Adonnement: 70 Pfg. monatlich, HBringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag ck..42 pro Quartal. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile..20 Nk. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) *—— der Stadt Mannhe Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Beilagen: Kmtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue: Wandern und Reiſen und Winterſport: Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 108. Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 16 Seiten. Telegramme. 1 Tiroler Soldaten verſchüttet. Jnunsbruc, 5. März. Geſtern nachmittag wurden 20 Landesſchützen beim Aufſtieg von Trafoi zur Payerhütte von einer Lawine über⸗ raſcht und verſchüttet. Nur ein Leutuant und vier Mann ſind gerettet, 15 Maun ſind tot. Berlin, 6. März.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Innsbruck wird telegraphiert: Das La⸗ winenunglück, dem 15 blühende Menſchenleben zum Opfer fielen, ereignete ſich unter dem Taba⸗ retta⸗Kamm. Die aus 20 Mann beſtehende Mi⸗ litärpatrouille war zu einer Skiübung nach dem nahen Trafoi abgegangen. Gegen 4 Uhr be⸗ merkte der Bergführer, der auf der gegenüber lliegenden Tartſcher⸗Alm mit Holzarbeiten be⸗ ſchäftigt war, die Mannſchaft beim Aufſtieg, als die Lawine losbrach. Alle 20 Mann wurden verſchüttet. Der Bergführer eilte nach Trafoi und verſtändigte um 6 Uhr die Gendarmerie, bl. 5 die ſofort mit Bergführern zur Hilfe abging. Von hier konnte man mit Ferngläſern fünf 15 Leute beobachten, denen es gelungen war, ſich 5 aus der Schneemenge herauszuarbeiten. Die . Gendarmerie und die Bergführer trafen um 15 11 Uhr nachts an der Unfallſtelle ein und arbei⸗ 8.* teten fieberhaft an der Bergung der Leichen. .⸗ Zu den Bergungsarbeiten war geſtern vormittag 1 das 1. Bataillon des 28. Infanterie⸗Regiments n und das 2. Landesſchützen⸗Bataillon mit allen verfügbaren Bergführern abgegangen. Der ums Leben gekommene Oberleutnant Löſchner war in Alpiniſtenkreiſen ſehr be⸗ kannt. Er war bei den öſterreichiſchen Touriſten als bewährter Winterſportler beliebt. Man hielt die Expedition unter ſeiner Leitung für ſicher. Die Expedition war bei klarem Wetter mit aller gebotenen Vorſicht abgegangen. Plötz⸗ llich unterhalb eines weithin ſichtbaren Mantels lüöſte ſich eine rieſige Lawine mit donnerähnlichem Getöſe los. Der Kommandant und die Offiziere gaben ſchrille Warnungsſignale. Doch hatte die Lawine die Patrouille ſchon erreicht und mit ſich geriſſen. Die fünf Geretteten beteiligten ſich trotz der großen Erſchöpfung am Rettungswerk, das je⸗ doch zunächſt ergebnislos blieb, da die Lawine haushoch und 800 Meter breit war. Die Leichen des Oberleutnants Löſchner und des Leutnants Güntner konnten gefunden werden. Da fort⸗ während neue Lawinen niedergehen, iſt die Suche nach den übrigen Leichen ſo erſchwert ge⸗ weſen, daß ſie erſt heute morgen fortgeſetzt werden kann. e FEden R FTfSen Ieerr ee 111aeeise Eeine irrtümliche Mobiliſierung. Paris, 5. März. Die Reſerviſten von der Gegend von Montbellard erhielten vor eini⸗ gen Tagen Mobilmachunasbefehle, denen ſie ſofort nachkamen. In Belfort, wo die Reſerviſten am ſpäten Nachmittaa eintrafen, wurde jedoch feſtgeſtellt, daß es ſich um einen Irrtum handelte. Den Reſerviſten wurde die Ordre erteilt, heimzukehren. Die Unter⸗ ſüchung hat ergeben, daß ein Poſtbeamker, der Urheber dieſer irrtümlichen Mob ilifierung war. Er hatte aus Ver⸗ ſehen einen für die Militärbehörde beſtimmten ieſſack geöffnet und die darin enthaltenen ungsbefehle den Reſerviſten zuge⸗ RNR Maunhei m, Die OLondon, 6. März.(Von unſ. Lond. Bur.) Die liberale Preſſe erklärt heute, es könne kein Zweifel darüber beſtehen, daß das Kabinett ſich entſchloſſen habe, einen Ausweg aus der Home⸗ ruleſchwierigkeit dahin zu ſuchen, daß nach Annahme der Homerulebill und vor Ein⸗ berufung des erſten iriſchen Parlamentes nach Dublin, allen Grafſchaften, nicht nur derjenigen der Provinz Ulſter, es anheim geſtellt werden ſoll, darüber abzuſtimmen, ob ſie von der Home⸗ rule ausgeſchloſſen werden wollen, oder nicht. Man glaubt, daß ſich in vier Grafſchaften, näm⸗ lich Antrin, Derry, Arwagh und Dove eine Mehrheit für den Ausſchluß finden wird. Dieſer Ausſchluß ſoll aber vorläufig nur auf drei Jahre feſtgeſetzt werden und inzwiſchen ſollen dann im ganzen vereinigten Königreiche Parlaments⸗ neuwahlen ſtattfinden. Fallen dieſe zugunſten der Konſervativen aus, dann können die Kon⸗ ſervativen den Ausſchluß der vier Grafſchaften dauernd feſtlegen. 5 An der Tatſache, daß der König Sir Edward Carlſon und Mr. Balfour in längere Audienz empfangen hat, knüpfen die Zeitungen heute allerlei Gerüchte, wozu ſie ſich umſo mehr ver⸗ anlaßt fühlen, als dieſe Audienzen ſchon vor mehreren Tagen ſtattfauden, aber erſt geſtern ſpät abends bekannt wurden. Mr. Balfour hat ſich nach Südfrankreich begeben. Die Wirren in Mexiko. * El Paſo, 3. März. Louis Tertazas jun., der viele Monate von den Robellen gefangen gehalten wurde, hat bis mörgen an General Villa 500 000 Dollar zu bezahlen bei Todes⸗ ſtrafe. Dadurch, daß ſein Vater geſtern abend das Geld aufzutreiben ſuchte, wurde die Nach⸗ richt bekannt. Da ſeine Anſtrengungen vergeb⸗ lich waren, wurde ſofort Villa telegraphiert, daß der Bote mit dem Geld erſt morgen abend ankommen werde. Juarez, 5. März. Die von den Rebellen eingeſetzte Kommiſſion zur Unterſuchung des Todes Bentons und Buſchs hat ihre Tätigkeit begonnen. *Berlin, 6. März. Von der Schöneberger Polizei wurde ein aus mehreren Perſonen be⸗ ſtehendes Schwindlerkonſortium un⸗ ſchädlich gemacht, das zahlreiche Kaufleute mit wertloſen Lizenzen, nach dem„Berliner Lokalanzeider“ um mehr als 100 000 Mk., nach der„Morgenpoſt“ um 3 bis 400 000 Mk. be⸗ trogen hat. * Dresden, 3. März. Die zweite Kammer bewilligte im außerordentlichen Staatshaus⸗ haltsetat 1914/5 die augeforderten 6 273 000 Mark zur Vermehrung der Lokomotiven, Ten⸗ der u. Triebwagen, 20726000 M. zur Vermeh⸗ rung der Perſonen⸗, Gebäck u. Güterwagen u. erteilte nachträglich ihre Zuſtimmung zu der bereits erfolgten Anſchaffung von vier normal⸗ ſpurigen Lokomotiven, 40 ſchmalſvurigen Per⸗ ſonenwagen, 200 ſchmalſpurigen Güterwagen und 1082 vollſpurigen Güterwagen. * Breslau, 5. März. Der„Schleſiſchen Zei⸗ tung“ zufolge verurteilte das Kriegsgericht der 11. Diviſion den Trainſoldaten Paul From⸗ mel vom Trainbataillon in Breslau wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe, Unterſchlagung, Diebſtahls und Fahnenflucht zur Entfernung aus dem Heere, Verſetzung in die zweite Klaſſe des Soldatenſtandes, z wei Jahren neun Monaten Zuchthaus. Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte und Stellung un⸗ ter Polizeiaufſicht während fünf Jahren. Die Verhandlung fand wegen Gefährdung der Staatsſicherheit unter Ausſchluß der Oef⸗ Freitag, 6. März 1914. Für die Sicherheit des Neiches. Izuteil gewordene ruſſiſche Gaſtfreundſchaft über Homerulefrage vor der Entſcheidung⸗ 5 fentlichkeit ſtatt; auch die Urteilsbegründung war geheim. Die Auflöſung des ſchwediſchen Reichstages iſt nunmehr Tatſache geworden. Wie uns ein Telegramm aus Stockholm meldet, iſt geſtern in beiden Kammern des ſchwediſchen Reichstages folgendes Schreiben des Königs verleſen worden: Da ich aus Sorge für die Sicherheit des Reiches heraus, die meine königliche Pflicht iſt, mich ver⸗ anlaßt geſehen habe, dem Volke Gelegenheit zu geben, durch Neuwahlen zur Zweiten Kammer ſeine Anſicht über die Verteidigungsfrage auszuſprechen, habe ich beſchloſſen, den Reichstag aufzulöſen und im ganzen Reiche Neuwahlen zur Zweiten Kam⸗ mer anzuordnen. Ich werde ſpäter die Zeit be⸗ ſtimmen, wann der Reichstag aufs neue zuſammen⸗ treten ſoll. So kann denn der Kampf um die Verſtärkung der Rüſtungen Schwedens beginnen, zu der jene großartige Kundgebung der ſchwediſchen Bauern en erſten mächtigen Antrieb gab und Deutſch⸗ lands beſte Wünſche begleiten den König und die patriotiſchen Männer Schwedens, die mit ihm kämpfen, ihr Vaterland ſo ſtark zu machen, daß es gegen jeden Ueberfall geſichert iſt. Der Wahlkompf wird ſich gegen die Sozialdemo⸗ kraten und einen Teil der Liberalen richten. Wir hoffen, daß er von Erfolg begleitet ſei. Deutſchland hat alles Intereſſe daran, daß das von der Möglichleit eines ruſſiſchen Ueberfalles bedrohte Schweden hinreichend gerüſtet ſei, um ſeine Selbſtändigkeit verteidigen zu können. Den germaniſchen Brüdern, gegen die die Flut des Slatwwentums genau ſo andrängt wie gegen Deutſchland, dieſem tapferen und ſtarken und tiefen Volke, das uns Spen Hebin und Strind⸗ berg geſchenkt, folgen wir mit innigſter Anteil⸗ nahme in dem Kampf gegen den ſozialiſtiſchen Radikalismus und liberalen Doktrinarismus für des Reiches Macht und Selbſtändigkeit. Wir haben vor etwa 8 Tagen auseinander⸗ geſetzt, daß der Kampf, den der König und ſeine Bauern, des Volkes Kraft und Mark, aufnehmen, nicht ausſichtslos iſt. Die unentwegten ſozia⸗ liſtiſchen Radikalen werden am Ende nicht viele Bundesgenoſſen mehr haben, wir berichteten, daß bereits ein Maſſenabfall von demjenigen Flügel des Liberalismus ſtattfinde, der ſich mit den Auffaſſungen des verfloſſenen Miniſteriums identifizierte. Auch der Verſuch der Widerſacher der Heeresvorlage das Kampffeld zu verſchieben und aus dem Streit um die Wehrhaftigkeit Schwedens einen Streit um die Verfaſſung zu machen, wird nicht glücken. Die Linke erklärte, der König und die Rechte würden, wenn ſie bei den Wahlen einen Sieg errängen, den ver⸗ faſſungsmäßigen Freiheiten des Landes den Garaus machen. Sie unterſtellte, daß den natio⸗ nalen Parteien, die Landesverteidigungsfrage nur ein Vorwand wäre, um bei den Wahlen günſtig abzuſchneiden und dann ihre reaktionären Pläne zur Durchführung zu bringen. Wir geben weiter unten im Anſchluß an die Verteidigungs⸗ vorlage der Regierung eine Erklärung des Königs wieder, die 5 5 Erfindung des Radi⸗ kalismus wohl das Lebenslicht ausblaſen wird. In ernſten und würdigen Worten weiſt er die Unterſtellung zurück, als ſtrebe er nach abſoluter Herrſchaft. Und wir zweifeln nicht, daß des Königs Wort und Gelöbnis, das ſich ſo nach⸗ drücklich und ernſt mit dem Aufruf zur Wahrung der Unabhängigkeit und Freiheit des Reiches verbindet, ſtärkere Wirkung im Lande tun wird, als der Unverſtand der äußerſten Linken— mit dem Könige kämpfen nicht nur die ſchwediſchen Bauern, ſondern auch das geiſtige Schweden. Sben Hedin war es ja, der Jaerſt den Ruf für Stärkung der ſchwediſchen Wehrmacht er⸗ ſchallen ließ, der blutenden Herzens, wie er ſelbſt bekaunt hat, Rußland und ſeine ruſſiſchen Freunde opferte und alle Rückſichten auf die ihm hrichlen Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; tigt, das Staatsratsprotokoll vom Diviſionen Torpedojäger von im Ganzen Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung... 841 Redaktion R„ Exded. u. Verlagsbuchholg. 218 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin (Mittagsblatt.) Bord warf, als er erkannte, daß das Vater⸗ land in Gefahr ſei. Die Heeresvorlage ſelbſt zu beſprechen kann nicht unſere Aufgabe ſein. Außer durch die ſchon genannten Gründe wird ihre Ausſicht noch entſchieden gebeſſert werden durch die Ankün⸗ digung einer ſozialen Deckungsvor⸗ lage. Die Koſten ſollen durch eine progreſſive Wehrſteuer auf die großen V n und die großen Einkommen aufgebracht werden Aer Modus der Deckung wird dey Vorlage ſicher viele Sympathie gewinnen und die Reihen der Oppoſttion noch mehr erſchüttern. So daß alſo, alles in allem, wohl anzunehmen iſt, daß das Ziel erreicht werden wird, das der König ſich geſetzt hat. Und in Deutſchland wird es mit Ausnahme der Sozial demo kratie, der „Fraukf. Ztg.“ und Konſorten, nicht viele Lentte geben, die Guſtav V. nicht reichen Erfolg ſeiner patriotiſchen Anſtrengungen wünſchen Die verteidigungsvorlage der ſchwediſchen Regierung. w. Stockholm, 5. März. Das Svenska Telegramm Byran iſt üch⸗ am 3. März zu veröffentlichen, in dem S und Kriegsminiſter Hammarſkjö! Verteidigungsvorlage der Regierung begründ Eine Hauptſache ſei die Winter bildung. Deshalb werde eine zuſammen hängende Rekrutenſchule von 250 Tagen vor geſchlagen, die in der letzten Woche des O oder ſpäteſtens am 1. November zu beginn hätte. Nach der Rekrutenſchule ſoll vor der Einberufung von 30 Tagen ein Zwiſchenraum von reichlich zwei Monaten folgen, während welcher Zeit die Wehrpflichtigen, die es wi ſchen, im Dienſt verbleiben können. In di Ausbildungszeit gehört auch eine zweite un dritte Wiedereinberufung von 30 Tagen, ſodaß die ganze Ausbildungszei 340 Tage umfaßt. Den Studenten und de mit ihnen Gleichgeſtellten würden beſonders große Forderungen betr. einer veichlichen, j höchſtens 500 Tage umfaſſenden Dienſtzeit ſtellt werden. Die Frage nach der Ausbildungs zeit für die einzelnen Waffen werde in de Hauptſache in Uebereinſtimmung mit der Vo lage der Verteidigungskommiſſion feſtgeſetzt Weiter wurden Veranſtaltungen zur Siche rung gewiſſer Land. und See befeſtigungen gegenüber u raſchenden Angriffen angekündigt Ein Jahrgang werde durch die Herabſetzung de wehrpflichtigen Alters um ein Sechr beſtehen ſoll. Die Küſtenflotte müſſe Schiffen, ſowie zwei Diviſionen Unterſee zählen, beides Schiffstypen von kräftigerer ſtruktion als bisher. eden. Vermögen und die großen Ei men angekündigt. Dieſe Steuer darf indeſſef nur für militäriſche Zwecke ver wendet werden. Die übrigen Ausgaben dürfei nicht durch Anleihen gedeckt werden. Weiter kündigt der Staatsminiſter an, eine werde, Reform der Militärgerichts 2 ei 11 15 5 zu nd —755 er di tze ng 5*5 ne Ei E Da f̃ 10 455 ühr S Auf R 1 e— ten nhei 15 br 51 kanen ae aa. 5 1 0 N 505 0 en 9775 65 990 880 ei 0 5 5 5. a 2 1 7 d0 ſolg 5aß 5 deſ ene 8 515 es* 8 gender l 5 mi 5 18 9k be geb di 15 nic e 00. 1 ei W 5 55 0 9 e ie zur G nich 0 9 ha* 3 15 11 55 e 8 1 5 15 wauf e lt i 26l 0 N nf icſer 0 8 her 11 ae 0 n 8 ined ger 5 e 17 e be e Att 1255 9 5 mne 1¹ 5 genhel 6; 885 gace 1 85 tet V eu 5 iß ch je 111 b e 50 ei 11f 9 n els xl ˖ a n 5 e ed it smi n au 15 ert 19 b0 125 55 Lſch — 1 5 9 1 er a te 17 85 11 0 V la ine 1 K 8 1 15 05 aee ag di 28 1d iſt 9 0 gt 1 e N 10 15 blei 6n— 5 1 1505 M 110 5 0 J Ne 8 nf mei b W 9 ibe i 955 U 18* 55 1 aer 5 0 Ar Di t eir 18 ah 1 n g8 0 95 5 K 9 n S 0 a 60 el 5— erſ 1102 S ſt Eern 158 1 1— ſol zu en he ſp 5 vi n b 5 55 150 N 1 5 155 P Fran be⸗ 15 2 Di 11 0 5 rud ih rd 10 5 w ch 1 5 5 15 15 löiuc, 2 5 85 je eſt 1 ch 12 ach 1 98 0 a in d 15 1 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März 1914 * Geueral-Auzeiger.— Badiſche Neueſte Nacheichten. ittagblatt) 3. Seite. Einzelne Kategorien wie die Wagenwärter wurden aufgehoben. Das ganze Syſtem der neuen Organiſation wurde von der Mehrheit als richtig anerkannt. Die Einzelheiten der 5 Ausführungen entziehen ſich heute noch der rd. genauen Beurteilung. Die finanzielle Wirkung her wird im Beharrungszuſtande 3½ Millionen ſen Mark betragen, doch wird dieſer Zuſtand erſt ete in 10 bis 12 Jahren ganz erreicht werden; die er⸗ Erſparniſſe dürften wohl zum Teil durch neue Erforderniſſe aufgezehrt werden. Eingehend wurde die Frage eines eigenen Verkehrs⸗ oder Arbeitsminiſteriums behandelt, von mehreren Seiten als notwendig und der künftigen Ent⸗ 1 wicklung entſprechend bezeichnet. Damit ſoll aber kein Tadel gegen die derzeitige Leitung des Finanzminiſteriums ausgeſprochen werden. Das 3 Verhältnis zwiſchen Generaldirektion und Mini⸗ n⸗ ſterium ſei alle Zeit gut geweſen; gegenteilige 65 Meinungen beruhen auf Unkenntnis der ge⸗ f. ſamten Verhältniſſe. Die Abgrenzung der Kom⸗ petenzen zwiſchen dieſen beiden Betrieben hat ſich leicht und ohne alle Schwierigkeiten voll⸗ n⸗ zogen. Die Ergebniſſe des Staatsbahnwagen⸗ n verbandes ſind nach allen Seiten hin befriedi⸗ 1 gend. Während die badiſchen Betriebe in frü⸗ 3 heren Jahren jährlich etwa 300 000 Mk. für Be⸗ n, nützung fremder Wagen zu bezahlen hatten, be⸗ . ziehen ſie heute aus dieſem Geſchäft eine Ein⸗ nahme von 800 000 Mk. Geklagt wird in einem Einzelfall über die Beſchaffenheit der fremden Güterwagen. Den Ungleichheiten des Materials .wird durch das beſtehende Verbandsmuſter ab⸗ 2 geholfen. Den Klagen über Umleitungen ſoll ab⸗ t, geholfen werden durch die Einrichtung von Kon⸗ n ferenzen der Regierungsvertreter. Die erſte hat 0 1911 ſtattgefunden und zwar mit ſolchem Er⸗ . folge, daß im laufenden Jahre zwei ſolche Zu⸗ 8 ſammenkünfte ſtattfinden ſollen. . Aus der Kommiſſion für Juſtiz und Verwaltung. (Sagarlsrube, 5. März. Die Kuſtiz⸗Kom⸗ 7 miſſion verhandelte in ihrer heutigen Sitzung 7 über den Antrag betr. die Sonderbeſteue⸗ rung der Handelsbetriebe ſoweit ſie 5 nicht der Warenhausſteuer unterliegen. Die · Regierung erklärte, es liege für eine Sonder⸗ ö beſteuerung kein Anlaß vor, da dieſe Geſchäfte 5 durch die Progreſſion bei der Einkommens⸗ und Vermögensſteuer genügend erfaßt wurden. An⸗ ders liege die Sache bei den Warenhäuſern. Außerdem ſei es nicht angängig, fortgeſetzt mit neuen Steuergeſetzen in die Freibeit des ge⸗ werblichen Betriebes einzugreifen. Der Antrag wurde gegen die Stimmen der Fortſchrittler und der Sozialdemokraten angenommen. 1 Der Offenburger Bahnhof und der Landtag. Karlsruhe, 5. März. Der vor wenigen Jahren mit einem großen Koſtenaufwand umge⸗ baute Offenburger Bahnhof mußte ſich ſofort nach ſeiner Eröffnung eine ſtarke Kritik gefallen laſſen, weil der Bahnſteig bei einer Länge von ein paar Hundert Metern nur zwei Durchgänge hat. Dieſer Zuſtand führte zu vielen Unan⸗ nehmlichkeiten, die auf dem badiſchen Landtag bor zwei Jahren von den Offenburger Abge⸗ ordneten aller Parteien gerüat wurden. Heute brachten die Abgeordneten Wittemann und Ge⸗ noſſen ſowie Abg. Muſer, Venedey und Genoſſen Anträge dahingehend ein, es ſollen in das Eiſenbahnbudget noch nachträglich Mittel einge⸗ ſtellt werden, um auf dem Offenburger Bahnhof entweder eine mittlere Unterführung oder eine Ueberführung einbauen zu können. Ein mißglückter Verſuchsballon. Die„Süddeutſche Zeit.“ in Stuttaart bringt in ihrer letzten Nummer eine Notiz über einen etwaigen Nachfolger in der Zweiten badiſchen Kammer für den zum Oberbüragermeiſter in Konſtanz gewählten Abgeordneten Dietrich. Es wird über allerlei berichtet, was man „munkle“. Dieſer Bericht iſt aber nichts anderes als ein ungeſchickter, mißlungener Verſuch, einen Verſuchsballon ſteigen zu laſſen. Die Herren von Rechts werden ſich aber in aller Geduld faſſen und abwarten müſſen, wie dieſe Sache ſich weiter entwickelt. Badiſche Politik. Zur Landtagsnachwahl in Offenburg. Amtlich wird gemeldet: Nach der am 4. März durch den Großh. Wahlkommiſſär vorge⸗ nommenen amtlichen Ermittelung wurden bei der Nachwahl im 29. Landtagswahlkreife Offen⸗ burg⸗Altſtadt am 28. Februar 1914 von 2932 Wahlberechtigten 2765 gültige Stimmen abge⸗ geben. Davon entfielen 1342 auf Betriebsin⸗ ſpektor Hauſer in Lauda(Zentr.) und 1423 auf Rechtsanwalt Muſer in Offenburg(Fort⸗ ſchrittliche Volkspartei). Somit iſt Rechtsan⸗ walt Muſer gewählt. —V— Nus Stadt und Land. Mannheim, den 6. März 1914. Unſere ſtädtiſchen Finanzen. 