Wonnement: 70 Pfg. monatſich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Nk..42 pro Quartal. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Inſerate: Rolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile.. 120 Hk. Budis Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Anzeiger der Stadt Mannheim und umgebung Telegramm⸗Adreſſe: „Heneral⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 Redaktion„ — Exped. u. Verlagsbuchhdlg. 218 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Nr. 8. Die hentige Abendausgabe umfaßzt 10 Seiten. preußiſch⸗deutſche Probleme. Berlin, 5. Januar. (Von einem Berliner Mitarbeiter.) Der preußiſche Landtag— wir ſchrieben das ſchon vor 14 Tagen hier— wird diesmal bei berhängtem Thronſeſſel von Herrn v. Bethmann als preußiſchem Miniſterpräſidenten eröffnet werden. Das geſchieht, wie in der preußiſchen Parlamentsgeſchichte Erfahrene verſichern, zum erſten Mal bei der Eröffnung einer Legislatur⸗ periode und es iſt erklärlich, wenn ſich darob da und dort einige Verſtimmung äußert. Schließ ⸗ lich wird man zugeben müſſen: eine beſondere Ehrung liegt darin kaum und man kann es im⸗ merhin begreifen, wenn manches Preußenherz aufbegehrt und voll Unmut fragt: ſoll unſer Landtag zum Rang eines Provinziallandtags herabgedrückt werden? Nun iſt bis zu ſolchem Ende von der heutigen Machtfülle, wo die Mehr⸗ heit des preußiſchen Abgeordnetenhauſes im großen Ganzen die Miniſter ſich nach ihrem Bild geſtaltet, immer noch ein recht anſehnlicher Weog und das Unterlaſſen eines höfiſchen Aktes iſt vielleicht nicht einmal der Anfang dazu. Aber es verlohnte ſich am Ende— verſteht ſich, als bloßem Gedankenſpiel— einmal der Frage nachzugehen: wäre es denn wirklich ſo ſchrecklich, wenn der preußiſche Landtag nach und nach ein wenig an ſeinen Gerechtſamen verkürzt würde, wenn man ihn von Zeit zu Zeit zur Ader zu laſſen und ſo langſam zu„ſäkulariſieren“ ver⸗ ſuchte? Die Entwicklung iſt ja einen ganz an⸗ deren Gang gegangen, aber man kann doch ni überſehen und man ſoll es auch nicht vergeſſen, daß ſehr treue Patrioten, ſelbſt ſolche preußiſchen Urſprungs, vor einem halben Jahrhundert und auch ſpäter noch ſie ſich gar nicht anders vorſtellen mochten, als in einem Zurückweichen des preußi⸗ ſchen Parlaments vor dem Reichsparlament. Man braucht nicht erſt auf Otto v. Bismarck zu⸗ der am 21. April 1849 im preußi⸗ ſchen Landtag ſagte:„Ich kann mir nicht denken, daß in Preußen und in Deutſchland zwei Ver⸗ faſſungen auf die Dauer nebeneinander beſtehen können“. Da Bismarck ſo ſprach, war er noch der pommerſche Junker, der vom Reich nichts wiſſen wollte. Aber als bald 20 Jahre ſpäter, im September 1866 im preußiſchen Abgeordne 2 8 Seuilleten e Volksbildungsfreuden. Von Profeſſor Ferdinand Gregori.“ (Schluß). Löpwenfeld hatte dieſe einfachen Feſte ins Werk gepichtet, und wir brauchten nie in irgendwelche Niederung hinabzuſteigen, um vielleicht der Faſ⸗ fungskraft nachzuhelfen. Die Hörerſchaft erzog ſich ſelbſt an den Gegenſtänden, die wir boten. Und wir boten ſie, wie das die künſtleriſche An⸗ ſtändigkeit verlangt, dem ibealen Zuhörer, alſo eigentlich dem Kritiker in unſrer eignen Bruſt, dhne pädagogiſche oder volkstümliche Zurecht⸗ ſtugung. Als ich bald darauf nach Wien kam, machte zes ſich ganz von ſelbſt, daß ich im Rahmen des Volksbildungsvereins erſchten. Mehr als zwan⸗ zig Säle waren da jeden Sonntagnachmittag mit Vorträgen zu belegen, und ich bin nach und nach faſt durch alle gegangen. Das Gehen freilich 1 Hunderte von Ueberzähligen an lauerten und im Augenblick, cht feſtigung der deutſchen Zuſtände iſt auch ohne Wange ſpürte. Die Hitze wurde ſo hochſommer⸗ wurde mir erſchwert; es war mehr ein Durch⸗ keit der Gegenſtände, der Stimmungen an, damft ſich die Sinne der Hörer einheitlich einſtellen Mannheim, Dien stag, 6. Jauuar 1914. ſetz für den norddeutſchen Reichstag beraten wurde, erklärte Tweſten, alſo ein im Grunde maßvoller Liberaler preußiſchen Geblüts. als Berichterſtatter der Kommiſſion: „Es läßt ſich in keiner Weiſe verkennen, daß zwei Parlamente mit ähnlichen, überall in einan⸗ der greifenden Befugniſſen nebeneinander auf die Dauer unmöglich und unhaltbar ſind“ Treitſchke erzählt dann in ſeiner Aufſatzreihe üÜber das konſtitutionelle Königtum in Preußen: viele wackere Männer hätten noch im Frühjahr 1867 gehofft, der preußiſche Landtag würde zerſchla⸗ gen und jede ſeiner Provinzen, wie Weimar und Mecklenburg der Bundesgewalt untergeordnet werden. Und in ſeinem geiſtreichen, freilich mehr anregenden, als poſitive Erkenntniſſe aus⸗ ſtreuendem Buch über„Weltbürgertum und Nationalſtaat“, hat Friedrich Meinecke berichtet, daß auch der verſtorbene Großherzog Friedrich von Baden dieſe Gedanken als Stück ſeines deutſchen Zukunftsideals verfochten hätte; daß ihm unter dem Kaiſertum und neben dem allge⸗ meinen Reichstag ein preußiſches Abgeordneten⸗ haus auf die Länge nicht möglich erſchienen ſei und zur ahr g der deutſchen Zuſtände er die Rückkehr Preußens zum Syſtem der Pro⸗ vinzialſtände empfohlen hätte. Die Reihe der Zeugniſſe ließ ſich ohne Mühe fortſetzen und es wäre am Ende auch noch auß⸗ Konſtantin Rößler zu verweiſen, den preußiſchen Geheimrat und langjährigen Leiter des Litera⸗ riſchen Bureaus des Staatsminiſterſt ms, der in einer Buchanzeige in den 7oer Jahren dafüür eintrat, daß der Reichstag auch als preußiſches Parlament fungiere. Aber auch ſo wurde wohl erſichtlich, daß es ſich hier um ein ernſthaftes und kompliziertes politiſches Problem handelt und daß man auch heute, wofern man nur ein ehr⸗ licher Deutſcher iſt, ſelbſt als ſtolzer und ſelbſt⸗ bewußter Preuße an ſich eine ſolche Löſung wohl befürworten könnte. Freilich, die Be⸗ tenhaus das Wahlge Depoſſebierung des preußiſchen Landtags erfolgt und auch ſonſt iſt, wenn ſchon an mancherlei Reibungen zwiſchen den verſchiedenen Gewalten und den konkurrierenden Parlamenten es nicht 1585 hat, im allgemeinen es leidlich gegangen. Wohlverſtanden: leidlich, lange nicht gut; die zwiſchen den beiden Parlamenten und das Hinüberſpielen von einem ins andere iſt in den letzten Jahren ſogar häufiger vorge⸗ kommen und läſtiger geworden, als je zuvor. Dennoch: es iſt gegangen und wird auch wohl eine ganze Weile noch ſo gehen. Unter ein em Geſichtswinkel indes empfehle ſich die Aus⸗ höhlung des preußiſchen Tandtags zu Reichs⸗ f ͤ de mit einem Schlage ſtattfand. Ich hatte große Not, zu meinem kleinen Leſetiſche zu gelangen, um den die Menge brandete, und hinter mir kämpften ſich vielleicht noch fünfzig tunge und alte Leute durch, deren Atem ich dann wie ein Dampfbad an Stirn und lich an dieſem Wintertage, daß mir mitten in den„Kranichen“ ein Schlag durchs Gehlrn ging, als viſſe es entgwei. Ich las aber weiter. Dem Volksbildungsverein zur Seite arbeitete das Volksheim; beide bauten ſich geräumige Häu⸗ ſer mit je einem Rieſenſaale und vielen Un⸗ terrichtsröumen. Auch die Arbelterbildungs⸗ bereine wandten ſich bei ihren Feſten an mich, und ich habe nie nein geſagt, wenn ich auch am ſelben Tage, vorher oder nachher, noch bedeut⸗ ſame Rollen am Burgtheater zu ſpielen hatte. Auch hier wurbe meiſt ein geringes Eintritts⸗ geld erhoben wie in Berlin, und da ſich mit den Jahren ein Stamm von Zuhörern herausbilbete, der für die Beſtrebungen der Vereine ein paar Kreuzer mehr opfern konnte, ſo hielt man im aroßen Saaſe des Volksbildungshauſes einige Reihen für die Zahlungskräftigeren frei, die dann für eine Krone unter ſich ſaßen und ſich nicht die Hälſe zu brechen brauchten. Ich fügte nur ſelten gemiſchte Programme zu⸗ ſammen, die bieles brachten, um ſedem etwas zu bringen. Vielmehr ſtrebte ich meiſt Einheitlich⸗ Gebilden machen können. Die Namen der Dich⸗ ter waren unter dieſem Geſichtspunkte von unter⸗ geordneter Bedeutung. wenn ich ſie natfrlich auch herrſchte, von Goethe bis Storm. pen hatten aber doch wieder Form: ſich auf, etwa von der erſten Abenddämmerung bis in die tiefe Mitternacht oder von der hand⸗ die„Liebe“ begann mit der erſten jungfräulichen Regung und ſchloß mit dem verlaſſenen Mädchen oder mit dem Rückblick des Alternden. Aehunllch entwickelte ſich der Zyklus„Aus der Jugendzeit“: die häuslichen Umwälzungen, die ſie mit ſich bringt; dann gehts Knaben Wunderhörn“ weg zur Rückerts Lied, das den Titel gegeben, ſchließt die Reihe, den Kreis der Wehmut.„Poeſte beit“ hieß eine andere Stunde, die —— (Abe — udblatt.) die Regierung von dem Pentagramma der immer mehr als ein Problem, an dem die Kraft der in Preußen und im Reich nominell Regleren⸗ den zerſchellt. Wir haben ſchon neulich hler be⸗ richtet, daß in der Thronrede die Wahlreform überhaupt nicht erwähnt werden würde: das wird uns nun beſtätigt. Tatſächlich liegt die Fvage ja auch ſo, daß, wenn ſie nicht von einer parlamentariſchen Koalition aus der Mitte des Hauſes gelöſt wird, nur eine ſtarkeRegierung ſie löſen kann. Dieſe Stärke traut das Miniſtertum Bethmann ſich offenbar nicht zu und ſo mag es an die Dinge, die es nicht meiſtern kann, nicht erſt rühren. Eine allmähliche Degradierung des preußiſchen Landtags würde Befreiung bringen von ſolcher Pein: den Regierenden wie den Regierten. Denn wenn die Reichsgeſchicke nicht mehr auf dem Umwege über die preußiſche Land⸗ ſtube gelenkt würden, hätte man kein weſentliches Intereſſe daran, eine Wahlreform zu fordern und zu betreiben. neuer Nampf um die chriſtlichen Gewerkſchaften. Es tobt der See! Wie eine Bombe hat der Kölner Gewerkſchaftsprozeß in dem Lager der ultramontanen Gegner eingeſchlagen.„Un⸗ glückstage in Köln“ überſchreibt Eraf Oppersdorff in ſeiner„Wahrheit und Klarheit“(Nr 52 vom 30. Dez.) eine Reihe von Angriffsartikeln gegen die„Gegner der Gewerk⸗ ſchaftsenzklika“ im allgemeinen und die Gies⸗ bert, Stegerwald und übrigen Sieger im Kölner Prozeß im beſonderen. Ja, dem ftrengen Richter ſcheint die„Verſeuchung des Weſtens“ ſchon bis in's Kölner Erzbiſchöfliche Palais hat ſich freilich mit ſeinem, von der„Köln. Volkszig.“ an ſehr verborgener Stelle mitgeteil⸗ ten Schreiben über ſeine miß verſtandene gewerkſchaftsfreundliche Rede einigermaßen rehabilitiert. Aber der Generalvikar Kreuzwald hat„die Gewiſſens⸗ pflicht“, die Gewwerkſchaften klochlich fluſſen, trotz des klaren Wortlauts der zeidlich abgeleugnet“. Für den Gra⸗ ſen Oppersdorff iſt damit und durch den ganzen Prozeß erwieſen, daß die Gewerkſchaftsleitung ſich weigert, die von der Enzyklika„Singularl quadam“ feſtgeſtellten Grundſätze zur Durch⸗ be zu bringen. Er ſchließt ſeine Philippika wie folgt: „Mit dleſen Tatſachen wird, als mit einem betrübendſten Blätter in der Geſch'e gern von Klippe zu Klippe, ſondern läßt ſſch lieber am feſten Strande nieder, um aufs hohe Meer hinauszuſchauen. So ein in Form und Farbe wechfelndes Meer ſchuf ſch ihnen in den Gruppen meiner„Lyriſchen Andachten“, wo ihnen unter den Titeln„Der Morgen“,„Abend und Nacht“ die Landſchaft der Seele in zwanzigfacher Beleuchtung erſchien. Hier kam es mir auf die Vertiefung des Eindrucks an, den eine Tages⸗ zeit, den der Wald und das Meer, Gott und Natur, Liebe, Kind und Tod in dichteriſchen u beein⸗ Enzyelikn nannte. Unſer goldenes und ſilbernes Zeitalter Dieſe Grup⸗ ſie bauten grefflichen bis zur ſymboliſchen Behandlung: Weltt Ankunft des kleinen Weltbürgers und die die Kinderreime aus„Des Schulzeit— und über der Ar⸗ biß⸗ Denn ihr ſchwerfälliger Geiſt, durchs inder oll behindert, ſpringt nicht konnten. Gemüt ſo chen Handwerkergeſpökt auffriſchte, tale Armeleutdichtung preußiſchen Wahlreform befreien. Die erweiſt ſich ſelbſt gedrungen zu ſein. Erzbiſchof Hartmann tolz des Schaffens erho Hauptmanns, Gobineaus oder eines neu auftau Balladen⸗ und Ideendichtung Unterſtand, zu las ich auch einige ſeiner äſthetiſchen A gewiſſermaßen auf jeden Pulsſchlag le auch ſchon von den einzelnen Dichtern Danke für das treue Leſejahr der katholiſchen Kirche Deutſchlands für alle Zukunft zu rechnen ſein, und ſeder Verſuch der heut noch jübilierend ihrer Hände letzles Werk Ueherſchauenden, irgendeine kirchl che oder weltliche Stelle zum rettenden Reden zu bringen, muß ſchon im Beginnen zerſchellen. Muß. Denn Rom hat geſprochen und der alte Entſchluß zum offenen Affront gegen Roms Entſcheidung iſt unterm Elde erhärtet. Nicht die Verurteilten, nicht die Sozialdemokratie hat in dem für Katholiken widerlichen Pro eine Niederlage erlitten, ſondern deut Katholiken. Und wenn Katholiken, ohne ihnen die Röte ins Geſicht ſteigt, dieſen trau rigen prozeſſualen Augenblickserſolg noch als „Sieg“ zu bejubeln vermögen, ſo.weiſt das nicht nur, wohin wir treiben, ſondern 189 minder, wohin wir bereits gekommen ſin; Unſere Parole aber bleibt: Die ganze klare Enzyklika. Auch nach den Unglückstagen in Köln: In aeternum justa Romam! Ewig breu zu Rom.“ N der Sache bringen ſie wenig Neues, ziemlich ein⸗ hellig aber kehren ſie ihre Spitze zugleich gegen die Rede des Erzbiſchofs von Köln. De „Arbeiter“ ſchreibt: 1 „Heute iſt kein Zweifel mehr darüber: de chviſtlichen Hewerkſchaftem u geſchweig denn gefördert werden dür Angeſichts dieſer Sprache nimmt ſich Reviſion, die der Kölner Erzbiſchof an ſeiner werkſchaftsfreundlichen Rede vorgenommen wie eine öffentliche Verteibigung Pb. domo aus. Die„Förderung“ der Gewerl ten wird in dem erzbiſchöflichen Schreiben den„beſtehenden“ Verhältniſſen gerechtferti und ziemlich deutlich befriſtet:„weil w hier in unſerer Gegend keine katholiſchen terorganiſationen beſitzen“ Der S unkt der Rede wird 21 gaf mit — S irhob in der Viſt benden Fauſt. Anders verfuhr ich an Schiller und Goethetagen, oder wenn ſe die Perſönlichkeiten Gottfrieb Kellers, Gerhe chenden Dichters nahebringen wollte, griff ich die charakteriſtiſchen Werke herau riſch geordnet, und ſprach ßwiſchendurch überleitende oder die Auswahl bes Worte. Ueber Lyrik und Epik ging ich nur b den Dramatikern binaus, die auf der Bit ſelten zugänglich ſind, bei Shakeſpegre, Gr parzer, bei Gerhart Hauptmann, auch bei Hilm, deſſen gedankengeſättigter und ſchwung⸗ voller„Satan“ an unſerer plumpen Theater⸗ maſchinerie ſcheitert. Schiller aber, der all orten viel geſpielt wird, fand deshalb nuu niemals aber verſuchte ichs bei ihm, mit de Schauſpieleret in überflüſſigen Wettbewer treten. Denn Geſetze und Mittel der d Kunſtübungen ſind ſcharf vonetnander geſchied Als ich mein Publikum ſo weit hatte, dg it S wede ie 2. Sette. Geueral-Auzeiger.— Fadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt.) Dienstag, den 6. Januar 1914. liche Mahnung gelegt, die Gewerkſchaftler zum Eintritt in die katholiſchen Arbeitervereine willig zu machen. Im übrigen bleibt„für die Be⸗ wertung“ der beiden konkurrierenden Orga⸗ niſationen die päpſtliche Enzyklika„ſelbſtver⸗ ſtändlichmaßgebend“. Man kaun es be⸗ greifen, daß die„Köln. Volksztg.“ das Bedürf⸗ nis empfindet, von dieſer neuen Phaſe im Ge⸗ werkſchaftsſtreit die Aufmerkſamkeit auf die Jeſuiten abzulenken. Aber gelungen iſt ihr das nicht. Der Erzbiſchof von Köln hat ihr einen böſen Strich durch die Rechnung gemacht, und wenn nicht alles täuſcht, wird in den kom⸗ menden Wochen der innere Zentrumsſtreit eine wenig erquickliche Neuauflage erleben. Auf welcher Seite der Vaterlandsfreund ſteht, braucht nicht erſt geſagt zu werden. Politiſche Ueberſicht. Mannbeim, den 6. Jauuar 1914. Neue Jaberner mißklänge. B..c. Nach den letzten Meldungen aus Zabern bezw. aus Straßburg konnte man zu den Behörden, in deren Hände die Entwirrung der melen aus dem Fall Forſtner herausgewachſenen Verworrenheiten gelegt war, das Vertrauen haben, daß dies nicht nur nach Recht und Geſetz, ſondern auch mit dem nötigen guten Willen aulf beiden Seiten, der militäriſchen und der bürger⸗ lichen, geſchehen werde. Angeſichts der Hetze, die vom Radikalismus links und rechts fortge⸗ ſetzt getrieben wird, iſt dieſe Aufgabe ſicher nicht leicht. Aber trotzdem durfte man hoffen, daß der Frieden auf dem Marſche iſt. Dieſe Hoff⸗ nung wird nun durch die Meldungen über die Unterſuchung betreffs der Schüſſe auf den Zaberner Wachtpoſten getäuſcht. Am letzten Mittwoch wurde als Ergebnis der Unter⸗ ſuchung des angeblichen Attentess durch die Staatsanwaltſchaft durch das Wolffbureau mit⸗ geteilt, daß ein Anſchlag auf den Poſten„unter leinen Umſtänden anzunehmen“ ſei. Am Sams⸗ tag wurde dann als Ergebnis der Unterſuchung durch das Generalkommando mitgeteilt, es ſeien „aweifelsfrei zwei ſcharfe Schüſſe aus nicht großer Entfernung vom Poſten“ gefallen. Da⸗ raufhin ſtellte ihrerſeits wieder die Staatsan⸗ waltſchaft feſt, daß„die Schüſſe nicht aus einer Entfernung von 30 Metern— wie die Militär⸗ perſonen angenommen haben—, ſondern aus einer Entfernung von über 90 Metern jenſeits des Kanalhafens, ab⸗ gegeben worden“ ſeien, und weiter: es ſeien zwar ſcharfe Schüſſe geweſen,„aus den ganzen Umſtänden müſſe aber geſchloſſen werden, daß ein Attentat auf den Poſten n icht in Frage kommen könne“ Eine derartige Unterſuchung und Gegenunterſuchung kann der Sache ganz gewiß nicht dienlich ſein, mag man nun an ſich auf dem oder jenem Standpunkt ſtehen. Im vorliegenden Falle muß man aber hetonen, daß die Schlußfolgerung der Staatsan⸗ waltſchaft, es könne ein Attentat überhaupt nicht in Frage kommen, in der Lu ft hängt. Wenn einmal ſcharf geſchoſſen wird, dann hat das normalerweiſe einen ganz beſtimmten Zweck. Möglich iſt es wohl, daß die ganzen „Umſtände“ ein anderes ergeben. Aber wenn die Staatsanwaltſchaft mit Berufung auf dieſe Umſtände der Unterſuchung einer andern Be⸗ hörde entgegentritt, dann mag ſie dieſe Um⸗ ſtüände auch angeben. Vielleicht holt ſie es nuch nach. Bedauerlich iſt und bleibt aber, daß offenbar immernochnichtder Kontakt zwiſchen Zivil⸗ und Militärbe⸗ hör de hergeſtellt iſt, der doch die Vorausſetzung für die Wiederherſtellung der Ruhe und des Friedens bilden muß. Deutſches Reich. — Eine internationale Geſellſchaft für Arbeits⸗ beſchaffung will der der Verein für ſoziale Kolo⸗ niſation Deutſchlands axründen. Der Verein iſt der Meinung, daß die Schäden der Arbeitsloſigkeit in allen Kulturſtaaten nur durch eine intenſivere ländlichere gärtneriſche Kultur, durch großzügige Innenkoloniſation geheilt werden können. Auf Anregung des befkannten Schriftſtellers Hans Oſtwald ſoll im März in Berlin eine Verſamm⸗ lung von Delegierten aus allen Kulturländern zuſammentreten, die über die Dezentraliſation der Großſtädte und Induſtrien, über großzügige Schaffung von Gartenſtädten auf geſunder wirt⸗ ſchaftlicher Baſis und über andere wichtige Pro⸗ bleme der modernen Volkswirtſchaft beraten ſoll. Ver Arb 1 Aoloniales. Strafexpedition nach Neu⸗Kamerun. Der ſtellvertretende Kommandeur der Kame⸗ runer Schutztruppe, Major Fabricius, hat zu Anfang Dezember v. J. eine auf etwa/ ſechs Monate berechnete Expedition nach Neu⸗Kame⸗ rün unternommen. Um möglichſt jeden Wider⸗ ſtand der Eingeborenen auszuſchließen und ihnen eine eindrucksvolle militäriſche Macht vor Augen zu führen, wurde die Stammkompagnie des Hauptquartiers der Kameruner Schutztruppe zu Soppo zur Begleitung herangezogen. Die Expedition iſt in zwei Zügen von Kribi und von Egea aus in ſüdöſtlicher Richtung nach Neu⸗ Kamerun vorgedrungen. Sie wird zunächſt die Standorte der 10. Kompagnie in Wolö⸗Nitem und weiter öſtlich der 11. Kompagnie in Iwindo nebſt Umgebung einer eingehenden militäriſchen Beſichtigung unterziehen. Im Bereich des Poſtens Nola am Sanga wird eine Beſtra⸗ fung der aufſtändiſchen Stämme erforderlich ſein, die unter Führung des Häupt⸗ lings Nguku der deutſchen wie auch früher der ſranzöſiſchen Herrſchaft Widerſtand entgegenge⸗ ſetzt haben. Der führende Häuptling hat kürz⸗ lich durch ſeinen Angriff auf eine franzöſiſche Faktorei von ſich reden gemacht. Oberleutnant v. Raven und der Bezirksrichter Dr. S eger waren auf die erſte Kunde von dem Ueberfall ſogleich zur Hilfe herbeigeeilt, fauden aber ange⸗ ſichts der geringen zur Verfügung ſtehenden Streitkräfte den Tod im Kampfe mit den an Zahl überlegenen und mit': Schußwaffen wohl ausgerüſteten Eingeborenen. Die Expedi⸗ tion ſoll nach Beſtrafung dieſes Häuptlings weiter öſtlich in den Bezirk Mittel⸗Sanga-Uham vordringen, wo das Lager der 6. Kompagnie der Schutztruppe zu Mbaikt vor einigen Monaten einer böswilligen Brandſtiftung der Eingeborenen zunt Opfer fiel. Um die nicht ganz unbegründete Beſorgnis wegen des Ausganges der Expedition zu be⸗ ſchwichtigen, ſchreibt anſcheinend offizibös die„Kamerun⸗Poſt“:„Da der Marſch der Expedition Fabricius zum Teil durch Gebiete führt, die außerordentlich geringe natürliche Hilfsmittel beſitzen, wird die geſamte Verpfle⸗ gung derſelben durch ſieben Verpflegungsnieder⸗ lagen in Ojem, Akvafim, Ngoila, Molundu, Lomie, Jukaduma und Nola ſichergeſtellt. Dieſe Magazinverpflegung, die den bisherigen fran⸗ zöſiſchen Beſatzungen der fraglichen Gebiete nichts Unbekanntes war, ſtellt nicht nur die ſonſt unmögliche Verpflegung der Expedition ſicher, ſondern bietet auch die beſte Gewähr dafür, daß eine Beunruhigung der bereits regierungstreuen Stämme durch Beitreibungen von Verpflegungen uſw. vermieden wird.