storer A 0 Tetinger Faſzziegelel u. Verblendstelnfabrik.60— Actlenmslzerel Semmefkamp, Soest 20— Belttsche 05 osellsch, Emmendingen— 40 Fa epe 157 165 anger Bleſwelsstsbite Lenigses 755 87 Albingla Verslcherungsges..„ l. 835 U. g0%„ Elssss, mechan. Küferef, Frohinsholz107 108 85 Selsſingen Zzus. gel. Aktlen 20— Ionwarenfabrik Schwandorrf 4106— Allg. Bold- und Silberscheide-Anstalt, Pforzheim i6s iEa„ Erlenger Akktien-Brauerel. Vorzugs-Aktien 77— 5 Venuletin Ellenberger, Darmstadt Trierer Volksbank„ 8 Iltmunster Brauerel Akt-Ges., Mainz 91 88„ Oesterreichische Glanzstofffabrick. 248 243 22 9 Vorz-Akkt. 100— Trockenplattenfabrik Schleussner 170,160 4 Blerbrauerel Akt.-SGes. 158 157 Escher Hermann& Alfred,.-., Chemnitz. 124 121 vorm. Hertmenn, Offenbach. 70—[Tullfabtik Mehlteuer**20— 8 75 S 45 39 5 Wese een ibdeen 17 14 Uhrenfabrik Söhne, Furtwangen.75 70 55 5.,— 4— 0 1))— 142134Etabſissements Vogef.-., Kayserberg 51 47 Mathildenhätte, A00 5 25 122 120 Ulmer Brauereigesellschaft. Stamm-Aktien] 22— 1868 ,166 Eupener Bierbrauefel-Geseſſschaft, Eupen 56 51 Hayer& Oo., Commanditgesellscheft, Metz.129124 5 5 Vorzugs-Aktien 60— A. 400 M. 380 Eukopa Rückversſcherungsgeseſſschaft, Berlin N. 510 f. 160% Mechanfsche Baumwollspinnerel Rempten171167Unlonbrauerel Püsseldorf 28— 178 98 Fabrik 11 080 99 92 Bindfadenfabrik, Oberachern 190180 1 28—.— VVVVJVJVJJ— 15 ur Summilssung Kurth, Offenbach.— 176 2 f 25 Hsibn))hgg 22 Bed Neuenahr..„ Vorzugs- u. Stemm-Aktien— 186„ hietl. Gittertrs 5 Düsseldorf volig. Akt. 70— 5 Leinensp. 6 WWot end 85 95 Union Projection A5 Ftankfurt a. M 18 855 Selzschlirf, Akt.-Ges. 2 5 Färberei Alct-Ces, SiccC 83 5 Netz-Fabiik und Woeberei, trehbe. 186 192 für 15 860348 ad. Feuer„ Karlsrahe I. 8 Guen!)!)!!— 1380 126 15 Weberel R berg, Schiſdesche 29 er. Brauereien Waldshuter&wenbrau u ecerwerke, Narfsrune 95 Toe Fahr Sebr., Akt.-Ges., Pirmasens 689 84 5 Weberei 0—5 5 5 255 5 5 106 15 Sscklager Trompeterbräu.-G. Waldshut,. 35— für oriental. Elsenbahnen,(80% Einz) fr1120 fr! Falzziegeſel Alpirsbach in Alpirsbacnm„36 80 55 Zwirnerel, Heilbronn vorm. Ackermann 480 480 chem. Fabrlken Ottensen-Brandenburgg. 52 40 Zlemskl, Posen— 83 60 Febf Wolft, Att.⸗Oes. kisbeisochwerdt. 125— Meisenheim-Schmelsbecher Malzervf 38—„ Deckenfabrik CaW) 187188 tengngngm[1581683 Feſdschlésschen Brauerel, Weſmarrr 1086 ldo Menden& Schwerte, Eisenweilekekkk 43 39„ Eisenacher Brauerelen 101 98 CF Feuerversscherungsgesellschaft Rheln und Mosel, Merot frères, Bierbrauere!! IIB ffoſ„ Farbwerke W. Urban& Cle., Kasse 199— industrie 57 654.0. Strassburg l. Els. n. 385 K. 358.Jetaſl-jndustrie Richter,'forzheim:::203—„ Filzfabficen Glengen — 86 8 5 Schornreute, Rawensburg 182 157Metell- und Lacklerwarenfabrik, Ludwigsburg.. 120 17„ Freiburger Zlegelvercke 87— 155 117 Faene eeeee Mannheim 1155 120 85 J2 58 5 K Nee 174 175 3F Matzeſe Münenenn; 38 26„ Kunstmühlen Landshut, Neim!;!ß; 8 153149 2 e 141188 8255 Sfaerel 71—„ Kunstseſdenfabriken Kelsterbach, zusg. Akt. 128 124 18 Rote Erde, Stamm-Aktien 40 37 Frankfurter Immobilien-Gesellschaft, Hansahaus. 22 eiMeyer Rud..-G. für Maschinen und Bergbau„ Cothr. Licht- und Wasserwerke„Forbech“ 140188 5 72 68 127 Felnendsnen 2. 630 H. 6 Mülhelim-Ruhktt 355 88 88„ Schwerzfarben- u. Chem. Werke, Niederwalluf 188— 8. or,—5 53—5 385— Freia, Bremer-Befiner Feuerversicherung Jg. Akt. H. 320 H. 290/ Mittelbad. Brauerelgesellschaft 2. Greſfen,-., 35— PVoereinigte Dampfziegelelen lngolstadt.— 8 7 Speyorr 30— Ftela“ Bremen-Hannoversche Lebensvers.-Akt.—. 6 Mitteſdeutsche Hartsteinindustrilie109— Vereinigte Werkststten für Künst im Handwerk. 25 15 7 Vorz.-Aktien 79— Enedrich Heinrich Steſnkohlenbergwernk108100 5 Treuhandgesellscheftt. 35— PVerelnsbank Kle!! 981— 5 87[Gasanstalt Kaiserslautern 33 276 Mosbacher Aktlenbraueref vormals Hübnere. 83— Vereinsbrauerei Höhscheeagdd47 4444 e ,. 5 ria-— U.— 5 3 5 15 Vorzugs-Aktien 51— 0 5-un Werke, Frankfurt a. M. Bayer, Aktlenbreverel, Aschaffenburg..25 20 St. Weoſd 182 128 Monlbürger Brauerei,(Seidenech) 5 9868Waggonfabrik Rastatee35 81 „ Stsuerelgeseſfschaft, Kaisersſautern98 95 Sas, Wasser- u. Elektrieltstsw, Mörchingen-G. 108 86 Nünlentfaſer Spinnerenn. 5 78 1 Verdingen. f148148 85 78—81 95 8 F Münchenn 120 Mößfzanters uch- u. Kunstdructereſ Akt.-Ges, 79 78 e„„430 187 — Forbaefkfk! eßnnn aldhof Bahn-Gesellschaft. .Nennpem 184„ Schöndorff, Dasseldofrftf„„152 147 Muller=G 8—[Wearps Spinnerel und Stärkerei. 95 980 Sergwerts-Atet.-Ges, La Houvee 187 184 Vetter.-., Zlegeſwerke, Pforzheim 70 65 Naaneeder agemah e 0 195— Weber KOt, 4 8„„„„%% Berfiner Terrain& Bau.G. 15 18Seestemünder Bank, Géestemünde 188 186 Murgtal-Brauefel v. Degler, Gaggenaeang78 70[Welssenhof-Akt.-Ges., Stuttgart 77 72 ieber Gebr.,.-., Dulsburg 3830— Sermanie-Brauerel Hersel bei Bonn 93— f Weſter, Elektr.- und Hebewerkzeuge88 88 lerbtapetel Glauchss 100 96 M²äülbeim 5 8 20 Nieckar-Dampfschiffahrts-Gesellsch., Heilbronn. 88 78[Weseler Bank 148 144 ttüngen 80—[Sermenis-Linoleumwerke Bletigheim: iis 4 Neckarsulmer Pahrzeugwerko„„ esemopſen...— Hottwadingen. is 8 Setreicekommissſon.G, Düsseſdoff142 188 eptün, Vefelcherungs-Gesellschaft, Frankfurt.. n. 1620— Wesermünle Lameinn:z 16 72 ee 109 108 Sissne S10& Co., Akt.-Ges. in München 48 43 J3JF. 15 185 Weẽstdeutsche Eisenbahngeselischsft. Votz.-Akt. 62 8 75 5 0 1— e Sadene, eeee, eeee Seeiee; der ee eben dinee al VF]..... 250 40 Srobmann S. Eisen- und Staphwert-., Weſd. 102— Neusser Bagerhaus-Geselfschaft 440108 Westdeutsches Eisenwerk Kra 148 insterburgg. 50] 45 Hafen- und Lagerhaus Akt.