5 Bringerlohn 30 Pfg., durch die 8,5 Zim., a. Preis en zwiſch· 4²³ Wennement: 78 Pfg. monatlich, poſt inkl. Poſtaufſchlag mck..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Juſerate: Nolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile..20 Nlk. Tãglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte eitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Ahr Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Rummern: Otrektion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung..... 541 Redaktion 57⁷ Expedition und Derlags⸗ buchhandlung 218 u. 7569 kll Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Eimtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Fraxen⸗Blatt. —̃ ͤò—— Nr. 272. Die heutige Abendausgabe umfaßt 12 Seiten. Die neue Balkankriſe. Der Sturm auf Durazzo. Ein Kampf gegen Verrat. Die Neue Freie Preſſe ſchreibt:„Der Fürſt hat in den letzten Wochen nachzuholen geſucht, was vielleicht ſchou früher hätte geſchehen ſollen, Durazzo wurde befeſtigt, die Verteidigung vorbereitet und eine Miliz gebildet. Die Reſi⸗ denz des Fürſten iſt leicht gegen Angriffe zu ſchützen, weil der Zugang nun auf einem ſchmalen Streifen zwiſchen Sümpfen möglich iſt. Aber die Frage iſt, ob der VBerrat ihn nicht von allen Seiten umlauert und ob nicht die Agenten fremder Mächte im Einvernehmen mit den Aufſtän⸗ diſchen den Fürſten ſogar in ſeinem eigenen Lager bedrohen. Die Erlebniſſe in den letzten Wochen haben ſo ſtarke Eindrücke zurückgelaſſen, daß ſolche Vermmtungen ſich unwillkürlich regen. Die Meldungen aus Durazzo vor dem Angriffe lauteten hoffnungsvoll Es hieß, daß die Auf⸗ ſtändiſchen untereinander zerſtritten ſeien, und geſtern meldete ein Radiotelegramm, daß den in irana gegeben habe, die Waffen zu ſtrecken. Dieſe Goffanngen ſng jedoch unberech⸗ tigt geweſen, wie der Angriff zeigt, der heute begonnen hat.“ Wir haben in der heutigen Mittagsausgabe ebenfalls ſchon darauf hingewieſen, daß die Aufftändiſchen geſchickte Verbündete haben müſſen, die ihre Operationen leiten und ſie vor⸗ wärtstreiben. Serbien will es allerdings nicht geweſen ſein, aber das ſelbſtändige Albamien hat ja auch noch andere, mächtigere Trübe Ausſfichten für den Fürſten Wilhelm. EBerlin, 16. Juni.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Rom wird gedrahtet: Die Großmächte ſind, wie die Blätter melden, übereingekommen, die Sorge um die Organiſation Albaniens, falls der Fürſt gezwungen würde, das Land zu ver⸗ laſſen, der trollkommiſſion zu übertragen. „Popolo Romano“ erklärt, wenn der Fürſt ſich Feuilletone Sagen u. Sitten aus Albanien. Als Gott die Erde ſchuf, ſagt eine alte, al⸗ baniſche Legende, machte er ſie glatt und eben wie das Waſſer Dieſe Einförmigkeit ermüdete aber ſeinen erhabenen Blick: da nahm er einen großen Sack, füllte ihn mit Bergen und ver⸗ ſtreute dieſe nach allen Richtungen. Als er dann an ſeinen Ausgangspunkt, der die Wiege des alten Volkes der Pelasger war, zurückkehrte, ließ er den Sack und alles, was er noch enthielt, fallen. So wurde das ſpätere Albanien mit Felſen und Bergen beſät. Man hat dem kleinen albaniſchen Bergvolke von feher nicht viel Gutes nachgeſagt. Aber wie alle wenig zivili⸗ ſierten Völker hat auch der Albaner neben großen Fehlern 5 e Vorzüge; zu den letzteren gehören ſeine Gaſtfreundlichkeit und ſein Ge⸗ rechtigkeitsſinn. Trotzdem ſteht bis zum heu⸗ tigen Tage die Vendetta hoch in Ehren, und ſie wird ſogar durch beſondere Geſetze geregelt. Dieſe Geſetze beginnen mit dem Axiom:„Wer titet, wird von den Verwandten des Toten ge⸗ tötet.“ Wer ſtiehlt iſt ehrlos, muß den Wert ſeiner Diebesbeute doppelt zahlen und zahlt außerdem dem Rate der Götter eine Geldbuße. Das Geſetz befiehlt, daß man für einen getö⸗ teten Mann ein Blut“ fordere, für einen ver⸗ wundeten Mann ein halbes Blut; ein Blut wird gefordert für die Entführung einer ver⸗ hetrateten Frau, ein Blut für den Bruch des „Breslau“, der an der Küſte Meeres kreuzt, entſandt werden. hat etwa 360 Mann Beſatzung. von „Szigſivar“.) Der geſtrige Kampf begann, wie ergänzend gemeldet wird, damit, daß ſtarke Ab⸗ teilungen der Aufſtändiſchen die Vorpoſten bei der zehn Kilometer nördlich gelegenen Porta Romana und bei der 3 Kilometer entfernten Brücke überrumpelten und bis nahe an die Stadt vordrangen, wo ihnen Gendarmen, Mir⸗ diten und Maliſoren entgegentraten. gann der Gewehrkampf um.40 Uhr, in deſſen Verlauf die Regierungstruppen durch ein gut genährtes wirkſames Geſchützfeuer die Aufſtän⸗ diſchen Der Fürſt ritt die ganze Feuerlinie ab. Verluſte beider Parteien iſt groß, beſonders die den Aufſtändiſchen durch das Geſchützfeuer zu⸗ gefügten. bei der Verlobung gegebenen Wortes. fehlungen gegen die eheltiche Treue werden mit 2 dem Tode beſtraft. Das Eigentum iſt heilig; die Geſetze ſind für alle gleich, für die Armen wie für die Rei die Schwachen.. 555 alles, Wenn dem Gaſte ein Leid zugefügt wirß, iſt der Gaſtgeber ſo entehrt, daß ſeine Schmach nicht einmal durch Blut abgewaſchen werden kann. Die Flottendemonſtration der Mächte. E Berlin, 16. Juni.(Von unſ. Berl. Bur.) Die von den Mächten beſchloſſene Flottenkon⸗ zentration vor Durazzo iſt bereits im Gange. England Schiffe bekannt gegeben, die nach Durazzo ent⸗ ſandt worden ſind. und Frankreich haben bereits die kleine Kreuzer des Joniſchen Die„Breslau“ Von deutſcher Seite wird der Weiterer Bericht über die geſtrigen Kämpfe. * Durazzo, 16. Juni.(Durch Funkſpruch dem öſterreichiſch⸗ungariſchen Kreuzer Hier be⸗ Hügelkette zurückdrängten. Die gegen die Ww. Durazzo, 16. Juni. Ergänzend wird noch über die geſtrigen Kämpfe gemeldet: Die erſten Angriffe erfolgten auf der ganzen Linie läugs der Sümpfe. Oberſt Thomſon ließ ſofort die Verſchanzungen beſetzen und das Geſchütz⸗ feuer eröffnen. Um 5 Uhr morgens überſchritten die Aufſtändiſchen die Brücke über die Lagune und griffen die Stadt gleichzeitig von den Hügeln her an, welche ſie offenbar ſchon des Nachts beſetzt hatten. der Fürſt in Begleitung des Hofmarſchalls von Trotha, Ekrem Beys und Liboſows zu Pferde nach der Kaſerne, in welcher gerade die letzten Maliſoren ſich zum Kampfe rüſteten, und dann zur Geſchützſtellung am Rande der Stadt, wo er die letzten Verteidigungslinien vorbereitete. Um 534 Uhr begab ſich Als Oberſt Thomſon um 6 Uhr gefallen war, übernahm Major Rolfſema das Kommando der Stadt. internationalen Kon⸗ Fan Torpedoboot Um 8 Uhr wurde ein italienti⸗ zur Erkundung des eindes abgeſandt. Es fuhr bis Capopali. Der ommandant des Torpedobootes berichtet, daß die Aufſtändiſchen in großer Zahl die Höhen zu⸗ nächſt der Stadt beſetzt halten. i ſowohl von der Seite des Meeres wie auch von der Gebirgsſeite wurden nun Die Angriffe Ver⸗ chen, für die Starken wie für Gaſtſreiheit ſteht höher als Die ſoziale Organiſation dieſer Bergbe⸗ wohner iſt uralt und echt patriarchaliſch. Die Grundlage bildet die Familie, die unter der Herrſchaft ihres Oberhauptes, des Vaters, ſteht. Die vereinigten Familien bilden die Stämme. Jedes Dorf hat ſeinen Rat der Alten, die Pliek⸗ jenia, an der Spitze der Stämme ſteht der Bai⸗ raktar oder Führer im Kriege. ſitten Frauenraub vorgeſpiegelt wird: manchmal iſt dieſer Raub aber kein Spiel, ſondern Wirklich⸗ keit. ihres Mannes unterworfen; den Mann lernt ſie meiſt erſt am Hochzeitstage kennen. Bei Tiſch müſſen die Frauen bedienen; ſetzen dürfen ſie ſich nicht. nit d Fingern: und da die linke Hand als unrein gilt, bedient man ſich nur der rechten. Abendmahlzeiten wird ein Kienſpan angezün⸗ det; die Frauen oder die Diener müſſen ihn während des ganzen Eſſens halten. Zu den ſelt⸗ ſamen Sitten gehört auch die rechtzeitige Vor⸗ bereitung des Leichentuches: die junge Frau beginnt bald nach Mann und ihre ganze Familie Leichentücher zu weben. Die Heirats⸗ fallen vor allem dadurch auf, daß ein Die Ehefrau iſt vollſtändig der Mutter Man ißt aus einer Schüſſel mit den Bei den ihrer Hochzeit für ihren Von den eigenartigen albaniſchen Legenden MRannheim, Dienstag, 16. Juni 1914. (Abendblatt.) Kugeln flogen bis zu den Landungsſtellen. 9 Uhr wichen die Aufſtändiſchen von dem gut⸗ geleiteten Geſchützfeuer zurück. Italieniſche und öſterreichiſche Matroſen ſchafften die Ver⸗ wundeten zurück. Zwei italieniſche Verbands⸗ plätze wurden beim Fürſtenkonak errichtet. Um 10 Uhr gingen zwei italieniſche Torpedoboots nach San Giovanni, um die dort befindlichen Maliſſoren zur Verſtärkung heranzuholen. Die Aufſtändiſchen erneuerten den ganzen Tag über ihren Angriff, ſowohl vom Gebirge her, als auch von den Sümpfen. Bei Einbruch der Nacht ſchien das Feuer nachzulaſſen. Auf den Ver⸗ ſchanzungen waren Scheinwerfer aufgeſtellt, um die Abwehr von Nachtangriffen zu erleichtern. Auf den Hügeln längs der Küſte ſah man Grup⸗ pen von Aufſtändiſchen, die nochmals ein ſchwaches Feuergefecht führten, anſcheinend um die Verteidiger nicht zur Ruhe kommen zu laſ⸗ ſen. Man erwartete für die Nacht oder heute einen neuen Angriff von ſtärkerer Kraft. Die Zahl der eingebrachten Verwundeten beträgt etwa 100, die der Toten 20. Die Leiche des Oberſten Thomſon wurde nach dem Palaſt des Fürſten gebracht. * Die Spannung zwiſchen der Türkei und Griechenland. Weitere Verſchärfung der Kriſe. * Athen, 16. Juni. Der Miniſterrat be⸗ ſprach geſtern die Lage und nahm von mehreren kleinaſiatiſchen Telegrammen Kenntnis, wonach die Verfolgungen der Griechen, anſtatt nachzulaſſen, beunruhigend zu⸗ nähmen. Selbſt unter den Augen Talaats würden die Griechen erbarmungslos verfolgt. Auf die griechiſche Note iſt noch keine Antwort der Pforte eingegangen. Die Lage wird weiter als ernſt angeſehen. Das Kabinett Viviani. Der Sinn der dreijährigen Dienſtzeit. Was für die leitenden militäriſchen Kreiſe in Frankreich ſowohl wie in Rußland das Geſetz der dreijähvigen Dienſtzeit bedeutet, wird knapp und klar in einem Pariſer Brief der„Neuen Züricher Zeitung“ auseinandergeſetzt. Er be⸗ deutet folgendes: 1. Den ſechs Armeekorps auf deutſcher Seite ſtellt Frankreich fünf von annähernd gleicher Efſektivſtärhe und Marſchbereitſchaft entgegen. 2. Die Mobiliſation und Konzentration der altiven Armee geht mit derſelben Geſchwindig⸗ keit vor ſich wie in Deutſchland. 3. Die fvan⸗ Die mögen zwei erwähnt werden: I eee wir e eeee Eine ſehr alte kranke Frau hatte drei Töchter. Die erſte, Marimang die Spinne), wax gefallſüchtig und kümmerte ſich nur um ihre eigene Perſon; die zweite, Kigfal(die Grille), war noch ſorgloſer und tat den ganzen Tag nichts als ſingen; die dritte aber, Bleta(die Biene), war ſbeßig und arbeitſam. Als die kranke Mutter ſich auf ihrem Lager nicht umdrehen konnte, rief ſie ihre älteſte Tochter:„Ich webe meine Leinwand und kann mich nicht ſtören laſſen“, antwortete dieſe. Da ſagte die Mutter:„Arbeite immer, ohne je fertig werden zu können.“ Die zweite antwortete:„Ich ſinge, und kann meinen Ge⸗ ſang nicht unterbrechen.“„Singe, ſinge, bis du auf dem Rücken ſtirbſt!“ ſagte die alte Mut⸗ ter. Und die Grille ſingt immer und ſtirbt mit dem Rücken an einem Grashalm. Die dritte Tochter aber half der Mutter und bereitete ihr einen kräftigenden Kuchen. Da ſagte die Mut⸗ ter:„Sei geſegnet! Du ſollſt das Licht der Ahnen und die Nahrung der Lebenden ſein. Und die Biene erzeugt das Wachs für die Ker⸗ zen der Toten und den Honig für die Lebenden. Deshalb verehrt der Albaner die Biene mehr als alle anderen Tiere; er, der überall ſchimpft und flucht, wird in einem Hofe, in dem es Bienenſtöcke gibt, nie einen Fluch über ſeine Lippen bringen. Kunſt und[iſſenſchaft. Eine Erſtaufführung am Narlsruher Beftheater. Aus Karlsruhei. B. wird uns geſchrieben: Geſtern abend erlehte am hieſigen Hoftheater die Um Dienſtzeit der deutſchen ebenbürtig, die ebenfalls drei Jahre zur Ausbildung braucht. 4. Die größere Zahl verfügbarer Mannſchaften ermög⸗ lichte die Neuorganiſation der ſchweren Artil⸗ lerie und ſümtlicher Hilfsdienſte einer modernen Armee. 5. Drei Jahrgänge, verſtärkt durch eben⸗ ſoviele Reſerveklaſſen, bedingen Gleichwertigkeit im Gefecht mit den deutſchen Linientruppen. Infolge dieſer Maßnahmen auf franzöſiſcher Seite iſt der deutſche Kriegsplan, der im rapiden Maſſenangriff und in der Vereitelung der Kon⸗ zentration beſteht, unmöglich gemacht oder zum mindeſten erſchwert und die ruſſiſche Armee ge⸗ winnt Zeit, handelnd einzugreifen. Während Frankreich mit einer um die Hälfte ſchwächeren Armee die Aufrollung ſeiner Stellungen und die Umgehung fürchten müßte, vermag es jetzt den Frontalangriff zu provozieren— wodurch frei⸗ lich für den Gegner die Verſuchung der Ber⸗ letzung neutraler Territorien wächſt. Politiſche Ueberſicht. Manuheim, 16. Juni⸗ Der Moderniſteneid vor Gericht. — Vor dem Schöffengericht in Ulm wurde am 10. Juni eine Privatklage des katholiſchen Pfarrers Spatz in Talfingen bei Ulm gegen den früheren Kaplan und jetzigen Rechtsanwalt Konſtantin Wieland in Ulm wegen Belei⸗ digung verhandelt. Spatz behauptete, Wieland habe ihm gegenüber geäußert, jeder Pfarrer, der den Moderniſteneid geſchworen habe, ſei zu je⸗ dem anderen Meineid auch fähig; es gebe einige wenige Pfarrer, die keine Lumpen ſeien, die meiſten ſeien aber Lumpen. Wieland beſtritt dieſen Wortlaut gebraucht zu haben; er habe vielmehr bei ſeinen Aeußerungen über den Mo⸗ derniſteneid geſagt, die Mehrzahl der Geiſtlichen habe eingeſehen, daß ein gebildeter Menſch, der es mit ſeiner wiſſenſchaftlichen Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit ernſt nehme, ihn abſolut nicht. leiſten könne. Er habe in öffentlichen Verſamm⸗ lungen(auch in Mannheim und der Pfalz in den Verſammlungen des A. N..) und zu dem Privatkläger geſagt und wiederhole es vor Ge⸗ richt, die Pfarrer, die gegen ihr beſſeres Wiſſen den Eid geleiſtet haben, ſeien Lumpen und Schufte, die ſich auch von einem anderen Meineid nicht zu hüten brauchten. Wieland belegte ſeinen Standpunkt durch Veröffentlichungen, die von katholiſcher Seite über dieſen Eid er⸗ ſchienen ſind. So hätte Prälat Gis ler und Demkapitular Ki L egen burg Augeben vieraktige heitere Oper„Tantchen Rosmarin“ Dichtung nach der gleichnamigen Zſchokke'ſchen Novelle von Karl Hans Strobl, Muſitk von Roderich von Mofſfiſovtes ihre reichsdeutſche Erſtaufführung. Die Urauffüh⸗ rung des Werkes erfolgte vor einiger Zeit in Brünn. Nach der geſuchten komplizierten Schreibweiſe iſt der Komponiſt, der zur Zeit in Graz als Direktor des dortigen Konſervatoriums wirkt, allerdings zu den modernen Komponiſten zu rechnen; aber, was man eben von einem mo⸗ dernen Komponiſten zu allererſt verlangt: Ori⸗ ginalität, das findet man nur in ſehr weni⸗ gen Takten der Partitur. In„Tantchen Ros⸗ marin“ ſind Anſätze, aber deren nur kleine, zu ſchönen Melodieführungen. Es erſcheinen rhyth⸗ miſche Wendungen, die nicht alltägliche genannt werden dürfen. Man ſtößt auf ein Orcheſter⸗ kolbrit, das aufhorchen läßt, ob ſeiner Diskre⸗ tion; das alles aber nur in ſo beſcheidenem Maße, daß es dem Werke keine perſönliche Prä⸗ gung oder Note gibt. Der Komponiſt und der Textdichter— es iſt diesmal ausnahmsweiſe ein Dichter— haben Götz und Lortzing ſich als Vorbilder gewählt. Gerade aber, was dieſe beiden uns ſo wert macht und ſie in den kommenden Tagen noch mehr an Wert gewinnen läßt, davon iſt in „Tantchen Rosmarin“ nicht viel zu verſpüren. Götz verſtand durch eine intime Muſikſprache zu uns zu reden wie ſelten einer, und Lortzing hat in ſeinen Textbüchern und ſeiner Muſik das Herz des deutſchen Volks mit beiden Händen erfaßt. Der Aufbau von„Tantchen Rosmarin“ geſchieht nach guten Diſziplinen, das Buch hat Steige⸗ rungen und dieſen Steigerungen paßt ſich be⸗ ſonders im zweiten Akt auch die Muſik an. Der 2. Seite. General-Auzeiger.— Zadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Dienstag, den 16. Juni 1914. das zwiſchen einem juriſtiſchen und einem theologiſchen Eide unterſchieden werden müſſe, weil letzterer nur je nach dem Verpflich⸗ tungsgrad der einzelnen kirchlichen Lehren binde. Werde ein Dogma beſchworen, ſo gelte der Eid als Eid; wenn aber kein Dogma beſchworen werde, ſo gelte der Eid nicht als Eid. Der Kirchengeſchichtslehrer Knöpfler⸗München habe den Moderniſteneid als unvereinbar mit der wiſſenſchaftlichen Ehrlichkeit erklärt; ebenſo er⸗ kläre Profeſſor Meurer⸗Würzburg den Eid vom dogmatiſchen Standpunkt als unannehm⸗ bar, vom wiſſenſchaftlichen Standpunkte aus für eine Schmach. Jeder Geiſtliche, der dies erkannt und trotzdem den Moderniſteneid geſchworen habe, verdiene deshalb vollauf den Namen eines moraliſchen Lumpen.— Wieland wurde frei⸗ geſprochen und dem Privatkläger Pfarrer Spatz ſämtliche Koſten auferlegt. Der Rückgang in der Sozial⸗ demokratie. Eimſozialdemokratiſcher Partei⸗ tag Groß⸗Berlins, eigentlich„General⸗ verſammlung des Verbandes der ſozialdemokrati⸗ ſchen Wahlvereine Berlins und Umgegend“ ge⸗ nannt, fand geſtern ſtatt. In ſeinem Referat zum Geſchäftsbericht des Vorſtandes klagte das Mit⸗ glied Ernſt darüber, daß die Einnahmen nicht geſtiegen ſeien, während die Aus⸗ gaben ganz erheblich in die Höhe gegangen ſeien. Natürlich ſei es falſch, wenn die bürgerliche Preſſe von Maſſenflucht der Arbeiter aus der Partei faſele, aber die Zahl ſei um rund 1900 geringer als im Vorjahre, doch habe die Rote Woche einen ſchönen Zuwachs ge⸗ bracht.„In die Freude über dem ſchönen Erfolg fiel“, ſo führte der Redner weiter aus,„als Meltau die Denkmalsbemalung. Wir bedauern die Opfer eines unüberlegten Streiches auf das tiefſte. Uns aber die Verant⸗ wortung anhängen zu wollen, iſt genau ſo, als wollten wir die Ermordung unſeres öſterreichi⸗ ſchen Genoſſen Schuhmeier der chriſtlichen Er⸗ ziehungsarbeit in die Schuhe ſchieben.“ Stadt⸗ hagen nagelte eine Dummheit des Parteivor⸗ ſtandes hinſichtlich des„Meltaus“ feſt: Der Vorſtand hätte einſach erklären ſollen: Wer auch die Täter ſein mögen, ob Parteigenoſſen oder nicht, es handelt ſich um nichts, als um eine Tat des Uebermuts, wie ſie jeder Lebensluſtige wohl einmal hat. Soweit durfte der Zen⸗ tralvorſtand nicht gehen, daß er annahm, Spitzel hätten bei der Tat ihre Hände im Spiel gehabt. Roſa Luxemburg und eine ganze Anzahl anderer Redner äußerten ihve klebhafte Unzufriedenheit mit dem aktionsunluſtigen Parteivorſtand, auch über die Urſachen des Rückgangs der Abonnentenzahl des„Vorwärts“ wurde viel gevedet. Schließlich wurden Anträge angenommen, die zur Sannnlung eines Kampf⸗ ſonds für den politiſchen Maſſenſtreik aufrufen und den Opfern der Klaſſenjuſtiz in Sachen der Denkmalsbepinſelung wärmſtes Mitgefühl aus⸗ drücken. Deutſches Reich. — Syzialdemokratie und Kaiſerhoch. heimrat Profeſſor Dr. Avndt⸗ behandelt in der„Deutſchen Juriſten⸗Zeitung“ die durch das Sitzenbleiben der Sozialdemokraten beim Kaiſerhoch geſchaffene Lage. Er iſt der Anſicht, daß die Abgeordneten, ſolange ſie den Sitzungsſaal nicht verlaſſen haben, ſich in Aus⸗ übung ihres Berufes befinden und deshalb iummun ſind. Das Ausbringen des Kaiſerhochs fällt in die Amtsausübung des Präſidenten, und damit fällt auch das Einſtimmen oder Nichtein⸗ ſtimmen, das Aufſtehen oder Nichtauſſtehen in die Amtsausübung der Abgeordneten. Wenn die Frage aufgeworfen wird, ob Vorkomm⸗ Ge⸗ Charlottenburg niſſe dieſer Art verhindert wer⸗ den können, ſo möchte zu prüfen ſein, ob der Präſident gemäߧ 60 der Geſchäftsordnung in dem demonſtrativen Sitzenbleiben einen gröb⸗ lichen Verſtoß gegen die Ordnung erblicken und die Mitglieder zum Verlaſſen des Saales mit der Wirkung auffordern kann, daß ſie ſich im Falle des Ungehorſams des Hausfriedensbruches ſchuldig machen. Dies dürfte aber bedenklich ſein, da nach der angezogenen Vorſchrift ein ausgeſchloſſenes Mitglied ſchriftlich Einſpruch erheben kann, was nach Schluß der Seſſion aus⸗ geſchloſſen iſt. Es müßte hiernach der§ 60 da⸗ hin geändert werden, daß der Präſident berech⸗ tigt iſt, alle, die nicht aufſtehen wollen, vorher zum Verlaſſen des Saales aufzufordern, ohne daß hiergegen Einſpruch zuſteht. — Eine Verurteilung der geſamten Kölner Richtung erblickt die ultramontane„Köln. Korreſp.“, das Organ der„Integralen“, darin, daß die Wackerſche Rede auf den Index geſetzt iſt. Sie ſchreibt: „Sein Vortrag wäre nicht auf den Index gekommen, wenn er nicht mitſamt ſeinen aller katholiſchen Weltanſchauung ins Geſicht ſchla⸗ genden Irrtümern maſſenhaft unter das Volk geworfen wäre. Hier bot ſich für Rom die Gelegenheit, ein eklatantes Exempel zu ſtatu⸗ ieren und dem katholiſchen Volke zu zeigen, wie es durch die Faiſeure der Kölner Richtung(!) in die Irre geführt wird. Die in Broſchürenform erſchienene Rede wurde von hoher kirchlicher Seite bei der Inder⸗ kongregation denunziert. Herr Erzbiſchof v. Hartmann hatte ſeinen Geiſtlichen ver⸗ boten, die Wackerſche Rede zu beſuchen.“ Hier iſt alſo zwiſchen den Zeilen unzwei⸗ deutig ausgeſprochen, daß Kardinal Hartmann ſelber dem Papſt bei dieſem Schlag gegen die Kölner Richtung die Hand geführt habe. 4. Deutſcher Städtetag. sh. Köln, 15. Juni. (Von unſerem Korreſpondenten.) Unter dem Vorſitz des Berliner Oberbürger⸗ meiſters Dr. Wermuth trat heute vormittag hierſelbſt der im Jahre 1905 gegründete Deutſche Städteverband zu ſeiner vierten ordent⸗ lichen Hauptverſammlung zuſammen. Der Deutſche Städtetag umfaßt die Verwal⸗ tungen ſämtlicher deutſcher Städte mit über 25 000 Einwohnern und ferner eine Reihe von Provinzial⸗ und Landesſtädte⸗Verbänden, durch die ihm auch eine Anzahl kleinerer Städte an⸗ geſchloſſen ſind. Oberbürgermeiſter Dr. Wermuth eröffnete die Verhandlungen mit der Konſtatierung, daß die Tagung von 820 Städtevertretern beſucht ſei.(Lebhafter Beifall.) Redner fährt fort: Was die Städte nicht aus eigener Kraft zu leiſten vermocht haben, das iſt ungetan geblieben. Die Reichsgeſetzgebung hat in vielem verſagt. Wir dürfen und können uns nicht verhehlen, daß die Geſetzgebung und Ver⸗ waltung, nicht nur im Reiche, ſondern recht merkbar auch in den maßgebenden Bundes⸗ ſtaaten, den Städten zur Zeit nicht hold iſt. Faſt jüberall ſind wir in eine mühſame Abwehr ge⸗ drängt worden. Unſere Beratungen werden ge⸗ tragen ſein von dem Bewußtſein, daß der Deutſche Städtetag als Repräſentation aller Teile des Reiches auch alle Teile des Reiches mit gleicher Liebe und gleichem Intereſſe um. 9 Redner ſchloß mit einem Hoch auf den daiſer. Die Verſammlung beriet dann das Haupt⸗ thema: „Die Organiſation des ſtädtiſchen Realkredits“. Seitens des Vorſtandes lag hierzu folgende Entſchließung vor: 1. Zur Erreichung beſonderer, innerhalb des Aufgabenkreiſes der Städte liegender Ziele, namentlich zur Förderung des Kleinwoh⸗ nungsweſens ſind in einer Reihe von Städten ſtädtiſche Mittel für zweite Hypotheken bereit geſtellt worden. Inſoweit beſtehen gegen die mittelbare oder unmittelbare Betätigung der Städte auf dieſem Gebiete keine grundſätz⸗ lichen Bedenken, jedoch muß ſich dieſe Be⸗ tätigung innerhalb der finanziellen Kraft der einzelnen Stadt halten. 2. Es iſt niemals als allgemeine Aufgabe der Städte betrachtet worden, in den Kredit⸗ ſchwierigkeiten, die auf wirtſchaftlichen Ur⸗ ſachen beruhen, helfend einzugreifen. Ebenſo wenig kann als allgemeine Aufgabe der Städte anerkannt werden, der zur Zeit beſtehenden Realkreditnot abzuhelfen. Sollten in einzelnen Städten die örtlichen Verhältniſſe ein Hinausgehen über den natürlichen Auf⸗ gabenkreis der Städte veranlaßt haben oder veranlaſſen, ſo iſt jedenfalls äußerſte Vorſicht und Rückſicht auf die Geſamtheit der Steuer⸗ zahler am Platz. In der Regel wird nur dann eine vorübergehende Hilfe von ſeiten der Stadt begründet ſein, um die Entſtehung von Unternehmungen privater Art zur Abhilfe der Kreditſchwierigkeiten zu erleichtern. 3. Dagegen liegt es innerhalb der ſtädtiſchen Aufgaben, den ſtädtiſchen Realkredit je nach den örtlichen Bedürfniſſen durch organiſa⸗ toriſche Maßnahmen(Schätzungsämter, ſtädtiſche Vermittlungsämter) zu fördern. Referenten zu dem Thema waren Bürger⸗ meiſter Kleinſchmidt(Karlsruhe) und Stadtrat a. D. Dr. Juther(Berlin). Beide Redner betonten, daß die Schwierigkeiten der Geldbeſchaffung auf dem Grundſtücksmarkte am fühlbarſten werden, wenn es ſich um die Be⸗ ſchaffung von Kleinwohnungen handelt. Hier tritt eine große Zurückhaltung des Privat⸗ kapitals ein, manchmal ſchon bei der erſten Hypothek. Trotz verhältnismäßig teurer Miets⸗ preiſe für die kleinen Wohnungen ziehen Kapi⸗ taliſten die Anlage ihres Leihgeldes in den be⸗ quemer zu verwaltenden Häuſern mit großen Wohnungen vor.— An die Referate ſchloß ſich eine ausgedehnte Diskuſſion, in der auch ab⸗ weichende Meinungen zutage traten. Die Ent⸗ ſchließung wurde aber doch mit großer Mehrheit angenommen. Die Beratungen des Städte⸗ tages werden morgen zu Ende geführt. Verbandstag der badiſchen Baus⸗ und Grundbeſitzer. T. Lörrach, 14. Juni. Der Verband badiſcher Grund⸗ und Hausbeſitzer hielt geſtern und heute in Lörrach ſeinen 12. ordentlichen Verbandstag ab, der von Mitgliedern aus dem ganzen Lande beſucht war. Der Hauptverſammlung ging am Sams⸗ tag Abend eine Sitzung des Hauptvor⸗ ſtandes voraus, der eine von den Lörracher Mitgliedern des Verbandes arrangierte Abend⸗ unterhaltung folgte. Am Sonntag Vormittag fand in der Aula der Realſchule die Hauptverſammlung unter dem Vorfitz von Hauptlehrer a. D. A. Hoff⸗ maun(Mannheim) ſtatt, der die Verhandlung mit einer kurzen Anſprache und einem Hoch auf den Großherzog eröffnete. An den Großherzog wurde ein Huldigungstelegramm von den Ver⸗ tretern des ca. 11000 Mitglieder zählenden badiſchen Grund, und Hausbeſitzerverbandes überſandt und von dieſem gleichen Tages aufs ſt herzlichſte erwidert. Im Namen der Stadt Lör⸗ vach entbot Bürgermeiſter Dr. Gugelmeier den Gäſten den herzlichſten Willkommgruß der Stadt und ihrer Bevölkerung. Der ſehr umſichtig abgefaßte Jahres⸗ bericht, welcher vom Vorſitzenden zur Verleſung kommt, beklagt, daß die Hoffnungen auf das Jahr 1913 ſich nicht erfüllt haben. Eine Beſſerung auf dem Grundſtück⸗ und Hypotheken⸗ markt iſt nicht eingetreten und die Lage der Hausbeſitzer iſt im allgemeinert keine roſige, die noch verſchlimmert wurde durch das ſchroffe Vorgehen einiger Banken mit der Kündigung namentlich von Hypotheken zweiten Ranges. Wenn in dieſer Beziehung nicht bald etwas ge⸗ ſchieht, ſo gehe der Hausbeſitzer ſchlimmen Zeiten entgegen. Ganz beſonders leidet dar⸗ unter das Baugewerbe, das ohnehin ſchon einige Jahre darniederliegt, weil niemand Luſt zur Erwerbung von Mithäuſern hat. Von der Re⸗ gierung ſei dieſer Sache bis jetzt noch wenig Aufmerkſamkeit geſchenkt worden, trotz wieder⸗ holter perſönlicher Vorſtellungen lichen Eingaben. Jahr zu Jahr im Zunehmen begriffen, einmal und ſchrift⸗ Die Verbandstätigkeit ſei von durch die ſtetige Zunahme der Vereine und der Im Berichtsjahre ſind während einer Der Ge⸗ Steuerfragen, ſowie mit den Landtagswahlen zu beſchäftigen hatte. Der engere Vorſtand da⸗ gegen hielt zahlreiche Sitzungen ab, von denen die Mehrzahl davon der Regelung der Hypothekenfrage dienten, die aber noch keine völlig befriedigende Löſung gefunden hat. Die Behandlung dieſer Frage hat den engeren Vorſtand ſehr oft beſchäftigt. Es waren neben vielen ſchriftlichen Arbeiten auch zahlreiche per⸗ ledigen. Sehr viel zu reden und zu ſchreiben habe namentlich die Frage der Bewohnbarkeit der Manſardenwohnungen gegeben, die nach den Beſtimmungen des Baugeſetzes nicht ſtatthaft iſt. Durch die wiederholten Vorſtellungen bei den Behörden iſt erreicht worden, daß Manſar⸗ denwohnungen über das vierte Stockwerk hin⸗ aus gebaut werden dürfen, darüber hinaus aber nicht mehr, wenn die Straße die nötige Breite hat. Dieſe Frage ſoll bis zur endgültigen be⸗ friedigenden Löſung im Auge behalten werden. Der Jahresbericht hat bei der Verſammlung eine ſehr beifällige Aufnahme gefunden und es knüpfte ſich hieran eine ſehr lebhafte Diskuſſion über die Hypothekenfrage und die Man⸗ ſardenangelegenheit, wobei einzelne Redner auf die verſchiedenartig geübte Praxis der Behörden zu ſprechen kamen und manches ſcharfe kritiſche Wort fiel. Nach Genehmigung des Berichts hielt ſodann Rechtsanwalt Vor⸗ tiſch(Lörrach) einen orientierenden Vortrag über das Reichsbeſitzſteuergeſetz und das Reichsſtempelſteuergeſetz, das eine kurze Diskuſſion zeitigte. Der zweite Vorſitzende Merkle(Karlsruhe) ſprach über die Hypothekenfrage, zurzeit die brennendſte Frage der Hausbeſitzer, und konnte die erfreuliche Mitteilung machen, daß in Karlsruhe eine, wenn auch nicht gerade ideale, Löſung gefunden, indem unter Mitwirkung der Stadtverwaltung eine Anſtalt geſchaffen wurde zur Sicherung und Beſchaffung zweiter Hypo⸗ theken. Freiburg und Baden⸗Baden haben die Löſung im gleichen Sinne ebenfalls in die Haud genommen. Die Anſtalt beruht auf ge⸗ noſſenſchaftlicher Grundlage und hat in Karls⸗ ruhe allenthalben eine gute Aufnahme gefun⸗ den. Vorbildlich iſt die Inſtitution der Stadt Wilhelmshaven, die vortrefflich im Sinne der Hausbeſitzer arbeite. Die am Schluſſe des Re⸗ ferates einſetzende Diskuſſion bewegte ſich im vorwiegend zuſtimmenden Sinne. In den anſchkießenden geſchäftlichen Ver⸗ handlungen gelangten die eigentlichen Verbands⸗ angelegenheiten zur Erledigung. Es wurde der Bericht der Prüfungskommiſſton entgegen⸗ genommen und gutgeheißen, der Voranſchlag für das neue Geſchäftsjahr beraten und die bis⸗ herigen Verbandsfunktionäre wieder beſtätigt; desgleichen wurden auch die Mitglieder der Geſchäftsprüfungskommiſſion wieder heſtätigt. Im Anſchluß an die Verhandlungen fand im 12 zum„Hirſchen“ das Feſtbankett a Aus Staòt und Land. Mannheim, 16. Juni. Die Mannheimer Liedertafel auf Helgoland. Unſer]..