5 Das Auf und Nieder der wirtſchaftlichen Kon⸗ junktur übt auf die Finanzlage der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Gemeinweſen eine umſo fühl⸗ barere Rückwirkung aus, je mehr deren Bevöl⸗ kerung in Gewerbe, Handel und Induſtrie ihren Erwerb findet. Das Hochkonjunkturjahr 1912 hatte unſere Stadtkaſſe neben einem Ueber⸗ ſchuß von 820 800 Mark eine derartige Stei⸗ gerung der Steuerwerte und Einkommenſteuer⸗ Anſchläge gebracht, daß daraus bei gleichblei⸗ bendem Umlagefuß ein Umlage⸗Mehrerträg⸗ nis von 1408 407 Mark in Ausſicht ſtand. Das Jahr 1913 dagegen, das Jahr der internatio⸗ nalen Beunruhigung und des ungewöhnlich hohen Bankdiskonts, überraſchte uns mit einem Fehlbetrag von 337 200 Mark und brachte eine gegenüber den früheren Jahren ſo beſcheidene Steigerung der Steuerwerte und der Einkom⸗ menſteuer⸗Anſchläge, daß ein gleichbleibender Umlagefuß Nur ein Mehrerträanis von 382 600 Mark ergeben hätte. Der Voranſchlag pro 1914 ruht daher von vornherein auf einem recht ungünſtigen Fun⸗ dament. Einnahmen von früheren Jahren 250 800 Mark eingeſtellt werden konnten, mußte man ſich diesmal mit einer Einſtellung von 56000 Mark Einnahme⸗Rückſtänden begnügen. Außerdem mußte man die Poſition für Umlage⸗Nachträge mit Rückſicht auf die im Vorjahre aemachten Erfahrungen um 89 000 Mark ermäßigen, und ſchließlich fielen diesmal auch die 100 00⁰ Mark Sparkaſſen⸗Ueberſchüſſe hinweg. die noch dem vorigen Budget zugute kamen. Dieſe drei Po⸗ ſten allein bedeuten ſchon einen Einnahme⸗ Ausfall von 383 800 Mark. der das zu er⸗ wartende Umlage⸗Mehrerträgnis noch um 1200 Mark überſteigt. Unter normalen Verhältniſſen ſollte aber letzteres zur Deckung der Ausgaben Steigerung dienen, die ſa in einer empor⸗ ſtrebenden, an Bevölkerung wachſenden Stadt unvermeidlich iſt. Dem diesjährigen Budget fehlt aber nicht bloß dieſes Deckungsmittel; es weiſt vielmehr auch ein ganz ungewöhnliches Anſchwellen der Ausgaben auf. Für die Zwecke der Volks⸗ und Bürgerſchule werden allein 521 000 Mark mehr verlanat. als im Vor⸗ jahr. Unſere Anlehens⸗Schulden er⸗ fordern für Tilgung, Verzinſung und andere Koſten rund 471000 Mark mehr. Der Mehr⸗ aufwand für die Armen⸗ und Kranken⸗ pflege und ſoziale Fürſorge iſt auf 219 000, derjenige für und derjenige für die Zentralverwal⸗ tung auf 96 000 Mark veranſchlaat. Außer⸗ Während in das vorige Budget als das Hoftheater auf 103 000 gänge und Rückvergütungen 175000 Mark mehr eingeſtellt werden. Das ſind ſchon allein Mehrausgaben von rund 1¼ Millionen Mark, die durch Erſparniſſe an andern Poſitionen nur unweſentlich vermindert werden konnten. Vor die ſchwierige Aufgabe geſtellt, für die⸗ ſen Fehlbetrag eine Deckung zu ſchaffen hat ſich die Mehrheit des Stadtrats nach reiflicher Ueberlegung zu folgenden Maßnahmen ent⸗ ſchloſſen: Der Umlagefuß ſoll um 2 Pfennig erhöht werden, was eine Mehreinnahme von 528000 Mark ergibt. Sodann ſollen die Ab⸗ ſchreibungen der ſtädtiſchen Werke um etwa 25 Prozent gekürzt und infolgedeſſen die Ablieferungen dieſer Werke an die Stadtkaſſe um 425 000 Mark erhöht werden. Und ſchließ⸗ lich ſoll dem Umlage⸗Ausgleichsfond der gegen⸗ wärtig eine Höhe von Ktwa 670 000 Mark er⸗ reicht hat, der Betrag von 570000 Mark zur Vermeidung einer weiteren Umlage⸗Erhöhung entnommen werden. Bei Beurteilung dieſer Maßnahmen iſt zu beachten, daß ſie ſelbſtverſtändlich nicht auf eine dauernde Beſſerung der ſtädtiſchen Finanzen abzielen wollen, ſondern lediglich den Zweck haben, in einer ausnahmsweiſe ungünſtigen Situation das Gleichgewicht zwiſchen Einnah⸗ men und Ausgaben wieder herzuſtellen. Unter dieſem Geſichtspunkte aber kann man ſie durch⸗ aus billigen. Eine Umlage Erhöhung um zwei Pfennige, obſchon ſie für die Steuer⸗ zahler nicht gerade angenehm iſt, kann immer⸗ hin als erträglich bezeichnet werden: eine Er⸗ höhung um 5 oder 6 Pfennige fedoch hätte bei der gegenwärtigen Geſchäftslage eine allzu emp⸗ findliche Mehrbelaſtung, insbeſondere der ſelb⸗ ſtändigen Gewerbetreibenden und der Hausbe⸗ ſitzer bedeutet und wäre auch zweifellos geeig⸗ net geweſen, in der Bürgerſchaft eine große Mißſtimmung hervorzurufen. Die beſchloſſene vorübergehende Kürzung der Abſchreibungen bei den ſtädtiſchen Werken läßt ſich dagegen auch vom Standpunkte einer vorſichtigen und gewiſſenhaften Verwal⸗ tung mit guten Gründen rechtfertigen. Bei den wirtſchaftlichen Betrieben unſerer Stadt wird eben nicht bloß regelmäßig in reichlichem Maße abgeſchrieben, ſondern zu aleicher Zeit werden auch die Anlehen, die ſeinerzeit zur Be⸗ ſchaffung des Anlage⸗ und Betriebs⸗Kapitals aufgenommen wurden, fortgeſetzt aus laufen⸗ den Mitteln amortiſiert. 5 Die Ueberweiſungen an die als Abſchreibungen im eigentlichen Sinne des Wortes, denn als Rücklagen für ſpätere Zeiten zu betrachten. Die Erneuerunasfonds ſind ge⸗ rade in den letzten Jahren ganz außerordent⸗ lich angeſchwollen, da ſie nur zum Teil für Hauptausbeſſerungen und Betriebs⸗Erweiterun⸗ gen Verwendung finden, die Ausgaben für letztere vielmehr in der Regel aus Anlehens⸗ Mitteln gedeckt werden. In der Zeit von Ende 1905 bis Ende 1912, alſo innerhalb 7 Jahren haben ſich die Erneuerungsfonds der bedeuten⸗ deren ſtädtiſchen Werke wie folgt erhöht: Ende 1905 Ende 1912 Elekrizitätswerk. von M. 1262936 auf M. 3171000 Straßenbahnn„„ 1049573„„ 2405000 Waſſerwerk.„„ 601025„„ 1533000 Schlacht⸗ u. Viehhof„„ 445686„„ 877000 Gaswerk„„ 162782„„ 854 000 Roſengarten.„„ 109224„„ 515717 M. 3631226 M. 9355717 Bei dieſen 6 wirtſchaftlichen Betrieben haben Erneue⸗ rungsfonds ſind infolgedeſſen weniger Jahren um rund 5724000 Mark. alſo durch⸗ ſchnittlich im Jahre um 817000 Mark erhöht. Angeſichts dieſer Ziffern bedarf es wohl keines weiteren Nachweiſes, daß gegen die einmalige Kürzung der Abſchreibungen um 25 Prozent ein ernſt zu nehmendes Bedenken nicht geltend gemacht werden kann. Das Gleiche gilt von der Inanſpruchnahme des Umlage⸗Ausgleichsfonds. Aus den Ueberſchüſſen der fetten Jahre 1911 und 1912 hatte man ihn ſeinerzeit angeſammelt, um damit in mageren Jahren einer allzu ſchroffen Erhöhung des Umlagefußes vorbeugen zu kön⸗ nen. Wie dringend notwendig dieſe weiſe Vor⸗ ſorge für die Zukunft war, lieat heute klar vor Augen. Es iſt deshalb zum Mindeſten ſehr deplaziert, wenn man in einem hieſigen Blatte dem Stadtrat„dilettantenhafte Finanzgeba⸗ rung“ vorwirft, weil er in einem vor der letzt⸗ jährigen Budgetberatung gefaßten Beſchluſſe auch noch die Mehrgewinne des Gas⸗ und Elektrizitätswerkes pro 1912 zu einer Verſtär⸗ kung dieſes Ausgleichsfonds heranziehen wollte. Seine Begründung fand dieſer Beſchluß einmal in dem Beſtreben, für die im Jahre 1910 erfolg⸗ ten Kürzungen der Abſchreibungen den damals ſchon vorbehaltenen Ausgleich zu ſchaffen, und dann in dem Wunſche, für den Fall eines gün⸗ ſtigen Abſchluſſes des Wirtſchaftsfahres 1918 der Begehrlichkeit mancher Intereſſentengrup⸗ pen einen Zügel anzulegen und etwaigen partei⸗ taktiſchen Rückſichten auf die bevorſtehenden ſtädtiſchen Wahlen einen Riegel vorzuſchieben. Die unerwartete Verſchlechterung der Finanz⸗ lage hat jenen Stadtratsbeſchluß gegenſtands⸗ los gemacht; ſeine Zweckmäßigkeit iſt jedoch da⸗ mit nicht widerlegt. Er hindert die ſtädtiſchen Kollegien nicht im geringſten, der geänderten Situation Rechnung zu tragen. wäre aber den ſtädtiſchen Intereſſen nur förderlich gewe⸗ ſen, falls ſich die Hoffnungen auf eine Fort⸗ dauer der günſtigen Konjunktur erfüllt hätten. Wie angebracht eine derartige Vorſichtsmaß⸗ regel iſt, ergibt ſich erſt recht. ſobald man die tieferen Urſachen unſerer finanziellen Schwierig⸗ keiten etwas näher ins Auge faßt. was wir im nächſten Artikel zu tun gedenken I5 65 Schützenfeſt in Mannheim. Im Schießhauſe der Mannheimer Schütze geſellſchaft fand am letzten Sonntag ein ung der Schießordnungskommiſſion ſtatt, u die Schießordnung für das in den Tage vom.—12. Juli hier ſtattfindende 27. Ve bandsſchießen definitiv feſtzuſetzen. dieſer Sitzung waren als Vertreter erſchien Vom mittelrheiniſchen Verband die Herre Horn⸗Frankfurt a. M. und Heiſer⸗Wie baden; vom pfälziſchen Verband die Herre Ewald und Michael Gebhard⸗Ludwigs⸗ hafen; vom badiſchen Verband die Herren Rößler⸗Heidelberg, Karl Pfund, Franz Brurein und Ludwig Köhler⸗Mannheim. Nach etwa Zſtündiger Beratung fand die vor⸗ liegende Schießordnung einſtimmige Geneh⸗ migung. Dieſe wird nunmehr in Druck gelegt und in allernächſter Zeit den Verbandsvereinen zugeſtellt werden. Nach der Sitzung der Schieß⸗ ordnungskommiſſion fand ein gemeinſchaftliche Mittagsmahl ſtatt und im Anſchluß hieran wurde eine von Herrn Karl Dotter geſtiftet Ehrenſcheibe herausgeſchoſſen. Den beſten Schuß machte Herr Judwig Köhler, während der zweitbeſte von Herrn Rößler abgegeben wurde. 785 585 3 dem müſſen auch für Umlage⸗Ab⸗ſich alſo die Erneuerungsfonds innerhalb 7 Der ländliche Grundbeſitz des Kaiſers beſtehtt Neben dem Grundbeſitz des Kaſſers beſteht ſſchränktes Lob. In jedem Akt wußte er die ein⸗ Herzen für das im Ausland noch lange nicht aus 74420 Hektar Wald und 47 439 Hektar Feld. Die Feldgüter oder Domänen, und zwar ebenſowohl die königlichen Fideikommiſſe, ſind mit verſchwindend geringen Ausnahmen ver⸗ pachtet, während die Krone und der Kaiſer die Wälder in eigener Regie verwalten. Man darf annehmen, daß die Domänen dem Kaiſer den⸗ I8ſelben Ertrag abwerfen, wie dem Staat— ihn ſtehen ja dieſelben Pächter und dieſelben Sach⸗ verſtändigen zur Verfügung. Die Staatsforſte aber bringen jährlich etwa über 21 Mark pro Hektar, die Aecker 36 Mark. So mag der Denutſche Kaiſer aus ſeinen Feldern und Wäl⸗ dern in jedem Jahr 3˙ Millionen Mark ziehen. Der geſamte Grundſteuerreinertrag des kaiſer⸗ üchen und königlichen Feld⸗ und Waldbeſitzes heträgt ca. 700 000 Mark. Da man im allge⸗ meinen den Grundſteuerreinertraa mit hundert zu multiplizieren hat, um den Wert zu erfahren, muß man Wilhelm II. in ſeiner Eigenſchaft als Landwirt auf 70 Millionen Mark veranſchlagen. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß alle Beſttz⸗ tümer Wilhelms II. völlig unbelaſtet ſind. Der deutſche Kaiſer nimmt demnach alljähr⸗ lich ein: 17,7 Millionen vom preußiſchen Staat, neunhunderttauſend Mark an Bankzinſen, 37 d Grundertrag, alles in Der gr reicher Grudbeſitz des Prinzen Heinrich ſowie des Kronprinzen. Der Wert des kron⸗ prinzlichen Grundbeſitzes in Schleſien allein mag fünfzehn Millionen betragen: er iſt ein Erbſtück des vorletzten Herzogs von Braun⸗ ſchweig, des„Diamantenherzogs“. Kunſt und Wiſſenſchakt. Grußh. Hof⸗ und Nationaltheater Mannheim. Siegfried. In der geſtrigen„Siegfried“⸗Aufführung ſang infolge Erkrankung des Herrn Walter Günther⸗Braun Herr Kammerſänger Forchammer von Wiesbaden die Titel⸗ rolle. Der Künſtler iſt in Mannheim kein Un⸗ bekannter. Während ſeines langjährigen Enga⸗ gements am Frankfurter Opernhauſe trat er wiederholt an unſerer Bühne aushilfsweiſe als Gaft auf. Damals entzückte er ſtets durch die Machtfülle und den Glanz ſeiner Stimme, ſowie durch ſein intelligentes geiſtvolles Spiel. Am geſtrigen Abend bewies der Sänger, daß er noch auf gleich hoher künſtleriſcher Stufe ſteht, ein wie früher. Auch ſeine Stimme hat an Kraft und Umfang nichts verloren, dagegen ſcheint ſie an Glanz und Wohllaut etwas eingebüßt zu haben. Wenigſtens ließ geſtern ſein Geſang an Innigkeit und Tiefe zu wünſchen übrig. Die Darſtellungsweiſe dagegen verdiente uneinge⸗ zelnen Szenen intereſſant zu geſtalten. Beſon⸗ ders meiſterhaft war die Wiedergabe der Wald⸗ idylle im zweiten Akt ſowie die Szene„Brün⸗ hildens Erwachen“. Das waren Meiſterwerke der Schauſptelkunſt. Die Beſetzung der übrigen Rollen war die alte. Hervorragend ſchön ſang beſonders Frl. Jippe die„Erda“, in welcher Partie dieſe hervorragende Künſtlerin den wunderbaren ſonoren Klang ihrer Stimme ſo recht zur Gel⸗ tung bringen konnte. Die Leitung der Oper lag in Händen des Hern Kapellmeiſters Lede⸗ rer, der ſich ſeiner Aufgabe wieder mit feinem künſtleriſchem Empfinden entledigte. Das Haus war, wenn auch nicht ausverkauft, doch ſehr ſtark beſucht. —— Ein Maſſenet⸗Denkmal in Monte⸗Carlo. Ein Denkmal, unſeres Wiſſens das erſte, das dem Meiſter der„Manon“ und des Werther“ geſetzt worden iſt, wurde in Monte⸗Carlo durch einen ſehr feierlichen und doch nicht im mindeſten formell⸗froſtigen Akt im Opern⸗ theater eingeweiht, an der Stätte, wo Maſſenet. namentlich in den letzten zehn Lebensjahren, den Uraufführungen ſeiner Altersovern bei⸗ wohnen durfte, umhegt von der Gönnerſchaft des Fürſten von Monaco und treu behütet von dem ſorglichen Intereſſe eines Theaterdirektors, der wie Rabul Gunsbourg, ſtets mit ganzem nach Gebühr eingeſchätzte Lebenswerk Maſſenet eingetreten iſt. Des Bildhauers Büſte ſtellt den Menſchen und Künſtler Maſſenet dar, wie er in den letzten zehn Jahren ſeines Lebens in Monte Carlo unter ſeinen Freunden weilte ſchon ein wenig müde und leidend, aber doch noch von echtem Arbeitseifer beſeelt, wie er dieſen Mann der Pflicht und Kunſt von jeher ausgezeichnet Hat. Die Jubelfeier der Leſpziner Akademie. Die Leipziger königliche Akade⸗ mie der graphiſchen Künſte im Buch⸗ gewerbe feiert im Freitag und Sonnabend, am 6. und 7. März, ihr 150 jähriges Beſtehen. Ein Fünfuhrtee in der Aula der Akademie wird die Feier am Freitag nachmittag einleiten. Dami wird eine kleine hiſtoriſche Ausſtellung von Lehrer⸗ und Schülerarbeiten aus den Jahren 1764 bis 1850 verbunden ſein. Der eigentliche Feſtakt findet am Samstag vormittaa im Alten Leipziger Theater ſtatt. Der Zuſchuß der einzelnen Stüdte an di. Bühnen. Nach der Statiſtik der Zeitſchrift„Leipziger Bühne“ zahlt von 17 ſtädtiſchen Bühnen Mannheim den höchſten ſtädtiſchen Zu⸗ ſchuß an das Theater, nämlich 57 610 Mk. im Monat, Freiburg iſt die nächſthöchſte Stadt mit 51130 Mk., Frankfurt als dritte zahlt 46690 Mk., dann folgen Breslau mit 41 ., Düſſeldorf 36313 Mk, Köln 3564 Mk., Eſſen 32616 Mk., Dortmund 26 4. Seite. Grreral-Auzeiger.— gadiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Freitag, den 6. März 1914. »Verſetzt wurden in gleicher Eigenſchaft Profeſſor Wilhelm Cahn an der Realſchule in Breiſach an die Hildaſchule— Höhere Mäd⸗ chenſchule— in Pforzheim, Profeſſor Dr. Gg. Manz am Realprogymnaſium mit Realſchule in Waldshut an die Realſchule in Breiſach, Profeſſor Karl Knauer an der Höheren Mädchenſchule in Konſtanz an das Real⸗ progymnaſium mit Realſchule in Waldshut und Profeſſor Otto Heilig am Gymnaſium in Raſtatt an die Goetheſchule— Realgymnaſium mit Gymnaſialabteilung— in Karlsruhe. * Ernannt wurde Reviſionsgeometer Georg Fries bei der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues zum Bezirksgeometer. In den Ruheſtand verſetzt wurde Ober⸗ amtsrichter Dr. Karl Köhler in Waldshut ſeinem Anſuchen entſprechend wegen vorge⸗ rückten Alters. *Uebertragen wurde dem Bezirksgeometer Georg Fries bei der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaus die Bezirksgeometer⸗ ſtelle Pforzheim. *In Audienz empfangen wurden geſtern u. a. vom Großherzog Landgerichtspräſident Dr. Stein, Medizinalrat Dr. Wegerle und Telegraphendirektor Scholer in Mannheim, Poſtmeiſter Berger in Hockenheim und Oberpoſtſekretär Leinert in Mannheim. Die Nationalliberale Partei Maunheim⸗ Land(57. Landtagswahlkreis) hält Sonntag, den 15. März nachmittags in Ladenb urg eine große Bezirksverſammlung ab. In der öffentlichen Verſammlung werden ſpre⸗ chen: Landtagsabg. Dr. Blum⸗ Mannheim über die Arbeiten des Landtags, Stadtpfarrer Vath⸗Rheinau über„Staat und Kirche“, Jandtagsabg. Neck⸗Eggenſtein über„Wirt⸗ ſchaftspolitiſche Fragen der Gegenwart“. Un⸗ ſere Parteifreunde werden ſicher dafür ſorgen, daß ſich dieſe Verſammlung zu einer eindrucks⸗ vollen Kundgebung des nationalliberalen Ge⸗ dankens im Mannheimer Landbezirke geſtaltet. “Nationalliberale Partei. Die Mitglieder und deren Damen werden nochmals auf die morgen(Samstag) Abend in Neckarau im „Badiſchen Hof“ ſtattfindende Bismarck⸗ feier aufmerkſam gemacht. Das gewählte Programm verſpricht einen genußreichen und erhebenden Abend. Als Feſtredner iſt Herr Dandtagsabgeordneter Dr. Blum gewonnen. Der Vorſtand bittet deshalb um zahlreiche Be⸗ teiligung. Schriftliche Einladungen an die Freunde in Mannheim⸗Stadt ergehen nicht. Man wolle dieſe Benachrichtigung als Ein⸗ ladung betrachten. Die Abfahrt erfolgt(ab Tatterſall).20 Uhr. Die unentgeltlichen Buchführungskurſe, die die hieſige Ortsgruppe des Hanſabundes auch in dieſem Jahre für Angehörige des ge⸗ werblichen Mittelſtandes veranſtaltet, werden heute Abend beginnen. Sie finden jeweils Dienstag und Freitag abends von—10 Uhr im Saale 18 der Gewerheſchule ſtatt, den der hieſige Stadtrat in dankenswerter Weiſe koſten⸗ los zur Verfügung geſtellt hat. * Populär⸗wiſſenſchaftliche Vorleſung. Samstag, den 7. März 1914, abends findet im Kaſinoſaal, R 1, ſtatt, welche in hohem Maße geeignet iſt, das In⸗ lereſſe unſerer Leſer auf ſich zu lenken. Eine Autorität auf dem Streitgebiete der Alkoholfrage wird in eingehender und ſtreng ſachlicher Weiſe das Für und Wider der Alkoholfrage erörtern. Der Zutritt zu dieſem Vorleſungsabende iſt für jeder⸗ wann, für Herren wie für Damen, frei. Um der ſachlichen Darlegung des zeitgemäßen Themas jeg⸗ liche Störung fernzuhalten, wird eine Diskuſſion an die Vorleſung ſich nicht anſchließen,— jedoch iſt der Vortragende ſelbſtverſtändlich gern bereit, nach Schluß der Vorleſung ſachliche Einzelfragen zu be⸗ Wir verweiſen im übrigen auf das In⸗ erat. Mk., Augsburg 24657 Mk. Stra 5ßburg mit 23 691 Mk., Barmen mit 21576 Mk., Leipzig mit 18 636 Mk., Aachen mit 18 280 Mark, Magdeburg 13345 Mk. Kiel 13092 Mk., Lübeck 12919 Mark u. Bremen mit 11 676 Mark. Uninerſitäts⸗Jubiläum. Die Univerſität Gronin 20. Juni bis 1. Juli d. J. die Feier ihres 300⸗ jährigen Beſtehens. Die dritte der drei niederlän⸗ diſchen Reichsuniverſitäten— die beiden andern ſind Leiden und Utrecht, Amſterdam iſt ſtädtiſche Univerſität— iſt auf Grund eines im Juli 1614 erlaſſenen Dekrets begründet worden. Die Hoch⸗ ſchule hat heute fünf Fakultäten. Eine halbe Million Kronen zur Hebung der Renntierzucht. Im ſchwediſchen Reichstag iſt ſoeben eine Vorlage eingebracht worden, in der zur Hebung der Renntierzucht die Bewilligung von einer halben Million Kronen gefordert wird. Dieſe Summe ſoll derart verteilt werden. daß auf Narbotten 200 000 und auf Weſterbotten 300 000 Kronen entfallen. In der Bearündung heißt es, daß dieſe Mittel unumgänglich notwendig ſind, einmal, um dem völligen Ausſterben des Renntiers vorzubeugen, dann aber auch, um den umherziehenden Lappen, deren Elend ziem⸗ lich groß iſt, unter die Arme zu areifen. it hat die neuen Morgen halb 9 Uhr, 1, eine Veranſtaltung gen begeht vom Verhaftung. Der Ludwigshafener Polizei gelang es heute nacht in einem Cafs den von der hieſigen Staatsanwaltſchaft geſuchten ledigen Maler Zipp aus Dettweiler feſtzunehmen. Zipp ſtahl ſeiner Logiswirtin hierſelbſt einen Betrag von 1200 Mk. Das Bürſchchen hatte ſich bereits mit neuer Kleidung ausgerüſtet und ließ ſichs gerade im Cafs recht wohl ſein. Er wurde bereits hierher eingeliefert. * Mutmaßliches Wetter am Samstag und Sonntag. Der Hochdruck im Südweſten iſt zurückgewichen. Ganz Mitteleuropa wird von der atlantiſchen Depreſſion beherrſcht. Für Samstag und Sonntag iſt weiterhin vorwiegend trübes und ſtrichweiſe regneriſches Wetter zu erwarten. Polizeibericht vom 6. März 1914. Tödlicher Unglücksfall. Die im Polizeibericht vom 3. d. M. erwähnte 81 Jahre alte Witwe von hier, welche am 2. d. Mts. auf den Planken bei 0 4 von einem Straßen⸗ bahnwagen umgeworfen und ſchwer verletzt wurde, iſt in vergangener Nacht im Allgem. Krankenhaus geſtorben. Unfälle. Am 4. d. Mts. geriet eine 19 Jahre alte Fabrikarbeiterin von hier in einem Fabrikanweſen im Induſtriehafengebiet mit der rechten Hand in eine Schnellpreſſe, wodurch ſie eine erhebliche Quetſchung der Hand und einen Bruch mehrerer Finger erlitt.— Beim Schieben eines Rollwagens in einem Holzlager⸗ platze der Fruchtbahnhofſtraße hier ſtürzte am 4. d. Mts ein 22 Jahre alter lediger Taglöhner von Ludwigshafen zu Boden und bra ch das linke Bein. Die Verletzten fanden Auf⸗ nahme im Allgem. Krankenhauſe.— In einer Maſchinenfabrik bei der Fabrikſtation hier brachte am ſelben Tage ein verheirateter Eiſen⸗ hobler von Neckarau den rechten Zeigefinger in eine Hobelmaſchine, ſo daß dieſer abge⸗ guetſcht wurde.— Von Krämpfen befallen wurde geſtern Nachmittag 1 Uhr im Warteſaal 2. Klaſſe des hieſigen Hauptbahn⸗ hofes ein 15jähriges Mädchen von hier; es wurde mittelſt Droſchke in die eleterliche Be⸗ hauſung verbracht. Verhaftet wurden 24 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Metzger von Mainz wegen Straßenraubs, ein Deſerteur von Duttweiler wegen Diebſtahls, ein Taglöhner von Hechtsheim wegen Diebſtahls und einer Schreiner von hier wegen Sittlichkeits⸗ verbrechens. Vereins⸗ANachrichten. Vortrag des Herrn Privatdozeuten Dr. Wätjen über Oſtaſien. Auf den heute Freitag abend 8½ Uhr in der Loge„Karl zur Eintracht“(I. 8, 0) ſtakt⸗ findenden Vortrag, der auf Veranlaſſung der Deut⸗ ſchen Kolonialgeſellſchaft und des Deutſchen Flotten⸗ vereins veranſtaltet wird, machen wir hiermit noch⸗ mals aufmerkſam. Der Eintritt iſt ſrei.