-Ges., Aken lostos e,, eeeeee ee, eetet::: 3 85 agener Sussstahl..... Vorzugs-Attien 30 ee SehWeyersberg, kirschbaum& G0.6 7 7 95 2 er taßener Ferdindpettie Oebr kibes. 30 78 ieceghei Fsehs bedere aen is io Wibeſm kieinsteswerte, Dosselderr:: tes 14 —J0 Hlaftesche Malzfabrit, Tiaſe 180 fes eransütee ee a e dte!n Wttener Wafemüßſe 5 51 48 — 8 ordhausene nbrauerefff 10 5 5 5 16 Hamburg-NMannbeimer Verssch.-Gesell ſlamburg— In. 600 Noran„Akktienbrauerel 3 Wolfram-Lampen 8 857 Kilen 91— 7.Vorzgs.-Aktien 8685— Hannoversche Kallwerte. Stamm-Aktfen 58 56 ee*33— 7 5525„ el. 8 32 2 ee e eee 460. 200 Wortenberier feeſgeine ons ele,.1 Sslemenn, Adee Für. des 88 blenss-flaus Altt-Ses, Mannßeim::87 Nurmberg-Süd, Lerrein-Aktien-Geselſschett::- 48— 7 Sttun- danvfektvr, Hederbem 288— böwenhurg, Zwelbrückens 23 1serburger Mäühſenbetrieb, Hearburg zus, gel. Akt. 156 158Oberfränkische Banek. 8 8 46 55 Leinen-industrie, Slaubeuren182100 Ssbr. Lutz, Saarburg l.. 94— HHlartwelzengrles Lambrecht.. zus., Stamm-Akt. 50— Oberkasseler Blerbrauerel-Gesellschaft. 8240 232 55 Metallwarenfabrig, Geisſingen.378— VV 97 Kiee zus. Vorzgs.-Akt. 72— Wiesſocg. 35 5 Portland-Cementfabrik, Lauffen. 109104 un.-., Berka a. d. Werra 97— ellbronner Baugeseſſschaft 332224106101 esterr. fetroleumindustrie„Opiag“..210— Ziegelwerke Ludwigsburg Ganzenmülſerr. 9 87 15 Löwen, Schwetzingen,..-A. 42— Gewerbekasse Akt.-Ges. 116118Offenburger Splnneren:nn 70— Gaeh Berſ 2 25.125u.1075 Brauereigesellsch. vorm. Fr. Reltter, Lôrrach.-A. 105 101 Heimstatten Akt.-Oes., Berliung. 130120 Oldenburger Slashütte 128125 5 Fnkfft„40 M. 25 5 70„ St.-A. 96. eldburg, Aktlen-Gesellschaft für Bergbau32 31 Ootisehe anstalt O. P. GSerz, Friedeneu..288 278 Zschockewerke Kalserslautern 80 15 vorm. Neyer& Söhne, flegel[— 175 ſeſvetia Sonservenfabrié, Srossgerauſf ioSstertag-Werke, Aslen. 8—. AZuckerfabrixk Bauerwitee 92— 5 Lorm, Moginger, Karlsfuße.142 188 fſerrenmobſe vorm. SGenz, eldeſberg 72—[Osigalizische Petroſeum A. G.„Ostgalizle““. 225 220 5 Sross-Ceruuuu 445— Og. Neff, kleſdenhemm 30— Hüdeshelmer Aktienbrauerei 82 79[Ottwelſer Blerbrauerel, von Cafl Simon. 92 85 2 Hellbrom. 140182 86 85 Hochfre.-G. für drahtlose Teſe- Papferfabrik B in Württemberg— 178 75 Fl. Wanzleben 288 280 62 9 eeee))))% SüSB 3353— 5 Kuſevlen 0 259254 E., 500 Hochofenwerkk Lübeccg„„ 100 97Papyrolinwert und Couvertfabrik, Konstanz. 108s 100 15 eben 8 12 240 285 118118ochseefischerei Nordstenn„ I117 114Papyrus.-., Mennhemm 5⁵—— tuttgs 280—— 175 1865Hofbrauheus Soburg 310 300Perthes Fr.., Akt.-Ges., Gotha Votzugs-Akt. 105 5 5 245 8 8 2— Ses.,— 2 8— 155 Uezſoe 5 69 ofbräuhaus Saarbrücken 8 8 8 8 8 88— Petuelsche Terraingesellsch. München-Riesenfeld 32 25 Zirnerei 0 8 4 5 3 86—5— 151 148 Hofor Brauerel, Deininger Kronenbrau„80 75 Pfslzische Ohamotfe- und Thonwerke 115 „ ee ee Seieenee — ohenzollernhütte Emden... Vorzugs-Aktlen 34 82 55 extilindustſie Otterbergg 60— Afrikenische Sompegnie5045 FCJCJJCCCCC 8 eenned 180 170 Pforzheimer Bankvereln-inn 25122 Bödicker Caff&(o. 1is 116 15 Dortmundgd102 9Hoſthaus Maschinen-Fabrik, Akt.-Ges., Dinklage 109 1os Plauener Bank 116 112 Bremer Kol.-Hand.-Ges. vorm. F. Oloff& Co. 515 92 85„ Dufsbu„ e es 105 Holzstoff- und Papferfabriken, Wasungen. a28s— Pohlig, Sellbahnen, Ksln-Zolstockk... 2 38 Stitish Central Afries Go00o. 356/½6 sd8½ 1 Freſberg i. 70 85 1 8 1 0 88— 28 Portland-Cementfabrik 25*382— Sen Werks-Ges. 88 kr 581 — 5„ Vorzgs. 105 102 otel u. Kurhaus St. Blasſfen 140— 1 15 omba—— 86 Comp. frese. des Phosphates de fOcesnſe. Fr. 625 Fr, 2 Hannover, Priofſt.-Aktſen 189186 Howeldtswerke Klel. zus. geſ. Aktlen 40 35„, Sementwerk, Berka s. llm. 5 80— 5 15 85 5 05„ 19. Akt. Fr.375 Fr. 325 5 1— 5 145 148 e 5—— Porzellenfabrik 85 5 112 Deutsche Kautschuk Aktlengesellschaft. l7 112 5 vensburg 90 88 Immobiſſen-Akt.-Ges. Noris, Nürnberg.— 85 1 adtlengsfe.Zus. geſ. Aktien 66 62 Deutsche Kamerun-Gesellschafft. ß108108 7 FCCCC 188lanstadtbrauerel, Passau 106 88 5 Zeh, Scherzer& Co., Rehauu— Deutsche Jogogeseſlschaft: 235 106102 hampagnerfabrlee 5 300 Inselbrauerel, Lindau i. 3. 30 20 Press- und Walzwerk, Relshoz ö 24 Deutsche Koloflelgesellschaft für Südwestafrika 505480 Oo. Akt.-Gès., Berlin. i108 9Juſius Sichel& Co., Melnzzz142 10 Prestowerte.-., Chemniti:: 80 66 Deutsche Agaven-Ses. Vorzugs-Anteile 220 210 „VIéus. gel. Aktlen 66 61 JJostus Kallwerke„„„„„„„82 81 Preusslsche Rückversicherungs--., Berſin.. H. 350 KN. 320 Deutsch-Ostefrikanische Gesellschaft. 156 154 ee Vorzugs-Aktlen 89 55 Kabelwerke Rain 3. 296 290 ee ͤ. 104 Deutsche Handels- und Plantagen-Ges. der Süd- ruck, Augsburg 88 5 eydt, SGees. 8150 147 Fatzeburger Aktfenbrauerel.. 128 Sene))ßüü 157 „Vorugs-Aktien 80— FCaffechandels.-., Bremen. 180 125 Regensburger Brauhaus vorm. Zah Vorz.-Akt. 107 99 Deutsche Handeis- und Plantagen-Ges, der Süd- 8 Sesseler Hafer-Kakao-FabiKk.. 147 114Kaiser-Friedrich-Ouelle, Offenbach, Vorzugs-Akt. 238— FPheinau-Tèrraingesellschaft. 124 Seer Senußscheine.1450 Kl.135ʃ 35 oi60 Falserhof Berlin.. Vorzugs-Aktien 52 Fheinische Automobil-Ges,.-G. Mannhelm. 152150 Deutsche Samoa-Gesellschaft 2 20 Jentteſ-Verksufs-Somptoſr von Hintermauerungs⸗ Kalserslauterer Guss- und Armatuwefek— 154 Rheinische Akt.-Ges. für Paplerfabfikat. Neuss 84,. 45 Deutsche Südsee-FPhosphat Akt.-Gees. 182 180 %%00 0 35 aſſwerke St. Therese Akt.-., Mülhausen l. Els..1390 2 Glashütte Akt.-Ges., Köſn zus, gel. A. 85 60 Oeutsche Salpeterwerke Föfsch& Martin vollgez. 188 585 Sbemotte- und kKlinkerfabrik, Waldsassen— Kalkwerk Blickweiler, Akt.-Ges., Bliccw¾eller. 