onnement: 70 pfg. monatſich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag MNk. 3 42 pro Quartal Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Zeile„ 1. 20 Nk. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 29 Uhr, für das Abendblatt nachmittags KAmtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Dauvrfeef 5 Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport: Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Celegramm ·Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Rummern: 5 Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung...„ 341 Redagtion Exped. u. verlagsbuchdlg. 218 25 Eigenes Redpetenehhree in Berlin Uhr — 9 Nr. 57. Ma n 1 e i.— .7 Jebruar 1914. ———————— GUittagsblatt.) Die hentige Mittagsausgabe umfafzt 16 Seiten. Telegramme. Die Cage in den Reichslanden. U w. Straßburg, 3. Febr. Ueber einen Zwi⸗ ſchenfall in Kolmar wird der„Straßb. 7 Poſt“ gemeldet: Am Montag iſt in Kolmar 2 einem Rekruten des Dragoner⸗Regiments ö Nr. 14 von einem unbekannten Zivili⸗ 0 ſten in die Hand geſchoſſen worden. Der Soldat wurde von einem Offizier in ärztliche n Behandlung gebracht. Die Kugel iſt noch nicht entfernt worden. Nähere Aufklärungen des Vorfalles bleiben abzuwarten. 85* Frankfurt a.., 4. Febr. Der„Frkf. Ztg.“ 1¹ wird aus Berlin gemeldet: Es iſt nicht bekannt und wohl auch nicht beſtimmt verabredet, wie lange der Zeitraum„von einigen Monaten“ . gedacht iſt, die der Statthalter Graf Wedel bereit iſt, noch auf ſeinem Poſten zu blei⸗ hen. Jedenfalls und mindeſtens wird ihn das Frühjahr noch in Straßburg finden, und ſolange wird man ſich gedulden müſſen, bis man den Nachfolger kennen lernt. Wir haben Grund zu vermuten, daß es dann dieſelbe Ueber⸗ raſchung geben wird, wie wir ſie dben erlebt haben, als von all den im größten Teil der Preſſe als ſichere Kandidaten genannten Män⸗ nern zum Staatsſekretär keiner, dafür aber ein nicht genannter, der Graf v. Roedern, be⸗ ſtellt worden iſt. * Berlin, 4. Febr. In der Kabinettsorder, durch die das Abſchiedsgeſuch des Staats⸗ ſekretärs Zorn von Bulach genchmigt wurde, heißt es laut„Berl. Lokalanz.“: Auf Ihren an meinen Statthalter wiederholt gerich⸗ teten Antrag will ich Ihnen die nachgeſuchte Entlaſſung aus dem Amte des Staatsſekretärs für Elſaß⸗Lothringen mit Gnaden hiermit er⸗ teilen. Zugleich verleihe ich Ihnen als Zeichen meines unveränderten Wohlwollens und meines Dankes für Ihre langjährigen treuen Dienſte die königliche Krone zum Roten Adlerorden erſter Klaſſe mit Eichenlaub. Eine Rede Sir Edward Greys. OLondou, 4. Febr.(B. unſ. Lond. Bur.) Aus der Rede, die Sir Edward Grey geſtern vor der Handelskammer in Mancheſter ge⸗ halten hat, ſind die folgenden Sätze beſonders Wir fürchten uns nicht vor dem Gedanken eines Krieges, haben aber das Gefühl, daß ein Krieg eine furchtbare Verſchwend⸗ ung wäre. Ein gewaltſamer Ein⸗ griff, der unter Umſtänden hätte ſehr ge⸗ führlich werden können, würde den Balkan⸗ kriegallerdings verhindert haben. Aber wir wiſſen nicht, welche Folgen weiter daraus entſtanden wären. Der Tag wird jeden⸗ falls kommen, da im Augenblick, wo zwei Staaten im Begriffe ſtehen, die Waffen mit⸗ einander zu kreuzen, die anderen Staaten herbeieilen werden, um den Kampf zu ver⸗ hindern, ohne dabei gegenſeitig ſich zu bearg⸗ wöhnen; geradeſo, wie die Leute herbeieilen, um ein Feuer zu löſchen, wenn ein ſolches ausgebrochen iſt. Während der Balkankriſe wurde durch die britiſche Politik kein einziges Mal Schwierigkeiten gemacht. Die immer wachſenden enormen Aus⸗ gaben für Rüſtungen, fuhr der Miniſter nach kurzer Ueberleitung fort, ſchadet der In⸗ duſtrie ſehr. Aber es handelt ſich hier um keine britſſche, ſondern um eine europäiſche ihre Rüſtungen einzuſtellen, oder ns inde würden die andern Mächte 185 lange nicht Folge leiſten. Es iſt Frage. Wenn eine der Großmächte anfangen nicht wahr, daß England angefangen hat, Dreaduvughts zu bauen. Wir waren allerdings die erſten. Aber wenn wir nicht ſofort einge⸗ griffen hätten, mürden uns die andern Mächte zuvorgekommen ſein. Deutſchland baut ſeine Flotte nach einem auf lange Jahre hin⸗ aus feſtgeſetzten Flottenprogramm aus. Auch von Frankreich, Oeſterreich⸗Ungarn und Ita⸗ lien können wir nicht behaupten, daß ſie gegen uns bauen. Wenn wir unſer Bauprogramm einſchränken, ſo würde das die Bauprogramme der kontinentalen Staaten Europas nicht im mindeſten berühren, obſchon, wie ſchon geſagt, dieſe Mächte nicht gegen uns bauen. Es ſteht zu erwarten, daß im Parlament das Gefühl gegen die Rüſtungen ſehr ſtark zum Ausdruck kommen wird. Allein ich hoffe, daß das Motiv dieſes Widerſtrebens nicht mißverſtanden werden wird. Wir ſchreien nicht, weil wir verwundet ſind oder Schmerzen emp⸗ finden. Im Gegenteil, wir fürchten die Koſten vielleicht weniger, als die anderen. Alllein wir ſind Geſchäftsleute und daher entrüſten wir uns über ſolche Verſchwendung. Die Bereinigten Staaten und Mexiko. Befürchtungen wegen eines furchtbaren Blutbades. OLondon, 4. Febr.(V. unſ. Lond. Bur.) Aus Mexiko wird der„Times“ gemeldet, daß die Rebellen von neuem einen Angriff auf Torreon vorbereiten, alſo auf die Hauptſtadt des Staates Coahuiſa. Nach Anſicht des„Times“⸗Korreſpondenten hätte das letzte Stündchen der Herrſchaft des Präſidenten Huerta geſchlagen, wenn es den Rebellen gelingen ſollte, Terreon ein⸗ zunehmen. Andere Nachrichten aus Mexiko beſagen, daß die Ausländer in großen Scharen aus der Hauptſtadt der Republik flüchten, nachdem die Nachricht eingetroffen iſt, daß Präſtdent Wil⸗ ſon die Einfuhr von Waffen und Munition nach Mexiko nicht weiter verhindern will. Man befürchtet, daß es zu einem furchtbaren Bluthade in den wichtigſten Städten der Republik kommen werde und ſucht ſich daher beizeiten in Sicherheit zu bringen. OLondon, 4. Febr.(V. unſ. Lond. Bur.) Aus New Pork wird gemeldet: Präſident Wilſon hat das Verbot der Waffen⸗ ausfuhr an der merikaniſchen Grenze auf⸗ gehoben. Er betrachtet dieſe Verordnung als ein Zeichen von Parteilichkeit dem Präſidenten Huerta gegenüber, der ja ganz nach Belieben Waffen aus fremden Ländern ſich beſchaffen könne. Dieſe Maßnahme ändert jedoch die Lage keineswegs; denn die Rebellen haben es bisher immer noch verſtanden, Waf⸗ fen einzuſchmuggeln. Dieſe Nachricht trifft gerade in dem Augen⸗ blick ein, wo aus Juarez die Meldung kommt, daß General Villa den General Gußz⸗ man getötet hat. Dieſer Guzman war ein Abgeſandter des Generals Felix Diaz, der mit General Villa ein Bündnis gegen Gene⸗ ral Caramza abſchließen wollte. General Villa kötete den General im Laufe einer Konferenz, die er mit dieſem hatte. Er machte damit ſeine Drohung wahr, allen denen das Lebenslicht ausblaſen zu wollen, die zum Falle Maderos beigetragen haben. General Villa erklärte, 08 würde allen Anhängern Huertas, die ihm in die Hände fallen ſollten, das gleiche Schickſal bevorſtehen, ſelbſt wenn dieſe Ausländer wären. L 85——— Die Unterſtützung von Arbeitsloſen in Berlin. „Berlin, 4. Febr. Vom Ausſchuß der Stadt⸗ verordneten zur Vorberatung des ſozialdemo⸗ kratiſchen Antrages über die Bewilligung von dig infolge der Pomakenfrage, nis tatſächlich abgeſchloſſen worden ſei Mang beits oſen wurden geſtern unter Ablehnung dieſes Antrages folgende Anträge angenom⸗ men: Die Stadtverordnetenverſammlung wolle beſchließen, den Magiſtrat zu ermächtigen, 300 000% zu verwenden zur Gewährung von unberzinslichen Darlehen an Perſonen, die infolge wirtſchaftlichen Niederganges in vor⸗ übergehende Not geraten ſind. Vorausſichtliche Bewilligung der Darlehen iſt ein einjähriger Aufenthalt in Berlin. In der Regel ſollen nur verheiratete und ſolche Perſonen unterſtützt werden, die eine Familie zu unterhalten haben und fortlaufende Armenunterſtützung nicht be⸗ ziehen. Der Magiſtrat ſoll ferner erſucht wer⸗ den, die Verwaltung der ſtädtiſchen Rieſel⸗ güter zu beauftragen, Arbeitsloſe gegen den ortsüblichen Tageslohn in möglichſt großem Umfang zu beſchäftigen. Ferner ſei die ſtädt. Güterverwaltung zu beauftragen, einen Or⸗ ganiſationsplan in bezug auf die Koloniſation ſtädtiſcher Oedländer vorzubereiten. Nach deutſchem Muſter. OLondon, 4. Febr.(V. unſ. Lond. Bur.) Der Korreſpondent der„Morning Poſt“ in Sidneh meldet ſeinem Blatte, daß die Re⸗ gierung der auſtraliſchen Union die Abſicht hat, nach dem Muſter des deut⸗ ſchen Flottengeſetzes ein Flotten⸗ programm auf lange Jahre hinaus auf⸗ zuſtellen. Die Regierung hofft, auf dieſe Weiſe die Flottenfrage nicht mehr zum Gegenſtand von Parteikämpfen machen zu brauchen. W. Berlin, 3. Febr. In der Budgetkommiſ⸗ ſion des Abgeordnetenhauſes ſagte der Mini⸗ ſterialdtirektor: Es ſchweben Erwägungen dar⸗ über, ob es nicht möglich ſei, den Zahn⸗ ärzten den medizginiſchen Doktor⸗ titel zugänglich zu machen. Ein anderer Regierungskommiſſar erklärte, daß die Frage der Radium⸗ und Meſonthorium⸗Behandlung noch nicht abſchließend erforſcht ſei und daß es deshalb nicht zweckmäßig ſei, größere Aus⸗ gaben dafür gu machen. ſtelle des zurückgetretenen Abbe Lemire den Sozialiſtiſch⸗Radikalen Rabier mit 221 Stim⸗ men zum Vize⸗Präſidenten gewählt. 210 Stim⸗ men fielen auf Andrs Lefepre. Die Entwicklung auf dem Balkan. Das angebliche bulgariſch⸗türkiſche Bündnis. W. Konſtantinopel, 3. Febr.„Taſpiri Efkiar“ bezeichnet die Gerüchte, wonach die Türkei mit Bulgarien eine Allianz zwecks Aufteilung Mazedoniens abge⸗ ſchloſſen habe und daß die Reiſen des Ge⸗ ſandten Toſchew nach Sofia und des Geſandten Feti Fei nach Konſtantinopel mit der Allianz zuſammenhängen, als böswillig er⸗ funden und ſetzt ihnen ein for⸗ melles Dementi entgegen. Die Reiſen der beiden Geſandten wurden notwen⸗ ohne deren Löſung die Beziehungen zwiſchen Bulgarien und der Türkei ſich nicht normal geſtakten könnten. Nach dem bulgariſchen Ableugnungsverſuch kommt nun auch noch das türkiſche formelle Dementi, wie nicht anders zu erwarten war. Aber gleichzeitig kommt auch wieder eine Be⸗ ſtätigung, diesmal nicht aus Athen, ſon⸗ dern aus Cettinje. Die Nachricht lautet: Cettinje, 3. Febr. Auch hier ſchenkt man in den maßgebenden Kreiſen dem Gerücht Glauben, daß ein türkiſch⸗bulgariſches Bünd⸗ bezeichnet auch hier als ſeinen Zweck die Er⸗ W Paris, 3. Febr. Die Kammer hak heute an⸗ Kölſch für ungültig. Mandat in die Hände ſeiner Wähler zurü Danuach hat Kölſch gegen das Jahr 19 5 9 85 an die Türkei, Kawalla an Bulgarien zurückfallen und Serbien einen Weg zum Meere hin mit einem Hafen am Golf von Orfano bekommen ſoll. Die Einſetzung eines mohammedaniſchen Fürſten für Albanien und die Internationaliſierung Skutaris und des Bojanaſtromes ſollen unterſtützt werden. Veniſelos in Petersburg. W. Petersburg, 3. Febr. Der griechi⸗ ſche Miniſterpräſident Beniſelos ſtattete heute dem Miniſterpräſidenten Kockowtzow einen Beſuch ab. Die Unterredung der Miniſter dauerte etwa 1½ Stunden. * Petersburg, 3. Febr. Der Ka verlieh dem griechiſchen Miniſterpräſidenter Veniſelos den eee ee Orden. Heute früh hatte der griechiſche Mi niſterpräſident eine lange Unterredun mit dem ſepbiſchen Miniſterpräſidenten Paſitſch. 17 Kämpfe au der albaniſch⸗griechiſchen Gre WValona, 3. Febr. Nach hierher gelang ten Meldungen iſt es bei dem Dorfe Skra rC an der albaniſch⸗griechiſchen Grenze griechiſchen Banden und albaniſcher G merie zu Kämpfen gekommen, die no dauern. Um ernſten Verwicklungen vorz gen, erhielt die Gendarmerie den ſtreng in defenſiver Haltung zu verharre ſich bei anhaltender Offenſive des Geeee rückzuziehen. die Reichstags Erſathwa in Offenburg⸗Kehl. Stichwahl zwiſchen Nölſch und Wirth. OOffenburg, 3. Februar (Eigene telegraphiſche Meldung.) Bei der heutigen Reichstagserſaßwahl 7. badiſchen Reichstagswahlkreis erhielten Kandidat der Vereinigten Liberalen Pt Stadtrat L. Kölſch, Karlsruhe, 9617 Sti der Kandidat des Zentrums, Landtagsabgeo neter Profeſſor Dr. Wirtb, Freiburg i. 12 250 Stimmen und der ſozialdemokra f. Kandidat, Redakteur Geiler, Mülhauſen i. 3032 Stimmen. Wie noch erinnerlich ſein dürfte, wurden bei der am 12. Januar 1912 abgehaltenen ſte tagswahl von 26877 Wahlberechtigten im ga 24 440 Stimmen abgegeben. Davon waren ungültig, ſo daß 24295 gültige Stimmen blieben. Von dieſen erhielten: Köl Schüler(Ztr.) 11615 und Monſch(S. Stimmen. Da keiner der Kandidaten d ſolute Mehrheit erhalten hatte, wurde da 21. Januar zur Stichwahl zwiſchen Kölſch Dabei wurden im ga Schüler geſchritten. 25553 Stimmen abgegeben, von denen gültig waren; es erhielten: Kölſch 12712 Schüler 12704 Stimmen. Der nationallibere Kandidat Kölſch war ſomit gewählt. Ge Wahl wurde beim Reichstag am 12. Febru 1912 Proteſt eingelegt. Die Wahlprüfungskon miſſton erklärte die Wahl des Abgeord Dieſer legte dann Die heutige Wahl führte zu obigem Ergeb ganzen 655 Stimmen und der Zentrun kandidat 644 Stimmen mehr erhalten; di demokratiſchen Stimmen ſind um egangen. Nach den uns bis letz richtung eines ſelbſtherrlichen Mazedoniens bis 500 000% zur Unterſtützung von Berliner Ar⸗ Weles, das ſerbiſch bleiben, während Dedea⸗ i 2. Seite. General-Aueiger.— Badiſche Reueſte Nachrichten.(Mittagblatt.) Mittwoch, den 4. Februar 1914. ten. Die Arbeit der liberalen Parteien in den letzten Wochen und namentlich die intenſive Agitation des Kandidaten Kölſch ſelbſt waren alſo nicht vergebens. Der Zentrumskandidat hat im Amtsbezirk Offenburg 371, im Amts⸗ bezirk Oberkirch 263 und im Amtsbezirk Kehl 10 Stimmen gewonnen. Der ſozialdemokratiſche Kandidat hat im Amtsbezirk Offenburg 414, im Amtsbezirk Oberkirch 163 und im Amtsbezirk Kehl 96 Stimmen verloren. Nach dieſem Wahl⸗ ergebnis hat Stichwahl zwiſchen Kölſch und Dr. Wirth ſtattzufinden. Den 12 259 Zen⸗ trumsſtimmen ſtehen 12 649 liberal⸗ ſozialdemokratiſche Stimmen gegen⸗ über. Das Ergebnis der heutigen Wahl iſt wiederum ein Beweis dafür, daß die Zentrumsbäume nicht in den Himmel wachſen. Wir ſehen auch dar⸗ aus, daß viele Wähler, denen im Jahre 1912 die Reichsfinanzreform einen roten Stimmzettel in die Hand gedrückt hat, wieder ihren Weg zum Zentrum zurückgefunden haben. Am deut⸗ lichſten zeigt ſich dies im Amtsbezirk Offenburg. Es gilt nun für die kommenden Tage alle Kraft aufzubieten, um dem liberalen Kandidaten zum Sieg zu verhelfen. * JBerlin, 4. Febr.(Von unſ. Berl. Bur.) Das Reſultat der Reichstagserſatzwahl in Offen⸗ burg⸗Kehl wird in den meiſten Berliner Morgen⸗ blättern zunächſt ohne Kommentar verzeichnet. Die linksliberalen Blätter geben ſich, ſoweit ſie an die Wahl eine Bemerkung knüpfen, der Hoff⸗ nung hin, daß es gelingen wird, den Wahl⸗ kreis dem Liberalismus zu erhalten. Der„Vorwärts“ gibt die Nachricht von dem Wahlergebnis zunächſt ohne jeglichen Kom⸗ mentar wieder. Der liberale„Börſenkurier“ bemerkt kurz, das Wahlreſultat ließe erhoffen, daß der Wahltreis den Liberalen erhalten bleibe. Die„Berliner Morgenpoſt“ be⸗ merkt, daß die Stichwahl den Nationalliberalen ſehr günſtig iſt, da der Großblock ein Eintreten der Sozialdemokratie für ſie gewährleiſte und gegen die Vorwahl ein ſtarker Zug nach links unverkennbar ſei. Von der rechtsſtehenden Preſſe iſt es die „Deutſche Tageszeitung“, welche einen längeren Kommentar an die geſtrige Reichstagserſatzwahl knüpft. Sie konſtatiert mit beſonderer Genugtuung, daß der Kandidat des Zentrums geſtern 650 Stimmen gewonnen habe, daß ihm infolgedeſſen nicht mehr als 400 Stim⸗ men an der abſoluten Mehrheit fehlten. Wenn man bedenkt, ſo fährt die Deutſche Tageszeitung fort, daß die Mehrheit der Nationalliberalen in der Stichwahl 1912 nur 8 Stimmen betrug, ſo kwill es uns doch ſcheinen, als ob die Ausſichten des bisherigen Reichstagsabg. Kölſch auf eine Wiederwahl erheblich herabgemindert worden ſind. Allerdings hat auch Kölſch einen Stim⸗ menzuwachs zu verzeichnen. Auf ihn ſind eben⸗ falls 650 Stimmen entfallen. Doch erſcheint die Herkunft dieſer Wähler recht zweifelhafter Art. Denn ſie dürften ſich wohl ausſchließlich aus dem Verluſt der Sozialdemokratie ergeben, der ſich auf rund 670 Stimmen beläuft. Die Wähler, die Kölſch alſo dabei gewonnen hat, ſind dieſelben, die ſchon 1912 für ihn voll und ganz eingetreten ſind und deren er Kraft des Großblockabkommens für die Stichwahl auch ußhnedem ſicher ſein kounte. Bei der ganzen Haltung der Nationalliberalen Badens hat die⸗ ſer Stimmengewinn aus dem ſozialdemokrati⸗ ſchen Lager wahrhaftig nicht viel zu beſagen, zumal für die Sozialdemokratie ein Wahlerfolg Aulich außerhalb ihrer Erwartungen ſtehen mußte. Vielleicht folgten dieſe rote Ueber⸗ läufer einem unwiderſtehlichen Verlangen, den badiſchen Nationalliberalen billigen Dank für die Politik abzuſtatten, die in der geſtrigen Sitzung der badiſchen Zweiten Kammer vom Miniſter von und zu Bodman nicht ohne Grund als ein Abhängigkeitsverhältnis von der Sozial⸗ demokratie gekennzeichnet wurde. Die Kriſe im Katholizismus. Köln, 3. Febr.(Priv.⸗Tel.) Der Vor⸗ ſtand der Kölner nationalliberalen Jugend nahm in ſeiner Sitzung folgende Entſchließung an: „Der Verein der nationalliberalen Jugend zu Köln hat mit ſteigender Entrüſtung die Handlungsweiſe verfolgt, welche zwei deutſche hohe kirchliche Würdenträger in der Frage der chriſtlichen Gewerkſchaften für zweckmäßig be⸗ fanden. Es zeigen ſich in dem ganzen Streit wieder einmal alle die ultramontanen Spitz⸗ findigkeiten, die landläufig in Deutſchland unter die Bezeichnung„jeſuitiſch“ fallen. Bei dem Kampfe gegen das von Rond geleitete Zen⸗ trum, in dem national geſinnte Männer niemals ermatten werden, ſollte jeder Deutſche ſich dieſe jüngſte Erfahrung aus dem Gewerkſchaftsſtreite immer gegenwärtig halten.“ Bochum, 3. Febr. Eine Kon ferenz von Geiſtlichen und führenden Laien aus den Dekangten Bochum, Gelſen⸗ kirchen, Hattingen und Wattenſcheid faßte ein⸗ ſtimmig folgenden Beſchluß: „Der hochwürdigſte Herr Biſchof von Paderborn hat wiederholt und mit allem Nachdruck gebeten daß Kundgebungen der An⸗ hänglichkeit und Treue zu ihm aus Anlaß der jüngſten Ereigniſſe unterbleiben möchten. Wir kommen dieſem Wunſche nach. Dagegen be⸗ dauern wir mit aller Entſchiedencheit das ver⸗ derbliche und unſer katholiſches reli giöſes Leben vergiftende Treiben der ſogenannten Integralen. Ihre Art, die Biſchöfe zu bevormunden, alles, was nicht ihrer eigenen Anſicht iſt, zu verketzern, die Einig⸗ keit der katholiſchen ſozialen Organiſationen zu untergraben, iſt zurzeit das ſchlim mſte Un⸗ glück in unſerem katholiſchen Leben. Veber das religiöſe Verhalten der Katholiken, über ihre Glaubenstreue und ihr ſitt⸗ liches Leben haben nur die kirchlichen Behörden zu urteilen. Die katholiſche Kirche wird nur von dem Papſt und den Biſchöfen regiert. Wer dem entgegenhandelt, verſährt nicht katholiſch, mag er auch noch ſo oft das Wort„Heiliger Vater“ veklamehaft wiederholen und miß⸗ brauchen Es iſt unbedingt notwendig und die allerhöchſte Zeit, daß die Katholiken Deutſch⸗ lands von dem unkatholiſchen, ge⸗ häſſigen und gefährlichen Trei⸗ ben der ſogenannten Integralen befreit werden.