1 2 8 ma re F F 1K Feuilleton Wonnement: 78 Pfg. monatlich. Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Nck..42 pro Quartal. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Juferate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile 26 8988.20 Mk. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Umgebung CTele dreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Celephon⸗Nummern: Ptrektion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.. 541 Redaktiotnrn. 577 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Amtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Utannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 308. Maunheim, Dienstag, 7. Juli 1914. (Abendblatt.) Die hentige Abendausgabe umfaßt 12 Seiten. Bund der Landwirte und Zentrum in der Pfalz. Aus nationalliberalen Kreiſen der Pfalz wird uns geſchrieben: Gerue ſpielt ſich der Bund der Landwirte als Richter über die nationalliberale Partei auf. Jumer und immer wieder erhebt er den Vor⸗ wurf, daß ſte von ihrem alten Programm abge⸗ wichen ſei und ihwe früheven Bahmen verlaſ habe. Vornehmlich operiert man mit Schlagwort, daß die das „Heidelberger Programm“ aufgeg hätten. Es geſchieht dies in der Anmahme, daß die, an die man ſich wendet, das Hei Pro⸗ gramm gar nicht zennen. Auch der pfülz. Bund der Landtwvirte macht hierin keine Ausnahme, ob⸗ wohl gerade er am wenigſten hierzu berufen iſt. Denn noch wie hat eine Partei ee Grümdung aufgeſtellten Grundfätze m Zei ſo ins Gegenteil berkehrt als gerade der pft Bund der Landwirte. Deutlich ſieht man dies aus ſeinem Verhältnis zum Zentrum. Das das Verhältnis zwiſchen Bund der eeee em wie es ſich 1 eichs⸗ und Landlagswahlen gez wart, 5 der Pfalz ein darterndes werden ſoll, Haßloch e e ee be ich erſcheinen. richtete Chef⸗ vedakteur Treutler an die bürgerlichen Par⸗ teien einen Samelruf, wobei er von dem Zentrum folgende Verbeugung machte: „Es wäre gut, wenn wir einmal den eruſt⸗ lichen Verſuch machen wollten, auf konfeſſto⸗ nellem Gebiet etwas verträglicher zu ſein. Schließlich haben wir ja alle miteinander ein und denſelben Gott und im Grundprinzip ein und denſelben Glauben. Die Intelligenz ſoll uns den Weg zeigen auch auf konfeſſionellem Gebiete, indem wir mehr Duldſamkeit anders Gläubigen gegenüber leuchten laſſen, auf daß wir uns nicht verlieren in dem Dunkel der Glaubensſtreitigkeiten.“ Mie iſt dieſer Ruf an das Zentrum zu be⸗ werten und welche Wirkung ann er auslöſen? Der Bund der Jandwirte ſoll als wirtſchaft⸗ liche Organiſation darauf bedacht ſein, für ſeine Sa Freunde zu werben. Hat er nun ſchon Eaic den Veſah gemacht auf ie katholiſchen gewinnen? Niemals! Hat er ſchon Klage darüber geführt, daß das Zentrum durch ſeine geiſtlichen Agita⸗ toren, durch die Gründung chriſtlicher Bauern⸗ vereine uſw., es geradezu unmöglich macht, dem Bund der Landwirte aus batholiſchen landwirt⸗ ſcheiftlichen Kreiſen Anhänger zuzuführen? Noch nie! Selbſt wenn der Bund der Landwirte eine vein wirtſchaftliche Organiſation geblieben wäve, ſo hätte er dennoch niemals die geſamte deulſche Landwirtſchaft unter ſich vereinigen können, weil die Katholiken in der Hauptſache ſern geblieben ſind; denn 95 Prozent ſeiner An⸗ hänger ſtammen auts proteſtantiſchen Kreiſen und die wenigen Katholiken ſind politiſch zum Zen⸗ twum zu zählen. Schon aus dieſem Grunde hötte der der Landwirte am wenigſten Vevanlaſſung, dem Zentrum, das gefliſſentlich deut alle deutſchen Verhältniſſe in zwei Lager ſpaltet, beſonders zugetan zu ſein, wenn es auch der Landevlſchaft günſtig geſinnt it. Es hat zwar fütw die Landwirtſchaft noch nie ohne die Hilfe der nationalliberalen Partei etwas erwirkt, und für die extreme Zollpolitik des Bundes der Landwirte„lückenloſen Zolltarif“ uſw. wird das Zentrum— ſchon mitRückſicht auf die in ſeinen Reihen befindlichen Arbeitermaſſen—, ebenſowenig zu haben ſein wie die nationallibe⸗ rale Partei. Es ſpricht in landwirlſchaftlichen Dingen in der Regel pro domo. In den Rat⸗ häuſern der Städte z. B. haben die Zentrums⸗ vertveter ſchon oft, auch gelegentlich der letzten Fleiſchteuerung, eine andere Stellung eingenom⸗ men als zur gleichen Zeit die Zentrumsabge⸗ ordneten im Reichs⸗ und Landtag. Die Parole des Bundesführers zu Haßloch verfolgt aber nicht nur das Ziel, die beiden aus wirtſchaft⸗ lichen Grümden zuſammenzufüthren, ſondern ſie auch parteipolitiſch näher zu bringen. Die Abſicht liegt klar zu Tage. Nach dem Vor⸗ gehen ihrer konſervativen Freunde im Norden, ſuchen die reaktionären Parteien mit vereinten Kräßten ihre erſchütterten Poſttionen neu zu be⸗ feſtigen. Wenn die bündleriſchen Agitatoren bei ihren diesbezüglichen Sammelrufen auch die wirtſchaftlichen Vorteile in den Vordergrund ſtellen, mit dem Egoismus der Zuhörer rech⸗ nend, ſo iſt der Hauptgrund doch mw auf polt⸗ tiſchem Gebiet zu ſuchen; beide umſchlingt das realtionare Band. Wenn auch dieſe Ab⸗ ſicht beſtritten werden ſollte, ſo kommt es auch wenigen darauf, als auf die Wirkung an. Und dies iſt die bedenkliche Seite des Sammelrufes, die uns überhaupt veranlaßt, nüher darauf einzugehen. So wenig der Bund der Landwirte in wivtſchaftlichen Fragen auf das Zentrum einen — weniger kann er deſſen politiſche Richtung beſtimmen. In dieſer Beziehung braucht das Zentrum abſolut nicht den Rat anderer Parteien. Das deutſche Zen⸗ trum iſt doch nur eine Teilerſcheinung der poli⸗ tiſchen Vertretung des römiſchen Ultramon⸗ tanismus, der in allen katholiſchen Ländern vor⸗ kommt und ſeinen durch die Jahrhunderte vor⸗ gezeichneten Weg geht. In der Zeit, da die Länder verfaſfungsmäßig regiert werden, muß dieſer Weg, um Einfluß auf den Staat und ſeine Geſetzgebung zu gewirmen, ein anderer ſein als in früheren Jahrhunderten, da der Erz⸗ biſchof dieſelbe Stimme im Reiche hatte als der Kurfürſt. Das deutſche Zentrum war, iſt und bleibt eine Opportunitätspaptei, die immer den Weg geht, wo die klerikalen Inter⸗ eſſen gegenwärtig oder füv ſpätere Zeiten die meiſten Chanden haben. Unter dem Bitlow⸗ block ging das Zentrum mit den Sozialdemo⸗ kraten und Polen durch Dick und Dünn, zur Zeit des ſchwarz⸗blauen Blockes fand es ſich zu den Konſervativen zurück. Das Zentrum, aus dey Reichsfinanzreform noch mit heiler Haut davon gekommen, wußte zu gut, daß es mit Rückſicht auf die in ſeinen Reihen befindlichen Arbeitev dieſen Kurs nicht weiter ſteuern konnte, es gewann rechtzeitig den Anſchluß an die liberale Politik und häufig lieſt man jetzt von Anträgen Baſſermann⸗Erzberger. des Zentrums ſind viel zu klug, als daß ſie der Liebeswerbungen eines Bund der Landwirte bedürfen, um ſich in ihrer politiſchen Haltung beſtimmem zu laſfen. So wie die Sozialdemo⸗ kaben in Bayern zu Zeit nur zu dem Zwecke harhalten mußten, die Zentrumsherrſchaft fü ewige Zeiten aufzurichten, ſo durften auch die Bündler 1912 ihre Mandate opfern, nur um zu verhindern, daß diefelbe Zentrumsherrſchaft von dem elementaren Sturme des Volkswillens hinweggefegt wurde; wären ſie dagegen den Liberalen gefolgt, ſo wären ſie heute wohl die ausſchlaggebendſte Fraltion des bayeriſchen Landtages. Auch Herr Chefredakteur Treutler wird alſo mit ſeinem Sammelruf beim Zentrum wenig Entgegenkommen finden, ſelbſt wenn er ſeine eigenen Geſinnungsgenoſſen einer Geſin⸗ nung bezichtigt, die nicht einmal vorhanden iſt: Intoleranz in Glaubensſachen. Als der Bund der Landwirte 1907 gemeinſam mit der natio⸗ nalliberalen Partei das Zentrum bekämpfte, hatte da dieſer Kampf auch im entfernteſten etwas mit Glaubensſachen oder etwa der kath. Religion zu tun? Stehen nicht Hunderttauſende von Katholiken, darunter Geiſtliche, in unſern Reihen? Aber ſo will es das Zentrum gerade haben, daß ſich die Proteſtanten ſelbſt als Frie⸗ Die Führer densſtörer bekennen. Solche Aeußerungen geben dann ſeine Blätter mit Vergnügen wieder als „Geſtändniſſe von Proteſtanten“, mit denen man gelegentlich, hauptſächlich zu Wahlzeiten, die notwendige Exiſtenz des Zentrums beweiſt. Es iſt noch zu verſtehen, wenn der Bund der Landwirte der Pfalz während der letzten Wah⸗ len durch ſein Hauptorgan, die„Pfälz. Tages⸗ zeitung“, in deſſen Verlage auch die bündleri⸗ ſchen Flugblätter erſchienen, den Evangeliſchen Bund der Pfalz bekämpfte, als dieſer das Zu⸗ ſammengehen mit dem Zentrum geißelte. Wie⸗ weit aber ſchon die Seelengemeinſchaft mit dem Zentrum gediehen iſt, beleuchtet die Tatſache, daß derſelbe Redakteur der„Pfälz. Tages⸗ zeitung“ inzwiſchen in das Zentrums⸗ ovgan der Pfalz, dem„Pfälz Volksboben“ übergegangen iſt; dieſer Vorgang allein beweiſt alles. Unverſtändlich und unentſchuldbar iſt aber, wenn der Bund der Landwirte durch ſeine offizielle und mit Geldern der Zentrale geſpeiſte Preſſe ſogar außerhalb der Wahlzeiten den Evangeliſchen Bund der Pfalz bekämpfen läßt. Es würde dies in weiteren Kreiſen gar nicht bekannt werden, wenn die Zentrumspreſſe nicht ſelbſt für die nötige Verbreitung ſorgen würde. So druckte ſie vor einiger Zeit einen Artilel der bündleriſchen„Südpfälz. Tageszeitung“ als „Gne Stimmie aus prot. Kreiſen“ ab, in dem der Vorſitzende des Evangel Bundes der Pfalz des Kampfes gegen Rom bezichtigt und un Tone des Bedauerns indirekt als der Friedensſtörer bezeichnet war. Es hatte ſich um einen Bericht über eine Verſammlung gehandelt, in welcher für]über die Erwerbung der Ebernburg geſprochen wurde. In dieſem Tun liegt aber ſchon ſeit längerer Zeit Syſtem. 1912 hatte der ganze deutſche Zentrumsblätterwald die Kritik eines „prot. Blattes“, nämlich der„Deutſchen Tages⸗ zeitung“, des Hauptorgans des Bundes der Landtwirte, wiedergegeben, die die Rede des Jeſuiten Cohausz auf dem Aachener Katholiken⸗ tag verherrlichte. Obwohl dieſe Rede geradezu ein Meiſterſtück des Jeſuitismus war und für den Proteſtantismus nicht gerade ſchmeichelhaft klang, hatte das erwähnte Blatt dieſe Rede als die tieſſte, beſte, herrlichſte bezeichnet, bei der jedes Wort zu unterſchreiben ſei; wörtlich hieß es: noch nie hat uns jemand ſo tief aus der Seele geſprochen wie Cohausz. Glaubt der Bund der Landwirte vielleicht mit dieſer Me⸗ thode das Zentrum zu gewinnen? Und wenn er noch tiefer herunterſteigen würde, könnte er doch niemals die katholiſchen Landwirte ge⸗ wirnen. Auf der anderen Seite iſt es aber ein unverantwortliches Spiel des Bundes, in dieſer Weiſe die proteſtantiſchen Bauern einzuſchläfern Mit der Furkabahn bis Gletſeh Von Rudolf Kaſtner. Vier Konzerte mit insgeſamt vierzehn Stun⸗ den Muſik hatten wir in einem glühenden Raume„genoſſen“. als mir ein netter Kollege auf der Berner Landesausſtellung die Erlöſungsbotſchaft brachte: in zwei Tagen werde die neue Furkabahn feierlich eröffnet. Da hieß es ohne auger freudig 0 0 le In einer halben Stunde ſpäter empfing ich bereits drüben im Preſſebüro von dem uns auswärtigen Leuten der Feber mit ganz ungewöhnlicher Liebens⸗ würdigkeit und Fürſorge entgegenkommenden Herren Metſcher das Billet bis Brig. Nun raſch nach Thun herüber, einen nächtlichen Rundgang durch die altertümliche Stadt mit der Spitzweg⸗ und Jean Paul⸗Stimmung. unterhalb der illuminierten Burg. Früh um ſechs aber mit der grandioſen Lötſchbergbahn in einen ſingenden, klingenden, herrlich⸗ſtrahlen⸗ den Sommermorgen hinein. Spiez, Frutigen, Kanderſteg, der lange Tunnel und ſchon liegt Brig unter uns. Noch einige ſtarke Tiefkurven, Talſchleifen, ein balbes Dutzend Tunnels und wir ſteigen in Brig ſelber gus. Die Ortſchaft— nun glücklicher Brennpunkt dreier mächtiger Verkehrswege: der Simplon⸗, der ganzen deutſchen und jtalieniſchen Umgebung bevölkert, die ſich, begterig der kommenden Dinge, ünter die vielen Ehrengäſte der eröff⸗ neuden Bahn miſchen. Ein maleriſches Bild ſchaffen ſte mit ihren farbigen Koſtümen an der Südſeite des Bahnhofes, wo ein Altar errichtet iſt. Paters legen den letzten Blumenſchmuck an ihm, das neugierige Völklein wird leicht von den martialiſchen Geſtalten der Briger Poliziſten, die man alle für hohe Generäle in ihren rot⸗hblau ſtrotzenden Uniſormen halten könnte, verwarnt, ohne daß der beherrſchende Grundton eines freudigen Ereigniſſes getrübt würde. Eine liebe Schar kleiner und kleinſter Mädchen mit bunten Bändern im loſen Haar reicht uns ſchiichtern Alpenblumen. Ohne Perrondeckung, frei vor deu Berg⸗ giganten, die herübergrüßen und die or bald zwingen wird, ſteht der erſte Zug der neuen Bahn in der prallen Vormittagsſoune. Die putzt die ſchmucken roten Waggons und ihre breiten Ausſichtsfenſter noch einmal blank. Die gedrungene und doch nicht ungraziöſe Lokomo⸗ tive laus der Winterthurer Schweiz. Lokom.⸗ Fabrik) iſt an den trotzigen Eiſenflanken mit zarten Girlanden geſchmückt. Sie läßt ſich das heute geruhſam gefallen. Und auch den leiten⸗ den Ingenieuren oder den Aufſichtsräten der franzöſiſchen Unternehmung, die die Furkabahn mit einem Kapital von 38 Milltonen baut, ſieht man die Freude über das vollenbete Werk an. Um 10 Uhr weiht Dekan Klauſen, der Pfarrer von Mörol(in Vertretung des Sittener Biſchofs) mit einer kurzen ſinnvollen Rede und durch Be⸗ „ und Furkabahn— iſt heute morgen e Toneiten, als von den Landleuten ſprengen von Zug und Geleiſe die Bahn ein. Zwei Minuten ſpäter rollt der Zug an den Bahnhöfen Brigs, ſchräg gegenüber dem Sim⸗ ploneingang und der Lötſchbergſtrecke als drit⸗ ter in dieſem gigantiſchen Bunde dem Rhone⸗ tal zu. Durch zahlreiche Brücken geht es über die rauſchende Rhone hinweg, au kunſtvollen Lawinen⸗ oder Bergſturz⸗Sicherungen vorbei, durch Kehrtunnels von gewaltigen Steigungen, umplätſchert von Waſſerfällen, beſtaunt von dem prachtvollen walliſiſchen Weidevieh auf den berg⸗ an geſchichteten Matten und Raſen(und die graſenden Vierfüßer ſcheinen nicht ſehr erfreut über den unerwünſchten, ſtampfenden Familien⸗ zuwachs, der ihre Ruhe aufſtört). Wir fahren durch die merkwürdigen Natur⸗ wunder des Oberwalliſer Tales. Nur wenig geſchloſſene Partlen,— meiſt weit zer⸗ klüftetes, auseinander ſtrebendes Gebirgsland, wahllos liegen Schichten tiefgrüner Matten vor ſteil aufſtrebendem Föhrenbeſtand, plötzlich wie⸗ der ein im Sonnenbrand gleißendes Schneefeld. In weiter Ferne Gletſcher, gigantiſch gezackte Steinformationen. Ueberall aber brauſt, zün⸗ gelt, ſprüht, ziſcht das Waſſer herunter, oft über bie durchfahrenen Galerien hin auf unſeren Zug, kühlende Erquickung bringend. Dann wieder lugt unterwegs zerſtreut, dicht an der Bahn⸗ ſtrecke, koloſſale, mammuthafte Steinklumpen umher: ein Bergſturz hat ſie bielleicht vor hun⸗ dert und viel mehr Jahren hier hin geſchleudert und da liegen ſie ſeitdem, feſt in die Erde ge⸗ bohrt. Mitten in dieſer Hochgebirgsromantik, die von der neuen Bahn keineswegs mit der(bald über⸗ flüſſigen) Poſtkutſche überwunden iſt, tauchen ab und zu die Dörfer auf, uns zu erinnern, daß auch Menſchen in dieſen Triften wohnen. Dieſe Ortſchaften haben durch ihre niedrigen, flach bedachten ſchwarzen Holzhäuſer ein faſt myſteriöſes Ausſehen. Ernſt wie ſie ſind ihre Bewohner. Manche von ihnen ſollen ſich ganz energiſch gegen die neue Bahn, die ihnen vor⸗ erſt nur Störerin einer ewig ſcheinenden Ruhe däuchte, gewehrt haben. Und beinahe möchten wir, die wir juſt doch durch dieſe Bahn erſt des herrlichen Naturgenuſſes teilhaftig werden, den Skeptikern recht geben. Dieſe herben Menſchen, die mit Sonnenaufgang ihr Tagwerk beginnen und mit der Dämmerung enden, tragen kein Verlangen nach Kultur.. Und trotzig genug ſtellt ſich die Ratur ſelber allen modernen In⸗ genieurkünſten, die mit Dynamit, Beton und Eifenſchwellen angerückt kommen, entgegen Heute freilich ſcheinen die Dörfer ſchon ver ſöhnt,— denn ihre ſchmucken Frauen haben Feiertagsſtaat mit den ckarakteriſtiſchen, goldge⸗ ſtickten Walliſer Häubchen angelegt, die Statiön⸗ chen ſind freundlich beteingpelf und wo wir hal⸗ ten, iſt Muſik aufgezogen, kredenzen uns die Dorfſchönen in koſtbaren alten Zinnkrügen fun kelnden Walliſer Wein. Die Flora, unten bei Mörel und Fieſch(vor einem großen, am Ende mit unbeſchreiblicher Ausſicht überraſchenden Kehrtunnel) um tauſend Meter herum noch mit Weinſtöcken, Roggenfeldern reichlich bedacht, wird gemach hochalpin. Nun, nach dem über 1400 Meter hohen Oberwald und Obergeſtelen (deſſen freundliche Hausbauten nach den zen Dächern von früher auffallen) gibt es der Bahn entlang, die hier ſchon ſtark mit Zahnrad zu arbeiten hat, nur noch Neuſchnee und Felſen. Er iſt heuer bis in den Juni gefallen und halte die letzten Arbeiten vor Gletſch ſebr erſchwert. man in ſchaft, Graf'Ormeſſon und der Präſident des Seite. General- Amriger. Sad ge Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Dienstag, den 7. Juli 1914. und ſie zu Stützen des allmächtigen Zentrums zu machen, das in Bayern bald unſer ganzes öffentliches Leben beherrſcht und das nahe daran iſt, auch über das badiſche Muſterländel ſeine Alleinbercſchaft auszudehnen. Weiß der Bund der Laudwirte nielt, daß durch den Klcrikalis- mus ſchon ganze Völker zu Grunde gingen, und daß Deutſchland in ſtändigen Kämpfen zwiſchen Stagt und Kirche einſt ſeine beſte Kraft vergeu. dete, wähvend audere Nationen ſich in die Welt leilten? Möge der Bund der Landwirte nicht zu ſpät einſehen, duß es viel beſſer iſt, mit dem Zentrum eine offene, vernünftige Realpolitik zu treiben, wie es gegenwärtig die National⸗ liberalen im Reichstag, tun, als in grund⸗ fätzlichen Frogen die Trennungs⸗ punkte oberſlächlich verwiſchen zu wollen. Der Verſuch, in den Punkten, in denen wir uns vom Zentrum trennen, eine Ver⸗ ſtändigung herbeizuführen, iſt ebenſo ausſichts⸗ los wie zwecklos. Glaubt der Bund der Land⸗ wirte als wirtſchaftliche Organiſation dies trotz⸗ dem tun zu müſſen um wirtſchaftlicher Vorteile willen? Oder glaubt er, ſich dieſe Extratouren erlauben zu können, weil er im Grunde genom⸗ men keine wirtſchaftliche Intereſſengruppe mehr iſt? deutſches Reich. — Zentrumsinterpellation über das Jeſuiten⸗ geſetz. Die„Germania“ kündigt eine Inter⸗ pellation der Zentrumsfraktion des Reichstags über das Jeſuitengeſetz an, indem ſie ſchreibt: „Sollte der Bundesrat nach den Ferien und vor dem Wiederzuſammentreten des Reichstages noch nicht zu einer Beſchlußfaſſung über Auf⸗ hebung oder Milderung des Jeſuitengeſetzes gekommen ſein, ſo wird der Zentrumsfraktion des Reichstags nichts übrigbleiben, als beim Beginn der neuen Seſſion eine Interpellation an den Reichskanzler zu richten und eventuell den an die frühere Interpellation geknüpften Beſchluß, den man als ein Mißtrauensvotum bezeichnet hat, zu wiederholen.“ — Der erſte Welfe im braunſchweigiſchen Staatsminiſterium. Wie wir der Magdeburgi⸗ ſchen Zeitung entnehmen, iſt der Regierungs⸗ rat Alfred Dedekind in das braunſchweigiſche Staatsminiſterium berufen worden. Dedekind gehört einer führenden braunſchweigiſchen Wel⸗ ſenfamilie an. Die braunſchweigiſchen Welfen haben bekanntlich mit der deutſch⸗hannoverſchen Partei nichts zu tun, ihre Wünſche ſind viel⸗ mehr durch die Thronbeſteigung des Herzogs Ernſt Auguſt in vollem Umfange erfüllt worden. Baoͤiſche Politik. Aus dem Parteileben. * Bruchſal, 6. Juli. Die vom Jung⸗ liberalen Verein in der Braueri Dehner veranſtaltete Zuſammenkunft vereinigte eime große Anzahl Parteimitglieder und Freunde zu anregender Diskuſſion über ſchwebende Tages⸗ fragen. Man beſchloß, dieſe ſog. Diskuſſions⸗ abende auch für die Zukunft beizubehalten. )20 Stockach, 6. Juli. Die erſte Sprech⸗ ſtunde, welche Herr Parteiſekretär Römer hier abhielt, hatte ſich von Seiten unſerer Par⸗ teifreunde eines ſtarken Zuſpruchs zu erfreuen. Für den Anfang iſt dieſer Grfolg umſomehr an⸗ zurechnen, und berechtigt für die Zukunft zu den ſchönſten Hoffnungen Gegen die Nationalltberalen ſcheint der „Rechten“ jedes Mittel recht zu ſein. Karlsruhe, 5. Juli. Im„Badiſchen Beobachter“ und anderen Zentrumsblättern war dieſer Tage zu leſen: Ein nationalliberaler Reichs⸗ tagsabgeordneter als Gaſt der Sozial⸗ demokratie. Von einem Nationallibe⸗ ralen wird geſchrieben: Der Abgeordnete für Inmmenſtadt⸗Lindau, Dr. Friedrich Thoma, hat ſich von jeher durch eine bemerkenswerte Vorurteilsloſigkeit gegenüber der Sozialdemo⸗ kratie ausgezeichnet. So hat er kürzlich einer Knapp vor Gletſch ein luſtiges Tunnelinter⸗ miezzo mit einem entgleiſten Zahnrad. Dann Gber Augen und Herzen auf: wir ſind in Gletſch ſelber, im Anblick des gewaltigen, greifbar zmahen Rhonegletſchers! In kuapp einem Jahre wird man von da bis Furkapaß fahren. Von Brig Diſentis über den bis Gletſch brauchten wir 2½ Stunden, die wei⸗ texe Strecke wird deren drei benötigen, ſodaß 5 fünf Stunden von der Simp! onhahn Station Brig die Rhätiſchen Bahnen erreichen kann. Neben dieſem einleuchtenden Verbin⸗ dungsvorzug, neben den einſchätzbaren Natur⸗ genüſſen, die die Furkabahn ihren Reiſenden bietet, hat ſie aber noch eine militäriſche Bedeutung, indem ſie dem Verlangen, einen Marſch und Truppenbeförderungen nach dem jüdlichen Gotthardgebiet vom Graubündnerland her zu erleichtern auch trotz ihrer Schmal⸗ ſpurigkeit nachkommen kaun. Der Direktor der unternehmenden Geſell⸗ Walliſer Regierungsbezirks Herr Seiler durften mit voller Genugtuung in ihren Reden (auf dem opulenten Bankett im Hotel Seiler zu Gletſch) die gewaltige techniſche Arbeit und das Gelingen dieſes, für die Erſchließung eines der wundervollſten Gebiete der an Wundern ſo reichen Schweiz wichtigen Projektes rühmen. Am Rückweg fuhren wir in einen goldſchim⸗ meriden Sommerabend hinein, was am Vor⸗ mittag im Glaſt der Sonne flimmerte, war ſetzt mild abgedämpft, die ganze gewaltige Natur bis ins Tal herunter verklärt, au geheimen Zaubern reich und geheime Zuſammenhänge in Auns betrachtenden Menſchlein mit ihr ſchaffend. Einladung des bekannten ſozialdemokratiſchen Süddeutſchen Eiſenbahnerverbandes Folge geleiſtet und ſich dabei dahin ausgeſprochen, Jaß die Forderungen des Verbanes„vollbe⸗ rechtigt“ ſeien. Es handelt ſich dabei bekannt⸗ lich um denſelben Verband, über deſſen ſozial⸗ demokratiſchen Charakter große Debatten in der bayeriſchen Abgeordnetenkammer ſtatt⸗ ſanden.“ Der„Volksfreund“ bemerkt hierzu: Was der„Beobachter“ hier über den Süddeutſchen Eiſenbahnerverbaud ſchreibt, iſt eine glatte Lüge. Es iſt dem„Beob⸗ achter“ ebenſogut bekannt wie uns, daß der Verband kein ſozialdemokratiſcher Verband iſt, ſondern eine gewerkſchaftliche Organi⸗ ſation;§ 2 ber Satzungen hat folgenden Wortlaut:„Der Verband bezweckt unter Aus⸗ ſchluß aller parteipolitiſchen und religiöſen Beſtrebungen die Wahrung und Förderung der geiſtigen und materiellen Intereſſen aller im Eiſenbahndienſt Beſchäftigten, in erſter Linie die ſeiner Mitglieder.“ Der„Beob⸗ achter“ iſt wirklich tief geſunken. Um einen nationalliberalen Reichstagsabgeordneten ver⸗ ächtlich zu machen, muß der Eiſenbahnerverband als„ſozialdemokratiſch“ denunziert werden. Was die ſcharfen Angriffe der bayeriſchen Regierung gegen den Verband des Süddeutſchen Eiſenbahn⸗ und Poſtperſo⸗ nals anbelangen, ſo iſt dieſe Angelegenheit ſicher kein Ruhmesblatt in der Geſchichte des bayeriſchen Zentrumsparlamentarismus.“ Sayeriſche und pfälziſche Politit. Aus der liberalen Partef. Im Alter von 74 Jahren iſt in Kempten der Chefredakteur des dortigen„Tag⸗ und An⸗ zeigeblattes“ Karl Pfiſterer geſtorben. In ihm verliert der bayeriſche Liberalismus einen ſeiner beſten Streiter für die freiheitliche Sache. Die liberale Preſſe des ganzen Landes widmet dem Andenken Pfiſterers, der in dieſem Jahre ſein fünfzigjähriges Berufsjubiläum hätte feiern können, Worte ehrender Würdigung, Die libe⸗ rale Landtagsfraktion hat an den Verlag und die Redaktion des Blattes folgendes Telegramm gerichtet:„Aufs tiefſte bedauern wir alle den Hingang des braven deutſchen Mannes und wackeren liberalen Vorkämpfers. Dr. Caſſel⸗ mann. Dr. Dirr.“ JIn München iſt Juſtizrat Heinrich Krauſſold, Rechtsanwalt, im 79. Lebens⸗ jahr verſchieden. Mit ihm verliert der Mün⸗ chener Liberglismus einen ſeiner verdienteſten Vorkämpfer, der die Ausbreitung und Feſtigung des liberalen Gedankens in Bayerns Hauptſtadt durch ſelbſtloſes, unermüdliches Schaffen und vor allem durch ſeine tätige Anteilnahme am liberalen Vereinsleben geſördert und gepflegt hat. In den 60er Jahren des vergangenen Jahr. hunderts wußte er bereits durch ſeine zünden⸗ den, von edler patriotiſcher Begeiſterung ge⸗ tragenen Reden ſeine Zuhörer für den deutſchen Einheitsgedauken und für die Ideale eines fort⸗ ſchrittlichen Liberalismus zu gewinnen. In München gründete Juſtizrat Krauſſold zu⸗ ſammen mit Eckardt Vecchioni und anderen den Verein„Frei⸗München“ als Sammelpunkt freiheitlicher Bürgergeſinnung und Pflegeſtätte des liberalen Einigungsgedankens. Dem baye⸗ riſchen Landtag gehörte Krauſſold von 1877—81 und 1897—99 an. Aus den Keichslanden. . Straßburg, 6. Juli Im Elſaß be⸗ reitet ſich wieder einmal eine Parteikriſis vor. Sie kommt zwar nicht unerwartet, denn es iſt offenes Geheimnis ſeit einem Jahre, daß der Bruch in der„Elſäſſiſchen Fortſchrittspartei“ nicht mehr aufzuhalten und daß eine Neuorien⸗ tierung durch Trennung der Demokraten und Liberale notwendig iſt. Dieſe Notwendigkeit iſt jetzt aktuell geworden, denn die Verluſte an Mit⸗ Lledern ſind keit den letzten Geweinderatswahlen ſehr erhebliche geworden. Allein der Straßbur⸗ ger Fortſchrittsverein, der vor 2 Jahren 600 Mitglieder zählte, hat nach den letzten Wahlen 274 Mitglieder verloren. In allen Lokalorgani⸗ ſationen erfolgen maſſenhaft Austritte aus der Fortſchrittspartei, ſodaß wahrſcheinlich auf dem demnächſt ſtattfindenden Parteitag der Tren⸗ mungsbeſchluß Tatſache werden und nur ein tak⸗ tiſches Zuſammengehen bei Wahlen beibehalten werden wird. Herrn Georg Wolf, dem Führer der fortſchrittlichen Fraktion des Landtags wird es dann vorbehalten bleiben, die Brücke zwiſchen den liberalen Getreuen in der Fortſchrittspartei, den Mittelparteilern und den Wirtſchaftlichen zu ſchmieden, deren Vereinigung zur Gründung der deutſch⸗elſäſſiſchen Partei führen ſoll. Der uufge⸗ taucht, wurde aber durch die demokratiſch⸗liberale Fuſion und die Sammlung der liberalen Ele⸗ mente in der Mittelpartei in den Hintergrund gedrängt. Jetzt, wo das Wort liberal im Elſaß ſtark an Kredit eingebüßt hat durch die politi⸗ ſchen Vorgänge und die fortgeſetzte Verbrüde⸗ rung mit Sozialdemokraten, Nationalliberalen und ähnlichen monarchiefeindlichen Elementen, wurde der Plan, die deutſch⸗elſäſſiſch Geſinnten in einer Partei zu verſchmelzen, wieder in die Debatte geworfen, und es ſcheint, daß der Plan einer Parteigründung der Reife entgegen geht, weil nach den ſchweren wirtſchaftlichen und politiſchen Kämpfen die Wege zu gunſten alles deſſen, was elſäſſiſch und deutſch iſt, geſtiegen iſt. Soviel wir wiſſen, verfolgt auch die elſaß⸗loth⸗ ringiſche Regierung die Beſtrebungen einer ſol⸗ chen Parteigründung mit dem allergrößten In⸗ tereſſe, denn ihre Hilfstruppen zur Bekämpfung der deutſchfeindlichen Elemente im Lande und Landtag würden dadurch eine Stärkung er⸗ fahren. Nus Staot und Land. Mannheim, den 7. Juli 1914. Mädchenſpielfeſt auf der Reißinſel. Bei dem ſamstägigen Mädchenſpielfeſt auf der Refßinſel hielt Fräulein E. Eſſig ſolgende An⸗ ſprache: Hochgeehrte Feſtverſammlung! Liebe Kinder! Alljährlich, wenn der Sommer durch die Lüfte zieht, wenn Sonnengold und Himmelsblau hinaus uns locken in die blühende Welt, dann bietet dieſe liebliche Stätte, an der wir uns verſammelt haben, ein ungewohntes Bild. Auf den ſonſt ſo ſtillen Pfaden ziehen Scharen fröhlicher Kinder heran, und verwundert neigen ſich die Kronen der präch⸗ tigen alten Bäume dem fröhlichen Treiben zu, das Jugendkraft und Jugendluſt zu ihren Füßen ent⸗ faltet. Es iſt der Tag des Spielfeſtes. So ſind auch heute wir herausgezogen zu fröh⸗ lichem Tun, zu heißem Wettlampf, zu Luſt und Scherz. Auch heute blühen und duften die Bäume, ringsum herrſcht Frohſinn und Freude, und alles ſcheint wie ſonſt. Doch iſt's auch wirklich ſo? Will nicht bei dieſer Frage unſer Blick ſich trüben und Trauer und Wehmut unſer Herz erfüllen? Wohl haben Grund wir zu trauern. Denn der Mann, der dieſes Feſt geſchaffen und es ſtets durch ſeine Gegenwart berſchönt, weilt heute nicht in unfrer Mikte. Er iſt für immer von uns geſchieden, und ſeinem Andenken nur können wir dieſe Feier⸗ ſtunde weihen. Karl Reiß iſt nicht mehr. Nicht Neues will ich Ihnen künden aus denn Le⸗ ben des edlen Entſchlafenen. Sie alle haben es ja miterlebt und mitgeſehen, wie er mit unermüd⸗ lichem Eiſer und nie verſagender Herzensgüte mit Wort und Tat das Gute, Edle und Schöne för⸗ derte, wie er ſich nicht genug tuen konnte, mitzu⸗ teilen des Segens, den ein gütiges Geſchick ihm heſchieden. Wie einen Fürſten hat ihn ſeine Va⸗ terſtadt an ſeinem 70. Geburtstage geehrt, wo alle kamen, ihrem Herzen folgend, ihm zu bieten Liebe um Liebe und Treue um Treue. Und ach, wie bald kam dann das Scheiden, für ihn ſelbſt vielleicht eine gütige Fügung der Vorſehung, die ihn abberufen, nicht nach langem Siechtum, ſon⸗ dern da ſein Geiſt noch teilnehmen konnte an allem, was ihm lieb und teuer war, zu ſchnell jedoch für die geliebte Schweſter, die in ſeltener Harmonie mit ihm eines Herzens und eines Sinnes war, zu ſchnell für alle, hoch und nieder, die trauernd ſeiner Bahre folgten und voll Wehmut ſagten: „Sie haben einen guten Mann begraben.