ſtehen können, Wornement: 70 pfg. monatlich, Pringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Nk..42 pro Guartal. Einzel⸗Kr. 5 Pfg. Inſerate: Nolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Nck. böglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Seitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Citeratur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗hlatt. Telegramm⸗Adreſſe: „Seneral⸗Anzeiger mannheim“ Telephon⸗Rummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.... 341 Redaktion..„„ 0 877 Exped. u. Verlagsbuchgolg. 218 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Iweites Blatt. pT. geuersgefahr bei cuftſehiffen. In der Jahresverſammlung des Württ. In⸗ genieurvereins hielt Prof,. A. Baumann bon der Techniſchen Hochſchule einen Vortrag über„Feuersgefahr bei Luftſchif⸗ fen“. Die Darlegungen des Vortragenden waren im Hinblick auf das Unglück des Marine⸗ luftſchiffes bei Johannistal von beſonderem In⸗ zereſſe. Prof. Baumann führte u. a. aus: Wer heute über das Thema Feuersgefahr zel Luffſchiſſen ſpricht, kann ſich nicht mehr ſo kurz faſſen, wie dies noch vor wenigen Jahren möglich war. Als Urſache einer ganzen Anzahl von Luftſchiffbränden wurden elektriſche Ent⸗ ladungen erkannt. Wenn die Hülle Feuer fängt, ſo kann nur eine Feuererſcheinung von beträchtlichem Umfang die Urſache ſein. Es ge⸗ nügt eine hohe Temperatur allein, wie ſie in einem elektriſchen oder ſonſtigen Funken ent⸗ halten ſein kann, nicht, wenn nicht zu dieſer hohen Temperatur eine entſprechende Wärme⸗ menge hinzukommt. Im Gegenſatz dazu kann austretender, mit Luft gemiſchter Waſſerſtoff an der kleinſten genügend heißen Wärmequelle in Brand geraten. In ſeinen weiteren Ausfüh⸗ rungen beſprach der Vortragende die Umſtände, die zu Feuererſcheinungen bei Luftſchiffen in⸗ — folge elektriſcher Ladungen führen können. Beim fahrenden Schiff kann keine elektriſche Ladung erſolgen, wenn alle Teile leitend miteinander oder wenigſtens mit einer leitenden Außenhülle verbunden ſind. Goldſchlägerhaut iſt bei nor⸗ maler Feuchtigkeit verhältnismäßig gut leitend. Es ſind alſo in Fällen, wo Goldſchlägerhaut verwendet werden kann, Gefahren infolge elektriſcher Ladung nicht zu erwarten. Bezüglich der Feuererſcheinung, die mit dem Motor zuſammenhängt, führte Prof. Bau⸗ mann aus: Beim normalen Betrieb des Motors ſtellt der Auspuff die einzige nach außen're⸗ tende Feuererſcheinung dar. Wird er, ehe er ins Freie tritt, auf weniger als 600 Grad ab⸗ gekühlt, ſo bedeutet er keine Gefahr für das Luftſchiff. Selbſt dann nicht, wenn Traggas in der Nähe des Auspuffs ſich befindet. Stö⸗ rungen im Betrieb des Motors können, abge⸗ ſehen von dadurch verurſachten Benzinbränden, nur ernſte Folgen haben, wenn in der Nähe des Motors Knallgas, d. h. ein Gemiſch von Luft und Traggas, vorhanden iſt. Es wäre für Luftſchiffmptoren zu fordern oder anzuſtreben, daß ein Rückſchlag ohne Flammenerſcheinung an der Anſaugöffnung erfolgt und daß die Möglichkeit der häufig durch die Rückſchläge