— und infolgedeſſen einige Male längere Abonnement: 70 pfg. monatlich, Bringerlohn 50 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk. 3 42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Nk. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Heitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr mtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſcha Techniſche Rundſchau: Mannheimer Schachzeitung, Sport⸗kevue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. ———— Nr. 65. Maunhei m, Mont g, 9. Februar 1914. Anzeiger der Stadt Mannheim und Umgebung Telephon⸗Rummern: Direktion und Buchhaltung 144 Buchdruck⸗Abteilung. 34. Redaktion Exded. u. Verlagsbuchholg. 21 Eigenes Redaktionsburean in Berlin (Mittagsblatt. Die hentige Mittagsausgabe umfaßt! 16 Seiten. Telegramme. Rücktritt des Generalgouverneurs von Südafrika OLondon, 9. Febr.(Von unſerm Londoner Bureau.) Trotz des offiziellen Dementis, dem⸗ zufolge die Gerüchte von einem Rücktritt Lord Gladſtones falſch ſein ſollen, erfährt man heute aus Kreiſen, die dem Generalgouver⸗ neur von Südafrika nahe ſtehen, daß er wahr⸗ ſcheinlich am Ende der diesjährigen Parlaments⸗ ſaiſon zurücktreten werde. Aber es wird gleich⸗ zeitig verſichert, daß ſein Rücktritt nichts mit der induſtriellen Lage in Südafrika zu tun habe und daß die Politik der Regierung in kei⸗ ner Weiſe geändert werden würde. Sein Rück⸗ tritt hänge einzig und allein mit dem ſchlechten Geſundheitszuſtand ſeiner Gemahlin zuſammen, die den Aufenthalt in Prätoria nicht vertragen Zeit Aufenthalt in England nehmen mußte. Lord Gladſtone würde auf ſeinem Poſten durch den gegenwärtigen Präſidenten des Handelsamtes, Buxton, und dieſer wiederum durch Miſter Maſtermann erſetzt werden. Die Kriſe in Portugal. OLondon, 9. Febr.(Von unſ. Lond. Bur.) Ueber die Lage in Portugal beſagen heute vor⸗ liegende Teleghramme aus Liſſabon, daß Bernadino Machada nach einem drei⸗ maligen Verſuche ein Kabinett zu bilden, dem Präſidenten am Samstag erklärte, es ſei ganz und gar unmöglich, ein parteiloſes Mi⸗ niſterium zuſtande zu bringen, worauf er dem Staatschef eine Liſte vorlegte, von denen die Mehrheit der darauf verzeichneten Namen Männer der demokratiſchen Richtung aufwies. Die Oppoſitionsblätter proteſtieren heftig gegen ein ſolches Kabinett und geſtern veröffentlichten die Provinzzeitungen ſehr drohende Artikel für die Eventualität, daß der Präſident einem ſol⸗ chen Kabinett ſein Vertrauen ſchenken ſollte. Einen Entſchluß hat dieſer noch nicht gefaßt. Die Kabinettsbildung des Machado hängt alſo noch in der Luft. 5 OLondon, 9. Febr.(Von unſ. Lönß. Bur.) Aus Oportso telegraphiert der dortige Korre⸗ ſpondent der Times, daß am Samstag abend dort eine Bombe vor der Türe des Hauſes eines früheren Zivilgouverneurs von Oporto ex⸗ plodierte. Die Gewalt der Exploſion zerſetzte Türe und Fenſter in Atome, doch wurde nie⸗ mand verletzt. Binnen zwei Wochen iſt dies der dritte Bombenanſchlag in Oporto. Die Aufregung unter der Bevölke⸗ rung wächſt ſtändig. Einer anderen Meldung zufolge ſind im Hoch⸗ gebirge des Nordens wieder zahleiche Rohyaliſten angeſammelt, die nur auf einen günſtigen Augenblick zum Einfall zu warten ſcheinen. Nuſiiſche Preßgeſetzgebung. * Petersburg, 8. Febr. In Gegenwart des Juſtizminiſters und des Chefs der Preſſever⸗ waltung beriet die Dumakommiſſion den ſtraf⸗ rechtlichen Teil der Geſetzvorlage über die Preſſe. Sie ſchwächte die von der Regierung geplanten Repreſſionsmaßregeln weſentlich ab. Der Chef der Preſſeverwaltung erklärte, ſalls die Beſchlüſſe der Dumakommiſſion Geſetzes⸗ hielten, würden die Gerichte wehrlos ſein m werde, wie bisher, zu adminiſtrativer kra Die Medſchliswahlen. *Teheran, 8. Febr. Die Medſchliswahlen in Teheran fanden geſtern unter Beteiligung von 16 000 Wählern ſtatt. Das Ergebnis ſteht noch nicht feſt, doch erklärte der perſiſche Geſandte in Petersburg, Monſchir ed Dauleh, ſein Bru⸗ der ſei vorausſichtlich unter den zwölf in Te⸗ heran gewählten Deputierten. Beide bekleideten mehrmals Miniſterpoſten und ſind reiche Groß⸗ grundbeſitzer. Nach den Wahlen in Teheran werden die Wahlen in der Provinz durchgeführt werden. Der Regent und die Miniſter ſind ge⸗ neigt, den Medſchlis vor der Krönung des Schahs einzuberufen, damit der Schah dem Medſchlis ſelbſt den Eid leiſten könne. Die Regierung wünſcht aber, die Krönung nicht auf den 18. Juni, ſondern für die erſte Hälfte des Juni feſtzuſetzen, wenn in der Hauptſtadt noch keine unerträgliche Hitze herrſcht. Es iſt ſchwer anzunehmen, daß die Wahlen bis dahin be⸗ endet ſind. Der Plan, ſofort nach Einberufung des Medſchlis den von den Grundgeſetzen vorgeſehenen Senat zu errichten, hat viele Anhänger. Der Senat würde ſechzig Mitglie⸗ der zählen, davon dreißig vom Schah ernannte. Außerdem trägt man ſich mit der Idee eines Staatsrates aus Perſonen, die von der ratendes Organ beim Miniſterrat ſein ſoll. 85 * »Hochheim a.., 8. Febr. In einer heute in Hochheim abgehaltenen, ſehr ſtark be⸗ ſuchten Verſammlung des Rhein⸗ gauer Weinbauvereins, in der vor allem über die Bekämpfung des Heu⸗ und Sauerwurms mittels der modernſten Mittel, wie Nikotin, Golazin u. a, beraten wurde, gelangte eine Reſolution zur einſtim⸗ migen Annahme, in der der Landwirtſchafts⸗ miniſter erſucht wird, größere Staats⸗ mittel zu gemeinſchaftlichen Bekämpfungs⸗ verſuchen gegen den Heu⸗ und Sauerwurm auf einem 200 Hektar großen zuſammen⸗ hängenden Rebgelände in der Gemarkung Hochheim zur Verfügung zu ſtellen. * Kottbus, 8. Febr.(Priv.⸗Tel.) Wegen fort⸗ geſetzter ſchwerer Diebſtähle von Eß⸗ waren, Zigarren, Tuchen uſw. bei der Güter⸗ abfertigung ſind einige Eiſenbahnan⸗ geſtellte verhaftet worden. Die Diebſtähle ſollen ſich auf mehrere Jahre erſtrecken. Unter⸗ ſuchung iſt eingeleitet. OParis, 9. Febr.(Von unſerm Pariſer Bureau.) Aus New Nork wird gemeldet: Einer drahtloſen Meldung zufolge wurde der Dampfer„Olympic“ der„White Star Line“ ſo unglücklich von einer Sturzwelle ge⸗ troffen, daß ſeine ſämtlichen Lichtöffnungen eingedrückt wurden. Mehrere Reiſende wur⸗ den leicht verletzt. * Paris, 8. Febr. Nach einer in Bordeaux eingetroffenen Meldung ſind bei dem in der Nähe von Liſſabon ſtattgehabten Zuſammenſtoß des franzöſtſchen Poſtdampfers„Lutetia“ mit dem griechiſchen Frachtdampfer„Dimitri“ neun Perſonen ertrunken, indem ein Ret⸗ tungsboot unterging, in welchem ſich fünf Ma⸗ troſen des griechiſchen Schiffes, ſowie ein Offi⸗ zier, ein Maſchiniſt und zwei Heizer des fran⸗ zöſiſchen Dampfers befanden. wW. Paris, 8. Febr. Heute nacht ſtarb hier der ehemalige Unterſtaatsſekretär der Schönen Künſte Turquet im Alter von 78 Jahren. Turquet hatte in der Boulangiſten⸗Be⸗ wegung eine hervorragende Rolle geſpielt und war mit dem kürzlich verſtorbenen Deéroulede einer der Gründer der Patrioten⸗Liga. O Londan, 9. Febr.(Von unſerm Londoner Bureau.) Wie der„Newyork⸗Herald“ aus New⸗ york zu melden in der Lage iſt, iſt der General Oreſtes Zamor zum Präſidenten v on Haiti gewählt worden. Regierung berufen werden und der ein be⸗ dr inemafonnle Lage. Kußland. Einberufung der Landwehrmänner erſten Aufgebots. W. Petersburg, 8. FJebr. Ein Befehl des Kaiſers ordnet an, daß im ganzen Reiche, mit Ausnahme des Gouvernements des Weichſelge⸗ biets, die Landwehrmänner erſten Auf⸗ Aufgebots, die bei der Einberufung 1911 und 1913 direkt zur Landwehr ge⸗ zühlt wurden, im laufenden Jahre zu einer vierwöchigen Waffenübung ein⸗ zuberufen find. Mit wachſender Beſorgnis verfolgt man in den europäiſchen Kabinetten die Schritte der ruſſiſchen Politik. Wir haben mehrfach die Aufmerkſamkeit unſerer Leſer auf die Be⸗ mühungen der Petersburger Diplomaten, den Balkanbund wieder ins Leben zu rufen, gelenkt. Sie ſcheinen noch nicht gerade von Erfolg begünſtigt zu ſein, aber ſie ſind jeden⸗ falls nicht aufgegeben. Vor allem verfolgt man in Wien die dunkle Aktion der ruſſiſchen Politik mit ſorgender Aufmerkſamkeit. Wir haben Ende der Woche davon berichtet, daß man ſich in Wien nicht verhehlt, der neue Balkanbund werde ſelne Spitze nicht gegen die Türkei richten. Aber auch eine harmloſere Deutung wird ver⸗ ſucht. Dieſe Optimiſten in Wien meinen, die ruſſiſche Politik arbeite mehr für Demonſtra⸗ tionszwecke als für eine wirkliche Balkanaktion. Die Ausſichten für einen neuen Balkanbund ſeien ſchlecht. Bulgarien ſei vorläufig für Ruß⸗ land unbrauchbar, Rumänien und Griechenland für rein ſlawiſche Zwecke von vornherein nicht verwendbar, die Bemühungen Serbien und Bul⸗ garien miteinander zu verſhöhnen, ſtießen hüben wie drüben auf energiſchen Widerſtand. Es ſei alſo vorläufig nichts mit dem neuen Balkan⸗ bund. Vor dem Eintreffen des türkiſchen Dreadnoughts in Konſtantinopel exwarte man aber keine akute Verſchärfung der Kriſe. Aller⸗ dings bleibe im Hintergrund die Abſicht Ruß⸗ lands auf Armenien, um deretwillen eine Beruhigung der öffentlichen Meinung in Ruß⸗ land nicht zugelaſſen werde. Man glaubt in den optimiſtiſchen Kreiſen Wiens jedoch, daß in Kleinaſien Rußland nicht nur auf den Widerſtand des Deutſchen Reiches, ſondern auch auf den Englands ſtoßen werde, deſſen 7 Meinung ſchon Zeichen von Unruhe gebe. Wir nehmen auch von dieſer Auffaſſung Kenntnis. Die Meldung, die ſie übermittelt, betont ausdrücklich, das ſei die friedlichſte Deutung der Petersburger Vorgänge. Es gibt alſo auch noch eine andere, weniger friedliche. Und man muß geſtehen, daß es ja nicht ganz leicht fällt angeſichts der diplomatiſchen und militäriſchen Aktivität Rußlands ſich jener erſten zuverſichtlichen Auffaſſung anzuſchließen. Aller⸗ dings wird man ja auch nicht ohne weiteres den ſchwärzeſten Peſſimiſten ſich anſchließen. Es ſind eben ſtarke Gegenkräfte gegen etwaige unſelige Gelüſte Rußlands vorhanden, als da ſind die Schwierigkeiten, den Balkanbund zu⸗ ſtande zu bringen, das feſte Zuſammenhalten des Dreibundes gegenüber den notoriſchen Unſtim⸗ migkeiten im Dreiverband, die eine gemeinſame Aktion zu lähmen ſehr geeignet ſind, und endlich im Zufammenhang mit dem letzten Punkte die ſchon in der Wiener Meldung berührte Wahr⸗ ſcheinlichkeit oder Gewißheit, daß England aggreſſive Abſichten Rußlands auf Oſtanatolien nicht begünſtigen, ihnen vielmehr entſchieden entgegentreten würde. Welches ſind dieAbſichten der ruſſiſchen Politik? Zur Kennzeichnung der ruſſiſchen Politik und zur Beurteilung der Ausſichten etwaiger kriegeriſcher Pläne berufung der ruſſiſchen Landwehrmänner geben wir die folgenden Mikteilun unſeres Wiener d..-Korreſpi denten wieder, die er von gut unterrich Seite erhalten hat. Sie begründen aue warum wir mit ſolchem Nachdruck auf die Eil Aufgebotes hingewieſen haben. Unſer Wi Kotreſpondent ſchreibt uns: Die Einberufung ſerbiſcher Reſerviſten wie die Mobiliſierungen Rußlands im Weſte haben allenthalben in politiſchen Kreiſen ei nervöſe Stimmung hervorgerufen un miſten wollen am politiſchen Horizont die Anzeichen naher ernſter Verwicklunge blicken. Sicher iſt das zu ſchwarz g Es iſt heute noch durchaus die Annahme rechtigt, daß die Ordnung der Verhältniſſ der Balkanhalbinſel ſich friedlich voll⸗ werde, allein ein beunruhigendes M bleibt immerhin beſtehen und das li vollſtändigen Desorientier hinſichtlich der Abſichten der ruy ſchen Politik. Man weiß, daß Rußland an ſein lichen Grenzen Mobiliſ maßnahmen getroffen noch trifft; man weiß auch, daß es ſeinem letzten Anleihevertrage mit det zöſiſchen Hochfinanz der franzöſiſchen Re rung gegenüber verpflichtet hat, eir ſtrategiſcher Bahnen in ſeinen w Gouvernements gegen die deutſche reichiſche Grenze zu bauen; man weiß auch, daß Deutſchland mit großem Nach ſeine Befeſtigungen im Oſten ergänz man weiß nicht, welches das O dieſer beunruhigenden P Rußlands iſt und in ſonſt woh teten Kreiſen zweifelt man auch dar die ruſſiſche Regierung ſelbſt weiß, w ſteuert, weil ſie in Beziehung auf die tigen Dinge heute mehr denn je von de politiſchen Geſtaltung abhängig i Als Rußland in der letzten großen X kriſe ſehr ſchlecht abſchnitt, war in der ſchen Oeffentlichkeit die Anklage z1 die Regierung deſpotiſch und gewal! innen und ſchwach nach außen ſei. flammte die panflawiſtiſche Bewe⸗ auf und zeigt das Beſtreben, durch der äußeren Politik die innere Sorge nen, während anderſeits die revolution wegung wiederum ſehr deutliche Le zu geben begann. Daraus würd klären, daß die ruſſiſche Regierung durch Säbelraſſeln diplomatiſche erzielen ſucht; allein in Berlin ken dieſe Methode zu genau, als da⸗ durch ernſtlich beunruhigt fühlen ſ Deutſchland ſichert man nicht die weil man einen Angriff des heu land fürchtet, ſondern weil man lebt, daß eine neue ruſſiſche tion in Rußland das unterft kehren und Europa vor die Gefal brandes ſtellen könnte wie di Revolution vor hundertzwanzig Jal dieſe Sorge iſt nicht unbegründet.? der wegen ſeiner mehr als ſeltſamen Ma lationen bei der Begebung von Anleihe ſeit Jahr und Tag hätte fortgeſchickt müſſen, jedoch nicht fortgeſchickt wur er zu viele Komplizen hat, bis h kaiſerlichen Schlöſſer, wenn man 7 eine geradeu wahnfinn; Rußlandsſa Geueral-Aneiger. Fadiſche Reueſte Machriihten.(Mittagblatt.) Montag, den 9. Febritar 1914. des Landes unter geradezu wird, während infähig erweiſt, über ihre Volksintereſſen zu vertreten, dann ſcheint es wirklich, als ob alle Ventile verſtopft wären, die auch unter anderen beſſeren Verhältniſſen offen ſein müßten, um eine Erploſion zu ver⸗ meiden. Dazu koninit aber noch eins: a 11 8. wärtige Politik Rußlands erzieht die 70 Nationalitäten dieſes Reiches ge⸗ radezu zur Revolution. In Bul⸗ garien und Rumänien hetzt ſie die Bauern auf; in Oeſterreich und Ungarn die Tſchechen, Südflawen und Ruthenen; und da müſſen doch immer weitere ſoziale Schichten in Ruß⸗ land, müſſen Polen und Ukrainer immer mehr zu der Ueberzeugung kommen, daß ihnen das⸗ ſelbe erlaubt ſein müſſe, wozu die ruſſiſche Regierung die ſlawiſche Diaspora aufreizt, und zwar umſo mehr, als der ruſſiſche Bauer, der UÜkrainer und der Pole in Rußland ſich weit ſchlechter befinden, und weit eher An⸗ ſpruch auf eine Beſſerung ihrer Lage haben, als der Bauer in Rumänien und Bulgarien ader der Ruthene und Tſcheche in Oeſterreich. Darum konnte auch der Dumaabgeordnete Alexandrew kürzlich davon ſprechen, daß die oberen Geſellſchaftskreiſe in den ruſſiſchen Provinzen bis zur Verzweiflung getrieben“ ſeien,„Rußland noch nie ſo moraliſch zerſetzt und zermürbt war wie heute“ und einer Kataſtrophe zutreibe“.— Darin aber liegt die größte Gefahr für Europa, in der Korrupt⸗ heit und Unfähigkeit der ruſſiſchen Regierung, die, weil ſie ſo iſt, ſich bereits in der äußeren Politik vor einer revolutionären Strömung getragen ſieht, die ſie kaum mehr einzudäm⸗ men vermag, aber durch eine Preſtigepolitik in auswärtigen Dingen noch zu bannen hofft. Die Entwicklung auf dem Balkan. Die Inſelfrage und Albanien. Die Berlin, 8. Febr. Die Norddeutſche Allgemeine ſchreibt in ihrer Wochenrundſchau: Die von den planten gleichlautenden Erklärungen über die Inſelfrage und die Räumung Süd⸗ albaniens ſollen in den nächſten Tagen in Konſtantinopel und Athen abge⸗ geben werden, nachdem eine Verſtändigung über Einz Wortlaut dieſer e 55 Einzelheiten nunmehr geſichert iſt. ie Erledigung der albaniſchen Fürſten⸗ ſfrage hat inzwiſchen Fortſchritte gemacht. Deſterreich Ungarn und Italien ſind gewillt, dem Prinzen zu Wied auf eine Anleihe ſür Albanien, zu deren Garantierung auch die übrigen Großmächte ſich bereit erklärten, einen Vorſchuß von zehn Millionen zur Be⸗ ſtreitung der dringlichſten Bedürfniſſe zu ge⸗ währen. Es darf angenommen werden, daß der Prinz zu Wied die Bedingungen, unter denen er die ihm in Albanien zugedachte Auf⸗ gabe übernehmen will, nunmehr im weſentlichen als erfüllt betrachtet. Dem Vernehmen nach gedenkt der Prinz Sountag Abend nach Rom Ahzureiſen. Sodann iſt ein Beſuch in Wien 5 In Neuwied würde der Prinz die unter Führung Eſſad Paſchas ſtehende albaniſche e Nach Erledigung dieſer Vorbereitungen würde der Abreiſe des Prinzen nach Albanien nichts mehr entgegenſtehen. Ro m, 8. Febr. Die„Agenzia Stefani“ bezeichnet die Blättermeldung, italienif ch e Truppen aus Meſſina und Syrakus ſollten demnächſt nach Albanien abgehen, As vollkommen unbegründet. — Großmächten Die Reiſe des Prinzen zu unnd Rom. Berlin, 8. Febr. Prinz Wilhelm zu Wied iſt heute Mittag 1 Uhr 10 Min. vom Anhalter Bahnhof nach Rom abgefahren, von wo er ſich am 11. Februar, abends, nach Wien begeben wird. Am 15. Februar gedenkt Prinz Wilhelm Wied nach Berlin zurück⸗ zukehren. Rom, 8. Febr.„Tribuna“,„Giornale dItalia“ und andere Blätter begrüßen die be⸗ vorſtehende Ankunft des Prinzen zu Wied in Rom mit lebhaften Worten der Sympathie. Sie bringen Bilder und Lebensbeſchreibungen des Prinzen und äußern ſich über ihn ſehr aner⸗ kennend. Scharfe Angriffe gegen Daneiw. Sofia, 9. Febr. Als der frühere Mi⸗ niſterpräſident Dr. Dan ew geſtern in einer öffentlichen Verſammlung ſprechen wollte, wurde er mit den Rufen empfangen: Nieder mit dem Verräter! Es kam wiederholt zu ſo heſtigen Auseinanderſetzungen, daß die Poltzei einſchritt. ſchließlich konnte Dr. Danew, allerdings fort⸗ während unterbrochen, eine Stunde ſprechen. Politiſche Bedingungen für die große türkiſche Anleihe. Konſtantinopel, 9. Febr.(Wiener Korr.