“ Und hier an dieſer Stätte darf ich wohl heute ſagen:„Uns aber war er mehr!“ Denn war er un⸗ ſern Kindern nicht ein Vater? Er hat ſie eingela⸗ den in ſein Eigentum. Dies kleine Paradies, das als ſein liebſtes Plätzchen er gehütet und gepflegt, für unſere Kinder wars ihm nicht zu gut. Hier hat er ſie bewirtet und beſchenkt, viel gute Worte aus⸗ geteilt und ſich gefreut an ihrer Freude. Und wie ein guter Vater auch für die Zukunft ſorgt, ſo hat er angeordnet, daß dieſes Kinderfeſt auch dauern ſoll, wenn ſelbſt er ſchon dahin gegangen, daß es alljährlich verherrlichen ſoll, das Geburts⸗ feſt unſeres geliebten Landesfürſten. So wollte es der gute Mann, der Kinderfreund, ſo wollte es auch der deutſche Mann, dem die Vaterſtadt, das Vater⸗ land, das Fürſtenhaus über alles ging, ſo wollte er auch das kommende Geſchlecht durch dieſes Feft noch mahnen:„Ans Vaterland, ans teure, ſchließ dich an! Das halte feſt mit Deinem ganzen Herzen!“ Und heute, liebe Kinder, haben wir dieſes teure Vermächtnis übernommen. Wo ſo viel Liebe uns die Gabe reicht, da dürfen wir auch mit dem Dank nicht geizen. Und worin ſoll Euer Dank beſtehen? Da kommen mir des Dichters Worte in den Sinn, mit denen ich Euch zurufe:„Vergeßt des treuen Toten nicht und ſchmücket auch ſeine Urne mit dem Eichenkranz!“ Ein Eichenkranz!, ſo klein die Gabe, doch ſo viel bedeutend. Der Kranz der deutſchen Treue, er ſei dargebracht als der Ausdruck Eures feſten Willens, durch die Tat auch zu beweiſen, daß dieſes Feſt nicht Unwürdige getroffen. Zu frohem Wettkampf ſeid Ihr heute hier heraus⸗ gezogen, und ernſt wars Euch mit der Erreichung Eures Zieles. So ziehet auch mit frohem Mute in den Lebenskampf, der Euch erwartet, wenn bald die Pforten der Schule ſich hinter Euch ge⸗ ſchloſſen haben, und haltet ebenſo ſicher Euer Le⸗ bensziel im Auge. Viel ſchöne Ziele des Strebens ſind Euch geſteckt. Doch welchen Beruf Ihr auch ergreifen möget, werdet in jedem nur etwas Tüch⸗ tiges, etwas Rechtes. Wenn nur jeder Einzelne ſeine Schuldigkeit tut, dann wird es gut ſtehen um das Ganze. Und dieſes Ganze iſt unſer ſchönes deutſches Vaterland, das uns Alle ſchimmnt, das uns Alle braucht, das auch auf jede von Euch rechnet. Fa, lernet fühlen, welches Stammes Ihr ſeid! Werft nicht für eitlen Glanz die echte Perle Eures Wer⸗ tes hin!“ Seid ſtolz darauf, daß Ihr deutſche Mädchen ſeid, ſeid es in deutſcher Zucht und Sitte] Wohin Euch auch des Schickſals Walten bringt auf des Lebens Wanderfahrt, Ihr ſollt tief innen heilig halten das deutſche Herg, die deutſche Art! Ja, die deutſche Art!“„Deutſch ſein, ſagt der Dichter, „heißt gut ſein, wahr ſein und echt, kämpfen für Freiheit, Wahrheit und Recht!“ So haben die deut⸗ ſche Art erfaßt jene deutſchen Frauen und Mäd⸗ chen, von denen Ihr in der Geſchichte gehört habt, die in den erhebenden Frühlingstagen vor nun⸗ mehr hundert Jahren die Liebe zum Vaterland ſtark machte, das große Leid jener ſchweren Zeit zu überwinden. Sie waren nicht klein, ls das Vaterland große Menſchen brauchte, ſie zeigten ſich der tapferen Gatten, der heldenmütigen Söhne würdig, ihr Liebſtes und ihr Beſtes, das Vaterland wars ihnen wert. Und ſolls auch uns wert ſein!„Denn was gibt uns die weite, unendliche Welt für des Vaterlan⸗ des heiligen Boden?“ Drumt eifert ihnen nach in der Vaterlandsliebe, den Großen Eures Geſchlech⸗ tes! So ſchwere Opfer verlangt das Vaterlband nicht von Euch; denn Ihr ſeid ſchon in einer großen Zeit geboren. Was die Beſten unſeres Volkes ſo lange vergebens erſehnt, wofür ſte Blut und Le⸗ ben geppfert haben, es iſt Euer Erbteil geworden. Wir haben ein einiges Vaterland, deſſen Stimme etlvas gilt im Rate der Völker, wir haben wieder zeine deutſche Ehre, wir haben einen Kaiſer, m den andere Völker uns bemeiden, und wir Badener einen Landesfürſten aus edlem Geſchlechte, zu dem wir in Liebe und Verehrung aufſchauen müſſen, weil er die edelſten Herrſchertugenden in ſich ver⸗ zeinigt. Und wenn jene Frauen und Mädchen dieſe große Liebe weihten einem Vaterlande, das arm war, ſo arm, daß es ihnen nicht Haus und Hof und nicht das Leben ſchützen konnte, ſo darf Gure Liebe zum Vaterland nicht kleiner ſein, jetzt, da es reich iſt und Euch ſeinen mächtigen Schutz ge⸗ währt. 2 mit der Naturphiloſophie geſchloſſen. Jene er⸗ zählte uns von der Steigung, die zwiſchen Brig und Gletſch etwa 1100 Meter beträgt bei einer Länge von 42 Kilometer, dieſe zwang uns, an die letzten Dinge des Erdenwallens zu rühren. Induſtriegeiſt und Maufredſtimmungen Und ein ſilberner Mond lächelte mild dazu, als wir mit der Lötſchbergbahn über Abgründe hin dem Berner Land zuſauſten. —— Kunſt und Wiſſenſchaft. Mozart⸗Anekdoten. Wohl ſelten ſpiegelt ſich die Perſönlichkeit eines Genies ſo rein in der Anekdote wie die Mozarts, denn das Weſen dieſes Meiſters, ſo naiv und impulſiv wie die Natur ſelbſt, bietet ſich in dieſen kleinen Zügen und Geſchichten ganz ungezwungen und mit völliger Unmittelbarkeit dar. So ſügt ſich uns denn das lebendigſte Bild dieſes Muſenlieblings aus den ſchlichten Er⸗ zählungen ſeiner Zeitgenoſſen zuſammen, und die beſte Biographie, die uns von ſeinem Erden⸗ wandel berichtet, iſt die Zuſammenſtellung der Urteile von Mitlebenden, wie ſie Prof. Albert Leitzmann in einem ſoeben im Inſel⸗Verlag er⸗ ſcheinenden Werk„Mozarts Perſönlichkeit“ in ſorgfältiger Textgeſtaltung und mit ausführlichen Erläuterungen veröffentlicht. Aus dem reichen Schatz geben wir hier einige wenig bekannte Anekdoten wieder. Schon der Knabe zeigte jene Die Technik hatte einen gar merkwürdigen Bund ſchlichte Sicherheit des Auftretens, wie ſie wur das Bewußtſein des Genies verleiht. Als der kindliche Virtuoſe vor Kaiſer Franz J. ſpielte, da ſcherzte der Kaiſer mit dem„kleinen Hexen⸗ meiſter“, es ſei wohl keine ſo große Kunſt zu ſpielen, wenn man auf die Klaviatur ſchaue, aber bei verdeckter Klavigtur, das wäre etwas. „Mozart war damit nicht in Verlegenheit ge⸗ ſetzt: er läßt ſich die Klaviatur bedecken und ſpielt ebenſo gut wie vorher. Auch dies ſei noch nichts Beſonderes, verſetzte der Kaiſer, wenn man mit allen Fingern ſpielt; aber mit einem einzigen zu ſpielen, das wäre erſt Kunſt! Auch dieſe Zumutung machte den Knaben nichts weni⸗ ger als verlegen— er verſuchte es mit Ent⸗ ſchloſſenheit auf der Stelle und ſpielte zur Ver⸗ wunderung mehrere Stücke auf dieſe Art mit Rettigkeit aus“ Als er ſich zum Klavier ſetzte, um ein Konzert zu ſpielen, und der Kaiſer bei ihm ſtand, ſagte Mozart:„Iſt Herr Wagen⸗ ſeil nicht hier? Der verſteht es.“ Wagenſeil kam, und der kleine Virtuoſe ſagte:„Ich ſpiele ein Konzert von Ihnen, Sie müſſen miv umwen⸗ den.“ An dieſe Szenen am Kaiſerhof erinnerte ſpäter den jungverheirateten Meiſter Kaiſer Joſef.„Mozarks Gattin hatte einen Hund, der ihr ſehr zugetan war,“ ſo berichtete 1799 die Allgemeine muſikaliſche Zeitung über dies kurioſe Zuſammentreffen des Komponiſten mit dem Kaiſer.„Auf einem Spaziergange im Aügarken ſchwatzten die beiden Gatten über das treue Tier und ſie ſagte:„Tue einmal, als wenn Du mich ſchlügeſt; er wird garſtig auf Dich zu⸗ fahren!“ Indem Mozart den guten Rat befolgte, trab der menſchenfreundliche Kaiſer Joſef aus ſeinem Sommerhauſe:„Ei, ei! Drei Wochen erſt verheiratet, und ſchon Schläge?“ Mozart er⸗ zählte ihm den Zuſammenhang, und der Kaiſer lachte. In der Unterredung, welche Joſef nun ſortfithrte, fragte er Mozart:„Exinnern Sie ſich noch der Anekdote mit Wagenſeil? und wie ich Violin ſpielte und Sie unter den Zuhörern im Vorzimmer bald„Pfui, das war falſch!“ bald „Bravo!“ riefen?“ Mozart, dem man ſo oft Untätigkeit vorgeworfen hat, war eigentlich im⸗ mer mit ſeinen Kompoſitionen beſchäftigt. Das kam in einer merkwürdigen Unruhe zum Aus⸗ druck.„Selbſt wenn er ſich in der Frühe die Hände wuſch, ging er dabei im Zimmer auf und ab, blieb nie ruhig ſtehen, ſchlug dabei eine Ferſe an die andere und war immer nachdenkend. Ber Tiſche nahm er oft eine Ecke ſeiner Serviette, drehte ſie feſt zuſammen, fuhr ſich damit unter der Naſe herum und ſchien in ſeinem Nachdenken nichts davon zu wiſſen, und öfters machte er da · bei noch eine Grimaſſe mit dem Munde. Auch ſonſt war er immer in Bewegung mit Händen und Füßen, ſpielte immer mit etwas, z. B. mit ſeinem Chapeau, Taſchen, Uhrband, Tiſchen, Stühlen gleichſam Klavier.“ Während er als paſſionierter Spieler ſich dem Kegeln oder dem Billard hingab, komponierte er. So ſchuf er beim Kegelſpiel in dem vor der Stadt gelegenen Garten ſeines Freundes Duſchek mehrere Stüicke des„Don Juan“.„Wenn die Reihe des Spieks ——— Dienstag, den 7. Juli 1912 General-Anzeiger.— Badiſche Neuelte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. Aber Gure Vaterlandsliebe ſoll nicht nur an den Feſttagen freudig aufwallen, ſondern ſie zeige ſich darin, daß Ihr auch an den Werktagen froh und ſtark an der Arbeit ſeid und durch Eure Arbeit dazu beitraget, daß der deutſche Name behalte ſei⸗ nen guten Klang. Dieſe Vorſätze ſollt Ihr von dem .⸗ heutigen Feſte mitnehmen! Sie ſeien der Dank -. an den Mann, der auch Euch dieſen Freudentag 8 geſchenkt hat, den Ihr nie vergeſſen werdet, ſie ſt, ſeien auch der Dank an die verehrte Gaſtgeberin, at Fräulein Anna Reiß, die in ſo großherziger 8. Weiſe das Vermächtnis ihres teuren Entſchlafenen ie verwaltet. Dieſe Vorſätze ſeien aber auch das An⸗ ſo gebinde zum Geburtsfeſte unſeres geliebten Groß⸗ 0 herzogs, für den wir in treuen Herzen die beſten n. Wünſche hegen, die ich zuſammenfaſſe in die 8. Worte:„Gott ſchütze und erhalte noch auf lange Jahre unſern edlen Landesvater! Seine Königl. 9* Hoheit, Großherzog Friedrich II., er lebe hoch!“ r⸗ 5 Monatsüberſicht 33 5 des Statiſtiſchen Amts Der Ma! brachte eine durchſchnittliche Tages⸗ temperatur von 12,88(14,43) Gr., um die Un⸗ 8 liebenswürdigkeit eines gaunzen Monats gleich in 8 eine einzige Zahl zu faſſen. Dabei ſchob ſich freilich 1E zwiſchen die Kälteperiode der erſten Monatshälfte 2 und der letzten acht Tage eine Wärmeperiode von zwar kurzer Dauer aber ganz anſehnlicher Intenſität, 5 ſodaß am 28ten die hohe abſolute Temperatur von 25 30 Gr. erreicht wurde. Teilweiſe ſehr ergiebige Regen * verteilten ſich über den ganzen Monat, ſodaß die ge⸗ , ſamte Niederſchlagshöhe mit 94,6(52,5) Mm. die letzt⸗ n jährige bei weitem übertraf. Der Waſſerſtand des 3 Rheins überſchritt am 3. 4 Meter, am 13. 5 Meter 13 und erreichte noch einem um die Monatsmitte ein⸗ 7 ſetzenden Rückgang auf allmählich 441 Zentimeter in den letzten beiden Tagen mit 542 bezw. 536 Zenti⸗ — meter ſeinen Höchſtſtand. 9 Von der Bevölkerungsbewegung iſt e wieder einmal wenig Erfreuliches zu berichten. Die „5 Relativzahl der Geborenen iſt weiter auf 27,67(29,4) 95 1 alſo ſehr beträchtlich zurückgegaugen, ebenſo blieb die Ehefreguenz mit 12,11(13,07 hinter der letztjährigen EK2„ zurück, wähvend die Sterblichkeit mit 13,54(12,85) die 3 vorjährige noch etwas übertraf, ſodaß ein beträcht⸗ 9 licher Rückgang des Geburtenüberſchuſſes auf 14,13 (16,39) v. T. ſich ergab. Die Verteilung der Sterb⸗ fälle auf die einzelnen Todesurſachen weiſt keine — irgendwie bemerkenswerte Verſchiebung auf, die n Zahl der Sterbfälle an Tuberkuloſe aller Art war mit 38(38) ſogar bis auf den Einſer hinaus dieſelbe 3 wie im Vorjahr. Etwas günſtiger als die natürliche 1 ſtellt ſich die Wanderbilanz. Der Wandergewinn im 5 Familienverband lebender Perſonen betrug 427(255) 1 und kam diesmal beſonders der Unterſtadt, der Neckarſtadt und dem Waldhof zu aut. Der Verkehr in Hotels und Gaſthäuſern war beträchtlich ſtärker 2 als im Vormonat, eine Steigerung, an der die ſport⸗ 1 lichen Veranſtaltungen zu Beginn des Monats aus⸗ weislich der Tagesliſten des Fremdenverkehrs nicht fN unerheblich beteiligt ſind. Die Mitgliederzahl der 9 Krankenkaſſen iſt gegenüber dem April um 75• 953(954), alſo genau ſo ſtark wie gleichzeitig im Vor⸗ jahr geſtiegen. Sie hat im April erſtmals die 100 000 15 jüberſchritten, d. h. wir haben jetzt in Maunheim ebenſoviele Krankenkaſſenmitglieder wie vor 17 8 Jahren Einwohner überhaupt. 5 Die Zahlen des Arbeitsmarktes, ſoweit % auf dieſen aus den Nachweiſungen der großen ört⸗ — lichen Arbeitsnachweiſe zurückgeſchloſſen werden darf, d geben noch immer kein einheitliches Bild. Der Ar⸗ 1 beitsnachweis der Induſtrie verzeichnet 1837(2104) ( Eingeſtellte, deren Zahl namentlich in den verſchie⸗ 8 denen Berufsarten der Giſeninduſtrie dem Vorjahr u gegenüber ſtark zurückgegangen iſt. Umgekehrt meldet 2 das ſtädtiſche Arbeitsamt in ſeiner männlichen Ab⸗ tetlung 1849(761) vermittelte Stellen, in der weib⸗ lichen ſogar 1942(1050). Indeſſen iſt dieſe Zunahme weniger einer nachhaltigen Belebung des Arbeits⸗ Vermittlungsſtelle zu verdanken. Die Relativzahlen des Armenweſens zeigen eine rückläufige Be⸗ wegung, wenn ſchon ſowohl die Ziffer der Armen⸗ unterſtützten mit 28/0(20,6) als auch der Geldauf⸗ wand für Unterſtützungen in offener Armenpflege mit 1770(164,4) auf 1000 Einwohner der mitt⸗ leren Bevülkerung noch beträchtlich über dem vor⸗ jährigen ſteht. 5 Der Perſonenverkehr der Staatsbahnen hat jenen von 1913 nicht erreicht, mit Ausnahme der Zeitkarten ſind vielmehr alle Arten von Fahrtaus⸗ A ner — 5 weiſen in verminderter Zahl verkauft worden. Eben⸗ ſo haben die Weinheim⸗Heidelberger Nebenbahnen * weniger Fahrgäſte befördert, was bei dem Witte⸗ · rungscharakter des Mai auch nicht weiter verwunder⸗ lich iſt. Die Straßenbahnen vereinnahmten gleich⸗ falls auf ein Wagenkilometer des Geſamtnetzes nur 88,5(40,6), des rechtsrheiniſchen Netzes allein nur 88,0(40,8) Pfennige. Die Bautätigkeit war im Berichtsmonat, ſoweit zum Bezug fertiggeſtellte Bau⸗ ten in Betracht kommen, recht ſchwach, denn ſie brachte nur 88(130) Wohnungen auf den Markt, dagegen läßt die Statiſtik der Rohbaureviſionen, die über 149 neue Wohnungen berichtet, die Sachlage in etwas günſtigerem Licht erſchetnen. Unter den bezugsferti⸗ gen Wohnungen befinden ſich diesmal verhältnis⸗ viele 3 Twoh ereeeee marktes, als der tatkräftigen Ausgeſtaltung dieſer wührend 55 2 unter den Rohbauwohnungen jene mit Zimmern bei weitem überwiegen. Der Geſamtwert der durch Kauf, Tauſch und Verſteigerung in andere Hände übergegangenen Liegenſchaften war mit ,43 (1,50) Millionen Mark faſt genau ſo hoch wie 1 für Bauplätze wurden nur 328 000(455 009) erlöſt. Im Hoftheater brachten die gegen Ende des Monats veranſta tichard Wagner⸗Feſtſpiele ſo⸗ mohl die am ſtärkſt ie die am ſchwüchſten bejuchte Vorſtellung, nämlich Siegfried und Rheingold. Eben⸗ ſo ſtark wie die erſtgenannte Aufführung war eine Lohengrinvorſtellung mit Herrn Vogelſtrom a. G. beſucht. — * Ernannt wurden die Gottlieb Odenwald beim Bezirksamt dingen, Auguſt Dauth beim Be ſtadt, Theodor Krauth beim B t Sins⸗ Wiesloch * Guſtav Glöckler beim Bezirks Adolf Volk beim Bezirksamt Ke beim Bezirksamt Stockach, beim Bezirksamt Offenburg, Joſeph Heid beim Bezirksamt Baden, Heinrich Glock beim Bezirks⸗ amt Mosbach, Friedrich Schweickert beim Be⸗ hl, Eruſt Stahl Joſeph Hofſtetter zirksamt Lahr, Karl Hafner beim Bezirksamt. Lörrach, Hermann Bautz beim ezirksamt Mannheim, Albert Hurſt beim Bezirksamt Kon⸗ ſtanz, Hermann Sattler beim Bezirksamt Tau⸗ berbiſchofsheim zu Reviſoren und Verwaltungs⸗ aktuar Karl Schäfer beim Statiſtiſchen Landes⸗ amt zum Verwaltun kretär. * Etatmüßtig angoſtellt wurde aktuar Philipp Kilchling bei der Großh. chemi techniſchen Prüfungs⸗ und Verſuchsanſtalt. * In den Ruheſtand verſetzt wurde der evang. Pfarrer Adolf Trautwein in Rohrbach b. H. auf ſein Anſuchen wegen leidender Ge⸗ ſundheit bis zur Wiederherſtellung. * Geſtrichen wurde im Einverſtändnis mit dem Gr. Miniſterium der Finanzen Ingenieur⸗ praktikant Wendelin Hornung aus Oetig⸗ heim auf Anſuchen in der Liſte der Ingenieur⸗ praktikanten. Sonderausſtellung von badiſchen Töpfereien in der Landesgewerbehalle zu Karlsruhe. Nach⸗ dem die im Auguſt vorigen Jahres veranſtaltete Sonderausſtellung von badiſchen Töpfereien Anklang gefunden und zur Hebung des Abſatzes beigetragen hat, ſoll auch in dieſem Jahre eine gleiche Ausſtellung im September veran⸗ ſtaltet werden. Zur Ausſtellung werden nur Geſchirrtöpfereien und zwar außer dekorativen Gegenſtänden(Wandteller und dergl.), vor allem auch Gebrauchsgeſchirr(ſogenannte Bauerntöpfereien) in geſchmackvoller Auf⸗ machung zugelaſſen, die von den Ausſtellern ſelbſt hergeſtellt ſind. Als Ausſteller kommen nur Hafnermeiſter in Betracht, die in Baden ihr Gewerbe ausüben. Wer ſich an der Aus⸗ ſtellung beteiligen will, hat dies bis zum 1. Auguſt dem Landesgewerbeamt in Karlsruhe mitzuteilen, dabei iſt anzugeben, mit wieviel Verwaltungs ſch⸗ und welcher Art Stücken die Beteiligung an der Ausſtellung geplant iſt. Darauf wird dem Aus⸗ ſteller über Zuſendung und anderes direkt Nach⸗ ſfricht vom Landesgewerbeamt zugehen. Die für die Ausſtellung beſtimmten Gegenſtände ſollten, ſoweit ſie nicht vorhanden ſind, mög⸗ lichſt bald in Angriff genommen werden, damit die Ablieferung pünktlich Ende Auguſt erfolgen kann. Die Ausſtellung erfolgt unentgeltlich. Platzmiete wird nicht erhoben. *Fahrraddiebſtähle. In letzter Zeit wurden hier folgende Fahrräder entwendet: Am 24. Juni ein Rad, Marke unbekannt, Nr. 68 284, ſchwarzer Rah⸗ menbau, weiße Felgen, aufwärts gebogene Lenkſtange mit ſchwarzen Celluloidgriffen, ſchwarze Schutzbleche, auf dem Vorderrad befindet ſich ein roter Mantel. — Am 24. Juni ein„Felsrad“, Nr. unbekannt, ſchwarzer Rahmenbau und Felgen, aufwärts gebogene Lenkſtange, brauner Sattel mit dem Nahmen Loh⸗ mann. Am 29. Juni ein„Opel“⸗Rad, Nr. 431 139, ſchwarzer Rahmenbau und Felgen, aufwärts gebogene Lenkſtange mit ſchwarzen Celluloldgriffen, Freilauf mit Rücktrittbremſe.— Am 30. Junt ein „Dürkopp!⸗Rad, Nr. unbekannt, ſchwarzer Rah⸗ menbau und Felgen, wagrechte Lenkſtange, Atlas⸗ freilauf mit Rücktrittbremſe, das rechte Pedal iſt be⸗ ſchädigt.— Am 1. Juli ein„Decker“⸗Rad, Nr. un⸗ bekannt, ſchwarzer Rahmenbau und Felgen, hoch⸗ gebogene Lenkſtange, Freilauf mit Rücktrittbremſe. — Am 3. Juli ein„Fuscerbe“⸗Rad, Nr. un⸗ bekannt, ſchwarzer Rahmenbau und Felgen, auf⸗ wärts gebogene Lenkſtange mit roten Celluloid⸗ griffen, Freilauf mit Rütcktrittbremſe, brauner des lang und 50 Zentimeter breit, entwendet. Herbandsſchützentag. Im Weinreſtaurant des Roſengaxtens wurde heute der Verbandsſchützentag des Badiſchen Landesſchützenvereins, Pfälziſchen und Mittelrheini⸗ ſchen Schützenbundes abgehalten. Nach Feſtſtellung der Präſenzliſte widmete der Vor⸗ ſitzende, Herr Oberſchützenmeiſter Heerdt „[(Mainz), dem ſeit der letzten Tagung verſchie⸗ denen Oberſchützenmeiſter Kallenberger (Mannheim) einen warmen Nachruf. Die De⸗ legierten erhoben ſich zum ehrenden Gedenken von den Sitzen. Zum Schriftführer der Ver⸗ handlungen wurde Herr Wilhelm Heidel⸗ berger(Mannheim) ernannt. Das gedruckt vorliegende Protokoll der letzten Tagung wurde nach einer redaktionellen Aenderung genehmigt. Die Kaſſenverhältniſſe ſind günſtig. In das neue Geſchäftsjahr wird mit einem Saldo von 1047 Mk. eingetreten. Der Kaſſenführung wurde ohne weiteres Entlaſtung erteilt. Zu Rechnungsprüfern wurden die Herren Joſef Dann und Günther Dinkler von hier er⸗ nannt. Bei der Wahl des nächſten Feſtortes erſuchten der Vorſitzende des Pfälzer Schützen⸗ bundes, Herr Burſchell(Ludwigshafen), und der Vorſitzende der Speyerer Schützengeſellſchaft, Herr Grehl, Speyer für 1916 zu wählen. Ein herzlicher Empfang ſei allen gewiß. Die Stadtverwaltung bringe der Veranſtaltung das größte Intereſſe entgegen, was auch daraus hervorgehe, daß Herr Bürgermeiſter Hertrich von Speyer dem Feſt am Sonntag beigewohnt habe. Die Wahl Speyers für das Ver⸗ bandsſchießen 1916 wurde hierauf einſtimmig gutgeheißen. Nach Wahl von fünf Mitgliedern und fünf Erſatzmännern der Schießordnungs⸗ kommiſſion wurde der Betrag von 400 Mk. für Ehrengaben für das Speyerer Verbands⸗ ſchießen genehmigt. Herr Michael Gebhard (Ludwigshafen) begründet einen Antrag, wo⸗ nach die bisherige Beſtimmung aufgehoben wer⸗ den ſoll, daß die Ehrenpreiſe, die für Stand⸗ und Feldfeſtſcheibe geſtiftet ſind, einer anderen Scheibengattung überwieſen werden dürfen. Er will, daß die Ehrengaben prozentual auf alle Scheiben verteilt werden. Herr Roth(Frank⸗ furt) ſtellt feſt, daß ſich der Antrag mit einem Beſchluß auf der vorjährigen Tagung des Deutſchen Schützenbundes deckt. Er ſtehe des⸗ halb dem Antrag ſympathiſch gegenüber. Nur ſollte man auch auf Jagdſcheibe eine Feſtſcheibe aufſtellen und dieſe Neueinrichtung ſchon in Speyer treffen. Nach längerer Debatte wwrd beſchloſſen, die Beſchlußfaſſung über die Aende⸗ rung bezgl. der Jagdſcheibe der Schießordnungs⸗ kommiſſion zur weiteren Prüfung zu überweiſen. Die Aenderung für Piſtole und Armeegewehr wird ohne weiteres gutgeheißen. Herr Rösler(Heidelberg) regt an, die Ein⸗ lage für die Feſtkarte auf Meiſterſcheibe von 10. Mk. Mr äßig für * Die Bernhard Kahn⸗Leſehalle des Vereins für Volksbildung(Ecke Mittel⸗ und Lortzing⸗ ſtraße, Neckarſtadt), deren Benützung jedermann völlig frei zuſteht, war im Monat Juni von 3393(3369) Erwachſenen u. 663(521) Schülern, zuſammen alſp von 4056(3890) Perſonen be⸗ ſucht. Der über 9000(8000) Bände umfaſſen⸗ den Bibliothek wurden an 8(8) Abenden 2055 (2592) Bücher entnommen, davon 73(53) an neue Leſer. Vom 1. Januar bis 1. Juli wurden 18 967(15756) ausgeliehen und 32154(29 462) Perſonen benützten die Leſehalle. In den Klam⸗ 9 55 die entſprechenden Ziffern des Vor⸗ jahres. * Diebſtühle. Am 20. Junt, vormittags zwiſchen 4 und 7 Uhr, auf der Güterhallenſtraße hier von einer Rolle herunter eine Kiſte mit 48 Kilo Tinte, gezeichnet: G. W. B. 3421.— In der 155 v 28. Mal bis 1. Junt wurde aus der Zelfſtof wirtſchaft ein Reſervebild, die 3. Eskabron des J. Bad. Leib⸗ dragoner⸗Regiments Nr. 20, Jahresklaſſe 1908/06 bdar⸗ ſtellend, mit braunem Nahmen, etwa 70 Zentimeter er 9 De Sitzen. mermeiſte doch eingeladen. Burſchell Findeis, Eiſenhändl., Kaufm., Alzey; Sebaſtian Oswald, Kaufm., Roſen⸗ heim; Hugo Schmidt, Fabrikant, Mann heim; L. Frauenſtorfer, Büchſenmacher Mannheim; Emil Keil, Apotheker, Mül Otto Seelig, macher, Wiesbaden; H. Kiening, Reſtaur., Frankfurt a..,; Hans Lechner, Gewehr⸗ fabrikant Nürnberg; Hans Wegelein, Zim⸗ Fritz Wodzinsky, Konrad Benker, Be⸗ Fritz Bachmeier, hauſen i. Elſ.; nttſt, 8 abgebrbchen. räderiger Handkarren, grün geſtrichen. Rad befindet ſich ein ganz neuer Felgenkranz einige neue Speichen, beides noch nicht angeſtrichen. aus einem Hauſe in der Damm⸗ ſtraße hler ein etwa 80 Zentimeter langer, vier riger Kinderleiterwagen mit graugrünem Anſtrich. “ Führung und Unterkunft in Berlin. mmer mehr bildet die Reichshauptſtadt erien⸗ und Studienreiſenden. B die Stadt eine Fülle des Intereſſa Schönen und Lehrreichen, ſodaß ein Aufe t ohnend iſt, als ein Beſuch v Paris. Aber gerade die 0 eit der Ver — Vom./4. 6. iel der daſelbſt ebenſo London und Mannigfaltigkeit, Stadt, die Verſchiedenartig 82195 und die Kürze der Z e 8 Würzburg; 69 5 2 27. Verbandsſchießen des badiſch⸗pfälziſch mittelrheiniſchen Schützenverbandes in Mannheim vom 5. bis 12. Juli 1914. die mittleren und kleinen Schützen die Möglich⸗ keit leichter wird, einen Serienpreis zu erringen. Herr Roth(Frankfurt Teilnehmer auf NY Drittel) mit Geldpreiſen zu prämiieren. letztere Antrag wird angenommen, der erſtere Vorſchlag der Schießordnungskommiſſion zur weiteren Behandlung überwieſen. r⸗ ledigung einer mehr internen ſchießtechniſchen Angelegenheit wird von den Karlsruher Ver⸗ tretern zu dem vom 30. Mai bis 5. Juni 1915 in Karlsruhe ſtattfindenden Jubiläumsſchießen Der Vorſitzende hebt die Ver⸗ dienſte des Nachfolgers des Oberſchützenmeji⸗ ſters Kallenberger, Herrn Fr. Hoffſtätter jun., in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender des hadiſchen Verbandes um das Zuſtandekommen des Mannheimer Schützenfeſtes hervor und be⸗ grüßt ihn als Vorſitzenden des Geſamtverbandes für die nächſten zwei Jahre. f⸗ ſtätter jr. dankt für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und gibt das Lob vornehmlich an Herrn Gebhard weiter, der ſich um die Ein⸗ richtung des ſchießtechniſchen Teils des Feſtes her⸗ vorragende Verdienſte erworben habe. (Ludwigshafen) Heerdt für die vorzügliche Leitung der Ge⸗ ſchäfte und der Tagung. Die Verſammlung er⸗ hebt ſich zum Zeichen der Anerkennung von den Damit ſchließen um halb 1 Uhr die Verhandlungen. * Schieß⸗Reſultate. Weitere Feſtbecher errangen die Schüzen: Alex Kronenberger, Holzh., Ernſt Heiershöfer, Peter Brings, Gaſtwirt, Offenbach; Heinrich Kaufm., Nürnberg; inger, Gutsbeſ., Teiſendorf; Hugo Schum, Ludwig Amann, Heidelberg; Fritz Nürnberg; ockenheim; triebsleiter, Homburg; Kaufm., Schwabach; Offenhach ä. Rh.; Otto Sutter Kaufm., Fz burg i. Br.; Fritz Kälber, Bäckerm., Frei burg i. Br.; Karl König, Kaufm., Würzburg: Emil Roesler, Rentier, Heidelberg u. Paul Herbſt, Kaufm., Nürnberg. Die goldene Münze ſerhielten: Val. Neuwirth, Kaufm., Frankfurt a.., Heinrich Wolf Pirmaſens und München. di Alfred Thomas Ried wurden entwendet: Am 20. 6. aus dem Hofe des all gemeinen Krankenhauſes hier ein zweiräderiger Handkarren, ſchmalſpurig, ſogen. Schienenbode. Lannen, abgenützter, roter Anſtrich. Von 4 hölzern Haltern, die an den Lannen angebracht waren, Am 25. 6. im Waldhof ein zwei ſchlägt vor, die Hälfte keiſterſcheibe(ſeither ein Kaufm., Der 2 8 Nach Herr Fr. Hoff⸗ Herr dankt Herrn Dudweiler; Nürnberg; H. Wien⸗ Wolf, Kaufm., Hofbüchſen Koch, Kaufm., , Gaft An el ihn traf, ſtand er auf; allein kaum war dies vor · über, ſo arbeitete er ſogleich wieder fort, ohne durch Sprechen und Lachen derer, die ihn um⸗ gaben, geſtört zu werden.“ Ebenſo beim Billard Teile aus der, Zauberflöte“„Man bemerkte einige Tage lang, daß er während dem Spielen ein Motiv ganz leiſe für ſich mit„hm hm hm“ ſang, mehrmals während der andere ſpielte, ein Buch aus der Taſche zog, flüchtige Blicke hin⸗ einwarf und dann wieder fortſpielte. Wie er⸗ ſtaunt war man, als Mozart auf einmal ſeinen Freunden in Duſcheks Hauſe das ſchöne Quintett aus der„Zauberflöte“ zwiſchen Tamino, Papageno und den dvei Damen, das gerade mit demſelben Motive beginnt, welches Mozarten während des Billardſpielens ſo beſchäftigt hatte, auf dem Klavier vorſpieltel“ Zum Ausführen von Beſtellungen war freilich der Meiſter, der nur dem Gebot ſeines Genius folgte, ſchwer zu bringen, und ſo mußte denn mancher, der etwas von ihm haben wollte, zur Liſt greifen. Der Graf Pachta, der für ſeine Geſellſchaftsbälle von Mozart einige Kontretänze erbat, lud deshalb den Komponiſten eine Stunde zu früh zur Mit⸗ ktagstafel ein.