taum Wonnement: 70 pfg. monatſich, Bringerlohn 30 Pfg. durch die Poß inkl. Poſtaufſchlag Nck 3 42 pro Quartal Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pig. Reklame⸗Seile.20 Nc. TLäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: 13 e Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr CTelegramm⸗kdreſſe: „General-Anzeiger Mannhein“ Celephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 Redaktioen Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; CTechniſche Rundſchau: Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Platt. — Nr. 36. Maaguheim, Donnerstag, 22. Jauuar 1914. — Die heutige Abendausgabe umfaßzt 10 Seiten. Enver als Diplomat. De ſugendliche krgſche Kriegsmimſter hat in der Unterredung mit einem öſterreichiſchen Korreſpondenten beſtritten, daß die türliſche Regierung mit den mohammedaniſchen Quer⸗ treibereien in Albanien irgend etwas zu tun habe Was ſolle die Türkei in Albanien wollen! Es liegeſoweit und wenn auch die Türkei die Abſicht habe, von dem verlorenen Gebiete möglichſt viel wieder zurückzugewinnen, ſo habe ſie zur Zeit vielnäherliegende Sorgen. Wenn ein Berliner Blatt dieſe Aeußerun⸗ gen ſo auffaßt, als ob ſie ganzunmißver⸗ ſtändlich bedeuteten, daß die Türkei gewillt lei, den Griechen und Serben die eroberten Ge⸗ biete wieder abzujagen und daß die Mächte ſich deshalb mit Enver über ſeine Aeußerungen aus⸗ einanderſetzen müßten, ſo iſt das nicht ganz richtig. An und für ſich iſt es ganz natürlich, wenn ein in einem Kriege Beſiegter und dadurch eines Teiles ſeines Gebietes beraubter Staat wünſcht und hofft, die Scharte wieder auszu⸗ wetzen und das verlorene Land wieder zurückzu⸗ gewinnen. Die Frage iſt nur, wann er das tun will. In dieſer Beziehung aber hat ſich Enver ſehr diplomatiſch ausgedrückt. Indem er den Gedanken an Abſichten auf Albanien zurück⸗ wies, ſprach er von näherliegenden Sorgen. Dieſes Wort kann zeitlich und örtlich aufgefaßt werden. Will es Enver zeitlich ge⸗ deutet wiſſen, ſo können die näherliegenden Sor⸗ gen die Reorganiſterung der Armee oder die Auf⸗ beſſerung der Finanzen oder die geplanten Ver⸗ ſtärkungen der Feſtungen, kurz die tauſend Re⸗ ſormen bedeuten, deren die Türkei dringend be⸗ darf, um ein geſunder und kräftiger Staat zu werden und dann an die Revanche denken zu können. In dieſem Sine aufgefaßt alſo, würde die Aeußerung Envers eine Vertagung der kriegeriſchen Gelüſte bedeuten. Die„näherlie⸗ genden“ Sorgen können aber auch im ört⸗ lichen Sinne aufgefaßt werden, wenn man ſie mit den Worten„Albanien liegt ſo weit“ zuſammenbringt. Dann würde es be⸗ deuten, daß die Türkei ſich jetzt die näherliegen⸗ den Gebiete wieder holen wolle, vor allem alſo die Inſeln Mytilene und Chios, von denen gegenwärtig ſoviel die Rede iſt. Die Vermutung, daß die Worte Envers dieſe Bedeutu .haben ſollen und daß dann natürlich! in ihnen eine verſteckte Kriegsdrohung liegt, wird durch die Nachricht unterſtützt, daß die Türkei in der Umgebung von Smyrna größere militäriſche Vorbereitungen weffe, die auf die Abſicht zu einem Handſtreiche hindeuten. Smyrna wäre der gegebene Ort, von dem aus ein ſolcher Handſtreich nach Chios, das in ge⸗ rader Linie weſtlich von Smyrna und Mytilene, das etwas norbweſtlich liegt, ausgeführt werden könnte. Da die Griechen aber wohl ſeit der Be⸗ ſetzung der Inſeln für eine ſtarke Beſatzung und wel ghung geſorgt haben dürften und da auch ihre aufpaſſen wird, ſo könnte ein ſolcher Handſtreich mit der Ausſicht auf Erfolg nur unternommen werden, wenn die Türkei nicht nur über eine größere Zahl von Transportſchiffen für eine ſtattliche Truppenmacht, ſondern auch über eine der griechiſchen Flotte überlegene See⸗ ſtreitmacht verfügte. Nun hat ſie vor einigen Wochen ein für Braſilien beſtimmtes und an⸗ geblich vor etwa acht Tagen auch noch ein für Argentinien im Bau befindliches großes Linien⸗ ſchiff gekauft, aber dieſes zweite kommt gegen · wärtig überhaupt noch nicht in Frage und ob die Türkei für die Bemannung geeignete Mann⸗ ſchaften hat, ſcheint auch recht zweifelhaft. Es heißt zwar, daß engliſche Seeoffiziere für die Führung des„Sultan Osman“, wie der„Rio de Janeiro“ umgetauft worden iſt, gewonnen worden ſind, aber die Offiziere können doch nicht die Geſchütze bedienen und die Matroſen ſpielen. Ohne eine gut eingeübte und mit dem Schiffe wohl vertraute Mannſchaft aber könnte es den Türken ebenſo gehen wie am Beginn des Bal⸗ kankrieges mit ihven Kruppſchen Kanonen, die an ſich zwar vorzüglich waren, aber nichts leiſteten, weil die Geſchützmannſchaften mit ihnen nicht umzugehen verſtanden. Man muß auch daran denken, daß die Türken, ſo großen Ruhm ſie ſich auch in zahlreichen Schlachten auf feſtem Lande erworben haben, niemals große Seehelden geweſen ſind. Ein Handſtreich gegen Chios und Mytilene könnte alſo für die Türkei recht unglücklich ver⸗ laufen und abgeſehen von den ſonſtigen Folgen — er würde ja doch die Aufrollung eines neuen türkiſch⸗griechiſchen Krieges bedeuten— würde das Mißglcen des Planes Enver auf ſeinem Poſten unmöglich machen, ihm vielleicht ſogar das Leben koſten. Er hat ſich durch ſein allzu raſches Vorgehen als Kriegsminiſter hunderte von Feinden gemacht, die nur auf einen ſolchen Mißerfolg des abenteuerluſtigen Mannes lauern, um ihm moraliſch oder körperlich den Garaus zu machen. Es wäre alſo im Intereſſe Envers u. zugleich der Türkei zu wünſchen, wenn ſeinen diplomatiſchen Aeußerungen gegenüber dem (Abendblatt.) öſterreichiſchen Korreſpondenten die Auslegung zu geben wäre, daß die Türkei erſt einmal Wun⸗ den heilen will, ehe ſie neue ſchlägt oder empfängt. Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 22. Januar. Die Neuwahl in Borna. Die Reichspartei ſteht unter einem unglück⸗ lichen Stern. Schon bei den Wahlen verloren ſie die Hälfte ihrer Mandate. Jetzt müſſen ſie faſt jedes einzelne in einer Neuwahl wieder er⸗ kämpfen. Herr von Oertzen iſt bereits gefallen, Herr von Halem, der in Schwetz die Polen ver⸗ drängte, legte ſchon einmal ſein Mandat nieder, das darauf am Mittwoch zum zweiten Mal kaſ⸗ ſiert wurde und Herr von Liebert, der in Borna nur mit wenig Stimmen über die Sozialdemo⸗ kraten geſiegt hatte, hat jetzt auch ſein Mandat niedergelegt. Einſtimmig hat die Kommiſſion beſchloſſen, die Wahl für ungültig zu erklären. Und da nach den Berichten ohne weiteres feſt⸗ ſteht, daß das Plenum dieſem Beſchluß beitreten würde, hat Herr von Liebert das Prävenire ge⸗ ſpielt, indem er freiwillig zurücktrat, um ſich da⸗ durch für die Neuwahl eine günſtigere Stellung zu ſichern. Leicht wird es ihm nicht werden, ſeinen Sieg zu beha Er erhielt im erſten Wahlgang 7331 Stimmen, nur 114 mehr als der national⸗ liberale Nietzſchte, den er damit aus der Stich⸗ wahl mit dem Sozialdemokraten Ryſſel ver⸗ 5 der es auf 11566 Stimmen brachte. In der Sti ſiegte Liebert mit 13 081 gegen 13 058 Stimmen, die auf den Sozialdemokraten entfielen. Da die Kräfteverteilung zwiſchen Nationalliberalen und Freikonſervativen ziem⸗ lich gleich iſt, wird es ſich zunächſt darum han⸗ deln, wer von den beiden in die Stichwahl kommt. Es wird ſicher ein heißer Kampf ent⸗ brennen. Schon ſeit einiger Zeit ſind die Par⸗ teien, die ſich dort zu meſſen haben, National⸗ liberale und Reichsparteiler, auf dem Plan. Die Nationalliberalen, die wiederum den Kaufmann Nitzſchke aus Leutzſch aufgeſtellt haben, hoffen diesmal beſtimmt, Herrn v. Liebert zu überholen. In den„Leipz. N. Nachr.“ wird heute die folgende Mahnung an die bürgerlichen Par⸗ teien gerichtet: Eine Reihe von Erklärungen aus dem Wahlkreiſe weiſen darauf hin, daß jetzt bereits die Stimmung ſich etwas verſchärft hat. Bevor daher der eigentliche Wahlkampf einſetzt, möge die Warnung am Platze ſein, daß die bürgerlichen Parteien ſtets im Auge be⸗ halten: Ein Verluſt des Wahlkreiſes an die Sozialdemokratie iſt nur zu verhindern, wenn man von Anfang an den Kampf ſo führt, daß ein gemeinſames Marſchieren und eine reſt⸗ loſe gegenſeitige Unterſtützung in der Stichwahl möglich und ſelbſtver⸗ ſtändlich bleibt. Die Tarifverträge in Deutſch⸗ land. licht eine vollſtändige Beſtandsſtatiſtik der Ar⸗ beitstarifverträge in Deutſchland(Sonderheft zum Reichs⸗Arbeitsblatte:„Die Tarifverträge im Deutſchen Reiche am Ende des Jahres 1912.“ Bearbeitet im Kaiſerlichen Statiſtiſchen Amte, Abteilung für Arbeiterſtatiſtik, Berlin 1913, Carl Heymanns Verlag. Ladenpreis 8,80 Mark.) In dem Werke wird ein voll⸗ ſtändiges Bild der tariflich geregelten Avpbeits⸗ bedingungen in Deutſchland gegeben. Die wachſende Bedeutung der Tarifreeträge für unſer wirtſchaftliches Leben wird aus der Feſt⸗ ſtellung erſichtlich, daß ſich in den letzten ſechs Jahren die Zahl der Tarifverträge und der volt ihnen erfaßten Perſonen mehr als verdoppelt hat, mit dem Ergebniſſe, daß Ende 1912 10 739 Tarifgemeinſchaften in 151 930 Betrieben für 1774 285 beſchäftigte Perſonen galten. Die Tarifgemeinſchaften ſind in Betriebe jeder Größe eingedrungen, in kleine und handwerksmäßige, in mittlere und große. In den einzelnen Ge⸗ werbegruppen aber iſt die Verbreitung der Tarif⸗ graphiſche Gewerbe(Buchdruck uſw.) ſehr ſtark von Tarifverträgen erfaßt iſt, ſo daß etwa zwei Drittel aller Arbeiter dort von Tarifverträgen erfaßt werden, und auch im Bekleidungs⸗ gewerbe und Baugewerbe die Arbeitsverhältmiſſe werden, ſind letztere in der Textilinduſtrie und in der chemiſchen Induſtrie nur wenig ver⸗ haupt keine Tarifverträge, während in Groß⸗ britannien— wie aus einer internationalen Vergeichstabelle der Statiſtik hervorgeht— ge⸗ rade im Bergbau die Tarifverträge außerordent⸗ lich ſtark verbreitet ſind. Bei dem Abſchluß der Tarifverträge in Deutſchland ſind die Arbeitnehmerverbände auf ſeiten der Arbeitnehmer faſt ausnahms los be⸗ teiligt. Mehr als die Hälfte aller tariflich ge⸗ bundenen Perſonen ſind in ihnen organiſiert Mehrzahl der Fälle nicht die Arbeitgeberver⸗ Feuilleton Das deutſche Freimaurertum der Gegenwart. Von Dr. Victor Eckert. Es iſt unzweifelhaft, die deutſchen Freimaurer haben ſich entſchieden in Marſch geſetzt.— In drei Jahren ſind zwei Jahrhunderte verfloſſen, ſeitdem die erſte Bauhütte in London gegründet wurde, und bald breitete ſich, wie überall, ſo auch in Deutſchland, begünſtigt durch den Kos⸗ mopolitismus des 18. Jahrhunderts, die Frei⸗ maurerloge ſchnell und weithin aus. Die Edel⸗ ſten der Nation, Fürſten, Gelehrte und Künſt⸗ ler, ſchloſſen ſich dem Bunde an und fanden in der„vaterlandloſen“ Zeit eine engere Heimat. Die Namen der Hohenzollernfürſten, eines Leſ⸗ ſing, Wieland, Schiller und Goethe genügen, um die Bedeutung der Loge, an der dieſe Mit⸗ glieder arbeiteten, kund zu tun. Die Tätigkeit der Loge war Innenarbeit, d. h. man verſchloß ſich gegen die Oeffentlichkeit. Untereinander wöllte man wirken und ſich dann heimlich wie das Salz unter den Sauerteig miſchen. Gegenwärtig beziffert ſich die Zahl der in Deutſchland beſtehenden Logen, die zu 8 ſogen. „Großlogen“ gehören, auf ungefähr 500 mit zirka 55000 Mitgliedern. Aungeſichts ſolcher Jah⸗ ſen und der Tatſache, daß unſer gegenwärtiges Leben ſich immer mehr in die Oeffentlichkeit flüchtet, war es angetan, daß auch diejenigen, die der Loge nicht angehörten, etwas von ihrem Weſen erfuhren. Zumal iſt es jetzt der„Verein deutſcher Freimaurer“, der eine größere Werbe⸗ tätigkeit entfaltet. Eine große Anzahl von bil⸗ denden Schriften erzieheriſchen Inhalts, wie das ausgezeichnete Werk von Anng Beyer„Volks⸗ erzieher, bildet Menſchen!“ ſind von dieſem Ver⸗ ein preisgekrönt und in großer Zahl verbreitet worden. Anderſeits werden wiederum Preisauf⸗ gaben wie über das ethiſche Problem der„Käu⸗ fer⸗ und Verkäuferſitten“ geſtellt, kurzum, das Freimaurertum ſieht in Erkenntnis ſeines Wer⸗ tes mehr als je darauf, das allgemeine Leben nach ſeinem Maße zu bilden. Fichte hat den Freimaurern den wunderbaren Satz geſchenkt:„Welcher Edeldenkende will nicht durch Tun oder Denken ein Samenkorn ſtreuen zu unendlicher, immerfort gehender Vervoll⸗ kommnung ſeines Geſchlechts, etwas Neues und vorher nie Dageweſenes hineinwerfen in die Zeit, das in ihr bleibe und eine nie verſiegende DQuelle werde neuer Schöpfungen; ſeinen Platz auf dieſer Erde und die ihm verliehene kurze Spaunne Zeit bezahlen mit einem auch hienie⸗ den ewig Dauernden, ſo daß er als dieſer ein⸗ zelne, wenn auch nicht genannt durch die Ge⸗ ſchichte, dennoch in ſeinem eigenen Bewußtſein und ſeinem Glauben offenbare Denkmal hinter⸗ laſſe, daß auch er dageweſen ſei.“ Was hier dem einzelnen Logenangehörigen geſagt wird, gilt auch dem Freimaurertum im ganzen. Die Ar⸗ beit, die geleiſtet wird, darf nicht in Erwartung zeitlicher und weltlicher Ehren geſchebhen, ſon⸗ dern geſchieht um ihrer ſelbſt willen. Und wie die ſinguläre Perſönlichkeit an ſich und in ſei⸗ nem Kreiſe nach dem Geſetz der Loge arbeitet, ſo zieht nun der ganze Bund in Erweiterung des Bezirkes die Tätigleit auch zu ganzen Schich⸗ ten hin. Der Gedanke der Humanität und der Veredelung der Menſchenſeele iſt die führende Linie des Freimaurertums. Dafür hat man als Bild den Dom gewählt, an deſſen harmoniſchen Ausbau von den Bauleuten gearbeitet wird, wie von den Menſchen an ſich gearbeitet wer⸗ den ſollte. Damit, mit dem Begriffe der har⸗ moniſchen Geſtaltung, iſt die Norm gefunden, um dem hoffentlich in Jedem ſchlummernden Triebe, die Menſchheit zu vervollkommnen, eine beſtimmte Form zu verleihen. Denn ſchlimm wäre es um uns beſtellt, wenn wir das ſeeliſche Verlangen gänzlich auf Schwäche und ſtumme Reſignation beſchränken wollten. Freudiges Vorwärtsſtreben, in künſtleriſch empfundenem Geiſte geleitet, geboren aus dem uralten Satze „Erkenne dich ſelbſt“, verbunden mit unbeding⸗ ter Nächſten⸗ und Bruderliebe, die die helfende Hand jedem, auch dem Geringſten, ſchützend reicht, iſt der Leitſtern der Loge. Ewig gilt Goethes Wort:„Tief in uns liegt eine ſchöpfe⸗ riſche Kraft, die das zu erſchaffen vermag, was ſein ſoll, und uns nicht ruhen und raſten läßt, bis wir es außer uns oder an uns auf eine oder andere Weiſe davongeſtellt haben.“ Condoner Nachtleben. Wiſſen die Berliner eigentlich, daß Berlins Weltruhm, zur Nacht die vergnügteſte Stadt der Eode zu ſein, ernſthaft bedroht iſt? Nicht von Paris, der Stadt des Lichtes, auch nicht von und nicht von Newyork hat Berlin die Gefahr, in dieſer Hinſicht überflügelt zu werden, zu be⸗ fürchten, ſondern von London, dem braven, ruhigen London, das bisher im Ruf ſtand, die fen legen als irgendwo ſonſt. Wenn das Lon⸗ doner Nachtleben ſich fortbewegt in dem Tempo, das es anzunehmen begonnen hat, wird es das Berliner Nachtleben bald in den Schatten ge⸗ ſtellt haben. In den letzten Jahren benutzte Londons goldene Jugend gern ein paar Feier⸗ tage, die ſich ihr darboten, um einen kurzen Aus⸗ flug nach den Geſtaden der Spree vorzunehmenn und raſch in den Freuden des Berliner Nacht⸗ lebens unterzutauchen. Jetzt braucht ſie, um ſolcher Genüſſe teilhaftig zu werden, nicht mehr die Fahrt über den Kanal anzutreten. Sie iſt nicht länger auf die Friedrichsſtraße, die Beh⸗ renſtraße, die Jägerſtraße oder den Kurfürſten⸗ damm angewieſen. Sie kann ſich in ein „Taxi⸗Auto“ ſetzen und ſich nach Beak Street, Wardour Street, Garrick Street, Baker Street oder nach einem halben Dutzend anderer Straßen in nächſter Nähe des Londoner Weſtens fahren laſſen, um ein Nachtleben zu finden, das es mit dem Berlins in jeglicher Beziehung auf⸗ nehmen kann. Man muß London zur Zeit der Regierung der Königin Viktoria u. des Königs Eduard VII. von der völligen Umwälzung, die ſich auf die⸗ ſem Gebiete unter der Regierung des Königs Georg V. vollzogen hat. Ein ganz neues, au⸗ dem heiteren Wien, nicht von St. Petersburg deres London iſt entſtanden. Es iſt kein eigent⸗ Das Kaiſerliche Statiſtiſche Amt veröffent ⸗ verträge ſehr verſchieden; während dus polh⸗ zum großen Teil durch Tarifverträge geregelt breitet. Der Bergbau in Deutſchland hat über⸗ Auf der Arbeitgeberſeite dagegen ſchließen in dern bände Endern Azelne Tinmen die. ühb. Stadt zu ſein, deren Bewohner ſich früher ſchla⸗ gekannt haben, um einen Begriff zu erhalten lich danach 2. Seite. General-Anmeiger.— Zadiſche Meueſte Nachrichten.(Abendblatt.) Donnerstag, den 22. Januar 1914. Auch eine nicht geringe Zahl von Innungen iſt an den Verträgen beteiligt. In einem Anhang ſind die von Innungen abgeſchloſſenen, wie über⸗ haupt die für das Handwerk gültigen Tarifver⸗ träge beſonders bearbeitet. Von den in Tarifverträgen feſtgelegten Ar⸗ beitsbedingungen ſind Arbeitslohn und Arbeits⸗ zeit am wichtigſten. Aus der Statiſtik geht her⸗ vor, daß für die Mehrzahl der Arbeiter eine täg⸗ liche Arbeitszeit von mehr als neun bis zehn Stunden, bezw. eine wöchentliche Arbeitszeit im Sommer von mehr als 58 bis 60 Stunden die Regel bildet. Was den Arbeitslohn angeht, ſo gelten die Tarifgemeinſchaften, die einen nied⸗ rigſten Stundenlohn für gelernte männliche Ar⸗ beiter von mehr als 45 Pfennig angeben, für die Mehrzahl der Arbeiter. Anderſeits findet ſich dagegen ein niedrigſter Stundenlohn für unge⸗ lernte männliche Arbeiter von 45 Pfennig und darunter in den Tarifgemeinſchaften, die die überwiegende Mehrzahl aller Arbeiter umfaſſen. Die Tarifverträge mit der Mehrzahl aller Arbei⸗ ter enthalten einen niedrigſten Wochenlohn männlicher gelernter Arbeiter von mehr als 25 bis 30 Mark, während ſie anderſeits für unge⸗ lernte männliche Arbeiter einen niedrigſten Wochenlohn von 25 Mark und darunter ent⸗ halten. Außer dieſen allgemeinen Feſtſtellungen über den Arbeitslohn enthält die Tarifſtatiſtik eine heſonders eingehende tabellariſche Darſtellung der Lohnſätze in den einzelnen Berufsarten in den verſchiedenen Orten und Bezirken des Reichs, die eine geeignete Unterlage für ver⸗ gleichende Lohnbetrachtungen bildet. So ſind denn auch in einer beſonderen Tabelle der amt⸗ lichen Veröffentlichung die Lohnſätze für eine Reihe der wichtigeren Berufsarten und die orts⸗ üblichen Taglöhne in ausgewählten Bezirken mit den in Berlin herrſchenden Lohnſätzen ver⸗ glichen worden. v. Oldenburg⸗Januſchau über Jabern. Der frühere konſervative Abg. v. Olden⸗ burg⸗Januſchau, der bei den letzten Reichstagswahlen in Elbing⸗Marienburg un⸗ texlag, hat Sehnſucht, wieder in den Reichstag zurückzukehren, weil dort ſeine konſervativen Geſinnungsgenoſſen nicht rückſichtslos genug auftreten: Am Dienstag hat Herr v. Oldenburg⸗Janu⸗ ſchau in Thorn in einer öffentlichen Verſamm⸗ lung der Vereinigung der Konſervativen Weſt⸗ preußens über die politiſche Lage geſprochen. Er behauptete, daß er immer jeden Morgen Gott gedankt habe, daß er aus dem Parlament heraus ſei; als er dann aber in den Zeitungen die Zabern⸗Affäre geleſen hatte, habe er förm⸗ „gebubbert“, wieder im Reichstag zu ſein, und er habe ſich ge⸗ ſagt:„Schade, daß du da nicht ſagen konnteſt, was du auf dem Herzen hatteſt!“ Es ſei dies ja zwar von konſervativer Seite geſchehen, aber nicht mit der Rückſichtsloſigkeit, die nötig war. Seine Gegner ſeien eben nicht mit Sammethandſchuhen anzufaſſen. Die Rede des Reichskanzlers verſtänden ſeine Gegner nicht, der Reichskanzler ſei eben nicht Abgeordneter geweſen, und das ſehle ihm heute. Der Stand⸗ bunkt des Königs und des Militärs müſſe viel nkniehr zum Ausdruck gebracht werden. Er ſei neun Jahre Leutnant geweſen und habe es im⸗ mer gewußt, daßz das Militär vorgehen dürfe, wenn es von„Bengeln“ mit„Dreck“ beworfen wird. Wenn nun die Elſaß⸗Lothringer das Militär mit Dreck bewerfen, dann verdienten ſte, daß ihnen die Hoſen ſtramm gezogen würden. Er ſei überzeugt, daß ſo etwas nicht vaſſtert wäre, wenn in Elſaß⸗Lothringen preuß. Landräte und ein preußiſcher Regierungspräſi⸗ deut an der Spitze der Zivilbehörden geſtanden hätten. Er habe es oft im Reichstag hervor⸗ gehoben, daß Trommel und Krückſtock die großen Kulturträger Preußens ge⸗ weſen ſeien, und wir müßten heute verlangen, daß in Elſaß⸗Lothringen Ordnung gehalten werde nach preußiſchem Syſtem und daß das Militär geſchützt werde gegen jede Beleidigung. Das Mißtrauensvotum halte er für einen Witz; der Reichstag ſei das Parlament der Geldſäcke. Bezüglich der Wahlrefovm befürchte er, daß die Regierung ſchon im nächſten Jahre da⸗ mit kommen werde, und er halte es für einen tak⸗ tiſchen Fehler ſeines Freundes v. Heydebrand, daß er in ſeiner letzten Landtagsrede geſagt habe, das jetzige Wahlrecht ſei zwar wohl an einzelnen Punkten änderungsbedürftig, a res habe ja noch Zeit damit. Dieſe auch nur klei⸗ nen Zugeſtändniſſe könnten von den Geguern zu ſehr ausgenutzt werden. Gegen die Reichsvermögenszuwachsſteuer ſprach ſich Herr v. Oldenburg ganz eutſchieden aus. Es tue ihm heute leid, daß er 1909 für die Erbſchaftsſteuer geſtimmt habe; damals hatte er eben vor den miniſteriellen Erklärungen mehr Reſpekt als heute gehabt. Bezüglich ſeiner Reden im Reichstage erzählte er, daß ſeine Freunde immer eine wahre Todesaugſt ausgeſtanden hätten, wenn er die Rednertribüne betrat. Bei einer dieſer Reden hätten dicht vor ihm zwei liberale Abgeordnete geſtanden, und es habe ihm viel Spaß bereitet, als er hörte, wie der eine zu dem anderen ſagte:„Der Kerl ſpriſcht wie im Kuhſtall.“ Ein neues japaniſches Flotten⸗ programm. Man ſchreibt der„Deutſchen Orieni⸗Korre⸗ ſpondenz“ von fachmänniſcher Seite: Das neue japaniſche Budget ſieht ein neues Marinepro⸗ gramm vor, das auch in Europa Beachtung ver⸗ dient, weil es den Beweis erbringt, daß Japan nach langem Hin⸗ und Herſchſvanken während der letzten Jahre jetzt wieder zu einem plan⸗ mäßigen Ausbau ſeiner Flote übergehen wird. Finanzielle Schwierigkeiten aller Art hatten eine ziemliche Planloſigkeit in' die Marinebauten hineingebracht, die der Einheitlichkeit der Flotte weſentlich Abbruch tun. Aber vom nächſten Jahr ab ſoll ein großzügiges Programm durch⸗ geführt werden, das ſich bis zum Jahre 1920 erſtreckt. Es ſind eigentlich zwei Ergänzungs⸗ programme, von denen das eine bis zum Jahre 1917 durchgeführt ſein ſoll und Aufwendungen in Höhe von 310 Millionen Mark erfordert, während das zweite rund 300 Millionen bean⸗ ſprucht und bis 1920 abgeſchloſſen ſein ſoll. Bei dem erſteren handelt es ſich um den Bau von 6 Schlachtkreuzern, von denen der erſte bereits fertiggeſtellt iſt; das zweite enthält 6 Linien⸗ ſchiffe. Das urſprüngliche Programm ging noch erheblich weiter, es mußte aber aus finanziellen Rückſichten ganz bedeutend reduziert werden und es blieben nur 4 Linienſchiffe, 4 Schlachtkreuzer und 3 kleine Kreuzer übrig. Das neue Flotten⸗ bauprogramm iſt nun eine weſentliche Erweite⸗ rung dieſes letzteren ſtark gekürzten Programms, An ſeiner Annahme im Parlament wird nicht gezweifelt. Trifft dieſe Annahme zu, dann wird ſich die japaniſche Flotte im Jahre 1920 in Be⸗ zug auf wirklich moderne Kriegsſchiffe folgender⸗ maßen geſtalten: Fertiggeſtellt iſt der in Eng⸗ land gebaute Schlachtkreuzer„Kongo“, drei Schiffe genau desſelben Typs, die in Japan ge⸗ baut ſind, ſind von Stapel gelaufen und zwei weitere werden jetzt auf Stapel gelegt. Außer⸗ dem iſt im Bau begriffen das Linienſchiff „Fuſo“ mit 31000 To, von dem bis 1920 5 Schweſterſchiffe gebaut werden ſollen. Außer dieſen modernen Schiffen verfügt Japan noch über eine ganze Reihe älterer Schiffe, darunter ſolcher, die der ruſſiſchen Flotte während des letzten Krieges abgenommen waren. Aber die Leiſtungsfähigkeit aller dieſer Schifſe, die durch⸗ weg vor dem Kriege gebaut waren, darf mur ſehr gering bewertet werden. Deutſches Keich. Neues Verbot däniſcher Vorträge. Der Regierungspräſident in Schleswig unterſagte dem Direktor für das Kopenhagener Rettungs⸗ weſen Sofus Falck einen Vortrag in däniſcher Sprache in den däniſchen Verſammlungshäu⸗ ſern Nordſchleswigs und zwar in Mögeltondern und Rurup zu halten. Eine Begründung für das Verbot iſt dem Antwortſchreiben des Regie⸗ rungspräſidenten nicht beigefügt. Direktor Falck hatte als Thema für die Vorträge gewählt:„Die Fliegenplage und ihre Bekämpfung“. Sadiſcher Landtag. (Zweite Kammer.