————— Eindrücke in die Seele zieht. Wonnement: 70 Pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Nk..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile 22 000„.20 M. CTäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Emtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unter Cechniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. heneral⸗ der Stadt Mannhei 0 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und umgebung Anze m aund Amgebung Telegramm⸗AHdreſſe: „Heneral⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung... 841 Rhaklian Expedition und Verlags⸗ buchhandlung„0 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr haltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Nr. 282. Manunheim, Montag, 22. Juni 1914. (Abendblatt.) Die heutige Abendausgabe umfaßzt 10 Seiten. Rumänien und Rußland. Der„Wiener Deutſchen Korreſpondenz“ wird von diplomatiſcher Seite geſchrieben: Um den Zarenbeſuch in Konſtantza beginnt ſich bereits ein Legendenkranz zu winden. Schon vor der Zuſammenkunft war von ſüdſlawiſcher Seite verbreitet worden, daß Rußland die Unterſtützung Rumäniens in der Dardanellen⸗ fräͤge ſuche. Nach dem Londoner Vertrage von 1841 durfte in Friedenszeiten kein nicht türki⸗ ſches Kriegsſchiff die Dardanellen paſſieren, ausgenommen je ein leichtes Kriegsſchiff im Dienſte der Geſandten der füntff Großmächte in Konſtantinopel(Stattonsſchiffe). Im Pariſer Frieden von 1856 wurde dieſe Erlaubnis auf je zwei leichtere Kriegsſchiffe der fremden Mächté behufs Aufrechterhaltung der freien Schiffahrt auf der unteren Donau ausgedehnt. Im Londoner Protokoll von 1871 wurde die Schließung der Dardanellen für fremde Kriegs⸗ ſchiffe aufgehoben, im Berliner Vertrage von 1878 jedoch in der Faſſung von 1841 wieder eingeführt.— Im Jahre 1891 geſtand die Pforte Rußland zu, mit Schifſen der unter Handelsflagge ſegelnden nicht armierten ſog. ruſſiſchen Freiwilligenflotte mit Soldaten oder Sträflingen gegen vorherige Anzeige die Dardanellen paſſieren zu dürfen und 1895 kräumte die Pforte England, Rußland, Frank⸗ reich, Deutſchlanb, Oeſterreich-Ungarn und Ita⸗ lien die Erlaubnis ein, bei Konſtantinopel ein zweites Stationsſchiff zu halten. Das iſt der gegenwärtige Rechtszuſtand. Nun meldete vor wenigen Tagen das„Rußkoje Slowo“, daß denmächſt zwiſchen Rußland und Rumänjien ein Vertrag über die Dardanellen unterzeichnet werden ſolle, die die Intereſſen Rumäniens in dieſer Hinſicht denen Rußlands entſprächen. Im Falle einer Schließung der Dardanellen ſei es Rumämien leichter als Ruß⸗ land, einen Druck auf die Türkei zu üben, weil ein Hervortreten Rußlands ſtets auf den Widerſtand des Dreibundes ſtoße. Während der Anweſenheit Talaat Beys in Livadia ſei die Dardanellenfrage Gegenſtand einer Bera⸗ tung geweſen, wobei Rußland damals einige Zuſagen der Pforte erhielt. Die Verſtändi⸗ gung mit Rumänien ſei nun eine Bürgſchaft dafür, daß dieſe Zuſagen auch ſtreng einge⸗ halten werden. Von rumäniſcher Seite wurde dieſe Meldung zwar dementiert, allein die„Köln. Ztg.“ ließ ſich aus Bukareſt melden, daß in Konſtantza zwar keinerlei in feſte Form gekleidete Abmach⸗ ungen getroffen wurden, daß ſich aber Ruß⸗ land verpflichtet habe, den Verſuch zu machen, in allen Fällen, in denen es für die Freiheit der Durchfahrt durch die Meerengen für ruſſiſche Handels⸗ ſchiffe eintritt, die gleichen Rechte auch für die rumäniſchen Schiffe zu erwirken. Rußland wünſche ſich eben Rumänien zu verpflichten, um ſich dieſen Staat als freundlich geſinnten Schiedsrichter in Balkanfragen zu erhalten.— Gleichzeitig wurde gemeldet, daß die Militär⸗ konvention zwiſchen Rumänien und Oeſterreich⸗Ungarn bereits gelöſt ſei oder demnächſt gelöſt werden würde.— Alle dieſe Meldungen zuſammengenommen rücken die augenblickliche Situation im Oſten des Bal⸗ kans in eine ziemlich ſcharfe Beleuchtung. Ru⸗ mänten betrachtet ſich heute als die Vormacht auf der Balkanhalbinſel und hat deshalb auch den Ehrgeiz, in die Reihe der Großmächte ein⸗ zutreten und zum ſichtbaren Zeichen deſſen, auch dieſelben Rechte bezüglich des Dardanellenver⸗ kehrs zu beſitzen, die die Großmächte auf Grund des Berliner Vertrages genießen. Inſofern nun Rußland ebenfalls eine Abänderung der Be⸗ ſtimmungen des Berliner Vertrages über die Dardanellen wünſcht, laufen die ruſſiſchen und die rumäniſchen Intereſſen in dieſer Beziehung parallel und Rußland ſcheint ſich verpflichtet zu haben, die rumäniſchen Ambitionen zu för⸗ dern, und zwar hauptſächlich im eigenen Inter⸗ eſſe, weil es, wie das„Rußkoje Slowo“ etwas unvorſichtig verrät, hofft, daß unter dem Vor⸗ wande der Wahrnehmung der rumäniſchen In⸗ tereſſen eine Abänderung des Dardanellenver⸗ trages leichter durchzuſetzen ſei. Eine zweite, allerdings negative Intereſſen⸗ gemeinſchaft zwiſchen Rußland und Rumänien beſteht hinſichtlich Bulgariens. Das na⸗ türliche Anrecht auf den Beſitz Konſtanti⸗ nopels beſitzt zweifellos Bulgarien, allein Rumänien widerſtrebt einer ſolchen Entwick⸗ ung, da es dadurch ſeine Vormachtſtellung auf der Balkanhalbinſel einbüßen würde, Rußland aber iſt ebenſo der Widerſacher Bulgariens, da man in Petersburg ſelbſt die Hand auf Kon⸗ ſtantinopel legen will. Daß inzwiſchen Grie⸗ chenland den Konflikt mit der Pforte zuſpitzt, waltungslommiſſion heſeitigt und an ihre Stelle um noch, während Bulgarien noch geſchwächt iſt, in den Beſitz Konſtantinopels zu gelangen, ſei nebenbei bemerkt.— Würde man in Buka⸗ reſt heute etwas weiter blicken, dann würde man bei der Unhaltbarkeit des türkiſchen Be⸗ ſitzes in Europa ſich mit Bulgarien und Grie⸗ chenland haben, daß Bulgarien durch den Reſt des euro⸗ päiſchen Gebietes der Türkei entſchädigt, Kon⸗ ſtantinopel aber zu einem Kondominium Ru⸗ mäniens, Bulgariens und Griechenlands unter Bürgſchaft der Großmächte würde, ſo daß nur die Kriegsſchiffe dieſer drei Uferſtaaten des Balkans freie Dardanellendurchfahrt hätten.— Das iſt der einzige Weg, die Entwicklung der Verhältniſſe auf der Balkanhalbinſel in ruhige Bahnen zu leiten, denn wenn eine ſolche Ver⸗ ſtändigung nicht gelingt, wird Rußland ſeinen Plan, ſich, während Rumänien, Bulgarien und Griechenland um Konſtantinopel ſtreiten, ſelbſt längſt in dem Sinne verſtändigt in den Beſitz des goldenen Hornes zu ſetzen, nie⸗ mals aufgeben. Indeſſen iſt es undenkbar, daß Rumänien ſich zu einer rückhaltloſen Unterſtützung dieſer ruf⸗ ſiſchen Balkanpolitik entſchließen könnte. Die Rechte, die es ſich jetzt mit Hilfe Rußlands hinſichtlich der Dardanellenſchiffahrt zu erwer⸗ ben ſucht, wären ja in dem Augenblick keinen Pfifferling wert, wo Rußland in den Boſitz Konſtantinopels käme, weil es dann den Balkan beherrſchen und Rumänien lediglich nur mehr eine Dependance des Zarenreiches ſein würde. König Karol iſt zu klug, um das alles nicht zu ſehen und deshalb iſt vielleicht die Annahme ge⸗ ſtattet, daß Rußland und Rumänien gegenwär⸗ tig eine Partie ſpielen, in der jeder der beiden Partner den andern zum„ſchwarzen Peter“ zu machen ſucht. polltiſche Ueberſcht Mannheim, den 22. Juni 1914. Die böhmiſchen Verhandlun⸗ gen und der Reichsrat. Ak. Das Schickſal der neuen deutſch⸗tſchechi⸗ ſchen Ausgleichsverhandlungen ſcheint berelts beſiegelt zu ſein. Die Tſchechen beharren, wie aus ihren im Laufe dieſer Woche ſtattgefundenen Beratungen hervorgeht, darauf, daß ſie die Obſtruktion im Reichsvate nur dann einſtellen, wenn zuvor die Neuwahlen in dem böhmiſchen Landtage vollzogen ſind, die kaiſerliche Ver⸗ rechten Erx olg. der neue Landesausſchuß konſtituiert iſt.— Dem können weder die Deutſchen zuſtimmen, da von ihnen dann einfach die bedingungsloſe Unter⸗ werfung gefordert wird, noch die Regierung, da die Erfüllung der gedachten tſchechiſchen Forde⸗ rung die völlige Umkehr in der böhmiſchen Politi der Regierung bedeuten würde. Die Prager Verhandlungen werden alſo keine Einigung ergeben, Es wird infolge deſſen kaum möglich ſein den Reichsrat noch im Laufe des Sommers zu einer, wenn auch nur kurzen Tagung einzuberufen, desgleichen würden da⸗ durch aber auch die Ausſichten für die Herbſt⸗ tagung des Reichsrates ſich ſehr trübe geſtalten. Wenn mit Rückſicht darauf in einigen Bichtern angedeutet wird, daß die Regierung ſich ſofort nach der Kundmachung des Budgets auf Grund des 8 14 mit Vorbereitungen für die Oktroy⸗ ierung eines tſchechiſchen Ausgleichs beſchäftigen würden, ſo entſpricht das nicht den Tatſachen. Irgendwelche Dispoſitionen ſind in dieſer Rich⸗ tung noch nicht getroffen worden. Solche Vor⸗ bereitungen könnten naturgemäß nur auf Grund einer kaiſerlichen Ermächtigung vorgenonmmen werden, bisher hat aber der dem Kaiſer keine dahingehende Unterbreitung gemacht. Es iſt möglich, daß Graf Stülrgkh nach dem Scheitern der Prager Verhundlungen darüber Bericht erſtatten wird, es gilt aber in unterrichteten Kreiſen als unwahrſcheinlich, daß der Miniſterpräſident bei dieſem Anlaſſe Anträge in der bezeichneten Richtung ſtellen werde Deutſches Reich. — Turnen und Jugendſpiele in den Fartbil⸗ bungsſchulen. In einem Erlaß des Handels. miniſters wird darauf hingewieſen, daß Turn⸗ und Jugendſpiele bisher nur an verhältnis⸗ mäßig wenigen Fortbildungsſchulen veranſtaltet werden. Gerade aber die Fortbildungsſchulen, denen die gewerblich tätige Jugend in dem für die gectge und die leibliche Entwicklung ſo wichtigen Lebensalter zwiſchen 14 und 18 Jahren angehört, dürfen die reichen Hilfsmittel, die eine planmäßige Pflege der Leibesübungen füür die körperliche Ertüchtigung und die ſittliche Stählung des heranwachſenden chlechts bietet, nicht ungenutzt laſſen. Es wird da noch entſchiedener als bisher das Intereſſe der Schulverwaltungen für dieſen wichtigen der Volkserziehung wachzurufen ſein. Da er⸗ fahrungsmäßig die Veranſtaltung von Turn⸗ und Jugendſpielen an den Fortbildungsſchulen nur auf der Grundlage der Freiwilligkeit keinen hat, ſo muß der Pflichtunterricht Kunſt und Wiſſenſchaft. Weimarer Impreſſionen. Hermann Waldeck. Das herrliche Dresden mit ſeinen Kunſtſchätzen, ſeinem wundervollen Reiz der Lage, ſeinen vor⸗ bildlichen Hoftheatern, ſeinen Parks und Gär⸗ ten und dem reichbewegten Leben innerhalb ſeiner Mauern macht auf denjenigen, der zum erſtenmale ſo viel ſelbſtverſtändlicher Schönheit gegenüberſteht, einen berauſchenden Eindruck, Die Großſtabt Leipzig, die neuerdings durch das in ungeheneren Dimenſionen gehaltene Völker⸗ ſchlachtdenkmal und augenblicklich durch die „Bugra“, die eine unüberſehbare Revue des inkernationalen Buchgewerbes und der Graphik darſtellt, hat der Schweſterſtadt Dresden gegen⸗ über ein Minus an feſſelndem Reiz; ſie präſen⸗ ttert ſich nüchterner, geſchäftsmäßiger, ſie bat das Air eines Handels⸗ und Induſtriezentrums und daher wenig wirklich Berauſchendes. Führt den, der ſich wie ich auf Reiſen begab um neuerdings Welt und enſchen kennen zu lernen, der Weg von dieſen beiden Zentren des Verkehrs unmittelbar in das vornehm⸗ſtille Wei⸗ mar mit ſeiner klaſſiſchen Vergangenheit und ſeiner vornehm⸗idylliſchen Gegenwart, kommt ihm ſo recht zu Bewußtſein, wie herrlich in einem kelativ kleinen Gemeinweſen, hat ihm überdies Vergangenes den Stempel reinſter Weihe für der verliehen, die Fülle unvergeßlicher durch den Reiz der Lage— ringsum eingebettet in berrlichen, zauſchenden Wald und durchſtrömt Weimar iſt ſchon von der freundlich ihre Bahn ziehenden Ilm,— ein kleines Paradies. Das Ueberkommene an Gebäuden und Parks, pietätvoll erhalten und gepflegt, zeigt in Stil und Anlage guten Geſchmack und atmet behag⸗ lichen Frieden. Was die neue und neueſte Zeit für die liebliche Muſenſtadt getan, erfreut und beglückt ebenfalls. Wohlgefällig ruht das Auge auf modernen, großzügig geſtalteten Wohn⸗ und Geſchäftshäuſern und das neue Weimarer Hof⸗ theater, an geweihter Stätte an Stelle des alten, das eine Feuersbrunſt vernichtete, zeigt unauf⸗ dringliche, klaſſiſch⸗edle Formen. Auf ſanfter Höhe hat man das Goethe⸗Schiller⸗Archiv er⸗ richtet; einen ſtattlichen Bau, der die Schätze, die das Dioskuren⸗Dichterpaar an geiſtigen Gütern der Welt hinterließ, in der würdigſten Weiſe uns hegt und bewahrt. Das weimariſche Reſi⸗ denzſchloß mit ſeinem trutzig⸗wehrhaften alten Turm, beherrſcht den wundervollen Schloßpark, deſſen Wallfahrtsſtätte, das Gartenhaus der Dlympiers von Weimar iſt. Die Güte Karl Auguſts, der in dem Fraakfurter Patrizierſohn den Freund und Beraler gefunden, den allum⸗ faſſenden Uebermenſchen erkannt hatte, ſchenkte dem Herrn Geheimrat das idylliſche Gartenhaus und den in jedem neuen Lenz in wunderſamer Friſche erſtrahlenden, von majeſtätiſchen Bäu⸗ men beſtandenen Garten. Ein ſeltſames Gefühl von Bewunderung und eine ſeierliche Stimmung ergreift den Beſucher, wenn ihm das Kleine, heute erſt ſo unſcheinbare Tusculum aufgetan wird, in dem Goethe, der der Welt ſy unſchätz⸗ bare Reichtümer geſchenkt, ſo viele Tage ſeines langen Lebens in einem Milieu zugebracht, das nach unſeren landläufigen Begriffen feder Be⸗ haglichkeit, jedes Luxus entbehrt. Wenige kleine, Häuschen, zum Schaffen fand und in heiterer Zwieſprache mit der ihm geiſtesverwandten Charlotte Stun⸗ den und Tage eines ſtillen Glückes genoß. das Rauſchen der Wipfel miſcht ſich das leiſe Plätſchern der ſanften Wellen der nahen Ilm, wenn man ſinnend und ſinnierend die wohlge⸗ pflegten Wege des Gartens dahinſchreitet, und ein raſches Träumen lenkt unwillkütrlich die Ge⸗ danken zurück in Weimars große, klaſſiſche Ver. gangenheit. auf den Spuren Goethes, Weſen des gewaltigen Menſchen ſchon um ein Kleines nähergerückt, ſpricht das Goethe⸗Natio⸗ nalmufeum, in ſeiner nunmehr ſelten überſicht⸗ lichen Art und Weiſe eine ſo überaus beredte Sprgche, höchſte intereſſiertem Schauen, und in⸗ſich ver⸗ arbeiten, des Geiſtes des einſtigen Beſitzers aller dieſer geiſtigen und materiellen Güter einen fri⸗ ſchen und belebenden Hauch verſpürt. In den ſogenannten Repräſentationsräumen, einer ſtatt⸗ enge, düſtere Gelaſſe, heute allerdings dusch kleine weiße Fenſtervorhänge, in welche Char⸗ lotte von Stein, die Herzens⸗ und Seelenfreun⸗ din ihr ganzes Fühlen für den Geiſtesheros hineingeſtickt zu haben ſcheint, ſeltſam geſchmückt, bildeten den Schlichtes Hausgerät, Gipsabgüſſe antiker Sta⸗ tuen— in deren Beſitz ſich Goethe nie genug⸗ tun kounte—, einige wertvolle auf Reiſen ge⸗ ſammelte Plaſtiken ſind der ganze Schmuck der uns armſelig dünkenden Zimmerchen, der erſten Etage, zu denen eine allerdings auch heutige Begriffe bequeme Treppe hinaufführt, Aber Weihe, und der heilige Zauber einer echten Dichterliebe liegen über dem ſtark gealterten Sommerſitz des Dichterfürſten. noch für in dem der Geiſtesrieſe neue Luſt In Iſt man bei dieſen erſten Schritten dem allumfaſſenden daß man nach ſtundenlangem, aufs lichen Flucht von nach der Straße gehen⸗ den freündlichen Zimmern und kleinen Sälen ſpricht der Weltmann, der vornehme Herr in ſeinen Aemtern und Würden, eindringlich und überzeugend zu uns. Unzählige Bilder— Stiche und Oelporträts,— Büſten in Stück und echtem Material, zeigen den Dichterfürſten in allen Phaſen ſeines ſo unendlich vielgeſtaltigen Da⸗ ſeins. Sie alle, ſie ſind Legion, weiſen unwider⸗ ſtehlich die klaſſiſch⸗ſchönen, edlen Geſichtszüge eines in jeder Hinſicht überragenden Erdenſoh⸗ nes auf. Vor allem ſpricht, namentlich aus den Bildern und Bildwerken, die uns Goethe in den letzten Lebensjahren vor die Seele führen, das Augenpaar in ſeinem jugendlichem Glanze und ſeinem heiligen Feuer eine Kraft und ein Ge⸗ bieten, daß wir in heiligen Reſpekt verſunken vor dem blitzesſchleudernden Zeus zu ſtehen glauben. Alles hier deutet auf vornehmen Geſchmack und eine ariſtakratiſche Lebensführung hin. Möbel und Wandſchmuck, die Tönungen von Decke und Wand, nach Goethes Grundſätzen der Farben⸗ lehre durchweg in Rot, Gelb, Blau und Grün gehalten, ergeben eine edle Harmonie und zeugen für den Herrn des Hauſes, der ſich ſein Lehen und ſein Heim, als ein auch in dieſer Hinſicht Auserwählter, zu ſchmücken verſtand. Und in ſeltſamem und dabei doch ſo begreiflichem Kon⸗ traſt, die kleine, enge überbeſcheidene Welt der dürftigen Kammer, in der Johann Wolfgang ſeine primitive Lagerſtätte aufgeſchlagen hatte, und nach einem glücklichen, langen Leben ſeine große Seele aushauchte. Rührung, innige Rührung und allgewaltige Bewunderüng ergreift die ſtaunenden Menſchen⸗ kinder, angeſichts ſolch ſtiller Stätte, die der Meiſter nur deßwillen ſo geliebt haben mag, 2. Seite. General-Auzeiger.— Gadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den 22. FJunk 1914. in Turnen und Jugendſpiel eingeführt werden. Beſonders aber kann erwartet werden, daß es den Leitern und Lehrern der Turn⸗ und Spiel⸗ übungen gelingen wird, die Schüler zu veran⸗ laſſen, ſich auf den auf freiwilliger Grundlage beruhenden Veranſtaltungen der Jugendpflege anzuſchließen. Zur Erreichung dieſes Zieles wird es dienlich ſein, wenn die Leitung der pflichtmäßigen und der freiwilligen Turn⸗ und Spielübungen ſoweit als möglich in dieſelben Hände gelegt wird. Die Aufnahme des Turnens und der Jugend⸗ ſpiele unter die Pflichtfächer der Fortbildungs⸗ ſchule ſoll daher mit Nachdruck gefördert werden. Namentlich iſt darauf hinzuwirken, daß für die Klaſſen der ungelernten Arbeiter ein ſolcher Pflichtunterricht eingeführt wird. Allerdings darf gemäß den Beſtimmungen vom 1. Juli 1911 bei den kaufmänniſchen Fortbildungs⸗ ſchulen und bei den Klaſſen der gewerblichen Fortbildungsſchulen mit Zeichen⸗ oder Fach⸗ Unterricht das Mindeſtmaß von 6 Pflichtſtunden und bei den Klaſſen der ungelernten Arbeiter das Maß von 4 Stunden wöchentlich in der Regel nicht gekürzt werden. Auf der anderen Seite aber gelten für den Turn⸗ uſw. Unter⸗ richt die Beſchränkungen bezüglich der Tageszeit nicht, die nach dem Runderlaß vom 20. Auguſt 1904 für den übrigen Unterricht an den Fort⸗ bildungsſchulen einzuhalten ſind. Auch iſt kein Bedenken dagegen zu erheben, daß die Koſten für den pflichtmäßigen Turn⸗ uſw. Unterricht in die Etats der Fortbildungsſchulen eingeſtellt und bei der Bemeſſung der Staatszuſchüſſe berück⸗ ſichtigt werden. — Das Zentrumsmitglied Fürſt von Löwen⸗ ſtein Wertheim— Vorſitzender der Kolonialge⸗ ſellſchaft. An Stelle des infolge der Ueber⸗ nahme des Miniſteriums des Innern von ſei⸗ nem Amte als erſter Vorſitzender der Kolonial⸗ geſellſchaft, Abteilung Berlin⸗Charlottenburg, zurückgetretenen Herrn v. Löbell, iſt der bis⸗ herige zweite Vorſitzende, das Mitglied der Zentrumsfraktion Fürſt v. Löwenſtein⸗Wert⸗ heim, gewählt worden. Badiſche Politik. Zuſfammenſetzung des Freiburger Bürger⸗ ausſchuſſes. be, Freiburg, 21. Juni. Der Bürger⸗ ausſchuß ſetzt ſich unter Berückſichtigung der de die am Freitag ihren Abſchluß er⸗ Ha haben, zuſammen aus 96 Mitgliedern, von denen 17 der nationalliberalen, 15 der ſozialdemokratiſchen, 15 der Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗Fraktion, 3 der Bürgervereinigung 9der Fortſchrittlichen Volkspartei und 37 der angehören. Bei den letzten len erhielten die Nationalliberalen und das Zentrum einen Gewinn von je zwei Mandaten, die Grund⸗ und Hausbeſitzerpartei einen ſolchen von einem Mandat. Sozialdemokratie und Forſchritt verloren je ein Mandat. ——— Allgemeiner bayriſcher Band⸗ werker⸗ und Gewerbetag. W. Neuſtadt, 21. Juni. (Von unſerem Korreſpondenten.) Seit geſtern tagt hier der 31. Allgemeine Bayeriſche pwaſg und Gewerbetag, mit dem die Hauptverfümmlung des Verbandes Bayeriſcher Schreinermeiſter und eine Kreisver⸗ ſamumlung des Bayeriſchen Schneider⸗Innungs⸗ Verbandes verbunden iſt. Die Stadt hat zu Ehren der vielen Delegierten und fremden Gäſte, die aus ganz Bayern hier eingetroffen ſind, reich geflaggt. Eingeleitet wurde die Tagung geſtern Vormittag durch eine Generalverſamm⸗ lung der Sterbekaſſe des Schreinermeiſter⸗ Ver⸗ bandes. Da der Sterbekaſſe nur ſehr wenige Mitglieder angehören, war die Frage erwogen worden, ob man dieſe Kaſſe nicht auflöſen ſolle. Die Verſammlung beſchloß jedoch, die Kaſſe bei⸗ zubehalten und eine tüchtige Propaganda für dieſelbe einzuleiten. Unmittelbar an dieſe Sitzung ſchloß ſich die Hauptverſammlung des Verbandes Bayeriſcher Schreinermeiſter unter dem Vorſitz von Spönnemann Nürnberg, welch Letzterer auch den Jahresbericht erſtattete. Be⸗ ſondere Referate wurden hier nicht gehalten. Die bisherige Vorſtandſchaft wurde per Akkla⸗ mation wiedergewählt mit Ausnahme des Kaſſierers Sprenger⸗Nürnberg, der wegen vor⸗ gerückten Alters ausſchied. In Anbetracht ſeiner Verdienſte um den Verband wurde er von der Verſammlung einſtimmig zum Ehren⸗Mitglied ernannt. Anſtelle Sprengers wurde einſtimmig Niklas⸗Nürnberg in die Vorſtandſchaft berufen. Um 4 Uhr nachmittags tagte die Generalver⸗ ſammlung der Sterbekaſſe des Bayeriſchen Hand⸗ werkerbundes. Vertreten waren hier 19 Orts⸗ gruppen. Den Vorſitz führte Reitmeier⸗Deggen⸗ dorf in Verhinderung des 1. Vorſitzenden Wag⸗ ner⸗München. Schild⸗Aibling erſtattete den Kaſſenbericht. Die Einnahmen und Ausgaben in der Zeit vom 1. Januar 1914 bis 10. Juni 1914 balanzieren mit 8673 M. Der Ber⸗ mögensſtand der Kaſſe beträgt 83 000 Mark. Die Zahl der Mitglieder beläuft ſich auf 586. Der Vorſtandſchaft wurde Entlaſtung erteilt und einſtimmig wiedergewählt, desgleichen die Reviſoren. Abends fand in Geſellſchaftshauſe ein Be⸗ grüßungsabend mit Bankett ſtatt. U. a. ſprach hierbei Landtagsabgeordneter Rektor Ham⸗ merſchmidt, der betonte, daß es eine ſelbſt⸗ verſtändliche Pflicht der Volksvertreter ſei, der Entwicklung von Handwerk und Gewerbe die größte Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Er wünſchte der Tagung volles Gelingen und glaubt, dieſe werde Regierung und Volksvertretung über⸗ zeugen, für Handwerk und Gewerbe, dieſe feſten Säulen des Mittelſtandes, ihr Möglichſtes zu tun. Er ſchloß mit einem Hoch auf Handwerk und Gewerbe. Der zweite Vorſitzende des Bayeriſchen Verbandes Zehenter⸗ München dankte dann für die herzliche Aufnahme in der Pfalz. Heute Sonntag vormittag 9 Uhr begann im Geſellſchaftshauſe die Hauptverſammlung des Bayeriſchen Handwerker⸗ und Gewerbebundes, Sitz⸗München. Den Vorſitz führte der erſte Bundesvorſitzende Wagner⸗München. Als Ehrengäſte hatten ſich u. a. eingefunden Bau⸗ amtmann Huber von der oberſten Baubehörde im kgl. Staatsminiſterium des Innern(München) und Regierungsrat Nortz von der kgl. Regierung der Pfalz, ſowie Bürgermeiſter Wand⸗Neuſtadt, die Reichstagsabgeordneten Irl und Lützel, die Landtagsabgeordneten Helck, Gießen, Göhring, Ankenbrandt und Held. Ferner ſind faſt alle bayeriſchen Handwerkerkammern, ſowie die frößeren gewerblichen Korporationen Bayerns durch Delegierte vertreten. Baumeiſter Mattheis⸗ Neuſtadt begrüßte namens des Lokalkomitees und des Innungsausſchuſſes die ſtattliche Verſamm⸗ lung, worauf der Bundesvorſitzende Wagner⸗ München alle Erſchienenen aufs Herzlichſte will⸗ kommen hieß. Seine Rede klang in ein drei⸗ faches Hoch auf König Ludwig aus, in das die Verſammlung begeiſtert einſtimmte. Es wurde einſtimmig beſchloſſen, an König Ludwig eine Huldigungsdepeſche abzuſenden. Nach einer Reihe von Begrüßungsanſprachen wurde in die Tagesordnung eingetreten. Ueber das Reichs⸗ ſübmiſſionsweſen referierte in er⸗ ſchöpfender Weiſe der Reichstagsabgeordnete Irl. Seine Ausführungen gipfelten in ſol⸗ gender Reſolution: „Der Allgemeine Bayeriſche Handwerker⸗ und Gewerbetag in Neuſtadt a. d. H. erblickt in den Arbeiten der. 15. Kommiſſion des Reichstages ein wertvolles Material zur Aenderung der Vereinheitlichung der beſtehenden Vorſchriften über die Regelung von öffentlichen Arbeiten und Lieferungen. Insbeſondere begrüßt er, daß die Mitglieder dieſer Kommiſſion in großer Mehr⸗ Heit dafür eingetreten ſind. daß alle Affentliche Arbeiten und Lieferungen nur zu angemeſſenen Preiſen vergeben werden ſollen. Dagegen iſt der Allgemeine Bayeriſche Handwerker⸗ und Ge⸗ werbetag der Anſicht, daß den ſchwierig gelegenen Verhältniſſen des ſelbſtändigen Gewerbeſtandes, beſonders, wenn es ſich um mittlere und kleinere Gewerbetreibende handelt, viel beſſer mit einer Regelung auf dem Verwaltungswege Rechnung getragen werden kann als mit einer reichsgeſetz⸗ lichen Regelung. Der Allgemeine Bayeriſche Handwerker⸗ und Gewerbetag bedauert es leb⸗ haft, daß ſich bei der 2. Leſung der 15. Kom⸗ miſſion keine Mehrheit für die Einſchränkung der behördlichen Regiebetriebe gefunden hat und bittet die maßgebenden Faktoren dringend auf möglichſte Einſchränkung der ſtaatlichen und ge⸗ meindlichen Regiebetriebe hinwirken zu wollen.