“ Dieſer Beſchluß iſt außerordentlich bedeu⸗ tungsvoll. Er zeigt mit der unverhüllteſten Schroffheit, daß die lange geleugnete und immer wieder zurückgedrängte Kriſe doch im Katholi⸗ zismus immer mehr zu einer klaren Entſcheidung drängt. In dem obigen Beſchluß wird ja doch nicht mehr und nicht weniger gefordert, als daß den„Integralen“, d. h. den Vertretern der Ber⸗ liner Richtung der Stuhl vor die Tür geſetzt wird. Es wird alſo gauz unverhüllt auf eine Spaltung der katholiſchen Kirche hingearbeitet. Daß ſie eintreten werde, glauben wir allerdings nicht. Daß ſie aber ſchon in den Bereich der Möglichkeit gezogen und geradezu gefordert wird, das beweiſt mehr als alles andere die ungeheuere Schärfe der Gegenſätze. rerk ex klichen Fehler in dem Politiſche Ueberſicht. Mannheim, den 4. Februar 1914. Jerſplitterung der Arbeit⸗ geberverbände. „Die Mitteilungen der Vereinigung der Deut⸗ ſchen Arbeitgeberverbände ſchreiben: Als vor etwa einem Jahrzehnt unter dem Eindruck des ſo erbittert geführten Ctimmit⸗ ſchauer Arbeitskampfes dem deutſchen Unterneh⸗ mertum die große Gefahr, die der Stellung des Arbeitgebers von Seiten der organiſierten Ar⸗ beiterſchaft droht, und die unbedingte Notwen⸗ digkeit einer wirkſamen Verteidigung der be⸗ rechtigten Arbeitgeberintereſſen zum klaren Be⸗ wußtſein gekommen war, ſetzte mit erfreulicher Friſche eine ſtarke Organiſationsbewegung der Arbeitgeber ein. Allerdings gelang es nicht ſo⸗ gleich, die einheitliche Zuſammenfaſſung der einzelnen Arbeitgeberverbände in einer einzigen zentralen Stelle durchzuſetzen. Es bildeten ſich die Hauptſtelle und der Verein Deutſcher Arhbeit⸗ geberverbände. Immer deutlicher zeigte ſich aber, daß die Grundgedanken, nach welchen in beiden Organiſationen gearbeitet wurde und auch nur gearbeitet werden konnte, die gleichen waren, der Gedanke des zentralen Zuſammen⸗ ſchluſſes und der Herſtellung einer einheitlichen Front gegen die Gewerkſchaften bekam immer kräftigeres Leben und gelangte ſchließlich, nach⸗ dem bereits längere Zeit ein feſtes Kartellver⸗ hältnis zwiſchen den beiden Zentralen beſtanden hatte, Anfang 1913 zur Verwirklichung durch die Zuſammenführung der beiden Spitzenver⸗ bände in die Vereinigung der Deut⸗ ſchen Arbeitgeberverbände. Dieſes Ergebnis, das der Mitwirkung der Beſten un⸗ ſerer Induſtrie zu danken war, war im Inter⸗ eſſe der ganzen Arbeitgeberſchaft auf das Freu⸗ digſte zu begrüßen. Mit umſo lebhafterem Be⸗ dauern muß daher die Tatſache beobachtet wer⸗ den, daß von einer gewiſſen Gruppe von Per⸗ ſönlichkeiten abſeits von der Hauptaktion der Arbeitgeber eine Organiſation in Szene geſetzt worden iſt, die die verhängnisvolle Rolle eines Konkurrenzverbandes zu übernehmen gewillt iſt. Denn nicht anders kann das Auftreten des Deutſchen Induſtrieſchutzverbandes, Sitz Dres⸗ den, bezeichnet werden, deſſen ganzes Gebahren allgemach zu einer Gefahr für die geſchloſſene Stoßkraft der Arbeitgeberorganiſation zu wer⸗ den droht. Während auf der führenden Seite rechtzeitig erkannt und mit Erfolg der Geſichts⸗ punkt herausgearbeitet wurde, daß es ſich bei der Arbeitgeberverbandsſache um eine einh.it⸗ liche ſozialpolitiſche Aufgabe handelt, an der alle Unternehmer ein gleichlaufendes Intereſſe haben und die daher nur durch eine ſelbſtän⸗ dige Organiſation unter Loslöſung von den wirtſchaftlichen Vereinen und ungeſtört durch die in dieſen zu Tage tretenden wirtſchaftspoli⸗ tiſchen Gegenſätze in der IJnduſtrie mit Erfolg gelöſt werden kann, trägt der Induſtrieſchutz⸗ verband nach allen ſeinen Bekundungen mit Abſicht beſtehende politiſche und wirtſchaftliche Differenzen in die Arbeitgeberverbandsbewe⸗ gung hinein. Denn er ſucht durch ganz fälſch⸗ liche Darſtellungen die Vereinigung der Deut⸗ ſchen Arbeitgeberverbände zu einer Vertretung lediglich der„ſchweren“ Juduſtrie hinzuſtellen, um ſich demgegenüber als ein Verband für die „verarbeitende“ Induſtrie und das Handwerk einzuführen. Während ferner die durch die„Ver⸗ einigung“ repräſentierten Arbeitgeberorganiſa⸗ tioönen ihre Arbeit auf dem Solidaritätsgedanken aufbauen und mit allen Kräften in den Unter⸗ nehmern das Bewußtſein von der Notwendig⸗ keit des ſolidariſchen Zuſammengehens zum Schutze des Geſamt intereſſes ſtärken, beſteht das Verfahren des Induſtrieſchutzverbandes, wie ſeine eigenen Veröfſentlichungen auf das Deutlichſte beweiſen, darin, dem kurzſichtigen JIntereſſenſtandpunkt des einzelnen Arbeit⸗ gebers entgegenzukommen, indem er eine Bei⸗ legung der Arbeiterbewegungen ohne Rückſicht auf die Rückwirkungen für die Geſamtheit be⸗ treibt und indem er unter einſeitiger Betonung der Notwendigkeit einer Streikverſicherung die Aufmerkſamkeit des Arbeitgehers von dem gro⸗ ßen ſozialen Zweck der Arbeitgeberorganiſation ableunkt und ihn auf ein enges rein finanzielles Verſicherungsintereſſe verweiſt. Dieſe grundſätz⸗ Aufbau des Deutſchen Induſtrieſchutzverbandes müſſen ſchließlich de⸗ ſtruktiv auf die Arbeitgeberorganiſation wirken. Das ganze Auftreten des Induſtrieſchutzverban⸗ bes aber iſt geeignet, auf einem Gebiete, auf welchem die Unternehmer glücklich einmal auf dem Wege zu geſchloſſenem Zuſammenwirken ſind, Verwirrung und Zerſplitterung anzurich⸗ ten. Dringend zu wünſchen wäre daher, daß die Arbeitgeber dieſe Gefahr ſchnell erkennen und die erforderlichen Konſeguenzen in ihrer Stel⸗ lungnahme zum Deutſchen Induſtrieſchutzver⸗ band ziehen. —— Deutſche Reich — Kronprinz und Kanzler. Der Kronprinz wird am 14. Februar an einem Eſſen beim Reichskanzler teilnehmen, um auf dieſe Weiſe vor aller Welt zu belegen, daß vorhanden ge⸗ weſene Mißverſtändniſſe endgültig beſeitigt ſind. Der Waffengebrauch beim Militär. Ueber die Verhandlungen über eine einheitliche Rege⸗ lung des Waffengebrauchs beim Militär erfährt die Tägliche Rundſchau, daß ſo wie in Bayern auch die übrigen ſüddeutſchen Regierungen ihre Zuſtimmung zu einer einheitlichen Regelung dieſer Frage für das ganze Reich ausgeſprochen haben. Eseiſt daher zu erwarten, daß, nachdem die Verhandlungen im Schoße der preußiſchen Regierung zu einer Einigung geführt haben, ein Meinungsaustauſch mit den beteiligten Bundesregierungen beginnen wird. Die Löſung der Frage wird keine großen Schwierigkeiten verurſachen, da Uebereinſtimmung darüber herrſcht, daß das Militär grundſätzlich nur auf Requiſition der Zivilbehörde verwendet werden ſoll. In Bezug auf die Ausnahmefälle— wie Einſchreiten des Militärs, falls die Zivilgewalt außerſtande iſt, militäriſche Hilfe heranzucufen, und ähnliches— ſollen klare Vorſchriften ge⸗ ſchaffen werden, die die Befugniſſe der Zivil⸗ und Militärgewalt ſcharf abgrenzen. Badiſcher Landtag. Die politiſche Cage in Baden. Karlsruhe, 3. Febr. Die Generaldebatte über den Voranſchlag des Miniſteriums des Innern in der Zweiten Badi⸗ ſchen Kammer ſchien am Freitag ſchon ihrem Ende entgegengehen zu wollen, da gab der Abg. Kolb ſeiner Rede eine ſchärfere politiſche Note und griff dabei die Regierung wegen ihrer Haltung gegenüber der Sozialdemokratie ſcharf an. Es war natürlich zu erwarten, daß darauf der Miniſter Dr. Freiherr von Bodman er⸗ widern werde; er tat dies geſtern auch und zwar in einer über zweiſtündigen Rede. Nach einer rein ſachlichen Antwort auf die verſchiedenen Anregungen präziſierte er ſeine Stellung gegen⸗ über dem Großblock. Daß er etwas Neues ge⸗ ſagt hätte, könnte man gerade nicht behaupten. In der heutigen Vormitlagsſitzung antworteten ihm nun die Redner von vier Parteien. Dadurch wurde auch der heutige Tag zu einem ſogenann⸗ ten großen Tag wie der geſtrige. Den Reigen der Reden eröffnete der Führer der National⸗ liberalen Partei, Abg. Rebmann, der in großzügiger wirkungsvoller Weiſe über eine Stunde ſprach und der Debatte dadurch eine be⸗ ſondere Note gab. Rebmann wies ein Mißver⸗ ſtändnis des Miniſters zurück und erklärte, er habe nicht geſagt, daß dem Miniſter der Mut zur Einführung des Verhältniswahlſyſtems fehle. Dann zeigte der Redner der National⸗ liberalen dem Miniſter klipp und klar, wohin dieſe Partei der Weg geführt hätte, der ihr vom Miniſter geraten worden war zu gehen: Zur völligen Bedeutungsloſigkeit der Nationallibera⸗ len Partei, wodurch dann gerode das eingetve⸗ ten wäre, was der Miniſter zu vermeiden wünſcht, die Stärkung des Zentrums und der Sozialdemokratie. Der Kampf nach zwei Fron⸗ ten ſei von der Nationalliberalen Partei ſchon vor langer Zeit genau erwogen worden; man habe ihn fallen laſſen, weil man zu der Ueber⸗ jeugung gekommen ſei, daß er der Partei nicht 2 2 2 4 Feuilleton e edee J. eeeeeees eeeeeteeeeeeeeeee0 Die Pyramiden von Gizeh. Von Dr. Paul Wilhelm von Keppler, Biſchof von Rottenburg. Heute entfliehen wir der Hauptſtadt Kairo uud beſuchen die Pyramiden von Gizeh. Wir fahren im Wagen über die große Nilbrücke, durchſchneiden die ſchöne Inſel Gezireh, ſetzen cauf einer zweiten, kleineren Brücke über einen Nilarm und gelangen am Muſeum vorbei auf einer herrlichen, ſchnurgeraden, neuen Straße durch Palmwäldchen, Kornfelder und klägliche Jellachendörfer hindurch in 1½ Stunden zu den Pyramiden. Ein prächtiger Tag. Die Luft wunderbar rein und klar. Es iſt um die Mittagszeit. Raſch iſt mit dem Scheich der Beduinen, der hier um dieſe Jahreszeit immer mit ſeiner Mannſchaft bereit teht, ein Abkommen geſchloſſen. Jeder der Mu⸗ en, welche die Beſteigung der Cheopspyramide bvagen, erhält drei Mann Begleitung zugeteilt. Ohne alles Zaudern und Zagen beginnen wir den Aufſtieg. Zwei Beduinen faſſen uns bei den *) Aus den Reiſebildern„Im Morgenlaud“ Händen, ſchreiten je eine Stufe voran und ziehen uns empor; die Nachhilfe des dritten brauchen wir nicht, dank der auf dem Gymnaſium erturn⸗ ten und in bielen Alpenſtiegen geſtählten Elaſti⸗ zität. Es geht viel leichter, als ich mir gedacht hatte. Schwindel iſt beim Aufſtieg nur da zu verſpüren, wo der Weg mitunter hart über den Grat der zwei aufeinanderſtoßenden Dreieck⸗ flächen führt und man nach links und rechts in ein Reich der Unendlichkeit hineinſieht; da heißt es die Naſe einſpannen und die Augen nieder⸗ ſchlagen. Häufig muß man mit ganzer Feder⸗ kraft der Muskeln ſich von einer Stufe auf die andere ſchnellen, trotz der Zugkraft der Beduinen; denn die Stufen haben mitunter eine Höhe von faſt einem Meter. Einiger Vorſicht bedarf es auch, um nicht auszugleiten; denn nur ein Py⸗ ramidenweg führt empor, ſorgfältig ausgeſucht, von Flugſand freigehalten und verwitterte Stellen klug umgehend, und dieſer eine Weg iſt durch häufiges Begehen ganz abgeſchliffen. Das Em⸗ porſteigen macht mir faſt keine Beſchwerde, und trotz mehrmaliger kurzer Pauſen war ich in einer Viertelſtunde auf der Spitze angelangt, ohne einen Tropfen Schweiß vergoſſen zu haben, in beſtem Wohlbefinden. Einer unſerer Freunde allerdings, der dem eilenden Drängen der Be⸗ duinen zu viel nachgegeben hatte, wurde oben in⸗ jolge einer Herzaffektion von großer Uebelkeit befallen. Die Spitze, die man unten ſieht, erweiſt ſich von Biſchof Dr. Panl Wikhelm von Keppler (Herber ſcher Berlag, Freiburgh, oben als ein Plateau, auf dem etliche zwanzig Perſonen zumal Platz haben. Ungefähr ſechzehn ſammeln ſich oben an, obwohl nur drei von der Karawane aufgeſtiegen ſind; denn zu den je drei Geleitsmännern kommen noch andere hinzu, die auf eigenes Riſiko den Bergſtieg unternommen haben, oder vielmehr, um oben ein Geſchäftchen zu machen; ſie bieten Waſſer und Autiken zum Kauf an. Allen Liebesbewerbungen ſpröden Widerſtand entgegenſetzend, ſuchen wir uns ein einſames Plätzchen. Umfächelt von reiner, friſcher Wüſtenluft, in der es ſich ungemein leicht atmet, ſehen wir von dieſem höchſten Thron, von dieſer künſtlichen Hochgebirgsſpitze hinab ins weite, weite Land zu unſeren ßen. Aus der Höhe von 50 Jahrhunderten ſchauen wir hinab ins 19. chriſtliche Jahrhundert. Das Gefühl der Eintägigkeit und VB 7IJu Vergänglichkeit miſcht ſich mit dem Hochgefühle der Unſterblichkeit und Unvergänglichkeit. Der Geiſt freut ſich dieſes Rieſenwerkes, das von Menſchengeiſt erdacht und erſtellt hat, und er fühlt ihm gegen⸗ über nicht nur ſeine Kleinheit und Armut, ſon⸗ dern auch ſeine Größe und ſeinen Reichtum: ſeine Größe, da er Jahrtauſende zu überſchauen, dis auf einen gewiſſen Grad zu durchſchauen ver⸗ mag;: ſeinen Reichtum, da er Erbe iſt aller Geiſtesarbeiten und Geiſteserfolge der vergan⸗ genen Geneationen. Hat nicht gerade dieſer Be⸗ den in den letzten Dezennien uns wieder Schätze in Menge herausgegeben, welche die Vorwelt gerade uns vermacht, welche dieſes Totenfeld für die beiden andern Rieſenpyramiden, die des Chefren und Menkara(Mykerinus), erſtere an der Spitze noch ein Stück der urſprünglichen Be⸗ kleidung zeigend; ſie halten uns ihre gewaltigen, durchfurchten Dreieckflächen entgegen wie Rieſen⸗ tafeln der Weltgeſchichte. Neben ihnen manche kleinere Pyramiden, die von hier oben wie ge⸗ wöhnliche Grabhügelchen ausſehen: die Sphinx kaum ſichtbar. Rings um die Pyramiden noch einige Spuren der alten Maſtaben und Maſtaben⸗ ſtraßen; die Menſchen unten ſo groß wie Fliegen, die Kamele wie Hunde. Im Süden erhebt ſich die Pyramidenkette von Abuſir und Sakkara. Dieſe älteſten und größten aller Menſchenwerke ragen auf am Rande der Libyſchen Wüſte, die kahl und öde ſich nach Weſten hindehnt; ſie er⸗ heben ſich über einem Boden, auf dem die Natur ſich völlig untätig verhält, als hätte ſie hier ihre Schöpferkraft an den Menſchen abgetreten, und als begnügte ſie ſich damit, ſich hier als Malerin zu ergötzen und den Sandteppich und die Men⸗ ſchenwerke mit ſtets neuen Farbenzaubern du überfangen. Sieh, was da für Schatten über die Sandfläche hinhuſchen! Wolken, die unter uns vorüberziehen wie Grabgeſpenſter, wie die Geiſter der toten Pharaonen, wie Erinnerungen der Ur⸗ zeit. Scharf grenzt ſich nach Oſten das Toten⸗ reich ab vom Reich des Lebens, das Saudgebiet von den ſaftigen grünen Fluren. Und im Nor⸗ den leuchtet Kairo auf; mit ſeinen Hunderten von Minareten, mit den weichen Linien ſeiner Kup⸗ uns treu behütet zu haben ſcheint? Unter uns peln hebt es ſich vom einfärbigen, rötlichen Hin⸗ Nae CGCcc Mittwoch, den 4. Februar 1914. General-Ameiger.— Badiſche Neueſte Aachrichten. Mittaablatt.) Teile ſeiner Ausführungen rechnete Rebmann ſcharf mit dem Zentrum und namentlich deſſen Führer ab. Das Haus hörte dem Redner unter größter Spannung zu. Auf den Bänken des Zentrums machte ſich gar bald eine ner⸗ böſe Unruhe bemerkbar, die ſich zwar ſehr häufig, aber nicht immer in geſchickter Weiſe durch Zwiſchenrufe Luft machte. So mancher Zentrumsmann rückte ſehr unruhig auf ſeinem Stuhl hin und her, wenn Rebmann ſchonungs⸗ los dem Zentrum die Heuchlermaske von Geſicht riß. Das Zentrum bekam ſchon lange nicht mehr ſo viel Wahrheiten zu hören, wie geſtern vom Miniſter und heute bom Abg. Rebmann. Heute ſauſte Hieb auf Hieb hernieder Beſonders ſchmerzte es die Herren vom Zentrum, als ſie Rebmann daran erinnerte, daß das Zentrum von der gemeinſamen chriſtlichen Welt⸗ anſchauung nur bei den Wahlzeiten etwas wiſſen wolle, ſonſt aber ſehr ſcharf zwiſchen katholiſcher und evangeliſcher Weltanſchauung unterſcheidet. Mtt feiner Ironie dankte er dem Zentrum für das Wohlwollen, das geſtern der Abg. Kopf der Nationalliberalen Partei entgegenzubringen ver⸗ meinte und wies gleichzeitig darauf hin, daß jahrzehntelang der Schlachtruf durch das Land tobte: Nieder mit der Nationalliberalen Partei! Unter keinen Umſtänden für einen National⸗ liberalen! Der Schlußſatz des Redners, die innere Unfreiheit im Zentrum ſorge dafür, daß ſeine Bäume nicht in den Himmel wachſen, wurde von der geſamten Linken mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Nicht minder ſcharf wie Rebmann gingen die Abgg. Kolb und Venedey mit dem Zen⸗ kum ing Gericht, deſſen Fürſprecher der Abg. Röckel war, der nach langem hin und her die Richtigkeit des Satzes beſtätigte, daß der Katho⸗ lik aus Gewiſſenspflicht Zentrumsanhänger ſein müſfe. Hierauf erwiderte der Miniſter den einzelnen Rednern und namentlich dem Abg. Röckel, dem er entgegenhielt, daß er(der Mi⸗ niſter) dem Geiſtlichen nicht das Staatsbürger⸗ recht rauben wolle, nur ſollen dieſe ſich in politicis etwas mehr Zurückhaltung auferlegen und die Zentrumsparteileitung ſolle die Pfarr ämter nicht als die Organe dieſer Partei an⸗ ſehen. Für die nächſte Sitzung am Donnerstag ſind noch drei Redner vorgemerkt. Badiſche politſk. Die Reviſion des badiſchen Jagdgeſetzes. Von ſachkundiger Seite wird uns geſchrieben: In letzter Zeit brachten verſchiedene Blätter die Nachricht, daß die badiſche Regierung beab⸗ ſichtige, das Jagdgeſetz zu revidieren. Auch in der Landwirkſchaftsgammer wurde über dieſe Frage verhandelt, In Jägerkreiſen hat man dieſe Nachricht mit Genugtuung aufgenommen. Herrſcht doch im Lande über die Reviſions⸗ bedürftigkeit unſeres Jagdgeſetzes nur eine Stimme. Man iſt durchtweg einig in ſeiner Ver⸗ Urteilung und daß es höchſte Zeit iſt, ſeine gro⸗ zen Mängel endlich einmal zu beſeitigen und Beſtimmungen aufzunehmen, die in unſere heu⸗ tige Zeit paſſen und die eines Faktors von ſo roßer wirtſchaftlicher Bedeutung und ſo gro⸗ en finanziellen Leiſtungen, wie ihn unſer Jagdweſen darſtellt, würdig ſind. Unſer derzei⸗ liges Jagdgeſetz iſt in hohem Maße rückſtändig. Die üblen Folgen treten immer mehr hervor. Ihren Grund haben ſie in einer viel zu langen Schußzeit unſeres Nutzwildes, insbeſondere der Hafen und Rehe. Kein Nachbarſtaat, kein deut⸗ ſcher Bundesſtaat gibt ſein Wild eine ſo lange Zeit dem Abſchuſſe preis wie Baden. Alle haben ALationellere Jagdgeſetze aufzuweiſen. Während Bayern weibliches Rehwild das ganze Jahr Hhindurch ſchont, Württemberg und Heſſen die Schußzeit nur auf 6 bezw. 8 Wochen beſchrän⸗ ken, gibt Baden dieſes Wild vom 1. Oktober bis 1. Februar, das ſind vier Monate, alſy eine doppelt ſo lange Zeit, frei. Ganz ähnlich ver⸗ — dieſe Tatſachen zu denken ge tergrund des Molattamgebirges ab mit zierlich⸗ ſter Silhouette. Einſam ragt links davon der HObelisk von Heliopolis empor, von verſunkener Pracht und Herrlichkeit erzählend. Solch ein Panorama gibt es nicht mehr auf der Welt! [Großer König! In Jahrhunderte vorausſchauend, bauteſt du einſt dieſen Grabhügel; aber das konn⸗ leſt du nicht ahnen, daß nach fünf Jahrtauſenden Söhne des 19. chriſtlichen Jahrhunderts auf den Stufen deines Werkes emporſteigen würden zu den Wolken, ſich Mühe geben würden, deinen gro⸗ ßen Gedanken nachzudenken, dein Werk bewun⸗ dern und bir danken würden für die Erſtellung dieſer Hochwarte, auf der das Menſchenherz der Unenlichkeit und Ewigkeit entgeegnpocht wie auf keinem andern Punkt der Erde, zu der das Elend und die Erbärmlichkeit der Gegenwart nicht hinaufdringt! Kunſt und Wiſſenſchaft. 