4 2 5 Himmel zwonnement: 70 pfg. monatſich, Bringerlohn 30 Pfg. durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag mnk. 3 42 pro Muartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile„„ 1,20 Mk. CTäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und umgebung Telegramm⸗Kidreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim⸗ LTelephon⸗Rummern: Direkttion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 Redaktioen 7 Exped. u. Verlagsbuchhdlg. 218 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 0 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: Kimtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Handels⸗ und Induſtrie⸗Zeitung für Südweſtdeutſchland; Beilage für Siteratur und Wiſſenſchaft: Unterhaltungsblatt, Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. 8 Nr. 589. Maunheim, Donnerstag, 18. Dezember 1913. Die heutige Abendausgabe umfaßt 12 Seiten. Die bevorſtehenden Reichstagserſatzwahlen. Während die Reichstagserſatzwahlen in dem letzten halben Jahre größtenteils ein beſonderes Intereſſe nicht boten, weil ihr Ausgang meiſt ge⸗ wiß war, ſind die in den nüchſten Monaten neu zu beſetzenden fünf Wahlkreiſe durchweg heiß umſtritten. Sollte die Wahl des Abgeordneten von Halem im Wahlkreiſe Schwetz auch für un⸗ gültig erklärt werden, was leicht möglich iſt, ſo würde auch in dieſem ſechſten Wahlkreiſe ein heißer Kampf entbrennen. Die anderen Wahl⸗ kreiſe ſind: der weſtpreußiſche Kreis Roſen⸗ berg⸗Löbau, bisher von der Reichspartei vertreten, der ſächſiſche Wahlkreis Borna⸗ Pegau, bisher ebenfalls von der Reichspartei vertreten, der in der Provinz Sachſen gelegene Wahlkreis Jericho w, ſeit 1912 in den Hän⸗ den der Sozialdemokratie, der Wahlkreis Kölhn⸗ Land, ſtets im Beſitze der Zentrumspartei ge⸗ weſen, und der Wahlkreis Offenburg⸗ Kehl, 1912 in der Stichwahl dem Zentrum von den Nationallibexalen abgenommen. Am meiſten beteiligt bei den Erſatzwahlen iſt die Reichspartei, nämlich zweimal und falls die Wahl in Schwetz für ungültig erklärt werden ſollte, ſogar dreimal. Für dieſe in ihrer Mit⸗ gliederzahl ſo herabgegangene Partei iſt das Er⸗ gebnis der Erſatzwahlen natürlich von ganz be⸗ ſonderer Bedeutung. Sollte die Wahl in Schwetz abermals für ungültig erklärt werden, ſo iſt der Ausgang recht zweifelhaft, denn wenn auch nach der erſten Ungültigkeitserklärung Herr von Halem ſogar im erſten Wahlgange geſiegt hat, ſo iſt dieſer Wahlkreis doch ſchon wiederholt pol⸗ niſch vertreten geweſen, beiſpielsweiſe von 1903 bis 1907 und dann wieder von 1907 bis 1912. Hier muß alſo das Deutſchtum Mann für Mann zuſammenhalten, wenn nicht der Wahlkreis wie faſt ein Jahrzehnt hindurch abermals in polniſche Hände geraten ſoll. Sehr fragwürdig ſind auch die Ausſichten der Reichspartei im Wahlkreiſe Borna⸗Pegau. Als⸗ bald nach der Ungültigkeitserklärung iſt von reichsparteilicher Seite angeregt worden, daß die hürgerlichen Parteien diesmal gleich im erſten Wahlgange geſchloſſen für Herrn von Liebert eintreten möchten. Daran iſt wohl nicht zu den⸗ ken, denn da ein im Jahre 1912 aufgeſtellter na⸗ fluß werden können. tionalliberaler Bewerber im erſten Wahlgange nur 114 Stimmen weniger erhalten hatte als Herr von Liebert— was umſo bemerkenswerter iſt, als 1907 ein liberaler Kandidat überhaupt nicht aufgeſtellt worden war—, ſo iſt es das gute Recht der liberalen Parteien, zu verſuchen, dies⸗ mal den Wahlkreis in ihren Beſitz zu bringen. Angeſichts der Tatſache aber, daß die Sozial⸗ demokratie im erſten Wahlgange unzweifelhaft die meiſten Stimmen erhalten wird und daß ſie bei den Wahlen von 1912 in der Stichwahl nur um 23 Stimmen hinter Herrn von Liebert zu⸗ rückgeblieben war, erſcheint es höchſt wünſchens⸗ wert, daß die bürgerlichen Parteien ſich von vornherein verpflichten, demjenigen bürgerlichen Bewerber, der in die Stichwahl gelungt, mit aller Kraft zum Siege zu verhelfen. Geſchieht dies nicht, ſo kann der Wahlkreis, der ſchon von 1903 bis 1907 in ſozialiſtiſchen Händen war, ſehr leicht wieder dieſer Partei verfallen. Der dritte derzeit von der Reichspartei ver⸗ tretene Wahlkreis Roſenberg⸗Löbau wäre ge⸗ fährdet geweſen, wenn ſich das Gerücht von der geplanten Aufſtellung des Herrn von Oldenburg⸗ Januſchau bewahrheitet hätte; ein geſchloſſenes Eintreten der deutſchen Wähler für dieſen Be⸗ werber wäre kaum zu erhoffen geweſen. Wird aber wiederum ein reichsparteilicher Kandidat aufgeſtellt, ſo ſcheint der deutſche Sieg geſichert, da der Kandidat dieſer Partei im Jahre 1912 über 2000 Stimmen mehr erhielt als der pol⸗ niſche Bewerber. Ueber den Wahlkreis Kehl Offenburg brauchen wir an dieſer Stelle nicht zu handeln. Die Situation iſt unſern Leſern bekannt. Wir hoffen, daß die nationalliberale Partei mit ihrem bewährten Kandidaten Kölſch ihn behaupten wird wie 1912. Der größten Anſtrengung unſerer Freunde wird es allerdings bedürfen, denn daran zweifelt in unſerm Lager wohl nie⸗ mand, daß das Zentrum nichts, aber auch gar⸗ nichts unverſucht laſſen wird, den Wahlkreis zu⸗ rückzuerobern. Es iſt erfreulich zu ſagen, daß die nationalliberale Partei den Kampf ſchon jetzt mit aller Energie aufgenommen hat und ſo dürfen wir wohl auf einen guten Ausgang ver⸗ trauen. Die Sozialdemokratie hat bei den Land⸗ tagswahlen einen beträchtlichen Stimmenrück⸗ gang erfahren, ſie wird nun dieſe Reichstagser⸗ ſatzwahl ſelbſtverſtändlich ausnutzen, um dur einen moraliſchen Erfolg den Eindruck der Land⸗ tagswahl zu verwiſchen. Für den Ausfall der etwaigen Stichwahl würde die zu erwartende, bedeutende Kräfteanſpannung der Sozialdemo⸗ kratie ſelbſtverſtändlich von beträchtlichem Ein⸗ (Abendblatt) Land an den Erſatzwahlen beteiligt. Hier hat der Zentrumsbewerber und zwar nur mit kaum 200 Stimmen Mehrheit den Kreis im erſten Wahlgange behaupten können, aber trotzdem dürfte er der Partei doch ziemlich ſicher ſein. Der Wahlkreis iſt ſtets in den Händen des Zentrums geweſen und er iſt zu nicht weniger als 83 Pro⸗ zent katholiſch. Selbſt weun das Zentrum in eine Stichwahl gedrängt würde, ſo würde es doch darin weitaus an erſter Stelle ſtehen und es iſt kaum zu erwarten, daß die 8000 bis 10 000 Stimmen, die der Liberalismus aufbringen kann, in der Stichwahl durchweg der Sozialdemokratie zugute kommen würden. Es iſt wahrſcheinlich, daß die Sozialdemokra⸗ ten den Wahlkreis Jerichow bei der Erſatz ⸗ wahl verlieren. Hier haben die bürgerlichen Parteien in der Hauptwahl von 1912 zuſammen über 18 000 Stimmen erhalten, der Sozial⸗ demokrat kaum 12 000. Ob diesmal wieder ebenſoviel Liberale in der Stichwahl für den Sozialdemokraten ſtimmen würden wie damals, ſcheint einigermaßen zweifelhaft. Nicht ausge⸗ ſchloſſen iſt es dagegen, daß diesmal ein liberaler Bewerber ſtatt des konſervativen Kandidaten mit dem Sozialiſten in die Stichwahl kommt, da 1912 die Konſervativen den Liberalen um kaum 1600 überlegen waren. politiſche Ueberſicht. Mannheim, 18. Dezember. Bismarcks „Staatsſtreichpläne“. Ueber das Thema„Regierung und Volks⸗ wille“ hat Profeſſor Hans Delbrück im Sommer 1913 ſeine Vorleſung an der Berliner Univerſität gehalten, die jetzt bei Georg Stilke als Buch er⸗ ſcheint. Delbrück faßt darin auch zuſammen, was er in verſchiedenen Heften der„Preußiſchen Jahrbücher“ über Bismarcks Pläne aus dem Jahre 1890, das Reichstagswahlrecht durch einen Staatsſtreich zu beſeitigen, mitgeteilt hatte. Die Delbrückſchen Darlegungen gipfeln, wie geſtern ſchon mitgeteilt, in der Enthüllung, daß Bismarcks Staatsſtreichpläne die wahre Urſache ſeiner Entlafſſung ch] geweſen ſeien. Daß Bismarck die Einführung des allgemeinen Wahlrechts als den ſchwerſten Fehler ſeines Lebens bezeichnet habe, mag richtig ſein. Aber daß Bismarck ſich dazu hätte machiavelliſtiſcher Mittel bedienen und auf einen Gewaltſtreich unen wollen, Das Zentrum iſt weiter im Wahlkreiſe Köln⸗ wird niemand, der ſein Weſen kennt und ſeine Weisheit richtig bewertet, glau⸗ ben. Auch die„Ham b. Nachr.“, die doch wohl mitreden dürfen, bezeugen die⸗-Unbegründet⸗ heit dieſer Verdächtigung, indem ſie ausführen: „Nach dem, was geſchichtlich über die Gründe der Entlaſſung des Fürſten Bismarck unaufechtbar feſtſteht, erübrigt es ſich, auf dieſt Aeußerungen auch nur mit einem Wort ein⸗ zugehen. Wohl mag es ſein, daß in kritiſcher Zeit auch Staatsſtreichpläne erwogen worden ſind, aber nicht auf ſeiten des Fürſten Bis⸗ marck. Es iſt noch nicht an der Zeit, darüber zu, reden. Einſtweilen mag die Andeutung genügen, daß dabei der Gedanke an die Ab⸗ ſchaffung des Reichstags überhaupt im Spiele geweſen ſein ſoll und zwar für den Fall der Rückkehr unſerer Truppen aus einem neuen ſiegreichen Kriege. Möglicherweiſe gibt der dritte Band der„Gedanken und Erinnerun⸗ gen“ auch über dieſe Dinge nähere Auskunft.“ Herr Delbrück dürfte den Beweis für die Rich⸗ tigkeit ſeiner Behauptung ſchwerlich erbringen können. Der Nölner Gewerkſchafts⸗ prozeß. Der in Köln auf Freitag, den 19. Dezember, angeſetzte Beleidigungsprozeß, den die Führer der chriſtlichen Gewerkſchaften gegen verſchiedene Zeitungen führen, hat eine bedeut⸗ ſame Vorgeſchichte. Es war ſeinerzeit das offi⸗ zielle Gewerkſchaftsblatt(„Zentralblatt der chriſt⸗ ſchaften⸗ ſelbſt, das den Wen orten lichen Gewerk in Nr. 15 vom 21. Juli mit ſcharfen n über die„geräuſchvolle Verdächtigungsaktion gegen die chriſtlichen Gewerkſchaften“ angekün⸗ digt hat. Die Klage iſt nicht nur gegen ſozial⸗ demokratiſche Blätter, ſondern auch gegen„Die Wartburg“ und ihren verantwortlichen Schrift⸗ leiter Pfarrer Mix⸗Stargard angeſtrengt worden, weil der römiſche Korreſpondent in Nr. 1 der genannten Wochenſchrift vom 3. Januar, ſelbſt⸗ verſtändlich aus ganz anderen Motiven heraus, geſchrieben hatte, daß am 25. November 1912 die katholiſchen Führer der chriſtlichen Ge⸗ werkſchaften in Köln ſich in aller Heimlichkeit den päpſtlichen Anforderungen der bekannten Gewerkſchaftsenzyklika unter⸗ worfen hätten, während ſie Tags darauf auf dem außerordentlichen Gewerkſchaftskongreß ein ſcheinbar energiſches Pronunziamento er⸗ ließen. Am 18. April in Nr. 16 der Wart⸗ burg“ ſind dann für eine gerichtliche Auseinanderſetzung folgende drei Theſen präziſiert worden: „1. Die Gewerkſchaftführer Giesberts, Im⸗ Eſſener Tagung Erklärungen eesee * 4 95 i — S Sn eee 33 18 83 οοαοο ο% 9ο½ο, 0 20 „Es iſt ein Roſ entſprungen“. Von Artur Brauſewetter(Danzig). Schon vor grauen Zeiten feierten die alten Ger⸗ manen mitten im Winter ein Feſt, das ſie alle Dunkelheit der mißvergnügten Jahreszeit ver⸗ geſſen ließ: das Winterſonnenwendefeſt. Und der feierte mit. Von ihren lichterfüllten Wohnungen ſtiegen die Götter auf die arme Erde herab. Im Sturmesſauſen zog Wodan, der Wöttervater, auf ſeinem achtbeinigen Roſſe durch die Gaue. Frau Holle begleitete ihn und das wilde Heer der Geiſter, die ihren Gräbern entſtiegen waren. Und von den Hügeln und Bergen leuch⸗ teten Freudenfeuer dem königlichen Gotte zu Ehren, die Arbeit ruhte, keine Jehde ward ange⸗ ſagt, kein Prozeß geführt. Friede war alles und Freude. Noch heute darf in Anlehnung an dies heidniſche Feſt in manchen Gegenden unſeres Vaterlandes in der ganzen Weihnachtszeit nicht gearbeitet werden. Aus dieſer altheidniſchen Winterſonnenpende⸗ feier ward unſer chriſtliches Weihnachtsſeſt— ganz langſam und allmählich. Denn es iſt nicht, wie fälſchlich oft geglaubt wird, das älteſte der chriſtlichen Feſte. Erſt in der Mitte des vierten Jahrhunderts feierte man in Rom zum erſten Male den Geburtstag des Herrn am 25. Dezember. Seitdem ſteht im Mittelpunkte der chriſtlichen Weihnachtsfeier der Name Chriſti. Germaniſche Vorſtellungen einen ſich mit chriſtlichen. Der Frühling tritt voll Waldespoeſie in den unwirſchen Winter und bringt leuchtende Helle in die Nacht und Blühen und Sprießen in die fruchtſoſe Oebe. „Es iſt ein Ros' entſprungen aus einer Wurzel zart“, ſo ſingen wir in einem lieblichen Weih⸗ nachtsliede. Es iſt etwas Wunderbares um die Erſcheinung Ehriſti. Sie iſt ehern wie ein Fels und fließend wie das Waſſer. Als ein ewig Seiender und ein unaufhörlich Werdender geht er durch die Ge⸗ ſchichte. Jedes Jahrhundert hat ſeinen eigenen Chriſtus gehabt. Aber all die berſchiedenen Fhriſtusgeſtalten von der älteſten bis zur neueſten Zeit waren nie zufällig oder abſichtlich erfundend Gebilde, ſie hatten ihren notwendigen Urſprung in den religißſen Anſchauungen ihrer Jahrhunderte Die einen hoben einſeitig das rein Menſchliche an Chriſtus hervor, die anderen ebenſo einſeitig 28 nur Göttliche, dieſe wollten ihn lediglich als Auden aus ſeiner Zeit heraus berſtehen, jene übertrugen ihre moderne Denkweiſe auf ihn und machten ihn zum Vertreter ihrer neuen Ideale. Hier ſah man ihn nur vom hiſtoriſchen oder theo⸗ logiſchen Geſichtspunkte, dort ſchuf man ihn zum religibſen Genius, zum poetiſch verklärten Helden. Giner neueſten Richtung war er überhaupt keine hiſtoriſch wirkliche Perſönlichkeit, ſondern eine Idee nur, ein Symbol für die Empfindungen ſeiner Zeit, der Träger einer religiöſen Richtung, der er den Namen lieh. Genau ebenſo hat auch die Kunſt in ſtets wechſelnder Form das Bild Chriſti gebildet. „Wer in den Katakomben den Chriſtus geſehen hat mit dem ernſten, geiſterhaft drohenden Blicke des Weltrichters“, ſchreibt Hausrath,„oder in St. Marco zu Florenz den lieblichen Chriſtus des Fieſole mit den reinen, kindlichen Zügen, und das raffaeliſche Jeſuskind auf dem Arme der Six⸗ tina mit den weltverkündenden Augen und den bleichen, jüdiſchen Lehrer auf Tizians Zins⸗ groſchenbild, bis hinab zu Thorwaldſen und der neueſten Schule, die den Heiland der Welt als überzeugten Sozialiſten abgebildet hat, der weiß, daß jedes Jahrhundert einen anderen Ehriſtus gehabt hatte.“ Und all dieſe wechſelnden und immer das gleiche ſuchenden Geſtalten? Sie ſind einmal der flammende Ausdruck einer Sehnſucht, die die Menſchen aller Zeiten erfüllt. Sie ſagen uns zum andern, daß dieſe Sehnſucht ihre Erfüllung gefunden hat. Wer ſich ſo in der Geſchichte aller Zeiten, in den Herzen aller Men⸗ ſchen erhalten und fortzuzeugen wußte, der bedarf nicht mehr gelehrter Beweiſe ſeiner Exiſtenz. Sein Erlebnis in uns, ſein immer neues Weih⸗ nachtserlebnis, iſt mehr als wiſſenſchaftlicher Be⸗ weis. Alles weiſt am Weihnachtsfeſte auf ihn: die immergrüne Tanne als das Bild vom immer⸗ grünen Baume des Lebens, den er und ſeine Tal in die Welt des Sterbens und Vergehens ge⸗ pflanzt, der helle Schein der Kerzen, der ihn zeigt als das Licht vom Lichte, aus Gott geboren, der ſtille heilige Abend, der die Nacht aufleben läßt, da er zu Bethlehem geboren ward, der Kinder⸗ geſang, der jubelnd durch unſere Stuben klingt wie ein Echo jener Engelslieder, die ſeine Geburt jguchzend der harrenden Welt berkündeten. Und wenn auf leiſen Fittichen die heilige Nacht gezogen kommt, dann ſteht auch für uns die Kindheit wieder auf, und graue Zeiten werden wieder lebendig und wandern mit uns durch Tannenhaine und Stern⸗ und Kerzenlicht. Und das lähmende Grübeln verſtummt und felbſt über den Skeptiker kommt es wie ſtilles Friedens⸗ rauſchen. Mag es uns äußerlich auch gut ergehen, wir armen Kinder des Staubes hungern ja in aller Fülle. Wir dürſten, wenn uns der Strom des Lebens auch noch ſo brauſend umfließt. Es iſt oft ſo erſchreckend dunkel um uns und in uns Die Rätſel des Lebens wollen nicht ſchweigen. Ueberall begegnen ſie uns, im Haufe und in un⸗ ſerem Berufe, in den Menſchen, mit denen Ar⸗ beit oder Muße uns zuſammenführt, in de eigenen Kindern— und am meiſten in uns ſelber. Es gibt Stunden, da wir uns ſelbſt nicht kennen und verſtehen. wir gehen, wir wiſſen wenig von der Well und buſch und Stegerwald gaben kurz vor der Nur eins fühlen wir dann! daß wir, wie Goethe einmal ſagt, dunkle Weſen ſind. Wir ahnen nicht, woher wir kommen und wohin —.—— —— 2. Seite. N Geueral-Auzeiger.— Sadiſche Reueſte Vachrichten.(Abendblatt.) Donnerstag, den 18. Dezember 1913. über die wichtige Auslegung und Anwen⸗ dung der päpſtlichen Gewerkſchaftsenzyklika in Stegerwald und Imbuſch der Erzdiözeſe Köln haben in ſchriftlicher Form Gehor⸗ ſam gelobt, den Weiſungen des Epiſko⸗ pats und den Ratſchlägen der zuſtändigen Ueberwachungsperſonen geiſtlichen Standes— wie ſie genannte Enzyklika Pius der Zehnte vorſieht— jederzeit zu folgen. 3. Für dieſe ihre korrekte Haltung ſind die katho⸗ liſchen Gewerkſchaftsführer Deutſchlands von der vatikaniſchen Preſſe als treue Söhne der römiſchen Kirche mit Anerkennung und Lob bedacht worden. Die Tatſachen 1 bis 3 ſtam⸗ men direkt aus dem Staatsſekretariat des Kar⸗ dinals R. Merry del Val und zwar vom Chef des publiziſtiſchen Bureaus, Monſignore Eugenio Pacelli“. Die„Köln. Korreſp.“, das gutultra⸗ montane Organ der„Berliner Richtung“ hat am 16. September ihrerſeits behauptet, daß die kirch⸗ lichen und politiſchen Führer im katholiſchen Deutſchland„ganz beſtimmte bin⸗ dende Erklärungen ſeitens der Führer der chriſtlichen Gewerkſchaften in Händen haben, mit welchen ſie zufrieden ſein können“. Auf die„Köln. Korreſp.“ erſtreckt ſich die Klage nicht. Immerhin ſollen als Zeuge Biſchof Schulte⸗Paderborn, auf den jene milde„Interpretation“ der Gewerkſchafts⸗ enzyklika zurückleitet, Domkapitular Kreutz⸗ wal d, Biſchof Korum von Trier, die Abgg. Trimborn und Giesberts ver⸗ nommen werden. Hoffentlich gelingt es, die Klarheit, die auf allen Seiten ſicherlich ge⸗ wünſcht wird, zu ſchaffen. Wir werden übeg den Prozeß berichten. Es kriſelt. In den Zeutrumskreiſen Saar⸗ brückens kriſelt es, wie die Petcusblätter vom 10. Dezember berichten, immer noch. Auf dem Herbſtgautag der Windthorſtbunde des Saargebiets in Püttlingen vom 30. November ging man ſcharf mit dem Chefredakteur der Saar⸗ brücker Volkszeitung Dr. Kruekemeyer ins Ge⸗ vicht. Kruekemeyer verficht nämlich unermüdlich die Leitſätze der Oſterdienstagskonferenz, an der er teilgenommen hatte. Ein Herr Martens glaubte, es ſei an der Zeit, den Herrn Krueke⸗ meyer aus dem Bunde auszuſchließen. Umſomehr nahm ſich der Bund des Dr. Julius Bachem und ſeines„Turmheraus“ ⸗Artikels an. Dr; Stadtler⸗Köln meinte:„der Turmartikel ſei an ſich nicht zu beanſtanden, nur ſei er ſeiner Meinung nach etwas zu früh gekommen. Manche Kreiſe ſeien politiſch noch nicht genuggeſchult geweſen, um ihn richtig zu verſtehen.“„Auf die Tore“, rief dieſer Redner, „damit recht viele zu uns kommen können, keiner iſt zu verſchmähen, beſonders auch kein Proteſtant“ Darnach könnte man meinen, daß den Windthorſtbunden die Proteſtanten noch lie ber ſeien als die Katholiken. Daß aber dies nicht ganz ernſt gemeint iſt, zeigt die Betaup⸗ tung desſelben Redners:„Die Grundlage des Zentrumsturmes bilden die Katholiken.“ Auch die ſo gut geſchulten“, interkonfeſſionellen Windthorſtbündler können nicht aus ihrer fon⸗ ſeſſtonellen Haut heraus. polniſche Beſchimpfung deutſcher RNatholiken. Die„Germania“(Nr. 513) berichtet aus Sneien: „Die Gneſener deutſchen Katholiken haben int ihrer am geſtrigen Sonntag abgehaltenen Verſammlung, folgende Reſolution an⸗ genommen: Die deutſchen Katholiken Gneſens erhlicken eine ſchwere Beſchimpfung ihrer heiligſten religiöſen Gefühle in den im hie⸗ igen Lech Nr. 265 veröffentlichten Behaup⸗ tungen:„Anders ſind unſere„Daitſchkatho⸗ liken“ geartet. Für ſie iſt der Begriff Katho⸗ lizismus und Moral nur ein Fir⸗ nis, den man abſchabt, wenn er unbequem wird, ein Rock, den man auszieht, wenn er nicht mehr gefällt. Ja, noch ſchlimmer! Ihre Ueberzeugung werfen ſie dann ſchon weg, ſo⸗ bald ſich herausſtellt, daß jemand anders ab⸗ weichender Meinung ſein könnte. Das iſt das Bild unſerer Gneſener„Daitſchkatho⸗ liken“.“ Wir deutſche Katholiken weiſen dieſe Beſchimpfung mit Entrüſtung zurück.“ Und doch iſt gerade die„Clermania“ dasjenige Blatt, das ſich der lieben„bedrückten“ Polen bei jeder paſſenden und unpaſſenden Gelegenheit aufs wärmſte annimmt. Deutſches Reich. — Zu dem Geſetzeutwurf über die Sonntags⸗ ruhe im Handelsgewerbe hat der Verein der Deutſchen Kaufleute, Organiſation für Handlungsgehilfen und ⸗gehilfinnen, an die Reichstagsabgeordneten eine Eingabe mit dem Erſuchen gerichtet, dem Entwurf in der vorlie⸗ genden Faſſung ihre Zuſtimmung nicht zu geben, ſondern dahin zu wirken, daß dem neuen Geſetz eine Faſſung gegeben wird, der in der Hauptſache folgende Vorſchläge zugrunde liegen: „Im Handelsgewerbe dürfen Gehilfen, Lehr⸗ linge und Arbeiter an Sonn⸗ und Feſttagen nicht beſchäftigt werden, mit Ausnahme des letzten Sonntags vor Weihnachten, an dem eine Beſchäftigung bis zu acht Stunden, aber nicht nach 6 Uhr abends, geſtattet iſt. In offenen Verkaufsſtellen ſolcher Gewerbe, die ſich aus⸗ ſchließlich mit dem Vertrieb von Milch, Fleiſch, Backwaren und Eis befaſſen, darf an Sonn⸗ und Feſttagen ein Geſchäftsbetrieb bis zu zwei Stun⸗ den, jedoch nicht unterbrochen und nicht über 10 Uhr vormittags hinaus ſtattfinden.“ — Ueber einen polniſchen Wahlſieg im rheiniſch⸗weſtfüliſchen Induſtriegebiet wird fol⸗ gendes bekannt: In der rund 60000 Einwohner zählenden Induſtriegemeinde Bottrop ſiegten bei der Gemeinderats⸗Stichwahl in der dritten Abteilung nach einem beiſpielloſen heftigen fünftägigen Wahlkampfe die Polen mit 2671 Stimmen über das Zentrum, das auf ſeine beiden Kandidaten 3564 Stimmen vereinigte. Aus der Tatſache der fünftägigen Wahldauer ergibt ſich, daß von einer Ueberrumpelung keine Rede ſein kann, ſondern daß das polniſche Ele⸗ ment in dieſer einmal kerndeutſchen Gemeinde im Herzen Weſtfalens zu einem großen Macht⸗ faktor angewachſen iſt. Immerhin hätte das Zentrum ſchließlich doch die Oberhand behalten, wenn die Sozialdemokkaten den Polen nicht Hilfe geleiſtet hätten. Bayeriſche und pfälziſche Politik. Gegen die Jeſuitenagitation. hat der bayeriſche Hauptverein des Evangeliſchen Bundes in ſeiner Delegiertenkonferenz vom 10. Dezember folgende Erklärung beſchloſſen: „Der Hauptverein des Evangeliſchen Bun⸗ des in Bayern r. d. Rh. ſpricht, veranlaßt durch das allgemein bekannte neuerliche, dem Reichsgeſetz zuwiderlaufende Auftreten der Jeſuiten in Bayern, ſein lebhaftes Bedauern über dieſe Vorgänge aus und erwartet, jedem weiteren Verſuch dieſer Art, das Reichs⸗ geſetz zu umgehen oder abzuſchwächen von den berufenen Hütern desſelben nachdrücklichſt begegnet werde.“ Der ruſſiſche Millionenſchwindler Noghen vor Gericht. Ssh. Berlin, 17. Dezember. (Von unſerem Korreſpondenten.) Vor der dritten Strafkammer des Land⸗ gerichts 1 begann, wie bereits kurz mitgeteilt, heute unter dem Vorſitz des Landgerichtsdirek⸗ tors Baumgarten der umfangreiche Prozeß wegen der Betrügereien des ruſſiſchen Zigaret⸗ tenfabrikanten Aron Koghen, der es ſeiner⸗ zeit verſtanden hatte, die deutſche Geſchäftswelt und einzelne Privatperſonen binnen ganz kurzer Zeit um mehr als 600 000 Mark zu ſchädigen. Mit ihm nahmen auf der Anklagebank Platz der Geſchäftsführer Jakobowitſch und der Generalagent Markus Gelhorn.— Die Ver⸗ teidigung der Angeklagten haben die Rechts⸗ anwälte Dr. Puppe,, Jaffé, Apfel und Dr. Meyerl übernommen.— Beim Zeugen⸗ aufruf meldet ſich auch die Frau des Ange⸗ klagten Koghen, die, wie der Vorſttzende er⸗ klärt, nach der Verhaftung ihres Mannes einen Selbſtmordverſuch unternommen und dabei un⸗ ſeliger Weiſe das Augenlicht verloren habe. Die Zeugin erklärt, ausſagen zu wollen. — Der Vorſitzende bittet dann die Prozeß⸗ beteiligten um Unterſtützung in dem Beſtreben, den Prozeß möglichſt ſchnell zu Ende zu führen. Er hofft, die Verhandlung bis zu Weihnachten erledigen zu können. Der Angeklagte Koghen gibt zur Perſonalfeſtſtellung an, daß er 1868 in Kiew geboren und noch nicht beſtraft ſei.— Der Eröffnungsbeſchluß lautet auf Betrug und zwar handelt es ſich in der Anklage um Summen bis zu 400 000 Mk.— Der Angeklagte Koghen behauptet, er habe in gutem Glauben gehandelt, er könne jetzt ſeine Schulden bezahlen.— Vorſ.: Wovon?— Angekl.: Durch meine Mutter.— Vorſ.: Wie wollen Sie das beweiſen?— An⸗ geklagter: Wenn ich freigeſprochen werde, kann ich es beweiſen.— Vorſ.: Wir haben in dieſen Räumen öfter mit Leuten zu tun, die wegen Kreditſchwindeleien angeklagt ſind, das gehört zu unſerem täglichen Brot. Dieſe Leute ſagen alle, wenn ſie herauskommen, wollen ſie alles bezahlen. Sobald ſie aber draußen ſind, denken ſie nicht daran. Sie können uns nicht verdenken, wenn wir Ihnen das nicht ohne weiteres glauben.