—— 5— e Aboumement: 70 Pfg. monatſich, Bringerlohn 50 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Nk..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Nolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile..20 Nk. CTäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Telegramm⸗Kldreſſe: „General⸗Anzeiger Rannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung... 341 Redaktion 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung, 218 u. 7569 —— Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Amtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für CLand⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Beiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 199. eeeeen ee Mannuheim, Donnerstag, 30. April 1914. — (Abendblatt.) Die hentige Abendausgabe umfazt 12 Seiten. —2 Gegen die neutralen politiſchen Vereine. Als wir vor einiger Zeit die Mitteilung er⸗ hielten, daß ſich in Thüringen eine aus⸗ geſprochen politiſche Vereinigung gebildet habe, die unter dem Namen„Neichs⸗ verein“ gleichzeitig das konſervative und das nationalliberale Programm vertreten will, da hielten wir das für einen Scherz oder zum mindeſten für ein Mißverſtändnis. Nun ent⸗ nehmen wir aber aus verſchiedenen uns zuge⸗ ſandten Publikationen, daß wir uns geiert haben Taffächlich beſeht in Anzenburg ein ſolcher Reichsverein, der ſich zum Ziel geſetzt hat, Politik„von höherer Warte aus“ zu trei⸗ ben, d.., wie er ſelbſt erklärt, in der Tat gleichzeitig in konſervativem und in nationalliberalem Sinne zu wir⸗ ken. Man könnte eigentlich derartige unfrei⸗ willige Scherzbolde ſich ſelbſt überlaſſen, wenn ſich dahinter nicht ein parteipolitiſches Manöver verbergen würde, das doch verdient, ans Licht gezogen zu werden. Es iſt bekannt, daß die Konſervativen beſonders im Weſten und in Mittel⸗ deutſchland ſich vielfach genieren, den ihnen dienſtbaren politiſchen Vereinen den Namen der Partei beizulegen. Sie wiſſen, daß ausgeſprochen konſervative Ver⸗ eine wenig Werbekraft beſitzen, obwohl die Partei doch bei jeder Gelegenheit verkündet, daß der konſervative Gedanke„mar⸗ ſchiert“. Daher das Beſtreben, politiſch farb⸗ loſe Namen zu wählen, wie„Nationaler Ver⸗ ein“,„Reichsverein!,„Reichstreuer Verein“ u. a. Eben erſt haben wir in Hannover wieder eine ſolche Vereinsgründung erlebt, wo ein „Nationalverein für den Ober⸗ harz“ gegründet wunde, der politiſch neutral ſein will— bis zu den Wahlen natürlich. Offen wurde bei dieſer Gründung zugegeben, daß man auf ſogenannte Altnationalliberale als Mitglieder ſpekuliert. Das iſt in der Tat der Zweck der ganzen Uebung. Genau dieſelbe Taktik verfolgen die Agrarkonſervativen in Thüringen. Auch dort mußten ſie erkennen, daß eine ausgeſprochen konſervative Gründung nicht die nötige Huct alt hat. Daher gründeten ſie in Alten e an deſſen Spitze ſelbſtverſtändlich nur konſerva⸗ tive Vertrauensmänner ſtehen. Hier ging man, wie geſagt, über die politiſche„Neutralität“ noch hinaus und bekannte ſich frank und frei zum konſervativ nationalliberalen Programm! Das nennt man„höhere Warte“. Ohne Bedenken ſteigt dann aber ein ſolcher Reichsverein in Wahlzeiten von ſeiner Warte herab, um ins konſervative Lager einzu⸗ ſchwenken. Erfreulicherweiſe haben das die nationalliberalen Anhänger überall erkannt und lehnen das freundliche Angebot rundweg ab. Daß ſich dabei die Wortführer dieſer„neutra⸗ len“ Vereine ein nationales Mäntel⸗ chen umhängen, überraſcht nicht weiter. Auch der Geſchäftsführer des Altenburger Reichs⸗ vereins, ein Major a. D. Zühlsdorff, bedient ſich dieſer Taktik. In einer Auseinander⸗ ſetzung mit dem Generalſekretür der National⸗ liberalen Partei in Thüringen, Graswurm, im „Meuſelwitzer Tageblatt“ liebt er insbeſondere das abgegriffene Schlagwort von der„Sammel⸗ politik“. Sehr richtig antwortet ihm darauf Herr Graswurm: „Will der Reichsverein wirklich Sammel⸗ politik treiben, d. h. eine Verſtändigung der bürgerlichen Parteien in der Kandidatenfrage herbeiführen— um etwas anderes kann es ſich unſerer Meinung nach dabei nicht han⸗ deln— ſo wird die Nationalliberale Partei die erſte ſein, die ihn in dieſem Vorhaben unterſtützt. Dagegen iſt ſie nicht zu haben für eine„Sammelpolitik“ im Sinne der jüngſt ſtattgefundenen Satzungsänderung des Reichsvereins. Sie führt zu einer Ver⸗ flachung des politiſchen Lebens, der zu begegnen Zweck und Aufgabe unſerer Organiſationsbeſtrebungen iſt, in denen wir uns am allerwenigſten durch den Hinweis darauf beirren laſſen werden, daß ſich an lei⸗ tender Stelle des Reichsvereins auch national⸗ liberale Männer befinden. Zu dieſen haben wir vielmehr das feſte Vertrauen, daß auch ſie die Art der Sammelpolitik, wie ſie der Reichs⸗ verein jüngſt in ſein Programm aufgenom⸗ men hat, für ein Unding halten und den Weg zur Nationalliberalen Partei zurückfinden werden. Auch der Wahlkreis Altenburg wird ſich immer mehr zur ſozialdemokratiſchen Hoch⸗ burg auswachſen, falls es nicht gelingt, den ausſchlaggebenden Teil der Wählerſchaft zurückzugewinnen, den man gemeinhin als „Treibholz“, d. h. als Leute bezeichnet, die bald hier, bald dorthin pendeln, die ſich 1907 von der Hochflut nationaler Begei reißen ließen und 1912 mit dem ſozialdemo⸗ kratiſchen Strom ſchwammen. Das iſt ja das beklagenswerte in unſerm deutſchen Vaterlande, daß mit den gewaltigen Fort⸗ ſchritten auf wirtſchaftlichem, ſozialem und kulturellem Gebiete nicht auch die politi⸗ ſche Erziehung gleichen Schritt ge⸗ halten hat. Dieſe aber auch weiterhin parteiloſen Organiſationen von der Art des Reichsvereins überlaſſen, hieße die politiſche Meinungsloſig⸗ keit auch künftig in Reinkultur betreiben und ſich damit auf das ſchwerſte am vaterländiſchen Intereſſe verſündigen.“ Das iſt zweifellos richtig. Die ſo notwendige politiſche Erziehung unſeres Volkes kann ohne politiſche Grundſätze gar nicht durchgeführt wer⸗ den. Das hat man in den letzten Jahren in den Kreiſen unſerer Anhänger landauf, landab er⸗ kannt, und deshalb haben ſich unſere Freunde von der Feſſel dieſer neutralen Vereine, die zu Wahlzeiten ſich ſtets als konſervative Wahl⸗ helfer entpuppen, freigemacht. Zum andern hat auch die Nationalliberale Partei nicht den geringſten Anlaß, ihr Licht unter den Scheffel zu ſtellen, ihren Namen zu verheimlichen. Wo unſere Freunde Vereine gründen, da nenne man ſie nationalliberal. Nur nationallibe⸗ rale Vereine ſind zuverläſſige Stützpunkte bei Wahlen. Darum hüte man ſich, ſog. neutralen Vereinen beizu⸗ treten, und wo unſere Anhänger noch in ſolchen Vereinen organiſiert ſind, da löſe man die Be⸗ ziehungen oder gebe dem Verein den Namen der Partei. Die Nationalliberale Partei iſt als erſte unter den bürgerlichen Parteien mit den Zahlen ihrer Organiſation an die Oeffent⸗ lichkeit getreten. Darin liegt die Verpflich⸗ tung, von Jahr zu Jahr dieſe Zahlen zu ſteigern. Das kann nur auf dem Weg eigener Vereine geſchehen. Davon laſſe man ſich nicht durch Schlagwörter abbringen die Ulſter⸗Ariſe. Der Aufbau der„Ulſter⸗Regierung“. Die jüngſten Ereigniſſe in Ulſter und die ſchweren und ernſten Aufgaben, die der engli⸗ ſchen Regierung erwachſen ſind, verleihen der ſehr weitgehenden und zweifellos mit bemerkens⸗ wertem Geſchick aufgebauten Organiſation der Ulſter⸗Rebellen, der„proviſoriſchen Regierung von Ulſter“ ein aktuelles Intereſſe. Wie war es möglich, in dieſer unbotmäßigen Provinz in ſo kurzer Zeit und bei offenem Tageslicht ei ſ einen regelrechten Staat im Staate zu errichten und eine organiſierte Macht zu ſchaffen, der allem Anſchein nach die Lokalregierung und die Lokal⸗ behörden einſtweilen nicht gewachſen ſind? Während Ende September 1912 der Zank⸗ apfel, das Homerule⸗Geſetz, im britiſchen Unter⸗ hauſe noch die Stadien der Kommiſſionsbera⸗ tungen durchlief, wurde in Ulſter der„feierliche Pakt des Volkes von Ulſter“ unterſchrieben, ein Schriftſtück, durch das alle Unterzeichner ſich ver⸗ pflichteten,„alle Mittel anzuwenden, die not⸗ wendig erſcheinen können, um die gegenwärtige Verſchwörung zum Zwecke der Errichtung von Homerule in Irland zu beſiegen.“ Und weiter hieß es:„Wenn ein ſolches Parlament uns auf⸗ gezwungen wird, verpflichten wir uns hiermit feierlich und gegenſeitig, die Autorität eines ſolchen Parlamentes nicht anzuerkennen, im ge⸗ wiſſen Vertrauen, daß Gott das Recht ſchützen wird.“ Das war der Anfang: und eine halbe Million Männer und Frauen unterzeichneten dieſe Erklärung. Ihr folgten ſofort Taten oder zumindeſt die Vorbereitungen zu Taten. Da man entſchloſſen war, auch der Gewalt zu trotzen und unter Umſtänden zur Waffe zu greifen, begann man ſofort mit der Organi⸗ ſation der ſog.„Ulſter⸗Armee“, die zunächſt mit Holzgewehren ausrückte und zu exerzieren begann. Als ein Jahr ſpäter, am 24. September 1913, das Homerule⸗Geſetz zum zweiten Mal im eng⸗ liſchen Parlament angenommen wurde, antwor⸗ tete der„Rat der Unioniſten von Ulſter“, der Urheber der ganzen Bewegung war, in einer Sitzung, an der 500 Delegierte aus allen Pro⸗ vinzen teilnahmen, mit dem Beſchluß der Er⸗ richtung und Organiſation einer proviſoriſchen Regierung. Sie ſollte, offen ward das ange⸗ kündigt, in Bereitſchaft ſein, um ſofort nach einer dritten Annahme des Home⸗ rule⸗Geſetzes die Regierung des Landes zu übernehmen. Und dieſe „Rebellen⸗Regierung“ ward ſofort und mit er⸗ ſtaunlicher Tatkraft aufgebaut. An ihrer Spitze ſtanden der Herzog von Abereron, Lord Londonderry, Lord Charles Beres⸗ ford, Captain Craig, Colonel Hickman und vor allem Sir Edward Carſon, der als „König Carſon von Ulſter“ inzwiſchen Be⸗ rühmtheit erlangte und im übrigen als einer der geſchickteſten und tüchtigſten Juriſten Englands gilt. Die Handelsherren und Induſtriellen traten bei, voll Begeiſterung die Arbeiterſchaft: und nun begann man damit, der proviſoriſchen Zentral⸗Regierung eine Anzahl von„Mini⸗ ſterien“ in Form von Sonderkommiſſionen anzu⸗ gliedern. Dieſe Kommiſſionen beſtehen und Kunſt und Wiſſenſchaft. Jampa.“) (Die Marmorbraut.) Seit vollen 20 Jahren iſt Ferdinand Herolds romantiſch⸗komiſche Oper Zampa unſerm Hoftheater ſern geblieben, und es erhebt ſich die Frage, welche Gründe dafür anzugeben ſeien. Es ergibt ſich die Notwendigkeit, über das Werk und den Schöpfer nähere Mitteilungen zu machen und zu erwägen, in welcher Form ein im Grunde lebensfähiges Werk dem Spielplane wieder gewonnen werden kaun. Wir Deutſche bewegen uns gegenwärtig zwiſchen zwei Extremen: der Wiener Operette und dem Muſik⸗ drama Richarb Wagners. Zudem leſen viele Laten aus Wagners Schriften etwas Falſches heraus. Sie wähnen, Wagner habe der ganzen italieniſchen und der franzöſiſchen Oper den Krieg erklärt. Tatſächlich haben Wagner, Liſst, Hans von Bülow und viele Jünger dieſer Meiſter nur den Auswüchſen der großen Oper, dem überwuchern der italieniſchen Kunſt, der Mißachtung deutſcher Werke die Fehde an⸗ geſagt. Verſetzen wir uns in jene Zeiten zurück, da Roſſini, Bellini, Donizetti, Meyerheer aber ins⸗ beſondere die deutſchen Bühnen überfluteten, als die Theaterſonne des Propheten alle in den Schatten ſtellte: Mozart, Beethoven, Weber, Marſchner und den jungen Wagner. Da miu ß te jeder gute e Partei ergreifen für unſere große Kunſt, und Spohr, Weber, Mendelsſohn, Schumann wie ihre Schulen gingen denſelben Weg. Zreilich übertrieben Schu⸗ mann und ſeine Anhänger lin der„Neuen Zeitſchrift fur Muſik“) die gute Sache, Wagner dagegen Hat ſteis die Vorzüge der franzöſiſchen Spieloper an⸗ 2 Zur Neueiuſtudterung vom 1. Mal erkannt. Nach mehr: er hat von Herolds Zampa die guten Aktſchlüſſe— damals etwas neues— gelernt! Wagner pflegte ſeinen Jüngern zu ſagen:„Ihr habt leicht zu ſchimpfen, ſtatt davon etwas zu lernen“. So ſprach der Meiſter des Parſifal noch 1877 in Bayreuth und meinte insbeſondere Bellinis Norma. Die falſche Wagner⸗Nachfolge hat uns vielen Schaden ge⸗ bracht, ohne dem Muſikdrama zu nützen... Halten wir feſt: Wagner hat nie gemeint, daß man die komiſche Oper der Franzoſen vom deutſchen Spiel⸗ plane verbannen, daß man nur deutſche Werke geben ſolle. Solchen Idealen hängen aber viele unſerer Aeſtheten nach und befördern unbewußt das Ge⸗ deihen der Operette! Die Gattung ſolcher Spielopern iſt unſern Sän⸗ gern fremd geworden, noch mehr aber unſern Mu⸗ ſikern. Wie wenige mögen Herolds Marie und ſeinen Zweikampf kennen? und doch enthält gerade dieſes letzte reife Werk, voll Anmut der Melodik, von eigen⸗ tümlicher Färbung, von feinſter Empfindung ſanft durchſtrömt, alles, was einen Künſtler erfreuen kann. Wer aber ſolche Studien verſchmäht, der wird nie ein wirkſamer Dirigent franzöſiſcher Opern ſein, denn von der„Zeutrale“ aus muß unſern Sängern Ausdruck, Farbe und Stilbildung vermittelt werden. Der Stil des Zampas ſteht nun unſeren Roman⸗ tikern nahe, insbeſondere Webers Werken. Vergeſſen wir nicht, daß Herold der Sohn deutſcher Eltern war: er wuchs in Paris auf, unter der Führung von Etlenne Mohul, deſſen Joſef die Linie von Gluck zu Cherubini marklert. Herold hatte einen ſchweren Lebensweg: nachahmen, dem Publikum zu Gefallen ſchreiben war ihm nicht gegeben, und als er ſich ſelbſt gefunden hatte, war es zu ſpät.„Während ihn das Publikum begeiſtert hervorrief, brachte man den Meiſter beinahe ſterbend nach Hauſe. Die Schwind⸗ ſucht nahm mit erſchrecklicher Schnelligkeit zu: am 18. Zampa iſt nicht leicht zu„beſetzen“, wie die Bühnenſprache ſagt. Vergegenwärtigen wir uns das Perſonenverzeichnis in der Urſprache. Zampa, coxrsaire Tenor Alfonſe de Monza Tenor Camille Sopranp Danielo Capuzzi Teuor Ritta Mezzoſoprano Dandolo Tenor. Man bedarf alſo eines Heldentenors, eines lyriſchen und obendrein zweier Tenorbuffos. Zu alledem muß Zampa eine künſtleriſche Perſönlichkeit ſein, von ihm muß eine dämoniſche Wirkung aus⸗ gehen. Da nun um 1830 die deutſche Bühne nur knapp drei Tenöre beſaß, nämlich„einen erſten Tenoriſten zu erſten Liebhabern u. Jugendhelden“, einen zweiten„zu dergleichen in geringerem Grade“ und einen Tenoriſten zu„ſygenannten Spielrollen, Bedienten, Knappen u. ſ..“ So wurde Zampa dem Bariton, Daniel dem Baßbuffo überwieſen. Der Sänger, dem die„Charakterrollen“ zufielen(der Seneſchall in Jean de Paris),„wo das Spiel vor⸗ herrſchend“ übernahm auch den Zampa, der Bafſſiſt „für Nebenrollen, komiſche oder beſchränkte Cha⸗ raktere“ gab den Daniel. Die Verteilung der andern obengenannten Rollen erfolgte nun lange Jahre nach dem Schema, das Karl Marxria von Weber als Tabelle für den„Stand einer deutſchen Operngeſellſchaft“ aufſtellte und das unſere Leſer in den Ausgewählten Schriften(Reklamausgabe S. 133 und 1384) finden werden. Daß hierdurch das Klangbild ganz ver⸗ ändert wurde, daß nun trausponiert und„um⸗ geſchrieben werden mußte, führte dazu, die ganze Partitur zu verwüſten. In dieſer Form kennen wir die Oper Zampa und wähnen Herolds Zampa zu hören! Daß Zampa dennoch ſich ſo lange auf den Spielplänen erhalten hat, daß die Anziehungskraft Januar 1833 ſtarb Ferdinand Herold, 42 Jabre alt.“ So berichtet eine alte Biographie. dieſer eigentümlichen Oper ſo groß geweſen iſt, ob⸗ gleich die meiſten Aufführungen mittelmäßig ſind, das alles ſpricht wahrlich für die Lebenskraft des Werkes, deſſen Uraufführung am 3. Mai 1831 zu Paris, deren zweite deutſche Uraufführung in Mannheim am 4. Dezember desſelben Jahres ſtattfand. 5 8 Die Zeiten ändern ſich. Damals blühte und grünte die Räuberromantik. das Reich der Piraten zu Waſſer und zu Land mit ſeinen„Geheimniſſen!, das Reich des Wunderbaren tat ſich der Fantaſte von neuem auf. Victor Hugo fand mit dem Romaue „Notre Dame de Paris“ das rechte Wort, die neue Romantik ſiegte unter ſeiner Führung. Dieſe fran⸗ zöſiſche Romantik erwuchs auf dem Boden der Re⸗ volution vom Juli 1830; die Regierung der Bour⸗ goiſte, wie jebe Geldherrſchaft friedlich, war dieſer damals modernen Form der Romantik günſtig. Seribe und Auber verſtanden die neue Strömung zu lenken, ſie führten der komiſchen Oper ſchon mit dem „Maurer“ den friſchen Anhauch zu, der mit Fra diavolo die neue Höhenluft des freien Räuberlebens ſchwellen ließ. Was mochte Kühneres ſein, als ſich in Zeiten friedlichen Behagens an„edlen“ Räubern zu ergötzen? Auch M. Melesville, ein damals berühmter Bühnenſchriftſteller— er ſchrieb dreihundert Luſt⸗ ſpiele, und faſt allen war der Erfolg beſchieden betrat die neue Bahn, auf der das Wettrennen um die Pariſer Meiſterſchaft alsbald begaun. Nach alten Sagen und ſchauerlichen Romanen erfand er für Herold folgende Fabel. Zampa, der Korſar, ver⸗ breitet in Sizilien Furcht und Grauen. Er iſt ein Graf Monza, und Alfonſo, den wir als Bräutjigam der ſchönen und reichen Camilla noch kennen lernen werben, iſt ſein Bruder. Sie ſind von Jugend auf getrennt geweſen, denn Zampa hielt es in der großen Welt, der die Grafen von Monza angehören, nicht aus. „Die Frauen haben mein Schickſal be⸗ 2. Seite. General-Anzeiger.— Endiſche Neueſte Aachrichten.(Avendblatt) Donnerstag, den 30. April 1914. arbeiten unausgeſetzt; da iſt die Freiwilligen⸗ Kommiſſion, die Finanz. und Handels⸗Kom⸗ miſſion, die juriſtiſche Kommiſſion, eine Er⸗ ziehungs⸗Kommiſſion, ja ſelbſt zur Uebernahme des Zoll- und Poſtdienſtes wurde eine Kom⸗ miſſion eingeſetzt. Unterabteilungen wurden ge⸗ ſchaffen, Kammern für Perſonalfragen, für Finanz⸗, Eiſenbahn⸗, Transport-, Probiant- und Sanitätsweſen: und allen dieſen Kommiſſionen und Kammern trat Sir Edward Carſon bei. Er hatte ſeine Praxis aufgegeben, um ſich ganz der Organiſation der„Ulſter⸗Regierung“ zu widmen. Bald erfolgte auch die Ernennung eines Ober⸗ befehlshabers für das Freiwilligen⸗Heer: dieſes Amt übernahm der Generalleutnant Sir George Richardſon. Die erſte Tat der Regierung war die Auf⸗ bringung eines Fonds von 20 Millionen Mk.; die Summe iſt beſtimmt, die Hinterbliebenen oder die Verwundeten der Ulſter⸗Armee zu entſchädigen. In erſtaunlich kurzer Friſt war dieſe Summe aufgebracht. Die Ausrüſtung und Bewaffnung der Freiwilligen⸗Armee trat nun in den Vordergrund. Um Maßnahmen der wirklichen Regierung autsweichen zu können, wurde ein weitverzweigter Nachrichtendienſt organiſiert. Drahtloſe Sta⸗ tionen ſind errichtet, Leute im Signaldienſt aus⸗ gebildet, Motorradfahrer für Nachrichtenzwecke organiſiert, Alarmzeichen verabredet. Als im Juni v. Is. in Belfaſt eine Anzahl alter, aber durchaus brauchbarer Gewehre von der Regie⸗ rung beſchlagnahmt wurden, begann im größten Umfang der Waffenſchmuggel im Ge⸗ heimen und wurde den ganzen Winter hindurch fortgeſetzt, bis zu dem jüngſten Handſtreich, der auf die Heimlichkeit verzichtete und offen vor den Augen der ohnmächtigen Behörden die letzten 25 000 Gewehre landete. Es iſt kaum ein Zweifel, daß heute die ge⸗ ſamte Ulſter⸗Armee mit Waffen und Munition ausgerüſtet iſt. Um Eingriffe der Regierung zu erſchweren, ſind die Waffen nicht in größeren Depots verſteckt, ſon⸗ dern einzeln in Häuſern und Gutshöfen ver⸗ borgen. Um Ulſter zu entwaffnen, müßte die Regie⸗ rung ſich nun, da ſie die Dinge hat ſo weit kom⸗ men laſſen, damit abfinden, in der ganzen Pro⸗ vinz Haus um Haus zu durchſuchen: und es iſt zweifelhaft, ob ſie dabei genügende Erfolge haben würde. Die Entwicklung auf dem Balfan. Frankreich und der Dodekaneſos. (Von unſerem Korreſpondenten.) R. K. Paris, 29. April. Ju meinem geſtrigen Bericht über die grie⸗ chiſch⸗kürkiſchen Differenzen brachte ich gleich⸗ zeitig eine Meldung aus Konſtantinopel, derzu⸗ folge ſich Italien gegebenenfalls einem Eintauſch der Inſeln Chios und Mitylene gegen den Dode. kaneſos widerſetzen würde. Der„Temps“ hält es heute bereits für angezeigt, die Aufmerkſam⸗ leit auf dieſen Umſtand zu lenken, weil die 58 des Dodekaneſos zu den wichtigſten ge⸗ jöre, welche nach der orientaliſchen Kriſe zu liguidieren ſei. Daß Italien in Konſtantinopel zu verſtehen gab, daß es die Inſeln, zu deren Rückgabe es ſich verpflichtet habe, nicht als Transaktionsobjekt behandelt zu ſehen wünſche, deute klar darauf hin, daß es das Piand in ſet⸗ ner Hand, nicht hypothekariſch belegen laſſen wolle und daß es ihm trotz der ſehr beſtimmten Erklärung Sir Edward Greys durchaus nicht eilig mit deren Räumung ſei. „Dieſe Haltung Italiens“ ſagt das franzöſi⸗ ſche Blatt wörtlich,„welche von dem Dreibund Auterſtützt wird, ſtellt eine der politiſchen Kund⸗ gebungen dar, welche unſer lateiniſcher Nachbar im Orient und im Mittelmeer verfolgt und welche zu dem Glauben einer Ausdehnung des 2 ͤͤKdddſf ²˙ ·e man auf Seitenwegen zum Ziele kommen will. Denn entweder muß man treu ſein oder wenigſtens nur eine auf einmal betrügen. So iſt die Konvention, aber ſie iſt recht zeitraubend. Das Leben iſt zu kurz, um ſich ſolche Feſſeln anzulegen. Ich hab' es beſſer, auf meinem Schiffe gibt es nur einen Willen: meinen Willen! Mein Reich iſt überall, wo ich der Stärkere bin, und alle ſchöne Frauen ſind mein Eigentum.“ Ich zitiere dieſe Stelle nach dem Urtext, denn Reklams Opernbuch enthält die deutſche Ver⸗ gröberung; gerade die wichtigſten Sätze fehlen, wie man ſich auf Seite 51 leicht überzeugen kann. Die Frauen ſind Zampas Unglück, ſeine„einzige Lieb⸗ haberei“.(Auch dieſe Worte fehlen in der gemein⸗ vechtlichen deutſchen Proſa.) Nun kommt das Wunderbare. Verſetzen wir nach Sizilien und in das Jahr 1614. Bei Melezzo ſegt das Schloß des reichen Handelsherrn Lugano. iſt kein Graf, wie das deutſche Buch ſagt, ſondern „negoeiant“: ſo eine Art von Kommerzienrat, der ſeine einzige Tochter mit einem armen Leutnaut ver⸗ eiraten will. Aber der junge Offizier iſt ein Graf onza, die Verbindung von armem Adel und reicher aufmannſchaft iſt noch heute häufig gang. In dieſes Schloß dringt Zamba mit den Piraten ein: er hat den Vater der Baut verhaften laſſen, den jungen Bräutigam ebenfalls u. droht nun Camilla. Voll Be⸗ rzung willigt Camilla in die BVermählung mit dem Seeräuber, und gibt das Schloß dem wüſten Gelage der Korſaren preis. Aber die Frauen beſtimmen Zampas Schickſal. Im Schloſſe ſteht das Standbild von Aliſa Manfredi. Sie lebte bei Melezzo etwa zwölf Jahre vor unſerer Handlung: eine Unbekannte, von der Welt abgeſchieden, eine Beute des tiefen Grames. Als ſie ſtarb, erfuhr man ihr Leib: ein Frevler verführte und verließ ſie. So kann ſelbſt das Standbild(die„Marmorbrau% beine Ruhe Dreibundes haben. auf zeichnet habe. wie anderwärts.“ politiſche Ueberſicht. Mannheim, den 30. April 1914. „Freiheit der Nirche.“ Im Preußiſchen Landtag hat beim Kultus⸗ etat das Zentrum ſeine üblichen Klagen über ſtaatliche Einſchränkung der der katholiſchen Kirche notwendigen Freiheit angebracht. Der nationalliberale Redner von Campe hat dem gegenüber mit Recht darauf hingewieſen, daß die Genehmigung einer vollen„Freiheit der Kirche“, wie ſie die Zentrumspartei will, zur Vernichtung der Rechte des Stag⸗ tes führt. In dieſem Gedanken begegnen ſich mit dem Abg. von Campe zwei Männer, die gewiß die katholiſche Kirche gut kannten. Der eine war Bismarck, der dem Reichstags⸗ zentrum am 26. November 1884 zurief:„Sie kämpfen für die Freiheit der Kirche! Was ver⸗ ſtehen Sie aber unter Freiheit der Kirche? Unter Freiheit der Kirche verſtehen Sie das Herrſchen der Kirche. Sobald dieſe Herrſchaft irgendwie beeinträchtigt wird, dann reden Sie von diokle⸗ tianiſcher Verfolgung, ſklaviſcher Unterdrückung; das Herrſchen iſt Ihnen ſo angeboren aus alten Traditionen.“ Der andere, ſelbſt ein ſtrenger römiſcher Katholik, der Seminarregens Martens, ſagt in ſeinem Buch über die Beziehungen des Staates zur Kirche(S. 251):„Im Sinne der Hierokratie iſt libertas ecclesiae(Freiheit der Kirche) gleichbedeutend mit majoritas ecclesiae, d. h. Suprematie der Kirche über den Staat.“ Und wenn die Ultramontanen immer wieder Aufhebung der Beſchränkungen der„Freiheit der Kirche“ durch den Staat fordern, darf man anderſeits an das Wort von Chamberlain er⸗ innern, daß ihnen bedingungsloſe Freiheit un⸗ beſchränkte Macht heißt.(Grundlagen des 19. Jahrhunderts S. 657.) Um das iſt es aber dem Zentrum zu tun, um die volle Macht der Kirche, nur wird für dieſes Streben das Wort „Freiheit der Kirche“ gewählt; es kingt harm⸗ deutſches Reich. — Die Auflöſung des jungliberalen Vereins zu Hildesheim iſt in der geſtrigen außerordent⸗ lichen Generalverſammlung durch folgenden Be⸗ ſchluß erfolgt:„Der hieſige jungliberale Verein beſchließt, ſich mit dem nationalliberalen Verein Hildesheim zu verſchmelzen. Er iſt der Anſicht, daß in einer Stadt wie Hildesheim zwei poli⸗ tiſche Vereine, die im weſentlichen die gleichen Ziele verfolgen, auf die Dauer nebeneinander nicht ſo erfolgreich wirken können, wie es im Jutereſſe der geſamten nationalliberalen Partei wünſchenswert iſt. Der Verein ſtellt ausdrück⸗ lich feſt, daß das Weiterbeſtehen des Reichsver⸗ bandes der Vereine der nationalliberalen Jugend im Intereſſe der Partei dringend notwendig iſt.“ Eine ſchwere Kriſis in den katholiſchen Ar⸗ beitervereinen(Sitz Berlin) iſt unmittelbar nach dem Tode des Kardinal Kopp ausgebrochen. 36 geiſtliche Arbeiterpräſides aus Schleſien haben öffentlich eine Erklärung vom Berliner Ver⸗ bandsvorſtand verlangt, in der er die Quer⸗ treiber vorbehaltlos verurteilen und ſeinen Ar⸗ beiterſekretären jede Betätigung in dieſem Sinne verbieten ſoll. Dieſer Erklärung haben ſich nach⸗ träglich noch andere Geiſtliche angeſchloſſen. An⸗ derſeits erklärt Kuratus Schütte, der Bezirks⸗ bilde in ſeiner Weinlaune den Trauring an, den er für Camilla beſtimmt hatte. Der Schluß der Oper iſt, daß die Marmorbraut den Frevler mit ſich in die Tiefe zieht. So viel zum Verſtändnis des Buches. In der deutſchen Bearbeitung von Karl Ludwig Blum, die ſeit ſiebzig Jahren unſere Bühnen beherrſcht, iſt das Luſtſpiel zur Poſſe vergröbert: die feinkomiſchen Rollen des Dandolo und des Daniel ſind„berlini⸗ ſiert“!! Kein Wunder: Blum war geborener Spree⸗ athener, 1822—1826 Regiſſeur der Hofoper, dazu eine meinſchaft im Mittelmeer, Vaudeville⸗Natur. Zudem traute er wohl der Wirkung der„romantiſchen“ Oper nicht recht und ſuchte darum mit den Mitteln der Berliner Poſſe nachzuhelfen. Zwei Beiſpiele: Dandolo erzählt ſeine Begegnung mit Zampa. Der Urtext lautet:„Ein Wort und du ſtirbſt“. Hier zeigte er ſeine Piſtolen.“ Blum vergröbert das ſo:„Ein Wort und du ſtirbſt. Mein Arm reicht weit“. Ein Arm von der Länge“... Bei Melesville läuft nun Dan⸗ dolo, der furchtſame Glöckner, beinahe ins Meer. Blum verdeutlicht das durch den Zuſatz:„weil ichs für eine große Wieſe hielt, ſo flimmerte mir alles vor den Augen“. Noch ſchlimmer iſt der Ur⸗ berliner mit Daniel verfahren, denn in Daniels Reden herrſcht der Kalauer, unbeſchränkt von Ver⸗ nunft und Charakteriſtik„O heilige Philippine, ſieh“ meine Miene“(S. 50) ſei eine kleine Probe!(Man könnte noch„moderner“ ſagen: O heilige Emma, ſieh mein Dilemmall) Eine neue Belebung der ganzen Oper müßte alſo zunächſt den Urtext wiederherſtellen: das franzöſiſche Luſtſpiel, dann aber auch die Partitur neu einrichten. Herolds Muſik zu Zampa nimmt in muſikaliſcher Qualität etwa den Rang von Aime Majillarts beſten Stücken aus dem Glöckchen des Eremiten ein. Aber Herold hat mehr dramatiſches Feuer, er hält ſich mehr zu der deutſchen Kunſt, zu tinerin verführt, und nun ſteckt„Zampa“ dem Stand⸗ ftuden. Der Graf von Monza hat die junge Floren⸗ d er wir auch Méhuls Joſef zu rechnen gewohnt ſind. Nicht ſelten nähert er ſich Weber, ſo in dem Frauen⸗ das Mittelmeer geführt Herr v. Jagow hat wohl geſtern der Budget⸗Kommiſſion des Reichstages gegenüber erklärt, daß Berlin keinen ſolchen Vertrag unter⸗ Dieſer Vertrag hat ſich jedoch, ohne in einem diplomatiſchen Schriftſtück feſtge⸗ legt zu ſein, doch in Wirklichkeit kundgegeben. Selbſt wo Deutſchland gewiſſe ehrgeizigen Be⸗ ſtrebungen Italiens nicht zu billigen ſcheint, unterſtützt ſie dieſe mittels einer diplomatiſchen Solidarität, welche gewiſſe gemeinſchaftliche Ab⸗ ſichten verrät und die Abſicht, dieſe zu verfolgen. Auf dieſe Weiſe beſtätigt ſich die Dreibundge⸗ präſes, in der Germania(26. April), daß die Konferenz der Präſiden des Verbandsbezirks Breslau, auf der dieſe Erklärung verleſen wurde, ſich nicht für ſie ausgeſprochen, ſondern im Gegenteil einen Beſchluß gefaßt habe, in dem alle auf Schwächung des Berliner Verbandes abzielenden Beſtrebungen als eine ſchwere Schä⸗ digung des vom Kardinal übernommenen Ver⸗ mächtniſſes verurteilt werden. Das Breslauer Interregnum wird von der Kölner Richtung offenbar eifrig ausgenützt, um den letzten Stoß gegen„Berlin“ zu führen. 