(S. auch Inſerat.) Aeues aus Cudwigshafen. * Feſtnahme eines Brötchendiebes. Auf eine ganz originelle Weiſe wurde heute früh ein Brötchendieb gefangen, der ſein Hand⸗ werk ſchon längere Zeit ausübt. Ein Bewohner der Brankſtraße, dem ſchon verſchiedene Male Brötchen geſtohlen wurden, ſtellte dem Dieb eine Falle. Er legte ſtatt eines Sackes mit Brötchen, einen Sack mit Kartoffeln vor die Korridortüre, band an dieſen eine Schnur, die mit einem Wecker in Verbindung ſtand. Um Uhr ſchlug der Wecker Alarm, der Mann eilte hinaus und fand ein mit einem Korbe und einer Milchkanne ausgerüſteter Mann, der eben im Begriffe war, auszureißen. Als er von dem Beſtohlenen eingeholt wurde, gab er an, er habe für ein Mädchen, mit dem er ein Verhältnis habe, die Brötchen beraufgebracht. Sofort konnte er aber der Lüge überführt werden, denſt er hatte den Sack mit Kartoffeln bereits im Korbe. Marken ſtellen Landſchaften und Berge dar; die eine gibt die Jungfrau, die zweite den Vier⸗ waldſtätterſee und die dritte einen See mit Landſchaft wieder. Shackletons Polarexpesition. Sir Erneſt Shackleton teilt mit, daß ihm jetzt einſchließlich des Zuſchuſſes der engliſchen Regierung 1 Million Mark für die Koſten ſeiner Expedition zur Verfügung ſtehe. Kleine Mitteilungen. Die preußiſche Archivverwaltung hat die Bod⸗ mann⸗Habelſche Urkunden ſammlung erworben. Die von dem kurmainziſchen Biblio⸗ thekar Bodmann angelegte, von dem naſ⸗ ſauiſchen Archivar angekaufte und vermehrte Sammlung von Urkunden und Handſchriften befand ſich bis 1833 auf Schloß Milten⸗ berg und war ſpäter zeitweiſe beim bayeriſchen Reichsarchiv hinterlegt. Der Urkundenbeſtand der Sammlung umfaßt mehr als 1100 Nummern aus dem 13. bis 18. Jahrhundert, darunter 77 Kaiſer⸗ und Papſturkunden.— Ueber eine Reihe von Muſeumsplänen berichtet die Muſeums⸗ kunde, die Prof. Koetſchau herausgibt. In Aſſiſt ſoll ein St. Franciscus⸗Muſeum errichtet und in Jena ein kleines Muſeum eröffnet werden. In Königs⸗ berg, in dem ehemaligen Kgl. Wohnhauſe im Lui⸗ ſenwahl, wird ein vaterländiſches Muſeum gebaut, in Neuſtettin, im Turm der evangeliſchen Kirche, ein Heimatmuſeum errichtet und in Steglitz die Einrichtung einer Kunſthalle geplant.— In Han⸗ noper ſoll zu Ehren der Königlich Deut⸗ ſchen Legion ein Denkmal errichtet werden. Zu dieſem Zwecke wird jetzt ein Wettbewerb aus⸗ Die Milchkanne hatte er mitgenommen, 1 Lande Hannover oder Braunſchweig durch Abſtam⸗ um allenfalls Milch aus den vor den Korridor⸗ türen ſtehenden Töpfen zu entnehmen. Der Dieb iſt ein ſehr gerichtsbekannter Menſch, ein Taglöhner namens Jakob Weiß von hier. »Todesfall. Der Tod hat wieder einen allbe⸗ kaunten und geachteten Bürger unſerer Stadt, Herr Baumeiſter Adam Liebler im Alter von 63 Jahren zu ſich genommen. Gebürtig von Mutterſtadt, wohnte Herr Liebler ſchon ſeit ſeiner früheſten Jugend in hieſiger Stadt. Bei Wend. Hoffmann und Gebr. Hoffmann arbei⸗ tete er als Maurer⸗Vorarbeiter bis zum Jahre 1899. Alsdann machte ſich Herr Liebler ſelb⸗ ſtändig und durch großen Fleiß und umfaſſende Kenntnis iſt es ihm gelungen, ſich emporzu⸗ arbeiten zum Wohle ſeiner Familie und zum Beſten ſeiner Firma. Bis vor kurzem bekleidete der Verſtorbene im Intereſſe der Armenſache die Pflegerſchaft eines Stadtbezirkes. Vor fünf Jahren erlitt Herr Liebler einen Schlaganfall, während er ſich zur Kur in Wildbad aufhielt. Die Folgen hiervon wurden die Urſachen ſeines frühen Hinſcheidens. Aus dem Großzherzogtum. Weinheim, 4. März Wie ſchon mit⸗ geteilt, hat der Gemeinderat den mit der Ober⸗ rheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft.⸗G. wegen Verſorgung der hieſigen Stadt mit elektriſcher Energie abzuſchließen⸗ den Vertrag vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes genehmigt. Das Bedürfnis nach Erlangung elektriſcher Eneraie hat ſich be⸗ reits ſeit Jahren hier bemerkbar gemacht. Dem Gewerbetreibenden fehlte eine preiswerte Kraft zum Antrieb ſeiner Maſchine. Aber auch die Landwirtſchaft hat das elektriſche Licht nötig, wodurch die Feuersgefahr erniedrigt wird, während der elektriſche Antrieb landwirtſchaft⸗ licher Maſchinen durch den Elektromotor große Vorteile bietet. Wenn auch der Gemeinderat annahm, daß die Rentabilität eines Elektrizi⸗ tätswerkes für Weinheim nach Lage der Ver⸗ hältniſſe in den erſten Jahren auf ziemlich ſchwachen Füßen ſtehen würde, ſo hat er in Anbetracht der außerordentlichen wirtſchaftlichen Bedeutung eines ſolchen Werkes für Weinheim doch beſchloſſen, der Verſorgung der hieſigen Stadt mit elektriſcher Energie näher zu treten. Durch die elektrotechniſche Abteilung der badi⸗ ſchen Geſellſchaft zur Ueberwachung von Dampfteſſeln e. V. in Mannheim und unter Anhörung der Großh. Oberdirektion des Waſ⸗ ſer⸗ und Straßenbaues(Abteilung für Waſſer⸗ kraft und Elektrizität) in Karlsruhe, wurde ein eingehendes Gutachten ausgearbeitet, das dem am 9. d. M. zuſammentretenden Bürgeraus⸗ ſchuß unterbreitet werden wird. Das Gut⸗ achten behandelt, wie man vernimmt, die wirt⸗ ſchaftliche Geſtaltung des projektierten Werkes unter der Vorausſetzung, daß das ſtädtiſche Waſſerwerk und das ſtädtiſche Schlachthaus clektriſchen Ankrieb bekom⸗ men. Von der Selbſterzeugung elektriſcher Energie durch Errichtung eines eigenen Elektri⸗ zitätswerkes, d. h. von der Errichtung einer ſtädtiſchen Zentrale glaubt das Gutachten ab⸗ raten zu müſſen, da die Umgebung bereits ge⸗ nügend mit elektriſcher Energie verſorgt iſt und auch im übrigen der Vorteil einer vollen Aus⸗ nützung des Werkes durch Anſchluß der Groß⸗ abnehmer illuſoriſch werden kann, ſodaß die finanzielle Seite einer ſolchen Anlage eine un⸗ ſichere wäre. Es wird daher ſeitens der Sach⸗ verſtändigen der Anſchluß an die Ueberland⸗ zentrale der Oberrheiniſchen Eiſenbahn⸗Geſell⸗ ſchaft.⸗G. unter Abſchluß eines Stromliefe⸗ rungsvertrages empfohlen. Die Stadt tritt als Großabnehmer auf, ſtellt die Verteilungsan⸗ lage ſelbſt her und verkauft die von der O..G. bezogene elektriſche Energie an die einzelnen Verbraucher weiter. Man ſieht in hieſiger Be⸗ völkerung begreiflicherweiſe mit größtem Inte⸗ reſſe der Beratung des Bürgerausſchuſſes am nächſten Montag entgegen. Der Antrag des Gemeinderates lautet dahin, zum Abſchluß des Stromlieferungsvertrages mit der DO..G. die Zuſtimmung zu geben, ebenſo zum elektri⸗ ſchen Antrieb des Waſſerwerkes und mung oder Wohnſitz angehören. Die Herſtellungs⸗ koſten des Denkmals ſollen die Summe von 100 000 Mark nicht überſchreiten. Als Preiſe kommen zur Verteilung: 3000 M. als erſter, 2000 M. als zwei⸗ ter und 1000 M. als dritter Preis. Die Friſt der Ablieferung läuft bis zum 10. Juni d. F.— Von der Zentralſtelle des Hamburgiſchen Kolo⸗ nialinſtituts, wurden auf Anregung von Profeſſor Becker in Bonn, durch Vermittlung des kaiſerlichen Konſulats in Beirut eine Sammlung von Zeitſchriften und Tageszeitun⸗ gen in arabiſcher Sprache angekauft, die bon dem ſyriſchen Grafen de Terrazzi in jahre⸗ langem Bemühen zuſammengebracht worden iſt. Die Sammlung enkhält von allen je ein Exemplar und umfaßt im ganzen 694 Nummern. Vertreten ſind ſämtliche Arten von Zeitungen, politiſche, wiſſenſchaftliche, ernſte und heitere Unterhaltungs⸗ lektüre und beſonders auch chriſtliche Blätter. Nus dem fflannheimer Kunstleben. Rezitationen von Helene Odillon.— Experimente von Dr. Radwan. Ganz entſchieden konzentrierte ſich das Haupt⸗ intereſſe des geſtrigen Abends auf den Gatten der bekannten und berühmten Wiener Künſt⸗ lerin. Sicherlich weiß ja Frau Odillon, die ſich ja in letzter Zeit der eigentlichen Schauſpiel⸗ und Vortragskunſt abgewandt und unter die Reihen der Kinomimen gegangen, immer noch ihr Pu⸗ blikum zu feſſeln, wenn ſie auch anfänglich durch eine etwas fremdartige Sprache verblüfft. Die wie keine andere ihrer Art zum Gruſeln ange⸗ legte Geſchichte Guy de Maupaſſants„Horla⸗ marken zu drei, fünß und zohn Fr., e Schweizer Kupferſtecher Graſſe; geſchrieben für Architekten und Bildhauer, die dem zwang doch, von ihr vorgetragen, die Hörer Schlachthauſes der Stadt, ferner zur Ausführung des Leitungsnetzes Transformatoren, Hausanſchlüſſen und Zähler den Betrag von 225000 Mark zu bewilligen. Heidelberg, 5. März. In der Brücken ſtraße im Stadtteil Neuenheim verſuchte geſter ein Friſeurlehrling durch Oeffnen der Pulsader ſef nem Leben ein Ende zu bereiten. Der Schwerver⸗ letzte wurde ins Akademiſche Krankenhaus über, führt. OGeffentliche Nellnerinnen⸗ Verſammlung. Zu einer ſeltenen Stunde— um 12 Uhr— rie berfloſſene Nacht die Berufspflicht den Journg⸗ liſten in eine Verſammlung der weib, lichen Wirtſchaftsbedienſteten in den „Rodenſteiner“. Die Verſammlung war einberufen von der Ortsverwaltung Mannheim⸗Ludwigshafen des Verbandes der Gaſtwirtsgehilfen. Von 71 Uhr nachts an kamen die Beſucherinnen der Ver⸗ ſammlung, teils einzeln, teils in Trupps. Je mehr die zweite Morgenſtunde heranrückte, deſto ſtärker wurde die Zahl. Erſt gegen 2 Uhr kamen die Kellnerinnen der großen Lokale. Beim Beginn der Verſammlung um 2 Uhr war das Lokal dicht ge⸗ füllt. Der Vorſitzende des Gaues Süddeutſchland, Wetzler⸗Karlsruhe, eröffnete mit einleitenden Worten die Verſammlung. Die Referentin, Frau Witwe Hofmann, nahm dann das Wort zu ihrem Vortrage:„Was iſt notwendig, um die Lohn⸗ und Arbeitsverhältniſſe der Gaſtwirtſchaftsangeſtellten zu beſſern?“ Es ſei leider eine traurige Notwendigkeit, daß zur Zeit, wo ſich andere Menſchen ſchon zweimal im Schlafe gedreht haben, die Verſammelten ſich mit Berufs⸗ fragen beſchäftigen müſſen, weil ihnen eine andere Zeit nicht zur Verfügung ſteht. In längeren Aus⸗ führungen beſchäftigte ſich die Rednerin mit der gegenwärtigen wirtſchaftlichen Lage, wobei ſie ſelbſtverſtändlich alles durch die rote Brille ſah, Speziell ſei es das Wirtsgewerbe, das unter der Teuerung zu leiden habe und namentlich ſind es die Bedienſteten, die hierunter am meiſten zu leiden hätten. Auf die moraliſche Hebung des Kellnerin⸗ nenſtandes eingehend, ſchilderte die Rednerin, welchen Unannehmlichkeiten manchmal die Kellnerin ausgeſetzt iſt. Die Kellnerin müſſe ſich auf eigene Füße ſtellen und ſelber ihr Schickſal beſtimmen. Notwendig ſei vor allen Dingen die Feſtſetzung einer Altersgrenze, unter der keine Kellnerin mehr beſchäftigt werden darf.(Beifall.) Seite an Seite mit ihren männlichen Kollegen ſollten die Kellnerinnen kämpfen, um endlich menſchenwürdige Zuſtände zu ſchaffen.(Bpavo.) Zu lebhaften Zwi⸗ ſchenrufen kommt es, als die Rednerin auf die Mißſtände im Stellenbermittlungsweſen zu ſprechen kommt. Früher habe die Kellnerin oft bei gewiſſen „Seelenverkäufern“ 10 und mehr Mark opfern müſſen, um eine Stelle zu erhalten; aber noch heute würde die körperliche Beſchaffenheit des Mäd⸗ (Zwiſchenrufe: Nicht nur bei den Stellenver⸗ mittlern, ſondern auch bei dem ſtädtiſchen Arbeits⸗ Freis Hlascſe deõg, Hlasche ſſonotę auspeſehend) f.50. Wer Odol konſequent täglich anwendet, übt nach unſeren heutigen Kenntniſſen die denkbar beſte Zahn⸗ und Mnndpflege aus. 81920 vollkommen in ihren Bann.— Dr. von Radwan führte zunächſt einen ſtark„regnenden“ Film vor, auf dem gezeigt wurde, wie er, einen jun⸗ gen Mann hypnotiſterend, denſelben zum Ver⸗ brechen verleitet. Dann begannen die einzel⸗ nen telepathiſchen Experimente, die umſo ver⸗ blüffender waren, als Dr. von Radwan ohne jede perſönliche Berührung, nur mit einem Kupferdraht mit der befehlenden Perſon ver⸗ bunden, gelenkt wurde. Noch überraſchender war das Experiment, ohne jeden Kontakt eine Zahl zu erraten.— Dr. von Radwan, der durch ſeine ruhige, beſcheidene Art des Auftretens ſich ſchon von vornherein alle Sympathie erwarb, hat eine eminent feſſelnde Weiſe des Experimen⸗ tierens, eine direkt zwingende Kraft. Und wiederum ſteht man von einem Wunder, für das weiterhin keine Erklärung gibt. b. Theaternotiz. Morgen wird Wedekinds„Erdgeiſt“ in der be⸗ kannten Beſetzung gegeben. Das Gaſtſpiel der K. K. Kammer⸗ und Hofopern⸗ ſängerin Frau Bahr⸗Mildenburg als Brüunhilde findet außer Abonnement ſtatt. 8 Mannheimer Altertumsverein. Pfälziſche Erinnerungen aus den Jahren 1818 und 1814 betitelt ſich der Vortrag, den Herr Hauptlehrer Wilhelm Küſtner aus Lud⸗ wigshafen Montag, 9. März im Manuheimer Altertumsverein halten wird. Der Redner wird beſondere Erlebniſſe einiger vorderpfälziſchen Gemeinden herausgreifen und die durch Krieg und Epidemien hervorgerufene Notlage ſchildern. Der im mittleren Sgal des Hotel National ſam Haupt⸗ bahnhoff ſtattfindends Vortrag iſt für Jedermann frei zugänglich. Insbeſondere ſind auch die Mitglieder des hiſtoriſchen Vereins der Pfalz, deſſen Mandatar 105 Tudwigshafen Herr Küſtner iſt, freundlichſt ein⸗ geladen 8 einſchließlich chens bei Vermittlung einer Stelle berückſichtigt. ree er 2 22 e eeeeeee E — 8 8. en de . J Freitag, den 8. März 1914. General-Anzeiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 5. Seſte. tachtweis. Wenn ſie nicht ſchön iſt, kann ſie wochen⸗ zaug warten!) Mit einem energiſchen Appell an die Anweſenden, dieſem unwürdigen Zuſtand ein Ende zu machen, ſchloß die Rednerin ihre ſtürmiſch applaudierten Ausführungen. Der Vorſitzende Wetzler verlas hierauf den vom Verband aufgeſtellten Tarif, den wir be⸗ reits mitgeteilt haben. In der Diskuſſion appel⸗ liert ein Kellner an die Einigkeit der Kellnerinnen, ſie ſollten überhaupt keine Stellung annehmen, wo ſie durch ihre Schönheit das Geld verdienen ſollen. Ein audere Kellnerin ſchildert ihre Erfahrungen auf dem Arbeitsamt. Sie hat 8 Jahre lang bekleidet. Von dem Fräulein auf dem Arbeitsamt wurde ſie zu einer Weinwirt⸗ ſchaft nach Ludwigshafen geſchickt. Sie kam ück mit der Bemerkung, daß ſie in keinem Weinlokal, ſondern in einem Bierlokal ar⸗ beiten wolle. Man ſagte ihr hierauf, wenn ſie wähle, bekomme ſte überhaupt keine Stelle. Sie erhielt dann eine Anweiſung für eine Bierwirt⸗ ſchaft in Ludwigshafen. Inzwiſchen hatte ſie ſich aber ſelbſt eine Stellung in Mannheim verſchafft. Als ſie den Zettel zurückgebracht habe, ſei ihr auf dem Arbeitsamt die Antwort zuteil geworden, ſie wolle überhaupt nicht arbeiten; ſie ſei aber heute noch in der Wirtſchaft in Stellung. Im Stutt⸗ garter Arbeitsamt ſei es nicht wie im Mannheimer ſtädtiſchen Arbeitsamt. In Stuttgart werden nur höchſtens drei Mädchen vorgeſtellt; paßt auch die dritte dem Wirte nicht, bekommt er kein Mädchen. In Stuttgart werden die Mädchen auch der Reihe nach vorgelaſſen, hier beſteht keine Ordnung. Werde die Sache ſo geregelt wie in Stuttgart, dann käme jede dran, ob jung oder alt, ob ſchön oder häßlich Der Vorſitzen de verbreitete ſich hierauf noch kurz über die Auswüchſe, die trotz des Stellenver⸗ mittimngsgeſetzes im Kellnerinnenberuf auch heute noch beſtehen. Hier geregelte Verhältniſſe zu ſchaf⸗ fen, dazu ſei nur eine geſchloſſene Organiſation imftande. noch die Referentin die Zu⸗ ſicherung gegeben hatte, daß die Beſchwerden über ders ſtädtiſche Arbeitsamt einer genauen Prüfung unterzogen würden, ſchloß der Vorfitzende um 4 Uhr morgens die Verſammlung. Pfalz, Beſſen und Umgebung. § Dieburg, 4. M Wir machen noch⸗ mals auf den am nüchſten den 8. März ſbattfindenden Delegiertentag des Ge⸗ ſangvereins„Sängerluſt“ aufmerk⸗ ſam. Der Delegiertentag wird nachmittags um 2 Uhr im feſtlich geſchmückten Saalbau des Hotels„Mainzer Hof“ abgehalten. — Sporiliche Rundschau. Vom Wetter und Winterſport. k. Die Witterung des März ſcheint diejenige des Februar an Unbeſtändigkett und Unerfreulichkeit überbtieten zu wollen. Seit Anfaug des Monats wechſelt das Wetter von Tag zu Tag. In der Ebene regnet es zwar faſt ununterbrochen bei ſtürmiſchen Weſtwinden, im Gebirge aber ſchneit es bald wie mitten im Winter, bald tritt wieder faſt unvermittelt Tauwetter ein und zerſtört in wenigen Stunden die eben erſt geſchaffene Schneekandſchaft. Aber auch im Flachland ſind die Temperaturen in deu letzten Tagen ſtarken Schwankungen unterworfen. Von An⸗ fang bis Mitte dieſer Woche war es rauh und kalt; das Thermometer ſtand meiſt nur wenig über dem Nullpunkt. Seis Donnerstag früh brauſen pötzlich warme Föhnw ein de über das Land und laſſen die Queckſilberſüäule des Thermometers hoch empor⸗ ſchwellen. Donnerstag nachmittag ſtieg die Tem⸗ peratur bis 12 Grad über Null. In den Schwarz⸗ waldbergen und in den Vogeſen, wo am Dienstag und Mittwoch ſtrenger Froſt auftrat, iſt die Tempera⸗ tur gleichfalls ſtark angeſtiegen und bis zu 1500 Met. gufwärts ſtellte ſich Regen und Tauwetter ein. Auf dem Feldberg iſt die Tempevatur von Mittwoch auf Donnerstag von— auf plus 3 Grad Celſ. ge⸗ ſtiegen. Nun ſchmilzt der Schnee, der bereits eine anſehnliche Höhe erreicht hatte, aufs neue und mit dem Wintervergnügen, auf das man nochmals, wenn auch nur für wenige Tage, gehofft hatte, iſt es vor⸗ bei. Sämtliche Bergſtationen des Schwarzwaldes berichten heute ſchlechte Sportbahnen, Regenſälle und Nebel, ſowie naſſe, weiche Schneebeſchaffenheit. Da das Barometer neuerdings ſinkt, dürfte ſich die Wit⸗ terung vorläufig nicht ändern; weitere Niederſchläge bei welchſelnden Temperaturen und ſtarken bis ſtür⸗ miſchen Winden ſtehen in Ausſicht. Vorherſagungen für in⸗ ung ausländiſche Pferderennen. (Von unſerem Spezial⸗Mitarbeiter.) März. Freitag, 6. Enghien. Prix du Maine: Cordon Bleu— Hunter. Prix de LErdre: Porte Dorse— Aſtolphe. Prix de'Anjon: Reporter— Apiariſt. Prix du Thouet: Laſt Patron— Cob. Prix de la Sarthe: Puteauxr— Pane. Prix de la Mayenne: Saint Marcel— Radis Rouge. Pferderennen. * Auteuil, 5. März. Prix Cotentin. 3000 Irs. 1. Eh. Broſſette's And Se II(F. Williams), 2. Bri⸗ didi II, 3. Urbino. 25:10; 13, 1640.— Prix Hypo⸗ theſe. 6000 Frs. 1. M. Descazeaux Hoche(J. Barah, 2. La Topaze, 3. Serpenteau. 82:10; 19, 11210. — Prix Emilius. 10 000 Frs. 1. P. Artoue's Aveyron(A. Bates), 2. La Cauche, 3. Napo. J1:10; 14, 17:10.— Prix Chimère. 4000 Frs. 1. M. Des⸗ cazeaux Babette I1(A. Chapman), 2. Continen⸗ tal, 3. Le Tremblay. 35:10; 22, 39:10.— Prix Per⸗ ſano. 4000 Frs. 1. Sol Jocls Prince de Nor⸗ mandte(Powers), 2. Moonſhine, 3. Ramage. 27110; 22, 22:10.— Prix de Suresnes. 4000 Frs. 1. Comte Lairs Herminette(Umhauer), 2. Nectar III, 3. La Villetertre. 60:10; 21, 13:10. Letzte Nachrichten und Telegramme. Berlin, 6. März.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Rotterdam wird gemeldet: Der deut⸗ ſche Geſandte im Haag teilte der holländiſchen Regierung mit, daß die preußiſche Regierung wegen den in Holland verzeichneten Fällen von Maul- und Klauenſeuche den Durch⸗ dben belländiſchem Bieh durc ODParis, 6. März.(V. unſ. Pariſ. Bur.) Aus Cherbourg wird gemeldet: Die unter Spionageverdacht verhaftete Deutſche Eva Ornter hat einer neueren Meldung zu⸗ folge geſtern abend eingeſtanden, daß ſie den Auftrag gehabt habe, ſich Angriffspläne der franzöſiſchen Unterſeeboote zu verſchaffen. Einzelheiten fehlen noch. ODOParis, 6. März.(V. unſ. Pariſ. Bur.) Aus Rio de Janeivo wird gemeldet, daß geſtern Abend über den ganzen auſſtändiſchen Bezirk, ſowie über die Städte Nichteroy und Metropolis der Belagerungszuſtand verhängt wurde. Die Zeitungen werden ſcharf kontrol⸗ liert. Es ſind bereits einige Redakteure von Zeitungen der Oppoſition verhaftet worden. Die Beamtenbeſoldungsnovelle. Berlin, 6. März.