„Sowie Mozart zur beſtimmten Zeit erſchienen war, ließ der Herr vom Hauſe ſo⸗ gleich die erforderlichen Schreibmaterialien brin⸗ gen und drang aufs neue in ihn, ſeine Bitte für den Ball, der den folgenden Tag ſtattfinden ſollte, zu erfüllen. Mozart, auf dieſe Weiſe in Fr rr err oe Anſpruch genommen, ſetzte ſich ohne weiteres 28 85 80 in weniger als einer ihrer Villa einſperrte und ihm erklärte,„daß er ſeine Freiheit nicht eher erhalten ſolle, als bis er die verſprochene Arie auf die Wote:„Bella mia fiamma, addio!“ geliefert haben würde. Mozart fügte ſich, um ſich aber zu rächen, brachte er in der Arie verſchiedene ſchwierig zu intonie⸗ rende Uebergänge an und drohte der deſpotiſchen Freundin, daß er die Arie ſogleich vernichten werde, wofern es ihr nicht gelingen ſollte, die⸗ ſelbe a prima viſta fehlerſrei vorzutragen.“ Zum Aufführungsverbot von Wedekind⸗ „Simſon“. (Privattelegramm,) Das bayeriſche Miniſterium des Innern ſtimmte als letzte Inſtanz ebenfalls dem Zenſur⸗ verbote der Aufführung von Wedekinds„Sim⸗ ſon“ zu. Bekanntlich geht das Verbot größten⸗ teils auf die gewichtige Stimme Poſſarts in ſeiner Eigenſchaft als Zenſurbeirat zurück. * Pater Gaffre geſtorben. Im Kanton Wallis in der Schweiz ſtarb der berühmte Pariſer Kanzelredner Pater Gaffre. Der Verſtorbene, der früher Dominikaner war, hat ſich auch als Schriftſteller und Journyaliſt einen bedeutenden Namen gemacht. Friedrich Hegars Rücktritt. Aus Zürich wird berichtet: Nachdem Friedrich Hegar bereits vor acht Jahren die Leitung der Tonhallenkonzerte niedergelegt und den Dirigen⸗ tenſtab dem jungen Volkmar Andreage über⸗ laſſen hatte, iſt er nun auch von der Leitung des hieſigen Konſervatoriums zurückgetreten, und An⸗ drege iſt auch in dieſem Amt ſein Nachfolger. Hegar ſteht im 78. Lebensjahre und hat das Zü⸗ richer Konſervatorium ſeit ſeiner Eröffnung im Jahre 1876 geleitet. 50jähriges Doktorfubiläum. Geheimrat Profeſſor Rudolfſohn, Ver⸗ kreter des Kirchenrechts und des deutſchen Rechts an der Leipziger Univerſität, feiert morgen ſein 50jähriges Doktorſubiläum. Uraufführungen 1914/15. ant Dresdner Haftheater gleich mit dem Deutſthen J dem Stadttheater in Lei Auguſt Strindberg,„Die belle aventure) von C Nafork verpflichtet. Kbetinſsmus heilbard Es iſt bekannt, welchen wichtigen Eiufluß die Schilddrüſe auf die Funktionen des Gehirns hat; iſt doch feſtgeſtellt, daß der Unterſchied zwi⸗ ſchein einem intelligenten Menſchen und einem Idioten oft nicht in der Entwicklung des Gebirus wurde vom Direktor Licho Dr. phil, ei jur, Fritz gl die zu hellen denden Mädch einem Affen entnommen hatte, eingepflanzt. aufſehenerregende Operation fand vor etwa f Monaten in Gegenwart von 19 Aerzten in N hatte. und das lödes vte das Welt. fgedunſene Geſicht durch ächeln entſtellt. dchen ſelbſt liegt, ſondern in dem Grad der Arbeits⸗ fähigkeit der Schilddrüſe. entartet, ſo iſt ſie nicht imſtande, das Sekret zu prohuzieren, das die Gehirntät beſchleunigt. Darum iſt auch ſo mit Idiotismus verbunden. Ein ruſſiſcher Arzt Dr. Voronoff, hat nun den intereſſanten Verſuch gemacht, dieſe Art von geiſtiger Entartung durch eine guf der Organotherapie beruhende Methode Er hat einem kleinen, an Krop dchen ein Stück Schilddrüſe, das e —— ſtatt und hat einen glänzenden Erfolg geze Es handelte ſich um ein vier das ganz daß typiſche Ausſe aft Die war gelb, die riſſig und trocken, Iſt die Schilbdrüſ⸗ ehnfähriges Kind anregt und häufig der Kropf 4 55 itig hen des Kretir ie Augenlider geſchwo ein ſtändi f 212 5 Mit erloſchenen Au Aund teilnahz ſam aufgewach Umgehung z Himmtk es — eea. 900. von Frankfurt a. M. aus flüchtig. Dröll der dieſen Fall der Pariſer mediziniſchen Ala⸗ demie unterbreitete glaubt feſt an die große Zu⸗ huanden Pleiadenvermeſſungen — — 4. Seite. Genueral⸗-Auzeiger.— Zadiſche — Aeueſte Kachrichten.(Abendblatt) — Dienstag, den 7. Juli 1914. zur Notwendigkeit, ſich einer guten, gewiſſen⸗ haften Führung anzuvertrauen. Zahlreiche An⸗ fragen um Rat und Auskunft haben den Ver⸗ ein der Schwarzwaldfreunde(Orts⸗ gruppe Berlin) veranlaßt, feſte, vorteilhafte Vereinbarungen für Unterkunft und Führung in Berlin zu treffen. Dieſe Einrichtung, die voriges Jahr im Anſchluß an die Ferienſonder⸗ züge ins Leben gerufen wurde, hat allſeits ſo lebhaften Anklang gefunden, daß die Verein⸗ barungen erneuert und auf das ganze Jahr ausgedehnt wurden. Der Geſamtpreis beträgt für? Tage 75 Mk., 4 Tage 45 Mk. und 3 Tage 35 Mk. Dieſe Auslagen ſind im Verhältnis zum Gebotenen ſo niedrig, daß einem Einzel⸗ reiſenden bei Ausführung des gleichen Pro⸗ gramms weit höhere Koſten entſtehen würden. Im Anſchluß an die Berliner Ferienſonderzüge am 12. u. 31. Juli d. J. ſind Sonderführungen vorgeſehen. Eine Druckſache mit näheren An⸗ gaben und einem Programm für einen 7tägi⸗ gen Aufenthalt iſt gegen Portoauslagen durch Herrn Eiſenbahnaſſiſtent Gg. Hellmuth, Rheinauſtr. 11, 3. Stock, hier, erhältlich. *Maſtviehausſtellung 1915 in Karlsruhe. Aus der Schauordnung für die in Karlsruhe für die Zeit vom 8. bis 11. Mai 1915 auf dem ſtädtiſchen Viehhof von der Stadt Karlsruhe in Gemein⸗ ſchaft mit der Badiſchen Landwirtſchaftskammer veranſtalteten Maſtviehausſtellung ent⸗ nehmen wir, daß im ganzen 78 Geldpreiſe in Einzelbeträgen von 10 bis 100 Mark und im Gefamtbetrage von 2575 Mark ausgeſetzt ſind. Jeder an dem Verkauf von Fettvieh intereſſierte Landwirt und Mäſter wird beſtrebt ſein, dieſe Ausſtellung zu beſchicken mit dem Beſten, was ſeine Kunſt zu leiſten im Stande iſt, aber auch jeder Angehörige der Landwirtſchaft, des Vieh⸗ handels und des Konſumentenſtandes wird die Gelegenheit wahrnehmen, anläßlich der Jubi⸗ Jäumsfeierlichkeiten die Reſidenzſtadt aufzu⸗ ſuchen und ſich nicht nur den verſchiedenen Kunſtgenüſſen hinzugeben, ſondern auch etwas für die Nützlichkeit erübrigen und die Maſtvieh⸗ cusſtellung zu beſuchen. Wie die verſchiedenen Lichtarten hygieniſch zu bewerten ſind. Betrachtet man den Menſchen als Verbrennungsmaſchine, ſo fällt es auf, wie gering ſein Luftbedarf iſt und wie verhältnismäßig gering die von ihm durch Lungen⸗ und Hautatmung pro⸗ duzierten Stoffe ſind, Ein normaler Menſch ver⸗ braucht pro Stunde nur 380 Liter Luft und erzeugt 2lLiter Kohlenſäure und 150 Liter Waſſerdampf. Dieſe Vorgänge ſind bekanntlich der Gründ einer der Hauptforderungen der modernen Hygiene ge⸗ worden: Lüftung der Wohnungen. Betrachtet man Kun auch einmal unſere Leuchtmittel als Verbren⸗ nungsapparate, ſo wird man überraſcht ſein, wie ſehr dieſe den Menſchen an„Unhygiene“ übertref⸗ fen. Eine Stearinkerze, die doch nur den 28. Teil der Helligkeit einer gewöhnlichen Petroleumlampe abgibt, verbraucht in einer Stunde 112 Liter Luft und erzeugt etwa 16 Liter Kohlenſäure und 16 Liter Waſſerdampf. Eine Petroleumlampe hat einen noch größeren Lufthunger; ſie verzehrt in einer Stunde 2010 Liter Luft und aus ihrem Zy⸗ linder entweichen 282 Liter Kohlenſckure unb 382 DLiter Waſſerdampf. Die Gaslampe iſt zwar etwas mäßiger mit einem Luftbedarf von 680 Litern. Doch atmet ſie immer noch genug ſchädliche Gaſe aus, nämlich 68 Liter Kohlenſäure und 150 Liter Waſ⸗ ſerdampf. Und die elektriſche Lampe?— Das elek⸗ triſche Licht iſt das einzige Licht, das ohne Verbren⸗ nung vor ſich geht. Es verbraucht daher auch keine Luft und erzeugt keinerlei ſchädliche Abgaſe. Polizeib icht nn, 4 vom 7. Juli. Unfälle. Auf der Kellertreppe im Neubau Seilerſtraße 14 hier, glitt am 4. ds. Mts. ein ver⸗ heirateter Maurer von Viernheim aus und brach den linken Fu nß.— Am 5. ds. Mts. ſtürzte im Hauſe L 12, 16 hier ein 56 Jahre alter verheirateter Goldarbeiter von hier die Kellertreppe hinunter und dzog ſich einen Schädelbruch zu. Die beiden Ver⸗ letzten wurden in das Allgemeine Krankenhaus auf⸗ genommen. Einen epileptiſchen Aufall erlitt am 8. ds. Mts. abends ein 38 Jahre alter verheirateter Bureaudiener von Frieſenheim in einem Straßen⸗ bahnwagen in der Nähe des Paradeplatzes hier. Er wurd⸗ in ein nahegelegenes Haus gebracht, wo er ſich balb wieder erholte. Unterſchlagung. Der Ausläufer Philipp Drön, geboren am 12. März 1898 zu Frankfurt a. ., iſt ſei 30. Juni ds. Is., nach Unterſchagung von iſt 1,65 Meter groß, unterſetzt, hat volles ſchwarzes Haar, Auflug von Schnurrbart, gelbliche Geſichts⸗ farbe, eingefallene Wangen, Falten um den Mund, ſchwarze Augen, ſtechenden Blick, große Naſe, vorn⸗ übergeneigte Haltung. Um Feſtnahme des Dröll wird erſucht. Verhaftet wurden 14 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein vom Polizeidepartement Baſel wegen fahrläſſiger Tötung ausgeſchriebener Schmied von Eſchelbronn, und 3 Taglöhner von Konſtanz wegen Diebſtahls. Vergnügungen. In den.⸗T.⸗Lichtſpielen, P 6, 23/½4, übt, ſo ſchreibt man uns, der raffinierteſte aller Detektiv⸗ Films„Der Hund von Baskerville“ fortgeſetzt eine große Anziehungskraft aus, ſo daß ſich die Direktion gezwungen ſieht, die Vorführung bis auf weiteres zu prolongieren. Die Vorführungen des Films beginnen täglich um 4, 6, 8 und 10 Uhr. Der Einlaß iſt ununterbrochen. Ab heute wird außerdem noch eine glänzend gelungene Aufnahme des Mann⸗ heimer Schützen⸗ Feſtzuges in allen ſeinen Details gezeigt, die Vereine, Wagen, Gruppen ete. werden haarſcharf wiedergegeben. Aus dem Großherzogtum. Schwetzingen, 7. Juli. Geſtern abend ereignete ſich in der Zähringerſtraße ein eigen⸗ artiger Autounfall. Beim Einbiegen in dieſe Straße fuhr dem Auto eines Ingenieurs aus Freinsheim der 12 Jahre alte Sohn des Landwirts Jakob Stoll von Oftersheim auf dem Fahrrad entgegen. Der Junge wollte kurz vor dem Auto von der rechten auf die linke Seite hinüberradeln und fuhr ſo direkt in das Auto hinein. Zum Glück kam er nicht unter die Räder, er flog vielmehr auf den Kaſten des Autos hinauf und fiel in die Schutzſcheibe vor dem Sitz des Chauffeurs, ſodaß er ſich erheb⸗ liche Verletzungen im Geſicht und am Kopfe zuzog. Die Inſaſſen des Autos nahmen ſich des Jungen an und brachten ihn im Auto nach dem Krankenhaus, woſelbſt er verbunden wurde. Den Chauffeur des Autos trefft keiner⸗ lei Schuld. Bruchſal, 6. Juli. Großherzog Friedrich und Großherzogin Hilda be⸗ ſichtigten am Samstag das 2. Badiſche Dragoner⸗ Regiment Nr. 21, deſſen Chef Großherzogin Hilda iſt. Um 4 Uhr fuhr das Großh. Automobil an dem Gartenportal des Schloſſes vor. Die hohen Herr⸗ ſchaften wurden begrüßt von dem Kommandeur des Regiments, Oberſtleutnant Eſchborn und von Ver⸗ tretern der Behörden. Oberſtleutnant Eſchborn hielt eine Anſprache, die mit einem dreifachen Hurra auf die Großherzogin ſchloß. Für dieſe dankte der Großherzog und brachte ein Hurra auf den oberſten Kriegsherrn, den Kaiſer, aus. Dann wurde die Front des Regiments abgeſchritten und ſpäter wurde dieſes durch ſeinen Kommandeur vorgeführt. Der Tee wurde im Offizierskaſino ein⸗ genommen. Abends gegen halb 7 Uhr fuhr das Großherzogspaar wieder nach Karlsruhe zurück. : Wertheim, 6. Juli. Die leichtfertige Spielerei eines Juintaners vom hieſigen Gym⸗ Räſtum hat einem Mitſchüler das Leben ge⸗ koſtet. Er wurde am Rücken mit einem un⸗ reinen Meſſer leicht verletzt, worauf ſich Blut⸗ vergiftung entwickelte, die auch durch Autori⸗ täten des Juliusſpitals Würzburg nicht aufge⸗ halten werden konnte. Nach 14 qualvollen Tagen ſtarb der arme Junge an allgemeiner Blutzerſetzung. Er wurde heute in ſeinem Ge⸗ hburtsort Bettingen a, M. beerdigt, Das ganze Gymnaſium, alle Klaſſen u. die meiſten Lehrer waren anweſend und ſpendeten hübſche Kränze oder Palmen. Der Fall mag eine Warnung für derartige Spielereien mit dem Meſſer ſein. Die Eltern des Täters wollen für die Koſten auf⸗ kommen. Sie ſind zu bedauern, ebenſo wie vor allem die Mutter, eine Lehrerswitwe, des ſo jäh um das Leben gekommenen Kindes. )Neuenweg, 6. Juli. Die große Aufſehen erregende Ausgrabung der Leiche des im Oktober verſtorbenen Altbürgermeiſters Leiſin⸗ ger von Bürchau fand hier ſtatt. Anſchließend wurde die Leſchenſchau und Sektion vorgenommen. Wie man hört, ſollen an der Leiche des Leiſinger erhebliche Verletzungen feſtgeſtellt worden ſein, die wohl von Mißhandlungen herrühren und den Tod herbeigeführt haben könnten. Die Verhaftung des Sohnes Hermann wurde aufrecht erhalten. (Gutach, 6. Juli. Nach einem geringfügigen Wortwechſel erſchoß geſtern Abend im„Brau⸗ haus der 24 ährige Jakob Wöhrle, Staigerbauern⸗ ſohn, den 29jährigen Jakob Aberle, Wonnenbach⸗ bauernſohn, mit einem Revolver. Der Täter ſtellte ſich der Gendarmerie. *Konſtanz, 6. Juli. Dieſer Tage konnte in Konſtanz die Buchdruckerei Friedrich Stadler auf ihr 100jähriges Beſtehen zurückblicken. Die Firma iſt von dem Groß⸗ vater des nunmehrigen Beſitzers im Jahre 1844 durch Erwerb der ſeit 1814 beſtehenden vor⸗ maligen Glükher'ſchen Druckerei gegründet wor⸗ den, dieſelbe hat unter Jakob Stadler und ſeinem Sohn Friedrich Stadler, ſowie dem jetzigen Inhaber, Friedrich Stadler, dem Enkel Jakob Stadlers, eine umfangreiche Ausdehnung erhalten und erfreut ſich einer weitgehenden Geſchäftsverbindung und Anerkennung. Aus Anlaß der Feier wurde eine Feſtſchrift heraus⸗ gegeben, welche einen eingehenden Ueberblick auf die Entwicklung der Firma gibt. Gerichtszeitung. Saarbrücken, 6. Juli. Am Schwur⸗ gericht wurde ſeit dem 2. d. Mts. gegen den Arbeiter Franz Wagner im Raubmord⸗ prozeß verhandelt, der erſt heute in der zehnten Abendſtunde ſeinen Abſchluß fand. Den Anlaß zu der Verhandlung bot der Umſtand, daß am Dienstag, den 3. März, nachmittags kurz nach 2 Uhr, in Ottenhauſen bei Saarbrücken der penſionierte Bergmann Peter Marx in der Küche ſeines Häuschens erſchlagen und be⸗ raubt wurde. Marx, ein 62jähriger Mann, der Zeit ſeines Lebens fleißig und ſparſam ge⸗ weſen war, hatte es infolgedeſſen zu beſcheidenem Wohlſtand gebracht, er beſaß ein eigenes Häus⸗ chen, hatte auf mehreren Sparkaſſen Geld ange⸗ legt und erhielt u a. am 3. jeden Monats eine Penſion von ca. 70 Mark. Infolge ſeiner guten Verhältniſſe hieß er in ſeiner Nachbarſchaft der „Goldpit“(Gold⸗Peter) Nachdem Marx am 3. März vormittags wie üblich ſeine Penſion erhalten, auch 15 Mark Miete vereinnahmt hatte und außerdem Geld von verkauftem Heu im Hauſe haben mußte, war er kurze Zeit nach Tiſch durch ſchwere Schläge, die den Schädel mehrfach den. Da er im gewiſſen Grade ein Einſiedler⸗ leben führte und nur wenig Verkehr hatte, wurde ſeine Leiche erſt am 4. März abends in ſeiner Küche aufgefunden, nachdem man die Tür mittels Nachſchlüſſels geöffnet hatte. Ver⸗ dacht lenkte ſich nach einigen Tagen auf den Arbeiter Wagner, der bei den Eheleuten Müller in Saarbrücken wohnte und dem die Verhältniſſe Marx bekannt geworden waren, da die Ehefrau Müller eine Tochter des Marx war. Wagner war der Arbeit ſeit Monaten aus dem Wege ge⸗ gangen, lebte aber gern gut und war deshalb allmählich arg in Geldklemme geraten; nach dem 3. März aber ſchwamm er im Gelde. Da Wag⸗ ner, den man am 7. März verhaftet hatte, die Tat ſowie jede Beziehung zu ihr auch in der Verhandlung energiſch beſtritt und da er bei der Dat ſelbſt nicht beobachtet worden war, ſo han⸗ delte es ſich um einen reinen Indizien be⸗ weis, zu dem annähernd 140 Zeugen geladen worden waren. Neben zwei mediziniſchen Sach⸗ verſtändigen, welche die Obduktion der Leiche des Marx vorgenommen hatten, wohnte Ge⸗ richtschemiker D. Graff von Mannheim der Verhandlung als Sachverſtändiger an Letzterer war kurz nach Entdeckung der Tat ſei⸗ tens der Unterſuchungsbehörde zu den weiteren Feſtſtellungen herangezogen worden, hatte den DTatort einer eingehenden Beſichtigung unter⸗ zogen gehabt und zahlreiche Ueberführungsſtücke in ſeinem Inſtitut unterſucht Neben verſchie⸗ denen Spritzern von Menſchenblut in Klei⸗ dungsſtücken des Wagner, hatte Dr. Graff auch in einem Notenheft des Ermordeten, der gern Flöte ſpielte, einen Fingerabdruck des Wagner feſtgeſtellt, und zwar auf einer Seite des Noten⸗ heftes, auf der ſich auch friſche, offenbar von der Ermordung des Marx herrührende Spritzer von Menſchenblut fanden. Da auch eine ganze An⸗ von Zeugenausſagen ſehr belaſtend für den zertrümmert hatten, erſchlagen und beraubt wor⸗ Angeklagten lautete, der mit häufig lächelnder Miene und unheimlicher Nervenruhe der Ver⸗ handlung folgte, ſo lautete das Verdikt der Ge⸗ ſchworenen nach 4ſtündiger Beratung auf ſchul⸗ dig des Mordes in Tateinheit mit Raub und das Gericht ſprach darauf nach kurzer Beratung entſprechend dem Antrage der Staatsanwalt⸗ ſchaft das Todesurteil über Wagner aus. von Tag zu Tag. — Platzen eines Dampfrohrs— ein Mann tok. [Mainz, 5. Juli. In der Waggonfabrik Gebr. Gaſtell in Mainz⸗Mombach iſt durch das Platzen eines Dampfrohrs ein ſchwerer Unglücksfall her⸗ beigeführt worden. Der 60 Jahre alte Arbeiter Eſſer wurde durch abſpringende Metallſtücke des Rohres zur Seite geſchleudert und durch den aus⸗ ſtrömenden überhitzten Dampf derart verbrüht, daß er im Hoſpitz der Fabrik geſtorben iſt. — Eine Wette mit dem Tode bezahlt. Biebrich a. Rhein, 6. Julj. Der 19 Jahre alte Weißbinder Koepple aus Wiesbaden ging geſtern nachmittag in Biebrich die Wette ein, daß er den Rhein durchſchwimmen würde. Trotz aller War⸗ nungen ſprang er in den Strom. Nachdem er einige Meter geſchwommen war, verſchwand er in den Fluten. Die Leiche konnte bis jetzt noch nicht gebortzen werden. — Folgenſchwerer Ueberfall. Rc. Mülhau⸗ ſen, 6. Juli. Wegen eines Mädchens machte der Inſtallateur J. W. Montag früh auf den Gipſer A. Wolf, der mit ſeinem Vater von einem Leichen⸗ begängnis zurückkam, einen Ueberfall, der einen traurigen Ausgang nahm. Der Inftallateur zog den Revolver und feuerte 3 Schüſſe ab. Dieſe trafen den Vater des Wolf, der ſeinem Sohn zu Hilfe kommen wollte, und tötete dieſen auf der Stelle. Der Täter ſtellte ſich am Montag früh frei⸗ willig der Polizei, außerdem wurden der Bruder des Mörders und das fragliche Mädchen, die beide bei der Tat ebenfalls anweſend waren, feſt⸗ genommen. — Totſchlag. S. Oßweil, 6. Juli. Nach vor⸗ ausgegangenem Streit wurde hier der 55jährige Schloſſer Rudolf Riedt von Heilbronn von dem 53⸗ jährigen Friedrich Rilling aus Weil im Schönbuch mit einer Feldhaue erſchlagen. Der Täter iſt geflohen. — Ermordung eines Miſſionars. Driburg, 6. Juli. Geſtern abend er ſchoß der 32 Jahre alte, wandernde Schmiedegeſelle Franke aus Vohwinkel ohne ſichtbare Veranbaſſung in der „Herberge zur Heimat“ mit einem Jagdgewehr den bei ſeinem Bruder, dem Herbergswirt, zu Be⸗ ſuch weilenden Laienbruder der überſeeiſchen Miſ⸗ ſion Jofeph Weſtkanmnp, einen gebürtigen Driburger. der Täter wurde verhaftet. — Muttermord. wW. Magdeburg, 7. Juli. Der Gärtnereibeſitzer Masphul im benachbarten Burg erſchoß geſtern lt.„Magd. Ztg.“ merch einem Streit ſeine Mutter und ſchoß ſich dann mit einem Jagdgewehr in den Mund. Zwiſchen Masphul und ſeiner Mutter ſchwelten Progeſſe wegen Erbſchafts⸗ angel iten. 5 Zugszuſammenſtoß. War⸗ ſchau, 6. Juli. Auf der ſchmalſpurigen Wiljanow⸗ bahn ſind zwei Perſonenzüge zuſammengeſtoßen. 12 Perſonen wurden dabei verletzt. — BVierfacher Mord. Chicago, 6. Juli. In einer Vorſtadt find ein Mann und eine Frau, deren verheiratete Tochter und deren Kind tot aufße⸗ funden worden. Augenſcheinlich ſind fie durch Axt⸗ hiebe getötet worden Letzte Nachrichten und Telegramme. Thermalbohrungen in Heibelberg. N. Heidelberg, 7. Jult.(Pviv.⸗Tel.) Nachdem in der geſtrigen außerordentlichen Stadtratsſitzung die getweten waren, bewilligte der E geuttige Bung die kterbohrun kunft dieſer Methode. Er hofft damit den Kre⸗ tinismus aus der Welt zu ſchaffen. Man darf natürlich die Bedeutung eines Einzelfalles nicht überſchätzen, ater gewiß iſt, daß dieſe Ueber⸗ bpflanzung tieriſcher Organe auf den Menſchen einen erfreulichen Ausblick gibt in ein Neuland, das die Wiſſenſchaft im Intereſſe der bedauerns⸗ werten Idioten hoffentlich in naher Zukunft voll⸗ ſtändig erobern wird. SEigenbewegung und Entferunng der Plejaden. Über Eigenbewegung und Entfernung der Ple⸗ jaden macht F. Hayn⸗Leipzig in den„Aſtronom. Nachrichten“ einige beachtenswerte Mitteilungen, die zum Zweck von photographiſchen Anſchlüſſen des Mondes an die Plejaden, ſowie zur Berechnung von Plejadenbedeckungen durch den Mond aus den vor⸗ hergeleitet wurden. Aus den relativen Eigenbewegungen der Plejaden⸗ ſterne wird ihre abſolute Eigenbewegung beſtimmt, die in der Hauptſache nach Süden gelenkt iſt und in Richtung des Antiapex(Gegenpunkt) der Sonnen⸗ bewegung ſtattfindet. Hayn zieht die Schlußfolge⸗ 9 krung hieraus, daß die Eigenbewegung der Plejaden nur eine ſcheinbare ſein dürfte und in der Hauptſache durch die parallaktiſche Verſchiebung des Erdbeobach⸗ ters gegen jene Sterugruppe zuſtande kommt. Die Sonne bewegt ſich mitſamt dem Planetenſyſtem mit einer Sekundengeſchwindigkeit von etwa 21 Kilom. ungefähr in der Richtung des Herkules⸗Sternbildes, und legt daher im Jahre rund 660 Millionen Kilom. oder etwa 2,2 Erdbahnen⸗Durchmeſſer im Raume zu⸗ bilck. Für die Entefrnung der Pleſadengruppe, deren Ausdehnung auf etwa 5 Lichtjahre(oder rund 47 Billionen Kilom.] zu veranſchlagen iſt, findet Hayn in Mittel 200 Sichtiahre(etwa 1890 Billſonen Kilom.) Die deutſche Kunſt an den höheren Lehranſtalten. Aus Halle wird gemeldet: Das preußiſche Kul⸗ tusminiſterium hat vor kurzem verfügt, daß für Direktoren und Oberlehrer an höheren preußiſchen Dehranſtalten für männliche Jugend ein Kurſus zur Einführung in die deutſche Kunſt veranſtaltet wird. Die Teilnehmer des Kurſus ſollen ſich mit den alten deutſchen Kunſtdenkmälern vertraut machen, um im deutſchen Geſchichtsunterricht auf ſie hinweifen zu können. Als der Leſter des Kurſus wurde der Ver⸗ treter der Kunſtgeſchichte an der Univerſität Halle, Profeſſor Waetzold beſtimmt, der mit den Direktoren eine vierzehntägige Studſenreiſe nach Halberſtadt, Hildesheim, Goslar, Magdeburg, Halle, Merſeburg, Naumburg, Erfurt, Bamberg machen wird. Internationaler Wettbewerb betr. ſelbſttätiger Kup⸗ pelung der Eiſenbahnwagen. Der„Nationalverein der italieniſchen Eiſenbahn⸗ Ingenieure“ zu Rom hat einen internationalen Wett⸗ bewerb ausgeſchrieben zur Erlangung von Entwürfen für Einrichtungen, mit denen bei Einführung einer ſelbſttätigen Kuppelung der Eiſenbahnwagen auch die Rohrleitungen für Heizung und Bremſung gekuppelt werden können, ohne zwiſchen die Puffer zu treten. Der Wettbewerb ſteht unter dem Protektorat des Königs und der Königin von Italien. Als Preiſe ſind ſeſtgeſetzt: ein Preis von 5000 Lire nebſt gol⸗ dener Medaille für ſelbſttätige Vorrichtung; ein Preis von 3000 Lire nebſt goldener Medaille für die nicht ſelbſttätige Vorrichtung. VIII. Meiſterkurſus für Photographen Berlin 1914. Die Handwerkskammer zu Berlin veranſtaltet vom 17. bis 25. September 1914 in der Photo⸗ graphiſchen Lehranſtalt des Lette⸗Vereins, Berlin W. 30, Viktoria⸗Lulſe⸗Platz 6, einen Meiſterkurſus für Photographen. Zur Gewährung von Stipendien an Teilnehmer aus preußiſchen Handwerkskammer⸗ Bezirken(ausgenommen Groß⸗Berlin) iſt eine Staatsbeihilfe von 1200 ũ& bewilligt worden.— An⸗ fragen und Anmeldungen ſind direkt an die Hand⸗ werkskammer Berlin, Stipendiengeſuche aber an die zuſtändige Handwerkskammer zu richten. Mufikerelend. Wie elend müſſen doch die Verhältniſſe für Kapell⸗ meiſter und Muſiker ſein, wenn ein Berliner Blatt neuerdings nachſtehende Annonce bringen kann?! „Humoriſtiſcher Dirigent. Blödſinnkandidat, firm in exzentriſchen Einfällen und im Verkehr mit dem Publikum. Je toller, je lieber. Muſik Nebenſache, da gutes Orcheſter vorhanden. Offerten an Cafèéinhaber YN., Berlin.“ Zu Bodanzkys Berufung nach Chieago. Wie nicht anders zu erwarten, äußern ſich auch die übrigen Mannheimer Blätter gegen den Vorſchlag der„Neuen Badiſchen Landeszeitung“, Herrn Hofkapellmeiſter Bodanzky einen mehr⸗ monatlichen Urlaub zu gewähren, damit er in Chicago alljährlich dirigiere. Sowohl unſere Stellungnahme als auch die der übrigen Blätter fußt, wie hier ausdrücklich betont ſei, keines⸗ wegs auf perſönlichen Motiven. Wir ſtellen eben nur unſer von der Mannheimer Bevölke⸗ rung getragenes Theater höher als die Inter⸗ eſſen einer Perſon. Wenn Herr Bodanzky nach Ehre und Ruhm geizt, ſo hat er in Mannheim Gelegenheit genug, ſich zu betätigen und ſich im deutſchen Kunſtleben ein bleibendes Gedenken zu ſchaffen. Von Mottls Wirken in Karlsruhe wird man noch ſprechen, wenn die Geſchichte ſchon längſt ihre Akten über ſnobiſtiſche New⸗ vorker und Chicagver Opernunternehmungen geſchloſſen hat. Wir wollen eine ganze Kraft für unſer Theater denn es braucht und verdient dieſe Sorge. Das„Mannheimer Lakt“ ſchreibt: 99 0 Landeszei Vorſchlag der„Neuen Bai „die nicht leicht zu erſetzen danzkys für den anderen Teil der 5 Mannheimer Theater⸗ und Konzertleben, wenig⸗ ſtens für die nächſten„ zu erhalten, er⸗ ſcheint uns nicht annehmbar, in keiner Weiſe Ein Ausweg wäre vielleicht der Vorſchlag, das Chicagoer Engagement auf Mannheim zu über⸗ tragen und die hieſigen Engagementsverhält⸗ niſſe auf Chicago. Für unſer Hoftheater würde ein dreimonatiger Urlaub mit ſchweren Störun⸗ gen verbunden ſein, zumal, wenn das Gaſtſpiel im Winter abſolviert werden müßte. Mit den drei Monaten wäre es übrigens nicht getan. es kommt die Zeit für Hin⸗ und Rückreiſe hinzu, für die Proben und— wann will Herr Bodanzky ſeine eventuellen Gaſtſpielverpflichtungen in Rußland und England erfüllen? Sechs Monate wären leicht herauszurechnen. Wir haben zur Theaterkommiſſion und dem Stadtrat das Ver⸗ trauen, daß ihm die Intereſſen unſeres Hof⸗ und Nationaltheaters denn doch zu hoch ſtehen, um den Vorſchlag eines„dreimonatigen Urlaubs“ überhaupt in Erwägung zu ziehen. Aehnlich äußert ſich das„Neue Mannheimer Volksblatt“:„Die Regelung der hieſigen Kapell⸗ meiſterangelegenheit wird von Bodanzkys Enga. gement in Chicago abhängen. Der Mannheimer Kapellmeiſterpoſten iſt ebenſowenig, vielleicht noch viel weniger als der in Chicago, eine bloße Gaftſpielfache. Es verlaugt einen Kfinſtler, der A F C ln d e ee e eeee ee Dienstag, den 7. Juli 1912 General-Anzeiger.— Badiſche Neueſte Rachrichren.(Abendblart) 5. Seite. Verhandlungen in der Zweiten heſſiſchen Kammer. Darmſtadt, 7. Juli. Die Zweite Kam⸗ ngter erledigte in der heutigen Sitzung die Rück⸗ äußerungen der Erſten Kammer in ſämtlichen Punkten durch Zuſtimmung zu deren Beſchlüſſen. Die Kammer nahm dann die Regierungsvorlage betreffend den Staatsvertrag zwiſchen der badiſchen und heſſiſchen Regie⸗ rung über den Bau einer Eiſenbahn von Neckarſteinach nach Schönau im Odenwälder Steinachtal an. Sie ſtimmte ferner der Regie⸗ rungsvorlage zu, die Ausführung des Beſol⸗ dungsgeſetzes vom 21. März 1914 betreffend, und nahm zu den vorliegenden Vorſtellungen einer Anzahl Eiſenbahn⸗Oberſekretäre folgenden An⸗ trag des Ausſchuſſes an: Die Regierung wird erſucht, mit dem preußiſchen Miniſter der öffent⸗ lichen Arbeiten in Verhandlungen darüber ein⸗ zutreten, daß den auf Grund des heſſiſchen Re⸗ gierungsexamens erſter Kategorie als Eiſen⸗ bahnſekretäre angeſtellten Gemeinſchaftsbeamten die nach beſtandener Prüfung im Eiſenbahn⸗ dienſt zugebrachte Dienſtzeit bei Berechnung der Beſoldungs⸗Vordienſtzeit ohne jeden Abzug voll in Anſatz gebracht wird. Zu dieſem Antrag erklärten die Führer ſämtlicher Parteien aus⸗ drücklich ihre Zuſtimmung, um der Regierung zegenüber der preußiſchen Regierung die Stel⸗ lung zu ſtärken. Auflöſung des heſſiſchen Landtages. W. Darmſtadt, 7. Juli. In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer verlas der Prä⸗ ſtdent Köhler ein Schreiben des Staatsmini⸗ ſteriums, in dem mitgeteilt wird, daß der Groß⸗ herzog am Donnerstag, den 9. ds. Mts., den 55. Landtag auflöſen wird. Verſuchter Landesverrat. Mainz, 7. Juli.(Priv.⸗Tel.) Im April wurde der 23 Jahre alte Gehilfe Schä⸗ fer beim Kreisamt Ma inz verhaftet, weil er im Verdacht ſtand, zu landesverräteriſchen Zwek⸗ ken militäriſche Geheimakte, mit denen er dienſt⸗ lich zu tun hatte, kopiert und militäriſche Dienſt⸗ ſtempel nachbilden gelaſſen zu haben. Die Unterſuchung gegen Schäfer hat nun erwieſen, daß es ſich nicht um ein vollendetes, ſondern um ein verſuchtes Verbrechen handelt. Schäfer hat eine Nachbildung des Stempels der Fortifi⸗ kation Mainz bei einer Stempelfabrik beſtellt, angeblich im Auftrage des Gouvernements Mainz, wie die Fabrik angab. Dieſe Stempel⸗ nachbildung ſollte Schäfer zur Abſtempelung der von angefertigben Kopien der Gehei dienen, welche er dann als echte Skücke nach Frankreich wollte. Dieſer Plan kam an den Tag, als die Stempelfabrik nach Erle⸗ digung des Auftrags dem Gouvernement tele⸗ phoniſch mikteilte, der Stempel ſei ferkig und könne abgeholt werden. Ablehnung weiterer Huldigungsgeſchenke an das bayeriſche Königspagar. *München, 7. Juli.