— 17. Sitzung.) Karlsruhe, 22. Jan. Präſident Rohrhurſt eröffnet die Sitzung .25 Uhr. Am Regierungstiſche Regierungskommiſſare. Das Haus iſt gut beſetzt. Sekretär Odenwald (Vp.) gibt die eingegangenen Petitionen be⸗ kannt. Das Haus fährt in der Beratung über die Erledigung der der Regierung während des Landtages 1911/12 von der Zweiten Kammer der Landſtände überwieſenen Petitionen fort. Die Bitte der GemeindenFurtwangen, Schön⸗ wald, Schönau und Triberg und die Auſchluß⸗ petition der Schwarzwälder Handelskammer, betr. den Bau einer elektriſchen Bahn von Furt⸗ wangen nach Triberg, ſowie die befondere Peti⸗ kition der Gemeinde Schonach über den Bau einer Stichbahn von Triberg nach Schonach wurden der Regierung empfehlend überwieſen. Die Regierung vermag dem Verlangen der Geſuchſteller um Bewilligung eines Staatszu⸗ ſchuſſes zu den Koſten für die Erbauung dieſer elektriſchen Bahn mit der Stichbahn immer noch nicht näherzutreten. Die Bitte des Stadtrats ſowie des Kur⸗ und Verkehrsvereins Konſtau z um Umgeſtaltung der dortigen Bahnhofsanlage wurde em⸗ pfehlend überwieſen. Abg. Venedey gibt der Erwartung Aus⸗ druck, daß die Generaldirektion die Ausarbei⸗ tung der Pläne ſo fördert, daß die Zuſage des Miniſters, in das Baubudget 1914/15 die erſte Rate einzuſtellen, eingehalten werden kann. Ge⸗ gen eine weitere Hinausſchiebung der Angele⸗ geuheit müſſe ſich die Stadt Konſtanz ganz ent⸗ ſchieden verwahren. Miniſterialrat Wolpert entgegnet, die Ge⸗ neraldirektion habe die Sache nicht auf die Seite geſchoben, ſondern ſie nach beſten Kräften gefördert. Die Bitte der Geſellſchaft für den Autömobil⸗ betrieb Ludwigshafen⸗Stockach⸗Tuttlingen und die Vertretungen beteiligter Gemeinden um eine ſtaatliche Unterſtützung wurde empfehlend überwieſen. Die Geſellſchaft hat im Jahre 1912/13 einen Staatszuſchuß von je 2000 M. erhalten. Sie wird auch in Zukunft einen ſol⸗ chen bekommen. „Die Bitte des Komitees und der Gemeinde⸗ räte der beteiligten Gemeinden um Erbauung einer Eiſenbahn von Königsheim über Giſſig⸗ heim nach Hardheim wurde empfehlend über⸗ wieſen. Die Regierung erwidert, daß ſie noch dringendere Bahnſtrecken zu bauen habe. Die Bitte des Eiſenbahnkomitees und des Ge⸗ meinderats Oeſtringen um den Bau einer Bahn von Mingolsheim nach Oeſtringen und die Pe⸗ tition der Gemeinderäte Langenbrücken und Stettfeld um Einmündung der brojektierten Ne⸗ benbahn Oeſtringen⸗Hauptbahn in Langenbrük⸗ ken wurde empfehlend überwieſen, Die Regierung verhält ſich gegenüber diefer Bitte ablehnend. Die Bitte des Eiſenbahnkomitees Mergent⸗ heim⸗Aſſamſtadt um Erbauung einer normal⸗ ſpurigen Nebenbahn von Merchingen, Erlen⸗ bach, Dallenberg, Oberndorf, Neunſtetten, Aſſam⸗ ſtadt, Rengershauſen, Neunkirchen nach Mer⸗ gentheim wurde zur Kenntnisnahme überwieſen. Die Regierung hält an ihrem ablehnenden Standpunkte feſt. Die Bitte von Vertretern der beteiligten Ge⸗ meinden ſowie der Handelskammer Schopf⸗ heim über den Bau einer normalſpurigen Nebenbahn von Schopfheim durch das kleine Wieſental bis Tegernau wurde empfehlend über⸗ wieſen. Die Regierung kann der Erſtellung der Bahn nicht nähertreten, weil es bis jetzt an ge⸗ nügenden Erfahrungen über den elektriſchen Betrieb der beſtehenden Wieſentalbahn fehlt. lich engliſches London mehr. Es iſt ein feſt⸗ ländiſches London— man könnte, da die Haupt⸗ ſtadt des deutſchen Reiches als„Nachtſtadt“ bis⸗ her unübertroffen iſt, faſt ſagen: es iſt ein deut⸗ ſches London geworden. Wer, wie der Schrei⸗ ber dieſer Zeilen, ſeit mehr als zehn Jahren in Berlin lebt, fühlt ſich jetzt in London nachts ganz wie zu Hauſe. Wenn die Glocke„Big⸗Ben“ hom hohen Turm des Parlamentshauſes an der Weſtminſter⸗Brücke weithin tönend die Mitter⸗ nacht verkündet hat, nehmen die Londoner nicht mehr ſo tugendhaft wie einſt ihre Schläge zur Mahnung, zu Bett zu gehen. Im Gegenteil, — ſie nehmen ſie zum Signal, daß die Nacht, mit all ihrer Luſt, begonnen hat. Wer im Savoy, bei Romanos, im Carlton oder Piccadilly ſpupiert hat, wird immer noch Punkt zwölf oder ſpäteſtens halb 1 Uhr an die Luft geſetzt, muß immer noch ſeine Rechnung beim Schein des Streichholzes bezahlen, das ein ungeduldiger Hellner in den Fingern hält. Denn ſoweit Hotels, Reſtaurants und Kaffeehäuſer in Be⸗ tracht kommen, beſteht auch jetzt noch der Par⸗ lamentsbeſchluß zu Recht, der den Londoner Bürger um Mitternacht aus allen Speiſewirt⸗ ſchaften heimſchickt. Aber in den ſogenannten „Nachtklubs“ geht der Spaß nun erſt los. Und n die Gaſthöfe, die Reſtaurants, die Kaf⸗ feehäuſer ſich leeren, ſtrömen den Nachtklubs die Gäſte von allen Seiten zu. Derart, daß jene den Wettbewerb ſchon ſehr ſtark empfinden und düſter in die Zukunft ſehen. Der Nachtklub iſt es, der dem Londoner die Kunſt beibringt, ſich die Zeit zwiſchen Mitter⸗ nicht und Morgengrauen zu bertreiben. Es war ein wagemutiger Amerikaner, Jack Murray mit Namen, der vor drei oder vier Jahren als Pionier des Londoner Nachtlebens auftrat, in⸗ dem er den anfangs etwas ſtark bohesmeartigen „Cosmopolitan Club“ gründete. Klubs können, nach den engliſchen Geſetzesvorſchriften, ihre Räume Tag und Nacht offen halten, ſelbſtver⸗ ſtändlich nur für ihre„Mitglieder“. Der„Cos⸗ mopolitan Club“ machte ſo glänzende Geſchäfte, daß Jack Murray vor einigen Monaten einen neuen Nachtklub ins Leben gerufen hat, der für ein verwöhnteres, eleganteres Publikum be⸗ rechnet iſt und deſſen Stammgäſte nicht nur junge Choriſtinnen und Lebejünglinge ſind. Im November 1913 wurde dieſer Klub unter der Bezeichnung„Murrays Club“ feierlich enthüllt. Er iſt ein ins Engliſche übertragene Berliner Palais de danſe, und der Winter war noch nicht zur Hälfte vorüber, als zwei oder drei andere Lokale gleicher Art entſtanden und die Liſte ihrer Mitglieder ſich wie durch Zauberkraft mit un⸗ endlich vielen Unterſchriften bedeckte, London hatte mit einem Schlage ein Nachtleben. Längſt batten ja Tango und Maxixe auch in London Furore gemacht. Zwiſchen Mitternacht und vier Uhr morgens mußten dieſe neuen Tänze, wie überall ſo auch in London, zur Herr⸗ ſchaft gelangen. Man begegnet in den Londoner Nachtklubs allen Klaſſen der Geſellſchaft, den höchſten und den niedrigſten. Einige Leute be⸗ haupten wohl, das Londoner Nachtleben werde nur eine vorübergehende Erſcheinung ſein. Sie glauben, es ſei unvereinbar mit dem britiſchen geſunden Menſchenverſtande, der ſich in allen Dingen gegen die Uebertreibung auflehnt, Viel⸗ Abg. Herbſter(natl.) bemerkt, die Bitte der Bewohner des kleinen Wieſentals ſei ſchon ſehr alt und es ſei zu bedauern, daß die Regie⸗ rung ihren ablehnenden Standpunkt immer noch nicht aufgebe. Hoffentlich ſei der neuerlichen Bitte ein größerer Erfolg beſchieden, als der vorausgegangenen, zumal es ſich hier um eine Gegend handle, deren Anſprüche um beſſere Verkehrsverhältniſſe wohlbegründet ſeien. Die Bitte der Handelskammer Freiburg, der Schwarzwälder Handelskammer, des Verkehrs⸗ vereins Freiburg, des Gewerbevereins Wald⸗ kirch und der Vertretungen der beteiligten Ge⸗ meinden über den Ausbau der Elztal⸗ bahn wurde empfehlend überwieſen. Die Re⸗ gierung erklärt, ſie könne dieſem Wunſche nicht nachkommen. Abg. Göhring(natl.) erklärt, die Stadt Freiburg habe das allergrößte Intereſſe daran, nicht nur einen Oſt⸗Weſt⸗Verkehr, ſondern auch einen guten Verkehr nach Württemberg herbei⸗ zuführen. Der Redner macht auch auf die ſtra⸗ tegiſche Bedeutung dieſer Linie aufmerkſam und bittet die Regierung, bei der Reichsverwaltung in Berlin dahin vorſtellig zu werden, daß auch dieſer Geſichtspunkt in Berückſichtigung gezogen wird. Die Bitte des Höribahn⸗Komitees um Ge⸗ währung eines Staatszuſchuſſes zum Bau und Betrieb einer Lokalbahn von Singen durch die Höri nach dem Rhein wurde teils empfehlend, teils zur Kenntnisnahme über⸗ wieſen. Die Regierung iſt dem Projekt nicht abgeneigt. Abg. Göhring(natl.) betont, daß die Riva⸗ lität zwiſchen den Städten Singen und Radolf⸗ zell beſeitigt werden müſſe. Die Regierung müſſe einen gangbaren Weg finden, um die Höri mit einer anſtändigen Bahn zu verſehen. Die Bitte der Gemeinde Ohlsbach und die Anſchlußpetition der dortigen Arbeiterſchaft um Errichtung einer Halteſtelle an der Bahn⸗ ſtrecke der Schwarzwaldbahn zwiſchen Gen⸗ genbach und Ortenberg wurde empfeh⸗ lend überwieſen. Die Mittel für dieſe Halte⸗ ſtelle ſind in den Dienſtvoranſchlag eingeſtellt worden. Die Bitte der Gemeinden Gerchsheim und Großrinderfeld über den Bau einer Wagenhalle für die Motorpoſtverbindung Würzburg— Tau⸗ berbiſchofshemi auf Staatskoſten wurde empfeh⸗ lend überwieſen. Die Regierung bewilligt 5000 Mark. Bei den Petitionen von Beamtenver⸗ einigungen ſchlägt Präſident Rohrhurſt vor, auf Ausführungen zu verzichten, da ſich in der Zukunft wiederholt Gelegenheit geben werde, die Wünſche aller gleich zu vertreten. Das Haus iſt damit einverſtanden.(Finanzminiſter Dr. Rheinboldt betritt den Saal.) Voranſchlag der Oberrechnungskammer. Abg. Neuhaus(Ztr.) berichtet im Namen der Budgetkommiſſion über den Voranſchlag der Oberrechnungskammer für 1914/15, die Denk⸗ ſchrift der Oberrechnungskammer über das Er⸗ gebnis der Rechnungsabhör in dem Geſchäfts⸗ jahr 1911½2 und 1912/18 und über die Rech⸗ nungen über Einnahmen und Ausgaben der Oberrechnungskammer für die Jahre 1911/12 und beantragt deren Genehmigung. In der Diskuſſion fragt Abg. Wittemann (Zentr.) an, warum der Präſident der Ober⸗ rechnungskammer ſein Budget nicht vertritt. Finanzminiſter Dr. Rheinboldt entgegnet, es ſei dies eine alte Gepflogenheit; die Frage ſolle aber geprüft werden. Der Kommiſſionsantrag wird einſtimmig an⸗ genommen. Aus dem Voranſchlag des Finanzminiſteriums. Abg. Dr. Schofer(Zentr.) berichtet im Na⸗ men der Budgetkommiſſion über den Vor⸗ anſchlag der Salinenverwaltung, der Münzver⸗ waltung, der Allgemeinen Verwaltung, ver⸗ ſchiedene und zufällige Ausgaben und beantragt Genehmigung der in Einnahmen und Ausgaben vorgeſehenen Summen. In der allgemeinen Beratung gibt der Abg. Sidler(natl.) ſeiner Befriedigung darüber Ausdruck, daß die Saline Rappenau nun umgebaut wird. Er richtet an die Regierung die Bitte, die Arbeiten an Rappenauer Firmen zu vergeben. Die Gemeinde Rappenau bitte ferner, ihr wieder die Kaſſenpatienten, nur in etwas größerer Anzahl, zuzuweiſen und ihr Sole abzugeben. Des weiteren ſoll die Re⸗ leicht werden ſie recht behalten. Vorläufig aber ſteht das Londoner Nachtleben in höchſtem Schwung und am Beginn einer Entwicklung, die mit Rieſenſchritten zunimmt. Frederie William Wile. Sudermanns„Cobgeſänge des Claudian“. Ueber die ſchon geſtern hier gemeldete Auf⸗ führung des neueſten Sudermann ſchreibt unſer Hamburger Mitarbeiter: Hermann Sudermanus neues Drama „Die Lobgeſänge des Claudian“ er⸗ lebte im„Deutſchen Schauſpielhaus“ in Hamburg, inſzeniert von Alex Otto ſeine Uraufführung. Sudermann ſchildert in ihm das Leben und Sterben des römiſchen Feldherrn und ſpäteren Reichsverweſers Stilicho und das Leben und Sterben des Dichters Claudius Claudianus, dem Günſtling Stilichos, der von ihm mit Ehren und Gunſtbezeugungen überhäuft wird, der dem Vandalen begeiſterte Lobgeſänge widmet und doch insgeheim eine zweifelhafte Rolle ſpielt, bis Stilicho, nachdem er ſeine verräteriſche Sinnes⸗ art und ſeine gefährliche Doppelzüngigkeit erkannt hat, ihn aus ſeinem Angeſichte verbannt. Auf ſeinem Landgute, vergraben in Einſamkeit und Bitternis, durchlebt Claudins Claudianus Jahre dumpfen Grolles, fern von der Welt, in der er, wie ein Gott verehrt worden war. Seine Stim⸗ mung der Verlaſſenheit und verzweiflungsvollen Melancholie benutzt Olympius, der Verwalter des heiligen Palaſtes, um ihm ein altes Gedicht mit gefährlichen politiſchen Anſpielungen zu enk⸗ reißen, deſſen Inhalt, wenn er dem knabenhaften Kaiſer Honorius bekannt wird, den Sturz des Stilicho, der ſich ſchon lange durch ſein Bündnis mit dem Goten Alarich verdächtig gemacht hat, zur Folge haben muß. Der geſchmeidige Olympus läßt die Gelegenheit nicht ungenntzt. Zu Ravenna wird Stilicho von ſeinem Schickſal ereilt. Um⸗ ſonſt verſucht ihn Claudius Claudianns, der ihm reuevoll nachgeeilt iſt und der erſt jetzt nach dem Sturze die Größe Stilichos erkennt, mit eigener Aufopferung zu retten. Vom Altar fort, aus dem ſchützenden Tempel heraus, wiſſen ihn die heran⸗ ſtürmenden Feinde zu locken, trotzdem Claudins Claudianus, von ihren Schwertern durchbohrt, ihm noch ſterbend zuruft, ihren lügneriſchen Ver⸗ ſicherungen nicht zu glauben. Es iſt Sudermann nicht gelungen, das Bild der Zeit, der handelndenMenſchen wirklich lebendig zu machen. Ein endloſer Zug bunter aber nur ſchattenhaft umriſſener Geſtalten, die zwar Stimme und Gebärde, aber keinen echten Herz⸗ ſchlag haben, zieht über die Bühne. Der Zu⸗ ſchauer ſoll für zu viel berſchiedene Schickſale Anteil haben, als daß ihn eines wirklich packen und intereſſieren könnte. Der ſeeliſche Um⸗ ſchwung des Claudian iſt zu plötzlich und un⸗ motiviert, um glaubhaft zu wirken. Trotz man⸗ cher büßnenwirkſamen Momente leiden die fünf . Donnerstag, den 22. Januar 1914. General-Ameiger.— Badiſche Aeueſte Aachrichten.(Abendblatt.) 2 gierung der Gemeinde Rappenau dadurch ent⸗ gegenkommen, daß ein Weg durch die Anlage gebaut, die Anlage etwas hergerichtet und an Stelle der alten Werkſtattgebäude eine neue Anlage errichtet wird. Die Gemeinde Rappenau werde des Eindruckes nicht los, daß die Sa⸗ line Dürrheim gegenüber Rappenau vom Staate bevorzugt werde. Weiter legt der Redner für die Beſſerſtellung der Verhältniſſe der Arbeiter ein gutes Wort ein. Abg. Görlacher(Zentr.) wünſcht, daß die Dürrheim ebenfalls moderniſiert wird. Abg. Wagner(natl.) begrüßt neben den vorgeſchlagenen Verbeſſerungen und Moderni⸗ ſierungen die Anforderung eines Tantisme⸗ ſatzes von 1500 M. zur Beteiligung der Vorſtände der Salinen am Ge⸗ winn der Werke und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß in Bad Dürrheim in Bälde ein neues Bad errichtet wird. Der Staat hat die moraliſche Verpflichtung, nicht nur ſeine eigenen Unternehmungen zu fördern, ſondern auch an⸗ dere Unternehmungen. Der Staat ſoll den Ge⸗ meinden nach Möglichkeit entgegenkommen. Zum Schluß dankt der Redner der Regierung für die Erlaubnis zum Bohren. Abg. Kolb(Soz.) gibt ſeiner Freude dar⸗ über Ausdruck, daß die Salinen moderniſiert werden und hofft, daß damit auch die Verhält⸗ niſſe der Arbeiter verbeſſert werden. Finanzminiſter Dr. Rheinboldt: Die Re⸗ gierung werde die ortsanſäſſigen Geſchäftsleute und Arbeiter in Rappenau nach Möglichkeit be⸗ rückſichtigen. Sie iſt ſehr gerne bereit, den von den natl. Abg. Sidler vorgebrachten Wünſchen nachzukommen. Die Gr. Domänendirektion hat eine neue Lohnordnung aufgeſtellt. Der Miniſter hofft, daß die geplante Aenderung die Arbeiter befriedigen werde. Die Arbeiten für ein Dampf⸗ bad in Dürrheim werden ſo beſchleunigt, daß das Bad ſchon zu Beginn der nächſten Saiſon benützt werden kann. Zunöchſt wird die Saline in Rap⸗ penau umgebaut. Wenn man damit fertig iſt, geht es an die Moderniſierung der Saline in Dürrheim. Die Einrichtungen des Bades in Dürrheim werden verbeſſert, ein neues Bad aber nicht errichtet. Donaueſchingen iſt Solbad ſchon ſeit urdenklicher Zeit. Außerdem verdient dieſe Stadt wegen des großen Brandunglücks vom Jahre 1908 beſondere Berückſichtigung. Die Ab⸗ ſicht, Produktion und Entſtehung neuer Kaliwerke einzuſchränken, iſt durch das Geſetz vom Jahre 1910 nicht er⸗ reicht worden. Seit Beſtehen des Geſetzes haben ſich die Kaliwerke vermehrt. Die Produk⸗ tion iſt unter der Herrſchaft des Geſetzes noch ſtärker angewachſen als früher. Dieſe Mängel will man beſeitigen und dies iſt nur dadurch möglich, daß man die Einſchränkungsbeſtimmun⸗ gen verſchärft. Dieſe erſchwerenden Beſtimmun⸗ gen werden nun gerade uns in Baden treffen, weil wir noch keine betriebsfähigen Werke haben. Wir haben uns bei den Vorverhandlungen in Berlin bemüht, für unſer Land Vergünſtigungen zu erlangen. Dieſe Bemühungen waren auch von Erfolg gekrönt. Nach den Verſicherungen, die wir von maßgebender Seite erhalten haben, iſt man gewillt, der neuen Geſetzesnovelle eine Aenderung zu geben, nach der Baden in der Lage iſt, eine Reihe von Kaliwerken zu errichten. Der Miniſter hofft, daß der Reichstag keine Schwie⸗ rigkeiten bereiten werde für dieſe Ausnahmebe⸗ ſtimmung für Baden. Nach weiteren Bemerkungen einiger Abgeord⸗ neter, wird die allgemeine Beratung geſchloſſen. In der Einzelberatung ergreift niemand das Wort. Sodann werden die einzelnen Poſitionen einſtimmig angenommen. Hierauf wird die Sitzung geſchloſſen. Nächſte Sitzung Freitag vormittag 97½ Uhr mit der Tagesordnung: Nachweiſungen der im Jahre 1912 eingegangenen Staatsgelder; ver⸗ gleichende Darſtellung der Budgetſätze und Rech⸗ nungsnachweis von 1911-12; Interpellation Köh⸗ ler über die Reichsvergütung in Baden für dieEr⸗ eeee —. Beeinträchtigung der Badiſchen Staatseiſenbahn durch die Reichseiſenbahnen. Badiſche politik. Baden und das Jeſuitengeſetz. Die„Deutſch⸗Evangeliſche Korreſpondenz“ ſchreibt: Die Aeußerung des Badiſchen Miniſters von Duſch zur Frage des Jeſuitengeſetzes hat weit⸗ hin in evangeliſchen Kreiſen Aufſehen gemacht und Unruhe hervorgerufen. Die„Badiſche nationalliberale Korreſpondenz“ erkennt die Be⸗ rechtigung der Erregung auch an, glaubt aber, daß der ſtenographiſche Bericht über das, was Herr von Duſch wirklich geſagt hat, Beruhigung ſchaffen werde. Der Miniſter habe nur erklärt, daß ſich die badiſche Regierung nicht grundſätz⸗ lich ablehnend verhalten werde, wenn ſich ein Modus einer milderen Behandlung der einzelnen Jeſuiten in ihrer Betätigung finden laſſe. Die „Korreſpondenz“ verſteht darunter„z. B. die Erlaubnis gelegentlich eines Beſuches in der Heimat, am Todestag verſtorbener Verwandter (Eltern, Geſchwiſter, Großeltern uſw.) eine Totenmeſſe oder ein Requiem zu halten und da⸗ bei Verwandten die Kommunion zu reichen.“ Dieſe Auslegung der Worte des Miniſters ſtimmt aber wenig zu folgender Auslaſſung des Tagblatts“(Amtsverkündiger) in „Zur Erklärung des Staatsminiſters von Duſch:„Einer vollſtändigen Aufhebung des Jeſuitengeſetzes könne die Regierung nicht zu⸗ ſtimmen, einer Milderung desſelben aber werde ſie nicht ablehnend gegenüberſtehen,“ macht die„Tägl. Rundſchau“ die Bemerkung: „Es wäre intereſſant zu hören, wo Herr von Duſch in unſerem Jeſuitengeſetz eine Härte findet, die einer Milderung bedürfte. Will er etwa dem Bachemſchen„kleinen Jeſuiten⸗ antrag“ zuſtimmen? Es kann die Geſtattung öffentlicher Vorträge auch über religiöſe Fra⸗ gen(die Reformation ausgenommen— im Intereſſe des konſeſſionellen Friedens) und die Aushilfe in der Seelſorge im nachzuwei⸗ ſenden und nachgewieſenen Bedürſnisfalf bei der Paſtoration in Großſtädten und Indu⸗ ſtriezentren, im Benehmen mit den zuſtän⸗ digen Pfarrämtern und unter der Aufſicht der Pfarrämter in Frage kommen. Hinſichtlich der Vorträge würde die Rechtsgleichheit mit den Atheiſten, Freidenkern, Moniſten uſw. hergeſtellt werden.“ Es iſt gewiß ſchwer vorſtellbar, daß dieſe dilettierende Geſetzmacherei von irgendeiner offtziöſen badiſchen Stelle inſpiriert ſein ſoll. Die gefliſſentliche Betonung in der„Kölniſchen Volksztg.“(Nr. 56), daß es ſich um den Karlsruher„Amtsverkündiger“ handelt, iſt auch zu durchſichtig, als daß man ſchon von einer Regierungsäußerung reden könnte. Aber man ſieht doch, wohin die Bemühungen zielen, die ſicher zurzeit von ultramontaner Seite aus im Anſchluß an die Duſchſche Erklärung in Karls⸗ ruhe gemacht werden. Und inſofern liegt durch⸗ aus Anlaß vor, daß man in den proteſtantiſchen Kreiſen Badens beizeiten zu der miniſteri⸗ ellen Aeußerung Stellung nimmt. Auch liegt es nur im Intereſſe der badiſchen Regierung ſelbſt, wenn ſie klarſtellt, wie ſie ſich eigent⸗ lich die„Milderung“, in Wahrheit Abbröck⸗ lung, des Jeſuitengeſetzes denkt, die ſie grund ⸗ ſätzlich nicht ablehnen will. Darüber kann je⸗ denfalls kein Zweifel beſtehen, daß die Jeſuiten, wenn ihnen die öffentlichen Vorträge auch über religiöſe Fragen freigegeben würden, den„Abſchnitt Reſormationsgeſchichte“ keinesfalls ausſchalten würden. Sie könnten das auch gar nicht, weil ſie aufhören würden, Jeſuiten zu ſein, wenn ſie von der „religiöſen“ Nutzbarmachung ihrer„Glanz⸗ periode“, der Gegenreformation, ab⸗ ſehen wollten. — Aus Stadt und Land. Mannheim, 22. Januar. Das Ergebnis der Kaufmanns⸗ gerichtswahl. Bei der geſtrigen Kaufmannsgerichtswahl haben aus dem Kreiſe der Handlungsgehilfen von rund 3200 eingetragenen Wählern 1733 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, das ſind etwa 54 Prozent, gegenüber 66 Prozent bei der Wahl 1911. Auf die einzelnen Gruppen ver⸗ teilen ſich die Stimmen wie folgt: Deutſch⸗ nationaler Handlungsgehilfen ⸗Verband 743 (1911: 614), Soziale Arbeitsgemeinſchaft 577 (1911: 759 einſchließlich der Stimmen des „Columbus“, der diesmal geſondert vorging), „Columbus“ 159, Zentralverband 254(1911: 127). Es erhalten demnach der D. H. V. 10, die So⸗ ziale Arbeitsgemeinſchaft 8, der„Columbus“ 2 und der Zentralverband 4 Beiſitzer. Der D. H. V. hat ſeinen Beſitzſtand behauptet, die Ver⸗ bände der Sozialen Arbeitsgemeinſchaft haben einen Sitz an den„Columbus“ und 2 Sitze an den Zentralverband verloren. Innerhalb der Sozialen Arbeitsgemeinſchaft ſtellt der Kauf⸗ männiſche Verein 3, der ö58er Verein 2, der Leip⸗ ziger Verband 2 und der Verſicherungsbeamten⸗ verein 1 Beiſitzer. Auffällig iſt der Stimmenzuwachs des D. H. V. und des Zentralverbandes. Beim D. H. V. erklärt ſich die Stimmenmehrung durch die gün⸗ ſtige Entwicklung, die dieſe Organiſation in den letzten drei Jahren durchgemacht hat. Das kann man vom Zentralperband nicht ſo ohne weiteres behaupten. Es iſt vielmehr anzunehmen, daß er aus anderen radikalen Lagern ſeinen Stim⸗ menzuwachs erhalten hat. Der Wahlkampf iſt, wenn man von einem Flugblatt, das am Wahl⸗ tage verbreitet wurde, abſieht, durchaus würdig geführt worden. Die, Deutſchnationalen haben bei dieſer Wahl zum erſtenmal einen Tätigkeits⸗ bericht herausgebracht, ein Vorgehen, das ſeine gute Wirkung zweifellos nicht verfehlte. Eigentliche Wahlarbeit am Wahltage iſt nach den. Die Deutſchnationalen batten in der Alt⸗ ſtadt und in den Vororten Waählbureaus einge⸗ richtet und mahnten zwiſchen Z und 5 Uhr zum erſten Male die fäumigen Wähler. Um 6 Uhr ſetzte der Schlepperdienſt ein, an dem ſich rund 50 freiwillige Hilfskräfte beteiligten. Von den betrieben. „Aufſtellung von Zahltellerkaſſen. Vie alles öffentliche Liebestätigkeit immer neue Wege, um den raſtlos tätigen, immer eilenden neuzeitigen ihm zum Verweilen, ja gar zur ſtillen Mitarbeit anzuregen. Auch neue Hilfsquellen finanzieller Art, iſt ſie zu ſuchen gezwungen. Seit einiger Zeit hat ſich nun in vielen deutſchen Großſtädten ein Zahlteller eingeführt, der in charita⸗ tiver Hinſicht der Liebling des Publikums ge⸗ worden iſt. Es iſt ein ſchöner runder Teller, der ein beſcheidenes Plätzchen neben der Kaſſe jedes ſozialdenkenden Geſchäftsinhabers beanſprucht. Eigentlich iſt es eine Zahltellerkaſſe die als Zahl⸗ teller benutzt wird, um nebenbei die Käufer in beſcheidener und wenig aufdringlicher Weiſe um ie oft läſtigen Kupfermünzen durch die ſtumme Bitte der Ueberſchrift des Tellers zu erleichtern. Er ſchädigt niemand, beläſtigt niemand. Stumm und doch ſo beredt winkt er in den Geſchäften mit Arbeiterkundſchaft wie in denen der Geſell⸗ den Beobachtungen nur von den Deutſchnativ⸗ 2 lverbändlern geleiſtet wor⸗ raene louſchüſſe betragen vorläufig 29 des dem Hau ſgewerbetreibenden gezahlten Lohnes. Sie könnet al Verbänden der Sozialen Arbeitsgemeinſchaft wurde keine Schlepparbeit größeren Umfangs andere in unſerer modernen Zeit, ſucht auch ble Menfchen einen Augenblick an ſich zu feſſeln, ſchaft. Zu der Bekämpfung ſozialen und charien tativen Elends hat er ſchon Tauſende beige⸗ tragen. Auch in Mannheim hat er jetzt ſein Kommen angekündet. Die„Vereinigung für Trinkerfürſorge“, vertrauend auf das große Verſtändnis, welches die Bürgerſchaft bei Gelegenheit des wiſſenſchaftlichen Kurſus zu Anfang dieſes Jahres, dem Alkoholelend gegen⸗ über gezeigt hat, bittet alle Geſchäftsinhaber dem Zahlteller ein beſcheidenes Plätzchen neben ihrer Kaſſe einzuräumen. In vielen Geſchäften in Mannheim hat er ſchon Unterkunft gefunden und— auch ſchon ſofort den milden Sinn unſe⸗ rer Bevölkerung bewieſen.