e e,. 2 75 5 22 + omement: 70 pfg. monatlich. Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Rk..42 pro Guartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Zeile 50 Pfg. Reklame⸗Seile...20 Nk. CTäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: 8 5 der Stadt Mannheim und Umgebung Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr KAmtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗ Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Nr. 566. Die hentige Mittagsausgabe umfaßt 20 Seiten. Telegramme. Die Entwicklung auf dem Balkan. Die deutſche Militärmiſſiun in der Türkei. Berlin, 4. Dez. Die einem hieſigen Blatte aus„diplomatiſcher Quelle“ zugegangene Mit. teilung, daß über die deutſche Militär⸗ miſſion in Konſtantinopel noch Verhand⸗ lungen ſtattfänden, an denen auch England und Frankreich teilnähmen, trifft nicht zu. Mit Eng⸗ land und Frankreich iſt von unſerer Seite in dieſer Angelegenheit überhaupt nicht verhandelt worden. Mit Rußland hat während der An⸗ weſenheit Kokowtzows in Berlin ein freund⸗ ſchaftlicher Meinungsaustauſch ſtattgefunden. Zur Zeit des Beſuches von Saſonow in Berlin iſt die Sache nicht herührt worden, und gegen⸗ wärtig ſchweben hier über die deutſche Militär⸗ miſſton in Konſtantinopel keine diplomatiſchen Beſprechungen mehr. Unrichtig ſind auch die von anderer Seite verbreiteten Angaben über Kompenſationsforderungen, die Rußland in dieſer Frage an Deuiſchland ge⸗ ſtellt haben ſoll. Insbeſondere iſt hier die Frage der Dardanellen⸗Durchfahrt nicht angeregt worden. * Eine ſtudentiſche Zeppelinfeier. Freiburg i.., 4. Dez. Geſtern veranſtaltete der hieſige Studenten⸗Flottenverein eine Zep⸗ pelinfeier, die erſte dieſer Art in Deutſchland, welche von mehr als 1000 Perſonen beſucht war. An den Grafen Zeppelin wurde ein Telegramm geſandt, in dem darauf hingewieſen wird, daß der Verein, der jüngſte an der hieſigen Hochſchule, ſchon 300 korporative Mitglieder zähle und Orts⸗ gruppen in Marburg, Greifswald, Frankfurt a. ., Leipzig, Gießen, Berlin und Kiel beſitze. So geſtaltete ſich der Abend zu einer Huldigung der deutſchen Jugend, die auch mitarbeiten wolle mit dem Grafen Zeppelin an Deutſchlands Macht und Größe. Von dem Grafen war ſchon vor dem Feſt ein Schreiben eingegangen, in dem dem Verein eine glückliche Entwickelung gewünſcht wird. * Freiburg i.., 4. Dez. Graf Zeppelin hat dem ſtudentiſchen Luftflottenverein aus Fried⸗ richshafen folgendes Antwortstelegramm geſandt: Herzlichen Dank für die Mitteilung, daß die deutſche Studentenſchaft freudig und kraftvoll mit⸗ arbeiten will, die Entwickelung der deutſchen Luftſchiffahrt und Deutſchlands Macht und Größe zu fördern. Das läßt mich Alten freudig in die Zukunft ſchauen, wenn ſolch hohe Geſinnungen die Herzen der deutſchen Studentenſchaft erfüllen. — Graf Zeppelin. Herbſtverſammlung der Evang. Konferenz. epb. Karlsruhe, 4. Dez. Die geſtrige Ta⸗ gung der Evangeliſchen Konferenz wies, wie zu erwarten, eine ſtärkere Beteiligung als ſonſt auf. Der Vorſitzende, Pfarrer Wurth, referierte in der Vormittagsverſammlung über den gegen⸗ wärtigen Stand der Agendenfrage. Er be⸗ tonte den Ernſt der Lage und wies auf die Ge⸗ ſchloſſenheit der Konferenz hin, die ohne jede Agitation erreicht worden ſei. Deutliche Stim⸗ men aus den verſchiedenſten Kreiſen hätten er⸗ wieſen, daß die Mehrheit unſeres Kirchenvolkes 2— von einer Aenderung unſeres Bekenntnisſtandes nichts wiſſen wolle. Er ſtellte feſt, daß von 28 Diözeſen 12 den Agendenentwurf ablehnten, während 16 ihn nur unter allerlei Bedingungen billigten. Nach der Zahl der dabei abgegebenen Stimmen liege für den Entwurf eine kleine für den ungeänderten Entwurf keine Mehrheit vor. In der Beſprechung wurde der Beſchluß der Konferenz gebilligt, die ſchon bisher geleiſtete Arbeit zur Erreichung einer nach Form und Inhalt den Idealen und Grundſätzen der Kon⸗ ferenz Rechnung tragende Agende nachdrücklich weiterzuführen. Am Nachmittag redete Pfarrer Bender über den„Schutz der Minoritäten“ in den Gemein⸗ den, wofür er eine klare, rechtliche Feſtlegung forderte. Die Ausſtandsbewegung in Wales. O London, 5. Dez.(Von unſ. Lond. Bur.) Die Streikbewegung in Wales hat geſtern weiter um ſich gegriffen, obwohl ſich die Gewerkſchaften alle Mühe gaben, die Arbeiter zur Wiederauf⸗ nahme der Arbeit zu bewegen. Der Verkehr auf der Strecke Cardiff—Carmarthen auf der Great Weſtern Eiſenbahn, alſo auf einer Enkfernung von 50 Meilen, iſt durch den Ausſtand vollſtändig zum Stllſtand gebracht worden. Im Ganzen haben bisher 22 000 Mann die Arbeit niedergelegt, nämlich 2000 Eiſenbahner, 14000 Grubenarbeiter, 4000 Hafenarbeiter und 2000 Metallarbeiter. Die Direktion der Bahn hat ſich bereit erklärt, heule nachmittag eine Ab⸗ ordnung der Streikenden zu empfangen und ſo dürften dann heute oder morgen die Würfel fallen, ob es bei dem Ausſtand verbleibt oder nicht. Der Armeeſkandal in England. O London, 5. Dez.(Von unſ. Lond. Bur.) Es wird heute vom Kriegsminiſterium angekün⸗ digt, daß das Kriegsgericht, das am nächſten Mon⸗ tag zuſammentreten ſollte, um über den Armee⸗ ſkandal, wobei 8 Offiziere wegen Beſte⸗ chung und betrügeriſcher Verwendung von Kantinengeldern angeklagt ſind, zu richten, nicht ſtattfinden wird, weil die Jurisdiktion der Kriegsgerichte im Frieden nicht weit genug geht. Infolgedeſſen wird die Angelegenheit vor die ordentlichen Gerichte kommen. Hungerſtreik der gefangen geſetzten Indier. O London, 5. Dez.(VBon unſ. Lond. Bur.) Aus Durban wird gemeldet, daß die ins Ge⸗ fängnis geworfenen Inder in den Hungerſtreit getreten ſind. Sie weigern ſich, Nahrung zu ſich zu nehmen mit der Begründung, daß das Zulus hergeſtellt ſei, was gegen ihre religiöſen Vorſchriften verſtoße. Man hat den Eindruck, daß die Indier nach dem Vorbilde der engliſchen Frauenrechtlerinnen handeln, in der ſtillen Hoff⸗ nung, auf dieſe Weiſe ihre Freilaſſung zu er⸗ zwingen. Ueberſchwemmung in Südtexas. OLondon, 5. Dez.(Von unſ. Lond. Bur.) Die lezten Nachrichten über die Ueberſchwem⸗ mung in Südtexas bei Auſtin beſagen, daß dabei 20 Perſonen ihr Leben verloren, während 80 000 Menſchen obdachlos wurden. Das Land ſteht meilenweit unter Waſſer. Der Fluß Colerado iſt um über 30 Fuß geſtiegen. Viele Baumwoll⸗ plantagen önd zerſtört worden. Der Schaden wird auf mehrere Millionen Dollars geſchätzt. * S. Stuttgart, 5. Dez. Wie der Staatsanzeiger hört, iſt vorläufig in Ausſicht genommen, die Ständeverſammlung in der zweiten Hälfte des Januar einzuberufen. —— Mannhei m, Freitag, 5. Dezember 1913. Zabern im Die Berufung nach Donau⸗ eſchingen. Der zweite Tag der Debatten über Zabern hat noch eine Rede des Reichskanzlers und trotz dieſer Rede das Mißtrauensvotum des Reichs⸗ tages gebracht. Herr von Bethmann⸗Hollweg hat entgegenkommender geſprochen, in einem anderen Ton. Aber die Worte, die man er⸗ wartete, ſind nicht gefallen, die beſtimmte Klar⸗ heit und Energie fehlte trotzalledem und ſo brachte der ſpürbare Wille zur Verſtändigung, den die Rede des Reichskanzlers atmete, in der Haltung des Reichstages keinen Umſchwung zuſtande. Aus Mißtrauen wurde nicht Ver⸗ trauen. Ob es wiederkehren kann und wird, das müſſen erſt Taten lehren. Vorläufig bleibt es bei dem entſchiedenen Mißtrauen, da auch die geſtrigen Worte des Reichskanzlers bei allem Entgegenkommen den Stein des Anſtoßes nicht beſeitigt haben. Die große Frage, die uns be⸗ ſchäftigt und erregt, iſt die: gilt Geſetz und Recht für das Heer genau ſo wie für die bürger⸗ liche Geſellſchaft, foll der Soldat ebenſo unter dem Geſetz ſtehen wie der Mann im Bürger⸗ kleid? Es handelt ſich für uns unt die„An⸗ erkennung von Geſetz und Re überſpannten Autoritätsbogehren und ſeiner rechtswidrigen Betätigung“. Wie ſteht der Reichskanzler zu dieſem ſelbſtverſtändlichen Be⸗ gehren? Er hat uns keine Klarheit geſchaffen, aber er hat ſich doch wieder mit dem Kriegs⸗ miniſter identifiziert und das bürgerliche Ele⸗ ment über Gebühr mit Schuld belaſtet. Die ganze Haltung des Reichskanzlers ver⸗ rät eine Unſicherheit und Unklarheit, die an einem leitenden Staatsmann nicht eben erfreulich wirkt und die mit ſehr berechlig⸗ tem Mißtrauen erfüllt. Schon in früheren Stadien der Angelegenheit hat er offenkundig die feſte Führung des allein verantwortlühen Reichskanzlers vermiſſen laſſen. Wie konnte es kommen, daß der Kaiſer dieſe Fragen, die nicht nur militäriſcher, ſondern im höchſten Maße politiſcher Natur ſind, zunächſt allein mit dem Kriegsminiſter und dem Chef des Militär⸗ kabinetts beſprach? Dieſe einſeitig militäriſche Behandlung der Zaberner Affüre, die der Reichs⸗ kanzler geſchehen ließ, hat offenbar den fal⸗ ſchen Ton in die Worte der Regierungs⸗ vertreter am erſten Tage der Reichstagsdebatte über Zabern gebracht. Und da die längſt not⸗ wendige Ausſprache des Kaiſers mit dem Reichs⸗ kanzler und dem Statthalter nun erſt bevorſteht, ſo kam Herr von Bethmann auch am zweiten Tage nicht über einige Belundungen des Wohl⸗ wollens hinaus, aber nicht zu klaren u. ſcharfen Entſcheidungen. Dieſes anfängliche paſſive Ueberlaſſen der Angelegenheit an die Militärs, dieſes Hinüberſchwenken dann von einer einſei⸗ tigen Verteidigung des militäriſchen Stand⸗ punktes zu einem doch noch immer ungeſeſtigten Verſtändnis und Entgegenkommen gegenüber der bürgerlichen Auffaſſung von Geſetz und Recht— es iſt das ein wenig ſympathiſches Bild und man erwartet von einem leitenden Stgatsmann eigentlich doch etwas mehr Klarheit, Kraft und Entſchiedenheit. Im Reichstage hat man es ſehr befremdlich gefunden, daß der Reichskanzler die Kabinetts⸗ ordre des Kaiſers nicht verleſen hat, die dem General von Deimling befiehlt, nur im engſten Einvernehmen mit der Zivilverwaltung vorzu⸗ gehen. Das hätte beruhigend auf die Elſaß⸗ Lothringer gewirkt.„Man weiß, daß ein eigener Platzkommandant, ein Major, nach Za⸗ bern beordert wurde, um dort, über den Verhält⸗ niſſen ſtehend, im engſten Einver⸗ nehmen mit der Zivilverwaltung wieder geordnete und ruhig⸗ Zuſtände herbeizu⸗ führen. Man weiß, wie ſchwer der Leutnant von Forſtner beſtraft werden ſoll, denn man hats im Kriegsminiſterium und in der Reichskanzler ſelber gehört. Warum hat der Reichskanzler gegenüber einem Telegramm⸗KAdreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Kbteilung.... 341 Redaktion Exped. u. Verlagsbuchholg. 218 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Zeitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. (Mittagsblatt.) Reichstag. auch von dieſen Dingen geſchwiegen, die doch ſo ſtarke Trümpfe in ſeiner Hand bildeten.“ Man führt die Unſicherheit des Kanzlers darauf zurück, daß er d. perſönlichen Meinungsaustauſch mit der allerhöchſten Stelle noch erſt vor ſich hat. Das iſt eine Erklärung, aber keine Recht⸗ fertigung. Der Reichskanzler durfte, wenn er ſeines Amtes würdig ſein wollte, nur mit feſtem und klarem Programm von vornherein vor den Reichstag treten, mit einempolitiſchen Programm, das etwas anderes enthielt, als eine Verteidigung der militariſtiſchen Anſchau⸗ ungen des Kriegsminiſters, deſſen überlegenes Lächeln in den geſtrigen Debatten kaum die An⸗ klagen entkräftet haben dürfte. In Donaueſchingen wird nun die Entſcheidung fallen. Die Berufung des Reichs⸗ kanzlers und des Statthalters beweiſt, daß der Kaiſer ſelbſt von der einſeitig militäriſchen Be⸗ urteilung der Zaberner Affäre abgekommen iſt und daß nunmehr eine politiſche Aktion einſetzt, die Klärung und Beruhigung bringt. Dieſe politiſche Aktion muß klar und entſchie⸗ den alle Verſuchungen einer Militärdikta⸗ tur zurückweiſen, klure Regelung des Verhältniſſes zwiſchen Militär⸗ und Zivilver⸗ waltung und endlich die Gewißheit brin⸗ gen, daß in den Bahnen fortgefahren wird, die mit der Verfaſſungsreform eingeſchlagen wurden. Das iſt ja auch wohl die Meinung des Grafen Wedel und die Meinung der wirklich„Meinungsberechtigten“ in Elſaß⸗ Lothringen, als deren Wortführer van Calker am Mittwoch treffliche Worte geprägt hat. Auch die deutſche Preſſe der Reichslande vertritt durch⸗ aus dieſen Standpunkt. So ſchreibt die „Straß b. Poſt“ in ihrem heutigen erſten Morgenblatt zu der Ankündigung der Beratun⸗ gen in Donaueſchingen: Herr b. Bethmann Hollweg hat ſo verſtändige Worte geſprochen lüber die Verfaſſungsreſorm], daß man umſo erſtaunter fragen muß, warum er ſich nicht auf die Seite eines Statthalters und einer Landesregierung ſtellt, die gerade die bon ihm verteidigte Politik verfolgen. Wenn man den Zweck dieſer Politik will, muß man auch die Mittel haben, und zu denen gehört mit in erſter Linie die Stärkung der Autor ⸗ tät der Landesregierung. Die Wah⸗ rung ihrer Autorität liegt zunächſt bei der Re⸗ gierung ſelbſt, aber es gibt Fälle, in denen ſie dafür der verſtändnisvollen Unterſtützung und Förderung auch von der höchſten Reichsinſtanz her bedarf, und es muß jedenfalls ſelbſt der leiſeſte Anſchein einer Kompetenzverſchiebung vermieden werden, wie ſie in dieſen Tagen er⸗ örtert und geglaubt worden iſt. Soll dieſe Po⸗ litik fortgeſetzt werden— und es iſt trotz allem noch das beſte, was man tun kann— ſo muß ſie und müſſen die ihr innewohnenden Notwen⸗ digkeiten auch in Donaueſchingen erneut ihre Sanktion erhalten. * Ein Kabinettsorder des Kaiſers. Berlin, 4. Dez. Die Stelle in der Rede des Reichskanzlers über die Anweiſung der ober⸗ ſten Stelle bezieht ſich, wie zuverläſſig verlautet, auf eine Kabinettsorder, die der Kaiſer dieſer Tage an den kommandierenden General v. Deimling erlaſſen hat und die dieſem in der entſchiedenſten Weiſe aufgibt, ſofort den Frieden zwiſchen Militär⸗ und Zivil⸗ behörden in Elſaß⸗Lothringen herzuſtellen Kriſengerüchte. Berlin, 4. Dez. Abg. Dr. Rickli äußerte nach der heutigen Reichstagsſitzung ſei Anſicht über die Lage folgendermaßen; Ich glaube, daß wir eine Statthalte kriſe haben, und glaube, annehmen zu kön nen, daß Graf Wedel ſeinen Abſchied nehmen wird, denn er iſt alles andre denn ein Kleber und wiederholt hat er mir geſagt, wenn er ſeine Anſichten nicht durchſetzen könne, oder 2. Seite. General-Auzeiger.— Badiſche Neueſte Kachrichten. 25 — (Mittagblatt.) Freitag, den 5. Dezember 1913. das nicht geſchehe, was er im Intereſſe des Landes für erforderlich halte, könne er ſein Amt nicht länger behalten. Nun iſt er vom Reichskanzler in keiner Weiſe ge⸗ deckt und unterſtützt worden. Er iſt viel⸗ mehr geradezu im Stich gelaſſen worden. Es iſt offenbar, daß da Gegenſätze beſtehen. Auch die heutige Rede des Reichskanz⸗ lers hat an der Lage nichts geändert. Natürlich würde ein Rücktritt des Statthalters auch den des Staatsſekretärs Zorn v. Bulach und auch vielleicht weiterer Re⸗ gierungsmitglieder im Gefolge haben. Ob wir indeſſen auch in einer Kanzlerkriſe ſtehen, das iſt, wie die Verhältniſſe in Deutſch⸗ land nun einmal liegen, ſchwer zu ſagen. Die Bedeutung der Abſtimmung über das Miß⸗ trauensvotum liegt jedenfalls darin, daß die Nationalliberalen geſchloſſen mit der Mehrheitgeſtimmt haben, ſo⸗ daß der Kanzler nicht ſagen kann, nur die äußerſte Linke und das Zentrum hätten gegen ihn geſtimmt. Der Reichskanzler und die Militärpartei. Herr von Bethmann⸗Hollweg läßt heute be⸗ ſtreiten, daß nicht er ſondern die Militärpartei von vornherein die Führung in der Zaberner Affäre gehabt habe Das Wolff. Tel.⸗Bureau verbreitet folgendes Telegramm: W. Beylin, 4. Dez. Der Berliner Lokal⸗ anzeiger“ ſchreibt in ſeiner geſtrigen Nummer: Während der geſtrigen Reichstagsverhandlung iſt die Vermutung ausgeſprochen worden, daß wohl auf die Reiſe des Kriegsminiſters nach Donaueſchingen es zurückzuführen ſei, wenn die Regierung in der Zaberner Frage ſo wenig Zu⸗ geſtändniſſe machte. Der Kanzler habe vor der Militärpartei kapituliert. Wie unſinnig dieſe Vermutung iſt, geht am beſten daraus hervor, daß die Reiſe des Kriegsminiſters, wie beſtimmt verlautet, im vollen Einverſtändnis zwiſchen dem Kanzler und dem Miniſter erfolgte. Sie iſt im übrigen auch ſchwerlich ergebnislos geweſen. Die Entſendung eines Generals nach Zabern mit dem Auftrage, dort die militäriſchen Angelegen⸗ heiten in die Hand zu nehmen, insbeſondere für ein beſferes Zuſammenwirken mit den Zivil⸗ behörden zu ſorgen und eine Unterſuchung ein⸗ zuleiten, für deren Durchführung noch beſondere Befehle 5 ſind, iſt gleichfalls auf die Reiſe des Kriegsminiſters zurückzuführen. End⸗ lich iſt dieſe auch der Ausgangspunkt für die von dem Reichskanzler erwähnte Weiſung an den kommandierenden General in Straßburg, daß er, wie es übrigens ſelbſtverſtändlich iſt, für die ſtrengſte Innehaltung der geſetzlichen Schvanken von ſeiten der Truppen ſorgen möge. Die Stellungnahme der nationalliberalen Reichstagsfraktion. JBerlin, 5. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Nationalliberale Korreſpon⸗ denz ſchreibt über das Ergebnis der Zaberner Interpellationen: Der Reichstag hat nunmehr ſein Urteil über Zabern gefällt. Mit überwältigender Mehr⸗ heit hat er ausgeſprochen, daß die Behandlung des Falles durch den Reichskanzler ſeiner Auf⸗ faſfung nicht entſpricht. Herr v. Bethmann⸗ Hollweg hat zwar am zweiten Tage der Aus⸗ ſprache ſeine erſte Stellungnahme etwas modfifiziert. Er hat in der zweiten Rede ſogar ſympathiſche Wendungen gefunden, die wenigſtens einen Teil des Schadens vom Tage zuvor wieder gut machten. Das gilt vor allem von ſeinen Ausführungen über die Elfſaß lothringiſche Verfaſ⸗ ſfungsrefor m, von der er trotz der uner⸗ freulichen Rückſchläge dennochgute Früchte erhofft. Aber ſachlich hat er doch an ſeinem zuerſt entwickelten Standpunkte feſtge⸗ halten und hat ſogar ſich völlig mit der Stellungnahme des Kriegsminiſters einig er⸗ klärt: Gerechtigkeit und richtig verſtandenes 2 Seuilleton Ein Geſpräch Bismarchs mit Karl Schurz. In der Dezember⸗Nummer der„Süddeut⸗ ſchen Monatshefte“ wird von Richard Feſter in Halle a. d. S. die fragmentariſche Niederſchrift des erſten Geſpräches des deutſch⸗ lit Bismarck veröffentlicht. Die Nieder⸗ chrift ſelbſt wurde im Frühjahr 1908 von Fräu⸗ ſein Agathe Schurz unter ungeordneten Papie⸗ „Süddeutſchen Monatsheften“ Veröffentlichung. 5 zur redung in Band 3, S. Geſprächsfragments mitgeteilt: merikaniſchen Staatsmanns Karl Schurz ven ihres Vaters vorgefunden und gelangt in erſten Das Geſpräch hatte am 28. Januar 1868 in Berlin ſtattgefunden. Die Veröffentlichung iſt unter dem doppelten Geſichtspunkt zu bewerten, daß ſie eine Nachprüfung der„Lebenserinnerun⸗ gen“ von Karl Schurz geſtattet(wo die Unter⸗ 300 ff. aufgenommen worden iſt), und gleichzeitig die früheſte Parallel⸗ erzählung Bismarcks zu dem Kapitel„Nikols⸗ bpurg“ der„Gedanken und Erinnerungen“ dar⸗ ſtellt. Anſchließend hieran ſei der Text des in wörtlicher Wiedergabe Gefühl für Autorität verlangt eine andere Aufgabe. Denn die Autorität des Staates wie der Armee iſt nicht mit der Perſon des Inhabers des Amtes oder der Befehlsgewalt verwaelſen. Hat die Perſon gefehlt, dann ver⸗ langt es gerade die Autorität, daß das Amt über die Perſon geſtellt wird. Das iſt im vorliegenden Falle nicht geſchehen und das hat der Reichstag mit ſeinem Mißfallens⸗Be⸗ ſchluß zum Ausdruck gebracht. Eines muß freilich hier ausgeſprochen wer⸗ den: die Art und Weiſe, wie ein Teil des Reichstages dieſe ſeine gegenteilige Stellung kund gab, iſt tief beſchämend. Der wilde Tumult, den wir eben im Reichstage erlebt haben, war eines ſolchen Parlamentes un⸗ würdig. Gewiß hatte ſich mancher Abgeord⸗ neten eine Erregung bemächtigt, die nach Aus⸗ druck rang. Aber man kann den Eindruck nicht los werden, daß der Radau ſtellenweiſe ledig⸗ lich von der Oppoſition willkürlich inſzeniert war. Bei der Sozialdemokratie nimmt das nicht weiter wunder. Bedauerlich iſt aber, daß die Ledebour, Peirotes und Emmel auch bei der Volkspartei Genoſſen ihres Tuns fanden. Wenn irgendwo, ſo war gerade im vorliegen⸗ den Falle kühle Nüchternheit notwendig Dem Reichstag hat die Behandlung des Falles Zabern durch den Reichskanzler miß⸗ fallen. Dem wird das Volk in ſeiner über⸗ wiegenden Mehrheit beiſtimmen. Aber ebenſo mißfallen hat dem deutſchen Volke die Behand⸗ lung der Sache durch einen Teil des Reichs⸗ tages. Das iſt kein Ende, auf das wir ſtolz ſein können. Das Echo im Auslande. Berlin, 5. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Wie aus Rom gedrahtet wird, erwecken auch in Italien die Vorgänge in Zabern peinliches Aufſehen. Sie werden im Publikum und in der Preſſe lebhaft kommentiert. Die„Gior⸗ nale'Jtalie“ ſchreibt: Die Reichsregierung täte gut daran, dem Rate der Preſſe zu folgen und die gefährlichen und übermütigen jungen Geſellen zu ihrer Pflicht zu rufen und aus dem Reichslande zu entfernen. Die Beſtrafung eines Schuldigen — und als ſolcher wurde der Leutnant von Forſtner auch vom Kriegsminiſter anerkannt — dürfte das deutſche Preſtige in Elſaß⸗Loth⸗ ringen ſicher nicht vermindern und wäre durch⸗ aus kein Akt der Schwachheit. Allerdings wird die Stimmung in Elſaß⸗Lothringen kaum ruhiger werden, ſolange in Frankreich die Revancheidee ſpuckt. Aber um dieſe fran⸗ zöſiſche Velleitäten in ihren Grenzen zu halten und um zu verhüten, daß ſie in deutſch⸗ ſprechende Länder übergreifen, genügt doch Deutſchlands wachſende Stärke, ohne daß es im Namen der Autorität jene Prinzipien der Gerechtigkeit und jene ſtrenge Rechtsgaran⸗ tien zu erzeugen braucht, die eine der ſchönſten und reinſten Zierden der deutſchen Ziviliſation ſind. 4* dat am ſche Dr. der ** * Straßburg, 4. Dez.(Priv.