⸗Bur.) Nach Informationen von jung⸗ türkiſcher Seite, die in gewiſſen diplomatiſchen Kreiſen beſtätigt werden, habe Fra nkreich für die große türkiſche Anleihe Beding⸗ ungen politiſcher Natur geſtellt, da⸗ runter als erſte die bedingungsloſe Annahme der Note der Groß⸗ mächte bezüglich der Inſeln. Die finan⸗ ziellen Bedingungen betreffen nach einer aus Finanzkreiſen ſtammenden Information ins⸗ beſondere die Ueberwachung, die von der Banque Ottomane durchgeführt werden ſoll. Dieſe Bank ſoll abgeſehen von dem Grundſatz ihres ſtatuariſchen Rechts, den Kaſſendienſt für die ganze Türkei zu verſehen, berechtigt ſein, alle Zahlungen des Staatsſchutzes anzu⸗ weiſen. Außerdem ſoll Frankreich, das die Einkünfte aus der Erhöhung der Zölle, aus den Monopolen und aus der zu ſchaffenden Gewerbeſteuer für Fremde als ungnügend er⸗ achtet, verlangen, daß auch die Einkünfte von den noch freibleibenden Zöllen für den An⸗ leihedienſt beſtimmt werden. Konſtantinopel, 8. Febr. Blättermeldungen unterhandelt der Finan 8⸗ miniſter mit einem Pariſer Hauſe bezüglich der Uebernahme der neuen Emiſſion türkiſcher Schatzſcheine im Betrage von hundert Millionen Francs. Das engliſch⸗türkiſche Abkommen. OLondon, 9. Febr.(B. unſ. Lond. Bur.) Dem Daily Telegraph wird aus Konſtanti⸗ nopel gemeldet, daß das engliſch⸗tür⸗ kiſche Abkommen, das zwiſchen Sir Edward Grey und Hakki Paſcha in London ver⸗ einbart wurde, vom Sultan nunumehr unter⸗ zeichnet worden ſei. Dem Korreſponden⸗ ten gelang es nicht, näheres darüber zu erfahren, da er bis zur Feier des Namenstages des Propheten keinen der Miniſter zut Hauſe antraf. Doch glaubt er trotzdem verſichern zu können, daß das Ablommen ſich zunächſt auf den per⸗ ſiſchen Golf, ſowie auf die Koweit⸗ frage bezieht, und weiter auch auf die Bagdadbahnfrage. Großbritannien ſeien einige Zugeſtändniſſe gemacht worden, als Gegenleiſtung für die britiſche Zuſtimmung zu einer vierprozentigen Zollerhöhung. Wied nach Wien 3u Nach Führer des katgoliſchen 111 Konſtantinopel, 8. Febr.„Jeune Turc“ ſchreibt: Das engliſch⸗türkiſche Abkommen, das vier Protokolle über die Koweit, den perſiſchen Golf und die Bagdad⸗ bahn betreffende Fragen enthalte, ſei dem Sul⸗ tan zur Genehmigung vorgelegt worden. Die oſtanatoliſchen Reformen. Konſtantinopel, 9. Febr. Halb⸗ amtlich wird gemeldet, daß ein endgül⸗ tiges Einvernehmen in allen Punkten der oſtanatoliſchen Reformen hergeſtellt wor⸗ den iſt. * Konſtantinopel, 8. Febr. Das Amtsblatt der Marine veröffentlicht: 56 Marineoffiziere, darunter zwei Vize⸗ admirale und ein Kontreadmiral, wurden in den Ruheſtand verſetzt der Gewerkſchaſtsſtreit — Berlin, 9. Febr.(Von unſerm Berliner Burcau.) Der Streit uin die Chriſtlichen Ge⸗ werkſchaften, der ſich in den letzten Tagen durch den Gegenſatz Kopp⸗Schu lte beſonders zu⸗ geſpitzt hatte, hat geſtern zuüt zwei großen Kundgebungen des Zentrums geführt. In Berlin trat der Reichsausſchuß der Zen⸗ trumspartei unter demVorſitz des Abg. Spahn zu einer Sitzung zuſammen, deren Ergebnis ein vom Vorſtand erlaſſener A ufruf an die Zentrumswähler iſt. In Bochum nah⸗ men die katholiſchen Arbeiter Weſtdeutſchlands zu den Angriffen auf die Chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaften gleichfalls Stellung. Der in Berlin vom Reichsausſchuß der Partei beſchloſſene Aufruf enthält folgende Sätze: Vom politiſchen Standpunkte muß die Par⸗ tei dauernden Wert darauf legen, daß ihre Anhänger und wirtſchaftlichen Organiſationen tatkräftig mitarbeiten, um auch an ihrem Teil den wirtſchaftlichen und ſozialen Aufſtieg von Land und Volk zu fördern. Das gilt auch für die zahlreichen Kreiſe der gewerblichen Arhei⸗ ter, die in der chpiſtlichnationalen Arßeiter⸗ bewegung das wir ſchaftliche und geiſtige Wohl ihres Standes auf der Grundlage der beſtehenden Geſellſchaftsordnung und des va⸗ terländiſchen Gedaukens erſtreben. Alle Mitglieder der Partei müſſen von der Ueberzeugung durchdrungen ſein, daß gegen⸗ über der ſtetig wachſenden Macht der ſtaals⸗ und religionsfeindlichen Sozialdemokratie die chriſtlich⸗nationaleArbeiterbewegung nür dann zur vollen Geltung kommen kann, wenn alles hintan gehalten wird, was ihre Einigkeit und ihre Entwicklung gefährdet. Das Vertrauen der Zentrumswähler wird ſeit längerer Zeit von einzelnen Perſönen und Preßorganen zu unterwühlen verſucht. Selbſt die kirchliche Geſinnung alter verdienter Mit⸗ glieder des Zentrums wird verdächtigt. Dieſe grundloſen Angriffe weiſen wir mit Ent⸗ vüſtung zurück. Sie führen zur Verwirrung der Geiſter und erſchweren dem Zentrum die Erfüllung ſeiner großen Aufgaben, beſonders auch den Kampf ffür die Freiheit und Unab⸗ hängigkeit der katholiſchen Kirche und der Gleichberechtigung des katholiſchen Volksteils. Die Träger dieſer Verdächtigungen haben ſich ſelbſt außerhalb der Partei geſtellt, ſie ſind als Feinde des Zentrums zu betrachten und zu bekämpfen. Aus Bochum wird gemeldet: Ueber 1000 katholiſche Arbeiter aus Weſtdeutſchland kamen geſtern nachmittag in den Sälen der Bürger⸗ ſchaft zuſammen, um in einer Kundgebung ihren Standpunkt in der Gewerkſchaftsfrage nach außen hin zur Geltung zu bringen. Die Ver⸗ ſammlung war vertraulich. In der Hauptſache ſchlug der Arbeiterſekretär Gilching außer⸗ ordentlich ſcharfe Töne gegen die Ber⸗ liner Richtung an. Er bezeichnete die Form des gegenwärtigen Kampfes als widerwärtig und rief aus: Man ſei jetzt ſoweit, daß man ſagen müſſe: jetzt verſtehen wir nichts mehr! Das geht nicht ſo weiter, alles hat ein Ende, auch unſere Geduld! Mit den geheimen Aktionen und der Hintertreppenpolitik der Berliner müſſe auf⸗ geräumt werden. Der Zeitpunkt ſei da, wo die Volkes vor die Frontg müßten, um im Namen des katholiſchen Volkes den Frledenasſtörern ein gebieteri⸗ Wir dulden euch nicht mehr unter uns! Ihr ſeid Schädlinge, Verräter! Schließlich wurde folgende Reſolution angenommen: K Seit mehr als einem Jahrzehnt werden die zu den chriſtlichen Gewerkſchaften haltenden katholiſchen Arbeiter in ihren wirtſchaftlichen und ſozialen Organiſationsbeſtrebungen durch Kreiſe, die ſelbſt die Mißſtände und Ungerech⸗ im Axbeitsverhältnis nie praktiſch durchgekoſtet haben, unausgeſetzt geſtört und beunruhigt. Für klar zutage liegende ſo⸗ tiofeiten tigkeiten licher Rechte fehlt ihnen jedes Gefühl. Wäh⸗ rend ſie an der Organiſationspolitik der übri⸗ gen Stände unbekümmert vorübergehen, kon⸗ ſtruieren ſie ein Ausnahmerecht gegen die Ar⸗ beiker und ihre Organiſationen. Eine große Menge Arbeitsfreudigkeit durch die fort⸗ währenden Quälereien unter dem ſtrebſamen Teil der katholiſchen Arbeiter zerſtört worden. Gine unſägliche Erbitterung hat ſich in den breiteſten Kreiſen der Vertrauenslente t. Gegen dieſe Treibereien erheben ſammelten, als die Delegierten katho⸗ Arbeiter aus gangs Weſtdeutſchland, und ſchärfſten Proteſt. uſt liſcher lauten haben es gründlich ſatt. tert ſie, neben ihrer harten und beſchwerlichen Organiſationsarbeit ſich unausgeſetzt von den Sozialdemokraten mit Waffen bekämpft zu Sie Sie 17 bit⸗ Es empört und erbi 1 ſehen, die aus dem integraſen Lager fort und fort geliefert werden. Der ſeit mehreren Jah⸗ ren ſich ſtets verſchärfende Kampf droht mit jedem Tage neue und größere Verwüſtungen anzurichten und das katholiſche Deutſchland auf die Dauer in ein Trümmerfeld umzuwandeln, wenn kein Einhalt geboten wird. Die Trei⸗ bereien einer Gruppe von Quertreibern er⸗ ſchöpfen ſich nicht mehr in der Arbeiterorgaui⸗ ſätivnsfrage, ſie haben ſich zu einem Skandl für das ganze katholiſche Deutſch⸗ land ausgewachſen. Die katholiſchen Arbeiter haben zu allen Zieiten mit ihren übrigen Glanbensgenoſſen zu Deutſchland im öffentlichen Leben zur Vertei⸗ digung der katholiſchen Ideale Schulter au Schulter gekämpft. Die Verſammelten erwar⸗ ten, daß darum auch das geſamte katholiſche Deutſchland ſich nunmehr erhebt und klar und deutlich ausſpricht, daß es dieſe Treihereien berabſcheut und jetzt endlich Schluß gemacht werden muß. Führer und Volk müſſen ſich ver⸗ einigen in dem Gedanken, daß es jetzt genug iſt des grauſamen Spiels, daß die vielſeitigen Auf⸗ gaben des katholiſchen Volksteiles eine weitere Störung nicht mehr dulden. Den raſtloſen Au⸗ klägern, Ketzerrichtern und Totengräbern un⸗ ſerer Einigkeit und Tatkraft weiſen wir rück⸗ ſichtslos die Tür. Ein gemeinſames Rafen und Taten mit ihnen iſt unmöglich. Wer ſtän⸗ dig uns in den Rücken fällt, kann nicht in unſeren Reihen ſtehen. Da gibis keine Ge⸗ meinſchaft, ſo lange dieſes Treiben anhält. Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 9. Februar. Eine abweichende meinung. Von Herrn Dr. Fritz Mittelman n, dem Herausgeber der„Nationalliberalen Rundſchau“ in Stettin wird uns geſchrieben: Unter dieſer Ueberſchrift brachte kürzlich die „Altnationalliberale Reichskorreſpondenz“ einen Artikel, in dem in ungewöhnlich ſcharſer Weiſe gegen den„Mannheimer Generalanzeiger“ pole⸗ miſiert wurde, der in einem vom 29. Januar da⸗ tierten Berliner Brief folgende Feſtſtellungen emacht hatte: Kunſt und Wiſſenſchaft. Bourgeoisnaturen. — Von Werner Sombarl.) II. Unternehmernaturen, Um ſeine Funktionen, die wir kennen, erfolg⸗ reich ausüben zu können, muß der kapitaliſtiſche Unternehmer, wenn wir ſeine geiſtige Veranla⸗ gung ins Auge faſſen, geſcheit, klug und geiſt⸗ voll ſein(wie ich die verſchiedenen Dispoſitionen ſchlagwortmäßig bezeichnen möchte) Geſcheit! alſo raſch in der Auffaſſung, ſcharf in Urteil, nachhaltig im Denken und mit dem ſicheren„Sinn für das Weſentliche“ ausgeſtattet, der ihn befähigt, den Kalgos, alſo den rich⸗ tigen Augenblick, zu erkennen. AUeber eine große„Beweglichleit des Geiſtes“ muß namentlich der Spekulant berfügen, der leichſam die leichte Kavallerie bildet neben der chweren Reiterei, die andere Typen des Unter⸗ ertums ſtellen: viyaeits desprit et de corps ird uns am großen Gründer immer wieder rühmt. Raſche Orientierungsfähigkeit inmitten mplizierter Marktverhältniſſe muß er haben, vie der Vorpoſten, der in einer Schlacht Auf⸗ lärungsdienſte verrichten ſoll. ——— Aus„Der Bourgebis“ don Weruer Sombart. Als beſonders wertpolle Gabe wird von Unter⸗ nehmern ſelbſt ein gutes Gedächtnis bezeichnet: ſo von Carnegie, der ſich deſſen rühmt, von Wer⸗ ner Siemens, der glaubte, es nicht zu beſitzen. Klug: alſo befähigt,„menſchenkundig“ und „lbeltkundig“ zu werden. Sſcher in der Beurtei⸗ lung, ſicher in der Behandlung von Menſchen; ſicher in der Bewertung etwelcher Sachlage; ver⸗ traut vor allem mit den Schwächen und Fehlern ſeiner Umgebung. Immer wieder wird uns dieſe Geiſteseigenſchaft als hervorſtechender Zug großer Geſchäftsleute genannt. Geſchmeidigkeit einer⸗ ſeits, ſuggeſtive Kraft andererſeſts muß vor allem der Verhändler beſitzen. Geiſtboll? alſo reich an„Ideen“, an„Ein⸗ fällen“, reich an einer beſonderen Art von Phan⸗ taſie, die Wundt die kombinatoriſche nennt(im Gegenſag zur intuitiven Phantaſie elwa des Künſtlers.) Einer reichen Ausſtattung mit den Gaben des „Intellekts“ muß entſprechen Fülle von „Lebenskraft“,„Lebensenergien“ oder wir ſonſt dieſe Veranlagung nennen wollen, von der wir nur ſoviel wiſſen, daß ſie die notwendige Vorausſetzung allen„unternehmerhaften“ Ge⸗ barens iſt: daß ſie die Luſt an der Unternehmung, die Tatenluſt ſchafft und dann für die Durchfüh⸗ rung des Unternehmens ſorgt, indem ſie die nötige eine Ctite wie Tatenkraft dem Menſchen zur Verfügung ſtellt.⸗ Es muß etwas Forderndes in dem Weſen ſein, etwas, das hinaustreibt, das die träge Ruhe auf Verlog Düncker u. Humzlos, Leſpzig-Wünchen]. 8 der Ofenbank zur Qual werden läßt. Und etwas Starkknochiges— mit dem Beil Zugehauenes—, etwas Starknerviges. Wir haben deutlich das Bild eines Menſchen vor Augen, den wir unter⸗ nehmend“ nennen. Alle jene Unternehmereigen⸗ ſchaften, die wir kennen gelernk haben als not⸗ wendige Bedingungen eines Erfolges: die Ent⸗ ſchloſſenheit, die Stetigkeit, die Ausdauer, die Raſtloſigleit, die Zielſtrebigkeit, die Zähigkeit, der Wagemut, die Kühnheit: alle wurzeln ſie in einer ſtarken Lebenskraft, in einer überdurch⸗ ſchnittlichen Lebendigkeit„Vitalität“, wie wir zu ſagen gewohnk ſind. Eher ein Hemmnis für ihr Wirken iſt dagegen eine ſtarke Entwicklung der gemütlichen Anlagen, die eine ſtarke Betonung der Gefühlswerte zu erzeugen pflegt. Unternehmernaturen, können wir alſo zuſammenfaſſend ſagen, find Menſchen mit einer ausgeſprochenen intellektuell⸗volunkari⸗ ſtiſchen Begabung, die ſie in übernormaler Stärke beſitzen müſſen, um Großes zu leiſten, und einem verkümmerten Gefühls⸗ und Gemüksleben(ganz tribial). Man wird ihr Bild noch deutlicher ſich vor Augen ſtellen können, wenn man ſie mit an⸗ deren Naturen kontraſtiert. Man hat den kapitaliſtiſck namentlich wo er leiſtet, wohl mit dem Künſtler verglichen. ſcheint mir aber ganz und gar verkehrt. Sie beide ſtellen ſcharfumriſſene Gegenſätze dar. Wenn man ſie miteinander in Parallele brachte, ſo wies doy Oder Unternehmer, als Organiſator Geniales Das — man vor allem darauf hin, daß beide über ein großes Maß von„Phantaſie“ verfügen mußten, um Hervorragendes zu leiſten. Aber ſelbſt hier iſt— wie wir ſchon feſtſtellen konnten— ihre Begabung nicht dieſelbe: die Arten von„Phan⸗ taſie“, die im einen und im andern Falle in Frage kommen, ſind nicht dieſelben Geiſtesäußerungen. In allem anderen Weſen aber ſcheinen mir kapitaliſtiſche Unternehmer und Künſtler aus ganz verſchiedenen Quellen ihre Seelen zu trän⸗ ken. Jene ſind zweckſtrebig, dieſe zweckfeind; jene intellektuell⸗voluntariſtiſch, dieſe gemütsvoll; jene hart, dieſe weich und zart; jene weltkundig, dieſe weltenfremd; jene haben die Augen nach außen, dieſe nach innen gerichtet; jene kennen darum die Menſchen, dieſe den Menſchen. Ebenſowenig verwandt wie mit den Künſtlern ſind unſere Unternehmernaturen verwandt mit Handwerkern, Rentnern, Aeſtheten, Gelehrten, Genießern, Ethikern und Aehnlichem. Wohingegen ſie viele Züge gemeinſam mit Feldherren und Staatsmännern haben, die beide, zumal die Staatsmänner, letzten Endes ja auch Eroberer, Organiſatoren und Händler ſind. Während einzelne Begabungen des kapitaliſtiſchen Wirtſchaftsfubjektes ſich wiederfinden in dem Wirken des Schachſpielers und des genialen Arztes. Die Kunſt der Diagnoſe befähigt nicht nur, Kranke zu heilen, ſondern ebenſoſehr glücklich⸗ Geſchäfte an der Börſe zum Abſchluß zu bringen. 25 * ſches Halt zuzurufen und ihnen zu fagen: ziale Schäden, für die Verteidigung unentbehr⸗ — ortag, den 9. Februar 1914. General-Auzeiger.— Badiſche Neueſte Aachrimten. Mittaablatt.) „Daß auch heute Wünſche bei allen bürger⸗ lichen Parteien mit Ausnahme der konſervati⸗ ven beſtehen, dem Reichstage ſtärkere Macht⸗ he befugniſſe zu verſchaffen, wollen wir nicht be⸗ 5 ſtreiten, ja wir halten ſie für durchaus be⸗ N rechtigt; das heißt aber nur dem Volke ein 6 Mitbeſtimmungsrecht einräaumen, das ihm ie nach ſeiner ganzen kulturellen und wirtſchaft⸗ en lichen Bedeutung und ſeinen finanziellen Lei⸗ en ſtungen für das Reich gebührt.“ 5 Ohne auf die Zaberner Angelegenheit noch 05 einmal eingehen zu wollen, ſei feſtgeſtellt, daß 81 die Forderung des„Mannheimer Genera 150 7 zeigers“ tatſächlich weiten Wünſchen Volkes entſpricht und auch im Sinne guter natt 5 nalliberaler Tradition liegt. Es ſei nur an 9 jenen nationalliberalen Antrag gelegentlich der 85 Marokkodebatten im Reichstage erinnert, der die 155 Forderung aufſtellte, daß bei einer Ab 5 von kolonialem Beſitz in Zukunft der Reichsta 85 gehört werden müſſe; ein Antrag, dem der g ſamte Reichstag mit Ausnahme von drei Kon⸗ ſervativen zugeſtimmt hat. Dieſe Neuordnung 0 ſtellt zweifellos eine„weitere Entwickelr der 25 Reichsinſtitutionen in nationglem und it lichem Sinne! dar, wie ſie das Nationa! Programm von 1881, unter dem der Rudolf von Bennigſen ſteht, fordert. Der Artikel der„Altnationalliberalen Rei korreſpondenz“ hat in einigen Blättern die tümliche Vorſtellung erweckt, als ſeien Teile f nationalliberalen Partei bereit, Rechte, die das 1 Volk jetzt bereits beſitzt, aufzugeben. Eine der⸗ 5 artige Auffaſſung iſt natürlich grundfalſch und 8 wird zweifellos den lebhafteſten Widerſpruch t auch in altnationalliberalen Kreiſen erwecken Wir möchten die Altnationalliberale Reichs⸗ korreſpondenz nur daran erinnern, daß der 5 geiſtige Fühver der altnationalliberalen Bewe⸗ gung ſogar noch weit über die Forderungen des „Mannheimer Generalanzeigers“ hinausgeht. 8 Als er ſich neun Tage vor den letzlen Reichs⸗ 1 tagswahlen in Stendal mit ſeinen Gegnern auseinanderſetzte, führte er auch die Erklärung des Herrn von Heydebrand an, nach der ein Liberaler erſt dann eine Stimme bekommen dürfe, 5 wenn er gegen jede Minderung der Rechte des 5 Kaiſers und der Regierung und gegen jede Ver⸗ 1 mehrung der Rechte des Reichstages ſei. In 5 zuſtimmendem Sinne zitierte darauf Herr Fuhr⸗ 7 mann die Antwort eines nationalliberalen 5 Blattes, daß ein Liberaler, der eine ſolche Be⸗ dingung eingehe, ſich lieber in die konſervative Partei aufnehmen laſſen möchte und gab dann für ſeine Perſon die feierliche Erklärung ab:„Ich denke nicht daran, von der liberalen Grundforderung abzugehen, daß ich die Rechte der Volksvertretung er⸗ weitert ſehen möchte.