62— 9 Lederwerke, Sserbrücken 14 104 Forestel Land, Iimber 8 Rallway Co. Pref. Shares 8h 39/0 8h 3800 ent enen e eeneee Slel hbei e Senmeen eee Hene e 280 u. 222 Seellschoft Sbetceme e — F— 5 n*„ 1 5 8 Osellscha Udkameruinn 55 .250.3175 0 5 Votzugs-Aktlen 92 88 Fbejn- und Seeschlffahrt-Akt.-Ges., Cöln 92 86 Sibeon Schürf& Handels Gesellschaft 5 8 42 — 1 vorm. Schwartz& Cſe., Rheinisch-Westf. Elektrizitäts-Werk, Essen 1868 184Suatemele Plantagen, Hamburg 5„ 70 80 185 125 1 160 148 5 Aee 115 155 145 141 ae VVVVVFCVCC 164 915 apuzinerbrau, Kulmbach. Vorzugs-Aktien 58— 0 chachbaugesellschaft. 100 97 aluit-Gesellschaftt.. Akti 2¹ 868— Fallsruher Brausrelgesellsch. vorm. K. Schrempp— 151 FPheinmühlenwerke, Mannhein 122—— GG%( Cenuäseſleins 421575.1225 zonecordlshütte vorm. Gobr. Lossen Vorzgs.-Akt. 70— Fayserberger Talbahn, Kolma: 39 Fodi& Wienenberger, Bljouterie, Pforzhe 110 torFemerun Kautschuk Co. 55 81 57 chem. Fabrik Altenburg, 118 74— 55 112107 e 88 65 Kautschuk Pflanzung Meanſſagagag. l 86 80 10 8 46— nematogt. u. Filmverle., Strassburg 24 22 onnenber allwerke, Hannover 89 87 KKaoko Land& Minen-Gesellschaft 28 21 5 1 Vorzugs-Aktien 99— loster& C. Laupus, Brauerei 95— FPosiny Mohlen-Akt.-Ges., Duisbur 55 152 Col kop Diamond Mines 2 75 Bier 8 5 8 olmansko mond MIpoes. Sredttbenk Dulsburg 1386 180Knorr C.., Aktien-Gesellsch., Heilbronn 236 232 FRottweiler Pfauenbrauerei 5 21 e Setefrs 5 50 Selmttschauer Maschinenfabrie90— Kochelbrauerel-., München, Stamm-Aktien— Kuhrwerke, Akt.-OGes., Arnsberg 132 128 ronda Goldminen-Gesellschaft 118115 ampfkesselfabrik vorm. A. Rodberg 50 5 5 Votzugs-Aktien 80 55 Sset- und Mosel-Bergwerksges.—— 154 Mollwe Pflanzungs-Gosellschaft. 100 95 Nempischlttschegerel Horn—— 84 92 Foechlin, Schmidt& oo. 75 70 Saccharln-Fabfik Akt.-Ges., vorm. Neu-Gulnea CO0o. Stamm-Antelſfe— 75 „48— Fohſenssure-industtrie, hoo 91—& Oo. in Salbke-Westerhusen 8 99 95 TJ77CCCCT0TC000. otzugs-Antele 128 124 358— Fohthof-Hotel, kleidelderg 5355 44— Sächsfsche Tällfabrik.-., Kappel 141 138 Otavſ Minen& Eisenbahn Gesellschaft Gen.-Scheins. 83 K. 81 ee os Follnauer, Baumwollspinnerel ung Webere! 210200 Sommersbach-Isny, Vorz.-Akt. 8— 35[Ostaffika Companlie 8 136 78 — 51 Kölner Werlzeugmeschinen Vorzugs-Akt. 60— Saſine Ludwigshaſſ, Wimpfen 188 Ostafrikanlsche Pflanzungs-Akt.-Ges. 77 78 50 91 ˖ſ%%%% Stamm-Akt. 11— e 353 176Pomone Dlamanten-Geseflschaft. 718 700 0 orm. 8 önigsbacher Brauerel, Kobſenn 118— alzwerke Helſbronn——2* 200107Facifio Phosphate Co. St— 9½10 4% Etdsl Junge 288 238 Fraftſahrzeug.-G, Berlin.. 7 50— Songerhauser Fellenfabrixk 80 45 5 600 Ste n 327% 2 20½% Lest-Automobilfabrſk. Ratingen 92 Krefelder Baumwollspinnereii 98 94 Schseffer& Ole., Pfastattete..2800— 5 5 VVorzugs-Aktien an25/0 802%6 -., Dulsburg.104 102 17 Seldenfärbereli zus. gel. Aktien 9 1 Scheſdhauer& Siessing.-., Dulsburg 235 230South African Territorſes Sh/6 sh 5/%0 5 5 vorm. Schfelcher. 100— 5 FF 180 128 Schlllerwerk Sodesberg.-.,, Godesberg. 32 79 South West Africa Co. engl. Stücke.. sh21/5 sh21/8 Stelnwerke, C. r. 4⁵—Freis-Mypotth.-Bank, Lörracgg„„„17laa Schleipen& Erkens Akt.-Ges,, Jülchh)h 185[180Sisal-Agaven Geselſschaft. 28899 ff/rß/!ß. 5 1. f Tus.— Shesseee ſtansnss 108— oman& Qo. Selpeterwerkee 843 e 86„ Kufrorter Strassenbahn 146140 Schlosshotef u. Hotel Bellevue, Heidelberg St.-A. 12— Samoa KautschufefC& See Bauzinsen ee Hamburg. 78— VVVVVVVVVGVCVCT— 45⁵5.—— 86 tragende Stüche dre Jdd 107 os Sehrepel& Kutschbach, Hartmannsdorrf.. 122 117Samoa Kautschuk CoOo. Vorzugs-Aktien Vorz.-Akt. 56 52 Füßpnle, Kopp& Kausch.-., Frankentha!— 143 de Blerbrauerel.-., Hasserode. 110 108South East Africa C0.(1810) 8 1 5%5 8 Perft„Scmaden 81 78 Küdͤstener Gewerkschaft. F— 883Schuchmann-Brauerel, Böckingen. 42 38 Usambera Kaffesbau-Ges.„ Stammanteiſo]- 3 5 85 l d 55 30 Kulmbag 0 85 Hemsotn 50 47 7 8.. Vorzugs-Anteile 70— 3333 iFFTVFFC„. ebikeſlerel Kugkerberg& Cooo. 162 157 Vereinigte Diemantminen Läderitzbucht St.-Akt. 78 88 Meschinenfabick. JJ 43 5 J. Oppmenn, Würzburg 88 80 55 2 Vorz.-Akt.— 100 ane eene N unstmühle Kinck, Godramsteensn]90 84 5„ Waäachenbelm,-WWS.[ 122 17Westafrikanlsche Pflanzungs-Ges. Bibundi. 1108 ogers Achs„Mannhem.. 10s— Lahrer Brauhaus 102— Sigmundshal 80 kener Baumwefspinnereii e ae TV 30 JJJJJCCVVVVVVV de Mieſſe. Piaanienden Mss. VVVVVV—-., 8—— rener Baennn 1418 o0 Cendeskuter Mühlenwetke Vorzugs-Aktien 88 25 1Spinnerei Deutschland, Gronau„„178 178 JWestdeutsche Handefs- und NlantegofGe eeeeee Sel allen Geschätten in Aktien onhne Sörsenpreis sind wir niemals Commissiopäre Sel aflen Geschäften in amtiloh nicht notierten Werten finden die vom Centralverband des Deutschen 8 ——— Erküllungsort Tür alle Geschäfte ist Mannhelim. Nachdruck und sonstige widerrsontiche Bendtzung verboten. Fealls nicht ausdrüleklich anders vereinbart, verstshen sich unsere Kurse frenco Stückzinsen.— Für alle dlelenigen Aktien, welche Käuter und Verkäufer und bitten eventusl um Ofterte bezw. Gebote. in obiger Kursſiste nicht aufgetüuhrt sind, sind wWir sbantalls sondern stets Seſbstkäufer resp. Selbstwerkäufer. ank- und Sanklergewerbes hierfür testgesetzten Usancen Anwendung. 1 3¹ br — 1 7 majeſtätiſchen Pracht. Mittwoch den 3. Dezember 1913. General-Ameiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten. (Mittagsblatt.) 11. Seite. Blusen-Schürzen Blusen-Schürzen Siamosen mit bulgarischem Besatz Enorm billig! Siamosen-Blusen-Schürzen mit Besatz BilligerS Bundschürzen aus gestr. 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Weil ſie über⸗ pannte Geſchöpfe waren, und es nicht verſtanden, den Reichtum, den ihnen das Schickſal zuwarf, auszunutzen, darum waren ſie unglücklich— un⸗ glücklich und untreu— Marriet.