— Der Angeklagte er⸗ klärt, es ſeien ihm beſtimmte Hoffnungen ge⸗ macht worden, daß alle ſeine Schulden bezahlt würden. Der Vorſitzende geht dann auf den „Lebenslauf des Angeklagten ein. Er entſtammt einer angeſehenen Kiewer FJamilie. Sein verſtorbener Vater hatte eine Zigarettenfabrik, die nach deſſen Tode von den Brüdern des Angeklagten weiter geführt wurde. Auch ſein Onkel Salomon beſaß eine Zigaret⸗ tenfabrik, die ſpäter in eine Attiengeſellſchaft umgewandelt wurde. Die Firma Gebrüder Koghen geriet 1912 in Schwierigkeiten. Koghen hat das Gymnaſium bis Obertertia beſucht und ſich auch als Dichter betätigt, und zwar, wie er in ſeinem ruſſiſch geſchriebenen Lebenslauf be⸗ hauptet, als„nicht ſchlechter Dichter“. Zwei Bände von ihm ſind in der Sammlung moder⸗ ner ruſſiſcher Autoren erſchienen. Anfang 1901 war er Verleger und Redakteur einer Zeitung in Wohlynien, die aber bald fallierte. 1905 gründete er in Kiew ein Handelsmuſeum, auf deutſch Muſterlager, das er aber 1907 wegen der inneren ruſſiſchen Wirren nicht mehr halten konnte. Weil er ſich ſchämte, daß er Konkurs gemacht hatte, ging er nach London, wy er ſich mit ſeiner Frau, einer geborenen Roſenthal aus Frankfurt a.., verheiratete. Seine Eltern waren zunächſt gegen die Ehe, weil das Mäd⸗ chen chriſtlich war, gaben ihren Widerſtand aber auf, als ſie hörten, daß bereits ein Kind da war. Dann kam der Angeklagte nach Berlin, wo daß er 1909 von den Mitteln ſeiner Mutter ein Zi⸗ garettengeſchäft eröffnete. Es war kein Laden⸗ geſchäft, ſondern nur ein Engroslager. Das Geſchäft warf, wie der Angeklagte erklärt, nicht genügend ab, und er vergrößerte es daher, in⸗ dem er Läden in der Potsdamer⸗ Leipziger⸗ Friedrich⸗, Stuttgarter⸗ und Grunewaldſtraße mietete und Filialen aufmachte. Die Miets⸗ preiſe aller Läden beliefen ſich auf 32000 Mk. Die Läden waren ſehr luxuriös eingerichtet, be⸗ ſonders das Hauptgeſchäft in der Friedrich⸗ ſtraße. Der Angeklagte gründete auch die Zeit⸗ ſchrift„Rußlands und Deutſchlands Export⸗ Repue“, die auf dem vornehmſten Kunſtpapier hergeſtellt wurde, zum Teil mit Illuſtrationen. Auf der linken Seite war der rufſiſche, auf der klagten 100 000 Rubel Schulden rechten der deutſche Text. Die Zeitung war nicht als Reklamegründung gedacht, ſondern als ſelbſtändiges Unternehmen. Sie ſollte jährlich im Abonnement 12 Rubel koſten. Die Zeitung iſt ſchließlich nur zweimal erſchienen, da der Angeklagte angeblich leine Zeit hatte, ſie zu be⸗ arbeiten. Es ſeien ihm aber eine Unmenge Inſeratenauftrüge aus Rußland zugegangen, ſo daß die Zeitung eine große Zukunft gehabt hätte. Die erſte Nummer wurde in vornehm⸗ ſter Ausſtattung dem Großherzog von Heſſen überreicht, weil der Angeklagte Hoflieferant werden wollte. Die Ausſtattung dieſer Num⸗ mer hat der Angeklagte nicht bezahlt. In dieſer Zeitung befindet ſich u. a. ein Gedicht von dem bekannten Julius Freund über das Geſchäft von Koghen und ein längerer Artikel darüber, die beide verleſen werden. Aus dem Artikel geht hervor, daß in dem Geſchäft eine große Anzahl von deutſchen und ausländiſchen Zeitungen auslagen. Das Geſchäft hatte ein eigenes Telegraphenamt und ein Auskunfts⸗ bureau, das jedem Kunden koſtenlos zur Verfügung ſtand. Die Geſchäftsunkoſten ver⸗ ſchlangen daher Unſummen. Auf Befragen gibt der Angeklagte an, daß er bei der Geſchäftsgründung keine Bar⸗ mittel hatte, dafür aber 120000 Rubel Schulden. Er habe lediglich auf Kredit gearbeitet, wie das jeder Kaufmann tue.— Der Vorſitzende bemerkt hierzu, wenn ein Kaufmann lediglich mit Kredit arbeite, ſo folge gewöhnlich eine glänzende Pleite.— Von ſeiner Mutter bezog der Angeklagte bis 1911 jährlich 12 000 Rubel. Im letzten Halbjahr 1911 bekam er weniger, da die Mutter nicht mehr ſo viel zahlen konnte. Unrichtig ſei, daß er ſich, wie behauptet wurde, als ſchwerreichen Mann hingeſtellt habe. Er habe niemals erklärt, daß er von ſeiner Mutter und ſeinem Onkel Salomon mehrere Millionen erben würde. Er habe lediglich geſagt, daß er 150 bis 200 000 Rubel von ſeiner Mutter in Aktien bekommen würde. Seine Mutter habe ihm allerdings aus Kiew telegraphiert, daß er auf Bezahlung ſeiner Schulden nicht zu rechnen hätte, das täten aber die Mütter immer ſo, nach⸗ her bezahlten ſie die Schulden ſchon. Das Ge⸗ ſchäft in der Friedrichſtraße habe er durch einen Popen einweihen laſſen, und zwar zum Teil aus Reklamegründen.— Der Vor⸗ ſitzende hält dem Angeklagten vor, daß er Auskunfteien Auskünfte über ſich ſelbſt gegeben habe, die natürlich glänzend lauteten.— Der Angeklagte beſtreitet das. Ihm ſeien die Aus⸗ künfte von den Auskunftsbureaus fertig vor⸗ gelegt worden und er habe ſie lediglich beſtätigt. Kein Kaufmann wülrde ſich ſeine Auskünfte ver⸗ derben. Es werden bierauf die Ausſagen der in Kiew vernommenen Zeugen verleſen Eine Schweſter des Angeklagten, Ditſche Koghen, hat bekundet, daß ihr Bruder vom Vater enterbt worden ſei, weil er ſchon zu Lebzeiten des Vaters ſehr viel Geld erhalten hatte. Einmal habe der Vater für den Ange⸗ 5 0 bezahlt. Da⸗ gegen habe die Mutter, ſoviel ſie wiſſe, keine erheblichen Schulden für den Angeklagten be. zahlt.— Ein Vetter des Angeklagten hat in Kiew ausgeſagt, daß der Angeklagte der Abgott ſeiner Mutter war, die ihm erhebliche Summen zuwandte.— Ein Bruder des Ange⸗ Hagten, Abraham Koghen, iſt im Februar 1911 nach Berlin gekommen, um eine größere Anleihe zu machen. Wäre ihm das geglückt, ſo hätte auch der Angeklagte Geld für ſein Geſchäft von ihm erhalten. Die Mutter habe ſich an dem Berliner Geſchäft nur dadurch beteiligt, daß ſtie für 2000 Rubel Zigaretten lieferte. Sein Darlehensgeſchäft habe ſich zerſchlagen, da ihm bedeutet wurde, daß Aktien ruſſiſcher ünterneh⸗ mungen nicht beliehen würden. Hätte er die gewünſchten 400 000 Rubel erhalten, würde er dem Angeklagten 100 000 Rubel abgegeben haben. Sein Bruder habe immer viel Schul⸗ den gemacht, ſie ſeien aber auch immer bezahlt worden. Das Geſchäft in Berlin ſei zu groß⸗ artig eingerichtet geweſen, und zwar mit dem Gelde, das dienſteifrige Vermittler ſeinem Bru⸗ der reichlich anboten. Es wird weiter das am wenigſten von uns ſelber. Wie viel Ideen haben ſich auf unſerer Wanderung vom Kinde zum Manne gewandelt, wie viel Werte ſich ent⸗ kwertet. Erſt haben wir uns geſträubt mit jeder Faſer unſerer Seele, dann hat das ewig Geſtrige doch geſiegt. Wir haben unſeren Idealismus blutenden Herzens begraben u. ſind verſtändig u. nüchtern geworden, wie es dies Leben einmal ver⸗ langt. Aber daun kommen die Stunden doch wieder, ungerufen, ungewünſcht, da wir nachdenken müſſen, a plötzlich als die ewige Sphinx dies Leben vor uns ſteht, das wir uns ſo recht praktiſch und ver⸗ tünftgemäß ſchon zurechtgelegt. Wir blicken hin⸗ in in das ungufhörliche Werden und Vergehen, ſpüren die Tragik, die in beiden beſchloſſen Aber darber hinaus? Nur um ſo uferloſer wird das Meer, nur um er weben und brauen die Nebel. Und keine Philoſophie, keine Wiſſenſchaft, keine Entwicklungs⸗ hre mit all ihren Errungenſchaften und Fort⸗ chritten gibt uns die Antwort. Ein Suchender u ſein, ohne zu finden, iſt des modernen Menſchen Los. Und das Heimweh zieht durch ſein Herz gach ferner Helle und nach Sonnenflügen. In keinem Volke liegt dieſer religidſe Zug ſo un⸗ deutſchen. Es iſt altgermaniſches Erbteil und nicht auszurotten. Und ſein Geprüge findet er ˙uiin dem Namen und der Erſcheinung Chriſtf. Da⸗ rum lonn leine Zeit und kein Menſch an ihm 25— beſpußt und ſo lebensſtark zugleich wie in dem Weihnachten iſt uns zumude, als öffnete die Heimat, die manchem längſt verloren gewähnte, ihre Pforten. Und jeder Stern am dunkelnden Himmel des Heiligen Abends dünkt uns wie ein Blick der großen Liebe. Und die Ahnung einer tiefen Wahrheit geht uns auf: Ob in der Gottes⸗ offenbarung einer ſo unendlichen Liebe nicht ein viel ſtärkerer Lebensgrund vorhanden ſei, als in allem Forſchen und Grübeln, allem Wſſſen und Finden der Welt. Die Idee dieſer alles hingebenden Liebe iſt es geweſen, die in dem heißen Wettſtreit der Reli⸗ gionen das Chriſtentum über alle anderen erhob, die es zur größten Kulturmacht dem Welt machte. Es gibt eine Sage, nach der in der Weihnachts⸗ nacht berſunkene Glocken auf des Meeres Grunde machtvoll zu läuten und zu ſingen anfangen. So läuten und ſingen auch die verſunkenen Glocken in der ſtillen Weihnacht in unſeres Her⸗ zens tlefſten Tiefen, tönen aus dem Abgrund von Zweifel und Fragen ſiegend hervor, rufen das Verlorene zurück und machen das Geſtorbene wie⸗ der lebendig. Deshalb preiſt Shbakeſpeare im Hamlet dleſe Nacht mit unſterblichen Worten, die gleichfalls dem altgermaniſchen Sagenkreiſe entnommen ſind: Gie ſagen, immer, wann die Jahreszeit naht, Wo man des Heilands Ankunft feiert, ſinge, Die ganze Nacht durch dieſer frühe Vogel. So anadenvoll und heilig iſt die Zeit. Muß Italien die„Mona Liſe“ herausgeben. Von Gerichtsaſſeſſor W. Kerſandt. Einen Phantaſten wurmte es, daß die ſchönſten Kunſtwerke des Louvre in Paris italieniſcher Herkunft ſind. Kurz entſchloſſen entwendet er eines derſelben und bringt es nach Florenz, an⸗ geblich, um es dort dem italieniſchen Staate zur Verfügung zu ſtellen. Die italieniſche Polizei nimmt ſich der Sache au, beſchlagnahmt das Bild. Nachdem es eine Zeitlang in den Uffizien ausge⸗ ſtellt war, wird es der franzöſiſchen Regierung ausgeliefert. Dabei werden aber Stimmen laut, die fordern, daß man das Bild nicht herausgebe, ſondern behalte, weil es ein wieder ins Land gekommenes Beuteſtück ſei, deſſen Eigentum immer noch dem italieniſchen Staate zuſtehe. Ein Blick auf die geſchichtlichen Vorgänge lehrt jedoch, daß die italieniſche Regierung nicht bloß aus Kour⸗ toiſie, ſondern auch aus Rechtsgründen zur Her⸗ ausgabe der Mona Liſa verpflichtet war. Florenz, die Heimat der„Mona Liſa“, gehörte bis 1860 zum Großherzogtum Toskana. Das Bild ſtand in ſtaatlichem Eigentum. Als im Jahre 1796 im Auftrage des Direktoriums der franzöſiſchen Re⸗ publik Napoleon Bonaparte in Italien komman⸗ dierte, erkauften die Herzöge von Toskana, wie die von Parma und Modena, die dem Anſturm der Franzoſen nicht gewachſen waren, den Frie⸗ den durch Zahlung von Geld und durch Abtretung vieler Kunſtſchätze an die franzöſiſche Regierung. Unter den letzteren befand ſich auch die Mona Liſa“ Dieſen Rechtsakt des berufenen Herr⸗ ſchers muß der Staat Toskana und auch deſſen Nechtsnachfolger, das Königreich Italien, gegen ſich gelten laſſen. Daher iſt das Bild der Gia⸗ conda rechtsmäßiges Eigentum des franzöſiſchen Staates geworden; durch den Diebſtahl iſt das Eigentumsrecht nicht verloren gegangen. Wäre das Bild dagegen Beute im engeren Sinne, d. h. ohne Zuſtimmung des Eigentümers weggenommenes Gut, ſo wäre die Rechtslage anders. Zwar entſpricht das Beutemachen und Plündern— ſei es zum eigenen Nutzen des Plün⸗ derers, ſei es zum Nutzen ſeines Landes— nicht mehr dem modernen Geiſte, der Privat⸗ und Staatseigentum, ſoweit es nicht zur Fortſetzung des Krieges und zur Verwaltung des exoberten Landes dient, für unverletzlich erklärt. Trotzdem aber iſt das Plündern bis zum Haager Abkommen 1899 über die Geſetze und Gebräuche des Land⸗ krieges völkerrechtlich erlaubt geweſen; das Auf⸗ bringen von Seebeute iſt ſogar noch heute inſo⸗ weit geſtattet, als Güter des feindlichen Staates und ſeiner Untertanen, welche unter feindlicher Flagge ſegeln, weggenommen werden können und dadurch Eigentum des erobernden Staates wer⸗ den. Während nun nach den Geſetzen des Staates, dem der erbeutende Soldat angehört, dieſem das Eigentum an der Beute zuſteht, erkennt der Geg⸗ ner das Recht, Beute zu machen und einen daher ſtammenden Eigentumserwerb nicht an, behandelt die Sache vielmehr ſo, als wenn ſie geſtohlen E N ——m — Frgeooe en. ee. eS:. * Lormerstag, den 18. Dezember 1913. Seneral⸗Ameiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abendblatt.) 3 Sein. Teſtament des Baters des Angeklagten, Moiſche Koghen, verleſen. In dieſem be⸗ findet ſich der Satz:„Dem von der Erbſchaft gänzlich ausgeſchloſſenen Aron Koghen, der ſchon zu meinen Lebzeiten mehr erhalten hat, als ſeinen Geſchwiſtern zugedacht iſt, hat meine Frau jährlich 1200 Rubel zu zahlen.— Ferner gelangt eine Auskunft des Börſenkomitees in Kiew über die Firma Gebrüder Koghen zur Verleſung, die lautet, daß die Firma gut war, aber zurückgegangen iſt, weil die Inhaber üher die Verhältniſſe lebten. Mit dem Berliner Geſchäft habe die Firma in Kiew nicht in Ver⸗ bindung geſtanden, ſie hatte auch keine Veran⸗ laſſung, die Berliner Gläubiger zu befriedigen. Der Vorſitzen de ſtellt feſt, daß der erſte Wechſel im November 1911 zu Proteſt ging. Anfang 1912 wurde der Antrag auf Eröffnung des Konkurſes geſtellt, aber von dem Antrag⸗ ſteller wieder zurückgezogen, weil keine Maſſe vorhanden war und der Antragſteller die Koſten nicht auch noch ans Bein binden wollte. Die Paſſiven beliefen ſich auf eine Million Mark, die Akti ven auf 0,0.(gHeiterkeit.) Im März 1912 flüchtete der Angeklagte nach Paris. Er behauptet, er habe ein reines Gewiſſen gehabt, er ſei lediglich gefluchret, weil er glaubte, er könne, wie dies in Fußiand mög⸗ lich ſei, auch ſeiner Schulden wegen verhaftet werden. In Paris habe er ſich Geld beſorgen wollen. Es ſeien ihm auch 150 000 Rubel zu⸗ geſagt worden, die er aber nicht erhielt.— Nach weiterer Verhandlung trat Vertagung bis morgen ein. Aus Stadͤt und Land. Mannheim, 18. Degember. * Ernannt wurden vom Großherzog auf die ſeinem Patronate unterliegende katholiſche Pfar⸗ rei Ottenheim, Dekanats Lahr, Pfarrer Julius Emil Krug in Siegelsbach, auf die ſeinem Patronate unterliegende katholiſche Pfarrei Bubenbach, Dekanats Neuſtadt, Pfarrverweſer Joſeph Untraut in Hartheim und auf die ſeinem Patronate unterliegende katholiſche Pfarrei Schönau, Dekanats Weinheim, Pfarr⸗ verweſer Ambros Barth daſelbſt. Die Ge⸗ nannten ſind bereits kirchlich eingeſetzt worden. * Beigegeben wurde Regierungaſſeſſor Ludw. Veſenbeckh aus Mönchweiler unter Verleih⸗ ung des Titels Amtmann dem Bezirksamt Kon⸗ ſtanz als Beamter. *In den Ruheſtand verſetzt wurden Ober⸗ finanzſekretär Karl Hanagarth in Müllheim und Rechnungsrat Konrad Bernauer in Karlsruhe auf ihr Anſuchen wegen leidender Geſundheit. * Die Bahnſtrecke Wildbad⸗Calmbach ſoll jetzt zweigleiſig ausgeführt werden. Das neue Gleis kommt auf die rechte Seite des beſtehen⸗ den zu liegen. Die vorhandenen Wegübergänge werden durch Wege neben der Bahn und durch einen Steg für Fußgänger und Handwagen er⸗ ſetzt. Die Staatsſtraße Calmbach⸗Wildbad wird auf die linke Seite der Bahn verlegt. *Wettbewerbserfolg. Der Entwurf der Firma Marx u. Wagner, B. D. A, Atelier für Architektur und Kunſtgewerbe, wurde bei der Be⸗ bauungskonkurrenz der Gemeinde Eberbach von der genannten Stadt angekauft. Der Zentralverband der Handlungsgehilfen hatte auf geſtern abend in die Kaiſerſäle eine öffentliche Verſammlung einberufen, die ſehr ſchlecht beſucht war. Nach einer kurzen Einleitung durch den Vorſitzenden über die zur Zeit aktuelle Aerztefrage ergriff der Refe⸗ rent des Abends, Herr Dr. med. J. Groß, das Wort, um nach einer kurzen Erläuterung über die Behandlungsweiſe ſeiner Perſon durch die hieſigen Aerzte auf die Beſchlüſſe des dies⸗ jährigen Aerztetages in Leipzig, wie ſie in den Tageszeitungen veröffentlicht worden ſind, ein⸗ zugehen. Er brachte dabei zum Ausdruck, daß die geſamten Krankenkaſſen Deutſchlands ge⸗ ſchloſſen gegen die Beſchlüſſe des diesjährigen Aerztetages vorzugehen gewillt ſind, da die Feſtlegungen der Aerzte, abgeſehen von einigen nicht einwandsfreien Paragraphen bezüglich der Aufnahme von Kranken in ein Kranken⸗ haus, die nur auf Anordnung eines approbier⸗ ten Arztes erfolgen ſoll geradezu ein Terrorisz! mus zu nennen ſeien. Redner betonte, daß ſpeziell in Baden die Forderungen der Aerzte ſchon bisher erfüllt ſeien und daß nur eine ge⸗ wiſſe Solidaritätskundgebung bezweckt werden müßte. Der Vorſitzende des Zentralver⸗ bandes ſtellte feſt, daß, wenn die Verhandlungen zwiſchen Krankenkaſſen und Aerzten bis 1. kom⸗ menden Monats nicht friedlich eine Einigung ergeben haben, die Krankenkaſſen genötigt wären, dem Patienten außer dem Krankengeld noch einen gewiſſen Betrag für Honorierung des Arztes zu bezahlen. Es ſei ſedoch wün⸗ ſchenswert, daß bis zu dieſem Zeitpunkte geord⸗ nete Verhältniſſe Platz greifen. In feinem Schlußwort führte Herr Dr. med. Groß aus, der Arzt müſſe vor allen Dingen ein guter Menſch ſein, der hauptſächlich die Intereſſen des Kranken wahrt. Die Geldangelegenheit müſſe eine Nebenrolle ſpielen. Der Arzt ſolle den Kranken behandeln, ob er Geld bekomme oder nicht. In dieſem Siune werde von den Naturärzte viel geleiſtet. Mit einem Aufruf an die Verſammelten, den Boykott gegen den Alkohol als den beſten Arzt der Menſchheit in die Wege zu leiten, ſchloß der Redner ſeine Aus⸗ führungen. Da die Zeit zu ſehr vorgeſchritten war, mußten die Ausführungen des Herrn Dr. med. Groß an Hand zerlegbarer Modelle über die Behandlungsweiſe der Naturheilmethode auf Grund einer 25jährigen ärztlichen Praxis auf dieſem Gebiete unterbleiben und auf eine nächſte Gelegenheit verſchoben werden. 5 Der Kochberuf erſcheint vielen Eltern als Ziel für ihre heranwachſende Söhne. Ueber ſeine Licht⸗ und Schattenſeiten, ſeine Arbeits⸗ und Erwerbsverhältniſſe, ſowie über die Zu⸗ kunftsausſichten eines Kochs unterrichtet eine ſorgfältig ausgearbeitete Broſchüre„Der Koch“, die vom Verbhande Deutſcher Köche E. V. in Berlin SꝰW. 48 den Intereſſenten unentgeltlich zugeſandt wird. Auch wird dort gebührenfreie Auskunft über die Eignung angebotener Lehr⸗ ſtellen erteilt. * Weil er verheiratet iſt. Unſer Korreſpondent in Neuſtadt a. H. teilt uns folgende heitere ſchullehrer mit ſeiner Klaſſe einen Spaziergang machte, kam er an dem Hofe eines bekannten Geflügelzüchters vorbei, wobei der Lehrer die Schüler auf einen ſtolzen Hahn mit einem Jahresring am Fuß aufmerkſam machte und da⸗ bei fragte:„Warum hat der Hahn einen Rei⸗ fen am Fuß?“ Darauf erfolgte prompt die Antwort eines ABC⸗Schützen:„Weil er ver⸗ heiratet iſt!“ * Die Entwicklung der kaufmänniſchen Ver⸗ bände iſt in den letzten Jahren außerordentlich ſchnell vor ſich gegangen. Der Verein für Handlungs⸗Commis von 1858(Kauf⸗ männiſcher Verein) in Hamburg hat in dieſen Tagen eineMitgliederzahl von 125000 Köpfen er⸗ reicht, nachdem er erſt vor knapp 3½ Jahren die 100 000 überſchritten hatte. 75000 waren An⸗ fang 1907 vorhanden und 50 000 im Jahre 1896. Der Verein beſchäftigt gegenwärtig mit den ihm angeſchloſſenen Wohlfahrtseinrichtungen rund 250 Angeſtellte. Er unterhält 700 Geſchäfts⸗ ſtellen in allen Teilen der Welt. In Mannheim befindet ſich die Landesgeſchäftsſtelle O 7, 24. Polizeibericht vom 18. Dezember. Unfälle. Ein 54 Jahre alter Friſeur von hier glitt am 8. ds. Mts. im Hauſe UJ 5, 12 auf der Treppe aus, fiel herunter und brach den rechten Oberarm. Da ſich ſein körperliches Befinden verſchlimmerte, mußte er am 16. ds. Mts. ſich in das Allgemeine Kranlenhaus auf⸗ nehmen laſſen.— Auf dem Haußptbahnhof hier rutſchte am 16. ds. Mts. ein daſelbſt arbeiten⸗ der, 28 Jahre alter lediger Schloſſer auf einem Brett aus und fiel mit dem Kopfe an das Tritt⸗ brett eines Eiſenbahnwagens, wobei er ſich erhebliche Verletzungen zuzog.— Am 16. ds. Mts. geriet ein 16 Jahre alter Haus⸗ bhurſche im Hauſe Mittelſtraße 24 hier mit der den ihm drei Finger ſtark geguetſcht. Die Verletzten wurden in das Allgem. Krankenhaus verbracht. Verdächtiger Beſitz. Im Beſitze eines Begebenheit mit: Als jüngſt ein hieſiger Volks⸗ 91 linken Hand in eine Kaffeeröſtmaſchine und wur⸗f in Unterſuchungshaft befindlichen verheirateten Tünchers von hier fanden ſich zwei Schwarten⸗ magen, 5 bis 6 Pfd. ſchwer, ein blau⸗ und weiß⸗ geſtreiftes Weckſäckchen mit 14 oder 15 Brötchen, eine weiße Flurlampe mit Meſſinggeſtell, 12 bis 15 Mark Bargeld, von einem Ladenkaſſendieb⸗ ſtahl herrührend und eine weiße Düte mit 10 Brötchen, welche Sachen zweifellos am 15., 16. und 17. ds. Mts. hier geſtohlen worden ſind. Die rechtmäßigen Eigentümer werden erſucht, ihre Anſprüche alsbald bei der Kriminalpoltzei (Schloß) geltend zu machen. Verhaftet wurden 37 Perſonen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. wegen bereinsnachrichten. * Der Männergeſangverein„Liederkranz“ Maun⸗ heim⸗Waldhof hielt am Samstag im Saale der Re⸗ ſtauration„zum Bahnhof“(Inh. Joh. Kraft) ſeine Weihnachtsfeſer vor vollbeſetztem Saale ab. Den 1. Teil des reichhaltigen Programms leitete der unter der Direktion des Herrn W. Bergmann ſtehende Verein mit dem Vortrage der„Jümne au die Nacht“ von Beethoven ein, dem nach der nun folgenden Begrüßungs⸗Anſprache des 2. Vorſttzenden, Herrn Ph. Brunner, der Chor„Sonutag iſt's“ von Breu folgte. Darauf ſprach Herr W. Kringel den Prolog„Kaiſer Otto J. in der Weihnachtsnacht zu Quedlinburg,“ der von dem deklamatoriſchen und redneriſchen Talent des Vortragenden beredtes Zeug⸗ nis ablegte, welches auch in der Wiedergabe des Ge⸗ dichts„Des armen Knaben Weihnacht“ von Gerock zu Tage trat. Stürmiſchen Beifall erntete Herr Ph. Bruuner mit ſeinen beiben Liedern für Tenor ZSeemanns⸗Los“ und„Mei Muatter'“, welche von Frln. Hormuth hochkünſtleriſch am Flügel beglei⸗ tet wurden, ſowie ſeinen zum Teil ſelbſtverfaßten Kuplets, die ſämtlich Schlager waren. Leider war Herr Brunner an der vollen Entfaltung ſeiner ſchönen Stimme durch eine Erkältung gehindert. Im erſten Teile des Programms ſind noch hervor⸗ zuheben die von der Aktlvität vorgetragenen Chöre „Des Kindes Sehnen“ von v. Mietkiewiez und„An die Heimgt“ von Jüngſt. In der nun folgenden Pauſe wurde von der ebenfalls arrangierten reich⸗ haltigen Gabenverloſung ausgiebigſter Gebrauch ge⸗ macht, ſodaß bald alle Loſe ihren Käufer gefunden hatten. Der zweite Teil wurde eingeleitet durch den Chor„Abendglöcklein“ von Munz. Darauf ging der einaktige Schwank von E. Laufs„Die Naturheil⸗ methode“ unter der Regie des Herrn W. Kringel in Szene, der von den Damen Frl. A. Schweilß, Sommer und M. Kreß, ſowie den Herren Kalt, Brand und Rademacher brillaut und flott geſpielt wurde und großen Applaus erzielte. Einen ebenſolchen Erfolg hatten die Herren Brand, Eberhard, Eichler und Rademacher mit ihrem humoriſtiſchen Potpourri„Seifenblaſen“ von O. Junghänſel, ſowie Herr Max Karl mit ſeinen Kuplets. Sodann trug der Verein den Chor„Ver⸗ laſſen“ von Koſchat vor, dem ein Terzett„Der Bettel⸗ muſikauten“ von Felix Renker, geſpielt von den Herren Brand, Eberhard und Eichler, folgte, das große Heiterkeit erregte. Den Beſchluß der in allen Teilen wohlgelungenen Weihnachtsfeter bildete der Chor„Nafſert me' Diarndl“ v. Kremſer. Der Verein„Kaſſerliche Marine“ Mannheim hielt dieſer Tage in den Sälen des Ballhauſes ſein 18. Stiftungsfeſt, verbunden mit Weihnachtsfeier, ab, welches ſich eines überaus ſtarken Beſuchs zu erfreuen hatte. Zur Auffüh⸗ rung gelangte ein lebendes Bild(Ueberfall in Südweſt⸗Afrika) und das Liederſpiel„Die wilde Toni“. Den Prolog zu dem lebenden Bilde ſprach Frl. Käthe Carbin in muſtergültiger Weiſe. Zur Verherrlichung unſeres Feſtes hatte in liebenswürdigſter Weiſe unſer Lokalverein, Geſangverein„Sängerluſt“, ſein Doppel⸗Quar⸗ tett zur Verfügung geſtellt. Die zu Gehör ge⸗ brachten Chöre wurden exakt durchgeführt und fanden reichen Beifall. Allen Mitwirkenden, be⸗ ſonders unſerm Vergnügungskommiſſär, Kame⸗ raden Max Oſer, ſei an dieſer Stelle beſtens gedankt. Ein Tänzchen, welches die Teilnehmer bis zur frühen Morgenſtunde beiſammenhielt, beſchloß die Feier. Badiſche Candwirtſchafts⸗ Rammer. 