6. muſikaliſche Akademie. Soliſt: Alfred Kaſe, Leipzig. Anuton Bruckner, der Vertreter abſoluter Muſik und der Programmuſiker Richard Strauß gaben die Edpfeiler des modernen Pro⸗ gramms, deſſen künſtleriſche Durchführung in Abweſenheit Bodanzkys Herrn Hofkapellmeiſter Lederer anvertraut war. Die Wahl der ſin⸗ foniſchen Tondichtung„Tod und Verklärung“, che anſtelle einer vorgeſehenen Quverture Draeſeke(T 26. Februar 1813) trat, ent⸗ hält es ſich mit der Schußzeit der Haſen. Schon 0 ſetzt im nützen, ſondern nur ſchaden würde. Im zweiten Hinzu treten noch allerhand Mißſtände, die ſich bel Ausübung der Jagd auf den verſchiedenen Landesgrenzen ergeben. Abher das ſind die Schattenſeiten nicht alle. Die bedenklichſten lie⸗ gen darin, daß unſer badiſches Jagdgeſetz keine Rückſicht nimmt auf die Zeitperiode der Ver⸗ mehrung, die dem Tiere von Natur geſetzt iſt, daß dieſes Geſetz tieriſche Geſchöpfe vernichten läßt in einer Zeit, in der ſie noch ihre Jungen äugen, oder in hochträchtigem Zuſtande ſich befinden, wie ſolches bei Haſen und letzteres bei Rehen der Fall iſt. Wenn ſolche Zuſtänd. möglich ſind in einer Zeit wie der heutigen, die nach Naturſchutz ruft,— welch berechtigter For⸗ Rerung kein vernünftiger Menſch mehr ſeine Sympathie verſagt— wenn das möglich iſt in iner Zeit, in der man Pflanzen, Geſtrüpp und Geſträuch vor Verwüſtung ſchützt, da begreift auch der Laie, daß ein Geſetz, wie das beſtehende badiſche Jagdgeſetz in unſere moderne Zeit nicht mehr paßt, ſpeil es direkt das Menſchen⸗ empfinden verletzt. Noch weiter auf die Mängel unſeres Jagdgefetzes einzugehen, kann jetzt nicht der Zwick ſein, dieſe Zeilen ſollen nür ein kleiner Hinweis ſein und ein Weckruf an Mannheims Jägerwelt, nichts zu verſäumen den endlich gekommenen Zeitpunkt zu ergreifen, eine vorbereitende Tätigkeit aufzunehmen, um mit Material bei der Hand zu ſein, wenn die in Ausſicht ſtehende Vorlage fällig iſt. Des allge⸗ meinen Dankes darf ſie ſicher ſein. Aus dem Seutſchen Reichstag. *Berlin, 3. Fehr. Dem Reichstag iſt der Entwurf eines Luftverkehrsgeſetzes, der vom Bundesrat genehmigt iſt, zur Verfaſſungs⸗ mäßigen Beſchlußnahme zugegangen. Der erſte Abſchnitt des Geſetzentwurfes enthält Verkehrs⸗ vorſchriften. Darnach bedarf jeder der außerhalb der Flugplätze ein Luftfahrzeug führen will, eines Führerzeugniſſes. Auch die Luftfahrzeuge ſelbſt bedürfen eines behördlichen Zulaſſungsſcheines. Aufſtieg⸗, Landungs⸗ und Flugplätze dürfen nur mit Genehmigung der Behörden angelegt werden. Ebenſo bedarf die gewerbsmäßige Beförderung von Perſonen oder Sachen durch Luftfahrzeuge der behördlichen Genehmigung. Im zweiten Ab⸗ ſchnitt des Geſetzes wird die Haftpflicht der Luft⸗ fahrzeugbeſizer behandelt. Der dritte Abſchnitt enthält die Strafvorſchriften. Nus Stadt und Land. Mannheim, den 4. Februar 1914. * Ueber das Befinden der Prinzeſſin Wilhelm wurde geſtern mittag folgender ärztliche Bericht ausgegeben: In dem Befinden der Frau Prin⸗ zeſſin iſt heute eine gewiſſe Beſſerung ein⸗ getreten, doch iſt entſprechend dem hohen Alter und dem bis jetzt herrſchenden Schwächezuſtand der hohen Patientin die Lage noch immer als ernſt anzuſehen. gez. Dr. Leo Müller, * Hebertragen wurde dem Vorſtand der Bahn⸗ bauinſpektion II Baſel, Oberbauinſpektor Rich. Roth, die Vorſtandsſtelle der Bahnbauinſpek⸗ tion 1 Mannheim, dem Vorſtand der Bahnbau⸗ inſpektion Eberbach, Oberbauinſpektor Hermann Ganz, die Stelle eines Inſpektionsbeamten bei der Generaldirektion der Staatseiſenbahnen, dem Bauinſpektor Joſeph Kuhn in Heidelberg unter Verleihung des Titels Oberbauinſpektor die Stelle des Vorſtandes der Bezirksbauinſpek⸗ tlon Heidelberg, dem Regierungsbaumeiſter Richard Maier in Wiesloch unter Verleihung des Titels Bauinſpektor die Stelle eines zweiten Beamten der Hochbauverwaltung und den Hilfs⸗ ärzten Dr. Alfred Pfunder bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau und Dr. Franz Weiſen⸗ horn bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Emmen⸗ dingen je eine etatmäßige Arztſtelle bei den ge⸗ nannten Anſtalten. * Die alte Dragonerkaſerne. In einem Teil der hieſigen Preſſe iſt die Frage aufgeworfen worden, weshalb mit dem Abbruch der alten Dragonerkaſerne nicht begonnen wird. Anſtelle der alten Dragonerkaſerne beabſichtigt die Sladt⸗ gemeinde ein neues Vo[ksſchulgebäude zu errichten und zwar ſoll der Bau in zwei Ab⸗ n erfolgen. Vorerſt iſt nur die öſtliche, 8 geräumt lft e dex Kaſerne abzuhrechen, 8 derer Neigung, und die Abweichung vom Generalprogramm iſt durch die Umſtände, unter denen der zurzeit viel⸗ beſchäftigte Künſtler die Leitung übernahm, wohl zu billigen. Bruckner hat nicht weniger als drei Sym⸗ phonien in e moll geſchrieben. Die geſtern ge⸗ hörte zweite“), 1871/72 in Wien komponiert und am 26. Oktober 1873 unter des Komponiſten eigener Leitung erſtmals zu tönendem Leben er⸗ weckt, iſt die am wenigſten bekannte. Ihre erſte deutſche Aufführung erlebte ſie 1807 im benach⸗ barten Heidelberg unter Philipp Wolfrum. In Mannhbeim erſchien ſie geſtern als Rovität und war als ſolche, obwohl ſich in ihr die Schwächen des Bruckner ſchen Schaffens: jene maßloſe Breite und das Sprunghafte der muſikaltſchen Ideen mehr als manchem anderen Werke zeigen, freudig zu begrüßen. Denn ſo ſehr ſich dieſe Mängel auch bemerkbar machen, eines adelt die Bruckner'ſche Muſik: ſeine ſtarke, blühende und reiche Erfindung. Es iſt glückliches und beglük⸗ kendes naives Schaffen, die Muſik des Unbe⸗ wußten, das aus dem tiefſten Grunde des Ge⸗ fühls, aus dem urtümlichen Boden alles Muſi⸗ kaliſchen wieder ohne Umwege in fremdes Jüh⸗ len ſtrebt. Und dieſer Vorzug zeichnet auch die zweite Symphonie aus. Unter dem Tremolo der Streichinſtrumente 3. Akte das Violoncello mit dem Haupt⸗ thema ein, Ihm folgt im 32. Takte das von der erſten Violine intonierte Gegenthema. ſpäter— nach der Generalpauſe— in waten ſprach wohl Led 3 2 22. 9 1 N *] Erſchienen(wie die meiſten Brucknerſymphonien) im Verlag Univerſaledition in Wien. Ein während die im weſtlichen Teil befindlichen Krankenzimmer uſw. noch bis zur Pollendung des Krankenhausneubaus weiter benützt werden ſollen. Für den Schulhausneubau ſind zwar Projekte bereits bearbeitet worden; über die Ausgeſtaltung des Baus ſind jedoch Meinungs⸗ verſchiedenheiten in ſtädtebauäſthetiſcher Hinſicht entſtanden. Auch iſt die Genehmigung eines endgültigen Projektes durch den Stadtrat noch nicht erfolgt. Mit dem Abbruch ſoll erſt be⸗ gonnen werden, wenn das Projekt die Zuſtim⸗ mung des Stadtrats und des Bürgerausſchuſſes gefunden hat. Vom zzueiten Militärluftſchiff„Schütte⸗ Lanz“. Die„Frkft. Ztg.“ bringt die Meldung, daß das Militärluftſchiff„Schütte⸗Lanz“ zur Fahrt bereit ſei und daß noch in dieſer Woche die erſte Probefahrt unternommen würde. Wi wir von kompetenter Seite erfahren, iſt dieſe Meldung unzutreffend. Das Luftſchiff iſt noch nicht fahrtbereit und es läßt ſich auch heute noch nicht ſagen, wenn die erſte Probefahrt ſtatt⸗ findet. Auch iſt nicht, wie die„Frkft. Ztg.“ weiter meldet, die militäriſche Abnahmekom⸗ miſſion bereits hier eingetroffen. Auf der Rheinauer Luftſchiffwerft befindet ſich nur ein Kommando zu Inſtruktionszwecken. * Unehrliche Lehrlinge. Der kaufmänniſche Lehrling einer hieſigen Zigarrenfabrik hat ſeine Firma ſchon ſeit langer Zeit ſyſtematiſch beſtoh⸗ len, indem er Zigarren kiſtchenweiſe beiſeite ſchaffte. Das geſtohlene Gut brachte er in die Wohnung eines Fuhrknechtes, von wo aus die Zigarren an dritte Perſonen bedeutend unter dem reellen Werte verkauft worden ſind. Als Hehler kommen drei weitere Kaufmannslehrling anderer Geſchäfte in Betracht. Der Dieb ſowie die drei Lehrlinge und der Fuhrknecht wurden in Haft genommen. Es iſt nicht ausge⸗ ſchloſſen, daß noch weitere Beteiligte, hauptſäch⸗ lich Abnehmer der geſtohlenen Zigarren, ver⸗ haftet werden. * Erfindung. Dem Filialkontrolleur Her⸗ bolz von Viernheim, bei der Zigarrenfabrik Sternheimer dortſelbſt, iſt eine wichtige Erfin⸗ dung für die Zigarreninduſtrie gelungen. Sie beſteht in einem Deckblatt⸗Schutz in Geſtalt eines Arbeitskaſtens mit Preßwirkung. Durch die Erfindung werden die Deckblätter tagelang feucht erhalten und Waſſerflecken, wie ſie durch das Umwickeln der Blätter mit naſſen Tüchern entſtehen, verhütet. Der Erfinder hat den Ap⸗ parat bereits geſetzlich ſchützen laſſen. Zeugen geſucht. Am 14. Januar, morgens zwiſchen 48 und 8 Uhr, wurde am Schloßhof auf der Straße, die von der Rheinbrücke in das Schloß einmündet, der radfahrende 15 Jahre alte Lehrling Karl Mathes von Judwigshafen von einem Auto überfähren und ſchwer berletzt. Da der Chauffeur behauptet, daß Mathes ihm in das Auto hineingefahren ſei, andererſeits aber Augenzeugen vorhanden ſind, die das Gegenteil bezeugen, ſo werden dieſe gebeten, ſich bei der Mutter des Ueberfahrenen, Wwe. Mathes, Ludwigshafen, Ludwigſtraße 13, Hinterhaus, 2. Stock ſchriftlich zu melden. 5 Kindsleichenfund. Am 29. 1. wurde bei der Oberpoſtdirektion in Frankfurt a. M. ein un⸗ beſtellbares Poſtpaket geöffnet, in wel⸗ chem die ſtark ver weſte Leiche eines neugeborenen Kindes, bisher unbekann⸗ ten Geſchlechts, vorgefunden wurde. Das Paket war an Heinrich Grämer, Berlin, Bahnpoſt⸗ lagernd, adreſſiert und angeblich von Karl Beck. Frankfurt, Elkenbachſtraße 6, aufgegeben. Es hat ſich herausgeſtellt, daß beide Adreſſen fingiert ſind. Das Paket, deſſen Umhüllung aus braunem Karton und braunem Pakpapier beſteht, iſt am 13. 12. 13. nachmittags zwiſchen 4 und 5 Uhr auf dem Poſtamt 5 in Frankfurt aufgegeben worden und am 22. 1. 14 von Berlin als unbe⸗ ſtellbar zurückgekommen. Bei der Leiche wurden gefunden: Ein Stück Flanell, grau, mit maktem rotem Streifen, ein Stück einer grauen Unter⸗ taille, bläulich geſtreift mit einzelnen blauen Tupfen, 1 ſchwäbiſche Tageszeitung, Stuttgart⸗ oom 5, 9, 1913, 1 Allgemeiner Sonntagsanzeiger, Heilbronn, vom 21. 12. 12, ein Möckbühler An⸗ ſttalbote, ein Generalanzeiger Intervallen dahinſchr tritt zu den beiden erſten in mannigfache Be⸗ ziehungen. In Umkehrungen, rhythmiſchen Verſchiebungen werden frappaute Wirkungen erzielt. Verhältnismäßig einfach gibt ſich das Andante in As dur. Es bringt eine Reihe von Themen, die merkwürdig kurz nach einander auftreten. Im Omoll Scherzo bildet das in allen Inſtrumenten(außſer den Hörnern) uniſono eintretende Motiv den thematiſchen Inhalt. Der Satz iſt ſehr einheitlich. Erſt im Trio, das im Ländlerdreivierteltakt dahinzieht, erwächſt ein Gegenſatz. Das Finale greift thematiſch mehr⸗ ſach auf den Einleitungsſatz zurück und iſt reich an grandioſen Steigerungen und pompöſen Kraftentfaltungen. Herr Lederer hatte die Symphonile mit großer Sorgfalt und viel Verſtändnis ſtudiert und brachte die Bruckner'ſche Muſik zu ſchöner Wir⸗ kung. Die in den Eckſätzen vorgenammenen Striche ſchienen wohlmotiviert. Das Moderato kam in klarer Gliederung heraus. Die Steige⸗ rungen waren gut angelegt und entſprachen ſtets dem Gedanken⸗ und Gefühlsinhalt. Im An. dante ſchien mir das Tempo(„feierlich bewegt“!) zu ſchleppend. Freilich kam dies der motiviſchen Klarheit zuſtatten. Hier fand Lederer die ſub⸗ tilſten Nuancen, und war insbeſondere das Ausklingenlaſſen des Satzes in der ſanften Weiſe der Klarinette eine ſehr geſchmackvolle. Friſch belebt wurde das Scherzo und mit einem ge⸗ wiſſen Schwung der gekürzte Finalſatz gegeben Das Hoftheaterorcheſter ging auf die Junten⸗ tlonen ſeines Führers willig ein und bot ſeinen non—8 Uhr, Schwetzingerſtraße 88, 1 tendes drittes Thema Frankfurt a. M. vom 12. 11. 13. Zweckdienliche Mitteilungen an die hieſige Kriminalpolize.. * Todesfälle. Im Alter von 57 Jahren iſt in Bruchſal Bezirksarzt Medizinalrat Edmund Kamm geſtorben. Der Entſchlafene ſtammte aus Freiburg und wurde 1890 praktiſcher Arzt. Er war dann Bezirksarzt in Adelsheim, kam zwei Jahre ſpäter nach Brettien und wurde 1910 zum Medizinalrat ernannt.— Nach langem Leiden iſt in Pforzheim der langjährige Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr in Pforzheim, Bau⸗ unternehmer Chriſtian Käſer, geſtorben. Käſer war ſtellvertretender Vorſitzender des Kreisfeuer⸗ wehrverbandes Karlsruhe und Bezirksfeuerlöſch⸗ inſpektor im Amtsbezirk Pforzheim. * Todesfälle. Im Alter von 76 Jahren iſt in Karlsruhe Finanzrat a. D. Hermann Boeckh, ein Bruder des verſtorbenen Stadtrates und Rechtsanwalts Boeckh, geſtorben. Finanzrat Hermann Boeckh war ein geborener Karlsruher; er wurde 1860 Kameralpraktikant, 1868 Sekretär beim Handelsminiſterium, 1870 bei der Steuer⸗ direktion, 1873 Obereinnehmer und Domänen⸗ verwalter in Oberkirch, 1895 Oberſteuerinſpektor, 1899 Finanzrat. Nach 50jähriger erſprießlicher Tätigkeit im Dienſte des Staates trat er in den wohlverdienten Ruheſtand.— In Krotzingen iſt Altbürgermeiſter Joſef Singler geſtorben. * Das Feſt der goldenen Hochzeit feierten in Lützelſachſen am Samstag die Totengräben Michael Ziegler Eheleute. * Mutmaßliches Wetter am Donnerstag und Freitag. Wider Erwarten hat der Hochdruck über Mitteleuropa wieder zugenommen und dem großen Luftwirbel im Norden ſtandgehalten. Für Donnerstag und Freitag iſt infolgedeſſen zwar vielfach nebliges, aber in der Hauptſache trockenes und mit Nachtfröſten verbundenes Wetter zu erwarten. Vereinsnachrichten. Verein Frauenbildung⸗Frauenſtudium, Ab⸗ teilung Mannheim. Es ſei nochmals darauf hin⸗ gewieſen, daß heute nachmittag 45 Uhr im großen Saale der Loge„Karl zur Eintracht“, L. 8, 9, Frau Ida Dehmel⸗Blankeneſe über „Die Aufgaben der Frau im Stgats⸗ leben“ ſprechen wird. Der Vortrag wird darlegen, daß die Nation nur dann um wert⸗ volle Kräfte durch die Mitarbeit der Frau bes reichert wird, wenn die Frau ihr Eigenſtes wagt, wenn ſie ſich von weiblichem Empfinden, vonm mütterlichem Fühlen in all ihrem Beginnen leiten läßt. Der Eintritt iſt für Mitglieder frei, Nichtmitglieder zahlen 1 Mark. An den Vor⸗ trag wird ſich eine Diskuſſion anſchließen. * FFrauenverein Mannheim Abteilung VII. Der Tätigkeitsbericht ſtellt feſt, daß ſich in 118 Sprechſtun den 121 Mädchen und 72 Lehrfrauen gemeldet haben. 46 wurden untergebracht, davon find 30 noch in den gleichen oder aber in den zweiten Stellen. Wenn die Zahl der untergebrachten Lehrmädchen im Verhältnis zu den Anmeldungen klein erſcheint, ſo erklärt ſich das einesteils aus der Tatſache, daß ſich nicht alle Ange⸗ meldeten zu Lehrmädchen eignen und daß anderer ſeits die Lehrverträge von den Eltern aus verſchie ſtändlich und darum wird an alle Hausfrauen a ſel⸗ liert, dieſe ſegensreich wirkende Anſtalt zu unter ſtützen, damit ſie nach und pach immer mehr vergrößert und ausgebaut werden kann, denn es kommt ſchl lich doch den Hausfrauen am meiſten zu ſtatten ſie tüchtige und gut ausgebildete Mädchen in 7 bekommen. Die Stellenvermittlung der Abteilung des Frauenvereins hat in dieſem Jahre auch wi gut gearbeitet. Es haben ſich 2549 Herrſchaft 1714 Mädchen an die Vermittlungsſtelle gewan Vermiitlungen kamen zuſtande. Es dürfte noch mehr gutes Perſonal melden, um allen Anfor rungen Genüge leiſten zu können; es muß an Stelle immer wieder darauf hingewieſen werde ſehr es im Intereſſe ſowohl der Dienſtboten a der Herrſchaften liegt, ſich an die Slellenverm des badiſchen Frauenvereins zu wenden. Man iſ dort jederzeit bemüht, beiden Teilen paſſende Stell 1 ausfindig zu machen. Die Vermittlung geſchſeh koſtenlos. Die Bureauſtunden„„„ ock. mehr zeigten ſich dieſe Vorzüge in Ri Straußens„Tod und Verklä mit welcher der Abend würdig beſchloſſen wur Zu bieſer ſinfoniſchen Dichtung aus dem Jahre 1800 hat Alexander Ritter eine poetiſche Erläute⸗ rung geſchrieben, derzufolge das Werk er organiſch verbundene Teile zerfällt. d drei erſten behandeln das Ringen und Kämp dem Tode, der letzte könnte mit„Welterlöſung Weltverklärung“ überſchrieben werden. gemein realiſtiſch und mit erſchütternder Le walhcheit iſt hier die menſchliche Seele ge dert, die in ihrem„armſeligen kleinen Ste! zimmer“ auf das vergangene Lebe blickt, auf zugend, Hoffen, Liebe, Kämpf derlage und Verzweiflung, endlich der löfung und Erlöfung harrend. Strauß. geniale Könner und Farbenkünſtler, erweiſt hier auch als feinſinniger Pfychologe. Die Symphonie fand eine ungemein eſprit⸗ volle Wisdergabe. Die ſchwierigen Pro welche der Komponiſt dem Geſamtorcheſte den einzelnen ſoliſtiſch hervortretenden menten gibt, wurden reſtlos gelöſt. Da theaterorcheſter ſpielte gerade hier außerord lich ausdrucksvoll und tonſchön. Die Gegenfütze und Steigerungen,„das immer kühner vorwärts drängende Erwachen mannhafter Lebens af ſchildernd“, und die wunderbare Verklä ſchlußmuſik kamen zu grandioſer Wirk Lederer beherrſchte die Partitur vollſt leitete die Wiedergabe mit Begeiſter durchſchlagendem Erfolge In dem Leipziger Bari — Part in allen Inſtrumenten ſehr tonſchön. Noch! Kaſe, der für den verhinde 4 Seite Mittwoch, den 4. Februar 1914. Maunheimer Dieſterwegvorein. Wie ſich die chüle in den Dienſt der Jugendpflege ſtellen will, wird uns am heutigen 4. Februar, abends halb 9 Uhr, i Friedrichsſchule, U 2. Herr Obe Enderlin in ſeinem Vortrage: der Schulentla Jugendpflege Schule“ zeigen. A lichen Vortrage, dem ſchließen wird, freundlie Verein ſür Volksbi 11.„Dies Nör ſfenen, Fragen der nſchluß an die zu dieſem öffent⸗ i Diskuſſion an⸗ für die vorzüglichen 1e ſtber„Die politif Probleme d geſchichtlicher dende Beſuch. Gegenwart in tung“ iſt der zunel augenblicklichen Bedei der Redner imdrit auf die ruſſiſchen iſt die ruſſiſche J eligiöſen, 1 ründen. Das 2 kanproblem tauchte erſt nach dem 1870⸗71er Krieg auf. Schon 1860 beginnt Oeſterreich, ſich nach Oſte 0 dehnen. Von da an iſt Nußlaud nicht alleinige Anwärter auf das zuſammenbd kiſche Reich; Oeſterreich will auch Anteil an der Bal⸗ fauheute haben. Es trat die zweifache Frage auf, ob der Balkan griechiſch⸗orthodox und panuflaw werden oder im Verein mit Oeſterreich gem vorgegangen werden ſoll. Die Verträge von bruan und Budapeſt bewegen ſich in dieſer Richtung. Die großſtaatliche Politikt Rußlands wurde abgelöſt durch den panſlawiſtiſchen Krieg 1877 zwiſchen Ruß⸗ land und der Türkei, in dem Rußland offen für die flawiſchen, ſchon zwei Jahre mit der Türkei im blu⸗ tigen Bandenkrieg liegenden Bosnier, Serben und Bulgaren Partei nahm, Rumänzen er⸗ klärte ſich mit ruſſiſcher Hilfe f unabhängig und kahm jetzt ebenfalls am Kampf teil. Die Fulgaxiſchen Ehriſten wurden nun auch für frei erklärt, und nach blutigen Siegen ſchienen die Tore von Konſtantinopel den Ruſſen ofſen. Als das türkiſche Heer nach furcht⸗ baren Kümpfen bei Plewna, Philippopel und Adria⸗ nopel nahezu aufgerjeben war, rückte eine eng⸗ [iſche Flotte in den Dardanellen ein; doch kam es zu keiser kriegeriſchen Aktion. Im Berliner Kongreß 1878 wurde die Unabhängigkeit Montenegros, Ser⸗ biens, Rumäniens auerkannt, und Bulgarien zu einem Fürſtentum erhoben, Bosnien und Herze⸗ anwina im Einverſtändnis der Großmächte von Oeſterreich beſetzt. Von 1877—94 tritt in Rußland die oſtaſiatiſche Politik in den Vordergrund, dann wandte es ſich erneut dem Balkan zu, was zur end⸗ gültigen Einverleibung von Bosnien und der Herze⸗ gowing im Jahre 1908⸗09 feitens Oeſterreich führte, um den ruſſiſchen Schachzügen zuvorzukommen. Die Balkanſtagten lehnen ſich teils au Oeſterreich, teils an Nußland bezw. an Dreibund oder Dreiverband. England wacht eiferſüchtig, obwohl ſelbſt im Dreiver⸗ pand, darüber, daß Rußland auf dem Balkan keinen weiteren Fortſchritt macht. England iſt Rußlauds ge⸗ fährlichſter Gegner. Dieſe Gegnerſchaft beſteht heute noch und führt bis in die Gegenwart zu fortwähren⸗ den Wandlungen der politiſchen Beziehungen der Müchte.— Konnten die Schwankungen der ruſſiſchen Politik nur ſkizzenhaft erwähnt werden, ſo iſt es leider nicht möglich, im Rahmen eines kurzen Be⸗ richts den Imperialismus Amerikas, der raſch gufſteigenden nordamerikaniſchen Union, zu ſchidern. Prof. Küntzel zeichnete in kräftigen Strichen ein kares Bild der amerikaniſchen Geſchichte und zeigte, wie die Monroe⸗Doktrin, d. h. der Grundſatz der Amerikaner, von Amexika alle europäiſchen Staaten ſernzuhalten, immer feſteren Fuß faßt. Zäh und be⸗ harrlich ſtrebt die Enion nach der Alleinherrſchaft auf dem ganzen Erdteil, und bereits in Oſtaſien hat es durch die Phtlippinen den Anfang gemachtb. Durch den Panamakanal ſucht es auch Herr im Stillen Ozean zu werden. Rauſchender Beifall lohnte die trefflichen Ausführungen. Nächſter Vortrag am Miltwoch. *Verein für Vulksbildung. Heute(Mittwoch) abend 87“ Uhr ſpricht Herr Profeſſor Dr. Küntzel üßer die ſtaatliche Machtentſaltung Deutſchlands und Großbritannſens und wird dabei über Kolonial⸗ Politik, Freihandel, Seeherrſchaft, Liberalismus und Kolonialmädigkeit Englands behandeln. Alſo ganz akute Fragen: Eintrittfrei. Karneval 1915—14. Feuerio. Ein großer, bis jetzt 68 Gruppen umfaſſender Tarnevalszug, ausgeführt von dem hie⸗ ſigen Malergeſchäft Hch. Paul, iſt für Faſt⸗ Uachtsſonntag bereits in Vorbereitung. Vorher findet zu deſſen Gunſten und zu Ehren der Da⸗ men, Donnerstag, 3. Febr., abends.11 Uhr, ũ ³ dã dd/ãã ãcccßccßc Fremden⸗e Roſengarten ſtatt. Albanien.“ häßzten wirken dabei mit, Hofballetmeiſterin letzt genannt we hauſpielerin Kolleginnen ferner die; Aenn e id iſt, aber für ſolche karnevaliſtiſch gewöhnlichkeiten war dies immer von und die verehrlichen Be mey auf ihre Koſten, d. Zurückhaltung nicht übel. Heiſig konzertiert mit der K 2. Badiſchen Grenadierregiments Ka J. Nr. 110 und die geſamte 111 Mann Prinzengarde unter dem Befehl unſere ko; Herr O t lle Fr. b. Schenk iſt„aufgeboten, Dienſt zu verrichten. Auch die *. G ne! rn Theatermaler rationen J iheren Jahre nau hier und für alle Kreiſe berechnete auß Sitzung— der Anziehungspi hörden und des Stadtrates— der Aufmerkſam⸗ keit berehrl. Publikums nochmals empfohlen ſein ſoll.„S' iß noch nitt alles kaputt.“(Aus der Feuerio⸗Kanzlei.] Neues aus Cudwigshafen. * Manſardendiebſtähle. In letzter Zeit wur⸗ den hier mehrfach Manſardendiebſtähle verübt, ohne daß es bis jetzt gelungen iſt, den Täter zu ermitteln. Ju der Manſarde eines Hauſes in der Maxſtraße wurde geſtern eine goldene Damenuhrkette, eine goldene Broſche, ein Me⸗ daillon und ein goldenes Armband geſtohlen. Der Dieb entkam. Gerichtszeitung. Die Grenzen der Ausſchlußgewalt einer Stau⸗ desorganiſation. (Differenzen wegen Ausſchluſſes einer Anzahl Mitglieder des Vereins der Aerzte zu Ludwigs⸗ hafen vor dem Reichsgericht.) Urteil des Reichsgerichts vom 29. Januar 1913. sk. Leipzig, 29. Jan.