U 1 — — — — —— — —— — — — — — — —— — — — — — — — enmnennd — eeemmmmmemeneeneeee Abennement: 20 pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag k..42 pro Muartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile 1. 20 Nk. CTäglich 2 Ausgaben(außer Sountag) Geleſenſte und verbreitetſte Seitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, füt das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Celegramm⸗KHdreſſe: 5General⸗Anzeiger Rannheim“ Telephon⸗Nummern: Nrektion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 Redaktion. 35877 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung„ 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsbureau in Verlin Kmtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für CLand⸗ und Hauswirtſchaft; Beilagen: Techniſche Kundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. 25. Juni 1914.(Abendblatt.) Nr. 288. Die heutige Abendausgabe umfaßt 10 Seiten. Oeſterreichs Nachbarn. tz. Wien, 23. Juni. (Von unſerm Wiener Korreſpondenten.) Die Berichte aus Albanien beginnen trotz der epiſodenreichen Schilderungen zu erntüden. Schließlich kann man auch nicht verlangen, daß ſich die Aufmerkſamkeit Wochen hindurch auf das kleine Durazzo konzentriere. Dennoch widmen die öſterreichiſchen und ungariſchen Zeitungen den Vorgängen in dem jüngſten Staate Europas täglich mehrere Seiten Man hat das Gefühl, daß Albanien in der äußeren Politik der Habs⸗ bungermonarchie noch eine Rolle ſpielen werde. Allerdings handelt es ſich nicht ſo ſehr um das kleine Fürſtentum ſelbſt als um die Frage, wie ſich Oeſterreich⸗Ungarn und Italien bei den nächſten folgenſchweren Entſcheidungen zueinander verhalten werden. Die Lage des Fürſten Wilhelm iſt gewiß nicht beneidenswert, und es läßt ſich nicht leugnen, daß er bei ſeiner Bevölkerung wenig Sympathie ausgelöſt hat. Heute werden die Verhältniſſe allerdings viel⸗ ſach ſo dargeſtellt, als würde der erſte Hervſcher des neuen Staates ein Protektionskind des Wiener auswärtigen Amtes ſein. Für ihn iſt jedoch vornehmlich Italien eingetreten, das nun einen Thronwechſel nicht ungerne ſehen würde. Als ſeinerzeit die Kandidatenfrage zu erledigen war, glaubte Oeſterveich⸗Ungarn dem Bundes⸗ genoſſen ein Zeichen des Entgegenkommens zu geben, indem es ſich für den Prinzen zu Wied entſchied. Aber Undank iſt der Welten Lohn. Der italieniſche Geſandte in Durazzo Herr Aliotti hat die dem Fürſten ungünſtige Stimmung ge⸗ ſchickt ausgenützt, um die Habsburgermonarchie bei den Albaneſen ins Unrecht zu ſetzen und ihr die Zuneigung der Bevölkerung zum Teile zu varben. Aliotti iſt übrigens einer jener Diplo⸗ maten, die mit Vorliebe Politik auf eigene Fauſt treiben. Seine Machenſchaften gegen die Habs⸗ burgermonarchie ſtimmen keineswegs mit den Wünſchen ſeines Chefs, des italieniſchen Miniſters des Aeußern San Giuliano, überein. Doch die gegenwärtige Regierung in Rom iſt ſchwach und hat überdies mit Strömungen zu kämpfen, die ihre Poſition fortgeſetzt ſchwächen. Macht ſich doch in der Bevölkerung des König⸗ reichs wieder ein radikalerer Zug bemerkbar; der Chauvinismus ſteigt, und das hat allemal zur Dlee daß Daiger unliebenswürdig e zugeſetzt wird. Dieſe Erſcheinungen ſucht nun Herr Aliotti auszunützen, der in ſeinem Herzen mehr ein Freund der Tripelentente als des Dreibundes iſt. Sein Verhalten während der letzten bewegten Wochen hat in Wien Ent⸗ rüſtung hervorgerufen. Selbſt der ſo gutmütige Graf Berchtold fühlte ſich veranlaßt, in Rom freundſchaftlich aber doch nachdrücklich Vorſtel⸗ lungen zu erheben. Man rechnet bereits mit der Abberufung des allzu ſelbſtändigen italieniſchen Geſandten, einer Maßregel, die freilich dadurch verſüßt werden ſoll, daß auch Oeſterreich⸗Ungarn eine Aenderung in ſeiner diplomatiſchen Ver⸗ tretung in Albanien vornimmt. Immerhin gibt der Fall Aliotti zu denken. Er beweiſt aufs neue, wie ſchwierig es iſt, das Einvernehmen zwiſchen Wien und Rom vor allen Trübungen zu bewahren. Marcheſe di San Giuliano gilt als ehrlicher und verläßlicher Anhänger des Bündniſſes mit der Habsburger⸗ monarchie; aber ein Miniſter des Aeußern muß in einem demokratiſchen Staate wie Italien vielerlei Rückſichten nehmen. Deshalb konnte es geſchehen, daß ſich der Geſandte ſo weit vor⸗ wagte, daß er ganz offenſichtlich die Schritte des öſterreichiſch⸗ungariſchen Geſandten in Durazzo durchkreuzte und alles tat, was geeignet war, den Einfluß des Fürſten Wilhelm zu ver⸗ ringern. Daß ein Mann wie Aliotti bei der nationaliſtiſchen Preſſe Italiens vollen Beifall findet, kann nicht Wunder nehmen. Bedauerlich iſt jedoch, daß ſich auch Blätter, die der Regie⸗ rung nahe ſtehen, in den letzten Wochen auf⸗ fallend ſchroff gegen die Habsburgermonarchie gewendet haben. Selbſt die zwei halbamtlichen Zeitungen in Rom ſcheuten ſich nicht, in eine Tonart zu verfallen, die dann gewiß nicht am Platze iſt, wenn es ſich um einen Verbündeten handelt und die übrigens keinerlei Berechtigung hat, weil man im Wiener auswärtigen Amte wirklich eine einwandfreie, ſelbſtloſe Politik ver⸗ folgt. Albanien den Albaneſen! dieſer Grund⸗ ſatz beſtimmt nach wie vor die Haltung des Grafen Berchtold. Eine Weile glaubte man in Oeſterreich⸗Ungarn, die Taktloſigkeiten ruhig hin⸗ nehmen zu können. Die Langmut hat aber ihre Grenzen, und man iſt jetzt bereits dabei, die ungerechtfertigten Angriffe gebührend zurück⸗ zulpeiſen. Auf Sonnenſchein folgt eben Regen. Das ſchöne Einveruehmen zwiſchen Oeſterreich⸗ Ungarn und Italien, das ſich bei der Begründung Albaniens offenbarte, hat dem Intereſſe der bei⸗ den Staaten jedenfalls beſſer gedient als der Verſuch, die guten Beziehungen zu lockern, der nun von verſchiedenen Seiten unternommen wird. Indes man braucht dieſe Vorfälle nicht tragiſch Manuheim, Donnerstag, als ſtark genug erwieſen, um allen Anfeindungen zu nehmen. Das Bündnis hat ſich immer noch zu trotzen. Solange San Giuliano die äußere Politik der römiſchen Regierung mit ſeinem Namen deckt, iſt nicht zu fürchten, daß die nüch⸗ lerne Klugheit durch die blinde Leidenſchaft ver⸗ drängt werde. Seit der Zuſammenkunft des Zaren Nikolaus mit dem König Carol in Conſtanza ſind bereits zehn Tage verfloſſen; dieſes Ereignis wird aber noch immer eifrig erörtert. Gewiß, Rumänien iſt zu überlegt, um ſich an Rußland zu binden und der König wird ſeine günſtige Stellung zwiſchen den Mächtegruppen aufrecht zu halten ſuchen. Aber darin liegt immerhin ſchon ein Gewinn für Rußland und ein Verluſt für Oeſterveich⸗ Ungarn, denn ſeit den Achtzigerjahren wurde Rumänien faſt wie ein Bundesgenoſſe in Rech⸗ nung gezogen. In Ungarn fühlt man ſich durch die„Politik der freien Hand“ des Nachbarn wenn nicht beunruhigt, ſo doch unangenehm be⸗ rührt. Es iſt bezeichnend, daß derſelbe Staat, der ſich ein Jahrzehnt lang gegen die Wehr⸗ reform der Habsburgermonarchie auflehnte, nun die Forderung nach einem ausreichenden Grenz⸗ ſchutz für Siebenbürgen erhebt. Man kann dieſen Wunſch begreifſen, wenn man in Betracht zieht, welche Erklärungen gewiſſe Kreiſe der ſelbſtändigen Haltung des Königreichs geben. Iſt doch eben jetzt in einem rumäniſchen Blatte zu leſen, daß der Staat ſich vorbehalte, ſich für Siebenbürgen oder Beſſarabieu zu entſcheiden und je nach der Wahl ſeine Verpflichtungen und Laſten einzurichten. Es heißt, daß in Conſtanza⸗ der alte Wunſch Rußlands nach der Oeffnung der Dardanellen für die Kriegsſchiffe aufs Tapet gebracht wurde und daß ſich dieſer Staat mit Rumänien zu gemeinſamen Schritten bereit fand. In St. Petersburg hofft man, daß England ſeine unerbittliche Abneigung gegen die Oeffnung der Dardanellen aufgeben werde, ein Standpunkt, den es zuletzt im Jahre 1908 zähe verteidigte. Damals gab ſich Herr Iswolski der trügeriſchen Erwartung hin, in London Unterſtützung zu finden. Wird Herr Saſſonow mehr Glück haben, zumal da die Freundſchaft zwiſchen England und Rußland ſeither eher ab⸗ genommen als zugenommen hat? —— Der türkiſch⸗griechiſche Ronflikt. Die Griechenverfolgungen in Kleinaſien. .O. K. Der Deutſchen Orient⸗Korreſpondenz wird aus Konſtantinopel geſchrieben: Durch das den Griechenverfolgungen in Kleinaſien ein Ziel geſetzt worden. Es handelt ſich hierbei nicht um planmäßig angelegte Verfolgungen wehrloſer Griechen von Seiten der einheimiſchen türkiſchen Bevölkerung, ſondern die Gründe für die griechi⸗ ſchen Maſſenauswanderungen ſollen auf ganz anderer Seite zu ſuchen ſein. In türkiſchen Regierungskreiſen iſt man der feſten Anſicht, daß an dieſer Flucht von der Scholle mehr die grie⸗ chiſchen, denn die türkiſchen Elemente Schuld tragen ſollen. Da die Annexion der Inſeln Chios und Mytilene mit dieſen Verfolgungen zeitlich in ſehr auffallenderweiſe zuſammentrifft, glaubt man in der türkiſchen Hauptſtadt dieſe „Verfolgungen“ mehr als einen deus ex machina hinſtellen zu müſſen, um Europa auf die ener⸗ giſchſte Weiſe zu demonſtrieren, wie notwendig es iſt— ſelbſt für die Türkei in vorteilhafteſter Weiſe— wenn die Inſeln in griechiſchen Beſitz kommen. Es wäre verfrüht, jetzt ſchon die Partei des einen oder andern zu ergreifen. Bekanntlich haben ſich die ſechs europäiſchen Großmächte ent⸗ ſchloſſen, ihre erſten Dragomane den türkiſchen Miniſter Talaat Bey auf ſeinen Inſpektionsreiſen in Anatolien begleiten zu laſſen, und nach dem Gutachten dieſer Herren erſt wird man ſich ein unbeeinflußtes Urteil bilden können. Nach der einſtimmigen Anſicht aller Türken handelt es ſich um weiter nichts, als das Beſtreben Griechen⸗ lands, ſich die Hegemonie im Aegäiſchen Meer zu ſichern, wobei man auf eine. der Mächte rechnet und die Gorantie derſelben, daß die Türkei dieſe Inſeln niemals angteifen dürfe. Veniſelos aber hätte eingeſehen, daß er mit dieſen Forderungen bei den Mächten niemals durch⸗ dringen würde, und deshalb wäre er jetzt um andere Ausflüchte nicht verlegen. Mit aller Ge⸗ walt drünge er jetzt darauf hin, einen Streit vom Zaun zu brechen. Er ſähe ſelbſt ein, daß er ſich auf ewige Zeiten nicht am Ruder halten könne, und daß ihm kein Zweck unerreichbar, der ſeine Mittel nicht zu heiligen imſtande wäre Sum Code des Herzogs Georg U. von Lachſen⸗ Meiningen. Wir haben bereits heute mittag die tele⸗ graphiſche Meldung vom Tode des Herzogs Georg II. von Sachſen⸗Meiningen veröffent⸗ licht und anſchließend daran ein paar Daten über den Lebensgang des Verſtorbenen gehracht, der das ehrſurchtgebietende Alter von 88 Jahren energiſche Cugreifen der türkiſchen Regierung 1 Ereicht hat. Dieſe Dlache 151 in Verbindung Kunſt und Wiſſenſchaft. Berzog Georg von Meiningen als CTheaterleiter. Von Dr. Viktor Eckert. Während in den 60er und 70er Jahren eine Fülle von bedeutenden Schauſpielertalenten in Deutſchland entſtand, die ihrem jeweiligen Wirkungsorte ihre perſönliche Note verliehen, die dorten vergöttert und verblendet wurden, während vielleicht an einigen wenigen Bühnen ein mehr oder minder ernſtes Arbeiten herrſchte, heſtand ſonſt in dramatiſcher oder hühnenkünſt⸗ leriſcher Durcharbeitung eines Bühnenwerkes Plattheit und Oberflächlichkeit. Einesteils be⸗ ſaß man kein Geld, andererſeits hatte man gerade in den ſechziger Jahren des 19. Jahr⸗ hunderts überhaupt nahezu vergeſſen, daß es noch andere als die Alltäglichkeiten des Lebens berührende Themen gab. Da erſchien zur rechten Zeit ein Mann, der am Gewiſſen des deutſchen Volkes machtvoll rüttelte und mitten in die allabendlich geſpiel⸗ ten franzöſiſchen Schwänke ſeine deutſchen Klaſſiker brachte, der auf die brachliegenden idealen Werte hinwies und ſie wieder ſchenkte mit einer Liebe und Sorgfalt, die bis auf das kleinſte Detail ſich erſtreckte, wie man ſie ſeit langer Zeit nicht mehr geſchaut. Dieſer Refor⸗ mator und Regiſſeur von Gottes Gnaden war Herzog Georg von Meiningen. Am 1. Mai 1874 gaben die Meininger als er⸗ Worin beſtand das Neue, Ungewohnte der Meininger Regiekunſt? Nicht nur in literariſchen Fragen, auch in allgemeiner Lebensführung, in Architektur und Modefragen hatte zu Beginn der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts eine grauſame Unkultur ge⸗ herrſcht. Doch mit dem um 1870 einſetzenden wachſenden Reichtum machte ſich auch ein Be⸗ dürfnis nach verfeinerter Lebenskunſt geltend. Wahrzeichen dafür ſind das Wirken Hans Markarts in Wien und das ſchöne Blühen der Pilotyſchule in München. Dem allge⸗ meinen Bedürfnis nach edlerer Form und grö⸗ ßerer Pracht kam der Meininger Bühnenrefor⸗ mator entgegen, der einen Vorgänger um die Mitte des 19. Jahrh. in England gehabt hatte. Es war dort Charles Kean, der 1850 im Prinzeß⸗Theatre in London mit einer Neu⸗In⸗ ſzenierung von Shakeſpeares„Kaufmann von Venedig“ einen Triumph hatte feiern dürfen, der in der Theatergeſchichte ſeinesgleichen ſucht. Die Engländer haben ja mit wenigen Aus⸗ nahmen keine bedeutenden Schauſpieler oder künſtleriſch fein kultivierte Regiſſeure gehabt. Der primitive Geſchmack des engliſchen Publi⸗ kums liebt heute geradeſo wie vor 50 Jahren das Ausſtattungsſtück, und ſo war es denn kein Wunder, daß Kean mit ſeinem neudekorierten Shakeſpeare einen Rieſenerfolg hatte, dem 16 andere Dramen Shakeſpeares, in gleicher Weiſe pompös aufgebauſcht, folgten. Von einer Neu⸗ einſtudierung kann man nicht ſprechen, denn darunter müßte man ein briginales Er⸗ faſſen der Charaktere verſtehen, wozu Charles Keun nicht genügend tief denkenden und emp⸗ findender Schauſpieler war, geſchweige, daß ein hervorragendes ſchauſpieleriſches Talent ſein eigen hätte nennen dürfen. War doch der letzte große engliſche Edmund Kean ſchon 1832 von der Bühne gegangen, die er kraft ſeiner impulſiven Natur beherrſcht hatte. Sein Sohn 5 5 war mehr Literat als Schau⸗ ſpieler und hat als ſolcher für die engliſche Bühne gewirkt, bar der Mithilfe großer dar⸗ ſtellender Künſtler.„Er hat nichts zur Auf⸗ hellung der Charaktere beigetragen, er hat weder dem Schauſpieler noch dem Publikum neue Aufſchlüſſe gegeben, aber er hat den ſzeui⸗ ſchen Teil der Aufführung ſehr verbeſſert und hat viel Zeit und Geld auf die hiſtoriſch genaue Ausſtattung der Stücke verwendet. Er hat an den Geſchmack des Publikums appel⸗ liert und ſich dadurch deſſen Beifall geſichert. Auch diejenigen, die ſehr viel Wert auf das Spiel und ſehr wenig Wert auf glänzende Ko⸗ ſtüme legen, Charles Kean das, was er für die Ausſtattung der Stücke zu tun unternommen, mit Glanz und Erfolg durchgeführt hat.“ Die glanzvolle Inſzenierung und hiſtoriſch getreue Wiedergabe der Bühnenbilder und Koſtüme war jedoch nicht das Einzige, das das Verdienſt des Herzogs von Meiningen aus⸗ machte. Man lernte bei ihm das Bühnenſpiel der Mitſpieler. Bis jetzt war man im Publikum daran gewöhnt, ſeine Aufmerkſamkeit nur dem gerade agierenden Schauſpieler zuzu⸗ wenden, ſo daß natürlich die anderen Schau⸗ ſpieler in ruhiger Stellung ſich verhielten, um den betreffenden Sprscher nicht zu ſtören, oder, weil ſie eben nicht wußten, was überhaupt zu müſſen gleichwohl zugeben, das he des Spiels, bis auch in der Oper durch Wag⸗ ner eine Wandlung zum Beſſern eintreten ſollte. Auf der Meininger Bühne aber lehte ein Jeder in dem Spiele und mit dem Spiele; während ſrüher eine„blöde Herde von Sta⸗ tiſten“ teilnahmslos die Komparſerie gebildet hatte, mußten nun alle ihr ſtummes Spiel mimen. Jeder hatte ſeinen eigenen Typ, und da, wo Gruppen gebildet wurden, ſtreckten dieſe nicht mit ſtereothpen Bewegungen die Köpfe zuſammen und agierten in althergebrachter Weiſe mit den Armen, ſondern wurden zu lebenswahren Bildern. Wer den Krönungszug in der„Jungfrau von Orleans“ geſehen hat, dem war es vergönnt, einen der tiefſten Ein⸗ drücke, die die Bühne hervorzurufen fähig iſt, in ſich aufgenommen zu haben: Zuerſt ſammelte ſich das Volk langſam, einzelne Neugierige ſchauten aus den Fenſtern, der Zug rückte näher ran, der Lärm wuchs mehr und mehr, die Glocken des Domes erſchallten in feierlichem Geklänge, dann nahte ſie ſelbſt, die Retterin des Landes. Mütter hoben ihre Kinder empor, damit die Kleinen durch den Blick der Heiligen geſegnet würden; überall in den Häuſern, ſelbſt in den Dachluken erſchienen neugierige Köpfe, und der Juhel wuchs zum orkanartigen Getßſe⸗ Eine große Gefahrt lag natürlich in dem Zuviel des Guten der Meininger. Die einzelnen ſchauſpieleriſchen Leiſtungen mußten dem Detail zulieb oft zurücktreten, anſtatt ſich mit ihm zu einem Geſamteindrucke zu verbinden. Die Dich⸗ tung war oft Nebenſache gegenüber dem Bilde, das geſprochene Wort wurde durch die Häufun der Kleinigkeiten erſtickt. Kein Wunder da tun. Das herrſchende Starſyſtem und der ſtes Gaſtſpiel in Berlin Shakeſpeares„Julius Caeſar Ein theatergeſchichtliches Ereignis! unter ſeinem Perſonal ſich ſemand befand, der Opernſtil begünſtigte dieſe Teilnahmsloſigkeit unter der Meiningerſchen Regie die Schau⸗ ſpieler nicht zu wirklichen Größen erwachſen ſönlich an dem durch die preußiſchen Siege ver⸗ man in neueſter Zeit unternommen hat, hggetvinnt eine beſondere Bedeutung im Kriege, Mmisvollſten Folgen haben, und daher verdient Kriege haben als Gemeinſames einen ſpezifi⸗ 2. Seite. General-⸗Ameiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Lonnerstag, den 25. Juni 1914. mit der hohen Stellung des Verſtorbenen er⸗ kennen, daß hier ein Leben dahingegangen iſt, das auch politiſch gewürdigt werden muß. Neben den hohen Verdienſten des Herzogs um das deutſche Theater darf niemals vergeſſen wer⸗ den, daß er mit klarem Blick den Werdegang des Reiches unter preußiſcher Führung erkannt hat und denſelben nach Kräften förderte, obgleich die Traditionen ſeines Hauſes in entgegen⸗ geſetzter Richtung verliefen. Als ſein Vater, Herzog Bernhard II., der 1866 auf öſterwichi⸗ ſcher Seite focht, nach den Ereigniſſen bei Königgrätz, abdankte, da war es eine politiſch bedeutungsvolle Tat, daß der Vierzigjährige ſich den neuen Verhältniſſen anzupaſſen wußte und den Thron als ein Förderer der deutſchen Ein⸗ heit unter Preußens Führung übernahm. Für dieſe Sache hat er dann noch auf den Schlacht⸗ feldern von 1870/71 gewirkt, kurz in der Zeit des Werdegangs, als das Zuſammenhalten der deutſchen Stämme für die Bildung des Reiches entſcheidend war. Als dann durch ſeine dritte Heirat mit der Schauſpielerin Ellen Franz die Beziehungen zum preußiſchen Hof erkalteten, da war das Reich ſchon ſo feſt gefügt und ſchon ſo ſehr Allgemeingut der Nation ge⸗ worden, daß politiſch nichts mehr zu befürch⸗ ten war. Nachſtehend ſeien die biographiſchen Daten genauer zuſammengeſtellt: I Vierzigjähriger beſtieg Georg II. am 20. September 1866 den Thron des Herzogtums Meiningen⸗Hildburghauſen, das ein Menſchen⸗ alter zuvor eine durch das Ausſterben der Linie von Gotha veranlaßte Neuaufteilung der erne⸗ ſtiniſch⸗wettiniſchen Stammlande geſchaffen hatte. Im gewöhnlichen Laufe der Dinge würde er ſogar als Thronanwärter faſt an die Schwelle des Greiſenalters gelangt ſein, da ſein Vater, Herzog Bernhard II., erſt am 3. Dezem⸗ ber 1882 aus dem Leben ſchied. Aber die Er⸗ eigniſſe jenes Jahres 1866 ließen einen Regie⸗ rungswechſels rätlich erſcheinen, da der alte Herzog den böhmiſchen Feldzug auf der öſter⸗ reichiſchen Seite mitgemacht hatte und eine Cha⸗ rakterfünde zu begehen fürchtete, wenn er per⸗ anlaßten Anſchluſſe der mitteldeutſchen Klein⸗ ſtanten an den Nörddeutſchen Bund mitwirkte. Den jüngeren Herzog banden ſolche Rück⸗ ſichten nicht. Nach ſeiner Studienzeit in Bonn und Leipzig hatte der am 2. April 1826 geborene Prinz Georg bei der preußiſchen Garde in Berlin und Pots⸗ dam geſtanden und auch eine preußiſche Prin⸗ zeſſin zum Altare geführt, des älteren Prinzen Albrecht Tochter Charlotte. Freilich hatte der Ehebund bloß fünf Jahre(1850—55) heſtanden; indeſſen waren ihm ein Sohn, Erbprinz Bern⸗ hard, und eine Tochter entſproſſen. Zwei jün⸗ gere Söhne, Ernſt und Friedrich, ſtammen aus einer zweiten Ehe, die der Witwer am 23. Ok⸗ tober 1858 mit der Prinzeſſin Feodora von Hohenlohe⸗Langenburg geſchloſſen hatte. In jenem Frühlinge der neuen deutſchen Ein⸗ hat war der Verkehr zwiſchen Berlin und der kleinen thütringiſchen Reſidenz äußerſt angeregt, Der Herzog verfolgte mit lebhafter Sympathie das Werden des Reiches aus dem begrenzten Norddeutſchen Bunde. Zumal für ſein reges Kunſtintereſſe, das ex ja durch die in ihrer Art bewunderungswürdige Ausgeſtaltung des Mei⸗ ninger Hofſchauſpielhauſes beſonders betätigt hat, fand er gleichempfindende Seelen in der Familie des preußiſchen Kronprinzen: der Erb⸗ Prinz Bernhard hat denn ja auch etwas ſpäter die ſo früh zerriſſenen verwandtſchaftlichen Bande zum preußiſchen Hofe durch ſeine Ver⸗ mählung mit einer Tochter des ſpäteren Kaiſers Friedrich aufs neue geknüpft. Inzwiſchen hatte aber ein dritter Ehebund, den der Herzog ſelber ein Jahr nach dem Tode ſeiner zweilken Gemahlin am 18. März 1873 ſchloß, zu einer Erkaltung ſeiner Beziehungen zum preußiſchen Hofe geführt. Seine morga⸗ natiſche Verbindung mit der Schauſpielerin Ellen Franz, die er damals zur Freifrau von Heldburg erhob, fand nicht den Beifall der Ber⸗ liner Kreiſe. „Die politiſche Meinungsverſchiedenheit, welche ſich zwiſchen Meiningen und Berlin herausbil⸗ dete, hat dann dazu mitgewirkt die Abwendung noch ſchroffer hervortreten zu laſſen. Im Laufe der Jahre zog ſich der Herzog immer mehr von perſönlicher Anteilnahme an der Politik zurück, ſich ausſchließlich ſeiner Familie und der Kunſt widmend. Den größeren Teil des Jahres ver⸗ lebte er auch außerhalb des Landes, beſonders in Italien. Aber dem erſten Jahrzehnt ſeiner Herrſcher⸗ zeit hatte ſein Land vieles zu verdanken. Durch ſein Intereſſe für die ſeine Staaten durchkreu⸗ zenden Eiſenbahnlinien hat er ihm viele Vor⸗ teile zugewandt. Und nicht bloß der Weltruf ſeiner Hofbühne, die er durch gänzliche Aus⸗ ſchaltung der Oper zu einer ſpezialiſierten Heim⸗ ſtätte