„Erbarmt Euch des Trinkerelends“, ſo iſt ſeine Aufſchrift, und für⸗ wahr, wer hineingeſehen hat in das oft grauen⸗ hafte Elend der Trinkerfamilien und weiß, daß oft genug nur deshalb nicht geholfen werden kann, weil es an den notwendigen Geldmitteln fehlt, den Alkoholkranken die erforderliche Heil ſtättenbehandlung angedeihen zu laſſen uſw dem blutet das Herz ob der unabſehtaren Fol⸗ gen, die das für die Familie für Tie geſamte Umgebung oft mit ſich bringt. Gewiß, Staa und Gemeinde müſſen eingreifen, die Kranken⸗ kaſſen und Invalidenverſicherungen müſſen hel⸗ fen, aber ſo mancher warm Mitempfindende möchte doch auch mal, ohne irgend eine Verpflich tung einzugehen, ſein Scherflein beitragen und ſeine Hilfe gewähren. Der hübſche Zahlteller ſtellt ſich ihm in Mannheim von jetzt ab zun Verfügung. Möchten recht viele dann und wann ſeine ſtumme Bitte beherzigen:„Erbarmt Euch des Trinkerelends!“ * Die Kranteuverſicherung der Hausgewerbe⸗ treibenden. Seit dem 1. Januar 1914 ſind die Haus⸗ gewerbetreibenden und ihre hausgewerblich Beſchüf⸗ tigten der Krankenverſicherung unterworfen. Sie ge⸗ hören in die Land⸗, oder wo keine errichtet werden, in die Ortskrankenkaſſen ihres Betrkebsſitzes (Wohnſitzes). Sie haben ſich ſelbſt bei die ſer Kaſſe anzumelden und auch ſelbſt ihre Beiträge dort einzuzahlen. Haus⸗ gewerbetreibende, die nicht in der Liſte der Kaſſe ſtehen, haben im Krankheitsfall keinerlei Anſprüche an die Kaſſe. Rückſtändige Beiträge werden wie Gemeindeabgaben beigetrieben, auch kann die Satzung beſtimmen, daß in dieſem Falle das Krankengeld, die Wöchnerinnenunterſtützung, das Schwangeren⸗ und Stillgeld gekürzt oder ganz eingehalten werden. Der Unternehmer hat allmonatlich bei der Land⸗ reſp. Ortskrankenkaſſe ſeines Betriebsſitzes eine Liſte der von ihm direkt beſchäftigten Hausgewerbe⸗ treibenden einzureichen. Beſchäftigt er Zwiſchenper⸗ ſonen, ſo hat er dies der Kaſſe mitzuteilen; dieſe Zwiſchenperſonen übernehmen die Pflichten des Auf⸗ traggebers und zwar bei der Kaſſe ihres Betriebe ſitzes. Jeder hat alſo nur mit der Ka ſeines Betriebsſitzes zu tun. Die Kaſſe verrechnen unkereinander. Die„Auftraggebe ſehr verſchteben hoch ſein. Danach richtet ſich 55 das Krankengeld. Dieſes kann zwar nie über die ſatzungsmäßige Leiſtung hinausgehen, wohl aber, wenn der Hausgewerbetreibende wenig verdient, darunter ſinken. Will der Hausgewerbe⸗ tktreibende ſich den Bezug des ganzen Krankengeldes ſichern, ſo muß er die dop pelten Beiträge einzahlen, dafür werden ihm ab die Auftraggeberzuſchüſſe ausgezahlt oder verrechn Nehmen wir an, die Beiträge des Hausgewerbetrei⸗ benden S. betrügen jährlich 20 Mk., der Auftrag geber zahlt 10 Mk. für ihn ein. Dann würde S. nur Attſpruch auf die Hälfte des Krankengeldes 7 Bei einer Höhe des Krankengeldes von 1 Mk. käglich würde er alſo bei einer fünfzigtägigen Krankheit nur 25 Mk. erhalten. Nun zahlt S. die doppelten Be träge, alſo 40 Mk. ein, abzüglich der 10 Mk. Auft geberzuſchüſſe, ſodaß ihm eine Mehrausgabe von Mark erwächſt. Dafür erhält er aber auch das v Krankengeld im Betrage von 50 Mk. * Nationalliberale Bezirksvereine. Der Be zirksverein Neckarſtadt II wählte in einer Mitgliederverſammlung wieder⸗ um die Herren Schoſſo und Wilh. Spiel meyer zu Vorſitzenden. Neckarſtad hielt Mittwoch im Coloſſeum eine ziemlich beſuchte Verſammlung ab. Herr Kau begrüßte die Erſchienenen, der 2. Vorſitzen Herr Hartmann erſtattete den Jahresberich Die Vorſtandswahl ergab einſtimmig Wied wahl des Herrn H. Kaub, Michael Hartman F. Seſer und K. Hammel. Die Liſte der Ver⸗ trauensmänner wurde nach den Vorſchlägen de hebung der Zollſätze; Interpellation Dr. Koch: 1 Aufzüge, die eine Spieldauer von 8 Uhr bis gegen Mitternacht beanſpruchen, an Wiederholung und unmäͤßiger Ausdehnung, die die dramatiſche Spannung im höchſten Grade ungünſtig beein⸗ fluſſen. Die Regie hatte für wirklich ſchöne und ſtim⸗ mungsvolle Bühnenbilder geſorgt, von denen das Feldlager bei Pollentia und der Landſitz des Claudius Claudianus bei Mailand beſonders wirkungsvoll waren. Robert Nhil als Stilicho, 1 Max Montor als Dichter Claudian ſpielten mit ganzer Hingabe und machten aus ihren Rol⸗ lllen, was nur daraus zu machen war. Daß ſie Tieine echten Menſchen ſchaffen lonnten, war nicht [ihre Schuld. 8 Das Publikum verhielt ſich nach den vier erſten Aufzügen ſchweigſam oder flau applaudierend. Nach dem Schluß kam es doch noch zu einem hübſchen Achtungserfolg. Sudermann konnte ſich zu wiederholten Malen mit den Darſtellern auf der Bühne zeigen. profeſſor wolfrum gegen die Heidelberger Muſikkritik! In der heutigen Nummer der„Heidelberger Zei⸗ — 5 befindet ſich eine bemerkenswerte Zuſchrift von Profeſſor Wolfru m, dem Dirigenten des Bach⸗ vereins, die eine Erwiderung auf einen Anwurf des Muſikrezenſenten der„Heidelberger Zeitung“ ent⸗ hält. Einige Konzertbeſucher aus Mannheim waren in dem lesten Bachveroinskonzert vor Ende der letze ten Nummer aus dem Saale gegangen. Bei dieſer Gelegenbeit batte Profeſſor Wolfrum abgeklopft und durch dieſes demonſtrative Verhalten den Beſuchen⸗ den ſozuſagen eine Rüge erteilt. Der Muſikrezenſent der„Heidelberger Zeitung“ hatte dieſes Vorgehen als eine„Ausübung der Saalpolizei“ bezeichnet. In ſeinem Artikel verteidigt nun Herr Prof. Wolfrum ſein Vorgehen, wozu er auch gewiß vollkommen be⸗ rechtigt war. Aber entſchieden befremdet die Tatſache, daß Profeſſor Wolfrum in direktem Hinweis auf die Muſikkritiker, die in Heidelberg ihres Amtes walten, die Frage nach dem„Befähigungsnachweis im Amte“ aufwirft und u. a. ſagt:„Man kann auch auf dem Gebiete der Kunſt nicht gelten laſſen: Schreibe, wem ein Stift gegeben! Doch in Heidel⸗ berg heißts faſt immer noch ſo ähnlich“. Dies berührt umſo merkwürdiger, als der nunmehr verſtorbene Profeſſor Maler in ſeiner Feſtſchrift zum 25jährigen Jubiläum des Heidelberger Bachvereins gerade die Tätigkeit der Heidelberger Muſikkritik gauz außerordentlich lobt und z. B. dem Heidelberger Rechtsanwalt Dr⸗ Schottler, der 25 Jahre lang die Kritiken über die Bachvereinskonzerte geſchrieben, beſonders ben Dank des Bachvereins ausſpricht. Auch der Bemerk von Profeſſor Wolfrum, daß das Orcheſter des Heidel⸗ berger Bachvereins„in Bauſch und Bogen behandelt werde, während jeder angehende Klavierſtotterer oder unglütcckliche Dilettanten⸗Brätſchling ſein Stück Ruhm in der Oeffentlichkeit zugewieſen bekomme“ iſt ein Ausdruck, den die Muſikkritik Heidelberas und Gptt ſei Dank die Muſik⸗ u. Theaterkritik im Allgemeinen nie und nimmer verdient. Heutzutage liegt die meiſte Kunſtkritik an den deutſchen Tageszeitungen in Händen von bewährten Fachleuten. die mit ihrem vollen Namen und wohl wiſſen, was ſie zu ſchreiben haben. Mahlers Auferſtehungs⸗ Sinfonie in Mainz. Unſer.-.⸗Mitarbeiter ſchreibt uns aus Mainz: Kapellmeiſter Alkert Gorter, dem die Mainzer Opernbühne ihren gegenwärtigen auten Ruf verdankt, iſt auch als Dirigent der Sinfonie⸗ Konzerte(die hier als Veranſtaltungen des ſtädt. Orcheſters im Stadttheater abgehal werben) mit Glück beſtrebt, dieſen Aben hön in der Wahl der Werke das Zeichen des onderen zu geben. Am Mittwoch hatte er ſich und ſeinen Künſtlern eine außerordentliche Aufgabe geſtellt mit der C⸗Moll⸗Sinfonie von Guſtab, Mahler, die bekanntlich zweimal, zuerſt mit ſtietzſches„Urlicht“, dann— von Mahler mit einer ergänzenden dichteriſchen Schlußwendung verſehen durch Kloperſtocks„Auferſtehungs⸗ hymnus“, das Wort heranzieht. Rückblickend von der gigantiſchen„Achten“ betrachtet, mutet das Werk heute wirklich ſchon klaſſiſch an— iſt es doch auch dasjenige, dem ſelbſt berufsmäßige Nörgler die tiefe Wirkung nie ausſprechen konn⸗ ten. Im Grunde ſetzt ſich auch dieſe zweite Sin⸗ fonie des verewigten Wiener Meiſters, wie die achte, neunte oder das„Lied von der Erde“ ſchon mit den letzten Dingen vom Dies⸗ und Jen⸗ ſeits auseinander. Das titaniſche Ringen eines heroiſchen Willens im erſten Sah, nichts anderes ſchildert dieſe hehre Totenklage, die dörfleriſch⸗un⸗ beſchwerte Heiterkeit des zweiten(zwiſchen Schu⸗ bert und Maßbler, zwei großen Wienern, die Brücke indend) und des rubelos(Iſchaktenhaft“) dahinhuſchenden Scherzoſpuks daun das in⸗ brünſtige Sehnen der bedrängten Seele im„Ur⸗ 92 9 5 licht““(„Ich bin don Gott, will wiede? zß findet ſeine erhabene Ruhe und geht in den großen Frieden ein, wenn, auf den gewal tigen„großen Appell“ hin, jene himmliſche Ver klärung über uns kommt, die von dem Chorein ſatz„Auferſtehen, ja auferſtehen“ an zu imme mächtigerer Höhe emporſtrebt und in gleiß⸗ Glorible dieſes ganze wunderbare Werk krön „Streben, um zu leben“ ſind die letzten R die Mahler ſelbſt dem„Klopſtock⸗Gedicht hinz gefügt. Für den, der von je an die wunderbar Kraft der Mahlerſchen Muſik geglaubt, wei ihrer teilhaftig geworden,— der jene unve liche Aufführung der„C⸗Moll“ im Basler 2 ſter mitmachte, die Mahler im Sommer 1903 leitete,— für den iſt es freilich eine ſchmerzli⸗ Genugtuung, dieſes Aufleben eines Genius nac dem Hinſterben des Menſchen zu beobachten, wi es ſich jetzt in den Mahler⸗Aufführungen an allen Ecken und Enden kündet. 25 Kapellmeiſter Gorter, ſein Orcheſter, di Sängerin des„Urlicht“, Frlu. Haas⸗Wiesbaden, ſowie der Chor— ſie alle waren mit erſichtlichen Liebe am Werk. Sie und das reſpektable Können dieſer Künſtler brachten eine Aufführung ſtande, von der man wohl ſagen kann, ſie war i! Mahlers Geiſt. Das ergriffene Publikum dantte am Schluß mit ſtürmiſchem Beifall. Al. Soliſtin des Abends, naturgemäß im Schatten des Ereigniſſes der Sinſonie ſtehend, hatt Wiener Konzertſängerin Frln. Emmy H in Stimme, Beſeeltheit und Muſikalität de trags gauz eminent großen Erſolg. 4J. Seite General-Anzeiger.— Badiſche Reueſte Nachrichten.(Abendblatt.) Donnerstag, den 22. Januar 1912. — Herrn Seſer ergänzt. Herr Hauptlehrer L. Haas ſprach ſodann in feſſelnden Ausführungen fber„Innere und äußere Politik“. Er ging von den badiſchen Landtagswahlen aus, zeigte weiter, welche Momente es waren, die unſere Wehrvor⸗ lage notwendig machten und fkizzierte in hoch⸗ intereſſanter Darſtellung insbeſondere die Kon⸗ ſtellation der Weltmächte. Zum Schluſſe ſtreifte der Redner dann den üblen Ausklang des Ju biläumsjahres: die Zabern⸗Affäre. Mit einem warmen nationalen Appell ſchloß der Vortragende unter lebhaftem Beifall. Die anſchließende Ausſprache war lebhaft. Von verſchiedenen Rednern— Angehörige des Mittelſtandes und der Beamten— wurde die Empörung aller na⸗ lionalgeſinnten Kreiſe über die elſäſſiſchen Vor⸗ gänge zum Ausdruck gebracht. Der Reichstag habe auch keine erhebende Rolle geſpielt. Partei⸗ ſekretär Wittig ging auf e Dinge etwas näher ein und beleuchtete Ironie die ver⸗ ſchiedenen Typen don Zabern. Imponieren könne uns nur der Oberſt von Reuter. Hier unterbrach den Redner allſeitige freudige Zuſtim⸗ mung. Die Herren Linneb Nickel und Becker wieſen u. a. auch auf die militäriſche Hetze einer gewiſſen Preſſe hin. Die Vorgänge auf dem ſogen. Preußentage ſeien bedauerlich, aber nicht ernſt zu nehmen.— Der Vorſitzende, Herr H. Kaub, dankte allen Anweſenden für das rege Intereſſe, insbeſondere noch Herrn Haas für ſein hervorragendes Referat und ſchloß die in beſter Weiſe verlaufene Verſammlung. * Der Bibliothekar der Volksbibliothek Mann⸗ heim, Herr Hauptlehrer Göckel, teilt uns mit, daß er am 30. Dezember ſeine Stellung gekün⸗ digt hat. Wir möchten nicht verſäumen, Herrn Göckel, der nach 20jähriger Tätigkeit ſein Bibliothekaramt niederlegt, auch an dieſer Stelle unſere wärmſte Anerkennung auszuſprechen für ſeine höchſt erſprießliche Wirkſamkeit. Wenn die Volksbibliothek ſich zu der heutigen Blüte entwickelt hat, ſo iſt dies zu einem nicht geringen Teil ſeiner raſtloſen Tätigkeit zu verdanken. Möge als Nachfolger eine Kraft gewonnen wer⸗ den, die mit der gleichen Hingabe und mit dem gleichen Idealismus die Bibliothekargeſchäfte verſieht. Iſt es doch eine der edelſten Aufgaben, die Volksbildung zu heben. * Bericht über die Tätigkeit der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft Mannheim. Nach der Sta⸗ tiſtik wurden in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1913, einſchl. der Städte Lud⸗ wigshafen und Frankenthal, an welch letzteren Plätzen auch die Bewachungstätigkeit durch die hieſige Wach⸗ und Schließgeſellſchaft ausgeübt wird, 11049 Haustüren und 90 Kellertüren offen gefunden und für Verſchluß geſorgt. Einwohner, welche ohne Hausſchlüſſel waren, wurden 492 eingelaſſen, 458 Fabriken und ſon⸗ ſtige Geſchäftsräume wurden offen gefunden, 248 mal wurden Abonnenten zu einer beſtimm⸗ ten Stunde geweckt(ausſchließlich der Bäcker ete., die täglich geweckt werden), in 64 Fällen wurden Waſſerleitungen offen gefunden und 12 Rohrbrüche entdeckt. Kaſſenſchränke wur⸗ den 15 offen gefunden, 81 mal wur⸗ den Verdächtige und Eindringlinge ver⸗ ſcheucht und 19 verdächtige Perſonen der Polizei übergeben. Ferner wurde in einigen Fällen ftuf der Straße Verunglückten die erſte Hilfe geleiſtet. Außerdem wurde bei polizeilichen Feſt⸗ Rahmen in 7 Fällen Hilfe geleiſtet. 15 mal wurde Feuer entdeckt und die Feuerwehr alar⸗ miert, 11 mal kleinere, im Entſtehen begriff ne Feuer urch den betreffenden Wächter gelöſcht. 121 Schlüſſel wurden in den Türen ſteckend ge⸗ funden und den Bewohnern wieder zurückgege⸗ hen, 12 andere Gegenſtände wurden gefunden und den Eigentümern oder dem Fundburcau abgeliefert. Aus Neubauten wurden 65 Ob⸗ dachloſe ausgewieſen, 1695 mal wurden bren⸗ nend gebliebene Lichter gelöſcht, bezw. das Löſchen veranlaßt. Schließlich wurden bei Re⸗ viſionen in Pferdeſtällen 192 Pferde, welche ſich teilweiſe in gefährlicher Lage befanden, be⸗ freit. Das gemeinſame Mietformular. Bekanntlich hat ſich hier zwiſchen dem Grund⸗ und Hausbe⸗ ſiterverein und dem Mieterverein keine Eini⸗ gung über einen gemeinſamen Mietver⸗ krag erzielen laſſen. Anders in Stuttgart. Wie wir dem Stuttgarter„Neuen Tgbl.“ ent⸗ Kunſt, Wiſſenſchaft u. Leben. Ein neuer Berliner Theater⸗Bankerott? Unſer Berliner Bureau meldet: Die pekunii⸗ ren Verhältniſſe des Direktor Lantz vom Deutſchen Schauſpielhaus haben ſich in dieſer Saiſon derart ungünſtig geſtaltet, daß heute Donnerstag nachmittag im Polizeiprä⸗ ſidium eine Konferenz ſtattfindet, die über das Weiterſchickſal des Theaters entſcheiden ſoll. Der Literariſche Verein der Pfalz Hielt letzten Sonntag unter ſeinem 1. Vorſitzen⸗ den, Seminardirektor L. Eid(Speyer) Ne — fiadt a. H. eine wichtige Ausſchußſitzung Beſchluß, eine 1 ullgemeinem Intereſſe iſt de ſchäftsſtelle zur Mmatlichen dram erichten. Deren Fſübrune en ſih Bezirksoberlehrer Kleeberger(Ludwigshafen a Deſe Geſchäftsſteue ſoll ails Zentrale Anfragen wegen pfälziſcher Bühnenſtücke, wie ſie von Ver⸗ einen, Schulen, Privaten kommen, beantworten. Insbeſondere aber ſoll ſie ein vollſtändiges Ver⸗ eichnis aller pfälziſchen Bühnenſtücke herſtellen, und zu dieſem Zwecke ergeht an lle, denen ſolche ſogar nur handſchriftlich vorliegende, bekannt ſind. die Bitte. ſie einem der beiden genannten Borſtandsmitalieder mitzuteilen. nehmen, hielt der Stuttgarter Haus⸗ und Grund⸗ beſitzerverein dieſer Tage eine außerordentliche Mitgliederverſammlung ab zwecks Beratung über ein gemeinſam mit dem Stuttgarter Mie⸗ terberein aufgeſtelltes Mietvertragsformular. Nur wenige beſondere Wünſche wurden geäußert. Der Vorſitzende([wie auch die anweſenden Aus⸗ ſchußmitglieder), ſchlug die Zurückſtellung der Abänderungsvorſchläge vor und empfahl unter Beifall die Annahme des vorliegenden Entwurfs im Intereſſe des ſozi Friedens Ver⸗ ſammlung ſtimmte dieſen Ausführungen zu und nahm den Entwurf unabgeändert ein⸗ ſtimmig an. Gleiche Nachricht traf von dem zur ſelben Stunde verſammelten Stuttgarter Mieterverein ein und wurde ſehr beifällig aufgenommen. Im Mieterberein gab der Vorſitzende, Kanzleirat Ströhmfeld, einen Ueber⸗ blick über die bis zum Jahre 1903 zurückreichen⸗ den Bemühungen des Mietervereins um das Zu⸗ ſtandekommen gemeinſamen Formu Die juriſtiſchen Berichterſtatter beleuchteten eingehenden Ausführungen die Seite eines gemeinſamen Formulars rechtlichen Unterſchiede zwiſ dem 0 harten Formular des Hausbeſitzerbereins und Nach Aeußerung dem neuen Entwurf Wünſchen gelangte der Antrag aus der Mitte der . Dile 0 eines in wirtſchaftliche von Verſammlung, den Entwurf des gemeinſamen Mietvertrags einſtimmiga anzunehmen, zur Abſtimmung, die auf Annahme lautete. * 12. Veteranenreiſe nach Frankreich zum Beſuch der Schlachtfelder vom Feldzug 1870/71. Die 12. Veteranenreiſe nach Paris⸗Orléans⸗ Sedan⸗Metz zum Beſuche der Schlachtfelder vom genoſſen zur Beteiligung an derſelben herzlichſt eingeladen. Beſucht werden außer einem ſechs⸗ tägigen Aufenthalt in Paris und Umgebung folgende Schlachtfelder und Städte: Artenay Poupry, Lumeau, Loigny, Chateau⸗Goury, Beauvilliers, Beaugeney, Cravant, Beaumont, Villechaumont, Ormes, Coulmiers, Blois, Tours, Le Mans, Reims, Balan, Bazeilles, Daigny, Illy, Floing, Donchery, Bellevue, Mars⸗la⸗Tour, Vionville, Flavigny, Nezonv lle, Gravelotte, St. Hubert, Point du Jour, Verne⸗ ville, St. Privat la Montagne, Amanweiler. Auch der jüngeren Generation iſt es geſtattet, an der Reiſe teilzunehmen. Alles Nähere, ſo⸗ wie ein genauer Proſpekt für die Reiſe iſt gegen Einſendung einer 10 Pfg.⸗Marke zu beziehen durch die Zentralſtelle für Veteranenreiſen nach Frankreich, München, Dachauerſtraße 11. Vereins⸗Nachrichten. * Verein für Frauenſtimmrecht. Kommenden Mittwoch, den 28 ds. Mts., abends 884 Uhr, wird im„Hotel National“ Herr Hauptlehrer Hauck über„Gemeindeverfaſſung“ ſprechen. Da ſich in der Gegenwart immer mehr die Notwendigkeit berausſtellt, die deutſche Frau mit den ſtädtiſchen und ſtaatlichen Einrichtungen vertraut zu machen, iſt zahlreiches Erſcheinen tet.— Diskuſſion. * Familienabend der Mietervereinigung. Die Mietervereinigung hielt am Samstag den 17. Januar ihren alljährlichen Familienabend ab, der gut beſucht war. Es wechſelten ernſte Anſprachen mit heiteren Vorträgen und geſang⸗ lichen ſowie muſikaliſchen Darbietungen in rei⸗ cher Reihenfolge ah. In den Anſprachen wurde wiederholt darauf hingewieſen, daß die in Mannheim herrſchende Wohnungsnot ein Eingreifen der Gemeinde zu gebieteriſcher Not⸗ wendigkeit macht. Um den in jeder Beziehung äußerſt gelungenen Abend hatte ſich Herr Welz beſondere Verdienſte erworben. Es wurde ihm der beſondere Dank für ſeine Mühewaltung ausgeſprochen. Der Ziegenzucht⸗Verein Mannheim⸗Neckarſtadt E. B. hielt am Sonntag, den 11. d. Mts. feine Ge⸗ neral⸗Verſammlung ab. Nachdem der Schrift⸗ führer das Protokoll der letzten General Verſamm⸗ lung verleſen hatte, gab der erſte Vorſitzende den Ge⸗ ſchäftsbericht des abgelaufenen Jahres bekannt. Dar⸗ nach hat die Mitgliederzahl um das Doppelte zuge⸗ nommen. Die Ausſtellung 1913 war mit 83 Ziegen beſchickt. wovon 36 prämiiert werden konnten. Der Kaſſier erſtattete den Kafſenbericht, welcher zur Zu⸗ Ein bisher nicht bekannt geweſenes Werk Wilhelm Leibls kurzem von Karl Haberſtock in Berlin und erworben worden. Es iſt das 5 ers Louis Eyſen, der zu Leibl in freundſchaftlichen Beziehungen ſtand. hohen künſtleriſchen und maleriſchen Qualitäten halber darf es unter den Hauptwerken des großen Meiſters einen Platz beanſpruchen und wi in Zu auch ohne Zweifel erhalten. Zunkunft in der breiten, flächigen Art gemalt, die bner gewirkt hat, und dab 1Swürdig als Zeichnung, k ſe Art Kunſt, die ſich mi —7 —— iſt wohl d 8 iſt ein Bruſtbild. Eyſen iſt, der junge Truübd⸗ ner im Dreiviertelprofil von links, die Augen auf den Beſchauer gerichtet, dargeſtellt. Ein ſehr intereſſanter Kopf eines etwa dreißigjähriger brünetten Mannes von hagerem Typus, mit bra nen Augen und dünnem Schnurrbart. Am Halſe iſt ein Stück des weichen Hemdkragen ſichtbar. Der Rock, den der Maler trägt, hat eine graugelbe friedeuheit der Mitglieder ausftel. Auch Herr Wehrle, welcher die Verſicherungskaſſe verwaltete, gab ſeinen Bericht. Für beide Berichte konnte den Kaſſiexern Decharge erteilt werden. Nach Erledigung von 12 Anträgen ſprach der Vorſitzende, Herr Wehrle, den Vorſtandsmitgliedern ſeinen Dank aus für ihre Mitarbeit im abgelaufenen Vereins⸗ jahre. Mitglied Lauer gab einen kurzen Rückblick über die Tätigkeit der Vorſtandſchaft und nahm dann die Neuwahl des Geſamtvorſtandes vor. Es wurden gewählt zum 1. Vorſitzenden Ed. Wehrle, 2. Vor⸗ ſitzenden Kilian Keller, 1. Kaſſier Philipp Schuh⸗ macher, 1. Schriftführer Karl Lauer, 2. Schrift⸗ führer Karl Faulſtich, 1. Beiſitzer Frauz Kron⸗ müller, 2. Beiſitzer A. Dolch, zum Verſicherungs⸗ kaſſier E Wehrle, zum Vereinsdiener Karl Lauer. Herr Lauer dankte den wieder⸗ bezw. neugewählten Herrn für die Annahme des Amtes und forderte die Mitglieder auf, ihren neu gewählten Vorſtand in jeder iſe zu unterſtützen und dem Verein neue Mitglieder zuzuführen. Mit dieſem Wunſche ſchloß Herr Lauer die gut beſuchte Verſamm lung. Karneval 1913—14. Große Karnevalgeſellſchaft Neckarvorſtadt. haben heute Herrenſitzung, liebe Narren! Ihr ſeid ganz unter Euch Junggeſellen! 1 e abend Eurer goldenen Freiheit; ſeid luſtig und fröhlich und denkt jetzt noch nicht an die Gardinenpredigten, die roſigen Lippen ſpäter in zarten Redewendungen ent⸗ ſchlüpfen werden.“ Mit dieſen Worten eröffnete der Präſident um 8 Uhr 11 Minuten die Sitzung und bat gleichzeitig um die allergrößte Unruhe. Strikte wurde dieſer Wunſch erfüllt! Es wurde belt, geſ, gehopft und geſprun⸗ und„laſt not leaſt“ ge⸗ kte ordentlich, daß die„Her höpfung“ ſich freuten, e Anhängſe ausgehen zu dürfen.„De Daume druff“. Die ganze von den Damen notdürftig aufgetragene Erziehung ging futſch; von den Penſionsgefühlen war nichts mehr zu merken; das kommt davon, wenn die holde Damenwelt ihre„Untergebenen“ ohne Auſſicht läßt. Als erſter Redner donnerte der„Filzinger“ gegen die Frauen los. Man ſah ihm an, wie es ihm beſſer wurde, als er end⸗ lich ſein Herz ausſchütten konnte. Zu Hauſe hat er nämlich noch weniger wie nichts zu ſagen, dort flicht ihm ſein ihm angetrautes Weib Dor⸗ nen ins irdiſche Leben.— Wer Herr im Hauſe iſt, bewies unter großem Gebrüll der Narrat Maubeiſter. Von ſeiner Frau läßt er ſich nichts befehlen. Aufziehen, Spülen, Bettenmachen tut er freiwillig. Wenn er unter dem Bett liegt und ſeine Frau befiehlt ihm mit dem Stock in der Hand, vorzukommen, dann iſt er Perſon und Herr genug, liegen zu bleiben. Der„Dodele“ erzählte allerhand Intereſſantes über„Alt⸗ Mannem“. Alles wäre ziemlich naturgetreu ge⸗ weſen, ob jedoch in„Alt Mannem“ das Glas Bier auch 25 Pfg. gekoſtet habe, das wiſſe er nicht mehr. Daß die Dekorationen in Frank⸗ furt angefertigt wurden, billigte der geſchätzte Redner voll und ganz. Die Frankfurter müßten doch am beſten wiſſen, wie„Alt⸗Mannem“ aus⸗ geſehen habe. Bogt brachte zur Abwechs⸗ trunken. 9 ren der Se 7 1 Narr Vo lung einen urdummen Rekruten ins Katheder, der ſich beſonders darüber freute, daß er endlich zum erſten„Oberkartoffelmeiſterlehrlingsſchäler“ er⸗ nannt wurde. Narr Pfinek klagte über ſein Leiden als Bretzelfrau und Straßenbahnſchaffner. In ſeinem neueſten Beruf als Hebamme wurde er nach Berlin berufen, um die Niederkunft des „Bettmann—hol—mich“ vorzubereiten. Profeſſor „Confu cius“ dozierte über die Organe des „homo ſapins, tolpatſchikus, dummus“ und er⸗ zielte mit ſeinem naturwiſſenſchaftlichen Vortrag einen überwältigenden Erfolg. Als ſeine Fort⸗ ſetzung redete ſein Schüler Rechier über Stärke und Richtung der Winde. Noch lange nach Schluß der Sitzung blieben die Narren beim Schoppen Bier ſitzen, nicht daran denkend, daß das holde Weiblein mit Beſen und Waſchſchüſſel bewaffnet, ſehnſüchtig der Heimkehr ihrer ſchlech⸗ teren Hälfte entgegenſehe.„De Daume druff“ (Aus dem Sekretariat des„Großen“.) Dr———...