“ Die chineſiſche Raiſerfamilie im Exil. Wohin haben die Wogen der chineſiſchen Re⸗ tragen? Was wurde eeeeeeeeeeeee volution die Angehörigen des Kaiſerhauſes ge⸗ das Schickſal jener mäch⸗ wobel Cerbantes, Spi ft. Jean Paul, Mau⸗ paſſant, Hedenſtjerna und ein paar deutſche Zeit⸗ genoſſen die Inſtrumente ſpielten. Ueber dieſe Vorleſungen wird in der Preſſe faſt nie berichtet. Sie finden an Sonntagen ſtatt, die auch der Schauſpieler nicht gern mit Arbeit ausfüllt. Honorare gibts nicht, höchſteus ein baar Blumenſträuße und allerbings viel Beifall. Aber das ſind lauter Dinge, die entweder unbe⸗ quem oder doch für die Karriere und das Porte⸗ mionnaie unfruchtbar bleiben. Ja, man ver⸗ ſcherzt ſich durch ſo wohlfeiles Vorleſen ſogar die Möglichkeit, auch einmal einen Saal mit ſolchen Hörern zu füllen, die richtige Konzertpreiſe er⸗ legen, wie für hundert andere Rezitatoren. Fühlen die ſchlichten Menſchen dieſe Selbſt⸗ Ivyſigkeit und ſind ſie darum ſo dankbar? Ich weiß es nicht und glaube es nicht, weil auf jedem Boden die„Freigeber“ die anſpruchsvollſten Kritiker ſind. Und hier haben ſie ja ihr Scherf⸗ lein geppfert, das gewiß für ſie ſo koſtbar iſt wie für den Großkaufmann der Preis einer Loge int Muſikvereinsſaal. Nein, ſie ſehen, ſie hören, ſie fühlen nur, daß ich ihresgleichen bin, und daß es mir eine Angelegenbeit des Gemütes iſt, dich⸗ teriſche Schönheiten, in Worie geprägtes Leben weiterzugeben, den Blitz, der in mir aufzuckt, an einer Zündſchnur forkzuleiten, die ihnen ums Herz gewickelt iſt. Wo ſie einen Gedanken auf⸗ greifen, bleiben ſie bielleicht am Tone der Stimme hangen, wo ein Symbol aufſteigt, hören ſie nur den Rhothmus, und das beſchwingte Tempo be⸗ gleichviel: ſie ſuchen Lebendiges und greifen nun nach jedem Schall, jedem Reim, wie nach den Sproſſen der Leiter, auf der ſie in den Himmel ſteigen wollen. Und was iſt der Himmel anders als die Erfüllung irdiſchen Begehrens jenſeits des Geldes! Beidelberger Nunſtverein. Kaum reichen die Wände der Kunſtvereinsräume, um der Fülle von Bildern Aufnahme zu gewähren, die zur Jahreswende ausgeſtellt ſind. Und nicht nur Quantität wird dem Beſchauer geboten, ſondern auch Qualität. Da ſind Namen von gutem Klang; es ſeien nur herausgehoben Alfred Zoff, Richard Lipps, Max Lieber. Daueben auch manches Anfüngertum, das dem Dilettantismus zum Verwechſeln ähulich ſteht, aber auch manche aufſtrebende junge Kraft, die trotz einzelner Verirrungen und Abſonderlichkeiten doch ſchon die Kralle des Löwert seigt. Es iſt dem Kunſtverein als hohes Verdienſt anzurechnen, daß er auch den Werdenden, ſo weit ſie nicht hoffnungsloſe Stümper ſind, Aufnahme gewährt; denn nur im Ver⸗ gleich mit anderen wird der Maßſtab für das künſt⸗ leriſche Können des Einzelnen gefunden. Alfred Zoff⸗Graz iſt ein gereifter Künſtler. Herrlich iſt die große Martne„Meeresbrandung“. Die Trausparenz des Waſſers, dle Lichtreflexe der gelblich⸗weißen Wolken auf dem Meer, dle natur⸗ wahren Beleuchtungseffekte auf den ſchroffen Kalſtein⸗ ſelſen— das alles verrät echten Künſtlerblick und Meiſterſchaft der Technik. Prächtig ſind die ſchwer⸗ mütigen, im Abenddämmern aufgefaßten niederlän⸗ diſchen Bilber, ſo beſonders der„Hafen von Rotter⸗ dam“. Fremdartig und unglaubhaft wirkt dagegen dentet ibnen mehr als das innere Schauen— die Übertragung des niederländiſch düſteren Kolorits tigen Prinzen, die einſt in der chineſiſchen Kai⸗ ſerſtadt eine ſo große Rolle ſpielten? Denn das Los des armen kleinen Kaiſers Pu Di, der nun glücklich ſein achtes Jahr erreicht hat, iſt in ſei⸗ im Herzen der verbotenen Stadt in einem ein⸗ ſamen Pavillon, den eine beiſondere große Mauer wiederum von den trennt, ſeine Kinderjahre verbringt: ohne Ge⸗ ſpielen, ohne die tauſend bunten Freuden und Erxlebniſſe, die einem jungen kind Glück und Freude bedeuten. Der gegenwärtig in China weilende franzöſiſche Journaliſt Jean Rodes hat an Ort und Stelle eingehende Er⸗ kundigungen nach dem Leben des Kaiſerkindes und ſeiner Angehörigen angeſtellt und veröffent⸗ licht nun im Temps die intereſſanten Ergebniſſe ſeiner Nachforſchung. Zu Anfang ward der kleine Kaiſer von ber jungen Kaiſerinwitwe Long Yu betreut und gehütet, aber vor etwa einem Jahre raffte eine rätſelhafte Krankheit dieſe Pflegerin hinweg, und nach langen Palaſt⸗ intriguen entſchied das Machtwort Muanſchikais, daß zwei ehemalige Nebenfrauen des verſtorbe⸗ nen Kaiſers Kwangſü fortan die Pflege des Kindes übernähmen. Drei Lehrer ſorgen für den Unterricht, zwei Chineſen und ein Mongole, und die Oberaufſicht über den Haushalt führt der Mandſchu Tſche Tſcheſu, der einſt als ein⸗ flußreicher Berater des Kaiſerhauſes eine große Rolle ſpielte und damals als einer der reaktio⸗ närſten Hofmänner galt. Die Außenwelt er⸗ fährt wenig von dem Leben des kleinen Kaiſers; es ſcheint, daß der Knabe noch nichts von den Umwälzungen ahnt, die ſeiner Familie die Macht über das große Reich der Mikte raubten. In der Verlaſſenheit der verbotenen Stadt wächſt en zwiſchen Mauern auf, die ihm den Blick auf die Mitwelt ſperren. Noch vor ihrem Tode erhob die Kaiſerin Long Mu bitter Einſpruch gegen dieſe erzwungene Einſamkeit; die kaiſerlichen Prinzen überließen ſie und den kleinen Kaiſer dem Schickſal und bald waren die Verhältniſſe im Palaſte ſo verwirrt, daß die Eunuchen das ganze Schloß vegelrecht plünderten, aller Koſt⸗ barkeiten beraubten und erſt durch Puanſchikai von weiteren Verwüſtungen abgehalten wurden. Die Prinzen des Kaiſerhauſes hatten ſich längſt von dem ſinkenden Schiffe gerettet. Die meiſten zogen es vor, den heiß gewordenen Boden Pe⸗ kings zu verlaſſen; zwei aber gehören der jetzigen Regierung an und bekleiden hohe Beamten⸗ ſtellen. Der Fürſt Tſai Tſeh, einſt Finanzmini⸗ ſter, iſt zum Hüter der Kafſergräber ernannt; der andere, Prinz Pulun, hat ſeinen Namen in der Tartarenſtadt nicht verlaſſen, zählt zu den zahlreichen Ratgebern Muanſchikais und vertritt bei ihm die„acht Banuer“. Er war es, der am 10. Oktober, in der neuen blauen Uniform, mit Käppi und Federbuſch, die Zeremonie leitete und dem Präſidenten Manſchikai offiziell die Glückwünſche der kaiſerlichen Familie übermit⸗ telte. Längſt hat Prinz Pulun die chineſiſche Tracht abgelegt; in eleganter europäiſcher Klei⸗ dung kann man ihn oft in einem Hotel im Ge⸗ ſandtenviertel ſehen, bei einer abendlichen Par⸗ tie Billard, ihn, den einſt die Kaiſerin Tſuſi zum Thronfolger Chinas machen wollte. Die übrigen Prinzen ſind zum größten Teil nach Tientſin gezogen und wohnen dort in der deutſchen Konzeſſion. Den jungen Prin⸗ zen Tſai Tab, der während der letzten Jahre des Kaiſertums Oberbefehlshaber der Armee war und den man im Jahre 1910 an der Spitze einer militäriſchen Miſſton in Europa ſah, iſt ſchein⸗ bar ganz Sportsmann geworden, jedenfalls ſieht man ihn kaum anders als im europäiſchen Sportdreß, im Reitanzug: Eutaway und Reit⸗ hoſe. So tauchte er kürzlich auch in Peking im Tatterſaal auf, aber den Aublick der dort ſtehen⸗ den, gerade fertiggeſtellten Amtsequipage des Präſidenten ſchien ihm doch peinlich, er blickte traurig weg und meinte:„Der Wagen iſt wahr⸗ haftig ſcheußlich,“ woxin er übrigens recht hatte. Der Prinz Tſing, der einſt der mächtigſte Mann Chinas war, lebt in Tientſin in ſtreugſter Zu⸗ rückgezogenheit. Den„old gentleman“ nennt man ihn dort; aber er empfängt niemanden, und ſeine einzige Beſchäftigung iſt die Verwal⸗ tung und Anlegung ſeines rieſenhaften Ver⸗ mögens, das in den Treſſors europäiſcher Ban⸗ ken ruht. Allein bei zwei Banken hat er für nen Grundzügen bekannt; man weiß, daß er tief Nachbarbauten Menſchenkinde rund 25 Millionen Goldbarren liegen: und das iſt nur ein kleiner Teil ſeines Beſitzes. Seine Söhne leben nur dem Vergnügen; allabendlich ſieht man ſie in Tientſin im tadelloſen Smoki cements Europas ſcheinen unbegrenzt, und bald wird man ſie wohl auch einmal in London, Pa⸗ ris oder Berlin an jenen Stätten auftauchen ſehen, an denen man ſich nicht langweilen ſoll. Alle dieſe Prinzen ſcheinen endgültig jedem Intereſſe an der Politik entſagt zu haben, ſie geben willig zu, daß Muanſchikai der rechte Mann am rechten Orte ſei; erſt kürzlich äußerte der alte Prinz Tſing:„Muanſchikat iſt ein unge⸗ wöhnlich kluger Mann, nur er kann unter den gegenwärtigen ſchwierigen Verhältniſſen Ching regieren, aber eines ſchönen Tages wird man ihm doch eine Taſſe ſchlechten Tee geben.“ Nur einer der Prinzen gilt als energiſch, ehrgeizig und gewillt, die Macht des Kaiſerhauſes wie⸗ derherzuſtellen: Prinz Kong. Er— und der Prinz Su— wohnen in der deutſchen Kolonie in Tſingtau; von ihm wird behauptet, daß er ſo⸗ gar bei der Revolution des Südens die Hand im Spiele gehabt habe und daß er im Falle des Er⸗ folges Präſident der chineſiſchen Republit ge⸗ worden wäre. Aus Staoͤt und Land. Mannheim, den 6. Januar 1914. * Winterſport in Heidelberg. In Heidelbergs Straßen taute es am Sonntag wie in Heidelberg und verwiſchte das winterliche Bild vollſtändig. An den Berghängen des Köni gsſtuhls aber herrſchte bei 1 Grad Kälte noch der regſte Rodelbetrieb. Mann⸗ heim war ſehr ſtark vertreten. Nach Angaben der Bahnverwaltung betrug die Zahl der mit der Bahn aus Mannheim gekommenen Perſonen etwa 33590. Vor dem um 6 Uhr 23 Min. in Heidelberg abgehen⸗ den Abendzug nach Mannheim mußte ein Vorzug ab⸗ gelaſſen werden. Leider ging es nicht ohne Unfälle ab. Ein 16jähriger Handelsſchüler wurde auf der Bahn Königſtuhl—Blockhaus von einem Schlitten an⸗ gefahren und erlitt innere Berletzungen. Abends erlitt die 17 Jahre alte Anna Müller, die im Stadtteil Handſchuhsheim wohnt, beim Rodeln im Waldweg oberhalb Handſchuhsheim einen Byu ch des lönken Beines. Sie wurde mit dem Sanitäts⸗ wagen in das Akademiſche Krankenhaus gebracht. *Todesfälle. In Baden Baden iſt im Alter von 74 Jahren Generaloberarzt a. D. Herm. Jaeger geſtorben. Der Verſtorbene hat viele Jahre ſeines Daſeins in Raſtatt als Oberſtaßs⸗ arzt im Regiment von Litzow und als Vorſtand des Lazaretts zugebracht.— Der in Stut kgart im Alter von 81 Jahren verſtorbene Kommer⸗ 1864 in Stuttgart eine Kunſthandlung gegründet, die ſich zu einer der bedeutendſten ihrer Art ent⸗ wickelte und ſich im In⸗ und Nuslande das größte Anſehen erwarb. Insbeſondere hat ſich die Firma durch ihre alljährlich beranſtalteten großen Kunſtauktionen einen Weltruf erworben. Seit etwa 10 Jahren hatte ſich Gutekunſt wegen Kränklichkeit zurückgezogen und das Geſchäft ſeinem Teilhaber Wilhelm A. Gaiſer übergeben. Aus dem Großherzogtum. ):(Karlsruhe, 5. Jan. In der Nacht zum Sonntag ſtürzte morgens um 27½ Uhr ein 60 Jahre alter Schneider auf dem Wege nach ſeiner Wohnung die Treppe himinter und brach das Genick. Pfalz, Beſſen und Amgebung. Frankenthal, 5. Jan. Geſtern nach⸗ mitiag kletterte der 15½ Jahre alte Tüncher⸗ lehrling Jakob Hüner von Edigheim aus Uebermut an dem eiſernen Maſt der elektriſchen Ueberlandzentrale, der ſich an der ſchwarzen Brücke befindet, in die Höhe. Der Unglückliche kam mit dem elektriſchen Strom iit Be⸗ rührung, ſtürzte herab und ſtarb etwa eine Stunde ſpäter. Er hatte ſich ſchreckliche Brand⸗ wunden an den Armen und Händen zugezogen außerdem im Fallen ſchwere Verletzungen erlitten. Unter den 13 Sllandſchaften Max Liebers (Karlsruhe), die ſchon durch ihre Technik(dünn bis zu ſpiegelnder Glätte aufgetragene Farben) ein eigenes Gepräge haben, iſt„Wetterſchwül“ außer⸗ ordentlich eindrucksvoll: ein baumloſes Flachland in müden gebrochenen Farbtönen, belebt durch Waſſer⸗ lachen, der Himmel mit maſſigem lichten Gewölk. Reizvoll ſind die Bilder in Grün„Unter Bäumen“, „Waldausgang“, ſowie dle weiten Blicke über das Hügelland(„Dornhecke“). Einigen Landſchaften fehlt es an Friſche und Einheitlichkeit; man gewinnt den Eindruck, als ſeien ihre einzelnen Stücke nach Sklzzen im Atelier zuſammengefügl. Richard L ipps Starnberg führt uns in der Mehrzahl ſeiner Bilder den ſonnigen Süden vor Augen. Die Lichtfülle italieniſcher Sonne iſt über die Bilder gegoſſen, flimmerndes Licht verwiſcht ſtarke koloriſtiſche Unterſchiede, ſo im„Strand bei Nerpi“. Ein entzückendes Idyll iſt eine in einem venetianiſchen Hofwinkel ſitzende Gruppe unter ſchattendem Wein⸗ ſtock, durch deſſen Blätterdach nur hie und da ein neckiſcher Lichiſtrahl hindurchblitzt. Charakteriſtiſch ſind die Straßenbilder aus elſäſſi Auch die Bilder von Ru dolf Kalb⸗Bad Tölz 18 Slgemälde) ſind in die Glut des Südens getaucht. Slailien und der Orient haben ihm die Vorwürſe ge⸗ liefert. Das maleriſche Sufet an ſich iſt auf Kalbs Bildern die Hauptſache; eine gebrochene Säule, eine antike Tempel⸗ oder Theaterruine, ein felſiges Ge⸗ ſtade— die Motive an ſich ſind ſy reigvoll, daß ihre äſthetiſche Wirkung ſelbſt bei Mängeln der Aus⸗ auf italieniſche Sufets, wie Ehipaoſa. ind die zu tiefen Schattenlinien unter den ſcharfen Profilen antiker und normanniſcher Bauten, ferner einzelne zu harte Farbenkontraſte; ſy gelingt es dem Künſtler nicht, uns die ſmaragoͤgrünen bis tief ultra⸗ marinen Waſſerflächen glaubhaft zu machen. Ma⸗ niriert wirkt ein unweigerlich auf jedem Bilde wieder⸗ kehrender rotvioletter, flächig angelegter Farbton, der zur Schattengebung beſonders im Vorbergrund dient, Einzelne Genälde aber, wie die Tempelruinen bei Girgenti und einige Küſtenbilder ſind von ppetiſcher Schönheit und maleriſchem Zauber. 5 Peter Bayer⸗Mannheim hat die Mehr⸗ zahl ſeiner Motive ebenfalls dem Orient entnommen (Mittelmeer, Tunis ete.). Schon wiederholt war Peter Bayer hier durch Olgemälde vertreten, die zwar eine ſtarke koloriſtiſche Begabung verrieten, aber die doch wegen ihrer Effekthaſcherei und mancher zeich⸗ neriſcher Mängel keinen reinen Kunſtgenuß auf⸗ kommen ließen. Die jetzt ausgeſtellten 30 Bilder- Gouachen und Slbilder auf weißen Kartons, gez. 1913 — laſſen keinen Zweifel mehr darüber, daß Peter Bayer ein Künſtler iſt. Ihm gah ein Gott zu ſehen, was er nralte. Zwar wären manche allzu unfertige Skizzen, die den Eindruck der übrigen beeinträchtigen, beſſer in der Mappe des Künſtlers geblieben; aber die Mehrzahl ſeiner Bilder, die allerdings durchweg nur Skizzen ſind unb als ſolche bewertet werden müſſen, ſind Studten, die von echtem Künſtlerſinn zeugen; ſie geben die Unmittelbarkelt des künſtleriſchen Ein⸗ druckes vorzüglich wieder(Corſica, tuneſiſche Küſten⸗ bilder,„Schloß am Meer“ ete.). Mit erſtaunlicher Verwegenheit, aber uhne vergewaltigende Willkür ſtellt Bayer Licht⸗ und Farbkontraſte nebeneinander und doch pulſiert friſches warmes Leben in den Bil⸗ dern(Bebuinenmädchen, Hafenbilder, Pinien). In einzelnen Skizzen weiß er die Meilenweite der Sand⸗ ſchaft durch einheitlich durchgeſetzte Farbflächen nach führung Richt gonz nerloren geht. Solche Mängel Art Eugen Bracht's in einem Blick zufammenzustehen. oder Frack, ihre Begeiſterungen für die Aurff⸗ zienrat Heinrich Gutekunſt hatte im Jahre in ſ und altd. die die Unte geha natu eiget (Win das Stad a von „Aln Kolo Vor! däm! meiſt rich Hüb 0 Br. zu u der Chri Chri ſitzen lang. Die Aben einze die! ment lehrt geſet —— e FFrrne eernne ihn als letzten Gruß geſandt. naturwahre Modellierung des Laubwaldes.— eeigenartig (Wimpfen) aus der Katzenperſpektive geſehenes Bild, Stadt. Recht anſprechend ſind zwel Aquarelle von F. dämmerigen Lokalton des Hintergrundes über.— Die meiſt in trübem Licht aufgefaßten Landſchaſten Hein⸗ rich Stahls(München) Hübſch iſt das„Winterbild“ und die„Baumblüte“. der Art Ühde's und Mackenſen's hat Brunkal die ſitzend am Ufer eines märkiſchen Sees; ihm nahen in langem Zuge Trauernde, Verwaiſte, Verzweifelnde. General⸗Anzeiger.