⸗Tel.) Auf den verantwortlichen Redakteur Ays der in Kehl erſcheinenden„Straßburger Rundſchau“ wurde heute nachmittag ein Ueberfall ver⸗ ſucht. Ohne anzuklopfen, waren zwei im Auto⸗ mobil angekommene Beſucher in das Bureau vorgedrungen, von denen der eine, der ſich als Wiebecke aus Zabern vorſtellte, mit einer Hundepeitſche auf den Redakteur eindrang und ihn bei dem entſtandenen Ringen in die Hand biß. Als Hilfe herbeieilte, zogen ſich die Eindringlinge nach dem Auto zurück, wobei Wiebecke jeden mit dem Revolver bedrohte, der ihn verfolge, ſodaß das Automobil mit den In⸗ ſaſſen entkam. * Zabern, 4. Dez. Das Gericht hat von einer Verhaftung des heute nachmittag wegen ſich Geſpräch mit Bismarck. Dienstag, 28. Januar 1868. Was hat Sie eigentlich nach] ten Bismarck: Europa geführt? Schurz: Nichts als der Wunſch, einige Zeit bei meiner Familie zuzubringen, die ſich hier aufhält, dann auch der Wunſch, die Verhältniſſe zu ſtudieren. Bismarck: Iſt mir ſehr intereſſant, Sie zu ſehen. Ich glaube, ich habe Sie ſchon früher einmal geſehen. Waren Sie nicht im Jahre 51 in Deutſchland? Kurz nach der Kinkelſchen Ge⸗ gre ſchichte ſaß ich— ich war damals Geſandter in Frankfurt— in einem Coups der Rhein. Eiſen⸗ bahn und hatte einen jungen Mann mir gegen⸗ über, der der Beſchreibung entſprach, die ich 5 Ihnen hatte. Ich dachte, das müßten Sie ein. Schurz: Ich war damals nicht in Deutſch⸗ land. Bismarck: Nun, es war auf alle Fälle ein hübſcher junger Mann. Sie haben ein beweg⸗ tes Leben gehabt, nicht allein hier, ſondern auch in Amerika. Wir haben wohl die Sympathien in Amerika für uns. Iſt uns ſehr lieb, da die⸗ ſelben im Falle eines Konfliktes uns von großer Wichtigkeit werden könnten. Wir ſtanden natür⸗ lich während Ihres Krieges immer auf Ihrer Seite. Meine perſönlichen Sympathien waren zwar anfangs ein wenig für den Süden, da ich einige frühere Studiengenoſſen auf ſüdlicher Seite hatte. Aber das war nur perſfönliches Ich her in die auf Gefühl. Ueber den Standpunkt der preußiſchen rufen Wackes!“ Der Soldat befand ſich bei einer Ab⸗ teilung von 65 Mann, die nach Metzeral fuhr. Heute erklärt er, der Kommandeur des Jäger⸗ regiments habe die Sache ſofort unterſucht; der betreffende Soldat wurde feſtgeſtellt und beſtraft, und dies dem Rottenführer ſchrift⸗ lich mitgeteilt. Politiſche Ueberſicht. zu fördern geeignet ſind. einem Publikationsorgan in den Reihen der na⸗ tionalen Frauen laut geworden war, ſo beſchloſſen die anweſenden Mitglieder, einer Einladung des „Deutſchen Kuriers“ folgend, von nun an die wöchentliche Frauenbeilage dieſer Zeitung in eigene Regie zu nehmen. des„Deutſchen Kuriers“„Die Frau“ ſchon von der nächſten Woche an vom Propaganda⸗Ausſchuß der Frauen der Nationalliberalen Partei heraus⸗ gegeben werden. Den politiſchen Teil wird Frau Ida Dehmel Blankeneſe bei Hamburg leiten: die Nachrichten aus Regierung konnte keine Frage ſein. natürlich immer zum Norden. 5 Schurz: Ja die Sympathien der Vereinig⸗ Mann krank. „unerlaubten Photographierens“ von der Gen⸗ darmerie ſiſtierten Vertreters des„Daily Mir⸗ ror“ in London Abſtand genommen und ihm auch die beſchlagnahmte Camera zurückgegeben. Nur zwei Platten mit Aufnahmen des Leut⸗ nants Schadt wurden zurückbehalten. „Wackes“. Colmar, 4. Dez. Am letzten Freitag be⸗ lagte ſich im Elſäſſer Kurier der Rottenführer Diehlmann aus Metzeral darüber, daß ein Sol⸗ vom Jägerregiment Nr. 3 in Colmar den Geleiſe arbeitenden Rottenarbeitern zuge⸗ habe:„Wartet nur, ihr verdammte Mannheim, 5. Dezember. Die nationalliberalen Frauen. Der„Deutſche Kurier“ teilt mit: Der Propaganda⸗Ausſchuß der Frauen der Na⸗ tionalliberalen Partei hielt dieſer Tage in Berlin eine Sitzung ab, zu der Frauen aus den verſchie⸗ denſten Teilen Deutſchlands zuſammengekommen waren. über die verſchiedenen Möglichkeſten einerſeits, die Ideen der Partei in die Frauenwelt zu tragen, anderſeits die Partei für diejenigen Frauenwün⸗ Das Hauptthema bildeten Erörterungen zu gewinnen, die das Wohl unſeres Volkes Da der Wunſch nach Danach wird nun die Beilage der Frauenbewegung Frl. v. Lengefeld, Weimar; die Bildungs⸗ fragen wird Frl. Oberlehrerin Völker, Ber⸗ lin., Hohenſtaufenſtr. 24, bearbeiten. Alle In⸗ tereſſenten, die durch ihre Mitarbeit die Sache der nationalliberalen Frauen unterſtützen wollen, werden gebeten, ſich an die genannten Damen zu wenden. Erwerbsleben ſtehen, iſt deren Anteilnahme am öffentlichen Leben eine gebieteriſche Notwendig⸗ keit, daher wird ſicherlich eine Zeitung, die ſich Heute, da 9½ Millionen Frauen im Frauenintereſſe annimmt, nach zwei Seiten eine dankenswerte Aufgabe erfüllen und damit einer„Forderung des Tages“ gerecht werden. Es iſt ſicher zu begrüßen, daß die national⸗ liberalen Frauen ſich in der Frauenbeilage des „Deutſchen Kurier“ ein eigenes Publikations⸗ organ ſchaffen, es wird das dem Fortſchritt der Bewegung nur nützlich ſein. Wir möchten un⸗ ſern Mitkämpferinnen aber einenäergänzen⸗ den Vorſchlag unterbreiten. Sie ſollten dazu entſchließen eine nationall i be⸗ rale Frauenkorreſpondenz für die Parteipreſſe herauszugeben, etwa in der Art der Nattonalliberalen Korreſpondenz. ſpondenz könnte etwa ſcheinen. Die Frauen würden die Möglichkeit gewinnen, für ihre Sache nicht nur durch das nationalliberale Blatt der Reichshauptſtadt, ſon⸗ dern durch die geſam te nationalliberale Preſſe zu wirken. Manche dieſer Zeitungen haben ja ſchon eigene Frauenblätter, wir nennen den Hannoverſchen Courier und unſer Blatt Dieſe Die Korre⸗ einmal wöchentlich er⸗ Sie hielt Staaten ſind mit Deutſchland. Die Deut⸗ ſchen da drüben, die dort wie überall als Nation eine demütige Stellung einnahmen, fühlen zum erſten Male eine Macht hinter ſich. Die Ameri⸗ kaner haben Reſpekt vor jeder Manifeſtation von Kraft und Erfolg. Bismarck: Das könnte uns vorkommenden Falls von Nutzen ſein. Ein Konflikt könnte jetzt nur noch mit Frankreich entſtehen. ſchon entſtehen können unmittelbar nach König⸗ Er hätte rätz. Schurz: Man erwartete es damals. 5 Bismarck: Ja, man weiß aber nicht, mit welchen Schwierigkeiten wir zu kämpfen hatten. glaubte, wir hätten durch Königgrätz ſoviel erreicht, als wir durchaus brauchten und dürften nicht mehr als nötig riskieren. Schurz: War nicht damals Frankreich hilf⸗ loſer, als es ſeit langer Zeit vorher oder nach⸗ geweſen iſt? Bismarck: Möglich, aber wir waren auch prekärer Verfaſſung. Erſtens brach die Cholera unter den Truppen aus. Wir verloren 50 Prozent mehr durch die Cholera als durch Von einem Bataillon lagen 400 Dann hätten wir den Krieg nie führen können. Ich Schlacht. ungariſchem Boden kenne das Tarrain. Wenig Waſſer und hie und da noch weniger Nahrung. konnten erſt einen Teil ihrer beſten Truppen in Linie bringen. Dann ſah es in Süddeutſchland gefährlich aus. Wir hatten nur 40000 Mann Die Oeſterreicher würden es mit Freuden begrüßen, wenn auch ſie vom Propaganda⸗Ausſchuß mit Material verſorgt würden; andere Blätter würden dann leichter zur Schaffung einer eigenen Frauen⸗ zeitung übergehen. Und ſo würde die national⸗ liberale Frauenbewegung über das ganze Reich hin zweifellos eine gewaltige Förde⸗ rung erfahren. Die Vorteile einer ſolchen Korreſpondenz ſpringen dermaßen in die Augen, daß wir hoffen, unſere Anregung werde auf fruchtbaren Boden fallen. Katholizismus und Ultramon⸗ tanismus. „Die Kraus⸗Geſellſchaft, die Ver⸗ einigung für religiöſen und kulturellen Fortſchritt im Katholizismus(E..), hat in ihrer Vor⸗ ſtandsſitzung, die am 2. Dezember in München ſtattfand folgende Reſolution gefaßt: Der Vorſitzende im bayeriſchen Miniſterrate Freiherr vb. Hertling hat am 29. November d. Is. in der bayeriſchen Abgeordnetenkammer in Abrede geſtellt, daß man berechtigt ſei, zwiſchen Katholizismus und Ultramontanismus zu unter⸗ ſcheiden. Ultramontan ſei nur ein Schlagwort, „das man insbeſondere dann gerne gebraucht, wenn man Katholiken, die aus ihrer Ueberzeugung kein Hehl machen, einer antinationalen Geſinnung bezichtigen möchte.“ Entſpräche es nicht dem Weſen des religiöſen Katholizismus, ſeine heilige Sache ſachlich zu ver⸗ fechten, dann wäre hier der Vorwurf am Platze, daß mit dieſer Erklärung Freiherr v. Hertling eine Unwahrheit ausgeſprochen hat. Wir begnügen uns mit der Feſtſtellung und dem Beweiſe, daß ſeine Behauptung den Tatſachen kraß widerſpricht. Hat der bayeriſche Miniſterpräſident und Vor⸗ ſitzende der Görres⸗Geſellſchaft nie gehört von deutſchen Katholiken wie Hirſcher, Deutinger, Möhler, Hefele, Baumſtark, F. X. Kraus, F. X. Funk, Franz Klaſen, Hermann Schell, P. Odilo Rottmanner? Weiß Freiherr v. Hertling nicht, welche Bedeu⸗ tung dieſen Männern im deutſchen Katholizismus zukommt: Hirſcher als Profeſſor der Theologie und Domdekan in Freiburg i. Br. Deutinger als Prediger an St. Ludwig in München, Möhler als Profeſſor der Theologie in Tüb⸗ ingen und München; Baumſtark als lang⸗ jährigem Führer der badiſchen Katholiken; He⸗ fele als Biſchof von Rottenburg; F. k. Kraus als Profeſſor der Theologie in Freiburg j. Br.; F. k. Funk als Profeſſor der Theologie in Tüb⸗ ingen; Frz. Klaſen als hervorragenden Kanzel⸗ redner an St. Ludwig in München und ehemal. Leiter des Bayeriſchen Kurier; Schell als Pro⸗ feſſor der Theologie in Würzburg und P. Odilo Rottmanner als dem hochverehrten Seel⸗ ſorger einer geiſtig hochſtehenden Gemeinde Mün⸗ chener Katholiken und beliebtem Prediger von St. Bonifaz? Weiß Freiherr v. Hertling nicht, daß alle dieſe hervorragenden Männer bis zum Tod aufs ſchärfſte unterſchieden zwiſchen Ul⸗ tramontanismus und Katholisismus, den religiöſen Katholizismus als ihr Heiligſtes bekannt und den Ultramontanismus von ſich gewieſen haben? Erinnert ſich der Herr Miniſterpräſident nicht mehr, aus dem Munde ſo manchen Vertreters des religißſen Katholizismus bittere Klagen über ultramontanen(Terrorismus ber⸗ nommen zu haben? Iſt es wirklich dem Herrn Miniſterpräſidenten unbekannt, wie Tauſende deutſcher Katho⸗ liken heute vor ihrem Gewiſſen ſich verpflichtet fühlen, in der Unterſcheidung zwiſchen Katholi⸗ zismus und Ultramontanismus den Weg der oben genannten Bekenner weiterzugehen, und wie viele deutſcher Katholiken unter dem Joche des Ultra⸗ montanismus ſeufzen, das ſie in der Oeffentlich⸗ da, die ſüddeutſchen Staaten aber 120 000. Wir konnten allein mit ihnen fertig werden, aber hätten die Franzoſen ihnen nur 50 000 Mann unter einem ſchneidigen General gegeben, ſo hätte ſich die Sache gedreht. Vogel von Falken⸗ ſtein mußte wegen Inſubordination abberufen werden, und General Manteufel hatte nur wenig Talent. Falkenſtein hatte direkt gegen die In⸗ ſtruktionen des Königs die Schlacht bei Langen⸗ ſalza verſchuldet. Er wollte durchaus noch Süd⸗ deutſchland und Frankfurt nehmen. Schurz: Er hatte aber doch eine brillante Campagne gemacht. 5 Bismarck: Ja, aber mit Generalen, die Campagne, nicht genau Ordre parieren in einer 5 gehts 11 5 wo alles aufs genaueſte berechnet iſt, nicht. Nun, die Franzoſen waren auch ni kriegsbereit. Aber wir hätten das linke Rhein⸗ ufer gar nicht gegen ſie halten können. J fragte Moltke nach dem Siege von Königgrätz, was er im Falle eines Kriegs mit Frankreich tun könne, und er ſagte, eine Defenſipſtellung hinter der Elbe einnehmen. Ich fragte ihn, wie lange es ihn nähme, um nach Wien zu mar⸗ ſchieren, und er ſagte, 14 Tage. Ich ſagte, die könnte ich ihm durch Unterhandlungen ſchaffen. Ich ſchaffte ihm 17. Am zweiten Morgen nach Königgrätz, als ich noch auf meinem Feldbett lag, wurde mir eine Depeſche von Louis Napo⸗ leon gebracht, welche in Form einer Gratulation über den Sieg abgefaßt war. Es war aber hin⸗ zugeſetzt, daß Oeſterreich die Ceſſion von Vene⸗ tien angeboten und die Mediation Napoleons nachgeſucht habe. Napoleon fragte an, ob Preu⸗ ßen dieſe Mediation auch annehmen wolle, Unſer Freiher! bon Ka⸗ drücklich 8 K 1912/1 erteilt: Zur Weinb⸗ eines! 20 000 trieb 10 wagen am Rh elektriſc ſammer vorlage dite. Beanſte für die lion M. im Lai irgend der ein zwohl Z Beſchaf anſtand niſſen! der bet Vergeb gegen ſchließu die ba gaben Genehr Darauf Pflegec ordentl Emmer 6. Teil 9. Teil neue A 885 000 ändert —' alter K zückt. bald ich Taſchen Berlin, ungarif Frankre Konflik Minen borbere roßen Serbier ungarif laſſen k greift u wenn 7 Freitag, den 5. Dezember 1913. Geueral-anmeiger.— Zadiſche Neueſte Aachrichten. (Mittagblarr.) 3. Selte. ſeit aus den verſchiedenſten Gründen tragen müſſen, über das ſie ſich aber im vertrauten Kreiſe guf das bitterſte beklagen? Da der Kraus⸗Geſellſchaft die Pflicht zugefallen iſt, die Sache des religiöſen Katholi⸗ zismus vor der Oeffentlichkeit zu vertreten, er⸗ flären wir, daß Freiherr v. Hertling nicht im Namen des Katholizismus zu ſpre⸗ chen berechtigt iſt, ſondern nur im Namen einer Richtung im Katholizismus, einer Par⸗ lei, die das öffentliche Leben und den katholiſchen Volksteilſelbſttyranni⸗ ſiert. Im Namen aller derKatholiken, denen ihre Reli⸗ 15 zu heilig iſt, um ſie zu politiſchen Geſchäf⸗ en zu mißbrauchen, erheben wir gegen die von Freiherrn v. Hertling ausgeſprochene Gleichſetzung bon Katholizismus und Ultramontanismus nach⸗ drücklichſt Proteſt. Badiſcher Landtag. Die Adminiſtrativkredite. Karlsruhe, 4. Dez. In den Jahren wurden folgende Ademiniſtrativkredite erteilt: ur Linderung des Notſtandes im badiſchen Weinbaugebiet 90 000 Mark. Zur Errichtang eines Radium⸗Emanatoriums in Badenweiler 20000 M. Zur Errichtung einer Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Wiesloch(Verbeſſerung der Waſſerverſorgung dieſer Anſtalt) 16 500 M. Zur Verbeſſerung der Landſtraße bei Söllingen und Kleinſteinbach(Ankauf eines Grundſtückes) 3022.50 M. Zur Verſtärkung der Rhein⸗ ſchiffbrücke bei Breiſach und Greffern, ſowie Ottenheim⸗Gerſtheim 32 100 M. Zur Pflaſte⸗ kung der Landſtraße No. 13(Karlsruhe⸗Stutt⸗ gart) am weſtlichen Ausgang von Durlach 29 500 M. Einrichtung der elektriſchen Be⸗ leuchtung in der Werfthalle 1 am Mühlauhafen und den beiden Lagerhäuſern beim Hauptzoll⸗ anmtsgebäude in Mannheim und Einrichtung der Laſtenaufzüge daſelbſt für elektriſchen Be⸗ trieb 15 880 M. Beſchaffung von 613 Güter⸗ wagen 1 708 700 M. Beſchaffung von vier am Rheinquai in Mannheim aufzuſtellenden elektriſchen Halbtorkranen: 150 000., zu⸗ ſammen 2 060 702 Mark. Aus der Budgetkommiſſion. AKarlsruhe, 4. Dez. Unmittelbar nach der Plenarverſammlung wurde heute vormit⸗ tag eine Sitzung der Budgetkommiſſion abge⸗ halten. Sie befaßte ſich mit der Regierungs⸗ vorlage über die Adminiſtratipkre⸗ dite. Dieſe ſollen alle genehmigt werden. Beanſtandet wurde nur, daß die Regierung für die Beſchaffung von Güterwagen 184 Mil⸗ lion Mark verwendet hat, ohne den Landtag im Laufe der Tagung des Sommers 1912 irgend eine Mitteilung zu machen, wozu nach der einſtimmigen Meinung der Kommiſſton 5 Zeit und Gelegenheit geweſen wäre. Die Beſchaffung der Wagen ſelbſt wurde nicht be⸗ anſtandet, ſie entſpricht dringenden Bedürf⸗ niſſen des Verkehrs und einmütigen Wünſchen der beteiligten Kreiſe; auch hat die frühzeitige Vergebung wirtſchaftliche Vorteile. Auch da⸗ gegen wurden Bedenken laut, daß Ent⸗ ſchlteßungen des Staatsbahnwagenverbandes die badiſche Eiſenbahnverwaltung zu Aus⸗ gaben nötigen könne, für die die landſtändiſche Genehmigung nicht erſehen werden kann. Darauf wurde der Voranſchlag der Heil⸗ und Pflegeanſtalten beraten. Auch der außer⸗ ordentliche Etat, in dem für Neubauten in Emmendingen 35 600., in Wiesloch als 6. Teilbetrag 325 000 Mark, für Konſtanz als 9, Teilforderung 1 340 000 Mark und für die neue Anſtalt bei Raſtatt als 2. Teilforderung 995000 Mark gefordert werden, wird unver⸗ ändert genehmigt. einer Staatsminiſterialentf Die Beamten und der Landtag. Karlsruhe, 4. Dez. Wie gemeldet, wur⸗ den von der nationalliberalen Landtagsfraktion (Dietrich u. Gen.] dem Landtage Anträge auf Verbeſſerung der Lage der Beamten unterbreitet. Dieſe Anträge wurden nun nach einem Vorſchlag des Präſidenten Rohrhurſt einer neu zu bilden⸗ den Beamtenpetitionskommiſſion berwieſen, desgleichen von der Fraktion der Fort⸗ ſchrittlichen Volkspartei eingebrachte ähnliche An⸗ träge. Dieſer Kommiſſion ſollen, wie auf dem letzten Landtag, ſämtliche noch eingehenden Pe⸗ titionen über die Beamtenfragen zuger 9 amtenausſchüſſen und auf Vertretung der Beam⸗ ten in der Erſten Kammer zur Beratung über⸗ wieſen. Die Zweite Kammer war ſelbſtverſtänd⸗ lich mit der Bildung dieſer Kommiſſion einber⸗ ſtanden. Geſchäftliche Behandlung der Anträge. Karlsruhe, 4. Dez. Auf Vorſchlag des Ausſchuſſes der Vertrauensmänner(Senio⸗ renkonvent) werden die folgenden Anträge zuge⸗ wieſen: der Budgetkommiſſion: die Anträge der Abg. Seubert und Gen, Vene dey und Gen., über die Dienſt⸗ und Ruhezeit des Eiſenbahnperſonals; der Abgg. Kolb und Gen., über die Arbeiterpenſionskaſſenbeiträge und das Wohnungsgeld der Arbeiter; der Abg. Dr. Wagner und Gen., Dr. Zehnter und Gen., über die Maul⸗ und Klauenſeuche; der Abg. Nieder⸗ bühl und Gen., über die Errichtung eines Sub⸗ miſſionsamtes; der Abgg. Dr. Frank und Gen., Schöpfle und Gen., über das Schulgeld und den Schulaufwand. Der Abgg. Müller⸗Eppin⸗ gen und Gen., über die Linderung der Elemen⸗ karſchäden;— der Kommiſſion für Juſtiz und Verwaltung': die Anträge der Abgg. Venedey und Gen., über das Geländeverkaufs⸗ recht und über die Stammgüter; der Abgg. Dr. Koch und Gen., Banſchbach und Gen., über Liegenſchafts ⸗Verkehrsſteuer und Gemeinde⸗ beſteuerung und der Abgg. Dr. Gönner und Gen., über die Hypothekennot; der Abgg. Krauth und Gen., über die Beſteuerung der Großhan⸗ delsfilialen; der Abgg. Fiſcher und Gen., über die Landesbauordnung;— der Kommiſſion für Eiſenbahnen und Straßen: die An⸗ träge der Abgg. Ritter und Gen., über den Auf⸗ und Neubau von Bahnen; der Abg. Banſch⸗ bach und Gen., über den Straßenbau und die Staubplage;— der Petitionskommiſ⸗ ſion: die Anträge der Abgg. Dictrich und Gen. über den Abſatz und die Beſteuerung des Tabaks; Abg. Banſchbach und Gen., über die Rechtsanwaltsordnung; der Abgg. Hertle und Gen., über die Notlage der Schälwaldbauern und Waldarbeiter und der Abgg. Schöpfle und Gen., über die Ausführungbeſtimmungen zum Viehſeuchengeſetz. Petitionen. Karlsruhe, 4. Dez. Der Zweiten Kam⸗ mer ſind heute fünf Petitionen zugegangen und zwar vom Verein badiſcher Signal⸗ und fahr⸗ dienſtleitender Weichenwärter um Verbeſſerung ihrer Lage; vom Lehrer a. D. G. Fiſcher in Ehren⸗ ſtetten um Erhöhung ſeines Unterſtützungsgehal⸗ tes; vom Invaliden Fr. Mackenmull in Mörſch um Verbeſſerung ſeiner Lage; vom Theodor Jäger in Freiburg um Rückvergütung einer Wirtſchafts⸗ erlaubnistaxe; und vom Nikolaus Maier in Fiſchbach um Rechtshilfe. Sämtliche Petitionen wurden der Petitionskommiſſion überwieſen. Ferner iſt ein Schreiben des Gr. Miniſters des Kultus und Unterrichts mit der Nachweiſung über die Erledigung der in den Geſchäftskreis die⸗ ſes Miniſteriums einſchlägigen Petitionen vom Landtag 1911⸗12 eingegangen. Die Nutlage der Rebbauern. Zur Linderung des Notſtandes im badiſchen Weinbaugebiete hat die Regierung auf Grund Hliebun 20 die ſie ſich nun nachträglich vom Landtag geneh⸗ migen laſſen muß, ausgeworfen. Das Finanz⸗ miniſterium begründet die Notwendigkeit dieſer Ausgabe in folgender Weiſe: Der wenig günſtige Ausfall der Weinernte des Jahres 1912, deren Ertrag durch den im Februar 1912 eingetretenen ſcharfen Froſt, durch die langanhaltende kalte Witterung des Sommers 1912 und zuletzt noch durch das aus⸗ nahmsweiſe frühzeitig einſetzende Froſtwetter im Oktober des gleichen Jahres in hohem Maße ſchädigend beeinflußt wurde, hatte die Lage der Rebbauern vielerorts zu einer ähnlichen ſchwie⸗ rigen geſtaltet, wie ſie nach dem Herbſt 1910 in die Erſcheinung getreten iſt. Staatliche Maßnahmen zur Linderung dieſer Notlage waren daher wiederum unumgänglich notwendig, wenn auch in beſchränkterem Um⸗ ſange wie nach dem Herbſt 1910. Neben anderen Maßnahmen erſchien es erfor⸗ derlich, den landwirtſchaftlichen Verbänden, welche den gemeinſamen Bezug von Bekämpf⸗ ungsmitteln gegen Rebkrankheiten und Schäd⸗ linge hauptſächlich vermittelten, nämlich dem Genoſſenſchaftsverband bad. landwirtſchaſtlicher Vereinigungen, dem Badiſchen Bauernverein und dem Landwirtſchaftlichen Verein größere Beträge, zuſammen 79000., als Beihilfe zur Verfügung zu ſtellen, um die Abgabe der er⸗ wähnten Materialien zu einem tunlichſt nie⸗ deren Preiſe unter angemeſſener Stundung an bedürftige Winzer zu ermöglichen. Ferner waren einigen durch die ſchlechte Weinernte beſonders hart betroffenen Gemein⸗ den mit weinbautreibender Bevölkerung Bei⸗ hilfen zu bewilligen, teils zum Erſatz von Um⸗ lageausfall, teils auch zur Beſtreitung des in⸗ folge der Notlage geſteigerten Armenaufwands. Hierfür war ein Betrag von 11000 M. vor⸗ geſehen. Da es ſich um ein unaufſchiebbares, dring⸗ liches Bedürfnis handelte, zu deſſen Befrie⸗ digung im Staatsvoranſchlag Mittel nicht vor⸗ geſehen waren, mußte ein Adminiſtrativkredit von im ganzen 90000 M. erwirkt werden. Nus Stadt und Land. Mannheim, 5. Dezember. Eine Unterredung mit Mannheims neuem Gber⸗ bürgermeiſter. Ein Vertreter unſeres Blattes hatte geſtern eine mehrſtündige Unter⸗ rebung in Fürth mit Herrn Ober⸗ bürgermeiſter Kutzer. Ueber die überaus bemerkenswerten Auslaſ⸗ ſungen, die unſer künftiges Stadt⸗ oberhaupt unſerem Mitarbeiter gegenüber gemacht hatte, geben wir dieſem in nachfolgendem das Wort. Die Redaktion. R. Fürth, 4. Dez. Heute nachmittag halb 4 Uhr empfing mich nach meiner Ankunft in der reg⸗ und betrieb⸗ ſamen Stadt Fürth in deſſen ehrwürdigem Rat⸗ haus, das von einem hohen, viereckigen, weit⸗ hin ſichtbaren Turm überragt wird, der bis⸗ herige Oberbürgermeiſter dieſer emporſtrebenden Schweſterſtadt Nürnbergs, der