“ Ueber die Neuregelung des Submiſſions⸗ weſens in Bayern verbreitete ſich der Sekretär Schwaiger⸗München. Er ſchlug eine Reſo⸗ lution vor, in der der Allgemeine Bayeriſche Handwerker⸗ und Gewerbetag die handwerker⸗ freundlichen Anträge der bürgerlichen Parteien des bayeriſchen Landtages betr. durchgveifende Neuregelung der Vorſchriften zur Verdingung der öffentlichen Leiſtungen in Bayern begrüßt. Insbeſondere erkennt der Allgemeine Bayeriſche Handwerker⸗ und Gewerbetag an, daß die vom Staat und teilweiſe von den Gemeinden einge⸗ führte, freihändige Vergebung öffentlicher Leiſtungen an Handwerker⸗Korporationen eine mäßige Beſſerung der wirtſchaftlich gedrückten Lage des kleinen und mittleren Handwerks her⸗ beigeführt hat. Der Allgemeine Bayeriſche Handpwerker⸗ und Gewerbetag richtet an die kgl. bayeriſche Staatsregierung die ergebene Bitte, die Errichtung eines Landesſubmiſſionsamtes noch in dieſer Landtagsſeſſion in die Wege zu eiten und im Benehmen mit den Handwerker⸗ ſparten und öffentlichen Gewalten die Neu⸗ formulierung der Verdingungsordnung mit Vollzugsvorſchriften und Lieferungsverträgen ſo zu fördern, daß in der kommenden Landtags⸗ ſeſſion die dem Landtag vorliegenden Anträge der bürgerlichen Parteien auf Grund des reichſten, ſachdienlichen Unterlagenmaterials ihre parlamentariſche Erledigung finden können. An dieſe beiden Reſerate ſchloß ſich eine längere Debatte, an welcher ſich Schenk⸗Trauen⸗ ſtein, Lehmann⸗Nürnberg, Ladenburger⸗Ingol⸗ ſtadt, und Hörner⸗Würzburg beteiligten. Die Debatte wurde beſonders lebhaft als der Abge⸗ ordnete Ankenbrand⸗München gegen den Hand⸗ werkerbund den Vorwurf erhob, daß deſſen Organiſation nicht ſtvaff genug ſei und er nicht energiſch gemig vorgehe, um die Ziele der Hand⸗ werker zu erreichen. Dieſen Vorwurf wies Volland⸗Würzburg mit ſcharfen Worten zurück. Schließlich wurden die beiden Reſolutionen zur Submiſſionsfrage angenommen. In einem wei⸗ teren Referat befürevortete Ecker⸗München die Errichtung von Handsperkermittelſchulen, worin er von Fachlehrer Grieb München unterſtützt wird, während Hörner⸗Würzburg ſich gegen neue Schulen ausſpricht. Regierungsrat Nortz. Speyer bemerkte, daß die Pfalz ſchon eine der⸗ artige Handwerksſchule in Kaiſerslautern beſitze Nach weiterer Debatte wird die Bundesleitung beauftragt, auf Grund der heutigen Ausſprache einen Fragebogen an die Korporationen hinaus⸗ zuſenden, um deren Anſicht zu hören. Die weiteren Punkte der Tagesordnung wurden auf morgen früh 8 Uhr vertagt. Die Elberfelder Liebes⸗ tragõdie vor Gericht. (Von unſerem Korreſpondenten.) 33 (Vierter Verhandlungstag). sh. Elberfeld, 20. Juni. Das freiſprechende Urteil in dem Pro⸗ zeß wird allgemeines Erſtaunen erregen. Es müſſen hinter verſchloſſenen Türen Dinge verhandelt worden ſein, die von der Angeklagten Wilden ein Bild gaben, das nicht zur Verurteilung ausreichte. Lei etlagten Nolten war der 8 vornherein ſicher. Wir geben von der ſamstägigen Schlußverhandlung, die bis tief in die Nacht dauerte, noch folgende Einzelheiten: Als erſter Sachverſtändiger trat der Hausarzt der Familie Wilden, Geheimrat Puetz(Düſſeldorf), vor, der bekundet: Ich kenne die Angeklagte ſeit ihrer früheſten Kindheit. Sie hat ſchon damals an krank⸗ haften Zuckungen gelitten die ſich ſpäter ſo ſteigerten, daß fie den Eindruck von Epilepſie machten. Ich habe deshalb angeordnet, daß die Angeklagte vom 10. bis 11. Lebensjahre keine Schule beſuchte. Sie war mit der größten Vorſicht zu behandeln, da ſie ge⸗ ſchlechtlich ſehr leicht erregbar war. Ich habe ihren Eltern ſogar geſagt: man darf ſie nicht ſtreicheln. Wenn ich ſie einmal körperlich unterſuchen mußte, habe ich es vermieden, ſie mit den Fingern irgend⸗ wie zu berühren, weil ich ihre hohe geſchlechtliche Er⸗ regbarkeit erkannt hatte. Die Angeklagte hatte in dieſer Beziehung eben kein widerſtandsfähiges Ge⸗ hirn. Das alles ergab ſchließlich das Bild einer typiſchen Hyſterie mit beſtimmten Lähmungs⸗ erſcheinungen. Sachverſtändiger Dr. Michel(Düſſeldorf) be⸗ kundet: Ich habe Frl. Wilden mehrfach in Behand⸗ lung gehabt; ſie litt an Migräne Meine Beob⸗ achtungen beruhen zum Teil auf Mitteilungen, die mir die Angeklagte felbſt oder deren Eltern gemacht haben, aber der Befund beſtätigte die Angaben. Sie litt häufig an Schwindelanfällen. Ferner habe ich bei ihr einen Zuſtand beobachtet, den man als einen Dämmerzuſtand bezeichnen muß. Ich habe ſie nach irgend etwas gefragt, ſie ſah mich aber groß und verſtändnislos an, und hatte meine Fragen offenbar garnicht gehört. Ihre Eltern beſtätigten mir, daß ſie ſchon mehrfach ſolche Anfälle gehabt hätte, die auch noch ſchlimmer und heftiger aufgetreten ſeien. Bei ſolchen Anfällen ſei ſte mehrfach lang hingeſchlagen. Die Angeklagte machte alſo einen ſchwer h u ſt e ri⸗ ſchen Eindruck. Der Begriff der Hyſterie iſt nicht mit ein paar Worten feſt zu umreißen. Es handelt ſich zunächſt nicht um ein körperliches, ſondern mehr um ein feeliſches Leiden. Es genügt ſchon ein ge⸗ ringer Anlaß, um den oder die Betreffende in eine maßloſe Wut zu ſetzen. Dieſe Wut richtet ſich nicht nur gegen andere, ſondern eben ſo oft auch gegen die eigene Perſon. Ich habe Fälle erlebt, in denen ein Hyſteriker in einem ſolchen Anfall die Pulsadern aufſchnitt. Die Hyſterie bei der Angeklag⸗ ten iſt eine ſolche Form dieſer Krankheit. Nun han⸗ delt es ſich um die Frage, wie war der Geiſteszuſtand der Angeklagten kurz vor und während der Tat? Ste hatte die ganzen Wochen vor der Tat ſchwere Er⸗ regungen gehabt, ſodaß ſie körperlich und geiſtig völlig herunter war, fortwährend war ſie von der Angſt geplagt, daß die Beziehungen zu Nettelbeck her⸗ auskämen. Bet all diefſen fortwährenden Zuſtäuden und Stimmungen mußte ſie ja in einen gewiſſen ſeeliſchen Affekt hineinkommen. Nun handelt es ſich darum: War die Angeklagte unzurechnungs⸗ fähig im Sinne des Geſetzes, ſodaß eine Verantwor⸗ tung für die Handlung ausgeſchloſſen wird? Wenn man da vorausſetzt, daß, was Rechtsanwalt Krauſen uns geſtern geſchildert hat daß die Angeklagte Dr. Nolten nach der Tat die Vorgänge während der Tat genau geſchildert hat und daß die Schilderung ben Tatfachen enſpricht, ſo kann von einer Auf⸗ hebung der freien Willensbeſtimmung keine Redeſein. Dann hätte ſie die Dinge mit klarem Bewußtſein erlebt und auch mit vollem Be⸗ wußtſein wiederholen können. Wenn man aber zandererſeits annimmt, daß die Angeklagte Kopf⸗ ſchmerzen hatte, daß der Zuſtand ſteigend erregt war, daß ſie nun in Elberfeld ihre Erwartung, von Nettel⸗ beck geſchützt zu werden, nicht erfüllt ſah, von ihm ſogar eine Zurückweiſung mit Hohn erfuhr,— dann iſt ſicher, daß die Angeklagte bei der Tat in einem hyſteriſchen Dämmerzuſtand gehandelt hat, der die freie Wallensbeſtimmumg a us ſchloß. Vorſ.: Iſt es möglich, daß die Angeklagte mit der Abſicht und vollen Ueberlegung von Düfſſeldorf losfuhr, Nettelbeck zu erſchießen, daß ſie aber ihren Entſchlus auf der Fahrt oder bei der Zuſammenkunft ſprunghaft gewechfelt hat, und vielleicht garnicht mehr die Abſicht hatte, ihn zu töten, dann aber während der Unterredung in der Erregung auf Nettelbeck ge⸗ ſchoſſen hat?— Sachver ſt.: Jawohl, das iſt ſogar ſehr leicht denkbar. Sie hat wohl nach all den vor⸗ gekommenen Umſtänden den Willen gehabt, Nettel⸗ beck zu töten, als ſie von Düſſeldorf abfuhr. Aber je mehr ſie ſich Elberfeld näherte, kehrte ihr wohl das klare Bewußtſein über die Schwere der Tat zurück, ſodaß ſie die Schwere der Tat erkannte, und vor der Ausführung zurückſchreckte. Sie kann aber daun in 505 Erregung ohne Ueberlegung dennoch geſchoſſen en. Sachverſt. Geh. Mediginalrat Braun: Ich habe auch im Gefängnis dieſelben Beobachtungen gemacht wie meine Kollegen. Sie ſtammt aus nervöſer Fa⸗ milie, iſt erblich belaſtet und zudem zu früh geboren. Im Gefängnis hat ſie an O en und Hallu⸗ zinationen gekitten, weshalb ich ihre Entlaſſung aus dem Gefängniſſe beantragt habe. Die Verletzung an der Lippe rührt meines Erachtens nicht von einem Schuß her, ſondern von einem Stoß oder Schlag. Im Gefängnis ſagte ſie einmal: Mir ſind die Schleier zu früh vom Geſicht geriſſen worden. Als Kind von 10 Jahren, erzählte ſie mir, ſei nachts während ihres Aufenthaltes auf einem Dorfe, ein Angriff auf ſie verübt worden, und es iſt ſicher, daß dieſer Angriff die ohnehin hyſteriſch veranlagte Phantaſie der Au⸗ geklagten ins Ausſchweifende getrieben hat. Uebri⸗ gens hat das Erlebnis Profeſſor Strachmann adt, ſte auch ſich Huſterie be⸗ wweil der Blick aus ihrem Fenſter, wie aus dem des anſchließenden, ebenfalls vollkommen nüch⸗ lement iſt es hier in dem auch rein äußerlich überaus ſtattlichen Hauſe, das für alle Zeiten Weimars Einzigſter und ſchönſter Schmuck ſein und bleiben wird. Und nun gar, wie ſo mir zu tun ver⸗ göunt geweſen, an ſchönen Sommermorgen die Schritte hinauszulenken nach Tiefurt, dem Som⸗ merreſidenzſchlößchen von Anna Amalia, und auch dieſe geweihten Stätten zu betreten, welch reines, wundervolles Genießen. Die prachtvolle, kühlen Schatten ſpendende Tiefurter Allee ent⸗ lang, hinaus zu dieſem, namentlich in ſeinem reichausladenden Park einzig ſchönen Tusculum. Ringsum wohlige Stille, unterbrochen nur durch das Rauſchen der Blätter mächtiger Eichſtämme und das Lied der gefiederten Sänger, die ſich auf allen Zweigen wiegen. Und die Luft ſo würzig und ſo rein. Schloß Tiefurt gleicht in ſeinem Aeußeren eher dem Haupthaus eines klei⸗ nen Gutshofes, auf den die Zeit ihre Pating gelegt, denn der Sommerreſidenz einer Fürſtin. Sieht man ſich aber in den wohnlich eingerich⸗ teten von einfacher Vornehmheit Zeugnis geben⸗ den Gemächern und Gelaſſen um, glaubt man den Geiſt der Zeit zu atmen, das hier bei Anna Amalia, Karl Auguſt und Goethe aus⸗ und ein⸗ gingen und bald ihrem Uebermut die Zügel ſchießen ließen, bald im Verein mit der Her⸗ zogin Schöngeiſterei krieben. Das Milieu iſt heute noch ein reiches zu nennen, und ſo be⸗ laſſen, daß nur wenig fehlt, um Menſchen, die eine liebliche waldumſchloſſene Umgebung ſuchen, und denen nicht gerade höchſter Konfort das Ziel aller Wünſche iſt, ſich heimiſch fühlen 1 Neben den Salons und Wohnräumen rzogin, die bedeutende Koſtbarkeiten an blement, namentlich aber an altem Fürſten⸗ berge ollen Fächern, einer Altwiener Toilettegarnitur etr. aufweiſen, iſt es das Zimmer der Hofdame der Herzogin, Fräu⸗ lein von Göchhauſen, mit der Goethe ſo man⸗ chen luſtigen Kampf ausgekämpft, das in ſeiner tadelloſen Erhaltun mehr als intereſſant er⸗ ſcheint. Auch die kleine Schloßküche mit ihrer Unzahl von Prunkſchüſſeln aus— Pappe, die ebenfalls einer fröhlichen Laune des Fürſten und des Dichters ihre Entſtebung verdanken, iſt von eigenartigem Reiz. Und im wundervollen Park, deſſen von altem, prächtigem Baumſchlag umgürtete Wieſen ſich ſanft und weit an den Ufern der Ilm hinziehen, iſt ſo recht eine ſchein⸗ bar unbegrenzte Stätte geſchaffen zu träumen und ſich in den Geiſt der Zeiten zu verſetzen, er hier, in dem damals jungen Wald, gleich⸗ geſinnte Große dieſer Erde, der Dichterfürſt und 1105 fürſtliche Mäcen, Hand in Hand gegangen ind. Und drinnen im alten Weimar wiederum das Schillerhaus mit ſeinen in den Stein ob der Haustür eingemeißelten präziſen Worten:„Hier wohnte Schiller“! Drei rührend beſcheidene Wohnräume im Dgchſtock des an und für ſich recht ſtattlichen Hauſes, das Schiller ſein eigen nannte. Ein roh gezimmerter Arbeitstiſch in dem einen, das enge, kleine tannene Bett in dem anderen, das ihm letzte Lagerſtatt geweſen, und der prunkloſe ſogenannte Salon mit ſeinem unſcheinbaren Gerät an Tiſch und Stühlen und Sofa. Umſo gewaltiger und eindringlicher aber tritt uns angeſichts ſo eng begrenzter irdiſcher Unzulänglichkeit, das unſterbliche Teil des großen Schwabenſohnes vor die im tiefſten In⸗ nern ergriffene Seele. Auch er umfaßte mit alle, die mit ihm lebten und nach ihm, wie zum reinſten Sonnenlichte, zu ſeines Wirkens Blüten emporſchauen. Und er, der in ſeinem hohen, reinen, ſittlichen Idealismus verſchwen⸗ deriſch mit dem umging, was ihm die Muſe als hohe Himmelsgaben verliehen, iſt die Sorgen um das Materielle nicht losgeworden bis zu ſeinem frühen Scheiden von einer Welt, die er durch ſeiner Lieder Zauber den Menſchen neu geſchenkt.— Wie Weimar auf Schritt und Tritt, aus ſeiner Haſſiſchen Epoche, uns begeiſtert und belehrt, ſo hat es bis in die jüngſte Gegenwart ſich den guten Geſchmack und eine echte Kultur, wie ſie damals üppig emporwuchſen, erhalten. All die Denkmäler der großen Geiſter aus der Glanz⸗ zeit der Ilmreſidenz wie auch jene, die ſpäter hervorragenden Perfönlichkeiten auf dieſem ge⸗ weihten Boden erſtanden find, zeigen geläuter⸗ ſeinem idealen, hohen Sinn eine g. Welt, ſchüttete das Füllhorn ſeiner Gaben über Weimar iſt das Dorado vornehmer penſionate— die, wenn der Himmel ſein reinſtes Blau aufgeſetzt ſeine * — 2 — rng Ss GSgSrgndELa FBgasSacg8 — * . S Gutachteus hinaus.— S . Montag, den 22. Juni 1914. General-Anzeiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. ſtärkt.— Vorſ.: Das geht über den Rahmen Ihres achver ſt.: Das gehört zum pſychtatriſchen Gutachten. Es iſt möglich, daß die An⸗ geklagte die Tat in einem Dämmerzuſtand verübt haben kann, von der ihr nur inſelartige Erinne⸗ rungen zurückgeblieben ſind. Auch die Darſteftungen ihrer Tat an Nolten muß nicht durchaus zuverläſſig ſein. Igre Darſtellung, die Dr Nolten an Rechts⸗ anwalt Krauſen weitergegeben hat, enthält zweifel⸗ los Unhahrheiten, und wenn der Herr Vorſitzende geſtern bei dieſer Gelegenheit geſagt hat: Hier geht zum erſten Male die Wahrheit durch den Saall, ſo möchte ich dem hinzufügen: Aber nicht die volle Wahrheitl[Große Bewegung).— Vorſe: Herr Sachverſtändiger, ich erſuche Sie, hierauf nicht weiter einzugehen, da dies nicht zu Ihrem medizini⸗ ſchen Gutachten gehört.— Sachverſt.: Alle Dar⸗ ſtellungen ber Angeklagten ſind hyſteriſch gefärbt. Ich hatte dies und auch ein Recht, hierauf ein⸗ zugehen. halte alſo eine Darſtellung, wie ſie die Angeklagte dem Dr. Nolten gegeben hat, nicht für unbedingt glaubhaft. Darguf wird als Schießſachverſtändiger Gerichts⸗ chemiker Dr. L o ek(Düſſeldorf) vernommen, der be⸗ kundet, daß die Schüſſe jedenfalls aus einer Ent⸗ fernung von 20 bis 80 Zentimeter abgegeben wurden. Der Schuß in den Bauch iſt jedenfalls während des Ringens losgegangen. Die Möglichkeit, daß ſich Dr. Nettelbeck bei dem Ringen ſelbſt ge⸗ troſſen hat, iſt nicht von der Hand zu weiſen.— Schießſachnerſtändiger Bachelin(Berkin] bekundet, daß es nach dem objektiven Befund ſehr leicht möglich ſei, daß die Angeklagte tatſächlich hat Selbſtmord verüben wollen und daß ihr Nettelbeck in den Arm gefallen ſei und ſich dabei ſelbſt verletzt habe. Es ſei ferner möglich, daß die Angeklagte gemeint haben kann, daß die Kugel, die in die Wand ging, Nettel⸗ beck am Halſe verletzt habe, ſodaß die drei Verwun⸗ dungen, von denen die Angeklagte nach der Bekun⸗ dung des Rechtsanwalts Krauſen zu Nolten ge⸗ ſprochen haben ſoll— die eine in den Bauch, die andere in den Hals und die dritte in den Kopf— bierburch erklärt ſind. Schießſachverſtändiger Kriminalinſpektor Uhde (Düſſeldorf) erörtert die Schießverſuche, die er an⸗ ſtellte, um aus der Lage der aufgefundenen Patronen⸗ hülſen die Stellung des Schützen feſtzuſtellen Er iſt der Anſicht, daß ein Handgemenge ſtattgefunden hat, in deſſen Verlauf ſich die Waffe entlud. Schuß in den Bauch iſt in einer Entfernung von 30 Zentimeter abgegeben worden. Die beiden Perſonen ſind ſich alſo weſentlich einander nähergekommen, als ſie vorher geweſen war. Der Schuß in die Wand wird wahrſcheinlich vor dem tödlichen Schuß abgegeben worben ſein. Darauf folgt, daß die Richtung der Piſtole bei dem Wandſchuß und dem verhängnis⸗ vollen Schuß die gleiche geweſen iſt. Als der Sachverſtändige Braun an den Sach⸗ verſtändigen Übde eine Frage richten will, erklärt der Borſttzende, er köune die Frage nicht zulaſſen.— Sachverſt. Braun: Es handelt ſich um eine eminent wichtige Frage, die darauf hinzielt, ob es möglich iſt, daß ein Selbſtmord der Angeklagten beabſichtigt war. — Borſ.: Ich kann bdieſe Frage nicht zulaſſen, da ich an die Schießſachverſtändigen ſa auch keine Frage ge⸗ ſtellt babe, die auf pſychtatriſchem Gebiet liegen.— Vert.⸗A. Davidſohn beantragt nunmehr, die abgekehnte Frage zuzulaſſen und den Sachverſtän⸗ digen Dr. Braun auch als Sachverſtändigen über dieſes Thema zu vernehmen. Nach kurzer Be⸗ ratung lehnt das Gericht den Antrag auf Verneh⸗ mung des Sachverſtändigen Dr. Braun auch als Schießſachverſtändigen ab. Vert..⸗A Dr. Weſt⸗ baus(Düſſelborfſ: Ich bitte an den Sachverſtändi⸗ gen Dr. Braun folgende Frage zu vichten: Hat der Sachnerſtändige Gehein wunde oder aus ſonſtigen Umſtänden in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als mediziniſcher Sachverſtändiger Beob⸗ achtungen gemacht, die auf einen Selbſtmordverſuch öder auf eine abſichtliche Tötung hindeuten?— Por⸗ itzender: Dieſe Frage laſſe ich nicht zu, da ſie nicht in das Gebiet des Sachverſtändigen Vert.: Ich beantrage hierüber einen beſchluß.— Staatsauwalt: 5 bitte dieſe Frage abzulehnen, da der mediziniſche Sachverſtän⸗ dige hier nicht Beobachtungen wiedergeben darf, über die nux ein Schießſachverſtändiger ſachverſtändig iſt. — Nach kurzer Beratung verkündet der Vorſitzende, daß die Frage zugelaſſen iſt, indeſſen ermahnt er den Sachverſtändigen Dr. Braun, ſich lediglich auf das mediziniſche Gebiet zu beſchränken, da er nur als mediziniſcher Sachverſtändiger geladen ſei. Sachverſt. Gehetmrat Brau n: muß er⸗ Kären, daß ſch als Gerichtsarzt angeſtellt bin, bin alſo Sachverſtändiger für gerichtliche Medizin. Rock und Weſte des verſtorbenen Nettelbeck haben keine Durchbohrung durch eine Kugel aufzuweiſen, wohl aber die Unterkleidung. Bei der weiteren Unter⸗ ſuchung fand ich, daß ſich Pulverſtaub an den Faſern des Schlipſes nachweiſen ließ. Das beweiſt mir, daß die Entfernung beim Schuß höchſtens 30 Zentimeter betragen haben kann. Nach dem Befund iſt der erſte Schuß von dem Platz der Angeklagten Wilden d worben, das iſt ganz unzweifelhaft. Dieſer iſt indeſſen ein Fehlſchuß geweſen; er ging in die Wand. Es iſt möglich, daß dieſer Schuß durch das Daßwiſchentreten Nettelbecks ein mißglückter Selbſt⸗ mordverſuch der Angeklagten Wilden war. Hierauf kam es zum Kampfzwiſchen beidenz; es fiel der zweite Schuß und dieſer ging nach meiner Anſicht in die Tiſchplatte. Nach weiterem Ringen zwiſchen beiden kam der dritte verhängnisvolle Schuß und es mrat Braun aus der Schuß⸗ 8 Nach den Plaidoyers hatte ſich der Verteidiger Dr. Davidſohn an die Geſchworenen gewandt und geſagt: Sie können es, meine Herren Geſchwo⸗ renen nicht mit Ihrem Gewiſſen vereinbaren, die Angeklagte auch nur mit der kleinſten Strafe zu be⸗ legen.— Im Zuhörerraum ertönten dazu mehrere Bravos die ſich bis auf die Zeugenbänke fort⸗ pflanzen. Der Vorſitzende droht in großer Erregung, den Saal ſofort räumen zu laſſen, wenn derartige, in einem Gerichtsſaal unerhörte Kundgebungen ſich noch einmal ereigneten. Man dürfe nicht vergeſſen, daß man ſich hier nicht in einem Theater befände. Vorſ.: Angeklagte Wilden, Sie haben jetzt das letzte Wort. Wollen Sie noch etwas ſagen?— Angekl, Wilden: Jawohl, ich habe noch etwas zu ſagen. Ich bin wirklich unſchuldig. Ich habe. nur den Gedanken gehabt, daß ich aus dem Leben ſcheiden wollte.— Borſ.: Wollen Sie jetzt vielleicht eine Er⸗ klärung darüber abgeben, was Sie dem Dr. Nolten nach der Tat geſagt haben?— Angekl.: Ich kann wirklich nur ſagen, daß ich nichts davon weſß. Das iſt vollſte und reinſte Wahrheit, daß ich niemals die Abſicht gehabt habe, Dr. Nettelbeck zu töten, daß ich vollſtändig unſchuldig bin und daß ich das mit ruhi⸗ gem Gewiſſen ſagen kann.— Vorſ.: Angeklagter Nolten, haben Sie noch etwas zu ſagen?