1. Sitzung. Karlsruhe, 18. Dez. (Von unſerem Korreſpondenten.) Im Sitzungsſaal der Erſten Kammer traten heute vormittag die Mitglieder der Badiſchen Landwirtſchaftskammer zu der 8. ordent⸗ ichen Vollverſammlung zuſammen. Am Regierungstiſch hatten ſich u. a. eingefun⸗ den Miniſter des Innern Dr. Freiherr v. Bod⸗ man, der Referent für Landwirtſchaft in dieſem Miniſterium, Miniſterialrat Dr. Arnold. Punkt? Uhr eröffnet der Vorſitzende Präſi⸗ dent Löwenſtein, die Beratung mit einer kurzen Anſprache, in der er neben den Kammer⸗ mitgliedern die Vertreter der Regierung will⸗ kommen hieß. Weiter teilt der Präſident mit, daß der Großherzog um 11 Uhr in der Kammer erſcheinen und den Verhandlungen beiwohnen werde. Sodann gedenkt Prinz Löwenſtein des verſtorbenen Kammermitgliedes Nikol. Blan⸗ kenhorn in Oberweiler, deſſen Andenken die Verſammlung in der üblichen Weiſe ehrt. Oekonomierat Sänger beantragt nach Ein⸗ tritt in die Tagesordnung bei der Wahl des Vorſtandes und des Vorſitzenden die Feſtſtellung der Präſenz. Es ſind ſämtliche Kammermitglieder anweſend. Zu Schriftführern wurden gewählt: Vielhauer und Dörer. Die Wahl erfolgte durch Zettelabgabe. In den Vorſtand werden gewählt: Prinz Löwen⸗ ſtein, Oekonomierat Sänger, Oekonomierat Seßler, Bürgermeiſter Virneiſel und Do⸗ mänenrat Derndinger. Das iſt der bisherige Vorſtand. Prinz Löwenſtein, Sänger und Schüler erhielten je 38 ur Virneſſel 34 Stim⸗ men, Dr. Freiherr von Stotzingen 3 Stimmen. Die Wahl der Stellvertreter erfolgte ebenfalls durch Zettelabgabe. Gewählt werden Peter Freiherr von Mentzingen, Oekonomierat Würtemberger, Morgenthaler, Seitz“ ſen., Domänenrat Zimmermann. Sämtliche Zettel werden unverändert abgegeben. Vor⸗ ſtand und Stellvertreter nehmen die Wahl an Auf Vorſchlag des Abg. Morgenthaler wird Prinz Löwenſtein zum Präſidenten und Oekonomierat Sänger zum Vizeprä⸗ ſidenten gewählt. Die beiden Präſidenten nehmen die auf ſie gefallene Wahl an und dan⸗ ken für das ihnen entgegengebrachte Vertrauen“ Der Antrag des Vorſtandes, die in der Zeit zwiſchen den Neuwahlen und der Neukonſti⸗ tuierung der Kammer vom Vorſtand ausgeübte Tätigkeit und die von denſelben abgeſchloſſenen Rechtsgeſchäfte als gültig anzuerkennen, wird erſt ſpäter beim Jahresbericht beraten. Nach 6 des Landwirtſchaftskammergeſetzes und nach § 3 der Satzungen der Kammer hat die Zuwahl von 3 Mitgliedern zu erfolgen. Es werden zu⸗ nächſt Dr. Aengenheiſter⸗ Freiburg und Franck⸗ Waghäuſel gewählt. Die Wahl des dritten Mitgliedes erfolgt ſpäter. Geh. Oberregierungsrat Salzer(Karlsruhe) hat mit Oekonomierat Sänger die Jahres⸗ rechnung der Kammer 1912 geprüft und bean⸗ tragt, ſie zu genehmigen. Dies geſchieht ohne 85 Erörterung. Der Rechnungsführer wird ent⸗ laſtet.— Veranſtaltung einer Maſtviehausſtellung im Jahre 1915. Veterinärrat Müller(Radolfszell) berichtet über dieſen Punkt der Tagesordnung. Dieſee Ausſtellung ſoll im Jahre 1915 in Kñarls⸗ ruhe ſtattfinden und zwar ſollen ausgeſtellt werden? Rinbvieh, Maſtſchweine, Schafe, Zie⸗ gen, Kaninchen und Geflügel. Der Ausſchuß 2 und der Vorſtand unterbreiten der Kammer folgenden Antrag: Die Stadt Karlsruhe oder eine andere badiſche Stadt ſoll erſucht werden, im Jahre 1915 in Gemeinſchaft mit der Landwirtſchafts⸗ kammer eine badiſche Maſtviehausſtellung zu veranſtalten. Zur Deckung der Koſten werden eigene 11 hereit ben Feruer ſind vom Staat, der Stadt und den Kreſſen, ſowie den Intereſſentenvertretungen des Fleiſcher⸗ gewerbes Mittel zu erbitten. Die Vor⸗ arbeiten ſollen beginnen, ſobald von der Stadt Karlsruhe eine grundſätzliche Zuſtimmungg erzielt iſt. Der Rektor der Landwirtſchaftskammer, Dr. Müller, teilt mit, daß die Stadt Karlsruhe e Ausſtellung ſehr ſympathiſch gegenübey tehe. Landwirtſchaftsinſpektor Vielhauer(Mos⸗ bach) fragt an, ob auch Hämmel ausgeſtellt werden. Weiter ſprechen zu dieſem Punkte die Kam⸗ mermitglieder Weißhaupt(Pfullendorf), ODeko⸗ nomierat Häcker, Dr. Frhr. von Stotzingen. Miniſter Dr. Freiherr von Bodman: Auch die Regierung begrüßt Ihr Vorhaben, welches im Intereſſe der Fleiſchverſorgung des Landes liegt. Ich bin ſehr gerne bereit, wenn eine Bitte um Förderung an das Mini⸗ ſterium gelangt, dieſe Bitte mit Wohlwollen zu worden wären. Kommt daher ein Beufeſtück wie⸗ der auf irgendwelche Weiſe ins Land zurück, aus dem es ſtammt, ſo kann der alte Eigentümer ſein Recht gegen den jeweiligen Beſitzer geltend machen und die Sache wieder an ſich nehmen, ſofern nicht der letzte Beſitzer ſie in einer Weiſe erworben hat, auf die auch Eigentum an geſtohlenen Sachen erworben wird, z. B. durch gutgläubige Erſitzung oder Verkauf in öffentlicher Verſteigerung. Das Recht, Beute zu machen, gehört übrigens nicht ganz der Vergangenheit an, es iſt im Jalle eines Notſtandes des im fremden Lande weilenden Heeres und auch dann gegeben, wenn dadurch Verletzungen des Völkerrechts durch den Gegner wettgemacht werden ſollen(als ſogen. Repreſ⸗ ſalien.) Auguſt Strindbergs Vorfahren. Ein Oberlehrer am Gymnaſium zu Upſala, J. Norlander, hat ſich ſeit längeker Zeit mit der Ergründung der Familiengeſchichte Aug. Strind⸗ bergs beſchäftigt und über das Ergebnis ſeiner genealogiſchen Forſchungen dieſer Tage vor Stu⸗ denten der Univerſität Upſala einen mit großem Intereſſe angehörten Vortrag gehalten. Nach Norlander ſtammt die Familie Strind⸗ berg aus dem nördlichen Schweden, aus der Ge⸗ gend von Hernöſand. Dort, am Angermanelf, am Fuße des gewaltigen Roten Berges, liegt die kleine Gemeinde Strinne, auf deren Kirchhof Auguſt Strindbergs Vorväter ruhen. Der erſte von ihnen wird im Jahre 1535 er⸗ wähnt. Auf einer Kontributionsliſte wird ein ge⸗ wiſſer Anders aufgeführt, der, nach verſchiedenem zu urteilen, ein ſehr wohlgeſtellter Mann geweſen ſein muß. Einige Jahre ſpäter wird wieder ſeiner Erwähnung getan, und man erfährt bei dieſer Gelegenheit auch ſeinen Vatersnamen Ols⸗ ſon(die ſkandinaviſchen Bauern führen bekanntlich noch heute einen ſtetig wechſelnden Vatersnamen, der ſich aus dem Vornamen des Vaters mit der angehängten Silbe„ſon“, d..: Sohn, zuſammen⸗ ſetzt. Der Name ihres Dorfes wird hinzugefügt, damit die vielen Tauſenden von Olſons, Hanſons, Pertsſons uſw. beſſer auseinandergehalten werden können. Red.] Anders Olsſon Strinne, der ein geachteter und wortgewandter Bauer geweſen zu ſein ſcheint, ſtarb 1565. Ihm folgte ſein Sohn Heinrich Andersſon, der Schöffe war und ſchließlich auch Schultheiß wurde. Auch er iſt allem Anſchein nach ein reſpektabler und angeſehener Mann geweſen. Sein Tod muß um das Jahr 1585 erfolgt ſein. Seine Witwe hieß Kerſtin. Der nächſte Beſitzer des Strindberghofes, Nils Hindersſon, ſcheint nicht die vortrefflichen Eigen⸗ ſchaften ſeiner Vorväter beſeſſen zu haben. Er zahlte auch geringere Steuern als die Vorigen und ſcheint danach um ein Teil ſeines Beſitzes gekommen zu ſein. Auch mußte er ſich empfind⸗ lichen Strafen für verſchiedene Vergehen unter⸗ werfen. Er verſchwindet denn auch recht ſchnell aus den Steuerrollen; der Nachfolger iſt ſein Bruder An⸗ ders Hindersſon, verheiratet mit Anna Larsdotter. Sein Anſehen ſcheint größer geweſen zu ſein als das des Bruders, da er unterſchiedliche Ehren⸗ ämter bekleidet hat und Steuerfreiheit für ſeinen Hof genoß. Er ſtarb frühzeitig, während ſein Weib noch bis 1642 lebte und ſich bei ihren Orts⸗ genoſſen großer Beliebtheit erfreute. Dann kam ihr Sohn Heinrich Andersſon ans Ruder. Auch er iſt nicht in allen Stücken zu loben. Er hat ſich augenſcheinlich in großen finanziellen Schwierigkeiten befunden und ein ſtber das andere Mal von ſeinem Grund und Boden verkaufen müſſen. Sein Sohn iſt Hindrich Hindersſon. Sein Name kehrt leiber allzu häufig in den Gerichts⸗ büchern wieber, und der Unterſchied zwiſchen Mein und Dein ſcheint für ihn beſonders ſchwie⸗ rig geweſen zu ſein. Ein zweifelhaftes Indivi⸗ duum nennt ihn Norlander. Nicht einmal ſein Sterbejahr kann genau angegeben werden, es dürfte jedoch in das Ende der zwanziger Jahre des 18. Jahrhunderts fallen. Hindrich Hindersſon hatte zwei Söhne, Anders Hindersſon und Hinnrich H. Strindberg. Der letztere war Paſtor in Sundsjß und ſtarb 1767. Ihn kannte Auguſt Strindberg als ſeinen erſten Vorfahren; von den früheren wußte er nichts. Der eine von Hinnrichs zwei Söhnen, Zacha⸗ rias, kam nach Stockholm und wurde erſter Ge⸗ hilfe in einem Kramladen in der Dottninggatan, ſpäter aber Eigentümer des Geſchäfts und führte den Titel Stadtmajor. Deſſen Sohn Oskar, der ſpäter das Geſchäft übernahm, war Auguſt Strindbergs Vater. 55 Die Familie des Dichters kann, wie man ſieht, keinen Anſpruch auf beſondere Vornehmheit er⸗ heben. Aber es war ein kerngeſundes Bauern⸗ geſchlecht, das mit Zähigkeit und Fleiß ſich jahr⸗ hundertelang auf dem Erbe ſeiner Väter zu be⸗ haupten gewußt hat. Kunſt, Wiſſenſchaft u. Ceben. Engelbert Humperdinck hat für die Frankfurter Mirakelauf⸗ führungen, die unter der perſönlichen Leitung von Max Reinhardt ſtattfinden, für drei! neue Szenen, die ſeit der Londoner Aufführung zum erſten Male wieder dem Werke einverleibt ſind, eine ergänzende Muſik komponiert. Dieſe Szenen waren bei den Londoner Aufführungen A 5 nur ſtellenweiſe muſikaliſch illuſtriert und wer⸗ den in Frankfurt a. M. zum erſten Male voll⸗ ſtändig durchkomponiert zur Aufführung ge⸗ langen. Karl Wilhelm Dieffenbach, der bekannte Maler und Naturapoſtel, iſt auf Capri, wo er ſeit Jahren lebte, im Alter von Jahren geſtorben. Ein ſeltſames Gemiſch von Künſtler und Weltanſchauungsmenſch iſt mit ihm dahingegangen, ein Maler der mehr durch ſein Leben als durch ſeine Bilder bekannt geworden iſt. In Süddeutſchland, vor allem in München, war der Prophet der naturgemäßen Lebensweiſe, der ſeine Ideen von Genſigſamkeit und natür⸗- 4. Seite. General-Anzeiger.— Badiſche Neurſte Nachrichten. (Abendblatt.) Donnerstag, den 18. Dezember 1913. prüfen und ihr nach Möglichkeit entgegen zu kommen. Nach den bisher vorliegenden Be⸗ richten der Bezirksämter über die Viehzählung am 1. Dezember iſt, wie ich Ihnen heute ſchon mitteilen möchte, eine namhafte Zunahme des Rindvieh⸗ und Schweinebeſtan⸗ des feſtzuſtellen.(Beifall.) Der Antrag wird ſodann einſtimmig an⸗ genommen. Tierzuchtinſpektor Vielhauer(Karlsruhe) Hberichtet hierauf über die Errichtung von Ziegen Verſicherungsvereinen und Anterbreitet der Kammer die im Druck vor⸗ liegenden Satzungen, die die Billigung der Kammer finden und ohne Debatte einſtimmig angenommen werden. Dr. Frhr. v. Stotzingen(Steißlingen) be⸗ richtet über die Uebernahme der Nachſchuß⸗ pflicht bei der Haftpflichtverſicherungs⸗Anſtalt durch die Landwirtſchaftskammer und unter⸗ breitet der Verſammlung im Namen des Aus⸗ ſchuſſes 1 und des Vorſtandes folgenden Antrag: Die Landwirtſchaftskammer wolle ſich bereit erklären, die Nachſchußpflicht der Mitglieder der Haftpflichtverſicherungs⸗Anſtalt zu über⸗ nehmen, wenn dieſe Anſtalt ihre Prämien um durchſchnittlich 1 Mk. erhöht und hiervon die Hälfte der Nettoprämie der Landwirtſchafts⸗ kammer zur Bildung eines Deckungsfonds überläßt. Die beſtehenden Anträge werden hierdurch nicht berührt. An der Ausſprache beteiligten ſich die Kam⸗ mermitglieder Grimm(Külsheim), Direktor Riehm(Karlsruhe), der dieſe Angelegenheit gerne noch verſchoben hätte, Morgenthaler, Eläſſer, Rektor Dr. Müller, der nachdrücklich für den Antrag eintritt, Dekonomierat Häcker⸗ Freiburg und Oekonomierat Haußer⸗Krotzingen, der ebenfalls von dieſer Erhöhung warnt, Hentt⸗ ler⸗Adelshofen, der auch die Beſeitigung der Nachſchußpflicht für notwendig hält, wenn mehr itglieder gewonnen werden ſollen, Weißhaupt⸗ Pfullendorf und Seitz ſen.⸗Babſtadt. Rektor Dr. Müller macht darauf aufmerkſam, daß die Ver⸗ ſicherungsprämie der Landwirtſchaftskammer die niedrigſte von allen Verſicherungen ſei. Präſident Prinz 25wenſtein tritt für die Annahme des Antrages ein. Wenn die Kammer aber wünſche, daß dieſer Antrag vertagt wird, ſo ſoll das nicht ſpäter als bis zum 1. Jauuar 1915 ſein. Nach dem Schlußwort des Berichterſtatters Dr. Freiherr v. Stotzingen, der nochmals um Annahme des vobigen Antrages erſucht, betritt Großherzog Friedrich in Begleitung des Präſidenten Prinzen zu Löwen⸗ ſtein und des Miniſters Dr. Freiherr von Bod⸗ man den Saal. Die Verſammlung erhebt ſich Prinz Löwenſtein begrüßt den bohen Gaſt mit folgenden Worten: Gieſtatten Eure Kgl. Hoheit, Sie ehrfurchts⸗ Hbvoll und freundlichſt in der Mitte unſerer be⸗ kufsſtändigen Vertretung zu begrüßen. Daß Eure Kgl. Hoheit uns die Ehre ſchenken, in dieſer Verſammlung zu erſcheinen, iſt uns ein Beteis dafür, welches Intereſſe Eure Kgl. Hoheit wiederum unſerer beruflichen Arbeit entgegenbringen. Wir erblicken darin ein großes Vertrauen Eurer Kgl. Hoheit und der Großh. Regierung. Wir haben in den Jahren der Arbeit es dankbar empfunden, daß das Vertrauen der Großh. Regierung ſich immer mehr und mehr mehrte. Wir haben die Genugtuung gehabt, daß die Landſtände die Berufstätigkeit der Landwirt⸗ ſchaftskammer anerkannt und auf Vorlagen und Vorſtellungen die Großherzogliche Regierung auch Staatsmittel bewilligte. Das hat zur Weiterförderung der Landwirtſchaft weſentlich beigetragen. Alles das erfüllt uns mit der Hoffnung, daß wir im Vertrauen auf die weitere lchem Daſein immer von neuem in diePraxis um⸗ zuſetzen verſuchte und im härenen Gewand des Kulturverächters den Kampf mit der Unnatur der Gegenwart aufnahm, eine geradezu populäre Geſtalt,— und wer weder ſeine„Kindermuſik“ noch ſeine ſonſtige tiefſinnig ſchemenhafte Malerei kannte, von der ſein Schüler Fidus ſo manches gelernt und weiter verbreitet hat, der wußte von dem konſequenten Vegetariertum und den Abhär⸗ tungsmethoden Dieffenbachs zu erzählen, die er in ſeiner Kolonie„Himmelhof“ in St. Veit bei Wien mit ſeinen Kindern und Jüngern zu ver⸗ wirklichen verſuchte. Im Heſfſiſchen geboren, hatte er bereits ein bewegtes Leben geführt, war nach ſeiner Studienzeit an der Münchener Aka⸗ demie lange durch Deutſchland und Oeſterreich gewandert, bevor er den Verſuch mit ſeiner natur⸗ gemäßen Kolonie machte. Das Unternehmen ſchlug fehl, ſeine Gemälde wurden zur Deckung er Schulden verſteigert, und Dieffenbach verließ berärgert das undankbare Vaterland, um ſich im freieren Süden niederzulaſſen. In Capri fand er endlich die Ruhe und eine Art von Erfolg; er wußte ſein Leben und ſeine Arbeiten mit dem der Allgemeinheit in Einklang zu bringen und hak mit ſeinen Kindern dort in der Stille einen friedlichen Abſchluß ſeines unruhigen Daſeins Wie wir erfahren, hat ſich Marva Del⸗ bpvard, die beliebte Vortragskünſtlerin, ent⸗ ſchloſſen, ſich der Bühnenlaufbahn zuzu⸗ wenden. Die Künſtlerin wird demnächſt die weibliche Hauptrolle in einem Drama von Ibſen verkörpern. „Schirin und Gertraude“!, ein Scherz⸗ 5 ſpiel in vier Akten von Ernſt Hardt, das epertoirſtück des Deutſchen Künſtler⸗Theaters Soeietät) in Berlin, wurde ſoeben vom Hof⸗ Unterſtützung Euerer Königlichen Hoheit und der Großh. Regierung arbeiten können und es erfüllt uns mit dem Vertrauen, daß die Arbeit, die wir leiſten, dauernd zum Segen unſeres Landes ſein wird. Ich bitte Sie, unſerer Freude Ausdruck zu geben, daß unſere König⸗ liche Hoheit in unſere Mitte getreten iſt, indem wir rufen:„Seine Königliche Hoheit Groß⸗ herzog Friedrich II. von Baden lebe hoch! hoch! hoch! Großherzog Friedrich erwiderte hierauf in folgender Weiſe: „Ich danke Ihnen herzlichſt für den über⸗ aus liebenswürdigen Willkomm, den Sie mir ſbeben geboten haben und für das warme Echo, das ich in Ihrer Verſammlung gefun⸗ den habe. Mit lebhaftem Jutereſſe verfolge ich alle die Dinge, die Sie in ſo ausgedehnter Weiſe zu behandeln beſtrebt ſind und wobei Sie ſchon ſo ſchöne Erfolge erzielt haben. Es iſt mir eine beſondere Freude, an dem heuti⸗ gen Tage, der ein vaterländiſcher Gedenktag iſt(Schlacht bei Nuits), unter Ihnen zu wei⸗ len, gibt er mir doch Anlaß zu einem dank⸗ baren Gedenken, daß wir uns 43 Jahre des Friedens und der geſicherten Stellung auch für die Landwirtſchaft erfreuen können. Aus Ihrem Jahresbericht habe ich entnom⸗ men, wie groß der Kreis der Aufgaben iſt, dem Sie Ihr Intereſſe und Ihre Arbeit wid⸗ men, wie ſchön die Erfolge ſind, die Sie ſchon erzielt haben und die ſich in Zukunft noch recht ſtark mehren möchten. Seien Sie überzeugt, daß das Rückgrat unſeres Staates, die Landwirtſchaft, mir beſonders am Herzen liegt und daß ich das Ver⸗ trauen zu Ihnen allen hege, daß Sie gemein⸗ ſam mit meiner Regierung für deren Weiter⸗ entwicklung, Blühen, Stärkung und Konkur⸗ renzfähigkeit auf das Erfolgreichſte auch in der Zukunft tätig ſein werden. Meine wärmſten Wünſche begleiten Ihre Be⸗ ratungen und die Arbeit unſerer teueren badi⸗ ſchen Landwirtſchaft zum Wohl unſerer lieben badiſchen Heimat.(Beifall.) Präſident Prinz Löwenſtein erſtattet ſodann den Bericht über die Tätigkeit der Laud⸗ wirtſchaftskammer im abgelaufenen Jahre. Wir haben daraus das Weſentlichſte bereits mitgeteilt. S dem Vortrag verließ der Großherzog den ac Hierauf wurde der Antrag des Ausſchuſſes über die Nachſchußpflicht der Mitglieder der Haft⸗ pflichtverſicherungsanſtalt mit Stimmenmehrheit angenommen. Die Sitzung wird geſchloſſen. Weiterberatung um 3 Uhr. Aus dem Großherzogtum. Brühl, 18. Dez. Am nächſten Sonntag können die Eheleute Landwirt Philipp Triebs⸗ korn und Barbara geb. Deutſch hier das Feſt der goldenen Hochzeit begehen. Schwetzingen, 18. Dez. Der hieſige Gemeinderat hat beim Reichspoſtamt um Zu⸗ laſſung der Nachbarorte Plankſtadt, Oftersheim, Brühl und Ketſch zum Nachbarortsver⸗ kehr ngchgeſucht. Das Geſuch wurde abſchlägig verbeſchieden mit dem Begründen, daß die Ent⸗ fernung der Orte von der Stadt Schwetzingen noch zu groß ſei.— Ferner hat der Gemeinderat bei den Landſtänden um Errichtung einer Halteſtelle an der Rheintalbahn für den nördlichen Stadtteil petitioniert. Oftersheim, 17. Dez. Heute vormittag iſt der 30 Jahre alte ledige Landwirt Heinrich Himmele in der Scheuer ſeines Hauſes tot aufgefunden worden. Ueber die Urſache dieſes plötzlichen Todes konnte beſtimmites noch nicht feſtgeſtellt werden. Ketſch, 16. Dez. Ein Leichenzug, wie ihn Ketſch wohl noch ſelten geſehen, bewegte ſich geſtern nachmittag von der Kirche aus nach dem Friedhofe. Von hier und Umgegend, beſonders aus Karlsruhe, dem letzten Wirkungskreis des Verſtorbenen, waren Leidtragende gekommen, um Herrn Oberlehrer Heinrich Sickinger die letzte Ehre zu erweiſen. Der große Trauerzug gab Zeugnis dafür, welch allgemeine Beliebtheit und Wertſchätzung ſich der Verſtorbene erworben hat. Eingeleitet wurde die Trauerfeier durch den vor der Kirche geſungenen Schülerchor„Wie ſie ſo ſanft ruhen“, worauf Herr Pfarrer Die⸗ bold die Einſeguung der Leiche vornahm. Nachdem die Liederhalle Karlsruhe die in recht ſtattlicher Zahl erſchienen war, das Lied„Stumm ſchläft der Sänger“ ergreifend zum Vortrag ge⸗ bracht hatte, ſetzte ſich der endlos lange Trauer⸗ zug nach dem Friedhofe in Bewegung, wo die Liederhalle Karlsruhe die weiteren Trauerfeier⸗ lichkeiten mit dem Lied„Waldquelle“ von Bau⸗ mann einleitete. Nachdem der kirchliche Akt be⸗ endet war, hielt Herr Pfarrer Diebold dem Dahingeſchiedenen einen warmen Nachruf. Er würdigte die Verdienſte des Verſtorbenen als Lehrer und Erzieher, wie derſelbe ſtets darnach geſtrebt habe, den Platz, auf den er geſtellt, ge⸗ wiſſenhaft auszufüllen, als Menſch, wie er für jeden, ohne Unterſchied des Standes, ſtets ein freundliches Wort hatte. Der katholiſche Jüng⸗ lingsverein ſowie die Jungfrauenkongregation hätten in ihm ihren eifrigſten Förderer und Gönmer verloren. Weiter gedachte er der großen Verdienſte, die der Verſtorbene ſich als Kompo⸗ Theater in Wien erworben und wird dort bereits im Jannar in Szene gehen. ee en ee l den Waſe te, Un m em nſche, daß ihn Eule ich belo daß 0 Sce achc hnen möge Weelee ke Herr Hornung einen Kranz mit einem war⸗ men Nachruf am Grabe nieder. Weiter legten Kränze mit Anſprachen nieder ein Kollege aus Karlsruhe namens der Karlsruher Lehrerſchaft, Herr Stadtpfarrer Rohrwaſfſer für die ka⸗ tholiſche Kirchengemeinde Baiertheim, Herr Schulkommiſſär Reinfurth für die Lieder⸗ halle Karlsruhe, der der Verſtorbene 30 Jahre lang angehörte, ein Freund im Auftrag des engeren Freundeskreiſes des Verblichenen, deſſen Verleger, Herr Fritz Müller⸗Karlsruhe, Herr Bürgermeiſter Stratthaus für die Ge⸗ meinde Ketſch, Herr Georg Kürſchner⸗ Schwetzingen für den Sängerbund Schwetzingen, für den Geſangverein Sängereinheit Ketſch Vereinsmitglied Rohr, für den katholiſchen Jünglingsverein Vereinsmitglied Hemme⸗ rich, ſowie für die Jungfrauenkongregation Frl. Lemberger. JGroßſachſen, 17. Dez. Die Bezirks⸗ krankenkaſſe Weinheim(Sitz Groß⸗ ſachſen) hat vom 8. bis 15. d. M. die Neu⸗ wahlen zum Ausſchuß der künftigen Allge⸗ meinen Ortskrankenkaſſen für die Landgemeinden des Bezirks Weinheim abgehalten. Die Kaſſe umfaßt ſämtliche Gemeinden des Amtsbezixks Weinheim mit Ausnahme der Stadt Weinheim. Vorſtand Ernſt gab heute das Wahlergebnis be⸗ kannt, das wie folgt lautet: Für die Kranken⸗ kaſſenmitglieder waren 40 Vertreter und 80 Er⸗ ſatzmänner zu wählen. Es wurden 413 Stim⸗ men für die Vorſchlagsliſte 1(Bürgerliche) und 294 Stimmen für die Vorſchlagsliſte II(Freie Gewerkſchaft Weinheim und Umgebung) abgege⸗ ben. Demnach haben die Bürgerlich en bei weitem die Majorikät über die Sozial⸗ demokraten davongetragen. Aufgrund des Proporzes berteilen ſich die abgegebenen Stim⸗ men auf die beiderſeitigen Kandidaten. Bei der Wahl der Arbeitgeber(20 Vertreter und 40 Erſatzmänner) wurde nur eine einzige Liſte und zwar ſeitens der Vereinigten Bürgerlichen abgegeben. Auf dieſe Liſte vereinigen ſich alle abgegebenen Stimmen. [ Weinheim, 17. Dez. Im Automobil⸗ verkehr Weinheim—Tröſel geriet geſtern abend durch Ueberhitzung des Motors ein Amtomobil⸗ omnibus in Brand. Obwohl der Brand bald gelöſcht werden konnte, wurde der Wagen nicht unerheblich beſchädigt, ſodaß er zwecks Re⸗ paratur auf etwa 14 Tage außer Betrieb geſetzt werden muß. ̃ Karlsruhe, 18. Dez. Die geſtrige Wahl der Arbeitnehmervertreter der Dienſtboten hatte folgendes Ergebnis: Die Liſte 1 des katholiſchen Dienſtbotenvereins erhielt 697, die Liſte 11(der Frauenvereine) er⸗ hielt 375 Stimmen. Die Liſte 1 ſtellt deshalb 13 Ausſchußmitglieder und 26 Exſatzperſonen und die Liſte 11 7 Ausſchußmitglieder und 14 Erſatzperſonen. Dies Reſultat bedeutet, ſo ſchreibt die„Bad. Fandesztg.“, eine ſchwere moraliſche Niederlage des katholi⸗ ſchen Dienſtbotenvereins. Der Wahl⸗ ausſchuß der Frauenvereinsliſte, der einen Wahlkampf vermeiden wollte, hatte eine Kom⸗ promißliſte angeboten, auf der dem katholiſchen Dienſtbotenverein 14 Ausſchußmitglieder ange⸗ boten waren, während die andere Seite ſich mit einer Vertretung in Höhe von 6 Ausſchußmit⸗ gliedern begnügen wollte. Die Erſatzperſonen ſollten ebenfalls im Verhältnis von 23(katho⸗ liſcher Dienſtbotenverein) und:3(Frauen⸗ vereine) auf einer gemeinſamen Liſte ſtehen. Dieſer Vorſchlag wurde vom katholiſchen Dienſt⸗ botenverein abgelehnt. Und nun muß er ſich mit einer geringeren Vertretung im Aus⸗ ſchuß begnügen. Und dies trotz einer ſtraffen Organiſation des Vereins und trotzdem in dem Wahlkampfe Mittel angewendet wurden, die den ſchärfſten Widerſpruch hervorrufen müſſen. Beim Wahlakt wurden den Wählerinnen der Wahlzettel II aus der Hand geriſſen, er ſei nicht gültig, den dürfe man nicht abgeben uſw. Und trotzdem kein Erfolg? Vielleicht haben aber ge⸗ rade die Praktiken viele aufgerüttelt und ſie veranlaßt, zu wählen, die vielleicht ſonſt dem ganzen Wahlgeſchäft ferne geſtanden hätten. Wenn auf Seite der Frauenvereine irgendeine Dienſtbotenorganiſation beſtünde, ſo wäre ſicher auch ein zahlenmäßiger Sieg erfochten worden. Gerichtszeitung. *Eine Erfindergeſchichte, die mit einer Re⸗ volverſchießerei endete, beſchäftigte geſtern das Schöffengericht. Der Zigarrenmacher Karl Haß⸗ ler aus Ludwigshafen, der früher auf einem Schiffe gearbeitet hatte, hatte eine Antriebs⸗ maſchine für Schiffsmaſchinen erfunden, mit der es aber arg haperte. Dem Ingenieur Dietz von hier war die Ausführung übertragen worden, aber ſchon kurz nach Beginn der Arbeit kamen ſie hintereinander, weil, wie Dietz behauptet, Haßler nicht genug Geld beiſchaffte. Dieſer will aber 5000 M. geopfert haben, ohne etwas von einem Fortſchritt der Arbeit zu ſehen. Dieſe Summe ſchoß ein gewiſſer Schick von Munden⸗ heim Haßler vor, der jetzt das Nachſehen hat. In ſeinem Zorne rückte Haßler dem in der Hafenſtraße hierſelbſt wohnenden Ingenieur am 20. Oktober auf die Bude und beide begrüßten ſich durch Repolverſchüſſe. Nach dem Beweisergebnis hat Haßler ſeinem Gegner Dietz einen zweiten Schuß nachgejagt, als er ſich be⸗ reits auf der Flucht befand, denn er hatte einen Schuß im Rücken. Die anderen beiden Schüſſe ſcheinen gleichzeitig gefallen zu ſein, der erſte Schuß von Haßler ging fehl. Haßler, der von dem Schuſſe aus dem Dietzſchen Revolver an der Bruſt getroffen wurde, wurde wegen des zwei⸗ ten Schuſſes zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Monaten verurteilt, Dietz freigeſprochen. Ein neues Panama. JBerlin, 18. Dez. ae Aus London wird telegraphiert: Nach M einigen Burſchen tr Joblen und Schrezen. dungen aus Waſhington iſt die Panama⸗ kanalkommiſſion, an deren Spitze Oberſt Goethald ſteht und das Kriegsminiſterium der Vereinigten Staaten ſeit einiger Zeit mit der Unterſuchung der geſchäftlichen Unternehmungen 178 Direktors des Kanaldepartements beſchäf⸗ igt. departement unter ſich hat, ſoll einige Unter⸗ nehmer begünſtigt und ihnen Aufträge von 24 Millionen Mark zugeſchoben haben. Von den 24 Millionen Mark Aufträgen ſollen für 5 Millionen Mark an europäiſche Firmen gegangen ſein. Der beſchuldigte Dirck⸗ tor will jedoch von europäiſcher Seite keine Pro⸗ viſion erhalten haben. Er behauptet vielmehr, daß er die Lieferungen nur an das Ausland ge⸗ geben habe, da die Angebote ungleich niedriger waren, als die der amerikaniſchen Firmen. Der beſchuldigte Direktor bezog ein Gehalt bon nur 18 000 Mark. Er trug aber während ſeiner Tätigkeit in Panama 200—240 000 Mark auf die Bank. Auf dieſe Weiſe wurde man auf das Geſchäftsgebahren des Direktors aufmerkſam. Die Kommiſſion iſt der Anſicht, daß der Direktor von den Lieferungsfirmen Beſtechungsgelder an⸗ genommen hat. Beſonders ſoll er auch eine Ge⸗ ſellſchaft mit reichen Aufträgen bedacht haben, von der er Aktien beſaß. 