“ Stefan ſah ſeiner Braut mit einem feſten, har⸗ ten Blick in die Augen. „Untreue ertragen wir Graditzer aber nicht,“ fuhr er dann, mit dröhnendem Schritt auf und nieder ſchreitend, fort.„Nee, da werden wir eklig. Aber jetzt komm, mein Herz, ich will Mama noch ſchnell begrüßen und mich dann umkleiden, um noch zum Mittagsmahl zurecht zu kommen. Ich hoffe, du haſt mich bei der geiſtreichen Unterhal⸗ tung des Herrn Aſſeſſors, der ja mit ſeinen tief⸗ gründigen Reden immer die Mittagstafel würzt, nicht vermißt.“ Marriet ſchloß mit einem feſten Druck die Schlöſſer der Folianten, die auf der Schreibtiſch platte lagen, und barg die Manufkriptblätter in einem Fach des Schreibtiſches, deſſen Schlüſſel ſie ſorgſam abzog. „Wollen wir jetzt gehen?“ fragte ſie herb. Prüfend ſah der große Mann in das ganz un⸗ bewegt dreinſchauend, ſchöne Mädchengeſicht, dann nickte er kurz und zog ihren Arm durch den geinen. Schwer wie Blei Arm. So ſchritten ſie dem Ausgange des Ritterſaales lag ihre Hand auf ſeinem Mit dumpfem Lant fiel hinter ihnen die Spitz⸗ bogentür ins Schloß. Der Ritterſaal lag einſam und ſtill in ſeiner Ueber das Bild der weißen Frau in ihrem Bußgewande huſchte die Sonne, und es war, als glühten die toten, dunklen Augen in unheimlichem Feuer.— Vom Kamin her klang ein leiſer, pfeifender Klageton. Der pflanzte ſich fort durch den gan⸗ zen, weiten Saal. Es war der Frühlingswind, der um den Lauen⸗ ſtein fuhr, der Frühlingswind, der mit lachendem Uebermut über die thüringer Berge ſtürmte. Unter den Tannenweiden des Burghofes, in einem behaglichen Faulenzer, hatte es ſich Aſſeſſor Toß von Wangen bequem gemacht, und blickte, von Zeit zu Zeit ſein Monokle feſter ins Aug⸗ klemmend, zu Li Dornberg hinüber, die auch lange ausgeſtreckt, nicht weit von ihm in einem Liege⸗ ſtuhl ruhte, und ab und zu in die Sonne blin⸗ zelte, welche durch das lichtgrüne Gezweig der Trauerweiden ſchien. Leiſe rauſchte der Brunnen, ſonſt war rings⸗ umher tiefes, weltentrücktes Schweigen.— Der Aſſeſſor ſah jetzt, wie ſich das blonde Kinderköpfchen Lis ab und zu neugierig empor⸗ hob, um dann ſchnell wieder, als hätte man es bei einem Unrecht ertappt, zurück zu ſinken. Wie die aus ihren blonden Zöpfen über den kleinen Ohren gedrehten Schnecken in der Sonne leuchteten. Das Buch, das Baron Toß von Wangen in der Hand bielt, war längſt achtlos auf ſein Knie geſunken. Er ſtarrte immer wieder zu der weiß⸗ gekleideten Mädchengeſtalt hinüber, die jetzt die in gelben Lederſtiefeln ſteckenden Füße etwas höher zog, und dann mutwillig hinüber rief: „Na, ausgeſchlafen, verehrteſter Freund?“ Er wandte langſam ſein ernſtes, bartloſes Ge⸗ ſicht dem Mädchen zu, und ſagte ruhig: „Ich habe nicht geſchlafen, ich habe geträumt.“ „Ich, ich auch! Was denn! Erzählen Sie mal ſchnell.“ „Der Duft der Träume verfliegt, ſobald man darüber ſpricht.“ „Unſinn. Wenn man ſich ſeine Träume nicht erzählt, kann man doch gar keine Beobachtungen ſammeln.“ „Tun Sie das?“ „Mächtig. Sie glauben nicht, was ich für när⸗ riſche Träume habe. Neulich träumte ich, ich fiele von der höchſten Zinne der Burg in den tiefen Wallgraben hinab. In meiner Verzweiflung rief ich ganz lant Ihren Namen, und ſiehe da, Sie fingen mich großmütig in Ihren Armen auf. Mir war nichts geſchehen, und im Wallgraben blühten lauter Roſen. Iſt das nicht närriſch?“ Li ſah mit blitzenden Blauaugen ſchalkhaft lächelnd zu dem Aſſeſſor hinüber, dem eine flie⸗ gende Röte über das bleiche Geſicht huſchte. „Es iſt lieb von Ihnen, Li, daß Sie in der Stunde der Not und Gefahr an mich gedacht haben, und mich als Ritter herbeiriefen.“ „Nicht wahr?“ lachte ſie fröhlich, mit den weißen Händen nach den Zweigen der Trauer⸗ weiden haſchend, die wie grüne Schleier über ihrem Haupte wehten J77 8 7 Ein Zug der Unſtcherheit und Verlegenheit über die ernſten Züge des etwa dreißigjährigen Mannes. Dann aber gab er ſeiner ganzen Ge⸗ ſtalt einen Ruck, und verſuchte, aus dem Faulenzer herauszukommen, was ſeines künſtlichn Beines wegen, nicht ſo ganz einfach war. Im Augenblick ſtand Li an ſeiner Seite, um ihm zu helfen. Faſt heftig ſtieß Baron Toß von Wangen die kleinen, hilfsbereiten Mädchenhände zurück. „Ich will das nicht,“ rief er voll Zorn, hören Sie? Sie ſollen das nicht tun, es iſt mir pein⸗ lich und im höchſten Grade unangenehm.“ Mit geſenktem Köpfchen, die Wimpern, unter denen eine Träne hervorquoll, tief auf den ganz blaß gewordenen Wangen, ſtand Li, ein Bild rührender Hilfloſigkeit. Des Aſſeſſors Zorn verrauſchte ſofort. „Verzeihen Sie,“ bat er, ſeine ſchlanke Geſtalt vor Li hoch aufreckend,„daß ich wieder ſo heftig wurde. Es geſchieht immer, wenn ich an mein unglückſeliges Gebrechen erinnert werde, und Sie vor allen, Li, dürfen das nie tun.“ Sie ſchluckte ein paar mal tapfer zu, dann ſtieß ſie wie ein geſcholtenes Kind weinerlich hervor: „Ich wollte Ihnen doch nur helfen, Sie alter Grobian! Iſt das überhaupt eine Art, immer ſo viel Weſen davon zu machen, wenn man ſich mal ein bißchen hilfsbereit zeigt? Sie verſün⸗ digen ſich überhaupt, wenn Sie die Geſchichte mit dem Bein immer ſo tragiſch nehmen. Du lieber Gott, ein Glück iſt es ja wahrhaftig nicht, aber es gibt doch wirklich ganz andere Leiden, als das Ihre, das dem Menſchen dasveben vergällen kann. Dankbar ſollten Sie dem lieben Gott ſein, daß Ihnen damals als Kind nur ein Fuß und nicht beide abgefahren wurden, und dankbar ſollten Sie ſein, daß Sie gelernt haben, Ihr künſtliches Bein faſt ſo gut wie das richtige zu gebrauchen. Haben wir nicht neulich auf dem Burghof flott miteinander getanzt? Können Sie nſcht reiten, Berge ſteigen und ſogar ſchwimmen, und Sie wollen ſich beklagen? Pfui, ſchämen ſollten Sie ſich, daß Sie ſo undankbar gegen das Schick⸗ ſal ſind. Mein guter Vater ſagt immer:„An der Art, wie jemand ſein Unglück trägt, erlennt man den inneren Wert der Menſchen. Aus beiden heraus wachſen tauſend Freuden. Der Schmerz muß unſer Leben verklären, aber es nicht bitter machen.