90.000 10.577 .946 .256 .000 11.666 .617 .777 .101 editenung echnung, reck Tel. 5454. ſtätten⸗ peztal⸗ ſchneſl⸗ n und kzeuge ritt t. nur che auf 1 mit n und eitung und Maſ⸗ ungen te mit ˖ Abennement: 7 Pfg. monatlich, Bringerlohn 30 pfg., durch dte Poßt iukl. Poſtaufſchlag R..42 vro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Selle„„.20 Nk. Läglich 2 Aus gaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Beilagen: 2 2 1 * 5 1 1 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Aumtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Maunheim; Beilage für Citeratur und Wiſſen Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; ſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim⸗ Celephon⸗Hummern: Otrektion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 Redaktion.„6565„5552„„ 0 37⁰ Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 u. 7569 Eigenes BRedaktlonsbureau in Berlin Nr. 319. Mannhei m, Dienstag, 14. Juli 1914. (Mittagsblalt.) Die heutige Mittagsausgabe umfaßzt 12 Seiten. Telegramme. Die franzöſiſchen Rüſtungen. W. Paris, 13. Juli. Der Senat beriet den Geſetzentwurf, durch welchen der Kriegs⸗ und der Marineminiſter zu einmaligen Ausgaben für die Bedürfniſſe der nationalen Verteidi⸗ gung ermächtigt werden. Charles Humbert, der Berichterſtatter der Heereskommiſſion er⸗ klärte, daß, wenn das Dreijahrgeſetz dem Lande die notwendige Zahl von Soldaten ge⸗ geben habe, doch große Anſtrengungen notwen⸗ dig ſeien, um ihre materielle Organiſation zu verbeſſern. Er wies vor allem darauf hin, daß das Material der Feldartillerie immer mehr gegenüber dem deutſchen ins Hintertreffen ge⸗ rate. Der franzöſiſchen Armee fehlten Offi⸗ ziere. Das Bedürfnis nach ihnen liege klar zu Tage und ſei jetzt anerkannt. Deutſchland ver⸗ füge über erſtklaſſiges Material, was die Feſtungsartillerie betreffe. Frankreich ſtehe in dieſer Beziehung nicht beſſer da. Für viele Ge⸗ ſchütze habe man zum großen Teil Granaten aus Gußeiſen. Die franzöſiſche Haubitze ent⸗ ſpreche nicht mehr den Anforderungen des Krieges und ſei erſichtlich geringwertiger als die deutſche. Redner warf dann der Heeres⸗ berwaltung vor, daß ſie aus den Fortſchritten der franzöſiſchen Induſtrie keinen Nutzen ge⸗ zogen habe. Die Feſtufigskommandanten for⸗ derten ſeit langen Jahren eine Vermehrung ihrer Beſtände um den Umtauſch des alten Materials gegen neues. Sie forderten auch die Verteilung der Granaten über mehrere Plätze. In dieſer Hinſicht ſei jedoch nichts geſchehen. Die Granaten würden nach wie vor in einem einzigen Magazin aufbewahrt. Charles Humbert kritiſierte weiter ſehr leb⸗ haft die Heeresverwaltung und erklärte, daß die franzöſiſche Induſtrie gewiſſe Gegenſtände dem Auslande in beſſerer Qualität liefere als dem Heere.(Bewegung.) Es ſei nicht genü⸗ gend Geſchützmunition vorhanden, es fehle auch an anderen Ausrüſtungsgegenſtänden, darunter 2 Millionen Paar Schuhe. Man verfüge gegen⸗ wärtig nicht über das notwendige Material, um die Moſel oder den Rhein zu überſchreiten. Die Forts und Befeſtigungen zwiſchen Toul und Verdun ſeien ſeit dem Jahre 1875 nicht verbeſſert und könnten nur einen ungenügenden Widerſtand leiſten. Der Eindruck, den die Ein⸗ nahme eines dieſer Forts zu Anfang eines Krieges auf das Land machen würde, ſei nicht abzuſehen. Humbert wies dann darauf hin, daß Deütſchland im Gegenteil alle ſeine Werke an der Grenze in die Lage verſetzt hätte, ihre Aufgabe zu erfüllen. Die Befeſtigungen ſeien dort den Fortſchritten auf dem Gebiete der Be⸗ lagerungsartillerie angepaßt. Metz würde nicht beſchoſſen werden können, ehe nicht die erſte Be⸗ feſtigungslinie, welche 12 Kilometer davon ent⸗ fernt ſei, genommen wäre. Die vom Parlament geforderten Millionen ſeien umſonſt ausge⸗ geben worden.(Bewegung und große Auf⸗ regung.) Das Parlament werde alle unum⸗ gänglich notwendigen Opfer bringen. Man müſſe die Organiſation und die Denkweiſe der leitenden Stellen der Armee ändern. Die Kriegsminiſter wechſelten zu oft und ſeien über die ihnen unterſtehenden Dienſtzweige ſchlecht unterrichtet. Humbert ſchloß, der Miniſter müſſe ſeine Pflicht erfüllen, da das Land, wel⸗ ches dem Heere alles gebe, was es von ihm for⸗ dere, das Recht habe, von der Heeresverwal⸗ tung zu fordern, daß ſie ihrerſeits alle notwen⸗ digen Opfer bringe.