—————— wenig gelockten Hare des Dargeſtellten verſchwin⸗ den leiſe in dem dunklen, braungrauen Hinter⸗ grund. Das Porträt hat ein überraſchend ſtarkes geiſtiges Leben. Leibl hatte den jungen, auf dem Städel'ſchen Inſtitut in Frankfurt a. M. ausge⸗ 0 bildeten Maler in Paris 1869 kennen gelernt. In trafen die beiden wieder zuſammen, wo reiſe von Thoma und Scholderer freund⸗ t Das Bildnis rfte im Jahre 1871 entſtanden ſein. Entdeckung bedeutet ſicherlich nicht nur für Münch 85 8⁴ 0 8 Ine ie Verehrer des Meiſters, ſondern auch für die eſten Kenner ſeiner Kunſt eine große Ueber⸗ ſchung. Ein dankbarer Stoff. Eine Satire auf das Kino unter dem Titel „Der Untergang von Pompeji“, eine Filmaufnahme in drei Akten, iſt von Max Neal und Dr. A. Schertlin vollendet und gelangt im Neuen Schauſpielhauſe zu Königs⸗ berg zur Uraufführung. Eine Suffragetten⸗Operette. Die engliſche Suffragette iſt nunmehr glücklich 1¹ auch den Operettenlibrettiſten verfallen. Paul Sielaff und Hagen Backker baben die mancherlei Erlebniſſe engliſcher Miniſter mit den Wahlweibern zum Gegenſtand einer drei⸗ aktigen Operette„Die Wahlweiber“ ge⸗ macht, zu der Kapellmeiſter Fritz Steinmann die Muſik geſchrieben hat. Farbe. Die in der Mitte geſcheitelten und ein Die Hygiene in Maunheim. In Mannheim beſteht eine Kolonne ſtädti Arbeiter zur Neinigung der Straßen und 1 ſchuß zur Bekämpfung der Tuberkuloſe. Ich nenne beide in dieſem Zuſammenhang, weil die erſte das tagtäglich zerſtört, was der Ausſchuß etwa heilen kann. Die Reinigung der Straßen geſchieht näm⸗ lieh ſo, daß Schmutz, Unrat und Krankheitserreger die auf den Straßen in nicht zu geringer Menge lagern, von dieſer Kolonne ſtädtiſcher Arbeiter auf⸗ gewirbelt und in die Lungen der Paſſanten prompt und ſicher befördert werden. Es beſteht auch eine Polizeivorſehrift in durchaus berechtigtem Sinne nach welcher bei jeder Straßenreinigung, um die Verbreitung dieſer Krankheitsträger zu verhindern vorher mit Waſſer oder ſonſt wie geſpritzt werden muß; allein niemand kümmert ſich um dieſe Vor⸗ ſchrift, und die ſtädtiſchen Arbeiter jagen froh und fröhlich den geſundheitsgefährdenden Staub in die Höhe. Ich rufe, da ich ſeit Jahren dieſes ſchädliche Treiben beobachte, den Ausſchuß zur Bekämpfung der Tuberkuloſe ſowie die Polizeiorgane auf, gegen dieſen Mißſtand vorzugehen. Gerichtszeitung. *Vom Schöffengericht. Auf einer Fahrt mi) der Elektriſchen am 30. Nobember von der Vieh⸗ hofſtraße nach Neckarau kam es zum Wortwechſel zwiſchen dem Taglöhner Johann Adolf Otter⸗ poh! von Neckarau und dem Techniker Willy Matthis, weil dieſer einem anderen Fahrgaſt namens Weber auf den Fuß getreten haben ſoll. In der Adlerſtraße in Neckarau ſchlug Oberpohl Matthis in hinterliſtiger Weiſe unverſehens von hinten mit einem Stock auf den Kopf und zwar dermaßen, daß der Geſchlagene acht Tage arbeits⸗ unfähig war. Gegen den Angeklagten wurde eine Gefängnisſtrafe von einen Monat ausgeſprochen. — Wegen Mißhandlung ſeiner Braut wurde am 25. November v. J. der Schloſſer Walter Wach⸗ tel zu einer Gefängnisſtrafe von 4 Wochen ver⸗ urteilt. Auf dem Heimwege vom Schöffengericht an der Rheiniſchen Hypothekenbank lauerte er dem Gegenſtand ſeiner Zärtlichkeiten, einem Frl. Pauline Heberle, auf und drückte es wider die Hauswand, wobei er es würgte. Schon ver⸗ ſchiedene Male war die Heberle mit dieſen Lie⸗ benswürdigkeiten bedacht worden und ſie hat ſich deshalb entſchloſſen, auf ſolche ehelichen Freuden zu berzichten. Von da ab ſuchte Wachtel wieder⸗ holt an der Heberle ſein Mütchen zu kühlen und für eine ſolche Mißhandlung erhielt er die vier Wochen Gefängnis. Wegen Körperverletzung wurde der Angeklagte nunmehr zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von 2 Monaten verurteilt, wegen Be⸗ drohung zu 1 Monat Gefängnis.— In ſchlimme Hände fiel ein pfälziſcher Bauernknecht namens Konrad Pflüger, als er unerfahren mit den Tücken einer Großſtadt vor kurzem in Mannheim landete, um ſich eine Stelle zu ſuchen. Hier freundeten ſich ihm die Taglöhner Philipp Stephan und Heinrich Gehr an, die ſich teil⸗ nahmsvoll erbaten, ihm als Führer zu dienen. Im Café Briſtol gab der Knecht Stephan zum Bezahlen der Zeche ein Zehnmarkſtück, den Reſt behielt. Stephan, indem er dem Knecht einen „Gutſchein“ ſchrieb. Mit dieſem Gutſchein könne er, wenn ſie ſich verlieren würden, morgen das Geld auf der Dresdner Bank erheben, ſagte Stephan zu ihm, dort habe er eine Einlage von 150 Mark. Auch Gehr entfaltete ſofort ſeine „erleichternde“ Tätigkeit an dem Knechte, indem er ihn bat, ihm einmal ſeine Uhr und Kette zu geben, um zu ſehen, wie ſie ihm ſtehe. Dann ſchickten ſie den Mann fort, er ſolle ſich mal den „ſchwarzen Kellner“ anſehen. Als das Opfer zweier Großſtadtgauner zurückkam, ſah er zwei leere Stühle. Die Gauner waren verduftet. Pflüger wartete am folgenden Tage vergeblich auf die beiden„Freunde“, die mit ihm die er⸗ ſparten 150 Mark vertrinken wollten. Die beiden „Führer“ erhielten durch ihre Verſchickung in die Staatspenſion 3 Wochen Gelegenheit, über neue Gaunerſchliche nachzudenken. * Villingen, 21. Jan. Der Soldat Bertſche vom hieſigen Bataillon, der vom Kriegsgericht in Freiburg wegen tätlichen Vergreifens an einem Vor⸗ geſetzten zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt worden war, hatte gegen dieſe Urteil Berufung beim Ober⸗ kriegsgericht des 14. Armeekorps eingelegt. In der jetzigen Berhandlung wurde das Urteil beſtätigt und die Berufung zurückgewieſen. Bertſche diente im zweiten Jahre. Der Berurteilte will noch das Reichs⸗ kriegsgericht in Berlin anrufen. Deutſcher Keichstag. Berlin, 22. Januar. Auch die heutige Debatte über den Etat des Reichsamt des Innern geht in ruhigen Bahnen weiter. Mit einer Rede des Polen Nowicki beginnt die Diskuſſion. Der polniſche Redner beſchwert ſich darüber, daß die polniſchen Gewerkvereine als politiſche Vereine behandelt würden und fordert Abhilfe. Für die Beibehaltung der jetzigen Wirt⸗ ſchaftspolitik ſpricht ſich hierauf der elſäſſiſche Abg. Hägy aus. Dagegen läßt er an den neuen Steuern für die Wehrvorlage kaum einen guten Faden. Einmal herrſche im Elſaß keine Militärbegeiſterung, zudem ſei Elſaß⸗Lothrin⸗ gen jetzt gezwungen, neue Steuern einzuführen, da die alten Steuern vom Reiche in Anſpruch genommen würden. Hägy fordert für dieſe neuen Reichsſteuern Kompenſationen, beiſpiels⸗ weiſe die Hebung des Tranſitverkehrs, Errich⸗ tung ausländiſcher Konſulate im Reichsland, ſo⸗ wie Kanaliſierung der Moſel und der Saar. Vor den Angriffen dieſes Redners nimmt der Präſident der Reichsbank, Havenſtein, die Stimmen aus dem publikum., . L* 1 f n A 7 eirenne eeen e F en ee Vonnerstag, den 22. Janwar 19) General-Anteiner.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt.) 5. Sefke. Diskontpolitik der Reichsbank in Schutz. Er betont ihre Notwendigkeit infolge der durch den Balkankrieg entſtandene Beun⸗ rühigung. Dieſe Gefahr ſei erſt Ende Oktober beſeitigt worden. Die Reichsbankpolitik ver⸗ teidigt Exz. Havenſtein auch mit dem Hinweis auf den internationalen Geldmarkt, auf den ſich überall eine ſcharfe Anſpan⸗ nmung gezeigt habe. Dieſe Anſpannung des Geldmarktes habe erſt im Laufe des Oktobers, als die politiſchen Verhältniſſe ſich beſſerten, nachgelaſſen. * Ww. Berlin, 2. Jaun. In der Budget⸗ zommiſſion des Reichstages teilte heute bei der Beratung des Etats der Reichs⸗ poſt und Telegraphenverwaltung der Referent mit, daß die Vorbeſprechungen zur Löſung der Beamtenbeſoldungs⸗ frage zu keinem Ergebnis geführt hätten. Die Kommiſſion ſoll daher den dringen⸗ den Wunſch auf die baldige Vorlegung einer Novelle zum Beamtenbeſoldungsgeſetz ausſpre⸗ 1 chen. So beſchloß auch die Kommiſſion. Staats⸗ ſekretär Kraetke erwiderte, er halte es eben⸗ ſalls für nützlich und notwendig, daß die Novelle bald komme. Was er dafür tun könne, werde ge⸗ ſchehen. Berlin, 22. Jan.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Wahlprüfungskommiſſion des Reichstages erklärte heute das Mandat des Abg. Alpers (ꝰWelfe) für gültig. K Berlin, 22. Jan.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Ausſchmückungs⸗Kommiſſion des Reichstages beſchloß die im Schloſſe Rantzau bei Plöhn für den Ankauf durch den Reichstag zur Verfügung geſtellten Gobelins zu beſichtigen und ihre Verwendbarkeit für den Feſtſaal des Präſidentenhauſes zu prüfen. Die Niſchen im Sitzungsſaale des Reichstages ſollen vier Statuen ausgefüllt werden, welche die Kardinaltugenden darſtellen. Die Aus⸗ 05 ſoll Profeſſor Klimtſch übertragen wWerden. Die Zabern⸗Interpellationen. Berlin, 22. Jan.(Von unſ. Berl. Bur.) Der Seniorenkonvent des Reichstages trat heute vor der Plenarſitzung zuſammen und beſchloß zur Beſprechung der Zaberninter⸗ pellationen die Sitzung am morgigen Freitag bereits um 12 Uhr und am Sams⸗ tag um 10 Uhr vormittags beginnen zu laſſen. Gleichzeitig mit den Interpellationen wird auch der Antrag der Volkspartei auf reichsgeſetz⸗ liche Regelung des militäriſchen Waffen⸗ gebrauchs und der militäriſchen Polizeibefugniſſe auf die Tagesordnung geſtellt werden. Die Be⸗ eeeeeeeeeeee Zabernaffäre anknüpfen, woch fort⸗ geſetzt werden, falls wan am Samstag nicht zum Abſchluß gelangt. Ferner beſchloß der Seniorenkonvent, am Schluſſe der 2. Leſung des Etats des Reichs⸗ amts des Innern eine Debatte über das Vereins⸗ geſetz und ſeine Handhabung anzufügen. Mon⸗ (tlag und Dienstag nächſter Woche bleiben 5 ſitzungsfrei. Lethte Nachrichten und Telegramme. „ Raſtatt, 22. Jan.(Pr.⸗Tel.] Vor dem Kriegsgericht der 28. Diviſion hatte ſich hente der Musketier Dittmann aus Gernsbach von der 7. Kompagnie des 111. Infanterie⸗ te⸗ giments zu verantworten, der am Neufahrstage in der Lndwigsfeſte den Musketier Rux aus Chemnitz(Sachſen) mit dem Dienſtgewehr er⸗ ſchoſſen hatte. Dittmann hatte, wie ſeinerzeit gemeldet wurde, eine alte Hülſe gefunden und ſie in der Meinung, daß ſie leer ſei, in ein altes Geſchoß geladen und auf Rux angelegt, der, in den Hals getroffen, ſofort tot zuſammen⸗ brach. Das Kriegsgericht verurteilte den An⸗ geklagten zu ſechs Monaten Gefängnis. Die Anklage hatte auf fahrläſſige Tötung durch unvorſichtige Behandlung der Waffe und Unge⸗ Hhorſam gelautet. Diſtelraſentunnels im Stollen iſt geſtern erfolgt. 5 * Berlin, 22. Jan.(Militärwochenblatt.) Komman Metz. Der Kronprinz ſprechung aller Fragen, die ſich dann an die en, ſoll Mittwoch fort⸗ Der Durchſchlag des W. Dresden, 22. Jan. Die Erſte Kam⸗ mer hat den bereits von der Zweiten Kammer angenommenen nationalliberalen Antrag betref⸗ fend die Friſtverlängerung zur Ver⸗ mögenserklärung für den Wehrbeitrag bis Ende Febuar mit allen gegen vier Stimmen angenommen. Finanzminiſter von Seydewitz erklärte abermals, im Bundesrat für die allge⸗ meine Friſtverlängerung nicht eintreten zu können. DQParis, 22. Jan.(V. unſ. Pariſer Bur.) Die Regierung des Generals Huerta hat die Neubauten des Hafens bei Veracruz einem franzöſiſchen Syndikat über⸗ tragen. Die Koſten belaufen ſich auf ½ Mil⸗ liarde Franken. Par, 22. Jan.(V. unſ. Pariſer Bur.) Wie aus Toledo gemeldet wird, iſt infolge eines Bergrutſches der Schnellzug nach Anda⸗ luſien entgleiſt. Sieben Reiſende ſind getötet und eine große Anzahl verwundet. D Paris, 22. Jan.(V. unſ. Pariſer Bur.) Aus Madrid wird gemeldet: Die Abgeord⸗ neten der ſtreikenden Bergleute aus dem Rio Tinto⸗Gebiet, die nach Madrid gekommen waren, um mit dem Miniſterpräſidenten Dato ſowie mit den Verwaltungsräten der Berg⸗ werke zu verhandeln, haben Madrid wieder un⸗ verrichteter Sache verlaſſen, weil die letzteren jede Antwort auf die Forderungen der Arbeiter verweigert haben. Paris, 22. Jan.(V. unſ. Pariſer Bur.) Die Kammer hat heute morgen mit der Debatte über die Geſetzesvorlage bezüglich der Beſeiti⸗ gung der von den Gemeinden beim Chauſſeebau zu leiſtenden Mitarbeit begonnen. OD Paris, 22. Jan.(V. unſ. Pariſer Bur.) Das Datum für die Wahlen zur Kñammer iſt offiziell noch nicht feſtgeſtellt. Es wird aber mit Beſtimmtheit angenommen, daß ſie in der Zeit vom 3. bis 17. Mai ſtattfinden. Oberpräfident von Conrad 5. Berlin, 22. Jan.(Von unſ. Berl. Bur.) Heute mittag ſtarb nach langem Krankenlager der Oberpräſident der Provinz Brandenburg v. Conrad. Das Hinſcheiden dieſes verdien⸗ ten Verwaltungsbeamten begegnet hier einem ſtarken Intereſſe auch inſofern, als der jetzige Polizeipräſident von Berlin, Dr. Jag ow, als Nachfolger Conrads gilt. Berlin, 22. Jan.(Von unſ. Berl. Bur.) Der Oberpräſident der Provinz Brandenburg, v. Conrad, der heute morgen im Alter von 62 Jahren an der Riviera geſtorben iſt, war von 1884 ab Landrat, 1895 wurde er vortragen⸗ der Rat im Landwirtſchaftsminiſterium, 1899 Regierungspräſident in Bromberg, 1900 Chef der Reichskanzlei, 1904 Unterſtaatsſekretüy im Landwirtſchaftsminiſterium. Am 15. Februar 1910 wurde v. Conrad als Nachfolger des Herrn von Loebell zum Oberpräſidenten der Provinz Brandenburg ernannt. Von 1887 bis 1899 war v. Conrad konſervativer Landtagsabgeordneter. Maſſenſtreik in Rußland. Petersburg, 22. Jan. Anläßlich des e l der Demonſtrationen von 1905 iſt ſeute morgen in allen Fabrikvierteln der Reſt⸗ denz der Maſſenſtreik ausgebrochen. Auch in Riga ſind die Arbeiter vieler Fabriken des⸗ halb ausſtändig. und die Münchener Geſandt⸗ Mannheim, 22. Jan. Der Karls⸗ ruher Volksfreund richtet ſchwere Angriffe gegen die nationalliberale wegen ihrer Zuſtimmung zu den Anforderungen der Regierung für die Münchener Geſandtſchaft in der Budgetkommiſſion, ſchreit über Verrat an den Steuerintereſſen des badiſchen Volkes und an dem Anſehen des Landtags. Er fragt dann, welche ſachlich begründeten Motive die National⸗ liberalen für ihren„Umfall“ angeben könnten. Es iſt nun in Ausſicht geſtellt worden, daß der Führer der nationalliberalen Fraktion die Be⸗ weggründe für die Abſtimmung im Plenum ausführlich darlegen werde. Da nun aber die ſozialdemokratiſche Preſſe dieſe Abſtimmung agitatoriſch ausbeutet und die nationalliberale Partei im Volke zu diskreditieren ſucht, möchten wir doch ein längeres Zuwarten nicht für empfehlenswert halten, mit dem wir nur der Sozialdemokratie das Feld überlaſſen würden⸗ Es würde nützlich ſein, wenn die Partei⸗ korreſpondenz in knapper Form wenig⸗ ſtens die Gründe darlegte, die für die Fraktion bei der Abſtimmung maßgebend geweſen ſind, ſowohl zwecks Abwehr ſozialdemokratiſcher An⸗ griffe wie zwecks Unterrichtung der eigenen Partei. Die künftigen Bandels⸗ verträge. * Wien, 22. Jan. Zu den Erklärungen des Staatsſekretärs Dr. Delbrück im Deutſchen Reichstage ſchreibt das„Wiener Fremdenblatt“: offizielle Aeußerung über die Erneuerung des Syſtems der mitteleuropäiſchen Handelsverträge und als überaus bemerkenswertes Signal zur 3öffentlichen Erörterung über die künftigen Han⸗ delsverträge bezeichnet werden. Die Aeußerung Delbrücks die im Namen eines ſo machtvollen wirtſchaftlichen Faktors, li rs, wie es das deutſche⸗ Wirtſchaftsgebiet darſtellt, getan hat, wird unter Fallen Umſtänden ſtets als eine höchſt wichtige Kundgebung für die Stabiliſierung der handels politiſchen Beziehungen Geltung haben. Es wird die Sache der Korporationen der Monarchie ſein, zu dieſer Kundgebung der deutſchen Reichsre⸗ Die Rede des Staatsſekretärs muß als erſte gierung Stellung zu nehmen. Es wird ihre Auf⸗ gabe ſein, im einzelnen zu prüfen, ob es ſich mit den Intereſſen unſerer Volkswirtſchaft verein⸗ baren läßt, daß ſie auf die Wünſche der deutſchen Reichsregierung eingehe, und da noch zwei Jahre bis zur Kündigung der Handelsverträge Zeit iſt, iſt noch genügend Spielraum für die höchſtwich⸗ tige Prüfung der gegebenen Verhältniſſe vorhan⸗ den. Die deutſche Reichsregierung ſcheint vor⸗ ziehen zu wollen, möglichſt eine bloße Verlänge⸗ rung ihrer Handelsverträge zu erzielen. So iſt ſelbſtverſtändlich, daß eine einfache Verlängerung undenkbar iſt und daß ſelbſtverſtändlich gewiſſe Reviſionen durch Erſatzanträge beſchloſſen werden müſſen. Die Entwicklung auf dem Balkan. wW. Ro m, 22. Jan. Die„Agenzia Stefani“ erklärte, die Zeitung„Petit Pariſien“ und andere Blätter veröffentlichen falſche Nachrichten über die Ergebniſſe der Beſprechungen des grie⸗ chiſchen Miniſterpräſidenten Venizelos in Rom. Es iſt überflüſſig, zu wiederholen, daß der Inhalt dieſer Unterredungen ſtreng ge⸗ heimgehalten wird. Die Abreiſe des Prinzen Wied nach Albanien. J Berlin, 2. Jan.(Von unſ. Berl. Bur.) Der Prinz von Wied wird am 28. Januar von Potsdam nach Trieſt abreiſen, um ſich von dort auf dem Seewege vorausſichtlich an Bord eines deutſchen Kriegsſchiffes nach Durgzzo zu begeben. vVon Tag zu Tag. — Oypfer eines Bankkrachs. 8 Stuttgart, 22. Jan. Der Wirt der beſonders beim Fremdenpubli⸗ kum wohlbekannten bayriſchen Bierhalle in Lugano, ein Württemberger namens Georg Rellinger, hat ſich wegen der großen Verluſte, die er bei dem Teſſiner Bankkrach erlitten, das Leben genommen. — Sturmſchaben. 8 Stuttgart, 21. Jan. Wie der Staatsanzeiger ſchreibt, iſt der Schaden, den die Stürme gegen Ende des vorigen Monats in den Waldungen angerichtet hat, nicht ſo be⸗ deutend, als aufänglich angenommen worden iſt. Nach den Berichten der Forſtämter beträgt der Sturmholzfall nach vorläufiger Schätzung in den Staatsforſten im ganzen nur etwa 50 000 Feſtmeter. Am meiſten betroffen iſt der Schwarzwald mit 10 9⁰ der Jahresnutzung; am geringſten iſt der Anfall in Oberſchwaben, wo er nur 1 Prozent betrügt. Der Holzmarkt dürfte durch die Sturmholzanfälle bei deren geringer Ausdehnung nicht beeinflußt werden. — Zur Lawinenkataſtrophe auf dem Haller Anger. Stuttgart, 21. Jan. Sobald durch den Tele⸗ graphen die erſte Kunde von dem elementaren Er⸗ eignis, dem das Haller Anger⸗Haus zum Opfer ge⸗ fallen iſt, nach Stuttgart gelangt war, verſuchte die Sektion Schwaben, möglichſt bald genauere und zu⸗ verläſſige Berichte über den Tatbeſtand zu erlangen, um weitere geeignete Schritte tun zu können. Von dem Oberfjäger Schöll, der die Aufgabe hatte, von der Kaſtenalpe aus während der Wintermonate je⸗ Prof. Eranz, beſtätigt, daß es ſich bei dem Zer⸗ ſtörungsakt um den Abgang einer durch ungewöhn⸗ lich ergiebige Schneefälle verurſachten Staub⸗ lawine handelte. Abgeſehen von einzelnen loſen 5 Heolzſucken fand Schöl das Haus unter dem Fa⸗ Die nationalliberale Fraktion winenſchnee teils begraben, teils mitſamt dem be⸗ nachbarten Lärchenwald weggefegt. Durch eine Off⸗ noch vorhandenen Keller eindringen; die Grund⸗ mauern ſcheinen noch zu ſtehen, das Erdgeſchoß iſt von oben eingedrückt. Feuer in der Maſchinenfabrik Borſig. wW. Te⸗ gel, 22. Jau.(Priv.⸗Tel.] Heute Nacht 2 Uhr brach in der mechaniſchen Werkſtälte der Maſchinenfabrik ſtert und kurz darauf ganz gelöſcht wurde. Außer einem Teil des Gebäudes wurden kleinere Maſchinen von dem Brande betroffen. Der Schaden beträgt un⸗ gefähr 80—100 000 Die Urſache des Brandes iſt noch nicht feſtgeſtellt. An den Löſcharbeiten beteilig⸗ ten ſich außer der Fabrikfeuerwehr die Feuerwehr von Tegel, Reinickendorf Weſt und Weitenau. — Die Heimkehr des Defraudanten. W. Ha m⸗ burg, 22. Jau.(Priv.⸗Tel.) Mit dem Dampfer „Pennſylvauia“ traf der frühere Generaldirektor Lindner der Handels⸗ und Induſtriebank in Berlin ein, der im Auguſt 1913 nach Veruntrenung ron 300 000% nach Amerika flüchtete. Er wird nächſtens nach Berlin weitertransportiert werden. Mannheimer Schwurgericht. Eine abgebrochene Schwurgerichtsverhandlung Vor dem Schwurgericht begann heute vor⸗ mittag als letzter Fall die Verhandlung gegen den am 1. Juli 1894 in Mannheim geborenen Dekorateur Friedrich Fertig wegen Dieb⸗ ſtahls und räuberiſcher Erpreſ⸗ ſung und den am 8. Januar 1894 geborenen Handlungsgehilfen Georg Reuther von hier wegen Beihilfe. Den Vorſitz führt Land⸗ gerichtsrat Dr. Weipert; die Anklage iſt ver⸗ treten durch Staatsanwalt Becker. Als Ver⸗ teidiger ſind beſtellt für FJertig:.⸗A. Dr Wimpfheimer, für Reuther:.⸗A. Dr. Oskar Mayer. Fertig, ein ſchmächtiges Bürſchchen mit einem zarten, marzipanhaften Mädchengeſichtchen und vor die Ohren gekämm⸗ ten Haarſträhnen, die ihm ein flaviſches Aus⸗ ſehen verleihen, fuhr am 27. September v. Is mit einem Automobil vor dem Hauſe G 4, 8 vor, trat in das im Erdgeſchoß dieſes Hauſes gelegene Bureau des Kaufmanns Sally Strauß, den er allein antraf, und rief Freſem, indem er ihm einen Revolver vors Geſicht hielt, zu: Ich bin in einer Notlage, wenn Sie mir nicht ſofort 100 Mark geben, ſchieße ich Sie tot.“ Strauß verſetzte jedoch dem Eindringling einen Stoß gegen das Kinn, packte ihn an den Handgelenken und rang ihn zu Boden, wobei Fertig noch ein offenes Raſiermeſſer entftel. Auf die Hilferuſe Strauß' eilte der Chauffeur herbei und mit ſeiner Hilfe konnte der Räuber dann feſtgehal⸗ ten werden, bis Polizei erſchien und ihn ver⸗ haftete. Den zur Tat gebrauchten Revolver weils nach dem Haus zu ſehen, iſt der erſte Bericht eingelaufen, der die Vermutung des Hüttenwartes, nung auf der Rückſeite des Hauſes konnte er in den Borſig Feuer aus, das morgens um 5 Uhr lokali⸗ hatte er am Morgen des gleichen Tages in dem Laden der Engelswerke in P 5, während er den Verkäufer ans Schaufenſter geſchickt hatte, um eine Waffe hereinzuholen, geſtohlen. Reuther iſt mitangeklagt, weil er Fertig den Blum, bei dem er früher im Geſchäft war, als geeignetes Ob⸗ jekt zum Ausplündern empfohlen habe; denn Strauß ſei ein alter Mann und oft auf ſeinem Bureau allein. Nach Feſtſtellung der Perſona⸗ lien und der Vorſtrafen, wobei ſich ergibt, daß beide Angeklagte ſchon vorbeſtraft ſind, wird der Eröffnungsbeſchluß verleſen. Alsdann geht der Vorſitzende zur Einvernahme der Ange⸗ klagten über. Nach kurzer Verhandlung, bei der der Ange⸗ klagte Fertig allerhand konfuſes Zeug vor⸗ bringt, äußert ſich auf Antrag der Bezirksarzt Dr. Nitka über die Frage der Zweckmäßigkeit, den Angeklagten Fertig in einer Irrenanſtalt zu beobachten. Der Arzt ſpricht ſich in dieſem Sinne aus, worauf die Verhandlung abgebrochen und der Angeklagte Fertig der pfychiatriſchen Klinik der Univerſität Heidelberg auf 6 Wochen zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes überwieſen wird. Der Haftbefehl gegen den Angeklagten Reuther wird auf Antrag ſeines Verteidigers aufgehoben. Aus dem Großherzogtum. NJLauda, 21. Jan. Geſtern früh wurde von einem Perſonenzug ein Viehwagen abgekoppelt⸗ Eine halbe Stunde ſpäter traf auf dem elben Gleiſe der Berliner Schnellzug ein. Im letzten Momente ſahen zwei Arbeiter den Viehwagen auf dem Gleiſe ſtehen und es war ihnen klar, daß es, wenn nicht raſch gehandelt würde, zu einem Unglück käme. Einer der Arbeiter ſprang in raſchem Laufe dem Schnellzug entgegen und konnte veranlaſſen, daß er kurz vor dem Vie wagen zum Halten gebracht wurde. Pfalz, Beſſen und Umgebung. Lampertheim, 20. Jan. Im hieſigen Ortsgewerbeverein ſprach Samstag abend Herr Rechtsanwalt Kaufmann aus Gießen über das jezt ganz beſonders in Heſſen recht aktuelle Thema„Die Pflichten und Rechte der Mitglieder von Genoſ⸗ ſenſchaften mit beſchränkter und un⸗ beſchränkter Haftpflicht“. Obwohl Lampertheim von der über den größten Teil des Heſſenlandes durch den Zuſammenbruch der Landw. Genoſſenſchaftsbank hereingebrochenen ſchweren Kriſe verſchont geblieben iſt(der hieſige Vorſchuß⸗ und Sparkaſſeverein gehört dem Schultze⸗Delitzſchen Verbande an), ſo war das I! tereſſe für dieſen Vortrag äußerſt rege und der Beſuch deshalb ſehr gut. In anderthalbſtündigem, von Anfang bis zu Ende feſſelnden Vortrag ver⸗ breitete ſich der Redner über das ganze Genoſſen⸗ ſchaftsweſen und das Genoſſenſchaftsgeſetz und es war beſonders zu begrüßen, daß er ſich nich den an und für ſich trockenen Geſetzestexrt ſondern in anſchaulicher Weiſe und an Hand praktiſch gewordenen Beiſpielen die Wirkungen des Genoſſenſchaftsgeſetzes erläuterte. Zunä auf einige Lücken im Geſetz hinweiſend, als w beſonders das Fehlen einer Minimal⸗ u. Max malgrenze über die Geſchäftsanteile bezeichr wurde, kam der Redner auf die 3 Haftpflichta zu ſprechen. Beſonders erläuterte der Refer Unterſchiede in der Haftpflicht u. die weitere H. tung nach dem Austritt aus der Genoſſenſchaft. Ein ganz beſonderes Augenmerk ſei auf d A und Abmeldungen zu verwenden; hierüber ten die Genoſſenſchaftsmitglieder ſelbſt icht um ſich vor Schaden zu bewahren. Beiſ letzten Zeit zeigten, wie große Schäden d den zuſtändigen Genoſſenſchaftsorganen laſſene Abmeldungen Mitgliedern entſtand ſeien. Auch die Pflichten der Vorſtar Aufſichtsratsmitglieder wurden von dem re ten eingehend behandelt. Die Reviſionsarb der Verbände werde oft auch nicht in der wünſchten Weiſe durchgeführt. Auf di insbeſondere im heſſiſchen Genoſſenſchaftsw eingehend, bezeichnet der Redner als Gru insbeſondere die Gründungswut von obe ſodann die Leichtfertigkeit, mit der die Or der Genoſſenſchaften manchmal wirtſchaften. Auch die Umwandlung von Genoſſenſchafte beſchr. H. in ſolche m. b. H. wurd hierbei empfiehlt der Referent die gr walten zu laſſen und ſich nicht zu Lebhafter Beifall belohnte den Redner gemeinverſtändlichen und lehrreichen Ausf — Das Großh. Kreisamt Ben; ſtattgegeben, Zei⸗ Oktober bis 15. April jeden Jahres, m nahme der Samstage. Die Einführun fort in Wirkſamkeit. m, Bad Dürkheim, 19. Jan. In Konkursverfahren gegen den Kau Franz Karl Weitlauff aus Deideshe det in nächſter Zeit Schlußverteilung ſtatt, ſich ſehr intereſſant geſtalten dürfte. Wie m hört, ſollen ſowohl die berechtigten, als die nic bevorrechtigten Forderungen voll ausbezah werden und für den Konkursſchuldner na zug aller Koſten noch erhebliche Ueber ſenh vorhanden ſein.