“ Die Altnational⸗ liberale Reichskorreſpondenz wird gut tun, bei ähnlichen Anläſſen ſich vorher mit den leitenden Perſönlichkeiten der engeren Richtung, die ſie ver⸗ tritt, in Verbindung zu ſetzen, damit derartige Widerſprüche ſich nicht mehren, und damit Un⸗ (nuuhe in die Kreiſe der nationalliberalen Geſamt⸗ partei bringen. Ein RNonflikt zwiſchen Nrone und Parlament in Schweden. Die Anſprache König Guſtafs beim Empfang des großen Bauernzuges im Stock⸗ holmer Schloß hat am Samstag ein Nachſpiel in den Kammern gehabt. Die Vertreter der 13 linksſtehenden Partein, der Sozialdemokraten wie auch der Liberalen, übten dabei ſcharfe Kritik am Verhalten des Königs, der ſich in einen Gegenſatz zum Miniſterpräſi⸗ denten Staaff gebracht hatte. Der Aus⸗ bruch einer Regierungskriſe ſcheint nach den Mitteilungen des Miniſters kaum vermeidlich zu ſein. Der Gegenſatz in den An⸗ ſchauungen des Staatsoberhauptes und des König ſich für die Forderung der Bauern nach ſofortiger Verlängerung der aktiven Dienſt⸗ zeit bei der Infanterie auf ein volles Jahr bisher 8 Monate) erklärte. Die Regierung hingegen will dieſe wichtige Frage der Lan⸗ 0 desverteidigung erſt einem neu zu wählenden eichstage vorlegen.— Ueber die ſtürmiſchen 2 P arlament zu Stockholm wird ge⸗ Szenen in meldet: wW. Stockholm, 7. Febr. igen Sitzungen der beiden Kammer Vorlage über die Zivilliſte des der Tagesordnung ſtand, nahmen ö 11 R, en Branting ei demonſtra⸗ Bran⸗ und erklärte, daß er und ſeine tiv gegen die Vorlage f Nan % Der und erſu den icke Edeu, der Füh partei, unter ſtarker ſeiner Partei das Unk der 8 49 ie Regierung in König in Audien 3 brani epore heute n i die entſtanden auszuſprechen. on und da auch dem König eine bedeutſame Vorſtellung gemacht. Zu weiteren Mitteilungen ſehe er ſich augen⸗ blicklich nicht imſtande, doch würden die nächſten Tage volle Klarheit bringen. Die zweite Kam⸗ mer nahm darauf die Vorlage mit 137 gegen die 57 Stimmen der Sozialdemokraten an. In der erſten Kammer war die Annahme der Vorlage von einer kurzen Debatte begleitet, in welcher Kvarnzelius(Regierungspartei) die Anſicht ſeiner Partei über die Verpflichtung des Königs, bei ſeinen konſtitutionellen verantwort⸗ lichen Ratgebern Rat einzuholen, ausſprach. Steffen und Lindblad und wichtigen Frage dem Volke gegenüber aus⸗ zuſprechen, und nachdem noch der Miniſter des Aeußern und einige andere Redner das Wort ergriffen hatten, wurde zur Abſtimmung ge⸗ ſchritten. Die Vorlage würde mit 116 gegen 14 Stimmen angenommen. * Stockholm, 8. Febr. Als Gegengewicht gegen die Bauerndemonſtration veran⸗ ſtaltete die ſozialdemokratiſche Partei heute eine Straßenkundgebung, um der Regierung ihre Wünſche zu übermitteln. An dem Zuge nahmen etwa 30 000 Perſonen teil. Abg. Branting verlas eine an die Regie⸗ rung gerichtete Adreſſe, die ſich gegen Mehrforderungen für Militär⸗ und Ma⸗ rinezwecke ſowie Verlängerung der Dienſtzeit richtete und ſich für Begrenzung und Verminde⸗ rung der militäriſchen Laſten ausſprach. Schließ⸗ lich wurde darin zur Arbeit in Frieden und Brüderlichkeit aufgefordert. Der Mi⸗ niſterpräſident erwiderte, er ſchließe ſich der Auf⸗ forderung zum Frieden und zur Brüderlichkeit aller Völker warm an, müſſe aber nachdrücklich hervorheben, daß das ſchwediſche Volk noch fork⸗ dauernd ſehr bedeutende Laſten für die Landes⸗ verteidigung auf ſich nehmen müſſe. Er gebe der Hoffnung Ausdruck, daß, wenn die Regie⸗ rung ihren Vorſchlag auf Verbeſſerung des Verteidigungsweſens durchgebracht habe, man auch anſoziale Reformen her⸗ antreten könne. Perſönliche Opfer ſeien nicht zu vermeiden. Die Frage betreffend Verlängerung der Dienſtzeit der Infanterie müſſe dem Volke gelegentlich der Wahlen vorgelegt werden. Die Regierung werde von dieſer Forderung niemals abweichen. 31 aal. ßbpaliſtiſchen der verſchiedenſten A trugen, aber dann klärte ſich die nicht Einge⸗ er weihten rätſelhafte„Behauptungsfrage“ ganz Deutſches Reich. — Die Reichstagserſatzwahl in Offenburg⸗ Kehl findet nicht, wie zuerſt gemeldet wurde, am 12., ſondern am Samstag, 14. Februar, ſtatt. Stadt und Land. Mannheim, 9. Februar. Der Liederkranz im Jahre 2014. Im Narrenreiche blickt man nicht nur in die Vergangenheit zurück, ſondern auch weit voraus in die Zukunft. Deshalb lud der Mannheimer Liederkranz ſeine Mitglieder auf Samstag in den Nibelungen⸗ des Roſengartens zu einer karne⸗ Abendunterhaltung im Jahre 2014 ein. Die ingeniöſe Idee ſtammte, wie man im Laufe der Unterhaltung von der Gemahlin des 2. muſikaliſchen des„Liederkranzes“, Herrn Hofkapell⸗ mieiſter Tauſſig. Zuerſt gab es nicht ge⸗ ringes Verwundern, daß die Herren faſt durchweg militäriſche Kopfbedeckungen, Mützen lrt, Käppis und Helme, erfuhr, Leiters folgerichtig auf. Im Jahre 2014 iſt die ganze Welt dermaßen militäriſch organiſiert, daß alles Uniform trägt. Selbſt das Baby kommt in Uniform auf die Welt. Die prächtige Dekoration des Nibelungenſaales gab für die närriſchen Geſchehniſſe, zu denen ſich die Lie⸗ derkränzler mit ihren Damen ſo zahlreich ein⸗ gefunden hatten, daß der untere Saal bei weitem nicht ausreichte, ſodaß auch die Em⸗ pore mit Beſchlag belegt war, den denkbar ſtimmungsvollſten Rahmen ab. Die Feſtlichkeit wurde eingeleitet mit einem Engeltanz. Eine Schar reizender junger Damen des Liederkranzes ſchwebte die Stufen des Podiums hernieder, um auf dem unterſten Podeſt nach den modernſten Operettenmelodien ſich anmutig im Reigen zu wiegen. Als die Mädchenſchar nach Beendigung des mit großem Beifall aufgenommenen Tanzes ſich maleriſch auf dem Podium gruppiert hatte, hob ſich der Vorhang der auf dem Podium errichteten Him⸗ melsbühne— die Bühnenöffnung wurde durch Wolkenmaſſen umgeben— und nun erſchien der„Liederkranzvorſtand ſelig aus dem Jahre 1914“ im Engelkoſtüm. Eine glänzende Idee! Man denke ſich Prüſidenten Waldeck im lang herabwallenden weißen Gewande mit Engelsflügeln und der Zigarre im Munde. Nicht minder ſpaßig ſahen die übrigen Vor⸗ ſtandsmitglieder aus. Aus dem Zwiegeſpräch, das ſich zwiſchen den Engeln entwickelte, konnte man entuehmen, daß die Elf einen Ausflug zum Liederkranz hinunter nach Mannem unter⸗ nehmen wollten. Nach langer Debatte einigte man ſich ſchließlich dahin, mit dem Luftexpreß in erſter Klaſſe zu reiſen, obwohl Kaſſier Oppen⸗ heimer, der unbedingt die vierte Klaſſe für ge⸗ nügend hielt, dagegen ganz gewaltig opponierte, denn„ſparen hat im Jahre 2014 nach der Mei⸗ nung der Mehrheit ja doch keinen Zweck“. Der „Vorſtand ſelig“ war auch über die Entwicklung, die der Liederkranz in den letzten hundert Jahren genommen hatte, ſehr genau drientiert. So hörte man, daß der Verein ein prächtiges Veveinshaus am Rennplatz beſitzt und daß er allein 5000 aktive Mitglieder zählt. Als ſich die Elf noch mit Nektar und Salzweck aus dem Cafés Rumpelmayer geſtärkt hatten, wobei mit Entrüſtung konſtatiert wurde, daß der Nektar ganz gewöhnliches Brunnenwaſſer war, brachen ſathriſche Art entſchieden der beſte des Ab Nicht lange darauf vollzog ſich der feier⸗ liche Einzug des Elferrates des Lie⸗ derkranzes des Jahres 2014, unter ſtarker mili⸗ täriſcher Begleitung. Voraus die Grenadier⸗ kapelle, die wieder auf hohen Etat gebracht war⸗ Im Jahre 2014 wird auch in dieſer Beziehung nicht mehr geſpart. Jeder der Elf trug eine gelungene Phantaſieuniform, ſo Herr Waldeck die moderniſierte Tracht des Kriegsgottes Mars mit einer Huſarenulanka auf der Schulter. Auch verſchiedene andere Herren ſahen urkomiſch aus. So hatte man z. B. Herrn Oeſtreicher in eine öſterreichiſche Uniform geſteckt. Zwei Rekru⸗ ten im Drillichanzug fungierten mit aufgepflanz⸗ tem Baſonett als Zeremonienmeiſter. Als der Elferrat an der auf der linken Seite am unterſten Podeſt des Podiums aufgeſtellten Tafel Platz ge⸗ nommen hatte, gab Präſident Waldeck be⸗ kannt, daß der„Vorſtand ſelig aus dem Jahre 1914“ dem Liederkranz einen Beſuch abſtatten wollte. Leider ſei nach einem drahtloſen Tele⸗ gramm in der Bahnhofhalle des Vollmondes ein Zuſammenſtoß erfolgt. Zwar ſeien 15 leichte Verletzungen vorgekommen, aber die terreiſe nach der Erde hätte trotzdem aufge ben werden müſſen. So müſſe man alſo bedaue licherweiſe auf den Beſuch der alten Herren aus dem Jahre 1914 verzichten. Der Redner wies dann auf den militäriſchen Charakter der Veranſtaltung hin. Selbſt der Elferrat ſei i der fortgeſchrittenſten Uniform des Jahres 2014 erſchienen. Er müſſe weiter darauf aufmerkſam machen, daß die Verſammlung allen Befehlen ſtreng Folge zu leiſten habe, da ſie unter den Kriegsartikeln ſtehe. Das Uah! des Redners galt dem Liederkranz und der nach 100 Jahren wie⸗ der aufgenommenen karnevaliſtiſchen Sitzun Nun wurde in die Abwicklung des Pro⸗ gramms eingetreten, das, wie wir gleich leitend feſtſtellen möchten, wieder ausgezeichnet war, ſo ausgezeichnet, wie man es bei den vo züglichen karnevaliſtiſchen Kräften, die dem Ver⸗ ein in den eigenen Reihen zur Verfügung ſtehen, gewohnt iſt, das ſich aber auch gerade⸗ zu unheimlich in die Länge zog, ſodaß erſt um 1 Uhr die letzte Nummer zu Ende war nächſt dirigierte Kapellmeiſter Tauſſig von ihm für den Abend eigens komponiert Marſch, der ſo gut gefiel, daß er wiederho werden mußte. Wir find der Ueberzeugung, daß der Marſch wegen der flotten, tempera⸗ mentvollen Art, die das extrem karnevaliſtiſche in der Inſtrumentierung auf das glücklichſte meidet, noch oft nicht nur bei närriſchen Ver⸗ anſtaltungen geſpielt werden wird. Herr Ta ſig, der wie alle übrigen Mitwirkenden Abends vor dem Elferrat erſcheinen mußt den Dank und einen kräftigen Schluck aus Sektpokale entgegenzunehmen, wurd zum Hofoperndirektor ernannt. würde das erſte allgemeine Lied gef von dem„Mannem des Jahres 2014“ in gekun⸗ genen Verſen in heimiſcher Mundart erz Als Verfaſſer entpuppte ſich Herr Hans Glück⸗ ſtein. Nunmehr ſtieg Herr Hohlweg, der Firma Siegfried Mayer, Militäreffek Reiſeutenſilien in Berlin, in das Schilder vulgo Bütt. Der Vortrag war in ſein Er verdient auch, wörtlich zum Abdru zu werden. Aus naheliegenden Gründen iſt nicht gut möglich. Nur einige Pointen net wir wiedergeben. Die Firma beſchäftigt 896 000 Angeſtellte, alle in eigenen Etabl! wohnhafte, mit Ausnahme der Volon ſich ſelbſt beköſtigen. Die Firma beſitzt auch reiche Filialen, von denen der Redner in fe pointierter Form erzählte. Auch in der T iſt jetzt eine Niederlage. Vorläufig hat man einen Reiſenden mit zehn Mann hingeſchick den Bedarf zu erforſchen. Früher iſt der in dem Artikel Reiſeutenſilien ganz allein reiſt. Jetzt ſind verſchiedene Söhne im Geſch die Herrn Mayer unterſtützen. Sogar im lande hat die Firma Filialen für Reiſeutenſilien. Die Geſchäfte in Korfu und Norwege abe ſich ganz ausgezeichnet entwickelt. N lich ging die Filiale Donaueſchingen nicht beſonde f der Filialleiter ſich in Privatſpekulation gelaſſen hatte. Der Chef iſt hingefahren hat nach dem Rechten geſehen. Man hat vom Stadttheater in Halle a. S. auf Engagement. Es iſt nicht zu leugnen, daß der junge Künſtler Talent hat und über eine präziſe Bühnenausſprache verfügt, aber vor⸗ derhand als zu wenig ausgebildet nicht für uns in Betracht kommen kann. Er f ſpricht einige Sätze in einer Art, daß er feſſelt, doch dann verrät— und dies wiederholt— eine falſche Betonung, eine überflüſſige Pauſe den Schüler. Seine Bewegungen ſind noch un⸗ heholfen— kurzum es iſt einſtweilen noch ein Irren und Taſten. Er mag auf dem richtigen Wege ſein, aber über das bewußte Wollen kommt er noch nicht hinaus. Man fühlt genau! jetzt bat's ein Ende— es erfolgt ein Stillſtand in der Darſtellung und dann geht er plötzlich mit einer unvermittelten Geſte zur Fortſetzung über. Herr Rieth klebt noch in ſeiner Rolle, anſtatt über ihr zu ſtehen.— Fuür den erkrankten Herrn Alber ti hatte in anerkennenswerter Weiſe Herr Köhler die Rolle des„Marguis Poſa, übernommen. „„„ e. Samstag nachmittag Herr Rudolf Rieth von Albert Lortzings Wildſchütz ſtatt. tragen. Albert Lortzing. Das Volk, wie es weint und lacht, iſt ſeine Welt. Nur in ſeiner Undine be⸗ krat er das alte romantiſche Land. Aus ihm kommt die Muſe Felixr Mendelsſohns geraden Weges her: aus Glanz und Wonne. Die Welt des Mittelalters, wie man ſie 18151830 zu er⸗ ſchauen wähnte, iſt ſo recht eigentlich ſein Ge⸗ biet. In den Idealen von Aumut, holder Sitte, Tugend u. reinen Glauben wurzelt Felir Men⸗ delsfohns Fantaſie. Verſetzen wir uns in die Zei⸗ ten, da man auf Flügeln des Geſanges ſich hin⸗ ausſchwang aus der froſtigen Gegenwart! Da blühten noch die Lotosblumen zarter Empfin⸗ dung, da winkte es dem Dichter aus alten Mär⸗ chen, da erblühte ein Liebesfrühling mit ſelt⸗ ſamen, öſtlichen Roſfen Am 31. Dezember 1842 fand die Uraufführung Damals meinte ein Kritiker, Lortzing würde„nicht viel“ zum neuen Erblühen der deutſchen Oper bei⸗ So ſteht in der Neuen Zeitſchrift für Muſik(Band 18, Seite 23) zu leſen, und der ver⸗ antwortliche Redakteur geſtand privatim, daß ihm Lortzings Erfolge eigentli ch unverſtändlich ſeien. Es war„Dr. Robert Schumann, der Romantiker, der von all dieſem göttlichen Phi⸗ liſterium nichts verſtand. Und vom Theater Chefs der Regierung beſteht darin, daß der 6 ie Engel zu Geſchäftshaus eine Hypothek aufgenomm 5 5 8 Der Wildſchütz.— Drittes Volkskonzert zur Lehre dienen laſſen, nicht voreilig zu ſein. Frage vor ſechzig Jahren verneint, und geſ Großzh. Bof⸗ und National⸗(Miendelsſohn). Denn was der vorgeſtrigen Vorſtellung fehlte, Einzelheiten ſeien das Bedürfn 3 theater Mannheim.„Bürgerlich und romantiſch“, ſo könnte man iſt nicht Lortzing zu buchen, ſondern der Quell] Mehrzahl ſolcher Lortzing und Mendelsſohn gegenüberſtellen. der Gleichgültigkeit, aus dem manche vorgeſtrige leriſche Einheit habe dies Pub „Don Carlos“. Aus den deutſchen Singſpielen, insbeſondere 1 entſpringt im— Publikum.(„Provinz“publikum) keine den R us Dittersdorf(Doktor und Apotheker) und Ein Publikum, das nur auf grobe Wirkungen mehr iſt es Pflicht der Preſſe, den Büth „„0 Schenk(Dorfbarbier) erwuchs uns unſerer! reagiert, verſteht die muſikaliſche Eſſenz der ſtänden die Anerkennung zu votiere Wildſchütz⸗Partitur nicht zu würdigen. Wer aber Lortzing als Spaßmacher einſchätzt, täuſcht ſich und betrügt ſich ſelbſt um die Freude an ſol⸗ chen Werken. Herr Lederer hatte den Stil dieſer komiſchen Oper ſehr gut getroffen, ſeine Zeitmaße waren die richtigen(hier aber unbe. kannten) ſeine Ausarbeitung machte dem ſchlech⸗ ten Geſchmack nicht die geringſten Zugeſtänd⸗ niſſe. Es muß eine ſchwere Arbeit geweſen ſein, die angeſammelte„Tradition“— ich erinnere mich einer Aufführung aus dem Jahre 1902— auszutilgen, denn zuweilen verfielen Chor und Orcheſter noch in die alte„Schlamperei“ zu⸗ rück. Aber dennoch: der Chor leiſtete ſeine Auf⸗ gabe in ſorgſamer Schattierung, insbeſondere erſchienen der Anfang des zweiten Aktes und der Tanzchor(das Allegro affabile A⸗dur) in chormeiſterlicher Neuſchöpfung. Auch das Or⸗ cheſter befand ſich in guter Form, nachdem die Ouverture vorüber war, und das Zuſammen⸗ wirken beider Faktoren mit den Soliſten, die Vereinigung von Geſang und Darſtellung zeigte, wie fleißig man ſtudtert hatte. Das Kunſtwerk als ſolches wurde alſo in einer Weif dargeboten, die unſere warme Anerkeunung ver dient. Aber hat denn das Publikum wie es vorgeſtern das Theater füllte, ein Bedürfnis obendrein Wir aber ſollten uns ſolche Urteile nach dem Kunſtwerke Richard Wagner hat dieſe deutſchen Sängern mangelt die Leichtigkeit ſe wohl verdient haben! Hier iſt auch der g Anlaß, der Inſzenierung des Herrn G zu gedenken. Er hatte die drei Bü mit viel Geſchmack(und jedenfalls Mühe) aus dem gegebenen Fundus geſtellt, hatte manche der hergebrachten lungen und Gruppierungen verbeſſert Dialog, ſoweit ſeine Macht reicht, fl biert. Unſere Sünger und Sänge herrſchen ihre„Proſa“ mit lobensw wandtheit, ſo daß Lortzings Klag Vortrags und die Salongewandtheit“ kaum mehr zu Recht beſtehen. Aber dafür hat ein anderer Uebelſt eingeſchlichen: die Uebertreibung der Epte Wenn die Gräfin Eberbach fragt, wo ihr ſei, ſo hat Pankratius zu ſagen:„Der He liegen auf dem Kanapé, wie närr'ſch!“ voralig von der vorgeſtrigen Form(„der§ Graf liegen auf dem allerwerteſten ſollten unſere Bühnenvorſtände nicht wohl das Publikum ſie mit Im übrigen gilt das frü Im Einzelnen iſt zu ſage aröflicher Paares 4. Seite. Geurral-Anzeiger.