“ Wie erbärmlich müſſen wir uns fühlen, wenn wir nicht die Kraft in uns haben, Unver⸗ meidliches mit Würde tragen, wie irgend ein Dichtersmann ſagt. Sie— glitt! Der Aſſeſſor haſchte bewegt nach der kleinen Mädchenhand, die ſich in der Erregung wie ab⸗ wehrend gegen ihn erhoben hatte. In ſeinen großen, blaßblauen Augen zitterte eine leiſe Bewegung, als er, ſeltſam weſch zu ihr herniederſehend, ſagte: „Sie haben ganz vecht, mich zu ſchelten, mein kleines Fräulein. Ich bin undankbar gegen das Schickſal, das mich bisher ſo überaus gnädig ge⸗ führt hat. Nun aber nicht mehr böſe ſein, Li Dornberg. Sie wiſſen noch nicht, daß ſich auch wilde Wünſche und heißes Verlangen plötzlich in einem Männerherzen aufbäumen können, das ſich lange müde gekämpft, und es iſt gut, daß Sie es nicht wiſſen. Jetzt aber müſſen Sie wieder lachen und fröhlich ſein. Sie, der Sonnenſchein vom Lauenſtein. Kommen Sie, wir wollen ein wenig um die Burg wandern, und dabei erzählen Sie mir von Ihrem Leben daheim und von Ihren Nachbarjungen, dem blonden Studenten Hans, mit dem Sie immer Aepfel im Garten ſtahlen. Wollen Sie. Li nickte vergnügt. Ihre Tränen waren berſiegt, und als der Aſſeſſor mit einem halben Lächeln ſagte: 5 „Sie dürfenm ir ſogar Ihren Arm reichen, es geht ſich bequemer für mich, da ich meinen Stock nicht zur Hand habe,“ da lachte ſie ſchon wieder hell auf. Der Baron ſchob ſeinen Arm in den ihren. Man merkte beim Gehen kaum, daß das rechte Bein ſteif war, und dann wanderten ſie beide durch das alte Tor über die Brücke, an dein von Efeu umwucherten Burggärtlein vorüber. Der blaue Flieder nickte in ſchweren Dolden hernieder. Heiter plaudernd ſtreiften ſie durch die Anlagen des Burgberges mit ſeinen berſteckten Lauben, Pavillons und Mauerniſchen, wo es ſo traumhaft ſtill war. An einer Stelle, wo der Burgberg ganz ſteil abfällt, ſtand eine Bank. Dort ließen ſie ſich nieder. Sehnſuchtsvoll ſchweiften die Blicke der beiden fungen Menſchenkinder hinab in das weite, dämmergrüne Tal, Wenn ſie ſich rückwärts wandten, hatten ſie die Hauptfaſſade der Burg mit ihren im Sonnenlicht flimmernden Erkern und Zinnen vor ſich, und immer wieder ließen ſte den Blick rückwärts wandern, als wäre die alte Burg für ſie ein beſonderes, köſtliches Kleinod. FJortſetzung folgt FPFFCCCCCCCCCCCCCCC N Ein neues, ſchwarzes Piano mit vorzüglich. Ton weit unterm Preis abzugeben. 264 Traitteurſtr. 2, part. Schlafzimmer, Kücheinrichtung pitſch⸗ pine, Büfett, Piauo pr. Fabrikat, Kaſſenſchrank, Ausziehtiſch, Waſchtom⸗ mode mit Spiegelaufſatz kRällig zu verkaufen. 87590 Flir Weihnachten gibt es für junge A praktischeres Geschenk als eine 2 85 N4 11 inrl Pfafenaerp dchen kein 80 e Herstellung xreizender iten ermöglicht. 34014 . d e Fim Deeker 7 Us--vis Hoftheater Tol. 29 ue Reparaturwerkstätte —— —.— Sohn, 2. 19. Hüheskünle, Polster- Sössel, Pedigronrsessel, Schaukelstünle eto, in jed. 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Im zeitlichen und ört⸗ lichen Zuſammenhang mit der Ausſtellung für Geſundheitspflege Stuttgart 1914, die, wie nach den Vorarbeiten und dem regen Intereſſe, das der Ausſtellung ſchon jetzt entgegengebracht wird, zu urteilen iſt, einen außerordentlichen Beſuch aus dem ganzen Deutſchen Reiche und dem Ausland erfahren wird, wird auch eine Aus⸗ ſtellung für Friedhofskunſt veran⸗ ſtaltet. In Stuttgart ſteht die Friedhofsfrage jetzt ſtark im Vordergrund des öffenbeichen Intereſſes, da die Stadt zwei neue den einen als muſtergültigen Waldfriedhof, den andern als umfangreichen Parkfriedhof, er⸗ richtet. Die Klage iſt alt, daß die Friedhöfe, wie ſie ſich in den letzten Jahrzehnten entwickelt haben, ein wenig befriedigendes Bild bieten. Neben einer teilweiſe verfehlten Geſamtanlage der Friedhöfe trägt in erſter Linie das Dar⸗ Uiederliegen der Friedhofkunſt die Schuld. Die Stadt Stuttgart iſt nun beſtrebt, ihren beiden neuen Friedhöfen von vornherein ein würdiges, künſtleriſches Gepräge zu verleihen. Um dies nach Möglichkeit zu erreichen, hat die Stadtver⸗ waltung nach dem Vorgang verſchiedener an⸗ bderer deutſchen Städte und im Einvernehmen einner Reihe auf dem Gebiete der Friedhofkunſt ſachkundiger Vereinigungen eine Denkmalsord⸗ nung und beſondere Vorſchriften für die An⸗ pflanzung der Gräber aufgeſtellt. Mit den Vorſchriften allein iſt es aber nicht getan. Es muß der Sinn und das Verſtändnis der Be⸗ völkerung für gute Friedhofskunſt geweckt wer⸗ den. Deswegen hat ſich die Stadt Stuttgart entſchloſſen, im Anſchluß an die Ausſtellung für Geſundheitspflege die ſchon erwähnte Aus⸗ ſtellung für Friedhofskunſt auf dem Gelände des alten, romantiſchen Hoppenlaufriedhoſes zu ver⸗ anſtalten. Es ſollen auf ihr die berufenen Träger der Friedhofkunſt, ſowohl Bildhauer und Architekten, wie auch Kunſtſchloſſer, Kunft⸗ ſchreiner und Gärtner zur Geltung kommen. Neben neuzeitlichen und hiſtoriſchen Denk⸗ mälern aus Stein, Metall oder Holz werden auch Entroürfe, Skizzen und Pholographien von Denkmälern, ſowie Literatur, Modelle, Pläne und Anſichten von neueren Friedhofs⸗ anlagen und Projekten ausgeſtellt. In der Hauptſache werden in Württemberg anfäſſige oder geborene Künſtler oder Gewerbetreibende bevorzugt Ausnahmsweiſe können auch Nicht⸗ württemberger, die