— Angekl. Dr. Nolten; Ich kann nur noch erklären, daß das as ich von Fräulein Wilden nach der Tat gehört habe, mir in ganz abgeriſſenem Zuſammenhange vor⸗ getragen wurde und daß ich die Zuſammenſtellung der Worte mir ſelbſt kombiniert habe. Nach faſt zwei⸗ ſtündiger Bergtung erſchienen die Geſchworenen wieder im Saale und der Obmann verkündete unter allgemeiner Spannung, daß der Wahrſpruch der Ge⸗ ſchworenen auf Nichtſchuldig lautete. Die Ver⸗ kündung des Wahrſpruchs wurde mit lebhaften Bra⸗ vos, trotz der vorhergegangenen Warnung, aufge⸗ nommen. Hierauf wurden die beiden Angeklagten, bleich und übernächtig ausſehend, auf die Angeblage⸗ bank geführt. Der Staatsanwalt beantragle auf Grund des Wahrſpruchs nunmehr die Frei⸗ ſprechung der Angeklagten. Nach kurzer Bera⸗ tung ſprach der Gerichtshof ſowohl Fräul. Wilden wie Dr. Nolten von der gegen beide erhobenen An⸗ klage ſrei, Die beiden werden ſofort aus der Haft entlaſſen. Die Angeklagte Wilden nahm das Ur⸗ teil ruhig und ohne ein Wort zu ſagen auf, nur ein Lächeln der Befriedigung und der Genugtuung um⸗ ſpielte ihre Lippen und die Träuen traten ihr in die Augen, als ſie ihrem Verteidiger Dr. Davidſohn zum Dank die Hand drückte. Dr. Nolten nahm das Urteil unbewegt und ſtumm entgegen, nicht eine Mutskel in ſeinem Geſicht zuckte. Vor dem Gerichts⸗ gebäude ſtand eine mehrtauſendküpfige Menge, die die Nachricht von dem Freiſpruch mit lauten Hurras be⸗ grüßte. Schluß der Sitzung 3¼ Uhr morgens. Die Ersffnung der Roſen⸗ Ausſtellung in Iweibrücken. * Zweibrücken, 21. Juni. Die feierliche Eröffnung des 39. Deutſchen Roſen⸗ züchterkongreſſes erfolgte Samstag vormit⸗ tag in der feſtlich geſchmückten ſtädtiſchen Turnhalle am kleinen Exerzierplatz. Hier iſt die große Schnittroſen⸗Ausſtellung in vielen hun⸗ derten von Gläſern auf langen Tiſchreihen unter⸗ gebracht. Die bekannten Gärtnereien, Roſenzüchter und Liebhaber aus der Pfalz und angrenzenden Landesteile ſind mit mehreren 1000 Exemplaren in wunderbaren Fgrhen und Sortenzuſammenſtellungen verkreten. Am Eingauge zur Ausſtellunz bildeten weißgekleidete Mädchen mit Blumengewinden Spa⸗ lier. Unter den Hochrufen der Menge erſchien um halb 12 Uhr die Prinzeſſin Hildegard im Vorraum der Turnhalle, wo ſich u. a. eingefunden hatten der Regierungspräſident der Pfalz, Exz. v. Neuffer, Bezirksamtmann und Regierungsrat Pöhlmann, Bürgermeiſter Röſinger, dann der Vorſitzende des Bereins pfälziſcher Roſenfreunde, Juſtizrat Heſſert, der erſte Präſident des Vereins deutſcher Roſenzüchter, Gartenbaudirektor Ries⸗ Karlsruhe, Mitglieder des Stadtrates, Vertreter der Behörden, des Offizierskorps uſw. Nach Vorſtellung der Erſchienenen richtete Juſtiz⸗ rat Heſſert eine Anſprache an die Pkinzeſſin, worin er der Freude über die Entſendung der Tochter des Königspaares Ausdruck gab, die Be⸗ deutung und Entwicklung der Roſenzucht ſchilderte und der Prinzeſſin mit dem königlichen Hauſe ein Hoch wioͤmete. Direktor Ries⸗Karlsruhe begrüßte ebenfalls den hohen Gaſt und gab der Freude der deutſchen Noſenzüchter über die perſönliche Anweſen⸗ heit einer Vertreterin des bayeriſchen Königshauſes Ausdruck. Sein Hoch widmete er der Protektorin des Vereins der deutſchen Roſenzüchter Kaiſerin Auguſta Viktoria. Im Namen der Königin von Bayern eröff⸗ nete die Prinzeſſin ſodann die Aus⸗ ſtellung. Nach dem Vortrage eines Prologes, der überreichung eines Blumenbuketts, Lieder⸗ vorträgen zur Laute, erfolgte der Rundgang durch die 3 Ausſtellungs⸗Säle, in denen neben den Schnitt⸗ blumen beſonders die Abteilung für Bindereien das größte Intereſſe erweckte. Bei der Beſichtigung der iſt möglich, daß dieſen tödlichen Schu ß Nettelbeck ſelhſt abhgeg Bat, Gruß Pfälziſcher Heimatliteratur durch Frl. Eva Peth das erſte Exemplar der heute erſchienenen 2. Auflage des Bandes 1 der pfälziſchen Volksbücher der Prinzeſſin überreicht, ein weiteres Exemplar dem Regierungspräſidenten von Neuffer. Eine größere Reihe von Ausſtellern und Vereinsmitgliedern zog die Prinzeſſin ins Geſpräch. Nach 12 Uhr verließ unter den Hochrufen der Menge die Prinzeſſin wieder die Ausſtellung. In Gegenwart der Prinzeſſin folgte nachmittags 3 Uhr ein Gang durch den Roſengarten, abends 6 Uhr Tee im Zivilkaſino, während der Sonntag vormittag den geſchäftlichen Verhandlun⸗ gen des deutſchen Roſenzüchterkon⸗ greſſes gewidmet war. Nus Stadt und Land. Mannheim, den 22. Juni 1914. *Auszeichnungen. Der Großherzog hat dem Rektor Franz Bachmann an der Volksſchule in Zell i. W. das Ritterkreuz zweiter Klaſſe des Or⸗ dens vom Zähringer Löwen und dem Oberlehrer Gabriel Bruder an der Volksſchule in Mann⸗ heim das Verdienſtkreuz vom Zähringer Löwen verliehen. Ernannt wurde Bauinſpektor Paul Walther bei der Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion Donau⸗ eſchingen unter Verleihung des Titels Oberbau⸗ inſpektor zum Vorſtand der genannten Inſpektion. * Verſetzt wurden Betriebsinſpektor Adolf Hei⸗ degger in Mannheim zur Generaldirektion der Staatseiſenbahnen nach Karlsruhe und Finanz⸗ ſekretär Rudolf Schübel in Karlsruhe nach Hornberg und mit der Leitung des Steuerkommiſ⸗ ſärdienſtes daſelbſt betraut. * Verliehen wurde dem Ober⸗Poſtaſſiſtenten Friedrich Keller aus Mingolsheim und dem Poſtaſſiſtenten Gotthold Mayer aus Sprantal, Amt Bretten, der Titel Poſtſekretär. * Etatmäßig angeſtellt wurden die nachverzeich⸗ neten charakteriſierten Sekretäre: die Poſtſekretäre Heinrich Sauer aus Reilingen, Amt Schwetzin⸗ gen, beim Poſtſcheckamt in Karlsruhe; Adolf Schindler aus Karlsruhe beim Poſtamt in Schwetzingen; Karl Burgard aus Waldkirch und Julius Kinzer aus Hechingen beim Bahnpoſt⸗ amt 27 in Mannheim; Hermann Schrepfer aus Salem beim Poſtſcheckamt in Karlsruhe, ſowie der Telegraphenſekretär Hermann Heuber aus Karlsruhe beim Telegraphenamt in Mannheim. * Nationalliberaler Bezirksverein Käfertal. Die Verſammlung am Samstag abend nahm einen ſehr angeregten Verlauf. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß ſich dem Verein wiederum eine Reihe neuer Mitglieder angeſchloſſen habe, ſodaß ſich das Vor⸗ wärtsdringen der nationalliberalen Sache in un⸗ ſerem Stadtteil nicht allein im Stimmenzuwachs, ſondern hoffentlich bald auch in einer ſtraffen Or⸗ ganiſation ausſpricht. Herr Mönch eröffnete die Sitzung mit der Mitteilung, daß der 1. Vorſitzende, Herr Freund, leider gebeten habe, von ſeinem Amte zurücktreten zu dürfen. Die Wahl eines Nachfolgers ſoll der nächſten Verſammlung vorbe⸗ halten bleiben. Die weiteren Punkte der Tages⸗ ordnung betrafen organiſatoriſche Fragen; es herrſchte in dieſer Beziehung volle Einmütigkeit und der Wille zu veger Arbeit. Dann ſprach Herr Parteiſekretär Wittig, der ja in unſerem Stadtteil kein Fremder iſt, über„Die Pflichten des Bürgertums. Er zeigte in einer ſcharf poin⸗ Leute in politiſchen und öffentlichen Dingen iſt. Insbeſondere die Gemeindepolitik zeige uns jeden Tag aufs neue, wohin wir ſteuern, wenn das Bürgertum und die nationale Arbeiterſchaft nicht endlich ihre politiſchen. und wirtſchaftlichen Ange⸗ legenheiten ſelbſt energiſch in die Hand nehmen. Die Herren A. M önch und Prof. Emmie rich dankten dem Redner unter lautem Beifall für ſeine packenden Darlegungen und die Verſammlung ſchloß ſich dem durch Erheben von den Sitzen an. Die Ausſprache berlief recht lehhaft. Es beteilig⸗ ten ſich u. a. die Herren Herwerth, Schmitt, Urban, Müller u. a. Erſt in ſpäter Stunde wurde die Sitzung mit Dankesworten geſchloſſen. Herr Mönch ſprach dabei den Wunſch aus, daß die nächſte Verſammlung einen beſſeren Beſuch auf⸗ weiſe. Es habe ſich heute wieder gezeigt, wie intereſſant eine ſolche Beſprechung für jeden Parteifreund iſt. * Der Lehrergeſangverein Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen hatte am Samstag Glück. Das Garten⸗ Ausſtellung Deutſcher Roſenliteratur wurde als feſt konnte im Friedrichsgark tatſächlich im Gar⸗ tierten Rede, wie verkehrt das Beiſeiteſtehen vieler ten ſtattfinden. Die Temperatur war auch ſo mild, daß man ohne Nachteil für die Geſundheit in den prächtigen Parkanlagen ſich aufhalten konnte. Der Beſuch der Veranſtaltung entſprach dem herrlichen Abend. Die Sitzgelegenheit reichte bei weitem nicht aus, ſodaß der Saal an Tiſchen und Stühlen hergeben mußte, was noch zur Verfügung ſtand. Die Darbietungen waren Der prächtige Chor des Lehrergeſangvereins und die Grenadierkapelle wetteiferten miteinander in dem Bemühen, die einzelnen Nummern des Pro⸗ gramms ſo hervorragend wie nur möglich zum Vor⸗ trag zu bringen. Der Lehrergeſangverein ſpendete nur a capella⸗Chöre, die unter Herrn Muſikdirek⸗ tor Carl Weidts feinfühliger Leitung ſo fein abgetönt und mit ſo muſtergiltiger Herausarbei⸗ tung des Stimmungsgehalts zum Vortrag gebracht wurden, daß nach ſeder Nummer ſtürmiſcher Bet⸗ fall durch den Garten brauſte.„Der Jäger aus Kurpfalz„der den Reigen der Geſangsvorträge beſchloß, mußte wiederholt werden. Die Grena⸗ dierkapekle zeigte ſich unter Herrn Muſik⸗ meiſter H eiſigs Leitung ebenfalls auf der vollen ihrer Nach Abwicklung de rogramms kam die tan ihrem Recht. Die Gründung eines Bundes für Wander⸗ garten⸗Wohnſtätten für Deutſchland mit dem Sitz in Mannheim iſt unter dem Vorſitz eines hieſigen Herrn Kommerzienrats, eines bekannten FJörderers ſozialer und humanitärer Beſtrebungen, geplant. Neben den Ferien⸗Erholungsheimen ſoll nun auch die Errichtung von der täglichen Ruhe und Er⸗ holung dienender billiger, geſunder(Wander⸗ garten⸗) Wohnſtätten an allen Plätzen in ganz Deutſchland gefördert werden. 17 Turnererfolge. Bei dem anläßlich des 28jäh⸗ rigen Jubiläums des Turnerbundes„Jahn“ ſtatt⸗ gefundenen Wetturnen errangen von der Mann⸗ heimer Turngeſellſchaft E. V. folgende Mitglieder Preiſe: Kunſtturnen Oberſtufe unter 80 Teilnehmern: 4. Preis Rich. Kürſchner, 13. Preis Karl Wachs mu t0j Preis Karl Volk. Volkstümliches Turnen(Leicht⸗ athletik) unter 200 Teilnehmern: 5. Preis Karl Knapp, 14. Preis Karl Walch. Hitzſchlag. An der Ecke Roon⸗Straße, Secken⸗ heimerſtraße, wurde geſtern mittag ein 12 Jahre alter Junge von einem Hitzſchlage befallen. Der Junge wurde in bewußtloſem Zuſtande in das Allgem. Krankenhaus gebracht. * Wettbewerb. Man ſchreibt uns: Die Stadt⸗ verordneten von Berlin beſchloſſen, zur Er⸗ langung von Vorlagen für die geplante Groß⸗ markthalle für Obſt, Gemüſe und Räucher⸗ waren, die Ausſchreibung eines Skizzen⸗ mettbewerbes. Bemerkenswert an dieſem Beſchluſſe iſt das Abweichen von der bisherigen Gepflogenheit, ſämtliche ſtädtiſche Bauten durch das ſtädtiſche Hochbauamt bearbeiten zu laſſen. * Auf ſeiner erſten Reiſo befindet ſich ein nenen eiſerner Schleppkahn, der Schiffers Joh. Eichner 4 wurde. Die Tragfähigkeit des mit allen modernen Hilfsmitteln und neuzeitlichen Einrichtungen ver⸗ ſehenen Fahrzeuges ſtellt ſich auf 28 000 Ztr. *Sachbeſchädigung. In der Nacht vom G, auf 7. für Rechnung das wieder ſehr gediegen. Unterſtufe: 10. in Nierſtein erbaut Juni wurde an dem Hauſe Beilſtraße 9 ein wert⸗ voller Firmenſchild aus Glas bon unbekannten Tätern zertrümmert. Polizeibericht Unfälle. Aus Unvorſichtigkeit lef am 20. d. Mts, ein fünf Jahre altes Mädchen guf der Eichelsheimerſtraße gegen ein im Gan beſſh⸗ liches Motorrad, wurde umgeworſen und mehrfach verletzt.— Am 17. d. Mts. brachte beim Reinigen eines Fahrrades ein Ausläufer in einem Hauſe in E 5 den rechten Daumen in das Kettenrad und wurde ihm dieſer abge⸗ drückt.— Während des Aufwindens eines Ankers auf dem Schiff„Mannheim 56“ wurd⸗ am 20. d. Mts. einem ledigen Matroſen vor der zurücktreibenden Kurbel der linke Un ter ſchenkel abgeſchlagen. erhaftet wurden 29 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Kaufmann von Altenwald und ein Matroſe von Hirſchhorn beide wegen Diebſtahls, und ein Agent von Mosbach wegen Betrugs. Vergnügungen. * Hoher Beſuch im Zirkus Sidol. Wie uns ſo⸗ eben aus Darmſtadt mitgeteilt wird hat Groß⸗ herzog Ernſt Ludwig von Heſſen in Begleitung der Großherzogin Eleonore und der Exbprinz Georg, ſo⸗ wandeln, ſich in Park und Wieſen ergehen, ſind im Sinne Goethes und noch mehr demjenigen Schillers die holdeſte Zierde dieſer lachenden Auen, dieſer Stadt ſtolzer Erinnerungen und emer frohen und glücklichen Gegenwart. Wer ein bißchen Idealismus im Herzen und mit friſchen Sinnen einen tiefen Blick in dies Gemeinweſen, das die herrlichſten Schätze der deutſchen Nation umſchließt, getan, der zieht nur ungern, nur mit dem unausgeſprochenen Ge⸗ löbnis, bald aufs neue Einkehr zu halten, wieder hinaus in den Alltag und die unruhige, haſtende, allem Kontemplativen abholde, nüchterne Welt. Vom Rodin⸗Muſeum. Endlich ſteht der ſchon ſeit langem gehegte und bielerörterte Plan eines großen Rodin⸗Muſeums uin Paris vor der Verwirklichung; wie der Figaro mitteilt, wird der Unterſtaatsſekretär der ſchönen Künſte in kurzem die erſten Säle feierlich eröff⸗ nen können. Die Frage eines Rodin⸗Muſeums hat Paris drei Jahre lang beſchäftigt, viel wurde hin und hey beraten, ehe es dazu kam, daß jetzt, in den ſchönen Räumen des berühmten Hotel Birons, die⸗ ſes Juwels der Rokokobaukunſt, das Muſeum wirk⸗ lich im Entſtehen begriffen iſt. Auf Betreihen Ro⸗ dins entriß Briand den Immobilienhändlern das ſchöne Haus, das dann Rodin mietete. Wenn das neue Muſeum ſeine Pforten öffnet, wird man Ge⸗ legenheit haben, eine ſtolze Reihe bisher unbe⸗ kannter Schöpfungen des Meiſters kennen zu ler⸗ nen, Werke, die Rodins unermüblicher Schaffens⸗ drang in der Stille ſeines Ateliers erſtehen ließ. Man weiß, daß der Künſtler ahne Gehilfen und uhne Schüler alle ſeine Werke allein und mit eigener Hand ſchafft; im Verlaufe eines halben Jahrhunderts ſind aus Rodins Werkſtatt auf dieſe Weiſe mehr als 2000 Kunſtwerke hervorgegangen, eine Arbeitsleiſtung, die ein imponierendes Bild von der unerſchöpflichen Schaffensfreude Rodins gibt. Nun ſtiftet der Meiſter ſeinem Vaterlande ſein Lebenswerk. Er ſelbſt hat es übernommen, im Hotel Biron die Aufſtellung der Arbeiten zu über⸗ wachen, er ſelbſt trägt alle Koſten und verlangt von dem Stagate für die Hingabe ſeiner Schöpfungen und ſeiner Arbeitskraft nichts, nicht einen Cen⸗ times, nein, im Gegenteil, zurzeit iſt er ſogar noch zahlender Mieter, der getreulich der Staatskaſſe ſeinen Mietzins entrichtet. Sechs Jahre lang haben ſich die franzöſiſchen Behörden den Kopf darüber zerbrochen, was man mit dem Hotel Biron an⸗ ſtellen könne, um den ſchönen Bau zu erhalten und zugleich zu verwerten. Durch das Rodin⸗ Muſeum, das nun bald ſeine Pforten öffnet, um des Meiſters Lebenswerk den Blicken der Allge⸗ meinheit zugänglich zu machen, iſt dieſe vielerwo⸗ gene Frage von Rodin ſelbſt praktiſch gelöſt wor⸗ den. Urauffühung der vom Bühnenverein preisge⸗ krönten Don⸗Juan⸗Bearbeitung. Unſer er⸗Korreſpondent berichtet aus Dres⸗ den: Mozarts unſterblicher Don Juan erlebte in der Neubearbeitung, Kammerſänger Karl Scheidemantels in der Dresdner Hofoper die Uraufführung und fand eine begeiſterte Auf⸗ nahme. Es waren Einladungen an ſämtliche Mitglieder des Bühnenvereins und an das Preisrichterkollegium ergangen. Auch Kammer⸗ fänger Scheidemantel, der preisgekrönte Bear⸗ beiter, war erſchienen. Der Klavierauszug ſoll erſt nach dieſer Uraufführung erſcheinen, da das Preisrichterkollegium ſich vorbehalten hat, nach der erſten Aufführungen noch einige Textände⸗ rungen vorzunehmen. Man ſtand aber ſchon nach dieſer Feuertaufe unter dem Eindruck, daß Kammerſänger Scheidemantel ein vorzüglicher Kenner der italieniſchen Sprache, ein prächtiger Muſiker und Bühnenpraktiker, bier eine Bear⸗ beitung geſchaffen, die wohl geeignet erſcheint, Mozarts Oper wieder auf deutſchen Bühnen heimiſch werden laſſen. Wie Karl Scheideman⸗ tel die Ueberſetzung ganz aus dem Muſikaliſchen herausgearbeitet und ſich auch nicht geſcheut hat, lieb gewordenen Stellen, die widerſinnig über⸗ ſetzt oder eingeſchmuggelt ſind, zu Leibe zu gehen, das iſt ganz prächtig. Von nun an wird man ben Don Juan Mozartsaufdeul⸗ ſchen Bühnen nur in dieſer Bearbei⸗ tung hören, denn ſämtliche Bühnenvorſtände des Vereins haben ſich verpflichtet, nur in dieſer preisgekrönten Bearbeitung den Don Juan auf⸗ zuführen. Die Aufführung ſelbſt ſtand auf be⸗ achtlichem Nipeau. Jedoch war der rein menſch⸗ liche Gehalt der Oßper nicht zu denkbar vollen⸗ detem Ausdruck gebracht, und die Regie wies trotz mancher Auffriſchung viel Qpernmäßiges im üblen Sinne des Wortes auf. Herr Wa de⸗ mar Steegmann, der frühere Berliner Hofſchau⸗ ſpieler meiſterte ſadee a ſeine Rolle be⸗ friedigte aber geſanglich nicht.“ Sein geſchmei⸗ diges Legato vermag nicht den fehlenden Timbre ſeiner Stimme zu erſetzen. Kammer⸗ ſängerinnen Frl. Siems als Donna Anna, Frl. Seebe als Donna Elpira und Frau Naſt als Zerline boten ausgeglichene, ſtilechte Leiſtun⸗ gen. Noch fiel der Leporello des Herrn Ermold vorteilhaft auf. Das Orcheſter unter Kapell⸗ meiſter Kutzſchbachsbefeuernder Leiſtung ſpielte hinreißend und brachte wuadervoll dynamiſche und rhythmiſche Schattierungen. Der Beifall war ſtürmiſch. Die Darſteller wurden unzäh⸗ lige Male hervorgerufen, Beſondere Ovatio⸗ nen brachte man dem preisgekrönten Ueberſetzer Karl u. Hofkapellmeiſter Kutzſch⸗ bach dar. Die Primadonna im Orcheſter. Aus London wird berichtet: Die britiſchen Theaterbeſucher haben ſich in den letzten Wochen über e Mangel an Neuheiten zu beklagen. Am Donnerstag abend erlebten ſie im Drurn Lane⸗Theater die ungewöhnliche Senſation, wäh⸗ rend einer ganzen Opernaufführung die Prima⸗ donna nicht auf der Bühne erſcheinen zu ſehen. Die Primadonna erſchien mitten im Orcheſter, nahm beſcheiden gegenüber dem Dirigenten auf einem Stuhle Platz und ließ den Zauber ihrer Stimme gleichſam aus der Verſenkung ertönen. Die Sängerin, die der Kunſt dieſes Opfer bringen mußte, war Aurelia Dobrowolska, die— in einem prachtvollen Geſellſchaftskleid— im Orcheſterraum die Titelrolle der neuen Oper„Die Nachtigall“ von Strawinsky ſang. Die dreiaktige Oper bringt als Text eine Bearbeitung des allgemein bekannten Anderſenſchen Märchens vom„Kaiſer und der Nachtigall“, wobei die Primadonng die wirkliche Nachtigall zu ſingen hat, indes die künſtliche Nach⸗ tigall, die der Kaiſer von Japan dem Kaiſor von China ſchenkt, ſehr geiſtreich vom Orcheſter geſpielt wird. Pfälziſche Ausgrabungen. Die Erforſchung des Kaſtells Rheingönhei m, die das hlitoriſche Muſeum der Pfalz unternimmt, iſt wieder aufgenommen worden. Ueber die Ergebnißſe der Baggerarbeiten des letzten Jahres berichtet die „Antiquitäten⸗Rundſchau“ wie ſolgt.„Nachdem die Umriſſe des Kaſtells feſtgelegt waren, ſollte mit der Unterſuchung des Kaſtells begonnen werden. Es konnte aber nur eine Baracke unterſucht werden, Das 4. Seite. General-Anzeiger.— Badiſche Keueſte Aachrichten.(Abendbiart) cr ag, Rn 22. Zunr 151a Literaturgeſchichte wie Prinz Ludwig, nebſt Gefolge der Nachmittags⸗ Vorſtellung des Königl. Rumäniſchen Zirkus Ceſar 5 Sidoli in Darmſtadt beigewohnt. Die hohen Herr⸗ ſchaften blieben bis zum Schluß der Vorſtellung und ſprachen dem Direktor Sidoli ihre allerhöchſte Aner⸗ kennung über das Geſehene aus. In der Abend⸗ vorſtellung gleichen Tage. erſchienen alsdann Prin⸗ zeſſin von Preußen und Schaumburg⸗Lippe nebſt großem Gefolge. Auch dieſe hohen Herrſchaften blie⸗ ben bis Schluß der Vorſtellung und ſpendeten bei 55 jeder Nummer reichen Beifall. Gerichtszeitung. sh. Berlin, 20. Juni. Das Oberkriegs⸗ gericht hob heute in dem Prozeß gegen die wegen Beſtechung angeklagten Rennbahn⸗ Gendarmen als Berufungsinſtanz das Urteil des Kriegsgerichts auf und ſprach ſämt⸗ liche Angeklagten frei. Das Kriegsgericht hatte auf längere Freiheitsſtrafen erkannt und in der jetzigen Berufungsverhandlung hatte der Vertreter der Anklage gegen Hahneberg eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren, gegen Such⸗ land eine ſolche von eineinhalb Jahren und gegen Erxleben Freiſprechung beantragt. Das Gericht erachtete den Beweis der Beſtechung als nicht erbracht. be⸗„ e, Der ſozialdemokratiſche Parteitag in Freiburg, über deſſen Verlauf wir im Mittagsblat be⸗ richteten, hat wenig neues gebracht. Daß gegen die Landtagsfraktion und gegen den Großblock, gegen das Verhalten der Reichstagsfraktion beim Kaiſerhoch und gegen manches andere ſich in der Partei Widerſtände geltend machten, wußte man ſchon längere Zeit. Daß dieſe Kriktik auf dem Parteitage nicht ſchweigen würde, war zu er⸗ warten, zumal genügend bekant iſt, daß auch 5 manche perſönlichen Gegenſätze mitſprechen. Der Geſchäftsbericht ſtellt eine Mit⸗ gliederzunahme von 4000, dagegen einen Stim⸗ menverluſt bei den Wahlen von 11 000 feſt. Die Zunahme an Mitgliedern erſtveckt ſich übrigens hauptſächlich auf den Mannheimer Reichstagswahlkreis. Hier gelang es, in einer faſt beiſpielloſen Agitation(über 500 Verſammlungen in einem Jahr!) 2500 neue Mitglieder zu werben Aber auch dieſer Erfolg wäre ohne die„rote Woche“ nicht einmal einge⸗ treten. In den übrigen Teilen des Landes geht es langſamer vorwärts. Vielfach hörte man auf dem Parteitag die Klage über Intereſſeloſigkeit, über die Vereinsmeierei“der Sportvereine, immer wieder kehrte die NMahnung zuſtärkerer Agitation und Organiſation. Die⸗ ſem Zweck ſoll auch die Aufhebung der Bezirks⸗ ſekretariate dienen, da es ſich gezeigt hat, daß ein, einzelner Abeite f⸗c gut mehrere Wahlle keiſe bearbeiten känn.“ Dafür ſonlen win Wahlkreisſekretariate für den 9. und 12. Kreis (Pforzheim und Heidelberg) errichtet werden. In ſeinem Referat hob Abg. Geiß hervor, daß die Proteſwerſammkungen in der JZabern⸗ Affäre nicht beſonders gut beſucht waren.(Jedenfalls Lin Zeichen dafür, daß auch die Maſſe der Ar⸗ beiterſchaft in ſolchen Fragen auf der Seite des Heeres und nicht auf jener der Französlinge uſw. n ſteht. Red.) tein der Debatte wberden Großblock hörte man ſo ziemlich dieſelben Redner in den alten Tönen ſprechen. Kruſe, Dietrich und jöhn⸗ Karlsruhe meſſen ihm die Schuld an dem Wahl⸗ ausgang bei. Die Fraktion habe ſich zu ſehr „parlamentariſch betätigt“— zu deutſch alſo: zu viel praktiſche Arbeit geleiſtet, dagegen zu wenig vom„Endziel“ und dergleichen geredet. Von den Mannheimern ſind es Schwaninger und Lehmann, die ehenfalltzs in dieſe Kerbe hauen, aber auch Herr Pfeiffle iſt vom Paulus zum Saulus geworden. Kolb und andere wider⸗ lebhaft:„Der Großblockiſt nicht 5 chuldander Niederlage bei der letzten DLandtagswahl. War denn der Großblock ſchuld an dem glänzenden Sieg vor 4 Jahren? Schuld an der Niederlage war die Organiſation der Bür⸗ gerlichen ſowie die zerſetzende innere Krittelei.