— Badiſche Neucſte Ramrichten. (Mittagblatt.) Montag, den 9. Februar 1914. heute geht's wieder ganz ordentlich. liale in Braunſchweig hat immer mit Unter⸗ bilanz gearbeitet. Deshalb haben wir ſie an einen Herrn Welf vergeben. Herr Welf ſoll ſich in Braunſchweig ſchon recht gut eingeführt haben und wenn das Geſchäft ſich ſo weiter gut entwickelt, geben wir ihm vielleicht noch die iliale in Hannover. Der älteſte Sohn des efs iſt zwar dagegen und wollte auch die Fi⸗ Hale Braunſchweig nicht abtreten, ſchließlich hat er aber nichts dagegen machen können. So be⸗ herrſchen wir dank unſerer glänzenden uen tion den Weltmarkt u. wenn Sie Bedarf haben:ich ſtehe zu Dienſten. Die ganz meiſterhafte Büt⸗ tenrede, die von Herrn Alfr. Hirſchland ver⸗ ſaßt war und auch von ihm vorgetragen wurde, Die Fi⸗ wurbde verdientermaßen mit ſtarkem Beifall aunsgezeichnet. Herr Willi Ullmann, der ausgezeichnete Kupletiſt des Liederkranzes, ſchilderte, wie es vor 100 Jahren in Mannem war. Präſident Wal⸗ decck ſtellte feſt, als er Herrn Ullmann für ſeine vorzüglichen Verſe dankte, daß der Pokal, mit dem die Mitwirkenden gelabt wurden, von Herrn Morgentan ſtammt, dem Vater des ameri⸗ kaniſchen Geſandten in Konſtantinopel. Herr Morgentan hat den Pokal in den§her Jahren des 19. bei der erſten Veranſtal⸗ tung des Lieberkranzes geſtiftet. In pietätvoller Weiſe iſt er jezt wieder aus dem Archiv hervor⸗ geholt und hergerichtet worden. Nun kam das Palais de dauſe des Liederkrauzes au die Reihe, das, aus zwölf feſchen Lieder⸗ kränzlerinnen beſtehend, auf einer Bühne, die an der dem Podium gegenüberliegenden Schmalſeite des Saales errichtet war, in den verſchiedenartig⸗ ſten Uniformen Exerzitien ausführten, die ſo ausgezeichnet klappten, daß ſie zweimal wieder⸗ holt werden mußten, das letzte Mal auf dem Podinm, damit der Elferrat aus nächſter Nähe des Genuſſes teilhaftig wurde. Herr Frey, der zum Hofballetmeiſter des Hoftheaters des Pleberkrauzes ernannt wurde, hatte im Verein mit Frl. Schmidikonz vom Hoftheaterballet den Tang einſtudiert. Der 1. Oberkellner des Cafe Rumpelmaher, der nunmehr in der Bütkt auf⸗ kunchte, erzählte in recht erheiternder Weiſe von ſeinen Erlebniſſen im Wintergarten des Cafss, p er ſeit 1. Januar tätig iſt. Beſonders heiter waren die Epiſoden, die ſich nach dem erſten ſtäptiſchen Maskendall im Noſengarten im Win⸗ tergarten abſpielten. U. 4. erzählte er, ſieben Damen bätten ein Kaffeekränzchen abgehalten und bon—7 Uhr je eine Taſſe Kaffee und je 4 Glas Waſſer getrunken. Den Kuchen haben ſie mitge⸗ Ftocht und den Zucker mitgenommen. Zum Schluß habe eine für alle bezahlt und ihm Pfg. Trinkgeld gegeben. Der Verfaſſer des porzüglichen Vortrages war Herr Hans Glück⸗ ein, der Vortragende Herr Theodor Strauß. Die Herren Stefan Waſſermaun und Herrmann ſangen eine ſehr inhaltsreiche Moritat, für welche derr Waſſermann ver⸗ antwortlich zeichnete und dann ſtieg wieder ein allgemeines Lied„Liederkranz 2014“, das ein ſehr erfreuliches Zukunftsbild vom Liederkranz entrollte. Verfaſſer der Zukunftsmuſik war Herr.⸗A. Hecht. Sehr draftiſch wirkte ein Dialeklvortrag von Fran Delank und Herrn Hofopernſänger Marx. Es genügt eigentlich, wenn wir konſtatieren, daß Frau Delank als Amme und Herr Marx als— Wickelkind auf⸗ krot. Schon der Anblick dieſes Rieſenkindes war zum Schreien. Daß es auch ein Wunderkind in anderer Beziehung war, geht daraus hervor, daß es Sekt aus der Flaſche trank, Schinkenbrötchen uaß und Zigarren rauchte. Der Ulk war dem er⸗ finderiſchen Geiſt des Präſtdenten Waldeck ent⸗ ſprungen. Nun ſtellten ſich Maunheims 12 Bürgermeiſter des Jahres 2014 bor, ſelbſtverſtändlich alle in Uniform. Die Hürgermeiſter ſchilderten einzeln und uniſono die Maocht und Blüte Mannheims in 100 Jahren. Ja, der Stadtrat trägt auch Uniformen Und der Trill nur allein gibt den Ton: Es geht alles nach ſchneidigen Normen, Oberſt Levi und Hauptmann von Cohn. der Bürgermeiſter. a nünmehr geſungen wurde, beweg Einen Vers muß pm ann allein ſingen. Als glichen Liedes 7 55 Herr N 110 Als Bütten⸗ eine * Unſerer Gegenwart. Hofobermfänger i ſen Heiterk i n ſterlichen Vortrages 3185 Aonis Kahn. Zwölf Uhr war es bereits 2 zßuummer des Rieſ Aufführung der Operette„e berger“ von J. Offenbach be Carl Friedrich reizende Kle und charakterif tierung atmet,! den Von — als Tochter Erneſtine des 8 früher und nunmehrigen Rentiers vo wähnt zu werden. Frl. Wiſſens Schülerin der H entwickelte in Spiel und Gie ſang raſchende Talente. Die Tonbildung war graziös und perlend und das Spiel außerordentlich natür⸗ lich. Von den beſten Künſtlern hätte man keine beſſere Leiſtung erwartet. Dabei ſah die jr Dame ganz reizend aus. Herr Hirſch verdient ebenfalls volles Lob für die geſchmack⸗ volle Durchführung der Rolle des Fagottiſten und Komponiſten Caſimir Canefas, der ſich, nicht die Schwäche des Schwiegervaters in spee für berühmte Künſtler geſchickt ausnüzend, in den Beſitz der auch als Goldfiſch begehrenswerten ſetzt. Herr Maurice Neubauer war Is Rentier von Spitzelberger ebenfalls vorzüg⸗ lich. Ausgezeichnet führte auch Herr Heinrich Eichtersheimer die Partie des früheren Geſellen und jetzigen Groom Bröſel bei Spitzel⸗ derger durch. Der Humor, der in dieſe Rolle gelegt wurde, kam ebenſo ſchauſpieleriſch wie ge⸗ Bender, ſanglich in hervorragender Weiſe zur Geltung. Die übrigen Partien, gleichfalls durch Damen und Herren des Liederkranzes beſetzt, ergänzten den ausgezeichneten Eindruck, den die Wiedergabe der don Herrn Hofopernſänger Marx einſtudier⸗ ten Operette hervorrief, in glücklichſter Weiſe. Herr Hofkapellmeiſter Tauſig dirigierte mit dem gewohnten feinen Geſchmack. Der ſtarke Beiſall, der geſpendet wurde, war wirklich ver⸗ dient. Wir haben ſchon lange nicht mehr eine ſo gute Leiſtung von Dilettanten geſehen. Nach kurzer Pauſe, die das Ausräumen des Saales nötig machte, wurde noch mehrere Stun⸗ den getanzt. Hierbei war zu konſtatieren, daß die Toilettenpracht im Jahre 2014 diejenige des Jahres 1914 bei weitem übertrifft. Allein der Brillantſchmuck, den man zu ſehen bekam, hatte Millionenwert. Dazu Totletten, die das ge⸗ ſchmackvollſte waren, was ſich denken läßt. Bei den Damen ſchien wirklich ſtillſchweigend die Uebereinkunft getroffen worden zu ſein, den karnevaliſtiſchen Abend mit einer Toilettenrebue zu verbinden, denn ſo ſehenswert war der Toilet⸗ tenanfwand ſchon ſeit langen Jahren nicht mehr. Penſioniert. Am 15. Februar ds. Is. lritt, ſo ſchreibt man uns, Polſzeikommiſſär Ludwig Balles in Raſtatt nach ö1jähriger Dienſtzeit in den wohl⸗ verdienten Ruheſtand. Von dem Großherzog wurde Herrn Balles in Anerkennung ſeiner treugeleiſteten Dienſte das Ritterkreuz II. Klaſſe vom Jähringer Iöwen verliehen und am letzten Samstag durch den Großh. Amtsvorſtand, Herru Geh. Regierungsrat Hörſt, in Anweſenheit des Poligeiamtmanns, der geſantten Schutzmanuſchaft und der Gendarmerie in feierlicher Weiſe überreicht. Poltzeikommiſſär Balles wurde am 23. März 1846 in Buchen geboren und trat —5 1. Februar 1863 als Freiwilliger beim damaligen Bad. Jufanterſeregiment Nyo. 5, jetzt 113, in Durkach ein. Bei der 5. Kompagnie dieſes Regim ents er den Krieg von 1868 und Den greifen wird, daß das Publikum von von 1870/71 vollſtänd⸗ g mit und diente dann, zuletzt 5 1 in 8. April 1872, an welchem Tage ſt der Großh. Staatspolizei einträt mann in Heidelberg angeſtellt worden wurde Balles am 30. November 1885 en und am 1. Jauuar 1894 zum befördert. Unter gleichzelt ger Ferſes 155 nach Mann im wurde er danu au 1. Auguſt 1899 zum Polizeikommi ſſär ernannt und nach een Wirken in Mann wurde er nach Ra⸗ ſtatt verſebet. Mit Polizeikom t ei d, deſſen verdienſtvol Exekutivb 0 kennen, w d Uuter „nach ſeinem einer uf Grund veran⸗ * Damenvortrii 11. Februar, 1 ——— aben nds, im und ſteiner ſtattfin 2 orträgen der Schrift⸗ ſtellerin Frau No de⸗Hohenfels wird uns geſchrieben: Viele agen im Leben bder Frau, FIr welche die Geſundbeite ege, Schönheltspflege und das Eheleben betreffen, verſchließen ſie in ihren Herzen. Sie wiſſen nicht, wem ſie ſich an⸗ vertrauen ſollen und leiden oft ſchwer darunter. Die berühmte Rednerin, Frau Dr. Rode⸗Hohen⸗ fels belehrt in einwandfreier Weiſe in der Dis⸗ kuſſion und bringt vielen Frauen einen Licht⸗ ſtrahl in ihr Leben. Der Beſuch der Vorträge iſt daher zu empfehlen. * Der zweite„Bunte Abend“, der geſtern im Ni⸗ belungenſaal des Roſengartens verauſtaltet wurde, darf in jeder Beziehung als wohlgelungen bezeichnet werden. Vor allem war das Engagement der Kapelle der 8ter ein außerordentlich glücklicher Griff. So gute Karnevalmuſik haben wir ſeit Boettges Tode hier nicht mehr gehört. Herr Obermuſikmeiſter Fehling hat gezeigt, daß er ein Karnevaldirigent par excellence iſt. Das bewies ſchon die vriginelle Zuſammenſtel⸗ lung des orcheſtralen Teils des amüſanten Pro⸗ gramms, der recht geräuſchvolle Sachen, wie den gro⸗ tesken Marſch„Don Quixote“ von Rupprecht und eine„luſtige muſikaliſche Radauſzene“ in Walzerform, „Ein Kirchweihtag in Käfertal“ betitelt, brachte. Noch viel mehr Spaß als dieſe beiden originellen Num⸗ mern aber machte dem Publikum, das einheitlich blaue Kappen trug und ſo das farbenreiche Bild des Saales auf das wirkungsvollſte ergänzte, ein„Alle⸗ weil fidel“ betiteltes humoriſtiſches Potpourri, eine Zuſammenſtellung populärſter Volkslieder, Gaſſen⸗ hauer und Operettenſchlager. Das Publikum durfte nämlich mitſingen. Die Kapelle wurde durch rauſchen⸗ den Beifall ausgezeichnet. Einen Bombenerfolg er⸗ zielte die in Mannheim nicht unbekannte Vortrags⸗ künſtlerin Erna Koſchel, die zuerſt als Theater⸗ agentin ihre glänzendes Charakteriſierungsvermögen als Parodiſtin ins volle Licht rückte. Die verſchiedenen Typeu, die in dieſer Szene von der Künſtlerin kopiert werden, ſind ſo ſchrecklich komiſch, daß man es be⸗ Lachkrämpfen geſchüttelt wurde. Nicht minder gut fügte ſich der parodiſtiſche Sketch„Von—10“ in das närriſche Programm ein. Hier mimte die Künſtlerin in Ge⸗ meinſchaft mit ihrem Partner, dem Chanſonier Arthur Kaplau. Das Künſtlerpaar, das in dieſer Sdene ebenfalls verſchiedene Typen in virtuoſer Weiſe kopierte, gab ſich ſo frei und ungezwungen, wie man ſich eben nur im Karnecval und bei einem Sonntags⸗ publikum geben kann. Erna Koſchel weiß auch Ein⸗ deutigkeiten ſo geſchickt zu geben, daß ſie ſich ſchon virtudſe auch Künſtlerin err Joſef als humo er weiß die etwas mehr wie eine weniger herausnehmen darf. Brillant war Gareis vom Fraukfurter riſtiſcher ger zur Laute. ger D Op De Vorträge ſo fein zu nuancieren, daß ſie ſich zu einem vollen Genuß ſelbſt für denſenigen geſtalten, der nicht um jeden Preis amüſiert ſein möchte. Herr Arthur Kaplan ſpendete im erſten Teil des Programms noch einige weitere Chanſons. Es war wieder ein ſehr ſtimmungsvoller Abend— ſelbſtverſtändlich im karnevaliſtiſchen Sinne— der die rund 2400 Be⸗ ſucher höchlichſt befriedigte. Die tägliche Sportbeilage befindet ſich in der heutigen Mittagsausgabe auf der 7. Seite. * Der geſtrige Sonntag lockte wieder viele Tau⸗ ſende ins Freie. Der Himmel ſtrahlte in tieſſtem Blau und die Sonne meinte es ſo gut, daß mancher den über den Arm hing. Des Winters Macht ſcheint gebrochen zu ſein. Große Anziehungs⸗ kraft übte wie immer der Waldpark aus. Die nur mit Sand geſtreuten Wege waren aufgeweicht und deshalb nicht gut zu begehen. Die geteerten Wege dagegen waren völlig trocken. Das Teerverfahren iſt doch ausgezeichnet. Das Waldparkreſtaurant profitierte erfreulicherweiſe ganz bedeutend von dem Maſſenausflug der Mannheimer, von denen viele ihren Faſchingskater ſpazieren führten, denn am Samstag war wieder im Narreureiche Großbetrieb. Die Reſtaurationslokalitäten waren dermaßen ſtark beſetzt, daß ſogar der Garten in Benützung genommen wurde. Etwa 500 Perſonen ſaßen im warmen Sonnenſchein. Finken und Amſeln gaben ihr erſtes Probekonzert. * Vortrag in der Kirchlich⸗liberalen Vereini⸗ gung. Auch an dieſer Stelle ſei auf den heute abend 29 Uhr im Reſtaurant„Germania“, C 1, 10, ſtattfindenden Vortrag des Herrn Stadtpfarrers Weiß aus Heidelberg über: „Das neue Kirchen buch, das apoſto⸗ liſche Glaubensbekenntnis und wir Liberale“ hingewieſen, zu dem die Mitglie⸗ der mit ihren Angehörigen und die Freunde der Sache freundlichſt eingeladen ſind. *Diebſtahl. In einem im 5. Stock des Re⸗ urants Kaiſerring gelegenen Zimmer, das der Küchenchef bewohnte, wurde am Samstag ein frecher Diebſtahl ausgeführt. Aus einem Koffer wurde eine Kaſſette im Werte von 100 M. geſtohlen. In das gleiche Zimmer wurde vor mehreren Jahren ebenfalls ein Einbruch verübt. * Mutmaßliches Wetter am Dienstag und Mitiwoch. Der mitteleuropäiſche Hochdruck weicht nur langſam von dem neuen von Weſten herkom⸗ menden Luftwirbel zurück, wird ihm aber nun⸗ mehr unterliegen. Für Dienstag und Mittwoch iſt anfangs zwar noch meiſt trockenes, aber mil⸗ des und ſchließlich regneriſches Wetter zu er⸗ warten. Polizeibericht vom 9. Februat 1914. Selbſtmordverſuch. Am 7. ds. Mts. krauk eine 17 Jahre alte Fabrikarbeiterin von hier aus noch unbekannter Urſache in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in ihrer Wohnung in H7 eine giftige Flüſſig⸗ keit und mußte in bewußtloſem Zuſtande in das Allgem. Krankenhaus verbracht werden. Unfälle. Ein 58 Jahre alter verheir. Kafſen⸗ diener blieb am 7. ds. Mis. an der Ecke der Keppler⸗ und Rheinhäuſerſtraße an einem vorüberfahreuden Kinderleiterwägelchen hängen, ſtürzte zu Boden und brach das linke Knie. Er mußte im Sanitäts⸗ wagen nach ſeiner Wohnung in B2 verbracht werden. — Beim Abladen von Stammholz fiel am 6. ds. Mts. einem Taglöhner von hier auf einem Lagerplag am Verbindungskanal ein Balken auf den rechten Juß, ſo daß dieſer ſtarkgequetſcht wurde. Auch die⸗ ſer Verletzte wurde in das Allgem. Krankenhaus auf⸗ genommen. In der Nähe des Schlachthauſes auf der Seckenhe imerſtraße wurde am 7. ds. Mts., vormit⸗ tags, eine 62 Jahre alte Witwe von einem Metzger⸗ fuhrwerk angefahren, auf die Seite geſchleudert und ſo erheblich verletzt, daß ſie mittelſt Sanitäts⸗ automobils in das Allgem. Krankenhaus überführt werden mußte.— Auf dem Kaiſerring fuhr am 7. d. Mts. ein led. Geſchäftsreiſender von hier mit ſeinem Motorrad eine Ladnerin um und brachte ihr am lin⸗ ken Fuße Berletzungen dei. Verhaftet wurden 44 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Aus dem Großherzogtum. „Hockenheim, 4. Febr. Heute nachmit⸗ tag ertrank dahier im Kraichbach der 4 Jahre alte Knabe des Waſchmeiſters Weege. Das Kind, das ſich offenbar ohne Wiſſen ſeiner An⸗ gehörigen von daheim entfernt hatte ſiel ſeden⸗ falls beim Gehen auf dem längs dem Bach hin⸗ führenden Fußpfad durch Ausgleiten ins Waf⸗ ſer. Als ein durch die lärmenden Kinder auf⸗ dem geſchäßten Beſitzſtande des Herrn Kromer, des Fl. Kofler und des Herrn Felmy geblieben find. Auch die vortreffliche Charge des Pan⸗ kratius[Herr Hecht! gehört dem altbewährten Beſtande an. Nen beſetzt waren Baronin, Gret⸗ chen, Bakulus und„Stubenburſch“. Ein ſtatt⸗ licher Stubenburſch wars, den Fräulein Lißner Darſtellte. Zweifellos hat die kleine Rolle in icher Verkörperung ſehr gewonnen, denn Frl. ühner ſpielte ſie auch gewandt und ſchick und ſah Allerliebſt aus. Ein„abgebrochener Bleiſtift“ war dieſe ſchlanke, ziemlich große, anmutige Er⸗ ſcheinung aber kaum zu nennen, vielmehr ſah Gretel in furzen Bauernkleidern klein und nied⸗ ich aus. Es verſteht ſich, daß Frau 7 uſchk kau in der deſten Oispofttion. begrelfliche Umſtand—5 ees an Giang bedauern. aber wird die nächf ſte Auß⸗ üng den Fehlbetrag wieder einbringen. Für dieſe wäre woßl zu wünſchen, daß Herr Mang en alten Saß zu Rate zöge: zweniger wäre an Extempore, ein Weniger iund Herr Mang iſt ein Bakulus wünſchen! Seine geſangliche Durch⸗ 1 Rolle wird dann tadellos, ſeine ganze Hung echter Lortzing ſein. Vorzüglich gab änger die köſtliche Finalarie Fauf tauſend und ſehr unterhaſtend war ſeine ſichere twirkung bei dem ſchwierigen Billardqufntett Hier auch Frl.—— 5 die— war ihres Bühnentalents zu voller Pracht. Sie wußte ſehr geſchickt den fahrenden Studenten, das Land⸗ mädchen und die Dame von Stande auseinander zu halten, ſang ihre Arie mit Geſchmaurk war dem Enſembles eine vortreffliche Füh in Vorzug der Sängerin iſt ihre gru Phraſierung, die zuweilen an den Geſch Geiger gemahut. Es war beinahe ba alb zwölf, Fingle von der„Stimme der Ein wenig lang für Lortzing! Pauſen verkürzen Der geſtrige Sonntag bot ein ganz anderes Bild: ſtatt des beſt tsende egertums das Lortzing hin ein mittleren Schichten, der Mend geiſterung Dreſerkei Lederer ausgeſucht: das Lieder am Klavier, und di tph -moll. Die Aufführung des ganzen 2 konzertes war aber auch geeignet, die V Mendels ſogus mit Duft und mit erfüllen. Das Großherzogl. Hoft! muſtzierte mit ſteigender Wärme, 9 Lederer brachte die ſchwierige Begleitung des Natur“ Man dür 5 Violinkonzertes zur beſten Geltung. Er hatte die ſogenannte ſchottiſche Symphonie mit großer Treue erfaßt und geſtaltete, mit dem Orcheſter in geſunder Art muſtzierend, die roman. tiſche Welt des ſchottiſchen D. ſo recht nach dem Sinne der Zeiten, da das alte Leipzi⸗ ger Trägerin guter Traditionen Gewandhaus Und dabei fänt mir eine Sael aus der neueſten VBiograpgte ein. Karl Wolff ſchreibt (Felix Mendelsſohn Bartholdy. Harmonie⸗ Verlag 1906. Seite 1247)„Mendesſohn liebte es, gelegentlich den T nieder⸗ zu legen, gle eſter keiner geſte n Leitunt g me auf wenige or von dem endelsſohn 5 Dirigente n* Vornehme die— „5 ie Han den Vo orde i ler 1 n. dergle ich hen Aud und Spiel allgemeinen nicht, wie ſchön i ng, wie ſinn⸗ an paßte alne Feie ierſtunnde zu ich vom Publikum ein menſch als liches ieb Richard Wagner einſt an Liſz 1778 1 111 — 1 Jahrk junde ext l. zwanzigſten es auch im * Roſenkavolier. „Aoſenkava⸗ krankung von Frl. Johanna Lippe und Frau Elſe Tuſchkau zwei Künſtlerinnen von aus⸗ wärts zugezogen werden. Die Titelrolle ſang Erna Ellmenreich vom Kgl. Hoſtheater m Stuttgart und die Partie des Octavian Mara Friedfeldt vom Kgl. Hoftheater in Wies⸗ baden. Die beiden Damen boten 11 8 und darſtelleriſch hervorragende Leiſtungen. be⸗ ſitzen ſchöne, ſympathiſche, klangvolle S und ihr Spiel zeigte, daß ſie eine hohe Stufe künſtleriſchen Könnens erklommen haben. Na⸗ mentlich Erna Ellmenreich feſſelte durch eine vornehme, feine Darſtellungsweiſe. Die Vorſtellung verlief unter Herrn meiſter Lederers Leitung vortrefflich und brachte dem gutbeſetzten Hauſe reichen Genuß. Die geſtrige Aufführung begann, trotzdem der„Ro⸗ ſenkavalier nur 3˙ Stunden dauert, ſchon nach⸗ mittags um 5 Uhr. Warum ein ſolch Aufang, wenn er durch die Länge der Vor⸗ ſtellung nicht bedingt iſt? Ein derartig früher Begin zeigt von wenig Rückſichtnahme auf das Nannhbeimer Theaterpublikum, das ſich, nament⸗ lich wenn jetzt die Tage wieder länger werden und der Frühling ins Land zieht, nicht gerne ſo früh ins Theater ſetzt. Auch eine finanzielle Schädigung des Theaters und damit der Stadt, die für das Defizit aufzukommen hat. bringt ein zu früher Anfang der Vorſtellungen mit ſich. Mancher dürfte durch dieſen vorzeitigen e gehalten werden, das Theater zu beſuchen. So wäre geſtern das Haus zweifellos bei einem Beginn um 6 Uhr ausverkauft worden. M. — der geſtrigen hrung des am hieſigen Heſteaber der mußten wegen Er⸗ — W Montag, den 9. Februar 1914. 