Borbildliches leiſten, zur Ausſtellung zugelaſſen werden. Vor allem ſollen auf dieſer Ausſtellung die Denkmäler aus⸗ gewählt werden, die auf einem im Waldfriedhof anzulegenden Muſterfriedhof zur Ausſtenlung zugelaſſen werden Dieſer ſtändige Muſterfried⸗ Hof ſoll als Anhaltspunkt dienen, was beſonders für die Errichtung von Grabmälern empfehlens⸗ * Die Deutſche Werkbun 9 Cöln 1914. Im Laufe voriger Woche ſind die beiden letzten großen Bauwerke, die von der Ausſtellungs⸗ leitung ſelbſt errichtet werden, zur Vergebung ge⸗ langt, nämlich die Feſthalle, die nach dem Entwurf von Herrn Profeſſor Peter Behrens zur Aus⸗ führung kommt und das Künſtlertheater nach dem Entwurf von Herrn Profeſſor van de Velde in Weimar. Die Feſthalle dient als Verhandlungs⸗ ſaal für Kongreſſe, außerdem für größere Konzerte, Orgelvorführungen und ſonſtige feſtliche Veranſtal⸗ tungen. Ihr Innenraum gliedert ſich in einen freien Mittelraum und einen an drei Seiten anſchließen⸗ den Umgang mit Emporen. An der vierten Seite ſchließt ſich ein Konzertpodium an, dem gegenüber eine Konzertorgel eingebaut werden wird. Unter der Orgel lietzt die Eingangshalle. Die Außenarchi⸗ tektur bringt in mächtig auftretenden Maſſen die Bedeutung dieſes Hauſes ſehr glücklich zum Aus⸗ druck. Bei weitem intimer und überaus fein ab⸗ gewogen in den Verhältniſſen wird ſich der Bau des Künſtlertheaters dem Ausſtellungsbeſucher präſen⸗ tieren. Van de Velde hat es mit ſeiner anerkannten Meiſterſchaft in der Lintenführung und Raumabſtim⸗ mung verſtanden, hier einen Innenraum zu ſchaffen, der den erleſenen geiſtigen Genüſſen, die hier ge⸗ boten werden ſollen, ſich vorzüglich anpaßt und der edelſten der Künſte die dort gepflegt werden wird, ein würdiges Heim bereitet. Von außerordentlichem Intereſſe verſpricht die eigenartige und geiſtreiche Anordnung der Bühne zu werden. Die Vergebung dieſer Bauten bedeutet inſofern einen gewiſſen Ab⸗ ſchluß in der Tätigkeit der Bauabteilung der Aus⸗ ſtellung, als damit der Beginn aller größerer Bau⸗ aufgaben, die von der Ausſtellungsleitung ſelbſt zu löſen ſind, geſichert iſt. e eeee, Buntes Feuilleton. — Drei kleine Mädchen als Erhalterinnen ihrer Familie. Wie groß der Geſchäftsgeiſt bei manchen Menſchen ausgebildet iſt, lehrt ein Fall, der uns aus Paris geſchrieben wird: In einem kleinen Marktflecken der franzöſiſchen Provence lebte ein Landmann mit ſeiner zahl⸗ reichen Familie. Das älteſte Kind zählte zwölf Jahre, das jüngſte der acht Geſchwiſter aber erſt einige Monate. Nun ſtarb plötzlich der Vater und ließ ſeine Familie mittellos zurück. Die Mutter wußte in ihrem Schmerz, in der Ver⸗ zweiflung nicht, was ſie beginnen ſollte. Weni⸗ ger tatenlos und ratlos waren ihre Töchter, die Aelteſte begann ſogleich nach der Beerdigung die Geſchäfte des Vaters weiter zu führen. Lilly bebaute das kleine Landgut und verkaufte die Erträgniſſe des Gartens, des Feldes; wer da meinte, daß ſich das Kind über das Ohr würde hauen laſſen, der ſah ſich bald getäuſcht, denn das Kind verglich alle Preiſe mit den⸗ jenigen, die in den Büchern des Vaters auf⸗ geführt waren, und da die Zeiten der Lebens⸗ mittelpreiſe im Steigen begri d, wußte ſie die Konjunktur ſehe gut e und ſlr⸗ e sien im Feilen arümt 4 äber die Verunstaltung gerte die Preiſe für Gemüſe, Tomaten ete, be⸗ deutend. Die zehnjährige Schweſter, die ſich in der Schule durch gutes Rechnen, Schreiben und Zahlenſchreiben auszeichnete, führte die Bücher, während das neunjährige Kind das Pflügen er⸗ lernte und bald die ganze Gartenarbeit allein verſah. Lilly mußte wohl ahnen, daß man heutzutage in der Spezialkunſt das meiſte er⸗ reicht, und ſo begann ſie ſich hauptſächlich der Tomatenzüchterei zu widmen Nur ſo nebenbei pflanzen die Kinder Blumen, banden ſie zu Sträußen und ſandten dahin, wo eine Feſtlich⸗ keit ſtattfand, einen großen Blumenſtrauß. Da⸗ von ſchafften ſie ſich Kunden, andererſeits aber mußte man einſehen, daß die Sträuße, die von dem Kindergut ſtammten, entſchieden ſehr ge⸗ ſchmackvoll und reizend waren. Sehr bald drang durch einen Zufall der Ruhm der kleinen Ackerbäuerinnen und Gärtnerinnen nach Paris, und der erſte Auftrag, der aus der Seinehaupt⸗ ſtadt kam, hatte in kurzer Zeit zahlreiche andere zur Folge. Die Kinder verfehen große Ber⸗ liner Geſchäfte mit Tomaten und Blumengewin⸗ den, die als beſonders reizvoll für die Tafeln der Reichen gelten. Natürlich hat die Art, wie ſie die Sträuße winden, etwas Kindliches, aber in der Stadt der Widerſprüche, in Paris, findet man darin etwas durchaus Schätzenswertes. Die Gegend heißen, haben es ihrer kränklichen Mut⸗ ter möglich gemacht, nach Paris zu gehen, um ſich hier in einem Hoſpital einer Operation unterziehen zu laſſen, die ſich die Frau bei Leb⸗ zeiten ihres Mannes nie leiſten konnte, da die große Familie mehr aufaß, als einkam. Die drei jungen Kinder haben auch ein eigenes Sparſyſtem eingerichtet, nach dem ſie ſogar ſeden Monat noch einige Franes weglegen. Rührend iſt es, wenn man ſieht, wie Margotte, die jüngſte, mit dem Boden ſpricht, falls er ihren Erwartungen nicht entſpricht. Sie tränkt ihn mit der Liebe, mit der eine Mutter ihrem Kinde das Getränk reicht, ſie ſchützt die Pflanzen, wenn der Froſt kommt, und hat den Eindruck, daß ſie ihn zudecken muß, etwa wie eine kleine Puppen⸗ mutter ihre Puppen zudeckt. Seit einem Jahre führen die Kinder die Landwirtſchaft und ſie haben es ſogar zu einem gebracht. — Mein Mann muß brutal ſein! Der letzte Akt einer Liebestragikomödie, deren Perſonen einer der angeſehenſten Anwälte Newyorks, Jol⸗ ſom, ſeine Gattin und ein Cowboy aus Wild⸗ weſt ſind, hat ſich vor dem