“ reen d 5 Die Referate D. Franks(über den Reichstag) und Kolbs lüber den Landtag) brachten einige bemereknswerte Momente. Frank bedauert die nutzloſe Demonſtration des Sitzenbleibens beim Kaiſerhoch. Er ſelber habe 3727V!!!!!!!!!!!!!!!!!— wichtigſte Ergebnis der Kaſtellunterſuchung iſt der Nachweis mehrerer Bauperioden ſowie ſamen Zerſtörung. Ein größerer Münzfund(1 Gold⸗ münze und 134 Silbermünzen) zeigt, daß das Kaſtell wahrſcheinlich bei dem von Taoitus erwähnten Van⸗ gionenaufſtand im Winter 69/70 in Flammen aufge⸗ gangen iſt. Die Grabung ergab hier zahlreiches Tongeſchirr darunter feine ſüdgalliſche Sigellaten, Brouzen, Münzen uſw. Bald zeigte ſich, daß der Bagger bereits in die nächſte Nähe des auf der Weſt⸗ ſeite des Kaſtells liegenden Gräberfeldes vorgerückt war. Jufolgedeſſen mußten die Grabungen im Kaſtell abgebrochen und die Unterſuchung des Gräberfeldes in Angriff genommen werden. Dort wurden unge⸗ fähr 350 Gräber ausgegraben. nun Funde im Kaſtell und in der dem Jahre 74 abſchließen reichen die Gräber bis in gefunden hat. ſind Brand⸗ eutſcher Moniſtenbund. Jvox Abſchluß des Großblocks ganz zu den 47 gehört, die in der Fraktionsſitzung da⸗ gegen geſtimmt haben. Damit habe man den Liebert und Erzberger nur Waſſer auf die Müh⸗ len der Sammlungspolitik geliefert.— Die Ausſprache drehte ſich lediglich um dieſen Punkt, ſodaß Frank bedauernd ausrief:„Es iſt zu be⸗ dauern, daß der Parteitag für die wichtigen Arbeiter⸗ und ſozialen Fragen kein Intereſſe zu haben ſcheint, und wir über Etikettenfragen uns unterhalten.“ — Wir müſſen geſtehen, daß die ganze Kaiſer⸗ hoch⸗Angelegenheit für uns anfängt, beluſtigend zu werden. Die„Demonſtration mit dem Sitz⸗ fleiſch“ war ungezogen, dabei aber doch lächer⸗ lich, genau ſo heldenhaft, wie nachher die Auf⸗ regung der reaktionären Preſſe. Die tiefernſten Debatten auf den Parteitagen machen jetzt das Maß der Lächerlichkeit voll. Uns kann es nur recht ſein, wenn die Sozialdemokratie ſich hin und wieder in ihrer ganzen Glorie zeigt.— Angenommen wurde ein Antrag, der zum Aus⸗ drpuck bringt, daß für die 110 kein Anlaß vor⸗ lag, von ihrer alten Praxis abzuweichen.— Als os das Verlaſſen des Reichstagsſaales eine be⸗ ſondere Leiſtung geweſen wäre! Kolb griff die Regierung ſcharf an, wendete ſich aber ebenſo ſcharf gegen die Nationalliberalen — offenbar ſehr zur Freude derjenigen Delegier⸗ ten, die noch nie rechte Freunde des Großblocks geweſen ſind. Der Zentrumsabg. Röckel habe die Nationalliberalen für bündnisfähig in Kul⸗ turfragen erklärt. Dazu ſagt Kolb: „Rebmann unterließ es, in ſeiner Rede, ſich zu der Erklärung des Zentrums zu äußern, da betonte ich nun in meiner Rede, und dies wirkte wie eine Bombe, daß der Großblock für uns erle digt iſt, wenn die Nationalliberalen in dem Punkte verſagen, der den Grund zum Großblock bildete. Dies ſei doch ſelbſtverſtänd⸗ lich, denn wir wollen doch ſchließlich keine Zen⸗ trumspolitik mit Hilfe der Nationalliberalen. Damit iſt jedocheine Kün digung des Großblocks nicht ausgeſpro⸗ chen.(Zwiſchenrufe.) Seien Sie ruhig, ich be⸗ friedige Sie heute alle.(Heiterkeit.) Man muß die Frageim Rahmen der Ver⸗ hältniſſe betrachten. Was iſt mit meiner Erklärung geſagt? Es iſt mit meiner Er⸗ klärung eine Situgtion geſchaffen worden, daß wir nunmehr frei ſind von allen Rückſichten nach irgend einer Seite. Wir werden jetzt rückſichts⸗ los nach allen Seiten losſchlagen, wir ſind frei von jeder Hemmung, was heute ſchon geſagt werden kann. Beim nächſten Wahlkampf, ich betone das, werden wir daher ohne Rückſicht gegen alle anderen Parteien losſchlagen“/ Dann aber fügt Herr Kolb vorſichtig hinzu: „Was bei den Stichwahlen geſchieht, darüber brauchen wir uns heute noch nicht den Kopf zu zerbrechen.“ Das meinen wir auch. Nichts wird ſo heiß gegeſſen, als es gekocht iſt. Herr Kolb undſeine Partei hat die Stellung der Nationalliberalen zu den kirchen⸗ und ſchulpolitiſchen Fragen ſchon genau gekannt. Warum er ſich jetzt ſo hinſtellt, als ſeien die Nationalliberalen nicht mehr diejeni⸗ gen von 1909, iſt ſchlechthin unerfindlich. We⸗ gen der Rede des Hern Röckel? Darüber ſagte der Abg. Rebmann in der großen Mann⸗ heimer Verſammlung etwas zpniſch⸗„Nun muß man ſich auch die Perſonen anſehen, die etwas derartiges ſagen. Bisher war aber der Abg. Röckel nicht derjenige, der die großen Staatsangelegenheiten ſeiner Partei beſorgte.“ Herr Kolb dürfte im übrigen ſelbſt ſchon empfun⸗ den haben, daß mit der Schuldebatte im Land⸗ tage ſo eine Art„neuer Kulturkampf“ nicht an⸗ zufachen iſt. Die Sozialdemokratie hat die Agi⸗ tation mit dieſem Mittel bald eingeſtellt; die ziemlich ſchwach beſuchten Verſammlungen ließen deutlich erkennen, daß die Stimmung im Lande eine andere iſt, als alle Theoretiker glauben. Beſonders klug wähnten ſich die„Genoſſen“ aus Lörrach. Die ſtellten einen Antrag gegen jeden Großblock in der Hauptwahl. Für die Stichwahl fügten ſie hinzu:„Ein künftig etwa notwendig werdender Großblock ſoll nur dann abgeſchloſſen werden, wenn der Sozialdemolratie .. ĩͤvcc— verſität Jenga für das zur Bibliothek der Univerſität gehörige Phyletiſche Archiv den Betrag von 30,000 Mark als Spende überwieſen. Theologiſcher Ehrendoktor. Von der Theologiſchen Fakultät zu Heidel⸗ berg wurde Prof. Dr. phil. Georg Grütz macher zum Ehrendoktor der Theolo⸗ giſchen Fakultät ernannt. Profeſſor Grützmacher hat bekanntlich den Ruf als Ordinarius für Kirchengeſchichte und neues Teſtament an der Univerſität Münſter angenommen. Profeſſor Klunzinger T. Der Profeſſor der Anthropologie und Zoologie an der Techniſchen Hochſchule zu Stuttgart, Klun⸗ ginger, Ehrenmitglied zahlreicher naturwiſſen⸗ ſchaftlicher Geſellſchaften, iſt im Alter von 79 Jah⸗ ren geſtern bei einer Feſtlichkeit an einem Schlag⸗ anfall geſtorben. 1 Am Dienstag, den 23. findet eine Wieder⸗ holung von Herolds„Zampa“ ſtatt. In der Aufführung von Lortzings„Waffen⸗ ſchmied“ ſind in den Hauptrollen beſchäftigt die Damen Gertrud Runge, Betty Kofler und die Herren Karl Mang, Karl Fiſcher, Max Felmy, Hugo Voiſin, Alfred Landory und Wal⸗ 1 ſich Jagdſzenen, iel milüßlich der Hegenbeck⸗ Ballin der Hamburg⸗Amerika⸗Linie das Früh⸗ ſtück ein, an dem noch die Mitglieder des Auf⸗ ſichtsrates der Hamburg⸗Amerika⸗Linſe und an⸗ Tel.) Ein von Groß⸗Gerau kommendes Auto⸗ Groß⸗Gerau, rannte heute mittag halb 2 Uhr an der Geh⸗ ſpitze gegen eine Telegraphenſtange, kam ins Schleudern und überſchlug ſich. Sämtliche In⸗ ſaſſen wurden herausgeſchleudert erheblich verletzt liegen. ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. gemeldet wird, fanden die neuerlichen Kämpfe, in welchen die Truppen der Generale Gouraud u. Baumgarten 5 Tote, darunter einen Haupt⸗ mann, und 22 Verwundete verloren, abermals auf dem in das Inauental führenden Tuchar⸗ Paß ſtatt. mal von Riataleuten angegriffen. die erſt nach mehrſtündigem Kampfe zurückgeſchlagen werden konnten. Die Marokkaner erlitten ſehr beträcht⸗ liche Verluſte. a bei Tſchudnowo ei Zeitungsmeldungen mit daß der entgleiſte Poſt⸗ zug nicht in derſelben Richtung wie die Hofzüge, ſondern entgegengeſetzt fuhr, denn die kaiſer⸗ lichen Züge kamen aus Odeſſa auf dem rechten Gleiſe des zweigleiſigen Abſchnittes. Der Poſt⸗ zug dagegen fuhr dorthin auf dem linken Gleiſe. Das Unglück ereignete ſich auch nicht bei der Durchfahrt der Hofzüge Tſchudnowo, ſondern acht Stunden ſpäter. Der letzte Poſtzug ging von Tſchudnowo Juni 5 Uhr 17 früh ab aher um 1 Uhr nachmittags. ſtänden liegt kein Grund vor das Unglück einem böswilligen Anſchlage zuzuſchreiben, Bahnſtrecke vor der Ankunft und nach dem Ab⸗ ——— A 5 55 worden iſt. Anzunehmen iſt, daß die Entgleiſung du i 555 80 Mannheimer Runstleben. Schadhaftigkeit der, Lokumolſe e eaternotiz. würde. Die adminiſtrative und gerichtliche Unterſuchung wird öffentlich In ſeiner W̃ tot aufgefunden. mer war geöffnet. Das ausſtrömende Gas hatte den Tod verurſacht. 5 ob Selbſtmord oder ſeitens der Nationalliberalen Garan⸗ tien zur Wahrung der Geiſtes⸗ und Gewiſſens⸗ freiheit gegeben werden.“ Es käme darauf an, was im einzelnen Falle unter„Geiſtes⸗ und Gewiſſensfreiheit“ zu ver⸗ ſtehen iſt. Abgeſehen davon: glauben die Herren aus Lörrach, die Nationalliberalen ließen ſich durch ein Wahlbündnis parlamentariſche Direk⸗ tiven erteilen? Wie wäre es, wenn die Liberalen einen Großblock mit den Sozialdemokraten nur dann abſchließen wollten, wenn dieſe ſich ver⸗ pflichten würden, für das Statsbudget zu ſtim⸗ men? Der Antrag Lörrach wurde nicht angenom⸗ men, ſondern dem Landesvorſtand„als Mate⸗ rial“ überwieſen. In deſſen Akten wird er wohl ein ſtilles Grab finden:„Man ſoll ſich jetzt noch nicht für die Zukunft binden“, ſagte Abg. Geiß. Und wir fügen hinzu, was ſchon wiederholt geſagt wurde: Gewiß hat das liberale Bürger⸗ tum ein großes Intereſſe an der Fernhaltung einer reaktionären Mehrheit dieſcs Intereſſe iſt aber um keinen Deut größer als das der ſo⸗ zialdemokratiſchen Arbeiterſchaft!— Auch wir werden für die kommenden Kämpfe gerüſtet ſein. Das wollen wir aus dem Freiburger Parteitage der Sozialdemolratie lernen.— Letzte Nachrichten und Telegramme. Eine Stiftung Exz. Bürklins. *Wachenheim, 22. Juni. Anläßlich ſeines 70. Geburtstages hat Exzellenz Dr. A. Bürklin eine hochherzige Stiftung ins Leben gerufen. Es wurde den Arbeitern des Hauſes bekannt gegeben, daß Exzellenz die Summe von 100 000 Mark zur Verfügung ge⸗ ſtellt habe, deren Zinſen alljährlich den Arbeitern zukommen ſollen. Der Kaiſer im Hagenbeckſchen Tierpark. * Hamburg, 22. Juni. Der Kaiſer mit Ge⸗ folge hat ſich gegen 10 Uhr nach Stellingen begeben, um den Hagenbeckſchen Tierpark zu be⸗ ſuchen. Um 12 Uhr 15 früh frühſtückt der Kai⸗ ſer bei Generaldirektor Ballin. W. Hamburg, 22. Juni. Kurz var 10 Uhr traf der Kaiſer mit Gefolge im Aut⸗ nobil bei Hagenbecks Tierpark in Stellingen ein, veo er von Heinrich und Lorenz Hagenbeck empfan⸗ gen wurde. Sofort trat der Kai unter Füh⸗ rung der beidem einen Rundgang durch den Tier⸗ park an. Beſondere Aufmerkſamteit zeigte der Kaiſer für das Freilicht Raubtiertheater, wo er ſchen Urwaldexpedition aufgenommen worden waren, vorführen und dabei ein gehend berichten ließ. Faſt zwei Stunden weilte der Kaiſer im Park. Er fuhr ſodann, nachdem er ſich in das Goldene Buch eingetragen hatte nach Lockſtedt, wo er der Witwe des Bürgernneiſters Dr. Burch⸗ ard einen halbſtündigen Beſuch abſtattete. Gegen 12½ Uhr nahm der Kaiſer beim Generaldirektor dere Herren teilnahmen. Automobilunfall. Frankfurt a.., 22.(Priv.⸗ Juni. nobil des ückerfabrikanten Pillard von 3 mit pier Perſonen beſetzt war, und blieben Sie wurden in das Franzöfiſche Kämpfe in Marokko. Paris, 22. Juni. Wie aus Üdſchda Die Franzoſen wurden auch dies⸗ Zum angeblichen Attentat auf den Zaren. V. Petersburg, 22. Juni. Von dem die Eiſenbahnverwaltung gegenüber den durch den Bahnhof am 17. „das Unglück geſchah Unter dieſen Um⸗ da die bekannt gegeben. 22. Juni.(Von unſ. Berl. Bur.) ohnung Bachſtraße 5 wurde heute norgen der Schriftſteller Dr. Ludwig Krähe Der Gashahn im Schlafzim⸗ Berlin Es iſt noch nicht feſtgeſtellt, Der Deutſche Nonfiſtenbund hat aus ſänen lOsedelſchad für Wonismus- der Uuf⸗ ter Pieau. Die muſikaliſche Leitu t Fritz Sooe, die ſseniche gen Gekralt * Krähe war Redakteur ſenheim Zivilkleidung verſchafft. Es handelt Elſaß⸗Lothringens, der dem Verein deutſcher Kriegsflotte bilden ſollen. Bürgermeiſter von Lyon Herriet und der Generalkommiſſar der Ausſtellung, Profeſſor Dresden. Ruſſin, eg. 26 Jahre alt, in den Fluten des Rheins weichen, ſeinen Wagen mit aller Gewalt zur Seite reißen. Der Omnibus fuhr auf den Bürgerſteig in mit dem Schrecken davon. Artilleriemilitärlager von Corvottez ſchlug der Blitz in ein Zelt, in das und der Zeitſchrift„Diß Grenzboten“. Die albaniſche Kriſe. W Paris, 22. Juni. Nach dem Funkſpruch des Matin aus Durazzo habe der Fürſt den Aufſtändiſchen den Waffenſtillſtand bewilligt ohne die holländiſche Miſſion zu fragen. Dieg holländiſchen Offiziere hätten infolgedeſſen ihre Abberufung verlangt. 3 WValona, 22. Juni.(Agencia Stefani, Geſtern wurde bei dem Dorfe Carbonera und in der Umgebung von Suskina bis zur Abend⸗ dämmerung gekämpft. Es wird geglaubt, daß der Kampf heute wieder beginnt. Elbaſſan iſß . von den Aufſtändiſchen eingeſchloſſen. Bei Replen, nahe der griechiſchen Grenze haben Epiroten und Albaneſen Gewehrſchüſſe ge⸗ wechſelt. Der türkiſch⸗griechiſche Nonflikt. W. Konſtantinopel, 22. Juni. Del Kriegsminiſter iſt in Begleitung einiger Seß tionschefs zur militäriſchen Inſpizierung deß; Wilajets nach Bruſſa abgereiſt.— Die griechi⸗ ſchen Schiffe, die wegen der Befürchtung von Komplikationen ihre Fahrten eingeſtellt hatten haben die Durchfahrt des Bosperus von und zum Schwarzen Meere, ſowie die Annahme von Frachten von den Häfen des Schwarzen Meerez wieder aufgenommen. Die Vereinigten Staaten und Mexiko. wW. El Paſo, 22. Juni. Caranza übermit⸗ telte den Vermittlern auf die ihm überſande Note eine Antwort, in welcher er wiederholt, daß er bereit ſei, an der Vermittleraktion teilzu nehmen, daß es ihm aber unmöglich ſei, über einen Waffenſtillſtand, die Landfrage und über die Wahl eines proviſoriſchen Präſidenten zu verhandeln. 5 * r. Mainz, 22. Juni.(Priv.⸗Tel.) Auch in der letzten Nacht iſt auf der Strecke Worms⸗ Alzey— Bingen infolge der ſtändigen Regen, güſſe der Damm ins Rutſchen gekom⸗ men, ſodaß heute vormittag die Züge mit er, heblicher Verſpätung eintrafen. r. Mainz, 22. Juni.(Priv.⸗Tel.) In Bir kenfeld wurde ein Deſerteur der 2. Kom pagnie des Naſſauiſchen Infanterie⸗Regiment Nr. 81 Mainz verhaftet, als er in Zivil⸗ kleidern bettelte. Der Mann hatte ſich am 16 Juni von ſeinem Truppenteil entfernt und ſich durch einen Einbruch in eine Bauhütte bei Gon⸗ ſich um den Musketier Grumenthal auz Duisburg. W. Straßburg, 22. Juni. Geſtern hatten ſich etwa 25 Verleger der ſten Zeitun⸗ gen Elſaß⸗Lothringens verfammelt und gründe, ten einen Kreisverein der Zeitungsverleger Zeitungsverleger angeſchloſſen werden wird. EBerlin, 22. Juni.(Von unſ. Berline Bur.) In Korc bei Kiew ſtarb, wie aus Pe⸗ tersburg gemeldet wird, im Alter von 124 Jahren Paul Paszkewski, die ehemalige Ordonanz des polniſchen Heerführers Joſef Poniatowski. W Paris, 23. Juni. Der Martineminiſter Gauthier hat beſchloſſen, ein Geſchwader von Wafſerflugzeugen zu errichten, welches gleich den Torpedobooten und den; Unterſeebooten in integrierender Reſtandteil der W. Lyon, 22. Juni. Die deutſche Abtei⸗ lung der Lyoner Ausſtellung wurde geſtern durch das Präſidium des Komitees deut⸗ ſcher Ausſteller, Geh. Rat Lucas Berlin, Geh. Rat Prof. His⸗Berlin und Oberbaurat von Kramer⸗Nürnberg mit einem Bankett eröffnet, an welchem ungeſähr 120 Vertreter der deutſchen Wiſſenſchaft und ie und Ver⸗ treter der franzöſiſchen Behörden teilnahmen. Anweſend waren u. a. der Militärgouverneur, der Präfekt von Lyun, mehrere franzöſiſche Generale, ein Vertreter des franzöſiſchen Han⸗ delsminiſters, der deutſche Konful Löwengard, die übrigen Konſuln Lyons und zahlreiche Ver. treter der deutſchen und franzöſiſchen Preſſe⸗ Anſprachen hielten Geheimer Rat Lucas, der Courmont. Namen der beteiligten Städte Deutſchlands ſprach Stadtrat Keppen⸗ Nach der offiziellen Eröffnungsrede durch den Geh. Rat Lucas erſolgte ein Rund⸗ gang durch die Ausſtellung. von Tag zu Tag. — Boytsunglück in St. Gvarshauſen. w. S. Goarshauſen, 22. Juni. Das den Ver⸗ kehr zwiſchen St. Goarshauſen und der Lore⸗ ley vermittelnde Motorboot wurde geſtern nach⸗ mittag in dem Augenblick, als es an dem Lan⸗ dungsſteg St. Goarshauſen anlegen wollte, von einem zu Berg kommenden Schraubenſchleppdamp⸗ fer überrannt und umgeworfen. Von den ſech? Inſaſſen des Bootes wurden der Bootsführer, ein des Außern Saſſonow und dem Kriegsminiſter Su⸗ verſchwand. gen werden. — Verkehrsunfall in Paris. Paris, 22. Juni. Auf dem Boulevard St. Germain mußte der Führer eines Omnibuſſes, um einer Autodroſchke auszu⸗ Die Leiche konnte noch nicht gebor⸗ die Paſſanten. unter 6 ſchwer. 12 Perſonen wurden verletzt, dar⸗ Die Inſaſſen des Omnibuſſes kamen — Vom Blitz getötet. Orleans, 22. Juni. Im Unglücksfall vorliegt. Dr. ſich etwa 80 Artilleriſten geflüchtet inkſpr ütrſt dez zewilligteß en. Dieß ſſen ihn n. Bei e haben ſſe ge⸗ on und zme von Meere aſſan iß Heuß, vorgenommen. 54 Sekunden, Becken bach, Schw.⸗Elub Salamander Mannheim, rich Schickle, 5 Jahre. 5 Pofeidon e. V. Mannheim, Ehrenpreis von Dr. Th. Jahre. Mombach. ̃ Samstag, den 20. Juni 1914. Quer durch Mannheim. 4. Großes Nationales Wettſchwimmen auf den Neckar Sonntag Nachmittag veranſtaltete die S ch wi in m⸗ Geſellſchaft„Hellas“, E. V. Mannheim, ihr IV. nationales Schwimmfeſt. Während des Schwimmens und der darauffolgenden Hafen⸗ rundfahrt war der ſchönſte Sonnenſchein. Die zu abſolvierende Schwimmſtrecke von der Reformſchule bis zu der Schleuſe unterhalb der neuen Neckarbrücke betrug 3000 Meter. Durch den hohen Waſſerſtand waren verſchiedene Schwierigkeiten zu überwinden. Die Firmen Gebr. Page und Rheinſchiffahrts⸗A.⸗G. vorm. Fenbel, Ehrenmitglieder des Vereins, hatten in liebenswürdiger Weiſe je 1 Schleppboot gratis zur Verfügung geſtellt, die neben 2 Noll'ſchen Motor⸗ bvoten die Beförderung der Schwimmfeſtbeſucher übernommen hatten. Kurz nach 3 Uhr bewegte ſich eine kleine Flottille mit den Wettkampfteilnehmern neckaraufwärts, denen ſich zu beiden Seiten die Per⸗ ſonenboote anſchloſſen, um bis zum Start an der Reformſchule zu fahren. Kurz vor 4 Uhr waren alle Teilnehmer, und zwar hatten ſich von 122 gemeldeten, eine Zahl, die bis jetzt auf derartige Schwimmen noch nie erreicht wurde, 114 am Start eingefunden, darunter ca. 15 Damen. Nach dem die Namensfeſtſtellung erledigt war, wurde kurz vor 4 Uhr das Zeichen zum Beginne der Wettkämpfe gegeben. Die Teilnehmer mußten in 2 Abteilungen ſchwimmen, da die Breite des Startes, ein quer gelegter großer Kahn, es nicht er⸗ laubte, der großen Zahl der Teilnehmer auf einmal als Abſprung zu dienen. Zwiſchen der erſten und 2. Abteilung waren einige Sekunden Zeitunterſchied gelaſſen. Die erſten 500 Meter zeigten bereits eine Gruppierung, die im Großen und Ganzen bis zum Ziele anhielt. Richard Gollhofer hatte die Führung vom Start ab übernommen und ſich bereits bis zur alten Neckarbrücke einen Vorſprung von etwa 100 Meter verſchafft. Ihm folgte der ein⸗ heimiſche Schwimmer Beckenbach. Gollhofer ver⸗ ſtand es von der neuen Neckarbrücke an, einen gut angelegten Endſpurt zu vollziehen. Beckenbach behielt ebenfalls ſeinen Platz bei. Zwiſchen Schickle und Keller entſpann ſich ein ſcharfer Endkampf, aus dem Schickle als Dritter und Keller als Vierter hervor⸗ ging. Als der erſte bereits am Ziele anlangte, war das Feld noch bis zur alten Neckarbrücke verteilt. Intereſſant war es, eine derartige Zahl von Schwim⸗ mern auf einmal im Wettkampfe zu ſehen. Die beiden Neckarufer waren dicht mit Menſchen beſetzt. Die Zaungäſte veranſtalteten einen waren Dauer⸗ lauf bis zum Ziele. Auch die beiden Neckarbrücken waren auf beiden Seiten dicht beſetzt. Der Renn⸗ fährer Bettinger begleitete mit ſeinem ſchwimm⸗ fähigen Rade die Schwimmer. Nach dem Wettkampfe genoſſen die Feſtgäſte eine Hafenrundfahrt durch den Neckar, Rhein und Mühlauhafen, die mit der Landung auf dem Feſtplatze endigte. Unter dem Bogen der neuen Neckarbrücke griff bei Reſtaurationsbetrieb bald eine fröhliche Stimmung Platz, die bis zur Dunkelheit anhielt. Die Preisverteilung erfolgte zwiſchen 7 und und 8 Uhr auf dem Feſtplatze und wurde durch den Vorſitzenden der Schwimmgeſellſchaft Hellas, Herrn Feſtzuſtellen wäre noch, daß das Schwimmfeſt nicht nur von Vereinen aus Süd⸗ deutſchland, ſondern auch aus Mittel⸗ und Nord⸗ deutſchland von insgeſamt 33 Schwimmvereinen be⸗ ſchickt wurde. Die Preisverteilung ergab folgende Reſultate: 1. Damenermunterungsſchwimmen: . Käthe Globig, Damen⸗Schw.⸗Berein Straßburg, Ehrenpreis des Vereins; 2. Frida Rauſer, Schwim⸗ merbund Schwaben. 2. Damenjuniorſchwimmen: 1. Auna Etermann, Schw.⸗Club Nickar Heidelberg, Ehren⸗ preis des Vereins; 2. Luiſe Schäfer,, Schw.⸗Club Salamander Frankfurt a. M. 3. Damen jugendſchwimmen unker 17 Jahren. 1. Julicette Hochgürtel, Damen⸗ Schwimm Verein Straßburg, Ehrenpreis des Ver⸗ eins; 2. Hedwig Hilz, Schw.⸗Verein Ludwigshafen am Rhein. 4. Sentkorſchwimmen. hofer, Schw.⸗Club Delphin Hannover, 24 Minuten Ehrenpreis des Vereins; 2. Fritz 26 Minuten 49 Sekunden; 3. Emil Veit, Schwimm⸗ 5 verein Heilbronn 1898. 5. Ermunterungsſchwimmen. 1. Hein⸗ Schw.⸗Verein Heilbronn 1898, Ehrenpreis von Konſul Moritz Nauen, 2. Karl Kkeller, Schw.⸗Geſellſchaft Hellas e. V. Mannheim, 38. Konrad Zreiländer, Schwimm Klub Poſeidon Mannheim. 5 6. Altherrenſchwimmen über 30 1. Max Kleinbenz, Schwimm Klub Friedmann, 2. Karl Baader, Schw.⸗Verein Ludwigs⸗ hafen a. Rh. 7. Altherren⸗Schwimmen 1. Adam Scherrer, Schw.⸗Klub Sala⸗ mander Manuheim, Ehrenpreis von Wilh. Gärtner, 2. Nikolaus Lenges, Schw.⸗Klub Germania Mainz⸗ 8. Juntorſchwimmen. Schw.⸗Klub Poſeidon Mannheim, Ehrenpreis von Hofbuchdruckereibeſitzer Hameier, 2. Peter Rottmann, Schw.⸗Klub Neptun, Höchſt a. M. 5 9. Erſtſchwimmen. 1. Karl Reinhard, Schw.⸗Klub Salamander Mannheim, Ehrenpreis v. Doflieferant Lampert, 2. Friedrich Winkler, Schw.⸗ Verein Ludwigshafen a. Rh. 10. Fugendſchwimmen unter 17 Jah⸗ ren. 1. Wilhelm Müller, Schw.⸗Klub Nickar, Heldelberg, Ehrenpreis des Bereins, 2. L. Roſtock, Schw.⸗Klub Salamander Mannheim, 11. Militär⸗Schwim m eröning, 1. Mainzer Schm.