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Verhandlungen über die Erweiterung der Beamtenbeſoldungsnovelle im Reiche und in Preußen ſindergebnislos verlauſen. Das Reichsſchatzamt und das preußiſche Finanzmini⸗ ſterium haben eine Erweiterung der Novelle ſtrikte abgelehnt. Die Aufrollung der Frage einer Reform der geſamten Beſoldungsord⸗ mung iſt nach der Meinung der zuſtändigen In⸗ ſtanzen zurzeit nicht möglich, zumal eine ſolche Reform nicht dringend ſei, da erſt vor einigen Jahren eine umfaſſende Gehaltsaufbefferung ſtattgefunden hat und die Erweiterung der Vorlage eine finanzielle Belaſtung herbeifüh⸗ ren müſſe, die nur durch Bewilligung neuer Steuern abgenommen werden könne. Nach der Stimmung der Fraktionen im Reichstage iſt kaum anzunehmen, das ſich im Reichstag eine Mehrheit findet, die neue Steuern bewilligen würde. Man werde damit rechnen müſſen, daß das Reich und Preußen über den Rahmen der vorgelegten Novelle trotz aller parlamentariſcher Wünſche nicht hinaus⸗ gehen wird und daß die Parteien angeſichts dieſer ablehnenden Haltung ihre Wünſche für ſpäter zurückſtellen müſſen. Im Reichstage iſt beabſichtigt, die Beſold⸗ ungsnovelle gleichzeitig mit dem Etat zu ver⸗ abſchieden. Es wird ſich alſo in den nächſten Wochen bis Anfang April überſehen laſſen, welche Geſtaltung die Reichsbeſoldungsnovelle annehmen wird. Das preußiſche Abgeordneten⸗ haus wird vorläufig eine abwortende Stellung einnehmen und die Beratungen im Reichstage über die Beſoldungsfrage erſt zum Abſchluß kommen laſſen. 5 Altpenſtonärvorlage und Totaliſatorgeſetz. Berlin, 5. Mürz. Der Entwurf über die Beſſerſtellung der Altpenſinäre und das Totaliſatorgeſetz werden dem Bundesrat in der nächſten Woche zugehen. Beide Vorlagen ſind im Reichsſchatzamt kürzlich zum Abſchluß ge⸗ bracht worden und haben auch die Zuſtimmung des preußiſchen Staatsminiſteriums gefunden. Die Altpenſionär⸗Vorlage bewegt ſich auf der mittleren Linie. Es hat ſich wotz aller Bemühungen der zuſtändigen Inſtanzen nicht ermöglichen laſſen, alle Wünſche der Alt⸗ penſionäre zu erfüllen. Die Gleichſtellung der Altpenſionäre mit den Penſionären nach 1908 konnte nicht durchgeſetzt werden, einmal, weil die Mittel fehlen, dann, weil die Einzelſtaaten dieſem Weg folgen müßten und dadurch finan⸗ ziell bedeutend belaſtet würden. Es iſt aber Vorſorge im Geſetz getroffen, daß in den meiſten Fällen, hauptſächlich bei ſtarker Abweichung in den Penſionsverhältniſſen zwiſchen den Alt⸗ und Neupenſionären die Differenzen vermindert werden, auch in beſonderen Notfüllen fortlaufend Unterſtützung gewährt wird. Die geſetzliche Feſtlegung der Gleichſtellung aller Penſtonäre iſt nich: ermöglicht worden. Die ausgeworfenen Mittel von 6,5 Millionen Mark werden aber ausreichen, um den meiſten Forderungen der Altpenſionäre entgegenkommen zu können. Die Deckung für dieſe Summe ſoll das Tota⸗ ltſatorgeſetz aufbringen, das allein den kon⸗ zeſſionierten Buchmachern das Recht gibt, Renn⸗ wetten abzuſchließen und das dieſen Wettver⸗ trägen Rechtsfähigkeit verleiht. Für Wettver⸗ träge haben die Buchmacher eine Reichsſteuer zu erheben, deren Ertrag auf 15 Millionen Mark pro Jahr geſchätzt wird. Die Lawinenkataſtrophe in Tirol. *Innsbruck, 5. März. Es iſt wahrſchein⸗ lich, daß die Lawinc, die eine Breite von 800 Metern hatte, durch abgebrochene Schueebretter losgelöſt wurde. Zweifellos konnte das Unglück nur deshalb einen ſo kataſtrophalen Umfang annehmen, weil ſich die Skifahrer entgegen der Vorſchrift ſehr eng beiſammen hielten, ſtatt in größeren Abſtänden zu fahren. An der Un⸗ glücksſtelle arbeiten mehrere Bergführer und die Gendarmen der umliegenden Ortſchaften. Die großen militäriſchen Hilfsexpeditionen ſind erſt am Wege. Der unverletzt gebliebene Leut⸗ nant Gaidorf erlitt einen Nervenſchock. Die Leichen der beiden Offiziere Löſchner und Gärt⸗ ner ſind bereits ausgegraben. Frankreich und San Franzisko. Paris, 5. März. Verſchiedene Pariſer In⸗ duſtrieberbände richteten an die hieſige Handels⸗ kammer eine Eingabe, in welcher ſt ſie infolge des inquiſitoriſchen N kaniſchen Regierung in ihren Hande mit den Staaten 2 191* Vereinigten nd es deshalb ab⸗ Schwierigkeiten ausgeſetzt ſeier 18ſtellung in DSan —A. en mußſen, Franzisko teilzunehmen. Die Pariſer Handels⸗ kammer faßte deshalb einen Beſchlußantrag, in welchem ſie das Parlament erſucht, die für die Be⸗ teiligung Frankreichs an der Weltausſtellung in San Franzisko beantragten Kredite erſt dann zu bewilligen, wenn das amerikaniſche Zollregime durch Maßnahmen der geſetzgebenden Körperſchaf⸗ ten und der Verwaltungsbehörde abgeändert ſein werde. Die irrtümliche Mobiliſierung in Montbeliard. wWw. Paris, 6. März. Wie eine Note des Kriegsminiſteriums erklärte, iſt die irrtümliche Mobiliſierung der Reſerviſten von Montbsliard dadurch entſtanden, daß der Umſchlag, der die Mobiliſierungsbefehle enthielt, zerriß. Dadurch ſeien dann dieſelben unter die anderen Brief⸗ ſchaften geraten und irrtümlich zugeſtellt worden. Die Marconi⸗Affüre. OLondon, 6. März.(Von unſ. Lond. Bur.) Lord Salispury kündigte geſtern im Oberhauſe an, daß er im Namen Lord Lansdowne, oder wenn dieſer wiederhergeſtellt ſein ſollte, Lord Lansdowne ſelbſt im Oberhauſe die Namen der Mitglieder des Hauſes bekannt geben wird, die bereit ſind, in die Marconi⸗Kommiſſion einzu⸗ treten, die vom Oberhauſe zur Unterſuchung der Marconi⸗Affäre eingeſetzt werden ſoll. Er nannte geſtern bereits die Namen Lord Hals⸗ bury, Lord Loreburn, Lord Deſart, den frü⸗ heren Generalſtaatsanwalt und Lord Sander⸗ ſon, der in den Jahren 1894 bis 1905 Unter⸗ ſtaatsſekretär im Auswärtigen Amte war. Lord Crewe kündigte an, daß er am Montag eine Erklärung darüber abgeben werde, wie es komme, daß mehrere liberale Peers, die ſich unter den Genannten befinden, ſich bereit erklärt haben, an dieſer Kommiſſion gegen den Wunſch der Regierung teilzunehmen. Die liberale Preſſe ſpricht heute mit großer Entrüſtung darüber, daß Männer, wie Lord Loreburn, der früher liberaler Lorbkanzler ge⸗ weſen iſt, ſich dazu bereit gefunden haben, in einer derartigen Kommiſſion ſich zu beteiligen, die gegen den direkten Wunſch der Regierung eingeſetzt wird. Maßnahmen gegen den Abgang ruſſiſcher Feld⸗ arbeiter nach Deutſchland. W. Petersburg, 5. März. Nach Prüfung einer vom Handelsminiſter vorgelegten Ge⸗ ſetzesvorlage über den Abgang ruſſiſcher Feld⸗ arbeiter ins Ausland hat der Miniſterrat be⸗ ſchloſſen, den Handelsminiſter zu beauftragen, in der Reichsduma eine Geſetzesvorlage ein⸗ zubringen über die auf dem Seewege abge⸗ henden Arbeiter. Der zweite Teil der ürſprüng⸗ lichen Geſetzesvorlage betreffend die Arbeiter, welche auf dem Landwege beiſpielsweiſe nach Deutſchland und Dänemark abgehen, ſoll von einer Sonderkommiſſion des Ackerbauminiſte⸗ riums einer Vorprüfung unterworfen werden. Der Miniſterrat ſprach dann den Wunſch aus, es möge in beiden Fällen dafür geſorgt wer· den, daß durch den Abgang ruſſiſcher Arbeiter während der Feldarbeiten die Intereſſen der ruſſiſchen Landwirtſchaft nicht leiden. Eine Botſchaft des Präſidenten Wilſon. * Waſhington, 5. März. In gemeinſamer Sitzung des Kongreſſes richtete Präſident Wil⸗ ſon heute perſönlich eine Botſchaft an den Kon⸗ greß, in der er ihn aufforderte, die Ehre der Vereinigten Staaten durch Aufhebung der Klauſel der Panamakanalbill, welche die amerikaniſche Küſtenſchiffahrt von den Kanal⸗ gebühren befreit, aufrecht zu erhalten. Er er⸗ klärte, die Befreiung der amerikaniſchen Schiffe von den Abgaben ſei eine mißverſtandene Wirt⸗ ſchaftspolitik und widerſpräche dem engliſch⸗ amerikaniſchen Vertrage von 1901(Heyn⸗Paunce⸗ fote⸗Vertrage). Obwohl dies ſeine bisher kür⸗ zeſte Botſchaft ſei, ſo ſei keine Mitteilung von ſchwereren, weitreichenderen Folgen für die Intereſſen des Landes geweſen. Der Präſident appellierte ernſtlich an die Gerechtigkeit und Weisheit des Kongreſſes und fügte hinzu: Wir haben dem Vertrage und ſeinen Worten zuge⸗ ſtimmt und haben ihn angenommen, wofern wir ihn nicht ſelbſt geſchaffen haben. Wir ſind eine zu große, mächtige, uns ſelbſt zu ſehr achtende Nation, als daß wir mit einer zu gezwungenen und erklügelten Lesart unſere Verſprechungen interpretieren könnten, gerade, weil wir genug Macht haben, uns zu geſtatten, ſie auszulegen, wie wir wollen. Nachdem der Präſident um Aufhebung der Klauſel und auch zur Unter⸗ ſtützung der auswärtigen Politik der Regierung gebeten hatte, ſchloß er: Ich weiß nicht, wie ich mit anderen Fragen noch heiklerer Natur und uns näher angehenden Folgen ver⸗ fahren ſoll, wenn ſie mir dies nicht gerne ge⸗ währen, * Waſhington, 5. März. Als Präſident Wilſon im Weißen Hauſe gefragt wurde, was er mit der Bemerkung in ſeiner Botſchaft ge⸗ meint habe, daß Fragen von noch heiklerer Natur und die Vereinigten Staaten näher an⸗ gehenden Folgen, von der Aufhebung der Be⸗ ſtimmungen betreffenb die Befreiung von den Kanalgebühren abhänge, erwiderte er, er habe nur gemeint, daß es mißkich ſei, mit fremden Nationen zu verhandeln, welche glaubten, daß die Vereinigten Staaten ihre Verſprechen nicht halten würden. Der Präſident wiederholte, daß die europäiſchen Nationen allgemein der Anſicht ſeien, daß der Hayn Pauncefote⸗Vertrag ver⸗ letzt worden ſei. Der Präſident fügte hinzu, daß nichts kritiſches in der Schwebe ſei. Die Entwicklung auf dem Balkan. Auf der Fahrt nach Durazzo. *Trieſt, 5. März. Der italieniſche Kreuzer te nachmittag auf hoh „Quarto“, welcher gen Cape d Ikeri iſtriſchen Küſte kreuzte, erwartete dort die Vor⸗ beifahrt des„Taurus“. Nachdem der übliche Geſchützſalut gewechſelt war, ſchloß ſich der „Quarto“ dem„Taurus“ und dem engliſchen und franzöſiſchen Kreuzer zur Fahrt nach Durazzo an. *Trieſt, 5. März. Die Kriegsjacht„Taurus“ mit dem Fürſtenpaar von Albanien iſt heute nachmittag 5 Uhr in Begleitung der Kriegs⸗ ſchiffe„Bruix“ und Glonceſter unter dem Ge⸗ ſchützſalut des öſterreichiſch⸗ungariſchen Ge⸗ ſchwaders von Durazzo abgegangen. Der Boykott gegen die griechiſchen Waren in Smyrna. OLondon, 6. März(Von unſ. Lond. Bur.) Aus Smyrna wird gemeldet, daß an der ganzen Eiſenbahnſtrecke von Smyrna nach Kaſſaba mit dem Bonkott der griechiſchen Waren begonnen wurde. Der Aufſtand in Epirus. OLondon, 6. März.(Von unſ. Lond. Bur.) Aus Athen wird der Times gemeldet, daß die revolnutionäre Bewegung in Epirus noch tmmer weiter und ſehr ſchnell um ſich greift. Die Aufregung unter der Bevölkerung iſt derart geſtiegen, daß die grie⸗ chiſchen Beamten in Premeti nichts tun können, um die Kundgebungen zu verhindern. Als ſie einen Verſuch hierzu machten, wurden ſie von der wütenden Menge angegriffen und der⸗ art durchg⸗prügelt, daß mehrere von ihnen ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Der Gouverneur telegraphierte nach Athen, daß er ſelbſt ſo verprügelt worden ſei, daß man jetzt noch die Spuren an ſeinem Körper ſehe. In den offiziellen Kreiſen Athens iſt man der Ueberzeugung, daß die Mächte unbedingt einſchreiten müßten. Durch die Bildung einer gemiſchen Gendarmerie und die Ernennung von einheimiſchen Gouverneuren würde man die revolutionäre Bewegung zurückdämmen köstnen. DParis, 6. März.(V. unſ. Pariſ. Bur.) Aus Valona wird gemeldet: Einer Meldung von hier zufolge hat Zographos Delegierte ab⸗ geſandt, um mit der albaniſchen Regierung wegen Garantien für die Errichtung griechi⸗ ſcher Schulen im Norden von Epirus zu ver⸗ handeln und auch wegen der Angliederung von Griechen an die albaniſche Gendarmerie. Wenn ſich die albaniſche Regierung dieſem Verlangen günſtig geſinnt zeigt, werden die Diſtrikte, die ihre Unabhängigkeit erklärt haben, wieder zu Albanien übergehen. * * Konſtantinopel, 5. März.(Priv.⸗Tel.) Heute fand die Trauung des Kriegsminiſters Enver Paſcha mit der Prinzeſſin Nedjis, einer Nichte des Sultans und Tochter des ver⸗ ſtorbenen Prinzen Suleiman ſtatt, der die kai⸗ ſerlichen Prinzen, die Miniſter und Senatoren beiwohnten. Die Wirren in Mexiko. * Paris, 6. März.(Von unſ. Par. Bur.) Aus Elpaſo wird gemeldet: Für den ſchon ſeit einigen Monaten von den Revolutionären ge⸗ fangen gehaltenen General Lois Terrazi for⸗ dert General Villa die Summe von 2 Mill. Dollar unter Androhung über den Gefangenen im Falle der Uneinbringlichkeit des Geldes die Todesſtraſe zu verhängen. Der Vater des Ge⸗ fangenen hat General Villa gebeten. ihm zur Beſchaffung des Geldes noch einen weiteren Tag Friſt zu gewähren. Waſhington, 6. März. Staatsſekretär Bryan erklärte in einer Konferenz mit der Kom⸗ miſſion des Repräſentantenhauſes für auswär⸗ tige Angelegenheiten eine Erörterung über Mexiko ſei augenblicklich unratſam. Bei⸗ läufig bemerkte er, daß nicht nur Enaland, ſon⸗ dern alle Nationen die amerikaniſche Mexiko⸗ Politik auf Entſchädigung unterſtützen. Er be⸗ tonte, daß in allen Fällen, wo Ausländer Ver⸗ luſte erlitten hätten, alle Schuldigen beſtraft werden müſſen und ſprach das Vertrauen in die Unterſuchung des Falles aus, die General Car⸗ ranza angeordnet hat. Frankreichs Politik im Orient. W. Paris, 6. März. Bei einem Bankett des Vereins für Franzöſiſch⸗Aſien hielt Präſident Poincaré eine Rede, in der er unter anderem ſagte, der Verein beſchränke ſeine Tätigkeit nicht nur auf die Frankreich gehörenden aſtatiſchen Gebiete. Er habe auch gemeinſam mit der fran⸗ zöſiſchen Diplomatie dahin gewirkt, daß im Orient endlich eine Aera des Friedens und der Arbeit beginne und daß Frankreich in Kleinaſien an der Seite der anderen großen europäiſchen Nationen denjenigen Anteil an dem wirtſchaftlichen Vorteil erhalte, auf welches es Kraft ſeines materiellen und moraliſchen Inter⸗ eſſes Anrecht habe. Geſchäftliches. * Praktiſch, wohlfeil und gut. In ſeltener Har⸗ monie findet man dieſe Eigenſchaften vereinigt bei Maggis Suppen(Schutzmarke„Kreuzſtern“) in Würfeln zu 10 Pfg. für—3 Teller. Man braucht ſie nur kurze Zeit und ohne irgend eine andere Zu⸗ tat als Waſſer zu kochen, und eine wohlſchmeckende, nahrhafte und leichtverdauliche Suppe, die von der hausgemachten nicht zu unterſcheiden iſt, ſteht auf dem Tiſch. Aus der reichen swahl von über 40 Sorten ſeien nur gengnnt⸗ milien⸗, Wigdie Nudel⸗, Kartoff menkohl, Er R. f General-Anzeiger. Badiſche Reueſte Nachrichten. Mittagblatt) Frettag, den 6. März 1914. Seamarke, Sank- ane BSörsen- MSseen. Frankilarter A Dendböbrse. Frankfurt à. M. An der Abendbörse verlief das Geschäft man- gels Auregung äußerst ruhig. Von Kassawerten hatten Höchster Farbwerke auf Kapitalsvermeh- Tungsgerüchte 9 Prozent Steigerung aufzuweisen, Badische Auilin gewannen 135 Prozent. Bankaktien. Kreditaktien 206%½., Dis⸗ konto-Kommandit 1977% b. Dresdner Bank 158¼ ., Petexsburger Intern. Bant 200%., Darm- städter Bank 123½., Deutsche Bank 250½., Deutsche Effektenbank 118.40., Länderbank 138 ., Mitteldeutsche Kreditbank 124½ b. Verkehrsanstalten. ., Lombarden 22½ Paketfahrt—.—., fungbahn 140½ b. Industrieaktien. Gelsenkirchen 195.—., Phönix 24234., Fahrzeuge Eisenach 103.40., Kleyer 372.20., Mannesmann 203., 5. März. Staatshahn ., Baltimore u. Ohio Lloyd 125% a 125%., 156. Schan· Bad. Zuckerlabrik 213%., Hilgers 231.—., Edison 247%., Schuckert 151%., Voigt und Häliner 204.—., Deutsch-Lebersee 177%., Chemische Anilin 646½ Höchster 666.—., Aluminium 295½ 187 b Staatspapiere. ., Scheideaustalt 630., Chem. Goldenberg 240% B. ., Spinnerei Kalserslautern Aproz, verlosbare Preuß. Schatz-Scheine 98.10., Iproz, Mexikaner 6171 b. Teudenz: Behauptet. Fariser Effektenbörse. Paris, 5. März. Die Börse war anufangs fest infolge der Aufwärtsbewegung der französi- schen Renle, die ihren Grund darin hatte, daß einige Zeitungen den neuen Lext des Einkommen⸗ Steuergesetzentwurts des Finanzministers Caillaaux dahin ausgelegt hatten, daß er dlie Steuerkreiheit der Zproz, ſranzösischen Rente ſestlege. Nacl⸗ dein aber eine Offizielle Nate bekannt geworden War, die besagt, daß der Minister niemals die Absjcht gehabt habe, diese Steherkreiheit ſestzu· legen, gerlet der Kurs der französischen Rente ins Weichen, und dies wirkte nachteilig auf den ge- Famten Markt ein. Allgemein herrschte Lust⸗ losigkeit. Brasilianische Fonds gaben nach auf die Meldung von der Erklärung des Be- lagerungszustandes in Rio de Janeiro. Betriebsergebnisse, Generawer. Sammungen und Dividenden. Ankfsichtsratssitzung der Dresdner Hauk. Wir haben bereits gestern abend die Meldung Unseres Berliner Bureaus Wiedlergegeben, wonaet das genannte Institut wiederum 874 Prozent Divi- dende ausschüttet. Wir sind jetet in der Lage, die genauen Abschlußziffern mitzuteilen. W. Berlin, 5. März. In der heute stattge- gabten Sitzung des Aufsichtsrats der Dresdner Bank wurde die Bilanz pro 1913 Vorgelegt. Der Bruttogewinn betrügt einschließ- liceh M. 276 508.55 Vortrag aus dem Vorſahr NM. 43 447 490.45(im Vorjahre M. 41 207 977.75). Nach Abzug von M. 16 624 795.20(im Vorjahre M. 15 841 515.45) Handlungsunkosten und Steu⸗ ern. von M. 543 942.05(im Vorfahre Mark 340 633.65) Abschreibu nug auf Mobilienhonte Verbleibt ein Keingewinn von.20 278 752.60 (im Vorjahre M. 25115 828.65). Der Gesamt- umsatz auf einer Seite des Hauptbuelies stellte sich auf M. 92379 534 705.65 gegen M. 97 053 497278 in 1912, die Zahl der bei der Bank geführten Konten auf 200 196 gegen 179 507 in 1912. Die „Zahl unserer Angestellfen belief sich am Jahres- schlusse auf 4036 gegen 4546 im Jahre 1912. Vom obigen Bruttogewinn entfallen auf: Sorten und Coupons-Konto 1913 M. 367 683.90(gegen 1912 M. 345 429.60), Wechsel- und Zinsell-Ronto M. 25 978 297.85(24 006 432,40), Provisions-Konto, sbzüglich gezalilter Provisionen M. 14 585 127.30 (14 238 375.55), Pffekten⸗ und Konsortial-Konto abzüglich Zinsen M.—(—-), Erträgnisse aus dauernden Beteiligungen bei ftemden Banken pro 1912 M. 1 930 549.55(2 090 869,75). Die ansehn- lichen auf Konsortial-Konto erzielten Gewinne ind zu Abschreibungen verwandt worden. Die Bilanz pro 1913 weist folgende Positionen auf: Aktiva. Kassa einschlieglich Guthaben bei Noten- und Abrechnungsbanken, Sorten und Cou- pons NM. 68 645 776,20(58 759 843.60), Wechisel M. 375 895 048.20(285 635 686.60), verfügbare Juthaben bei ersten Bauken und Bankiers M. 61 380 834.95(41 152 457.25), Reports und Lom- bards gegen börsengängige ertpapiere M. 119 068 578.65(148 125 153.40), Vorschüsse àuf Waren u. Waren-Verschiffungen M. 116 631 710.85 (106 868 069.55). Davon gedeckt M. 66 707 745.95. Dauernde Beteiligungen bei fremden Banken M. 30 833 674.45(36 634 530.75). Effekten: Anleihen des Reichs u. der Bundesstaaten M. 16 821 005.05 (22 579 788.70). Sonstige Effekten M. 25 773 591 38 538 405.65). Debitoren: a) durch börsen- güngige Effekten gedeckt M. 206 184 909.60, b) gurch sonstige Sicherheiten gedeckt 150 059 620.05 Mark, c) ungedeckt M. 109 521 4506.10, zusammen M. 624 866 045.75(623 835 975.25), Konsortial- Beteiligungen M. 55 275 961.20(50 177 529.05), Immobilien-Konto, Bankgebäude M. 30 591 245.90 (26 864 052.80), Immobiſien-Konto, diverse Orund- Stüleke M. 2 060 034.70(2 328 584.60), Passiva. Aktien-Kapital M. 200 000 000(200 000 000), Re- Servefonds M. 51 000 000(51 000 000), Reserve- ſonds B M. 10 000 000(10 000 000). Talonsteuer- Peserve M. 800 000(600 000), Depositen M. 405 264098.70(356 700 558.60), Kreditoren M. 353 131 591.5(530 100 605.30), Akzepte M. 287315 528.30(267 787 326.70. Auf dem Konto der„dauernden Beteiligungen bei fremden Ban- gené“ sind nur die pro 1912 vereinnahmten Divi⸗ denden verrechnet, welcke im Vorjahre mit dem Lellen Betrage unverrechnet geblieben waren. Die Diridenden des Jahres 1913 sind wiederum der Verrechnung im nächsten Jahre vorbehalten. Der esaumtbetrag der in den Eflekten und den Kon- eeteltenen fest verziuslichen men Mark. De —.— DNDD We —— Mark dem Pensionsfonds zuzufüllren, der dadurch auf die Höhe von M. 4 400 000 gebracht wird, M. 892 100 als vollen Wehrbeitrag, sowie 200 000 Mark als Jahresanteil für die Talonsteuer 2ü reser- vieren und eine Dividende von 872 Prozent zur Verteilung zu bringen. Nach Absetzung der vertragsmäßigen Tantiemen sowie der Gratifika- tionen au die Beamten verbleibt alsdann ein Saldo von M. 206 693.35 zum Vortrage auf neue Rech- nung. Deutsche Deberseeische Rank, Rerlin. Berlin, 5. März.