(Sehr gut, lebhafter Bei⸗ fall.) Kriegsminiſter Meſſimy erklärte, daß er nicht auf die einzelnen von Humbert angeführten 2 Tatſachen antworten werde, man hätte ihn vor⸗ her benachrichtigen müſſen. Clemenceau unter⸗ brach den Kriegsminiſter, indem er ſagte: daß es indeſſen notwendig wäre, darauf zu ant⸗ worten, da das Land das Recht habe, zu wiſſen, ob das Geld gut oder ſchlecht ausgegeben wor⸗ den ſei. Es ſeien ſehr ſchwere Tatſachen vor⸗ gebracht worden, darauf müſſe geantwortet werden. Kriegsminiſter Meſſimy erklärte, daß die Mehrzahl der Tatſachen, einzeln für ſich genommen, richtig ſei, wenigſtens als Aus⸗ nahmen, aber nicht in der Art, wie ſie darge⸗ ſtellt worden ſeien.(Zwiſchenrufe.) Clemen⸗ ceau unterbrach den Kriegsminiſter abermals und erklärte, der Senat könne nicht Kredite be⸗ willigen, ohne alle gewünſchten Aufklärungen erhalten zu haben.(Die Stimmung im Saale war untuhig.) Der Kriegsminiſter erklärte aufgeregt, daß die franzöſiſchen Ausgaben für Ausrüſtung ſtets geringer geweſen ſeien als die deutſchen. Man dürfe die Heeresverwal⸗ tung nicht verantwortlich machen, da ſie von der Finanzverwaltung Befehle erhalten habe. (Clemenceau rief: Unter dieſen Umſtänden iſt keine Ordnung möglich. Wir werden weder ge⸗ ſchützt noch regiert.) Der Kriegsminiſter fügte hinzu, daß man ſich bei allem Bedauern über die vorgebrachten Kritiken doch zu der heutigen Debatte beglückwünſchen niüſſe. Das Land müſſe wiſſen, daß es große Anſtrengungen machen müſſe, um ſeine Ausrüſtung zu ver⸗ beſſern. Er zweifle nicht an dem Eifer der Mitarbeiter des Kriegsminiſters, aber die Er⸗ gebniſſe, zu denen ſie gelangten, ſeien beun⸗ ruhigend. Clemenceau ſagte: Wir weigern uns, die heute geforderten Kredite zu bewilligen. Das Parlament muß ſich erheben und handeln. Ich fordere von dem Miniſterpräſidenten, das Par⸗ lament in einigen Tagen zuſammenzuberufen. Die Wahrheit muß unverzüglich bekannt wer⸗ den. Das Land gab alles, was man von ihm für die nationale Verteidigung forderte.— Der Kriegsminiſter muß uns vollſtändig die gegenwärtige Lage auseinanderſetzen und uns die Mittel zur Beſſerung aßfgeben. Die Dis⸗ kuſſion muß darum in einigen Tagen von neuem anfangen. Anſtatt die Kredite abzu⸗ lehnen, fordern wir einfach eine Verſchiebung der Abſtimmung. Der Miniſterpräſident Viviani entſchuldigte ſich damit, daß er überraſcht worden ſei. Der Senat könnte die Regierung zu Ausgaben wäh⸗ rend der Ferienzeit ermächtigen. Wenn dieſe Maßnahme nicht angenommen werde, werde Viviani morgen ſich dem Senat zur Verfügung ſtellen, um ihm die Antwort der Regierung züt überbringen.— Der Senat vertagte ſich darauf auf morgen nachmittag 2 Uhr. Geſterreich⸗ungarn und Serbien. Der Anſchlag auf die öſterreichiſch⸗ ungariſche Geſandtſchaft in Belgrad. Sicher⸗ dem Geſandk⸗ W. Belgrad, 13. Jull. Unter den Mit⸗ gliedern der öſterreichiſch⸗ungariſchen Kolonie verbreitete ſich geſtern das Gerücht, daß gegen die in Belgrad lebenden Oeſterreicher und Ungarn von ſerbiſcher Seite ein Anſchlaggeplant werde. Infolgedeſſen ſandten viele Oeſterreicher und Ungarn ihre Familien nach Semlin, um ſie dort übernachten zu laſſen. Ungefähr 40 Frauen und Kinder ſuchten in der hieſigen öſterreichiſch⸗ ungariſchen Geſandtſchaft und im Konſulat Zu⸗ flucht und verbrachten dort die Nacht. Die ganze ungariſcher Untertan wurde bedroht oder be⸗ läſtigt und es kam auch zu keinen Anſammlungen in der Nähe der Geſandtſchaft. Nach Anſicht der Belgrader Stadtpräfektur dürfte es ſich um eine blinde Panik unter einem Teile der öſterreichiſch-ungariſchen Kolonie handeln, die eine Folge der erregten Aeußerungen der ſerbi⸗ ſchen Preſſe ſein dürfte. Gewitterſchäden. *Frankfurt a.., 13. Juli.(Pr.⸗Tel.) In der 5. Nuchmittagsſtunde, nachdem das Wetter den Tag über außerordentlich drückend und ſchwül geweſen war, ging über die Stadt ein ſchweres Gewitter nieder, das mit einem wolkenbruchartigen Regen und Hagel⸗ ſchlag verbunden und von einem orkanartigen Sturm begleitet war, der in den Straßen und Anlagen große Verheerungen anrichtete. So wurden an der Friedberger Landſtraße mehrere Bäume entwurzelt und guer über den Fahr⸗ damm gelegt. Die herbeigerufene Feuerwehr mußte die Stämme entfernen, um die Straße für den Verkehr frei zu machen. Auch ſonſt wurde die Feuerwehr in mehreren Fällen in Anſpruch genommen, ſo bei Ueberſchwemmun⸗ gen von Kellern uſw.