(Nachdr. verb.) Die Standesorganiſationen der Aerzte verfolgen in der Bahnärztefrage das Ziel, ein möglichſt ſoli⸗ dariſches Verhalten ihrer Mitglieder zu er⸗ reichen. Der Verein pfälziſcher Aerzte hatte deshalb einen Beſchluß erlaſſen, nach dem es für unzuläſſig erklärt wurde, daß die einzel⸗ nen Aerzte mit den Krankenkaſſen beſonders ab⸗ ſchloſſen. Dies ſollte der Organiſation vorbehal⸗ ten bleiben. Trotzdem waren 4 Mitglieder des Vereins der Aerzte zu Ludwigshafen von dem bayriſchen Verkehrsminiſterium Anfang 1911 als Bahnärzte angeſtellt worden. Der Verein ſchloß deshalb in einer Verſammlung vom 24. Oktober einer ſpäteren Verſammlung vom 18. Januar 1912 als eine ſelbſtverſtändliche Konſequenz, daß mit ihnen der berufliche Verkehr unterblieb. Die 4 Aerzte erhoben daraufhin beim Lan d⸗ gericht Frankenthal gegen den Lud⸗ ....000 ͤ ͤͤwã ͤvVvdàudꝓVßbbbbbbbbbbbcb Fr. Plaſchke aus Dresden eintrat, lernte man wieder einmal einen Bühnenſänger kennen, der auch im Konzertſaal für voll zu nehmen iſt. Eine wohlgeſchulte, in den Regiſtern trefflich ausgeglichene Stimme, ein ſprachlich und muſi⸗ kaliſch in gleicher Vollendung ſich bietender Vor⸗ trag hereinigt ſich bei ihm mit erleſenem Kunſt⸗ geſchmack und großer Ausdrucksverinnerlichung. Ueber Pfitzners Fragment, das im geſtrigen 3. Bachvereinskonzerte in Heidelberg unter des Komponiſten Leitung von Broderſen(München) geboten wurde, haben wir uns bereits im geſtri⸗ ger Abendblatt verbreitet und können auch heute nur den Wunſch wiederholen, daß dem Frag⸗ ment recht bald eine ſzeniſche Aufführung des ganzen Muſikdramas, deſſen Schönheiten und Seelentiefe ſelbſt ein Engelbert Humperdinck in begeiſterten Worten preiſt, im Theater folgen möge. Herr Kaſe wußte die Erzählung des Dietrich bis in die tiefſten Tiefen ihres Empfin⸗ dungsgehalts auszuſchöpfen und in ſeiner er⸗ greifend warmblütigen, recht muſikaliſchen Vor⸗ kragsweiſe auszulegen. Mit Klavierbegleitung ſpendete der Sänger dann noch Brahms' „Verrat“, drei Geſänge von Ph. Gretſcher welche zwar fämtliche keine große Originalität aufweiſen, die aber den Textdichtungen gut an⸗ gepaßt ſind, ſowie Löwe's„Der Geſang“. Gerade dieſer gab von der Koloraturbeweglich⸗ keit des Organs und der ſicheren Beherrſchung der Kopftöne noch befondere Beweiſe. Der fein Pointiſierte temperamentvolle Vortrag verſchaffte dem Künſtler, welchen in Herrn Kapellmeiſter Tauſig einen anſchmiegenden, gewandten Be⸗ gleiter gefunden hatte, lebhafte Hervorrufe. Er entſprach denſ⸗lben mit einer Zugabe.(„Früh⸗ gen“ von Schumann.) ck. 7 Forchham er in Fraukfur! a. M. Unſer.⸗ Mitarbeiter berichtez uns: Zum Beſten der Witwen und Walſenkaſſe des Orcheſters ging im Frankfurter Opernhaus nach längerer 0 erte reclee,. Sas, Ka Seeleels ger. Abends war gewiß nicht ſo ſehr das Werk ſelbſt oder ſeine ausgezeichnete Wiedergabe unter Dr. Rotten⸗ berg's Leitung, wie das Gaſtſpiel Einar Forch⸗ hammer z, dieſes prachtvollen Heldenſängers. Seit er, der erklärte Liebling des hieſigen Publikums durch eine bedauerliche Meinungsdifferenz mit der Intendanz über den projektierten neuen Vertrag ſein Tätigkeitsfeld im Wiesbadener Hoftheater gefunden, hat man mehr und mehr die Abweſenheit dieſes an ſchauſpieleriſcher Intelligenz wohl alle ſeine deutſchen Tenorkollegen weit überragenden Künſtlers ſchwer vermißt, zumal wir ja bis heute noch keinen eigent⸗ lichen Erſatz für ihm im Heldentenorfach beſitzen. So ließ man ſich die Gelegenheit heute nicht entgehen, den Sänger auf das Allerherzlichſte mit Sympathiekund⸗ gebungen in Form endloſen Beifalls und eines Ei⸗ lands von Blumen mitten in dieſem ſtreugen Winter⸗ mond, zu begrüßen. Forchhammer war in der Tat glänzend disponiert: ſein erzenes, ſchier unverwüſt liches Organ hat gegen früher noch an ſtrahlendem Glanz, an Reſonanz und Tonſchönheit gewonnen. Dazu die ergreifend menſchliche Geſtaltung des Pe⸗ dro, die dieſeu verriſtiſch gewandelten reinen Toren weit über allen Theaterzauber hinaus erhob— und man wird den Wunſch der Frankfurter Kunſtfreunde begreifen, dieſen Meiſterſänger wieder ganz hier zu haben. Hochſchulnachrichten. Dipl.⸗Ing. Friedrich Uhl wurde mit Ge⸗ nehmigung der Herzogl. anhaltiſchen Regie⸗ rung, Abteilung für das Schulweſen, zum Do⸗ zenten für mechaniſche Technologie und Werk⸗ zeugmaſchinen am Friedrichs⸗Polytechnikum zu Cöthen berufen. Dr. Martin Strell iſt zum Aſſiſtenten mit Beamteneigenſchaft an der Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München berufen.— Dr Alfred Reis habi⸗ litierte ſich an der Techniſchen Hochſchule zu Karlksruhe als Privatdozent für phyftka⸗ liſche Chemie und Elektrochemie.— Der Gene⸗ raloberarzt a. D. Dr. med. J. Reiſchauer in Bromberg wurde zum Kreisaſſiſtenzarzt und Leiter der Medizinalunterſuchungsſtelle da⸗ ſelbſt ernannt. Die Mißſtände im Dresduer Albert⸗Theater. 1911 die betr. Aerzte aus und erklärte es in wigshafener Aerzteverein eine Klage auf Auf⸗ hebung der Beſchlüſſe. Die Klage hatte in allen drei Inſtanzen Erfolg. Das Oberlandes⸗ gericht Zweibrücken erachtete das Ver⸗ kehrsverbot als gegen die guten Sitten ver⸗ ſtoßend. Die aut dieſen Punkt bezüglichen Enr⸗ ſcheidungsgründe des Berufungsgerichts ſind lurz folgende: Das Verhalten der Kläger war echrenrührig noch ſtandesunwürdig. Das iſt aber als ein Zwangsmittel anzu⸗ he Schädigung des Geg⸗ illen aufzuzwingen. Es arum handeln, ob die itereſſe in ſo grober daß das Verbot ſeine Be⸗ Eine Verletzung der Ehre und des Staudes kann aber in dem erblickt werden. Des⸗ ingen des Paragr. 826 gegeben, der Beklagte zur Aufhebung des Verbotes verpflichtet. Auch das Reichs⸗ gericht pflichtete dem bei, indem es die Revi⸗ ſion des Aerztevereins zurückwies. Aus der Begründung dieſes Gerichtshofes ſei erwähnt: Zwar verfolgt der ein gute Zwecke. Er hat aber zu einem Machmittel gegriffen, das eine wirtſchaftliche Schädigung herbeigeführt hat, Nittel folgt den Zweck, den Willen des zum Vorteil der if B..B. it⸗ it⸗ Febr. Die Strafkammer nach ͤreitägiger Verhandlung or der Straßburger Univer⸗ r Dr. Otto Wilhelm Schir⸗ eifsmald, jetzt hme unzüchtiger Handlungen im Mai 1909 in ſeiner 1 gegen§ 174 efängnis⸗ wohnhaft, wegen einem Dienſtm und Ziffer 3 Reichs ſtrafe von 6Monat Umſtäude. 2 S Gefängnis an er Staats zwei anwalt hatte ſieben Monate llen beantragt. Außerdem Staatsanwalts entſprechend in wurde dem Autrage de die ſofortige Verhaftung wegen Fluchtverdachts verfügt. In einem weiteren Falle, der eine Zeugin H. aus Kiel betrifft, wu das Verfahren abgetrennt und auf unbeſtimmte Zeit pertagt. Die beiden Ver⸗ teidiger hatten auf Freiſyrechung plaidiert, der eine von ihnen, Juſtizrat Bernſtein⸗München hatte aller⸗ dings anerkannt, daß der Angeklagte ſittliche Verfeh⸗ luggen in ſeiner Eigenſchaft als Leiter ſich hat zu⸗ ſchulden kommen laſſen, die aber nicht der Anklage unterliegen. Er habe ſich des Ehrennamens eines deutſchen Arztes unwürdig gemacht.— Die Medi ziniſche Fakultät der Straßburger Univerſität legt Wert auf folgende Feſtſtellung, weil durch ein hieſiges Blatt eine irrige Meldung über die Stellungnaßme der Mediziniſchen Fakultät verbreitet worden ſei. Sie erklärt, es ſei unrichtig, daß auf die erſte vertrauliche Mitteilung des Oberarztes der Augenklinik Dr. Star⸗ gardt an den Prodekan der Mediziniſchen Fakultät im Mat 1909 nichts erfolgt ſet. Dr. Stargardt ſei viel⸗ mehr von dem Prodekan veranlaßt worden, Herrn Schirmer Mitteilungen von ſeinen Bezichtigungen zu machen und ihn zu warnen. Das habe er auch getan. Von Seiten der Fakultät ſei Herrn Schirmer niemals angeboten worden, ihm einen„ehrenvollen Abſchied zu erwirken“. Schirmer hatte vielmehr den Wunſch geäußert, man möge ihm einen ehrenvollen Abſchied bewilligen, die Fakultät dagegen wollte ihm lediglich ſeine Lage erleichtern. Berlin, 3. Febr.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Poſen wird gedrahtet Gegen den Grafen Mielzynski iſt jetzt, nachdem die Vorunter⸗ ſuchung abgeſchloſſen worden iſt, von der Staats⸗ anwaltſchaft die Anklage erhoben worden. Die Anklage lautet auf Totſchlag in zwei Fällen. Die Kammer ſteht auf dem Standpunkt, daß der Graf die Tat in höchſter ſeeliſcher Erreg⸗ ung ohne Ueberlegung ausgeführt hat. Die Ver⸗ handlung wird vermutlich noch in der dieſen Monat beginnenden Schwurgerichtsperiode ſtatt⸗ finden. in Newyork Letzte Nachrichten und Telegramme. wHarburg, 4. Febr. Ende Januar ſtellte ſich bei der Gendarmerie Harburg der Feilen⸗ hauer Max Lommel von Remſchrid mit der Beſchuldigung vor, er habe einen Mord begangen. 22. Februar 1913 bei 24. raubt und den Mann dann in den Main ge⸗ worfen habe. Lommel wurde dem Amtsgericht Donauwörth vorgeführt. Es ſind Erhebungen eingeleitet, inwieweit die Angaben des Verhaf⸗ teten der Wahrheit entſprechen. Berlin, 4. Febr.(Von unſ. Berl. Bur.) Dem Reichstage ſind drei neue Anträge zugegangen. Der Abg. Behrens(Wirtſchft. Vergg.]) er⸗ kundigt ſich nach den Vorarbeiten zur Regel⸗ ung des Arbeitsrechtes der in der Gärk⸗ nerei beſchäftigten. Der Abg. Schmitt⸗Würzburg(Soz.) frägt den Reichskanzler, ob für die Hinterbliebenen der in den Auslandsbezirken wohnenden Arbei⸗ ern, deren Bezüge auf die Hälfte ohne Reichszu⸗ ſchuß beſchränkt ſind, nicht Abhilfe ſchaffen wolle. kunft, auf Grund welcher geſetzlicher Beſtimm⸗ ungen in den letzten Wochen vielen ausländiſchen gewerblichen Arbeitern in Deutſchland von der Abfertigungsſtelle der Arbeiterzentrale die Er⸗ teilung von Arbeiterlegitimationskarten verſagt worden ſei. „Berlin, 4. Jebr. Die Kranken⸗ und In⸗ validitätsbeiträge für Dienſtboten ſind für Berlin infolge einer Entſcheidung des Verſiche⸗ rungsamtes, da eine neue Feſtſetzung der Sach⸗ bezüge erfolgt, erheblich herabgeſetzt worden. OLondon, 4. Febr.(V. unſ. Lond. Bur.) Aus Tokio wird zu dem Dokumenten⸗ diebſtahl, der die Verhaftung des Reuter⸗Korreſpondenten im Gefolge hatte, nachfolgendes gemeldet: Die deutſche Regierung hat den fapaniſchen Behörden nicht die Genehmigung erteilen wol⸗ len, die Photographien der Dokumente zu ſehen. Es handelt ſich dabei um Schriftſtücke der Firma Siemers⸗Schuckert, die ein früherer Augeſtellter derſelben namens Richter geſtohlen hatte und an den Focreſpondenten des Reuter⸗Bureaus Pooley weiter verkaufte. Dieſem iſt es bei ſeiner Verhaftung noch gelungen, die wichtigen Schrift⸗ ſtücke zu vernichten. Der Selbſtmordver⸗ ſuch der Frau Pooley wird hier für eine theatraliſche Geſte angeſehen, da ſie ſich nur eine unbedeutende Verletzung beige⸗ bracht hat. * Rom, 4. Febr.(Priv.⸗Tel.) Die„Tri⸗ buna“ meldet aus St. Remo: Es ſcheint ſich zu beſtätigen, daß Wolff den Kaufmann Sigall im Automibil beraubt hat, daß Sigall den Diebſtahl bemerkte, mit der Anzeige drohte und Wolff deshalb glaubte, Sigall aus dem Wege räumen zu müſſen. wWw. Brüſſel, 3. Febr. In der Kammer beanut⸗ wortete der Eiſenbahnminiſter die Interpellation über die Kriſis im belgiſchen Gütertrans⸗ port. Der Miniſter führt den Zuſtand auf höhere Gewalt zurück, namentlich auf die große Kälteperiode, durch welche auf den Waſſerwegen die Transporte unmöglich waren, ſodaß die Eiſenbahn überlaſtet war. Der Miniſter wies auf die ähnliche Situation in Hol⸗ land und Deutſchland hin, glaubte aber, daß die Bahnverwaltung der Lage gewachſen iſt und bald nor⸗ male Zuſtände eintreten würden. *Petersburg, 4. Febr. In Südſibirien entſtand zwiſchen Bauern und Kirgiſen eine ³000 ³·ðA. A Albert⸗Theater.⸗G. über das zweite Geſchäfts⸗ jahr 1912/13 iſt ſdeben erſchienen. Die Bilanz weiſt nach Vornahme der üblichen Abſchreibungen einen Verluſt von insgeſamt 141865 Mark auf. Unter den Aktiven befindet ſich ein großer Poſten Wechſel, von dem man nicht ldeiß, wie er in das Portefeuille einer Theatergeſellſchaft hineinge⸗ kommen iſt. Die Gencralderſammlung, die auf den 14. Februar einbecufen worden iſt, wird namentlich die finanziellen Fragen beſonders ſcharf prüfen. Eine Expedition zur Erforſchung des Wüſten⸗ klimas. ird ſich eine mit hen Kultusminiſteriums und der Gräfin Boſe Stiftung der mediziniſchen Jakultät Berlin ausgerüſtete Expedition nach Aegypten zur Erforſchung des Wüſtenklimas be⸗ geben. I. a. hat die Expedition die Aufgabe, den Ablauf des fwechſels und die Verhältniſſe der Waſſerausſcheidung unter den Eindrücken des Wüſtenklimas unterſuchen, mit beſonderer Im März dieſes Unterſtützung des preuß 4 3u Berückſichtigung einer thevretiſchen Verwendung Behandlung von Nierenkrankheiten. Theaterſkandal im Prager tſchechiſchen National⸗ theater. bei der chiſchen Theater ge Bollett des Tanzmeiſters Theaters, Berger,„Rokoko“ betitelt erſten Aufführung. In der Hauptrolle wirkte die italieniſche Primaballerina Gaetana Mzz o⸗ lini als Gaſt. Kaum hatte das Stück begonnen als die ſtark beſetzte Gallerie zu ziſchen und zu pfeifen begann. Außerdem wurde mit faulen Aepfeln, Eiern und ähnlichen Dingen auf die Bühne und in das Parkett geworfen, wo zahl⸗ reiche Zuſchauer beſchmutzt wurden. Erſt als die Polizei die Gallerie von den Störenfrieden ge· 3ur hatte, konnte die Vorſtellung wieder aufgenommen werden. Die Ausſchreitungen ſind damit zu er⸗ klären, daß die jugendlichen Anhänger der Prager Primaballerina Koretzki für ihren Liebling durch die Italienerin eine Konkurrenz befürch⸗ teten. Hus dem flannheimer Kunstleben Theateruptiz. Heute findet als 6. Abonnementsvorſtellung im Roſengarten eine Aufführung der Poſſe„Er und ſeine Schweſter“ ſtatt.— Die Beſetzung der Haupt⸗ rollen in der morgigen Erſtaufführung von Gerhart Hauptmanns„Und Pippa tanzt“ iſt folgende: Tagliazoni— Wilhelm Kolmar; Pippa— Alice Liſſo; Glashüttendirektor— Fritz Alberti; der alte Huhn Franz Everth a..; Michel Hellriegel— Fritz Ode⸗ mar vom Schauſpielhaus in Bremen a..; Wann— Hans Godeck; Wende— Karl Neumann⸗Hoditz; Kell⸗ nerin— Julie Sanden; Schädler— Emil Hecht Regie: Der Intendant. Freier Bund— Akademie für Jedermaun. Heule Mittwoch ſpricht für die Hörer des gelben Zettels Profeſſor Dr. G. Radbruch(Heidelberg! über„Recht und Gericht in Daumiers Karikaturen“ Honord Daumier, von deſſen Hand auch unſere Kunſt⸗ halle zwei wertvolle Werke beſitzt, iſt zweifellos eine der größten Künſtler des 19. Jahrhunderts. Quartett Daviſſon, Frankfurt a. M. Am Montag, den 9. Februar er. findet abends punkt 28 Uhr im Kaſinoſaal ein Konzert ſtatt verau⸗ ſtaltet vom Quartett Daviſſon, Frankfurt a. M. Das Quartett beſteht aus den Herren Walther Daviſſon (1. Violine), Ludwig Natterer(Viola), Ludwig Kei⸗ per(2. Violtne), Hermann Keiper(Cello) unter freundlicher Mitwirkung von Herrn Willy Rehberg [Klavier). Konzert Gertrude Foerſtel. Wir werden gebeten, darauf aufmerkſam zu machen, daß der Liederabend von Kammerſängerin Gertrude Foerſtel heute abend 738 Uhr beginnt und nicht um 8 Uhr wie irrtümlich auf dem Programm angezeigt. Der längſt erwartete Geſchaftsbericht der Tämt und mehrere Verhaftungen vorgenommen ——— Endlich erſucht die Sozialdemokratie um Aus⸗ 222 ———-r.—-— 2——— l PP Nuloch, ben 4. Februar 1914. Geueral⸗Ameiger.— Badiſche Neuefte Nachrichten.(Mittagblatt.) 5 Sefle, Schlägerei. Etwa 300 Mann nahmen mit Bei⸗ len, Heugabeln und Flinten bewaffnet an dem Kampfe teil. 18 Perſonen wurden getötet und 60 mehr oder minder ſchwer verletzt. OOTokio, 4. Febr. Die Regierung hat be⸗ ſchloſſen, ſich an der Weltausſtellung in San Franzisko zu beteiligen und hat ſich bereit erklärt, zwei Kreuzer zur Eröffnung de Panamakanals zu entſenden. Vom Berband Südweſtdeutſcher Induſtrieller. Triberg, 3. Jebr. Der Verband Süd⸗ weſtdeutſcher Induſtrieller hielt heute nachmit⸗ kag 3 Uhr im Hotel Löwen ſeine 8. ordentliche Mitgliederverſammlung des Bezirksvereins Villingen ab. Es waren die Induſtriellen des Beizrks in großer Zahl erſchienen; als Vertre⸗ ter der ſtaatlichen Behörden und wirtſchaft⸗ lichen Organiſationen wohnten den Verhand⸗ lungen u. a. bei: Oberamtmann Dr. Bauer⸗ Villingen, Oberamtmann Dr. Kadenbach⸗Tri⸗ berg, der Präfident der Schwarzwälder Han⸗ delskammer, Bürgermeiſter Dr. Kleinſchmidt⸗ Karlsruhe, Bankdirektor Dr. Dorn⸗Heidelberg. Nach einem eingehenden Vortrag über die Einführung der Arbeitsloſenverſiche⸗ rung nimmt die Verſammlung eine Ent⸗ ſchließung an, die auf den Antrag der Sozial⸗ demokraten, in das Budget 100 000%/ für die Arbeitsloſen⸗Fürſorge einzuſtellen, Bezug nimmt. Die Entſchließung lehnt die Bewilli⸗ gung von Miteln an Gemeinden zum Zwecke der Arbeitsloſenverſicherung, ſowie die Schaf⸗ fung einer reichsgeſetzlichen Arbeitsloſenver⸗ ſicherung ab, dagegen wird in der Entſchlie⸗ ßung jede auf Schaffung und Vermehrung von Arbeitsgelegenheit abzielende Maßnahme und jede Stellungnahme der Regierung zur Be⸗ ſeitigung und Bekämpfung unverſchuldeter Ar⸗ beitsloſigkeit nachdrücklichſt begrüßt. Ein Vor⸗ trag des Verbandsſyndikus Dr. Mieck⸗Mann⸗ heim über die Reviſion des deutſchen Zoll⸗ tarifs und den Neuabſchluß der Handelsver⸗ träge ging einem ſehr lehrreichen Vortrag des Karlsruher Bürgermeiſters Dr. Kleinſchmidt über die badiſche Landesausſtellung in Karls⸗ ruhe voraus. Syndikus Dr. Mieck ſprach wei⸗ ter über die Vorlage des Patentgebrauchs⸗ mMuſter⸗ und Warenzeichengeſetzes. Die Ver⸗ ſammlung entſchied für eine Ablehnung der Vorlage in ihrer jetzigen Form und für eine Verarbeitung zu einer Novelle zum beſtehenden Geſetz oder für eine völlige Neuvorlage. Ober⸗ ingenieur Schäfer⸗Konſtanz ſprach über ratio⸗ Candung eines Militärflug⸗ zeuges in Frankreich. *Nancy, 3. Febr.(Agence Havas.] Ein deutſches Flugzeug mit zwei Leutnants lan⸗ dete heute nachmittag 12 Uhr zwiſchen Chanttheux und Croismare. Die Offiziere erklärten dem Unter⸗ Präfekten von Luneville, daß ſie von Straßburg vach Metz fliegen wollten. Nachdem Saarburg paſſiert worden ſei, hatten ſie die Richtung verloren, ſodaß ſie landen mußten, ohne zu wiſſen, wo ſie ſich befanden. Bei der Landung wurde das Flugzeng beſchädigt. * Straßburg, 3. Febr. Das Fhugzeug, das auf dem Fluge Straßburg⸗Metz die Richtung verlor und in Frankreich zwiſchen Chanicheur und Crois⸗ mare niederging, war mit dem Oberleutuamt des ba⸗ diſchen Fußartillerteregiments Nr. 14 Preſtien und mit dem Leutnant des lothringiſchen Fußartillerie⸗ regiments Nr. 16 Gerner beſetzt. Ein zweites Flugzeug, das unter Führung des Jeutnants Thelen aleichſalls nach Metz aufgeſtiegen war, iſt heute nach⸗ mittag auf dem Flugplatz Frescaty bei Metz gelandet. 4% Par 13, 4. Febr.(Von unſ. Pariſer Bureau,. Der deutſche, mit zwei Offizieren beſetzte Aeroplan, der geſtern nachmittag um 1 Uhr bei Luneville lan⸗ dete, iſt vom Typ der Albatros und ſtammt aus den Werkſtätten von Johly. Die beiden Inſaſſen haben dem Unterpräfekten erklärt, daß ſie von Straßburg nach Metz fliegen wollten und ſich unterwegs bei Saarburg im Nebel verirrten. Auf telephoniſche Benachrichtigung der Militärbehörde in Luneville be⸗ gaben ſich zwei franzöſiſche Generale an Ort und Stelle, um die Ausſagen der Offiziere entgegenzu⸗ nehmen Sie erzählten, ſie ſeien am frühen Morgen in Straßburg aufgeſtiegen, hätten beiſgarburg einem Schienenſtrang folgen wollen, ſtien jedoch verſehent⸗ lich in der falſchen Richtung nach Luneville ſtatt nach Metz geflogen. Erſt in Luneville bemerkten ſie ihren Irrtum und ſchritten zur Landung, die ſich jedoch ſehr ſchwierig geſtaltete, da der Apparat heftig auf den Boden aufſtteß und das Hinterteil brach. Der Landungsort bei Croirmare liegt 9 Km. von Lune⸗ ville entfernt auf der Straße nach Avricbourt. Der Apparat wurde von Mechanfkern zerlegt und von Luneville nach Metz expediert. General Varin be⸗ gleitete die beiden Offtziere nach Avricpurt, von wo ſie per Bahn nach Straßburg zurückkehrten. . Paris, 4. Febr. Im Gegenſatz zu der Mel⸗ dung der Agence Havas wird von einzelnen Bericht⸗ erſtaktern behauptet, daß die beiden deutſchen Militär⸗ flieger Leutnunt Preſtin u. Leutnant G erſtner Luneville noch nicht verlaſſen haben. Das Flugzeug wurde auf Erſuchen der Offiziere von Soldaten des E. eee nelle Verfeuerung der Brennſtoffe und Bank⸗ direktor Dr. Dorn⸗Heidelberg über die Ent⸗ ſchädigungsgeſellſchaft ſüdd. Induſtrieller und ihre Zwecke. Nach einer Zuſtimmungserklärung zum Vorgehen des Verbandes gegen Maß⸗ nahmen, die die Brauinduſtrie betreffen, wird chloſſen. 17 Die Mordaffäre auf dem Hauptbahnhof von Saarbrücken. Neuſtadt, 4. Febr.(Priv.