(W..) In der Aufsichts- ratssitzung der Deukschen Uebersee schen Bank wWurde die Bilanz für das Jahr 1913 vorgelegt, welche nach Abschreibungen auf Bankgebäude von M. 218 400(i. V. M. 217130) und nach Rückstellung von M. 30000 flir Talon- steuer(wie im Vorjahr) einen Net togewiun von M. 4 290 079(im Voxjahr 3 567 645) für 1913 aufweist. Es wurde beschlossen, der alif del 31. März einberufenen Generalversammlung die Ver- teilung einer Dividende von 9 Prozent(wie im Vorſahte) in Vorschlag zu bringen, den Reser- ven M. 709 371(i. V. M. 683 320) zu überweisen und M. 104 041(i. V. M. 102 648) auf neue Rech- mulg vorautragen. Für die Angeslellten sind M. 485 000(i. V. M. 423 000) und Veberweisung au den Pensions- und Juterstiitzungsſonds von M. 125 000(M. 120 000) in Aussicht genommen. Mewerbebank Flefdelberg e. G. m. b. AE. Dem Jahresbericht für 1913 entnehmen wir: Im abgelaufenen Jahre hat sichi der Mitglioderstaud um 37 auf 810 gehoben. Eingetreten siud 80 Mit. glieder und es schieden aus durch Jod, Austritt und Ausschluß 58. Der Umsatz hat die Höhe des Vorjahres nicht ganz erreicht; dagegen ist die Bilanzsumme um M. 100 000 gesliegen und beläuft sich Ende 1913 auf M. 3705 534.16, Die Ver- mehrung des Betriebskapitals War infolge der all- gemeinen wirtschaftlichen und politischen Lage nichit leicht und es ist ein erfreuliches Zeichen, daß die Spareinlagen trotz großer Geldknappheit keinen Rückgang erfahren Haben. FEine wesent⸗ liche Mehrausgabe auf Zinsenkonto und ein aber- maliger Kursverlust auf unseren eigenen Effekten- bestand von über 12 000 M. haben das Gewinn⸗ resultat ungünstig beeinflußt; immerhin bleibt gegen das Vorjahr ein um etwa 4000 Mark höherer Reingewinn, der uns in die Lage versetzt, einen naumaften Betrag den Reserven zü- zuführen, das Inventarkonto ganz abzuschreiben, eine angemessene Abschreibung auf Liegenschlafts- Konto vorzunehmen und Wieder, wie schon seit Jakren, eine Dividende von 7 Prozent zur Verteilung zu bringen. In Uebereinstimmung mit dem Aulsichtsrat Pringt der Vorstand den Rein- gewiun in Höhe von Mark 60 084.72 wie folgt zur Verteilung in Vorschlag: 7 Prozent Biridenche auf die Geschäftsanteile M. 97 443.32, Zuweisung zum Spezialreservefond M. 16 550, Abschreibung am Liegenschaftskonto M. 1826.51, Abschreibung am Inventar-Konto M. 3232.35. Vortrag auf neue Rechnung M. 1012.54. Die Gesamtreserven be⸗ tragen M. 305 000. Im laufenden Jahre macht sich Wieder ein etwas lebhafterer Geschäftsgang be⸗ merkbar. Thonwaren⸗Industrie. Wiesloch., Wiesloch. Wiesloch, 4. März. In der sichtsratssitzung wurde die Bilanz per 1913 vor- gelegt. Nach Abschreibung von M. 124 505.68 gegen M. 101 205.27 l. V. stellt sich der Reinge- Winn auf M. 173 358.97 gegen M. 172 959.36, aus dem der am 17. April a. c. einzuberufenden Gene- ralversammlung eine Dividende von 8 Prozent wie im Vorfſafire vorgeschlagen werden soll. Odenwälder Hartstein⸗Iudustrie.., Darmstadt. Darmstadt, 3. März. Die in der heutigen Aufsichtsratssitzung vorgelegte Bilanz ergibt nach Abschreibung von M. 153 947.05 gegen Mark 148 349.00 einen Beingewinn von M. 137 654.51 gegen M. 135 090.49, aus dem 7½% Prozent Divi- denude wie im Vorjahre der am 18. April 1914 einzuberufenden Generalversammleuen 8 vorgeschlagen werden. Hergisch-märkische Rank, Eiberfeld. Frankfurt a.., 5. März. Vor Ubergang an diie Deutsche Bank veröffentlicht die Bergisch- Märkische Bank in Elberfeld zum letzten Male ihren Abschluß. Reingewinn Mk. 7 400 6 im Vorjahre Mk. 7192966— Dividende Mark 6000 000— im Vorſahre Mk. 6 000 000— in Prozenten 7% ẽie im Vorjahre. Letzte Mangelisnachrichten. ENürnberg, 6. März. Die Generalver- sammlung der Nürnberger Vereiusbank genehmigte die Verteilung einer Dividende von Wieder 12 Prozent. r. Essen, 6. März. heutigen Aul⸗ (Priv.-Tel.) Zu den be- kannten Abschlußziffern des Essener Ber g Werksvereins„König Wilhelm“ In Ess en, die wieder 18% auf die Stammaktien und 23% auf die Vorzugsaktien gestatten, erklärt die Verwaltung dieses Unternehmens: Was die Zu- kuuft anbetrifft, so steht 2u erhoffen, daß dureh die eingetretene wesentliche Erleichterung auf dem Geldmarkte ein frischer Zug in die Bautätigkeit kommt und überhaupt das volle Vertrauen zu ge· schäftlichen Unternehmungen bald wieder Einkehr hält. Besonders ist eine Befestigung und möglichste Sicherung der und eine baldige Erneuerung, bezw. Verlängerung des Kohleusyndikates. Die bezüglichen Verhaud- lungen schweben schon lange, sle gestalten sich außerordentlich schwierig; doch bleibt zu erhof⸗ jen, daß auf allen Seiten die nötige Einsicht und Rüccksicht obwalten wird, damit dieses nicht allein für den Kohlenbergbau, sondern auch für die All- gemeinheit so hochwichtige Syndikat keinen Schiff- bruch erleidet. Berlin, 6. März. Die Cieneralversanim- luug der Preu bischen Hypotheken- Ak tin- Bauk setzte die Dividende auf wieder 6 Proxent ſest. Berlin 6. Mar vorn politischen Lage 19 5 Meillon 2 0 Di —————— der Gewinuvortra Soheok Londos do. Sorlia o. Paris do. Wien Riedorl, Staatsant. Hoyal Dutsoh Petr Riederl.-Ing. Halb. Scheok London Soheok Beylin Soheok Paris 5 do. Rub. Bank f, ausw Handel Kurs vom Türken-Lose Aumetz-Friede Busslan Oll Comp. Privat-hiskont Cablo Transfers Wechsel London Süüber Boulllon Atoh, Top. u. St. Fe donv. 4% Bonds 4½ Colorsdo S. B. North.Pao.3% Bds. do. 4% Prior. Llen. St. Louls u. S. Fran- zisko ref. 4% 8. Pad. o. 4% 1829 Unlon Paolfio oonv. Atohlis. Topska o. Zaltimore-Ohlo d. Canada-Paolfio Chesapeske-Ohio Cnioago Rülwauk. Oolorade Stk. oom, Denv. u. Blo Grd. o, do. pret. Erle oomm, do. 1st. prel, great Northern Unnois zentral Lehlgk Valley om. Missouri Kansas Hanuover, O. D 6. Hannoverschen zungswerke.-G. schlägt bei es 10%(14%) Dividende vor. Effektenbörsen. Amsterdam, 5. März. Diskont der Niederländischen Bank%, Der Aufsichtsrat Zentralhei⸗ Erhöhung ihres März. (Schlusskurse.) Auss. Zollkougons.0½¼.90/ 8. 4. 5. 4. 12.95¼ 12.08%Atohinson 98./ 98.1½ 39.065 69.018/[Rock Island 5..8 47½88 42.75Soutbern Padltie 95.— 94.½ 50.23 30.25 Southernfallway 25.½¼ 5‚,74 ie% Unjon Paofflo 161.½/ 180.½ Zmalgamated 75.— 75.— 500.— 690.— steeſs 58—. 65.% beutechekErdöl-Akt. 210.— 209. Jebel Transport Sr. Fetersburg., 3. März. Uiskont der Russischen Stastsbank 60%. (Schlusskurse). 63 do. 1866 430.— 430.— Asgweben Com.8. 601.— 602.— 424.— 425.— Dle Wechselkurse sind amtl. Notlerungen aus dem ſrelen Verkehr —— 4 Russ. Staatsr, 92./ 92.½ 4% Hub. Anl. 1905 98.¾8 95.¼8 90 Bodkr, Pfubr 84./ 84.3 4Russ. Präm. Anl. 1864 505.— 504.— Rußb. Aslat. Bank 3Petersb. int.Handelsb. 514.— 518.— Slbir, Handelsbank 5. 4. 280.— 280.— do. lskonto-Bank 490.— 494. 510.— 610.— akuer Naphta-des. 707.— 711.— ehr.Mobeifaphta-Bs. 983. 865.— Brlansker Netallfabr. 174.— 175.— Malzeff Fabrlken Akt. 280.— 279. Aikopolariwpol-Ges. 253.— 288.— Russ. Maschinenfabr. Hartmann 227.— 230.—— Bräkssel, S. März. Diskont der Nationalbank von Belgien 4% (Schlußkurse.) 5. 4. Kurs vom 5. 4. Eleptr,.-Uesbersees 812.50—.—Prinoe Henricassa 800.— 800.— B. i d. go, iimo .75.8 Jondon, 5. Nahr-z. Diskont der Bank von England%, (Schlugkurse.) 488.10 58.½ 58 149.¾ 8 4. Tend.: ruhig. 2¾ OConsols 75 /⁰16 75½1 2 ftolohsanſeihe 78.— 78.— 5% Argent. 1880 101.½ 1 Argen. 83. 8 1 Japanor 8.— 4½%%0 J0. d0. Il. 8. 92.0½ 62. 5 Mexikaner 82.—— 30% Russen 89 88.½ 69.— Oitomanbank 15.½ 15.½ Tend. stetlg. Amalgamated 76./ 75.½ Anadondas.½ö16.¼18 Rlio Tinto 69./ 69,½ Tanganyiea.½8.½1 Utah gopper 11.0 11.½8 Jentral Nininz.—.— OChartered 7(52 De Beers 188% 18/8 Eastrand./%.— geduld Gderz Goldfleſds.10.½% New.- kork (Schluf Kurs vom 5 4. Geld auf 24 Std. Durohsohnſttsrat. 1½.%½ 89. lotzte Darſen.—.— Weohsel Berlin 951% 95½ Wecohsel Paris 518.% 513.0 do. London 60 Tg. 488.½ 483.83 486.15 914 160.% toufsville Nashv. 138— 138. 4. Jagersſonteln.½ Modderstontein 12— Premler.½%.5% Bandmines.%6.8½ Tendenz: stetig. Atonison domp. 99./—7— Oanadian 218.— 215.,6% Baltimore 94. Chioago Mlwauke 1 5. Denvers com. Erle oom 2ÿ5 Greathwesten. Grand Trunk ord. 2 Or. Trunk li pref 85 Loulsville 1 140. Missourl Kansas%8 18.½ Ontario 28.½ 23.½ Pensylvanlo 57.% 57./ Rook island.%86 58.9/ Southern Pacifio 97.% 97.— Southern Rallwar 25½ 26ʃ1 Union com. 164.½ 163.¾ Steels oom. 67— 66.¾8 „ F. März. Zkurse.) Kurs vom 5. 4. Texas comm. 18.½ 18./ Texas pref. 33.— 53 Hlissourt Paolflo l. 25.%% 25.½ Hational Rallroag ot Moxiko pre...— do. And pref. 11.0 11— New-Vork Zentral 80½¼ 389.% New-Vork ontario and Western 27.J/ 27./ Norfolk u. West o. 102.% 103.— Northern Paolflo o, 112.½ 112%¾ Pennsylvania oom. 111.%8 111%½ Reading doomm. 165.% 168— Rook lsland Comp..½% 5¼ do, do. pref../% 68./ Southern Paolflo 84./ 94.% South. Railway o, 25.½ 25.— u0. pref. 93.½ 63.½ Unlon Paolfio gom. 158. 159.% do, pref, 83.½ 83.2 Wabash. pret../%.¼ ee Copp. 74.— 74.%½ Amerloan Oan. pr. 93.— 82.½ do, Loo, oom. 35.— 35½/ Amerlo. Smelt. o, 67./ 68.½ do. Sugar o, 101.½ 103.½ Anadonga Gopp. o. 35.¼ 33.½ generat Eleotr. o. 145.%½ 147 U. St. Stesl Corp,o. 65.— 65.% do, prel. 110.— 110. Utah Copper dom. 54.¾ 54% Mrginla Carol, a. 31— 31.— Sears fobeudk c, 185.— 185.½ Procluktenbörsen. Faris, 6. März. (Schlusskurse.) 5. 4. 5 4. Haſer Närz.—.eRüböl März 77.75 77.50 Apri 0 guböl Apri 77.— 76.75 Mal.-Aus.—. Hal-Aug. 27.— 75.50 zul-Aug.—. Sept.-Dez. 76.25 73.— foggen Härz Splritus Aärz 13.½ 43.1 Apeil 8 Aprll 43.% 43.%¾ Mal.-Aug. 8 Mai-Aug. 44%¾ 44%¼ jull-Aug. 5 4 Sept.-Dez,.% 43 92 Welzen NMürz 25.75 25.75 Leindl März 80.½% 690.1 April 27.— 28.95 Aprit 61.— 60.½ Mal.-Aug. 28.95 26.95 Mal-Aug. 82.½ 62.1½ Juli-Aug. 26.25 286.80 Sept.⸗Der. 84.— 83./ Kehl März.80 35.75 Johzubcer 88%% 29.— 29 April 3560 35.75 Zudker Kärz. Mal-Aug. 35.65 35.85 Apri! 32.% 32. Jult-Aug 35.65 35.65 Mal- au) 3. 3. ralg—— Oxt-Jan. 32.— 32.½ Newskork, G. Mürz. (Schlußkurse⸗) Kurs vom 5. 4. kKurs vom 3. 4. Zaumw. atl, Haten.00.000Schmalz WIlgox 11.05 11.05 40. attſ. Solfh. 15.009.000 Talg prima Oity.%.%8 90. im lanern.000.000 Zuoker NMuskov.92.86 do. Exp..gr.B..000.000 Kaffee Rio loce.—.— do. Exp.n. Kont. 36.000.000 do. WaArz.78.75 gaumw. looo 13.— 13.— po. Apriſ.85.83 90. Räcz 12.18 12.08 do. Mal.94.92 no. Apri 1185 11.85 do, jun.03.03 do, Mal 11.72 11.65 do, ijul.12.10 do. jzuni 11.70 11.83] 80. Augus!.20.18 do, juli 11.20 11.58 do. Foptember.28.2 do. August 11.58 11.53] do,. Oxtober.33.30 do. Septembet 11.39 11.38 do, Fovember.39.35 do. Oktober 11.31 11.30 do. dezember.43.41 do. Derbr. 11.38 11.33 do. lanuar.48.44 de, in New- do, Februar.50.48 Orl. loo0 12½ 12% Welzen Ar, 2 loo0 104.½ 105.— do. Maf 12.48 12.30 do. Ae. 1 103.— 103.½ do, Juli 12.36 12.27 do. Ma 7.78 Fetrol. rat. Cassd 11.— 11.— do. Iull.— Ue, stang. winte Aals Mr. 2 70.% New-Vork.7% 6,70 do. Derbr.—.— da. gtang. winte Nehl sprlag Whes!.80 Phlfadelphia 3..79 setreidefracht n. Fetr-Sred. BSslens 35.50 lverpool 4 ork 17% 47. do, bonson 4 d. nad 28.— 14. do. 1 54 Sebmisln- 155 107% atterden 25 Chiecago, 6. Marz (Schlugkurse.) Kurs vom 5. 4. Kurs vom 5. 4. Welzen März———-kelssaat jull. 157./ 159.½ 4o. Mal 22./ 93.½ Sohmalz Mal 10. 10.60 do. juli 87.%, 88.¾ 40. Jull 10.87 10.80 Mals Feb.—.——.— 4o. Sept.——— do. Mal 66./ 67./ Pork Jan.—— 40. Juli 56.½ 58.% do. Mal 21.47 21.87 noggen looo 61.— 60./ 0. Jull 21.55 21.45 do, Sopt.————ippen lan,——— do, Okt.———— da. Mal 11.42 11.40 Hafer Hal 40J 40.½ 40. Juli 11.57 11.52 do. Jull 39.¼ 40.¾ Speok 11.90 11.30 Lelnsaat looo 155.¾ 157.¼ Liverpool, S. Marz. (Schlußkurse.) Welzen roter Winter stetig 5. 4. Ofktorsaz per Mal 5 48˙ 2½¼ + ger Juli 77870 73—+ ½ Mals stotlg Bunter Amerlka per Aärz nam. 4½10½— La Plata per Jull 4½7½%7% 0 Antwerpen, 3. Marz. (Schlußkurse.) Welzen stetig 5. 4. Jerste 5. 4. der Rärz 19.42 19.42 der Hal. 14.17 14.12 per Mal 159.75 19.72 per ljull„ 14.12 14.07 por qull 19.85 19.85 per Horemder 14.07 14.05 Elsen und Metalle. London, 5, Rärz.(Sohluss Kupter fest der Kasse 64.10.0 3 Honate 65.—.—, eleotralytle 681/-58¼ bestislogteo 69.—59/ Zlnn stetig per Kasse 174..8, 3 Honate 177.— lel spanfsch, stetig 19.17.8, englisoh 20.05.0 lnk ruhig, gewöhnſiohe Mafken 21..—— Sperlal-Harkea 22.—22.1½ Olasgow, 5. März. Rohelsen fest AMlddlesborougs warrants der Kassa 50%05.— der NMonat 50/½7½ per 3 Ronat 50/11 Amsterdam, 5 März. Banoa-Zink. rend. fest 1000 108.¾ Auktlon 107¼. New-Vork, 5. März. 12600%6 Vor. Kurr Kupfer Superior ingots vorrang—.14———.— Aun Nän 27 95/88 20 40 75/41 nohelsen am Nothern Foundth Ar per Tonne 5**3 15 50/18 25 15 50/18 250 Stahl-Sohlenen Wagg.frel östl Frbr. 11¹. 170. 3333„—E Wasserstandsbeobachtungen im Monat März Pogelstatſon vom Datum .1 2 8. 6. gemerkungen Huningen“).32.21 135.38.511.88] Abends 6 Unr Kehl 5 85—* 1.19.51 Nachm. 2 Unr MHaxau.89.84 3 70.80.79325 Nachm, 2 Uhr Hannheim 1.15.20.50 Rorgens 7 Unr Rainzg.40 180.89.13.12.-B. 12 Uhr Kaubbbb 2612462.33 228.30 Vorm. 7 Uhr .17 295.70 Rachm. 2 Uhr vom Neckar: Kannkhem. 342.30 3 28.25.33.68] Vorm. 7 Uhr fellbronn 11711.1713011.371.75 Vorm. 7 Uhr ) Windstill, Sedeckt + 10 ————————— ô8———————̃— 2 Wũitterungsbeobachtungen d. meteorol, Staton Mannhelm N 282— 33„˙ 322 datan Zolt 38 88 888 82 8 mm 5 54—23 5. Härz Horgens 7˙⁰ 7⁴3.2 8. S8* 3 Alttags 2 7474 114880 4 5. 25 Abends 9 746.5 10.7 88W3 6. März Zorgens 7% 742.8.8 S8SW 3 Röohsts Lemperatur den 5. Lärz. 1.5 fiefste Temperatur vom.—6. März 8,8.0. WWitterungs-Berleht Ubermietelt von ger Amtl. auskunftsstelle der Sochwelzerlschen Bundesbahnen im internatlonalen öffentllohen Vorkehrsbureau Berlla., Unter den Linden 14. Am 5. März. 1914 um 7 Uhr morgens. Höĩhe dor Statlonen Stationen wltterungsverhältulsse Uder Heer 8 280 Basel 3 fegen, windstlll 543 C 3 dedeokt, windstill 587 1 Sonnee, windstill 1543 Davos 4 5 632 Frelburg 5 bedeokt, windstil! 394 7 Regen, windstill 75 Glarus 1 1* 21 1109 göschenen 1 neblig, windstilt 565 Interlaken 2 dedeokt, windatill 995 La Chaux-de-Fds. 3 Rogen, windstll! 450 Lausannes 5 dedeokt, windstill 208 Locarnßo 4 sehr sohön, windstill 335 Lugano 1 49 Tuzern dedleskt, windstli 398 Montreux 8 4 255—5 492 Neuchätel 65 Regen, winds till 505⁵ Rag 0 Sohnee, ladstil 67³ St. Gallfen 2 dedeokt, Wastwlng 185 St. Norltz(Eng.)]—3 etwas bewölkt windstill 407 Sohaffhausen 5 Regen, windstill 537 Siders 1 bedeokt, windstill 552 5 1 389 4 bedeokt, winästil 1609 Zermatt 410 nen 5 fegen, Westwind CCCC Verautwortlich: Für Politik; Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst und Feuilleton: Dr. Victor Eckeri; kür Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung Richard Schönfelder; kür den Handelsteil: Dr. Adoli the. kfür den Iuseratenteil und Geschäffliches; Fritz Joos; Druck und Verlag der Dr. E. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. N HI. Direktor: Erust Müller. — Alle Hausfrauen, dle Selbstgebackenes hepstellon u. Wert darauf logen dab Ihre Sebäcke looker, schmackhaft und wohl⸗ dekömmlioh sſng, mussen slon elnprägen: Zum Backen gehört Hofel lHefe ist das altbewahrte Trlebmittel und Hefe verwendet leder Bcker, Hete ist täglioh trisoh in allen Bäckerelen erhält- lioh, Zackenleſtung u. Rexepte versendet gratis und franko der Verband beutseher Presshefefabrlkanten. Berlin SW. 11. 33581 ————— —— 75 Frrttag, den 6. März 1914. Geueral-Anzeiger.— BSadiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 7. Seite + emt Naah Institut Büehler, Mannheime 6, 1 gesr. 1887 6, 1 33589 6 Bestrenomm. Privathandelssehule f. und Töchter Suter Fam. Individuelle Unter- weisung in Tages- und Abendkursen. 2 55* HKHein Massenunterricht! BRascheste Ausbildung möglich! Inh.: UR. Danger, staatl. geprütft. 2 — Das schwierige oblem gelöst! Automafische Käferfals“ mit Teitverschluss und geränschlosem Gang. D. R. P. D. R. G. M. a. 35665 EKein bioses Veragen und Wiederkehren der Eifer durch Menschen und Hiere vergiftende Streupalver mehr! 159„rote“ wie„schwarze“ EKäfer mit einem einzigen Fange vertilgt! IZu haben in allen Haushaltungs-Gesch IIA ͤ ͤ W. Schreckenberger Reoparaturen prompt umd billig Fröhlichstraase 72 Lur Benimnfung von anratisfal, Schupnen, Jarken cher Ropfhant verwenden Sie nur DEHNAMWR —..... ͤ mr 3 iid zu neuer Titigkeit emgeregt. ich—8 mal sauft in die —— daher sehr gparsam im Deaerra- HRARRNRHRASTOUFF bildet en Schuntzumttel gegen Haarkranktreiten, die sich durch Haarausfal einsteſen kennen. Deneyn ſet Arzülich artsprobiert und empfohlen Pyeis p. Hl. M..— U..— :„Hof-Drogertoe“ Ludwig& Schüttkelm, „„Universal- „8, ler Dro- gerie“, Eecke Iraitteur- u. Augartenstr.„Stercken- BDrogerie“, Marktplatz 6. 35 8— 7— ̃—— Derxjenige Herr, welcher sich für wenig Geld schick und elegant kleiden will, Kauft am vorteilhaftesten im Spexiaſhaus firHerrenbekleidung N4, 26 J. 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Lecina- Seife iit in allen eiuschlagigen Ceschäften erhsftlich. 40; Kanen 2n 1 Dud. NI.502——— 3 Dtudl. N 16,20. 10 1 Das fremde Riyd. Roman bon Robert Heymann. — Nachöruck verboten. 4⁴ Forkſetzung. Wie ſie keinen Zuſammenſchluß mehr fanden, vögleich ſie ſich liebten, und wie ſie, Frau Gud⸗ run, mit jedem Tage troſtloſer wurde. Wie die Angſt vor dem Kommenden in ihr wuchs, wie ſie die Gewißheit von dem Leben des Kindes erhielt und nun dachte, es ſei ihre heilige Pflicht, es dem Wüten Hanns Storms zu ent⸗ ziehen. „Vielleicht hat mich die Mutterliebe irre ge⸗ führt, Herr Staatsanwalt. Sie war immer ſo ſtark in mir ausgeprägt, daß ich fürchte ich habe zu einer Zeit, wo mein Gatte mich ſelber völlig und uneingeſchränkt geſucht hat, ihm in dieſer Sehnſucht den beſten Teil meiner ſelbſt ent⸗ zogen. Darum bin ich nicht ſchuldlos. Mein Gatte hat nun zu beweiſen geſucht. wie ſehr er mich liebte. Wenn er dabei den Wea verfehlte — wer wäre ſo rein und makellos, daß er wagen dürfte, den erſten Stein auf ihn zu werfen?“ Der Staatsauwalt erwiderte nichts. Er fand, daß dieſe Erklärung nicht eben mehr zur Lich⸗ tung der Affäre nötig war, aber er Unterdrückte ie nicht. au Gudrun ſchrieb ihren Namen e e der Staatssawalt ver⸗ neigte ſich. Gudrun ging langſam in den halbdunklen Korridor des Gerichtsgebäudes Hinaus. Neben Hanns Storm ging Doktor Katt. Draußen wartete ein Wagen. 85 ch Doktor Katt drun und Hauns ſich nach Doktor Ka war er verſchwunden. Sie waren allein in dem Wagen. 9 ſtirl urd wante nicht, Hauns Storm ſfaß Dies e geweiß ern wunderſamer Traum,! Sie ſtiegen dachte er, wie ſie manchmal den Unglücklichſten narren. Ich werde in wenig Augenblicken er⸗ wachen und es iſt, alles wie es war, unerträg⸗ lich und furchtbar. Aber Gudrun nahm ihn in ihre Arme. Wie man ein Kind in ſeine Arme nimmt, ſo legte ſie ihre Hände um ſeine Schultern und zog ihn an ſich, daß er die Süße ihres Leibes atmete und der Duft ihres Haares ſeine Sinne ſtrei⸗ chelte. „Du biſt ganz gebrochen“, ſaate ſie,„ganz ſtill und gebrochen. Armer Lieber, Du mein Großer! Wenn ich geahnt hätte. daß es ſo kommen würde, dann, mein Gott, hätte ich lieber alles ertragen Aber er unterbrach ſie. Er ſah ihr Auge dunkel auf ſich gerichtet, voll warmer Liebe, er ſah ihre Lippen ſeltſam rot vor ſich leuchten und dachte: Nein, das iſt kein Traum, das iſt Wahrheit. Sie iſt auferſtanden von den Toten ob in des Wortes wahrſter Be⸗ deutung, was tut das? Sie war tot und iſt mir wiedergegeben Bei dieſem Gedanken umfing ihn die Glück⸗ ſeligkeit des Bewußtſeins, welche Gnade das Schickſal an ihm geübt. Er richtete ſich halb auf, zog Gudrun nahe, ganz nahe und ſagte: „Das alles mußte ſo kommen. Es durfte gar nicht anders kommen, das fühle ich. Und alles iſt meine Schuld, meine große Schuld. Ich habe nicht verdient, Gudrun, daß Du um mich gelitten haſt, nein, ich habe es nicht verdient. Und darum wirſt Du mir auch nie vergeben können, nein, niemals Ihre Herzen klopften zuſammen. Gudrun aber ſchüttelte das Haupt, ohne etwas zu ſpre⸗ chen, nur leiſe und ſtumm, denn ſie dachte ihm ſei längſt vergeben. Sie preßte ihre Lippen auf die ſeinen und hauchte ihm von dem heiligen Schwur ihrer Kiebe ein, auf daß er nimmer und in Ewigkeit nimmer an ihr zweifeln konnte. Und dann ſprach ſie: „Ten hin ja Mutter geworden.