— Leider hat das Ge⸗ witter auch zwei junge Menſchenleben gefordert. In einem Gartenhäuschen zwi⸗ ſchen dem Lettigkaut⸗Weg und dem Mühlberg wurden die zwei Konrad Scheid, die vor dem Unwetter dort Schutz 0 f hatten, vom Blitz getötet. Der Blitz hatte in einen Birnbaum und war in das anſtoßende Häuschen überge⸗ ſprungen. Der Wachtmeiſter ſelbſt, der im Gar⸗ ten arbeitete, wurde vom Blitz betäubt und mußte von der Rettungswache in ſeine Woh⸗ nung gebracht werden. * Huldigung der Stände in Sachſen⸗Meiningen. wW. Meiningen, 13. Juli. Heute vormittag gegen 10 Uhr fand die feierliche Huldigung der Stände vor dem Herzog Bernhard von Meiningen ſtatt. Sämtliche Abgeordnete des Landtages waren anweſend, nur die Sozial⸗ demokraten fehlten. Ferner waren anweſend die Staats⸗ und Hofchargen, die Mitglieder der Regietung und Preſſevertreter. In feierlichem Zuge betraten das Herzogspaar und ihr Ge⸗ folge den Saal. Während des feſtlichen Aktes hielt der Herzog dann die Thronrede. Darauf verlas der Miniſter die Urkunde, welche den Treueid des Herzogs mit ſeiner Unterſchrift enthält und überreichte ſie dem Präſidenten des Landtags. Alsdann berwies der Staats⸗ miniſter die Landtagsabgeordneten auf den be⸗ reits geleiſteten Eid und forderte ſie auf, dem Herzog zu huldigen, was auch geſchah. Der Herzog dankte in warmen Worten und ſprach die Hoffnung aus, daß mit dem feierlichen Akt das Band zwiſchen dem Herzog und dem Lande unzertrennlich geknüpft ſei. Er verlas darauf das Reſkript, in welchem die Schließung des außerordentlichen Landtages angeordnet wird. Nachdem der Präſident des Landtags auf das Herzogspaar ein Hoch ausgebracht hatte, in das alle Anweſenden begeiſtert einſtimmten, ver⸗ ließen die hohen Herrſchaften den Saal. Um 11½ Uhr war der feierliche Akt beendet. Maſſenunfälle bei einer Jelddienſtübung. Berlin, 14. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Die„Berliner Morgenpoſt“ bringt aus Frauk⸗ fürt a. O. eine Meldung über Maſſenunfälle) die ſich bei einer Felddienſtübung des dortigen Grenadierregimentes ereignet haben ſollen. Die Nachricht lautet: Das Grenadierregiment Nr. 112 rückte am Samstag früh unter Führung des Oberſten v. Reuter zu einer Felddienſtübung auts. Als die Leute nachmkttags halb 4 Uhr vor der Stadt eintrafen, war eiſt Teilnehmer der Truppen nicht mehr marſchfähig, ſodaß ſie ſich röchts und links auf der Straße kurz vor Frank⸗ furt ſcharenweiſe niederlegen mußten. Weik über 100 Grenadiere lagen dort. Ein Teil von ihnen wurde in einem zu dieſem Zwecke requirſerten Möbelwagen in die Stadt gefahren. Zwei Ba⸗ taillone wurden, anſcheinend weil ſie zu erſchöpft waren, vom Regimente getrennt und auf beſon⸗ derem Wege in die Kaſerne geführt. An den Folgen eines Hitzſchlages iſt ein Einjähriger namens Koinzer am Samstag früh geſtorben, Nacht verlief übrigens ruhig, kein öſterreichiſch ⸗ Kinder des Wachtmeiſters eingeſchlagen während ein Gefreiter an den Folken eines Hitz⸗ ſchlages ſchwer krank darniederliegt. Lohnbewegung der Niederlauſitzer Textil⸗ arbeiter. Berlin, 14. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Finſterwalde wird gemeldet: Als Antwort auf die Ausſperrung durch die Arbettgeber be⸗ ſchloſſen die Textilarbeiter im Einvernehmen mit den Niederlauſitzer Textilarbeitern in eine Lohnbewegung einzutreten und neue Forderun⸗ gen zu ſtellen. In Betracht kommen 30000 Ar⸗ beiter. Ein italieniſcher Maſſenmörder. Berlin, 14. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Rom wird gedrahtet: In dem Städtchen Camerata bei Bergamo iſt geſtern ein ähnlicher Maſſenmord begangen worden, wie im ver⸗ gangenen Jahre von dem württembergiſchen Schullehrer Wagner in Degerloch. Der offen⸗ bar plötzlich geiſteskrank gewordene Kunſt⸗ müller Simone Pianetta bewaffnete ſich mit einem Gewehr, lief auf die Straſte und ſchoß jeden nieder, der ihm in den Weg lief. Zuerſt wurde der Stadtarzt ermordet, dann der Ge⸗ meindeſchreiber und deſſen Ajähriges Töch⸗ terchen, unmittelbar darauf der Gemeinde⸗ ſekretär, dann ein Pfarrer und ein Schitth⸗ macher und zuletzt der eigene Bruder, der