⸗Tel.) Jnbezug auf die Meldung, daß der am Sonntag erſchoſſen aufgefundene Hilfslehrer Hauck von dem in Haft genommenen Lampel aus Rache er⸗ ſchoſſen worden ſei, weil der Erſchoſſene ein Liebesverhältnis mit ſeiner Frau unterhalten habe, wird mitgeteilt, es ſei bis jetzt nur feſtgeſtellt worden, daß Lampel am Sonn⸗ kag ſeine Frau in Saarbrücken ſuchte und für die Annahme, daß Hauck mit der Frau ein Liebesverhältnis unterhalten habe, jeder An⸗ Haltspunkt Die Tätigkeit des Kronprinzen im Generalſtab. [Berlin, 4. Febr.(Von unſ. Berl. Bur.) Ueber die Tä gkeit des Kronprinzen im Gene⸗ ralſtabe hört die„Tägl. Rundſch.“, daß mit der Leitung des Vortragskurſes für den Kronprin⸗ zen der Oberquartiermeiſter Schmidt v. Ku o⸗ belsdorf vom Generalſtabschef betraut wurde. Der Kronprinz hört die Vorträge bei General 9. Knobelsdorf und anderen Quartiermeiſtern und wohnt auch des öfteren den Vorträgen beim Generalſtab ſelbſt bei. Das Lehrgebiet, in dem der Kronprinz unterwieſen wird, erſtreckt ſich auf die Truppenausbildung, auf den Trup⸗ penaufmarſch im Ernſtfalle, auf die Truppenver⸗ folgung, auf das Feſtungs⸗ und Belagerungs⸗ weſen und auf die Orientierung über fremde Armeen. Der Kronprinz nimmt auch an einer Reihe taktiſcher Arbeiten teil, die vom General⸗ ſtabschef entworfen werden. Bei den diesjäh⸗ rigen großen Manövern wird der Kronprinz einem der Armeeführer zugeteilt werden, um im Felde die erworbenen Kenntniſſe praktiſch zu verwerten. Zum Sprachenſtreit in Palüſting * Berlin, 4. Febr. Wie aus abſolut ſiche⸗ rer QOtelle gemeldet wird, haben die Herre Dr. James Simon und Dr. Paul Nathan ihre Stellung im Kuratorium des jüdiſchen In⸗ ſtituts für techniſche Erziehung in Haifa nieder⸗ gelegt. Man wird wohl kaum in der Annahme fehl gehen, daß dieſer Schritt durch die Stellung⸗ nahme der amerikaniſchen Kuratoren herbei⸗ geführt wurde, die bekanntlich eine Reviſion der Beſchlüſſe vom 26. Oktober, die den Anlaß zu dem ganzen Streit gachen, verlangten. Das zioniſtiſche Zentralbüro, Berlin W. 15, Sächf. N e W N agliche 8. Artillebieregiments zerlegt und nach dem Bahn⸗ hofe von Luneville gebracht, um nach Metz befördert zu werden. An Bord des Flugzeuges hat ſich nichts Verdächtiges gefunden. Beide Offiziere ſpeiſten, einer ſreunlichen Einladung entſprechend, im Militär⸗ kaſino, und ſprachen ſodann dem General Varin und allen Offizieren der Garniſon Luneville ihren Dank für die ihnen bereitete Aufnahme aus.— Nach einer anderen Darſtellung reiſten die Offiziere um 11 Uhr über Pagny⸗ſur⸗Moſelle nach Metz. Andere Berichterſtatter behaupten, daß ſie ſich um 11 Uhr nachts noch immer in der Garniſon der Kavallerie⸗ Diviſion im Schloß von Luneville befunden hätten. Die Ermächtigung zur Abreiſe wird ihnen erſt nach der Unterſuchung erteilt, welche der heute erwartete Vertreter des Kriegsminiſteriums über die Ange⸗ legenheit anſtellen ſoll. Metz, 4. Febr. Bis heute früh 7½ Uhr waren die beiden Offiziere auf ihrer zuſtändigen Flugſtation in Metz noch nicht eingetroffen. Vem Wetter und Winterſport. Das helle, trockene Wetter dauert fort. In der Rheinebene iſt die Temperatur in der Nacht zum Dienstag bei klarem Himmel wieder weit unter den Gefrierpunkt geſunken, ſtellenweiſe bis%½ Grad unter Null. Auf den exponierten Hoch⸗ ebenen in Gebirgsgegenden gab es bis—13 Grad Kälte. In Münſingen in Württemberg ſank das Thermometer auf—12 Grad. Tagsüber herrſcht bei wunderbollem Sonnenſchein mildes Welter. In den Bergen des Schwarzwaldes und der Vo⸗ geſen liegen die Temperakuren ſtändig über Null. Der Schnee taut unter Tags etwas, doch ſind die Sportbahnen nach wie vor in gutem Zuſtande und bis 600 Meter abwärts brauchbar. Die durch⸗ ſchnittliche Schneehöhe beträgt im nördlichen Schwarzwald bei tauſend Meter 70 Zentimeter; auf der Hornisgrinde und dem Kniebis liegt der Schnee noch etwa einen Meter hoch. Im Mittel⸗ ſchwarzwald bei Triberg und Furtwangen iſt die Schneedecke auf 40 Zentimeter zurückgegangen, da⸗ gegen beträgt ſie in den Hochlagen des Schwarz⸗ waldes(Feldberggebiet, Belchen, Kandel) noch 80 Straße 8, die ſich als Antwort auf die bekannte Broſchüre Dr. Nathans charakteriſiert. Das 16 Seiten ſtarke Heftchen, das Beiträge von Dr. Lewin, David Yelin und Max Nordau enthält, wird jedem, der ſich dafür intereſſiert, von genannter Adreſſe auf Wunſch gratis und franko zu⸗ geſandt. Die Miniſterkriſis in Portugal. OParis, 4. Febr.(Von unſ. Pariſ. Bur.) Aus Liſſabon wird gemeldet: Die Miniſter⸗ kriſis iſt immer noch nicht gelöſt. Man glaubt, daß es Bernardino Machado, der morgen aus Braſilien zurückkehren wird, gelingen werde, eine bfriedigende Löſung dberbeizuführen. Man nimmt an, daß er ein Konzentrationsmini⸗ ſterium ſchaffen wird. Es werden Unruhen befürchtet, wenn die unſichere Lage noch lange andauert. 0 Die Putilowaffäre. W. Paris, 4. Febr. In der Sitzung des Kammerausſchuſſes für auswärtige Fragen er⸗ klärte der Deputierte Denis⸗Cochin bei der Erörterung der Putilowſchen Angelegenheit, er müſſe ſich fragen, ob Frankreich bei dem Intereſſenſtreit der großen Waffenſabriken nicht etwa die Rolle des betrogenen Teiles ſpiele. Er ſei ein entſchiedener Anhünger des Bündniſſes mit Rußland, aber er würde es bedauern, wenn Frankreich ſeine Geheimniſſe einer Waffenfabrik ausliefern würde, welche dieſe Geheimniſſe direkt oder indirekt, vielleicht durch Vermittlung ihrer franzöſiſchen Geſell⸗ ſchafter, zu einer Art Erpreſſung benutzen würde. Es wäre vielleicht gut, wenn die fran⸗ zöfiſche Regierung den letzteren gegenüber eine beſtimmte Sprache führen würde. Feſtnahme deutſcher Deſerteure in Luneville. Luneville, 4. Febr. Hier hatte ſich geſtern nachmittag das Gerücht verbreitet, daß zwei deutſche Ulanen zu Pferde und voll bewaff⸗ net, im Vororte Blanont angekommen ſeien. Man brachte ſchon den Fall zuerſt mit der Landung der deutſchen Offiziersflieger in Zuſammenhang. Es ſtellte ſich jedoch heraus, daß es ſich um Deſer⸗ teure handelt, die angeblich wegen ſchlechter Be⸗ handlung mit Pferd und Waffen von ihrem Truppen⸗ teil geflüchtet ſind. Sie wurden nach Luneville über⸗ führt. Ein wichtiger Vertrag zwiſchen den Vereinigten Staaten und Columbia. W. London, 3. Febr. Reuter erfährt aus Waſhington, der Vertrag, über den gegenwär⸗ tig zwiſchen den Vereinigten Staaten und Columbien verhandelt wird, ſieht folgende 3 eeiei Punkte vor: Den Erwerb von Vorrechten zur eeee Ovorl. geitung des Schwarzwaldes und der Vogeſen wird herrliche Alpenausſicht gemeldet. In den Städten ſind die Eisbahnen meiſt fahrbar, in den Tälern wird vielfach dem Rodelſport gehuldigt. H. Winterſport. * Der Skiklub Mannheim⸗Lndwigshafen gibt fol⸗ gendes bekannt: Durch die Bemühungen des Skiklubs iſt es ſeit dem Jahre 1911 erreicht worden, daß wir von Mannheim einen Frühzug in den Schwarzwald bekommen haben. Es ſcheint, daß die Mehrzahl der Skiläufer hiervon keine Kenntnis hat, denn dieſer Frühzug wird trotz der durch ihn geſchaffenen günſtigen Verbindung von den Stki⸗ läufern nur wenig benutzt. Der Zug fährt punkt 6 Uhr in Mannheim ab, iſt Eilzug bis Karlsruhe und hat direkte Anſchlüſſe bis Obertal, wo man 8 Uhr 40 Min. eintrifft. Man kaun alſo bequem eine Tagestour im nördlichen Schwarzwald machen und abends wieder zurück ſein. Die Fahrkarte Mannheim⸗ Obertal koſtet mit dieſem 6 Uhr⸗Zug nur 3 Mark. Es wäre wünſchenswert, daß dieſer Zug von Mann⸗ heim aus häufiger benutzt wird. *Zu dem tödlichen Rodelunfall auf dem König⸗ ſtuhl wird dem„Heidelb. Tagebl.“ vom Rodel⸗ wart des Heidelberger Rodelklubs mitgeteilt: Veranlaßt durch viele Anfragen, die dem Rodel⸗ wart auf Grund des Unglücksfalls auf der Klub⸗ bahn zugegangen ſind, hat dieſer heute ſehr ein⸗ gehend die Klubbahn inſpiziert und vor allem die Unglücksſtelle beſichtigt. Zunächſt hat der Rodel⸗ wart einwandfrei durch viele Rodler, die am Sonntagvormittag die Klubbahn befahren haben, feſtgeſtellt, daß die Bahn ungefährlich war, es weiterhin durch bielen Schnee auf der Bahn jederzeit möglich war, den Schlitten zum ſofor⸗ tigen Halten zu bringen. Die Stelle, wo das Un⸗ glück geſchah, iſt allerdings die kritiſchſte der ganzen Bahn; jedoch muß der Verunglückte jede Geiſtesgegenwart verloren haben, ſonſt hälte das Unglück unmöglich paſſieren können. Unfere beiden Aufſichtsbeamten, die auf bis 100 Zentimeter. Von den Gebirgskämmen der Bahn mit Ausbeſſern beſchäfligt waren, ſahen 425 600 bis 3000 Kerzen, für hat eine Broſchüre herausgegeben, Anlegung von Kohlenſtationen an der colum⸗ biſchen Küſte ſeitens der Vereinigten Staaten, die Garantie für das ausſchließliche Recht zunt Kanalbau durch Columbien, der den Atlanti⸗ ſchen Ozean mit dem Stillen Ozean verbindet und die Zahlung einer Barentſchädigung von ungefähr 25 Millionen Doll. an Columbien. Der Mörder von Degerloch irrſinnig. Hauptlehrer Wagner außer Verfolgung geſetzt. W. Heilbronn, 4. Febr. Hauptlehrer Wag⸗ ner iſt infolge Beſchluſſes der Strafkammer im Einverſtändnis mit der Kgl. Staatsanwaltſchaft außer Verfolgung geſetzt und dauernd in einer Irrenanſtalt untergebracht worden. W. Heilbronn, 4. Febr. Der Beſchluß der Strafkammer, den Hauptlehrer Wagner in eine Irrenanſtalt unterzubringen, ſtützt ſich auf die pſychiatriſchen Gutachten von Profeſſor Caupp(Tübingen) und Profeſſor Wollen⸗ berg(Straßburg). Beide Gutachten kommen übereinſtimmend zu dem Ergebnis, daß der An⸗ geſchuldigte zur Zeit der Begehung der Straf⸗ taten ohne allen Zweifel an chroniſchem Verfolgungswahn gelitten hat. Dieſer Auffaſſung iſt das Gericht beigetreten, indem es die volle Ueberzeugung erlangte, daß der An⸗ geſchuldigte ſeine Straftaten unter dem Zwange einer die freie Willensbeſtimmung ausſchließenden krankhaften Störung der Geiſtestätigkeit begangen habe, daß er alſo ſtrafrechtlichnicht verantwort⸗ lich gemacht werden könne. Eine abſchließende Hauptverhandlung hätte unmöglich zu einem anderen Ergebnis geführt, deshalb ſoll von einem Hauptverfahren abgeſehen und der Ange⸗ klagte dem Antrage der Staatsanwaltſchaft gemäß außer Verfolgung geſetzt werden. Da der Angeſchuldigte als gemeingefährlich er⸗ ſcheint, ſo iſt gleichzeitig ſeine dauernde ſichere Verbringung in eine Irren⸗ anſtalt veranlaßt worden. Die Irxrenanſtalt ſelbſt iſt bis jetzt noch nicht bekannt gegeben. Die Entwicklung auf dem Balkan. Wieberaufnahnie der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Bulgarien und Griechenland. DParis, 4. Febr.(Von unſ Pariſ. Bur) Aus Sofia wird gemeldet: Die diplomgti⸗ ſchen Beziehungen zwiſchen Griechenland und Bulgarien ſtehen am Vorabend der Wiederauf⸗ nahme. Die bulgariſche Regierung hat in Athen angefragt, ob ihr die Nomination des jetzigen Generalſekretärs im Auswärtigen Amt Paſſaroff genehm ſei. Er iſt ein Freund Denatieffs. N 67...!..!.!.!..ũũũũ b den Männ mit dem Kinde kommen und ſtellten ſofort feſt, daß er im Rodeln nicht geübt war, was einen der Aufſichtsbeamten beraulaßte, dem Verunglückten noch eine beſondere Verwar⸗ nung zugehen zu laſſen.— Immer wieder ſei da⸗ rauf hingewieſen, daß am Eingang der Klubbahn groß und deutlich auf dem Schild zu leſen iſt: „Nur für geübte Rodler“ Wiederholl muß⸗ ten wir leider wochenlang unſere Bahn wegen Vereiſung geſperrt halten und haben auch durch Mitteilungen in der Preſſe darauf hingewieſen, doß beide Bahnen wegen weiterer Vereiſung ge⸗ fährlich ſind. Erſt durch den ſtarken Schneefall an Kaiſers Geburtstag waren ſie ſportlich ein⸗ wandsfrei und befahrbar geworden. Trotzdem wir auch heute eine beſondere Gefahr auf der Klubbahn nicht feſtſtellen konnten, haben wir bis duf weiteres die Sper rung der Klubbahn ber⸗ fügt. 5 Telegr. Sport⸗Nachrichten. Ein neuer Weltrekord. * Johannisthal, 3. Jebr. Der Flieger Brund Janger, der heute früh um 8 Uhr 8 Min. auf Roland Doppeldecker der Luftfahrzeuggeſellſchaſt zu einem Dauerflug aufſtieg, brach abends 9 Uhr 800 den Weltrekord des Frauzoſen Fournuy, der 13 Stunden 22 Sekunden betrug. 15 Minuten glatt gelandet. Er hat den Weltrekord des Frauzoſen Fouruy belrächtlich überboten. Bei der Landung wurde ihm von dem Direktor der uft⸗ ſchiffahrksgefellſchaft ein großer Lorbeerkranz über⸗ reicht und von den zahlreich verſammelten Fliegern herzliche Glückwünſche dargebracht. 2 Neue Erfindung in der Aviatik. paris, 4 Febr.(Von unf, Pariſer Bur Der franzöſiſche Flugzeugkonſtrukteur Paul Schuidt aus Ehartres hat eine eigenartige Erfindung gemacht, die er als Aerobosot bezeichnet und die die Fort⸗ bewegung einer großen Anzahl von Paſſagieren durch die Luft ermöglicht. Beim erſten Verſuche exreichte der Aviatiker Darrais mit dem neuen Flugzeug, das von 6 Perfonen beſetzt war, in einer Blertelſtunde eine Höhe vwon 1300 Meter. Der Apparat hat eine Maximalgeſchwindigkeit von 115 Kilöm,, legte abher im Durchſchnitt nur etwa 40 Kilom. zurück. Langer iſt um 10 Uhr Weneral-Anzeiger.— Badiſche Aeueſte Aachrichten.(Mittagblatt.) Geldmarkt, Zank- und Sörsen- Wesen. Dishoentermässigung der OCesterreichisch- ungurischen Bank. In der gestrigen Sitzung des Generalrats der Oesterreichisch-Ungarischen Bank wurde der Dis- bont von 5 a1 4½ Prozent herabgesetzt. Er er- reiem dami den Stand des Reichsbankdiskonts. Pleibl aber 1 Prozent über dem Satz der Bank von Frankteich und%½ Prozent über dem Satz der Bank von England. Der bisherige Satz von Prozent bestand erst seit dem 20. januar, an wWelchem Iage der Diskont ebenfalls um ½ Pro- Dent(von 5½ aui 5) ermäßigt wurde. Bis dahin War ein Satz von 5½ Prozent seit dem 27. Novem- ber 1913 in Geltung. Greift man noch weiter zu- rüchk, 0 bomm man bereits auf eine Bankrate von 0 Prozen, die über ein Jahr lang bestanden hatte. Während also das Vorjahr eine einzige Diskontherabsetzung von 6 aufi 5% Prozent auf- Weist, sind im laufenden Jahr in rund einem Monat beteits zwei Diskontermäßigungen zu verzeichnen: am 20. Januar wurde die Bankrate— Wie gesagt — von 5½ aul 5 und am 3. Februar von 5 aui%½ Proent herabgesetzt. Der Grun d für die gestrige Maßnahme der Bank liegt in der Weiteren günstigen Gestallung der Geldmarktverhalt⸗ nisse in Wien. Das Wechselangebot auf dem Ollenen Markt war anhaltend sehr gering, was in dem leichten Stande des Privatwechsezinsfußes zzum Ausdruck kam. Daraus hat auch die Bank Nutzen zu ziehen vermocht. Nach dem letzten „Ausweis über die dritte Januarwoche verfügte sie zum ersten Male Wieder seit beinahe anderthalb Jahren über einen steuertreien Notenbestand. Die Anlagen sind gegenüber der Vergleichszeit des Vorsahre, erheblich zurückgegangen und jetzt auf einem normalen Stande angelangt. Dazu kommt, daß auch auf den übrigen Geldmärkten die Erx- leichterung Fortschritte gemacht hat. Bei Beur- teilung der weitern Gestaltung der Verhältnisse des Gsterreichischen Geldmarktes dari nicht außer acht gelassen Werden, daß noch die Begebung grö- Berer Auleihen Oesterreichs und Ungarns bevor- steht. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt a.., 3. Febr. Kreditaktien 207%., Diskonto-Komm. 195%., Dresdner Bank 1588½%., Petersb. Intern. Bank 211%., Deutschie Eflektenbank 118½., Därmstädter Bank 123 u. 1237½., Deutsch.-Asiat. Bank 122.20., Metall- bank 130.00., Handelsgesellschaft 16578 b. Staatsbahn 1576., Lombarden 2296 à 22½., Baltimore u. Ohio 9398., Paketfahrt 142 a 14194 ., Lloyd 121% b. Zproz. Reichsanleihe 78.40 ult., 4proz. Oesterr. Rente 1913 94% ult. Aluminium 287%½., Aschersleben 1514., Westsregein 193., Bochumer 224%., Gelsem kirchen 194½., Harpener 18594., Phönix 2444 4 2448., Deutsch-Luxemburger 1439% a 144½ ., Edison 240%., Schuckert 1514., Rliein. Schuekert 140%½., Deutsch-Vebersee 1771., Chem, Anilin 594½., Holzverkohlung 321., Scheideanstalt 620½., Kleyer 375., Dai aler 353%., Fährzeug Eisenach 10334., Deutzer Gasmotor 124., Motor Oberursel! 158½., Steaua Romana 151½., Herzogspark 1210 b. Tendenz: Gut behauptet. Wuriser fekteubörse. Paris, 3. Febr. Durch die gestern in New Lors eingetretene Ermattung war die Börse bei unregelmägiger Kursbildung etwas verstimmt. Im Späteren Verlauſe vermochte sich jedoch auf allen Jebieten eine Beiestigung durchzusetzen, zu der auch die gute Haltung Londons ermutigte. Es Hherrschte Nachfrage für französische Rente und Bio into, dagegen war die Haltung für russische Werte zunächst geteilt. Bei kleinen Umsätzen Waren die Kurse später gut behauptet. In russi⸗ schen Fonds waren fortwährend Rückkäufe zu be⸗ mierken, auch soust gab sich gute Meinung für Spallische und türkische Rentenwerte zu erkennen. Nandeli und industrie. Abschwächung in der Hisenindustrie. . Die Nachrichten über einen Rlekgang in der Eisenindustrie, besonders in den ver- feinerten Produkten, mehren sich. Wenn auch Vereinzelte Werke noch Arbeit für mehrere Wochen vorliegen haben und daher auf Preise halten, sind andere Betriebe auf der Suche nach Arbeil gezwungen, Preisnachlässe zu be- Willigerz die besonders in Stabeisen, Blechen und Drantwaren hervortretien. Vielfach werden schon die Betriebe eingeschränkt, was natürlich nicht zur Verriugerung der Selbstkosten beiträgt. Das an- Haltende Frostwetter schränkt den Verkehr noch mehr ein. Mheinischwestfälische Zementindustrie. 2Wie wir ertahren, hat der Rüeinisch-West⸗ kälische Zement-Verband bisher weder mit den Nachbarverbänden ein Veriragsverhältnis endgülnig und in aller Form abgeschlossen, noch ine Einligung mit der innerhalb seines engeren Berirks gelegenen Außenseitern erziell. Die allßer- Halb des Verbandes stehenden Werke Oberkassel ung Dyckerhofl, mit denen ein Kartellvertrag ge- käligt werden sollte, sind zu Verhandlungen Sestern nach Kölu eingeladen worden. Sie haben Es äber abgelehnt. zu erscheinen, weil innen weder Sesagt wWurden worüber verhandelt werden soll. undeh die Unterlagen mütgeteilt wurden, deren sie Zur Vertragsschliegung bedürien. Verkehr. Bisenbahneinnahineh. Konstautinopel, 3. Febr. Die Gesanit⸗ Einnahmen der Anatolfischen Eisenbahn betrugen in der Zeit vom 8. fanlar bis 14. Jauuar 1914 213550 Francs(weniger 36805 Franes) und deit dem 1. Januar d. Js. 49835 Francs(Weniger B4 81 Francs!. Wien, 3. Febr. Die Einnahmen der Maze⸗ donischen Eisenbahn betrugen in der Zeit vom 8. Januar bis 14. Januar 1914 21 353 Franes(Wweniger 31 558 Francs) und seit dem 1. Januar 1914 66191 Francs(weniger 55 202 Betriebsergebnisse, Generatver. sammiungen und Dwidenden. Akt Ges. EHacaerbräu, Mänchen. In der Qeneralversammlung, welche den Ab- schluß genehmigte, wurde mitgeteilt, daß der im Lergangenen Jalire entstandene Brandschaden voll. ständig gedeckt ist. Aul Anfrage eines Aktionär über die im abgelaufenen Jahre auf M..30 Mill. gestiegenen Avalverpflichtüngen wurde, den„M. N. Ni zufolge, miigeteilt, daß sich in diesem Posten die bisher schlon unter dem gleichen Titel gebuchten Beträge befinden, ferner die Garantien für erste Hypotheken auf verschiedene verkaufte Objekte. In Zugang kam aber auch die Garantie kür eine ZW²eitstellige Hypothek auf dem Bavaria- haus in Berlin, dem großen Bierausschank in der Friedrichstraße. An der Garantie ist noch eine andere Brauerel(Fürstenberg-Brauerei) beteiligt. Sowohl die erste als die zweile Hypothek seien amoxtisabel, sodaß nach Verlauf von 13 Jahren das Obligo der Gesellschaft exlischt. Bremer Vulkan, Scehinbau u. Maschinen-⸗ Ebrik A.„. Die Verwaltung schlägt 11 Prozent Divi- deude(i. V. 10 Prozent) bei erhöhten Ab- schreibungen(i. V. 5 082 780.) vor. Die Gene. ralversammlung findet am 5. März statt. Preussische EHypotheken-Aktien-Hank. Der Reingewinn des Jahres 1913 stellte sich ein- schließlich des Gewinnvortrages von 1 090 007 M. (. V. 1001 156.) auf 5 548 663 M. G 418 162 NM.). Der Aufsichtsrat beschlog, eine Dividende, on GProzent(wie i..) und die Vornahme von Rückstellungen ini JZesamtbetrage von 1183 445 M.(1 136 5902 M) vorzuschlagen. Der vorllandene Gewinnyortrag wird sich danach um 85 980 M.