5 —Der Kampf ums Koalitionsrecht. Zu die⸗ ſem Kapitel erläßt der Vorſtand des Geſamtver⸗ bandes der chriſtlichen Gewerkſchaften Deutſch⸗ lands ſoeben in den Verbandsorganen einen län⸗ geren Aufruf an die geſamte chriſtlich⸗nationale Arbeiterſchaft Deutſchlands, in welchem auf die Beſtrebungen gewiſſer Kreiſe hingewieſen wird, welche darauf ausgehen, das Koalitionsrecht der Arbeiter einzuengen. In dem Aufruf wird ge⸗ ſagt, daß man das weitere Vordringen des Ta⸗ rifgedankens aufhalten wolle. Demgegenüber ſei notwendig, daß die chriſtlich⸗nationgle Ar⸗ eiterſchaft ein entſchloſſenes Vorgehen an den Tag lege und das Verhalten der Polizei bei Ar⸗ beiterkämpfen ſcharf beobachtet werde. Auf die Rechtſprechung der Gerichte bei Streikvergehen ſei beſonders zu achten und der von den Arbeit⸗ gebern da und dorten unter ſich ſelbſt ausgeübte Koalitionszwang müſſe regiſtriert werden. Die chriſtlichen Gewerkſchaften werden in nächſter Zeit ſich beſonders angelegen ſein laſſen, die Gleichgiltigen und Unwiſſenden über die hohe Bedeutung des Koalitionsrechts aufzuklären. — 2= Die Ebernburgſtiftung. Am 2. Jebruar 1914 hatte ſich in Kreuznach ein Ausſchuß gebildet, um eine Stiftung zum Zweck des Ankaufs und der Erhaltung der Ebernburg ins Leben zu rufen. Dieſer Stiftung iſt nun⸗ mehr durch Allerhöchſten Erlaß vom 18. April die landesherrliche Genehmigung erteilt worden. Von einem Mannheimer Leſer wird Uls geſchrieben: Der Einſender benützte die ſchönen Frühlings⸗ tage, die uns der April brachte, zu einer Tour quer durch die Haardt über den Donnersberg nach der Ebernburg. In unvergleichlich ſchöner Lage erhebt ſich die Burg unmittelbar an der bayriſch⸗preußiſchen Grenze, noch auf Pfälzer Gebiet, üher Münſter am Stein und gewährt eine herrliche Ausſicht auf das Nahe⸗ und Alſenztal. An ihrem Fuße ragt das Sickingen⸗ Hutten⸗Denkmal empor mit der Inſchrift: Den Vorkämpfern deutſcher Einheit und Macht. Ganz entzückt aber war ich, als ich von der Höhe des gegenüherliegenden Rheingrafenſteines auf das von ſteil abfallenden Felſen eingeſchloſſene Tal mit den weltbekannten Badeorten Münſter am Stein und Kreuznach hinunterſah. In der Tat darf die Ebernburg als die Wartburg des Weſtens bezeichnet werden, und es lohnt ſich ſehr, dieſe geſchichtlich ſo denkwürdige Stätte aufzufſuchen. Für jeden Proteſtanten aber und jeden Freund einer freiheitlichen Entwicklung muß es eine Freude ſein, daß die Burg jetzt dem Proteſtantismus geſichert iſt. Gerne gab ich für dieſen Zweck auch meinen Beitrag. Es iſt jedoch irrig, wenn in verſchiedenen Blättern von einem Abſchluß der eingeleiteten Hilfsaktion geſprochen wird. Wie man von zuſtändiger Seite erfährt, haben die bisherigen Sammlungen zwar ein erfreuliches Ergebnis gehabt, aber bei der Kürze der Zeit hat nur erſt eine vorläufige Sicherung des Beſitzrechtes an der Ebernburg erreicht wer⸗ den können. Die Sammlungen müſſen noch eifrig und opferwillig fortgeſetzt werden, wenn die endgültige Erhaltung der Burg als geſchicht⸗ liche Stätte ermöglicht werden ſoll. Gaben nimmt entgegen die Geſchäftsſtelle des Ev. Bun⸗ des, Rheinauſtraße 12. Der Aufſichtsrat des Brau⸗ hauſes Tauberbiſchofsheim vor Gericht. Zweiter Verhandlungstag. *Mosbach, 28. April. Bei Eintritt in die Verhandlung wurden zu⸗ nächſt die Protokolle verleſen, welche die An⸗ gaben des Angeklagten Röſer enthalten, die er als Zeuge in dieſer Angelegenheit gemacht hatte. Röſer war nämlich zunächſt zweimal als 3 euge worden. in dem Strafverfahren vernommen worden. Erſt nach der zweiten Vernehmung war auch gegen ihn Anklage erhoben worden. Gleich⸗ zeitig wurden die Protokolle von früheren Ein⸗ vernahmen verleſen, aus denen hervorging, daß ſeine geſtrigen Angaben mit zwei früheren in Widerſpruch ſtehen. Der Angeklagte entſchul⸗ digte die Widerſprüche mit einem Irrtum ſeiner⸗ ſeits. Darauf wurde zum zweiten Punkte der An⸗ klage, zur Bilanzfälſchung, übergegan⸗ gen. Angeklagt ſind hier Feſt, Mößmer, Anniſer, Derr, Link und Hammel. In der zur Anklage ſtehenden Bilanz vom 20. September 1912 und dem Bericht des Aufſichts⸗ rats war angegeben, daß die Bilanzwerte nach ſoliden Abſchreibungen vorgenommen worden ſeien. Die Bilanz war vom Aufſichts⸗ rat geprüft und für richtig befunden worden. Aus dem Reingewinn wurden 5 Prozent Divi⸗ dende verteilt. Mößmer wurde zu dieſem Punkt als Er⸗ ſter vernommen. Er hatte ſeinerzeit beantragt, daß die erſt vorgeſchlagene Dividende von 4½ Prozent auf 5 Prozent erhöht werde. Er erklärte, daß er die Dividendenerhöhung nur befürwortet hatte, weil in einigen Zeitungen ſchon vorher geſtanden habe, daß 5 Prozent verteilt würden. Um die Aktionäre nicht vor den Kopf zu ſtoßen, habe er die Erhöhung be⸗ antragt. Der angegebene Reingewinn hätte die Erhöhung auch zugelaſſen. Er habe feſt geglaubt, die Bilanz ſei richtig und die Verhältniſſe des Brauhauſes gut. Der frühere Direktor Feſt erklärte, daß die Buch⸗ führung ganz allein ſein Buchhalter Martin geführt hatte. Er ſei mit der im Auguſt auf⸗ geſtellten Rohbilanz nach Heidelberg gefahren, habe ſie dort prüfen laſſen, ſei aber auf weſent⸗ liche Unrichtigkeiten nicht aufmerkſam gemacht worden. Die Bilanz vom 30. September 1912 wurde von einem Reviſor aus Nürnberg ge⸗ prüft. Dieſer meinte, es wäre beſſer, wenn keine Dividende verteilt werde. Wenn man aber im Intereſſe des Geſchäftes eine Dividende verteilen müſſe, dann ſollte man höchſtens —3 Prozent verteilen. Ob die Aufſtellung der Bilanz richtig war, habe er, Feſt, nicht be⸗ Urteilen können, da er in kaufmänniſchen An⸗ gelegenheiten, wie er ſchon geſtern angegeben hatte, völlig unerfahren ſei. Das Hopfenkonto ſtand in der Bilanz mit 11100 M. verzeichnet, d. i. zum Einkaufspreis. Die Anklage ſieht darin eine Verfehlung, da die Einſetzung des Einkaufspreiſes des Hopfens nicht zuläſſig wur⸗ Das Hopfenkonto war nach der Anklage um 6000 Mark zu hoch angeſetzt. Feſt gab über dieſen Punkt die Auskunft, daß Martin, ohne ihn zu fragen, dieſe Buchungen vorgenommen habe, auch habe er nicht gewußt, daß der Hop⸗ fen nicht zum Einkaufspreis eingeſtellt werden durfte. Das Bierkonto war richtitg eingeſetzt. Dagegen waren die uneinbringlichen Forderungen nicht abgeſchrieben. Ueber die zu hoch eſetzten anderen Konten konnte Feſt keine Angaden machen. Er gab noch an, daß er gewußt hatte, daß für die Divi⸗ dendenverteilung kein Geld vor⸗ handen war. Die zweite Vernehmung des jetzigen Pro⸗ kuriſten Anniſer wegen der falſchen Dar⸗ ſtellung der, Bilanz nahm längere Zeit in An⸗ ſpruch. Er erklärte, er habe alles aufgeboten, um eine richtige Bilanzfeſtſtellung zu erhalten. Eine richtige Bilanz konnte deshalb nicht ge⸗ macht werden, weil kein Inventarbe⸗ ſtand dar war. Es wan auch ein genaues Inventar nicht aufgeſtellt worden, trotzdem er es mehrfach beantragt und ihm auch verſpro⸗ chen worden war, bis zur Generalverſammlung den Beſtand aufzunehmen. Der Generalver⸗ ſammlung ſind zwei Aufſichtsratsſitzungen vor⸗ ausgegangen, in denen die Bilanz geprüft wurde. Bei der Prüfung der einzelnen Konten mußte man ſich auf mündliche Auskünfte ver⸗ laſſen, da ein Inventar nicht dar war. Der en⸗bloc-Preis der Anweſen war nach der Mei⸗ nung des Angeklagten auf die einzelnen Kon⸗ ten falſch verteilt worden, weshalb er auch 95000 Mark vom Maſchi auf das Ge⸗ bäudekonto überſchreiben ließ. Dieſer Maß⸗ nahme legte er heute eine eing Begrün⸗ dung unter. Bezüglich der Forderungen hatte der Auffichtsrat ſich auf den Vorſtand ver⸗ laſſen, der ſie als gut bezeichnete. Die Wirt⸗ ſchaften ſind meiſt ohne den Aufſichtsrat gekauft Auf Antrag Anniſers hatte der Auf⸗ chor, der den zweiten Akt eröffnet, und in der Bar⸗ karole. Die romantiſch gefärbte Ballade von der Marmorbraut und der Anfang des Quartetts in E (Nr. 4) ſind weitere Beiſpiele. Dagegen müßte man heute das Duett von Camilla und Alfonſo ganz aus⸗ laſſen; es iſt ein Zugeſtändnis aus der Zeit, da Roſſinis Tell triumphierte, da man ſolchen Zier⸗ geſang(ſozuſagen cantata concertante in drei Sätzen der alten Sonatenform) zu hören wünſchte. Auch müßte eine verſtändige Hand den Anfang des letzten Finales bis zum ſiebenten Auftritt(Reklam 3185, Seite 103) nach Originalmotiven von Herold neu re⸗ digieren und den Abſchluß der Oper retouchieren. Die Probe auf dieſen Verſuch wäre, daß niemand dieſe Anderungen bemerkte, ausgenommen die Kenner, denen die Muſik zu Zampa aus den Klavier⸗ auszügen geläufig iſt. Ein neuer Klavierauszug mit dem ganzen Dialog lallerdings nach Reklam) iſt übrigens in der Kollektion Litoff erſchienen. Er iſt ſorgfältig nach der gedruckten Partitur durch⸗ geſehen und enthält auch die Metronom⸗Angaben von Herold, die bei der bekannten Willkür unſerer Zeiten doch einige Beachtung verdienen dürfte. Und noch etwas: Herr Bahling wird die Titelrolle vertreten! Arthur Blaß. Karlsruher Muſikleben. 6. Sinfoniekonzert des Großh. Hoforcheſters: „Missa solemnis.“ „Vom Herzen— möge es zu Herzen gehen“. Dies die Worte, die Beethoven als Geleitſpruch auf die Partitur ſeiner„Missa solenmis“ ſchrieb. Es verdient höchſte Anerkennung und Dank, daß das Groß h. Hoforcheſter die Reihe ſeiner dies⸗ winterlichen Sinfoniekonzerte mit diefem gewaltigen allen Problemen des Lebeus ſich ernſtlich beſchäftigt, um ihre Klarheit gerungen— und dieſes Ringen, das oft wahrhaft gigantiſche Geſtalt gewann, öblſckt aus allen ſeinen Werken. Das iſt es ja vor Allem, was uns Heutige, die wir mehr deunn je erfüllt ſind von der Sehnſucht nach Klarheit in den tiefſten Fragen des Seins, Beethoven als einen Menſchen unſerer Tage erſcheinen laſſen, als habe er erſt geſtern ge⸗ ſchrieben, was heute uns ſo müchtig und urſprünglich bewegt. Auch um die letzten Erkenntmiſſe in den Rätſeln und Zweifeln des Glaubens hat der Meiſter ſtark gerungen, auch dieſe Kämpfe fanden ihren Niederſchlag in vielen ſeiner Schöpfungen, am tiefſten und zugleich getragen von gläubigſter Zuverſicht in dem gewaltigen Werke, das nun geſtern in der Feſt⸗ halle wieder in ſeiner mächtigen, ergreifenden Sprache zu uns geredet hat: der„Missa solemnis“. Es iſt eigenartig, daß Bethoven die Anregung zu dieſem in höchſtem Maße verinnerlichten Werke von Außeu empfing; daß ein äußerer Anlaß— die Inthroniſation ſeines Schülers und Freundes des Erzherzogs Rudolf zum Erzbiſchof von Olmütz— ihn zu dieſer Schöpfung veranlaßte. Allerdings keine Arbeit auf Beſtellung, ſondern geboren aus dem Wunſche, damit dem Freunde einen Beweis dank⸗ barer Geſinnnug zu geben. Und dieſes herzliche, warme Gefühl hat ſein Schaffen zweifellos befruchtet. Ein Reichtum der Empfindungen iſt über dieſes Werk ergoſſen, die wiederklingen in jedes Menſchen Herzen. Welches Glaubens wir auch ſein mögen, die mächtige Sprache der„Missa soleninis“, die hoch über alles Konfeſſionelle hinweg zu einer ergreifenden Zwie⸗ ſprache des Menſchen mit ſeinem Gott ſich erhebt, muß uns zu einem Erlebnis werden. Und wir ſtehen in heiligem Schauer vor dieſer gewaltigen Offen⸗ barung menſchlichen Geiſtes. Vor dieſer höchſten Kunſt! Allerdings hat Beethoven, ergriffen von ſeinen künſtleriſchen Ideen, gerade in der„Missa solemnis“ die Ausführungsmöglichkeit ſeiner Geſtaltungen kaum beachtet. Sein Schaffen kaun nirgends Halt machen. — 8 Alles, was von ihm dargeboten wurde. in Höchſte So iſt denn dieſes Werk von gauz außer⸗ Schwierigkei „er⸗ gewähnlichen ten durchfetzt und erbdeiſcht *— *—— W* — * 7 eerre u N A r n Au SSo gen, daß auch von ſeiten des Aufſichtsrats dusch e Donnerstag, den 30. April 1914. General-Auzeiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten,(Abendblatt) ſichtsrat beſchloſſen, daß der Vorſtand über nicht mehr als 500 Mark verfügen dürfe. Feſt hatte ſich aber um dieſen Beſchluß nicht geküm⸗ mert und bald darauf wieder eine Wirtſchaft angekauft. Wegen der Malzverträge be⸗ fragt, hatte Feſt Anniſer geantwortet, daß der⸗ artiae Verträge nicht beſtehen. Später beim KLonkurs hat ſich jedoch herausgeſtellt, daß Malzverträge wirklich abgeſchloſſen worden waren, von denen der Aufſichtsrat nichts wußte. Ohne Wiſſen des Auſfſichtsrats iſt auch ein Reviſor aus Nürnberg zur Prüfung der Bilanz berufen worden. Der Reviſtons⸗ bericht ging dahin, daß alles in Ordnung und die Bilanz richt ig aufgeſtellt ſei. Anniſer hatte dann im Aufſichtsrat vorgeſchla⸗ einen Reviſor die Bilanz geprüft werde, ißt aber mit ſeinem Vorſchlag nicht durchgedrungen. Die Geldknappheit war erſt nach dem Aus⸗ ſcheiden Anniſers aus dem Auffichtsrat, das an⸗ läßlich der Generalverſammlung durch Hinaus⸗ ſtimmen erfolgte, eingetreten. Durch eine zweite Hpypothek, die von der Süddeut⸗ ſchen Volksbank in Ausſicht geſtellt war, wäre nach der Anſicht von Anniſer ein ruhiges Ar⸗ beiten und Fortſchreiten geſichert geweſen. An⸗ niſer erachtete den Konkurs für nicht ge⸗ rechtfertigt und war der Meinung, daß man ganz gut ein Arrangement hätte treffen kön⸗ nen. Der Angeklagte Hammel hat, wie er er⸗ klärte, bei der ganzen Geſchichte 100 000 M. verloren. Er hatte keine Dividende gewollt; trotzdem hatte auch er unterſchrieben, weil die andern auch unterſchrieben hatten! Das Brau⸗ haus Tauberbiſchofsheim iſt jetzt wieder um die erſte Hypothek an ſeine Mutter übergegan⸗ — der er zuſammen das Geſchäft be⸗ beiht. Der Angeklagte Derr bekundete, daß er nur im Intereſſe ſeiner Schweſter, die durch den Verkauf der Volkſchen Brauerei Aktionärin geworden war, Aufſichtsrat ſbeigebreten war. Auch er hatte die Bilanz für richtig ge⸗ halten und verſteht im übrigen von kaufmän⸗ niſcken Geſchäften ſo gut wie nichts. Auch Links Ausführungen gipfelten darin, daß er der Meinung war, die Bilanz ſei richtig aufgeſtellt. Von einer Reviſion war ihm über⸗ haupt nichts bekannt geworden. Damit war, lt.„Heidelb. Tagbl.“, die Ein⸗ vernahme, die ſich auf die Bilanzfälſchung er⸗ ſtreckte, abgeſchloſſen. Es wurde dann in die eingetreten. In Nachmittagsſitzung gab zunächſt Möß mer eine Erklärung dahin ab, daß Anniſer deshalb aus dem Aufſichtsrat hinausgeſtimmt worden ſei, weil behauptet worden war, daß An⸗ niſer einſeitige Intereſſen vertrete. Weiter ſtellte Staatsanwalt Hollerbach an Möß mer die Frage, ob es richtig iſt, daß er bei einer Reviſion bei Röſer in Mergentheim dieſem in der Nacht im Auto Wertpapiere überbracht hatte. Das wurde zugegeben. Röſer hatte dazu die Ver⸗ anlaſſung gegeben. 5 Daunn wurde in die Behandlung der Vergehen gegen die Konkursordnung eingetreten. Die Anklage legt Feſt zur Laſt, daß er über⸗ mäßige Summen verbraucht habe. Das Brauhaus Taniberbiſchofsheim hat in den 1½ Jahren ſeines *— Beffehens Aufwendungen von zuſammen 498 371 Mark gemacht. Ferner wurden die Wirtſchafts⸗ anweſen„zum Württemberger Hof“ in Weickers⸗ heim und„zum Löwen“ in Wertheim gekauft; erſteres für 50 500 M. unter Uebernahme einer Hypothek von 30 000 M. auf den Kaufpreis, letzteres für 38 500 M. unter Uebernahme einer Hypothek von 22 000 M. auf den Kaufpreis. Die Anklage bezeichnet von den Aufwendungen diejenigen für maſchinelle Anlagen, Stahlbottiche und Neubau⸗ ten großenteils, diejenigen für das Perſonenauto klafſigen, unermüdlichen und begeiſterten Dirigenten, geſtrigen Wiedergabe und den Erwerb der Wirtſchaften„Württemberger Hof“ in Weickesheim und„zum Löwen“ in Wert⸗ heim völlig unnötig. Feſt erklärte hierszu, daß ſchon, bevor er nach Tauberbiſchofsheim kam, die Pläne für die Bauten angefertigt worden geheißen worden waren. Im übrigen gab Feſt zu den einzelnen Poſten, bei denen unnötige Aufwen⸗ dungen angenommen waren, Erklärungen dahin ab, daß alle dieſe Bauten notwendig geweſen waren, weil mit einem Bierabſatz von 30 000 Hektolitern gerechnet worden war. Auch das Per⸗ ſonenauto für 6200 M. ſei notwendig geweſen, 5 erſtens ſehr weit auseinander weil die Kunden waren, ſie aber auch von einem Fachmann gut⸗ lagen und die Konkurrenz für den Kundenbeſuch auch ein Automobil beſaß. Das Auto war vom Auf⸗ ſichtsrat abgelehnt worden, trotzdem wurde es aber von Feſt doch angeſchafft. Feſt bekundete heute, daß bezüglich der Baukoſten Röſer erklärt hatte, daß Geld vorhanden ſei und man nicht ſo vorſichtig zu ſein brauche. Alle dieſe Bauten wur⸗ den ausgeführt, trotzdem man ſich im Aufſichtsrate oft die Köpfe darüber zerbrochen hatte, wo man Geld zum Bauen herbekomme. Feſt war nach ſeiner Angabe der Meinung, daß die Bankkomandite für das Geld ſorgen werde. Anniſer erklärte weiter, daß er immer ge⸗ bremſt und auch oft die Speſen von Feſt zu hoch befunden habe. Deshalb war die Span⸗ nung zwiſchen Anniſer und Feſt ausgebrochen, die zum Austritt Anniſers aus dem Aufſichtsrate ge⸗ führt hatte. Gegen die Verdächtigung, einſeitige Intereſſen vertreten zu haben, verwahrte ſich An⸗ niſer entſchieden. Feſt wird ferner beſchuldigt, die Handels⸗ bücher unordentlich geführt und die Bilanz nicht rechtzeitig gemacht zu haben. Endlich hatte Feſt Mößmer veranlaſſen wollen, der da⸗ mals übrigens längſt nicht mehr dem Auſfſichts⸗ rate angehörte, dem Paragr. 5 ſeines Anſtellungs⸗ vertrags eine ſolche Faſſung zu geben, als ob Feſt dem Brauhaus ſeine Kaution in Bar geſtellt und deshalb Anſpruch darauf hätte, ſie auch in barem Geld und nicht in wertloſen Brauhaus⸗ aktien zurückbezahlt zu erhalten. Mößmer hatte aber Feſt geſchrieben, daß er ſich auf ſo etwas nicht einlaſſe und hat ihm ſpäter den Vertrag zurück⸗ geſandt. Damit waren die Anklagepunkte ſämtlicher An⸗ geklagten erledigt. Es wurde hierauf zur 5 Zeugeneinvernahme geſchritten. Als erſter Zeuge wurde Fabrikdirektor Möller aus Tauberbiſchofsheim, der als Reviſor bei der Gründung des Brauhauſes fungiert hatte, vernommen. Er gab den Vorgang der Gründung und alle näheren Umſtände ausführlich an. Feſt hatte bei der Gründung auf die Frage, ob das Geld auch wirklich der Aktiengeſellſchaft Brauhaus Tauberbiſchofsheim gehöre, geantwortet,„ſelbſt⸗ verſtändlich gehört das Geld der Aktiengeſellſchaft!“ Zeuge Kaufmann Grön aus Tauberbiſchofs⸗ heim hatte als zweiter Reviſor fungiert. Er machte im weſentlichen die gleichen Angaben wie Möller. Davon, daß die 125 000 M. nicht Eigentum der Aktiengeſellſchaft waren, hatte er erſt kurz vor dem Konkurs des Brauhauſes erfahren. Juſtizſekretär Waldvogel, der die Gründung eingetragen hatte, wurde zunächſt unbeeidigt ver⸗ nommen. Er bekundete, daß bei ihm Mößmer ge⸗ weſen war und ſich nach den Gründungsberichten und all dem, was dazu nötig war, erkundigt hatte. Bei der Eintragung hatte Waldvogel nach ſeiner Bekundung das Protokoll wörtlich verleſen, ſo daß die enweſenden Gründer nicht imUnklaren darüber ſein konnten. Nach Feſtſtellung einiger Einzelheiten wurde Zeuge Waldvogel nachträglich vereidigt. Nach der Vernehmung dieſes Zeugen wurde um 7 Uhr die Verhandlung auf Mittwoch vertagt. Aus Stadt und Land. Mannheim, den 30. April 1914. Rezitationsabend des Jung⸗ liberalen Vereins. Jungliberale Verein Mannheim nahm geſtern von ſeinem liebwerten Parteifreunde, Herrn Hofſchauſpieler Karl Schreiner, der belannt⸗ lich mit Schluß der Theaterſaiſon nach Weimar überſiedelt, Abſchied durch einen Rezitations⸗ a bend, der in ſeinem Verlauf den Jungliberalen Verein und den Gefeierten in gleicher Weiſe ehrte. Es war ein Abend, der zu den gelungenſten ge⸗ hörte, die der Verein veranſtaltet hat. Schon der Beſuch des unteren Saales des Liedertafelheims, der ſich ſchier als zu klein erwies, zeugte von der Beliebtheit des Herrn Schreiner im Kreiſe ſeiner Parteifreunde. Nicht nur die Mitglieder des Jung⸗ liberalen Vereins waren mit ihren Damen unge⸗ mein zahlreich erſchienen, ſondern auch der Natio⸗ nalliberale Verein und der Liberale Arbeiterverein waren ſtark vertreten. Der Vorſitzende des Jungliberalen Vereins, Herr Hauptlehrer L. Haas, hieß die Erſchienenen herz⸗ lich willkommen. Kein politiſches Thema, ſo führte Der der Redner aus, hat uns zuſammengeführt, ſon⸗ dern die holde Kunſt. Wie Sie alle wiſſen, wird unſer Parteifreund, Herr Hofſchauſpieler Karl Schreiner, am Ende der Spielzeit Mannheim verlaſſen, um nach Weimar überzuſiedeln. Herrn Schreiners Weggang wird uns Allen ſehr nahe gehen, denn wir haben ihn während ſeiner ſechs⸗ jährigen hieſigen Tätigkeit nicht nur als hervor⸗ ragenden Künſtler, ſondern auch als treuen Men⸗ ſchen kennen und ſchätzen gelernt, als einen Mann von durch und durch nationaler Gefinnung.(Leb⸗ hafte Zuſtimmung.) Als die Nachricht bekannt wurde von dem Weggange des Herrn Schreiner, wurde von verſchiedenen Seiten der Wunſch ge⸗ äußert, man möchte einen Rezitationsabend ver⸗ anſtalten, um noch einmal im Kreiſe Gleichgeſinn⸗ ter mit Herrn Schreiner zuſammen zu ſein. Wie ſehr man mit der Anregung recht gehabt hat, zeigte der glänzende Beſuch des Abends.(Starker Beifall.) Als Herr Hofſchauſpieler Schreiner nunmehr ans Vortragspult trat, wurde ihm eine ſo herzliche Ovation bereitet, daß es ſich der Ge⸗ feierte nicht verſagen konnte, ebenfalls einige Worte an die Anweſenden zu richten. Herr Schrei⸗ ner ſprach ebenfalls ſeinen Dank für den zahl⸗ reichen Beſuch aus. Als es ſich ſ. Z. entſchieden habe, daß er Mannheim verlaſſen ſollte, ſei es ihm natürlich aus verſchiedenen Gründen außerordent⸗ lich ſchmerzlich geweſen. Das Weggehen falle ihm umſo ſchwerer, da ſich gerade in der letzten Zeit gezeigt habe, wie viele Freunde er ſich hier er⸗ worben habe. Zum Schluß ſprach der Redner ſeine große Freude darüber aus, daß ſich trotz des ſchö⸗ nen Wetters ſo Viele eingefunden hatten.(Starker Beifall.) Und nun begannen die Rezitationen. Herrn Schreiners Rezitationskunſt iſt ſo allgemein be⸗ kannt, daß es genügt, wenn wir konſtakieren, daß auch diesmal ſeine Gaben eine zündende Wirkung erzielten. Erſt gab es etwas Ernſtes. Es griff ſo ſehr ans Herz, daß ſich der Beifall nur ſchüchtern zu äußern wagte. B. v. Münchhauſen, Peter Roſeg⸗ ger, Frida Schanz, Julius Wolff und Biedermeier kamen in der erſten Abteilung, der ſeriöſen, mit wahren Perlen ihrer Muſe zum Wort. Aber dann gab es überaus luſtiges und drolliges, ſo überaus humorvolles, daß die Lachſalven und der Beifall nur ſo durch den Saal dröhnten. Es wäre unrecht, wenn wir von den Sorgenbrechern, die von Herrn Schreiner in ſo unübertrefflicher Weiſe geſpendet wurden, einen als beſonders gut herausgreifen wollten. Alle ohne Ausnahme übten die gleiche Hei⸗ terkeitswirkung aus. Wir hörten nacheinander Rud. Baumbach, Otto Sommerſtorff, Rideamus, Wilhelm Wolters, Georg Kleinecke, Max Möller und Joh. Trojan. Gern hätte man Herrn Schreiner noch lange zugehört, aber auch der höchſte Genuß muß ein Ende nehmen. Die Pauſen zwiſchen den drei Abteilungen wurden durch nicht minder vor⸗ zügliche Gaben der Pianiſtin Frl. Fiſcher aus⸗ gefüllt, die ebenfalls großen Beifall erzielte. Herr Hauptlehrer Haas konnte in ſeiner Schlußanſprache feſtſtellen, daß Herrn Schreiner bereits durch den außerordenklichen Beifall der Dank ausgeſprochen worden ſei. Er wolle dieſen Dank aber doch auch ſeinerſeits zum Ausdruck bringen. Er glaube im Sinne Aller zu ſprechen, wenn er ſage, daß der Abend mit beſonderer Deut⸗ lichkeit gezeigt habe, welch hervorragenden Künſt⸗ ler und Geſtalter man in Herrn Schreiner ver⸗ liere.(Lebhafte Zuſtimmung.) Er glaube, Allen werde ſich die Frage aufgedrängt haben: Mußke es ſein, daß wir Herrn Schreiner berlieren ſollen? Aber das Schickſal ſei ſtärker und ſo müſſe geſchie⸗ den ſein. Möge Herrn Schreiner in ſeinem neuen Wirkungskreis eine gleich große Zahl von Ver⸗ ehrern beſchieden ſein und zugleich ein vollſtändiger Erſatz für den hieſigen Aufenthalt. Man werde Herrn Schreiner nicht vergeſſen. Möge er auch ſeine Mannheimer Freunde im Andenken behalten. Und wenn er einmal wieder hierher kommen ſollte, werde man ihn natürlich mit Freuden begrüßen. Dieſen herzlichen Worten folgte geradezu demon⸗ ſtrativer Beifall, der Herrn Schreiner noch zu einigen nicht minder herzlichen Abſchiedsworten Veranlaſſung gab. Der Weg, ſo führte der Redner ſichtlich bewegt aus, werde ihn ſicher wieder beſuchs⸗ weiſe in die hieſige Gegend führen und ſo hoffe er heute ſchon ſagen zu können:„Auf Wiederſehen!“ (Stürmiſcher Beifall.) Auch wir hoffen zuverſichtlich, daß wir den lie⸗ ben Parteifreund und ſo ungemein ſympathiſchen Menſchen nicht das letzte Mal im Kreiſe der An⸗ hänger der nationalliberalen Sache begrüßt und uns an ſeiner Kunſt ergötzt haben! 20ſtündige Dauerfahrt des Militärluftſchiffes„Sc.“. Die Reparatur des Militärluftſchiffes„SL II“ wird ſchneller beendigt ſein, als man anfänglich angenommen hatte. Wie uns von der Luftſchiff⸗ werft Rheinau mitgeteilt wird, iſt der Luft⸗ kreuzer vorausſichtlich bereits heute abend wieder fahrtbereit. Es wird nur noch auf das Gas gewartet, das bis jetzt noch nicht eingetrof⸗ fen iſt. Das Wetter war bisher ſo ungünſtig, daß man nicht vorausſagen konnte, wann das Luftſchiff wieder abfährt. Mannheim⸗Liegnitz. Man ſchreibt uns aus Liegnitz: In Lieg⸗ nitz wird„S. L. 2“ porausſichtlich einige Zeit„in Garniſon“ kommen, um der dort ſtationierten 2. Kompagnie des gl. preußiſchen Luftſchiffer⸗Ba⸗ taillons Nr. 5 als Uebungsſchiff zu dienen. Wer hätte wohl in Mannheim oder in Liegnitz daran gedacht, daß beide Städte einmal auf ſolche Weiſe zueinander in Beziehungen treten wür⸗ den. Denn es iſt doch klar, daß man ſich in Liegnitz, wo z. Zt. der Zeppelinkreuzer„Z. 6“ ſtationiert iſt, ſehr lebhaft für die Heimat des neuen Schütte⸗Lanz⸗Kreuzers intereſſiert. Seit Monaten weiß man am Strande der Katzbach ſchon, daß ein Schütte⸗Lanz vom ſchönen Rhein⸗ und Neckarſtrande nach Liegnitz kommen wird, und man iſt ſehr geſpannt darauf, wie der Mannheimer Typ des Luftkreuzers ausſehen wird, ob er auch ein ſo eleganter ſicherer Segler der Lüfte ſein wird, wie die rieſigen Zeppeline, die bisher in der Liegnitzer Luftſchiffhalle Unter⸗ kunft fanden. 