(Priv.⸗Tel.) Wie der Miniſter des Innern an ſämtliche bayeriſchen Regierungspräſidenten durch Rundſchreiben be⸗ kannt gibt, wird das bayeriſche Königspaar in. Zukunft alle Huldigungsgeſchenke ablehnen. demiſſion ſämtlicher ſerbiſcher Generalkonſule öſterreichiſcher Stnatsangehörigkeit. JMünchen, 7. Juli. Dem Beiſpiele des ſerbiſchen Generälkonſuls in München folgend, haben fämtliche ſerbiſche Generalkonſuln im Deutſchen Reiche, welche öſterreichiſche Staats⸗ angehörige ſind, auf die Ermordung des öſter⸗ reichiſchen Thronfolgers in Serajewo hin ihre Demiſſtion gegeben. Sie haben zugleich abge⸗ lehnt, die Geſchäfte vom 15. ds. Mts. ab auch nur interimiſtiſch weiterzuführen. Beweisbeſchluß im Prozeß Forſtner. w. Zaberu, 7. Juli. In der Schadenerſatz⸗ klage des Arbeiters Murer gegen Leutnant v. Forſtner wegen Verführung eines unbe⸗ ſcholtenen Mädchens iſt heute vormittag vor der Zwilkammer des hieſigen Landgerichts auf Be⸗ weisbeſchluß erkannt worden. Die Sache wurde vertagt. Tötung eines Kriminalſchutzmanns. 4—5 e 1 90 nalſchutzmann We 6 geſtern Na on verfolgte, darrch drei Revolve achaſſe ſchwer Er* E Ver verwundet und ſtarb bald darauf. Der Täter wurde verhaftet. Zum Anſchlag auf den Zaren. EBerlin, 7. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Paris wird telegraphiert: In Beaumont⸗ſur⸗Oiſe, etwa 50 Kilometer nördlich von Paris ſind am Sonntag zwei Individuen verhaſtet worden, die je zwei Höllenmaſchinen bei ſich trugen und die nach dem Geſtändnis des einen ein Attentat gegen den Zaren Nikolous zu unternehmen beabſichtigten. Um 9 Uhr abends bemerkten zwei Gendarmen zwei — ͤ ͤ ͤ ————..—. ſeine ganze Kraft und ſein ungeteiltes künſtleri⸗ ſches Intereſſe der Mannheimer Oper zuwendet und nicht ſeine höchſten künſtleriſchen Erfolge auswärts ſucht. Daher möchten wir dem Vor⸗ ſchlag der„Neuen Badiſchen Landeszeitung“, Herrn Bodanzky„für den anderen Teil der Saiſon“ für Mannheim zu verpflichten, ſchon heute mit Entſchiedenheit widerraten, weil Herr Bodanzky, wenn er ſich für Chicago bindet, dem Maunheimer Theater unmöglich das ſein kann, was nottut. Den Luxus eines ſtändigen Gaſtſpieldirigenten aber können wir uns, wie auch im Mannheimer Bürgerausſchuß in anderem Zufammenhang hervorgehoben wurde, noch nicht leiſten. Nur ſo viel für heute in dieſer Sache, in der ja wohl das letzte Wort noch nicht geſprochen iſt. ropos: ir kürzlich— trotz des Rat⸗ N 27 l berichtet als wir von gewiſſen B gen“ ſprachen, von deren Erfüllung ſeine Vertrags⸗ marten anſtändig gekleidete Perſonen, die eine Unter⸗ kunft zu ſuchen ſchienen. Jeder der beiden Frem⸗ den trug ein ſchweres Paket. Die Gendarmen riefen beide Männer an, erhielten aber von ihnen unverſtändliche Antworten; und als ſie ihre Papiere abforderten, fanden ſie, daß dieſe in ruſſiſcher Sprache abgefaßt waren. Die Gen⸗ darmen führten die Fremden in einen großen Saal der Kaſerne und befahlen ihnen die Pakete zu öffnen. Während die Gendarmen beide Pakete betaſteten, gab einer der Fremden große Aufregung kund u. verſuchte den Gendarmen be⸗ greiflich zu machen, daß dieſe zwei geladene Bomben, von großer Stärke, enthielten. Die Gendarmen riefen den Direktor einer be⸗ nachbarten Zementfabrik, der ruſſiſch ſpricht, als Dolmetſcher herbei. Die beiden Fremden wurden inzwiſchen einer Leibesdurchſuchung Unterzogen. Bei dem einen fand man eine Browning⸗ piſtole und ein Magazin mit 7 Patronen, ferner ein Paket anderer ſcharfer Patronen. Durch Vermittlung des Direktors der Zement⸗ fabrik konnten die beiden vernommen werden. Der eine iſt ein 26 Jahre alter, aus der Provinz Charkow ſtammender Mechaniker, der vor kaum 10 Tagen in Paris eingetroffen iſt. Sein Quartier in Paris, in dem er vermutlich die Bomben fabriziert hat, will er nicht angeben. Er geſtand Anarchiſt zu ſein und als ſolcher vor einem Jahre von ſeinen ruſſiſchen Kameraden beſtimmt worden zu ſein, ein Attentat gegen den Zaren auszuführen. Seine Abſicht war, den Hofzug in die Luft zu ſprengen. Er weigerte ſich aber den Ort zu nennen, wo der Anſchlag zur Ausführung kommen ſollte. Die Browning⸗ piſtole habe er in Belgien gekauft, um nach Ver⸗ übung des Attentats ſich zu erſchießen. Er gab zu, daß er in Rußland bereits verurteilt worden ſei und ließ durchblicken, daß er aus dem Ge⸗ fängnis entſprungen iſt. Sein Genoſſe iſt 31 Jahre alt und ſtammt aus Ruſſiſch⸗Polen. Er iſt Eiſendreher von Beruf und behauptet, er habe Paris am Sams⸗ tag verlaſſen und zu Fuß den Weg nach Calais angetreten. Unweit der Befeſtigungswerke habe er den Mitverhafteten kennen gelernt und mit ihm ein Geſpräch angeknüpft. Da jener ſchwere Pakete bei ſich trug, habe er ihm eines abgenom⸗ men, ohne zu wiſſen, daß es eine Bombe ent⸗ hält. Die beiden wurden geſtern ins Unter⸗ ſuchungsgefängnis eingeliefert und vom Richter vernommen, wo ſie ihre Ausſage wiederholten, im übrigen aber nähere Auskütnſte verweigerten. Einſtellung der Oderſchiffahrt. Breslau, 7. Juli. Infolge der großen Hitze iſt der Pegel an der Mündung der Neiße ein die Oder auf den kaum jemals dageweſenen Tiefſtand von 20 Zeutimeter herabgeſunken. In⸗ folgedeſſen mußte nunmehr die Schiffahrt auf der oberen und mittleren Oder völlig eingeſtellt werden. Skandalſzenen im kroatiſchen Landtag. W. Agram, 7. Juli. Nach dem heutigen Requiem für den Erzherzog Franz Ferdinand und Gemahlin demonſtrierte eine kleine Gruppe von Anhängern Franks, mit dem Partei⸗ führer ſelbſt an der Spitze. Die Demonſtration richtete ſich gegen die im Landtag führenden Ab⸗ geordneten der Majorität, denen Schmährufe zu⸗ gerufen wurden. Im Landtag, wo ſich die Skandalſzenen erneuerten, wurde Frank heute für 90 und 6 andere Mitglieder bis zu 60 Sit⸗ zungen ausgeſchloſſen. Die übrig gebliebenen 4 Anhänger Franks verließen demonſtrativ den Saal, wo nur die Stareſeviepartei aus Oppoſi⸗ tion verblieb. Franzöſiſche Kriegsführung in Marokko. W. Paris, 7. Juli. In der radikalen Preſſe werden immer lebhaftere Angriffe gegen die Art der Kriegsführung in Marokko erhoben. So ſchreibt die„Aurore“: Dank der Geiſtesver⸗ faſſung des Generalſtabs und des Beſatzungs⸗ korps dehnen ſich die kriegeriſchen Operationen immer mehr aus. General Liautey nennt dies, einen Oelfleck ausbreiten. Es iſt eher ein Blutfleck, der immer größer wird. Die Gegner ſind Stämme, denen man ihre Kasbahs zerſtört hat und die man durch ein unbarmherziges Keſſeltreiben zur Verzweiflung bringt. In einem Gefecht gegen 700 Marokkaner wurden auf franzöſiſcher Seite 1800 Granaten und 80 000 Gewehrpatronen verbraucht. So ſieht die Pacifi⸗ zierung aus.— Der„Excelſior“ ſchreibt: Die gegenwärtige europäiſche Lage geſtattet es durch⸗ aus nicht, Verſtärkungen nach Marolko zu ent⸗ ſenden. Aber ebenſo unmöglich ſei eine Ver⸗ ringerung der dortigen Mannſchaftsbeſtände. Um die Eroberung Marokkos durchzuführen, müſſe man baldigſt mehrere neue Regimenter von eingeborenen Truppen, die Saphiregimenter, be⸗ trächtlich vermehren und das Beſatzungskorps mit einer ſtärkeren Artillerie ausrüſten. Kanonenlandung für die Ulſterleute. +London, 7. Juli. Geſtern vormittag ſollen an der Küſte der Grafſchaft Down 24 Kanonen für die Ulſterfreiwilligen von einem kleinen Kohlendampfer gelandet worden ſein. Große Waldbrände in Rußland. w Petersburg, 7. Juli. Waldbrände verwüſten weite Strecken im Nordoſten Ruß⸗ lands. Bei Petersburg und längs der Eiſen⸗ bahnen nach Warſchau brennen große Torf⸗ mobre. Bei Nitebsk ſind die Wälder verbrannt; in der Gegend von Dünaburg und Jiuzin nehmen die Brände den Charakter einer öffent⸗ lichen Kalamität an. Der Feuergürtel umgibt über 5000 Desjatinen und vernichtet Getreide, Hen und Torfmoore. Der Gouverneur hat ſich an die Brandſtelle begeben.— In Starofaruſſe ſetzte ein Arbeiter durch eine fortgeworfene Zi⸗ garette einen Neubau in Brand, der, durch den Wind und die Trockenheit gefördert, 15 Häuſer binnen zwei Stunden zerſtörte. Bei Opotſchka verurſachten mehrere Waldbrände infolge der Trockenheit durch die Hitze und des Windes ſchweren Schaden. Im Bezirk Tiſchwin herr⸗ ſchen Waldbrände; große Vorräte zum Verkauf hergerichteten Holzes ſind vernichtet worden. Die Stadt iſt in eine Rauchſäule gehüllt. Ausſtand in ſpaniſchen Gießereien. *Valladolid, 7. Juli. Der Ausſtand in den Gießereien hat geſtern Abend einen ernſteren Charakter angenommen. Die Polizei und die Gendarmerie die von der Menge mit Steinen beworfen wurde, ging mit der blanken vor. Mehrere Polizeibeamten und Gen⸗ darmen und mehrere Ausſtändige wurden leicht verletzt. Eine Reihe von Verhaftungen wurde vorgenommen. Gendarmeriepatrouillen durch⸗ ziehen das Innere der Stadt. Zur Cage in Mexiko. Huertas baldige Flucht. Berlin, 7. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Newyork wird gemeldet: Das Staats⸗ departement in Waſhington iſt im Beſitze ver⸗ traulicher Informationen wonach Huerta alle Vorbereitungen zur Flucht getroffen hat. 3 Millionen Dollars ſoll er in Paris deponiert haben. Seine Familie iſt bereits in Puerto Mexifko angekommen, von wo aus der Diktator über Havanna nach Europa abzureiſen gedenkt. Meuternde Bundestruppen. W Veracruz, 7. Juli. Nach einer Mel⸗ dung eines Agenten der Konſtitutionellen ſoll eine große Anzahl von Bundestruppen, die der amerikaniſchen Vorpoſtenlinie gegenüberſtehen, gemeutert haben. ** * Darmſtadt, 7. Juli. Prinz Georg von Bayern traf, der Darmſtädter Zeitung zufolge, heute vormittag mit olge zum Be⸗ ſuche der Großherzoglichen Herr⸗ ſchaften auf Schloß Wolfgarten ein. W. Berlin, 7. Juli. Aus Deutſch⸗ Südweſtafrika meldet ein Telegramm des Gouverneurs, daß die Stadt und der Hafen von Daresſalam ſſtx peſtfrei erklärt worden iſt. *Eronberg i.., 7. Juli. Prinz Friedrich Karl von Heſſen hat heute früh Schloß Friedrichshof verlaſſen. Er begibt ſich zunächſt auf einige Tage nach Stuttgart und von dort auf mehvere Wochen nach der Schweiz. * Wien, 7. Juli Kaiſer Franz Joſef iſt heute früh nach Bad Iſchl abgereiſt. wW. Ro m, 7. Juli. Fürſt Proſpero Colonna iſt zum Bürgermeiſter von Rom gewählt worden. Rommunalpolitiſches. DViernheim, 4. Juli. In der letzten Gemeinderatsſitzung kamen umeer Vorſitz des Bürgermeiſters Lambetth foölgende Punkte zur Beratung: 1. Herſtellung eines Durchlaſſes in der Lorſcherſtraße, Ecke Friedrich⸗ ſtraße. Es wurde einſtimmig die Kanaliſation des Durchlaſſes beſchloſſen und die Koſten in Höhe von 100 Mark genehmigt. 2. Abgabe von Lagerplätzen an Zuckerfabriken. Es wurde zum Beſchluß erhoben: den beiden Zuckerfabriken Waghäuſel und Frankental wird ein entſprechend großes Gelände am Gaswerk pachhweiſe über⸗ laſſen für einen angemeſſenen Preis. Z. Verkauf von Bauplätzen an der verlängerten Ernſt Lud⸗ wig⸗ Friedrich⸗ und Weihgartenſtraße. Nach Ausführung des Herrn Bürgermeiſters Lamberth kann nach dreimaliger Verſteigerung der an die ⸗ ſen Straßen gelegenen Bauplätze eine höhere als 1300 Mark nicht erzielt werden. Das Ge⸗ ſuch des Johann Kempf um Zurücknahme eines geſteigerten Platzes wird genehmigt, ebenſo die übrige Verſteigerung. 4. Ausführung der al l⸗ gemeinen Bauordnung, fün die Vor⸗ nahme der Baureviſion in Gemeinde Viernheim. Der Gemeinderat hat beſchloſſen und an das Kreisamt ein diesbezügl. Schreiben gerichtet, den Gemeindebaumeiſter Berbenick als Baureviſor zu verwenden. Dies Geſuch wurde vom Kreisamt abgelehnt mit der Begründung, das ſtatutengemäß der Kreisſtraßenmeiſter Hof⸗ mann dieſe Funktionen zu verſehen habe. Da Bürgermeiſter und Gemeinderat auf dem Stand⸗ punkt ſtehen, daß ein Geſetz über Statut gehe, ſoll das Recht auf dem Wege der Klage geſucht wer⸗ den. Rechtsanwalt Dr. Oſann⸗Darmſtadt ſoll hierüber konſultiert werden. 5. Geſuch um Er⸗ ſatz des durch Ueberſchwemmung entſtandenen Schadens. Die Geſuchſteller Joh. Winkler Wwe, Val. Hofmann 2 und Joh. Müller wer⸗ den abgewieſen. 6. Rezeßangelegenheit Sax wird abgelehnt. 7. Prüfung der Rechnung der Gemeindekrankenverſicherung pro 1913. Ein⸗ wendungen ſind nicht erhoben, es bleibt ſomit die Prüfung der Oberrechnungskammer überlaſſen. 8. Die Anſtellungs⸗ und Beſoldungsverhältniſſe der Gemeindebeamten. Die Stelle als Polizei⸗ diener ſoll in der Militäranwärtervakanzenliſte mit 800 Mark ausgeſchrieben werden, wenn nicht der gewählte Chinakämpfer Adler vom Kreisamt beſtätigt wird.— Der unter der be⸗ währten Leitung des Hauptlehrers Mayr ſtehende Männergeſangverein kehrte von dem großen Geſangswettſtreit in Lörzweiler preisgekrönt zurück. Es wurde ihm der erſte Klaſſenpreis und der höchſte Ehrenpreis zuteil. Er ſiegte mit überwältigender Punktzahl über Kr. Obligatoriſcher Schwimmunterricht in Volks⸗ ſchulen. Auf eine Rundfrage der Zentralſtelle des Deutſchen Städtetages ſind 11 Städte bekannt gewor⸗ den, an deren Volksſchulen obligatoriſcher Schwimm⸗ unterricht eingeführt iſt: Aachen, Augsburg, Köln, Dortmund, Düſſeldorf, Elberfeld, Glauchau, Iſer⸗ lohn, München, Saarbrücken, Mierſen. In den Stäbten Augsburg, Köln, Dortmund, Elberfeld, Iſerlohn, München und Vierſen ſind in gleicher Weiſe Knaben und Mädchen zu dem Unterrichte ver⸗ pflichtet. Aachen, Düſſeldorf und Saarbrücken haben den obligatoriſchen Schwimmunterricht nur für Knaben eingeführt. Kr. Eine Zeutralſtelle für eheliche und uneheliche Schwangere und Wöchnerinnen iſt beim ſtädtiſchen Fürſorgeamte in Dresden eingerichtet wordeſt. Sie hat die Aufgabe, Schwangeren und Wöchnerinnen mit Rat und Tat zur Seite zu ſtehen, ihnen Aus⸗ kunft in allen Fragen zu erteilen und erforderliche öffentliche oder private Hilfe zu vermitteln. Bei ihr können auch Anträge auf Stillprämien und Milch⸗ gewährung für Bedürftige angebracht werden. Sie ſoll ferner eine Vermittlungsſtelle für den Verkehr mit den in der Schwangeren⸗ und Wöchnerinnen⸗ Fürſorge tätigen Vereinen bilden. Die Zentral⸗ ſtelle wird von einer Beamtin geleitet. Sie erteilt Auskünfte koſtenlos und unter Einhaltung der be⸗ hördlichen Pflicht zur Verſchwiegenheit. 5 — Die Straßenbahnfreikarten der Stadtverord⸗ neten. Die in der letzten Zeit viel erörterte Frage, ob es geſetzlich zuläſſig ſei, den Stadtverordnetzn Freikarten für die ſtädtiſchen Straßenbahnen zu ge⸗ währen, wird nunmehr nochmals zur Entſcheidung durch das preußiſche Oberverwaltungsgericht gebracht werden. Die Breslauer Stadtverordnetenver⸗ ſammlung hat in ihrer Sitzung vom 4. Juni dieſes Jahres trotz des Widerſpruches des Magiſtrats erneut einen Beſchluß auf Gewährung der Freikarten ge⸗ faßt. Der Magiſtrat hat der Stadtverordnetenver⸗ ſammlung mitgeteilt, daß er dieſem Beſchluffe nicht beitreten könne, da er nach ſeiner Anſicht dem§ 64 Abſatz 2 der Städteordnung für die ſechs öſtlichen Provinzen der preußiſchen Monarchie vom 30. Maf 1858 widerſpricht. Zur Begründung ſeiner Rechts⸗ anſicht im einzelnen nimmt der Magiſtrat Bezug auf die bekannte Entſcheidung des königlichen Ober⸗ verwaltungsgerichts vom 14. März 1913 in der Ver⸗ waltungsſtreitſache der Stadtverordnetenverſammlung zu Mülheim an der Ruhr gegen den Oberbürger⸗ meiſter daſelbſt, deren Begründung er ſich anſchließt. Um zu einer Klärung dieſer Rechsfrage für den Be⸗ reich der hier geltenden Städteoröͤnung im Verwal⸗ tungsſtreitverfahren, wie ſie in der Verſammlung angeregt wurde, die formelle Grundlage zu geben, hat der Magiſtrat beſchloſſen, den Beſchluß vom 4. Juni 1914 gemäߧ 6 Ziffer 2 der Städteordnung mit Paragraph 15 des Zuſtändigkeitsgeſetzes vom 1. Auguſt 1883 zu beanſtanden. Perſonal⸗Aachrichten aus dem vVolksſchulweſen. 1. Ernennungen. Buß, Eduard, Alfred, Schulv. in Jeſtetten, wird Hauptl. in Langenrain, A. Kon⸗ ſtung.—Fuuchs, Emil, Unterl. in Neuweier wird Hauptl. in Grünsfeld, A. Tauberbiſchofsheiin; Fürderer, Paula, Unterl. in Konſtanz, wird Hauptl. daſelbſt.— Glaſer, Guſtap, Unterl. in Karlsruhe, wird Hauptl. in Diedelsheim, A. Bret⸗ ten.— Klingler, Sufanna, Unterl. in St. Leon, A. Wiesloch, wird Hauptl. da.— Lang, Adam, Unterl. in Geiſingen, wird Hauptl. in Oehningen, A. Komſtang, Löffler, Ekſa, Unterl. in Konfternz, wird Hauptl. daſelbſt; Ludwig, Maria, Unterl. in Auenheim, wird Hauptl. daſelbſt.— Makt, Deopold, Unterl. in Schweighauſen, wird Hauptl. in Obergebisheim, A. Säckingen; Mattheis, Karl, Unterl. in Mannheim, wird Hauptl. in Dum⸗ bach, A. Buchen; Mühlthaler, Adolf, Unterl. in Bleibach, wird Hauptl. in Sägendobel, A. Frei⸗ burg.— Riffel, Hermann, Schulvo. in Dietlin⸗ gen, A. Pforgheim, wird Hauptl. daſelbſt.— Schenk, Philipp, Unterl. in Waſenweiler, wird Hauptl. in Reiſenbach, A. Eberbach; Schmitt, Konrad, Unterl. in Heidelberg, wird Hauptl. daſ; Seith, Karl. Unterl. am Lehrerſeminar Frei⸗ burg, wird Hauptl. in Hofen, Amt Schopfheim; Steuer, Ernſt, Schulv. in Obermutſchelbach, wird Hauptl. in Wollenberg, Amt Sinsheim— Weckerle, Joſeph, Schulv. in Fiſchhach, A. Neu⸗ ſtadt, wird Hauptl. daſelmbſt; Wendel, Georg, Schulb. in Hertingen, wird Hauptl. daſelbſt; Wit⸗ temann, Albert, Schulo. in Laudenberg, Amt Buchen, wird Hauptl. daſelbſt.— Zehringer, Maria, Unterl. in Krozingen, wird Hauptl. in Furtwangen, Amt Triberg; Zimmermann, Karl, Unterl. in Zimmern, wird Hauptl. in Mühl⸗ hauſen, Amt Pforzheim; Zir k, Rudolf, Unterl. in Neuthard, wird Hauptl. in Oberhauſen, Amt Bruchſal; Zivi, Joſeph, Schulv. in Gailingen, A. Konſtanz, wird Hauptl. daſelbſt. 2. Verſetzungen. a) Hauptlehrer: Doll, Richard, in Rauenberg, nach Weiſenbach, Aut Raftatt.— Fuchs, Joſeph, in Niedergebisbach, nach Durmersheim, A. Raftatt.— Greiner, Rudolf, in Maulburg nach Sulz, A. Lahr.— Herm, Wilhelm, in Heinſtetten, nach Weilheim, A. Waldshut; Hohl, Alois, Hauptl. in Taiſers⸗ dorf, nach Unterbaldingen, A. Donaueſchingen; Hügel, Otto, Hauptl. in Langhurft, nach Bühler⸗ tal⸗Hof.— Kienle, Engelberg, in Herriſchried, nach Wallbach, A. Säckingen.— Mahyer, Franz, in Kappelrodeck, nach Bronmbach, Amt Lörrach.— Müller, Philipp, in Neuenweg nach Weſchneu⸗ reut, Amt Karlsruhe.— TDrautwein, Max, in Oberkirnach, nach Konſtanz.— Weber, Karl, in Unterſimonswald, nach Unterbühlertal, A. Bühl; Werner, Otto, in Ellmendingen, nach Gresgen, A. Schopfheim; Woller, Theodor, in Bettmarin⸗ gen nach Schönau i. W. Haermilch wreinigt. Keöftigt und ertriſche das Hsar und die HKonfbaut. Flaſche zu 2 M. für mehrere Wochen ausreichend. alle Vereine. 4 Pferdeſport. sr. Die Graditzer Geſtütspreiſe belaufen ſich für das Jahr 1914 nach einer Verfügung des preußi⸗ ſchen Landwirtſchaftsminiſters auf 160 000 Mark. Es iſt dies eine recht anſehnliche Summe, wenn man bedenkt, daß Graditz im Vorfahre eine recht ſchlechte Saiſon hatte und nur 286 374 M. gewann. Im Vorjahr beliefen ſich die Graditzer Geſtüts⸗ preiſe auf 368 000., nachdem ein Gewinn von 801 470 M. vorangegangen war, Von den 160 000 Mark erhält Hoppegarten mit 44500 M. den Löwenanteil, je 20 000 M. entfallen auf Hamburg⸗ Großborſtel und Hamburg⸗Horn, je 10000 M. auf Baden⸗Baden und Frankfurt a.., 11000 M. auf Köln, 6500 M. auf Hannoper, je 5000 M. auf Gotha und Magdeburg, je 4000 M. auf Karlshorſt, Breslau, Leipzig und Stuttgart⸗Weil, je 3500 M. auf Dresden und Neuß, 3000 M. auf Horſt⸗ Emſcher und 2000 M. endlich auf Doberan, Ayjiatik. Ikar. Ein aufregender Vorfall ſpielte ſich geſtern morgen auf dem Flugplatz Johannistal ab. Dort war gegen 7 Uhr der Leutnant zur See Esler mit einem L...⸗Doppeldecker zu einem Schul⸗ fluge aufgeſtiegen und befand ſich in etwa 600 Meter Höhe, als plötzlich ein Zylinder des N. A. G,⸗ Motors abflog. Der Zylinder durchſchlug den Benzinbehälter und das ausfließende Benzin ent⸗ ündete ſich, Der Flieger, der den Vorfall be⸗ obachtet hatte, gab ſofort Tiefſteuer und ging in ſteilem Gleitfluge zu Boden, wo er die brennende Maſchine glatt aufſetzte. Kaum hatte der Offizier das Flugzeug verlaſſen, als es vollſtändig in Flam⸗ men aufging und vollſtändig zerſtört wurde. Der Flieger ſelbſt kam ohne Verletzungen davon. sr, Ein Aeroplan⸗Rennen London Parfs Lon⸗ don wird am 1. Zuli abgehalten. Bisher haben zu dieſem Schnelligkeitswettbewerb 12 Fliegen gemeldet, daxunter? Engländer und 5 Franzoſen. An Preiſen ſtehen 20 000 zur Verfifgung,. Start⸗ und Zielplatz iſt das Aexodrom von Hendon bei London. Ein franzöſiſches Rieſenflugzeug. Ein Rieſen⸗ flugzeug nach dem Vorbilde des ruſſiſchen Fliegers Sikorskt iſt als Waſſerflugzeug von 27 Mtr. Flü⸗ gelſpannweite(gegen ſonſt 8 Mtr.) in einer Werk⸗ ſtätte bei Paris fertiggeſtellt. Die Tragfläche des neuen, Jeanſon⸗Colliex genannten, ge⸗ waligen Doppeldeckers umfaßt 145 Qmtr. und ruht auf einem bootsmäßig ausgeſtalteten Körper von 8,7 Mtr. Länge und 2,9 Mtr. Breite, Den Antrieb dieſer Rieſenmaſchine beſorgen zwei waſſergekühlte Motoren von je 200 Pferdeſtärken, die eine zweiflügelige Luftſchraube von 5 Mtr. Durchmeſſer betätigen. Das Flugzeug kann außer der geſamten Ausrüſtung 2 Führer, 2 Maſchiniſten, ſowie Breunſtoff für 15 Stunden mit ſich führen und dementſprechend ungefähr 1600 Klimtr. in der Luft zurücklegen. Sein Geſamtgewicht, einſchließ⸗ lich Bedienung, Betriebsvorräte uſw., beträgt 4700 Kilogramm, wovon 2000 Klgr. Nutzlaſt ſind. Dabei hat es bei den bisherigen Flugverſuchen trotz ſeiner gigantiſchen Maſſe die bemerkenswerte Geſchwin⸗ digleit von 100 Klmtr. in der Stunde entwickelt. Die Probeflüge ſind zur pollen Zufriedenheit aus⸗ gefallen, daß in kurzer Zeit noch mehr dieſer Flug⸗ keuge gebaut werden ſollen und die franzöſiſche Heeresverwaltung die Maſchine nach Vornahme ge⸗ ringfügiger Aenderungen für ihre Zwecke zu er⸗ werben gedenkt.— Die„Mil. Pol, Korx.“ bemerlt dazu: Daß das große und ſchwere Flugzeug dem kleinen, leichten Apparat überlegen iſt, hat der Prinz⸗Heinrich⸗Flug 1914 deutlich wiederum ge⸗ zeigt; inſonderheit, wenn man ſeinem Ergebnis dasjenige des zur gleichen Zeit in Frankreich mit den kleinen Eindeckern gehaltenen Geſchwader⸗ fluges gegenüberſtellt. Die ganz großen Flugzeuge aber, die einen bedeutend erhöhten Aktionsradius haben und mehr Perſonen ſowie größere Nutz⸗ laſten mitnehmen können, ſind hauptſächlich in militäriſcher Hinſicht von einer Bedeutung, die heute noch gar nicht zu ermeſſen iſt. Deshalb werden die weiteren Bemühungen Frankreichs im Bau ſo⸗ mie in der Verwendung von Rieſenflugzeugen auch bei uns mit beſonderem Intereſſe verfolgt und ver⸗ mutlich zu neuen Verſuchen unſererſeits führen. * Fötlicher Unfall des Fliegers Legagneux. Als der Flieger Legagneux Monutag nachmittag über der Stadt Saumur einen Schleiſenflug machte, ſtülrzte ex mit ſeinem Flugzeug in die Loire. Herbeletlende Schiffer konnten ihn erſt nach 25 Minu⸗ ten ans Land bringen. Er war bewußtlos, deun ihm waren beide Beine gebrochen und die Bruſt ein⸗ gehrückt. Er ſtarb bald nach der Einlieferung in das Krankenhaus. Lawntennis. h. Lawu⸗Teunis⸗Wettſpiele in FKaxlsxuhe. Die Lawentennis⸗Abteilung des Karlsruher Fußball⸗ vexeins veranſtaltet in den Tagen vom 17. bis 19. Jult auf ihren Tennisplätzen am Sportplatz des Vereins an der verlängerten Moltkeſtraße Lawnu⸗ tennis Wettſpielce, die für Baden, Württem⸗ berg und Elſaß⸗Lothringen beſchrünkt ſind. Zum Austrag gelangen zehn Einzelſpiele und zwar ohne Vorgabe Herren⸗Einzel-., Damen⸗Einzel⸗, Damen⸗ und Herren⸗Doppel⸗ und Herrendoppelſpiel, mit Vor⸗ gabe Herren⸗Einzel⸗ leventl. 2 Klaſſen), Damen⸗ Einzel,, Damen⸗ und Herrendoppel⸗, Herrendoppel⸗ ſpiel, ſchließlich ein Herren⸗ und ein Dameneinzel⸗ ſplel, das nur für die Mitglieder der Tennisahteil⸗ lung des Karlsruher Fußballvereins oſfen iſt. Nen⸗ gungsſchluß iſt am 15. Juli, nachmittags 4 Uhr; Nennungen ſind an Herrn Karl Bonning jr., Karlsruhe(Amalienſtraße 55) zu richten. 75 XVIII. internationales Lamn⸗Teunis⸗Turnier Straßburg 1914. Der Akabemiſche Sport⸗ Elub Straßburg veranſtaltet vom.—12. Juli d. Is, auf ſeinen Tennisplätzen in Straßburg das je plelleltige Verwendung Man verlange ausbrücklich NAGGs Würze. ere= ———————— 2 Agliche XVIII. internationale Lawn⸗Tennis⸗Turnjer, Es kommen zum Austrage u. a. folgende Wettkämpfe: 1. Meiſterſchaft ſür Süddeutſchland im Herren⸗Einzel⸗ ſpiel(Ehrenpreis des Statthalters). 2. Meiſterſchaft für Elſaß⸗Lothringen im Herren⸗Einzelſpiel(Ehren⸗ preis der Stadt Straßburg). 3. Akademiſche Meiſter⸗ ſchaft der Kaiſer⸗Wilhelms⸗Univerſität Straßburg. 4. Meiſterſchaft im Damen⸗Einzelſpiel für Elſaß⸗ Lothringen. Ruderſpart. 4. 6. Mittelrheiniſche Ruder⸗Regatta. Zu der am Sonntag, den 12. Juli auf der Moſel bei Koblenz⸗Mofelweiß ſtattfindenden 6. Mit⸗ telreiniſchen Ruder⸗Regatta ſind zu 15 Reunen von 23 Vereinen aus: Kaſſel Eſſen, Düſſeldorf, Köln, Bonn, Trier, Kochem, Bin⸗ gen, Koblenz, Wetzlar, Ems, Fechenheim, Offen⸗ bach, Griesheim, Höchſt, Rüſſelsheim, Mainz (), Mainz⸗Kaſtel, Biebrich, Wiesbaden und Worms, 86 Bopte mit 438 Ruderern gemeldet worden. Das Meldeergebnis darf als ein außer⸗ ordentlich gutes betrachtet werden und über⸗ ſteigt die Zahlen der Vorfahre(1911 42 Boote, 1913 54 Boote) um ein ſehr bedeutendes. Zu den Hauptrennen(Gaſt⸗Vierer, Herausforde⸗ rungspreis der Reſidenzſtadt Koblenz, Carmen⸗ Sulva⸗Einer, Wanderpreis der Königin von Rumäuien, Königs⸗Vierer, Wanderpreis des Königs von Württemberg, Großer Achter, Her⸗ ausforderungspreis der Königl. Preußiſchen Staatsregierung) haben gemeldet: Mainzer Ruderverein, Mainzer Rudergeſellſchaft, Akade⸗ miſcher Ruderklub„Rhenus“ Bonn, Germania⸗ Ruderklub Köln, Ruderverein Ems und Waſſer⸗ ſport⸗Verein Düſſeldorf. Radſport. sr. Die Straßburger Rabrennen hatten am Sonntag unter der Ungunſt der Witterung zu leiden, ſodaß der Beſuch nur ſchwach mar. In den drei Dauerrennen erwies ſich Böſchlin ſeinen Gegnern überlegen. Der Elſäſſer gewann alle Läufe von der Spitze aus. Die Reſultate, 20 Kilometex⸗Rennen: 1. Pöſchlin 19:52; 2. Shepherd 600 Meter; 3. Pongs 1600 Meter; 25 Kilbmeter⸗Lauf: 1. Böſchlin 22:39,1; 2. Shepherd 1000 Meter; 3. Pongs 3200 Meter. 20 Kilometer⸗Lauf: 1. Böſchlin 28:04,3; 2, Sheßpherd 1100 Meter; 3. Gruber 3900 Meter; 4. Pongs 4300 Meter, Hauptfahren: 1. Ritzen⸗ thaler; 2. Powke, 2 Längen; 3. Knappe; 4. Richter, Prämienſahren: 1. Pawle; 2. Ritzen⸗ thaler; 3. Richter. zr, Adulf Huſchke⸗Berlin gewinnt die Fern⸗ fahrt„Rund um die Gletſcher“. Der Tiroler Radfahrer⸗Verband brachte am Sonntag ſeine alljährliche große Rundfahrt um die Gletſcher zum Austrag. Wie aus Innusbruck gemeldet wird, befanden ſich die Straßen in keinem guten Zuſtande, Da die 355 Kilometer 3 Strecke infolge der zahlreichen ſchweren Steigungen und gefährlichen Kurven außerdem noch bedeu⸗ tende Schwierigkeiten bot, gaben zahlreiche Konkurrenten auf, doch ereignete ſich kein Un⸗ fall. Der Start für die drei Kategorien: Mili⸗ tärſahrer, Amateure und Berufsfahrer erfolgte Sonntag um Mitternacht an der Arlberger Reichsſtraße(Höttingerau). Das Ziel befand ſich auf der Brennerſtraße, Hotel Sonnenbur⸗ de. Der Berliner Adolf Huſchke ſiegte in der Kategorie der Berufsfahrer in der guten Zeit von 14 St. 55 Min. gegen ſeinen Bruder Richard Huſchte. Dritter wurde Rieder⸗Mün⸗ chen. In der Kategorie der Herrenfahrer paſſierte der Oeſterreicher Joſef Meſchar⸗ Wien in 15:28:00 als Erſter das Ziel vor Joſef Mutz⸗München und Roßwurm⸗München und von den Militärfahrern blieb Franz Gredl⸗ Kormons in 15:23:00 Sieger vor A. Kofler⸗ Rovigno und Duſchinski⸗Kormons. ör. Der Große Straßenpreis von Aachen wurde am Sonntag bei regneriſchem Wetter von der Allgemeinen Radfahrer⸗Union pveran⸗ ſtaltet. Die Strecke, die durch bergiges Gelände über das Hohe Fenn und die Eifel führte, war 116 Kilometer lang und von den Berufsfahrern zweimal und von den Amateuren einmal abzu⸗ fahren. Am Start erſchienen von den gemel⸗ deten 30 Geldpreisfahrern 26. Bereits in der erſten Runde gaben u. a. Eickholl⸗Düſſeldorf, Lewis⸗Transvaal, Siebert⸗Berlin und E. Zan⸗ der⸗Berlin auf. Der als Erſter ankommende Belgier Hanlet wurde disqualifiziert, weil er ein franzöſiſches Rad mit deutſchem Namensſchild benutzt hatte. Sieger wurde da⸗ durch R. Weiſe⸗Berlin in 8 Std. 13 Min. 30. Sek. Die nächſten Platze beſetzten: 2. P. Böhm⸗Rüllsheim:14:15 3. P. Richter⸗Dres⸗ den 8133:45; 4. B. Weiſe⸗Berlin 8735246; 5. Ludwig-Saſſenheim:33:48; 6. P. Arnhold⸗ Berlin:37:00; 7. Kotſch⸗Kyritz:47247: 8. Kleikamp⸗Düſſeldorf.