ſtilvoller Schauſpielkunſt entwickelt hat, iſt ſein perſönliches Werk: auch an dem glänzenden Wiederaufbau ſeiner einmal durch Feuersbrunſt beinahe völlig zerſtörten Reſidenzſtadt hat er einen vorzüglichen Anteil. Der Erbprinz hat nur eine Tochter, die heute Gemahlin des Prinzen Heinrich XXX. von Reuß iſt. Der zweite Sohn des Herzogs, Ernſt, der ältere Sohn der geborenen Hohenlohe, hat das Beiſpiel des Vaters nachgeahmt und ſich mit Katharing Jenſen, einer Tochter des fruchtbaren Romandichters Wilhelm Jenſen, vermählt, die ſeitdem mit ihren Kindern den freiherrlichen Namen v. Saalfeld führt. Friedrich aber, der jüngſte Sohn, hat durch die Wahl einer eben⸗ bürtigen Gattin erfolgreich für eine fukzeſſions⸗ fähige Nachfolge gewirkt, indem er ſich im Jahre 1889 mit der Prinzeſſin Adelheid von Lippe ver⸗ mählte und ſechs Kinder zeugte, von denen Prinz Georg, geb. 1892, das älteſte männlichen Geſchlechtes iſt. 8* WMeiningen, 25. Juni. Das Meininger Tageblatt meldet amtlich: Der Tod des Her⸗ zogs erfolgte heute morgen um.25 Uhr im Fürſtlichen Badehotel in Bad Wildungen. Am Sterbelager weilten ſeine Gemahlin Freifrau von Heldburg, Prinz Ernſt(der zweite Sohn), die Enkelin Prinzeſſin Wilhelm und Oberhof⸗ marſchall von Schleiwitz. Der Tod erfolgte infolge von Arterienverkalkung. In den letzten Tagen hatte der Herzog an aſthmatiſchen An⸗ fällen gelitten. Der Kurgebrauch war ſchon mehrere Tage ausgeſetzt worden. Geſtern war den ganzen Tag über ſein Zuſtand ſo bedenk⸗ likch, daß man bereits ſtündlich auf den Tod wartete. Die Ueberführung der ſterblichen Hülle nach Meiningen erfolgt in aller Stille. Die Leiche wird heute Abend in Meiningen ein⸗ treffſen. Die Beiſetzung findet am Sonntag vor⸗ mittag 11 Uhr vom Herzoglichen Schloß aus ſtatt. Als letztwillige Verfügung hat der Her⸗ zog dem Magiſtrat befohlen, daß jeder Koſten verurſachende Aufwand der Stadt bei der Trauerfeierlichkeit unterbleiben ſoll. Es wird aller Vorausſicht nach die Beiſetzung im Sinne des Herzogs erfolgen, Der jetzige Herzog Bern⸗ hard iſt heute morgen mit dem Staatsminiſter nach Bad Wildungen abgereiſt. Politiſche Ueberſicht. Mannheim, den 25. Juni. Unangebrachte Selbſtgerechtigkeit. In der„Deutſchen Tageszeitung“ beklagt ſich ein konſervativer Parteigänger über die Schärfe der gegenwärtigen Parteikämpfe in unſerem Vaterland. Er iſt der Meinung, daß man in politiſchen Fragen recht verſchiedener Anſicht ſein und doch die Differenzen in einer Weiſe zum Austrag bringen könne, ohne daß Anſtands⸗ pflichten und allgemein gültige Kampfesregeln mißachtet werden. Er verweiſt auf die parla⸗ mentariſchen Kämpfe in England zu den Zeiten Disraelis und Gladſtones, wo ſich die Wort⸗ führer aus beiden Parteilagern mit Schärfe, ja mit Leidenſchaftlichkeit gegenübertraten, und wo doch niemals der erbitterte Männerſtreit von der politiſchen Wahlſchlacht auf das perſönliche Ge⸗ biet hinüberſprang. Bei uns dagegen offen⸗ barten die Wahlkämpfe, beſonders die der letzten Zeit, mehr denn draſtiſch eine kaum glaubliche Erbitterung und Skrupelloſig⸗ keit. Die Gegnerſchaft ſei zur tödlich gemein⸗ ten Feindſchaft entartet, man kämpfe mit ver⸗ gifteten Waffen uſw. Sehr treffend bemerkt hierzu die National⸗ liberale Korreſpondenz: „Man wird dem Verfaſſer in dieſer Schilde⸗ rung beiſtimmen und mit ihm wünſchen, daß es auch bei uns wieder anders wird. Voraus⸗ ſetzung für jede Beſſerung iſt aber zweifellos, daß man auch wirklich erkennt, wo die Urſache des Uebels ſitzt. Und da ſcheidet ſich der objektive Betrachter alsbald von dem Gewährsmann des Blattes des Bundes der Landwirte. Letzterer ſieht die Schuldigen in der„Verdemokratiſierung und Radikaliſierung des Zeitgeiſtes“ im allge⸗ meinen und in den Berufsagitatoren des„Groß⸗ blocks von Baſſermann bis Scheidemann“ im beſonderen, deren Kampfesart ihn zuweilen an modern ſtiliſierte Gladiatorenkämpfe erinnert, während die konſervativen Parteibeamten für ihn natürlich nicht bloß ſach⸗ und geſchäftskundig, ſondern auch Männer von Charakter und perſön⸗ licher Ueberzeugungstreue ſind. Der Artikelſchreiber der„Deutſchen Tages⸗ zeitung“ hat ſich, wie man ſieht, ſeine Sache ſehr leicht gemacht. Bei ihm und ſeinen Freunden iſt alles aufs beſte beſtellt, die Miſſetäter und Sün⸗ der ſind die andern. Wir wollen nicht in den gleichen Fehler verfallen und uns ſelbſt als die Unfehlbaren hinſtellen, aber wir glauben doch die Objektivität nicht zu verletzen, wenn wir ſagen, daß die Agitationsweiſe gerade des Bundes der Landwirte nicht zum wenigſten zu der beklagten Radibaliſie⸗ rung beigetragen hat.“ Dafür nur ein Beiſpiel aus der Rede des Eutsbeſitzers Hauptmann a. D. Pauli, die er kürzlich in Bielefeld in der Verſammlung des Bundes der Landwirte gehalten hat. Nach dem„Bielefelder Generalanzeiger“ leiſtete dieſer Herr in der Polemik gegen andere Parteien u. a. folgendes: „Beim Aufmarſch der Demokratie gegen die ſtaatserhaltenden Parteien kommt zuerſt die Sozialdemokratie. Ihre Führer ſind keine Arbeiter, ſie wird heute durchweg von Juden geführt. An die Seite der Sozial⸗ demokratie ſtellt ſich der Freiſinn. Dieſer iſt der Vertreter des internationalen Groß⸗ kapitals und der Börſe... Ihre Führer ent ⸗ ſtammen derſelben Raſſe. Etwas ſchämig und ſchüchtern ſtellen ſich als dritte an die Seite des Freiſinns und der Sozialdemokratie die Nationalliberalen unter Führung von Baſſermann. Es wird zwar geleugnet, daß die Nationalliberalen irgendwelche Abkommen mit der Partei getroffen haben, aber mancher⸗ lei Vorkommniſſe deuten darauf hin. Führer der Nationalliberalen traten bei der Reichstagserſatzwahl 1912 offen für ein Zuſammengehen mit der Sozial⸗ demokratie ein. Baſſermann wurde inSaarbrücken mit Hilfe der Sozialdemokratie gewählt, als Gegendienſt wurden die Wahlkreiſe Köln und Düſſeldoyf den Sozialdemobvaten überantwortet Die Nationalliberalen täten beſſer, das Wort national aus ihrem Namen zu ſtreichen. Alſo Führer iſt die Sozialdemokratie, der Freiſinn iſt zum Hörigen der Sozialdemokratie geworden, während die Nationalliberale Partei ſich zum Schleppenträger der Sozialdemokratie heraus⸗ gebildet hat. Di er 2 eütſches Reich. Der Vorſtand des Provinzialverbandes der Nationalliberalen Partei für die Provinz Poſen tagte am 20. Juni ds. Is. in Poſen unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters und Landtagsabge⸗ ordneten Künzer. Nachdem der Parteiſekretär Michaelis einen längeren Geſchäftsbericht er⸗ ſtattet und über den Stand der nationalliberalen Organiſation in der Provinz geſprochen hatte und nach Erledigung einiger geſchäftlicher An⸗ gelegenheiten gab der Vorſitzende einen allge⸗ meinen Ueberblick über die politiſche Lage. Zum Schluß wurde zu dem Zentralvorſtandsbeſchluß vom 29. März ds. Is. betreffend die gleichzeitige Vorſitzende Auflöſung der beiden Sonderverbände in der Partei folgende einmütige Reſolution gefaßt: „Der Vorſtand des Provinzialverbandes der Nationalliberalen Partei Poſen erklärt ſich mit dem Beſchluß des Zentralvorſtandes der Nationalliberalen Partei vom 29. März 1914 betreffend Auflöſung des jung⸗ und altlibera⸗ len Reichsverbandes einverſtanden und hofft, daß die von dem Geſchäftsführenden Aus⸗ ſchuß eingeleiteten Verhandlungen zu einem befriedigenden Ergebnis führen mögen.“ — Der„Stern von Brabant“. Durch Aller⸗ höchſten Erlaß hat der Großherzog einen be⸗ ſonderen Orden, den„Stern von Brabant“, geſtiftet, der an Männer und Frauen verliehen werden ſoll, die ſich im Dienſte des Großherzogs oder durch Werke der Nächſtenliebe oder andere, dem Allgemeinen Beſten dienenden Beſtrebun⸗ gen zur Wohlfahrt des Landes auszeichnen. Der Orden hat im Andenken an den Ahnherrn des Heſſiſchen Fürſtenhauſes einen Engel der Heiligen Eliſabeth den erſten Landgrafen von Heſſen und Begründer des heſſiſchen Fürſten⸗ hauſes Heinrich, aus dem Herzogsſtamme von Brabant den Namen Stern von Brabant er⸗ halten und wurde zum Stiftungstag der Ge⸗ burtstag des Ahnherrn, der 24. Juni, beſtimmt. Der Großherzog reſp. ſeine Nachfolger ſind Großmeiſter des Ordens. Der Orden ſteht dem Verdienſtorden Philipps des Großmütigen gleich. Er hat folgende Klaſſen: Großkreuz, Großkomtur mit Türkiſen, Großkomtur 1. und 2. Klaſſe, Komtur 1. und 2. Klaſſe, Ehrenkreuz 1. und 2. Klaſſe, Ritterkreuz 1. und 2. Klaſſe und ſilbernes Kreuz 1. und 2. Klaſſe. Außer⸗ dem werden noch Medaillen verliehen. Der Damenorden zerfällt in fünf Klaſſen. Das Ordenszeichen beſteht in einem Kreuz aus ſchwarz⸗grauem Schmelzwerk mit goldener Um⸗ rahmung und aufgelegtem, achtſpitzigem gol⸗ denen Stern, deſſen Mittelſchild auf der Rück⸗ ſeite ein goldenes lateiniſches U mit darüber be⸗ findlicher Krone ohne Bügel trägt. Die ein⸗ zelnen Klaſſen haben beſondere Ausſtattung. Der Orden wird an einem ſchwarzſeidenen moi⸗ rierten Ordensband getragen, das am Rande je einen breiteren und einen ſchmäleren gold⸗ gelben Streifen befitzt. Auf dem Großkreuz be⸗ finden ſich vier ſchwarze Buchſtaben F V N W. (Fürſt, Volk, Nächſtenliebe, Wohlfahrt). Badiſche Politik. * Villingen, 23. Junj. Zum erſtenmal hat Sonntag Abend der Jungliberale Verein einen Familienabend, unter⸗ ſtützt von künſtleriſchen Kräften veranſtaltet, der ſich ſeitens der Mitglieder des Jungliberalen und des Nationalliberalen Vereins und deren Familienangehörigen eines außerordentlich guten Beſuches erfreute. Nicht nur in politi⸗ ſcher, ſond, auch in richtiger familiärer Bezieh⸗ ung war die Veranſtaltung durchaus beſtens gelungen; es war ein bedeutſamer Abend nach jeder Seite. Neben bewährten Kräften des Jungliberalen Vereins haben ſich dieſem in Frau Fabrikant Stern und dem Herrn Calm und Stadtmuſikdirigent Herrn Tem⸗ pel Künſtler auf mufikaliſchem und geſang⸗ lichem Gebiete in liebenswürdigſter Weiſe zur⸗ Verfügung geſtellt und nicht weniger wirkten im Doppel⸗ und einfachen Quartett freundliche Sänger mit. In warmen Worten hieß der erſte des Jungliberalen Verein, Herr, Fabrikant Stern, die anweſenden Damen und Herren herzlichſt willkommen. In trefflicher Rede ſchilderte Herr Hauptlehrer Rottler die Pflichten des deutſchen Mannes, beſonders des liberalen Mannes auf dem Gebiete der Politik, der Hingabe und Mitarbeit am Staats⸗ und Gemeindeweſen und wandte ſich dann, be⸗ gleitet von allgemeinem Beifall, den großen kul⸗ turellen Werten: Heer, Schule, Kirche, zu. Die großzügige Rede rief ſtürmiſchen Beifall hervor, der ſich noch beſonders kund tat im gemeln⸗ ſamen Lied:„Deutſchland, Deutſchland über alles.“ Herr Hauptlehrer Kurz nahm ſpäter das Wort zu einer nach Form und Inhalt gleich vorzüglichen Anſprache. Er ging vom Grundgedanken der Gemeinſamkeit des Jung⸗ liberalen Vereins und des Nationalliberalen Vereins und der Familie aus und hob ganz be⸗ ſonders darauf ab, daß es Pflicht und Aufgabe der Nationalliberalen Partei und ihrer Ver⸗ eine ſei, Familiengeiſt zu pflegen. Dann dankte der Redner dem erſten Vorſitzenden des konnten. Am bekannteſten wurde Ludwig Bar⸗ may, Emil Drach und Amanda Lindner. „Der Herr der Schönheit“, Joſef Kainz, durchzuckte ſchon damals blitzartig das En⸗ ſemble und erregte durch ſeinen Koſinsky („Räuber“) Aufmerkſamkeit. 2591 Vorſtellungen in den Jahren 1874 bis 1890 verkündeten durch ganz Europa die Kunſt der Meininger. Jur Pfychologie der panik im Kriege. ie Pſychologie der Maſſen, deren Erfor⸗ denn auch eine Heerestruppe iſt ja eine pſycho⸗ 85 Maſſe und als ſolche den Geſetzen der kaſſenbeeinfluſſung unterworfen. Eine Pa⸗ mik, die plötzliche Aeußerung eines Maſſen⸗ ſchrecks wird auf dem Schlachtfeld die verhäng⸗ dieſe Erſcheinung die aufmerkſame Beachtung des Pſychologen wie des Strategen. An der Hand eines reichen kriegsgeſchichtlichen Mate⸗ ſrials erörtert H. Sartorius in einem Aufſatz der bei der Deutſchen Verlagsanſtalt in Stutt⸗ art erſcheinenden Deutſchen Revue dieſe Pfy⸗ ologie der Kriegspanik. Alle Paniken im ſchen Stimmungsbintergrund, durch den die Truppen bereits vorher beunruhigt wurden. So laſtete 1806 auf dem preußiſchen Heer ſchon re Ahnung von Napoleons Sieg, und gegen 3 Uhr durch Jena zogen, erhob ſich in den Straßen ein Tumult, und von allen Seiten ſchrie man, die Franzoſen ſeien dicht vor der Stadt. Die Soldaten warfen Gewehre und Patronentaſchen weg, obgleich von dem Feinde weit und breit nichts zu ſehen war. Solche Rufe wie„Der Feind iſt da!“ oder„Zurück, wir ſind umgangen, verloren!“ beſitzen eine große Suggeſtivkraft, wenn die Stimmung be⸗ reits ſchlecht iſt. Das zeigte ſich auch im ruf⸗ ſiſch⸗japaniſchen Krieg bei den ruſſiſchen Trup⸗ pen nach den erſten großen Niederlagen. Be⸗ Londers gefährlich ſind ſolche Ausrufe, wenn eine Truppe des Feindes ſehr gefürchtet wird. So genügte in der Schlacht bei Preußiſch⸗Ey⸗ lau der Ruf„Koſaken!“, um unter den Fran⸗ zoſen eine Panik hervorzurufen. Im Buren⸗ kriege bewirkte bei Nicholsſons Neck am 30. Oktober 1899 der Ruf„Buronkavallerie!“, daß die Kolonne Carleton auseinanderlief. Berit⸗ tene Truppen werden leichter von dem Maſſen⸗ kchreck fortgeriſſen, da die Pferde auf Grund des Herdentriebes und ihrer Schreckhaftigkeit von der Angſt angeſteckt werden. So wurde in der Schlacht bei Trautenau die Kavalleriebri⸗ gade Bredow, die in einem ſteilen Hohlweg Kehrt machen mußte, durch den falſchen Glau⸗ ben an das Nachfolgen des Feindes zu wilder Flucht getrieben. Aehnlich erging es den 9. Huſaren am 8. Auguſt 1870, die durch den nahen Gefechtslärm in eine Panik hineingeſagt wurden. Für die Entfeſſelung eines ſolchen Menſchenſchrecks mitten auf dem Schlachtfeld ſind die Schlachten Friedrichs des Großen ty⸗ piſch, vor allem Roßbach, Leuthen und Zorn⸗ urfte es nur noch eines auslöſenden Mo⸗ waltige Panſt zu entfeßeln. von na eine ge s 8 5 dorf. 8 eydlitz bei Roßhach die erſten Ka⸗ vallerie⸗ zurückgew 55 15 Reiter in voller Unordnung zürück und riefen den andern Truppen zu:„Ihr Brüder, lauft, was Ihr könnt; es iſt alles verloren!“ Da ſetzte eine ſolche Panik ein, daß die Soldaten in völliger Auflöfung ihre Gewehre wegwarfen und davonliefen. Nicht viel anders erging es den Oeſterreichern bei Leuthen und ebenſo rief bei Zorndorf Seydlitz durch ſeinen Kavallerie⸗ angriff die Verwirrung der ruſſiſchen Infan⸗ terie hervor. Nur ſelten gelingt es, die alſo in Aufruhr verſetzte Maſſenpſyche wieder zur Ruhe zu bringen und die Truppen von neuem gu ſammeln. Als das beſte Mittel dafür hat man der im Gefecht von der Angſt ergriffenen Menge eine Gegengefahr entgegengeſetzt. So ließ Maſſena bei Wagram die einzige zur Flucht zur Verfügung ſtehende Brücke ſperren mund auf die Flüchtenden mit Artillerie ſchießen. Die Offiziere ſtellen ſich in ſolchen Fällen ihren eigenen Truppen mit dem Revolver und dem Säbel entgegen. Ein anderes wirkſames Mit⸗ tel ergriff der ruſſiſche General Fock, um die äm ruſſiſch⸗japaniſchen Feldzuge ausgebrochene Panik von Nan⸗kwanling einzudämmen. Er ließ„Das Ganze Halt!“ blaſen und die Natio⸗ malhymne ſpielen, wodurch die kopfloſe Maſſe beruhigt wurde. Vor allem müſſen die Führer durch Geiſtesgegenwart und Ruhe als Vorbild wirken, und ein leuchtendes Beiſpiel dafür iſt Friedrich der Große bei dem Ueberfall von Hochkirch, von dem das Wort Clauſewitz' über iden idealen Feldherrn gilt:„An der Glut in ſeiner Bruſt, an dem Licht ſeines Geiſtes ſoll ſich die Glut des Vorſatzes, das Licht der Hoff⸗ mung aller andern von neuem entzünden; ſowie das aufhört, ſowie ſein eigener Mut nicht mehr orfen, jagten die ſtark genug iſt, den Mut aller andern zu be⸗ leben, ſo zieht ihn die Maſſe zu ſich hinab in die niedere Region der tieriſchen Natur, die vor der Gefahr zurückweicht und die Schande nicht kennt.“ Die Dramen des kommenden Winters. Die kommende Theaterſaiſon wird faſt alle namhaften deutſchen Dramatiker mit neuen Werken um den Lorbeer ringen ſehen. Be⸗ kannt iſt ſchon, daß Gerhart Hauptmann bei Max Reinhardt ein neues Stück zur Auf⸗ führung bringen wird, von dem wir hören, daß es im Gegenſatz zu ſeinem letzten dramatiſchen Werk wieder ein Proſa⸗Stück ſein wird. Auch Hermann Sudermann beendet zur Zeit ein modernes Drama, das nach ſeinen in Hamburg mit wenig Erfolg gegebenen„Lobgeſängen des Claudian“ wieder in der Gegenwart ſpielt. Herbert Eulenberg bringt ein Stück mit dem vielſagenden Titel„Frauentauſch“ und ſein Landsmann Wilhelm Schmidtbonn hat ein fünfaktiges Koſtümdrama fertig, deſſen Titel noch nicht feſtſteht, deſſen Aufführung ſich aber Max Reinhardt geſichert hat. Bei Reinhardt kommt auch Emil Strauß mit einem neuen Drama„Don Pedro“ zu Wort. Von weiteren Werken ſteht ein neuer Bahr„Der Querulant“ vor der Türe und ein neuer Karl Stern⸗ heim„Der Kandidat“, der zuerſt am Dresdner Hoftheater herauskommen wird, das übrigens Sternheim ſchon vor zehn Jahren einmal ent⸗ deckt hat, bevor ihn vor einigen Jahren Rein⸗ hardt richtig durchſetzte. Eine Suffragetten⸗Komödie. Die engliſchen Suffragetten, deren Verſamm⸗ lungen und Amteiebe bereitz zu Swem ſeben — ragaeg ã ,, ,, — * In 14. n der aßt: es der 't ſich 8 der 31914 ibera⸗ hofft, Aus⸗ einem Aller⸗ n be⸗ bant“, liehen erzogs ndere, rebun⸗ t. Der n des der u von irſten⸗ e von nt er⸗ rGe⸗ immt. ſind t dem ütigen zkreuz, „ und nkreuz Klaſſe lußer⸗ Der Das aus r Um⸗ t gol⸗ Rück⸗ ſer be⸗ e ein⸗ ttung. t moi⸗ Rande gold⸗ uz be⸗ N W. ** Vonnerstag, den 25. Juni 1914. General-Anzeiger.— Zadiſche Reueſte Nachrichten.(Abendblatt) liberalen Vereins, Herrn Orcheſtrionfabrikan⸗ ten Guſtav Stern, der ſich, allen Widerſtän⸗ den und allen ſchwarzen Mächten der Finſternis zum Trotz, in die erſte Reihe der Kämpfer für Wahrheit, Recht und Freiheit ſtelle und im Kampfe ausharre, bis zum Sieg. Nun habe ſich Herr Stern aus Sachſens ſchönen Gefilden eine Lebensgefährtin geholt und als kleines Ge⸗ ſchenk und zur doppelten Erinnerung an den Tag, da beide ſich zuſammenfanden, überreichte Herr Hauptlehrer Kurz dem Ehepaar Stern ein ſchönes Abbild des Völkerſchlachtdenkmals. In bewegten Worten dankte Herr Stern und verſprach allezeit treu und feſt zu der Fahne des Liberalismus zu ſtehen. Redakteur Lechner toaſtete auf die Damen, Herr Fabrikant Wilde ſen. dankte Frau Stern und allen denjenigen Herrſchaften, die durch muſikaliſche und geſang⸗ liche Mitwirkung den Abend verſchönern halfen. Ganz beſonders ſchöne Worte fand Redner für die Mitglieder beider Vereine aus dem Arbei⸗ terſtande und bat ſie, all das Schöne, was ſie geſehen und gehört, hinein zu tragen in die Reihen ihrer Berufskollegen und immer neue Kräfte aus dieſen zu werben. Ferner dankte namens des Nationalliberalen Vereins deſſez; erſter Vorſitzender, Herr Poſtdirektor Fiſcher, betonend, daß der Familienabend des Junglibe⸗ ralen Vereins bewieſen habe, daß dieſer auch auf harmoniſch geſelligem, ſchöngeiſtigem Ge⸗ hiet erſprielich zu wirken verſtehe. Nachdem Herr Hauptlehrer Rottler noch auf das feſte, einige Band zwiſchen Nationalliberalen und Jungliberalen hingewieſen hatte und nachdem noch heitere Lehensluſt und Freude ihr Szepter geſchwungen, ging die prächtige Veranſtaltung harmoniſch zu Ende. Zur Karlsruher Stadtratswahl. )(Karlsruhe, 24. Juni. Der„Bad. Lan⸗ deszeitung“ wird zu der Nichtwiederwahl des bisherigen konſervativen Karlsruher Stadtrats Schlebach durch das Zentrum mitgeteilt, daß Herr Stadtrat Trunk in der letzten Stadt⸗ ratsfitzung nach Erledigung der Tagesordnung Veranlaſſung genommen habe, zu erklären, daß das Zentrum ſich bereit erklärt habe, Herrn Schlebach auch diesmal wieder zu wählen, daß Herr Schlebach aber eine Wiederwahl abge⸗ lehnt habe. Herr Schlebach habe inzwiſchen ſelbſt den Mitgliedern des Stadtrats gegenüber die Erklärung des Herrn Trunk beſtätigt. Badiſcher Landtag. Zweite Kammer.