⸗Kl 1. Richard Goll⸗ ü ber 35 1. Karl Specht, Geurral-Auzeiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) eeeeee dem Kickersplatz hier ſtattfand, hat die württember⸗ giſche Reſidenz kein ſo bedeutendes Fußballwettſpiel vor ſich gehen ſehen, wie das heute im Stadion auf dem Caunſtatter Waſen ſtattgefundene Wettſpiel der repräſentativen Mannſchaften von No r d⸗ und Süddeutſchlan d. Das Vorſpiel, das im Mai in Hamburg ſtattfand, konnte die nord⸗ deutſche Manuſchaft mit 3˙1 für ſich entſcheiden. Da⸗ mals waren außer Kipp, Wegele und Nägele lauter Erſatzleute in der Mannſchaft. Heute hatte Süddeutſch⸗ land, um die erlittene Schlappe wieder gut zu machen, eine Maunſchaft aufgeſtellt, die dem Spielausſchuß alle Ehre machte. Es ſpielten für Süddeutſch⸗ land: Tor: Nägele(Freiburg]; Verteidiger: Kühnle (Stuttgart), Walch(Freiburg); Läufer: Jockel(Frank⸗ furt), Breuning(Pforzheim], Liede(Freiburg); Stür⸗ mer: Wegele(Karlsruhe), Franz, Weiß, Kirſch, Ja⸗ kob(ſämtl. Fürth). Der Sportplatz im Stadion war von etwa 7000 Zuſchauern beſetzt, als kurz vor Beginn des Spiels der Protektor der Stuttgarter Kickers, Herzog Ulrich von Württemberg, erſchien, um dem Wettſpiel beizuwohnen. Das Spiel wurde durch ſtarken Regen mit Gewktter, das faſt während der ganzen 1 Stunden niederging, ſehr beeinträch⸗ tigt, da der Boden aufweichte. Schiedsrichter war Dondelfinger⸗Baſel. Um 4 Uhr 15 Min. hatte Süddeutſchland Anſtoß. In den erſten Minuten war Norddeulſchland etwas überlegen, doch gleich darauf übernahm Süddeulſch⸗ land für längere Zeit die Führung. In der 30. Mi⸗ nute konnte der norddeutſche Torwächter einen gefähr⸗ lichen Durchbruch von Hirſch brillaut vereiteln. Kurz darauf kommt die norddeutſche Stürmerreihe in ge⸗ fährliche Näge des ſüddeutſchen Tores, doch Walch iſt auf ſeinem Poſten und greift rettend ein. Bis Halb⸗ zeit iſt Süddeutſchland ſodann noch im Vortefl, ohne jedoch einen zählbaren Erfolg erzielen zu können. Bei Wiederbeginn drängt Norddeutſchland ſtark. In der 5 Min. wird Jakob⸗Fürth im Strafraum des Geg⸗ ners unfair zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter gibt 11 Meter, den Breuning⸗Pforzheim unter braufen⸗ dem Beifall des Publikums in das erſte Tor für Süddeutſchland verwandeln kann. Gleich dar⸗ auf in der 7. Minute bringt ein vorzüglicher Durch⸗ bruch von Franz⸗Fürih das zweite Tor für Süddeutſchlaud. Mehrere gute Schüſſe von Hirſch⸗Fütrih enden knapp neben der Stange. In der 20. Minute entſtehen vor dem fübdeutſchen Tor ge⸗ fährliche Situattonen, die zu vier Eckbällen für Nord⸗ deutſchland führen, von deuen der letzte von Nord⸗ deutſchland zu einem Tor verwaudelt wird. Daz Spiel iſt nunmehr ziemlich ausgeglichen und auf beiden Seiten wird ſtark gedrängt. In der 34. Min. gelingt es Franz⸗Fürih durch einen ſcharſen Schuß das 3. Tor für Süddeulſchland zu erzielen. Bis zum Schluß wird trotz großen beiderſeitiger An⸗ ſtrengung kein Erfolg mehr gebucht und ſo kann die ſüddentſche Maunſchaft mit:1 Toren als Sieger den Platz verlaſſen. 0 Jubilaums⸗Kongreß des Internationalen Glympiſchen Romitees. Die neunte Sitzung des Kongreſſes am Sams⸗ tag vormittag wurde von Baron de Coubertin geleitet. Das Plenum verhandelte jetzt zunächſt über die an Ausſchüſſe verwieſenen Sports. Das Schießen wurde nach den Vorſchlägen der Kom⸗ miſſion angenommen. ein A ſchaftswettbewerb für Armeewaffen mit 600 Meter Diſtanz ins deutſche Programm eingefügt, womit ſich Deutſchland durch Major Kortegarn einverſtan⸗ den erklärte. Ferner wurde das Programm durch ein Duellſchießen bereichert, das aber die Be⸗ zeichnung Schnellſchießen erhielt. Für Wettbewerbe im Armeeſchießen wurden die Waffen des ver⸗ anſtaltenden Landes vorgeſchrieben. Sehr beifällig begrüßt wurde das Anerbieten Deutſchlands, allen Teilnehmern an dieſen Konkurrenzen eine Woche vor Beginn Waffen und Platz zum Üben zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Im anderen Teile des Schieß⸗ programms wurde ſtatt des Schießens auf laufenden Keiler ſolches auf laufenden Hirſch gewählt. Die freie Armhaltung beim Tontaubenſchießen wurde gegen die Stimmen Schwedens und Deutſchlands zu⸗ gelaſſen. Den Bericht der Reitkommiſſion erſtat⸗ tete Fürſt Windiſchgrätz. Das vorgeſchlagene Programm wurde einſtimmig angenommen; es um⸗ faßt Prüfung des Militärpferdes, Hauptdreſſurprü⸗ fung, Jagdoſpringen im Einzel⸗ und Gruppenbewerb, Schulpferdprüfung und Geländeritt mit Hinder⸗ niſſen. Schwieriger wurde die anſchließende Bera⸗ tung des turneriſchen Programms. Den Be⸗ richt des Ausſchuſſes erſtattete Schulrat Schmuck (Deutſchland). Vorgeſchlagen ſind vier Gruppen von ebungen: erſte Gruppe nach deutſchem Syſtem, zweite getrennt für das ſchwediſche Programm des europäiſchen Turnverbandes und beliebiges Syſtem; in der dritten Gruppe Turnſpiele nur in Geſtalt von Vorführungen, in der vierten Gruppe Sondervor⸗ führungen ohne Konkurrenz, wo auch Frauen zuge⸗ laſſen werden. Die deutſche Gruppe umfaßt Zwölf⸗ kampf, Sechskampf und Gerätturnen. Auch in der Juryfrage hat die Kommiſſion Verſtändigung er⸗ zielt, trotzdem aber machte die Verſammlung Be⸗ denken geltend, beſonders Frankreich und Schweden durch E d ſt röm. wurde vertagt. Wie uns ein Priv.⸗Tel, aus Paxis meldet, kann Deutſchland mit dem Ergebniſſe des Olympia⸗Kon⸗ greß in vollem Maße zufrleden ſein. Selbſt die be⸗ denkliche Stimmung, die noch am Samstag gegen⸗ über dem deutſchen Turnprogramm herrſchte, ver⸗ wandelte ſich am Sonntag dank dem energiſchen Ein⸗ greifen des Grafen Sierſtorpff und der Unter⸗ ſtützung durch das geſamte internationale Komitee in Zuſtimmung. Der Internationale Leichtathletik⸗ Verband zog ſchließlich ſeinen wegen der großſen Aehnlichkeit mit den leichtathletiſchen Kämpfen er⸗ .bhobenen Einſpruch gegen den turneriſchen Sechs⸗ ſkampf zurück und ſtimmte mit Rückſicht auf die ſeutſche Turnerſchaſt, der ausnahmswelſen ulaſſung bei der Olympiade 1916 zu. Auch das urſprünglich abgelehnte Gewichtheben kam „auf Antrag mehrerer Länder zur zweitenseſung und wurde ins Programm aufgenommen. Der mo⸗ derne Fünfkampf blieb in bisheriger Form u erhalten: Die Segel⸗Wettbewerbe beſtehen nach den Vorſchlägen des Ausſchuſſes, aus den Kämpfen der 6 und 8 Meter⸗Klaſſe mit je einem Startboot pro Nation. Damit iſt der obligatoriſche Teil des olympiſchen Standard⸗Programms erledigt. Golf und Winterſport wurden noch in den fakultativen Teil aufgenommen, Hockey'dagegen abgelehnt. Danach wird noch ein Mann⸗ Die Abſtimmung in dieſer Frage! wann Richard' Piez vom Mainzer Ruderverein, der e Qyorl. Jeilung Pferdeſport. rs. Der Kaiſer auf der Horuer Reuubahu.— Ariel Sieger im Großen Hanſapreis. Von prächtigem Kaiſerwetter begünſtigt, wurde am Sonntag die Hamburger Derby⸗Woche eröffnet. Die Bahn auf dem Horner Moor zeigte den gewohnten Maſſenbeſuch. Vor der Eutlcheidung des Großen Hanſa⸗Preiſes traf der Kaiſer in Begleitung des Prinzen und der Prinzeſſin Auguſt Wilhelm im Schimmel⸗Viererzug auf der Rennbahn ein, wo er vom Vorſitzenden des Hamburger Renn⸗Clubs und Oberlandſtallmeiſter von Oettingen begrüßt wurde. Gleich darauf traten die ſieben Konkurrenten für das 45000 Rennen zur Parade an. Als nach längerem Aufenthalt am Start das Feld entlaſſen wurde, ſchwenkte der heiße Favorit Ariel ſofort von der Außenſeite nach Innen und führte vor Triaunon, Has⸗ rubal, Talmti, Orelio, Quirl und Cairo. Ohne Ver⸗ änderung erreichte das Feld die Horner Seite, wo Talmi faſt auf gleiche Höhe mit Ariel kam, dahinter lagen Trianon, Quirl, Orelio und der Reſt. Im Ein⸗ lauf, in der Höhe des Wagenplatzes, unternahm Orelio einen Vorſtoß und rückte bedrohlich zu Ariel auf, der aber, von Archihald energiſch angefaßt, ſofort von Orelio wegzog, dabei aber nach der Innenſeite drängte und den Weinberg'ſchen Hengſt behinderte. Orelio kam nochmals auf, konnte aber Ariel nicht ge⸗ fährden, der ſicher mit%1 Längen gegen ihn gewann. Eine Länge zurück endete Talmi als Dritter vor Qufrl und Cairo. Nach dem Rennen legte Trainer Taral gegen den Sieger Proteſt wegen Kreuzens ein, der aber von den Herren v. Weinberg, die von dem Einſpruch keine Keuntnis hatten, zurückgezogen wurde. Der Vorfall hatte noch ein weiteres Nachſpiel. Vor der Wage kam es zu einem Handgemenge zwi⸗ ſchen Archibald und Shaw, den Reitern von Ariel, bezw. Orelio. Shaw verſetzte Archibald einen Stoß, den dieſer aber parierte und mit einem Boxhieb be⸗ antwortete. Durch einige Rennſtallbeſitzer wurden die Jockeys auseinander gebracht. Eine Beſtrafung der beiden Jockeys erfolgte bisher nicht, doch wurde Archibald von den Herren v. Weinberg wegen rückſichtsloſen Reitens der techniſchen Kom⸗ miſſton angezeigt. Das Feld für das Kajſerin Nuguſte Viktoria⸗Jagd⸗Rennen ſchmolz wegen des harten Geläufes auf 12 Teilnehmer zu⸗ ſammen. Et. v. Egan⸗Krieger ging mit Thu's tieber ſofort an die Spitze vor Delaware, Daimio, Adler, Spezi und den übrigen im Rudel. In dem ſich bald auseinanderziehenden Feld galoppierte Catilina weit zurück als Letzte. Auf dem Nachhauſeweg ſchob ſich St. Graf Holck mit Daimiy in Front vor Delaware, Tu⸗ randot, Thu's lieber und Haſchiſch. Daimio begann daun nachzulaſſen und Haſchiſch übernahm im Ein⸗ lauf das Köommando vor Delaware und Turandot. Haſchiſch ſah wie die Siegerin aus, ermüdete zum Schluß aber und erlag der uzurün F. W. ſchlanke, langgeſtreckte Rieſenvogel das Tal, um dann eine Stunde ſpäter, um halb 6 Uhr, Stuttgart nochmals zu beſuchen. Als zum erſtenmal die Mo⸗ toren über der Stadt ratterten, trat die radio⸗ telegraphiſche Station der Geſund⸗ heitsausſtellung in Tätigkeit und rief den Fremdling an.„Guten morgen, Zeppelin! Hier A. G. St.“ ging 5 Uhr 04 Min. die Botſchaft in die Lüfte und ſofort kam die Erwiderung hernieder: „Guten morgen! Haben Sie Dank für Ihren An⸗ ruf! Wer ſind Sie denn?“ Auf die Antwort von unten meldete Zeppelin:„Grüßen Sie die A. G. S. und die Stadt Stuttgart!“ Die Apparate funktio⸗ nierten tadellos und die Verſtändfgung ging ohne alle Schwierigkeit vor ſich.— 78 Ruderſport Ueber die Mainzer Regatta erhalten wir von unſerem Spezialkorreſpondenten noch folgende Würdigung: Das Intereſſe des erſten Tages kon⸗ zentrierte ſich auf die Grashopper, deren Vierer⸗Mannſchaft, durch Rudolf verſtärkt, noch⸗ mals mit dem Mainzer Ruderverein die Ruder kreuzen wollte. Die Zeit, ſeit welcher der Erſatz⸗ mann eingeſprungen, war kurz und die Zweifel, hart trainierten Ruderern ſei, waren berechtigt, denn der zweite Schlagmann brach nach einem beiſpiellos ſcharfen Rennen 200 Meter vor dem Ziel, als die Mannſchaft noch mit über einer Länge führte, zuſammen, ſie ſtartete im Gaſt⸗Vierer nicht und gab im Vierer ohne Steuermann das Rennen nach 500 Metern, eine Länge hinter den Mainzern, auf.— Im Gaſt⸗Vierer errang der Mannheimer Ruderverein„Amici⸗ tia“ einen wöhlverdienken Sieg nach einer form⸗ vollendeten techniſchen Leiſtung. Im Achter wurde die„Amicitia“ wegen Kolliſion in einem Felde von ſechs Booten ausgeſchloſſen, ſo daß Mannheim nur einen Sieg auf ſein, Konta ſchreiben konnte. Den Achter gewann der Kölner„Waſſerſport“, der auch im Zweiten Vierer ohne Steuermann eine hoch⸗ wertige Leiſtung bot. Dis Rhein⸗Meiſterſchaft ge⸗ ſiegte auf Continental⸗Pneumatik i rück endete. Teilnehmern legen. Die Mainzer Junioren und Jung⸗ mannen, welche bei der Frankfurter Regatt, das Feld beherrſcht hatten, unterlagen in drei Rennen, im Jungmannen⸗Achter nur knapp geg die Offenbacher„Undine“, die eine treffliche Mannſchaft ins Feld geſchickt hatte.— Der zwei Regattatag brachte zeitweiſe leichte Niederſchläge und leichten Nordweſtwind. Der gebotene Sport war ausgezeichnet, die Mannheimer Ami⸗ citia gewann den Zweiten Vierer ſi und iſt zweifellos die beſte ſüddeut Manunſchaft dieſer Klaſſe. Der Mann⸗ heimer Ruderklub konnte im Ermunte⸗ rungs⸗Vierer einen ſchönen Erfolg exringen, deſſen Studentenmannſchaft konnte gegen den Bonn Rhenus den größten Teil der Strecke führen, erla aber dem Endſpurt der ſtärkeren Rhenanen. Di Wormſer Rudergeſellſchaft gewann den dritten den Jungmann⸗Vierer, verlor aber den Jun Achter, welchen der Mainzer Ruderverein mit einer Viertellänge gegen die mit hervorragender Tech rudernde Frankfurter Germania gewann. Die e Mainzer Vierer⸗Mannſchaft geht gültig im Vierer und Achter nach Honley Graßhopper ſtarten in Straßburg un Henley nicht„„„ Radſport. 5 sr. Die Straßburger Radreunen waren am Sonr tag vom Wetter wenig begünſtigt. Kurz vor Schlu des 100 Km.⸗Rennens nach amerikaniſcher Art bega es ſtark zu regnen, ſodaß das Rennen bei 90 Km gebrochen werden mußte. Sieger blieb da holländiſche Paar Krupkat⸗Stol in 2 S 22 Min. 7 Sek. mit einer Länge vor den Be Gebr. Debaets. Dritter wurden Ritzenthale 400 Meter zurück vor Barendſe⸗Rötig(1 Länderpreis in zwei Läufen gewann Ri ler, der beide Male als Sieger über da mit 2 Punkten vor Stol 5 Punkte und De falls 5 Punkte. Das 1600 Meter Handicap Schötel(80 Meter) mit 10 Längen vor W̃ Meter] an ſich; Dritter war Rheinlei Ein auſtraliſches Mannſchaftsfahrey brag liner Krupkat einen zweiten Sieg vo sr. Die Belgiſche Steher⸗Meſſterſchaft mehr am Sonntag in Brüſſel endlich dung, nachdem das 100 Km.⸗Rennen ber verſchoben werden mußte. Linart nahm dem Start die Spitze und erwies ſich foft Gegnern glatt überlegen, von denen G verteidigte, während Luycken und Vanderſtuyf mäßige Rennen lieferten, die außerdem noch von ſchiedenen Reifenſchäden unterbrochen w 8 nuten 25,1 Sek mit 700 Mtr. vor Goor u vor Luycken, während Arthur Vanderſt :RNaſenſpiele Stk, Ein wichtiger Fußball⸗Proteſt mehrere Inſtanzen im Berband Bran Ballſpiel⸗Vereine beſchäftigt hatte, wurde vt ſpielausſchuß des Deutſchen Fußball⸗Bundes kig entſchieden. Es haudelt ſich um ein von U deren Spielp emäß vorher abgeud ſpielausſchuß des Deutſch zur Annähme des Prole zweifellos vorliegt. Das Tre wiederholt und beanſprucht inſofer eſſe, als beide Vereine jetzt gleiche und der Sieger in die Liga⸗Klaſſe a e brr. Der franzöſiſche Marathonlauf, de⸗ Vorprüfung für das gleiche Ren liner Olympiade 1916 in Par den vorher die Teilnehmer durch fungen in den verſchiedenen S. ſowie in Algier, der Haupt Kolonie, qualtfizteren mußte, Start. Bemerkenswert iſt, daß Neger ſind, was auf ganz beſondere Sch Ausdauer der Nordafrikaner ſchließe erſt 18jährige, aber ſeit 3 Jahren al 2 reiche Mouloud⸗Algier ſſegte in 2 Std. 49 Mi ſeinem Landsmann Djebelia, der 4% Mi. für die 42 Kilometer lange Strecke gebrauchte wurde der Franzoſe Dupeyrat nach:50750 Sanchez⸗Oran in:58:00.„„ Telegr. Svort⸗Nachrichten 8 Dier Oſtmarkenflug. *Poſen, 22. Juni. Zu der zweiten Kilometer langen Etappe des Zuverläſſi ſind auf dem Flugplatz Lawica nach Köni geſamt 23 Flieger geſtartet. Scherff, bei Ober⸗Langenbielau niedergehen mußte, endgültig aufgegeben, ebenſo Mar der in Liegnitz landen mußt. Eckardt i flf Graudenz, 22. Juni, 8½ Uhr morg Sämtliche Teilnehmer am Oſtmar die morgens in Poſen aufgeſtiegen waren hier die vorgeſchriebene Landur und ſind dann zum Weiterflug i. Pr. aufgeſtiegen. W. Königsberg i. Pr., 22. iſt hier Georg Hans um 9 Uhr 50 Min⸗ troffen und gelandet. Von 7 Uhr 17 Mit 8 Uhr 31 Min. paſſierten 14 Flugzeuge O Zum Empfang der Flugzeuge auf Flugfelde ſind die weitgehendſten Vork eb er in genügender Verfaſfung. gegenüber ſo kroffen. Ein Zeppelinluftſchiff kreiſt Felde.„„„„„„ wW. Königsberg i. Pr., 22. Ju um 11 Uhr heute morgen in Graudenz ge 22 Fliegern ſind 12 in Königsberg ein Et. Linke, Vizefeldwebel Reichert, Serge newald, Sergeant Kramm, Unterofftzier ſind wegen Benzinmangel be germgen. Oberlt. Sureen und L wegen Motordefekt bei Inſterburg Das Wiener Flugmeeting. W. Straßburg, 22. Juni. Keiner der Stöfflerx beteiligt ſich an der inter! Flugwoche. Ernſt Stöfflex war alle vom Habsheimer Flugplatz mit Ziel Aſpern geſtiegen, er erkannte aber über dem Schwarzwald in 2000 Meter Höhe einen eingetretenen! ſchaden, ſodaß er umzukehren beſchloß. wieder das Training aufgenommen hat, ganz über⸗ * landete wieder glücklich auf dem F heim General-Aneige.— Badiſche Neueſte Aachrichten.(Abendblatt) Vom englischen Kohlen- und Frachtenmarkt. (Wochenbericht.) ist während der vergangenen Woche bescheiden gewesen, die Nachfrage aus dem Inlande war rechit gering, hinzu kam noch der drohende Streik dier Schiffsmaschinisten. Besonders an der Nord- KFebüste hat sich die Ungewißheit recht füllbar ge⸗ lendampfern hat bewirkt, daß Verktiuier und Käu- ſer sehr zurülclchalten. Lage sehr unbeständig, und eine gewisse Schwäche macht sich bemerkbar. Es ist augenblicklich gschwer zu sagen, ob ein allgemeiner Streik vor- herrschen wird, doch ist man allgemein der An- sicht, daß es zu einem erneuten Ausstand nicht kommen wird. Beste Gaskohlen sind leichter zu 13 sh bis 13 sh 3 d für Sorten wie New) Pelton- Holmside, doch wird diese Kohle füir prompte Verschiffung ziemlich frei angeboten. Zweite Sorten leiden unter dem Einfluß der Tonnage- Knappheit, und Marken wie Washington, West esons, Pelaw Main ete. kosten 12 sh bis 12 sh d. Kolkskohle ist ebenfalls leichter, und obgleich rste Sorten zu 12 sh 3 d bis 12 sh 6 d angeboten Werden, können wirkelich gute Sorten zu 11 sh 6 d is 11 sh 9 d gekauft werden. Beste Smithy wie Sacriston sind unverändert zu 15 sh per Tonne fob Tyne Dock. Der Bunkerkohlenmarkt ist durch ie Tonnageknappheit ernstlich beeinflußt wor⸗ den und der drohende Streik der Schiffsmaschi- nisten hat einen weiteren Rüickgang in den Prei- sen verursacht. Beste Sorten wie Morrissons Marley Hill sind zu 12 sh 6 d per Tonne fob Tyne Dock erhältlich, während Burnhope, Consett, iestmans zu 12 sh fob Tyne Dock zu haben bin, Gießereikoks hat sich auf 20 sh 6 d behaup- können, während Neweastler Gaskoks 2u 2 ch 6 d ſob Dunston erhältlich ist. Beste Jorthumberland Dampikohlen sind durch die treikaussichten im Preis gefallen, doch haben sich Davisons, Bothal, Cowpen auf 14 sh 3 d behaup- können. Falls der angedrohte Streik wirklich elchrt werden sollte, s0 Werden auch die Häen in Mitleidenschaft gerogen wer och haben sich, abgesehen von diesem Um. de, Dampfrohlen behaupten Können. Preise Briketts sind unverändert, vährend das Ge- jaft in Gasftontrakten recht bescheiden war. dmiralitätsstückkohlen haben sich in Süd-Wales behaupten können, doch dürften die Werte in der chsten Woche etwas nachlassen. Sollte der ie wirklich ausbrechen, so würden einige Reeder haben, um in ihren Schiffen keine gerung eintreten zu lassen, den Forderungen a0 eben. Beste Admiralitätsstückkohlen sind ſurch den Förderäusfall seit der Pfingstfeier- e und auch durch die starke Nachfrage. Die ische und türkische Regierung sind beide Markcte, ferner wird berichtet, daß die deutsche für ihre Manöver 22 000 Tons aus diesem benötigt. Auch die russiche Mariue ist Verschiffung nach Ostseehäfen im Markte. ste Admiralitätsstückkohlen werden bis hinauf 2 ch angeboten, beste zweite zu 19 sh bis nen Woche recht lebhaft gewesen, die Ver- fiſfungen zeigen eine Steigerung und bei guter ac rage haben sich die Preise behaupten kön- rachtungsgeschäft ist im Cardiffer wüährend der Berichtswoche be- wesen mit unveränderten Raten, dock gegen Ende der Woche ein unbestän⸗ r Ton mit steigenden Sätzen bemerkbar. Nach erika lag der Markt besser, Rio de Janeiro 12 sh 3 d bis 12 sh 6 d und Montevideo sh 6 d, während die Inseln ruhig zu 7 sh nach Palmas-Tenerifie waren. Das Mittelmeer lag s ruhig, Algier schloß zu Frs. 7,78, Genua Ssh 3 d bis 7 sh 6 d, Venedig zu 8 sh und Saic zu 7 sh. Nach dem fernen Osten lagen Orders vor, Port Sudan buchte 10 sh 0 10 sh 6 d. Der Klisten- und Bal⸗ Wwaren ohne Veränderung, Hamburg er- und Bordeux Frs..50 bis Ers..— appheit und der drohende Streik der isten hat den Neweastler Frachten- ungewissen Zustand versetzt, mit esultat, daß die Reeder hohe Sätze verlangen. esen Umständen ist das Geschäft nicht ege gewesen, nach dem Mittelmeer kamen htungen zustande für Algier zu 6 sh 9 d, 6 sh 9 d bis 7 sh, Genua 7 sh 3 d bis 7 sh Port Saſd von 7 sh 3 d bis 7 sh 9 d. Die fest zu 5 sh bis 5 sh 3 d nach Cron- zu 5 sh 4% d nach St. Petersburg. Im erzielte Hamburg 3 sh 3 d bis 3 sh ie Lage in chi CCCC.(.(ããã ͤãdw0ßſ/ãã 5ĩ·wꝙꝓꝙ%—iͥi Das Geschäft in der englischen Kohlenindustrie macht, und die eventuelle Verzögerung von Koh- Im Durham-Markt ist die hen gezwungen sein, ihre Arbeit einzustellen. eeeeeeeeeeeeee els- un *2 Kezugsunge! 1*— Mill. nene Aktien der Bad. aanagi SOdaftabrik, 23 2 Afen àu. Ah. Laut Bekanntmachung in der vorliegenden Nummer werden die Besitzer der alten Aktien aufgefordert, ihr Bezugsrecht auf nom. J18 Millionen neuer Aktien der genaunten Gesell⸗ schaft zum Preise von 107% oder 1284.— per Aktie im Nennwert von/ 1200.— zuzüglich 4% Zinsen ab 1. Juli auszuüben. Das Bezugsreclit Luu IWW.A heim bei der Rleinischen Creditbank sowie deren Filialen gegen Barzahlung ausgeübt werden. Franlrfurter Effektenbörse. Frankfur t, 22. Juni. In der Politik lag neues von Belang nicht vor und in geschäftlicher Be- ziehung war nichts verändert, da das Publikum und auch die Spekulation äußerst reserviert Plie- ben. Die zweite Woche der Verhandlungen der Verbände über die Syndizierung der.