— Sadiſche Aeurſte Nachrichten. (Abendblatt.) Die Liebe und Verehrung, die Geheimrat Dr. Carl Reiß weit über die Grenzen unſerer Stadt hinaus in ſo überreichem Maße im Leben entgegengebracht wurde, ſie kam auch in gerade⸗ zu überwältigender Weiſe zum Ausdruck bei dem Leichenbegängnis, das heute vormittag ſtatt⸗ fand. Es war, wie bereits mitgeteilt wurde, der beſondere Wunſch des Verblichenen geweſen, möglichſt einfach beſtattet zu werden. Man hatte dieſem letzten Willen in pietätvoller Weiſe Rech⸗ nung getragen. Aller Prunk, aller Glanz war ſteng vermieden. Der äußere Rahmen der Trauerfeier trug das Gepräge einfachſter Schlichtheit. Das Grün des Waldes, das der heimgegangene Jäger ſo ſehr liebte, trat bei der Trauerdekoration in den Vordergrund. Tannen⸗ grün, das aus einer Epheuwand emporwuchs, bedeckte die untere Hälfte der Wände der Kapelle der Leichenhalle und die Brüſtung der Sünger⸗ empore. In friſches Grün waren auch die Gänge zur Linken und Rechten gekleidet. Zu Epheu⸗ wänden geſellten ſich Kugellorbeerbäume. Hier lagen auch die hunderte von Trauerſpenden in einer Reihe. Vier Tannenbäume reckten ſich neben der Bahre empor. Davor brannte an jeder Seite eine Opferpfanne auf hohem ver⸗ goldeten Dreifuß. Als wir kurz nach 10 Uhr die Kapelle be⸗ traten, traf Herr Geh. Kommerzienrat Auguſt Röchling die letzten Anordnungen. Auf den Teppichen, die den Boden um den Katafalk hedeckten, häuften ſich die Trauerſpenden. Aus dem Grün des Lorbeers und der Palme hob ſich beſonders ab ein mächtiger Kranz, aus teilweiſe vergoldeten Gaben des Tannenwaldes gewunden. Großherzogin Luiſe hatte Der hellgelbe Sarg, der von ſechs Chargierten der Sanitäts⸗ kolonne in die Kapelle getragen wurde, ſtaud völlig frei in dem Blumen, Palmen⸗ und Lorbeerhügel, den die Trauerſpenden bildeten. Die zwei Kiſfen mit den Orden und Ehren⸗ zeichen des Heimgegangenen wurden auf die Trauerſpenden am Fußende des Katafalks niedergelegt. Von ½11 Uhr ab füllte ſich ſchnell die Kapelle, die für derartige außergewöhnliche Trauerfeiern übrigens viel zu klein iſt. Es iſt unmöglich, aller derer Erwähnung zu tun, die gekommen waren, um dem Heimgegangenen die letzte Ehre zu erweiſen. Man kann allgemein ſagen, daß keine prominente Perſönlichkeit Mannheims und Ludwigshafens und der näheren und weiteren Umgebung fehlte. Nahe⸗ zu vollzählig war das aktive Offizierkorps des hieſigen Regiments und der Luftſchifferabteilung erſchienen. Auch das Reſerve⸗ und Landwehr⸗ offizierkorps war ſtark vertreten. Die Fahnen⸗ deputationen, etwa 30, nahmen zu beiden Sei⸗ ten des Sarges und hinter dem Sarg Auſſtel⸗ lung, den die ſechs Sanitäter flankierten. Als Vertreter des Großherzogs erſchien Geheimer Kabinettsrat Exz. von Babo, als Vertreter des Prinzen Heinrich von Preußen Se. Durch⸗ laucht Prinz Viktor Salvator von Iſenburg in Huſarenuniform, als Vertre⸗ ter des Fürſtenhauſes Iſenburg⸗Birſtein Se. Durchlaucht Prinz Karl von Iſen⸗ bhurg, als Vertreter des Prinzen Max von Baden und der Erſten Kammer Freiherr v. Laroche. Auch der preußiſche Geſandte v. Giſendecher war von Karlksruhe herbei⸗ geeilt. Das badiſche Miniſterium wurde repräſentiert durch die Miniſter Exz. v. Bod⸗ man und Dr. Bö h m, die hieſige Staats⸗ behörde durch Landeskommiſſär Geh. Ober⸗ Eetungsrat D. Clemm⸗ Aunsvorftand Reichstagsabg. Ernſt Baſſermann, Land⸗ kircher, Amtmann Zeiler, Geh. Kom⸗ Geh. Regierungsrat Dr. Strauß und Ober⸗ regierungsrat Landenberger, Mitglied der Generaldirektion der Badiſchen Staats⸗ eiſenbahnen, die Stadtverwaltung durch Ober⸗ bürgermeiſter Kutzer, die Bürgermeiſter Rit⸗ ter, v. Hollander und Dr. Finter, den nahezu vollzähligen Stadtrat, den Stadtverord⸗ neten⸗Vorſtand, zahlreiche Stadtverordnete und die ſtädtiſchen Amtsvorſtände. Das Laz gericht war nahezu vollzählig erſchienen. Weiter bemerkten wir die Herren Generäle Anheuſer und Röder von Diers⸗ burg als Vertreter des Präſidiums des badi⸗ ſchen Militärvereinsverbandes, Handelskammer⸗ Präſident Kommerzienrat Engelhard, gerichtspräſident a. D. Chriſt, Geh. Hofrat Prof. Dr. Gothein, Reichsbankdirektor O b⸗ merzienrat Dr. Broſien, Fabrikant Dr. Karl Lanz, Landtagsabg. Dr. Blu m, Hof⸗ rat Marx, Stadtſchulrat Dr. Sickinger, Hauptmann a. D. Groos, „Punkt 11 Uhr begann die Trauerfeier mit einem Harmoniumvortrag des Herrn Muſil⸗ lehrers Lenz, dem Choral:„Wenn ich ein⸗ mal ſoll ſcheiden“. Die Aktivität der Mann⸗ heimer Liedertafel“ ſang alsdann mit feiner Nuancierung unter Herrn Muſikdirektor Hanſens Leitung den Chor„Heilig iſt der Herr“. Nunmehr ergriff Herr Stadtpfarrer Achtnich das Wort zur Trauerrede. Obwohl der Geiſt⸗ liche ſich ſtreng an die Weiſung hielt, ſich kurz zu faſſen, ſo gelang es ihm doch, in der ihm eigenen vornehmen Schlichtheit, in knappen Zügen ein Lebensbild des Heimgegangenen zu entwerfen. Der Herr Stadtpfarrer, der ſeinen Ausführungen die Bibelworte 2. Chronika 30, Vers 15:„Wir ſind Fremdlinge und Gäſte vor Dir, wie alle unſere Väter“ und Pſalm 31, Vers 16:„Unſere Zeit ſtehet in Gottes Händen“ zugrunde legte, führte folgendes aus: Wir ſtehen am Sarg eines Mannes, deſſen Name aufs engſte verknüpft iſt mit dem ſeiner Vaterſtadt Mannheim und deſſen Gedächtnis auch in den ſpäteren Generationen fortleben wird. Es iſt noch kein Jahr her, da feierte der Entſchlafene in feltener Friſche und Rüſtigkeit ſeinen 70. Geburtstag. Es ſollte der letzte be⸗ deutſame Markſtein ſein auf ſeinem Lebensweg⸗ Nun iſt dies vielſeitige, an Erfolgen wie an Ehren reiche Leben abgeſchloſſen. Am vergan⸗ genen Samstag nachmittag durcheilte die Trauerkunde unſere Stadt, daß ihr Ehrenbürger, Geheimrat Dr. Carl Reiß, nun doch der ſchweren Erkrankung, die ihn zu Weihnachten aufs Kran⸗ kenlager warf, erlegen ſei. Mit ihm iſt eine der markanteſten Perſönlichkeiten unſerer Stadt, ein Mann, in deſſen Namen ſich ein Stück Mann⸗ heimer Geſchichte verkörpert, der in allen Kreiſen der Bevölkerung geachtet und geliebt war, dahin⸗ gegangen. Der Entſchlafene hat in ſeinem be⸗ ſcheidenen Sinn den Wunſch ausgeſprochen, es möchten an ſeinem Sarg nur kurze, ſchlichte Worte geredet werden. Es iſt eine Pflicht der Pietät, daß ich ſeinen Wunſch in Ehren halte. Und doch können wir von ihm nicht Abſchied nehmen, ohne daß wir ſein Bild noch einmal in ſeinen kennzeichnenden Zügen uns vergegen⸗ wärtigen. Was war die Urſache der reichen Ehrungen, die dem Entſchlafenen von allen Seiten zuteil wurden? Worin lag die Kraft ſeiner Perſön⸗ lichkeit? Dem allgemeinen Beſten, dem Inter⸗ eſſe, der Wohlfahrt der Geſamtheit wollte er dienen und hat er tatſächlich gedient. Mit großer Liebe hing er au ſeiner Vaterſtadt. Bei aller Großzügigkeit ſeines Weſens, bei aller ͤ ÄKKb heimrats Vielſeitigkeit ſeiner Intereſſen beſeelte ihn doch ein warmer lebendiger Lokalpatriotismus. Es entſprach ſeinem natürlich geſunden Denken und Empfinden, daß die Allgemeinheit, der er dienen wollte, in erſter Linie ſeine Vaterſtadt war. Ihr widmete er ſeine beſte Kraft. An dem wirt⸗ ſchaftlichen Aufſchwung unſerer Stadt nahm er durch zielbewußte Förderung von Handwerk und Handel, Induſtrie und Bankweſen hervorragen⸗ den Anteil. Ihr, ſeiner Vaterſtadt, galt ſeine letzte Fürſorge, indem er ſeinen ganzen Beſitz ihr zur Verfügung ſtellte. Der Entſchlafene war zu⸗ gleich ein treuer Badener, deſſen Herz warm für ſein engeres Heimatland ſchlug, der unſerm in Ehrfurcht geliebten Fürſtenhaus in unwan⸗ delbarer Treue zugetan war, der auf hervor⸗ ragenden Vertrauenspoſten für das Wohl des Ganzen ſich einſetzte. Er war aber auch ein echter deutſcher Patriot, ein Mann, den glühende Begeiſterung für das neu erſtandene Deutſche Reich erfüllte. Es gehörte zu ſeinen ſchönſten Lebenserinnerungen, daß er in den Jahren 1870/71 an den großen Ereigniſſen, die uns das Deutſche Reich brachten, hatte Anteil nehmen können, zwar nicht als Kämpfer in der Front, aber auf einem anderen wichtigen Ge⸗ biet, dem des Sanitätsweſens. Unter den zahl⸗ reichen Orden, die ſeine Bruſt ſchmückten, war ihm das eiſerne Kreuz beſonders wertvoll. Bei der Geſinnung, die ihn beſeelte, verſtand es ſich für ihn von ſelbſt, daß er für alle Werke, Anſtal⸗ ten und Vereine der Wohltätigkeit ſtets ein weites Herz und eine offene Hand hatte. Und wie Vielen hat er in der Stille wohlgetan und ihnen in ſchwerer Zeit geholfen! Und noch an eins ſei erinnert: an ſeine Liebe zur Jugend. Das war ihm die größte Freude, die Jugend 8 zu ſcharen und in ihrer Mitte ſelber jung zu ſein. So bildete nicht der Kreis irgendwelcher Son⸗ derintereſſen, ſondern ein immer ſich erweitern⸗ der Kreis allgemeiner Intereſſen mehr und mehr den Lebensinhalt des Entſchlafenen. Nichts lag ihm ferner, als im Alter ſich auf ſich ſelbſt zurück⸗ zuziehen, oder nur der Vergangenheit zu leben. In reicher Erinnerung der Vergangenheit ſtehend, hatte er doch ein offenes Auge und Herz für die Gegenwart, für die Menſchen ſowohl als für die ſie bewegenden Kräfte ſich bewahrt. Wie der Baum im Alter ſeine Lebens⸗Jahresringe weitet, ſo ſoll es auch mit dem Lebensbaum des Menſchen ſein. Das iſts, was uns friſch und jung erhält. Darum blieb auch der Entſchlafene jungendfriſch bis ins Alter. Und noch etwas anderes erhielt ihn aufrecht. Er war ein Maun wie von hervor⸗ ragender Intelligenz u. großer geiſtiger Energie, ſo auch von eminenter Arbeitskraft. Er war ein kaufmänniſches Genie, aber ebenſo ein Genie der Arbeit. So hat dieſe Arbeit ſeine Kraft nicht verzehrt, ſondern vielmehr ſie geſtählt. Und das alles nur, um auf das perſönlichſte zu kommen, bei ihm getragen von einer Liebenswürdigkeit der Geſinnung, die ihm die Herzen der Menſchen gewann, die keine Schranken aufrichtete, die allen ohne Unterſchied freundlich entgegenkam. Wenn unſere Stadt um den Entſchlafenen trauert, wenn ſein Tod weite Kreiſe, bis in die allerhöchſten Kreiſe hinein, mit herzlicher Teil⸗ nahme erfüllt, ſo iſt doch die am ſchwerſten Be⸗ troffene die Schweſter des Entſchlafenen, die einzige Blutsverwandte, die ihm noch geblieben. Es war ein Band trauter geſchwiſterlicher Ge⸗ meinſchaft, das den Bruder und die gleichgeſinnte Schweſter aufs inniaſte miteinander verknüpft. Darum iſt auch der Verluſt für die Ueberlebende ſo herb, der Einſchnitt in ihr Leben ſo tief. Wir Jr. Carl Reiß. ruhe, unſere Ruhe in Gott! In ihm liegt unſeres ſie andern; er empfing Freude und wollte andere erfreuen; handelte. ſeines ganzen Lebens, ſo insbeſondere bei den uns deutlich vor Augen die Vergänglichkeit alles Irdiſchen, die Flüchtigkeit unſerer Tage. Sie ſagen uns: Wir ſind Fremdlinge und Gäſte vor dir, wie alle unſere Väter, Pilger, die nur eine kurze Strecke auf der großen Heerſtraße des Lebens wandern und denen dann früher oder ſpäter der Wanderſtab entſinkt. Aber unſere Zeit ſtehet in Gottes Händen. Er iſts, der am Web⸗ ſtuhl der Zeit ſitzt und die Fäden unſeres Lebens hält in ſeiner ſtarken Hand. Menſchen kommen und gehen, einer bleibt, der ewige lebendige Gott. Er iſt der Fels mitten im Strom der Zeit. Zu ihm, der da bleibet für und für und der von jeher der Menſchheit letzte Zuflucht geweſen, wollen wir auch jetzt unſere Augen aufheben. Es iſt nicht Ohnmacht, ſondern Kraft der Seele, wenn wir unſer Leben und Sterben ſtellen in ſeine Hand, von ihr uns gehalten und getragen, geleitet und geſegnet wiſſen. Unſere Zeit in Un⸗ Lebens Urſprung, in ihm auch unſeres Lebens Ziel. Darum ſind wir ihm Rechenſchaft ſchuldig für alles, was wir getan, und für alles, was wir verſäumt. So ſei unſer Leidſtern und unſere Loſung: sub specie aeternitatis! Alles im Licht der Ewigkeit! Amen. 25 Einen ergreifenden Eindruck machte es, als Herr Lenz, nachdem der Geiſtliche ſeine warm⸗ herzigen Ausführungen beendet, die alte Volks⸗ weiſe„Wer hat dich du ſchöner Wald“ an⸗ ſtimmte, die der Verbliche zu ſeinen Lieb⸗ lingsliedern zählte. manches Mannes Auge glänzte eine in aus 36 Kna⸗ ben der oberen Klaf edrichsſchule be⸗ ſtehender Knabencho Leitung des Herrn Oberlehrers Trauerlied: „Ruhe ſanft, Du ein beſſres Vaterland“ auſtimmte ie eindring⸗ lichſte, ergreiſendſte i dem verblichenen K Knabenchor befand ſich das alljährlich beim Spie geſtritten wird. Es wur Auguſt Köhler von der F abteilung getragen, die es im erſtritten hat. Nach dem Gebet erfolgten die KKranzniederlegungen Als Grſzer kat Herr Oberbürgermeiſter K an die Bahre, um dem unvergeß bürger folgenden Nachruf zu widmen: Ueber eines edlen Mannes, ihres Ehrenſ Heimgang klagt heute die Stadt Maunheiz Für das Weſen des Geh. Rats Dr. Carl Reiß iſt kennzeichnend, was er am 4. Dezember 190. in der Bürgerausſchußſitzung ſagte, als die Staßt die von ihm großmütig geſtiftete Reiß⸗Inſel an nahm!„Hoffentlich werden auch künftige Genera tionen an dieſem ſchönen Fleckchen Erde die Freude haben, die mir dort ſtets in ſo reichm Maße zuteil geworden iſt, wenn ich Erholung ſuchte, auf dieſem idealen Eiland am grünen Rhein. Ich will auch für die Jugend Gelegen⸗ heit ſchaffen, ſich in freier Natur körperlichen Uebungen hinzugeben.“ Ja! Die Sonne leuchtete ihm und er ſchenkte er erkannte den nächſten Zweck und Er fühlte, er ſah, er wollte, er das weite Ziel. So wahrhaft vornehm erwies er ſich während großartigen Stiftungen, die er gemeinſchaftlich gedenken ihrer in herzlicher aufrichtiger Teil⸗ nahme, mit dem innigen Wunſch: Gott der Herr wolle ihr zur Seite ſtehen und ſie ſtärken in dem tiefen Leid, das über ſie gekommen! uner Tod des Entſchlafenen, De —— Die Jahreswende, von der wir herkommen, der ſie ſtellen mit ſeiner edlen Schweſter Anna Reiß, der Ehren⸗ bürgerin Mannheims vor Jahresfriſt ins Leben rief. Ernſt wie alle ſeine Pflichten, wie auch das Amt eines Stadtvperordneten, das er faſt zwei Jahrzehnte verſah, nahm er die eine höchſte Pflicht, den Mitmenſchen zu dienen. Er keilte Man wird der weiteren Entwicklung des Künſtlers mit großem Intereſſe entgegenſehen. 85 Ernſt Berger(Malter bei Dresden) wandelt in ſeinen Landſchaften auf den Pfaden von Steppes und Thoma(Tal, Harzlandſchaft). Eine archalſierende altdentſche Manier bekundet ſich in ſeinen Porträts, die nicht ohne individuelle Prägung ſind, aber durch die fremdartige Behandlung recht geſucht wirken. Unter den Landſchaften feſſelt ein ganz in Blaugrün gehaltenes Bild„Waldrand“ durch die kraftrolle, Sehr Geiſt's und auheimelnd iſt Karl das Dächergewirr einer winkeligen, altdeutſchen Troſt(Burg Nürnberg“). Unter den Slgemälden bon Guido Schmitt⸗Heidelberg zeichnet ſich die „Alm“ durch naturwahre Beobachtung und rornehmes Kolorit aus. Der ſorgfältig ausgeführte belichtete Vordergrund geht mit vorzüglicher Abſtufung in den ſind zum Teil lebſos. Ganz für ſich allein muß das Gemälde von Erich Brunkal-⸗Berlin betrachtet werden:„Kommet her zu mir, alle die ihr mühſelig und beladen ſeid“, In Chriſtusfigur hineingeſtellt in die deutſche Landſchaft: Chriſtus im grauvioletten Gewand unter einer Eiche den Betrag von einer halben Million bereits be Aus dem Mannheimer Kunſt⸗ leben. Violin⸗Abend Spamer.—Bohle. Der morgen(Mittwoch! abend 8 Uhr im Kaſinoſaale ſtattfindende Violin⸗Abend dürfte für das muſikliebende Publikum von beſonderem Intereſſe ſein. Das Programm enthält einige der ſchönſten Werke der Violin⸗Literatur, die Konzerte von Mendelsſohn, Bruch und Brahms. Der 4. Violin⸗Abend muß, auswärtigen En⸗ gagements wegen, auf Donnerstag, den 12. März verſchoben werden. Nunſt, Wiſſenſchaft u. Teben. Das Fraukfarter Theaterdefizit und die überſchüſſe bes Mainzer Staditheaters. Der ſeitherige Leiter des Mainzer Stadttheaters Hofrat Max Behrend, der ſeit acht Jahren in Mainz mit gutem Erfolge tätig iſt, wird mit dem 1. April die Leitung des Frankfurter Schauſpielhauſes, wie bereits gemelbet iſt, übernehmen. Die Frankfurter erhoffen von dem neuen Maun, daß er ihnen ctwas wenigſtens von ihrem örückenden Theaterdefizit, das 2 2. trächtlich überſchritten hat, helfe. Bei der Ver⸗ mer die kaufmänniſche Tüchtigkeit des kommenz Manues neben der künſtleriſchen hervorgehoben. wieweit dies zutrifft und wie die Hoffnungen r Frankfurter nicht ohne Berechtigung ſind, erweiſt ſic an den nicht unintereſſanten Einnahmeziſfern de Mainzer Stadttheaters in den letzten Jahren. Die pflichtung Behrends für Frankfurt wurde eben im 23 522 /, 1908/09: 10 622/, 1909/10: 84 667/, 1910/11: 1169 1, 1011/12: 16 684 /, 1912/18: 18 962. Die kleine Ziffer von 1910/11 mit 1169 /, die ſo ganz aus dem Rahmen der ſonſtigen guten Zahlen herausfällt, rührt von dem ſchlechten Abonnement her, da in das genannte Jahr der Umbau des Stadttheaters und die Interimvorſtellungen in der Stadthalle fielen. Im übrigen ſind es aber achtunggebtetende Zahlen, die ſelbſt in den letzten Jahren, wo ſo viele Theater unter der Konkurrenz der Kinematographen zu leiden hatten, wieder eine ſteigende Tendenz zeigen. einem nicht ſehr reich dotierten Theater erzielt wur⸗ den, ein Faktor, mit dem es in Frankfurt weſentlich günſtiger als in Mainz beſtellt iſt. Der Pariſer„Parſifal“⸗Rekord. Die Leitung der Großen Oper teilt der Preſſe mit, daß die Einnahme bei der erſten öffentlichen Vorſtellung des„Parſtfal“ am geſtrigen Abend, natür⸗ lich bei ſtark erhöhten Preiſen, eiwas über fünf⸗ züigtauſend Frank betragen bat. Das iſt der ſtärkſte ſemals in dieſem Hauſe erzielte Kaſſen⸗ erfolg einer Vorſtellung. 8 Neues von den F⸗Strahlen. Abreiſe nach Rom die intereſſante Nitteilung „daß er im Begriffe ſtehe, ſeine Erfindung italieniſchen Regierung zu vberkaufen. S t aufgenommen, +[at. der wie er berichtete, keinerlei Paten ſondern wird der Behörde, iusbeſondere der ita⸗ chen Marineverwaltung, nur die Konſtruk⸗ hinein⸗ A. B. 1905/06 auf 31 971%, 1906/07: 80 49, lodſos Reinerträgniſſe in den letzten acht Jahren ſtellten ſich huseinzelheiten und den in Spezig bexeits ge⸗ balten Apparak üßerlaſſen, Ulioi bebauptet be⸗ Bet den Überſchüſſen iſt auch zu beachten, daß ſie bei kanntlich, durch ſeine F⸗Strahlen imſtande zu ſein, auf gewiſſe Entfernungen Exploſipſtoffe auf draht⸗ loſem Wege zur Entzündung zu bringen; ſo will er beiſpielsweiſe ein Kriegsſchiff in die Luft ſprengen können, indem er durch die F⸗Strahlen die Munitionskammern zur Exploſion bringt Die bisherigen Angaben über die Umſtände, unter denen dies möglich ſein ſollte, waren ziemlich unbeſtimmt; erſt jetzt hat der Erfinder darüber einige nähere Mitteilungen gemacht. Die Wir ungskraft der J⸗Strahlen kann auf eine Enk⸗ fernung von etwa 50 Meter die Exploſion her⸗ borrufen und entzündet dann jede Art von E; ploſivſtoff, wobei freilich Vorausſetzung iſt,——8 die Pulvervorräte in Metallgefäßen und Metall⸗ rüumen verwahrt liegen. Sind die Exploſiv⸗ ſtoffe in hölzernen Hüllen geborgen, ſo verſagen die F⸗Strahlen, weil ſie Holz nicht durchdringen. Dieſer Umſtand und die geringe Entfernung auf die die drahtloſe Entzündung möglich iſt, ver⸗ ringert naturgemäß die praktiſche Bedeutung. Ulivi wird jetzt in Spezia und Neapel weitere Ex⸗ perimente dornehmen. Die italieniſche Marine⸗ verwaltung hegt den Plan, das Verfahren 2 allem zur Sprengung unterſeeiſcher Minen un Streuminen nußbar zu machen. Wie ein 15jähriger Blinber das Sehen lerut Die von Augenärzten angeſtellten Beobacht über das Sehen nach geheilter angeborener Be haben gezeigt, daß der operierte Blindgebor⸗ ihm vorgelegten Gegenſtände erſt durch richtig deutet. Das Sehen muß erlernt die Neugeborenen es tun. Über äntereſſanten Fall berichtet Geh. San⸗ 4. Seite Beneral-Ameiger.— Vadiſche Neneſte Nachrichten.(Abendblatt.) Dienstag, den 6. Januar 1914. nicht, er ſonderte nicht. Der Gemeinſchaft zu nüßzen, durch die herrlichen Werke, die er für Mannheim ſchuf, das war ſein höchſter Stolz. „Non omnis moriar“. Dies Dichterwort gilt guch für ihn. Nicht nur in ſeinen Werlen, auch in ſeinem ſonnigen Weſen wird Carl Reiß leben. Und wenn einer unſerer Mitbürger höchſten Ruhm gewinnen will, ſo möge er ſorgen, daß man ſage: „Seht, er iſt wie Carl Reiß!