be⸗ dingten Vergaſerbrände ausgeſchloſſen wäre. Die heutigen Schutzvorrichtungen gegen die zündende Wirkung der Rückſchläge ſind in vie⸗ len Fällen ungenügend, ſie beſtehen in Draht⸗ netzen, die in den Weg der Flamme geſtellt ſind, die ſie durch Abkühlung zum Verlöſchen bringen ſollen. Dieſer Aufgabe werden aber viele Netz⸗ anordnungen nicht gerecht. Der Vortragende machte darauf aufmerkſam, daß ein Netz, das geeignet dimenſioniert iſt, um die Flammen aner Benzinexploſion zu löſchen, noch lange nicht ausreichend zu ſein braucht, um die Flam⸗ men einer Exploſton von Knallgas zum Ver⸗ löſchen zu bringen. Ein Motorrückſchlag iſt notwendig zu erwarten, wenn ein Motor Knall⸗ gas ſtatt Luft aufſaugt und dieſer Rückſchlag wäre auch unſchädlich bei genügender Dimen⸗ ſonierung des Netzes, während er anudernfalls berhüngnisvoll werden kann. Wie kann, ſo fuhr der Vortragende fort, AKnallgas in die Nähe des Motors gelangen? 7 In einer Beſprechung der verſchiedenen Urſa⸗ Hen für den Austritt von Waſſerſtoff aus dem Tragkörper legte der Redner dar, daß auch bei einem ſtarren Luftſchiff unter normalen Ver⸗ hältniſſen dauernde Anſammlungen von Knall⸗ gas— etwa in dem Zwiſchenraum zwiſchen der dußeren Hülle und den Ballonetts— nicht be⸗ weil die äußere Hülle für den Baſſerſtoff vollſtändig durchläſſig iſt. Auch Vaſſerſtoff, der von dem Luftzug, der bei der ahrt in dem Laufgang herrſcht, durch die ufgangöffnungen nach unten mitgenommen wird, kann kaum zu den Motoren gelangen. Dieſer Waſſerſtoff wird nämlich ebenſo wie die mit ihm gustretende Luft dann ſofort von dem an der Heffnung außen am Luftſchiff vorbei ſtreichenden Luftſtrom erfaßt und nach hinten entführt. Etwas anderes iſt es aber wenn eine Schutzwand an der Gondel angebracht iſt, die ganz oder bis nahe an den Luftſchiffkörper beranreicht. Nicht nur, daß in dieſem Fall die in ihrer Umgebung einen ſehr beträchtlichen Unterdruck, ganz abgeſehen davon, daß des Waſſerſtoff ſelbſt auch durch das Tuch der Außenhülle hindurch geſaugt wird. Hinter der Schutzwand miſcht ſich der Waſſerſtoff mit den Juftwirbeln, die von vorn kommend hinter die Schutzwand treten, um ein Gemiſch von Waſ⸗ ſerſtoff und Luft erfüllt nicht nur die ganze Gon⸗ del, ſondern zieht als lange Schleppe hinter der Gondel her. Die Kataſtrophe des Marineluft⸗ ſchiffs in Johannistal erſcheint nach dem, was über das Verarbeiten von Knallgas durch den Windſchirm dargelegt wurde, ver⸗ ſtändlich und ebenſo verſtändlich erſcheint auch, daß ohne irgendwelche Störungen an den Mo⸗ toren des Luftſchiffs durch Zuſammentreffen der hier näher erläuterten Umſtände eintreten mußte. In ſeinen Schlußworten hob, laut „Schw. Merkur“ der Redner hervor: Man wird nach den ſchmerzlichen Ereigniſſen der letzten Monate noch vorſichtiger als bisher alle Ver⸗ hältniſſe bei einem neuen Luftſchiff prüfen und beſonders auch den Waſſerſtoffbeſtand an ver⸗ ſchiedenen Stellen des Schiffs und unter den verſchiedenſten Umſtänden feſtſtellen(wie das übrigens auch bisher ſchon