-Produkte ist Vorüber, aber bis heute noch nichts Greifbares geschaſſen worden. Die neuen Hofmungen, die man geschépft hatte und die zur optimistischen Auffassung Anlaß gaben, sind wieder verschwun⸗ den. Die neuen Rückgänge am belgischen Eisen- markt gaben auch Anlaß zur Zurückhaltung auf dem Gebiete des Montanmarktes. Von den führenden Papieren wurden Phönix Berghau etwas lebhafter unigesetzt, Deutsch-Luxemburger, Har- pener und Gelsenkirchener abgeschwächt. Ban k Aktien unterlagen nur geringen Gchwankungen. Diskonto Kommandit schwächer, Deutsche Bank behauptet. Oesterreichische Banken ruhig. Peters- burger Iuternationale Handelsbank ziemilich fest. Schiffahrtsaktien Fbonnten sich behaupten. Bahnen erfuhren nur geringe Kufsveränderun- gen. Baltimore and Ohio etwas lebhaſter gehan- delt. Lombarden abgeschwächt. Elektrizi- täts werte unverändert still, aber gut preis- haltend. Am Kassamarkt der Renten werte Waren heimische Renten kaum verändert, ausländi- sche Fonds behauptet. Das Geschäft schränkte sich auf allen Gebieten noch weiter ein. Die Kurse erfuhren auch am Kassaindustriemarkte nur geringe Veränderung. Chemische Werte un⸗ verändert und still. Chemische Anilin zogen imkurse an. Holzver- kohlung schwächer. Maschinenfabriken unterlagen nur geringen Schwankungen. Adlerwerke 2½ Prozent niedriger, Erwälnenswert sind ferner Naphtha, welche sich abschwächten. Bezugsrecht der Aktien der Siemens Elektr. Betriebe notierten Ous bez. Die Börse ließ auch am Schluß nur geringe Veränderungen zu. Oesterreichisclie Staatsbahn sind etwas hönler bezahlt. Es notier- ten: Credit 190, Diskonto 185, Dresdner 147, Staatsbahn 150%, 9108 Prozent. Privatdiskont: 2½ Prozent. K Siemens elektrische Betriebs--G. Von der Abendbörse des 23. d. Mts. ab werden die Aktien Exkl. Bezugsrecht notiert. Berlimer Hflektenbörse. Berlin, 2. juni. Wie an den Vortagen, 80 scheint auch bei Begiun des neuen Berichtsab- schnittes die hochgradige Geschäfisstille in unver⸗ ändertem Umfange anzuühalten. Anregungen politi⸗ scher oder Wäirtschaftlicher Natur, welehe der Ge- schäftsunlust der beteiligten Kreise ein Ende hät⸗ ten bereiten können, lagen nicht vor. Die Kurse wiesen unter diesen Verhältnissen nur ganz ge- ringe Veründerungen nach oben und unten auf. Dis Tendenz kann als gut behauptet bezeichnet werden. Einiges Interesse zeigte sich lediglich für russische Banken und Naphtha Nobel (+ 2 Prozent), Phönix und türkische Tabakak⸗ tien. Als bezeichnend für die Geschäftsstille mag noch erwähnt werden, daß ungefähr die Hälfte der Anfangsnotizen nicht zustande gekkommen Waren und daß auch Senderungen von Belang nicht eingetreten sind. Ultimogeld ist mit%½ bis 4 angeboten. Sätze der Seehandlung unverän- dert. Lägliches Geld—1% Prozent. Am Cassamarkt für Industriepapiere sind leichte Rülckgänge einiger Werte zu erwälhnen. Im Ultimoverkehr traten an der Nachbörse Verängerungen von Bedeutung nicht ein. Privatdiskont: 2½ bis 336 Prozent. andel und industrie. Mietbau umd Kälteindustrie A.., vorm. Nehhardt& Mömig, Nordhausen a. H. Laut Geschäftsbericht für die Zeit vom 1. Eebruar 1013 bis zum 31. Januar 1914 sind im Berichtsjahr 6 Schächte fertiggestellt und von den Auftraggebern übernommen Worden. Vier dieser Schächte sind nach dem neuen im vorjährigen Ge- schäftsbericht ausführlich besprochenen Spezial. verfahren der Gesellschaft abgeteuft. Neu in Auf⸗ trag gegeben sind 6 Schächte, bei denen zum Teil Jeufen bis zu 500 m zu geirieren sind. Gegen⸗ wärtig arbeite die Gesellschaft mit befriedigendem Fortschritt an 21 Schachtanlagen, und zwar bei unter Anwendung des Tiefkälteverfahrens Der bilanzmäßige Wert der in Ausführung begriffenen Schachtanlagen belrage M. 6 409 412 gegen Mark 0 527 277 im Vorjahre und M. 3 221503 im Ge. schäftsſahre 1911-12. 8 Die Gewinn- und Verlustrechnung ergibt einen Rohgewinn von M. 3 601 491 (2973 265). Nach Abzug von M. 733 626(674 607) Allgemeiner Geschäftsunkosten, Mark 332 667 (100 807) Zinsen, M. 222 049(217 364) Löhne Mark 709 003(850 020) Abschreibungen und M. 460 454 (208 225) Rücklagen verbleiht einschl. Vortrag von M. 208 077(188 048) ein Reingewinn von M. 1176 709(1 020 200). Der am 27. Juni zu Köln stattfindenden Haupt- versammlung wird folgende Gewinnvertei lung vorgeschlagen: Wiederum 15 Prozent Divi- dende aui das Aktienkapital von M. 4,5 Mill., d. h. eeeeeeeeee indus . ĩͤd kann vom 1. bis 28. Juli einschließlich in Mann- ombarden 150%, Baltimore Uun. dem deutschen Baumarkt hielt, ist hauptsächlich nannten Stellen, da staatliche Zwangsmaßnahmen Stellen durchweg zustimmend gewesen, so habe Wirken, daß sie den wirtschaftlichen Verhältnis- sen Rechnung trügen und von den erschwerenden Bedlingungen bei der Rückforderung fälliger Hypo- theken durch Zinssteigerung und Provision Ab. stand nähmen, zum Ausdruck gebracht Wurde. r trie-Z. e lichen und sonstigen Rücklagen von 21685 217(wWie i..), Bankschulden mit M. 3854 258(5 401 627) und sonstige Gläubiger mit M. 1 364 140(1 680 127). Andexerseſfts sind M. 1 018 969(2 205 750) Schuld- ner, M. 11 851(18 624) Bargeld, M. 80 851(Wie i..) Wertpapiere vorhanden. Die Einzahlungen auf ausländische Beteiligungen betragen Mark 1938 231(1 343 662), was angesichts der starken Ermäßigung der Bankschulden besonders hervor- gehoben zu werden verdient. Der deutsche Aussemhandel in Eisen und Eisemwaren. Im Ausfuhrhandel mit Eisen und Eisenwaren ist im Mai d. J. gegenüber dem Vormonat ein Rückgang eingetreten, wie er schroffer noch nicht verzeichnet wurde. Von 636 652 t(Wert 116 836 000 4) im April, dem bis jetzt überhaupt erreichten höchsten Stand der Ausfuhr, ging der Versand im Mai auf 467 400t(Wert 97 488 000.%) zurück und trat damit weit kinter den Mai des Vorjahres, der 550 617 t(Wert 109 862 000%¼/) erreichte. In den drei letzten Jahren hat nur der August 1912 eine noch geringere Ausfuhr 464 794 t) aufzuweisen. Eingeführt wurden im erichtsmonat 54 947/ t(Wert 8 927 000%) gegen 53 711 t(Wert 9 050 000%) im Mai 1913 und 48 168 t(8 724 000%) im Vormonat. Der Ver- sand an Roheisen sowie die Ausfuhr der wich- tigsten Halb- und Ganzerzeugnisse aus Eisen Wird für den Mai dieses und des Vorjahres durch bewegungen müit Eisen und Eisenwaren seit Januar d. J.— verglichen mit denen der gleichen Vorjahrszeiten— folgenden Verlauf: Zusam. 282 629 22898 272361 2781517t 24587821 2508827t Der größere Ausfuhrüberschuß zugunsten des Berichtsſahres, der für Januar-April d. J. sich noch auf 133 585 t stellte, ist infolge des bedeu- tenden Rückgangs der Ausfuhr im Mai d. J. auf 49 192 t zurückgewichen. Einen merklichen Vor- sprung dem Vorjahr weisen nur noch auf der Versand von Halbzeug(+ 28 053), an- derm Formeisen( 80 390 t) und Schwellen und Laschen(+ 20 283), Stark rückgängig dagegen 0 sich die Ausführ von Roheisen(98 712) Trägern(— 53 593). Deutscher Bauschutztag. Die schwere Last, die dem gesamten deutschen Baumarkt dadurch auferlegt Wird, daß viele Geld- institute, d. h. in erster Linie Hypothekenbanken und Versicherungsgesellschaften bei dem in der Zwangsversteigerung notwendigei Erwerb von Grundstücken seitens der Nachhypothekare allzu hohe Ansprüche an Provisionen, Zinsen usw stel- len, gab in der Icüirzlich in Beriin tagenden Gene- ralversammlung des Verbandes verein. Baumate- rialjenhändler Deutschlands E. V. Veranlassung Zzu eingehenden Erörterungen. Aus einem Vortrage, den Herr Dr. Hillenbrand, der Pirektor des Deutschen Bauschutztages in die- Ser Generalversammlung über den Bauschutz auf bemerkenswert, daß der Deutsche Bauschutztag sieh mit der gegenwärtigen Geschäftshandhabung der geldgebenden Hypotſiekenbanken und Versiche- rungsinstitute keineswegs einverstauden erklären kKönne und daß er sich deshalb auch an die ge- in dieser Frage vollkommen undiskutabel seien, mit der Bitte gewandt habe, im Interesse des gesamten, zurzeit schwer darniederliegenden Beumarktes eine möglich humane Geschäftshabung walten zu lassen. Seien auch die Antworten aller dieser doch die Praxis bereits gelehrt, daß verschiedene Geldlinstitute doch nicht eine Geschäftshandhabung in dem mitgeteilten Sinne anwendeten. Der Deutsche Bauschutztag habe deshalb alle am Baumarkt interessierten Kreise, die über eine zu schroffe Geschäftshandhabung der geldgeben⸗ den Institute zu klagen hätten, Sebeten, ihm Mit⸗ teilung zu machen, damit auf die Divergenz zwi⸗ merksam gemacht werden könne. Die Versammlung nahm von den Ausfüllrun- gen des Herrn Dr. Hillenbrand mit einmütiger Zustimmung Kenntnis und erklärte sich mit einer Resolution einverstanden, in der die unbedingte Notwendigkeit, auf die Hypothekenbanken einzu- Versicherungswesen. Karlsruker Lebensversicherung à. G. I. Karlsruhe, 20. Juni. Die Karlsruher Montag, den 22. Juni 1914. mungen die der Ausbreitung der Lebensversiche- rung schon im vergangenen Jahre sich entgegen- gestellt hatten, wie die allgemeine wirtschaftliche Spannung und die Nachwirkungen des Ange⸗ Stelltenversicherungsgesetzes, auch im Berichts- jahre sich geltend. Trotzdem haben Neuzugang Wie Neinzuwachs be, ſer Austalt das Vorffahn übertroffen. Der fortdauernd sehr günstige Ver⸗ lauf der Sterblickkeit— die Mindersterblichkeit betrug wieder über 40 Prozent der versicherten Summe— und die abermalige Steigerung des Zinsertrags ließen den Ueberschuß, der einzig und allein den Versicherten der Anstaſt zugut kommt, um mehr als eine Million anwachsen, obwohl auch in diesem Jahre wieder die Anstalt auf ihren Be- stand an Staats- und Kommunalpapieren einen Kursverlust von 203 000 Mark verbuchen mußte. Die Kursverluste der Anstalt in den letzten 10 Jahren infolge des andauernden Kursrückgangs betragen nicht weniger als 1 333 000 Mark, und das bei einem Effeklenstand von durchschnittlich noch nicht ganz%½% Prozent der Kapitalanlagen. Neue Versicherungsanträge wurden erledigt: 10075 über 67415 900 Mark Versicherungssumme; davon wurden angenommen: 8 788 üher 58 415 000 Mark Versicherungssumme und 365 Mark Prämienrückgewähr. Durch Tod sind 7 916076 Mark(im Vorjahre 7505 517 Mart), durch Erleben des Auszahlungs- termines 6 941 150 Mark(im Vorjahre 6 671 508 nachfolgende Ubersicht ausgewiesen: Mark) fällig geworden. Nach der rechnungsmägi- malf Januar-Mal gel Erwartung hätten 2528 Versicherte sterben 1918 1914 1918s i914Kkönnen, tatsächlich sind nur 1564 gestorben. Der Rabeeen ĩ 78538t 5725t 40f 784t 303042t Reinzuwachs betrug insgesamt: 4080 Versicherun- Bruchelsen und Schrot 16805t 13817t 92616t 786 300t gen und 34874 010 Mark. 55 285t 494i0 280 588 t sbotziot] Der Bestand der Lebensversicherung betrug CC 44281t 23647t 20677t 153479 Ende 1913: 164035 Versicherungen über Ander.schmledb. Formelsen 89824t Ssdst 446888 t 527 2531 815 813316 Mark. Die Jahreseinnahme der Lebens- Bleohe über omm....40480t 8742 1886s6t 202849 t versicherung an Prämien, Zinsen usw.(ohne an- Bleche unter 5mm„Hat 8240t 61971t 83053t gesammelte Dividenden und Prämienreserveer- Draht, gewalzt od. gezogen, gänzung) stieg von 30 574781 Mark auf 41 486 630 nloht pollert 23651t 161286t 119883t 1188421 Mark, also um 1 911 849 Mark. Die Deckun Draht, gewalzt od. gezogen, 8 kapitalien(Prämienreserve) der fZ rung einschließlich FF Drantstitts. 44t sSziet 27 eist 3120t Wuchsen rechnungsmäbzig von 227 640 590 Markk nöhren ens indt desent esgter auf 239 817 502 Mark, also um 12 170914 Mark. klsenbahnsohienen 50064t 41700t 212440t 225830t Das Gesamtyermögen der Auskfalt stieg auf Mark. Der durchschmittliche Zinser- Rollendes Elsenbabnmater. 7822t Ssbbst 81744t 43490t 925 B Se Der 16570 t Insgesamt betrachtet zeigen die Handels- Per ensgersicherung betrug Davon beantragen wir, der Kriegsreserve 60 000 Mark, dem Baufonds 107 011 Mark 85 Pfig. und dem Beamtenpensionsfonds 80 000 Mark zuzu⸗ Weisen. Elnfuhr Ausfuhr Ausfuhrüberschuss N. 1—4 ach Abzug der genaunten Zuweisungen vrird nt n eee ee, ee eee dem Ueberschusse der e zanuar.020t gest ddoglat geztt dissost ddssest Betrag von 10125 884 Mar er, züü de eren verbleiben, so daß diese mit nürk ddoat tezet goeget Sszsat sssolst 830 908f 42 061 571 Mark in das Jahr 1914 Übergent, wäh⸗ auru agat datest 867 180t 688 c8at 500 75 ssstadt rend die gesannen geben den pech 461 a! 83711t 84847t 550517t 4674601 486061 412513t Deckungskapitalien(Prämienreserve) bestehenden Extrareserven 49 415 187 M. betragen.— In ihren freien Reserven besitzt die Aulstalt neben der für den dermaligen Dividendensatz von 3 Prozent des Deckungskapitals notwendligen tech⸗ 18 0 Aeee e noch 88 namhaften Ausgleichungsfonds für etwaige Wankungen in den Jahresüberschüssen.— Bei der Abteilung Feste Nenten und Kapitalsversicherungen auf den Lebensfall hat sich ein Verlust von 4064 Marke ergeben, welcher aus der Gewinnreserve dieser Abteilung zu decken ist. Die Abfeilung Sparver⸗ sicherung schließt mit einem Gewinn von 24 928 Mark ab. Es wird beantragt, als Dividende ſestzu- setzen bei der Abteilung Lebensversicherung: für die Versicherten der stalt 3½ Prozent der Deckungskapitalien(wie im Vorlahr), was Ca. 7750 000 Mark erfordern wird, für die Versicher- ten der früneren Badischen Lebensversicherungs- Gesellschaft“ 25 Prozent der Jahresprämien mit einem Bedarf von ca. 18 000 Mark, bei der Abtei- lung Sparversicherung 1% Prozent des Reserve- guthabens. Die ordentliche Generakyersammlung nit der tür 1913 findet heute statt. Waerenmsärtete. Mammeimer Produktenbörse. Auch heute hielt am hiesigen Markte die Ge- schäftsunlust an und es amen wiederum keine nennenswerten Abschlüsse zustande. Nach wie vor sind es die schwachen amerikanischen Markt⸗ berichte, die im Verein mit den billigeren Ange⸗ boten in amerikanischen Weizen auf die Unterneft. mungslust nachteilig einwirken. Im hiesigen offi- ziellen Kursblatte wurden die 0,10 bis 0,25 M. per 100 keg bahnfrei Mannheim reduziert. Die Notierungen für badische und pfölzische Braugerste wurden, da das Angebot da- rin gleich Null ist, gestrichen. Die Weizenmehl Preise wurden im Auschluß des Großhandelspreises um ermägigt. Vom Ausland werden angsboten die Tonne gegen Kasse olf. Hotterdam: Welzen Laplata-Bahla-Blauoa oder Barletta-Ruseq 77 Kg. sohweimmeng N. 157.50—158.—, dito ungarlsohe Auss aat 27 Kg. per Juni. 158.——158 50, alto ungarisohe Santa Fe 78 Kg. per prompt n. 153.50—159—— Redwinter per Jull August zu f. an die Ermäßigung 0,50 M. die 100 kg 150.——.150.50, Kansas i golf omp! schen der dem Deutschen Bauschutztag Zzugegange. B. 154.80.—158.—, desgl. Ohleagé f. 187.457 50 ankoba t. nen Mitteilung und dem einzelnen Speziaſtall auf. rompt. 164.— 161.80, alto Er. 2 Prompt, 162.80 168 Mloolslef-Ulka 9 Pud 30-35 prompt F. 183.— 153.50, f anrog- Ulka 9 Pug 35-10 prompt H. 158.— 456.50, Fbeddosts-Baa0c8c -10 sohwimm. M. 161.—.—151.50, Rumäsfer 78-79 Kg. naoh Huster prompt— nach Huster per prompt R..000.00, Norddentsobher Kg. wiegend per prompt versohiffung K. 000.00000. 8 Roggen, svarussisch., 3 Paud 10-18 jun M. 128. 128.50 ato 9 bac 15.20 jun l. 128.—J28 80, g 5 26—25 der lunl M. 127.—127.50 ſdeutsoh. 1 . cüe öoee gerste russ 59.60 Kg, per prompt n. 122.122 80, dtto 29.80 Kg. Aug.-Sept. R. 17—-J17.50, rumän. 89.80 Kh. der Ral f. 000.—000.00, Donau 60/81 Kg. per prompt K. 12.— bis 123.50. 0 Fals a Flata, gelſb rye terms schwimm. E. 110.—310.80, zull-Aug. K. 104.—104.50. Bonau Galatz Foxnanlan . 109.50.—110, Ogessa per prompt K. 110.50—111, Novorisslk p. prompt N. 609.——009.00. Mixed per prompt N. Hafer, nordrussischer, 46-47 Kg. p. jun 2 7 0 65 ö M. 675 000(wWie i..), statuten- und vertragsge- Lebensversiche Tung auf Gegensei- 8 e—0 15 l 56.51 g. ger Jen. af mäße Gewinnanteile M. 122 471(117 213), beson-[tigkeit vormals Allgemeine Versor-—Amerlcaner Siippgd welss 38 Pid, der n Aun) dere Abschreibungen auf Gebaude M. 135 000.—[gungs. Anstalt in Kar Isruhe versendet: 000 be lata 4647 Kr..„ Uund Vortrag auf neue Pechmung M. 244 288 ſhren Bechenschaftsbericht für das jahr 19 Berliner Froduktenberse. VVVVV Daraus geht hervor, daß die Zebulsse des Berli 1 Vermsgensrechnung erscheinen 1913 als recht beiriedi von ka 4,5 Mill. dürfen. Zy⸗ Weizenpreise um 8 f. l s, eee 5 — — e Standardkupfer, so daß sich die Anlieferung des in der abgelaufſenen Woche, wie bereits mitgeteilt, und nach Beginn des laufenden Monates bis zur behaglich zurückgelehnt in einem Auto, das ihn Verteidigung war überfl Montag, den 22. Juni 1912. Geueral-Auzeiger.— Zad ier Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 7. Seite. geringe Kauflust hatten zur Folge, daß Weiz en und Roggen in matter Haltung verkehrten. Hafer andauernd knapp, die Preise sind dagegen N Mais und Rüböl träge, Weſter hei B. In der zweiten Stunde änderte sich nichts wesentliches am Börsenbilde. Berliner Kupfermarkt. Berlin, 20. Juni.(Wochenbericht.) An den Kupferbörsen war der Preisstand während der Berichtswoche fast unverändert. Die e überschritten kaum 50 Pfg. die 100 kg. Anders verhielt es sich mit Elektrolyt- kupfer, das sowohl von erster Hand als auch vom Handel billiger angeboten und verkauft wurde. Die Erzeuger scheinen etwas weniger geduldig die Belebung der Nachfrage abwarten zu wollen und Waren nachgiebiger. Elektro-Kupfer war zu Be- gim der Woche zu etwa 130 M. zu haben, wurde aber dam gegen den Wochenschluß hin zu etwa 120 bis 128,50 M. angeboten. Die Preise für Elektro-Kupfer stehen ſetzt auf der Parität von erstern gegen Standardkupfer mitunter lohnt. Die Notierungen befinden sich augenblichlich auf dem tiefsten Stande seit Januar 1912, und es wWill schei- nen, als ob die Ungunst der Verbrauchsverhält- nisse in der heutigen Preislage genügend ausge- drũckt ist. Die Berichte über den amerikanischen Eisenmarkt lautefen ermutigender, und die euro- päische Statistik zum 15 Juni mit einer Zunahme der sichtharen Bestände von 550 t wurde günstig beurteill. Auf der anderen Seite verstimmte die Hinausschiebung der Eutscheidung der amerikani- schen Eisenbahntarifangelegenheit. Die Zurück. hal der Amerikaner wWird bis zur Erledigung dieser Frage fortdauern. Bei der Teilnahmslosig- keit von Verbrauch und Handel in Europa ist, zu- mal in der stillen Zeit, vorauszusehen, daß sich zunächst an der gegenwärtigen geschäftlichen Stille wWenig ändern und die Abneigung sich nach irgend einer Richtung hin stärker zu verpflichten, fort- dauern wird. Die Ausfuhr aus den Vereinigten Staaten hält sich auf mäßiger Höhe; sie betrug 6465. 6709 t in der Vorwoche. An der hiesigen Rupferbörse waren zu Beginn der Woche die 1 für prompte Sichten etwas abge- schwächt, hingegen für späte Lieſerungen unver- Aändert. Standa verlor in den fetzten Ta- gen etwwa 25—50 Pfg. die 100 kg und hielt sich 55—— etwas niedrigern Stand bis zum Wochen⸗ 80 Närnberger Hopfenmarkt. R. Trotz des allgemein vorzüglichen Standes der jungen Hopfen vermochte sich der Markt in der abgelaufenen Woche doch ganz ansehnlich zu beleben. Die fiefgehende Verfſauung, die er vor vorletzten Berichtswoche aufzuweisen hatte, ist Zziemlich gewichen, so daß der durchschnittliche Tagesumsatz auf annahernd 60 Ballen kam. Nach- dem die Bahnabladungen kaum den fünften Teil davon ausmachen, kann man annehmen, daß die Nürnberger Eigner sich in jüngster Zeit zu leich- terer Abgabe ihrer Bestande geneigt zeigen. Das hat in der Hauptsache auch die plötzliche Steige- rung des Absatzes zur Folge. Man sieht es auch au der Gestallung der Preise. Sie zeigen sich bereits entschieden zugunsten der Käufer. Die Eigner wollen verschiedentlich ihren Hopfenbe⸗ stand allmählich zu Geld machen, nachdem sie lange genug gewartet haben, ohne mit der Zurück- hallung eine Preisgestaltung zu ihren Gunusten Zzu erzielen. Andererseits sind aber augenscheinlich die Vorräte an den Produktionsorten bis auf ganz Wenige Vorräte zusammen gegangen. Die Braue- reien lassen durchblicken, daß sie noch genügend mit Hopfen versehen sind. Diese Tatsache Wwird von den Eignern auch als Grund zur leichteren Abgabe ihrer Hopfen genommen. fſedenfalls kann man in neuester Zeit ganz annehmbare mittlere und bessere Hopfen zu Preisen kaufen, zu denen man noch vor kurzer Zeit ihn keinesfalls erhalten hätte und auch wie verschiedene Untergebote be- Wiesen, nicht erhalten hat. Ein Blick auf die No- tierungen in den letzten Tagen zeigt mit größter Deutlichkeit, wie die Verhältnisse sich geändert haben. Gelhe bis bessere Markt-, Hallertauer, Württemberger Hopfen gingen zu Preisen von 133 bis 190 M. aus dem Markt. In kleinen Mengen Wurden außerdem Wolnzacher verkauft, die noch die höchsten Preise der Woche erzielten, dann etwas Oesterreicher, die ziemlich billig gekauft Wurden. Auch von anderen Märkten wird be⸗ richtet, daß die anhaltend guten Hopfenwachstums- verhältnisse, Sowie die Zürückhaltung der Braue- reien und Kundschaftshäntller mit dem Einkauf ein Zurückgehen der Preise gezeigt habe. Von den badischen Märkten hören wWẽir, daß selbst die besseren Hopfen, die allgemein nun noch sehr Knapp vorhanden sind, von dem Preisrlickgang ge- troffen werden. Das sind die Hopfen, die àm Anfang der Saison von den Eignern zum Teil zu sehr hohen Preisen gekauft worden waren, zum Jeil in noch ganz nassem Zustand. Inzwischen sind diese Hopfen ganz trocken geworden u. haben einen hohen Gewichtsverlust aufzuweisen. Sie müssen also, wenn sie einigermaßen Gewinn brin. gend verkauft werden wollten, im allgemeinen mit erheblichem Preisaufschlag verkauft werden. Dem⸗ nach kann man annehmen, daß verschiedentlich in dieser Saison am Hopfengeschäft zum Teil nicht wenig Geld verloren worden ist. Bemerkenswerter Weise sind die Klagen, die vor einiger Zeit be- sonders aus den Kreisen von Kleinbrauereien über die Gefahr, daß sie jetzt teuren Hopfen zukaufen müßten, völlig wieder verklungen. Man hört nichts mehr davon. Ist daran der weitgehende Rück⸗ gang im Bierverbrauch schuld. An Vorverkäu-⸗ fen, Wie sie in einzeluen Hopfengebieten Sitte sind, geschieht bis jetzt sehr wenig. Zum Teil werden Ziemlich hohe Preisforderungen gestellt, die Teine Gegenliebe bei den Nehmern finden. An den bel. gischen Märkten notieren vorjährige Hopfen 80 Pis 90., an den russischen 28 Rubel das Pud, 18 für diesjährige bei Vorverkäufen. An den eng⸗ lischen Märkten hat sich das Geschäft neuerdings bei fast umveränderten Preisen etwas belebt, an den amerikanischen Märkten halten sich die Brauer an gewisse Notverkäufe der Eigner. 22 1 e ee Tänlungseinstellungen und Kon- Kurse. HMonkurse in Deutschland. Berlin: Witwe Anna Olschewski, geb. Rü- diger; Bremerhaven: Schindeler u. Sachse; Chemnitz: Kohlenhändler Hermann Friedrich Schönefeld; Dresden: Gutsbesitzer August Max Gliemann; Elberfeld: Kaufmann Franz Hombach; Kaufmann Wilhelm Peters jr; EIZ e: Kaufmann Wilh. Baumgarten; Erfurt: Kauf⸗ mann Hermann Morgenroth; Essen: Kaufmann Josef Kaiser; Flensburg: Uhrmacher Eduard Petersen-Schmidt; Geilenkirchen: Kauf. mann Hleinrich Hoenig; Gelsenkirchen: Ehefrau Hugo Goßling, Möbelhändlerin; Ham- burg: Kaufmann Eduard Isaakson; Karls- ruhe: Kaufmann Oswald Moritz; K6Iu: Ef- fekten-Kommissjonär Heinrich Mathias Blum; Kosten: Bäckersfrau Veronika Staniszewska; Leipzig: Weinhändler Carl Friedrich Theodor Zimmermann; Lichtenstein-Calinberg: Klempnermeister Heinrich Wilhelm Krohn; Lü- chowW-: Tischlermeister Conrad Scheppelmann; Neckarbischofsheim: Schreiner Karl Kai- ser; Oschersleben: Frau Magdalene Klare, geb. Schwarze; Rostock: Hauptmann a. D. u. Generalsekretär Erich Gentz; Strasburg: Kaufmann Eugen Drawert; Zörbig: Schneider- meister Otto Stephan. letzte Mandelsnachriehten. Mannheimer Eftektenbörse. Die Börse war ziemlich fest. Höher notierten: Brauerei Schwartz-Aktien 120., Württemberg. Transport-Versich.-Aktien 890., Schlinck- Aktien 137.50 G. und Zuckerfabrik Waghäusel-Aktien 218.50 G. Heilbronner Straßenbahn-Aktien gingen zu 66 Prozent um, ebenso Benz-Aktien zu 174 Prozent. 