15 Mannheim— Liegnitz! Welche Entfernung welcher Unterſchied. Wer mit dem D⸗Zug vo Mannheim über Eberbach und Würzburg durch ſchöne Frankenland, über die„ſchiefe Ebene“ hinauf durchs Fichtelgebirge, durch Vogkland und über Dresden nach Schleſten fährt, hat einen richtigen Begriff von dem Unterſchied Eines aber haben beide Städte gemeinſam: beide Und da kommt auch wieder ſo ein ſichtbares Band von Oſt nach Weſt: man hübſche Detaflſtück des alten Liegnitzer Sta parks iſt in der Mannheimer Gartenbau⸗Ausſt lung erlauſcht worden, die natürlich auch von Liegnitzern geſehen worden iſt. Nicht nur Mann⸗ heim hat Liegnitz zum Vorbild gedient, auch Karlsruhe und Darmſtadt haben Antei daran, wenn in Liegnitz Gartenanlagen par excellence geſchaffen wurden. Hat doch beiſpiel weiſe der Seeroſenteich im Karlsruher Stadt⸗ garten der Liegnitzer Gartenverwaltung Anlaß gegeben, den größten heizbaren Teich des euro päiſchen Kontinents anzulegen. Es gibt in Liegnitz wohl hunderte von Kau leuten, die früher oder vor gar nicht langer Zeit in Mannheim in Stellung waren, denn in Mannheim„konditioniert“ zu haben, di auch bei uns im Oſten etwas, weiß man den rieſigen Mannheimer Handels⸗ und 4 51 ſtriebetrieb Mannheim⸗Ludwigshafens auch 5 lich der Elbe gebührend einzuſchätzen. Wie die Beziehungen zwiſchen Schleſien und Mam heim ſiltd, geht wöhl nicht am wenigſten hervor, wie oft man ſich beſonders in B lau ſchon um gute durchgehende 1 e manche Sehnſucht wird am Katzbachſtrande ſchöne Badener Land zu erreichen ſu allen unvergeßlich iſt, die einmal dort w * Kino⸗Kultur und ⸗Recht. Klein war die der Zuhörer, die ſich geſtern im Bernhardusf dem von der Süddeutſchen Inter vereinigung des Kinogewerbes ve ſtalteten Vortragsabend eingefunden Als erſter Redner ſprach der Aſſiſtent unſerer ſoll eine würdige Aufführung zu Stande kommen. AUnd man kann mit Freuden anerkenen, daß der erſte Hofkapellmeiſter Fri 11 Cortolezis mit der issa solemnis“ eine künſt⸗ lleriſche Tat erſten Ranges vollbracht hat, Die ernſte Arbeit, die er mit dem Chor— der ſich aus einge⸗ ladenen Damen, dem Sexauer⸗Nowackſchen Frauen⸗ chor, dem Damenchor des Hoftheaters u dem Lehrer⸗ geſangverein zuſammenſetzte— dem Orcheſter und den Soliſten geleiſtet hatte, zeigte ſich geſtern, da alle Faktoren ihre Aufgaben beherſchten. Die ſchweren Chöre, in denen Beethoven die einzelnen Stimmen auf immer neu verſchlungenen, oft kaum gangbaren Wegen führt, rauſchten kräftig und voll Wohlklang daher, die Stimmen friſch und ſicher; die Einſütze kamen genau, überall das Gefühl des Ueberlegenen. Prüchtig waren auch die Leiſtungen der vier Soliſten, Beatrice LTauer⸗Kottlar, Marg. Bruntſch, Hans Siewert und Max Büttner. Ihre vor⸗ üglichen, tragfähigen Stimmen klangen tonſchön zu⸗ ſammen, an einigen wenigen Stellen wäre eine größere Klarheit in der Stimmführung zu wünſchen geweſen. Das Hoforcheſter ſpielte ſeinen ſchwierigen Part in der bei ihm gewohnten Vollendung. Im Sanctus erklang in Wohllaut und Süße die Solo⸗ violine des Hofkonzertmeiſters Deman, der mit ſeinem prüchtigen Spiel tief ergriff. Das zahlreiche Publikum ſpendele wirkenden, vorab dem ausgezeichneten Cortolezis herzlichſten Beifall Am nächſten Freitag findet in der Feſthalle eine Wiederholung der„Missa solemnis“ als Volks⸗ konzert mit ermäßigten Eintrittspreiſen zu Gunſten der Friedr. Kloſe Stiftung(ünterſtützungs⸗ aſſe) des Hoforcheſters ſtatt. W. den Mit⸗ Leiter das Repertoir des Münchener Künſtlertheaters. Wle uns aus München gedrahtet wird, hat die Leitung des Münchener Künſtler⸗ die bekanntlich aus der Direktion mann vom Düſſeldorfer Schauſpielhaus und dem Münchner Profeſſor Georg Fuchs gebildet iſt, nunmehr das Re⸗ pertoir für die Sommerſaiſon feſtgeſetzt. Es ſollen zur Aufführung gelangen: Shakeſpeares „Sturm“, Goethes„Iphigenie“, Ibſens „Peer Gynt“ und zwei Stücke des Euri⸗ pides. Ferner iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß die Komödie„Schneider Wibbel“, die im Düſſeldorfer Schauſpielhaus„entdeckt“ wurde, auch im Münchner Künſtlertheater zur Auf⸗ führung gelangt. Das Stück wird für München von dem bekannten Münchner Schriftſteller Georg Queri eigens bearbeitet. Doch iſt es auch möglich, daß ſeine Münchner Auffüh⸗ rung an einer anderen Münchner Bühne zu⸗ ſtande kommt. Ein neues Theater in Wien. Am erſten Mai gelangt in Wien ein neues Theater zur Eröffnung. Sein Leiter iſt Joſ. Jarno, der ſchon einige Bühnen in Wien leitet. Sein neues Haus iſt in der Joſephſtadt gelegen und führt den Namen:„Wiener Stadttheater“. Es wird zu den größten Theatern Wiens gehören. Sein Erbauer iſt Oskar Kaufmann, der in Berlin das Hebbeltheater und Eines⸗Theater am Nollen⸗ dorfplatz gebaut hat. Das„Wiener Stadt⸗ theater“ nähert ſich im Stil dem Berliner Eines⸗Theater. Als Eröffnungsvorſtellung iſt Strindbergs„Wetterleuchten gewählt worden 25fährige Mitgliedſchaft an der Dresdener Hofuper. Am 1. Mai vollenden ſich, wie unſer Dres⸗ dener Mitarbeiter ſchreibt, 25 Jahre, daß Frau Marie Wittich, eine unſerer hervorragend⸗ ſten dramatiſchen Sängerinnen, die insbeſon⸗ dere Wagnerſche Geſtalten in idealer Weiſe zu verkörpern weiß, an der königlichen Hofoper tätig iſt. Der König hat aus dieſem Anlaß Frau Wittich zum Ehrenmitglied der königlichen Hofoper ernannt. Der General⸗ intendant Graf Seebach hat der Jubilarin in in einem perſönlichen Schreiben die Ehrenmit⸗ gliedſchaft mitgeteilt und damit gleichzeitig die Glückwünſche der Generalintendanz verbunden. Sigrid Arnoldſon in Neuſtrelitz. Anläßlich der Verlobung der Herzogin Marie zu Mecklenburg⸗Strelitz mit Prinz Ernſt zu Lippe fand im Hoftheater zu Neuſtrelitz ein Galakonzert ſtatt, in welchem Sigrid Ar⸗ noldſon ſtürmiſch gefeiert wurde. Nach der großen„Traviata“⸗Arie wurde die Diva in die Hofloge gebeten, wo die Großherzogin Gliſabeth ihr den vom Großherzog Adolf Friedrich verliehenen Orden für Kunſt und Wiſſenſchaft erſter Klaſſe in Gold überreichte, eine der ſeltenſten Aus⸗ zeichnungen. Regers Nachfolger. Als Nachtoſaer für den am 1. Juli aus einem Amte ſcheidenden Max Reger, wird Profeſſor Stein in Jena genannt.(Prof. Stein iſt geborener Heidelberger Schüler und langjähriger Aſſiſtent von Prof. Wolfrum. Er iſt verheiratet mit der Toch⸗ ter von Erz. Czerny.) traufführung im Völkerſchlachtdenkmal. Im Innern kam Hans Sitts„Koyptageſang“ durch den Leipzioer Lehrergeſangverein zur Urauf⸗ Grundlage des Völkerſchlachtmonumentes führung. Das eigens für das ſtimmungsvolleü in einem Hymnus„Heilig, heilig iſt dieſer Or Die Kompoſition zeigte eine ſtarke Monume talität. Profeſſor Hans Sitt iſt bekanntlich Lehrer am Leipziger Konſervatorium tätig. Ein Silberſchatz der Stadt Augsburg. Ein unbekannter Spender hat der freien Reichshauptſtadt in Erinnerung a⸗ erſten Beſuch des Königs Ludwig zu einem modernen S einen Tafelaufſatz geſpendet, deſſen Kom den berühmten Augsburger Kunſthrunn dergibt, und desgleichen einen Pol hervorragende Werke Augsburger ſchmiedearbeit. Ein Wunderkind im Pariſer Salon des Artiſtes. Ein ſeltener Fall von künſtleriſcher Frühreife beſchäftigt die Pariſer Kunſtkreiſe. Die 14jäh⸗ rige Tochter des Pariſer Arztes Dr. Vitoz vollendete ohne fremde Beihilfe eine Skulptur, ein Kind, das ſeine Puppe einſchläfert. Dieſe Gruppe wird nach dem einſtimmigen Beſchluß des Komitees im Salon des Artiſtes ausgeſtellt, Die neuen Galerien des Britiſchen Muſeums. Nach nahezu ſiebenjähriger Arbeit iſt neue große Flügel des Britiſchen Mu vollendet und wird morgen durch das br Königspaar feſtlich eröffnet werden. Der Innere des Denkmals komponierte Werk gipfelt! Seite. Geueral-Anzeiger.— Badiſche Aeneſte Aachrichten.(Abendblatt) Donnerstag den 30. April 1914. halle, Herr Dr. W. Storck. Seine ſehr intereſſan⸗ ten Ausführungen galten der Betrachtung des Kinos vom rein äſthetiſchen Standpunkte aus und ſeiner Geſtaltungsmöglichkeit. In dem Abtrag, den der Kino dem Theater macht, iſt wohl keine bedauerliche Tatſache zu ſehen, ſondern der Kino ſcheidet mög⸗ licherweiſe das Publikum und wirkt hier reinigend. Er wird immer eine Welt für ſich bleiben, eine Welt der Unterhaltung, die des äſtethiſchen Einfluſſes aber nicht zu entbehren braucht. Dem Kino kehlt die geiſtige Differenziertheit, deshalb, ſollte man Werke, wie„Hamlet“ und„Parſival“ oder Dramen großer Dichter nicht verfilmen, derartige Entgleiſungen blei⸗ ben hoffentlich nur Jugendſünden. Der Kino ſcheidet die Kategorie der Unmöglichkeiten aus. Es iſt ſeine Aufgabe, aus ſeiner Geſetzmäßigkeit heraus ſich Eigenes zu formen. Man muß von dem zukünftigen Kino berlangen, daß er die Wirkungen der einzelnen Bilder gut ausgleicht, daß die Bilder logiſch ein⸗ wandfrei mit der Handlung verknüpft ſind und daß die heute zum größten Teil ſchauerlichen Zwiſchen⸗ texte entweder ganz in Wegfall kommen oder evtl. durch eine dem Film vorauszuſchickende Dispoſit'on erſetzt werden. Zeitliche und räumliche Verhältniſſe müſſen einer Geſetzmäßigkeit entſprechen. Der Muſik flällt im Kinod eine ganz beſonderue Aufgabe zu. Sie wirkt gewiſſermaßen narkotiſch auf die anderen Ge⸗ fühle des Menſchen, während der Film ſelbſt nur das Auge beſchäftigt. Das in letzter Zeit wieder vielfach i vorgeführte Kinotophon iſt äſthetiſch eine Unmöglich⸗ keit. Für die Wiſſenſchaften ſind die Films von großer Wichtigkeit. Man muß an den Kino die For⸗ derung ſtellen, daß er ſich einer Objektivierung der Wirklichkeit befleißige. Das Reich des Kinos iſt uner⸗ Förderung des Kinogewerbes gearbeitet wird, wird — der Kino auf dem weiten Felde der Kultur am rech⸗ 2 ten Platze ſtehen. Nach dem ſehr beifällig aufgenom⸗ menen Vortrag ſprach der Syndikus der Vereinigung, Herr Rechtsanwalt Max Homburger⸗Karlsruhe über das Kinorecht. Er wendet ſich gegen die unglückliche Kinozenſur, der er neben dem Publikum die Schuld an den Mängeln, die dem Kino auhaften, 95 zuſchreibt. Eine Zenſur darf nicht verbieten, wenn es ſich lebiglich um Geſchmackloſigkeiten handelt, ſie ſollte nur da wirken, wo es ſich um Films handelt, die verrohend und entſittlichend wirken können. „Gegen das heutige Zenſurverfahren erheben die Kinointereſſenten Proteſt und ſie verlangen geſetzliche Regelung durch eine einheitliche Zenſur. Weiter wehren ſie ſichk gegen das Reichskinogeſetz, das ihr Gewerbe gleichſtellt mit Schauſtellern und Tingel⸗ tangelleuten, und ihnen die Möglichkeit nimmt, die Keinovorführung als Kunſt bewerten zu laſſen. Was das Programm ſelbſt und die Reklame anbetrifft, welch letztere wirklich keinen Anſpruch auf äſthetiſches Empfinden machen kann, iſt zu bemerken, daß das Publikum daran ſelbſt ſchuld iſt. Die Kinointereſſen⸗ ten haben ſelbſt das ehrliche Beſtreben, die Kinpkunſt zu heben, um allen künſtleriſchen Anforderungen * genügen zu können. Um dieſes Vorhaben durchſetzen zu können, um Schund und Geſchmackloſigkeit aus Programm und Reklame zu verdrängen, bedarf es aber auch der tatkräftigſten Unterſtützung des Publi⸗ kums und der verſchiedenen Parteien. Auch dieſer Referent, der wegen vorgerückter Zeit ſeinen Vortrag ſehr kürzen mußte, fand herzlichen Beifall. pp. * Verkehrsnotiz. Die vom 1. Mai bis einſchl. 20.“ September an den Schaltern des hieſigen Hauptbahnhofes zur Ausgabe kommenden ommerkarten von Mannheim nach, Heidelberg und zurück ſind an Sonn⸗ und Feiertagen zur Benützung der Eilzüge Nr. 67 Mannheim ab.53 Uhr nachm., Nr. 35 Mann⸗ heim ab.37 Uhr nachm. nur gegen! Löſung von Schnellzugszuſchlagskarten gültig. Die Ausgabe der Sommerkarten erfolgt an den Sonntagen ſowie an den Feiertagen Chriſti Himmelfahrt, Pfingſtmontag und Frohnleich⸗ namstag während des ganzen Tages an den übrigen Tagen nur zu den nach 12 Uhr mittags verkehrenden Zügen. Schnellzug D 30 an 12.05 Uhr abends iſt zur Benützung mit Sommer⸗ karten gegen Löſung von Schnellzugzuſchlags⸗ karten zugelaſſen. Das Feſt der filbernen Hochzeit feiert heute Herr Johannes Mack mit ſeiner Ehefrau Ka⸗ roline, geb. Lang. * An die Freunde der Propaganda⸗Marke in Mannheim und Ludwigshafen. Man ſchreibt uns: JIn allen größeren Städten haben ſich die Freunde und Sammler von Propaganda ⸗Marken (Ausſtellungs⸗, Gelegenheits⸗, Reklame⸗Marken) im Intereſſe ihrer Liebhaberei zuſammengeſchloſſen. Auch Mannheim und Ludwigshafen beherbergen eine große Zahl von Freunden dieſer Erzeugniſſe der graphiſchen Kleinkunſt. Es wäre nun ſehr wünſchenswert, wenn ſich dieſe auch hier zuſam⸗ menfinden würden, um den ſchönen Sport zu pflegen, Anregungen zu geben und zu empfangen, gute Tauſch⸗ und Kauf⸗Gelegenheiten zu ſchaffen uſw. Einige eifrige Sammler möchten daher hier⸗ mik einen baldigen Zuſammenſchluß anregen und laden alle Freunde der Sache zu einer Zuſammen⸗ ... ͤdccßßß ͤ meßlich groß und wenn an der Verfeinerung und kunft auf Freitag, den 1. Mai, abends 8½% Uhr, in den„Zähringer Hof“(Q 2, 9/10) ein. Wir hoffen, daß wir mit dieſer Einladung den Wünſchen zahl⸗ reicher Sammler in Mannheim und Ludwigshafen entgegenkommen und daß recht viele Anhänger unſeres Sammelſportes dieſer Einladung Folge leiſten werden. Das Feſt der goldenen Hochzeit feierten in Hüffenhardt die Eheleute Ludwig La u⸗ mann. 5 Polizeibericht vom 30. April. Unfälle. Am 29. ds. Mts. fiel einem Fuhr⸗ mann von hier in einer Fabrik in der Schwetzinger⸗ ſtraße ein 16 Zentner ſchwerer gußeiſerner Ring beim Anhängen an einen Kran auf die Bruſt, wo⸗ durch er innerlich ſchwer verletzt wurde.— Einem 33 Jahre alten verheirateten Hafenarbeiter von Ludwigshafen ſtürzte am 28. ds. Mts. im Mühlauhafen hier ein ſog. Selbſtgreifer auf den linken Fuß, ſo daß dieſer ſtark gequetſcht wurde. Die Verletzten mußten in das Allg. Kran⸗ kenhaus aufgenommen werden. Betriebsſtörung. Geſtern vormittag 11½ Uhr löſte ſich an der Friedrichsbrücke eines der Vorderräder eines mit Pflaſterſteinen beladenen Rollfuhrwerks und kam letzteres auf das Straßen⸗ bahngleis zu liegen. Es entſtand hierdurch eine halbſtündige Verkehrsſtörung. Verhaftet wurden 20 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungenn. Vergnügungen. Das Reſtaurant„Durlacher Hof“ eröffnet die diesjährige Sommerſaiſon mit einem heute abend ſtattfindenden großen Konzert. Die allgemeine Beliebtheit, deren ſich dieſes zentral gelegene Re⸗ ſtaurant am Fruchtmarkt erfreut, wird auch im Laufe dieſes Sommers zur Geltung kommen. Herr Reſtaurateur H. Förſchner bietet die Gewähr für gute Bewirtung. Neues aus Ludwigshafen. *Der Wehrbeitrag der Stadt Ludwigshafen be⸗ giffert ſich, wie wir erfahren, auf ungefähr 400 000 Mark. Die Höhe des Steuerkapitals, aus dem der Wehrbeitrag zu leiſten iſt, wird erſt in den nächſten Tagen endgültig feſtgeſtellt werden können, ebenſo der Mehrbetrag der Steuerkapitalien, der anläß⸗ lich des Generalpardons zur Anmeldung gelangte. Damit berichtigt ſich eine unklar abgefaßte Mel⸗ dung, die im Mittwoch⸗Mittagblatt unter den Mannheimer lokalen Teil geraten war. Gerichtszeitung. §Mannhe im, 29. April.(Strafkam⸗ mer IV.) Vorf. Landgerichtsdirektor Dr. Viſcher. Dem Privatier Johann Schmitt in Neckarau wurden eine Partie eiſerner Röhren geſtohlen. Der Dieb war der 37 Jahre alte Dachdecker Chriſtian Zeh, der ſie durch einen Händler weiter ver⸗ äußern ließ. Zeh wurde zu vier Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt, der wegen Hehlerei mitangeklagte Händler freigeſprochen. Während ein hier in Stellung befindliches Dienſt⸗ mädchen das Wöchnerinnenaſyl aufſuchen mußte, wurde der bei ihrer Herrſchaft ſtehende Schließkorb erbrochen und daraus verſchiedene Gegenſtände ge⸗ ſtohlen. Es war ein anderes Dienſtmädchen, die 16 Jahre alte Auguſte R. geweſen, die ſo ſchnöde ihre Dienſtgenoſſin um das Ihrige brachte. Bei der Un⸗ terſuchung kam man auf einen früheren Diebſtahl der R. Schon vor zwei Jahren hatte ſie einem anderen Dienſtmädchen aus dem unverſchloſſenen Koffer 28 M. bar geſtohlen. Urteil: 6 Wochen Ge⸗ fängnis. Der 40 Jahre alte Fabrikarbeiter Valentin Weber aus Kocherbach, wohnhaft in Neckarau, hat ſich ſeit Jahren in ſchwerer Weiſe an ſeiner Tochter vergangen. Um dieſe ſeinem Willen ge⸗ fügig zu machen, und die Mutter zum Schweigen zu bringen, bedrohte er Tochter und Frau mit dem Tode und zeigte zum größeren Nachdruck einen Dolch. Der Unmenſch wird zu Z Jahrens Mo⸗ naten Zuchthaus verurteilt und ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren aberkannt. Der Rathaustumult, der ſich bei Gelegen⸗ heit der vorjährigen Budgetberatung in Altlu 8⸗ heim abſpielte, war heute zum dritten Male Ge⸗ genſtand einer Gerichtsverhandlung. In jener Bür⸗ gerausſchußſitzung erklärte ſich das Mitglied Friedr. Nagoel, welcher der Fortſchrittlichen Volkspartei angehört, gegen die Bewilligung des Bürgermei⸗ ſtergehalts in Höhe von 800 M. und begehrte Auf⸗ ſchluß über die Verwendung eines Betrags von 50 .....ͤũã ĩͤdddbddTGGGT(„/b0ß.GdwbTGTGçGꝙꝗꝓw9 *. Mark, welche im Jahre 1908 aus Kreismitteln für die Vermehrung der Schülerbibliothek bewilligt worden war. Bürgermeiſter Stephan, der poli⸗ ſuchte den Redner, nicht perſönlich zu werden und ſchnitt ihm, als nun Nagel mit ſeiner Rede erſt beginnen wollte, das Wort ab, indem er Schluß der Debatte beſchließen ließ. Darauf verließen die Mitglieder der Fortſchrittlichen Volkspartei und die Sozialdemokraten den Sitzungsſaal. Im Ab⸗ gehen rief Nagel dem Bürgermeiſter zu:„Ich weiß, warum Sie mich nicht ſprechen laſſen wollen; Sie haben im Jahre 1908 eine Urkunde gefälſcht.“ Als darauf einer rief:„Der hat geſagt, der Bürger⸗ meiſter habe eine Urkunde gefälſcht!“ ließ ſich das ſozialdemokratiſche Mitglied, Friedr. Büchner vernehmen:„Ja, der Nagel hat geſagt, der Bür⸗ germeiſter iſt ein Urkundenfälſcher.“ Alsdann er⸗ griff Büchner einen Stuhl, ſtieß ihn heftig auf den Boden und ſchrie:„Pfui! iſt das eine Gemeinde⸗ r S Der Verwendung von 50 M. zur Anſchaf⸗ fung von Büchern für die Schülerbibliothek, die der Kreis bewilligt hatte, eingereicht, in welcher eine Anzahl Bücher zum Preiſe von 49 M. 50 Pfg. namhaft gemacht worden war, obwohl die 50 M. für die Reparatur eines Gemeindeſchranks ver⸗ wendet worden waren. Dem Buchhändler Nemnich von Mannheim, der ſich nach der Verwendung der 50 M. erkundigte, erklärte der Bürgermeiſter, den Kreis gehe es nichts an, wie das Geld verwendet werde. Trotz dieſer Sachlage veranlaßte das Be⸗ zirksamt Schwetzingen die Erhebung einer Offi⸗ zialklage gegen Nagel und Büchner wegen Belei⸗ digung und das Schöffengericht Schwetzingen ver⸗ urteilte auch beide am 31. Jult vorigen Jahres zu je 40 M. Geldſtrafe. Auf die Berufung der Staatsanwaltſchaft und der beiden Verurteilten wurde die Sache vor das Landgericht gebracht, wo es zu einem Vergleich kam, den jedoch das Be⸗ zirksamt Schwetzingen nachträglich durch übertrie⸗ bene Bedingungen ſcheitern ließ. So wurde heute nochmals verhandelt. Auf ſämtliche Zeugen wurde verzichtet. Der Vertreter des Angeklagten Nagel, R. A. Dr. Guſt. Mayer, meinte, es ſei ſehr zwei⸗ felhaft, ob das Bezirksamt in dieſer Sache taktiſch klug gehandelt habe. Wenn man in der Hand⸗ lungsweiſe des Bürgermeiſters keine Urkunden⸗ fälſchung erblicken wolle, ſo liege mindeſtens eine Amtsverletzung vor. Sein Klient habe die Sache, die Senſation gemacht habe, nur klären wollen. Zum mindeſten ſei ihm Wahrung berechtigter In⸗ tereſſen zuzubilligen und deshalb auf Freiſprechung zu erkennen. Der Staatsanwalt beantragte gegen beide Angeklagte Gefängnisſtrafe. Es ſei nicht er⸗ wieſen, daß der Bürgermeiſter beim Einreichen der Nachweiſung Kenntnis von dem wirklichen Sachverhalt hatte. Bei den Angriffen auf dem Rathaus habe es ſich um eine vorbereitete Aktion gehandelt. In planmäßiger, demagogiſcher Weiſe ſei man vorgegangen. Der Vertreter des Ange⸗ klagten Büchner, der keine Berufung eingelegt hatte, R. A. Dr. Hirſchler, beantragte die Ver⸗ werfung der Berufung des Staatsanwalts. Das Gericht ſprach nach längerer Beratung den An⸗ geklagten Nagel frei und ſetzte die Strafe Büchners auf 3 Mark herab. Büchner ſei be⸗ rechtigt geweſen, jene Angelegenheit im Bürger⸗ ausſchuß zur Sprache zu bringen und es ſei ihm vom Bürgermeiſter gegen die Beſtimmungen der Geſchäftsordnung das Wort entzogen und die De⸗ batte in ordnungswidriger Weiſe geſchloſſen wor⸗ den. Der Angeklagte habe dann, da er ordnungs⸗ mäßig nicht mehr zum Worte kam, durch ſeine Apoſtrophierung wenigſtens den Kernpunkt der Rede, die er halten wollte, gekennzeichnet. Er habe das nicht in der Abſicht getan, den Bürgermeiſter zu beleidigen, ſondern nur in der Abſicht, ſich deſ⸗ ſen zu entledigen, was er auf dem Herzen hatte. Objektiv ſei der Bericht des Bürgermeiſters nicht richtig geweſen. Der Angeklagte Nagel habe alſo in Wahrung berechtigter Intereſſen gehandelt und war freizuſprechen. Der Angeklagte Büchner habe lediglich wiederhalt, was Nagel geſagt habe. In dieſem Punkte war er freizuſprechen; dagegen ſei der Ausdruck„Pfui“ in dem Zuſammenhang, in dem er gebraucht wurde, als eine Beleidigung von Bürgermeiſter und Gemeinderat aufzufaſſen. Man habe aber dem Angeklagten ſeine Erregung zugute gehalten und deshalb auf die geſetzliche Mindeſtſtrafe erkannt. Der Dekorateur Wilhelm Zinner aus Wado⸗ wice[Oeſterreich), der einige Zeit in einem Wein⸗ heimer Warenhaus in Stellung war, beſtimmte den Kellner Joh. Scharvogel, indem er ihn auf ſeinen demnächſt fälligen Gehalt vertröſtete, ihm nach E CCCCcccccccccc. wertvolle Bereicherung der Architektur Lon⸗ dons dar. Die Baumeiſter haben ſich jedem Prunke und jener Ueberladung mit Details abhold gezeigt und in glücklicher Harmonie mit den bereits beſtehenden Hauptbauten ein Faſſade ee die gerade durch ihre großzügige infachheit und Strenge ſchöne Monumental⸗ wirkung entwickelt. Mit dem alten Muſeum ſind die neuen Galerien durch die Erweiterung der North⸗Bibliothek verbunden. Sie werden in exſter Linie die von Sir Aurel Stein zu⸗ ammengebrachten großen zentral⸗aſiati⸗ chen Sammlungen aufnehmen: im erſten tockwerk findet die Abteilung für Druckwerke d Zeichnungen, die bisher unter unzurei⸗ n Raumverghaltniſſen ſehr zu leiden hatte, Stätte, ihre ange⸗ n zur au zu ſtellen. Die Aufſtellung der Rusſtellungsgegenſtände iſt bereits vollen⸗ det, unmittelbar nach der Eröffnungsfeierlich⸗ eit wird das Publikum Zutritt haben. Ein Lehrſtuhl für japaniſche Sprache in Leipzig. 01 oxengs, der im Som⸗ mer dieſes Jahres von ſeinem dortigen Lehramt zurücktritt, erhielt Ruf als außeretats⸗ mäßiger außerordentlicher Profeſſor für japaniſche Sprache und Literatur nach Leipzig, und wird vorausſichtlich ſeine Lehrtätigkeit an der ſächſiſchen giſchen Beobachtungen die bisher herrſchenden Leipzig und Berlin und iſt ſeit 1889 in Tokio tätig. Seine ſchriftſtelleriſche Wirkſamkeit iſt eine ſehr ausgedehnte. Seine Hauptſchriften ſind:„Dichtergrüße aus dem Oſten“. Leipzig, Tokio 1896;„Japaniſche Mythologie“. Tokio 1901;„Geſchichte der japaniſchen Literatur“. Leipzigl904. In der Kultur der Gegenwart behandelte er von den japaniſchen Religionen den Shintoismus. Seit 1903 gab er als Supplement zu den Mitteilungen der deutſchen Geſellſchaft für Natur- und Völkerkunde Oſt⸗ aſiens„Japaniſche Annalen“ heraus. Die Forſchungsreiſe von Dr. de Filippi durch Zentral-Aſien. Ju Rom ſind jetzt Nachrichten eingetroffen, die über die Fortſchritte dieſer Expedition be⸗ richten. In einem vom 22. März aus Ladakh in Kaſchmir datierten Briefe berichtet der Ge⸗ lehrte, daß er im Begriffe ſtehe, die Vorberei⸗ tungen zur Ueberſchreitung des Tſchang La⸗ Paſſes zu treffen, um auf dieſem Wege das Schyok⸗Tal zu erreichen. Die Ueberwindung des über 6000 Meter hohen Paſſes mit der gro⸗ ßen, die Vorräte und Inſtrumente mit ſich füh⸗ renden Karawane bietet bei den Schneeverhält⸗ niſſen gewaltige Schwierigkeiten; 60 Mann und ebenſo viele Ochſen arbeiteten bereils ſeit Anſang März an der Freilegung einer Straße durch den Schnee. Dr. de Filippi vermag ſchon jetzt mitzuteilen, daß die geſammelten geolo⸗ Auſchau Hochſchule im kommenden Winterſemeſter beginnen. Profeſſor Morens iſt 1865 in Erfurt geboren, ſtudierte in lalſche Geſe n über den Aufbau und die geolo⸗ heblich verändern werden. Ein großes Ma⸗ terial von Photographien iſt zuſammenge⸗ bracht.„Im April wird einer von uns in die Rupſchu⸗Steppen ziehen, um Studien über Erdmagnetismus und Schwerkraft anzuſtellen; Dainelli wird nach Spiti aufbrechen, um nach Foſſilien zu forſchen, und ich werde von Schyok aus zur Depſangebene aufbrechen.“ Liederkranz Frankeuthal. Zu ſeinem geſtern Mittwoch in der Konzerthalle am Foltzring in Frankeuthal abgehaltenen letzten Konzert hatte der Liederkrauz zwei noch in jugend⸗ lichem Alter ſtehende Soliſtinnen, und zwar Frl. Helene Weiller, Pianiſtin, aus Bad Dürkheim (Pfalz), eine Schülerin des bekannten hervorragenden Pianiſten Karl Friedberg in Köln und ferner Frl. Yvonne Aſtruc, Violin⸗Virtuoſin aus Paris, zur Mitwirkung gewonnen. Frl. Weiller machte ihrem Lehrer alle Ehre und hat bereits ſo viel von ihm ge⸗ lernt, daß ſie ſich in jedem Konzertſaale hören laſſen kann. Sie ſpielte Werke von Schumann, Schubert⸗ Fiſchhof, Schubert⸗Liſzt und Chopin mit ausgeſproche⸗ nem Stilgefühl, und mit wunderbarer Feinheit im Anſchlag beſonders Schumann. Ueberhaupt zeigte ſie in Spiel und Auffaſſung eine hohe Intelligenz; ſie verſteht recht geſchickt zu geſtalten, der Anſchlag iſt fein kultiviert und außerdem beſitzt ſie auch ein großes Maß techniſcher Virtuoſität. Man wird jeden⸗ falls dieſer jungen Dame noch oft im Konzertſaale begegnen. Auch Frl. Aſtruc iſt eine feingebildete muſtkaliſche Dame. Bachs Konzert A⸗moll wußte ſie geſchickt auszulegen und ihm auch die rechte künſt⸗ leriſche Note zu geben. Sie ſpielte es ſehr gewandt und ſicher, die Eckſätze zeigten die temperamentvolle Geigerin und der Mittelſatz verriet, daß ſie auch eine ſüße, zarte Kanttlene zu entfakten verſteh In ein⸗ ichte des oberen Tals des Indus er⸗ tiſch ſich zur konſervativen Richtung bekennt, er⸗ Stra Stuttgart. Gr. Haus: Der fliegende Joländer. und nach 170 M. zu leihen. Zurückgeben konnte er dem Kellner nichts, da er übermäßig im Vorſchuß war. Außerdem erſchwindelte er ſich von dem Kauf⸗ mann Ferd. Neu einen Reiſekorb. Der mehrfach Vorbeſtrafte wird zu 10 Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. Vert.:.A. Dr. Katz. Ein 65 Jahre alter Angeklagter, der Taglöhner Gottlieb Siegmund, wird wegen vier Ver⸗ gehen im Sinne des Paragr. 176 Ziff. 3 zu einer Gefängnisſtrafe von 2 Jahren verurteilt und ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren abgeſprochen. Der Polizeidiener Evers in Schwetzingen wurde am Faſtnachtsmontag von dem Taglöhner Georg Huber, den er kurz vorher zurecht gewieſen hatte, hinterrücks mit einem Schälprügel überfallen und derart an den Kopf geſchlagen, daß das linke Ohr geſpalten wurde. Vom Schöffengericht wurde Huber zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt. Seine Berufung erzielte heute den Erfolg, daß die Strafe auf 6 Mon ate herabgeſetzt wurde. Badiſcher Landtag. 1. Kammer.— 9. Sitzung. Karlsruhe, 30. April. Unter dem Vorſitz des Prinzen Max von Baden trat heute vormittag ½0 Uhr die Erſte Kammer zu einer öffentlichen Sitzung zuſammen. Oberbürgermeiſter Hermann ⸗Offenburg be⸗ richtet über den Geſetzentwurf über die B erufs⸗ vormundſchaft und die Petition der Frauen⸗ vereine darüber. Er beantragte die Annahme des Geſetzes nach der Regierungsvorlage mit einigen Abänderungen, die die Kommiſſion für Juſtiz und Verwaltung vorgenommen hat. Die Petition der Frauenvereine ſoll für exledigt erklärt werden. In der Diskuſſion erklärte ſich Dr. Freiherr voy Stotzingen⸗Steißlingen gegen den Geſetzent wurf, da die Einzelvormundſchaft nicht erſetzt wer⸗ den könne durch eine Berufsvormundſchaft und eine ſolche nicht im Sinne des Bürgerlichen Geſetz⸗ buches ſei. Freiherr von La Roche verlangte die Rückver⸗ weiſung des Geſetzentwurfes an die Kommiſſton. Staatsminiſter Dr. Freiherr v. Duſſch wandte ſich gegen eine Rückverweiſung, durch die nur eine Verſchleppung herbeigeführt würde. In ſeinem Schlußworte führte der Referent aus, es ſeien genügend Mittel und Wege vorhanden, zu verhindern, daß die Berufsvormundſchaft eine Mo⸗ nopolſtellung erhält, und wandte ſich gegen die Darlegungen des Freiherrn v. Stotzinegn. Nach kurzen Bemerkungen von Freiherrn vor Stotzingen, Bürgermeiſter Dr. Weiß⸗GEberbach und Oberbürgermeiſter Hermann⸗Offenburg wurde der Geſetzentwurf gegen 4 Stimmen ange⸗ nommen. Das Haus vertagte ſich dann um 1 Uhr auf nachmittags 48 Uhr. * Zweite Kammer.