⸗Spezialberichterſtatter telegraphiert uns: Nach herrlicher Seefahrt bei ſchönem Wetter wohlbehalten auf Helgoland angekommen. Das Telegramm iſt auf Helgolaud um 12,10 Uhr mit⸗ tags aufgegeben. Hoffentlich hat es auf der Fahrt gricht zuviel Seekranke gegeben. * Leonardo da Vinci als Ingenieur. Der Name dieſes wohl bedeutendſten Malers der Renaiſſance iſt vor nicht allzu langer Zeit, als man eine ſeiner ſchönſten Schöpfungen, die Mona Liſa, aus den Räumen des Louvres ent⸗ wendet hatte, in aller Munde geweſen. Auch ſein berühmtes Gemälde, das„Heilige Abend⸗ mahl“ hat ſeinem Namen in der geſamten Chriſtenheit ein Denkmal geſetzt. Wenigen aber nur iſt es bekannt, daß dieſer geniale Künſtler auch auf anderen Gebieten menſchlichen Wiſſens und Könnens ganz Außerordentliches geleiſtet Mitgliederzahl, die nun ca. 11000 betrage in h 24 Verbandsvereinen. zwei Vereine neu beigetreten, durch Auflöſung ausgeſchieden iſt. ſamtvorſtand hielt im Berichtsjahre zwei Sitzun⸗ zat. Er gehört zu den wenigen Großen der Weltgeſchichte, denen es vorbehalten war, auf faſt allen Wiſſengebieten ihrer Zeit Hervor⸗ ragendes zu leiſten. Ingenieur Feldhaus, Berlin, der durch planmäßige Forſchung der gen ab, in denen er ſich mit geſetzgeberiſchen und mittelalterlichen Kulturgeſchichtsquellen ſchon Text iſt gewandt, flüſſig geſchrieben und hat Geiſt, dagegen wenig Witz, und dieſen Mangel vermochte der Komponiſt nicht auszugleichen, weder durch leicht angeſchlagene Melodien, noch durch eine humorvolle Inſtrumentation. Der Inhalt, der Heinrich Zſchokkes Novelle „Tantchen Rosmarin“ oder„Alles verkehrt“ ent⸗ nommen iſt, iſt raſch erzühlt. Tantchen Ros⸗ marin iſt eine gute, aber eigenwillige, von ihren vortrefflichen Eigenſchaften felſenfeſt überzeugte Frau. Vor allem hält ſie ſich für unfehlbar in der Erziehung ihrer jungen Nichte Suſanne. Damit dem Mädchen ja nichts Unrechtes wider⸗ fahre, wird es ſorgſam behütet und möglichſt dumm gehalten. Und dieſes Erziehungsſyſtem macht kläglich Fiasko, als es ſich zum erſtenmal belpähren ſollte, auf einem Hochzeitsfeſte, zu dem Tante Rosmaxin und Suschen geladen waren. Ju einem unbeachteten Augenblick entführt der 75 ebenfalls als Hochzeitsgaſt anweſende Baron Pompeſus von der Malzen, der an Suschen Ge⸗ fallen findet, das harmloſe Mädchen in eine ver⸗ ſchwiegene Laube. Nach einiger Zeit muß der Herr Baron von der Malzen vom Advokaten der Tante Ros⸗ marin aufgefordert werden, Suschen zu heiraten, damit das Kind, dem ſie Leben geben wird, einen Vater erhält. Der Herr Baron weigert ſich dieſen Schritt zu tun, und es kommt zu einem Prozeß, der über zwei Jahre dauert. Das Ende, der Herr Baron wird verurteilt, ſich mit Suschen zu vermählen, worauf gleich die Ehe⸗ ſcheidung eingeleitet werden ſoll. So will es d ante. Bei der Hochzeit erkennt aber der junge Gatte, was für ein ſchönes edles Weſen ſeine Frau iſt, und er möchte ſie für immer be⸗ 1 — wenn die Tante nicht ſo hartnäckig auf der Scheidung beſtände. Aber da junge Liebe noch meiſtens über alte Tanten geſiegt hat, ſo ent⸗ führt der Baron im Dunkel der Nacht ſeine ihm angetraute Gattin, um ſie der darob tief un⸗ glücklichen, troſtloſen Tante wieder zurückzufüh⸗ ren, die dann, verzeihend, dem jungen Paar ihren Segen gibt. Dieſer Stoff iſt ziemlich unbedeutend und will auch unſerem heutigen Empfinden nicht mehr recht zuſagen. Und man frägt ſich, warum Strobl, der doch ſo manches prächtige Werk er⸗ dichtet hat, nicht ſelber einen Stoff ſchuf. Seine Bearbeitung hat ja zweifellos dichteriſche Vor⸗ züge; ſo iſt vor allem Suschens Schilderung von den Begebniſſen in der Laube von einer feinen ſtimmungsreichen Poeſie, die die heiklen Vor⸗ gänge wie mit einem roſigen Schleier umgibt. Hier und an manch anderer Stelle muß man es bedauern, daß der leichtflüſſige, ſchwungvolle Text nicht in ein ebenſolches muſikaliſches Ge⸗ wand gekleidet wurde. Die ſchwere Muſik, die übermäßig viel Blech verwendet, erdrückt oft die zarteſten Stellen und nimmt dem Werke den Charakter als heiteres Spiel. Viel Lärmen macht noch lange keinen Humor Die Aufführung des neuen Werkes war eine ganz vorzügliche. Beatrice Lauer⸗Kott⸗ lar charakteriſierte die immer beſorgte, eigen⸗ ſinnige Tante Rosmarin ſehr gut. Thereſe Müller⸗Reichel bot als Suschen eine Leiſtung, die geſanglich und darſtelleriſch gleich vornehm war. Hans Siewert ſpielte den Baron mit viel Temperament; ſein prächtiges Organ kam den wenigen melodiöſen Stellen gut ten, womit Suschen auch einverſtanden wäre zu ſtatten. Auch die kleineren Partien waren gut beſetzt. Hofkapellmeiſter Fritz Cortole⸗ im Frühjahr mit herauskam. Auch die Urauffüthrung von Haupt⸗ cis muß man für die liebevolle Einſtudierung des äußerſt ſchwierigen Werkes wie für die ge⸗ wandte Leitung hohe Anerkennung zollen, die auch dem trefflich ſpielenden Hoforcheſter ge⸗ hührt. Es iſt ſchade, daß ſo viel Arbeit an eine Sachoe gewandt wurde, die wohl bald wieder der Vergeſſenheit angehören wird. In den ſchwachen Beifall des Hauſes miſchten ſich deutliche Zeichen von Ablehnung. Der Komponiſt erſchiemt meh⸗ rere Mal mit den Soliſten vor dem Vorhang. Die Karlsruher Hofoper hat in der letzten Zeit kein Glück mit ihren Neuerwerbungen. W. Ein neues Werk von'Annunzio. Wie der„Corriere della Sera“ mitteilt, arbeitet Gabriele'Aannunzio zurzeit an einem modernen Schauſpiel, das den Titel „Amaranta“ führen wird. Die Arbeit iſt bereits ſo weit fortgeſchritten, daß der Ab⸗ ſchluß in den nächſten Wochen bevorſteht und das Werk jedenfalls zum kommenden Septem⸗ ber zur Aufführung bereit iſt. Die Urauffüh⸗ rung findet in Italien ſtatt und zwar wahr⸗ ſcheinlich gleichzeitig in verſchiedenen Städten. Aus der Thegterwelt. Der erſte Regiſſeur der„Freien Bühne! hat ſich ins Privatleben zurückge⸗ zogen. Es iſt Geheimrat Meery, der jetzt von ſeinem Amte als Oberregiſſeur des Stuttgarter Hoftheater zurückgetreten iſt, um in Gauting bei München Villenbeſitzer zu werden. Meery hat die erſte Vorſtellung der„Freien Bühne“ in Szene geſetzt: Ibſens„Geſpenſter“, die 1889 ßneck und Agnes Sorma mann„Friedensfeſt“ hat er, mit Kainz und Rei⸗ cher in den Hauptrollen, inſzeniert. Meery iſt ein geborener Hannoveraner und hat ein wech⸗ ſelvolles Leben hinter ſich. Intereſſant iſt, daß er Anfang der 90er Jahre die eben gekennzeich⸗ nete Berliner Tätigkeit ſatt bekam und in die Niederlande ging, um dort— Badedirektor zu werden. In dieſer Stellung lernte ihn Georg von Ompteda kennen, der bekannte Roman⸗ ſchriftſteller, der ihn dem Stuttgarter Inten⸗ danten Putlitz empfahl, der ſich dann Meery heranholte, um die moderne Literatur in Stutt⸗ gart einzuführen. Seine erſte Tat war dort die Inſzenierung von Sudermanns„J 8 Ida Orloff, das frühere Mitglied des Ber⸗ liner Leſſingtheaters, die aus ihrem ſpäteren Engagement an der Wiener Hofburg hteer ihrer bekannten Aeußerungen über den jetzigen Burgtheaterdirektor Thiemig ſcheiden mußte, hat ſich auf mehrere Jahre dem Frankfur⸗ ter Schauſpielhaus verpflichtet.— In einem Felſenlabyrinth des Fichtelgebirges dei der Luiſenburg werden in dieſem Sommer unter der Leitung des Münchner Hofſchauſpie⸗ lers Friedrich Baſil klaſſiſche Feſtſpiele veranſtaltet werden. Sie beginnen am 15. Juli mit Goethes„Iphigenie“. Das Protektorat hat Ernſt von Poſſart übernommen. Zur elektriſchen Unterſuchung des Erdinnern. Aus Göttingen wird gemeldet: Zufolge einer in Kubaes(Deutſch⸗Südweſtafrika) aufgegebenen Kabelmeldung von der Expedition der Göttinger Geſellſchaft zur Erforſchung des Erdinnern iſt es der Expedition gelungen, bei der von Erz⸗ und Waſſerlagern in Deutſch⸗ afrika mit Hilfe von elektriſchen We ſönlichen Audienzen mit den Behörden zu er⸗ —————— — 4. hlen da⸗ enen der noch hat. eren eben per⸗ er⸗ iben rkeit Oienstag, den 16. Juni 1914. General-Anzeiger.— Badiſche Reueſte Nachrichten.(Abendblatt) 2 3. Seite. ſo vieles dazu beigetragen hat, Klarheit über die Vergangenheit und das Werden unſerer mo⸗ dernen Kultur zu verbreiten, wird nächſten Donnerstag, den 18. d.., im Mann⸗ heimer Bezirksverein Deutſcher Ingenieure ſich der Aufgabe unterziehen, geſtützt auf eigene neuere Forſchungen, Leonardo da Vincis Arbeiten als Ingenieur zu ſchildern und ſeine ungewöhnlichen Leiſtungen auf dieſem Gebiete an Hand zahlreicher Lichtbilder zu er⸗ läutern. Der genannte Bezirksverein lädt zu dieſem Abend außer ſeinen Vereinsmitgliedern und deren Angehörige auch die Mitgileder der ihm befreundeten Techniſchen Vereine ein. Er iſt auch gern bereit, nach vorheriger Anmeldung beim Caſtellan, Friedrichsring 4(Telephon 5335) denen, die i für das Wirken des großen Man⸗ nes beſonders intereſſieren, die Teilnahme an dem Vortragsabend zu geſtatten. Wer Feld⸗ haus' Schriften kennt und ſeine vorzügliche, bei aller ſtrengen Sachlichkeit in gutem Sinne populäre Darſtellungsweiſe, wird die Ueber⸗ zeugung haben, daß nicht nur die Männer vom Fach einen genußreichen Abend haben werden. Der Vortrag beginnt abends 8% Uhr in der Loge„Wilhelm zur Dankbarkeit“, Schulhof⸗ ſtraße 4. * Techniſche Rundſchau. Die unſerer heutigen Abendausgabe beiliegende Nr. 12 der„Techniſchen Rundſchau' enthält die folgenden Artikel: Neue⸗ rungen in der Zentralheizungs⸗ branche.— Eine Dampfturbine von 40000 PS. Leiſtung.— Die Induſtrie auf der Ausſtellung„Das deutſche Handwerk' Dresden 1915. * Im DeZug geſtorben. Die Ehefrau des in Saarbrücken wohnhaften Kaufmanns Joſef Carl fuhr geſtern nachmittag.25 Uhr in Begleitung ihrer Tochter von Mannheim nach Karlsruhe, um einen Bekannten zu beſuchen. Bald nach dem Be⸗ ſteigen des Zuges fühlte ſie ſich unwohl, und ob⸗ wohl ihr alsbald durch einen im gleichen Zuge fahrenden Arzt Hilfe zuteil wurde, ſtarb ſie auf der Fahrt an einem Herzſchlage. Haftentlaſſung. Der 51 Jahre alte Fabrik⸗ arbeiter Johann Müller von Zotzenbach, wohn⸗ haft hier, der in Seckenheim unter dem Verdacht, ſich an ſeiner 18 Jahre alten Tochter ſittlich ver⸗ gangen zu haben, vorige Woche verhaftet wurde, iſt wieder auf freien Fuß geſetzt worden, weil ſich der als böllig unbegründet er⸗ wieſen hat. * Für Mark.— event. ſchon ein ſchuldenfreies Haus!! Das den Intereſſenten in Ausſicht ge⸗ ſtellte Schriftchen:„Die Wandergarten⸗ Wohnſtätte“ iſt nun erſchienen und im Selbſt⸗ verlag des Verfaſſers, Kaver Feldmann, M2, 8, 4 10 Pfg. zu beziehen. Für alle(Mieter und Eigenheimſchwärmer), die geſund und billig woh⸗ nen wollen, hochintereſſant. Es regt die Vereini⸗ gung der Intereſſenten zu einem gemeinnützigen Vexein an, um gemeinſchaftlich billige Kapitalien, (Pacht⸗) Bauland, Entwürfe ſchöner, zweckmäßiger, billiger Typs, gruppenweiſe Vereinigung ſolcher Häuschen uſw. zu erlangen. Es zeigt ferner, wie man event. umſonſt(vielleicht um nur M..—) zu einem eigenen ſchuldenfreien Wander⸗Garten⸗ heim gelangen kann. Toydesfall. Der in Deidesheim an einem Schlaganfall plötzlich verſtorbene Kommerzienrat Fritz Eckel, der im 71. Lebensjahe ſtand, war u. a. Mitbegründer des Pfälziſchen Rennvereins Haßloch und hatee lange Jahre, mindeſtens durch 10 Jahre hin, die Vorſtandſchaft inne. Groß ſind weiter die Verdienſte des Verſtorbenen um den Verſchönerungsverein Deidesheim und um die Kinderheilſtätte in Bad Dürkheim. Auch bei der Gründung des Hiſtoriſchen Muſeums in Speyer ſpielte er eine große Rolle. Vor allem war Kom⸗ merzienrat Eckel auch als Weinfachmann eine ſehr bekannte und geſchätzte Perſönlichkeit. Das Feſt der goldenen Hochzeit feierten in Breiſach die Eheleute Iſaak Lazarus. * Verleihung des Hoflieferantentitels. Die Champagnerfirma Voe. George Goulet u. Cie. in Reims, welche bereits die Hoflieferan⸗ tentitel beſitzt vom König von England, von dem Prinzen von Wales, dem König von Spanien, dem Kronprinzen von Schweden und der Königin von Holland, iſt gelegentlich ihres Geburtstages auch von der Großhe rogin Marie⸗Adelheid von Lu⸗ zemburg, Herzogin von Naſſau, mit dieſem Prädi⸗ kat ausgezeichnet worden. Univerſitäts⸗Oberpedell Jofeph Lehn +. Geſtern abend ſtarb nach einer Halsoperation der ſeit 25 Jahren an der Univerſität Heidelberg tätig ge⸗ weſene Oberpedell Joſef Lehn. Der Verſtorbene war am 29. April 1851 in Baiertal geboren und fand nach Ableiſtung ſeiner Militärzeit(1871 bis 1887) und nach kurzer Verwendung in der Steuer⸗ verwaltung im Jahre 1888 Anſtellung an der Univerſität. Seit 1895 bekleidete er das Amt eines Oberpedells in pflichttreuer Weiſe. Dereins⸗Nachrichten. Der Turnverein Mannheim von 1846 hielt am Samstag, den 13. Juni, abends 9 Uhr, im kleinen Turnſaal ſeines Vereinshauſes in der Prinz⸗Wil⸗ helmſtraße ſeine ordentliche Mitglieder⸗ berſammlung ab. Der Saal konnte die Er⸗ ſchienenen kaum faſſen. Der erſte Vorſitzende, Herr Kermas, erſtattete den Jahres⸗ b ericht, der in allen Abteilungen ein gewaltiges Wachſen aufzeigte. Ueber 1700 Mitglieder zählt der Verein, darunter über 1100 erwachſene männ⸗ liche Mitglieder, und immer neue Abteilungen gliedern ſich an. Eine Fechtabteilung und eine Abteilung für verheiratete Frauen ſoll jetzt ins Leben gerufen werden. Zur Rekrutenriege liegen ſchon viele Anmeldungen vor. Als Hauptereignis des 68. Vereinsjahres berührte der Vorſitzende den Austritt aus dem Städtegau Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafener Turnerſchaft und deſſen Gründe und gleichzeitig gab er den Beſchluß des Kreisturnrats in Speher vom 17. Mai 1914 bekannt, daß dem Turnverein Mannheim von 1846 Gaurechte verliehen werden. Der Turnverein Mannheim rückt damit in die Reihe der größten Vereine der deutſchen Turnerſchaft ein, nur noch 10 andere Großſtadt⸗Turnvereine haben außer ihm das Recht, für ſich allein einen Gau zu bilden. Das Roſengarten⸗Schauturnen vom 15. März 1914 hat einen glänzenden Erfolg und die Afterkennung der angeſehenſten turneriſchen Kapazitäten der Nachbarvereine, wie Schulrat Schmuck, Darmſtadt, Kreisturnwart Volze in Frankfurt a.., der in der Deutſchen Turnzeitung darüber berichtete, Kreisturnwart Reitmayer in Würzburg und Hächer in Stuttgart u a. gebracht. Es wird eine ſtändige Einrichtung werden, eine impoſante Heerſchau über das Weiterarbeiten des jüngſten Gaues der deutſchen Turnerſchaft im Geiſte Jahns darzuſtellen. Der erſte Kaſſen⸗ und Schriftwart Schmeidel berichtete über den gün⸗ ſtigen finanziellen Abſchluß, der es ermöglichte, trotzdem eine gründliche Renovation der Turn⸗ halle, die nun 11 Jahre in Benützung iſt, in dieſem Jahre 4000 Mark verſchlingen wird, 1500 Mark Anteilſcheine auszuloſen. Der Bericht des erſten Turnwarts, Hauptlehrer Schweizer, wußte von Beſuchszahlen des aktiven Turnbodens zu be⸗ richten, die an die 200 herangingen, ſo daß an ntanchem Dienstag oder Freitag die gewaltige Turnhalle bis in das letzte Eckchen im großen und kleinen Saale ausgenützt war. Auch die Leiter der übrigen Abteilungen berichteten ähnliches. Der Zöglingsturnwart Volkert konnte, als er nach Beendigung des Turnens in die Verſammlung kam, ein erfreuliches Wachstum der Jugend⸗ turnabteilung vermelden. Wandern und Schwimmen ward in allen Abteilungen gepflegt. Zwei Sonderabteilungen befaßten ſich beſonders damit. Die Sportriege zeigt ein intenſives Arbeiten auf allen Gebieten der Leichtathletik; ſie wies 50 Siege auf. Die Mannſchaft iſt als Gau⸗ meiſter zu den Fußballwettkämpfen im Kreiſe ge⸗ nannt. Auch das deutſche Lied fand eine Pflege⸗ ſtätte in der Sängerriege. Mit Befriedigung hörte die Verſammlung all dieſe Berichte an und die hälftigen Erneuerungswahlen zum Vorſtand konnten alle per Akklamation vorgenommen wer⸗ den. Kermas wurde wieder zum erſten Vor⸗ ſitzenden, Schmeidel zum erſten Schrift⸗ und Kaſſenwart, Voll zum dritten Schriftwart, Hch. Helbach und Englert zum erſten und zwei⸗ ten Zeugwart und Weinreich zum Beiſitzer ge⸗ wählt. Volkert rückte zum zweiten Turnwart auf; Schmitt wurde an ſeiner Stelle Zöglings⸗ turnwart. An Stelle des ſeine Wiederwahl nicht mehr annehmenden verdienten zweiten Kaſſen⸗ warts Pfeiffer wurde Finanzaſſiſtent Hil⸗ denbrand und als Spielwart an Stelle des nach Pforzheim verſetzten Lehrers Dicken wurde Lehramtspraktikant Selz le gewählt. Der Vor⸗ anſchlag wurde im einzelnen erläutert und debattelos angenommen. Mancherlei Vereinsange⸗ eeeeee eeee legenheiten und Pläne für die nächſte und fernere Zukunft wurden noch beſprochen, ein reger Ge⸗ dankenaustauſch fand ſtatt, aus dem man allent⸗ halben nur heraushörte, wie eng verwachſen die Mitglieder mit ihrem bald ins 70. Lebensjahr gehenden Turnverein ſind. Der neue Tag war ſchon angebrochen, als Kermas die harmoniſch ver⸗ laufene Verſammlung unter Dankesworten für alle die treuen Mitarbeiter und Mitſtreiter und mit froher Zuverſicht für den weiteren Werde⸗ gang des Gauturnvereins Mannheim von 1846 ſchließen konnte. * Verein„Volksjugend“. Nächſten Samstag, den 20. ds. Mts., Abfahrt nach Dürkheim mit der letzten Glektriſchen zum Nachtausflug auf den Peterskopf(Bismarckturm), von da nach Forſt⸗ haus Iſenach.— Der diesjährige Pfingſtausflug, an dem ſich 23 Mitglieder beteiligten, führte in die bekannt ſchönen Gebiete der Südpfalz, von Wegelnburg bis Waſigenſtein mit Uebernachten in Rumbach und Oberſteinbach und nach Dahn und war vom ſchönſten Wetter begünſtigt.— Nach Ordnung der Bibliothek hat die Bücheraus⸗ gabe wieder begonnen. Vergnügungen. * Uuion⸗Theater, P 6, 23/24. Der ſeit Samstag zur Vorführung gelangende phänomenale Schlager „Ihr letzter Tanz“, das Drama einer Leidenſchaft, eine faſzinierende Tragödie in 4 Akten, erntet, ſo ſchreibt man uns, täglich rieſigen Beifall. Die Hand⸗ lung des Films iſt intereſſant und feſſelnd, die In⸗ ſzenierung und Regie glänzend, während die Haupt⸗ rollen von der berühmten ſpaniſchen Tänzerin Conchitta Ledesma und Guſtav Serena, dem Dar⸗ ſteller des Petronius in Quo vadis, meiſterhaft ge⸗ ſpielt werden. Ihr letzter Tanz bleibt noch bis Frei⸗ tag auf dem Spielplan und gelangt täglich um 4, 6, 8 und 10 Uhr zur Aufführung. Ab heute gelangen außerdem noch folgende ueue Bilder zur Vorführung: „Am Tore des Jenſeits“(Senſationsdrama];„Ge⸗ ſchäft iſt Geſchäft“(tolle Komödie);„Der kluge Joſef“ (Humoreske);„Ein Ausflug nach Wallis“ lintereſ⸗ ſante Reiſeſtudieß und die neueſten aktuellen Er⸗ eigniſſe der Union⸗Woche. * Saalbautheater. Das neue Programm bietet, ſo ſchreibt man uns, wieder eine Fülle des Intereſ⸗ ſauten, darunter nicht weniger als 4 Zweiakter, ein Wildweſtſchlager, ein Detektiv⸗Drama mit Nat. Pinkerton, ein Drama aus dem Haremsleben und ein Schauſpiel aus den eiſigen Regionen der Lap⸗ länder. Die Temperatur des Theaterſaales iſt ſelbſt an den heißeſten Tagen angenehm kühl. Da das Theater in letzter Zeit abends ſtets vollkommen aus⸗ verkauft iſt, bittet die Direktion, doch wenn möglich auch die Nachmittagsvorſtellungen zu benutzen. Palaſt⸗Theater, Breiteſtraße, J 1, 6. Man ſchreibt uns:„Ich räche Dich“, ein Volksſtück in 4 Akteu. Die Szene verſetzt uns mitten hiuein in das Berliner Volksleben, die in ihren Aufängen ſo alltäglich, in ihrer Weiterentwicklung ſo packend und erſchütternd iſt. Die reichbewegte Handlung wirft grelle Streiflichter auf ſoziale und ſittliche Zu⸗ ſtände der Großſtadt, wie ſie tatſächlich exiſtieren und ſo manche Szene darf als Dokument moderner Kul⸗ tur und ihrer Abgründe gelten. Außerdem weiſt das Programm noch einen 2⸗ und einen 3⸗Akter auf ſo⸗ wie verſchiedene Humoresken und Naturaufnahmen. Badiſcher Landtag. Zweite Kammer.— 91. Sitzung. JKarlsruhe, 16. Juni. Präſident Rohrhurſt eröffnet die Sitzung 9Uhr 20 Minuten. Am Regierungstiſch: Miniſter Freiherr v. Bodman und Regierungs⸗ kommiſſäre. 5 Neue Eingänge lagen nicht vor. Präſident Rohrhuſt gedenkt zu Ein⸗ gang der Sitzung des Hinſcheidens des Ober⸗ landesgerichtsrats Edmund Schmidt(die Abgeordneten erheben ſich von ihren Sitzen). Durch die Vornehmheit ſeines Charakters und durch die Arbeitsfreudigkeit und Pflichttreue mit der er als Mitglied dieſes Hauſes ſich be⸗ tätigt hat, hat er ſich die Hochachtung und An⸗ erkennung aller erworben. Der Abg. Kopf wird einem Brauch dieſes Hauſes entſprechend dem Entſchlafenen einen Nachruf widmen. Ich ſtelle feſt, daß ſich das Haus zum ehrenden Andenken an den Heimgegangenen, dem wir alle ein treues Gedenken bewahren werden, von den Sitzen erhoben hat. Die Oberrheinſchiffahrt. Sodann wurde die Beratung über den zweiten Nachtrag zum Staatsvoranſchlag für die Jahre 1914/15 fortgeſetzt und Adar. der Forderung. wurfes für die Schiffbarmachung des Rheins von Straßburg bis Baſel und von 20 000 M. für verſuchsweiſe Baggerungen im Rhein auf dieſer Strecke. In Verbindung damit wurde der Zentrumsantrag, das Projekt erſt dann auszu⸗ arbeiten, wenn die intereſſierten Staaten einen Zuſchuß zugeſagt haben, beraten. Abg. Röſch(Soz.): Es iſt höchſte Zeit, daß die Vorarbeiten in Angriff genommen wer⸗ den. Den Zentrumsantrag lehnen wir ab. Abg. Kopf(3tr.) begründet nochmals den Antrag ſeiner Fraktion. Abg. Göhring(natl.) bemerkt, daß eine rheinſchiffbarmachung hat ſich in der Kammer Rheinſchiffbarmachung zu haben. Und die Aus⸗ führungen des Miniſters von Bodman hätten damals gezeigt, welch großes Intereſſe auch die anderen anliegenden Staaten an der Schiffbar⸗ machung des Rheines hätten, weil zugleich da⸗ mit eminente Waſſerkräfte gewonnen würden. Baden ſelbſt habe an der wirtſchaftlichen Hebung der Gegenden am Rhein von Kehl bis Baſel ein großes Intereſſe, weil durch die billi⸗ gen Waſſerkräfte Induſtrieanlagen ermöglicht werden, weil damit die Steuerkräfte des Landes ſich erhöhen, und weil auch die Landwirtſchaft durch die Möglichkeit eines billigen Bezuges von Futtermitteln und durch die Verſorgung mit billiger elektriſcher Kraft gefördert werde. Elſaß⸗ Lothringen und die Schweiz haben genau das gleiche Intereſſe an der Schiffbarmachung des Rheins oder noch ein größeres als Baden. Aber ein Staat müſſe nun einmal vorangehen und Baden ſoll ſich dieſen Ruhm nicht nehmen laſſen. Miniſter Dr. Freiherr v. Bodman: An der Schiffahrt nach Baſel ſind wir finanziell nicht beteiligt. Dagegen haben wir ein all⸗ gemeines Intereſſe daran, daß die Schiffahrt auf dem Oberrhein bis zur Herſtellung einer rich⸗ ligen Schiffahrtsſtraße auf dem Strom erhalten bleibt. Die Schweiz darf in ihrem Intereſſe an der Rheinſchiffahrt nicht erlahmen. Die Aus⸗ führung des Projektes iſt allerdings abhängig von den Schiffahrtsabgaben. Die Verhand⸗ lungen mit Holland ſind erſt in dieſem Frühjahr eingeleitet worden. Wenn, wie ich hoffe, Hol⸗ land zuſtimmt, müſſen wir gewappnet ſein. Der Sinn unſerer Anforderung iſt der, wir wollen uns verläſſigen, ob wir auf die finanzielle Mit⸗ wirkung Elſaß⸗Lothringens und der Schweiz rechnen können; wir wollen aber nicht davon abhängig ſein und eventl. allein ein Projekt cieftattie Sofeite drahtloſen Telegraphie ganz ausgezeichnete Er⸗ folge zu erzielen. Sie konnte nicht nur das Vorkommen, ſondern auch die Tiefe der Lager feſtſtellen. Die Expedition wird vom Reichs⸗ kolonjalamt und vielen ſüdweſtafrikaniſchen Ge⸗ ſellſchaften tatkräftig unterſtützt. 50jähriges Jubiläum des Landwirtſchaftlichen In⸗ ſtituts in Halle. Geſtern Vormittag begann in der Aula der Uni⸗ verſität der offiztelle Feſtaklnt des 50jährigen Ju⸗ biläums des Landwirtſchaftlichen Inſtituts zu Halle. An dem Feſtakt nahmen u. a. teil: der Unterrichts⸗ miniſter v. Trott zu Solz, Landwirſchaftsminiſter v. Schorlemer, in Vertretung des Staatsſekre⸗ tärs des Reichskolonialamts Dr. Solf, Geheimrat Buſſe, der Präſident der Landwirtſchaftskammer Graf v. d. Schulenburg, der Vertreter des Land⸗ ſchaftsminiſteriums der Niederlande Broekema, der Vertreter des Kgl. Ackerbauminiſteriums von Ungarn Koloman Ritter von Koerpels, der Rektor der Univerſität ſowie Vertreter von Mi⸗ litär⸗ und Zivilbehörden und der Studentenſchaft. Die Begrüßungsrede hielt der Rektor der Univer⸗ ſität, Geheimrat Kattenbuſch, die Feſtrede der Direktor des Landwirtſchaftlichen Inſtituts Geheim⸗ rat Profeſſor Dr. Wohltmann. Der Kultus. miniſter überbrachte die Glückwünſche des. Kaiſers und verkündete mehrere Auszeichnungen. Die Provinz ſtiftete 30 000% unter dem Namen„Sachſen⸗ ſtiftung“, der deutſche Landwirtſchaftsrat 5000 und die Landwirtſchaftskammer 10 000„, insgeſamt wurden 95 000% geſtiftet. Zu Ehrendoktoren wur⸗ den promoviert: Lochow⸗Pettkus, Skonomierat Höſch⸗Neukirchen(Altmark), Amtsrat Zimmer⸗ manun ⸗Benkendorf. Am Nachmittag erfolgte die Einweihung des neuen Tierzucht⸗Inſtitutes. rufeſſor Uhlig 5. Vlrſeſſor Uhlig, der bekannte frühere Direk⸗ * Heidelberger Gymnaſiums U. Profeſſor der Pädagogik an der Univerſität zu Heidelberg, iſt geſtern im Alter von 76 Jahren in Schmiedeberg in Schleſien geſtorben. Geboren am 9. Juli 1838 zu Gleiwitz in Ober⸗ ſchleſten, befuchte er das Gymnaſium des Maxien⸗ ſtifts in Stettin und widmete ſich dem Studium der klaſſiſchen Philologie in Bonn und Berlin als Schüler der Profeſſoren Ritſchl und Haupt. Am 1. März 1862 promovierte er in Berlin und habilitierte ſich zwei Jahre ſpäter an der Univerſität Zürich für klaſſiſche Philologie und Päbagogik und wurde 1869 a. o. Profeſſor. Gleichzeitig war er 1865/66 Lehrer am Gym⸗ naſium dafelbſt und von 1806 bis 1872 Profeſſor am Gymnaſium zu Aarau. In den Jahren von 1872 bis 1878 las er als Extraordinarius, ſeit 1878 als Honorarprofeſſor an der Univer⸗ ſitäyt Heidelberg. Zugleich war er von 1872 bis 1899 Direktor des dortigen Gymnaſiums und von 1877 bis 1899 Leiter des Seminars für das höhere Schulamt. Seine Spezialfächer waren Geſchichte der klaſſiſchen Philologie, grie⸗ chiſche Syntax, antike Metrik, Geſchichte der Pädagogik, das höhere Schulweſen der Gegen⸗ wart im In⸗ und Ausland. Uhligs ſchriftſtel⸗ leriſche Tätigkeit hat ſich auf dem Gebiet der Kritik und Exegeſe griechiſcher Grammatiker und auf dem der Gymnaſialpädagogik bewegt. Von ſeinen pädagogiſchen Arbeiten iſt die umfäng⸗ lichſte die 1892 erſchienene über die Einheits⸗ ſchule mit lateinloſem Unterbau. Profeſfor Kehrer 5. Heute früh iſt in Heidelberg der Profeſſor an der Univerſitätsklinik Geh. Rat. Dr. Ferdi⸗ nand Kehrer geſtorben. Prof. Kehrer war ein außerordentlich bekannter und beliebter Frauenarzt. Er iſt der Begründer der verglei⸗ chenden Pſychologiſchen Gebürtskunde. Sein Hauptverdienſt liegt in der Mitbegründung des klaſſiſch⸗konſervativen Kaiſerſchnitts in der heute allgemein üblichen Form und Technik, in der operativen Steriliſierung durch Eileiterunter⸗ bindung ohne Entfernung der Eierſtöcke; aber mit großer Strenge forderte er, daß die An⸗ zeichen zu dieſer Operation nur in ſchweren Er⸗ kraukungen: bei chroniſchen Herzfehlern, Tuber⸗ kuloſe, Nierenentzündung gegeben ſind. Profeſſor Kehrer war am 16. Februar 1837 in Guntersblum geboren. Nach dem Univerſitäts⸗ ſtudium in Gießen, München und Wien wurde er praktiſcher Arzt in Gießen, 1863 Proſektor und phyſiologiſcher Aſſiſtent an der Gießener Univerſität, 1864 Privatdozent, 1868 außer⸗ bydentlicher und 1872 ordentlicher Profeſſor in Gießen. Im Jahre 1881 wure Kehrer nach Hei⸗ delberg berufen und zum Direktor der Univer⸗ ſitätsklinik für Geburtshilfe und Frauenkrank⸗ heiten berufen. Auf dem Gebiete der Geburts⸗ hilfe beruhen auch ſeine wertvollen wiſſenſchaft⸗ lichen Arbeiten, von denen das Lehrbuch der Ge⸗ burtshilfe für Hebammen beſonders genannt ſei. Ein fortſchreitendes Augenleiden zwang Kehrer im Jahre 1902 zur Niederlegung ſeiner Aemter. Von ſeinen Büchern ſind hauptſächlich zu nen⸗ nen:„Ueber difforme Becken“,„Die Knochener⸗ weichung der Frauen“„Die Gelbſucht der neu⸗ geborenen Kinder“,„Die ſogenannte Blutkrank⸗ heit“,„Der Sitz des Atemzentrums“,„Die Pulskurve im Wochenbett“,„Die Bedeutung des Sorrpilzes“ uſw. Hochſchulnachrichten. Der Privatdozent an der Königl. Friedrich⸗ Wilhelm⸗Univerſttt zu Berlin Profeſſor Dr. Otto Anſelmino(aus Mannheim) würde zum FKaiſerlichen Regterungsrat und Mitglied des Reichsgeſundheitsamts ernannt.