5 Vvon Tag zu Tag. Amtsenthebung eines Stadtſchultheißen. Stuttgart, 17. Dez. Vom Disziplinarhof ſur Körperſchaftsbeamte wurde der ſeit 37 Jahren vom Amt ſuſpendierte Stadtſchultheiß Kauderer von Owen zur Strafe der Amtsenthebung unter Gewährung des Ruhegehaltes, welcher auf 2 Dritt⸗ tetle beſchränkt wurde, verurteilt. — Zum Fall Grieſinger. 8 Stuttgart, 18. De⸗ zember. Die bisher von der Kriminalpolizei ge⸗ führte Unterſuchung hat ſchon jetzt, nach nur wenigen Tagen, eine ſolche Fülle von Beweismaterial ergeben, daß man es für angezeigt gehalten hat, die Sache in die Hände der Staatsanwaltſchaft zu legen. Die kat⸗ ſächlich umlaufenden Gerüchte über die bevorſteheude Verhaftung von noch weiteren 40 in die Angelegen⸗ heit verwickelten Perſonen hängen vielleicht damit zu⸗ ſammen, daß viele der betetligten Perſonen ein ſchlechtes Gewiſſen haben. Gegen den Sohn der Majorin Grieſinger, den Oberleutnant Walter Grie⸗ ſinger, will man auch einen Steckbrief erlaſſen: mittlerweile wird der Herr ſich aber gewiß in Sicher⸗ heit gebracht haben. Erwähnen wollen wir noch, daß die Perſon, zu welcher die Frau Grieſinger an dem Tage, au welchem ſie verhaftet werden ſollte, floh, eine auf der Neuen Weinſteige wohnende ehemalige— Löwenubändigerin war, die vor Jahr und Tag durch ihre couragiöſen Vorführungen mit etwa etnem Dutzend Löwen viel von ſich reden machle. Mit den Löwen iſt die Dame damals beſſer fertig geworden, als jetzt mit der Poligei, die ihr gegenüber, als ſte erklärte, von der Sache nichts zu wiſſen, ſehr energiſch wurde, ſo daß ſte es für ratſam hielt, ihre Schutzbefohlene auszulieſern. Der Prozeß Grie⸗ ſinger wird, was ſeinen Umfang aubelangt, gewiß ein Monſtreprozeß werben, obwohl manche der Ge⸗ ſchädigten, aus Furcht, ſich wegen der auch von ihnen geübten unſauberen Praktiken zu kompromittieren, wahrſcheinlich nichts von ſich hören laſſen werden. — Verſteigerung von kgl. Einrichtungsgegenſtän⸗ den. S. Stuttgar t, 18. Dez. Geſtern und heute fand im Alten Schloß wieder eine der peripdiſch an⸗ geſetzten Verſteigerungen von Einrich⸗ tungsgegenſtänden aus den kgl. Schlöſ⸗ ſern ſtatt, für welche im Publikum ſtets großes Intereſſe beſteht. Auch dieſes Mal war der Zudraug wieder ein ſehr zahlreicher, namentlich war die gauze Vorkäuflerſchaft lückenlos vertreten. Es kam wieder manches Wertvolles, auch Kunſtgegenſtände, zum Verkauf. Durchweg wurden verhältnismäßig hohe Preiſe erzielt und die Vorauſchläge zum Tell mehr⸗ fach überſchritten. Auf dieſen Auktionen herrſcht noch die von früher her überkommene Sitte, daß die Käufer die Gelder in einen großen vergoldeten Löffel einzuzahlen haben, der wahrſcheinlich früher mal als Punſchlöffel gedient hat und den man von einem Hofbedienſteten nach jedem erfolgten Zuſchlag vorgehalten bekommt. — nach 30 Jahren entbecktes Verbrechen. Aus Landsberg a. d. Warthe wird gemeldet: Bei Erd⸗ arbeiten zur Erweiterung der Gleisanlagen des Bahnhofs Neudamm wurde ein menſchliches Skelett aufgefunden. Es handelt ſich um den taubſtummen Ortsarmen Trappehl, der vor 30 Jahren ſpurlos ver⸗ ſchwand. Die Polizei ſtellte feſt, daß Trappehl er⸗ mordet und dort vergraben wurde. Die Staatsan⸗ hat Nachforſchungen nach dem Mörder ein⸗ geleitet. —. Auszeichnungen. Bremen 17. Dez Den beim Rettungswerk bei der Volturno⸗Kata⸗ ſtrophe beteiligten Offigieren und Mannſchaften des Norddeutſchen Lloyds hat der Kaiſer ſolgende Orden und Ehrenzeichen verliehen: Hagenmeyer und Spangenberg den Kroncnorden vier⸗ ter Klaſſe, den erſten und zweiten Offizieren das Der Direktor, der das Verpflegungs⸗ den Kapitaäuen Verdienſtkreuß in Gold, den dritten und vierten Offt⸗ zieren das Verdienſtkreuz in Silber, den Mannſchaf⸗ ten das Kreuz des Allgemeinen Ehrenzeichens bezw. die Rote Adlerorden⸗Medaille bezw. die Kronen⸗ orden⸗Medaille. Im ganzen ſind 68 Auszeichnungen verliehen worden. 5 — Nach Unterſchlagungen flüchtig. Berlin, 18. Dez. Die„B..“ meldet: Nach Unter⸗ ſchlagung von 30 000 Mk. iſt der 25jährige Buch⸗ halter und Hausverwalter Hermann Haas aus der Halleſchen Straße mit ſeiner 27jährigen Frau geflüchtet. — Böſer Ausgang eines Streits zwiſchen Studenten und einem Schutzmaun. Berlin, 18. Dez. Die„B..“ meldet aus Jena: Der Schutzmann Gumplich, der am 26. Oktober auf einem Jahrmarkt bei einem Streit mit Studen⸗ ten einen Fußtritt am Schienbein erhielt, iſt jetzt an dieſer Verletzung geſtorben. — Schwere Folgen eines Unfugs. w. Höch ſt a.., 18. Dez.(Priv.⸗Tel.) Ein ſehr ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich geſtern Nachmit⸗ tag in Schwanheim. Als gegen 5 Uhr der Landwirt Kittel vom Felde heimkehrte, war⸗ fen einige Knaben Feuerwerkskörper vor ſein, vor einen Pflug geſpanntes Pferd, welches durch⸗ ging. Bei den Bemühungen, das Pferd zu hal⸗ ten, kam Kittel zu Fall und wurde von dem Pflug und der Egge ſchwer verletzt. Ne⸗ ben ſchweren äußeren hat Kittel auch ſchwere in⸗ nere Verletzungen ſowie eine Gehirnerſchütte⸗ rung davongetragen. — Folgenſchwere Händel nach der Gemeinderats⸗ wahl. 8S Tudwigsburg, 17. Dez. In Beu⸗ ningen kam es am Samstag nach der Gemeinde⸗ ratswahl zu blutigen Händeln. Als ſich der 0fährige 1. nsbenes 28a, Jt Eiſenbahnbilfsargeiter Gottlog S8 elsien 8860 Ane Pon Donnerstag, den 18. Dezember 1913. GeueralAnzeiger.— Vadiſche Neueſte Rachrichten. (Abendblatt.) 5. Seite. artffen Lang an, der zu Boden geworfen wurde und ſich dabei einen Schädelbruch zuzog, an deſſen Jolgen er noch in der gleichen Nacht verſtar b. Laug hinterläßt eine Witwe mit 5 Kindern. Bei weiteren Schlägereien in derſelben Nacht büßte einer der Be⸗ tetligten ein Auge ein, einem anderen wurden ein vaar Rippen gebrochen und ein Dritter wurde mit Meſſerſtichen traktiert. — Die Koghenſchen Millionenſchwindeleien. Ber⸗ Llin, 17. Dez. Der umfangreiche Betrugsprozeß ge⸗ gen den Zigarettenfabrikanten Aron Koghen aus Kie w, der ſeit zwei Jahren ſchwebt und bereits im Juli ds. Is. das Berliner Gericht beſchäftigt hat, nahm hente von neuem vor der dritten Strafkammer des Sandgerichts 1 ſeinen Anfang. Der Prozeß war am 10. Juli auf unbeſtimmte Zeit vertagt worden. Die Vernehmung des Angeklagten ergab im weſent⸗ lichen dasſelbe Bild wie in der erſten Verhandlung. Die Mitangeklagten Jakubowitſch und Gellhorn be⸗ ſtreiten, ſich der Beihilfe zum Betrug ſchuldig gemacht zu haben. Sie hätten Koghen für kreditwürdig gehal⸗ ten und ſeinen Angaben geglaubt. In der Beweis⸗ aufnahme bilden das einzige neue Moment die Aus⸗ ſagen der Kiewer Verwandten des Koghen. Seine Mutter hat fetzt von ihrem Zeugnisverweigerungs⸗ recht Gebrauch gemacht, die Geſchwiſter erklärten, daß er von ſeinem Vater läugſt ſein Pflichtteil bekommen und daß der Vater ein Jahr vor ſeinem Tode 100 000 Rubel Schulden für K. bezahlt habe. K. ſei ein leicht⸗ ſiuniger Meuſch, der ſich in die Hände dienſteifriger Geldvermittler begeben habe und von ihnen übervocr⸗ teilt worden ſei; in einem Fall ſei aus einer Schuld von 2000 Rubel eine von 22 000 Rubel geworden. Aus dieſen Verhältniſſen ſei er nicht mehr herausgekom⸗ men. — Aufruhr wegen eines dem Tode Verfalle⸗ neu. Berlin, 18. Dez. Die„B..“ meldet aus London: Zwei junge Burſchen waren vor einiger Zeit wegen Ermordung eines Papier⸗ händlers in dem Orte Oldham zum Tode ver⸗ urteilt worden. Der jüngere wurde ſpäter be⸗ gnadigt. Die Bemühungen der Oldhamer Be⸗ völkerung⸗ auch für den älteren die Begnadigung durchzuſetzen, blieben erfolglos. Als jetzt die Be⸗ ſtätigung des Todesurteils bekannt gegeben wurde, fanden ſich vor dem Gefängnis in Man⸗ cheſter, wo die Hinrichtung ſtattfinden ſollte, große Menſchenmaſſen ein, die ſchließlich auf 10000 Perſonen anwuchſen. Die Menge eröff⸗ nete ein Steinbombardement auf das Tor und die Fenſter des Gefüngniſſes. Die Poli⸗ zei konnte nur unter großen Schwierigkeiten den Platz räumen. — Verhaftete Spionenbande. Wien, 17. Dez. Die Krakauer Polizei iſt einer Bande von Spionen auf die Spur gekommen, deren Haupt ein in dem ruſ⸗ ſiſchen Grenzort Grauica anſäſſiger gewiſſer Joh. Rodzki iſt. Rodzki verſtand es, öſterreichiſche Bahn⸗ und Poſtbeamte für die Zwecke des ruſſiſchen General⸗ ſtabes in Warſchau zu gewinnen. Einige Perſonen, darunter ein Poſt⸗ und zwet Bahnbeamte, wurden bereits verhaftet. Als Nodzki die Grenze überſchrei⸗ ten wollte, wollte ihn ein Gendarm mit Hilfe von pol⸗ niſchen Arbeitern feſtnehmen. Nodzki wurde furch⸗ bar verprügelt, entkam aber jedoch über die Grenze. Weitere Verhaftungen ſollen bevorſtehen. Wetter⸗Nachrichten. §8 Oberhof in Thitringen, 18. Dez. Barome⸗ terſtand: 704. Wind: NW. Schneehöhe: 40 Ztm. Tem⸗ peratur:— 2 Gr. Celſius. Rodelbahn: fahrbar. Ski⸗ bahn: gut. Schlittenbahn: gut. Wetterausſichten: Schneefall fortdauernd. Sonſtige Auskünfte erteilt die Kurverwaltung. Letzte Nachrichten und Telegramme. p. Oppau, 17. Dez. Auf dem Wege zur Lokal⸗ bahn brach geſtern mittag die 71 Jahre alte Witwe Margarete Reuter vor dem Hauſe des Herrn Dr. Scholz plötzlich tot zuſammen. Ein Schlaganfall hatte ihrem Leben ein Ende bereitet. W. Köln, 18. Des. Die„Köln. Volkszig.“ meldet aus Rom: Dem Vernehmen nach einigte ſich der heilige Stuhl mit der italieniſchen Re⸗ gierung dahin, daß gegen eine jährliche Zahlung — Der Spielgedanke. Von Walter von Reichena u, Berlin, Oberleutnant im 1. Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗Regim. Elf Mann ſtehen gegen elf Mann und ſuchen den Fußball durch das Tor des Gegners zu trei⸗ ben, gleichzeitig das eigene gegen Angriffe des Gegners zu verteidigen. Dieſer unendlich ein⸗ fache, faſt primitive Spielzweck hat durch den Spielgedanke eine Durchgeiſtigung erfahren, die das Fußballſpiel in kurzer Zeit zu dem Spiel der deutſchen Jugend werden ließ, gleich feſſelnd für Spieler und Zuſchaner und ſo ſich weit her⸗ aushebend vor allen andern Ball⸗ und Lauf⸗ ſpielen. Der Spielgedanke liegt im Zuſammen⸗ wirken der 11 Spieler, im ſtändigen Ineinander⸗ greifen von Angriff und Verteidigung und in der Vielſeitigkeit der Möglichkeiten, den Spielzweck zu erreichen. Von dem einheitlichen Spielgedanken wird jeder Mann auf dem Spielfelde beherrſcht und geleitet, und ſo wird aus dem Fußballſpiel nicht ein Jagen einzelner Leute nach dem Ball, ſondern ein planpolles, in jedem Augenblick zielbewußtes Zu⸗ ſammenarbeiten einer Mannſchaft. Sie muß nicht nur das Spiel beherrſchen, ſondern ſich gegenſeitig gut kennen, ja gut Freund ſein, um mit feinſtem Empfinden ſich zu verſtehen und mit Selbſtaufopferung oder Selbſtverleugnung der demeinſamen Sache zu dienen. Spüren wir ſchon hier einen ſich weit über alle Spielregeln erheben⸗ den Geiſt, ſo wird die Vergeiſtigung des Spiel⸗ zweckes noch ſinnfälliger, wenn wir den Kampf mit dem Gegner betrachten. Nicht Beine ſpielen gegeneinander, ſondern Intelligenz ringt gegen Intelligenz. Es zeigt ſich getren das Bild des echten Kampfes, in dem es gilt, Abſichten des Gegners voraus zu erkennen und ihnen zu be⸗ gegnen, zu überliſten und zu überraſchen, in Einſicht und Willen der gene zu ſein, um dann die Tat folgen zu Ueberle⸗ bon 60 000 Lire an den italieniſchen Staat keine im Dienſt des Hl. Stuhles in Rom beſchäftigten batikaniſchen Beamten und Prälaten zur Ent⸗ richtung der Staatsſteuer herangezogen werden. * Berlin, 18. Dez. Prinz Heinrich von Preußen iſt heute nacht hier eingetroffen und hat im Schloß Wohnung genommen. w. Berlin, 18. Dez.(Priv.⸗Tel.) Das deutſche Komitee für die Weltausſtellung in San Franzisko hat mit Rückſicht auf die ab⸗ lehnende Haltung der Regjierung beſchloſſen, ſich aufzulöſen. Wien, 18. Dez. Die polniſche Volkspartei hat den früheren Obmann Stapinski, der bon dem Miniſter für Galizien Dlugoſz der Unter⸗ ſchlagung von Wahlbeiträgen beſchuldigt wird, aus der Partei ausgeſchloſſen. wW. Wien, 16. Dez. Das Abgeordneten⸗ haus nahm in dritter Leſung die Novelle zu dem Perſonalſteuergeſetz in der Faſſung der zweiten Leſung an. W. Wien, 18. Dez. Der Kaiſer empfing heute Mittag den ruſſiſchen Botſchafter Sche⸗ beko in Antrittsaudienz behufs Entgegen⸗ nahme des Beglaubigungsſchreibens. Die Heidelberger Oberbürgermeiſterwahl. Heidelberg, 18. Dez. Wie die „Heidelberger Ztg.“ hört, hat die vom Stadtrat im Benehmen mit den Fraktionen des Bürger⸗ ausſchuſſes zur Vorbereitung der Oberbürger⸗ meiſterwahl beſtellte Kommiſſion in ihrer geſtrigen Sitzung ihre Beratungen beendet, nach⸗ dem bei der geſtrigen Abſtimmung eine über⸗ wiegende Majorität ſich dafür ergeben hatte, daß die Kommiſſion Herrn Bürgermeiſter Dr. Wal z dem Bürgerausſchuß als Oberbürger⸗ meiſterkandidaten vorſchlagen ſoll. Gleichzeitig hat die Kommiſſion in ihrer Majori⸗ tät ſich dahin geäußert, daß die durch eine etwaige Wahl des Herrn Bürgermeiſter Dr. Walz freiwerdende Stelle eines erſten Bürger⸗ meiſters öffentlich ausgeſchrieben werden ſoll. Das Ende des Streiks der Studierenden der Zahnheilkunde. * Heidelberg, 18. Dez. Da ſie ein⸗ geſehen haben, daß es keinen Zweck habe, weiter zu feiern, haben auch die hieſigen Studierenden der Zahnheilkunde den Streik für beendet erklärt und werden ihre Arbeit nach den Ferien wieder aufnehmen. Die Inſelfrage. W. Athen, 18. Dez. Die Preſſe beſpricht den engliſchen Vorſchlag über Albanien und die ägeiſchen Inſeln ungünſtig und ſteht ihn als keine Kompenſation für Griechenland an, die Zerteilung der Inſeln mit der Abgrenzung von Epiros zu verbinden. Die Blätter ſind der Mei⸗ nung, daß der Vorſchlag zwei neue Fratzen ſchaffe, die mit Kretafrage vergleichbar ſeien. Aus der heſſiſchen 2. Kammer. Darmſtadt, 18. Dez. Die Zweite Kammer nahm die Regierungsvorlagen betr. die Hingabe eines Darlehens von einer Million Mark für die Zenkralkaſſe der heſſiſchen Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften und betr. die Beteiligung des Staates an der Heſſiſchen Landeshypothekenbank an. Die Zweite Kammer nahm weiter heute vormittag nach mehr⸗ tägiger Debatte die Beamtenbeſoldungs⸗ laſſen. All das muß jedoch geſchehen ohne einen Führer; jeder einzelne muß für alle denken, ſeine Schlüſſe und ſein Handeln auf die Mannſchaft einrichten. Deshalb iſt auch jeder Platz im Spiel⸗ felde wichtig und ehrenvoll iſt. Während der ganzen Spieldauer erhält ſich die Spannung; denn jede Partei kämpft im Angriff und in der Verteidigung. So bringt das Spiel durch ſeine Gedanken ſelbſt die ſtändige Abwechs⸗ lung, die in ihrer Unerwartetheit die dauernde Aufmerkſamkeit aller Spieler fordert und die Augen der Zuſchauer bannt. Dieſe freie Kampfes⸗ führung der beiden Gegner iſt es auch, welche die Ueberraſchungen bringt, den Schwachen nicht ver⸗ zagen läßt und ihn im ſchnellen Durchbruch durch den drängendenGGegner zumErfolge führt. Sie läßt den Starken nicht übermütig werden und gibt dem Spiel jene slorious uncertainty, die zum Sport und Kampf gehört. Keine Regel ſchreibt vor, wie der Spielzweck zu erreichen iſt, und deshalb kann jede Mann⸗ ſchaft ein Spiel führen, ihrer Eigenart entſpre⸗ chend. So erklärt ſich die Indibidualität des Spieles, ſo können wir von einer beſonderen Spielweiſe ſprechen, in der wir Temperament und Intelligenz, jia der Nationalcharakter der Mann⸗ ſchaften deutlich erkennen. Die Möglichkeit, etwas Eigenes im Spiele ſchaffen zu können, erzeugt den Eifer, und das ſtets neue Intereſſe für das Spiel leiht ihm den nie verſagenden Reiz. Die Mög⸗ lichkeiten des Kampfes ſelbſt ſind unendlich viel⸗ geſtaltig. Gerade die Tatſache, daß es keine an⸗ dere Wertung gibt als„Tor“ hält das Spiel fern pon allem Nebenſächlichen und zwingt anderſeits zum Wechſel in der Kampfesweiſe. So löſen ſich in bewußter Abſicht Angriffe und Nachlaſſen, Flügelſpiel und Innenſpiel, Durchbrüche und Ab⸗ geben des Balles ab, jede einzelne Phaſe herbei⸗ geführt und beherrſcht durch den Spielgedanken. Wenn man an die friſchen kraftvollen Geſtal⸗ borlage und den Gebührentarif für die Gehälter an. Da der Geſetzentwurf, wie er bon der Zweiten Kammer angenommen wor⸗ den iſt, vielfach von der Regierungsvorlage ab⸗ weicht und über dieſe hinausgeht, ſo hängt das weitere Schickſal der Vorlage zunächſt von der Stellungnahme der Erſten Kammer zu den Be⸗ ſchlüſſen der Zweiten Kammer ab. Die Erſte Kammer dürfte ſich vorausſichtlich wieder für die Regierungsvorlage erklären. Eine Dienſtreiſe des Staatsſekretürs des Aus⸗ wärtigen. Stuttgart, 18. Dez. Der Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes von Jagow iſt in der vergangenen Nacht aus München hier eingetrof⸗ fen und im Hotel Marquardt abgeſtiegen. Heute Vormittag machte der Staatsſekretär dem Mini⸗ ſterpräſidenten Dr. v. Weizſaecker einen Beſuch. Um halb 1 Uhr wurde Herr von Jagow vom König in Audienz empfangen. Hieran ſchloß ſich ein Frühſtück im Wilhelm⸗Palais an, an dem auch der Miniſterpräſident Dr. v. Weiz⸗ ſaecker und der preußiſche Geſandte von Below⸗ Rutzau teilnahmen. Heute Abend halb 8 Uhr folgt Staatsſekretär von Jagow einer Einladung des Miniſterpräſidenten zum Diner. Beſuch des Fürſten von Lippe durch den König von Sachſen. * Detmold, 18. Dez. Der König von Sachſen iſt heute morgen 7 Uhr 12 Minuten in Begleitung des Flügeladjutanten Major von Metzſch hier eingetroffen. Der Fürſt von Lippe holte ihn am Bahnhofe ab. Nach der Einnahme eines kleinen Frühſtücks begaben ſich die hohen Herrſchaften ſofort zur Jagd in den Teutobur⸗ ger Wald. Die Abreiſe erfolgt heute Abend 10 Uhr 56 Min. Vom Braunſchweiger Herzog. Berlin, 18. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Herzog Ernſt Auguſt von Braunſchweig und Lüneburg iſt geſtern abend.20 Uhr in Be⸗ gleitung ſeines Flügeladjutanten aus Braun⸗ ſchweig in Rathenow eingetroffen, um im Kaſino des Huſarenregiments von Ziethen an einem Abſchiedseſſen teilzunehmen, das das Ratheno⸗ wer Offizierskorps ihm zu Ehren veranſtaltete Der Herzog wurde auf dem Bahnhofe vom Re⸗ gimentskommandeur und mehreren Offizieren empfangen, worauf die Herren im Wagen direkt nach dem Kaſino fuhren. Zu Beginn des Mahles brachte Oberſtleutnant v. Baumbach das Kaiſer⸗ hoch aus. In dem folgenden Trinkſpruche feierte er den Herzog, deſſen frühe Abberufung das Offizierkorps lebhaft bedauere. Als Abſchieds⸗ geſchenk überreichte er namens des Offizierkorps eine Ziethenbüſte. Herzog Ernſt Auguſt er⸗ wiederte ſogleich guf die Worte des Regiments⸗ kommandeurs und toaſtete auf das ſtolze und ſchneidige Ziekhenſche Huſarenregiment. Zur Beteiligung Deutſchlands an der Welt⸗ ausſtellung in San Franzisko. Berlin, 18. Dez. Wie der deutſchen Zentralſtelle für die Weltausſtellung in San Franzisko aus Newyork gekabelt wird, wandten ſich nunmehr eine Reihe der führenden Per⸗ ſöttlichkeiten des amerikaniſchen Bildungs⸗ weſens, darunter der Kommiſſar für das öffent⸗ liche Bildungsweſen, der Präſident der Co⸗ lumbia⸗Univerſität in Newyork ſowie der Chef der Bueros Carnegie Foundakion for the Ad⸗ vaneement of teaching mit einer Adreſſe an den Deutſchen Kaiſer, ſeinem bisher be⸗ zeugten Intereſſe an den kulturellen Wechſel⸗ ten denkt, die ſich auf dem grünen Raſen im durch eine Ausſtellung des deutſchen Unterrichtsweſens in San Franzisko Ausdruck zu geben. Der Deckungsmodus der franzöſiſchen Militir⸗ ausgaben. * Paris, 18. Dez. Das„Echo de Paris“ will wiſſen, daß Finanzminiſter Caillaux die Abſicht habe, die durch das Militärgeſetz notwen⸗ dig gewordenen Ausgaben auf drei Jahre zu verteilen. Er veranſchlage die Ausgaben des erſten Jahres auf etwa 600 Millionen, zu deren Deckung Schatzſcheine in dieſem Betrage ausge⸗ geben werden ſollen. Der weitere Bedarf ſoll durch die von Caillaux geplante„Steuer auf den erworbenen Reichtum“ gedeckt werden, die jedoch erſt ſechs Monate nach der Bewilligung durch das Parlament in Kraft treten würde. Die Grundlage dieſer Steuer würde eine alljährlich zu erneuernde Erklärung der Steuerträger über die Höhe ihres Einkommens bilden. Der 50. Geburtstag des öſterreichiſchen Thronfolgers. * Wien, 18. Dez. Nahezu die ganze Preſſe Wiens ſowie der Monarchie widmen dem Erz⸗ herzog Franz Ferdinand anläßlich ſeines 50. Geburtstages warm gehal⸗ tene Artikel, in denen die außergewöhnlichen Eigenſchaften des Thronſolgers, insbeſondere deſſen Feldherrntugenden und ſeine Verdienſte um die Ausgeſtaltung des Heeres und der Marine hervorgehoben werden. Weiter wird auf ſein als Vorbild geltendes Familienleben hin⸗ gewieſen und ſein werktätiges Intereſſe für wiſſenſchaftliche und künſtleriſche Beſtrebungen allerorts betont, ſowie die außerordentliche Unter⸗ ſtützung, die er ihnen angedeihen laſſe. Der Thronfolger als überzeugter Anhänger des Drei⸗ bundes habe durch ſein herzliches Verhältnis zu Kaiſer Wilhelm zur Vertiefung des zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Deutſchland beſtehenden Bündniſſes beigetragen. Berlin, 18. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Wien wird gemeldet: Der Erzherzog⸗ Thronfolger Franz Ferdinand feiert heute ſeinen 50. Geburtstag im engſten Kreiſe ſeiner Familie auf Schloß Kono⸗ piſcht, wo kürzlich der Kaiſer zum Beſuche war. Dieſe Zurückgezogenheit entſpricht den Neigun⸗ gen des Erzherzogs, der die Abgeſchiedenheit ſeiner Schlöſſer nur bei den wichtigſten offiziellen Anläſſen verläßt. Spaniens Kämpfe in Marvkko. * Tetuan, 18. Dez. Spaniſche Truppen hat⸗ ten, während ſie den Bau eines Blockhauſes zu decken hatten, einen heftigen Kämpf mit den Eingeborenen zu beſtehen. Den ſpaniſchen Fliegern gelang es, wirkſame Bomben zu wer⸗ fen. Viele Eingeborene wurden getötet. Zwei ſpaniſche Soldaten ſind gefallen. Ein Major wurde ſchwer und fünf Soldaten leichter ver⸗ wundet 5 Die Vereinigten Staaten und W. Newhork, 18. Dez. Wie der„Newyorker Herald“ aus Mexiko erfährt, erhielt das dortige Miniſterium des Aeußeren eine Note der Union⸗ ſtaaten, die, wie bermutet wird, eine neue Po⸗ litik der Unionſtaaten gegen Mexiko an⸗ binett erörtert. beziehungen zwiſchen Deutſchland und Amerika 2 Daglige Nor, Jeilung frohen Kampfe meſſen, ſo fällt es ſchwer, von den körperlichen Segnungen des Fußballſpiels zu ſchweigen. Doch iſt ſein edelſter Vorzug, daß es ſich im Spielgedanken an den Geiſt ſeiner An⸗ hänger wendet. Er ſpricht zum Höherſtehenden und Einfachen und lehrt ſie in geſunder Selbſter⸗ ziehung praktiſch denken und handeln. Pferdeſport. Sr. Für das Oeſterreichiſche Derby 1913 wurden in Berlin vier Unterſchriften abgegeben, ſämtlich von den Herren A. u. C. von Weinberg, die die bei⸗ den Feſtino⸗Söhne„Antinous“ und„Grazioſo“, den Fels⸗Sohn„Leubach“ und die Nuage⸗Tochter„Fa⸗ villa“, einen Abkömmling der berühmten Fabella, nannten. Weſentlich ſtärker noch legten ſich die Frank⸗ furter Züchter für den Auſtria⸗Preis 1915 ins Zeug, für welchen ſie nicht weniger als 8 Unterſchriften ab⸗ gaben. Unter dieſen befinden ſich die jetzt zweijähri⸗ gen„Orelio“ und„Melba“. Außerdem gab Herr Friedheim eine und Herr A. v. Schmieder zwei Meldungen für das 100 000 Kronen⸗Reunen ab. Auch für die beiden großen öſterreichiſchen Zweifeſh⸗ rigen Prüfungen, den Preis von Helenenthal 1915 Kottingbrunn und das Graf Nikolaus Eſterhazy⸗Me⸗ morial 1914 in Wien nannten die Herren v. Wein⸗ berg 4 bezw. 5 ihrer Pferde, während im Kaiſer⸗ Preis zu Kottingbrunn im nächſten Jahre„Meta⸗ ſtaſio“ die blau⸗weißen Streifen an den Start tragen könnte. Luftſchiffahrt. *Jahrbuch der Luft⸗Fahrzeug⸗Geſellſchaft(früher der Motorluftſchiff⸗Studiengeſellſchaft!, Sechſter Baud 1912—1913. Mit 91 Textfiguren und 1 Taſel. Verlag von Julius Springer in Berlin. Gebunden Preis ½.—. Das vorliegende Jahrbuch der Luft⸗ Fahrzeug Geſellſchaft m. b. H. erſcheint als Fort⸗ ſetzung der bisher von der Motorluftſchiff⸗Studien⸗ geſellſchaft herausgegebenen Bände, nachdem die be reits im Vorwort des vorigen Jahrbuchs erwähnte Liquidation der M. St. G. in die Wege geleitet und demnächſt beendigt iſt. Die Luft⸗Fahrzeug⸗Geſellſchaft, eine Tochtergeſellſchaft der Motorluftſchiff Studien⸗ geſellſchaft, wird auch in Zukunft das Jahrbuch weiter erſcheinen laſſen. Außer den Berichten über den Foriſchritt im Bau von Luftſchiffen und Flugzeugen ſowie geſchäftlichen Mitteilungen, bietet auch dieſes Jahrbuch wieder eine Reihe wiſſenſchaftlicher Aufſütze: „Ueber Funkentelegraphie“ von Graf Arco, Ber⸗ lin.