“ Der teure Mann ſchlafe ſanft. Ein letzter Gruß 1 ſeiner Stadt ſei ihm dieſer Kranz. Nachdem ein Vertreter des hieſigen kürkiſchen Konſulats— der Verblichene war bekanntlich ange Jahre türkiſcher Generalkonſul— einen grachtvollen Kranz im Namen des kürkiſchen Broßweſirs Mubktar Paſcha niedergelegt hatte, ergriff Herr Reichstagsabg. Ernſt Vaſſermann das Wort zu folgendem Nachruf: Im Namen der Nationalliberalen Partei der Stadt, zufe ich dem Entſchlafenen ein letztes Lebewohl zu. Der Tod des Heimgegangenen reißt in unſere Reihen eine klaffende Lücke. Einer unſerer Senioren, einer unſerer Beſten iſt uns verloren. Zwei Eigenſchaften waren es, die Carl Reiß in hervorragender Weiſe für das öffentliche Leben, dem er bis zu ſeinem Tode als Mitglied der Erſten badiſchen Kammer und als Stadtverordneter angehörte, befähigten. Er entſtammte der großen Zeit Deutſchlands, er hatte die Jahre 1870/71 als Mann miterlebt. Sein ganzes Weſen, ſein Wiſſen, Wollen und Denken war durchträunkt von hohem National⸗ gefühl: Alles war er im öffentlichen Leben tat, war am letzten Ende zurückzuführen auf dieſes ſtarke vaterländiſche Empfinden, das ihn er⸗ füllte. Das war das eine, aus der großen Zeit hinüberragend in die Gegenwart, dieſes ſtarke nationale Denken, das duch in die Herzen der Jugend drang. Und das zweite war ſein Heimatsgefühl, Er wurzelte in ſeiner VBaterſtadt, in ſeinem Badner Lande und im Reich. Und dieſes Heimatsgefühl ließ ihn emp⸗ finden nicht nur alles Schöne und Edle, ſondern auch alle Tages reigniſſe mitempfinden, tempe⸗ ramentvoßl, vol]l Intereſſe für alles, was im Vaterland vorſe m. Und ſo wurde er für uns jüngere Männe auch für mich in meinen jun⸗ gen hylitiſchen Jahren, Vorbild und Ratgeber. So ſtand er n der Partei. Und er war ein guter Rätgeber. Erfahrung, reiches Wiſſen, klarxer Verſtand vereint mit einem goldenen Pfälzer Humor. Er war einer, der niemals ſehlte. War die Stunde ernſt und man rief ach Carl Reiß, er war zur Stelle. Und aus dieſen Eigenſchaften entſprang das Vertrauen ſeiner Mitbürger, die ihn ins öffentliche Leben rief. 20 Jahre gehörte er der Stadtverwaltung u, Im Jahre 1887 wurde er durch das Ver⸗ (rauen ſeiner Partei und ſeiner Mitbürger in en badiſchen Landtag berufen. Dort ſaß er it ſeinen Freunden Anton Baſſermann und Karl Ladenburg. Sein Rat wurde gehört in der mmer und in der Budgetkommiſſion. Im ahre 1903 rief ihn die Partei als Kandidat für die Landtagswahl. Es war der volkstümliche Mann, der Mann mit dem einſachen Empfin⸗ den, der darum jedem in unſerer Bevölkerung naheſtand. Der Sieg war ihm damals nicht heſchieden. Sy ſteht er vor uns. So wird ſein Bild in der Erinnerung der Parteifreunde verbleiben. Das Jahr 1914 hat ſeinem Leben ein Ziel geſetzt. Der Name Carl Reiß wird eingegraben ſein in unſerer Parteigeſchichte. Wir werden an ihn denken als einen unſerer Beſten, der ſein ganzes warmes Empfinden in den Dienſt des großen deutſchen Vaterlandes geſtellt hat. Herr Geh. Hofrat Prof. Dr. Gothein legte im Namen der philoſophiſchen Fakultät der Univerſität Heidelberg einen Kranz nieder als Zeichen dauernder Exinnerung an die Ver⸗ tretung öffentlicher und wiſſenſchaftlicher In⸗ tereſſen durch den Verſtorbenen und als Zeichen des Dankes für die Förderung von Kunſt und Wiſſenſchaft. Ganz beſonderen Dank ſchulde die Univerſität dem Verblichenen für die Stiftung der Bibliothek zur Förderung des religiöſen Studiums. Dieſe Stiftung werde das An⸗ des badiſchen Landes und des Reiches 8 denken an den Verblichenen bei den Studieren⸗ den ſtets wach erhalten. Herr Geh. Kommerzienrat Dr. Broſien widmete dem Verſtorbenen im Namen der Rheiniſchen Creditbank folgende Worte: en ſtehen wir an der Bahre eines 6 Nannes, den die Rheiniſche Credit⸗ ban ezennien hindurch den Ihrigen und zwölf Jahre ihren Präſidenten nennen durfte. Er hat ſeine edle Seele ausgehaucht, aber feine roße Perſönlichkeit mit ſeinem erfolgreichen lſeitigen Wirken bleibt weiter lebendig vor unſern Augen. Was machte ihn 0 zu dem bedeutenden Manne, um den wir trauern, und mit uns ſeine Vater⸗ ſtadt, das Land und Tauſende über die Grenzen hinaus? zon 9 t rchlebte er die in Krieg und Frieder n Jahre der Entwickelung Jun te die verſchiedenartigſten un igfaltigſten Eindrücke, wie man aus vielen Erzählungen ihm ablauſchen könnte. Weltreiſen reiften ſeine Anſchauungen und ſein Urteil. Wie oft hörte man ihn ſagen, man ſolle ins Ausland gehen, um erkennen zu lernen, wie gut es im Vaterlande beſtellt iſt. Die Gunſt der Zeit führte ihn in nächſte liche Berühr und zür Mitarbeit mit Reihe poli 1 0 wie wirtſchaftlich bedeutender Männer. Sein abgeklärter Verſtand fand ein weites Feld zur Betätigung, ausgehend von der Rheiniſchen Creditbank, in deren Verwaltung or im 29. Lebensjahre eintrat. Vielverzweigt und vielſeitig wurde tätigung in ihren Kreiſen, ſüberall begrüßie man ſeine Perſon mit höchſter Sympathie und Freude: Klar im Urteil, liebenswürdig in ſeinem Weſen, verbindlich in Umgangsformen, vornehm in der Wahl der Mittel zum Ziele, hat er ſich die Her⸗ zen aller ſeiner Mitarbeiter erobert. ſeine N ine Be⸗ Geradezu bewunderungswürdig war ſeine Pflichttreue, mit der er ſich ſeinen dienſtlichen Obliegenheiten zu allen Zeiten bis in die letzten Wochen hinein hingab. Zu dieſen Eigenſchaften geſellte ſich Leutſelig⸗ keik und unbegrenzte Opferwilligkeit ſowie die Liebe zu allem Guten und Schönen. Sein Charakter iſt es eben, der die Größe dieſes edelmütigen Menſchen als eines vorbild⸗ lichen darſtellt! Groß, ſehr groß iſt der Verluſt, der uns mit Tauſenden von Leidtragenden betroffen hat. Mit ihm ſinkt ein treuer Freund der Rheiniſchen Creditbank, ein guter und ſchöner Teil Mann⸗ heimer Geſchichte und ein bedeutſamer Ausgangs⸗ punkt geſellſchaftlichen Verkehrs zu Grabe. Unauslöſchlich aber bleibt ſein freundliches Bild dor unſern Augen, unauslöſchlich bleibt unſere Treue und Verehrung! Direktor Dr. Schneider Namens des Aufſichtsrats und der Direktion der Rheiniſchen Hypothekenbank lege ich dieſen Kranz als letztes Zeichen der Liebe und Ver⸗ ehrung an der Bahre des trotz ſeiner 71 Jahre zu früh Dahingeſchiedenen nieder. 42 Jahre hat er in verſchiedenen Funktionen als Delegierter des Aufſichtsrats, Direktionsmit⸗ glied, Mitglied des Aufſichtsrats und ſeit Fer⸗ finand Scipios Tode 1905 als Vorſitzender des Ausſichtsrats die Vorzüge ſeines Weſens in den Dienſt unſerer Bank geſtellt: ein geſundes Urteil, durch Erfahrung gereift und bewährt, wie eine klug, frei, menſchlich und wohlwollend denkende Perſönlichkeit. Seine perſönliche Liebenswürdig⸗ keit wie ſeine vornehme Geſinnung machten ihn uns beſonders wert und teuer. Als wir vor Jahresfriſt ſeinen 70. Geburtstag feiern durften, beſchloß die Verwaltung der Bank, ſeine Büſte, von Künſtlerhand in Marmor gebildet, in den Räumen der Bank aufzuſtellen. Was den Lebenden noch erfreuen ſollte, wird nun für den Toten ein Ehrenmal ſein. Aber wärmer als der kalte Stein es vermag wird ſein Andenken fortleben in ben Herzen der Mit⸗ glieder der Verwaltung, wie der Beamten der Bank. ͤ ³ ͤAa Exzellenz v. Lapale ſprach für die Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft„Atlas“ Ludwigshafen und die Pfälziſche Hypothekenbank, deren Direktionsmitglied der Verſtorbene von 1886 bis zum Jahre 1900 war, um dann in den Auf⸗ ſichtsrat der Geſellſchaft überzutreten. Mit ſeinen vortrefflichen Eigenſchaften, ſo bemerkte der Redner, ſei er Allen ein Vorbild geweſen. Sein praktiſcher Blick, ſeine ſtets bewährte lojale, jede Schroffheit vermeidende Geſinnung, ſeine Liebenswürdigkeit im perſönlichen wie im ge⸗ ſchäftlichſten Verkehr werden uns in ſteter Er⸗ innerung bleiben. Unter den Worten: Ehre ſeinem Andenken! Er ruhe in Frieden! legte der Redner namens der beiden Geſellſchaften Kränze nieder. Herr Direktur Dr. Michelmann widmete im Namen des Aufſichtsrats der Benz⸗ werke ſeinem Mitgliede, das ſtets mit größtem Intereſſe die Entwicklung des Werkes verfolgt und allezeit hilfsbereit ſich an der Verwältung beteiligt habe, einen Kranz als Zeichen der Dankbarkeit und Anerkennung. Heur Direktor Wagner: Die Kranzwidmung des Direktors der Pfäl⸗ ziſchen Bank galt den Verdieuſten und hervor⸗ ragenden Charaktereigenſchaften des Verſtorbe⸗ nen, der mit ſeinem ſachverſtändigen Rate der — 2 — Leitung helfend und fördernd zur Seite ſtand. Herr Direktor Dr. jur. Pescatore: Namens des Aufſichtsrates und Vorſtandes der Rheiniſchen Treuhand⸗Geſellſchaft lege ich i letzten Blumengrüße nieder an der Bahre luch uns war er ein mächtiger Förderer und treuer Berater, auch uns lieh er die zervorragenden Gaben ſeines Geiſtes, ſeines Verſtandes und ſeiner guten edlen Secle. Als einem leuchtenden Vorbilde werden wir ihm die Treue beſvahren ſolange wir leben. Er ruhe aus in Frieden! Fuchs'ſche Waggonfabrik. Der Kranz der Geſchäftsleitung der Fuchs⸗ ſchen Waggonfabrik Heidelberg galt dem ver⸗ dienſtvollen Gönner und Mitarbeiter. Seit die Geſellſchaft beſteht, habe der Verſtorbene dem Aufſichtsrate angehört und die Leitung fand in ihm einen treuen, vortrefflichen und bewährten 7— Mitarbeiter. Wir werden, ſchließt Redner, dieſen ſympathiſchen Perfönlichkeit jederzeit gedenken. Herr Direktor Wüſt: Die Mannheimer Bank hat in Herrn Reiß einen treuen Freund und Berater verloren. Ehre ſeinem Andenken! Herr Direktor Overath, Direktor der Mannheimer Gummi⸗ Gutta⸗ percha⸗ und Asbeſtſabrik, hob in ſeiner Kranz⸗ widmung das tatkräftige Wirken und die Ver⸗ dienſte des Verblichenen um das Aufblühen des Unternehmens herbor. Herr Hofrat H. A. Marx: Namens des Aufſichtsrates und des Vorſtandes der Rheiniſchen Automobil⸗Geſellſchaft,.⸗G., liegt mir die ſchmerzliche Pflicht pb, dem dahin⸗ geſchiedenen Mitglied unſeres Aufſichtsrates, dem Freunde und treuen Berater unſerer Geſell⸗ ſchaft, den letzten, wehmutsvollen Scheidegruß zu widmen. Tiefe Trauer im Herzen ſtehen wir an der Bahre eines Mannes, der unſerer Geſellſchaft, faſt ſeit Beſtehen derſelben, ſeine reichen Erfah⸗ rungen, ſeine außerordentlichen Kenntniſſe mit nimmerraſtendem Intereſſe zur Verfügung ge⸗ ſtellt und ſo zu dem Aufblüthen und der heutigen Bedeutung derſelben erheblich beigetragen hat. Seine große Liebenswürdigkeit, ſein gütiges und konziliantes Weſen ſichern dem Verſtorbenen ein ſtets treues und dankbares Andenken. Friede feiner Aſche! Tiefe Ergriffenheit bemächtigte ſich allen, als der Volksſchüler Heinrich Rohleder, aus der fremdſprachlichen Klaſſe der Kurfürſt⸗ Friedrich⸗Schule, den Dant der Schuljugend, deſſen warmer, väterlicher Freund der Ver⸗ ſtorbene allezeit geweſen, in folgendem, von der Hauptlehrerin Anna Walter verfaßten, inhalts⸗ reichem Gedichte in prägnanter Form vortrug: ſtein in der neueſten Nummer der„Umſchau“, Wochenſchrift über die Fortſchritte in Wiſſenſchaft und Technik(Frankfurt a..). Es handelt ſich hier um einen 15fährigen blindgeborenen Zögling. Der Knabe unterſchied ſich in den erſten Wochen nach der Operation gar nicht von einem Blinden und lief auf alle Gegenſtände auf. In der vierten und füuften Woche trat die Möglichkeit ein, Tiſchen und Stühlen aus dem Wege zu gehen, wenn er es mit einiger Mühe fertig brachte, zentral zu fixteren, d. h. die Gegenſtände genau in der Sehachſe zu haben. Er 5 alſo noch kein„Geſichtsfeld“, d. h. keine Mög⸗ ichkeit der Wahrnehmung von der Seite. In den 1 nächſten Wochen ſtellte ſich alsdaun auch„Geſichtsfeld“ ein, während die Sehſchärfe, alſo die zentrale Wahr⸗ nehmungsfähigkeit, bedeutend zunahm. Es ergibt ſich alſo die gewichtige Tatſache, daß neben dem Hisher ausſchließlich betonten ſeeliſchen Vorgange, durch den der Taſtſiun Lehrer und Führer des optiſchen Sinnes wird, für die Anfangszeit auch das Verhalten der Netzhaut eine Rolle ſpielt. Sie iſt zunächſt nicht fähig, Bilder der Außenwelt in einer für die Nervenbahnen verwendbaren Form aufzunehmen. Was koſtet ein Bild? Es gehört zu den Symptomen ſowohl für die fortſchreitende Entwicklung der äſthetiſchen Bil⸗ ung des deutſchen Bürgertums wie für den wach⸗ ſenden Nationalreichtum, daß auch mittlere Schichten in ihrem Privatleben der Kunſt arßßeren Spielraum geben als bisher. So wiſſen die Kunſthändler davon zu berichten, daß auch zu Weihnachten alljährlich eine wachſende Vorliebe des Publikums zu verzeichnen iſt, ſtatt Reproduk⸗ tionen von künſtleriſchen Gemälden lieber Ori⸗ ginalgemälde zu kaufen. Freilich zeigt das Pub⸗ likum dabei eine gewiſſe Scheu. Es fürchtet, daß gute Originalgemälde unerſchwinglich teuer ſind. Auf eine zweifellos ſehr inſtruktive Idee iſt nun der Dresdner Kunſthändler Gutbier, der Inhaber der bekannten Galerie Ernſt Arnold ge⸗ kommen, der eine Ausſtellung von Gemälden ber⸗ anſtaltete, die das Thema der Bilderpreiſe zu klären verſuchte. Ein Saal enthielt nur Ge⸗ mälde im Preiſe von 75 bis 200 Mark. Ein an⸗ derer ſolcher von 300 bis 500 Mark. Ein dritter bot dann noch teuerere Arbeiten. Der Erfolg auf die Kaufluſt des Publikums war ganz über⸗ raſchend groß. Der Afrikaforſcher u. Geograph Prof. Dr. Farl Done, der bis 1907 äls Extraordinarius für Geographie an der Univerſitet Jeng wirkte, iſt als Dozent ſür Erd⸗ kunde, beſonders mediziniſche Geographie an der Univerſität Freiburg i. B. zugelaſſen worden. Prof. Karl Dove gehört der bekannten Gelehrten⸗ familie dieſes Namens an. Als Sohn des verſtor⸗ benen Kirchenrechtslehrers Richard Dove, eines Sohnes des Berliner Phyſikers Heinrich Dove, 1883 in Tübingen geboren, ſtudierte er an verſchledenen Univerſttäten, namentlich unter Richthofens Leitung in Berlin, wo er ſich auch 1890 als Privatdozent niederließ. In ben Jahren 1892/4 bereiſte er Süd⸗ weſtafrika, hauptſüchlich zu meteorologiſchen und kli⸗ matplogiſchen Stubien, und nahm auch am Witboi⸗ kriege teil. Als Ergebnis ſeiner afrikaniſchen For⸗ ſchungen hat er eine Reihe von Schriften zur Klt⸗ matvlpgie und Geographie veröffentlicht, unter denen hier nur„Deutſch⸗Südweſtafrika“,„Kriegs. und Friedensbilder“(1896),„Vom Kap zum Nil“,„Wirt⸗ ſchaftliche Landeskunde der deutſchen Schutzgebiete“ (14902),„Das britiſche Weltreich“(1906) hervorgehoben ſeien. Im Jahre 189g erhielt Dove eine außerordent⸗ liche Profeſſour an der Univerſität Jena, trat aber im Herbſt 1907 von ſeinem Lehramt zurück, Seitdem hat er weitere ausgedehnte Studienreiſen unternom⸗ men, als deren Frucht u. a. ein Buch über„Die beutſchen Schutzgebiete der Südſee“(191m) und ein ſolches über„Deutſch⸗Oſtafrika“(1919) erſchienen. Auch als Dichter iſt Profeſſor Dore wiederholt an die Offentlichkeit getreten. Eine Auswahl ſeiner Dich⸗ tungen erſchien 1901 unter dem Titel„Aus zwei Welt⸗ teilen“, ein Roman„Lneſa'Andrea“ im Jahre 1905. Kleine Kunſtnachrichten. Aus Düſſeldorf wird uns unterm 3. Januar geſchrieben: Der künſtkeriſche Leiter ber Verein g⸗ tenn Stadktheater Düfſeldorf Dui3 bunrg, Direktor Lußhwig Zim me rmaun, beging heute ſeinen 60. Gehurtstag. Seit 10 Jahren wirkt Zinmermaun in dieſer Stellung, in welcher er einem der größten Theaterbetriebe Deutſch⸗ lands vorſteht. Seine künſtleriſchen Verdienſte um die beiden Bühnen ſind unbeſtritlen; insbeſondere die Oper und das klaſſiſche Drama hat er auf eine hohe Stufe der Vollendung gebracht. Bekannt geworden iſt er auch als Förberer einer Reihe von Bühnen⸗ talenten, die heute an Hofbühnen wie Berlin, Wien und Dresden wirken; vorbildlich war ſeine ſoziale Fürſorge für die Mitglieder ſeiner Bühne. Ludwig Zimmermaun, der den Ruf eines der fähigſten Re⸗ giffeure der deutſchen Bühne genießt, war lang⸗ jähriges Mitglied des Direktorialausſchuſſes des deutſchen Bühnenvereins und iſt jetzt Erſter Vor⸗ ſitzender des Berbandes der Rhefniſch Weſtföliſchen Bühnenleiter. Voll Ehrfurcht vor des Todes Maßfeſtät Naht Mannheims Jugend Deiner Bahre ſich, Zu bieten Dir den letzten Abſchiedsgruß In wehmutsvoller, ſchlichter Innigkeit. Uns warſt Du ſtets ein echter Freudebriug⸗⸗ Ein Gütiger, der kraftvoll, tief empfand, Daß Großſtadtjugend Licht und Sonne bralucht, Du biſt uns nicht geſtorben, edler Maun, Wir ehren Dein Gedächtnis fort und fort. Dein Lieben wirft noch übers Grab hinaus Lichtwarmen Strahl in unſer junges Lehen. Alljährlich, wenn im Glanz der Sommerſonne In Blüten prangt Dein Inſelparadies, Wenn junge Lieder in die Lüfte ſteigen Und fröhlich Spiel die ſtillen Au'n belebt, Erſteht verklärt Dein Bild vor unſrer Seele; Und tröſtlich mag Dein ſel'ger Geiſt empfinden Der ſonnenfrohen Jugend Dankesgruß, Der auf ſich ſchwingt in jubelnden Akkorden Zum Lichtgefild, daß Dir nun Heimat iſt. Schlaf wohl! Herr Oberſt von Diepenbroik⸗Grüter widmete Namens des Offizierskorps des Regl, ments Kaiſer Wilhelm Nr. 10 dem opferwilligen Patrioten und Kameraden die Kranzſpende. Reichstagsabgeordneter Baſſermaun Der Verſtorbene war allezeit ein Verehrer des deutſchen Sports. Bei den Veranſtaltungen des hieſigen Rennbereins war ſein Wort ſteis aus⸗ ſchlaggebend und unabläſſig wax er bemüßt, dem Sport auch in Mannheim eine Stätte zu bereiten. Das iſt ihm gelungen. Daß der Verein in ſeiner Vaterſtadt ſo feſtgewurzelt iſt, iſt ein Verdienſt des Heimgegangenen. bares Andenken bewahren. Herr Hofapotheker Dr. Ströbe⸗Karlsruhe namens Ryten Kreuz: tretenden Vorſitzenden Herrn Geheimrat Reiß lege ich als letztes ſichtbares Zeichen unſerer Dank barkeit und Anerkennung dieſen Kranz am Sarge nieder. Er bat den Verband von Anfang an unterſtützt und ihm allzeit ſeinen Rat und Hilfe geliehen. In warmer Anerkennung ſeiner Ver⸗ dienſte in den Kriegsjahren 1870—71 hat ihn der Verband mit dem Diplom eines Ehrenmitgliede ausgezeichnet. Unſer Wunſch bei der Feier ſeines 70. Geburstages daß er ſich noch langer Geſund⸗ heit erfreuen möge, iſt leider nicht in Erfüllung gegangen. Der Landesverband ſteht in tieſer Trauer an ſeiner Bahre, er hat in ihm ſeinen treueſten Freund und Berater, wie allezeit hilf, bereiten Gönner verloren. Im ganzen Landes⸗ verbandsvorſtand ſowohl wie bei ſeinen Miiglie⸗ dern wird der Name Reiß nicht vergeſſen ſein. Herr Hauptmann a. D. Gros: Im Namen des Männerhilfsvereins bom Roten Kreuß Mannheim und im Namen der Frel, willigen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Mannheim lege ich an der Bahre des Entſchlafenen als äußeres Zeichen unauslöſchlicher Dankbarkel und Verehrung dieſen Kranz nieder. Schon im Jahre 1866, aber beſonders in der großen Zeit 70—71, hat ſich Geheimrat Dr. Reiß durch ſeine Energie, Selbſtverleugnung und ſeinen Mut unter dem Roten Krenz unvergeßliche Ver⸗ dienſte erworben. Nachdem er in Folge der poli⸗ tiſchen Verhältniſſe im Februar 1888 den Männer⸗ hilfsverein bom Roten Kreuz und die Freiwillige Sanitäts⸗Kolonne vom Roten Kreuz ins Leben gerufen hatte, verfolgte er als ihr erſter Vor⸗ ſißzender mit regſtem Intereſſe die Entwicklung der Kolonne und ſtand ihr mit Rat und Tat bis zun letzten Atemzug treu zur Seite, um die Ausbil⸗ dung der Kolonne auf eine immer höhere Stuft zu bringen. Die Freiwillige Sanitötskolonne dom Noten Kreuz gelobt in dieſer für ſie ſo ſchmerzlichen Stunde, in der ſie von ihrem allverehrten und geliebten langjährigen erſten Vorſitzenden Ab⸗ ſchied nehmen muß, das Andenken des Ent⸗ ſchlafenen allezeit hoch zu halten und in ſeinen Geiſte mit regem Eifer unter dem Ryten Kreuz weiter zu wirken, getren unſeres Wahlſpruches: „Edel ſei der Menſch, hilfreich und guk!