nunmehrige Oberbürgermeiſter Mannheims, Herr Kutzer. Der Empfang war ein überaus freundlicher und gewährte dem Beſucher ſofort einen außer⸗ ordentlich günſtigen Eindruck von der gewand⸗ ten, modernen Perſönlichkeit des Herrn Ober⸗ bürgermeiſters, der in ſeinem Auftreten und ſeinen Auslaſſungen ſicheres Wollen, bewußtes Können und durchdringendes Wiſſen verrät. Ueber die perſönlichen Verhält⸗ niſſe des Oberbürgermeiſters ſind ſa die Leſer eingehendſt unterrichtet. Zum Teil neu, zum Teil noch einmal erwähnenswert ſind, weil ſie auf direkter Information beruhen, die Mitteilungen, daß Herr Kutzer während ſeines Univerſitätsſtudiums in München den Vorzug genoß, im Maximilianum dort Aufnahme ge⸗ funden zu haben. Das iſt ein auf einer Stif⸗ tung des Königs Max II. von Bayern beruhen⸗ des Heim in dem alle Jahre unabhängig von den Vermögensverhältniſſen, von den Abitu⸗ rienten einige Neuaufnahme finden, die das Abſolutorium mit Auszeichnung beſtanden haben und als beſonders befähigte Studierende erachtet werden. Sie erhalten da außer ihrem regulären Studium noch eine beſondere Ausbil⸗ dung. Im übrigen war nach Erledigung ſeines Studiums Herr Kutzer als Rechtspraktikant meiſt beſchäftigt bei Münchener Gerichten und Verwal⸗ tungsbehörden, beſonders beim Magiſtrat Mün⸗ chen. Hier wurde er auch bekannt mit dem da⸗ maligen erſten Bürgermeiſter von München Dr. von Wiedenmayer, von dem er veranlaßt wurde, in den Gemeindedienſt zu gehen. Nach dem zweiten juriſtiſchen Staatsexamen erlangte Herr Kutzer bald das Amt eines Ratsaſſeſſors in München, wo er dann 1892 im Alter von 28 Jahren rechtskundiger Magiſtrat wurde. Er war dann 7 Jahre Rechtsrat in München, wobei er ſehr wichtige Referate zu bearbeiten hatte. Des weiteren erhielt Herr Kutzer eine Berufung als Beigeordneter nach Düſſeldorf. Seit De⸗ zember 1901 hat er das Amt des erſten Bürger⸗ meiſters von Fürth inne, ſeit 1907 den Titel eines Oberbürgermeiſters, den er als einer der erſten ſeiner Kollegen in Bayern miterhielt. Ueber die Perſönlichkeit des Herrn Ober⸗ bürgermeiſters Kutzer in ſeiner Eigenſchaft als Gemeinde⸗ und Verwaltungsbeam⸗ ter ſowie über die Verhältniſſe am Ort ſeiner bisherigen hauptſächlichen Wirkſamkeit mögen folgende Auslaſſungen, die mir Herr Kutzer bei meinem Beſuch gemacht hat, intereſſieren: Fürth iſt zwar eine alte, ſelbſtändige Indu⸗ ſtrieſtadt, älter als Nürnberg, jedoch jetzt in ſeiner induſtriellen Entwickelung weſentlich durch Nürnberg beeinflußt Dieſes zieht alles Neue an ſich, beſitzt den Glanz eines alten Namens und den Ruf einer modernen Induſtrieſtadt. Dagegen iſt Fürth teils ein ausſchlaggebender Sitz gewiſſer Induſtrien, vor allem der Glas⸗ induſtrie, dann auch der Spielwareninduſtrie. Außer Blattmetallinduſtrie hat Fürth ſonſt im großen und ganzen Hilfsinduſtrien dieſer Für⸗ ther Stamminduſtriezweige, ſo daß die indu⸗ ſtrielle Baſis von Fürth etwas beſchränkt iſt. Der Zuwachs, den Fürth im Laufe der Zeit zu diecſer Stamminduſtrie erfuhr, iſt klein, da die Konkurrenz Nürnbergs eine große Rolle ſpielt. Die Glasinduſtrie aber und damit zuſammen⸗ hängend die Holzinduſtrie, die Rahmenfabrika⸗ tion, die Spiegel⸗ und Juteinduſtrie arbeiten zurzeit infolge großer Konkurrenz mit nicht er⸗ heblichem Gewinn. Das beeinflußt die Löhne der Fürther Arbeiterſchaft. Die Hauptbedeu⸗ ſung Fürtihs iſt mehr auf dem Handelsgebiet zu finden. Die Fürther Exportfirmen vertreihen namentlich die Erzeugniſſe der Nürnberg⸗Für⸗ wareninduſtrie in alle Welt und arbeiten nicht ohne erheblichen Nutzen. 5 Umgekehrt hat Mannheim eine ſehr breite induſtrielle Grundlage, eine durchſchnittlich weit höher entlohnte Arbeiterſchaft als Fürth, ſowie eine lange nicht in dem Maße wie Fürth durch Konkurrenz benachbarter Induſtrieſtädte ge⸗ hemmte Entwicklungsfähigkeit. Bei Mannheim liegt der Nachdruck auf der Induſtrie ſelbſt, dann aber natürlich auch auf dem Handel. Hauptaufgabe Eine der Weihnachts- Bäckerei nur mit Nefel 5 Hefe macht das Gebäck locker, ſchmack⸗ haft und wohlbekömmlich. Hefe iſt täglich friſch in all. Bäckereien erhält⸗ lich. Backanleitung mit 199 Re⸗ zepten gratis und franko durch den Verbaund Deutſcher Preß⸗ hefefabrikanten G. m. b. H. Berlin SW. 11. zückt. Er meinte, nun ſei alles gut. Aber ſo⸗ bald ich ſie bekam, riß ich ein Blatt aus meinem Taſchenbuch und ſchrieb eine Depeſche nach Berlin, welche die Ordre enthielt, ſofort die üngariſche Legion in Bereitſchaft zu ſetzen. Nahm Frankreich eine ſo feindliche Haltung an, daß ein Jonflikt unvermeidlich war, ſo mußten wir alle Ninen ſpringen laſſen. In Ungarn war alles borbereitet. Die Honvedbataillone waren zum Iroßen Teil insgeheim organiſiert worden. In Serbien und der Moldau waren ungariſche Cadres bereit. Natürlich ſobald man dieſe zündmaſſe in Brand ſetzte, war ein Zurück⸗ weichen nicht mehr denkbar. Ein Traktieren mit „Heſterreich war außer Frage. Oeſterreich mußte Perſtört werden. Es entſtand ein großer leerer Rleck zwiſchen Deutſchland und der Türkei und barauf mußte etwas geſchaffen werden. Unſere ungariſchen Freunde hätten wir nicht in Stich laſſen dürfen. Aber zu ſo exzentriſchen Mitteln greift man, wenn man am Untergehen iſt, nicht wenn man noch die Situation bemeiſtern kann. Konnte aber der Konflikt mit Frankreich ver⸗ llieden werden dadurch, daß man die Sache nicht auf die Spitze ſtellte, ſo war das beſſer. ** In den„Lebenserinnerungen“ iſt— wie der Herausgeber daran anſchließend bemerkt— der (Gang des Geſpräches ein anderex. Das Thema Echurz⸗Kinkel wird zunächſt noch weitergeſpon⸗ en. Daran reiht ſich Bismarcks Frage, welchen udruck Schurz von Deutſchland empfangen be. Nach dem Erzähler der„Gedanken und erungen“ berichtet im Anſchluß daran der alter König war über dieſe Depeſche ganz ent⸗ Bundeskanzler ab oyo über ſeine Löſung des deutſchen Dualismus. Die Schonung Oeſter⸗ reichs und die Hinhaltung Frankreichs ſtehen in chronologiſchem Zuſammenhange. Den wir⸗ kungsvollen Abſchluß bildet die Weisſagung des Deutſch⸗franzöſiſchen Krieges. Das Thema Amerika wird erſt am 29. Januar angeſchnitten. Man kann dem Herausgeber, der ſich mit der Veröffentlichung dieſer für beide Staatsmänner ſo überaus charakteriſtiſchen Unterredung ein entſchiedenes Verdienſt erworben hat, durchaus zuſtimmen, wenn er den Hauptwert des ver⸗ öffentlichten Fragments hauptſächlich darin er⸗ blickt, daß es jetzt deutlicher erkennen läßt, in welcher Geſtalt ſich Bismarck an jenem denk⸗ würdigen Abend Schurz gezeigt hat. Als Schurz ſeine Memoiren ſchrieb, hatte ſich Bismarcks Guthaben von 1866 längſt um das Guthaben der Reichsgründung vermehrt. Als er am 28. Januar zum erſten Male dem Gewaltigen gegenüberſaß, war die ehrliche Bewunderung immer noch mit einem Reſte des alten, durch die Zeiten von 1848 begründeten Mißtrauens und Abſcheus gemiſcht. Aus dem Mannheimer Kunſt⸗ leben. Theaternutiz. Morgen nachmittag 4 Uhr findei zu ermäßig⸗ ten Preiſen eine Aufführung von Molieres „Der Geizige“ ſtatt. Abends 8 Uhr wird Dreyers Schwank„Das Tal des Lebens“ wiederholt. Die Kunſt, Wiſſenſchaft u. Leben. Das Düſſeldorfer Stabdttheater veranſtaltet in dieſer Spielzeit fünf muſik⸗ hiſtoriſche Matineen unter dem Titel „Aus den Kinderjahren der modernen Oper“. Als muſikaliſch⸗literariſcher Conferencier wirkt der bekannte Muſilſchriftſteller Dr. Otto Neitzel. erſte dieſer Matineen, die„Das Muſik⸗ drama der Renaiſſance“ behandelte, fand bereits am Sonntag ſtatt und erweckte ſtarkes Intereſſe. Vom Drama der alten Griechen ausgehend, ſchilderte der Vortrag das Wiedererwachen der Oper um 1600 und beſchrieb den erſtaunlichen Aufſchwung, den dieſe älteſte uns erhaltene Opernform durch Monteverdi genommen hat. Geſangliche Erläuterungen durch Mitglieder der Düſſeldorfer Oper trugen außerordentlich zur Belebung des Vortrages bei. Die anderen Matineen werden behandeln: Die neapolitaniſche Oper(1650—1750), Das franzöſiſche Muſikdrama (1651—1800) Opeèra bussa und Opéra comique. und ſchließlich Das bdeutſche Singſpiel, womit dann die alte Oper von den Kinderfahren in das erwachſene Alter(Mozarts„Entführung!, „Figaro“) eintritt und den Anſchluß an die moderne Oper erxeicht. Zwangsverſteigerung eines Thenters. Von der allgemeinen Ungunſt der Theaterver⸗ hältniſſe, hervorgerufen durch die ungünſtige wirtſchaftliche Lage, die Konkurrenz der Kinos uſw., iſt auch das Bochumer Stadttheater empfindlich getroffen worden. Da es mit der Zinſenzahlung auf die von der ſtädtiſchen Spar⸗ kaſſe gegebenen Hypotheken im Geſamtbetrage von 350000 Mark verſchiedentlich haperte, be⸗ antragte die Sparkaſſe die Zwangsverſteigerung des Theatergrundſtückes mit Gebäude. Zum Verſteigerungstermin war nur der Vertreter der Sparkaſſe erſchienen, der in Höhe der bisher entſtandenen Gerichtskoſten von 4066 Mark bot, Der Zuſchlag ſoll Mitte dieſes Monats erteilt werden. Die Hypothek einer Hamburger Firma in Höhe von 200000 Mark iſt gänzlich aus⸗ gefallen. Was iſt niederdeutſch? Auf dieſe Frage antwortet Adolf Bartels im erſten Jahrgang des„Niederſachſenbuchs“, das in den nächſten Tagen im Verlage von Richard Hermes in Hamburg erſcheinen wird: Nieder⸗ deutſchtum iſt uns zunächſt einmal reines Ger⸗ manentum, Germanentum, das ſich von Miſchung mit dem homo alpinus vollſtändig oder doch in der Haupiſache frei erhalten hat. Es iſt bon der Wiſſenſchaft immer zugegeben worden, daß das weſtliche Norddeutſchland, das Gebiet des nieder⸗ ſächſiſchen Stammes, mit den ſkandinaviſchen Lan⸗ den das große„Reſervoir“ germaniſcher Volks⸗ kraft ſ. biederholt die ſo oft verketzerte mos derne Raſſen und noch heute kann man, maß auch die Vermiſch⸗ gen, daß man in Schleswig⸗Holſtein, Hann Weſtfalen, am Niederrhein im Lande der Blonbe des homo europaeus iſt. Und wenn wir ther, teilweiſe auch der mitteldeutſchen Spiel⸗ Stadtverwal⸗ 7 ſchaft nur hundertmal Geſagtes ung in den letzten Jahrzehnten ſehr ſtark geworden gein, ſich auch durch eigene Anſchauung überzen⸗ beim Kanzler v. Müller Goethes merkwürdige Freitag, den 5. Dezember 1913. 4. Seite. Geueral-Auzeiger.— Sadiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt.) kung iſt es, die Grundlagen des Wohl⸗ 3 3 5 5 A 0 5 7 nehmer acht Vertreter in die Delegterten. Mandes der Gemeinde, wo es nur an⸗ Ungliberg 45 Crein 5 411 45* Eſterverein. verſammlung. Nach dem nunmehr feſtſtehenden ge⸗ geht, zufördern, demnachallen Ver⸗ Inauen Reſultat wurden bei den Arbeitgeberdelegier⸗ hältniſſen Aufmerkſamkeit zu Heute Freitag, den 5. Dezember, abends ½9 Uhr, findet im Nebenſaale des„Wil⸗ tenwahlen auf Liſte 1(Arbeitgeberrat) 1500, auf ſchenken, von denen eine gedeihliche helmshof“'(Friedrichsring 4) ein Liſte II(ſoz.) 203 Stimmen abgegeben. Bel den Ar⸗ beſonders günſtigen 0 (Waſſerſtraßen uſw.) zu erkennen und ſowelt es an ihm liegt, zu finden. In Fürth umgekehrt konnte in letzter Zeit eine neue Anſiedlung wenig gewinnlicher Induſtrien eher einen Nach⸗ teil für die Gemeinde bedeuten, ganz abgeſehen übrigens davon, daß ſolche kaum in Frage kamen, da Nürnberg alles an ſich zog.“ Ueber die gemeindliche Finanzwirk⸗ ſchaft befragt, äußerte ſich Herr Kutzer zu mir wie folgt:„Das allerwichtigſte für eine geſunde Finanzwirtſchaft iſt es, die Ausgaben nicht auf die Zukunft abzuladen, wenn ſie dieſe nicht mit Grund zu tragen hat, alſo die Steuern aufzubringen, die nicht entbehrt wer⸗ den können. Die Frage, wie weit man mit kuen Unternehmungen zu gehen hat und ſie Heckt, richtet ſich ſelbſtverſtändlich nach den wirt⸗ chaftlichen Grundlagen der Stadt. Vor allem Kuß gut gewirtſchaftet werden. Eine Stadt mit zukunftsreicher Entwicklung, bei der die Wahr⸗ ſcheinlichkeit für wachſende Einnahmequellen be⸗ ſteht, kann ſich natürlich weit mehr geſtatten, als eine Gemeinde, deren Zukunft nicht nur durch die Beſchränktheit ihrer induſtriellen Be⸗ triebe und die Unſicherheit von deren Entwick⸗ Lung, ſondern auch durch einen immer mehr Einfluß gewinnenden benachbarten großen Handels⸗ und Induſtrieplatz beeinträchtigt iſt. Die Entwicklung Fürths unter der Aera Kußzer iſt, wie uns dieſer eingehend auseinanderſetzt, einmal durch die Maßnahmen auf dem Gebiet der Geſundheitspflege ge⸗ kennzeichnet, wie die aus ſtädtiſchen Mitteln vor⸗ genommene Neukanaliſation der Stadl, wozu noch ein zurzeit in Ausführung begriffenes Projekt der Abſchwemmung und Reinigung der Abwäſſer kommt. Die Mittel dazu wurden allerdings unter ſtarker Belaſtung der Hauseigentümer von den ſtädtiſchen Kollegien genehmigt. Jerner er⸗ hielt Fürth die Einrichtung der Müllver brennung, wodurch ſeine Elektrizität erzeugt wird. Eine ſonſt in Bayern nicht vorhandene Einrichtung ſchuf ſich Fürth mit der Anſtellung eines Stadtarztes, der neben dem Amts⸗ arzt die Stadt in allen gefundheiklichen Einrich⸗ kungen des Schulweſens, der Jugendpfſecde uſw. berdt. Dann bekam Fürth eine Heilſtätte für Tuberkuloſe, eine Walderholungsſtätte, ein Stift für Wöchnerinnen und erkrönfte Säuglinge, eine Krippe für ſolche, Fürſorgeſtätte für tuberkuloſe Säualinge, Milchabgabeſtellen, eine Poliklinik für Schufkinder, einen Verein für Ferienkolonie uſſe. Um die Mittel für all das zu gewinnen, wurde aus Sparkaſſenüberſchüſſe ein Wohlfahrts⸗ fonds geſchaffen, da es Schwierigkeiten gemacht hätte, dafür gemeindliche Mittel zur Verfügung zu erhalten. Ferner iſt zu erwähnen die Be⸗ gründung eines Volksbildungsvereins unter Her⸗ anztehung von Wohltätern, die Schaffung eines Polksbildungsheims mit Vortrags⸗ und Leſeſälen, Bibliotheken uſw. Die frühere private Höhere Töchterſchule wurde in eine ſtädtiſche umgewan⸗ delt und eine Handelsſchule für Mädchen geſchaf⸗ fen. An ſtädtiſchen Betrieben wurde unter Kutzers Amtszeit ein Elektrizitätswerk errichtek, dann ein Gaswerk auf moderner Grundlage, eine Müllverwertungsanlage und dergleichen. In der Frage der gemeindlichen Arbei⸗ er wurde unter Oberbürgermeiſter Kutzer in Fürth, wo bis dahin weder Arbeitsordnungen, noch feſte Lohnſätze uſw. waren, die Verhältniſſe der Arbeiter durch feſte Ordnungen in einer für die Arbeiter günſtigen Weiſe geregelt. Herr Kußer äußerte nur ſeinen Standpunkt in der für jene Zeit ſehr merkwürdige) Aeußerung leſen, daß Sachſen und Frieſen von allen deutſchen Ger⸗ manenſtämmen die höchſte Kultur gehabt hätten, und wiederum von Th. Fontane, ein deutſch⸗ franzöſiſcher Miſchling, alſo unvoreingenommen, den niederſächſiſchen Stamm für den vornehmſten und feinſten aller deutſchen Stämme erklärt, ſo geht uns denn doch ſchon ein Licht auf, was reines Germanenkum bedeutet, daß Raſſe nicht, wie ein moderner deutſcher Dichter behauptet, Maſſe, ſon⸗ dern gerade das Gegenteil, zeugender Kern, ſee⸗ liſche und geiſtige Tendenz, Kulturfähigkeit iſt— wohlverſtanden die gute Raſſe, die etwas urſprüng⸗ liches, Einheitliches, kein Konglomerat iſt. Hoch⸗ mütig ſind wir gut germaniſchen Niederdeutſchen darum noch lange nicht, auch als Raſſendeutſche laſſen wir uns Luther, Leſſing, Goethe, Schiller, Kant und Hegel, die mit Ausnahme Kants lund der war ſchottiſcher Herkunft) ſamt und ſonders keine Niederdeutſchen ſind, nicht nehmen, aber wir beionen natürlich auch einmal das Spezifiſch⸗ Niederdeutſche in Bismarck und ſtellen Kleiſt und Hebbel, Theodor Storm und Klaus Groth, Fritz Reuter und Wilhelm Raabe in geziemender Ent⸗ ferung, aber mit dem Bewußtſein der Berechtig⸗ ung neben Goethe und Schiller auf. Und manch⸗ mal ſind wir ſo frei, in den Kleiſt und Hebel nähere Verwandte des einzigen Shakeſpeare zu empfinden als in Schiller und Goethe und von unſern großen Erzählern den Weg zu den nordi⸗ ſchen Sagas zu ſuchen und von einer deutſchen Literatur, die germaniſcher iſt als unſere klaſſiſche zu träumen. Möglich, daß ſie nie kommt, möglich, daß auch das Niederdeutſchtum immer mehr den germaniſchen Charakter verliert, möglich, daß das ganze Germanenkum einſt verſinkt— aber einſt⸗ weilen geſtalten wir uns noch zu hoffen. Von ſtatt. Es ſpricht Parteiſekretär Wittig über: Der Referent wird einen Ueberblick über geben. Verein zu recht zahlreichem Beſuche ein. „Diskuſſionsabend Seelkſchaflihe u. flice Wbelkrbene! 5 die geſchichtliche Entwicklung der deutſchen Ar⸗ beiterbewegung, von ihren Anfängen in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts bis heute, Wir laden die Mitglieder unſerer Organiſationen, ſowie die Parteifreunde vom natl. — — — Frage dahin, daß er der Meinung iſt, daß die Verhältniſſe der Arbeiter ebenſo fürſorglich und rechtlich ebenſogut geordnet ſein müßten, wie die der Gemeindebeamten. Ein Unterſchied ſei da nicht in der Art, ſondern nur in der Höhe.„Ich habe“, ſo betonte Herr Kutzer,„im⸗ mer darauf gedrungen, d die gemeindlichen Finanzen in Ordnung ſind, daß die Ausgaben, die gegenwärtig zu leiſten ſind, nicht auf die Zukunft abgewälzt werden, daß reichliche Er⸗ neue rungsfonds gebildet würden, und dies auch im allgemeinen bei der ſtädtiſchen Vertretung aß durchgeſetzt werden konnte trotz der naturgemäß nicht einwandfreien Finanzwirtſchaft bei dem Mangel raſch anwachſender Einnahmen und der nicht zu vermeidenden Erhöhung der Gemeinde⸗ ſteuern. Die Entwicklungsfähigkeit Fürths liegt aber in der Eingemeindung mit Nürnberg, weni⸗ ger in ſelbſtändiger Weiterentwick⸗ lung.“ Letztere aber erwartet Herr Kutzer von Mann⸗ hei m, das er für die zukunftsreichſte Stadt von Südddeutſchland, minde⸗ ſtens von Südweſtdeutſchland hält, und zwar nicht bloß in induſtrieller und kommerzieller Hinſicht, ſondern auch in kul⸗ tureller Pflege der Wiſſenſchaft und Kunſt, und das berufen ſei, eine der her⸗ vorragendſten deutſchen Städte zu werden. Nach Kutzers perſönlicher Neigung iſt die Pflege der Wiſſenſchaft und Kunſt eine der freudigſten Aufgaben des Bürgermeiſters einer Stadt, die nicht gerade mit den engſten Mitteln haushalten muß. Hier erfuhr unſere Unterredung eine kleine Unterbrechung durch den Beſuch von Exzellenz Freiherrn von Welſer aus Ansbach, des früheren Regierungspräſidenten in Speyer, der kam, um Herrn Kutzer zu ſeiner Berufung nach Mannheim zu beglückwünſchen. Auch Frhr. v. Welſer äußerte hierbei die beſte Meinung von der Zukunft Mannheims, und zeigte ſich als guter Kenner der Pläne des verſtorbenen Oberbürgermeiſters Beck und der Ver⸗ dienſte, die ſich dieſer um die induſtrielle Ent⸗ wickelung Mannheims erworben hat, indem er es ſich u. a. vornehmlich zum Ziel ſetzte, der In⸗ duſtrie Mannheims Platz zu ſchaffen, ihr in weitſichtiger Weiſe Anſiedlungs⸗ und Verkehrs⸗ möglichkeiten gab, indem er ganze Teile der Stadt für die induſtrielle Verkehrsentwickelung referierte, ein Fahrwaſſer, in dem ſich Mann⸗ heim auch weiter halten müſſe. Im weiteren Verlauf des Interviews nach dieſem Intermezzo betonte Herr Kutzer, daß es ſein lebhafter Wunſch ſei, mit der Nachbar⸗ ſtadt Ludwigshafen die denkbar beſten Bezioehungen zu unterhalten, umſomehr als Schwierigkeiten zwiſchen den beiden Städten nicht recht denkbar ſeien. Lud⸗ wigshafen ſei ein Konſumgebiet von Mannheim 77õã yddßã ðͤ zu erhalten ſeien, ſprach Klaus Groth, und Gott ſei Dank, ſie ſind auch in unſerer Zeit noch nicht ganz verloren gegangen, ſie haften an der nieder⸗ noch wurzeln, wie denn die neuere Entwicklung der Heimatkunſt ſtark niederdeutſch geworden iſt. Einfalt und Treue tun es freilich in unſerer böſen Zeit zuletzt nicht, die alte deutſche Harm⸗ loſigkeit muß klarem Erkennen, das traumhafte Dahinleben feſter Willensbetätigung weichen: Sind wir Niederdeutſchen gute Germanen, ſo wollen wir auch im Leben und Streben, im Leben und— Sterben ſein. Neben Dichtern und Denkern ſtehen uns noch die großen Tatmenſchen, und ſelbſt unter den Dichtern gibt es zwei ſcharf ausgeprägte Typen, den„guten“ Klaus Groth und den„böſen“ Friedrich Hebbel, wie ich ruhig einmal ſage, und mir ſcheint, eigentlich ſind nun die „Böſen“ an der Zeit.— Was iſt niederdeutſch? Ja, es gibt niederdeutſche Träumer, aber es gibt auch niederdeutſche Tatſachenmenſchen, u. wenn dieſe niederdeutſchen Tatſachenmenſchen im Leben Wie in Kunſt und Wiſſenſchaft unter großen Geſichts⸗ punkten, ſich ſelbſt zuletzt vergeſſend, zu arbeiten lernen, dann wird es dem ganzen deutſchen Volke wohlgehen. Einfalt, Treue, ja, aber vor allem Wahrheit und Kraft! Mit dem modernen Schwin⸗ del auf allen Gebieten vor allem ſoll kein guter Niederdeutſcher etwas zu tun haben wollen. Kleine Kunſtnachrichten. Bei der Reſtaurierung der an der Nordoſtſelte außerhalb des Domes in Frankfurt a. M. befindlichen Kreuzigungsgruvpe, die der kurfürſtliche pfälziſche Bildhauer Haus Backofen um 1510 herge ſtellt hat, ergab ſich, daß der Verfall der Gruppe tu ihren ſämtlichen Teilen ſo weit ſortgeſchritten iſt, daß das künſtleriſch wertvolle Werk nur durch ſorg⸗ Einfolt und Trene, die dem niederdentſchen Herzen kübrung in einen geſchloſſenen Raum vor völligem Untergang bewahrf werden kaunn. deutſchen Heimat, in der die beſten von uns immer fältiaſte Sicherung des ſetzigen Zuſtandes und Ueber⸗ und genieße von Mannheim die Einrichtungen, die ihm zunutze kämen. Ueber die Frage der Eingemeindungen interpelliert, äußerte ſich Herr Kutzer:„Sie ſol⸗ len nur vorgenommen werden, wenn ſie Zweck haben, wenn ſie der Stadt neue Hilfsquellen für ihre natürliche Entwicklung bieten können. Anſcheinend dürften aber, ſoviel ein in die Dinge nicht näher Eingeweihter zu beurteilen vermag, in Mannheim weitere Eingemeindun⸗ gen für die nächſte Zukunft entbehrlich ſein.