— 64. Sitzung. Karlsruhe, 30. April. Präfident Rohrhurſt eröffnet die Sitzung um 9 Uhr 20 Minuten. Am Regierungstiſch: Mini⸗ ſter Dr. Böhm und Regierungskommiſſäre. Nach Anzeige der neuen Eingänge wird die Beratung über den Etat des Miniſteriums de⸗ Kultus und Unterrichts fortgeſetzt. Volksſchulen. Abg. Kolb(Soz.) berichtet namens der Bud. getkommiſſion über Volksſchulen. Die Kom⸗ miſſion ſtellt den Antrag in Ausgaben zu ge⸗ nehmigen im ordentlichen Etat für je ein Jahr für Kreisſchulämter 249 240 Mark, für Volks⸗ ſchulen 10 260 470 Mark, für Frauenarbeits⸗ und Haushaltungsſchulen 59 000 Mark, für Blinden⸗ und Taubſtummenanſtalten 228 300 Mark, für Staatsbeiträge für in Privatanſtalten unter⸗ gebrachte Kinder 75000 Mark und für Jugend⸗ pflege 15000 Mark, insgeſamt 10 885 010 Mark. Im außerordentlichen Etat ſind zu genehmigen für Einrichtung einer Rentrateisunaanlane in der Taubſtummenanſtalt in Meersburg 230 000 Mark, für Staatsbeihilfen für bedürftige Ge⸗ meinden zu Schulhausbauten 400 000 Mark zur Ausſtattung der Kreisſchulämter mit Möbeln ete. und der Lehrerbildungsanſtalten mit Muſik⸗ inſtrumenten 13000 Mark. Ferner ſind zu ge⸗ nehmigen an Einnahmen für je ein Jahr ins⸗ geſamt 5 298 900 Mark. „Abg. Dr. Blum(Natl.) berichtet über die Anträge der Abgg. Schöpfle und Gen. und der Abgg. Dr. Frank und Gen., welche die Abände⸗ rung einiger Beſtimmungen des Schulgeſetzes verlangen. Der Antrag Schöpfle und Genoſſen will die Uebernahme der Gemeindebeiträge für —:.:.!: klarer und durchſichtiger ſein. Von einer hochent⸗ wickelten Technik zeugte die Wiedergaße der kleineren Werke von Vitali, Couperin⸗Kreisler und Pagnani⸗ Kreisler. Auch Saint⸗Sasns Jutroduktion et Rondo Capriccioſo wußte die junge Geigerin mit Geſchmack und Verſtändnis zu interpretieren. Beide Künſt⸗ lerinnen wurden ſtark gefeiert. Frl. Aſtrue wurde von Muſtkdirektor Stahl aus Speyer ſehr zuver⸗ läſſig begleitet. Der unter Herrn Julius Schmitt ſtehende Vereinschor verſchönte den Abend durch eine Reihe gehaltvoller Männerchöre von Engelsberg, Fiſcher, Curti, Zander und Nagler, die in feiner Ausarbeitung, mit Geſchmack, ſauber und rein zum Vortrag gelangten. A. Tagesſpielplan deutſcher Theater. Freitag, 1. Mai. Berlin. Kgl. Opernhaus: Gütterdämmerung. Kgl. Schauſpielhaus: Die Welt in der man ſich langweilt. Dresden. Kgl. Operuhaus: Triſtan und Iſolde.— Kgl. Schauſpielhaus: Glaube und Heimat. Düſſeldorf. Schauſpielhaus: Der Snob. Fraukfurt a. M. Opernhaus: Triſtan und Iſolde. Schauſpielhaus: Pygmalion. Freiburg i. B. Stadttheater: Die Wildente. Karlsruhe. Großh. Hoftheater: In Baden⸗Baden: Seite 105. Maunheim. Großh. Hoftheater: Zampa. Müunchen. Kgl. Hoftheater: Julius Cäſar.— Reſi⸗ denztheater: Die Entführung aus dem Serail.— Gärtnerplatztheater: Die tolle Thereſe.— Schau⸗ pielhaus: Der Prinzgemahl. öburg i. Elſ. Stadttheater: Tiefland. 5 — Kl. Haus: Bürger Schippel. t. zelnen Takten durfte das Sptel allerdings etwas! Wi esbaden. Kgl. Theater: Die Journaliſten. Eee ee —— 179281 * — Z58583888 F ˙ nle +* u⸗ Einwohnerzahl bemeſſenen Beitrag **— . nis Donnerstag, den 30. April 1914. General Anzeiger.— Jadiſche Neneſte Nachrichten.(Abendblatt) 5. Seite. die Volksſchulen auf die Staatskaſſe. Gemäß 8 72 des Schulgeſetzes betragen die Leiſtungen der Gemeinden zurzeit im ganzen 5275 110 Mk. Dieſe ſetzen ſich zuſammen aus dem nach der für jede Lehrſtelle und aus dem ſog. Schulgeldbeitrag, der ſich nach der Zahl er Schüler richtet(.80 Mark für den Kopf). Von obiger Summe geht aber der Betrag ab, der für minderleiſtungs⸗ fähige Gemeinden jetzt ſchon auf die Staatskaſſe übernommen wird(nach dem derzeitigen Budget 1193 280 Mark fürs Jahr). Demnach beträgt der wirkliche Gemeindebe trag 4081 830 Mark für den perſönlichen Aufwand. Die geſamten zahlreichen Aufwendungen des Staates Volksſchulen betragen nach dem Voranſchl 9 1914/15 8 692877 Mk. Würde der Antrag Schöpfle und Gen. angenommen, ſo würde 30 wohl bei der Uebernahme der genannten 40818 Mark nicht bleiben. Denn dann würden 0 die Städte der Städteordnung, die nach§ 123 des Schulgeſetzes den ganzen Aufwand für ihre Volksſchulen zu tragen haben, mit dem gleichen Verlangen nach Verſtaatlichung ihrer Schulen herantreten. Das würde eine weitere Belaſtung von rund 3 700 000 Mark bedeuten, im ganzen alſo einen Mehraufwand von 7800000 Mark für die Stnatskaſſe. Dieſen aufzubringen, iſt nach der Großh. Regierung zurzeit unmöglich. Der Antrag Schöpfle würde auch eine Verkümmerung unſeres Schulweſens her⸗ beiführen. Denn war es durch eine Son⸗ derbehandlung der großen Städte dieſen mög⸗ lich, in der Entwicklung ihrer Volksſchulen ein Bde Tempo einzuhalten. Die errungenen Vorteile kommen dann auch den Volksſchulen des Landes zuſtatten. Dieſer Sporn für eine raſchere Entwicklung würde künftig wegfallen. Die Kommiſſion Ablehnung des Antrags. Der Antrag Dr. Frank und Genoſſen verlangt die Abſchaffung des Schulgelds an allen Schulen des Landes und zu dieſem Zweck die Gewährung von en an bebürf⸗ tige Gemeinden. Die Gemeinden können mit zwei Drittel Mehrheit beſchließen, das von den Eltern der Schüler zu erhebende Schulgeld auf die Gemeindekaſſe zu übernehmen. Von dieſer haben die meiſten Gemeinden Ehe⸗ Beſtimmung brauch gemacht. 125 55 Abfchaffung des Schulgelds, die Gemeinden von den Eltern 7 5 die Gemeinden noch nicht der Leiſtung des Schulgeldbeitrages 195 Berechtigt für den von ihnen aufzu⸗ genden Gemeindebeitrag. Die Annahme des Antrags Frank und Gen. würde eine Mehr⸗ belaſtung von 721 220 Mark für die Staatska ſſe Die Kommiſſton ee Ableh⸗ nung des Antrags. 8(Soz.) berichtete hierauf über 9 Mufer(F..) und Genoſſen Die Großh. Regierung wird erſucht, dem Landtag einen Geſetzenwurf vorzulegen des Inhalts: Abſatz 2 des 8 40 des Schulgeſetzes +. 1910 erhält folgenden E rLehrer 5 aber jederzeit das Recht, di Erteilung ſeiner perfönlichen barkeit des Ablehnenden als Lehrer in weltlichen Fächern.“ Namens der Juſtizkommiſſton ſtellte der Red⸗ den ner 5 Antrag, den Antrag Mufer abzulehnen In der allgemeinen Beratung erhielt zuerſt das Wort Abg. Wiedemann(Ztr.) welcher namens ſeiner Fraktion erklärte, daß ſie den Anträgen Frank und Schöpfle nicht zuſtimmen; werden. Für den Antrag Muſer führte Redner ablehnen werde. Abg. Neck Natl.)): Ueber das neue Schul⸗ geſetz wäre nicht viel zu ſagen, wenn nicht vor einigen Schulverordnung erſchienen wäre. Der Selbſtverwaltung habe man durch die neue Schulverwaltung einen ganz gehörigen Brocken genommen. Man hat draußen mehr und mehr das Gefühl, daß die Gemeinden nur als Zah-⸗ lungsmaſchinen betrachtet werden. Die neue Verordnung bedeute eine Schmälerung der Ortsſchulbehörde, insbeſondere des Vorſitzen⸗ den der Ortsſchulbehörde. Der Vorſitzende ſoll auch innerhalb der Schule auf dem Laufenden bleiben, er könne das nur tun, wenn er ab und zu zu dem Unterricht in den einzelnen Klaſſen komme t ſei er aber nur noch als ganz ſtiller Zuhörer in der Klaſſe geduldet. Der Antraa Schp fle bedente nichts mehr, als 3 große Belaſtung der Aunſerer ärme⸗ Antrag Frank und Gen. 2 Aufßebuung des Schulge der Gemeinden ſelbſt ſein. Nicht im ei Auftrage ſeiner Fraktion aber im Einverſtänd⸗ nis vieler Gefinnungsgenoſſen auf dem Lande wä wolle er betonen, daß ebenſo ſo wichtig wie zum Beiſpiel Bürgerkunde die Feſtigung der reli⸗ Jiös⸗ ſittlichen Anſchauungen unſerer jungen die na⸗ Leben hinaustreten, ſei. Ebenſo nicht trage ſeiner Fraktion ſondern im Einverſtänd⸗ vieler Geſiunungsgenoſſen auf Lande verlangt der Redner Ein⸗ führung des Religiensunterrichte in der For iſtenlehre nicht angängig ſei. bei den und der Rech⸗ en Abg. Geiß(Soz): Für Unſer Boltsſchal weſen kann 1 55 9 Boſtsſchule cpeſtehe 155 mn Unſeren Vo en beſtehe in den die ente 1 70. Schü allzugroßen Klaſſen, m hr 4 »abgebrochen des Religionsunterrichts, weill Ueberzeugung wider⸗ ſprechend, abzulehnen. Eine ſolche Ablehn⸗ ung iſt ohne jeden Einfluß auf die Verwend⸗ auch dieſen Antrag Monaten hierzu die neue große ldes müſſe Sache ch der Schulentlaſſung in das im Auf⸗ dem Je, da ein zwangsweiſer Beſuch der (Lebhafter ie Dieſes Sotem verſpreche gute Erfolge. 9 2 5 i wurde der 5 die Koſten dafür tragen. Die Sozialdemokratie ſei nicht für die Abſchaffung des Religions Unterrichts, ſondern für ſeine Ausſ aus dem Lehrplan. Eine Reform des Volk ksſchullehr⸗ plaus müſſe kommen und eine Vereinfachung bringen. Abg. Hertel(..) begründet den Ankrag ſeiner Fraktion auf Uebernahme der Schul⸗ laſten auf die Staatskaſſe damit, daß die Ge⸗ meinden finanziell ſtark belaſtet ſeien und die Gemeinden der Schule gegenüber überhaupt keine Rechte mehr haben. Den Antrag Muſer (F..) lehnen wir ab. Sodann wird kurz vor 1 Uhr und die Beratung Vormittag 9 Uhr vertagt. Deutſcher Reichstag. E Berlin, 30. April. Den Reichstag beſchäftigte heute wieder ein⸗ mal die mecklenburg ſche Verfaſ⸗ ſungsfrage. Die Sozialdemokraten ver⸗ langen in einer Interpellati on vom Reichskanz⸗ ler die Vorlage eines Geſetzentwurfes, worin für die beiden mecklenburgiſchen Großherzogtümer eine Verfaſſung auf Grund des Reichstagswahl⸗ rechtes vorgeſehen wird. Nachdem Staatsſekretär Dr. Delbrück ſich bereit erklärt hatte, ſchon heute die Interpella⸗ tion zu beantworten, begründet i in längerer Rede der Sozialdemokrat Herzfeld die Inter⸗ pellation. Dieſer machte der Reichsregierung den Vorwurf, daß ſie den Großherzog von Meck⸗ lenburg im Stiche gelaſſen habe, als dieſer ſeinem Lande eine Verfaſſung gufoktroieren wollte. So ſei denn die Machtloſigkeit des Landesherrn gegenüber ſeinem Lande aufs kraſſeſte zutage getreten. Da die Reichsregierung verſagt habe, nrüſſe der Reichstag helfend ein⸗ greifen. Der Redner forderte dann in ſeinen weiteren Ausführungen die Gewährung des Reichstags⸗ rechts für die mecklenburgiſchen Großherzog⸗ tümer, wobei er an die Unterſtützung der Libe⸗ rulen appellierte. Der Staatsſekretär Dr. Delbrücck, welcher die Beantwortung der Interpellation übernom⸗ men hatte, begnügte ſich mit einer kurzen Er⸗ die Sitzung auf Freitag hinwies, die vom Regierungstiſche abgegeben worden ſind. Der Standpunkt der verbündeten Regierungen in der Frage habe ſich ſeitdem nicht geändert. Deshalb ſei auch der Reichskanzler in Uehereinſtimmung mit der Auffaſſung 15 licher Bundesregierungen icht in der Lage, d in der Interpellation gegebenen Anregung 9 entſprechen. Dieſer Erklärung ſchloß ſich der mecklenbur⸗ giſche Geſandte Freiherr v. Brandenſtein an, er im Gegenſatz zu den Ausführungen des Interpellanten bemerkte, daß Regierungen auch heute noch auf dem Stand⸗ 2 * Aus der Berlin, 30 Abpril. (Von unſ. Berl. Bur.) Die Budgetkommiſſion des Reichstages ſegte heute zunächſt die Erörterung der auswärtigen Politit fort. Ein Nationalliberaler beklagte aufs und der deutſchen Juduſtrie für Chiwa. Leider habe auch der frühere Staatsſekretär Dernburg nach ſeiner Reiſe nach China dieſe Kreiſe eher zurückgeſchreckt, als ermuntert. Erfreulich ſei es, daß das Auswärtige Amt die wichtigſten Ver⸗ tleterpoſten dort mit Perſonen die ſchon lange in China waren. Ein Fortſchrittler will, daß Deutſch⸗ land hinter anderen Ländern nicht zurückſtehe Die größere Kapitalsmacht Frankreichs hänge mit ber langſameren Bebölkerungsvermehrung zuſammen. Ein Zentrums mitglied erneuerte den Vorſchlag, die Zinſen der chineſiſchen Borerf ſchuld zu erlaſſen oder zu ſtunden, zu Gunſten der Er⸗ richtung von Schulen mit deutſchem Einfluß. Die Anſtellung der Handelsſachver⸗ währt. Der Erwerb der Konzeſſionen, insbeſc dete für Eiſ enbahnen, ſei dagegen 1 die deu Induſtrie ihrer ee von 8 großer Bedeutung. 8 Unterſtaatsſekretär Feichnete den Kriegsentſchüdigung aus der Zeit der Boxerun⸗ ruhen nach amerikaniſchem Muſter zur Förde⸗ rung wirtſchaftlicher und anderer Intereſſen zu verzichten zwar als beſtechend, betonte 1 met n 95 ſachverſtändigen ſei gerade einem oft ge⸗ äußerten Wunſche des Reichstages entſprochen worden. Mit der Entſendung von Herren aus Deutſchland habe man nicht durchweg günſtige Erfahrungen gemacht. Deshalb ſei übergegangen für die Sachverſtändigenpoſten Männer zu gewinnen, die ſchon eine asr kauf⸗ männiſche Tätigleit in Ehlna hinter ſich haben. ach einer langen vertraulichen Ausſprache ie allgemeine Beratung. Der ſozialdemo⸗ atiſche Antrag auf Vorlage einer Ausweiſungs⸗ klärung, in der er auf die früheren Erklärungen die 890 gen punkte ſtünden, daß ein Eingreifen in die Ver⸗ faſſungsverhältniſſe eines Neue das mangelnde Intereſſe unſeres Handels wurde zu 5 Zuchthaus verurteil. ſtändigen in China, habe ſich nicht be⸗ Schillingsfürſt, auf die Zinſen der 55 und Kommandeur 14 8 Führung aber, F daß die Lage für uns doch anders iſt, als fa Amerika. Mit der Anſtellung von Handel ach katar rhaliſchen Erfſe cheinungen hält man dazu brücken aulegte. ſtand auf Deck und erwiderte freundlichſt die von ſchen Auslandsſchulen bewilligt und ebenſo der Reſt des Etats und der Nachtragsetat mit den Forderungen für das Generalkonſulat für Alba⸗ nien und das Konſulat für Uesküubz. In der ſich anſchließenden Beratung des Militäretats erklärte der preußiſche Kriegsminiſter, er werde über die Art der Durch⸗ führung der letzten Heeresreform im Plenum be⸗ Der Mitberichterſtatter verwies darauf, daß die Neuregelung des Intendantur⸗ weſens alten Wünſchen des Reichstages ent⸗ ſpreche. Auch der neue Organiſationsplan für das Kriegsminiſterium ſei zweckmäßig. Das wurde auch von nationalliberaler Seite anerkannt. Alle Erfahrungen der letzten Kriege zeigten, wie unendlich wichtig das Intendan⸗ turweſen ſei. Der Kriegsminiſter bemerkte, daß er die Denk⸗ ſchrift für das Intendanturweſen ſo gut wie J fertig vorgefunden habe, daß ihm aber über einige Punkte Bedenken gekommen ſeien, die er noch prüfen will. An der Beſeitigung von Män⸗ geln in dem Verpflegungsweſen werde ſchon ſeit Jahren gearbeitet und die exakte Durchführung der Wehrvorlage habe ja gezeigt, daß das In⸗ tendanturweſen auch heute ſchon große Aufgaben zu löſen vermag. Lebhafte Bedenken wurden von allen Seiten ſodann gegen die Mehrforderung für die Preſſe. V abteilung geltend gemacht. Obwohl das Mini⸗ ſterium dieſe Mehrforderung energiſch verter⸗ digte, wurde ſie doch mit allen gegen die Stim⸗ men der Konſervativen abgelehnt. Fortſetzung morgen. Die Sonntagsruhe. Berlin, 30. April.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Sonntagsruhekommiſ⸗ ſion des Reichstages nahm heute ihre Beratun⸗ gen wieder auf. Miniſterialdirektor Dr. Caſpari bekämpfte den ſozialdemokratiſchen F Antrag, der den Sonntags Hand⸗ lungsgehilfen und Lehrlingen regelmäßig einen freien Nachmittag in der getwähren will. Ein Zentrumsmitglied beantragt, ſolchen An⸗ geſtellten die Sonntags beſchäftigt werden, einen Urlaub von 8 Tagen im Jahre zu bewilligen. Ein Nationalliberaler empfahl einen Vermittlungsantrag, demzu⸗ folge den an Sonntagen beſchäftigten Hand⸗ lungsgehilfen eine Entſchädigung durch Gewäh⸗ rung eines freien Nachmittags in der Woche oder eines ee ee e längeren 8 geleiſtet werden ſoll. Ein Antrag der Fonſerdben verlangt eine allgemeinere Faſſung. werden, daß den Sonntags beſcheftgen Ge⸗ hilfen und Lehrlingen regelmäßig ein Erſatz in Geſtalt von Freizeiten innerhalb der Woche zu gewähren ſei. Dieſer Antrag wurde angenom⸗ men, alle adeen ee — Großfener. Zeicz, 30, April,(Prlv. Tel. 55 geſtern abend Großfeuer aus, Fabrikgebäude zum Opfer fiel. wurden die geuſtört. 30. April. Umgebung ein heftiger Schneeſturm. Geſtern nach wütete in Petersburg und Die Newa iſt der Stadt überſchwemmt. In der Umgebung von Petersburg hat der Sturm großen Schaden ange⸗ richtet. — um bei den Eltern bleiben zu können. W. Paris, 30. April. In Toulon wurde an Bord des Toßpedozerſtörers Dard der Matroſe des Maiſons verhaftet unter der Beſchuldigung, Toulon wohnenden Eltern bleiben zu können. 30. April. Vor dem Schwurgericht von Reims ſtand hatte, den Leichnam auf die Landſtraße zu ſchleppen, um ſo einen Unfall glauben zu machen. Jacauot ehte Kachrichten und Telegramme. +. Mi ün chen, 3 U der älteſte Sohn des iſt plötzlich an einem rankt 0 in ein S orbenen * 2 1 5 9 5 9. Feldarille-Brigade in b urg 185 beauftrag worden. Wien, 30. April. Ueber das Befind en Kaifers wird offiziell mitgeteilt: Die war wieder gut; der Rückgang der efreulicher⸗ Das Allgemeinbefinden iſt dement⸗ weiſe an. ſprechend gut. Die Heimkehr des Prinzen Heinrich von der W. Hamburg, April. Der Dampfer „Cap Trafalgar“ beſierte heute früh 4% Uhr Kuxhaven und traf 9½ Uhr im Hamburger Hafen ein, wo er an den St. Pauli⸗Landungs⸗ Das Prinzenpaar Heinrich Begeiſterung getragene Begrüßung des Publi⸗ kums, das zahlreich erſchienen war. Zum deut kange Werent 18 Waldem ſandte überreichte der Prinzeſſin einen Blumen⸗ Es ſoll einfach beſtimmt Fort. 5 von 12 zu 0 Tag. In der eee von Wünſch 5 Pretſch brach ein Teil der Kontorräume und die 5oltbenbeltungs⸗Maschnen — Schneeſturm in Pelersburg. Petersburg, erheblich geſtiegen und hat die niedrig gelegenen Teile daß er in die Schmiervorrichtung der Maſchinen Schmiergelpulver geſchüttet habe, um die Abfahrt des Schiffes nach Biſerta zu verzögern, um ſo länger bei ſeinen in — 8 Jahre Zuchthaus für Vatermord. W. Paris, geſtern der Bauer Jaccquet, der in einem Streit ſeinen Vater getötet und ſeine Mutter gezwungen eugegenſetzen mung der Panamakanalakte, daß ßiſche Geſandte, ſowie das Direktorium und der Aufſichtsrat der Süddeutſch⸗Amerikaniſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft erſchienen. Der Ge⸗ ſtrauß. Nachdem das Prinzenpaar ſich von den Offisteren des Dampfers verabſchiedet hatte, fuhr es in Bogleitung des Prinzen Adolf von Schaumburg⸗Lippe, der ſich in Liſſabon an Bord des„Cap Trafalgars“ begeben hatte, in nach dem Hotel„Vier Jahres. zeiten“. Der Wehrbeitrag in Berlin. . Berlin, 30. April. Die Ergebniſſe vder Veranlagung zum Wehrbeitrag im Bereich des Zweckverbandes Groß⸗Berlins ſind nach einer amtlichen Statiſtik folgende: Stadtkreis Berlin 74 235 600 Mk., Charlottenburg 28 100 000 Mk., Wilmersdorf 11 500 000., Schöneberg 6 500 000 Mark, Neukölln 640 000 Mk. Lichtenberg 560 000 Mark, Spandau 530 000 Mk., Landkreis Teltow 19 000 000 Mk., Niederbarnim 3 600 000 M⸗ Insgeſamt 144 665 600 Mk. Der Mittelpunkt Deutſchlands. + Bitterfeld, 30. April. Amtliche Ver⸗ meſſungen ergaben, daß das Dorf Krina im Kreiſe Bitterfeld der Mittelpunkt Deutſchlands iſt. Die Dorfgemeinde beſchloß, an dem Mittel. punkte Deutſchlands einen Gedenkſtein zu er⸗ richten. Verfaſſungsreform in China. 8 W. Peking, 30. April. Der von der Ve⸗ faſſungskommiſſion angenommene Entwurf zur Verfaſſungsreform, ſieht bedeutende Erweiterungen der Rechte des Pr ſidenten vor. Mitarbeiter des an der Spitze der Verwaltung ſtehenden Präſidenten ſind der Staatsſekretär und neun von dem Präſidenten zu ernennende Miniſter. Geplant iſt Schaffung eines beſonderen Rates als berate des Organ, mit deſſen Zuſtimmung der P ſident das Parlament auflöſen und die Ver⸗ Balkan. Das Expoſe des Grafen Berchtold. Budapeſt, 30. April. Der„Peſter Lloy widmet dem Expoſs des Grafen Berchtold eit längere Beſprechung, in der es bezüglich Ru niens heißt: Unſere Hand bleibt nach dem Königreich Rumänien freundſchaf entgegengeſtreckt. An Rumänien iſt ſie und je ſpäter 11 es Nac die Kepche Preſſe 1 5 ſi in der Form einer freundſchaftlichen Erz und einer ernſten Mahnung. Was jetzt in Se unſerer Monarchie gegenüber geübt wird, if regelrechte Obſtruktion. Man in der Frage der Orientbahnen und i des Handelsvertrages. Gegenüber der lung, daß das Rotbuch über Miſſi n z u 175 85 enlo 3 t erlangt e konnt A. Band be, riniſchen Poſten angegriffen, ſind a gedrängt worden. Die Regierun bak ft 0 aede en der Alba Pforte werde auf den fran ten in der Normandie acht bootszerſtörer in Auftrag geben, d ſchneller ſind als die neuen jetzig type der türkiſchen Flotte. Bei de werken werde ſie drei Unt ſeeb Die Bauzeit werde achtzehn Mo ſſchreiten. Der Betrag ſoll de Budget kommen noch von A idern Sammlungen des Fl. che Mar einfanterie in Salinacruz ge⸗ landet, nachdem der amerikaniſche Befehlshabe gedroht hatte, er werde den Hafen beſchieße laſſen, falls die Mexikaner der Wi AKagal⸗ Waſhington, 30. Apeil Repräſentantenhauſes, durch wel den e iſt he Kriegsſchiffe von werden, aufgehoben wird, 1 Emp⸗ Auft Spertliche Beranſtaltungen der Deutſchen Werkbund⸗ Ausſtellung in Nöln a. Nh. Nachdem es unter Ueberwindung mannigfacher und zum Teil recht erheblicher Schwierigkeiten ge⸗ lungen iſt, das Stadion in einer Form zu er⸗ ſtellen, die den Anforderungen der häuptſächlich heteiligten Sportkreiſe entſpricht, ſchreiten die Ar⸗ beiten an dieſer, zwiſchen det eigentlichen Aus⸗ ſtellung und dem Vergnügungspark erſtehenden Ankage rüſtig vorwärts und es unterliegt nun⸗ mehr keinem Zweifel mehr, daß auch ſie am Er⸗ öffnungstage der Ausſtellung eröffnet ſein wird. Die Felder für den Raſenſport konnten nittürlich bei der Kürze der Zeit nicht mehr durch Ausſaat gewonnen werden, man mußte ſich vielmehr zur Verpflanzung angewachſener Raſenflächen ent⸗ ſchließen, die in vorzüglichem Materkal auf dem rechtsrheiniſchen Ufergelände zur Verfügung ſtehen. Hiermit ſind alle Bedenken behoben, die gerade in dieſer Frage von den vielen Freunden des Raſeu⸗ ſportes eifrig erörtert worden ſind. Zur Beürbei⸗ tung der ſporttechniſchen Angelegenheiten hat die Ausſtellungsleitung bei der Abteilung für Kongreſſe und Feſtlichkeiten eine beſondere Stelle geſchaffen, die mit einem bewährten Fachmann beſetzt iſt. Schon der erſte Sonntag nach der Gröffnung der Ausſtellung, 17. Mai, bringt eine hochintereſſante Veranſtaltung, nämlich die„Deutſchen Boxgerwettkämpfe“, für die der Cölner Turnverein die Vorbereitungen übernommen hat. Mit nicht geringerer Spannung ſieht man in den ſpörtlichen Kreiſen dem„Fußbalt⸗Slädte⸗ piel Wien⸗Eöln“ enkgezen, das am 21. Mai(Chriſti Himmelfahrt) im Stadion zum Aus⸗ trag gelangt. Am 24. Mal folgt der Maſſen⸗Auf⸗ maärſch der evangeliſchen Jugendbereine zu ihrem Deuükſchen Bundes Spielfeſt. Für den 7, Juni hat ſich der Gau Sieg⸗Rhein der Deutſchen Turnerſchaft die neue Kampfbahn für ſein Gau⸗ turnfeſt geſichert, das viele Tauſende friſch⸗fröomm⸗ fröhlich⸗freier Jahn⸗Jünger nach Cöln führen wird und vom 16. bis 21. Juni finden unter der Leitung des als Sportlehrer beſtellten Olympia⸗ ſiegers Dr. Kränzlein die Ausſcheidungs⸗ Ipiele für die nächſte Olympiade ſtaätt. Der 28. Juni bringt die Militär⸗Wetltkämpfe in Leichtathletik uſw., denen ebenfalls eine bedeu⸗ tende Anziehungskraft innewohnt⸗ Vout 5. bis 12. Juli werden im Stadion der Ausſtellung die kurneriſchen und ſporklichen Wett⸗ kämpfe der Vaterländiſchen Feſtſpiele abgehalten, am 19. Juli veranſtaltel der Cölner Fußball Elubß Internationale Wett⸗ kämpfe für Leichtalhletik. Den 9. Auguſt haben die Cölner Turnvereine mit einer Sondervorſtellung belegt, am 16. Auguſt wird eine engliſche Rannſchaft zum Fußball⸗ Kanpf auf dem Plan erſcheinen. Weilete Fuß⸗ ball⸗Welkbecterbe ſind für den 13. September (Meftdeutſchland⸗Oſtholland), 27. September und 11. Oltober augemeldet. Am 6. Septemhet werden eeeeeee die Kämpen des Fechtverbandes der Deütſchen Turnerſchaft in einem großen Türlier ihre Klingen kreuzen. Ferner wird die deutſche Sportbehörde Ende Augüſt oder im Sep⸗ kember eine Deutſche Zehnkampf⸗Mei⸗ ſterſchaft zur Entſcheidung ſtellen, während für den 20. September Schüler⸗Wettkämpfe der Leichtathleten feſtgeſetzt ſind. Von den Schwerathleten wird ein Städkering ka m pf borbereitet, wie denn auch mit einer ganzen Reihe don Sport⸗ und Spielverbänden Verhandlungen über beſondere Veranſtaltungen noch in der Schwebe ſind⸗ Pferdeſport, % Bäden⸗Baden, 20. April. Für den nächſtfährigen Großen Preis von Ba⸗ dent“(80 000 Mark) waren geſtern die zweiten Einſätze zu entrichten. Von den urſprünglich geunannten 124 Pferden ſind nach den bis jetzt börliegenden Meldungen 27 deutſche und 44 franzöſiſche ſtehen geblieben, ein gutes Ergeb⸗ Uis, das ſich durch die in Win aufrecht erhaltenen Neunungen noch günſtiger geſtalten wird. Am ., Dezember ds. Is. findet die dritte Einſatz⸗ zahlung für das klaſſiſche Rennen ſtatt. Apiatik. Ikar. Deutſche Flugzeuge unter engliſcher Flagge. Die ruſſiſche Heeresverwaltung, die in aller Stille ihr Flugweſen beträchklich aus⸗ gebaut hat, gab vor einigen Monaten an mehrere engliſche und franzöſiſche Firmen größere Beſtellungen von Ein⸗ und Doppel⸗ deckern auf. So wurden in London u. a. auch 6 Flugzeuge bei einem dortigen Kommiſſionär beſtellt, die zur feſtgeſetzten Zeit in Petersburg eintrafen und dört ünter Führung von xuſſi⸗ ſchen Offizieren die vorſchriftsmäßigen Flüge machten. Wie wir nun erfahrent, hat das ruſſiſche Kriegsminiſterium die Nachricht erha ten, daß die engliſchen Flugzeuge in Wahrheit deütſche Maſchinen feien, die von einer Berliner Flugzeugfabrik mit dem Umſweg über London nach Rußland geliefert worden ſind. Ob ſich dieſe Nachricht beſtätigt, bleibt abzu⸗ warten. Immerhin ſcheint man in Rußland den Wert der deutſchen Maſchinen nicht zu ver⸗ kentſen, da eine vor kurzem in Berlin weilende rüſſiſche Militär⸗Kommiſſiön zwei Johünnis⸗ täler Firmen mehrere Apparate in Beſtellung gegeben haät. 8. Der Fluggeugbau Friebrichshafen hat den erſten Waſſerzweidecker für die kaiſerliche Marine nach Kiel aäbgeliefert. Weſtere Aufträge ſeitens der Märineverwaltung hät der Flugzeugbalt noch in Arbeit, Schächſpiel. st. Das Jutetnatiosnale Petersbürger Schachtur⸗ nier brachte in ſeinem ſpeiteren Verlauf die mit Spaunung etſpärtete Begegnung ziviſchen dem deutſchen Welimeiſter Or. Lasket und dem jungen Kltbaner Cabablailch. Näch hättnäckigem, mehrere Skunden währendem Kampfe endete die Paärkit remis. Der Ruſſe Rubinſtein, bei dem eine be⸗ deutende Formverſchlechterung ſich bemerkbar macht, verlor eine weitere Pärtie gegen Alechin. Janooski ſiegte gegen Blackburne und Marſhall gegen Bernſtein. Alechin hält mit vier Punkten die Spitze bor Lasker mit 3½ Punkten. Ruderſport. HH. Deutſchland⸗Achter. Wührend die Ber⸗ liner Rudervereine erſt nach der am. Juni ſtattfindenden Grünauer Regakta einen kombi⸗ nierten Achter zuſammen zu ſetzen gedenken, hat in Mannheim⸗KLudwigshafen eine A u swaählmannſchaft ſchon ſeit längerer Zeit ihre Uebungen aufgenommen. Nach einem Lauftraining im Winter begannen unter In⸗ ſtruktion Otto Fickeiſens vom Bootshauſe des Ludwigshaſener Rudervereins aus die Ueb⸗ ungen im Schulzweier, Vierer und Achter. Der Achter fährt bis jetzt in folgender Befetzung: Rau(.⸗Geſ.) Hufen(.⸗Geſ.), Haberkorn (Rv. Amieitia), Fauhel(R. Cl.), Neckenauer (Rv. Amieitia), R. Fickeiſen(L. Ry.), Richter (L. Ry.), Reith(R. Cl.). Es ſitzen ſomit von jedem der 4 Rüderbvereine Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafens 2 Leute im Boote. Einige Fahrten in dem vom Ruderverein Deutſchland geſtifteten Rennachter bewieſen, daß die Maunſchaft ſchon große Schnelligkeit beſitzt, doch kamen im Renn⸗ boot wieder mauche Verſchiedenheiten im Stile zur Geltung. Ab 21. April trat im Training inſöfſern eine empfindliche Störung ein, als zwei Leute der Mannſchaft(Hufen und Richter) zu einer achtwöchigen militäriſchen Uebung einberufen wurden. Auch Nr. 6(R. Fickeiſen) muß zur Zeit wegen Krankheit mit dem Trai⸗ ning ausſetzen. So üht deun jetzt Otto Fickeiſen nür noch mtit fünf Leuten fleißig im Schulzweier und Vierer und lernt ihnen den ausgeſprochenen Ludwigshafener Stil, wie man ihſt typiſch beim Olympigvierer 1912 ſah. Da die Mann⸗ ſchaft ſedenfalls zum erſten Male bei der am 9. Aitauſt zu Mannheim ſtattfindenden Mei⸗ ſterſchaftsregatta ſtarten wird, ſteht dem Inſtruktor immer noch über ein Mongt Zeit zur Verfüigung, um die Mannſchaft einzufahren. Ob die kurze Zeit jedoch genügen wird, die Maunſchaft auf die Höhe zu bringen, ſodaß ſie erfolgreich gegen den Bombenachter, den der Mainzev Ruderverein in dieſem Jahre wieder herausbringt, ſtarten kann, bleibt abzuwarten. Jedenfalls der Anfang iſt gemacht und aller An⸗ fang iſt eben ſchwer. Raſenſpiele. *„Bradford⸗Citg“— M. F. C.