00 General⸗Ameiger.— Badiſche Aeueſte UHachrichten.(Mittagblatt.) 5. Seite merkſam werdender Bahnwärter herbeieilte und das Kind bei der Eiſenbahnbrücke aus dem Waſ⸗ ſer zog, war das Kind leider ſchon ertrunken. — In ſeiner letzten Sitzung hat der Gemeinde⸗ rat beſchloſſen, dem Bezirksausſchuß der Kaiſer Wilhelm⸗Stiftung zur Unterſtützung deutſcher Invaliden einen Beitrag von jährlich 20 M. aus Gemeindemitteln zu bewilligen. *Gutach, 4. Febr. Der vor Ja gren von hier als Schuhmachergeſelle ausgewanderte Joh. Gg. Haas gen. Knopfhansjörg, iſt in Baſel als reicher Junggeſelle geſtorben, wo er ein rentables Schuhgeſchäft betrieb. Von ſei⸗ nem 300 000 Frs. betragenden Vermögen hat der Verſtorbene ſeiner Heimatgemeinde Gutach 120 000 Fres. vermacht, die zur Unterſtützung hilfsbedürftiger Ortseinwohner dienen. Rhina, 6. Febr. Auf der hieſigen Bau⸗ ri im Verladen 5 1 ſtelle des Kraftwertbaues geriet beim Verle ſtaud in Flammen. Bald ſchlugen die Flammen eines eiſernen Rüſtträgers dieſer ins Rutſchen; zwei Arbeiter ſtürzten ab, der eine, Friedrich Lais von Niederdorf, ſtarb augenblicklich, der andere, der Schloſſer Johann Haiß von hier, erlitt erhebliche Verletzungen am Kopf und an der Schulter. Der Tote hinterläßt eine Witwe und 4 zum Teil noch kleine Kinder. )0 Reichartshauſen(Amt Neckar⸗ biſchofsheim), 4. Febr. Hier ſtürzte der Fleiſch⸗ beſchauer Ph. Sigmann ſo unglücklich von der Scheuer ab, daß er bald darauf ſtarb. Letzte nachrichten und Telegramme. w. Saarbrücken, 8. Febr. Die Unterſuchung in Sachen der Erſchießung des Hilfslehrers Hauck in Sanddorf auf dem hieſigen Hauptbahnhofe iſt jetzt abgeſchloſſen. Es hat ſich heransgeſtellt, daß nicht Mord, ſonbern ein Anglücksfall vorliegt. Paris, 9. Febr.(Von unſ. Pariſ. Bur.) wird gemeldet: Anläßlich einer polikiſchen Verſammlung der Partei Mauras kam es zu blutigen Zuſammenſtößen. Vor der Verſammlung mußten die Gruppen der radikalen Partei durch die Polizei auseinander⸗ getrieben werden. Als nach Schluß der Vor⸗ tragende Ottoria im Automobil zurückfuhr, wur⸗ den mehrere Revolverſchüſſe auf ihn abgegeben. Ein Beamter wurde tödlich verletzt, 19 Verhaf⸗ tungen ſind vorgekommen. wW. Paris, 9. Febr. Aus Mazagan wird ge⸗ meldet: Der Präſident El Hiba hat ſich, nachdem ihm die Hauptleute des Stuka⸗ und des Aitammer⸗ ſtammes, den weiteren Aufenthalt in ihren Gebieten unterſagt hatten, mit einer Anzahl von Nänbern ins Gebirge geflüchtet. 5 Cherbourg, 8. Februar. Zwiſchen See⸗ leuten verſchiedener Nationalitäten des tür⸗ kiſchen Dampfers„Altay“ kam es zu einem Streit. Die Beobachtung mohammedaniſcher Riten durch den Araber Beryck führke zu einer Schlägerei zwiſchen dieſem und dem Deutſchen Hopmann. Die Beſatzung teilte ſich in zwei Lager, zwiſchen denen Revolverſchüſſe gewechſelt wurden. Beryk, Hopmann und ein Matroſe namens Hauſen wurden an Land gebracht und ver⸗ haftet. wW. SDundon, 9. Febr. Die Stadt Köln hat Frei⸗ herrn Eduard von der Heydt von der hieſtgen Bankfirma von der Heydt u. Co. mit ſhrer Ver⸗ tretung für Großbrita nien mit Bezug gauf die Kölner Werkbwedausſteltung beauftragt. W. Rio de Janeiro, 9. Febr.(Reuter.) Nach den neueſten Nachrichten aus Bahia ſind bei den letzten Ueberſchwem⸗ mungen über 1009 Perſonen umge⸗ kommen. Die Eiſenbahnen ſind ftark beſchä⸗ digt worden. Trauerfeier für Sanitätsrat Körte. * Berlin, 9. Febr Im Tauerhauſe arn Hafenplatz, wo der alte Korte ein Menſchenalter gewohnt hat, fand geſtern'ie ſchlichte Trauerfeier ſtatt. Unter den übrigen zahlreichen Kränzen nahm der der Kaiſerin den Ehrenplaßz ein. Ober⸗ FFPPPFPCCCCCCTCTCCCCTCTGTGT0TGTGTGGTCTGTbTùC hofmeiſter Freiherr v. Mirbach hatte ihn über⸗ bracht. Außer Mitgliedern des Kultusmini⸗ teriums war der Generalſtabsarzt der Armee, ter, der Vizepräſident r Dryander und zahl⸗ den der Obe des Ein Krar 4yune 3 0 truüg die Inſchr E 0 U ken dem treueſten Freund Berlin, i Porzellanmanufaktur in der Wegelyſtraße iſt heute nachmittag in einem zweiſtöckigen maſſiven Gebäude, in welchem in mehreren Rundöfen das Porzellan gebrannt wird, ein größeres Feuer Febr. In der Königlichen ausgebrochen. Eine große Menge Brennholz, das um das Gebäude herum aufgeſtapelt war, auch in das Gebäude hinein und ergriffen die dort lagernden Holzvorräte. An ein Eindrin⸗ gen war bei der ungeheuren Hitze, die ſich ent⸗ wickelte, nicht zu denken, zumal auch Einſturz⸗ gefahr beſtand. Erſt abends war die Gefahr ſo⸗ weit beſeitigt, daß die Feuerwehr in das Ge⸗ bäude eindringen und der Flammen Herr wer⸗ den konnte. Das Gebäude iſt größtenteils aus⸗ gebrannt. Ein Rundofen iſt völlig unbrauchbar geworden. Die Urſache des Feuers ließ ſich noch nicht feſtſtellen. ch Das Inbiläum der deutſchen Schutztruppe. * Berlin, 9. Febr. Im Feſtfaale des Land⸗ wehrkafinos waren geſtern abend die ehemaligen und, ſoweit ſte in Deutſchland weilen, aktiven Offiziere der Schutztruppe zur Feier des Bjichrigen Jubiläums vereinigt. Herzog Johann Albrecht von Mecklenbur war in der ihm verliehenen Schutztruppenuniform erſchienen. Staatsſekretär Dr. Solf brachte das Kaiſerhoch aus. Dann hielt Generallentnant v. Lie⸗ bert die Feſtrede. Der Geſundheitszuſtand in der franzöſiſchen Armee. w. Paris, 9. Febr. In einer anſcheinend offiziöſen Meldung wird erklärt, daß die zahl⸗ reichen Erkrankungen in der Armee keinesswegs, wie mehrfach behauptet wird, auf die nenen Kaſernenbauten und die mangelhaften Unter⸗ kunftsverhältniſſe, ſondern hauptſächlich denn zum neuen Jahr erteilten Maſſenurlaub und der gleichzeitigen Rückkehr der Urlanber zuzu⸗ ſchreiben ſei. Der radikale Senator Lotis Martin teilte dem Kriegsminiſter mit, daß er an ihn eine Anfrage über den Geſundheits⸗ zuſtand in der Armee richten werde. Großblock und Jeutrum. Karlsruhe, 7. Febr. Die Karlsvuher Zeitung veröffentlicht heute an der Snitze ihres Blattes einen längern halbaumtlichen Artikel über die politiſche Auseinanderſetzung in der Zweiten Kammer in der verfloſſenen Woche. Als politiſche Quinteſſenz der mehrfachen Reden des Mimiſters des Innern v. Bodmau wird bezeichnet, daß er in der Frage des Groß⸗ blocks zu einer unumwundenen Verurtei⸗ lung jenes parteipolitiſchen Wahlabkommens gelangte, daß er aber auch auf der andern Seite dem Zentrum bedeutete, daß ein Anwachſen der Partei eine Gefahr für die weitere freiheit⸗ liche Entwicklung des Landes bedeuten könnte. Der Grund, warum der Miniſter den Großblock verurteile, liege in der politiſchen Haltung der ſozialderiokratiſchen Partei. Was die Arbeiten des Großblocks un Landtag betreffe, fo erkenne der Miniſter an, daß die Linke einſchließlich der Sotzialdemokratie nittzliche Arbeit zum Wohl des Landes geleiſtet habe. Der Mimwiſter fürchte nicht, daß die Sozialdemokratie ſich durchfetzen werde, ſondern hoffe vieknehr, daß ſte überwun⸗ den werde durch die Gerschtigkeit und den ge⸗ ſunden Zinn des Volkes, wenn ſie aber die Bahnen des Geſetzes verlaſfe, durch die Macht⸗ mittel des Staates Der Miniſter möchte das badiſche Volk wahr, frei und ſelbzſtändig ſehen, und damit erſcheine ihm nicht vereinber, was in der Wahlbewegeng und in der pakitiſchen Betä⸗ tigung der katholiſchen Geiſtlichen vielfach hervortrete Es ſei deshalb die Mah⸗ nung nur zu berechtigt, daß auch die Geiſtlichen ſich eine gewiſſe Zurückhaltung im poli⸗ tiſchen Kampf auferlegen möchten. Jur Spionage⸗Affäre Toul. OParis, 9. Febr. In die neue Spionage⸗ Angelegenheit iſt immer noch kein Licht ge⸗ bracht. Die Annahme, daß es ſich um einen deutſchen Artillerie⸗Offizier han⸗ delt, hat ſich noch nicht beſtätigt, jedoch iſt man über den Namen des Verhafteten be⸗ reits im klaren. Es iſt ein gewiſſer Theo⸗ dor Burgard, am 22. Februar 1862 zu Selz geboren. Sein Beruf war bisher nicht zu erfahren. Die franzöſiſche Militärbehörde legt der Verhaftung großen Wert bei, da die Prüfung der vorgefundenen Notizen ſtark be⸗ laſtendes Material gegen den Angeſchuldigten ergeben haben ſoll. Die„Agence Havas'“ veröffentlicht fol⸗ gende Meldung zu der Affäre: In der Gegend des Forts Zuey wurde ein Waun un⸗ ter dent Verdacht der Spisnage verhaftet. Bei dem VBerhafteten wurde ein photographiſcher Apparat gefunden. Der Mann gab an, Bur⸗ gard zu heißen und ein Landwirt aus der Umgebung von Nancy zu ſein. Er ſei als einfacher Touriſt gekommen. Eine Hausdurch⸗ ſuchung auf dem Beſitze Burgards in Heille⸗ court führte zur Entdeckung von zahlreichen Generalſtabskarten, von denen mehrere be⸗ zeichnet waren. Auch andere Doknmente, die ſich auf die Verteidigung franzöſiſcher Feſtungen bezogen, ſeien gefunden worden. Ueberdies ſollen verſchiedene Briefe beſchlag⸗ nahmt worden ſein, die den Mann verdächtig machten. ODDParis, 9. Febr.(Von unſerm Pariſer Bureau.) Tus Toul wird gemeldet: Der der Spionage verdächtige Deutſche verweigert jede Anskunft. Bei einer Hausſuchung fand man drei Photographenapparate, zwei Feldſtecher ſowie mehrere Generalſtabskarten der nord⸗ öſtlichen und öſtlichen Grenzfeſtungen. Briefe beweiſen ſeine Tätigkeit für den deutſchen Spionagedienſt. W. Paris, 9. Febr. Der bei Nancy unter dem Verdachte der Spionage verhaftete Land⸗ wirt Burgart, der im 32. Lebensjahre ſteht, ſtammt aus Selltz bei Hagenau, wo er mehrere Jahre Lehrer war. 1886 flüchtete Burgart aus Deutſchland, trat in die Fremdenlegion ein und kaufte ſich nach Beendigung ſeines Militärdienſtes vor etwa 10 Jahron ein kleines Banmerngut in Hellecourt bei Nancy. Er leugnet entſchieden Spionage betrieben zu haben und behauptet, daß er ſich lediglich aus Liebhaberei mit Photographie beſchüftegt habe. Von Tag zu Tag. — Shreikenstat eines Wahnſinuſgen. Berlön, 9. Febr. In einem Anfalle von Wahnfenn beging geſtern abend ein S⸗ nbah rführer ene fchrockg Tak. Er ſchnilt ſich die Fehle darrch unnd vorbezte ßeiu noch nicht zweijähriges Kind und ſich ſelüßt durch zwei Schüffr lebensgefährlſch. Zuvor harte er vuch Fruer in ſeine Wohnung gelegt. Neues aus Tudwigshafen. *Dfebſtahl. Von einem Güterbeſtättereiwegen wurde am Samstag abend zmiſchen 7 ande8 Uhr im füdziches: Stastteil ein Karten geſteeſten, enthaltens ein dunkelblaues Keſtüm unt Sammetkragen im Werte von 100 4. Der Dieb konnte bis jetzt nsch ſicht feſtgeſtelt werden. * Zuſammenſtoß. Am Samstag nachmiktag gegen 4. Uhr ſtieß in der Frieſenheimerſtraße ein Flaſchen⸗ bisrwegen mit einem Skraßenbgahnwagen zuſammen. Erſterer wurde umgeworſen und es gab einen Haufen Scherben von ca. 200 Flaſchen. Der Betrieb war nur kurze Zeit geſtört. ————————— Aus dem Münchener Theaterleben. Der Münchener„Neue Verein“ veranſtal⸗ tet von jetzt ab intime Aufführungsabende, welche als epperimentelle Abende gedacht“, der Förde⸗ rung junger Bühnenantoren ohne di großen Koften eines gemieteten Theakers dienen ſollen. An dem erſten derartigen Abend brachte er das Luſtſpiel„Palmarum bden Wilhelm Stü ck⸗ leu heraus. Das Stück ſpielt im Theatermilien (Palmarum iſt der Tag des Engagementswechſels] und bezieht aus dieſem Milien eine lebensvolle Luſtigkeit, die freilich im erſten Akt berheißungs⸗ poller einſetzt, als die beiden anderen Akte zu geben haben. Hertſche Wellen als Kataſtrophenerzeuger? 8 55 wiſſenſchaftlichen Monatsſchrift„a Na⸗ tupe“ behauptet ein in Auché bei Tours lepender Elektritet namens Durognier, der eine Prirat⸗ flation für drahtloſe Telegraphie beſitzt, er ſei auf Grund eigener Beobachtungen zu dem Schluſſe ge⸗ langt, daß gewiſſe elesmentare Kata⸗ itrophen mitder Tätigkeitder durchdie Funkentelegraphie in Schwingungen geſetzten Hertzſchen Wollen in Zu. menhangſtänden. Verbindet man zum 90— die drei Stationen Glaeit ia den Wureinigten Staaten, die Station von Cliſſon in Schgtkland und Biſerta an der tuneſiſchen Küſte durch 1 e gerade Linien mit der drahtloſen Stanon von Paris, ſo kon man die Talſache feſtſteleu, daß in den Punkten, uo ſich die Hertzſchen Wellen jener geraden Linien lieu⸗ zen, elementare Kataſtrophen, wie Exploſtonen ot er große Brände, ſch ereianet bhaben. Auf der Verbin⸗ dungslinſe Paris—Glacier⸗Ban findet man die Brand⸗ kataſtrophe des„Volturno“ auf offener See, ür die Veibindung Paris—Clifton findet man die Schlag⸗ metterkataſtropße in den Koßkeugruben von Cardiff, für die Verbindung Paris—Biſerta findet man in Toulon in verſchiedenen Zeitabſtänden die VBernich⸗ tung zweier großer frauzöſiſcher Kriegsſchiffe Jena und„Siberte. Prsfeffoer Soldſchmidt, der Erfinderder Hochfreguenzmaſchine und eine Autorität auf dem Gebiete der drahtloſen Tele⸗ graphie, hält, wie er ſich ansdrückte, die von Duro⸗ gufer aufgeſtellten Behaustungent ftir den„veinen Aberglauben“. Er meinte auf Wfrugen zach winer Anſicht:„Was da gefabelt wird, ic asſolntunhal⸗ bar. Die Hersſchen Wellen das Sns⸗ derttaufendſtel ewer Pfer un Wenſch, der an deu veet Dunsquler gen⸗ 1 Pankten dorißber⸗ geht, koßt größere Kraft auß, de Hertzſchen Wel⸗ len. Fedes Gewitſer Un taunsmech größene Kräöſte aus. Wenn dem ſ würne, wie Darsquter ſagt, wer wäcze es da um de Meußchen kbeden, die in der Nehe der Xtatiten leben? Die wien zum Vobe vends teis“ Nus dem Menahefmer Kunstleben. Theater⸗Notig. Frauk Wezelind, mit dem die Intendanz ſeit einiger Zeit wegen etues Gaſeens verhandelw, hat ſich bereit erklärt, bei der Erſtauffühsuntz ſerner Tragödde„Erdgeiſt“, den Prolsg zu ſprschenn. Mit Rückſtcht euf die Dispofitionen des Dichters muß die urſprosglich füör ſwäter beabſichtigte Aufführteng, am Freiing, den 13. ds. Mts. ſtattfinden. Die für dieſen Tag angekündigte Erſtaufführung von Maeterliucks Kloſterlegende„Schweſter Beatrix“, wurde daher drei Wochen ſuater auf Freitag, den 27. Febrnar rerlegt. Freier Bund.— Akademie für Jedermann. Heute Montag ſpricht für die Hörer des gelben Zettels Ortsbaurat Platz[Maun⸗ heim) über Mannheims Stadtbild“ Päbagsgiſche Zeitfragen. Den Vortrag, welchen Herr Univerſitäts⸗ profeſſor Dr. Cohn aus Freiburg am Samstag nachmittag auf Veraulaſſung der hieſigen Handels⸗ hochſchuſe im aften Zürgerausſchußſa⸗ gipfelte i ſolgenden, allgemein intereſſiereuden KAusfüh⸗ Unter den Spannungen zwiſchen Gegen⸗ ſätzen, bie unſere Zeit kennzeichnen, iſt die zwiſchen der Einordnung in ein zwangsläufiges Ganzes und dem Freißeitsbedürfuis des Individuums beſonders wichtig, zumal für Erztehungsfretzen. Der Eigen⸗ wert der Kindheit werd ſeit Rouſſeau immer entſchie⸗ dener betont, die Erkenzints der Kinsheit ſchrertet foxt und foll beuntzt werden. Anderſeits fordert die Rückint auf die Zukanft des Kindes in unſerer ka⸗ pitslißiſchen, auf Arbeit geſtellten Welt und die Wäck⸗ ſicht auf die Erhaltenz und Weiterbildung der Kustur eine Schuleing, die ſchon der Kindheit einen Teil ihser Janiheil wimmt. Dieſer Konflist baszt gch nur köſen, wenn wen die Kändheit, ohne ihren Gigen⸗ wer euzesſten, abs en Stück im Ganzen des Lebens betrachtat. Das Spiel, diefes vollkommenße Leben in der Geterwart, iſt ſeinem Jpentr nehg z ch Vosbereitung der Zubenſt. Dues Kind well + Mches. Nur muß zet fasbent, münt geitctem Zeit gelaßzen und die Arait zwer ficht pielend, aber frens geſtatet wrzen. Dazu 9i, duß der Er⸗ zieher Freutze an der Dugene hert. Jnr Bentgnteng dagsgen, die Ziehe, fal en Uflte, win Feditde ſein. Aörtich wie zr Gigenant der Kintheit verhäs ſich die Gegenwert zur Eigenckt der einzelnen Keu⸗ ſchen. Auch dieſe ſordert immer meßr ihr Recht, während dir ſtvenge Ordnung, die zahtenmäßige Re⸗ geluag des änßeren Lebens ihr dies Recht ſtreitig machen. In der Erzieheng koemmt die Etzenart ars Greize uud Auswahlprinzip, als Mittel und aß Ziel in Betracht. Die Zielfrage ſoll erſt in der letzten Vorleſung erörtert werden. Die Individualität als Schranke wird in den Hilfs⸗ und Förderklaſſen be⸗ rückſichtigt, als Auswahlprinzip wird ſie von den Be⸗ fürwortern beſonderer Schulen für hervorragend Begabte geſordert. Doch ſtehen dem überwiegende Bedenken entgegen. Notwendig dagegen erſcheint es, die Oberſtufe ber hoheren Schulen in Schulen für gut Begabte(nicht für Genies!) umzugeſtalten, iudem 2 Se igkeit ſordert, die Auſprüche näntität, wohl aber inbezug auf uUalität der Leiſtungen erhöht. Die Berückſichtigung der Eigenart bei den Mliteln der Erziehung wird am Beiſpiel der Unwahrhaftigkeit und dem des Aus⸗ 2— guf 2 zun an! wendiglernens erörtert. Gerichtszeitung. §S Maunheim. 5. Febr. Strafkammer. Vorf.: Landg.