“ Er rube ſanft! Herr Generalmajor Anhäuſer: ehrte den Verſtorbenen als Ehrenmiiglied des Badiſchen Militärvereins⸗Verbandes. Herr Direktor Dr. Blum gedachte des tatkräftigen Wirkens des Heimge⸗ gangenen für den Badiſchen Militärvereins⸗Ver⸗ band, ſein Andenfen an ihn werde im Verbande ungauslöſchlich bleiben. Herr Stadiſchulrat Sickinger: Auch die Deutſche Turnerſchaft, Leibes⸗ und Willenssucht, auf Weckung und Pflege des Gemeinſinns gerichteiten Beſtrebungen der Entſchlafene allezeit aufs tatkräftigſte ge⸗ fördert hat, nimmt aufrichtig teil an der allge⸗ meinen Trauer, an ihrer Spitze die zum Städte⸗ gau Mannheim⸗Ludwigshafener Turnerſchaft au⸗ ſammengeſchloſſenen Vereine, die ſich des Wohl⸗ wollens des hochgeſinnten Mannes in hohem Maße erfreuen durften. Wie hat er doch noch in jüngſter Zeit einen Herzenswunſch der Tur⸗ ner erfüllt, als er 1911 bei unſerer Jahrhundert⸗ feier der Eröffnung der Haſenheide durch den Tunbater Jahn, unſerem Turngau einen Bis⸗ marckſchild verehrte, als Wanderpreis, der ll⸗ jäyrlich die Blüte der Jungmannſchaft der Gau⸗ vereine zur höchſten Anſpannung der Kräfte in So wird Carl Reiß in den die Kampfbahn ruft. Herzen unſerer Turner fortleben und aus ſeinem vorbildlichen Wirken wird fortgeſetzt neuer Se⸗ gen erſpießen für die deutſche Turnſache, für Volf, Vaterland und Vaterſtadt, denen er in deren auf Wir werden ihm ein dank des Badiſchen Landesberbandes von Unſerem hochverehrten ſtellder⸗ ——— Wensrag, den 6. Januar 1914. Der Immodbilienmarkt im lahre 1913. Von Dr. Martin Wallach, Charlottenburg. n den zu Begiun des Jahres 1013 ge- hegten Hoffinungen und Erwartungen haben sichi die Verkhälfnisse auf dem Grund⸗ stücks- und Hypothekenmarkt in dem mm abgelaufenen Jahre in der Hauptsache durch- aus Weiter verschlechtert, sodaßg auch das Jahr 1913 für das Immobilienwesen als durchaus unerfreuliches bezeichnet werden muß. Auch diesmal war es ein Zusammenwirken der verschiedensten Umstände, welches die Lage so ungünstig beeinflußte. Hier kommit vor allem die politische Situation in Betracht. Der Balkankrieg überdauerte die erste Hälfte des Jah- Regi⸗ res und erzeugte eine allgemeine Unsicherheit, Ui welche der Grundstücksmarkt in besonders AHigen drüückender Weise zu verspüren hatte. Dazu kam . die außerordentliche Geldteuerung, die bei Weiltem empfindlicher war als im Jahre 1912. Fast 5 Während der ganzen Berichtsperiode herrschte ein r des Reichsbank-Diskonisatz von 6 Prozent; erst Ende n des Oktober trat eine Erleichterung ein, welche be⸗ aus- Wirkte, daß der Satz auf 8% Prozent und im „dem Dezember auf 5 Prozent herabgesetzt wurde. Da- eilen, neben bestand aber auch eine große Geld- ſeine Kuappheit, selbst zu dem hohen Satze waren einet Kapitalien nur äußerst schwer erhaältlich. Endlich dienſt Wäte noch zu erwähnen, die infolge schlechter Er- dank. immer mehr zunehmende Abneigung des Privatpublikums gegen Anlagen in immohiliaren Werten, welche den Kreis der Iute- uht vessenten noch mefir verengte. bom Aus allen diesen Gründen nahm in bebauten Abe Grundstücken der freiwillige Be-⸗ Reiß ſitzwechsel weiter ab, wobei auch die eiß schon im Vorjahre bemerkien Gründe eine Rolle Dank⸗ pielten, wahrend die Zahl der zur ZwẽãRↄZggsver- Sarge steigerung gelangenden Hauser eine be⸗ ig un krübende Vermehrung erfuhr. Daneben ſand noch Hilfe eine Anzahl von Verzichtleistungen auf Ver. Grundstücke gemäß 5 928 B..B. statt, da die „„ Eigentümer nicht imsſande waren, ihren Besitz zu n der Ralfen, letzteres häulfig deswegen, weil ihnen eine liedes Erneuerung ihrer Hypotheken unmöglichi wurde. ſeines Nur für wirtschaftlich kräftigere ſund⸗ Hausbesitzer war die Situation um eine illu Nleinigkeit günstiger, weil der im Jahre 1012 ung in kest allen größeren Städten Deutschlands vorhan- tieſer den gewesene große Wohnungsüberflug ſeinen infolge der weiteren Verminderung der Bautätig- hilf⸗ beit etwas zurückging. Immerhin ist im all- ide gemeinen auch ſetzt noch ein reichlich genügendes it ſie Angebot von Wohnungen vorhanden, sodaß selbst 5 5 hei gleichbleibenden Verhältnissen àuf dem Bau- markt an eine Wohnungsnot in absehbarer Zeit Wecler in Großberlin noch an anderen Orten zu denken ist. Auch die Zahl der unvermietet ge- Hliebenen Läden und Geschäftsräume zeigte ient eine solche Abnahme wie dies Wwünschens. bert gewesen wäre, wWobei woll die ungünstiger gewordene geschäftliche Konjunktur eine nicht un- erhebliche Rolle spielte. Deutlich ersichtlich ist etzteres auch aus dem bedeutenden Rückgang von Ladenumbauten in den großen Städten.— Inimer- hin wWird für gutfündierte Hausbesitzer, wenn nicht sonstige ungünstige Umstände(Fälligkeit einer Hypotſiek, große Renovationen) dies hindern, eine kleine Besserung hinsichtlich der Renta⸗ Hilität eingetreten sein, welche aber mäßigen Anſorderungen durchaus noch nicht eutspricht. Auf dem Baumarkte war die Jätigkeit in Zanz Deuischland eine äußerst geringe; besonders ur das städtische Baugewerbe kann das verflossene Jahr als eines der ungünstigsten seit langer Zeit gezeichnet werden. Dies lag namentlich an der Schwierigkeit der Beschaffung von Geldmitteln zur FEinanzierung von Neubauten. Allerdings war eine derartige Stagnation Verhältnisse dringend erforderlich; auch ist dadurch eine Reinigung des Marktes von unsoliden Unternekmern erfolgt, die in jeder Be- Liehung willkommen zu heißen ist. Naturgemäß War bei dieser Lage des Baumarktes das Gieschäft in unhebauten Grundstücken, nament. lieh bei den lerraingesellschaften ein minimales, woraus in der Mehrzahl der Fälle ein Woeiterer Rursrückgang der Jerrainaktien kresultiert. ein Schmerzenskind war nach wie vor der Hypothekeumarkt. Wer 1913 eine Hypo- thehk zu prolongieren hatte, bekam diese Ungunst der Verhältnisse deutlich zu verspüren. Nur in den selteusten Fällen war es möglich, eine fällig⸗ werdende erste Hypothek glatt, das lieißt Online die Verpflichtung zur Rückzahlung eines be⸗ Stimmten Betrages sowie die Bewilligung eines Hölleren Zinsjußes zu verlängern. In der Regel werdlen mindestens 4½ Prozent Ziusen sowie 2 bis Hrozent Abschlußprovision verlangt. Und diese Forderungen waren vom Standpunkte der Geld- gLeber nicht einmal unbillig. Denn Geld war auch bei den Hypothekenbanken, den haupt⸗ süchlichsten Darlehnsgebern für erste Hypotheken meist nicht im Ueberlluß vorhanden und mußte soweit es verfügbar war. oft dazu verwendet wer⸗ den, die in Mengen auf den Markt zurückströmen- dlen Pfandbrieſe an der Börse aufzunehmen, um deren stark gefallenen Kurs nicht noch weiter Sinken zu lassen. Neu-Ausgaben von 4prozentigen Pfandbrieſen konuten nur zu sehr niedrigen Kur- den(ungefähr 93 Prozent) untergebracht werden. infolge des starken Disagios konnten also die HBanken in den wenigen Fällen, in denen sie doch in dler Lage Waren. Neubeſeihungen vorzunehmen. dliese nur zu außerordentſich schweren Bedingun- Len(4% bis 4½ Prozent Zinsen- hohe Provisionen) gewhren. Einige Banken halfen sich durch Aus- gabe 4½ prozenfiger Obligationen. was aber erst krecht nicht geeienet war, den Ziussatz für Be⸗ leihungen zu verbilligen. Es ist natürlich, daß auch die Versicherungsgesellschaften der Lage des Geldmarkies foleten. Pecht ungünstig waren dieſenigen Hausbesitzer daran. welche sick erste Hypoiheken von Pfand- iefinstituten beschafften. Denn da sje ie Beleihungssumme nicht in bax. sondern in 180 erhielten, deren Kurse Hendel zur Gesundung der Veneral⸗Ameiger.— Padiſche Reueſte Nachrichten.(Apendblatt.) und N —— sie olt kroh sein, wWenigstens auf diese Weise die dringen dbenstigte Hypothek zu erhalten.(Was ihmen allerdings hier den Verlust nicht so schmerz- lich macht, isk der Umstand, dag der Zinssatz die- ser Amortisations-Hypotheken niedrig uud daß letztere indbar sind, wodurch der Schulduer von künktigen kostspieligen Prolongationen ver- schont bleibt.) Von einem Markte für z weite Hypotheken War niergends die Rede. Die Not der Hausbe- sitzer, die eine zweite Hypothek nicht erlangen konnten, stieg alählich so sehr, daß eine weitere Anzahl von Kommunen, welche bisher un⸗ tätig zugesenen hatten, die Notwendigkeit erkaun- ten, helfend einzugreiſen. So kam es, daß eine Reihe von Städten im Interesse der Erlialtung des seghaften Grundbesitzes dazu übergingen, entweder selbst Gelder für zweite Hypotheken lierzugeben (wie Wilmersdorf, Goerlitz, früher schon Neu- Kölln) oder Hausbesitzer-Genossenschaften durch Vebernahme von Garantien(Z2. B. beim Hypo⸗ thekenverein in Schöneberg) bezw. leihweise Her- gabe von Geldmittein(Beihilfe von einer Million Mark seitenus der Stadt Berlin an die Genossen- schaft zur Beschaffung und Sicherung von Hypo- theken) zu unterstützen. Auch bei der Reiehsregierung hat die Erkenntnis Platz gegriffen, dag Abhilfe der Kreditnot des Jrundbesitzes dringend er- forderlich sei. Sie hat daher vor kurzem eine Kommission erunannt, welche berufen ist, die Zu- Stände auf dem Gebiet des gesamten Liegenschafts- marketes, insbesondere demſenigen des Städtischen Realkredits, zu prüfei und Vorschläge zur Besse- rung zu machen. Von sonstigen, den Grundbesitz interessierenden Ereignissen Seien noch erwähnt die Annahme des Wehrbeitragsgesetzes, welches infolge der Bestimmung über die Bewertung von Häusern den städtischen Grundbesitz ganz besonders be- lastet, ferner das Inkrafttreten des Reichs- stempelgesetzes, welches speziell dem Hausbesitzer die für ihn notwendigen Versiche- rungen vor allem die Feuerversicheruug, nicht un- wesentlich verteuert. Auf der andern Seite ist zu bemerken die Aufgabe des Reichsanteils an der Reichs-Wertzuwachssteuer, wel⸗ cher hoffentlich in absehbarer Zeit die völlige Auf- hebung dieses mit unbilligen Härten beschwerten und dem Grundstücksverkehr außerordentlich lin- derlichen Gesetzes folgen wird. Wenn auch die Verhältnisse am Schlusse des Jahres zu besonderen Erwartungen auf völlige Be⸗ seitigung der Not des Immobiſienmarktes Teinen Anlaß geben, so ist doch aus nanchen Anzeichen zu erschen, daß es wenigstens allmählich besser werden wird. Der billigere Geldsatz Wird nach und nach auch dem Grundstücks- imd Hypothekenmarkt zugute kommen. Der Absatz und der Kurs der Pfandbriefe wird wieder steigen und damit die regulare Beleihungstätigkeit der Hypothekenbanken wWieder lebhlafter werden. Auch die solide Bautätigkeit, welche, soweit sie die Gren- zen des Bedarfs nicht überschreitet, für den Markt notwendig ist, wird wWieder eine Belebung erfali⸗ ren. Schließlich ist zu erwarten, daß die geplanten Aeuderungen der Gesetzgebung, die Paragraphen 1123 und 1124..B. sowie 57 des Wangsver⸗ sieigerungnsgesetzes betreffend, in Kraft freten und dann die von 0 ihnen vermutete Wirkung nicht verfehlen werden. So ist schließlich die Hoffnungauf Besse- rung nicht von der Hand zu weisen. Oeffentliche Finanzen. Neue inländische Anleihen. Der Betrag der neuen preußischen Staatsanleihe, die, wir uir vorgestern ankündligten, Mitte dieses Monats zur Zeichnung gelaugt, wird wesentlich hinter der Summe zurück. bleiben, die man bisher mit 550 bis 600 Mill. M. in Aussicht genommen hatte, Ganz unbedeutend wird der Betrag der neuen Reichsanleihe sein, wenn es üherhaupt zur Ausgabe einer soſchen komumt. Man wird, wie wir hören, insgesamt wohl nur mit 400 Millionen neuen Auleihen, und æwar zum allergrößten Teil Aprozenligen preu- Bischen Konsols zu rechnen haben. Daß für die neue Ausgabe ein neuer Iyp, und zwar eine amortisable Anleihe gewahlt wird, gilt als Wahrscheinlich, stelit aber noch nicht ſest. Staatsbudget Brasiliens in 1914. Rio de laneiro, 5. Jan, Das Regierungs- blatt veröffentlicht ein Geseiz, nach deni die Aus- gaben für das Rechnungsjahr 1914 mit 435 773 Kontos in Papiergeld utd 95 469 Kontos in Gold. die Einnahmen nut 130 2190 Kontos in Gold und 367511 Kontos Papiergeld ſestgesetzt wurden. Seleimarkt, Bank- und Börsen- Wochenausweis der Bank von England gegen den Ausweis vom 27. Dezember. Totalreser 23 826 000 1 639 000 Notenumlauft 29 608 000— 247 000 Baärdortaeee. 34 983 000 1 885 000 Portefeuille 32 138 000 16 208 000 Privaiguthaben 561 087 000 19014 000 Staatsschatzguthaben. 10 256000— 835 000 Notenreserve 22 717000 1286 000 Reglerungssicherheiten. 18 199 000 2 000 000 Prozeutverhältnis der Reserve zu den Passiven 33%% Prozeut, gegen 43½ in voriger Wochie. Clearingliouse-Umsatz 278 Mill., gegen die gleiche Woche des vorigen Jahres 89 Millionen Abtahme. Ermägigung des Berliner Privatdiskouts. Da lebhafte Nachfrage nach Devisen bestand 80 gab der Berliner Privatdiskont um 18 auf 336 Pro- Zeut nach. Frankfurter Efjektenbörse. Frankfurt, 6. Jan.(Fondsbörse) Die Börse zeigte bei Eröfinung eine zuversichtliche Stimmung. Das luteresse Beobachtung zu machen, daß sich das Publikumn nur in mäßigem Umfange am Geschäft in Ultimo werten beteiligt. Der amerikauische Roheisenmarlet zeigt nach sämtlichen Berichten eine mäßige Bes- serung, Wẽas auf dem Gebiet des Montanmarktes guten Eindruck machte. Von den führenden Pa- pieren waren Bochumer, Gelsenkirchener und günstige für Industriepaplere hat zwar nachgelassen, aber der Grundten dssa Verkehrs ist ein gut behaupteter. Erueut war die auf 88 383 200 t gestiegen ist. ieeeeeeeeeee Phönix Bergbau lebhaft gehandelt. Laurahütte erfuhlren bei einiger Nachfrage Kursaufbesserun- gen. Der leichte Geldstand war auch heute die interessante Erscheinung. Man hoffte deshalb mit Recht, daß sich das Geschäft etwas lebhafter ab- Wickeln werde. Obwohl Newyork eine leichte Besserung. der Kurse brachte, so blieben die Um- sätze in Baltimore und Ohio und Canada Pacific doch bescheiden. Letztere wurden etwas lebliafter gehandelt. Die von Wien abhängigen Papiere find nur wenig verändert, da die Wiener Börse Feiertagshalber geschlossen ist. Bankaktien ruhig und lebhaft. Internationale Handelsbank jest, Deutsche Bank standen in Nachfrage. Auch Dis- kouto waren reger umgesetzt. Von den Schiff- fahrtsaktien sind Paketfahrt mäßig höher. Elek⸗ trowerte zelchneten sich durch feste Haltung aus. Am Kassamarkt der Rentenwerte sind vereinzelt Badische Anilin besser bezahlt. Ausländische Fonds wenig verändert. Mexikaner waren Kurs- schwankungen unterworfen. Der Kassa- Industrie- markt zeigte mit wenigen Ausnahmen eine gut be⸗ hauptete Haltung. Der Kassaaktienmarkt zeigt mit weuigen Aus⸗ nahmen eine gut behauptete Haltung. Badische Anilin scwächten sich um 5 Prozent ab. Der weitere Verkehr lägt allerdings bei mäßigem Um- satze, feste Jendenz zu. Bevorzugt waren Mon- tan- und Elektrizitätspapiere. Begehrenswert sind Diskonto, Schuckert und Siemens-Halske bei fester Jendenz. Badische Zuckerfabrik 10 Proz. höher. Die Börse schloß auf den meisten Gebieten mit günstiger Haltung. Es notierten Kredlit 233%, Diskonto-Kommandit 187¼, Staatsbahn 155½, Dresduer Bank 153¼, Privatdiskont 3% Proz. Berliner Fondsbörse. Berlin, 6. Jan. Obwohl die Geschäftstätigkeit zum leil etwas darniederliegt, da wegen des katho- lischen Feiertags Berrun en von den betref- kenden Platzen nicht vorliegen, behielt der hiesige Markt doch seine feste Grundstimmung bei. Diese stützt sich in der Hauptsache auf die fortschrei- tende Verbilligung der Geldsätze am offenen Markte, wWwo tägliches Geld zu 3 Prozent und darunter überreichlich angeboten bleibt, und auf die Hoffnung auf eine Londoner Diskontermäßi- gung schon am nächsten Donnerstag und daun aucli darauf, daß die Situationsberichte vom ame- Tikanischen Eisenmarkt seit langer Zeit wieder auf einen Hoffnungsvolleren Ton gestimmt sind. Wenn auch das Geschäft vorwiegend noch professionell bleibt und für die Steigerung einzelner Werte das Deckungsbedürfnis noch ausschlaggebend ist, s0 Wrd doch seitens der Bankwelt verschiedentlich nur schüchtern, wieder etwas Unternehmungslust zeigt. Nach stiller Eröffnung wurden wieder wie gestern einige Spezialwerte auf den Schild erhoben. So erhielt sichi für russische Banken und auch für Naphta im Auschluß an höhere Pariser Kurse das Interesse. In zunehmendem Maße erwärmte sich die Spekulation für Elektroaktien, von denen A. E. G. in Erwartung günstiger Mitteilungen in der heutigen Aufsichtsratssitzung der Siemens und Halske(jes,. ca. 2 Prozent höher gesetzt wurden; hei Siemens und, Halske hoeffte mau, daß der Kürsabschlag infolge der Trennung des Dividendenscheines General- versammlung morgen) bald wieder eingeholt wird. Montanwerte erfuhren leichte Besserungen. Belebt Waren Laurahütte iufolge der möglicherweise star- ken Kohlenausfuhr nach Rußgland, wo das Ver- kehrsministerium die zollfreie Einfuhr von 2 Mill. Pud Kohlen nach privaten Meldungen gestattet hat. Meridionalbahn büßten ihren gestrigen Ge- winn wieder ein. Für die bessere Stimmung wurde auich noch geltend gemacht, daß in Rußland Er- wägungen für eine Zollbefreiung auf eingeführtes Roheisen, welches dort knapp ist, schweben sollen. Bei der Seehandlung war Geld bis 15. und 31. Januar zum Tagessatze zu haben. gen durch das Röhrensyndikat wurden in der Zweiten Stunde von Montanwerten besonders Au⸗ metzfriede, Gelsenkirchen, Phönix und Bochumer in die Hölle gesetzt. Türkische Tabakaktien avan- zierten gegen gestern um 3 Proz. Auch Canadas stiegen weiter. Auf den übrigen Giebiefen flaute das Geschäft zeitweise etwas ab. Die erneute Ver- billigung des Privaidiskonts auf 3½ Proz. för- derte dann die allgemeine Aufwärtsbewegung, in die auch heimische Banken und zum Teil auch Schiffahrtswerte einbezogen wurden, sodaß der amtliche Verkehr zu den höclisten Tageskursen schloß. Privatdiskont 3½ Proz. Emissienen, Grüncungen une Kapftalserhöhungen. Vereinigte Stahlwerke Burbach-Eich-Büdelingen. r. Düsseldorf, 6. Jau.(Priv-Tel.) Wie wir nGren, ist der Umfang der in der Generalversanum- ung am 24. Jauuar zu beschliegenden Obligations- anleihe mit 30—40 Millionen Mark in Aussicht'ge⸗ nommen. Die genaue Höhe steht auch hertte in der Verwallung noch nicht fest. Aus dieser Summie sollen zunächst die Kkürzlich ausgegebenen 5% Mill. Mark kurzfristige Bonds getilgt werden, wogegen der Rest zur Neuaulagein Esch und auf dem Esch⸗ wWeller Bergwerksverein verwendet wird, hüt dem die Gesellschaft eine Interessengemeinschaft hat. ee me melustrie. Die neuen Beteiligungsziflern im Kohlen-Syndlikat. Die„Köiln. Zig.