„Phönix“. Üüber die am Maimarktdienstag hier ſpiekende engliſche Berufsmannſchaft erhalten wir von einem genauen Keuner der Verhältniſſe folgenden wertvollen Bei⸗ träg:„Bradford⸗City“ wurde 1908 gegründet, 1909 rückte er in die erſte Liga auf ünd gewann 1911 den Eugliſh CEub mit:0 gegen Newaaſtle⸗United. Ge⸗ nauntes Spiel endete zuerſt unentſchieden und wurbe in Mancheſter mit obigem Reſültat wiederholt. Zur Zeit iſt„Bradförd⸗Eitt“ einer der ſpielſtärkſten eng⸗ liſchen EClubs und wird auch in ſeiner beſten Auf⸗ DNe Gegen„Phönig“ werden ſpielen: John Ewert(Torß, beſter Torwächter, hat in dieſer Satſon die wenitzten Töore gegen ſich. Er vertrut mehrmals ſeine Peimat Schottlanb gegen Irland. Irvine Boscyck(l. Ber⸗ teidtger), hervorragender repr. Spieker, bekaunt von den Spielen der engliſchen gegen die ſchottiſche Sige. Robert Campbell(r. Verteidiger) verfügt über ein hervorragend ruhiges und ſicheres Spiel. Er iſt alten Fußballanhängern aus den Pokalkämpfen von 1911 und dem Spiel England⸗Belgten in Verviers be⸗ kannt. George Robinſon(r. Jäufer), Spielführer ſeit Beſtehen bei„Brabford“ tätig, hat mit dem Mittelläufer Torrance, einem der beſten ſeiner Klaſſe, den größten Anteil an dem Siege gegen Newcaftle. Torrance wird als äußerſt energiſcher Spieler be⸗ zeichnet und war ſchon“ mehrmals in repr. Spielen tätig. James M. Donalod(l. Läufer), ein außer⸗ ordentlich geſchickter Dribbler. Richard Boußd(Rechts⸗ außen), die impoſanteſte Perſönlichkeit der Stürmer⸗ reihe. Er iſt einer der beſten Außenſtürmer und hat England ſchoun 9 mal in repr. Spielen vertreten. Oscar Fox(halb rechts) verfügt über eine hoch⸗ entwickelte Technik und einen prächtigen Torſchuß. Charlie Storer(Mittelſtürmer), außexrordentlich durchſchlagskräftig. Peter Logan(halb links), be⸗ kannt durch ſeine Tätigkeit bei Spielen der Anglo⸗ Scots gegen Schottland. Louis Bookmann(Links⸗ außen) iſt ein äusgezeichneter Techniker und hat in dieſer Saiſon Irland gegen Wales vertreten. Die Mannſchaft wird ſich weniger im Erzielen von Toren üben, als ein hochklaſſiges Spiel vorführen, um ſo vor allen Dingen ein Vorbild eines guten Spiels zu geben. Eine Photographie der Mannſchaft iſt bei den Verkaufsſtellen ausgeſtellt. Das Spiel beginnt abends um 6 Uhr. * Fußballwettſpiel. Am kommenden Samstag, den 2. Mai, nachmittags 4 Uhr, findet auf dem Brauerei⸗Sportplatz des Vereins für Raſen⸗ ſpiele ein Fußballſpiel zwiſchen Mannſchaften der Firmen Schuckert u. Brown, Boveri ſtatt, wozu alle Intereſſenten eingeladen ſind. Sr. Fußballkampf Norddeutſchland— Süddeutſch⸗ land. Die beiden Unterberbände des Deutſchen Fußball⸗Bundes, der Norddeutſche Fußball⸗Verband und der Verhand Süddeutſcher Fußball⸗Vereine, haben ein Abkommen getroffen, alljährlich zwei Spiele, eins in Nord⸗ und eins in Süddeutſchland, cuszufechten. Bei der Spieltüchtigkeit der beiden großen Fußball⸗Verbände ſind intereſſante Kämpfe zu erwarten. Das erſte Treffen geht bereits am 10. Mai in Hamburg vor ſich. Der Norddeutſche Fußball⸗vVerband hat einen Wanderpreis zur Ver⸗ fügung geſtellt bekommen, der dreimal hinterein⸗ ander oder viermäl außer Reihenfolge gewonney werden muß. Allerlei. rs. Einen Weltrekurd Haufen ſtellte der franzöſiſche Amateur Henry Jourdes auf dem Innenraum des Pariſer Wintervelo⸗ drom mit 29 253 Kilometer(früher Paftſaets 28 883 Kilometer) auf. Jourds legte 10,0 Kilo⸗ meter in 2019,6, in der halben Stunde 14,701. Kilömeter und 20 Kilometer in 40:51,4 zurück. Aus dem Großherzogtum. (i) Heidelberg, 20. April. Die Familie Ländfrieb ſtifkete zur Beſchaffung eines neuen Geläutes für die zu erbaulende Kirche in Milhlhauſen bei Wiesloch den Betrag von 8000 Mk. Heidelberg, 28. April. Im Wege der Zwangsberſteigerunz wurde das Cafes Impe⸗ rial bon Frau Ww. Mai für den Preis von 44 000 M. eiüſchl. der 1. Hypolhek bon 60 600 M. 104 000., ängeſteigert. hiHeidelberg, 89. April, Geſtern nachmit⸗ kag ſpielte der 11 Jähre alte Märtin Röſſch aus Eppelheim mit einem Tezetol, als plötzlich ein Schuß lösging, der den Knaben ſchwer än der Bruſt verletzte. Weinheim, 27. Aßptil. Vékhaftet würden geſtern die beiden Ausreißer klls det Wieslocher Anſtalt, Georg Rütz und Friedrich Wehsbecher, die ſich nach Wein⸗ heim geflüchtet hatten. Die beiden Perſonen waren im bloßen Hemd entflohen und hatten ſich durch Diebſtahl Kleider verſchäfft. Beide berbrachten dis Nächt vom Samstag äuf Sonn⸗ tüg in Weinheim, und zwär nächtigten ſie im Gewann Schloßberg, wo Rutz aus einem Gartenhäuschen ein Beil entwendete. Dieſes würde bei ſeiner Verhaftung vorgefunden. Wäh⸗ kend er ſelber im Kaſtanienwalde ſeſtgenommen wurde, nahm man ſeinen Komplizen in der Wohnung der Mutter des Rütz in der Juden⸗ gaſſe feſt. Die beiden Perſonen wurden wieder in die Anſtalt, der ſie entſprungen waren, zurlück⸗ gebracht Weinheim, 28. Aßril. In der üunter Vorſitz von Fabrikant Mäx Hirſch hier abge⸗ hältenen Genetalberſammlung des Auto⸗ möübilperkehrs Weinheim Tröſel e. Gemeh.H. wurde die vom Vorſtande aufgeſtellte Gewinn⸗ und Verluſtberechnung, die eine zwei Prozentige Verzinſung des Kapitals ausſchließ⸗ lich der Anteile der Großinduſtriellen vorſieht, geuehmigt. Laut Vorſtandsbericht hat der Autto⸗ möbilberkehr im vergangenen Jähte 92 656 Per⸗ ſönen beförbert, dabon 43 462 mit Arbeiter⸗ wochenkarten. Es zeigt dies in deutlicher Weiſe die Notwendigkeit der Verbindung der Oden⸗ wälborte mit Weinheim. Auf Wunſch von Ge⸗ nöſſenſchaftsmitgliedern aus Unter⸗ und Ober⸗ übkſteinach beabſichtigt die Verwaltung in ent⸗ gegenkommtender Weiſe, an Sonntagvor⸗ und Nachmittagen ſe einen Wagen züviſchen Tröſel und Oberabtſteinach anſchließend an den jetzigen Fährplan verkehren zu laſſen. (Käklskühe, 29. Aßkil. käg ſcheuten dis Pferde des 58 Juhte älten Land⸗ thirts Les Danttenmaier aus Saßländen in der Pfälzſtraße unſpeit Grünwinkek. Dännenmaſer, welcher das Fuhrtwerk ſelbſt lenkte, wurde bon dent Pferden zu Boden geworfen und von dem mit Stammholz beladenen Wagen überführen, wodurch der Tod ſöfort sinkkat. () Buche n, 26. April. Während der 30 Jahre alte Handelsgärkter Auguſt Fertig in ſeiner Gärk⸗ Geſtern nachmit⸗ nerei kätig war, wuürde er von einem Schlaganfall betroffen, det ſeinen ſpfortigen Tod herbelführte. (Pforzheim, 29. Apkil. Der 40 Jahre alte Knecht Jakob Leins aus Gölshauſen kam auf der Landſtraße zwiſchen hier und Bauſchlott unter den Wagen. Ein Rad ging ihm über die Bruſt. Der Verunglückte war ſofort bot. rr Pfalz, Beſſen uns Umgebung. 5ß. Speyer, 28. Aßril. Dik Leiche des 18 Jähre alten Heinrich Oppinger, welcher am letzten Karfreitag bei einer Kahnfahrt im Rheine értrank, würde geſtern im Rheine bei Rheingönheim geländet. Die Leiche wurde Hüch Speyer verbrächt. * Ländau, 29. Aptil Angeblich auts Fürcht vor Strafe, die ihm drohte, weil er ver⸗ ſchiedenen Proben fernblieb, erſchoß ſich in ſeiner Wohnung in der Kaſerne ein Trompeler⸗ Sergeant des 5. Feld⸗Axtillerie⸗Regimentes⸗ Der Selbſtmörder war erſt kurze Zeit verheiratet; ſeine Frau iſt zurzeit abweſend zur Pflege einer kränken Anverwändten. Gerichtszeitung. *Landau, 29. April. Unter Anrechnung bon 1 Monat 2 Tagen Unterſuchungshaft ber⸗ Urteilte die Sktrafkammer den Weinguts⸗ beſitzer und Weinhändler Ferdinand Seitz von Rhodt zu3 Monateſt 2 Tägen Ge⸗ fängnis wegen falſcher bezww. Nichtführung ———— byn Büchern und wegen Herſtellung von Wein n eeee .... unter Zuſatz vom Obſtwein und Weinſteinſäuxe. Eingezogen werden etwa 75 Fuder des beteits verkäuften und unter Siegel liegenden Weines, 30000 Liter Obſtwein und 3600 Liter Weinſteinwaſſer; 13 000 Liter Rotwein werden freigegeben. pfälziſchem Rotwein und Ausländer, von dem er 52 885 Liter angekauft hatte, vermiſcht und als deutſchen Rotwein verkauft. RC. Mülhauſen, 28. April. Unter der An⸗ klage, einen Raubanfal!l auf den Juvaliden Meldinger verübt zu haben, ſtand am Montag der 20jährige Fabrikarbeiter Kapßſer vor dem hieſigen Schwürgericht. Das Urteil läutete auf 37 Jähre Gefängnis. Die Geſchworenen veranſtalteten ntach dem Urteilsſpruch eine Kollekte, die dem be⸗ raubten Invaliden den Schaden wieder gut⸗ ütächen ſoll. Wichtige Wintze für Hausfrauen. Went irgend ein Familienmitglied abgeſpannt und enkrgielos, wenn dürch Ueberanſtrengung herunter⸗ gekommen, um die Körperkräfte wieder herzuſtellen, bei Kindern, welche überauſtrengt ſind dürch Schul⸗ arbeiten, iſt Leeiferrin ein zuverläſſiges Präparat, wie von Profeſſoren und Aerzten anerkannt. 268 Leeiferrin dürfte ſomit in keiner Familie fehlen. Lekiferrin(Oyo⸗Lecithin⸗Eiſenſ koſtet M..— die Fläſche. Maft achte beich Einkauf genau auf den Na⸗ nien Leciferrin und weiſe die ſogenannten Erſasprä⸗ barate zurück. Zu haben in Apotheken, ganz ſicher vot: Schwan⸗Aßp., Engel⸗Ap., Roſen⸗Ap. und Ein⸗ horn⸗Ap. in Maunheim. 365¹ e d e Ziehung am 5. und 6. Mal ſceſd-Tottert Fur 128 000 Loss. 5 Hauptgewinne Mk. Nur Bar- Geſd Nachste Woche garantiert Ziehung! Tür Wiederherstellung der SI. Lorenzkirche — xͤ Nüraber) 918 Geld-Gswinus Lahlbar ohne Abzug n jell-I08e Sl 180 Prg. ertrs Zu haben auch Iu llen Lotterie-Geschätten und Lase-Verkaufsstellen EberbarlPetisr. 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Staaten 2¹¹ verzeichnen, Wällrend sich eine Abnahme in der Einfulir ungen, Automobilen, Nälimaschinen, Pflond- Sraphen, Prältt, 7 Mais, Welzen undd Lalg be⸗ t amerikauischer Oeneral-Anzeiger.— Fadirte Neneke 2 achriczten.(Aberdblatt Zur Geschäftslage im rheinisch- westfälfischen inddustriebezirk. (Nachdruck verboten.) .M. Köln, 29. April. Die Hoffungen, die man zu Beginn des Frühjahres an die erhebliche Verbilligung und Flüssigzeit des Geldes geknäpft batte flir eine günstige Einwirkung auf den Ge- schäftsgang am rheinisch-westfälischen Eisenmarkt sind unerfüllt geblieben. Und recht trübe bleiben die Aussichten für die voraussichtliche Gestaltung ges Geschäftes im weitern Verlaufe des Itäres. Das Geschäft in den Sommermonaten pflegt er- fahrungsgemäß auch in bessern Konjunkturzeiten ein runiges zu sein, sodaß wohl fürs erste eine Belebung des schleppenden Geschäftsganges kaum zu erwarten steht. Zwar liegen den großen ge- mischten Werken namentlich in den nichtsyndi- zierten Erzeugnissen recht ansehinliche Arbeits- jahres um diese Zeit noch übertreffen, indessen zu gegen die vorjährigen erheblich niedrigeren Prei- sen. Man wird deshalb durchweg mit Ertrags- rückgängen zu rechnen haben. Das Mißverhält- nis zwischen den Preisen der durch die Verbände gebaltenen Preise füür Roheisen und Halbzeug und den derzeitigen Preisen für Fertigeisen gestaltet die Lage der reinen Walzwerle immer schwieri⸗ ger. Die auf dem Markte lasferide Unsicherneit Wird noch erhsht durch die Ungewißheit üder das Schicksal des Walzdrahtverbandes, welelles sich denmächst entscheiden wird. Wo die Preise durch Verbände geschüttzt sind, wie bei Rolieis zu, Vermindert die erhebliche Einschränkung der Fr⸗ zeugung dementsprechend die Erträgnisse der Rolieisenhütten, und wo die Preise freigegeben Sind, führt der heftige Wettbewerb der Werke zu dem gleichen Ergebnis. Wie wir an dieser Stelle schon erwähnt haben, lastet der gleiche Druck auf den kontinentalen Eisenmärkten, wie noch bésön⸗ ders empfindlich auf dem amerikanischen Markt, der noch außerdem unter der Rückwirkung der kriegerischen Verwicklungen mit Mexiko leidet. Eine kleine Besserung im Baugeschäft ist zwar kestzustellen, die aber zu schwach ist, um von merklieher Einwirkung auf unsere Eisenindüstrie Sein Zu Können. Der Geschäftsgang in der Ruhr⸗ Follenindustrie ist unverändert ruhig. Nach wWie Vor bestent das große Mißverhältnis fort zwiseften krage. Auch in Hochofenkoks ist die Nachfrage unverändert schwach und bleibt fast um die Hälfte hinter der Beteiligung der Kokereien am Kohlen⸗ Syndikat zurück. Normaler Nlieinwasserstand er- möglicht die fegelmäßigen Kohlenverschiffungen heinauf- und rheinabwärts im seiterigen Um. fange. Der süddeutsche Kohlenmarkt erweist sicli andauernd als recht aufnahmefähig küir Ruhrkohlen. englische Wettbewerb maelt siecht derk er Ruhrkohle Wenig fühllbar. Privatdiskont⸗ 25 Der Handelsverkehr zwischen dder Union und Mexike im Jgahre 1913. In ünserem gestrigen Abendhlatt brachten wir einen Artikel über die wirtschaftlichen Iateressen Deutschlands in Mexiko, wobei Wir für das ſahr- 2 Prozent. den Staaten zahlenmäßig feststellten. Es hat sich dabel ergeben, daß Mexiko für uns keine beson- dere Wirtschaftliche Bedetitunng Hat, da es in ünse- rer Ausführ an 26. ünd in unserer Einfuhr an 32. Stelle stelit. Auschliegend daran bringen Wir jetzt einen mit dem Handelsverkehir Zwiscllen der Union und Den Berichten der in Méxiko stationierten Ver. Staaten⸗Ronstin zufolge, hat das Exporlgeschäft Swar War in dem Export von Rolkupfer, Bleierzen sowie Gold jahre ein Rückgang zu verzeichnen, dagegen eine vieh Kaffes und minefalischem Rohöl. Ber Gesamthande! Mexileos repräsentisrie im 98 000 000 auf den Import eutfielen. 77 Proteit Welclle ihrerseits von dein mexikanischen Hport Eine ganz besonders Zu⸗ Fohle Baueisen und Stahl und Metallröhren Uin amerikanischier Sehuhtwaren, landwirt⸗ schaftliehler Geräte und Naschinen, Bahnausrüst⸗ lonen Pfund, resp. 2. An Baueisen ons importiert rend an Metallröhren und e 90 Millionen Pfund importiert wurden, gegen 61 Mill. Pfund im Jahre 1912. Dagegen ging der Import von amerikanischen Eisenbahn Stahlschienen von 32 000 Tons alf 14000 und derjenige von Passagier- und Fracht⸗ Wäggons im Werte von 5 840 000 auf 8 559 000 Zzurück. Der Wert der aus den Ver. Staaten impor⸗ tierten landwirtschaftlichen Geräte und Maschinen betrug im Jahre 1913 8 369 000 gegen§ 767 000 in 1912, die Einfuhr von amerikanischem Draht ging von 26% Mill. Pfund auf 14% Millionen Pfund zurück, und an Schuhwaren wurden 737 707 Paare importiert, gegen 885 009 Paare im Vor- jahre. In dem Export aus Mexiko nach den Vereinig- ten Staaten zeigte sien besonders in mineralischen Rohölen eine bedeutende Zunahme, denn es Wur⸗ von§ 10 000 000 exportiert, gegen nur 273 Mill. Gallonen zum Werte von 8 4 000 000 im Vorjahre. Die meisten dieser Oele wurden in Bayonne, N. J. raffiniert. Eine merkliche Zunaime war auch im Export flexikanischen Schlachtviehs zu ver⸗ zeichnen, denn der amerikanische Markt absor⸗ bierte solehes im Jahre 1913 für nahezu 8 8 000 000 gegen 8 4 500 000 in 1912. Der Export von Kaffee Tepräsentierte in derselben Vergleichs-Periode 8 6 000 000 gegen 8 5 000 000. Eine Abnahime im mexikanischen Export nach den Vereinigten Staaten Wwar in den genannten Ver⸗ gleichsſahren wie folgt zu verzeichinen: Rolkupfer von 18 auf 14 Mill. Pollars; Blei- Erz von 3% auf 2½% Mill. Doll.; Rohgummi von 1% auf 1 Mill. Poflars und Rinder-Häute von 30f auf 28% Mill. Dollars. Außsr den genannten Produkten importisrten die Vereinigten Staaten inu 1913 aus Meriko u. a. noch die folgenden: Ziegenfelle für 8 1 750 000; Kupfer-Erz für 5 2 250 000 und Mallagoniholz für 1 000 000. lu diesen letzigenaunten Prödükten zeigte siehl im Vergleich zum Jahre 1912 eine ge⸗ ringe Zunahme. Jahresmitgliederversammlung des Sücldeutsehen Expertwereins Ee M,; Mammheim. Der Süddeutsche EXportverein kielt aut 28. April 1914 seine ordentltehle NMitglisderersatait⸗ tung im Hotel„National in Maunfteim ab, in Wel⸗ cher der Geschälts⸗ und Kassenbericht engegen⸗ Senoinen, der naenstfäßtrigs ſahtesaushält ſest⸗ Sestellt Ulid die SaZuligsgein Ben Wanlen vorge⸗ nommen Würdefl. Herr Syndikus Dr. Stap, Berlin, Hielt eitten Vortrag über Die Deutsch⸗ Amnerikanischen Hanu⸗ delsbezlehungen Und den Deutsch- Amerikauischen Wirtschaſtsyerhand“ und ein Verlreter des Ver⸗ 1a8s J. J. Webet, Leipzig über„Moderne indü. Strielle Propaganda in Alsland.“ Die zalilreich von ludustriellen von gauz Slid⸗ Weskdelltschlauck besuelnte Versstnntlung Würde vou dem Präsldenten, Flerrnu(ieneraldirektor B. Spielmeyer um halb 7 Ulir abends erönnet. Der Vorsitzende gah an Haud des Wörliegenden, gedruckten Geschältsberiech ts einen kurzen Veber⸗ Plieck Üüber die Eütwieklung des Verelns, seille Ta⸗ tigkelt und Erkolge. Er leb Elngangs lervor, dag die Mehreinnahmen des Vereins in leizteu Ge⸗ Skliäktsfäure zut Lergrößerung des Umanges der Süddleütschen Exporlzeltung sowie zur Weiter⸗ gestaltung der Auslandsorganfsation benutzt Wur⸗ den. Dis inneré Geschläftstätigkeit des Vexeins, s0 küllrte er wWelter älls, liabe siell exlieblich vergro⸗ Bert und iter inelr Firitten, mit gut ausgeballter Auslandsorganisa lon, hätten die Vereinstätigkeit in Ausprüteli gellonuen. Die Auslandsorgaftfsalion des Vereins èxsttecke slelt nunmelr adtf 65 Korréspondenten und 173 furlsti⸗ sche Bureaus. Dem Allsstellungswesen Habe der Verein seine größte Aufmerksamteit gewicdliliet und bel der Vorbereltung der Haudelsverträge tAlig mitgewirkt. Dureh Eingaben An die zusfandigen Behörden sei der Verein Haudelspolitiseh tätig ge⸗ Wesen tnd llabe die Interessen selner Mitglleder menrlach erfolgreich Wallrgenonumen, 80 Pel der Alislegung des Artikels 13 des frazösisehlen Zoll. gesetzes, der Zolltarifierung in den Vereinigten Staaten, der Erneuerung des Deufsch-Belgischen Handlels verträgs, der Revision der Zollordnung Spaniens, der Zollbeliandlung einer Reiſie von Ar⸗ tikeln in mellferen Auslandsstaaten und bel Liefe⸗ Ausland. Bei der Erklektung der Delltschen Händelskant tner in Genk habe der Vetrein die Intetessen Krältig Unterstützt und der Kammier für den Kusbau iltrer Organisation, besonders für die Form der Mittei⸗ lungen der Handelskaünnet, Ratschläge erteilt, dem im Wesentlielen Folge gegeben Wordlen 8⸗!. Bie Versendung von vertrauliellen Mittellangel. Woelelie dem Vereill von Behörden, inHndiscften Mitglie⸗ dernt und Allsfäudischen Koftespogclenten g kommen seien, nähmen immer größeren Ufttalig an und die Erteilung v01¹ Aus künkten ultti⸗ Bten einen immer grögeren Raum in der Vereinstitig⸗ geit. Auch bel der Einziehung schwer einbring⸗ licher Forderungen habe der Verein erfolgreich ge. Wirkt und bei Vebersetzungen und Nachprüfung kemclsprachlicher Kataloge werde er niehr und intellr in Ausprueh genommen. Die Beziehung zu anderen Wirtsehtaftlichen Vereinen int Iu- und Aus⸗ land sei lebhaft mit den béesten Wirkungen für den Verein bezw. seine Mitglieder verknlüpff. Im Geschäftsberleht wirc u. a. ausge⸗ kührt, daßg das abgelauſene Jahr trotz echeblielker Zunahmie des deufschen Exports im Zeichen der Wirtschafllichen Depression stand, welehe das Über- Seelschle in nanchen Branchen völlig Voxjahre, wäh⸗ Lahmlegte. den im Jahre 1013 683 Miſt. Gallonen zum Werte rung für staatlielie und städtiselle Benörclen un Fer, den Vorsitzenden des Verbaudes Unterzlen- a So litt der Export naeh Indien infolge der e krisis, nach 8 A infolge der Geldimappheit, nach Süüdafrika infolge des Aufstandes, nach Mexiko infolge der Revol ution, nach dem Balkan und dem Oxrient infolge der Ballaukrlege nach China infolge der dorf immer noch herrschenden revolutionafen Bewegungen ete. Aueh das Ge⸗ nach den Vexeinigten Staa aten von Nord- amerila war bis zum Oktober 1013 in denjenigen W aren schwächer, die einer Zolländerung ent⸗ gegensahen. Die Inporteure Hielten naturgemaß mit ihren Ordres Zurück und es Wurde nur das unbedingt Notwendige bestellt. Nach dem In⸗ Krafttreten des neuen Zolltarifs machte sich er⸗ Klärlicher Weise ein rascher Aufschwung bemerk⸗ bar und besonders die Woll und Baumwoll-Indu- strie Founte erhebliche Aufträge büchen. Sleich⸗ Woll hat der neue amerikanische Zolllarif im all- gemeinen N 18 Erleichterung gebracht und da, Wo die Zollsätze ermäßigt wurden, sind die bisher gemachten Erfahrungen noch zu gering, um sich ein abschließendes Urteil bilden zu können Der Bericht des Vorsitzenden wurde mit gro- Bem Beilall entgegengenommen und der Geschäfts⸗ bericht einstimmig von der Versammlung geneh⸗ migt. Den Kassenbericht erstattete der Syuclikus, Herr Pr. Keiner. Dem Schatzmeister und dem gesamten Vorstand wurde Entlastung erteilt und dem von dem Vorsitzenden festgestellten nächst⸗ jährigen Haushalt zugestinumt. Die satzungsge- mäßen Wahlen ergaben die Wiederwahl des Vor- sitsenden, Hermn Generaldirektor B. Spie!l⸗ meyer und der beiden Beisitzer, welele satzungs gemäß ausschieden, Herrn Direktor Dr. Carl Ben- Singer und Hertn Direktor Dr. Hans Gle mm; ferner wurden die bisherigen Vorstandsratsmit⸗ Slieder und der Vorstand des Vorstandsrats Wie⸗ der gewählt. Die Gewählten, soweit sie Auesend Warel, nahmen dièe Wähl an. Alsdaun erteilte der Vorsitzende Herrn Syndli⸗ kKus Dr. Stapf das Wort zu seinem Vortrag über „Die Deutsch-Amerikanischen Handelsbeziehungen Und den Deutseh-Amerikauischen Wirtschaftsver- baud.“ In gedrängter Veberslelt beriektete Herf Dr. Stapf über das neue amerikanische Zolltariſgeseiz, das als die Einlésung eines Vexsprechens Wilsons im Falle seiner Wanl zum Präsidenten, zu gelten habe, speziell über die Grundgedanken und die Setzes, Schon hieute nach Wenigen Monaten seit Inkrafttreten desselben sel kestgestellt worden, daß die Herabsetzung der Einiuhrzölle auf eine Reilie deutschier Waren eine Neubelebung der Ausfuhr. Habe, und besonders habe die Textilindustrie 2. B. die 10 10 Pfwaren- unde Spiteniierikelon ohne Zweifel jetzt eine wertwolle Steigerung in der Aus⸗ kuhlr Zzu verzeichnen. Die Befti enungen die von vielen Seiten an die neuen SollyerWallungs⸗Be⸗ slitunungen geßnüpft wardlen ssien, haätten Sich bisher exkreulfcherwelse nieht geltend Lenaaclit und Gürtten bel gewissenhafter Erküllung der Sesste⸗ als merklich fühlpbar Werden. Wieutig sel die Frage, ob das neue Tarifgesetz als Grüfdlage für einert Hlandels vertrag bei den Vereinigten Staaten gelten solle, dessen Abschluß als das Pudziel aller Bestrehungen der an dem Güteraustauscht ZwWisclien Deutschland ulnc Amerika betelligten Kreise anzü.. Seliel sel. Wis großg ducl ale Selitilerigkeiten immer sein qürften, auf dis eine solche Aufgabe bei den Amerikanern stoßen intisse, die sich ihres Gebergewichts mehr als bewußt seleu, diese Auk galte Stelis denndeh an erster Stelle des Programns, iliit dem der ver kürzem unter der Füntlig des Generaldirektors Ballin der Hamburg-Anlerita- Linie gegründeten Deutseh⸗ Anierikäntschen Wirt⸗ schaftsverbaud au dle Oeſfentlichkeit getrelen 171 Ein Programm, das die Plege und Förderumg d deutschten Handlelsbezichungen zu den Verelfgten Staatell im allgsmeinen betonie uucd neben dem Absellluß gülsſiger Zolltarlfe, die Reformierung der anterikanlischen Mustersehutzges Stzgebung, die Nontrolle des amerikanischen Nächrichtendienstes, ddis Auskunkiserteilung über die Vorgännge utic Allssjekten auf dem amerlkauischen Wirkschakts⸗ markte, die Rechtsvertretung deutseller und audere Wieltlige Aufgaben enthalte. Zur Durchführung diesss Progtans sei von defn Slrektorlum in ekster Lints die Solorligs tung eiter parallelen Geschäftsstelle in New, Lork beschlossen. Forden, lüunn den Mitgliedern zügleich eiue sachverständige und persönliche Vert tretung ihlrer Wünschs auf amerikatzischem Boden 21l Schlaffen, Darüber Hinaus Habe das Direktorlum Verhandlungen Lingsleitet wWegen des Abschlusses Eilles Narleliperneleleses mt der Chaniber of German Aiterican Conmierce in New Lork, um in der Eusanmnenarbelt nüt disset, hauptsschlieh Iuportesur⸗ und Bankkrsise umfassende Otrganisa-“ ti6n Eine„„ cler Verbandsbesfrebun. gen zu Seee Sellen Ullch Fe zubende Unicl 1 in Einer aulffalleud schinellen Eutweleklung diEs Ver⸗ ändes zum Ausdrüeßk Rommle. Deln eulspreclle auch dis Züsammensstzung der Verwaltungsorgane des Verbändes, nämieh seines Präsid MRutus, Direktoxiuns Ulnd erweiterten Aus⸗ Schusses. in dezen auen die Süddeutsche e dle int zukonumende Vertretung gefunden habe. Das eufhält unter anderen die Hlerren Dfr. E. Car! Beusinger, den Präsidenten def Handee Kanlimer, Herri Kommereienrat Engelkhar d, den Vorsitzer enn des Sliddeut⸗ Schen Exportversins, Herrn Generaldirektot 17 Südwestdleutschler Iüdustrieller, Herrn Kot rät Hoffmaun. Mit der Bitte an Strebüngen des ve die Be- Slicldenttsclle die tbandes auell in Ausführungen, die dlie Atwiess nden erhielten. Der Vorsitzende brachtle bislier bebaunt gewordenen Wirkungen dieses Ge- nach den Vereinigten Staaten mit sich gebracht lichen Vorsckritten Woll aueh in Wirklielikeit nie⸗ die deutschen Vextretungen in New) Lork und die delle Rückgänge bis zu 1 Wären. Stig gehalte! Eiseimarkte, and gendlen Auslassungen aber die Lage am Mmarkt, Pesent 15 er Zur Folte We Kreise Weiterzutragen, schloß Hlert Pr. Stapf seins k lebhlate Zustimmung der diese Zustimmung auchl seinskseits Zuin Ausdrücke Wärtschaftsverband seitens des Suddeutschen Ex⸗ portvereins tatkräftig unterstützen zu wollen, und gab der Zuversicht Ausdruck, daß es Ver⸗ Daude au kräftiger Eutwickhing und gutem Ex- folge nicht fehlen werde. Im Anschluß an die mit großem Beifall aufge nommenen Ausführungen des Dr. Stapf statfete der Vorsitzende den Dank der Versammlung ad und erteilte nunmehr das Wort Herrn Coböken vom Verlag J. J. WeberLeipzig. Dieser Wickelte in kurzen Zügen das Progra Unternehmens, welches sich mit Unterstüitzung de Feichsregisrung, großer Iudustriebetriebe und Industrielle Verelnigungen zum Ziele gesetzt hab auf kinematographischem Wege Ausland großzügige industrielle Propaganda zu treiben, für die bereits auf der Weltausstellu San Franzisco das Monopol gesichert sel“ Auch dieser Vortrag fand ungeteilten und man war einstimmig der Meinung, Unternehmen mit Freuden zu begrüßen großen Erfolg für die Ausdehnung des deutschen Exports verspreche. 1— 5 Im Anschlußg an die offizielle Sitzung fa bendessen statt, au dem sich fast alle den beteiligten, bei welehem noch in müili gegenseitiger Aussprache eine Reihle von eröͤrtert Wurden, welche der Förderung des d schen Exports und den Interessen der de Industrie dienen können. Soldmarkt, Sank- und asren · Wesen. Frankfurter Mikektenbörse. Frankfuft, 30. April. Die Unsicherh Börsenver hallnisse veranschaulieht recht ein Vergleich zwischen dem Newyorker von gestern und vorgestern. Daß diese Jus leit das Publikuun Fom Börsengesch erscheint als selbstverständlich. Die ul leitet das Geschäft. Der wenig peirtech Wochlenbericht des Iron Age sowie auel Qualitätsausweis der Harpener Bergbaugesellschaf Leinflußten den Montanmarkt. Die Waren bescheiden und die Tendens? Papiere ungleichmäßgig. Phönix Berg! behhauptet. Deutsch-Lusemburger, kHat Gelsenkirchener schwächten sich mäßig ab Bankaktien waren die Kürsänderungen erheblich. Diskonto-Kommandit waren Schaafthausener unverändert,§sterreichi ken behauptet, Peter sburger Internationale delsban schuächer. Fine Abschwachung erft rell aueh Baltimore Ohio und Shares, Caus Pacilic, Lombarden und Baltie waren a schlugverhandl ſungen lephafter. Schantungt waren fest. Interesse bestand für Siüchwesta Von Sehiffahrtswerten waren Norc scher Lloyd und Paketiahrt lebhafter uinges Elektrizitätswerten bestaud ei ſräge, Großs Umsütee verzeichnen Taihlaklien Unler Bevorzu Aktiell. Hei Aticd Pellat eeeeeeee Wert Der weſtere Verlauf der Börse sierte sich als ruhig bei teilweisen Abs gen det. führenden Papiere Der Kassamarkt für Divi zeigte ein unregelniägiges 4035 85 Allgeneinen Lokal. und Straßenbalingesellsch notiert das Begugsrecht 7 Prose stellerkreie amortisahle österreiell anweisungen vom fahre 1914 notier 95,60 G. Ohemische Were k beltauplen. Vol Maschinen fabik Adlerwerke Kleyer preishaltend; D Werte schwächten stlen ab. Die Schlieglich recht[lustlos unc die Sellwächt, Zu Reallsationen Montanwerte. Die Börse selilo Schäft und belaupleter Jendenz. Kreditaktlen 194, Diskouto 188, 150286, Staatsbahn 154%, Ballime den 21½. Priyatdiskont: 1 brozen 1125 ee verste cll Zinzen bis 1. Juli 1914. 