⸗Rat Reiff. Eine Auseinanderſetzung mit Revolverkugeln darf wohl als ein ungewöhnlicher Abſchluß erſchäft⸗ licher Beziehungen bezeichnet werden. Der Zigarren⸗ macher Karl Friedrich Haßler aus Hanau iſt Er⸗ finder eines Tretmotors für Motorboote, deſſen Aus⸗ führung er dem Ingenieur Karl Dietz in Mann⸗ heim übertrug. Diecz ſollte einige Motorboodte her⸗ ſtellen und dafür 10 000 4 erhalten. Der Geldgeber war der Landwirt Philipp Schick in Mutterſtadt, der 5500 hergab. Als die weiteren Zahlungen ausblieben, erklärte Dietz am 17. Degember v. Is. in einem Briefe an Haßler, er werde die Boote für ſeine eigene Rechnung fertig ſtellen und verkaufen. Dieſer Brief brachte den Erfinder in Wut. Er glaubte, Dietz wolle ihn um die Früchte ſeiner Er⸗ findung bringen. Er beſtellte Dietz telephoniſch in die Wirtſchaft Eckert, um mit ihm abzurechnen. Daß er dabeti mit Dietz nichts Freundliches vorhatte, kann dem Umſtand entnommen werden, daß er ſich Dro⸗ hungen gegen Dietz entſchlüpfen ließ. Als Dietz nicht kam, begab ſich Haßler in die Bohrneig von Dietz. Nach den Augabeu der bei Dietz bedienſteten Marie Le Maire hat er zuerſt im Vorbeigehen an einem Feuſter der Wohnung von Dietz gekfopft und dabei eine Drohung, die von kaltmachen ſprach, ausge⸗ ſtoßen. Als er gleich darauf an dem Tüxrabſchluß läutete und man nachſah, war niemand draußen. Beim wiederholten Wuten ſand Dietz Haßler vor dem Titrabscuß. Er behaustet, Haßler habe ſofort mit einem Revolver auf ihn gehalten und einen Schuß auf ihn abgegeben. Er habe alsdaun gleich⸗ falls ſeinen Revolver gezogen und auf den Angreiſer geſchoſſen, dann aber ſich gegen ſeine Küche zur ck⸗ gezogen, wobei Haßler abermals auf ihn geſchoſſen habe. Durch dieſen letzten Schuß wurde er im Ritcken getroffen, während dor von Dietz abgegebene Scherß Haßler an der Hüſte verletzte. Beide Ver⸗ letzenten waren nicht von Bedeutung. Haßler be⸗ hauptet, habe zuer geſchoſſen, allein das Schöffengericht gewann die Ueberzeugung, daß er der Angreifer geweſen ſei und verurteilte ihn zu 2 Mong⸗ ten Gefäuggis, während es Dietz freiſprech. Sowohl Haßler, als der ans Nebenkläger auftretende Dietz lenten Berufung ein. In der heutigen Verhandlung kam zur Sprache, daß Haßler auch in anderen Alt⸗ gelegenheiten ſeinen Anſprüchen ſchon Nachdruck durch Drohung oder Anwendung einer Waffe zu verſchaf⸗ fen geſucht hat. So habe er einmal bei einem Streit mit dem Bauunternehmer Liebler bemerßt, für den habe er 8 Kugeln und ernen andorn Wiberſacher, den Fabrradraeter Lubwig Dirzeck, der ſegt, er hale dunh ſern Inteveſſe fin Haßlan Erfisdung 3000% eingebüßt, hat er nach Biegecks Bahauptung im Ge⸗ dränge auf dem Dürkheimer Wurſtmarkt mit deur Meſſer angehauen. Das Gerſcht kam zur Beſtätigung des untergerichtlichen Urteils. Die Verteidigung Haßlers hatte.⸗A. Dr. Freuud, jene des Dietz.⸗N. Dr. Ebertsheim geführt. Chemiſche Fabrik Friedrich Zimmer G. m. b. O. lautete die Firma eines von dem Kaufmann Adolf Roſenzweig von hier in Faſſon gebrachten und von denn Kaufwomn Friedrich Zimmer betriebenen Umbernehmens. We Fabrik beend aus einem Raum im Himtergebände eines Hauſes der Böckſtraße, in dem ein Siedekeſſel 2 eine Anzahl keerer Rlech⸗ kannen ſich beinnd. ie„Fabrik“ betrieb die Her⸗ ſtellung eines Lederkonſervierungsmittels, das untor verſchiedenen tönenden Nauen in die Welt ging. Pyrcholin, Deakel u. ſ.., aber alles aus einem Keſſel geſchöft. Es war lediglich gefärbtes Oel. Daß Geſchäft waäre nach Rofengweigs Auſecht gauz gut ge⸗ gengen, weun nicht Zinmer zu gent Cpampogner getrunken und das Geſchäft vernachläſſigt hätte. So wurden vbals euie Gläöubiger drürnzlich und uun Iieß ſich Roſenzweig auf Gutndſtäcke Zimmers eine Hypothek im Betrage von 1080/ eiuräumen, die nach ſeiner Angabe Entgelt für ſeine Bemühungen um die Organiſadon des Geſchäſts ſrin follten, wüh⸗ rend nach Anſicht der Nirttange duß dieſes Monbver den Glänbern ein Schrtpechen geſchlaren werden ſolte. Roßrsweig iſt desbalb vom nne richt wegen Auftiftung zum Vergehen nach 8 288 St. G. B. zu 30 Geldf oöer 6 Tagen Gefänguis vern tellk worden. Noſenzweig legte Bernfung ein. r behauptete, daß die Eintragung aufgrund eines zu rocht beſtehenden Anſpruches erfolgt ſei. Das Gericht war jedoch andsver eſicht ted vernauff dr von N. A. Dr. Freand vertretene Meruß ur⸗ Pfalz, Beſſen und Umgebung. Lampertheim, 3. Fehr. Ein von hier gehkrtiger ekrut des Jufaukevie⸗Regts Nr. 117 hat fich am letzten Sonntag von ſeine Truppenteil entfernt. Die auf Veranlaſſung eines Unteroffizienz des genaunteg Regiments bier angeſtellten Erhebungen ſind bis jetzt ohne Erfolg gebrieben.— Der Geflügelzucht⸗ verau„Phsnir“ verauſtaltet æm 7. 8. und 9. d. M. im Darmſtädter Hof“ dahier eine große kaae Geflügelſchan. Nach den vorliegenden Auweldunzen ſcheint die Wasſtel⸗ lung ſehr zahlreich beſchickt zu werden f a Lampertheim 6. Febr. Dem Beiſpiel anderer hieſiger Berufsſtände folgend, haben ſich jetzt auch die Maurer und Thacher zu einer Ver⸗ einigung zuſanwemweſchlsſſen. An Hand⸗ wereer-Veveinsungen befteten nanmenn außer dieſer neugehildeten Vereinigung hier: Bäcker * und Metger Innungen, Vereinigung der Schuh⸗ matzer und Weremdgur der Schmiedemeiſter Anch die Firent r haben kegthin eine Vrroinaigeng gebilldet und etzen Farif herans gegeben.— Der von ſeinent Truppenteil in Main ohne Urkaub entwichene Rekrut M. von hie kaunten aufhielt, ermiaet uud fanem Truppen teil Wieder zugefthrt werden. 108 F gibt mckts besseres FAENIR-WERNMNUAE A. G. AcHENS2 2 „Verkagfsztelle: Mannheim, Weberstrage 3. Telefon 7398. 25 Geftemiiene Fimanzen. EUngurische Auleihe. Wien, 7. Febr. in der heutigen Sitzung der Deteiligten öster- utschen Banken Wwur⸗ den die Anleihebedingungen im wesentlichen in Uebereinstimmung mit den früheren Meldungen estgesetzt. Es werden K. 375 Mill. fest und K. 125 Mill. in Option übernommen. Der Ueber- nahmekurs ist 88,25. Der eſlektiyv ausgelegte deutsche Stempel wird dem Nonsortium ve rgütet. Die Laufzeit beträgt 60 jahre. Zinnt nach 5 Jahren. Die Subskription findet in SEten 2 Wochen in Oesterreich-Ungarn, Deutsch⸗ land, Belgien, Holland und der Schweiz und für ILul. 3 Mill. in England statt. Der Subskriptions- Fburs dürtte nüt etwa 90,25 bestimmt werden. Die Eude 1912 ausgegebenen M. 100 Mill. Schatz- scheine werden vorzeitig eingelöst und können 5 gegen die Anleihe umgetauscht werden. Tüärkische Schatzscheinemission? Koustantinopel 8 Febr.(W..) Nach Bttermeldungen unterhandelt der Finanzminister nit einem Pariser Hause bezüglich der Ueber- nahme der neuen Emission türkischer Schatz- Seiteine im Betrage von Frs. 100 Millionen. Chinesisches Wührungsgesetz. Peking, 8. Febr.(Petersburger Telegraphen- Agentur) Das heute veröffentlichte Währungs- gesetz setzt die Silbervaluta fest und bestimmt Als Münzeinheit das chines. Dollarstück, den Vuan, mit etwa 24 Gramm Reinsilber. Die anderen Silber- münzen sind Fünfzig-, Zwanzig- und Zehncents- üctte und haben zehn Prozent Kupferbeimischung. Ferner gibt es Kupfermünzen von ein und zwei Oents sowie eine Nichelmünze von fünf Cents. Die Dollarstücke alter Währung haben für einige Zeit noch neben den neuen Gültigkeit. Seldmarkt, Bank- und Börsen- Wesen. Nelensbankrzwischenausweis vom 5. Februar. Nach einem Zwischenausweis vom 5. Februar kaben die Anlagen um 51 Mill. M. abgenommen, Während die Barmittel sich um 17 Mill. Mark er- hölten Der Notenumlauf verringerte sich um 122 Mill. Mark, die fremden Geider nahmen um 77 Minl. Mark zu. Am 5. d. Mts. stellte sich der Betrag, der nicht bar gedeckten Noten auf 208 Mim. Mark gegen 670 Mill. Mark am gleichen Vorfahrstage, so daß sich gegenüber dem Vorjahr eine Besserung um 411 Mill. Mark ergibt. Am I. Januac betrug die Besserung gegen das Vor- jahr 351 Min.., sie hat sich also um 60 Mill. M. erhönt. Nrwerb von Alxtien der Concordia Berg- bam.-G. Berlin, 7. Febr. Die Dresdener Bank erwarb usammen mit dem Bankhaus Arons u. Walter, die die„Frkf. Zig.“ erfährt, freihändig einen Posten Aktien der Concordia Bergbau-Aktien- gesellschaft in Oberhausen ungefähr zum Tages- Furse, Es dürfte sich nahezu nominal um 1 MMillion handein.(Gesamt-Kapital: /10,25 Mill.) FEine Auskunft über den Zweck oder etwaige Ab⸗ sichten wird versagt. Fariser Effektenbörse. HParis, J. Febr. Unter dem Einfluß der unbe. Frledigenden Lendenzberichte aus New) Vork und Londen ltt der hiesige Verkehr anfangs durch den Mangel an Unternehmungslust im Zusammen- Hang mit dem Wochenschluß und Realisationsan- — 5 Vorübergehend besserte sich die Stimmung 1 Tinto und russische Werte erfuhren eine Er- holung. Später verfiel die Börse aber wieder in tigbeit bei unregemäßiger Kursbewegung. NHandel und industrie. Nenmmenschluss der Schirm-Spezialge- 1 schülte. VUnter dem Vorsitz von DOr. Grunow-Hamburg daund gestern in dem Geschäftsgebäude der Detail- Usten- Rammer in Hambur eine zahl- geien besuchte Versammlung von Vertreern des 151 famburger Schirmgeschäftes statt, um die Frage eines Zusammenschſusses zwecks Abwehr der Be. strebungen der„Vereinigung deutscher Schirm- gFrossisten“ zu erörtern, Wwelche auf eine Diflereg- Fierung der Detailgeschäfte zu Gunsten der Gros- Sisten in den Beziigen der Fabrik abzielen. Die ersammlung beschloß die Gründung einer„Nord- geutschen Grupfe“ im„Verbande deutscher Schirm-Sperialgeschäfte, Sit Dresden“, indem sie sich mit dem kürzlich in Dresden gegründeten Ver- bande solidarisch klärte. Zum ersten Vorsitzen- den der„Norddeuischen Gruppe“ wurde Herr F. V. Braudt i. Fa. Hamburger Schirmlabrik von oßmann, zum stellvertretenden Vorsitzenden klerr Theodor Eggers, in den geschäftsführen- Ausschuß der Gruppe die Herren Johs. tarck, Hugo Schäter und jul,. Dibbern 0 8 Kohlensyrdikat. Berlin, 7. Febr.(Von uns. Berl. Bur.) A5 Düsseldorf wird zu den Differenzen, die ſen neuerdings bei der Beratung über den Ver- a twurf für das neue Kohlensyndikat der Fättenzechenfrage ergeben hat, telegra- daß an der Spitze der Zechen, die mit dem I en Umlagenmodus nicht einverstan- sind, die Firma Krupp steht. Die Firma hat eine kleine Kohlenverkaufsbeteiligung, näm- 1775 400., dagegen eine sehr große Ver- nz nämlich.9 Mill. t. Für den ahlenverkauf Will nun die Firma wohl zu den clikatskoklen beitragen, sie möchte aber nicht dem vorgeschlagenen Maße an der Tonnen- ge für den Selbstverbrauch beteiligt sein. Auf Sleichen Standpunkte steht das Eisen- und erk Foesch. Wahrscheinlich wird auch die sen u. Oo. zu dieser Gruppe ireten. Ein- anden mit dem neuen Unlagemodus sind da- üttenzecheng die neben ihrem — einen Tlän .. VddbßbßbdbdßbßbßßbPbpbpßbßfPPpbPbbTbPPPPfc Die Tilgung be. 0 5 2 2 15 un Berlin, 7 Die Brüsseler Firma Solvay nahm eine Op auf das s Kaliunter- Sen ist das eine Kaliin nehmen. Für die deutsch hierbei zu beachten, da es 8 ländische Firma haudeit. Röhkeisenerzeugung in Deuntschlaud und .ukemburg. Berlin, 7. Febr.(W..) Nach den Ermitte- lunigen des Vereins deutscher Eisen- und Stalll-In- dustrieller betrug die Roheisenerzeugung in Deutschland und Luxembu lrend des Mo- gesanit 1 566 505 1 gegen 6112 V. Js. und 1 611 345 t im re 1913. Die Erxzeugung 1 sich die elnen Sorten wie folgt gung für 1913 ange zereiroheisen merroheisen Thomasroheisen Stahl- und Spiegeleisen Puddelroheisen Die Erzeugung während der Uimn Alls: Klammern die 17 91 920 t Zeltabschnitt dlen erzeugt 50 333 im Januar 1913. Roheisemverband. +. ESSen, 7. Febr. Pry den 18. Februar findet eine Mitglienerversamm⸗ lung des Roheisenverbandes statt, in der neben der Erstattung des Marktberichtes geschäft⸗ liche Angelegenheiten zur Erörterung kommen. Der Januarversand weist gegenüber dem Vor- monat einen weiteren Rückgang auf. Verkekhr. Verhaudlangen zwischen Wien und den Vertretern der Grosschiffahrt Wien, 7. Febr. Zwischen dem Handels- ministerium und den Direktoren Ballin (Hamburg Amerika- Linie) und Heinecken Norddeutscher Lloyd) haben lleute Während des ganzen Iages Verhandlungen stattgefunden, die kortgesetzt werden. Es ist daraus zu schliegen. daß sie keinen ungünstigen Verlauf nehmen. Wien, 8. Febr. Die Verhandlungen mit den Norddeutschen Schiffahrtsgesell⸗ schaften wurden forigesetzt. Voraussichtlich wird morgen die prinzipielle Entscheidung fallen, ob eine Verständigung möglieh ist. Morgen be⸗ Sinnen auch die Verhandlungen des Ministeriums mit den Verttetern der Hoflaund- Amerika⸗ Linie, der Red Star Line und der Com Pagnie Fransatlantique. Warenmärkte. Wochenbericht aber den Viehverkehr vom.—7. Februar 1914. Der Rindermarkt war mittelmäßig beschickt. Der Auftrieb an Grogvieh betrug 880 Stück. Der Handel war mittelmäßig. Preise pro 50 K Schlachtgewicht: Ochsen Mk. 82/06(44½/52), Bul- jen(Farren) M. 72/86(40/48), Rinder M. 76/94 (40/40), Kühe 56/74(27/36). Am M²ittwoch, Auf dem Kälbermarkt standen am 2. ds. 308 Stück, am 5. ds. 236 Stück zum Verkauſe. Ge⸗ schäftsverkehr lebhaft. Preise pro 50 kg. Schlachtgewicht M. 85/110(51/56). Auf dem Schweinemarkt standen am 2. ds. 2223 Stück, am./5. ds. 1248 Stück. 50 kg. Schlacht- gewicht kosteten M. 64%/8(50/53). Geschäfts- verkehr teilweise mittelmäßig und lebhaft. Der Pferdemarkt war mit 82 Stück Arbeitspfer- dden und 100 Stück Schlachtpferden beschickt. Der Handel nüt Arbeitspferden und mit Schlachtpfer- den war lebhaft. Preise für Arbeitspferde M. 300/1300, für Schlachtpferde M. 60/200 pro Stück. Der Ferkelmarkt war mit 328 Stück beschickt. Handel war lebhlaft. Pro Stück wurden M. 9/17 bezahlt. Die in Klammern gesetzten Zahlen bedeuten die Preise nach Lebendgewicht. MDüsseldorter Produktenbörse. r. Düsseldorf, 6, Febr. An der heuligen Produktenbörse notierte Stabeisen 90 100 NM. vom 30. Januar. Der hkerausgegebene Marktbe⸗ richt laufet: Der Kohlen-, liegt ruhig. In Roheisen ist die Nachirage im Aus- lande etwas lebhafter. tetzte Handelsnachrichten. bDüsseldorf, 9. Febr. Die.G. der Gerresheimer Glashüttenwerke vor⸗ mals Ferdinand Heye in Düsseldorf-Cierreskheim beantragt wiederum eine Dividende von 14 Prozent r. Düsseldorf, 9, Febr.(Priv.-Telegr.) Vomrhein.westf. Zementverband. Am 6. Februar haben sich in KRöln der Vorsitzende d Aufsichtsrats und der Vorstand des Bonne: Werks-und Hüttenvereins Zementfabrik Sel einerseits, den Mitgliedern des Vorst Rlieinisch-Westlälischen Zementverbandes sen Werbeausschuß andrerseits ändig und rechtlos über den schriftlichen Kartellvertrag ge⸗ einigt, der in der Folge zwischen den Parteien gel-⸗ ten soll. Man einigle sick auch über die in der Vergangenheit liegenden Streitigkeiten. Am Dier lag entscheidet der Gesamtaufsichtsrat Oberkassel Nach einer Verhandlung, die am 7. Februar in Koblenz zwischen Oberkassel und der Fa. Dycker. hoſt u. Söſme stattfindet, hat auch diese Firma er- klärt, dem Verbande beizutreten. Zwischen den deuischen und belgischen Zementverbänden is ebenfalls völlige Einigung erzielt worden. Breslau, 9. Febr. Die Schlesische Bodenkredit-Aktienbank in Breslau ex zielte einen Ueberschuß von 2356580(2355 708) Mark, aus dem wiederum eine Divideude von 8 Prozent verteilt wird. Zürich, 9. Febr. Aus Bellincona wird berichtet, daß zur Gläaubigerversammiung der Banca Cantonale Tieinese 6000 Gläubiger erschie- nen Waren. Der Verlauf der Versammung war trotedem ruhig« Zzwei Anträge, die Aktienbauk au die Bauque di Jessine oder au das gerichitliche Konkursanit zu übertragen, wurden abgelehnt. Da- wurde eine Legitimationskonimission von 7Mitgliedern pestellt deren Wirksanikeit von einer 2 * 15gliedrigen Kontro ission überwacht wird. 1 EAteesktenbörsen. London, 2. Februar. (Schlußkurse.) 6. jagersfontein Modderstontein 12 2 1 3 78.— Premier 50% 101.— Bandmines 4%½ Tendenz: stetig. 41 Atchison domp. 45 Janadliar 8 . Pa outhern Ral ennite iern 9, 7. Februar 1814. ar bel uns zu ungef. nachfolg. Frelsez e Hafenbezirk 3. Angekommen am 6. Februar „Industrie 11 Elter, v. Duisburg, 2500 dz Sigtr. EÜatenbezirk 6. men am 7. Februar Göte, v. Jagstfeld, 1504 dz Steinsalz. 8 „Gusto“, Braum, von Wesseling, 4055 dz Braun⸗ kohlenbrike 18. Hafenbezirk 7. Angekommen am 5. Februar Frkf. Reed. 25“, Vohwinkel, von Alsum, 8 ohlen. Wa v. Ruhrort. 4175 dz Kohl. Beberseeisene Schifts⸗FJelegramme. Norddeutscher Lloyd, Bremen. Ab: Albert am 14. Febr. 5 en: D. Prinz-Reg. Luitpold am 11. Febr. nach seille über Neapel. Dampferexpeditionen in der Zeit vom.—14. Febr. Bremerhaven: D. Kronprinzessin Cecilie am 10. Febr. nach New Vork über Southampton- Cherbourg. D. Arcturus am 10. Fehr. nach Cuba D. Franklurt am 11. F Boslon. nach New Orleans über Febr. nach Australien. D. Sigmaringen am 11. Febr. nach Ostasien. D. Cassel am 12. Febr. nach Baltimore. D. König nach New Vork. Ab Alexan- Ab Marseille: D. Prinz Die mit versehenen Werte werden amtlich notlert und es tet nach 8 18 des Wehrsteuergesetzes zulässig, den Betrag in Abzug zu bringen, der für dle seit Auszahlung des letzten Be- gegen 98.—100 M. an der letzten Produktenbörse Koks- und Eisenmarkt d des- winnes apgelaufene Zeit dem letzimalig vortel ten gewinn ent-⸗ sprioht, Uber dessen Höhe wir jederzelt Auskunft ertelien. ——.—— am 11. Febr. nach Alexandrien über 598 dachtr. Angob. Ab Kobe: Prinz Waldemar am 12. Febr. 1 ⁰% naell Sydney über Hongkong und Neu-Quinea. ̃ Ab New Vork: Prinzeß Irene am 14. Febr. nach 3 Genua über Algier und Neapel. VVVV 112 Mannheim, 6. Febr. Angekommen die Bremer Kolo rin. F. Oioff& Ud.