— 98. Sitzung. Karlsruhe, 25. Juni. Präſident Rohrhurſt eröffnet.20 Uhr die Sitzung. Regierungstiſch: Finanz⸗ miniſter Dr. Rheinboldt und Regierungs⸗ kommiſſäre. Die Tabakſteuer. Abg. Fiſcher(R..) berichtete namens der Petitionskommiſſion über: Die Auträge der Abg. Dietrich(Natl.) und Genoſſen, ſowie Neck(Natl.) und Genoſſen, die Tabakſteuer betreffend. Noch im Jahre 1909 betrug die Steuer für fermentierten Inlandstabak 45 Mark pro Doppelzentner. Durch Geſetz vom 15. Juli 1909 iſt die Steuer auf 57 Mark erhöht worden. Es hat wohl ſeither der Tabak bei ganz guten Jahren noch einen Pveis gleich den früheren Jahren erzielt. Wenn jedoch der Tabak nicht ganz gut wächſt, werden ſeit der letzten Steuer⸗ erhebung ſehr niedrige Preiſe erzielt, da dann viel mehr ausländiſche Tabake eingeführt wer⸗ den. In ſolchen Jahren macht dem badiſchen Tabak der Java, Domingo uſw. ſehr Konkur⸗ renz. Der Einkaufspreis beträgt durchſchnittlich für dieſe Tabale 20 Mark pro Zentner. Dazu konnnt ein 40prozentiger Wertzuſchlag mit 8 Mark pro Zentner, und 42,50 Mark Zoll, gibt zuſammen 70.50 Mark. Wenn der Inlands⸗ —— eeeeie cee Beſtandteil des Londoner täglichen Lebens ge⸗ worden ſind, werden in der kommenden Win⸗ terſpielzeit nun auch auf der deutſchen Bühne erſcheinen. Der bekannte Wiener Schriftſteller Herbert Müller⸗Guttenbrunnen hat ſoeben eine Komödie vollendet, in der er ein amüfantes Gemälde eines ſuffragettiſchen Zu⸗ kunſtsſtaates entwirft. Die Komödie führt den Titel„Die Frauen von Utop ia“ und be⸗ handelt das Gemeinſchaftsproblem der Suffra⸗ getten in ſatiriſcher, die Fehler und Schwächen der Gemeinſchaft aufs trefflichſte kennzeichnen⸗ der Weiſe. Herbert Müller⸗Guttenbrunnen verbannt in ſeiner Komödie die Suffragetten nach Utopia und läßt ſie dort nach ihrem Sinn einen Frauenſtaat gründen. In dieſem Staat iſt alles umgekehrt, die Männer ſind die die⸗ nende Klaſſe und nur in wenigen armſeligen Exemplaren vertreten. Der Suffragettenſtaat von Utopia hat ein eigenes Miniſterium für den Männer⸗Import. Alle Männer, die ſich der Inſel nähern, werden gefangen genom⸗ men und durch das Los an die Frauen verhei⸗ ratet, die in dieſem Staate alle Aemter beklei⸗ den und alle Würden inne haben. Die Männer ſind glücklich, daß ſie jetzt nicht mehr ſchaffen und arbeiten müſſen, daß jetzt ſie verſorgt und egeg und gepflegt werden. Im weiteren Ver⸗ auf des Stückes wird geſchildert,, wie es in dieſer Frauenrepublik zugeht, wie ſie ſich ent⸗ wickelt, wie Staatsgeheimniſſe und Verwick⸗ lungen entſtehen u. wie ſchließlich die Männer des Frauenregims überdrüſſig werden und eine groteske Revolution anzetteln, in der die Suff⸗ ragettenregierung geſtürzt wird. Man kann das Stück mit gutem Gewiſſen eine treffliche und köſtliche Parodie auf die„brennende“ Zeitfrage des Suffragettenweſens nennen. Herbert Müller⸗Guttenbrunnen hat ſeinem Stück als bezeichnendes Motto eine Stelle aus der Lyſi⸗ ſtrata des Ariſtophanes vorgeſetzt, die da lautet: „D. Männer! wollt Ihr Euch retten, folget 88 Rat, der Frauen Weisheit übergebt den 8 — tabak einigermaßen rentabel, ſollte der Zentner mindeſtens 35 Mark loſten. Dann erzielt der Pflanzer für eine Tabakpflanzung ca. 5 Pfennig, da für ein Pfund herangereiften Tabaks durch⸗ ſchnittlich 7 Pflanzen benötigt werden. Der Zentuner ſtellt ſich fermentiert mit Speſen und Gewichtsverluſt auf 55 Mark, dazu kommt 28.50 Mark Inlandſteuer, ſodaß unſer Tabak auf 83.50 Mark zu ſtehen kommt, mithin um 13 Mk. höher als Auslandstabak von derſelben Quali⸗ tät. Durch eine Steuerermäßigung könnten wie⸗ der billigere Zigarren hergeſtellt werden und der billige Zigarettenverbrauch ginge von ſelbſt wieder zurück. Sollte die Steuer für Inlands⸗ tabak nicht auf den alten Satz oder noch weiter herunter geſetzt werden, ſo geht es unſerem Tabakbau wie ſeinerzeit dem Hanf⸗ und Zigo⸗ rienbau. Der Berichterſtatter ſtellte den Antrag die beiden Anträge anzunehmen. Im Zuſammenhang damit berichtete Abg. Dr. Wirth(Ztr.) über die Petitionen der Firma J. Sohn und Gebrüder Kuhn in M aunheim, ſowie von Privattabaklager⸗ Inhabern in Friedrichstal, die Vergütung für Ueberwachung von Privatlagern inländiſchen Tabaks betreffend. Der Antrag lautete auf empfehlende Ueberweiſung dieſer Petition „Abg. Dietrich(Natl.) begründet ſeinen Autrag. Die Regierung folle im Bundesrat Maßnahmen beantragen, welche dem Inlands. tabhak den außerordentlich erſchwerten Abſatz er⸗ leichtern. Als ſolche Maßnahme komme in erſter Reihe die Herabſetzung der Steuer auf inländiſchen Tabak in Betracht. Redner ſchil⸗ dert die ſchlimme Lage des Tabakbaues und das rieſige Anwachſen des Zigarettenkonſums. Die Tabakernte bleibe größtenteils liegen und werde eine Einſchränkung des Anbaues im Gefolge haben. Der Tabakbauer ſei geſchädigt, die Tabakinduſtrie ſei durch die Zigaretteninduſtrie bedroht und tauſende von Arbeitern ſtehen vor der Ausſicht, brotlos zu werden. Das amerika⸗ niſche Zigarettengroßkapital ſtrecke ſeine Hände nach Deutſchland aus und wenn es hier die Macht gewinne, ſo werde es auch die Tabak⸗ händler an die Wand drücken und den Zigaret⸗ tenverkäufern vorſchreiben, welche Zigarren ſie verkaufen dürfen. Hier helfe nur das Zigaret⸗ tenmonopol, das durchführbar ſei, während das Tabakmonopol nach den Verhältniſſen der Tabak⸗ induſtrie nicht mehr durchführbar ſei. Das Zi⸗ garettenmonopol werde einen ſolchen Ertrag er⸗ bringen für den Staat, daß es möglich ſein werde, den Tabakpflanzer, ſteuerlich zu entlaſten. Nicht um eine Erhöhung des Tabakzolls könne es ſich handeln— eine ſolche würde nur den In⸗ landskonſum verteuern und dadurch den Abſatz erſchweren— ſondern um eine Herabſetzung der Inlandsſteuer. Weiter müſſe darauf geſehen werden, daß die Quantität des Tabaksertrags erhöht und die Qualität verbeſſert werde. Hier habe die Regierung und die Landwirtſchafts⸗ kammer eine wichtige Aufgabe vor ſich. Weiter müſſe der Verteuerung der Bodenpreiſe Einhalt getan werden. Redner faßt eindringlich noch einmal alle Gründe zuſammen die für ſeinen Antrag ſprechen.(Lebhafter Beifall auf allen Seiten.) Abg. Neck(Natl.) begründet ſeinen Antrag: „Die ſolle in Anbetracht der Un⸗ billigkeiten, welche bei Abſetzung des Grumpen⸗ gewichts nach der neuen Tabakſteuerordnung ſich gezeigt haben, Maßnahmen treffen, welche dieſe Mißſtände beheben.“ Die Grumpen ſind in den beiden letzten Jahren ſtark im Preis zurückge⸗ gangen, nicht wegen ſchlechterer Qualität oder Ueberproduktion, ſondern wegen der ſteuerlichen Behandlung nicht etwa im Reichsgeſetz, ſondern in einer Verordnung, die in Baden den Be⸗ amten zugegangen iſt. Bis zum Jahre 1912 durften die Steuerbeamten an den zur Verwie⸗ gung geſtellten Grumpen für Rechnung der Steuer einen gewiſſen Prozentſatz für Feuchtig⸗ keit und Unrat in Abzug bringen. Das hört nun nach der neuen Verordnung auf, nur in den allerſeltenſten Fällen ſind Abzüge zuläſſig. D Die meiſten Grumpen werden in der Regel mit der Tabakernte eingebracht, ſie ſind nach wenigen Wochen trocken und verkaufsfertig. Die Tabak⸗ ernte ſelbſt dauert aber durchſchnittlich zwei bis rei Wochen. Die zuerſt geernteten Grumpen werden trockener zur Wage gebracht als die zu⸗ letzt geernteten. Brachte der Steuerbeamte bis 1911 je nach Beſchaffenheit bei Verwiegung der Grumpen bei der Steuerabſchätzung dem Käufer eine Steuerermäßigung von 10 bis 50 Prozent in Abzug, als Erſatz für den Unrat und die Feuchtigkeit der Grumpen, ſo hört dies ſeit 1912 auf. Der Käufer durfte vorher nur für die kaufmannsgute Ware die volle Steuer entrich⸗ ten. Seit 1912 iſt der Preisſturz eingetreten und dauert an. Redner gibt hier nach den Erhebun⸗ gen der Landwirtſchaftskammer aus den Tabak⸗ baugebieten Beiſpiele. Wenn die Regierung glaubt, auf ſolche Weiſe die Reichskaſſe zu füllen, ſo irrt ſie ſich ſehr. Die Einnahmen werden geringer werden. Wenn ſich das Grumpen⸗ ſammeln nicht mehr lohnt, ſo wird es unter⸗ laſſen und eine Steuer. für die Grumpen geht überhaupt nicht mehr ein. Die Regierung ſollte alſo zu dem bis 1911 feſtgehaltenen Grundſatz zurückkehren.(Lebhafter Beifall.) Abg. Ziegelmeyer(Ztr.) beklagt den Rückgang des Tabakbaues und die Entwertung des mit Tabak bepflanzten Geländes. Ich möchte die Regierung bitten, die Aufſeherge⸗ bühr wieder auf 40 Pfennig und für größere Lager pro Beamten auf 17.50 Mark herabzu⸗ ſetzen. Abg. Bechtold(Soz.) beſtreitet, daß auch ſeine Partei in der Kommiſſion dem Antrag zu⸗ geſtimmt habe. Abg. Neuhaus(Ztr): Die heutige Mode hat den Zigarettenverbrauch eminent geſteigert. Eine Erhöhung der Zigarettenſteuer brächte dem deutſchen Tabak kein Glück. Der in der Kommiſſion erhobenen Forderungen auf Er⸗ höhung der Zigarettenſteuer kann ich nicht zu⸗ ſtimmen. Finanzminiſter Dr. Rheinboldt: Ich gebe gerne zu, daß der Tabakbau in einer ſehr mißlichen Lage iſt. Den Klagen über die Kon⸗ kurrenz der amerikaniſchen Tabake gegenüber dem inländiſchen hat man Rechnung getragen durch eine höhere Beſteuerung der ausländiſchen Tabakarten. Die Anbaufläche iſt wohl zurück⸗ gegangen, ſie iſt aber größer als zum Beiſpiel 1905 und in früheren Jahren. Die Urſache des Rückgangs iſt in der Verfei⸗ nerung des Geſchmackes zu ſuchen. Unſer badi⸗ ſcher Tabak iſt zum Beiſpiel für Zigaretten⸗ tabak wenig verwendbar. Wir glauben aber, daß es ſehr gut möglich wäre, unſeren badi⸗ ſchen Tabak(die gelben Tabakblätter) zur Ziga⸗ rette zu verwenden, er muß allerdings pfleg⸗ licher behandelt werden, ſeine Qualftät muß verbeſſert werden. Die Alleinherrſchaft des amerikaniſchen Tabaktruſtes iſt nicht zu befürch⸗ ten. Eine Erhöhung der Zigarettentabakſteuer wäre nur in bedingtem Maße möglich. Die ſteuerlicheBehandlung der Grumpen beruht auf einer Vorſchrift des Bundesrates. Ich habe einige Bedenken gegen das Monopol, die ich i zurückſtellen will, wenn es notwen⸗ ig iſt. Nach weiteren Ausführungen des Abg. Maß (F..) wird ein Antrag auf Schluß der Debatte mit großer Mehrheit angenmmen In ſeinem Schlußwort betonte Abg. Dietrich(natlib.) nochmals, wie nö⸗ tig es ſei, dem Inlandstabak gegenüber der aus⸗ ländiſchen Konkurrenz Luft zu verſchaffen; und das könne nur durch die Steuerermäßigung ge⸗ ſchehen. Wenn der Finanzminiſter auf den hier⸗ durch der Reichskaſſe erwachſenden Ausfall hin⸗ gewieſen habe, ſo ſei ja der Erfatz ange⸗ geben worden: Das Zigarettenmonopol. (Beifall). Die beiden Anträge Dietrich(natlib.) und Neck(natlib.) wurden e in ſtimmig ange⸗ nommen. Petitionen. Abg. Storck(natl.) berichtete über die Bitte der Witwe des früheren Grenzaufſehers und Lageraufſehers Buſch in Mannheim um Erhöhung 3. Seite. ihrer Gnadengabe oder um Gewährung von Witwengeld. Die Petition wurde der Regierung zur Kenntnisnahme überwieſen. Abg. Kramer(Soz.) berichtete über die Bitte des Färchers und Hilfsaufſehers Butz in Brühl um Verbeſſerung ſeiner Dienſtverhältniſſe. Nach kurzen Ausführungen der Abgg. Kahn(Soz.) und Hartmann(Zentr.) wird die Petition der Regierung zur Kenntnisnahme überwieſen. Abg. Dr. Wagner erſtattete Bericht über die Petition einer Anzahl von zuruhegeſetzten Beam⸗ ten um Wiedereinſetzung in den Bezug der frühe⸗ ren Militärpenſion als Kriegsveteranen. Der An⸗ trag auf Uebergang zur Tagesordnung fand nach einer kurzen Debatte der Abgg. Dr. Blum(natl.), Gerber(natl.) und Hartmann(zZentr.) Zu⸗ ſtimmung. Abg. Wirth(3tr.) berichtete über die Petition des Apothekers a. D. Block, ſowie des Geh. Med.⸗ Rats Dr. Rumpf in Bonn u. a. inbetreff der Loka⸗ liſterung der Proſtitution. Die Petition wurde ohne Debatte der Regierung zur Kenntnisnahme überwieſen. Abg. Dr. Wagner(natl.) berichtete über die Bitte von Kriegsveteranen der Stadt Freiburg um Gewährung der geſetzlichen Veteranenbeihilfe (swei Eingaben). Dem Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung wurde ſtattgegeben. Abg. Maſſa(F..) berichtete über die Bitte des Verbandes deutſcher Granitwerke um Maß⸗ nahmen gegen die drohende Vernichtung der deuz⸗ ſchen Granit⸗, insbeſondere Granitſchleiferei⸗In⸗ duſtrie. Der Antrag zur Kenntnisnahme fand Zu⸗ ſtimmung. Abg. Ringwald(natl.) berichtete über die Bitte des ehemaligen Gerichtsvollziehers Karl Ranzle in Mannheim um Ruhegehalt oder ſtändige Unterſtützung. Die Petition wird der Regierung zur Kenntnisnahme überwieſen. Um 1½ Uhr wird die Sitzung geſchloſſen. Nächſte Sitzung Freitag vormittag 9 Uhr: Finanzgeſetz und Eiſenbahnpetitionen. Aus Stadt und CLanòd. Mannheim, den 25. Juni 1914. Die Aufnahmeprüfungen in die höheren Schulen finden, ſo ſchreibt man uns, in wenigen Wochen ſtatt. Da dürfte ein Wort zur Aufklärung nicht unwillkommen ſein. Es fällt den Eltern oft ſchwer, unter den vorhandenen Mittelſchulen diejenige auszuwählen, die für ihren Jungen am beſten geeignet iſt. Sie wiſſen nicht, für welche Anſtalt ſie ſich entſcheiden ſollen, oh für das Gymnaſium oder für das Realgymnaſtum, die Oberrealſchule, die Reformſchule. Vor allen N Eltern ſich frei machen von der Eitelkeit, die ſie dazu verléitet, ihre Kinder auch dann einer Mittelſchule zu über⸗ geben, wenn ihnen das in der Volks⸗ oder Bürgerſchule oder in einer Privat⸗ anſtalt ſchon Schwierigkeiten bereitet. Dieſe Klaſſen hängen, treten dann entweder mit ſehr ungenügender Vorbildung ins praktiſche Er⸗ werbsleben ein oder kehren bald wieder zur Volks⸗ oder Bürgerſchule zurück. Es ſollten darum ſolche Schüler von vornherein von den Mittelſchulen wegbleiben. Aber ihre Eltern wollen, daß ſie ſich auch den Einjährigenſchein exwerben, und deshalb müſſen ſie hinein. 3 Bei manchen Schülern iſt die Entwicklung ſtetig, bei anderen ſprunghaft, und da gibt es noch einen Weg, um zum Ziel zu gelangen. Man wartet, bis der Junge die Volks⸗ oder Bürgerſchule ganz durchlaufen hat und trifft dann die Entſcheidung. Wir haben viele Bei⸗ ſpiele von jungen Leuten, die nach Abſolvierung einer achtklaſſigen Volks⸗ oder Bürgerſchule noch eine Vorbereitungszeit von 1 oder 2 Jahren Die„Jyſephslegende“ in London. Richard Strauß' neueſte Kompoſition, dle als Ballett ausgéführte Legende von Joſeph und Poti⸗ phars Weib, hat nun, wie aus London gemeldet wird, auch dort die Probe auf ihre Wirkungskraft beſtanden. Allerdings iſt ſie im Druy Lane Theater nicht mit ſo einmütiger Begeiſterung aufgenommen worden, wie kürzlich in der Großen Oper zu Paris. Die Fabel als ſolche gefiel wohl, doch iſt man über die Muſik geteilter Meinung. Auch ſie hat ja gefallen, allein nicht durchweg, und es ſind Stimmen genug laut geworden, die die An⸗ ſicht äußerten, daß Strauß ſchon Beſſeres geſchrie⸗ ben habe. Richard Strauß hat die Aufführung ſelbſt geleitet und ſo iſt denn aus dem muſikaliſchen Er⸗ eignis auch ein geſellſchaftliches geworden, zu dem in der Hauptſache die Londoner Geſellſchaft erſchie⸗ nen war. Neben der Aufführung als ſolche, in der Fräulein Katharina als Potiphar Aufſehen erregte, fiel die koſtbare Aufführung an Koſtümen und Dekorationen auf, die von Bakſt und Sert⸗ Paris entworfen ſind. Eine Richard Strauß⸗Straße in München. Der Rat der Stadt München hat anläßlich des 50. Geburtstages von Richard Strauß eine neue Straße auf ſeinen Namen getauft. Richard Strauß iſt bekanntlich geborener Münchener. Muſikdirektor Hermann Stange F. In Kiel ſtarb im Alter von 79 Jahren der frühere Univerſitätsmuſikdirektor Prof, Dr. h. c. Hermann Stange. Der Verſtorbene war früher Muſiklehrer der Prinzeſſin zu Wied, der jetzigen Königin ven Rumänien. Als Organiſt zu St. Nico⸗ lai in Kiel beſorgte er in Gemeinſchaft mit Muſik⸗ direktor Fromm in Flensburg die Neubearbeitung des Schleswig⸗holſteiniſchen Geſangbuches. Papſt Pius als Schiedsrichter in der„Mirakel“⸗ Angelegenheit. Aus literariſchen Kreiſen wird der„Tägl. Rundſchau“ geſchrieben: Die„Mirakel⸗ Angelegenheit des Dr. Dinter nimmt eine neue Wendung. Bekanntlich hatte Dinter be⸗ hauptet, er habe ſeinen Pvoteſt an das Publi⸗ kum ſpontan aus der Empörung heraus ge⸗ richtet, die die„Profanation“ v. Einrichtungen der katholiſchen Kirche in dem erwähnten Le⸗ gendenſpiel in ihm hervorgerufen habe. Nun tritt aber der Autor des viel erörterten Werkes, Dr. Karl Vollmoeller, ſelbſt auf den Plan. Er erhebt den Anſpruch, als mindeſtens ebenſo guter Katholik zu gelten als Dr. Dinter, deſſen Aeußerungen in offenem Widerſpruch ſtehen zu der von zahlreichen hohen kirchlichen Wür⸗ denträgern u. Geiſtlichen bekannten Auffaſſung von der reinen und tiefen Wirkung des Legen⸗ denſpiels. Aber damit will ſich Dr. Vollmoeller nicht beſcheiden. Ihm iſt es darum zu tun, ſeſtzuſtellen, ob Dr. Dinter Veranlaſſung harte, päpſtlicher zu ſein als der Papſt. Zu dieſem Zweck will er ſich jetzt an den Papſt ſelbſt wenden, um ſeine Entſcheidung darüber anzu⸗ rufen, ob in ſeinem Werke irgend etwas ent⸗ halten ſei, was mit Bozug auf die katholiſche Kirche Anſtoß erregen könnte. Es wird ein eigens für den Vatikan beſtimmter Film ange⸗ fertigt, der die Berliner Aufführung naturge⸗ treu wiedergibt und vor dem Papſt und den höchſten kirchlichen Würdenträgern zur Vor führung gelangen ſoll. Erklärtr der Oberhirt der Kirche ſelbſt nach Kenntnisnahme des Werks, daß in ihm eine Profanierung der katholiſchen Religion nicht gefunden werden könne, dann dürfte ſich auch Dr. Dinter beruhigen, und mit ihm der allzu große Lärm, den die„Mirakel“⸗ Angelegenheit im deutſchen Blätterwald bisher erregt hat. Vollmoeller zweifelt nicht einen Augenblick an einer für ihn günſtigen Ent⸗ ſcheidung des Papſtes. Eine wertvolle Neuerwerbung Muſeo Poldi Pezzoli. Das„Muſeo Poldi Pezzoli“ zu Mailand beſaß des Maflünder Venezianiſchen Schule zugeſchrieben worden war, von Berenſon aber als ein Werk des umbriſchen Malers Girolamo di Giovanni da Camerino er⸗ kannt wurde. Eben dieſer Kunſtgelehrte ſtellte feſt, daß es ſich um das Mittelbild eies großen Altars handle, deſſen Seitentafeln teils in der Samm⸗ lung Dowdeswell in London, teils in der Dom⸗ kirche von Gualdo Tadino in Umbrien ihren Platz gefunden hätten. Der Direktion des Muſeo Poldi Pezzoli iſt es nach langen Bemühungen gelungen, alle dieſe Tafeln zu erwerben und ſo das geſamte Altarbild zuſammenzuſetzen. Die Madonna wird nunmehr von den heiligen Apollonius, Nikolaus, Petrus, Sebaſtian und Hieronymus umgeben, während die Kreuzigung Chriſti die Bilderreihe vervollſtändigt. Kongreß Deutſcher Schriftſtellerinnen in der Bugra. In der Zeit vom 28.—380. Juni findet in der Buchgewerbe⸗Ausſtellung in Leipzig der erſte Kon⸗ greß Deutſcher Schriftſtellerinnen ſtatt, der am Sonntag, den 28. Juni, abends 7 Uhr durch einen Empfangstee mit einer Begrüßung der Er⸗ ſchienenen durch die erſte Vorſitzende im Haupk reſtaurant der Ausſtellung eingeleitet wird. Au Montag, den 29. Juni beginnen vormittags 10 Uhr im kleinen Kongreß⸗Saal der Ausſtellung die geſchäft⸗ lichen Sitzungen, bei denen zwei Themata:„Der Dilettantismus in der weiblichen Literatur“ und „Das dramattiſche Schaffen der Frau“ den Gegen⸗ ſtand der Berhandlung bilden. Abends 7 Uhr finden im kleinen Kongreß⸗Saal zwei Vorträge ſtatt und zwar„über weiblichen Humor“ von Edela Rüſt⸗ Berlin und ein Lichtbildervortrag von Kathaxing Zitelmann⸗Berlin:„Oſtaſiatiſche Frauen“. Am Diens⸗ tag, den 30, Juni nehmen die Sitzungen vormittags 10 Uhr im kleinen Kongreß⸗Saal ihren Fortgang, und zwar ſtehen die Punkte:„Honorar⸗ und Verlags⸗ fragen“ und„Über Schriftſtelleriunen⸗Organiſation“ auf der Tagesordnung. Der Abend iſt einem ge⸗ ſelligen Beiſammenſein, veranſtaltet vom Leipziger Schriftſtellerinnenverein, gewidmet. 5 3 ſchon ſeit vielen Jahren ein herrliches Madonners! —— Schüler bleiben gewöhnlich ſthon in den unteren Das Realgymnaſium der Reformſchule iſt gleich von der 7. Klaſſe an Gelegenheit geboten iſt, durch Teilnahme an wahlfreien Unterrichts⸗ flührt zu werden. Im Zeitalter der Weltwirtſchaft ſollte es heißen: In erſter Linie moderne, in Zweiter Linie antike Sprachen, nicht umgekehrt. „Dieſer Grundſatz ſollte ganz beſonders beherzigt werden in einer Zeit, in der das Unterkommen im Staatsdienſt außerordentlich erſchwert iſt, Uund in der darum vor allem darauf Bedacht ge⸗ nommen werden ſollte, daß die Bildung der jungen Generation au ſchaftliche Grundlage geſtellt wird. Verband Deutſcher und erteilte Herrn Stadthaurat Perxey das lungen wünſchenswert ſeien, wurde bejaht; die weitere Frage, wer Baufachausſtellungen veran⸗ ſtalten ſolle, wurde unter Beifall der Zuhörer da⸗ berufen ſein könne, eine Baufachausſtellung in Grundriſſe zu ſehen. Es ſei aber doch unmög⸗ Arteilen; denn die Faſſade baue ſich auf dem läuterungen löſten allgemeine Heiterkeit aus. 4. Seite. General-Anzeiger.— Badiſche Aeneſte Kachrichten.(Abendblatt) Donnerstag, den 25. Juni 1914. den wohlhabenden Ständen angehörende Frau. Ich ſagte ihr, daß die neunklaſſigen Mittel⸗ —1 85 grundſätzlich als gleichwertig anerkannt ind. Man iſt erſtaunt, welche Unklarheit namentlich bezüglich der Reformſchule in Laienkreiſen herrſcht. Die Reformſchule iſt eine Doppelan⸗ ſtalt, eine Verbindung von Realgymnaſium und Realſchule. Dieſe Doppelanſtalt hat, wie man ſagt, einen gemeinſamen Unterbau, das heißt: die erſten drei Klaſſen ſind für beide Anſtalten gleich. Von der vierten Klaſſe aber laufen die beiden Abteilungen getrennt nebeneinander her. In der Realſchule, der Reformſchule lernen die Schüler dasſelbe wie in der Oberrealſchule. Wer die 7, Klaſſe abſolviert hat, tritt in dieſe über. dem alten Realgymnaſium nur mit dem Unter⸗ ſchied, daß die Schüler zunächſt drei Jahre lang Franzöſiſch lernen, dann kommt das Lateiniſche hinzu, und in der ſechſten Klaſſe ſetzt das Eng⸗ liſche ein. Nun gibt es Leute, die der Mei⸗ nung ſind, daß man z. B. poena— Pein eben⸗ ſogut von la peine oder venire von venir ab⸗ leiten könne als umgekehrt, mit anderen Wor⸗ diſch leichter ſei, die ſchwierigere Sprache erſt ſpäter beginnen zu laſſen. Zu dieſen Leuten gehören nicht nur Aerzte und Juriſten, ſondern auch Theologen und Philologen, deren Söhne die Reformſchule beſuchen. Wer Luſt hat, Lateiniſch und Griechiſch und dazu noch Franzöſiſch zu lernen, der beſuche das Gymnaſium. Wer jedoch glaubt, daß für ihn Lateiniſch und dazu noch Engliſch und Fran⸗ zöfiſch wertvoller iſt, der trete in das alte Real⸗ gymnaſtum oder in das neue Realgynaſium der Reformſchule über. Wer gänzlich auf das La⸗ teiniſche verzichten will, der wird die Oberreal⸗ ſchule oder die Realſchule der Reformſchule zu wählen haben, wo die beiden modernen Fremd⸗ ſprachen, Franzöſiſch und Engliſch, gelehrt werden. Es muß noch bemerkt werden, daß den Schülern des Realgymnaſiums der Reformſchule kurſen auch in die griechiſche Sprache einge⸗ eine breite, weltwirt⸗ *Buͤrtrag. Der Badiſche Architekten⸗ und Ingenieurverein(unterrheiniſcher Bezirk), der D Ingenteſtre(Be⸗ zirksverein Mannheim⸗Ludwigshafen), der Ar⸗ chitekten⸗ und Ingenieurverein Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen, der Bund Deutſcher Architekten (Ortsgruppe Nordbaden⸗Pfalz) und die Deurſche Freie Architektenſchaft(Zweigverein Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen) hatte ſeine Mitglieder zu einem Vortrag des Stadtbaurats Perrey mir dem Thema:„Betrachtungen über die Ausſtellung„Neues Bauen“ und da⸗ mit zufſammenhängende Fragen“ aguf Freitag abend in die Loge Karl zur Ein⸗ kracht eingeladen. Ode ar Gros begrüßte die zahlreich erſchienenen Mitglieder Wort. In der Einleitung warf Redner drei ragen auf. Die erſte Frage, ob Fachausſtel⸗ hin beantwortet, daß nur der Fachmann dazu die Wege zu leiten; zu der dritten Frage, über die Art einer derartigen Ausſtellung, verbreitete ſich Redner ſehr eingehend. Eine Baufachaus⸗ ſtellung dürfte nicht in der Weiſe, wie Neues Bauen“ ſtattfinden; denn in dieſer Ausſtellung waren nur Faſſaden, keine lich, ein Bauwerk nur nach den Faſſaden zu be⸗ Grundriß auf und umgekehrt. Außerdem ſei es auffällig, daß nur ein beſtimmter Fachkreis zu der Ausſtellung eingeladen worden ſei; mit den Ausſtellern ſei ein unberechtigter Perſonenfetiſch⸗ mus getrieben worden. Man habe die Mann⸗ heimer Architektenvereine erſt kurz vor Eröff⸗ nung der Ausſtellung eingeladen; erfreulicher⸗ weiſe habe die Mannheimer Architektenſchaft den nötigen Korpsgeiſt beſeſſen und die Beſchickung abgelehnt. Durch die Art, wie in der Ausſtel⸗ lung„Neues Bauen“ das Publikum über die Architektur unterrichtet wurde, werde weder der Architektur, noch dem Publikum gedient. Einige aus dem Katalog der Ausſtellung verleſene Er⸗ Redner kommt dann auf den Wettbewerb der Schafweide zu ſprechen; er ſei von An⸗ fang an für einen lokalen Wettbewerb ein⸗ getreten. Man habe ihm jedoch den Vorwurf gemacht, daß gerade er einem allgemeinen deut⸗ ſchen Wettbewerb das Wort geredet habe; das Gegenteil ſei der Fall. Reichen Beifall lohnte den Redner für ſeine die führungen ging hervor, daß er die Ausſtellung geregt, vom Bürgermeiſteramt wegen der Ver⸗ ſtaltung an den Freien Bund und die Kunſt⸗ halle verwieſen worden ſei. Bezüglich des Wett⸗ bewerbs der Schafweide ſei er von Anfang an 8 den deutſchen Wettbewerb eingetreten, da er hoffte, nur auf dieſe Weiſe höchſte Quali⸗ tätsarbeit zu erhalten. Die folgenden Redner Hat, auch Offizier werden? fragte mich jüngſt eine——55 ten, daß es pfychologiſch richtiger und metho⸗ werh für den verſtorbenen Oberbürgermeiſter Martin beſprochen. einer Bcufachausſtellung zu bilden. morgen Profeſſor Dr. Ludwig Gerwig, der frühere Stadtſchulrat, im Krankenhaus den Fol⸗ gehört auch ſeit einer Reihe Feſtlokal: Der große ſchattige Konzert, Feſtreden, Mitwirkende: Geſangverein des Zeme Kundgebung geſtaltet. Der Wahlkreisvorſtand. Garten der Akktjenbrauerei Edingen. Das Programm ſieht vor: N berale Partei des U. badiſchen Reichstagswahlkreiſes (Mannheim—Schwetzingen—-weinheim) (Parteiſekretariat: Mannheim, O 3, 21/22— Fernſprecher 7099. 