2. di. Kußp. 25(12 Prozent). Div. Kußp. 37(16 15705 215 beicle Iukl. Nae⸗ Per I. Bertiner BerIin, 20. April. Bei starker Zurüt der Spekulation, deren Ursachen genu, Grtert Worden Sindl, Unch der dadure 1 radigen Geschäftsstilſe hält Kende Eage an der Bötrse aul. Fesonders Montanwerte ei Elierfür wWaren 7 dis gesterl in der Ge Neußer Bergwerksvereius „Vekrautwortſien zu gecllen, 93 Rlickgang dek Cauadas Einbuße von u! lit sieh Qn je Besser im Kl SHiffalrt Aber K Hielten. Verilic ich ne, günstige 9 nöhere Kurse kür en ttkaten auch Ulig⸗ des K durch die Zusage, den Deutsch-Amerikanischen] Seite General-Ameiger.— Vadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Honnerstag, den 30. April 1914. den übrigen Gebieten zur Folge. Zur Zeit charak- teristisck für die Börse bleibt kurzfristiges Geld über ultimo zu 3½ Prozent. Bei der Seshandlung War dieses mit 3½ Prozent zu haben. In der zZweiten Börsenstunde bverur⸗ Sachte der abermalige Rückgang der Hohenloheak- lien eine erneute Abschwächung, besonders aàm Montanmarkt. Der Privatdiscont hat sich um 6 Prozent ernäßigt. Bei Schluß des offiziellen Verkehrs blieh die schwächere Haltung allgemein vorherrschend. Privatdiskont: 26 Prozent. Nheinisch-Westtälische Band für Grumd⸗ Desltz.-., Essen. Die gestrige Hauptversammlung, in der zwölf Aktionäre 1 804 000% Aktienkapital vertraten, genehmigte nach längerer Erörterung den Jahres- abschluß und erteilte der Verwaltung Entlastung. An Stelle des aus dem Aufsichtsrat ausscheidenden Mitgliedes Arthur Krawehl-Essen wurde Assessor Gottschalk Dortmund und an Stelle des Berg⸗ Werksbesitzers Pritz Funke, der infolge der Ver- legung seines Wohnsitzes nach Paris aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden ist, als Vertreter der Familie Funke Prokurist Arno Karmann neu in den Aufsichtsrat gewälllt. Im Anschluß an den Jahresbericht hob der Vorsitzende hervor, die Bank habe ein sehr ungünstiges Jahr hinter sich. Sie sei in heryorragender Weise bei den Deutschien Keramitwerken beteiligt und habe aus dieser Be- teiligung große Abschreibungen vornehmen müssen. Die Rheinisch-Westfälische Bank für Grundbesitz besitze 776 000% Aktien der Deut- schen Keramitwerke, auf die angesichts der Ver- hältnisse bei den Keramitwerken noch weitere Abschreibungen notwendig würden, Die ankschulden der Nheinisch-Wesffälischen Bank für Srundbesitz hätten sich im vergangenen Ge- Schäktsjahr um rund 1 Mill./ herabgemindert; sie betragen noch 4 996 331. Die Verwaltung glaube, daß diese auch im laufenden Jahr in dem gleichen Maße wie im vergangenen Jahr herab- gemindert werden könnten. Auch die Zinsenein- Hahmen der Bank würden in diesem Jahre woll erheblich gröger sein als die Ausgaben. Die von der Bank übernommene Ausbietungsgewär für ein den Keramitwerken gewährtes Darlehen von 600 000% werde kaum irgendeinen Verlust oder eine Belastung für die Bank bringen. Nach einem unparteiischen Gutachten über den Grundstücks- besitz der Bank, das im vergangenen fahre unter ELugrundelegung der damaligen schlechten Ver- HBaltnisse auf dem Grundstücksmarkt eingeholt Worden sei, stelle sich der wirkliche Wert der rundsticke um mehr als 50% höher als der Buchwert. In ihrem Grundbesitz verfüge also clie Bank über eine große stille Rücklage, selbst wenn man die großen Abschreibungen, die in die- Sem Jahre noch erforderlich sein würden, berück⸗ sichtige Das Vermittlungsgeschäft habe sicli bei der Bank im laufenden Jahre recht günstig ange- lassen. Es seien verschiedene neue Geschäfte ein- gieleitet worden, so daß man auf diesem Gebiete die gleichen, Vielleicht noch etwas dere Einuahmen als im Vorfahr erzielen werde. Im Verlauf der sich hieran anschließenden Er- Frterung vertrat der als Aktionär anwesende Herr August Ihyssen, der Vorsitzende des Aufsichts- vats der Rheinischen Bank, die ihrerseits erheblich an der Nheinisch-Westfälischen Bank für Grund⸗ besitz beteiligt ist, die Auffassung, daß die Ver⸗ Waltung der Rhieinisch-Westfälischen Bank für Grundbesitz eigentlich zu dem ganzen Geschäft mit den Keranttwerken nicht berechtigt gewesen Fei, und wünschte Aufschluß darüber, auf welche Bestimmmg der Satzungen sich die Verwaltung bei diesem Geschäft stſitze, Furde darauf erwidert, nach den Satzungen sei dlie Gesellschaft zur Gewährung von Krediten gegen hypothekarische Sicherheit sowie zur Er⸗ Tichtung anderer gleiche oder ähnliche Zweclee Wie sie selbst verfolgende Gesellschaften oder an deren Beteiligungen berechtigt, ebenso wie 2u Allen unnütteſbar und mittelbar mit der Verwer⸗ tung von Crundstücken zusammenhängenden Ge- Schäften. Die Beteiligung bei den Deutschen Kera- mmitwerken sei zundchst dadurch entstanden, daß die Nheinisch-Westfälische Bank für Grundbesitz für ihre an die Deutschen Keramitwerken verkauf- ten Grundstücke Aktien dieser Gesellschaft Über⸗ nommen habe. Bei der spätern Kapitalerhöhung der Neramitwerke habe die Bauk auch en⸗ Prechend ihrem Aktienbesitz Aktien bezogen. Die Beteiligung bei den Keramitwerken und auch diie Gewährung von Krediten an diese sei von dem Sesamten Aufsichtsrat der Bank genehmigt wor⸗ den. Demgegenüber hielt Herr Thyssen an seiner Meinung fest, daß dieses Geschäft der Bank durch die Satzungen nicht gedeckt sei, den Satzungen eine seiner 5 Hanclel unei industrie. Eisen- u. Stahlwerk Rösch.-., Dortmund. Die genanute Gesellschaft erhöht bekanntlich iur SGrundkapital um 8 Mill. auf 28 Mill. M. Davon Sollen 3,60 Mill. M. vom 1. Juli d. Is. ab dividen- denberechtigter Aktien zum Ankauf der Küxe der Gewerkschaft Eisenzecher Zug die- en, deren Ciewerken aufgefordert werden, die Ab. Serklärungen über ihre Kuxe bis zum 22. Zum Umtausch gegen Hösch-Aktien einzu- eitere M. 400 000. gleichfalls vom 1. juli 914 ab Aividendenberechtigter Aktien werden vom Ueberuahmekonsortium zur Bestreitung der Un- erwendet. Auf dlie restlichen 4 Mill. M. das Geschäftsſahr 1914/15 blogß zur AHte(d. h. ab 1. Januar 1915) dividendenberech- 15 er Aktien wird den Bestteern der alten 20 Mill. kark Aktien und der oben erwähnten 4 Mill. M. neuer Aktien seitens des Konsortiums das Bezugs- a en, daß auf je M. aAlte Aktien eiue neu zu M. 1000.— entfallt. Dias Bezugsrecht ist in der Zeit vom 1. bis zum 22. Mai bei dem A. Schaaffhauseusehen Bankverein, der 8 und der Siegener Bank für Handei und Jewerbe auszuüben. Spltestens am 22. Mai Von der Verwaltung NKheinisch- West⸗ iAlischen Diskonto Gesellschafti sind für jede Aktie 25 Prozent des Nennwerts so- W²e das Aufgeld von 125 Prozent, d. h. zusammen M. 1500.— abzüglich 4 Prozent Zinsen bis 30. Juni 1914 nebst Schlußscheinstenpel bar zu zah⸗ len. Die Restzallung von 75 Prozent des Nenn- werts oder M. 750.— für jede Aktie hat spätestens am 30. Juni 1915 zu exfolgen. Heddernheimer Bupferwerk und Süddentsche Kabelwerke.-., Frankfurt a. M. Laut Geschäftsbericht für 1913 bleibt das Er- gebnis des verflossenen Jahres Zwar gegen das Vorjahr etwas zurück, kann aber wiederum als ein befriedigendes bezeichnet werden. Der Rongewinn betrug M. 3 671 086(3 551 405), der Vortrag aus 1912(1911) M. 43 731(15 660), so daß Mehreinnahmen von M. 147 752 er- Zielt wurden, wovon der Vortrag mit M. 28 071.— beteiligt ist. Stärker sind jedoch die allgemeinen Betriebsunkosten gestiegen, die mit M. 2151 723 (1938 843) ausgewiesen werden, Was gegen das Vorjahr eine Mehrausgabe von M. 212880 be⸗ deutel. Die Abschreibungen betragen M. 406 136 (372 741), d. h. M. 33 305 mehr, als im Vorjahr. Der Mehreinnahmen von M. 147 752 stehen also Mehrausgaben von M. 240275.— gegen⸗ über. Es verbleibt ein Reingewinn von Mark 1156 958(1 255 481), dessen Verwendung der am 19. Mai, vormittags 11 Uhr in Frankfurt a. M. stattfindenden Hauptversammung wie folgt vorge- schlagen wird: 7 Prozent(vie j..) Bividende auf das Aktienkapital von M. 9 Mill. oder Mark 630 000(Wäie i..), Gewinnantelie des Aufsichts⸗ rats, der Direktion und der Prokuristen M. 157 398 (107 104), außerordentliche Abschreibungen Mark 250 000(200 000), außerordentliche Rücklagen M. 50 000(100 000), Talonsteuer M. 20 000(wie V,, Vortrag auf neue Rechnung M. 49 560 (43 731). In der Bilanz erscheinen bei einem Aktien- Fapital von M..— Mill.(wie i..) und einer Obligatoinsschuld von M. 3 700 000(3 800 000) die ordentlichen Rücklagen in gesetzlicher Höhe von M. 900 000(530 000) und die außerordent- lichen Rücklagen, die im Vorjahr den ordentlichen gutgeschrieben wurden, bereits Wieder mit Mark 100 000(274 753). Gläubiger einschl. der in An- spruch genommenen Bankkredite werden mit Mark 6146 275(6 131 195) aufgeführt, haben also gegen das Vorjahr keine nennenswerten Veränderungen erfahren, während das Akzeptkonto von M. 550 000 auf M. 76 908, d. h. um volle M. 473 002 zurück- gegangen ist. Die Schuldner erscheinen mit Mark 7916 480(7 688 438), Kasse mit M. 28 159(39 57/7), Wechsel mit M. 68 423(107 372). Guthaben bei der Reichsbank und beim Postsclleckamt mit Mark 341 146(257 870). Die Effekten und Beteiligungen zeigen mit M. 984 044(009 002) gegen das Vor- jahr keine besonderen Veränderungen. Die mit größter Vorsicht bewerteten Vorrädte stehen mit M. 5077 601(6 268 278) zu Buch, sind also um rund M. 1 200 000 niedriger, als im Vorjahr. Sie Hestehen in der Hauptsache nach wWie vor aus den BN bei den Nupferwerken Deutschland.., Oberschöneweide, hei der Süddeutschen Metallindustrie G. m. b. H. Nürnberg Schwereau und bei der-G. Trafilerie u. Lamina toi di Metalli, Mailand. Die Anlagen(Gebäude, Maschinen, Anschlußgleis, Oefen und Geräte) weisen auch in diesem Jahr sehr erhebliche Zu- gauge auf und zwar rund M. 1 100 000, die Zzu- meist zur Vergrößerung und zum Teil auch Modernisierung dienten. Der Versand konnte in der Abteilung Metallwerge von g 16 700 000 in 1912 aut 17 500 000 in 1913 und in der Abteilung abelwerke ebenfalls gesteigert wWerden, 80 das der Umsatz des Gesamtunternehmens laut Be- richt von M. 35,03 Mill. in 1912 auf M. 39,30 Mill. in 1913 stieg. Im einzelnen war die Beschäftigung der Metallwerke mit Ausnahme des letzten Jahresviertels lebhaft. Die Verkaufspreise blieben für die meisten Fabrikate höchst mäßige, während die Zinslasten sich infolge des feueren Celdstandes nahmhaft erhöhten. Dazu kam im Aligust ein Streik im Werk Gustavsburg, so daß das Er- gebnis der Abteilung ebenso um den Betrag ge- Schmaälert wurde, um den der Gesamtnutzen Hinter demjenigen von 1912 zurückbleibt. Bei den Kabelwerken war die Beschäftigung im Durchschnitt zufriedenstellend. Im zweiten Halh⸗ jahr gingen allerdings bei einzelnen Fabrikaen die Aufträge zurück. Im September wurde ein Syndikat für den Verkauf von gummiisolierten Starkstromdrähten gegründet, dem die Gesellschaft beitrat. Die Verkaufspreise ließen bei manchen Fabrikaten zu Wünschen übrig, können aber im allgemeinen befriedigend genannt werden. Die Bohmaterialjenpreise wiesen mit Ausnahme von Kautschuk keine großen Schwankungen auf. Das neue Jahr gab zu Beginn zu Hoffnungen auf gute Beschaftigung Veranlassung; ob indessen, im HHinblick auf die von allen Seiten kommenden Nachrichten über weniger regen Geschäftsgang der deutschen Industrie, der Beschäftigungsgrad in vollem Umfange im Laufe des ſaflres 1914 aufrecht erhalten werden kann, läßt sich noch nicht übersehen. Immerhin glaubt die Gesell- schaft wieder auf ein befriedigendes Ergebnis rechnen zu können. Verkehr. Neckardampfschiffahrt.., Heilbronn. In der Generalversammlung der ge⸗ nannten Gesellschaft wurde der Bericlit für das 14. Geschäftsjahr vorgelegt, der besagt: Das Jahr 1913 brachte ebenso wie 1912 reichliche Nieder- schläge und damit ſast das ganze fallir verhält- nismäßig guten Wasserstand. Infolgedessen konnten die Qüterfahrten das ganze Jahr und die Personenkahrten während der üblichen Sommers- zeit ununterbrochen ausgeführt werden. Sowolll der Eilgüterdienst wie auch der Personenverkehr erzlelten bis jetzt die höchsten Einnalmen. Wenn trotadem das Ergebnis gegen dasjenige vom vori- en Jahr zurücksteht, so ist dies auf die hohen enzinpreise, auf die fortgesetzt steigenden Löhne etc. und dden niederen Kuxsstand der Wert⸗ papiere Zzurückzuführen. Nach Abzug der Be- kriebskosten bleibt ein Gewinn von 16 590% Zur Verfügung, der wie folgt verwendet wird: zu Ab⸗ schreibungen an Schiften ete. 10 400 /, Zuweisung zum Reservefonds 500, Zurüickstellung für die Dividendenscheinsteuer 600%, 1 von 3% Dlvidende(aus 92 500 1 2775, Vortrag auf neue Rechnung 2315 K. Zahlungseinstellungen und kon- Kurse. Zum Zusammenbruch der Bankfirma GMreb KFrühauf. W. Pforzheim, 29. April. Der Zusammen- bruch der Bankfirma stellt sich nun doch als schwerviiegender heraus, als zuerst angenommen wurde. Die Veolpapierspekulation, Welche die Haupttätigkeit der Bank War, hat ihr und ihren Kunden großen Schaden gebracht. Ende Dezem- ber betrugen die Debitoren in der Bilanz 3,11 Millionen ¼, zum größten Teil Restschulden aus mißglückten Spekulationen, in die sich einzelne Kunden weit über ihr Vermögen verstrickten. Es ist ein Verlust von 2 Millionen vorhanden, wovon Millionen auf eigene Spekulation der Firma kommen. Nach Abzug des Geschäftskapitals er- gibt sich eine Unterbilanz von über 500 000 ¼. Burch Spareinlagen ist auch eine Reihe kleiner Kunden, Beamte, Lehrer, Witwen usw. geschädigt. Die Industrie selbst ist an dem Zusammenbruch nur sehr wenig beteiligt. HKonkurse in Deutschland. Bialla: Kaufmann Max Kuzikowski, Gr. Rosinsko; Bromberg: Handelsfrau Margarete Schultze; Celle: Firma J. J. Cussel; Düssel⸗ dorf: Kaufmann Gottfried Klaps; Eggenfel- deen: Gärtuer Josef Gaßner; Halle(Saale): Zigarrenhändler Willy Käppel; Hamburg: Firma S. Buchthal, Waren-Agentur und Kom⸗ mission; Hirschberg: Llotelbesitzer Paul Kaesche;-Rönigshütfe: Firma josef Knon⸗ salla; Lauenstein: Mühlenbesitzer Friedrich Meyer; Leer: Bäcker Hermann Diddens; Mannheim: Kohlenhändler Hermann Seeger; Mettmaun: Kaufmann kHlermann Hütz, Wülf⸗ rath; Metz: Bäcker Georg Schöning; Ober- ehnheim: Metzger Moses Marx; Oster- hofen: Kaufmann julius Steinbrink; Pforz- heim: Zigarrenhändler Emil Rüth; Reutlin- gen: Maurermeister Georg Herzog, Pfullingen; Tilsit: Maschinenbauer Otto Ehlert; Wal⸗ denburg: Maurermeister Fritz Seidel. Warenmärkte. Mannheimer PFProduktenbörse. Im Anschluß an die schwächeren Kurs- und Jendenzberichte, die von den amerikanischen Märkten gedrahtet Worden waren, verkehirte der hiesige Markt auch heute wieder in rechit ruhiger Haltung, zumal da auch das nun eingetretene Regenwietter für Entwickelung der jungen Pflanzen sehr förderlich sein Wird. Die Käufer sind allenthalben zurliclhaltend und die Geschäfte, die zum Abschluß gebracht werden, bleiben auf Deckungen des notwendigsten Bedarfs beschränkt. Die Notierungen im hiesigen offiziellen Kursblatt Wurden für amerikanische und Plataweizen um 0,15—0,0 M. die 100 kg bahnfrei Mannheim er- mäßigt, während die Nofiz für pfälzischen Weizen, der nur noch in bescheidenen Mengen angeboten Wird, eine Besserung um 0,25—0,0 M. erfuhr. Ebenso wurde der Preis für pfälzischen Roggen, aus demselben Grunde,um 0,50—0,25 M. per 100 Kilo franko Mannheim erhöht. Die übrigen Ge⸗ treidenotierungen haben eine Aenderung nicht er⸗ fahren. Das Mehlgeschäft ist weiter schleppend, insbesondere Weizenmehl, während Roggenmehl bei kleinem Angebot eine festere Tendenz er- kennen läßt. Die Notiz für Roggenmehl erfuhr im Anschluß an die hohen Preise, die sowohl für norddeutschen Roggen als auch für hierländischen Roggen gestellt Werden, eine Steigerung um 0,50 Mark die 100 kg franko Haus. Vom Ausland werden angeboten die Tonne gegen Kasse olf. Hotterdam: Welren Laplata-Bahla-Blanda oder Barletta-Russdb Kg. schwimmend H. 157.50—158.—, dlto ungarlsche Aussast 2 Kg. per April A. 157.50.158.—, dlto ungarlsohe Santa Fe 78 Kg. per prompt g. 159.—159.50, Redwinter per Jufl⸗ August zu f. 152.50—153.—, Kansas golf per prompt M. 161.50.162.— desgl. Chloago N. 163.—163.50, Nanftoba Rr. 1 April-Mal R. 163.—163.50, dlio Ar. 2 April-Mal K. 161.59.162.— Mloclalef-Ulka 9 Pug 39.35 prompt f. 153.—.—153.50, Taganrog⸗ Ulka 9 Pud 35-10 April-RMalg. 159.—..159.50, Theodosla-AZmaid Pad -10 sohnlmm. N. 161.50—162.—, Rumünler 78.79 Kg. nach Buster prompt H. 159.50180.—, fumünler 79-80 Kg. nach Ruster per brompt H. 161.50—162.——, Horddentscher 77½78 Kg. wlegend per prompt Versohlffung H. 141.50—142.—— Roggen, südrusslsoh., 9 Pud 10-15 April H. 117.—117.50, alto 9 Pud 15.20 April. 118.—.—416.50, dito 8 pud 20.28 per April n. 119.—418.50, norddentsch, 72½3 Kg. per prompi H. 121.—122.—. Berste russ. 59.50 Kg. per prompt K. 108.——109.50, alto 18.50 Tg. por Mal t, 109.30—110., rumän. 39-60 Kg. ps Aprit f. 113.—113.50, Donau 60/1 Kg, per prompt K 111.50 bis 12 Haſs ba Plata, gelb rye terms sohwlmm. M. 107.—107.50 Mal-unl H. 101.-—10f,. Donau Galatz Foxnanfan Aprit-Mal. N. 104.50.—105., Odessa per prompt H. 108—108.50, Novorisslk p. prompt N. 600.—000.00. Mlxed per prompt K. 060.00—000. 7 Hafer, norurusslscher, 48-47 Kg..Mal-lunl. 117.50—118.— alto 47-48 Kg. per Mal-Junl N. 118.50.118.—, Donau 46.-47 Kg. per Novemb. K. 000.—000.—, dlto 50-51 Kg. per Junl B. 000.— —000. Amerlkaner Ollpped welss 38 Pfd. per Mal-Junl 000.—000.00 La Flata 48-47 Kg. p. prompt N. 110.80— 111.— HBerliner Froduktenbörse, Berlin, 30. April. Nach schwächerem An⸗ kang, der hauptsächlich auf niedriges Amerika Zurückzuführen war, wurde die fendenz für Brotgetreide im Verlauf fest, infolge von Mangel an Regen und auf umfangreiche Deckungen. Für Hafer bestand besonders in den feinen Sorten recht gute Nachfrage Mais und Rüböl vernach⸗ lässigt. Wetter: schön. Amerikanischer Eisen- und Stahlmarkt. NewWyork, 29. April. Das Fachblatt„Iron Agel schreibt in seinem Wochenbericht u..: Die Gewinne des Stahltrustes von Doll. 6 bis 7 5 Tonne beim Versand im ersten Quartal des laufen- den Jahres sind ein trauriges Zeichen für jene Stahlwerke, welche unter normalen Verhältnissen an sich mehrere Dollars weniger als der Stahltrust verdienen. Der Monat April hat sich noch un⸗ günstiger erwiesen als der Durchschnitt der ersten drei Monate des laufenden Jahres. Die Arbeits⸗ kräfte werden bei den Stahlwerken weiter redu- Zziert und die Vorräte in Roleisen häufen sich an. Die Preise für Stabeisen sind matter, die Aus⸗ sichten recht ungewiß. btetzte Handelsnachrichten. Mannheimer Eftektenbörse. Mannheim, 30. April. Heute wurden Benz- Aktien zu 180.50 Prozent gehandelt. Sonst Waren noch höher gefragt: Anilin zu 638 Prozent, Aktien des Vex. Deutscher Oelfabriken zu 173.80 Prozent und Zellstoffabrik Waldhof-Aktien zu 192 Prozent. Fariser Effektenbörse. Pais, 30. April. Die Börse eröfinete heute in Parketts wie in Banken fest. Nach Eröffnung schwächte sich der Marlct ab. Rio Tinto notiert in Parkett 2 Prozent, Der Schluß —— ist in Partketts und Banken fest in den Kulissen 3,5.—-4 Prozent. Frankfurt a.., 30. April. Die Stadt Franke- furt a. M. beschloß It. Frkkf. Zig. an das unter der Führung der Frankfurter Bank stehende Konsortium hiesiger Banken und Bankiers 12 Mill. M. der neuen Aproz. Anleihe zu 96,10 Prozent zu begeben. Bekanntlich hat dieselbe Gruppe auch einen Betrag von 6 Mill. M. zu 96,25 Prozent offeriert. Die Stadt hat es also vorgezogen, den größeren Betrag zu begeben. r. KRöIn, 30. April.(Priv.-Tel) Wie uns mit⸗ geteilt wird, schweben augenblicklich Verhand- lungen um das Eisen- und Stahlwerk Hoesch, ferner Deutsch-Luxemburger und Phönix zu veranlasseln, von ihren bedeutend erhöhten Forderungen für die Beteiligung im Walzdrahtverband abzusehen und diese entsprechend auf ein Normalmaß zurückzu- führen. Man glaubt, dadurch eine Erneuerung des Verbandes zu ermöglichen. Die großen gemischten Drahtwerke kommen am 7. Mai hochmafs in Köln Zzu einer Sitzung zusammen, um über die bekannte Interessengemeinschaft der Sechsergruppe zu be⸗ raten. Die kleineren Drahitstiftfabriken haben eine dreigliederige Kommission gewählt, um die Vor- arbeften zur Bildung eines Drahtstiftsyndikates auf- zunehmen. Die Mitgliederversammlung des deut- schen Walzdrahtverbandes findet erst am 8. Mai statt. r. Düsseldorf, 30. April.(Priv.-Tel.) Wie verlautet, ist nunmehr auch die Gruppe Wesel Em- merich dem Westdeutschen Eisenhändlerverbande beigetreten, so daß nur noch zwei Eisenhändler- firmen außerhalb stehen. Mit diesen schweben jedoch Verhandlungen und man hofft in der Mitte Mai stattfindenden Versammlung den Verband fest geschlossen zu haben. r. Dortmund, 30. April.(Priv.-Tel.) In der heutigen Generalversammlung des Apler- becker Aktiewereins für Bergbau (Zeche Vereinigte Margarethe) in Dortmund in der 8 Aktionäre 1 668 000% Kapital vertraten, wurde die sofort zahlbare Dividende auf 10% (wie i..) festgesetzt. Uber die Aussichten wurde mitgeteilt, daß diese nicht günstig seien. Internationalen Schiffahrtskonferenz haben heute De. gonnen. Zunächst werden die Angelegenheiten der festländischen Linien beraten. Morgen sollen die Verhandlungen mit den Engländern beginnen, bei denen It. Frkf. Ztg. noch ziemliche Schwierigkeiten zu überwinden sein sollen. London, 29. April. Wollauktion. Die Wollauktion war fest. Heute angebotene feine Greasy und Merinos tendieren zu Verkäufers Gun. sten. Angeboten waren 13 000 Ballen, zurückge zogen wurden 500 Ballen. Newyork, 30. April. Der stahltrust schließt vier Anlagen und entläßt it. Frkf. Zig. 3000 Arbeiter. Newyork, 30. April. Die New Vork Newhaven and Hartford-Eisenbahn gesellschaft hat 50 Millionen Dollars Sproz. und öprozent. Noten an ein Syndikat verkauft, an dessen Spitze die Firma J. P. Morgan u. Co. steht. W. Baltimore, 30, April. Die Bruttoein- nahmen der Baltimore and Ohio-Eisen- ha hn im Monat März belaufen sich auf 7974 000 Dollar, gegen das Vorjahr mehr 185 000 Dollar, die Nettobetriebseinnalimen auf 2374 000 Dollar gegen das Vor jahr mehr 852 000 Dollar. Schiffahrts-Machriehten vdvom Mannbeimer Mafenverkehr. Hafenbesirk 2. Angekommen am 27. April. „Karlsruhe%% Klein, v. Rotterdam, 9000 dz Stücke- gut und Getreide. 10300 „Vereinigung 374, v. Dyck, v. Antwe Doppelzentner Stückgut und Getreide. „Käthehen“, Müßig, v. Jagstield, 1550 dz Salz. „Mina“„Olbert, v. Jagstfeld, 1820 dz Salz. Faris, 30. April. Anfangskurse. 30. 29. 30. 29. Hafer April 21.05——Budsöl Aprit 76.75 77.75 Mal 22.05—.— Rübsl Mal 75.25 76.— Mal.-Aug 21.85—.— Hal-Aug. 75.— 75.— Sopt.-Dez, 20.20— Sopt.-Dez. 75.25 75.— HKoggen April 18.25 18.25 Spiritus Aprll 41.— 41.½ Ral 18.25 18.25 Mal 41./% 41% Mal.-Aug. 18.25 18.25 Mal-Aug. 42.— 42½ Sept.-Dez, 18.— 18.— Sopt.-Ber. 42./ 42.1½ Welzen Aprll 27.15 27.—[Leinöl April 60./ 60.% Nal 27.40 27.40 Hal 60.½% 61.½ Hal.-Aug. 27.35 25.30 Ral-Aug. 61./ 62.— Sept.-⸗Dez. 26.55 25.70 Sopt.-Der. 63./ 64./ Nehl Aprll 36.40 38.05 fohzucker 89% 28/ 28.— Aal 36.05 36.— Tuoker April 82%⁰ 32./ Hal-Aug. 35. 38995 Bal Di 2% Sept.-Ber. 35.20 35.20 Hal-Ang. 32.% 32.%½% Talg———u— Oxkt.-Jan. 32½ 320/ London, 30, April.(1i Uhr nachm.) Kaffee s. matt. 30. 29. Kaffee 0. 29. Aal 40.10.½.03.— Sept. 42.—.— 203.— Juli 40.10.%½ 41.08.— Dex..—.— 405— Geſchäftliches. Bleichfüchtige und Blutarme werden raſch ge⸗ ſund und kräftig, wenn ſie ihre Ernährung zweck⸗ mäßig geſtalten, d. 5. alle Reiz⸗ und Geuußmittel meiden und ſich nur an blutbildende Nahrungs⸗ mittel halten. Als natſürliche Kraftnahrung von er⸗ ſtaunlicher Wirkung haben ſich von jeher Kuorr⸗ Haferflocken erwieſen, deren hoher Gehalt an blut⸗ und knochenbildenden Nährſtoffen Arzten und Laien genügſam bekannt iſt. Das Wort„Hafer ſchafft Blut und Kraft“ kennzeichnet kurz aber treffend die ſegens⸗ reiche Wirkung der Haferkoſt. Und die Bezeichnung ſpeztell für Knorr⸗Haferflocken als„beſte Haferſpeiſe der Welt“ iſt in anbetracht ihrer Ausgiebigkeit, ihres Wohlgeſchmacks und ihres bebeutenden Nährwertes bei dem billigen Preiſe durchaus berechtigt. Seit ca. 40 Jahren werden in den Knorr'ſchen Fabriken aus⸗ erleſene beſte Haferſorten in geradezu idealer Weiſe nach wiſſenſchaftlichen Grundſätzen zum Genuſſe vor⸗ bereitet. Bei der ſorgfältigen Reinigung und Ent⸗ hülſung bleiben dem Haferkorne alle wertvollen Be⸗ ſtandteile erhalten. Man verlange ausdrütcklich Knorr⸗ Haferflocken. 5 Verantwortlieck: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst und Feuiſleton; Dr. Vietor Eckert; für Lokales, Provinziales und Serichtszeitung Richard Schönfelder; für den Handelsteil: Dr. g für den und G ches 2 8 Hamburg, 30. April. Die Verhandlungen der — General-Anzeiger.— Zadiſche Reueſte Kachrichten.(Abendblari, aunheimer General-Anzeiger, Badisehe Neueste Nachriehten“. Berlin, 30. April. Anfangskurse. Donnerstag, den 30. April 1914. Hurszettel des„ Inländische Effektenbörsen. 5 Mannheim, 30. April Obligatlonen. 4% Bad. Anil.- u. Soda- fabrlk Serle B 4 Br. Kleſnleln, Hdib Bürg. Brauh., Bonn 100.— 0 %½% Fülrstenderg-Ollg. 101.25 0 4½ Gew, Orlas.ebra rokzahlbar 102% 94. 4½ Heddernh.Kupferw. Herrenmühle denz 4½ Kosth. Cell.-.Papl. 4½% Mannheim. Dampt- sohloppsohſtfahrt ½ Mannh. Lagerhaus- desellsohaft 4½ Hasohinen- u. Arma- turfabrik vorm. Kleln, Sohanzlin& Becker in Frankenthal 98.— 4% Oberrh. Elektrlalt.- Werke Karlsrube 92.— 4½% Pf. Oham.- u, Ton- werk-.-., Elsenb. 100.— 4½ Pfälz. Muhlenwk. 98.— 4½ Rhsch. v. Fendel 98.— 4½ Sohuokert-Obligat. 95.— 4½% Rös8..-.Zellstoff- fabrik Waldhof de] Pernau in Llvland 4½ H. Sohllnok& Ole. 4½ Speyr. Brauh..-G. 4½ Speyrer Ziegelw. %%½ Südd.Drahtindustr. ½ Tonw. Oftsteln.G. Dr. H. Lossen, Worms 4% Zellstoffb. Waldhof 4½ Zollstoffabr. Wald- hof 1908 Frankfurt, 30. April Schlusskurse.(Fortsetzung.) Aktlen industrieller Unternehmungen 3⁰ 29. 277.— 279.15 181.— 181.— 117.— 117.— 90.10 80— 60.— 53.— 120.— 121.— Auslänsische Effektenbörsen. Faris, 30. April. Diskont der Bank von Frankrelch 3½%. Schlusskurse. 30. 29. 30 299. 1838.75 197.25 202.25 203.— 196.25 196.75 16275 163.75 168.75 188.75 162.— 162 75 157.25 153.75 161.50 161.— Hale Ma Juli ftüböl Apell Mal Okthr Welren Nal Juil 30. Slemens& falske 214.70 Volgt& Haeffner 193 30 gummſ Peter 80.— Heddernh. Kupferw. 117.— IISlroh,. Muhlenw. Strassbdurg Kunstseldtbr. Frkt. Lederw. St. ingdert 48.— Spioharz Lederw. 83.75 rudwigsb. Walzm. 157— Adlerfahrr. Kleyer 337.50 Armatur Hlipert 99.99 Zadenla(Welnh.) 128.— Jürrkopp Bieleteld 310.— Jalmler Rotores 330 50 Fahrzeugw. Elsen. 93.75 Arltzner(Duriadh] 263.— Aaid& Neu Kartsr. 311— Karlsr. HMasohfhr, 171 80 Hannesmanarwk. 295.90 20 Nasch.-Armf. Kleln 123— Pf.Nähm..Faherfd. Gebdr, Kaysse 183.— Sohnellpof, Fankth. 297. Sohraubspf. Kram. 185.— Ler. D. Oelfabelken 173.80 2f. Pulvf, St.lngbert 123.— Sohllnokès o, Hamb 133. Ver. Frägnk. Sohunt. 118.— Sohuhf. Kerz, Fekl. 12389 Sollindustr,(Woltt)120.— Sktlingen 111.59 Kammg.(Kalsersl.)—.— Maggonkabr.Fuohs (Reidelberg) 137.59 Zzellstoffn.Waldhof 192.— Zad. Zuckerfabrlk 221 80 Frankenth. Zuokfd, 417.50 Prioritäts-Obligationen. 29. 30 Stadltanleihen. % Frelburg l. B. 3½ Heldeldg. v. J. 1903 4 Karieruhbe v. J. 1907 3 Karlerube.J. 1896 %½ Labr v. Iabre 1902 84 3% 4. ** Aluminlum Neuh. Asohbg. Buntpapfb. „ Masohpapf. N. Sod..-G. Berlſn Südd. Iimmod.-Ges. Arun&. Blifinger Wayss& Freytag Elohdaum Nannh. Frkt.(Honninger) do, Pr.-Aktlen Herkules(Casseh) Aannhelm. Akt.-Br. Parkakt. Zwelbr. 79.— 79.— Tuoher Frelh v. 259.59 259.50 Weltr, Sonne, Spey 657— 67— Blel-.Sllbh.Braub. 76 30 73.3) Bad. Anilinfabrik 631 50 631.— OCementw, Heidelb. 149.50 148.50 Oementf. Karlstadt 75— Ohem, Werkealdert Oh. Ind. Goldsohm. Ohem.Fabr. Arlesh. .old-.Sild..-A. Farbwerke Hüchs! .ohem. Fbr.Mannh. Holzverk.-Industr. Bltgerswerke Ultramarinfbr, V. Wegelln Russfabr. Sudd. Drahtind. Mh. Akkum.