— Als Nachfolger des in den Ruheſtand tretenden Geheimrats Schwalbe in Straßburg wurde ſein ehemaliger Schüler, der Anatom Profeſſor Franz Keibel in Freiburg(Breisgau) be⸗ rufen, der den Ruf annahm.— Der Marburger Zooloöge Geheimrat Profeſſor Dr. Korſchelt hat den Ruf an die Leipziger Univerfitat als Nachfolger von Prof. K. Chun abge⸗ lehnt.— Für das Fach des Handelsrechts habilitierte ſich fakultät der Rechtsauwalt Dr. jur. Artur Nu ß⸗ baum. Der neue Dozent hat eine lange Reihe von Abhandlungen, hauptſächlich auf den Ge⸗ bieten des Bank⸗ und Börfſenrechts ſowie des Zivilprozeſſes und der freiwilligen Gerichts⸗ barkeit veröffentlicht.— Der Kunſthiſtoriker Prof. Dr. Wilhelm Vöge in Freiburg i. B. hat den Ruf an die Frankfurter Univer⸗ ſitlät abgelehnt.— Der Aſſiſtent am Pathologiſchen Inſtitut und der Seuchenver⸗ ſuchsſtation der Tierärztlichen Hoch⸗ ſchule in München Dr. med. vet. Hermann Hofer iſt zum erſten Aſſiſtenten der veterinär⸗ polizeilichen Anſtalt in Schleißheim ernannt worben,— Der außerordentliche Profeſſor fütr Aegyptologie und Aſſyriologie an der Ofen⸗ Peſter Univerſität Dr. Edmund Mah⸗ ler iſt zum ordentlichen Profeſſor ernaunt worden. Die deutſche Geſellſchaft zur Geſchlechtskrankheiten bexanſtaltet ihre diesjährige Jahresverſammlung vom 19. bis 21. Juni in Leipzig. lungen werden eingeleitet durch einen großen öffentlichen Vortrag über den Einfluß der Ge⸗ Bekämpfung der von 20 000 Mark für die Bearbeitung des Ent⸗ Verſchleppung der Angelegenheit ſehr ſchmerzlich wäre und eine koſtbare Zeit verloren ginge. Bei der Interpellation am 19. März über die Ober⸗⸗ eine vollſtändige Einigkeit gezeigt, und ſelbſt der Abg. Zehnter ſei für eine Koſtenberechnung eingetreten, um eine Unterlage für den Plan den eN in der Berliner Juriſten⸗ Die Verhand⸗ 4. Seite. General-Anzeiger.— Badiſche Aeueſte Aachrichten.(Abendblatt) Dienstag, den 16. Juni 1914. aufſtellen können. Ich würde Ihnen(zum Zentrum) dankbar ſein, wenn Sie Ihren An⸗ trag nicht aufrecht erhielten.— Mit den Bagge⸗ rungen kommen wir den Schiffahrtsintereſſen entgegen. Abg. Kopf(Ztr.): Die Auskunft des Mini⸗ ſters hat uns befriedigt; wir ziehen unſeren An⸗ trag zurück. Abg. Banſchbach(.⸗V.): Wir ſtimmen den Anforderungen zu. Abg. Rebmann(Natl.) betont nochmals, daß das Projekt von größter Bedeutung zur Landwirtſchaft und Induſtrie ſei. Das ſehe man an der Anlage in Rheinfelden. Wenn man die Induſtrie fördere, ſo fördere man damit auch die Intereſſen der Geſamtheit durch die Förderung der Volkswirtſchaft im ganzen, und die Erhöh⸗ ung der Steuerkraft. Auch die Rheinbaggerung liege im Intereſſe des Landes. Im übrigen freut ſich der Redner über die Zurückziehung des An⸗ trages Kopf und iſt der ſicheren Ueberzeugung, daß die einheitliche Kundgebung des Landtags ihren Eindruck nicht verfehlen werde.(Lebhafter Beifall links.) Hierauf werden die Poſitionen einſtimmig ge⸗ nehmigt. Miniſter von Bodman: Ich danke dem hohen Hauſe für ſeine Stellungnahme. Damit iſt der zweite Nachtragsetat erledigt. Die Wahlen zur Kreisverſammlung und zu den Bezirksräten. Abg. Rehm(Natl.) berichtet über die Kom⸗ miſſionsberatungen über den Antrag Zehnter und Genoſſen(Ztr.) und Venedey und Genoſſen (F..) auf Reform der Wahlen zur Kreisver⸗ fammlung und zu den Bezirksräten. Der An⸗ trag Zehnter und Genoſſen will eine Abände⸗ rung des Wahlrechts zur Kreisverſammlung noch in dieſer Seſſion. Der Antrag Venedey will das allgemeine gleiche direkte und geheime Wahlrecht mit Proporz zur Kreisverſammlung und zu den Bezirksräten.(Wir haben aus dem ſchriftlichen Kommiſſionsbericht ſeinerzeit das Nähere hierüber mitgeteilt.) Die Mehrheit der Kommiſſion ſtimmte dem Antrag Zehnter zu mach Weglaſſung der Worte„noch in dieſer Seſ⸗ ſion“; lehnte dagegen den Antrag Venedey ab. Die Reform des Wahlrechts zur Kreisverſamm⸗ lung wird auch von der Regierung anerkannt. Aber da die Mittel für die Kreiſe von den Ge⸗ meinden aufgebracht werden, ſo ſollten ſie die Hauptträger des Wahlrechts ſein. Im übrigen Hhaben ja die Kreife nur wirtſchaftliche Inter⸗ eſſen. Die Bezirksräte haben eine verwaltungs⸗ gerichtliche und Staatsverwaltungstätigkeit; es ſei alſo nicht tunlich, daß ſte gewählt würden. Abg. Bernauer(Ztr.) begründet den An⸗ trag Zehnter. Für die allgemeine, gleiche, ge⸗ pheime und direkte Wahl der Bezirksräte können wir uns nicht entſcheiden, ſo wenig wir auch mit der Ernennung, wie ſie bis jetzt gehand⸗ habt wird, üiderſtanden ſud. Abg. Dr. Gönner(F..) begründet den Antrag Venedey(F..) Miniſter Freiherr v. Bodman: Ich bin nicht für das allgemeine, gleiche, direkte Wahl⸗ recht nach den Verhältniswahlverfahren für die Kreisverſammlung. Wenn ich auch die Reform⸗ bedürftigkeit des Wahlrechts anerkenne, ſo bleibe ich dabel daß die Gemeinden die Wahlen vor⸗ nehmen ſollen. Gerade die geringe Beteiligung der Kreisangehörigen an der Wahl zeige, daß das ganze Syſtem verfehlt iſt. Das Volk würde deẽs begrüßen, wenn es mit einer Wahl verſchont wird, denn unſer Volk iſt nachgerade wahlmüde. „Ich betrachte die Angelegenheit als eine nicht drin⸗ gende. Jedenfalls wird eine nahe Zukunft eine Mehrbelaſtung der Kreiſe bringen; bis zur end⸗ gültigen Regelung ſollte man mit einer Reform zuwarten. Die Kreisräte haben ſtaatliche Funk⸗ kionen zu erfüllen; die Regierung muß einen weſentlichen Einfluß haben. Der Abgeordnete Gönner hat geklagt, daß die Sozialdemokratie pvon dem Amt eines Bezirksrates ausgeſchloſſen iſt. Solange nun aber die Sozialdemokratie eeine republikaniſche Geſinnung betätigt und den Landesherrn ignoriert, ſo lange hat die Re⸗ gierung ein Recht, einem Sozialdemokraten den Zautritt zum Bezirksratspoſten zu verſagen. Das 5 1 857 beſteht auf Grund des Verwaltungsge⸗ ſetzes. Abg. Sidler(Natl.) erklärt namens der Fraktion, daß dieſelbe für Annahme des An⸗ trages I eintrete, dagegen den Antrag II ab⸗ lehnen werde. Die Partei ſei der Anſicht, daß diejenigen, die für den Kreis die Mittel auf⸗ bringen, auch die Vertretung für denſelben zu ſtellen haben. Eine direkte Wahl wäre nur denkbar, wenn auch die Kreisumlagen direkt von den Ein⸗ mohnern der Kreiſe erhoben würden; dies würde aber nur dazu führen, daß an Stelle der Gleich⸗ ſchlechtskrankheiten auf die Geſundheit und Frucht⸗ Hbharkeit der Frau. Referent iſt der bekannte Gynä⸗ fkologe Profeſſor Dr. Fleſch⸗Frankfurt a. M. Das Thema der eigentlichen Verhandlungen be⸗ krifft die Behandlung der jugendlichen Proſtituierten. Als Referenten ſind gewon⸗ nen: der Jugendſtaatsanwalt Herr Landgerichts⸗ rat Rupprecht⸗München, Herr Polizeiarzt Dr. Bendig⸗Stuttgart und die Polizeipflegerin Fräu⸗ lein Stemmler⸗München. Heidelberger Univerſität. Der Vertreter der mittleren und neueren Ge⸗ ſchichte au der Heidelberger Univerſität, Dr. Karl Hampe, hat eine Berufung nach Frankfurt a. Main erhalten. —— fNus dem annheimer Kunstleben. Wiener Operette im Roſengarten zu Mannheim. Für die am 2. Juli beginnenden Operetten⸗ zufführungen iſt ſpeben eine weitere Novität rworben worden. Es iſt dies das Vaudeville eun Männer ſchwindeln„ Text on Dr. Brund Decker und Robert Pohl, Muſik von Walter W. Götze. Das Stück iſt bereits in 1 orf. Eſſen und Aachen geſpielt werden. und Stettin mit großem Erfolg aufge⸗ ihrt worden und ſoll Penachſt auch in Köln, gültigkeit, die bis jetzt die meiſten Wahlberech⸗ tigten der Einrichtung gegenüber zeigen, Ab⸗ neigung treten würde. Was die Ernennung der Bezirksräte anbe⸗ langt, iſt die Fraktion der Anſicht, daß der bis⸗ herige Modus beibehalten wird, ſchon mit Rück⸗ ſicht auf deren verwaltungsgerichtliche Tätigkeit und ihre Mitarbeit an der Staatsverwaltung. Es ſei aber dringend wünſchenswert, daß die Regierung mehr als bisher alle Kreiſe der Be⸗ völkerung bei der Ernennung heranziehe. Abg. Venedey: Die Anſicht des Herrn Miniſters, daß unſer Volk wahlmüde ſei, kann ich nicht teilen. Ich glaube, der Herr Miniſter ſchätzt unſer Volk zu gering ein. Wir bedauern, daß große Parteien vom Bezirksrat ausge⸗ ſchloſſen werden. Die Stellung, die der Hecer Miniſter hier einnimmt, wird von uns nicht ge⸗ billigt. Wir ſtehen in punkto politiſcher Kultur hinter anderen Staaten zurück. Das ganze Volk muß Vertrauen zum Bezirksrate haben. Unſer Antrag wird wiederkommen, bis er ſich durchgeſetzt hat. Abg. Kopf(3Ztr.): Ich bin der Anſicht, daß die Kreiſe lediglich ein Zweckverband der Ge⸗ meinden ſind. Die Aenderung der Wahlen zur Kreisverſammlung ſollte bald kommen und dem 12 Landtage ein Entwurf vorgelegt wer⸗ en. Abg. Dr. Frank(Soz).: Die heutige Er⸗ klärung des Herrn Miniſters iſt ein bedauer⸗ licher Schritt rückwärts. Seine Ausführungen waren für uns ſchwer beleidigend. Jeden Tag können ſie erleben, daß die Sozialdemokraten auf dem Rathauſe das Wohl des Gemeinde⸗ weſens im Auge haben. In der Verfaſſung iſt die Gleichberechtigung nicht an einen Titel ge⸗ knüpft. Wenn Sie(zum Zentrum) ſich nun in der Sonne der Regierung gut tun(Widerſpruch beim Zentrum) gewiß Sie ſind die Re⸗ gierungspartei— ſo iſt Ihre Stellung begreif⸗ lich. Die Haltung der Regierung wird die Ar⸗ beiterſchaft aufrütteln. Im Intereſſe des An⸗ ſehens des Staates bedauern wir, daß von ſeiten der Regierung eine ſolche Stellung ein⸗ genommen wird. Miniſter Freiherr v. Bodman: Eine ſolche Sprache des Vorredners mir gegenüber muß ich entſchieden zurückweiſen. Ich habe nicht eine Klaſſe der Bevölkerung als des Gemeinſinns bar bezeichnet. Die Sozialdemokratie iſt nicht eine Klaſſe der Bevölkerung, ſondern eine politiſche Partei. Solange Sie(zur Sozial⸗ demokratie) immer mit der Republik ſpielen, ſind Sie nicht im Sinne des Geſetzes von 1863 geeignet, im Bezirksrat zu ſitzen. Ob das Zentrum ſich als Regierungspartei fühlt, das weiß ich nicht.(Heiterkeit und Widerſpruch auf der Rechten.) Die Regierung bewirbt ſich nicht um die Gunſt des Zentrums oder irgend einer anderen Partei. Wir ſtehen über den Parteien und ſind beſtrebt, gewiſſenhaft in dieſem Sinne zu arbeiten. Präſident Rohrhurſt: Den Ausdruck des Abg. Dr. Frank gegenüber dem Miniſter„dieſer habe ſich etwas herausgenommen,“ halte ich nicht für berechtigt. Abg. Dr. Frank: Ich habe geſagt, der Miniſter habe ſich etwas herausgenommen, weil er uns gegenüber eine Beleidigung ausge⸗ ſprochen hat. Einen Miniſter halte ich nicht für berechtigt, uns zu beleidigen. Nach dem, was der Herr Miniſter eben geſagt hat, kann ich nicht ſagen, daß er nicht beleidigend gewor⸗ den wäre. Nach der Verfaſſung hat der Miniſter kein Recht, irgend jemand, der ſich zum Bezirks⸗ vat eignet, von dieſer Stellung auszuſchließen. Miniſter Freiherr von Bodman: Ich bin der Anſicht, daß ich hier nicht in einem Examen bin und ich bin nicht verpflichtet auf jede Frage zu antworten. Ich werde den Umſturz be⸗ kämpfen, von wo er auch kommen mag, auch wenn er von oben herabkommt. Ich bekämpfe nicht die Geſinnung, ſondern die Ziele, die verfolgt werden, wenn ſie ſich gegen die Ver⸗ faſſung richten. Abg. Venedey: Der Miniſter iſt wohl nicht in einem Examen, aber er iſt an einer ande⸗ ren Stelle und wir haben ein Recht über der⸗ artige Fragen von ſo großer politiſcher Bedeu⸗ tung die Regierung aufzufordern, ihre Stel⸗ lung darzutun. Nach kurzen Ausführungen der Abgg. Schöpfle, Kopf, welcher ausführte:„wir ſind keine Regierungspartei, wir erſtreben nur Gleichberechtigung“ und die Abgg. Venedey und Dr. Gönner wird der Antrag des Abg. Venedey mit den Stimmen des Zentrums, der Nationalliberalen und der rechtsſtehenden Vereinigung abgelehnt. Die Fortſchritt⸗ ler und Sozialdemokraten ſtimmen für den An⸗ trag Venedey. Der Antrag Dr. Zehnter(Ztr.) und Ge⸗ noſſen wurde mit den Stimmen des Zentrums der Nationalliberalen, der Fortſchrittlichen Volkspartei und der rechtsſtehenden Vereinigung angenommen. Die Sozialdemokraten ſtimmten ebenfalls gegen den Antrag. Um 2 Uhr wurde die Sitzung geſchloſſen. Nächſte Sitzung morgen vormittag 9 Uhr. Tagesordnung: Beratung des Geſetzentwurfes betr. Abänderung des Armenrechts, 3. Nachtrag zum Staatsvoranſchlag(Verkehrsanſtalten), An⸗ zur Einkommenſteuergeſetzgebung, Peti. ionen, von Tag zu Tag. — In Brand geſteckte Raſthäuſer im Taunus. Mainz, 15. Juni. Vor einigen Tagen waren die 600 Meter hoch im Taunus gelegenen drei Raſthäuſer am Fuchstanz in einer trüben Nacht, die infolge des Mangels an Fernſicht das Feuer garnicht bemerken ließ, vollſtändig nieder⸗ gebrannt. Man vermutete zunächſt, daß die Unvorſichtigkeit von Wanderern, die dort genächtigt hatten, die Urſache des Feuers geweſen ſei. Nun⸗ mehr hat der Gang der Nachforſchungen aber An⸗ haltspunkte ergeben, daß die Täter drei bekannte Einbrecher ſind, die im letzten Jahre den Häu⸗ lſern ſchon einen nächklichen Beſuch abſtatteten und ſie ausplünderten und nach der Verbüßung ihrer damaligen Strafe Rache ſchworen. Der Verdacht, daß dieſe drei jetzt bei dem Brande die Hand im Spiele haben, verſtärkt ſich, weil in der Nacht des Brandes noch ein Einbruch in einer Villa in Fal⸗ kenſtein, das am Fuße des Fuchstanzes liegt, aus⸗ geführt und ein zweiter Einbruch in einer anderen Villa verſucht wurde. — Vandalismus. w. Berlin, 16. Juni. Heute nacht verhaftete ein Schutzmann eine Per⸗ ſon, welche ſich an dem Märchenbrunnen am Friedrichshain zu ſchaffen machte. Es handelt ſich um den 22jährigen Malergehilfen Frick. Bei näherer Unterſuchung wurde feſtgeſtellt, daß von einem an dem Denkmal angebrachten Elch eine Schaufel heruntergedreht war. — Großfeuer. Hannover, 16. Juni.(Priv.⸗ Tel.) Dem Großfeuer, das heute Nacht in der Hannoverſchen Waggonfabrik.⸗G. wütete, ſind nach Mitteilung der Direktion der Geſellſchaft nur die Schloſſerei und die Wagenmontage zum Opfer gefallen. Eine Reihe von Halb⸗ und Ganzfabrikaten iſt verbrannt. Die Höhe des Schadens läßt ſich noch nicht überſehen. Der Betrieb iſt nicht geſtört; Ver⸗ zögerungen werden nur bei einigen Wagenſorten in der Ablieferung entſtehen. Arbeiterentlaſſungen werden nicht ſtattfinden. Die Urſache des Brandes konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Letzte Nachrichten und Telegramme. Die Reform des Schulweſens in Heſſen. * Darmſt adt, 16. Juni. Die Zweite Kammer lehnte nach mehrtägiger Debatte den Antrag der Abgeordneten Ulrich(Soz.) und Genoſſen betr. die Einführung der nationalen Einheits⸗ ſchule dem Antrag des Ausſchuſſes entſprechend ab und nahm die Anträge der Abgeordneten Dr. Oſann(Natl.), Urſtadt(Freiſ.) und Korell (Freiſ.) mit großer Mehrheit und teilweiſe ein⸗ ſtimmig an. Darnach lautet der Antrag jetzt fol⸗ gendermaßen: Die Kammer wolle die Regierung erſuchen, den Landſtänden eine Vorlage zu machen, welche die Reform des Schulweſens anbahnt dahin⸗ gehend, daß die nationale Einheitsſchule auf Grund der allgemeinen Volksſchule unter Beibehal⸗ tung des konfeſſionellen Religions⸗ unterrichtes eingeführt wird, daß der fremd⸗ ſprachliche Unterricht in der unterſten Klaſſe aller höheren Schulen beſeitigt wird und der Lehrplan für die unterſten Klaſſen der höheren Schulen mit dem für das vierte Schuljahr der allgemeinen Volksſchule inUebereinſtimmung zu bringen iſt, ſo⸗ daß der Uebertritt aus dieſen in eine andere Schule noch nach Abſchluß des vierten Schuljahres ohne Schwierigkeit geſchehen kann und ſchließlich, daß die Zahl der Schüler in den Volksſchulen ent⸗ ſprechend den Forderungen der Pädagogik feſt⸗ geſtellt werde. Die Gewitter⸗ * Gießen, 16. Juni.(Priv.⸗Tel.) Während der Gewitter, die geſtern Nachmittag in ganz Oberheſſen erneut tobten, ſchlug in Bernshauſen der Blitz in die Scheuer des Bürgermeiſters Ritz ein, die ſogleich in Flammen ſtand und mit den angrenzenden Stallungen und dem Wohngebäude bis auf die Grundmauern niederbrannte. Das Vieh konnte gerettet werden. Zahlreiche landwirtſchaft⸗ liche Maſchinen und Wagen ſind dem Brande zum Opfer gefallen. Die Beiſetzung des Großherzogs von Mecklen⸗ burg⸗Strelitz. W. Neu⸗Strelitz, 16. Juni. In der Schloßkirche verſammelten ſich außer der Groß⸗ herzoglichen Familie und den fürſtlichen Anver⸗ wandten u. a. der Großherzog von Mecklen⸗ burg⸗Schwerin, der Herzog von Anhalt, Fürſt zu Schaumburg⸗Lippe, die Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, Adalbert von Bayern, Johann Georg von Sachſen, Herzog Robert von Württemberg, Prinz Max von Baden, die Vertreter der anderen Bundesfürſten und der freien Städte, der Erbprinz von Hohenzollern, Prinz Heinrich von Niederland, der Herzog von Teck, der engliſche Bot⸗ ſchafter Groſchen, der italieniſche Botſchafter Gollati, der ſpaniſche Botſchafter Bernabo, der däniſche und der belgiſche Geſandte, Ver⸗ treter des Zaren und der Großherzogin von Luxemburg, ſowie des Herzogs von Cumber⸗ land, Geſandter von Brandenſtein, Geſandter von Bülow als Vertreter des Reichskanzlers, ferner Hofcharchen, die Ritterſchaft und die Großherzoglichen Beamten, der kommandierende General v. Quaſt, Deputationen des Küraſſier⸗ regiments Königin Nr. 2, des erſten und zweiten Gardeulanenregiments, des mecklenburgiſchen Grenadierregiments Nr. 81 und des holſteini⸗ ſchen Feldartillerieregiments Nr. 24. Der ſpaniſche Miniſterpräſident über das Verhält⸗ nis zwiſchen Deutſchland und Frankreich. * Madrid, 16. Juni. Der Miniſterpräſident Dato bejahte in den Wandelgängen der Kammer die an ihn gerichteten Fragen, ob die ihm von Pariſer Zeitungen in den Mund gelegten Aeuße⸗ rungen, daß Frankreich noch immer zur Revanche bereit ſei, zuträfen, und fügte hinzu, er habe ſich im Geſpräch ſo geäußert in dem Glauben, daß die Worte nicht veröffentlicht werden würden. *Köln, 16. Juni. Wegen der vom„Temps“ veröffentlichten Unterredung mit dem Miniſter⸗ präſidenten Dato, die wiederholt auf Deutſchland Bezug nimmt, ſprach der Madrider Korreſpondent der„Köln. Zeitung“ mit dem Miniſterpräſidenten, der zwar die Richtigkeit der Grundzüge der fran⸗ zöſiſchen Aeußerungen beſtätigte, aber die Faſſung des Berichts als zu ſehr von dem Wunſche beein⸗ flußt erachtete, daraus für die Zwecke der fran⸗ zöſiſchen Politik Kapital zu ſchlagen. Nichts, ſagte Dato, liege ihm ferner, als indirekte Ermunte⸗ rungen an Frankreich zu richten, die Deutſchland verſtimmen könnten. Der Kern ſeiner Ausfüh⸗ rungen war nur, Frankreich müſſe fortfahren, ſi ſtark zu erhalten, wenn es im europäiſchen Gleich⸗ gewicht eine Rolle ſpielen wolle. Eine Einmiſchung ſeinerſeits in die Politik anderer, ſelbſt der klein⸗ ſten Staaten, ſei ſelbſtverſtändlich ausgeſchloſſen. Die Spannung zwiſchen der Türkei und Griechenland. W. Jekaterinodar, 16. Juni. Der griech. Konſul in Noworoſſik forderte die im Schwarzen und Aſowſchen Meere befindlichen griechiſchen Schiffe auf, unverzüglich nach Griechenland zurück⸗ zukehren. RKommunalpolitiſches⸗ j. Karlsruhe, 15. Juni. Anläßlich des 25⸗ jährigen Regierungsjubiläums des Kaiſers hat im vorigen Jahre der Stadtrat beſchloſſen, all⸗ jährlich einen angemeſſenen Betrag zu Ghren⸗ gaben an bedürftige Veteranen aus der Stadthauptkaſſe zur Verfügung zu ſtellen. Für dieſes Jahr ſind wieder 10000 Mark im Vor⸗ anſchlag aufgenommen. Die Gaben ſollen auf den Geburtstag des Großherzogs(9. Juli) verteilt wer⸗ den.— Der Feſtausſchuß für die bürgerliche Feier des diesjährigen Geburtstages des Großherzogs ſchlägt vor, Mittwoch, den 8. Juli, abends 8½ Uhr, im Stadtgarten ein Gar⸗ tenfeſt mit Tanz zu veranſtalten. Bei ſchlechtem Wetter ſoll die Feier in der Feſthalle ſtattfinden. Für das Stadtgartenfeſt ſoll zur Kontrolle ein einheitliches Eintrittsgeld von 10 Pfg. für die Per⸗ ſon leinſchließlich Kindern) erhoben werden; falls die Feier in der Feſthalle abgehalten werden muß, ſoll jedermann unentgeltlich Zutritt haben. Der Stadtrat hieß die Vorſchläge gut.— Betreffs Ver⸗ legung des Albtalbahnhofes und Ein⸗ führung von gemeinſchaftlichen Karten für Straßenbahn und Albtal⸗ bahn wurde folgendes vom Stadtrat beſchloſſen: Mit der Badiſchen Lokal⸗Eiſenbahn⸗Aktiengeſell⸗ ſchaft ſoll vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bür⸗ gerausſchuſſes ein Vertrag abgeſchloſſen werden, wonach die Geſellſchaft bis ſpäteſtens 1. Januar 1915 die Endhalteſtelle der Albtalbahn auf die Südfſeite der Reichsſtraße verlegt und daſelbſt einen Endbahnhof nach Maßgabe des mit der Stadt⸗ gemeinde vereinbarten Projektes errichtet. Mit der Inbetriebnahme wird die jetzige proviſoriſche Linie nördlich der Reichsſtraße außer Betrieb g⸗⸗ ſetzt. Die Geſellſchaft verpflichtet ſich, vom Zeit⸗ punkt der Inbetriebnahme des Endbahnhofs bei der Reichs⸗Straße an die Fahrpreiſe für alle Sta⸗ tionen der Albtalbahn, entſprechend der Verkür⸗ zung der Streckenlängen, herabzuſetzen, ſoweit Aenderungen der Tariflängen ſich durch die Heraus⸗ verlegung des Endbahnhofes ergeben, und gleich⸗ gzeitig die Fahrpreiſe für die einfache Fahrt Karls⸗ ruhe—Rüppurr auf 10 Pfg. und für die einfache Fahrt Karlsruhe—Ettlingen(Holzhof) auf 20 Pfg. und darnach auch die Zeitkartenpreiſe, den neuen Tariflängen entſprechend, zu ermäßigen. Außer⸗ dem wird vom gleichen Zeitpunkt an für die Sta⸗ tionen der Albtalbahn ein Gemeinſchaftstarif mit der Berechtigung zur Mitbenützung der Straßen⸗ bahn nach beſtimmten Sätzen eingeführt. Als Er⸗ ſatz für den Verluſt, der der Geſellſchaft durch den Verzicht auf den Betrieb der Strecke nördlich der Reichs⸗Straße und die dadurch bedingte Herab⸗ ſetzung der Fahrpreiſe ſowie infolge der Einfüh⸗ rung des vereinbarten Gemeinſchaftstarifs entſteht, zahlt die Stadt der Geſellſchaft eine einmalige Entſchädigung von 200 000 M. Die Geſellſchaft ver⸗ pflichtet ſich weiter, auf der Strecke Karlsruhe Rüppurr einen viertelſtündigen Wagenverkehr ſpäteſtens an dem Zeitpunkt einzuführen, in dem der Stadtteil Rüppurr einſchlietzlich des Gebiets nördlich von Klein⸗Rüppurr, ſüdlich des Rangier⸗ bahnhofes und öſtlich der Alb eine Einwohnerzahl von 7000 erxeicht haben wird.— Wegen An⸗ kaufs der Karlsruher Lokalbahnen wurde vom Stadtrat folgender Beſchluß gefaßt: Beim Bürgerausſchuß ſoll die Zuſtimmung be⸗ antragt werden: 1. zum Abſchluß eines Vertvags mit der Süddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft über die Erwerbung der Karlsruher Lokalbahnen Karlsruhe— Spöck und Karlsruhe Durmersheim, ſowie Grünwinkel Daxlanden für die Stadtgemeinde zum Preiſe von 1 950 000.; 2. zum zweigleiſigen Ausbau der Stadtſtrecke dieſer Bahnen zviſchen Bahnhof Grünwinkel und Hauptfriedhof unter a) Ver⸗ legung derſelben aus der Kriegs⸗Straße zwiſchen Karl⸗Friedrich⸗Straße und Schiller⸗Straße in die Beiertheimer Allee, die Mathy⸗Straße und Garten⸗ Straße und d) Zuſammenlegung mit den Gleiſen der elektriſchen Straßenbahn in der Karl⸗Wilhelm⸗ Kapellen⸗ u Kriegs⸗Straße, ſowie in der Mathy⸗ Straße und Garten⸗Straße; 3. gur Verlängerung der Daxlander⸗Straße durch die Tauben⸗ und Ufer⸗ Straße längs des Rheinhafens bis zur Honſell⸗ Straße; 4. zur Errichtung eines Betriebsbahn⸗ hofes(Wagenhalle mit Werkſtätte) und von Wa⸗ genſchutzdächern im Bahnhof Grünwinkel; 5 zur Einrichtung der Strecke von Hagsfeld bis Grün⸗ winkel und von da nach Daxlanden und Rhein⸗ hafen für elektriſchen Betrieb; 6. zur Beſchaffung von 10 vierachſigen und 10 zweiachſigen Motor⸗ wagen für Schmalſpur; 7. zur Erweiterung der Stromverſorgungsonlagen in den Elektrizitäts⸗ werken und zur Verlegung eines Speiſekabels; endlich 8. zur Verwendung von Anlehensmitteln zur Beſtreitung a) des Kaufpreiſes von 1 950 000 Mark innerhalb der Jahre 1915 bis 1919, b) der übrigen Koſten der obigen Maßnahmen mit vorerſt 1520 000 M. innerhalb der Jahre 1914 bis 1916 mit der den beſtehenden Grundſätzen entſprechen⸗ den verſtärkten Tilgung.— Von der Herſtellung der ſüdlichen Fahrbahn der Kaiſerallee wird abgeſehen, nachdem ſich die Mehrheit der Grund⸗ ſtückseigentümer auf der Südſeite der Kaiſerallee gegen die Abgabe ihres Vorgartengeländes für die geplante Herſtellung einer Fahrbahn auf der Süd⸗ zeite der Allee ausgeſprochen haben. er General-Anzeiger.— Badiſche Reueſte Nachrichten.(Abendblatt) Aus dem Protokoll über die Schau⸗ und Wettflüge die die beiden hieſigen luftſportlichen Vereine am Sonntag, 17. Mai, auf dem Rennplatz ver⸗ anſtalteten, iſt folgendes erwähnenswert: Zum Frühpreis, zu dem der Start infolge der ſchlech⸗ ten Wetterlage erſt um halb 5 Uhr freigegeben wurde, ſtartete zuerſt Schmidt auf Sachſen⸗Dop⸗ peldecker um.26 Uhr. Er konnte ſich aber nur 11 Minuten in der Luft halten und erſt nach⸗ dem der Start um eine weitere Viertelſtunde auf.45 Uhr verſchoben war, gelang es Pentz auf acher⸗Taube.36 Uhr vom Platze zu kommen. Michalopitz, der ebenfalls zum Frühpreis meldete, ließ ſeine Starterlaubnis .44 Uhr verfallen. Der Start für den Früh⸗ preis wurde daraufhin.45 Uhr geſchloſſen. Zum Höhenpreis ſtartete um.56 Uhr Michalowitz auf Rumplertaube. Landung .13 Uhr. Erreichte Höhe 400 Meter. Pentz war inzwiſchen zwiſchen Ketſch und Speyer ge⸗ landet, ohne genommen zu haben. .21 Hhr und.49 Uhr ſtartete Michalowitz nochmals zum Höhenpreis um ſein erſtes Re⸗ ſultat zu verbeſſern, was aher nicht gelang. Bei beiden Flüsen erreichte Michalowitz nur eine Höhe von je 300 Meter. im Landen des der⸗ ſelbe überſchlug u. vollſtändig zertrümmert wurde. Michalowitz trug außer einigen kleinen Hautabſchürfungen am Kopfe keine Verletzungen davon. Schmidt ſtartete zum Höhenpreis.52 Uhr, landete glatt.13 Uhr, wobei eine erreichte Höhe von 900 Meter feſtgeſtellt werden konnte. Ein weiterer Flug des Piloten Schmidt um .52 Uhr zum photographiſchen Wettbewerb endete nach 9 Minuten(.01 Uhr) mit erreich⸗ ter Höhe von 500 Meter..20 Uhr erfolgte die Landung von Pentz in ſehr ſchönem Gleitflug. Pentz ſtartete.53 Uhr zum Zielwerfen. Anſcheinend infolge Verſagung der ng rollt Pentz in einer ſehr ſcharfen Linkskurve über die ler⸗Taube, wobei der Propeller des Flugzeuges Pentz voll⸗ ſtändig abgeſchlagen und das Fahrgeſtell leicht beſchädigt wurde. Pilot Pentz blieb un⸗ verletzt. Schluß der Veranſtaltung.53 Uhr. Sämtliche Flüge 11 Minuten; Höhenpreis: 21 Min. (900 Mtr. Höhe); Phot. Wettbewerb 9 Min.; Fluige oßne Paſſagier. Meter Höhe); zuſammen 1 Minuten. 3. Pentz. ohne Paſſagier. Frühpreis: 29 Minuten. Der Dauerpreis richt laut Ausſchreibung, ſondern gemäß Uebereinkunft der Flieger unter⸗ emander zu Verteilung. Bewertung der einzelnen Flüge: I. Frühpreis(kürzeſter Anlauf 15 Min. Flußzeit). 1. Peutz 106,30 Mtr. Anlauf Flug⸗ zeit 29 Minuten; 2. Schmidt 59 Mtr. Anlauf, Flugzeit 11 Min. II. Photogr. Wettbe⸗ werb(Objekt„Villa Lanz!). Mindeſtens 400 Meter Höhe. 1. Schmidt ſtartet.56 Uhr, erreicht in 9 Min. 500 Mtr. Höhe. Eine Auf⸗ ͤ ĩðVu 2 Michalowitz⸗ ier. Höhenpreis: Min.(300 Mtr. Höhe); 3. Flug? Min.(300 lche nahme konnte aber laut Bericht des Photogra⸗ phen, Herrn Dick, nicht gemacht werden. III. Höhenpreis. 