“ Dieſes Wort, das ſcheinbar aus dem Zuſam⸗ menhang ihres Geſprächs fiel, umfaßte gleich⸗ wohl alles, das ſie ihm zu ſagen hatte. Das fühlte er. Aber er ſprach nichts und auch Gudrun ſchwieg. In dieſem Schweigen glitten ihre Seelen in einander.— In Doktor Katts Wohnung fanden ſie ſich zuſammen bis auf Rechtsanwalt Asmus. Der lag ſchon in der ſtillen Leichenhalle des Schwa⸗ binger Friedhofes: Einſam wie in ſeinem Leben. Es wurde nicht von ihm geſprochen. Hanns Storm und Doktor Katt reichten ſich ſchweigend die Hände, während Gudrun und Frau Erna an dem Bettchen des ſchlafenden Kindes ſaßen. Die beiden Männer drückten ſich die Hände und ſahen ſich in die Augen. Das war ihnen genua Der alte Chriſtian ſchaffte indeſſen fieberhaft, um die Wohnung in Planega in Stand zu ſetzen. In einigen Wochen gedachte Hanns Storm mit Gudrun nach dem Orient zu gehen. Sie ſaßen in dem hellen Doktorzimmer, wäh⸗ rend der Mond über das Haus ging, und ſpra⸗ chen faſt nichts. Denn alle fühlten, nichts ſagen konnten. Frau Erna hatte am Abend ein Mädchen für den Kleinen angenommen. Das ſollte das junge Paar nach Planegg begleiten. „Ich ſage immer: Das junge Paar“, lächelte Frau Erna errötend.„Dabei bin ich doch jün⸗ ger und es ſteht mir gar nicht zu. Aber mir iſt, als ſei ein Brautpaar im Hauſe.“ Um Mitternacht fuhren Gudrun und Hanns nach Planegg. Doktor Katt und ſeine junge Frau nahmen am Bahnhof von ihnen Abſchied. Sie ſaßen beide am Fenſter, bielten ſich an den Händen und ſahen in die Ferne. Die Nacht war hell, der Sommer ſtand über daß ſie ſich mit Worten dem reifen Land. Manchmal trafen ſich ihre Blicke. Dann lächelten ſie ſich in die Seele, ſchweigend und ſtill. Sie traten in das alte, wohlbekannte Haus Der alte Chriſtian ſtand mit einer Laterne da, die bebte nur ſo in ſeinen zittrigen Händen, Kaum, daß er das Wort:„Willkommen“ her⸗ vorbrachte. Der Kleine ſchlief ſchon und wurde in das Bettchen gelegt, das einſt für das fremde Kind angeſchafft worden war. Dann waren Hanns und Gudrun allein. Er wollte ihr eine Erklärun geben, aber ſie ſchloß ihm mit ihrer kühlen, ſchlanken Hand den Mund. „Sprich nicht. ſprich nicht! Ich weiß alles, was Du ſagen willſt.“ So ſtanden ſie lange Zeit ſchweigend auf dem Balkon und ſahen über das Land. Hanns hatte ſeine Hände auf Gudruns Schul⸗ tern gelegt, ſie hielt ſie mit ihren Fingern dort feſt. Er wunderte ſich heimlich, wie kräftig und willensſtark dieſe Finger in all ihrer Weichheit waren. „Es wird kühl“, ſagte Gudrun. Sie gingen hinein. Links und rechts von der Wiege ſtanden ſie und ſahen auf das Kind. Durch die offene Tür fiel ſilbern das Ster⸗ nenlicht. Gudrun hob das Haupt. „Du, mein Geliebter, Du mein hoch Gelteb⸗ ter“, ſtammelte ſie und reichte ihm über das Bettchen die Hände. Er zog ſie zu ſich. Da ſank ihr Haupt ſchwer in den Nacken, und ſie bot ihm mit leiſem Schauer das Geſchenk ihrer Sehnſucht, ihre roten, warmen Livven. Das Kind erwachte von der Bewegung Es ſah mit großen Augen auf, wie zwei leuchtende, flammende Geſtirne ſich unter dem Himmels kreis ſeiner Vorſtellung vermählten. — Ende.— „ n d General-Anzeiger. Sadiſcht Reuelte Nach ichten. WMittagblatt) 5 Tsglch 8 Uhr bas Sohlager-Programm Eine Episode aus den 1813 Eisbahn auf der Bühne 5 Honeysuckle Alfred Heinen Tägl. v. ½9—12 Uhr Sjerpalast Groß-Mannheim! Bei freiem Entree 5 Tägl. 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Das Vorleſungsverzeich⸗ nis für das Sommer⸗S meſter 1914 iſt erſchtenen und kann vom Sekretariat uneulgeltlich bezogen wer⸗ den; es iſt auch an nachge⸗ nanuten Stellen koſtenlos erhältlich: 2931 Bei der Haudelskammer, B 175 7 700 belm Verkehrsvurean (Rathaus), bei den kaufmännuiſchen Vereinen bheim Zeitungskiost(Waf ſerturm], bei 8 Aunoneene rpedi⸗ tion D. Freuz, O 6, 7, 18 ebeer Mufik⸗ hauß, P 7, l4a, bei den Waachanon ungen: Aletter, O 3, g, Bender, 4. ib, Hermann, B I1, Nemnich, N a, 105 Mit den Vorleſungsver⸗ zeichniſſen werden an ſämt⸗ lichen Stellen auf Verlan⸗ geu Anmeldebogen ſür Hoſpliauten len Maunheim, 20. Jau. 1914. Statt Karten Else Aberle Jules Herz Verlobte Mannheim Zaarhrüeken P 7, ⁊a, 90555 Empfang: Samstag, 14. März Sonntag, 15. WArz Fſonffetendäftef Iatbleknge eingeitroffen. Friedr. Weygand Hotlieferant G 1. 12. Vor 14 Tagen 1 Noſen eeee liebes An⸗ Al El crobh üaf-l. Mabona-Tieater MWANNHEIX. Freitag, den 6. März 1914 36. Vorſtellung im Abounement. B Zum erſten Male: Pygmalion Komödie in 5 Akten von Bernhard Shaw. In Scene geſetzt vom Intendanten. Perſonen: Frau Higgins Prof. Henry Higgins, fred Doylittle igza, ſeine Tochter Frau Eynsford Hill El Ei Vi Ein Ort der Handlung: Der ſarkaſtiſche 212 U ihre Kinder n Bummler er Herren Stubeumädchen ihr Sohn Zuſchauer London.— Toni Wittels Frauz Everth a Robert Garriſon Marianne Rub Lene Blankenfeld Poldi Dorina Harry Liedtke Walter Tautz hulie Sanden Alfred Landory Otto Schmöle Max Steudemann Hermann Kupfer Bernhard 81 Marcel B Aenne Leonic Zeit Gegenwart Der erſte Akt unter einem Torbogen der Paulstirche. Der im Wimpole Street. Der dritte Akt ſpielt bei Frau Higgius. Der Vierte wieder im Wimpole Street. Der fünfte Alt nochmals bei Frau Higgius. Kaſſeneröff. 7 Uhr Anf. 2% Uhr Eude nach 10 uhr Nach dem 2. Akte größere Pauſe. (Mittlere Preiſe.) — Im Gr nß h. Samstag, 7. März: 35 ufthrator. (33 mittlere Preiſe.) Erdgeiſt. Anfang 7½ Uhr. Weld destabren und Baf n Künstler-Konzerte. Taglich frische 738 1 Holländ. Austern. Mannheimer Altertums-Verein. VI. Vereinsabend Montag, 9. März, abends halb 9 Uhr im mittleren Saal des Hotel National mit Vortrag des Herrn Hauptlehrer W. Küſtner aus Ludwigshafen a. Rh. über Pfälziſche Erinnerungen aus den Jahren 1813 und 1814. Verein für Frglenfinmrecht. Montag, 9. März, abends 81 deffentliche Verzammlung. Frauenſtimmrecht u. SozialpolitiklSonutagsruhegeſ.] Nef. Frlu. Eva von Roy(Frankfurt a..). Diskuſſion. 130270 Uhr, Hotel National Jedermann willkommen. Konſumpekein Ilpesheim e. G. m. b. H. Sountag, den 22. März, nachmittags 3 Uhr, im Gaſthaus zum Schiff: Wahl der Jahres⸗Generalverſammlung. Tages⸗Ordnung: 45 Verleſung des Reviſionsberichts. 2. Geſchäfts⸗ und Kaſſenbertcht. 3. Richtigſprechung des Geſchäfts⸗ und Kaſſenberichts. Beſchlußfaſſung über gewinns. Aenderung der Satzungen(88 22 26). ſatzungsgemäß ausſcheidenden und Aufſichtsratsmitglieder. a) Vorſtand: 9050 Kraft, Jak. Biiſch III. F Peter Müller, Johann zeh 7. Sonſtige genoffenſchaftliche Mitteilungen. Hierzu laden wir unſere Mitglieder, ſowie deren ſtands⸗ Es ſcheiden aus: 7 50 Johannes Frauen freundlichſt ein. Ilvesheim a.., den 22. Februar 1914. die Verteilung des Rein⸗ Vor⸗ Fr. Hofmann, Der Aufſichtsrat: ponsion Sohwarzwald-Hotel Unterzeichneter empfiehlt ſeine Diät⸗Küche für Magen-, Zuckerkranke unter ärztlicher Lettung von Dr. med. Schmid, Kurarzt von Bad Liebenzell. .An Peter Müller eee Unkerreiehenbach bei Bad Liebenzell And Erholungsbedürktige Die Penſion liegt iumikten einer ſehr ſtillen und lieblichen Land⸗ ſchaft, rundum eingeſchloſſen von großen Tannen⸗ waldungen. Das Anweſen iſt ea. mit Aulagen verſehen, in ſonniger Lage. 38 Alr groß, Sommers wie Winters geöffnet und der Neuzeit eutſprechend eingerichtet. Verauda ze. 19988 Schöne geräumige Mäßige Preiſe. Beſ. Emil Wittam, Küchenchef. Zimmer mit eee eeeeeeee, Wegen Umaug zu verkauien: 1 kompl. Schlafzimmer 1 Bade-Hinrichtung ſemalil. 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Marz 1914, abends genan 7 8Uhrim Nibelungensaal des Rosen verbunden mit musikal. und Darbietungen. I. Die deutsch-evangelisehe Fral Vortrag v. Hrn. Pfarrer Dr. Preper-Cassel, Mitglied des Zentralvorstandes des Evan- gelischen Bundes. 9 7 5 II. Der deutsch-evangelisehe Mann Vortrag von Herrn Pfarrer Paul Dein, 9 eee + Al u. Säulengang intrittspreis Für I. und 2. Bmnone 20 Pf. Hartenverkauf bei Chr. Silibd Nachf. R 3, 2a, Herm. Greiner, Mittelstr. 68, Heinr. Futterer, Schwetzingerstr. 101, Gebr. Zipperer, Rheindammstr. 26, in den Vororten beim 10 evangel. Pfarramt und am Festabend an 90 der Kasse des Rosengartens. 5 Hierzu werden die evangel. Glaubens- 6 und sonstige Gesinnungsgenossen aus nah und fern mit der Bitte um recht zahlreiche 1 Betefligung freundiichst eingeladen. 90457 Der Vorstand des Evangel. Bundes Mannleim. 0 Geschäftsstelle: Rheinaustr. 12, Tel. 2713. — Fteiwillge Feltrweht Mannheim. ., II., III. u. IV. Kompagnie. Einladung Montag, den 9. März d.., abends 3½ Uhr finden folgende Kampagnie⸗ Verſammlungen ſtatt: Lokal bei Kam. Neſtel, Gold. Falken, 8 1, 17 Lokal bei Kam. Ziegler, O 5, 1. Lnkal bei Kam. Stiern, K 4, 1. Lofal bei Kam. Schmitz, Mittelſtr. 8s. J. Komp. II. Komy. III. Komp. IV. Komp. Wahl der Haupt⸗ und Vertrauenslemte betr. Die Vertrauensleute. 3045 * wernmmeneemeemmneee belfentiicher Forlesungs-Hbend Samstag, den 7. März 1914, abends 8½ Uhr im Nasinosaal zu Mannheim R 1, 1 Wege und Alele der modernen Hustinenzbewegung Roeferent: Oberlehrer Löekermann Geisenhelm a. NRh. Eintritt frei! Deutscher Abwehr-Bund gegen die Aussehreltungen der Abstinenzbewegung. Damen und Herren willkommen! IIILIIIIIIIEIIEIIICTTFEFFF Ifraelitiſche Gemeinde. In der Haupt⸗Synagoge. Freitag, den 6. März abends 6½¼ Uhr. Samstag, den 7. März morgens.30 Uhr. Predigt. Herr Stadtrabbiner Dr. Steckelma Samstag, den 7. März nachmittags 2½ gendgottesdienſt mit Samstag, den 7. März abends 7 Uhr. Au den Wochentagen: Morgens 7 Uhr, abends 6 Uhr. In der Clausſynagoge: Freitag, den 6. März, abends 6¼ Uhr. Samstag, den 7. März, morg. 8 Uhr, abends 7 Uhr. Au den Wochentagen: Morgens 68¾ Uhr, abends 5½ Uhr. iee Lage Keine Diskussion! er. Uhr, Ju⸗ 4 Deutsche Rolonialgesellschaft Abt. Mananbeim. Deutseher Flottenverein Abt. Mannheim. Wir beehren uns zu dem am Freitag, den 6. März 1914, abends 8½ Uhr inm Saale der Loge„Karl zur Eihntracht⸗ (L8, 9) stattfindenden Vortrag des Privat- dozenten Herru Dr. Wätſen aus Heidel- berg über das Pbema: Die Erschliehung Ostasiens im 19. Jahrhundert ergebeust einzuladen. Antritt auch für Damen krei. Mit vorzüglicher Hochachtung! Die Vorstände. 9040 N März 35720 Srechstunden wegen Umzuges aus. Das oftggpäd, Tornen ſindet aber statt Uf, A. und E, Stoffel, — ———„—-— Vom 7, März bis fallen unsere inkl. 14. 50 sbelst man gut and preiswert Restaurant Germania 0 1, 10. 35592 .. Maunhein Mb. Deutſcher Reichstag. 228. Sitzung. Donnerstag, 5. März 1914. Am Tiſche des Bundesrates: Kractke. Präfident Dr. Kaempf eröffnet die Sitzung 1 Uhr 15 Min. Eingegangen iſt eine Nobelle zur Gewerbeordnung betreffend die Schankkonzeſſionen. Der Poſlelat. (Vierter Tag.) In der Einzelberatung tritt Abg. Werner⸗Hersfeld(Rfp.) für Beſſerftellung der Telegrapheninſpektoren agenten ein. und Poſt⸗ Abg. Dr. Neumann⸗Hofer(VPp.): . Ich möchte dringend bitten, bei der Auswahl von Poſt⸗ 115 agenten darauf zu ſehen, daß die Erwählten auch wirklich das Vertrauen der Bevölkerung genſeßen und insbeſondere nicht den anſäſſigen Kaufleuten Konkurrengz machen. Staatsſekretär Kraetke: Für die Aufbeſſerung der Poſtagenten ſind im Jahrs 1913 280 000 Mk. ausgeſetzt worden, im Jahre 1910 263000 Mk. Bei Vergebung der Agenturen wird darauf geſehen, nur Pexſönlich⸗ keiten zu gewinnen, die das Vertrauen der Gemeinde genießen, und die auch den Gewerbetreibenden am Orte keine Konkurrenz machen. Eine Re olution der Budgetkommiſſion, die eine Erhöhung be 0 r Tagegelder der nicht etatsmäßig angeſtellten angenommen ebenſo eine weitere Reſolution, die nach Ab⸗ lauf des erſten Betriebsjahres der Krankenkaſſen einen Beriſcht für den Reichstag über die zur der Kaſſen getroffenen Maßnahmen verlangt. Die Oſtmarkenzulagen. Die Budgetkommiſſion hat die wieder in den Etat eingeſtellten Oſtmarkenzulagen in Höhe von 1 200 000 Mk. abermals geſtrichen. Anträge Baſſermann(Natl.) und Schultz⸗Bromberg, Graf pon Weſtarp(Konſ.) fordern die Wiederherſtellung der Regierungsvorlage. Außerdem liegt eine Reſolution Schultz(Rp.), Gräf Weſtarp(Konſ.) vor, die den Reichskanzler auffordern, 3u erwägen, ob ſolche Zulagen nicht auch auf andere ge⸗ miſchtſprachliche Kreiſe und Reichsſtellen aus⸗ gedehnt werden können, in denen ähnliche Verhältniſſe obwalten wie in der Provinz Poſen und den gemiſchtſprachlichen Kreiſen der Probinz Weſtpreußen. Staatsſekretär Kraetke: markenzulagen wieder in den Etat eingeſtellt hat, können Sie ermeſſen, welchen Wert die Verwaltung darauf legt. Es wird im ganzen Hauſe kein Zweifel darüber ſein, daß dieſe Zulagen für die Beamten ſehr wichtig ſind. Es handelt ſich um rund 6000 Beamte. Die Frage wird noch bedeutungsvoller, wenn man bedenkt, daß es Beamte ſind, die jahrelang dieſe Zulagen be⸗ zogen haben, und die nun plötzlich 10 Prozent ihres Gehaltes verlieren ſollen. Nun wurde die Meinung ge⸗ äußert, daß die Sache nicht mehr ſo ſchwerwiegend ſei, weil in⸗ zmiſchen die Beamten eine Beſoldungserhöhung gehabt hätten. Die Tatſache iſt ja richtig, die unteren und mittleren Beamten haben eine Gehaltserhöhung bekommen, aber ſie ſteht doch in keinem Verhältnis zu dem, was ſie durch den Wegfall der Oſtmarken⸗ zulagen berlieren. Trotz der Gehaltserhöhung beträgt die Einbuße durch den Wegfall der Oſtmarkenzulage bei den Landbriefträgern bis zu 130 Mark, bei der Schaffnerklaſſe bis zu 70., bei den Poſt⸗ ſchaffnern bei den Oberpoſtdirektionen bis zu 70., bei den ge⸗ hobenen Unterbeamten bis zu 210., bei der Aſſiſtentenklaſſe bis zu 180., bei der Sekretärklaſſe bis zu 420., bei den Ober⸗ ſekretären bis zu 450 M. Dieſe Zahlen reden doch eine deutliche Sprache. Sie zeigen, welch ſchwerer Gingriff in die wirtſchaftlichen Verhältniſſe der Beamten durch die Streichung dieſer Zulagen vorgekommen iſt. Man hat be⸗ hauptet, dieſe Zulagen hätten korrumpierend ge⸗ wirkt. Wenn es ſich darum handelte, die einzuführen, dann könnte man es verſtehen, wenn mißtrauiſche Leute etwas Zweifel haben, aber hier handelt es ſich doch um Zulagen, die die Beamten jahrelang bezogen haben. Und der Vertreter der polniſchen Frak⸗ tion hat kein Wort davon geſagt, daß die Beamten korrumpiert ſeien oder daß ſie irgend einen Anlaß zur Klage gegeben hätten. (Zurufe bei den Polen: Na! na!) Der polniſche Redner hat wohl einige Wünſche vorgebracht, aber Klagen über die Beamten ſind nicht laut geworden. Ich habe kein Wort davon gehört, daß dieſe Zulagen etwa ſchlecht auf die Beamten gewirkt haben ſollten. Die Beamten haben ſich auf dieſe Zulagen e Jeder verſtändige Menſch macht ſich doch einen Plan für die Führung ſeiner Lebensweiſe, für die Verſorgung ſeiner Kinder, für ſeine wirtſchaftlichen Ausgaben. Die Beamten haben mit dieſem gerechnet. Sie Paben ihren Haushalt danach ain⸗ gerichtet, ihre Miete, ſie haben ihre Kinder atwas lernen laſſen. Alles geſtützt auf die Oſtmarkenzulagen. Dieſe Talſachen könnan doch nicht geleugnet werden. Nun ſind dieſe Zulagen doch auch gegeben worden, um die Reichsbeamten mit den preußiſchen Beamten gleichzuſtellen. Jetzt muß der Poſtaſſiſtent für ſeine Wohnung Preis bezahlen, wie der Bahnaſſtſtent, ob⸗ wohl der Reichsbeamte ſo und ſoviel hundert Makk weniger be⸗ —55 Die Zulagen haben keinen politiſchen Beigeſchmack. Ich bitte die Herren dringend, die Regierungsvorlage e 3 ſtellen. Es handelt ſich um das Wohl dek Beamten. Es iſt eine 3 Unbilligteit, und es iſt ungerechtfertigt, daß man Beamten, die 35 jahrelang dieſes Geld bezogen haben, nun dieſe Zulage nimmt. 55 Ich empfehle Ihnen dringend die Annahme der Antkäge.(Beifall.) Abg. Schlee(Natl.): 4 Es mutet wunderlich an, wenn behauptet wird, die Oftmarken⸗ zulagen berfolgen politiſche, und anttkatholiſche Das Gegenteil iſt 17 55 enn gar behauptet wird, daß ſie den fbeſ Kulturkampf herau özren, ſo frage ich: Weiß man denn nicht, was alle Welt weiß, wir ſo kulturkampfmüde wie nur möglich ſind, daß wir lieber Unrecht leiden als Unrecht tun? Wir. Deulſche müſſen uns zuſammenſchließen ohne Unter⸗ — der Konfeſſion, wenn wir den polniſchen Anſtur m ab. Wir ſind kulturkampfmüde. Die beſcheſdene Zulage kann —ä— 75 Ste nogra phiſ ier Poſt⸗ und Telegraphenaſſiſtenten und eine Erhöhung der Bezüge der weiblichen Gehilfinnen bei den Poſtämtern 111 fordert, wird Ausgeſtaltung Aus dem Umſtande, daß die Reichspoſtverwaltung die Oſt⸗ des doch nicht korrumpierend wirken. Eine ſolche Behauptung müßte bewieſen werden. So iſt ſie nur ein leeres Schlagwort. Unſer Staat und ſeine Beamten ſind von einem ſtreugen Rechtsgefühl erfüllt, ſo daß ſie ſich durch eine kleine Zulage nicht in ihren Eutſchlüſſen beſtimmen laſſen. Der Staat Preußen zahlt jedem Beamten dort die Zulage. Wir wollen ſie deshalb auch den Reichs⸗ beamten und zwar unwiderruflich bewilligen, nicht als politiſche Maßnahme, ſondern in ausgleichender Gerechtigkeit gegenüber den preußiſchen Beamten. Die Poſtbeamten tun ihre Schuldigkeit mit ſolcher Freudigkeit und Gewiſſenhaftigkeit, ſo frei von Vorurteilen gegen das polniſche Volt, daß gerade die Polen zuerſt die Zulage bepilligen mützten. Ueberhaupt lommen nur untere und mittlere Beamte für die Zuiage in Betracht, die kaum mehr Einkommen haben als ein beſſergeſtellter Arbeiter, Abg. Noske(Soz.): Die Oſtmarkengulage iſ eine politiſche Maßnahme und weiter nichts. Es handelt ſich auch nicht um eine Fürſorge für mittlere und untere Beamte. Der Staatsſekretär hat in dfieſen Tagen wiederholt eine eigenartige Vorliebe für dieſe Be⸗ amten bekundet, er hat ſie einfach in Stich gelaſſen. Im Oſten iſt es doch nicht zu teuer, Einer Aufbeſſerung der Beamken werden wir bei der Beratung der Beſoldungsnovelle gern nahetreten. Wenn Preußen ſeine fremdſprachigen Staatsangehörigen ſich an⸗ gliedern will, ſoll es eine Politik der Gerechtigkeit, Humanität und Demokratie verfolgen. 5 Abg. Graf Weſtarp(Konſ.): Die Poſtbeamten in den polniſchen Probinzen ſind durch die Streichung der Zulage ſchwer geſchädigt worden. Das muß bei ihnen ſchwere Erbitterung hervorrufen, weil ſie gegen die preußiſchen Beamten wie Beamte minderen Grades erſcheinen. Das Schickſal der Oſtmarkenzulage ſteht in der Geſchichte der Beamtengeſetzgebung ganz einzig da, Sie ſollte den Beamten einen Erſatz bieten für die Schwierigkeiten, die ihnen die Ver⸗ hältniſſe in Poſen machen. Die polniſche Politik beſtreitet mit fanatiſchem Eifer mit gutem Erfolg die Abſonderung der pol⸗ niſchen Bevölkerung von der deutſchen. Der preußiſchen Oſt⸗ markenpolitik ſoll Mißtrauen erwieſen werden. Deshalb ſcheut ſich die Mehrheit nicht, einer großen Zahl von Beamten unrecht zu tun. Dieſe Beamten ſind nicht bloß Deutſche und Evangeliſche, ſondern vielfach auch Katholiken und Polen. Selbſt in der Oſt⸗ mark wird die Ablehnung kaum verſtanden werden. An die Sozialdemokraten wende ich mich bei ihrer grundſätzlichen Gegner⸗ ſchaft gegen nationale Beſtrebungen nicht.