-Fbr. Berl. Elektr.-Ges. Allg. Bergmann-Werke Brown, Soverl&o. Deutsoh-Uebs.(Bl.) Lahmeyer Septbr — 00 100.80 8 97.— 0 ſtoggen Ral 64.50 Juli Septhr Aafer Nal Juli 3 Rente Engl. Konsols 4% Srasll. 1% Egypter unif. 1 Span. Aeuss. 4% Ung. Anleihe 30½%% ital. Rente 3% Port. Anlelne 5% Russen 1895 3% Russen 1893 4% Serb. anlelhe 4% Unſf. Türxken Panamaloss Zang, de Parls Otto nandand Ersd. Moblller Credit Lyonnals Unlon Paris Atohlson Top. Lombarden AMstropol. N. Hl. Mex. Hord Sug Aord Espagne Saragossa Suer Thomson Cadles Télégr. Cot. Fr. Russe—.—— Caoutohono 93.%½ 89.— Eastern Rubber 16.½ 16.½ Oafsa Aot.— Cafsa parts Hartmann gaff. Say Maltzoff Sosnovlos Tadaos Platine Rlo Tinto Cape Copper Tanganylka Tharsis Huanohacha nanel Spassxy Spless Prowodnix Tun. Phosphat Assod. Minlére Oenteal Hining Obartere! De Beers East Rang Forreira Se guld Jen. Rining Joerz Goldflelds 71.65 102.65 69.49 82.25 95.95 —.— Splritus 70er[ode—. Welrenmehl 27.50 Roggenmehl 21.60 118— 1912—— 1907 103.50 103.75 71.19 70.75 81.90 81.40 62.45 82.95 115.—114.— 1615 161ʃ8 640.— 633.— 9 4 Honnf, Odlig. 4 Amsterdam, 30. Aprii Schlusskurse. 39. 29. — 7 —. 31½% 2779.— 587.— 243—24ů— bee ss Fal-Auz. Jopt,-Der, Ten lenz stetig Rüböl ſooo Nal/Aug. Sept./Dex. Büböl Tendenz 190⁵ Laftee ſooo stet. 3½ Firfas. unkb. 1905 3½ Wiesloch v. J. 1905 Pfandbriefe. 4% Rh. Hyp.-Bank un- agenbe 1902 2½ Fa, Hyp.-B, versoh. ſa„„ Komm. Elsenbahn-Oblig. 4% Oderrh. Elsb.-ges. Industrie-Oblig. 4½.-G. f. Sellindustr. rokzahldar 1089%/ 98.50 0 %½% Bad.-G. f. Rheln- Sohlff..Sestransp. 97.20 8 4% Bü. Anll. u. Sodatb, 100.50 8 Aktien. Briet geld 49.½ 4. 0% ο D cd σ ν οο ο ο ο ο ο 205— 216.50 22 59 262— 621.70 620 25 635.75 635— Antwerpen, 30, April. Anfangskurse. Jersts per Aa der jul 5 der Sgpt. Schlusskurse. 30 29 Zuoker 2 Aprlil-ſun! 21.3) 212 fjuli-Auz). 24.12 21.37 ristallislert Budapest, 30. April, 39. 29. per 50 Kg. per 50 Kg. Velz. Aprll—-W²ll.—— fest. NMal 13.08 13.2⁰0 523.— 521.— 58575 5575 111.— 141.— 133.— 137.— Wolzen rulig per ga per jul per Sept, 94.50 bz 84 70 dr 85— bU 305.— 305.80 181—151. 224 80 224.59 218.— 218.— 113.59 113˙59 337.758385.— 24¹ 75 241½, 1222 14750 147.50 175.1 175.%/ El.-Oes. Sohuckert 147 147% fheln. Sohuok.-O. 137.50 187 50 Pfandbriefe. 20. * Lena lazersfonteln Rozamlque Bangfontein Rangmines Robſnson Bold „ deep Transvaalland Prlvatdiskont Weohsel Sohwelz 99/ 17 London 25.25 25.155 „ Deutschland 122 122.7% Gesamttendonz: fest. 83 92.75 8.12 95.50 0 19.12 94.— 6 95.— 99.— 0 .75 8 142.10 148.— Zucker fest. Lauf, Ronat Nal 95.— 0 Jun 503.— 503.— 373.— 373.— 639.— 690.— 1375 1373 96.50 0 Brlet Aater Apr. Banken. geld Hannh. Lagerhaus Sadlesche Bank—— 128.50 Pfalzische Bankk—— 123.— pfälz. Rypoth.-Bk. 189.— 188.—. Rheln. Oredlt-Bank—.— 127.75 Rheln. Hyp.-Bank—— 192.— Suüddenteche Bank— Suüdd. Dlee.-Ges. Bahnen. Henlbr. Strassenh. 112.75 Ohem. Fbr.goldenb.—. Fereln obem. Fabr. 315— Verein D. Oelfabr.—.— 178.80 Westereg..-W. St.—.— 204 „ Va. 99.— Brauereien. Badleche Brauere Durl. Hof vm. Hagen Slohbaum-Brauer. Br. Ganter, Freibg. Kielntein, Meldelb. Homd.Hessersohm.—.— kudwh. Aktlenbr.-— Hannh. Aktlenbr.— 140.— Brauerel Slaner — 2⁴⁰.— 2— * MWerger, Worms Plalx. und Spritfabrik..— 240— Transport u. Verslcherung. B..-G..Rhelnsch. — Frankona Fr. Transp.-Unf. u. Alas-Vers.-Bes. Bad. Assekuranz Continental Vers. Nannb. Versloher Oberrh. Vers.-des. Wurtt. Trep.-Vers. 870 Industrie. .-G. f. Selllndustr. Benz& Cle., Mhm.—.— 180.50 Dlngler'sche Ma- sohlnenfabrik Emallw. Nalkamm. Ettlilnger Spinnereſ H. Fuohs Wfg. Hdbig. Hüttenh. Splanerel Heddernh. Kupfw.u. Südd. Kabw. Frkf. Karlsr. Naschbau Mähmt. Rald& Neu Kosth. Cell.-u. Papf. Mh. Gummſ- u. Ash. Haschfbr. Badenla FPfülz. Mühlenwk. Pf. Mähm. u. Fahrrf. FPortl.-Zem. Hadlbg. HRh, Schuokert-d. H. Sohllndk& Cſe. Suüdd. Drant-Ind. Unlonw. Vm. Stookh. 148.— Vor. Frb. Zlegelw. 71.50 15 Speyr.„ Urzmünle Neust.. Zellstoffb. Waldhof—.— 192.— Zuckerf. Waghäkus.—— 222.— Zuokerf Frankent. 420.—. u. Sestransport—— 90.— Frankfur t, 30. April. 4Frkf.Nyp.-B. S. 14 95.— 4 do. S. 18 95— 4 do. S. 16 u. 17 95.— 4 do. S. 20— 4 ddo. S. 21 96.— 3½ do. S. 12, 13 6 85.40 8. 19 95.— 95.— 95.— 98.— 85.— 86.40 86.40 85.40 88.50 89.50 94.50 S. 44 do. S. 28-30 und 32(tllgb.) 38.50 3˙¼ do. S. Ab(tilgb.) 88.50 3½ Pfülz. Hyp.-BK. 87.25 4 do. do. 96.70 98.70 96.70 do. 97.— 1Pr. Centr.-Boden- Gredit-G. v. 1890 94.10 do. 1899, 1901 und 1903 do. v. 1905 do. v. 1907 do. v. 1903 do. v. 1910 4 Pr. Centr.-Kom. von 1901 4 4 4 4 1 Pr. Centr.-Kom. 1% d0. F. 28 40% Pr. Pfdbr.-SK. F. 25 E. 30 u. 31 E. 32 u. 33 E. 28 do. E. 23 ½ do. Klelnb.198f 4% fih, Hyp.Bank- Pidb. Aannf. 1902.97 94.50 4% do. kdb. ab 1912 94.— 4% do, unk. b. 1917 94.— 1918 94.— 1921 94.10 1923 98.— 1924 98.20 84.70 o0.„ 10914 84ʃ.55 „ Kommunel 85.— „ 1923 95.20 55„ 1821 58. %%0 Itl.sttl.gon..B. 64.20 92.20 97.50 Oberrh. Blsenb.-d. Machbörge, Kreüditaktlen 194.—, blskonto-Commenalt 188.— Staatsbahgn 154½ Lombarden 27%, Tend.: sohwädher. Bayer. Staatsanl. 3⁰ 29. Kredltaktlen 613.50 612.50 Lünderbdank 498.50 498.— Wlen. Bankverelin—— 8 Staatsbahnen 704.— 703— Lombarden 101 20. NMarknoten 117.46 117.51 Weohsel Parls 95.66 95.62 Jest. Kronenrente 382.10 81.85 30. 29. 612.70 613.50 1975 Kredſtaktlen Oesterreloh-Ung. 1970 Bau u. Botr..cg. Unlonbank Ungar, Kkredit Wen, Sankverein Länderdank Türklsohe Lose Alplne Tabakaktſen Hordwestbahn Osster. Waffenfbr. Staatsbahn 703.50 704.50 Lombarden 101— 100.70 Zuschtherad 8.———.— Diskont der Bank Tend.; stetig. 2% Consols 757⁰16 3 Relohsanlelhe 75.— Wien, 30. April. Diskont der österr.-ungar. Bank%½. Anfangskurse.(10 Uhr vorm.) Oest. Paplerrents „ Silberrente Ungar. Goldrents 0 Kronenrt. Alplas Montan Skodse Tendenz fest. (1 Uhr 50 Min. nachm.) 30. 209 Oest. Paplerrente 85.20 85.10 Silberreme 65 85 „ Goldrents 100.55 100 Ungar. Goldrente 98.80 Kronenrt. 81.10 81.— * 40 65 * Woh. Frankf. vista 11748 117.47 2403 2405 95.63 95 85 199,05 193.95 19.14 13.14 11243 11717 117.48 117.50 753.— 759 50 London„ „ Parls „ Amsterd., Hapoleon MHarknoten Ulumo-Noten Skoda Tendenz: rulig. London, 30. April. von England%, (Anfangskurse. 29 Jagersfontein 49/..½ Roddersfenteln 1—— 121½½ Premler Okt 11.85 1* .55 * 12.05 Rogg. Apr.—.— WIll—.— fest. Okt..55 57 kt. Rals Mel „ juli Kohlraps Wetter: Sohög. Liverpool, 30, April. Anfangskurse. wWole.Rt. Mint. st. 30. 29. blff. per Naſ 271% 7/1½—ö. der Jull 7/½% 7/¼—½ per Jull Mals La Plat. tr. 30. 40 878—7 Alles per 100 Kg. 8. 00.00—00, .70.— Tendenz: stetlg. Hamburg, .92½ stet. uagdebur g, 30, April. Zubkerberloht. .05——.12 ½, Machproduokte 75% 0. 8. Brodraffinade l. ohne Fass 19.25——19.50—, K Stalſz gemabſens Rafflnade mit Sabk 19, gemahlene Hehlis mit Sack 18.50.——18.75.— rußſg NMagdeburg, 30. Aprll. translto frel an Bord Hamburg ber April.371.,.42% Mal.42½.,.45——., por lunſ%4% .72½., per Okt.-Derz,.75—.,.77%½ Mürz.90—.,.92½ B. 0 der Sept. 4½5ö 4½%½ —— Nannhelm, 30. April,.(Prlyat.) Flata-Le insaat alsponldel mit Sack waggonfrel Mannhelm Nannhelm, 30. Aprll. Klecheu Hk..40, Wiesenheu Mk..50 Mk..—, Welzen-Klele Mk. 10.50, 3Setroeknste Frsber (Preise für Futterartixel.) Masohlnens Anfangskurse. Zucker. Kornzucke .00—0,09, rußf (relegr.] fobzuoke .50—.,.52“ Bewölkt. 5 „ Aprll,(Telegr.) zuoker per Abr. Nal.42½, junf.50.—, Aug..70—, Okt-De..77½ Kaffee. Bandmines Tendonz; fest. Atohlson oomp. Canadlan Baltimore 91/ 92.½ Ohloago Mwauke 100.½ 109. 2 Denvers oom..— 12.— Erle oom 28.⅝ Privatdiskont%6% 5% Argent. 18990 100.— 4 Argen. 83.— 1lapaner 80.½ %0% do. do. II. S. 90.% 5 Mexlkaner 83.— 3% fussen 89 Ottomanbank Tend. stetig. , Eſ 98.½ 98% 188.4 198% — 255 Antwergen, 30. Apell.(Telegr.) Latte rage p. Mal 54½ Jull 55—, Sept. 58¼, Sacehmalz. Antwerpee g, 30, Apfil. Crelegro) Amerikanisd sohmalz 12088. Anfangskurse. Kroditaktlen 194.— Olskonta- Gommandit 180%., Oarmstädter Bank 117/ Oreadner Bank 150.— fandelsgesellschaft 153 ¼ Deutsche Benk 243.½ Staatsbahn 154½% Lombarden 21 ½ Booh 223 ½% Geldenklroben 181./ fHarpener 179%, Caura- bütte——, Phönlx Bergb. 238.½, Deutsoh-Luxemburger 127/ Elekt. Edison 244.%, Flekt. Sohuckert 148.— Baltimore Ohſo 89./ Berlin, 30, April. Relchsbankdiskont%. Anfangskurse. 5,0½ 15.0% Paketfahrt 129¾8, Nordd. Lloyd Türkenlose——, Sohantungbah Tendenz: sohwächer. 113¾8, 1902er Russen n 140—. Schlusskrurse. Wee kurz 7* Amsterdam Belglon Itallen 1 Oheok London„ London 75 30. 29. 16.928 16 987 80⁰ 81.— 20.480 20.490 20.440 20.450 Staatspapiere u. A. Deutsche. 4% deutsoh..-A. ** 8 pr. Lons. StrA. 8** 4 deue Relohsanl. 98. 4 5a.84700 40 1906 5 bas.St-A. 0l 4, vd st..ceb 30/ Pfälx..-.-Br. 3˙% Pfälz..-.-PT, 3½ Pt. Konu. 1885 4fessen 1908/8 3 Hesaen 3 Sachsen 4 Wuürttembg. 1921 4 Hannh. 1901 21775 4„ 1912-1817 nsel. 30. 29. Oheok Paris 81.425 81.45 Parls kurz 81.375 81 735 Sohwelx.Plätze, 61.233 81.30 85.05 85.05 on 55 Napoleensd'or 16 30 16.39 Stadtanleihen. 30. 29. 4½ fl. St- A. 190/½/10 85.30 B. Auslandische 5% Bulgaren 3/ Italſen. Rente 4½ Oest. Sllderr. %,„ Paplerr. 4%„ Goldrt. 3 Fortüg. Serle ** %½% neue Russ.1905 4 Russen von 1890 4 apanische Rente 4 Türk. kv. un. 1903 4„ Hunkt. 4 Ung. Goldrente „ Kronenrt. 5 Arg.f. Bold-A. 1887 50% Ohinesen 1898 —ů 57 990 4½ Japaner 5% Nex.Ausg.88/99 3 Hexlkan. innere O. LoS 4 Bad. Prämlen—— 4 Ossterr. 1880 179— 179.— Türklsohe 165.— 168.— Augsburger 34.50 34.60 Frelburger—.——.— Bank- und Versicherungs-Aktlen. 30. 29 Batische Bank 129.10 128.— Berg- u. Metallbk. 136,50 136.30 SBert. andels-Ges.—.— 151.50 Oom.⸗ u. Disk.-Bk. 107 ½ 107.%8 Darmstädter Bank 117. 117.½ Deutsohe Zank 241.75 242.% DeutsohsslatBank 128 50 129.— Deutscke Eft.-Bank 112.— 112.75 Olsoonto-Comm. 188— 188.%6 Dresdener Bank 150.¾ 150.— Netalibank und Netall.-G. 136.50 136.30 Alsenb.-Rentbank 181.— 181. Frankt. Nypoth.-Gk. 213.50 213— Frkt. Hyg.-Oredltw. 155.50 155.40 Aatlonalbank 110.30 110 40 Oesterr.-Ungar-Bk. 142.10 142.10 30. 29. Oesterr. Länderbk. 127.50 127.50 „ Kred.-Anst. 194.— 193% Pfälzisohe Bank 122.50 123.— pfälz. Hyp.-Bank 166.80 189— Preuss, Hyp.-Bank 113.— 112.80 Relohsbank 15 134.50 134.25 neln, Hypothek. 5 Bank anne 193— 183— Rheln. Kreditbant 127.25 127.½ Südd. Olskont-ges 112.30 112.—. Sohaaffh. Benkver. 103.50 109.%¾ Wiener Sancver. 139.½ 130.½ Gank Ottomane 123.— 123. Frankfurt. Allgem, 2160 2160 Frankona 828.— 825.— Oberrh. Vers.-Ges. 1075 1075 Hanng. Vers.-.-A. 912.— 912.— 30. 29. 188.— 188— 241.50 242.50 —.— 153.— 150.—— —.— 21.50 Disconto-Comm, Deutsche Bank Berl. Handelsges. Dresdner Bank Lombarden Baltimoce 8 30% Relohsanlelſße—.— 78.10 Boohumer—.— 223.25 Deutsch-Luxbg. 127.50 127.87 Berlin, 3⁰ 29. Weohsel auf Amsterdam kurz 169.30—.— Weohsel London 20.43 29,43 Weohsel parls 381.43 61.425 Weohs..Wien kurz 85.65 85.05 4% Relohsanfeſhe 96.70 98.60 3½% Relohsanl. 0 30% Relohsanleihe a% Meueschatzany 4% Pr. Consols 3½% Bayern 3½0% Hessen 3% fHessen 3% Sachsen 4% Argent. v. 1897 5 hlnesen v. 1893 ½% Japaner Mannh. Stadtanl. 4 Oest. Goldrente 3 Portug. unit..3 5 Rumänen v. 19938— 00.— 4% Russ. Anl. 1902 89.59 69.59 4 Furken undf 32.60 62.50 Turk. 400 Fro.-Lose 16l.30 184.75 4% Ung. oldrente 81.59 31.10 4%„ Kronenr. 81.— 60.75 „Osst. Kredltaktſeni94.— 194.— »Berl. Hangels-Bes.—.— 152.¼ Darmstädter Zank117¼ 117.½ »Deutsche Bank.½ 242.0 Olsoonto-Komm. 183.½ 188.— Dresdner Bank 159,% 159.¼ »Staatsbahn—.— 15ʃ.½ Lombarden 21.1 „Zaltlmore u. Ohlo 90.½ Oanada Paoiflo 192¾ 183.%½ Bochumer 222 222.½ eutsch-Luxembg.12. 128.— Gelsenklronner 181.½ 182.% »Harpener 7 Laurahltte Phönlx Allgem. Slektr.-.241.½ 244.%½ deutsoh-Aslat, Bk. 127 70 127.70 petersbg. Int. Hand.184.— 163,90 Schlusskurse. Mestsregeln 30. 29. 236.25 237.25 181.62 182.87 178.75 180.75 129.52 129.50 113.50 113.75 244.25 243.50 —.— 145.50 Phönix gelsenkirohner Harpener Hambg. Pakettf. NMordd, Lloyd Allg. Elektr.-Ges. Sofuokert Elsktr. Tend.: sohwächer. 30. April. 30. 29. Adlerwerk Kkleyer 339.90 336.— Aluminum 27 27¹ Aniſiin Aniiin Trepto“ 522.— 517.— Aranbg. Bergwæs.400.— 401 50 gergmann Slektr 122.60 121 Brown, Soverf&Go. 147.40 147 70 Bruchsal. Masohfb. 372 20 371. Ohem. Aldert 419.59 447 50 Dalmler 335.— 380. Dynamit-Trust 175.— 174.5 Deutsch-Ueberses 178.99 175 70 D. Gasgluhl. Auer 593.— 599.— D. Waffen u. un. 607.70 804.—— D. Steinzeugwerke 216.— 218.— Elberfeld. Farden 643.— 638. Enzinger kllter 2353.59 283.50 Essen. Kreditanst. 189.10 160 70 Fadon Mannstägt 122.20 122.20 Fabör Blelstiftfbör 279.20 270.— Felten& Gulllaume 151.50 152.— Aeltzner Nasohſn, 283.— 235.— Gr.Berl.Strassenb. 152.59 152.— Höchster Farbyk 635.— 634. Hohenlohewerke 104.— 108.— Kallw. Asohersleb. 137.— 137.10 Kölner Bergwerk 535.2 555.20 Celfuloss Kosth 103.50 105.70 Lanmeyer 123.50 123.70 Liont und Kraft 129.— 129.— Lothelnger OCement 129.25 133.70 Ludw. Loee& Co. 316.— 318.— KHannesmannröhr. 203.— 205.59 Oberschl. Ssb.-3d. 82 80 82.0 Orensteln& Koppel 174.— 174.— Hh. Schuokert un. 137.— 137.— Hhoin. Stahlwerke 160.10 160.70 Rombaohber Hütte 153.— 155.20 Ruütgerswerken 191.— 191.— Sohuokert 147.40 148.— Slemens& Halske 214.40 213.— Sinner-Srauere 237.50 237.50 Stettiner Vulkan 139.— 130.— Tonwar, Wleslooh 120.20 120.20 Ver-dlanzst.Elber“. 595.— 594.— Vor. Köin-Rottwell. 341.89 341.59 Wanderer Fahrrw. 383.50 383.20 Mstf. Dr, Langendr, Hitten, Stahfröhr. Zellstoff Waldhot Itavi Amalgamated Anadondas Blo Tinto Tanganyloa Utan dopper Jontral MHinin) Oharteres De Beers Eastrand goduld Goerz Greathwesten 12.— drand Trunk ord. 19.— Ar. Trunk Ii pref 43.½ Loulsville Missourl Kansas Ontarlo Pensylvanla Bock Islang Southern Paoifio Southern Raflwa/ Unlon dom. 24% 24.05 1 155.¾ 157.1 goldfieſds Welzen, pfälz. neu 20.50—21.00 nordd. 00 00—00.00 russ. Arim. 22.50—28.59 Ulks 22.55—23.00 Krim Azim. 00.00—00.00 Taganrog 00.00—00.00 Saxonska 22.25—23.00 rumän, 22.25—23.00 Kansas II 8. 22.55.—00.00 Kansas II Ohlo. 22.80—09.00 red Wint. I 09.0900.00 West.„ I1 00.90—00.00 Abl.Manit.] 22.80 00.00 „„.00.00—00.00 Wall. Wall. 00.00.—00.00 Australler 00.00—00.00 „ laplata 22.60.—22.80 Kernen 00.00—00.00 Roggen, pfälz. neu 18.75—09 00 russfscher 00.00—00.00 Steols oom. 59.½ 59 ¾5 Produktenbörsen. Mannbhelim, 30. April—0 Ole Notierungen sind in Reſohsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrel hler. 00.00—00.00 16.75—18.25 17.75—.18.50 13.00—13.25 16.75—18.— nordg. 00.00—00.00 russlsoher 17.50—18.60 LaFlata 17.09—17.30 Amer. Cllpp. 00.00—00.00 amer. Mlxe 00.0900.00 bonau 00.00—00.00 „ ka plata 15.60.—00.00 Kohir, norddeutsoh 00.00—00.00 Wloken 16.50—18.50 Kotkles, Itallener 000.00—000.0 nordtragz. 000.00 000.0 „ Lux. Itl. 000.00—000.0 „ Froy, 009.00 000.0 inländ. 000.00—00.00 00. 00.00 3 4 Roggen nordd. Gorste, badisohs Gerste, Pfälzer Futtergerste Hafer, bad. n Mals, 57 * Esparsstte 1 2 / Ar. 00 0 N Roggenmehl Mr. 0) 25.75 1) Tendenz Getreſde ruhlg. Velzen * Hardwinter! 7 Austfaller nardwinter u, Ofloago, goll, Hortnern Manltoba l, 30.— 28.59 23.25. 27.— 23.— Mannhelmer Gelreidemarkt. Mannheim, 30. April. Hardwlnter I, golt, sohelmmend N Mal 10 Ssohwulmm. Wal soh*Immend Mal Ill, Sohbwimmend Nal 23.65. spexlal 22½. Glasgo, 30. Aprit 1914. ——————— Antwerpen, 30. April. 24% Hal 25.—, Jun 250. 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Lloyd 113.50 113.80 ) Ultimo-Kurse. mhelnau Terraln-desellsohaft. 5 ſtheſnlsohe Autom.-Gesellsch..-., Mannkheim ahelnlsohe Metallvwvarentabrlk, genulsch... Schloünotel Hleldeiberg Stamm-Atlen Schlosshotel feigelderg Vorzugs-Aktlen Sloman Salpeter, amhurzgzz Stahlwerk Z8eoker Stanlwerk KAanngem Suudeutsohe jute-iadustrie, Nannbelm Süddeutsohe Kabel, aannnelc, Aenus Unlonbrauerel Lartsruns.* sohwimmend Aktien deutscher u. ausländ. Transportanstalten 30. 29. 0 45 Soh B. Akt. 149./ 140.25 JOest. Südg, Lomb 21.½ 21.% 80dd Eleenb. Ges. 12820 128.20 dtaf. Neriaſonal. 105. 2 106. Hamburger Packet 129.¼ 123½ Ital. Mlttelmeerd. 55 5 97 Norddeutsoh.Lloyd 113/ 113 ½ galtimors u. Obio 90.8 90.% Oest-Ung.Staatsb. 154.¼ 154½Prinos Henry 155.— 155.— Bergwerksaktien. 159, Harpener Bergbau 179.½ 180 ½ Massen. Borgbau 5 Kallw. Aschersſeb. 137 50 137.50 Kallw. Westeregeln 201.25 201.25 Oderaohl. EIsenind. 64 50 54.50 50 Phönlx Bergb.—. 238% Ver-Kön.-.Laurah. 143.— 145.½ 82.—Gdewerksoh. Rossl.——— Bahla Blanda, 78 kg. bica. 9 Püd 308s Alma, 10 Pud Ruman.sohe 78 kKg., ruttergerste, 60/1 Kkg. 60/81 kg. russlschef 3 Pud 19/5 50/51 kg. Kg. Nal sonwlmmend sohwlmmend Zlelef. fasohlnenf.312.50 311.50 imdg. Sdam.opfson. 162.50 162.10 Kasoh. Breuer——— Roggen Nachbörse. Hafer 5 Laplata, 49 Laplata, sohwimmend Nals Mal-luni 30. 20 30. 29 194.— 184.— Hansa 257.1½ 259— 188.% 188.— A. E. g. 243.% 24J.% Iuni-loſi 235,%8 239.½ ſend.: sehr still. Aug.-Sopt. 8 alles für 1000 K. netto Kasse, olf gotterdam Privatdiskont 2%% I Tendenz: matt. 15 Kreblt-Axtlen olskonto-Komm. Fhönxnx Aesideutsohe Eisen Zschodkeo-Werke, 10 Seite ſche 9 122 eeeee eeeee pbas Urteit der HMausfrau 1 8 8 lautet: 333F00 Nenueſte Nacgvichten. (Abendblatt) Donnerstag, den 30. April 1914. auch in kürzerer Zeit. Ueberraſch. Erſolge. 77„„˖ Danksagung Für die überaus zahlreichen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Hinscheiden unseres innigst geliebten Horrn Samuel Frank Hauptlehrer danken tiefgerührt. 1876 Für die traueraden Hinterbliebenen: Frau Berta Frank geb. Elsässer. Mannheim, den 30. April 1914. HBexenringe. (Zum 1. Mai.) Von M. Koſſak. (Nachdruck verboten.) Die heilige Walpurga würde wahrſcheinlich urg entſetzt geweſen ſein, wenn ſie geahnt hätte, daß das Volk ſie, die mit ihren Brüdern Willi⸗ bald und Wunnibald aus England herüber⸗ gekommen war, um in deutſchen Gauen das Chriſtentum zu verbreiten, und die als Aebtiſſin des Kloſters Heidenheim ihr gottgeweihtes Leben heſchloß, zu einer Art Schutzpatronin von böſen Geiſtern und Hexen machen würde. Allerdings mußten eine ganze Reihe von Umſtänden, unter denen ſelbſt die Legende eine verhängnisvolle Rolle ſpielte, zuſammenwirken, um ihr dieſen ſchlummen Ruf einzutragen. Der erſte Mai, an dem man ſie heilig ſprach, war ſchon ſeit altgermaniſcher Zeit her ein heili⸗ ger Tag, aber die neun Nächte, die ihm voran⸗ gehen, werden von hölliſchen Mächten beherrſcht und auch ſie— die letzte der Nächte, in der das unheimliche Treiben ſeinen Höhepunkt erreicht, mitinbegriffen— ſind nach der frommen Angel⸗ ſächſin benannt worden. In dieſen ſieht man ein weißes Weib mit feurigen Schuhen, eine goldene Krone auf dem Haupt, durch Wieſen und Täler ſtürmen oder über Wälder und Berges⸗ gipfel fliegen, Fledermäuſe und anderes nächt⸗ liches Getier untflattern ſie und greifen nach ihrem wehenden Haar und eine Schar ſcheuß⸗ licher Geſtalten— Hexen auf Beſenſtielen, Düämonen, geflügelte Teufelsfratzen und Ko⸗ bolde, und mitten unter imen der Fürſt der Hölle, Satanas in eigener Perſon— folgt ihnen auf den Ferſen. Wer dem wüften Zug begegnet, ſchlägt ein Kreuz, wendet den Blick ab und eilt weiter. Wie töricht! Hört man nicht das Klage⸗ geſchrei des weißen Weibes, ſieht man nicht den Glorienſchein um ihr Haupt? Er verkündet doch, daß ſie eine Heilige iſt, die das wilde Heer ver⸗ folgt! Hätte man ſich ihr hilfreich erwieſen, ſo Wurde ſie den Dienſt hundertfach vergolten haben. AWer der Menſch iſt blind für die Not der Armen, er hat den Teufel unter ſeinem Gefolge erkannt und da ſie dieſem voraneilt, hält er ſie fr deſſen Führerin. Doch horch, da hebt die Glocke vom nächſten Kirchturm zu ſchlagen an— auf dem Waldboden weichen Moos und Gras einen kreisrunden und kahlen, von üppiger umrahmten Fleck eröffnend. Drauf ſinkt die Fliehende, die Himmel 9 g ver · hallt. bis beim zwölften der Teufel 8 Heer und die Heilige verſchwunden ſind Jetzt endlich weiß auch der nächtliche Wanderer, der all das mitangeſehen hat, was der Spuck zu de⸗ deuten gehabt und in reuevoller kniet er auf dem grün düttet den Himmel um Berzeihung, weil er die Gebr. Gander, 0 5 8 Stenographie und Maſchinenſchreiben Nächſten Montag ſchönen Handſchrift oder Ausbildung in der Buchf Anmeldungen bald erb. Proſp. gratis. am Paradeplatz, Mammhkeim. ſowie für Damen und Kaufm ührung in —(——— eröffnen wir neue Kurſe für Kaufleute, fmannslehrlinge. Mod. Formen, Blumen, 10 2 2 28 und ſonſtige Zutaten in Methode Scönſchreiben Buchführung mitlerem und beſſerem fe 0 5 Cenre erhalten Sie zu r 9 äußerſten Preiſen bei Anna Held, Modes Seckenheimerſtr. 35 2. St. Moderniſieren alter Hüte Beamte, Geſchäftsleute, billigſt 1307 zilligſt. 8 Aneignung einer ca. 3 Wochen. Auswärt. 347⁰8 Wanzen, Vöhe, schwabenete. rotten Sie samt Brut radi- kalaus durchdie, Wanzen- Vertilgungs-Essenz“, à aller Art liefert billigst Ot. H. Maas sche Huch druckerei, Flasche 60 Plg. aus der Turfurston-Drog. Th. V. Eichstedt N 4, 13/14. Nian gebrauchte, Pillig. üllog Dem mer, Ehafen 6. mn. d. fl. 27749 Heilige nicht geſchützt hat. Dann rupft er von den Gräſern und Kräutern, die den Erdfleck um⸗ kränzen, eine Handvoll mitſamt den Wurzeln aus, flicht lauter kleine Kreuze daraus und ver⸗ einigt ſie alle zu einem Ring. Den nimmt er mit nach Hauſe und hängt ihn über dem Kamin auf, damit die Hexen nicht durch ihn aus und ein fliegen können, um ſeinen Kindern und ſeinem Vieh ein Leid anzutun. Aber auch ſonſt iſt er noch zu mancherlei gut, er bewahrt das Haus vor Blitz und Brandſchaden, man kann ihn als Wünſchelrute und Quellenſucher benutzen, ver⸗ mittels ſeiner Kranken heilen, geſtohlenes Gut ausfindig machen und dergleichen mehr. Die Verfolgung der heiligen Walpurga durch Teufel und Hexen und ihre endliche Errettung vor dieſen ſchildert dee Mönch Wolhart, der zu Ende des neunten Jahrhunderts im Kloſter Haſenried ihre an Wundern reiche Lebensbe⸗ ſchreibung verfaßte. Der kahle, grünumwachſene Kreis, welcher ſich vor ihr auftut, iſt der auch in anderen Heiligengeſchichten erwähnte ſogenannte -heilige Zirkel“— der Legende nach ein Aus⸗ ſchnitt aus dem Himmelreich, den Gott in Augenblicken der Gefahr als Freiſtatt für die verfolgte Unſchuld auf der Erde erſcheinen läßt. Derartige, bald größere, hald kleinere vegeta⸗ tionsarme kreisrunde Stellen, die ein üppig grünender Ring einfaßt, finden ſich tatſächlich zuweilen auf Wieſen und in Wäldern und der Naturforſcher ſagt uns, daß ihre Entſtehung auf dem zentrifugalen Wachstum des Myzeliums verſchiedener Hutpilze beruht, aber das Volk will von einer ſolchen natürlichen Erklärung der Er⸗ ſcheinung nichts wiſſen, ſondern ſucht ſie lieber in dem unmittelbaren Eingreifen überfinnlicher Mächte. Seltſam mutet es nur an, daß der -helige Zirkel“ in ſeinem Munde zum„Hexen⸗ ring“ geworden iſt und unter dieſem Namen durch die Jahrhunderte hindurch bis auf den heutigen Tag in Folklore und Aberglauben ſeine Bedeutung behalten hat. Die fromme Aebtiſſin von Heidenheim muß es ſich eben gefallen laſſen, daß, ebenſo wie ſie für das Volk Heilige und Hexe in einer Perſon iſt, ſo auch alles was mit ihr in Berührung ſteht, einen Beigeſchmack von Hexenhaftem erhielt. Einzelne Forſcher wollen im Hinblick auf die Zwieſpältigkeit ihres Charak⸗ ters zwar behaupten, daß die Heilige und die Hexe urſprünglich zwei ganz verſchiedene Ge⸗ ſtalten geweſen wären, von denen die letztere eigentlich das der nordiſchen Sagenwelt entſtam⸗ mende Holzfräulein ſei, aber im allgemeinen wird dieſe Annahme aufs entſchiedenſte verworfen Im übrigen aber iſt es gar nicht ſo verwunderlich. wie es flüchtig betrachtet, erſcheint wenn das Volk bisweilen ein und dasſelbe weibliche Weſen mit herenhaft-böſen und übermenſchlich guten und großen Zügen ausſtattet, es bat das viel⸗ mehr ſeine geſchichtliche Begründung. Die Ahnfrauen der Hexen waren die Walas des ger⸗ maniſchen Altertums die ihrerſeits ihre Herkunft von den Walküren herleiteten, dieſe Walas aber, die ſich als Prieſterinnen, Aerztin · nen und Zauberinnen mit allerhand Dingen ab⸗ gaben, die mehr als gemeinmenſchlichen Ver⸗ ſtand erheiſchten, ſtanden in hohem Anſehen und erſt ſpäter, zumal als man unter dem Einfluß des Chriſtentums gegen Zauberei und Geheim⸗ wiſſenſchaft zu Felde zog, gerieten ſie in Miß⸗ achtung und wurden als Hexen verbrannt. Daß die von Geſchlecht zu Geſchlecht übermittelte Er⸗ innerung an jene weiſen Frauen der nordiſchen Heidenzeit mitgeholfen hat, die Geſtalt der Wal⸗ purga mit ihren Gegenſätzen entſtehen zu laſſen, iſt gar nicht ſo unwahrſcheinlich; es würde viel zu weit führen, das an dieſer Stelle nachzu⸗ weiſen, für uns hat es nur Intereſſe, daß man, den Spuren der Walas nachgehend, bereits auf die Hexenringe ſtößt. In alten Sagas wird darüber folgendes berichtet: Als am Tage Rag⸗ narök— dem Tage des Weltunterganges— Loki, der Höllenhund Garm u. ſämtliche Rieſen auf dem Schiffe„Naglfar“ angefahren kamen, um das alte Göttergeſchlecht zu vernichten, flüchteten die beiden Elfen Lif und Lifthraſio — die Liebe und die Liebeskraft— in ihrer Angſt in die Wipfel der Welteſche. Dieſem Umſtande nur hatten ſie es zu danken, daß ſie allein am Leben blieben, als nach Beendigung des Kampfes die Erde mit allem, was auf ihr war, im Meer verſank. Aus ſeinen Fluten er⸗ ſtand eine neue Erde mit jungen Göttern. Zu dieſer ſtiegen die beiden Elfen, die beſtimmt waren, die Stammeltern des kommenden Men⸗ ſchengeſchlechts zu werden, herab, an ihren Füßen aber war ein Stück der Welteſche— des Himmeldoms— haften geblieben, das rund er⸗ ſchien, wie dieſer, und ſich deutlich von dem ringsum ſproſſenden Grün abzeichnete. Als Odin, der neue Götterherrſcher, das ſah, befahl er den Walküren, aus den Kräutern Ringe zu flechten, die ſie um Hals und Arme tragen ſollten, um ſich ſtark und unverwundbar zu machen. Nach einer Sage legten auch die Wal⸗ küren dieſe Ringe den in der Schlacht gefallenen Helden, die ſie in ihren Armen nach Walhall trugen, auf die Augen, um ſie zu neuem Leben zu öffnen. Von da an behielten die Ringe im Glauben der Menſchheit ihre wunderwirkende Kraft. Unter den verſchiedenen Dingen, deren die Walas bedurften, um ihres Amtes zu walten, gehörten ſie zu den wichtigſten, ſie um⸗ gürteten ſich, um ſich erhöhte Weisheit zu leihen, mit ihnen, wenn ſie ihre Prophezeiung aus⸗ ſprachen und den Heerführern ihren Rat er⸗ teilten und benutzten ſie auch zu Heilzwecken vornehmlich aber ſtreiften ſie ſie den Männern, die in den Krieg zogen, auf den Oberarm, um dieſen zum Kampf zu ſtählen. Als dann die Walas zu Hexen herabſanken, die man verfolgte. wurden auch die Ringe zu dem Teufelskram ge⸗ worfen, den auszurotten als ein Gott wohlge⸗ fälliges Werk erſchien. Natürlich hinderte das nicht, daß das Volk ſie im geheimen auch weiter⸗ gin gebrauchte, um Zaubereien damit auszu⸗ Fn ſeh daß an ſieht, in dem, was e und Le⸗ gende über den Gegenſtand— ſich ſehr viele Berührungspunkte finden. So ſſt hier wie Süddeutsche Bank Abtellung der Pfälzischen Bank. D 4,9/10. Mannbheim. 4,9ſ%0. Telephon Nr. 250, 541 und 1904. HRapital u. Beserve Mk. 60000600.— Besorgung aller dankmässigen boschäft⸗ Sesondere Abteilung für den An- und Verkauf von sämtlichen Werten ohne Zörsennotiz. 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In der Sage heißt der erſtere in Erinnerung an die Elfen Lif und Lifthraſto„Elfen“-⸗ oder„Alfenring“ und der letztere„Valkyrjurring“—„Walkürenring“ Legende und Aberglauben aber nennen alle beide mit denſelben Namen„Hexenringe“ oder„Wal⸗ purgisringe.