1. Schmidt 900 Mtr. mit Paſſagier; 2. Michalowitz 400 Mtr., ohne Paſſagier. eled efen pen; ſtartet, verunglückt aber hierbei. V. Dauer⸗ preis: 1. Schmidt, 41 Min. bei 4 Aufſtiegen mit Paſſagier; 2. Michalowitz, 41 Min. bei 3 Aufſtiegen ohne Paſſagier; 3. Pentz, 29 Min. bei 1 Aufſtieg ohne Paſſagier. Das Preisgericht, das am Dienstag, den 19. Mai im Hotel„National“ zuſammentrat, be⸗ ſtand aus folgenden Herren: Direktor Hiero⸗ nymi; Kaufmann Rob. Hefner als Obmann der Sportleitung, Leutnant Heerlein, In⸗ genieur Küchen und Architekt Müller, Sportleiter. Als Obmann des Preisgerichts wurde einſtimmig Herr Direktor Hieronymi gewählt. Herr Hefner berichttete über die Flüge der einzelnen Piloten, wonach nach den vorliegenden Protokollen der Sportleiter und Zeitnehmer die Preiſe wie folgt zuerkannt wur⸗ den: I. Frühpreis: 500 Mk. kürzeſter An⸗ lauf) 1. Preis 250 Mk.; Pentz mit 105,30 Mtr. Anlauf; 2. und 3. Preis kommt nicht zur Aus⸗ zahlung, da Schmidt als nächſter Anwärter mit 59 Mtr. Anlauf nur 11 Minuten geflogen iſt, die Bedingungen der Ausſchreibung— 15 Mi⸗ nuten— alſo nicht erfüllt hat. Il. Höhen⸗ preis 1200 Mk., Mindeſthöhe 800 Mtr. 1. Pr. 700 Mk. Schmidt 900 Mtr., 2. und 3. Preis Meter erreicht und Pentz hierzu nicht gemeldet hat. III. Dauerpreis: 2500 Mark. Ge⸗ mäß Uebereinkunft der Flieger Schmidt, Pentz und Michalowitz untereinander kamen die 2500 Mk. wie folgt zur Auszahlung: 580 Mk. an Michalowitz; 510 Mk. an Schmidt; 410 Mk. an Pentz. Weiter kamen zur Verteilung: 500 Mk. (20 Proz.) an Schmidt für die Paſſagierflüge; 250 Mk.(10 Proz.) an Schmidt für die weite⸗ ren Starte mit Paſſagier; 250 Mk.(10 Proz.) an ichalowitz für die meiſten Starte ohne Paſſagier. Laut Ausſchreibung ſtanden zu Ver⸗ fügung: 1. Frühpreis 500 Mk., 2. Photogr. Wettbewerb 800 Mk., Höhenpreiſe 1200 Mk. 4. Zielwerfen 1000 Mk., 5. Dauerpreiſe 2500 Mk., zuſammen 6000 Mk. Zur Verteilung kamen: an Schmidt 1960 Mk., an Michalowitz 880 Mk., Pentz 680 Mk., zuſammen 3450 Mk. —— Luftſchiffahrt. Das neue Militärluftſchiff, das die Werk⸗ ſtättennummer.2 25“ führt, wird bis gegen Ende des Monats fahrbereit ſein und ſeine Ab⸗ nachmefahrten ausführen Schachſpiel. *Schachkongreß Mannheim Juli⸗Auguſt 1914. In den letzten Tagen ſind wiederum zum inter⸗ nationalen Meiſterturnier eine große Anzahl Meldungen eingelaufen, darunter von Großmeiſter D. Janowski⸗Paris, J. Mi e⸗ ſes⸗Leipzig und Dr. Tartakower⸗Wien. Ja⸗ nowski, der im Petersburger Großmeiſterturnier 1914 wieder manche wertvolle Partie lieferte, hat durch ſeine Erfolge im Jahre 1913 in den internatio⸗ nalen Turnieren Newyork(4. Preis), Havana ſ3. Pr.)] und Scheveningen(2. Preis) bewieſen, daß ein Genie, das ihn ſ. Zt. im Meiſterturnier Hannover 1902 den erſten Preis gewinnen ließ, noch heute feine volle Kraft eutfaltet. Ein ni minder erprobter verfällt, da Michalowitz nur eine Höhe von 400] Andr Kämpe iſt Altmeiſter J. Mieſes, der in den letzten 25 Jahren bei faſt allen internationalen Meiſter⸗ turnieren mit Ehren teilnahm und ſo manche unver⸗ welkliche Schachlorbeeren geerntet hat. Ein jüngerer Meiſter iſt Dr. Tartakower, der die Meiſterwürde durch Gewinnung des erſten Hauptturnierpreiſes zu Nürnberg 1906 erlangte und in der Folge nament⸗ lich zu Budapeſt und Wien 1913, ſowie im Gambit⸗ turnier Baden bei Wien 1914 immer als zweiter Preisträger Beweiſe ſeiner gewaltigen Spielſtärke gab, die noch Großes für die Zukunft von ihm er⸗ warten laſſen. Nachdem er ſowohl in Budapeſt als in Wien 1913 hinter R. Spielmann als dem erſten Preisträger nur um je einen halben Punkt zurück⸗ geblieben war, kam es im Oktober vergangenen Jahres zwiſchen ihm und Spielmann zu einem Wett⸗ kampf, wobei er mit:2 bei einer Remiſe über Spielmann einen aufſehenerregenden Sieg davon⸗ trug. Die Partien zeigten, daß Tartakower, dem früher ſein jugendliches, draufgängeriſches Tempera⸗ ment viel geſchadet hat, jetzt zur reifſten Meiſterſchaft emporgeſtiegen iſt. Freuen wir uns, daß beide Meiſter die am öſterreichiſch⸗ungariſchen Schachhori⸗ zont als Geſtirne erſter Größe glänzen, bei den be⸗ vorſtehenden Mannheimer Kämpfen beteiligt ſein werden Zu den beiden Hauptturnieren liegen gleich⸗ falls erſtaunlich zahlreiche Meldungen vor, und zwar aus Karlsruhe, Berlin, Hamburg, München, Stuti⸗ gart, Köln, Kaſſel, aus Oeſterreich⸗Ungarn, Ru⸗ mänien, Rußland, Holland, Frankreich, der Schweiz, aus Belgien und ſogar aus Auſtralien. Um einen ungeſtörten Verlauf des Spiels, das bekanntlich die größte Ruhe erfordert, zu gewährleiſten, hat das bekannte, erſtklaſſiſche Teppichhaus, die Firma J. Hochſtetter, Mannheim, ſich in liebenswürdiger Weiſe bereit erklärt, die Turnierräume mit echten Perſerteppiſchen zu belegen, ſodaß auch bei großem ndrang von Beſuchern ſtörende Geräuſche vermie⸗ den werden können. K. Ruderſport. „ 29. Mainzer Regatta. Am Samstag, den 20. und Sonntag, den 21. ds. Mts. findet die große inter⸗ nationale Regatta des Mainzer Ruder⸗Ver⸗ eins auf der bekannten Strecke Weiſenauer Zement⸗ fabrik—Eiſenbahnbrücke ſtatt. Die Meldungen zu dieſem beliebten Sportsfeſte ſind ganz hervorragend ausgefallen. 24 Vereine aus Bingen, Bonn, Coblenz, Cöln, Düſſeldorf, Frankfurt(), Gießen, Griesheim, Kaſtel, Mainz(2) Mannheim(), Offenbach, Oppeuheim, Schweinfurt, Ulm, Wiesbaden, Worms 2) und Zürich werden ſich auf dem herrlichen Rhein⸗ ſtrome ein Stelldichein geben, um im ernſten Kampfe die Ruder miteinander zu kreuzen. Durch das Er⸗ ſcheinen der berühmten Europameiſterſchaftsmann⸗ ſchaft, der Züricher Graßhopper, iſt die Internationa⸗ lität der Regatta gewahrt und da ſie in den Haup⸗⸗ rennen mit der deutſchen Meiſterſchaftsmannſchaft des Mainzer Rudervereins, die auf den bisherigen Regatten in Frankfurt und Berlin alle ihre Gegner ſpielend abgefertigt hat, zuſammentrifft, ſo ſind hoch⸗ intereſſante, ſpannende Rennen zu erwarten, Rennen, wie ſie in Mainz bis jetzt nicht ausgefochten wurden. sr. Der König von Sachſen bet der Dresdner Regatta. Bei ausgezeichnetem Wetter kam am Sonntag in Anweſenheit des Königs von Sach⸗ ſen und einer großen Zuſchauermenge die vom Sächſiſchen Regatta⸗Verein veranſtaltete Ruder⸗ Regatta zum Austrag. Der Königs⸗Vierer für Jungmannen um den vom König von Sachſen geſtifteten Ehrenpreis holte ſich die Mannſchaft von Hellas⸗Berlin leicht vor Germania⸗ Leitmeritz. Der König überreichte den Siegern ſelbſt den Ehrenpreis. Den Kaiſer⸗Achter ge⸗ wannen ebenfalls Hellas⸗Berlin vor Leitmeritz. Radſport. sr. Ellegaard gewinnt den Großen Preis von Kopenhagen. Das Meeting des Großen Preiſes von Kopenhagen erreichte am Sonntag mit dem Endlauf des klaſſiſchen Rennens ſeinen Abſchluß. Aus dem in drei Läufen auszufahrenden Endlauf ging Ellegaard mit 4 Punkten vor Otto Meyer(6) und dem Auſtralier Mae Namara(8 Punkte) als Sieger hervor. Auch im Tandem Handicap war Ellegaard mit Mac Namara als Partner vom Mal aus ſiegreich. Seinen dritten Erfolg endlich feierte Ellegaard im Schluß⸗Handi⸗ cap, das er als Malmann vor Mac Namara(5 m) gewann. Schwimmſport. sr. Die Berliner Schwimmeiſterſchaften. Prach volle's Sommerwetter begünſtigte das Internationale Jubiläumsſchwimmfeſt des Berliner Schwimmer⸗ Bundes in Hermsdorf. Das Schulbruſtſchwimmen itber 6 mal 100 Meter um den Katiſer⸗Preis brachte nach aufregendem Verlauf mit dem Siege des Alten .⸗V. Breslau eine Überraſchung. Der Sieger der beiden letzten Jahre, Magdeburger.⸗C. 1896, der mit einem dritten Siege den Preis endgültig ge⸗ wonnen hätte, führte mit den Breslauern zuſammen über 500 Meter, während Poſeidon⸗Berlin keine Rolle ſpielte. Auf den letzten 100 Metern erlangte Bathe⸗Breslau einen kleinen Vorſprung, den er zähe gegen Lützow⸗Magdeburg bis ins Ziel verteidigte.. Die Breslauer ſiegten in:10,3. Auch im 400 Meter⸗ Bruſtſchwimmen um den Wanderpreis des Deutſchen Kronprinzen, dem Protektor des Berliner Schwm., mer⸗Bundes, wurde der in dieſem Frühjahr bei denn Bafſinſchwimmen unbeſiegliche Lützow von dem Welt⸗ meiſter Bathe nach ſchärfſtem Kampf in 6743,2 um Handſchlag geſchlagen. Eine dritte Niederlage müßte Lützow im 200 Meter⸗Seniorrückenſchwimmen um den Staatspreis von 1904 hinnehmen, jedoch iſt dabet zu berückſichtigen, daß der Weltrekordmann vorher das ſchwere Rennen gegen Bathe abſolviert hatte. P. Kellner(Spandau 1904) ſiegte in:23,6 mit anderthalb Sekunden Vorſprung. Die Hauptkonkur⸗ renz des erſten Tages, den Mehrkampf um die Meiſterſchaft von Berlin, gewann der Verteidiger Luber im Alleingang. Raſenſpiele. h. Gründung eines Karlsruher Raſenſport. verbandes. Dieſer Tage fand in Karlsruhe eine Sitzung der Karlsruher Raſeuſportvereine ſtatt, in welcher die Gründung eines feſten lokalen Verbandes beſchloſſen wurde um die Intereſſen des Raſenſportes(Fußball, Hockey, Leicht⸗ athletik) zu vertreten. Der Verband beſchloß u. a. die Aufſtellung einer Städtemann; ſchaft der Ligavereine zu einem Städtekanpf gegen München am 28. Juni. sr. Im Vorrundenſpiel um die Akademiſche Fuß⸗ ball⸗Meiſterſchaft ſtanden ſich in Stuttgart die dor⸗ tigen Kickers und der Akademiſche Sport⸗Klub München gegenüber. Die Stuttgarter Mannſchaft zeigte ſich den Bayern überlegen und ſiegle mit:0. t 8 Telegr. Snort⸗Nachrichten. Flugzeuglandung in einem Hausgarten. 8 * Cannſtatt b. Stuttgart, 16. Juni. Im Mor⸗ gennebel fuhr heute früh gegen 7 Uhr ein Flugzeug, das wahrſcheinlich auf dem Waſen hatte landen wol⸗ len, in der Kallſtraße in einen Garten hinein und blieb dort in den Aeſten zweier Bäume hängen. Da Flugzeug wurde erheblich beſchädigt, die Flieger, Leutnant Schilling vom 51. Feldartillerie⸗Regiment und Oßberlentnant Willig vom 7. Württemb. Iniſan. terie⸗Regiment Nr. 125, die heute morgen in Straß⸗ burg aufgeſtiegen waren, blieben unverletzt. Die FTeuexwehr befreite ſie aus ihrex gefährlichen Lage. Aus dem Großherzogtum. * Wallſtadt, 15. Juni. Der Geſang⸗ verein„Germania“ Walkſtadt errang in der Klaſſe für erſchwerten Volksgeſang den Ta. Preis von 200 Mk. nebſt goldener Medaille. Schwetzingen, 15. Juni. Der hieſige Gefaugverein„Sängerbund“ feierte vorgeſtern und geſtern das Feſt ſeines 601 ähr. Beſtehens, verbunden mit Fahnenweihe und nationalem Geſangswettſtreit Die Feier wurde am Samstag Abend durch ein Bankett ein⸗ geleitet, dem u. a. auch die Spitzen der hieſigen Behörden anwohnten. Der Liederkranz Schwetz⸗ ängen, die Geſangvereine Badenia⸗Neckarau, Liederkranz⸗Neckarau und Sängereinheit⸗Rohr⸗ hof haben bei dieſem Bankett geſanglich mitge⸗ wirkt. Verſchiedene Anſprachen, Ehrungen, Feſtrede und Weiheakt wechſelten mit Geſangs⸗ a der Vereine und mit Dar⸗ ee der hieſt Stadtkapelle. V eſigen elle. Von er⸗ greifender Wirku ug war das Auftreten des greiſen S5ährigen Gründers und Ehrendirigen⸗ ten des feſtgebenden Vereins, Herrn Privatiers Joſef Kaufmann, der den Taktſtock ergriff, um ſeines früheren, ſo oft geübten Amtes als Dirigent noch einmal zu walten. Rauſchender Beifall und ein Lorbeerkranz, der dem wackeren Veteranen nach einer von einem kleinen Mäd⸗ chen hübſch vorgetragenen Widmung aufs Haupt geſetzt wurde, lohnte dieſe ſeltene Leiſtung. Am Sonntag fſand das Wettſingen ſtatt, das folgendes Ergebnis brachte: a. Landklaſſe A: Sängerbund Seckenheim Ib Preis mit 86 und 74 mtit 104 Punkten, Sängerbund Edingen le mit 94 und ga mit 78 Punkten 75 Mark und Ehrenpreis, Liederkranz Erbach Ib mit 110 und da mit 108 Punkten, 100 Mark und Ehrenpreis. Landklaſſe B. Edelweiß Herrheim le mit 97 und 10a mit 97 Punkten, Sängerbund Bau⸗ ſchlott Ia mit 103 und za mit 42 Punkten, Ehren⸗ preis, Geſangverein Roxheim la mit 115 und d4a mit 110 Punkten 200 Mark und Ehrenpreis. Sängerbund Kirchheim bei Heidelberg le mit 106 und 5a mit 107 Punkten, 50 Mark und Ehrenpreis, Liederkranz Rheinau It mit 93 Punkten. Landklaſſe C: Sängereinhbeit Plauk⸗ ſtadt Ib mit 109 und 22 mit 113 Punkten 125 Mark und Ehrenpreis, Männergeſangverein Rodalben ſe mit 104 und ſb mit 104 Punkten, Kunſtgegenſtände, Sängerbund Nußloch Ub mit 112 und 20 mit 113 Punkten 125 Mark und Offti⸗ zierspreis. b. Stadtklaſſe: Sängerbund St. FJohann le mit 106 und ba mit 105 Punkten, Männerquartett Biebrich a. Rh. Ia mit 126 und ſla mit 124 Punkten, 250 Mark und Preis der Suiſe, G. Feudenheim 2 Alb mit 113 und IIb mit 113 Punkten. Heute beſchloß eine Volksbeluſtigung auf dem Feſtplatz die Feier. )(Heidelberg, 14. Juni. Bei dem geſtrigen Gewitter ſchlug der Blitz im Kohlhof⸗Hotel in den Blitzableiter. Der Blitzſtrahl, der mit großen Flammen an dem Draht in die Erde fuhr, ſo daß man eine Zeit⸗ lang meinte, das ganze Haus ſtände in Brand, war von einem furchtbaren Donnerſchlag be⸗ gleitet. Sämtliche Bewohner des Hotels ſtürz⸗ ten erſchreckt ins Freie. Ein zweiter kalter Schlag fuhr in die Küche und richtete unter den Kochtöpfen einiges Durcheinander an. Heidelberg, 15. Juni. Der„Neue Leip⸗ ziger Männergeſangverein“ ſtattete geſtern unſerer Stadt einen Beſuch ab. Auf dem Bahnhofe wurden die Leipziger Gäſte mit einer herzlichen Begrüßungsanſprache des Vorſtandes des Heidelberger„Liederkranz“ empfangen. Der Vormittag war der Beſichtigung der Sehens⸗ würdigkeiten gewidmet. Beim großen Faß wurden die Gäſte durch die Geſtalt des Perkeo überraſcht, der ſie in origineller Weiſe in ſeinem Keller will⸗ kommen hieß. In der Schloßreſtauration wurde gemeinſam das Mittagsmahl eingenommen. Am Abend vereinigten ſich die Gäſte in Ziegelhauſen, um auf dem Feſtſchiff die Schloßbeleuchtung zu Peſichtigen. Nach der Schloßbeleuchtung trafen ſich dann die Vereine zu einem Bankett im großen Saale der Stadthalle. Der Präſident des„Lie⸗ derkranzes“, Herr Stadtſchulrat Rohrhurſt, entbot den Sangesbrüdern herzlichen Willkomm. Mit einem Hoch auf die Leipziger Gäſte ſchloß der Redner ſeine mit ſtarkem Beifall aufgenommene Begrüßungsrede. Ein bunter Blumenregen vom Balkon herab brachte in die Gäſte fröhliche Stim⸗ mung. Der Chor des„Liederkranz“ beſtieg dann das Podium und begrüßte die Gäſte mit ſeinem begeiſtert geſungenen Wahlſpruch:„Aufrecht und ſtolg wies euch geziemt.. Der Vorſitzende des „Neuen Leipziger Männergeſangvereins“, Herr Weber, dankte in bewegten Worten für die gaſt⸗ freundliche Aufnahme in unſerer Stadt. Nachträg⸗ lich brachte er auch ſeine Gratulation zum 75jäh⸗ rigen Jubiläum des Heidelberger„Liederkranz“ zum Ausdruck und überreichte ein großes Bild des Leipziger Rathauſes als Feſtgabe. Herr Haupt⸗ lehreri Kaufmann dankte den liebenswürdigen Gäſten im Namen des„Liederkranz“. Herr Bür⸗ germeiſter Wielandt ſprach noch über die Be⸗ ziehungen zwiſchen Heidelberg und Leipzig und ihrer verſchiedenen hervorragenden Bedeutung im Liederſang wurde dann die neue Freundſchaft be⸗ ſiegelt. Der Heidelberger Orcheſterverein füllte It.„Heidelb. N..“ die Pauſen mit hübſchen Mufikſtücken aus. Rohrbach b. Heidelberg, 14. Juni. Der hieſige Militärverein beging am Sonntag, den 14. d. Mts, ſein 40jähriges Stiftungsfeſt, verbunden mit 2. Fahnen⸗ weihe. Schönau b. Heidelberg, 14. Juni. Heute beging der hieſige Singverein ſein 25jähriges Stiftungsfeſt verbunden mit einem Geſangswettſtreit. * Langenbrücken, 15. Juni. Von einem ſchweren Schickſaksſchlag iſt die Familie des Landwirts und Kutſchers Wilhelm Jonitz betroffen worden. Der Sohn des Herrn Jonitz, welcher vom Felde mit ſeinem Fuhrwerk auf dem Heimweg begriffen war, fuhr in dem Augenblick über das Bahngleis, als der Schnell⸗ zug von Heidelberg heranbrauſte. Das Pferd bäumte ſich, als es die Gefahr wahrnahm, in die Höhe und wurde von der Maſchine am hinteren Teil entzweigeſchnitten, der andere Teil aufge⸗ ſpießt und ſo eine Strecke weit geſchleift. Der Lenker des Fuhrwerks wurde dermaßen in das nahe vorbeifließende Bächlein geſchleudert, daß er blutüberſtrömt liegen blieb. Den erhaltenen ſchweren Verletzungen iſt der bedauernswerte junge Menſch von 13 Jahren nach weni Minuten erlegen. Infolge der Häuſer⸗ reihe hat wahrſcheinlich der Verunglückte den herankommenden Schnellzug nicht geſehen, zu⸗ dem die Schranken über den Bahnübergang ebenfalls nicht geſchloſſen waren. Der Ablöſer Heinrich Dickgießer von hier, ein ſonft gut beleumundeter Menſch, welcher geſchlafen haben ſoll, wurde ſofort in Haft genommen und mit dem nächſten Zug nach Bruchſal ins Amtsgefängnis abgeführt. *Karlsruhe, 15. Juni. In der Nacht vom 13. auf 14. Juni wurde durch einen noch unbe⸗ kannten Täter eine Schaufenſterſcheibe am Laden des Goldarbeiters Abt, Waldſtraße 4, einge⸗ ſchlagen. Aus der Auslage wurden ſodann 8 Brillantringe, 1 Paar Brillantohrringe, ſowie 2 Paar Ohrringe mit Perlen und Rubinen im Geſamtwert von ca. 1000 Mark entwendet. 2100 M. entwendet hat ein 17 Jahre alter Kaufmannslehrling von hier ſeinem Arbeit⸗ Geiſtesleben Deutſchlands. Unter Becherklang und eee eeeee Das Geld hat er in kurzer Zeit mit einigen Freunden durch Zechgelage und Autofahrten durchgebracht.— ):(Raſtatt, 12. Juni. Der zweite Nachtrag zum Staatsvoranſchlag für die Jahre 1914/½ ⸗ enthält eine Anforderung von 215000 Mk. füierr- den Bau einer neuen Murgbrücke, die, einem Wunſche der Stadt entſprechend, in den Verlängerung der Hauptſtraße angelegt werden ſoll. Im Anſchluß daran wird entlang dem 1 Murgufer eine Straße nach Rheinau an⸗ gelegt. )(Dertingen, 14. Juni. Dieſer Tage entlud ſich über unſerer Gegend ein heftiges Ge.. witter, wobei in dem benachbarten bayeriſchen Ort Neubrunn der Blitz einem dortigen B. wohner beträchtlichen Schaden zufügte. vVoen 11 Stück Rindvieh wurden ihm 5 Stück ge⸗ tötet. Die Wirkung des Blitzes war eine ganz eigenartige. Dasjenige Vieh, welches au, recht ſtand, wurde verſchont, das andere, das auf dem Boden lag, wurde erſchlagen. Pfalz, Beſſen und Umgebung. ſe Aus dem Weſchnitztal, 14. Juni Im Wohnhauſe des Schneiders Franz Lennart in Nieder⸗Liebersbach brach am Freitag des Nachts Feuer aus, das das ganze Ge⸗ bäude in Aſche legte. Das Feuer griff ſo ſchnell um ſich, daß vom Inventar faſt nichts gerettet werden konnte.— Die Eheleute Iſaak Weich ſel J in Rimbach feierten geſtern bei guter Geſundheit das Feſt der goldenen Hoch zeit.— Die am Freitag niedergegangenen ſchweren Regen verurſachten an Feldern, We⸗ gen, Obſtbäumen großen Schaden. In Bettenbach wurde ein Stier und in Breitenbach ein Rind vom Blitze erſchlagen. Unwetter. 8 Stuttgart, 15. Juni. Die Regenmengen, welche bei dem geſtrigen über ziemlich weite Teile des Landes niedergegangenen Unwetter gefallen iſt weiſt ganz ungewöhnlich hohe Ziffern auf, Am ſchlimmſten und geradezu wolkenbruchartig hauſten die Gewitterregen auf den Fildern und immitt⸗ Jeren Neckartal. In Hohenheim betrug d Sonntag früh gemeſſene Regenmenge 34,31 und Mo tag früh wurden 61,51 pro Am. gemeſſen. Gegen ſoſche Niederſchläge nehmen ſich die in anderen Laudestetlen gefallenen minimal aus.— Die Ueberſchwemmung in Hedelfingen, wo, wie auf dem Rennplatz Weil, ungeheuere Regenmengen niedergingen, wurde durch die ſonſt ſo harmloſen Waſſerläufe des Dürrbachs und des Katzbachs verurſacht. Der angerichtete Schader iſt hier ziemlich bedeutend und die Stuttgarter Feuer⸗ wehr mußte herbeigerufen werden, um den Waſſer geber. Er wurde am 13. Juni feſtgenommen. mengen Abfluß aus den Wohnungen zu verſchaffen. General Anzeiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Dienstag, den 16. Juni 1914. Wasserverkehr Mannbheim⸗ Nheinau im April 1914. Als wir das letzte Mal in No. 219 vom 13. Mai über den Wasserverkehr in Mannheim- Rheinau schrieben, da lag ein Verkehrsrückgang von 37 921,5 t gegen den März 1013 vor. Das hat sich im April d. J. geändert. Der Gesamtverkehr in Mannheim-Rheinau betrug im genannten Monat 676 337/0 t. Nach Abzug der UVeberschlagszahlen in Höhe von 114 890,5 t verbleiben 561 446,5 t gegen 550 739,0 t im April 1913, so daß der Be- richtsmonat gegen das Vorjahr eine Verkehrszu- L nahme von 17070 t aufweist. An sich ist diese Steigerung ja nicht hoch, zieht man aber den Fückgang des Vormonats in Betracht, so wirkt sie 0 doch recht erfreulich. Auch in einer anderen Hinsicht sind gegen den Vormonat bedeutsame Veränderungen eingetreten. Hatten wir damals hervorgehoben, daß von dem Verkehrsrückgang auf Mannheim überhaupt und pverhältnismäßig ein weit geringerer Teil entfiel, als aàuf Rheinau, so liegt jetzt genau das Gegen- teil vor. Der Verkehrszuwachs ist ausschließlich dem Rheinauhafen zuzuschreiben, dessen Gesamtverkehr sich auf 143 600 t stellte gegen 138 261 t im April 1913, mithin den Berichtsmonat des Vorſahrs um 5345 t übertraf. Mannheim Weist dagegen ein Gesamtyerkehr von 532 731 t auf, wovon nach Abzug der Veberschlagszahlen in Höhe von 114 890.5 t bloß 417 840,5(421 478,5) Tonnen verbleiben, d. h. 3038 t weniger, als im CC 42 Weee Industrie Neere vom I. Jauuar bis zum 30. April d. J. 1 400 934,0 Tonnen, davon im Umschlagsverkehr 107 805,0 t, 80 daß ein Nettoempfang von 1 203 120,0 t übrig bleibt gegen 1 432 756,5 t in der gleichen Zeit des Vorjahres. Der Giterempfang blieb also in den ersten vier Monaten d. J. um 220 627,5 t gegen den Januar-April 1913 zurück. Auch der Versand erreichte nicht die Vorjahrshöhe. Der Gesamtver- sand stellt sich auf 422 240,0 t, wovon auf den Umschlagsverkehr 185 423,5 t entfallen, so daß ein Eigenversand von 236816,5 t übrig bleibt gegen 242 178,0 t im Januar-April 1913. Mithin ist der Versand um 5 361,5 t hinter der gleichen Vorjahrs- zeit zurückgeblieben. Güterempfang und Güter- versand ergeben zusammen einen Rückgang von 234 980 ꝗ. Rheinau empfing dagegen im Januar-Apri! d. J. 412 465,5 t, davon im Umschlagsverkehr 600,0 t, so daß ein Nettoempfang von 411 865,5 t übrig bleibt, gegen 558 840,5 t im Januar-April 1913. Es sind mithin 146 975 t weniger empfangen worden. Der Versand weist dagegen eine kleine Erhöhung auf. Es wurden im ganzen 25 423,5 f verladen, davon im Umschlagsverkehr 600 t. Der Eigenversand beträgt demnach 24 823,5 t gegen 18 945,5 t im Januar-April 1913. Mithin ist der Versand des Rheinauhafens um 5 878 t gegen das Vorjahr gestiegen. Zieht man diese Summe von dem Minderempfang ab, so verbleibt immer noch ein Verkehrsrückgang von 141 007 t. Wir wiederholen: der Gesamtverkehr des Mannheimer Hafens erreichte im Januar bis eee Wl Wie notwendig diese Aufbesserung war, zei- gen die Zahlen für die ersten vier Monate dieses Jahres. Unsere Häfen haben im Januar ApriIl 1914 bloß 910 610 t Steinkohlen, Koks und Briketts empfangen. Nach Abzug des Um- schlagsverkehrs in Höhe von 4539 t verbleiben bloß 906 071 t gegen 1 120 650 t im Januar—April 1913. Trotz der Aufbesserung im April ist gegen das Vorjahr immer noch ein Minderempfang von 214588 t vorhanden. Der Kohlenversand zeigt dagegen selbst nach Abzug des Umschlagsverkehrs eine Erhöhung. Unsere Häfen haben 14 940 f Steinkohlen, Koks und Briketts verladen, davon im Umschlagsverkehr 3882 t, so daß ein Eigenver- sand von 11 058 t nachbleibt gegen 9039 t im Januar— April 1913. Es ist somit ein Mehrver- sand von 1119 t vorhanden. Wir wiederholen: im April ein Mehrempfang in beiden Häfen von 28 961 und ein Minderversand von 2119, mithin ein Mehrbetrag von 31 081 t; im Januar April dagegen ein Minderempfang von 214 588 und ein Mehrversand von 1119, mithin ein Rück⸗ gang von 215 707 t. Wie die Entwickelung im einzelnen verlaufen ist, das zeigt ein Blick auf die nachstehenden Tabellen: Wasserverkehr in Mannhelm-Rheinan m Monat April 1914 mitgetellt nach den Veröffentllohungen des Gr. Statlstischen Landesamts Karlsruhe von der Handelskammer Nannhelm. die Uebersoblagszüffern von Hauptsohlff zu Hauptsochiff sind gemäg Besohlu der ffelohskonferenz betr. Abänderung der VVTVVTVTVVVVTTVTVVTVTVVVVJVVV%%%/VVVVVTVCVV Tatsache wieder, daß nunmehr auch Rheinau1 430 946 t. der Gesamtverkehr des Rheinau- Vorjahrs sind die Ueberschlagsziffern(in Klammern) abzuziehen eifrig bemünt ist, seinen Bedarf einzudecken, und hafens 436 680 t, d. s. 30 Prozent der erstge· Appll lanuar-April 7 8 1914 1913 1914 1913 wenn sein Verkehr im Vormonat um gane nannten Zahl. Der Verkehrsrückgang a) Mannheim A2 700,5 t hinter dem März 1913 zurückblieb, so gegen das Vorjahr betrug dagegen in Mann- 7 57280 171 1255 1 mußte der April eben höhere Zahlen bringen. heim 34 980 t und in Rheinau 141 007 t, Fbeln zu Berg 27086.0) 5 4017845 Verkehrszunahme in Nheinau um 5345 t und Ver- d. s. 60 Prozent der für Mannheim ermittelten Rhein zu ral 23980) Agac 922200 0 bFehrsabnahme in Mannheim um 3638 t ergeben Zahl. An dem Verkehr des Mannheimer Hafens Hockar zu Tal 5 338.0 8570 10723.5 einen reinen Verkehrszuwachs unserer ges amten gemessen beträgt der Gesamtverkehr in Fheinau zusammen AI88520.— 312.—1 0 Hafenanlagen von 1 707 t. Macht man die Rech- bloß 5, der Verkehrsrückgang gegen das Vorjahr 657523.5)(197505.0) 8 5 2 Ab 1 7 1 + nung getrennt für den Güterempfang und Versand, aber. IAgtein 2u Berg 22450 88300 24870 221805 80 hat Mannheim im April d. J. 2714 t weniger] Von besonderem Interesse ist füir uns der Koh= en au rel 2 2 1. empfangen, als im gleichen Monat des Voriahrs, lenverkehr, auf den unsere gesamte Industrie 632060.6) 6685375) und 924 t weniger versandt; Nheinau dagegen angewiesen ist. Auch hier brachte der e 6090 k mehr empfangen und 1 350,5 t weniger ver- Iich höhere Zahlen gegen das Vorjahr, während zusammen TIS 500 e Sandt. Auch hier ergibt sich die Schlußfolgerung, der Verkehr der ersten vier Monate d. Is. immer gesamtverkebr n daßß heinau in erhöhtem Maße seinen Bedarf ein- noch beträchtlich hiuter der gleichen Zeit des Vor. annbeim e e eeee deckt. jahres zuriickbleibt. in MannheimRheinau pb) Rheinau Lieht man die ersten»ier Monate(Januar— wurden im April d. J. im ganzen 278 260,5 t[ Ankunft Tonnen Jonnen ropnen Trongen Aprip) dieses Jahres in Betracht, so weisen beide Steinkohlen, Koks und Briketts empfangen. Da- Neln zu Bery eee e Hafen einen Gesamtverkehr von 2261 063,5 t auf. von entfallen auf den Umschlagsverkehr 17575 t, Bbeln zu raf— 1740 630 340 Davon ist 8 Vergleichbarkeit mit dem Vor- 80 daß 275 503 t übrig bleiben gegen 247 541N01 t zusammen 138525.0 Te eA 588040 jahr der Veberschlagsverkehr von Hauptschiff Zu im April 1913. Unsere Häfen hatten also im ge· 5(800.0) Hauptschiff in Höhe von 384 428,5 t abzuziehen, nannten Monat einen Mehrempfang von 28 9615 t Abgang Tonneng fonnen Tonnen Fonnen 80 daß.876 635,0 t verbleiben gegen 2 252 720,5 f zu verzeichnen. Der Kohlenversand(einschl. Kokes 6000 in der gleichen Zeit des Voriahres. Die ersten und Briketts) beruht größtenteils auf dem Um- Bbeln zu Tal vier Monate haben demnach einen Verkehrs-schlagsverkehr. Es wurden im April d. J. 2548,0 t zusammon J eee eeene rückgang unserer Häfen von 370085,5 verladen, davon im Umschlagsverkehr 1831,5 t, 00 Tonnen ergeben. Für diesen Zeitraum bleibt,so daß der Eigenversand bloß 816, t betrug gezen neen I88 19885 umsere Beltauptang bestehen, daß Nheinau an dem 29360 t im April 1012. Mitin war ein Ilinder- 1250.0 Verkehrsrückgang verhältnismäßig weit stärker versand von 2119,5 t vorhanden, der einschließlich] Wannheſm-Rhelnau 414380 689442559 08 beteiligt ist, als Mannheim. Das soll die weitere des Mehrempfangs von 28 961,5 t einen Mehrbe- nach Abzug d. Uber- Untersuchung ergeben. Mannheim empfing trag von 31 081 f ergibt. e—375088.6 2— Kohlenverkehr Mannheim—Rheinau 1914. Die Ueberschlagsziffern in Klammern) Empfang Braunkohlen Steinkohlen, Koks, Briketts(u. Briketts) rhein.-westf. engl. belg. zusammen Abgang Ankunft 1914 1913 1914 5 1913 1914 1913 1914 191¹ 1914 191³ 191⁴ 1913 April 1740%) 6845 2123.0 35940— 10 aene, 16 0. 2408.0 1036.0 5817.5 11505.0 1757.5)(1881.5 Jan./April 1 0 623068.0 5969.0 23800.5— 379.0 576 245.5 652247.5 99350 1910.5 27554.5 30344.5 4 7 2 b) Rheinau(8939.0)(3282.0) April 95 419.0 95307.5 8881.0 9004.5 410.0— 104654.0 104312.0.0 900.0 24806.5 17491.5 Jan,/April—9500 425 404.0 23024.5 42607.5 410.0 400.0 384 364.5 468 411.5 960965 80285 45855.5 57225•0 Mannhelm-Rheinan April 266 996.5 230 942.0 10954.0 17598.5 410.0.0 278 260.5 247 541.5 2648.0 2936.0 30 124.0 28 996.5 „ ee(1757.5 1881.50 Jan./April 18500 10⁴8 472.0 28 993.5 71408.0 410.0 779.0—445990 1420659.0 949 5 9939.0 74 410.0 87 569.5 599. 39. 