„Ueber die Spannungsverteilung auf den Hül⸗ len von Pralluftſchtffen“ von Dr. Ing. Karl Heyer, Bad Dürkheim.„Bericht über die Göttinger Modeli⸗ kündigt. Die Note wird heute vom Huerta⸗Ka⸗ verſuchsauſtalt“ von Proſeſſor D. L. Prandtl, Göt⸗ tingen.„Ueber ſyſtematiſche Verſuche an Luflſchrau⸗ benmodellen“ von Dipl.⸗Ing. Albert Betz, Göt⸗ tingen.„Ueber die Beanſpruchung von Ballonhüllen unſtarxrer Luftſchiffe“ von Major z. D. Profeſſor Dr. ing. h. c. Auguſt v. Parſeval, Berlin.„Der Ne⸗ belbeobachtungsdienſt der Luft⸗Fahrzeug⸗Geſellſchaft m. b..“ von Hermann Rotzoll, Bitterfelb. Mit Beginn dieſes Jahres hat die Luft⸗Fahrzeug⸗Geſell⸗ ſchaft auch den Bau von Flugzeugen aufgenom⸗ men. Die beiden herausgebrachten Typen, eine Stahl⸗ Taube und einen Stahl⸗Pfeil⸗Doppeldecker, haben ſich bereits bei verſchiedenen Gelegenheiten als vecht lei⸗ ſtungsfähig erwieſen. 80 Ayigtik. Ikar. Ein Curtiß⸗Waſſerflugboyt für die deutſche Marine. Wie wir erfahren, hat die Marineverwal⸗ tung vor einiger Zeit bei den amerikaniſchen Curtiß⸗ Werken einen Waſſerdoppeldecker beſtellt, der in näch⸗ ſter Zeit auf der Putziger Waſſerflugzeugſtation aus⸗ probiert werden wird. Flug über die Sahara. Der Nationale Fuft⸗ ſchiffahrtsverband hat für den geplanten Flug über die Saharg folgende Abſchnitte beſtimmt: Figig, Figig⸗Aulef, Aulef⸗Timidrin und Timidrin⸗ Timbuktu. Von Aulef bis Timbuktu ſoll die Strecke durch Steinpyramiden gekennzeichnet werden. Der Kolonialminiſter und der Gouverneur von Frauzöb⸗ ſiſch⸗Weſtafrika wurden gebeten, dem Flieger Barra, der über dieſem Gebiete einen Aufklärungsflug un⸗ 1 ſoll, 25 Kamelreiter zur Verfügung zu ſtellen. Pegpud zeigte am geſtrigen Sonnkag auf dem Flugfeld von Juvyſi wieder einmal vor einer unge⸗ heueren Menſchenmenge ſeine Kunſtflüge, ſa er über⸗ bot ſich ſelböſt in allem bisher Geleiſteten. Nachdem er wohl über ein dutzendmal mit ſpielender Leichtigkekt ſein Looping the Loop ausgeführt hatte, gelaug es ihm auch, ſich ſeltlich gänzlich um deu lin⸗ kenoder rechten Flügel zu drehen, ſich alſo wie ein Bohrer vorwärts zu bewegen. Ex leiſtete ſich dann noch einen ſeiner raſenden Sturflüge, wobei er mit ungeheurer Schnelligkeit faſt ſenkrecht herabſchoß, dann aber das Flugzeug durch eine Heß bewegung dicht über dem Erdboden wieder emporriß, um abermals in die Höhe zu ſteigen. Hier in etwa 500 Meter Höhe, drehte er ſich mit ſeinem Eindecker auf den Rücken und flog dann mitk Kunſtſtücke wurden dem Flieger wieder ſtürmiſche Kundgebungen gebracht. Orau. 6. Seite. GBeueral-Anzeiger.— gadiſche Reuelle Nachrichten. Abendblatt.) Donnerstag, den 18. Dezember 1913. Volkswirtschaft. Wassergas-Schweißwerk Worms. In der Generalversammlung des Wassergas-⸗ Schweißwerkes Gustav Kuntze.-G. in Worms Wurde beschlossen, die Aktionäre aufzufordern. auf je 5 Stück ihrer Aktien 4 Stücle der Ge- sellschaft freiwillig zu deren Verfügung ein⸗ zuliefern. Die Gesellschait wird aus den 80 zur Einlieferung gelangten Aktien einen Betrag von M. 1 260 000 an ein Konsortium, bestehend aus der Süddeutschen Diskonto-Ge- sellschaft.-G. in Mannheim, den Man- nesmann-Röhrenwerken in Düsseldorf und den Rheinischen Stahlwerken in Duisburg-Meide- rich zum Nennwert weitergegeben. Dadurch wird der bilanzmäßige Verlust von M. 717 909 gedeckt und ein hinreichender Betrag von Rück⸗ stellungen und Abschreibungen frei. Außerdem erhält die Gesellschaft neue Mittel zur Ab⸗ stoßung ihrer Schulden und zur Vornahme von neuen Bauten und zur Weiterführung des ver- Sröberten Betriebes. Weiter wurde beschlos- sen, das Grundkapital der Gesellschaft von M. 1 700 o um einen Betrag bis zu M. 1 260 000 m Wege der Zusammenlegung der Aktien im Verhältnis 3 zu 1 herabzusetzen, soweit etwa die Aktionäre der Aufforderung zur freiwilli- gen Einreichung ihrer Aktien nicht nachkom- men sollten. Wie die Verwaltung mitteilt, sind kast von sämtlichen Aktionären die Erklärun- gen über ihre Bereitwilligkeit zur Einlieferung der Aktien bereits eingegangen. Auch hat sich It. Frkf. Ttg. das gesamte Konsortium zur Uebernahme des freiwerdenden Betrages von M. 1 260 000 fest entschlossen, sodaß der 2u 8 Wiedererbhöhung des herabgesctzten Grundka- pitals von der Tagesordnung abgesetzt werden konnte. Weiterhin wurden die Wahlen zum Aufsichtsrat begonnen. Vom weſtbentſchen Eiſenmarkt. (Bon unſerem Düſſeldorfer r⸗Korreſpondenten.) Die Situation auf dem Markt iſt gegenwärtig merklich zuverſichtlicher geworden, hauptſäch⸗ lich weil das Röhrenſyndikat nunmehr ge⸗ ſichert iſt und man hiervon einen günſtigen Einfluß auch auf die anderen Induſtriezweige erwartet. In -Produkten mid far das 1. Quartal 1914 Zug um Zug verkauft; in.Produkten ſind die Werke ziem⸗ lich feſt, weil ſie bis Schluß des 1. Quartals nächſten Jahres meiſtens ausverkauft ſindz daher geben ſie für ſpätere Lieſerungen nur kleine Mengen ab und dieſe auch nur zu höheren Preiſen. Infolgedeſſen iſt heute Stabeiſen unter 100 mit 17½ 9% Skonto, ab Oberhauſen nicht mehr zu haben. Auch der Blech⸗ markt liegt beti etwas anziehenden Preiſen feſter. Man rechnet in Werkskreiſen damit, baß nach den Feiertagen, gleich zu Anfang nüchſten Jahres, eine lebhaftere Kanftätigkeit einſetzen wird, weil der allgemeine Bedarf bekanntlich ſehr lange zurückgehalten iſt und bis in die letzte Zeit hinein nur die öirelt notwendigen Mengen eingedeckt wur⸗ den. Um die notwendige Belebung auf dem Baumgrkt herbeizuführen, muß aber das Geld nich billiger und flüſſiger werden. Die Ausſichten hierfür ſollen allerdings nicht ſchlecht ſein. Für ein beſſeres Frühjahrsgeſchäft ſind allerlei günſtige An⸗ zeichen vorhanden, die ſich auch wohl realiſſeren wer⸗ den, wenn nicht Unerwartetes dazwiſchen tritt. Auf dem Stegerländer Eiſenſteinmarkkt iſt der Abruf immer flott und und die Abſchlußtätigkeit für Lieferungen im 1. Semeſter 1914 befriedigend. Nachdem der Eiſenbahnrat den Ausnahmetarif für Erzſendungen nach Ober⸗Schleſien bis Ende 1917 ver⸗ längert hat, kann das Syndikat nach dieſem Abſatz⸗ gebiet anſehnliche Mengen verſchicken. Der Roh⸗ eiſenmarkt liegt dagegen ziemlich ſtill, weil die Verbraucher, ſpeziell die Gießereien ſtark zurückhal⸗ ten. Infolgedeſſen hat auch der Verſand ziemlich nachgelaſſen. Im Stahlwerksverband liegt Formeiſen, der Jahreszeit entſprechenb, recht flan, ſodaß nicht einmal die Hälfte der Beteiligung abge⸗ ſetzt werden konnte. In Halbzeug und Eiſenbahn⸗ material bewegt ſich das Geſchüft in normalen Bahnen. Im Walzdrahtverband iſt die Marktlage noch ziemlich ruhig. In der weiterver⸗ arbeitenden Drahtinduſtrie iſt das Geſchäft ſehr flau, ſodaß ſich, namentlich wegen des ſcharfen Wettbewerbs der großen gemiſchten Werke, für die kleineren Fa⸗ briken kaum ein lohnender Betrieb durchführen läßt. Der Stabeiſenmarkt hat ſich langſam weiter befeſtigt und die Preiſe bewegen ſich nach ohen. Das iſt auch vom Blechmarkt zu ſagen, wo namentlich Feinbleche in den letzten Tagen ange⸗ zogen haben. Das Röhrengeſchäft verſpricht heſſer zu werden, wenn das Syndikgt in Kraft tritt. Es wird aber gegenwärtig ſchon in großen Mengen gekauft, weil die bisherigen Preiſe für Spezifi⸗ katlanen bis Mitte Jannar gelten, und nach Inkraft⸗ treten des Syndikats beſtimmt mit einer wefteren Preiserhöhung zu rechnen iſt. Auch in Band⸗ eiſen war in der letzten Zeit eine kleine Be⸗ feſtigung eingetreten, die jedoch bei dem ſcharfen Weitbewerb de: außenſtehenden Werke kaum größere Dimenſtonen annehmen konnte. In Nieten hat die loſe Vereinigung die angekünbigte Preisermäßi⸗ gung um 15 pro Tonne vorgenommen. Die Schraubenpreiſe haben ſich in den letzten Wo⸗ chen unverändert gehalten. In den Spezialfabrikaten haben die Werke ver⸗ hältnismäßig gut zu tun. Vor allen Dingen ſind die Werkſtätten für Eiſenbahnbedarf auf lange Zeit reichlich beſchäftigt. Auch in Stahl⸗ formguß kaun über Mangel an Arbeit kaum ge⸗ klagt werden, wenn auch die Preiſe infolge des Kon⸗ kurrenzkampfes der Werke untereinander noch immer zu wünſchen übrig laſſen. Die Waffen fabriken gleichfalls gut zu tun. Dagegen wird in den meiſten Branchen der Kleineiſeninduſtrie über unzureichende Aufträge und ſchlechte Preiſe ge⸗ kagt. Hier ſind die Werke vielfach darauf angewie⸗ ſen, die Betriebe eilnzuſchränken und auf Lager zu erbeiten. Manche Betriebe dieſer Art feiern berelts wöchentlich regelmäßig an mehreren Tagen, ſodaß auch die Arbeiter empfindliche Lohnausfälle erleiden. Alle Hoffnung iſt ſetzt auf das Frühſlahrsgeſchäft ge⸗ richtet, von dem man allgemein eine Beſſerung er⸗ wartet.— Wir möchten ſedoch davor warnen, dleſe Hoffnung all zu hoch zu ſpannen, weil bei der außer⸗ ordentlich großen Produltlonsvermehrung der Markt ſowohl im Inlande, als auch im Auslande ſtark überſchwemmt wird, ſodaß namentlich dort, wo keine Berbände beſtehen, ein Preiskampf un⸗ neumeidlich iſt, wodurch die finanziellen Ergeß werden. —— u. Mannheimer Produktenbörse. Das Ge⸗ schäft bewegte zich heute in den engsten Gren- ren. da niſſe arg beſchnftten die Ronsumenten in Anbetracht der be- vorstehenden Feiertage sich reserviert verhiel⸗ ten. Die Stimmung war für alle Getreidearten Die Notie⸗ sowie auch für Mehl recht ruhig. Rotterdam: Weiren Laplata-Bahla-Bianea oder Barletta-Russe 77 Kg. schwimmend N. 000.00.—000.—, dito ungarlsche Aussaat 78· Kg. p. Jan.-Febr, H. 157.50-158——, dito ungarlsehe Santa Fe 70 Kg. per Febr.-RBärz R. 000.—000—, dito Mauspitzig 78 Kg., per Jan.-Fekr, zu R. 000.00—.000.—, Kansas ii golf per prampt . 150.——150.50, desgl. Ohloage N. 162.50—153.—, Nanitoha Hr. 1 per fovember R. 161.30—182.—, dito Nr. 2 per Novomber u. 153.50—159.—, Ulka 9 Pud 30-35 prompt B. 152.50—153.—, Uixa 9 Pus 36-10 prompt N. 157.—157.80, Krim-Azima 10Puf-10 sohwlmm. H. 159.——183.—, Rumünler 78-79 Kg. naoh Huster per prompt H. 158.50—157.—, RHumänler 79-00 Kg. naon Huster per prompt R. 158.50—157.—, Norddentecher 77/78 Kkg. wiegend per prompt Verschiffung H. 128.—13850. Hoggen, audruselson., 9 Pud 10-15 prompt N. 118.50—71.—, dito 8 Pud 15-20 prompt E. 116.50—117.—7 dlto 9 Pud-25 2 eee—, norddeutsod. 78574 Kg per prompt gerste russ. 38.0 Kg. der prempt H. 112.——112.30, alto 58-50 Kg. per Dezember A. 113.——413.50, rumäa. 59-50 Kg. per 114.—114.50, Ddonas 60/51 Kg. per prompt. 114.— 2— Hals La Plata, gelb rye terms scheimmend H. 112.——112.50, b. Dezember f. 113.—-118.80. Donau ddalatz Foznanlan prompt E. 109.50.—110., Odenea per prompt k. 108—109.30, Novorlssik b. prompt E. 000.——000.00. Mlzed per prompt B. 000.00—000.— Hafer, nordrusslscher, 48-47 Kg. b. prompt R. 115.—115.50, alto 47-4n Kg, per prompt. 176.——116.50, Donau 48-47½7 Kg., per Rovemb. A. 800.—000.—, atto 50-51 Kg. per Junl. 000.— 90.— aAmerikaner Olippeg welss 38 Pfd. per Ral-Jun 000.—000.00 La Plata 48-47 Kg. p. Jan.-Fobr. K. 109.50—110.—. Bei der.-G. für Federstahl-Industrie orm. A. Hirsch u. Co.) in Kassel dürfte das Ge- schäftsjahr 1913 dem B..-C. zufolge bessere Gewinnergebnisse als das Vorlahr aufzuweisen haben, 830 daß die Gesellschaft sehr wohl in der Lage Wäre, die Dividende von 5 Prozent (gegen 12 Prozent im Jahre 1911 und 15 Pro- zent im Jahre iↄro) auf 7,5—8 Prozent steigern zu können. Ob sie es aber tun wird, sei eine andere Frage. Allem Anschein nach werde der Aufsichtsrat nicht geneigt sein, diese Mittel aus der Hand zu geben, sondern vielmehr den Ge- winnüberschuß zur Stärkung der inneren Be⸗ triebsmittel und zur Abstoßung der Verbind- lichkeiten zu verwenden. Die 15 Gas-, Elektri- zitäts- und Wasserwerke der Hassia-Gesell- schaft, die von der Federstahl-Industrie ver- Waltet und teilweise auch selbst betrieben wer⸗ den, erfordern fortlaufend Mittel zur Erweite⸗ rung und Unterhaltung. —— Gensralversammlungs-Termine. Deabr. 20. Aktiengesellschaft für Seilindustrie vormals Ferdinand Wolff, Mannheim-Neckarau. 20. Neue Rheinau-.-G. Rheinau. 22. Rheinische Schuckert-Gesellschaft für elek- trische Industrie.-G. 27, Badische Gesellschaft für Zuckerfabrika⸗ tion. 29. Pfalzwerke Axktiengesellschaft Ludwigs⸗ hafen. Jan, f 13. Rheinische Automobil Gesellschaft XA.-., Mannbeim. ——— 895 Telegraphische Handslsberichte. Vom Zinkverbaub. W. Beplin, 18. Dez. In der heutigen Ver⸗ ſammlung des Zinkverbandes wurde bekannt gege⸗ ben, daß das Internationale Syndikat bis zum 30. April 1916 verlüngert worden iſt und damit auch der Zinkhüttenverband bis 30. April feſtgeſchloſſen gilt. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Nachfrage lebhaft iſt. Die Preiserhöhung beträgt 50 pro 100 Kg. mit den üblichen Aufſchlägen auf ſpätere Lieferungen. Das Rheinisch-Westfälische Zement-Syndikat. Dortmund, 18. Dez. Wie die„Dortmun- der Zeitung“ meldet, wurden die Verhandlun- gen zur Bildung eines neuen Rheinisch-West⸗ fälischen Zementsyndikats, die sich im Laufe der Nacht wieder aussichtsvoller gestalteten, bis in die frühen Morgenstunden fortgesetzt. Nachdem die in den letzten Tagen aufgetauch- ten neuen Schwierigkeiten beigelegt waren, wurden die Syndikatsverträge von dem größ- ten Teil der Werke nock im Laufe der Nacht unterschrieben. Bevor die Verhandlungen ab- gebrochen wurden, beschloß man, die Frist, bis zu der die Verkàufe für die näckstjährige Liefe-⸗ rung vorgenommen werden dürfen, die gestern um Mitternacht ablief, bis zum 31. Dezember zu verlängern. Heute vormittag 10 Uhr wurden die Verhandiungen mit dem Abschluß der Ver- träge mit den einzelnen Werken, die nachts nicht unterschrieben hatten, fortgesetzt. Konkurse. Frankfurt a.., 18. Dez. Aus Stutt⸗ gart den 17. ds. wird der Frkf. Ztg. geschrie- ben: Die Firma Trockenschrank- und Maschi⸗ nen-Industrie Friedrichshafen B G. Mader in Friedrichshafen a. B. ist in Konkurs ge⸗ raten. Türkische Anleihe. Berlin, 18. Dez. Die bis zum März 1914 fällig werdenden Semestralitäten der türkischen Anleihen, deren Dienst von der Deutschen Bank Wahrgenommen wird, sind bereits seit einiger Zeit durch Barüberweisungen der tür⸗ kischen Regierung an die Deutsche Bane in vollem Umfange abgedeckt. Auch für die Mai⸗ Kupon Administrationsanleihe befindet sich die Deckung zum großen Teil bereits in den Hän- den der Deutschen Bank. Die Marktlage des Noheiſenverbandes. *Köln, 18. Dez. In der heutigen Hauptver⸗ ſammlung des Roheiſenverbandes wurde über die Marktlage berichtet. Der Verſand im Monat No⸗ vember hat gegenüber dem Vormonat um ca. 10% abgenommen ünd betrug 81,75% der Betetligung. Hierbei iſt allerdings zu berückſichtigen, daß der No⸗ vember nur 24 Arbeitstage gegen 27 im Oktober hatte. Ein großer Teil der Jnlandsabnehmer hat mit der Eindeckung des Bedarfes für das erſte Semeſter 1914 bisher gezögert. In den letzten Tagen iſt indeſſen eine regere Kaufluſt feſtzuſtellen, offenbar inſolge des etwas feſteren Ausſehens des entzliſchen Markles. Die Nachfrage, auch im Auslande, iſt weſentlich ſtärter und erſtreckt ſich teilweiſe auch auf ſpätcre ieſerüngsfriſten, ein Beweis dafſtr, daß die heuligen Roheiſenpreiſe kaum mehr ein Riſiko in ſich tragen. Angeſichts der aus einigen Bezirken Deutſchlands in letzter Zett laut gewordenen Klagen über die unge⸗ nügende Sere der Roheiſenpreiſe, wurde ſel⸗ ten sder Verhandsleſtung wiederhlt darauf hingewic⸗ ſen, daß der Verband 1 vornherein eine ſoweit als ndwie möglich ausgleichende Preispolftit ſich zum el haße. Unter allen Umſtänden müßten die er letzten Ze die Preispplitik des Roheiſenver⸗ es, der ſt it F tendenziöſen ö ergangenheit genoſſenen Bor⸗ Le testl 0 üllig ve n ig ungerecht⸗ t und 5 ck⸗ beneſen nen. runblage entherlich zen Kd * Berlin, 18. Dez. Die von der Deutschen Orientbank dieser Tage übernommenen 460 000 Pfund 6proz. türkischer Schatzscheine sind be- reits vollständig plaziert. Mannheimer Effektenbörgs. An der heutigen Börse stellten sieh Brauerei Eichbaum Aktien 104,80., 105 B. Rheinische Hypothekenbank Aktien zu 190,50 Prozent ge- fragt. Sonstiges ohne Veränderungen. —— Telegraphische Börsenberichts. Frankfurt, 18. Dez.(Telegr.) Fends- börse. Die Börse eröffnete bei ruhigem Ge⸗ schäft und schwächerer Tendenz. Die Um- sätze waren im allgemeinen gering und be⸗ schränkten sich auf die Kreise der Berufsspeku- lation. Die Eisen- und Stahlberichte aus Amerika lauteten wenig befriedigend, lassen eher wieder eine Einsehränkung der Produktion befürchten. Die Nachrichten aus Mexiko über zunehmende Schwierigkeiten im Zahlungsver- kehr hinterliehen einen ungünstigen Eindruck, wWodurch allerdings nur die in Betracht kom- menden mexikanischen Renten berührt wurden. Die Aktien des Schaaffhausenschen Bankver-⸗ eins konnten sich weiter erholen. Heimische Banken ruhig. Die Shares der Canada sind mäßig schwächer. Oesterreichisehe Bahnen ruhig. Orient und Schantung lustlos. Schiff⸗ fahrtsaktien kaum beachtet und eher angebo- ten. Bei Elektroaktien waren die Kursverände- rungen wiederum nur gering. Elektr. Licht und Kraft notierten exkl. Div.-Kup.(.5 Proz.) 129,50. Edison und Schuckert behauptet. Am Montanmarkt war die Tendenz abgeschwächt. Phönix waren beeinflußt auf Gerüchte, daß der Monatsausweig wenig günstig laute. Bochumer, Harpener, Gelsenkirchen notlerten nach unten. Am Kassamarkte für Dividendenwerte War die Haltung eher fester. Der Schluß der Börse ließ schwächere Ten⸗ denz zurück. Es notierten Kredit 20226,. Dis- konto 188586, Dresdner 149,78, Staatsbahn 1338,25, Lombarden 22, Baltimore Ohio 291, Phönix 23308. Privatdiskont: 4583 Prozent. Berlin, 18. Dez. Fondsbörſe. Inſolge des andauernden Fernbleibens des Publikums hält an der Börſe die ſtarke Geſchäftsſtille an. Etwas nehr Leben zeigt ſich vereinzelt in gewiſſen Favorit⸗ werten, wo ſich das profeſſionelle Element betätigte. Anregungen von günſtigem Einfluß lagen nicht vor; infolgedeſſen gewannen die unbefriedigenden Tendenz⸗ berichte von der geſtrigen Londoner und Pariſer Börſe ſtürkeren Eiufluß. Vor allem verſtimmte der geſtrige Rückgang der engliſchen Conſols in Zuſammenhang mit ſtarken Anſprüchen, die infolge verſchiedener Neuemiſſionen an die Aufnahmefähigkeit des Londo⸗ ner Geldmarktes geſtellt waren. Dies vermehrte das ohnehin im Hinblick auf den Jahresſchluß beſtehende Entlaſtungsbedürfnis. So war auf der ganzen Linie ein meiteres Ab⸗ bröckeln der Kurſe feſtzuſtellen. Die nicht ganz un⸗ befriedigenden Meldungen vom heimiſchen Eiſen⸗ markt blieben daher zunächſt völlig einflußlos. Für die unter dieſen unerfreulichen Börſenverhältniſſen rührig bperlezende Baiſſepartei war es baher leicht, wie an den Vortagen, allerhand ungünſtige Verſio⸗ nen, wie die bevorſtehende Kapitalserhöhung bei Phönix und dergl., auszuſtreuen, Auf den Rückgang der engliſchen Conſols reagierten hier ſtärker Zpro⸗ zentige Reichsankeihen, die bis 76.25 dann bis 70.12 bei anhaltend ſpekulativem Angebot zurückgingen. Die über die Vorgänge bei der Canada ohnehin ſtark verſtimmte Spekulativn benutzte den vorliegen⸗ den Wochenausweis zu weiteren ſtärkeren Abgaben in dieſem Papier, worauf ſich ſchließlich ein Rückgang von 3 Proz, ergab, was um ſs leichter war, als ſich London für Canada nicht aufnahmefählg erwles, Zu ſteigenden Kurſen, plus 3 Proz., gingen Orient auf den Beginn der Verſtändigungsverhandlungen mit Serbien ein. Türkiſche Tabakaktien wie Schaaffhauſen waren bei leichten Schwankungen behauptet. Anfängliche Rückgänge am Montanmarkt wurden zum Teil ſpäter wieder ausgeglichen inſolge der Erwartung von Preiserhöhungen am morgigen Düſſeldorfer Montanmarkt. Schiffahrts⸗ und Elektri⸗ zitkätsaktien waren wenig verändert. Ru⸗ ſiſche Banken und Naphta ſetzten im Ein⸗ klang mit Paris und auf angebliche Petersburger Jutervention ihre Erholung fort, ſo daß Naphtha J Proz. anziehen kounten. Tägliches Geld 3½ Bei der Seehandlung ſind die Sätze unver⸗ ändert. Auch in der zweiten Börſenſtunde haftete der Kursgeſtaltung ein Zug der Uünregelmäßigkeit an. Ruſſenwerte blieben feſt. Ortentbahn überſchritten den Kurs von 200. Auch Türkentabake beſſerten ſich. Montanwerte erzielten weiter leichte Beſſerungen. Auch Reichsanleihe vermochten ſich unter dem Einfluß der Exrmäßigung des Privatſatzes für Schnittwechſel etwas zu erholen. Canada aber blieben matt. Bei Schluß des offiziellen Verkehrs bewirkten niedrige Pariſer Kurſe in Türkenwerten auch Preisabſchwä⸗ chungen für internationale Werte. Privatdiskont 4½ bis 4% Proz. Berlin, 18. Degbr.(Tel.) Produkten⸗ börſe. Der Geſchäftsgang am Getreidemarkt war eiwas angeregter. Weizen war matter, da größere Andienungen herauskamen und auch der günſtige amerikaniſche Sgatenſtandsbericht drückte. Roggen behauptet. In Hafer herrſchte Nachfrage nach beſſe⸗ ren Sorten. Mais und Rüböl vernachläſſigt. Wetter: kalt. Konkurs⸗Ersffnungen. Aachen(). Franz Ernſt, Ledertreibriemenfabrikant. (Mitte 154. Julius Salomon, Kaufmann. 1 24.2 28. 1. P. 24. 2. Berl.⸗Schöneberg([). Mieczyslaw Transki, Kaufm, A. 10. 1. 1. 20., 1. Cotibus. Alfred Fiſcher, Kaufm., Inh. d. Firma M. Steffen. A. 24. 1, P. 19. 2. Franz Schiek, Bauunternehm. 1 i e Frankfurt a. M.(17). Wilh Geiſt u. Karl Renner, Großhdl. d. Nahrungsm. Br. A. 20. 1. le Freiburg, Breisg. Emil Hetdenreich, Kaufm. A. Laucha⸗UHuſtrut(Freiburg, Unſtr.) Firma Malz⸗Fabr. Laucha, Rudolf Hanckes. A. 7. 1. P. 10. 1. Boel(Kappeln, Gg. Henningſen, Schloſſerm. A. 8. 1. P. 6. 2. Röslan(kirchenlamttz. Ja. Dampffägewerk u, Holz⸗ 2—5 15 10 2. 20 München. ext Spießl, warenhöl. u. Schuh⸗ ſabrtkant. A. 31, 12. P. ſ0. 1. Trier(12). Tricter Induſtrie⸗Bedarf von Hoye u. Cie., off. Hg., u. 5.„Stefan u, Joſeſine von 1Schiffstelegramme des Norddeutſchen Lloyd, Bremen vom 15. Dezember. Angekommen die Dampfer:„Bülow“ am 15. Dez. 8 Uhr vorm. in Shanghai,„Prinzregt. Juitpold“ am 15. Dez. 5 Uhr vorm. in Marſeille,„Schwaben“ am 15. Dez. 10 Uhr vorm. in Brisbane,„Prinzeß Alice“ am 14. Dz. 12 Uhr vorm. in Hiogo(Kobe),„Lützom“ am 14. Dez. 4 Uhr vorm. in Colombo,„Neckar“ am 13. Dez. 12 Uhr vorm. in Baltimore,„Scharnhorſt“ am 14. Dez. 8 Uhr nachm. in Antwerpen,„Chemnitz“ am 14. Dez. 10 Uhr vorm. in Galveſton,„Norck“ am 14. Dez. 1 Uhr nachm. in Singapore,„Lothrin⸗ gen“ am 14. Dez. 11 Uhr nachm. in Bremerhaven. — Abgefahren die Dampfer:„Heilgoland“ am 18. Dez. 8 Uhr nachm. von Tenerife,„Prinz Iudwig“ am 12. Dez. 12 Uhr nachm. von Neapel,„Durendart“ am 14. Dez. 3 Uhr nachm. von Pernambuco,„Goeben“ am 15. Dez. 12 Uhr vorm. von Antwerpen,„Crefeld“ am 15. Dez. 12 Uhr vorm. von Antwerpen,„Pring Sigismund“ am 15. Dez. 6 Uhr vorm. von Prisbane. 16. Dezember⸗ Angekommen der Dampfer„Borkum“ am 16. Dezember, 4 Uhr vorm. in Antwerpen.— Abgefahren die Dampfer:„Cohurg“ am 15., 9 Uhr nachm. von Boulogne,„Berlin“ am 15., 9 Uhr nachm. v. Algier, „Heſſen“ am 15., 2 Uhr nachm. von Malta,„Bülom“ am 18., 11 Uhr vorm. von Shanghai.— Paſſiert die Dampfer:„Willehad“ am 15., 12 Uhr vorm. Caſt⸗ bpurne,„Sierra Ventang“ am 15., 11 Uhr vorm. Queſſant,„Hannover“ am 15., 2 Uhr nachm. Lizard, „Elſaß“ am 15., 4 Uhr nachm. Queſſant. vom 17. Dezember. Angekommen die Dampfer:„Coburg“ am 16., 11 Uhr nachm. in Bremerhaven;„Roon“ am 17.,, 1 Uhr nachm. in Colombo.— Abgefahren die Dampfer: „Prinz Ludwig“ am 10., 12 Uhr vorm, von Port Said;„Göben“ am 16., 1 Uhr nachm. von Sonthamp⸗ ton:„Kaiſer Wilhelm II.“ am 16., 2 Uhr vorm. von Newnork;„Alrich“ am 17., 8 Uhr vorm. von Mel⸗ bourne;„Scharnhorſt“ am 17. vorm. von Pliſſingen; „Sierra Ventana“ am 16., 2 Uhr vorm. von Newyork; „Würzburg“ am 16. nachm von Santos;„Koblenz“ am 16., 7 Uhr vorm. von Hiogo(Kobe);„Zleten“ am 17., 12 Uhr vorm. von Bremerhaven;„Norck“ am 17., 12 Uhr vorm, von Penang. Mitgeteilt von Baus& Diesfeld, General⸗Agentur in Mann⸗ heim, Hanſahaus, D 1, 7/8. Telephon Nr. 180. —— Landesprodukten-Bürse Stuttgart. Börsenbericht vom 18. Dezember. Auf dem Getreidemarkte war in abgelaufe⸗ ner Woche schon Feiertagsstille zu bemerken und bewegte sich das Geschäft in den engsten Grenzen. Die Weltverschiffungen waren wiederum nicht groß und nehmen die Verkäufer die 75 88 abwartende Haltung ein, wie die Käu⸗ — 775 Die heutige Börse verkehrte in ruhiger Hal⸗ tung und wurden in der Hauptssche einige klei- nere Posten gute amerikanische und russtsche Weizen gehandelt. Wir notieren per 100 Kilogramm frachtpari⸗ sere Mühlen eine abwartende Stellung ein und tät Stuttgart Getreide und Saaten ohne Sack netto Kassa je nach Qualität und Lieferzeit. Welxen, württemb, 15.99—.29,00 derste, frägkisehe 1759—18.— 25 rünklsch, 19.30—20.50„ ungarisek. 1. 55 bayerlsch. 20.350—21.50„„% oldau„00—09.00 75 Rumünler—-——.„ Anatoller 00.0000.00 5 Ulka 22.75—23.50 kalif, pr, 00.00.—00.00 15 Saxonska 23.