“ Ueber Wohnungsweſen befragt, erwi⸗ derte Kutzer, daß die Entwicklung der Induſtrie⸗ ſtädte dahin gefördert werden müſſe, daß die Mietskaſerne dem Familienhaus oder wenigſtens dem Haus mit kleinen Wohnungen zu weichen habe und der unbebaute Raum möglichſt weit gegriffen werden müſſe, um Sport⸗ und Erho⸗ lungsplätze zu gewinnen uſw. Außerdem er⸗ ſcheine es nützlich, ſeitens der Stadt den ge⸗ meinnützigen Wohnungsbau zu fördern, auch nach der finanziellen Seite hin. Was die Teuerungſſfrage betreffe, ſo liegt nach Meinung Kutzers die Verbilli⸗ gung der Lebensmittel weniger im Bereich der Stadtverwaltung, ſon⸗ dern ſie ſei abhängig von einer entſprechenden Zollpolitik der Reichsregierung. Soweit Notſtände ſich zeigen, ſoweit, ſo betonte der Befragte, insbeſondere die Induſtrie, die der Beſchaffung nötiger Lebensmittel dient, ihre notwendigen Aufgaben nicht erfüllt, iſt ein Ein⸗ greifen der Stadtverwaltung angezeigt. Frei⸗ lich laſſe die derzeit mögliche Organiſation der Beſchaffung von Lebensmitteln nachhaltigen Er⸗ folg hinſichtlich der Verbilligung der Lebens⸗ mittel nicht erwarten. Hinſichtlich der Arbeitsloſenfürſorge bemerkte Herr Kutzer:„Ich bin im allgemeinen der Anſchauung, daß ſie Sache der Reichsregie⸗ rung iſt und auf derſelben Grundlage aufgebaut ſein müßte, wie die Kranken⸗ und Unfallfürſorge. Die Arbeitsloſenfürſorge iſt zweifellos eine ganz notwendige Ergänzung der beſtehenden reichs⸗ geſetzlichen Arbeiterfürſorge. Solange ſich aber das Reich nicht zu ſolchen Einrichtungen ent⸗ ſchließt, ſollten wenigſtens die Bundesſtaaten geſetzliche Grundlagen ſchaffen, um eine obli⸗ gatoriſche Verſicherung zu ermöglichen. Ob und wieweit einzelne Gemeinden bei dem Mangel reichsgeſetzlicher und landesrechtlicher Grundlagen eigene Einrichtungen zu treffen ha⸗ ben, hängt natürlich von den Verhältniſſen die⸗ ſer Gemeinde, beſonders auch vom Ausbau des Arbeitsnachweiſes ab. Soweit eine Arbeits⸗ loſenverſicherung nicht möglich iſt, bleibt die Ar⸗ beitsloſenfürforge eine wichtige Aufgabe der Ge⸗ meinde.“ Eine ſehr wichtige Rolle im Gemeindehaushalt ſpielt die Schuldentilgung, worin Herr Ober⸗ bürgermeiſter Kutzer offenſichtlich ein geſchickter Finanzpolitiker zu ſein ſcheint. Er äußerte ſeinen Standpunkt in dieſer Frage dahin:„Soweit Anleihen unvermeidbar ſind, wäre die Tilgung bei unrentierlichen Ausgaben möglichſt innerhalb des rentierlichen Zeitraums auszuführen, für deſſen Be⸗ dürfniſſe die Schuld aufgenommen wird, z. B. bei Schulhausbauten innerhalb des Zeitraums, in dem die geſchaffenen Schulſäle durch den Zuwachs an Schülern aufgebraucht ſind. Im übrigen iſt bei un⸗ rentierlichen Ausgaben für Zwecke, deren Beſtand nicht auf die Dauer geſichert iſt, z. B. Straßen⸗ befeſtigungen, ebenſo wie bei rentierlichen Ausgaben, bei denen die Rentabilität keine nachhaltig ſichere iſt, eine möglichſt kurze Tilgung erwünſcht. Dagegen erſcheint bei Unternehmungen, die, ohne in beſtimm⸗ ten Zeiträumen wiederzukehren, einer langen Zeit dienen, eine weitere Hinausſchiebung der Tilgungs⸗ zeit unbedenklich. Zum Schluß meiner Unterredung geſtattete ich mir an Herr Oberbürgermeiſter Kutzer eine Frage zu richten, wie er ſich zu parteipolitiſchen Fragen ſtelle, äußerte ſich der Gefragte ohne Rückhalt und freimütig dahin:„Ich bekenne mich als Anhänger liberaler Anſchauungen, ohne daß ich mich Zeit meines Lebens an eine be⸗ ſtimmte liberale Richtung gebunden habe. Auch bin ich nie eingeſchriebenes Mitglied einer politiſchen Partei geweſen.“ Damit hatte das Interview ſein Ende gefunden. Ich hatte den Herrn Oberbürgermeiſter ſchon genug auf Herz und Nieren geprüft. Er hat mir liebens⸗ würdig ſtand gehalten und ſeine Freude über das Intereſſe Ausdruck verliehen, das man ihm entgegen⸗ bringe. Er würde ſich, wie er mir verſicherte, ſehr auf ſeine Tätigkeit in Mannheim ſreuen, das ihn aber andererſeits nicht nur im Bureau finden, ſondern auch innigen Anteil an künſtleriſchen, ſportlichen geſelligen uſw. Vorgängen ſeiner künftigen Heimatſtadt nehmen ſehen ſollte. Mit einem verbindlichen Händeſchütteln verabſchiedete der Herr Oberbürgermeiſter ſeinen Quälgeiſt. R. Krankenkaſſenwahlen. Dle vorgeſtrigen Wahlen zur Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Mannheim haben, wie zu erwarten war, den Sozialdemokraten eine über wiegende Mehrheit gebracht, wenn es auch in⸗ folge des neuen Wahlverfahrens nicht möglich war⸗ den freigewerkſchaftlichen Liſten völlig zum Siege zu verhelfen. Die bürgerlichen Arbeitgeber ſenden beitnehmerdelegiertenwahlen (freigewerkſchaftlich) 14 775, national) 2375 Stimmen. Die ſozialdemokratiſche Mehrheit wird nunmehr durch 52 Arbeitnehmer und 4 Arbeitgeber, im ganzen alſo durch 58 De legierte vertreten, während die bürgerlichen Ver⸗ ſicherten, wie bemerkt, 34 Delegierte durchgebracht haben, ein gauz beachtenswertes Reſultat, wenn mau die Zuſammenſetzung der Verſicherten dieſer Kaſſe berückſichtigt. entftelen auf Ziſte J Ins Berz von Namerun. Das koloniale Intereſſe und die Sympathie für das mutige Forſcherpaar hatte geſtern abend ein exklu⸗ ſives Publikum im Saale der Harmonie⸗Geſellſchaft vereinigt. Die Deutſche Kolonial Geſell⸗ ſchaft, Abt. Maunheim, hatte zu einem Vor⸗ trag des Herru Prof. Dr. Franz Thorbecke aus Heidelberg eingeladen. Unter den Erſchienenen bemerkte man außer allen namhaften Perfönlichkeiter der praktiſchen Wiſſenſchaft und einer Vertretung dez Offizierskorps u. a. auch das alle kulturellen Beſtie, bhungen fördernde Geſchwiſterpaar Reiß. Der ge⸗ ſchäftführende Vorſitzende der D. K.., Herr Dr. Bahr, begrüßte die Erſchienenen und führte dabei aus, er hätte geglaubt, in Herrn Thorbecke einen Bekannten vorſtellen zu können, umſomehr als die D. K. G. und die Stadt Maunheim ihr beſonderez Intereſſe für ihn und das Thema bekundeten. Herr Thorbecke mußte jedoch in letzter Stunde wegen Ex⸗ krankung, einem Rückfall der Malaria, einer fener unangenehmen Erinnerungen ſeiner Forſcherreiſe, abſagen. Um den Genuß nun nicht ganz verſchmerzen zu müſſen, iſt Frau Dr. Thorbecke in dankens⸗ werter Weiſe eingeſprungen, die ihren Gemahl be⸗ gleitete, mit ihm alle Leiden geteilt, mit ihm Natur und Menſchen beobachtet und ſchließlich auch mit ihm die Ergebniſſe zuſammen getragen hat. Sie ſelbſt hal“f noch kurz vor ihrer Rückkehr durch die Hinterliſt eines Negers einen gefährlichen Stich erhalten, der ſie lange ans Lager feſſelte. Herr Dr. Bahr gibt noch den Glückwünſchen zur Geneſung, den Danuk für ihre Bereitſchaft und den Wünſchen für baldige Geneſung ihres Gemahls Ausdruck, um ihr dann ſelbſt das Rednerpult zu überlaſſen. Frau Dr. Thorhecke, von lebhaftem Beifall begrüßt, gab zunüchſt in Ver⸗ tretung ihres Mannes dem Gefühl des Dankes Aus⸗ druck, einmal gegenüber der Stadt Mannheim, die ohne jede juriſtiſche Klauſel und bereitwilligſt 10 000 Mark zur Verfügung ſtellte und ſo die Expedttion ſicherte. Dabei gedachte auch ſie des verſtorbenen Oberbürgermeiſter Martin. Ferner galt ihr Dauf dem geſchäftsführenden Leiter der D. K.., Herty Dr. Bahr, der auch fernerhin der Expedition zur Durchführung verhalf. von weit über den geleiſteten Betrag. Die Expedition, die allerdings glücklich beendet wurde, bließ nich ohne Krankheiten. Nachdem ein Begleiter an der kel⸗ piſchen Ruhr erkrankt war und nach einem äußerſ ſchwierigen Transport wieder zur Heimat zurückkeh⸗ ren mußte, erkrankte Herr Prof. Dr. Thorbecke an der Malaria und zum Schluß der Expedition entging wie ſchon erwähnt, Frau Thorbecke ſelbſt nur zufällig 5 1 85 bei einem ihrem Manne zugedachten entate. An Hand der vorzüglichen und intereſſanten Lich den Weg der Erxped bilder zeigte die Vortragende tion von der Küſte durch das weite Grasland, wo der Weg links und rechts begrenzt von der grünen Wand des undurchdringlichen Waldes und mit einem gri⸗ nen Dach der Bäume überdeckt iſt. Und weiter geht es in das höher gelegene Waldland, wo ſich Feld an Feld reiht, auf denen Kartoffeln und andere Knollen⸗ früchte gebaut werden, um den Bewohnern Unterhalk zu bieten. Umſäumt werden ſie von Streifen dichten Waldes und durchkreuzt von Flüſſen befruchtenden Waſſers. Die einwohnenden Neger ſehen wir m ihren primitivſten Kulturbedürfniſſen in ihren Be⸗ Hauſungen, die verſchiedentlich aus einer einfachen Hütte mit Lehmwand, einem Säulen⸗ oder Kuppel⸗ bau beſtehen. Ihren naive Aeſthetik fäßt ſie mit ſel⸗ tener Fertigkeit Schnitzereien anbringen oder ſie phautaſtiſch bemalen. Als dauernde Erinnerungez bleiben dem Reiſenden Zeremoniells am Hoſe eines Häuptlings oder Tänze in ſtundenlanger Ausdeb⸗ nung. Der praktiſche Sinn kommt auch in der Ueber windung natürlicher Hinderniſſe, wie z. B. Hänge⸗ brücken über einen Fluß aus Lianen zum Ausdruck, Intereſſaut iſt der Palaſt des Häuptlings und ſefn Weiberſtadt. Die Einwohner des Landes Barum dem Hauptteile Kameruns, ſtehen unter einem ſtar⸗ ken Einfluß der umwohnenden„Fullah“, einem Hir tenvolk, und dem von Norden gekommenen Nomc⸗ denvolk„Hauſſah“ und ſchließlich noch der„Diggg“ einem kulturell hochſtehenden Stamm. Die Baum⸗ molle bildet dieſen einen weitgehenden Erwerbszweig. Zum Schluß machte das Forſcherpaar noch die Enl deckung eines Zweraſtammes. Und nun zwiſchen drin, zwiſchen Fullah und Zwergen, zwiſchen die friebdliche Landſchaft hinein, hat die deutſche Regierung ihre Station erbaut, die als Zeichen der deutſchen Macht einen 18 Meter hohen Ziegelturm als Warte hat, der den Negern immer wieder Hochachtung und ſchuldi⸗ gen Reſpekt einflößt. Die Rednerin ſchließt ihren Vortrag mit der Feſtſtellung, daß unſere Kolonie in ihrer Entwicklung nicht zuletzt durch den Anbau der Baumwolle zu den ſchönſten Hoffnungen berechtige, wenn ihr nur ſeitens der Heimat das ndötige Ver⸗ ſtändnis und Vertrauen entgegengebracht werde. Dieſe äußerſt intereſſanten und fein abgeſtimmten Ausführungen werden ſicher hierzu mit beitragen. Der herzliche Beifall ließ wenigſtens darauf ſchließen, e. * Handels⸗Hochſchule. Die praktiſchen Uebun⸗ gen für Fortgeſchrittene des Herrn Dr. Geiler fallen am Freitag, den 5. Dezember, aus. * Herr Oberſtadtſekretär Eduard Schillfug, ein in den Kreiſen der hieſigen Stadtverwaltung all⸗ gemein ſehr angeſehener und hochgeachteter Beamter, ..((f Ein vernachläſſigter Schnupfen hat ſchon manchem die Ge⸗ ſundheit gekoſtet. 26 Verkreter, die nichtſozkaldemokrakiſchen Arbeit⸗“ 0 auf Liſte II(ſchriſtlich⸗ 5 Die Stadt bekommt als Ge genleiſtung die ethnographiſche Sammlung im Werle Fre⸗ felerte jubile Bureau Feier d geſtern me tſte Ritter Kolleger ſprache Hehörde nung fi bilars ausſpra ſchreiber gelaufer Perſong anderen Herrn des Ii Sonnt treiber über Dadur und es Luftſtr Sonnt W ſtzung der he Tages durch Bürge tritt i Bürge letzten glieden des S meiſte: den v grüßte Frar 1. * 1 4 9 N Freikag, den 5. Dezember 1913. General-Anzeiger.— Vadiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt.) 5. Seſte. Sſtcierte geſtern ſein 25jähriges Dienſt⸗ jubiläum. Aus dieſem Aulaß erſchienen im Bureau des Jubilars, deſſen Schreibtiſch und Sitz zur Feier des Tages reich mit Blumen geſchmückt war, geſtern früh die drei Herren Bürger⸗ meiſter, von denen Herr erſter Bürgermeiſter ütter Herrn Schilling im Beiſein ſeiner nächſten Kollegen in längerer, außerordentlich warmer An⸗ ſprache die herzlichſten Glückwünſche der ſtädtiſchen Hehörde und zugleich deren rückhaltsloſe Anerken⸗ nung für die ausgezeichnete Amtsführung des Ju⸗ billars und deſſen raſtloſe, aufopfernde Pflichttreue ausſprach. Schon vorher war ein Glückwunſch⸗ ſchreiben des Stadtrats mit einer Ehrengabe ein⸗ gelaufen. Auch von ſeinen Kollegen und von dem Perſonal der Stadtratskanzlei, ſowie aus zahlreichen anderen Kreiſen der ſtädtiſchen Beamtenſchaft ſind Herrn Schilling in verſchiedenſter Form Kundgebun⸗ gen der Sympathie und Verehrung zugegangen, von denen der Jubilar tief gerührt war. Auch wir ſprechen dem Jubilar, den wir als einen auch gegen die Preſſe ſehr entgegenkommenden Beamten und als einen liebenswürdigen Menſchen ſchätzen, unſere herzlichſten Glückwünſche aus. Möge ihm in un⸗ geſtörter Geſundheit eine noch lange Reihe von 28 im Dienſte der Stadt Mannheim beſchieden 155* Beſichtigung. 155 Studenten der Karlsruher Hochſchule beſichtigten dieſer Tage unter Führung ihrer Dozenten Prof. H. Bonte und O. Michel⸗ mann in Mannheim die Benzwerke. Der Rheinübergang des Sacken ſchen Korps bei Mannheim, deſſen 100jährigen Gedenktag wir am 1. Januar 1914 feiern, nimmt in dem ſbeben erſchienenen Dezemberheft der„Mann⸗ heimer Geſchichtsblätter“ einen breiten Raum ein. Herr Profeſſor Dr. Friedrich Wal⸗ ter teilt darin den Armeebefehl Blüchers und den Bericht des Generals v. Sacken an Blücher im Wortlaut mit, ferner ein damals entſtan⸗ denes Rheinübergangslied; außerdem iſt darin eine Beſprechung des Rheinübergangsbildes von Wilhelm Kobell enthalten, wobei einige bemer⸗ fenswerte Abweichungen der Kunz'ſchen Verviel⸗ fältigung vom Kobell'ſchen Original feſtgeſtellt werden. „ Käaufmänniſcher Verein. Das Programm der Abendunterhaltung erhält eine wertvolle Bereicherung dadurch, daß Herr Hof⸗ bpernſänger Lipmann zwei Arien aus„Gio⸗ tonda“ und„Bajazzo“ in italieniſcher Sprache ſingen wird. *Mannheimer Altertumsverein. Der 3. Ver⸗ einsabend findet Montag, den 8. Dezember, abends ½9 Uhr, im Saal der Loge„Karl zur Eintracht(I. 8, 9) ſtatt. Herr k. Gymnaſial⸗ rektor Dr. Ammon ⸗Ludwigshafen a. Rh. wird an dieſem Abend einen durch Lichtbilder erläuterten Vortrag über„Die Germanen des Tacitus“ halten, wozu die Mitglieder 995 Freunde des Altertumsvereins eingeladen ind. Beſitzwechſel. Das im Rohbau begriffene Haus Meeräckerſtraße Nr. 3 ging durch Kauf in den Beſitz des Herrn W. Ries hier für den Kaufpreis von 76 200 Mark durch Vermittlung des Immobilien⸗Agenten G. Wolff, Meerfeld⸗ ſtraße Nr. 66, üher, * Mutmaßliches Wetter am Samstag und Sonntag. Ein von Skandinabien nach England treibender Tieftdruck rückt ſüdöſtlich vor, ſeitdem über Island plötzlich Hochdruck erſchienen iſt⸗ Dadurch hat ſich die Wetterlage völlig verändert und es iſt mit dem Auftreten einer nordöſtlichen 4 Luftſtrömung zu rechnen. Für Samstag und Sonntag iſt daher zeitweilig nebliges, aber trockenes und kälteres Wetter zu erwarten. polizeibericht vom 5. Dezember 1913. Selbſtmordverſuch. Aus noch unbekannlen Urſache trank geſtern nacht, etwa 712 Uhr, eine 21 Jahre alte ledige Fabrikarbeiterin von hier in einem Straßenbahnwagen auf der Fahrt von Käfertal nach Mannheim in ſelbſtmörderiſcher Abſicht eine ützen de Flüfſigkelt. Sie wurde mit dem Sanitätsauio ins allgem. Krankenhaus verbracht. Bürgerausſchußſitzung in Beidelberg. N. Heidelberg, 4. Dez. (Von unſerem Korreſpondenten.) Wohl ſelten hatte man einer Bürgerausſchuß⸗ ſitzung mit ſo großer Spannung entgegengeſehen wie der heutigen. Das große Intereſſe, das die wichtige Tagesordnung hervorgerufen hatte, bekundete ſich auch durch den zahlreichen Beſuch der Tribünen. 100 Bürgerausſchußmitglieder waren zugegen. Vor Ein⸗ tritt in die Tagesordnung gedachte der Vorſitzende, Bürgermeiſter Prof. Dr. Wal z, der drei ſeit der letzten Bürgerausſchußſitzung dahingeſchiedenen Mit glieder, der Stadtverordneten Lauber und Walb, des Stadtrats Dr. Bauer und des Altbürger⸗ meiſters Bilabel, zu deren Ehren ſich die Anweſen⸗ den von den Sitzen erhoben. Der Vorſitzende be⸗ grüßte ſodann die neuen Bürgerausſchußmitglieder Franz und Buchenan und den Stadtrat Philipp Krall. Als erſten Punkt der Tagesordnung gelangten die Penſionsverhältniſſe des Oberbürgermeiſters Dr. Wilckens zur Beſprechung. Der Vorſitzen die wies darauf bin, daß die heutige Sitzung die erſte ſeit 29 Jahren iſt, die nicht unter dem Vorſitz des Oberbürger⸗ meiſters Wilckens ſtattfindet. Am 25. September d. J8. brach er zuſammen in der Arbeit im Dienſte der Stadt. Die erſte Sitzung, die das Stadtverordneten⸗ kollegium ohne den Oberbürgermeiſter abhält, iſt zu⸗ gleich die Sitzung, in der es Abſchied von dem Oker⸗ bürgermeiſter nehmen muß. Am 24. November veichte der Oberbürgermeiſter eine von der Hand ſeiner Gattin geſchriebene Eingabe ein, in welcher er umbnt⸗ Affung aus dem ſtädtiſchen Dienſte nachſucht. Die heutige Vorlage geht dahin, dem Oberbürgermeifter flüͤr die Dauer des Ruheſtandes den bisherigen Ge⸗ halt ſowie die Dienſtwohnung zu belaſſen Nach warmer Befürwortung des Antrags durch den Ob⸗ nann des Stadtverordnetenvorſtandes wurde die Vorlage mit allen gegen die 7 Stimmen der Freien rgervereinigung genehmigt. Der Bor⸗ itzende teilte darauf mit, daß der Stadtrat in ſeiner geſtrigen Sitzung Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens zum Ehrenbürger ernannt bat. Im Laufe der Verhandlungen gelangte als wich⸗ tigſter Punkt die Arbeitsloſenfürſorge zur Beſprechung, die, wie der Vorſitzende ausführte, die Gemüter hier erregt hat, wie ſchon ſeit Jahren keine Vorlage. Der Vorſitzende proteſtierte zu nächſt gegen die vielfachen in den kürzlichen Verſammlun⸗ gen gegen den Stadtrat erhobenen Vorwürſe und rechtfertigt die Haltung der Stadt in dieſer Frage. Vor allem hob er hervor, daß die Annahme der Vor⸗ lage keine Verpflichtung für die weitere Zukunft in⸗ wolviere, ſondern daß die für die Arbeitsloſenfür⸗ ſorge zu verwendende Summe in jedem Jahr aufs neue bewilligt bezw. abgelehnt werden könne. Bür⸗ germeiſter Wielandt legte den Standpunkt des Stadtrates in dieſer Frage dar; er betonte, daß dem Stadtrat jede einſeitige Stellungnahme völlig fern liege und daß die in dieſer Hinſicht erhobenen Vor⸗ würfe ihn in keiner Weiſe treffen. Stv. Prof. Rad⸗ bruch gab namens des Stadtverordnetenvorſtandes die Erklärung ab, daß dieſer auf dem Boden der Vor⸗ lage ſtehe. Stvö. Dorn führte als Redner der nativo⸗ nalliberalen Fraktion alle die Argumente ins Tref⸗ fen, die er ſchon in ſeiner Rede bei der Verſammlung der Süddeutſchen Induſtriellen zum Ausdruck brachte und ſchloß mit einem Wort des verſtorbenen Mann⸗ heimer Oberbürgermeiſters MWartin: daß nur auf dem Reichswege eine Arbeitsloſeuverſicherung zuſtande kommen könne. Er erklärte, daß die natio⸗ nalliberale Fraktion die ſtadträtliche Vorlage ab⸗ lehnt, wegen der Parteinahme der Stadt für eine Klaſſe der Bevölkerung, wegen der Bevorzugung der Organiſierten gegenüber den Nichtorganiſierten, we⸗ gen der Bevorzugung der Arbeitnehmer gegenüber den Arbeitgebern. Auch hege die Fraktion ſtarke mo⸗ raliſche Bedenken gegen die Vorlage; es handle ſich nicht um die Bewilligung einer Summe, ſondern um ein Programm, nicht um eine wirtſchaftliche, ſondern um eine politiſche Frage.— Der Vorſitzende be⸗ tonte, daß der Stadtrat durch politiſche Geſichtspunkte nicht beeinflußt worden ſei. Stv. Schmidt (Freie Bürgervereinigung) ſprach ebenfalls gegen die ſtadträtliche Vorlage. Er erhob vor allem Einſpruch dagegen, daß eine einzelne Klaſſe den Anſpruch da⸗ rauf erhebt, aus öffentlichen Mitteln unterſtützt zu werden, während alle andern das Riſiko der Arbeit tragen. Sty. Kilger(Soz.) trat für die Vorlage ein und warf den Nationalliberalen einen„egoiſti⸗ ſchen Standpunkt“ vor. Stv. Gothein erklärte, daß nicht Fraktionszwang, ſondern Ueberzeugung ihn veranlaſſen, gegen die Vorlage zu ſtimmen. Seiner Anſicht nach ſei das Problem falſch geſtellt. Vor allem müſſe unterſchieden werden zwiſchen gelern⸗ ten und ungelernten Arbeitern; für die letzteren gebe es tatſächlich immer Arbeit; für den erſteren ſei, wenn wirtſchaftliche Not komme, durch die von der Vorlage vorgeſehene Arbeitsloſenfürſorge tatſächlich nicht ge⸗ ſorgt; dann würde doch auf Notſtandsarbeiten zurück⸗ gegriffen werden müſſen. Vor allem hob der Redner hervor, daß kleine iſolierte Experimente ſtets eine Schädigung der Sozialpolitik ſind. Sty. Leſer trat für die Vorlage ein, ebeuſo Stadtrat Maier(Soz.) und Sty. Schneider(Zentrum]. Nach mehrſtündi⸗ ger Diskuſſion wurde ſchließlich über die„Ueber⸗ ſchrift“, d. h. über die Geſamtvorlage, namentlich ab⸗ geſtimmt. Die Abſtimmung ergab 54 gegen 54 Stim⸗ men; dafür ſtimmten die Fortſchr. Volkspartei, die Sozialdemokratie und das Zentrum, dagegen die Na⸗ tionalliberalen und die Freie Bürgervereinigung. Der Vorſitzende gab mit ſeiner Stimme den Ausſchlag füſr die ſtadträtliche Vorlage. Dieſe Ent⸗ ſcheidung wurde mit lautem Beifall von der Linken aufgenommen, während die Rechte bis auf zwei oder drei Herren den Saal verließ. Die einzelnen Para⸗ graphen des Statuts wurden mit geringfügigen Aen⸗ derungen mit großer Majorität augenommen. Den Bericht über die übrigen Punkte, die zur Tagesordnung ſtanden, tragen wir im Abendblatt nach. Erſt um halb 11 Uhr wurde die faſt 7ſtündige Sitzung vom Vorſitzenden geſchloſſen. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Hanau, 5. Dez. Die Stadtverordneten bewilligten 10000 Mark für die Vorarbeiten zum Bau eines neuen Hafens. *Bregenz, 5. Dez. Geſtern nachmittag ſprang plötzlich ein koloſſaler Föhnſturm auf. Innerhalb einer Viertelſtunde überſchütteten die hohen Wogen Molen und Bahndamm. Hannover, 5. Dez. Der Ausſchuß des Deutſchen Oeſterreichiſchen Alpenvereins hat beſchloſſen, der Hauptverſammlung der Abtei⸗ lung Hannover einen Antrag auf Errichtung einer Schutzhütteauf dem Kilimand⸗ ſcharo vorzulegen. Mailand, 5. Der Generalſtreik in Commo iſt nach einer Dauer von 7 Tagen beendet. Dez —:; Der neue Hermann Bahr. wW. Darmſtadt, 4. Heute abend fand im hieſigen Hoftheagter die Uraufführung der neuen dreiaktigen Komödie„Das Phantom“ on Hermann Bahr ſtatt. Das Stück, welches das Problem der modernen Ehe und Eheſcheidung behandelt, feſſelte weniger durch ſeine Handlung, wie durch ſeinen feinſinnigen Dialog, die witzige Dez. 8 0 Satire und die fein zugeſpißten Antitheſen. Nach jedem Akt wurde lebhafter Beifall geſpendet. Das Stück fand warme Aufnahme. Aus dem Reichstag. * Berlin, 4. Dez. Dem Reichstage ging folgende Anfrage des Abg Baſſer⸗ mann zu: Kann der Herr Reichskanzler Aus⸗ kunft geben, ob bei dem Abkommen zwiſchen Rußland und China vom 5. November 1913, wodurch einerſeits die Suzeränität Chinas über die äußere Mongolei, andererſeits die Autonomie der letzteren anerkannt wurde, dem deutſchen Reiche kraft des Vertrags mit China von 1861 die ihm zuſtehende Meiſt⸗ begünſtigung gewahrt iſt? Sehbſtmord oder Verbrechen. W. Paris, 5. Dez. Seit mehreren Tagen wird hier der amerikaniſche Sportsmann Wad⸗ word⸗Rogers vermißt. Die Polizei glaubt, daß Rogers, der ein vielfacher Millionär iſt, wegen einer ſchweren Krankheit Selbſtmord ver⸗ übt hat, während ſeine Angehörige befürchten, daß er in einen Hinterhalt gelockt worden und einem Verbrechen zum Opfer gefallen ſei. Doppelſelbſtmord. W. Paris, 5. Dez. Wie aus Toulon gemeldet wird, wurden geſtern aus der Moſel zwei Leichen ge⸗ zogen, die als die des Steuereinziehers Vautiers aus Vandeleville und deſſen Ehefrau erkannt wurden. Nach den liegt Selbſtmord vor. hinterlaſſenen Papieren Die Kabinettskriſe in Frankreich. * Paris, 4. Dez. Einer Note der Agence Havas zufolge hat Präſident Poincars Ribot die Bildung des Kabinetts angeboten. Ribot ant⸗ wortete jedoch, er fürchte, ſein Geſundheitszuſtand geſtatte ihm nicht, dieſe ſo ſchwere Aufgabe zu übernehmen. Auf Bitten des Präſidenten ver⸗ ſchob er ſeine endgültige Antwort bis morgen. Ww. Paris, 5. Dez. Der Entſchluß, den Se⸗ nator Ribot mit der Bildung des Kabinetts zu betrauen, wird dahin ausgelegt, daß der Präſident der Republik den in den Kreiſen der Linksrepublikaner geäußerten Wunſch nach einem„Miniſterium der republikaniſchen Ver⸗ ſtändigung“ Rechnung tragen wollte. Uebrigens ſei Ribot, der im Parlament und in der Bevölkerung größeres Anſehen genießt, auch ſonſt die geeignetſte Perſon, um der innerpoliti⸗ ſchen und finanziellen Schwierigkeiten Herr zu werden. Eine Rede Greys. * London, 4. Dez. Staatsſekretär Grey ſprach heute abend vor einer Verſammlung der Liberalen in Bradford und nahm dabei mit eini⸗ gen Worten auf die auswärtigen Angelegenheiten Bezug. Das beſte Vorzeichen für die Zukunft ſagte er, ſei der gute Wille unter den Mächten, der die Schwierigkeiten des vergangenen Jahres überwunden habe. Darauf ging Grey auf die Home Rulefrage ein und erklärte, England wäre mit einer Störung des Friedens im Innern be⸗ droht. Wenn der Friede erhalten werden ſolle, müſſe auch guter Wille auf beiden Seiten herr⸗ ſchen. Die Regierung werde ihr möglichſtes tun, um zu einer friedlichen Verſtändigung beizutra⸗ gen. Es gebe jedoch Grenzen, über die ſie nicht hinausgehen könnte. Miß Plankhurſts„Empfang“ in Plymonth. O London, 5. Dez.(Von unſ. Lond. Bur.) Wie die heutigen Morgenblätter berichten, hat Miß Pankhurſt die Nacht im Gefängnis von Exeter verbracht. Sie wurde in einem Automobil dorthin geſchafft. In Exeter ſcheint niemand etwas von ihrer Ankunft gewußt zu haben. Erſt als ſich hinter ihr wieder das Gefängnistor ſchloß, plauderte der Chauffeur das Geheimnis aus. Miß Pankhurſt beklagte ſich bitter darüber, daß die Gerichte auf ihren Geſundheitszuſtand ſo wenig Rückſicht nähmen. Bedenkliche Waffeneinfuhr nach Ulſter. OLondon, 5. Dez.(Von unſ. Lond. Bur.) Aus Dublin meldet der dortige Korreſpondent der Times, daß die Behörden neuerdings Unter⸗ fuchungen über die Waffeneinfuhr nach der Graf⸗ ſchaft Ulſter anſtellten und dabei herausfanden, daß dieſe Einfuhr wieder ſolchen Umfang ange⸗ nommen hat, daß notwendige Maßnahmen da⸗ gegen ergriffen werden müßten, um der Sache ein Ende zu bereiten. ̃ Die Streikbewegung in England. W. London, 5. Dez.(Reuter.) Der Eiſen⸗ bahnerſtreik in Wales hat ſich weiter ausge⸗ dehnt Die Zahl der ſtreikenden Lokomotw⸗ führer und Heizer beziffert ſich auf etwa 1500. Die Bergleute, die infolge des Streikes feiern müſſen, werden ebenfalls auf 1500 angegeben. Man erwartet, daß heute eine Verhandlung zwi⸗ ſchen einer Abordnung der Streikenden und Ver⸗ tretern der Great⸗Weſtern⸗Bahn ſtattfinden wird. Frankreich als Geldgeber der Pforte. W. Konſtantinopel, 5. Dez. Weld. d. Wiener Kaiſerl. Königl. Korr.⸗Bur.) Geſtern Abend wurde von den Vertretern der Pforte und des Pariſer Bankhauſes Perier ein Anleihever⸗ trag unterzeichnet, nach dem das Bankhaus gegen Hproz. Schatzſcheine der Pforte 40 Millionen Francs ſofort zur Verfügung ſtellte, während es für weitere 60 Millionen die Option erhielt. Das Bankhaus wird am 8. Dezember dem tür⸗ kiſchen Staatsſchatz 1 Million türkiſcher Pfund auszahlen. Jabern. Preßſtimmen. Berlin, 5. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Berliner Preſſe verhält ſich in bezug auf die im übrigen latente Kanzlerkriſe heute morgen noch reſerviert. Es ſind nur wenige Blätter, die ſich bereits in Kombina⸗ tionen über die Reiſe des Kanzlers nach Donaueſchingen ergehen. Daß dieſen Kombi⸗ nationen keinerlei Wert innewohnt, iſt wohl ſelbſtverſtändlich. Man darf dieſe Preßſtim⸗ men wohl übergehen. Zu den inneren Folgen der Zaberner Debatte und die Kanzlerreiſe nach Donau⸗ eſchingen ſchreibt u. a. die Tägliche Ru n d⸗ ſchau: Der Reichskanzler iſt nach Donaueſchingen zum Kaiſer gefahren und wird ihm wahr⸗ ſcheinlich ſeine Demiſſion anbieten. Man darf annehmen, daß ſie abgelehnt werden wird. Aber was dann? Dann be⸗ ginnt der feſſelnde Kampf der Sozialdemo⸗ kratie und wahrſcheinlich auch des Freiſinns gegen den Kanzler. Werden Zentrum und Nationalliberale auch dann noch Gefolgſchaft leiſten? Für das iſt mit den Reichstags⸗ debatten wenig zur Beruhigung, ſehr viel zur Aufreizung, zur Züchtung der Hyperempfind⸗ lichkeit geſchehen, die ſich vorausſichtlich in neuen Fällen entladen wird. Für den Reichs⸗ tag iſt aber die Möglichkeit einer ernſten Ar⸗ beitstagung in die Ferne gerückt. Die Konſervativen verſuchen weiter, die Re ⸗ gierung zu einer unnötigen ſchroffen Haltung gegenüber den Elſaß⸗Lothringern aufzupeit⸗ ſchen. So ſchreibt die Deutſche Tages⸗ zeitung: „Wie vorgeſtern, ſo war auch geſtern die Er⸗ regung des Reichstages augenſcheinlich tief. Es iſt gewiß nicht zu verkennen, daß die An⸗ gelegenheit ernſt iſt. Aber zu einer ſolch tief⸗ gehenden Erregung lag doch kein ausreichen⸗ der Anlaß vor. Die Vorgänge in Zabern wür⸗ den nur Anlaß dauernder und tiefer Erre⸗ gung bilden, wenn der Kanzler den von ihm und dem Kriegsminiſter vorgeſtern und geſtern eingenommenen Standpunkt aufgeben ſollte. Wenn er allerdings ſich entſchließen ſollte, zu⸗ rückzuweichen und gewiſſe über das Maß hinausgehende Zugeſtändniſſe zu machen, dann würde die Lage nicht nur für ihn, ſondern für das deutſche Heer und das deutſche Reich tief ernſt, bitter ernſt werden. Noch deutlicher wird die 1 Wenn in Donaueſchingen nicht nur eine Ent⸗ ſcheidung über Perſonen, ſondern auch über die zukünftige Richtung der Regierungs⸗ politik fallen ſollte, dann wird der geſtrige Tag von ſchickſalsvoller Bedeutung für Deutſchland werden. Eines möge man ſich mit voller Klarheit vor Augen halten, daß ein weiterer Schritt auf der ſchiefen demokratiſchen Ebene uns in den Abgrund führt, in dem die heutige Verfaſſung und das Kaiſertum in ſeiner heutigen Geſtalt untergehen müßte, Wenn Herr v. Bethmann⸗Hollweg zurücktreten ſollte, ſo darf nur ein Mann ſein Nachfolger werden, der die jetzige Erledigung des Zaber⸗ ner Falles vollſtändig billigt und mit mehr Kampfesluſt der Demokratie auf der ganzen Linie entgegentreten ſoll und kann. Zu der Kanzlerreiſe ſelbſt ſchreibt die Natio⸗ nalzeitung: Wir wir hören, wird der Herr Reichskanzler, der ſelbſt ſchon das Wort von ſeiner gefährdeten Stellung gebraucht hat, ſeine Entſchließungen von dem Urteil des Kaiſers abhängig machen, je nachdem die Zivilbehörde oder das Militär Recht bekommen ſollte. Wird der Statthalter von Elſaß⸗Lothringen zur Deniiſſion genötigt, weil General von Deimling mit ſeinen Auf⸗ faſſungen durchdringt, dann ſoll auch der Reichs⸗ kanzler entſchloſſen ſein, ſeinen Abſchied ein⸗ zureichen. Würde dagegen der kommandierende General ebenfalls ins Unrecht geſetzt werden, ſo⸗ daß die Militär⸗ und Zivilbehörden in gleichem Maße Tadel verdienen, dann beſteht für den Kanzler nicht die Notwendigkeit des Rücktrittes, weil er eine ſolche Genugtuung für ausreichend evachtet Sporiliche Rundschau. BVorherſagungen für in, und ausländiſche Pferderennen. (Von unſerm Spezial⸗Mitarbeiter.) Freitag, 5. Dezember. Saiut⸗Oueu. Prix du Velay: Retardataire— Skaliger. Prix de l' Ardeche: Frane— Liebig II. Prir des Ceveunes: Amiral— Valéria. Prir du Gard: Burwood— Mellowmint. Prix du Lairaguais: Panix— Stall Camille Blaue, Prix du Gier: Rivoli III Antonello. * Aviatik. sr. Eine Neihe von Flug⸗Weltrekords ſind von der Sportkommiſſion der Federation Aeronautique Internationale in ihrer letzten Sitzung anerkannt worden und zwar zunächſt den Dauerflug ohne Zwiſchenlandung auf geſchloſſener Flugbahn, den Gaubert am 30. Auguſt in Deaupille mit einem Paſſagier mit 6 Stunden 42 Min. 49 Sek, erzielte. Ferner wurden die Schnelligkeits Rekorde anerkanut, die Prevoſt am 29. September anläßlich des Gor⸗ don Bennet⸗Rennens der Flugmaſchinen zu Reims. aufſtellte. Dieſe Geſchwindigkeits⸗Weltrekords ohne Paſſagier ſind: 10 Km. in 2 Min. 56% Sek., 20 Em. in:54½, 30 Km. in:52,1; 40 Km. in 11:50%, 50 Km. in 14:48,1, 100 Km. in 29:40, 150 Km. in 44:38, 200 Km. in 39:45,3. Die größte Stundengeſchwindigkeit betrug 203 850 Km. Die Geſchwindigkeiten in einer Viertelſtunde 50 Km. in einer halben Stunde 100 Km., in einer Stunde 200 Km. Ferner wurde der Dauer⸗Rekord des deutſchen Fliegers Schir r⸗ meiſter anerkannt, den dieſer am 12. November auf einem Waſſerflugzeug der Friedrichshafener Werft mit zwei Paſſagieren an Bord aufſtellte und zwar wurde die Leiſtung mit 6 Stunden 16 Min, 30 Sek. als Weltrekord regiſtriert. Raſenſpiele. * Berufung gegen eine Strafverfügung. Vik⸗ toria Neckarhauſen 08 hat bei der Weſtkreis⸗ behörde Berufung gegen eine Strafverfügung ein⸗ gelegt. Bis das entſcheidende Urteil gefällt iſt, wer⸗ den die weiteren Spiele in Neckarhauſen weiter aus⸗ geführt. Zugleich findet am kommenden Sonntag in Neckarhauſen das Revancheſpiel gegen.⸗Kl. Ale⸗ freikonſervative mannia Ilvesheim ſtatt. Geſchäftliches. Beilageu⸗Hinweis. Der Vorortsauflage ſowie bem größten Teil der Stadtauflage vorliegender Aus⸗ gabe iſt ein Proſpekt der Firma L. Splegel& Sohn über Muſik⸗Apparate beigegeben. Eine beſondere Be⸗ achtung dieſer Beilage bürſte empfehleuswert er ſcheinen. BDSN Seene WDeee SN TOqerle ele 12 Oridin 9 111 Volkswirtschaft. Süddeutsche Industrie. Die Nummer 22 des J 188 1913 der in Mannheim erscheinende itschen Indu⸗ Strie“, Organ des Verbandes Südwestdeutscher Industrieller, enthält: Amtliche Mitteilungen des Verbandes: Beitritt neuer Mitglieder. Betr. Sitzung des Geschäftsführenden Ausschusses Verbandes vom 12. D r. 1913. Rund- schreiben betr. Stelluns e zum Entwürke eines Patent-, Gebrauchsmuster- und Waren⸗ zeichen-Gesetzes. Betr. Baltische Ausstellung Malmô 1914. Vertrauliche Mitteilungen, Betr. systematische Zusammenstellung der Zolltarife des In“ und Auslandes. Verdingungen. Bett. Besteuerung ausländischer Saisonarbeiter. Mit- teilungen der Exportstelle des Verbandes: Betr. Ausländische Adressenverzeichnisse. Patente Muster- und Markenschutz in Großbritannien. Winke für den Export. Ausschreibungen. Ge⸗ schäftliche itteilungen. Bücherschau. Die Nummer 26 der selbständigen Beilage„Süd⸗ westdeutsche Industrie-Chronik“ ist der welt⸗ hekannten Rheinschiffahrts-Akien⸗ gesellschaft vorm. Fendel, Mann⸗ heim, gewidmet. Die Gesellschaft, welche regelmäßige Schiffahrtsdienste von Basel, Straß- hurg, Karlsruhe, Manfnheim, Ludwigshafen nach Rotterdam, Antwerpen und den Mittelrhein Unterhält, verfügt über Dampfer, 79 eiserne Schleppkähne, mehrere Schwimmkranen, sowie eine große Anzahl Mietschiffe. Die Gesellschaft hesitzt ferner sämtliche Anteile der Straßburger Rheinschiffahrts-Gesellschaft m. b.., Straß- 22 burg und der Neuen Karlsruher Schiffahrts- Aktiengesellschaft Karlsruhe. Zu dem Kon- zery der Gesellschaft gehören ferner die be- KkKannten Schiffahrts-Gesellschaften Theod. Fü⸗ gen, G. m. b. HUH, Ludwigshafen am Rhein und Rhenus, Fransport-Gesellschaft-.b.., Frank⸗ furt am Main. —— .=G. A. Horch u. Co., Motorwagenfabrik r Zwickau(Sa), Der Vorstand wird laut B. T. für 1912.13 wieder 1s Prozent Dividende bean- tragen. Der Absatz und der Einlauf von Auf⸗ tfagen seien in den ersten beicen Monaten des laufenden ſahres ebenso günstig wie in der gleichen Zeit des Vorjahres gewesen. Verband Deutscher Waren- und Kaufhäuser, e. V. Die 57. Sitzung des Großen Kusschus“ Ses des FVerbandes Deutscher Wären- und Naufhäuser, e..“ hat, so wird uns geschrie- ben, am letzten Donnerstag unter außerordent- lich reger Beteiligung seiner Mitglieder statt- gefunden. Den ersten Gegenstand der Verhand- lungen bildeten die Bestrebungen, die auf die Lusammenfassung und Kartellierung eines er- heblichen Teiles des Detailhandels gerichtet Sinnd. Diese Bestrebungen bedeuten, da sie Arit Einschränkung des Handels und der Pro- Guktion, sowie auf Erhöhung der Preise abzte- En, eine unperkennbare Gekahr nicht nür kür⸗ n Detelbandel, sonderg auch gür ae Kont⸗ Mmenten, ünd nicht mindet auch für die Fabri⸗ ſcanten. In Anbetracht dieser ständig sich häu⸗ fenden Bestrebungen zut Einengung des freien Wettbewerbs und damit zut Schädigung der Allgemeinheit, hält es der Große Ausschuß des „Verbandes Deutscher Waren- u. Käuffauser“ für angebracht, hiergegen warnend seine Stimme zu erheben und mit geeigneten Mitteln dagegen Front zu machen. Weiter beschäftigte ien Großen Ausschuß die Porzellanfrage. Auch hier hielt, er nach reiflicher Erwäsuns aller in Frage kommenden Pupkte gzu zeinem biskerigen Standpunkte kest, ist aber geneigt, ev. mit der Porzellankonvention auf geeigneter Pasis wei⸗ ter zu verhandeln. Die ev. in Aussicht stehende Kenqerung des, Warenhaussteuergesetzes und des KRommunalabgabengesetzes gab nach einem eingehenden Referate zu einer längeren Aus- sprache Veranlassung; die Geschäftsleitung Wurdle beauftragt, die Angelegenheit weiter zu werfolgen, die unberechtigten Forderungen ein- zelner Kreise zurückzuweisen und die Interes- sen der Waren- und Kaufhäuser dabei mit aller Eutschiedenheit zu vertreten. 8 Aktienbrauerei Kempten. Bei einem gegen das Vorjahr stwas geringeren Bierausstoß be⸗ trug der Erlös 850 293 M.(ö. V. 961 293.), darunter 793 078(902 487) M. für Bier. Nach Abzug sämtlicher Lasten mit 723 436(823 580) Mark), sowie 65,586(73 27½)0 M. Abschreibungen, Wobel auf Maschinen, Eintichtungen, Fässer und Bottiche diesmal 20(25) Prozent abgeschrieben Wurclen, beträgt der Reingewinn 61 270 M. (64 325 M) Die Dividende wird mit. wieder 5 Prozent auf beide Aktienkategoerien vorge- Schlagen, auf Dubiose werden 3007(7109) M. ab- Sebucht. Die Bilanz zeigt eine ziemlich starke Anspannung: den gesamten laufenden Verpflich⸗ tungen von 1 627 311(1 459 0100., darunter ünverändert 450 0 M. Bankschuld, stehen 13024(16 989) M. Barmittel, 270 686(291 368) M. Außenstände und 132 220(154 812) M. Biervor- räte gegenüber. Hypothekenguthaben betru⸗ gen 632 496(571 935)., div. Darlehen 101 521 (96 77%5) M. Die Immobilien stehen mit 264 (27%%) Mill. M. zu Bueh und sind mit 1,08(.13) Mill, belastet. Drei Anwesen würden mit Siche⸗ rung langfristiger Bierlieferung verkauft; bei einem Anwesen wurde ein gröbherer Waldkom- pler zurückbehalten. Im neuen Jahr ist Gerste Hilliger, Hepfen bedeutend teurer, doch besitzt dlie großze Hopfenvorräte. Beig) Wiedereintritt normaler politischer und Wirt⸗ schaktlicher Verhältnisse erwartet die Verwal⸗ tung für das begonnene Jahr gutes. Anlehen der Stadt Würzburg. Von dem An- ſeken, daß die Stadt Würeburg von der Gothaer Hatik zufgenommen bat, sind bisher 31 Pro- zLent bezalt worden. Das Ersuchen der Bank Aafür ½ Prozent zu berahlen, haben die stäctt⸗ schen Kollegien bewilligt. Wollabfall-Auktion. Be der gestrigen Woll⸗ abfall-Kuktlion würden die ausgebotenen 300 Kilo ausverkauft zu Breisen, die den höchsten Septembersstzen sleich Woren, teilweise noch datüber hinausgingen. Triumphwerke Nürnberg Ar. in Nürnbers. Nach dem Bericht des Vorstandes brachte Gas abgelaufene Geschäftsjaht trotz ger ünsſeheren politischen Verhältnisse in ger⸗ Fahrrad-Ahei⸗ jung den gleichen Umsatz wie im Vorzahre Wit ungelähr demselben Ergebnis, Hingesen War das Ergebnis in der Schteibmaschinenziebket⸗ Jung abetmals ungünstis. Jedoch Konnte Gis Priumph⸗Schreibmaschine ihren Kundenkteis wesentlleh erweitern und fand bei einer Anzahl von Behörden Eingang. Uunter normalen Ver- lältnissen glaubt man deshalb, auch in dieser Abteilung mit einer entsprechenden Besserung ech zu dürfen. Der Abschluß, wonach eine diesmal nicht zur Verteilung . 4 Prozent), haben wir bereits mit⸗ Kreditore und Wechsel, 407 921 5 921(313725) M. Be⸗ und 538003(420 5860) M. Debitoren. Mit Rücksicht auf die Erhöhung des letzten Kon- tos sollen aus der Spezialreserve von 160 o00 Mark 30 Oo auf das Delkrederekonto'von 17 565 Mark übertragen werden. Bei Drucklegung des Berichts haben sich dic Debitoren um 212 000 M. vermindert. Für das laufende Jahr ist das Unternehmen mit Aufträgen zu fast unverän⸗ derten Preisen in allen Abteilungen gut ver⸗ SShen. Die Unlonbrauerei Schülein u. Co.,.-G. in München erzieite einen Rohgewinn von 1120 308 (i. V. 1 263 226) M. Die Abschreibungen betra⸗ Sen 804 417(838 182) M. Es gewinn ven 615 891(7228 138)., we dder Vortrag mit 248 049(217 o) M. tritt. Wer⸗ den wieder 7 Prozent Dividende vorgeschlagen. Zu Rücklagen dienen 157 494(203 go0) und vor Setragen Werden 212 235(217 942) M. verbleibt ein Kein⸗ — 2390 .-G. für landwirtschaftliche Maschinlen in Würzburg Zu der bekannten Klagesache des Aktionärs Adler(Frankfurt à..) gegen die Beschlüsse der letzten Gei Sralersachnlang meldet uns ein Privattelegramm, daß die Klage welche bereits einmal vertagt worden War; nun⸗ mehr Zzurückgezogen und die Angelegenheit durch einen Vergleich erledigt worden ist. r. Generalversammlung des Stahlwerk.-Ver. bandes. In der gestrigen General-Ve sammlung des Verbandes wurde der Bericht über das nur 3 Motflate umfassende Geschäftsiahr vom. April bis 30. Juni 1913 vorgelegt und geneh⸗ migt. Die im Furuus ausgeschiedenen Herren Geheimer Baurat Beukenberg, Direktor von Bodenhausen, Rechtsanwalt Meyer, Direktor Rasche und Kommerzienrat General-Direktor Springorum wurden wieder in den Kufsichts⸗ rat gewählt. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurde Kommerzienrat P. Klöckner-Duisburg 2¹¹ Stelle des ausgeschiedenen Kommerzienrats Grolberger, des früheren General-Direktors des Lothringer Hüttenvereins Aumetz-Friede. r. Röhrenwerke Balcke, Tellering u. Co., Benrath. Die Gesellschaft, deren Aktien sich nahezu vollständig im Besitz der Rheinischen Stahlwerke befinden, weist für 1912-13 einen größeren Betriebsverlust auf, der aus dem Reservefonds gedeckt werden soll. Eine Dividende kommt daher wieder nicht zur Ver- teilung. Im Vorjahr wurde der entstandene Verlust gleichfalls aus dem Reservefonds ge⸗ deckt. 5 , Vom Deutschen Kupferdrahtverband. Einklang mit den gesunkenen Rohstoffpreis hat der Verband seine Grundpreise um 8 Ermäßgt, sodaß die heutige Notjer pro Doppelzentner heträgt. 5 —.— Telegraphische Börsenberichte. London, 4. Dz.„The Baltic“. Schluß. Weizen schwimmend: williger. Mais schwimmend: williger und niedriger. Serste schwimmend: sehr leblos. Hafer schwimmend: stetig bei Nachfrage. New Lork, g. Dez. Kaffee. Bei Beginn lagen nahe Termine schwächer infolge von enttäuschenden Draht⸗ nachriehten, während entfernte Sichten inkolge Im A. 10N 468. NM. 4 Preise 3 d nut Kleiner der dem Markte zuteil gewordenen Hausse⸗ unterstützung fester lagen. Im späteren Vor⸗ Kehr gestaltete sich die Pendenz für alle Ter- mine fester. Auch einige Kommissionshäuser schritten zu Käufen. Schluß gut behauptet. Baumwolle. Die Verhältnisse im Baumwoll⸗ handel enttäuschten und die Fondsbörsenspeku⸗ Dadurch Markt 4 Punkten lanten schritten zu Ahgaben. schwächte sich die Haltung ab und schloß bei unveränderten bezw. bis höheren Preisen. New Vork, 4. 1 der Dez. Weiz en. Nachfrage nach Lokoware tende Kabelberichte wirkten staltung günstig ein und die gegen gestern um A e. fest. Verkäufe für den Export: 55 Bootladungen. nennenswerte sowie auf die Preisge- Preise konnten anziehen. Schluß Mais verkehrte ohne Anre- Sung. Chicago, 4. Der, Weizen. Küufe der Kom- Wis ishäuser sowie kausselautende Nahbel heriehte befestigend und es fanden Auslanges sodaß die Preise bis viehen konnten. Die Börse Haltung bei Besseringen von 9. a is. Meldungen ü ters verenlaßten zu Beginn kungen in Dezemberware und mour in Maiwafre. Die Börs Haltung bei Avancen von Frankfurter Abendbörse. stakt, Frankfurt, 4. Dez. Umzätze bis.15 abends. 5 5 Kreditaktien 202 bz., Diskonto-Kommandit 184½%5 b. Deutsche Bank 24%% ba. ulk. 247 bz. G. cpt., Dresd. Bank 1407% bz., Darmstädter Bank 115,8075 bz. Pstersb. Intern. Ilandels-⸗ bank 2031— bz. Statsbahn 155½ bz. Lonibarden 22½ bz Nordd. Hamburg- Amerik. Paket 133 bæ,, Lloyd 118,75 bz. Sbroz, amort. Mesikaner 74.10 b.., Tör⸗ ken-Lose 171.80 bz, 8sproz. Buenos Rires 67 bez, Ult. Gelsenk rchen 1½%5 bz, Phöuix Bersbau⸗ u. Hüttenbetrieb 234,23—231 bz, Eschweiler 21950 bz.., DeEuxemburger 132:508 bz., Klkali⸗Westeregeln 190,80 bz. G. Waggonfabr. Fuchs Heidelberg 143,8 bz.., Kluwinium 277 28 bez. cpt., Moetören Oberurskl 16178. bz. Summi⸗Petet S4.28 bz.., Hoch- u Tiefbau 63 b.., Höchst. Farbwerke 604 dz.., Schei⸗ Aeanstalt 8do 50 be. G, Hürkgppwerke 3225.80 be. G. Aclerwerke Klever 367.50 br,., dc. junnge bdz.., Chem. Fabr. Eh. Goldschmidt 20% DE. G. 8 Elektr.