3382.5) Die Ernte des lahres 1913 im Srossherzogtum Baden. Veber die Ernte des Jahres 1913 werden im neuesten Heft der Statistik des Deutschen Reiches interessante Mitteilungen veröffentlicht, aus denen nachstehende, das Großherzogtum Baden beson- ders interessierende Angaben entnommen wurden. A. Weizen. Im Großherzogtum Baden wurden 1913 43 950 Hektar mit Winterweizen und 17903 Hektar nüt Sommerweizen bestellt. Davon Wur- dlen erzielt 86 904 Tonnen Winterweizen.08 auf den Hlektar und 3412 Tonnen Sommerweizen 1,90 auf den Hektar, zusammen 90316 Tonnen. Die Ernte war besser als der Durchschnitt der Jahre 1903/12, der nur 168 Tonnen für den Winterweizen und 1,62 für den Sommerweizen auf den Hektar betrug. Die einzelnen Bezirke sind in Baden so verschieden. Winterwelzen wurden m Bezirk Mannheim 234 Tonnen auf den Hektar dann kommt Freiburg mit 1,97, Konstanz 180 und Karlsruhe mit.85. Beim Sommer- Velzen stent Maunheim mit 201 ebenfalls an der Spitre. Es folgt Karlsruhe mit 1,60, Konstanz mit 1,46 und Freiburg mit 1,12. Der Reichsdurch- schnitt betrug 1913 beim Winterweizen 2,35 und 1903/12 2,01 und beim Winterweizen 1913 2,39 und 1903/12 2,14. Den meisten Weizen erntete Schleswig-Holstein mit 3,25 und den Wenigsten Bayern und Elsaß-Lothringen mit je 1,74, sowie Ostpreußen mit 1,75 Tonnen auf den Hektar. B. Koggen. Reuterroggen wurde angebaut auf 48 875 Hektar und Sommerroggen auf 1744 Hek. tar. Es wurden geerntet 170 782 Tonnen Winter⸗ roggen 1,80 und 2043 Tonnen Sommerroggen 1,17 Tonnen auf den Hektar. Der Durchschnitt der Jahre 1903/12 betrug beim Winterroggen 1,01 und beim Sommerroggen 1,28 Tonnen auf den Hektar. In den einzelnen Bezirken marschiert Mannheim wieder voran mit 2,05 beim Winter⸗ roggen, dann folgt Karlsruhe mit 1,81, Freiburg mit 1,75 und Konstanz mit 1,46. Beim Sommer- roggen ist die Reihenfolge eine andere: Karlsruhe 1,43, Mannheim 1,37, Freiburg 1,31 und Konstanz 1,04. Der Reichsdurchschnitt betrug beim Winter⸗ roggen 1913 1,92 und 1903/2 171; beim Sommer- roggen 1913 1,34 und 1903/12 1,10. Den meisten Roggen exntete Braunschweig mit 252 und den wenigsten Württemberg mit 1,57 Tonnen auf den Hektar. C. Gerste. 53 978 Hektar trugen 1013 Gerste mit einem Erfolg von 109 620 Tonnen 203 Tonnen auf den Hektar, gegen 1,73 Tonnen im Jahresdurchschnitt 1903/1012. Im Bezirk Mann- heim wurden erzielt 2,30 Tonnen, in Freiburg 2,00, in Karlsruhe 1,04 und in Konstanz 1,73 auf den Hektar. Der Peichsdurchschnitt betrug 1913 2,22 und 1903/2 15 Tonnen auf den Hektar. Die meiste Gerste hatte Braunschweig mit 27/7 und die wenigste Westfalen mit 1,03 Tonnen. D. Hafer. Mit Hafer wurden bestellt 73 870 Hektar mit einem Ertrag von 143 909 Tonnen 1,95 Tonnen auf den Hektar, gegen 1,62 im Jahres- durchschnitt 1903/12. Die Reihenfolge der ein- zelnen Bezirke ist: Mannheim.25, Karlsruhe 2513, Freiburg 1,87 und Konstanz 1,58. Der Reichs⸗ durchschnitt betrug 1913 2,19 und 1903/12.86 Tonnen auf den Hektar. Den meisten Hafer ern- tete Braunschweig mit 2,07 Tonnen und den wenig- sten Württemberg mit 1,75. E. Kartoffeln. 89 600 Hektar wurden mit Kar- toffeln angebaut, die 1 112519 Tonnen lieferten. Auf den Hektar kommen 12,42 Tonnen, gegen 10,43 im Jahresdurchschnitt 1003 bis 1912. Davon waren kranke 29 439 Tonnen 2,6 Prozent gegen 4 Prozent im Jahresdurchschnitt 1903/12. Die Reihenfolge der einzelnen Bezirke ist: Mannheim 13,81, Freiburg 12,01, Karlsurhe 11,98, Konstanz 11, Tonnen auf den Hektar. Der Reichsdurch- schnitt betrug 1913 15,86 und 1908/12 13,24. Die meisten Kartoffeln hatte Mecklenburg- Schwerin mit 19,54 und die wenigsten Württemberg mit 10,56 Tonen auf den Hektar. F. Nlee. Auf 36 488 Hektar wurde Nlee gebaul mit einem Ertrag von 261 104 Tonnen. Das macht 7,17 Tonnen auf den Hektar, gegen 6,88 Tonmnen im Jahresdurchschnitt 1903/2. Die Reihenfolge der einzelnen Bezirke ist: Karlsruhe 7,34, Freiburg 7,02, Mannheim 6,68 und Konstanz 6,65. Der Feichsdurchschnitt betrug 1913 5,63 und 1903.12 2,82 Tonnen auf den Hektar. Den meisten Klee erntete Lippe mit 7,80 Tonnen und den wenigsten Mecklenburg-Strelitz mit 3,76 Tonnen auf den Hektar. G. Luzerne. Luzerne wurde angebaut auf 21 341 Hektar mit einem Ertrag von 201 546 Fog- nen 1,37 Tonnen auf den Hektar gegen 6,98 im Jahresdurchschnitt 1903—12. Die Reihenfolge der Bezirke ist: Konstanz 8,23, Freiburg 7,65, Mann- heim 7,42 und Karlsruhe 5,07. Der Reichsdurch- schnitt betrug 1913 6,62 und 1903—12 6,01 Tonnen auf den Hektar. Die meiste Luzerne erntete Schaumburg-Lippe mit 9,96 und die wenigste Meck- lenburg. Strelitz mit 4,77 Tonnen auf den Hektar. H. Wiesen(Heu, Grummet, Ohmd). àn Wie⸗ sen waren 213 543 Hektar vorhanden, die einen Ertrag lieſerten von 1 195 192 Tonnen 35, 74 gegen 5,32 Tonnen auf den Hektar im Jahresdurchschuitt 1903—12. Die Feihenfolge der einzemen Bezirke ist: Karlsruhe 6,08, Mannheim 3,09, Konstanz 5,93 und Freiburg 3,73. Der Feichsdurchschnitt be- trug 1913 5,25 und 1903—12 4,68 Tomnen auf den Heklar. Die ertragreichsten Wiesen hatte Lippe- Detmold mit 7,66 und die geringsten Anhalt mit 3,20 Tonnen auf den Hektan 5 8 Bergarbeiterlöhne im Ruhrrevier Die Löhne der Bergarbeiter sind im Kohlen- bergbau, entsprechend den Konjunkturverhältnis- sen, Schwankungen unterworfen. Im Ruhrkohlen- revier war im FHochkonjunkturjahr 1900 der höchste durchschnittliche Schichtverdienst mit 4,24 Mark je Schicht der Gesamtbelegschaft und 5,25 Mark(im 3. Viertellahr) je Schicht der unter- irdisch beschäftigten eigentlichen Bergarbeiter, der Hauer(etwa 50 Prozent der Gesamtbeleg- schaft) zu verzeichnen. Mit dem Abflauen der Wirtschaftslage gingen die Löhne bis atf 3,78 M. und 4,52 M. im 2. Quartal 1002 zurück und stie- gen dann auf 4,09 und 6,14 M. im 4. Quartal des Hochkonjunkturjahres 1907. In der folgenden Zeit des Konjunkturniederganges fielen die Löhne bis auf 4,45 und 5,28 M. im 2. Quartal 1909 und er- reichten dann ihren bisherigen höchsten Stand im 3. Viertel des vergangenen Jahres mit 5,2 und 6,56 M. je Schicht. Der Schichtverdienst der Ge- sauntbelegschaft ist mithin im Vergleich zu dem im vorhergehenden Hlochkonjunkturjahre 1907/ ge⸗ zahlten Höchstlohn um 43 Pfg. und im Vergleich zum Höchsflohn im Hochkonjunkturjahre 1900 um 1,18 M. gestiegen; beim Flauerschichflohn betrug die Steigerung 42 Pfg. bezw. 131 M. Infoige des im letzten Viertel 1913 eingetretenen schar- ſen Niederganges der Konjunktur sind die Berg- arbeiterlöhne wiederum gefallen, doch hat sich die Herabsetzung bisher in mäßigen Grenzen gehal- ten, obwohl die Betriebsũberschũsse der Zechen eine recht erhebliche Einbuße erlitten haben. Die Löhne sind im 4. Quartal 1913 um 4 Pig. je Schicht der Gesamtbelegschaft und um 9 Pig. je Hauerschicht gesunken.— Soeben veröffentlicht das Königliche Oberbergamt in Dortmund auch die im 1. Vierteljahr 1914 verdienten Bergarbeit erlöhne. Nach dieser ant⸗ lichen Statistik stellte sich der durchschnittliche Schichtverdienst der Gesamtbelegschaft atif 5,25 Mark(gegen 58 M. im vorhergehenden Quartal und 5,28 M. im 1. Quartal 1913), der durchscimitt- liche Schichtlohn der umterirdisch igten eigentlichen Bergarbeiter, der Hauer(50,9 Prozent der Gesamtbelegschaft) auf 6,5 M.(6,7 bezw. 6,5.) Zu dem angegebenen Schichtyerdienst der Gesamtbelegschaft— es handelt sich um reine Löhne, da alle Arbeitskosten und die Versiche- rungsbeiträge der Arbeiter bereits in Abzug ge⸗ bracht sind; letztere belaufen sich auf 29,6 Pig. je Schicht— tritt noch der Geldwert der den Ar⸗ beitern gewährten wirtschaftlichen Bei⸗ hilfen mit rund 20 Pfig. je Schicht. Die Zahl der durchschnittlich von einem Arbeiter verfahre- nen Schichten belief sich auf 77(80 im 1. Quartal 1913). Die Gesamtsumme der im Oberbergamts- bezirk Dortmund gezahlten Bergarbeiter betrug 164 Mill. M.(gegen 159,85 Mill. im 1. Quartal 1913). Insgesamt waren durchschnittlich 407 512 (396 768 im 4. Quartal 1913) Arbeiter beachäftint, ..oo eAQ JJ—— ů ů ů———B— —————2—. ——————˙———— —.. 0 0 — —— Bank- und Börsen- die Mit Stag, den 16. Juni 1914 General⸗Aufeiger.— Fadiſche Reueſte Rachrichten.(Abendblatt) 7. Sette. Sel. Frankfurter Eflektenbörse. Frankfurt a.., 16. Juni. Auf die Ge- gtaltung der Tendenz der heutigen Börse Wirkten 1 Ereignisse etwas nachteilig ein. jubehagen verfolgt man die Nachrichten aus Albenien sowie auch aus Griechenland und der Tabakaktien ent dag der neu beigetreten sind im Laufe des letzten Ge- Türkei. Das Geschäft bfieb im allgemeinen wie⸗ der sehr ruhig. Der New/ Vorker Tkt blieb auf cke Tendenz einflußlos. Mit Befriedigung nahm man Notiz von den Berichten über den Roheisen- markt in den Vereinigten Staaten. In Montan- wWerten sind die Umsätze jedoch bescheiden, da auch Nachrichten die besagen, daß in der heimischen Montan-Industrie das Geschäft zu wünschen Übrig läßt, Phönix behauptet. Gelsen- kirchen schwächten sich etwas ab. Die Umsätze in Canada sind etwas geringer bei belhlaupteter Tendenz. Banlen sind nur unwesentlich verän- dert. N 8 55 tendierten unter dem Eit + itischen unruhigung nach unten. Heimische Nanit portwerte behauptet. Staatsbahn schwach, 14056 Prozent. Schiffahrtsaktien erfuhren mäßige Ab- schwächung. Elektrowerte vernachlässigt. Lloyd schwächer. Auch am Rentenmarkt war das Ge- schäft still. Die Kurse zeigten im allgemeinen markt für Dividendenwerte sind vereinzeſte Kurs- markt für Dividendenwerte sind vereinzlte Kurs- abschwächungen zu verzeichnen. Auch im weiteren Verlauf blieb das Geschäft still. Die ausländischen Börsen brachten keine g. Von den chemischen Werten stellten sich Höch- ster 5 Prozent, Bad. Anilin 1 Prozent niedriger. Scheideanstalt 600 bez. Maschinenfabriken schwäã-⸗ cher. Dürkopp verloren 3 Prozent. Mannesmann- röhren notierten 199,25 exkl. Bezugsrecht. Die Börse schloß bei stillem Geschäft und behaupte- ter Tendenz. Es notierten: Kredit 180586, Diskonto 186,5, Dresdner 148,50, Staatsbahn 149,50, Lom- barden 18,25, Baltimore 91,25, Phönix 23598. Privatdiskont: 284—3 Prozent. Vom 17. ds, an gelangen Aproz. Schuldverschrei- bungen der Nassauischen Landesbank in Wies- baden, Ausgabe 26, unkündbar bis 1923, zur No- Lieſerung per Kasse in definitiven Stük- ben. Zinsen vom I. April 1914. Berliner Effektenbörse. Berlin, 16. Juni. Von der heutigen Börse ist bei fast vollständiger Verödung der Umsatz- gebiete nur wenig bemerkenswertes zu berichten. Ein irgendwie erhebliches An t machte sich nicht geltend, soweit aber Umsätze zustande kamen, waren nahezu ausnahmslos bei Feststel- zung der ersten Kurse kleine Abschwächungen zu konstatieren. Um& Prozent stellten sich Oberschlesische Eisenindustrie niedriger, weil die gestern bezüg- lich des Papieres umlaufenden Fusionsgerüchte keine Bestätigung gefunden haben. Allgemeine Elektrizitätsaktien verloren 1 Proz. Türkische rechend den Wiener Rückgän⸗ gen 1% Proz. Eine verhältnismäßige feste Hal- tung bekundeten Russenwerte, wovon Banken an Petersburg eine Stütze hatten und NMaphta 2 Proz. wegen der Besserung der Naphtapreise anzogen. Hohenlohe konnten im Verlust Proz. über ihren gestrigen Schluß steigen. Im übrigen blie- ben die Kurse im Ultimoyerkehr unverändert. Im kreien Verkehr wurden die Aktien von Ohle's Erben um etwa 14 Proz. gegen gestern niedriger notiert; sie wurden nämlich zu 81 Proz. unigesetzt auf Grund der gestrigen Mitteilung des Auf⸗ sichtsrats, wonach die Verluste sich noch wesent⸗ lich höher herausstellen werden, als man bisher annahm. Tägliches Geld ca. 2 Proz. Bis zum offiziellen Schluß war der Verkehr äußerst lustlos. Soweit Umsätze stattfanden, geschah dies unter weiterer Abbröckelung der Kurse. Ohle's Erben notierten amtlich 84. Hendel und indusbrie. Deutschlands Aussenhandel im Mai 1914. Berlin, 15. Juni. Nach dem Maihefte 1914 der monatlichen Nachweise über den aus- Wärtigen Handel Deutschlands haben betragen im Mai 1914 die Einfuhr 6057 000 To. (gegen 5 933 330 im Mai 1913), die Ausfuhr 6089 804(gegen 5 770550), im jahre 1914 die Einfuhr 27 44 51 To.(gegen 27 083 007), die Ausfuhr 30 389 576 Jo.(gegen 30 303 132). Die Werte erreichten(in Millionen Mart) im Mai 1914 in der Einfuhr 903,0 an Waren, sowie 16,2 an Gold und Silber(gegen 873,7 und 20,6 im Mai in der Ausfuhr 880,7 an Waren, sowie 10,3 en Gold und Silber(gegen 820,7 und 5,1 im Mai 1913), im Jahre 1914 in der Einfuhr 4503,1 an Waren sowie 107,7 an Gold und Silber(gegen 2570, und 134,2 im Mai 1913), in der Ausführ 4249, an Waren sowie 41,8 an Gold und Silber (gegen 4136,4 und 46,5 im Mai 1913). Verbandstag der Detailgeschäfte der deutschen Textilbranche. Stuttgart, 15. Juni. Im Landesgewerbe⸗ museum fand heute die 8. ordentliche Hauptver- sammlung des Verbandes deutscher Detail- geschäfte der Textilbranche statt. Der I. Vor- sitzende des Verbandes Karl Sälzer-Hannover be- grüßte die Erschienenen, insbesondere die Ver- Keter der staatlichen und städtischen Behörden Reg-Rat Schüle von der Kgl. Zentralstelle für Ge- werbe und Handel und Rechtsrat Dr. Frank als Vertreter der Stadt, außerdem die anwesenden Vertreter verschiedener deutscher Handelskam- mern. Nachdem der Vorsitzende ein Hoch auf den Kaiser, die deutschen Bundesfürsten ausge- bracht, begrüßte Reg.-Rat Schüle die Tagung namens des Ministeriums des Innern und der Zen- tralstelle. Bei der großen Textilindustrie Würt⸗ tembergs für das ganze Land bringe die Regie- rung 5 Hauptversammlung der Textilbranche ein besonderes Interesse entgegen; die schöne Aus- stellung, die heute eröffnet worden sei, illustriere dieses Gewerbe am besten. Nachdem Rechtsrat Dr. Frank auch noch die Grüße und Wünsche der Stadt zum Ausdruck gebracht, begrüßte Kauf⸗ mann E. Fetzer die Tagung namens der Stuttgar- ter Handelskammer und des Handelsvereins. Stagdtrat Kötting-Freiburg sprach für die Handels- kammern Freiburg und Mannheim. Der Ge⸗ schäftsfünhrer des Verbandes Dr. Grunow-Ham- burg erstattete hierauf den Tätigkeitsbericht für dlie Jahre 1913/14, aus welchem hervyorzuheben ist, Verband 2. Zt. 4200 Mitglieder zählt: en kaum verändert. Trans- schäftsjahres 339 Mitglieder; während ca. 180 wegen Geschäftsaufgabe usw. aus dem Verband ausschieden. Auch im übrigen bedeuten die beiden letzten Geschäftsjahre für die Erstarkung der Organisation einen Gewinn. Der Bericht machte daun Mitteilungen über die verschiedenen Ein- richtungen des Verbandes, die Rechtsauskunfts- Stelle, das Einkaufskontor, die Versicherungsabtei- lung; berührt wurde auch die Sozialpolitik, wobei betont wurde, daß das Unternehmertum sich weni⸗ ger gegen das Ziel und die Richtung dieser Wirke⸗ samkeit wende, als vielmehr gegen die Hast, mit welcher der Staat immer wieder neue sozialpoli- tische Probleme in Angriff nehme. Dann be⸗ schäftigte sich der Verband noch mit den Kon- ventionen der Fabrikanten. Erwähnt wurde auch, daß sich der Verband von jeher für die Errichtun- gen von Verkäuferinnenschulen eingesetzt und daß er eine Denkschrift über die Fortbildungsschule von Verkäuferinnen an die zuständigen staatlichen Stellen eingereicht hat. Zu beklagen sei die Aus- dehnung, welche die Sonderrabatfe in der letzten Zeit auch in den Detailgeschäften der Textil- branche gefunden habe. Ein Antrag von Buring- Zwickau, an den Reichstag eine Eingabe zu rich- ten betr. Abänderung der 5 137 und 138 à der .-O.(Beschäftigung der Verkäuferinnen an Samstagen) wurde dem Vorstand zur weiteren Verfolgung überwiesen. Die Wahlen ergaben die Miederwahl der seitherigen Ausschußmitglieder, sowie die Zuwahl von 4 neuen Mitgliedern, um welche der Ausschuß verstärkt worden war. Die nächste ordentliche Hauptversammlung wird um Pfingsten 1915 in Dresden abgehalten werden. Schenck& Liebe-Harkort.-., Düsseldorf. r. In der Montag abgehaltenen Generalversamm- lung waren 9 Aktionäre mit 1304 Stimmen ver- treten. Eine Dividende gelangt bekanntlich nicht zur Verteilung. Auf Anfrage teilte die Verwal- tung mit, daß das ungünstige Geschäftsergebnis auf eine Feihe nicht vorherzusehender Verluste zurückzuführen sei, die sich aus der Fusion mit der Tillmannschen Eisenbau.-G. in Remscheid ergaben. Den Vorteil aus dieser Verschmelzung hätten lediglich die Aktionäre der Tillmannschen Gesellschaft gehabt. Die Auregung, die Bilanzie- rung eingehender vorzunehmen, könne die Ver- waltung aus Zweckmäßigkeitsgründen zunächst nicht Befolgen, weil man sich mit dem Gedanken beschäftige, einen Ieil der übernommenen Betriebe wWieder zu verkaufen. Fabrik nietloser Gitterträger.., Düsseldorf. r. In der Montag abgehaltenen Generalver- sammlung waren 38 Aktionäre mit 884 000 Mark Akctienkapital vertreten. Von einer Aktionär- gruppe War der Antrag gestellt worden, das Unter- nehmen zu liquidieren, da es sich in der jetzigen Form doch nicht lebensfähig erwiesen habe oder aber den Versuch zu machen, die Gesellschaft auf breitere Grundlage zu stellen. Dazu bemerkte die Verwaltung, auch sie habe die Ueberzeugung, daß auf der jetzigen Grundlage ein erfolgreiches Arbeiten, das für das hohe Aktienkapital eine ent- sprechende Verzinsung bringen werde, nicht mög⸗ lich sei. Infolgedessen habe sie mehrere andere Patente zur Herstellung nietloser Gitterträger er- worben und sie habe mit der Firma Wecks u. Co., Maschinenfabrik in Oberhausen ein Abkom- men auf Fusion getroffen, wonach diese Firma auf die Fabrik nietloser Gitterträger übergehen Werde. Nach längeren Erörterungen wurde mit 582 gegen 197 Stimmen die Auflösung abgelehnt und die Verschmelzung genehmigt, von der sich die Verwaltung große Vorteile verspricht. AG. für Anilintabrikation Herlin- Treptow. Die Hauptvwersammlung der bekanntlich zum Ludwigshafen-Elberfelder Konzern gehörenden Oesellschaft vom 2. Mai d. Is. hat wie berichtet, die Erhéähung des Aktienkapitals um 14 Mill. auf 19,80 Mill. M. durch Ausgabe von 5800 Stück neuer vom 1. Juli ds. Js. ab dividendenberechtig- ter Aktien beschlossen. Die Aktien wurden von einem Konsortium unter Führung der Deutschen Bank übernommen, das die alten Aktionäre jetzt auffordert, ihr Bezugsrecht bis einschl. 18. Juli d. Js. zum Preise von 107 Prozent auszu- üben. Auf je nom. M. 2500 alte Aktien können bekanntlich nom. M. 1000 neue Aktien bezogen werden. Bei der Anmeldung hat sofortige Bar- zahlung zu erfolgen. Rasches Anwachsen der Sperrplatten-⸗ Imustrie. O. Es stimmt die Vertreter des deutschen Holz- Handels bedenklich, daß die Sperrplattenindustrie, die aus kreuz und quer mehrfach verleimten dün- nen Hölzern, Platten für die Möbelfabriken als Ersatz für die bisher benutzten Massiv- und Fül⸗ lungshölzer hergestellt, im letzten Jahre eine unge- sunde Ausbreitung erfahren hat, wodurch der Sägemühlenindustrie viele Aufträge entgehen. In Deutschland und Rußfland sind etwa 30 neue Fa- briken entstanden, die weit über das Bedürinis Hinaus Sperrplatten herstellen und häufig, was am schlimmsten ist, schlechte Fabrikate liefern. In- kolge des steigenden Wettbewerbs sind, nament⸗ lich seitens der russischen Unternehmungen, in letzter Zeit so billige Preise für die fertigen Sperr- platten gefordert worden, daß die Pentabilität die- ser jungen Industrie in Frage steht, wenn nicht bald Gegenmaßregeln getroffen und Preiskonven- tionen oder gemeinschaftliche Verkaufskontore unter Einbeziehung der russischen Unternehmun⸗ gen errichtet werden. VWerkehr. Internationales Jebereinkommen über den Eisenbabhnfrachtverkehr. B. C. Karlsruhe, 15, Juni. Nachdem sich der Deutsche Handelstag schon vor einiger Zeit eingehend in seiner Verkehrskommission mit einem vom Reichseisenbahnamt ausgearbeiteten Entwurf eines internationalen Einkomniens über den Eisen- bahnfrachtverkehr und den hierzu von seinen Mit⸗ gliedern eingegangenen Anträgen befaßt hatte, nahm dieser Iage der Ausschuß des Deutschen Handelstages auf seiner Tagung in Lübeck noch- mals zu dem Uebereinkommen Stellung. Auf Vor- schlag des Berichterstatters, Generalsekretar Dr. Soetbeer-Berlin, nahm der Ausschuß die Vor- schläge der Verkehrskommission an. Unter diesen Vorschlägen sind hauptsächlich folgende hervor- zuheben: Tariferhöhungen und andere Erschwerun- gen der Beförderungsbedingungen sollen frühe⸗ stens 6 Monate nach der Veröffentlichung in Kraft treten. Frachtzuschläge sollen nicht erhoben wer⸗ den, wenn hinsichtlich der unrichtigen Angaben, der Ueberlastung und der Außerachtlassung der Sicherheitsvorschriften kein Verschulden des Ab⸗ senders vorliegt. Die Bestimmung, daß für Sen- dungen, die zu Ausnahmetarifen befördert werden sollen, Vorausbezahlung der Fracht verlangt wer⸗ den soll, ist zu streichen. Der Zinsfuß für die zu viel erhobenen Frachtbeträge und für Entschädi- gungsbeträge soll 6 Prozent betragen. Bei Be- förderungshindernissen soll die Elsenbahn auel den Empfanger benachrichtigen. Die Eisenbahn soll für die Benutzung eines Hilfsweges bei Be⸗ förderungshindernissen keine Mehrfracht erheben dürfen. Falls dies nicht zu erreichen ist, soll die Benutzung eines Hilfsweges nur dann gestattet sein, wenn das Beförderungshindernis durch Um- stände, welche die Eisenbahn nicht zu vertreten hat, herbeigeführt ist. Der Empfänger soll berech- tigt sein, von der Eisenbahn die Bescheinigung über Beschädigungen, Manko oder Fehlen von Kolli auf dem Frachtbrief zu verlangen, In Min- derungs- und Beschädigungsfällen sind unbeteiligte Zeugen oder Sachversfändige und, wenn möglich, auch der Verfügungsberechtigte zuzuziehen. Die Eisenbahn soll hinsichtlich der mit der Beförde- rung in offenen Wagen verbundenen Gefahr, wenn nicht für jeden daraus entstandenen Schaden, 80 doch außer für auffallenden Gewichtsabgang und für den Verlust ganzer Stücke auch für die Dieb- Stähle haften. Die Frist für die Erhebung von Entschädigungsansprüchen wegen Ueberschfeitung der Lieferfrist soll sechs Wochlen betragen. Bleibt die Frist von 14 Tagen, so sollen für die Beibrin- gung der Beweisstücke weitere vier Wochen zur Verfügung steken. Es ist für eine angemessene Festsetzung des Umrechnungskurses Sorge zu tragen. Er soll für die von der Eisenbahn zu leistenden Zahlung derselbe sein, wie für die an die Eisenbahn zu leistenden Zahlungen. Wsrenmöärkte. Manmnheimer Produktenbörse. Die Verteilungspreise für Zusammenladungen von Getreide wurden für die Zeit vom 16. bis 30. Juni in Markt per 100 kg festgesetzt wie folgt: Weizen 22,30, Roggen 18,25, Braugerste 18,25, Futtergerste 14,.—, Mais 15,30, Hafer 18,50, Treber engl. dunkle und Mixed 11.—, desgl. helle 11,50, desgl. nordamerikanische 12,5. Landesproduktenbörse Stuttgart. Börsenbericht vom 15. juni 1914. Die anhaltend günstigen Ernteberichte von Amerika wirkten Weiter verflauend auf den Ge- treidemarkt und waren die Angebote aus diesem Lande besonders für spätere Monate billiger. Das schlechte Wetter in Deutschland, welches für den „ sehr nachteilig ist, blieb ohne Ein- uß. Auf heutiger Börse war wenig Geschäft und wurden nur kleinere Posten effektive Weizen und Mais umgesetzt. Wir notieren per 100 Stuttgart Getreide und Kassa je nach Qualität Kilogramm frachtparität Saaten ohne Sack netto und Lieferzeit. Weizen, württemd. 20.50—21.50 Gerste, fränkisohe 00.00—00.00 55 ſränklsch. 20.50—21.50„ ungarlsoh. 00.00—00.00 55 bayerlsoh. 21.00.—22.00„ Moldau 00.00—00.00 5 Rumünler—.—„ Anatoller 90.00—00.00 5 Ulka 23.00—23.75 Kallf. pr. 00.00—00.00 „ Saxonska 23.50—24.00 Futtergerste 15.25—15.50 7 Azims 23.00—23.50 Hafer, Württemb., 5 Nowr.-Az. 00.00—00.00 je naoh dualität 18.0019.00 5 Walla-W. 00.00—00.00 Hafer, Amerlkane 5 Laplat., ſe russisoher—.— nach dual..00—00,00 Kals, Laplata 16.50—17.00 55 Kansas II 23.75—24.00„ Mixed 00.00—00.00 „ Vallforn. 00.00—00.00]„ Vellow 00.00—00.00 5 Austral. 24.25—24.50]„ russisoh 00.00—.00.00 Kernen, 20.50—21.50]„ Donau 00.00—00.00 Oinkel, 14.00—15.00 Kohlreps 00.00—00.00 Roggen 60.00—00,00Tafelgrles 33.25—34.25 „ kusslscher 00.00—00.00 Mehl Nr. 0 33.25—34.25 Gerste, württemb. 00.00—00.00]„„ 1 32.25.—32.75 „ Pfälzer 00.00—00 00][„„ 2 31.25—31.75 „ bayerlsch. 00.00—00.00„„3 29.75—30.75 „ Tauber 00.00—00.00 4 26.25—27.25 ** Rehl mit Sack, Kasea mit 1%(Skonto,(Wurttb. Morken). Klele 10 0010.50 Mk. netto Kasse ohne Saok. Aufnahme der Getreidevorräte in Württemberg. Zum Reichsgesetz vom 20. Mai 1914 über die Aufnahme von statistischen Erhebungen der Vor- räte von Getreide und Erzeugnissen der Getreide- Uilillerei ist jetzt die Vollzugsverfügung der Württ. Reg. erschienen. Danach hat sichſdie Auf⸗ nahme, die bekanntlich die erste dieser Art im deutschen Reich ist, auf die Getreidevorräte jeder Art einschließlich Meng- und Misch-Getreide, Hafer, Gerste, Mais, sämtliche zur mensch- lichen Ernährung dienenden Mehlsorten einschließ- auf Futtermehl und Kleie aller Art zu erstrecken. Als Getreidevorrat ist nicht nur das ausge- droschene Getreide, das noch in Scheunen lagert, anzusehen und nach dem CKörnerertrag 2u schätzen, Für die Aufnahme der Vorräte kom- men in Betracht die landw. Betriebe mit 5 und mehr Hektar landw. benützter Fläche, ferner die einschlägigen gewerblichen Betriebe(Müllereien, Nährmittelfabriken, Mälzereien, Malzfabriken, Branntweinbrennereien, Brauereien, Hefefabri- ken usw.), sodann die in Betracht kommenden Handels- und Verkehrsbetriebe und auch die Vorräte von Kommunen, von Eisenbahnen, Zoll- niederlagen usw. Die Aufnahme erfolgt mittels Zählkarten, auf denen die Betriebsinhaber die in der Nacht vom 30. ſuni zum 1. juli ds. Js. in ihrem Gewahrsam befindlichen Vorräte anzugeben haben. Die Ortsvorsteher haben die Zählkarten spätestens bis zum 15, juli an das Statistische Landesamt in Stuttgart einzusenden, welches das gewonnene Material prüft und zusammenstellt. Die den Gemeinden durch ihre Inanspruchnahme bei der Erhebung erwachsenen Kosten sind von der Gemeindekasse zu tragen. Berliner Produktenbörse. Berlin, 16. Juni. Die Umsätze am Ge- treidemarkt waren heute wieder sehr gering, in⸗ kolge niedrigerer Notierungen an den amerika- nischen und europäischen Märkten und des an- haltend heißen Wetters. Die Tendenz war an- fangs sehr matt. Später trat besonders in den späten Sichten eine kleine Befestigung auf, jedoch blieben die Preise bedeutend unter dem gestrigen Schluß. Hafer, Mais und Rüböl gänzlich ver- nachlässigt. Wetter heiß. Tahlnzeegseimstellsenagen und Kon⸗- * Kkurse. EAomkurse in Deutschland. Bergen: Kaufmann Fritz Hoth. Bischofs- Werda: Instrumentenhändler Gustav Emil Rö⸗ der. Brake: Gastwirt johann Peter Gristede, Chemnitz: Wollwarenhändler Oswin Franke. Köln: Gewerkschaft Graf Gleichen. PFlens- burg: Zigarrenhändler Arnold Lamp. Frank⸗ kurt a..: Boreas, Kältemaschinen-Gesellschaft lich Sraupen, Gries, Flocken und Grütze, sowie] abge I. b. H. i. Liqu. Gelsenkirchen: Tapeten- niker Ernst Hetzheim. Halle: Schwerzen Quarz Porphyrwerke, G. m. b. H. Helm⸗ stecdt: Kaufmann Hermann Knabe. Leip⸗ 2z ig: Kaufmann Max. Albert Lahl; Handelsfrau Jacheta Neumann, Partiewarengeschäft. Magde- burg: Magdeburger Holzkonfor, Holzwollfabrik und Goldemann, G. m. b. H. Neuß: Brauereidirektor Oskar Schulz. O1⸗ bernhau: Tapezier und Möbel Aktsinhaber Rudolf Max Weise. Plauen: Ernst Bruno Pfeifer. Radeberg: Gasthofsbesitzer Ernst Emil Fischer. Reichenhall: 841 eschäftsinhaber Florian Fembacher. Rochlitz: leischer Curt Martin Geißler. Rottweil? Wilhelm Jauch, Elektrotechniker. Rüstrin- en: Fuhruntern. Aug. Schubert. Schwein⸗ fu rt: Kaufmann Karl Stumpf. Waiblingen: Metzgermeister Wilhelm Wais. 1 Letzte Handeisnachrichten. Mannheimer Ettektenbörse. Mannheim, 16. Juni. Heute wurden um⸗ gesetzt: Benz-Aktien zu 177%, Bad. Brauerei- Aktien zu 57.50% und Süddeutsche Draht- industrie-Aktien zu 115.50%. Bad. Assekuranz- Aktien stellten sich: 1850 G. 1875., Karls- ruher Nähm. Haid u. Neu 311 G. und Zucker⸗ fabrik Frankenthal Aktien 410 G. Pfalz. Nähm. und Fahrräderfabrik-Aktien blieben zu 168% er⸗ hältlich. 5 4* b. Frankfurt a.., 16. Juni. In den Ge- neralversammlungen der Frankfurter Lo- daran anschließenden des Elektrizitäts- werks Homburg v. d. H..-., die von der erstgenannten Gesellschaft kontrolliert wird, wur⸗ den die Regularien genehmigt und die Diyidende auf 5 Prozent(i. V. 4% Proz.) begw. wieder 4 Prozent festgesetzt. Die ausscheidenden Auf⸗ sichtsratsmitglieder wurden wieder und für beide Gesellschaften folgende Herren neu gewällt: 1985 Audreae jun., Berlin, Friedrich Eugelmanu, rankfurt a. M. Swend-Age-Faber, Berlin, Hein- rich Hoff, Koblenz und Dr. jur. Karl Mathes, Stuttgart. r. Düsseldorf, 16. Juni.