den Geiſteskranken beruhigen wollte. Sämtliche Perſonen waren auf der Stelle tot. Die ent⸗ ſetzte Bevölkerung verbarrikadierte ſich in den Häuſern und niemand wagte es, dem Mörder entgegenzutreten. Als endlich die Gendarmerie erſchien, war der Wahnſinnige längſt über alle Berge. Inzwiſchen iſt eine große Gendarmerie. abteilung aufgeboten worden, um den gefähr⸗ lichen Meuſchen unſchädlich zu machen. Bisher konnte er jedoch nicht gefunden werden. Wahnſinnstaten. . Dran, 13. Juli. In einem plötzlichen Wahnſinnsanfall hat der aus Fes auf Krank⸗ heitsurlaub hierhergekommene Hauptmann Gouze ſeine Frau und ſeine drei Kinder mit einem Revolver erſchoſſen und dann Selbſtmord verüht. 8 Deutſcher Volksbund in der Bukowina. „Wien, 13. Juli. Die„Neue Freie Preſſe“ meldet: In Czernowitz hielt der Deutſche Volksbund in der Bukowina eine vonn ungefähr 400 Deutſchen beſuchte Verſammlung ab, in welcher eine Entſchließung angenommen wurde, in der der Deutſche Volksbund in der Bukowina ſeine tiefſte Entrüſtung über die Vorfälle in zahlreichen Städten Gali⸗ ziens ausdrückt, bei denen Deutſche überfallen, in ihrer körperlichen Sicherheit bedroht und in ihrem Eigentum ſchwer geſchädigt wurden. Die Entrüſtung und Erbitterung ſei um ſo größer, als die von allpolniſcher Seite iuſzenierte Deut⸗ ſchenhetze gerade in eine Zeit falle, in der die Monarchie in tiefſter Trauer über den auf tragiſche Weiſe herbeigeführten Tod des Erzher⸗ zog⸗Thronfolgers Franz Ferdinand erfüllt ſei Zur Vertagung des engliſchen Unterhauſes. wW. London, 18. Juli, Im Unterhaus teilte heute Premierminiſter Aſquith mit, daß die Ver⸗ kagung des Hauſes im Auguſt ſtattfinden werde Die neue Seſſion hegliune hann im frühen Win. ter,, damit die verſchiedenen Maßnahmen be⸗ raten werbon, welche in Lloyd Georges Bud⸗ getrede flizziert worden ſind. Aus der türkiſchen Kammer⸗ W. Konſtantinopel, 18. Juli. In der heu⸗ tigen Sitzung der Kammer wurde das letzte und das vor zwei Jahren mit: dem Jigam Hahia, dem Führer des Yomen, abgeſchloſſene liebereinkommen genehmigt. Der Miniſter des Innern unterbreitete ſodaun eine Vorlage be⸗ treffend die Gewährung don Ergänzungskre⸗ diten im Betrage von 40 000 Pfund für die Be⸗ ſoldung der Generalinſpektoren der oſtanato⸗ liſchen Wilajets und der Angeſtellten ihrer VBureaus. 2. Seite. General-Auzeiger.— Badiſche Neueſte Aachrichten.(Abensblatt) Dienstag, den 14. Juli 1914. Ein Luftſchiffunfall. W. Üdine, 13. Juli. Als das lenkbare Luftſchiff „P. 5“ hier landete, wurde es plötzlich von einem heftigen Wifidſtoß wieder fortgeriſſen. Von den zehn Kavalleriſten, welche das Luftſchiff hielten, ließen neun die Taue los, während einer in eine Höhe von 150 Meter mitfortgeführt wurde, aus der er dann abſtürzte. Er war ſofort tot. Das Luftſchiff landete unbeſchädigt. Die Revolution in Haiti. %% Waſhington, 13. Juli. Aus Anlaß der Revolution auf Haiti hat die amerikaniſche Re⸗ gierung Befehl gegeben, daß 700 Marineſol⸗ daten in Guantanamo zur Einſchiffung nach Haiti bereitzuhalten ſind. Die albaniſche Ariſe. Die Ausſage der holländiſchen Offiziere. OLondon, 14. Juli.(Von unſ. Londoner Bureau.) Ein Telegramm der„Times“, das vom 12. d. M. datiert iſt, berichtet aus Durazzo, daß die beiden holländiſchen Gendar⸗ merieoffiziere, die aus dem Epirus dort einge⸗ troffen ſind, folgende Mitteilungen über die letzten Vorgänge machten: Am 6. Juli kam es zu einem Kampfgemenge in einem Grenz⸗ diſtrikt Gramoscas, und Kayam iſt vor drei Wochen zu einem freundſchaftlichen Ueberein⸗ kommen mit den Griechen gekommen, und der griechiſche Kommandant Gramoscas hat den holländiſchen Offizieren ſein Ehrenwort ge⸗ geben, daß die Epiroten nicht über die Grenze kommen dürften. Trotzdem überſchritten ſechs Abteilungen die Grenze. Sie trugen ſämtlich die griechiſche Uniform, aber an der Mütze keine Kokarde. Sie marſchierten nördlich durch einen großen Teil von Gramosca und brannten un⸗ terwegs alle Dörfer nieder. Ein ähnlicher Vormarſch wurde von Süden aus gemacht, und von Nordweſten aus marſchierten albaniſche Inſurgenten, die von Türken geführt wurden, vor. Auf die Nachrichten von dem Abmarſche all der Inſurgentenhaufen flohen ſowohl die mohammedaniſchen als auchk die chriſtlichen Einwohner aus Koritza und zwar in