(Edisen) z247 ans br. ult. 247 br. ept., letktr, Brown Beveri f40,50 br. G. .15—.30 Uhr: Petersb. Intern. Handelsbk. 203% b An der Abendbörse notierten iuländische Bankaktien auf das Gerücht über ein angeblich durch wurden auch die anderen Gebiete in Mit⸗ leidenschaft gezogen, doch blieben die Umsätze äuberst beschränkt. Von Kassa-Industrie-Wer⸗ ten zogen Hoch- und Tiefbau 2, Gummi⸗-Peter 1 Prozent an. —— Effekten. Arüssel. 3. Dexember. Sohluss-Kurseg Kurs vom 3 40% Srasſllanisode aneine 1339 10% Spenfsche äussere Antoſhe(Exterleurs) 4% Türxon unſfizfert. — rven-Lose 1 297ͤ 297 Ittomandanx 8 3—— Cuxomburgisohe Prinde Jenribahnn 603—— Varsohau-Wiener— 55 arsist 4, Dezembor. Woeonsel guf Longoß 8. New-Vork, 4. Dezomber. Kurs vom 4. 3 Kurs vom 4 Tezas domm. 18.½ 7 54— 25ʃ9 31.— 31.— 95 1 11.½ 12.¼ Cahlo Fraasfers 98. 98 3 Waohsel Londosn Silder Boulllon atoh, Top. u. St. Fe vorfolk Nopfol 4 Northern Pablflo o, dyivanſa oom. 1 Healling oomm. Rook sland Jomp. do. do, prol, Southorn Paoftlo South. Rallway o, 4½% Ookorado 8. B. Rorth. Pao.3% Büe. d0. 4% Prlor,.lon. St. Louls u. S. Fran⸗ Zisko ref. 4% F. Pad. o. 4% 1829 Unfon Faolſlo oon 80. prof. Atohis. Topeka o. Unlon Paoifle oom.! Baltimore-Ohlo o, 90, prof, Oanada-Paolfio 2 Obesapeake-ORlOo 5 Ohioago Allwauk. Wabash. prel. Amaigamat, Oopp. Amerloan Lan, pr, Oelorade Sth. oom. do, Cod. oom. denv. u. Blo Grd. o, Amerſo. Smelt. o. do. prel. 40. Sugar o. rts oomm. do. ist. pret. Sroat Rorthera Anadonda Oopp. o. generzi Elootr. c.! 9. St Steol orp. o. do. preol. Utah Jopper oom. Vreinſe Carol. a. Missour! Kausas Soars Boboudk o. 173.— 173. Produkte. New-Vork, 4. Dezember. Kurs vom 4. 3. kurs vom, 255 Zaumw. atl. Hafen 2100 18.000 Sohmale WMftopx 11.65 11,85 do. atl. Goffh. 28.000 38.000 Teig prima City.% 8½ do. im lanern 23.000 29.000 Zzuoker Ruskov..11 241 do. Exp. n..B. 10.000 36.000Kaffee Rlo looe.7.5% do. Exp.n. Kont. 11.000 32.000] do. bezember.21.10 Saumw/ looo 13.50 13.50 do. lanuar.35.24 do, bexember 13.15 18,4 do. Februar.48.37 do. januar 13.— 13.— bo., Rürz.62.51 do, Fobdr. 12.96 12.88 do, Aprll.74.53 do. März 13.2 13.10 do. ne.88.75 uo. April 13.09 13.07] do, jun 985 9ʃ4 do, Mal 13.06 13.04 do,. Juli 10.05.93 do, luni 12.89 12.93] do. augus: 10,2 10.— do, Juli 1294 1283 do. Soßptember 16.29 1905 do, August 12.68 72.66 do. Oktoder 10.25 10.10 do. in ew⸗ do. kovemder 10.28.10 Orl lood 1248% 1303 Welzen 1 2 17 75 101. 55 19—755 do, Ddez⸗ a0% 13 cgo, derember 98% 96. do, März 13.33 do, Maif 93. 99.½% petrol raf. Gdsse.— 1½ do, zulf do. stand. winto Rals Hr. 2— New-Vork.70..70 do. herhr.——— do, stand. wWihte Aehl sprlug wheat.90.90 f Phlladeiphie.70.20[Getreidefraoht n. Estr-Gred. Balans.50 250 lerpoo! 2—.— Terpent New-Vork 48.½ 45,% do. Tondon 2 21 4o. Savanabh 421½ 42 f 80,. antwerpen 2½.0 Sohmalz-Western 11.03 11.10 do Kotterdaw.½.½ do,(Roh. Br 1165.65 Ohloago, 4. Dezember, Nachm. 5 Uhr. Kurs vom Kurs vom 4 3. Woelren Doz. 87./ Leinsaat Mai. 145.1½ 144.— do, ma 91./ 90.½ Sohmalz Dez. 10.65 10.80 do. Jal 88.7 8 do, lan. 10.80 10.85 Rals Dez. 71.%8 do. Mal 11.07 11.12 do. Ral 71% 70.% Fork lan. 20.97 2115 40. Jul] 70u 89.7% do. Maf 20.87 21.10 noggen loos 64.——.— do. jull—.——.— do, Sept.———.—lppen an, 10.55 11.05 8o. Okt. do, Mai 11.20 11 25 Hafer Ha 42.58⁵ 41.½ do. jull—.——.— do, Juſi 12% 41%8 Speck 1t2 125 Lelnsaat Doz. 141% 139., Lverpool, 4. Derember,(Sohluss.) Welzen roter Winter stotſg 4. 3. Oitterenz per AArz 7715⁰; per Mal 77158 771¹¹5 + Rals stetig Buntor Amerika ber lan, 5/½— 608 La Plata ger Feb. 872 5 1 4 Antwerpen, 2 bdezomber,(Sohluss.) Welren stetig 2. J. gersto 2 1. ber bRR per gerember 1407 197 ßer Aärz 19.70 19.87 ber Aal 1455 14.57 der Hal 19.80 19 57 per Septhr 11.57 14.55 72 ———— Vlehmarkthericht. m, 4. Dezembor 1913. 25 per 50 Nlls Lebend-Zonlaoltzewlo“ Wanan NK —* 45 8 00—00 000 ümmer Zusummon 1928 Stüo! Kandol mit kKälbern rubtg, mit Sohwolnenmittelmäbig, mi: Ferkeln lebhatt. Schif fahrts⸗Rachrichten vom Mannheimer Bafenverkehr. Hafenbezirk Nr. 1. Angekommen am 3. Dezember. ine“, Deis, v. Köln, 4750 Dz. „Luiſe Greta“, Hartmann, v. Köln, 1809 Dz. „Friederike“, Weber, v. Rotterd., 2990 Dz. Get, u. St. „Feudel 32“ Hewel, v. Rolt rd., 11 890 Dz. Getreide „henus 23“, Engraf, v. Amſterd., 1500 Dz. Stückg. „Fendel 21“ Leulhner, v. Ruhrort, 4000 Dz. Stückg. Haſeubezirk Nr. 2. Angetommen am 3. Dezember. „Vereinig 21“, Ruffler, u. Autw., 10 700 Dz. und Getreide. „Mein Beſtrebeu“, Wallex, nv. Jagüf. 225 D. Salz „Kathärſus“, Müßig, v. Jagſtfeld, 1400 Ds. „Anna“. Kinzler, u. Rubrurt 7200 D. Kohlen RNhenauſg“, Braun, v. Alſum, 3000 Dz. Rogeiſen. Stückg. „Feusel 2% Platz, u. Rotterd., 11 052 DS Hafeubezirk Nr. 3. Angekommen am 3. Dezember. „Induſtrie“, Schmahl, v. Ruhrort, 3000 Dz. Stückg. „München“, Biefang, v. Ruhrort, 11 630 Dz. Kohlen. „Gott mit uns“, Theelen, v. Duisburg, 8150 Kohlen und Koks. „Induſtrie“, Schmahl, v. Ruhrort, 5000 Dz. Stückg. „Emilie Luiſe“, Klein, v. Rotterd., 5000 Dz. Getr. und Kohlen. „Schwaben“, Kühnle, v. Hafenbezirk Nr. 5. Angelommen am 3. Dezembe!. „Kätchen“, Veith, v. Heilbronn, 1550 Dz. Salz. „Herm. Paul“, Einig v. Homberg, 10 200 Dz. Koks. 8502 Ds. „Harpen 285“, Anſtatt, v. Ruhrort, 9400 Dz. Kohlen. Hafenbezirk Nr. 6. 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Eifer 8 „Vereinig. 31“, Laubade v. Rotterd., 13 000 Dz. Getr. Angekommen am 2. Dezember. „Vorwärts“, Weber, v. Amönebg., 5820 Dz. Phosph. „Frankfurt 47“, Welkerling, v. Rotterd., 5000 Dz. Schwefelkies. „Luiſe“, Gras, v. Weßlingen, 14 050 Dz. Briketts. „Stuttaart“, Ungefehr, v. Ruhrort, 11525 Dz. Kohlen „Karolina“, Kühnle, v. Dufsburg, 2900 Dz. Stückg. „Anna Amalie“, Stolz, v. Duisburg, 6870 Dz. Khlu⸗ und Koks. Wassgarstandsnaehrichten y. Monat Dez. Pegelstatlon vom Datum el 30. 1..3. J. 8. emerkungen güningen“)..0J.85.821 751.55.45 Abends 6 Uur Lonl 5 2485.279.70 250 50.42J Hachm. 2 Uhr Jaxapn. 4444 4. 428.28 01/ Lachm 2 Uhr RMaunbeim..8,3.81.80, 3,.59.40 Jorgans 7 Uhr dalnn 130.38188.2,25.sB. 12 Unr Kaud.382.7.3923.35 Vorm. 7 Uhr Nüas. 3⸗¹ 22376 28˙ Machm. 2 Uhr vom Neekar: 5 Vannhsm.80.80.86 2 72.83 3 52J Vorm. 7 Ubr zellbronn 1391391.23.20.15 Vorm. 7 Uhr Wingsu, Helter + 35 ——— ̃ TtF.̃——..— Mttstuazsbesbachtungen d. meteort. Stätioa Aaaäneln 8 55 83 B„„3„ 33 333 batum zen 28 S 23 33 8 22— 2— mm* 83 3. Nov. Morgens 7 715.4.7 88k 5. Alnags 27488s.9 SSW06 Abende 9%(750.8 5 8W 4 5. Dez. Rorgens 7⁰ 754.0.8*3 Uöohate Temperatur den 4. Dez. 100 Tlefsta Temperatuf vom.—5. 902,.39. —.— Witterungs-Bericht über die Winterstauonen der Sohwelz übermittelt duroh die amtliohe Auskunftsstelle ger Sobwelzerlschen Bundesbahnen im internatlonalen öftentſſonen Verkehrsburgau, Berlin., Unter den Lingen 14, vom 3. Dezbr., 8 Uhr morgens ———* 1 S 8 Statlonen 85 Witterungsverhältn. Sohneeh 82—— 2— 02 adelsboden wolkenlos, wWIndstif—19 Andermatt 1bvoeseokt, Wingstill 10—20 Arosa 8 3 wolkenlbs, Wind 50—60 Les Avanis 1Wolkenlos, windstill Baunß*„ Ihamper.* barog Pldät... doiont dewölkt——39 Engelherg 2 5—* Gendefalg:. 0 wöltenlos, vindstii—10 Sstaad-Saanen—3 1 5 Landersteg 8— leſont bewölkt—10 Klosters-Plat: 2olkenlos, windetili 39—49 Lenzerheide i volkenos, Windd 10—20 EirT 0 Luganod 5 Regen Wontreux 75 3Woſkenlos, wWIndstill 25 1*** Aigi-Kaithag 51. Orolx L. Bass. 3 wolkenlos, Wind St. Aoritz-Dorf— wolkenlos, WIndstit!] 200 Villars-Ohesler. 5 alongds. Fins wolkenlos, windetli0 2080 Molssensten—2 55 W Wengen wolkenlos, WInd s wefsimmon 1 wolsenios, wWindstiſ—10 Verantwortfeon: Für Politix: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst und Feuilleton: I..: Dr. Fritz Goldenbaum. Lokales. Provinziales und Gerichtszeitung! Bichard Schönfelder. für Volkswirtschaft und den übrigen redak. Teil: Franz Kircher; den Iuseratenteil und Geschäftlickhes: Fritz ſJoos. 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Unſere gute, alte Minna tröſtete mich, und erzühlte mir dann viel von meinem Mütterlein. Wie lieb und fein ſie geweſen, ehe ſie ſtarb, und daß Vater ſie ſehr lieb gehabt, und daß man nicht von Mütterchen reden dürfe.“ Errötend ſtrich ſich Li das Blondhaar aus der erhitzten Stirn. „Was müſſen Sie nur von mir denken, daß ich alles ſo ausſchwatze, gnädige Frau. Aber mir iſt, als könnte ich Ihnen alles ſagen. Jetzt aber muß ich fort, verzeihen Sie. Kommen Sie auch in den Burgfried zu Tiſch? Geſtern habe ich Sie an der Abendtafel nicht geſehen. Vater ſpeiſt immer allein für ſich in ſeinem alten Mark⸗ grafenzimmer auf der Burg. Mir aber hat er, weil ich ihn ſo ſehr bat, erlaubt, mit den anderen Gäſten zu eſſen. Ich bin ſo froh darüber, denn zu Hauſe bin ich immer mit Vater ganz allein. Die Erzieherin, die ich hatte, iſt geſtorben, da mochte Vater keine neue mehr ins Haus nehmen, und Hans Wollner, unſer Nachbarſohn, der iſt auch nicht mehr da. Er iſt ja Student, und wenn er ausſtudiert hat, dann will er wiederkommen und mich heiraten. Aber ich will ihn nicht! Ich will überhaupt nicht leiraten, nein, ganz gewiß nicht.“ Und wieder kamen Li die Tränen. „Es wird Sie auch gewiß niemand dazu zwin⸗ gen, kleine Li,“ ſagte die Weißhaarige liebreich, indem ſie aufſtand, und an der Seite des jungen Mädchens durch die Anlagen der Burg zuwan⸗ delte. „Sie wiſſen, wie ich heiße?“ fragte Li be⸗ woſſen. 5 „Es gibt ja eine Fremdenliſte im Burgfried.“ „Ach, ja,“ nickte Li,„da will ich Sie doch auch gleich ſuchen.“ 5 „Iſt nicht nötig, Kind, ich heiße Frau von Wallerſtein.“ Li knixte, und die Fremde lächelte eigen und ſchmerzlich, als ſie jetzt der Kleinen die Hand bot, die Li ehrfurchtsvoll an ihre Lippen zog. „Ich denke, meine liebe, junge Freundin, wir werden uns noch oft und gern wiederſehen, wenn ich auch heute noch nicht zu Tiſch komme. Haben Sie aber Luſt zu einem Plauderſtünd⸗ chen, ſo ſteigen Sie nur hoch hinauf in den Turm des Orlamünder Flügels. Da ganz oben, wo die Schwalben niſten, bin ich zu Hauſe. Da blicke ich froh aus dem runden Turmgemach, „Eichendorff“ heißt es, in die weiten, grünen und fühle mich dem Himmel näher, als onſt.“ Noch einmal nickte ſie der Kleinen zu, dann ſie über die Brücke, dem Burgtor zu, wo Li ſah der hohen Frauengeſtalt halb neugierig, halb bewegt nach. Dann aber ſchüttelte ſie lächelnd das Köpfchen. Die Burgkinder kamen geſprungen. Für das kleine Brüderchen wollten ſie ein Kränzlein win⸗ den, und Li ſollte ihnen helfen. Das junge Mädchen war ſofort dazu bereit, und bald tönte von dem fränkiſchen, kleinen Bauernhaus her froher Sang und helles Lachen. Die weißhaarige Frau in dem langſchleppen⸗ den, ſchwarzen Trauerkleide ſtand im Burghof am Eingang des Tores, unbeweglich und lauſchte auf den Klang, bis er ganz verwehte. Dann nahm ſie läſſig die Schleppe ihres Kleides empor. Mit müden Schritten ging ſie über den menſchenleeren Hof. Zaudernd ſtand ſie ſtill. Es war, als wollte ſie umkehren, als wollte ſie fliehen, aber ein Zug eigenwilliger Entſchloſſenheit grub ſich in ihr noch ſo jugendliches Antlitz. Suchend blickte ſie über den Burghof. Von den Säulenhallen, des jetzt ganz im Schatten liegenden, Orlamünder Flügels, kam ein junges Mädchen in der Thüringer Tracht, leichten Schrittes daher. Es knixte artig, das buntſeidene Kopftuch tiefer über das Braunhaar ziehend. „Willſt du mir das Markgrafenzimmer zeigen, mein Kind?“ fragte Frau Wallerſtein. „Gern, gnädige Frau. Wollen Sie folgen?“ Das Mädchen trat durch das wundervolle Portal des Tünaflügels, über dem eine Laterne an ſchmiedeeiſerner Kette ſchwankte, in die weite Halle des Erdgeſchoſſes mit ſeinen altersmor⸗ ſchen Truhen, dunklen Bogentſütren und breiten Treppengängen. Wieder ſpreizte auch hier der kurbrandenbur⸗ giſche Adler an der weißen Wand dunkel drohend ſeine Fittiche. „Die eingeſchloſſene, dumpfe Luft, legte ſi beklemmend auf die Seele der Fign 518 dem Mädchen ſchweigend die Treppe hinan folgte. Im erſten Obergeſchoß blieb Frau von Waller⸗ ſtein einen Augenblick ſtehen. Dunkle Bilder, die unheimlich ernſt von den weiten Wänden der Halle herniederſahen, bannten ſie. Das vorausſchreitende Mädchen blickte fragend zurück. Da ſtieg Frau von Wallerſtein auch die Treppe zum zweiten Obergeſchoß hinan. Vor einer dunklen Tür in dem weiten Flur, blieb das Mädchen ſtehen. „Wen darf ich melden, gnädige Frau? Ich weiß nicht, ob der Herr Profeſſor Beſuche emp⸗ fängt. Er iſt ſo eigen.“ „Ich danke, liebes Kind, es bedarf keiner An⸗ meldung.“ Unentſchloſſen, zögernd, ſchritt das junge Mäd⸗ chen, mit einem unſicheren Blick auf die Tür, mir giſche Abler brohend ſeine Fänge hoh. wieder die Treppe beucb. Frau von Wallerſtein aber ließ ihren langen, ſchwarzen Schleier über das Geſicht fallen, dann klopfte ſie mit hartem Finger gegen die Tür, die man ihr als die des Markgrafenzimmers bezeich⸗ net hatte. Keine Antwort erfolgte Frau von Wallerſtein klopfte noch einmal. Alles blieb ruhig. Lauter klang zum dritten Mal ihr Klopfen. Als wieder alles ſtill blieb, klinkte ſie entſchloſſen die Tür auf. 5 Wie angewurzelt blieb ſie auf der Schwelle des Gemaches ſtehen. Rechts an der Tür ſtand in dem welträumigen Gemach ein mächtiges, ſchwar⸗ zes, eichengeſchnitztes Prunkbett, mit rotſeidenen Kiſſen. Der Betthimmel war ein Meiſterſtück herrlicher Schnitzereien, aber es war der lautlos auf der Schwelle Verharrenden, als müſſe es des Nachts eine unheilvolle Laſt auf den Schläfer darunter werfen und ihn zermalmen. Nur zögernd, und doch wie gebannt, wandte die Eingetretene den Blick vorwärts. An dem rieſengroßen, ſchwarzen, geſchnitzten Schrank vorbei, dem Prunkbett gegenüber, ſchweifte ihr Blick zu dem Erker, der im tiefen Schatten lag.— Vor dieſem Erker, auf einer geſchnitzten, gepol⸗ ſterten Sofabank ſaß ein Mann, tief über den ſcharzen, ebenfalls reich geſchnitzten Schreibtiſch gebeugt und ſchrieb. Er ſah nicht auf. Er hielt den feinen, durch⸗ geiſtigten Kopf mit dem ſchmalen, blaſſen Geſicht, das ein dunkler Spitzbart noch verlängerte, tief geſenkt. Die hohe, weiße Stirn mit dem ſchon etwas gelichtetem Haar, leuchtete ſeltſam hart und hell in dieſem dunklen Zimmer, der ſtill warten⸗ den Frau entgegen. Ein paar Mal öffnete ſie die Lippen, als wollte ſie ſprechen, aber kein Laut kam über ihre Lippen. „Schließen Sie doch die Tür,“ gebot plötzlich Profeſſor Dornberg, ohne aufzuſehen.„Ich kann Zugluft nicht vertragen. Was wollen Sie denn ſchon wieder?“ Er mochte wohl glauben, eine der Mägde war gekommen. „Was ich will?“ entgegnete die Schwarzver⸗ ſchleierte, und ihre Stimme klang glockentief durch den weiten Raum.„Ich will Dich fragen, ob es keinen Weg gibt, alte Schuld zu fühnen?“ Der Mann lauſchte, als vernähme er einen fernen Klang. Dann bob er den Blick. Entſetzt ſtarrte er einen Augenblick die tiefverſchleierte, unbewegliche Geſtalt an. „Nun kommſt Du, ſchwarzer Schatten, noch zu mir,“ murmelte er, dann fuhr er mit einem grel⸗ len Hohnlachen fort:„Ich meine, hier auf dem Lauenſtein, ſoll nur die weiße Frau umtehen. Was verfolgſt du mich, du dunkles Nachtgeſpenſt, und ſprichſt zu mir! Hebe dich weg, ich liebe die Geiſter der Vergangenheit nicht. Gehl! Langſam ſchlug die Frau den ſchwarzen Schleier zurück. Ihr Antlitz war totenbleich, und ihre Augen glühten faſt ſchwarz vor inerer Erregung. „Macholda!“ ſchrie der Mann auf. „Fünfzehn Jahre ſind eine lange Zeit, Leo,“ gab ſie zurück.„Du biſt alt geéworden.“ Die Tür feſt hinter ſich ſchließend, trat ſie ganz nahe an den. Schreibtiſch heran, vor dem der Mann wieder in die roten Seidenpolſter zurück geſunken war. „Was willſt du?“ fragte er hart, und ſeine Augen glühten feindſelig auf.„Wie kannſt du es wagen, hier einzudringen, in das rätſelhafte Aſyl, in das ich mich hinüberrette, wenn des Pö⸗ bels Geſchrei da draußen mich berletzt.“ Die Frau zog einen der hohen Lehnſeſſel näher an den Schreibtiſch heran und ließ ſich gelaſſen darauf nieder. Wie Spott zuckte es plötzlich um ihre Lippen⸗ „Ich glaube dir gern, Leo, daß du dich ein wenig von der Welt zurückziehen wollteſt. Häkteſt du es nicht getan, dann hätte ich dich ja in Berlin finden müſſen. Ich nehme an, daß du mich am 1. April dieſes Jahres erwartet haſt, und daß ich es war, die dich zur Flucht zwang. Du haſt dich wenig verändert, Lev Dornberg. Du biſt der alte, herzloſe Egoiſt geblieben. Du wußteſt, ich würde kommen, mein Kind zu holen. Aber anſtatt dein Verſprechen inne zu halten, und mir Li, die ich fünfzehn Jahre ſchmerzlich entbehrte, zu übergeben, wie es unſer Bertrag bedingt, ver⸗ birgſt du dich mit dem Kinde hier in der Einſam⸗ keit der alten Burg, ohne bei euerer Abreiſe eine Zeile zu binterlaſſen, wohin ener Ziel ging.“ „Du haſt es ja doch gefunden! Natürlich hat die alte Minna dir unſern Aufenthalt verraten.“ „Nein, das hat ſie nicht. Ich habe auch gar nicht berſucht, ſie auszuforſchen. Ich ſagte dir, daß ein ſo bekannter Mann, wie du, nicht für lange oder gar immer ſpurlos verſchwinden könnte, und ich beſchloß zu warten.“ „Heißt das warten, wenn du mich bis hierher verfolgſt?“ Fortſetzung folgt. (eee Geueral⸗Ameiger.— Hadiſche Reueſte Kachrichten. (Mittagsblatt). Freitag, den 5. Dezember 1913. Taclich. 8 REuE UEHNUE 0 0 38858 585 PRsk — SPEZINLTTATEN H. Lill Oelporträts, Aquarelle e Heimaufnahmen (rühmlichst anerkannt) 31079 Perman. Ausstellung„Pfälzer Hof“ Aufträge 1. kür eeee Mannheim, B 5, 17/18 JTelephon 835. CC ((ͤ ²˙ FEEFEü˖ ͤ ²˙AAA Jesenschaftshaus Pudzwigshafen 2 fn ſffffſppfpnimgneen ſſ Die Eröffnung des vollständig umgeänderten Vorderen Restaurationssaales des GsellsThaftshauses Zismarekstrasse Nr. 468 indet statt am Samstag, den 6. Deze ADends 6 Uhr. Konzert.ũ Konzert. N N MBer eelele deee eee ee N Zum Sesuche ladet ergebenst ein. Fellix Birke, Wirt. ......————— eee dein in eee MANNHEIN. Freitag, den 5. Dezbr. 1913 Bei aufgehobenem Abonnement Gaſtſpiel der Kammerſüngerin 5 Eliſabeth Boehm van Endert g aus Berlin 8 Sonntag, den 4 Januar 1914 PARSIFAL Regie: Dr. Legband. Muslkal. Leitung: Kapellm. Starke. preise der plätze: Jelten-Loge M. 15.— . 20.— Sperrsſtz: 1..— parterre Fintrenne. 20.— 1. Rang: M..— l. Rang: M..— baienle M..50. 8 Der Kartenverkauf unt am Dienstag, den 9. Dezember. Auswürtige Bestellungen(mit 5 Pfg 10 KRüeckporto) sind zu Aichten an diie Städtische Theaterkasse in Freiburg im Breisgau. Die Aufkünraug wird 80 beendlef sein, daß die auswärtigen Besucher noch die letzten Abend- aüge erreichen können. 10789 Lohengrin Romantiſche Oper in drel 11 0 von Rich. Wagner Regie: Eugen Gebrath— Dirigent: Felix Lederer pang: Preszenlumsloge Perſonen: Heinrich d. Vogler,dentſch.König Mathien Frauk — Artur Elſa von Brabant Herzog Gottfried, ihr Bruder Ehriſtine Biſch Friedrich von Telramund, bra⸗ bantiſcher Graf Ortrud, ſeine Gemahlin Der Heerrufer des Königs Eruſt Fiſcher Hermine Rabl Jogchim Kromer (Friedrich Bartling (Fritz von der Heydt (Hugo Voiſin (Walter Piean (Theree Weidmann (E,Steinbrecher⸗Liebig (Luiſe Strlebe (Ella Lobertz „ Elſa Eliſabeth Boehm van Endert rn Edle und rafeu, elknaben, Mannen, Frauen, Knechte. bei or 0 f 2 Autwerpen: Erſte Hälfte des 10. Jahrhunderts. ee ee eeen 35 täglich 34080 Kaſſenerüff. 6 uhr Auf.%½ uhr Ende geg. 11 uhr grosse Künstler-RKonz erte Das Perſonal iſt angewieſen, während der Ouvertüre des beliebten Miemanden den Zutrittzum Zuſchauerraum zu geſtatten 7 0 Salom-Orchesters Nach dem 1. u. 2. Akte je 20 Min. Pauſe Inh.: A. Mülller Erhöhte Preiſe. Nr Im Grofßh. Boftheater. Samstag, 6. Dez.(Auß. Abonm, nachmittags zu ermäßigten Preiſen: Der Geizige. Aufang 4 uhr. Vier brabantiſche Edle .„ Vier Edelt C 1 C— naben& 9 0 O1 80˙ 8 Vornehmes Familien-Cafeé. in malerisoh dekorierten Räumen Preiswerte Oelgemälde Hugo Schön Kunstandlung. Samstag, 6. Dezbr. 19. Borſtellung i. Abonn. Das Tal des Lebens. Amfang 8 Uhr. Mavim 0 5,3 Hemen's ſel. 4795 Manen-rae-Jü lagerne Gesellschatts- und Bali- rlsuren, Ropftwaschen, Hanrpun, Hagrarbeiten, Elektr. Kopf- u. 2 Geslchtsmassage, 33409 Aufmerksame Bedienung. Selſen uud Parfümerlen. 8 12 5 0 55 ene fal 4795 Wein⸗ und Bar Iinnler-Aens Tüglich trische Holländ. 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Die Beſprechung der Interpellationen über die Vorgänge in Zabern wird fortgeſetzt. Präſident Dr. Kaempf: Ich habe geſtern den Zwiſchenruf„Unverſchämt!“, den ich gegenüber dem Kriegsminiſter vernommen habe, mit einem Ord⸗ nungsruf belegt. Aus dem ſtenographiſchen Protokoll habe ich er⸗ ſehen, daß noch mehrere ähnliche Zwiſchenrufe gefallen ſind. Hätte ich ſie gehört, was bei der Unruhe im Hauſe und bei dem häufigen Gebrauch der Glocke nicht möglich war, dann hätte ich dieſen Zwiſchenrufen die gleiche Rektifizierung zuteil werden laſſen wie den erwähnten. Dies veranlaßt mich, die Herren zu bitten, ſolche Zwiſchenxufe, wie ſie geſtern vorgekommen ſind und die es dem Redner beinahe unmöglich machen zu ſprechen, in Zukunft nach Möglichkeit zu unterlaſſen.(Beifall rechts.) Reichskanzler Dr. v. Bethmann Hollweg: Der Abg. van Calker hat geſtern am Schluſſe der Sitzung die Frage an mich gerichtet, wie denn nun weiter die Politik in Elſaß⸗Lothringen geführt werden ſoll. Ich will darauf ſofort ant⸗ worten und zugleich auf einige Angriffe eingehen, die geſtern gegen mich gerichtet worden ſind. Man hat mir vorgeworfen, ich hätte von den Zivilbehörden in Elſaß⸗Lothringen gänzlich ge⸗ ſchwiegen. Das bedeute wohl eine Desavouierung der Zivilbe⸗ hörden.