geſchah). Es iſt zu hoffen, daß den vorausgegangenen ſchweren Unglücksfällen keine weiteren folgen werden, daß vielmehr Bekriebsſicherheit und Leiſtungsfähigkeit unſerer Luftſchiffe, um die uns viele beneiden, eine weitere Steige⸗ rung erfahren. Die Bergſtraße im Bilde. Zum Zwecke der Erlangung künſtleriſcher Vorlagen für Illuſtrationen in Aufſätzen, Pro⸗ ſpekten, Führern, zu Buchſchmuck, wie überhaupt zur Erreichung ſeiner gemeinnützigen Zwecke, hat der Verkehrs⸗Ausſchuß der Bergſtraße im Monat Juli einen Bilderwettbewerb unter den deutſchen Künſtlern und Photogra⸗ phen ausgeſchrieben. Unter Beteiligung der Großh. Provinzialdirektion Starkenburg, der beteiligten Stadt⸗ und Gemeindeverwaltungen an der Bergſtraße und von Lindenfels, der lokalen Verſchönerungs⸗ und Verkehrsvereine, ſowie zahlreicher Privatperſonen, war es dem Verkehrsausſchuß möglich, faſt 2000 Mk. an Geldpreiſen ausſetzen zu können. Mit Genug⸗ tuung konnte feſtgeſtellt werden, daß eine große Beteiligung der Künſtler ſtattgefunden var und die eingelöeferten Bilder veranſchaulichen nun, in welcher vielſeitigen künſtleriſchen Weiſe die landſchaftlichen Schönheiten der Bergſtraße und von Lindenfels, ihrer näheren Umgebung, ſo⸗ wie Darmſtadt dargeſtellt worden ſind. Um nun weiteren Kreiſen das Ergebnis dieſes Wettbewerbs zugänglich zu machen und in der Ueberzeugung, daß ein allgemeines Intereſſe beſteht, einmal die landſchaftlichen Schönheiten und Reize der Bergſtraße, einſchließlich Linden⸗ fels im Bilde an ſich vorüberziehen laſſen zu können, veranſtaltete der Verkehrs⸗Ausſchuß in den Tagen vom 22. bis 30. November im Sit⸗ zungsfaale des Rathauſes zu Beusheim und vom 24. 6. bis 14. Dezember im Städt. Ausſtellungs⸗ gebäude auf der Mathildenhöhe zu Darmſtadt eine Ausſtellung. Den Bemühungen der Stadtverwaltung Weinheim in Verbindung mit dem Gemeinnützigen Verein Weinheim iſt es trotz der zu überwindenden Schwierigkeiten ge⸗ lungen, dieſe hochintereſſante Ausſtellung für einige Tage nach Weinheim zu bringen und zwar findet dieſelbe in der Zeit vom 18. his 22. Dezember in der Turnhalle des Real⸗ gymnaſiums ſtatt. Die Ausſtellungskommiſſion Weinheim bittet hierdurch alle Diejenigen, die Sinn für eine ideale, gemeinnützige Tätigkeit haben, ihr Un⸗ ternehmen zu unterſtützen. Die Bilderſchau, wie ſie geboten wird, hat ſich zu einer einzig⸗ artigen Kunſtausſtellung ausgebildet, wie ſie wohl noch niemals geboten werden konnte. Sie bietet auch inſofern ein beſonderes Intereſſe, als Dilettanten, Anfänger, reifere und ganz reife, anerkannte Künſtler zu Worte kommen werden. Der Eintrittspreis beträgt 20 Pfg. für Erwach⸗ ſenne und 10 Pfg. für Kinder. Die Eintritts⸗ preiſe ſind abſichtlich ſehr nieder gehalten, um auch den Minderbemittelten den Zutritt zu er⸗ möglichen. Die Ausſtellung iſt geöffnet von 10 Uhr vormittags bis 8 Uhr nachmittags. Insbeſondere bitten wir die Leiter von Schu⸗ len und höheren Lehranſtalten, der Jugend unſerer engeren Heimat den Beſuch unſerer haben, bitten wir, die ausgeſtellten