(i. V. 88 940 M) vermehren. Tanfungseinstellungen und kon- urse. HKonkurse in Baden. Landwirt Ludwig Horn in Wehhausen(Amts- gericht Ueberlingen).: Rechtsagent Nist-Ueber⸗ lingen..: 18. Februar. Pr.: 28. Februar Ronner Bank für Haundel und Gewerbe. Die Konkurs ve TWaltung der Bon- ner Bank für Handel und Gewerbe zahlt in der Zeit vom 2. bis 20. Marz wieder 3 Brozenf an die Gläubiger aus, die damit dann 80 Prozent ihrer Forderungen erllalten haben Werden. Warenmärkte. Getreide. Chicago, 3. Febr. Weizen. Der Markt eröffnete aàuf die Ankündigung kalten Wetters, Ceinere Zufuhren im Nordwesten und Käufe der Firma Armour per Juli in behaupteter Haltung bis e bis% c. höhereh Kursen. gucn wirkten Be⸗ richte über geringere Qualitat in Argentinien gün⸗ stig auf den Anfangsverkehr ein. Als jedoch die Exportnachfrage und die Nachfrage des Publikums enttäuschten, frat eine Abschwächung ein, zumal auch größeres Angebot seitens der Farmer am Markte war und keleine Verschiffungen vou den Seeplätzen gemeldet wurden. Der Schluß war willig und die Preise hatten gegen gestern Rück- gänge von e bis c. zu verzeichnen. Newyork, 3. Fehr. Weizen. Nach be⸗ Haupteter Erölfnung, der die Ankündigung kalten Wetters und die Berichte über geringe Qualitat in Argentinjen zugrunde lagen, trat auch hier auf größeres Angebot seitens der Farmer und Kleine Verschiffungen von den Seeplätzen eine Ab⸗ schwächung ein und die Preise hatten am Schluß Verluste von ½ bis 96 c. gegen gestern. Verkäufe für den Export: 40 Bootladungen. London, 3. Febr.„rlie Baltie“ Weizen schwimmend: unregelmä ßig. Mais schwimmend: unregehtägig. Schluß. Gerste schwimmend: ruhig bei stärkerem Angehot. Hafer schwimmend: williger. IBaumwolle. Auf keste Kabelnachrichten und Käufe in der Annahme, daß eine Reaktion eintreten Werde, konnten die Preise 2u Beginn um 4 bis 2 Punkte anziehen. Als jedoch Abgaben von Firmen mit Verbindungen zu New Orleaus, sowie von Firmen mit Verbindungen zum Auslande stattfanden und umfangreiche Ankünfte im Innern bekannt wür⸗ den, schwächte sich die Haltung ab, zumal auch jer Ausweis der Wöchentlich in Sicht gebrachten Baumwolle die Baissespekulation begünstigte. Gegen gestern stellte sich der Februartermin um Punkte höher, während die späteren Sichten um 3 bis 5 Punkte nachgaben. Letzte Hancelsnachrichten. r. Düsseldort, 4. Febr. Der Aufsichtsrat der Kammgainspinunerei Aktlenge⸗ gesellschaft in Düsseldorf beantragt fach ähnlichen Absclireibungen wie int Vorfanre eine Dividende von wieder 8 Prozent. JBerlin, 4. Febr. In der estrigen Sitzung des Verwaltungsrates der reuhgischen Zentral-Bodenkredit⸗AG. wurde be⸗ schlossen, die Generalversammlung auf den 27. Februar nachmittags 2 Uhr einzuberufen und ihr die Vertellung er Dividende von 91 brozent für 1913 vorzuschlagen. Braunschweig, 4. Febr. Die Hau Joversche Hypothekenbank bucht einen Reingewiinn von 1 670 713 M.(1518 523.) aus dem wiederum eine Diyideude von 8 Prozeut zür Verteilung vorgeschlagen wird. Hamburg, 4. Febr. Die Reederei.G. „on 189 6 schlagt wieder eine Dividende von 10 Prozentt vor. Wien, 4. Febr. Das Ssterreichische IpPirituskartell setzte die Spirituspreise füür Böhmen, Mähren und Oberschlesſen um 10 Kr. herab. Der 7 rtpreis dagegen wurde erhölit. 52 Effektenbörsen. Tend.; stetig. 2½ Vonsols 3 Relobsanieihe 3% Argent. 1890 4J Argen. 4 lapaner 2% 90. do. II. 8 5 Bexlkaner 4% Russen 8g Ottomanbank Tend. stetig. Amalgamated Anscondas graud Trunk ord. Hlo Tinto 1r. Trunk in prei Tanganyloa Loulsvllle Utah Gopper„e Missourl Kansas Central Hining 5Ontarlo Ohartered Fensylvanla De Seers 16Rock Islang Sastrand Southern Paoiflo geduld Zouthern Rallway doerz Unlon oom. Goldffelds Steels com. Brüssel, 3. Februar. (Schlußkurse.) Kurs vom Kurs vom Türken-Lose 207.-Elektr..-Uebersee Aumetz-Friade 843..—Frinoe fenricassa Russian 0if Comp. 48. 5 do, d0. Prlvat-Diskont.½16.% Newerork, 3. Februar. Kurs vom 3. 5 Kurs vom deſd auf 24 Sid. Texas oomm. Durohsohnſttsrat..—.— Texas bref. 40. letzte Darleßn.— 2½ Kissourt Paciflo!, Weoßsel Berin 84/ 94½ Natlonal Rallroa Weohsel Paris 518.1 8 518.1½ of Nexiko prot. 40. Longon 80 Tg. 483.90 484.— g40. 2nd pref. Cablo Transfers Keohsel London Sliber Zoulllon Atoh, Top, u. St. Fe oonv. 4% Bonds Dolorado S. B. 41 Horth. Pa, 3% Bds 40, 4% Prlor. Llen St. Louls u. S, Fran- „Asko ret. 40% 8. Pab, o. 4% 1929 Unfon Faoltio don Atohis. Topeka o. Saltlmore-DOhlo e. Cansda-Paolfio Chesapeake-Ohl Ohloago Kilwauk. Oolorage Sth. oom. Denv. u. Rlo Ard. o. d0. pret. Eris oomm. do. ist pret. great Korthern Illmois zentral Lehigg Valley om Coufsviſte Nashv. Missourl Kansas N Kurs vom 3. 2. Kurs vom Baumwt. atl. Hafen 15.000 19.000 Sohmalz WIidox do, atl. Golfn, 38.000 17.000 Taſg prima Glty do. Im lanern 25.000 29,000 Zucker Ruskov. do, Exp. n. Gr.B. 16.000 18.000Kaffee Rlo loce do. Exp..Kont..000 18.000 do. Februar Gaumw. loo0 12.25 12.75 do. März do, Fobr. 1214 12.11 po, April do, Rärz 72.26 12.30 do, Mal ud. April 12.10 12.15 do. Iuni do. Mal 12.01 12.6% do. juli do, lunt 11.98 12.03] do,. August do, Juli 1197 1202] do. September do,. August 11.77 1180] do. Okiober do, September 11.51 1155 gdo. Hovomber do. Oktober 11.54 11.49 do. bezember do, in New- do. januar Irl lodo 12¼ 12/g[ Welren Nr. 2 lo0⁰ do. Mürz 12.49 12. do. Dezember do, Jull 12.59 12.59 do, Ma! Potrol. rat. Casse 11.— 11. do. Jull do. stand, wulnte AHals Nr. 2 NewW-Vork.70.70 do. Oezbr Ao. stand, wihte Mehl apring Whea: Phlladelphla.70.70[getreidetracht n. Lotr.-Ered. Balang.50 250 Liverpoo Torpent.ihew-Vork 51.. 50,½%½ do, Tondon do. Savanah 48.½% 48.— do. antwerpon Sohmalz-NMestern 11.05 11.10 4o gotterdam d0.(Roh, 3r 1140 11.60 Chleago, 3. Februar. Kurts vom 3. 25 Kurs vom Welzen März———.— frelnsaat zull. 60, a 92.% 93½% Sohmalz Feb. do, juli 86.% 88 ös do, Mürz Mals Feb. 62./ 62.% Uo. Ma! do,. Mal 66. 8 66 ork jan. , jull 5. 8 do. Mal noggen ſooo do, Jull do, Sopt. Aippen an, do, Okt. do. Nal Aafer Mal do. juli 40. Juli Speok Leinsaat ſooe Lelzen roter Win por Rärz gor Aal 18 Zunter Amerlka der Kärz 4½9 La Flata per ondon, à, Februar. (Schlußgkurse.) 8 2 lagerstonteln 26/ 78 ¼½ Nodderstonteln 78.— 78. Premior 101.— 101.—flendmines 8% 34.½ Tendenz: stetig. 8 Atohison oomp. d. Canadlan Zaltimore Ohſoago Mllwauke Denvers com. Erie com Greathwesten Rew-Vork Zentra New-Verk Ontarlo and Wostern Norfolk u. West o. Rorthern Paclfloo. Fennsylvania com. Hoading domm. Rock lsland Oomp. do, dd. pret. Southern Paelfſo South. Rallway o, do. prof. Unlon Paolfſo com. do. prel. Wabash. pret. Amalgamat. Copp, Amserloan Can. pr. do. Loo, oom. Amerlo. Smelt o, do. Sugar o. Anabonda Oopp. o. Zeneral Eleotr. o, U. St. Stsel Gorp. o. d0. prot Utah Jopper gom. Virginia Garol. a. Sears fobendk o. roduktenbörsen. SW-kork, 3. Februar. 485.80 488.95 57% 57% 8 89.1% 3 31.08 48.55 183.½ 48.3 188 1 114.%80 114½ 155.— 154% 139.½ 138.%/ Liverpool, 3. Februar. (Schlußkurse.) ter runig 3. träge 48555 Jull 47 47⸗˙ Antwerpen. 3. Februar. Welzen ruhig gor Aürx bor Nal ger Juli London, 3. Febr Sehiuss Haonate 6b 15.00. Zlun Bles spanisch, Eink ruhig, zewonnliohe Aarke 21,½.-21 Spezlal-AHarken 22.——22. ½ Glasgon, 3. Febr. Robeisen stetig Kiddissborougs warrants der Kasgs 51/04½ ber ona 51/7— per 8 foga 51/10½ Amsterdam. 3 Fobr. auktlon 112½ (Seblußkurse.) 3 2. zſ0erste 19.37 79.37 der dezember 19.50 19.55 ner A M 19.52 19.47 der Jutl Elsen unei Netalle. elsotrolyio 68 880½, stetig 20.—.0, engliso 20.10.0 zanga-Zink. feadonz matt NeWeTArk, 3. Fohr. zonte supter Suporlor ingets vorrätig 7475⁵¹—— einn Straiis 4025/40 50 zoheisen am Nothera soundig Nr por fonnsd 55 0/10 5 Stanl-Sogtenen Aagg. rerosti frb, 1¹ Selnidfanrts⸗Nachriekten dom Manmheimer Nafenverkehr. Augekommen am „Mianheim.“ Mousieur, v. Rt „Fendel 33“, „Dina“, Lercl „Otto Heinrich“, Worch Stückgut „Fendel 67, Fachinger, J. Rtid, 7150 dz Getreide und Stückgut. 8 8 e eee 2. Februar. Lankel, y. Ittd., 2500 dz H, V. und Kohlen. * 57/ 68.1½ 3 2 ultimo—.— 3 25 23.— 23.— 89.— 50— 28.— 27.% Kupier steuig der Kasse 68.10.0 destselsotee 70%½71— stetg por Lasse 1810.0, 4 gonate 185..06 id., 5300 dz Stg. tid., 7000 dz Getr. u. Stg. „von Ruhrort, Eitu 99.— 88. 109.% 109 0% 19./8 20. 10.% 18½ 101.½ 102.15 27•5 110.½ 110 1 56.½ 55,18 31— 309.½ 192.— 191.½ 22 — 2 SSDepenES arndee S8SSSSN28 SSDSSDD Sο eeA SSS — 2 102.% 102 Oifferen: + 3. 2. 14.07 14.07 14.07 14.10 14.05 14.07 o0b 111.% Vor. Kur: 10 75/½1 1 0/15 20 *1 Getr.⸗Stg. 1300 dz „Fendel 18“%, Zim von Notterdam, 10 130 Doppelztr. Getreide und Stückgul. „Badenia 41“, Leibert v. Karlsrube, 1800 dz Stg. „Fendel“, Beisel, v. Ruhrort, 7250 dz Stücigut und Kohlen. 5 „Fendel 16% Roller, v. Rttd., 13 000 dz Getreide Hafenbesirk 3. Angekommen am 2. Februar. „Alt Heidelberg“, Bauhardt, v. Heilbronn, 500 dz Stückgüter. „Mina“, Ilpert, v. Heilbronn, 1750 dz Stgtr. dAafeubezirk 6. ekkommen am 2. Februar. „Lina“, Bretiel, v. Heilbronn, 1100 dz Steinsalz. „Annal, Heidenreich, v. Heilbronn, 1700 dz Salz Angekommen am 3. Februar. „Emilie“, Walz, v. Hellbronn, 1645 dz Salz. Vorwärts“, Seib, v. Heilbronn, 1433 dz Steinsalz. „Wilhelm“, Kußel, v. Heilbronn, 1211 dz Salz. „Wilhelm“, Augspurger, von Heilbronn, 1450 dz Steinsalz. „Georg“, Herrmann, v. Heilbronn, 1638 dz Salz. „Elisabeth“, Waibel, v. Heilbronn, 1771 dz Salz. „Kußel“, Kußel, v. Heilbronn, 1106 dz Salz. DS——————————ä— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Feb. Pegelstatſon vom Faſum 90 39.J 31..J.. 3. zemerksaten Auaingen⸗) 11014110 00.030.98] abengs 6 Uhr cehll. 2,012 00 1 92f 1931.91.880 fachm. 2 Uhr Aaxan. 3,58.54 348.40.39 3 36/ Haohm, 2 Uhr Aannheim.83 275/270.64 258.54 forgens 7 Ub⸗ Aaln?g.75 0 67.64 8.55.-F. 12 Uhr Kaub 8.83 177 169.66 Vorm. 7 Uhr Köln...95.9101 87 85 175 Nachm. 2 Uhr vom Neckar: 53 zannhem 2902.84 27.1.87.84/ Vorm,? Unr lellbronn 090/.85 0 88.88.80 0 80l Vorm. 7 Uhr „) Windstiſl, Helter— 70 metebrol Station Aanghelm Wͤittsrungsbeobachtungen d. 2 28 2— 33„ ˖ 8 82 82235 Datum Tolt 885 85 888 338 mm 00 7 4 8 3. Fohr. Aorgens 7˙⁰ 763.6—.2 Stil Alttages 227630 46482 3. 5 Abends 9 763.8 +4.8 8 3 4. Fehr Lorgens 78764.3—30 Still Hdohate kamperatur den 3. Febr. + 6,60 flefats Temperatur vom.—4. Febr.— 3,3.0, Wieterungs-Reriecht über die Winterstationen der Sohwelr, Ubermlttelt duron die amtllohe Auskünftsstelle der Schvelzerischen Zundesbablnen im internatlonaſon öffentilohen Verkehrsburvau, Berlin., Unter den Linden 14, dom 3. Febrlar, 8 Uhr morgens ——rr; rrt——.... 33 2 Sohneeb 22 Statſonen 8Witterungsvorhältn. Sehnes! — 8 —.— om 1300 Adstsboden 4wolkenlos, vindstlͤlf 50—50 144 Andermatt 11 7 1 Uer 109 1856 Aroas—5 5 8 üder 100 991 kes Avants—3 171 75 20 30 1052—5 5 33 30—40 1052 Ohampéry 2wolkenlos, windstihi 30— 40 1581[Davos-platz 10 70 der 100 1019 Engelderg. 212 55 75 76—109 1050 grindelwall“3 55 75 15—100 1053 dstaad-Saanen—9 22 5 30—40 1169 Kandersteg 10 5 57 50—60 1190Klosters-Pla-—6 55 7 üder 100 1427 Lenzerhelide=86 9 8 60—75 1450[Leyslan 277kugano„ i bedeokt— 370 Kontreunn 1wolkenlos, windstillf— 1650 Rurren 34 77 75 über 190 1440 Blgl-Kaltbag 1 wolkenlos, WIndstil! 60—75 1068St. OCrolx L. Rass. 5** 30—40 1625 St, Moritzberf 12 5 40—50 1273 VIllars-Ohesier.—3 51 27 33—40 1133[Waldhaus-Flims—2 wolkenlos, WInast li 78—100 1300 Celssensteln—1 855 15 20 39 1279 wengen—3 5 95 60—7⁵ 945 zwelsimmen—12 8 7* 20—30 Verautwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst und Feuilleton: Dr. Victor Eekert, für Lokales, Provinziales und Jerichtszeitung. Richard Schönfelder; für den Handelsteil: Dr. Adol für den luseratenteil und Geschäffliches: Fritz ſoos; Druck und Verlag ger Or. H. Haas'schen Buchdruckerel, G. m. b. Direlcktor Ernst Müller. Es Gibf ichis besserssf eeene.& ANenr 82 verkaufsstelle: Mamnheim, Weberstrage 3. achle Sodaner Dinergl-Pastnſen sind sen lasi 3 Jobtzehnted dewähn bel Buslen, Belserkeſt, Ratarrb der buffwege eid achte Sodener Mlperal-postiiler— ubd aut dlese!— werden aus den befannten, von alters her zur Rur verordnelen Ge- einde-Bellgueilen Do. 3 U. 18 des Bades Soden am Taunus gewonnen. dchte Sodener ineral-Postillen wüssen Sle verlangen, wenn Sle dle wirksqamen der genannten Pellquellen haben wollen. Ueberall zum prelse g0h BS Pig. pro Schachlel zn haben- 8. N N N 8 118 * Ver- en 1 ver- Ver- Wir sind unter Vorbshalt käufer Cäufer Wir sind unter Vorbehelt: käufer uuler Wir sind unter Vorbehalt käutfer Käufer Wir sind unter Vorbehaft %% 0% 9% 0% 0% Aachen Stahhwarenfabrik-.. 80— bortmunder Hahsabrauerel 202 198 Landeshuter Müblenwerke Vorzugs-Aktien 28 20 Spinnerel Deutschland, Sronen Aschenef 835 und Sewerbe 118 f110Hoörflüngersche Achsenfabriken, Mannhelm ios is Candgraff. Hiessische cong. Landesbane.. 84 131Spinnerel Neunof, flof l. BayernßE2 ederisbeik inkl. Senuss-Schelns. 91 389 Hälkener 5%%% 50% 45 Cendshuter Kunstmünſe G. K Meysr Nechf,— 85„ Sennder: Adief Kallwerte Votz.Akt. 47 486 Obrener Benn 35 113lio Lendw. Maschlnenfab. Zimmermann, Haſle VAf70— 0 und Woberel, e„ Admiralspalast.-., Berlln 10 7 Hörener Volksbank AG. alte Aktien 150]146 Lepp.,G., Tlefbohr... us. gel. Vorz.-Akt. 28— 25 5„ Weingarten.% Aktſenbrauerei Atenburg⸗ einsheim-Beden- Beden— 49 Horfeld— 388 Ceſpzigef Baufabric, A,G. vorm. Wenck 4³ Sprengstoft-Fabrik deabece Düsseſdorf.-Akt. 5„ 82 48 Püsseſdorfer Allgem. Versicherungs- Oeselsebstt H. 190 M. 170 55 Sohnellpressenfabrik Vorzügs-Aktien— 94 Suüddeutsche Baumwollindustrle, Kuchen 1 en„ Stemm-Aktien 51 44 4 l 40 5 Spitrenfabrik Barth&%%% 20— 7 Jute-industrie, Mannhein 85 5„Vorazugs-Aktien 125 128 Thonwaren-Fabrilk. 110 tſos Lire 10 e 85 885 5 eee J engericher Fortſe ement u SlKwrerke*. 85 2 105 5 2!!!; 140186Eisengiesserei Landau Sbr. Sauss.-., Landau 110 103 5 Elektr. u. Indee Werdohltk.89— Wasserwerke, Frankfurt a. W. 3 2% ↄ ↄ( 260 286Eisenfütte Westfaſſes, Bochum 242 287 Llnoſeumfabrik Maximiſiensseae— 85 St. Awolder Brauereei 2 — Nompten Stamm-Aktien 84 79 Eisenwerk Kafserstautemmmn 162158Lokomotiv-Fabrik Kraus à Co., Mönchen 150146Staffwerke Secker——— 5 Zur Frone, Ludwgsburg. 416 112 Eisenwerk Nürnberg vorm. J. Tafel&(Oo. erLothringer Bau-Geselſschaft.-., Meezg 15— Stehlwerk Mannhem 5%%%CC( 160 150 J Eisleber Dampfmühle,.-., Elslebenn 120 115 Brauerei.-., Devant-les-Fonts— 155Stelners F Simmerbeg 7— 5 Disconto-Geseſſschaff 33ͤ Lederwerke, St. Jullen 85— Steinförde Kallwerkee — St. Johann, Gebr. Mügel 78—bierte Hlamprnnggg 106102 5 Slegelwerke Ae Mete 48 Strassb. Münsterbräu-., Strassb.- engee — und Brennerel, Krummenwoeg 72— Elberfelder Fapleftabflle. Zus. gel. Vorz.-Aktlen 80 55 Louisenwerke fonindustrle-., Volgtstedt 210 202Strassburger Stressenbshn Stemm-Aktien 2 Stiftsgarte, Diiiagen a. Donau 76 70 Elektrische Vebertendzentraſe Gberhausen.117it2Lswenbrauerel Heilbronn. incl. Genuss-Schein 53 49„Vorzugs-Aktien 98 Kaufbeuren 108 100Elssssische für Fiad⸗ 8 vorm. Busch, Annweiler 0— Stuttgarter Sectelnchle, Essſingen„ Breau-Verein Peuensn. 150145 Wein temm-Aktien— 0 becker Maschinenfabræ„ Vorau.Akt. 108 88 7 Gewerbekasgse 8 . für Elsenbahn- u. M²ilitärbedarf 15 8 72 68 5 Sesellsoh. f. Jutespinnerel, Prior.-Akt.— 134. e 2 Immoblillen- und Bau-Ceschäft „fiur Mühlenbetrieb, Neustsgt 3. 180170 5 Kelk- und Ziegelfabrlek 38 82 5 5 Mit- und Rückversſch.-Gesellschaft fü aeener de ee l urnberg. 34220—— 5 Tabakmanufekfur, Strassburg146 142 Mainzer Verlagsanstsle.— Pfandlsſhenstst.. Scheſcechef de ftegel, Lreausen 58 90 Werkzeugfabrik,„1400] es Malzfabrik Niedersedliteee 5 ucdenburger Maschinenfbr. v. Eisenglessetel.-A. Agt.-Oes, Steinteis vorm. enab.. ſos— Emmericher Oreditbenk„„„1d Schweinkort„F5˖ Vorzugs-Alttien Aktien-Melzfebrik, Langensseee 148142 Emscher Hütte, Dulsburg 25— Marmorindustrie Clefef, Wiefecsfelden. 2 92 Teltaln Balieessſischeft Södende e Aſpingle Versſeberungsges. m. 328 m. 780 Snglische Woſſenvaren Manufsctur, Srünberg. 40 Nesebinenbau-Seseſtschaft, fellbronnnn: 20 Ihdeingor Bfelwelssfabrite önigssss Alg. Gold. und Sſlberschelde-Anstalt, Pforzheſm 7 e7 Engel-Breuerei, Reideds?? 81 28 Maschinenfabrik Esterer in Alt-Oetting 65 63 Tonsfenbr der 55 „—200 Engel& Oo,.-G. Mölhausen, 38 28 1 Venee e 60 26 28 nerer Voſksband munster Brauere„Ges., Melnzg 92 87„Vorzugs-Aktien 76 70 nule 0 b. 5 Sen Amberger Sſerbreuegei Alct.-Ges. 115io Erste Baystf. Graphitbergbeu 50% Einzahlung 92 87 VorzeAkt. 10— e ee 1 1 aaen erbe 8 as„Braunschweig 152 146— 5 epneeder— 407 1 Wog 45 18 Ur Fortwängler Söhne Fulrd e er Fortiand-Oement Fa 87 84 5 Fäss. mechen. Küferel, Frohinsholzg 107 103„ Agner, otmnen 2 ren Emaff d. Metellwerke V. Ulinch Söbns 142 184 Erſenger Akktien-rauerel. Vorzugs-Aktien 77— Wery-., ZWeilbrücken 116110 Iungennn 3 ſothester Düsseldofrrffk 160.— 5 Hestetelehsene Glenestolffabiſte VVXß249 245 Mathildenhüötte, Aldleh 7JCC 1391836 Ulmer brauefeldeselseraft- 8 Femm-Aen tles“, tabensverslehsrungs-Ges. Ludwigshafen M. 380 M. 390 Essſinger Breuerelgesellscheft.1— Meyer& So., Commanditgesellschaft, Mete 135 132 2„„Vorzugi-Aktlen Automobil- und Aviatik.-., Mülhausen i. E. 106 99 Stabſissement Herzog, Logelbaec)n:— 46 M²echenfsche Saumwollseinnereſ Kembten 171 187 Unfonbrauetel Püsseldoff:: 15 Bad Rsssat 998 85 Suener Voge 655„Kaysetberg 50 45 8 7 5 1700 180 5 fegee ee S upener Bierbrauerel- oseffschaft, Eupen 54 50 5 einensp. u. Webeſel, Memmin 7 85 8—5 —5 Akt. u. Stamm-Aktien 575 125 Europa Rückyersicherungsgesellschaft, Berlin. 490 M. 480 5 0 5 128 122 Union Profection-G Ae. BZBagd Salzschlirf Akt.-Gees. 5 eberel Ravensberg, Scf— 12 Bed. ee ere Kerlstuns 8 270 Fabrik feiner Fleischweren Sauermenn, Kulmbach o0 94 3 Weberei Zel 106 88 0 en 5 70 289 ung 88 fürt Gummilösung Kurth, Offendach 175 Zvelrneref, Heilbronn vorm. Ackermann 480 460 Waldshut. 38 5—— aldsſut. 85 esun d ere Sendeen,%½ Eeg. fe0 ri„ nietſ. Gittertröger, Vüssetzer voſf A 70— Nelsennelm-Schmelsbacher Mälzerei 77 ben. Patene densen-Brandenburg.82 83 80 2185„ chem. Fabr ttenseg 9 JJCCVCCVCVVVVVVVVVV 180 157 e 181 129 N 8 8 Eisenwefe 40 38 Deckenfabrik CaM/// 5 ohr es., Pitmasens 68 85 Meéxot frsres, Blerbrauere!!: 111 10681 lenn 01 Serce⸗ 25 Gae 33535FFCC Falzzlegeſei Apirsbach in Alplrsdacngn„ 85 80 Neteſl-indusine Richter, Fforzhem 20% eeee 18 Gie. Nesse!.. 0 Barmer.-G. för Besstz-industrie 57 54„ Farbwere W. Urden 5 Arbeitefwopnungef 8 86 5 7 Ges., 5 elschwerdt 1425 155 15 Ludweigsburg 120 Ellztabriken Glengen 08 18 9 eldschlösschen Brauerel, Weimaoer 106 90 Jetropoltheater Berfinn 61 67 5 Grossalmeroder Thonwerke ee 128 255 Feuesdersſefeungsgeselt be M. 378 Ul. 356 N 75 20„ Fucne e d e a. 5 9ü9 157 ls8 fE 119. 75„ Lothr. Licht- und Wesserwerke„Fetbach“ 8 2 lachs-Spinnerel S 160 165 Meyer Rud..-S. für Maschinen und Sergbau 1 nem. Werke d luk — Rote kirde,. e 70 25 Fant 15 85 ben Ne 50 e ee ee eeeee e * rantcenthaler 515 PVC0 150 145 ttelbad. Stauereigesellschaft z. Greifen,.-G. 30—— 9 2 890 Sebfünder Se e Co»k⅛I 140 137 Mitteldeutsche klartstelnindustle. 10 ee Beneveie * e e 78 Frankfurter lee ee Hansahaus. N 40 55 Vereinsbrauerel Höhscheld, b * del, FEEHNChfkX 66 188 Frela, Btemer-Beniner Feuetversicherung J9. Alkt.. 315 K. 280% Nosbacher Aktienbrauerei vormaſs Hübner 79 74 Vefslensrüngsges, fembene 28% 5 5 Ee rels“ Bremeg-FHangoversche e A. 70 K. Motorenfabrik Darmstaddt Votzugs-Aketien 51 48 trizitstsw rk, Bergen und Weberel Lampertsmüpie ogtlandisches Elektrizitätswe Aktlen 90 Frledrich kieinrich Steinkohlenbergwerk 11808 Nae e 85 96* e Sell- und Kabelwerke, Frankfüft. NM. Baverie-Brauerel, Altone„128120 5 Kalserslautem F 275 285 hi. ler's Buch- U. Kunstdrückefef Akt.-Ges., Waggonfabrik Rastatt 82 Akctienbraberel. Ascheffenburg 22 18 und G 15 34 28 Mäühlenthalers Buch- u. Kunstdruo 880 79 78 Baene 0 Sraunt cden Naleen e. Eletctrizltts-Werte, e 482 125 A ee 0. Wallandtsche beeee balfendum 1-industrieses—— 0 132 Idhof Bahn-Gese. 3 „Flekttrizftets-Were München„100 80 Sas. Wasser- u. Elekirleltstsw, Mörchingen.-GS. 100 88 M 65 ae 1 7 StSrerei: J 82 8 Hes 18185 Sebn Lel Ferden 195 55 70[Weber 3 Ott, Furh, 75 2 2* e Hose— 11 185 Gebr. orbesch 187184— t NRN Se 8 5 75„ 55 4e, Pibree 151 148 Vö;Ilßß Hlellbronng.. 88 78 ee Gobr.,.- Sburrg J 75 70„ Vetter.- Sgeſwerte, Pfotzheſm..7060 ßß IrSen w. BEERRKRRͤĩ(ĩ 5 welee 82 52 5 7 98 98 N 9585 Ssestemünde 1381386 Neus S VVVV 12 10-. FC 8 8 920 2 uktencreuz, Etillngen 80— Sseorg Serlach 8 Oo. 47 44. eue Spinſerel, SCoimer„„„„„ 145 140 hle.%%ͤöͤð˙ꝛů 8 Blerdecsre zum Sterwen, Cref„ſos ſsSermsnie-Brsueref Hiersef beſ Bonnn 34—„„ Fotegrsprssole Ceseſtschsft, Vore-Ate 50 47 Wetcdede Ebsenpspngesellscnett Vorz.-Att. 1 Aee-G. 106 11 5 8 78 5120 i e Stamm-Akt. Is 15[Westd. 