“ schreibt unter diesem Titel: „Wir sindk in der Lage, im nachstehenden eine Vebersicht über die Beteiligungsziffern zu ver-⸗ Sftentlichen, die den Zeelien des Rheinisch-West⸗ fälischen Kohlen-Syndikats mit Wirkung vom 1. Januar d. J. ab an Syndiksts-Absat-, zustehen. Zugleich fügen wir in der letzten Spalte der unten- Stchenden Jabelle die den Hüttenzechken zuistehen⸗ den Selbstverbrautehskentingente Vie sich 11¹8 lit ergibt, güng am Kohlenabsatz recht erne gen gegenülber dem Vorjahr auf Betrug doch die Gesantbeteiligung der Zechen zu Beginn des ver- gangenen jahres 79 704 834 f, während sie jetzi Ebenso zeigt die Beteiligung am Koksabseg eine Erhéhung um rund 1 Mill. t. Nur unbedleutend ist demgegen⸗ versichert, daß das Publikum, wenn aueh vorerst In der Hoffnüng auf abermalige Preiserhöhun- dende sei nocli keine Mitteilung möglich. in Düsseldorf. Auf Grund der Beschlüsse ͤ ˙A. über die Beteiligung am Brikettabsatz gestiegen. Die Erhöhung der Beieiligungsziffern Wird be. kanutlich der starken Förderung des Syndikats in der ersten LAlfte des vergangenen Jahres verdankt. Damals wurde die Gesamtbeieiligung durch die Förderung u mdurchschnittlich 7,74 Prozent über. schritten, und es staud demgemäß nach§ 2 Ziff. 2 des Syndikatsvertrages einer Anzahl won Zechet der Auspruch auf dauernde Erhöhung ihrer Be. teiligungsziffern zu. Von der jetzt in Nraft treten- den Mehrbeteiligung entiallen auf den Aplerbecher Aktienverein 19 200 t, auf die Arenbergsche&. 370 508 t, auf den Bochumer Verein 204 200 f, au Borussia 12 140 t, auf die Buderusschen Eisen, werke 42 600 t, auf Karoline 28 100 f, auf Consoli dation 211 800 t. Die Beteiligung von Ver. Con stantin der Große hat sich schon im Vorjahr folge des Erwerbs der Ceche Eintracht Tiefbau um 582 000 t erhöht und ist Weiter um 470 800 f ge. stiegen. Ferner sind àu der Erhöhung beteilig die Essener Steinkohlenbergwerke mit 336 500 f, Ewald mit 450 000 t, Friedrich der Große mi 250 300 t, Fröhliche Morgensonne mit 11 900. Gelsenkirchen mit 1 207 700 t, Gottessegen mit 12900 t, Graf Bismarck mit 3571 900 f, Gra Schwerin mit 168 100 t, Gutehoſnungshütte mi⸗ 216 000 t, Harpen mit 548 800 t, Gewerkschaf Heinrich mit 40 700 t, Helene und Amalie 95 000 f, Elibernia mit 397 000 t, Johann Dei berg mit 60 400 t, Köin-Neu-Essen 207 302 f, Nt Wilhelm mit 98 100 t, Friedrich Krupp mit 75 Tonnen, Langenbrahm mit 66 700 t, Königin E beth mit 415 300 t, König Ludwig mit 122 Lothringen mit 310 700 t, Aumetz Friede 85 300 t, Magdeburger Bergwerksverein nüt 30 000 Tonnen, Mausfeldsche Gewerkschaft mit 67 200 Schürbank und Charlottenburg mit 30 500 t, V. Trappe mi 14200 f. Verkaufsverein der Hanielsch Zechen mit 104 603 t, Verkaufsverein der Stinttes schen Zechen 806 600 t. Abgesehen von diesen Erhöhungen der Beiei gungen am Kohlenabsatz zeigen auch die Bet ligungsziffern ſür Koks und Briketts iu ei Reine von Fällen ansehnliche, wenn auch mindler umfangreiche Erhöhungen. Noch wichtiger ist, daß auch die Selbstverbrauchskontingente d Hüttenzechen, die durch einen Nachtrag zum S) dikatsvertrag vom 5. August 1909 jestgelegt vuo den Waren, eine Erhöhung erfahren haben. So gegen die damals vereinbarten Ziffern das Selbst. verbrauchskontingent des Bocliumer Vereins um 77 100 t, das der Gewerkschaft Deutscher N. um 265 000 t, das von Deutsch-Lusemburg 196 700 t, das von Hoesch um 88 100 t, das Krupp um 291 200 t, das der Georgs-Mari um 45 700 t, das von Gelsenkirchen um 10 das der Qutehoffnungshütte um 159 100 f, das v. Aumetz-Friede um 101 300 t, das der Mansfeld Gewerkschaft um 57 800 t, das der Rheinisch Stanhwerke um 107 000 t, der der Gewerkschaft Minister Achenbach um 142 200 t und das de Phönix um 240 d 1 Worden. Insgesa. ergibt sich eine Erhöhung der ursprüng einbarten Selbstyerbrauchskontingente um 1 880 700 Tonnen.“ Aegyptische Bestellungen bei dem deuts Stahlwerksverband. Nach einer Meldung „Deutschen Kabelgr.-Gesellschaft, aus Naif hielt der deutsche Stahlwerksverband den auf eine Lieferung von Eisenhahnschienen Zubehör im Wert von drei Millionen M für die ägyptische Staatseisenbahnverwaltung. Verkehr. Mannheim-Heilbronner Neckarschi richtete an die württembergische Staaisregierun die Bitte, daß sie unverzüglich auf der idln des Schiflahrtsabgabengesetzes mit den f von Baden und Hessen in Verhaudlun über die sofortige Inangriimahme des Wasserstraße auf dem Ne Mannheim bis Heilbrong und den Lat ständen gleich bei Wiederzusamnentritt im ſe 1914 die Geseizesentwürfe unterbreite, deren die Mittel zur Verfügung gestellt werr die Inangrifinahme des Baues der Neckars fahrtsstraße ohne Rücksicht auf den Zeiſpun Einſührung von Schiffahrtisabgaben im Rlieins gebiet.%%% Nebein-Maaskanal. Wie wir der ges. Wasserwirtschaft entuehmen, w. nächst Vertreter mehrerer wesddeut in Brüssel über die Schaffung eines vom Rhein nach der Maas Weiter sollen solche Besprechungen mit d. schüssen der Handelskammern von Brüssel Antwerpen stattfinden. 5 Betriebsergebnisse, Gene sammlungen und Divid Armaturen- und Maschinenfabrik J. H. Hilpert. Nüruberg, 5. Jau. In der heutigen dentlichen Hauptversammlung der Arma Maschinenfabrik(vormals J. II. Hi rufen zur Ergänzungswahl fü teilte der Vorstand mit, Umsa känden sich zwar auf der H Verkaufspreise ließen aber zu wünsch Man konnte jedoch die Herstellungskost verbilligen, so daß 1913 wieder belrie arbeitet wurde. Ueber die voraussick Nheinische Metallwaren- und Maschinen m außerordentlichen Hauptversammlung Dezember v. J.(Vergl. Nr. 1447 der&ln. 2 22. Dezember 1913) werden die Inhaber de ständigen Dividendenschei Vorzugsaktien für die Geschäftsja 1006/07, 190%% 8 und 1908/00 durehi Bek⸗ ung im Anzeigenteil aufigefordert, dieselbe Bezuge von verzinsliehen Sch⸗ schreibungen bis zuni 25 240 Mark. Gildlenbrauerei 4 Stalt Peingewinn der Bilanz dieser 8. Seite. Weneral- —— eiger.— Jadiſche Keuee Auchrimten, Dienstag, den 6. Januar 1914. gemeldel wird, ergab eine von dritt Uonatene Prüfung die Notwendig 8 Bewertung der verschiedenen Aßktivposten. uf dessen entsteht eine Unterbilanz von 98 191 vom Vorstaud im November v. J. dem Aufs Vorgelegte Bilanz hatte einen VLebers 87 750 M. ergeben, der zu Rückstellung det werdlen solſte.— Wir hatten schion im Jahre nachdrücklich auf die seltsamen vo machen beliebte. Dividenden englischer Banken. Es erklär die London City and Midland Bank wieder e Jahresdividende von 18 Prozent(steuerirei), d 13% Prozent(steuerfrei), die Lancashire Vorkshire Bank wieder eine Halbjahrsdividende %n 17 s. pro Aktie(abzüglich Einkommensteuer) dende von 12%½ Prozent p.., connt Co, eine Dividende von 10 Prozent p. a (Steuerfrei). wWerke. Düsseldorf, 6. Jan. Die Meteor=-., Geseker Kalk- und Porflandzementwerke in Geselte in Westfalen beantragt wieder 20 Prozent Divi- dlende, wie im Vorjahre, auf die Vorzugsaktien und Waeder 18 Prozent auf die Stammaktien. Arbeitsmarkt und Konjunktur. Der großstädtische Arbeitsmarkt im Jahre 1913. .C. Daß die großstädtischen Arbeitsmärkie unter dem Vebel eines ULWeberangebots von gerade neueren Datums. Aber wenn hier eine bei- nahe schon veraltete Erscheinung einer abermali- gen Zitierung unterworfen wird, geschieht es in der Absicht eines Hinweises darauf, daß trotz erfah- ungsmäßig schlechter Arbeitsmarktverhälinisse in en Großstadten der Strom der Arbeitermassen Hben dahin sich weiter mit größter Sorglosigkeit fauf dem Wege begibt und durch so künsklich her- pheigeführte Konzentrationen großstädtischen Pro- letariats den ohnehin beträchtlichen Umfang der Arbeitslosigkeit zu abnormer Ausdehnung Pringt. Alle wohlgemeinten Vorstellungen und Ermahnun- gen von Seiten der Gewerkschaften und anderer Organisationen verhallen wirkungslos, dem Zug nach der Großstadt ist vorläufig auf gütlichem Wege nicht beizukommen. Wenn schon von sozia- lem Sinne abgesehen werden mag, der eigentlich sich hüten sollte, den großstädtischen Arbeitskol- legen durch immer neue Konkurrenz am Arbeits- märkte das Leben umötig zu erschweren, so müßte doch der Selbsterhaltungstrieb stark genug sein, um die Wanderlustigen von der Großstadt fernzu- Halten. Diese Kurzsichtigkeit bestraft sich schon genug in den wirtschaftlich normalen Zeiten. Sie Tächt sich aber bitter, wenn die Allgemeinkonjunk- ktur nicht mehr kräftig steigt. Denn jede wirtschaft- liche Stagnation wirft ihre Reflexe nach dem Ar- beitsmarkt. Das hat auch im Jahre 1913 wieder seine Bestätigung gefunden. In den bedeutendsten deutschen Großstädten kamen nänmich im Monat November der ſahre 1008 bis 1913 auf je 100 offene Stellen durchschnittlich Bewerber: November 1908 1909 1910 1911 1912 1813 Berlin 146,59 156,80 162,80 176.97 158,67 189,52 Breslaun 194,94 120.33 100,19 144,84 181,9 216,42 Frankfurt a. M. 151,81 172.35 183.13 184,26 149,2 202,00 Köln 420.80 328,42 277,02 204,%6 175,80 München 183,55 139,56 143,42 19ʃ,17 22 327.31 Dresden 187,02 165,04 151,41 141,24 247.81 Hamburg 191,81 136,40 159,75 130,30 139,71 175,59 Wie man sieht, zeigen mit Ausnahme von Köln und Hamburg die jast durchgängig eine Steigerung gegen die Vorjahre. Ebenso bleibt es, Abgesellen von den beiden genaunten Städten, ein beachtenswertes Symptom, daß die letztjährigen Vergleichsziſfern noch diejenigen des Jahres 1908 Ubertreffen, obzwar dieses algs unzweideutiges Kri- Senjahr angesprochen werdefi muß, während das ſJahr 1913 alles in allem nur partielle Konjunktur- iU. uge aufzuweisei hat. Wenn also trotdem im abgelaufenen Jahre die großstädtischen Arbeits- marktverhältnisse sich noch ungünstiger gestaltet haben als im Jahre 1908, s0o erklärt sich dieser Umstand nicht zum wenigsten aus der ungerecht- ferligt starken Zunahme des Angebots von Arbeits- kräſſen infolge Zuzugs aus der Provinz. Warenmärkte. Landesproduktenbörse Stuttgart. Börsenbericht vom 5. Januar 1914. Der Jah- reswechsel hat auch auf dem Getreidemarkt eine kleine Besserung gebracht, hervorgerufen durch Böhere Notierungen Amerikas; indessen ist das Geschäft und die Kauflust immer noch von keiner Wesentlichen Bedeutung.— Die strenge Külte war nur von kurzer Dauer, dieselbe konnte aber den jungen Saaten keinen Schaden bringen, da die Felder mit einer schützenden Schneedecke ver- Sehen Waren. Infolge des schwachen Mehlabsatzes verlaaſten sich unsere Mühlen immer noch zurück⸗ Haltend und sind die Umsätze auf heutiger Börse Wedlerum nicht von Belang. Wir notieren per 100 Wier frachtpari- sere Mühlen eine abwartende Stellung ein und tät Stuttgart Getreide und Saa en ohne Sack netto Kasse je nach Qualität und Lieferzeit. Weiron, württemb. 18.00—20.00 Gderste, fränkische 17.—16.— „ cünklsoh. 19.50.—20.50 7 ungarisch. 00.0000.00 „ bayerlsch. 20.50—21.50„ Noſdau 900.00—00.00 „ fumünler———„ Angtolier 00.09—00.00 Uma 75—23.50 53 Kkallf. pr. 00.00.—00.00 94 Saxoneka 23.—23.50 Futtergerste 14.00—14.50 17 Ima 2259—23.00 flater, württemb., oWr.sAz. 00.0900.00 je nach duaiſtät 14.80—16.80 „ Walla-w. 00.—00.00 Hafer, Amerikaner „ LTaplat., le„ russlsoher—. nach Aual. 00.00—00.00 Mals, Laplata 15.50—15.75 „ Fansas 23.502,00]„ Mixed 00.00—00.00 „ Halſforn. 00.59—00,00]„ Velloz 00.00—00.00 „„ Austral. 90.0009.00„ russisch 90.00.—00.00 ar 19.00—20.00„ Donau 00.00.—00.00 12.50—17 0 Kohlreps 90.00—900.00 Roggen 16.75—17.50 Tafelgries 83.——84.— nn trussischer 00.00—00.00 menl Hr. 0 33.——34.— Gergste, ürttemb. 16.00—18.00„„ 1 32.—.32.50 Pfälker 1800—19.50[„„ 2 71.—31.50 bayerlsoh. 00.00—00.„5„ 29.50—30.50 Tauber 17.00—1B3.—-[„„ 4 28.——27.— ehl mh Sank, Kasas mit 1% Skonte,(Wurttb. Marken). Nlele 9 00 Mx, notto Kasse ohne Sack. Berliner Produktenbörse. Berlin, 6. Jan. Der Getreidemarkt eröfſnete zunkchist in stetiger Haltung. Bald aber zeigte sich zu den gestrigen Preisen eine Abgabeneigung, so- daß das Kursniveau sich etwas senkte. Bazu kam, daß die Unternehmungslust ziemlich gering war und Rußland mit großem zu niedrigem Hreise am Markte war, sodaß sich Brotgetreide etwas niedriger stellte als gestern. Hafer war behauptet. Mals und Rüböl vernachlässigt. Wetter mild. Tpweitere Erhöhung der Stabeisenpreise. Wie Wir hören, hat das auf dem Stabeisenmarkte be⸗ erwWen Sprünge hingewiesen, welche die Verwaltung zu Bradſord District Bank wieder eine solche von and Gronau 3 die Union Bank of Manchester wieder eine Divi- 0 die National Dis- Kräften zu leiden haben, ist eine Erlahrung nicht D uh der Preise 21 desch in Dortmund nut Lieferungen ini 2. Qua Unge 08 M. 1914 ͤ wurde zu zt, aber ini Lauf 61 D 1 igt Hoesch bereits Preise für Stabeisen Feld f deutscher Geniiis in Hannover) teilt die M für das Jahr 1914 mit: 1. Der Verband Meteor.-G. Geseker Kalk- und Portlandzement- 5 50., ohne 1 4 Nhein-, Spech-, grünschalig)—8 1 rabi I. Sorte 4., II. Sorte 150—2,50 M. 5. Ra⸗ Sorte 5,50—6., b) Pariser II. Sorte 3,.50—4., c) Nautaiser—120 Mark. 6. Spinat 3,50 4,50 M. 7. Weißkohl 0,80 bis 1 M. 8. Wirsingkohl 1,20—1,50., 9. Not⸗ Kohl 1,201,50 M. 10. Blätterkohl(Grünkohſ) 1,50—2 M. 11. Rosenkohl 10—412 M. 12. Blu- Rienkohl 10—12 M. per 100 Stück. 13. Rhabar- her=6 M.(je nach Sorte). 14. Meerrettieh 9 Mark, bei Sortierung: 1. dick 12., 2. mittel. stark 9., 3. dünn 6 M. 15. Sellerie—4 M. (Alles pro Zentner.) Die Spargelpreise verstehen sich ab„Ortschaft“, die übrigen„frei Fabrik“. Die Preise kłommen lediglich für Groghändler und die Dauerwarenindustrie zur Anwendung. Nordamerikanische Getreidevorräte. New Vor k, 5. Jan. Die sichtbaren Vorräte von Weizen in den Vereinigten Staaten betrugen 74 265 000 Bshl.(gegen 74 734 000 Bshl. in der Vorwoche, von Mais 12 125 000 Bshl.(7 923 000 Bshl.) ausschließlich Pacific-Staaten und Kanada. In Kanada stellte sich der Weizen-Vorrat auf 23 799 000 Bshl,(23 613 000 Bshl.). rpreduktien. Die Weltproduktion von Mineralöl 1912.13. D..-C. Die Bedeutung der Mineralölproduktion für Feuerungszwecke in den Kriegs- und Handels- marinen der Völler wächst von Jahr zu Jahr. Es ist bekannt, daß die Oelinteressen Mexikos von Nicaragua, Kolumbien und Cauada zurzeit wichtige Reibungsflächen der englischen und nordamerikani. schen Diplomatie bilden. Aber auch innerhalb der Grenzplähle der einzelnen Länder besonders an- läglich der Krisen in der englischen und nord- amerikanischen Kohlenindustrie haben die Ver- Wwendungsmöglichkeiten des Mineralöls in allen Arten mehr und mehr die Aufmerksamkeit der in- dustriellen und Handelskreise auf sich gelenkt, und der Faktor Mineralöl spielt bereits heute eine sehr gewichtige Rolle in der Weltpolitik, wobei Zentral. und Südamerika, sowie Vorderasien als noch wenig erschlossene Gebiete mit zum Teile sehr großen Zukunftsmöglichkeiten in den Vordergrund des Interesses gerückt sind. Daß jedoch diese Gebiets- teile der Welt einstweilen nur eine relativ geringe Bolle in der Weltpolitik spielen, zeigen folgende Ziffern über die der Weltim Jahre 912 Barrels Proz. 1912 Californien 86 450 767 24.61 Oklahoma 51 427 071 14.,65 die Zwölf übrigen Staaten der U. S. A. 84 2³5 380 23.90 Rußland 68 019 208 19.37 Mexiko 16 588 215.71 Rumänien 12 991 913 3,70 Niederländisch Indien 10 845 624.00 Galizien 8 535 174.43 Indien 7116 672.03 die übrigen Länder 4998 212 1,42 351 178 236 100.00 Aus dieser Uebersicht ergibt sich, daß die ge- samte Oelproduktion 1912 reichlich 351 Millionen Barrels gegen 333 Millionen Barrels(1011) betrug. Davon kamen allein 63,2 Prozent(1912) auf die Vereinigten Staaten und 10,4 Prozent auf Rußland. Mexiko, dessen jetzige Wirren bekannilich von den englischen uad nordamerikanischen Interessenten- gruppen beeinflußt werden, steht als sehr aus- sichtsreiches Oelproduktionsland mit 471 Prozent der Weltproduktion an dritter Stelle. Sowohl Zentral- wie Südamerika figurieren unter den.42 Prozent 4 098 212 Barrels der restlichen Weltproduktion. von denen Deutschland und Japan bereits 1911 allein 3 Millionen Barrels in Anspruch nahmen. Personallen. Hamburg-Manneimer Versfeherungs-.-G. Die Gesellschaft teilt mit, daß sie ihren langjährigen Beamten, den Herru Konhrad Altvater und Robert Fries Gesamtprokura erteilt hat. Fachiteratur. Deutsche Bank, Kursbereehnung aller an denu deutschen Börsen no tierten Dividendenpapiere 2 um Zwecke der Wehrbeitragserklärung, 2. Ausg., als Manuskript gedruckt, Berlin 1914, 8 Die Kursschwankungen an der Berliner Börse im Jahre 1913 sind soeben von der Disconto⸗ Gesellschaft veröftentliclit worden. Wie in den vorausgehenden Jahren stellt die Disconto-G Sellschaft diese Ausarbeitung neben ihrem k denkreise auch anderen Iuteressenten auf Wunsch unentgeltlich zur Verfü⸗ gung. Durch die tabellarische Zusammenstel- lung der Kurse vom Jahresanfang, vom Ultimo der Monate März, Juni, September und vom Jah⸗ resende sawis durch die Festlegung des höchsten und niedrigsten Kurses Während des B. res 1913 erhält man ein deutliche 0 Kursschwankungen denen die ei im verflossenen Jahre unte Willkommene Boereſcherung für die Interessenten am Aktienmarkte dürfte clis wit Kücksicht auk dlie veränderten Bestimmungen über die Abtrennung des Dividendenscheines neueingetrstene Hinzufſi⸗ Kursstandes au diesem Tage sowie der Verzinsung in den weiter mehr gulg des lages des Dividendenabschlages, des Höhe der letzten Dividende bieten. Ebenso * über die Kursentwickelung und die Rentabi- der Aktien gleichartiger Unternehmuncen ge- 5 eSe mndelsnachriehten. Winzerprotestversammlungen. Aus dem Rhein à u. Im Wein⸗ baubezitk des Rheingaus werden gegenwärtig ere Winzerprotestversammlungen abgehalten, deren erste gestern in Mittelheim(Oestrich-Win⸗ iehl ging. In Eltville-Lorch werden in Lagen weitere Versammlungen fol- ersammlung in Mittelheim, der u. a. ags- und Landtagsabgeordneien Bart- d Dahlem(Ztr.) beiwohnten, sprach entschieden gegen jede Aenderung des Wein- gesetzes, ondere gegen eine Abänderung des über zeitliche und räumliche Begrenzung der Zuckerung aus. Weiter verlangte die Versamm- lung einen wirksamen Zollschutz für den inlän- dischen Wein gegenüber der ausländischen Ware, vor allen Diugen höhere Zollsätze auf die Einfuhr von Keltertrauben, Maische und Wein und zum mindesten Gleichstellung der ausländischen Weine in der Akzise mit dem inländischen Wein und Nichtbevorzugung jener, wie das jetzt teilwelse der Fall sei. Bei den Meistbegünstigungsverträ⸗ gen Wird ebenfalls eine wesentliche Heraulsetzung der Zollsätze verlangt. Zur Steuerung der Nof. lage der Rheingauer Winzer, die durch die fell- lende Ernte und die Rebschädlinge hervorgerufen ist, wird verlaugt, daß der Anbau der widerstands- fähigern veredelten amerikanischen Reben gestat- tet Werde; die Staatsreglerung wird ersucht, unter eulsprechender Staatsbeihilfe eine Rebschädlings- bekämpfung zwangsweise durchzuführen. Dabei seien aber die bekannten Wünsche der Winzer hinsichtlich der Handhabung der Reblausbestim- mungen zu berücksichtigen. In der Aussprache tonte Geheimtrat Bartling, daß unter keinen Um- ständen eine schlechtere Behandlung der Inlands- Weine gegenüber den ausländischen Platz greiſen dürfe, da dies auch gegen den Geist“ des Weinge⸗ detzes verstoße. Den übrigen Forderungen der Versammlung könne er im allgemeinen um 80 mehr zustimmen, als der Winzerstand als Teil des Mittelstandes, den er und die Nationallibe rale Partei als wichtiges Glied unseres Volks- ganzen stets zu fördern bestrebt seien, unbedingt lebensfähig erhalten werden müsse. Angliederung der Geseker Zement- und Wasser⸗ Kalkwerke an den Ze uentverband. Bochum, 6. Jan. Bekanntlich hat der neue Zementverband 34 der gesanten Aktien der Geselter Zement- und Wasserkalkwerke käuflichi erworben. Wie die Frlcf. Zig. eriährt, ist für die Aktien im Durchschnitt ein Pieis von 190 Prozent bezahlt worden, den der Verband aus dem ihm zur Ver- fügung stehenden Organisationsfonds deckt. Kohlenwerke Reimann. Eisenach, 6. Jan. Die Vergleichsverhand- lungen zwischen den Kohlenwerken Reimann und ihren Gläubigern sind gescheitert. Der Konkurs ist It. Frkk. Ztg. gescheitert. Metallmarktt. Berlin, 6. Jan. Bankazinn 344., Australzinn 342., Blei 37., Elektrolytkupfer 136 M. Alles Vebrige unverändert. Herabsetzung der Kreditzinssatze durch die Stempelvereinigung. Berlin, 6. Jan. Die Stenpelvereinigung hat It. Erkk. Zig. bereits heute die Kreditzinssätze für Scheck- und Depositenkonto um ½ auf 2% und für das laufende Konto ebenfalls um ½ auf%½ Pro- zent herabgesetzt. Zulassung von 30 Mitl. Mark Aktien der Hamburg- Amerika-Linie zur Frankfurter Börse. Frankfurt a.., 6. Jan.