der Rich⸗ tung auf Berat zu. Auch die albaniſchen Gen⸗ darmen liefen davon, ſodaß nach einem kurzen Scharmützel mit den Epiroten am 6. Juli den beiden holländiſchen Offizieren nichts anderes übrig blieb, als mit 15 Mann, einem Schnell⸗ feuergeſchütz und drei Maſchinengewehren ſich gleichfalls zurückzuziehen. Die Epiroten be⸗ fanden ſich am 4. Juli noch drei Stunden von Berat entfernt, als ihr Führer ein Ultimatum an die holländiſchen Offiziere in Koritza ſandte, worin er ihnen ankündigte, daß die Epiroten in Koritza einmarſchieren würden, um die Ein⸗ wohner gegen die mohammedaniſchen Aufſtän⸗ diſchen zu ſchützen. Die holländiſchen Offiziere antworteten ihm, daß ſie mit den Inſurgeftten in Verhandlungen ſtänden und baten, doch wenigſtens noch vier Tage warten zu wollen, worauf aber die Epiroten ſich nicht einließen, ſondern am 6. Juli mit den Inſurgenten zu⸗ ſammen in Koritza einmarſchierten, woraus wohl hervorgeht, daß die Epiroten mit den al⸗ baniſchen Aufſtändiſchen in Epirus gemeinſame Sache machen. Der genannte Korreſpondent fügt noch hinzu, daß dieſe Bewegung nichts mit dem Aufſtand gegen den Fürſten Wilhelm zu tun habe, ſondern daß es ſich um eine rein kürkiſche Revolte handle. Die türkiſche Flagge werde überall gehißt, und die Inſurgentenban⸗ den im Oſten ſetzten ſich aus Mohammedanern, chriſtlichen Albanern und Serben zuſammen. Turkhan Paſcha beim Staatsſekretär v. Jagow. Berlin, 13. Juli. Staatsſekretär von Petersburg eingetroffenen albaniſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Turkhan Paſcha. Die Ausſchreitungen der Epiroten werden dementiert. Athen, 13. Juli. Die Agence d' Athenes dementiert in formeller Weiſe die Meldung, daß die Epiroten hei der Beſetzung von Koritza Ausſchreitungen begangen hätten. Die Beſetzung von Koritza ſei unter normalen Umſtänden erfolgt. Gegenwärtig herrſche in der Stadt vollkommene Ruhe. Kongreß der Epiroten. W. Athen, 13. Juli. Auf dem Kongreß der Epiroten in Delvino, der ſehr ſtür⸗ miſch verlief, erklärte Zographos verſchiedenen Rednern gegenüber, die mit Rückſicht auf die gegenwärtige Anarchie Zweifel an der Wirk⸗ ſamkeit des Protokolls von Korfu ausſprachen, daß er ſeine Entlaſſung nehmen würde, wenn das Protokoll von den Epiroten nicht an⸗ genommen würde. Die Betefligung Griechenlands am epirotiſchen Aufſtand. W. Durazz o, 13. Juli. Die beiden aus Koritza angekommenen holländiſchen Offiziere behaupten aufs beſtimmteſte, daß man nicht allein epirotiſchen Banden, ſondern auch ſtarken regulären griechiſchen Truppen gegenüberſtehe, deren Vormarſch in dey Weiſe erfolge, daß die Banden vorſtoßen und ſich, falls ſie geſchlagen werden, hinter die Front der grie⸗ chiſchen Truppen zurückziehen, worauf dieſe mit ihren regulären Kräften und Gebirgsgeſchützen vorgehen. Bemerkenswert ſei, daß bereits am 4. d. Mts. in Koritza ein Ultimatum des griechi⸗ ſchen Majors Wardas eintraf, welches die For⸗ derung der Uebergabe der Stadt enthielt.— In der Umgebung von Berat befinden ſich gegenwärtig an 50 000 völlig mittelloſe Flüchtlinge in der größten Notlage. Die griechiſchen Banden ſind bereits über den Bezirk Skrapar hinausgelangt und gehen im Einver⸗ nehmen mit den Aufſtändiſchen vor. Zur Cage in Mexiko. *Newyork, 13. Juli.(W..) Die Regie⸗ rungstruppen haben die Aufſtändiſchen bei San Criſtobal, ſowie in zwei anderen Gefechten ge⸗ ſchlagen. * Waſhington, 13. Juli.(W..) General Carranza hat die amerikaniſche Regierung in aller Form davon unterrichtet, daß er ſich auf keine Vermittlung mit Huertas Abgeſandten einlaſſe, und nur die bedingungsloſe Uebergabe annehme, Theodor Wacker. Der„Deutſche Volksbote“, das Wochenblatt 12 e Badens, widmet „Löwen von Zähringen“ einen trefflichen Artikel, dem wir folgendes entnehmen: Da ſein politiſches Leben zu einem gewiſſen gelangt iſt, ſo ziemt ſich wohl ein Rück⸗ ick. Theodor Wacker gehörte nicht zu den Alltags⸗ menſchen; ſeit 40 Jahren ſpielte er im öffent⸗ lichen Leben Badens eine bedeutſame Rolle, und niemand konnte an ihm vorbeigehen, ohne ſich nach ihm umzuſehen. Man muß ihn geſehen und gehört haben in den Tagen ſeiner Herrlichkeit, den Mann mit dem Napoleonskopf und den blitzeſprühenden Augen, mit der logiſchen Schärfe eines gewaltigen Geiſtes und ſeiner gewaltigen