Bilder auch zu Weihnachtsgeſchenken berückſichtigen zu wollen. Die Mitglieder der Ausſtellungskon⸗ miſſton können über die Verkaufspreiſe Aus⸗ kunft geben. Die Durchführung des geſamten Unternehmens erſcheint als eine beachtenswerte Tat des Verkehrs⸗Ausſchuſſes der Bergſtraße und iſt ſchon dadurch von künſtleriſcher Bedeu⸗ tung, als ſie auch die Förderung der„Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler“ gefunden hat. Mögen deshalb weite Kreiſe dem Unter⸗ nehmen reges Intereſſe und wohlverdiente Sym⸗ pathie entgegen bringen. Z. Aus dem Großherzogtum. * Eberbach, 16. Dez. Die Ortskranken⸗ kaſſenwaßhl hatte folgendes Ergebnis: Ver⸗ treter der Arbeitgeber entfielen auf die Liſte 1, 18 und auf die Liſte 2. 2 Stimmen und 36 reſp. 4 Erſatzleute. Die Wahl der Arbeitnehmer ergab folgendes Reſultat: Liſte 1(Vereinigte Arbeiter⸗ vereine) 23 Vertreter und 46 Erſatzleute und Liſte 2(Freie Gewerkſchaften) 17 Vertreter und 34 Erſatzleute. )20 Wiesloch, 15. Dez. Die Einweih⸗ ung des neuen Amtsgerichts fand am Samstag nachmittag ſtatt, wozu zahlreiche Ein⸗ ladungen an die Beamten und Bürgerſchaft un⸗ ſerer Stadt ergangen waren. Nach der Beſich⸗ tigung des Dienſtgebäudes folgte ein zwangloſes Zuſammenſein im„Zähringer Hof“. pfalz, Beſſen und umgebung. (2) Neuſtadt a.., 14. Dez. Abreiben oder Nichtabreiben— das iſt auch in Neuſtadt die Frage. Die Vorſtandſchaft des Winzer⸗ vereins gibt bekannt, daß in einer Winzer⸗ verſammlung nur mit 2 Stimmen Mehrheit das Abreiben beſchloſſen worden ſei. Man habe dann den Winzer Fritz Schacke mit einer Liſte zu den Nichtanweſenden Weinbergsbeſitzern ge⸗ ſchickt, um deren Meinung einſchreiben zu laſſen. Dieſer ſei jedoch einſeitig vorgegangen und da⸗ raus habe ſich das Neſultat ergeben, daß die überwiegende Mehrheit für das Abreiben ſich ausſprach. Die Vorſtandſchaft des Winzerver⸗ eins wünſcht daher, daß das Bürgermeiſteramt eine nochmalige Umfrage veranſtalte, um ein ein⸗ wandfreies Reſultat zu erzielen. (2) Diedesfeld, 16. Dez. Ein Ur⸗ Urenkel wurde geſtern hier geboren. Seine Mutter, Großmutter und Urgroßmutter erfreuen ſich voller Geſundheit. Die Ur⸗Urgroßmutter zählt 96 Lenze. Die Familien, um die es ſich handelt; heißen Genslinger, Priſter und Ball⸗ nion. Die Ur⸗Urgroßmutter ſtamm aus Mai⸗ kammer. m. Bad Dürkheim 15. Dez. Wie wir er⸗ fahren, ging die Villa der Weingroßhandlung H. Eckel u. Co., Kaiſerslauterer Straße 88, nebſt allen Nebengebäuden in die Hände des Gutsbe⸗ ſiers Philippy Bart hier über. Als Kaufpreis wird eine ungefähre Summe von 40000 Mark genannt.— Geſtern gelang es auf einem Heu⸗ ſpeicher, ein weiteres Mitglied der Einbre⸗ cher bande feſtzünehmen, welche ſeit einiger Zeit die Umgegend umſicher macht. Tief im Heu bergraben, fand man den 17jöhrigen Tagner G. Frank und lieferte ihn ins Gerichtsgefängnis Ein. * Landſtuhl, 15. Dez. Im Nachbarorte Kirchenarnbach fuhren einige Buben auf einem Wagen eine Anhöhe herunter, ohne zu bremſen. Der 12 Jahre alte Sohn des Ackerers Weſtrich wollte abſpringen, fiel