“ So zwieſpältig wie die Geſtalt der Walpurga ſelbſt ſind auch die Wirkungen, die von den Rin⸗ gen ausgehen ſollen. Himmel und Hölle tun ſich abwechſelnd in ihnen kund. Säufern und Leu⸗ ten, die auf den Pfaden der Sünde wandeln, braucht man nur in der Walpurgisnacht einen Walpurgisring unter das Kopfkiſſen zu legen, um ſie am erſten Mai als gebeſſerte Menſchen aufſtehen zu ſehen, aber ebenſo kann man auch vermöge ſeiner ein Werk der Rache ausführen. Wenn man in der letzten der ſchlimmen Nächte zur Mitternachtsſtunde unter Beſchwö formeln die Kräuter zum Ring ausrupft— ge⸗ pflückt dürfen ſie nämlich nie werden, immer mit den Wurzeln ausgeriſſen— und dann, auf demſelben Platz inmitten des kahlen Kreiſes ſitzend, ſie zuſammenflicht und die böſen Wünſche für den Feind mit einwindet, ſo gehen ſie in Erfüllung. Ein Schäfer aus Berchtes⸗ gaden— ſo heißt es— war einmal in alten Zeiten auch damit beſchäftigt, über ſeinem Haupt flogen die Hexen mit ihrem Meiſter, dem Teufel, in ihrer Mitte, und durch ihre Nähe ge⸗ ſtärkt, arbeitete er um ſo eifriger an ſeinem hölli⸗ ſchen Werk. Da vernahm er plötzlich, wie in das Kreiſchen und Hohngelächter der Unholde ſich eine ſanfte Stimme miſchte, die ihm wie fernes Slockenläuten klang und ſeinen Haß gegen den Feind milderte Ohne es ſelbſt recht zu wollen, rief er Santa Walpurga, ora pro nobis“ und im ſelben Augenblick war der Spuk verſchwun⸗ den. Er aber kehrte in ſein Heim zurück, hing den halbfertigen Ring über ſeinem Kamin auf und entſagte allen Rachegedanken. Am nächſten Morgen, dem erſten Mai, fand er den Ring vollendet, ſeine Reiſer bildeten die Worte „Santa Walpurga, ora pro nobis“ und darunter lag ein Haufen Goldſtücke, die ihm die Heilige beſchert zur Belohnung dafür, daß er ſie zur Hilfe gegen den böſen Feind angerufen hatte. Der Ring aber vererbte ſich in ſeiner Familie von Kind auf Kindeskinder und verhalf ihnen zu einem Gott wohlgefädigen Leben und Wohlſtand denn die Worte, aus denen er be⸗ ſtand, flehten die Heilige beſtändig, Fürbitte beim Himmel für ſie einzulegen. So vermiſchen ſich ſogar in ein und derſelben Legende himm⸗ liſche und hölliſche Wirkungen, die der Hexen⸗ ring hervorbringt! Und die gleiche Erfahrung macht man zunehmend, je mehr man ſich mit dem Gegenſtand beſchäftigt. — —v— e Mb. Deutſcher Reichstag. 244. Sitzung, Mittwoch, den 29. April. Am Tiſche des Bundesrats: Falken hayn, Kirchner. 8 Dr. Kaempf eröffnet die Sitzung um 2 Uhr Der Ergänzungselat. 6. Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt die erſte Leſung des neuen Ergänzungsetats. Er fordert u. a. ein General⸗ konſulat für Albanien und ein Konſulat für Uesküb. Ferner handelt es ſich wieder um das viel umſtrittene Grundſtück, Berlin, Viktoriaſtr. 34. Das Grund⸗ 2 ſtück ſoll nun vom Reichsſchatzamt an die Heeresverwaltung ab⸗ getreten und, entgegen den Wünſchen der Linken des Reichs⸗ tags, als Dienſtgebäude des Militärkabinetts hergerich⸗ 1 tet werden. . Kriegsminiſter v. Falkenhayn: 20 Wenn ich jetzt ſchon, bevor die Kommiſſionsberatung begonnen hat, zu dem Ergänzungsetat das Wort ergreife, ſo geſchieht es, weil einer Poſition darin ſowohl in dieſem Hauſe, als auch im eIfentlichen Leben draußen, eine Bedeutung beigemeſſen worden iſt, die ihr meiner Anſicht nach nicht zukommt.(Sehr richtig! rechts.) Es handelt ſich natürlich um die Verwendung des Grundſtücks Vikrorlaſtr. 34 in Berlin, von der man behauptet hat, ſie ſei eine eminent politiſche Frage, während es ſich nach meiner Ueberzeugung dabei in dem jetzigen Stadium der Angelegenheit um eine ganz nüchterne geſchäft⸗ liche Sache handelt. Der Beſchluß des Hauſes, dieſes Grund⸗ ſtück, falls es am 1. April dem Reiche aufgelaſſen ſein ſollte, von dem Etat der Heeresverwaltung auf den des Reichsſchatzamtes zu übertragen, hatte die Sicherung der vollſtändig freien VBerwendungsmöglichkeit für dieſes Grund⸗ ſtück im Auge und hat ſie erreicht. Die Auflaſſung iſt mittler⸗ weile erfolgt und das Grundftück in den Beſitz des Reiches übergegangen. Die Regierung hat aber keinen Nutzen aus der 5 Verwendungsmöglichkeit, die e war, ziehen können. Wenigſtens hat mir der Reichsſchatzſekretär mitgeteilt, daß er keine andere Verwendung für dieſes Grundſtück gefunden habe. Außerdem iſt entgegen den, wie ich glaube auch in dieſem Hauſe ausgeſprochenen, Erwartungen, aber entſprechend meiner Vorausſage, kein Angebot auf das Grundſtück erfolgt. Das iſt nicht überraſchend, denn jeder Dritte muß in den Kauf⸗ preis die ſehr erheblichen Koſten rechnen, die für die Eutfernung oder für den Umbau der für einen beſonderen Zweck hergeſtellten Gebäude auf dem Grundſtück entſtehen müßten. Dadurch würde die Sache zu teuer werden Die einzige Partei, bei der das nicht nötig iſt, iſt die Heeresverwaltung, wenn ſie mit Genehmigung des Hauſes das Grundſtück der Beſtimmung zuführen kann, für die es vorbereitet iſt. Mittlerweile habe ich mich überzeugt, daß es ge⸗ radezu unberantwortlich wäre die endgültige Ent⸗ 5 ſcheidung über das Grundſtück noch ein Jahr hinauszuſchieben; 95 die Gebäude darauf würden einfach verrotten if und verfallen. Schon dieſe einfache Darlegung zeigt über⸗ d zeugend, daß die Regierung mit dieſer Vorlage kommen mußte. 8 Trotzdem iſt behauptet worden, es ſei eine Beleidigung für de den Reichstag.(Zuruf bei den Soz.: Iſt es auch!)— Sie beſtäti⸗ 15 gen es hier, ich werde gleich darauf zurückkommen— dieſe Vor⸗ 5 ſchläge kämen einer Beleidigung des Hauſes gleich und bedeuteten eine Machtprobe zwiſchen der Säbeldiktatur 3a und dem Parlament.(Sehr richtig! bei den Soz.) M.., f⸗ wie man jetzt nach allem Vorangegangenen von einer Machtprobe, ch von einer Beleidigung des Hauſes ſprechen kann, iſt mir ſchlechter⸗ dings unerfindlich, nachdem ich hier ganz offen und ehrlich den u: Fehler zugegeben habe, nachdem ich hier ebenſo offen Ihnen jede n, Garantie, die überhaupt möglich war, gegeben habe, daß die 5 Heeresberwaltung aus den bitteren Erfahrungen dieſes Handels die nötige Lehre für die Zukunft ziehen wird, und nachdem ich die ſehr herbe Pille für einen Verwaltungschef, die in der Regreßreſolution und der Ueberweiſung des Grundſtückes von meinem Etat auf einen anderen lag, ohne eine Miene zu berziehen, heruntergeſchluckt habe.(Sehr gut! rechts und in der Mitte. Heiterkeit.) Hinſichtlich der Machtprobe geſtatte ich mir, den Herren, die vorhin Sehr richtig! gerufen haben, zu bemerken, daß ſie die ſo⸗ genannten Säbeldiktatoren doch etwas unterſchätzen. Wenn es der Heeresverwaltung auf eine Machtprobe mit dem Reichstage an⸗ käme— davon iſt übrigens keine Rede, und ich ſehe auch keine Ver⸗ anlaſſung dazu—, wenn es darauf ankäme, dann würde ſie ſich ganz gewiß ein beſſeres Objekt dafür ausſuchen als ein Grundſtück in einer Nebenſtraße von Berlin.(Sehr gut! und Heiterkeit.) Von eeiner Machtprobe iſt keine Rede. Wenn Sie zu der Ueberzeugung 4 ſommen, daß Sie dem Vorſchlag der Heeresverwaltung nicht zu⸗ ſtimmen können, wird ſie mit Haltung dieſen Beſchluß zu ertragen wiſſen. Für dieſe Vorkage iſt nach meiner Anſicht nach allem, was über die Angelegenheik geſprochen wurde, nur maßgebend der Ge⸗ danke, die wirtſchaftlichen und dienſtlichen Inter⸗ eſſen des Reiches. Ich bitte, nochmals die Situation mit mir durchzugehen. Daß eine Behörde wie das Militärkabinett notwendig irgend wie zweckdienlich und am rechten Platz untergebracht werden muß, kann doch auch der nicht beſtreiten, der gegen die geſchäft⸗ liche Stellung des Militärkabinetts Einwendungen zu erheben hat. Es iſt notoriſch, daß das Militärkabinekt jetzt in ganz unzulänglicher Weſſe unkergebracht der Chef des Militärkabinetts, ſondern das Bedürfnis iſt hervor⸗ getreten bei dem Unterperſonal und den Büros. Endlich wird doch niemand beſtreiten, daß nach der ganzen Entwicklung dem Ehef des Militärkabinetts eine Dienſtwohnung zuſteht. Ganz gewiß kann man das heute erſt recht nicht tun, nachdem eben erſt dem Chef des Marinekabinetts, der eine Geſchäfte unter genau den⸗ ſelben Bedingungen verſieht wie der Chef des Militärkabinetts, ein Dienſtgebäude zwei Straßen weiter gegeben worden iſt. Das iſt die Situation auf der einen Seite, und auf der anderen Seite hat das Reich ein Grundſtück in der Hand, das für die Zwecke des Militärkabinetts vorbereitet iſt. Wie das Reich dazu gekommen iſt, iſt eine andere Frage, die ich heute nicht noch einmal zu erörtern brauche. Eine andere Verwendung für dieſes Grundſtück iſt nicht vorhanden. Sonſt fallen die Gebäude einfach zuſammen. Wenn unter dieſen Umſtänden nicht mit dieſer Vorlage vor das Haus getreten wäre, ſo würde es nicht nur unzweckmäßig, nicht nur unwirtſchaftlich, ſondern meiner Ueberzeugung nach auch unverſtändig und pflichtwidrig gehandelt haben.(Beifall rechts und in der Mitte.) Abg. Stücklen(Soz.): Iſt überhaupt der Verſuch gemacht worden, das Anweſen zu verkaufenf Welche Schritte hat man getan? Dieſe Vor⸗ RiAnAA 8 2 rnrenreeeneeeeeeeeeeee eeeeee r Nicht etwa Pockenepidemie gehabt. lage iſt eine der unerhörteſten, die man dem Reichs⸗ tage je unterbreitet hat.(Beifall der Soz.) Vor vier Wochen beſchloß der Reichstag, dem Militärkabinett das Grundſtück nicht zu geben. Und jetzt ſoll das Militärkabinett doch ſiegen! Die Militärverwaltung will ihre Macht dem Reichstag gegenüber durchſetzen. Es handelt ſich nur um eine Machtfrage zwiſchen dem General v. Lyncker, dem Chef des Militärkabinetts, und dem Reichstag. Der Reichstag will nicht, daß das Militärkabinett dort hineinkommt. Wir werden in der Budgetkommiſſion die ganze Frage noch einmal aufrollen. Die Militärverwaltung rechnet auf die Uneinigkeit des Reichstags. Weil das Marinekabinett ein neues Haus hat, ſoll das Militär⸗ kabinett auch eins haben? Das ſoll uns eine Warnung ſein, wenn wieder Grundſtücke bewilligt werden. Gleich melden ſich andere Stellen, die auch neue Häuſer beanſpruchen. Wenn der Reichstag zum Schaden, den das Reich hat, nicht noch den Spott der ganzen Welt auf ſich laden will, dann muß er verhüten, daß der General ſeine Villa bekommt, die den Steuerzahlern jährlich 100 000 Mark koſtet. Abg. Lieſching(Vp.): Eine fahrende Abteilung Feldarkillerie ſoll nicht, wie beab⸗ ſichtigt war, nach Zabern verlegt werden. Die Stadt ſoll nun für die Unkoſten, die ſie bereits durch Vorbereitungen für die Unterbringung gehabt hat, entſchädigt werden. Wir bitten um nähere Auskunft in der Kommiſſion. Das Grundſtück in der Viktoriaſtraße ſollte entſprechend dem ausdrücklichen Wunſche desß Reichstags nicht dem Militärkabinett überliefert werden. Das durfte unter keinen Umſtänden geſchehen. Man ſoll doch mit dem Reichstag nicht ſpielen! Wenn wir jetzt zuſtimmen würden, ſo könnken wir keine Achtung mehr vor uns ſelber haben.(Sehr richtig! links.) Es wäre ein böſer Präzedenzfall, der das Anſehen des Reichstags ſehr ſchädigen würde. Das Budgetrecht des Reichstags würde dadurch verletzt werden. Der Ergänzungsetat geht dann an die Budget⸗ kommiſſion. Die Impffrage. (Zweiter Tag.) Die Ausſprache über die Petitionen und Reſolu⸗ tionen zu der Impffrage wird fortgeſetzt, 5 Abg. Thiele(Soz.): Geheimrat Kirchner hat nach ſeinen geſtrigen Ausführungen jedes Anrecht verloren, ſich über den wüſten Ton ſeiner Gegner aufzuhalten.(Beifall der Soz.) Die Kirchnerſchen Tabellen haben nichts bewieſen. Geheimrat Kirchner behauptete, die Mehrheit unſerer Kommiſſion unterſtütze ein verdammens⸗ wertes Experiment. Er ſollte doch ſeine Zunge beſſer im Zaume halten.(Sehr richtig! b. d. Soz.) Das Auftreten des Herrn Kirchner war ganz und gar nicht wiſſenſchaftlich. Seinen Abgaͤng verſchönte er dadurch, daß er mit der Fauſt auf den Tiſch ſchlug. Damit beweiſt man nichts. Die Verantwortung für unſere Beſchlüſſe tragen wir ſelbſt, da braucht ſich Herr Kirchner keine Sorgen zu machen. Präſident des Reichsgeſundheitsamts Bumm: Das Reichsgeſundheitsamt iſt der Anſchauung, daß nach wie vor das Impfgeſetz ein bewährtes Schutzmittel bietet, um die ſchreckliche Gefahr, die in früheren Zeiten die Pockenſeuche über Land und Leute gebracht hat, zu verſcheuchen und zu vermindern. Der polizeiliche Zwang, um die Impfung zu er⸗ reichen, iſt nicht unberechtigt. Die Bundesregierungen müſſen die Geſetze mit allen zu Gebote ſtehenden Mitkteln durchführen, nicht nur mit den Mitteln des Reichsgeſetzes, ſondern auch der Landesgeſetze. Das Reichsgeſetz ſagt über den polizeilichen Zwang gar nichts. Es ſchweigt ſich vollſtändig aus. Deshalb können die Landesregierungen die Durchführung dieſes Reichs⸗ geſetzes erzwingen. Das preußiſche Oberverwaltungsgericht hat die Frage ernſtlich geprüft. Es iſt zu der Ueberzeugung gekom⸗ men, daß in Preußen landesrechtlich die Anwendung von Zwang zur Durchführung der Impfung zuläſſig iſt. Nun wird behauptet, daß das nicht die Abſicht des Geſetzgebers geweſen wäre. Man hat ſich dabei auf den Abgeordneten Lasker geſtützt. Das genügt aber nicht, daß man ſich auf die Meinungsäußerung eines ein⸗ zelnen Abgeordneten beruft. Der Abg. Löwe war 3. B. ganz anderer Anſicht. Ich geſtehe zu, jeder Fall, bei dem ein ſolcher Zwang vorkommt, iſt unerwünſcht. Gerade dieſe Fälle führen den Impfgegnern die meiſten Freunde zu. Daher müſſen die Behörden, ehe ſie zu einem ſolchen Mittel greifen, alle anderen erſchöpft haben. Sie müſſen alles ver⸗ ſucht haben, um die Eltern freiwillig dazu zu bringen, die Kinder zur Impfung zu ſchicken. Sie müſſen ſie mit Vernunftgründen überzeugen und ihr Vertrauen gewinnen. Das wird allerdings bei der Agitation der Impfgegner ſehr erſchwert. Nach einer Verordnung des Reichskanzlers von 1911 ſoll poli⸗ zeilicher Zwang nur eintreten, wenn böswilliger Widerſtand zu überwinden iſt. Ueber jeden einzelnen derartigen Fall wird aus jedem Bundesſtacr ſofort eingehend Bericht erſtattet. Der Vor⸗ wurf, daß die Aerzte jedes Kind leichtſinnig impfen, iſt ganz hin⸗ fällig. Im Gegenteil, die Zahl der zurückgeſtellten Kinder nimmt ſtändig zu Die Wiederimpfung hat einen ſehr großen Erfolg gehabt. Würden wir die Gewiſſensklauſel ein⸗ führen, ſo würde die große Zahl der Nichtgeimpften eine eminente Gefahr für die ganze Bevölkerung bedeuten. Als England 1898 die Gewiſſensklauſel einführte, haben ſich im erſten Jahre 5,8 Pro⸗ zent nicht impfen laſſen, 1908 ſchon 18 Proz. und jetzt ſind es etwa 40 Proz. Dabei hat England 1902 eine ganz erhebliche Tritt in einer Stadt die Pockenepidemie auf, dann verſchwin⸗ den ſofort die Gewiſſensbedenken und faſt alle laſſen ſich impfen. (Abg. Thiele: Das geſchieht aus Aberglaube!) Nein, das iſt kein Aberglaube. Das habe ich 1906 in Metz ſelbſt miterlebt. Dort haben ſich die Einwohner faſt ohne Widerſtand impfen laſſen und, als die damals herrſchende Epidemie nach 14 Tagen verſchwunden war, herrſchte eitel Freude. Als beſondere Autorität für die Impfung erwähne ich Rudolf Virchow, der ja dieſem Haus an⸗ gehörte und den Uebergang Englands zur Gewiſſensklauſel für unbegreiflich erklärt hat. Ich habe im Reichsgeſundheitsrat fünf impfgegneriſche Aerzte bei der Prüfung der Impffrage angehört.!! Die Herren werden Ihnen beſtätigen, daß wir keinerlei Hemm⸗ niſſe den Impfgegnern in den Weg gelegt haben. Wozu ſollen wir denn eine neue eigene Kommiſſion einſetzen, da es ſchon ſchwer wird, impfgegneriſche Aerzte aufzufinden? In England hat eine eigene Kommiſſion ſieben Jahre lang beraten, und die Gegner ſind auseinander gegangen, ohne zu einer Klärung gelangt zu ſein. Wir ſind jetzt daran, genaues Material zu ſammeln. Warten Sie doch dieſes Material ab, ehe Sie die Frage einer her Reichstagsbericht alanzeigers. Makerials in Form einer Denkſchrift fordert, wird im H Kommiſſions⸗Einſetzung erörtern. Deshalb bitte ich Sie, die An⸗ träge auf Einſetzung der Kommiſſion und Einführung der Ge⸗ wiſſensklauſel abzulehnen. Abg. Dr. Gerlach(Zentr.): Unzzweifelhaft iſt die Impfung ein geeignetes Mittel zur Be⸗ kämpfung der Pockenepidemien. Das weiß jeder, der eine ſolche Epidemie miterlebt hat. Es kommen wohl Todesfälle nach der Impfung vor, aber ein direkter Zuſammenhang iſt nur höchſt ſelten erwieſen worden. Dagegen iſt es Tatſache, daß die Pockenerkrankun⸗ gen ganz erheblich abgenommen haben. 8 Abg. Dr. Neumann⸗Hofer(Vp.): In einem Punkte könnten wir einig ſein: daß es ſich heer um eine eminent wiſſenſchaftliche Frage handelt. Die Kommiſſion hal mit ihrem Vorſchlage eine beſtimmte Stellung dazu eingenommen. Es iſt unmöglich, daß der Reichstag ſo beſchließt. Die Wiſſenſchaft hat allein die Entſcheidung. Jedenfalls ſollte verſucht werden, eine Beruhigung zu erzielen. Wenn weiter von beiden Seiten das ſchärfſte Geſchütz aufgefahren wird, ſo kommt ſie nie zuſtande⸗ Man ſoll die Streitenden an einen Kommiſſionstiſch zuſammen⸗ ſetzen. Dann wird die Broſchürenſchreiberei aufhören. Majoritäten entſcheiden die Frage nicht. Der Antrag der Kommiſſion iſt gang unannehmbar und zwar nach allen Richtungen hin. Nur das Reichs⸗ geſundheitsamt wäre imſtande, eine ſachliche Entſcheidung zu treffen. Ich werde für den Antrag Arnſtadt ſtimmen, der meiner Auffaſſung am nächften kommt.„ Medizinaldirektor Dr. Kirchner: Das Impfgeſetz ift ſeinerzeit mit einer Mehrheit von 188 gegen 119 Stimmen angenommen worden. Profeſſor Ehrlich hat mir erklärt, daß er der lebhafteſte Freund de Schutzimpfung iſt. Herr Wegner hat ſich beſchwert, daß i ſeit drei Jahren auf ſeine Angriffe nicht geantwortet habe. Eine größere Reſerve in bezug 180 Druckerſchwärze kann man ſich wohl nicht auferlegen. Herr Thiele hat mir etwas untergelegt, was i nicht geſagt habe. Ich bitte alſo, beſſer zuzuhören.(Unruhe bei den Soz.) In welchen Formen hat man drei Jahre lang Drucker⸗ ſchwärze gegen mich verwendet! Mit Leuten, die ſo berfahren kann man nicht verhandeln. Sollte ich vielleicht ein zu ſcharfes Wort gebraucht haben, ſo tut es mir leid. Aber die Sache, die ich vertrete und zwar nicht mit halbem Herzen, iſt recht und gerecht und Recht muß Recht bleiben! Abg. Graf Oppersdorff(b. k. Fr.)? nicht abbringen laſſen. Vizepräſident Dove teilt mit, daß eine ſozialdemokratiſche In pellation eingegangen iſt, die an den Reichskanzler die An richtet, ob er bereit ſei, für Mecklenburg das meine, gleiche und direkte Wahlrecht eingu hre Abg. Dr. Graf Poſadowsky(b. k..): Die Anträge der Kommiſſion müſſen in weiten Kreiſet Unruhe und Zweifel erregen. Der konſervative Antrag iſt ein taktiſcher Ausweg. Es iſt unbedingt notwendig, daß Regierung ſich unzweifelhaft erklärt, ab ſie ſchloſſen iſt, an dem Impfgeſetz entſchieden feſtzuhalten.(Zur Iſt ja ſchon geſchehen!) 85 Abg. Bernſtein(Soz.): Auch in unſerer Fraktion ſind die Meinungen geteilt. Minderheit iſt gegen die Beſchlüſſe der Kommiſſion. Abg. Dr. Pfeiffer(Zentr.): Sie haben ein Recht darauf, von dieſer Debatte erſchö zu ſein.(Zuſtimmung.) Die Pockenerkranlungen haben n abgenommen, weil die allgemeine Sbicee 8 90 0 An ein Zwangsgeſetz hat man beim Erlaß des Impfgeſet nicht gebuch Die vom Neegterneſche Jaben allein Recht. Sie ſollten die anderen wenigſtens hören. Miniſterialdirektor Dr. Kirchner: Wir haben mit allen Gründen für den Impfswang ſprochen. Herr Pfeiffer iſt aber nicht bekehrt worden. So w es auch in der Kommiſſion ſein.(Zurufe b. d. Soz.: S geben ja auch nicht nachl) 55 5 Ein Antrag Ablaß(Vp.) will über die Reſolutionen un Petitionen zur Tagesordnung übergehen. Damit ſchließt die Ausſprache. 55 Es wird abgeſtimmt. Der Antrag Arn (Konſ.), der diejenigen Petitionen zur Berückſichtig überweiſen will, die nur eine Kommiſſion zur Prüfung rechtlichen und wiſſenſchaftlichen Grundla des Impfweſens fordern, wird angenommen. Die an Petitionen werden, ebenfalls nach dem Antrage Arnſtadt. Grwägung überwieſen. Die Reſolu tion Dr. Pfeiffer(Ztr.), die die E ſetzung einer Kommiſſion aus Impffreunden Impfgegnern zur Klärung der Impffrage und Vorlegung ſprung unter allgemeiner großer Heiterkeit mit 119 119 Stimmen abgelehnt. Auch die Reſolution Bock, die nur die Einſetzung einer Kommiſſion fordert, wird abgelehnt. Das Haus verkagt ſic. Donnerstag; 2 Uhr: Interpellation über die mecklenburgiſche Verfaſſungsfrage, kleine Vorlagen. 5 Schluß 7 Uhr. 18870 12 Seite Seneral-Anzeiger.— gadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Vonnerstag, Arbeitsvergebung. Die Tüncherarbeiten im Allgemeinen Kranken⸗ haus R 5, für das Jahr 1914 ſollen im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Freitag, den 8. Mai ds. Is., vormittags 11 Uhr an die Kanzlei des unterzeichneten Amts(Rathaus N I, 3. Stock, Zimmer No. 125) einzureichen, woſelbſt auch die Eröffuung derſelben in Gegenwart etwa er⸗ ſchienener Bieter oder deren bevollmächtigte Vertreter erfolgt. Angebotsformulare ſind im Zimmer No. 26, 2. St., koſtenlos erhältlich, daſelbſt wird auch nähere Aus⸗ kunft erteilt. 3268 Mannheim, den 28. April 1914. Städt. Hochbauamt: Perrey. 5 Die Ausführung der Erd⸗, Betou⸗ und Maurer⸗ arbeiten zum Neubau einer Kantine im Gaswerk Buzeuberg ſoll ungeteilt im Wege der 8267 Submiſſion vergeben werden. Die Unterlagen zur Vergebung können in unſerem Bureau K 7, 1½— Zimmer 24, III— während der üblichen Dienſtſtunden eingeſehen werden und die Angebotsformulare unentgeltlich daſelbſt bezogen werden. Leiſtungsfähige Unternehmer, welche ähnliche Ar⸗ beiten ſchon wiederholt ausgeführt haben und hier⸗ ütber Nachweiſe erbringen können, wollen ihre Ange⸗ bote bis ſpäteſtens Dienstag, den 12. Mai 1914, vormittags 11 uhr verſchloſſen, mit entſprechender Aufſchrift verſehen und poſt⸗ und beſtellgeldfrei bei uns, Zimmer Nr. 4 einreichen, woſelbſt auch die Oeffnung der Angebote erfolgt. Die Zuſchlagsfriſt beträgt 6 Wochen. Maunheim, den 24. April 1914. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ u. Elektrizitätswerke: Pichler. Die Ausführung der Erd⸗, Beton⸗ und Maurer⸗ arbeiten für den Neuban eines Kühler⸗ und Waſcher⸗ hauſes im Gaswerk Luzenberg ſoll ungeteilt im Wege der 3266 Submiſſton vergeben werdem. Die Unterlagen zur Vergebung köunen in unſerem Buxeau K 7, 1½— Zimmer 24, III— während der üblichen Dienſtſtunden eingeſehen werden und die Angebotsformulare unentgeltlich daſelbſt bezogen werden. Leiſtungsfähige Unternehmer, welche ähnliche Ar⸗ betten ſchon wiederholt ausgeführt haben und hier⸗ Aber Nachweiſe erbringen können, wollen ihre Ange⸗ bote bis ſpäteſtens Dieustag, den 12. Mai 1914, vormittags 11 uhr verſchloſſen, mit entſprechender Aufſchrift verſehen und poſt⸗ und beſtellgeldfrei bei uns, Zimmer Nr. 4 woſelbſt auch die Oeffnung der Angebote erfolg Die Zuſchlagsfriſt beträgt 6 Wochen. Mannheim, den 24. April 1914. 5 Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gatz⸗ u. Elektrizitätswerke: Pichler. Die Ausführung der Erd⸗, Betou⸗ und Maurer⸗ Arbeiten zum Neuban eines Laboratoriums für unſer Gaswerk ſoll ungeteilt im Wege der 3272 ubmiſſion vergeben werden. Die Unterlagen zur Vergebung können in unſerem Bureau K 7, 1½— Zimmer 24, I1I1— während der üblichen Dienſtſtunden eingeſehen werden und die Angebotsformulare unentgeltlich daſelbſt bezogen werden. Leiſtungsfähige Unternehmer, welche ähnliche Ar⸗ beiten ſchon wieberholt ausgeführt haben und hier⸗ über Nachweiſe erbringen können, wollen ihre Ange⸗ bote bis ſpäteſtens Mittwoch, den 13. Mai 1914, vormittags 11 uUhr verſchloſſen, mit entſprechender Aufſchrift verſehen und poſt⸗ und beſtellgeldfrei bei uns, Zimmer Nr. 4 einreichen, woſelbſt auch die Oeffnung der Angebote erfolgt. Die Zuſchlagsfriſt beträgt 6 Wochen. Maunheim, den 24. April 1914. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ u. Elektrizitätswerke: Pichler. Arbeitsvergebung. Für den Neuban des Hallenſchwimmbades ſoll die Herſtellung der Fenſterhebelverſchlüſſe im Wege des öffentlichen Augebots vergeben werden. 3275 Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen, bis ſpäteſtens Montag, den 11. Mai ds. Js., vormittags 11 Uhr an die Kanglei des unterzeichneten Amts(Rathaus N1, 3. Stock, Zimmer No. 125) einzureſchen, woſelbſt guch die Eröffnung derſelben in Gegenwart etwa er⸗ Bieter oder deren bevollmächtigte Vertreter erfolgt. Angebotsſormulare ſind im Banbüro, U 2, 5, koſtenlos erhältlich, baſelbſt wird auch nüähere Aus⸗ kuuft erteilt. Maunheim den 29. April 1914. Städt. Hochbauamt: Perrey. Die Ausführung der in der Zeit vom 1. Juli 1914 bis 1. Juli 1917 vorkommenden Rohr⸗ und Kabelver⸗ legungsarbeiten einſchl. Erdarbeiten ſoll im Wege der öffentlichen Zubmiſſion vergeben werden. 3274 Die Unterlagen zur Vergebung können in unſe⸗ rem Verwaltungsgehäude, K 7, 1½2, während der Dienſtſtunden eingeſehen bezw. bezogen werden. Angebote ſind bis ſpäteſtens Freitag, den 15. Mai, vormittags 11 uhr verſchloſſen, mit entſprechender Aufſchrift bei uns ein⸗ zureichen. Zuſchlagsfriſt iſt 8 Wochen. Mannheim, den 28. April 1914. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗„Gas⸗ und Elektrizitätswerke: Pichler. Außerhalb der Stadt Spielplatz oder dazu geeignetes Grundſtück zu miet. geſucht Angebote unter Nr. 36679 an die Ex⸗ vedition dieſes Blattes. und übernehmen fei fachgemäàssen Arbeiten jedle Garantie! Brücken-Sebisse Kronen— Stiftzähne— Plomben Tahnziehen in den meisten Fällen kast gänzlich Söhmerzlos mur Ak..— Umarbeiten alter OGebisse pro Zahn nur Mk... 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Mai 1914 nachmitt. von 2 Uhr an, findet im Verſteigerungs⸗ Iokal des hieſig. ſtädtiſchen Leihamts, Litra G 5 No. 1 —Eingang gegenüber dem Schulgebäude— die öffeutliche Verſteigerung verfallener Pfänder gegen Barzahlung ſtatt. Die Uhren⸗, Gold⸗ und Silberpfänder kommen Freitag, den 15. ds. Mts., nachmittags von 2 Uhr an zum Ausgebot. Das Verſteigerungslokal wird jeweils um halb2 Uhr geöffnet. 3269 Kindern iſt der Zutritt nicht geſtattet. Mannheim, 28. April 1914. Städtiſches Leihamt. Belauntmachung. Aufgebot von Pfand⸗ ſcheinen. Es wurde der Antrag geſtellt, folgende Pfand⸗ ſcheine des Städt. Leih⸗ amts Mannheim: 3276 Lit. A Nr. 13369 vom 5.— 9 1918 Lit. 4 Nr. 730 vom 28. März 1913 Sit. B I1 Nr. 66489 vom 28. März 1918 welche angeblich abhanden gekommen find, nach 8 23 der Leihamtsſatzungen un⸗ giltig zu erklären. Die Inhaber dieſer Pfandſcheine werden hier⸗ mit aufgefordert, ihre An⸗ ſprüche unter Vorlage der Pfandſcheine innerhalb 4 Wochen vom Tage des Er⸗ ſcheinens dieſer Bekanut⸗ Gachung an gerechnet beim Städt. Leihamt Lit. G 5, Nr. 1. geltend zu machen. widrigenfalls dieKraftlos⸗ erklärung oben genannter Pfaudſcheine erfolgen wird Mannheim, 28. April 1914. Städtiſches Leihamt. Zwängsperſteigerung. Freitag, den 1. Mai 1914, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal dahier, Rathausſtr. 10 gegen bare Zahlung im Vollſtreck⸗ ungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 92576 Holzfournier, Möbel u. Sonſtiges. Mannheim⸗Neckarau, den 30. April 1914. Groß, Gerichtsvollzieher, Adlerſtr. 60. Junge Dame findet in feinem Hauſe gute Pen⸗ ſion evtl. Familienan⸗ ſchluß. Näh. in der Ex⸗ pedition ds. 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Das Werfen mit Pa⸗ pierſchlangen, Neiskörner und Erbſen auf den Meß⸗ plätzen iſt verboten. Zuwiderhandlungen wer⸗ den auf Grund obiger Be⸗ ſtimmungen beſtraft. 2877 Mannheim, 9. April 1914. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion Abt. Vla, No, 16853 J. Vorſtehen⸗ des bringen wir hiermit zur üffentlichen Keuntnis. Mannheim, 27. April 1914 Bürgermeiſteramt: Ritter. Schieß. Zwangsperſteigerung. Freitag, den 1. Mai 1914. nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q 6, 2 dahier gegen bare Zahlung i. Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Fahrrad, Möbel und Souſtiges. 92575 Sommer, Gerichtsvollzieh. Zwangsverſteigerung. Freitag, 1. Mai 1914, nachmittags 2 Uhr werde ich in Feudenheim am Rathaus gegen bare ZahlungimVollſtreckungs⸗ wegeöffentlich verſteigern: Möbel aller Art, Mannheim, 30. April 1914 Götz, Gerichtsvollzieher. Meaute Aun Aataten Nale! Die Welt ohne Männer. Lachen ist Mechzin. Morgen Freitag Iaalban-Theater vollständig nauss Progtamm! 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