(Privatmeldung.) Von der Diskontogesellschaft. der deutschen Banßk und der Dresdner Bank wurde die Zulassung der 30 Mill. Mark neuen Aktien der Hamburg-Amerika- linie zur Frankfurter Börse beantragt. Rückläufe bei der Reichsbank. Berlin, 6. Jan. Die Rückflüsse bei der Neichs- bank waren It. Frkf. Zig nur mäßig. Mannheimer EFfektenbörse. (Offizieller Zericht.) Die Börse war heute für Industrie-Aktien ziem- lich fest. Es notierten: Mannheimer Gummi 154 ., Portland-Zementwerke Heidelberg 150., Rhein. Schuekert 135., Zellstoffabrik Waldhof 220., Zuckerfabrik Fankenthal 390 G. und Zuckerſabrik Waghäusel 218.50 G. Anmerkung der Redaktion. Die ständige Erweiterung unseres Blattes führt zu technischen Schwierigkeiten, die naturgemäß auch beim Ausbau der„Handels- und Industrie- Zeitung“ nicht ausbleiben konnten. Unsere Leser Wollen es darum freundlichst entschuldigen, daß in der heutigen Mittagsausgabe nicht ſede Notiz unter der Abteilung zu finden ist, in die sie eigent- lich hineingehört. Viehmarktbericht, Januar 1914. der 50 Kllo Lebend-Zonlachtgewioht Vannheim, 8. 1. Quaſſtät 32—54 8 0 Nk. 1 e 2. 8 51—33— 9 bohsen eene, 48—49 36— 90„ 1„ 50-32 20— 9„ Bullen(Farren), 30 Stüex 3. 1„ 9— 10 10 3.„ 456—48 2— 5 50—32 94—1 Fürsen üne) 627 Stno 3 und Rinder. Blerunter bhe-J 47—30 78— 82 kinden slon— St. Cohsen 4. 9 31—368 70½„4 u, Sarren aus Frankreſoh( 3. 29—3ʃ 60.— 81 68—68 105—175„ Kutber 353 Sitſek 3. 65053 190—105 E 57900 30„ „„ Sohate 3— a] Stallmastsdd.— Stüok 55 77 1 83—— 94 5 „%% 1—00 00 b) Weidmastsch. 182 Stlok 2. 00.— 5 („„ 8——55 56—57 72.— 73„ 1 27 3.—57— Sohwolnd. 272 Stuok 4. 55 1 8. 68. 5153 66— 88„ ESs wurde bezaält! für das Stüok: Tuxuspterde Stex. dag ggaed] Serke!— Stüox 608 Arbeftepkg. opge Llede?- 3%—2 Fferde 98 St. e, Schl. Ji icklein„4 Allekküne— Stuos 800.—000 Lämmer„ 00—09 Zusammen 3722 Stuct Hande]l mit Grozviah und Sohweinen mittelmälig, malt Kaldern dei den Dividendenpapieren eine Neuordnung ch Branchen erfolgt, die einen besseren Ueber- Sehiffahris-Nachriehten dom Mannheimer Hafenverkehr. Hafenbezirk Rheinau. Angekommen am 5. Januar. „Franziska“, Schmitt, v. Neuß, 7400 dz. Steinkohle „Alexander“, Muno, von Duisburg, 10 000&2. Steinkohlen. „Anna Amalie“, Stebs, von Wesseling, 7000 dz. Braunkohlenbriketts. Sertrude“, Seegep, von Duisburg, 6050 dz. Koks. „Anna“, Heußg, von Duisburg, 8000 dz. Kohlen. „Deutschland“, Tepper, von Ruhrort 10 800 dz. Steinkohlen. „Lenis“ Troast, von Gent, 13370 dz. Phosphat. „Conrad FHel.“, Bretzer, von Ludwigshaten, leer. „Mannheim 42, Haudt, v. Duisburg, 8200 dz. Steinkohlen und Koks. „Frankenstein“, Rheinhardt, von Mannheim, leer. „Pauline“, Leoayschelder, von Brüssel, 4500 dz. Pflastersteine. eberseeische Schiffs-Telegramme. vom 5. Jauuar. Angekommen die Dampter.„Göttingen“ in Antwerpen am 3. Jan., 8 Uhr vorm.;„Seydlitz“ in Adelaide am., 5 Uhr vorm.,;„Durendart“ in Antwerpen am., 5 Uhr nachm.;„Prinzeß Alice“ in Colombo am., 11 Uhr vorm.;„Roon“ in Genua am., 8 Uhr vorm.;„Thüringen“ in Ant⸗ werpen am., 9 Uhr vorm.;„Lätzowy“ in Voko- hama am., 9 Uhr vorm.;„Prinz Eitel Friedrich“ in Bremerhaven am., 2 Uhr vorm.— Abgefahren die Dampfer:„Bülow“ von Shanghai am 3. Jan., 10 Uhr vorm.;„Oreifswald“ von Teneriſe am., 10 Uhr vorm.;„Sierra Nevada“ von Funchal am ., 4 Uhr nachm.;„Gg. Washington“ von Newꝛ Vork am., 12 Uhr vorm.;„Derfflinger“ von Gib- raltar am., 10 Uhr vorm.;„Selileswig⸗ von Venedig am., 10 Uhr vorm.;„Göben“ von Aden am., 3 Uhr nachm.;„Zieten“ von Port Said am ., 4 Uhr nachm.;„Königin Luise“ von Fremantle am., 11 Uhr nachm.;„Bremen“ von Phymouth am., 6 Uhr vorm. Mitgeteilt von Baus u. Diesfeld, General- Agentur in Mannheim, Hansahaus, D 1,—8, Telephon Nr. 180. ... AAAAaAAßfßß— Verautwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst und Feuilleton: I..: Dr. Fritz Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe. für den Iuseratenteil und Geschäftliches: Fritz Joos; Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. HH. Direblor: Ernst Müller. Abtien⸗Geſellſchaft für Trilolweberei vormals Gebrider Mann in Ludwigs⸗ hafen g. Rh. 185 Bei der heute ſtattgehabten notariellen Ausloſung von Teilſchuldverſchreibungen unſerer Geſellſchaftk ſind folgende zur Rückzahlung auf 1. April 1914 gezogen worden: 45, 90, 122, 132, 159, 176, 178, 181, 210, 277. Dieſe Teilſchuldverſchreibungen werden nach den Anleihebedingungen zum Nennwert alſo mit M. 1000.— pro Stück am 1. April 1914 außer an der Geſellſchaftskaſſe bei der Süddeutſchen Disconto⸗ Geſellſchaft.⸗G. in Mannheim und deren Zweig⸗ niederlaſſungen gegen Einlieferung der Stücke und der dazugehörigen Zinsſcheine zurückbezahlt. Am 1. April 1914 hört die Verzinſung der ausgeloſten Stücke auf. Ludwigshaſen a. Nh., ben 6. Jannar 1914. Der Vorſtand. Nürgerliches Brauhaus Bonn. Bei der heute in Bonn vorgenommenen Aus⸗ loſung von Schuldverſchreibungen unſerer Geſell⸗ ſchaft wurden folgende Stücke gezogen: 34698 Buchſtabe A zu 1000 Mark r. 18, 90, 134, 274, 343, 594, 618, 645, 690, 78, 789. Buchſtabe B zu 500 Mark A, 863. 905,962, 1038, a, 119g, 1239,1258, 30l, 1400. Die Zahlung des Kapitals erfolgt gegen Rück⸗ gabe der Schuldverſchreibungen in Bonn bei der Bergiſch Märkiſchen Bank, in Mannheim bei der Rheiniſchen Cre⸗ ditbank, vom 1. Oktober 1914 ab. Mit dieſem Tage hört die Verzinſung der aus⸗ geloſten Stücke anf, Von früheren Ausloſungen find noch nicht zu⸗ rückgegeben die Schuldverſchreibungen: Nr. 304, 363, ills, 1399. Bonn, den 22. Dezember 191g. Der Vorſtand. 0 Arbeitsvergebung. Für den Erweiterungsbau der Friedrichsſchule in Sandhofen ſoll die Lieferung der Schulbänke, Syftem Rettig, im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. 5 2802 Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Mittwoch, den 14. Januar 1914, vormittags 11 Uhr au die Kanzlei des unterzeichneten Amts(Rat⸗ haus N 1, 3. Stock, Zimmer Nr. 125) einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung derſelben in Gegenwart etwa erſchieneuer Bieter oder deren bevollmächtigte Vertreter erfolgt. Angebotsformulare ſind koſtenlos im Baubütro (Ausgaſſe 4) in Sandhofen erhältlich, woſelbſt auch nähere Auskunft exteilt wird. Mannheim, den 5. Januar 1914. Städt. Hochbauamt: ſedes Papieres aul Grund dieses Rursstandes und lobhaft, mit Arbeſtspfecden mittelmäbig, mit Schlaontpferden obhafi.— um Bonnerstag Wilohviehmarfet Perrey. W Dienstag, den 6. Januar 1914. General-Anet 845„Seite. ger.— Jadiſche Reneſte Nachrichten.(Abendblatt.) 2 eeee eeee ee eee ee F 9 5 Arszettel des„Maunheimer General-Anzeiger, Badische Neueste NMaehriehten“. 4 5 Nonmne n Netai⸗ 82 Maunbheimer Rftekten-Börse. Zerlia, 6. Januap.(Sohlusskurse.) Marx K goldschmidt Ma U Obligatlonen.% Woonsel aut 5 ea unnelm ü& Haeffnsr 173 77.80 4a 0 Zergmann glostr. 1232 1255 elegramm-Adr.: Hargold. Fernepr.: Ar, 36, 1847, 68.. Pfandbriete. 55„ Bd. Anll.- u. Souafb. 100.80 0 N. Bod..- el Condon 29.505 20.51 16 800 15 50 14% 20 eeee e Frorisianseelt 40½% un⸗ 90 459—5 1 u. A= d. Immod.- hael Paris 8505 315 gruchsal Kasonfb. 312.— 311.— 5* nabbr.— dz fahrlk Serle 8 10⁰ Srua& Silfinger Szr Inn„ion kurz 84.975 84.975 0 alder 2415 1 orrtet er- be ½% Rig, Ryp.-B. versch. 83,0 dz Ar. Kleinde n, did 9 8 Nayes&. Eretss n Frki. leine 9 110 93.10 dN 9 5 32420 NF1 nüster 3e„„ lomm. 83.— b 5 guürg. Braub., Benn 101.— 8 Floßbaum n inn. Togderw. St.ingvert%½% Belohsanl. 35.25 35.25 Deutsch-Luxenbg 131.½ umter Vorbehalt:% Städte-Anlehen.%½ Gew. Orlas z,Hebra Fekk.(ennings,).500Spfeharz Leders, ſelehsanſelne 26.10 78.40 Dyna nſt- feust 17 3½ Frelburg. B. 84.50 8 ruokzabhihar 102% do, Pr.-Aktlon Urudwigen. Walzm Oonsols 93.10 93.10 Deutsoh-Uebersde 15 Atlas-Lebensversloh,-gesellech., Ludwigebaten B. 400 , Relueſbg. v. J. 1903 85.— 04% Heddernh.Kupforw. Herkules(Cassel) Adlerkahrr. Kleyer%,„ 35.5 65.60 D. gasgiunl. Auer Zadlsche Feuorversloherungs-Bank.... 20 f 8. 2 1 FLearisrufde V. J. 1907 94.20 8 4, fecrenmüßis genz Lannhelm Akt.-Br. Armatur fHiport 90 7510 78.10 D. Laften d. Nun. 5 Baumsollspinnerel Speyer Stamm-Aktlen 2⁰— 3 Karlsruhe v. J. 1896 63.80 2 Kosth. Cell.- u. api. Farcakt. zweſbr 92. 8.[adenia(Wolnh.) 5 o Bag.„ 180 3370 950 9. Stelnreugwer ke 8„ Vokzuge-Axulen. 2˙— %, Lahr. lahre 1902 84 80 6 Hannhelm, Dampf- Tücher Frein v. 252.10 25J.]Obrrropp Slelefeln 237.— 338 3%„„ 180899 96.70 96.40 Siderfeld, Farben 55 Senz 8. B0., Hannbem[183 1 5% Ludwigehefen; 102— 8 sohleppsohiffahrt delte, Sonne,Spey, 38 50 88 palmſer Botoren 325½ 323.— 3½%„ 0892j 91.50 9159 Earinzer Filter Sürgerbrüu, rüceigehaten„„ 2⁰⁰ 4„ V. 1908 34.— 6 4½ Mannf. Lagerhaus- Slel-uSſidhSraub. 65 ½ 95.50ſPanrzeuge. Eisen. 84 84.,„ dee eee Kredltanst. deuische Gellulolsfabelk, Lelpag— 25⁰ 30 5 85.— 0„, desellschaft 94.— d Sad. Anllinfabrice 571. 679.— gcitzger(Durlach) 21 274— 340200 Bayorn 84.0 84.— Fadon Hannstägt deutsohe Erdöl bnge Aktlen 52— 224 4 Hannf, Odllg. 157 300 8 8 0 Karisr. 305 70 305.— 37% 9 8 8—5 0 Faber Blelstifttbr.— 2 4 1 9 0 Worke Karlsrube 82.— Kar 22½%122.—[Karisr. Masdhfor. 158— 155.— 35% en—.— 2310 Feſten& gulitaume eutsche ladustrle zas.78, Mannheim„ der 90 4 891 585 84 5 92 5 5 5 220.— 4219.60 5 15 5 1 Masoßin. E 180 J 3.-., Eisenb. 100. Oh. ind. Goldsohm.— 205.—5 Armf. Klel 5 v. 1897 61.— 31.50„Berl. 5 uropa, Rüokvers., Berlln„„„„„„ 1885 80 8 11 Elach. ence 88.75 0 bidann 5701 915 85 eeee, 5 öcgeen.1685 39 51— ee bcte desteprescg tennee Emmendingen 38 17 888 85.80 ſ½ Rhsch. v. Fendel 88.-„Sald- u. Sllb,.-A. 608./ 610.— debr. Kay 159.— 158.30% Japaner 91.20 91.— Aarpener Erste Desterreloh. Glanzstoffabriken 2 3 5 1—15 84.70 8 4½ Sobuokert-Obligat, 95.— 8 Farüwerke Röohgt 627.— 639— JonſipFeneig 285.— 8 4% ktallener—— Höobster Farbhwk, Fahr Gebr.,.-., Pirmasenss 5 58 5 „10888 84.80 8 4½ Fuss..-0. Zoſistoff. Vohem.Fur.Maunh. 331,— 381.—Sohraubspf. Kram. 189.— 169.— Nannh. Stadtanl. 93.70 94.J0 dohenlohererke Fliak, Atsen- u. Hronoeglesserel, Hannhelim. 5⁰— 3105„1904 84.10 8 fabrik Waldhof del golzwerk.-Industr. 304 303.—Ler. 0. Oeſftabriken 185.04 185,80 4 Dest, Goldsrente 33.30 83.75 Kallw. Aschersleb. Forsayth d. m. b.. 17⁰ 188 1905 84.10 0 Pernau in Livland 92.75 8 Rütgerswerke 793.28 192.90fPf. Puſyt. Stangdert 124.5—.— fortug. Unſf..3 54.— 683.30 Kölner Sergwerk Hambärg-Aannbelmer Vors.⸗Akt.-Gar.[. 610K 578 30½% Plrias. Ukb. 1905 84.— 8 4½ H. Sohllnok e. Ole. 38.50 0 Utcameflinfbr, V. 513— 24.— Joblnode0o ſtamb.137.— 185 0 5 Rumägen v. 1903 99.93 199.50 Celluſose Kosth. Herrenmunle vorm. Gens, Heſdelberg 7⁰ 68 3½% Wiessood v. J. 1905 91.50 6 25 98.— 8 Sd 214.— 214.— Lepa nere pe 124.50 121.50 0 99570 18 162 160 5 peyrer Zlegelw. 35.— 8 f nd. An.—.— ee.Sohuhf. Horz, Fraf, 117890 117.80 rken unſf. 5. 5. aurahutte nemstogealſe u. Fllmverleſh., Vorz.-Akt.. 83 90 Eltenbahn Obne. 4% Slad,Orehtlnduste, 89.— 8 Skkam. Fbr. Zerl. 548.7 235.90 Seiſſadustr,(oftt).—.5 Torr ada frg.-ose 139.30 1992% Claft und leatt digematairalie u. Flimtesjenn zuagei. Sreat. 85 40% Oberrk. Elsb.-888..70 8 4½ Tonw. Offsteln.B. Elektr.-Ges, Alig. 240 ¼ 233%Ettlingen 108.— 108.890% Bagdadhahn 74 75.80 Lothriager Gement 135.— 138.20 Küanle, Kopp u. Kausch.-., Frankental. 150 153 Industrie-Oblig. ör..L0 nen, Wofme Sergmann-Werkes 127.— 128 50 Cammg.(Calsersl182 90 482 90 Hest. Kroaltaktien 203.½ 203.% Ludw. L0ee 4. 00, 331.— 328.50 London u. Provinclal Sleotrio Theatres Lid., 00/0 sh 3. 4%-d.. Sellindveff. 42% Teilstoffh. Waluhof 98.50 0 Brotn,Soverfs 00. 12.— 142.— Faggonfabr.Fuohs 40% Ung. Golgrente 61.80 81.28 fannesmanarüne. 221.29 220.— Aasohlnenfabrlk Wormnmnmn 118 10 khokrahiber 105% 88.50 ½ Tellstoffabr, Wald⸗ Deutsoh-Uebs.(8l.) 169.40 168.500(fteldelberg) 129.— 140.—,„ Lronenr. 820 82.80 Obersohl. Eleb.-3d. 91 90 91.50 Neckarsulmer Fahrzeugwerke Stamm-Axtlen— 1168 1% Bad..-G. f. Nbeln- nof 1908 88.30 8 kahmever 110—116.—zellstoftdWalgnot 218.70 219,40 gerl tengelbeges. 155.% 150.% Oreasteln k Koppel 170.20 187.70 Osster, fetreteum und oplagh 1. 20 K. 17 rohltf.. Sestransp. 97.0 8 EI.-Ges. Schuckert 154.— 158.— Zad. Zuckerfahrik 218— 208 darmatädter Bank 116.½ 118,/ Fhönix 237.½% 236.19„Ostgalſzla“-Petroleumgsss. 2 77 Aktlen ſibeln. Sohuok.-G. 138. 13475Frankentk. Zuokfb. 389.50 387.— 113³.7 2 19 Rdeln Stahlwerke 154.30 153.90 Paeiſſe Phosphate Sbares alte abarss. 2 5 eutsochs Bank 25 250.½% fombsoner kHütte 161.70 150.70 unge„„1 2 1½% Aktlen deutscher u. ausländ. Transportanstalten blebonto-Komm. 157.½ 187.%½ fuigerswerken 193.— 122.75 Ponons 9. Ke. g. 7200 00 9 Hannd, Lagerhaus Eeber 10ch. Scnennk 8. l128.— 128.—] Oest. Sdhb. Lon 2% 22 Ahueld Lrssltbant 1 1157 Sſenene 4 22— 22 0 Pdelen Ferreng.* ne Ban—. 100.— igE.-B..——Iest. Tomb. 22. 1 eld. Kredltban.——Sſemens& Haleke 224.— 221.30 1 rrain-gesellschaft... 1 55 5 Bank— 12ʃ.75 Frankonſa Rüok- u Südg. Eisenb.-Ges. 122.— 12130 ltal. Berldtonalb. 109. 109. FKeſchabank 138.10 137.— Singer-Brauerel 213.— 279,50 Ahelafsohe autam.-desellsoh, 46. Mannhelm 150 18 Pfälz. potb-BR.—— 169.30 Alwwers, vm. Badl. kamburger Padket 188.% 182% teſ. Rittelmesrb.———— Hdein, Fregltbaak 125.— 128— Stettiner Vulkan 123.20 120.— Abelnische Metallwarenfabrik, Genussob.„„. 285. 0 ˖ ei. Ordalt.Band 128.40 kuok- u. Mftuerd.—— 920— Horsceutsoh.LJoyd 118 ½ 115 ½ Baltimore u. Ohie 22½% 824 Hussenank 150.— 138.50 Tonwar. WIesloch 117.— 117.— Sonlodhgte! keldeltberg Stamm-Atien 1 de upp-dark— 12270 Fr. Transb.-Unt. u. Oost-Ung.Staateb, 155 181/ Prinoe lenr) 158.— 158.— odgalſt. Sane 101.80 108.50 berdameneder. 529.— 372.— Sqhlosshotel Heldelberg Vorzugs-Aktlen 475 W eee geſe eeerſgee. eee ee es. 8 G88 5 natsbahn 55.—.—a rew.— 373.— U„„ Dontinental Vers. Aum.-Frlede(Br) 159.— 188%½ J Harpenor Berguau 174,% 17.½ Fombarden 22½ 28. 8 105 80 705 50 Stablwerk Wannheim eee 117 113 Bannen,„ ben bere ege dochumer ßergb. 7% 40% Kanes Kedebsſeh. 180.— 150.— Baltlmore u. Obo 93. 82% Vetf. Or. Langenar, 88.80 25,. Suggentzone kabe Aaem Gands 10 f10% ...... ͤ, ̃-lM òPß ̃7—² OChem Indutf. 32 Ind„ Heatech. Bendnbg. 18— 428%, Oderten. Arennd,„ 22960 dien 4 b 109 89 107.d baloe, eolerunreeseltsche krzereur:: 185 —.—— f 2 205— 222.5 0 N urt— ed5e b en.— 2— 0. Seee e 259 8 455 5 Fer ac u dainad 20b. 15.: gferett fbg 17925 11360 South west-felus 112880 1020 bere Sofg erkebonegrke Nesdeweer i ee Verein ohem, Fabr.—— 381.— Dingier'sche Aa- ie Tlohah. Bor gb. 159.— 158.7 Ver.Kün.-.Laurah. 155.— 154. Adlerwerk Kleyer 350.50 352.50 vogti. Lasohlnfgk. 342.— 330.— Maggonfabrik Rastatt:: 82 15 55 detsenklrohener 187.— 186./ deverkeoh. Hosel.————Allgem. Elektr-g. 240,%½ 230. Kaphts Peirol-Reb. 388.— 399.20 e e Krag 180 155 westeref.-W. i— ae dee—— 108 Pfandbriete. Prloritäts-Obligationen 8 97 55 e eee oens- Worke, Kaisersſauterm„„ 8 0 2.——.— Eullager Spinnere!l—.— 105.20 6. 5 8 5— 405.— p 1*„Aallin rrepto, 487.— 465.— Habg.Sdam.Dpfeed, 67.20 167. 70 wrargee, e e eee g, an e anex. gaclache Brauersl.— d— feddernd.Kupfu. u. 4 0. S. 16 u. 17 34. 94.— 4½ Fr. Hyp..s. 75 Privatelskont 3½% Sel. burl Hol en agen——.— Shſdd. Kabw. frf.—— 118.—-[ 40. 20 95.— 88.— Adgest. 99.— 94.— v. Berfla, 6. Januarr. andel. Eiohbaum-Brauer.—— 105.—Karlsr. Haschban— 155.—4 o. 8. 2 95.50 35,504 do. abgest. 80.80 9080 25 6 8 9 6 5 Es gab eine Zeit, in d Aegsieis 0. 9 755 25 17 5 3½ do. 8. 127 73 ½ f0. abgeet, 83. 89. krealt.-Auen 203. 203½% Stastsbabn 158— 185.— Geikuß und an e eeeen,—. 111. 21 80 8 15 80 e, eeeeee, 766.— 167%(Tosbartes aee Zuſammenhang bringen konnte Lagwd. Artlendr.—— 270.— Hasohbe nagens—.— 130.— 31½ 40. Konmun. 4 40. v. 1907 83.20 93.20—— ie höchſtens von der Schönheit der Ku Haunh, Aktlenbr. 140.— Odeerh. Elektrizlt.— 38.— öbl. 93.80 93.50 4% Pr. Pidbr. 18, 5 der Nüchternheit des Handels 8 uſt und egecehg a,—— 2— n eader,— 18880 Byp.-Kr.-V. 40 und 22 92.— 94.— P d Kkt ö Handels wußte. Der Kauf⸗ eeee ee ee e e 8 ve e e,, 1*—*— 72*—2 r. Dune——— 76 f 3 S. Wei„—— ede i, Sepaefertes.—. 1 55f 40. 8. 94.— 81.— 4% g0, E. 26 89.— 93.— Berllner Produktenbür unfähiger Menſch, der Handel die Umwertung „ k. Storoh.„ 44.0 K. Sohliaok& 01le. 134.— 4 do. 8. 46—.——.— ½% Fr. Pfabr.-BU. 1 85. der Ware zu Geld Nicht 1 Verger horke 64.— Sügd. Uradteinde.—— 188.504 40..43 94.50 84.50 f. 20 99.20 99.20 Serlla, 6. lanuar(relegremm.],(Produktenbbrse.) 9. 9 zum wenigſten war der Talr, Prosbhefen⸗ Untons um Stockk.—— 180.— 4 40. 8. 48.50 91.80 4% do. kE. 20.31.50 34.80 Preise in gark per 100 kg lel Berlin neito Kasso. Kaufmann an dieſen Verhältniſſen ſelbſt ſchuld. und Sprifahrin.—— 20— Ver. 75 Aedei.—— e 1 40..60 9480 960 900 5 94.50 94.80 5 6 5. Denn einmal brachte er Waren auf den Markt 8—— 0 8 6 8—— 2 9 7 f 5 Transport u. e 0% ee e———die den Zweck des rückſichtsloſen Gewinns Versieherung. Leilsstodtb. Waſdbeß—— 218.30 4 40. S. 41 83.50 6350 3 de. Kleſcd 10—.——— 80 5—== verkennba Sti eeen eee Feten ee e de) e e 4 e ee e ee ee eee e 2J%%%%0000ͤ⁰ò ⁵⁵( Fr aukinrter Eliekten-Börse 2½ Pfils- 195p. B 82.80 64.304% de, unk. b. 187 270 8820 dobm—. 