Beredtſamkeit, Beſchlagenheit und Schlagfertig⸗ keit, um ſeine Macht im Parlament und in Volksverſammlungen zu verſtehen. Seine Gänge mit Kiefer, Fieſer und Miniſter Eiſenlohr, ſeine Hauptreden in Freiburg bei den Reichstags⸗ wahlen 1887 und 1890, ſeine großen Reden 1888/89 zur Einleitung der„Reorganifation“ nur der große Agitator; er war noch mehr der große Organiſator ſeiner Partei, der, in jedem Orte jedes Wahlbezirks zu Hauſe, die Kleinerbeit bis ins kleinſte organiſierte, rück⸗ ſichtslos vom Klerus das äußerſte forderte, auch unermüdlich tätig in der Preſſe, dieſe, wo immer möglich, in den Parteibeſitz zu bringen ſuchend: überall bildeten ſich„G. m. b..“, und in Frei⸗ burg ſtellte er eine ſolche dem im Privatbeſitz be⸗ findlichen„Freiburger Boten“ mit der„Frei⸗ burger Tagespoſt“ gegenüber. So beherrſchte er das Feld und unter Zu⸗ hilfenahme aller möglichen Bundesgenoſſen, der Konſervativen und Demokraten und Sozialiſten, und der ſchonungsloſeſten Kampfesweiſe— die ihm in ſeiner erſten Landtagszeit übrigens eine Duellforderung durch den Landtagsabgeordneten Frhr. Ferdinand v. Bodman eintrug— die eine demagogiſche Aufpeitſchung des Volkes nicht ver⸗ ſchmähte, gelang es ihm, die nationalliberale Partei aus ihrer ausſchlaggebenden Stellung zu werfen. An allem Unglück und allem Steuer⸗ druck mußten die Nationalliberalen ſchuld ſein. Die Kehrſeite dieſer„Medaille“ hat bekannt⸗ lich das Zentrum in der Folgezeit auch zu ſpü⸗ ren bekommen, nicht zuletzt 1909 für ſeine Hel⸗ dentaten bei der„Reichsfinanzreform“ Und bei Wacker hat man es gemerkt, wie er in die Zeit des Kulturkampfes und in die„Aera Eiſenlohr“ hineinpaßte,„in ſeinem Element“ war; die Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit war auf ande⸗ res gerichtet als auf ſeine Blößen; ey konnte da den„Volksmann“, den Befreier aller angeblich „Unterdrückten“ und„ungerecht Behondelten“ markieren. Aber ſchon auf dem„Jubiläumsland⸗ tag 1901/02, ſeinem letzten, hatte er ſich nicht mehr ſo recht zurechtgefunden— eine neue Zeit war im Anzug, auf die er nicht„geeicht“ war. Und heute würde er völlig verſagen. Schon bei ſeinem Rededuell mit Wilhelm Liebknecht zu An⸗ fang der 1890er Jahre in Freiburg, bei dem er im großen und ganzen trotz Stegreifrede als Sie⸗ ger abſchnitt, konnte man merken, wo ſeine Schwäche und wo ſeine Stärke lag. Sein Lebensziel: die Zertrümmerung der natio⸗ nalliberalen Macht, für das er kämpfte mit der Kaltherzigkeit des alten Römers Cato:„cote⸗ rum censeo“, hat er erreicht. Aber ſeines Sie⸗ ges froh wurde er nicht. Er iſt nicht einmal immer ſich ſelbſt treu geblieben: ſeine Wallfahrt an den Hof und ſeine ſüßliche Haltung auf dem Landtag 1901/02 gegenüber dem„Miniſterium der Geradheit und Gerechtigkeit“, von ihm ſo ge⸗ nannt, entſprach nicht dem, was er innerlich war und bisher auch äußerlich geweſen war. So ſagt auch Leonhard Müller 1904 in ſeinen „Landtagsſtinmmungsbildern“ im Manmnm⸗ heimer Generalanzeiger: „Es war dies wohl die ſchwächſte Stunde, die der Abg. Wacker in ſeinem langen politiſchen und parlamentariſchen Leben zu verzeichnen hatte, denn er blamierte nicht nur ſich und ſeine Partei, ſondern kompromittierte auch die Bum⸗ desgenoſſen, die bis jetzt in ihm das Ideal⸗ bildeines Oppoſitionsmannes er⸗ blickt hatten, und nicht zum wenigſten auch die Regierung, mit welcher er Gefühle austauſchte, wie ſie ſonſt nur unter angehenden Eheleuten üblich ſind. Ein Oppoſitionsführer, der die Treue eines ganzen Menſchenalters für ein be⸗ ſtimmtes Programm hingegeben hat, muß auch bann noch eine gewiſſe Zurückhaltung beobach⸗ ten, wenn andere Zeiten im Anzuge ſind. Es wirkt faſt tragikomiſch, wenn er das dunkelgraue dogmatiſche Mißtrauen, in das er eine lange Zeit eingekleidet war, von heute auf morgen mit einem hellroten, überſchwenglichen Vertrauen ver⸗ tauſcht.