— Geſtern wurde diee 33 alte Ehefrau A. Müller aus Grrethen u Verdacht des Meineides ſgerhaf in das Amtsgerichtsgekängy is nach Bad heim verbrg⸗cht. Den Meineid ſoll die F der Schöffſengerichtsſitzung vom 2. Janu in einer(Strafſache gegen eine Frau haben. aus ethen wegen Milchfälſchung 8. Seike. General-Anzeiger.— Zadiſche Beneſte Nachrichten.(Abendblatt.) Donnerstag, den 22. Jonmnar Tyrw. tung wird Goslar ſein. Alle Fahrt erteilt die Sportabteil: 9 85 wie⸗[Deutſchen Automobil. Club, M sr. Das 5 e über dieſ am Sonntag, den 24. Auguſt tr dann der auf die ſtärkſte Mannſchaft, den Prince Club London. das nach dem vortährie gen Siege 5 45 5 Allgemeinen Deutſche Rudertag in Be In der erſten Hälfte ſpielten die Deutſchen Überlegen Neuturmſtr. 5. Radſport. und erzielten zwei Tore. Erſt unmittelbar nach dem der von Ameri ka aus Oktober Mote Für das 7. Berliner Sechstagerennen ſind Abpfiff paſſierte die Linte 8 Deutſchen totur⸗J Klub von Oeſte erreich be⸗ ietzt Beendigung der Pariſer„Six⸗Days“ die ber 8 ine 5 le encl 77 zarvteſten N iner 57572 it ſa erſten abgeſchloſſen worden. Deutſcher⸗ awetten 28 fü 2 15 8 erklärte. In* it— ſind die Paare Rütt Stol und Lorenz⸗Saldow, 5 d uneenter ent en itere ſodaß bei dem Stande dem Oeſt er der Verliner Stellbrink, der mit dem in zu verein nommen, der ir ſeden Ballon eine M begebt nd d tel be 55* 5 geſt nd de endet wurbe. Zu 100 Dollar er e 1 ſchland lebenden Franzoſen Miquel ſtartet, feſ 5 100 Dollar erhebt, wofür er die Gasfülli ng g ratis 9555 8 die 8 ohne Steinke und wer 88 p et worden. Von Amer aare Chark Root und Moran 8 Uiefert. «Opfer der Luftſchiffahrt. Im Jahre 1913 106 Inftfahrer durch Unfälle in ihrem Be zu Tode gekommen; einbegriffen in dieſe Zahl ſt auch Fluggäſte und igsmannſchaften. Von den Toten kommen au eutſchland 47, Frans reich 23, England 8, Rußland 5 ich⸗Ungarn 4, 7 Hartley feine Verl ielen mußten, da die Engländer ſich egung des Spieles um eine Stunde im Turnierleitung nicht einigten. Von tſchen wurde nach Beendigung des Kampfes Proteſt gegen das erſte engliſche Tor ein⸗ gelegt, der noch der Erledigung harrt. Die nächſte [Begegnung zwiſchen Frankreich und Böhmen endete nach ſcharſem piele unentſchieden:1.— Am Mitt⸗ w nden die Deutſchen der kombinierten tſche⸗ 000 ſchen Mannſchaft gegenüber, die ſich mit:2 ge⸗ Augu iſt An eedet wird 9 umen iſchen Fahrern ſind rlier Comes, den r jüngſten Pariſer Konkur⸗ ſtande kommen ſollte, treten 7 75— e erſten Male h Herbſt noch ein ortoroſe in Aus Italien 8, Japan 8, Argentinjen 2, Amerika Griechenland 2, Rumänien 2, Schweiz 2, Serbt Portugal, Belgien, Dänemark je 1. Die große Z0 der deutſchen Toten in dleſer Statiſtik iſt durch bte Kataſtrophe des Luftſchiffes„L.%, die Opfer forderte, zu erklären. Aviatik. * Das Einjährige für Nativna Das Kuratorium der Nationalflu mit: Zur erleichterten P cc an iwerbar ndes. ſchlagen bekennen mußte. England ſchlug Frankreich In den be bider Schlußſpielen kämpfen gegen Frankreich und England gegen Das Ergebels der Wel N ftskämpfe England 4, Deutſchland 2 und Fraukreich und Be öhmen je 1 N;* Punkk. Berliner Hallen Lamnu⸗ T jährig⸗ Freiwilli gen⸗Dienſt w rlchaft von Nor wegen im Eisſchuell⸗ ſolche junge Leute zugelaſſen, daufen r au Gebiet des Flugweſens ee und eine genaue Kennt etherhaug, erforderlichen Wiſſensgebiete beſi reichende Flugleiſtung wird die Er Bedingungen für die Flug fung angeſehen, bis zu der dung der Nationalflugſchüler Um ihnen nun noch die Mög ſich ohne beſondere Koſten für Teil der Einjährigen⸗Prüfun⸗ Hat die Verwaltung der Nati der Luftfahrerſchule Berlin⸗Adl der Flugſpende unterſtützt Olympiade. von 50 000 für die Olyum⸗ piſchen Spiele erlin 1916 hat jetzt der Berliner Magiſtrat bewillie Der Stadtverordnetenverſamm⸗ lung wird demnächſt eine entſprechende Vorlage zu⸗ Dieſer Zuſchuß der Stadt Berlin iſt umſo⸗ ſich die Stadtväter ſportlichen gegenüber zumindeſt fehr zurück⸗ und auch bei Preisſtiftungen für uſtaltungen nur unverhält⸗ getroffen, nach dem Nationa kleine Beträge bewilligten. Ein weiterer dreimonatigen Sond 0 Kri* 5 JFVVVVVFVVVVVTVVT00TTVTTT —5 31 55— 5 Sene Aaneh ſchaft Truppen offen bezieht, iſt von der Fortſchrittliechen Volks⸗ Schule teilnehmen können, ol hiklef rau Samek eegu Frar ktive Mannſch t aller Armeen. Be⸗ ei eingereicht worden. Die Partei beantragt die geld zu entrichten haben. erherſtellung des Reichszuſchuſſes für die Olym⸗ Automobilſport. 9 Spiele, der kürzlich von der Budget⸗Kom⸗ * Wiuterprüfungsfahrt des Algemeinen ion des Reichstags abgelehnt worden war. Es ſchen Automobil⸗Cinb. Eine intereſſant Ne hoffen, daß das Plenum des Reichstags den Veranſtaltung wird in den erſten Aeeedn in luß der Budget⸗Kommiſſion korrigieren wird. Deuiſchland vor ſich gehen. Der Allgemein Deutſche Auntomobil⸗Club veranſtaltet am 1. und 2. Febrtar im Oberharz eine Prüfungs fahrt für Kraftfahrzeuge. Dieſe für die Prüfung von Fahrern und Fahrzeugen auf Schn ee hedeckten und vereiſten Gebirgsſtraßen berecht Konkurrenzen ſind ſeither faſt nur im Ausland vor ſich gegangen. Es iſt deshalb ſowohl für die deutſche zutreten und damit Induſtrie, wie für jeden Intereſſenten umſo erfreu⸗ f licher, daß jetzt der A. D. A. C. Gelegenheit gibt, ſich Einen Jt. Aſue ende mit 8 S. 1 Wettl a¹ delme iſterf an des Bahnhofhotel.— erſammlung des Bek⸗ Unterhaltungsa sabend im Gaſtho of Raſſen, Par⸗ Telegr. Sport⸗Nachrichten. + 8 pt chen. Sonntag, den 25. Januar: 5. S 5 unglauf für Klaſſe 3(Teufer von Nordſeefahrt des—pelinluftſchiſſes„Sachſen“. 200 Jabren, geteilt in eine allgemeine und W. Helgolag 2. Jan. Das Zeppeliu⸗ e Sonderkla iſſe Begume 9 Uhr auf der Gu⸗—— chiff ⸗Se en“, welche die Netcksdiene FJ.0 F n· skauf f. Abfabrbslauf in ſchwierigem Ge⸗ der Inſel geszeust hatte, nahm es den Kurs auf Kur⸗ lände. Gemeinſamer Abmarſch der nehmer baven und ſchlug nach einer Fahrt von 10 Minuten n Wunſche, N ſprechen. hre ſollen 5 algen Seiscer gatten mehr ausgeſchrieben werd Punkt 8 Uhr vom Wettlauf⸗Bureau. Start 10] die Richtung auf Sult ein. 5 5 iki her Sei 8 175 9. 1 demſelben Gebiek bereits veranſtalteten Winterprü⸗ der Europa⸗Me. Zer Ankunft der erſten Läufer ca. 15 11¹—7— Fluguuſal der Baronin Baughau. 5 0 8 5 VVVVV 8 eee Zie Kochel 8—— Berlin, 22. Jan. Die„B..“ melbet aus fungsfahrten baben bewieſen, daß bei entſprechender die am 23. Ar uguſt in ſtattfinde Ziel am Kochelberg Mittags Panf A. die Baronin runglauf— laff 2 1 Al⸗Nisza: Bei einem A 2 akauf für K ſe 1. a Al⸗ Vaughan und eines ihrer Kinder, geſtern nach⸗ Witterung den Teilnehmern ſchwierige Aufgaben be⸗ rsklaſſe. Beginn 1. Uhr auf der neuen mittag mit dem Waſſerflugzeug des Aviatikers Mai⸗ mit berbundenen Feſtlichkeiten und vorſtehen. Befonders intereffant für jeden Aute⸗ 2 erichtete de Votf an dgäktavereins mobiliſten wird die bei dieſex Gelegenheit zu erwar⸗—5 0 5 18985 97 die Nockelbergſthen tze.— 6 Uhr: Preisver teilung ton unternahm, verlor der Apparat das Gleichgewicht, tende beſondere Prüfung der auf dem Markte befind⸗]ührlich. Für die Meiſterſchaftsregatta bird die im Kurhaus Garmiſch. Das genaue Programm, da einer der beiden Schwimmer des Flugzeuges von lichen Schneegleitſchutz⸗Hilfsmittel werden. Der A. Rennſtrecke in Grünau in beſonders ſorgfältiger eine elegante, 24 ſtarke Broſchüre, das einer ſtarken Welle weageriſſen wurde und fank D. A. C. hat deshalb in ſeiner Fahrtausſchreibung Weiſe hergerichtet. Um Behinderungen der Booteüber alle Ei beiten Aufſchluß gibt, iſt in den in? VVVVC 8 2 rechten Zeit die Baronin, das Kind und den Frlieger eine beſondere Wertung dieſer Hilfsmittel vorgeſeben untereinander zu vermeiden, den auf der 70 mſmeiſten Sportgeſchäften, den Reiſebitreaus ete. mittels eee deesebee zu retten. Und wird die ſich am beſten dewübrten Fabrikate durch +5 ben oder dur ch 1 der Großherz ogin⸗ Mutter Anaſtaſta von Diplome auszeichnen. Zur Bavernf ſtr—— Waſſerflugzeng werden nur A. D. A. C. Milg ͤ ung am 1. Februar Schwerin im W̃ Jan Vri 8— E zwar bei der eintägigen Prüf Jan.(Priv.⸗Tel.) Die Groß⸗ mit Motorzweirädern mit und ohne Beiwagen, Drei⸗ 1 nur vier 11 3u He der Fahrt eder audel aſſen und Mutter Anaſtafia von Meck⸗ »Schwerin unternahm geſtern auf radwagen und Blerrzdwagen. Für letztere iſt auch einem von dem Pilo Maiton geſteuerten Woſſer⸗ Beteiligung an einer zweitägigen Prüfung am 1. flugzeng einen Auf ſti eg. Sie flog in 400 Meter und 2. Februar vorgeſehen. Auszeichnung wer Höhe ſtber die Ortſchaften Eze, Beauklen und Saint den Diplome, Ehrenpreiſe und Sede gaben zur Jean. Der Flug dauerte etwa 20 Minnten. —.—.— kommen. Staxt und— der Beranſt⸗ 4 ren zu können, und— nun el a ſagen, ſei Ihnen nachgelaufen.“ Ber—— lachte rauh auf. Seiner Meinung — die Entführung. m Humoreske von Mollie Kennedy. Sie m ſüßen—— ſteckt hier nach hatte ſie in den letzten Jahren überhaupl Berechtigte Ueberſetzung von J. Heim. er de ie andern ſch Haben Sie deres getan, doch der Anblick ihres ver⸗ Ich verabſcheue Landpa rtien. brummte in d Oder wollen wir ſſen wollen?“ ſtimmte ihn milder. ch nicht ſo.“ be mein— mein Taſchentuch ich ängſtlich um. Es war nie⸗ ge. Er zog ſein eigenes Ta⸗ ch heraus und wiſchte ihr unbeholfen die vom Geſicht. Als er ihr Entzücken ge⸗ brachte er ſich raſch unter dem Auto in cheit. Sie lieber, tapferer Mann, wie Sie war der Schaden behoben. Fräulein rach noch den Wunſch aus, auf dem eben dem Lenker zu ſizen. Da Ber⸗ Herr Berridge.„Ohrläufer im Tee, Grillen im auch hinunter! 8 5 Wein.“„Nicht um alles in der Welt,“ dachte „Aber Onkek,“ bat ſeine Nichte Nana lach Berridge ſchaudernd. Laut erwiderte er: „Frau Macgregor will ſich von un dei ſs beide 8 baan See rudern laſſen.“ Die Dame, mai ſhlirteen Beden beeme junge Witwe, machte erfolg—— iſt zu ängſtlich für eine wohlbabenden älteren Herrn.„Mit Ihnen würde ich mich nicht angſtigen, mo war die ſaufte Antwort, aber Berridge taub geworden. „Wollen wir denn nicht an! Wa ntel iſt noch im Auto, daß niemand „Sie iſt eine unverſchämte Perſon. Ich ru⸗ dere nicht mit ihr auf dem See herum. Da könnte ich ebenſogut mit—,“ er verſtummte. „Fräulein Flynn, half Nana ſpöttiſch aus. Fräulein Flunn war eine Dame von ungewif⸗ ſem Alter, die ſich ſeit Jahren mit gregor um die Wette um Herrn Berridge be⸗ mühte. ge eine W̃ Wiederholung der Taſchentuchſzene — ſagſt Du? Geht Fräulein Flynn auch gaegregor ſtrahlte. chtete, gab er ſchweren Herzens nach. Sie lieber Menſchl Der Weg war nicht lang. In der Nähe der Sane Nichte nickte. iehe.“ Stadt ſtanden ein paar VPoliziſten zuſammen „Dann bleibe ich zu Haus.“ Serr Berri idge eilte fort. Sein Plan und e m Auto Halt. „Wir bewundern doch immer Deinen feinen nit dem Auto raſch zu der übrigen Geſell„Sie ſind verhaftet. Herr Robert Stewart iſt der Ei gentümer des Autos; er hat telephoniſch Auftrag gegeben, nach dem verſchwundenen Auto zu fahnden. Jeder Widerſpruch war vergebens. Berridge mußte mit Fräulein Flynn auf die Polizei⸗ 25 Zu ſeinem Erſtaunen hielt ſie ſich gerade ufgerichtet und war nichts weniger als nieder⸗ deſclagen. „Ich bin untröſtlich, Fräulein Flynn“, ſagte er freundlich. „Ich nicht,“ erwiderte ſie ſanft. Berridge ſah 6 plötzlich klar. Er hatte Fräulein Flyunn ins Gerede gebracht und konnte dies nur auf eine Takt, Onkelchen; wie lang verſtehſt Du's nun 5 5 Frühſtü adlas zurüzufg hren 1 8 ſchen, die Abfichten der beiden zu bereiteln,“ den Chauffen au an den See zum Abbole ſchmeichelte Nana. Plötzlich vernahm Schr Am beſtimmten Tag erſchien Na— einer Stimme kigam, Bob Stewart, mit ſe inem n um die ganze Geſellſchaft abzuholen. Her Ber⸗ b ridge, der ferbſt ein leldenſchafflicher Automo⸗ egebnis N wieder vergeſſ Pili war, vertiefte ſich derart in die Vorzüge Nier nand w war zu ſehen als e der Maſchine daß ihn ſelbſt Fräulein Flynns Kuh m nit Janfte n braunen Auger Augſtſchreie Aber die Fahrgeſchwindigkeit nicht dachte b te er n Peluſtigten. Nach dem Frühſtück im Freien regte srei Frau—— die plötzlich eine unwider⸗ fehliche Luſt on Autofahrten verſpürte, einen ch morgen un gemahnte Er He nas Bräu⸗ en eine Maus in der en Auto, ꝛoch weiter fu hr. fer auf zwei Bekannte 2* Weiteren Ausflug an, um den nahen See und Art Daur WMethe Die 14 gab er oro zur Irt tgutma en. eine underirdiſche Höble zu beſuchen. Da Herr ble———— maee Ste ſich nicht. Herr Berri Berridge ſelbſt den Wagen ſteuern durfte, hatte Autwort. ich fahre zum See zurüd. Es galt.—9 ſe föglich ſort Wi die zarten erlorene Zeit wieder einzuholen. Welche r ſie 5 St erſt er kein Wort des Widerſpruchs gegen die zarten der ei 15 Famteiten ſeiner Partnerin, doch. am drinnen liege ermutungen an ihre beiderſeitige ſtundenlange des Nachts hier ſein kann,— mmen —— er 8 N 20 ar 1 engemagt, verwünſchte er ſeine Nachgie⸗ äntel: wenn die durchein ſenheit geknüpft wurden. wagte er gar kann ich alles ertragen. ir ſind Leidensge⸗ 5 Die Hartnäckige Witwe verfolgte ihn dann de mir Gott.“ auszud enken. Nun verſagte auch noch Schritt und Tritt. Doch tratz dieſer Wurunng ging Fred Men⸗ plößlich das Auto! Berridg e lenkte in einen warf ihm einen ſtrahlenden— 5 5 8* ſaß Fräulei Serride war gerührt. Naſch griff er na rer „Denn eine Frau über Hrezdie 3 die dews um das Auto herum und warf Die Tennis⸗ Seitenweg ein.—— 8 abſtieg, ſaß Fräulein 8—.———8 das nach einem 5 1 fnr Wagen⸗ Ilynn auf dem Rückſitz. aterte ſe. I Ae ein Mann e in— 8„Darum kamen Sie? Und wies Und waunz⸗ ⸗Ich boffe, wir bleiben Gefährten, Käte.“ üder Doch Nar8 war ſeim Erſtaunen, als jemand.„Die bdſe, weiße Kuß“, ſtammefte Fräulein Fräulein Flvnn blickte jchen auf, ihre Augen Dieſem Alter enfo. Wie denke unter den Mänteln verborgen, ihn am Ein⸗Flynn, und ich wünſchte, mit Ihnen allein slänzten vor—— General⸗Ameiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abendblatt.) 7. Seſte. Die Bekämpfung der Nypethe- kennot. Am 15. Januar haben wir an leitender Stelle die Eingabe des Reichsbundes bau- gewerblicher Arbeitgeberverbände au das Reichsjusitzamt verönentlicht, weil darin mit Recht der mangeinde Schutz des Hypotheken- gläubigers als ein Grund für die Kreditnot des Baugewerbes hingestellt wird. Daß freilich mit einem gesetzlichen Schutz des Hypothekengläu- bigers längst nicht alle Schäden beseitigt sind, die zur Krisis im Baugewerbe geführt haben, liegt eigentlich auf der Hand. Der Ursachen sind gar viele und nicht zuletzt das falsche Tax⸗ wese n, auf dessen Gefahren neulich der Geh. Admiralitätsrat Or. W. Schrameier aufmerksam macht. Wie verlautet, sollen in Preußen amt- liche Taxstellen errichtet werden, die na- mentlich über den Wert der unbebauten Grund- stücke rechtsverbindliche Auskünfte an berech- tigte Personen erteilen werden. Es ist Aufgabe dler Presse, diese Fragen möglichts allseitig zu heleuchten, und wir geben darum gern der nach- stehenden Notiz Raum: „VW., Verschiedene Vorgänge auf dem Gebiete des Realkredits lassen immer wieder die Auf- merksamkeit weiter Kreise für das Hypotheken- wesen wach werden. Die Kreditnot des Grund- besitzes fordert eine Anderung verschiedener Ge- Setzesbestimmungen. Diese Anderungen sollen, wie man hört, im Reichsjustizamt bereits vor- bereitet werden. Mißbräuchliche Verfügungen üüber Mietzinsforderungen haben in den letzten Jahren erheblich zugenommen. In Groß-Berlin wird kaum noch die Zwangsverwaltung eines Mietsgrundstücks angeordnet, der nicht rechts- geschäftliche Verfügungen des Schuldners oder im Wege der Zwangsvollstreckung erwirkte Ver. fügungen über Mieten vorangegangen sind. Mit diesen Verhältnissen beschäftigt sich Justizrat Dr. Ernst Heinitz in Heft 1 Jahrgang 1914 der Deutschen juristenzeitung. Er stellt fest, daß es sicherlich zur Hebung des Realkredits beitragen würde, wenn den Hypothekengläubigern durch- greifender Schutz gegen die Abtretung von Hy-⸗ pothekenzinsforderungen und Senn die Voraus- verfügungen über Mietzinsforderungen gewährt werden würde. Die Ursache der gegenwärtigen Hypothekennot würde hierdurch freilich ebenso- wWenig beseitigt werden, wie durch die von den Grundbesitzern angestrebte Anderung der Steuer- gesetze. Die Ausführungen sagen dann weiter: Mit der Kreditnot des Grundbesitzes steht eine steuerliche Belastung nur in unmittelbarem Zu- sammenhange. Wohl hemmt sie den Grundstücks- umsatz und wirkt lähmend auf die Bautätigkeit. Die Beschaffung von Hypotheken aber wird durch die Steuergesetzgebung nur insofern beeinflußt, als durch hohe steuerliche Lasten die Verkaufs- werte der Grundstücke sinken und somit auch die Beleihungsgrenzen herabgesetzt werden. Der für den Realkredit des Grundbesitzes an erster Stelle maßgebende Faktor ist die Lage des Geld- marktes, und solange die Hypothekenbanken sich in einem Zustande der„stillen Liquidation“ be⸗ finden, nämlich ihre Pfandbriefe nicht absetzen können, sondern zurückerwerben müssen, wobei ihnen vermöge des niedrigen Kursstandes ein er- heblicher Gewinn zufließt, wird die bereits seit jängerer Zeit bestehende Krisis nicht aufhören. Leider fehlt es im Deutschen Reiche für den städtischen Grundbesitz an einer Organisation des Realkredits, wie sie Osterreich in zahlreichen sogenannten Landesbanken und Pfandbriefanstal- len besitzt, und daher ist es begreiflich, daß an- gesichts der Notlage des Hypofhekenmarktes die Haus- und Grundbesitzervereine behufs Errich- tung von Pfandbriefinstituten die Hilfe der Ge- meinden und der Gemeindeverbände anrufen. Sicherlich würde es zur Förderung des Feal- Fredits dienen, wenn neben die Hypothekenaktien- bauken und Versicherungsgesellschaften öffentlich rechtliche Körperschaften träten, obgleich zur Zeit der niedrige Kurs der Pfandbrieſe auch ihre Tätigkeit beeinträchtigen müßte. Unkündbare Amortisationshypotheken, wie solche von Pfand- briefinstituten gegeben werden, sind freilich, seit- dem der städtische Grundbesitz eine für den Um- Satz bestimmte Handelsware geworden ist, ver- möge des Tilgungszwanges, besonders in Nord- deutschland, nichf sehr begehrt, und solange der Grundstückseigentümer der zweiten Hypothek nicht entraten kann, würde es näher liegen, wenn der Tilgungszwang bei der zweiten Hypothek einsetzte; immerlin ist zu hoffen, daß bei Schaffung von Pfandbriefinstituten durch Ge⸗ meinden und Gemeindeverbände die Amorti⸗ sationshypotheken, deren Unkündbarkeit ein un⸗ schätzbarer Vorteil ist, an Boden gewinnen würden. Der Schwerpunkt der Hypothekennot aber liegt in der zweiten Hypothek, nämlich in dem völ⸗ ligen, fluchtartigen Rückzuge des Privatkapitals von dieser Form der Geldanlage. Der Fealkredit ist nicht nur erschüttert, sondern beinahe ver- nichtet; soweit die Beschaffung Zweiter Hy- pothleken noch möglich ist, werden Zinsen, Pro- visionen und sonstige Vergütungen angeboten und gefordert, die der Grundbesitz auf die Dauer nicht ertragen kann. Der immer lauter ertönende Ruf nach Frschliehung billiger Geldquellen für zweite Hypotheken ist, soweit er sich an das Privatkapital richtet, bisher im wesentlichen ver- hallt; durch Beihilfen der Stadtgemeinden oder Errichtung städtischer Hypothekenaustalten für g zweite Hypotheken, die bei den erheblichen Wert. schwankungen des städtischen Grundbesitzes nicht weniger als geſahrlos ist, dureh Gründung von Kreditvereinen der Hausbesitzer oder von Hypothetenvermittlungsgenossenschaften welche die Ausbietungsgarantie für die von ihnen Ler. mittelten Hypotheken übernehmen, kann die Not nur gelindert, nicht beseitigt werden. Hier kann, wie Jusitzrat Heinitz auskührt, nur dann Abhilfe geschaffen werden, wenn die Privat- bapitalien aufhörten auf die Kündigung und Ein- ziehung dieser Hypotheken bedachf zu sein, und wenn es den Gründbesitzern gelänge, das Ver- trauen des Privatkapitals wieder zu gewinnen Bisher fehlen aber noch Anzeichen; die eine Bes- serung verbeißen. Der Verfasser gibt die Gründe des Mißtrauens gegen die zweiten Hypotheken eingehend wieder und verweist vor allen Dingen darauf, daß das arg getäuschte Vertrauen, das rüher in die zweiten fiypotheken gesetet worden ist, nicht zurückkehren wird, solange zumal in großen Städten die gewerbliche Lätigkeit des Bau- ünternehmers zum überwiegenden Teil mittellosen und unzuverlässigen Personen vorbehaiten ist, solange Terrain- gesellschaften an solche Unternehmer Baustelien Verkaufen usw. Die Ausführungen schließen mit folgenden Stätzen: Vor wenigen Monaten hat auf dem 35. Ver- bandstage des Zentralverbandes Kiel der Deut- schlen Haus- und Grundbesitzervereine ein Ar- chitekt aus Kopenhagen mitgeteilt, daß in seiner Heimat eine Hypothekennot nicht bestehe, obwohl das Privatpublikum Geld in Hypotheken nicht an- zulegen pflege. In Kopenhagen werden unkünd- bare erste Hypotehken in Hölhe von 50% des Grundstückswertes von Banken und Pfandbrief- instituten, unkündbare zweite Hypotheken, die über die Wertgrenze von 65% nicht hinausgehen, von Hypothekenvereinen der Grundbesitzer ge- geben; eine 65% des Wertes übersteigende Be- leihung gibt es dort nicht. Sollte die Möglichkeit, daßg wir uns solchen Zuständen wenigstens etwas nällern, ganz ausgeschlossen sein? Die Besei- tigung der Hypothekennot würde voraussichtlich keine unüberwindlichen Schwierigkeiten bieten, wenn durch wirksame Bekämpfung der im Bau- gewerbe und in der Terrainspekulation herrschen- den Mißstände und Ausschreitungen das Kredit- bedürfnis des Grundbesitzes auf ein wirtschaft- lich berechtigtes Maß zurückgeführt werden könnte; solange aber bei ungünstiger Lage des Geld- und Baumarktes das Privatkapital täglich erfahren muß, daß die zweite Hypothek nicht innerhalb der bei der Beleihung vorausgesetzten Wertgrenze von 75 9% oder 80% liegt, sondern weit darüber hinausgeht und nicht selten an dieser Grenze erst ihren Anfang nimmt, wird das Problem der zweiten Hypothek jeder durch- greifenden Lösung spotten.“ Oeffentliche Finanzen. Württembergisches Staatsschuldbuch. Stuttgart, 21. Jau. In das Württembergi⸗ sche Staatsschuldbuch waren 61 600 300 M. ein⸗ getragen, woyvon 51 824 600 M. durch Umwand- jung von Briefschuld und 9 775 700 M. durch Bareinzahlung entstanden sind. Dazu kommen noch die Einzahlungen auf die Anlehen für die Landeswasserversorgung in Höhe von 1 481 800 Mark. Gelöscht wurden bis jetzt 346 600 M. und dafür Staatsschuldverschreibungen ausgereicht. Als eingetragene Gläubiger erscheinen 1672 natürliche Personen mit 13 540 500., 27 Han- delsfirmen mit 887 800., 6 eingetragene Genos- senschaften mit 55 500., 388 juristische Per- sonen mit 17911 400., 349 Vermögensmassen unter öffentlicher Verwaltung mit 29 140 000., 8 andere Vermögensmassen mit 59 100., zu- sammen 2450 Konten mit 61 600 300., Wozu dann noch die oben erwälnte Einzahlung für die Landeswasserversorgung kommt. Es sind dies nahezu 10 Prozent der gesamten Staatsschuld von rund 638,5 Millionen Mark. Der Fechen- schaftsbericht enthält auch den Vertrag mit den Banken üüber das im Juli aufgenommene württbg. Staatsanlehen von 13 Millionen Mark, Dasselbe ist zum Preise von 95 40 M. für je 100 M. über⸗ nommen worden. Weiter wird mitgeteilt, daß die Summe der für 1913 bewilligten Kredite 53 250 300 Mark beträgt, von welchen 28 607 800 M. voll- zogen sind. Sonach betragen die noch offenen Kredite für 1913 24 642 500 M.