(Von uns. Düss. Corresp.) In der heutigen Mitgliederversamm- lung des WalzdrahtVerbandes wurde die Abrechnungsfrage, die noch einen Differenzpunkt zwischen den einzelnen Gruppen des Verbandes bildet, behandelt. Obgleich man auf dem Wege einer Verständigung ist, wurde eine volsstaheg befriedigende Lösung der Frage noch nicht ge- funden. Die Verhandlungen werden zunächst in Kommissionen fortgesetzt. In etwa 14 Tagen soll eine neue Vollversammlung stattfinden. erloh, 16. Juni.(Von uns. Düss. Corresp.) ie heutige Mitgliederversammlung der Finkenberg.G. für Portland- Zement und Vasserkalkfabrikatien in Ennigerlohl setzte die sofort zahlbare Dividende auf 4%(i. V.%) fest. Die Verwaltung äußerte sich über die Aussichten, daß die Lage der Ge- sellschaft nach jeder Richtung hin gesund sei, daß aber die Entwicklung naturgemäß im engsten Zu⸗ sammenhang mit dem Gedeihen des Nheinisch- Westfälischen Zementverbandes aphänge. Die Po- sition des Verbandes würde erschwert durch die zahlreichen Neugründungen, welche das Syndikat zu Kampfmaßnfimen zwingen würden. wWW. Berlin, 16, Juni. Die Niederlausit- z2eT Kohlenwerke verteilen nach 202 Mark Abschreibungen(gegen 1 825 535 M. i.), bei weiteren erheblichen Rückstellungen und unge⸗ fähr dem gleichen Gewinnvortrag Wiederum 12 Prozent Dividende. Zur Tilgung der Kosten für Neubauten wird der Fonds um 4 Millionen erhöht. W. Berlin, 16. Juni. Bankazinn 288 Mark, Australzinn 284, Elektrolytkupfer 129,50 M. Alles übrige unverändert. Berlin, 16. Juni. Entgegen der kürzlichen Anschauung, nach welcher es zu neuen Verhand- lungen für ein Röhrensyndikat noch 2 krün sei, so daß eine einberufene Sitzung wieder sagt werden mußte, ist jetzt erneut, wWie die Erkf. Zig. erfährt, für den 19, ds. Mts. eine Zu-⸗ sammenkunft in Düsseldorf in Aussicht genonmmen, zu der der Verhandlungsleiter, Herr Poensgen- Düsseldorf(Phönix-.), bereits die Einladun- gen versandt hat. W. Wien, 16. Juni. Die Einnahmen der Mazedonischen Eisenbahn betrugen in der Zeit vom 21. bis 27. Mai 1914 54 484 Fr. weniger 10501 Fr. und seit dem 1. Januar 1914 459 C00 Fr., weniger 174 502 Fr. IJParis, 16. Juni. In Cherbourg ſraf gestern der deutsche Ozeandampfer„Kronprinz Wilhelm“ aus New' Vork ein. Er rachte in kleinen Päckchen eine Ladung von 30 MiIL. Frs, in Gold. Die Ladung ist für französische und andere europäische Banken bestimmt. W. Konstanfinopel, 16. Juni. Die Ge⸗ samteinnahmen der auatolischen Eisen- bahn betrugen in der Zeit vom 21. bis 27. Mai 1914 250 943 Dollar, mehr 35 873 Pollar und seit dem 1. Januar I. Is. 4 661 368 Dollar, weniger 303 264 Dollar. r. Euni Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst und Feuilleton: Dr. Victor Eckert: für Lokales, Provinziales und 8: Richard Schönfelder; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe. kür den Inseratenteil und Gesch hes: Fritz Joos; DOruck und Verlag der 5 75 Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. empfiehlt ſich der tägl. Gebrauch der durch 1512 1 Wirkung Ff ie ſi ur unerreichten Myrrholinseife ihren Gehalt an edlem Myrrholin mit ſeinen antiſeptiſchen, heilend., neubildenden Eigenſchaften ſeit 20 Jahren als einzig⸗ artige Toilette⸗Geſundheitsſeife bewährte, Stück 50 Pf. überall erhältlich. 2368 händler Friedrich Kleinschlömer. Greiz: Iech?- kalbahn.-G. in Frankfurt aà. M. und den 051 83 8. Seite. General Anzeiger. Budiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Dienstag, den 16. Juni 1 Furszettel des„Mannheimer General-Anzeiger, Badisehe Neueste Nachriehten“. Mannheim, 18. Juni Glgenen Stadtanlelhen. 4½ Bad, Anll.- u. Sodu- 3½% Frelburg l. B. 85.10 8 fahrlk Serle B 100.10 8 3½ Heldelbg. v. J. 1903 85.— 6 Br. Klelnleln, Hdlb 97.— 8 4 Karlsruhe v. J. 1907 94.20 60%5 Burg. Brauh., Bonn 100.— 8 3 Karlsruhe.J. 1995 83.80 4½0% Fürstenberg-Olig. 100.— 8 4% Lahr v. Jahre 1902 84 50 6 2* Ludwigshafen 102.— 0 „ V. 1908 94.— 0 85.— 8 97% MHafnt, v. J. 1914 102.70 6 4 Gannk, Oblig. 1912 96.30 6 4. 77„ 1907 85.— 4„„ 1906 85.— 0 4„„ 1901 88.— 8 %„„ 1865 88.50 6 31 1 87.— 8 FVkddddd 1888 88— 0 ,„„ 1904 86.50 0 *⁹ 1905 86.— 8 5½ Plrffes. ufkb. 1908 84.— 6 i Wiesloch v. J. 1905 91.50 0 Pfandbriefe. 4% Rh. Hyp.-Bank un- kündbbr 1902 94.40 bz 2% RR, Hyp.-B. versch, 4 40 5z 5 Komm. 85— bz Hisenbahn-Oblig. 4% Oberrh. Eleb.-des. e A. Selllndustr. Kbokzandar 105)/, 8850 6 % Bad..-G, f. Rhein- Sohlft..Ssetransp. 87.20 6 ½ Bd. Anll.- u. Sodatb, 100.25 6 92.½ 8 4½ Gew. Orlas z. Nebra rllokzahlbar 102% 4% Heddernh. Kupterw. 94.— 0 99.— 0 5 Herrenmühle denz 96.— 8 % Kosth. Cell.-.Papl. 95.— 8 495 Mannhelm. Dampt- sohleppsohſtfahrt 94 50 8 4½ Mannhb. Lagerhaus- desellschaft 84.— 8 4½ NMasohinen- u. Arma- turfabrik vorm, Klein, Sohanzlin& Becker in Frankegthal 93.— 0 4½ Oderrh. Elektrizit.- Werke Karlsruhe 92.— 0 4½ Pf. Cham.- u. Ton- Werk-.-., Eisenb. 100.— 8 4½ Pfälz. Mühlenwk. 98.— 8 4½ Rhsoh. v. Fendel 98.— 8 41%5 Sohuokert-Odligat. 95.— 6 3ů—3.588..-.Zellstoff- fabrik Waldhof dei Pernau in Llvland 92.75 8 4% H. Sohlinok& Cle. 95.50 8 4½ Speyr. Brauk..-G. 34.— 6 4% Speyrer Zlegelw. 4½ Südd,Drahtindustr. 4½% Tonw, Offsteln.8. Dr. H. Losson, Worms 4½ Zellstoffb. Waldhof 4½ Zellstoffabr. Wald- hof 1 Aktlen. Banken. Brief Geld Brlet 1 ——— annh. Lagerhaus—— 100.— VVVVVTTVcc bialr eppobBr. 184— cl. FHeeeugge 10 Adein,CredfteBank—— 78 f eletnran: 1875 4680 Bdein. Hyp.-BZank——.— Bad. Assekuranz Sügdeutsche Bank Continental Vers.—.— 850.— Südd. Diso.-Ges 111.——Kanah. Versloher—.— 950.— Aannen— 113⁰ 5 tt. Trsp.-Vers..— Hellbr. Strassenb. 68, 1 1 5.-G. f. be—.— 177 5 Bad. Aull.- u. Sodaf.—.=Benz& Cle. m.— Obem. Fbr.Goldenb.—— 232.50 Dingler'sche Ra⸗ Jorein ohem. Fabr. 300——.— gohlnenfabrik— 10 Tereig B. Oeſtabr.—.— 173.25 Emallw. Malkamm. 8350—.— Mestereg..-.St.—.— 182 50 Ettiinger Spinnerei—.— 113.— 123„ Vr.—— 99.— fH. FuohswWfg. Habig. 137.——.— nranerelen. Badlaohs Brauerel—.— 87 50 Südd. Kabw. Frkf.—.— 110.— Durt. Hof vm.Hagen—— 241.—Karlsr. Maschbau—— 180.— Blohhaum-Brauer.—— 111.— KMähmf. Hald& Meu—— 311— Br. Ganter, Frelbg.—.— 90— Kosth. Cell.-.Papf.—— 100.25 Kleinlein, fiedelbd.—.— 203.— Uh. Gummi- u. A8b.—.— 158.— Homb Messersochm,—.— 58— Hasohfbr. Badenla—.— 125.— Eudwuh. Aktlendr.—.— 248.——— Hunghk. Aktlenbr.—— 141.—PfAtz. Muhlenwæ.—.— 150.— Branerel Sinner—— 240.— Pf. MAhm. u. Fahrrf. 168.——.— Be, Hohrbal, Haldg.—— 180.— Portl.-Zem. Hülbg.—.— 147— „ Sohwartr, Spey.—.— 119.— Rh. Schuckert-G8.—“ 140 . Lein,„— 6940 fl. Sohllack 4 ble.—— 131.— „ Stordn,„— 42.— Sudd. Drabt-Ind.—— 115.50 Merger, Mormes—— 60.— Unionw. vm. Stookh. 148.——.— Fals. Prosahefen- Ver. 900 ZlegeſW.—— nuc Spritfabrik.—— 240— peyr.„—— Nransport u are e Zeltsto aldhof—— 7755 1Te beee, Zuekert. Waghäus. 218——.— Zuokerf Frankent.—— 419.— u. Sestransport 80— Inländlische Effektenbörsen. Frankfurt, 16. Junl. Schlusskurse. 15 18 262.— 261.% 163.— 166. 112.— 112.— Alumlnſum ſteun. Asohbg. Buntpapfb. „ Maschpapf. A. Bod..-G. Berlin 8 Südd. Immob.-des. 57.80 57.90 Arun& Bllfinger 2 NMayss& Freytag Elohbaum Mannh. Frkf.(Henninger) do. Pr.-Aktlen Herkules(Cassel) Hannhelm. Akt.-Br. Parkakt. zwelbr Tucher Freih v. Meltx, Sonne, Spey Blel-u. Silbh, Braub. Bad. Anllinfabrik Oementw. Hoſdelb. Oemontf. Karlstadt Ohem.Werkealbert Ch. Ind. Goldsohm, Chem. Fabr. Grlesh. D. Gold-.Sllb..-A. Farbwerke Höchst V. ohem. Fbr.annh. Holzverk.-Industr. Hutgerswerke Ultramarinfor, V. Wogolln Bussfabr. Slüdd. Drahtind. Ah. Akkum.-Fbr. Berl. Eloktr.-des. Allg. Zergmann-Werke Brown, Boverfi&o. Deutsch-Uobs.(Bl.) Lahmeyer 121.25 124 28 111.10 112.— 12 12 129.— 129.— 152.— 152.— 140.— 140.— 80.50 80.50 171.— 171.— 87— 67— 7450 74.70 592— 595.75 141.— 144.50 129.50 129.50 400.— 402.— 203— 203.— 247.— 247 50 600.— 605 50 469.75 475— 206.75 306 80 183.90 190,90 227 50 227.50 216.— 216.— 115.50 115.50 302.50 305.50 24¹ 50 242 50 115.50 114 80 143.80 148.80 164.% 165. 129.— 129.— El.-Ges. Sohuokert 144.50 145.— Hran Kkfurt, 16. Juni (Fortsetzung.) Aktlen industrieller Unternehmungen 16. Slemens& flalske 213.— Volgt& Haeffner 201 70 Gummf pPeter 89.— Heddernh.KupferW..— IIlxlroh, Muhlenw. Strassdurg Kunstseſdfbr. Erkt. Lederw. St. ingbert Sploharz Lederw. 61.90 Ludwigsh. Walzm. 162— Adlerfahrr, Kleyer 32550 Armatur Hllpert 39.20 Zadenla(Weinh.) 124.— Durrkopp Blelefeld 303.— Dalmier Motoren 390 Fahrzeugw. Elsen. 97.50 Orltzner(Durlach) 284.— Haſd& Meu Karlsr. 311— Karlsr, Maschfor, 182— NHannesmannewk. 199.25 Masoh.-Armf, Klein 133.— Pf. NAähm..Fahrrfd. gebr. Kayser Sohnelſprf. Fanktb. 297.50 Sohraubspf. Kram. 154.— Ver. D. Oeſfabriken 171.50 Pf. Pulvf. Steingbert 130.— Sohlſnok Co. Hamb. 132.50 Ler, Frünk. Sohuhf. 114.30 Sohuhf, Herz, Frkf,. 122.80 1 Sollindustr,(Woltt)18.— Ettlingen 111.50 Kammg.(Kalsersl.)169 90 Waggonfadr. Fuohs (Heldelberg) 137.— Zellstoffb. Walanot 170.75 Bad. Zuokerfahrlk 215 50 Rhein. Sohuok.-G. 140.— 140 Pfandbriefe. 18. kereſ. 58 851.14 9— 8 18 u. 17 85.— 20⁰ And 32(uig.) 36.50 3½ do. 8. Adlgd.) 86.50 3½% Pfüälz. Hyp.-Bk. 87.50 do. do. 97.30 1917 97.30 97.30 4 1922 97.30 4Pr. Centr.-Boden- Oredlt-G.. 1890 97.50 1899, 1901 1910 4 Pr, Centr.-Kom. Frankenth. Zuokfb. 419.40 Prloritäts-Obligationen. 16. 4 Pr. Oentr.-Kom. 4% br. Pfdbr, 18, 19 und 22 49% d0. 87.10 do. Klelnb. 1801—— 4% fh. Hyp. Bank- Pfdb. Nanah. 1902-07.40 40% do. kdb. ab 1912 94.49 4% do. unk. b. 1917 94.— 1919 93.80 1921 93.80 1923 95.— 96.— 1924 96.20 84.40 1814 84.20 „Kommunal 85.— 55 122 95.20 1 96.— %0[tl. otil. gen. 72—.— Oberrh. Auenb.-G. 32.50 * * —* von 1901 50.39 965.30 Machböres, Kradltaktien 189. Staatsbahn 149., Lombardon 1 Bayer. Staatsanl. 98.70 . Olskon to-Gommandit 186/ 8½, Tend. stifl. Anfangskurse. ee 189.% Olskonta- Commandlt 188./, Darmstädter Bank 116— Oresdaer Bank 148% Hanudelsgesellschaft 151— Oeutsohe Bank 239./ Staatsba 149 /% Lombarden 168 ½¼ Bosbamer 220 ½ Gelsenklroben 181.¼ farpener 177%, Laura- Autte 147.—, Pndöalr Bergb. 235.½, Oautsch-Luxemburger 128%, Elekt. Edlaoß 241 e Elekt. Schuckert 144.½ Baltimore Ohio 81¼ Frivatdiskont 2% HBerlin, 16. Juni. Relchsbankdiskont%, Faketfahrt 127—, Kordd. Lloyd Türkenlose——, Sohantungbahn 139½, Tendenr: 811ll. 1108¼8, 1902r fussen Schlusskurse. Wechsel. 18. 15. 16. 15. Amsterdam kurr 168.90 168 92 Oheok Paris 81.47 31.425 801„ 80.675 80.818[Parle kurx 81.40 81 35 ſtal„.125 61 075 Sohwelz.Plütze„ 31.328 81.266 Ohsek Lenden„ 20.512 20.512 Wlen 4 75 84.70 bondon„.470 20,470 Hapoleonsd'or 16 29 16.29 Staatspap ſere u. Stadtanleihen. 16. 15. A. Deutsohe. % deutsch, fl.-A. ** pr. Lons, St.A. 4 deue Belchsanl. 4 bad. St.-Anl. 1901 97. Wdd.-N. 1806 8t.-G.(ab.) fl 88888888 SS88888 —— 97 50 97.50 5007 451107 Bank-⸗ 16. 15 Batlsche Bank 129.20 129.— „ u. Metalibk. 136.25 135.28 Berl. Handels-Ges. 151.— 151.— Dem. u. Dlak.-Bk. 102 50 107.½ Darmatüdter Bank 116./—5 16. 15. 4½ f. St-A. 1904/70 88 30 88.30 B. Ausländische Bulgaren italſen. Rentsos—.— Oest. Silderr. Is„ Paplerr. 4%„ dolart. 3 Fortüg. 18 65.— 11 4½ uslie Russ. 1905 4 ussen von 1880 4 Spanische flente 4Türk. kv. un. 1903 „ Unlf. 4 Ung. goldrente 4 Kronenrt. 5 Arb.t. gold-A. 1887 5% Ohinesen 1896 4„ 898 4% lapaner 5% Mex.Auss.88/89 3 Mexlkan. Innere O. Los e. 4 Bad. Prämlen 188 50 188 50 4 Oesterr. 1660 180 80 180.80 Turtdsohe 162.— 161.80 Augsburger 35.20—.— Frelburger—.—— und Versicherungs-Aktien. 16. 15. Oesterr. Lünderbk. 121.— 121.— „ Kred.-Anst. 189.3½ 190 Pfälrlsche Bank 122.78 122.75 Pfälz. Hyp.-Bank 193.— 193 50 Preuss, Hyp.-Bank 111.— 111.50 Dentsche Bank 289., 239.% Relchebank 138.— 137.25 Deutachaslat Bank 11980 120.— Rhein. Hypothek. Deutseke Kff.-Bank 112.—9 112.— Bank Hannbeln 195— 194 25 Disconta-Oomm. 91487 Rheln. Kreditbank 125.80 128.60 Drosdener Bank 46.78 Suad, olskont-Ges 111.80 144.50 Metallbank und Sobaaffh. Bankver, 103.80 1 7* Metall.-G. 136.25 136.25 Wiener Sankver. 126.30 1 Alsenb.-Hentbank 187.50 188.50 Bank Oitomane 121.— 121.— Frankt,Axypetk.-Rk. 213.80 213 60 Frkf. Myp.-Oredliw. 158.80 156.80 Natlonalbank 109.½ 109 8% Desterr.-Ungar.Bk. 14.10 140.80 Aktien deutscher u. aus! 16. 15. Sehantungk.-B. Akt. 131¾ 131% Sudd. Elsend.-Ges. 129.— 129.— flamdurger Packet 127.10 127 25 fersdeutsch.Lloyd 110% 110 50 best⸗ 6rUog Siaarad. 149.% 150 ½ 21²⁵ Erankturt. Allgem. 2125 Frankong 8 Oberrh. Vers.-des, 1130 11285 Hannh. Vers.-.-A. 930.— 930.— And. Transportanstalten 16. 15. Vest. Südg. Comd 18./, 18.% Ital, Meridlonalb.—.— 109.½ Ital. Mittelmserb.—.—. Baltimore u, Ohlo 91.½¼ Prlnos Renry 148.— 148.— Bergwerksaktien. ee(r) 157.50 157 80 Harpener Bergbau 177,½¼ 177 Soehumer Befghb. 220.50 220 75 Massen. Borgbau Buderus 101 70 104 80 Kallw. Asohersleb. 138 75 138. 85 on Bernb.-G.—355— Fall.Wostsregeln 181.50 191.50 kuremdg. 128— 128.% Odersokl. Asenind. 79 50 8 ganeh derdb. 181— 46 85 besde beusan. 148 45 2 +161 er.Kün.-.Laurah. 148.3 8 181.J 181.% Aewerkach. 9 5 Woohs.a. Wlen kurz 84.775 84.75 4% felohsanſelnhe 99.— 99.— 3½% Relohsanl. 3% feſohsanleme 4% ůeuesSchatzanw 40% Fr. Consols * 5** „ donvert. 3½%„ v. 1902/07 3½0% Bayern 3½% Hessen 3% Hossen 3% Saohsen 4% Argent. v. 1897 8 Guinggen v. 1898 15 Japanor Mannh. Stadtanl. 1 JLest. Goldrente 3 Portug. untf..3 5 Rumknen v. 1903 4% Russ. Anl. 1902 4 furken untkk. 83.40 Turk.400 Fro.-Lose 183.10 182.10 4% Ung. goldrente 81.— 81.20 %½%„ Kronenr.—.—— Dest. Kredltaktſen—.— 190.—— »Berl. Handels-des.—.— 150./ »Darmstädter Zankt16.— 116.— »Deutsche Bank 239.½ 239.½ Dlsoonto-Komm. 186.½ 187./ „Oanada Paoiflo „Bochumer »Dresgner Bank—.— 149.— Staatsbahn e »Lombarden 18./ 18.4½ Baluümore u. O0hlo— 196.¾ 197. 1 91.%8 Deutsoh-Luxembg. 126.— 128. Belsenklrohner 181.— 181. 15 Harpener 177. 05 177.¾8 aurahutte 147.¼8 Phönlx + 235.% 235 Allgem. Slektr.-. 241.½ 2ʃ2.— Deutsoh-Aslat. Bk. 120 20 120.— Petersbg. int. Hand.179.— 179.50 Relohsbank 139.10 137.80 Rheln, Kreditbank 126.50 126.50 Russenbank 150.50 150.50 Sohaaffh. Zankv. 103.50 108.80 Südd. Diso.-G..-A 111.60 111 80 Packet 522.10 127.0 Hans 249. Borddevteeh Lloyd 110.20 110.30 ) Ultimo-Kurse. Anfangskurse. 16. 16. 15. Dlsonto-Comm. 187.50 15 87 Phönx 235.37 235.50 Deutsoche Bank—.— 12 gelsenklrohner 181.12 181.37 Berl. Handelsges.— 150 62 Harpener Dresdner Bank— 149.—Hambg. Paketf. Lombarden 18./—.—Kordd, Lloyd Baltlmore—.——Alig. Elektr.-Ges.—. 30% Relohsanlelbe—.— 77.20 Sofuckert Elektr. 144.25 Bocohumer—.—.— Tend.: still. Deutsch-Luxbg.—.— 128.25 Berlin, 16. Juni. Schlusskurse. 15. 15. 16. 15. Woeohsel auf Adlerwerk Kleyer 322.— 327.20 Amsterdam kurz 168.90—.— Aluminum 262.10 282.20 Weobsel London 20.51 20.51 Anhiig 592.— 393.70 Weohsel Paris 81.45 81.42 anliin Treptow 475.50 480.— Aranbg. Bergwksg.387.50 39770 gergmann Slektr. 115.50 115.50 Brown, Boverl&Co. 147.60 148.— Bruohsal. Masohfb. 342.— 342.— Ohem. Aldert 401.70 401 70 Dalmler 389.— 391.— Dynamit-Trust 165.— 185.¼ Deutsoh-Uebersee 164.90 164 90 D. Gasgſünl. Auer 558.90 561.— D. Waffen u. Mun. 312.— 344.— D. Steinzeugwerke 213.50 213.50 Elberfeld. Farben 600.— 602. Enzinger Fllter 232.40 282.50 Essen. Kredltanst. 157.— 157— Fadon Mannstädt 124.70 124.70 Faber Blelstiftfbr. 270.40 270.40 Folten& Gulllaume 140.80 139.70 Aritener Masohin. 282.70 252.70 Gr. Berl.Strassenb. 148.— 147.— Höohster Farbwk. 470.— 5786.30 Hohenlohewerke 105.— 106.80 Kallw. Aschersſob. 139.50 139.50 Kölner Bergwerk 518.— 515.— Oelldlose Kosth, 103.25 103.— Lahmeyer 129.59 128.60 Lloht ünd Kkraft 127.50 128.— Lothringer Oement 122.— 122.70 Ludw. Lowã²& C0. 309.20 309.— Hannesmannröhr. 199.50 200.— Obersohl. EIsb.-Bd. 85 60 86.50 Orensteln& Koppel 167.30 163.50 Bh. Sohuokert fn. 140.59 144.70 Bhein. Stahlwerke 157.— 157.20 Rombacher Hütte 155.40 154.— Hütgerswerken 189.10 188.70 Sohuokert 144.50 14.70 Slemens& Halske 211.50 212.30 Sinner-Brauere! 235.— 235.— Stettiner Vulkan 125.20 125.10 Tonwar. Wieslooh 118.50 118.50 Ver.-Alanzst.EIberf. 608.20 609.70 Ver, Köln-Rottwell. 323.20 324.— Wanderer Fahrrw. 344.50 344.— Woestoregein 190.89 191.60 Mstf.Dr. Langendr. 96.50 97.— Witten, Stahlröhr. 138.— 133 50 Teltstoff Waldhof 171— 172.— Otavl 117.50 11730 South West-Afrlka 108.10 108.70 Vogtl, Maschlnfbk, 281.— 235.— Naphta Petrol.-Rob.319.70 340.25 Vor. Fränk. Sobuhf. 114.20 114.— Blelef. Masohinent.304.25 301.— Umdg.Sdam. Dpfsok. 1585 20 157.50 Masch. Breuer Nuchbörse. 16. 15 16. 15 Kredit-Aktien—— 190.— Hansa 249. 249½¼ Dlskonte-Komm. 3 ½ 186.¾ A. E. 8. 211,/ 242.— Phöntx— 235.%/8 Tond.; deschäftslos, 2J8 0 Ausländische Effektenbörsen. Anfangskurse. Paris, 16. Juni. Zucker. 170 Hagde urg, 16. Junl. Zuokerberloht. Kornrucker 80%0. S. (Ankangskurse.).00——.00.—, Nachproduokte 75% 0. 8..00—.00, runig.— 5 16. 15. 16. 15. ohne Fass 00.00 80.00—, Krystallzuoker. 60— 2% Rente 4 8 35 62 pebeers 411.— 413.— S. 00.00—00, gemablene Rafflnade mit Sack 00.00.—00.60.—. Sganler, 7—.—Fbastrand 8. 3. 42 5 Rehlls mit Sack 00.00—00.00—, geschäftslos. Turk. Lose 5 Magdeburg, 16. junl.(Telegr fohzucker 1. Produkt Bangque Ottomane 513.— 512, Soleftelas 54.— 54.—fftranslto frel an Bord Hamburg per lunt.50—.,.85—., per Bio Tinto 171¹7 1732 fandmines 149.—. 149.—Juli.57½.,.80—., per Aug..57½.,.70— B. per Okt⸗ Chartered 21.— 21.—] Tendenz: stetlig. Dez..52 ½.,.55—., per Jan,-März.77 ½.,.80— 8, peß Mal.92½.,.95— 8. 12 Wien. 16. Juni. Tendenz: rulig. Helss. Diskont der österr.-ungar. Bank%, 16. Juni,.(Telegr.) junl N per 1 57½, Aug..67½, Okt-Dez..62½, lan.-März Mal Anfangskurse.(10 Uhr vorm.).95—, rufl. 5 3 5 5 5 16. 15 16. 15. Kredltaktlen 600.½% 601.½[Oest. Paplerrente 84.40 84.40 Lünderbank 482.— 431.—]„ Siſderrente 84.5) 84.1½ Hamb ur g5 18. Junl.(Telegr.) Kaffee good average Santos Wien. Zankverenn—.——.—Ungar. Goldrents 86.50 96.½ b. Sept. 49¾ ber. 50/ närz 51—, nef 8ll%½, rupig. J Staatsdahnen..½ 633.1½„ Kronenrt. 77.25 79.85 Antwerpen, 16. Junl(Telegr.) Kaffee Santos good ave- Lombarden 85.20 86 70alplas Hontan 781.— 763.50rage p. Jull 58½, Sopt. 58½, Der. 59½, März 60½. Marknoten 11795 117.930 Skoda 716.— 717.— Weohsol Parls 95.20 96.— Tondenz ruhig. Schmalz. est, Kronenrente 81.50 81.55 Antwerpen, 16. Junl.(reſegr.) Amerlkanlsohes Schwelne⸗ 7 sohmalz 128—. (1 Uhr 50 Min. nachm.) f 1 155 16. 15. Salpeter. 0 Kreditaktlen 600,20 600.50 Oest. Paplerrents 64.40 84.40 Antwernen, 16. Junl. CTelegr) Salpeter dispon. 25,25, f Ossterreloh-Ung. 1952 1952„ Sllberrents 84.50 84.50 Febr.-März 24.85. Bau u. Betr..-.—.—.—„ Goldrente 100.30 100.55 Woll 8 Unlonbank 571.— 572.— Ungar. doldrents 95.60 98 60 Olle. +. Ungar, Kredit 277.— 778.„ Kronenrt. 79.90 79.95 Antwoerpen, 16. Junſ.(Telegr.) Deutsohe La Flata-Kamm- Nien. Bankverein 505.— 505.— Woh. Frankf. vista 117.90 117.95 zugwolle per Julſ.70, Sept..70, Dez..67, Bärz.57. 8 Länderdank 431.— 481.—]„ bondon„ 2418 2418 75 Türkisohe Lose 213.— 212.—-Faris 9801 96.03 Häute. 0 782— 781— 135 15 Antwerpen, 16. Junſ. Crelegr) Häute 1489 Stuok verkauft, abakaktlen—.——.—Hapoleon 5 Aordwestbahn—— Harknoten 117090 117.55 Baumwolle und Petroleum. 0 Oester. Waffenfbr, 877— 905 50 Ultimo-Noten 117.85 117— Bremen, 18. Junl.(Teſegr) Baumwolle 68¼, matt. 8 Staatsbahn 692.— 632 Skoda 714— 117. 5 99 Raff. dlspon, Lombarden 85.— 385.590 Tendenz: ruhlg. 220½ 0 2 8 201. 60 Celeir) kfetrolsen nie 5 8 Susohtherad B.—.——— 5 Metalle. 5 London, 16. Juni. Gae 2ginnte, zane, Ferelagi egleen, waaesdog B K E 0 Warrants per Kasse 51 8— ong 51 Sb. d3— d. Geld, 3 Honate 51 8b. 04— f. geid, steg. (Anfangskurse. 5 16 15% g8, Marx& Goldschmidt, Mannheim. 3705 legramm-Aur.: Margold rernapr.: Mr. 86, 1687, 8435 2½ Consols 78%/ 73% Moddersfontein 12“15/ 12% 7aaeg 5 99 5 fiolonsanlelle 75.— 16.— premler%½.½ 16. Jual 1914 provislonsfrell u 4 Argent. 1890 103.— 102.—]HRandmines.½ 5.%,᷑ö¼—ĩeiereeeie Argen. 80.4% 80.%½ Tendenz: ruhig. Ver⸗ 4005 Japaner 94.½ 84.½ Atohlson oomp. 101.½¼ 101.% Wir sind als Selbstkontrahenten küufer Küuter e ½% do. do. ll. 8. 85 93.¼ Canadfan 198•1½ 198.8 0s 5 e 93% 85 105 unter Vorbehalt 6%% d ussen% 87.%½ Chloago Mllwauke 102.½ 102. 2 Ottomanbank 14. 15 14.½ dom. 11.½ 12% Atias-Lebensversloh.-Gesellsch., Ludwigshafen] M.— 440 + Tend. ruhig. Erle oom 29./ 29.¾ Sadlische Feuerversloherunge-Bank...I. 270 R. 250 Amalgamated 72./ 73.— Greathwesten 14..— 14.— Saumwollspinnerel Speyer Stamm-Aktten„— 8 anagondas 6% 8% Hrand Trunk ord. 17.. 17.J. 32322ͤͤĩð qy Hlo Tinto 68.¾ 63.½ Reading 84./ 34.½ ürgerbräu, Ludwigsbülen 8 Tanganyioa.¼ 1½¼Loulsville 142.— 142.—[Oeutsche Celluloldfabrik, Lepzlg 299 28 Utaf Goppoer 11.½ 11.½% Alssourl Kansas 18./ 18.¾ Deutsche Erdöl junge Aktlen 52553*534*„ 190 1 fl Oentral Mialn) 7% 7¼ Ontario 26.½ 28.0.., lüngste Aktlen„„ 181 2 Ohartered ½% ½6 Pensylvanle 58./ 57.— boutsche Industrlegas.-G. Maunůhelm 84 2 8 be Beers 16% 16½ Rook lsland a,%Poutsone ducrcernorpne A.„% 20 f Bastrand%ũ.% Southern Paeitlio 88.½ 97.½% Europa, Hllovers., Berin„. 440 120 doduld.½.% Southern Raffway 25./ 25.% Erate U Ra„Enmendinben 220 395 d Goerz%' ½ Unlen oom.* 159. 1 zrste Desterrelch. Alanzstoffabrken 304 Goldflelds.— 2% Steels oom. 63.% 63.½ Fahr Gebr.,.-., Plrmasens 7³ 0 Filnk, Elsen- u. Brondeglesserel, annheim 2³ 7 2 Hamburgische e e 80 Hamburg-Mannhelmer Vers.⸗Akt.-Ges. Hroduktenbörsen. Herrenmühie vorm. dens, Heſdelderg— 81 10 nel Getreid rut Hernsbhelm 8 171 24 Kinematografle u. FIImverle 72.— ffff!!!! 5 u. Filmvertein zusgel. St.-Akt. 4⁵ 7 E Mannheim, 16. Junui. Kuhnle, Kopp u. Kausoh.-., Frankental. 15¹ 143 5 London u. Provinolal Slectrio Theatres Ltd. 75 sh 9/% 82 Welen Hardwinter ii, dolf Jull. 154.— Haschlnemabrik Wer 113 18 2 15 Jull-Aug.. 152.— fHeckareuimer daaeee Stamm-Aktlen 122 12⁰ ardwbinter Ii, Onloago, Juni K. 181.— Oesterr. Petroleum-ind„ Gplag, K. 2200 K. 2400 5 zull-Aug.. 158.—„Ostgalizia“-Petroleumges. 2249 218 fe nardhwinter i, Goff, 181 1 168.— paoifle Fhosphate Sbares alté shares„.24 1 25 5 8 ull-Aug. 9 unge 2 lorthern Manltoba l, funf.-Juff);ö „ unſ-Jul H. 163 ½ Preussische Rüekversioherung.. 320 M.— 1 ui, funt-Jull H..— Bhelnau Terrain-desellschaft.—— 120 4 Australler sohwimmend H. 120.—— Rheinischo Autom.-Gesellsoh..-., Hannhelm 140 Bahla Blanoa, 77 kg. sohwimmend k. 163.— fheinisohe Metallwarenfabrik, denubsoh.„ M. 280 M. 20 8 5 2333 Junl.-Juli.—Schlobhnotel Heſdelberg Stamgi-Atlen 16— Ulca, 9 Püd 30%5 prompt N. 158.— Soblosshotel Heidelberg Vorzuge-Aktien— 50 8 prompt 1. 181.— Sloman Salpeter, Hamburgz„„„„„403 20 4 Selme, 10 Pug brompt H. 180.— Stablserk Beckenr„17 124 e 78 kg., sohwimmend M. 185.— Stahlwerk Mannhem 107 10¹ 1 kuttergerste, 6061. sohwimmend f. 126.%½ Süddeutsche iute-industrie, Maunheſm„„105 1⁰³ 60%81 10 zuni-Juli M. 128.½ Suddeutsche Kabel, Mannhelm, Genulsch.„., 160 K. 140 4 oggen russfeobef 9 Pud 10%5 prompt H. 124.— Unlonbrauerei Karisrubes 5 56 5² 5 Hafer 50%51 kg. Junteiul f. 130.— Unloa, Prolektionsgesellschaft, Frankfur??— 122 Lapiata, 48 kg. Juni-Juli N. 124.— Ver⸗ Sohwarrfabenwerke 1 5—. 18³ 1 Mals raplata, dohwimmend m. 18.— waggonfabrik Rastatt.[74 89 1 85 Vestdeutsohe Elsenwerke Kray„„„„„ 140136 aabgeher f. 105.— 2sohoobe-Werke, Kalserslauternn 30 5 d alles für 1000 Kkg. netto Kasse, olf flotterdam 2 il Tendenz: ruhlg. Viehmarkt. 55 Amtiſoher Berlobt der blrokune, des städt, Sohlacht- und Meh⸗ d hofes.) 16. Juni. Mannheim, den 16. Juni d Anfangskurse. 16. 15 16. 15 per 50 Kilo Lebend-Sochlachtgewloht 1* Wekzen jull 209.50 210.50 MHals lull———— 48—50 90.— 92 MK i0 Septor 185.75 186.50 Sept.„ 5 Oktbr. 185.75 198.25 8 Oohsen.. 248 Stuok—186 34— 88 derbr. 199 28 196.75 Rodöt zunt M„ ſtoggen zull 17450 175.— Oktor 15 5 Septör 164.50 165.— bezbr.— 4¹ 60 Okt. 164.50 165 25————ulſen(Farren) 108 Stück 1 2„ 39—41 70— 74„ Dezbr. 1864.50 165.50 zot looo 1*5 ter Jull 188.— 167.50 Welzenme 50 28. 1. 45—4 8 Sept. 161.——.— Roggenmehl 23.90 2800 Fürsen cuune) 6e7 stnok 2„ 7 8„ tl und Rigder. Rierunter Pe-“ 3 22 68— 88 l 5 kingen sloh— St. Qohsen 28—31 56— 64 — u. Farren aus Frankreloh 5. 7 24—26 50— 54 1——— Mx. Amsterdam, 16. Juni 57—80 100„ Schlusskurse. KAlber, 494 Stuok„ 54—57 90— 85„ 8 16. 15. 16. 15. E„ i„ fubst lo00—.— 37/ Lelnöt loos—— 28. 8. 45—51 75— 85„ Jull/Aug.— 38.0% Juf! 28./ 26% Sohate*—— 5„ Sept./Dez.—— 35 Jull-Aug, 1 a) Stallmastsch.— Stück J 2„ 48—48 86— 90„ gudöl Tendenz 28.½ 2808 3.„ 30—2 60— 64„ Laffos ſooo stellg.— 41.— endenx ste 1. 59 ) Wolimastseh. 56 Stüek“( E.—00 04— 00 8 1.—— 18. 75 4 46—146 56 88 16. 15..—8 53— 1 per 30 kg. per 50 Kg. por 50., ber 50 Kf Schwelne 2057 Stuok 4. 5 46—47 58— 60 Wolz. Okt. 1208 fest. 1305 fest. Hater Apr.—.— ruh.—.— ruh. 5. 7———— 59— 60„ April 132²„ Okk—.— 789 8. 39—41 50— 52„ 8 15 5 7 Es wurde bezahlt für das Stüok: —stet.—.— stet. .40.43 ohlraps 15 20 run. 15.20 run. Kuxuspferde 000 Stok. 0000—0000Ferkel— Stuek.—90ʃ 11 Arbeſtspfd. 75 300—1300 zlegen 8„„„ 10-—2½ f Wottor: Sohön. Pferde 75 St. Schl. 80—180 Lloklein—-„—0 Milohküne— Stüek Lämmer—„„ 00-00 d Liverpool, 16. Juni. Zusammen 3811 Stüok 2 Anfangskurse. Handel mit Grobvleh schleppend, mit Kälbern ruhig, mit E Wels Rt. Wint. tr. 18. 18,. blft.] Mals La Plat st. 16, 16 bitt. Sebwelnen mittelmägig, mit Arbeftspferden mittelmäbig, mlt 12 per Jull 61% 51115 8 per 19 1110— Sohlachtpferden rubig. per Okt 60/11½ 6/ö11/8—8 ber Sopt. 2 2 Schiffahrts⸗Aachrichten vom is, 16. Jun 5 5 Mannheimer aeee, 1 Anfangskurse. fi 16. 15. 16. 15 Hafenbezirk Nr. 6. Hafer junl 23.45—— fluböl junl 74.25 74.25 Angekommen am 15. Juni. 80 zul! 23.20——Hudöl Juli 2½5 74.50„Eliſabeth“, Veith, v. Heilbronn, 1141 Dz. Sals. 5 Jull.-Aug. 2230—.— zull-Aug..25 74.50„Richard“, Böhringer, v. Heilbr., 2000 Dz. Salz. Sepreber. 1275 12.25„Rud. Sperling“, Goos, v. Heilbr., 1900 Dz. Salz. 8 dodgen% 1925 135 127, 42.„Marienberg⸗, Hauck v. Heilbronn, 1970 Dz. Salz. d Jull.-Aug. 18.20 18.25 iull-Aug. 42J, 42/„Eliſabeth“, Schrerk, v. Jagſtfeld, 2326 Dz. Salz. Sept.-Dez. 19.28 19.25 Seopt.-Jer, 42¼ 42.% Hafenbezirk No. 7. Welsen jaſf 220 ee g 92 925 Angekommen am 75 5 5—5 10 1 zuli 28.40 28.25 1 2+ 68.„8 1 e Ruhrort, 1 5 en und. 935 Aug. 2705 27.80 Sapdd 64 8710„ Bakker V. 0 Ort, 8 N opt.-Dez, 27.05 27.05 ept.-Der.— 1 1 Nehl Juni 5 36.10 35.15 Bohzucker 88—d 30.¼ 30. 5„Heilbronn“„Bachmann v. Hombach, 18 600 Dz. Koh Juli 35.05 36.15 Zuoker Junl 34.% 24.% len und Koks.* Jull-Aug. 36.— 35.10 Zuff 34.½ 3ʃ.% Schmitt v. Rotterd., 9500 Dz. Getr. Sept.-Der. 35.80 35. lull-aug. 44.% S1%½„—9 Frankf. Reed. 10“% Orcheldkuger v. Talg— 74.— Okt.-Jan. 32. 2. ½ 11 5⁵0 len. 5 8 8 55 5 cer 60% 0. S. 00, ruhlg. 4000 60“ rage Santos g. s good ave⸗ 's Sohwelne⸗ du Halbmonafliche 5 Maee 6-Anzeiger, Badische Neueste Nachrichten Briefadresse: Redaktion der Technischen Rundschau. Mannheim. E Nr. 12 Neuerungen in der Zentral- heizungsbranche. Die Zahl der mit Zentralheizung versehenen Vobnungen wächst von Jahr zu Jahr in steigen- lepon. 25.28 dem Maße. Immer mehr kommen weiteren Krei- sen der Bevölkerung die großen Vorzüge zum plata-Kamm- .57. Bewußtsein. Man hat jetzt wohl allenthalben ein- gesehen, daß die in den Anfängen der Zentral- heizungs-Technik gegen dieses Heizungssystem lok verkauft, „ matt. daff. dlspon, desborough d, 1 Honat stetig. dheim. 1637, 8438 islonsfrel! 3 * 1 81 1188281888,88858 und Meh⸗ ohtgewloht 90— 92 Mk .