99*— Am Sonntag, den 28. dſs. Mis., von Hachmittags 4 Uhr an veranſtalten wir gemeinſam mit dem Wahlkreiſe Heidelberg ein großes gemeinſame Lieder, Männerchöre, Italieniſche Nacht, Tanz. Redner: Die Herren Univerſitätsprofeſſor Dr. Oncken-Heidelberg, Landwirt Eeluare Bohrmann- Mannheim⸗Feudenheim, Reichstagsabg. Geh.⸗Rat Beck-Lahr, Landtagsabg. Krauth-Eberbach, Landtagsabg. Bitter-Rohrbach. utwerks Leimen. Kapelle Schwörer. Abfahrt: Mannheim am UJ 2⸗Schulhauſe 256, ab Seckenheim 328, ab Neckarhauſen 358, an Edingen 346.— Sonntagskarte Mannheim⸗Edingen 50 Pfg. Das Fest findet bei jedem Wetter statt. Abzeichen: Kornblume. Wir bitten die nationalgeſiunten Mäuner und Frauen des gauzen Wahlkreiſes um zahlreiches Erſcheinen, damit ſich der Tag zu einer eindrucksvollen Der Feſt⸗Ausſchuß. die Beſtrebungen der Techniker erfolgreich ſein. Schließlich wurde der Grabmalwettbe⸗ Seitens des Stadtrats wurden die Architekten des Hochbauamts zu einem Wettbewerb aufgefordert; die eingelaufe⸗ nen Entwürfe waren längere Zeit im Bürger⸗ ausſchußfaale ausgeſtellt. Es fand nun allge⸗ meine Verurteilung, daß nach dieſer Ausſtellung noch zwei weitere Architekten der Stadtverwal⸗ tung Entwürfe einreichten. Ein Redner be⸗ zeichnete dies als gegen die guten Sitten ver. ſtoßend. Am Schluß der Verſammlung wurde beſchloſſen, eine Kommiſſion zur Veranſtaltung * Todesfall. In Karlsruhe iſt heute gen einer Blutvergiftung erlegen. Der Ver⸗ ſtorbene erreichte ein Alter von 51 Jahren. * Bienenzuchtkurs. Zu den von der Großh. Generaldirektion der Badiſchen Staatseiſen⸗ bahnen getroffenen Wohlfahrtseinrichtungen von Jahren die Unterſtützung des Eiſenbahnperſonals in der Bienenzucht. Als tatkräftiger Förderer dieſer Beſtrebung ſteht Herr Pfarrer Graebener in Teutſchneureuth der Gr. Generaldirektion zur Seite, indem er durch Erteilung von Rat⸗ ſchlägen und Abhaltung von Bienenkurſen das bienenzuchttreibende Eiſenbahnperſonal bedeu⸗ tend unterſtützt. Solch ein Unterrichtskurs fand jetzt auch wieder vom 15. bis 18. Juni in Teutſchneureuth ſtatt an dem ſich 18Eiſen⸗ bahner und vier Nichteiſenbahner, unter letz⸗ teren drei Damen, beteiligten. Die Unter⸗ weiſung in der Behandlung der Bienen fand durch theoretiſchen Unterricht und durch prak⸗ tiſche Vorführung an den muſtergiltig einge⸗ richteten Bienenſtänden des Herrn Pfarrer Graebener ſtatt. Am Schluſſe des Unterrichts hob Herr Pfarrer Graebener in ſeiner Abſchieds⸗ rede noch hervor, wie die Betreibung der Bienenzucht auf das Familienleben und auf die Ausübung des Dienſtes wohltuend einwirke da das vorbildliche Leben und Treiben der Bienen das Familienleben zu einem ſchönen geſtalte und auch der Dienſt leichter und mit viel größerer Freude verſehen werde, was er ſchon vielfach wahrzunehmen Gelegenheit ge⸗ habt habe. Im Namen der Kurſiſten dankte Herr Bahnmeiſter Hackelberg Herrn Pfarrer Graebener für ſeine ſo uneigennützigen Be⸗ mühungen, die Bienenzucht beim Eiſenbahnper⸗ ſonal zu fördern, denn Herr Graebener war es, der der Gr. Generaldirektion die Anregung gab die Bienenzucht beim Eiſenbahnperſonal zu un⸗ terſtützen. Auch richtete er an die Teilnehmer die Bitte, die ſchönen Lehren des Herrn Pfarrer Graebener zu beherzigen, die dann gute Früchte für das Familienleben und für den Dienſt tragen werde, wodurch auch der Dank an die Gr. Generaldirektion für die Unterſtützung in der Bienenzucht abgetragen werde. Vereins⸗Aachrichten. * Sonuwendfeier und Bergturnfeſt. Am Sams⸗ tag, den 20. d. M. hielten die Turnvereine des Sü d⸗ weſtdeutſchen Turngaues im Deutſchen Turnerbunde eine ſehr zahlreich beſuchte Sonnwendfeier auf der Tromm bei Zotzen⸗ bach i. O. ab. Beim Eintreſſen des Zuges am Kur⸗ haus Tromm, nachts 12 Uhr, wurde das Feuer ent⸗ zündet. Die Feier, zu der ſich zahlreiche Einheimiſche und die Kurgäſte eingefunden hatten, wickelte ſich in pfahlen weitgehendſtes Zuſammenarbeiten fech iſchen Vereine, denn nur dann könnten „Das Feuer wallt, die Flamme loht“ hielt der Gau⸗ vorſitzende Amtsgerichtsrat Dr. Mahr⸗ Darm⸗ ſtaa d t, die Weiherede, in der er in ernſten, wuchtigen Worten zu innerer Erneuerung in deutſchem Geiſte mahnte. Beim Rauſchen und Kniſtern der Flammen ergriffen ſeine begeiſternden Mahnungen die Zu⸗ hörer und was die Worte allein vielleicht an Eindruck nicht exreicht hätten, wirkte der nächtlich geheimnis⸗ volle Zauber der ſchweigenden Natur. Brauſender Heilruf zollte dem Redner Beffall. Alsdann traten goldgegürtet in den Kreis, Weiheſprüche aufſagend und warfen bei den letzten Worten ihre Blumen⸗ ſträuße in die Flammen. Wechſelgeſpräche einiger Turner folgten, ein gemeinſames Lied bildete den Schluß der Feier, welcher nun die üblichen Feuer⸗ ſprünge und Zupfgeigenlieder folgten. Dann gings in die Quartiere aufs Strohlager. Am Morgen tra⸗ ten die Turner zum Wetturnen an. Bei 5 volkstüm⸗ lichen übungsarten mit 45 erreichbaren Punkten ent⸗ fielen der erſte Kranz mit 37% Punkten, ſowie der vierte, ſechſte und ſiebente Preis an die Turnwarte und Mitglieder des Deutſchvölkiſchen Turn⸗ vereins Frieſen Mannheim, welcher außerdem am Nachmittage bei den Geſamtſpielen noch einen Vereinspreis im Eilbotenlauf eroberte und als erfolgreichſter Verein vom Bergfeſt heimkehrte. *Der Geſangverein„Badenia“ Mannheim⸗ Neckarau hält am 4. und 5. Juli ſeine Fahnen⸗ weihe ab, zu welcher die hieſigen Geſangvereine und die Turnvereine Neckaraus eingeladen ſind, ſodaß eine große Anzahl der Einwohner Mann⸗ heims und ſeiner Vororte daran teilnehmen wer⸗ den. Am 4. Juli, abends ½9 Uhr, beginnt im großen Saal des Gaſthauſes zum„Ochſen“ das Bankett, zu welchem die Geſangvereine Sänger⸗ bund⸗Harmonie und Liederkranz Mannheim⸗ Neckarau, Sängerbund Schwetzingen und Viktoria Mannheim⸗Waldhof ihre Unterſtützung zugeſagt haben. Dieſe Vereine werden Chöre wie„Der Fremdenlegionär“ von Wenger,„Der Trommler bon Schottland“ von Ludwig Baumann,„Morgen⸗ lied“ von Jul. Rietz und„Der Reiter und ſein Lieb“ von Erwin Schulz zu Gehör bringen, mit denen ſie bereits die beſten Erfolge erzielten, ſodaß ein wirklicher Genuß zu erwarten iſt. Der feſt⸗ gebende Verein ſingt„Wenig begehr' ich im Leben“ von Theodor Podbertsky“ und mit dem Geſang⸗ verein Viktoria Mannheim⸗Waldhof den von ihrem gemeinſamen Dirigenten, Herrn Joſeph Schmid, komponierten„Waldeszauber“. Die beiden Turn⸗ vereine„Turnerbund Jahn“ und„Turnverein Neckarau“ werden mit turneriſchen Aufführungen erfreuen und ſomit beweiſen, daß gemeinſame In⸗ tereſſen die beſten Stützen ſchöner Feſte ſind.— Am 5. Juli, vormittags 11 Uhr, findet die eigent⸗ liche Weihe der Fahne ſtatt. Der feſtgebende Verein wird die Chöre„Frühling am Rhein“ von S. Breu und„Hoch das Banner“ von Jof. Schmid zum Vortrag bringen. Um 1 Uhr beginnt das Feſteſſen in der„Stadt Mannheim und um 8 Uhr abends der Ball im„Ochſen“. von Tag zu Tag. — Verhaftung ſchwerer Verbrecher. Hamburg, 25. Juni.(Priv.⸗Tel). Zwei Verbrecher, die ſeit langem der Schrecken der Bevölkerung waren und ſ. Zt. den Molkereibeſitzer Kärſten in Druxberge erſchoſſen hatten, ſind nachts hier ver haftet wor⸗ den. Es handelt ſich um die Arbeiter Albert Kratzen⸗ berg und Karl Becker aus Wedringen. 2 weitere Kom⸗ plizen ſind entkommen. Becker zog bei ſeiner Ver⸗ haftung eine Browningpiſtole und ſchoß auf die Be⸗ ſolgender Weiſe ab: Nach dem gemeinſamen Liede amten. Ein Beamter gab darauf in der Notwehr 2 Schüſſe auf Becker ab unZnd verletzte ihn ſchwer. Graf Faramend zur Ueberreichung der franzö⸗ das bayeriſche Poſtreſervat ein koſtſpieliges Ver⸗ drei Jungfrauen in wallenden weißen Gewändern, ſehe Kratzenberg wurde überwältigt und in das Amts⸗ gerichtsgefängnis eingeliefert Letzte Nachrichten und Telegramme. Die tieler Woche⸗ W. Kiel, 25. Juni. Die Hoftrauer für den verſtorbenen Herzog von Sachſen⸗Meiningen iſt auf acht Tage feſtgeſetzt worden. Der Kaiſer hat den Kronprinzen mit ſeiner Vertretung bei den Feierlichkeiten beauftragt. wW. Kiel, 25. Juni. Der Kaiſer machte heute morgen Prinz und Prinzeſſin Heinrich einen Beſuch in dem königlichen Schloß und unter⸗ nahm ſpäter einen Spaziergang durch den Düſterbrocker⸗Weg und die Strandpromenade nach Bellevue. Um 12 Uhr beſuchte der Kaiſer den engliſchen Admiral Warrender auf deſſen Flaggſchiff King Georg V. Um 123½ Uhr nahm der Kaiſer an Bord der„Hohenzollern“ militä⸗ riſche Meldungen entgegen, darunter die des franzöſiſchen Marineattachss Kapitän zur See ſiſchen Marine⸗Rangliſte. Das bayeriſche Poſtreſervat. W. München, 25. Juni. Im Landtage führte der Verkehrsminiſter aus, daß der von einem Abgeordneten vorausgeſagte Zuſammen⸗ bruch der bayeriſchen Poſt bisher noch nicht erfolgt ſei, es ſeien nicht nur die Aus⸗ gleichsbeträge für das Reich aufgebracht worden, ſondern darüber hinaus Ablieferungen an die bayeriſche Staatskaſſe gemacht worden. Wenn gnügen genannt werde, ſo ſei dies durch nichts begründet. Der bayeriſche Staat habe an ſeine Poſtverwaltung nichts ausgezahlt, ſondern finanzielle Vorteile aus ihr gezogen. Es wäre durchaus zweifelhaft, ob unter der Wirtſchaft der Reichspoſt, die jetzigen niedrigen Telephon⸗ gebühren beſtehen blieben. Die Reichspoſt könnte Bayern unmöglich eine andere Verwaltung geben, als den übrigen Gebieten des Neiches Die bayeriſche Poſt ſtehe hinter keiner deutſ Poſtanſtalt zurück, in mancher Hinſicht ſei ſie ſo⸗ gar beweglicher als die Reichspoſt, beiſpielsweiſe im Motorbetrieb. Die Verkehrs⸗Bedürfniſſe und Wünſche könnten leichter befriedigt werden als in einem großen Verkehrsgebiete hätte allen Grund der Eigenart Bayerns auf dem Ge⸗ biete der Poſt und Telegraphen Rechnung zu twagen und ſie zu Gunſten der wirtſchaftl Entwickelung und ſeiner Selbſbändi weitern. Einführung von einer Poſtſp zur Zeit ab⸗ n zu wollen. Die Ausglei iwäge an das Reich ſeien das höchſte Maß deſſen was ver⸗ langt werden könnte. Aus den Reichslanden. 5 wW. Metz, 25. Juni. Das Kriegsgericht det 33. Diviſion hat den Kaplan Joh. aus Algringen i. Sachſen wegen der beleidigenden Inſchriften in ſeiner Zelle in Magdeburg frei⸗ geſprochen. Die Anklage war erhoben worden in Verbindung mit wegen Achtungsverletzung Beleidigung der Vorgeſetzten und wegen Sach⸗ beſchädigung. Das Gericht kam zu einer Frei⸗ ſprechung mit der Begri daß die Un⸗ ſchuld des Angeklagten zwar nicht bracht werden könnte, da die Ausſagen des kom⸗ iſſariſch vernommenen Belaſtungszeugen heute e der beleidigenden Inſchriften nicht mehr nachgeprüft werden könnten Die Bochverrats⸗Affäre. Das Geſtändnis. wW. Bevlin, 25. Juni. In der Angelegen⸗ heit der geſtern gemeldeten Ver ſich jetzt noch folgende weitere Einzelheiten ſeſt⸗ ſtellen: Nachdem bei der erſten Ingenieurinſpek⸗ tion das Fehlen von Plänen feſtgeſtellt worden war, wurde eine B einge- leitet, die ſtarke Berdachtsgründe gegem den Feldwebel Pohl ergab. Dieſer wurde dahen feſtgenommen. Er hat das einge⸗ ſtanden. Bei ihm wurde die Adreſſe des Dr Blumenthal in Dresden gefunden, der, wie Pohl ausſagte, mit ihm im Komplott handelte. Die Poltzei ſtelke ſeſt, daß der angebliche Blu⸗ menthal der in Berlin geborene Kurt Kaul iſt, der unter einem falſchen, ihm von Petersburg ausgeſtellten Paß als Dr. Blumenthal in Dres⸗ den wohnte. Da die Feſtnahme Pohls ſtreng geheimgehalten wurde, gelang es, einige Tage ſpäter auch Kaul feſtzunehmen, auch er war geſtändig. Weitere Mitſchuldige? erwieſen ſei, daß aber andererſeits ein ſchlüſſiger Beweis da⸗ für, daß Adam der Täter geweſen ſei, nicht er⸗ haftungen laſſen W. Düſſeldorf, 25. Juni. Wegen Lan⸗ desverrates ſind hier drei Perſonen feſt⸗ genommen worden. Sie ſind verdächtigt, an eine fremde Macht Material geliefert zu haben, Wahlſtandale in Frankreich. wWwW. Paris, 25. Juni. Vor dem Zuchtpolizei⸗ gericht in Mans begannen heute zwei Prozeſſe, welche ein Nachſpiel zu dem Fall Caillaux bil⸗ den. Mehrere Wähler des Bezirkes Mamers hatten gegen Caillaux Strafanzeige wegen Wahlbeſtechung erhoben, weil mehrere Bürger⸗ meiſter in einem Wahlaufruf darauf hingewie⸗ ſen hatten, welch bedeutende Summen die Re⸗ gierung dank dem Einfluß Caillaux dem Be⸗ zirke zugewendet hat. Der Staatsanwalt be⸗ zeichnete die Anklage als unzuläſſig, da der Auf⸗ 914. Donnerstag, den 25. Juni 1914. General-Anzeiger.— gadiſahe Neneſte Nachrichten. Gbendblatt) 5. Seite. Amts. ruf nicht von Caillaux unterzeichnet ſei. Hier⸗-Douglas⸗Grube in Bellſhill bei Glasgow richtete meldet, daß 16 000 Bewaffnete aus allen Win. i i auf wurde über die von Caill„ gow richtete meldet, daß 46000 Bewaffnete aus alen Win Gerichtszeitung. Aeg Mitbewerber, 1510 bonſe d bee ein Feuer beträchtlichen Schaden an. 200 Berg⸗ richtungen auf dem Anmarſche ſind. Die Nieder⸗ Mannheim, 28. Juni. Strafkammer Grafen d' Allisres, erhobene Strafanzeige wegen Wahlbeſtechung verhandelt. Caillaux begrün⸗ dete unter lebhaftem Beifall der Zuhörerſchaft die Anklage, worauf ſein Vertreter Rechts⸗ anwalt Cecaldi ſagte, die Gegner Caillauy ver⸗ ür den ſendeten an alle Bürgermeiſter einen Brief, in gen iſt dem es heißt, daß Frau Caillaux wegen Mordes Kaiſer im Gefängnis ſitze und daß Caillaux durch die ng bei Rochette⸗Affäre bloßgeſtellt ſei. Man hat den häuslichen Herd eines Mannes vergewaltigt und heute eine Frau beſchimpft, von der man zum minde⸗ einen ſten ſagen muß, daß ſie tapfer und ehrenhaft iſt. unter⸗ Man hat den Mann der Frankreich Marokko h den gegeben hat, mit Kot beſudelt.— Das Urteil menade wird in 14 Tagen geſprochen werden. Neeh Die Beilegung des franzöſiſchen Poſtſtreiks. nahm. Par is, 25. Juni. Ueber die vorläufige militä Beilegung des Poſtſtreiks erklärte der bie des Handelsminiſter Thomſon einem Berichterſtatter, Ir See erhalte die Lage für beſſer, als er geſtern zu hoffen ranzö⸗ gewagt habe. Jeder Zwiſt zwiſchen der Regierung und den Poſtbeamten ſcheine ihm beſeitigt und er glaube, daß der Waffenſtillſtand das Vorſpiel zu einem baldigen Frieden bilde. Die Poſtbeamten hätten begriffen, daß er trotz aller Sympathie, die er von er für ſie empfinde, unmöglich erlauben könne, daß mmen⸗ ein öffentlicher, hochtwwichtiger Dienſt ſtraflos zu⸗ noch grunde gerichtet werde.— Es heißt, daß der ſozia⸗ Aus⸗ liſtiſche Deputierte Cochin die von dem Deputier⸗ Wrden ten und ehemaligen Miniſter Thierry angemeldete an die Beſprechung über den Poſtſtreik benutzen wolle, um .̃ zu verlangen, daß gleichzeitig auch die von ihm im Ver Namen der ſozialiſtiſchen Gruppe eingebrachte In⸗ Ver⸗ terpellation über die Forderungen der Beamten⸗ nichts ſchaft erörtert werden. Von den gemäßigten und t ſeine konſervativen Blättern wird die Haltung des ondern Miniſteriums gegenüber den aus⸗ wäre ſtändigen Poſtbe amten ſcharf gerügt. rtſchaft Sie ſchreibt der„Figaro“: Die Meuterei wird ephon⸗ nicht beſtraft werden. Eine halbamtliche Note er⸗ unte klärt bereits, daß die Regierung in dem Augen⸗ blicke, in welchem die Kriſe dank der Ueberredungs⸗ altung fuunft des Handelsminiſters beigelegt worden ſei, eiches. die Lage nicht verſchärfen wolle, ja noch mehr, der utſchen Senat wird angeſichts der revolutionären Droh⸗ ſie ſo⸗ ungen nachgeben. So weit iſt es mit uns ge⸗ Sweiſe kommen! Wa Jaures ſchreibt in der Humanité“ daß der N ganze Zwiſt dadurch entſtanden ſet, daß der Senat von verden den 12 Millionen, die für Gehaltsmehrungen bean⸗ 1 hätte tragt worden waren. 50 000 Franes geſtrichen hat. Er m Ge. meint, daß gerade dieſes kleinliche Vorgeden und dieſe Herausforderung den Zornesausbruch der Poſt⸗ nig zu beamten begreiflich erſcheinen laſſe. Die radikale tlichen antern 5 armen waren N tv, an die ugen Regierung zu Ihre Enttäuſchung hat ſich Luft gemacht. Gleich. Sie haben ſich erzürnt, aber ſie haben recht gehabt. 15575 Fieuer in zwei engliſchen Kohlengruben. nahme⸗ 8 85 5 ig voenn W. London, 25. Jumi. Auf zweieng⸗ zen liſchen Kohlengruben brach geſtern ein gleiten 8 u de. ernſtliches Feuer aus, doch 1 80 dabei zu Schaden gekonnnen. In der Bryncoch L 2 5 Grube in der Nähe von Wales 5 Foörderkaſten fuhr in die Tiefe, die Bergleute, 8 die ſich in dem Kaſten befanden, kamen mit heiler 1 75 Haut davon. 250 Bergleute waren zur Zeit genden 5 des Unglückes in der Grube beſchäftigt. In der 1%— vorden ig mit 3 Frei ö e Un 85 a ſel is ba. Beorpherſagungen für in- und ausländiſche cht er 1 Von unſerem Spezial⸗Mitarbeiter.) hriften FBreitag, 28. Juni. SHamburg⸗Horn. .(Woldtenfel)— Mormone— Eintracht⸗Reuuen: Stall Weinberg— Ilſebill. n· Sroßes Hamburger Handican: Chateaugnas— ſſen Vicke: Noteleß)— Triauon— Rübezahl. n feſt⸗ Aubiläums⸗Preis: Dolomit— Fidelio. inſpek. Borgſelder Reunen: Ritt Plüſchte— Nav. geſtellt Alſous Brödermann⸗Jagdreunen: Erberich— Dia⸗ einge⸗ mond Hill. daher 5 Pferdeſport.„ 1118 V. Baden Baden, 24. Juni. Drei große es Dr. Flach⸗Rennen des Internativnalen Badener Mee⸗ er, wie kings, das Kincſem⸗Rennen“(13 500) für ndelte. Ziährige und ältere inländiſche Pferde, das„Oppen⸗ Blu⸗ heim Memorial(43 500%) für zweijährige j Pferde aller Länder und der„Preis der Stadt ul iſt, Baden“(24 100 /) für sjährige und ältere inlän⸗ rsburg bdiſche Kandidaten haben geſtern insgeſamt 107 Unter⸗ Dres. ſchriften erhalten, gegen 87 im letzten Jahre und 74 ſtreng im Jahre 1912; das iſt ein ſehr gutes Ergebnis. Von Tage den 107 Nennungen entfallen auf das„Kineſem⸗ Rennen“ 29, auf das„Oppenheim⸗Memorial, 17 r war bdeutſche und 27 franzöſiſche und auf den„Preis der Stabt Baden“ 84. Von den deutſchen Ställen haben das Königl. Haupt⸗Geſtüt Graditz, Freiherr S. Alfred Lan⸗ on Oppenheim, der eläſſiſche Züchter Herr R. Haniel, 5 Herren A. und C. von Weinberg und Herr W. m feſt ſten genannt. An den für t, an l genannten 27 Franzoſen haben. iligt, unter ihnen Für die drei 9 öhere nſatztermin an, be e Anzahl P ausſche t ſch rſteren Rennen wur⸗ Morriſon für Univerſität wurden der Herzog von Sachſen⸗ zund Richard &giiche 34(8 deutſche, 2 ruſſiſche und 22 franzöſiſche) und im letzteren von 33 deutſchen Nennungen 22 aufrecht⸗ es wohl auch bei der mengeſchmolzen, unter denen ſich auch zwei ausländi⸗ ſche Vertreter, der Engländer Vermouth und der aus fortune den vierten Platz beſetzen. Das Rennen war aber reich an Zwiſchenfällen, da der Favorit 66 Unterſchriſten leute fuhren durch das Alarmſignal gewarnt, durch einen Notſchacht zu Tage. Zur Lage in China. London, 25. Jun. Dr. Morriſon, der frühere Korreſpondent der„Times“ in Peking Und jetzt politiſcher Ratgeber des Präſidenten Muanſchikai, iſt in London auf Urlaub einge⸗ troffen. Er ſprach ſich zu mehreren Zeitungs⸗ vertretern ſehr optimiſtiſch über die Lage in Ehina aus. U. a. bemerkte er, daß der Weiße Wolf bereits vor drei Monaten in Honan hin⸗ gerichtet worden und daß von ſeinen Anhänger“ nur noch eine Bande von Marodeuren übrig geblieben ſei. Dieſe würde von den Regie⸗ rungstruppen in den Grenzgebieten von Kang⸗ ſu, Schenſte und Szetſchwan verfolgt. Dieſer ganze Ausbruch habe gar keinen politiſchen Eharakter gehabt, ſondern ſei eine einfache Räuberei geweſen. Dr. Morriſon ſagte wei⸗ ter, in jeder bedeutenden Stadt Chinas herrſche Ruhe und Frieden. Viele von den Führern der erſten Revolution arbeiteten jetzt ruhig in Regierungsämtern. Die Revolutionäre nähmen an Zahl ab und ſie hätten auch kein Geld. Die Regierung ſei Herr der Situation. Der Präſi⸗ dent trachte durchaus nicht darnach, eine neue Dynaſtie zu begründen und er habe auch durch⸗ aus nicht ſeine Beziehungen zu der Jung Chinapartei aufgegeben. Ex habe Ratgeber und Mitarbeiter aus allen Parteien herange⸗ zogen. In den Miniſterien und in unmittel⸗ barer Umgebung des Präſidenten befänden ſich junge Chineſen, die ihre Bildung im Auslande, in Eurova, Amerika oder Japan erworben haben. Die 70 Mitglieder des Senatsrates ver⸗ treten alle Nuancen der herrſchenden politi⸗ ſchen Ueberzeugungen. Wenn die Jung⸗China⸗ partei die Legislative zu ſtärken wünſche, ſo ſei eine gute Verwaltung und die Stärkung der Exekutive das Hauptbedürfnis Chinas, und ge⸗ rade das ſei erreicht worden. Die Angriffe auf die finanziellen Verhältniſſe Chinas erklärt Dr. unbegründet. Die Salzſteuer weiſe einen unerwarteten Ueberſchuß auf. Die Ueberſchüſſe der Staatseinnahmen genügten vollſtändig, um alle Verpflichtungen für die nüchſten ſechs Monate zu decken. 