—.50 Futiergerste 14.00—14.50 5 Axima 22.50—23,00 Hater, wWürttemb,, 10 Nowr,-Az. 00,00-00.00 ſe Rach dualltät 14.39—16.50 „ Walla-V. 00,00—00,00 Hafer, Amerikaner „ baplat,, ſe„ frusslsobher- nach dual. 00.00—00.00 Mals, Lapfata 15.50—185.75 „ Kangas 23.50—24,00 Alxes „ Vallforn. 00.00—00,00]„ Leſſow 90—.09 „ Austral. 00.00—00,00„ russlsoh 00.00—00.00 Kernen, 19.00—20.00 Donau 609.,00—00.00 Hintel, 12.80—.50 Koßtress. Reggen neu 16.78—17.50 Tafelgries.——.— „ frusslsoher 00.00—.00 Hebi Mr, 9.——31.— gerste, württemd, 18.00—.00„„——3280 „ Pfäzer 19.—19.75„ 2 41.—31.0 „ bapyerlsch, 00.00—00.00]„„ 3 9. „ Tauber 17.5018.-[„„4 20.—2. Mebl mit Saok, Kases mlti% Snkeie.(Wurttb. Harzen), Klele 9.00 Mk. netto Kasse ohne Sack. Antwerpsner Prodastenhorss. Antwerpen, I8, Dezember,.(Anfaag.) Welren ruhlg 18. 17. derste 17 per Dex. 19.62 19.52 per derember 14.10 14.25 per Närz 18.52 19.87 per Ral 14.47 per Bel 0 Grod der Bzssches deg Ngelebs- Wettur-Aeustes. N. Dex,; ee touohtkalt, Medersohſäge, starker ind. 22. Dez.; Bedeckt, frübe, feuchtkalt, 23½ Dez.;: Käfter, nahe Null, melst trübe, Nebel, 24., Der.: Rebel, feuohtkalt, um NRull herum, Geſchäftliches. „Deutſchland, Deutſchland, über alles!“ Jedem Deutſchen bis herunter zum kleinſten Schuibuben iſt dieſes herrliche Lied bekaunt. Soweit die deutſche Zunge klingt, ertönen ſeine Weiſen. Möchte in Wirtlichkeit ſeder Deutſche ſein Vaterland„über alles“ ſtellen. Dazu gehört auch, daß er ſich frei macht von der Sucht, Waren aus dem Auslande zu bevor⸗ zugen. Die ſeit Jahren auf Gebieten hoch ent⸗ wickelte deutſche Induſtrie brauchseinen Vergleich mit dem Auslande nicht zu ſcheuen. Dies gilt auch von der deutſchen Schokoladen⸗Induſtrie. Die„Berger Stern⸗Schokoladen“(Fabrik Robert Berger, Pößueck ſind nach Ausſage von Kennern das Beſte was gegen⸗ märtig zu den dafür angeſetzten Preiſen geboten wer⸗ den kann. Sie haben einen köſtlichen Wohlgeſchmach, der von keiner Marke, und ſei es die beſtberufen: Schweizer Marke, übertroffen wird. Dazu kommt, daß ausländiſcher Kakao 0,85 das Kilo kolabe 050 das Kilo Zoll koſten. Dieſen Zoll bezahlt der deutſche Konſument. Man kann alſo Inlandsmarken in gleicher Qualität erheblich billiger kaufen. Verantwortlieht Für Politik: Dr. Frita Goldenbaumz; für Kunst und Feuilleton: I. V3 Dr. Frita Goldenbaum. für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung Richard Schönfelder. für Volkswirtschaft und den übrigen tredak. Teil; 555 Frana Kircher; 15. kür den Inseratenteil und Geschäktliches: Frita Joos. 8 Druck und Verlag des Schi dleln 90.—4 5 n daßl, Jaßrifauſen. A. 20.. 5. + Dr. K. Haas schen Bucharuckerel.&..,. K. — Direktorr Eraat Walle. ———+4 1 * F rEernmn Pfalzt By. Sacdls! burl. k Flohde Br. Oa Flein!. 0 Donnerstag, den 18. Dezember 1918. Weneral⸗Ameiger.— Jadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt.) 7. Seite. Turszettel des„Mannkeimer General-Anzeiger, Badische Neueste Nachriehten“. Mannheimer Iitekten-Börse. Aktien industrieiler Unternehmungen Wlen, I8. Deromber, Raohm..80 Uhe. Buflapsster Pradiktsnh9örss. 1. 12 W... 988 apost, f der, dstreldemarkt.(relegramm Aluminjum Neuh. 273./ 278.90 Slemens& Kalsko 218,½ 216.% Feetee 661559 632.90 Jest. Paplorrente 122 0 95.95 Budapost, 10 Derember, getreldemar 1 gr. 171 Obllgstlonen. Arondg, Zuntgapfdb..7 184. Volgt à Haeffner 777.80 70 ganterkan-han. des 205„ dudarrents 38 82 15. 175 16. f Wascbpap! 137— Iie, eJgaa betor eeee iee e e eede deit eter ott e Pfandbriefe.%½ Sd.Anle u. Sgdafb. 102.50 8 f. 86g..-A. Seriſa 88 83.ledderan,Kupterw. 17830—0 10—Ungar, Joldrents lageng idza:] Leis orr e tet Neſer 7 7 % Rb. Nyp.-Bant un- 4½% Bad. Anll.- u. Soda- Sudd. Imo.-Ges. 33.23 55,50lllrob, Aünlens— ngar. Krealt 838.— 840.—„ Kronenrt. 62.75 83.01„ April 11.31 11.28 Apr. 7. 0 40% knaebbr 1 88.— dz fabrir Serle 3 102.40 8 Arün& Siifiager 113.— 113. Streir i Alen. gaagvereln 513.— 810.— Kob. Frankt. vista 117.33 117.73]„ Kal 11.33 11.39 asle Spt.—.— atet,—.= wll. 90 f. yb.-B. vereeh. 68 30 62 4 Br. Kleiniein, Had 97.— 0 Vayes 4 Froyiaz J bangergaaß 539.— 530.—„ bondon 24.J12 24.11 ſogg. Oxt.—.— stst.—. will„ nal.53.5¹ 305„ kemm. 83.— dz 5 Sürg. Brauh. Boun 102.— 8 Elohbaum Manng. 108.— 103.— Ledsrw. St. ingvert 47.80 47.50 1o3s 233.— 9„ Färls 1 1„ Apr..55.52 Lohlrarps-.——.— Sendte-Anlehen. ½% Gew. Orlas z. Hebrs Erxt,(Henpinger) 119.— 119. Spfoharz Leders 74.— 74.— 132855 5 98— 797—-[„ Amsterd.„ 106 19005 Wetter: bedeckt. 7% Freibucg L. G. 84.— 0 Tüokzanlber 102½ 83.— de..-Axilen feg— fe—Cudeigeb. Laizan..— 170, Hord gesttenb e e e Llrerpodler Produktenbörss. 1 eeeeeee)ô0ô]5üü. 8 Gn) 127.— 127.— Saaisbede 707. 20 703.— Sagda 788.50 78.—(orpool, 18. Vezembor.(Astangekursa. 2% d8b L. dasge 1202 220 80%, rnn ee a: 8 747, 1 e f 4f. 47— 102.— 8 zohleppsckltfahr 55 elu, Sonne, Spey. 588 80fdalmler gotoren 20. 35355 der 2 125„ e ber lan. 4 15 94.— 8%½ HAannf. Lagerhaus- Slel-ůu. Slbh.Sraub. 65.40 85 b0fFahrzeugm, Sisen. 94.—.— 3—— der Mal 7/0½ TfHU%el der Febhr. 5/½1% 5½%½— 305* 88.78 1 eeee 5 98.— 8 8885 e 137 5 Jeltzner(Ourlach)— 5 187 Efie dteu-357 89. Amsterdamer produktenbörse. Bannt 1912 84.50 8 2 Oberrk. Flektrizſt.- ementw. deldelb. 148. Haid& Heu Karlor.— 2⁰³— 83 35 1807 84.10 b2 Werke Karlsrubs—— Gementf. Karistadt 122.— 122.—[Karlsr. Haschfbr. 157.— 157— Berlin, 18. dezembder.(Antangs-Kurse.) eee eeee 4 1908 93.50 8½% Pl. Cham.- u. Ton- Ohem. Merkealbert 409.— 409.50danaesmannryyx. 218.— 220.— 18 17 18. 17. meterdam, 1— 1907 95.— 8 work-Keg. Eleenb. 10f.— 8 Oh. ing, d0ldsonm. 205.— 20 fJago.-Argf,Klein 123,90 130 80 Plsgonto-Oomm. 185.¾ 183.%¾Phönlx 233.½ 234.½ 8+ 10. 17 90 5 1885 8. 8 11 10 6 88 11525 Pf. Nähm. u. Fanrridb. 5 Deutgohs Zank Gelsenkirohner 113 1785 8 looe—.— 8 8N loo—15 2877 88 85.25 0 30l. v. Fende bzO.old- u. Silb..-A. 588. ½ 894.—-] Gebr Kayser.80 165. Zorl. Handelsgos. Harpener„— an. 4 2 4 0 1 8 1888 84.50 8 55 Sobuokert-Obligat, 95.50 6 Farbwerke Aöchet 60925 502.—-Sonneſlprt. Fankth. 281.— 20.— Oresoner Sank Hamog. Paketf. 132.% 132. Jan.⸗prlf—— 3 N zun-Aprit———¹ 39 9 1880 84.— 8 ½ Russ..-Gl. Zellstoff-.ohem.Fbr. Mannh. 331.— 33,— Sobraubspf Kram. 170.— 170.—Lombarden Norud, bloyd 118.½ 116.½ znel rendenr maleaug,— 2 7½ *„ 1904 64.89 0 fabrik Waluhof del telzverk.-ndustr 296.50 295,75Ver. O. Oeſfabrlken 188.— 185.80] Saitimors———.— Alig. Elektr.-des. 233.% 234.—(affee ſooo träge..½.½ Tendeaz atet. 7* 19905 83.80 6 15 Pernau in Llvland 94.— 0 adtgerswerko 7710 191.80(Pt. bulvk. Seingdert 125.— 128.39% fslohsanlelhe 75,/ 78.40 Sofuokert klektr.—.——— / 931 5 8..—— 213%C7 218.7 8 K. af..— 128. dutsoh-Luxhg. 0 t K. en gan Sbelcer debeſe, e Südl orsnane uß. 18% 18dode derr ber, 121.— 290e 16, borender,(8oblosskurss9 eee Hienbahn-Oblig. ½% Südd.Drahtinguetr. 99.— 0 Akkum.-Fbr, Serl. 338.— 340,—Sellindustr.(Wolff) 115.— 115.— Meen als 25.½ d8po 5 % Oderrk. Elab.-Hes. 90.50 8 3½ Tonw,. Offstein.g. Elektr.-des, Allg. 288 234—ttlingen 106.20 105,20 18 5 15. 12. Mannhelm, 18. dez. Frelse für Futterartitel.) ee ,nnn,, -d. f. Sellindustr. ½% Zollistoffd, Waldhe. Browa, Soveri&o. 140.5 20IWaggonfabr,Fuons msterdam kurz 188.30—m— SZooßhumer 203.— x..—, Welren- 15 ae 105 103.20 9 3½ Fellstoftabr, Waſld. Deutsch-Uehgs.(8l.) 155.50 186.%(feideſberg) 14114 Feofsel ondon 29.45 29.435 Stown, Soverl 89. 130.20 140.50 aſſes por100 Kg. % Bad..-G. f. fheln- hof! 98.50 0 Lahmeyer 21½ 122— zeſtstoffu. Waſqnot 320.— 218.75 Feobsel Parſe 89.98.925 Jruohsal, Rasoßfb. 335.— 330.— 0hlff.a. Sestransp. 87.— f El.-Ges. Sohuokert 182 143.600Sad. Zuckerfabrik 195/ 197—Keohs.a. Wien kurz 64,85 84.35Obem. Albert 402.30 491.——— Aktien Rheln. Johuok.-g. 143 20 43.—frankentk. Zuokfd. 380, 380.½ 8550 9920 Hacdes 1 2 F05 12 5 Anfangskurse * Slohsanl..„8 outgon-Luxembg.*—1 0 Bank brlef geid eriet gele Aktlen deutscher u. ausländ. Transportanstalten 90 beeee 5 78.40 Aasae 15527 18550 Frantturt a.., 18. Der,. Phönie 8erdb. 288% deutsoh- aunen: 1. 17. 14. 12.%% Consols ae 88 Neutsoh gededzes 10 83 urger H8i.—, Elext. Eälsen 281½, klekt. Sobudkert 1487 rn.. f 21.— 12. Heridionald, 108.½% 108.%½5 320 23402. u u. Hun. 557.— 859. 255 ee—i ere ena. 12210 127% 110 Aldtsinserd 95 8 5 40% Bad. U. 1901 3 60 9570 0. Steinzeugerks 229.00 228.— 0 9. Sobantungdanag—. beln, OeealtSa—— 28.80 f resgag n. 00— Fargdeutsehlerg 115%½ 117 6 Salhmors u. O8lo.—.%, 3%„ f800%0 58.50 86.70 Sberfeſ. arzen.0 3370 C hela. Nyb-Baat—— 180.50 cgs-V0re0es. 2200 Gest-Ung.Staatsh. 155,/ 185 ½ Frinoe Hlonr7 180.— 160.— 3%„ Lonsort. ½—— Faannzer kühter 435.9 783 Zueker. geutsohe Ban F%„„. 1902/07 8575—.— kEesen. Kreditanst. 157,30 153.75 magdeburg, 18. bez. Zuokerborloht. Lornzuczer 685½ b. 8. de es.—— 112.— Bad Aesekünanz— 1859 Bergwerksaktlen.%% Bayern.er 64,— Fadon Nannstägt 121.00 528.70 370—73 95 Naohproduxte 75% o, 8. 700—.10— rußig. 852 80 Oontinental Vors...— 825.— zum.-Frlede chr.) 158.— 158— Harpener Bergbas 173.½ 17l.%½% 3½% fessen 83.25 83.70 Fader Sleſstifttbr. 254.89 2541.30 Zrodraffnade. ohne Fass 18.75 19.00— Krysiallrhoker lmt Bahnen. Mannh. Verslober 919, 888.— Boobumer Bergb. 207.¼ 203¼ Hasden, Bergbag—.—— ſessen 73.70.78 Feſten& gulflaume 133.10 148.— 3. 00.00 gemahlene gafffnade mit Saox ſt.30— 18.78—, Bollbr. Strasseab. 70.——. Oberrh, Vers,-Ges. 1 3a—uderuse 108.80 108.%[Ksffw. 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Staatsagl. 57.0 88 8 MHarx& Goldsehmidt, Maunhelm 955 15 5 110 70 kurz 99886 1 81 e 7 185% Prodakten-Börsen. Toſegramm-Adr.; Hardold. Fornspr.1 Nr. 18, 80 Heiglen 75 1 tagteda.½ bombardeg 21.— soßhwäoder, 913 5 elonstrell 80 833 60.633 ohwoefz,Pläktze„ 50.715 60, 705 4 75 16. Derember 19138. dieer bondeon„ 20.480 20.482 Wlen 10170 15 Ausländische Bliekten Börsen Kursblatt der Mannhaimr Produktenbörss———————— wu London 20. 45 80.442 Hapoleonscher 7⁵ 8 5 vom 10. Der. elnstkontrahenten 7Kuster 5 eee ene ee e ble Notlerungen sina in Beſonsmarkz gegen Zarzahlung per 100 Kg wir eing als 5 Räster Staetspaplere. 1, Doutsche. Londoner Hfektenbörse. bahnfrel hier umer Vorbohalt 5 9. 19. 17 18. 17 Lonson, 18. dez,(relege.) Anfangekurse der Effoktenbpss. Welzen, pfälz, neu 19.50.—19.70 f foggen nords. 90.00—00.00 Wags-Lobenevereſch.-Jeceſach, TecwIgcnaTen T * 4 5** %% deutsod..-A. 98— 88.95 8. 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K. 8 300 59 Spanſer 0 estrang.— 52.— Bank- und Versicherungs-Aktlen. Tbetlsene lose 202.80—— FLoſehei 51.— 41.— Borlinsr Produktenbörse Preussfsahe ee•— + 0 8 75 18 17. 18 12, Sengue Ottomane 640— 648.— flagamines 143— 142.— 1* Aheinau Tepcein-de 135 1650 90——atlonalbank 116 40 116.80 5 Rhelaisones Autom.-Gesellsoh,.⸗d., Nannhelm 52 Aülsche Ban 135. 125.5 allonalbs Ul 4. 400 Blo Finto 7778 1782 Tondenz: stetig. Berlin, 18. Derember(Telegramm.](Produktenbprse,) Rhelnisohe Meiallwarenfabrik, Zenussch. A. 250. he-der. 18760 14.00 Saaiee ud 175ů 5 Freise in nark per 100 kg trel Zerſin notes Kaszs. Sonlobnotel fieldelbderg stamm-Aen 12— dom, a. Olsk.-Sk. 107.½ füf ½„ krod.-Anst. 242.% 202.% Wiener Effakten-Börss. 1. 17. 16 17. Sobiosshotel fisicelderg Vorzugs-Aktloen 125 Farmatägter Ban 118.½ 116,½ Pfalzische Zank 121.½ 121.¼ Wolnen Dezembec 180.— 181.8 Hals Derember 14323—.— Sſloman Salpetor, Hamburg 2 0* 249. 155 245 6⁰ Pfälz. Nyp.-Bank 164— 84. Wien, 18, Dezember, Vorm, 10 Ubr Nal 195.78 19.50 Mal—.——Stahlverk Beker 132 12⁰ asbaagtns 119.— 11670 Preuss. lrpeank 113.50 113.50 10. 17 88 zunt—.— 109,28——— Stahisverk Haunheim 22*3* 17 11³ Jeutsoke EIt.-Zan 112.40 112.40 Relehsbank 138.— 188.— Creditaxtlen 652.20 684.50 Dest, Paplerrente 68.89 45.85 funet govemder———— Süddeutsche zute-induetrie, Hannneim.409 107 DMaconte-Comm. 188.½ 185% Adein. Krealtdank 128.20 128,0 banderbank 530.— 330,0„ Siiberrents 65.75 87.18 fogges lerember 153.75 189.25 Lerdr.—.——Süddeutsche Kabel, Barnhsim, Genubech., A. 180 4. 440 Freadenef Ban 149.¼ 150. Kdeln. Nypotkek. Vien. Zaazvereln—— Undar, Goſdrents 100.50 190.55 Maf 162.75 162.75 Kal———Unionbrauerel Karfarune 85 55 getalldenk und 5 Bank Aannhelm 180 50 189.50 Stastsbannen 707.50 703.—]„ keonenet. 92.90 98.— Julſ———yu——— Daion, Frojektlonsgesollschaft, Frankfurt 150 555 Notall.-G. 131 50 131.½ Schsaffn. Sanker. 100.90 100.20 Compscden 104 7 105—-ielne Aontan 77.50 738.— piritus 70er locs.. Lor, Schwarzfabenwerke Niederwalluf 192 180 Aaenb.⸗Kontback 168.— 154.— Wener Bankvver. 134.½% 185.—Karknoteg 117.73 117½72 Keda 787.— 786.—fHafer Dezember 159.59—.— elzenmegl 50 27.50 Waggonfabrik Rastat 83³ kranh pvoth-Sl. 20), 207.— 30dd, oiskont 112% 112.0 Keohasl Faris 95.25 95.27 oengenz rohig. Aal 157.78 57.0 Roggonmeh 21.60 21.55 westdeutsons Elsenwerke Kraß 159 1³⁵ 425 rd Orsenrr 150 30 150.50 Zank Omomans 123.— 123.—0 est Kresenrente 64.05 64.45 Zschodke- Merke, Kaisersſautern 80 —— N r eer FCCCCCCCC ⁵ VcoPPcPPGccccPPPCCccococCccccccccccccccccccccc 5 TT LTTe e e e te ge „Loreley“, Küppers v. Ruhrort, 6875 Dz. Kohlen und„Peter Müßig v. Ryotterd., 12 850 Dz. Stückg. ee Schumacher, v. 85—1 7— Kols. u. Getreide. Rheinland“, Schumacher, von roxt, Schiffahrts⸗Nachrichten vom„Badenia“, 3500 Dz. Stüickg. 0% u. 5 Kohlen und Koks. 3 afenbezirk Nr. 5.„Die Geſchwiſter“, Sander v. Duisb., 8075 Da. Ko Anna“ lei Anuſterd 5500 Ds. afenverkehr. 5„Anna“, Fleiſchhauer, von Amſterdam, Mannheimer f 2 Angekommen am 16. Degember, len u. Koks. Kohlen und Koks. * „Emna Hilda“, Vollmer v. Mehl. udel 66“7, Leuthner v. Baſel, 2150 Dz. „Rhenus 39“, Huber v. Rotterd., 1500 5 „Aeplus“, Gaſſert v. Rotterd., 12 200 Dz. „Greta“, Nippel v. Rotterd., 3500 Dz. Hafenbezirk Nr. 8. Angekommen am 16. Dezember. „Noritz Marta“, Werr v. Köln, 5500 Dz. Stückgut u. Hafenbezirk Nr. 1. Augekommen am 16. Dezember. „Och. Frieda“, Ritter v. Rotterd., 680 Dz. Getreide. Rotterd., 7920 Dz. Getr. Stückgut. 8. Stllckgut. Getreide. reide. „Areta“, Krapp v. Däſſeldorf, 4050 Dz. Mehl. Bineta“, Betri v. Rotterb., 11 600 Dz. Betr. u. Khl. „Raab K. 11“, Oehler v Duisburg, 12 275 Dz, Kohlen. „Carolina“ Meng v. Weſſeling, 5000 Dz. Briketts. Hafenbezirk Nr. 6. Angekommen am 16. Dezember „Madonua“, Seuftleber y. Heilbronn, 1670 Dö. Salz, „Katharina“, Zimmermann v. Heilbr., 1221 Dö. Salz. „Emma“, Augspurger v. Heilbronn. 2402 Tg. Sals. „Georg“, Herrmann v. Heilbronn, 2202 Dz. Salz. „Eltſe“, Hammersdorf v. Jagſtfeld, 1137 Dz. Salz. „K. Bohrmann“, Knaub v. Jagſtfeld, 1161 Dz. Salz. „Eugen“, Banſpach v. Jagſtfeld, 2500 Dz. Sals, „Raab Karcher“, Müller von Weſſeling, 101%½2 Dz. Briketts. Hafenbezirk Nr. 7. Angekommen am 15. Dezember. „Fluviole“, de Katen v. Antwerp., 7700 Dz. Getr. „Arnold“, Blindtſcheidt v. Eſſenberg, 7535 Dz. Kohken. „M. Stines 98“, Seeres III, v. Ruhrort, 11 600 Dz. Kohlen. „Rheinau“, Tepper v. Homberg, 18 200 Dz. Kohlen. „Altwarke“, Junkfan v. Rotterb., 4200 Dz. Kohlen. „Straßburg“, Stempel v. Ruhrort, 18 000 Dz, Kohlen. Hafenbezirk Rheinau. Augekymmen am 16. Dezember. „Raah Karch. 37“, Groß, v. Ruhrort, 18600 Dz. Khl. „Paula“, Bauhardt,, v. Weſſeling, 9570 Dz. Kohlen. „Werner“, Pien, von Duisburg, 10 190 Dz. Kohlen. „Werner“, Pien, v. Duisbg., 18 275 Dz. Khl., Koks. „H. Stinnes 28“, Deppenbecher, v. Dulsburg, 18 050 Dz. Kohlen. „Rheingold“, Möhlindich, v. Homberg, 8540 Dz. Khl. Angekommen am 17. Dezember. „Emma“, Haas, v. Rotterd., 1600 Dz. Eſpenholz. “, Volkenborn, v. Ruhrort, 5700 De. K. „Frft. Reed. 35“, Noe, y. Walſum, 3400 Dz. Kohlen. „Marte“, Braun, v. Duisburg, 8470 Dz. Koks. „Bineda“, Petri v. Rotterd., 11 500 Dz. Koylen. „H. Stinnes 16“, Maaß, von Duisburg, 18 00 Dz N. „St. Petrus“, Kaſpart, v. Duisburg, 8300 Dz. Shln. „St. Petrus“, Kaſpari, v. Duisburg, 689 Dz. Koks. „Raab Karcher“, Neuer, v. Dutsb., 80 280 Dz, N. „Niederrhein 14“, Kirdorf, v. Duisb., 4800 Dz.—5 5 „Niederrhein 14“, Kirdorf, v. Duisb., 20 980 —— 5 brauchsrechte an fremden Vermögensteilen und Bankguthaben, 8. Seite Weneral⸗Ameiger,— Bgadiſche Neurſte Rachrichten. Abendblatt.) Donnerstag, den 18. Dezember 1913. F. Nach dem Reichsgeſetz vom 3. Juli 1913 ſollen die Mittel zur Verſtärkung der Wehrmacht des Deutſchen Reiches teilweiſe durch einen einmali⸗ gen ſogen. Wehrbeitrag vom Vermö⸗ gen und vom Einkommen aufgebracht werden. 8 69 des Geſetzes beſtimmt, daß alle Einnahmen aus dieſem Wehrbeitrag ausſchließ⸗ lich zur Deckung der Koſten für die neueſte Mili⸗ tärvorlage Verwendung finden müſſen. Wenn nach dem Voranſchlag des Reichshaushaltsetats für 1915 die Einnahmen die Ausgaben über⸗ ſchreiten, wird das zuletzt fällige Drittel(III. —5 des Wehrbeitrags) um den Mehrbetrag ge⸗ zt. Was bezeichnet man als Vermögen? Als Vermögen gilt das geſamte bewegliche und unbewegliche Vermögen(Grundver⸗ mögen, Betriebsvermögen, Kapital⸗ ver mögen) nach Abzug der Schulden. Es iſt grundſätzlich ohne Belang, ob z. B. Grundſtücke dem Beſitzer einen Ertrag oder welchen Ertrag ſie ihm gewähren. Außerhalb Deutſchlands ge⸗ legene Grundſtücke bleiben mit ihrem Wert außer Anſatz, ebenfalls iſt dasjenige Vermögen, welches in ausländiſchen Betrieben ſteckt, nicht beitragspflichtig. m Grundvermögen gehören alle Grundſtücke einſchließlich ihrer Beſtandteile ſowie einſchließlich Zubehör(gemäß 88 97/98 B...). Ferner gehören hierzu alle Berechtigungen(Erb⸗ baurecht, Erbpachtrecht, Bergwerkseigentum etc.) Zum Betriebsvermögen gehören alle dem Unternehmen gewidmeten Gegenſtände, auch wenn ſie nicht dauernd dem Betriebe zu dienen beſtimmt ſind. Teilhabern von offenen Handelsgeſellſchaften oder anderen Erwerbs⸗ geſellſchaften wird ihr Betriebsvermögen nach dem Verhältnis ihres Anteils zugerechnet. (Beiſpiel: A, B und C betreiben zuſammen eine offene Handelsgeſellſchaft und ſind& mit ½, B und(ie mit beteiligt. Angenommen, daß das geſamte Betriebsvermögen der Geſellſchaft 100 000, beträgt, ſind A 50 000, dem B 25 000 und dem Cauch 25 000 4 anzurechnen.) Aktien⸗ und Kommanditgeſellſchaften werden beſonders beſteuert. Geſellſchaftsanteile der Aktienbeſitzer ſind von dieſen unabhängig von etwaigen Betriebsvermögen bei ihrem Kapital⸗ vermögen mitzurechnen. Als Kapitalvermögen gelten: 1. Selb⸗ ſtändige Rechte und Gerechtigkeiten, ſofern ſie eeinen in Geld abſchätzbaren Wert haben(z. B. Urheber⸗, Verlags⸗ und Patentrechte, Nieß⸗ alſo nicht etwa Nutznießungsrechte des Ehe⸗ manumns am Vermögen der Ehefrau oder der Eltern an dem Vermögen der Kinder). 2. Verzinsliche und unverzinsliche Kapitalfor⸗ derungen jeder Art, einerlei, ob ſie verbrieft ſind oder nicht. 3. Aktien oder Anteilſcheine, Kuxe, Geſchäfts⸗ guthaben bei Genoſſenſchaften, Geſchäftsanteile und andere Geſellſchaftseinlagen(auch wenn dieſe Werte im Ausland angelegt ſind). 4. Bares Geld deutſcher Währung, fremde Geldſorten, Banknoten und Kaſſenſcheine. Münzenſammlungen gehören nicht zum ſteuer⸗ baren Vermögen, auch wenn ſich darunter ein⸗ zelne kurrente Geldſtücke befinden. Barbeſtände ſoweit ſie zur Be⸗ ſtreitung der laufenden Ausgaben für drei Monate dienen, gehören als Teile des Jahreseinkommens nicht zum beitragspflichtigen Vermögen. 5. Der Kapitalwert der Rechte auf Renten und andere wiederkehrende Nutzungen und Leiſtun⸗ gen, welche dem Berechtigten auf ſeine Lebens⸗ zeit oder auf die Lebenszeit eines anderen, auf unbeſtimmte Zeit oder auf die Dauer von min⸗ deſtens zehn Jahren entweder vertragsmäßig als Gegenleiſtung für die Hingabe von Vermö⸗ genswerten oder aus letztwilligen Verfügungen, Schenkungen oder Familienſtiftungen oder ver⸗ möge hausgeſetzlicher Beſtimmungen zuſtehen. Der Wert von Renten oder anderen auf die Lebensdauer einer Perſon beſchränkten Nutzun⸗ 255 und Leiſtungen beſtimmt ſich nach dem Lebensalter der Perſon, mit deren Tode das Recht erliſcht. Als Wert wird angenommen bei einem Alter: bis zu 155 Jahren das 18fache von mehr als 15„„ 5 5 0 5 2⁵* 35 5 7 10 55 „„„ 385„„ 45 7 14„ ** 4⁵ 2* 5⁵ 72 3 12 ** 11 5⁵„„ 85 2„ 8ʃ025 1„ 65„„ 75* 5 „„ 3 . 6.„ 80 11 2 einjährigen Nutzung. des Wertes der II. Ermäßigungen. Gewährt der Beitragspflichtige, deſſen Ver⸗ mögen den Betrag von 100000 Mark oder deſſen Einkommen den Betrag von 10000 Mark nicht überſteigt, Kindern auf Grund geſetzlicher Ver⸗ ſern Gleot bis 1615.G..) Unterhalt, pp ermäßzigt ſich der Beitrag für das dritte und ledes folgende minderjährige Kind um 5 vom Hundert ſeines Betrages. Der Anſpruch auf Ermäßigung iſt nach den Verhältniſſen am 31. Dezember 1913 zu beurteilen. Für einen Bei⸗ tragspflichtigen, der ein Vermögen von nicht mehr als 200000 Mark oder ein Ein⸗ kommen von nicht mehr als 20000 Mark hat, ermäßigt ſich der Wehrbeitrag für den dritten unter Berückſichtigung der vom Bundesrat erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen. Ausſchneiden! 6. Noch nicht fällige Anſprüche auf Lebens⸗ und Kapitalverſicherungen oder Rentenverſiche⸗ rungen, aus denen der Berechtigte noch nicht in den Rentenbezug eingetreten iſt. Sie kommen mit 23 der Summe der eingezahlten Prämien oder Kapitalbeträge oder mit dem Rückkaufswert in Anrechnung. Die Anrechnung erſtreckt ſich auf alle Arten der Lebens⸗, Kapital⸗ und Renten⸗ verſicherung ohne Rückſicht auf die Geſchäfts⸗ bezeichnung der betreffenden Anſtalt. Zu den Lebensverfticherungen gehören nicht nur die ein⸗ fachen Verſicherungen auf den Todesfall, ſondern auch die Verſicherungen„auf den Ueberlebens⸗ fall“, die ſogenannte„abgekürzte“ ſowie über⸗ haupt alle Kombinationen dieſer Verſicherungs⸗ formen. Ob hierher auch der Anſpruch an eine Sterbekaſſe gehört, hängt von den Kaſſenein⸗ richtungen ab. Da meiſtens das ſogenannte Sterbegeld den Betrag der Beſtattungskoſten nicht überſteigt, hat dieſe Frage wohl weniger eine praktiſche Bedeutung. Ob eine Verſicherung auf das Leben des Verſicherungsnehmers oder einer anderen Perſon geſtellt iſt, bleibt außer Betracht. Ebenſo iſt es gleichgültig, von wem die Prämien gezahlt werden. Gänzlich befreit find die Anſprüche an Witwen⸗ Waiſen⸗ und Penſionskaſſen, ferner aus einer Kranken⸗ oder Unfallverſicherung oder aus der Reichsverſicherung, ſowie Renten⸗ und ähnliche Bezüge, die mit Rückſicht auf ein früheres Arbeits⸗ oder Dienſtverhältnis gewährt werden. Nicht als Vermögen gelten Möbel und Hausrat. Sowohl das Mobiliar des minder Wohlhabenden, wie das Luxusmobiliar des reichen Mannes(auch Kleidungsſtücke, Schmuck⸗ ſachen und andere Koſtharkeiten, Bücher, Auto⸗ mobile, Reit⸗ und Wagenpferde, Equipagen, Sammlungen und Vorräte jeder Art) bleiben bei Feſtſtellung des Vermögens unberückſichtigt. Ferner bleiben außer Anſatz alle der Ausübung einer künſtleriſchen, wiſſenſchaftlichen oder einer ſonſtigen nicht unter den Begriff des Gewerbe⸗ betriebes fallenden Berufstätigkeit gewidmeten beweglichen Sachen(Bihliotheken, Inſtrumente der Aerzte und Muſiker, Arbeitsmittel der Künſtler). Von dem Vermögen abzuziehen ſind die dinglichen und perſönlichen Schulden des Wehrbeitragspflichtigen. Nicht abzugs fähig ſind: a) Schulden, die zur Beſtreitung der laufen⸗ den Haushaltungskoſten eingegangen ſind; b) Schulden und Laſten, welche in wirtſchaft⸗ licher Beziehung zu nicht beitragspflichtigen Vermögensteilen ſtehen, z. B. gegen Ver⸗ pfändung von Schmuckſachen aufgenommene Schulden. Für Ausländer, bei denen der Wehrbeikrag nur von dem inländiſchen Grund⸗ und Betriebsvermögen erhoben wird, find nur die in einer wirtſchaftlichen Beziehung zu dieſen Vermögensteilen ſtehenden Schulden und Laſten abzugsfähig. Wer muß den Wehrbeitrag leiſten? Nach§ 10 des Geſetzes ſind zur Zahlung des Wehrbeitrages verpflichtet: 1. Sämtliche Angehörige des Deutſchen Reiches, mit Ausnahme derer, die ſich ſeit länger als zwei Jahren(mindeſtens ſeit 31. Dezember 1911) dauernd im Auslande aufhalten, ohne einen Wohnſitz in einem deutſchen Bundesſtaate zu haben. 