— Unter den Ein- gaben, die dem Ständischen Ausschuß vorgelegt wurden, befindet sich auch eine solche des Württ. Aerztlichen Landesausschusses an die Stände um Gewährung von Staatsmitteln zum Ankauf von Radium für die Tübinger med. Fakultät. reussisch-hessische Risenbahnen. Bei der preußisch-hessischen Eisenbahn-Be- triebsgemeinschaft betrugen im Dezember 1913 die Einnahmen aus dem Personen- und Gepäckverkehr 53 590 000( 356 000)., aus dem Güterverkehr 130 636 000(— 1 656000) M. und aus sonstigen Quellen 13 508 000( 1 335 000)., zusammen 197 743 000(+ 35000)., ferner seit Beginn des Nechnungsjahres die Einnahmen aus dem Personen- und Gepäckverkehr 565 405 000(24 398 000) M. aus dem Güterverkehr 1 264 686 000(+ 31 036 000) Mark und aus soustigen Quellen 105 640 000 M (+ 3010 000). zusammen 1 935 821 000 Mark (+ 58 444 000.). Darlehen der Stadt Nürnberg. Nürnberg. Die Gesamtsumme der von der Stadt Nürnberg in den letzten Monaten bei ver- schiedenen Gesellschaften in kleiuen Posten aufge- nommenen Darlehen beträgt 9 Mill. M. Es wurde zehnjährige Unkündbarkeit sowie 4,45 Prozent Verzinsung für 5 Mill. M. und 4,5 Prozent für die übrigen 4 Mill. M. vereinbart. Seldmarkt, Bank- und Börsen- Wesen. Diskontermäüss gung der Reichsbank. Nachdem die Osterreichisch-ungarische Bank und, wie unten mitgeteilt wird, auch die Bank von England ihren Diskont um je s auf 5 bezw. 4 Prozenf ermäßigt hatten, hat nunmehr auch die Reichsbank ihren Satz um auf 4% Prozent er- niedrigt. Wir erhalten darüber folgende Tele- ramme: Berlin, 22. Jan. In der heutigen Sitzung des Zentralausschusses der Reichsbank besprach Ex- zellenz Havenstein die Zahlen des Zwischenaus- weises vom 19. Januar und führte sodann aus, die Ansprüche der Reichsbank seien von Dezem- bermitte bis Dezemberende sehr groß gewesen größer als jemals in den Vorjahren. Die Rück flüsse nach diesem Termin hätten sich aber nor mal gestaltet. Die Privatguthaben hätten ständlig zugenommen. Die ungeddeckten Noten hätten iliren glünstigen Stand bewahrt im Vergleich zu dem Vorjahre. Der Privatdiskont hielt sich auf drei Prozent. Auch auf dem internationalen Geld. markte hätte die Entspannung Fortschritte ge macht. Der Stand der Devisenkurse sei nicht be- drohlich. Unter diesen Umständen hätte das Reichsbankdirektorium keine Bedenken gehabt, den Diskont um Prozent zu ermäßigen. Berlin, 22. Jlan. Die Deutsche Reichsbank hat den Diskont von 5 auf 4% Prozent und den Lombardzinsfuß von 6 auf auf 5% Prozent herab- gesetzt. Diskontermässigung der Bauk von England. Wir haben bereits am 20. Januar mitgeteilt, daß heute eine Ermäßigung des Londoner Banksatzes auf 4 Prozent erwartet würde. Diese Erwartun- gen haben sich erfüllt, was durch folgendes Tele- gramm bestätigt wird: W. London, 22. Jan. Die Bank von England ermäßigt den Diskont um% auf 4 Prozent. Frankfturter Efſtektenbörse. Fraukfurt, 22. Jau. Der Zwischenausweis der Reichsbank hatte die Gedauken an der Vor- nahme einer Diskont-Ermäßigung bestärkt; der Zentralausschuß hat denn auch beschlossen, den Diskont von 5 auf 4% Prozent und den Lonibard von 6 auf 5% Prozent herabzusetzen. Die Reichs- bank hat dabei die Entscheidung der Bank von England nicht abgewartet, die heute gleichfalls zu einer Herabsetzung ihrer Rate schreiten wird Bei Beginn des heutigen Geschäfts machte sich große Unternehmungslust geltend, umsomehr, als auch der Newyorker Markt ein festes Aussehen zeigte und vom Eisenmarkt in Amerika eine ent- schledene Besserung berichtet wurde. Die versöhm- liche Haltung in der neuen Botschaft Wilsons läßt eine weitere Geschäftstätigkeit erwarten. Am Montanmarkt kamen die gestern bevorzugten Werte zu weiterem Umsatz. Besonders zu er- wähnen sind Gelsenkirchener, Harpener, Phönix⸗ Bergbau, Deutsch-Luxemburger, die stark gehan- delt wurden. Von Transportwerten waren bemer⸗ kenswert Baltimore und Ohio; österreichische Bahnen waren ruhiger im Auschluß an die Pariser Verhandlungen. Schiffahrtsaktien standen niedri- ger, Pakeffahrt jedoch fester; Deutsch-Ubersee Standen bei lebhaftem Verkehr auf 17274, ebenso waren Schuckert fest. Auf dem Bank-Aktienmarkt ist eine weitere feste Haltung zu verzeichnen; Dis- konto-Kommandit, Darmstädter und Deutsche Bank waren höhler. 3½—3proz. Reichsanleihen wurden höher bezahlt; Mexikaner waren fest. Am Kassamarkt für Dividendenwerte war die Haltung fest. Im Auschluß an erneute Rückgänge in Schiffahrtsaktien war der Verkehr später ruhi- ger. Privatdiskont 3½e Prozent. Das Geschäft wickelte sich in einzelnen Werten ab. Von chemischen Aktien sind Scheideanstalt 2 Proz. höher bezahlt. Maschinenfabriken be⸗ hauptet. Die Herabsetzung der Bankrate von 455 auf 4 Proz. ging einflußlos vorüber. Junge Paket- fahrt erstmals 126 G. notiert. Der Schluß der Börse war gut behauptet. Es notierten: Kredit 203%, Diskonto-Kommandit 191%6, Dresdner 154%, Staatsbahn 154%, Lom- barden 22%, Baltimore und Ohio 3½¼40 Prozent. Berliner Hflektenbörse. Berlin, 22. Jan. Die der Börse seit einigen Tagen innewohnende Festigkeit erhielt sich auch heute, zumal die inzwischen zur Tatsache gewor- dene Herabsetzung des deutschen Reichsbankdis- konts um% Prozent, wodurch von Neuem die herrschende Geldilüssigkeit illustriert wird, eine gute Anregung bot. Auch der stramme Schluß Newiyorks sowie die weitere Steigerung der 3pro- zentigen Reichsanleihen auf 76.75 gab der Festig- keit einen wesentlichen Rückhalt. Trotz alledem hob sich das Kursniveau im Allgemeinen nur wenig, da man sick hinsichtlich der politischen Lage auf dem Balkan nach wie vor nicht von Be- sorgnissen frei machen kann und der starke Rück⸗ gang der Schiffahrtsaktien dem Belätigungsdrang der Spekulation einen Dämpfer aufsetzte. Die Beschlüsse der gestrigen Pariser Schifi- kahrtskonferenz, wonach die Ausprüche der Hapag jür unbegründet angesehen worden sind, und die erlolglos verlaufen ist, lassen mit Bestimmtheit eine Verschärfung des Ratenkampfes erwarten. Die Spekulation schritt darauf zu größeren Ab⸗ gaben auf diesem Marktgebiete. Am meisten gaben Tapag und Norddeutscher Lloyd nach, erstere um 1˙8 Prozent und letztere um 1% Prozent. Die Kursgestaltung in Montanwerten wurden durch Meldungen über Preisunterbietungen am Röhren⸗ markt beeinträchtigt. Großes Interesse zeigte sich hier im Verlaufe wieder für Bochumer und Har- pener, die beträchtlich höher notiert Wwurden, fer- ner Kattowitzer, da der nach Zeitungsmeldungen zu Anfang des laufenden Geschäftsjahres durch den oberschlesischen Kohlenarbeiterstreik hervor- gerüiene nicht unbedeutende Gewinnausfall inzwi- schen wieder eingeholt worden ist. Dagegen setzten Hohenlole ihren Rückgang wWelter ſort und verloren im Verlauf ca. 2 Prozent. Ferner erlitten Consolidation stärkere Einbußen. Von Elektrizitätswerten wurden wieder Deutsch- 1 1 bei leblaften Umsätzen in beträchtlichen osten aus dem Markt genommen. Am Markt der amerikanischen Werte stellten sich Baltimore im Auschluß an Newyork wesentlich höher. Canada blieben unter Schwankungen ziemlich be⸗ gauptet. Von Banken erireuten sich Diskonto- Kommanditanteile eines regeren Interesses. Im späteren Verlauje unterlagen die Kurse inellrlachen Schwankungen. Der feste Lon blieb aber bestellen. Schiffahrtsaktien vermochten sich etwas zu erholen. Tägliches Geld%½ Proxent. Ultimogeld 4 Prozent. Man erwartet teilweise eine N n dieses Satzes. Bei der Seehand- lung wWar Ultimogeld zu%½ Prozent zu haben, sie gibt Geld bis 20. März zu 3½% Prozent und gauit Märzdiskonten zu 3 Prozent. Die Herab- Setzung der englischen Bankrate auf 4 Prozent hat zur Weiteren Besserung der Stimmung beige⸗ ragen. In der zweiten Börsenstunde bröckelten die Kurse leilweise etwas ab infolge des anhaltenden Nückganges von Hohenlohe-Aktien. Bei Schluß des Offiziellen Verkehrs strebten die Kurse aber erneut nach oben, wobei Hohenlohe, Cousolida- tion, Phönix und Hansa sich stark belestigen konnten. Privatdiskont: 2½ Prozeut. Emisslonen, Gründungen und Kapitalserhöhungen. Plauener Kunstseidenfabrik.-., Plauen(Vgtl.) Die außerordentliche Hauptversammlung der Plauener Kunstseidefabrik.-G. diie Aufnahme eines Darlehens von Mark 250 000 zwecks Errichtung einer Feinzwirnerei Die Verwaltung teilte mit, daß ihr Fabrikat bei der Kundschaft sehr anspreche und nach der durch- geführten Betriebsvergrößerung ein gutes und loh- nendes Geschäft in Aussicht stehe. Mandel und industrie. Deutschlands Aussenhandel im Jahrel9is Wir haben gestern abend bereits kurz die Ge samtziffern 1013 für die Ein- und Ausfuhr des Deutschen Reichs im Spezialhandel mitgeteilt. In dieser Allgemeinheit geben sie freilich nur ein un- vollkommenes Bild. Es ist zunächst allgemein üblich, den Edelmetallverkehr(Gold und Silber) vom reinen Warenverkehr auszuscheiden. Die Einfuhr von Gold betrug 377,2(281,7) Mill. Mark, die Einfuhr von Silber 54,2 600 Mill. Mark. Die entsprechende Ausfuhr stelfte sich auf 61,0(108,5) Mill. Mk. Gold und 40,3(34,2) Mill. Mk. Silber. Das Deutsche Reich hat also im verflossenen Jahre aus dem Edelmetallverkehr 330,1(183,0) Mill. Mk. gewonnen, darunter 316,2 (173,2) Mill. Mk. Gold. Diese Zahlen erläutern in vortrefflicher Weise die allgemein beobachtete Kräftigung des Standes der Reichsbank und zeigen gleichzeitig, daß sich diese Kräftigung keineswegs nur auf Kosten der im Inlande umlaufenden Gold- menge vollzogen hat. Der reine Warenver- kehr hat im Jahre 1913 einen Einfuhr wert wert von 10 080,(8950,8) Mill. Mk. erreicht. Die Einfuhr hat also gegen das Vorjahr um 4,0, die Ausfuhr dagegen um 1123,8 Mil!. Mark zugenommen. Diese Zahlen verdienen um so größere Beachtung, als sie die Ergebnisse des Jahres 1912 geradezu umkehren. Als damals das Fazit gegen 1911 gezogen wurde, überwog die Zunahme der Einfuhr(+7985,7 Mill..) ob- gleich auch die Ausfuhr eine beträchtliche Ver⸗ mehrung erfahren hatte(+850, 7 Mill..). Diese schen Reiches verdienen genauer untersucht zu werden. Wir wollen darauf noch zurückkommen. Zeste deutsche Kartoffelgrosshündler-⸗ Tagung. toffelgroßhändler-Verband(Sitz Düsseldorf) ver- anstaltet, wie bereits gemeldet, vom 31. Jauuar bis 3. Februar in Hamburg die Erste deutsche Kartoffelgroßhändler-Tagung, verbunden mit der Generalversammlung des Verbandes. Das Pro⸗ aus der folgende Bit e ee er· wähnenswert sind: Die Notwendigkeit der Ver- besserung der Transportverhältnisse von Kartof- ſeln auf den Eisenbahnen.— Kalkulationsfragen im Kartoffelhandel.— Die Züchtung und Erken⸗ nung sortenreiner Kartoffeln.— Der Export und Iimport von Kartoffeln im deutschen Reiche.— Die Kartoffel als Volksnahrungsmittel.— Der Agent schläge zur Regelung des Agentenwesens.. Von besonderer Bedeutung ist ein Vortrag des Herrn Gell. Reg.-Rat Dr. 15 5 der Garantie für die Gesundheit von Kax- toffeln. Wimmers-Düsseldori über die bei der Uutersuch- An den Kongreß, der mit Festkommers und Fest- essen verbunden ist, schließt sich am letzten Tage eine Besichtigung von Hamburg an. Nach den bis jetzt einge Wird sich die gebung des gesamten deutschen Kartoffelgroßhanu- dels gestalten. Arno Schade-Düsseldorf bezogen werden. Schwarzwülder Uhrenindustrie, Furtwangen, 20., Jan. Das Großh. Lan- Bläflermeldung über eine schwere Krisis in der Schwarzwälder Uhrenindustrie mit, daß dies für die Furtwanger Verhältnisse nicht Zutreffe. Alle Fabriken seien gut beschäftigt und wenn diese Beschäftigung auch nicht den Grad der früheren gemeinen Geschäftslage zusammen. Trotz der un- sicheren Lage sei heute kein Grund vorhanden, die Arbeitszeit beschränken zu müssen. Wandererwerke, vorm. Winklhofer u. Jänicke.-., Schönau. Chemnitz, 21. Jan. In der heuti 85 ralversammlung der Wandererwerke gor-⸗ mals Win Eklhofer u. Jänicke.-8. Schönau bei Chemnitz, erwiderte die Verwal⸗ tung auf Anfragen, daß der sich weiter befriedigend anlasse und die die Aussichten für das 6 h kalls nicht unerwartete politische Ereignisse ein- treten, beiriedigend bezeichnen könne. Die Er. zeugn Autos, fänden guten Absatz. Die Frage der Kapitalserhöhung wird als Lur it nicht aktuell bezeichnet. Man wolle die weitere Entwicklung der Verhältnisse abwarten. Interessengemeinschait in der trranzös. Besprechungen zwischen den Hüttengesellschaften Hauts-Fourneaux, Forges et Acieries de Pompes Gange. Verkehr. Scheltern der Parlser doolverhandlungen Paris, 22. Jan. Die Verhandlungen der Nord- atlantischen Konferenz haben mit einer vollstänu- digen Auflösung des bisherigen Pools auf den 31. Januar geendigt. Es hat einen sehr schlechten Eindruck gemacht, daß die Hapak mit ihrem Ver⸗ langen nach Erhöhung ihrer Aubote um 5 Proz. eine Art Ultimatum stellte, denn es war vielleicht als Mittelsperson des Kartoffelhandels und Vor-. ppel-Berlin-Dahlem über die Jahre zumteil erreiche, so hänge das mit der all- Gene von 10 695,4(10 691,4) und einen Ausfubr⸗ grogzen Umwälzungen im Außenhandel des Deut- Düsseldorf, 2. Jan. Der Deutsche Kax gramm weist eine reichhaltige Tagesordnung auf,— Im Auschluß daran referiert Herr Jos. ung von Kartoffeln zu beobachtenden Grundsätze. genen Anmeldungen zu urteilen, agung zu einer imposanten Kund- Einlaßkarten können nur noch bei soforliger Anmeldung vom Verbandssyndikus Or. desgewerbeamt, Filiale Fürtwangen, teilt zu der erwaltung laufende Geschäftsſanr, isse, darünter auch die neu eingeführten Eisenindustrie. Wie wir vernehmen, sind seit geraumer Zelit bei Nancy und Schneider u. Co.(Le Creusef, zwecks Abschluß einer Interessengemeinschaft im 8. Seite. GBeneral-Ameiger.— Vadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt.) Donnerstag, den 22. Jannar 1914. nicht gauz ausgeschlossen, daß man eine mäßigere Erhöhung in Betracht zielen könne, Verschiedene Milglieder der Konſerenz enthielten sich auch nicht ihrer Verstimmung gegen das Auftreten der Hapag auszudrücken. Nach der Auklösung des Pools beschlossen die Kontinentallinie, der Norddeutsche Lloyd also inbegrifien und die Ha- pak ausgeschlossen, in Zulkunff gemeinsam vorzu- gehen. Die Engländer scheiden einfach aus den Pool aus, ohne über ihre weit. Absichten irgend etwas verlauten zu lassen. Sie motivieren ihr Ausscheiden nüt technischen Schwierigkeiten. Die Auflösung des Pools beweist jedenfalls, daß die samtlichen Gesellschaften die Erklärungen der Hapak unberechtigt finden. Die Mitglieder der Konferenz verlassen heute Paris. Versicherungswesen. Kölnische Hagel-verslcherungsgesell., KöOin. Die Verwaltung wird für das Jahr 1913 nach, Wie sie mitteilt, reichlichen Zuweisungen an. die Riicklage eine Dividende von 60 M. für die mit 300 M. eingezahlte Aktie vorschlagen. Für 1912 ist eine Dividende von 25 M. jür die Aktie, auf die damals 500 M. eingezahlt waren, verieilt worden. (Bekanntlich wurden auf die Aktien, die ursprüng- lich mit 300 M. eingezahlt waren, im Jahre 1908 Weitere 200 M. eingefordert, die aber am 1. April 1913 wieder zurückgezahlt wurden.) Betriebsergebnisse, Generalver- sammlungen und Diuidenden. Rohag. Die Hauptversammlung der Rohproduk- ten- Handelsgesellschaft m. b. H. (Rohag), der von der Scheidemandel-Gesellschaft gegründeten Knocheneinkaufs-Vereinigung der Händler, Wwar von etwa 400 Mitgliedern(die Ge- samtzahl der Anteilseigner beträgt 425) besucht. Der Aufsichtsratsvorsitzende Direktor Salomon führte aus, daß das am 30. September 1913 be⸗ endete Rechnungsjahr weniger dem weitern Aus- bau gewidmet zu sein brauchte, da die Organi- sation nunmehr geschlossen sei. Betont müsse Werden, daß der jüngste Preßfeldzug gegen die Saheldenunde-G. irgendwelche Klckbeziehun- gen auf die Rohag nicht habe, vielmehr sei jestzu- Stellen, daß die der Rohag von Scheidemandel zu- sicherte Abnahme der Rohstoffe bei pünktlicher zahlung vertragsmäßig erfolge. Die fälligen Vergütungen seien in voller Höhe eingegangen; auch würden die täglich eingehenden Abrechnun⸗ gen umgehend beglichen. Uebrigens liefere die Rohag außer an die Scheidemandel-.-G. noch an Weitere 21 unabhängige, durchaus zahſungsfähige Unternehmungen. un gelangte der Rechen- schaftsbericht für 1912-13 zur Vorlage, der bei 1250 000 M. Stammeinlagen(davon 75 Prozent nüt 937 000 M. nicht eingezahlt) 192 280. Rein- gewinn ausweist, aus dem 5 Prozent Dividende auf die 30 Stammanteile A der Scheidemandel-Ge- sellschaft, 86 Prozent Dividende auf die Einzah- lungen der 1152 Stammanteile B ausgeschüttet und 4057 M. vorgetragen werden sollen. Es waren am: 30. September 68 Anteile noch nicht begeben. zahlungseinstellungen und Kon- Kkurse. HKonkurse in Deutschland. (A. Aumeldefrist, PD.— Prüfungstermin.) Altenburg.-A.(), Alfred Fritsche, Schuhn, A. 13.., P. 24. 3.— Berlin(Mitte 83), Georg Hleyse, Kim., Krystall-Fahrradwerk, A. 17. 2, P. 17. 3.— Berlin(Mitte 84), Markus Abramowitz, Kim., A. 20.., P. 15. 4.— Boch- um; Josef Iimmes, Kim., Inh, e. Importgeschäftes, A. 10.., P. 2 4.— Bres la u, Albert Hirschel, 5g Kauftm., Inh. der Firma gl. Namens, A. 15.., P. 18. 4.— Burg Bez. Magdeb., Ernst Giese, früh. Restaurat, K. 23.., P. 9. 3.— Celle, Nave u. Delgehausen, off. Hg. Schirmstoclctabrik, A. 1.., P. 16..— KölIn a. Rh.(64), Therese Großmann, Wue., Inh. e. Postkartengeschäfts engr., A. 20.., P. 10. 3.— Köln-Bickendori(Köln Rh. %0, Agnes Fuhrmann Ehefr., Inh. e. Manufaktur- Waärengeschäfts, A. 20.., P. 17..— Freiburg (Schles.), Paul Reiß, Hotelbesitzer, A. 9.., P. 30. 5.— Büh!(Gebweiler), Vogt u. Emde, ofl. Ig., Elsäss. Spulenmanuf. f. Textil-Ind., A. 28.., P. 9. 3.— TIrügleben(Gotha), Otto Bauer, Landwirt, A. 11.., P. 18. 2.— Gumbinnen, Robert Dahms, Kim. in Firma August Dahms, A. 15. 2, P. 27. 2.— Dieringhausen(Gum- mersbach), Alfred Berbig u. dessen Ehefrau., Inh. e. Haushaltungs-etc.-Gesch., A. 19.., P. 28..— Heidenheim(Brenz), Georg Sommer, Inh. e. Baugesch,, A. 10.., P. 17. 3.— IIfeld, Agnes Meyer Wôwe., Inh. der Firma Julius Meyer, A. 28. ., P. 12. 3.— Königsberg(Pr.), Fritz Salau, Kaufim., A. 21.., P. 2. 3.— Langendreer. Julius Maslow'sky, Schuhwyhdl., A. 16.., P. 2. 3. — Lübeck, Heinr. Löding., Spediteur, A. 16. ., P. 31. 3.— Magdeburg(A.), Bruno u. Anton Ruben, Kaufl., Inh. d. Firma Gebr. Ruben. A. 13.., P. 27, 3.— Meerane(Sachsen), Rich. Jul. Wimelm, Fabrikant, Inh. d. Fa. Meeraner Baumwollweberei Wilh. u. Co., A. 10.., P. 23. 3. — Meeranue(Sachsen), Gebr. Schubert, offene Hg., A. 10.., P. 23. 3.— Mülhausen(Els.). Fa. Pehl u. Co., Inh. G. Helffrich. Baumaterialien- Handlung, A 2.., P. 16. 2.— Münster(West- falen), ſosef Sürth, Porzellanmaler, A. 9.., P. 14 2.— Neuköln, Ida Frey Ehefr., Inhl. e. Partie- Warenhdlg., A. 15.., P. 6. 3.— Berlin-Trep- tGW(Neuköln), Edwin Amann, Möbethändler . 22.., P. 13. 3.— Kirehtorf(Regen), Joh. Molz, Bäckermeister, A. 9.., P. 18. 2.— Alts- hausen(Saulgau), Fritz Figel, Kim., Inh. der Fa. F. A. Figel. gem. Warengeschäft, A. 10.., P. 19. 2.— Trier(12), Horst Meyer, Hauptmann K. 9.., P. 16. 2.— ULeckermünde, Lisbeth Verchow, Putzmach., A. 21.., P. 5. 3.— Zül- UHehau, Gustav Berlcholz, ſr. Zimmermstr., jetet Battechniker, A. 16.., P. 14. 2. Arbeitsmarkt und Kkonlunktur. Arbeitsmarkt im Dezember 1913. SNC. Karlsruhe, 20. Jan. Der Beginn des Winters und das Aufthören der Arbeiten im Freien, insbesondere der Bautätigkeit, hat wie alljährlich verursacht, daß die öffentlichen Arbeitsnachweise Sowohl von den Arbeſtgebern wie von den Arbeit⸗ nehmern in geringerem Umfang in Anspruch ge- iommen werdden. In der männſichen Abteilung ist die Zahl der oflenen Stellen gegen den Vormonat (November 1913) weiter zurückgegangen, und zwar und rund 650, diejenigen der Arbeitsuchen den um 2060 und die der erfolgten Einstellun um 600,. Nicht ganz so ungüustig ist der 60¹5⁵ 1281 100 Pf„53,5 Pig., beschädigte unter 100 Pfd. ohns eEx- gleich mit dem Vorjahr. Obgleich von verschie- denen Austalten eine Verschlechterung der Ge- schäktslage gegenüber dem Dezember 1912 be⸗ sonders hervorgehoben wird, Wðaren für den Ver- band im ganzen 335 offene Stellen und nur 878 Arbeitsuchende mehr vorgemerkt, und es er⸗ folgten 183 Einstellungen mehr als im Dezember 1912. Das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage ist allerdings sowohl im Berichtsmonat wie im Vormonat und im Parallelmonat 1012 recht ungünstig. Es kommen nämlich auf 100 ver- langte Arbeitskräfte sowohl im Dezember und November 1913 fast genau je 324 Arbeitsuchende, im Dezember 1912 aber 328. Bei der weiblichen Abteilung, wo wie gewöhnlich im Weihnachts monat ein Wechsel möglichst vermieden wird. hielten sich Nachfrage und Angebot beinahe das Gleichgewicht. Warenmärkte. Mannheimer Produktenbörse. Obwohl die Offerten von den Ausfuhrländern allgemein etwas höher gehalten waren, nahm der hiesige Markt doch einen zuhigen Verlauf, da es an besonderer Anregung fehlte. Die Unterneh⸗ mungslust war klein. Die Notierungen im hiesi- gen offiziellen Kursblatt wurden für russische Weizen um 0,20—0,25, für pfälzischen Roggen um 0,25 und für badischen Hafer um 0,25 M. per 100 kg bahnfrei Mannheim erhöht. Der Preis für Platamais dagegen wurde um 0,15 M. per 100 kg bahnfrei Mannheim ermäßigt. Vom Ausland werden angeboten die Tonne gegen Kasse olf. fotterdam: Welzen Laplata-Bahla-Blanoa oder Barletta-Russo 28 Kg. sohwimmend. 159.——159.50, dito ungarlsche Aussaat 78p Kg. p. Jan.-Febr. N. 158.1588 50, dito e Santa fe 79 Kg. per kebr.-Härz fH. 159.—159.50, dito bfauspitzig 73 Kg., per jan.-Febr, zu H. 000.00—000.—, Kansas Ii golf per prompt . 150.—169.50, desgl. Ohioago H. 162.50—163.—, Manitoba Mr. 1 per prompt u. 12.——162.50, dito Nr. 2 per promp A. 160.——160.50, Uka 9 Pud 30-35 prompt K. 151.50—152.—, Ulka 9 Pud 35-10 prompt H. 157.—157.50. Kr-Azlma 10 Pud-10 sohwimm. M. 160.——.10.50, BumAnſer 76-79 Kg. nach Huster per prompt H. 156.50—157., Rumänler 78-80 Kg. naon Huster por prompt H. 158.50—155.„ Rorddeuteocher 77/78 Kg. wiegend por brompt Versohiffung K. 139.—139.50, en, südrussfsok., 9 Pud 10-15 prompt KR. 114.50.—115.—, un 1520 promp. M. 115.50—118.— dto 9 pud 20-23 Hog 7374 Kg. per prompt ber prompt B. 116.50—117.—, nordueutsoh. A. 715.50-—116.—. gerste russ. 59-60 91˖ par prompt H. 111.——111.50, dito 19-60 Kg. per lanuar R. 112.—112.50, rumän. 59.60 Kg. per 4 n. 113.50—174., Donau 60/81 Kg. per prompt K. 112.50 bls 113.—. Kals La Flata, gelb rye terms sohwlmmend M. 107.50108.—, zer lanuar., 106.50-—107.— bonau Galatz Foxaanlan prompl . 107.50.—108., Odessa per prompt d. 107—107.50, flovorissik b. prompt u. 000.——000.00. Mixed per prompt. 000.00—000.— kater, nordrussſscher, 46-—47 Kg. p. prompt A. 114.——114.50, dito 4746 Kg, per prompf d. 115.—115,50, Donau 46-47., per NMovemb. A. 000.——000.—, aito 50-51 K, per Jun d. 000.— 00.— amerikaner Olipped weise 38 Ppfd, per Mal-Jun! 000.—000. 0% Ca Plata 48-%0 Kg. p. an.-Febr.. 106.50.—107.50. Süddeutsche Feitschmelze elugetragene Gonossensohaft m. b. H. MHannhelm, 21. Jan. 1913. Zel der heute stattgehabten Auktlon wurdlen nachstenengde Prelse erzlelt: Kuhhäute bis 59 Pfd. 70.—71 bfg., 60—89 Pfd. 72,5—73,5 Pfg., 70 bis 79 Pfd, 71,5—72 Pfg., 90—89 pfd. 66,5—07 Pfü., 90—99 Pfd. 65,5—66 bis 73 Pfg., 100 und mehr Pfad. 67 Pfh., Landhäute— Pfg, N bls 79 Pfd. 68 Pfg., besohädigte dis 80 und mehtf Pfd. 64 Pig,, gorddeutsohe 63,5 Pfg. Farrenpäute unter 100 Pfd. 59,5—0 Pfg., Uber 100 Pfd. 56,5 uls 59 Pig., unter 100 Pfd. ohne Kopf und teſis ohne Füsse 65—62 fig., uder 100 Pfd, ohne Kopf und tells ohne Füsse 5 deschädigte unter 100 Pid. 57 Pfg., deschädigte Uber opf und telles ohne fusse 60 Pig., beschädigte uber 100 pfd. obne Kopt und tells onne Füsse 56 Pig. Rlngshäutebls 59 Pfd. 70,5—72,5 Pfg., 60—69 Pfd. 72—73 Ptd. 71 pig., 90 ung ktt, 70—79 Pfd. 71—71,5 pfa, 0 mehr Pfd. 70,58 Pfg., Landhäute dis 69 Pfd.— Pig., Landhäute 70 ung ment bic,—. Pig, descnädlgte antor 60 Pid. 70 Pig. beschädigte 80—70 Pfd. 89—9,5 Pg. beschädſgte 80 und menz Pfd. 70 7½,5 Pfg., Norddeutsche 63,5 Pfg. Qohsenhäute bis 59 Pfd. 68,8 Pfg., 60—69 Pfd. 68 Pfg., 70—79 Ffd. 70,5—73 Pfg., 80—89 Pid. 70,5—73 Pfg., 90—99 Pfd. 69—69,5 Pig., 100—10% Ffd. 68 56 Pfg. 110—119 Pfd. 68,5 Pfg., 120 und menr Pig. 645 Pig., Landhäute— FPfg., besohädigte unter 70 Pfd. 66 Pfg. besohädigte von 70—89 Pid. 68,5-6,5 Pfg., deschä⸗ digte Jon 50—99 Pfg. 57 Fig., besohädigte 100 ung mehr Pid. 50 Pig., Rorddeutsche 82 Pfg. Lafbfelle ohne Kopf. l. Gewiontsklasse über 12 Pid. H. 18.90 ber Stüok. Il. gewiohtsklasse von 10—12 Pfd. u 11.85.