— In der Amateurklaſſe ſtarteten 22 Fahrer. Sieger blieb C. Nacken⸗ Merzenhauſen 417:30 vor M. Kuhl⸗Köln :08:00 und H. Steffen⸗Köln:26:00. er. Radrennen in Nüruberg. Der große Preis von Nürnberg, zu dem ſich krotz des unſicheren Wetters gegen 6000 Zuſchauer eingefunden hat⸗ ten, geſtaltete ſich zu einem glänzenden Rennen, wie es der Sportplatz in Nürnberg ſeit Jahren nicht wieder geſehen hatte. Der beſte Mann im Felde war der Holländer Dickentmann, der den erſten Lauf nur durch einen zweimlagien Reifen⸗ defekt verlor. Im zweiten Lauf fſihrte Dickentmann bis zum 40. Kilometer, fiel dann aber durch eine Schwäche 1½ Runden zurück, ſodaß ihn Guignard paſſtieren konnte, der, trotzdem er ſich von ſeinem letzten Sturz noch nicht wieder völlig erholt hate, ein glänzendes Rennen fuhr, Ryſer blieb hinter ſeinen Kon⸗ kurrenen weit zurück, während es Nettelbeck ge⸗ lang, den Bahnrekord über 10 Kilometer auf :12,1 zu verbeſſern.— Die genauen Reſultate waren: 40 Kilometer Dauerrennen: 1. Nettel⸗ beck, 31,29,2; 2. Guignard 330 Meter; 3. Dik⸗ kentmann 3330 Meter; 4. Ryſer 11000 Meter zuxrück.— 60 Kilometer. 1. Guignard 46:40,2; 2, Dickentmann 620 Meter; 3. Nettelbeck 700 Meter; 4. Ryſer weit zurück.— Geſamtklaſſe⸗ ment: J. Guignard 99,670 Kilometer in 1 Std. 18 Min. 17,3 Sek.; 2. Nettelbeck 99,300 Kilo⸗ meter; 3. Dickentmann 96,080 Kilometer; 4. Ryſer 79,400 Kilometer.— Fliegerrennen: Noris-Preis: 1. Rode⸗-Hamburg, 2. Hiemer⸗ Nürnberg. e. Saldow gewinut den Preis der Stadt Leip⸗ zig. Das wertpollſte deutſche Dauerrennen hat am Montag abend mit dem Siege des deutſchen Meiſters Saldomw auf Continental⸗Pneumatik den erwarte⸗ ten Ausgang genommen. Das 100 Km.⸗Rennen, für das der Rat der Stadt Leipzig alljährlich einen erſten Preis von 3000 ¼ zur Verfügung ſtellt, ſah Stell⸗ brink, Saldow, Günther, Linart und Miquel am Start, Saldow nahm die Spitze, von der ihn Linart in der 8. Runde verdrängte. Der Belgier ſührte dann bis zur 50. Runde, wo er das Rad wechſeln mußte, Saldow kam dadurch wieder in Front. Gleich darauf verlor Günther die erſte Runde. Linart wechſelte dann noch zweimal das Rad, holte aber immer wieder Texrain auf. Nach 50 Km. war der Stand folgender: Saldow Spitze; Miquel 2 Runden, Stellbrink 3 Run⸗ den, Linart 6 Runden, Günther 9 Runden zurück. Dann verlief das Rennen etwas eintönig. In der 170. Runde war Saldow ebenfalls gezwungen ein neues Rad zu beſteigen, erlangte jeboch gleich wieder Anſchluß an ſeinen Motor, ſodaß der hinter ihm liegende Miquel nicht weitex als auf anderthalb Run⸗ den herankam. Kurz vor Schluß konnte Linart noch Stellbrink auf den vierten Platz verdrängen, Das genaue Reſultat war: Preiß der Stadt Leipzig, 100 Km. 1. Saldow⸗Berlin 1 Std. 12 Min. 49, Sek.; 2, Miquel,.14:01/; 3. Linart, 114:20, 8; 4. Stell⸗ brink 171:28,2; 5, Günther, weit zurück. sr. Die Rundfahrt burch Fraukreich ergab in der dritten, von Cherbourg nach Breſt führenden 405⸗ Km.⸗Etaype durch den Erfolg von Engel ben erſten franzöſiſchen Sieg in dieſer großen Prüfung. Der Pariſer eroberte ſich durch glänzenden Spurt in der aus 13 Paaren beſtehenden Spitzengrupe nach 14:58:00 mit knapper Viertellänge den erſten Platz vor den Belgiern Mottiat, Marcell Buyſſe und Defraye, denen Peliſſter, Thys, Petit Breton, Lapiſe, Emil Georget, Brocco, Cvomans, Roſſuis und Tuytten in knappen Abſtänden folgten sr., Ein Maich zwiſchen Nütt und Clark wurde neuerdings auf der Radrennbahn zu Newark am Sonntag ausgetragen. Der Deutſche erwies ſich als der Beſſere und gewann die beiden Läufe des Matchs. Elne knappe Niederlage erlitt Rütt dann in einem 10.Meilen⸗Rennen, das der Auſtralier Grenda um Reifenſtärke gegen ihn gewann. Dritter wurde Clark vor Spears, Fogler und Kramer. Tanzſport. * Der Tanzſport hat ſeit dem Vorjahre, wo er auf dem interngtionalen Tanzturnier in Baden⸗ Baden ſeine Weihe erhalten, an Beliebtheit nicht eingebüßt. Die Gemeinde eifriger Tanzſportler und Tanzſportlerinnen iſt im Gegenteil gewachſen und rütſtet für den diesjährigen großen Badener Wett⸗ ſtreit, der wieder während der„Großen Woche“ in Baden⸗Baden ſtattfindet. Für das Amateur⸗ Turnier, an dem nur Herren und Damen der Geſellſchaft teilnehmen dürfen, haben ſich bereits eine ganze Zahl von Konkurrenten gemeldet. Der Umſtand, daß der Berliner Boſton⸗Klub, der ſich für den Sommer in Baden⸗Baden ae ſich mit ſeinen Münchener und Düſſeldorfer Kartell⸗Klubs an die Spitze der Turnlerleitung geſtellt hat, verleiht der diesjährigen Tanzkonkurrenz einen exkluſſperen Charakter. Der für den Walzer ausgeſetzte Sonderprets, wird dieſen ſchönſten und beltebteſten aller Tänze wieder an ſeinen gewohnten und berech⸗ tigten Platz ſtellen. Als Neuheit wird wohl der luſtiae„Texas Rag“ mit ſeinen kakewalkartigen Fi⸗ auren alle anderen meiſt von Phantaſten erfundenen Tänze(Tatao, Furlana) ſchlagen. Trotzdem werden dieſe Phantaſtetänze von einzelnen Paaren gezeigt merden. An einem Abend der Tanzwoche wird eine Reihe von berühmten internationalen Kunſttänzern die modernen Tänze in ſener Vollendung vorführen, wie ſie ehen nur nvon Proſeſſionals erreicht werden kann. Auf dieſem Tanzmatch ſollen die beſten Paare mit der goldenen Plaquette ausgezeichnet werben. Eine weitere Anziehung wird der Tanz der Schwarz⸗ wälder Bauern ſein, in ſeiner ruſtikanen Einfachheit, mit den raffinterten modernen Tänzen zu inter⸗ eſſanten Vergleichen herausſordernd. Anbere Nationaltänze wie ungariſche, polniſche und ruſſiſche werden vorausſichtlich ebenfalls zu ſehen ſein, Das Programm der diesfährigen Tanz woche iſt ſehr reichhaltig und unterhaltend Die Beſucher wird an jedem Abend eine Sonderattraktion in die Säle des Kurhauſes locken und den Konfurrierenden ſelber winfen außer dem Poldpokal für die Ama⸗ teur⸗Meiſterſchaft und dem Silbernpkal für die Baſtonwalzermeiſterſchaft nuch goldene Plaketten als enſte und zweite Preiſe. Jeder Teilnehmer er⸗ Hält außerdem eine ſilberne Erinnerungsplakette Anmeldungan und Anfragen ſind zu richten an das Städtiſche Verkehrshureau Badeu⸗Baden. Leichtathletik. IM. Exfolge Mannheimer Leichtathletiter. Bei den nationalen Wettkämpfen in Kaiſerslau⸗ tern ſiegte Böhringer(V. f..) im Drei⸗ kampf und Hürdenlaufen, Major(V. f..) im Kugelſtoßen, Haas(Phönix) im 800⸗Meter⸗Lau⸗ fen und die Mannſchaft des.G. Phönix in der 1500 und 3000 Meter⸗Stafette. Bei den inter⸗ nationalen Wettkämpfen in Frankfurt blieb Löſch(V. f..) im 400 Meter⸗Laufen und Brehm(B. f..) im 200 Meter⸗Vorgabelaufen Sieger. Ferner gewann Ruf(Phönix) bei einem Sportfeſt in Eppenſtein bei Karlsruhe das 400 und 1000 Meter⸗Anfängerlaufen. Samstag, den 18. und Sonntag, den 19. Juli ver⸗ anſtaltet der akademiſche Ausſchuß für Leibesübun⸗ gen der Heidelberger Univerſität ein großes Turn⸗ und Sportfeſt, das einen berblick über Städte Gießen, Darmſtadt, Heidelberg und Karlsruhe geben ſoll. An den Wettſpielen können ſich alle im laufenden Sommerſemeſter immatrikulierten Stu⸗ denten der genannten Hochſchulen beteiligen. Aus⸗ getragen werden u. a. ein Zwölfkampf, ein Sechs⸗ kampf, ein Dreikampf für ehemalige Studterende, ein Dreikampf für die im Sommer 1914 immatri⸗ kulierten Studentinnen; außerdem findet ein Muſter⸗ riegen⸗Wetturnen ſtatt, ferner gelangen gemeinſame Freiübungen und Turnſpiele(Fauſtball, Tamburin und Schlagball) zur Ausführung. Als Mannſchafts⸗ kämpfe werden ein Stafettenlauf über 500 Meter, Steinſtoßen und Tauziehen ausgetragen. Einzelwett⸗ kämpfe ſind vorgeſehen in Speer⸗ und Diskuswerfen, im Hoch⸗ und Stabhochſpringen, im Dreikampf und im Hürdenlauf über 400, 1000 und 1500 Meter. Ferner ſind in Ausſicht genommen Tennis⸗ und Hockey⸗ wettſpiele, Ruder⸗ und Schwimmwettkämpfe; von den letzteren ſind ausgeſchrieben 100 Meter Bruſt⸗, Rücken⸗ und Handüberhandſchwimmen, Strecken⸗ tauchen und Springen vom 1 und 3 Meter⸗Brett, ſowie eine Hochſchulſtafette. Die großzügigorgani⸗ ſierte ſportliche Veranſtaltung wird von Herrn Dr. Rishom in Heidelberg geleitet werden. sr. Engliſche Meiſterſchaften. In Stamford Bridge bei London wurden am Freitag nachmittag die engliſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften begonnen. Deutſchland war auf den für Ungarn ſtartenden Mickler unvertreten. Die Meiſterſchaft über 440 Nards Hürden gewann Engliſh⸗Mancheſter in der guten Zeit von 59,8 Sek. mit 10 Meter Vorſprung vor dem Londoner Bliackeney. Im Kugelſtoßen ſiegte der auch in Deutſchland bekannte Finne Tatpale mit einer Leiſtung von 13,30 Meter, während die Meiſterſchaft über 4 engl. Meilen(6480 Meter) wie⸗ derum an den Verteidiger Hutſon(Surray Ath⸗ letik⸗Club) in 19 Min. 41 Sek. fiel. Im Dreiſprung, der nur 5 Bewerber am Start ſah, war der Schwede Sahlin mit 14,40 Met. nux knapp vor dem Finnen Halme mit 14,00 Meter erfolgreich. Weiterhin wur⸗ den noch die Vorläufe über engl. Meile(804 Met.) und engl. Meile(402 Meter) ausgetragen. Hier wurde in der halben Meile Mickler in 1 Min. 58 Sek. mit 4 Meter vor bem Engländer Hill ge⸗ ſchlagen, und über 400 Yards der Verteidiger Nicol von ſeinen Landsleuten Mitchel und Patehing.— Samstag wurden die Meiſterſchaften beendet. Der Tag wurde vom beſten Wetter begünſtigt und ca. 20000 Zuſchauer waren Zeuge der Kämpfe, Das Ereignis des Tages bildete das hervorragende Lau⸗ fen des alten engliſchen Kurzſtreckenmeiſters Apple⸗ garth, der im Entſcheidungslauf der 220 Vards⸗ Meiſterſchaft mit 21½ Sek. einen neuen Welt⸗ rekord aufſtellte. Applegarth war ſeinen Gegnern glatt überlegen und ſchlug Daroy und Shaw mit nicht weniger als vier Yards. Die 120 Vards Hürden⸗ Meiſterſchaft gewann Gray in 157ë vor Potter. Hut⸗ ſon, der bereits tags vorher ſeinen Titel in der Viermeilen⸗Meiſterſchaft ſiegreich verteidigt hatte, er⸗ oberte auch den Titel eines Meilenmeiſters in:22 vor Woodman und Mae Phee. Der für Ungarn ſtar⸗ tende Berliner Mickler endete nur 2 Vards zurück als Vierter, nachdem er die ganze letzte Runde geführt hatte. Über die Viertelmeile ſchlug der Engländer Seadhouſe in 50 Sekunden ſeinen Landsmann Mitchell und den Amerikaner Backer. Die 5 Hoch⸗ ſprungmeiſterſchaft ſicherte ſich der Londoner Kings⸗ ford und das Diskuswerſen fiel erwartungsgemäß an den Finnländer Taſpale, ber mit einer Leiſtung von 44,10 Meter ſich ſehr leicht den Titel eroberte. Quiun⸗England hatte 38,15 und Toldy⸗Budapeſt 37,60 Meter aufzuweiſen. Das Hammerwerfen ſicherte ſich der Schwede Lind mit 49,80 Meter. In der Halb⸗ meilen⸗Meiſterſchaft(880 Yards) kam es zu einem ſpannenden Rennen zwiſchen dem Amerikaner Baker und den Engländern Hill und Atchkinſon, das Ba⸗ kex in der guten Zeit von:54,2 zu ſeinen Günſten entſchied: Der Berliner Mickler gab auf. Auch das Speerwerfen und der Stabhochſprung fiel an das Ausland. Der Budapeſter Koczen warf den Speer 39 Meter weit und der Schwede Joeberg ſprang 3,40 Meter. sr. Ein Marathonlaufen um die Weltmeiſterſchaft für Berufsläufer fand in Dublin ſber 15 eng⸗ liſche Meilen(24,135 Km.) ſtatt. Die Konkurrenz wurde von den beſten Streckenläufern der Welt wie Hans Holmer⸗Kanada, Willy Kolehmainen⸗Finnland, Dinning⸗Schottland beſtritten. Dinning führte zu⸗ nüchſt in ſcharfem Tempo vor Kolehmainen und Hol⸗ mer. In der ſiebenten Runde hatte der Schotte immer noch die Spitze. Bei Holmer, der erſt kürzlich eine Beinverletzung auskuriert hatte, machten ſich noch Beſchwerden bemerkbar, ſodaß der Kanadier aufgab. Den dritten Platz nahm jetzt der Schotte G. Macrea ein. Dinning führte bis vier Runden vor Schluß, dann ging Kolehmainen an ihm worbei und ſiegte im Endſpurt mit 2 Yards Vorſprung in der auten Zeit von 1 Std. 21 iMn. 54 Sek. Dritter wurb⸗ Maerea in:28:01,5. Raſenſpiele. * Der Fußball⸗Klub„Kickers 1913“ Lampertheim errang beim letzten Sportfeſte in Mannheim⸗Schar⸗ hof mit ſeiner Sechſer⸗Mannſchaft den 1. Preis. Der Erfolg iſt hoch anzuſchlagen, da der Verein erſt einige Monate beſteht und legt gutes Zeugnis ab von der prächtigen Entwicklung ſeiner Mannſchaft. Dieſe ſpielte in folgender Aufſtellung: Medert, Schmitt Schollmeier, Medert, Griesheimer, Schröder. Unentbehrlich zur Kinderpflege iſt tägliche Waſchung mit 70 —5 Wlben Myrrholinseife die ſich durch ihren Gehalt an edlem Myrrholin mit ſeinen antiſeptiſchen, heilenden und neubildenden Eigenſchaften ſeit faſt 20 Jahren als einzigartige Totlette⸗Geſundheitsſeife bewährte. 2405 eu.—— 2 mit dem Kreuzſtern it mancher Hausfrau noch unbekanut. Nicht nur Suppen und ſchwacher Bouillon, ſondern auch Saucen, Gemüſen, Salaten uſw. vexleiht ein kleiner Zuſatz unvergleichlich feinen, kräf⸗ tigen Wohlgeſchmack. Verwendungsanleitung befindet ſich bei jedem Originalfläſchchen. 3764⁴ aue aFSame Nfdöfe h. Das Akabemiſche Sportfeſt in Heibelberg. Am die Leibesübungen an den Hochſchulen der Margarinetrust. In der Hauptversammlung der H. Schlinck u. Cie. A. G. in Hamburg 8hat der Reichstags- abgeordnete Ernst Bassermann bekanntlich auf Aufrage über die Trustbewegung in der Margarineindustrie u. a. ausgeführt: „Die Bestrebungen eines englisclr-holländischen EKomerns der allem Auschein nach eine mono- polistische Machtstellung in der Mar⸗ garine- Industrie beawecke, haben selbstverständ- ck auch die volle Aufmerksamkeit der Verwal- tung gefunden. Es sei nicht zu leugnen, daß diese Bestrebumgen eine ernstliche Gefahr für die deut- schen Fabriken wWie auch für den Zwischenhandel und die Konsumenten bedeuten. Die Vereinigung eines Überwiegenden Teils der Margarinepro- duktion in der Hand eines Konzerns gebe dem- selben die Möglichkeit, einen starken Einfluß auf den Fohstoffmarkt auszuüben und Rohstofſprodu- zenten und Händler gerieten in eine immer grö- ghere Abhängigkeit von dem Konzern, wie dies be- reits bei verschiedenen deutschen Oelfabriken zu beobachten sei. Hierdurch werde den außer- halb stehenden Margarinefabriken der Einkauf er- schwert, auch die Zwischenhandler werden durch eine derartige Entwicklung empfindlien geschä- digt. Eine große Anzahl deutscher Margarine- fabriken habe sich zu einem Schutzverband kusammengeschlossen, dem auch die Gesellschalt beigetreten sei. Die Gesellschaft hoſfe zuversicht- lich, daß es dem Verbande mit Unterstützung der Konsumenten und Händler gelingen werde, die Monopolisierung durch ausländisches Kapital zu verhindern.“ Gegen diese Ausführungen haben sich die größten der kartellierten Firmen van den Berghs Margarine G. m. b. H. in Cleve und die Holländischen Margarine- WwWerke jlurgens u. Prinzen G. m. b. H. Goch in einer Reine von Zuschriften und Flugblättern gewandt, in denen u. a. behauptet wurde, daß von einer Monopolisierung des Ar- tikels Margarine nieht die Rede sein könne, da den 1I5 Konzernfabriken etwa 140 unabhängige Be- triebe gegenüberständen. Angesichts dieser Tatsachen begrüßen wir es sehr, daß der vorhin genanute Sehutzverband segen die Vertrustung der Marga⸗ rine in Deutschland E. V. eine Abhand- lung über die Eutwiekelung des Mar- garinetrustes in Deutschland“ her⸗ ausgegeben hat. Der durchaus sachlich ge- haltenen Schrift seien ſolgende Ausführungen ent. nommen: Die Margarine hat sich ihren Platz in der deutschen Volleswirtschaft schwer erkümpien miis- dsen. Der Grund lag einmal in der anfangs nicht einwandfreien Ware und dann in der von gegne- rischer Seite geschürten Abneigung gegen die „Kunstbutter“. Beide Hemmmnisse dürfen heute als überwunden gelten. Es wird heute bei Ver- arbeitung vorzüglicher Rohstoffe und erheblich Verbesserter Herstellungsweise eine einwandfreie PMare geliefert, deren Absatz in Deutschland fast 500 Millonen Pfiund im Werte von 275 bis 325 Millionen Mark erreicht. Der deutschen Margarigeindustrie ist jedoch eine andere Gefahr in den Monopolbestre- bungen eines holländischen Marga- ninetrustes erwachsen. Als der Zolltarif von 1879 einen erheblich höheren Coll brachte, errichteten die van den Berghs und Anton Jürgens Vereinigte Fabriken.-G. Filialwerke in Deutschland, erstere in Cleve, letztere in Goch unter den Firmen von den Berghs Margarine G. m. b.., Cleve, und Hollän- Jische Margarinenwerke Jürgens u. Prinzen G. m. pb. H. Goch. Als dann die Angrifle aus dem Lager der Naturbutter-Interessenten die„Vereinigung deutscher Margarinefabrikanten zur Wahrung der gemeinsamen Interessen der Margarineindustrie und des Margarinehandels“ hervorrieſen, traten die Filialen der ausländischen Fabriken dieser Ver- einigung bei und wurden bald die Hlerren dersel- ben. Unter dem Drucke der großen ausländischen Firmen wurden Preise angesetzt, die bei Lieferung einwandfreier Ware nur Verluste brachten. Die Folge war, daß eine Reihe von Fabriken einging. Auf diesen Zeitpunkt schienen die ausländischen Fabriken nur gewartet zu haben. Sie kauften fünf, und zwar die bedeutendsten der in Not ge- ratenen Firmen auf und legten davon drei still (Westfälische Margarinewerke G. m. b.., Biele- ſeld, Rothenfelder Margarine Gesell. G. m. B. H. i ·eenereeeee E NözZ in Cron u. Scheſfel G. m. b. H. Bieberich). Dieser Aufsaugungsprozeß nahm einen immer größeren Umfang an, und zwar bedliente man sich dabei des kolgenden Verlahrens: Die Firmen der stillgelegten Fabriken wurden nicht gelöscht, soudern nach dem Vorbilde der amerikanischen Trustgesellschaften als selbständige n und somit der Anschein er- sle noch selbst fabrizierten. Tat- Firmen gesandt und von diesen als e andels Rothenfelde und Rheinische Margarine-Gesellschaft furde die Ware in Cleve oder Goch er- -Ul eigenes Produkt vertrieben. Der Vorteil der be- sitzenden Firmen bei diesem Verfahren ist ein dreifacher; einmal erhielten sie sich ohne große ſer den Kundenkreis der eingegangenen Fabri- ken. Zweitens können sie, wenn ein Kunde nüt der Ware der einen Firma' unzufrieden ist, ihm eine Firma empfehlen; der Kunde glaubt, andere Ware zu erhalten, in Wirklichkeit ist es die gleiche Ware in anderer Verpackung. Drittens und haupt⸗ sächlich: die Oeffentlichkeit wurde nicht darauf aufmerksam, daß sich hier ganz in der Stille eine gewaltige wirtschaftliche Macht bildete, welche, gestützt auf reichlich fließende ausländische Kapitalien, mit zäher Energie daran arbeitete, die mit großem Exfolge in Holland und besonders in England betätigte Vernunftspolitik auch in Deutschland zur Ausführung zu bringen. Hand in Hand mit der Aufsaugung außerhalb der Interessengemeinschaft stehender Fabriken ging der Ausbauderinneren Organisation. Gelangte eine Fabrik in den Besitz des Kon- zerns, so Wwurden in der Regel die seitherigen In- haber und die leitenden Personen, Direktoren usw. „ausgeschaltet“. An ihre Stelle setzte man ver⸗ Ahliche Leute aus Cleve oder Goch. Von vornherein suchten die holländischen Fa- hriken mehr den Verkehr mit den Grossisten, während die deutschen Fabriken aueh mit den eetgillisten arbeiteten. Van den Bergh und jur- gens u. Prinzen ſedoch ęerwiesen die Detaillisten an ihre Grossistenkundschaft und gewanſen hier⸗ dureh diese und damit ein umtangreiches Absatz- gebiet für sich. Erst nachdem die ausländischen Fabriken in Deutschland festen Fuß gefaßt hatten, Wandten sie sich auch an die Detaillisten und an, die Konsumenten, insbesondere an die Bäcker. Neuerdings sind sie sogar dazu übergegangen, eigene Verkaufsstellen mit Zugaben zu errichten, allerdings nicht offen unter eigenen Namen, son- dern in der Weise, daß sie„frühere“ Angestellte oder deren Verwandte mit Geld zur Eröffnung des Geschäftes unterstützen oder ihnen die Einrich⸗ tung usw., zur Verkügung stellen. Auch werden unter ganz harmlosen Namen Versandgeschäfte übernommen, die dann Filialen aufmachen. Es ist das der erste Schritt zu dem jetzt bereits in Eng- land bestehenden Zustand, wo der Hauptverkauf der Margarine durch tausende von Spezial-Ge- schäften in den Händen eines Konzerns liegt, ein Ziel, das in den Statuten der Oesellschaft van den Bergii bereits ins Auge gefaßt ist, indem diese die Errichtung eigener Läden vorsehen. Angesichts dieses planmäßigen Vorgehens des mit riesigem Kapital versehenen und nach ameri- kauischen Geschäftsgrundsätzen geleiteten Kon- zerns hatten die deutschen Margarinefabriken einen schweren Stand. Eine nach der anderen unterlag der Nonkurrenz des Konzerns, wurde aufgekauft oder mußte den Betrieb aufgeben. heute das betrübliche Bild, daß* ungefähr 70 Prozent der Margarineproduktion in Deutschland in der Hand von Firmen ruhen, die mit ausländischel Eapital gegründet sind, zum weitaus größten Teile mit ausländischem Kapital arbeiten und deren eigentliche Geschäftsleitung mren Sitz im Aus⸗- lande hat. Zieht man in Betracht, dag der Wert der jährlich in Deutschland erzeugten Margarine 275 bis 325 Millionen Mark beträgt, daß ungefähr 70 Prozent hiervon auf den Konzern entfallen und daß die Firma van den Berg im letzten Jahr 25 Prozent Dividende verteilte, so wird ohne weiteres klar, daß dem deutschen National- vermögen jährlich enorme Summen zugunsten des Auslanddes entzogen werden. Die drohende Gefahr der Monopolisie- rung der deutschen Margarine-Industrie durch einen ausländischen Konzern hat bereits die ge- spannte Kufmerksamkeit der Reichsregierung auf sich gezogen. Das Reichsamt des Innern ließ sich dahin aus, es sei zweifellos, däß jede Bemühung, die deutsche Produktion zu schützen, die tatkräf⸗ tige Sympathie der Regierung genjeßen müsse, zumal, wenn es sich dabei um Erzeugnisse han- dele, die, wie es hier der Fall sei, in so heträcht⸗ lichem Maße für die unbemittelten Volksschich- ten als Nahrungsmittel in Frage kämen. Endlich erwachten auch die noch freien Fabriken aus ihrer Gleichkgültigkeit gegenüber dem immer weiteren Vordringen des Konzerns. Ausbreitung der mächtigen holländischen Finanz- gruppe als etwas unabänderliches hingenommen, das man wohl beklagen könne, dem Einhalt zu tun aber nicht möglich sei! Als jedoch der Kampf der deutschen Tabakfabriken gegen den amerika- nisch-englischen Tabaktrust so exfteuliche Erſolge zeitigte und als der einzelne sich in von Jahr zu Jalir sleigendem Maße durch die Konkurrenz des Holländer eingeschnürt sah, besonders nach den letzten großen Erwerbungen des Konzerns, grün⸗ dete eine Reihe der uoch selbständigen Fabriken den Schutzverband gegen die Ver⸗ trustung der Margarine in Deutsch- Ange land E. V. Sitz Hambu gee, dessen Aulgabe es ist, die Oeflentlichkeit auf die neue Gefahr für das deutsche Wirtschaftsleben aufmerksam 2 So bietet sich Besitzer in sich schließen. Bisnier hatten sie die Srie.Ze machen, ein zukünftiges Monopol zu vereiteln und den holländischen Margarinekonzern soweit zu- rückzudrängen, bis die freie Konkurrenz wieder in vollem Umfange gewährleistet ist. Eine Abwehr dieses nicht nur möglichen, sondern durch die nicht genügend beachtete ge- waltige Erstarkung des Trustes in greifbare Nähe gerückten Monopols kann nur dann erfolgen, wenn alle mit der Margarine-Industrie in Verbin- dung stehenden Kreise, besonders das große Heer der Verbraucher, sich über die ihnen drohenden Gefahren klar werden. Jeder aber, der sich Über die ihm persönlich erwachsenden Nachteile klar geworden ist, wird einsehen, daß nur der schärfste Kampf gegen den holländischen Trust Deutsch- land vor einem Margarinemonepol bewahrez kann. Geldmarkt, Bank- und Börsen- Ssen. Imternationaler Geldmarkt. .C. Die Quartalswende hat in Deutschland eine uner wartete Anspamung am Geldmarkt ge⸗ bracht. In anderen Wirtschaftsgebieten war das Verhältmis zwischen den Ansprüchen an den Geld- markt und den vecfügbaren Mitteln weit günstiger, 50 daßg die Geldsatze weit weniger stark in die Höhe gingen, Am 26. Juni z. B. Hotierte der Satz für ſägliches Geld in Berlin 1½2 Prozent, in London 2½%s und in New Lork 1786. Am 30. stell⸗ ten sich die Sätze in Berlin auf 4½—5, in Lon- don auf 3 unck in Nev/ Vork auf 2 Prozent. Die Höhe des Berliner Satzes läßt also auf eine ganz ungewöhnliche Versteifung schließen, die ja auch im Quafrtalsausweis der Feichsbank deutlich zum Ausdruck kam. Man wird wohl kaum fehlgehen, wenn man dieses Hinaufschnellen der Inanspruchnahme der Reichsbank auf die Au⸗ Sbrüche der großgen Banken zuriickiührt, die an den Quartalswenden für die Gestaltung des Reichs- bankausweises bestimmend sind. Daß aber die Großbanken zur jetzigen Zeit solche Ansprüche bekunden, das ist für die Lage des Kapital- und Geldmarktes charakteristiseh. Wenn es Zuträfe, daß in der Warenherstellung und im Warenhandel die Umsätze so gering wären, wie es meist be⸗ hauptet wird, woher würde denn dieses starke Anschwellen der Ansprüche in einer Periode mit zweifellos schwachem Börsengeschäft kommen! Man wird dalhler nicht fehlgehen, wenn man be⸗ Hauptet, daß die Versteifung des deutschen Geld⸗ marktes am Eude des zweiten Quartals 1914 ihre Erklärung nur in der Aunahme einer besseren Wirtschaftlichen Situation finden kann, dag man sich über den bisherigen Konjunkturverlauf einer allzu pessimistischen Auffassung hingegeben hat. In London trat zwar auch eine Verstelfung ein, die aber nicht über die erwartste Grenze hinaus⸗ 5 Wührend am New Vorker Geldmarkt die ittel reichlich genug waren, um den Satz für tägliches Geld niedrig halten zu können. Daß nach dem Ultimo der Geldmarkt wieder flüssig Wurde, erklärt sich aus dem gewaltigen Vilele⸗ gang der Ansprüche. Man wird die jetzige Situa- tHion vor allem zu neuen Anleihen ausnutzen. 0 + Frankreich bringt seine neue Rentenanleihe her- aus, deren glänzendes Ergebnis auf Kosten des Wertes der alten Anleihe erfolgt. Daneben sind noch eine ganze Reihe anderer Proſekte in der Schwebe. Vor allem ist Südamerika äußerst geld- bedürktig. Brasilien muß sich noch gedulden, bis neue Sichlerheiten für die Gläubiger gefunden sind, Argentinien ist ebenfalls im Begriffe, europäisches Kapital in sein Gebiet zu leiten. Von amerikani⸗ chen Ländern ist es dann vor allem Mexiko, des- sen Finanzen stark zerrüttet sind und dringend nachl Sanjerung drängen. Aber auch in haben vor allem die Balkanländer dringenden pitalbegehr. Die hulgarische Anuleihe ist noch nicht perlekt geworden, die Rivalität zwischen den deutschen und französischen Banklirmen wird aber schon daſür sorgen, daß die Bedingungen für den Schuldner nicht zu streng werden. Neben Bul⸗ garien ist es weiter Serbien, das den Pariser Geld. markt beanspruchen wird. Es handelt sich bei allen diesen Anleihen um Staaten, deren Finanz- Wirtschalt mehr oder weniger stark gelitten hat. Man wird die Kapitalistenkreise sehr deutlich auf diesen wunden Punkt hinweisen müssen. Vor allem wird man aber die deutschen Bankinstitute zur Vorsicht und Zurückchaltung mahnen müssen, damit der deutsche Kapitalmarkt nicht mit Papie⸗ ren belastet wird, die ein großes Risiko für den Denn weder am Bal- kan noch in Amerika südlich von den Ver. Staaten sind die politischen und wirtschaftlichen Verhält⸗ nisse konsolidiert. Auhßerdem ist aber, wie die Situatlion am deutschen Geldmarkt Ende ſuni zeigte, der eigene Bedarf an Kapital und flüssigen Mitteln durchweg noch so kräftig, daß Invsstie- rungen im Auslande so viel wie möglick in engen Grenzen gehalten werden miissen. Man soll also Auswahl halten und alle riskanten Geschäfte, so- ſern nicht ganz zwingende Gründe politischer oder wirtschaftlicher Natur eine Ausnahme be⸗ dingen, auch dann ablehnen, wenn sie den die Anleihe übernehmenden Bauken einen verlockenclen Gewinn versprechen. Der Augenblicksgewinn wiegt im Vergleich zu einem eventuellen Schadlen, der bheute schon in Betracht gezogen werden mußz, und indirekt auch die vermittelnden Banken tref⸗ ſen würde, federleicht. Frankfurter Effektenbörse. Fraukfurt a.., 7. Juli. Die Tendenz der heutigen Abendbörse war im allgemeinen ziemlich gut Pehauptet, dagegen blieb das Gieschätt, abge⸗ sellen von wenig Ausnahmen, sehr gering, Was auch zur Folge hatte, daß kurz nach Eröffnung sich eine Abschwächung der Kurse einstellte. Man brachte dies mit der Haltung des Wiener Marktes in Zusammenhang, wo wieder die führenden Papiere eine schwache Haltung zeigten. Im Gegen⸗ gatz zu Wien lag der Newyorker Markt günstiger. am berührte die feste Haltung des Kupfer⸗ der N Ifu sche Bahnen eine hustlose Haltung erttennen. Lombarden konnten sich nur mühsam behaupten. Schantung schwächten sich ab. Schiffahfts- aktien verkehrten aul dem gestrigen Niveau. Lloyd etwas niedriger, dagegen Paketfahrt be⸗ hauptet. In Elekfroakfien stand die Auf- wärtsbewegung zunächst still. Edisen und aucn Schuckert schwächten sich etwas ab. Heimische Banken ruhig um Bruchteile nie- driger. Kreditaktien schwächten sich ab. Der Montanmarkt lag ungleichmäßig. Gewinn⸗ realisationen führten zur Abschwächung für Carobd Hegenscheidt. Phönix, Gelsenkirchen und Deutsch-⸗ Luxemburger preishaltend. Laurahütte etwas jester. In Fonds waren die Umsätze bescheiden. Oesterreichisch-ungarische Rente behauptet. Mexi- kaner schwankend. Am Kassamarkt für Dividendenwerte War die Tendenz gut behauptet. Automobil⸗ Werte ließen vereinzelt wWieder Abschwächung erkennen. Daimler Motoren lagen fest, auch in dem Aktien der Adlerwerke Kleyer war etwas Nachfrage vor- handen. Von chemischen Werten sinc Badische Anilin behauptet. Höchster Farbwerke fester. Mangels Anregung blieb der Geschäftsverkehr azuch im weiteren Verlauf ruhig. Mon⸗ tanwerte konnten sich behaupten. Erwäh⸗ nenswert sind bei fester Tendenz Naphſha 345% Prozent. Die Aktien der Rheinischen Braunkoh⸗ len- und Brikettfabrik notierten 232 exkl.