0 Wsberei Beuel.-Sch. 5 C amm-Aktie 90 ermanla⸗ indleumwerke Bietigheim— 55 achms ehwenern:: 75 35 t„ 5 151 Vorzgs.-Abellen 102— Saante e A. 70 140 186Neusser Fane ee bißBBD 186 Verene uen 12— 3 Eitterteider Loulssngrubeen— 285Sſesserel Jugg& Q0., Akt.-Ges. in München 48 23 ̊n!! 3 16 Hegen Bismarekshall 5 Votzugssktien 82 81 Stlashütte Se 5ö;§% 105 95[Niederr, Dampfsenleppschit, Düsseldofrf98 90 Wee Peanee e 9 5 Bbeicherel, Firberei u. Appretuf-Anst. Stutigert 0 o7 Sörlitzer Aketten-Sraueri„A. 900 M. 830 Niederrheln. Flechsspinnetel, Dülken„„5 114108 Metall- bsgt Bochumer BSergbreuerei: 35 Grevener Baumwollspinnerii 5 145 Norddeutsche Bau.-., Büto 70— ersberg. Kirschbsum& C Bhmisches Brauheus insterbug 22 18 Sronauer Bankxerein ter Hors, Ledeboer, 128 120 Nordhausener Akktienbrauerei 3 Walele Hlelnrichswerke, Sadsslaorf Seacege gerg. Sae Oroßmann S. Eisen- und Stahſwer.S, Walg 102— eee Uit... 95 30 Wittener Walzmühlees 0 vorm. Arm 10 388 83 5 2 5 Urnberger Lebensversig„. 450 N. 20„Akktien 15.-., Plesenbefen-Nalsser-Jeuzgß 147142 eee 85 57 8 Woe 285 115 Nürnberg-Süc, fefreln.Aftlen,Geseſtsehsft 48 85 5 5 9 0 2 85 25 1 8 N SH es Oberftänlische Sank Wärttemberger Facleepineref d und Wäsbere — 8 85 8 alle sche Matzfabr eeee iidd 158 255 r 8 Sglem bur g0 805 988 1 55 kiemburg-Mennhelmer Versich.-Gesell, Hlamburg 1. 870 M. 570 Obee eede 240 252 ecnem JJC%)%%%%% ¼mwm ,,,, — 8—— 8 Hanse-Breuerei, Lübeccek 7J57F Fortland-Oementfs Suffe 15 Tvof, Or. 5 92 Hanss-Haus Akt.-Ges., Mannheim— IOldenburger Slashütte 127124 „Aun ar8,., Berts 8. d. Werasg. 97 Harborger Monlenbeipteb, Hlerburg 208. 96l. Alct 1805 162 Seüsche Iusteſt S k Oberz, Friedenau 285 2830 Zecgetſecte, Geteh Saedenemdler: „Tbeinger.Ewen, Schwetziggen..A. 43 40 Hartwelzengries Lambrecht. 2d8. Stamni-Akt.— Sstertag-erte, Halen eee 5 Druuereigeselſs Fr. Reitter, Löfrach.-A. 85 80 Vorzgs.-Aktt. 38 50 Ostgaltzische Petroleum K. G.„Ostgailzia“„200— fanfurt 2 5 St-.91 86 25 8 Ottweiler Sierbraueres, von Carl Simon 2 Zschocgewetkg Ksisefslautern Hiellbronner Baugesellschatt. 402 89 8 85 Tucberfabſ Bauemsite 225 55 55 Fee 15 142 VöIf 2529 118 Sross-Gefao **—* elmststteg Ses 55 128 i f 8 3 g. Neff, Heſdenheim 30 Heldburg, Aletſen-Geselischaft für 808 2 35 10 5 0 180 128 8 5 Saureefwelge der,-Anstelt, Vorz.-Akt. 87 8a. fielvetie Conservenfabrik, Grossgerau 10ſos apyrolnert 105 OCouvertfsbrik, Konstanz 87 582 2 Kuſavlen 0 8 5 Brauasehweig e enenmddle vorm, Sene, Fleldeſbeg. 88— G, Nanghem.. remer Gummiw 92 u. 600 Hildeshelmer%%ꝙ 772 28 Perthes Fr.., Akt.-Ges., Gothe, Votzugs-Akt. 105 225 Stüttgert 1 1 Hiochfreguenzmaschinen&.-G. für drahtiese Tols- Setuelsche Tefraingeseſſsch, ünchen-Fiesenfeld 25 20 Ten eeee 188 1828 enele 150] las Pfaſzische Chamotte- und Thonwerke. 122 Zuirnerei FHHHCCCCCC ln es echesftsehere 0 JC„ Melzfebrik Mannfem—10 „ Beepte e e CV 308 2005 100 Otterbergg.50— 5 8 5 15 7 2 2 1525 260 ꝶ23*33 bſotehelmet enkvereis[127 124 8 885 FFFFFVVVVVVV 77 71 fiers ee b Krenenbrau- 75 70 Sohlg Selſbabgez Köer olste ente ehe e Bumenlehes Brauheus Bnmnmnn 95— sbenlohesche Nährmifteſfabrik, Akt.-Ges. 106f ba. Gemene cnende„*„3i 05 92 rikanisch 55 9 8 8 Dortmund. 85—15 5 0 99„„„„„82— Böôdicker Cerf& Hoſsburg 86 Hohenzoſſernhütte Emden Vorzugs Aktlen 34. 82 Rombach14986 os Bremer Kol-Hand. Vorm. F. Oloff& Oo. „ e s. ggntr cee eeee, An oe, dintehs 187 0 Fbe dee See: Sentetenee Sepene 8 215 Vo ofzgs.-Akt. les102 Folsstof. 855 Wosongen 30 5 5 55 Wee 18ces 12 5 Hannover, Prleftt.-Aktien 136 1382 HGotef Kaiserhof, Wiesbaden 23 5 75 fee es 88 99 0 ſrose, des Phespfs 0 1915 * 2 Herme 5148lka40Hotel o, Kurbeus St. Slasſen„55 140 9 — Etess- ung Walzwerk, Reisholz. tsche Wen-Ges.. Nugs-Antel 0 5 Sienee„„„ us. geseoie Uere e 28 28 estoſteſte Rüsee s be 5 7 rebe der 800 EE 707 1555 Hatene Cegegfschege 25 Wcesstegde Akt. 32 29 Bfabssſsehs Raesegssenstegs⸗ enin K. 350 85 Buss enwerk U. E el, Micheſstadt.— 8 9 Soselnseſn e0 Ssimon Asbesct Aaen 106 95 e 5 Noris, Nürnberg. 08 ae eee 125 125 Oeutsche areaeee ecbe 2—„——*b—2 Huk jengeseſtsche 5 8 Lecßbfuck, Audsburg 855 79 nnstedtbraueref, fassau.— 102 Segensburger Stauhaus vorm, Zahn 108 1 Oeutsche Fautsg 5— 5 Sacblapentd 8„ tsche Koſonialgesellschaft für Südwestaffi Sstolsbed„Vorzugs-Aßtſen] 80 75 Justus Kelllefklle f7 7s ftefnau- Terraingeseſſschaft. 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Cterene 8 1386 184 e 8 Sbemische Wertke Reishoſe 5—ʃ„„.klein Stenger, Acheffenburg. 80—„ Lupfepserte, O 112— 140137 Jalt eee 355 Jetenberg att-Ges., frechen 820 3810 K i Bietigdeim. Stam„ Scnschtbaugeselfschaftft 405—25** Ciever Gredltbank„ angepnsh ünes 9 e 80 Fhelnmüblenwerke, Mannhemm 55— 105Catt 7 i Solmsrer Förberel u. ens0 Colmar, 75 170 vorm. 5 Fhsinschiftahrt Lorar. Fendel, sggheim 1440 135 1 ae Soncordiahütte vorm. Sebr. Lossen 83 1 5 10 60 M²älp Rodi& Wenenberger,% Fforzhelm susen 168 152 Co., Nü i ſioKacko Land 8 Minen-Gesellschsft Donsof chem. Fabrik Aſtenburg, Lit. K4 5—Kapuinerbrau, Kulmbach. 5 Akctlen 585 ͤ— Rommel, Weiss& Co, Mälheiim—„78 21 Lautschuk flenzung Mesnja 5 0 5 260— Forlstuner Steuereigssellsch. vorm. e Seh Bongenberd Aienrerte kennde 898 88 it“ Veraags adgs 0% bstsecberger Telbafn. Noimaf e ſn oric aler ai ces, Balebus:: er es dee en Feamens Aae Dulsbü 83„VUUVT Fottweiler Pfauenbrabere!. 1 direneteh o Fümage„8. gel. 205 905 Ruhrmerte, Akt.-Ges., rnsberh 140 18 deee e 53* 55 eeeee vorm. A. Rodberg 5 95 80 5 55 tschlkferhsderef ie'kcrsn 85 92 loster& C. Leupds, ee— Sasar- und Mosel-Bergwerksges.— 11 12 5 e Beriln„„„40— Knor S5 F. Ablſen. Gesellsch, Heilbrongag 220 282 Saccharin-Fabrik Akteges., vorm, Fahlbefg, List 125 e e-Akt.-Ges. Peniager ee„ 85 7„Vorzugs-Aktienn— 80 a Oo. in Selbke- Westerhusen 8 Minen Eisenbahn Sekschee Doessauer Strassenbahn.-„Bessau„„ 45˙ Loschlin, Schmidt 8 8 64½ Sschsische Tüllfabrik.-., KRgppe!“ 142 139 Deutsche e 870 Pia 15 5 5 295 255 Kelchelberg 00 Wimplen%%%ͤCCC⁰òNVV ein Geselſschaft vorm. Hlerm. Wiigd 54 45 01l aum i un eberei 7 57 200 Salpetetwerke enmelster „ rcel Cunge Akclen) 285 283KCölner Werkzeugmaschinen eofzugs-Akt. 995 5— Seſenlende eiennn 188 1955 ee 5 5 5 4 Emtssion 5„„221218„Stammm-Akt. 1]— Sangerhsuser Feſſenfabte. 50 48 Pomons Blamenten-Geseſischaft 5 8.-., Narnden— Königsbschet Brauerel. Loblenz—7⁊ fi109 Schseffer& Ole,, Pfastatt—— 28 Semes Keutschuk Co. Stommakttſ, e Ratl 88 Krafttshreug.-.,, Berlin.[60 50 Scheſdheuer& Slessing.-., Duisburg ktagende 8 ee.-., Duls 150„„„ i i2Krefelder Sa 5„ 102 58 Schſtlerwerk Godesberg.-., Godesberg, 8 88 12 leume&.-G. Berfin iri, Seſdenfarbere!i! on, Alt ſen 28— Soßleppschiffahrt auf dem Neckar, Hellbronn 5 5 vorm. Schlslchef, 100—„„„ 3 8 Sechlossßstel u. klotel Bellavue, Heſdeſberg öt V 5 5 8 5 ertte, O. Vefter Vor-Akt. 87— epplebfzbüi 42 25„„„ kpet 75 Stamm-Ak...( 8 4 age teank. Cörrscg::: 447 44 Scbrepel 2 Kutschbsch, ner,—122 117 Devtech⸗ eseleee Oognac- Brennerel vorm. Kreis Aſtenaer e 1 Lit. 8 783 71 Schreyer'sche Bierbrauerel.-., Hlasserode 104 99 Soutß Woest Afrſcs Co. engl Stücke Sebr. Mach 87 82„ Zülſcher Eackerfabtit, Ameln Lus, Akt.— 400 Schuchmsno-Brauerel, Böelkingenn 2722 Osembare Kaffesbad-Gee. 5 ee Dempfsch.-Ges. Hlamburg 70 65 Kahrortet Strassenbenn 150 142 Les ugc Kagelschiffahft, W. klemsotß„„58 50—5 errugs-Antelis Pielrcher 8 bötte. VorzAkt 1. 320 5 Olashütte 23523 195 755 Sektkellerel„„ 173 Diesmantminen loerteboeht, 8 8 D. dah un chätie o72 35 rügershall pman——* 388 79 brtk, Sobleden 16Fobnle, 20. uset.-. eoknhe 448 148 135 AWG... 24 122 Wetss de foillon Diemetfmigen 4 Koney J7)ßßßßCͤͤͤCC00 Slenel& Oo. 3222 45 6 Westefritanfsche Pflenzunge-OJes. Slbondd. 388. ſeer fnen cede S08 ate it Picht 4. 42 estafritenischöe Fſianzunge-Ges. Vieters 250 Munstmöhle Cine odram SIü 90 88 ISünelco--., Eranz fla wann,„„ 1175—.— Westdeutsche Handels- und Fhantagen-& Telegramm-Rürasse: Mannheim, 4. Februar 1914. Margold. Marx* Soldschmict, Mannheim. Abteilung: Aktien ohne Börsenpreis. B bedeutet: erbitte Gebot,& bedeutet: erbitte Offert. kesxret- Botllr: Ur. 56, 1687, 6436 Provislonsfrei! Nachdruck und sonstige widsrreontliche Senutaung verboten. 15 bersteben sich unsere Kurse franco Stückzinseg. — Für alle dislenigen Aktien, welche 53 5 55 Käufer und Verkäuter und bitten eventuell um Offerte bezw. Gebote. 0¹ ale Oeschätten in Akktien ohns Sörsenpreis sind WMir niemals commissionare, sondern ststs Seidsteduler resh. Selbstwerczuler. 85 oh mont notiorten Werten finden cddis vom Oeniralyerband des Deutschen Sank · ung Santcllergewerbes nlortuir testgeseteten Usaneen rar ahle Geschatte„ Maaahein. in ooger Kursliste nioht ee ene, 81 Nen 8 Senütsen Sib Jeiss die Gclehenleit meis suriusesbl. e 925 ger ſen Mrplsv Wes Weneral⸗Aneiner.— Gadiſche Reueß Auachrichten. (Mittaasplattf. Die zichlige Zeit suim t Bligen Hiukauf giutes. Qualitaten: Hunslstraße, am Haradeß N Freise bedeutend unter regulũtem Wert,“ lals, Beim Kaußhaus. 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Als ich zu ihm kam, befand ich Vexlassung, die man sich denken kann. Ich war hoch- Ged anken zu ſassen, keipe Lust zum Beruf, unzu- gesellsch aftlich vollständig unbrauchbar, melancholisch, anken einstellten. Es War die gräßlichste Ver- Verfallen kann. Ich versuchte das Letate und nheim, N 3, 3. Schon nach lAtägiger nach 6 Wochen gesund Worte sind Überhaupt zu arm, um den Dank er verdient, denn er gab mir tatsächlich das Loben zäker herzlich für seine erfolgreiche und ge wrisgen- des Herrn Schäfer mit bestem emplehlen. Willy Pohl, Tonkfnstler, Mannheim. T ar. Schülf 560*⁵ Akad. gepr. Lina Kullmann J. Wiener Näh- und Zuschneide-Schufe gegr. 1909. Dintritt täglich. Prospekt. Schunittmuster C2, 4. Plissg-Anstaſt M 4, Ernst Levi Aipl. Lehrerin plifſter. von Mas kenſtoff. extra billig. 89228 Telephon 5218. 85188 Dn Das fremde IRiyd. Roman bon Robert Heymann. Nachdruck verboten. 18) Fortſetzung. Hanns war ſo gut zu ihr, daß ſie es nicht über ſich brachte, ihm Leid zuzufügen. Denn, daß er leiden würde, wenn ſie dahin ging, das war ſicher. Aber nun ſie wieber in München waren, ohne Doktor Katt noch geſehen zu haben, überkam es ſie immer öfter mit elementarer Gewalt. Sie wohnten mitten in der Stadt, denn Hanns mußte zu jeder Zeit ſchnell in der Redaktion ſeln. Hoch bvben im dritten Stock eines alten Hanſes am Marienplaß hatten ſie ihr Quartier aufgeſchlagen. Hanns hatte zwar erſt die Befürchtung geäußert, ſie würden da zu wenig Luft haben und es ſei zu lärmend, aber Gudrun hatte haſtig die Ent⸗ ſcheidung getroffen. Er überließ ihr in ſolchen Fragen alles. Seine Gedanken kreiſten nur um die Intereſſen ſeines Berufes und um die Sehnſucht um Gudrun. Sie batte gehofft, durch den rauſchenden Verkehr, das ärmen, Haſten und Treiben unter ſich abgelenkt zu werden. Aber ſchon nach wenigen Tagen, als der erſte rubel vorüber war, als die Möbel endlich auf hrem rechten Plaße ſtanden und die Tapezierer, Anſtreicher und Lieferanten ſich verlaufen halten, fühlte ſie die grenzenloſe Einſamkeit um ſich, die in ihr war. Davyr hatte ſie ſich gefürchtet die ganze Zeit ber. Solange Hanns bei ihr war, ſchien alles gut. Sein Weſen war ſtark genug, jede andere Sehnſucht in ihr zurückzuhalten. Aber uun er oft gegen Abend nach Hauſe kam nd ſie manch langen Tag ſich ſelber überlaſſen wurden die Stunden zu bleiernen Tropfen, die kaum fortzugleiten ſchienen, endlos in der eit ſchwebten und mit boshafter Langſamkeit, zah und träge, endlich abfielen, um einer neuen, Ios ſtillen, langſamen und troſtloſen Platz zu nun Gudrun mit gefalteten Händen am Fenſter und zöhlte die Minnten, bis Hanns zu⸗ cklehrte. Der Lärm des Platzes beruhigte ſie n wenig während er Hanns nervös machte, daß er ſchon nach wenig Tagen erklärte, hier würde er nicht bleiben. Gudrun war es zufrieden. Sie war mit allem einverſtanden, was er wünſchte, und er billigte alles, was ſie beſtimmte. Trotzdem war eine geheime Leere zwiſchen ihnen, die ſie beide ängſtlich zu berbergen ſuchten, indem ſie immer ſprachen, entweder Hanns von ſeinen Arbeiten, oder Gudrun von den kleinen, nichtigen Ereigniſſen des Tages Oder ſie unterhielten ſich von den Erwartungen, die ſie an die gemein⸗ ſame Zukunft knüpften. Abends, wenn es ſtiller wurbe, wenn die Wagen langſamer über den Platz fuhren und die Menſchen wie Schemen wurden, da die Dinge ihre Härlen verloren und die lärmenden Pflichten verſtummten, da ein geheim⸗ nisvolles Zwielicht ſich über den Platz ſpann und die Häuſer in ſtille Schatten traten, ſtanden ſie auf ihrem Balkon und blickten nieder. Es gäbe kein charakteriſtiſches Mün ohne dieſen Platz, an dem ſich die vielen Straßen⸗ bahnen ſozuſagen aus Prinzip ſtauen, denn die alte Zeit will ſich hier ſtandhaft noch eine kleines Plätzchen ſichern. „Ich könnte mir den Marienplatz gar nicht denken, ohne die Muttergottesſäule und die drei alten Betſchweſtern davor“, ſagte Hanns.„Dieſe drei Geſtalten ſcheinen unſterblich zu ſein, denn ich ſah ſie ſchon in meiner Kindheit, und da waren ſie genau ſo alt, knieten auf den Steinſtufen und murmelten Gebete. Und dann die alten Türme über den mittelalterlichen Häuſern neben dem Fiſchbrunnen, wo ich als Junge noch den Meczger⸗ ſprung mit anſah, ſo einen alten lieben Münchner Brauch, der nun längſt ſchon abgekommen und vergeſſen iſt.“ Sie blickten beide auf das neue Rathaus mit ſeinen Lindwürmern, wie es beängſtigend die breite Faſſade in den Platz hineingezwängte, die Weinſtraße faſt erdrückend Gudrun legte ihren Arm auf die Schulter ihres jungen Gatten, während er in das gedämpfte Brauſen des Verkehrs da unten und in das Klingeln der elektriſchen Wagen hineinerzählte: „Erinnerſt Du Dich noch, wie hier die Pferde⸗ bahn mit dem alten Schimmel in gemütlichem Trab dahinfuhr? Und wie auf unſerer Seite noch ſo uralte hölzerne Torbögen ſtanden, in denen der Schritt wie in unterirdiſchen Gewölben widerhallte? Da befand ſich auch die Wirtſchaft zum„Ewigensicht“. Du, und da waren Meſſer und Gabeln und die Holzteller am kleiwen, eiſer⸗ nen Kettchen an der Wand befeſtigt, weil es manchmal den Gäſten einfiel, ſich das eine oder andere als Austauſchgut mitzunehmen.— Es verkehrte hier nämlich die beſſeve Zunft. Was chen mehr iſt nun aus all dem geworden? Nur der Donyfl minos und die Kavaliere i zwiſchen Maurer und Steinträger eingezwängt.“ „Natürlich iſt auch der bekannte Hanns Storm hier oft über alle Gebühr geſeſſen“, lachte ſie leiſe, Er zog ſie an ſich:„Weiſt Du, wenn erſt Winter iſt, und der Faſching wieder in München tollt, dann wollen wir beide in vollen Zügen das Leben genießen, und Niemanden um Erlaub⸗ nis fragen, wenn wir auf die Redonten gehen. Ich ſehe Dich ſchon in einem meergrünen Do⸗ mino aus Seide. ein Extraſeuilleton will ich um ihn ſchreiben, denn ſolche Domino ſind teuer. Aber bis dahin Sie unterbrach ihn und ſchüttelte den Kopf. „Nein, Hanns, ah liebe dergleichen nicht“ „Du biſt immer ſo ſtill und in Dich gekehrt, Gudrun! Wir müſſen etwas ausdenken, Dich zu zerſtreuen. Du biſt zu viel allein!“ „Ja, Hanns, das bin ich.“ „Aber das läßt ſich leider Gottes nicht ändern. Wenn ich es ändern könnte! Jede Stunde, die ich von Dir, iſt ausgefüllt mit Sehnſucht.“ „Sehnſucht... wiederholte ſie und richtete das Auge in die Ferne Er näherle ſeine Lippen ihrem Ohr und flü⸗ ſterte ganz leiſe, voll verhaltener Zärtlichkeit: „Das wird anders werden, mein Schatz, wenn erſt ein drittes Weſen wenn erſt ein ſüßes Kind mit einem Engelsköpfchen um uns ſt Ihr Antliz war in einen Schimmer von Milde, Liebe und Güte getaucht. Sie ſchloß die Augen, damit nur ihre Seele ſehen konnte, und ſtammelte, ganz nahe bei ihm: „Sehnſt Du Dich darnach?“ „Ich liebe Kinder, Gudrun, ich liebe ſie über alles. Haber ich möchte am liebſten noch lange, lange mit Dir allein ſein. nur mit Dir denn ein Kind nimmt mir einen Teil Deiner Zärtlichkeit. und darunter würde ich leiden“ Sie öffnete groß das Auge „Darunter— würdeſt Du— leiden?“ „Aber ich weiß, daß Du Dich darnach ſehnſt. und weil es Dein iſt, Gudrun, mein und Dein, darum liebe ich das Engelsköpfchen jetzt ſchon und finde mich mit allem ab uftd hoffe und ſehne mich Da ſchlang ſie die Arme um ihn und legte er⸗ ſchauernd ihre Lippen an die ſeinen, während das Glockenſpiel am Rathaus ſingend und klingend die Nachtſtunde kündete hre Weißwürſte eſſen, Eines Abends kam er gemächlich die drei Trep⸗ pen heraufgeſtiegen, beſah ſich lange das Tür⸗ ſchild, blickte eine Weile durch das Stiegenfenſter in den Hof, als müßte er das ganze Milieu ge⸗ naueſtens ſtudieren, dann klingelte er. Hanns öffnete ſelber. Er wurde rot bor Ver⸗ gnügen und fiel dem Freunde um den Hals: „Herzensjunge, das lobe ich mir! Du haſt alſo doch den Weg da herausgefunden und mich nicht ganz vergeſſen. nun komm nur herein meine Frau wird ſich freuen“ „Wenn der Berg nicht zu Muhammed kommt, ſo.. und ſo weiter Gudrun kam Asmus entgegen, das nene funge Dienſtmädchen nahm ihm den leichten Sommer⸗ mantel ab. „Alſo.. nachdem Du Dich hier dergräbſt und offenbar Deinen Frieden mit der Welt gemacht haſt, wollte ich Dich mal in Deiner Klauſe be⸗ ſehen.“ Er wandte ſich Gudrun zu: „Sie ſehen ausgezeichnet ans, funge gnädige Frau ausgezeichnet!“ Er lächelte verloren. Sein Blick verharrte eine Sekunde ſcheu auf ihrem Antlitz, dann glitt er darüber hin und verlor ſich am Fenſter. Gudrun lächelte, ſelber etwas verlegen, denn ſeine un⸗ ſichere Art teilte ſich auch ihr mit. Hanns mußte erzählen. Wo ſie geweſen wa⸗ ren und wie ſie den Frühling verlebt und wie nun alles ſein und werden ſollte „Selbſtverſtändlich mußt Du jetzt oft, oft zu uns kommen, Asmus, denn Du biſt ja Jungge⸗ ſelle, wir aber haben ein Heim. Du biſt immer gerne geſehen und mit Freuden aufgenummen nicht wahr Gudrun?“ „Immer, Herr Asmus“, nickte die funge Frau. Asmus ſah ſie mit einem Blick voll Dankbartelt an. Wieder lag in ſeinem Auge eine ſcheue Huldigung ihrer Schönheit. Gudrun, deren zartes Gefühl für die kleinſte Regung don außen empfänglich war, wandte ſich mit kaum merd⸗ lichem Stirnrunzeln ab. „Wie geht es Schweſterchen Erna? Und hauſt Ihr immer noch in dem dunklen, lichtloſen Zim⸗ mer mit dem Ausblick auf zwei Bäume?⸗ „Ich ſchon. und ich fühle mich wohl wie ein Maulwurf, denn ich habe nun einmal nicht den vlhmpiſchen Lichthunger wie Du. dund Erna⸗ chen Sein gelbes, riſſiges Geſicht erhellte ſich und ſeine Augen glänzten 5 ſeht noch. wo am Seſcheng ing die eleganteſten Do⸗ Asmus, der Freund Hauns Storms, war der eer das verſtedle Paar arfſpberte 1 Mittwoch, den 4. Februar fore [Mitiagaspfatt) Weneral-Ameiger.— Badiſche Reueltt Nackrichten. Die Bekanntmachung des hiesigen Saalbau-Theaters, dan kommenden Donnerstag, Freitag u. Samstag in diesem Theater zu sehen sei, kann nicht den Tatsachen entsprechen und führt zu groben Täusch- ungen des Publikums Ninder naben Zutrittl Tragk. Hel-l. Aaltzgal-Jeater MANNHEINM. Mittwoch, den 4. Febr. 1914 30. Vorſtellung im Abonnement B. FIDELIO Oper in zwei Akten von F. Sonnleitner Muſik von Ludwig van Beethoven Regie: Eugen Gebrath— Dirigent: Fel. Lederer Nach der Kerkerſzene: Leonoresa-Wuverture Nr. 3 in-dur Perſonem Don Fernando, erſter Miniſter des Königs von Spanien Mathien Frank Don Pizarro, Gouverneur einer Feſtung, die als Staatsge⸗ fängnis dient Floreſtan, ein Gefangener Levpnore, ſeine Gemahlin unter dem Namen Fidelio Rocco, Kerkermeiſter Marzelline, ſeine Tochter Pförtner Frtebeich 8 1 rſter Friedr artling Zweiter) Staatsgefangener Hugo Voiſin Staatsgefangene, Ofſfiziere und Wachen, Volk. Die Handlung ſpielt in einem ſpaniſchen Staatsge⸗ fängniſſe einige Meilen von Sevilla. 2 15 im Kromer alt. Günther⸗Braun Hermine Rabl Wilhelm Fenten Gertrud Runge Laſteneröſſ. ½7 uhr Anf. 7 Uhr Ende ½10 uhr Das Jerſonal iſt angewieſen, während der Ouvertüre Niemanden den Zutrittzum Zuſchauerraum zu geſtatten Nach dem 1. Akte größere Pauſe. Hohe Preiſe. Weln-Restaurant un Madxim Künstler-KTonzerte. —— 788 Täglich frische Holländ. Austern. Tel. 1920 Donnerstag, 5. Februar 1914 Tel. 1920 abends.11 findet im Restaurant Neckarschloss Srosses Karnevallistisches Konzert statt, ausgeführt von der Sancbomeson-⸗Kapelle„Eintrachs““ intritt frei! Ohne Bleraufschlag! Sowile qed meſe ngneegen Arübes Voppelschlachlles! Es ladet häöflichst ein 34137 Bar Besttzer: NMeh. Bernd, la- Iosefstr. 