—12.6⁵ p. Stllok, IIl, gewiohtsklasse von—10 Pfd. M. 10.90—11.15 p. Stülok W. dewlohtsklasse von—8 Pid. M..10—10.10 per Stllok. V. dewlontsklasse unter 6 Pid. M..0.— Hammelfeflen Mk..75 per Stuok. Hammelblösen Mk..C00 per Stüok. Berliner PFroduktenbörse. Berlin, 2. jan. Da keine besonders an- regenden Momenie vorlagen und die Unterneh- mungslust sich in sehr engen Grenzen hielt, war der Verkehr am Getreidemarkcte sehr gering. Die Preise für Brotgetreide und Hafer waren aber gut behauptet. Mais und Rüböl vernachlässigt. Wetter: kalt. Getreide. Odessa.(Wochenbericht.) Die Stimmung War hier a uf lebhaftere Nachfrage von den Ver- brauchsplätzen her lebhafter, und es sind Ab- schlüsse in verschiedenen Artikeln zustande ge- kommen; die meisten Verkäufer halten aber Zu- rück, da ihnen bei den bedeutenden Lagerkosten die sie bereits haben, die Abstoßung der Ware zu den gegenwärtigen Preisen nur Verluste brin- gen kann. Die Schiffahrt im Asow und in Cher- son ist bereits geschlossen, und man ist somit jetet nur auf einige südliche Häfen angewiesen. In Eugland interessiert man sich mehr für unseren Weigzen, aber die hiesigen Forderungen will man nicht anlegen; die guten Arimas bewertet man hier 36 s cif London-Hull, die besseren Ulkas notie- ren 33 s od eif, und die die gewöhnlichen Sorten sind nicht unter 32 8 3 di cif zu beschaffen. Deutschland bot vergebens auf gute Ulkas von 9 Pud 30—35 Pfd. prompt 147 M. cif. Holland kaufte Surgik-Weizen von 9 Pud 20—25 Pfd. zu 197[l. cif auf kurze Verladung. Gerste stetig. Auf Januar und Februar forderf man 114 M. eif Hamburg-Weser und auf März-April 113.50 M. eif; das Augebot in Gerste ist wenig bedeutend. Noggen behauptet. Unter 116.50 M. kann man Ware von 9 Pud 15—20 Pfd. nicht abgeben; die Vorräte gind kleiner geworden. Mals ruhig. Nach Holland bietet man vergebens 123 fl. cif.— Der Frachtenmarkt ist sehr flau. Nach Hamburg Rotterdam, Hull und nach der Weser verlangt man 5 8s bis 6 s, nach dem Mittelmeer 7 fr. Kartoffel-Fabrikate. (Marktbericht der Deutschen Stärke-Verkaufs- genossenschaft E. G. m. b..) Berlin, 20. Jan. Die Marktlage in Kar- toffelfabrikaten kennzeichnet sich jetzt als freund- licher, da nach längerer, fast gänzlicher Stag- nation, außer dem laufenden Konsumgeschäft einige größere Transaktionen zum Abschluß ge bracht werden konnten. Es dürfte dies als Beweis dienen, daß der Bedarf, wenn auch widerstrebend und langsam, doch der wirklich vorhandenen Situation Rechnung trägt, denn die Fabriken sind nicht in der Lage, Kartoffeln zu entsprechenden Preisen besch zu können..n Weftsre Unter- Zebote zu berücksichtigen. Weit grögere Quanti. täten Kartoffeln, wie man auzunehmen geneigt Wwar, sollen durch die andauernde Fäulnis ver- loren sein, sodaßg das wirkliche Ernteerträgnis dadurch wesentlich verringert wird. Manche Berichte haben aus den angeführten Gründen die Kampagne bereits beendet, und dürfte es von der weiteren Gestaltung des Kar- toffelmarktes abhängen, ob wir noch mit einer nennenswerten Nachkampagne zu rechnen haben. Zu notieren ist frei Berlin: Kartoffelstärke und Kartoffelmehl, trockene, superior 19,20—19,75, prima/ 18,75—19,25; Bonbonsyrup, 44 ½ 23,75 bis 24,25, Capillairsyrup, 44% weiß 23,25 bis 23,75, 42e weiß/ 22,25—22,75, Stärkesyrup prima halbweiß 2125—21,75, Capillairzucker, weiß ½22,25—22.75, Dextrin, superior, gelb und weiß 25.50—26,00, prima, gelb und weig 25,00—25,50. Zu notieren fob. Stettin: Kartoffel- stäre u. Kartoffelmehl, superior 19,00—19,50, prima 18,50—19,00. Alles per 100 kg bei Posten von mindestens 10 000 Kg. Eisen und Stahl. Das Fachblatt„Iron Age“ schreibt in seinem Wochenbericht u..: Am Eisenmarkt tritt die Besserung ausgesprochen zu Tage. Der Umiang des Geschäfts hat zugenommen. Die den Trusts gegenüber versöhnliche Haltung in der Spezial- botschaft Wilsons hat die Stimmung merkbar ge- besserl. Besonders gilt dies vom Pittsburger Distrit, Wẽo verschiedentlich exklärt wird, daß nunmehr ein Wendepunkt exreicht sei. Ein Stahl- Werk hatte in der letzten Woche ein Eingang von Kufträgen zu verzeichnen, wie er seit SMonaten nicht der Fall gewesen ist. Die Stahlwerke sind mit 60 Prozent ihrer Leistungsfähigkeit tätig. Es werden keine neuen Preisnachlässe bewilligt, doch wird auch keine Preiserhähung vor Abschluß größerer Kontrakte erwartet. Es sind Aufträge küir 300 000 t Röhren vergeben worden. Die Preise für Bessemereisen und Platinen sind um Doll. 1 hõöher, betragen also Doll. 21. Im Mittelwesten sind große Käufe in Roleisen getätigt. Die Sou- thern Railway Co. vergab 20 000 Schienenbestel- lungen. Werkstattsmaterial. Die Kaiserliche Generalflirektion der feichs- eisenbahn in Straßburg hatte den Bedarf in eiser- nem Werkstattmaterial für das Etatsjahr 1914 zur Lieferung öflentlich ausgeschrieben. Nachstehend geben wir von einzelnen Sorten die billigsten Preise zu denen die Material. angeboten wurden: 500 t Gußeisen, u. zw. Vollguß 13,17 M.(14,30), Kernguß 16.10 M.(14,05., Lehmguß 20,20 M. (17), 1200 t Bremsklötze 10,30—11,15 M.(9,60 bis ,00.), 250 t Roststäbe 10,15—12 M.(10,30 bis 10.50.), 100 t eiserne Kesselnieten aus Schweißeisen 15,55—23,.20 M.(18,50—28.). Sämtliche Preise sind für je 100 lg frei Waggon Werkstaättenbahnhof. Die Vergleichspreise ent- stammen der vorjährigen Verdingung vom 23. Februar 1913. Die Zuschlagsfrist für die dies- jährigen zu ſiefernden Materlalien endigt am 13. Februar ds. Is. Urproduktion. Tlersenchen im Dezember 1913. B. C. Karlsruhe, 21. Jan. Die Viehseuclien zeigen am Schlusse des Monats Dezember einen glinstigeren Stand als am Aufang; die Maul- und Klauenseuche ist zwar in 22 Gemeinden neu aus- gebrochen und nur in 16 Gemeinden erloschen, die hl der betroffenen Gehöfte ist jedoch um 216 Zurückgegangen. Eine rückwärtige Bewegung zei⸗ gen ferner Milzbrand, Blasenausschlag, Schweine- seuche und Schweinepest sowie Schweinerotlaul. Der Rauschbrand ist erloschen. Aufschwung des Tabakbaunesin Kamerun DKG. Am 25. januar kommen in Bremen neuerdings 884 Ballen Kameruntabake von den Pflanzungen der Bremer Tabakbaugesellschaft Ba- kossi m. b.., der Tabakbau- und Pflanzungsge- sellschaft Kamerun.-G. und der Bremer West⸗ afrika G. m. b. H. in Einschreibung. Es ist dies die größte Menge, die bis jetzt von diesem neuen, vielversprechenden deutsch-kolonialen Tabak zum Verkauf gekommen ist, war für die steigende Ent- Wicklung des Kameruntabalkbaues zeugt. Hersonalien. Deutsche Bank. Die Deutsche Bank zeigt an, daß der Geh. Re- gierungsrat Dr. jur. Kuff ZanderCharlotten- burg aus dem Aufsichtsrat ausscheide. Geheim- rat Zander war früner Direktor der Anatolischen Eisenbahn und hat sich zuletzt industriell in Deutschland betätigt. Füchliteratur und fachwissen⸗ Schaftliches Bielungswesen. Eim eisplel der Helinhren des heutigen Tuxvvesens. Die preußische Regierung hat sich, wie aus guter Quelle verlautet, entschlossen, ein Gesetz vorzubereiten, nach dem amtliche Taxstellen er- richtet werden sollen, die jedem Berechtigten rechtsverbindliche Auskunft, namentlich über den Wert von unbebautem Gelände zu geben in der Lage sind. Ohne Zweifel würde dieses Gesetz einen großen Forxtschritt bedeuten. Die Hypo- thekenglaubiger, die Bauhandwerker, das gesamte Siedlungs- und Wohnwesen würde außerordent- lich geiörderl. Als ein Beitrag zu dieser Frage ist in dem Verlag von J. Harrwite Nachf, G. in. b. II., Berlin SW. 48, erschienen und für 50 Pig. zu beziehen.„Ein Beispiel der Gefahren des heutigen Iaxwesens“ von Geh. Admiraktätsrat Dr. W. Schramlia, das vielleicht einen der crassesten Fälle beleuchtet, die auf diesem Gebiete möglich sind. Ein Grundstück, dessen amtlich abgeschätzter Wert 6700 M. beträgt, wird von zwei gerichtlich beeidigten Taxatoren auf 184 000 resp. 193 000.— M. geschätzt; daraufhin wird eine Hiypothek über 60 000 M. auf das Grund- stück eingetragen und mit der Hypothek ein Spar- und Vorschußverein um einen Kredit in dieser Höhe angegangen! Daß solche Fälle vorkommen können, ſa sogar sehr häufig vorkommen, beweist die Reformbedürftigkeit des Systems. Der Fall ist dem Justizministerium und dem Landwirt- schaftsministerium unterbreitet und in einer Ein- gabe an das Herrenhaus und das Abgeordneten- haus um die baldige Vorlage eines Gesetzent- Wurfes zur Einführung amiſicher unabhängiger Taxstellen gebeten. etzte Nandelsnachrichten. Mannheimer Ettektenbörse. Maunheim, 22. Jan. Nleines Geschäft war heute in Brauerei Eichbaum-Aktien zu 115%½. Ferner blieben gefragt: Rhein. Kreditbank-Aktien zu 129%, Aktien des Vereins chem. Fabriken zu 349%, Westeregeln zu 193%, Emaillierwerke Maikammer-Aktien zu 87,50% und Heddern. heimer Kupferwerk-Aktien zu 115,50%. München, 22. Jan. Der Aufsichtsrat der Bayerischen Notenbank schlägt It. Frkf. Ztg. die Verteilung einer Dividende von 11(i. V. 12,/) vor. Ac Frankfurt a.., 22. jan. Wie der Frkf. Ztg. mitgeieilt wird, hat das Uebernahme-Kon- sortium für die Neue Anleihe der Stadt Saar- brücken beschlossen, bis zur Zeichnung freihän- dige Verkäufe für gemeinsame Fechnung zu 94, Prozent vorzunehmen. * r. K ô In, 22. Jan.(Priv.-Tel.) In der heutigen Aufsichtsratssitzung der Phönix.-G. zu Hörde wurde festgestellt, daß das Unternehmen bis in den Sommer hinein mit Aufträgen reichlich ver⸗ sehen ist. Neubestellungen werden nur noch 2zu erhöhten Preisen hereingenommen. Im Uebrigen wurde der Bericht über die abgelaufenen 5 Monate des neuen Geschäftsjahres erstattet. Die Leber- schüsse in dieser Zeit sind dieser Tage bereits mitgeteilt worden. *. Krefeld, 22. Jan. Die Krefelder Baumwoll- Spinnerei schligt It. Frkf. Zig. 8 Prozent 4 0 Prozent) Dividende vor. E r. Esse u, 22. Jan.(Priv.-Tel.) Als Aufangs Januar die Stabeisenpreise für das zweite Quartal herauskamen, wurden sie auf durchweg 98 netto Kassa erhöht. Inzwischen ist eine weilere Steige;· rung 10 denn heute jordern die Werke 99—100 Die Firma Krupp fordert Sogar 100 Mark netto Kassa. * Dresden, 2. Jan. Die Sachsische Bank hat den Wechseldiskont von 5 auf 4% und den Lom- bardzinsfuß von 6 auf%½% Prozent ermäBigt. * Breslau, 2. Jan. Die Oberschlesischen Portlandzement- und Kaliwerke zu Oroß-Steglitz schlägt wiederum eine Dividende von 10 Prozent vor. 1* Hamburg, 2. Jan. Die Hamburg· Amerila- Linie feilt mit, daß sie die Errichtung einer eige. nen Niederlage in Kanada beschlossen hat. 8 Zürich, 2. Jan. Im Kanton Tessin dauert trotz der Bildung eines Syndikates die Auf- regung wegen der Bankkrache jort. Neuerdings kanden besonders Abhebungen bei der Banca Popolare Ticinese statt, die als gefährdet gilt, aber einstweilen von der Schweizerischen Natio- nalbank noch gestützt wird. ** Wien, 22. Jan. Wie verlautet, hat die Prager Eisenindustrie-Oesellschaft in jüngster Zeit, um Beschäftigungsmangel zu mindern und deutschen Offerten nach Osterreich zu begegnen, mehr⸗ lache Lieferungen auf gußeiserne Möhren nach Süddeutschland übernommen, wobei auch die Preise natürlich etwas unter die deutschen In- landspreise fallen. *. Brüssel, 22. Jan. Die belgische Bank hat den Wechseldiskont und den Lombardzinsfuß um Prozent ermã gigt. Rom, 22. Jan. Im Jahre 1013 belief ich die Einfuhr auf 3 638 2785580 Francs, das 95 63 651 527 Francs weniger als im Jahre 1912 dlie Kuskuhr auf 2 503 913 622 Franeés, das sind 106 986 330 Francs mehr als im jahre 1912. Ins- esamt besserte sich die Handelsbilanz um 170 Wüllionen Francs gegen das Jahr 1912. Newyork, 22. Jan,. Einige weitere hiesi Großbanken aui Grunff der n gen der neuen Ban tze die Auslandsfilialen eee Albany, 2. Jan. Das unter Führung von Kuhn, Loeb u. Co, stehende Syndikat erhiefl den Zuschlag auf die ganze%5prozentige Anleihe des Staates Newyork zu dem Ubernahmepreis von 106,77 Prozent. Albany(im Staate ork), 2. 8 Die Emission von 51 Millionen Dollars 4 prozen- tiger, 50 Jahre unkündbarer Staatsfonds ist hoch überzeichnet worden. Ein Syndikat, an dessen Spitze die Firma Kuhn, Loeb ü. Co. steht, hat für die ganze Emmission 100, 77 geboten. Man er- Wartet, daß ein großer Teil der Emission nach Europa gehen wird, falls das Syndikat mit seinem Angebot Erfolg hat. Schiffahrts-Nachrichten Vom Mannheimer Mafenverkehr. Halenbeszirk 1. Angekommen am 20. Januar. „Rhenus 27, Hegemanns v. Antw., 1500 Dz. Stg. „Vgung. 10““ Koch v. Karlsruhe, 2100 Dz. Stg. „Eendel 23“ Egner v. Düsseldorf, 5400 Pz. Stg. „Rhenus 32““ Spruit v. Amsterdam, 2000 Pz. Stg. Hafenbesirk 5. Angekommen am 19. Januar. „Harpen 50“ Sack v. Ruhrort, 7000 Dz. Kohlen. „Harpen 194% Hundt v. Ruhrort, 9000 Pz. Kohlen Aafenbezirk 6. Angekommen am 21. Januar. „Saphir“ Brien von Walsum, 7950 Dz. Kohlen. „Karlsruhe“ Wiemann v. Ruhrort, 9695 Dz. Khl. Hafenbezirk Rheinan. Angekommen am 21. Januar. „Mannheim 58%½ Klee, v. Rttd., 5070 dz 2998 Augspurger, von Rttd., 2000 Leinsaat. Verautwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunst und Feuilleton: Dr. Victor Echert: für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe. für den Iuseratenteil und Geschäftliches: Fritz ſoos: Druck und Verlag der Dr. H. Haas' schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernst Müällee. 90 . e en ————— n ̃. NAn Donnerstag, den 22. Januar 1914. General-Anzeiger.— Badiſche Reueſte Nachrichten. (Abendblart.) 9. Seike. Furszettel des„Mannheimer General-Anzeiger, Badische Neueste Nachriehten“. Inländische Effektenbörsen. Mannheim, 22. Jan. Obligationen. 4½ Bad. Anil.- u. Soda- Pfandbrieſe. 4% Nh. Ayp.-Bank un- Andbbr 1902 93.70 dr l fih. NRyp.-B. versoh. 83 30 dr 3%„„ Komm. 75.65 bz Städte-Anlehen. % Freldurg l. B. 85.— 8 % Heldelbg. v. J. 1903 85.— 8 4 Karlsrube v. J. 1907 84.20 8 3 Karlsruhe v. J. 1898 83.80 4% Lahr v. lahre 1902 4 50 8 3½% Ludwigshafen 102.— 0 4 v. 1906 1 98— 8 3¹0— 8 4 Kannß. Odlig. 1942 94.— 8 4„ 1907 83.90 8 4 5„ 1905 93.80 8 4„ 3 1801 83.80 8 E aſe„„ 1988 96.30 8 3%„„ 1895 84.70 8 3%„„ 1880 84.90 8 3%„„ 1804 3419 8 3%„„. 1806 310 8 3 plrmas. unkb. 1905 84.— 0 3% Wiesloch v. J. 1905 91.50 8 Elsenbahn-Oblig. %% Oberrh. Elob.-des. 92.50 8 Industrle-Oblig. 4½.-G. t. Sellinduatt. biezaeer ei 98.50 8 % Bad..-G. l. Rheln · 5 Sonift.u. Seetrangp. 97.20 8 *— Bd. Antl.- u. Sodatb. 100.50 8 Aktien. Banken. Sriet Geld Zadische Bank— 133.— pidizische Bank—.— 123.50 pfälz. Hypoth.-Ak. 195— 194.— Rhein, Oredlt-Bank—.— 128.— Rhein. Hyp.-Bank— 198.50 Süddeutsche Bank——. Südd, Diso.-Ges.— 118.— Bahnen. Henbr. Strassend. 68.— Chem. Industr. gad. Anli.-Uu. Sodaf. 560.—— Ohem. Fbr.Goldenb.—.— 233.— Ferein ohem. Fabr. 349.— Foreln D. Oeltabr. 166.——.— Westereg..-W. St—.— 183— 17 37.— 99.— Brauereien. Badlische Brauere!l- 55.— Durl. Hof vm.flagen— 241.— glohdaum-Brauer.—— 115. Br. Zanter, Freldg. 32.— 91.— Nlelnfein, Reldelb.— 202.— Romb.Messersohm. 47.75— Ludwh. Aktlenbr.—— 240.— Hannh. Aktlende.— 140.— Brauerel Sliuner 250.— gr. Sohrödl, naldg.—— 174.— 15 Sohwartz, Spey.—.— 118.— „ S. Weltz—— 63.40 9 5 Storoß.„— 44.50 „ Nerger,Worms— 64.— Pfälz. Protsbefen- und Spritfabrlk.— 2⁴⁰0— Transport u. Versicherung. B..-G. f. Rhelnsoh. 9. Sestransport—— 85.— Frankfurt, 22. Januar. Anfaugskurse. Kradltaktien 203./ Olskante„Gommandit 191.— a Müdter 119½% Oreadaer Bank 158.% Handelagessellsohaft 158%/ oeutsche Bask 252½%% Staatsbahn 154 05 Sochumor 221— Gelsenklrones 192. nutte—.—. Tendenz fest. Telegramme der Continental-Telegraphen-Comp. Reſohsdankdlskont 5 Frozent. Schlusskurse. Weechsel. Amstertam kurr 189.42 109 40 Zelglen„ 80.65 40.833 80.825 80 675 Oheok Tonden„ 20.492 29.490 bondon„ 20.462 20.48⁰ Itallen Staatspapiere. ele beutseh..-A. 42.09 97 60 1 1* 55 aeor,Koss, St-K. 37.80 87.40 * 86.6 ** 3⁰³ 75.60 76.20 T bad.-A5l. 0n 3650 8980 20 1908008 20% Pad.84-A. 10l 9660—.— 0 3 gedd.st-.Ca00% 97— 87.— 55** 3%„„ 19000 88.70 688.20 %„„ 1805½2 85.80 68.40 4 5 3½ 60. u. Alig. Anl. 3 d0..-.-Odl. 4% Plälz..-.-Pr. 3˙% Plälz..-.-Pr. ½ Pf. Konv. 1895 1Hessen 1908/78 3 Hessen 3 Sachsen 4 Wurnemdg. 1921 4 Mannh. 1901 117055 4 912-1817 21 22. zatische Bank 134.— 133./ Serg- u. Metallbk. 134.% 134. Berl andels-des. 109.— 189.— Som.- U. Disk.-Sk.—— 108.10 Darmstädter Zans 119.% 113.50 bdeutsone Banx 25.½ 252.½% bdeutsohaslat.Sank 119.— 1 Deutscke Eft.-Banz 114.50 514.50 Oisoonto-Comm, 131½ 190 Dresdener 8ank 154.% 151.½ Retallban und Aetall.-6. 13ʃ.75 1310 Eisenb.-Rentbanx 174.— 174. Frankt.ypotg.-Bk. 218.— 213.½ Frki, dyp.-Gredltv. 159.— 159— Aktien deutscher u. ausländ. Transpor 22. 2¹. Sohantungk.-.Akt.127,06 127.% Südd. Elsend.-Ges. 122.30 122.30 Hamburger Cabket 138. Rorddeutsch.LIoyd 117% 117% Osst.-Ung.Stastsb. 154,% 154% Bergwerkssktien. Aum.-Frlede(B7) 162.50 182%½ Zochumer Zergb. Zr. Kleinleln, Hdld 97.— Bürg. Sraub., Sonn 101.— Jew. Orlas z. Nebra rllokzahlbar 102% 4 Reddernh. Kupferw/. RHerrenmuünle Genz Kosth.Oell.-.Fap!. Hannhelm. Dampf- Sohleppsohitfahrt MRannb. Lagerhaus- 4% Haschinen- u. Arma · turfabrik vorm. Klein, Schanzlin& Beoker Oberrh. Slektrizit.- Werke Karlsruhe ſe Pf. Oham.- u. Ton- Werk-.-., Elsenb. 100.— Pfälz, Auhlenwk. ½ Bhsoh. v. Fendel Sohuckert-Obligat. 2.988..-G. Zellstoff- fabrlk Waldhof dbo!. Pernau in Livland 92.75 2 H. Sohlinok& Ole. Speyr. Brauh..-G. Speyrer Zlegelw. Südd.Drahtindustr. Tonw. Offstein.G. Dr. H. Lossen, Worms 4½ Zellstoffb. Waldhof — gιν ⏑ο Mannh. Lagerhaus Fr. Transp.-Unf. u. Bad. Assekuranz Oontinental Vers. NHannh. Versloher Oberrh. Vors.-Ges. Wurtt. Trap.-Vers. .-G. f. Sellindustr. Dingler'sohe Ma- Emaltw. Malkamm. Etilinger Spinnerel .Fuohs Wieg. Hübig. Huttenh. Splanerel Heddernh, Kupfw.u. Südd, Kabw. Frkf. Karisr. Masohbau Rähmf. Rald& Neu Kosth. Cell.-u. Papf. Ah. Gummi- u. Asb. NHasohfbr. Badenla Oderrh. Elektrizlt. Pfülz. Muhlenwk. Pf. Mähm. u. Fahrrf. Portl.-zem. Halbg. Rh. Sohuokert-d. H. Schlinok&. Cie. Unlonw. vm. Stooch. Ver. Frb. Zlegelw. * Speyr.* Würzmuühle Neust. Zolistoffb.Waldhof Zuckerf. Waghäus.— Zuckerf Frankent. 390.— Aarpener 184% Laufa- A. Deutsche. 4½ Oest. Siiperr. ** % neue Buss.1905 4 Russen von 1880 4 spanisone gente 4 Türk. Kv, un. 1903 4„ unif. 4 Ung. goldrente 4 5 Argf. Gold-A. 1687 5% Chinesen 1698 0 1898 50% Kex. äuss.98/99 3 Kexikan, innere Verzinsliche Lose. 1176.40 Unverziusliche Lose 34.60 34— 84— 30½ f. St-. 1804//10 85 30 65.70 Bank- und Versl cherungs-Aktien. Oesterr.-Ungar.Sk. 149.30 149.30 Oesterr. Länderdnk. 13J.70 137.70 Kred.-Anst. 203./½ 293.9% ptälz, nyp.-Ganx preuss, Hyp.-Gank 1 —— — g Rnein. Kreditbank 128.— 128.75 Rhein, aypotaek.- gand Kannnelg! Schaatfh. Zanker. Wiener SantwVer. 134.80 134.30 Oent. Südo. Lomb 22.½8 ſtal, Neridlonalo..— 33% ital. Aittelmeerd..— ialtimore u. Ohlo 35.— bau 184./ 183.½% Zuderus 113.—11280 Oondord. Bergb.-O. 320— 329—. Deutsoh, Lüxemdg. 138 ¼ 138.4 Kallw. Mssterege Odersohl. SIsenin aurab. 158.— 158.% Aluminium Reuh. Asohhg. Zuntpapfb. „ Naschpapf. . Bod..-G. Berlin Sügd. immod.-Ges. Arün& Silflager MWayss& Freytag Elondaum Rannh. Frkf.(Henninger) do. Pr.-Aktlen dorkules(Cassel) Hannhelm. Akt.-Br. Parkakt. Zwelbr Tucher Frein v. Weltz, Soane, Spey, Zles-.Silbh. Zraub. Zad. Anſlintabeſk Cementw, Reideldb. Cementt. Karlstadt Ohem. Werkealbert Ob. ind. Goldsohm. Ohem.Fabr, Griesh. O. Bold-.Silb..-A. Farbwerke Höchst .ohem. Fbr,Hannh. Bolzverk.-Induste fütgerswertze Ultramarinfbr, V. Megelln ussfabr. Sucd. Orahtind. Ah. Akkum.-Fbr. Berl. Elektr.-Ges., Allg. gergmann-Werke Deutsch-⸗Uebs.(Bl.) Lahmeyer El.-des. Sohuokert 2 dio. 1899, 190 und 1903 4 do. v. 1905 4 do. v. 1907 4 do.„. 1909 1 do. v. 1910 1 Pr. Centr.-Kom. von 1901 Bochumer Deutsch-Luxbg. 4 fürken unſt. 4% Sagdagbahn Oest. Kredltastlen 4%„ Kronenr. Serl, Handels-ges. 108. barmstsdter Bank 113 deutsoh-Asist. BB. 113. Osdtsche Bank Oisdonto-Komm. vesdner Bank gelohsdank nussendanx Sonaaffh. Bankv, Stastsbahn Lomagarden OCansda Paoſflo Hansa Anljlin Anliin Treptow Kredit-Aktien Olskonto-Komm. echweller Zergw. 221.% 2212 elesrioban,B6hb. 188.50 188.78 182..191.. on, Roeel. Srowna, Boverl&00. 4 Prkf.Hyp.-B. S. 14 4 do. S. 18 4 do. S. 16 u. 17 95. 4 Pr. Centr.-Boden- Oredlt-G. v. 1890 93.70 3% Relohsanleihe 78. 221.12 218.% Tend.: fest. 1356.75 135.% % Ung. Goldrente aligem. Elextr.-G. 2 24 aluminum 23 22 81. 35.75 123.— 128.— Cudwigsh. Walzm. 173— 1 1590.——.— Adlerfahrr. Kleyer 383.— Aktlen industrieller Unternehmungen 22. 2¹ 28344½% 292. eslemens 4. aleke 214 214.— 170.— 170.— 1 volgt& Haeffner 185.90 185 gummi Petor 90— 90.%¼ deddernh.Kupfer w. 115.50 113 50 55.25½%lUsrok. aühlene 17.—116. 129.50 128 75Cunstseldfbr. Fret. 155.— 115.—[beders. St. Ingbert 121. 121.500Sploharz Leder Strassdurg 125.20 125 20 49.— 79— 120.— 140.—Armatue Hllpert 95.— 91760 82.— 62.—Sadenla(Welnh.) 131.— 131.— 254.50 234.50/Oülerkopp Slelefeld 345.— 345— 99773 60—Dalmler Rotoren 3132 313.50 62 59 81.—Fahrzeugw. Eisen. 107.75 198.25 185.— 195.— Pf. Pulvf. Stingdert 124.50 226— 228.%Sohlmoe 214.— 214.—ber. Fränk. Sohuht. 123.— 117.— 117.—Sohuhf. Hlorz, Frkl, 123.— 328.25 Sene ae(on 0 ſtheln. Sohuck.-G. Pfaudbriefe. 22. 94.— 94— 4 do. S. 20 95.— 4 do, 8. 21 95.50 3½% do. S. 12, 13 und 16 94.50 3½% do S. 19 84.50 3½% do. Kommun.- Obl. 8. 1 83.50 1 do. Hyp.-Kr.-V. 8. 15 19, 21-27, 31, 3242 94.— 4 do. S. 43 94.— 4 do. S. 46—.— 4 do. S. 47 93.50 4 do. S. 48 84.50 do. S. 48 94.60 1 do. S. 50 94.60 4 do. 8. 51 95.— 3/ do. S. 44 88.50 3½ do. S. 28-30 ünd 32(tligb.) 35.50 3½% do,.10(ülgd.) 85.50 3½ Pfälz. Hyp.-BK. 84.70 4 do. do, 95.10 4 do. 1917 95.— 4 do. 1920 95.— 4 do. 1922 98.60 94.30 5 ftumänen v. 1903 109.59 4% Russ. Anl. 1902 90.40 35.99 Turk. 400 Fro.-Lose 159.10 .80 82.83 151.— 105˙10 152.—er.dlaaxst.EIdert. 533. Südd. Ols0.-G.-3 115.20 115 20„or. Cöln-Rottwell. 33J.— 337.65 —.—Aanderer Fanrr. 333.70 335.— 22.1% 22.—] festereſel Saltimore u. Ohio 31 93% tt. Ur tangengr. 82.. 94.95 21% 218.% Kitten. Staaſcähr. 145.70 18. Hamburger backet 138.20 137.—lellstoff Valdhot 223.30 223.50 236.99 233.33J Otav. 112.70 112.— dorddeutsch.LIoyd 117.30 118.50 Souta est-Airika 113.30 14.9. Adlerwerk Kleyer 331.50 33ʃ.— Jogtl. Aasonlnkb. 313.— 805.50 .½% 210.0% Aapnta Petrol.-goa.114.— 403.2. 363 262.50 Jor. Frank. 300427½50 le.59 378.60 579.—Aleſef. 4aschlnent.348.— 345.70 187.— 43520 dndg.3da n. Optscg, 173.5 178.10 Aranbg. Bergwksg 412.70 415.— 1 Kascn, Zreuer———ä 2 145,Zad. Zucterfabrik 205— 132[Frankentz. Zuokfb. 398.— 3 62.60— 92.60 Oberch. Vers.-GZes. 1025 1025 92.60 Hannh. Vers.-.-A. 892.— 892.— 93.60 Oderrh, Eisenb.-8. 93.30 92.30 118.0Sadglx 78.30 Zritzner(Ourlach) 277.— 27— Jaid à eu Karlst. 303— 303.— Larisr. Haschfbr. 155— 155.— 449.0 442.50 fannesmangrec. 27.20 2750 217— 20. gasch.-Armt. Klein 129.— 129. 8755 25J.—.NAnm..Fahrrfb. Gebr. Kayser 159.— Sohnelipef. Fanktg, 285.— Sohraubspt. Kram. 18 Jer. D. Oelfabriken 185. KCo. Hlamb. 135.— ttülngen.50 Lammg.(Kaisersl.)184.9 Waggonfabr.Fuohs (geidelderg) 139.90 Lellstoftu.Walghot 223.. Prloritäts-Obligationen. 94.4 Pr. Centr.-Kom. — von 1903 94.30 94.10 abgest. 95.— 98.— 95.50 4 do. abpest. 90.90 90.90 3½% do. abgeet. 53.25 83.25 do. v. 1904“ 82.39 92.30 4 85.50 8 do, v. 1905 82.30 92.30 0 do. v. 1997 92.50 92.60 93.50 4% Pr. Pidbr. 18, 19 und 22 92.30 92.30 4% do. E. 28 92.30 92.30 94.— 40% do. E. 27 92.5 93.50 94.— 4005 905 94.50 L. 25 93.50 93.50 91.50 3% do. E. 30 u. 31 93.50 93.30 94.80 4% do..22.33 9ʃ.75 94.75 94.60% d0, E. WMW 95.— 3/ 80. 5, 23 67.— 67.— 89.50 31½ do. Klelnb. 1901— E. 28 93.50 93.50 r. Pfddr.-BK.- Rh. Hyp. ank⸗ 40%ÿ + 85,50 Pfdd. Kannh.1992.07 93.70 93.70 85.504% do. Küb. an 1912 98.40 93.40 81.90 4% d0. unk. b. 1917 93.40 93.10 93.0 4% do.„ 1319 93.10 83.10 95.904% do.„ 1921 93.50 93.50 4% do 1923 94.80 94.80 95.60 3½ do. 83 30 83.20 3½ do.„ 1914 88.— 88.— 83.90 3¾ do. Kommunal 83.— 63.— 4% do. 15.40 35.40 92 30%/5 Utl. attl.gen.E. 8S.——.— Hannh. Stadtanl.— 94.30 Bayer. Staatsanl. 96.90 95.75 Nachbörse, Kredltaktion 203./½ Olskonto-Commandft 191% Staatsbahn 154½ Lombarden 22 ½ fest Berlin, 22. Januar. Aulangskurse. 5 22² 22 21. bisoonto-Comm. 191.12 189. Phönix 239.75 239.— beutsobe Bank 252.50 Gelsenkirohner 192.25 181% Berl. Handelsges. 