(11 Pro- zen). Die Börse schloß ruhig. Lombarden matt auf Wien 10es bis 6. Es notierten Kredit 187—1857/½, Diskonto 18176, Dresdner 146,4, Staatsbhahn 144%6, Lombarden 16½, Baltimore 91. Privatdiskont: 2½ Prozent. Berliner Effektenbörse. Berlin, 7. Juli. Täglich ist man bei der Be. richterstattung über die Börse gezwungen, auf ddie hochgradige Geschäftsstille als das am meisten hervortretende Moment zu verweisen. Diese hat auch noch eher zugenommen und zu⸗- gleich ist ein Abbröckeln der Kurse fast auf der ganzen Linie ſestzustellen, Wien melclete niedrigere Vorbörsenkurse, begründet mit den Verhäſtnissen auf dem Balkan. Sonst lagen irgenek welche Anregungen nicht vor. Der Rückgang am neimischen Bankeumarkt, wo Deutsche Bank und Diskonto über 1 Prozent einbüßten, stand im Fusammenhang mit den Zeitungserörterungen Über die OGeschäftsergebnisse der Banken im abgelaufe- nen Halbiahr, die natürlich bei dem monatelangen Darniederliegen der Börsengeschäfte u, dem Rüelk- gang der Konfunktur nicht gerade günstig sein konnten. Von internationalen Werten waren russische gut behauptet und zum Teil, wie Naphtha Nobel, höher. Die übrigen Werte dieses Gebiets neigten in ihrer Kursbildung nach unten. Am Montan⸗ market stockte das Geschäft nahezu vollkommen. Schiffahrtsaktien bröekelten ab im Zu⸗ sammenhang mit dem nachhaltenden Rückgang in der Auswanderung. Von Elektroaktlen vermochten nur Edison die gestrige Nachbörsen- Stelgerling zu behaupten. Elelctrische Unterneh⸗ mungen und Schuchert verzeichneten Einbußen ebenso wie Otavi. Iagliches Geld 2½ Prozent. Als in der zweiten Börsenstundk mattere Wiener Kurse angeblieh auf Exekution für Budapester Rechnung hier einliefen, gin auch führende Spekulationswerte wie Hansa, namentlich aber türkischer Tabale, stark zurüek. Im Anschluß hieran griff die leicht rückläufige Be- Woegung auch auf die anderen Gebiete über. Bei stillem Geschäft hielten sich am Ind Altienmarkt Kursbesserungen und Rückgünge gefähr die Wage. An der Nachbörse waren die Veränderungen wenig bedeutend bei schwacher Grundstimmung.„„ Privatdiskont: 24—=8 Prozent. Namclef und industrlie. Zur Lage der Automobil-Industrie. Berlin, 7. Juli.(Von uns. Berl. Bur Die B. Z. hat eine Umtrage über die Lage de Automobilindustrie bei den einzelnen Werken veraustaltet. Daraufhin hat sie eine Reine von Antworten erhalten, die wir gekürzt wi⸗ geben: Daimler Motorengesellschaft? Am meisten kragt sind augenblicklich bei dem Unternehmen die Iypen von 30 bis 50 PS. Die Preise sind aus- könunlich, sowohl in Luxuswagen, wWie 1 schäftswagen. Der Geschäftsgang ist sehr lel haft. Die Fabrik und das Unternehmen sind voll beschäftigt. 5 Benz il, Co. Rheinische Automobik und Moto- ren-Fabrik: Der Auftragsbestand des Unterneh- meus ist recht groß. Auch neue Aufträge laufen befriedigend ein. Trotzdem ist nicht zu verkennen, daß besonders auf Luxusautomobile die wenig günstige wirtschaftliche Lage ihren Einfluß aus- übt. Die Preise sind infolge starker Konkurre gedrückt, doch lassen sie immer noch einen eini- Sermaßzen angemessenen Nutzen zu und es macht sich seit einiger Zeit zwar eine Tendenz wechseln⸗ der Nachfrage nach stärkeren und großen Wagen geltend. Indessen werden mittlere Wagen meisten geſragt. 5 Neue Automobil-Gesellschaft Berlin: Die Ge schäftslage darf als etwas günstiger bezeichu werclen, wenn auch die Preise zurüekgehen. I Geschäftswagen ist der Absatz bedeutend; vo. allem in großen Lastwagen. Von Luxuswag geht dagegen im allgemeinen das mittlere Genr von 10—30 Ps. am besten. b— Protos, Automobil G. schäftslage ist außerordentlich ruhig, di gedrückt, sodaß sie kaum einen nenne Nutzen lassen, Besonders ungünstig liegt port nach Südamerika und Mexiko wiege dort herrschenden finanziellen und poli Wirren. In großen und kleineren Wa Geschäft zu wünschen übrig. Besser gegen die Wagen von 14 PS. Der großen schweren Wagen geht stänch lauptfabre ., Horch, Moterwagen⸗“ schäftsgang ist günstig sowohl in Stammfabrik, wie i rliner chaltgt 8. Sexte. Weneral-Auzeiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblarr) Dienstag, den 7. Juli 1914 gang in Geschäftswagen hat im Gegensatz zu der Lage in Luxuswagen, die befriedigend ist, nach- gelassen. Am besten gehen die nittelgrogen Wagen. Renault, Automobil-.-.: Das Geschäft ist augenblicklich ziemlich flau, doch sind die Preise noch einigermaßen nutzbringend. Gefragt sind heute besonders größere Wagen. Adam Opel: lufolge der großen Konkurrenz, die die Preise drückt, ist der Verkauf zwar besser als im Vorjahre, doch wird zum größten Teil auf Lieferung gekauft und großer Kredit in Anspruch genommen. Gefragt sind hauptsächlich kleine und mittelschwere Wagen. Brennabor-Werke: Der Geschäftsgang ist befriedigend. Auch die Preise dürfen im all- gemeinen Zzufriedenstellend genannt werden. Die Firma baut nur leichte kleine und mittelschwere Wagen. Sie hat die Beobachtung gemacht, daß Wagen zu verhältnismäßgig niedrigen Preisen, be- sonders ganz kleine Wagen von—8 PS. am besten gehen. Sauerstoff-Industrie. Im Handelsteil verschiedener Blätter ist eine Notiz erschienen, wonach eine frühlere Mitteilung über das vom Reichsgericht in Sachen Revision gegen das Urteil des Kgl. Oberlandesgerichts Frankcfurt a. M. zu Gunsten der Gesellschaften Linde und Griesheim-Elektron ergangene Urteil untichtig sein soll. Demgegenüber wird uns von der Chemi- schen abrik Griesheim Elektron mitgeteilt, daß das Feichsgericht nicht einen er- Weiterten Klageanspruch der Gesellschaft für Lindes Eismaschinen und der Chemischen Fabrik Gries- heim-Elektron aufgehoben, sondern der erste Senat des Reichsgerichts, der über die Revision der vom Obertandesgericht Franſcfurt a. M. nach den Klage- Auträgen der Gesellschaften Linde und Griesheim- Hlektron verurteiſten 10 Firmen der Sauerstoff-In- dustrie zu entscheiden hatte, diese Revision kosten- pflichtig abgewiesen hat. Lediglich aus einem jormalen Grunde, nämlich um einem von ihm bis⸗ hen beobachteten Grundsatze zu entsprechen, wo- nach das Verbot patentverletzender Maßnahmen diese letzteren bestimmt bezeichnen und nicht nur den verletzenden Patentanspruch mehr oder weni⸗ ger Wörtlich wiedergeben soll, hat das Reichsge- richt den mit diesem Grundsatz nicht überein- stimmenden Jeil des Franlcfurter Urteils ent- Sprechend abgeändert. Der Senat hat in Begrün- d dieser Abänderung ausdrücklich erklärt, daß clie der Spiritus-Rektifikation auf die Rektification flüssiger Luift zum Zwecke der f reinen Sauerstoffes mit dem Linde- Patent in jener Form geschützt sei. Schon daraus, daß den Revisionsklägem sämtliche Kosten der Revision wie in den Vorinstanzen zur Last gelegt Wurden, erhellt zur Genüge, daß die Klagean- der Gesellschaflen Linde und Griesheim- beine wWesenfliche Aenderung und keines- falls eine solche zu Ungunsten der Patenfinhaberin erlahren haben. Verslcherungswesen. Mannheimer Versleherungs-Gesellschaft, 5 Maunheim, u e Die vorliegende Numiner enthält den Prospelct der genannten Gesellschaft über 2000 Stüch mit 25 Proꝛent eingezahlten neuen Aktien, die von der Ncheinischen Creditbank zum Preise von M. 530.— per Stück übernommen würfden. Davon wurden 153 Stücte den alten Aktionaren in der Zeit vom 20. Jumi bis zum 1. Juſi 1913 derart angeboten, daß 7 je M. 6000.— 5 Aktien 1 neule von 1000.— zum Preise n M.„d. Züglich 4% Prozent Zins werden fonn- ten. Der durch die Aktienausgabe erzielte Agio- gewinn abzüglich des die Gesellschaft treffenden Auteils an den Begebungskosten wurde mit Mark 562 500.— dem gesetzlichen Reservefonds zuge- führt. Außerdem hat die Rheinische Creditbank im Zusammenhang mit der UVebernahme der Ak tien den Betrag von M. 400 000.— zwecks Bil. ckung eines Organisationsfonds für die neu aufge- nommenen Versicherungsbranchen bezahlt. Continentale Versicherungs Gesellschaft, Manumhbeim. Die mit der genannten Gesellschaft in Interessen- gemeinschaft stehende Firma veröffentlicht in der heutigen Nummer einen Prospekt uber M. 500 000 auf den Namen lautende mit 25 Prozent eingezahlte Atien, die von der Rheinischen Creditbank zum Preise von M. 500.— per Stück übernommen und im Betrage von 333 Stück den alten Besitzern der- art zum Bezuge angeboten wurden, daß auf je M. 6000.— alte Aktien eine netie zu 25 Prozent Von Awertſchenko Deutſch von Eliſabeth Koppe. (Schluß.) III Nachdem der verlorene Sekt ausgetrunken war, ſchlenderten wir in den Garten. Icch nahm Damotſchkin unter den Arm, führte ihm im ein Gebüſch und ſagte: „Weißt du, unſer Wirt iſt ein überaus ſchiauer Menſch.“ Er 0 einen erſtaunten Blick auf mich. “ „Ganz einfach. Er riskierte nichts, als er deine Wette einging.“ Eheneme n, bh ſ bie 8 mer war ſowieſo für die Gäſte beſtimmt. Er ſtand im Vorzimmer unter dem Tiſch. Und wenn du verloren hätteſt, hätteſt du erſt welchen kaufen müſſen. Die Chancen waren ungleich.“ Damotſchkin lachte. „Du biſt dumm!“ „Weshalb?“ Weil unſer Wirt vielleicht ſchlauer iſt als du denkft. Ihr ſeid überhaupt alle Einfalts⸗ pinſel.“ Von mir iſt es nicht ſo leicht loszukommen. Nach zehn Minuten Drängen, Schwüren, Drohungen und Verſprechungen zu ſchweigen, geſtand mir Damotſchkin folgendes: ieſe Wette war ja eine abgekartete Sache uns Glaubſt du, daß ich ihn gekniffen Ich habe ſogar ſeine Haut nicht berührt. . märktes zu Knstatieren! Eitie àüdere Tendemz am Eine vulgäre Wette. eingezahlte Aktie zum Preise von M. 700.— ab- züglich 4% Prozent Zinsen entfiel. Der durch die Aktienausgabe erzielte Agiogewinn wurde mif M. 125 000.— dem gesetzlichen Reservefonds zu- geführt. Außerdem hat die Rlieinische Creditbank im Zusammenhang mit der Uebernahme der Ak tien den Betrag von M. 100 000.— zwecks Bil- dung eines Organisationsfonds für die neu aufge· nommenen Versicherungsbranchen bezahlt. Warenmärkte. Berliner Produktenbörse. Berlin, 7. Juli. Bei sehr geringem Geschäft Wäar die Tendenz nicht einheitlich. Während Roggen infolge des wieder heißen, trockenen Wetlers in etwas schwächerer Grundstimmung verkehrte, konnte Weizen auf höheres Amerika, welches die niedrigeren Budapester Notierungen Wettmachte, die gestrigen Preise behaupten. Hafer War stetig bei unveränderten Forderungen. Mais und Rüb61 geschäftslos. Wetter: schwül. Fetroleum. Die Berliner Fachzeitschrift„Petroleum“ schreibt in ihrem heute ausgegebenen Wochenbericht u.., daß in der abgelaufenen Woche auf dem ameri- kanischen Rohölmarkte keine wesentliche Preis- Veränderung zu verzeichnen war. Die Notierung Credit Balances at Oil City ist nach wie vor 1,75 Dollar per Barrel geblieben. Der russische Nohölmarkt war wieder durch die andauernde Streiklage in Baku stark beeinflußt und der Naphthapreis ist von 44,5 Kopeken per Pud am Anfange der Berichtswoche auf 47,25 Kopeken am Wochenende gestiegen. In gleichem Maße be⸗ Wwegte sich der Preis für Masut von 42,50 bis 44,75 Kopeken für das Pud. Da die Aussichten für eine baldige Beendigung des Ausstandes nur verhält⸗ nismäßig geringe sind, so ist für die nächste Zukunft noch mit weiteren Preiserhöhungen zu rechnen. Die galizischen Rohölpreise haben im Verlaufe der Berichtswoche einen weiteren scharfen Rück⸗ gang erlitten und sind auf 4,00 Kronen per 100 Kg gesunken.— Der Leuchtölmarkt ist unverändert. Die Abnahmen sind mit Rücksicht auf die langen Jage geriug. Die Nebenprodukte liegen unver- ändert. Hüute, Leder und Schuhe. g. Die schwächere Tendenz, die sich in letzter Zeit am internationalen Häutemarkt bemercbar gemacht hat, setzte sich in der Berichtsperiode fort. In Deutschland verliefen die Häuteauktionen sehr schleppend und die Preise gingen weiter, wenn auch nicht erheblich, zurück. Die Elber- felder Häuteversteigerung beispielsweise verkehrte in keineswegs günstiger Stimmung, ebenso die Thüringische Zentralauktion, die Versteigerung in Krefeld etc. Aehnliche Mekdungen lagen aus dem Auslande vor. Die Umsätze an den Rohfiäute- märkten waren in der Berichtszeit recht gering- 112 8 die Verbraucher rechnen eben damſt, dag dlie Preise einen weiteren Rückgang nehmen. Das Bemühen der Lederhändler, die Preise möglichst auf rem hohen Stande zu halten, kaun umter die- sen Umständen nicht mehr von Erfolg sein. ES ist denn auch eine Abschwächumg des Leder- Ledermarkte würde auch mmatürl. sein, denn die Kunden der Detailgeschäfte, auf die es ja schließ- lich ankonumnt, halten in dieser Zeit sehr zurück. Ferner ist zu berücksichtigen, daß manche Händ- ler auch deswegen zu Schnellen Verläufen ge- zwungen sind, weil die Zahlungszögerung noch immer allgemein ist. Diese schlechte Situation im Valutaverkehr übt überhaupt auf die Wirt- Schaftslage Enen größeren Eiufluß aus, als man im allgemeinen annimmt. Weite Gebiete, die für den Lederabsatn sehr in Betracht kommen, wie beispielsweise die Möbelindustrie, stagnieren augenblicklich. Auch das Schuhgeschäft zeigt keine Regsamkeit, wenn auch vorübergehend die Feisezeit eine Belebung gebracht hat. Diese Be- lebung hat sich aber mehr in der Räumung der Geschäftslager als in Neubestellungen bei den Schuhfabriken geäußert. Auch am Schuhmarkte Sind es die schlechten Zahlungsverhältiisse, die die Einzelgeschäſte möglichst von neuen Fabrikauf- trägen zurückhalten. Man wirft sich in dieser Zeit mit besonderer Energie auf die Förderung des Exportes. Kürzlich fand die 24. Generalversamm- lung des Verbandes der deutschen Schuh- und Schäftefabrikanten in Köln statt, die eine Resolu- tion faßte, in der der Wunsch nach besonderer Be- rücksichtigung der deutschen Schuhindustrie bei Abschluß der neuen Handelsyerträge zum Aus- druck gebracht wurde. Es heißt dort unter ande- rem: Die Lage der deutschen Schuhindustrie, die Nur ſein Rockärmel hat gelitten, wenn Aermel überhaupt die Fähigkeit beſitzen, leiden 3 können. Ich war ſtarr. „Nette Geſchichte! Aber was habt ihr denn nur davon?“ „Wir wollten Champagner trinken. Der Korb, welchen du im Vorzimmer geſehen haſt, war zum Galadiner beſtimmt, das morgen ſtatt⸗ finden ſoll. Und er hat mich verleitet ſchon heute.. Ein richtiger Schlaumeier. Ver⸗ plapper dich nur nicht, hörſt du? Die Malerin wird ſonſt fuchsteufelswild!“ IV. Um zwölf Uhr begannen die Gäſte aus⸗ einanderzugehen. Eine Dame unter ihnen feſſelte meine Aufmerkſamkeit, ſie hatte die ganze Zeit geſchwiegen und nur alle mit ihren blitzen⸗ den Augen betrachtet. Sie lachte nur einmal auf, als der ſchlaue Menſch ſeine ſeltſame Wette vorſchlug. Die ganze übrige Zeit war ihr ſchönes Raubtiergeſicht vollkommen unbeweglich ge⸗ blieben. Ich freute mich ſehr, als es ſich erwies, daß wir denſelben Weg hatten und ich ſie bis zu ihrem Haus bringen konnte. In der Droſchke ſitzend, plauderten wir bereits nach fünf Minuten wie alte Bekannte. „Wie gefiel Ihnen die fragte ich. Sie ſchloß halb die Augen. „Der Herr des Hauſes iſt ein außerordentlicher Menſch.“ heutige Wette?“ Warenausfuhr.“ nem Entschluß einiges tun, beispielsweise den Export nach China forcieren. Chemikalien. g. Die Abschwächung, die neuerdings auf eini- gen Marktgebieten der chemischen Industrie ein- gesetzt hat, nachdem diese Industrie lange Zeit hindurch sozusagen außerhalb der allgemeinen Konjunktur gestanden hatte, setzte sich in der Be- riehtszeit fort. Allerdings bleiben einige wesent⸗ liche chemische Produktionen immer noch gut be- schäftigt. Unbefriedigend war die Lage weiter in der Superphosphatindustrie, in der Zündholz- industrie, in der Bleiweißindustrie, in der Seifen- industrie. Auf einige Produktionen wirkt die Stagnation am Baumarkte ungünstig ein, beispiels- weise auf die Erzeugungen, die für die Spiegel- glasindustrie in Betracht kommen. Auch die Lack- fabrikation leidet naturgemäß unter der fortwäh- renden Reserve in der Bautätigkeit. Die Anilin- und Teerfabrikation, der es eine zeitlang, nicht mehr besonders glänzend gegangen war, soll sich in letzter Zeit Wieder wesentlich gehoben haben. Die Berichte aus der pharmazeutischen Industrie lauten recht verschiedenartig. Teilweise wird noch immer über Absatzmangel infolge der Be- stimmungen der neuen Arzneitaxe geklagt. Nicht günstig scheint die Lage der Glyzerinfabrikation zu sein, während die Meldungen aus der Teer- destillation besser lauten. Wenig Günstiges wird auch aus der Ceresinfabrikation gemeldet. Die chemische Industrie, in der Zinn verarbeitet wird, leidet augenblicklich unter der unsicheren Situa- tion des Rohzinnmarktes. Salpeter. g. In der Berichtszeit verhielt sich der Salpeter- markt ziemlich abwartend, er stand unter dem Eindruck der in London stattfindenden Verhand- lungen üiber den Zusammenschluß der Salpeter- werke. Man will bekanntlich die Schwankungen im Salpeterhandel durch Errichtung eines Kartells ausschließen, man will eine bestimmte Preismini- malgrenze fixieren und will ferner durch eine Ver- kaufszentralisation die Salpeterausfuhr einheitlich gestalten. Es soll eine von London dirigierte inter- nationale Organisation werden, die Erzeugung und Vertrieb regeln soll. Eine solche Organisation ist schon seit langem der Wunsch vieler Salpeter- interessenten, es ist jedoch recht zweifelhaft, ob sie zustande kommt, und ob sie, wenn sie zustande kkommt, von langer Dauer sein wird. Von In- teresse scheint eine Außerung im Geschäfts- berichte der Deutschen Salpeterwerke A. G. in Hamburg, die wir deswegen hier wiedergeben: „Während des Jahres ist bei den Salpeterprodu- zenten eine gewisse Besorgnis vor dem Anwrachsen der sich mit der Verwertung des Stickstoffes der Luft beschäftigenden Industrie aufgetreten. Uns scheint diese orgnis über das Berechtigte hin- auezugehen angesichts der Tatsache, daß die Ver- wendung künstlicher Düngemittel in einer Reihe von Längern von einer Ausdehnungsfähigkeit ist, die sowohl Salpeterproduzenten als auch der Stickstoffindustrie einen für„beide Teile nutz- bringenden Absatz ihrer Erzeugnisse ermöglichen 5.“ Man wird die Konkurfenz des Salpeters gegen die künstliche Stickstoffindustrie mit Auf- merksamkeit verfolgen müssen. Tee. Aus Hankow sind nunmehr die ersten Tee- muster eingetroffen. Aus Fachkreisen hören wir, daß die Qualitaten recht gut seienl. London und Rußland haben kräftig geſtauft, sodaß die Chine- Sen erheblich höhere Preise verlangen konnten, Speziell für bessere Sorten. Die Preise für mitt- lere Qualitäten haben sich gegen das Vorjahr nicht verändert. Auch die sonstigen chinesischen Jeesorten sollen recht brauchbar sein. Es hat in einigen von ihnen ein reges Geschäft eingesetzt, 50 daß die Preise mehrerer Sorten wesentliche Heraufsetzungen erfuhren. Auch die Notierungen für Ceylontee und für hältnismäßig hoch, Man hatte vor eiuiger Zeit gefürchtet, daß die indischen Tees durch schlechte Witterung leiden würden, es hat sich aber heraus- gestellt, daß der Schaden nur geringfügig ist. Zahlungseinstellungen und Kkon⸗ kurse. Konkurse in Deutschland. Bijouterie- lerie-, und Afts: großen Menugen ihrer Produktion, das Interesse der damit beschäftigten über 90 000 Arbeiter ver- langen gebieierisch eine Erleichterung der Schuh- Bis die Handelsverträge zustande kommen, könnte die Industrie allerdings aus eige· indische Tees sind ver- Aachen: Franz Kunze, eines Galan-⸗ Amberg: Restehändlerin Ansbach: Weigwaren- und Restegeschäft Nla ton Kopiejewski; Breslau: Kaufmann FEu Deutschmann; Buxtehude: Händler Wolff.Stern; Calw: Schneider Jakob Proß Colditz: Hotelbesitzer Karl Graeb; Dres den: FKolonialwarenversandgeschäfts Inhabe Frauz Winter; Düsseldorf: Besen, Inhaber Eichstätt: Schuhmachermeister burg: Zigarrenhändler Friedrich Brodersen; Forbach: Krämer jakob Hofstetter; Gaf. Ehefrau Susanna Höck; Hamburg: pralt. R. E. L. Petri; Bielefelder Wäschehaus Witwe 0 E. M. Brügmann, fleb⸗ Ehefrau Schuhmacher Gustav Karlshafen: Schreiner Gustav Tölle; KRö,. Zzig: Kaufmann Arthur Kaufmann Otto Lüdescheid: Warp: Ackerbürger Gastwirt und Kaufmann Gustay Mangold; Sulzbach: Kaufmann Si Westerstede: Mühlenbes. detzte Mandelsnachrienten. Mannheimer Ettektenbörse. Veränderungen. München, 7. Juli. Priv.-Tel.) Anleihe von 1254 Mifl. Markk. Prozentige Anleihe der Stadt Gie⸗ Stadt von 1914 an die hiesige Börse m. Kö In, 7. Juli. Tagen hier stattfindende 8. Kon katessenbranche ist verbunden mit einer el, die heute Vormittag in von Ver- tretern der Handelskammern von Röin, Berlin und Worms eröffnet wurden. Der Kongreß faßte eine Entschließung, wonach der Verein deutschet Kaufleute der Delilea Seine Mil andel und Gewerbe entgegenzutreten, und über- all, wo die Voraussetzungen hierfür ge Sachverständigenkommissionen zu bilden, welcle Sollen. r. Düsseldoff, 7. Juli. Priv.-Tel.) Der Versand des Stahlwerksverbandes in.-Produkten betrug im vergangenen Monat Juni rund 555 000 t gegen 552 872 t im Vor- monat Mai und 605 570 in derselben Zeit des Vor- jahres. Hiervon entfaſlen auf Hafbzeug rund Formeisen rund 173 000 gegen 190 427 t bezw. 109 972 t und auf Eisenbahnmaterial rund 252 000 Tonnen gegen 231 072 t bezw. 282 003 t. Der gegen 6514334ũ t um rund 400000ft gegen das Vorjahr zurückgeblieben. .... ͤ ͤ ̃ Venantwortlich: Für Politik: I..: Dr. Adoll für Kunst und Feuilleton: Dr. Vicfor Eckert; für Lokales, Provinziales und „Sol Ein ganz außerordentlicher Menſch.“ „Glauben Sie das wirklich?“ — Seine Wette war ein Meiſter⸗ „Er iſt ganz einfach ein ſchlauer Menſch und weiter nichts. Ein ſchlauer Menſch.“ Sie ergriff plötzlich meinen Arm und fragte fieberhaft erregt: „Sie ſagten. ſchlauer Menſch? Wiſſen Sie denn irgend etwas?“ „Oh, ja“, lächelte ich. 85 wiſſen Sie es? Und was ſpeziell wiſſen Sie? Ihre Aufregung ſetzte mich in Erſtaunen. Ich zuckte die Schultern und ſagte: „Schade, daß Sie nicht die Arme des Schlauen Menſchen ſehen können.“ „Warum!?“ „Weil auf ihnen kein einziger blauer Fleck zu ſehen iſt. Nicht die geringſte Spur.“ „Sie ſind dumm!“ ſagte in einem ſeltſamen Ton meine Nachbarin, ſich in der Equipage zu⸗ rückwerfend.„Ihr ſeid alle furchtbar dumm. Gott, wie dumm ihr ſeid!!“ „Weshalb?“ Sie ſagte langſam: „Weil ſein ganzer Arm— ich weiß es— voll blauer Flecken iſt.“ „Aber dieſer Damotſchkin hat ihn ja kein ein⸗ ziges Mal gekniffen!“ e Ihr Blick entflammte in Zärtlichkeit. „Weshalb?“ fragte ich eiferſüchtig. „Mein lieber ſchlauer Meuſch... Wiſſen „Wirklich, wirklich? Ja! Er iſt ſchlau, aber B üßte eigentlt 5 über ſeine Schlauheit in Entzücken gerät. Hören Sie an! Heute morgen wafen wir uns im Park, ſpazierten ein wenig zuſammen und er. ver⸗ ſuchte mich zu küſſen! Ich wehrte mich, umklam. merte ſeinen Aim Er rief:„Um Gottes willen! Es darf keine Spur zurückbleiben. „Weshalb?“„Ich ſitze meiner Frau zu einem ild, wenn an meinem Arm ein blauer Fleck zu iſt 10 80 f Ein Dämon fuhr in mich.* ie Li ſammen und fing wie Ad an, ihn in die Aume Z kneifen und zu zwirbeln.„Dal Dal Meinet⸗ wegen ſoll da nicht ein blauer Fleck, ſondern zehn ſein!“ Sein häuslicher Herd krachte im allen Fugen, aber er ſtand ruhig da, ohne ſich loszu⸗ reißen, er Menſch!“ 2 Offen geſtanden, war ich außerordentlich eiferſüchtig auf den ſchlauen Menſchen. „Und Sie fürchten nicht, daß er auch mit 85 5 wird, wie mit uns allen?“ 1 Aber ſie erwiderte einfach: „Oh, nein! Wer liebt, der keagelt nicht. Sie, ich liebe ihn jetzt noch meht. Er ſpielt mit ——— —— Anna Bayreufheg Schweinfest; Bochum: Eheleute Händler A Gell Kaufmann Frig eines Spezialspitzengeschalt Anton Adam; Eisleben: Kaufm. Franz Neumann; Plens,“ misch: Delikatessenhändler Andreas Höck und Arzt Pr. med. Johann Joseph Jansen; Maurr Runde; Hattingeng Sonnenschein nigshütte: Kaufmann julius Nockstein; Leiß f Heyn, Inhaber eins Tricotagen-, Wollwaren- und Damenputzgeschäftz Paulmam München: Schneidermeister Josef Brief; Neu Albert Ewald; NIiKO. laiken: Kaufmann Gottlieb Bahlo II; Ohligs Kaufmann Walter Wester; Plauen: Kistenbae: Ernst Albin Nlötzer; Pulsnitz: Geschäftsin. haber Ernst Max Hofmann; Schmalkalden? Steinach: Witwe Caroline Ciollner, geb. Nupp ried Seeliget Mannhei m, 7. Juhi. Geschäft war in Beu: Aktien zu 166 Prozent. Sonstiges ohne besondem Die Stadt Nürnberg begibt eine neue vierprozentige W. Frankfurt a.., 7. Juli. Die vier- gen von der mitteldeutschen Credifbank und dem Banſchaus I. und E. Wertkeimer in Frankfurt 2 Main wurde der Antrag auf Zulassung der 450 Millionen Mark betragenden Anleihe der obigen gestellt. Priv.-ITel.) Der in diesen greß des Ver? eins deutscher Kaufleute der Deli- Ben Fachausstellung für den Delikatessenhan- 7 8 ersucht, dem unlauteren Wettbewerb in sind, Verstöße gegen das Wetibewerbsgesetz verfolgen 130 000 t gegen 131 378 t bezw. 132 505 t, auf Gesamtversand des Jahres ist mit 6114156 den Menſchen wie em Waſſerfall mit ein — 22* 1 2 * +„ S —— + 2 — misnaiscne Effektenbörsen. Manmnheim, 7. Juli Obligationen. roß; Stadtanleihes. 5 Br. Kleinlala, Hulb 87.— 0 eSs.% Frelberg l. K 8880 8 Bürg. Brauh.,„Bonn 100.— 0 nahe esce dg. v. T 180 f8. d 4 50 Fürstenberh-Ollg. 100.50 0 Fis arerete 0 2 d. dew, Orlag.Kebra kitz 5 Kartisruhe v. I. 1808 8880 rüokzahldar 102% 84.— 8 näftz.„ Lahr x. Jahre 18½ 84.50 86½ fleddernk.Kupterw. 88.— 0 dam- ahafon 52.— 0 Herrenmühle genz 98.— 8 „ V. 1908.— 8 4½ Koctt.Oell.-.Papt. 57.50 0 1 8. 30½%— ½ Hannhelm., Dampt- TSen; 2* k u.. 1814 102.70 + schleppsohltfahrt 35— 0 „„ end. Gbng. 1912 88.0 00%½ Hannk. Lagerhaus- 5 1„„ 1807.— 8 desellschaft 94.30 8 und 4 05„ 1808 88.— ½ Masohinen- u. Arma · rakt, 6 8„ 1801 85.— turfabrik vorm. Klela, alfeßß 3,„ 1885 8850 8 Schanziin& Becker e—2—68 5 1 188 87.— 8 In Frankentha! 88.— 8 e O„%„„ 1 8— 8, Oderrk. Flektriet- en; 8„ 1898 88.— 8 Werke Karisrube.— 8 hein 2ß„ 1., t Obeame ron. „. 7805 86.— werk-.-., Eisenb. 100.— 8 3% Fir as.nkb. 180 84.— 8 45,. Pfülg. Hüllenek. 9a— 8 3i½% Wiestech v. J. 1805 97.50 8 1 8 sdesheim Neokarelz Plandbriele. 421 5— v. 885—— 0 RR. E. nokert-Obllgal.— * 34.%%½% Russ..-H. Zellstoft- 2% Nk. 84 40 8* kabrik Waldhof bel 5„ 88, le Seblmek.. dle. 28.80 8 ſ, H. no e. O5. isenbahn-Oblg. 5 5 21— 8 Oberrd. Elob.-Gea. 8 4½%½ Speyrer zlelelu. 85.— 5 * 24 rea beeg 97.50 8 udustrle-Ob onw. Okfsteln 4½ N- 538 Lossen, Worme— anlbar 6% 8 4½ Zeilstoffb. Waldhof 89— % Bad..-U.. Bhen ½ Zellstoffebr. Wald- Ns bof 1908 88.50 8 4 25 0 Bat. Ank.- u. SS 41ʃ 83 1010 8 Aktien. Banken. drief gals Arief 95 bgctecbe Barn—— 12— Fanhb, kawerhaus—— 100.