aber hin und die Räder gingen ihm über den Kopf. Er blieb kot liegen. *Landau, 15. Dez. In der Generalver⸗ ſammlung der hieſigen Ortsgruppe des Pfälzer⸗ waldvereins wurde mitgeteilt, daß das Profekt, die elektriſche“ Bahn über Klingenmünſter nach Bergzabern fortzuſetzen, bis zur Feſt⸗ ſetzung eines Planes gediehen ſei, der die Ter⸗ rainſchwierigkeiten hinter Klingenmünſter da⸗ durch möglichſt verhindert, daß er ſi icht nur an die beſtehenden Straßen 15 ſelben Eiſenbahngeſellichaft bom Erlaubnis zurProjektierung einer ele? Bahn Landau⸗Leimersheim gegeben worden. Wenn ſich die beiden Profekte verwirk⸗ lichen laſſen, dann iſt Landau mit ſeiner Umge⸗ 5—— Nr. 388. Maunhei m, Donnerstag, 18. Dezember 1913.(Mittagsblatt.) Oeffnung gegen den vorbeiſtreichenden Luft⸗ Ausſtellung zu empfehlen. Im Intereſſe der gend durch ein Bahnnetz verbunden, das als ſtrom geſchützt iſt, die Schutzwand erzeugt ſelbſt Künſtler, die die Verkaufspreiſe mäßig gehalten lückenlos bezeichnet werden muß.— In der Samstags⸗Nacht wurde ein Einbruchsdieb⸗ ſtahl in der Synagoge verübt. Den Dieben fiel der Inhalt des Opferſtocks in die Hände. Die Beute war jedenfalls nur gering. Die ſilber⸗ nen, mit hebräiſchen Schriftzeichen verſehenen Gefäße ließ der Dieb unbeachtet. Seinen Un⸗ mut über das geringe Ergebnis ſeiner Exkurſion gab der Dieb dadurch kund, daß er den ſchwer⸗ ſeidenen Vorhang, der vor der Tür zum Aller⸗ heiligſten angebracht iſt, zerriß und zer⸗ ſchnitt, ſodaß er gänzlich unbrauchbar gewor⸗ den iſt; auch ein Tiſch und einige Fenſterſcheiben wurden zertrümmert. Die Schutzmannſchaft nahrr bereits eine Verhaftung vor. * Zweibhrücken, 15. Dez. Ein bedeutungs⸗ volles verkehrspolitiſches Ereignis für die ge⸗ ſamte Weſtpfalz und das anſtoßende Lothringen war die geſtrige feſtliche Eröffnung der von Zweibrücken zur reichsländiſchen Grenze ab⸗ zweigenden ſogen. Hornbachbahn, deren Fortſetzung über Wolmünſter⸗Siersthal mit Einmündung in die Strecke Obermodern⸗Straß⸗ burg bereits in Angriff genommen iſt und nach Fertigſtellung eine weitere wichtige und auch ſtrategiſch wertvolle Verbindung der Rheinpfalz mit Elſaß⸗Lothringen bilden wird. Als Einlei⸗ tung der Eröffnungsfeierlichkeiten hatte die Stadtverwaltung Zweibrücken für Sonntag vor⸗ mittag einen Kreis geladener Gäſte zu einem Frühſtück in die Zweibrücker Bahnhofreſtaura⸗ tion gebeten, wo rechtskundiger Bürgermeiſter Roeſinger in einer Begrüßungsanſprache, die mit einem Hoch auf König Ludwig III. endete, die Bedeutung des Tages feierte. Um 11 Uhr 20 beſtiegen die Feſtgäſte den geſchmückten Eröff⸗ nungsfonderzug, der gegen 12 Uhr ſich der End⸗ ſtation Hornbach näherte. Bürgermeiſter Kipp entbot hier den Willkommgruß der Stadt. Für die Verkehrsverwaltung antwortete Direktions⸗ rat Eickemeyer, worauf ſich unter klingendem Spiel der Feſtzug der Vereine und Ehrengäſte in die mit Blumen⸗ Kranz⸗ und Flaggenſchmuck beladene Stadt in Bewegung ſetzte. Im Gaſt⸗ haus Grünewald in Hornbach beſchloß ein 1 5 eſſen die ſtimmungsvolle Feier, währenddem