2. Die nicht veichsangehörigen Per⸗ ſonen, welche auch keine fremde Staatsangehörig⸗ keit beſttzen(heimatloſe Perſonen), wenn ſie in einem deutſchen Bundesſtaat einen Wohnſitz Angehörigen außerdeutſcher Staaten, ſofern ſie ſich im Deutſchen Reiche dauernd des Erwerbs wegen aufhalten. Alle dieſe Perſonen haben den Beitrag von ihrem geſamten Vermögen, jedoch nicht von ihrem etwaigen ausländiſchen Grund⸗ und Betriebsvermögen zu leiſten. Von dem in⸗ ländiſchen Grund⸗ und Betriebsvermögen haben den Wehrbeitrag alle Perſonen ohne Rückſicht auf Staatsangehörigkeit, Wohnſitz oder Aufent⸗ halt zu zahlen. Beitragspflichtig ſind ferner Ak⸗ tiengeſellſchaften und Kommanditgeſellſchaften auf Aktien. Von dem Beitrag befreit ſind: 1. In⸗ ländiſche Geſellſchaften, welche nach der Entſchei⸗ dung des Bundesrates ausſchließlich gemein⸗ nützigen Zwecken, insbeſondere auch der För⸗ derung der minderbemittelten Volksklaſſen die⸗ nen. 2. Geſellſchaften, welche im Durchſchnitt der letzten fünf Jahre— oder, wenn die Geſell⸗ ſchaft erſt kürzere Zeit beſteht, im Durchſchnitt der bisher abgeſchloſſenen Geſchäftsjahre— we⸗ leiſtung der Dienſtpflicht noch in den Jahren 1914, 1915 und 1916 erfolgt. Iſt der Wehrbei⸗ trag in dieſem Falle bereits voll entrichtet, ſo iſt der entſprechende Betrag dem Beitragspflichtigen auf Antrag zu erſtatten. Daß die Söhne noch ſämtlich am Leben ſind, iſt nicht erforderlich. Sobald mindeſtens drei Söhne beim Militär gedient haben, tritt die entſprechende Ermäßi⸗ gung ein. Natürlich muß der Beitragspflichtige in ſeiner Vermögenserklärung die erforderlichen Angaben machen. Tritt nach Entrichtung der erſten Steuerrate eine Verminderung des der Wehrbeſteuerung unterliegenden Einkommens um mehr als 40 Prozent ein, ſo kann die Wehrſteuer ent⸗ und jeden weiteren Sohn, welcher ſeine geſetz⸗ liche Dienſtpflicht beim Heer oder der Flotte—8 tr. geleiſtet hat, um je 10 Prozent ſeines Betr Die Ermäßigung tritt auch ein, wenn die Ab⸗ ſprechend ermäßigt werden. Sinkt das Ein⸗ unter 3000 Mark, ſo fällt der Wehrbei⸗ ragsteil ganz. Zuſtändig für die Entſcheidung des Ermäßigungsan behörde igungsantra oder ihren dauernden Aufenthalt haben. 3. Die ntrages iſt die Veranlagungs⸗ Aufbewahren! niger als drei vom Hundert Gewinn verteilt haben, und bei denen der Kurs⸗ oder Verkaufs⸗ wert 80 vom Hundert des eingezahlten Kapitals nicht überſteigt. Das Vermögen der Ehegatten wird zuſammengerechnet, ſofern ſie nicht dauernd voneinander getrennt leben. Eine Tren⸗ nung liegt aber z. B. nicht vor, wenn der eine Ehegatte krankheitshalber oder zur Verbüßung einer Freiheitsſtrafe außerhalb der ehelichen Wohnung ſich befindet. Die Ehegatten ſind der Staatskaſſe gegenüber als Geſamtſchuldner zur Zahlung der Abgabe verpflichtet, d. h. jeder von ihnen haftet mit für den Teil des anderen. Die Abgabe vom Vermögen. Der Wehrbeitrag wird bei einem Vermögen von über 10,000 Mark erhoben. Vermögen bis 10 000 Mark einſchließlich bleiben frei ohne Rück⸗ ſicht auf die Höhe des Einkommens des Wehrbei⸗ tragspflichtigen. Vermögen bis 30,000 Mark einſchließlich bleiben frei, wenn der Beitrags⸗ pflichtige ein Einkommen von nicht mehr als 2000 Mark hat. Vermögen bis 30 000 M. ein⸗ ſchließlich bleiben frei, wenn der Beitragspflich⸗ tige ein Einkommen von nicht mehr als 4000 Mark hat. Orientierungstafel über die Höhe des Wehrbeitrags vom Vermögen. ——̃̃—̃ Wehrbei⸗ Höhe des beitrags⸗ pflichtig. Vermögens trag Bemerkungen M. M. von 11000 u. darſtber 16,50 „ 12000„ 18 „ 18000„„ 19,50 Nur 140900„ 2¹„5 „ 15000„ 22 50 e „ 16000„ 5 24 Einkommen von „ 17000„ 70 25,50 mehr als „ 18000„„ 27 M. „ 19000„„ 28,50 „ 20000 5 uſw. für je 1000 M. „ 30000 u. darüber je 1,50 mehr 45 Einkommen von „ 40 000%½,„ 60 0 50 000„ 75 mehr als 2000 M. „ 51000„ 75 78,50 „ 52000„ 5 82 „ 58000„„ 85,50 „ S4990„„ 89 55000 50 7* uſw. für ze 100 M. „ 60000 u. darüber „, 145 für ſe 1000 M. „ 80000„„ 180⁰ Vermögen. 5 90000 5 7 215⁵.50 M. mehr 510000„„ 250 rgdd 255 „ 102000„„ 20⁰ 94300 205 106000-„275 1u ucod an ufw. für je 1000 M. je 5 M. mehr 5 N. niehr „ 110000 u. darüber 300 „ 120000 n. darüber 350 „ 130000„„ 400 „ 140800„„ 450 „ 150000 bis 200000 500 Bei einem Vermögen von M. 200 000 bis M. 500 000 ſteigert ſich für je M. 1000 der Bei⸗ trag um 7., bei einem Vermögen von Mark 500 000 bis M. 1000 000 für je 1000 Mark um .50 M. uff. Für die Beitragspflicht und die Ermittelung des Vermögenswertes iſt der Stand vom 31. Dezember 1913 maßgebend. Für Betriebe, bei denen regelmäßige jährliche Abſchlüſſe ſtatt⸗ finden, kann der Vermögensfeſtſtellung der Ver⸗ mögensſtand am Schluſſe des letzten Wirtſchafts⸗ oder Rechnungsjahres zugrunde gelegt werden. Dem Beitragspflichtigen kann eine angemeſſene Friſt zur Fertigſtellung des Abſchluſſes bewil⸗ ligt werden. Bei der Veranlagung wird das Ver⸗ mögen auf volle Tauſende nach unten abgerundet, z. B. 20860 M. rechnen nur für 20.000 M. Bei der Feſtſtellung des Vermögens muß der gemeine Wert(alſo derjenige Wert, den ein Vermögensgegenſtand für jeden Beſitzer haben kann) zugrunde gelegt werden. Ein ſogen. Liebhaberwert braucht nicht angegeben zu wer⸗ den. Bei land⸗ oder forſtwirtſchaftlichen, auch Gärtnereigrundſtücken gilt als Ertragswert das 25fache des Reinertrages bei ordnungsmäßiger Bewirtſchaftung mit entlohnten fremden Ar⸗ beitskräften. Bei bebauten Grundſtük⸗ ken, die Wohn⸗ oder gewerblichen Zwecken die⸗ nen, gilt als Ertragswert das 25fache des Miets⸗ oder Pachtertrages, der in den zuletzt verfloſſe⸗ Veranlagung und Zahlung. „Für die Veranlagung und Erhebung des Wehrbeitrags iſt der Bundesſtaat zuſtändig, in welchem der Beitragspflichtige am 31. Dezember 1913 ſeinen Wohnſitz oder in Ermangelung eines Wohnſitzes ſeinen gewöhnlichen Aufenkhalt hat. In Preußen ſind die Einkommenſteuerver⸗ anlagungs⸗Kommiſſionen für die Veranla⸗ und die Ortsgemeinden für die Er⸗ ebung beſtimmt worden. Die Veranlagungs⸗ behörde iſt berechtigt, von ſedem Beitrags⸗ pflichtigen binnen einer Friſt, die mindeſtens zwei Wochen betragen muß, die Abgabe einer Vermögenserklärung zu verlangen. Die Friſt zur Abgabe der Steuererklärung dürfte in Preußen mit der Friſt zur Abgabe der Steuer⸗ erklärung zuſammenfallen, alſo vom 4. bis 20. Januar 1914. Die Formulare zu den Vermö⸗ enserklärun ie auch mündlich abge gen, d eben — . Nachdruck verboten nen drei Jahren im Durchſchnitt erzielt worden iſt oder im Falle der Vermietung oder Verpach⸗ tung hätte erzielt werden können, nach Abzug von ½(alſo 20 Prozent) für Nebenleiſtungen und Inſtandhaltungskoſten. Betrag für dieſe als erforderlich nachgewieſen, ſo kann dieſer höhere Betrag abgezogen werden Leerſtehende Wohnungen ſind mit ihrem orts⸗ üblichen Mietswert einzuſetzen. (Zum Beiſpiel: Hat ein Hauseigentümer in den letzten drei Jahren 6 Wohnungen zum Preiſe von je 900 vermietet, während eine gleiche Woß, nung ſchon ein Jahr leer ſteht und ſeine eigene Woh⸗ nung einen Mietswert von 1000 hat, ſo iſt der Ertrag mit 7 900 + 1000 7300 und der Er⸗ tragswert mit 25& 7300 182 500„ weniger Prozent(182 500 minus 36 500), alſo mit 148 000 zu bewerten. Hat der Hauseigentümer nun 30 00% Mark Schulden, ſo iſt ſein Grundſtück mit 96 000 zum Wehrbeitrag zu veranlagen.) Der Beirragspflichtige kann abe verlangen, daß ſtatt des Ertrags werts ſtets der gemeine(Verkaufs⸗ Wert zugrunde gelegt wird. Dieſez Recht erliſcht aber, wenn es nicht bis zum Ab⸗ lauf der Einſpruchsfriſt geltend gemacht wird. Wertpapiere, die in Deutſchland eine Börſenkurs haben, ſind mit dem Kurswerf vom 31. Dezember 1913 in Anſatz bringen. Auf Aktien ohne Börſenkurs, be Kuxen, bei Anteilen einer Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung iſt der Verkaufswer dieſer Papiere anzuſetzen. Die Abgabe vom Einkommen. Neben dem Wehrbeitrag vom Vermögen iſt auch ein ſolcher bei einem Einkommen von über 5000 M. zu zahlen. Als Einkommen gilt das auf Grund der Landeseinkommenſteuer⸗ geſetze zuletzt vor oder gleichzeitig mit der Ver⸗ anlagung des Wehrbeitrages feſtgeſtellte ſteuer⸗ pflichtige Einkommen. Und zwar wird als feſt⸗ geſtellt das niedrigſte Einkommen de Steuerſtufe angenommen, in welcher den Steuerpflichtige zur Einkommenſteue Wird ein höherer veranlagt iſt. Hat die Berückſichtigung perſön licher Verhältniſſe zu einer Steuerermäßigung geführt, ſo gilt das niedrigſte Einkommen Steuerſtufe, in welcher der Steuerpflichtig ohne dieſe Berückſichtigung zu veranlagen ge weſen wäre Eine Herabſetzung in der Steuer⸗ ſtufe gilt beim Wehrbeitrag nicht. Orientierungstafel über die Höhe des Wehrbeitragel vom Einkommen. —————— Feſtgeſtelltes Gemäß der Steuerſtuſe Höhe des Einkommen in Preußen 0 el a M. von mehr als bis ſazes M. Dleſe Beitäge ſind nur del⸗ 1000 tragspfli„wenn da 10 2000 Einkenmen uper 5000 0 20 3000 bon des en e 1 30 400⁰0 von 5% des abgabepflich⸗ 40⁰ tigen Vermögens erniedrigt mehr als 5000 5000— 5500 5⁰ 5500 5500— 6000 55 600⁰ 6090— 6500 60 6500 6500— 7000 65⁵ 7 000 7000— 7500 1 70 7 500 7500— 8000 75 8000 8000— 8500 8⁰ 8500 8500— 9000 8⁵5 9000 9000— 9500 9⁰0 9500 9500—10 500 95 10500 10500—11 500 120 11500 11500—12 500 188 12500 12500—13 500„2 150 13500 13500——14500 162 14500 14500—15 500 174 15500 15500—16500 217 16500 16 500—17 500 281¹ 17500 17500—18 500.4 245 18500 18500—19 500 259 19500 19500—20 500 27³ Bei ein. Einkommen v. 20500— 25 500 beträgt d. atz1 „ 25500— 30500„„ 15 7 7. 72 15 2 7. 78 7. 30500— 36000 5 20 „„ 5„36000— 38000.„. 25 „ 1 5 75 40000 50000 er.„„ 90 55 71„ 0000.— 60000 2 905 55 5„ 60000— 700%% ũ n„„„ 0 ee eees,, *.. 6 80000—100 000* 1 100 U. ſe. werden können, werden koſtenlos verabfolgt. Beitragspflichtige, die von mehreren Behörden zur Abgabe einer Vermögenserklärung aufgeſor⸗ dert werden, ſind nur verpflichtet, einer Be⸗ hörde die Vermögenserklärung abzugeben. Macht der Steuerzahler von dieſer Möglichkeit Gebrauch, ſo hat er indes den anderen Behörden mitzuteilen, daß und welcher Behörde er eine Vermögenserklärung abgibt. Die Vermögens⸗ erklärung iſt unter der Verſicherung zu erſtatten, daß die Angaben nach beſtem Wiſſen und Ge⸗ wiſſen gemacht ſind. Dieſe Verſicherung muß alſo am Schluß der Erklärung ſtehen und mit dem Namen des zur Abgabe der Erklärung Verpflichteten unterſchrieben werden. In der Vermögenserklärung hat der Beitragspflichtige ſeine Vermögensverhältniſſe am 31. Dezember 1913 klarzulegen und zu dieſem Zwecke auf vor⸗ geſchriebenem Formular das geſamte Vermögen, rrerreeerneee,ee —— 1— 222 ——8.— c „ eeereeeeeeeeee Donnerstag, den 18. Dezember 1913. Geueral⸗Ameriger.— Badiſche Reueſte Rachrichten.(Abendblatt.) 8. Seite. unter Angabe ihres Wertes, aufzuführen. So⸗ weit die Vermögenswerte ſich nicht aus dem Nenn⸗ oder Kurswert oder dem Betrage der ge⸗ leiſteten Zahlungen ergeben, kann der Beitrags⸗ pflichtige ſich in der Vermögenserklärung auf die tatſächlichen Mitteilungen beſchränken, die er behufs Schätzung des Wertes beizubringen ver⸗ mag. Er braucht alſo ſelbſt keine Schätzung des Wertes vorzunehmen. Die Veranlagungsbehörde prüft die Angaben in der Vermögenserklärung und ſtellt, gegebenenfalls nach Vornahme der er⸗ forderlichen Ermittelungen, die Höhe des Ver⸗ mögens feſt. Sie kann Zeugen und Sachver⸗ ſtändige uneidlich vernehmen. Zeugniſſe oder Gutachten dürfen nur unter den Voraus⸗ ſetzungen verweigert werden, welche nach den Vorſchriften der Zivilprozeßordnung(Ss 383 bis 385 und 407, 408) zur Ablehnung berechtigen (Verlobte, Ehegatten etc.). Auf Erfordern der Veranlagungsbehörde muß der Beitragspflich⸗ tige die Höhe ſeines Vermögens nachweiſen und zu dem Zweck Wirtſchafts⸗ oder Geſchäfts⸗ bücher, Verträge, Schuldverſchreibungen, Zins⸗ quittungen, Abrechnungen von Banken oder ähnlichen Unternehmungen und andere Schrift⸗ ſtücke, welche für die Veranlagung von Bedeu⸗ tung ſind, zur Einſicht und Prüfung vorlegen. Die Einſichtnahme und Prüfung der Bücher und Schriftſtücke des Beitragspflichtigen ſoll tunlichſt in deſſen Wohnung oder Geſchäftsräumen erfol⸗ gen. Die Verpflichteten können zur Abgabe der Nachweiſung mit Geld⸗ ſtrafen bis zu 500 Mark angehalten werden. Dieſe Strafen können, nach der aus⸗ drücklichen Vorſchrift des Bundesrates, ſo oft und ſo lange wiederholt werden, bis der Bei⸗ tragspflichtige ſeiner Verpflichtung nachgekom⸗ men iſt. Das iſt eine Auslegung von weit⸗ tragender Bedeutung. Durch die fortgeſetzte Weigerung eines Steuerzahlers, eine Vermö⸗ genserklärung abzugeben, wird die Veranlagung nicht aufgehalten. Dieſe wird vielmehr in ſolchem Falle auf Grund vorläufiger Schätzung vorgenommen, die zu berichtigen iſt, ſobald ſie ſich bei der ſpäteren Abgabe der Vermögens⸗ erklärung als zu niedrig erweiſt. Sind in der für die Wehrſteuer abzugebenden Vermögens⸗ erklärung nur Angaben zu wiederholen, die in einer für das kommende Steuerjahr in Landes⸗ ſteuerſachen abgegebenen Vermögensanzeige be⸗ reits gemacht ſind— in Preußen kann dies be⸗ züglich der Ergänzungsſteuer der Fall ſein—, ſo genügt es, wenn hierauf mit der ausdrücklichen Erklärung Bezug genommen wird, daß die dort gemachten Angaben dem Vermögensſtande vom 31. Dezember 1913 entſprechen. Der Ermitte⸗ lung des Vermögenswertes iſt, ſoweit das Geſetz nichts anderes vorſchreibt, der Stand des Ver⸗ mögens und der gemeine Wert ſeiner einzelnen Beſtandteile am 31. Dezember 1913 zugrunde zu legen. Der gemeine Wert(Verkaufs⸗ oder Ver⸗ kehrswert) wird durch den Preis beſtimmt, der im gewöhnlichen Geſchäftsverkehr nach der Be⸗ ſchaffenheit des Gegenſtandes zu erzielen iſt. Die Vorſchriften über die Abgabe der Vermögens⸗ erklärung uſw. gelten auch für den geſetz⸗ lichen Vertreter des Beitragspflichtigen hinſichtlich des ſeiner Verwaltung unterliegen⸗ den Vermögens. Die Reichs⸗, Staats⸗ und Ge⸗ meindebehörden find verpflichtet, den Veran⸗ lagungsbehörden auf Erſuchen aus Büchern, Akten, Urkunden uſw. Auskunft über die Ver⸗ mögensverhältniſſe des Beitragspflichtigen zu erteilen oder ihnen Einſicht in ſolche, die Ver⸗ mögensverhältniſſe betreffenden Bücher, Akten, Urkunden uſw. zu geſtatten. Von der Aus⸗ kunftspflicht entbunden ſind die Poſt⸗ behörden, die Verwaltungsbehörden für Schuld⸗ bücher öffentlicher Körperſchaften und die öffentlichen Sparkaſſen. Iſt ein Steuerzahler in mehreren Bundesſtaa⸗ ten zur Einkommenſteuer veranlagt, ſo iſt das in den einzelnen Bundesſtaaten veranlagte Ein⸗ kommen zuſammenzurechnen und von dem ſo ſich ergebenden Betrag die Steuer zu berechnen. Von dem Einkommen des Ehemannes iſt der Betrag einer 5prozentigen Verzinſung des zu⸗ ſammengerechneten abgabepflichtigen Vermögens abuziehen, wenn das Vermögen der Ehegatten zuſammenzurechnen iſt. Sind in dem feſtgeſtell⸗ ten Einkommen eines Beitragspflichtigen Er⸗ trägniſſe von Vermögenswerten von anderen Familienangehörigen, als dem Ehegatten, mit⸗ enthalten, ſo iſt der 5prozentige Abzug auch für dieſes fremde Vermögen ſtatthaft. Würde die Verbindung der Abgabepflicht von Vermögen und Einkommen zu einer von dem Geſetz nicht gewollten Doppelbeſteuerung führen, ſo kann ein Antrag auf entſprechenden Steuer⸗Erlaß beim Bundesrat geſtellt werden. Der Antrag iſt bei der Veranlagungsbehörde anzubringen, die ihn weitergibt. Nach den Ausführungsvorſchriften des Bun⸗ desrats iſt bei Feſtſtellung des wehrbeitrags⸗ pflichtigen Einkommens die Veranlagung für 1914 maßgebend. Gegen den Veranlagungs⸗ und Feſtſtellungs⸗ beſcheid ſind diejenigen Rechtsmittel zuläſſig, die den Steuerpflichtigen nach Landesrecht gegen die Heranziehung zu direkten Staats⸗ ſteuern zuſtehen.(In Preußen iſt der Ein⸗ ſpruch alſo an die Berufungskommiſſion bezw. an das Oberverwaltungsgericht zu richten.) Die auf Grund rechtskräftiger Entſcheidung zu erſtat⸗ tenden Beträge ſind mit 4 Prozent zu verzinſen. Zum erſten Male iſt hier der Grundſatz ange⸗ wendet, daß die zu Unrecht erhobenen Steuern vom Staat verzinſt werden müſſen. Die 4pro⸗ zentige Verzinſung überhobener Steuerbeträge tritt auch ein bei der zweiten und dritten Steuer⸗ rate, ſofern dieſe mindeſtens drei Monate vor dem geſetzlichen Zahlungstage(15. Februar 1915 und 15. Februar 1916) entrichtet wird. Für das erſte Drittel werden Zinſen nicht vergütet. Ueberzahlte oder im voraus gezahlte Beträge, die den tarifmäßigen Satz überſteigen, gelten als freiwillige Beiträge, falls ſie nicht zurückgefordert werden. Der einmalige Wehrbeitrag iſt zu einem Drittel mit der Zuſtellung des Veranlagungs⸗ beſcheids fällig und binnen drei Mo⸗ naten zu entrichten. Das zweite Drittel bis zum 15. Februar 1915, das letzte Drittel bis zum 15. Februar 1916 zu entrichten. Den Beitragspflichtigen ſteht es frei, die ſpäteren Teilbeträge zum voraus zu zahlen. Erfolgt die Zahlung mindeſtens drei Monate vor dem geſetz⸗ lichen Zahlungstage, ſo iſt der Beitragspflichtige berechtigt, vier vom Hundert Jahreszinſen vom Tage der Einzahlung bis zum geſetzlichen Zah⸗ lungstag in Abzug zu bringen Die drei einzel⸗ nen Teilbeträge ſind auf die volle Mark nach unten abzurunden. (Zum Beiſpiel: Iſt ein Wehrbeitrag von 25.50 4 zu zahlen, ſo muß dieſer in drei Raten à 8 ent⸗ richtet werden.)] Würde die Einziehung des Wehrbeitrags zu den geſetzlichen Zahlungsfriſten mit einer er⸗ heblichen Härte für den Beitragspflichtigen verbunden ſein, ſo kann der Betrag bis auf drei Jahre geſtundet, auch die Entrich⸗ tung in Teilbeträgen geſtattet werden. Die Zwangsverſteigerung eines Grundſtücks zum Zwecke der Einziehung des Wehrbeitrags iſt ohne Zuſtimmung des Beitrags⸗ pflichtigen nicht zuläſſig. Der An⸗ ſpruch der Staatskaſſe auf den Wehrbeitrag ver⸗ jährt in vier Jahren nach der Fälligkeit der Teilbeträge. Iſt die Veranlagung zum Wehr⸗ beitrag zu Unrecht unterblieben, ſo beginnt die Friſt mit dem Schluſſe des Kalenderjahres 1916. Bis Ende Dezember 1920 kann alſo noch jeder, deſſen Veranlagung zu Unrecht unterblieben iſt, nachträglich zur Zahlung des Wehrbeitrags herangezogen werden. Wenn nachträglich neue Tatſachen und Beweismittel bekannt werden, die eine höhere Veranlagung des Bei⸗ tragspflichtigen rechtfertigen, ſo hat eine Neu⸗ veranlagung zu erfolgen. Eine andere ſubjek⸗ tive Schätzung oder rechtliche Auslegung der Be⸗ ſtimmungen kann alſo niemals Anlaß zu einer Neuveranlagung ſein. Wird nachgewieſen, daß ſich das Einkommen zwiſchen der Erhebung der Teilbeträge um mindeſtens 40 vom Hun⸗ dert vermindert hat, ſo iſt auf Antrag eine dem verbliebenen Einkommen entſprechende Ermäßigung der ſpäteren Beitragsteile zu ge⸗ währen. Verlegt der Steuerzahler ſeinen Wohn⸗ ſitz in einen anderen Veranlagungsbezirk, ſo wird die Wehrſteuer nach dem neuen Wohnort überwieſen und iſt dort fortzuentrichten. Stirbt der Beitragspflichtige, ſo wird der noch nicht gezahlte Wehrbeitrag von den Er⸗ ben eingezogen. Strafen. Wer als Beitragspflichtiger oder als Vertreter eines Beitragspflichtigen wiſſentlich unrichtige Angaben macht, die geeignet find, eine Verkür⸗ zung des Beitrags herbeizuführen, wird mit einer Geldſtrafe bis zum 20fachen Betrage des gefährdeten Wehrbeitrags beſtraft. Neben der Geldſtrafe kann auf eine Gefängnisſtrafe bis zu ſechs Monaten erkannt werden. Dasſelbe gilt, wenn der gefährdete Betrag nicht weniger als 10 Prozent des geſchuldeten Wehrbeitrags mindeſtens 300 Mark— ausmacht, oder wenn das Vermögen zum Zwecke der Hinterziehung ins Ausland gebracht wurde. Iſt nach den ob⸗ waltenden Umſtänden anzunehmen, daß die un⸗ richtigen oder unvollſtändigen Angaben nicht in der Abſicht gemacht worden ſind, den Wehrbeitrag zu hinterziehen, ſo tritt an Stelle der vorher ge⸗ nannten Strafe eine Ordnungsſtrafe bis zu 500 M. Zur Abgabe der Vermögenserklärung kann der Beitragspflichtige mit Geldſtrafe bis zu 500 Mk. angehalten werden. Ferner bun ihm, wenn er die Erklärung nicht rechtzeitig ab⸗ gibt, ein Zuſchlag von 5 bis 10 Prozent des ge⸗ ſchuldeten Wehrbeitrags auferlegt werden. Zeu⸗ gen und Sachverſtändige können zur Abgabe des Zeugniſſes oder Gutachtens, falls ſie nicht ge⸗ kann der Beitragspflichtige mit Geldſtrafen bis zu 150 Mk. angehalten werden. Straffrei bleibt, wer ſeine Angaben, be⸗ vor eine Anzeige erſtattet oder eine Unter⸗ ſuchung gegen ihn eingeleitet iſt, bei der Be⸗ hörde berichtigt oder ergänzt. Dieſe Zuſicherung der Freiheit von Strafe und Nachſteuer bezieht ſich aber nicht auf ſolche bisher verheimlichten Vermögens⸗ oder Einkommensbeträge, hinſicht⸗ lich deren bereits auf Grund der Landesgeſetze ein Strafverfahren oder eine Steuerneuveran⸗ lagung oder eine Nachveranlagung eingeleitet worden iſt. In allen übrigen Fällen tritt die volle Straf⸗ und Nachſteuerfreiheit ein, da Reichsrecht vor Landsrecht geht. Der Wehrbei⸗ trag wird neben und unabhängig von der Strafe erhoben. Er kann alſo auch noch er⸗ hoben werden, wenn eine Beſtrafung wegen Verjährung oder des Todes des Schuldigen nicht mehr möglich iſt. Der Genueralpardon. Damit nicht die Furcht vor Strafe die Bei⸗ tragspflichtigen abhalte, ihr Vermögen wahr⸗ heitsgemüß anzugeben, iſt im§ 68 vorgeſehen, daß Beitragspflichtige von jeglicher Strafe und Nachzahlung für frühere Jahre befreit ſind, wenn ſie jetzt Vermögen und Einkommen richtig angeben. Eine ———ůÄ ů¶ ·—., Gerichtszeitung. § Manunheim, 17. Dez.(Strafkam⸗ mer IV.) Vorſitzender: Landgerichtsrat Dr. Bodenheimer. Der 46 Jahre alte Taglöhner Jak. S. in Plankſtadt entwendete am 5. September ds. Js. dem Küfer Karl Wagner eine Taſchenuhr. Ur⸗ teil: 3 Monate Gefängnis. Aus dem Steinbruch von Gebr. Gerlein bei Hemsbach ſchleppten im Oktober ds. Is. der 20 Jahre alte Schmied Ludwig F. und der 14jäh⸗ rige Theodor S. aus Juhöhe nach und nach Werkzeug im Werte von etwa 160 M. weg und verkauften es an zwei Italiener, Guido T. und Alexander T. Die beiden Diebe wurden heute zu 3 Monaten, S. zu einer Woche Gefängnis, wegen Hehlerei Guido T. zu 3 Monaten, Ale⸗ rander T. zu einem Monat Gefängnis ver⸗ Urteilt.— Die Dienſtknechte Karl P. und Peter R. er⸗ brachen am 16. November ds. Js. auf dem Straßenheimer Hof den Koffer eines andern Knechts und nahmen daraus Gegenſtände im Werte von 10 M. an ſich. Jeder wandert auf 3 Monate ins Gefängnis. 5 Der Taglöhner Jakob B. aus Rohr, der ſich an einem Holzdiebſtahl zum Nachteil eines Neckarauer Zimmermeiſters beteiligt hat, wird zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Zwei wei⸗ teve Beteiligte ſind ſchon abgeurteilt. Der 51 Jahre alte Steinbrecher Anton H. aus Wilhelmsfeld war früher Jagdaufſeher iſt aber, da man begründeten Verdacht hegte, daß er ſelbſt wildere, entlaſſen worden. Kürzlich wurde er mit ſeinem Sohne, dem Lederarbeiter Jakob., beim unbefugten Jägdeln erwiſcht, vom Schöf⸗ ſengericht zu je zwei Wochen Gefängnis ver⸗ Wohltat für die Menschheit 7 Kehlkopf⸗, bei Schnupfen Bel Nusten, Asthma, Katar-⸗ rhen, wle Rachen⸗, Nasen-⸗, Bronchlal⸗, Luftröhrenkatarrhen, ferner iI 85 85 HF EI urteilt. Ihre Berufung gegen dieſes Erkenntnis wird als unbegründet zurückgewieſen. Der auf dem Lindenhof dienſttuende Schutz⸗ mann Bruneck hatte ſich den ganz beſonderen Haß des Formers Franz B. zugezogen, weil er dieſen im April ds. Is. wegen Ruheſtörung an⸗ gezeigt hatte. Wo B. in der Folge dem Schutz⸗ mann begegnete, gab er ſeinen Gefühlen dadurch Ausdruck, daß er kräftig vor ihm ausſpuckte und bisweilen dazu bemerkte: Pfui Teufel! Als der Schutzmann ihm ſchließlich von weitem ſchon auswich, ging ihm B. gefliſſentlich entgegen, um ihm ſeine Verachtung auf die geſchilderte Weiſe an den Tag legen zu können. Eines Tages machte der Schutzmann einen Paſſanten darauf aufmerkſam, was der ihm entgegenkommende B. tun werde. Dieſer verfehlte dann auch nicht, wie gewöhnlich zu ſpucken, worauf der Schutz⸗ mann Anzeige erſtattete und den Paſſanten als Zeugen nannte. Vor dem Schöffengericht er⸗ klärte., daß er niemanden habe beleidigen wollen, er ſpucke nur, weil er ſeit Jahren an Verſchleimung leide. Dieſe Ausflucht half ihm nichts. Mit Rückſicht auf die äußerſt widerliche Form der Beleidigung und den hohen Grad von Verachtung, den er dadurch zum Ausdruck bringen wollte, wurde er zu 6 Wochen Gefäng⸗ nis verurteilt. Dagegen legte er Berufung ein. Als der Vorſitzende den Schutzmann fragte, ob B. auch jetzt noch ſpucke, erwiderte jener, ſeit der Schöffengerichtsverhandlung habe es aufgehört. Die mit ſeinem ſchon erwähnten Leiden begrün⸗ dete Berufung.s wurde verworfen. Faſt borniert köunte man den Streich nennen, mit dem ſich der Werkmeiſter Chriſtian S. aus Ludwigshafen auf die Anklagebank brachte. S. iſt 62 Jahre alt, ſteht ſeit über einem Menſchen⸗ alter in Dienſten einer und derſelben Fabceik, nn Folgen von Influenza g Zwangsverſteigerung Freitag, 19. Dez. 1913, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q 6, 2 hier, gegen bare Zahlung weswegen ihm auch vor einigen Jahren das Ehrenzeichen für treue Arbeit verliehen wurde, und hat erwachſene Kinder in angeſehener Stel⸗ lung. Dieſer Mann, der auch äußerlich den Eindruck eines in behaglichen Verhältniſſen lebenden Bürgers macht, wurde am 13. Septem⸗ ber ds. Is. von einem Schaffner der Straßen⸗ bahnlinie 4(Verbindungslinie zwiſchen den Bahnhöfen Mannheim und Ludwigshafen) an⸗ gehalten, weil er ein bereits am Morgen für die Fahrt von Ludwigshafen nach Mannheim ver⸗ brauchtes Billett am Abend noch einmal für die Heimfahrt benutzen wollte. Er hatte verſucht, den blauen Strich, mit dem der Schaffner den Fahrſchein ungültig macht, wagzuradieren, und als ihm das nicht völlig gelang, hatte er von einem anderen Schein einen Streifen heraus⸗ geſchnitten und über die radierte Stelle geklebt. Wie der Schaffner heute als Zeuge angab, war es nicht das erſte Mal, daß S. den Schwindel mit der verfahrenen Fahrkarte verſuchte. Im Juli oder Auguſt habe er ihn ſchon einmal er⸗ wiſcht und damals verwarnt, dann aber ihn auch im Auge behalten. Am 13. Sept. habe er ihm morgens einen beſonders kräftigen Strich auf ſeine Fahrkarte gemacht und er hätte die Fäl⸗ ſchung bei einem anderen Fahrgaſt gar nicht be⸗ obachtet, da der Wagen ſehr ſtark beſetzt war. Nur weil er bei ihm ſchlecht angeſchrieben war, betrachte'te er die Karte genau. Den zweiten Fall räumte S. auch ein, an einen früheren könne er ſich nicht erinnern. Als ihn der Vor⸗ ſitzende heute fragte, wie er als unbeſtrafter Mann in ſeinen Jahren dazu komme wegen 13 Pfennig einen ſolchen Streich zu machen, er⸗ widerte er, es ſei eine Unüberlegtheit geweſen. S. hatte in einer Eingabe das Gericht erſucht, das Verfahren mit Rückſicht auf ſeine Perſönlich⸗ * u. 8. W. 26% Or. Hentschel's Inhalater Y. X. G. A. Zo asd. im Vollſtreckungswege Dr. Hentschefs Inhalator verwandelt die lösenden, von Ansteckungs“ fenieng stoffen bsfreſenden Mediksmente in denkber feinsten Arzneinebeſ, weſeher 1 Fahrrad, 2 Teppiche, durch elnfaches Einatmen völlig reizlos in die Luftwege und bungen⸗ 1 Elektromotor, 1 P. s. blaschen eindringt, um unmitteſbar am tlerd der Krancheft seine volle WIir-. mit Riemen, 1 Schreib⸗ kung auszuüben. Kein Anhelzen! Keine Exkältungsgefahr wie bel Wasser- maſchine, Möbel und dempf-Inhalstoren! Stets gebrauchsfertig! Bequem in der Tasche zu tragen! Sonſtiges⸗ 5 in Sanstorien, Krankenhsusern und bel Aerzten ſm Gebrauch. 