— demz. Fifeabe Bank—2* e eeeee 120 dr-Vera-es. 2160 Batd. Ausekuranr 1875 1850 Hdeln. Ryp.-Ban— 184 eee n e anah. Versloher—— 850.— ee dtdenes. e Oberrk Versees.— 125 Bahnem.— Wurtt. Frap.-Vera. 820. „Strussendz. Industrie. Industx,-A. f. Seilludustr.—— 120.— Bad. Anli.-u. Sodaft.—.—.— Benz&. Ole., Hhm.—.— 182.— Odem. Fbr. Goidenl. Dingler sohe Ha- Jereln obem. Fabr.—— 220.— seblnenfabrkk—.—. 112.— Ferela D. Oelfabr.—— 1710 Emaw. Halkamm. 83—.— Westereg..-.St.— 190— Ettliager Spinnerel—.— 113 *„ Irl.—88.— 1 en unerssl———.— Brauereien. Badlsche Brauerel—— 85— Südd. Kabw. Fref.—.— 110.— Durl. Hof vm.-Magen 28.— Karter. Haschbau—— 182.— Elohbaum-Brauer.—— 115.— Hüähmf. Rald à en—— 311— Br. Ganter, Frelhg.———Kosth. Oell.-.Papf.—— 100.25 Klelnleln, Heldeld.— 208.— Hh., dumml- u. A8b.— 151.— Homb.Messersochm.— 58— Hasohfùbr. Badenia—.— 125.— Ludwh. Aktlenbr.—— 250.——— Hannb. Aktlenhr.— 14f.— Pfdlz. Anhlenwnæ.—— 150.— Brauerel Slaner—— 20.— Ft. HAkm. u. Fahrri.— 157.— Br. Sobröal, nalbg.—— 190.— Portl-Zem.— 5— 147— „ Sohwartr, Sney.—.— 128.— fk. Schuckert-— 14⁴— 75— 68% K. Sohiinek A 25—.— 112— 2. Storbkl.„—— 45.0 Sudd. Oraht-Iad. 118.— 115.— Werger, Wormes 60.— Unlonw. vm. Stookh. 148.——.— Falz, Prosshefen- Ver. 892—.—— und Spritfabrik. 240— 11——— Transport u.—8 uübust.—.— Tolistoffh. Waldho!—.— 171.— Versicherung. Tuokert. Waghkud.—— 218.80. g..-G..Rhelnsch. Zuokerf Frankent. 418.— 99 85 u. Sestransport 80— Bank 114% Deutache 82 Tendenz: Sifll. 2 45 8. Amsterdam kurz 159.15 169 15 Bolglen„ 30.85 80.818 lalſen„ 35.025 91 075 Obeok London„ 29.495 29.495 bondon„ 20.455 20.460 Staatspapiere u 8. A. Deutsohe. 4% deuteoh,.-A. +** 5 pr. Lochs. 8t.- K. 10„ 1906/09 Setae Sel 6be-Gah—— 5 K. 2 10215 5 08 1016 30 40, u. Allg. Anl. faine e 5 aleohe Banx 130100 131.— 05 u. Hetallbk. 180.— 130.— Vorl. Mandels-Ges. 147./, 148./ Lom.- u. Olsk.-Bk. 100— 108.— Varmatädter Bank 114.¼ 114.¼ utsohe Bank 233.½ 234.½ outsohaslat.Bank 120— 120.— Osuisoke kft.-Bank 112.— 112.— Pisdonte-Comm. 181/ 162./. bresfener Bank 146.½ 147.— Astallbank uncg Astall.-G. 130.— 130.— Eisenb.-Rentbank 187.— 167 ankf.Hypoth.-Bk. 214.20 214— Ryp. oreeltv. 156.— 156.10 itonalbank 108.— 103— 4% Dest. Sllberr. Fraukfurt, 7. Junlz. Anfangskurse. krodttaktteg 187.— Diskonta-Commandit 182.— Oarastädter Oreadser Bank 148.½ flandslagesellschaft 148 ½ ank. e Stantsdann 144 5½ 80 oben 182.1½ darpener 178, taura-⸗ butte—..—, ddgte Bergb. 288.%, Deutsch-Lüxemburger 127.2/, Elekt. Edlsoß 243%, Elekt. Sohudokert 144.—, Baltimore Ohlo 90. FPaketfahrt 126/, Nordd. Lloyd 110½, 18026r Hussen—— Türkenlose——, Sohantungbahn 128/. Combarden 16 8 Schlusskurse. Wechsel. 7. 8. 1755 Paris 81.40 81.50 arls kurz 81.386 81 40 Sopwel, Flütue„ 38130 81.316 len 84.75 Wien Napoleonsd'or*156 35 Stadtanleihen. 4½. St-A. 190/½/10 88.25 88— B. Ausländlsohe 5% Bulgaren——— 3˙/ Itaſſen. Bente— „ Faplerr. %%„ Apfart. 3 Sortäg. Serle 3 111 4% nol'e Busb.1905 4 Russen von 1890 4 spanisede Ronte 3 un. 7903 8 U8g. ealeee ronenrt. 6870 f. 601..587 5% Ohinesen 5 50% NMex.uss.3/9 3 Rexlkan, innsre . LoS 4 Had. Prümlen—— 191— 4 Oesterr. 1890—— Türklschbe 161.80 181.60 Augsburger 3450— Frelburger—.——.— Bank⸗ Verslcherungs. Oesterr. Länderbk. 121. 121 20 Kred.-Anst. 185.½ 187 20 Piglzisohe Bank 121.7 121.50 Pfälx,. Hyp.-Bank 132.70 192 59 preuss, Hyp.-BZank 11229 112.20 Relohsbank 239.10 139.10 Rhein. nypothek.- Bank Rannhela 195 29 185 20 Rheln. Kreditoank 125.29 125.30 Suüdd. Diskont-Ges 111.19 111.10 Sohaaffh. Bankver. 105.50 708.50 Wiener Bankver, 127.¼ 123.— Bank Ottomane 117.— 117.— Frankfurt. Aligem. 2180 2180 Frankona 849.— 849.— Oberrh. Vors.-Ges. 1120 7120 aterr.„Ungar.BK.! 139. 75 139.50 Aktien Neate u. Aus! Schantungk.-B. Akt 125.80 ad. Elsenb.-GAes. 128.— 1 mburger Packst 125.% Rerddeutsch. LIoyd 140% 110 25 dest-Ung.Staateb. 1476% 144. 0 am-Friele(är) 152 J. 158.— ochumer 221 ½ 221.— 155 104— 104 85 Kallw. Ascherslehb. Rennh. Vers,-.-A. 950,— 880.— And. Oest, Suds, Lomb 18. 115 16.½ Ital, Meridlenalbd. Ital, Mittelmserb. galhmors u. Ohio 91.— Prigoa Henry 30.2 14 145 70 135 70 Bergwerksaktlen. Harpener Sergbau 177.— 1125 Hassen, Zergban—- Kallw. Westersgein 190.— 789.60 Obersohl. Eisenind.&8— 84.20 Pbönke Bergb. 232.— 235¼ beree eet—— Sowerkoo Rosesl. EEAr t 7. uli Schlusskurse. Fortsetzung.) Aktlen industrieller Unternehmungen 85 8. 7. 8. Aluminlum Reuh. 230.½—.—Slemens& Ralske 2128 21180 Asohdg. Zuntpapfb. 188.80 168. 80JVoigt& Haeffnor 201— 201— „ Maschpapf. 103.— 157.—gumml petee 79.— 80.— K. Sog..-G. Berlin 75.50 75 50fHleddernh.Kupferw. 108.10 108 50 Südd. Immob.-des, 34.50 54 50flIlxlroh. Mühlenw. Arun&. Bllfinger 123.— 123.—] Strassdurg 11845 11835 Mayze 4 Freytag 127.50 122—IKunstseldfbr. FrXÄ..— Blobbaum Hannh. 114.— 114.—[ederw Ht. ingvert 33.— 57.— Frxt,(lenningor) 123.— 122.00Spfonarz Loderw, 83.— 83 do. Pr.-Aktien 127.— 127.—CLudwigsh. Walzm. 153— 158.— Herkules(Cassel) 153.— 153.—Adlerfahrr. Kleyer 293 20 292.— Mannhelm. Akt.-Br. 140.— 140.—Armatur lillpert 87.— 87 25 Parkakt. Zweldr. 81.— 81.—[Badenla(Welnh.) 123.— 123.— Tucher Freih v. 259.— 259.— Uürrkopp Sielefeld 292.— 290— Welte, Soane, Spey 67— 67—[balmler Noteren 33339 334.— Blel-.Siibh.Braub. 76 50 76.500Fahrzeugw. Elsen. 92.50 Bad. Anilinfabrik 577 75 579.— fritrner(Duclagh) 282 KAusländische Ekfektenbörsen. Oementw. Heldelb. Oementt. Karlstadt Ohem. Workealbert Oh. Ind. Goldsohm. Obem. Fanc, Griesh. .gold-.Sild..-A. Farbwerko Höohst Vohem. pbr.NMannh. Holxverk.-Indus tr. Bütgersworke Ultramarinfbr, V. Wegelln Russfabr. Sudd. Drahtind. Nn. Akkum.-Fbr. Berl. Elektr.-Ges. Allg. Bergmann-Werke Brown, Soveri&Go. Deutsoh-Uebs.(BI.) Lahmeyer 14.— 144.50 flaicd& Men Karlsr. 312— 263.— 285.— Ver, D. Oeffabriken 169.— 188.10 188.50IPf. Hul 223 60 271.50JSohlin 288.50 292.50[Seillndustr. olih8 50 243% 242% Sttüingen 10 115.— 115—Fammg.(Kalsersl. 9170 50 150.— 149.90 Waggonfabr.Fuohs 164.% 184.— 122 60 122 500eltstoffb. Waldnot 174.75 128.— 128.—[Karlsr. Kaschfbr. 189— 398.— 398.— Hannssmangarwe. 204.50 19359 5 Hasoh.-Armf. Kleln 132.— 24 50/Pf.Rahm rrig. 569.75 258fgobr 500.— 358 59Sohnellprk, Fanctn 299.— 299.— 298.— 295 25Sohraubspf. Kram 1514.— 154.— 169.30 Sbingbort 123.— 4 U0.flamd. 137.— 215.50 215.50 Ver.Fränk. Soauhf. 114.59 114.59 115 50 115.50 Sohunf. Herz, Frkf. 123.— 123.— 118.50 170 53 137.— 171.5⁰ (Relgelderg) 137.— El.-Ges. Sohuokert 144.— 143.—[Bad. Zuckerfabrik 216— 216— Rdeln. Schuok.-G. 140.30 140 300Frankenth. Zuokfb. 418.— 4750 Pfandbriefe. Prloritäts-Obligatlonen. 7. 6. 4 8 4Frkſ. Ryp.-B. 8. 14 95.— 85.—4 Pr. Contr.-Kom. 5 5 4 90. S. 18 85— 85.— von 1808 95.0 95.40 4 40. S. 18 u. 17 88.50 85.— 3½ Pr. Hyp..-8. 4 do. S. 20 98.— 98.— adgsst.—.—— 4. do. S. 21 98.50 98.50 do. abges, 92.— 92.— 3½ do. S. 12, 13 3½ do. abgost. 64.2) 8420 abd 16 86.40 88.404 o. v. 1901 93.— 83.— 3½% do S. 19 85.40 86.40 4 do. v. 1805 83.— 93.— do. Kommun.- 4 do. v. 1997 94.10 94 10 8. 1 88.0 86.40 4% Pr. pfddr. 18, 4 do, Hyp.-Rr.-V. 18 und 22 83.80 83.60 8. 15.18, 21-27, 4% de. E. 25 93.80 93.80 31, 32-43 96.10 84.10 4% do. E. 7 33.25 35.25 4 do. S. 43 94.50 84.50 40ſ% do. E. 28 85.25 95.25 4 40. S. 46.—.=% Fr. Pfdbr.-Bk.- 4 do. S. 47 94.50 84.50 S. 29 95.50 85.50 4 ds. S. 48 93.80 94 80 4% do. E. 30 u. 31 85.50 85.50 4 J0. S. 49 35.— 95.— 40% d0. E. 82 u. 83 96.— 88.— de. S. 0 88.— 88. 3% do. E. 25——— 2 d0. 8. 5.50 85.80 3% do, E. 28 3½ do. 8. 44 88.60 83.50 5 kleinb. 180—.— 32 Cugb.). 9 50 88.50f 100 Ken 1808 0 un tilgb. Pfdb. Kanf 1902-07 94.40 94.40 3455 da. 8. Ktö(tiigb.) 68.50 89.50 3% 40. Kdb. ab 1912 84.40 84.40 405 10 Hyp.-Bk..50 82.50 40% do. unk. b. 1917 84.— 84.— do. 9 37.50 97.50 4% do.„ 1919 84.— 91.— 1 do. 1917 97.50 87.50 4% d0. 1921 91.— 84.— 4 do. 1820 97.50 87.20 4% 4o. 1823 98.— 98.— 1. 40. 1922 97.50 97.50 4% U 1821 86.50 88.50 4Fr. Cente.-Boden- 3˙0% da. 84.40 8440 Oresit-d. v. J880 98.70 97.50 31½ 40. 7014 84.20 684.20 4 i 3¹⁰ 00. NKemmunal 85.— 85.— und 80.— 93 90 4% 60.„ 1 98.20 85.20 do. v. 1908 83.70 93.70 40% 1921 98.40 96 40 40. v. 180 84 70 84.70 2½% ii atll. gen..8.—.——— „„%ͤ ¶ 0. V.—— 5 8 Oberrh. Elsenb.-G. 92.30 92.30 4 pr. Centr.-Kom. Lon 1301 9180 94.50 Bayer. Naaisaal. 98.75 89.— Hashhörse., Kreditaktſen 188.7½, Otskonto-Cemmandit 181%% Staatebahn 144% Lomdarden 16.½ Tend. stitl. . Privatdiskont 2¼% Berlin, 7. Juli. Relchsbankdiskont%, Turk.400 Fra.-Lose 150.75 10 4% Ung. Goldronto 31.80 4˙⁰⁰ Krononr, »Darmstüdter Zanxl! Sohaaffh. Zankv, Lorddenteoh. Lloyd 110.— 110.40 2088. Krodltaktoni87¼ „Borl. Hanzols-Gos.147/½ 11815 705.49 f0%60 Südd. Bis9-A. A- 111. 110 80 Facket 123. 2⁰ 18* Aufangskurse. 7. 8. 255 6. Oisdonto-Comm. 181.25 183— Phönxx—.— 25.50 Deutsche Bank 233.50 231.75 Gelsenklrehner—.— 182.25 Berl. Randelsges 143.— 149.50 Harpener—.——— Dresdner Bank—.— 147.25 Hambg. Paketf. 126.25 128. 87 Lombarden—.— 16,75 Mordd, Lloys 109.387—.— Baltimore 90.87 81.— Allg. Elektr.-Ges. 243.88 30% Relohsanleſhe 76.70 76.75 Schuokert Elektr. 143.50—.— Bochumer 221.75—.—Tend.: geschäftslos Deutsch-Luxbg.—.— 126.30 Berliu, 7. Juli. Schlusskurse, 4 Weohsel auf Adlerwerk Kleyer 5 80 281 60 Amsterdam kurz 169.05—.— Aluminum 265— Weohsel London 20.435 20.49 anſiiin 571 59 572.70 Woechsel Parls 3187 81.475Anilin Treptoçs 433190 459.— Weohs.a. Wien kurz 84.77 84.755 Aranbg. Bergw's.395.70 395 ½ 4% felohsanleihe 99.30 99.30 gergmann Elektr. 114.— 114 59 8400% Relonsanl. 33.40 36.70 Srown, Soverl 400. 159.50 149.30 35%0 Relohsanlelhe 78.80 75.80 Bruchgal. Masohfh. 32— 340. rpe Je%%euesohatzanz 98.50 39.50 Chem. Aſbert 305.50 383.80 4% FPr. Consols 33.— 99—Dalmler 380.— 362.20 30%%0 55 38.40 85.40 bynamit-Trust 138./ 184.— 30% 5 78 90 785.70 Deutsoh-Uebersee 18440 184 4% Bad.. 1901 97 59 97.40 D. Gasglunl. Auer 572.59 55— 97.50 970 5p. Waffen u. Run. 335.— 387— 3¹ 901802 05———.—b. Steinzeugwerks 210.— 249.— 3˙½„ V. 1902½0 Eſberkeld. Farben 531.59 888.— 3½% Gayern 880 84.90 Faxinger Filter 278.70 27.— 3½% kesson 55.— 35.— Sssen. Kreditanst. 157.— 187 3˙% fessen 74.— 7320 Faoen Mannstädt 121.70 121.70 3/ Sachsen 77.0 7720 Faber Zleistiftfbr. 270.40 270.40 4% Kergent. v. 1897 76.590 78.5 Foſten& Zuftiauns 14129 141. 5 Eninesen v. 1893 89.0 3 25 aritzner Masohin. 251.— 252.79 4½ Japaner 92.75 92.5) Gr.Berl.strassoab. 147.— 147.70 Hannk. Stadtabl. 34.9 94. föonster Fard t. 439.— 453.— 4 best, Godrente 35.0 83,2% eoenone t rKs 105.— 105.2) 3 Portug. unſt. 8. 3 63.30 63.10 Kafte, Asherslon. 137. 137.70 0 umknonv. 803 De ölner Sorg vork 315.— 31½. 0 Russ. Anl. 1992 89.59 S9.60 Seſlſulose Kostn. 88.8) 98.69 1 Turkon unſt. 61.75 31.0J Caimeer 122.59 122.10 Liont uni Krat! 123.— 128.— Lotarlajer Congst 123.5) 122² 20 Lud. LON& 03. 33550 304.59 Mannssmazacac. 23.— 205.20 Odersonl. E89.-34. 659 85.— Oreenstain& Koppel 15.50 152.— »Deutsohe Bane“ 232. 27 Rü. Son0 sr! Na. 133.70 139.5) vOlsdonto-Komm. 18 ½ 162.% Rholn, Stanworks 133.— 155,— »Dresdner Bank.— 147—Fondadher Rürts 1222 155. 92 gtaatsbahn—. 14.,% Rütgorsorkon 189— 134.39 Lombarden 16. 18.½ Sohuokort 113.29 142.70 Saltmoro u. Ohlo 90./ 91.— Sſemens à Halsse 314.10 212.— ⸗Danads Paolfe 185. 195. Sinner-Arauerse.— »Zookumor 221/ 221.— Ststilner Vulka! 12485 121. 70 „eutsqh-Cuxemdg. 12— 127%% Tonwar, WIoslo9 120.79 120.79 elsenkirohner 85 127.— 70 ,la Az3t.SIhorf. 585.— 887.80 Harpener 178.½% 77.% J Ver. Köln-BOttwoll. 323.— 325.— »Launrahütte 745.— 145,% WManderer Fanrr. 34— 342.— Phünix 233.— 205. 5 Westerogeln 182.09 189.70 zAllgem. Flektr.-. 542.% 2130%% Wott,or. Lanzongc. 92.59 82 50 beutsoh-Asfat. Bk. 126 30 120.5 Witten, Stahfrön- 148.20 148 10 Fetersbg. int. Hand.78.20—.—Lellstoff Walunof 17540 171.80 Boſehsbank 138.50 189.Otav 11770 118.50 Husin. Kresitbank 125.20 125.10 South Most-Atrka 10720 107.— Hussendaux 150.50 150.3)[Vogtl. Aasohinfbk. 275.70 278.— Aaphta Potedl.-00.—.— 352.— Vor. Fedns. S0.15.— 114 50 Blelesf. Karoblnonf.292.— Rabg.Sdam. Opfsoh. 153.80 158,80 nasch. Brouer — 238.449 Uitimo-Kurse. Wotter: Sohön aber bewölkt. Liyrerpol, 2. Juli. Nuchbörsse. 75— 88 5 Krodt-Aktien 136.½ 188.— Hanga 251.— 251½/ Oisxogto-Kamm. 161 ¼ 182.— 212.¼ 212— Phönix 234./ 235.% Prixatdiskont 5 Anfangskurse. Jolx.Rt. Wint. et. 7. 6. biff. Aalslaflat, 2 7, 5 Ylff, ber Ja: 8% 6 ber gept. 948 5100— dor Der%10 8„%10 4175 ber Ot 5/10— aris, 7. Juli. (Anfangskurse. „ 8 Aafer juli 2145——Rünzl pul 73.50 72.— Aug. 19.33—.— Ruböl Aug. 74.— 173.25 Sopt-Dez. 1943—.— Soßpt.-Dez. 75.— 74.50 Nov.-Feb. 19.10—.— Ian.-Aprlli 7528 24.75 Soggen Juli 19.— 18.— Splritas juli 42.— 41 Aug. 19.— 19.— Aug. 42 12.½ Sopl.-Dez. 19.— 19.— Sept.-Ooz. 42.½ 42.½ Nov.-Feb. 19.— 19.— Jan.-April 42½ 42.¼ Welzen zui 28.85 28.90 Leinöl jull 60./ 60.½ Aug. 28.10 26.50 Aug. 61.— 81.— Sopt.-Dez, 26.40 28.45 Sopt-Der 5 10 Nov.⸗Feb. 26.5) 29.55 Jan.-April 3.. Aehl jull 31.415 34.60 Fonzacec aclood 31. 12 Aug. 31.55 84.70 Zuokoe Juli.50 Sopt.-Der. 34.05 34.50 Aug..½ 34. Nov.-Fob, 34.35 34.50 Ukt.-lan. 2 ½ 32.½ Tala F Jan.-April 327/½.%½ Parla, 7. Juli. Diskont der Bank von Frankreich 3¼% (Anfangskurse.) 7. 8. 3% Rente 83 45 83 15 Dedeers 429.— 127.— Spanler 83.— 388.— Eastrand 44.— 43.— Türk. Lose———— deduld——.— Bangque Ottomane 588.——.—Goldfields 59.— 58.— Bio Nnto 1719 1747 fandmines 155.— 155.— Ohartered 22.—.— Tendenz: fost. Wien, 7. Juli. Diskont der österr.-ungar. Bank%, Anfangskurse.(10 Uhr vorm.) 7. 8 7. 5. Kredltaktien 590.70 594.20 Oost. Paplerrents.10 83.90 Länderbank 474. ½ 475.— Slderrents 31.10 83.95 Jien. Zankvereln—.—= Ungar. Goldrents 98.29 36.10 Staatsdahnen 571.½ 85 10 Kronenrt. 79.40 79.½ Lombarden—.— 172 alplas NMontan 780.— 791.— Narknoten 117¹87 117% Skods 554.— 668.— Veohsel Parls 35.07 Tendenz lrägo. Jest. Kronenronte 81.5 81.35 (1 Ubr 50 Min. nachm.) 755 8. 2 6. AKroditaktieg 585.55 592.—Oest. Paplerrente 64.10 83.90 Vosterroloh-Ung. 1980 1960„ Sllderrente 64.10 83.35 Zau u. Betr..-d9.—.———„ Joldrente 19.— 100.29 Unlonbank 558.— 265.— Ungar. goldrents 85.10 88 10 Ungar, Kredlt 765.— 785.—„ Kronenrt. 79.40 73.50 en. Sankverein 501.— 504.— Woh. Frankf. vista 117.88 117,87 Lünderbank 472.— 475.—„ Tondon 2405 2415 Türkisohe Coses 297.— 203.—]„ Faris„ 9593 95.— Alpine 783— 792—-[„ Amsterd., 199.40 199.37 Tabakaktlen—— 19.22 19.22 Hordwestbahn————Aarknoten 117.83 117.87 Oester. Waffenfbr. 835— 845.— Uitmo-Hoten 117.83 117.88 Staalebahn 687.— 672.—Skods 637— 659.— Lombarden 75.— 73.50 Tendenz: willlg. Zusohtherad 8. London, 7. Juli. Diskont der Bank von Ungland 3% Anfangskurse. 7 6. 2 Tend.: fest. Jagersfontoin.% 41 21½% Consols 78 ½/ 781% Roddersfonteln 13˙1½ 13½ 5 Rslohsanlelns 78.— 76.—Premler.—.%/ 5% Argent. 1890 20 1 100.— fHandmines 8⁹s.½ 1 Argen. 89.% 80.½ Tondeng: wlll. Japaner 62.½ 82.½ Atonlses“ domp. 102.— 12.— 4½%l% do. do. 1l. 8. 93.½ 84.½ Cazadian 198.½ 188./ 5 Hexlkaner 384.½—.—Baltmore 83./ 82 ¼ 4% Russen 89 85.— 85.— Onioago Auwauke 102.½ 102.½ Oomanbank 14.— 14.—Denvers oom. 11.0 11.¼ Tend. stetig. Erls dom 29.½ 29.½ Amalgamated 72/ 72.½% dreathwesten 14.½ 14.½ Anacondas.½.½ Grand Trunk ord. 16.% 18.%½ Blo Tinto 69./ 69. 84.— 84.— Tanganyloa 2/ 2½ Toulsvſlie 141.7 142.— Utan Qepper 12.— 12.— Hlsseurl Kansas 31— 17.¼ Oentral Alnin).½./8 Ontarlo 23. Ohartered 18 7½ Fensylvants 87.— 57.— De Beers 15¼8 16% Eok leland.½.½ Castrand./ 1% Southern Paeiſſe 89./ 99. aeduld.%./18 Soutkern Rallwey 25•0 25./5 Boerz— ½ Unlon gem. 159 159.¼ Goleflelde.% 2½ Steela som 83/ 63.½ Hroduktenbörsen. Nannhelmer Getreidemarkt. Mannheim, 7. Juli. Welzen Hardwinter I, Golt Jull H. 150.—— 4 1 M. 149.½ ardinter I, Ostosge, zuli 158.— 885 Auh-. A. 159.½ Hhardhelnter l, Gel, jufi-andbs.. 152.— Horthern Haaltoba lull-Aug. N. 162.— „ l, Jufl⸗Aug. K. 158%½„ 5 111, Jufl-Aug.—.— Australler soh,Immend M. 188.— Bahle Blanes, 77 Kg· aohwlmmend M. 158.— Uloa, 8 Pud 30%/85 prompt A. 134— 8 prompt M. 160.— Aulas, 10 Pud prompt f. 158.— 78 kg., dohwimmend.—.— 50%1 25 sohwelmmend R. 122— Juli-Aug. N. 118.½ Roggen wndleher 9 rd 7 75 prumpt H. 124.— Hafer 50%/1 K. Jull-Aug. M. 128.— Laplata, 48 Kg. Jull-Aug. M. 119.— Hals Laplata, zohwimmend K. 108.— Jul! 105.— Jull-Aug. N. 105.½ Aug.-Sopt.. 105.½ Sept.-Okt. K. 106.— 5 5 für 1000 Kg. nstto Kass2, olt ftotterdam Tendenz: angenehm. Rerlin, 7. Juli. Anfangskurse. * 6 80 8 Wolzen zull 204.50 204.25 Mals Jull——.— Septbr 185.25 195.25 Sopt.—.——.— Oxtbr. 135.25 195.50—— derbr. 185.75 195.75 Rüböl Jull——.— doggen jull 172.75 173.50 Oktor—.——.— Septhr 184 25 164.25 Derbr—— Okt. 15425 184 50—— Dorbe. 184 25 164.75 Splritus 70er o0——.— dater Jull 171.25 171.50 Folzenmehkl 27.50 27. Sepl.—.——.—Foggenmehl 24,10 24.20 Amster dam 7. Juli Schlusskurse. 8 7 8˙ gaböl loos— 37— Leinbi loso—.—.— Aug. Aug. 2 ½ 22% Seh pt./Dez.—— 35.4% Seßpt.-Der. 28.— 27/ aude! Tentenr Jan-Apri—.— 28.0 (aftes loos stetig. 41.— 41.—] Ton zenz fest Antwerpen, 7. Juli. Anfangskurse. Lelzen ſos: 2 6. Zosste gor Iuli 19.29 13.29 der Sopt. 11.30 14.42 zer Sept. 18 77 18.70 bor Dez. 14.22 14.39 der Der, 18.97 168.82 per Eal 14.39 14.35 Iu MApeAt, 7, Juli, 2 6. 1 7. 6. por 50 K. 1. 0 Kg. por 50 K1. zer 50 K3 Jolz. Okt. 12.70 will. 282 run Adafer Apr.— ruh.= rud, „ Apri 12 85 13.04„ Okt.84.89 „ Ha!—.——.— Aals Jull.29 Will. 401, Apr.: rah. rugn.„ Aug..44.54 Oxkt..22.28 Lohlraps 133 ruh, 15.35 cuh. 5 NAx& Goldschmidt, Mannheim- Vor- 2 ulr eind als Selbstkontrahenten küufer Auter unter Vorbehalt: 10 07 0 70 5 Atlas-Lobeneverslah.-Genellsoh., Ludwigshafen] H.— M 440 Badlsche Fouerversioherungs-Bank.. 270 K. 250 Baumwollspinnerel Spoyer Kramm-Axktlen 22— 1 0 5²— Surgerbrku, Lucwigshäöfen 275 oeutaohe Oolſuloldfabrik, Lelpzig 209 23 Deutesche Erdöl junge Aktlon„„„„„„„ 14⁰ Oeutsche Industriegas.-G. AMenImn 84— Deutsohe Südssephosphat.-9. 180 1885 Europa, Rllokvers., Berlinn M. 440 K. 420 Erste Deutsohe Ramlegosellsofl., Emmondingen 27⁰ 250 Erste Oestarreloh. gianzstoffabrikon„„25 2³ Fahr debr.,.-., Flemagens ee 78 75 Elnk, Bisen- u nelm— 8 Hamburglsohe zdsee-Atten-desellschaft 180 78 RHamburg-NMannheimer Vers.-Akt.⸗des. M. 600] M, 575 Herrenmühle vorm. denx,— 57 Hernsbheim u. Co.—* 8 Kinsmatografle u. Flimwerfeſh., Vorr.-Aki. 5 60 Kinematografle u. Fllmverlelh zusgeſ. St.-Aki. 4⁰ Kuühnle, Kopp u. Kausoh.-., Frankental. 151 London u. Vinolal Eleotrio Tbeatres Lid.. 1 3h Haschlnenfabrlk Wer 114 Neckaraulmer Fahrzeugwerne Stamm-Axtten 123 1 Petroleum-ind.„Oplag„„. 2075 8t alizlal-Petroleumges. 245 Facile Phosphate Shares 150 shares unge 4„ 18 Potons D. K. G. 5 90 Proussische RüokversloherungE. 220 heinau Torrain-Gesellschaft... Rheinlschs Autom.-Geseflsoh,.-., Nannheim 140 Rhelnlsche Metallwarenfabrik, Genubechb. f. 260 Sohlobbotel Heldelberg Stamm-Atlen 28 Sohblosshatel Heldelderg Vorzugs-Aktlen 00 Sſoman Salpeter, Hamburg„384 Stahlwerk Becker‚r 127 Stahlwerk Nannheim 107 Süddeutsohe lute-judustrie, Nannfeſm 1„ Süddeutsche Kabel, Mannhelm, Genußsch.„.— Unlonbrauerel Karisruhe 970 Prolektlensgesellsohaft, Frankfurt 137 ohwätzkabenwerke iederwalſul f Waggonfabräx Risfl!! 74 Westdeutsche EIsenwerke Krayßß 135 Tschoeke-Werke, Kalsarslautern 88 antangskurse- Zucker. NRagdeburg, 7. lull. Zuckerberlokt. 1 805/ u. 8. Ren——000, 8— Erodraffinadel. ohne Fa82 18.37 A 85— Krystallrucker I. nalt 8. G0.00—00, gemahlene 10 mlt Sabk gemahlene Behlls mit Saok 18.82/—.18.75—, runlg. MHagdeburg, 7. lull.(relegr.) 1* egeene. transſto frel an Bord Ramburg per Zull.30.—., 1 75 Aug..40— 5.42½., per Sept..45— 6. 28 f 12 805 0 Dez..50½%½., 440—., per Jan.-NArz.60½%.,.88.½ per Mal.804½.,.80— 8. Tondenz: ruhig. Bedeokt. Hamburg, 7. lull.(Tetegr.) Aug..37½, Sept..42½ Okt-Dorz..47½, Jan.-März.82½% .77½, ruhlg. Kaffee. Nambur g, 7. Jull. CTelegr.] Kaffee gond average Santos p. Sept. 480½, bez. 49¼, Kärz 49¾8, Gel 500/, stetig. Antwergen, 7. jull CTelegr.]) Kaffee Samos gosd ave⸗ rage p. jull 57—, Sopt. 57¼, Dez. 58—, Aürz 59½¼. Schmalz. Antwer 0 e n, 7. Jufl. CTelegr) Amerlkanlsohes sohmalz 128½ zucker per Juft.20—, per Nal Salpeter. Antweren, 7. lull. Crelegr.) Salpeter aispon. 28.0 Febr.-Härz.90. Wolle. Antwerpen, 7. lull.(Telegr.] Deutsohe La zugwolſs per zull 6. 80, Sopt..80, Dex..87, Hüärz Häute. Antwerpen, J. ull.(Telegr.) Häute 848 stuok vorkautt. 5 Baumwolle und Petroleum. 8remen, 7. jull.(Tolegr.) Baumwolſe 67/, ac Antwerpen, 7. 90(Telegr.) Petroleum Raft, aispog. 25.—, Jull 25.½, Aug. 24/, Metalle. London, 7. Jull, 1 Uhr. Anfang. Kupfer ruhig 82./, 3 Hon. 52.½,— Elnn atet. p. Kasse 145.—, 3 Honate 148½.— Blei! spanſsoh rubig 19.¾, enhlisoh 19.%..— Tink runlg sperlal 22½ Telogramm-Adr.: Rargold. 7. ju Il 1914 Fernapr.: Mr. 38, 1837, 6488. Provislonsfrel 5. Preussisch-Südd. 231. Königl. Preuss. Klassen-hot r Zlehung der 1. Klasse am 10. und 11. Jull 1 Amtlicher der Lose kür die 1. Klasse IT..—. 10— I. 20.— kür alle 5 KI. M. 25.— M. 50.— M. 100.- M. 20 Liste per 5 Klassen 11 12 Grossh. Bad. 19 5 Gutfahr, Kanube Lotterie- 6, 25— Telephon 1985. Schiffabet, 28 6d Mannheimer Hafenbezirk No. 1. 8 „Fendel 76“%, „Ruhrtal“, „Rhenus 55 Berbozen, v. „Hoboken“, v. Dunken, v. Ankw., 1. „Fendel 56•% Blum, v. „Anna Kath.“, Orſchler, v. Ruhrort, 3000 Dö. S und Kohlen. „Badenia 43“, Schmitt, v. Antwerpen, 6200 Da. St „Vereinig.“, Gimber, v. Rotterd., 8330 Dz. Ge „Mannh. 24% Schneckenberger, v. Mott., 55 De treide und Stückgut. Hafeubezirk Nr. 2 Angekommen am(. Juli. 5 Napp, v. Rotterd., 8300 Dz. 98 58˙ „Fendel 25.55 „Fritz“, v. Rotterd., 10 000 Ds. Stückg. Hafenbezirk No. 3 7 Angekomnien am 4. Juli. „Prinz Hch.“, Küpper, v. Ruhrort, 7100 Dz. Kaoh „Adelheid“, Buchinger, v. Amſterd., 4000 Dz. Stückz „Bad. 44“, Merlefeld, v Straßburg, 400 Dz. St. „Wellenteiler“, Reinders, v. Straßburg, 900 Dz. „Theodor Eliſe“, Krapp, v. Rotterd., 7000 Di und Stückgut. „Salve Regina“, Tromp, v. Rotterd., 9750 D und Stückgut. „Bad.“, Scheidel, v. Duisb., 3600 Da St. „Mecresſtern“, Seeger, v. Rotterd., 44⁰0 gut und Getreide. Hafenbezirk Nr 45 Angekommen au „Maaſtwink“, Landvater, v. A „Boruſſia“, Schmitt, v. Nokt „Alemannia“, Goud, v. Rot — —— General-Auzeige —— 5 r.— Sadiſche eueſte Aachrichte(Abendblatt) Dienstag, den 7. Juli 1914 PHOSPEKT über nom. M. 2, OOOC, O00.— auf den Namen lautende neue Aktien der Mannheimer Versicherungsgesefschaff in Mannheim. 2000 Stück zu je M. 1000.—, mit 25% eingezahlt, Serie Y No, 800-ooO. ————— Die Maunheimer Verſicherungsgeſellſchaft iſt im Maj 1879 als Aktiengeſell⸗ ſchaft errichtet worden und hat ihren Sitz in Maunheim. Die Geſellſchaft unter⸗ ſteht der Aufſicht des Kaiſerlichen Aufſichtsamts für Privatverſicherung auf Grund des Relchsgeſetzes über die privaten Verſicherungsunternehmungen vom 12. Mai 1901. Zweck ber Geſellſchaft iſt die Pflege des Verſicherungsweſens. Sie kann un⸗ mittelbar ober auch mittelbar(durch Rückverſicherung) betrieben werden. Die Ge⸗ ſellſchaft betreibt: die Transport⸗Verſicherung, Unfall⸗ und Haftpflicht⸗Verſiche⸗ rung, Einbruchdiebſtahl⸗Verſicherung, Glas⸗Verſicherung, Feuer⸗Verſicherung mit Nebenbranchen einſchließlich Sturmſchäden⸗Verſicherung und Waſſerleitungs⸗ ſchäden⸗Verſicherung. Sie iſt berechtigt, den Geſchäftsbetrieb auch auf andere Verſicherungszweige, utit Ansnahme der Lebensverſicherung, auszudehnen und ſich an anderen Ver⸗ ſicherungs⸗Unternehmungen, welche gleiche Verſicherungszweige betreiben, zu be⸗ tetligen; ſoweit eine ſtaatliche Genehmigung erforderlich, iſt eine ſolche einzuholen. Die Höhe der Beteiligung im ganzen darf ein Drittel derjenigen Summe nicht überſteigen, um welche nach dem letzten Rechnungs⸗Abſchluß der Kapitalreſerve⸗ ſonds über den Betrag von 10% des Grundkapitals hinausgeht; eine höhere Be⸗ teiligung iſt nur mit vorheriger Zuſtimmung des Kaiſerlichen Aufſichtsamtes für Privatverſicherung geſtattet. Das Grundkapital der Geſellſchaft betrug urſprünglich 2 000 000.— und iſt bis zum Jahre 1886 nach und nach auf„ 8 000 000 erhöht worden. In der außer⸗ ordentlichen Generalverſammlung vom 12. Juni 1913 iſt beſchloſſen worden, das Kapital zum Zwecke der Aufnahme der Feuer⸗Verſicherung mit Nebenbranchen einſchl. Sturmſchäden⸗Verſicherung ſowie der Waſſerleitungsſchäden⸗Verſicherung und gleichzeitig zwecks Verſtärkung der Betriebs⸗ und Garantiemittel um weitere 2000 000.— durch Ausgabe von 2000 Stück auf den Namen lautenden Aktien, azu& 1000.— mit Einzahlung von 25%, dividendenbrechtigt vom 1. Januar 1913, unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre zu erhöhen. Die neuen Aktien mit 250% Einzahlung wurden von der Rheiniſchen Credit⸗ bank zum Preiſe von 550.— pro Stück übernommen. Die Rheiniſche Eredit⸗ bauk hat von den übernommenen Aktien Stück 1333 in der Zeit vom 20. Juni bis 3. Juli 1918 ben Beſitzern der alten Aktien zum Bezug angeboten derart, daß auf je 4 6 000.— alte Aktien eine neue Aktie von 1000.— mit 25% Einzahlung zum Preiſe von 4 750.— abzüglich 4% 7% Zins aus dieſem Betrage vom Zahlungstage bis zum 3. Juli bezogen werden konnte. Der durch die Aktienausgabe erzielte Agiogewinn abzüglich des bie Geſellſchaft treffenden Anteils an den Begebungs⸗ koſten wurde mit 562 500.— dem geſetzlichen Reſervefonds zugeführt. Außerdem hat die Rheiniſche Creditbank im Zuſammenhang mit der Uebernahme der Aktien den Betrag von ½ 400 000.— zwecks Bildung eines Organiſationsfonds für die neu aufgenommenen Verſicherungsbranchen bezahlt. Die beſchloſſene Erhöhung des Aktienkapitals ſowie deren Durchführung ſind am 17. Juni 1918 in das Handelsregiſter des Großh. Amtsgerichts Mannheim eingetragen. Die neuen Aktien(Interims⸗Scheine) tragen die fakſimilierten Unterſchrif⸗ ten zweier Vorſtandsmitalieder und dez Vopſitzenden des Aufſichtsrates,. Das Grunbkapital der Geſellſchaft beträgtenunmehr 10 Millionen, ein⸗ etetlt in 10 000 auf den Namen lautende, unter ſich gleichberechtigte, mit 25% einbezahlte Aktien zu je 1 000.— No..—10 000. Ueber die geleiſteten Einzah⸗ kungen ſind auf den Namen lautende Interimsſcheine ausgeſtellt. Für die übrigen 750% haften die Aktionäre nach den geſetzlichen Beſtimmungen Den Zeitpunkt weiterer Einzahlungen, die feweils nicht über 25% betragen ſollen, beſtimmt der Auſſichtsrat. Die Aufforberung zur Einzahlung iſt zu veröffentlichen. Die Erhöhung des Aktienkapitals durch Ausgabe nener Aktien kann vor der vollen Einzahlung des bisherigen Kapitals erſolgen. Aktien und, ſolange ſolche Alcht ausgegeben ſinnd, Fnkerimsſcheine können nur mit Genehmigung des Vorſtandes und des Aufſichtsrates übertragen oder verpfändet werden. Die Uebertragung kann ohne Angabe von Gründen verſagt werden. Die Verſagung kann auch aus dem Grunde geſchehen, daß der ſeitens des Verkäufers namhaft gemachte Käufer bereits 100 Aktien oder JInterimsſcheine der Geſellſchaft nach ben Büchern berſelben beſitzt. Mit der Continentalen Verſicherungs⸗Geſellſchaft in Mannheim beſtand bis⸗ her eine vertragliche Verbindung für die Transport⸗Verſicherung, welche durch Beſchluß der außerordentlichen Generalverſammlung vom 12. Juni 1913 auch auf die Einbruch⸗Diehſtahl⸗Verſicherung und die Feuer⸗Verſicherung mit Neben⸗ branchen inel. Sturmſchäden⸗Verſicherung, ſowie Waſſerleitungsſchäden⸗Verſiche⸗ rung ausgedehnt worden iſt. Im Jahre 1910 wurde das Geſchäft des Roſtocker Spiegelglas⸗Verſicherungs⸗ vereins auf Gegenſeitigkeit zu Roſtock übernommen. Deu aus wenigſtens fünf Mitgltedern beſtehenben Auſſichtsrat bilden zur Zeit die Herren: Dr. R. Broſien, Geh. Kommerzienrat, Konſul, Maunheim, Vorſttzender, Dr. von Jagemaun, Wirklicher Geheimrat, Exzellenz, Heidelberg, ſtellvertretender Vorſitzender, H. Dyckerhoff, Kommerzienrat, Mannheim, C. Michalowsky, Direktor der Deutſchen Bank, Berlin, B. Popper, Direktor des Wiener Bankvereins, Wien. Den Vorſtand der Geſellſchaft bilden die Herren: 8 N. Poſt, Direktor, F. Herm, H. Haltermann, Dr. Barth, Dr. C. Weiß, ſtell⸗ vertretende Direktoren, ſämtliche in Mannhelm. Das Geſchäftsjahr der Geſellſchaft läuft vom 1. Jult bis 30. Juni. Von dem Reingewinn werden jährlich wenigſtens 10% dem Kapital⸗Reſerveſonds zuge⸗ er die Höhe des eingezahlten Aktienkapitals erreicht hat.