— 4— 86 — 78 — 28„ — 74 — 72„ 2888 — * 3 8888 88 28 8888 2 2 322 Ifffefffüffff kkefk ruhig, mit näbig, mit vom ehr. erhobenen Vorwürfe nicht im System selbst, son- deru in der Art der Anlage, teilweise auch in der Bedienung begründet lag. Es ist selbstver- ständlich, daß eine zu klein bemessene Zentral- heizungsanlage, die vielleicht in Rücksicht auf das billigere Angebot zur Aufstellung kommt, zu mner Quelle von Beschwerden wird, aber der Einsichtige wird die Ursache für einen derartigen Mangel dort suchen, wo sie liegt, näãmlich bei der unangemessenen Sparsamteit des Bestellers. Auch ein Ofen, der zu klein gewählt ist, kann nicht die erforderliche Wärme ſieiern, und wenn man ihn durch sehr starkes Feuern dazu zwingen will, so rächt er sich dadurch, daß er unverhältnismägig viel Brermmaterial verschlingt. ſe reichlicher eine Feuerstätte bemessen ist, desto wirtschaft- licher arbeitet sie und das Geld, was evtl. bei fer ersten Anlage gespart wird, muß später in Gestalt einer größeren Kohlenrechnung hundert- fach wieder zugezälilt werden. Ein Hausbesitzer, dler auf diesen Punkt nicht achtet, kann dadurchi unter Umstanden sein ganzes Haus empfindlich entwerten. Was die Bedienung anbelangt, so verlangt man andererseits mit Recht von jedem verständigen Hausbesitzer, daß er mit dem Heizen rechtzeitig beginnt und erst dann wieder aufhört, wenn der am ungünstigsten gelegene Wohnraum des Ge. bäudes die für das menschliche Wohlbefinden er- forderliche Temperatur von 18 Oelsius zeigt. Nach dem Kalender darf man nicht heizen, und wenn hierüber früher Zweifel bestanden, so sind diese durch verschiedene Gerichtsurteie inzwi- schen behoben worden, die ausdriicklich fesb- Stellten, daß jeder Benutzer einer Zentralheizung das Recht hat, eine Erwärmung seiner Räume auf 18 Celsius unter allen Umständen zu fordern. Andererseits muß mehr noch wie bisher, nicht nur im Interesse der Hausbesitzer, welche die Kohlenrechnung bezahlen, sondern der Allge- meinheit, im weitesten Sinne gefordert werden, daß die Benutzer einer Zentralheizung mit der ihnen zur Verfügung gestellten Wärme sparsam umgehen. Eine Verschwendung liegt z. B. darin, daß man in Räumen, die garnicht benutzt wer⸗ den, trotzdem durch die Heizung ständig heizen läßt und teilweise überheizen, weil man zu bequem ist, die Heizkörper abzustellen und denkt, der Hauswirt bezahlt ja die Heizung. Es ist ganz unausbleiblich, daß wenn der Besitzer einer Zen- tralheizungsanlage durch solche Verschwendung merbet, daß er mit dem vorher kalkuliertem Be. trage nicht auskonmmt, er bei nächster Gelegen⸗ heit die pflichtige Abgabe, sei sie nun in der Miete einkalkuliert, sei sie extra berechnet, erhöht. Also jetzten Endes müssen die Mieter doch und Sewöhnlich mehrfach bezahlen, wWwas sie an Wärme verschwendet haben. Mannheim, 16. Juni 1914. Auch bei längerem Lüften von Zimmern sol- len die Heizkörper abgestellt werden. Hiervon darf man nur abweichen, wenn sehr strenge Kälte die Gefahr nicht nahelegt, daß ein Heizkörper bei der Gelegenheit einfriert. In bewohnten Häusern dürfte das jedoch noch niemals vorgekommen sein. Die Zentralheizungstechnik ist nun inzwischen mit Erfolg bemüht gewesen, durch Schaffung ge⸗ eigneter Apparate die Bedienung der Heizkessel und der einzelnen Heizkörper von der Aufmerk- Samkeit der Menschen unabhängig zu machen. Wir können heute über zwei bedeutende Neue- rungen auf diesem Gebiete berichten. Es handelt sich um den selbsttätigen Zugreg- ler für Kessel, der unter dem Namen„Samson- Regler“ seit einiger Zeit in den Handel kommtt und den nach den gleichen Prinzipien konstruier- ten„selbsttätigen Temperatur-Regler Samson“. Diese Apparate lösen ein Problem, an dem Jahre hindurch gearbeitet worden ist in überraschend einfacher und zuverlässiger Weise. Ein kleiner, sehr elastischer Metallschlauch ist in eine Röhre eingelötet, die ihrerseits in das Kesselwasser taucht. Zwischen Schlauch und Rohrwand be- findet sich dicht abgeschlossen eine Flüssigkeit, welche sich bei zZzunehmender Erwärmung stark ausdehnt. Dadurch wird der elasfische Metall- schlauch zusammengedrückt und mit Hilfe eines Stempels bewegt er einen Hebel, der seinerseits die Luftklappe der Feuerung allmählich schließt, wodurch die Stärke des Feuers fortgesetzt ver- mindert wird. Je nach der herrschenden Außen- temperatur stellt man den Regler ein und dann sorgt der Apparat dafür, daß die Temperatur des Heizwassers im Kessel eine bestimmte Grenze nicht überschreitet und sorgt ebenfalls dafür, daß, wenn das Kesselwasser kälter wird, die Feuerung Wieder zuninmmt. Die Apparate sind sehr kompendiös gebaut und können an den bekanntesten Kesseltypen für Warmwasserheizung, wie Strebelkessel, Rova- Kessel, Eca-Kessel und dergleichen, leicht auch nachträglich, angebracht werden. Sie verhüten jedenfalls mit Erfolg ein Veberkochen des Was- sers, wWwas stets mit nachteiligen Folgen beglei- tet ist. Die selbsttätige Temperktur-Regler bestenen aus zwei Teilen, einem besonders konstruierten Heizkörperventih, das im Heizkörper selbst an- montiert ist, und einer einem Thermometer ver- gleichbaren Röhre, die in geeigneter Weise an die Wand gehängt wird. Diese Röhre ist mit einem dünnen Kupferröhrchen mit dem Ventil verbun⸗ den. Im Ventil selbst befindet sich wieder ein ahnlicher Schlauch, wie er vorhin beschrieben War, der ebenfalls mit einer Ausdehnungsflüssig⸗ keit umgeben ist, die auch das Verbindungsröhr- chen und die Thermometerröhre an der Wand voll. ständig füllt. Steigt nun die Temperatur im Zimmer über ein bestimmtes Maß, so dehnt sich nach physikalisch bekannten Gesetzen die in der Röhre eingeschlos- sene Flüssigkeit aus, genau so, wie sich das Quecksilber in der Thermometerröhre ausdehnt und drückt Flüssigkeit durch das Nöhrchen nach dem Ventil. Der elastische Metallschlauch Wird dadurch zusammengedrückt und gleichzeitig durch eine Stange, die an ihn angeſötet ist, das — ͤ— ̃—..;h————— Die Industrie auf der Aus⸗ stellung HDas deutsche Hand- werk, Dresden 1915%. In Dresden wird im Jahre 1915 zum ersten- male das gesamte deutsche Handwerk zu einer Ausstellung zusammentreten, die ein geschlosse- nes Bild von dem Wesen und der Produktionsart des neuzeitlichen Handwerks geben, namentlich auch den Wert der Maschinen, Rohstoffe und Halbfabrikate für die Entwicklung und Leistungs- fähigkeit des Handwerkerstandes augenfällig zei- gen soll. Unsere Industrie, die bei der Erobe- rung neuer Absatzgebiete auch in den alten hand- Werksmäßigen Betrieb eingriff und mit ihren Er- kindungen dort eine Reformationszeit heraufbe- Schwor, ist mit dem neuzeitlichen vollwertigen Handwerksbetrieb verwachsen, sie ist ein wicehti⸗ ger, bestimmender Faktor in der Produktionsart dles Handwerks geworden. Die Dresdner Ausstellung wird Industrie und Handwerk in enger Zusammengehörigkeit als ALleichwertige Teile der Handwerkskunst zeigen und daraus hinweisen, wie das deutsche Hand- werk die Maschine bis zu einem gewissen Grade Nach den von der Ausstellung herausge- gebenen amtlichen„Mitteilungen“, ———— 2. Jahrgang Heizkörperventil allmählich geschlossen. Der um- gekehrte Fall tritt ein, wenn die Temperatur im Zimmer sinkt, dann saugt gewissermaßgen die Thermometerröhre an der Wand Flüssigkeit aus dem Ventil zurück, der Schlauch dehnt sich aus und das Ventil wird stärker geöffnet. Auf diese Weise kann man in jedem Raume, Wo der fegler montiert ist, die Temperatur bis auf unmerklich kleine Differenzen ohne Zutun von Menschenhand ständig auf gleicher Höhe erhal- ten. Die Bedeutung dieser Konstruktion und das Vertrauen, das man ihr entgegenbringt, erhellt vielleicht am besten daraus, daß die beiden mo- dernen Riesendanpfer„Imperator“ und„Vater- land“ mit diesen Apparaten ausgerüstet Wor⸗ den sind. Selbstverständlich lassen sich diese Tempera- turregler nicht nur zur Regelung der Lufttempe- ra tur, sondern auch für die Regelung von Warm- Wasser verwenden, z. B. in Badeanlagen in Form von Mischventilen, bei Warmwasserversorgungs- Anlagen und dergleichen. Es würde hier zu Weit führen, auf alle diese vielseitigen Möglich⸗ keiten einzugehen. Betont sei nur, daß im Gegen- satz zu den früher meist mit Gummi oder anderen vergänglichen Stoffen arbeitenden Aparaten, diese, im übrigen durch Patente geschützte Konstruk- tionen, sich dadurch auszeichnen, daß sie durch Verwendung des biegsamen elastischen Metall- schlauches eine außerordentlich große Dauerhaf- tigkeit und Betriebssicherheit verbürgen. Zum Schlusse sei nur noch darauf hingewiesen, dag die gleiche Konstruktion sich für Dampf.- heizungen, als sogenannte Kondenswasserableiter, vorzüglich bewähren. Wenn auch heute in Wohn- häusern Dampfheizungen zu den Seltenheiten ge⸗ hören, 80 trifft man sie doch noch in Hotels, größeren Geschäftsgebäuden, Bureaus und der- gleichen. Bei jeder Danpfheizung sind an den Heizkörpern in geeigneter Weise Kondenswasser- ableiter unten am Fuße angeschlossen, die die Aufgabe haben, das aus dem eintretenden Dampf sich niederschlagende Wasser abzuführen, gleich- zeitig aber zu verhüten, daß Dampf unbenutzt den Heizkörper verläßt. Viele dieser Apparate er- füllen ja ihre Aufgabe, aber leider mit mehr und mindergroßem Geräusch und hierauf sind die meisten Fälle von Klagen zurüclzuführen über das angeblich laute Arbeiten und störende Ge- räusch im Dampfheizungen, das von Unkundigen auch als Fehler aller Zentralheizungen behauptet Worden ist. Die kleinen Kondenswasserableiter haben den Vorzug, daß sie ganz geräuschlos ar- beiten, leicht und bequem eingestellt werden kön⸗ nen, sodaßg mit ihrer Hilfe viele Dampfheizungen, die bis jetzt zu häufigen Beschwerden Veranlas- sung gaben, nachträglich kuriert werden konnten. — Eine Dampfturbine von 40000 PS. Leistung. Die größte Turbine der Welt. In der Geschichte der Technik wird die Ent- Wieklung der Dampfturbine stets als beispiellos bezeichnet werden. In der Tat hat kein anderer Zweig des Maschinenbaues in der kurzen Zeit, wWelche die Dampfturbine zu ihrer heutigen Vol- lendung brauchte, eine annähernd ebenso sehnelle Entwicklung durchgemacht. — eeer. nicht mehr entbehren und seinen Betrieb durch vermehrte Verwendung der Maschine und Halb- fabrikate leistungsfähiger gestalten kann. Es ist selbstwerständlich, daß der Industrie für ihre Er- zeugnisse, soweit sie das Handwerk als Abneh- mer in Anspruch nimmt, eine einzigartige Werbe⸗ gelegenheit bei dieser Ausstellung gegeben ist, da bisher der enge Zusammenschluß von Indu- strie und Handwerk vor der breiten Oeflentlich- keit noch niemals s0o eingehend vorgeführt wor- den ist. Die Ausstellung„Das deutsche Handwerk, Dresden 1915“½, hat es sich zur Auigabe gemacht, im Gegensatz zu kleineren Gewerbeausstellungen, die nur die toten Erzeugnisse vorführen konnten, ein Bild von dem Leben und Werden in der Werk. stätte des Handwerks zu geben. Dieses soll in vollkommenstem Maße durch mustergültige Be. triebe erreicht werden, in denen die einzelnen Handwerkserzeugnisse von geübten Fachleuten hergestellt werden. Die große Zahl der die Ausstellung besuchen- den Handwerker wird sich in den lebenden Werk⸗ stättenbetrieben von der Leistungsfähigkeit der einzelnen Maschinen, von dem Werte der Halb- fabrikate und Rohstoffe überzeugen. Für die Industrie und deren Heer der In- genieure und Techniker wird die Ausstellung „Das deutsche Handwerk, Dresden 1915,%, aber auch neue Anregungen bringen, sie wird ihnen den Weg weisen, wo der erfinderischen Technik zur Vervollkommnung der bestehenden und zur Schaffung neuer Maschinen Gelegenheit geboten wird. Das deutsche Handwerk, das im Bune mit der Industrie zum erstenmale in Dresden die Fortschritte in Handwerkskunst und Technike vor- führen will, wird zugleich den Beweis erbringen daßg es in richtiger Erkenntuis seiner Aufgabe für jede praktische Neuerung aufnahmefanig Durch den Austausch durch 8 bauen bestehender V rd Prade die Industrie sichern uncd Nutzen von kehlen, wenn eine ge⸗ . ug des heutigen Handwerks auf einer großen tellung gegeben werden soll. Das falsche Vorurtei von der Rückständigkeit des Handwerks s0lL Presden dadurch praktisch zerstreut und Widerlegt werden, daß dort das moderne Handwerge im engen Bunde mit der In- dustrie beweist, daß es mit seinen Oualitäts-Er- zeugnissen konkürrenzfähig ist. gewissennalte Seit Beginn des modernen Großturbinenbaues, welcher zu Anfang dieses Jahrhunderts mit den Erfolgen der beiden für das Städt. Elektrizitäts- Werk Elberfeld gebauten 1500 PS Parsons-Turbi- nen einsetzte, hat sich die Dampfturbine bald der Kolbenmaschine überlegen erwiesen und letztere immer mehr verdrängt. Hand in Hand mit der erfolgreichen Verbreitung ging eine stete Verbes- serung der Konstruktion, Durch fortgesetzte Ver- vollkomnnung der Werkstattarbeit, welche einer⸗ seits durch die Fortschritte im Werkzeugmaschi- nenbau, andererseits durch die Veredelung der hochbeanspruchten Baumaterialien ermöglicht wurde, konnten die Abmessungen bei gleichzei- tiger Erhöhung der Umdrehungszahl und Leistung immer mehr verringert werden. Wie die beiden ersten 1500 PS Turbinen eine historische Bedeutung erlangt haben, da sie den Anstoß zu dem Siegeslauf der Turbine gaben, 80 bedeutet die in den Mannheimer Werkstätten der Firma Brown, Boveri u. Cie.-G. der Vollen- dung entgegengehende Dampfturbine von 40 000 PS, die größte in einer Turbine erzieſte Leistung, Wiederum einen Markstein in der Geschichte der Technik. Der steigende Krafthedarf der großen Elektri- zitätszentralen führte zu immer größeren Ma- schineneinheiten, sollten die Werke nicht zu hohe Anlagekapitalien verschlingen, unübersichtlich groß werden und unwirtschaftlich arbeiten. Aus diesen Forderungen heraus ist auch der für das Kommunale Elektrizitätswerk Mark-G. in Hagen best immte 40 000 PS Turbo- Generator ent-: standten. Vergleicht man die Grundfläche dieses Aggre- gates mit jener eines 5000 Kilowatt satzes bei 3000 Umdrehungen in der Minute, 8. ergibt sich das Verhältnis 2,6:1, d. h. bei Au. stellung von 4 Einheiten zu je 5000 Kilowatt würde eine 15 mal so große Fläche erforderlich sein. Die Kapitaiersparnisse, die sich gegen⸗ über der Aufstellung mehrerer kleiner Einheiten ergeben, sind dementsprechend ganz bedeutend, da sie sich sowohl auf Grudfläche, Fundamente, Rohrleitungen, als auch auf die eigentliche Ma- schinenanlage erstrecken. 805 Die Wirtschaftlichkeit der Anlage mag aus nachstshenden Daten liervorgehen: Die 40 000 pferdige Turbine ist gebaut für Betrieb mit über- hitztem Dampf von 3502 C. und 13,5 Atm, und arbeitet auf eine Oberflächen-Kondensations-An- lage mit Kühlwasser von 122 ᷣ CG. Der Turbo- Generator besitzt eine normale Dauerleistung von 20000 Kilowatt und eine Maximalleistung von 25 000 Kilowatt, macht 1000 Umdrehungen in der Minute und erzeugt Drehstrom von 10—11 000 Volt und 50 Perioden in der Sekkunde. Bei diesen Verhältnissen beträgt der garantierte Dampfver- brauch einschließlich des Kraftbedarfs für die Kondensation: 5,2 kgyKW.Std. bei 20000 KW Belastung 5,85 55 5** 10000** Auf die effektive PS-Stunde umgerechnet er- geben sich folgende Zahlen: 3, kg/PS. Std. 10 Last 3,82.* 75 1 55 4,00 57 57 72* Zum Vergleieh mit dem indizierten Dampf- verbrauch einer Koſpenmaschine würden sich fol⸗ gende 3,%4-Std. ¼ Last 3¹⁶ 7 7 7705 55 55 55„ Bel einer 8 Stachen Verdampfung(entsprechend Zirka 83 Prozent Kesselwirkungsgrad) ergibt sich ein Kohlenverbrauch von 0,61 2 lkg /KW.Stunde bei dormaler Belastung, bezw. 0,435 keg/ PSe-Stunde. Der totale Wirkungsgrad der Wärmeausnutzung „in der Turbine beträgt 22 Prozent. Zum Niederschlagen des Abdampfes dient eine Oberflächen-Kondensationsanlage, deren Konden- sator mit zeitweiligen Wasserkammern versehen ist, welche jede für sich abschließbar sind. Da- durch wird bei verschmutztem Kondensator ein Reinigen je einer Hälfte während des Betriebes ermöglicht. Die Kühlfläche beträgt 2500 qm bei einer maximalen Kühlwassermenge von 5200 chm/ Stcl. Der Kondensator hat eine Gesamtlänge von 7,50 m bei einem Durchmesser von 3,50 m und enthält 5200 Rohre. Zur Förderung des Kühl⸗ wWassers, des Kondensates und der Luft aus dem Kondensator dienen zwei turboangetriebene Pumpenaggregate. jeder Pumpensatz ist be⸗ messen für ½ der bei Vollast der Hauptturbine in Frage kommenden Leistung. Durch diese Unterteilung ist einerseits eine Reserve geschaf⸗ 10. Seite General⸗Anzeiger.— Fadiſche Neueſte Aachrichten.(Abendblatt) Dienstag, den 16. Jum 1914. fen, da bei Stillstand eines Aggregates die volle Belastung der Hauptturbine noch aufrecht erhal- ten werden kann, ohne daß das Vakuum sich Wesentlich verschlechtert. Andererseits wird durch die Unterteilung der Betrieb bei Teillast Wärtschaftlicher, da ein Aggregat abgeschaltet und somit der Kraftbedarf der Kondensation ent- sprechend reduziert werden kann. Der Abdampf der Hilfsturbinen wird in den Mitteldruckteil der Hauptturbine bezw. bei sehr kleiner Belastung automatisch in den Kondensator geleitet. Die Gesamtlänge des großen Turbo-Aggre- gates beträgt 16 m, die Breite 42 m, das totale Gewieht einschl, der Kondensations-Anlage 1d. 385 Tonnen. Büchertiſch. Malzacher, J. A..:„Königin Bertha“. M..70 inkl. Porto. Verlagsbuchhandlung J. Reiff, Karlsruhe. Schreibers kleine Atlanten der Naturwiſſen⸗ ſchaften. Neue Bändchen: Schreibers kleine Atlan⸗ ten der: Frühlingsblumen, Somme Alpenpflanzen. 3 0 12 8 Hefte Text. Preis ef̃ Verlag J. F Schreiber, Eßlingen und München. Sch mit farbigem Tafel⸗ material. Neu erſchienen: Taſchenbuch ein⸗ heimiſcher Pflanzen mit beſonderer Be⸗ rückſichtigung der Lebensverhältniſſe. 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Im Mannheimer Polizeidienſt ſind keine Frauen im Sinne der Ausübung beamiſ⸗ licher Funktionen tätig. Abonn. A. St. 17 b. Fronleichnam iſt in Baden ein geſetzlicher Feiertag. Demnach hat die Geſetzes⸗ beſtimmung bezüglich der verkürzten Arbeitszeil für weibliche Arbeiter an den Tagen vor Sonn⸗ und Feiertagen auch für den Tag vor Fronleich⸗ nam Geltung. Hundefreund. Auch ein Hundezüchter muß jeden nd, der über 4 Wochen alt iſt, verſteuern. Beieranen⸗Verein Mannheim. Todes⸗Anzeige. Unſer Kamerad Herr Gg. Gänshirt, Wahenwärter melcher die Feldzüge 1886 und 1870/1 mitgemacht, i iſt geſtorben. Die Beerdi 5 Der Vorſta Tätowierungengs Lebsrflecken u. Merkmale entfernt unter Sarantie F. H. Hazheim, Magnetopatt 8, 4 6, 4 Teleph. 4412. Sprechzeit-11 u.—7 Uhr. 30889 N Patent-Neuheit 1914. Elektrischer Sonnaken- und Fllegen-Vertiger „EI-Mes. hygienischste, asthetischste, radikalste Vernichtung „Elektrohaus⸗ Mannheim, N 3, 15. Ausstellung in unseren 3008 gchaufenstern. Der Spatz. Eine Frühlingsgeſchichte. Von Guſtav Hochſtetter. Man kann auf der Welt nicht allen armen Spatzen helfen, die zu früh aus dem Neſt flie⸗ gen. Aber wenn man gerade auf einem Spazier⸗ gang ſolch einen jungen, nackten, aus dem Neſt gefallenen Spatz findet, und man iſt gerade recht hilfreich aufgelegt, dann hilft man doch manchmal. Eigentlich war ich gar nicht auf einem rich⸗ tigen Spaziergang. Und eigentlich war ich auch gar nicht hilfreich aufgelegt. Ich hatte an dieſem Frühlingstag eine ganze Maſſe Arbeit vor, und nur eine ganz winzige Erholungspauſe vorgeſehen. Da muß es mir paſſieren, hundert Schritte weit von meiner Wohnung entfernt und auf dem Trottoir der Großſtadt am Häuſerrand einen ſolchen jungen, hilfloſen, nackten Spatz zu finden. Er war offenbar von einem der zahlreſchen Bäume heruntergefallen, die die Straße zierten. Ihn zu haſchen und feſtzuhalten war eine Kleinig⸗ keit. Er war ſo matt und müde, daß er ſich gegen meine Hand gar nicht ſträubte. Beinahe geborgen ſchien er ſich in der Fauſt zu fühlen, aus der ſein winziges Köpfchen hervorſchaute. Als ich ihn genauer betrachtete, ſchien es mir aber mit ſeinem Wohlfühlen doch recht übel beſtellt zu ſein. Er öffnete das Schnäbelchen, das noch zart gelb war wie das Dottex des Eies, aus dem er vor kurzem hervorgekrochen ein mochte,— er öffnete dieſes Schnäbelchen, aber kein Ton entrang ſich ſeiner matten Kehle. Er ſah aus, als ob er vergeblich nach Luft ſchnappte. Was ſollte ich mit dem armen Ge⸗ ſchöpſchen anfangend Gleich um die Ecke wohnt ein Vogelhändler. Zu dem lenkte ich meine Schritte. Oder ſich wollte es wenigſtens. Ganz konnte ich dieſe Abſicht nicht ausführen; denn als ich an der Ladentüre des Vogelhändlers angelangt war, ter ankam. Uebermäßig beliebt macht man ſich Todes⸗Anzeige. Verwandten, Freunden u. Bekaunten die traurige Mitteilung, daß mein lieber Bruder, Schwager und Onkel Daniel Lutz Kaufmann heute früh ½5 Uhr nach langem, ſchwerem mit großer Geduld ertragenem Leiden im Alter von 54 Jahreu ſanft ver⸗ ſchieden iſt. 5 3987 Maunheim/ Würzburg, 16. Junt 1914. Die trauernden Hinterbliebenen: Carl Lutz und Familie. Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 18. Juni, nachmittags ¾5 Uhr von der Leichenhalle aus ſtatt. Artikel⸗pezial⸗Hauß G. L. Batz, Werderſtr. 3 Tel. 6794/ kein Laden/ Tel. 6794 Sämtliche Artikel zur Aufzucht, Pflege, Fütterung. Jagd⸗ u. Polizeihunde⸗Dreſſur. Geräte. Lager nur 37271 20 erſtklaſſiger Futtermittel von Spratt, Herbſt, Diffins ꝛc. cken⸗ und Geflügel⸗Futter. bemerkte ich mit Schrecken, daß dieſer wackere Mann ſein Geſchäft aufgegeben hatte. Oder: das Geſchäft ihn. Er war, wie ein Plakat be⸗ ſagte, in Konkurs geraten und mit unbekannter Adreſſe abgereiſt. Der arme alte Mann konnte einem leid tun. Ich habe ihn in der letzten Zeit öfter beſucht, um Futter für jene Vogel⸗ ſchar zu kaufen, die gewohnt iſt, von meiner Frau auf dem Balkon jeden morgen mit einem Dejeuner bewirtet zu werden. Sein Geſchäft ſchien zwar ſchon immer ſehr ſchlecht zu gehen. Wir hofften, er und ich, von Tag zu Tag, daß es heſſer gehen würde— nun ſchien ſich unſere Hoffnung nicht erfüllt zu haben. Aber was half nun alles Mitgefühl mit dem verſchwundenen Vogelhändler? Da ſtand ich nun mit dem Spatz in der Hand; ich wußte, daß ich zuhauſe keinen Käfig beſitze und mir war die Möglichkeit genommen, in abſehbarer Zeit ein Gehäuſe für das arme Tierchen zu finden, das in meiner Hand fortwährend nach Luft ſchnappte. Da kam mir ein neuer Gedanke. Wieder ein paar Häuſer weiter wohnte die Mutter meiner Frau. Dieſe würdige Dame war vor kurzem erſt hierher gezogen und ich wußte, ſie hatte ein leeres Vogelbauer mitgebracht. Ich wußte außerdem, daß ſie ſich ſchon lange etwas Haus⸗ getier gewünſcht hatte. Das traf ſich alſo aus⸗ gezeichnet. In ihrem Vogelbauer konnte der Spatz Unterkunft finden, und liebevollſte War⸗ tung harrte ſeiner. Es war noch immer zu früher Morgenſtunde, als ich in der Wohnung meiner Schwiegermut⸗ ja nun allerdinas in keiner Wohnung, in der man früh morgens mit einem aus dem Neſt gefallenen, nach Luft ſchnappenden, jungen Spatz kommt. Man muß es ſchon mit ſehr ver⸗ ſtändigen Leuten zu tun haben, um nicht über⸗ haupt ganz und gar mißverſtanden zu werden. Glücklicherweiſe zählt die Mutter meiner Frau zu den allerverſtändigſten Leuten. Sie erklärte ſich ohne weiteres damit einverſtanden, den klei nen Heimatſoſen in dem leerſtehenden Bauer aufzunehmen. Dieſe gute Abſicht hatte bloß Neuer Storchen. Statt besonder dass mein lſieber Sobn Clara Federhaff Beſſere kinderl. Familie würde gerne eine Dame in Penſion nehmen. Zu 7 ſlemedle Geb. Dame m. eigener Schreibmaſch. wünſcht lite⸗ rariſche, a. fremdſprachl. Heimarbeit. Off. erbet. u. Nr. 3958 an die Exped. Geſ. junges Mächend mit ſchöner Stimme zur Bühne. Lenny IIIIII Wer ert. guten lapie⸗Anterricht 3971 an die Exped. erbet. mit einem kleinen Hindernis zu kämpfen: man wußte nicht, wo das leere Bauer ſich eigentlich befand. In den zahlreichen Zimmern der Wohnung war es nicht. Das war bald ermit⸗ telt. Die Wahrſcheinlichkeit ſprach dafür, daß das leere Vogelbauer ſich auf dem Boden be⸗ finden mußte. „Gut“, ſagte ich,„gehen wir alſo auf den Boden!“ Aber da zeigte ſich wieder ein kleines Hindernis. Der Bodenſchlüſſel war nicht vor⸗ handen. Auf dem Boden waren nämlich ver⸗ ſchiedene reparaturbedürftige Möbel unterge⸗ bracht, und der Tiſchler, der mit der Wiederher⸗ ſtellung dieſer Hausgeräte beauftragt war, hatte den Bodenſchlüſſel an ſich genommen— wozu er nach ſeinen Abmachungen mit dem Haus⸗ fräulein berechtigt war. „Gut“, ſagte ich,„gehen wir zu dem Tiſchler!“ Der Spatz wurde inzwiſchen in einer großen Pappſchachtel untergebracht, die wir mit zahl⸗ reichen Luftlöchern ausgiebig verſehen hatten. Wir weichten etwas Brot in Milch auf und taten es ihm in ſein proviſoriſches Pappkarton⸗ haus, damit er gleichzeitig zu eſſen und zu trinken habe. Während zuhauſe meine Arbeit unentwegt auf mich wartete, begab ich mich im Eilmarſch zu dem Laden des Tiſchlers, um in den Beſitz des Bodenſchlüſſels zu gelangen. Leider tauchte nun wieder ein kleines Hindernis auf: der Tiſchler war nicht zuhauſe. Aber es ließ ſich ermitteln, bei welchem Kunden er ſich momentan aufhielt. „Gut“, ſagte ich,„gehen wir zu dieſem Kun⸗ den!“ Ich fand den Kunden. Ich fand den Tiſchler bei ihm. Und der Tiſchler fand den Schlüſſel. Oder richtiger geſagt: er fand ihn nicht. Der Tiſchler hatte nämlich einen rieſengroßen Schlüſſekring hei ſich, an dem ungefähr hundert bis hundert⸗ fünfzig Schlüſſel baumelten. Der Tiſchler wußte ganz genau, daß der Schlüſſel zum Bo⸗ den meiner Schwiegermotter mit bei dieſen Magels Suppen enthaſten die natürlichen Bestandteile hausgemachter Suppen und schmecken, lediglich mit Wasser gekocht, ebensogut wie diese. Man verlange stets ausdrücklich MAGGl⸗ Suppen und achte auf die Schutzmarke„Kreuzstern“ br Anzeige Tiefbetrũbt mache ich Verwandten, Freun⸗ den und Bekannten die schmerzliche Mitteiſung, Gustav in Kiel unerwartet verschieden ist. Mannheim, den 16. Juni 1914. Offert. mit Preis unt. 1 hundert bis hundertfünfzig Schlüſſeln war. Nur, welcher Schlüſſel es war, das wußte er „Macdis gute. sparsame ſcuches hohe Preiſe für Zahle gebrauchte Möbel Kleider u. Schuhe. 39172 Majertſchnk⸗ E4. 6. Verkauf Nähmaſchine? verſenkb., gebr. bill. zu verk. Luth 21 2,., Neckarſt. 1 Klapter, Harmoninm 150 Mk. Piano, Teilz. bill. Demmer, Lhafen. Luiſen⸗ ſtraße 6. 2474 Ein gut erhaltenes Pianino mit hervorragendem Ton u. gut. Fabrikat preiswert abzugeb. Näh. Neckarauer⸗ laudſtr. Nr. 265, part. Iks. 93938 Hehräüchter Badherd gut erhalten, abzug. 3926 Roſengartenſtr. 3, I. WV. Damen u. Herrn überzeugt Euch, daß ich die höchſte Preiſe für getragene Garderobe, Möbel und Wäſche bezahle. 3869 Frau Körner Wwe. F5, 20 Telephon 2228. Liegenschaten Einfamilienhaus zu kan⸗ fſen geſucht. Offerten u. 93929 an die Expedition dteſes Blattes. leider nicht... Aber er ſagte, wenn er vor dem Schlüſſelloch ſtehe, dann wiſſe er prer, welcher Schlüſſel da paſſe. „Gut“, ſagte ich,„gehen wir vor daz Schlüſſelloch!“ Das war nicht ſo einfach. Der Tiſchler mußte erſt bei dem Kunden die Arbeit ausführen, um deretwillen er gekommen war. Ich blieb daneben ſtehen. Wir machten uns endlich gemeinſam auf den Marſch. Und ſchliez⸗ lich ſtanden wir vor dem Schlüſſelloch und der richtige Schlüſſe wurde nach wenigen Minuten gefunden. Wir ſchloſſen den Boden auf. Da ſtand das leere Vogelbauer. Aber meine Fröhlichkeit verſchwand, als ich die Gruppe betrachtete, die dann im Wohnzimmer um den Tiſch herum⸗ ſtand, als wir dort mit dem Käfig ankamen. Da ſtand meine Frau, ihre Mutter, das Fräu⸗ lein, die Köchin, das Dienſtmädchen und alle ſchauten mit ängſtlichen Blicken in den— jetzt geöffneten— Karton hinein, in dem ſich der kleine, aus dem Neſt gefallene Spatz verſchüch⸗ tert herumbewegte. Eben ſetzte er ſich vor das Stückchen Brot, das ich ihm in Milch aufge⸗ weicht hatte, aber er ſchien nicht die Abſicht zu haben, ſich an dem Leckerbiſſen zu delektieren. Mit müden Augen tat er noch einen langen Blick nack dem Käfig, den ich ihm als Sanato⸗ rium zugedacht hatte, dann ſchlug er noch ein paarmal ſchwach und kurz mit den Flügeln, legte ſich auf die Seite und verſchied eines ſanft⸗ ſeligen Todes. Da beſchloß ich, zu Ehren des armen, kleinen Verunglückten, anſtatt der Arbeit, die ich fütr dieſen Vormittag eigentlich vorhatte, die kurze Geſchichte ſeines bedauernswürdigen Dahin⸗ ſcheidens niederzuſchreiben. Und ich beſchloß, den kleinen Nekrolog zu ſchließen mit den ſchlichten, einfachen Worten: man kann auf der Welt nicht allen armen Spatzen helfen, die zu früh aus dem Neſt fliegen Seit Jahren laut Attest des Oberbhofmarschall- amtes von den Hofhaltungen 11290 Sr. Majestät des Kaisers zahlreichen anderen Hofhaltungen, militärischen Be- kleidungskammern u. vielen FPrivathaushaltungen ständi verwendetes, zuverlässig wirkendesMottenschutzmitte Zu beziehen d. alle Drogerien, Apotheken, Farfümerien. 