Bürgermeiſter Roeſinger⸗Zweibrücken die inter⸗ eſſante Weiherede hielt. Heute Montag begann der fahrplanmäßige Verkehr auf der neuen Eiſenbahnſtrecke. Lampertheim, 16. Dez. An der am Sonntiag dahier abgehaltenen Turnwavte⸗ Uebung des 2. Bezirks V. Gaues(Rheinheſſen) beteiligten ſich 50 Turnwarte und Vorturner. Die Uebung ſtand unter der bewährten Leitung des Bezirksturnwartes Weber⸗Oſthofen. Einen breiten Raum nahmen die Stabübungen und das Keulenſchwingen ein.— Die ieſige Ortsgruppe des Deutſchen Flotten⸗Vereins veran⸗ ſtaltete am Sonntag einen theatraliſchen Fami⸗ lienabend, der einen in jeder Besiehung wür⸗ digen Verlauf nahm. Der Beſuch war ſehr gut. Der 1. Vorſitzende, Herr Bahnmeiſter Kaoſch hieß in einer markigen Begrüßungs miproche die Er⸗ dbienen herzlich willkommen und verbreitete ſich über die Zwecke und Ziele des Flottenvereins. Die berſchiedenen Theaterſtücke wurden flott ge⸗ ſbielt. Auch der Männergeſangnerein„Cöcilia“ katte ſich in den Dienſt der guten Sache geſtellt und erfreute durch einige vorzüglich zu Gehör le⸗ Fochte Chöre. Der Flöttenverein und insbeſyn dere ſein Vorſitzender kann mit Stoiz auf dief⸗ Veranſtaltung zurückölicken.— Die Bereinig⸗ zen Landwirke“ halten am Sonntas ihre diesfährige Generalberſam miung ab, in der über den Zuckeveüben⸗Anbau und den Aßkauf pon Saatkartoffeln derhandelt vucde. Es iſt den Mitgliedern freigeſtellt, ihre Zuterrüben an jede der für den hieſigen Patz in Frage lommen⸗ den Zuckerfabriken[Waghäuſel, Ofiſtein, Thüngen, Wormj zu verka ißen. Lebhafte Klag⸗ wurde Aber die in dieſem Herbſt durch die Zuckerabril Gerns⸗ heim den Landwirten zu Zeil geworden: Behans⸗ lung geführt und geſordert, daß bei der Abnahme kt Rüber auch ein Vertrauens atun der Jond⸗ wirte zugezogen werde Hiera⸗f ſei ſchon ſeßzt bei Ypſchluß der Akkorde Rü⸗fſicht zu nehmen. Der Inkauf von Sartie ofſein ſoſl im kommenden der Deutſchen Landwirkſchaftsgeſellſchaft werden. Der Verein zählt zur Zeit 170 Das Vereinsbermögen beträzt 206 ——

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Oktober 1907 Nr. 36421 ſind fortbildungs⸗ ſchulpflichtige Schiffsfungen an denjenigen badiſchen Hafenorten, an denen die Schiffer während der Wintermonate ihren Anfenthalt nehmen, zum Beſuch der Fortbildungsſchule anzuhalten. 2704 Wir bringen dieſen Erlaß den verantwortlichen Reebereien mit dem Anfügen zur Keuntnis, daß die Anmeldung der Schiffsfungen zum Fortbildungs⸗ unterricht ſofort nach ihrer jeweiligen Ankunft beim Volksſchulrektorat U 2 zu geſchehen hat. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 2 des Ge⸗ ſetzes über den Fortbildungsunterricht vom 18. Jebr, 1874 mit Geld bis zu 50 beſtraft. Mannhei m, den 8. Dezember 19183. Volksſchulrektorat: Dr. Sicktuger. Neu eingetrofſfen:- 95 Posten 150 erd breite Herren-Stoffe in hoch. inen Qualitäten Jedler Mir. uur Mk. 6. August Weiss F 10 Mannheim F 5, 10 gegenüber Warenhaus S. Wronker& Co. LIrnac Naal. 8 53,.9 3,b Telephon 3888. 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