(Letzteres iſt er Fall.] Sodaun erhalten die Aktionäre bis zu 5 ihres eingezahlten Aktienkapitals als erſte Dividende. Von dem Ueberſchuß erhalten der Auſſichtsrat 10%, die Mit⸗ glieder der aus der Mitte des Aufſichtsrats gewählten ſtändigen Kommiſſion oder Kommiſſionen weitere 5% und die Mitglieder des Vorſtandes der Geſellſchaft die ihnen vertragsmäßig zugeſicherten Tautismen. Der Reſt des Reingewinns bleibt zur Verfügung der Generalverſammlung. Dividenden welche nicht innerhalb fünf Jahren nach dem Verfalltage er⸗ hoben ſind, verfallen dem Kapitalreſervefonds. Die Zahlung der Dividende erfolgt in Mannheim durch die Geſellſchafts⸗ kaſſe, die Rheiniſche Creditbank nepſt Zweiganſtalten und die Mannheimer Bank A. G. in Frankfurt a. M. durch die Deutſche Bank, Filiale Frankfurt a.., die Deutſche Vereinshank und die Pfälziſche Bank Filiale Fraukfurt a.., in Berlin durch die Deutſche Bank, die Nationalbank für Deutſchland und die Bank für Fadate und Induſtrie, in München durch die Bank für Handel und Induſtrie, Utale München. An den gleichen Plätzen erfolgt die Aushändigung neuer Gewinnauteil⸗ ſcheinbogen, die Hinterlegung der Aktien für die Teilnahme au den General⸗ verſammlungen, die Ausübung von Bezugsrechten; ebenſo können dort alle ſon⸗ ſtigen die Aktienurkunden betreffenden, von der Generalverſammlung beſchloſſe⸗ nen Maßnahmen bewirkt werden. In letzterem Falle iſt d ſammlung bei der Geſellſe nur erfolgen: Aktiva. Alle geſetzlich oder ſtatutariſchnotwendigen Veröffentlichungen erfolgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger, außerdem, ohne daß igen auf den Inhaber lautenden deren Gültigkeit davon abhinge, durch mindeſtens eine Mann⸗ heimer, Berliner, Münchener und Frankfurter Zeitung. In den Generalverſammlungen gewährt jede Aktie eine Stimme. Die Aktionäre können ſich durch andere ſchriftlich bevoll⸗ mächtigte Aktionäre vertreten laſſen. Wer an der Geueralverſammlung teilnehmen wlll. hat die Aktien eine Woche vor der Verſammlung bei der Geſellſchaft oder bei einer der in der Einladung zur Verſammlung hierzu bezeich⸗ neten Stellen vorzuzeigen oder bei einem Notar zu hinterlegen. ie über die Hinterlegung notarielle Beſcheinigung ſpäteſtens am dritten Tage vor der Ver⸗ 8 haft zu hinterlegen. 2 Die Anlegung des Vermögens der Geſellſchaft darf, ſoweit ſolches nicht für die Bedürfniſſe des Betriebes verwendet wird, Bilanz per 30. Juni 1913. oder inländiſcher kommunaler Körperſchaften, oder in ſonſt Schuldverſchreihungen deren Ziuſen vom Reiche, einem Bundesſtaate, von Ko 0 nalverbänden oder anderen öffentlichen Korporationen ſchaftlicher, kommungler und anderer unter ſtaatlicher Auft Hypothekenbanken auf Aktien, 5 denen eine Anlage nach Buchſtabe a und b geſtattet iſt, jes ausgeſtellte ztehungsweiſe Kurswertes, d) durch Erwerbung von ausländiſchen Wertpapieren, inſoweſt fremde Staaten für die Aufnahme oder die Fortſetzung dez von Reſerven in ſolchen Wertpapieren fordern, a) in Hypothekendarleihen, welche den Vorſchriften der 88 59,] e) iu Grundſtücken, jedoch nur, wenn das Grundſtück für die 60 des Verſicherungsaufſichtsgeſetzes entſprechen b) in Schuldverſchreibungen des Reiches, eines deutſchen Staates Zwecke des Geſchäftsbetriebes beſtimmt iſt oder wenn es f um die Sicherung einer eingetragenen Forderung handelt. ————————————————————..——————— et 2 4 Nicht eingezahltes Aktienkapital 5 750000 Aktienktapttaaalk! 10000 009 Geſchäftsgebäude Mannheim(bisher. Ab⸗ Reſervefonds(§ 37 Priv.⸗Verſ.⸗Geſetzes, ſchreibung Mk. 98175.07)7 584569 46 F8 262 H. G 5 Hypotheken ſümtlich erſtſtellig 49496213 Beſtand am Schluſſe des Borfjahres 2000 000 Werkpaviere: Zuwachs im Geſchäftsſahre 5562500— 2562500 Meündelſichere Wertpapßiere 1957295 85⁵ Prämienreſerven: 55 Wer bee 4706.45⁶ Deckungskapital für laufende Renten: Wechſelr 89 683 Küftilenten fldde! Guthaben: 2 Haftpflichtrenten 1150816% Zei Vaulhäuſern„„„„ 62080%0% Sonſtige rechnungsmäßige Reſerven 4588004 296 254 1 Bei Verſicherungsunternehmungen 58830651/ 6217608060 Prämienüberträge für: 8 Sklicinſennn::ñỹ?ĩ? 98 43865 Transportverſicherung 3600000— Ausſtände bei Generalagenten bezw. Unfallverſicherung[ 349285— „Agenten aus dem Geſchäftsjahre 305664064]—Haftpflichtverſicherungg. 4466310ʃ67 Barer Kaſſenbeſtand. 7863½24] Einbruchdiebſtahlverſicherung..105 00962 5755 e ſch 8 Glasverſicherung 87 112/15 4607717 Ausſtände bei Maklern und Verſchiedenen 496514 88 5 92— antenthaben 15 I 1 1 VVü ſionsfonds und des Erholungsfonds für— 1 9 arfigz—5 die Angeſtellten ee ee ee Haftpflichtverſicherung 645⁵ 000— Einbruchdiebſtahlverſicherung 22000/— Blasverfcherun-nunenen— ⁰00— 4700 000.— Sonſtige Reſerven und zwar: 855 Rückverſicher⸗Reſervekonto der Trans⸗ erk ihnnnng 1300757% Organifationsfonds für die Feuerver⸗ ſiche ungs Abteilung 400000— Talonſteunenneſee 12600— Guthaben von Verſicherungs⸗Unternehm⸗ ungen 1662913½90 PJJ7 ² T0000 10⁰00 Sonſtige Paſſiva und zwar: Umbau⸗ und Einrichtungskontv 27 685 97 Guthaben von Agentn. 443226995 Guthaben von Maklern und Ver⸗ ſcheee 8 123 981 26 Penſionsfonds für die Augeſtellten der eee 48193850 8 Unterſtützungsfonds für die Ange⸗ ſtellten der Geſellſchaft 50000— Erholungsfonds für die Angeſtellten der Geſenſcft 88 445 07 Nicht präſentierte Couponss 1275.25 5 Nicht abgehobene Unfall⸗Kente 19001 1153 73000 RNeingewinn 1147 4520% 7844025 26 127844580% Einnahmen. Gewiun⸗ und Verluſt⸗Rechnung. Ausgaben. 4. Uebertrage vom Vorjahhhhtrtrtr 3804649.87]Verluſt aus Kapitalaulagen: Ueberſchuß der Transport⸗Verſicherung 67149790 Abſchreibung auf Wertpapiere 191 400 der Unfall⸗ und Haftpflicht⸗ Reingewinn des Rechnungsflahres 1147452 %%%%%VffVTCC 2 Ueberſchuß der Einbruchdiebſtahl⸗Ver⸗ Verwendung: 1 7 32J ͤ ùv 4055587 20% Divibende auf Mk. 8000000.— akte Ueberſchuß der Glas⸗Verſicherung.. 14396.51] 87878639 17 15 400000.— Kapital⸗Erträge. Mk. 503 781.06 10% Dividende guf Mk.— junge Miets⸗Erträge.„ 2609. 62876105 Arktten mit 25% Einz. 50000.— Srüglic der... Tantismen an Aufſichtsrat u. Vorſtand 107 2587 Rückſtellung auf Wehr⸗ und Talonſteuer⸗ Abtellungen verrechneten Antetle: Reſerve⸗Konto 8 8 46000 Transport⸗Verſicherung Mk. 294287.48 Rückſtellung auf Umbau und Eiurich⸗ e en Lafie tungs⸗Konto 50000— ee„Wns Rückſtellung für ein neu zu errichtendes ſich 1 11 5812.97 Spezial⸗Reſerve⸗Konto für die Feuer⸗ Verſicherungs⸗Abteillung 100000 Glas⸗Verſicherung 89.80.] 369 42467] 160 30630 n die Angeſtellten als Gratiftikattn 6419370 Gewinn aus Kapitalanlagen 260.— Vortrag auf neue Rechunng 330000 7888 55205 1147 2 U7 T888 95 — Die Entwickelung der Geſellſchaft in den letzten fünf Geſchäftsjahren iſt aus nachſtehenden Zahlen erſichtlich: wieder mit einem zufriede Mannheim, im Der Geſchäftsverlauf im neuen Ja uſtellenden Reſultat gerechn Mai 1914. Auf Grund des vorſtehenden Proſpektes ſind: nom. M. 2o00 ooo.— auf den Hamen lautende neue Aktien der Mannheimer Oersſcherungsgesellschaft in mannheim. 2000 Stück zu je M. 1,000.— mit 25% eingezahlt, Serie V Nr. 8001—10000 zum Handel und zur Notierung an den Börſen in Mannheim und Frankfurt a. M. zugelaſſen. Mannheim, Frankfurt a.., im Juli 1914. Etunahmen Beſtand der Geſetzl. 15 eie Reſervefonds Keingewinn ahr U. Poktcengebühren ſowie Prämtien⸗ u. und Spezial⸗ Dividende 0 aller Branchen Schaden⸗Reſerven Reſerven Kapktal Mark Mark Mark Mark Mark 1908/09 13.592.438,44.710.186,93.288.762,88.000.000,.— 522.354,27 14%= M. 88 p. St. 1809/10 15.967.060,55.639.590,29.376.141,06.000.000,— 6507.581,75 16% M. 40 p. St. 1910/11 17.529.513,75.382.549,14.687.404,4.000.000,— 798.405,43 18% M. 45 f. St. 1911/12 19.482.851,10.842.485,59.846.162,80.000.000,.— 988.187,89 20% M. 50 p. St. 1912/13 22.889.934,50.603.971.75.263.257,44.500.000,.—.147.452,57 20% M. 50 p. St. (10% für die fungen Aktien) et wird. hre iſt bis jetzt normal geweſen, ſodaß, wenn nicht heſondere Umſtände eintreten ſollten Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft. Rheiniſche Ereditbank. Pfälziſche Bank Filiale Frankfurt a. M. Deutſche Vereinsbank. Deutſche Bank Filiale Frankfurt a. M. 5 Deutſchen Reiches garantiert ſind, oder in Pfandbriefen lang 1 ſicht ſtehenden deutſchen Bodenkreditinſtitute und deutſchey gegen Verpfändung ſolcher Hypotheken und Wertpapiere, g doch nur bis zu höchſtens drei Biertel des Nennwertes he Geſchäftsbetriebes die Stellung von Kaution oder die Anlage 88—— Modes. Tüchtige zweite Arbeſterinnen Sorfort Sesucht. 37862 Gustav Zimmern BI, 3. 7 HAIIII Grossbrauerei ſucht ſolventen und tüchtigen 2407 Pächter für größeren Maunheimer Spezial⸗Nusſchank. Geſällige Offerteu unter Nr. F. M. 368 an Daube& Co., G. m. b.., München. Ein Alleinmädchen das Tuͤchtiger etw. kochen kann f. eine El. Haush. n. Fraukfurt geſ. I. E* Näß. L 14, 77 8. 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Wer au der Generalverſammlung teilnehmen will, hat die Reiche, einem Bundesſtaate, von Kommunalverbänden oder Aktien eine Woche vor der Verſammlung bei der Geſellſchaft oder anderen öffentlichen Korporationen des deutſchen Reiches bei einer der in der Einladung zur Verſammlung hierzu bezeich⸗ garantiert ſind, oder in Pfandbriefen landſchaftlicher, kommu⸗ neten Stellen vorzuzeigen oder bei einem Notar zu hinterlegen. naler oder anderer unter ſtaatlicher Aufſicht ſtehenden deutſchen Über In letzterem Falle iſt die über die Hinterlegung ausgeſtellte nota⸗ Bodenkreditinſtitute u. deutſcher Hypothekenbanken auf Aktien, rielle Beſcheinigung ſpäteſtens am dritten Tage vor der Verſamm⸗ e) gegen Verpfändung ſolcher Hypotheken und Wertpapiere, in nom. M. 500,000.— auf den Namen lautende lua bei her Geſellfſchaft zu hinterlegen. denen eine Anlage nach Buchſtabe a und b geſtattet iſt, jedoch „Die Anlegung des Grundkapitals Und des Kapitalreſervefonds mur bis höchſtens drei Vierteldes Nennwertes bezw. Kurswertes, oweſt f darf, ſoweit ſolche nicht für die Bedürfniſſe des Betriebes verwendet durch Erwerbung von ausländiſchen Wertpapieren, inſofern g dezß neue Aktien der ſwerden, nur erfolgen: fremde Staaten für die Aufnahme oder Forkſetzung des Ge⸗ nlage Ja) in Hypothekendarleihen, welche den Vorſchriften der 8§ 59, 60 ſchäftsbetriebes die Stellung von Kaution oder die Anlage von 2 2 des Verſicherungsaufſichtsgeſetzes entſprechen, Reſerven in ſolchen Wertpapieren fordern, 5 r die* bl in Schuldverſchreibungen des Reiches eines deutſchen Staates) in Grundſtücken, jedoch nur, wenn das Grundſtück für die s ſihß orde inländ. kommunaler Körperſchaften, od. in ſonſtſgen auf den Zwecke des Geſchäftsbetriebes beſtimmt iſt oder wenn es ſich ſelt. Inhaber lautenden Schuldverſchreibungen, deren Zinſen vom um die Sicherung einer eingetragenen Forderung handelt. f Aktiva. Bilanz per 30. Juni 1913. a. in An nheim. Bilanz per 30. Juni 1913 Paſſiva +4 500 Stück zu 19 M. 1000.—, mit 250˙ Din-Ficht eingezahltes Aktienkapital 5 1875000— Aktienkapital 2500000 Kapitalanlagen: Kapftal⸗Reſervefonds 53 625000 Effekten 5 1023 46160 Diverſe Kreditoren: gezahlt, Serie IIl, No. 2001—2500. Hypotheken)) 2 J41245100— Guthaben von Geſellſchaften 51227 Guthaben bei Banken 58 Guthaben von Agenten und Ver⸗ 25 5 8 65 Hedenend 5 echſel 85 100 86801% Rückverſicherungs⸗Reſerve⸗Konto 325 189 Die Continentale Verſicherungs⸗Geſellſchaft iſt am 13. Dezember 1884 unter Guthaben bei Geſellſchaften 6447867[Reſerven für laufende Riſiken 900 000 der Firma Mannheimer Rückverſicherungsgeſellſchaft errichtet worden und hat Guthaben bei Agenten u. Verſchiedenen 534 659 58 Reſerven für ſchwebende Schäden 925000— ihren Sitz in Mannheim. Sie führt die jetzige Firma ſeit dem Jahre 1896. Siein 19 05 VBebſich ß Hengde e 3000 weck der Geſellſchaft iſt die 8 T Rü ich 32 2060737] Organuiſationsfonds für die Feuer⸗Rück⸗ 85 1 Die e für die Angeſtellten der„vexſicherungs⸗Abteilung gen, welche gleiche Verſicherungszweige betreiben, zu beteiligen. Grſelkſcheft 60 84250 e für die Angeſtellten der Das Grundkapital der Geſellſchaft betrug urſprünglich 2000 000.—. 5 ſell!„%% In der außerordentlichen Generalverſammlung vom 12. Junt 705 iſt beſchloſſen ger e ene worden, das Kapital zum Zwecke der Aufnahme der Einbruch⸗Diebſtahl⸗Verſich Nicht präſentterte Couponss 1067 rung und Feuerverſicherung einſchl. Sturmſchäden⸗Verſicherung ſowie der Waſſer⸗ 8 5— Reingewinn 219889 43 leitungsſchäden⸗Verſicherung in Rückverſicherung und gleichzeitig zwecks Verſtär⸗——— V VVVVV———— kung der Betriebs⸗ und Garantiemittel um weitere 4 500 000.— durch Ausgabe 70 1 5 5888 406045 von zu 5 von) ſämtlich erſtſtellig. 8 2500, ndenberechtigt vom 1. Jauuar„unter Ausſchlu 8 geſetzlichen 85 Bezugs rechts der Aktionäre, zu erhöhen. SGewinn⸗ und Verluſt⸗Konto per 30. Juni 1913. Die nenen Aktien mit 280% Einzahlung wurden von der Rheiniſchen redit.⸗HHHppꝙꝙ::! bank zum Preiſe von& 500.— pro Stück übernommen und hiervon 338 Stück in 885 5 0 der Zeit vom. Juni bis 3. Juli 1913 den Beſitzern der alten Aktien zum Bezug Einnahmen. 5 angeboten derart, daß auf ſe 4 6 000.— alte Aktien eine neue Aktie von 41000 mit Salae erteg eonm 60878 250% Einzahlag zum Preiſe von 4 700.— abzüglich 4% Zins aus dieſem Betrage Rückverſicherungs⸗Reſerve⸗Konto vom Vorfahre 211 540 vom Zahlungstage bis zum 8. Juli bezogen werden konnte. Der durch die Aktien⸗ Prämien⸗ und Schaden⸗Reſerven vom Vorfahre 1575000— gaußsgsbe erzkelte Agiogewiun wurde mit& 125 000.— dem geſetzlichen Reſerve. Erziekte Prämien⸗Einnahmen für See⸗, Fluß⸗ und Land⸗Transport⸗Verſicherungen 8 6255 89275 fonds zugeführt. Außerbdem hat die Rheiniſche Ereditbauk im Zuſammenhang Erkrägnißfe der Kapital⸗Aulagen abzüglich Kursverluſtt 7856401 mit der Uebernaßme der Aktien den Betrag von 4 100 000.— zwecks Bildung Geſamt⸗Eiunahmen 5 8775281 65 eines Organtſationsfonds für die neu aufgenommenen Verſicherungsbranchen 95 1 JJJ)JJJJJJJU 88 e besahlt. Ausgaben Die beſchloſſene Erhöhung des Aktienkapitals ſowie deren Durchführung 8 5 find am 17. Junt 1918 in das Handelsregiſter des Großh. Amtsgerichts Mann⸗ Rückverſicherungs⸗Kon::— heim eingetragen. Bezahlte Schäden, abzüglich der Rückerſätze von den Rückperſicherern Das Grundkapital der Geſellſchaft beträgt nunmehr 2 500 000.—, einge⸗ Agentur⸗Kommiſſionen und Koſten teilt in 2500 auf den Namen lautende, unter ſich gleichberechtigte, mit 25% einbe⸗ Verwaltungskoſtenn zahlte Aktien zu je 4 1000.— No.—2500. Ueber die gelerſteten Einzahlungen Nückverſtcherungs⸗Reſerve⸗Konth ſind auf den Namen lautende Interimsſcheine ausgeſtelt. Für die übrigen 75% Reſerven für noch nicht abgelaufene Verſicherungen haften die Aktionäre nach den geſetzlichen Beſtimmungen. Den Zeitpunkt weiterer Reſerven für noch nicht liquidierte Schäden Einzahlungen, die jeweils nicht über 25% betragen ſollen, beſtimmt der Aufſichts⸗Geſamt⸗Ausgaben 8 rat. Die Aufforderung zur Einzahlung iſt zu veröffentlichen. Reingewiuůuangggg„ I Die Erhößung des Aktienkapitals durch Ausgabe nener Aktien kann vor 5 8 58 8 85 S35ö7ÄF—TA „ des e 8 Verwendung. 2 3) en„ſolange ſo nicht ausgegeben ſind, Interimsſcheine können. 18ö% 5 5 0 8% Dividende auf& 2000 000 akte Aktien Aaßer des Vorſtandes und des Anfſichtsrates übertragen oder 9e% Dividende auf 500000 junge Aktien Die Rebertragung kann ohne Angabe von Gründen verſagt werden. Die Zuſammſſnnn.. Verſagung kann auch aus dem Grunde geſchehen, daß der ſeitens des Verkäufers Tantiomeen namhaft gemachte Käufer bereits 100 Akbien oder Interimsſcheine der Geſellſchaft Rückſtellung zu Gunſten der Aktionäre für Wehr⸗ und Talonſteuer nach den Büchern derfelben beſitzt. Spezial⸗Reſerve⸗Konto für die Feuer⸗Rückverſicherungs⸗Abteilnng Mit der Mannheinter Verſicherungsgeſellſchaft in Maunheim beſtand bisher Gratiſkatienen an die Beamfe:::: 5721ʃ6 eine vertragliche Verbindung für die Transport⸗Verſicherung, welche durch Be⸗ Saldo⸗Vortrag auf neue Rechnung 93 75 5 60000 ſchluß der außerordentlſchen Generalverſammlung vom 12. Juni 1919 auch auf die 219889 Efubruchdiebſtahl⸗Verſicherung und die Fenerverſicherung mit Nebenbranchen ein⸗ ſchlteßlich Sturmſchäden⸗Verſicherung, ſowie Waſſerleitungsſchäden⸗Verſicherung 55 5 gusgedehnt worden üſt. Die Eutwickelung der Geſellſchaft in den letzten fünf Geſchäftsjahren iſt aus nachſtehenden Zahlen erſichtlich: Den ans wenigſtens fünf Mitgliedern beſtehenden Aufſichtsrat bilden zur 5 e Zeit die Herren: Dr R. Broſſen Geh. Kommerzienrat, Konſul, Mannheim, Vor⸗ Geſetzl. ſisender: Dr. von Jagemann, Wirklicher Geheimrat. Exzellenz, Heidelberg, ſtell“ Einnabmen brelnten und Reſervefonds 975 nertr. Borſitzender; H. Dyckerhoff, Kommerzſenrat, Mannheim; C. Michalowsky, See 1110 Eingezahltes Reingewinn derelng Wie cen Bank, Berlin; B. Popper, Direktor des Wiener Bauk⸗ Jahr rauhe Reſerben 5 Keſerden Aktienkapital, einſchl. Vortragg Dividende 5 5 Den Vorſtand der Geſellſchaft bilden die Herren: N. Poſt, Direktor, F. 5 0 H. Haltermann, Dr. C. Weiß, ſtellvertretende Direktoren, ſämtliche 90 1* Maunheim 7 7 28 85 Das Geſchäftsfahr der Geſellſchaft läuft vom 1. Juli bis zum 30. Juni. Von 1908/09.779.585.54.160.000.— 571.028.95 000. 124.205.85 12½% M. 31.25 p. St. dem Reingewinn werden jährlich wenigſtens 10% dem Kapitalreſervefonds zuge⸗ 1009/10.337.901.47.310.000.— 592.868.44 00— 138.176.88 715% wieſen, ſolange derſelbe wicht die Höhe des eingezahlten Aktienkapitals erreiſcht 1910 11.891.748. 1I.435.000— 671.851.16 000 5 169.184.614 17% bat.(Letzteres iſt der Falh. Sodaunn erhalten die Aktionäre bis zu 5% ihres ee 5 5 eingezahlten Aktienkapitals als erſte Dividende. Von dem Ueberſchuß erhalten 1911/12.477.988.76 ⁶.575.000— 1711.540,70 509,000. 196.717.4 18l/% der Aufſichtsrat 10%, die Mitglieder der aus der Mitte des Aufſichtsrats gewähl⸗ 1912/13.255.802.72.825.000.—.050.189,36 5 0. 219.889.43 18%— M. 45.— p. S ten ſtändigen Kommiſſion oder Kommiſſtonen weite%, und die Mitglieder des 4 255(%/ für die jungen Aktt Vorſtandes der Geſellſchaft die ihnen vertragsmäßig zugeſicherten Tantismen, 8„55C Der Geſchäftsverlauf im neuen Jahre iſt bis jetzt normal geweſen, ſobaß, weun nicht beſondere Umſtände eintreten ſollten 3158798 2103348 461341ʃ 87714 325189 00000 925000—= .288392 6 2„„6„ 2* 2 4 *„„„»„ 2„ „„„„„„„„ 692„%„%4100 2 2„„%%„„„60 632„%%„% 0 %„.„„ mit 25¾ Einz ahlung 101250 20417 7500.— 25000ʃ «929«22„36 222„%„„% 69„«„„„„ 6 E969⁵22„„„ 0 00„„% E69«k„„„%„% )356„„„3 22„„„%%„%„„0 „„%„„„„„ Der Reſt des Reingewinns bleibt zur Verfügung der Generalverſammlung. Diwpidenden, welche nicht innerhalb fünf Jahren nach dem Verfalltage er⸗ wieder mit einem zufriedenſtellenden Reſultat gerechnet wird. hoben ſind, verfallen dem Kapitalreſervefonds. 5 Mannheim, im Juni 1914 5 5 55 5 Gefellſchaftskaſſe, die Rheiniſche 5 reditbank in Mannheim und deren Zweiganſtalten, die Mannheimer Bank A. G. t. in Mannßheim, die Deutſche Vereinsbank in Frankfurt a.., die Deutſche Bauf ö„„ 8 Continentale Verſicherungs Geſellſchaft. 5 im Berlin, die Nationalbank für Deutſchland in Berkin, die Bank für Handel Auf Grund des vorſtehenden Proſpektes ſind„„„ und Induſtrie in Berlin und deren Filiale in München. 5 An den gleichen Plätzen erfolgt die Aushändigung neuer Ger innant il⸗„ 1 5 77 40 7 deanege ee e eeee, nom. I. 500, 000.— auf den Pamen lautende neue Aktſen de 1 05 1 5 115 5 521 alle en ee„„„ Wee ie Aktienurkunde effenden von der Generalverſammlung beſchloſſenen Maß⸗ 9 waee dende weken dhelenen] Contiinentalen Versſcherungs⸗Gesellschalt, Mannheim Alle geſetzlich und ſtatutariſch notwendigen Veröffentlichungen erfolgen durchh 5 1 5. den Deutſchen Reichsanzeiger außerdem, ohne daß deren Gültigkeit davon ab⸗ 5 Nr. 2001—2500, Serie III 5 hinge, in zwei Mannheimer Zeitungen. zum Haudel und zur Notierung an der Maunheimer Börſe zugelaſſen.„5 In den Generalverſammlungen gewährt ſede Aktie eine Stimme. Die Mannheim, im Juli 1914. 5 ditl„„ —MMMheiniſche Creditbank. 9855 können ſich zurch andere ſchriftlich bevollmächtigte Aktionäre vertreten aſſen. 8 pntfattr roigeFenewege ntiettungskuren eeee Follständig schmerz.., gefahrlos, sofortige 460 Juli d. J8. 425 8 5 Wirkung, angewaudt in der Pichtheilanstalt vorm. 10 uhr 17 S. Tannenbaun 28 6 bat die geſamte Liegenſchaftsagentur 2, 1 Rönigs(2, 1— 24 1770 b8 12 NN . Kompagnie pünktlich und vollzählig zu PSISHHROR 4828. 1095 einer Ubuug mit Inſpek⸗ 126 5„aon 7 tion auszurücken. e 8885 7 88 8 7 8 In erſt, Lage d Die Stüdt. Sparkaſe 5 Mannheim wird 11855 Person, welche minde⸗ 8 aenae 1 9 iſe alle Ei 2080 stens M. 590.— Kaution stellen ann sofort 701 verziuſt tagweiſe alle Einlagen zu 2080 gesucht. Off. unter 2977 A¹ Naasenstein Masen 15 4 0—— Wirte Vogler,.-., Karisruhe ij. 343. 91 ———— ae e 25 50 ſiche ete. per 1 O. Sesucht 2. baldigsten lntritt äheres Büro L 10, 10. Telephon 809. zu verm. Nah. Ausk 1 7 ikl ſiſis⸗ Ekl All 5 tüchtiger in L12, 6 3 Tr. od. bei Vom Büchertiſch. 5 rſchafte⸗ ergauf 00 0 iler 85 SE EEbe SöCe ee Eia ElrsES ee Diät und Wegweiſer für Herzkranke. Von Dr. einem größ. Orte, habe f1 lk f1* Leichter Handwagen zu— 5 Del. 1 en ed. A. Lange.(. u. 10 Tauſend. Preis M..— 115 585 0 mit mehrjähriger Büro⸗ verl. 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Dresdner Bank Filiale MANNHEUIN P 2, 12, Planken. Aktienkapital und Reserven ark 26100006 Besorgung aller bankgeschäftliehen Angelegenheiten. 35569 Verſteigerung. Mittwoch, 8. Inli 1914, und den darauffolgenden Freitag, ſerner: Mittwoch, den 15. Inli 1914 und Mittwoch, 22. Juli 1914, nachmittags von 2 Uhr an, findet im Verſteigerungs⸗ lokal des hieſtg. ſtüdtiſchen Leihamts, Litra 05 No. 1 Eingang gegenüber dem Schulgebände— die 1— Pftaber gegen Barzahlung ſtatt. Die Uhren⸗, Gold⸗ und Silberyfänder kommen Preitag, den 10. Juli, Rachmiitags von 2 Uhr an zum Ausgebot. VBerfteigerungslokal wird jeweils um 2 Uhr geöffnet. Kinbern iſt der Zutritt 8509 nicht geſtattet. Manuheim, 30. Juni 1914. Silbtſches Leihant Holzberſteigerung. Die Stadtgemeinde Mann⸗ heim verſteigert am Freitag, 10. Juli 1914 deüh d Uübz: im Nathaus in Käfertal aus dem Käfertaler Wald beil der Gartenſtadt: 277 Ster Scheiter und Prügel und 1150 Wellen orſtwart Bens gibt Auskunft. Strußerhabn. Es wird hiermit zur Keuntuis gebracht, daß ein Verzeichnis der im Bereich der Straßenbah⸗ nen und der Bahn nach Dürkheim im Monat Juni 1914 gefuudenen Gegeuſtände a) im Hausflur des Ver⸗ waltungsgebäudes der Straßenbahn inMann⸗ hetm, Colliniſtraße;: b im Hausflur desStabt⸗ hauſes in Ludwigs⸗ hafen a. Rh., Ludwigs⸗ ſtraße Nr. 69 während 6 Wochen zur Einſichtnahme ausgehängt iſt 3552 Mannheim, 2. Juli 1914. Straßenbahnamt Zwangs verſteigerung Mittwoch, den 8. Juli1914, nachmittags 2 Uhr, werde ich in Sandhofen am Rathaus gegen bare Zahlung i. Vollſtreckungs⸗ wegeßſſentlich verſteigern: Möbel u. Verſchiedenes. Maunheim, 7. Juli 1914. Haag, Gerichtsvollzieher. ag, e zieher Erfahr. Knufmann, durch⸗ aus zuverl. mit den beſt. Referenzen ſucht Neben⸗ beſchäftigung. Offert. unt. Nr. 49945 g. die Exued. Schneiderin nimmt noch Kunden an. 4920 Us, 18 part. r. Zwangbverſteigerung. Mittwoch, 8. Juli 1914, nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokal 6, 2 dahier gegen bare ZahlungimVollſtreckungs⸗ wegeöffentlich verſteigern: 1 Lerikon(Brockhaus), Suppenwürze u. Möbel aller Art. Mannheim, 7. Jult 1914. Bindert, Gerichtsvollgteh. Zwangöverſteigerung. Mittwoch, 8. Juli 1914, nachmittags 2 Uhr werbe ich in Q 6, 2 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſtetigern: Eine größſere Partie HZigarren uZigaretten. 1 Vadentheke und Sonſtiges. Die Verſteigerung fin⸗ del vorausſichtlich be⸗ ſtimmt ftatt. Mannheim, 7. Juli 1014 Marotzte, Gerichtsvollz. 71 Zwangsverſteigerung. Mittwoch, 3. Juli 1914, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 6, 2 dahier gegen bare Zahlung i. Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Klavier, Möbel und Sonſtiges. 94614 Maunheim, 7. Jult 1914. Happle, Gerichtsvollzieher 27. Juni ds. IJs. kos Sinstwei! n tenpflichtig abgewiesen. Frankfurt a. MH., 30. Juni 1914. Chemische Fabrik Griesheim-E] Landgericht, 4. Kammer für Handelssachen, zu Frankfurt a. M. ergangene ze Verfügung veröffentlicht, mit der uns verboten wurde, die Behauptung, dass durch die Gewinnung von Sauerstol Rektifikations-Verfahren, aufzustellen und zu vertreten.— Sie hat hinzugefügt: ektr Diensta g, den 7. Juli 1914 8 die Leutsche Dahpdrir.-H. zu Mannheim hat vor kurzem eine von ihr auf Grund unrichtiger Angaben erwirkte, ohne unsere Anhörung vom Kgl. aus flüssiger Luft das Linde'sche D. R. Patent 173 620 verletzt werde ohne Einschränkung auf daz „Hiermit ist die Unrichtigkeit der in den Kreisen der Sauerstoff-Konsumenten von der Chemischeg „Fabrik Griesheim-Elektron zu Frankfurt a. M. in jüngster Zeit vielfach verbreiteten Nachrichten „erwiesen und der weiteren Beunruhigung unserer Kundschaft ein Riegel vorgeschoben. Auf unseren Widerspruch hat dasselbe Gericht diese einstweillge Mer⸗ tugung nach eingehender mündlicher Verhandlung mit Urteil vom 19. Juni ds, Is, aufgehoben. Inzwischen hat das Reichsgericht die Revision der wegen Verletzung des vorerwahnten Linde'schen Patentes vom Kgl. Oberlandesgericht Frankfurt a. Mͤ. verurteilten 16 Firmen mit Urteil vom M. Nachlaß⸗ Verſteigerung. Donnerstag, 9. Juli 1914, nachmittags 2 Uhr ver⸗ ſteigere ich im Lokal in H2, 11(Sof), im Auftrage der Erben die nachbenaunnten Fahrniſſe meiſtbietend gegen Bar⸗ zahlung: . 1 Trumean, 1 fahrb. Tritt, 1 Küchentiſch, 1 1 Klapptiſch, 1 geéſtt. Schreibtiſch, 1 Waſch⸗ kummobe m. Marmor⸗ platte, 1 Theke, 1 Ladentiſch, 2 Bettladen mit Ia. Noſt u. Ma⸗ tratzen u. a..; 1L 1 Waſchtiſch m. Mar⸗ 1 Serviertiſch m. Wandbrett, 1 Staf⸗ felei, 1 Ausziehtiſch, div. Stühle u. Bilder, 1 Budewanne, 1 Petr.⸗ Ofen, Blumenkaſten, Spiegel u. ſonſt. kl. ausrat; III. 1 gr. Atür. Schrank, 5 Hutſchränke, 2 Tiſche, 2Hocker, 2 Gar⸗ tenſtühle, 3 Etagére, 1Hausapotheke, 1 Ser⸗ piertiſch,8 Bilder(Alt⸗ Mannheimer Anſtch⸗ ten), 3 Koffer, 1 Flie⸗ genſchrank; IV. I lack. 2tür. Schrank, 1 Küchenſchrank, 1 An⸗ richte, 4 Stühle, 2U4 Tiſche, 2 kompl. Betten, 1 Ausziehtiſch, 1 Kom⸗ mode mit Glasaufſatz: V. 1Bitfelt, 1Küchen⸗Ein⸗ richtung(ſehr gut erh.) beſtehend aus: Küchen⸗ ſchrank, Küchenbüfett (mit farb. Schelbon), Geſchirrahm., Küchen⸗ tiſchu. Stuhl,1 Wand⸗ dekoration, Dipl.⸗ Schreibtiſch(neu), 1 Tafelklavier, 2 Gas⸗ badebfen, 1 Bade⸗ wanne,(guß. Emaille), 1 Friſenr⸗Waſchkom⸗ mode mit Marmorpl. u. ſ. w. f 1 elegantes Herren⸗ zimmer, beſthö. aus: Dipl.⸗Schreibtiſch (Doppelſ.) mit Seſſel, 2 Stüßle, 1 Eckſchränk⸗ chen, 1 Diwan, 1 Fau⸗ teuil, 1 Salontiſch, 1 Spieltiſch.(Ueberaus günſtiger Gelegen⸗ heitskauf! Donnerstag vormit⸗ tag 10—12 Uhr Beſichtig⸗ ung 8 Ver⸗ kauf. Georg Landſittel 82. 1 Ortsrichter Tel⸗ 7300 400 zu leihen geſucht bis 10. Juſi von Selbſtgeber. Vermittler verboten⸗ Suchender iſt iu feſter Stellung und kann Sicher⸗ heitgewährt werden. Rlick⸗ zahlung monatlich 40 Mk. Oſſ. unt. Chiffre L. 4984 an die Exp. ds. Bl. mal 26, 000 a A. 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An ihrer Stelle werden in Gemäßheit des ge- faßten Beschlusses neue Aktien und für Rechnung der Beteiligten zum Börsenpreis und in Ermangelung eines solchen durch öffent- liche Versteigerung verkauft werden. 37655 Mannhelm. den 24. April 1914. Akt.-Ges. f. Eisen- u. Bronze-Gießerei, vormals Carl Flink, Mannheim. Der Vorstand: A. Lorinser. Von der 3 Bis on oje Me Von der Etſch Bis an den Belt, Lobt man Schuhereme Kavalier, Ais öle beſte Dieſer Walt⸗ .nan d 2,1 Herren⸗Schneider cel. 5309 im Haule Dröll Anzüge und Palefots nach IIlaß uner Sarantie des tadellofen Sitzes in belter Verarbelfung— von 70 lllark an gegen knzahlung und monatlicke Raten. 37346 Tel. 6794/ kein Laben/ Tel. 0794 Sämtliche Artitel zur Auſzucht, Pflege u. Fütterung. Alle modernen Geräe u. Literatur zur Jagd⸗ u. Polizeihunde⸗Dreſſur. „Loger nur 317271 8 erſtklaſſiger Futtermittel von Spratt, Hevbſt, Difſine ꝛc. Kücken: und Geflügel⸗Futter. ————— Tätowierungengs Leberflecken u. 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