85 * „Oxford, 24. Juni. Anläßlich der Ge⸗ dächtnisfeier für den Stifter und Wohltäter der Coburg zum Doktor of eivil law, Geheimrat Ludwig Mitteis⸗Leipzig zum Doktor of letters Strauß zum Doktor of muſic pro⸗ moviert. 5 Die albaniſche Kriſe. Ergebnisloſe Verhandlungen. W. Duraz zo, 24. Juni.(Agen. Stefani.) Morgens begab ſich ein Unterhändler zu den Aufſtändiſchen und ſetzte für die Verhandlung die Mittagsſtunde feſt. Tatſächlich fand um dieſe Zeit eine Unterredung ſtatt, die jedoch er⸗ gebnislos verlief. Es läßt ſich nicht vorc ſehen, ob die Verhandlungen wieder aufgenol men werden 5 Eine Niederlage Prank Bib Dodas? JBerlin, 25. Juni.(Von unſ. Berl. feſtgehaltenen holländiſchen Offiziere Bur.) Ueber Rom wird aus Durazzo ge⸗ erhalten. Über die in dieſen Rennen engagierten Pferde läßt ſich nach der zweiten Einſatzzahlung ſchon einiges berichten. Im„Batſchari⸗Preis“ ſind die Franzoſen bis jetzt in der Überzahl und werden letzten Reugelderklärung bleiben, wie im letzten Jahre. Auch qualitatir ſind unſere weſtlichen Nachbarn in dieſem Rennen gut vertreten. Dies beweiſen die Namen von„Crébécut“ (B. Grignou),„Fidelio“(Baron Gourgaud),„Tur⸗ lupin“(J. Stern) uſw.„Fidelio“, der Sieger im diesjährigen Prix Stockwell zu Le Tremblay iſt be⸗ ſonders zu beachten. Dennoch muß es fraglich er⸗ ſcheinen, ob die Franzoſen ihre letztjährigen Triumphe im Batſchari⸗Preis, wo ſie die drei erſten Plätze beſetzten und das deutſche Pferd„Cambronne“ mit einem weiteren franzöſiſchen Rivalen um den vierten Platz kämpfte, in dieſem Jahre wiederholen werden, da die deutſchen Ställe ſich jetzt auf einige ganz hervorragende Pferde, wie„Dolomit“,„Ter⸗ minus“ und„Orelio“ ſtützen können, die, falls ſie auf dem Poſten bleiben, den Franzoſen den Sieg nicht leicht machen werden. Auch mit den beiden Ruſſen „Lom“ und Moſzi Kſiaze“ aus dem Stall des Fürſten Lubomirski ſollten die genannten deutſchen Kämpen fertig werden. Unter den im„Prinz Waimar⸗Me⸗ morial“ teilnahmeberechtigten Pferden dürften nach bisherigen Leiſtungen R. Haniels„Talmi“ Die Graude Gourſe de Haies, ein mit 75000 Fr. ausgeſtattetes Hürdenrennen, folgte am Mittwoch bei den Rennen zu Auteuil als Seitenſtück zu der am Sonntag vorhergegangenen Grande Steeple Chaſe. Das Feld für die über 5000 Meter führende Konkur⸗ renz war in letzter Stunde auf 10 Teilnehmer zuſam⸗ Hſterreich gekommene Infortune befanden. Während Vermouth keine Rolle im Rennen zu ſpielen ver⸗ mochte und im geſchlagenen Felde endete, konnte In⸗ Zenith II, ſowie Escaville und LOr en Barre aus⸗ brachen. Lilium(Lancaſter) gewann überlegen Ne mit ſechs Längen gegen Monf. Henneſſy's Champoreau (A. Carter), deſſen Stallgefährte L Impetueux(F. T. Williams) zehn Längen zurück den dritten Platz be⸗ gte. Der Sieger Zilium wurde von Monſ. L. Prate ſti⸗ vor dem Neren an den indiſchen Fürſten von Pubdu⸗ kota verkauft⸗ lage Prenk Bib Dodas wird beſtätigt. Die Ein⸗ zelheiten des Kampfes und die Urſachen dieſer Niederlage ſind in tiefes Dunkel gehüllt. Die Annahme, daß er Verrat geübt habe, gewinnt immer mehr an Boden. Ein Telegramm des„Meſſagero“ aus Vallona beſagt, daß die Rebellen bereits in der Wozuſſa kaum ein Paar hundert Meter von der Stadt entfernt ſind. Die Lage des Fürſten wird immer unklarer und rätſelhafter. In dem Augenblick. wo ſein Land für ihn ſo gut wie verloren iſt, ſcheinen die Mächte nach langen Verhandlungen endlich beſchloſſen zu haben, ihn um jeden Preis zu halten. Der Vormarſch der Rebellen von Süden. W. Durazzo, 25. Juni. Der Kommandant des ruſſiſchen Kreuzers Terez meldet aus Valona, daß die Stadt ruhig iſt. Man erwartet den Vormarſch der Rebellen von Fieri nach Valona. Es beſtätigt ſich, daß Berat in den Händen der Aufſtändiſchen iſt. Befreiungsverſuch der holländiſchen Offtziere. m. Köln, 25. Juni.(Priv.⸗Tel.) Wie der Spezialkorreſpondent der„Köln. Ztg.“ aus Valona depeſchiert, iſt der holländiſche Mafor Sluys mit dem früheren Leibarzt des Fürſten Dr. Berghauſen nach Durazzo zurückgekehrt. Dr. Berghauſen erklärte ſich bereit, allein nach Elbaſſan zu gehen, um die Freilaſſung der dort u er⸗ wirken. Er iſt heute von Valona e Oberſt Philipps iſt in Durazzo eingetroffen. Er berichtete über die Lage in Skutari. Die Be⸗ Bevölkerung fährt fort, an den Befeſtigungs⸗ werken zu arbeiten. Die Bereinigten Staaten und Mexiko. Friedensausſichten. W. Niagara Falls, 25. Junj. Das Pro⸗ tokall über alle zwiſchen Mexikanern und den Vereinigten Staaten ſchwebenden Meinungs⸗ verſchiedenheiten iſt geſtern von den amerikani⸗ ſchen und mexikaniſchen Delegierten unterzeichnet worben. Die Konſtitutionaliſten werden mit der Paärtei Huertas über alle inneren Zwiſtigkeiten Mexikos Vereinbarungen treffen, ſo auch über die Wahl einer proviſoriſchen Regierung, die auf Huerta folgen ſoll. Die Konferenz wird keine formelle Sitzungen abhalten, ſolange die Ver⸗ treter Carranzas und Huertas ſich bemühen zu einer Berſtändigung zu gelangen. Die Abge⸗ ſandten Carranzas werden in wenigen Tagen hier erſwartet. W. El Paſo, 25. Juni. Nach einem Bericht des Geuerals Peyeyra über den Fall von Zaca⸗ tecas wurde die Stadt am Dienstag Nachmittag ei den Siegern eine große wobei ngenomme den große on und Waffen und eine h ſagroße Anzahl Gefangene in die Hände fielen.“ Die Rebellen hatten große Verluſte, darunter zwei Generäle. Die Verluſte der Bundestrup⸗ pen werden nicht erwähnt. Ikar. Einen Flug 1 2 und Leben hatte am Mittwoch Mitiag der Flieger Landmann von den Albatros⸗Werken zu beſtehen. Landmann, der, wie berichtet, Dienstag Abend zu einem 24 Stundenflug aufgeſtiegen war, flog nach der Landung Baſſers un⸗ entwegt weiter. Gegen 11%½ Uhr zog von Weſten eine ſosſchwere Wolkenbank herauf, daß ſelbſt die vor den Schuppen ſtehenden Maſchinen in die Gebäude hineingebracht wurden. Mit unheimlicher Schnellig⸗ keit zog das Unwetter unter Blitz und Donner heran. Landmann ſah wohl von ſeinem Flugzeug das Un⸗ wetter, war aber offenbar unſchlüſſig, was er tun Landen wollte er nicht, da er ſonſt um die der ledige 43 Jahre alte Chriſtian Stör III. Schluß.) Wegen Sittlichkeitsvergehens im Sinne des 8 178 Ziff. 3 wird der 41 Jahre alte Invalide Gottl. Layer zu einem Jahre Gefängnis verurteilt. * Grobe Mißhandlung. In grober Weiſe miß⸗ handelte der Arbeiter Jakob Steuernagel am 30. April morgens, nachdem er kaum die Arbeit in der Metallgießerei Kapallo angetreten, den Vorarbeiter Sonneck, weil er ſich bei dem Inge⸗ nieur darüber aufgehalten haben ſollte, daß er zwei Tage zum Gießen einer Platte brauche. Son⸗ neck ſtürzte bei den Hieben Steuernagels hin und erlitt einen Rippenbruch; durch Wegkriechen entgog er ſich ſchließlich weiteren Mißhandlungen. Sein Vertreter,.⸗A. Dr. Löb, trat in der Verhandlung vor dem Schöffengericht als Nebenkläger für ihn auf und verlangte ein Schmerzensgeld von 100 M Das Gericht verurteilte Steuernagel zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 4 Wochen, lehnte aber die Feſt⸗ ſetzung einer Nebenklage als noch nicht genau ſub⸗ ſtanzierbar ab. 10 5 * Schlimme Tage hatte die Ehefrau des 34 Jahre alten Spenglers Karl Zimmermann mit dieſem, ihrem zweiten Manne, durchz: machen. Er verdient pro Woche 35—40 Mk., gab aber nur 10—15 Mk. zu Hauſe ab, das andere verbrauchte er für ſich. In den letzten Monaten wo er in Karlsruhe arbeitete, ſchickte er über⸗ haupt nichts mehr. Und als er zwei Jahre in Berlin war, ſchickte er alle Vierteljahre 5 Mk., ſein Verdienſt ging dort zum größten Teile in Liebe und Alkohol drauf. Dafür bekam die mal auf den Boden, ſodaß ſte das letztemal rücklings auf den Hinterkopf fiel und trat ihr auf den Unterleib. Als die aus erſter Ehe ſta mende Tochter von 17 Jahren ſchrie und jar merte, ſchlug er auch dieſer mit der Fauſt ins Geſicht. Der Angeklagte machte in der Schö fengerichtsſitzung den denkbar ungünſtigſten, Frau den beſten Eindruck. In Anbetracht Roheit und des ganzen Verhaltens des Ar klagten verurteilte ihn das Gericht zu ei fängnisſtrafe von drei Monaten und ſprach die fortige Verhaftung aus. Aus dem Großherzogtum. ):(Ruſt, 22. Juni. Am Samstag wollte dem Knecht des Ochſenwirts einen Reſt Heu holen. Als das Heu geladen war, ſtürzte Stör rücklings vom Wagen und brach das Ge⸗ 1ick. An babefrank wie bei Pegoud über einen 8 Bewundernswerte an dieſer wie den anderen Sturzmaſchinen durch Sturz glauben konnte. Ausgezeichn bei dem der Flieger mit feſtſtehendem P den Kreiſen zu Haus Steffen ein und ſtart⸗ Flieger ſchine hat eine Spannweite von 9 eine Tiefe von 1,84 Meter und 7,45 Meter. Für die Sturzflüg De biliſator verkleinert, während beide Steu gen verſtärkt worden ſind. Um die ausg nete Stabilität des Doppeldeckers zu zeige Höhndorf vor ſeinen Aufſtiegen die Verwin⸗ dung feſtbinden, um zu zeigen, daß das zeug ſich in jeder Lage dank der ih nenden Stabilität wieder aufrichtet. flog Höhndorf zum erſten Mal. IJ Höhe machte er erſt ſenkrechte Kurven, g 05 Leiſtung Höhndorfs Flugzeug einen durchaus norm Benzintank beſitzt und daß der Brennſtoff luft in den Motor getrieben wird, ſonder Benzin und periment zum Schluß der Abſtieg aus 600 M im Schaukelflug und in immer enge Boden kam. rt⸗N ung als erſter zur letzten Etappe fluges nach Danzig. Um 8 Uhr ü zurückgekehrt und nach General-ameige— Sadiſche Aeueſte Nachrichten.(Abendblatt) Donnerstag, den 25. Juni 1914. Zur Geschäftslage im rheinisch- wesktiälischen industriebesirk. (Nachdruck verboten.) (Vom rheinisch-westfälischen Eisenmarkt.— Aus der Ruhrkohlenindustrie.) Der Bericht über den Geschäftsgang am rhei- nisch-westfälischen Eisenmarkt muß leider eine weitere Verschlechterung der Lage feststellen. Auch eine anufängliche optimistische Beurteilung dier 2weifellos von den meisten Eisen- und Stahl- Werken ernstgemeinten Bestrebungen zur Syndi- zierung der-Produklæ mußte nachgerade einer wenig zuversichtlichen weichen. Je länger die Verhandlungen der eingesetzten Kommissionen und der Werksvertreter in den Vollversammlungen sich hinziehen, umso größere Schwierigkeiten er- geben sich für eine die Beteiligten einigermaßen zufriedlenstellende Bildung der einzelnen Verbände. Diese Schwierigkeiten liegen nicht allein in der Festlegung der Beteiligungsquoten der einzelnen Verke, sondern nicht minder in dem Gegensatz der Interessen zwischen den großen gemischten Werken und den reinen Walzwerken. Inzwischen bleiben die Werke eifrigst bemüht, sich die am in- kndischen, wie am Weltmarkt erhältlichen Ar- beitsmengen, man könnte fast sagen um jeden Preis, zu sichern, da das Arbeitsbedürinis sich auch bei den großen gemischten Werken immer stärker fünnbar macht. Neue Preisunterbietungen in den freigelassenen Exzeugnissen, namentlich in Stabeisen und Blechen sind die natürliche Folge gieses heftigen Wettbewerbes. Die weiter ver⸗ schlechterte Lage des Weltmarktes macht es den deutschen Werben immer schwieriger, sieh dureh innahme umfangreicher Ausfuhr-Aufträge ür den Ausfall im inländischen Geschäft Ersatz beschaffen. Der englische und besonders der belgische Eisenmarkt liegen andauernd recht wWach, die Preise verfolgen weichende Rich- Auch der amerikanische Eisenmarkt ge⸗ rt nach wie vor ein unerfreuliches Bild. Zum jelk übersteigen die umfangreichen Zuteilungen hallung der Preußischen Staatsbahnen von Schwellen an die großen Stahlhwerte hrigen, wenn die bewilligten Preise lerigen, der veränderten Marktiage chengd auch etwas zürülelcbleiben. Die enhütlen arbeiten mit erheblicher Einschrän- er Erzeugung, mit grögeren Abschlüssen n Inlande wie im Auslande sehr zurücke- er Ruhrkohlenindustrie ist das Geschäft ebenfalls sehr ruhig, besonders in Indu- nd Hochofenkoks. Der Sehr beträcht⸗ erverbrauch der Elseninddstrie facht gt sien die auch in normalen Zeiten um e Jahreszeit eintretende sommerliche Stille in m Jahre besonders stark aus. Erfreulicher- ise ermöglicht der andauernd günstige Nhein- rstand die regelmäßigen Kohlenverschiffun⸗ den Oberrheinschen fläſen, wie gaeh und Belgien. vatdiskont: 2% Prezent. QNus cder deutschen Büsemieessrie. Das wiehtigste Freignis in der abgelaufenen htszeit hilden die neuen Vorschläge des Rom- rzienrats Eich, des Generaldirektors der Man- nannröhrenwerſe zu Düsseſdorf, Für Röhren bereits ein Erfolg dieser Vor, ge eingestellt, denn die Werke haben sich Anregung des Großindustriellen August nyssen in Düsseldorf zu einer erneuten Beratung B. Juni zusammengefunden, wogegen bekannt⸗ in der Vorwoche die nächste Versammlung gentlich für den 10. Juli in Aussjent genommen bar. Die deutschen Röhrenwerke haben inzwischen zu einem pro viserischen 1 syndikate verständigt und ws die- irlich ist bei dieser Gründung die h, de der Nöhrenindustrie instige Begleiterscheinung bei den Syndi⸗ kzu beseitigen eBldche gen das provisorische Syndikat zustande tommen auch bis zu einem bestimmten Ter- ch jedoch nicht Mil ng dieser Ziele Bestellungen nachzujagen. Unter diesen Umstän- den sind die Werke fast durchweg in die Lage versetzt, auch auf bessere Preise zu halten, jedenfalls aber lassen sie sich auf keine Preis- drückerei ein. Kampfpreise bestehen nach wWie vor noch im Roheisenverband gegen auslän- dische Konkurrenz und im deutschen Schiffbau- stahlkontor sowie im Wellrohrverband im Kampfe gegen die Gelsenkirchener Bergwerksgesellschaft. Im deutschen Stahlwerksverband hielt sich der Versand im Monat Juni, der den letzten Monat des laufenden Geschäftsjahres bildet, auf biskeriger Höhe, wobei zu erwarten ist, daß in der letzien Dekade der Absatz größer sein wird, weil die Mitglieder das Bestreben haben, im ab- gelaufenen Geschäftsſahr noch möglichst große Mengen zu verschicken. Die Hoffnung interessier- ter Seite, in diesem Sommer, Ahnlich wie im Vor- jahr, eine nachträgliche Ermäßigung der Halb- zeugpreise zu erreichen, dürfte sich nach unseren Informationen nicht verwirklichen. Bevor nicht die Syndlzierungsfragen nach der einen oder ande- ren Seite vollkommen geklärt sind, Wird an eine Preisänderung weder nach oben noch nach unten zu denken sein. Kommen natürlich die-Verbände zustande, so dürfte eine angemessene Preiser- h dhung wohl nicht ausbleiben. Im deutschen Walzdrahtverband bewegt sich das Ge- schäft weiter in normalen Bahnen, Das Auslands- geschäft leidet nach wie vor unter dem englischen Wettbewerb, sodaß die Exportpreise für Walz- draht 95 M. pro t ausmachen gegen 117,50 Mark Inlandsnotierungen per drittes Quartal. Fortge⸗ setzt finden Kommissionssitzungen statt, um diie Vorarbeiten zur Verlängerung des Verbandes vor- zunehmen. Mit dem 1. Juli tritt Bekanntlich schon dlie Interessengemeinschaft der Sechsergruppe mit den etwa 40 Verfeinerungswerken in Kraft, welche Gruppe später bei Zustandekommen des allge- meinen deutschen Walzdrahtverbandes in diesen als besondere Gruppe aufgenommen wird. Auf dem Stabeisenmarkt ist das Geschäft in der letzten Zeit ruhiger geworden, weil die Werke, wWie bereits oben erwähnt, für die nächste Zeit meistens besetzt sind. Der heutige Stabeisenpreis bewegt sien um 93—94 M. nettoe Kassa ab Werk. ist die Geschäftslage nock unver⸗ Andert schwach. Grobbleche sind noch im⸗ mer unter 100 M. zu haben. Auck der Ba n d- eisenmarkt läßt nack wie vor zu wünschen Ubrig. Der Durehschnittspreis dürfte etwa 112,50 Marke betragen. Auf dem Röhrenmarkte verhalten sich die Verbraucher sowohl als die Händler zurüchhaltend, weil man erst den Erfolg der jetzigen Bestrebungen abwarten WiIll. In Werkskreisen rechnet man bereits mit einer Her- aufsetzung der Preise, wenn in den nächsten Ta- sollte. In Schrauben und Nieten ist die Marktlage ruhig. Mitte juli soll eine Versamm- lung der Nietenvereinigung statifinden, um über deren Verlängerung zu beschließen. Die Beschäftigung ist leidlich zufriedenstellend und der Grundpreis von 140 M. wird nur noch selten unterboten. Die Fittingswerke haben in⸗ folge des scharfen Weitbewerbs derartige Ver⸗ luste zu verzejchnen(es wWird 80 00 Prozent Rabait gewährth), sodaß man wieder erneut die Zusammenschluß-Bestrebung aufgenommen hat. Vielleicht kommen die bateiligten Kreise recht hald zu der Einsjeht, daß auch ein loser Zusammen⸗ schluß immer noch besser ist, als ein zügelloser Preiskampf. Gerade das deulsehle Kleineisen- gewerhe hat in den meisten Branchen unter der Uneinigkeit der Fabrikanten zu leiden und es wirad noch eine gersume Zeit dauern, ehe man die Un-⸗ Haltbarkeit der Zustände erkennt und infolgedes⸗ sen auf eine Verständigung hinarbeitet In ver⸗ schiedenen Branchen schweben schon seit Jahr schritten gekommen ist, Seldmarkt, Sank- und Börsen- wwWsesen. 8 eiahasbanbeunsweis vom 28. Juund, Die dritte Juniwoche bringt in der Regel einen auf den Vierteljahrswechsel zum Ausdruck bringt. Auch in diesem Jahre sind ven der Neichsbank-⸗ leitung wieder umfassende Maßregeln für diesen Zeitpunzt getroffen wWordden, 30 daß der Stand der Reichsbank gegen die Vorwoche eine weitere Besserung erfahren hat. d Industri und Tag Verhandlungen, ohne daß es zu Fort. guten Reichsbankausweis, der dle Vorbereitung Die Wechselansprüche, die schen in der Vor- in der letzten Zeit zwar immer Wieder Versuche, polltischen Diskussionen frei zu machen und sich —2 um 24.32(41,73), darunter der Bestand an Gold um 14,87(35,42) Mill. M. zugenommen. Die Reichskassenscheine sind um 4,59(1,39) und die Noten anderer Banken um 5,80(5, 40) Mill. M. gestiegen. Infolge dieser Veränderungen konnte der Notenumlauf um 29,84(21,07) Mill. M. ver- Klirzt werden, so daß er jetzt dureh Metall und Reichskassenscheine zu 98,26 Prozent gedeckt ist gegen 95,05 Prorent in der Vorwoche, 81,05 Pro- zent vor einem und 89,55 Prozent vor zwei Jah- ren. Die täglich fälligen Verbindlichkeiten(Noten und Einlagen) sind infolge des starken Anwach⸗ sens der Einlagen nur zu 62, Prozent gedeekt gegen 623 Prozent in der Vorwoche, 58,0 Prozent vor einem und 61,3 Prozent ver zwei Jahren. Die Deutsche Reichsbank verfügt jetzt über eine steuer- freie Notenreserve von 561,03 Mill. M. gegen eine solche von 496,48 Mill. M. in der Vorwoche und von 265,09 Mill. M. am 23. Juni 1913. gegen dio 1913 degen is aktlva(in Bk, 1000) 1814 borvoohe Vorwocke 1 415 901 4 733 Rotall-Bestand. 1711 955 24.320 1 114 952 J. 35417 darugter Gold„1371073 14873 21 901 1 394 fielohs-Kassen-Schelne 71 530— 42552 32 790 5 405 Roten anderer Zanken 32111 592 1002 514— 4 592 Wechselbhestaned 753402— 27 002 74 520— 763% lombarddarleben. 84985— 9272 15 823— 11784 Effektenbestand. 2283 591— 3759 264 839 74 388 Sonstige Aktiva 273 860— 48 947 PaSSGSILVA. 180 000(unver.) Grundkapltall. 180 00%0 fuaver.) 70 648(unver) Beservefondss 74479(unyer. 1 764 597— 21057 fotenumlauf. 1334882— 29835 778 065 683 155 Deposlten 1038 047 86 073 50.878 1440 Sonstigs Passyva.. 378ʃ7/. 903 Die nene französische Anleihe, Die Einzahlungen auf die neue französische An⸗ leihe, die, wWie Bereits gemeldet, am 7. Juli zur Zeichnung aufgelegt wird, sollen am Tage der Zeichnung, am Tage der Zuteilung, im Seplember und im Dezember des laufenden Jahres staltfinden, so daß also vier Einzahlungstermine vorgesshen sind. Nach einer Erklärung, die der Finanz- minister Noulens im Senate abgegeben hat, wird die neue Anleihe von allen Steuern auf mobile Werte aber nicht von der 4proz. Einkommen⸗ steuer befreit sein. Die Anleine wWird also weder das droit de timbre für die Notierung noch den Umsatzstempel bezahlen. In französischen finan⸗ ziellen Kreisen ist man der Ausickt, daß durch die Unterwerfung der Anleike unter die Einkom- mensteuer der Emissionskurs, der auf 92 oder 91 Prozent geschätzt worden War, sich um ca. ein Prozent èxmäßigen werde. Franlsfurten Effektenbörse. Frankfurt à.., 25. Juni. Auch heute herrschte wieder große Geschäfsstille vor. Die tendenzbildenden Einflüsse wWwaren heute nicht ein- heitlich. Die unklaren Verhältnisse in Alba⸗ nien Wurden mehr beachtet, da sich auch in Wien eine mehr pessimistische Ansicht über die dortige Lage durchgesetzt zu haben scheint. Die Wiener Vorbörsenkürse lautefen durchweg niedri- ger. Recht unangenehm berührt war die Speku⸗ jation aber über den matten Verlauf des gestrigen Newyorker Verkehrs, Im Einklang mit Newyork eröffneten amerikanische Bahnen in schwacher endenz. Oesterreichisehne Bahnen ebenſalls etwas schwächer. Schantungbahnen he⸗ haupiet, Schiffahrtsaktien bewegten Siehl, Wie auf den übrigen Gebieten, recht ruhig. Nord⸗ deutscher Lloyd und Paketfahrt preishaltend. Bankaktien unterlagen nur geringen Schwan⸗ kungen, Diskonto Konimandit. Nationalbank und Deutsche Bank schwächten sich ab. Montauaktien haben von der Belebung Wiecler etwas eingebüßt. Man verwies auf den unglinstigen Ironageberieht, der recht entmutigend ſalitete. Die Nacflrichten über die Kartellbildun- gen, sowie angehlich bessere Stabejsenabschliisse ſtamen weniger zur Geltung. Vou den fünrenden Werten sind Phönix Bergbau, Gelsenkirchen und Beutsch-Luxemburger zwar gut behauptet, aber es Zeigte siell nur Wenig Geschäſt. Elektrizi- fäfsaktien hielten sieh auf dem gestrigen Niveau. Heimische Anlelheu vereinzelt etwas niedriger, Mexikaner abgeschwächt. am Nassa-⸗ markt für Dividendenwerte war die Shüim⸗ mung etwas freundlicher. Von ehemischen Werten wurden Bad. Anilin 2% Prozent niedriger bezahlt, von Maschi- nenfabrlken waren Acller⸗Kleyer gedrückt und 304 bezahlt. Erwähnenswert sind noch Daimler Mo⸗ toren, die 4 Prozeut einbüßten, und Sprozentige Vorzugsaktien der Maschinesfabrik Moenus, die exstmals mit 104 notierten. Das Bezugsrecht auf neule Aktien der braunschweigischen Landdes- eisenbahn-Gesellschaft notiert.90 Bz. u. G. Später herrschte auf den meisten Gebieten Geschäftsstille, Am Montanmarkte zeigle sich zum Sehluß eine festers Haltung. Inte⸗ resse zeigte sich für Röhren-Aktien auf die Prophezeiungen vom Zustandekommen des Syndli⸗ Kats. Wittener Stahl- und Mannesmann-Röhren⸗ Wareri gut gehandelt, die letzteren gingen Pis 204.90 Bei lebhaftem Geschäft. Die Börse schloß bei behaupteter Jen⸗ denz.