Newyorker Gerichts⸗ hof abgeſpielt. Folſom hatte gegen ſeine Frau die Scheidungsklage eingereicht, da ſie ihn um eines Cowboys willen verlaſſen habe, und die Klage hat den gewünſchten Erfolg erzielt. Frau Folſom iſt mit der Familie des verſtorbenen Präſidenten Grover deſſen Witwe Francis eine geborene Folſom iſt. Sie gehört zu den reichſten und, wie behauptet wird, zu den geiſtreichſten Damen der Newyorker Geſellſchaft. Bedeutendstes und leistungsfähigstes Spezialgeschätt für moderne Herren-, Knaben-, Sport- und Berufskleidung. kleinen Landmänninnen, wie ſie in der ganzen] ſchönen Wohlſtand Cleveland verſchwägert, Frau Folſom hatte ihrem Mann aus einem kleinen Rancho Nordkaliforniens einen langen Brief geſchrieben und ihm auch die 4 ie Hochsaison in der Herren-Maß-Bekleidung ist be- endet, und sind wir gezwungen, um unseren bewährtenstamm Maßschneider vollauf und andauernd beschäftigen zu Können, Ton Heule ab augerordentliee Prois- Teuäktiapen in unserer HMag-Ipleileng eintreten zu lassen. Wer von heute ab seine Maß-Garderobe bei uns bestellt, erhält nicht nur allerbeste Arbeit und bekannt hervorragende Facons, sondern auch Preise, die Staunen erregen. Da- rum bitten wir aus obigen Gründen um Sofortigen Besuch, damit alle Bestel- lungen noch vor dem Weihnachtsfeste Prompt erledigt werden können. 11 Mannheim, Markt-Ecke. ründe mitgeteilt, um derentwiflen ſie ihn! verlaſſen müſſen. Der Brief ſchließt mit fol den Worten, die für die Stimmung mancher überkultivierter Kreiſe äußerſt bezeichnend ſind: „Ich habe Dich ſehr geliebt, aber Du warſt z u t ſehr Gentleman. Dem Mann, dem ich für immer angehöre, muß brutal ſein, und das iſt der Mann, mit dem ich jetzt zuſammen lebe.“ Die Verhandlung ergab, daß die Bruta⸗ lität die einzige hervorſtechende Eigenſchaft dieſes Cowboys iſt. Es wurde feſtgeſtellt, daß er weder leſen noch ſchreiben kann, und daß er Waſſer und Seife zu den entbehrlicheren Lebensbedürfniſſen zählt. Seine einzige Kunſt beſteht im Peitſchen⸗ knallen und Laſſowerfen. der deutſchen Volkswirtſchaft vom fremdländiſchen Joche iſt, wie vor einem Jahrhundert die politiſche Befreiung, nur durch ſtrenge Selbſterziehung und eine Ludehlgeng megtg dronee igung geworden. Durch ſolche iſt die deutſche Kakao⸗ und Schokoladen⸗ Induſtrie in dem muſtergiltigen ⸗Unternehmen zu ſo über⸗ ragenden Leiſtungen befähigt worden, daß es nicht mit Opfern, ſondern mit Vorteilen verbunden iſt, ihre Erzeugniſſe fremdlän⸗ diſchen vorzuziehen. Dieſe Bor⸗ teile immer weiteren Kreiſen zu nutze zu machen, iſt eine der würdigſten Aufgaben des Volks⸗ 8 Die Reichardt⸗Marken ind in den eigenen Verkaufs⸗ ſtellen zu den gleichen Einzel⸗ preiſen wie in der Reichardtfabrik erhällich, in mannbeim: nur Plamlen, P 4 r. 15. Fernſprecher 1862. Freihauslieferung im Stadtbezirk von M..—, nach Vororten von M..— an. en⸗ 192 182 12 188 Mittwoch, den 3. Dezember 1913. General-Ameiger.— Vadiſche Nenele Nachrictren. Mittagsblatt. 13. Seike. * (meme elgene Fabrikafion sämflicher Oberhemden und Ran. hemden ermöglicht mir einen Verkauf zu besonders billigen IbPreisen. Zur Perarbeitung gelangen nur gute und erprobte tolfe und Zutaten. 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Nur ſelten iſt es den Königinnen Europas gelungen, in ihrer ſkleidung den unbedingten Beifall der Modekri⸗ iker zu finden; die meiſten gekrönten Frauen, ſo erzählt eine engliſche Wochenſchrift, ſind den bun⸗ ten Launen der neneſten Moden gegenüber in der Regel ſehr wähleriſch, was die Modeintereſſenten begreiflicherweiſe beklagen, und ſo erklärt es ſich auch, daß es„Modefachleute“ gibt, die behaupten, es gäbe in ganz Europa kaum eine Königin, die ſich wirklich gut und zugleich modern kleidet. Mit Intereſſe wird man dabei vernehmen, daß die Engländer die deutſche Kaiſerin als die beſtgekleidete gekrönte Frau anſehen; die Kaiſerin st bekanntlich den größten Teil ihrer Garderobe in Berlin arbeiten, und nur hin und wieder erhal⸗ ten auch Wiener oder Londoner Schneiderfirmen kleinere Aufträge. Alles in Allem ſoll ſich das ganze Garderobebudget der Kaiſerin auf an⸗ nähernd 40 000 Mark im Jahre belaufen; genau halb ſo viel, als die Königin Wilhelmina bon Holland verbraucht, die für dieſe größeren Aufwendungen in der Meinung der Modekritiker das Urteil eintauſcht, die am wenigſten gutgeklei⸗ dete Herrſcherin Europas zu ſein. Königin Wil⸗ helmina iſt in der ſchwierigen Frage der Garde⸗ Lrobe angeblich nicht glücklich beraten, bevorzugt Farben, die oft zu ihrem ganzen Ausſehen nicht gut ſtimmen wollen, ja auch im Schnitt ihrer — N 222 2 Feuilleton. Igleider und in der Form und Aufmachung ihrer (Hüte begeht ſie nicht ſelten Fehler, die in den Augen eines ganz modernen Modefachmannes unberzeihlich“ erſcheinen müſſen. Sie opfert die 5 Posten Posten 2 aus engl. gemusterten Stoffen in dunkien Farben jedes Hleid nur Mł. ganz ersthlassige Zadellos friscie Mare Möglichkeit der Eleganz ihrem Nationalgefühl, in⸗ dem ſie ausſchließlich holländiſche Schneiderinnen und holländiſche Modekünſtler in Anſpruch nimmt, und es ſcheint, daß auf dieſem Gebiete die Holländer einſtweilen Paris, London, Berlin und Wien den Vorrang laſſen wollen. Königin Elena von Italien opfert für ihr Gardeobebudget im Jahre 60 000 Mark, bevorzugt aber ſehr ruhige, unauffällige Farben und Schnitte und hält dabei ſelten mit den Wandlungen der neueſten Mode gleichen Schritt. Auch die Zarin bevorzugt in ihrer Kleidung die größte Einfachheit und hat, trotzdem ſie unter allen Fürſtinnen die höchſten Einkünfte bezieht, den niedrigſten Kleideretat: ſie gibt im Jahre kaum 20 000 Mark für Toiletten aus. Königin