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Die erſte Urſache iſt die wachſende Einſicht in die Zuſammenhänge zwiſchen Wohnungsbeſchaffen⸗ heit und Volksgeſundheit. Wie jung das Be⸗ ſtreben iſt, geſundheitliche Schädigungen durch Verbeſſerung der Wohnungsverhältniſſe vorzu⸗ beugen, kann ſchon daraus entnommen werden, das unſere Bauordnungen bis in die 7oer Jahre hinein zumeiſt keinerlei Beſtimmungen enthiel⸗ ten, die die Wohnungs⸗Hygiene beſonders be⸗ rückſichtigten. Die zweite Urſache, die das Woh⸗ nungsweſen in den Mittelpunkt des öffentlichen Intereſſes rückt, haben wir in der wirtſchaft⸗ lichen Entwickelung zu erblicken, die zu einer ganz neuen Verteilung der Bevölkerung über das Land führte. Die deutſchen Städte ent⸗ wickelten ſich vielſach in einem ſo überſtürzten Tempo, daß die Bautätigkeit ihr nicht zu folgen vermochte und neben der Quantität auch die Qualität des Wohnungsangebotes vielfach alles zu wünſchen übrig ließ. 5 Unter die große Menge von Maßnahmen, die mit Erſolg zur Beſſerung der Wohnungsver⸗ jältniſſe angewandt wurden, gehören vor allem zweckmäßige Verwertung te Geländeer⸗ derliegende mene für Sie die Bauplatzumlegung, die Förderung des Bau⸗ kredits und eine zweckmäßige Verkehrspolitik. Natürlich weiß man, daß die neuerbauten Wohnungen in den ſeltenſten Fällen für die ganz Unbemittelkten in Betracht kommen, aber man timmt an, diefenigen, die dieſe guten tehen, ihre weniger guten noch ausreichenden Wohnungen der mächſt tieferen ſozialen Schicht freimachen und daß auf dieſe Weiſe ein ſtufenweiſes Auf⸗ wärtsrücken der unteren Bevölkerungskreiſe er⸗ folgt, das es ermöglicht, die ganz geringwertigen Wohnungen Gebhr zu ſtellen. chtens eb g. auf Maßnahmen beſchränken und auf ſpezielle Maßnahmen verzichten, wie der Arzt, der bei der Erkrankung irgendeines Organs neben den Maßnahmen zur Kräftigung des Geſamt⸗ organismus die örtliche Behandlung des er⸗ krankten Teiles nicht vernachläſſigen wird. Bevor ich nun auf die Maßnahmen der Woßhnungsfürſorge, die den Unbemittelten un⸗ mittelbar zugute kommen, näher eingehe, müſſen wir uns darüber verſtändigen, welchen Per⸗ ſonenkreis wir als„Unbemittelt“ bezeichnen. Die Grenze iſt weniger leicht zu ziehen, als es fürs erſte den Anſchein hat. nicht zahlenmäßig 1 von 1200 oder 1500 M. ſeſtſetzen und dann ein⸗ fach dieſenigen, deren Einkommen darunter bleibt, als unbemittelt bezeichnen. Die Beant⸗ wortung der Frage, ob eine Familie mit einem beſtimmten Einkommen als unbemittelt zu be⸗ zeichmen iſt, iſt von der Kaufkraft des Geldes und von dem durch ihre Kopfanzahl und andere zwingende Gründe bedingten Bedürfniſſen ab⸗ hängig. Wenn wir alſo von der Wohnungs⸗ frage der Unbemittelten ſprechen wollen, ſo wer⸗ den wir alle diejenigen Bevölkerungskreife be⸗ rückſichtigen müſſen, bei denen eine mehr oder minder große Spanne beſteht zwiſchen dem Wohnungsbedürfnis und der Fähigkeit, es zu Dieſe Spannung kann durch drei Gruppen von Maßnahmen verhütet oder beſeitigt wer⸗ den: 1. Dadurch, daß ein Ehepaar, das an der Grenze ſeiner wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit angekommen iſt, das Entſtehen neuer Bedürf⸗ niſſe durch Beſchränkung der Kinderzahl ver⸗ hütet. 2. Dadurch, daß die wirtſchaftliche Leiſtungs⸗ fähigkeit der Familie erhöht und ſie dadurch in den Stand geſetzt wird, einen höheren Betrag für die Wohnung auszugebenn. 3. Dadurch, daß der Aufwand für die Wod⸗ nungen dem Einkommen angepaßt wird oder aber für den gleichen Aufwand wie bisher eine qualitativ beſſere Wohnung zur Verfügung ge⸗ ſtellt wird. Ueber die erſtgenannte Maßnahme, die Be⸗ ſchränkung der Kinderzahl, iſt gerade im letzten Jahre außerordentlich viel geſchrieben und ge⸗ ſprochen worden, nachdem bekannt geworden iſt, daß die letzte Volkszählung einen ſtarken Geburtenrückgang ergeben hat. Daß ein Zu⸗ ſammenhang mit der Wohnungsfrage in der Tat gegeben iſt, weiß ein jeder, der an der ſo⸗ zialen Arbeit teilnimmt oder auch nur die ge⸗ ringſte Fühlung mit den unbemittelten Bevöl⸗ kerungsſchi hten hat. Immer wieder werden uns Fälle belg brave Familienväter, die ihren ten noch immer nach⸗ gekommen 5 ee ifelt Haus wandern müſſen, ben Beſcheid zu erhalten, daß die W̃!kinderreiche FJamilien nicht vermielet werden könne. Müſſen die Be⸗ kannten einch fölchen Rannes, die mit anſehen, wie ihnen der„Fiiderſegen zum„Kinderfluch“ geworden iſt, micht ganz von ſelber auf den Ge⸗ danken kommen, V eine eſchi DOrzu 5 e Ue 1 nicht damit aus der gan ſich über die„harther⸗ itvüſ Es ſteht nun ein⸗ üng in der Regel durch ahnilie ſtärker abgenutzt bis 4 Perſonen. Und eiten, daß die Mieter beſonderes Gewicht gelegt werden. Denn wir können ſie auf ein Einkommen etwa ſelbſt die Aufnahme derartiger großer Familien öfter dadurch erſchweren, daß ſie ſich über den mit Kinder einmal unzertrennlichen Lärm und wohl gar ihr Verbleiben von der Kündigung der anderen Familien abhängig machen. Der Hausbeſitzer, der kinderreiche Familien zugun⸗ ſten kleiner Familien abweiſt, handelt im Grunde genommen nicht anders wie ein Bäcker oder Fleiſcher, der ſeine Waren nur unter Be⸗ dingungen abgibt, bei denen er nicht nur auf ſeine Koſten kommt, ſondern auch einen mög⸗ lichſt großen Gewinn herauswirtſchaftet. Da der zunehmende Geburtenrückgang eine Gefahr für die nationale Entwicklung bedeutet, ſo muß darnach geſtrebt werden, daß die Schwie⸗ rigkeiten, die gegenwärtig in kinderreichen Fa⸗ milien in wachſendem Maße bei der Wohnungs⸗ beſchaffung entſtehen, nicht weiterhin zur Be⸗ ſchränkung der Kinderzahl drängen, daß viel⸗ mehr gerade den kinderreichen Familien die Be⸗ ſchaffung guter und preiswerter Wohnungen erleichtert wird, in denen ein geſundes und ſtarkes Geſchlecht heranwachſen kann. Bei der Feſtſetzung der Löhne, der Gehälter und der Wohnungsgeldzuſchüſſe werden bis jetzt faſt ausſchließlich die Arbeitsleiſtungen oder die Art der Stellung, nicht aber die Bedürfniſſe berückſichtigt. Dieſer Umſtand muß auf die Wohnungsbeſchaffung der Unbemittelten um ſo ſtärker einwirken, als bei gleichem Einkommen kinderreiche Familien mehr für Nahrung und Kleidung ausgeben müſſen, als kleinere Fami⸗ lien und demnach nicht mehr, ſondern weniger Geld für die Miete übrig bleibt, obgleich doch eine größere Wohnung benötigt wird; mit an⸗ deren Worten: Je größer die Kopfzahl eine Fa⸗ milie iſt deſto geringer iſt das Vermögen, das hierdurch geſteigerte Raumbedürfnis zu befrie⸗ digen. Auf dieſe Tatſache muß in einer Zeit beforgniserregenden Geburtenrückganges ganz Es iſt nicht augängig, daß man ſolche Familien, die infolge ihrer Kinderzahl vorübergehend die vom Staat aus hygieniſchen Gründen an die Wohnungs⸗ fläche erfüllen vermögen, auf die Armenunterſtützung als den einzigen Ausweg verweiſt und dadurch die Eltern, deren einzige Schuld darin beſteht, daß ſie dem Staat und der Gemeinde den von dieſen ſo dringend gewünſchten Nachwuchs ge⸗ ſchenkt haben, mit dem Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte Natürlich wäre es utopiſch, zu verlangen, daß das private Gewerbe die Entlöhnung nach an⸗ deren als rein geſchäftsmäßigen Geſichtspunkten einrichten ſolle. Dagegen wären Staat und [Gemeinde, die ja an der Aufzucht einer tüchtin Nachkommenſchaft ſtark intereſſiert ſind, durch⸗ aus in der Lage, durch die Bewilligung von der Ziehungszulagen und durch die Dif⸗ ferenzierung der Wohnungggeld⸗ zuſchüſſe ſe nach der Anzahl der Kinder eio· für die Verbeſſerung der Wohnungsverhältniſſe überaus wichtige Ergänzung des gegenwärtigen Gehaltsſyſtems eintreten laſſen. Es käme in Betracht, daß man die Grundgehälter zwar im Weſentlichen beließe, zu ihrer Ergänzung jedoch für jedes Kind, bis es ein gewiſſes Alter erreicht hat einen Erziehungszuſchuß bewilligte. Eventuell brauchte man dieſen Zuſchuß auch erſt beim dritten Kinde bedingen zu laſſen. Bei der Berechnung der Penſion wären dieſe ſchüſſe zu berückſichtigen. Die von mir angeregte Ergänzung des Ge⸗ haltsſyſtems wäre um ſo leichter durchzuführen, als damit bereits von einer Reihe von Ge⸗ meinden die erſten Anfänge gemacht ſind. Vor mir liegt das Inſerat der Stadtgemeinde Kott⸗ bus vom 28. Oktober 1913, die darin einen erſten Bürgermeiſter mit einem Anfangsgehalt von mindeſtens 13000 Mark ſucht. Dem Gewählten ſteht außerdem eine penſtonsberechrigte Haus⸗ ſtandszulage zu, welche beträgt 500 Mk. fähr⸗ lich, wenn er verheiratet iſt und nicht mehr als drei Kinder unter 18 Jahren hat, 1000 Mk., wenn er mindeſtens vier Kinder unter 18 Jah⸗ ren zu erhalten hat.“ Außer dieſen Erziehungs⸗ zuſchüſſen wäre für die Wohnungsbeſchaffung kinderreicher Familien auch eine Anpaſſung der Wohnungsgeldzuſchüſſe an das Wohnungsbedürfnis anzuſtreben. Dieſe Aupaſſung könnte in der Weiſe geſchehen, daß Ehepaaren mit höchſtens zwei Kindern der Grundzuſchuß zugebilligt würde, der ſich jedoch bei Unverheirateten um einen gewiſſen Prozent⸗ ſatz vermindern und bei Ehepaaren mit mehr als zwei Kindern mit jedem weiteren Kind um einen gewiſſen Prozentſatz ſteigern würde. Sollten ſich dieſe Maßnahmen bewähren, ſo wäre vielleicht die Frage zu prüfen, ob dieſe Zuſchüſſe auch für kinderreiche Familien der nicht vom Staat und Gemeinde Angeſtellten beſchafft werden könnte. Hierfür käme der Ausbau unſerer ſozialen Geſetz⸗ gebung in Betracht. Durch Zuſchüſſe der Verſicherten und des Reiches zu den Beiträgen für die Landesverſicherungsanſtalt und Reichs⸗ berficherung für Privatangeſtellte könnten die dafür erforderlichen Mittel beſchafft werden. Es würde mir nicht unbillig erſcheinen, wenn die⸗ jenigen die keine oder wenige Kinder groß⸗ ziehen, das Scherflein zu den Laſten beitragen, die den kinderreichen Familien durch die Er⸗ ziehung erwachſen. Wie kann die Wohnungsmiete dem Einkommen angepaßt werden oder aber für den gleichen Mietspreis, der bisher gezahlt wurde, eine beſſere Wohnung zur Ver⸗ fügung geſtellt werden? In den Bereich dieſer Maßnahmen gehört als eine der wichtigſten die Wohnungsauffſicht, die ſich die Verbeſſe⸗ rung der beſtehenden Wohnungen zur Aufgabe macht, ferner auch die Sanierung ungeſunder Straßen und Häuſer, durch Einführung der Kanaliſation und ähnliche Maßnahmen. Allein in Baden werden durch die Wohnungsaufſicht jährlich Tauſende von mehr oder minder großen Verbeſſerungen erreicht, die von den meiſt wirt⸗ ſchaftlich ſchwachen Mietern ſonſt ſchwerlich dürchgeſetzt worden wären. Vielleicht noch wichtiger iſt die erziehe⸗ riſche Einwirkung der Wohnungsauſſicht auf die Wohnungsinhaber, um ſie zu einer bef⸗ ſeren Benutzung der zur Verfügung ſtehenden geſtellten Mindeſtforderungen nicht zu Zu⸗ Räume, alſo zu beſſeren Wohnſitten zu erziehen. In dieſer Erziehungsarbeit werden in neuerer Zeit mit beſtem Erfolg die Frauen in amt⸗ licher und ehrenamtlicher Eigenſchaft herange⸗ zogen und ich möchte nicht verfehlen bei dieſer Gelegenheit, dem Wunſche Ausdruck zu geben, daß auch bei uns in Baden recht bald mit der Anſtellung weiblicher Wohnungs⸗ inſpektoren der Anfang gemacht werden möge. Mit dieſer Verbeſſerung der beſtehenden Woh⸗ nungen, ſo wichtig ſie iſt, iſt die Wohnungsfrage der Unbemittelten noch nicht gelöſt. Es müſſen meue Kleinwohnungen gebaut wer⸗ den. Auf dieſem Gebiet aber hat das private Baugewerbe an vielen Orten völlig verſagt und es vorgezogen, Häuſer für beſſerſituierte Mieter zu errichten. Hierzu kommt die ſchon erörterte zunehmende Schwierigkeit, für kinderreiche Fa⸗ milien paſſende Wohnungen zu finden. Unter dieſen Umſtänden bleibt an vielen Orten nur die Möglichkeit, die fehlenden Wohnungen durch die gemeinnützige Bautätigkeit von Bauvereinigungen oder Gemeinden zu beſtellen. Da wo es irgend möglich iſt, die Wohnungs⸗ bedürftigen in Baugenoſſenſchaften zur Selbſt⸗ hilfe zuſammenzuſchließen, ſollte dieſe Form der gemeinnützigen Bautätigkeit bevorzugt werden. Erfreulicherweiſe hat die Baugenoſſenſchaftenbewe⸗ gung in den letzten 25 Jahren einen gewaltigen Aufſchwung, die Zahl der Genoſſenſchaften iſt in dieſer kurzen Zeit von etwa 30 auf ungefähr 1700 gewachſen. Ihr unbeſtreitbares Verdienſt iſt es, daß ſie für die wachſende Zahl der ihr angeſchlof⸗ ſenen unbemittelten und wenig bemittelten Mit⸗ glieder vielfach preiswertere, vor allem aber qua⸗ litativ beſſere Wohnungen ſchafft und dadurch auch für die qualitative Entwicklung privater Bautätigkeit eine außerordentlich wichtige Pionier⸗ arbeit leiſtet. Aber man muß ſich über die Grenzen ihres Wir⸗ kungskreiſes klar werden, die vor allem durch die wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit der zu organiſie⸗ renden Bevölkerungsſchichten gezogen werden. Da die von der Baugenoſſenſchaft hergeſtellte und dar⸗ gebotene Ware, die Wohnungen, einen ſehr hohen Anſchaffungspreis haben, ſo muß auch von den Mitgliedern eine nicht gar zu niedere Beteiligung am Genoſſenſchaftskapital verlangt werden. Der Kreis der für die baugenoſſenſchaftliche Selbſthilfe in Betracht kommenden Bevölkerungsſchichten er⸗ weitert ſich in gleichem Maße, in dem durch das Entgegenkommen von Staat, Gemeinde u. andern Körperſchaften die hypothekariſche Beleihung hin⸗ aufgeſetzt wird. Wenn Dank der wirtſchaftlichen Uebernahme durch die Städte in Rheinland und Weſtfalen die Baugenoſſenſchaften meiſtens bis auf 90 Proz. beliehen werden, ſo können ſie felbſt⸗ verſtändlich ſich an weniger bemitteltere Schichten wenden, als das in Baden der Fall iſt, wo bisher nur 2 Gemeinden eine derartig hohe Beleihung möglich gemacht haben.(Neuſtadt und Kehl). Es wäre dringend erwünſcht, daß auch bei uns in Baden die Gemeinden der gemeinnützigen Bau⸗ tätigkeit eine 90 proz. Beleihung ermöglichen wür⸗ den, wie das im Rheinland Weſtfalen und Han⸗ nover in großem Umfange mit gutem Ergebniſſe geſchehen iſt. Immerhin würden dann auch noch Kreiſe übrig bleiben, für deren Wohnungsbedürfnis unter Um⸗ ſtänden auf anderem Wege geſorgt werden müßte. Es käme hierfür die Gründung von Bau⸗Ver⸗ einigungen durch ſozial intereſſierte kapital⸗ kräftige Perſonen in Betracht, die nicht für ſich, ſondern die für die ganz Unbemittelten Woh⸗ nungen zu erſtellen wünſchen. Derartige Organi⸗ ſationen haben wir auch in Baden und zwar in Pforzheim(Immobiliengeſellſchaft m. b..), Lahr (E..) und Weinheim(E..). Die Bauver⸗ eine Lahr und Weinheim haben ſich die Unterbringung kinderreicher Ja mi⸗ lien zur Hauptaufgabe gemacht und ſich dadurch große Verdienſte um die Wohnungsverhältniſſe ge⸗ rade der allerbedürftigſten Bevölkerungsſchichten erworben. Durch ein enges Zufammenarbeiten der Ge⸗ meinden mit derartigen Organiſationen könnte ſehr viel Gutes geſchaffen werden. Die ſtarke finanzielle Beteiligung der Gemeinde würde zu einer Art der„gemiſcht wirtſchaftlichen Unter⸗ nehmung“ führen, die viele Vorzüge hätte. Vor allem würden der Gemeinde Mühen und der Aerger der Verwaltung durch die gemeinnützige Baubereinigung abgenommen, in deren Verwal⸗ tung ſie eine ihrer Beteiligung entſprechende An⸗ zahl von Vertretern haben würde. Zu einer der⸗ arkigen Wohnungsfürſorge iſt es bereits in einer ganzen Menge deutſcher Städte gekommen. Vor allem aber haben ſich die holländiſchen Gemeinden in großem Umfange an derartigen Bauvereini⸗ gungen beteiligt und ihnen meiſt hundert Prozent, zum mindeſten 95 Proz., der Bau⸗ und Gelände⸗ koſten zur Verfügung geſtellt. Sehr erwägenswert wäre es, ob nicht die Ge⸗ meinden, eventuell unter Beihilfe des Staates, den Bauvereinigungen für jede Wohnung, die ſie an eine minderbemittelte Familie mit mehr als 3 Kindern abgeben, eine Beihilfe in der Weiſe geben ſollten, daß ſie ihnen den durch die erſte Hypothek nicht ge⸗ deckten Teil der Herſtellungskoſten, das ſogenannte Reſtgeld, zur Berfügung ſtellten. Das könnte in der Weiſe geſchehen, daß die Gemeinde von der Landes⸗ verſicherungsanſtalt, die der Wohnungsbeſchaffung für die kinderreichen Familien ihr beſonderes In⸗ tereſſe entgegenbringen, ein Darlehen nimmt und dieſes an die Bauvereinigung gegen Sicherung durch eine Tilgungshupothek zwiſchen 60 und 100.% oder 75 und 109 9% des Herſtellungswertes bezw. Schät⸗ zungswertes ſicherſtellt. Ein großes Riſiko wäre mit dieſer wichtigen Maßnahme für die Stad kaum ver⸗ bunden, da ſie im ſchlimmſten Falle doch nur ein gut⸗ gebautes Kleinwohnungshaus, für das ſich unter nor⸗ malen Verhältniſſen ſtets Verwendung findet, zu einem Preiſe übernehmen würde, der um den Betrag der jährkichen Tilgung hinter den Herſtellungskoſten zurückbleibt. Als letzte Maßnahme wäre noch der Eigen⸗ ban der Gemeinden zu beſprechen. Diejenigen unter ihnen, die der vorigen Hauptverſammlung in Freiburg beiwohnten, werden ſich noch der außer⸗ ordentlich intereſſanten Ausführung entſinnen, die unſer verehrter Vorſitzender, Herr Oberbürgermeiſter Dr. Winterer, über ſeine günſtigen Erfahrungen mit dem kommunalen Eigenbau machte. Auch ich bin der Meinung, daß der kommunale Wohnungsbau, für deſſen Einbürgerung in Deutſchland die Stadt Freiburg eine viel beachtete Pionierarbeit geleiſtet hat, eine wichtige Form der Wohnungsbeſchaffung für die Unbemittelten darſtellt. Es müßte allerdings mit der Vermietung ſtädtiſcher Wohnungen eine ſorgfältige Er⸗ ziehungsarbeit auf dem Gebiet der Woh⸗ nmungspflege verbunden werden. Es könnten nach den von Oktavia Hill in England gegebenen Vorbild gebildete Wohnungsaufſeherinnen angeſtellt werden, die regelmäßig am Zahltag die Mieten einſammeln und dabei die Wohnungen be⸗ ſichtigen. Durch taktvolles Eingehen auf die Verhält⸗ niſſe der Bewohner würden ſie allmählich ihr Ver⸗ trauen gewinnen und ihre Beraterinnen in mancher⸗ lei Schwierigkeiten und Sorgen des Lebens werden. An der guten Inſtandhaltung werden die Bewohner der nach dieſem Syſtem verwalteten Häuſer dadurch intereſſiert, daß dann, wenn der in der Miete ent⸗ haltene Betrag für Reparaturen aufgebraucht wird, dafür eine vom Bewohner gewünſchte Verbeſſerung in der Wohnung angebracht wird. Ein anderes intereſſantes Syſtem wandte der bekannte Genoſſenſchafter Profeſſor Staudinger bei der Verwaltung einiger von einer Armenkaſſe in Worms erworbenen Häuſer an. Er ließ durch die auf der niederſten Stufe der Wohnungskultur ſtehen⸗ den Bewohner Vertrauensleute wäßhlen, die für die Ordnung und Sauberkeit in den Häuſern verantwortlich waren und intereſſierte die Bewohner an der guten Inſtandhaltung ihrer Räume dadurch, daß er den in der Miete für Reparaturen vor⸗ geſehenen Betrag, ſoweit er nicht beanſprucht wurde, den Bewohnern gutſchrieb bezw. ausbezahlte. Die Erziehung zur Selbſtverantwortung durch die Selbſt⸗ verwaltung und die Einbeziehung des Eigentums als der wichtigſten Triebfeder des Menſchen in dem Kampf gegen die ſchlechten Wohnſitten haben zu günſtigen Ergebniſſen geführt. Damit bin ich zum Schluß meiner Ausführungen gekommen. Sie werden daraus den leider zutreffen⸗ den Eindruck gewonnen haben, daß bisher für die unmittelbare Beſſerung der Wohnungsverhält⸗ niſfſe der ganz Unbemittelten, beſonders der kinder⸗ reichen Familien, verhältnismäßig wenig geſchehen iſt. Sie werden vielleicht aber auch daraus entnommen haben, mit welchen Schwierig⸗ keiten gerade die Wohnungsfürſorge für dieſe Kreiſe verknuſtpft iſt. Wenn ich den Verſuch machte, Ihnen im Rahmen eines kurzen Vortrags einen Überblick über dieſe Frage zu geben, deren theoretiſche und praktiſche Behandlung ſich noch im Anfangsſtadium befindet, ſo bin ich mir wohl bewußt, daß ich Ihnen nicht allgemein anerkannte oder anzuerkennendeWahr⸗ heiten vermittelte. Es erſchien mir jedoch wichtig, daß in unſerm Verein wenigſtens einmal die Frage aufgeworfen wurde:„Was können wir tun, um die Wohnungsverhältniſſe der Unbemittelten in Sonder⸗ heit der kinderreichen Familien zu beſſern.“ Sollten meine Ausführungen den Einen oder Anderen vor ihnen angeregt haben, über die Beantwortung dieſer Frage nachzudenken, und— beſſer noch— ſeine Arbeitskraft für ihre Löſung einzuſetzen, ſo hoffe ich, daß wir in ein paar Jahren einmal werden das Thema behandeln können, nicht:„Was können wir tun“, ſondern:„Was haben wir getan, um die Wohnungsverhältniſſe der Unbemittelten in Sonder⸗ heit der kinderreichen Familien zu beſſern.“ Aus dem Großherzogtum. Ladenburg, 14. Juni. Die Gemein de⸗ kirſchbäume haben in dieſem Jahre nach dreijäh⸗ riger Pauſe wieder einmal einen nennenswerten Betrag abgeworfen. Es wurden rund 600 erlöſt. Die Verſteigerung im Jahre 1910 ergab 502,50 K. * Wieblingen, 12. Juni Geſtern abend entſtand in der Wirtſchaft„zum Badiſchen Hof“ eine Meſſerſtecherei, wobei der 19jährige löhner Bender und der 20 Jahre aſte Schloſſer Karl Schwarz den 27jährigen Schloſſer Franz Lochert und den 24jährigen Tüncher ann Trietſch ſo ſchwer verletzten, daß die Bei⸗ den ins Akademiſche Krankenhaus gebracht wer⸗ den mußten. Der Sohn des Wirts Käs trug leichte Verletzungen davon. ):(Karlsruhe, 12. Juni. Die Evy⸗ neuerungswahlen für den Stadtrat und den geſchäftsleitenden Vorſtand der Stadt⸗ verordneten finden am Freitag, den 19. Juni, ſtatt. Es ſind 11 Stadträte für die Amtsdauer von 6 Jahren neuzuwählen. Gerichtszeitung. j. Karlsruhe, 13. Juni. Vor der Straf⸗ kammer IJ des hieſigen Landgerichts fand die Verhandlung gegen den Rechtsagenten Heinrich Klumpp von hier wegen Unterſchlagung im Amt, Erpreſſung und Urkundenfälſchung ſtatt. Der An⸗ geklagte wurde beſchuldigt, daß er im Jahre 1911, als er noch Beamter des Kreisausſchuſſes des Krei⸗ ſes Karlsruhe war, den Betrag von etwa 400., den er in ſeiner Eigenſchaft als Beamter des Kreiſes eingenommen hatte, für ſich behalten und um die Unterſchlagung zu verdecken, amtliche Ur⸗ kunden beſeitigt, bezw. ſolche gefälſcht habe, in⸗ dem er eine Anzahl Schriftſtücke, die ſich auf die Angelegenheit bezogen, aus den Akten entfernt und in ein Sitzungsprotokoll des Kreisausſchuſſes nachträglich einen falſchen Eintrag gemacht habe. Des weiteren wird Klumpp Fälſchung einer Pri⸗ vaturkunde und Erpreſſung zur Laſt gelegt, letz⸗ tere dadurch begangen, daß er ſeinen früheren Vor⸗ geſetzten, den inzwiſchen verſtorbenen Vorſitzenden des Kreisausſchuſſes, Boeckh, durch Drohungen mit der Enthüllung von Dienſtnachläſſigkeiten, nachdem er wegen der Unterſchlagung aus dem Dienſt entlaſſen worden war, zu beſtimmen ver⸗ ſuchte, im Kreisausſchuß für die Gewährung eines Ruhegehalts an ihn einzutreten. Die Verhandlung nahm längere Zeit in Anſpruch. Klumpp wurde ſchließlich wegen Unterſchlagung im Amt, Urkun⸗ denfälſchung(öffentliche Urkunde), Fälſchung einer Privaturkunde und Erpreſſungsverſuch zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Von der An⸗ klage der Beſeitigung amtlicher Urkunden wurde Klumpp freigeſprochen. 2 Monate Unterſuchungs⸗ haft gelten als verbüßte Strafe. Nach dieſem Falle wurde gleich gegen Klumpp wegen einer anderen Sache weiterverhandelt; es handelte ſich um eine Anklage wegen Untreue. Von ihr wurde Klumpp freigeſprochen. Der Verteidiger Dr. Haas hatte Aufhebung des Haftbefehls beantraat, dieſer An⸗ trag wurde aber abgelehnt. 2 ——————— Dienstag, den 16. Juni 1914. Geueral-Anzeiger.— Kadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Norddeutſcher Lloyd Bremen. Es werden in der II. Hälfte Juni 1914 erwartet: Wegeſe di NRe 5 2 von New Hork: Lach New Nork: 22—— D. Kaiſer Wilhelm II.. 16. Juni D. Kronprinz Wilhelm 16. Juni D. Bremen 20. Juni D Hroß. Rurfürſt.. 16. JuniD. Kronpr. Wilhelm 23. Juni D. Gge. Waſhington 21. JuniD. Gge. Waſhington 27. Juui 5 Kronpr. gecilie. 25. Juni D. Kronprinz Cecilie 30. Juni D. Kaiſer Wilhelm d. Gr. 30. Juni nach Baltimore: Lon Baltimore: D. Main 8 18. Juni D. Königin Cuiſe.. 20. Juninach Philadelphiau. Baltimore: ert 30. Juni D. Rönigin Cuiſe 25. Juni von New Orleaus: nach Boſton und New⸗Orleaus: D. Breslauu 21. Jint D. Frantfurf 17. Juni von NRauada: Auch Kauada: —— 3 ., Hannover 18. Juni 05 55 55 von Argentinien: 5 D. Wees 27. Juni D. Sierra Cordoba. 19. Juni nach Argentinien: Den, Oſtaſten:„„C 24. Juni F 21. Juni nach Oſtaſten: von Auſtralien: 85 e 15 11 .Prince D. Thüringen... 25. Juni nach Auſtralien: Auderungen vorbehalten. D. Greifswald Ankunftsbaten unverbindlich. D. Cothringen.. 24. Juni Vertretung in Mannheim: Baus& Diesfeld, Hanſahaus, D 1, 7/8. Dresdper Bank Filile MANNHEIN P 2, 12, Planken. Aktienkapital und Reserven Mark 261 UOO0000 32089 Besorgung aller bankgeschäftlichen Angesgenheiten. Die verehrl. Kundschaft der Mannheimer Milehzentrale 1 wird höfl. aufmerksam gemacht, sich beim Empfang 11 von Miſch⸗ und Miſchprodukten im Hause davon 2u überzeugen, dass diese Waren auch wirklich aus der Miſchzentrale stammen. In ſetzter Zeit werden von anderer Seite Milch 0 und Butter fremdder Herkuntt falschlich unter dem Namen Mannheimer Milchzentrale ver⸗ trieben. 87867 Mannheimer Milchzentrale SASABEESEAEASBESESEII Herrenhemden nach Mass eteeemeneee Touristen- u. Sport-Hemden M. Klein Söhne rel. 9. E 2, 408, l. u. Il. Etage Lae 1. Hufte Hrthagl Tafelbutter.30 Limburger p. Pid.. 30 Schweizerbutter.30 oll. gomadouꝛr p. St..30 Emmenthaler ½Pf-.58 HMandkäse 60 St..70 Edamer ½ Pfd.„8 Kräuterkäse P. Pf. 80 Tilsiter ½ Pfd. 8 Alles tadellose Ware. Versand nach auswHrts Mndet prompte Erledigung. N. EREEF P21 6 Telephon 2208. Perſonats ————̃ůj . fratnehe kaanpe SDart Zeit und Geid aurch zenutzung der aeuesten Pfaß dender Apparate Sie geben den Nägarbeiten ein hübscheres u. schöneres Aussehen Aan serlange gratzs Prospekt and kostenlose Verführung. Rartin Deeker, 4 3, 4 vis--vis dem Hoftheater. — Mähmaschinen- und Fahkraumauufaktur.“ 32098 Straßenbahn. Ausbildung im Fahrdienſt der elek⸗ triſchen Straßen⸗ hahn betr. 3455 Wir beabſichtigen für den Verdichtungsdienſt an Sonn⸗ u. Feiertagen eine Anzahl Schaffner als Aus⸗ hilfsperſonal aufzuneh⸗ men. Außer den zur Zeit ſtattſindenden Abend⸗Kur⸗ ſen zur Ausbildung des beabſichtigen wir einen Tageskurs ab⸗ zuhalten. Es kommen des⸗ halb ſolche Perſonen in Betracht, deren Berufs⸗ kätigkett es erlaubt, tags⸗ über an einem Ausbil⸗ dungskurſe teilzunehmen. Bewerber wollen ſich umgehend, miteinemſelbſt⸗ geſchriebenen Lebenslauf verſehen, in unſerem Ver⸗ waltungsgebäude— Per⸗ ſonalbüro Zimmer 22, Stock— zur näheren Information einfinden. Mannheim, 15. Juni 1914. Straßenbahnamt. Vergebung von Abbrucharbeiten. Der Abbruch der Hänſer G 4 Nr. 2 u. 3 in Mann⸗ heim ſoll im öffentlichen Angebotsverfahren ver⸗ geben werden. Die Bedingungen liegen im Kirchenſteuererheber⸗ Bureau in Mannheim, R 8 Nr. 3 zur Einſicht auf; daſelöſt können auch Angebotsformulare, ſo⸗ weit der Vorrat reicht, erhoben werden. Aus⸗ kunftserteilung am Frei⸗ tag, den 19. ds. Monats, 10—12 Uhr vormittags. Die Angebote mit der Aufſchrift„Angebot auf Abbrucharbeiten“ ver⸗ ſehen, ſind bis zum Montag, den 22, d. Mts. vormittags 11 uhr im Kirchenſteuererheber⸗ Burcau in Maunheim, R 3 Nr. 8 einzureichen; die Eröffnung der Au⸗ gebote findet daſelbſt zu dieſem Termin in Gegen⸗ wart der erſchienenen An⸗ bieter ſtatt. 15588 Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. Heidelberg, 15. Junt 1914. Evangel. Kirchenbauinſpektion: Döring. Zwangs verſteigerung. Mittwoch, 17. Juni 1914 nachmittags 2 uéhr werde ich im Pfandlokal Q6, 2 dahter gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öſſent⸗ lich verſteigern: 93944 Eine Schreibmaſchine und Möbel. Mannheim, 16. Juni 1914. Happle, Gerichtvollzieher. Bukskin, Loden Damen- Kostüm-Stoffs Foerd. W²elss 104, 7 planken 1033 Jelegengelr lür Hausbesitzer! Bevorstehender Inventur halber Tpol. TageteJerkauf zu ganz bedeutend ermäfligten Preisen. Nur kurze Zeit! 04, 7, J. Riage, Geparatauſgang v. d. Seſtensib.) R. Welf, ſel. 538ʃ. 1068 f. Itrohmarkt 2 Zwangsverſteigerung. Mittwoch, 17. 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Juni 1914, machmittags 2 Uhr, werde ich in Ladenburg mit Zuſammenkunft am Rathauſe gegen bare Zahl⸗ ung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Samaſchine. 93948 Brehme, Gerichtsvollz. Zwangsvperſteigerung. Mittwoch, 17. Juni 1914 nachmittags 2 Uhr werde ich in Sandhofen am Rathaus gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteig.: Wermut, Malaga, Berge⸗ motte, Betten und Ver⸗ ſchtedenes. 93949 Manunheim, 16 Juni 1914 Haag. Gerichtsvollzieher. Nachlaß⸗Verſteigerung. Donnerstag, 13. Juni 1914, nachmittags 2 Uhr verſteigere ich im Lokal in H 2, 11(Hof) im Auftrage des Teſta⸗ mentsvollſtreckers diezum Nachlaß des 7 Kauf⸗ manuns Robert Heß ge⸗ hörigen nachbenannten Fahrniſſe meiſtbietend gegen Barzahlung: 1 Büfett(nußb. pol.), 1 Pianino mit Stuhl, 1 Konſol m. Spiegel(Fac.⸗ Glas), 1Sekretär, 1Bücher⸗ ſchrank, div. franz. Lite⸗ ratur, 6 Wiener Stühle, 1Regulator, verſch Bilder, Vafen und ſonſt. Nipp⸗ gegenſtände, 1 Diwan, 3 kompl. 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