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Ueber die Frage der Befürwortung eines Gnadengeſuchs wolle man ſich die Euk⸗ ſchließung vorbehalten.— Vert.: Rechtsanwalt Dr. Geier. ———— Aus dem Großherzogtum. Welſchenſteinach, 15. Des. Dieſer Tage verbraunte hier auf der Geißberg⸗ Kreisſtraße unweit der Grenze von Schweig⸗ hauſen ein großes Auto. Es gehörte dem Holzhändler und Fabrikanten Himmelsbach in Oberweier und war gerade aus der Reparatur⸗ werkſtätte gekommen, um eine Probefahrt zu machen. Der Schaden iſt durch Verſicherung ge⸗ deckt. (Rohrdorf(A. Meßkirch), 16. Dez. Dienſtknecht Moritz Zimmermann von Stetten a. k. M. fiel in der„Krone“, wo er übernachten wollte, die Stiege hinunter. Die Verletzungen waren ſo ſchwer das Zimmerman ſtarb. )10Krotzingen(Amt Staufen), 16. Dez. Dem Vernehmen nach wird der ſchon wiederholt angefochtene Name der Nenaquelle nun doch umgeändert werden. Die Quelle ſoll künftig „Heiße Quelle bei Krotzingen“ heißen. )(St. Georgen, 16. Dez. Eine Stutt⸗ garter Automobilfabrik hat den Betrieh einer Automobillinie von hier nach Schram⸗ berg übernommen. Die Eröffnung ſoll am 20. Dezember ſtattfinden. 5 Ur cdden Hausgebrauch. Abschriften u. Ver- wielfäkigungen PH. Metz, O 2, 15. Tel. 4198 K. Sieder, P f. 3. Tel. 4118 Am-⸗ und Verkauf An- u. Verkauf.gebr. Möbel u. Betten. Bertrand, T 2, 3 H. Höbel, F 5, 11 Aiskunfelen Argus-Detektiv-Institut O 6, 6.— Tel. 3305 S. Buttenwieser, P 1, 7a W. F. Krüger, E 5, 1 Auto-Verkehr⸗ Ausser-Zentrale P. Fliecker. Tel. 6107 Bill. Bedieng., mäß. Preise Ausstattungsge- schäfte Kaufhaus zum Tattersall H.& F. Vetter. Tel. 4485 Backofenbau⸗ Geschäft Peter Andres, U 4, 8 Bäckerel, Sondnorel G. Hettinger, Lameystr. 17 Bettfedernreini- gungsanstalten F. Bissinger, C 4, 19 0 W. Fahrian, R 6, 3 J. Hauschild WWe., S 2, 7 Telephon 2947 Klein, H 4, 9 ., Scheer, Holzstr. 9. T. 4224 Bierhandlungen K. Köhler, Seckenh“'str. 27 Bilcder, Spiegel, Einrahmungen Joh. Pilz, U 1, 7 Karl Schneider, U 4, 20 Herm. 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Glückliche, denen ſich das Herz erwärmt bei dem Worte Weihnachten, Aermſte, denen es leerer Schall bleibt oder zum bittern Heimweh wird! Der Chriſtabend gehört der Seeſe des Jahres, wie ſie andächtig ins ſtille, heilige Winternacht⸗ dunkel hineinlauſcht. Sollte es Ueberhebung ſein, wenn ich glaube, das häusliche Weihnachtsfeſt, wie es uns über⸗ liefert ward, müſſe die Schöpfung des Weibes geweſen ſein, ein Lebenskunſtweck der deutſchen Frau? Aber dies wird mir immer klarer; daß dieſe bedeutſamſte Ausdrucksform unmittelbarer Lebenskunſt gleich ſo vielen andern Kultur⸗ formen verloren ginge, wenn die Frauen Herz einem harten Vernünftlertum Und es iſt doch ſo, daß heute dem Mann im allgemeinen die Fähigkeit zu inner⸗ lichem Feiern durch ſeine Berufsüberlaſtung oder durch einſeitige Verſtandspflege ſchwer beein⸗ trächtigt worden iſt. Weihnachten iſt das Feſt, da ſich die Fähig⸗ keit auch des Weibes, poſitive Werte zu ſchaffen, ſtrahlend offenbaren kann. Die Stellung der Frau als Geſtalterin der„ſeligen, fröhlichen, gnadebringenden Weihnachtszeit“ bringt ihr Be⸗ friedigung und Verantwortung zugleich. Die geſteigerte Luſt kann nur durch vermehrte Laſt er⸗ rungen werden. Heut um ſo mehr, als wir viel⸗ fach der ſegensreichen Vorarbeit der Ueberliefe⸗ rung entbehren. Weihnachten verlangt die Auf⸗ ſtellung— ja, es iſt ſo: eines Programms. Frei⸗ lich denk ich bei dieſem Wort weniger an äußer⸗ liche Dinge, wie Tageseinteilung, Feſteſſen(ob⸗ wohl die auch vorbedacht ſein wollen), als an die Vorbereitung der Geſchenke und ſolcher Veran⸗ ſtaltungen, die zu einem würdigen Verlauf der Feier ſelbſt beitragen, wie das Schmücken de⸗ Baumes, das Einüben von Liedern und Spielen. Jedes Geſchenk erfordert ein ſorgfältiges Be⸗ denken, wenn es ſeinen Zweck erfüllen und nicht banal oder heuchleriſch wirken ſoll. Und das Wie des Schenkens iſt ja von nicht minderer Bedeutung, als die Geſchenke ſelbſt. Hier kann das ſchöpferiſche Gemüt der Frau ſich darlegen, äußerlich durch die Anordnung der Gaben, tiefer und inniger durch die Handlung des Ueber⸗ reichens. Es gibt vielfache Ausdrucksformen der ſeeliſchen Erhebung, deren feinſte die ſtrah⸗ lende Weihe der heiligen Nacht iſt. Wollen wir nicht das beliebte Schmauſen und Trinken ſowie übermütige Spiele und Verloſungen nach Mög⸗ lichkeit auf dem Programm gerade des heiligen Abends ausſchalten? Das ſind ja doch nur Surrogate der Freude! Hüten wir uns beſonders davor, daß unſre Kinder in dieſen Mitteln Aus⸗ druck echter Weihnachtsſtimmung ſuchen. Ja: ein edles Weihnachtsfeſt erfordert geiſtige Vorarbeit. Der Abend ſollte in ſchönen Stim⸗ mungen ungeſtört dahinſtrömen. Die Arheit da⸗ für iſt nicht verſchwendet, denn ſie wirkt weit über den Feſtabend hinaus, der ja doch als der Höhepunkt des Familienlebens überhaupt emp⸗ funden wird: An den Weihnachtsabenden ſeimer Kindheit mißt noch der Mann zu ſehr großem Teile ganz unerklärlich die innere Höhe ſeines Elternhauslebens und die Weihnachtsvorberei⸗ tungen greifen ja zudem bedeutſam in das wirt⸗ ſchaftlich⸗kulturelle Leben der Geſamtheit ein. Das Einkaufen der Weihnachtsgeſchenke geſchieht zum weitaus größten Teil durch die Frau. Sie muß fich deſſen bewußt ſein, ſie darf nicht ſchlechte Gegenſtände auswählen. Ein befonderes Geſchenk bereitet die Mutter ihrem Kinde, wenn ſie es, anſtatt geheimnisvoll zu tun, zum Genoſſen und Vertrauten ihrer Vorbereitungen macht, wenn ſie es mitnimmt bei ihren Einkaufgängen, es einführt in die ſo mühſame wie freudenreiche Kunſt: Schönes und Gutes vorzubereiten. Das zweite Dezemberheft des„Kunſtwart“, das dieſe feinſinnige Betrachtung bringt, fügt von ſich aus noch einige Worte hinzu. So zutreffend uns auch die Bemerkungen un⸗ ſeres Mitarbeiters über die Wei he ſtimmung des Chriſtabends ſcheinen, könnten ſie doch viel⸗ leicht da und dort dazu führen, mißverſtändlich eine Weiheſtimmung„fſtiliſieren“ zu wollen, wo nun einmal die Elemente dazu nicht wirkſaun⸗ ſind. Und da kämen wir in die Kümtlichleit, ja, in den Schwindel hinein. Auch echter Humor widerſpricht ja(man denke nur an Raabe und Dickens) echter Weiheſtimmung keineswegs, auch ein herzliches Lachen braucht ſie nicht zu ver⸗ ſcheuchen. Zumal wo Kinder ſind, muß auch Heiterkeit in oder neben der Weihe ſein. Jeder e ſchöpferiſch, keiner nur auf- und an⸗ end ſein. Die Jugend iſt aber bei feier⸗ lichem Ernſt allein unproduktiv. Familien, in denen die Mutter das Jahr über wirkte, werden Sitte und Feinheit der Lebensform nicht ver⸗ letzen. Der an berufliches Haſten und Streben gewöhnte Vater wird am Feiertag daheim auf⸗ tlichkeit ſeiner Kinderſchar umſpielen laſſen. Ein ſüßes, be⸗ Beilage zum General⸗Anzeiger der Sta ſinnliches Nichtstun erquickt den alltags ſtets Be⸗ ſchäftigten, und Gattin und Kinder wetteifern, ihn zu feſſeln in die traulichen Reize der Häus⸗ lichkeit. Jedes junge Seelchen ſtrahlt wie die Kerze am Tannenbaum, und nie herrſcht die Mutter ſchöner durch ihr Dienen als in der Weihnachtsfeier. Leiſe und freundlich verwiſcht ſie die ſozialen Unterſchiede des Werktags, An⸗ geſtellte und Dienſtboten werden nicht mit Geld oder Geldeswert allein, ſondern den Familien⸗ angehörigen gleich auch durch verſtän duis⸗ voll erſonnene Gaben erfreut, ſchreiben ſie doch gleich ihnen beizeiten auch den Wunſchzettel. Die Kunſt des Gebens blüht auch hier nicht ver⸗ gebens. Wohltätigkeit, das heißt Beſcherungen bei Armen außer dem Hauſe werden ſtill ge⸗ feiert, im kleinſten Familienkreis der Armen, die Linke ſoll nicht wiſſen, was die Rechte tut. Alles Mechaniſieren wird dem individualiſierenden Frauenſinn widerſprechen. Einen jeden vegt er an, ſelber zu denken, ſelber zu arbeiten. Freundliche Verſchwiegenheit, heiteres Geheim⸗ tun erhöhen den Reiz des häuslichen Treibens. Keiner, auch die Kleinen nicht, werden zum Geben gezwungen, ein jedes ſoll aber durch das mütterliche Beiſpiel dazu angeregt werden. Und das nicht erſt im letzten, haſterfüllten Augenblick. Den Feiertag mögen kleine Aufführungen, von Familiengliedern veranſtaltet, verſchönern. Am reizvollſten ſind ſie, findet ſich der Poet im Familienkreiſe. Anſpielungen, Scherze geben das rechte Leben. Wo das unmöglich, befrage man ſich bei guten Ratgebern(Dürerbund⸗Flug⸗ ſchrift 102: Hilfsmitlel für Weihnachtsſeiern, auch Egloffſteins„Onkel“⸗Flugſchrift, Nr. 97, kommt in Betracht). Daß ſich mit dieſen feine⸗ ren ſeeliſchen Genüſſen nicht protziges Schmau⸗ ſen und Trinken verträgt, verſteht ſich ja von ſelbſt, aber ebenſo, daß die Feiertage durch eigens hergerichtete altbeliebte Gerichte ausge⸗ zeichnet werden. Billiger werden eigene Stollen und Pfeffernüſſe, Marzipan und Krachmandeln nicht, aber ganz ſicher willkommener. Darum laſſe man in dieſen Tagen alte duftige und leckere Familientraditionen erwachen. Ge⸗ ſchäft oder Spekulation bleiben fern. Was dem Gaumen recht, iſt dem Auge billig. Wer Luſt hat, ſich zu ſchmücken, lege ein Feſtkleid an. Die Tafel möge geſchmückt ſein, wo ſie da ſind: mit alten Erbſtücken. Wo ſie da ſind: Becher und Krüge aus Großvaters Tagen— die Abgeſchie⸗ denen leben in ihnen wieder auf. Vater und Mutter erzählen uns auch von ihnen, was ge⸗ troſt auch in Heiterkeit geſchehen kann, und ver⸗ flechten ſo vor den lauſchenden Kindern Vergan⸗ genheit und Gegenwart. Gut fügt ſich ſolchen traulichen Geſprächen ein Vorleſen oder Singen an. Frohe, gute Lebensgeiſter erwachen ſo: wir 50 uns in unfrer Familie und in unſerm e. Die Frau als„Abſtimmerin“ über die deutſche Erzeugung auf dem Markt, als Hauptkonſument der ſeit Monaten und Wochen aufgeſtapelten ungeheuren Warenbeſtände aller Art darf nicht Launen frönen. Sie muß beim Einkauf ſinn⸗ loſes Protzen und Verſchleudern ebenſo feſt ver⸗ meiden wie niederes Feilſchen und Knauſern. Jede Frat wird zur Kulturförderin, die in der Weihnachtszeit für ſich und die Ihrigen Wert⸗ arbeit kauft und— bar bezahlt. Millionen Men⸗ ſchen, unſer ganzes Volk, werden es danken, der Frau. Welche Freude gibt es, in den ſorg⸗ lich ausgeputzten Gaſſen der Kleinſtadt, oder gar in den lichtſtrahlenden Straßen der Großſtadt, alle dargebotenen Herrlichkeiten zu muſtern. Das iſt ein feſtlicher Schaugang, der neben Schönſtem allerdings auch Hausgreuel zeigt, wie das Stutt⸗ arter Muſeum. Zu Pflicht und Aufgabe der aufenden Frau gehört es, in erſter Reihe dieſe Auswüchſe der modernen Induſtrie, den Schund mit zu bekämpfen. Möge keine vergeſſen: Millto⸗ nen blicken in der Adventszeit auf ſie, wenn ſie wünſcht, kauft oder ſchenkt. Sie hält die Wage mit dem Zünglein in der Hand, das Auf⸗ und Riedergang deutſcher Induſtrie und deutſcher Kunſt anzeigt. Die von Frauenhand ange⸗ zündete Weihnachtskerze leuchtet weit ins Laßd hinein. — Neue techniſche Frauen⸗ berufe. Das Wort:„Die Frau gehört ins Haus“ ver⸗ liert von Jahr zu Jahr mehr an praktiſcher Be⸗ deutung vor der Gewalt der neuen Zeit, die auch nicht mehr auf die Hilfe der Frauen zur Erfüllung der täglich wachſenden Aufgaben ver⸗ zichten will. Namentlich die Induſtrie ſtellt in fortwährend ſteigendem Maße Frauen in ihre Dienſte, nachdem der Handel mit ſeinem Heer von Verkäuferinnen, Buchhalterinenn und Ma⸗ ſchinenſchreiberiunen vorangegangen iſt. Noch 1895 zählten wir in Deutſchland nur 1½% Mil⸗ lionen in der Induſtrie tätiger Frauen und Mädchen, 1907 aber waren es deren bereits über 2 Millionen, rund 40 Prozent mehr. Natürlich entfällt davon die größte Zahl auf Bekleidungs⸗, Textil⸗ Nahrungs⸗ und Reinigungsgewerbe, aber eine andere Gruppe, die uns für die vor⸗ liegende Arbeit beſonders intereſſiert, hat ſich dafür im ſelben Zeitraum ſogar verzehnfacht. Ich meine die techniſchen Betriebsbeamtinnen, deren Zahl von 70 auf 711 ſtieg. Wir finden dementſprechend die Frauen in den verſchieden⸗ ſten Induſtrien, in ſolchen ſogar, wo man ſie kaum veymutet, wie die nachfolgende kleine Auf⸗ ſtellung beweiſt: Muſterzeichnerinnen 49 Beam⸗ tinnen, pharmazeutiſche Präparate 48, Zucker⸗ raffinerien 29, Bauunternehmungen 27, Ma⸗ ſchinenfabriken 16, Elektrotechniker 15, Feld⸗ meſſer 7 und Buchdrucker 6 Beamtinnen. Dieſe 1907 immer noch verhältnismäßig kleinen Ziffern dürften ſich ſeitdem ganz bedeutend ver⸗ größert haben, namentlich was die Zeichnerinnen und Pauſerinnen für die techniſchen Bureaus unſerer Maſchinenfabriken anbelangt. Gerade dort nämlich hat ſich die weibliche Arbeitskraft ganz ausgezeichnet bewährt und vielfach Beſſeres geleiſtet als die männliche, der die zugewieſenen Aufgaben öfters zu unbedeutend und neben⸗ ſächlich erſchienen. Dies führte eine oberfläch⸗ liche Erledigung herbei, die wiederum für den Erfolg keineswegs günſtig war. Die jungen Mädchen, die ſelbſt heute noch in den allermeiſten Fällen ohne techniſche Vorkenntniſſe in die kech⸗ niſchen Bureaus eintreten, errangen faſt immer ein überraſchend ſchnelles Verſtändnis deſſen, worum es ſich handelt, und können nicht ſelten ſchon nach einigen Jahren den Konſtrukteuren Fehler nachweiſen, die ſie beim Pauſen oder Fertigſtellen der Zeiehnungen gefunden haben, und die ſo noch rechtzeitig verbeſſert werden können. Wieviel beſſer würden die Leiſtungen ſolcher Frauen werden, wenn ſie die gleichen höheren Fachſchulen beſuchen würden, wie ihre männlichen Kollegen, und es iſt in der Tat nicht einzuſehen, warum ihnen dieſe Inſtitute nicht ihre Pforten öffnen ſollten. Die techniſchen Hochſchulen haben die Frauen ja bereits erobert und man ſollte ihnen im weitgehendſten Maße hier die Wege ebnen, ohne Furcht vor der weib⸗ lichen Konkurrenz, die ſich doch immer, wie ja die Erfahrung nun allmählich genugſam gelehrt hat, in gewiſſen Grenzen bewegen wird. Für leitende Stellungen im Betriebe kommen die Frauen z. B. ſo lange nicht in Frage, wie ſie nicht praktiſch eine gewiſſe Zeit im Betriebe ar⸗ beiten können— und damit hat es ſicher noch lange Zeit gute Weile. Wohl ſteht die Induſtrie der Frauenmitarbeit prinzipiell ſympathiſch gegenüber. Namentlich in ihren verſchiedenſten chemiſchen und photogra⸗ phiſchen Laboratorien ſind ihnen ſchon leitende Poſten bei entſprechender akademiſcher Vorbil⸗ dung offen, und daß Architekten und Landmeſſer, ja die topographiſche Abteilung der Kgl. Preuß. Landesaufnahme weibliche Hilfsarbeiter beſchäf⸗ tigen, beweiſt deren Tauglichkeit für alle dieſe Berufe. 5 Solche Frauen wiederum, die lieber nur wäh⸗ rend eines Teiles des Jahres dienſtliche Ver⸗ pflichtungen übernehmen möchten, können dies leicht in den Rübenzuckerfabriken als Chemi⸗ kerinnen tün, da ja eine große Zahl ſolcher Kräfte in der Zuckerbranche und während der Kampagne benötigt wird. Der Möglichkeiten ſind alſo viele. Es handelt ſich nun im wefentlichen darum, daß alle dieſe der Induſtrie zuſtrömenden Frauen für ihren Beruf auch mit dem unbedingt erforderlichen Rüſtzeug geeigneter techniſcher Vorbildung aus⸗ geſtattet werden. Gerade, weil es damit noch ziemlich bedenklich ausſieht und weil eine Menge von unkontrollierbaren privaten Unterrichts⸗ anſtalten für Mädchen deren Unerfahrenheit aus⸗ nützen, indem ſie die größten Dinge verſprechen, ohne ſie halten zu können, gerade deshalb er⸗ wächſt für alle Eltern und Vormünder der heran⸗ wachfenden weiblichen Generation die unabweis⸗ liche Pflicht, ihr einesteils die gleichen guten wiſſenſchaftl. Grundlagen für den Lebenskampf zu geben, wie den Söhnen, andernteils aber bei der Wahl der Schule und des geſamten Bil⸗ dungsganges die äußerſte Vorſicht walten zu laſſen. Die Auskunftsſtellen für Frauenberufe, die ſich in faſt allen größeren Städten gebildet haben, ſind gern bereit, hier mit Rat und Tat den Zweifelnden und Unſchlüſſigen zur Seite zu tehen. Ales in allem: Wir ſehen eine erfreuliche Entwicklung vor aus, eine Entwicklung, die manchem mit Töchtern geſegneten Familienvater ſchwere Sorgen vom Herzen zu nehmen geeignet iſt, die aber gleichzeitig keineswegs uns die Furcht aufkommen zu laſſen braucht, daß damit nun auch eine Verringerung der Eheſchließungen Hand in Hand gehen würde. Im Gegenteil: Es hat ſich erwieſen, daß niemand günſtigere Gelegenheit zur Ehe hat, als die kaufmänniſchen weiblichen Angeſtellten, die im Bureau am leich⸗ teſten den Lebensgefährten kennen und ſchätzen lernen— nun, und die Technikerinnen werden ihnen darin nicht nachſtehen. — Aus der Frauenbewegung. Eine Frau als Leiterin einer Dampfſchiff⸗ fahrtslinie. Wie uns gemeldet wird, hat in Däuemark die erſte Frau das nautiſche Examen beſtanden. Frau Agnete Bauditz hat ſich durch langes Studium auf dieſen Beruf vorbereitet und kann nun als erſte Frau genannt werden, die das nautiſche Examen mit Auszeichnung be⸗ ſtanden. Frau Agnete Bauditz hat nun auch ſchon ihre feſte Anſtellung gefunden, ſie iſt Lei⸗ terin der Dampfſchiffahrtslinie auf dem Jefford. Die Einrichtung der Mütterberatungsſtellen. Die Einrichtung der Mütterberatungsſtellen breitet ſich in allen Kulturländern aus. In Zürich hat der Verein für Mutter⸗ und Säug⸗ lingsſchutz vor kurzem mehrere Beratungsſtellen eingerichtet, die ſich ſchon gut bewährt haben. Ebenſo ſind in Ungarn in dieſem Sommer die erſten Beratungsſtellen in Ofen⸗Peſt und in Angyaföld eröffnet worden. Eine erfreuliche Neuerung für die unehelichen Mütter in Ungarn bedeutet es fernerhin, daß, zufolge einer Agi⸗ tation des Feminiſtervereins, die Koſten für un⸗ bemittelte Mütter, die in einem öffentlichen Spital oder in einer ſtaatlichen Gebäranſtalt geboren haben, nicht mehr von der Heimat⸗ gemeinde eingeklagt, ſondern vom Landeskran⸗ kenfonds getragen werden. Durch dieſe humane Beſtimmung werden zahlreiche Mädchen davor bewahrt, daß ihr Schickſal in der Heimat⸗ gemeinde bekannt wird und ſie dadurch mit ihrer Familie zerfallen. — Die Frauenbörſe in Newyork und die Weih⸗ nachtsmeſſe. Die Exchange for Women of Work in Newyork, die Frauenbörſe macht um die Weihnachtszeit die beſten Geſchäfte. Wie uns aus Amerikas Hauptſtadt geſchrieben wird, fangen die Geſchäfte an, ſich über die Frauenbörſe zu be⸗ klagen, da ſie ihnen einen großen Teil der Kund⸗ ſchaft fortnimmt. Für die arbeitenden Frauen bedeutet die Frauenbörſe aber eine Wohltat, und einen Fortſchritt zugleich. Eine Jurh iſt zu⸗ ſammengetreten, um alle die Arbeiten zu beur⸗ teilen, die hier zur Ausſendung kommen. Es wer⸗ den alle Frauenarbeiten hier ausgeſtellt und ver⸗ wertet, die Käufer, die herkommen, um ihre Ein⸗ käufe zu machen, finden die koſtbarſten Luxus⸗ gegenſtände ebenſo wie die einfachſten Gebrauchs⸗ gegenſtände. Die Frauen aber, die in der Frauen⸗ börſe ihre Sachen zur Ausſtellung und zum Ver⸗ kauf bringen, erhalten von den Vorſtandsmit⸗ gliedern ſogleich einen Vorſchuß auf ihre geleiſtete Arbeit, ſodaß ſie ſelbſt nicht in Verlegenheit kommen müſſen, und felbſt auch ihre Einkäufe machen können. Dieſer Faktor iſt wohl entſchei⸗ dend dafür, daß alle Arbeiterinnen ihre Werke in die Frauenbörſe geben, und daß man von den erſten Künſtlerinnen hier die Arbeiten erblicken kann. Viele, die ſonfſt aus Mangel an Verbin⸗ dungen keine Abſatzgebiete haben würden, bekom⸗ men fie auf dieſe Weiſe, und ſo iſt die Frauen⸗ börſe ſchon manchen arbeitenden Frauen zum Glück geworden. — Neue CLiteratur. Zuhrbuch der Franenbewegung 1914. Im Auftrage des Bundes Deulſcher Frauenvereine herausgegeben von Dr. Eliſabeth Altmann⸗Gottheiner. Mit vier Bildniſſen auf vier Tafeln.(VI u. 221 S. 26 S. Kalendarium)] gr. 8, geb. 4.—. Verlag B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1914. 5 Dem Jahrbuch der Frauenbewegung, das bereits im dritten Jahrgang erſcheint, haben bdiesmal eine Reihe deutſcher Dichter Geleitſprüche mit auf den Weg gegeben. Richard Dehmel, Herbert Sulen⸗ berg, Cäſar Fleiſchlen, Guſtar Falke, die Britder Mann und audere Dichter mit ebenſo klaug⸗ vollen Namen haben dadurch ihr Intereſſe und ihre Sympathie für die Beſtrebung der deutſchen Frauen bekundet. Für die innerhalb der organiſierten Frauenbewe⸗ gung ſtehenden Frauen iſt natürlich der ereins⸗ teil bes Jahrbuches, der ſich als zuverläſſiger Weg⸗ weiſer durch das Bereinsleben bereits in den Vor⸗ jahren ſehr bewährt hat, der weitaus wichtigſte Teit des Buches. Der Teil der deutſchen Fräauenwelk aber, der am Vereinsleben nicht aktiv beteiligt iſt, ſondern nur mit innerer Anteilnahme die Strömun⸗ gen verfolgt, die innerhalb der deutſchen Frauenbewe⸗ gung enkſtehen und Kraft gewinnen, wird ſich mit größtem Intereſſe dem literariſchen Teil zu⸗ wenden, der auch in dieſem Jahre wieder die aktuell⸗ ſten Probleme ſachkundig behandelt. Dr. Aliee Sa⸗ lomon und Frau Marie Stritt haben ſich in die Aufgabe geteilf, die Chronir der Frauenbewegung im abgelauſenen Jahr(1912/13) zu ſchreiben. Von den Frauenberufen wird der der bildenden Künſftterin (von Hanni Lehmaun) und der der Kindergärtne⸗ rin(von Marta Backj eingehend erörert. Weſen und Wert der Propaganda im allgemeinen behandelt Elſe Lüders; im Rahmen der geographiſchen Frauen⸗ Verbände äußert ſich Marie Meyer, Danzig zu dem gleichen Thema. Dr. jur. Frieda Deunſing ſpricht ſich zu der Frage der weiblichen Jugendͤpflege in einem ausführlichen Aufſatz aus. Die beiden In⸗ bilarinnen des Jahres 1913, die achtzigfährtge Hed⸗ wig Dohm und die ſiebzigjährige Dr. med. Frau⸗ ziska Tiburtius werden von Dr. Gertrud Bänu⸗ Auffätzen gefeiert. Ein feinſinniger von Ma⸗ rianne Weber über Eheideal und Eherecht und Dr. Gertrud Bäumers Aufſatz über das Weſen unſe⸗ rer politiſchen Neutralität berühren wichtige Gegen⸗ wartsfragen. Orts⸗ und Namenregiſter erleichtern den Gebrauch des Jahrbuchs, das außer den Bildern von Hedwig Dohm und Franziska Tiburtius noch die der beiden Naturwiſſenſchaftlerinnen enthält, die den deutſchen Profeſſortitel tragen: Profeſſor Dr. Gräfin Mgria von Linden und Profeſſor Dr. Lydia Rabino⸗ witſchkempuer. Es iſt zu hoffen, daß die deutſche Frauenwelt, die dem Jahrbuch in den beiden erſten Jahren ſeines Erſcheinens ſo viel Förderung hat an⸗ gedeihen laſſen, anch dem inhaltsreichen Jahrgang 1914 zu einer weiten Verbreitung verhelfen wird. 8 55 Sprechſtunse. Die Auskunftsſtelle für höhere Frauenberufe hält ihre Sprechſtunden Freitags von 10 bis 11 Uhr und Montags von 3 bis 4 Uhr Prinz⸗Wilhelmſtraße 6, 2. Stock, ab. Vor⸗ erſt iſt die Sprechſtunde des Bundes Badiſcher Künſtlerinnen für Fachberatung auf allen Ge⸗ bieten der bildenden Kunſt mit beſonderer Be⸗ rückſichtigung der Ausbildungsmöglichkeiten mit der genannten Auskunftsſtelle für höhere Frauenberufe vereint.„ Verantwortlicher Redakteur: mer und Dr. med. Agnes Bluhm in lebensvollen neenne Okkober 1914 geſucht. Zimmer als Bureau 1+. VBon D, 2 bis Meerfeldſtr. 27, Saden, I Offerten unt. Nr. 26718 zu 1u Jene Feuden eim Georg Springmann annheim fa ce ſ Ser vedsre,, meee, a e annene. ben Be 55 Them Seminariſtin, aß waltsbureau. 4292] In Zweiſamiltenhaus zwlschen beuss u. Lotterhos egen 9 9· 51(Gelet 155 1181 1. Januar im Bürs, ſucht N 6 13 iſt eine ſchöne 3 Zimmer⸗ P 1, 5 gegenüber Firma Langauer P 1, 85 Ca. M. 65 000.— 0 8, 7. 26789 1 4,8 8 e 8 Penſign bei geb. 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