Mary von England dagegen wendet annähernd ſo viel wie die deutſche Kaiſerin, gegen 40 000 Mark für ihre Kleidung auf, aber ſie iſt ſelten wirklich modern angezogen und hat auch aus ihrer Abneigung gegen manche Neu⸗ ſchöpfungen der Mode keinen Hehl gemacht, wie beiſpielsweiſe gegenüber den ärmelloſen Abend⸗ roben, dem ſtarken Decollete und den durch⸗ brochenen Strümpfen. Am modernſten, wenn deshalb auch vielleicht nicht am beſten, kleidet ſich die Gemahlin des König Alfons, die Königin Viktoria von Spanien. Sie iſt die einzige Königin, die Frau Mode Geſellſchaft leiſtet und hat infolgedeſſen auch das höchſte Kleiderbudget; ſie gibt alljährlich rund 100 000 Mark für ihre Toiletten und Hüte aus, die ausnahmslos in Paris beſtellt und eigens für die Königin enk⸗ worefn werden. — Ein Kulturbild aus dem dunkelſten Indien. Eine ſeltſame Tragödie des finſterſten Aberglan⸗ bens wird aus dem indiſchen Orte Burdwan be⸗ richtet, wwo ein Mann namens Vahamidan ſeine Frau mit ihrer Zuſtimung ermordete, um da⸗ I aus nur blau und schwarꝛ Côtelé, in der Riesenbreite von 130 bis 140 em OQualitaten, durchweg 130 breit don hester Beschaſfenlieit. durch eine geheimnisvolle religiöſe Zeremonie zu vollziehen. Vahamidan war in den Bann einer jener myſtiſchen Riten gekommen, die in Indien viele Anhänger beſitzen; er glaubt, daß er durch Zauber die Kraft erlangen könne, Tote wieder zum Leben zu erwecken, aber um dieſe Magie zu erproben, bedurfte er einer Leiche. Lange mühte er ſich vergeblich, einen Toten zu finden, an dem er ſeine ſeltſamen Zeremonien ausführen könnte; als es ihm nicht gelang, ſchlug er ſeiner Frau vor, ſie ſollte ihn in der Krönung ſeiner myſtiſchen Studien unterſtützen, indem ſie ihr Leben für ihn opferte. Er verſicherte ihr feierlich, er würde ſie ſogleich wieder zum Leben erwecken, wenn er an der Leiche die vorgeſchriebenen Riten vollbracht habe. Um Mitternacht folgte die ergebene Gattin dem Manne an die Stätte, wo früher die Leichen⸗ verbrennungen ſtattgefunden hatten, und ließ ſich hier von ihm feierlich in zwei Stücke ſchneiden. Im Angeſicht des blutenden Opfers brachte der unglückliche Fanatiker dann ſeine Verehrung der Göttin Kali dar, zu der dieſe Sektirer beten. Nach⸗ dem er die Zeremonie vollbracht hatte, glaubte er, nun im Beſitz der Kräfte zu ſein, um die Gattin zum Leben zu erwecken. Er verſuchte es mehrere Stunden lang— vergeblich. Die Polizei fand ihn an der Stätte ſeines Verbrechens, laute Kla⸗ gen und Selbſtverwünſchungen ausſtoßend, in völliger Verzweiflung über die zerſtückelten Glie⸗ der ſeines opfermutigen Weibes gebeugt. — Wie Peter Roſegger ſchon einmal einen Nobelpreis erhielt. Von einem Leſer wird den „Leipz. Neueſt. Nachr.“ aus Halle a. S. ge⸗ ſchrieben: Peter Roſegger hat ſchon einen Nobel⸗ preis erhalten, wenn auch nicht gerade den Preis für Literatur, den er auch in dieſem Jahre leider nicht bekommen hat. In Heimgärtners Tagebuch von Peter Roſegger, erſchienen im Verlage von L. Staackmann zu Leipzig 1913, * 0* 4 0** 9 Regulärer Verkauſswert meist mehr als das Dreiſache. Leine Nesle und uausraugierte Partiewaren. leſe ich Seite 257:„Eines Tages vor Weihnach⸗ ten(1909) kam ein niedliches Holzkiſtchen an. Es hob ſich ziemlich ſchwer. Was kann da wie⸗ der drin ſein? Es ſteht keine Inhaltsangabe. Wer iſt der Abſenderd Der Name iſt verwiſcht und unleſerlich.„Am Ende eine Höllen⸗ maſchine!“ ſagte ich,„laſſet es zurückgehen.“ Meine Töchter aber beguckten das Kiſtchen von allen Seiten. Die Jüngſte ſchnupperte mit dem Näschen:„Das riecht gut!“ Da bemerkten wir an der halbverwiſchten Aufſchrift das Wort „Nobel“. Der Mann hat Dynamitfabriken in unſerem Lande.„Nobel⸗Dynamit!“„Na, ſei ſo gut! Fahr ab mit dem Kaſtel!“„Der Nobel⸗ preis wird's ſein,“ riet die Zweitjüngſte. „Machen wir's auf!“ rief die Jüngſte. Derweil waren die Töchter ſchon beim Zeug mit Stemm⸗ eiſen und Hammer. Die Köchin und das Stu⸗ benmädel wichen ſchnell zurück und flohen in die Küche. Da gellte das Geſchrei:„Honig, Honig!“ Drei in Stroh wohlverwahrte Honig⸗ töpfe wurden zutage gebracht. Der Spender war— deſſen Karte ſich im Kiſtchen gefunden hatte— wirklich der Dynamitwerksdirektor.“— Da Alfred Nobel bekanntlich am 10. Dezemher 1896 geſtorben iſt, ſo kann bei dem kleinen Ge⸗ ſehehniſſe aus dem Jahre 1909 nur der Direktor der Dynamitwerke gemeint ſein. Uebrigens ge⸗ winnt es den Anſchein, als ob Roſegger ſchon damals— 1909— für den Nobelpreis in Frage gekommen ſei; denn da die„Zweitjüngſte“ ſo ſchnell auf den Nobelpreis verfiel, muß doch in der Familie davon geſprochen worden ſein. Nicht ganz unmöglich wäre es ja dann, daß der Herr Dynamitwerksdirektor dem ſehr geſchätzten Dichter die Wartezeit etwas hat verſüßen wollen. Denn zweifelllos hatte es mit dem Honig noch eine beſonderxe Bewandtnis. Danach aber kann man dem liebenswürdigen Honig⸗ ſpender nur empfehlen, jetzt an Peter Roſegger eine ganze Tonne Honig zu ſchicken. Mhipcord und Diagonal jedes Kleid durchweg nur Mkł. Es dan. inir môglici, eiuen gròôsseren Posten allerbesten Rostiim-Stoſe ausser- gemblinlidi hillig eiusuſaufen. Der Poslen hestelit aus dlen begehirtesten Mode- Stoſfen wie marinebluu umd scuars Cotelè, HMliipcord iund Diagonal sowie aus dumſelgemusterten Stoſfen eugl. Chiaralelers. 10.— 12.— 16 Soite General-Ameiner.— Badiſche Neneſtr Nachrſchten. Mittagspfott) Dienstag, den 2 Dezember 1913 A —— 0 Pe pr E I 37 * I N 90 Grosse Auswahl in F hi 5 . Küblers 9 109 N Sweater Herren-Garnituren Jacke und Hose, i d + und.95 N 0 SwW/ eater- 85 Anzuügen fheumalismus- N D—— 5*3 2 2 FJ. 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