(Lebhafte Zurufe links: Sehr richtigt) Mir iſt es nicht Lingefallen, durch mein Schweigen eine Kritik an der Haltung der Zivilbehörden zu üben. Worum handelte es ſich denn geſtern und wahrſcheinlich auch heute? Um Angriffe gegen das Verhal⸗ ten der Militärverwaltung. Das iſt doch der Kern der Sache. Darüber habe ich geſprochen.(Große Unruhe und Zwiſchenrufe ſinks.) Präſident Dr. Kaempf: „Ich bitte, den Herrn Reichskanzler ausſprechen zu laſſen, ohne ihn zu unterbrechen.(Beifall rechts.) 8 Neichskanzler Dr. v. Bethmann Hollweg: Mir iſt weiter vorgeworfen worden, daß ich mich bei meinen Darſtellungen lediglich auf die Militärberichte und nicht auf Zivilberichte berufen hätte.(Sehr richtig! links.) Das iſt un⸗ richtig. Ich kenne die Zibvilberichte ganz genau. (ärm und Widerſpruch links.) Ich werde eine Pauſe machen, bis es dem Herrn Präſident gelungen iſt, mir die nötige Ruhe zu verſchaffen. Präfident Dr. Kaempf läutet anhaltend mit der Glocke, bis nach einer Minute Ruhe eintritt, Neichskanzler Dr. v. Bethmann Hollweg: Ich wiederhole: ich kenne dieſe Berichte ganz genau. Ich habe ſie bei meiner Darſtellung der Sache verwertet. Ich habe hier ausdrücklich betont, daß über die Frage, ob die zivilen Sicher⸗ heitsorgane verſagt hätten, ein ſch roffer Widerſpruch der Anſichten zwiſchen der Militär⸗ und der Zibilberwaltung beſteht. Ich habe weiter ausdrücklich hervorgehoben, daß die mangelnde Kooperation zwi⸗ ſchen Militär⸗ und Zivilbehörde zum guten Teile ſchuld an den unerfreulichen Vorgängen in Zabern iſt, und habe ſchließlich hervorgehoben, daß nur der andauernde Kontakt zwiſchen Militär⸗ und Zibilbehörden uns wieder zu normalen Zuſtänden zurückführen kann. Wie ſoll ich das ſagen können, ohne die Berichte der Zivil⸗ berwaltung zu berückſichtigen? Wenn ich diejenigen Vorgänge dar⸗ gelegt habe, auf Grund deren das Militär eingeſchritten iſt, ſo mußte ich mich natürlich an die Darſtellung der Militärverwal⸗ tung halten. Wie ſollte ich es ſonſt darſtellen.(Große Unruhe.) Die Ausſagen, die die Zivilverwaltung über die Vorgänge am 28. aufgenommen hat, beziehen ſich im weſentlichen auf die Ereigniſſe bei der Räumung des Schloßplatzes, bei den Verhaftungen und auf die Behandlung der Verhafteten. Davon habe ich ausdrücklich ge⸗ ſagt⸗ daß ſie im Geſetze keinen Grund finden. Wie kaun man denn unparteiiſcher über derartige Dinge ſprechen,(Lachen und Unruhe.) Wenn ich das 5 in ruhigem und leidenſchaftsloſem Tone vorgetragen habe, ſo iſt das mit Abſicht geſchehen. Bei der großen und tiefen Erregung, die geſtern im Hauſe herrſchte und für die ich Ver⸗ ſtändnis habe, ſoweit es ſich um Recht und Geſetz handelt, mußte ich mir diezenige Ruhe auferlegen, die es ermöglichte, das Uebel nicht zu berſchlimmern, ſondern zu beſſern. Darauf kommt es an. erſpruch und Unruhe.) hat Herr van Calker aus meiner Rede Zweifel her⸗ let, wie meine Stellung zur künftigen Politik im Elſaß ſein Ich habe mich über dieſe Stellung ſo oft ausgeſprochen n ſo vielen Anfeindungen von den verſchiedenſten Seiten deshalb ausgeſetzt worden(hört! hörtl), daß darüber kein Zweifel möglich fei kann. Die Herren müßten denn annehmen, daß mich die traurigen Ereigniſſe von Zabern in meinen Anſichten wankend gemacht hatten, und des iſt nicht der Fall. Wenn ich in dieſer Be⸗ ziehung nicht in dem leidenſchaftlichen Tone geſprochen habe, der durch die Reden anderer Herren aus dem Hohen Hauſe geklungen hat..(Unruhe; Zuruſe links: Falkenhayhn.) Meine Herren, ich mußte ſprechen üher Dinge, die z u m großen Teil noch der gerichtlichen und diſziplinariſchen Ahu⸗ dung harreg, and bei dieſem Zuſtande der Dinge muß ſich der Reichskanzler eine andere Reſerbe auferlegen als die Herren Abgeordneten.(Sehr richtig! rechts, Lachen kinks, 5 55 Meine Herren, Sie haben mich gezwungen, über meine Stellung zu der Politik von Elſaß⸗Lothringen zu ſprechen. Ich will mit einigen Worten das noch einmal ausführen, obwohl ich weiß, daß ich dafür manchen Widerſpruch erfahren werde. Ich will das tun, denn ich bin konſequent in meiner Politik.(Lachen links.) Dieſer Konſequenz wegen will ich darüber ſprechen. Wie liegen denn die Dinge? Ich habe mich in boller Uebereinſtimmung mit dem Statthalter Grafen Wedel dafür eingeſetzt, daß die berfaſſungsmäßigen Zuſtände, wie ſie jetzt in Elſaß⸗Lothringen beſtehen, dort eingeführt wurden. Ich habe das nicht getan aus Vorliebe oder Nachgiebigkeit gegen die Demokratie, ſondern ich habe dieſe Politik geführt, weil ich über⸗ zeugt bin, daß wir in Elſaß⸗Lothringen nicht vorwärts kommen können, wenn wir nicht ablaſſen von dem ganz fruchtloſen Be⸗ ſtreben, aus dem ſüddeutſchen Reichsländer einen norddeutſchen Preußen zu machen.(Beifall.) Dazu kommt, daß wir eine Politik führen unter Berück⸗ ſichtigung der Stammeseigenart der Elſaß⸗Lothringer, unter Berückſichtigung des Charakters der Bewohnerſchaft, wie er ſich durch Geſchichte und Tradition gebildet hat. Bei dieſer Sach⸗ lage erlaube ich mir nochmals von dieſer Stelle aus den Appell an die elſaß⸗lothringiſche Bevölkerung, ſie ſolle da mitarbeiten, nicht ſich in übertriebener Empfindlichkeit, wie ſie ſich jetzt gezeigt hat(lebh. Widerſpruch i. Zentr. und links), abſeits ſtellen, ſondern weiter mitarbeiten. Mir iſt geſagt worden, gerade dieſe Verfaſſung ſei es, die die jetzigen ſchlechten Zuſtände in Elſaß⸗Lothringen herbeigeführt habe, das höre und leſe ich jeden Tag. Meine Herren! Sie können verſichert ſein, auch das geht mir nahe, dieſe Vorwürfe, denn ich kenne die Ver⸗ antwortung, die ich in dieſer Beziehung habe.(Hört! Hört!). Aber wie ſind die Dinge? Gewiß, es wird manchen alten Elſäſſer und manchen Altdeutſchen geben, die beide in Ueber⸗ einſtimmung miteinander ihre beſten Kräfte dafür einſetzen, das Reichsland enger zu verſchmelzen mit dem Reich. Es wird manchen dieſer Männer geben, welche mit mir viele un⸗ freundliche Erſcheinungen beklagen, die nach dem Erlaß der Verfaſſung zutage getreten ſind. Ich leugne dieſe Er⸗ ſcheinungen gar nicht, aber ich warne davor, aus einem post hoe auf ein propter hoc zu ſchließen.(Zuſtimmung.) Wir haben auch vor der Verfaſſung leider Gottes eine Fülle unerfreulicher Erſcheinungen in Elſaß⸗Lothringen gehabt. Leſen Sie die Geſchichte nach von Manteuffel bis Hohenlohe! Kein Menſch hat erwarten können, daß die Einführung der neuen Verfaſſung die Verſelbſtändigung des Landes, eines Landes, das jahrhülndertelang unſelbſtändig zwiſchen zwei Nakionen hin und hergezerrt wurde, ohne weiteres herbeiführen, daß dieſe Verſelbſtändigung ohne Erſchütterung vor ſich gehen könnte, das konnte kein Menſch erwarten! Wenn wir vorwärts kommen wollen, müſſen wir mit ruhiger und feſter Hand an der Politik feſthalten, die eingeſchlagen iſt; wir dürfen uns nicht durch jeden Rückſchlag nerbös machen laſſen, wir müſſen Ausdauer und Geduld zeigen.(Stürm. Zurufe links und i. Zentr.) Es iſt geſtern hier in leidenſchaftlichem Tone das Wort geſprochen worden, jetzt ſei in Elſaß⸗Lothringen alles bernichtet, was in Jahrzehnten geſchaffen wurde.(Lebh. Sehr richtigl) Ich kann mich nicht zum Träger eines ſolchen Peſſi⸗ mismus machen. In einer ernſten Stunde— und wir ſtehen in einer ernſten Stunde(Stürm. Sehr richtig!)— müſſen wir unſer Auge auf die Zukunft richten. Ich nenne die Stunde nicht ernſt etwa weil meine Stellung gefährdet ſei, oder etwa, weil die Herren geſtern die Mißbilligung gegen mich beantragt haben und nachher beſchließen wer⸗ den. Deshalb nenre ich die Stunde nicht ernſt. (Stürmiſches Hört! Hört! links.) Sondern ich nenne ſie ernſt, weil ſich aus der tiefen Erregung die Gefahr aufgetan hat, daß eine Kluft zwiſchen Armee und Volk geſchaffen werden ſoll.(Erneute ſtürmiſche Zurufe links: Die Armee iſt ſchuld daran!) Weil ich dieſen Ernſt erkannt habe, habe ich Ihnen geſtern ausdrücklich und abſichtlich geſagt, daß die erſte Aufgabe wäre: Harmonie zwiſchen Militär⸗ und Zivilverwaltung.(Ge⸗ lächter links.— Abg. Ledebour: Das ſagen Sie dem Kriegs⸗ miniſter!) Ich ſtehe hier im vollen Einvernehmen mit dem Herrn Kriegsminiſter.(Stürmiſches Hört! Hört! links und im Zentrum.) Deshalb ſagte ich, habe ich geſtern ausdrücklich und mit Abſicht geſagt, die Herſtellung dieſer Har⸗ monie ſei die Hauptaufgabe für die Zukunft. Das iſt keine Redensart geweſen, ich wiederhole es heute noch einmal. Und wenn geſtern unter Hindeutung auf eine Nebenregierung geſagt worden iſt, das wäre nicht richtig: eine ſolche Neben⸗ regierung exiſtiert nicht.(Stürmiſcher Widerſpruch links.) Es exiſtiert eine Hauptregierung, für die ich dem Kaiſer verantwortlich bin, und wenn ich dieſe Verant⸗ wortkung nicht mehr tragen zu können glaube, werden Sie mich nicht mehr auf dieſem Platze ſehen. Aber, meine Herren, in dieſem Falle iſt von einer Nebenregierung keine Rede. Alle maßgebenden Inſtanzen ſind darüber einig, daß ohne ein vertrauensbolles Zuſammenarbeiten don Militär und Zivil, wie es leider in Zabern gefehlt hat, nichts gebeſſert werden kann. Und, meine Herren, dieſer Geſichtspunkt iſt von der oberſten Stelle den beteiligten Behörden und Beamten im Anſchluß an die Vorgänge in Zabern wiederholt und nach⸗ drücklich ins Gewiſſen geſchrieben worden. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der kommandierende General die Weiſung hat, dafür zu ſorgen, daß nirgends das Geſetz über⸗ ſchritten wird. Es iſt ebenſo ſelbſtverſtändlich, und beruht auf dem Willen der allerhöchſten Stelle, daß Militär⸗ und Zibilverwaltung Hand in Hand gehen, unter voller Wahrung der gegenſeitigon Kompetenzen unter doller Wahrung von Ge⸗ ſetzund Recht. Was in der Vergangenheit gefehlt worben iſt— ich habe geſteern darüber geſprochen— es wird geſühnt werden. Wir können das, was gefährdet wurde, für die Zukunft lund nur wiederherſtellen auf der Grund lage von Voſetz don Recht.(eebhafter Beiſau rechts. Ziſchen linzs.) Präſident Dr. Kaempf teilt mit, daß auch die Sozial⸗ demokraten einen Antrag eingebracht haben, wonach die Behandlung der Frage durch den Reichskanzler den Anſchauungen des Reichstags nicht entſpricht. Ueber dieſen Antrag und über den Antrag der Volksparte wird namentlich abgeſtimmt werden. Abg. Rogalla v. Bieberſtein(Konſ.): Auch wir wünſchen, daß der Kontakt zwiſchen den Militär- und Zivilbehörden in Zabern recht bald wiederhergeſtellt wird.(Lachen bei den Soz.) Ich werde mich bei meinen Ausführungen der größten Ruhe befleißigen, auch wenn Sie lachen. Es wird Ihnen nicht gelingen, mich aus meiner Ruhe zu bringen.(Gelächter der Soz.) Wenn man ruhig und objektiv die Urſachen und die Wirkung betrachtet, ſo findet man, daß ſie ſich kaum vereinigen laſſen. Herr Fehrenbach hat erklärt, der geſtrige Tag könnte für Deutſchland ein dies ater werden. Zu ſeinem lebhaften Bedauern muß ich feſtſtellen: Falls das ein⸗ treten ſollte, dann hat meiner Auffaſſung nach die Rede Fehren⸗ bachs weſentlich mit dazu beigetragen.(Beifall rechts, Unruhe im Zentr. und links.) Der Verteidigung des Herrn von Deimling ſchließen wir uns an. Wir haben ihn noch aus dem Jahre 1906 in guter Erinnerung.(Lachen bei den Soz.) Schon vor dem 28. Okkober haben ſich im Elſaß und auch in Zabern Ueberfälle von Militär, Ziviliſten und Radauluſtigen ereignet. Die Beſtrafungen ſind ziemlich milde ausgefallen. Dann kam die Inſtruktionsſtunde am 28. Oktober. Ich kann namens meiner Fraktion erklären, daß wir ſelbſtverſtändlich mit dem Verhalten des Herrn von Forſtner abſolut nicht übereinſtimmenn. Wir verurteilen es genau ſo, wie der Herr Reichskanzler und der Kriegsminiſter das geſtern in voller Objektivität dargelegt haben. Wir müſſen uns aber entſchieden gegen die Ausführungen des Abg. Peirotes über die oſtelbiſche Kultur wenden(Zurufe) und dagegen, daß der Abg. Peirotes ganze Landesteile des preußiſchen Staates in der unglaublichſten Weiſe verletzt hat(Abg. Peirotes(Soz.): Wiederholen Sie, was ich geſagt habe), beſonders dagegen, daß Offiziere hier von der Sozialdemokratie als Hochverräter hin⸗ geſtellt werden. Die geſtern ausgeſprochene Anſicht des Abg. Fehrenbach über die Zweckloſigkeit der Beſchwerde teile ich nicht. Wenn der Kriegsminiſter geſtern nicht mitgeteilt hat, welche Strafen verhängt wurden, ſo war er dazu gar nicht berechtigt. Der Kriegsminiſter war für dieſe Dinge dem Reichstag nicht ver⸗ antwortlich. Wenn das der Fall wäre, ſo würde das natürlich ein gefundenes Freſſen für die Sozialdemo⸗ kratie ſein.(Zuruf von den Soz.) In der Zeit vom 28. Oktober bis zum 6. November ſind in der elſaß⸗lothringiſchen Preſſe Hetzartikel erſchienen und dieſe wurden ſogar in den Käſten des Zaberner Anzeigers angeſchlagen. An den beteiligte ſich natürlich auch das„Berliner Tageblatt“. Die Militärbehörde hat, als ſie am 6. November von den Vor⸗ gängen erfuhr, ſofort eine Unterſuchung eingeleitet und Berich⸗ tigungen erlaſſen. Als ſich nun der Kommandeur des 99. Regi⸗ ments bei den Straßenanſammlungen an die Polizei wandte mit der Aufforderung, die Menge zu zerſtreuen, da war nur ein Poliziſt auf Wache, der erklärte, er ſei nicht abkömmlich. (Zurufe rechts: Hört! Hört!) Am 9. November teilte der Kreis⸗ direktor dem Kommandeur mit, daß abends neue Demonſtra⸗ tionen zu erwarten ſeien und erſuchte um die Unter⸗ ſtützung des Militärs.(Hört! Hört!) Der Kriegsminiſter hat geſtern ſchon erklärt, wie wertvoll für die Truppe die jungen, friſchen Offiziere ſind. Bismarck ſagte einmal: Den preußiſchen Leutnant macht uns niemand nach!(öHeiterkeit links.) Heute würde er ſagen: Den deutſchen Leutnant macht uns niemand nach.(Zuruf: Den Forſt⸗ ner auch nicht!) Auch im 70er Kriege haben die Mannſchaften mit großer Begeiſterung von ihren jungen Leutnants geſprochen, von ihrem Schneid, ihrer Friſche.(Lachen der Soz.] Sie lachen über die Leute, die ihr Blut fürs Vaterland vergoſſen haben. (Zuruf der Soz.: Wir lachen über Sie!) In Zabern ſind die Offigziere fortgeſetzt verhöhnt worden, ohne daß die Lokalbehörden Ruhe ſchaffen konnten. Sollte das Militär ſich dieſe niederträchtigen Beſchimpfungen gefallen laſſen? Sollte es des Königs Rock beſchmutzen und mit Dreck bewerfen laſſen? Das wäre zum Schaden der ganzen Armee geweſen. (Sehr richtig! rechts.) Ob alle Maßnahmen richtig waren, darüder wird die Unterſuchung Aufſchluß geben.(Sehr richtig! rechts.) Daß die Offiziere ſich die Beleidigungen nicht gefallen ließen, entſpricht dem Ehrenſtandpunkt des Offizierkorbs, der Armee und ſchließlich des ganzen deutſchen Volkes.(Sehr gut! rechts.) Wären die Lokalbehörden auf dem Poſten eweſen, ſo wäre uns der geſtrige Tag erſpart geblieben. Wir haben das bolle Vertrauen, daß die Armee für die Reinhaltung ihrer Ehre ſtets und unter allen Umſtänden eintreten wird.(Beifall rechts.) Sie wird das Volk in ſeiner großen Mehrheit hinter ſich haben und — wie ich zuverſichtlich hoffe— auch den beſonnenen und an⸗ ſtändigen Teil der elſaß⸗lothringiſchen Bevölkerung.(Lebhafter Beifall rechts.) Abg. Dr. v. Trampsſynski(Pole): Wir ſtehen in dieſer Frage auf ders Standpunkt des Mitlei⸗ denden. In Zabern handelt es ſich dem keinen Ausnahmefall, ſondern um ein Syſtem, um den Grundſatz: Nun geradel Der Fall Zabern iſt nicht, wie der Reichskanzler meint, verein⸗ zelt. Die polniſchen Soldaten haben fortgeſetzt unter Beleidi⸗ gungen ihres Volkstums durch Vorgeſetzte zu leiden. Abg. Frhr. v. Gamp⸗Maſſaunen(Rp.):; Man hätte annehmen müſſen, daß die Wackesfrage ſchon längſt erledigt wäre. Das Wort iſt ja ſeit langer Zeit verpoten worden. Wir erfahren aber erſt im Reichstage davon. Weshalb hat die Militärbehörde nicht ſchon früher für genügende Bekannt⸗ gabe des Verbots geſorgt? Ebenſo hätte die Militärverwaltung ſchnelle Sühne der Verfehlung eintreten laſſen können. Wieviel Sorge und Aufregung wäre uns erſpart geblieben! (Sehr richtig!) Der Leutnant iſt dann wiederholt inſulkiert wor⸗ den, und ich muß anerkennen, daß die Behörde, um weitere Kon⸗ flikte zu vermeiden, ihm ihren Schutz angedeihen ließ. linls.) Leider wird Ner eine ernſte Sachr viel zu lächerlich de⸗ handelt. Man denkt an das Workt von dem vielen Lachen. Die Zibiſbehörde hat das Erſuchen, den Leutnand zu ſchützen, mit Recht abgelehnt, zas kann keine Zivilverwaltung. Der Reichskanzler hat hbeute ſeine geſtrigen Ausführungen nur wiederholt und in einigen Punkten unlerſtrichen. Hätten die Herren von links ben Reichskanzler geſtern angehört, dann hätten ſie ihn gleich richtig verſtanden. Das war freilich bei den wüſten Lärmſzenen ſchlecht möglich Die Verhafteten darften nicht in den Keller geſchleppt werden Man; ſie weniaſtens in einem Mannſchaftszimmer unterbringen ſolen. U Freitag, den 5. Dezember 1913. Beneral-Ameiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten. Mittagblatt.) 11. Seite. 5 Ecke Breitestrasse und Marktplatz Ecke Breitestrasse Marktplatz Teleph. 333 u. 7108. Direkter Import in Waggonladungen. Oegründet 1879. Teleph. 333 u. 7108. En gros und en detall. e 5 95— bevor 8ie Anenneenmddmaddmddmdbededndammmdandeddandendd mre Weihnachts-Einkäufe machen, in ihrem eigenen lnteresse die Angedbete im Inseratenteildes,, General⸗ 55 551 eeeeeeeeeeeeeeeee gewinne faft den Eindruck, als ob die Zivilverwaltung ſich abſicht⸗ lich nicht in die Sache gemiſcht hat, um der Militär⸗ verwaltun die Suppe allein auseſſen zu laſſen. Nun ift zur Beruhigung der Beyßllerung eine Proklamation er⸗ laſſen worden. Warum iſt das nicht ſchon vor drei Wochen ge⸗ ſchehen?(Sehr gutl) Unſer früherer Kollege Hoeffel gehört zur elſaß⸗lothringiſchen Mittelpartei.(Abg. Peiroſes(Soz.): Das iſt eine ganz kleine Gruppe!) Es kommt nicht auf die Zahl, ſon⸗ dern auf die Qualität der Mitglieder an. Dieſe Mittelpartei ver⸗ Arteill die maßloſe Hetze der Nationalioniſten gegen die Armee, Damit hat ſie unſeren Empfindungen Ausdruck gegeben. Das angebührliche Verhalten eines Offigiers und die ſich anſchließenden Konflikte können nicht alles vernichtet haben, was in jahrelanger Arbeit aufgebaut wurde. Die große Mehrzahl der elſaß⸗ lothringiſchen Bevölkerung ſteht auf dem Boden der Gegenwart. Der ſchlimmſte Jeind einer ruhigen Weiterenkwicklung ſind aber die Nationaliſten.(Sehr richtig! rechts.) Wir wünſchen alle, daß die Reichslande möglichſt bafd und möglichft innig mit Deutſchland verbunden ſein mögen.(Beifall rechts.) Abg. Dr. Weill(Soz.): Ich begreife es, daß der Reichskanzler ertaurerungen zu ſeiner geſtrigen Rede für nötig gehalten hat. Aber dieſe heutigen Erläuterungen waren nutzlos. Denn er hatte ſchon geſtern einen Kommentator ſeiner Rede gefunden, den Kriegsminiſter, der kein Mißverſtändnis über den ganzen Geiſt dieſer Rede auf⸗ kommen ließ. Und außerdem hat ſich der Reichskanzler heute mit dem Kriegsminiſter ſolidariſch erklärt und damit mit der ganzen Auffaſſung, die geſtern ſolche Entrüſtung hervorgerufen. 551 weiß nicht, ob der Reichskanzler heute Eindruck gemacht hat wenigſtens auf die ſchwankenden Geſtalten, die wir fetzt im Saale nicht ſehen.(Die Nationalliberalen ſind nämlich nicht anweſend.)(Große Heiterkeit.) Was uns geſtern .eboten wurde, darauf war niemand gefaßt. Wir kennen einen derartigen Mangel an Einſicht und Selbſtge⸗ fühl bei einem leitenden Staatsmann nicht vermuten. Die Harmonie, von der er heute ſprach, kann nichts anderes ſein als die Abdankung des Reichskanzlers und der elſäſſiſchen Zibilverwaltung.(Stürmiſche Zu⸗ ſtimmung links.) Ich ſtelle feſt, daß die geſtrige Rede des Reichskanzlers in vollem Widerſpruch ſteht zu ſeiner Erklärung am Beginn der Woche.(Sehr richtig! links.) Man wird im Volk allzukeicht zur Vermutung gelangen, daß der Kanzler nicht nur zu einer Ab⸗ dikation vor der Militärdiktatur, e auch vor dem Militär⸗ kabinett gelangt iſt. Zu den Unterredungen in Donaueſchingen iſt, wenigſtens bisher, der Kanzler nicht zugezogen worden. Ein ſelbſtbewußter Leiter hätte erklären müſſen: Das decke ich nicht, dieſe Politik mache ich nicht mit. Der Herr v. Deimling iſt Sieger auf der ganzen Linie geblieben, der Herr, von dem der Kriegs⸗ miniſter am Ende ſeiner überaus glücklichen Rede(Heiterkeit) geſagt hat: Das iſt das Beſte an ihm, daß er der geblieben iſt, der er früher war.(Lebhafte Zuſtimmung.) Warum haben wir geſtern keine Mitteilung bon den Berichten der Zivilbehörden exrhalten?(Sehr wahr! links.) Ueber die wirklichen Vor könnte ſich ja der Kanzler bei dem Statthalter und der Straß⸗ burger Stadtverwaltung erkundigen, wenn er noch das Vertrauen zu dieſen Behörden 8(Sehr gut! und Heiterkeit links.) Es kann nicht geduldet werden, daß hier im ſchnoddrigſten Tone die Verantwortung abgelehnt wird in dem Augenblick, wo man ſich verantworten ſoll.(Stürmiſche Zuſtimmung bei den Sozialdemokraten.) Präſident Dr. Kaempf ruft den Redner wegen Beleidigung des Kriegsminiſters zur Ordnung. Abg. Dr. Weill(Soz.): Das frühere Emverſtändnis gwiſchen dem Reichskanzler und dem Statthalter Graf Wedel ſcheint nicht mehr zu beſtehen. Hätte der Reichskanzler geſtern die Sühne der begangenen Fehler ange⸗ kündigt vor der Rede des Kriegsminiſters, dann hätte man ernſt⸗ haft an die Schwenkung glauben können, die er heute vollzogen hat. Aber ſeine geſtrigen Worte waren nurſ eine Beſchöni⸗ gung, keine Verurteflung der Fehler. Der Ton des Kriegs⸗ miniſters iſt überaus charakteriſtiſch für das Prätorianer⸗ tum, für dieſe Herren, die ſich als Meiſter der Nation fühlen. Es iſt hohe Zeit, daß ſich die Bürger des Bürgerrocks und der Bürgerehre beſinnen und ſie höher achten als den Militärrock.