— Baltimore Ohio konnten sich nach matter Eröffnung hefestigen. Es nofierten: Kredit 189786, Diskonto-Komman-⸗ dit 184½, Dresdner 147%, Staatsbahnen 15078, Lombarden 177%, Baltimore Onie 8934. Privatdiskont:%. Berliner Effeltenbörse. Berlin, 2. Juni. Der Berliner Platz macht sieh von dem ungünstigen Einfluß der matten Hal- tung der Auslandsbörsen und den verschiedenen Zu einer eigenen Tendenzriektung auf. zuschwingen, hat damit aber wenig Erflolg. Die gestrige Ermattung Newyorks hat die Börse bellaupten, und namentlich am Montanmar K. erfuhren einzelne Werte leichte Syndlikus Dr. Russische Banken und Naphtha ten sich leichte Kursabstriche gefallen lassen. Von Nebenwerten sind nocnh Orenstein u. Koppel und Deutsch-CJebersee mit einer Einbuße von 1 Pro- zent zu erwähnen. Tägliches Geld 2 Prozent und darunter. Ultimogeld blieb an der Börse zu 4½% Prozent und von der Sechandlung zu den be- kannten Sätzen reichlich angeboten. In der Zweiten Börsenstunde traten Aenderungen von Belang nicht ein. Schwache Haltung zeigten anhaltend russische Werte. Wie an den Vortagen war der Kassamarkt für Industriewerte still und nur Weni verändert. Die Nachbörse blieb behaup bei geringen Umsätzen. PFPIVvatdiskont: 24 bis 3 Prozent. Aanedel und mndustrie. Zur Vergrösserung der Brauerei G, Sinner A,G. für Brauergi-, Spiritus- u. Presshefefabrikatlon, RKarlsruhe⸗ Grünwinkel. j. Karlsruhe, 24. Juni. Zum Uebergang der Braulerel Wilhelm Fels hier an die Ge- Sellschaft für Brauerei, Spiritus und Preghefen- fabrikatioen vorm. G. Siuner in Grün⸗ Winkel sei noch mitgeteilt, daß die Brauerei Heinrich Fels, die größere der beiden Brauereien Fels hier, mit der Verschmelzung nichts zu fun hat, und nach wie vor als selbsfändiges Unternehmen weiter bestehen wird. FVerband der deutschen schuh- und Schattetabrikanten. Die 24. Generalhhersammlung ten Verbandes fand am 20. und 21. Juni in Kölg unter Leitung des Verbands-Vorsitzenden Fabrik⸗ besltzer Fugen Wallerstein-Oftenbach a. M. statt. Die Beratungen galten Lebensinſeressen der deutschen Schüh-Iüdlusfrie und hat dies wohl zu dem starken Besuch der Tagung, die von Schuh⸗ Industriellen aus allen Teilen des Reichs besucht Waär, mitheigetragen. Deber die rigorosen Bestimmungen der Ma- schinen-Mietverträge des amerikanischen Schuh⸗ maschinen-Frusts Berichtete in die schwierige Ma⸗ terie erschöpfend behandelnder Weise der Ver- bandsvorsitzende Wallerstein, zu dessen Ausführungen die Versammlung durch anhalten- den ſebhaften Beifall ihre Zustimmung zu erken⸗ nen gab. Die gelaßten Beschliisse gingen dahin, daß, falls bis September die schwebenden Ver- handlungen zu keiner gütlichen Verständigung kühren, die Klage auf Feststellung dler Nichtigkeit der Verträge auf Grund des 8 138 B..B. ange⸗ strengt Werden soll. Hinsichtlich der jetzt zahl- reich veranstalteten bezw. projektierten Sehuh⸗ und Ledermessen hält die diesjährige Gene- ralversammlung an dem auf der vorſährigen Ta- gung eingenonimenen Standpunkt est. Der Ver- and verllält sien nach wie vor ablehnend solehen allfahrliek Wiederkehrenden Veranstalfungen gegen⸗ über, welcle eine große Beimpuhigung in diie Fabrikantenkreise bringen und in der jetzigen schweren Zeit dem Schuhindustriellen unnötiger⸗ Weise schwere Opfer auferlegen, die meist in ßei- nem Verhällnis zu dem Erfelg stehen. Der Ver- band ist zu seiner Haltung in dieser Frage auch. veranlaßt durck den Umstand, daß man auch von den ———ͤ—— Abnelmerverbänden verlange, ihre Fachaus- stellungen nur in längeren Wischenräumen zu veransfalten und daß die auf Verlangen des Ver- bandes der deutschen Schuhfabrikanten um men⸗ rere Jahre hinausgeschobene IV. Fachaussfellung der Schuh- und Lederindustrie im Jahre 1915 Stattfindet. 1 Leber die Weahrnehmung der Interessen der deutschen Schuhindustrie bef der Erheuerung der Handelsverträge referierte eingehend Verbands-Direktor Frisshg-Frankkurt à.., zum Schlusse besonders hervorhebend, daß die neu- zeitliche Entwieklung der deutschen Schuhindustrie züu einer Exportindustrie in Zukunft eine bessere Berücksichtigung ihrer Wichtigen Ausfuhrinteres- Sen driggend erheſsche. In der Diskussion gab Schneider-Berlin vom Bund der Industriellen über das Verhältnis Deutschlands 2 den Ausland⸗Staaten, die in Deutsehland ihren größten Abnehmer zu erblicken aben, eine aus- führliche Schilderung. Dr. Schneider gab der Hoffgung Ausdruck, daß der ſetzt vom erhande der deütschen Schun⸗ und Schäftefabrikanten ge⸗ bildete Handelspolitische Ausschuß mit dem Han⸗ delspolitischen Ausschug des Bundes der Indu- Striellen Hand in Hand arbeiten möge. Die von der Verbandsleitung vorgeschlagene, von der Ver- sammlung einstimmig angenommene Pesolution hat ſolgenden Wortlaut: „Die Generayersammlung des Verbandes der deutschen Schuh- und Schäftefahrikanten, zu der am 20. unel 21. Juni J. Is. in Köln zahlreiche Schuhindustrielle àus allen Teilen des Reichs er- schlenen sind, gibt der Exrwartung Kusdruck, daß die Reichsregiexung bei Erneuerung der Handels- verträge im jſahre 1917 auch die Interessen der Heimischen Schukindustrie in entschisdendster Weise gegenber den extremen hochschutzzöllne- rischen Forderungen der Schuhfabrikanten ein- zelner Vertragsstaaten, die auf eine gänzliche Aus- schliesung der deutschen Schukwaren aus ihren Ländern abzielen, vertreten wWird. Es muß darnach gestrebf werden, daß die ven manchen Auslandsstäaten heute auf die Einfuhr der deutschen Schuͤhwaren gelegten ganz außer- ordentliceh hohen Zollsätze eine Exmäßigung er-⸗- kehren. Die Lage der deutschen Schukindustrie. tlie großen Mengen ihrer Produktion, das Inter- esse der damit beschäſtigten über 90 000 Arbeiter verlangen gebieterisck eine Exleichterung der Schuhwaren- Ausfuhr. JJ Wird bei FErneuerung der Handelsyerträge dieser Forderung entsprochen, so kann die deut- sche Schuhindustrie, in der Voraussetzung, dasß die Einfuhrzölle auf Leder nicht erhönt Werden, ndische auch in Zukunft auf eine Erhöhung d Sehr mäßigen Fingangszölle auf Aus Schuhwaren verziekten. Sie wird dann Weiterhi die deutschen Qual ausländischen Fabrikaten gl stehen, den erb an CCC — nnee 8 hat, daß im vergangenen ſahr Pfingsten im Mai re Donnerstag, den 25. Juni 1914 2 General-Anzriger. Sad ſe Aeueſte Nachrichten.(Abendblatt) 7. Seite der ausländischen Konkurrenz durchführen.“ Der Leitung des Verbandes wird zu ihrer seit- herigen Iätigkeit in dieser für die deutsche Volks- Wirtschaft außerordentlich wichtigen Frage die einmütige Zustimmung der Generalversammlung ausgesprochen. Fine FPeihe anderer Punkte der Tagesordnung sind interner Art und für die Allgemeinheit nichit e Verkehr. Verehn zur Wahrung der Rheinschiff⸗ 1 fahrtsinteressen. 72 85 K. KölIn, 25. Juni. Von unserem Spezialkorrespondenten.) Der Verein zur Wahrung der Rhein- schiffahrtsinteressen E. V. in Duisburg- Ruhrort hielt am heutigen Tage im Isabellasaale des Gürzenich seine außerordentliche General- versammlung ab. Die Tagung war sehr gut be- sucht. Von Mannheim bemerken wir unter den Erschienenen als Vertreter der Stadt Mannheim Bürgermeister Ritter und Hafendirektor Dr. Bartsch. Des weiteren wohnten von Mannheim der Versammlung bei: Direktor Dr. Karl Schäfer von den Vereinigten Spediteuren und Schiffer, Direktor Keßler von der Mannschlepp, Direktor Kuecht von der Paketfahrt--G. und Rheder Josef Noll. Die Stadt Köln war vertreten durch Ober- bürgermeister Wallraf sowie mehreren Beigeord- neten. Die Handelskammer war vertreten durch ihren Vorsitzenden, Geh. Hofrat Dr. Nevel-Du- mont und Professor Dr. Wirminghaus. Die Hafendirektoren von Straßburg, Kehl, Mainz und den übrigen mittelrheinischen Städten waren gleichfalls anwesend; desgleichen auch Beigeord- neter Dr. Leoni-Stragburg. Die Stadt Köln dedi- zierte den Ieinehmern der Versammlung als Festgabe ein umfangreiches Werk„Ubersicht über die Verfassungsgeschichte der Stadt Köln seit der Römerzeit und über ihre Verwaltung im 20. Jahrhundert.“ Der Vorsitzende eröffnete die Versammlung niit herzlichen Begrüßgungsworten. Oberbürgermeister Waltraf und Handelskamme- präsident Dr. NeyenDumont überbrachten die Glückwünsche der Stadt und der Handelskammer. Alsdann referierten Generaldirektor Ott über die Entwicklung und die Daseinsbedingungen des Nhein-See-Verkehrs und Dr. Baftsch-Mannheim über die Beziehungen zwischen Gemeinde und Industrie unter besonderer Berücksichtigung der Rheinschiffahrt. Die Versammlung dauerte 14 Stunden und war um 12 Uhr beendet. Hierauf er- folgte eine Dumpferfahrt nach Königswinter. Mit einem Zzwanglosen Beisammensein im Kurhotel dem Petersberg erreichte die Tagung ihr ude. Württembergische Staatseisenbahnen. Stuttgart, 24. Juni. Die Einnahmen der Württ. Staatseisenbaimen beliefen sich im Mai d. Jahres auf 7 732 000., was gegen den gleichen Monat des Vorjahres einen Ausfall von 25 000 M. bedeutet. Die Einnahmen aus dem Güterverkehr Waren um 176 000 M. größer als im Mai 1913, dagegen die Einnahmen aus dem Personenverkehr um 201 000 M. geringer, Wwas seine Ursache darin War. Vom 1. April bis Ende Mai d. J. verein- nahmten die Württ. Staatseisenbahnen 15 210 000 Mark, was die Einnahmen in der gleichen Periode des Vorjahres um 382 000 M. überholt. Hnmerun- Eisenbahn-Gesellschaft, Berlin. Die gestrige Hauptversammlung, in der 5 339 000 M. Vorzugsanteile Lit. A und 2 756 000 Mark Stammanteile Lit. B. vertreten waren, ge⸗ nehmigte den Abschluß für 1913 und erxteilte die Entlastung. Die Auszahlung der 3 Prozent Divi- dende auf die Vorzugsanteile erfolgt sofort, die Auszahlung der vom Deutschen Reich gewählr- leisteten 3 Prozent Zinsen auf die Stammanteile Lit. B. erfolgt vom 1. Juli ab. Die ausscheiden- den Aufsichtsratsmitglieder, die Herren Geh. Oberlinanzrat Maximilian von Klintzing und Geh. Reglerungsrat Richard Witting, wurden wiederge- Wählt. An Stelle des Direktors Dr. Ernst Schrö- der, der sein Amt niedergelegt hat, wurde Bank⸗ direktor Dr. Hermann Fischer gewählt. Der Vor- sitzende, Bankier Carl Fürstenberg, nahm Ver- anlassung, aul eine besondere, an die Vexwaltung gerichtete Anfrage, mitzuteilen, daß die Totalitat der Staatszuschüsse einschl. des 20proz. Zu- schlages für die Tilgung der Stammanteile 374 907 Mark jährlich betrage, wovon die Gesellschaft 244 968 M. für 1913 an das Reich abführen konnte. Der für 1913 aufgestellte Etat sei 145 000 M. überholt worden. Es sei zu erwarten, daß das Jahr 1914 wieder alles halten wWird, was in seinem Etat vorgesehen ist. Die ersten vier Monate des laufenden Betriebsjahres berechtigten mit Rücksicht auf die vorsichtige Art der Auf- stellungen unter dem üblichen Vorbehalt elemen- tarer Ereignisse zu der Annahme, daß 1014 ein Erträgnis liefern wird, das die Gesellschaft in den Stand setzt, auf die Reichsgarantie ganz zu ver⸗ zichten. Es sei nicht unwahrscheinlich, daß be- beits in diesem Jahre ein Ueberschuß für die Vorzugsanleihe Lit. A vorhanden sein wird. Die Dispositionen bezüglich der Anlage von Plantagen und die Entwicklung bereits bestehender lassen eine gedeihliche Zunahme der Ueberschüsse er- warten, so daß für 1915 den Besitzern der Vor- zugsanteile Lit. A eine Dividende bis zu 5 Pro- zent in Aussicht gestellt werden könne und die Stammanteile Lit. B. in nicht allzuferner Zeit auch die Wohltat einer zweiten Dividende genießen Werden. Die ausgezeichnete Entwicklung der Bahn, die sich bei 161 km Länge doch erst im Anfangsstadium belinde, dränge auf eine Erweite- rung des Unternehmens hin. Die volle Rentabili- tät werde exst einfreten, wenn die Bahn weiterge⸗ führt sei. Es sei alle Aussicht vorhanden, daß das Reichskolonialamt die projektierte Durchfüh-⸗ rung der Bahn nach Bamun bei dem Feichstag befürworten wird, doch lasse es sich nicht über⸗ sehen, ob der nächste Reichstag sich mit der An- gelegenheit zu befassen in der Lage sein wird. Die Gesellschaft habe daher den Plan in Er⸗ Wägung gezogen, gegebenenfalls die Verlängerung der Bahn aus eigenen Mitteln zu bewirken. Es sei auf alle Fälſe geplant und in der sehr ein- gehenden Projektion vorgesehen, die Erweiterung etappenweise vorzunehmen. Es sei indessen vor- läufig verfrüht, über die Angelegenheit zu spre- chen. Auf eine weitere Frage bezüglich der im Statut vorgesehenen Erwerbüng von Bergwerks⸗ gerechtsamen bemerkte Geh. Baurat Lenz, Mit⸗ glied des Aufsichtsrats, daß das von der Bahn bisher durchkreuzte Gebiet, keine Formationen aufweise, die auf Vorhandensein von Mineralien hinweisen. Das Gebiet sei rein vulkanischer Art. Von anderer Seite seien Bohrversuche auf Petro- leum angestellt, aber wieder aufgegeben worden. Es verlaute, daß außerhalb des Gebiets der Ge- sellschaft, jenseite der englischen Grenze, Petro- leum in großen Mengen gefunden worden sei. Bestimmtes darüber sei nicht bekaunt geworden. Warenmöäckete. Mannheimer Produktenbörse. Es fehlte auch heute wieder an jeglicher An- re„ und somit nahm der Markt Wieder einen ruhigen Verlauf. Das Geschäft liegt sehr still und die Umsätze bleiben auf die notwendigsten Deckungen beschräukt. Dies trifft namentlich für Brotgetreide zu. Für Futtergetreide ist die Stim- mung besser behauptet und die Preise zeigen nur unbedeutende Veränderun Die Notierungen im hiesigen Offiziellen ursblatt wurden für amerikanische und argentinische Weizen um 0,20 bis 0,30 M. per 100 kg bahnfrei Mannheim er- mäßigt, während die übrigen Notierungen eine Aenderung nicht erfuhren. Vom Ausland werden angeboten die Tonne gegen Kasse olt Rotterdam: Welzen Laplata-Bahla-Blanoa oder Barletta-Russ0 27 Kp. schwimmend f. 158.——158.50, dito ungarlsohe Aussaat 27 Kg. per Juni E. 156.50—157.—, dlto ungarlsche Santa Fe 786 Kg. per 1 H. 157.—157.50, Redwinter per Jull- august zu R. 148.-—148.50, Kansas golf per Jull-Aug. N. 147.50. 148—— desgl. Ohloago K. 149.50—49.—, Manftoba Hr. 1 prompt R. 160.50.—161— dlto Mr. 2 prompt u. 188.50 59. Aloolalef-Ulka 9 Pud 30-35 prompt f. 155.50.156.—, Taganrog⸗ UKa g Pud 35-10 prompt K. 158.50.—159.—, Theodosla-Azlmaſd Pud -10 sohwimm. R. 155.59—158.—, Bumänſor 79-79 K g. naoh Muster prompt f. 157.50—158.— fumänter 79-0 Kg. nach Ruster per brompt. 000.—-—000.00, Norgdeutscher 77/786 Kg. wiegend per prompt Verschiffung H. 000.00 009.. Roggon, südrusslsoh., 9 pud 19.15 Junl M. 124.39.125.—, ato 9 ßud 15-20 Junf H. 125.50—128.—, gito 8 Pud 20-25 per Jun! K. 128.50—127.—, norddeutsoh, 72/3 Kg. per promp! . O00.C00-000.00. derste russ, 59-50 Kg. per prompt K. 123.——123.50, dito 19-80 Kg. Aug.-Sept. M, 117.17.50, rumän. 59-60 Kg. por Nal F, 000.—000.00, Donau 60/51 K3, per pponpt K. 123. dis 123.50. Mals La Plata, gelb rye terms sochwimm. R. 110.—.110.50, zull-Aug, M. 104..104.50. Donau Galatz Foxnanlan prompi . 109.50.—110., Odeseg por prompt f. 110.50—111, Rovoriseik p. prompt ffl. 000.——000.00. MIKed per prompt g. 000 00—000.— Hafer, nordrussisoher, 46-7 Kg. p. Juni A. 118. 118.50, alto 47-43 Kkg. per Junl A. 149.419.50, Donau 49-47 K9. der Novemb. NM. 600.——000.—, dito 50-51 Kg, per jun A. 009.— Amerlkaner Olippod welss 33 big. per Ral-Jun 00 La Plata 48-47 Kg. p. prompt&. 117.50—118. Berliner Wroduktenbörse. Berlin,. Jull. Weizen setzte mit be⸗ * 2000.—000 llaupteten Preisen ein, wurde aber später iniolge elwas 0 fester. an ſeste Lendenz, da giinstigerer Auslandsmeldungen n Ankang dler Nachfrage gegenüber zurückhaltend sind. Hafer War fest bei ruhigem Geschäft. und Rüböl träge. Wetter: bewölkt. Eänlungseinstellungen und Kon· urse. Sonkure in Deutschland. Barmen: Kauimann Otto Arndt; Berlin: Bau- und Parzellierungsgesellschaft G. m. b..; Bocholt: Kaufmann Frau Bertha Fuchs geb. Steinauer; Cassel: Vereinigte Speise-Eisfabriken G. m. b. H. i. Liq.; Dresden: Emilie Anna led. Kecke; Dres- den: Migeralwasserlabrikant Richard Paul Horn; Eisenach: Frau Emma Michalski geb. Rötig; Hohenwestedt(Holstein): Tierarzt Gustay Mahn; Hünfeld: Gastwirt Andreas Rübsam; Karlsruhe: Kaufmann Hermann Hugo Laue; Karthaus(Westpr.): Schlossermeister Oskar Lange; Kempen(Posen): Kaufmann Israel Neumann; Leipzig: Kaufmann Fritz Wimelm Hagemann; Neusftadt Orla: Domustoe- Wwerke Anft u. Lissat, G. m. b..; Nordhau- sen: Gastwirt Louis Randau; Nordhausen: Gastwirt Paul Bock; Oberhausen(Rhld.): Ehefrau Bernhard Wintjes; Oberhausen (KRuld): Kolonialwarenhändler Franz Fildebrandt; Osterwiek(Harz): Kaufmann Gottfried Arwe; Solingen: Stahlwarenfabrikant Gustayv Plü- macher; Stendal: Kaufmann Karl Streich junior; Stollberg(Erzgeb.): Barbiergeschäfts- inhaber Friedrich Albin Flemig; Türkheim (Schwaben): Schlossermeister Rupert Meichelbeck; Weißgenfels: Schuhfabrikant Karl Straube; Ziegenhain(Bez. Cassel): Schuhwarenhänd- ler Manfred Plaut; Zwieckau(Sachsen): Kauf- mann Max Canmitzer. etzte Roandelsnschrienhten. Mammnmheimer Mtelstenbörse. Mannheim, 2. Juni. Die Börse war Still. Zu höheren Kursen blieben gesucht: Brauerei Schwartz-Aklien und Storchenbrauerei Speyer. Notizen: 124.50 G. bezw. 47 Geld. Benz-Aktien gingen zu 174 Prozent um. * r. Düsseldorf, 25. Juni.(Priv.-Tel.) Wie Wir hören, hält der Westdeutsche Eisenhändler- verband am Freitag, den 26. Juni, eine Mitglieder- versammlung ab, um die Außenseiterfrage iu der Kölner Ortsgruppe, in der bekanntlich gegen die außenstehende Eisenhandelsfirma jJansen in Bonn ein Preiskampf geführt wird, zu behandeln. Fer- ner steht die Preisfrage für Lagerverkäufe ab 1. Juli auf der Tagesordnung. Nach unseren Infor- mationen ist kaum anzunehmen, daß unter den gegenwärtigen Verhältnissen eine Aenderung der Lagerpreise erfolgt. Heute hat dieserhalb bereits eine Vorbesprechung stattgefunden. Berlin, 3. 30 0(Von uns. Berl. Bur.) In der heutigen außerordentlichen Generalver- sammlung der Berlin-Neuroder Kunstanstalt gab Direktor Lud Wig über den Erwerb und die Vertretung der Albrecht u. Meister.-G. folgende Erklärung ab: Durch den planmäßigen Ausgleich soll die Konkurrenz ausgeschaltet werden, ohne die Kundschaft der Albrecht und Meister.-G. zu beeinträchtigen. Die lukrativen Abteilungen sollen weitergeführt werden, die nicht lukrativen ohne Rücksicht auf die dabei zu erzielenden Preise abgestoßen werden. Der Befrieb der Albrecht u. Meister.-G. soll zunächst selbständig fortgeführt und dann der Apparat im Einklang zu den Umsatzverhältnissen gebracht wWerden. Berlin-Neurode wWird 90 Pro- Zzent des 2,8 Mill. M. betragenden Aktienkapitals von Albrecht u. Meister erwerben und die ge- samten Bankschulden übernemmenn. JBerlin, 25. Juni.(Von uns. Berl. Bur.) In der heutigen Generalversammlung der All- gemeinen Boden-.-G. wurde der Abschluß, der 295 000%/ Verlust ausweist, durch den die Unter- bilanz sich bei 7% Mill.% Grundkapital auf 1,17 Millionen Mark steigert, genehnügt und anstelle von Bankdirektor Dr. Schröder Direktor Thomas vom A. Schaffhausen'schen Bankyerein in den Aufsichtsrat gewählt. Köuigsberg i. Pr., 25. Juni. Die Ver- Waltung der Rönigsberger Lagerhaus- -G. schreibt einem Aktionär auf Anfrage: Für das laufende Jahr erscheint die Verteilung einer Dividende gänzlich ausgeschlossen. Ostpreußen hat noch zu sehr unter den abnormen Regen- perloden der beiden letzten Jahre zu leiden. Im Vorjahre wurden 6% Dividende ausgeschüttet. Neee 25 die Ware andauernd knapp ist, und die Verkäufer Mais Teo Cremer; Bres lau: W. Paris, 25. Juni.(Amtlich.) Die Neue %prozentige französische Auleihe von 805 Millionen Francs wurde zum Kurse von 97% herausgegeben. Wie wir erfahren, wird die Anleihe bereits mit einem Aufgeld von 1,50 Fres. gehandelt. Newyork, 24. Juni. Die Einnahmen der Canadian Paciſic-Eisenbahn betrugen in der dritten Woche des Monat Juni 2185 000 Dollars, das ist eine Abnahme von 345 000 Dollars gegen die ent- sprechende Zeit des Votjahres. Schiffahrts⸗Aachrichten vom Mannheimer Bafenverkehr Hafenbezirk No. 1. Angekommen am 23. Juni. „Emil Sophie“, Schmitt v. Köln, 3900 Dz. Stückgut. „M. Stinnes 50“, Langmann v. Ruhrort, 1000 Dz. Kohlen. „Maunheim 43“, Schütz v. Rotterd., 4350 Dz. Getr. u. Stückgut. „Rhenus 19“, Albert v. Rott., 1050 Dz. Stückgut. „Fendel 75“, Wittmann v. Ruhrort, 760 Dz. Schienen. „Vereinig. 11“, Junker v. Karlsruhe, 1200 Dz. Stückg. „Paula“, Brien v. Rotterd., 7800 Dz. Getreide. „Induſtrie“, Frank v. Ruhrort, 5000 Dz. Stückgut. „Köln 46“, Nalbach v. Antwerp., 4630 Dz. Stückgut. Hafeubezirk No. 2. Angekommen am 22. Juni. „Sofie“, Neuer, v. Jagſtfeld, 2290 Dz. Salz. „Vollguarts“, Müßig, v. Jagſtfeld, 1480 Dz. Salz. „Fendel“, Volk, v. Rotterd., 9900 Dz. Petroleum. „Merwede“, Goob, v. Rottd., 11 407 Dz. Petroleum. „D. A. P. G.“, Leuthner, v. Rott., 14 962 Dz. Petr. „D. A. P. G.“, Kaſt, v. Rottd., 14811 Dz. Petrol. „D. A. P. G.“, Bürk, v. Rottd., 15075 Dz. Petrol. „D. A. P. G.“, Veith, v. Rottd., 4284 Dz. Petryl. „Karlsruhe“, Vetter, v. Rottd., 8760 Dz. Stückgut und Getreide. „Vereinigung 31“, Laubach, v. Antw., 6290 Dz. Stg. „Babette“, Brönner, Duisburg, 3750 Dz. Eiſen. Hafenbezirk No. 3. Angekommen am 22. Juni. „K. v. Heilbr., Buchinger, v. Heilbr., 540 Dz. Stückg. „Clara“, Breuchel, v. Ruhrort, 5600 Dz. Stückgut. „Mannheim 58“, Klee, v. Rottd., 12 100 Dz. Holz, Stückgut und Getreide. 0 „Bad. 41“, Seibert, v. Karlsruhe, 1200 Di. Stückgut. „Adolf Johanna“ v. Rottd., 10 500 Dz. Holz, Stückg. und Getreide. 5 55 „Burg Namedy“, Kircheſch, v. Rottd., 7000 D. Holz, Stückgut und Getreide. 8 „Vornitgang“, Trimborn, v. Ruhrorxt, 9100 Dz. K. „Chriſtine“, Kerger, v. Ruhrort, 5780 Da. Kohlen. „Rheingold“, Keienburg, v. Ruhrort, 15 470 Dz. Khl. „M. Stinnes 70“, Hoffmann, v. Ruhrort, 14 120 Dz. Kohlen. 