— 98Dampfer: Erlangen am 5. Febr., 10 Uhr vorm. in works Gebeſtsdhat Lissabon; Sierra Salvada am., 3 Uhr nachm. in eee 149 151 Antwerpen; Mark am., 11 Uhr vorm in Hong⸗ angslse des Phospfates de kong Abgefahren die Dampfer: Prinz Eitel (Makatea) por Stlek Fr. 72⁰ 77⁰ am., 12 Uhr vorm. von Genua; Vork 155 210 am., 2 Uhr nachm. von Cuxhaven; Main am 8, 9. K 1 189 165 3 Uhr nachm. von Bremerhaven; Schleswig am 5. V K. 10 K. 1582 Our nachm. von Jaffa.— Es passierten die 19 Dampier: Ganelon am., 12 Uhr vorm. Viissin- ½den Königin am 4. 7 Gibraltar; 1 29 4 am— 1 C 39 Berlin am., 5 Uhr nachm. Vellas. FC NMitgeteilt von Baus u. Diesfeld, Oeneral Deutsch-Ostafrikanische Geselischaft 158 172 Agentur in Mannheim, Hansahaus, D 1,—8, .-Ostafr. P..-Bes. Vorzugs-Aktien p. St.“ N. 35— Telephon Nr. 180. Deutsck-Westafrikan. Handeis-Gessllson. 109 113 5 IICCCCVVCCCCCVVT— rrttññññ derm. Stn. West Htr. plamondindestm, 0o. p. St. u. 250 k..50 Wasserstandsbeobachtungen im Monat Feb. Gibeon-Schürf- u. Handels-Gesellscheft Spitzen] M 40— Dernde s 180 170 Fegelstation von 38 4. 5 demerk angen eeeee e 8 170 5 5 Rdeln 4. 20 6. n 1030 98.00.00.88 Abende 6 Ubr Kaffoe-Plantagen Sakarrs 52 85 e* 188,157 J 28485.850.780 dachm. 2 r Kamerun Kautschuk(O0Oo0. 50 8³ 35 31338 334 332.29.29 3 30J Nachm. 2 Uhr Kakad Land- und Minen-Gesellschaft 24 20 1 2584.51 248 2(.40.38 Jerzens 7 Uhr Kaukasib Diamant des. m. b.. p. St.] M.—.— 1.81 049.44.39.8.B. 12 Uhr e ronda goldminen-Gesellschaft. 2338 3154.83.47 Aachm. 2 Ubr Kolmanskop 11 p. Si.—— 8—118.81 Rollvs Pflanzungs-Gesellschaft 8 vom Neckar: Neu Guines Kompanle, Stamm-Ant. m. BGenubsch. 12⁰ +Abanabelm. 4283.50 2 50 283.57.48 Lerm. 1 Ubr d0. do. Vorzugs-Ant. do. 14¹ 144 ggellbronn 0800.750 74.74/0.70f 0 80 vera. 7 Har Sesellsehaft Nordwest- Kamerun Lt. A voll. e) Windstlil, Helter— 05 8 2⁰ 25⁵ esellschaft Nordwest-Kamerun Lt. enub-.̃—KK—— T7C gen d. meteorol. Statlon Mannhelm Ostafrika-Kömpanſe 190 195 Mitterungsbeobachtunge Ostafrlk. flanzungs-Aot-Ges. 92 72 85 7222 3 Ostafrlkanlsche Sesellschaft 82 32 2233228 Otavl Minen- u. Eisenbahn-des., Antelle.St.] K. 115 T. 32 2 3833 2 7d0. dd, Genußsch. p. St. K. 91f. 92 38 8 383[3338 Padiſſo Fhosphate Oo., Stamm-Aktien p. St. 2 4 2 4/ an 2 2 8 do, Junge Akien p. St.. 2%2 2/ Pomona Blamant-Antelle eͤn 1— 8. Fobr. Lorgess 7 758.68 + 8 2 Sohantung-EIsenbahn-des., AKtien 3 110 SE 3 200. 0. genußsch. h. St. K. 210— m. 28.„ Emage 8 5. Sigl Pilanzungs-deselischaft 8 110 Abeads 25⁴ Slisal Agaven-Gesellschaft tönd Uiades 81 7 9. Febr. Aergene 7 7586.2 4+ South Afrioan-Territorles, Lond. Usande p. 8f. 1. South Zast Afrloa Co. do. p. St.—— nöehste Temperatur den 8. Fobr. 1, Tletas femperatuf South West Afrioa 5 p. St. 7 585 vom.—9. Febr.— 0,4.6. d0. do. eutsche Usance Gesellsohaft Süd-Kamerun, Anteilse 24 80 Wstteraussleht. J. Mmehrers Tags 1. Foraus 0. do. Gdenubsoh.. St. I. 50 K. 89 Anl Brust der bepeiehes 6e driekz-Welttr-Basttez. FFF 5 5 12. Fobr.: Feuohtkalt, bedeckt, winglg. Uenotaaffsebad,eseltsen Stanm-antele 5 13. Febr.: Zlemiloh milde, feuoht, wedersehzpze 9e. 15 Vorzugs-Antelle—„ Febhr.: Lebbafte Winde, miide, bedeckt, Niedereehlsza. Verein. olamant-des. lderitrbücht St.-Aktien 511———— Welss de Reillon Aktien 5 110 115 Westafrikan. Pflanz.-Geseflsch. Bibundi 107 112 Vverantvwortlich: Westafrlkan. Pflanz.-Gesellsch. VIktorla 3⁵⁰ 8 Windnhuker Farm-desellschaft. 120— Für Politik: Dr. Fritz 5e Viaor Bcbert für Kunst und Feuilleton: Dr, Victor für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für den Handelsteil: Dr. Adolf 9 88 8 — s der Pfuneg Jungec) p. Stuc Junges) g. Stüe % ι ν N p. Rüden Büs Oarotten per Pfur Pflückerdsen per Pfd. Heerettig der Stück Zurken per Stüox 5 2. C. 109 St. Tomaten Aepfsl per Ffung 888 8 für den Inseratenteil und Geschäftli 2 Warenmärkte. Fritz 985 5 Mannheier farkzbericht vom 9. Febr. Druck und Verlag d N 8. Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. 5 Direktor: Erust Müfer. —.C9 Zwetsohgen.00—.00——— .0 Sirnen ger Pfun!g 4 irsohen per Pfund.00—.0 Sir .20 Beldelbeeren p. Pfund.00—.00 Gels 12 ASffer —.80 bden ⸗ Fiong.00—.00 VbbSe 5 1* 565(Pigetebe eer a 08—99 III dor 25 Stu.33—0. 20 der Ftund 950—989 8 GDeeded der 5 Stüek.40—.ss“ Alngen desBQUudene 2 ——988 ee er e 0 290 EDHdVorrdtliq in allem o. eenne erler- PrE der OCriqme SNII Schiffahris-Nachrienten vom NMannkeimer Hafenverkenr. *AZEneezir 34 Blum, von Alsum, Maftenbezirk 2. Angekommen am 6. Februar „Katharina“ Schäter. v. Jagstfeld, 1370 dz Salz. „D. A. P. G. 8 Bürk, v. 180 120 dz Petrol. chnssse Keller feuchite uhnungen garanftertstaubfrocken Becpan Sddlt Süaris! LIL UAA TN. Montag, den 9. Februar 1914. Seneral-Ameiger.— Fadiſche Reueſte Nachrichten. Mittagsblatt) Warenhaus 7 Lerkaufshauser: — — Damen-Garnituren Kragen u. 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Der Nachmittag des geſtrigen erſten Tages brachte noch den Beginn des Wettbewerbes um die deut⸗ ſche Skimeiſterſchaft und zwar den erſten Teil dieſes Zteiligen Wettbewerbes, den ſchweren Hindernislauf. Dieſer führte in ſehr ſteiler Abfahrt durch den Wald von der Grafenmatte hinab ins Fahler Loch. Erfreulich war, daß die Nennungen zu dem Fauf und damit zur Meiſterſchaft mehr als das doppelte vom Vorjahre betrugen. Waren es da⸗ mals nur fünf Länſer, eigentlich zu wenig zur Go⸗ winnung brauchbar vergleichender Refultate, ſo ſtellten ſich diesmal 12 Läufer dem Starter. Die Strecke wurde von allen Läufern in guter Zeit durchlaufen, da indes die Beſtimmungen ſcharf ſind, ſo iſt die Ausleſe ſcharf. Sieger blieb wie im letzten Jahr Villinger⸗Freiburg mit der guten Zeit von 1 Minute und 49 Sek. Den zweiten und dritten Platz belegten mit ebenfalls ausgezeichneter Form zwei Münchener: Roeſen in 1,55 MWin. und Gut⸗ termann in 1,59 Minnten. Der entige zweite Tag brachte nochmals vor⸗ mittags Heerlaugläufe, d4. ſich bei der un⸗ gemein ſtarken Beteiligung— es liefen über 150 Teilnehmer— allerdings bis in die Antagsſtunden hinein ausdehnten. Die Laufftrecke führte über etwa 12 Kilometer zum Stubenwaſen und zurück auf ver⸗ ſchiedenen Wegen. Gelaufen wurde getrennt nach Offizieren und Mannſchaſten. Die letzteren wieder in Gruppen zu je zehn, um eine glattere Abwechs⸗ lung der Nennen zu erzielen. Wie ſehr dieſes Jahr die Beteiligung des Militärs gegen das Vorjahr geſtiegen iß, zeigen die Ziffern 189 jetzt gegen 42 im letzten Jahr. Dabei wurden gute Zeiten erzielt und die Teilnehmer kamen in Überaſchend guter Form an, wobei allerdings das natürliche Training durch den militäriſchen Beruf mitſpricht. Ergobniſſe Hindernislauf für Akademiker. 12 am Start. 1. Billinger⸗Freiburg 1½49 Min., 2. Roeſen⸗München 1,55 WMin., 3. Guttermann⸗Rün⸗ chen 1/½49 Minuten. Heerlanglauf. 14 Kilometer. 12 Offiziere, 115 Mannſchaften. Offtazzere. 1. St. Walter, Fuß⸗ art.⸗Reg. 18, 1 Stunde 10 Min. 40 Sek., 2. St. Hart⸗ maun, Juf.⸗Reg. 180, 1,28,30, 8. St. Zöllnor, bayr, Tel.⸗Bat. 2, 1,28,½40.— Mannſchaften. 1. Einfihr⸗ Zagliche 9 Hagmann, Jnf.⸗Reg. 189, 1,12,50, 2. Kan. Dietſche, Fußerl⸗Reg. 26, 1,14,00, 3. Gefr. Meß, Inf.⸗Reg. 71, 1,14,80, 4. Musk. Steinbrenner, Inf.⸗Reg. 113, 1,12,55. ElFelsbergerhof, 8. Jebr. Eine intereſſante Konkurrenz von imponierender Beteiligung ſpielte ſich Samstag Nachmittag ab. Es wer dies der gide Sanglauf für die bei⸗ den Meiſterſchaften. 83 Teanehmer in drei Altersklaſfen machten dieſen 15 Kilometer langen Lauf, in dem auch die Anwartſchaft zur Olympia⸗ medaille erworben werden konnte, mit. Das größte Intereſſe brachte man natargemäß denm went ſenher her benunten erflgreichen Läufern wie Biner u. a. enigegen. Die Zahl der Teiknehmer ergibt ſchon die Schärfe der Konkurrenz. Dieſe verſtärkte ſich aber noch durch das Erſcheinen tüchtiger Läufer aus Ober⸗ bayern und der Schweig. Den zweiten Platz bonnte denn auch der Münchener Furtwängler nur 5 Minuten hinter dem Favoriten Villinger be⸗ legen. In der zweiten Klaſſe fiel ſogar der erſte Platz nach München, nämlich an Roeſen, während der zweite mit Golag⸗Samaden kach der Schweiz ging. Die große Beteiligung führte auch hier wieder zu einer langwiengen Abwickung der Konrremz. Ergebuſſſe. Sanglauf. Kilometer. 53 am Start. I. Klaſſe: Villinger⸗Freiburg 1 Stunde 52 Min., Furtwängler⸗München 1 Std, 57 Min. 12 Gek., 8. Komp⸗Narlsruhe 1 Std. 59 Min. 20 Sek.— II. Klaſſe: Roeſen⸗München 2 Std. 2 Mn. 28 Sek., SGolag⸗Samaden 2 n. 3 Mix. 6 Sek., Amaum⸗ Senlswiihe 2 Ga. 10 n. S. IA. Kkeſe: 8 Kilometer. 8 am Start. Rauſch⸗Sonnebeeg(Thkr.) 43 Min. 27 Sek., Daehindsn-Rigi ½ Mi. Sek., Vanſch 48 Miuuten. Die Hauptkonkursenzen brachte der Sonntag. Das Wetter hatte ſh gezalen, kodaß gewaltige Menſchenſcharen dem ſportlichen Auapf balwohnten. Man ſchätzt gegen 3000 Perſonen. Bon den ſport⸗ lichen Borzängen bedürfen zanächſt die Sprungläufe der Jängeren in 2 Klaſſen inſofern Erwähnneg, als dabei Sprungweiten wie nie bisher, nämlich 27 Meter erreicht wurden. Daneben ſah man manches gute in Haltung, aber auch noch vieles, was ſtrenger ſportlicher Arbeit bedarf. Um die Zahl der Be⸗ werber zu bewüältigen, begaunen die Sprungfäufe beres am Samstag Nachmittag und mauen Sonm⸗ lag in aller Frühe besndigt. Nueh dem Bismarck⸗ wettlanf mit farker Leinehmerzahl gelangten die beiden intereſſanten Hindernisläufe für Herren(8 am Start) und Oamen zum Aus⸗ trag. Glänzend geſtaltete ſich dann der große Gyvorl. Jeilung Sprunglauf. Namen wie Walter, Villinger, Luiher, Roeſen, Zwiffelhoffer, Volz u.., darunter auch ein ganz Junger namens Troendle aus Nen⸗ ſtadt i. Schw. ſerechen geullgend für die Qualttät der Wnkureemz. Den Sieg ervant wie im letten Jur Villinger, ſowon in der Schwarswald⸗ meiſterſchaft wie in der Akademiemeiſter⸗ ſchaft. Der Lronprinzenpokal fällt ihm damit dauernd zu. Den Preis für den ſchönſten Sprung erhielt Zuther⸗München. Im Sprung⸗ lauf II. Klaſſe blieb Roeſen⸗München ſiegreich. Der weiteſte Sprung in Konkurrenz betrug 8 Meter (Villinger), außer Konkurrenz 37 Meter(Talter⸗ München. Mit den Ablichen Volls⸗ und Jugendwett⸗ läufen ſchloß die eindrucksvolle Kenkurreng. Ergebniſſe. Sprunglauf III. Kl. Rottler⸗Furtwangen 21 Meter. 5 zu Senisren ernannt. Sprunglauf II. Kl. Roeſen⸗München, 32 Meter, Rudel⸗Leu⸗München 297 Meter, Troendke⸗ Neuſtadt 27 Meter. Sprunglauf IJ. Kl. Villiunger⸗Freiburg 383 Meten Luther⸗München 31½ Meter, Bertſch⸗ Schönau Meter. Schsnſter Sprung Ludher⸗ Mänchen. Akademiſche Meiſterſchaft. Billin⸗ ger⸗Freiburg kendgältger Beſitzer des Kronprenzen⸗ pokals), 2. Roeſen⸗München, 3. Komp Karlsrube. Schwarz waldd meiſterſchaft. 1. Bil⸗ linger, 2. Sorsp⸗Kalsvuhe, 3. Belz⸗Pßoet hatm. Hindernislanf. Herren. 38 am Start. 1. Dahin den⸗Rigi 1 Wen. 54 Sek., 2. Roeſen⸗ München 1 Min. 58 Sek., 3. Hagmaun⸗Villingen 2 Min. 11 Sek.— Damen. I. Kl. 1. Frl. Siber⸗ Karlsruhe, 2. Frl. van der Balentin⸗Pforgheim, 3. Frl. von Brugger⸗Kausruße. II. Kl. 1. Fel. Lann Stüber⸗ Karlsruhe, 2. Frl. Hennine Dietſche⸗Neu⸗ glashütte, 3. Frl. Elfriede v. d. Valentin⸗Pforzheim. Bismaräwettlauf. 1. Wißler⸗Schau⸗ insland 56 Sek., 2. Sickinger⸗Froiserg 58 Sek., 8. Boehler⸗St, Blaſtien 60 Sekunden. — Aviatik. * Ein ſenſalioneter Rekvroflug Ingolds. Der Mie⸗ ger FTugold, der Sar'stag Morgen 7 Uhr 5 M. ian Mülhaufen i. E. im Wettbewerb für den Städteflug der Nationalflussende ſtartete, Ft abends 1 uhr ß Min. bei Fürſtenried gelandet, Er verweilte während der ganzen Zwiſchenzeit auf einem„Aviatik⸗Peil⸗ Doppeldecker“ 16 Stunden 20 Minuten in der Luft. Bel der Landung war der Flieger in beſter Verſaſ⸗ ſung. Er ſchlug mit dem Fluge die füngſt von Brauo Lauger auf„Nolans-Dppeldecker“ aufgeſtelkte Bri⸗ ſtung um 2 Stunden 89 Min. Das Ilugzeng rug einen 100 P Meteebesmstor, war wit 600 Liter Ben⸗ zin und 60 Liter Oel belaſtel. Die ganze durchflogene Strecke dürfte etwa 1700 Kilometer lang ſein. Jugond überflog unter anderem die Städte: Naumburg, Milhl⸗ hauſen i. Th., Rieſa. Torgan, Kottbus, Fopſt i. L. Der Flieger erane, 6 er bouptpächlich wegen des Nebels niedergegangen ſei. Sein Benzin⸗ und Ool⸗ vorrat hätte noch für zwei Stunden gereicht. 7 Naſenzzieln J. M. Fußball⸗Refultate. Ligaſpiele: Südkreits: .⸗C. Stutigarter Kickers gegen B. f. B. Stuttgart :0. 1..⸗C. Pforzheim gegen.⸗C. Mührburg 579. .⸗C. Phönix⸗Karlsruhe gegen.⸗C. Freiburg 30 Kronprinzenpokalſpiel:(Zwiſchenrunde Norddeutſchland gegen Berlin z.— Pring ſpiele: Mannheimer.⸗C. Phönix Stengavter un on:6. Duisburger Sp.⸗V. V. Frankfurt:2. .⸗C. Hauss 189g 3 Telegr. Sport⸗Aachrichten. Der„Nordiſche Neeresfkug“ geſichert. [Berlin, 9. Febr.(Von unf. Berliner Bur) NAus Kopenhagen wird gemeldet: Geſtern ſand hier eine Sitzung von Vertretern der Aexonautiſchen Geſellſchaften von Deulihland, Dänemark, Norwogen und Schweden ſtatt, in der dig näheren Beſtimmung fir den im Semmer bessebieten„Nordiſchen Meeresflug“ getroffen werden ſollten. Die Sitzung hatte das Ergebnis, daß der Flug als ge⸗ ſichert gelten kann. Von den erſtgenaunten Ländenmt it beren ein Betras von 65 000 Preiſe garantiert. Außerdem hat Schweden amet Vorbehalt einen Poeis von 10 000 in Aus ſicht ge⸗ ſtellt. Die Flieger oen ar 22. Auguſ in Warne⸗ nt An de ſarten. Die Ankunft in Lopeuhagen wird am ſelben Tage sewartet. Am 25. Auguſt findet der Weiterflug nach arhus ſtart. Darauf geht die Fahrt weiter über Aalenborg, Suagen, Gotenborg nach Chriſtianſa, wo die Flieger ſpäteſtens am 30. Auguſt eintreffen müſſen. Zum b eingeſetzten internativvalen Kommiſſion wurde Gene⸗ ralfeldmarſchall Nreiherr v. d. Goltz gewäßlt. Die am Fluge teilnehmenden Flieger müſſen auf ihrem Fluge einen Mugpaſt mitnehmen. Der Ausgaug des Pariſer Sechstagereunens. JParis, 9. Febr.(Von unſ. Pariſer Bur⸗ Aus Brüffel wird gemeldet: Sieger im Sechstage⸗ rennen wu das Pas Stell⸗Vanhouwar mit 4508,2 Km. Jweiter, dritter und vlerter Steger mürden die Paare Lapizo⸗Mignel, Weran⸗ Namar Qlivferi⸗Brupeſand, Nommunalpolitiſches. * Keine Umlage⸗Erhöhung in Karlsruhe. Der „Badiſche Landesbote“ ſchreibt:„Wie dem „Landesbote“ zuverläſſig mitgeteilt wird, ſchließt der Voranſchlag der Stadt Karlsruhe für das Jahr 1914 ſo günſtig ab, daß für das Jahr 1914 von der befürchteten Er böhung der Um⸗ lage abgeſeben werden kann. Insbeſon⸗ dere hat die Stra 858 bahn gut gearbeitet, ein Beweis, daß die Schwarzſeber gründlich Un⸗ recht behalten haben.“ Dazu wird der„Bad Landeszig.“ von maßgebender Stelle des Rat⸗ hauſes mitgeteilt, daß der Herr Oberbürger⸗ meiſter in der letzten Stadtratsſitzung Mittei⸗ kungen über den Rechnungsabſchluß für das Jahr 1913 machte nach dem zu erhoffen iſt, duch in ranichlan fir 1914. ber aber daß beſchloſſen. noch!l wurde der Antrag der ſozialdemokratiſchen nicht aufgeſtellt iſt, von einer Erhöhung der Um⸗ lage abgeſehen werden kaum. Der günſtige Ab⸗ ſchluß für das Jahr 1913 iſt darauf zurückzu⸗ führen, daß die Einnahmen ein Mehr von 500 000 Mark, die Ausgaben ein Weniger von zirka 600 000 Mark aufweiſen. Was die Straßenbahn im beſonderen anbelangt, ſo kann konſtatiert werden, daß die Einnahmen dieſes Werkes bedeutend geſtiegen ſind. Trotzdem iſt aber auch für das verfloſſene Jahr wieder ein erheblicher Zuſchuß aus der Stadtkaſſe nötig, der auch im neuen Voranſchlag aller Vorausſicht nach nicht verſchwinden wird. Erfreulicherweiſe iſt der Zuſchuß an die Straßenbahn von 155 000 Mark auf zirka 50 000 Mark heruntergegangen. Die Arbeitsloſenfürſorge für Frankenthal In der letzten Stadtratsſitzung Fraktion behandelt, welcher die Einführung einer Arbeitsloſenverſicherung fordert. Nach kurzer Debatte wurde einſtimmig heſchloſſen, die Arbanmlofenferſorge nach dem Muſter der Stadt Mannheim einzuführen. — Pfalz, Beſſen und Umgebung. p. Neuſtadt a.., 5. Febr. Der 39 Jahre alte Ludwig Cron, Mitinhaber der Seifen⸗ fabrik Louis Cron, erhängte eines Nervenleidens.— Vor der Wirtſchaft „zuun goldenen Ochſen“ in der Winzingerfſtraße wurde geſtern der Winzer Ludwig Schönig beim Ueberſchreiten der Straße von einem Fuhrwerk überfahren und ihm beide Beine zer⸗ quetſcht. dem Täter, welcher mit den örtlichen Verhält⸗ ſich infolge Si Lampertheim, 3. Febr. Im be nachbarten Forſthaus Haide wurde wührend ſich Föiſter Nobert weit ſeinen Angehörigen bei der Beerdigung feines auf ſo traurige Weiſe um das Leben gekommenen Sohnes befand, einge⸗ brochen und den ohnehin ſchwer geprüften Jeu⸗ ten noch ca. 50 Mark Bargeld geſtohlen. E niſſen vertraut ſein muß, fehlt bis jetzt jede Spur Frankenthal, 3. Febr. Die beiden jugendlichen Abenteurer, die Buch⸗ binderlehrlinge Hans Bräutigam und Adol Bauer, die chrem Lehrherrn mit einer unter⸗ ſchlagenen Gebſumme durchgegangen waren, haben ihre Schritte, nachdem das Geld verſubelt war, hierher zurückgelenkt, wo ſte von der Pofi⸗ zei in Empfang genommen wurden. 8. Seite Grueral-Aneiger. Badiſche Nenete Rachrichten. 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Er liebte Rang es in ſtellung einer Flägel um ſie und den Doktor Er wollte ihr die Hand käſſen. 8 nicht. kröf Aiden Storm ſeien verlaſſe!“ tor? Auf Wie⸗ möchte zaft denn wußte halten ſchnell gehen, zu Ende, und Bewegung in ſich was Wiederſet Wiederſehen, gnädi ge ſagen: Auf ſollt* en fürcht Ich habe ich 8 Ibretwegen.“ 112 + um Tag 28 ein war. Sie häten das Kind, Doktor?“ Mit meinem Herzblut.