162.50 Oktor.———ſo wenig Intereſſe entgegen, daß ſie faſt zu 0 4 4o. 40. 28.0 85,10 4% do.„ 1399 83.20 8320—— ſſcheitern drohten. Denn es iſt ni ögli bremturt 8.., G. Iag. Ganfesgeryrer), Credtsklen 268.%4 0. 1017 35.90 59.90 4% do.„ 191 d60 95.60 gafer maf i ihen dder loees— 77.— n es iſt nicht möglich, auf eeeeee 167 Dnrant dter 15⸗% Bank 5 75 1025 0 5 5 55„ 1923 94.80 34.80 28 1905 3 188 eee— 75 1955 dem Wege der Ware vom Produzenten zum Kon⸗ 1055 455 danbente% gaene 9175 Aee een 5„ dele 8280 ſumenten den Kaufmann zu umgehen, der als 1 12 1 1 a 1 1 Autwerpsner Frodaktenbörse. W e der ee,, ** 5 0 Tielegramme der Oontinental-Telerraphon · Oomp · 55 2260 1tl.tti.gan..S.— e. antwerpen, 8. Janusr.(Anfang.) ein 10 5 5 hat. So ſſt es Reſehsbankdiskont 5 Prorent. 4 40. v 1907 2270 92.50 Oberrk. Vera.-Oes. 1028 Wefnen willig 6. 5. oerste 8. 8. ente der Kaufmann, wenn en „ V. 102⁵ f 1 Sehlusskurse. 825 5 950 bernz blesd 898.— 695.— 555— 858 1847 1 55 2 1725 1455 auch nicht in ſeiner Geſamtheit, zur Anerken⸗ 8 0 4 errb. Elsenb.-G. 92.— 795 5 2 5 5 zeitli 1 Wechsel. E VVVVVVV 19.40 19.6 por zull 1437 1140 nung der neuzeitlichen Forderungen in der Wa⸗ 6„ 3. en 80f 9410 84.—Beyer. Staatsanl. 87.10 97.40—— gelommen iſt, ſo doch verſucht, Ansterdam kerr 189.32 189 37 Obeck Farla 83.175 81.20 Msonbörse, Krogltaktlan 203.% oiskonto-Oommandft 187 ihnen Rechnung zu tragen, die„gute und die Belglen 50.575 80.575 Pais zurr.15 81 733 Staatsbahn 58.½ Lomderden 22% fest. 5„gu aue 1 5 99210 8 5 Fien eruune„ 35—6 9905 Auslän gene Ellekten 5 Anfangskurse.„böſe“ zu unterſcheiden und auf ange⸗ een Londen„ en n 88. 0 fli-Börson meſſene Darbietung der Waren bedacht London 30.470 20.470 Nepelsonsdor 1878 16,9 0 Frankfurt a.., 6. an, Phönliz, Bergb. 238.½ Jeutson- J. 5 bedacht zu ſein. Prlentdisdont 3% 3½ Londoner ffektenbörse Sadonos008 52 Saent 125 8400 5 60 1160% Die Architektur des Geſchäftshauſes, die 5 2 12 Sttaf% Kordd. kloy 5 1 f Staatspaplere. K. Deutsche, Lenten, 5. an.(relegr.) Anfangskurse der Sffektenbörse. ee 1881. Torkenſose—.—, Sonentundbahn—— ſgeee 0 n die 6. 3. 8. 5. 6. 5. 6. fest. ſchäftliche Werbearbeit haben in Verfolg einer %, deuteck,.-A. 86.20 86 25 S. Ausländisohe Tend.: stetiig. Jagersfontelg.½% 5. Zucker. zei aäß 8 i 1 12—„ 25.25 35.308% Bulgaren 96.40 36.70 2 Consols 21% 71e Hoddersfontein 105% 1 8 j Warengeſtalkung 5 Durchgeiſti⸗ 55 27 22 34.— 2. Itallen, fete en Belden 20 105— 75.— Premler.½% 950 ee 89 fie..] gung erfahren, die auf die Entwicklung unſerer 8„ 88.—— 93.— 40 N 5— rgent.— 99.½% f.4½ 55—38.85.—, Nachpr. e 75%., 8..99—.10—, runig.— N g 5 1 0 650—.— L Kegen.„„„„%„ooo 370000 0% 0 c. Volkskultur nicht ohne Einfluß bleiben wird 1 41 83.— 4 5 7 ½ 8. 00.00.—.00, gemahlene Raffinade mit Sacx 10.62½—18.87/, 1 ieſ 1 1 8i Fesg z00t 270 8 0 J Ferdie. Serie 82.. 8 30 2% 6o. 40. U. 8. 84J. 9 ganseler 248, 21,% Lensniene Heßfie an Sack kals er ſeano eun. 5 85 weee 99 1 9840 86 49%3„ 9.„ III 6410 64.20 5 Serlkaner, 88.— 87.—Baltimore 94¼ 84½ Magdeburg, 6. lan,(Telegr.] Rokruoker 1. Produkt tran- Vorgehen au ermöglichen und das Intereſſe der % Bas. S⸗K. 4611 86 60 65.80 3% ache Russ.J905 98.0 98.85 7% Rüsgen 8.% dee Snioado munauke 198. 107 zlto krel an Borc kamhurg p. Jen,.88.— 6. 900.—8, p. kebr. Beteiligten mit Nachdruck zu wecken, hat der 3„ 1888—— 99,504 Zuszen von 1890 87.80 87.90 Ottomanbank 15.% 15.½ Denvers oom. 17.— 17..19—.,.12.½., per Uirz.20.—.,.22½., per Mal tſch N E 5 d fei 2eddat-&.Ceb. 9270 8860 eeee e 2828 70 Aae Gegnten 2% 50% 40 c ger Aug. S82 0 ee, Jahrbuch 392 7 5 1900005 99.30 90.— Aageee 7055 ga e e Neteggee an ilelger kter 1913 Engen Diedrichs Verlag in Jenc) gleich⸗ %„ 1804½ 88,40 68..4 Ugg. goidrents 34.38 33.20 155 Tlate 68. Sr. Trunk iüi pret 38.4½ 38 Hamburg, b, jan.(Teſogr.) Zucker per lau..00—, p. Febr. fan als Richtſchnur der künftigen Entwicklung 3%„ 1 1807%18 68.— 88.50 Kronenrt. 82.70 32.80 fangsnztos⸗ kouisville 137% 137.%.12,%½, Rürz.28—, Mal 945—, ug,.57%, Okt.⸗bes. 9,87%% und zur Feſtſtellung der Erfolge bisher ge⸗ leiſteter Arbeit der„Kunſt in In d uſt rie 0 2*— Hamburg, 5, jan, Crelegr.) Kaffes good average Santos p 15 8 1 80 aebe närr 49—, Rai 49½, Sept. 50½, Des. 51½/% runlg. 5 Antwerpen, G. lan.(relegr.) Kaffeo Santos goog average einem grundlegenden Aufſatz von Fr lebrich Alssourl Kansas 19..¾8 stetig. Intario 275 27.4 Pensylvanls 35./ 55.1½ Rocx island 14.— 13.½ Southern Paolfio 84.— 91.“, Southern Rallwar 23.% 23.% 4 SbayreEb.-A.. 4915.— 85.75 5 Arg.f. Aold-A. 1833——. Uiah Gogper 4„„ 1818 97.— 86.75 5% Bhinesen 1898 97.90 97.90 Ventral Aining 2½% 40. z. Allg, Anl. 83 80 84.—4½ 55 1888 91.20 90.95 Chartereg 3 40,.-.-Ubl. 7480 74.80 4½ lapaner 90.90 90.63 0 Beers 400% Pfäls..-.-Fr. 96.60 86.50 56% NMex. Ausg.88h8 36 70 67.50 18 ſe Pfülz..-.-Fr. 86.30 89.30 3 Hexlkan, ianers—.——7 5 bt. kont ſass 97— 92.— Verzinsliche Lose 1 1 50 per Bärz 57.% Mal 58.½, Jult 59.%, Sept 5⁰ e e 745. gal krüne: 18 00 25 e Naumann über„Werkbund und Handel ent⸗ 4 258888 78.10 7040 L Oesierr. 1880 12780 77.80 s Effekten-Börse. 5 ee eee wickeln bedeutende Autoren deutſcher Werkkunſt 4 Wurttemdg. 1821 99.20 96.— Türklsche 171— 170.80 Patls, 6. lanar, Anfangskur atwergon, 6. an.(Telegr,) merikanlsches Sohselne⸗ 75 5 25 4 Gannd 180/%78 33.— 84.— Unxverzinsliche Lose. 5 8 sohmels 183 Je, 3 wie Hermann Mutheſius, Walter Gropius, „ 181210 8 1 augadurger Kedte e Zalpeter⸗ Auguſt Endell u. a. ihre Gedanken über In⸗ .97 85..— 42.— 95 28 15 %.st.804/%10 841 30 84.20 Freiburger 18 Soeg 39.65 90.75 53— 2— aprt 2550 6, Jan,(Telegr.] Salpeter dispon. 25.15, KAArz duſtriebaukunſt, das Warenhaus, die Ladenein⸗ 5-Aktien. rkische Lose———— golafle— 53.— 5 3 S f Bank 0„ b alg f ge das e Re⸗ 35 5 5 8 0 Tinto 7 2 entlenz: unregelm. n rpen. Jan, CFelegr.) utsche La Ata⸗ rug- 7 I Ladeche Ba, 181.— 138.30 Kadonslbent 1354 113 50 Cbartere⸗——5 eeee Volte per Jaß,.17, Barz.0% na.00, Juft.82. klame uſw. Eine Ueberſicht der Werkbundaus⸗ ſtellung Köln 1914 und der Jahresbericht geben Saed menend 1 1885 Sesterr ne,.10 137. 5 10 Berk Mandels-Oes. 157.— 158.½ Oesterr. Cänderbk. 535= 15855 8 1 f 8 15— 3 5 Bom, 8. PiesBl. 107— 107„ Frod-Anet 20 79.% grliner AllgKten-39182, darmstädter Bank 118,% 116.¼8Pfälrlsche Bank 121. 12175 gerlla, 8. Januar.(Anfangs-Kurse beutsohe Bank—ů ptslz. Byp.-Bank 183.53 183 30 8. 5 5 deutsohasſat.Benk 118.50 1! preuss. Ayp.-Zank 112.80 118.20 pisdoato-Comm. paönik 35 deutscke Eff.-Ban 113.½ 113,20 felohsbank 137— 187., Deutsdhe Bank gelsenklronner Dlsgonto-Oomm. 187 78 167½% Rbeln. Kredltbank 126.40 128.10 Berl. Handeſsges. narpener Hrosdener Bank 138.25 152.7 Pheln. Aypothek.- bresaner Sang Hlamog. Hakett. Retallhank und Bank Aannbeln 182.50 192 70 Combarden Mordd, Lloyt Astall.-G. 182 132 75 Sobaafth. Benker. 102.— 18810 Saltimore Allg. Eleßte-des. gisenb.-Gentbsnk 189. 188.% Wiener Sanktver..es 188.0 ogelonsapleſhe 76.10 76,0 Sobugkert Elektr. Fragkt uypolk.-Bb. 208.50 209. Sügg. olsconn 188.85 115.80 0 numer 212.— 210%½ ſend.! fest. Frxt. Ryp.-Crooltv. 157.20 151201 Sank Ottomane 31— Häute. 5 2 4 Antwerpen, 6. Jan. Crelehr) Aäute 1842 Stuoc verkauft.außer der Verbollſtändigung des Jahrbuchs einen 5 Baumwolle und Petroleum. Ueberblick der Tätiakeit des Werkbundes. In 3 Sremen, ö, lan, relegr. Baumwolle 63% stellg. Verbindung mit der borzüglichen typographiſchen Antwerpen, 6. Jan.(Telegr.) Fetroleum Raff. disponibel per 188„ 108 Fa NMEpi af. 2 e e Ausſtattung und ben ca. 125 Tafeln, Abbildungen moderner Induſtrie⸗ und Geſchäftsbauten, Deko⸗ Bisen und Metalle. 8 5 8 1 255 Longen, 6. Jag, 1 Uhr. Anfang. kuptor etet c8% dhe rationen, Innenräumen uſw., iſt es nicht nur ein 64%— Zinn eud. 5. Kadss 57— flonste 168,—ebſel]Buch des Induſtriellen und Kaufmanns, ſondern spanisch stetig 18., englisen 10.— Einx ruh. 21./1 2 5 8 ieauch des Kunſtintereſſenien. spezlal 22. Solides Fräulein, Ver⸗ Kl. Metallwareufabri känfertn, ſucht zum 15. ſucht helle Februar bei einf. nuettenſ 12 25 andk, Zeee Fabrikationsräume Leuten, freundl. Zimmer mit ganzer Penſion. Aus⸗ Süchtige Schreibmaſchiniſtin bdie in der Lage iſt, nach Für unſere Abteilung [Armaturen(Schieber, Ventile de.) f 3 möglichſt ſofort 8 Alte Vilder kauft C. Mohr, I 2 15b. 87338 ſfleigesueſe 8 Ankauf 1 kuff. Billard gut erhalten, zu kaufenge⸗ ſucht. Offert. m. Preisan⸗ gabe an Hermann TFrei⸗ der, Plankſtadt. 88479 Gett. Kleider Schuhe, Möbel u.. w. kauft Mafertſchy, E 4. b. Woftkarte genütat. 84299 von ord. Eltern wir 22 mit Elekl.⸗Motor 1 P8. f. Bilderrahmenfabrikatton in gebrauchsfähigem Zu⸗ ſtande billig zu verkaufen Beſſ. Nädchen zu 2 erwochſenen Aindern geſucht 888 Maver⸗Haunſer, N4, Stellen findeg 2 8 Schulentlaſſener Junge 2 Y) zum ſoforti zitt geſuchl. 5 Roſengartenreſe 45% Fricbrichspleß tritt einen durchaus er⸗ fahrenen l mit Lohn 4 an Blattes. Diktat zu ſchreiben ſowie Fräulein für leichtere Bureauarbeiten m. hübſch. Handſchrift p. ſof, geſucht. Offert. mit Zeugnisab⸗ ſchrifteu und Angabe der Anſprüche unk. X. J. Nr. 88410 g. d. Exped. d. Bl. Fant. gef. 0 7, 12, 4. St. 88393 Gute JZimmerwohn mit elektr Licht, B zum 1. April geſr gebote mit Preis 1 unt. Nr. .2 21 Nnh 2⸗% Zimmerwohnung von uug. kinberl. Ebhenaar in der Ungeb. Maunheims auf 1. Febr. geſ. Mit Gar⸗ tenauteil bevorzugt. Off. erb. J. Nr. 88468 c. d. Exp. führliche Offerten mit ge⸗ nauer Preisangabe erb. a die Exp. ds. Blattes unter Nr. 27268. mit Büro u. Lagerraum per ſofort oder 1. April. Offerten unt. Nr. 88462 au die Expebit. ds. Bl. Moderne 9 1 5⸗% Zimm.⸗Wohgung in guter Lage(Oſtſtadt od. Nähe des Parks) auf 1. April zu mieten geſucht. Offerten unter 88405 an die Expedit. ds. Bl. imme! 8 Möbl, 6,40, 3 Tr., möl. Wohn. 1 od. beſſ. Heren z. um. 48892 u. Schlafz. m. Piaus an 10. Seite. Nachlaßverſteigerung. Im Auftrage des Teſta⸗ mentsvollſtreckers ver⸗ ſteigere ich am Donuers⸗ tag, 8. Jannar 1914, vor⸗ miltags 10 Uhr, beginnend. — kachmittags 2 Uhr, Nergſae— die zum Nach aſſe des Kauf⸗ mannes Friebrich Sei hier, Niedfelbſtraße 25, II., gehörigen, uachbenannten Fahrulſſe egen Barzahlung: pol. Betten, 1 Chiffonnier, 2zweitürige Schränke, 1 Waſchtiſch m. Marmorpl. und Garni⸗ turen, 1 Nachttiſch mit Marmorpl., 1 Kommobde, mehrere Tiſche u. Stühte, 1 modern, Schlafzimmer hell eichen, beſtehl aus 2 kompl. Betten, Waſchkom⸗ mode mit Spiegelaufſaß, Marmorplatte u. Garni⸗ turen, groß., Zteil. Spiegel⸗ ſchrank, 1 Bücherſchrank, mit reichhalt. Biblisthek, 1 oval. Spiegel in Gold⸗ rahmen, 1 Zarm. Lüſter, 4 kl. Oelgemälde, 1 Kaſſen⸗ chrauk]LederſofalSchränk⸗ chen mit Kopterpreſſe, 1 Regulator, mehrereBilder, kl. Schreibtiſch, verſchied. Stüßle, 2 Küchenſchränke. 1 Beſenſchrank, 1 Küchen⸗ tiſch u. 5 Stühle, 1 Hack⸗ klotz, 1Räucherapparabffr Wirte. verſch. Kächenge⸗ u. ſonſtig. Porgellan, Weißzeng, Leib⸗ u. Bettw., Feberbettung, Vorhänge, Jerrenkleiver, 1 filb. Doſe, eine gold. Nemontofruhr mit Kette, 2 gold. Brillen, 1 Nadel mit Brillanten, 1 Eisſchrank, 1 Gasbade⸗ 1 Waſchtiſch, 6 leere einfäſſer(Biertelſtück und ſonſt. Hausrat. orzellan, Geſchier, Weißzeug ic. kommen am ormittag, die übrigen mittag zum Ausgebot. 9289 Von 9 Uhr an Beſichtigung und evtl. freihändiger Verkauf. Zu weiteren eee gerne bereit 88468 Georg Landſittel 82.1. Walſenrat Tel. 7809 Zwangöverſteigerurg. Mittwoch, 7. Jan. 1914 nachmittags 2 uhr werde ich im Pfanbkokal 6, 2, hier Agten bare Zahlung i. Vo ſtreckungs⸗ wegeöffentlich verſteigern: 2 Drehbänke, 1 Hobel⸗ maſchine, 1 Kopfbant, 1 Bücherſchrank, 1 Schreib⸗ maſchine, 1 vollſt. Bett u. ſonſt. verſchiedene Möbel. Mannheim, 6. Jan. 1914. Marotzte, Gerichtsvollz. Heffentl Verſteigerung gemäߧ 378 H. G. B. Donnerstag, 3. Jan. 1914 mittags 12 Uhr werhe ich in der hieſigen Börſe gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungs⸗ wege öſſentlich verſteigern: 1 Wagen 134 Sack Weizenbollmehl 1, Fa⸗ brikat J. Syberberg, Mülheim 88471 ab Lager bei der Mann⸗ heimer Schiffahrts⸗ und Spedittousgeſellſchaft Zug um Zug. Kduflich erworben. von dem Junsche geleitfet, anläßlich der Seschäftsübernahme der alten freuen Stammkundschaftf ganz besondere Porzüge einzuräumen, gewähren woir auf das ganze porzüglich und neuzeitlich Teppich- und Sardinenhager vom 10. Januar bis 2. Februar 1012 sehr nachmittags 2 Uhr werde ich iun Seckenheim beim Rathauſe gegen bare Zahlung i. Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1Schreibtiſch mit Aufſa u 1 Bücherſchrank. Ningel, Gerichtsvollzieher. Zwangsperffeigerung. Mittwoch, 7. Jan, 1914 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 26, 2 gegen bare Zahlung 5 öffentlich verſteigern: 1 Klavter, Schreibtiſch, Büfett, Muſikauto mal, ſowie Möbel und Son⸗ ſtiges 88467 Mannheim, 6 Jan 1914 Bindert, Gerichtsvollzieh. Zwangsverſteigerung. Mittwoch, 7. Jauuar 1914, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfanblokal 2 6, 2 gegen bare Zaßh⸗ lung im Vouſtredugs⸗ wege öffentlich verſteigern 1Klavier, 1 Einſpäuner⸗ federrolle, 2 Fuhrräder, Möbel und Sonſtiges. Mannheim, 6. Jan. 1914. Happle, Gerichtsvollzteher. 88475 Zwangoverſteigerung. Mittwoch. 7. Jannar 1914, nachmittags 2 Uhr, werde ich in Sanbhofen am Rathaus gegen bare ZahlungimVollſtrecungs⸗ wegehffentlich verſteigern: 1 Klavier, 1 Etsſchrank, 3 Betten und 1 Waſch⸗ kommode. 88476 Mannheim, 6. Jan. 1914. Haag, Gerichtsvollzieher. Gsgon Flęrhten KHautunreinigleeiten, Plelcel Schuppen, Ausschlag, rissige Haut, Gesichtsröte Hautjucken Fhotographen-, Laberatorlum-Hände verwenden Sĩe nur die bewyührte Rinqd. Sgeifg. Frei von schddlichen Bestandteilen Enhält Ingredienzien, welche des- kullzierend wirken u. die Heilung kördem. Verhindert Ober⸗ tragungen von Hautkramkheiten. Stüclc 80 Pfg. Nur echt mit Namen Rino u. Firma: Bleh. Schubert& Co., Weindönla. Hez.:Ugfterz.-Droperis. Seekoghelctefrtr. B= Lronsg.Apokigte em ſJalterzafl, Hollke-Drogerie, B 5, 7a. 314⁴ Felikag-Agolheke, Sturenen-Hrogerſt, f. l. 9, karkipnatt, Drogerſe Mufltargt, witteistrasse 38, ſe zum Waldharn, U 8, l, Seſſſossgrogerie, L ſö, s, Rilehzadletdreperie, Eebe Traittebt. fd Aubartens fätse, Drog. Sehmidt, Kesarau. Fristrlehstr. Iö, Aheſnau-Drogerie, Fheſnau, Centraldrog., Moskarad, Kathzrinenttr. 304, Nerkur-Dregerte, bontarglalz, Iudzig& Sehſlitnelm, 4, 3, fiiale Frisürichsplatr g, Patter-Drogerie, bütterstrases 71—38, krletelen besker. 5 2, J. Erſtklaſſige Schuelfderen 8 Tage frei. 2721 Pinſtraße 10, garterre, umenschneiderin Maunheim, 6. Jan. 1914. Happle, Gerichtsvollzieh. 5 Zwangsverſteigerung. Mittwoch, 7. Jan. 1914, I Tischreservlerung Tel.-Ruf 376 Rendezvous der Nn Ein grober Poslen Wir haben die 1830 gegründefe Firma I Der Haarlas ist unstreitig einer der schönsten Punkte Heldelbergs Lokal 5 7 7. . . Sonntag nachmitt. 4 abends 3½ der Gemeinde C4, 18— über die Theſuen: Sonntag nachmitt. 4 uhr: Ein zweiter Sündenfall. Nur wenige ſind auserwählt. Was Liebe iſt. Eine Frage der Augſt. Die zwei Selten der Seligkeitsfragen. Sind Sie eine Null im Weltall? Ein Leben von Engeln belauſcht. Todesgedanken. Was macht der Moderne mit Jeſus. Meine größte Strafe. Jedermaun iſt freundlichtt eiugelaven. intritt frei! abends 3½„ 8˙ 7. 7 gehalten von Herrn Karl Bölken, Zeltevangeliſt, vom 4. bis 11. gäubig geiaufter Chriſten— ten. 7. Sorflerte 84700 — Srofer Standplatz fFür Autos. ieeei 5 Heste von ferren- U. Damenflefderstoffan Baumwollwaren efo, ete, de sſoh Über die Weinpachtszeſt angesammelt haben, werden staunend Billig abgegeben. budwig Hochstetter Mittelstrasse— Eeke Senimperstrasse Seachten Sie die drei Schaufenster! 7 +1* Kapitalisten geſ. zur Verwertung mehrerer dreh. Patente u. Gebrauchs⸗ muſter geſchützter Artikel auf geſundheitlichem Ge⸗ biete, zu höchſter Ausben⸗ tungsmöglichkeit(Maſſen⸗ artikel) Nur ſeribſe Selbſt⸗ geber belteben Offert. unt. I. K. 27206 a. d. Exv. d Bl. Rat und Hilſe durch koſtenl. Nachweis von Nebenerwerb. Off. u. D. O. 7 a. Daube&Co. Frantfurt a. Pi. 2331 empfiehlt ſich. 28879 25 5 Stock. Tlichtiger energiſcher Klapierlehrer für Aufänger geſucht. ondrarangabe unter R erb. a. d. Exyped. 88472 —— Gründl. Violinunter⸗ richt a. Anfänger Std. 1 M. a. d. Eypd. 5 Factee Nt. J0f.—fe Selbſtgeber zu leihen ſof. geſucht. Ratenrückzahlung. Offerten unter Nr. 7279 han die Exp. ds. Bl. Off. u. Nr. 2 Tel. 4962. U geg. S heit von 3J4 ad. Fmna nz- u. Sücher Reyslons-.m. b. HN. ba Uubedingte Diskrstſod, Prosp. zu Diensten. W. N— Mannkeim. Heinr. CLanzstr. 19 29971¹ J. Hochsfeffer e..b H. kunststr Klub der Köche Ludvigsbafeh He lerg fefb-teran Tischreservierung Tel.-Aur 376 Morgen Mittu/och, den 7. Januar Tee in der Wintergarten-Terrasse Terbunden mit Sollisten-Konzert von—½% Uhr. Sedleck Alles AEIUSAYe in den anderen Räumen üblicher Betrieb. Mannheimer. Zwelgvereln u. stiftendes Mitglied des Interugt, Verband der Köche Zu unserem am Mittwoch, den 7. Jauuar 19ʃ4 abends 9 Uhr in den Sälen des„Frledrichsparks“ stattflndenden 10 jährgen Süftungsfesgh verbunden mit Theater, Tombola uud Ball laden wir alle unsere Freund herzl. ein. am 12. prgüb-Sldteltsgf. Hassollotterb aes oo Stamm- u. 40 000 Frellesen mit 214 000 Gewinnen und 2 Prämien in 5 Klassen. In der ersten Klasse kommen u. A. zur Ausspielung 1 2 Gewinne zu Mark 39 009. 2 77 25 2„ insgesamt 10000 Gewinne. 0 —A Los—t Los—e. Los*1 Los Finen genussreichen Abend garan. tierend, wird es uns f begrüssen zu können. Der Vorstanb. Ziehung der l. Klasse Hannhelm— 88461 e u. Gönner u. Collegen reuen, recht viele Gäste Das Festhomitäs „ 20000.— „ 199090.— 75 5 000.— 7* 3 000.— 1s.— I. 70.— 1l.20. L. 40.-PEI Amtlicher Spielplan kostenlos. Sether, d2.2 Sutiahr, 8 6, 25 Pel. 740. Herzberger, O 8, 3. Tel. 1985. Tel. 6489 brossh. Bad. Lotterigelnnekmer. verleiht S E, 4a, lI. Ein Kind wird in liebev. Pflege bei kinderl. Ehepagr. Fr.., Kleine Riedſtr. 60, 3. Stock. aelle Jehrock-Anzüge gele Fragck-Anzüge Neus smoking-Auzüuge chneider⸗Werkſtatt diez“ Tel. 3809 88179 ferslautern, blatz 3. Heirgt. Fräul, 98 J.., prot, fein gebildet, feine Jamklie. Vermög. garant. 100 000 nk. davon ſofort 40000 Jk., wünſcht entſpr. Beamten, auch Herr i, ſonſt. Poſition nicht ausgeſchl. fferten an Gräſer, Kai⸗ Withelms⸗ 27271 92 bef. zw. 12 u. 3 8 Awemleteg * 8 b5 56. 22a bgn. Wohnung mit Zubehör zu verm. Näh. daf. part. hei Kliſch, 43918 2, 8 Planten D 2, 8 3 Zimmerwohnung mit Zubehör 1 Treppe hoch als Büro oder Geſchäftsräume geeignet per 1. April zu om. Zu erfr. daſ. od. Auguſtg⸗ Anlage 15, parterre. Oſtſtadt Herrſchaftl. Wohnung, 4 Iim, 2 Balk,, freie Lage, gerrl. Ausſ., kein vis⸗a⸗vis, N Jentralheizung, elektr. Licht, Gas, Bad uſw. um⸗ ſtändehalber auf 1. Februar oder 1. April 1914 zu verm. 3. Stock rechts. 48888 äheres Nuitsſtraße JJ—. ĩ———— — 083