5 „Straßburg“, Stempel, v. Ruhrort, 15 130 Dz. Khln. „Anna Gertrude“, Fell, v. Rottd., 4780 Dz. Stückg. und Getreide. Hafeubezirk No. 5. Angekommen am 22. Juni. „Chriſtina“, Kehl, v. Ambeneburg, 7560 Dz. Zement „Eliſe“, Neuer, v. Duisburg, 10 000 Dz. Kohlen. 5 „Hohenzollern“, Wäſch, v. Weſſeling, 8150 Dz. Bri Hafenbezirk Np. 7. Angekommen am 20. Juni. „Vallerie II“, Bendink, v. Rottd., 8890 Dz, Holz. „Karl“, Bruſtmann, v. Homberg, 7880 Dz. Kohlen. „Fluviale 19“, Barthwyk, v. Antw., 7600 Dz. Getr. „Th. Schürmann S 18“, Düngen, v. Ruhrort, 17305 Dz. Kohlen. „Guſtav“, Piller, v. Ruhrort, 10 550 Dz, Kohlen. „Karolina“, Kühnle, v. Duisburg, 2000 Dz. Stückgut, Hafenbezirk Rheinau. 535 5 Angekommen am 23. Juni. „Anna Eliſe“, Knapp, v. Duisburg, 8300 Dz. Kohlen. „Conſtant“, Joſten, v. Amſterd., 5000 Dz. Rohrzucker. „Pr. Friedr. Karl“, De Jung, v. Ruhrort, 10 080 Dz. Kohlen. „Kath. Luiſe“, Witthaus, v. Ruhrort, 8700 Dz. Khln. „Raab K. 10“, Mellein, v. Weſſeling, 18 800 Dz. Braunkohlenbriketts. „Elſa Auguſta“, Arzheimer, v. Amſterdam, 6000 Dz. Chinaclay. „Kaiſer Friedr.“, Dumm, v. Ruhrort, 8000 Dz. Khl. und Koks. „Nordſtern“, Schmitt, v. Orſay, 5900 Dz. Khlu. u. K. „Plitſhertal“, Siebert, v. Neuß, 5000 Dz. Kohlen. „Joh. Wilh. I1“, Wendt, v. Rotterd., 5700 Dz. Kohlen. „Raab K. 16“, Nipken, v. Weſſeling, 14800 Dz. Brkbr. CCͥ ĩðVA ²!y ²——AA Verautwortlieg: Für Politik: I..: Dr. Adolf Agthe. für Kunst und keuilleton: Dr. Vicior Eckert; kür Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe. für den Inseratenteil und Geschäftliches: Fritz Joos: Druck und Verlag der Or. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. Vom Sohne gerächt. Jacob Daniel Holländer, Mannheim. „Direktor Barger der Maſchinenfabrik.⸗G., hatte ſeinen ganzen Direktionsſtab um ſich ver⸗ ſammelt und beſprach mit ihm die vor ihm lie⸗ gende Korreſpondenz. Jedem Abteilungsche ſeines ausgedehnten Betriebes gab er ſeine Direl⸗ tiven und ließ ſich gleichzeitig Bericht über die Tätigkeit der einzelnen Reſſorts erſtatten. Nach Beendigung dieſer allmorgendlichen Tätigkeit verabſchiedete er die Herren und be⸗ gann mit dem 2. Direktor, Chefingenieur Haſten⸗ berg, ein Geſpräch über vertraulichere Angele⸗ genheiten des Betriebes. Zur gleichen Stunde ſpielte ſich im Kontor der Raſting ſchen Maſchinenfabrik eine Szene ab, die der vorigen in keinerlei Weiſe ähnelte. Dort ſaß in einſames Brüten verſunken der alte Kom⸗ merzienrat Raſting, Geſchäftsführer und Haupt⸗ aktionär der Firma, in ſeinem einfach ausge⸗ ſtatteten Arbeitszimmer, als ſich die Tür öffnete und im Reiſeanzug ein junger Mann mit ener⸗ giſchen Geſichtszügen die Schwelle überſchritt. Mit dem freudigen Ausrufe„Vater eilte er auf den Greis zu und zog den halb Betäubten an ſeine Bruſt. Mit Beſorgnis nahm der Sohn des Fabrikanten deſſen Schwäche und Abge⸗ ſpanntheit wahr. Stumm lagen ſich beide Män⸗ ner lange Zeit in den Armen, bis üch der Greis aus der kräftigen Umarmung ſeines Sohnes los⸗ löſte und mit zitternder Stimme, mühſam die Er⸗ mir in der ſchweren Zeit beizuſtehen, die über Uns hereingebrochen iſt. Du weißt ja aus meinen Briefen, die ich dir nach Amerika ſchrieb, welchen Kampf ich mit meinem Hauptkonkurrenten, meinem früheren Angeſtellten und jetzigen Tod⸗ feind Barger führte. Dadurch, daß er mein eigenes Geſchäftsprinzip gegen mich anwandte und das Vertrauen, das ich ihen entgegenbrachte, ſchnöde mißbrauchte, iſt es ihm endlich gelungen, mich zu überwinden und iſt unſer Zuſammen⸗ bruch unvermeidlich. Ohne Verſchleierung muß ich dir alles llipp und klar mitteilen, wie es ſich für Männer geziemt und bin ich noch zufrieden, daß dieſen Schlag deine Mutter nicht mehr er⸗ leben mußte.“ Da wankte der Sohn blaſſen Angeſichts einige Schritte zurück, denn dieſe Nachricht kam ihm zu unerwartet und war ihm unfaßbar. Wohl ſchrieb ihm ſein Vater vor Wochen, daß er kommen möge ihn im Geſchäft zu unterſtützen, da er allein der Konkurrenz nicht mehr gewachſen ſei, aber dieſe Nachricht hatte er nicht erwartet. Sein Vater hatte dieſen Gefühlsausbruch nicht bemerkt, denn ſein Auge war ſtarr auf den Boden gerichtet und es ſchien, als ſpräche er mehr zu ſich ſelbſt, als zu ſeinem Sohne, als er in der Rede fortfuhr:„Du haſt eine glänzende Stellung als Chefingenieur und eine große Zu⸗ kunft, denn du biſt noch jung. Wäre ich dies noch, würde ich den Kampf nochmals aufnehmen, um dir das Verlorene wieder zu erringen; aber dieſer Schlag hat mir den letzten Reſt von Arbeitsmut und Selbſtpertrauen geraubt. Helfe mir nur noch die letzten Angelegenheiten ordnen bekämpfend, zu i:„Ich danke bin Awert, daß du ſo 1 biſt, um und ich hoffe, daß mir noch ſoviel verbleiben wird, als ich für den Reſt mein darf.“ Vater und Sohn hatten während dieſer Rede ihre alte Sicherheit wieder gewonnen, denn der alte Geſchäftsmann war es gewohnt, ſelbſt in den ſchwerſten Unglücksfällen ſeine eiſerne Ruhe zu betwahren, wie ſie bei Männern an hervor⸗ ragender Stelle 1 0 erforderlich iſt und der junge Chefingenieur hatte in dem amerikaniſchen Werk ſchon öfters Proben größter Unerſchrocken⸗ heit und Energie abgelegt. Der junge Raſting verſuchte dann vergebens ſeinen Vater zu beſtimmen, mit ihm nach Ame⸗ rika zurückzukehren und das Vergangene dort zu vergeſſen. Dieſer wollte von dieſem Vorſchlage nichts wiſſen, denn den Reſt ſeiner Tage wollte er da beſchließen, wo er lebte und wirkte und wo ſeine Gattin begraben lag. Albert wollte ſich aher auch nicht von ſeinem Vater trennen und es blieb ihm keine andere Wahl, als ſeine bisherige Stellung in Ameria aufzugeben und ſich notge⸗ drungen das Brot bei denjenigen zu verdienen, die ſeinen Vater ruiniert hatten. In ihm reifte jedoch der Entſchluß, bei der erſten ſich bietenden Gelegenheit, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Direktor Barger beſprach gerade mit ſeinem Freunde und Intimus Haſtenberg, die 5 venz der Konkurrenzfirma und lud ihn für den Abend zu Tiſch, um bei einer Flaſche Wein den geſchäftlichen Erfolg zufeiern, als der Sekretär des Direktors den Beſuch eines Ingenieurs namens Raſting meldete. Gleichzeitig trat die ſtolze Erſcheinung des Fabrikantenſohnes ein und mit vollendeter Artiakeit und Ruhe ſtellte er er Tage noch be⸗ 7 „Wie ich von einem meiner Freunde hörte, redete er Barger an,„ſuchen Sie einen zweiten Ingenieur für Ihre Maſchinenbauabteilung und erlaube ich mir, Ihnen meine Dienſte anzu⸗ bieten.“ Verblüfft drehte Barger ſich zu ſeinem Freunde um, der ihn ſeinerſeits ebenſo überraſcht an⸗ ſtarrte, denn von einem derärtigen Geſuche war ihnen nichts bekannt. Dem Beſucher, antwortete er deshalb im kühlen, herablaſſenden Geſchäfts⸗ tone, daß er keine freie Stelle zu beſetzen habe, aber immerhin nicht direkt abgeneigt ſei, einen weiteren Ingenieur einzuſtellen, falls ſich ſeine Kenntniſſe und Leiſtungen als vorteilhaft für den Betrieb erweiſen würden. Raſting ſchilderte nun in beſcheidenſter Weiſe den Gang ſeiner Ausbildung und ſeiner Tätig⸗ keit als Chefingenieur der Steel Company. Letztere Mitteilung hatte zufolge, daß beide Freunde vor Verwunderung die Sprache ver⸗ loren zu haben ſchienen; hatten ſie doch den ge⸗ nialen techniſchen Leiter einer der bedeutendſten amerikaniſchen Werke vor ſich ſtehen und ſchien es ihnen unfaßbar, daß eine ſolche Kraft ſich ihnen anbietet. Seine Abkunft verſchwieg er aber wohlweißlich und ſie ahnten nicht im Ge⸗ ringſten, daß ſie es mit dem Sohn ihres niederge⸗ rungenen Gegners, dem Rächer ſeines Vaters zu tun hätten. Selbſtredend wurde Albert auf der Stelle unter den beſten Bedingungen engagiert und von Barger zu der am Abend ſtattfindenden Sieges⸗ feier eingeladen, was Albert mit einem eigen⸗ tümlichen Lächeln annahm. ſich den beiden vor (Schluß folgt. 8. Seite. 2 General Anfeiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Donnerstag, den 25. Junt 1914. 14 % Ludwigs 1 * 1 * * 75 15 1* *5 * 11¹ Alzlsche B Brauere * Stadtanleihen. 4 3½ Frelburg l. B. %½ Reldelbg. v. J. 1903 KLarlsruhe v. J. 1907 Karlsruhe v. J. 1896 ½% Lahr v. ahre 1902 hafen v. 19 971 %% Mannk. v. J. 1914 mannh, Oblig. 1912 19 5 * * „ * * * 77 1. 1905 3½ Plrmes, unkb. 1905 ½% Wieslech v. J. 1805 Flandbriete. % Rh. Hyp.-Bank un- Küngdbr 1902 ½e Rh. Ryp.-B. versoh. Komm. Eisenbahn-Oblig. 1% Oderrh. Elsb.-des. Industrie-Oblig. %.-G. f. Sollindustr. rueksahlbar 105% ½% Bad..-G. f. Rheln- gohlff..Sestranep. 87.20 8 %½% Bd. Anll.- u. Sodatb. 100.25 8 ½% Bad. Ankl.- u. Sada- fabrlk gerle B Banken. Zadlsohe Bank ank Alz. Hypoth.-Bk. 194— 194.— iheln-Oredit-Bank—.— 1286.75 zeln. Hyp.-Bank Zuddeusche Bank Zudd. Olso.-des. Bahnen. Jollhr. Strassenb.—.— 68.— Shem. Industr. Jad. Anli.-u. Sodaf.—.— 573.— Adem. Fbr-goſdenb.—.— 232.50 Jereln chem. Fabr. 300— Jerela D. Oelfabr. Fostereg..-W. St Væ. len. Jadlisohe Brauecel Zr., Ganter, F „Weltz 7 2. Storoß g. f. RNe Houtsche Tendenz: amsterdem Selglen 3507 4uſe pr. Lons. „ 1 neue Rolo bad.8t.-An Zunk 115 10 Jurl. Hof vm. Hagen dobbaum-Brauer. relbg. Aeinleln, Heldelb. omd essersohm. uah. Aktlenbr. Aannh. Aktlonbr. Irsuerel Slnner Ir. Schrögſ, Haldg. 9 * 23 Werger, Worms Aaln Proabhelen- Sprltfabrin.— 240— Transport u. Versicherung. insoh, u, Sestransport 80.—-—.— Frankfurt, 28. Junl. deh. Kurz 0 * 7* 8 2³. A, Deutsche. 40 deutsch, .-A. *. SU.A, 38.65 * nsghl. .1901 Metall.-G. — onb.-RHentdank ERypeth.-Ak. 214.— 213 80 kk. Nxp-Oredltv. 185.50 15570 RHadonalban 109.% 109 ½% Dssterr.-Ungar. Bk. 141.— 141.— * errlede(ür) 157.50 187 ſumer Berab. 8 Brief —— 129 20 uk 236./ oohumer 221“1, ue, pufn dekt. Bulson 241.½/, Faketfahrt 125%, I Bergb. 238.3/, Hordd. Lloyd 110½, Türkenloses——, Sohantungdahn 130/½. 25. 24, 169.12 169 02 80.816 80.833 81.025 81 05 20.505 20.497 20.465 20.460 5 06 —, ο ο ο ο ο οοο Wo 84.40 bz 84 40 dz 85— bx 405 92.½ 6 99.50 0 100.10 8 Aktien. Belg — 122.76 Frankona — 195.— —— —.— 170.50 —— 16280 8 56— — 24¹.— —— 111.— Uolonwzv Ver. Erb. 169 * Anfangskurse. Staatsbahn 150½ Hannh. Lagerhaus—— 1 Speyr. Würzmülle Meust. Zellstoffb.Waldhof Zuokerf. Waghäus. Zuokerf Frankent. Br. Kleinleln, Hdlb 97.— 8 Bürg. Brauh., Bonn 4½% Fürstenberg-Ollg. 100.— 0 4½% Gew. Orlasz.ebra rückzahlbar 102% ½% Heddernh.Kupferw. Herrenmühle Genz 4˙½% Kosth. Cell.- 4% Mannhelm, Dampt- sohleppsohlffahrt Mannh. Lagerhaus- desellschaft 4½ Maschlnen- u. Arma- turfabrik vorm. Kloin, Sohanzlin& Beoker in Frankenthal 4½% Oberrh. Elektrlzit.- Werke Karisruhe 4½ Pf. Oham.- u. Ton- werk-.-., Elsenb. 100.— 8 4½ Pfälz. Muhflenwk. 5% Portland Oementwerk Dledeshelm Meokarelz 101.50 8 4½ʒ IRhaoh. v. Fendel— 8 4½ Sohukert-Obllgat. Huss..-.Zells toff- fabrik Waldhof bel Pernau in LIvland H. Sohllnok& Cle. 2 Speyr. Brauh..-G. Spoyror Ziegelw. Sudd.Drahtindustr. Tonw. Oftsteln.G. Dr. H. Lossen, Worms 4½ Zellstoffh. Waldhotf ½/ Zollstoffabr. Wald · hof 1908 99.—0 94.— 8 99.— 0 98.— 8 97.50 0 94 50 8 94.— 0 u. Papl. 98.— 0 92.— 98.— 8 98.— 95.— 8 92.75 0 95.50 0 94.—8 95.— 97.50 8 99.— 8 95.50 0 Brief Geld Fr. Transp.-Unf. u. Glas-Vers.-Ges. Bad. Assekuranz Continental Vors. Nannh. Versloher Oderrh. Vers.-des. Wuürtt. Trsp.-Vers. Industrie. .-G. f. Selllndustr. Benz& Cle,, Mhm.— 174.— Dingler'sohe Ha- sohlnenfabrlk Emallw. Ralkamm. Ettlinger Spinnerel—.— 113.— H. FuohsWfg, Hdbig. 187.— Huttenb, Spinnerel——.— KHeddernh. Kupfw.u. Südd. Kabw. Frkf. Karlsr. Maschbau Müähmf, Hald& Heu Kosth. Oell.su.Papf. Mk. Gumml- u. Asdb. Hasohfbr. Zadenla Pfülz. Mühlenwk. Pf. Nähm. u. Fahrrf. 188.—— Portl.-Zem. Halbg. Rh. Sohuckert-d H. Sohlinok& Cle. Südd. Drahteing. Stoonb. 48.— ee⸗ eſ 83.50 — 160.— —— 140— 8 5⁰ 116.— 115.50 —— Kredltaktſen 189.% Olskonta-Gommandlt 184% oaruttägter Oreadugr Bank 147½ Handslageseſlschaft 180 ½ Lombarden 17½ gelsenklroben 162.½ darpener 178—,(aurs⸗ Deutsoh-Lusemburger 128, ½, Elekt. Schudkert 14,%% Gaſtimors Ohlo 80.½ Schlusskurse. Wechsel. Oheok Paris 24. 5% Bulgaren 75.8 77—4% 35 17 3 Fortüg. Serle * unſt. 4 bag. 85.804„ Türklsohe Augeburgor Frelburger Preuss. RHelahsbank fihein. Frankona Frinoe Henry Berxwerksaktien. 5⁰0 ½% Hassen. Zerg 21. 76175 105 3⁵⁵— 885 158— 187.50 Ver.Kög. 190% ku an U Napoleonsd'er 3% Italſen, Ronte 4% Oest. Sliberr. FPaplerr. golort. *** 111 4½ neue Russ.1905 4 Bussen von 1890 4 spanlsoke flente 4 Türk. kv, un. 1903 Goldrento Kronenrt. 5 Arg. f. Gold-A. 1887 5% Ohlnesen 1898 398 5% Mex. Auss.88/99 85.— 3 Hexlkan. jnnere O. Los 6. 4 Bad. Prämlen 4 Dosterr. 1860 Oderrh. Vers.-Ges. AMannk. Vers.-.-A. 950.— 950.— en deutscher u. ausländ. Transportanstalten flussen——, 25. 24. 81.425 80.425 Paris r2 81.383 81 375 „ 8125 61.238 94,788 84.75 16 28 16.28 Staatspapiere u. Stadtanleihen. 25. 24. ½.gt-A. 1904/8/10 88 30 88.30 B. Auslandlsohe 189— 189— 180 40 180.40 162.— 162.80 35.— 38.60 cherungs-Aktlen. 25. 24. Oesterr. Lünderbk. 121.— 121.20 Kred.-Anst. 189.%½ Pfäfziecho Bank Pfälx. 192.70 192 70 Ip.-Bank 111.70 111.70 1895 122.25 122.28 138.25 188.25 Bank Hannheln 195— 195 20 Aheln. Kredltbank 128.— 123.— Sudg, Diskont-des 111.50 111.50 Schaaffh. Bankver. 107.4% 108.— Wiener Bankver. Zank Ottomane 8 Frankfurt. Allgem. 2150 2150 129.40 128.½ 121.— 121.— 849.— 848.— 110 1130 25. 24. Oest. Sugs. Lomb 17.½ 17.½ ltal, Reridtonalb.—.— lial. Hlttelmeerb.—.— Jaldmore u. Oblo 89.¾ 148.— 148 Hargener Bergbau 177./ 177% u —— Faſiw. Ksobersſeb. 138 88 188 88 Fallw.Westersgeln 184 30 181.30 Neeete gen ad. I% 7— 28 ½ ——— Fraukfu Schlusskurse. FH, 25. Juni Fortsetzung.) Aktlen Industrleller Unternehmungen 25. Alumlnium Reuh, Asohbg, Buntpapfb, „ Maschpapf. N. Bod..-G. Berlin Südg. Immob.-Ges. Arün& Ellflnger Nayss& Freytag Elohhaum Mainh. Frkf.(Renninger) do, Pr.-Axtſen Herkules(Oassel) Hannholm. Akt.-Br. Parkakt. Zwelbr. Tuobher Freih v. Woltz, Sonne, Spey Blel-.Slibh. Braub. Bad. Anilinfabrik Oementw. Heſdelb. Oomentf. Karlstadt Ohem.Werkealbert 167.— 188.— 57.— 5789 122.— 123.20 123.50 123 50 110.50 170.50 124.— 124.— 129.— 129.— 153.—158.— 140.— 140.— 81.— 81.— 259.50 258.50 73 50 73.5 572 7 578.— 144.25 145.27 123.25 125.25 397.50 697.50 251½¼ 251.½ 107.50 109.— —.— 78 70 25, Slemons& flalsxke—.— Volgt& Haeffner 199 59 dumm peter 81.— Heddernh.Kupferw. 107.59 IIIxlroh. Muhlen, Strassburg 118.50 Kunstseſdfbr. Frætl.—— Lederw. St. ngbert 59.59 Sploharz Leder“ 81.— Ludwigsh. Walzm. 155— Adlerfahrr. Kleyer 30.— Armatur Hllpert 81.75 Badenla(Welnh.) 123.— Durrkopp Blelefeld 301.— Dalmler Rotoren Fahrzeugw. Elsen. 96.59 Arltzner(Durlagch) 282.— Hald& len Karlsr. 312— Karlsr. Maschfbr. 182— Hannesmannrwk. 204.90 Oh. Ind. Goldsohm. 209— 200.50 Masoh.-Armf. Kloln 132.50 Ohem. Fabr, riesh. 243.25 243 50Pf,Mähm..Fahrrfb. D. Gold- u. SlIb..-A. 601.— 600- Gebr. Kayser 163.— Farbwerke Hächst 450.— 455 50 Sohnellprk, Fankth. 298.50 Fohem.Fbr.Mannh. 288.— 283.— Johraubspf. Kram. 151.— Holzverk.-industr. 192990 299.80Ver. D. ODelfabrlken 170.50 Rütgerswerke 189.50 189 50/Pf, Pufvf, St.ingbert 130.— Uitramarinfbr, V. 224— 225.60JSonfnok SGo.Hamb. 139.— Mogolln Russfabr. 215.59 215.500Ver, Fränk. Sohuhf. 114.49 Sudd. Drahtind. Mh. 115 50 115 500Sohunf. Herz, Frkf. 122.— Akkum.-Fhr. Berl. 301.— 302.—Sellindustr. Wolfi)118.50 Elektr.-Ges. Allg. 24½½¼ 241%Etilingen 110.— Bergmann-Werke 115.— 114 500Kammg.(Kalsersl.) 170.50 Brown, Boveri&o. 147.50 147.50 Deutsoh-Hebs.(8l.) 163.50 164.% Lahmeyer 129 50 130 5ʃ El.-Ges. Schuckert 143.½ 144.90 Rneln. Sohuok.-G. 140.50 140 50 Pfandbriefe. Prlo 25, 24. 4 rkf.yp.-B. S. 14 95.— 98.— 4 do. S. 18 95— 95.— 4 do. S. 16 u. 17 95.— 95.— 4 do. S. 20.— 96.— 4 do. S. 21 96.40 96.40 3½ do. S. 12, 13 und 16 86.40 86.40 3½% do 8. 19 88.40 65.40 3½% do. Kommun.- öbl. S. 1.50 68.50 do. Hyp.-Kr.-V. 8. 15 19, 21•27, 31, 32-4 88.50 85.50 1 40. 8. 43 94.50.50 4 do. S. 48—.——.— 4 do. S. 47 94.50 83.50 d0. S. 48 94.80 94 80 4 do. S. 49 85.— 85.— 1 do. 8. 50 95.— 95.— 4 d. 8. 51 95.50 95.50 3½% 40. S. 4 63.60 68.60 3½ do, 8. 28-30 Und 32(tligb.) 88.50 88.50 3½% do..A40Ciligb.) 68.50 88.50 3½ Pfüälz. 87.50 97.50 d0. 0..50 97.50 4 400. 1917 97.50 97. 4 do. 1920 97.50 97.50 4 do. 1922 97.50 97.50 Fr, Oentr.-Boden- Oredlt-d. v. 1880 83,90 93.50 1 do. 1593, 1901 und 1903 93.20 93 80 4. do. v. 1908 33.70 63.70 4 40. v. 1807 83 80 23.60 4 dao. v. 1909 83.90 33.90 1 do.». 1910.— 94.— Fr. Centr.-Kom. von 1901 84.50 94.50 4% do. Waggonfabr. Fuohs (Reldelberg) 137.— Zellstoffb.Waldhof 172.— Bad. Zuckerfabrik 216 50 Frankenth. Zuokfb. 419.29 ritäts-Obligatlonen. 4 Pr. Centr.-Nom. von 1908 4½ Pr. Hyp..-B. abgsest. 85 90. 2 do. 4 do. 4 do. v. 1905 4 do. v. 1907 4% Pr. Pfabr. 18, 19 und 22 4% d0. E. 25 4% do. E. 27 E. 28 4% Pr. Pfübr.-Bk. E. 29 4% do. E. 30 u. 31 4% do. S. 32 u. 33 %¼ do. S. 28 3% do. E. 23 3½ do. Klelnb.1904 4% fh, Hyp. Bank- Pidd. Rannh. 1902.07 4% 40, K b. ab 1912 4% do. unk. d. 1917 4% d0. 1819 ahgest. abhlest. v. 1904 3½ do.„ 1914 „ Kommunal „ 1923 4˙ 192¹ 2% Itl. atil. gon. E. B. Oderrh. Hsenb.-G. Bayor. Staatsanl. 3890— 8 132.50 163.50 296.50 151.— 170.20 130.— 114.40 122.59 118.69 111.59 170.50 137.— 172.— 217— 419.20 Nachbörse, Krealtaktten 189./, Dlskento-Vommandlt 184% Staatebahn 1590%%, Lombarden 17%8, Tend. beh. Prlvatdiskont 2½g% Rerlin, 26. Juul. Relchsbankdiskont%, Anfan 25. 25. Olsconto-Homm. 184./ 183 25 Deutsche Bank 238.½ Berl. Nandeslsges, 150.— Dresdner Bank 147.½ Lombarden—.— Baltimore 89.¾ 3% Reſohsanlelgne—.— 77. Bochumer 22.½ 221.82 deutsoh-Lurbg. 123.¾— gskurse. Phünlx gelsenklrohner Harpener Hambg. Paketi. Nardd, Lloyd Allg. Elektr.-Ges. Sohuokert Eloktr. Tend.: boh. HBerlin, 28. Juni. Schlu 2⁵ 24. Weehsel auf Amsterdam kurz 169.— Weohsel London 20.503 20.50 Weohsel Paris 81.40 Weohs.a. Wien kurz 61.725 4% flelohsanlelhe 98.99 3½% Relohsanl. 36.40 3% flolohsanleſhe 4% Neussohatzanw 4% Pr. Oonsols.90 93 90 %½%„ 85.40 83.40 70 77.— 77.⁰ 4% Bad, V. 1901 97.89—.— 4%„„ 1809/09 97.80 97.75 2½„ Convert. 92.40 92.60 3½„. v. 1902/07———— 3½%0% Bayern 85.10 85.10 3½% Hessen 85.— 35.— 3% Hessen 74.50 74.75 3% Sachsen 77.40 77.25 4% Argent. v. 1897 80.— 79.99 5 Ohinssen v. 1803 89.30 39 29 ½ Japaner. 92.— 91.89 Rannh. Stadtanl. 94.80 84.75 1 JLest. goldrente 35.20 65.20 3 Portug. unſt..3 55.75 65.89 5 flumünen v. 1903 92.99 99.30 4% Russ. Anl. 1902 89.560 39.75 1 Faeken unt. 93.25 923 Turk.400 Fro.-Lose 163.— 4% Ung. goldrente 80.50 4%„ Kronenr. „Dest. Kreadltaktlen—. »Berl. Handels-des.149./ »Darmstädter Bank115.%/ f Deutsobe Bank 235./ 238.½ Nisbonto-Komm. 134.% 188. »FBresduer Bank 148.¼ 147.¾ »Staatsbahn 150.¼ Lombarden 8 Baltimore u, Oblo 89.]. Oanada Paoifio 195,% 197. Bochumer 221 8 221. geutsoh-Luxembg. 128. 123.¼ elsenklrohner 182.½ 182.8 „Harpener 178.% 178.— Kaurahütte »Phönix 235.% 235. »Allgem. Elektr.-g. 241.% 24103 Deufsoh-Asſat. Bk. 118 2J 11.70 betersbg. Int. Hand.180.40 18,0 Relohehank 33.10 133.— Aholn. Kredltbank 128.50 125.70 Russenbank 150.70 151.— Sobaaffn. Bankv, 107.20 107.50 Südd. Olso.-d.-U 111.20 111 20 Hamburger Packet 128.— 128.10 Aanse 252.90 253.40 RorddentsohTleyd 109.90 110.— ) Ultime-Kurse. sskurse. 25. Adlerwerk Kleyer 305.— Alumlnum 251.10 Anlilln 575.— Anliin Treptow 438 50 Aranbg. Bergwksg. 398.60 gergmann Slektr. 115.— Brown, Sovert&00. 145.80 Brudhsal. Mascohfb. 341.— Obem. Albert 393.— Dalmler 332.50 Dynamit-Trust 181.1 Deutsoh-Ueberses 183.50 D. Jasglühl, Auer 573.— D. Waffen u. Mun. 319.— D. Steinzeugwerke 213.— Slderkfeld. Farben 585.70 Enzingsr Fllter 232.— Essen. Krodltanst. 158.89 Fadon Hannstädt 122.59 Faber Zlelstiftfbr. 279.40 Felten& Gulllaume 142.20 Ar. Berl.Strassenb. 147.— Hohenlonswerke 104.50 Lallw. asohersleb. 133.30 Kölner Zergwerk 312.30 Cellulose Kosth. 102.59 Lahmeyer 129.— Lioht und Kraft 127.39 Lud. LOo%e& 00. 302.50 Manassmannröhr. Obersohl. Eisb.-3d. 3739 Orensteln& Koppel 1582) Ra. Sohudkert Kn, 1435 tholn. Stanlwerke 155.20 Sohuokert 143.59 Slemons& Halske 212.— Sinnor-grauerel 233.50 Itettiner Vulkan 125.70 Tonwar. Wiestooh 120.— Ver,dlanzst.Slberf. 602.59 Vor. Köln-Rottwell. 323.30 Manderer Fahrrw. 354.— Wostoregela 191.60 Natf. Dr. 82.— Mltten, Stahſröhr. 145.70 Tellstoff Waldhotf 171 50 Itayi 116.70 South West-Atrika 108.— Aaphta Petrol.-Rob.349.70 Lor. Fräns., Sobuhkf.114.70 Slelef, Kaschinenf.292.— Amdg. Sdam.Opfsoh. 153,40 Aasdh. grouer—.— börse. 25. 251./ E. 0. 241— Tend.: soh Aoher Hansa Privstdiskont 2/%—3 0% Nuch 21. 0 mm. 185.5 Fhönix 25 1 „ Aritener Rasohin, 283.50 Höchster Farbwk. 45J.— 4 Lothringer Cement 129.59 294.20 Logtl, Maschinkdk. 285.70 28 24. 309.70 289.99 577.70 457.50 398.50 118.— 147.50 9— 343.50 114.70 302.— 157.50 2⁴ 249 9— 242 Ausländische Effektenbörsen. Paris, 28. Juni. Diskont der Bank von Frankreich 3½% (Anfangskurse.) 25. 24. 25. 24. 3% Rente 83 87 83 97Debsers 416.— 413.— Spanier 89.05—.—Eastrand 42.— 42.— Türk, Lose—.——— deduld—.——— Banque Ottomane—— 809.—Goldtflelas 55.— 55.— 810 Tinto 1709 1714 Randmines 151.—. 151.— Ohartered 20.— 20.— Tendenz: ruhig. Wien, 28. Juni. Diskont der österr.- ungar. Bank%, Anfangskurse.(10 Uhr vorm.) 25. 24 25. 21. Kredltaktlen 599.29 609.—Oest. Paplerrents 84.10 84.10 Länderdanx 476.— 480.20]„ Sllberrente 84.15 84.15 Wen, Zankvereln—.——.— Ungar. Goldrents 38.45 95.80 Staatsbahnen 635.— 687.50 Kronenrt. 79.80 79.60 Lombarden 81.— 85 50 Alpins Montan 738.½ 798.50 Marknoten 117.87 117.87 Sxode 707.½ 713.— Weohsel Parls 95.91 95.91 Tendenz sohwaoh. Lest. Kronenrente 61.20 81½5 (1 Uhr 50 Min, nachm.) 25. 24. 25 24. Kredltaktlen 599.5 599.50 Dest. Paplerrents 84.10 64.10 Oesterreloh-Ung. 1953 1959„ Silderrente 34.15 84.15 Bau u, Betr..-l.—„ holdrente 100.49 100.50 Unlonbank 571.— 571.—Ungar. Goldrents 35.59 98 50 Ungar. Kredlt 779.— 779.—„ Kronenrt. 79.60 79.60 en, Zankvereln 503.— 504.— Woh. Frankt. vista 117.99 117.87 kändecbank 476.— 478.