5 K Karlsruhe, 22. Juni. Die Gesellschaft für Brauereni, Spiritus und Preghefefabrik vorm. G. Sinner.-G. in Grünwinkel bei Karlsruhe hat den Betrieb und den Absatz der Karlsruher Brauerei Wilhelm Feld übernommen.(„Frk..“) r. Kö5IRn, 22. Juni.(Priv.-Tel.) In der heu- tigen Generalversammlung der-G. für Gas- und Elektrizität in Köln teilte die Ver- waltung mit, daß man nach einer besonders vor- sichtig aufgestellten Berechnung damit rechnen kann, im Jahre 1919 die Dividendenzahlung wieder aufnehmen zu können. Bis dahin müssen die Gewinne zu Abschreibungen verwendet wer⸗ den. Nach dieser Berechnung würden bis 1919 nicht allein die hohen Bankschulden getilgt, son- dern auch ein mehrere Hunderttausend Mark um- Lassendes Bankguthaben vorhanden sein. Die.“ 1 G. Vulkan mußte nach wie vor mit Verlust ar- beiten, sodaß sich der Gesamtverlust auf 539 419 Mark erhöht. im nächsten Jahre zu rekonstruieren. Hannover, 22. Juni. Bezüglich der Ver- ängerung des Verbandes deutscher Waggonfabriken bis zum 31. Man beabsichtigt, die Gesellschaft! 1916 exfährt die Frankf. Itg., daß die Hannover- sche Waggonfabrik gegen die Verlängerung 55 stimmt und damit ihr Recht gewahrt hat, ihr Ver hältnis zum Verband spätestens am 1. Oktober 1914 per 31. Dezember 1914 zu lösen. 2 Frankfurt a.., 22. Juni. Nach dem Pr r Tageblatt hat die Getreidefirma PRIIlIip M ahler u. Sohn in Deutsch-Brod ihre Zahlun- en eingestellt. Die Passiven werden auf 500 000 450 5 beziffert.(Erkf. Zig.) IBerlin, 22. Juni. 102 uns. Berl. Bur.) Wie aus Aufsichtsratskreisen der Motor- Wagenfabrik vorm. Wissener in Mehlis verlautet, war das Geschäftsjahr 1 dem am 1. Juli zu Ende gehenden Geschäftsjah recht zufriedenstellend. Die Gewinnresultate dürften diejenigen des Vorjahres übersteigen, 8s daß mindestens wieder eine Dlvidende von 23 2 zur Ausschüttung gelangt. Auch die weiteren Aussichten des Unternehmens werden günstig beurteilt. JBerlin, 22. Juni. Die Generalversammlung der Handelsgesellschaft für Grund⸗ besitz genehmigte den Abschluß, Wonach der Fehlbetrag von 458 315 M. aus dem Reservefond gedeckt Wird, der sich dadurch auf 93 708 M. ermäßgigt. Ueberſeeiſche Schiffs⸗Nachrichten. White Star Line. „Oceanic“ von Newyork am 13. Juni, Southampton am 19. Juni nachm. American Line „St. Paul“ von Newyork am 12. Junt, an i Southampton am 19. Juni vorm. (Mitgeteilt durch Gundlach& Bärenklan Nachf. Mannheim, Bahnhofplatz 7, direkt am Hauptbahnhof. Telephon No. 7215.) ˙ A Lrr Verantwortlich! Für Politik: I..: Dr. Adolf Agthe. für Kunst und Feuilleton: Dr. Victor Eckeri; kür Lokales, Provinziales und Gerichtszeitun Richard Schönfelder; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe. für den Inseratenteil und Geschäftliches: Fritz Joos: 5 Oruck und Verlag der 5 Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. Hekctrische an in 048/ ſeleſon 882.980 202 —— Hchuptniederiage ger Gsramt Der Verteidiger. Von Helene Sarner. Der junge Rechtsanwalt Waltey Berger ſaß zum Unterſuch ängeris bringen ſollte. Mit großem Wohlbehagen genoß er den feinen Duft ſeiner Zigarette und ein glückliches Lächeln umſchwebte ſeinen Mund. Ja, er hatte guten Grund zufrieden und glück⸗ lich zu ſein. Hatte er doch einen Senſations⸗ prozeß, die Verteidigung des Mörders Büngert, bekommen. Sein Name würde nun in allen Zeitungen genannt werden, und die großen, illuſtrierten Zeitſchriften würden vielleicht ſein Bild bringen. Welch ein Feiertag für ſeine Eitelkeit und ſeinen Ehrgeiz. Er lächelte triumphierend Oh, er wollte, und er würde Karriere machen. Und nun fuhr er zum Unterſuchungsgefäng⸗ nis. Sein Weg führte ihn durch den Tier⸗ garten, der in ſeinem Herbſtgewande wie ein verzauberter, verwunſchener Märchenpark an⸗ mutete. Doch heute hatte er keinen Blick für die in Schwermmb gehüllte Schönheit der Natur. Sein neuer Klient, Barbier Büngert, wahm ſeine Gedanken ganz in 1 und immer eifriger vertiefte er ſich in deſſen Affäre. Da plötzlich kamen ihm Gedanken. Uner⸗ betene, umerwünſchte Gedanken. Gedauken, die ſich nicht fortſcheuchen ließen wie eine Schar kecker Spatzen. Gedanken, die gleich übernatür⸗ lichen Weſen unſichtbar kamen, daß man ſie nicht fangem konnte, noch faffen. Warum mußte er aber auch geſtern mit ſeiner Freundin von dieſem Prozeſſe ſprechen? Er wußte doch, wie empfindlich und ſentimental ſie war. Es regte ſie ſchon auf und empörte ſie, daß er die Verteidigung dieſes Mörders über⸗ nommen hatte. Ihrer Meinung nach hatte dieſer das Schaffot verdient, 15 jedes Wort zu ſeiner üſſig. Er lächelte über dieſe Laienanſicht und noch mehr lächelte er, als ſie törichte, furchtſame Be⸗ denken äußerte, weil er allein mit dem Mörder ſprechen wollte. „Das ertrage ich nicht! Du darfſt nicht! Ich ſterbe vor Angſt. Denke nur, wenn er Dich tötet?!“ Er lachte. als ſie dies ſagte und erklärte ihr, daß dieſer Mörder in ihm den Befreier und Er⸗ löſer ſah. Und ſoviel er wußte, war es noch mie vorgekommen, daß ein Verbrecher ſeinen Verteidiger ermordet hatte Sie ließ ſich aber nicht beruhigen. Sie ſchmeichelte, bat und bettelte. „Es iſt mir unverſtändlich, daß Du mit dieſem Mörder ſpre willſt, ſprechen kannſt. Ich wirrde 5 Wibenwilen, vor Wie unangenehm, daß er gerade jetzt an die Worte ſeiner krankhaft ſenſiblen Freundin denken mmußte? Natürlich würde ihm unbehaglich zu Mute ſein, wenn er mit dieſem Menſchen ſprach. Er fühlte es, eine ängſtliche, atemloſe Erregung wird über ihn kommen. Seine zarte, feinfühlige Seele wird zittern vor Scham, über die Beſtiali⸗ tät dieſes Menſchen. Aber dies geſtand er Niemand, ſeiner Freundin. Da endlich hielt der Wagen. Er war am Ziele. Nach einigen Minuten ſtand er dem Mörder gegenüber und— ihm war mehr als un⸗ behaglich zu Mute. Bange Ahnungen durchſchauerten ihn, als er in die grauen, tückiſchen Augen des Verbrechers ſah. Kein Zweifel, dieſer Menſch hatte einen böſen Blick. Aber nicht nur ſein Blick, auch ſeine Geſtalt, ſeine Haltung, ſein Weſen verbreiteten eine ver⸗ heerende, verpeſtende Atmoſphäre. Hätte er doch den Nat ſeiner Freundin befolgt und die Verteidigung abgelehnt.— Oder hätte er ihr nichts von dieſem Prozeß erzählt. Er verſuchte ſeine Aufregung zu unterdrücken und richtete die erſten Fragen an den Verbrecher, der ihm bald darauf von ſeinen Beziehungen zu der Ermordeten erzählte. Sie war nicht ſeine einzige Liebe. Und er war nicht ihr einziger Freund. Sie hatten ſich aber deshalb doch lieb, und alles ging gut, bis er anfing, Geld und immer wieder Geld von ihr zu verlangen. Er hatte große Bedürfniſſe Er gab viel auf elegante Kleidung. Und der Aufenthalt auf den Rennplätzen war auch nicht billig. Im Anfang gab ſie ganz bereitwillig. Dann ſtellte ſie eine Bedingung. Sie wollte geheiratet werden. Er verſprach es ihr. Er hatte es ſchon ſo vielen verſprochen. An dem Abend, an dem der Mord geſchah, brauchte er wieder eine größere Summe. Sie weigerte ſich, ſie ihm zu geben. Da, er hatte nie daran gedacht, ſie zu töten, da erwachte ein böſer Dämon in ihm, der wütete und tobte. Er verlor die Beſinnung. Als er erwachte, ſah er mit Grauſen, was er in der Raſerei ange⸗ richtet hatte Er mußte ſich wohl auf ſie geſtürzt und ſie zu Boden geworefn haben. „Sehen Sie, ſo, Herr Doktor!“ Mit dieſen Worten ergriff er ein Bettkiſſen und warf es mit gewaltiger Kraftanſtrengung zu Bden. Dem Verteidiger grauſte. Der Mörder, der das Kiſſen für ſeine Geliebte hielt, ſchien die Körperkräfte vn zehn ſtarken Männern zu be⸗ ſitzen. Und mit gierigen Blicken betrachtete er ſein Opfer. Sein ganzer Körper war krampfartig angeſpannt. Er kämpfte mit dem Kiſſen wie mit einem Menſchen. Und ſein Geſicht war ver⸗ zerrt und hatte einen vertierten Ausdruck auch nicht und von einem widerlichen CEynismus. Dem Verteidiger wurde kalt und heiß. Nur ſchnell fort von hier. Er nahm ſeinen Hut und ſeine Aktenmappe und flüchtete in ängſtlicher Haſt. Vor ſeinen Augen gaukelten alle möglichen Erſcheinungen, und er hörte die fonderbarſten Geräuſche. Da fiel ſein Blick zufällig in die Spiegelſcheibe des Schaukaſtens. Er blickte hinein. Seine Augen wurden un⸗ natüirlich groß. Sein Atem ſtockte. Seine Glie⸗ der wurden ſchwer und ſchüwerer. Jemand ſtand hinter ihm! Mit gewaltiger Kraftanſtrengung wendete er ſich um. Er ſah niemand. Nur er ſtand vor dem Spiegel. Erfaßte ſich an den Kopf. Doch das war ja nicht mehr ſein Kopf. Das war der Kopf des Mörders Büngert! Er war nicht mehr der junge Rechtsanwalt Berger. Er war der Mörder Büngert! Er ſtieß einen furchtbaren Schrei aus und ſank bewußtlos nieder. Vorübergehende eilten zu Hilfe und ſorgten dafür, daß der junge Rechtsanwalt in ſeine Woh⸗ nung gebracht wurde. Der Arzt konſtatierte ein heftiges Nervenfieber und lange Zeit war Walter Berger ſchwerkrank. Liebevoll und aufopfernd wurde er von ſeiner Freundin gepflegt. Mit Entſetzen hörte ſie die irren Reden von Mord und Erwürgen und machte ſich heftige Vorwürfe, daß ſie die Zuſam⸗ ntenkunft mit dem Mörder nicht verhindert hatte. Sie pflegte ihn, bis er geſund war und ſeine Tätigkeit wieder aufnehmen konnte. Doch um ihren Frieden war es nun erſt recht geſchehen Er kam ihr ſehr verändert vor Er war Ift brutal Eigen⸗ ſchaften, die er vorher nie beſeſſen und die er ber⸗ abſcheut hatte. Sie glaubte an eine Störung ſeines Seelenlebens und ſchwebte in beſtändiger Angſt um ihn. Walter Berger aber hatte ganz andere Sor⸗ gen. Sein Beruf nahm ihn wieder ſehr in An⸗ ſpruch, obgleich er Strafprozeſſe nicht mehr an ⸗ nahm. Seine Zeit verbrachte er meiſt in luſtiger, heiterer Geſellſchaft. Seine Freundin war ihm zu ernſt und ihre erſchreckten und vorwurfsvollen Blicke erregten ihn. Er mußte oft gewaltſam die böſen tückiſchen Gedanken, die in ihm wach wurden, unterdrücken. Denn immer ſah er ein grauenvolles Bild vor ſich, das ihn verfolgte und peinigte. Und er fürchtete ſeine Freundin. nicht warum. 5 Doch ließ ſie nicht von ihm, weil ſie ihn für nervenleidend hielt. Und ſie verſuchte ihn zu überreden, für drei Monate nach dem Süden zu gehen. Auch heute ſprach ſie wieder davon. Das er⸗ regte ihn und heftig verbat er ſich jede Ein⸗ Er wußte miſchung in ſeine Angelegenheiten. Sie ſah ihn ſtarr an. Heute ſchien er wieder h ig ner⸗ vös zu ſein. Darum begann ſie, in Liebe und Güte mit ihm zu reden. Das konnte er erſt recht nicht vertragen. 2 wollte ſie überhaupt von ihm?„„ Sie war ihm zuwieder, er haßte ſie. Zorn⸗ funkelnd ſah er ſie an und Gefühle und Ge ken regten ſich in ihm, vor denen er ſich entſetz Er wollte ſie los werden, um jeden Preis: und brutal und plump ging er zu Werke. Er geſtand es, daß ſie ihm gleichgültig geworden war, und daß er die Beziehungen zu ihr auch aus dem Grunde löſen müßte, weil er ſich in den nächſten Tagen verloben wollte. Sie glaubte, nicht richtig gehört zu haben und ſah ihn faſſungslos und entſetzt an. Dann ſtieß ſie einen Schrei aus, leiſe und unterdrückt aber ſo wild und leidenſchaftlich, daß er erſchre zuſammenfuhr. 5 Ihre Augen funkelten drohend und unheilver⸗ kündend. Was wollte dieſe Frau von ihm? Er haßte ſie, und wie ein Feuer vom Sturm gepeitſcht, wuchs dieſer Haß in ihm und wurde größer und größer. Bilder aus der Vergangenheit wurden in ihm lebendig. Es tobte in ihmm und wütete. Er dachte an eine entſetzliche Szene. Er ſah den! Mörder vor ſich. Und eine Sehnſucht überkam ihn, verlockend und verheerend. 5 Er zitterte, er bebte. Ein Schauer durchfuhr ihm. Seine Gedanken verwirrten. 5 Da mit einem Male ſtürzte er ſich über di Ahnungsloſe. Und ſeine Hände kralten ſich um den ſchlanken, weißen Hals, den er drückte und drückte.„5 Mit trunkenem Blick verfolgte er ihren Todeskampf. Und als ſie ausgelitten hatte verließen ihn die Kräfte. Es wurde Nacht ſeinen Augen. Als er erwachte, ſah er Entſetzen, was geſchehen war. as ſollte er nun tun? Es war ja d alles zu Ende. Nun wollte er ſterben. Et wollte Ruhe haben, vor ſich und den andern. Ewige Ruhe, weiter wollte er nichts mehr. Ein weißes Pulver, das er ſich vor einiger; Zeit verſchafft hatte, würde ihm den Frieden wieder geben, den ihm die böſen Dämonen, die in ihm hauſten, geraubt hatten Der nächſte Tag brachte den Iburnaliſte und Kriminalbeamten reiche Ernte Der junge Rechtsanwalt Walter Berger hakte ſeine Geliebte erwürgt und zwar genau ſo w vor einiger Zeit der Barbier Büngert ſe Freundin ermordet hatte. Dann hatte ſich Anwalt vergiftet. 5 Man vermutete dies. Man vermutete das Doch das Dunkel, das über dem Tod dieſer 5 Menſchen gebreitet war, wurde nie ge⸗ ichte⸗ 8. Seite. General Anzeiger. Sadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatr, Montag, den 22. Juni 1914. Inländische Effektendörsen. Mannheim, 22. Juni Obligatlonen. Stadtanleihen. 4 Br. Kleinleln, Halb 97.— 8 %½ Frelburg l. B. 85.10 85 Surg. Brauh,, Zonn 100.— 0 %½ lieldelbg. v. J. 1902 65.— 8 1Ä578 N 15 100.— 8 Karlsrube v. J. 1007 94.20 6 4½ Gew. Orlas.Mebra Karlsruhe.J. 18986 83.80 ruokzahlbar 102% 984.— 8 % Lahr v. Jahre 1902 64.50 0 4½ Heddernb.Kupferu. 89.— 6 % Iahr %½ Ludwlgshafen 102.— 0 1 ain 0 85 8 —5 v. 1906 94.— 84½ Kosth. Oell.-.Papl..— 17 85.— 8 ½ Nannheim. Lampt- %e Mannk. v. J. 1914 102.70 sohleppschltfahrt 94 50 0 fannh, Obllg, 1912 96.30 0 ½ Mannßb. Lagerhaus- „ 1907 95.— 8 Oesellschaft 94.— 0 1 95.— 6% Maschlnen- u. Arma- 1901 95.— 8 turfabrik vorm. Klein, 1885 88.50 8 Schanziin& Beoker 1888 87.— 0 in Frankentha 98.— 8 1805 87.— 864½%½ Oberrh. Elektrizit.— 1896 98.— 8 Werke 92.— 8 1904 88.50 0 4½ Pf. Cham.- u. Ton- 1 1 86.— 6 work-.-., EIsenb. 100. 8 eree oild. 108 2— 0 4% Ffälr. Funlenk. 98.— 0 ½ Wleslooh v. J. 1905 91.50 0 5% Portland Cementwerk Dledesbelm Heckarelz 101.50 8 Pfsndbriele.% Soßedger öhltan, 95— 0 % Rh. Hyp.-Bank un- ½ Sohuckert-Obligat. 95.— een aee 1½% Hh, Hyp.-B. versch. 84 40 dz fahrik Waldhof bel 15 Komm. 85— be Pernau in 92 2 4% KH. Sohlinok& Cie. 95. Msenbahn-Oblig. 4005 Serer alen 94— 0 des.%½ 8 4½ Speyrer Zlegelw.— 5 8 e ee n 8 Industrie- g. 4½ Tonw. 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Malkamm. 83.50 Ettlinger Spinnerel—.— 113.— .Fuohs WIg. Habig, 137.——. Huttenh. Splnnerel——.— Heddernh.Kupfw,. u. Sügd. Kabw. Frkf.—.— 110.— Karler, Maschbau—.— 180.— NMühmf. Hald& NReu—.— 311— Kosth. Oell.-.Papf.—— 100.25 Ah. dumml- u. A8b.—.— 156.— Haschfbr. Badenla—.— 125.— Pfüälz, NMuhlenwxæ.—.— 150.— Pf. Mähm, u. Fahrrf. 169.——.— Fortl,-Zom. Hdlbg.—.— 147— Rh. Sohuokort-G.—.— 140 olt—— 89.40 H. Schllaok& Ole.—— 137.50 .—.—Südd. Draht-Ind.—.— 115.50 Ae er,Worns— 60.— Unlonw. Vm. Stogkh. 148.——. 0 Vor,. Zlegelw. Sprl— peyr.„ e Wirzmüfe wsust.—— 185.— Zelistoftb, Wafdhof—— 172. Sherung. Zuokerf. Waghkus.—— 216.50 .-dl. f. Rhelnsek. Tuokerf Frankent.—.— 419.— u. B0. port 50.— Frankfurt, 22. Junl. Anfangskurse. ten 190.— Olskenta- Oommandit 185.½% Garms tü dter — Oresdaer Bank 147.— Haadelsgeseifsohaft 150— Bank 286% Stastebahn 130½ 16 22¹ 181.% darpener 177 ½,(anre⸗; kexacdits ink „ 180 2er flussen——, —— Sohbantungbahn 131—. Schlusskurse. Wechsel. 2. 20. 61.375 81.378 Oheok Parie Paris kurz 61 35 61.30 Sobwelz.Plätze„ 31.20 20.487 20.405 Wlen„ 84.725 20.452 20.250 Napolesnsd'or 16.28 Staatspapiere u. Stadtanleihen. ., Bentsoh Webdrez.. 1* py, Vond. St-A..0 22. ½/H. St-A. 904//10 88.05 B. Auslandlsohe 5/% Bulgaren 3½/ Italſen. Rente—.— ½ Dest. Sliderr. s„ Paplerr. %„ goſart, 3 Fortig. Sorie 111 ** ½eneue Russ. 1005 de 4 Aussen von 1860 4 Spanlsobe ftente 40 Türk. kv, un. 1908 76.— 4„ unlf. 4 Ung. goldrente „ Kronenrt. 5 Arg.f. gold-A. 1887 5% Ogbinesen 1696 4%„ 1893 5% Hex. Auss.88/69 88.— 3 Honlkan, innere S. Los s. 4 Bad, Prämlen 16725 4 Oestorr. 1860—.—— Turklsche 168.20 762.— Augsburger 35.50—.— Frelburger—.——.— und Verslcherungs-Aktien. n Fr.Eb.-Ab.i 183 90 29. Ossterr, Lungerdk. 12.20 129.20 cred.-Anst. 190— 188.% pfülzische Bank 122.30 122.23 Pfälz, Hyp.-Bank 192 75 193.— Prsuss. Hyp.-Banx 111.40 111.80 Bolohsbank 138.30 136.50 Rheln. Hypothek.- Bank Kannbela 195— 184 60 Ahein, Kreditbank 128.— 128,25 Sudd. 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Aluminlum keuh. 281.½ 251.500Slemens& Halske 22.85 212415 Agohbg. Buntpapfh. 188.10 16J.—Volgt& Haeffner 29 2) 20f 70 „ Haschpapt. 109.80 199.g0[gummi peter 31.— 81.— A. Sod..-G. Berllin 79 73 79.75 nHeddornh.Kupferw. 107.80 107.80 Sudd. Immob.-Ges, 57.80 37.80JlIIKlroh, NAühlenw. Arün&. Bilfinger 123.20 123.20 Strassburg 118.50 118 50 123 50 123.50 Nayss& Freyta 110.80 110.50 Elonbaum Mannh. Kunstseldfbr. Frkf, bederw. Ot. ingbert 63.— 60.— Frkf.(Henninger) 124.— 121.— Sploharz Lederw 81— 81— do. Pr.-Aktien 123.— 128.—Lüdwigsh. Walzm. 157.— 157— terkules(Cassel) 158.— Adlerfahrr. Kleyer 318.78 319.— Haanheim, Akt.-Br. FParkakt, Zwelbr Tucher Freih v. Weltz, Sonne, Spe Blel-.Sllbh,Braub. Zad. Anlliafabrik Cementw. Heſdel. Cemontt. Karlstadt! Chom. Workealberts Oh, Ind. Goldsohm, Ohem.Fabr, Griosh. .Gold-.Slih,.-A. 3 Armatur Hllpert 33.10 89.20 Zadenla(Weinh.) 12 23.— Ourrkopp Slelefelu Dalmier RHotoren Ahrzeugw. Eisen. Arſtzner(durlach) gald& eu Karlsr. 31 „25[Larlsr. Masohför. 82— HMannesmannrwkx, 201.30 201.80 OMasoh.-Armf. Kloln 13250 18250 FPf.Mähm..Fanrrfo. godr., Kayser ardwerge Höchst 45 Sohnellprf. Fankm. 293.— 293.— .ohem annh. 2 ohraubspf. Kram, 164.— 131.— Holaverk.-Industr JLer, D. Oolfabriken 170.24 170.75 Rütgorswerke Pk. Pülvf. St.Ingbert 139.— 130.— Ultramarinfbr, V. SohlnokkOd. Hang, 133— 134.30 Wogelln fussfäbr. Ler. Fränk. Sohunf. 114.30 114.30 Südd, Drahtind. Mh. Johuhf, flerx, Frki, 122.50 122.50 Akkum,-Fbr. Berl. 3 Sellindustr.(Wolff) 119.— 119.— Elektr.-Ges. Allg. Ettiingon 114.50 111.50 Bergmann-Werke OKammg.(Kalsersl.) 170— 170. Hronn, Boverf& Co. 147.50 Maggonfabr.Fuohs Deutsch-Uebs.(81.) 184.— CHleſdelberg) 137.— 137.— Lahmeyer 130.50 180—zellstoffb.Wafgnofk 171— 171.78 EI.-Jes. Sohuckert 144.60 Zad. Zuckerfabrik 215 30 217 83 ftheln, Sohuok.-G. 140— 148.50Frankentb. Zzuoktbö. 416 59 418.30 Ffandbriefe. Prloritäts-Obligatlonen. 22. 20. 20. 4Frkf. Hyp.-B. 8. 14 95.— 95.— 4 Pr. Centr.sKom. 4 do. S. 18 95.— 35— von 1906 95.40 95.40 4 do. 8. 10 u. 17 95.— 85.—4½ Pe, Np..-f 1 do. S. 20 98.— 36.— abgest. 8 8 4 do. S. 21 38.50 95.59 do,. abgost 25 92. 3% do. 8. 12, 13 2 40, Abgest. 9 81. ung 18 88.40 86.0 4 do.„. 19017.e 93. 3½ d0 8. 19 85.0 66.464 40.„. 1905 93.1 3½ do, Kommun.- do. v. 1997 110 94.10 Obl. 8. 1 85.50 95,50 4% Pr. Pfddr. 10, dio. Hyp.-Kr.-V. 19 und 22 33.60 93.80 8. 15 19, 21•27, 4% do. E. 25 94.— 84.— 3, 32.42 86.50 86.30 40% do. E. 27 3. 98. 4d40. 8. 43 84.50 94.50 4% d0. k. 28 95.— 85.— 4 40. S. 48 D, 4% Fr. Pfübr.-BEK. 4 J00. S. 47 24.50 84.80 E. 23 95.50 35.50 4 do. S. 48 a80 38½80 4% do. k. 30.31 95,50 35.50 1 do. S. 49 95.— 85.— 4% do. E. 32.33 96.— 96.— 0. 8. 5.%¾ do. E. 23 87.10 67.10 ½ 40. 8. 41 38.50 83.60 3½ d0. Kleind. 1991———.— %½ do. 8. 23⸗30 4% fh. Hyp.Bank⸗ und 82 btligg.).50 98.50 Pſdd, Mannn. 1902⸗07 94.40 94.40 31½ ge, S⸗Aillgb.) 35.50 65.50 4% J0. 4b. an 1912 94.40 84.40 9½ Pfüälz. Hyp.-BK. 87.50 97.50 4% do. unk. b. 1917 94.— 31.— do. 400. ˙50 97.50 4% do.„ 1919 93.80 93.80 4 40. 1917 97.50 47.50 4% d0 1821 98.80 93.80 4 do. 1920 92.0 97.504% do. 1923 98.— 96.— 1 go. 1922 97.50 97.50 40% 1924 96.20 96.20 1Pr. Centr.-Boden- 31½% 4do. 6440 84.40 Creult-g. v. 1890 93.50 97.50 3½ do,„ 1914 84.20 84.20 do. 1399, 1901 3½ do, Kommunal 85.— 386.— und 1903 93 70 93.50 40% do. 1923 95.20 95.20 1 46..407 9880 970 10 0.192486— 66.— dlo, V. 93.———— do. v. 1508 33.90 93.90 nee 15.8 8.— gberrh, Asenb-M r. Gentr.-Kom.— von 1801 94.50 94.50 Bayer, Staatsanl.— 39.80 Machbörse. Kresltaktlen 190.—. Olskonto-Commandlit 185— Staatsbahn 150 ½ Lombardan 17 /. Tend. hoh. Privatdiskont 2½% Berlin, 22. Juni. Relchsbankdiskont 4% Aufangskurse. 22. 20. 20. Olsoonto-Comm. 185 12 188.50 Phönlx 235.75 235.97 Deutsgche Bank 237.—delsenklrobner—.— 181.62 Berl. Handslsges.—.— 130.12 Harpener—.— 177.37 Dresdner Bank 147.12 147.— Hampg. Paketf.——.— Lombarden 17.75 17.75 fordd, Lioyd—.— 110.12 Zaltimore Alig. Elektr.-Ges.——.— 30% Heiohsanlelne 77.30 77.30 Sohuokert Elektr. Boohumer 220.75 221.75 Tend.: still. Dentsoh-Lunbg. 128.— 128.62 Berlin, 22. Fuul. Schlusskurse. 2. 0 22 20. Wechsef auf Adlerwerk Kleyer 317.50 316,90 Amsterdam kurz—.— 168.90 Aluminum 28130 261.— Meohsel London 20.46 20.48 Anfiin 501.70 584.20 Meohsel Paris 61.375 81.35 Anſtin rreptow 489.— 471.— Meohe.a. Wlen kurz 84.75 8ʃ1.75 Aranbg. Bergwksg.395— 395.50 4% Rolohsanlelhe 93.90 93.99 gergmann Elektr. 113.— 15.— 30%% Rolohsanl. 35.50 65.59 Srowa, Bover! 400. 147.70 147.— %0 Relohsanleihe 770 77.20 Sruchsal, Maschfd, 340.— 343.— eoeueschatzanu 99.20 99.20 Chem, Albort 387 50 397.50 4% Fr. Consols 98669 99.— Dalmfor 339.90 386.50 3%„. 35.50 85.50 Dynamit-Trust—.— 161.½ % 7„ 2½0 7720 Peutsoh-Uederses 18410 184. %a, V. 1901 97.090 07 50 b. gasglünl. Auer 584.70 564.— 3%„„ 1908/09 97.50 37.30 D. Waffen u. Mun, 311.— 340.— 3˙½%„ Honvert. 92.50 92.50 5. Stelnzeugwerke 213.— 213.— 3.„% v. 1902%07 84.0— Eſderfeld. Farben 391.70 392.— %% Beyern 9540 65.10 Enzinger Fliter 232.70 260.— 2/% Hessen 65,0 35.10 Sssen, Lrodltanst. 158.20 158.— 2% feagen.5 740 Fegon Hannstädt 121.70 121.70 3% Saohson 72.0 77.30 Faber Bleistiftebr, 270.49—.— 4% Argent. v. 1887 29.50 79.50 Feſten& Guflaums 143.— 143.0 5 Ohinssen v. 1898 89 10 99.20 aritzner Hasohla, 281.— 285.— 4½% lapaner 91.0 91.— Or.Serl.strassenb, 147.— 147.— Hannh. Stadtanl. 85.30 98.39 Höohster Farhwk. 108.— 470.— 4 Jent. goſsdronte 85.20 88.20 Hofenfohewerke 117.89 108.20 3 Portug. unft..3 65.60 68.— Kallw. Asohersleb. 139.— 138.— 7 Rumänen v. 1903 99.6 gaeg] Kölner Sergwark 317.80 817.50 4% fuss. An. 1902 89,10 89.50 Helfulose Kostb. 101.80 103.10 4 Fucken unkt. 82.50 62.— Lahmeyer 189.— 132.— Türk. 400 FPro,-Lose 162.60 162.75 Lloht und Kratt 129.— 123.50 3% Ung. oldrente 60.90 8J.— Cothringer Ooment 129.89 120.50 %8 Kronenr.—t.——udz Ldbee& 60., 303.2) 365.20 Mannesmanaröhr, 201.50 201,20 Bert. Rangels-Ges.150.— 150.— Obersohl, SIsb.-34f. 88.— 65 50 Darmstäcdter BZank116.— 116. Jronsteln& Koppel 188.50 15740 Deutsohe Bank 287.— 286.% fd. Sohuocert An. 144.40 149.— lsoonto-Komm. 185./ 185.¼ Bhain. Staßlwerke 157.59 157.10 Dresdner Zank 147½ 147.