2. kommt dieses underwWwerk Donnerstag und Freitag zum letzten Male zur Vorführung. 8 8 5 Nenes Theater im Roſengarte Mittwoch, den 4. Febr. 1914 6. Vorſtellung im Abonnement Er und ſeine Schweſter Poſſe mit Geſang in vier Bildern von Bernhard Buchbinder Muſtk von Raimann Regie: Emil Reiter— Dirigent: Fritz Zweig 1. Bild: Ein nenes Talent. 2. Bild: In der Redaktion der„Großen Trompete“ 3. Bild: Die geſtörte Vorſtellung. 4. Bild: Zu Hauſe. Kaſteneröff. 7½ Uhr Anf. 8 Uhr Ende u. 10½½ Uhr Pauſe nach dem 2. Bilde. Neues Theater⸗Eintrittspreiſe. Im Grogh. Rufthealer. Donnerstag, J. Febr.(30, mittl. Preiſe) Und Pippa tanzt. Anfang ½8 Uhr. VVVVVVVVVCC 2 „Arien Mannhbeim Isenmann'scher Mänuerchor E. V. Unser dieslaähriger asken-Ball mit Dekorierung ſindet am Samstag, 7. Februar 1914 abends 8 Uhr im Saale der Liedertafs, K 2, 32, statt Einführungen sind gestastet. Der Vorstand. eseeeessesseeeseeese Seessessesssseesessseesseeese 80349 3 eeeeseseeeseeeeseseesseseeeess! werden gut Stühle wa bidig Sefloehten Diefelben können im Hauſe gegen Poſtkarte abgeholt werden. L. Sehmidt, 6, 1. 35188 El. ſeid. Damenmaßle (Pirette zuverlod. zu verk. 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Am Montag abend verſchied nach langem Leiden unſer innigſtgeliebter Gatte, Vater, Großvater, Bruder und Onkel. Herr * 2* Friedrich Neubert Wirt im Alter von 67 Jahren. Wir bitten um ſtille Teilnahme⸗ Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Mannheim(Alphornſtr.), 4. Febr. 1914 Die Beerdigung findet Donnerstag ½3 Uhr ſtatt. 35143 ohne Extraberechnung der roten Kautschukplatte. Langi. Garantie für Haltbarkeit Aahnziahen gt 5V Merzl9g spez. für und Personen Irp Aahnmur.J. Sperlallät: Brücken- Cebisse in feinster Ausführung Soldkronen- Stiftzahne Plomben.. V. Mk..— an Nervtiöten. Mk..— Zuahnreinigen Vv. Mk..— an Aeparatur zerbrochener Gebisse Vv. Mk..— an Umarbeiten alter nleht mehr passender Gebisse schnell u. billig GEW'Ssenhafte schonende Behandlung. Veberzeugung macht wahr! Zahn-Praxkis Bermant Jetzt: p 4, 15 früner Motapotheke ö l, 4. 28 ermisontes 20¹⁰ Morgen früh: Auf der Freibant Schweinefleiſch. Schlachthofverwaltung. . Hypotnekenkapital auf hieſig. 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Uuseren werten Mitgliedern zur Nach- richt, dass unser langjähriges, passives Mitglied, Herr Mihelm Cramer nach längerem Leiden, gestern früh 9% Uhr sanft entschlafen ist Wir verlieren in dem teuren LVer- blichenen eines unserer treuesten Mit- glieder und werden demselben ein ehren- des Andenken bewahren. Die Feuerbestattung findet am Don- nerstag, den 5. d. Mts., nachmitt. ¾3 Uhr statt. Wir bitten um zahlreiche Betei⸗ ligung am letzten Ehrengeleite. 89378 Der Vorstand. Jannheim, den 4. Februar 1914. Tederene 10 II SMnche per 1. März eine --Zimmer-Wohnung mit Bad, möglichst Oststadt oder zwischen Bahn- hof und Schloss. Gefl. Oflerten mit Freis unter Nr. 28592 an die Expedition ds. Bl. Beamter ſucht 1 od. 2 gut möbl. Zim. m. Penſ. in rets⸗ 28466 5 rühig. Hauſe Nähe Presz⸗ bahnhof. Offert. m angabe unter Nr. an die— d. Wirtſchaft, mit geeign. FFlachenbiergeſchäft, zu vk. Off. an Gramlich, Wald⸗ parkſtraße 41. 69770 Gutgehende Wirifhaſttz im Induſtriehafengebiet per 1. April zu vermiet. 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Ich werde in kraftvoller Weiſ des Reichstages üb nunmehr vollendete Eiſen Nörderung der Kuktur. iſt bekannt. daß die Herren Profeſſor Dr. Krauſe ein chemiſches Präparat ihren Angaben in einzelnen Jäflen von Nauk⸗ und Klauenſeuche Im Jahre 1908 wurden für 88 Millionen Nark gute Erfolge gezeitigt Hat dem preußiſchen Landwirtſck Erwägungen wegen Erwe der Fabrik erhältlick Liſzt(Up.) fragen an: 509 000 Mark ausgeſeßzt reichend zu Am ſchlimmf Für die piſtieren. F ü einmal geſ Sklavenverträg 7 5 * Mb. Deutſch abe ce Dte tsverhältu ſſe der Der Beruf iſt ſehr ſchwer. ber ſtreng darauf, daß Miß⸗ r können aber nicht plötzlich Arbeitszeit um, wir müſſer 1muß fortgearbeitet werden, und . Im großen und ganzen geht nicht ſo ſchlecht. Koerſten(Soz.): heute noch nach denſelben Beſtimmungen 27 eigt ſchon Reform⸗ fen, mit denen die waruungen würden Sturmft 204. Sitzung, Am Tiſche des Bur Präſident Dr. Kaempf [aAugewieſen 2 geworfer ber Meine Herren! Welche türmi erſtän ſchlagt war. Viel⸗ cke berwenden, Falle, wo das ganze hat, lumpige 100 000 Mark der emann(Natl.) auf Erhöhung des g deutſcher Seemanns⸗ n auf unſere Seemanns⸗ Konfeſſionen einträchtig en auch, daß ſelbſt die fremden See⸗ immer willkommen ſind. So ales deutſches Werk. Es iſt che Reich, hier zu helfen. Die auch nicht fehlen⸗ Abg. Sivkowich(Vp.): die Seemannsheime auch in wirtſchafklicher halten zur Sparfamkeit an. Für dieſe See⸗ n nicht 28 000., ſondern im nächſten Jahre t werden. Zuſchuß für die deutſchen Poſtdampfer⸗ ungen mit Oſtaſien bittet Abg. Dr. v. Graefe(Konſ.) dern e mitg Abg. Gothein(Bp.) fragt an: Zeitungsnachrichten ge ieg und Chemi mittel gegen deckt. Hat der Rei Prüfung veranlaßt und iſt er geſtellt, ſond falls dieſe den behaupteten Heilwert beſtätigt— bereit, das unß unbedingt Mittel für das Reich zuerwerhben und es den deutſchen dieſer Summe Viehhaltern gegen Erſtattung der Selbſtfoſten überall zur Ver⸗ Weggekommen fügung zu ſtellen? 2000 re ni fIſche 00 00⁰0 M t ſtie aber bei a d8 8 nur 188 000 Ma 5 ten. ſoll die die Regierung, noch vor der dritten Leſung die neuen Ver⸗ Minifterialdirektor von Jongnidres: Dein Herrn Reichskanzler 200 Mark erhöht werden. Das iſt ad kräge borgulegen. 8 51 0 4 er zu we 5 55 5 8 . Prieger und Chemiker ſich die Regierung die Verteikung des Fonds i Fur Maßregeln gegen die Reblauskrankheit werden hergeſtellt haben, das nach künft? Ich Hoffe, daß die Heringsfiſcherei beſf 1000 Mark ausgeſetzt. Abg. Peirotes(Soz) Aus den bis jetzt veröffentlichten im Jahre 1911 aber für 150 Millionen Mark. Der deutſche An⸗ Ergebniſſen läßt ſich ein abſchließendes Urtei üder die Brauchbar⸗ teil an dieſer Produktion betrug 1908 rund 29 Millionen Mark, sordert eine Milderung bei der Handhabung des Reblausgeſetzes. kei des neuen Mittels nichk gewinnen. Die Fim Jahre 41.5 Nillionen. Das iſt kein günftiges GEr⸗ Eine Arbßere Spegzaliſſerung iſt notwendig. Die jetzige Schemati⸗ wird ihr Augenmerk auf d 1 5 De ſierung muß beſeitigt werden. Denn die deutſche Produktion nicht Schr 2 ue Das 5 iniſterialdirektor v. Jonquisres: M M 2 5 ˖ 2 Jonquisres: Awg. Kunert(S 8 15 Kr 21 2 1 1 3 N Sbeſitzer wie weik die auch wir. W᷑ einfachung der Verwaltung das kann Armee⸗Intendantur gedi Amfa: lich d antwori och ing zu geordneten Dr. Zuſammenha ſem Grunde kon olgen und den Fond Leider!] Die Berech hier gegeben worden alle dieſe Aufgaben der Landest ˖ chen Reſſo 55 5 ngen 8 dem cht auf Iſt zu erwarten, d ſezentwurf z den vorgelegt we rmäüßige Abg. Dr. Haegy(Elſäſſer): di Mark ſind in Elſaß⸗Lothringen zur Bekämpfun kauslers habe ick n: Ein r Ge⸗ Ko 7 9 ſtändig fruchtlos ausgegeben worden. Frankreich enkwuürf iſt aufgeſtent preußiſche Regierung tun tut ſie tung verſeuchter Weinberge als nutzlos auf⸗ Bundesrat vorgelegt n. 5 f 5 de Ar 2 Auch den kann ihr dehauptet, die rhnverwaltung fiſcherei entgeg Das Reichsamt des Innern. Jeugnte (Sehnter Tag. Einzelberatung.) 2* Zur Förderung der Hochſeefiſcheren iglich ſeine Reben auf amerikaniſcher Grundlage bleibt bei uns nichts anderes übrig, als den⸗ 9 2 hreiten. Die Rebbauern mit wenigen Ausnah⸗ d darin mit der Regierung vollkommen einer Meinung. Abg. Dr. Becker⸗Heſſen(b. k..): n 4 B. Zeit einen 5 den richtigen Schutz findet. Doch wir damit einver⸗ ie immer noch 58 iden größere Verſuche mit der Anpflanzung von Amerikaner⸗ 0 ung mit igen Nahrungsmi en den 8b verſorgen. verſtärkte Förderung 5 4 die Regier notwendig. Vor allem bed ei Abg. Dr. Paaſche(Natl.)⸗ Fiſchere Vermehrung. Sehr de eh llen feſthalten an dem Reblausgeſetz. So wekt möglich, dohe Unfallst fiſchereigewerbe. F dieſem Gebiet Einheitlichkeif herrſchen, wenn auch liegt ſicher in anſtr n der Weinbergbeſitzer entgegengekommen werden kann. wird bewilligt. 8 veriagt ſich. 91 Uor: Handhabuüng des Vereinsrechkes. 6 Uhr. auf den Heringsdampfe Sordnung nicht die Le 900f den Heringsfiſchern verei dem nächſten Jahre glr 1 Me rbeit erha Nahrung. e gebunden. Geschäft Gebr. Kayser Billalen im Mamnmmheirn:— 2, 11--s der Lenkordlenkirebe),& 5, 10 Cungbuschstr]. T 3, 24, Schwetziagerstr 106(Peke Traltteurstr.]. Meckarstazut: Mittelstr. 34. Neckaraü: Katharinenstr. 19. Uindenhof: Meer- deldstrasse 25. Waftket: Oppauerstrasse 8. Schnstengen: Mannkeimerstrasse 9. Ludei Udigsgalen: Ludwigstrasse 20. Ladendurg: am Marktp atz. Viernheim: Rathausstrasse 8 7 ——— * —— ——————— bis Schluss dieser Woche im fl frf0l it die lnsertn in General-Anzelger 84 Badlische Neueste Nachrichten — —— Den 4.—— 5 zegründet 1857 plom 1882 rUrt 88 a rander MHethode ue Iöne -Handſchriſt, Puchfüyzung Wochen aneignen; 1 Ene und Baubeſchrhg. enthaltend, vor einigen Tagen irgendwo liegen geblieben oder verloren. Abzugeben Georg eeeee 12. Eichelberg. Sountag, den 1. Februar in der Hürte 28039 1 Ning mit 3 Schlaſſeln gefunden. Abzuholen bei H. Voigt, — 88. Tuuanal Jo. Dame mtt Stagts- vonkurs im die ſich durch enth in Paris d Soracke vollkommen u. Azentlos angeeignet hat, erteilt nterricht n. Konverſation. Bereitet Offiziere zum Dolmetſcherexamen vor. Ofert unter No. 28322 an die Expedition ds. Bl. *2 Beteiligung an einem Kurs für die erſten Schuljahre, werden noch einige Kinder geſ. Nach⸗ hilfeunterricht in allen Jächern. D 7, 25 part 887⁰ Alapier⸗Unterricht! an Anfänger u. en chr. Helene Lindner ie Friedrichsplatz 11 part. Erſte Reſer. 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Zweimal Witwer, erſt von einer Prin⸗ zeſſin Lobkowitz, dann von einer Gräfin Per⸗ Ppncher, verheiratete ſich Fürſt Blücher von Wahlſtatt, faſt 60jährig, zum dritten Male 1895 in St. Petersburg mit der damals 18jährigen Prinzeſſin Wanda Radziwill, einer Tochter der einſt vielgenannten Prinzeſſin Katharing Radzi⸗ will, der Freundin von Cecil Rhodes. Aus dieſer dritten Ehe ſind inzwiſchen noch drei Kinder hervorgegangen. Nun aber meldet der neue gothaiſche Hofkalender für 1914, daß ſich im vorigen Jahre, am 11. Januar 1913, der ein⸗ zige Sohn aus zweiter Ehe des Fürſten, der 1890 geborene Graf Lothar Blücher von Wahl⸗ ſtatt, mit der 1876 geborenen Prinzeſſin Luiſe Radziwill vermählt hat,— die eine ältere Schweſter ſeiner Stiefmutter iſt. Die Folgen dieſer merkwürdigen verwandtſchaftlichen Ver⸗ bindung zwiſchen Vater und Sohn ſind höchſt ſeltſamer Art. Fürſt Blücher und ſein Sohn ſind Schwäger und Graf Lothar Blücher iſt der Onkel ſeiner jüngeren Geſchwiſter, außerdem aber auch, als Gemahl ſeiner Tante, ſein eigener Onkel geworden. Wird ihm ein Sohn geſchenkt, ſo iſt er demnach deſſen Großonkel und zugleich deſſen Vetter, der Sohn wird der Neffe ſeines Großvaters ſein und ſo weiter — Das Denkmal für den Hecht von Teterow. In Teterow, der durch Fritz Reuter be⸗ kühmten Stadt, wird dies Jahr ein Marktbrun⸗ nen aufgeſtellt werden, deſſen Eigenart auch au manchem größeren Orte nicht ihresgleichen hat. Den Ausgangspunkt der Darſtellung gibt näm⸗ lich eine alte mecklenburgiſche Schnurre, derent⸗ wegen die Teterower im ganzen Lande bekannt ſind. Denn Teterow iſt ſo etwas wie der Ruhm Schildas augedichtet worden. Die Teterower, ſo berichtet die Sage, haben einmal einen rieſigen Hecht gefangen, der wahrhaft der großherzog⸗ lichen Tafel würdig war. Darum beſchloſſen ſie nun auch, das ſchöne Tier aufzubewahren, bis der Landesvater käme, und es ihm dann vorzu⸗ ſetzen. Sie kamen da auf die kluge Idee, den dd Hecht wieder in den See zu ſetzen. In feier⸗ licher Handlung fuhren ſie hinaus, gaben den Hecht ſeinem Elemente wieder, und um die Stelle nun auch genau wiederzufinden, ſchnit⸗ ten ſie bei der Ausſetzung in den Kahn eine Kerbe und ſegelten damit fröhlich wieder heim. Die Geſchichte wurde bekanut, und wenn Tete⸗ rower mit anderen Mecklenburgern zuſammen ſind, fragt man ſie, ob ſie ſchon den Fiſch wieder hätten Nun wollen ſie ihn als Sinnbild der Stadt auf dem Markte haben. Prof. Wilhelm Wandſchneider, der Berliner Bildhauer, ſelbſt ein Mecklenburger Kind, entwarf den hüb⸗ ſchen Brunnen. Aus einem zwölfeckigen Becken ſteigt eine runde Steinſchale auf und in der Mitte auf dem Brunneuſtock wird ein draller Bronzeknabe auf einer Kugel ſtehen, der in den feiſten Aermchen den Prachthecht hält und das wild mit dem Schwanze ſchlagende Tier ſich um ſeine Schultern balanzieren läßt. Am Kopfe häugt dem Hecht ein Glöckchen— auch das war eine Sicherung der Teterower—, um den großher⸗ zoglichen Hecht wiederzufinden. Im Herbſt die⸗ ſes Jahres ſoll der Brunnen auf dem Markte aufgeſtellt werden. — Um 40 Millionen Mark. In wenigen Ta⸗ gen wird in Newyork ein Rieſenprozeß be⸗ ginnen, der mit Rückſicht auf die Perſönlichkeiten und die Rieſenſumme, die in Frage kommt, äußerſt intereſſant iſt. Die Klage wird von den Erben des Ehepaares Fair, das im vorigen Jahre bei einem Autounglück ums Leben kam, gegen Frau W. K. Vanderbilt um die Summe von 40 Millionen Mark geführt. Frau Vander⸗ bilt, die eine Erbin des Herrn Fair iſt, erklärte beim Tode des Ehepaares— ſie ließ den Be⸗ weis durch Zeugenausſagen erbringen—, daß Fair ſeine Gattin um einige Sekunden überlebt habe und daß infolgedeſſen ihr die Erbſchaft zu⸗ fallen müſſe. Die Erben der Frau Fair glaub⸗ ten ſich in ihren Anſprüchen benachteiligt und erklären, daß Frau Vanderbilt die damaligen Zeugen zum Meineid und zu falſchen Ausſagen verleitet habe. — Religiöſe Reformen in China. Die ſechſte Sitzung des chineſiſchen Verwaltungsrats hat einige ſehr eigenartige Beſchlüſſe gefaßt. Zuerſt hat ſie ſich mit der Frage der Staatsreligion be⸗ ſchäftigt und ſich für die Anbetung des Himmels entſchloſſen. Damit iſt die Lehre des Confucius zur Staatsreligion erhoben. Es wurde be⸗ ſtimmt, daß der Präſident der Republik bei den religiöſen Zeremonjen keine Krone auf dem Haupt tragen dürfe. Es ſoll noch ein beſon⸗ deres Zeremoniell ausgearbeitet werden. Auch die Zeremonie des Kotau iſt wieder ins Leben worden. Als Tag für die religiöſe Feier iſt die Winterſonnenwende auserſehen, Eine Verehrung der früheren Kaiſer ſoll nicht ſtattfinden. — Das größte Fernrohr der Welt. Das größte Fernrohr der Welt, das bisher gebaut worden iſt, geht jetzt in Kanada ſeiner Vollendung entgegen. Es wird 360 000 Mark koſten, und ſein Spiegel, der aus dem vollkommenſten Glas beſteht, das menſchliche Geſchicklichkeit anfertigen kann, hat 6 Fuß Durchmeſſer. Bisher durfte den Ruhm, der unerreichte Rieſe unter den Teleſkopen zu ſein, das große Fernrohr in Anſpruch nehmen, das zuerſt auf der Pariſer Ausſtellung von 1899 ge⸗ zeigt wurde. Es hat Linſen, die einen Durch⸗ meſſer von 49 Zoll aufweiſen, und das Rohr iſt 197 Fuß lang. Doch iſt dieſes Ferurohr nicht in einen Kuppelbau eingebaut und ſteht überhaupt an Vollkommenheit weit gegen das Yerkes⸗Tele⸗ ſkop zurück, das bisher als das ausgezeichnetſte Fernrohr gelten konnte; es iſt 74 Fuß lang Uund wiegt über 7 Tonnen. Das neue Fernrohr in Kanada wird jedoch ſeine Rivalen an Größe und Vollendung der Ausführung weit in den Schatten ſtellen. — 5000 Franken Strafe für die Verleumdung einer toten Großmutter. Ein feltſamer Prozeß, bei dem das Leben und das Weſen der George Sand eine entſcheidende Rolle ſpielte, iſt in dieſen Tagen vor einem franzöſiſchen Gerichtshof ent⸗ ſchieden worden. Als Klägerin trat eine Enkelin der George Sand auf, Frau Frederico Lauth, und ihre Klage richtete ſich gegen Herrn Le Laſſeur, der vor 2 Jahren in Paris ein von ihm verfaßtes, fünfaktiges Theaterſtück„Lenfant du Siecle“ aufführen ließ. Das Stück Le Laſſeurs behandelte die bekannte Liebesepiſode, die ſich in Venedig zwiſchen Alfred de Muſſet und George Sand abſpielte. Gegen die Veröffentlichung und Aufführung dieſes Werkes richtete ſich die Klage der Enkelin, die in dem Stücke eine Beleidigung und Verleumdung ihrer Großmutter ſah und da⸗ für einen Schadenerſatz von 200 000 Fr. forderte. Das Gericht ſetzte dieſe Anſprüche zwar auf 5000 Fr. herab, gab der Enkelin der George Sand aber im Prinzip recht und führte in der Urteilsbe⸗ gründung aus:„Da die Klägerin 1866 geboren und bis zu ihrem 10. Jahre von ihrer Großmutter erzogen wurde, iſt es offenkundig tadelnswert, von dem Verfaſſer, auf der Bühne eine Anzahl von Szenen und Epiſoden aufführen zu laſſen, die das Privatleben einer Perſon ſchildern, die erſt vor einigen 30 Jahren ſtarb und in der Er⸗ innerung ihrer Enkelin noch lebendig war, da ferner die Klägerin ihre Großmutter liebte und verehrte und ſomit durch jenes Stück in ihren Gefühlen verletzt wurde. und da ſchließlich Feorge Sand in ihrem Alter ein Vorbild an Güte war, verurteilte das Gericht den Angeklag⸗ in zur Zahlung eines Schadenerfatzes von 5009 Franken.“ Der Theaterdirektor, der ſich durch die Aufführung des Stückes mitſchuldig gemachk hatte, wurde von der Verantwortung freige⸗ ſprochen, ſodaß nur der Verfaſſer den Schaden trägt. — Der Trauring der Geſchiedenen. Das gül⸗ dene Ringlein am Finger des Mannes und der Frau ſoll aller Welt ſichtbarlich andeuten, daß ſie unlösbar, gleichſam wie durch eine Kette, bis ans Ende ihrer Tage miteinander verbunden ſein wollen. Und beim weiblichen Geſchlecht iſt der Trauring gleichzeitig das Kennzeichen des Frauentums, das Achtung erheiſcht und Rück⸗ ſicht. Wie aber, wenn es nicht der Tod, ſondern irdiſcher Richterſpruch war, der die Kette ſprengtes Die Dame, die das Ringlein daun einfach abſtreift, entkleidet ſich auch der frau⸗ lichen Würde, auf die ſie doch immer noch einen Anſpruch hat. Sie ſetzt ſich, je nach ihren Jah⸗ ren, der Verlegenheit aus, entweder für ein junges, unerfahrenes Mädchen oder für— eine alte gehalten zu werden. Das eine kann ſo unangenehm ſein wie das andere. Des⸗ hab fängt man jetzt in Paris damit an, beſon⸗ dere Trauringe für Geſchiedene anzu⸗ fertigen. Solch ein Ring beſteht aus zwei Tei⸗ len, zwiſchen denen ein Bruch erkennbar iſt. Es ſcheint, daß die Ringe raſch einen ſtarken An⸗ klang gefunden haben, mehr aber bei den Frauen — geſchiedene Frauen gelten ja heutzutage fütr beſonders intereſſant— als bei den böſen Män⸗ nern, die durchaus nicht täglich und ſtündlich an einen überwundenen und meiſt wenig erfreu⸗ lichen Abſchnitt ihres Lebens erinnert zu werden wünſchen. Humoriſtiſches. — Vierhändig. Der alte Portier, der die jungen Baroneſſen vierhändig ſpielen ſteht, kopfſchüttelnd zu ſeiner Frau:„Ich verſtehe nicht, daß die gnädige Frau Baronin, die doch ſo reich iſt, nicht für jede Tochter ein Klavier kauft!“— Doppelſinnig. Der Atelierbe⸗ ſucher, beim Abſchied:„O, Meiſter, nein, bitte machen Sie ſich nicht die Mühe, mich hinaus⸗ zugeleiten.“„Aber, lieber Freund, das iſt mir keine Mühe, das iſt mir ein Vergnügen.“— Reiſeerfahrung. In der Nacht, wenn die Kunſtwerke des Louvre lebendig werden, be⸗ ſucht die Mona Liſa die Venus von Milo.„Ach, liebſte Milo, wirklich, Du ſollteſt es auch mit einer kleinen Reiſe verſuchen. Du glaubſt ſa gar nicht, wie vopulär man dabei wird.“ Beneral-⸗Aneiger.— nöͤiſche Neueſte Nachrſchten, (Mittagblatt.) Mittwoch, den 4. Februar 1914. — ee 11711 U e e e f 7. 1 —1 16 In unserer Abteilung Damen-Wäsche Beinkleider u. Hemden Stickgreirhe Untertaillen mit guter Stickerei mit hohem Volant, Veratbeitung „95, edieg. Austühr 8.75,.28, „%.85, 997 .9³ 38 1 gute 78, Aaaaanann Aaaee Sie bietet aber auch Vorteile, = Kleid Bluse Bluse in unserer Abteilung Damen-Nonfektion aus weiß Voile mit dicker Sticker seld. Gürtel„Letzte Neuneit“ aus welßem Volle, waschbar, seht aparte FPofm 3 aus Volle und Batist mit Hand- maschinenstickereliln. 13.75 .93 .75 2 2» in Mannbheim bildet momentan unsere 8 00. NIAXNNIEIM Ein Posten Ein Posten Ein Posten in unserer Abteilung Weisswaren fiein Macgg-Tuch... 40 Beit. 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