—]„ Tondon„ 2417 2415 Türkische Loss 213.— 214.—-]„ Faris 95 98 95.91 Alpine 790— 834—-]„ Amsterd., 19g.30 193.25 Tabakaktlen—.———Kapoleon 19.21 19.21 Hordwesthahn———.— Harkgoten 117.9 117.87 Jester, Waffenfür, 863——.— Ultimo-Noten 117.83 117.83 Staatsbahn 635.50 683.70 Skoda 705— 711.59 Lombarden 934.— 84.20 Tendenz: ruhlg. gusohtherad B.—.— 803.— London, 26. Juni. Diskont der Bank von England%. Anfangskurse. 24. 25. 24 Tend.: stetig. lagerstfontein./ 37% 2½ Consols 24% 74% Hodderstonteln 13— 121⁸ 3 Relohsanlelhe 78.— 75.—Premler 1.½ 5% Argent. 1890 102.— 102.—]Randmines——.— 4 Argen. 81.½ 81.½ Tendenz: befsst. 4 lapaner 84. 84.¼[Atehlson oomp. 101.— 101.¾ 4½%/ do, do. II. S. 83./ 93./ Canadlan 198.— 198.½ 5 flexikaner 87.— 87.—Baltimore 92./ 03 3¾8 4% fHlussen 89 30. 88.— Ohloago Hllwauke 100.— 102.½ Ottomanbank 14.½ 14.½[Denvers oom. 119% 11.. Tend. stetig. Erle dom 26./ 29.¼ Amalgamated 70./ 71.½Areathwessten 14.% 15.— Anaoondas.%8.½ Grand Trunk ord. 17½ 17. gio Tinto 67% 68.½ Hendin 88.1½% 84. Tanganyloa.¼ 1% Louisvſſle 141.— 142.— Utaf dopper 11./ 12.— Aissouri Kansas 17./ 17.¼ Oentral Mining.½ 68.—Ontario 25.½ 28.4 Ohartered 2½16% ¼½1 Pensylvanla 58.¾ 57.½ e Beers 16% 16½ KRock island./.1% Eastrand 1. ½ 1 ½ Southern Paoins 37.½ 88.% geduls./.½14 Southorn Rallway 24.½ 25.— Goerz ſ% ½% Unlon oom. 156 /8 159. Goldfſelds 2/ 2% Steele gom. 51,% 682.% Produktenbörsen. Mannbheim, 25. Juni Ole otlerungen sind in Belohsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg dahnfrel hler. Welzen, pfälz. 21.25—22.00 f Roggon Donau 00.00—00.00 „ norad. 00 00—00.00 Gerste, badfeche 00.00—00.00 „ Fbuss. Azlm. 2220—28.00 Serste, Pfälzer 00.00—.00.00 „ kxim Axim. 00.00—00.00„ norud. 00.0J—00.00 „ Ulka sob.m. 21.80—22.30 Futtergerste 14.50—00.00 „ Aro.) 2200—22.50 Hafer, bad. 16.25—18.— 1 vordruss. 22.75—23.00„ norudd. 00.00—00.00 „ Donau.75—22.00„ russlsoher 19,00—19.50 — red Wint. I 00.00-00.00„ Laplata 18.00—18.25 10 Springs 00.00—00.00 Mals, amer. MIxed 00,00—00.00 „ Abl. Hanlt. 22.50—00.00]„ Donau 00,09—00.00 „„ oade 00.00—00.00 „ Kansas Hn. 22.30—00.00„ La Plata 16.25—00.00 „ Kansas I 6. 00.00—00.00 Kohlr. blerländ. 00.00—00.00 5 Laplata 21.75—2225„ norddeutsoh. 00.0000.00 „ Halffornſer 23.40—00.00]„ Donau-Rübsen 00.00—00.00 5 Wall. Wall. 00.00—00.00] Wioken 00.00—00.00 „ Australſer 90.00—00.00 Kleesaat: Rotklee, 000.00—000.0 Kernen 00.00—00,00 Lux. Itl. 000.00—000.0 foggen, pfälz. neu 18.25—18.50„ Prov. 000.00—000.0 — nordd. 00.00—00.00 SSsparsette 00.—00.00 „ russlsoher 00.00—00.00 11 0 KHr. 00 0 1 2 3 4 27 31.,% ie e 275 Roggenmehl Ar. 0) 26.75 1) 24.25, Tondenz: Welzen matter, Ubriges unverändert. Mannheimer Geireidemarkt. Mannheim, 25. Juni. Wofzen Hardwinter I, Golf Jul! A. 148.— 25—5 Jull-Aug. N. 148.— Hardwinter Ii, Onloago, Jun! H. 154.— Jull-Aug. NH. 148.½ Hardwintor l, doff, Juni H. 159.— 5 4 Jull-Aug..—.— Horthern Manftoba Junt-Juf M. 160.— „ i, Junsezull. 158— — 111. Junl-Jull.—.— Australler schwylmmend N. 188.%½ Bahia Blanda, 77 kg. sohwimmend M. 159— 5 8 Juni-Juli H. 180.— bica, 9 püd 30%/5 prompt K. 158.— „ 10„ prompt. 158.— Arſma, 10 Pud prompt M. 157.— 8 Rumänisohet 78 Kg., sohwimmend.—— Füttergerste, 60%1 kg. schwimmend M. 122.— 60/1 Kg. Junl-Jull KH. 122.½ Roggon russisoher 9 Pud 10%5 prompt f. 128.— Mafer 25 50/51 kg. Iuni-Jul K. 130.— Laplata, 48 kKg. Junl-Jult A. 129.— NMals Laplata, sohwimmend A. 111.— Junl-Jull U. 105.— jull-Aug. A. 104.½ Aug.-Sept. M. 104.½ alles für 1000 Kg. netto Kass2, oif gotterdam Tendeaz: ruhlz Berlin, 25. Juni. Anfangskurse. 25. 24 2³. 24 Melzen iull 209.— 207.75 Rals Juli——— Soptbr 194.25 184.25 Sopt.—.——.— Oktbr. 194.75———— Dexbr. 195.— 185,50] guüböl Jun!—— Roggen zul! 177.50 175.25 Oktor—.——— Septbr 165 75 184 50 Dezbr.—— Okt. 185.70 165——— Derbr. 188.— 165.25 Spiritus 70er o9J Hafer Juli 172.25 17178 Felzenmehl 29.— 26.— Sopt. 151.75 161.50 foggenmehl 24.— 23.80 Amster dam, 266. Juni Schlusskurse. . 24., 25. 24. Audöl loce—.— 37 elndi 1000—.—28.. Jul/Aug.—— 386. Juli 2. /% 28 ½ Sept.Dez.—.— 35.¾5 Jull-Aug—2 28.9 auhöl fendear Sogt.-Joz 28.7 28.½ Laftee ſood stesſg. 44.—.—] kenienz matt Antwerpen, 26, Junl. Anfangskurse. Welren stetig 25. 4. Jerste 25. 24. per luli 19.20 19.30 per fuli 1442 14.45 per Sopt. 18.857 18.87 der Sept. 14.27 14.20 por Dex. 18.72 18,85 per Dex, 14.37 14.40 Eurszettel des„Mannheimer General-Anzeiger, Badische Teueste Hachriehten“ Inländische Effektenbörsen. Mannheim, 28. Juni Obligatlonen. Budapest, 26, Juni. 25. 24. 25. 24. per 50 kg. per 50 Kg. per 50 kz. per 50 Kkf Welz. Okt. 12.78 fest. 12.81 fes t. Mafer Apr.—.— fest.—.— stei. „ April1291 12.76„ WW.5⁵ „5 Mals jull.40 test. 7 42 stet. Rogg. Apr.—.— fest,—.— fest..5 Okt..39.20 * Wotter: kühl. Liverpool, 26. Juni. Anfangskurse. Welz.Rt. WIint. r. 25 24. per Jull 6/11½ 6/11/—/ per Jull nom 5/¼— der OKt 6/½%¾ 6/½%—½] per Sept. 5/88¼ 5/%8%—½% Paris, 25. Juni. (Anfangskurse. 25. 24. 25. 24. gater Junf gubsf zun 724.25 74.25 Juli Küböl Juli 74.28 74.25 Jull.-Aug. 5 Jull-Aug. 24.50 74.50 Sept.-Dez. 19.95—.— Sept.-Jez. 75.— 75.— goggen Junf 19.25 19.25 Spfritus Junl 41.+ 42— Juli 19.25 19.25 Jull 42.— 42¼ Iull.-Aug. 19.25 19.25 Jull-Aug. 42.¼ 42.% Sspt.-Dez, 19.25 19.25 Sopt.-Dez. 42½ 42,½ Welzen lun! 27.15 27.10 Leinöl Junl 61.½ 61.4½ u 27.15 27.15 Jul 61.% 61.¾ Jull.-Aug. 26.35 28.83 Jull-Aug. 62.— 62.— Jopt.-Dez. 26.55 28.55 Sopt.-Dez. 63./ 63./ Kehl Jun! 34.85 34.80 Bonzucker 680% 30.% 30.½ Juli 35.05 35.— TZuoker Junl 38.½ 38.%/ jull-Aug. 35.05 35.05 Jull 33./8 88.8 Sept.-Der. 34.90 31.90 Iull-Aug. 33.½.% Talg—.——.— Okt.-Jan. 31.7/ 32.— Rannheim, 25. Iunl.(Priwat.) Flata-Leinsaat MK, 24.50 Alsponibel mit Saok waggonfrel Nannhelm mannhelm, 25. Junl.(Prelse für Futterartikel.)(Privat.) Kleeheu Mk..80, Wiesenheu Mk..00 Masohlnenstroh ME, Mk..20, Melzen-Niole Mk. 10.50, getrooknete Treber Ak. 11.3) Alles per 100 Kg. Amfangskurse. Zucker. Magdeburg, 25. Junl. Zuokerberloht. Kornxucker 60% 9. 8. .00——.00.—, Nachproduokte 75% o. S..00—.00, sehr pubig. Brodraffinade i. ohne Fass 19.37½—19.50—, Krystallzueker I. mit S. 00.00—00, gemahlene Haffinade mit Sack 18.17½—19.25.—, gemahlene Rehlls mit Saok 18.82½—18.75— matt und still. AMagdeburg, 25. Junl.(Teſegr.) gohzucker 1. rodukt transtto fref an Bord flamdurg per juni.15.—.,.20—., per Iuli.17½.,.22½., per Aug.30— 6..35—., per Okt.- Dez..37½ fG.,.42% B. per Jan.-März.52½.,.55—, per Haſ.87½.,.70— f. Tendenz: matt. Tellwelse bedeokt. Hamburg, 25. zunl(Telegr.) Zudker ber lunl.10—, per jull.15—, Aug..27% Okt-Beég..37% Jan.-Härz.55.—, Hal .57½%, ruhig. Kaffee. Hamburg, 28. Junl. Tolegr.) Kaffee gond average Santos p. Sopt. 49—, Dox. 49¾8, Aärz 50½%, Aal 50¾, stetig. Antwerpen, 28. Junl.(Telegr.) Katfee Santos good ave- rage p. Jull 58%, Sept. 57—, Oex. 57¾, Härz 53.—. Schmalz. Antwerpen, 28. Junl.(Telegr.]) Amerlkanisches Sobwelne⸗ sohmalz 127¼. Salpeter. Antwerpen, 28. Junl.(Telegr.) Salpeter dispon. 24.70, Febr.-Härz 240. Wolle. Antwerpen, 28. Junl.[Telsor.) Veutschs La Plata-Ramm- zugwolle per zull.75, Sopt..72, Dex..72, März.50. Häute. Antwerpen, 2. junl.(Telegr.] Häute 1302 Stüok verkauft, Baumwolle und Petroleum. Zromen, 25. Junl.(Telegr] Baumwolſe 68¾, Kk. fest. ntwerpen, 24. Junl.(Telegr.] Petroleum Raff. dispon. Jull 24½, Aug. 24½. Metalle. Glasgow, 25. Junl. Oleveland Rohelsen Mlddtesborongg Warrants(Eröffnung) per Kasse 51 sh. 0½ d. deld, 1 Honat 51 ah. 03% d. geld, 3 Monate 51 sh. 05— d. Geſd, träge. ondon, 25. Junl, 1 Unr. Aafang. Kupfer matt 80½% 3 Ron. 80.½.— Tinn flau p. Kasse 138.— à Honats 187.¼.— Ble spanlsoh steiſg 18.½ englisch 19.½— Zink stetg 2½%½ spezlal 22½ Marx& Soldschmidt, Mannheim. Telegramm-Adr.: Hargold. Fernspr.: MHr. 36, 1687, 8435 25. jual 1914 Provislonsfrel! B...ʃʃ...... 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Sohwarztabenserke flederwalluf— 180 Maggontabrik fastat: 74 89 Westdeutsche Eisenwerke Krayp.„„„ 1⁴⁰ 138 Csohobke-WMerke, Kalserslautern„„ 2 88 Schiffahrts⸗Nachrichten Mannheimer Bafenverkehr. Hafenbezirk Nr. 6. Angekommen am 23. Junt. „Sina“, Riedinger, v. Jagſtfeld, 1787 Dz. Salz. „Johauna⸗, Seibert, v. Jagſtfeld, 1688 Dz. Sals. „Luiſe“, Seibert, v. Jagſtfeld, 1112 Dz. Salz. 0 „Katharina“, Müßig, v. Jagſtfeld, 1401 Dz. Salz. „Eliſabeth“, Beldermann, v. Jagſtfeld, 1600 Dz. S. „Emma“, Augspurger, v. Heilbr., 2530 Dz. Salz. „Emma“, Veith, v. Heilbronn, 1648 Dz. Salz. „Lutſe“, Maier, v. Heilbronn, 1823 Dz. Salz. „Karoline“, Strauß, v. Heilbronn, 344 Da. Sala, Stot. stet. luft, 5 dni S 81 enesg „„„„ 8. S. Donnerstag, den 25. Juni 1914. „„5— Aeueſte Nachrichten.(Abendblatt; 9. Seite. Die gemeinnützige bunhheieſ echenng verſichert jedermaun ohne ärztliche Unterſuchung bis zum Höchſtbetrage von 2000 Mk. Günſtige Bedingungen und bequemſte Zahlungsweiſe. 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Anrangungs⸗ und o Cedesfälle an Milzbrand im Jahre 191 2. „Ueber Milzbrand⸗Erkraukungen und Todes⸗ fällee! bei Menſchen im Deutſchen Reich während des Johres 1912 enthalten die e iſchen Mitteilungen aus dem Kaiſerlichen Ge⸗ lundheitsamt in Berlin, Bd. 17, Seite 46 ft allgemein intereſſante Veröffentlichungen von nicht allein wiſſenſchaftlichem, ſondern für die beteiligten Bevölkerungskreiſe vor allem zauch praktiſchen Wert. Hiernach hat die Zahl der im Jahr 1912 feſtgeſtellten Milzbranderkrankungen 266 betragen, von denen 35 tödlich endeten; gegenüber dem Jahre 1911 war ein kleiner Rück⸗ gang der Erkrankungs⸗ wie der Todesfälle zu verzeichnen. Bei 252 Grkrankten, von denen 31 ſtarben, ſtand die Erkrankung mit der Ausüb⸗ ung eines Berufes in urſächlichem Zufammen⸗ hang, und zwar war hier unter 187 Fällen, alſo in mehr als der Hälfte aller Erkrankungen die Anſteckung durch unmittelbare, oder mittel⸗ bare Berührung mit lebenden oder toten milz⸗ brandbehafteten, geſchlachteten oder gefallenen Tieren erfolgt; in 126 dieſer Fälle waren die Erkrankungen auf Notſchlachtungen oder auf das Hantieren mit Tierkadavern zurückzuführen und zumeiſt in landwirtſchaftlichen Betrieben oder ſonſtigen Tierhaltungen vorgekommen. Die übrigen 115 waren infolge Hantierens mit Stoffen, tieriſcher Herkunft, beſonders in ge⸗ werblichen Betrieben(Gerbereien, Bürſten⸗ u. Pinſel⸗Fabriken, Roßhaarſpinnereien) aufge⸗ treten. Auf Baden entfielen von den 266 Erkrank⸗ ungen 17, von den 35 Todesfällen 4. Von dieſen Erkrankungen betraf je ein Fall einen Haus⸗ ſchlächter und einen Lumpenſortierer; in einem weiteren Fall war der urſächliche Zuſammen⸗ hang mit der beruflichen Beſchäftigung nicht er⸗ weisbar; 2 Fälle entfielen auf Metzger, je 3 auf Gerbereien und Bürſten- und Pinſelmachereien und 6 auf Roßhaarſpinnereien. Da eine Herab⸗ minderung der Milzoranderfrankungen erfah⸗ rungsgemäß in erſter Linie ſich durch Belehrung der hauptſächlich in Betracht kommenden Be⸗ völkerungskreiſe erreichen läßt, ſo ſei hier in Kürze auf folgende Hauptpunkte hingewieſen: 1. Der Milzbrand kann auf Menſchen durch unvorſichtigen Umgang mit mlabruntdkranken Tieren oder deren Kadavern übertragen werden. Es dürfen deshalb Tiere, die an Milzbrand er⸗ krankt oder dieſer Seuche verdächtigt ſind, nicht geſchlachtet werden, und es iſt das Abhäuten der Kadaver gefallener milzbrandkranker oder dieſer u Seuche verdächtiger Tiere verboten. Zur War⸗ tung milzbrandkranker oder der Seuche verdäch⸗ tiger Tiere dürfen Perſonen, die Verletzungen an den Händen oder an anderen unbedeckten Körperteilen haben, nicht verwendet werden. 2. Die Uebertragung des Milzbrandes auf Menſchen kann ferner erfolgen bei der Beſei⸗ tigung der Kadaver von an Milzbrand verende⸗ ten Tieren u. bei der Verarbeitung von Fellen Haaren, Wolle und dergl., an denen Milsbrand⸗ Schlächter, Fellhändler, Gerber, Arbeiter in Roßhaarſpinnereien, Lumpen⸗, Bürſten⸗, Pinſel⸗ und Papierfabriken. Solche Perſonen ſollten ſorgfältig auf kleine Verletz⸗ ungen an den Fingern und Vorderarmen achten, Wollſortierer, jedesmal nach der Arbeit die Hände und Arme mit warmem Waſſer und Seife gründlich reini⸗ gen. Arbeiter in Gerbereien, Wulfſortſereceien⸗ Roßhaarſpinnereien, Bürſten⸗, Pinſel⸗, Lum⸗ pen⸗ und ähnlichen Fabriken ſollten ſich beſon⸗ ders vor Staub in Acht nehmen, nicht mit offenem Munde atmen, während der Arbeit weder eſſen noch trinken und nach der Arbeit Mund und Naſe mit reinem lauwarmem Waſſer oder mit einem desinfizierendem Mundwaſſer ausſpülen. Beim Tragen von Häuten ſollten Nacken und Schultern ſtets mit Schutzkappen geſchützt ſein, ebenſo die Hände mit Handſchuhe. 3. Beim Menſchen tritt der Milzbrand am häufigſten in Form eines Karfunkels auf, der dadurch entſteht, daß die Krankheitskeime in kleine Verletzungen der Haut eindringen. Per⸗ ſonen, die der Milsbrandanſteckung ausgeſetzt ſind, ſollten daher auf jedes Bläschen, das ſich an den unbedeckten Stellen am Hals, Nacken und Geſicht, an Armen und Händen unter Rö⸗ tung der Umgebung entwickelt und Jucken ver⸗ urſacht, achten, niemals es aufdrücken oder auf⸗ kratzen, weil es das erſte Anzeichen von Milz⸗ brand ſein kann, derartige Bläschen ſind viel⸗ mehr ungeſäumt dem Arzt zu zeigen, der ſofort die richtige Behandlung mit großer Sicherheit zur Heilung führt, während jede verſäumte Stunde die Lebensgefahr vergrößert. 4. Außerdem kann der Erreger des Milzbran⸗ des auch durch den Mund in die Verdauungs⸗ kanäle eindringen oder mit dem Atmen in die Lunge gelangen und im Körper im erſteren Fall den durch blutigen Stuhlgang gekennzeichneten Darmmilzbrand, im letzteren Fall den unter dem Bilde einer ſchweren Lungenentzündung meiſt raſch tödlich verlaufenden Lungenmilz⸗ brand hervorrufen. Bei allen Fällen von Milz⸗ branderkrankung empfiehlt ſich eine baldige Auf⸗ nahme des Erkrankten in ein Krankenhaus. von Tag zu Tag. — Schweres Unglück auf dem Truppenübungs⸗ platz. SMünſingen, 24. Juni. Ein großes Unglück hat ſich kürzlich auf dem Truppen⸗ übungsplatz Münſingen ereignet. Das 29. Feld⸗ artillerie-Regiment hatte Scharfſchießen und beim Fahren ſtürzten zwei Mann der 3. Bat⸗ terie mit den Pferden einen Hang hinunter. Unteroffizier Wreth war ſofort tot, zugleich ging auch ſein Pferd zugrunde, der Fahrer Bertſch wurde ſo ſchwer verletzt, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. — Ertragsreicher Einbruchsdiebſtahl. RC. Die⸗ denhofen, 23. Juni. Ein frecher Ein⸗ bruchsdiebſtahl wurde am Sonntag Nachmittag in der Wohnung des Friſeurs Jalabert verübt, als ſpuren haften, Gefährdet ſind daher durch ihre gewerbliche Tätigkeit insbeſondere Abdecker, dieſer mit ſeiner Familie in der Ausſtellung weilte. niemals mit offenen, nicht durch einen Verband geſchützten Händen an die Arbeit gehen, ſich Den Dieben fielen 800 Mark in Papier, 400 Mark in Gold und Wertpapiere in Höhe von 28 000 Mark in die Hände. Auf die Ermittlung des Täters iſt eine Belohnung von 300 Mark geſetzt. — Winzerdrama. RC. Bacourt, 28. Juni. Zu dem Winzerdrama, das ſich vor kürzem hier abſpielte(der Winzer Dorelet hatte auf Gendar⸗ men geſchoſſen, die mit der Kommiſſion zur Ausrot⸗ tung ſeines Weinberges gekommen waren und wurde daraufhin verhaftet), wird jetzt weiter gemeldet, daß auch der 18jährige Sohn Dorelets verhaftet⸗ wurde. Der junge Mann war nach der Tat ſeines Vaters, an der auch er ſeinen Teil hatte, nach Frank⸗ reich geflüchtet. Deutſchland verlangte ſeine Aus⸗ lieferung und am Sonntag wurde er von der fran⸗ zöſiſchen Gendarmerie in St. Nicolas verhaftet und nach Nancy gebracht. — Feſthaltung franzöſiſcher Ausflügler. RG. Metz, 23. Juni. Bei der Feſthaltung von 50 Lehramtskandidaten in Amanweiler han⸗ delte es ſich um Zöglinge aus der Normalſchule von Douai, die eine mehrtägige Reiſe durch das Elſaß unternommen und Straßburg, Colmar und Metz be⸗ ſuchten. In Amanweiler wurden ſie vom Grenzkom⸗ miſſär feſtgehalten, weil ſie die Uniform ihrer Schule trugen. Bisher wurde bei Schulausflügen nach dem Elſaß oder Lothringen gewöhnlich ange⸗ fragt, ob die Schüler ihre Uniformen tragen könn⸗ ten. Diesmal wurde dies verſäumt und ihnen da⸗ her anheimgeſtellt, nach Frankreich zurückzukehren. Ein Leichentransport mit Hinderniſſen. sh. Mitnchen, 23. Juni. Ein ungewöhnlicher Lei⸗ chentransport erregte hier berechtigtes Aufſehen. Es handelte ſich allerdings um einen außergewöhnlichen Fall, bei dem immerhin das eine erfreulich war, daß der eigentliche Leidtragende von ſeinem Mißgeſchick nichts mehr merkte. In einer hieſigen Wirtſchaft ließ ſich als Attraktion ein ſtarker Mann ſehen, der „ſchwerſte Mann der Welt“, der nicht weniger als 480 Pfund wog. Viele Leute kamen, um ſich den gewichtigen Herrn anzuſehen. Leider paſſierte dieſem das Unglück, daß er einen Schlaganfall erlitt, an deſſen Folgen er bald darauf verſtarb. Man ver⸗ ſuchte für den Toten einen Sarg zu beſchaffen, aber Särge in derartigen Dimenſionen haben die Händler nicht vorrätig. Es mußte daher ein Sarg nach Maß beſtellt werden. Inzwiſchen ſollte die Leiche nach der Leichenhalle transportiertv werden. Dieſer Abſicht ſtellte ſich eine neue Schwierigkeit entgegen. Für die Ueberführung kam nur der polizeiliche Leichenwagen in Betracht. Aber nur mit Not und Mühe glückte es, die Bahre mit dem Toten in dem Inneren des Wa⸗ gens unterzubringen und die Oeffnung einigermaßen zu ſchließen. — Durch ein Sonntagsblatt bekehrt. sh. Thorn, 23. Juni. Eine eigenartige Feſtſtellung wurde in einer Verhandlung vor dem hieſigen Schwurgericht getroffen. Den Hintergrund des Prozeſſes bildete folgender Tatbeſtand: Der Oberförſter Giesler aus Ruda hatte bemerkt, daß in dem ihm unterſtellten Forſt ſtark gewildert wurde. Da ſeine Beamten des oder der Wiloͤdiebe niemals auſichtig wurden, ſetzte er eine öffentliche Belohnung in Höhe von 100 Mk. für die Ergreifung der Waldfrevler aus. Am 14. Dezember erblickte nun der Zollaufſeher Kollwitz im Walde einen Mann, der ihm verdächtig vorkam. Er rief ihm zu, ſtehen zu bleiben, der Verdächtige er⸗ griff jedoch die Flucht. Kollwitz ſetzte ihm nach und ſchten ihn auch erreichen zu ſollen. Plötzlich ͤrehte ſich jedoch der Verfolgte um und jagte Kollwitz auf kurze Entfernung eine volle Schrotladung in die Bruſt, ſodaß dieſer an innerer Verblutung ſtar b. Der war, wie ſich bald herausſtellte, der Bauern⸗ ſohn Boleslaus Nering, gegen den nunmehr die Anklage erhoben wurde. In der Unterſuchungshaft leugnete er zunächſt der Täter zu ſein und wollte ſein Alibi konſtruieren. Als er aber einmal in der Haft ein Sonntagsblatt, wie es den Gefangenen dürch kirchliche Vereine geliefert wird, geleſen harte, erklärte er ein Geſtändnis ablegen zu wollen; er gab dann zu, daß er auf einem Wilderergange begriffen geweſen ſei, als ihn Kollwitz überraſchte; er habe dieſen niedergeſchoſſen, weil er ſich von ihm erkannt glaubte. Dieſes Geſtändnis hielt der Angeklagte auch in der Verhandlung vor den Geſchworenen aufrecht. Der Wahrſpruch der Geſchworenen lautete auf Ver⸗ gehen gegen das Jagdgeſetz und Totſchlag. Der Staatsanwalt beantragte wegen der letzteren Tat lebenslängliches Zuchthaus. Der Gerichtshof nahm aber auf die Jugend des Angeklagten Rückſicht und verurteilte ihn zu insgeſamt 14 Jahren und drei Monaten Zuchthaus und ſechs Jahren Ehrverluſt. Aus dem Großherzogtum. §S Baden⸗Baden, 24. Juni. Am 22. Juni wurde die neue Tiergartenlinie der elektriſchen Straßenbahn er⸗ öffnet, die vom Herzen der Stadt in wenigen Minuten zu den hetrlichen Waldungen des Fvemersbergs, Korbmattfelſen und des Pburg⸗ gebietes führt und deren Endſtation der Aus⸗ gangspunkt für zahlreiche lohnende Touren in die Bergwelt des ſüdweſtlichen Oostals bildet. )(Pforzheim, 24. Juni. Am Montag früh ſtürzte ſich die Diakoniſſin Käthchen Scheme⸗ nauer im Hauſe Bismarckſtraße 25 aus dem Küchenfenſter in den Hof. Sie vepſtarb nach 5 Stunden. Pfalz, Beſſen und Umgebung. Speyer, 25. Juni. Bei Pontonierungs⸗ übungen ſtieß ein mit drei Soldaten des 1. Ulanenregiments beſetzter Nachen auf der badiſchen Seite infolge ſtarker Strömung gegen einen Ponton. Der Nachen ſtürzte um und die drei Inſaſſen fielen ins Waſſer. Während ſich zwei durch Schwimmen retten konnten, er⸗ trank der dritte, der Ulan Kipper aus Bam⸗ berg, der des Schwimmens unkundig war. Die Rettungsverſuche zweier Offiziere, die ſofort ins Waſſer ſpraugen, waren vergeblich. * Blieskaſtel, 23. Juni. Ein gräßliches Un⸗ glück ereignete ſich geſtern mittag etwa 100 Mkr. von der hieſigen Eiſenbahnſtation. Dort ging um dieſe Zeit der 21 Jahre alte Bahnarbeiter Bernh. Klein von hier zwiſchen den Gleiſen; beim Heran⸗ nahen des von Zweibrücken kommenden und nach Saargemünd gehenden Perſonenzuges trat er plötz⸗ lich in die Zugrichtung, wo er von der Maſchine erfaßt und überfahren wurde. Beide Beine wurden ihm abgefahren, ebenſo erlitt er ſchwere Kopfver⸗ letzungen, ſodaß er im Warteſaal, wohin er ver⸗ bracht wurde, alsbald ſtarb. Anſcheinend iſt er irrtümlich ins Betriebsgleis anſtatt nach der an⸗ dern Seite auszupweichen, eingetreten. eee ee eeeee FFFFFCFCCCC b e ee e Ae n en eeeeemle „ 11 10. Seite adiſche Neneſte Nachr ichten. (Abendblatt) Donnerstag, den 25 63 Paar Damenstlefel 119 Paar Damenhalbschuhe 37 Pdar Damenhalbsehuhe früher Wert bis 12.50, ſett Serie! krüher Wert bis 15.50, jetzt früher Wert bis 12.50, jetat darunter: .93 .95 .95 37 Paar Herrensfiefel Serie 2 Tocſtmoog e Eisenbahnst. Wehr od. Titisee, direkte Auto-Verb. Familienhaus IL. Rang., Waldhete direkt am Pannenhoch- Wald gelegen. Abgeschl. Appartements m. Bäder. Diätkuren. Wandelhalle. Pensionspreis inel. Zim- mer von Mk..50 an. IIlustrierte Prospekte dureh das Waldhotel. Inhaber: C. Beile.[177 Bahriſch. Ochſenmanlſalat von nur prima Maſtochſen der Münchner und Nürn⸗ berger Schlachthöfe. Billigſtes u. pikantes Frühſtück, Veſper n. Abendbrot. 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