(Große Unruhe und Lachen bei den Soz.) Unſer Antrag, die Zulage überhaupt in gemiſchtſprachigen Gegenden zu bewilligen, beweiſt, daß es ſich itiſe(Beifall rechts, Ziſchen bei den Soz.) Abg, Kopſch(Vp.): Seitdem die Oſtmarkenzulage auf unſern Antrag hin un⸗ widerruflich gemacht iſt, haben wir für ſie ſtimmen können. Sie ſoll den Beamten für den ſchweren Dienſt in gemiſchtſprachi⸗ gen Gegenden entſchädigen. Der Beweis, daß ſie korrumpierend wirkt, iſt nicht gebracht. Erſchwerend iſt, daß es ſich nicht um die Ablehnung einer neuen Forderung, ſondern um die Aufhebun eines beſtehenden Rechtes handelt. Mit den Beamten wird au der gewerbliche Mittelſtand im Oſten geſchädigt. Dem Autrage, Zulagen in allen gemiſchtſprachigen Gegenden zu bewilligen, ſtimmen wir zu. Wir halten ihn für wichtig, namentlich im Hin⸗ blick auf Elſaß⸗Lothringen, wo die Eiſenbahnbeamten ohnehin beſſer geſtellt ſind als die Poſtbeamten. Abg. Brandys(Pole): In der ganzen Debatte habe ich keinen durchſchlagenden Grund für die Oſtmarkenzulage gehört. Der einzige wäre, daß die Reichsbeamten den preußiſchen gleichgeſtellt werden müſſen. Solche Gleichſtellung iſt aber nicht möglich. Der Beamte ſoll gar nicht polniſch können. Man verlangt von ihm die Unkenntnis des Polniſchen. Es iſt auch nicht nötig, daß die mittleren Beamten alle ihre Söhne ſtudieren laſſen, ſie können ſie anderen Berufen zuführen. Graf Weſtarp hat zugegeben, daß es ſich hier um eine politiſche Maßnahme handelt. Nicht die Zulage an ſich, ſondern das Syſtem wirkt korrumpierend. Der Pole darf bei uns nicht Beamter werden, nicht einmal Nachtwächter. Es gibt keine Gründe als politiſche. Abg. Mertin(Rp.): Mein Freund Schultz iſt leider durch Krankheit in ſeiner Familie verhindert, heute hier zu ſprechen und mit ſeiner gewohn⸗ ten Eindringlichkeit für die Oſtmarkenzulage einzutreten. Die Entziehung der Zulage iſt viel ſchlimmer als die Nichtgewährung von Anbeginn. Denn die Beamten ſind nun einmal auf die Zu⸗ lagen eingerichiet, und deshalb iſt es doppelt hart, wenn ſie ſie wieder verlieren. Von einer Korrumpierung der Beamten kann wahrlich nicht die Rede ſein. In einem geordneten Staatsweſen gilt es als Grundſatz, daß man den Beamten nicht einen Teil ihres geſetzlich feſtgelegten Einkommens, ohne daß ein Verſchulden vor⸗ liegt, entzieht. Unſere Reſolution entzieht den Gegnern den letzten Grund für ihra ablehnende Haltung. Wir verlangen keine Gnade für die Beamten, ſondern nur Gerechtigkeit. Abg. Ledebour(Soz.): Derx ſelige Bülow⸗Block, ber bei ſolcher Gelegenheit eine fröhliche Auferſtehung feiert, hat zu boweiſen geſucht, daß die Oſtmarkenzulage nur eine wirtſchaftliche Frage iſt. Auch Graf Weſtarp hat in dieſes Lockhorn geſtoßen. Aber gleichzeitig hat ar geſagt, ex apelliere nicht an die Sozialdemokratie, weil ſie für nalionale Zwecke nicht zu haben iſt. Damit hat er ſelbſt die politiſcha Bedeutung dar Oſtmarkenzulage zugeſtanden und zu⸗ gleich einen 75 uns ungemein ehrenvollen Ausſpruch getan(Hört! Hört! rechts), weil er damit zugeſteht, daß wir nicht für Zwecke zu haben ſind, die unter dem Namen„national“ in Wirklichkeit die Geſinnungskorruption fördern. Mit ihrer angeblich ſtationalen, in Wahrheit erbärmlich chauviniſtiſchen Politik, haben Sie nur erreicht, daß die nationale Ginheit Deutſchlands zerrütte: wurde. Mit der Oſimarkenzulage will man nur germaniſieren. Haben Sie denn kein Gefühl für die Ungerechtigkeit und für den Mangel an nationalem Empfinden, der darin liegt? Jeder Deutſche im Ausland iſt ein erbärmlicher Kerl, wenn er ſich durch die madjariſierende oder ruſſifizierende Politit, die auf demſelben niedrigen Niveau ſteht, wie dieſe Kraetke⸗Geſell⸗ ſchaft, von ſeiner Nationalität abbringen läßt. Für die Ge⸗ währung der Zukagen iſt nur die politiſche Geſinnung maßgebend. Dariu liegt die infamſte Korruption.(Vize⸗Prä⸗ ſident Dr. Paſche ruft den Redner zur Ordnung.) Der Staatsſekrelär hat nun auf einmal ſein warmes Herz er Reichstagsbericht zeneralanzeigers. Den Staatsſekretär möchte ich bitten, er wolle mit dieſer Poſition ſind, die ſich bewährt hat. Die Beamten ſelbſt haben bisher die aber im Stich gelaſſen.(Vizepräſident Dr. Aune e: Dieſe An⸗ gelegenheit iſt bereits e Ich will nur eine Parallele ziehen, hören Sie nur zu.(öHeiterkeit.) Die Poſtbeamten in Zabernn (Vizepräſident Dr. Paaſche: Ich bitte Sie, dieſe Ausführungen nur ganz kurz zu machen.— Großer Lärm bei den Soz.) Das entſpricht ganz meinen Intenſtonen.(Heiterkeit.) Wenn der Staatsſekretär ſich ſo benimmt wie im Falle Zabern, was müſſen dann die von ihm abhängigen Beamten denken? Was ſagen die korruptionsfähigen Elemente, die es überall gibt? Sie ſagen ſich: „Wir müſſen dieſen verdammten Wackes mal eine gehörig rauhe Seite zeigen, dann ertwwerben wir uns das Wohlwollen Kraetkes. Wenn wir uns bemühen, neutral zu ſein, ſo ſetzen wir uns in Mißkredit, und wenn wir dann von den Preußenbündlern an⸗ gegriffen werden, dann nimmt uns Kraetke nicht in Schutz.“ So ſprechen die korruptionsfähigen Elemente und handeln danach. Darum gehen ſie auch gegen die Polen vor. So kommt es, wenn Staatsſekretäre mit ihren Aeußerungen nicht vorſichtig ſind. Das wirkt dann korrumpierend. Dieſes Korruptionsſyſtem bekämpfen wir.(Lärmender Beifall der Sogz.) Vizepräſident Dr. Paaſche: Ich rufe Sie nochmals zur Ordnung.(Großer Laärm der Soz.) Sie haben behauptet, daß ein Korruptionsſyſtem be⸗ ſteht.(Ledebour: Jawohl!— Beifall der Soz.) Dagegen muß ich die Regierung in Schutz nehmen. Das iſt meine Pflicht.(Leb⸗ hafter Beifall.) Abg. von Czarlinski(Pole): Wir beſtreiten, daß wir ſtaatsfeindliche Beſtrebungen ber⸗ folgen. Die Oſtmarkenzulage bleibt eine eminent politiſche Frage. Staatsſekretär Kraetke: Es handelt ſich hier nicht um eine politiſche Frage, ſondern darum, daß Sie im Begriffe ſind, Beamten den zehnten Teil ihres Gehaltes vorzuenthalten. Das iſt die einzige Frage, die bier erörtert wird, ob die im öffentlichen Dienſt beſchäftigten Poſtbeamten irgend welchen Anlaß bieten, ſie der Zulage zu berauben. Eine ſehr ernſte Frage: Liegen wirklich Gründe vor, in die Lebensweiſe dieſer Beamten ſo einzugreifen, wie Sie es tun wollen? Man hat einen Ver⸗ gleich zwiſchen den Gehältern der Reichsbeamten und der würt⸗ tembergiſchen herangezogen. Darum handelt es ſich hier auch nicht, ſondern um ein gangz beſonderes Terrain, auf dem ſonſt keine Beamten ſind als preußiſche und dieſe preußiſchen Beamten erhalten nun einmal die Zulage. Dabei iſt wohl zuu beachten, daß auch die Poſtbeamten vom König von Preußen ihre Anſtellung erhalten, ebenſo wie etwa die Eiſenbahnbeamten. Die letzteren erhalten die 10 Prozent Zulage, die Poſtbeamten nicht, die demſelben König von Preußen verpflichtet ſind. Dann iſt auch zu bedenken, daß unter den 6000 Poſtbeamten ſich etwa 9 Prozenk Polen befinden. Ich verzichte darauf, dem Abgeordneten Ledebont zu antworten. Ganz anders, als in Menſchenköpfen, malt ſich i ſeinem Kopf die Welt! Abg. Dr. Spahn(Zentr.): Meine politiſchen Freunde werden bei unſerem Beſchluß bleiben und die Zulage ablehnen.(Beifall im Zentrum.) nicht mehr kommen, ſo lange das Haus wie jetzt zuſammengeſetzt iſt. Ob es ſich dabei auch um katholiſche Poſtbeamte handelt, iſt anz Hteberein Gbenſo die Unwiderruflichkeit der Zulage. un unwiderruflich iſt genau dasſelbe wie das„widerruflich“ in der preußiſchen Zulage, ſo lange der Beamte, der die Zulage erhält, jeden Augenblick verſetzt werden kann und dadurch die Zulage ver⸗ liert.(Sehr richtig! im Zentrum.) Deswegen iſt die Zulage berwerflich und muß korrumpierend wirken. Der Fall des einzelnen Beamten ſteht gar nicht in Frage. Aber die Verſetzung und damit der Verluſt der Zulage hängt beſtändig über ihm. Deshalb ſtimmen wir gegen die Zulage und zwar dauernd.(Lebhafter Beifall im Zentrum.) Die Anträge Baſſermann(Natl.) und Schultz(Rp.) auf Wiederherſtellung der Regierungsvorlage werden in namentlicher Abſtimmung mit 194 gegen 127 Stimmen bei zwei Enthaltungen abgelehnt. Damit ſind die Oſtmarkenzulagen wieder gefallen. Für die Zu⸗ lagen ſtimmten mit der Rechten dis Nationalliberalen und die Fortſchrittliche Volkspartei. 2205 Auch die Reſolution Schultz(Rp.), Weſtarp(Konſ.) guf Gewährung von Zulagen für alle gemiſchtſprachigen Ge⸗ biete wird in namentlicher Abſtimmung mit 188 gegen 121 Stimmen bei drei Enthaltungen abgelehnt. Abg. Behrens(Wirtſch. Vgg.) bedauert, daß bei den Poſtbetriebskrankenkaſſen die Familien⸗ hilfen aufgehoben worden ſind. Das iſt ein unglaub licher ſoztaler Rückſchritt. Statt dieſe Hilfen auszu⸗ dehnen, beſeitigt man ſie. Der Hinweis auf die vorhandenen Unterſtützungstitel iſt unzureichend. Ich bitte, die Familienhilfe noch im Laufe des Jahres allgemein einzuführen. Geſchieht das nicht, ſo werde ich die Einſtellung eines Etatstitels beantragen. Sollte kein Geld dafür zu haben ſein, ſo werde ich vorſchlagen, Gehalt des Staatsſekretärs das Geld zu entnehmen. Direktor im Reichspoſtamt Aſchenborn: Wir konnten nicht ſo vorgehen, wie die anderen Verwaltun⸗ gen, weil bei uns die Verhältniſſe ganz anders liegen. Wir haben ſobald die Reichsverſicherungsordnung erſchienen war und die Krankenkaſſen⸗Satzungen feſtſtanden, die Frage ſtudiert, und wir müſſen abwarten, was wir tun können. Jedenfalls kann man Uns nicht vorwerfen, daß wir von einer Einrichtung zurückgetreten Familienhilfe nicht geſwünſcht, und in den Satzungen iſt nichts davon enthalten. 5 Abg. Dr. Quarck(Soz.): Die unterirdiſchen Fernſprech⸗ und Telegraphenleitungen haben ja zugenommen, aber ſie entſprechen noch lange nicht den Bedürfniſſen. Das Tempo des Baues von Kabeln muß weſent⸗ lich beſchleunigt werden. Freilich hat die Verwaltung, je weniger Kabel ſie anlegt, deſto mehr Einnahmen, weil ſie in Zeiten der Stöxungen und Anhäufungen das Publikum zu dringenden Ge⸗ ſprächen zwingt. Das iſt aber ein gang unerhörter Zuſtand, daß 5 das Publikum für die Rückſtändigkeit der Poſtverwaltung ſtraft. Staatsſekretär Kraetke: Wir ſtreben allerdings danach, die Fernſprechleitungen unter⸗ ehren wollen. Deshalb lehnen wir jede antikatholiſche Agitation für die Beamten entdeckt. Die Poſtbeamten in Zabern hat er irdiſch zu legen. Das iſt aber erſt ſeit zwei Jahren kechniſch mög⸗ 10. Seite. General-Anzeiger.— Zadiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Freitag, den 6. März 1914. entgegenwirken. Der wird, iſt durchſchnittlich zubauen, aber allen Anſprüchen, önnen wir nicht genügen. tun als es der Fall iſt. Dresden, wo ſeit einem Jahr fortdauernd läftigungen des Publikums ſtattfinden. Biiterung, da die Wünſche des Nicht nur die Geduld, ſondern a Artzt durchs Telephon herbeigerufen Teine Rede von Entſchuldigungen. Nebelſtandes die Behörden und dem Publikum zuzuſchieben. an den Telephonämtern ſelbſt; Pereitun getroffen, um von dem a Abergu Die Poſtverwaltung In den Tatſachlich man — lich. Dadurch können wir dem Mangel an Linien und Derx Betrag, der für die Störungen aufgebraucht 270 000 M. pro Jahr. des ganzen Netzes würde eine Milliarde koſten. nicht auf einmal. Nun kann man nicht ſo biel Linien anlegen, daß jedermann jederzeit ſprechen kann. Unſee Tarif iſt billiger als in irgend einem anderen Land. Wir ſtreben dahin, unſer Netz aus⸗ ſpeziell während der Börſenzeit, Abg. Dr. Gradnauer(Soz.): Die Verwaltung könnte mehr zum Ausbau des Kabelnetzes Das beweiſen die Es herrſcht große Er⸗ Publikums nicht angehört werden. uch die Geſundheit der Bevölkerung iſt durch die andauernden Telephonſtörungen aufs ſchwerſte ge⸗ fahrdet. Ein Kind iſt dadurch geſtorben, daß nicht rechtzeitig ein werden konnte. Naffrlich iſt jede Schuld von ſich abzuwälzen hat nicht die nötigen Vor⸗ lten zu dem neuen Syſtem hat nicht einſichtig und gründ⸗ een nie wieberbeben. kenze dieten üh ar Staatsſekretr Kruetke: Störungen] zu befriedigen hatte, es wagten. Die Verkabelung 9, a8 atte Ich gebe ohne wei Das geht natürlich vbermieden werden die nicht zu vermeiden ſind, k als wir. und haben ſchließlich auch die ſicht geſtellt hatten. recht gut, Dresdener ſind ſtolz auf das viele andere. Zur praktiſchen wenn ein ganz neues Lieferanten und die Beamten. 88 Vorgänge in Quälereien und Be⸗ erſten Monaten des Die heſcheidenen, aber be graphenarbeiter ſollte man wir lag die Hauptſchuld hatte Auf alle Forderungen erhalten Das ſtärtt das Vertrauen zur Die Telegraphenarbei der Arbeiterausſ und Aenderung des Arbeiteraus ſchuß müßt wenden. chüſf Keine a: hatte eine ſolche Einrichtung gemacht, wir waren die erſten, die müſſen ſich erſt hineinarbe etwas lange gedauert hat, hat niemand ſch Wir haben uns aber Jetzt funktioniert die Einrichtu das hat der Vorredner ja ſelbſt zugeſtanden. Beurteilung der Sache müſſen alle bringt Wünſche der Telegraphenarbeiter vor. rap klich erfülle Audienz beim Staatsſekretär war gleich Null. er ein freundliches, Abg. Kopſch(Vp.): iter wünſchen einen w Wahlverfahrens. ſchüſſe wäre ſehr borteilhaft. e das Recht haben, ſich dirett an den Staatsſekretär zu Verwaltung der ganzen Welt — idere Es iſt bedaue 8 4 94 1 uches 472 77 2 480 beres zu, daß manches geſchehen iſt, ausſchuß ablehnt. können, aber die Beamten Reichsarbeit iten und die kleinen Fehler, Fragen beſſer in 5 Daß d MPier 212 5 Er ennen lernen. Daß der Mißſtand kommt der junge ſchmerzlicher empfunden Jahren Beamter beſtrebt, die Fehler zu vermeiden, 7 gefundheitli Zeit eingehalten, die wir in Aus⸗ gei. Das hei na] vorbei. Das hei Die(Hört! hört!) Telephonſyſtem, das beſſer iſt als Gebiet eröffnet werden ſoll, lernen, die Mieh daß berkaßg Abg. Taubadel(Soz.) arbeitet wird. 5 bei eine eann, Abg. Heckmann(Natl.): 15115 15 rechtigten Forderungen der Tele⸗ 8 n. Das Ergebnis einer Für alle Wünſche aber beſtimmtes Nein. die Arbeiter eine ſchroffe Antwort. Verwaltung nicht. wie ich ſchon im Summen. für beſtimmte Di eiteren Ausbau Erweiterung ihrer Befugniſſe Eine Verſtändigung der Ein Reichsarbeiteraus⸗ e, Im guten Sinne gemeint. nehme bei der Regierung keine Abſicht an. lichen Unterſuchungen müſſen jetzt die Arbeiter tragen. Das geht Es iſt unſere Pflicht, darauf zu ſehen, Die ärztliche Unterſuchung Es iſt notwendig, Hand anzuvertrauen. erhöhung iſt bewilligt worden. Die Arbeiterausſchüſſe haben wir Abg. Behrens(Wirtſch. Vgg.) rlich, daß der Staatsſekretär den Reichsarherted⸗ Dann muß eben der Reichstag aks erausſchuß auftreten, obwohl biele einem kleineren Kreiſe erörterk werden. Jetzt Mann zum Telegraphenbau und hofft nach zehn zu werden. Da ſtellt auf einmal der Poſtarzt chen Mangel feſt, und mit der Karriere iſt es ßt doch geradezu eine Falle ſtellen. (Heiterkeit!) D. h. ich Die Koſten der ärzt⸗ en nicht einmal die Gruben im Bergbau. Staatsſekretär Krnetke: daß gut und willig ge⸗ erſcheint doch unndkig von dem man nicht weiß, ob er jemals Beamter Praftiſch wird es ſein, eine ſolche Unterſuchung immer im gegebenen Fall anzuſtellen Das Telegraphenbauweſen verbraucht, vorigen Jahre feſtſtellte, alljährlich erhebliche die Arbeiten einer entſchiedenen Ein Drittel der Forderungen auf Lohn⸗ ſtrikte gern zugelaſſen, weil ſie im weſeutlichen doch lokale Wünſche behandeln ſollen. Das Haus vertagt ſich. Freitag 1 Uhr pünktlich: Anfragen, Weiterberatung. Schluß 7 Uhr. 0 eeeeeeeeeeeeeeeeree Bürgerausſchußzſitzung in Schriesheim. Schriesheim, 4. März. Heute abend 8 Uhr fand dahier eine Bürg er⸗ rpeee glleder an ürgermeiſter⸗Ste er Hartmanun eröffnete die Sitzung und ge⸗ dachte in ehrenden Worten des verſtorbenen Bürgermeiſters Ur ban. Hierauf wurde in die Beratung eingetreten. Der 1. Punkt:„Zur Beſtreitung des Auf⸗ wands für die Feldweganlage in Gewann Obere Kehltcker, Ganswingert, Obere Zweifel dahier, ſoll ein Kapital von 4150 Mk. auf⸗ genommen und der Gemeinderat zum Vertrags⸗ abſchluß ermächtigt werden“ wurde ohne De⸗ batte einſtimmig genehmigt. Die zweite Vorlage betraf die Anlage eines Fußpfades am Anweſen des Michael Pfeifer imt Ortsetter Ludwigstal. Hierzu wird von Herrn Pfeiſers Grundſtück Igb. Nr. 519 von 3 er 90 qm Hofreite und Hausgarten eine Fläche von 17 qum um.25 Mk. pro 1 qm angekauft. Der Kaufpreis mit zuſammen 21.05 Mk. wird cus chafksmitteln bezahlt. Der Fußpfad ſoll.25 Meter breit angelegt werden. Die Vor⸗ lage wurde ebenfalls ohne Debatte einſtimmig genehmigt. Der dritte Punkt der Tagesorduung:„Die Feldbereinigungskaſſe ſoll aus der Gemeindekaſſe einen Zuſchuß von 600 Mk. erhalten für Vergrößerung und Anlage der 5 e 5 eife und äcker“ erhielt einſtimmig die Zu⸗ ſtimmung des Ausſchuſſes. Die Fuhrwerkswage Brückenwage am Rathaus ſoll anläßlich einer notwendigen Reparatur und Nacheichung tiefer gelegt werden. Der Aufwand hiefür iſt zirka 1000 Mk. Auch dieſer tand wurde einſtimmig Vergnügungen. Apollv⸗Theater. Noch ſelten war das Apollo⸗ Thrater die Stätte ſolcher Beifallsſtürmez wie ſie jetzt dem Auftritt des Karl Eduard⸗ 5 ihrer Szene 1813 das Haus durch⸗ braufen. e 4 Sänger faſzinieren ihre Zuhörer dpots 12 daß kaum der zugehen kann. Auch dir erregt ein ganz außergewöhnliches In⸗ kereſſe und das übrige erſtklaſſige Programm erfreut ſicd ebenfalls ungeteilten Beifalls. Von morgen Samstog ab wird das Quartelt noch mit einer Ein⸗ luge dienen, welche den Höhepunkt des Quarkekt⸗ gefauges erreichen wird. Sonntag tritt in zwei Vor⸗ ſtellungen das geſamte engagierte Perſonal auf. Das Bleregbaret findet Samstag und Sountag wieder bei vollſtändigem Tanz⸗ und Geſangs⸗Pro⸗ Krens Corty⸗Althoff. Direktor Pierre Alt⸗ Boff, der alleinige Eigentümer dieſes altbekann⸗ den, ſeit über eo Jahren in allen Großſtädten eingeführten Unternehmens, hat, ſo ſchreibt man uns, ſoeben ſein überaus erfolgreiches Gaſt⸗ ſpiel in London beendigt. In dem dortigen Rie⸗ „Olympia“ wurden dem genialen Dreſſeur und großzügigen Organiſator gelegentlich der Ab⸗ ft lebhafte Ovationen zu Teil, überhaupt der Erfolg von London ein wei⸗ teres Glted in der Kette der Triumphe, die„Corth⸗ Althoff während ſeines 60jährigen Beſtehens und Dtrektor Althoff innerhalb ſeiner 26jähr. Nirekttonstätigkeit erworben hal, Mit 2 Dampfern der„Batavier Lijn“ wurde das geſamte Tiermate⸗ zal, Requiſiten ete. nach dem Continent, zunächſt wach Rotterdam befördert, von wo aus dann die hrige Tournee durch Mitteleuropa auge⸗ wurde. Die Vorbereitungen zu dieſer Gaſt⸗ reife des Millionenbetr„Corth⸗Althoff“ es ionenbetriebes n ſeit längerer Zeit betrieben worden. Es ſind Bouillion⸗Würfel im Handel, deren Verpackung derjenigen von Maggi's Bouillion⸗Würfeln täuſchend nachgeahmt iſt.— Wer ſicher ſein will, Maggi's Bouillion⸗Würfel zu erhalten, verlange ausdrücklich bedeutenden Abſchlüßſe betr. Plätze, Reklamen etc. zu vollziehen, nachdem die Verhand⸗ kungen mit Behörden betr. Genehmigung von ge⸗ eignetem Gelände zur Aufſtellung der großzügigen Anlage beendet ſind. Wenn man bedenkt, daß „Corty⸗Althoff“ mehrere hundert Menſchen in ſei⸗ nem Betrieb beſchäftigt, daß er einen ſtändigen Marſtall von über hundert Pferden ſowie eine große Anzahl exotiſcher Tiere mit ſich führt, daß er 65 eigene Wagen zum Transport ſeines Materials benötigt, und daß neun Zeltbauten Raum füx die Aufführungen bieten, kann man von dieſen hoch⸗ intereſſanten Produktionen nur das Beſte, was die Eircusmanege bieten kann, erwarten. Aus dem Großzherzogtum. Oftersheim, 4. März. Das Feſt ihrer goldenen Hochzeit feierten geſtern die Eheleute Friedrich Stoll und Frau Su⸗ ſanna geb. Jakobi. Beide Eheleute erfreuen ſich einer guten Geſundheit und zählen zuſammen 148 Lebensjahre. Ketſch, 3. März. Ein hier beſchäftigter 50 Jahre alter Schuhmacher, welcher ſich ſeit 2 Jahren ſchon an—djährigen Kindern ſittlich vergangen hat, wurde geſtern abend ve vhaf⸗ tet und ins Amtsgefängnis Schwetzingen ein⸗ geliefert. JWeinheim, 5. März. Heute nachmittag ſtürzte an der Boxerbrücke der vierjährige Knabe Karl Schuch in die Weſchnitz und wurde von der ſtarken Strömung fortgeriſſen. Der auf ſeinem Dienſtgange zufällig vorüber⸗ gehende Poſtbote Georg Krois ſprach in voller Kleidung in die Fluten und es gelang ihm, Der ſofort herbeigeeilte Arzt Dr. H. Kanjillon ſtellte Wiederbelbungsverſuche an, die nach län⸗ gerem Bemühen von Erfolg begleitet waren. Ehrsberg(A. Schönau), 4. März. Großes Aufſehen erregt hier die Ver haftung der 24jährigen Tochter des Herrn Alois M und deren Mutter. Die Tochter hatte am 9. Februar d. Is. heimlich geboren und Mutter und Tochter beſeitigten das Kin d, welches nach ihren Angaben tot geboren worden war⸗ Im Keller unter einem Kartoffelhaufen wurde das neuge⸗ borene Kind verpackt aufgefunden. Plankſtadt, 3. März. Bürgerausſchußſitzung, Mitgliedern beſucht war, lag der Voran⸗ ſchlag für 1914 vor. Der Vorſitzende, Bürgermeiſter Helmlin g, erläutete die not⸗ wendige Erhöhung der Umlage ſvon 45 auf 46 Pfg. mit dem Hinweis auf das geringe Wachstum der Steuerkapitalien, die geringe Bautätigkeit und den Vorſchußkaſſenſkandal, der wie ein Bleigewicht auf der Gemeinde laſte. Er kam auch noch auf die nächſten Aufgaben zu ſprechen, die der Beſchlußfaſſung harren, ſo den Abſchluß des Vertrages mit der Oberrh. Eiſen⸗ bahn⸗Geſellſchaft, die Einrichtung des Pump⸗ werks mit elektriſchem Betrieb, und den Anſchluß von Plankſtadt an die elektriſche Stra⸗ ßenbahn Heidelberg⸗ Eppelheim, da die Weiterführung bis Schwetzingen wegen der noch zu erſtellenden Straßenüberführungen an der Rheintalbahn erſt in einigen Jahren er⸗ folgen könne..