“ Und ſeine Untreue gegen die von ihm ehe⸗ dem fo begeiſtert geprieſene Verhältniswahl und ſo manches andere heißt: heute verbrennen, was er geſtern angebetet hat. Aufgaben bundesbrüderlich zur Lender, Baumſtark, Hansjakob uſw., ſeine Un⸗ verſöhnlichkeit in den kirchenpolitiſchen Fragen, ſein Zuſammengehen mit den Sozialdemokraten und ſeine jetzt plötzlich ſo feindliche Stellung gegen dieſe. Zum Schluß heißt es: „Herr Wacker hat ſich aber auch verrech⸗ net in„Rom“ ſelber. Er, der vor kurzem ſeinen Standesbruder, den Freiburger Stadt⸗ pfarrer Dr. Hansjakob im„Bad. Beobachter“ Spießruten laufen ließ, zu dem ausgeſprochenen Zweck, ihn ſeiner„Ketzereien“ wegen der Kir⸗ chenbehörde zur„geeignet ſcheinenden Behand⸗ lung“ zu„empfehlen“, iſt vom Blitzſtrahl Roms getroffen worden. Die Weltgeſchichte iſt eben das Weltgericht. An der inneren Unwahrheit muß das Zentrum und muß Wacker ſcheitern. Entweder iſt man eine politiſche Partei oder eine konfeſſionelle. Iſt man eine poli⸗ tiſche Partei, ſo darf man den Katholiken als ſolchen nicht mit Gewiſſenszwang durch geiſt⸗ liche Autorität zu Gunſten einer ſolchen Partei und ihrer Pveſſe„bearbeiten“; auch die Geiſt⸗ lichen ſind nicht auf eine politiſche Partei ver⸗ pflichtet und können es nicht ſein. Will man eine politiſche Partei ſein und will man dazu auf den nationalen Boden des paritätiſchen Staates ſtehen, ſo miß man auch den Mut haben, gegen die Kirchenpolitik der vatikani⸗ ſchen Regierungskanzlei Front zu machen, ſofern dieſe dem Intereſſe des paritätiſchen Staates, dem Allgemeinwohl, dem konfeſſtonellen Frieden dieſes Staates nicht entſpricht. Wer aber alles hingenommen hat vom Syllabus Pius IX bis zum Antimoderniſteneid und zur Enzyklika „Pascendi“— der kann ſich auch nicht wehren, wenn Rom die Konſequenzen aus ſeinem Syſtem zieht und nicht duldet das„interkonfeſſionelle“ Operieren auf dem Boden einer„gemeinſamen chriſtlichen Grundlage“, die Rom niemals an⸗ erkennt! Rom karm ja zu ſeiner„Entſchuldi⸗ gung“ anführen, daß noch 1900 Erzbiſchof Nör⸗ ber von Freiburg ſichgegen die interkonfeſſio⸗ nellen„chriſllichen Gewerkſchaften“ ausgeſpro⸗ chen hat und Herr Wacker damals auf ſeine Seite getreten iſt. Rom kann ſchließlich auch daramf verweiſen, daß das Zentrum nur nötig hat, ganz und auch äußerlich zu ſein, was es ſchon halb und inner⸗ lich war. Denn wäre das Zentrum wirblich eine politiſche, auf dem Boden des mo⸗ dernen Nationalſtactes ſtehende Partei, ſo müßte es beiſpielsweiſe zu den klerikalen Französlin⸗ gen des Reichskandes, zum Polentum und zu ſo manchem anderen eine ganz andere Diſtanz fin⸗ den, als es tatſächlich geſchieht.“ Politiſche Aeberſicht. Mannheim, 14. Juli. Sczialdemokratie und aus⸗ wärtige Politik. Der„Vorwärts“ zitiert aus dem Artikel der „K..“:„Die Nachwehen von Serajewo“ ein paar Sätze, in denen der heute noch erhöhten Notwendigkeit gedacht war, daß wir Oeſterreich⸗ Ungarn in der Durchführung feiner hiſtoriſchen Scite ſtehen. Dieſe Bemerkungen druckt der„Vorwärts“ ab unter der Ueberſchrift:„Die Hatz gegen Sevbien“. Nichts könnte für das Verhält⸗ nis der Sozialdemokratie zur auswärtigen Poli⸗ tik bezeichnender ſein. Angeſichts der unerhört zyniſchen Aeußerungen der ſerhiſchen Preſſe über das Attentat wagt es das Zentralorgan der deutſchen Sozialdemokratie, von einer Hatz gegen Serbien zu reden, wenn von deutſcher Seite nur feſtgeſtellt wird, daß Oeſterreich⸗Ungarn gegen⸗ über dieſem Teil des Slawentums die politiſche Kultuy Europas vertritt. In ſeinen Bemerkun⸗ gen zu den Ausführungen ſpricht der„Vor⸗ wärts“ dann vom öſterreichiſchen Imperialis⸗ 85 des badiſchen Zentrums waren Ereigniſſe, die Der„Volksbote“ beſpricht weiter das Ver⸗] mus, der über Schlachtfelder führe. Das iſt an⸗ Jagowemp ng beute nachmittag den aus] tiefe Furchen 30 en. Wacker war aber nicht!] halten Wackers gegen Hervorragende Katholiken: geſichts der Haltung der Aereichiſchen aus⸗ Feuilleton⸗ * Das Spätzlein mit dem roten Schöpflein.“ Adam Müller Guttenbrunn. Das widerwärtige Geſchlecht der Spatzen, dem Gott die Melodie verſagt höherer Vogel achtet, belagert uns auf dem Lande in Scharen. Es niſtet in allen Dach⸗ rinnen, piepſt auf allen Bäumen, ſtürmt die Ver⸗ anda nach jeder Mahlzeit, um die Brotbröſeln aufzupicken, und bleibt doch ewig ſcheu wie kein anderes Tier, obwohl es die Nähe der Menſchen nicht entbehren kann. Dem Beobachter der Tierwelt hat dieſer proletiſche Vogel nichts zu bieten So ſcheint es. Wir mögen ihn nicht und ſcheuchen ihn überall fort, denn ſein Federpelz iſt grau und öde, ſeine Stimme iſt heiſer und ſeine Manieren ſind frech. So klatſcht man denn in die Hände, ſo oft er ſich allzudreiſt nähert, Fort, du Prolet! Huſch! Huſch! Ja, wenn Stieglitze, Zeiſige oder Schwarz⸗ blättchen uns ſtändig mit ihrer Geſellſchaft be⸗ ehren wollten, das wäre etwas anderes. Die ſind hübſch, haben Talente und können etwas. hat und das kein Aus dem kürzlich im Verlag von L. Staackmann Leipzig erſchienenen neuen Buche von Adam MNüller Gultenbrunn:„Das idylliſche Jahr“ Ein Sommerbuch.