“ Er ging Gudrun ſah ihm nach. Er ging wie in einem Nebel. Ißre Auden waren verſchleiert. —Er liebt es ſymboliſch und er iſt be hext. kanzten ie Worte um ſie her mus und Hanns und Frau Erna en. Asmus machts ein finſteres Geſicht Süßte N Frau Gudrun ſteif balt uus mabnte zum Aufbru m m Loch das Verſprechen vächſten einmal zn ihm zu bannen immer ede ich in dem lichiloſen Niumer mit dem Blick auf die zwei Kaſtanten lachte er ehdas Beiſer. Er ſah noch gelber aus als ob er leber⸗ traten und 2— *7* 8 ** wetter, ſchein.“ „Ach Er doch“ nete laß entgeg zog die Stirn kraus. „Aſo ſoll es jetzt wieder zu 755 en uns kommen? 2 Wieder —55 Kindes? „Es iſt nicht mehr wegen des „Weswegen dann, Gudrun?“ Ich nicht Du ſollſt mich nicht frag Ich weiß nur, daß, hättet Ihr mir nicht d genommen, ich gut und glücklich geworden wäre „Gut was Sudrun. e 90 vegen u 2 Kindes allein weiß und weiß?“ ſault—5 ihm i reden, aber doch g m ein Maun Gewalt öder 150 9 verſagkk Als Doktor Kalt müde und abgeſpaunt von einer eidend wärt. —— gefährlichen Operation deimkehrte. ſand er Erng zwiſchen Doktor 1 * 1* 1 Pfiyatgesellschaft„Concordia Gegründet 1898. Samstag, den 14. Febrnar 1914, abends 8½ Uhr. jeſtlich dekorierten Hauſe der Lamey⸗Loge 4, 22, Zeughansplatz) Masken-Redeute mit Larve wozu wir unſere verehrl. Mitglieder und Freunde böfl. einladen. Näheres durch Rundſchreiben. 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Nur das gebe Imus: Das Kind bleibt d nur meinen, ſondern Ruhe und Frieden. arum der An⸗ ſtammelte Erna in rfucht. Asmus ſagte — Sie gehorchte. Doktor Katt heran, der te wi ich, nur die ſchlanke Asmms Frau alſo d Hörſt Dus“ Ci Sch an 70 e N erw iderte:„Wenn dem ſo ſelber nicht Asmus—— ſo habe ich die Siebe unter⸗ räber 58 und habe ſie arer . 55 8 einen Stoß. Fauſt Fiuten Hwar er zu 1wal Smits aber er fand keine Jatt Und do worden. alleig (FTortſetzung folgt.) Fialiscen el Aashslegt! Gewaltige Warenmengen wie Damenwäsche, Bett. wäsche, Tischwäsche, Tischwäsche 140,½150 130,180. Servietten leinen, gecumt 1..95 60%0.45 Tischtücher 110/150 180%½150 180/200 Tischtücher 15180 180480 1300 Rein!.—.90.65.50 osse Posten reinleinene Tischtücher und Servietten bedeutend unter Preis Damast-Tischtücher, Reinleinen ge- 47⁵ bleicht, erstklass. 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Februar verschied unerwartet mein teurer, un- vergesslicher Gatte, unser treubesorgter Vater, ſieber Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel, Herr Friedriech Behn ingenieur. Wir bitten um stilles Beileid. Die trauernden Hinterbliebenen: Oiti Behn geb. Dagiel nebst 2 Kindern. Famillen Behn. Famillie Daniel. Beslgheim, Mannheim, Regensburg, Neekar-⸗ gartach, den 7. Februat 1914. Die Beerdigung findet Dienstag, mittags 4 Uhr von der Mannheimet riedhofkapelle aus statt, Architekt ev. 32 Jahre alt, Ange⸗ ſtellter eines groß. induſt. Werkes, ſucht Lebensge⸗ fährtin. Vermögen erw., da Beteiligung an vorzüg⸗ lich xentierendem Unter⸗ nehmen erhöht werden ſoll. 77 0 Off. u. Nr. 28895 au e Expedb. ös. Bl. erbet. Milch⸗Geſuch Täglich 120 Str. Milch zu liefern geſucht. Off. u. Nr. 28899 an die Exp. Pelzſtola brauner Skunks verloren 5 Maskenball Verein der Raſenſpieler im Apollo. 59 den 10. Februar, nach⸗ 35325 Ein kleiuer e Dackel Weibchen entlaufen. 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Abends 81 Uhr im modernen deutſchen Siteratur“.— Abends 8 Uhr: 5—— b —— Februar bis Sonatag. 15. Febk. 1814. Rathausſaal: Prof. Dr. Georg Küntzel(Frank⸗ Allgemein bildende Vorleſung von Profeſſor Dr. Drenadter Nent Aelle Bad. Ale Fengzztenn vom Berkebrs-Vereim Mannbeim. furt a..]:„Die politiſchen Proßleme der Gegen⸗ Glauſer:„Paris sous la monarchie constitufio- ar r ie*—2 110.— Anteemüdr Für nacktrögliche Anderungen.— Be⸗ wart in geſchichtlicher Beleuchtung Ve nelle et le second empire(Evolution politique a enn oberes Sae N. Srortef engen⸗** dec gslſcher Jaseabenab Naangen Abenzs 9 Uor in t Sociale). N. oeen Soel der Branerel Kas, wan an das Berkehrsburean Rathaus Bogen der Nuguſt Lamen Soge, C 4.& 5 Sr Sgelale N 7. E 47/48) ſenden. Sgarbrückenſ:„Das moderne Auskun sweſen“ Suteg den 1. Febrnar. Däbrend der ganzen Woche: 8 7FCCCCCCCTCTTTCTCTCTTTT Are. Adelennn Großh. Hof⸗ und Nalfoualtheater. Nachmittags 2 Uhr: Kunſthalle: In den Ausſtellungsſäten des Nontag, den 9. Februar. Handels Hochſchule. Abends 8 Uhr Aula: Allggemein in“.[Außer Ab.)— Abends 8 Ubr: Kadinetts Ausſtellun d 8 pi.r 8 0— in(Außer Ab.) 2. Ar: Kabinetts: ig von Aauarellen don Wak⸗ 5 Sroßh. Hof. und Natkonaltheater. Abends 7˙½ Uhr:(Außer Ab.) ter Saentig— Radierungen don Otto Fiſcher f Bater und Sohn“.(Ab..)„Dr 12 Freier Jund zur Einbürgerung der bildenden Kunſt(Dresden!— Das ruffiſche Ballett von Sudwig 5 Settel Abends 8³⁴ Donnerstaa, den 12. Februar. in Manuuheim. Nachmittags 54 Ubr in der Kunſt⸗ Kainer. 7 5. uſthalle: Ortsbautat Platz: Die 8 6 Nati b Abends 7½% Uhr⸗ balle: Kunſtwiſſenſchaftliche Uebungen in der Aka⸗ Karchttektoniſche Sutwicklung und das Stadtbild— demie für Jedermann. Sene e——— Wanndeims“. Lichteikder⸗Bortrag. Akademie für Jedermann(blauer Zetteb. Abends 88. Feneriv. Abends.11 Uer im Apollotheater:„Großer—— 8 5 8 — Hecel Abends 776 ubr un Ubr in der Kunſthalle: Dr. E. Waldmann(Dres⸗ Bürgermaskenball“. Freier Bund zur Einbürgerung der bildenden Nuuſt narten Davißon? Frankfürt. den:„Die franzöfiſche Maletel im XIX. Jahr- Handels Sochſchrle. Nachmittags 5 Uör Aula: Brof. in Mannheim. Ausſtelung.„Neues Banen. A5 Bereinigung. Abends 8ie Uhr im hundert⸗ Lichtbilder⸗Vortrag Dr Cohn(Freiburg i. Breſ: Padagogiſche Zeit⸗ Dittwoch: Ausſtelung von Nabierungen des is Germania: Stadtyfarrer Weiß(Heidelborge Kaufmänniſcher Verein B. Abends 8˙g Uhr im fragen II“ Nachmittaas—0 Uhr: Sammfung Karlsruher Radiervereins. —.—— aidersud. das avoſtolſſche Glan⸗ Bernhardusbof: Schriftßetker Arno Holz(Berlinf: des Juſtituts für Darenkunde in O8. 8. Kunſthalle und Kunſtverein ſind geöffnet Werktags tuis und wir Liberale“ Vorleſung eigener Dichtungen““ IMannbeimer Brieftanben Eind. Militärbrieftauben⸗ außer Montaas von 10—1 und—4. Soun⸗ und Dieustag. den 10. Februdr. 5 8 Tusſtellung im oberen Saal der Brauerel Nau, Feiertags von 11—4 Ubr Sroßg Hof. und Natisnaltheater. Abends 7 Uhr: Freitag, den 18. Februar. N7. 8. aungf Sebr Bug annſchlacht“. Ab. K. Großb Sof⸗ and Natipualtheater. Abends 8 Ußhr: Sonntag. den 28. Februar. n dausftellu 8 Hochſchuke für Muſik. Uör: Sweiter Bor⸗* Beatrir“. Ab..) Großb Hof⸗ vnd—— Abends 8 Ußhr: Kunſtmalers Tiedien(Münchenl. Sebffuel 1 — im Schulfabt lr Jedermann(araner Zetteg, Abends be b, B. Salich won 10—85 Hbr. 7 Ubr in der Kunſthaſle;»Die Neues Theatet Roſengarten. Abeuds Hör: G Avollstheatet: Baxicté-ragtamm. A Fe er „* Montag, den 9. Februar 1914. SGeneral-Ameiger.— Sadiſche Aeueſte Nachrichten. Mittagsblatt. 15. Scite. Arbeitsvergebung. Für den Neubau eines Schlachthauſes mit Stal⸗ Iung ſowie eines Feuerlöſchgerätemagazins im Stadi⸗ teil Sandhofen[Untergaſſe 8J ſoll im Wege des öffent⸗ lichen Angebots vergeben werden: 1. Die Ausführung der Erd⸗ und Maurerarbeiten, 2. die Ausführung der Zimmerarbeiten. Angebote bierauf ſind verſchloſſen und mit eut⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen, bis ſpäteſtens Dienstag, den 17. Febrnar ds. Js., vormittags 11 Uhr an die Kanzlei des unterzeichneten Amts(Rathaus NI, 3. Stock, Zimmer No. 125) einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung derſelben in Gegenwart etwa er⸗ Uebig Tehlng an der Spitze aller Einxozügl Nahr- inder Lapaxatf. Rranke. Von ſchienener Bieter oder deren bevollmächtigte Vertreter erfolgt. 2917 Lugebsts e ſind bis 16. Febrnar, jeweils 1 seit 50 Jahren Arztlich verordnet. Steht chemisch U, technisch Malz-Präparate icherer. Wirkun dei klusten, Brust- katarrh, Influenza furmmlar 8 vormittags von—12 Uhr im Zimmer No. 121 koſten⸗ 5 daſelbſt wird auch nähere Auskunft Die aus diesem con- un siad an Wohlge⸗ 5 contrlerten Malzextrect Mannhei 88 Löflu N ds Bon b Ons— Hung Berre u.— allen anderen Hustenbonbons weftaus Uberlegen. Seeeee 8 —.———— 8 5 Perſönlichkeiten, die zur Höhe gelangen, können ſich entwickeln aus nervös beengten ſchwächl. Naturen. Erſt. Fachmann gibt z. 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Ats alles geglückt die Maſchinen verlaſſen — 8 Freudentraner Wagner unter deſto eifriger ſind die Modekünſtler damit beſchäf⸗ tigt, ihre Ideen, die ſie ſich in der Zeit des Eiſes und Schnees geſammelt haben, zur Ausführung zu bringen. Und täglich werden neue Entwürfe zum Licht des Tages gebracht. Es iſt nicht anzu⸗ nehmen, daß im kommenden Lenz das Pelzwerk von den Gewändern der Damen ſchwinden wird. Im Gegenteil, faſt könnte man behaupten, daß es ſich eigentlich erſt an den ſchönen Tagen ſo recht z don der Klippe in die Tiefe im„Rheingold“ nicht wagen. Er war erſt zu dem Wagnis zu bewegen, als man ihm verſicherte, mit Brandts Maſchine⸗ rien ſei es ein„wahres Vergnügen, zu ſtürzen, wie in Abrahams Schoß!“. War alles geglückt, ſo wie es der Meiſter gewünſcht hatte, dann erwies er ſich in aufmerkſamſter und meiſt humoriſtiſcher Art dankbar gegen die Künſtler. So hatte er zur Geltung bringen laſſen wird, je mehr die——.—— Sonne ſcheint 3 mehr berliert es 1 eigenk- kach dem gläcklichen Gelingen des 8 e der drei Künſtlerinnen das Schwimmlager gelegt. des Alberich, aber er⸗ „Rhein⸗ Schwimmprobe für einen Blumenſtrauß in da Karl Hull, der Darſteller hielt eine Flaſche Champagner, den man gold⸗Sekt“ getauft hatte. lichen Zweck zu wärmen, deſto mehr kommt es als Schmuckgegenſtand in Frage. Die neueſte Mode bringt das Pelzwerk bielfach in Verbindung mit Edelſteinen oder mit Halbedelſteinen. In Paris werden augenblicklich die Koſtüme alle mit Pelz verbrämt. Der Kragen am Halſe, der der ſchönen Ler — Der ehrliche Bruder Studio. Trägerin ſo gut zu Geſicht ſteht, wird Anz.“ weiß folgende luſtige Geſchichte zu aus Stkunks, dem Pelz der ſich nun zählen. Ein Stu brachte d ſchwi der größten Beliebtheit erfreuen wird, n Reden geſchnitten und mit Bernſteinen geziert. Es ſitzt enre ganz am Halſe, der helle, ſchöne Stein, der jetzt m S wieder ſo beliebt iſt, wie vor etwa zwanzig Jahren. Anſchließend an die geriehene K Bernſtein ſieht man den breiten Skrag er hebt ſich mit ſeinem bräunlich ſchwarzen To ſehr gut von dem hellen Bernſtein ab, und raffinierter Weiſe wird gleichzeitig Pelz Stein gehoben. Im Beſaß des Aermels ſieht n bei den neuen Seidenkoſtümen, die alle breite u kurze Geiſhaärmel haben, einzeln verſtreut di hellgelben Steine aufleuchten. Eine andere, ſe reizvolle und ſchöne Zuſammenſtellung iſt die? wendung von Opoſſum mit Granaten, die ſchö geſchliffen ihr mildes Licht über das g werk ausgießen und entſchieden dazu der Trägerin, dem Pelz und den St 5 Vorteil zu gereichen. ute die Frau o — Die erſten Schwimmverſuche der Rheintöchter. Studenten So ſehr die ausführenden Künſtlerinnen, die dief— Ein Theater, das ſeine Rollen der Rheintöchter in Wagners„Rhe Wagen abholt! Ein Theater, bei der erſten Auffü 5 r⸗ſchauer im Wagen abholt, gibt e nommen hatten, mit Begei hein Poris. Die am Mont ffnet Comédie waren, ſo wenig Mut zeig n 5 15 7; 3 einem Automobil von ſeiner Wohnung ab und Aeuilichen Büäpnenr n, fährt ihn bis vor die Schwelle des Theaters. hon a 8 121 1* 2 Gelde an der Verſprechen, einen Zuſchauer im das ſeine Zu⸗ neuerdings die Schwi parate zur Vorar ung hatten. Keine 3 5 155 a beh aeföhrlichen Ma. Das neue Theater liegt nämlich ſehr weit er drei Rheintöchter traute den gefährlichen Ma⸗draußen beim Lvoner Bahnhof, und erfah⸗ ſchinen, mit denen ſie auf der Bühne mit fabel⸗ hafter Geſchwindigkeit bald un bald oben „wogen“ ſollten, und weder Lilli Le Lehmann und Minna Lammert wagten den Fluten des Rheins anzubertran iſtes Saus zu mindeſtens e. Die ſke rungsgemäß iſt, um ein au⸗ erzielen, die Lage eines ebenſo wichtig wie ſein Re e ep⸗ tiſchen Pariſer ſollen von dieſer Neuerung gar nicht beſonders entzückt ſein. Sie ſehen miß⸗ trauiſch auf die neue Kunſtſtätte, die es nötig hat, durch ſolche Mittel ihre Gäſte anzulocken. — Die Sehnſucht nach der Heimat. Ein inter⸗ eſſantes Schriftſtück aus Cacinci in Slavonia (Ungarn) lief dieſer Tage beim Städtiſchen Verkehrsbureau in Heidelberg ein, ein Schreiben, das beredtes Zeugnis von dem bedrängten Deutſchtum im Ausland gibt und hat folgenden Wortlaut: „Ich erſuche das Städt. Auskunft ſohn Heidelberg, wie Theier ſind die Hauſſer u. wonungen u. feldern, u. die ar⸗ beits ferhältniſſen, in der Induſtrie u. Land⸗ wirtſchaft u. die arbeitszlöhne. Meinne abſichten ſind in das Deutſche vater⸗ land, in Heidelberg, eine dauernde Nieder⸗ laſſung zu finden. Ich bin ein nachkommen⸗ der Sohn dieſen Reichsdeutſchen, die under Kaiſer Joſeph Ilte im Jahre 1788 nach Un⸗ garn angeſiedelt ſind, aus der Chur⸗Pfalz, nach Ungarn. Aber mit dieſen Verhältniſſen u. Nationliteden hats, waß in Ungarn iſt, wehre es wier u. über haupt ſehr file deut⸗ ſchen brüder am beſten wieder zurück in das deutſche faderland Nieder zu laſſen. Ich erwahrte einne baldige Auskunft. Hochachtend Friedrich Biſchoff. Cacinci(Ungarn) Slavonia. — Graf„Leberwurſt“. Der Vater der Gra⸗ fen Gleichen, dem König Georg ſoeben den Verkehrsbureau u. Vortritt vor den engliſchen Herzögen zugeſtan⸗ den hat, war ein naher Verwandter der Königin Viktoria, und ein Admiral der britiſchen Flotte. Man erzählt von ihm, daß er einige ſeiner Titel und Würden aufgab, weil er nicht den Vortritt vor ſeiner Gemahlin, einer Bürgerlichen, haben wollte und im übrigen auch alle Formen und Zeremonien haßte. Als er noch Midſhipman auf einem engliſchen Kriegsf iff war, landete man eines Tages an einem Ort, an dem eng⸗ liſche Truppen ſtationiert waren. Der Kom⸗ mandant dieſer Truppen ſtattete dem Kapitän b Bei dieſer Gelegenheit fragte ſtät, ſich unter den Schif er hörte, daß dies tatſächlich der Fall ſei, bat er, vorgeſtellt zu werden.„Teilen Sie mir doch gefälligſt mit“, ſagte er,„ob ich ihn einfach Hoheit neune oder beſſer vielleicht Durchlauchts“ — Das können Sie machen wie Sie wollen“, er⸗ widerte der Kapitän,„wir nennen ihn ſtets Leberwurſt“, denn er iſt ein Deutſcher.“ — Die Fußwanderung einer Frau quer durch Afritg. Eine Reiſe zu Fuß quer durch Afrika hat eine Dame, Miß Benham, ausgeführt, die Mitte Oktober 1912 England verließ und in Nordnigerien ihre große Jußwanderung be⸗ Ueber Bautſchi und Jola betrat ſie, wie 870 Dlie Nord⸗ Ngaundere Carnot und No Ubangi. Wegen zälder fuhr ſie in einem B wo ein Abſt ain 1 Kongo, von 1Ba the ſer gemacht wurde, und weiter mit dem Damp fer nach Stanleyville. Hier begann die Fuß⸗ wanderung von neuem und führte über Awa⸗ kubi nach Uganda durch die Nordweſtküſte von Deutſch⸗Oſtafrika nach dem Kiwuſee, und nach Beſichtigung der Vulkane nach dem Nordende des Tanganjika, der im Dampfer bis Bismarck⸗ burg gekreuzt wurde. Ueber Abercorn gelangte Miß Benham nun auf der Stevenſonſtraße nach dem Njaſſa, den ſie bis Fort Johnſton kreuzte, und weiter zu Fuß nach Zomba, Hantyre und Mlanje, von wo ſie zu Schiff nach Chinde, dem Hafen an der Sambeſimündung, gelangte. Ihre Wanderung, die ſie nur von einem ſchwarzen Koch und ſieben Trägern begleitet ausgeführt hat, nahm gerade ein Jahr in An⸗ ſpruch. Miß Benham war gänzles wuſſenlos und hat unterwegs nur einige Streitigkeiten mit ihren Waffenträgern gehabt. — Allerlei aus alter Zeit. Folgende ſonder⸗ bare Anzeige bringt die Nr. 135 der„Voſſ. Zeitung“ vom Jahre 1758:„Wenn jemand einen ganz nackenden Hund verlohren, welcher die Zunge aus dem Maule haltend, und Wartzen über den Augen hat; wer ſelbigen wieder haben will, der beliebe ſich bei der Frau Schuhmannin wohnhaft in der Haaſenjägergaſſe im Krum⸗ noſchen Hauſe, gegen Erſtattung der Koſten zu melden. Sie laguirt grüne Bilder.“ Während ſeines Aufenthaltes in Moskau ließ Na oleon Medaillen mit ſeinem Bildniſſe prägen. Auf der Rückſeite ſah man die niit Wolken und Strahlen umgebene Inſchrift:„Der Himmel iſt dein, die Erde mein!“ Von dieſen Medaillen ſchickte er einige an den Gouverneur von Orenburg nebſt einem AUnterhand⸗ lungsſchreiben. Der alte, kräftige Haudegen ſchrieb mit einer Gabel unter das Haupt des Eroberers:„Der Rücken iſt dein, die Knute iſt mein!“ und ſandte dies Napoleon als Ank⸗ wort zu. von Tag zu Tag. Bezeichnender Zwiſchenfall. BC. Col⸗ mar, 6. Febr. Von einem unangenehmen Zwi⸗ ſchenfall meldet die„N. Mülhauſer Ztg.“. In den oberen Räumen des Parkhotels ſollen ſich zwei Geſellſchaften befunden haben, von denen die eine das Grammophon ſpielen ließ und da⸗ bei auch die Melodie„Heil dir im Siegerkranz“ auflegte. Ein Mitglied der anderen Geſellſchaft, der Eiſenhändler Röß, kaufte darauf dem Hell⸗ ner die Platte ab, zerbrach ſie und warf ſie in das Zimmer, indem er ausrief: habt Ihr Eure Nationalhymne“. Da * 2 — Aus der Ferienkolonie zurück. OR. Meßz, 6. Febr. Zwei Fremdenlegionäre ſtellten ſich hier freiwillig der Polizei. Sie hat⸗ ten von Januar 1909 bis vor kurzem in der Fremdenlegion geſtanden und in Marokko an derſchiedenen Exved teilgenommen. We⸗ licht werden ſie ſich verautworten nunmehr vor haben. deliebtestes Riftel zur und Verhütung milde, silshere Wirkung, srztlich glänzen — Dose(20 Fruchtkonfitüren) Mk..20. e ee Regel 25 kan ddte sloh vor minderwertigen Nachahmungen und verlange ausdrücklich LAXINR-KONFEKT. — 5 ung des Siuniganges 85 von Verstopfang sur Erwachsene und Ninder. 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