153.62 158. Harpener 181.75 184./ Dresdner Zank 154.— 153% Hambg. Paketf. 137.75 138. Lombarden—— 22.— Nordd, Lloyd—. 111˙01 Baltlmore 94.87% Allg. Elektr.-Ges. 210.25 239./ 75 76.30 Sohuokert Elektr. 145.75 145.8% Werlin, 22. Januar. Schlusskurse. 22 2. Weohsel auf Zergmann Elektr. 127.20 123 20 Amsterdam kurz 169.35—.—Soohumer 222.1% 220 8 Weopsel London 29.485 20.49 Srovn, Soveri 209, 134.70 133.29 Weohsel Farls 81.25 61.25 Sruohsal. Nasohfb. 337.— 355.50 Weohs. a. Wlen kurz 35.925 65.025 Jnem. aldert 159.— 449.70 4% felohsanleihe 97.70 97.50 nler 315.— 34 31½% Beiohsanl. 36.— 35.7 0 tsoß-kuxembg. 137.14 39% ftelohsanſeihe 77.— 76.0 namſt-Frust 130. 4% Consoſe 97.70 97.60 bDeutsch-Vebersee 172.80 3/0%„ 86— 65.70 D. Gasglünl. Auer 543.— 76 90 76.25 0, Vaffen u. Aun. 690.— 500. 30% Bad. v. 1901 95 70 96 80. Steſnzeugwerke 224.50 224.59 4%„„ 1908/09 86.70 96 80 Siderfeld. Farden 570.— 579.50 3%„ donvert.—— 61.80 SCarinzer ktor 313.80 3122 3ſ„ v. 1902/07—— 65 75 Easen. Kredltanst. 182.31 15.80 %/% Bayern 31½/0.—Facon Rannstägt 125.70 12.6, 3½% RHessen 83.70 63.40 Faber Blofstiftför 232.79 232.70 3% fessen 73890 73.59 Feſten& dultaume 159.70 154.— 3% Sachseg 76.59 76.290 Fritzner Aaschin.— 277.— 4% Argent, v. 1897 31.60 61.40 ar,serl.Strassenb. 163.59 133.2 5 Onſnssen v. 1898 99. 8— delsensironner 192.½ 191.½ ½% Japaner 91.60 91.30 dacpener 184.1 183.% 5% Mallener———HAboßster Farbwx. 627.7 621.7J Amannh. Stadtanl. 84.10 94.— fodenſohererxe 121.29 122.50 4 Gest. Goldrente 83.75 68.25 Calſw. Asdhersleb. 149.20 143.— 3 Portug. unit..3.— 61.— Kolner Sergwore 432.20 439.5 Lellalose Kostn 12— 12.30 90.50 Laamefer 121.59 121.70 33.— Laurahutte 155.% 15.01 33.90 Llont ung Kraft 123.8) 129.— 10 Cothrinzer Cemeat 137.—137.5 uad. Loe ½&. Gb. 339.5 351.57 KHanges nangröhr. 217.— 21.50 2275 Decsen. Eled.-34, 69 90 6. Ireasteln& Koppel 10 55 172.25 Kneln. Stabiserte 132.83 180.70 gombacher Hbite 197.30 158.10 Zatgerssorzen 131.90 134.20 153% Sonuotert 145.50 146.20 Atteld. Kreditdank 1g.— 1185 Slomeas&. Nalsko 21.2 214.40 113.70 13J.— Zinger-Srauece 251.— 288.50 Rheln. Kreditbank 129.— 123 50 Stettiner ulsan 12 5 125.2. 152.0 132.10 Con vac. Wiesloch.— 120.— 9.— 533.— 193.57 181.50 Frvatdisxont 2/½% Nuchbörse. 22. 203.½ 203. Stsatshahn 151. 154— 191.% 190% J Comberden 22.0% 22.— Ausländische Effektenbörsen. Paris, 22. Januar. Schlusskurse. 22 30% Bente 85.75 85.80 Tabaos 463.— 461.— Engl. Konsols 73.30 74.05 Platine 645— 640.— 4% Brasll. 74.20 74.45 fſo Tinto 17 40 36.— 7% Egypter 101 99 101.85] Sape Copper 112.— 110.— Spaf. Aeuss. 49 39.74 89.47 Tanzanyika— 46.— 4% Ung. Anlehe 64.10 84.30 Tharsis 167.50 167.— 3130% ltal. Rente 35.75 99.90 Huanchacha 37.— 36.75 30% Port. Anleine——[Snans! 29.50 29.50 5% Russen 1908 102.95 103. Spassky 70.— 69.50 3% Russen 18935 73.25 73 390 Spless 27.— 27.— 4% Serb. Anlelne 90.35 60.10 Provodnik 543.— 540.— 4% Unik, rürxen 35.10 85.07 Tun. Phosphat 409.— 408.— —.— 214.Assoo, inlère 240.——.— 16.28 16.18 Central Kining 203.— 194.— 639.— 633.—— Chartered 23.75 23.50 602.— 600.De Beers 449.50 437.50 59 Panamalose Zang, de Paris Itto nanbank CEred. Modilier Sosnovloe 15.22 15.04 Wien, 22. Januar. Anfangskurse. Kreditaktjen Weohsel Paris 95.47 95.42 kentenz fest. dest. Kronenrente 83.20 63.35 22 2 22. 2ʃ Kreditaktlen 632.50 633.— Oest. Fapferrente Unkonbank 602.— 602. Ungar. Kredit Mannheim, 22. AJnnunr Die Notſerungen sind in Relehsmark gegen Zarzahlung per 100 Kg dahnfrel bler. red WInt. 11 00.0000.00]„ Donau West.„ II 00.00—00.00]„ ra Plata „ 1 22.89—09.00 Wiogen *7 15 40 J3en, pfälz. neu 16.26—15.50 15 russischer 99.09—90.00 Ssparsetie Ar, 00 0 1 2 3 4 * Roggenmehl Ar. 0) 25.75 1) 23.25, Tendenz: Setrelde fest. Berlin, 22. Jan. Amsterdam 22. Jauuar aubol ſenden: Latfee looo runig..% 41.0 ſendenz stetlg. Antwerpen 22. anusas 0 Credite HWonnals 16.95 16.93 EKast Band 55.59 54. Union Patis 1003 1000 Serreira 59 75 57.50 aAtoheson Top. 512.— 50.— Geduld 29.— 28.50 Lomdarden 257.75 258.50 Gen. Mining 13.75 14.— Hötropol. 512.— 5f.—] doerz 11.50 11.50 N. Rl. Mex. 65.— 61.50 Goldfields 55.50 54.50 Jord Sud 161.— 153.— 5 Lens 39.— 52.— Hord Espagne 452.— 445 lazersfontein 135,50 133.50 Zaragossa 441.— 440.—— forzam ſque 17.50 17.25 Zuer 48.40—— Bandfontein 31.75 31.25 Thomson 893— 698.— FBangdmines 148.—147.— Oadies Telégr,—.——.—KRodinson Sold 70— 70.— Cot, Fr. fusse 650.— 643. Doeop 40.— 40.— Gaoutohoue 87 50 88.— Transvaafland 26.25 20— Eastern Hühber 15.75 15.25 Prixazdiskont.5 2 Catsa Aof. 923.———[Vechsel Sohweiz 99½ 32 Oafsa Parts 835.— 825.— 95 London 25.21 25.22 Hartmann 591.— 575.—„ Deutsonland 143% 123ʃ½2 Raff. Say 389.— 371.—] Gaesamttendenz: Maltzoff 765.— 787.— ruhig fest. 22 21. 633.20 633.— Oest. Papierrente 3f.55 38.80 Länderbank 528.— 528.—„ Silderrente 88.70 65.99 Wien, Sankvereln———= Ungar. Goldrente 100.10 100.05 Stastsbahnen 712.20 710.50„ Kronenrt. 82.70 62.75 Lombarden 103 20 104— Alpine Hontan 802— 787.— Karknoten 117.47 117.48 Skods 762.50 762.— 85.55 Desterreloh-Ung. 2040 2051„ Sliberrente 66.70 86.90 dau u. Betr..-G..—„ Jolarente 104.15 104.25 — bagar. Goldrente 109.0 100.10 339— 838.—„ Kxonenrt. 82.75 92.30 Flen, Sankvereln 518.— 518.— Won, Frankt. vista 117.47 17.47 55 Cänderbank 28.— 526.—„ Longon„ 24.07 24.07 fürkische Loss 231.— 25.—-„ fafle„ 3547 85 57 alpine 800— 799—„ Amsterd., 199.29 199.20 Tabakaktien—.——— Kapoleon 19.07 19.07 Hordwestbahn—.———Harknoten 117.47 117.17 Jester. Waffenfbr,.—— 913— Ultimo-Roten 117.55 117.56 Staatsbahn 711.— 711.—[Skoda 8 761.50 763— Lombarden 103.20 103.50 fTesdenz; träge, Zusohtherad 8—.——.— London, 2. Januar. Anfangskurse. 22. 21. 22. 2¹ Tend.: stetig. Jagersfantein 541½.¾18 %/ Oonsols 74½ 73/ KHocdderstontein 120 12— 3 feſohsanſene 75.— 75.— FPremier 94½ 68.1½ 3% Argent. 1890 101.— 101.— Randmines./8.%/5 4 Argen. 82.— 62.— Tendenz: fest lapaner 824% 88/ Atohison domp. 101.%½ 109. %% do. do. Il. S. 924% 82.— Canadlan 219. 218.½ 3 Bexlkaner, Zaltmore 97½ 96.%/ 4% Russen 89 Chieage MMwauke 197½ 108/ Onomandank„benvers oom. 19./ 19.½ Tend. fest. Erle gom ½% 31.8 Amalgamated Greathwesten 14.— 14.— Anacondas drand Trunk ord. 21.½ 21./ Flo Tinto Gr. Trunk lii pref 49./ 49.¼ Tanganvice Loulsvllle 143.92 143.½ Utan Gopper MHissourl Kansas 23./8 23.— Central Hininz Ontarſo 5 29.½ Ohartered Pensylvanle 58./ 58.¾6 de Bsers fook Island 15.1½ 15. Eastrand Southern Paolflo 98.½ 88.% deduld Southern Rallway 27% 25.% dober Unlon oom. 184.% 168.% Gbtoflelds Steels oom. 66. 66.— Produktenbörsen. Weſszen, pfälz. neu 19.50—20.00 Roggen nordd. 00.00—09.00 nordd. 00 00-00.00 gerste, badlsohe 16.40—18.00 russ, Azim. 22.70—23 70 Gerste, Pfälzer 17.25—.I8.25 5 Ulka 22.50—23.25 Futtergerste 13.60—00.00 10 Krim Arim. 00.00—09.00 Hafer, bad, 16.00—18.00 raganrog 00.00—09.00„ nordd. 00.00—00.00 Saxonska 22.50—22.90„russlscher 17.50—18.60 rumän. 22.25—23.00„ raßlata 00.00—00.00 Kansas Ii G. 22.70—00.00„ amer. Olipp. 00.00.—00.00 Kansas Il Ohio. 23.10—09.00 Mals, amer. Hixed 00.00—90.00 00.00.—00.00 15.10—00.00 Abl. Manit.! 23.00—90.90 Kohir, norddeutsch. 00.00—00.00 16.50—13.50 Wall. Wall. 00.0000.00 ottlee, Itallener 009,00—000.0 „australier 00.0009.90„ norodfranz. 135.00—145.0 „ Laplata 00.90—99.00„ Lux. Itl. 009.00—000.0 Lerneg 19.50—00.90„ Proy. 130.00—110.0 infäng. 000.09—00.00 30.—32.00 70 4 5 zehzenmeh! 0 5 30%,, 2½5 27)0 28.— Budapest, 22. Jan. 22. 21. 2. 27. ber 50 Kg. por 80 Kg. per 50 Kkñ per 50 kg. Welx. April 11.28 run. 11.62 will. Aafer Apr..82 ruk,.88 wulll. „ Mal 11.77 11.8 n d. „ Okt. 10,81 10.80 nale Hal.78 cun..82 will. Rogg. Apr..94 run.95 wWIll., luli 894.88 „ Okt..48 4 Kohlraps 15.25 ruh. 15 25 ruk. Wstter: Nobellg. Liverpool, 22. Jauuar. Anfangskurse. Velz.Rt. WInt. 3t. 22. 21. olft.J fals La Flat, rh. 22. 21 Ditf. per Märr 7½2% 7½24— per Jan.——— per Ma%½ 7/%/— per Febbr. 4/9½% 4½½%½%—½ Mannbeim, 22. lan,(Prwat.) Plata-Leinsaat uKk. bis 25.% disponivel mit Sack waggonfrei Mannhelm 8 Mannhelm, 22. Jan.(Frelse für futterartikel.](Prtvat. Klechen Mk..40, Wiesenheu Ak..50 Aaschlnensfroß Mk..—, Welzen-Kleſe MK..75, fetrocknete Trebher Ak. 11.90. Alles per 100 Kg. 5 Anfangskurse. Frankfurt.., 22 Jan. pPhönlx sergd. 239.% Deutsoh⸗ Luxemburger 136.%, Elekt. Eülson 249%, Slext. Schuckert 148.U½ Zaltimore Ohls 95—, Paketfahrt 55—, Hordd. Cleys 117,ę 1902er Kussen—.—, Türkenlose—.—, Schantungdahn—— Tendenz; fest. Zucker. magdeburg, 22. Jan. Zuokerberlont. Co rnzudker 88%. 8 .85.—.95.—, Nachprogukte 75% 0, S. 700—.10— ruhlg.- Zrodraffinade l. ohne Fass 19.12½—19.37½, Krystallzubker 15 8. 00.00—.00, gemahlene ftafflna e mit Sack 16.87. 19.12%½ gemahlene Aehlls mit Sack 18.37½—18.62½, geschäftslos. MHagdeburg, 22. jan,(Telegr.] Fohruoker 1, Froduxt tran- 5 slto frel an Bord Hamburg p. lan..285—.,.30—., p. Fehr 5 0 5 159 8 por 1 9 85,.37%., per M 52.%.,.55.——., per Aug..75—.,.77/%½ er Okt- dez 388 0 867% Tendenz: runig. Frost, neblig. Hambarg, 22. lan,(Telogr.) Zucker per lan..27½ p. Febr, 10 Mkrz.97½, Mal.52.%, Aug..75.—, Okt.-Ber, 68— ruhig. Kaffee. 7 Hamburg, 22, Jan, Crelegr.) Kaftee good average Sastos p. närx 50½, Gal 51½, Sept. 52½,/ Der. 53.—, i Antwergen, 22. lan.(relegr.) Kattee Sentos goog avwersgese der März 58. def 60.—, Jufi 51.% Sept. 610, 0 1 Schmalz. 5 Antwerpen, 22. Jan,(relegr.) Amerlkanfsches Scheeide sohmalr 140.—. Salpeter. Antwerpen, 22, lan.(relegr.) Salpster dispon. 25,26, Mrz- April 25.58. ee er Wolle. 8 Antwerpen, 22. lan. N Deutscke.a plsta-Kammri · wolle per Jan,.27, März.20, Mal.16, Jull.07. 55 Häute. Antwerpen, 22. lan,(Telegr.] Häute 2865 Stitok verkauft Baumwolle und Petroleum. Sremen, 22. Jan.(Telegr.) Baumwolle 68½, ruhg. Antwerpen, 2 2, jan,(Tsſegr.) Potrofeum fistt. disponſtel Jan. 24.%, Febr. 25.—, Kärx 25.½ 5 Eisen und Metalle. 855 Tondon, 22. Jan., 1 Uhr. Anfang, Kupfer fest 6 8 3 Hon 65.%.— Elnn str. p. Kasse 178.½ 3 Ronate 17b.4.— Blel spanisch run. 20.½ englisoh 20.%½— Ank rub. 21%%% Spezlal 22½, Glasgow, 22. lan. Oleveland Rohelsen, Mlddlesheroughb War. rants(Eröftnung) per Kasse 50 sh. 08.— 4. geld, 1 RHonm 30 sh 11— d. deid, 2 Monate 51 oh 04.½ 4. Hoels. stet. Marx& Goldschmidit, 4 nnheim. olegramm-Adr.: Aergold. Fernspr.: Ar. 68, 1837. 22. lanuar 1918. Provlsſons Wir sind als Seibstkontrobemen unter Vorbehaft: Atias-Lebensversloh.-desellsch., Ludwigshaten Zadisohe Feuerversloherungs-Bank: Zaumwolispinnerei Speyer Stamm-Aktlen 5„ Vorzugs-Aktlen Benz* G0., Mannheim Sürgerbräu, e 53„3* Oeutsohe Oelluſoldfabrik, Lelpzig. Deutsohe Erdöl junge Aktlen. 570„ lungste Akuven oeutsche lndustrle jas.-G. Mannheim· 0 ns Süg ph phat M. Europa, Rüekvers., Berlln„ Erste Oeutsohe Ramlegesellsch., Er 01 Erste Ossterreioh. Glanzstoffabriken Fahr Gebr.,.-., Plirmasens.. FUnk, Alsen- u. r 91 el, zhel Hamburgisone aüdsee-Adden-desellsonaft Hamb irg-Aannhelmer Vers.⸗Aktdes. 4. 61⁰ Herrenmuünle vorm, genr, Heldelderg Hernshelm u.(Oo.ͤ Kinematografle u. EIImverleih., Vorz.-Akt..— Kinematozgrafle u. Fllmverleih zusgel. St.-Akt. 75 Kühnfe, Kopp u. Kausoh.-., Frantental. 143 London u. Provinoſal Eleotelo Thestres bid. ah Gasohinsntabrik Wergn 115 deokarsulmer Fahrzsugwerke Stamm-Aktien— Oesterr. Petroleum-ind.„0plag“ K. 1975˙ „Ostgalizia-Pstrofeumgsss 20⁰⁵ Pabifio Phospnate Sgarss alte shares%% „ lungss „58 * + Fomona 0.. 6. 7 proussische Rückversloherung E. Ahelnau ferraln-desellsobaft... Aneinisone Autom.-deselſech..⸗f., Haunhelm 1 Rnelalsohe Betallwarenfaorik, denubsoh. Sonlobnotel neideberg Stamm-Atlen Schlosshotel Heidelderg Vorzugs-Aktlen Sſoman Salpeter, Hamgurg Stahlwerk geocaerrg Stahlwerk Nannhejlfnn Süddesutsohe iute-inguetrle, Rannheim Suddeutsche Kasel, Aannneim, denubsoh. Untongrauere Karisrune. Ugton, Frolekto isgesellschaft, Frankkurt Ver. Jcnwarz.a zenwef niederwalluf Waggontabris fastatt Ankfangskurse. 2 22 Nelren Na 198.50 193.59 gais Aa Joi! 20175 201.50 Juli Sohte——— 8 ————üdöl lanuer 10 99 da 132.25 182.50 Ma! 1 134.23 154.5 Oktor, Zegtor,—.——— Splritus 70er loos.—.— later na 153775 157— eirenmeh! 27.— 27.— Jul! 159.— 15925 Zohgenmeh! 21.40 2ʃ1.40 Schlusskurse. 2 2 zäb! ſoco—— 37. Leinäl lobg—— 26.½ Fes. Fen.-Aprl 26⁰ 8 20.% Jan.-Aprll—— 35.02 Aal-Ad. 27 π 27.½ Sept.-Oer.—— 28.— j—— „ * 0 * „ * 0 „ Weskdeutsone Eisenwerke Kraß Eschocke- Verse, Kaisersfautern rr. Baden⸗Baden, 21. Jan. Für Jahr 1914 beziffern ſich die Kreisſtandka talien des Kreiſes Baden wie fol Amtsbezirk Achern 130 721310 Mk.(im Jahre 1913: 128 628 30 Mk.), Amtsbezirk Baden 472 506 160 Mk.(458 069 560.), Amtsbez! Bühl 153 586770 Mk.(154 529 550 Mk.), Amts bezirk Raſtatt 172 066 530 Mk.(167 867 770 Mk. Amtsgerichtsbezirk Gernsbach 199 979 120 (142 859 280 Mk.). Die Zunahme der Stand pitalien beträgt insgeſamt 26 905 350 Mk. (Wertheim, 21. Jan. Heute vormitlg kam der 16jährige Fuhrknecht des Güterbeſtät ters Heckmann dadurch ſchnell ums Leben, daß er zwiſchen Wagen und eine Hausma kam, wodurch ihm der Bruſtkaſten und Kop gedrückt wurde. Der Tod trat in einiger nuten ein.„ —— Aufangskurse. Nelzen stelig 22, 21. lerste 22 2. per Aärz 1350 18.47 per Dezembeg, 12 14. per 48 194 1943] ber aeef 447 per ub 12.57 10.53 per luli.07.05 10 Seite. eneral-Ameiger.— Badiſche Reueſte Nachrturren. (Abendblatt.) +77 Zwangsberſteigerung. Freitaa, 23. Jauuar 1914, nochmittags 2 Uhr, werde ich in Rheinau auf dem Marktplatze geg. bare Zahlung i. Vollf rekungs⸗ wege öſſentlich verſteigern: 1 Büfett, 1 Pianino, 1Bücherſchrank, 17 Bon⸗ de, Brockhaus⸗Lexikon, 1 Schreibtiſch und ca. 30 000 Ziegel 80004 Mannheim, 22. Jan. 1914 Haag, Gerichtsvollzieher. Zwangsperſteigerung. Freitag, 23. Jannar 1914, nachmittags 2 Uhr. werde ich am Rathauſe zuf Feudenheim gegen bare Zahlung i. Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Schwein, 1 Lagerplatz⸗ 5 umzäumun ſchuppen, Holz⸗ 81 Mannheim, 22. Jau. 1914. Götz, Gerichtsvollzieher. emmssagtes Arm. unbeſch. Mädchen Watſe) bittet edeldenk. me ob. Herrſchaften um E Unterſtütz. zur Erzieh. thres Kindes. Näh. in der Exvpedition b. Bl. 89005 Wer lernt junge Dame Schlittschuh laufen! Geg.Bezahl. Of. unt. Nr. 28076 An die Expedltlen. eeee Schönerleint Kurtes, frisches Ausschen, sammetweiche Haut wird erzlelt durek Rino-Creme welche rauhe und sprud Stellen, Pickel, Mitesser, Röte, Runzeln beseitigt. FTourlstenschutz geg. Wundlauten u. Sonnenbrand. Blldet vorzüglichen Schutz gegen jede Unbill der Witterunß, dz jeicht in die Haut eindringt. Dose 25 Pfg., Tube 80 pig Nur echt mit Firma: Wek. Schubert& Oo., Welnböhla. depeg: Unfrerm-Drogerle, Beekenb.-Str.8 Lonn-Apothste am fattortal, Aoltke-Ursgeris, 8 6, 74. 314⁴² eeee Drogerit Aalbartt Uittebrtaste 35 am Malahors, 0 3, J. Jeflorsdrpgeris, 10,, keta Irafftaur. mnd logartont üss8. wret. eimial, leguurmw, frieeribeb. 1u, heſnar-Drogerie, Weigau, enſnitrog, Nestaran, Lattartnesstr. 36t. Aerburdrezerle, Bogfarüplalz, kata 4 benhtthem, 9 4, 3, funae ree 1 2, Föfle Fritr. Becker, f 2, 2, Eatlauken Jung. Kriegshund entlai fen. Abzug. Rhein⸗ dammſtr. 54, part. 28082 Setr. Kleider Miſet Möbel uſw. kauft Meriſchyn, K 4, 6. Poſtkarte genügt. 88584 seraschafn 5 Für Schreiner Hegen Uebernahme eines mit den modernſten Ma⸗ ſchinen ausgeſtatteten Geſchäftshauſes hietet ſich tüchtigem und ſolidem Schreinermeiſter auch gut beleumundetem Anfänger mit etwas Ka⸗ pital Gelegenheit mit erſtklaſſiger Baufirma in geſchäftl. Verbindung zu kommen. Offerten unt. Nr. 88998 an die Expedition d. Bl. Jutgehende äckerei in gutet Siadllage Ludmigsbaſenz (ſüdlicher Stadtteil für 65 000 M. zu ver⸗ kaufen. Mieteing. 3 250 Mark. Kl. Anzahlung, günſt. Bedingung. Näh. unter Nr. 88992 a. d. Exnedition dſs. Blattes. elen und Möbel aller Axt. 89003 Velceedisten-Verem e. V. Mannhbeim. l Mannpeim 2 beutseh Fadfaprer-Zundes 83 Mitglied d. Jungdeutschlandbundes u. d. Reichsausschuss. f. Olympischespiele Sonntag, den 23, lanuar 1914, nach- miitags 4 Uhr im Ballhaus hier L Winter-Spertsfest Raddsport Unterhaltung Tanz. — Näheres Programm.— Gäste willkommen. Karten bei Herren: Carl Hellmann, R 1, 1. Carl F. Meyer, E 2, 4/, Hans Ralsch, Rheindammstr 4. 88966 fupean Annahme füp aſle 5 &ᷣeges u Leitseboiften defMeh Für das Hauptbürd eines induſtriellen Unter⸗ nehmens bei Manuheim werden zum 1. April d. J. eventl. früher geſucht: 10920 1 Buchhalter n Kenenene 1 Buchh alter für d. Betriebsabrechnung. Herren, die möglichſt ſchon gleichartigen Poſten bekleidet haben, belteben Offerten mit Zeugnisab⸗ ſchriften, Gehaltsanſprüchen, Photographie u. Angabe des früheſten Eintrittstermines einzureichen unter N. 79 an Haaſenſtein& Vogler,.⸗G., Mannheim. Die Hauptagentur für Mannheim einer eingeführten ſpeuerverſiche⸗ rungsgeſellſchaft mit beſtehendem Inkaſſo iſt an eine leiſtungsfähige Perſönlichkeit zu vergehen. Ge⸗ eignete Bewerber, welche in der Lage ſind, das be⸗ ſtehende Geſchäft durch Zuführung von Neuabſchlüſſen weiter auſzubauen, belieben Offerten unt. 2 300 an Haaſenſtein& Vogler—9 Karlsruhe einzuſenden. Eerufs⸗General⸗Agenkur von alter, gut eingeführter Lebensverſicherungs⸗ e Geſellſchaft für das Stadtgebiet Manuheim und Umgegend zu vergeben. Bebeutendes Inkaſſo wird übertragen. Sehr entwicklungsfähige Poſition, da Figum, hohe Abſchluß⸗ und Superproviſton gewährt werden. Nichtfachleuten wird gründliche Einarbeitung und fortlaufende Unterſtützung gewährleiſtet. Kaution erforderlich. 10922 Gefällige Augebote unter U. 310 an Haasen-⸗ atein& Vogler,.-., Karlsruhe. Für ein ziemlich ausgedehntes Warengeſchäft werden in Mannheim große Laden⸗Räumlichkeiten mit entſprechenden Nebenräumen 10928 zu mieten geſucht. 2 Anzahl der Räume mit ungefährem Flächen⸗ inhalt, Preis, Lage uſw. iſt im Beſchriebe anzu⸗ geben. Off. ſind unter P. 297 an Haaſenſtein & Vogler.⸗G. Karlsruhe i. B. einzureichen. — 20900 Mark II. Hypothek zu 5% Zius und 50% Kapitalabtragung auf neues Gaſthans Hauptſtraße— zu 10% rentierend aufzunehmen. Für Kapitaliſten⸗ oder kleine Geldgeber, die ſich mit 5 oder 10000 Mark gemeinſchaftlich beteiligen wollen, ſichere Einlage. Offerten unter B. 68 an Haaſeuſtein& Vogler .⸗G.. Maunheim erbeten. Iuſeraten⸗Akguiſiteure welche bei den Lieferanten des Mannheimer Bau⸗ werbes am Platze eingeführt ſind, werden zur ertretung eines bangewerblichen Fachblattes(mit hoher Auflage) geſucht. Proviſton 25% vom Netto. Nur repräſentable arbeitsfreudige Herren wollen ſich melden unter B. M. 67 München. Luiſenpoſtlag. eeeeeeeeeeee fakturwaren⸗Geſchäften längere Zeit tätig waren, wollen Offerten unter C. L. 34938 Garant. reiner Bienen⸗ ig Pfd.75,85u.90 Pfg., 0 Honig Honigpulver, 50 Pakete M. 9— ab hier gegen Nachnahme. M. Meier, Stuttgart, Cottaſtraße 64. 2340 290 Mk., Har⸗ 1 Piano monium 150 M. 1 Flügel 350 Mk. 28068 Demmer, Planohandlung Sudwigshafen. Bom 1. bis 15. Februar ſucht ein Manuufakturwarengeſchäft Iuahükspersona Nur ſolche Damen, die ſchon in Mauu⸗ an die Expedition ds. Bl. einreichen. Bei einer hieſtigen Verwaltung iſt die Stelle eines Gehilfen ſofort zu beſetzen. Benorzugt werden ſolche Bewerber, die im Verwaltungsdienſt ſchon tätig, im Maſchinen⸗ ſchreiben und Stenpgraphieren perfekt und mflitär⸗ frei find. Anfangsgehalt Mark 1500.— Offerten mit Lebenslauf und JZeugnisabſchriften unt. Nr. 34948 an die Expedition dieſes Blattes erbeten. — Die von uns übernommenen Uagerbestände Orient-Ceppiche, Deufsche Ceppiche, Sardinen, Felle der altrenommlerten Firma J. Bockisfefter wollen wir in diesem Illonat noch im vor Eingang der gross disponlerten Frühjahrs⸗Sendungen zu Aussergewöhnlich billigen Preisen raumen. Teppichhaus + 4, 7/12 lochsfeffer s. KRunststrasse N4, 1½%/12. Il. b. H. Böhnende Erfſſenz fürſtrebſamen Herrn ſowie redegewandte Dame iſt die Alleinverlrelung für Mannheim eventl. ganz Baden ſoſort abzugeb. Der Artikeliſttkonkurrenzlos u. patentamtlich geſchützt. Keine Lizenzgebühr Seltenes Angebot Näh. Freitag u. Samstag 10—1,2—6 Uhr Hotel Kron⸗ prinz Zimmer 3. 28072 Neiſende tüchtig, rührig u. verkaufs⸗ gewandt ſofort geſucht. Vorzuſprechen Freitag ½10—11 Uhr vormittags. Lortzinaſtr. 2,2. St. I. 89001 Kolonialwaren. Große Firma in mittel⸗ deutſcher Großſtadt ſucht ſelbſtändigen Norrespondent'n aus irgend einem Zweig der Lebensmittelbranche, der das militärpflichtige Alter überſchritten hat. Offerten mit Alters⸗ und Religionsangabe, ſowie Gehaltsanſpruüchen unt. Nr. 89000 au die Exped. lsbie Expeditlon ö. Bl. dieſes Blattes erbeten. Geſucht ürkohlengeſchäft tuchtiger Stadtreiſender bei hoher Proviſion. Off, unter Nr. 88999 an Wir ſuchen zum Ein⸗ tritt per 1. Februar er. oder ſpäter eine e r ſt e Verkäuferin Kleider und Seidenſtoffe. Dieſelbe muß durch lang⸗ jährige Tätigkeit und beſte Referenzen ihre Fähig⸗ keit nachweiſen können einen erſten Poſten zu bekleiden. Es wird nur auf eine durchaus tüchtige, arbeitsfreudige Kraft re⸗ flektiert die ein dauern⸗ des Eugagement ſucht. Offerten mit Gehalts⸗ anſprüchen unt. Nr. 88993 an die Expedition dieſes Blattes. Inventur-Ausverkauf ddadcme. mit dem bekannten grossen Preisnachlass. Schluss am Montag, den 26. Januar. eOriNA& HAHN zwischen N 2 und N 3 12, 12 2 Gute Exiſtenz! Hochlohnende Vertretung für alteingeführte Artikel zu vergeben. Off. unter Nr. 28070 an die Expedit. 15 Lehrüngs-Besuche Fr ſeurlehrling auf Oſtern geſucht. 28920 Otto Weber, 1 8, 8 Lehrling von hieſiger Verſicherungs⸗ Geſellſchaft bei ſof. Beza)⸗ lurg per 1. April geſucht. Bewerbung. unter Chiffre 28077 an die Expedi ton. Kaufm. Beamter, militärfrei, ſirm in fämtl. Bürdarbeit, vorzügl, eugl. franz und holländ. Sprach⸗ kenntniſſe ſucht per ſofort od. ſpäter Stellung als Buchhalter od. Exvedient. Gefl. Angebote unt. Nr. 28078 an die Exp. d. Bl. 8 Beamter ſucht möbliert. Zimmer mit ſep. Eingang Sit..—E. Off. m Preis u. B 783 F. M. an Nud. Moſſe, hier. 14866 Dagcgsſag Tüchtige Fachleute ſuchen auf 1. April größeres Reſtaurant od. Gaſthof in Pacht oder Zapf zu nehmen. Off. u. Nr. 88925 an die Exp. ds. Bl. Engl. u. franz. Korreſ⸗ pondentin ſucht für einige Stunden täglich Beſchäf⸗ tigunz. Offerten unter Nr. 28075 an die Expe⸗ dition dieſes Blattes. Weeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee AuUs. Mannheim, 21. Januar 19 Amalie Wengler geb. Für die schõnen Blumenspenden u. die anderen Beweise herzlicher Teil⸗ nahme an unserem scdrweren Verluste sprechen wir Ihnen tiefgefühſten Dank eg.-Rat Of. Wengler u. Frau Augenarzt Or. Wengler u. Frau. 349 5 14. Afeolal In der Haupt⸗Synagoge. Freitag, den 28. Fauuar abends 5 Ühr. Samstag, den 24. Januar, morg, 9½ Uhr Schrift⸗ erklärung: Herr Stadtrabbiner Dr. Steckelmacher Nachmittags 2½ Uhr, Jugendgottesdienſt mit Schrifterklärung.— Abends 5˙ Uhr. An den Wochentagen: Morgens 7½ Uhr; abends 5 Uhr. Feſtgottesdieuſt der Geburtstagsfeier Sr. Majeſtät des Kaiſers Wilhelm II., Dienstag, den 27. Januar, vormittags ½10 Uhr Predigt: Herr Stadtrabbiner Dr. Steckelmacher. In der Clausſynagoge: Freitag, den 28. Jauuar, abends 5 Uhr Predigt: Aate den e Jn 10 antstag, den annar, morgens 8½/ Uhr.— Abends“6 Uhr. An den Wochentagen: Morgeus 7¼ Uhr; abends 5 Uhr. Visiten⸗Fartey Uiefert in geschmackvollster Ausführung Dr. H Haas v uehdrueckerei Wandda 85 8 N 2, 12 Iſraelitiſche Gemeinde. Ausverkaufes iſt der bereits per 1. Jufolge des raſch erlebigt Laden 0 6,9 neben d. deutſchen Teehauz Februar Donnerstag, den 22. Januar 1914. . 9 anderweitig zu verm. durch Hat Harl Ludwigſtraße 23. Teleph eun 912. 40 801 — Jungbuſchſraße 21 4. St., 5 Zimmer, Kuche u. Zubehör, per 1. April zu vermieten. Näh. Jung⸗ buſchſtr. 10, 2. St. 28074 ſchöne 3⸗Zimmerwohnung nebſt Manſarde a. 1. April zu vermieten. Näheres daſelbſt. 44083 Partring 55 2. u. 3. St., 6 Zim, Badezim. u. Zubeh.. 1. April zu vermieten. Näh. Emll Kleln, Agent L8, 7. Tel. 3526 42064 Windechkſtr. 5 3 u. 4 Zim.⸗Wohnungen per 1. April zu vermieten. Näh. daſelbſt part. Vödt. Zimmer 12,1 3. St.., ge v. Schloß, möbl. Zimmer z. verm. 44045 genüb. gr. ſch. J 6, 10 Seen beft Herrn p. 1. Jan. zu vm. .071 Hch. Lanzſtr. 3, ſch. m. Erkerz. melektr. Licht, ſep. Eing. dir. a. Bhf. u. u. Poſt.1. Febr..v. 44029 oſengarten ſtr. J1, J Tr. IL. fein möbl. Wohn⸗ u. Schlafz. od. 1 Zim. vm. e Millelr. N, J. Sfok 44057