⸗A.⸗M. S chardt wandte ſich Der geſtrigen die von 53 tig bereiſen die e bereiſ ſcharf gegen die Umlageerhöhung und wünſchte Abſtriche..⸗A.⸗M. Heidt beantragte, die Straßenkoſten beim Verkauf Lieferungen, das ſchon bewußtloſe Kind ans Ufer zu bringen⸗ dieſe und achte auf den Namen-Maggi“ ſowie die Schutzmarke Kreugſtern. nicht mehr auf den Verkäufer abwälzen zu laſſen, ſondern dieſe nur vom Erſteller einzuziehen. .⸗A.⸗M. Gaa beſchwerte ſich über ungerechte Veranlagung des Waſſerzinſes; dieſer werde nach der Größe der bewirtſchafteten Grundſtücke angeſetzt, einerlei, ob dies eigene oder Zinsäcker ſind. Der Vorſitzende ſagte Reviſion des Waſſertarifs zu. Mitglied Hüngerle wünſchte die Errichtung eines Spiel⸗ und Sportplatzes; er wurde vom Vorſitzenden auf die Beendigung der Pachtzeit der Gemeinde⸗ äcker,(1916) verwieſen, dann könne an dieſe Angelegenheit herangetreten werden..⸗A.⸗M. Auguſtin wollte den Zuſchuß von 300 Mk. an die Feuerwehr geſtrichen haben; ſie habe im Laufe der Zeit ſo viel angeſpart, daß dieſer Poſten in Wegfall kommen könnte. Dagegen ſprachen Wacker, H üngerle, Gaa und Schardt. Letzterer beantragte Streichung von 500 Mark für die Feldwege, man ſolle ſtatt der teueren Schotter die Kies⸗Gruben ausgraben. Einem vom Vorſitzenden eingebrachten Ver⸗ tagungsantrag wurde zugeſtimmt und die Sit⸗ zung gegen halb 11 Uhr beendet. Gerichtszeitung. § Mannheim, 4. März. er IIE. Viſcher. Eine exemplariſche Strafe verhängte das Ge⸗ richt gegen den 35 Jahre alten Arbeiter Peter Lutz aus Wertheim. Lutz hat ſich im Sommer 1012 und 13 im Volksbad in Wertheim baden⸗ den Knaben gegenüber in unverantwortlicher Weiſe benommen. Der ſchon dreimal wegen Sittlichkeitsverbrechen, darunter ſchon mit Zuchthaus, Vorbeſtrafte wurde zut 2 Jahren Gefängnis verurteilt und ihm die Ehren⸗ rechte auf 5 Jahre aberkaunt. Der arbeitsloſe Tüncher Johaun Frank hängte am 16. November v. J. in der Wirt⸗ ſchaft zur„Goldenen Krone“ in Neckarau einen dem Spengler Huber gehörigen Ueberzieher im Werte von 46 M. ab. Das Urteil lautet auf 3 Monate Gefängnis. Eine Auflehnungsſzene gab es am 10. Okt⸗ v. J. nachmittags in einer Neulußheimer Zigarrenfabrik. Der Zigarrenmacher Jakob Merz verlangte ſein Arbeitsbuch, was er erſt am folgenden Tag, Samstag, hätte tun dürfen. Der Werkmeiſter Johann Konrad Scheck ließ ihn hart ablaufen und fing zugleich mit dem Zigarrenmacher Johann Goktfried zu hadern an, den er mit Recht in Verdacht hatte, Merz aufgehetzt zu haben. Er forderte den Gottfried auf, ſofort die Arbeit niederzulegen und die Fabrik zu verlaſſen. Gottfried weigerte ſich jedoch mit dem Bemerken, er wolle erſt noch die 160 Zigarren, die er zu liefern habe, fertig machen. Darauf ließ ſich jedoch der Werkmeiſter nicht ein, er griff nach der Arbeitsform Gott⸗ frieds, um dieſem damit das Arbeitsgerät zu entziehen. Mit dem Arbeitsmeſſer in der Hand ſprang nun Gottfried auf und als der Werk⸗ meiſter ihn mit Gewalt hinausſchaffen wollte, ſchlug er um ſich und traf mit dem Meſſer einen der beiden ihrem Vater zu Hilfe eilenden Söhne des Werkmeiſters Karl und Peter, und zwar Peter am Ohr. Karl ſoll mit einer Form auf Gottfried eingeſchlagen haben und plötzlich fiel Gotttried zu Boden und blieb eine Weile be⸗ Strafkam⸗ Vorſitzender: Landgerichtsdirektor en Maggi⸗Geſellſchaft. glauben konnten, ſich in Notwehr zu befinden und ſie freiſprach. Die Berufung der Staatsanwaltſchaft und des als Nebenkläger auftretenden Mißhandelten wurde heute zu⸗ rückgewieſen. Die Strafkammer gelangte zu der gleichen Beurteilung des Tatbeſtands wie das Schöffengericht.(Vert.:.⸗A. Dr. El⸗ ſäſſer, Vertreter der Nebenklage:.⸗A. Dr. Hirſchler. Verworfen wird die Berufung des 22 Jahre alten„Arbeiters“ Joſef Brecht, der vom Schöffengericht wegen Körperverletzung zu drei Monate Gefängnis verurteilt worden iſt. Brecht hatte am 13. Oktober v. J. mit zwei anderen Burſchen im„Gokdenen Stern“ in Neckarau einen Streit mit zwei um 10 Jahre älteren Ar⸗ beitern angezettelt und als der Schmied Karl Buſchow ihn abwehrend von ſich ſchob, dem Schmied eine Bierflaſche auf dem Kopfe zer⸗ ſchlagen. Ein gewagtes Mittel wandte der Milchhänd⸗ ler Philipp B. aus Friedrichsfeld an, um eine Gläubigerin, die Witwe Kätchen Eh ret, die 800 M. von ihm zu fordern hatte, loszuwerden. Er fälſchte einen Bürgſchaftsſchein mit der Un⸗ terſchrift ſeines Schwagers, ohne dieſen(um ſeine Zuſtimmung gefragt zu haben. Die Schuld hat er inzwiſchen zum größten Teil getilgt. Das Urteil lautet auf 4 Wochen Ge⸗ fängnis. Obwohl er durch eine Vorſtrafe gewitzigt ſein könnte, verſchaffte ſich der Former Johannes Wetzler, der ſeit einiger Zeit als Reiſender für die Buchhandlung Paul Fleiſcher tätig war, Geld durch Herſtellung gefälſchter Beſtell⸗ zettel, auf Grund deren er Proviſion erhielt. Diesmal wird auf eine Gefängnisſtrafe von 2 Monaten erkannt. Gegen den Weinhändler Gg. Deimann in Schwetzingen war ein Verfahren wegen Ver⸗ gehen gegen das Nahrungsmittelgeſetz eingeleitet worden, weil er ſauren Wein in Verkehr brachte. Das Verfahren wurde aber eingeſtellt und die Einziehung des in Frage kommenden Weines — es ſind 771 Liter portugieſiſcher Rotwein verfügt. Dagegen legte Deimann Berufung ein. Als Sachverſtändiger war Prof. Rupp von der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe vernommen. Er führte u. a. aus, daß bei Südweinen infolge der wenig ſorgſamen Be⸗ handlung der Eſſigſtich nichts Seltenes ſei. Nach einer Vereinbarung der deutſchen Chemiker kann Rotwein, bei dem die flüſſige Eſſigſäure mehr als 0,16 Prozent ausmacht, nicht mehr als normaler Wein in Verkehr gebracht werden. Der Deimannſche Rotwein wies aber einen Säuregehalt von 0,236 Prozent auf, er kann nur als Eſſig verwertet werden, aber nicht mehr als Wein. Auf Grund dieſes Gutachtens hoh die Strafkammer den Beſchluß des Schöf⸗ fengerichts auf, warnte aber den Weinhändler, den Portugieſer als Wein zu verkaufen; als Eſſig könne er ihn verkaufen. Wegen Vernachläſſigung ſeiner Familie hatte das Schöffengericht dem Händler Emil Röder aus Weinheim eine Haftſtrafe von 14 Tagen zugemeſſen. R. hat Frau und 5 Kinder. Er betreibt das Geſchäft eines Taubenmiſthändlers, das allerdings keine goldenen Erträge lieferk, ſodaß die Familie auf Unterſtützung aus öffent⸗ lichen Mittel angewieſen iſt. Die Armenbehörde nahm an, daß R. für ſeine Familie beſſer ſor⸗ gen Ebertsheim heute den Nachweis, daß man R. Unrecht tat, daß er für ſeine Familie ſorge, ſo gut er könne. Das Gericht hob das Urteil könne, doch führte R.(Vert..⸗A. des Schöffengerichts auf und ſprach den Ange⸗ klagten frei. 1 7 her erene —+ Sl D Preislagen: mn..-II.- I2.-.-Iß.-IB.- 20.- 24.-28.-J0-33.-15 45. Unsere Firma ist beliebt und wird bevorzugt: Wiegen der zuvorłkommenden und sachgemäßen Bedienung Wegen des tadelſosen, eleganten Sitzes unserer Kleidung Wegen der großen Haltbarkeit unserer Stoffe/,, J Wegen der vorzüglichen Verarbeitung unserer Stoffe/ Es ist ganz natürſich, daß gerade bei obigen Anzügen größter Wert darauf geſegt Wird, daß dieselben schön aussehen und tadelſos sitzen. Vorzügen dann noch Soſiditãt und größte Preiswürdigkeit vereinen, dann ist dieses doppelt angenehm. 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Der Schatten des kommenden Regens liegt über dem Sand, und die Wolken hängen miedrig auf den blauen Linien der Bäume wie das ſchwere Haar über Deinen Augenbrauen. Ich kenne ihn gut, den Rhythmus deiner Schritte, er ſchlägt mir ins Herz. Komm, o komm an meinen See, wenn du deinen Krug fül⸗ len mußt.— Wenn du müßig ſein willſt und ge⸗ dankenlos ſitzen und deinen Krug auf dem Waſſer treiben laſſen komm, o komm an meinen See. Der graſige Abhang leuchtet grün, und die wilden Blumen ſind zahllos. Deine Gedanken werden aus deinen dunkeln Augen ſchweifen wie Vögel aus ihren Neſtern. Dein Schleier wird auf deine Füße niederfallen. Komm, o komm an meinen See, wenn du müßig fitzen willſt. Wenn du genug geſpielt haft und ins Waſſer kauchen willſt— komm, o komm an meinen See. Laß deinen blauen »Mantel am Ufer liegen; das blaue Waſſer wird dich zudecken und verhüllen. Die Wellen werden auf den Zehen ſtehn, um deinen Nacken zu küſſen und dir ins Ohr zu flüſtern. Komm, o komm an meinen See, wenn du ins Waſſer tauchen willſt. Wenn du toll ſein mußt und in deinen Tod ſprin⸗ gen— komm, o komm an meinen See. Er iſt kühl und unergründlich tief. Er iſt ſchwarz wie Schlaf, der traumlos iſt. In ſeinen Tiefen ſind Nächte und Tage eins, und Lieder ſind Schweigen. Komm, o kemm an meinen See, wenn du in deinen Tod ſinken wilkſt.“ — Vielweiberei im deutſchen Schutzgebiet. In den„Wiffenſchaftlichen Beiheften“ zum deutſchen Kolonialblatte erzählt Hauptmann Johannes Abel bon den Sitten und Gebräuchen der Pangwe, einem Stamme, der am Ükamfluß, bis zur Südoſtecke von Spaniſch⸗Guinea, wohnt. U. a. erzählt Abel: Bei den Pangwe herrſcht die Vielweiberei. Je nach ſeinem Vermigen hat der Pangwe bis 20 Frauen, unter denen eine, meiſt die intelligenteſte, eine beſondere Stellung als Lieblings⸗ oder Haupt⸗ frau einnimmt. Jede Frau hat ihr eigenes Haus. Der Hausherr wohnt immer drei Tage binterein⸗ bei einer Frau, wenn er mehrere hat. Die Frau beſorgt alle Feld und Hausarbeit. Der Maun Filt nur bor der Felderbeſtellung die erfor⸗ deiein ne anf der Farm, geht Kautſchuk ee Gardinen, Teppiche, Dekorationsstoffe jeder Art Orient⸗ Teppiche Aufarbeiten und Ueberzienen von Polſtermöbeln in eigener Werkeſtätte. N2.12 Ciolina Habn N2.2 gzapfen oder auf die Jagd, die geringe Hausindu⸗ ſtrie nimmt nicht viel ſeiner freien Zeit in An⸗ ſpruch Fiſchen gehen meiſtens die Weiber. Seine Hauptbeſchäftigung iſt, gemeinſam mit den an⸗ deren Männern des Dorfes im Verſammlungs⸗ haus des Dorfes zu ſitzen. Hier nehmen die Män⸗ ner auch gemeinſchaftlich ihre Mahlzeiten ein, die jedoch geſondert von den Frauen zubereitet werden, ſo daß jeder die von ſeiner Frau gekochten Gerichte berzehkt⸗ Zur Zeit der Felderbeſtellung haben die Weiber ſehr biel zu tun, ſo daß eine einzige die Arbeit kaum ſchaffen kann, beſonders wenn ſie auch noch Kinder zu beſorgen hat.— Heirat. Geht ein Mann auf Freiersfüßen, ſo beſucht er Dörfer eines befreundeten Stammes und ſucht ſich eine paſſende Gefährtin aus. Der Hochzeit geht ein längerer Brautſtand, der oft Jahre dauert, voraus, währenddeſſen der Bräutigam häufig bei der Braut ſchläft. Die Eltern der Braut erhalten ab und zu ein Geſchenk vom Bräutigam. Sind die Eltern mit der Heirat einverſtanden, ſo gehen ſie zum Bräutigam und ſehen ſich das Heiratsgut, welches zu bezahlen er bereit iſt, an. Sind ſie da⸗ mat zufrieden, ſo geben ſie dem Bräutigam die Tochter zur Frau. Die junge Frau erhält mit der Heirat einen neuen Namen. Mann und Frau eines Unterſtammes dürfen nicht heiraten. So darf ein Ojekmann kein Ojekmädchen zur Frau nehmen. Die Hochzeit wird durch zweitägigen Tanz und Feſteſſen gefeiert. Die Höhe und Zuſammen⸗ ſetzung des Heiratsgutes hat mit der Zeit feſtere Formen angenommen. Der Wert näher an der Küſte iſt höher als weiter im Innern. Bis etwa 100 Kilometer von der Küſte gilt folgender Preis für eine Frau: 30 Gewehre, 200 Haumeſſer, 100 Tücher, 100 Koffer, 20 große Waſſerflaſchen aus Steingut, 100 Faß Pulver, 2 Ziegen, 200 Pfeil⸗ ſpitzen, 40 Kochtöpfe. Weiter im Innern werden gezahlt: 40 Gewehre, 30 Haumeſſer, 30 Fuß Pul⸗ ver, 80 Tücher, 6 Koffer, 1 bis 2 Kochtöpfe, 300 Pfeilſpitzen, 10 Ziegen. Zahnziehen mit Muſik. Im Vorzimmer eines Pariſer Zahnarztes hängt folgender Tarif: Ge⸗ wöhnliches Zahnziehen 2,50 Fr., ſchmerzloſes Zahnziehen 4 Fr., Zahnziehen mit Muſik 16 Fr, Das Muſikſtück darf ſich der Patient ſelbſt aus⸗ ſuchen. — Ein ägyptiſches Liebesabenteuer Napoleyns. In der Pariſer„Revue“ finden ſich bisher unver⸗ öffentlichte Mitteilungen über Napoleous ägypti⸗ ſchen Feldzug, die auf den Scheik Djabarti, den arabiſchen Geſchichtsſchreiber des franzöſiſchen Unternehmens, zurückgehen. Man lieſt darin Ent⸗ hüllungen über Liebesbeziehungen, die ſich zwiſchen den Franzoſen und den ägyptiſchen Frauen ent⸗ ſpannen. Auch Napoleon ſelbſt hatte im Pharaonen⸗ lande ein Liebesabenteuer mit einer vornehmen jungen Aegypterin namens Zenab, der Tochter des Scheiks El Backry. Der Scheik El Backry war das Haupt der ägyptiſchen Ariſtokratie und ein Nach⸗ komme des Propheten Mohammed. Eine ſeiner Frauen, die Mutter der damals 16jährigen Zenab, hatte von mehreren der nach Aegypten mitgekom⸗ Maeeaas eeeeeeeeeeee gen⸗Geſ. in Kamerun, 24 Jahre alt, prot., ſucht mit jungem, tücht. vermögend. Fräulein zwecks Heirat in Briefwechſel zu treten. Ausführl. Off. m. Bild u. 30271 a. d. Exped. ds. Bl. Witwer, 43 J, alt, Priv.⸗ Beamter, m. 3000 Jah⸗ resgeh., wünſcht ſich wie⸗ der zu verheiraten. Da⸗ men von gutem Gemitt, welche die Pflege von 2 ſchulpflicht Kindern über⸗ nehmen wollen, werden gebeten unter Zuſicherung ſtrengſter Verſchwtegenh. Offerten unter No. 30287 a. die Exp. d. Bl. zu richt. K 1, 10, Breiteſtr., 2 Tr., —3 H. E a. kl beſſ. Pr.⸗ Mitt.⸗ u. Abendt. teiln., daſ. g. möbl. Zim 3. v. 30203 2. St. gut bürg. 1.8 Mitt.⸗ u. Abend⸗ tiſch f, beſſ. Herren. 44401 Gut. Mittag⸗ u. Abeund⸗ tiſch für beſſ. Herrn 08 Privatpenſ. I. 12, 4 1 Tr. — einer jener franzöſiſchen Damen hatte Napoleon Zenab zuerſt erblickt. Sie war ein ſchönes, ſchlankes Mädchen mit feurigen Augen und glich den ſchön⸗ ſten Bildern, die von den Aegypterinnen des Alter⸗ tums bewahrt ſind. Napoleon, zu dem damals die erſten Gerüchte von Joſephinens Untreue gedrun⸗ gen waren, zeigte ſich ſehr empfänglich für die Reize der ſchönen orientaliſchen Jungfrau. Es ward ihm nicht ſchwer, ihre Gunſt zu gewinnen, doch war dieſer Roman nur von ſehr kurzer Dauer. Schon wenige Wochen ſpäter fand Zenab bei Napo⸗ leon in Pauline, der hübſchen ſüdfranzöſiſchen Modiſtin, die die Gattin des Offiziers Fourés ge⸗ worden war, eine glückliche Nachfolgerin. Pauline Fourés jagte bald die ſchlanke Aegypterin, die in Aegypten das erſte Spielzeug von Napoleons Laune geweſen war, aus dem Hauſe des Generals. Doch zuvor vergnügte ſie ſich damit, die kleine Zenab, die allgemein die„Aegypterin des Generals“ hieß, in eine Pariſer Modepuppe zu verwandeln. Als ſolche machte ſie eine ziemlich unglückliche Figur, und dies gab Napoleons flüchtiger Laune vollends den Reſt. So fand der kleine Roman einen einiger⸗ maßen lächerlichen Abſchluß. Ein tvragiſches Nach⸗ ſpiel erfolgte jedoch, nachdem die Franzoſen Aegyp⸗ ten für immer verlaſſen hatten. Da klopften eines Tages die Schächer des Weſirs von Kairo an der Tür des Scheiks El Backry, um Zenab vor Gericht zu ſchleppen. Denn die Schmach, die Zenab als Tochter des vornehmſten ägyptiſchen Edelmannes der ganzen Nation angetan harte, verlangte gebie⸗ teriſch eine grauſame Strafe. Vor den Richtern geſtand das erſchreckte junge Weib ihren Fehltritt ohne Umſchweife ein und ihr Vater ſagte ſich öffent⸗ lich von ihr los. Vergebens ſchrie Zenab um Gnade. Auch das Wehklagen ihrer Mutter ward nicht er⸗ hört. El Backry ſelbſt ſtieß ſeine Gattin zur Tür hinaus und verhüllte dann ſein Geſicht, während das Haupt ſeiner Tochter unter dem Streiche des Henkers fiel. — Newyork im Blizzard. Die Folgen des furcht⸗ baren Blizzard, der am letzten Sonntag über Nem⸗ hork hereinbrach und noch am Monkag Abend von ſeiner Stärke nichts eingebüßt hatte, ſind größer und gefährlicher als die erſten Berichte andeuteten. Die Stadt iſt von der Umwelt ſo gut wie völlig ab⸗ geſchloſſen, der Telephon⸗ und der Telegraphen⸗ dienſt ſo gut wie ganz unterbrochen, und noch ſchlimmer ſteht es mit dem Eiſenbahnverkehr. Seit dem Jahre 1888 iſt ein ſolcher Sturm nicht über die Oſtſtaaten der Union niedergegangen. Der Blis⸗ zard richtete umſo größeren Schaden an, als er völlig unerwartet über die Stadt hereinbrach. Am Sonntag Morgen gegen 10 Uhr verwandelte ſich der niedergehende Regen in Hagel, und zugleich wuchs der Wind zu einem Zyklon an, der Sturm erreichte im Nu eine Geſchwindigkeit von über 110 Kilometer in der Stunde. Um Mitternacht ſank dann die Temperatur ruckweiſe, und überall in der Stadt hörte jeder Verkehr auf. Die Tauſende von Männern, Frauen und Kindern, die in den Re⸗ ſtaurants weilten, konnten nicht nach Hauſe kom⸗ men und mußten an Ort und Stelle übernachten. Am Montag früh waren faſt alle Telegraphen⸗ menen franzoſiſchen Damen Beſuch empfangen und dieſen dann mit der Tochter erwidert. Im Hauſe ſtangen umgeworfen, ſodaß auch Nachrichten über 2 Bevor Sie erren- oder Knaben-Kleider Hamumamummdmmmm kaufen, mag es ein Kleidungsstück für emen nerrn, Konfirmanden oder Knaben sein, mussen Sie unbedingt debr. Mäller H3, 1 Eokhaus H 3, 1 1 Minute vom Marktplatz aufsuchen. Für jeden besseren Anzug wird volle Garantie für gutes Tragen Ubernommoen, nachweislien unsolide werden zurückge-⸗ nommen und durch neue ersetzt. in ledem Anzug befindet sieh ein sehr grosser Flicklappen von gleichem Stoff. 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Das Geſchäftsleben lag am Montag in ganz Newyork ſo gut wie völlig darnieder, den Angeſtellten war es unmöglich, an ihre Arbeits⸗ ſtätten zu gelangen. Die erſte Nacht forderte allein in der Stadt Newyork acht Menſchenleben. Die Nahrungszufuhr iſt unterbrochen und wenn der Bligzard noch einige Tage andauert, wird es zu einer Hungersnot kommen müffen. Auch die Koh⸗ lenvorräte reichen nicht aus, und in den Armen⸗ vierteln herrſchen erſchütternde Zuſtände. Noch ſchlimmer als der Cityh erging es den Vororten. In Staten⸗Isband verſagte alsbald die elektriſche Beleuchtung, und die Stadt blieb in völlige Fin⸗ ſternis gehüllt. Dasſelbe Schickſal teilten faft alle kleineren Städte im Umkreiſe von 30 Klmtr. um Newyork. Einige der Hochbahnltnien konnten zwar am Montag im Laufe des Vormittags einen Teil⸗ berkehr improviſieren, aber die elektriſchen Stra⸗ ßenbahnlinien ſind vollkommen lahm gelegt. Um das Unglück voll zu machen, traten 15 000 der bei der Newyorker Straßenreinigung beſchäftigten Männer in den Ausſtand und weigerten ſich, wath⸗ rend des Sturmes in den vereiſten Straßen Schnee zu ſchaufeln. Der Bahnverkehr nach auswärt⸗ ſtockte; der erſte Zug, der nach dem Bligzard Newyork erreichte, war der Expreß aus Waſhinglon; er lief Montag Mittag gegen 1 Ühr ein: mit 15 Stunden Verſpätung bei einer gewöhnlichen Fahrzeit von 5 Stunden. Im Hafen ruht alle Arbeit, fremde Schiffe konnten nicht einlaufen, nur einigen klei⸗ nen Küſtendampfern gelang es, ſich in den ſchützenden Hafen zu flüchten. Die Feuermeldungs⸗ leitungen ſind zum größten Teil zerſtört. Die Milchhändler weigern ſich bereſts, den eingelnen Kunden mehr als einen halben Liter Milch zu lie⸗ fern, die Gemüſevorrätte ſind erſchöpft, Butter und Eier werden noch für einen oder zwei Tage reichen Das amtl. Wetterbureau gibt Nachrichten hernus, in denen alle Schiffe gewarnt werden, während der nächſten Tage auszulaufen. Kälteres Wetter wird prophezeit: und eine Fortdauer der Kälte wäre für die Straßenbahnen gleichbedeutend mit der Unmöglichkeit, ihre Linien während der mächſten Tage wieder betriebsfähig zu machen. Aus dem Großherzogtum. (Hödingen(A. Ueberlingen), 3. März Am Sonntag abend gegen 8 Uhr brach hier Großfeuer aus, dem trotz energiſcher Arbeit der Feuerwehren drei Wohnhäu ſer zum Opfer fielen und zwar das des Schreinermeiſters Ermler und des Kaufmannes Drexel und des Landwirts Zimmermann. Sämtliches Mobilar iſt mitverbrannt, dagegen konnte das Vieh ge⸗ vettet werden. Die Urſache des Brandes ſſt noch unbekannt. 75 Geueral-Anzeiger. — Zadiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Freitag, den 6. März 1914. frischer Blamenkok! Italtener Endivlen Belbe Rüben und Weisskraut 15 und 19 Pf. .Kopf von 7 Pf. an Pfd. 3 Pf. Malta-Rartoffeln bei 5 Pfund à Pfd. 10 Pf. frische ſomaten und Zwiekeln hilligst.. Zwetschgen und Bitnen Pfd. 28 Pf Extra bilig! fülsenfrüchte Gespaltene gtüne Erbsen Pfd 16 Pf. 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