(Lebhafte Zuſtimmung bei den Soz.) Er⸗ bitterung ergreift die Bevölkerung, und es gehört eine ungeheure Portion Geduld für die Altelſäſſer dazu, dieſe neueſte Reichs⸗ politik zu ertragen. Es iſt nicht richtig, daß die Elſäſſer über⸗ krieben empfindlich ſind, ſondern das Verhalten des Militärs er⸗ innert uns ſtändig daran, daß in einem eroberten Land die Trup⸗ penmacht der Herr ſein will. Amdzeigers, Badlische Neueste Nachriehten““, der gegen die Bürgerehre revoltierenden Generale und Offiziere. Heute haben wir gehört, wie gering der Reichskanzler das ihm drohende Mißtrauensvotum einſchätzt ſch land die Volksbertretung nicht die Macht, über das Ge leitenden Staatsmannes zu entſcheiden. Aber Anſehen des Kanzlers iſt durch dieſe Angeleg geſtrige Rede und ſeinen heutigen mißlungenen Rück⸗ zugsverſuch derart erſchüttert worden, daß das Volk in ſeiner überwiegenden Mehrheit nach dem heutigen Tage wiſſon wird, wie es die Reichspolitik einzuſchätzen hat. Der Reichstag wird zeigen, daß er, wenn nicht alle Macht, ſo doch genug Macht gegen die Regierung beſitzt. Bei der Etatsberatung wird ſich hoffenklich zeigen, daß die Regierung gezwungen werden kann, dem Volke Genugtuung zu leiſten. Ich hoffe, daß dieſelbe Ni heit, die ſich heute zu dem Mißtrauensvotum gegen den Reichs⸗ kanzler zuſammenfinden wird, auch beim Etat ihm ihre Macht wird fühlen laſſen. Heute handelt es ſich nicht mehr um die Autorität der Regierung und der Geſetze, heute handelt es ſich darum, die Autorität der Volksvertretung und das 1 des Volkes zu wahren.(Lebhafter Beifall bei den Soz. i1 durch ſeine Abg. Dr. Haas(Vp.): Der Reichskanzler und der Kriegsminiſter haben geſtern die Vorgänge in Zabern nur beſchönigt. Der Reichskanzler hat ſich nicht als Vertreter der Rechte des Volkes gezeigt. Als Vertreter dieſer Rechte erwies ſich aber der Abg. Fehrenbach.(Beifall links und im Zentrum.) Geſtern wäre es noch möglich geweſen, für Ruhe zu ſorgen. Der Reichskanzler hat dieſe Pflicht ver⸗ ſäumt. Es hätte ſich darum gehandelt, vor der Oeffentlichkeit zu bekunden, daß wir ein Rechtsſtaat ſind und kein Militär⸗ ſtaat. Schwere Rechtsverletzungen ſind vorgekommen. Garan⸗ tien, daß ſie ſich nicht wiederholen, hat man uns nicht gegeben. Der Geift der Kanzlerrede kommt zum Ausdruck in dem Wort: Des Kafſers Rock muß unter allen Umſtänden reſpektiert werden. Der Träger des Rockes muß dann aber der Achtung würdig ſein. Ebenſo wie der Rock des Kaiſers muß auch der Rock des Bürgers reſpektiert werden.(Beifall links.) Man darf es nicht dulden, daß Offiziere über Recht und Geſetz hinwegſchreiten. Der Kriegsminiſter hat eine Art don Bankettrede ge⸗ halten und uns einen Einblick gewährt in eine Welt, die nicht die Welt des deutſchen Volkes iſt.(Sehr richtig! links.) Weiß der Kriegsminiſter nicht, wie ſo oft gegen das Ehrgefühl des gemeinen Mannes in der Armee verſtoßen wird? Wenn aher einem jungen Leutnant infolge einer von ihm provozierten Erregung ein Schimpfwort zugerufen wird, dann ſoll er ſich über Recht und Geſetz hinweg n dürfen? Des Kaiſers Rock iſt ebenſo gut der Rock des Volkes des denn die Armee iſt das Heer des Volkes. Die Gegenſätze ſind nicht von links, ſondern von rechts geſchürt. Leſen Sie doch die aufreizenden Artikel, die die Inſtru ziere in Man braucht Grengen halten, bis es im Notfalle von der Polizei gerufen wird. (Sehr richtig! lnks.) Nur einen Vorwurf erhebe ich gegen die Zibilverwaltung in Zabern, daß ſie nämlich nicht Humor genug beſaß, Militär zu requirieren gegen die milikä⸗ riſchen Uebergriffe.(Sehr gut! und Heiterkeit links.) Es ſind in Zabern Freiheitsberaubungen verübt, wie ſie unver⸗ ſchämter ſeit dem Beſtehen des Reiches noch nicht borgekommen ſind.(Sehr richtig! links.) 5 Das Lachen kann man den Leuten von Zabern nicht ver⸗ bieten, wie man nicht Reſpekt befehlen kann. Dies Lachen geht jetzt den ganzen Rhein herunter, und wenn Oberſt v. Reutter jebem Lachen nachſpringen wollte, ſo könnte er in der gangen Welt herumſpringen.(Heiterkeit.) Wenn Bürger ſo einen Offizier eingeſperrt hätten, ſo wären ſie wegen Freiheits⸗ beraubung hart beſtraft worden. Es gibt doch ſo etwas wie eine Klaſſenjuſtiz in Deutſchland. Dieſe Vorgänge erklären ſich doch nur aus einem gewiſſen Standesbewußtſein. Wir ſind ſtolz auf Deimling, daß er ein Badener iſt, wir wiſſen auch, daß er nicht bloß ein guter Soldat, ſondern auch ein Bater ſeiner Unter⸗ gebenen iſt. Aber er hat den Fehler, daß er ſich zu viel um Politik kümmert. Wir proteſtiexen alle dägegen, daß die Ver⸗ faſfung Elſaß⸗Lothringens ſchuld ſet an den Zaberner Vorgängen. Freilich, hätten wir damit ſo lange warten wollen, bis die Konſer⸗ vativen Elſaß⸗Lothringen für verfaſſungsfrei erklären, dann könnten wir genau ſo kange warten, wie die Mocklen burger darauf warten nrüſſen.(Sehr richtig! links.] Die Armee beſteht nicht aus eigenem Recht, ſondern durch den Willen des t anmaßen? 888 eeeeeeeeee Neben ihr ſtehen des deutſchen Volkes Rechte und Geſetze.(Beifall links.) Abg. Dr. Ricklin(Elſ.): 30 Die Reden des Reichskanzlers und des Kriegsminiſters haben der politiſchen Entwicklung Elſaß⸗Lothringens ſchwer geſchadet. deutſchen Volkes und nur durch ſeinen Willen. Der Schaden iſt unberechenbar, unſere Hoffnung auf eine gedeihliche Entwicklung zuſchanden geworden. Ich habe immer für nationale Verſöhnung gearbeitet; ich weiß nicht, ob das elſaß⸗lothringiſche Volt uns auf dieſer Bahn weiter folgen wird. Der geſtrige Tag waͤr ſchlimmer als eine verlorene Schlacht. Der Standpunkt des Reſchskanzlers kann ſeiner inneren Ueberzeugung nicht entſprechen. Das Geſetz hat der Kanzler nicht geſchützt. Er hat nur das Militär geſchützt und die Zivilgewalt ſchmählich im Stiche ge⸗ laſſen. Da hilft leine Ausrede. Die Regierung verachtet die öffentliche Meinung in Elſaß⸗Lothringen. Dadurch wird das Volk erbittert. Auch die Elſaß⸗Lothringer haben ihre Ehre Fängt denn die Ehre erſt beim Leutnant an? Wiſſen Sie jetzt, wie es bei uns in Elſaß⸗Lothringen zugeht? Wir ſeufzen unter dem Militärregiment. Haben wir überhaupt noch eine elſaß⸗ lothringiſche Verfaſſung? Der Statthalter ſoll ſeine Demiſſion eingereicht haben. Eine Statthalterkriſis beſteht, vielleicht auch eine Reichskanzlerkriſis. Wir kämpfen weiter für die freiheitliche Entwicklung des elſaß⸗lothringiſchen Volkes und wir haben dabei die Sympathie der ganzen geſitteten Welt für uns.(Beifall.) Ein Antrag auf Schluß der Beſprechung wird an⸗ genommen. Abg. Herzog(Wirtſch. Vgg.) teilt mit, er werde eine Erklärung ſeiner Parkei über ißhre Stellungnahme zu Protokoll geben. Die von der Wirtſchaftlichen Vereinigung zu Protokoll gegebene Erklärung hat folgenden Wortlauk: 1. Wir mißbilligen die Aeußerungen und das Verhalten des Leutnants von Forſtner auf das ſchärfſte und glauben, daß durch geeignete rechtzeitige Maßnahmen der Militärbehörde den wei⸗ teren tiefbedauerlichen Vorgängen ſich hätte vorbeugen laſſen. 2. Wir mißbilligen die Maßnahmen der Militärbehörde itr Zabern, inſoweit ſie die der Militärgewalt zuſtehenden Befugniſſe überſchritten. 3. Wir bedauern ferner, daß die Militärbehörde bei ihrem Einſchreiten auf das Empfinden der Zibilbevölkerung keine ent⸗ ſprechende Rückſicht genommen hat. 4. Andererſeits beklagen wir ebenſo ſehr, daß in man Kreiſen der elſaß⸗lothringiſchen Bevölkerung eine dem deutſchen Heere nicht freundliche Geſinnung vorhanden iſt. 5. Wir mißbilligen ebenſo die politiſche Ausſchlachtung der Vorfälle zur Hetze gegen das deutſche Heer und die Staats⸗ autorität. 6. Wir billigen den Standpunkt des Kanzlers, daß die Auto⸗ rität der öffentlichen Gewalt ebenſo geſchützt werden muß, wie die Autorität des Geſetzes. Für das beantragte Mißtrauensvotum können wir daher nicht ſtimmen. Die Abſtimmung. Es liegen zwei Anträge Ablaß(Bp.) und Albrecht (Soz.] vor, wonach der Reichstag erklärt, daß die Behandlung der Zäberner Angelegenheit durch den Reichskangler d en An⸗ ſchauungen des Reichstages nicht entſpricht. Ueber beide Anträge ſoll namentlich abgeſtimmt werden. Auf Antrag Groeber(Zentr.) wird nur eine Abſtim⸗ mung vorgenommen, da die Anträge zwar nicht dem Wortlaut, wohl aber dem Sinne nach gleich ſind. Die Anträge werden darauf mit 293 gegen 54 Stimmen der Rechten(Konſervative, Reichspartei, ein Teil der Wirtſchaftlichen“ Vereinigung) bei 4 Enthaltungen unge⸗ nommen.(Lebh. Beifall im Zentrum und kinks Damit ſind die Interpellationen über Zabern erledigt. Freitag 12 Uhr: Interpellation über die Arbeitslofeiß keit und die Krankenverſicherung. Abg. Haaſe(Soz.): Der Reichstag ſollte jetzt nach dieſen eigentlich die Verhandlungen ausfetzen, bis die Situation ge⸗ klärt iſt. Bei der großen Bedeukung der Frage der Arbeifs⸗ loſigkeit werden wir aber auf einen ſolchen Antrag verzichten. (Lachen rechts) Schluß 5½% Uhr. 12 Sette General⸗Anzeiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten. [Mittagsblart. Freitag, den 5. Dezember 1913. in grösster Formenauswahl. Mode⸗Schnür⸗ u. 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Berg, Marie Schiſter, Johanna 27. Heckmann, Georg „Leonhardt, Hermann 28. Hermann „Volkert, Joſe ef 29. Bolch, Karl Specht, Wilhelm 30. Johann Albach, Heinrich 31. Friedrich Nöltner, Marie 32. Welz, M. Friedrich Meſſerſchmidt, Auguſt 33. Gries, Eduard Kohlſchmidt, Alex 34. Lautenſchläger, Friedr. Schröder, Karl 35. Schleyer, Eliſe 18. Sauter, Friedrich von der Vorſchlagsliſte Nr. 2, O 1. Andris, Pius 14. Gogel, Wilhelm 2. Ueberrhein, Wilhelm 15. Rehfeld, Karl 8. Layer, Georg 16. Dorner, Magnus 164. Net⸗ Ernſt 17. Fink, Peter 5. Seitz, Valentin 18. Schwarz, Bernhard 6. Nagel, Max 19. Duttenhöfer, Chr. 7. Thier, Friedrich 20. Kraiker, Chriſtian 8. Gouer, Chriſtian 21. Böttger, Karl 9. Krützfeld, Johann 22. Pfeiffle, Georg 10. Mahyer, Heinrich 23. Schneider, Ehriſtian 11. Eichhorn, Guſtav 24. Rickl, Jofef 12. Brandmaier, Karl 25. Schmal, Wilhelm 13. Fiſcher, Albert B. für die Arbeitgeber von der Borſchlagsliſte No. 1 ohne Gegenvorſchlag: 1. Becker, Friedrich 16. Maier, Salli 2. 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Wir haben wahrgenommen, daß in den Vororten Feudenheim, Käfertal und Sandhofen vielfach der Straßeuſchlamm in die Straßenſinkkaſten gekehrt wird, wodurch— abgeſehen davon, daß der Stadtgemeinde erhöhte Reinigungskoſten entſtehen— häufig Straßenüberſchwemmungen herbeigeführt werden. Wir machen deshalb darauf aufmerkſam, daß das Einbringen von Kehricht und Unrat in die Straßen⸗ riunnen und Sinkkaſten nach 8 28 der lichen Vorſchriſt vom 30. Dezember 1909, Sicherung der öffentlichen Geſundheit und Reiengez keit betr., verboten iſt. Maunheim den 1. April 1913. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Schl. — — Freilag, den 5. Dezember 1913. General⸗Aneiger.— Vadiſchr KReueſte Uachrichten.(Mittaasblatt). 18. Seie. JJCJ)C An puſibclier zciinarſipecſenl ee e e ee eeeee — * Schuuh- Haus Ceorg Harimaunm D 3, 12 S3 + — — 1. LEE Verkauf 1 prachtv. roter Plüch⸗ divan und 1 gebrauchtes Sofa billig abzugeben. B 6, 7, 2. Stockr. 2623 N6, 4, part. hübſch möbliert. Parterre⸗ zimmer mit ſep. 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In ganz Toskana iſt der berühmte Rechtslehrer an der Univerfttät Piſa Prof. Buonamici, Sena⸗ tor des Königreichs Italien, auch dadurch be⸗ kannt, daß er— in ſeiner Kleidung die größte Nachläſſigkeit an den Tag legt. In der Zeit, da er zum Rektor der Univerſität Piſa gewählt war, hatte er als leidenſchaftlicher Angler, der er iſt, die Erlaubnis erhalten, auf dem könig⸗ lichen Beſttz von San Roſſore im Fluſſe zu angeln. Eines Tages kam nun der König dort⸗ hin und traf den großen Romaniſten, wie er unbeweglich am Flußufer ſaß, den Blick ſtarr auf die Angel geheftet. Der König mußte nach der Kleidung des Mannes annehmen, einen armen Fiſcher vor ſich zu haben, und redete ihn an:„Nun, guter Mann, habt Ihr einen guten Jang getan?“ Der Profeſſor lüftete den Hut und antwortete:„Nein, Majeſtät, ich habe noch nicht einen einzigen Fiſch!“„Wovon lebt Ihr denn? Vom Fiſchen?“„Nein, Majeſtät.“„Was treibt Ihr denn ſonſt?“„Ach, jetzt haben ſie mich zum Rektor Magnificus der Univerfttät von Piſa gemacht.. erwiderte Buonamici ſeelen⸗ ruhig, zum höchſten Erſtaunen ſeines Königs. — Das Nötigſte. Frau Müller hat eine Toch⸗ ter, die natürlich hochmuſikaliſch iſt. Nach lang⸗ jährigen Klavierſtunden ſpielt ſie bereits geläufig und ſoll nunmehr durch einen der erſten Kla⸗ vierlehrer zu einer wirklich bedeutenden Piani⸗ ſtin ausgebildet werden. Nachdem ſie dem Muſikprofeſſor vorgeſvielt hat, fragt ihn Frau Müller, wie lange wohl die Ausbildung zur Virtuofin dauern werde, und erhält die Ant⸗ wort, das ſei ſchwer zu ſagen.„Aber ich bitte Sie, ruft ſie entrüſtet,„hat denn meine Tochter nicht die notwendigen Eigenſchaften dazu?“ „D ja, ſie hat zwei Hände.“ — Ein Jahrhunderte alter Millionenprozeß. Vor der erſten Kammer des Pariſer Zivilſenats wird gegenwärtig ein Prozeß verhandelt, deſſen Entſtehung nicht weniger als 238 Jahre zurückliegt und deſſen Gegenſtand ſich auf 20 Millionen Francs beläuft. Die Witwe Cot⸗ ton, die durch dieſes Vermächtnis ferner Vor⸗ fahren zur reichen Frau werden möchte, ſtammt von einem Franzoſen Jean Thieéry ab, der am 15. September 1675 in einem auf der Inſel Korfu rechtskräftig abgeſchloſſenen Teſtament ſein geſamtes Beſitztum im Werte von mehreren Millionen Franes ſeinen Brüdern oder deren Nachkommen vermachte. In dieſer noch vorhan⸗ denen Urkunde erzählt Jean Thiery, der als junger Burſche ohne einen Pfennig aus ſeinem Heimatſtädtchen Chateau⸗Thiery ausgewandert war, wie er in den Beſitz dieſer Reichtümer ge⸗ langte. Ein griechiſcher Kaufmann fand Ge⸗ fallen an ihm, nahm ihn auf eine Weltreiſe mit und ſchloß ihn ſchließlich ſo in ſein Herz, daß er ihm all ſeinen Beſitz zu Waſſer und zu Lande vermachte, da er ſelbſt ohne Kinder und ohne Verwandte war. Die glücklichen Erben dieſes glücklichen Erben konnten ſich aber über die Ver⸗ teilung der ihnen zugefallenen Reichtümer nicht einigen, und ſo wurde das Erbe zunächſt nach venezianiſchem Geſetz von der venezianiſchen Staatsbank in Verwaltung genommen, Korfu gehörte damals noch zu der Republik an der Adria. Mehr als ein Jahrhundert zog ſich der Prozeß hin; da nahm ſich ſchließlich 1783 der König von Frankreich ſeiner immer noch prozeſſierenden Untertanen an und verlangte die Uebergabe des Vermächtniſſes an die fran⸗ zöſiſche Behörde. Als 1797 die franzöſiſche Armee unter Bonaparte in Venedig einzog, belegte der General auch dieſe Summe als franzöſiſchen Untertanen gehörig mit Beſchlag. Die Erb⸗ ſchaft des Jean Thiery war damals auf die Summe von 20 Millionen Frs. angewachſen. Bonaparte verwendete einen Teil dieſer Gelder auf Befehl des Direktortums für ſeine Truppen und ließ den Reſt nach Paris beingen, wo er in den Kaſſen des Direktoriums verſchwand. Die damaligen Nachkommen der Erben ließen ſich das natürlich nicht gefallen und verlangten nun von der franzöſiſchen Regierung die Herausgabe der Millionen. Der Prozeß ging weiter. Meh⸗ rere Gerichtsurteile des Pariſer Zivilſenats er⸗ kannten in den 20er und Z0er Jahren des 19. Jahrhunderts die Rechte der Erben an, und zu dem gleichen Reſultat kamen in den Jahren 1867 und 1874 zwei Gerichtsbeſchlüſſe, die als rechts⸗ mäßige Erbin die einzige in direkter Linie von Jean Thiery abſtammende Mme. Cotton an⸗ erkannten. Die jetzige Verhandlung ſoll nun eine endgültige Entſcheidung über dieſen Jahr⸗ hunderte alten Millionenprozeß bringen. — Weihnachten und die deutſche Ausfuhr. Auch etwas über Spielſachen. Im Jahre 1912 iſt aus dem deutſchen Reich für mehr als 92 Millio⸗ nen Mark an Kinder ſpielzeug und Chriſtbaumſchmuck ins Ausland verkauft und nur für wenig über eine Million Mark ein⸗ geführt worden. Die größten Abnehmer für dieſe Waren ſind die Vereinigten Staaten von Amerika, ſie kauften uns für etwa 28 Millionen Maxk ab, ſerner Großbritannien mit faſt 23 Millionen Mark. In weitem Abſtand folgt Frankreich mit ſechs und einer halben Million, Oeſterreich⸗Ungarn das ſelbft viel Spielzeug herſtellt, mit faſt vier Millionen. Die kleine Schweiz mit über zwei Millionen bezieht von uns faſt ebenſobiel Spiel⸗ denn T zeug und Chriſtbaumſchmuck wie das ganze Ita⸗ lien. Siedelungsländer, in denen viel Deutſche wohnen, kaufen gleichfalls eine verhältnismäßig große Menge von deutſchen Spielwarn und von Chriſtbaumſchmuck: nach Argentinjen wanderte für 2 335 000 Mark, nach Braſilien für 1 709 000 Mark. iſt Weihnachten ein Kinderfeſt, das drückt ſich in dieſen Zahlen aus. Um wieviel Millionen nied⸗ riger würden die genannten Summen ſein ohne Weihnachten! Ein großer, vielleicht der größere jener Waren iſt Heimarbeit. Und darin er ſteckt der Hausf vieler armer Gebirgs⸗ dörfer. Für rbeiter iſt es beſonders ſchlimm, daß ihre Erzeugniſſe auf einen großen Markt kommen und damit von der Jagd auf den billigſten Preis und nach dem allerneueſten“ Muſter erfaßt werden. Wie ſollen ſie den ge⸗ ringeren Preis durch„verbeſſerte Produktions⸗ technik“ ausgleichen? Woher ſollen ſie immerfort „Neuigkeiten“ nehmen? Sie müſſens aber, ob⸗ gleich gerade auf dieſem Gebiet die Nouveauteſucht am allerſinnloſeſten iſt. Für das Kind ſind ja doch die alten Muſter an jedem Heiligen Abend wieder neu. Wer Verantwortlichkeitsgefühl für ſein Volk hat, ſollte dieſen Rummel nicht mit⸗ machen, fondern gerade Wert legen auf die alten Muſter, in denen ſoviel freundliche Volksphantaſie ſteckt, gegen die ſich die Erzeugniſſe, welche die Phantaſie unter der Angſt vor der Konkurrenz geſchaffen hat, kläglich ausnehmen; er ſollte auch Wert legen auf gediegene, feſte Arbeit und dafür getroſt ein Markſtück mehr ausgeben. Es iſt das im Grunde der einzige Weg, das Elend jener Heimarbeit aus der Welt zu ſchaffen. Und es iſt zugleich ein Weg, unſre Ausfuhr an Spielzeug und Chriſtbaumſchmuck wertvoller zu machen. — Die Briefkaſten Europas. Wenn man vbon einigen älteren Verſuchen abſieht, denen ein dauernder Erfolg nicht beſchieden war, ſo muß der Briefkaſten gleich der Briefmarke als eine Schöpfung der neuzeitlichen Verkehrsentwicklung gelten. Für die Kulturhöhe eines Volkes bildet heute der Umfang ſeines Poſtverkehrs einen kaum weniger zuberläſſigen Gradmeſſer als ſein Ver⸗ brauch an Seife. Unter dieſem Geſichtspunkt hat eine vom Reichspoſtamt veröffentlichte Statiſtik der europäiſchen Briefkaſten eine gewiſſes Inte⸗ reſſe. Den Ruhm, das briefkaſtenreichſte Land Europas zu ſein, darf hiernach das Deutſche Reich einheimſen, denn es birgt in ſeinen Grenzen nicht weniger als 153 187 Stück dieſer nützlichen Be⸗ hälter. ſteht Frankreich mit dieſe A An zweiter Stelle 83 100, an dritter Großbritannien und Irland mit 69 332 Briefkaſten; dann folgen Oeſterreich Bei den Deutſchen und den Angelſachſen mit 43 317, Italien mit 36 270 und Rußland mit 27769 Briefkaſten. Am Ende der langen Liſte finden wir Griechenland mit 913 das kleine Luxemburg mit 818 Briefkaſten und ſchließlich die Türkei, die in ihren ſämtlichen unmittelbaren Beſitzungen in Europa, Afien und Afrika ganze 486 Briefkaften aufzuweiſen hat. Für ganz En⸗ ropa ergibt ſich eine Geſamtzahl von etwas über 510 000 Briefkaſten. Das Bild verändert ſich ein wenig, wenn wir die Zahl der in den einzelnen Stagten vorhandenen Briefkaſten jeweils auf die Bevölkerung dieſer Länder umrechnen. Jetzt rückt Deutſchland an den vierten Platz, da bei uns im Durchſchnitt erſt auf je 424 Einwohner ein Brief⸗ kaſten entfällt. An der Spitze ſteht das kleine Dänemark, wo nur 234 Menſchen ſich in den Beſitz eines Briefkaſtens zu teilen brauchen, auch die Schweiz und Luxemburg, wo ein Briefkaſten auf je 286 und 320 Einwohner kommt, übertreffen noch das Deutſche Reich. Dagegen entfällt ein Briefkaſten erſt auf je 472 Franzoſen, 604 Oeſter⸗ reicher, 651 Engländer oder Portugieſen uſw. Seltener werden die Briefkaſten ſchon in Spanien und Griechenland, wo erſt auf je 2066 und 2883 Perſonen ein ſolcher entfällt, während von der ruſfiſchen Poſtverwaltung ſogar je 5222 Unter⸗ tanen ein Briefkaſten bewilligt wird. Geradezu den Rang einer Sehenswürdigkeik erkangt aber der unſcheinbare Briefkaſten in der Türkei, denn hier kommt ein ſolcher erſt auf je 60 300 Men⸗ ſchen. 22 Die vont Alkohol leben. Wie in andern Län⸗ dern, ſo wird auch in Frankreich viel vom Kampf gegen den Alkokhol geſprochen, da man in ihm einen der ſtärkſten Faktoren bei dem moraliſchen, und körperlichen Niedergang der Bevölkerung er⸗ kannt hat. Welche Rieſenaufgabe ein folcher Werte er berührt, zeigt eine Statiſtik, die L. Jae⸗ quet neuerdings aufgeſtellt hat. Danach beträgt der jährliche Wert der Alkoholerzeugung zuſam⸗ men mit dem Handel über 3½ Milliarden Fran⸗ ken. Auch die Zahl der Perſonen, die am Alkohol⸗ handel beteiligt ſind, iſt außerordentlich groß. Im ganzen ſind es nach Jacquet 5888 000, darun⸗ ter 1 600 000 Weinbauer, 1 075 000 Erzeuger von Apfelwein, 1 300 000 Branntweinbrenner, 480 000 Kleinverkäufer, 500 000 Angeſtellte bei den Erzen⸗ gern, 300 000 Angeſtellte bei den Händlern, 400 000 Böttcher, Flaſchenfabrikanten. Man kann alſo ſagen, daß in Frankreich die Hälfte der Wähler in irgendeiner Form Nutzen bom Alkohol zieht. Dabei ſind die mit der Verſchickung dieſer Waren beſchäftigten Perſonen noch nicht einmal mitge⸗ vechnet. eeee — ee 1. ENA5 ingt dte in Zeische Neueste Nachriehten Kampf jedoch bedeutet, und welche ungeheuren 16. Seite General-Ameiger.— Badiſche Nenele Nachrichten.(Mittaablarz) Freitag, den 5. Dezember 1918. Praktische Weihnachts-Geschenke ————————————— ů————— SPA———— =———— Wir bringen grosse Posten Kleider- und Seidenstoffe von vorzüglicher Qualität zu ganz enorm billigen Preisen 1 Robe 6 Meter 1* 1 8 8 3 Huuskleiderstoffe 1 Diagonal 1 Robe 4. 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