% Rombacher Auts 134.80 154.— »Staatsbahn 151.%3 DerfKRütgerswerken 189.70 188.30 Tombarden 17% 17½/ö10 Sehuokert 15½0 144.10 Baltimare u, Ohio 91./ 31% Stemens& Halske 212.— 211.30 2anada Paofflo 193.¼ 188./ Sinner-Srauere 234.59 234.50 Boohumer 229.% 221½% Stettiner Vulkan 125.69 125.50 eutsch-Luxembg.128. J28.%½ fonwar. Wiesloon 118.50 118.50 Gelsenkfrohner 191.¼8 131.7½ Ver.Glanzst,Elberf. 607.20 505.— Harpener 173.— 177% Vor.Küin-Roftwoll. 322.20 323.— Laurshütte r 48anderer Fahrrw. 387.50 851. FhEnix 288.½% 233./ esteregeln 191.40 191.30 Aallgem. Flestr.-g.— 2% Wostf. Oe,Langegdg. 94.20 95.70 geutsoh-Aslat. Bk. 119.50 12— ltton. Stahlröhr. 140— 139.50 getersbg int Hand.182.50 181.40 zellstoff Waldhof 171.20 171 20 Rolohsbank 138.— 188.50 Otauf 117.— 112.10 Rhein, Kreditbank 128.— 123.— South West-Atrika 107.— 107.— Zussendank 152. 152.—Vogtl. Masohlnfbk. 287.— 237.— Sohaakfh. Banke, 197.90 108.— Laphta Petrol.-K0b. 348.43 345.— auad oled-d.-8 111 20 111.40 Ler. Frank., S0bunk. 116.90 117.70 tlamburger Paoket—.8 125.90 Sfeſet, Nasohlnenf.301.50 302.— Hansa 250.30 24.— Andz. Sdan. Opfson. 185.89 154.70 Norddeutsoh.Lloyd 110.— 116.— Hasoſl. Breuer—.——.— ) Ultimo-Kupse. Jachbörse. 22 20. Krodt-Aktlen——=Ikansa 24% 250% . 2387% 23 A. E. g, 242. 242.½ hönix 235.% kend.: gesohäftslos. Frivatdiskont 2¾3¼% —— Anfangskurse. 2⁰ 22 Kredtaktlen 800.70 699.50 Lünderdanx 182.— 461.59 Wien, Zenkvaren.—— Staatsbahnen 654.— 634.— Lombarden 9420 34.71 Martznoten 117.93 117.91 Wochsel Parls 85.93 95.97 Jest. Kronenrents 3148 61.35 (1 Uhr 59 RA 22. 20. Kreditaktlen 601.— 609.59 Oestorrelch-Ung. 1959 1939 Bau u. Betr..-3.— Eniondank 571.— 8 Ungar. Kredlt 2772— 17 Wen. Zankvsreln 505.— Lünderbank 481.— 4 Türzisohe Lose 214.— Alpine 800— 7 Tabakaktlen Hordwestbahn Jester, Waffenfhr, 333.— 884 Staatsbahn 633.70 663.50 Lombarden 81.50 64.50 Zusghtherad B. 4 4½% do. do. I. B. 98. 5 Hoxikaner 4% Russon 89 Ottomanbank Welzen, pfälz. 21.25—22.00 „ noradd. 90 00—00.00 „ kuss. Arlm. 22.20—28.00 — Krim Azim. 00.00—00.00 5 Ulka soh.m. 21.80.—22.30 5„ Aro/ 2200—22.50 „ nordruss. 22.75—23.00 „ Donau 275.—22.00 red WInt. I 00.00.—00.00 „ Springs 00.00—00.00 „ Abl. Manft.] 22.75—00.00 —„„ 00.00 00.00 Kansae Hn. 22.80—00 00 Kansas Ii d. 00.00—00.00 „ laplata 22.00—22.50 „ Lallfornler.40—00.00 Wien, 22. Juni. Diskont der österr.-ungar. Bank%, (10 Uhr vorm.) Jost. Papferrente „ Silderronte Ungar. Boldrents Kronenrt. Alplne KHontan Skode Tendonz ruzhig. Iin. nachm.) d. Paplerrente „ Slilgerronts „ Soldrents Ungar, Boldrents „ Krgnenpt. Woh. Franktf. vista „ bondon „ Parls 1 „ Amsterd., Napoleon Marknsten Ultimo-Roten Skoda Tendenz; ſest, London, 22, Juni, Diskont der Bank von England%, Anfangskurse. 2²³ 2⁰ Tend.: ruhig. lagersfontein ½ Consols 24% 24% Kogderstfontein 3 Heſohsanteſne 78.— 78.—Premier 9% Argent. 1890 102.— 102.—Randmines 1 Argen.%½ 389.½% Tendenz: stetig. Japaner„ 84./Atohison oomp. Janadlan Zaltimore Ohloago fllwauke Jenvers oom. Tend. ruhlg. Srie oom Amalgamated 72.%¾ 72.¼ dreathwosten Anaoondas./.¾8 Grand Trunk ord. Rlo Tinto 68.½ 66.½ Roadin Tanganyloa 1⁰ ͤ ͤ.—Loulsvllle Utah Gopper 11./ 11.½ Nissourl Kansas Oentral Mining.½% 68.½ Ontarlo Ohartered 1½16%½10 Pensylvanle De Beers 165⁵ 2 137½¼ö16 Rook Island Sastrand 1%.½8 Southern Paolflo gedulsg 1/.% Southern fallway Goerz ½% Unſon oom. Goldflelas 2%.4½% Steels oom. Produktenbörsen. Mannheim, Ne. Juni Dle Notierungen sind in Reſohsmark, gegen Zarzahlung der 100 Kg hahnfrel hler. Roggen Donau gerste, hadisohe gerste, Pfälzer „ nordd. Futtergerste Hator, bad. „ norüd. „ kusslsoher „ LapPlata Hals, amer. Mlxed „ Donau * „ La Plata Kohlr. hlerländ. „ norddeutsch. Ausländlische Hektenbörsen. Paris, 22. Junl. Diskont der Bank von Frankreich 3½% (Anfangskurse.) 22. 20. 2 209. 3% Rente 8145 8447[Debeers 412.— 418.— Spanier 89.35 39.15 Eastrand 43.— 43.— Türk. Lose———.—deduld——.— Banque Ottomane 314.— 608.—Goldftelds 54.— 54.— Bio Finto 1723 1726 ffandmines 151.— 151.— Ohartered 21.— 20.— Tendenz; festnr. 22. 63.10 84.15 84.25 96.35 78.60 733.— 714.50 79.70 117.89 2414. 93.98 193.25 19.19 101.¼ 199.½ 102.½ 11. 00.00—00.00 19.00—19.50 18.00—1.25 00.00—00.00 00.00—00.00 00.00—00.00 16.28—00.00 00.00—00.00 00.00—00.00 „ Donau-Rübsen 00.00—00.00 Turszettel des„Mannheimer General-Anzeiger, Badische Neneste NTachriehten“ Budapest, 22. Junl. Wetter: Bewölkt. Liverposol, 22, Juni. Anfangskurse. Melz. Rt, Wint, tr. 22. 20. Olff.] Aals ba Plat. tr. 22. 20. Oltt. per ljull 71 II%½% iie per Jui 3/; 32— der ORt 6/10¼ 8/11¼/ ber Sept. 4% 4⸗7— Paris, 22. Iuni. (Anfangskurse. 2. 20 Hater junl 23.20 23 33 funs! jun 78.75 74.— Jull 2385 2305 Kuböl Juli 74.25 74.25 Iuli.-Aug. 21.70 22.— Jull-Aug. 74.25 74.25 Sept.-Dez. 20.15 29.25 Sept-Dez. 74.75 78.— Noggen Jun 19.25 19.25 Splritus Junl 11½.½ Jull 19.20 13.20 Jull 41/./ Jull.-Aug, 19.20 19.20 Iull-Aug. 1 42— Sopt.-Dez, 19.25 19.25 Sept.-⸗Oez. 42.— 12¼ Welzen juni 28.— 27.95 Leinsl lun 81.½% 61.¾ Jull 27.80 27.90 Jull 62½ 82.7½ zull.-Aug. 27.40 27.80 Jull-Aug. 83.¼ 62.2½ Jopt.-Dex. 28.90 28.90 Jopt-Nez. 64.½ 54.½ Jehl lunl 35.55 35.70 Johzuoxer 886000 30.½ 30.½ Jull 35.70 35.80 EZucker Jun 24.— 34.0/ Jull-Aug. 25.78 35.80 Jull 5 8. ½ Sopt.-Dez, 35.45 35.50 Iull-Aug. 34./ 34.% ralg 7 Okt.-Jan. 31.½.— ee eee Hannhelm, 22. junl,(Prlyat) Plata-Leinsaat M, 24.59 AUsponibel mit Saok waggonfrel Mannhelm Kannholm, 22. Junl.(FPrelse für Futterarttel,.)(prlvat.) eeheu Ik..89, Wie senheu Ak..00 Haschinenstrob Mx Nk. 3,20, Welzen-Klele Mk. 10.50, getrocknete Treber Mk. 11.80 Alles per 100 Kg. Anfangskurse. Zucker. Hagdeburg, 22, Junl. Zuokerberloht. Lornrucker 50% 0. 8. .00.——.00.—, Nachproduokte 75% 9. 8..00—.00, sehr rubſg. Zrodraffinade l. ohne Fass 19.37½—19.50—, Krystalkzucker l. mlt 8. 00.00—00, gemahlene Raffinade mit Sack 19.12½—19.25.—, gemallene Rehlls mit Saok 18.82½—18.75 ruhlg. AKagdedburg, 22. junl.(relegr.) Sgohzucker 1. Produkt transito frel an Bord Hamburg per Junl.37½ fl.,.42½ fl., per zull 9,40.—.,.42½%., per Aug.52½(,.5—.- per Okt.- Der..55.—.,.57%., per lan.-März.70— fl.,.72% 8 Maſ.85—.,.87% f. Tondenz: ruhlg. Helss. Hambur g, 2. Junl. Telegr.) Zuoker per lunl.38.—, per zull.40—. Aug..50—, Okt-Dez..57—, Jan.-Mürz.70—, flal .85—, ruhlg. Kaffee. Hambur 9, 22. Iunl. CTelegr.) Kaffee goad average Santos b. Sept. 49½, bex, 50—, März 580½, Mal K— runig. Autwergen, 22. Junl(Telegr.) Katfee Santos good ave- rage p, jull 57—, Sopt. 57¼, Dex. 584½% Härz 59%, Schmalx. Antwerpen, 22, Junl.(Telegrqq Amerkanlsches Sehwelne⸗ sohmalz 122—. Salpeter. Antwergen, 2. lunl. Crelegr.) Saipster cepon, 24.80 Fehr.-März 24.70. Wolle. Antwerpen, 22. Iunl.(Telegr.) beutsohe La Plata-Kamm- zugwolle per Jull.78, Sept..72, Dez..10, März.62. Häute, Antwerpen, 22. Junl,(Telegr Räute 1782 gtuok verk auft. Baumwolle und Petroleum. 8remen, 22. Junl.(Tetegr) Baumwoſſe 67, k. stet Antwerpen, 22. lunl.(Telegr.] Petrotleum faff. dtspon. 22½½, Iuiſ 22./, Aug. 00—. Metalle. dlasgom, 22. Junl. Gleveland Robelsen Mamesborough Warrants(Eröffnung) per Kasse 51 ck. G8— d. geld, 1 Bonat 51 sb. 04½ d. Geid, 3 Honate 51 sb. 08½ d. Held, fest. Londeg, 22. Junl, 1 Ubr. Anfang.— matt 61—, 3 Hon, 61.½.— Tinn p. Kagse 137% 3 Honate 138.½,— Blel epanlsob ruhig 19% engllech 20.—.— Zink 215 aperial 22½ ru eeeeeee Marx& Goldschmidt, Mannbeim. Wall. Wall. 00.00—00,00 Wioken 00.,00—00.00 * 7 2 r 00.00—00.00 Kieesaat: Rottles,.00—000.0 Telegramm-Aar. Marhotd Fernapr.: Mr. 58, 1637, 64886 bernen 00.00—00.00 Lur, itl. 000.00—600 0 22. iual 1844 Froviſonotreil Roggen, pfälz. neu 18.25—18.50„ Frov, 000.00—000,0 SSSSSH——————BZZ— „ dordd. 00.00—0000 Ssporsstte 00.—00.00 Wir eind als Selbstkontrahenten 178 wuuter „ russlsoher 00.00—00.00 5 unter Vorbehalt 0 Welzenmehl 88 8 3 2 32.75.75 75 2 2397 275 Atias-Lobensversloh.-Gesollsoh., Ldwigshafen.— Roggenmehl r, 0) 25.78 1) 24.25. eee K. aumwelfspinnerel Speyer Stamm- 5 Tendenz: getrelde flau. ee e Vorzugs-Aktien 62 75 rgerbräu lgshafen 5 Monnheimer Gatrsidemarktt. deutsche Oelſuiole Abrik, Lelpnig 2* 288 5 2⁰9—83 Mammheim, 22. Juni. Deutsohe Erdöl 11 K 187 12 Welze Hardwinter Ii— 8 9 2 2 er di, Golk 4 17755 deutsohe industrlegas.-G. Hannfefm 7 8 84— narubhintor Ii, ofloago, 10 M. 158.— Deutsone Südseephosphat.-G. 201 2⁰⁰ lull. aug. F. 181.½ Europg, Rüekwers., feriſnjn.„ 440. 420 Hardwinter J„ dolf, J f. 150.% Erste Deutsche Ramiegesellsch., Emmendingen 270 2⁰ R* North lt 5 Ahr Gobr.. masons ee eee———— Fünk, Eisen- U. Hronoe lesserel, nannbelm 20 2 5 85 Ill, juni.-Juli H.—.— Hamburgische südsee-Aktlen-Gesellsohaft 162 160 Australler sehsimmong f. 188.— ambargannnelmer Lers.⸗Art⸗des.. 830 H. 800 Sahla Sfanda, 77 kg. soheimmend. 162— flerrenmünle vorm, Genz, Heldeldergn. 1 5 5 Junt 40—ernsdeln u, a, 1 17¹ Ulea, 9 PUd 39,5 prompt K. 157.— Flnomatografle u. FlImverleſh., Vorz.-Akti.. 6³ 2 8 5 prompt. 159.— einematoßrafſe u. Flmverieln zusgel. St.-Ax 43— Arlma, 107 pud brompt. 139.—(uhnle, Kopp u. Kausoh.-., Frankentaf 157 148 Fumänlsoher 78 kg, Sohwimmend f. 184— bondon u. Proringlal Eleotrio Thsatres Ltäd. 11 ab 1— kuttergerste, 6061 kg. sohwimmend f. 122 Asgonineſtaber Neryr e„„„„ 60%1 Kl. Junl-Jull. 123.— deokarsulmer Fahrzeugwerke Sinmm-Axen121 1¹ Roggen russlsoher 9 Pud 10% prompt f. 128.— Ossterr, Taateglermeind,„Oplag“„„„ 00 Hafer„ 0/5 9 funielul E..— Poe Ste ebetcele mges 1„„ Laplata, 48 kg. Juni-Jull H. 123.— aolfſo Phosphate Shares alte shares„%%. 4% L. Aafs Laplata, sohwimmend N. 111.— 5 +„ langs„ 4 8 255 Junin fl. 193.%½ Pomtona 9. k. g. iull-Aug. N. 105% Freussleohs Rüekzversloherung,„ IE. 320n.— Aug.-Sebt. f. 105.½ eeene Laee eec Len 12⁰ alles fur 1090 kz, nstte Kas3e, 0f IAdelatsche Neteſtegeaclen Aro. enst 102 7 Tendegzf künlg.* Wa elr Rokzergem Abeinisode Metallwarenfabrik, Genudsob. 125 A. 200 N. 240 Sohſofnotel Heldeldorg Stamm-Atien 9 16— Berlin, 22. Juni. Vorzugs-Aktien bn 3 oman Salgeter, Hamburg. 5 4⁰⁵ Anfangskurse. Stanlwerk Beoker 5 125 1¹ 22 20. 20.Stadlwerk Haunbeim„1 10¹ 10⁴ Welzen ſull 208.75 205.— male Jul—— Sugseutache iute-Industrie, leim„ 101— Soptor 195.75 198 50 Zept,——uadeuteobe dabel, Mannhelm, Gdenubsch.., 160. 140 Oktbr. 185.78 196,50 Unſonbrauerel Karisrune 5555 1 36 32 8 Dexbr. 197.— 186 75 RUngI jun———[balon krolektlonsgesellschaft, Frankfürt 48— 150 Roggen Jult 173725 17.— Oktör—.——.—Jer. Schwäarzfahenwerke Miederwalluf 22 Soptoc 184.59 18478 Degbr. 180 5 1— 178 5— 2 Elsenwerke Kray,„ 7 140 1880 orbr..— 185 piritus 20er%% e schocke-Werke, Kalsorsl 5 25 Hator Jult 174.7 17.5 Weizenmen! 28.25 28.25 Sopt. 162.——.—Foggenmenl 23.80 23,80 Amster dam, 22. Hunt Schiffahrts⸗ Nachrichten vom Schlusskurse. 25 5 2 Mannheimer Bafenverkehr, 0 o⁰ 37„37/ Lelnö! 28. Jull/Aug. F 2 020% 9 1e Sept./Oez. 3„35.1½ Jull-Aug. 28.½ 20½„„ lugekommen am 19. Juni. Füßdl Lendenz stetig Sopt.-Der. 28./ 28½„Miitthoßß v. Rubrort 2135„Kohlen. Lafſoe doag stelig. 44..—] keadenz stel Maz 4025 Dz. Kohlen. 5 8 Angekommen am 20. Juni. Autwerpen 22. Juni.„Julius u. Marie“, Münch, v. Ruhrort, 2715 Dz. K. Anfangskurse. Brügagemaun“, Schwager, v. Jagſti. 1845 Dg. S. welzen villig 22. 2 gerete 22. 20 Johanna“, Neuer, v. Heilbronn, 1929 Dz. 2 1055 1885 por Jull 14.690 14.80 1 3985 v. Heilbronn, 1140 Dz. Salz. r S86 1 ber Sept. 14.47 14.45 nig v. 75 Ibrone der der, 19.— 19.2] ber Ben. 1468 15 l[ 209000——„% Ü 5 88 5 855 22. 20. 22. 20. 5 per 50 Kg. per 30 kg. per 80 kg der 50 kg. Welx. Okt. 12.84 WIII. 12.99 fest. Hafer Apr.—— ill.—— ruh. April 12 84 13.08.80.92 —.— nHals jul 782 will. 7488 tost. Rogg. Apr.—.— WIll.—.— ruh.„ Aug..88.80 1 DU.40 Koblraps 15.15 ruß. 15,18 träg. —— . — Juni 1912. (Abendblatt) Montag, den 22. — Genueral⸗Anzeiger. — Badiſche — Reueſte Nachrichten * Ph. Metz, Q 2, 15. K. Sieder, P 8. g. Tel. 4193 Tel. 4118 An- und Verkauf An- u. Verkauf.gebr. Möbel u. Betten. Bertrand, T 2, 3 H. Höbel, Fö, 11, getr. 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J. 4288 Slas, Porzellan, Bestecke Verleihanstalt S 6, 16. J. 3802 Sraueure F. Grosselfinger, OC3, 3. T. 4192 Mandelssechule Handelsschule Schürltz N 4, 17. Tel. 7105 Vincenz Stock, el. 4752 Fuspetz-Artike! E. Marzi, Fr.-PI. 10. T. 1699,4617 erde und Gefen PH. J. Schmitt, U 1, 16. Tel. 2396 NRerrengarderobe A. Steinbach, S 1, 2 Merren-Mass- Seneiddlerei Albert Wolf, E 2, 14, 1 Tr. Garautie für guten Sitz Aetel Germania-Automat, Q1, 4. Reichl. Mittag- u. Abendpl. Herren-Mass- Senneidegei G. Düringer, Hch. Lanzstr.36 Pel. 3 Peter Heppes, C 2, 2 part. K. Müller, C3, 20a. Dam.-Kost. W. PTrautmann, G 2, 1. T. 5309 Herren-, Damen- A. Kindcdderwäsche FrauL, Klemm, Seckh'str.30a Hutreparaturen, Damen- und NMerren-Hüte Hutmacherwerkstatt D 5, 10 HMümneraugeneg. es NMasseur Duttenhöfer, J 2, 4. J. 2598 Kaffee, chokolade Tee E. Marzi, Fr.-PI. 10. T. 1699, 4617 Kassensehränke umel Kasseften Leonh. Schiffers, D1, 3. TJ. 4323 RKinderwagen und Kordwaren Herm. 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Joos, Q 7, 20. Tel. 5036 NMolkerei und Milchhandlung Karl Böhler, N 2, 14. P. 2579 Gottfried Wolf, S 3, 10 fdöbel-Ausstatig. IR. Posener, Rosengar- tenstrasse 32 Jul. Egenhäuser, F 2, 4b vorm. Gebr. Born. Mebel, Wohnungs- einrieht., Betten H. Graff, Schwetz.'str. 34-40 Musik-Instrum. Ernst Leonhardt, L 4, 10 Musik-Unterricht TPh. Hollenbach, LI2, 7. T. 1226 ützenfabrik und Herrenartikel J. Grether, Kaufh.-Bogen 61 Naturheilkundige Stelzenmüller, S2, 15. T. 3817 Oelhandlungen Rhein.Oel-Zentr. T2,22. T. 4430 Orthop. Apparate künstl. Glieder F. Dröll, Spezialist, Q 5, 15 Hapler- u. Schreib- Wären R. Berger, Friedr.-PI.5. T. 2568 Parkett-Reinig.- Geschäft Fl. Hattler, T 3, 8. Tel. 4812 Photo-Artikel Photohaus Pini, Inh. C. Herz Kunststr. N 3, 9. Tel. 6974 Photograph. Bilanisse Gi. Tillmann-Matter Hofphotogr., P 7, 19. T. 570 Pilsseebrennerei A. JoooOs, Q 7, 20. Tel. 5036 Driuat-Wöchner- immenheim Lerner, J 7, 27 Rechenmaschinen Ph. Gräff, Hansa-Haus..69g8 Ringfreies FTapetenhaus L. 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Eschler, Meerfeldstr, 26 Unterricht Pädagogium f. Musik, OC 4, 8 Unterricht span,, Franz., engl. Maria Vidal, P 3. 1IV. Vegetarische Sbeisemhduser Ceres, C I, 3 Gg. Lehner Waffenu. Munition .Frauenstorfer, O 6, 4..4232 Wagenfabrik Friedr. Epple, Q7, 27. J. 4260 Waschanstalt und NMeuwäscherei Dampfwaschanstalt Parkhotel Sander& Barth, Augartenstr.31 Tel. 879. Spez.: Stärkwäsche Weine und Flaschenbier Jac. Albrecht, U 6, 2. Weinhandlung engros, en detaln K. Vorreiter, Rheinaustr. 8 Voghurt⸗ Präparate Kresse's Logbhurt-Anstalt. Vers. n. all. Stadtteil. Dö3, 4. Zither-Schule Elise Mendt, P 2, 7, 4 ++. Zuschneide- und Lehranstalt Frzka. Bastelberger, Q1, 12 M. Rampp, II 6, 7 Kätchen Weidner, U 5, 24 Weidner& Nitzsche, D.3 Gerichtszeitung. * Ein Privatbeleidigungsprozeß aus dem Ver⸗ bande der deutſchen Böttcher, Filiale Mannheim, gelangte am Schöffengerichte zur Verhandlung. Kläger waren die Vorſtandsmitglieder Karl Man⸗ gold, 1. Vorſitzender, Johann Dirſchel, Wirt zum„Schnokenbuckel“, und Küfer Ludw. Schnei⸗ der, angeklagt war der Küfer Joſ. Weiſſer von hier. Anfangs Februar äußerte ſich der An⸗ geklagte in der Kantine der Vereinigten Oel⸗ fabriken inbezug auf die Vorſtandsmitglieder des Vereins dahin: Diejenigen, welche dieſe Spitz⸗ buben gewählt haben, ſind noch weit ſchlechter als die letzteren.“ In einer Vorſtandsſitzung am 6. März erklärte der Angellagte auf die Aufforde⸗ rung, die Aeußerung zurückzunehmen, er nehme ſie nicht gurück. Am 19. Februar wiederholte der Angeklagte auf dem Büro des Fabrikarbeiterver⸗ bandes, Filiale Mannheim, die Aeußerung, indem er ſagte: Mangold und Dirſchel, alle beide ſeien Spitzbuben, das ſei erwieſen. Zur Begründung des Vorwurfs verwies der Angeklagte auf folgende Vorgänge: 1908 habe Mangold in einer Verſamm⸗ lung der Gewerkſchaft der Böttcher erklärt, es ſollten die Anweſenden kündigen, weil in den Streik getreten werden ſolle. Aufgrund dieſer Er⸗ klärung habe u. a. der Küfer Meſſerſchmidt ge⸗ kündigt; nachträglich ſei ſodann im Widerſpruch mit dieſem Beſchluſſe den Mitgliedern nahegelegt worden, die Kündigung wieder zurückzuziehen. Irt⸗ Del zwiſchen habe aber Meſſerſchmidt ſeine Stellung verloren und ſei arbeitslos geweſen. Tatſächlich habe ein unlauteres Mansver des Vorſtandes in⸗ ſofern vorgelegen, als die Zentralleitung ihr Ein⸗ berſtämndnis zu dem Streik erteilt habe. In der Verhandlung, in der R. A. Dr. Holz den Klägern, R. A. Dörzbacher dem Angeklagten zur Seite ſtand, wurde feſtgeſtellt, daß in der Verſammlung ſeitens der Mitglieder beſchloſſen wurde, nur die Kündi⸗ gung einzureichen, um während der Kündigungs⸗ friſt mit den Arbeitgebern eine Einigung wegen der Lohnforderung zu erzielen. Dieſe Einigung gelang und der Streik wurde dadurch vermieden. Im übrigen wäre Meſſerſchmidt von den Arbeit⸗ gebern ſowieſo gekündigt worden, weil er über⸗ zählig war. Meſſerſchmidt wurde im Jahre 1908 wegen Beleidigung des erſten Vorſitzenden Man⸗ gold zu einer Geldſtrafe von 25 Mark verurteilt und hatte Berufung gegen das Urteil nicht ein⸗ gelegt. Der Angeklagte machte ferner zur Begrün⸗ dung ſeines Vorwurfs geltend, der erſte Vorſitzende Mangold habe in einer Mitgliederverſammlung vom 6. September 1911 einen Brief von dem Vor⸗ ſtande des Zentralverbandes C. Winkelmann vom 5. Auguſt 1911 vorleſen laſſen, welcher katſächlich gefälſcht geweſen ſei. In dem Schluſſe des Brie⸗ fes war die Aufforderung enthalten, die Arbeit auf keinen Fall früher einzuſtellen, bevor nicht die ausdrückliche Zuſtimmung des Verbandsvorſtandes vorliege. Winkelmann habe katſächlich eine der⸗ artige Weiſung nicht ergehen laſſen; er habe im Jahre 1918 ausdrücklich erklärt, daß im Jahre 1911 ein Streik nicht verweigert worden ſei. Die Ver⸗ handlung ergab jedoch unwiderleglich, daß der Brief Winkelmanns echt iſt. Der Wahrheits⸗ beweis, den der Angeklagte für ſeine Vorwürfe antreten wollte, iſt ihm alſo völlig mißlungen. Einerſeits mit Rückſicht auf die Schwere der Belei⸗ digung, andererſeits jedoch in Hinblick auf die dürftigen Vermögensverhältniſſe wurde eine Geld⸗ ſtrafe von 30 M. gegen ihn für angemeſſen ge⸗ halten. —— 10. Seite General-Anzeiger.— Badiſche Neueſte Badische Anilin- und Seda-Fabrik. in LudwigsRafen à2. RR. Die ordentliche Generalversammlung der Badischen Anilin- und Soda-Fabrik vom 2. Mai 1914 hat beschlossen, das Grundkapital von 36 000 000 auf% S4 000 O00 durch Ausgabe von fls OOO Stück Imhaber-Aktien mber je M. ls00, welehe an der Divi- dlende für das Geschöftsjahr 1914 zur Häffte teilnehmenm, zu erhöhen. Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen. Wir haben die zinsen mit der Verpfl neuen Aktien zum Kurse von 107% franko Stück- ichtung übernommen, sie den Besitzern der alten Aktien zum Kurse von 107%= 28f.— pro Aktie zuzüglich 4% Zinsen vom Nennbetrag ab aul je nom. M. Juli 1914 derart zum Bezuge anzubieten, dass 8400 alte Aktlen naem M. 1200 neue Aktien hezogen werden können. Die Durchführung der Kapitalserhöhung ist in das Handelsregister eingetragen. Wir fordern die Aktionäre der Gesellschaft auf, das Be- zugsrecht unter nachstehenden Bedingungen auszuüben: 1. Das Bezugsreeht ist bei Vermeidung des Ausschlusses in der Zeit vom l. Juli bis 28 Juli er. ensehliesslich bei der Deutschen Bank in Berlin sowie bei der Deutschen Bank Fifale Frankfurt und bei der Deutschen Bank Filjale Münghen, bei der Bapyerlschen Vereinsbank Deutsch 88 37 in München sowie bei deren Filialen en Vereinsbank in Frankfurt a. bei deren Filislen RM, sowie „ Hheinischen Craattzank, Haunkelt sowie bei Heren FIIiaten. „» Württembergischen Vereinsbank in Stuttgart sowie während der bei bei deren Filialen jeder Stelle üblichen Geschäftsstunden auszuüben. 2. Bei der Anmeldung sind die Aktien, für wWelche das Bezugsrecht geltend gemacht werden soll, ohne Dividendenscheine und Talons mit einem doppelt Formulare für die Die Aktien, für werden abgestem ausgefertigten Anmeldeschein einzureichen. Anmeldescheine sind bei den Stellen erhältlich. Welche das Bezugsrecht ausgeübt worden ist, pelt und demnächst zurückgegeben, 3. Der Bezugspreis von 102% M. 1884.— ro Aktie Zuzüklieh%, AZimsem auf den Nenmwert der Aktlen vom 1. Juli 1814 bis zum Tage der Ausübung des Bezugsrechts zhhhlen. Ueber Iist pei der Anmeldung har einzu- die gezahlten Beträge wird auf dem einen An- meldeschein Quittung erteilt. Die Kosten des Schlussscheinstempels übernimmt die Gesellschaft. 4. Die Aushändigung der neuen Aktien erfolgt vom 3. August d. J. ab gegen entsprechende Quittung bei derjenigen Stelle, welche die Kassenquittung ausgestellt hat, währen der bei jeder Stelle üb- lichen Geschäftsstunden. Die Vermittlung von Ankauf und Verkauf des Bezugsrechtes ein- zelner Aktien übernehmen die Anmeldestellen. Berlin, im Ju Deutsche Anlsche Cled 5 Jeiden unsere lie Schwägerin und im Alter von 66 Stebtd gedtet besondemem Ameige. Gestern abend entschlief sanft nach langem schwerem Latharina Rudolf, 20, Teppler Mannheim(U 5,), 22. Juni 1914. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Bie Beerdigung findet Mittwoch, den 24. Junf, nachmittags 0 Uhr von der Friedhofkapelle aus statt. on Kondolenzbesuchen bittet man höfl. absehen zu wollen. ni 1914. Bank. Bayerische Vefeinsbank. Dautsche Vereinsbank. banl. Hürttembelgtsehe Verelnsbank. Todes-Auzeige. be Gattin, Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Tante, Frau Jahren. G. A. Rudolf. Süro: S 2, Nuac vom Erbschaften (Gg. Landsittei Ortsrichter übernimmt: Haus-, Grundstücks-, Vermögens- und Versteigerungenimeigenen Lokal, Einzug Vermöge vorzüglicher Verbindungen in den Nachlaß⸗ verſteigerung. Mittwoch, 24. Juni 1914 nachmittags 2 Uhr verſteigere ich im Sterbe⸗ hauſe, Alphornſtr. 41 III. Tel. 7309 die zum Nachlaß der Verwaltungen, Vertretung bel Schurer, Johanna geb. Nachlass-Verhandlungen, Nachlass⸗ Hendel, Cheſean des Me⸗ chanikers Guſtav Adolf Schurer gehörigen nach⸗ bengunten Fahrniſſe meiſt⸗ und dergl. in Amerika Vereinigten Staaten von.-A. 94135bietend gegen Barzahlung: Crrengste Diskretion— Prima Reisrenzen. 5 kompl. 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