(Broſch..—, geb. 44 Und die würden wir auch gleich bitten, zu blei⸗ ben. Und blieben ſie nicht freiwillig, wir brauchten Gewalt, wir legten ihnen Schlingen, ſtellten ihnen Fallen und ſperrten ſie in ſchöne Käfige. Darum gehen ſie uns wohl auch nicht zu, weil ſie das wiſſen. Sie bedanken ſich für ſo viel Liebe. Bunte Schwingen und einen hellen Ton in der Kehle muß der Vogel haben, der uns ge⸗ ſallen ſoll. Einer Spätzin hat noch keiner einen goldenen Käfig gebaut. Aber, weiß Gott, dieſe grauen Proletarier haben dieſelben Gefühle und Inſtinkte, denſel⸗ ben Trieb zur Liebe und zum Haß wie wir, und ſie ſind auch von denſelben Vorurteilen erfüllt, wie die Menſchen, ſind noch philiſtröſer als wir. Ich habe einmal beobachtet, wie ein ganzes Heer von Spatzen einen Baum umſchwirrte und auf eine Krähe loshackte, die ſich ein Junges aus einem Spatzenneſt zum Frühſtück geholt hatte. Die Krähe mußte ſchauen, daß ſie weiterkam. Die Augen hätten ihr die Spätzinnen ausge⸗ pickt, und ſie hatte mehr Federn laſſen müſſen, als das karge Frühſtück wert geweſen ſein mochte. Dumm ſind die Spatzen unzweiſfelhaft, Vor⸗ ausſicht haben ſie keine, aber ihre natürlichen Inſtinkte verſagen nicht. Wie oft dieſe Zigeuner in einem Jahre eigentlich brüten und wie viel neue Genergtionen ſie in die Welt ſetzen, das mag nur Gott wiſſen. Vom März bis zum Oktober piepſen immer Kindlein in ihren Ne⸗ ſtern. Der heurige regenreiche Frühſommer aber war denen beſonders gefährlich, die ihre Neſter einfältigerweiſe in den Dachrinnen und Waſſer⸗ ſpeiern der Landhäuſer bauten. Immer wieder fand man Eier im Regenfaß, ganze Geſchlechter ſind da fortgeſchwemmt worden. Aber die Vögel wichen nicht, ſie trugen am nächſten Tag von allen Seiten lange Strohhalme herbei und Flaumfedern aus den Hühnerhöfen, um ihre Neſter wieder bräutlich herzurichten. Und ehe das nächſte Gewitter kam, ſaßen ſchon ein paar Schreihälſe darin. Da habe ich nun beobachtet, wie die Alten ſich um ihre Brut ſorgen, wenn ein böſes Wetter naht. Die ganze Natur ſchweigt, wenn ein Ge⸗ witter im Anzuge iſt, die Landſchaft ſchöpft kaum Atem. Auch die Waldvögel werden ſtumm, die Hühner verkriechen ſich, und wir ſchließen die Fenſter. Unſere Spatzen aber lärmen und toben unter dem Dach droben, als hätten ſie weiß Gott welchen Streit zu ſchlichten. Und die Angelegenheit war in der Tat wichtig, die ſie zu beſchwatzen hatten, das zeigt ſich nach dem Gewitter, wenn wir wieder hinaustreten ins Freie. In dem Buſchwerk zu beiden Seiten der Treppe, die in den Vorgarten hinabführt, piepſen junge Vögel und ſperren die gelben Schnäbel auf. Einer liegt auf der Treppe ſelbſt, und unſer Dackel macht keine Umſtände, er frißt ihn ſamt den Federn. Und er leckt ſich noch lange danach die Schnauze. Die alten Spatzen aber lärmen noch mehr als früher und fliegen ſtändig auf und nieder. Unzweifelhaft haben ſie die Jungen beim Ausbruch des Gewitters aus den Neſtern geworfen um ſie zu retten. Und die Alten mußten ganz gut wiſſen, daß ihre Kindlein weich fallen würden und daß ſie ſich in dem Gebüſch anklammern konnten. Wie gebadete Mäuslein hockten die kleinen Prole⸗ tarier da mit halbgeſchloſſenen Augen und ſchrien nach Futter. Und die Alten kamen und fütterten ſie. Nach einer halben Stunde ſaßen ſchon einige auf den Aeſten einer nahen Fichte. Selber konnten ſie da nicht hinaufgeflogen ſein, die beiden Alten mußten ſie dahin getragen haben. Und ehe es Abend war, hockten wohl alle Jungen wieder in ihren feuchten Neſtern droben, denn wir ſahen keines mehr. Wer Tiere zu beobachten verſteht, kann vieles won ihnen lernen. Der Trieb der Selbſter⸗ haltung iſt das mächtigſte Element in ihnen; wo es ans Leben geht, dawerden ſie erfinderiſch, da wachſen ihre Kräfte. Was lieſt man nicht mauchmal für ſeltſame Tiergeſchichten! Ich glaube ſie alle. Daß die Störche zuſammen⸗ treten, über eine Ehebrecherin Gericht zu halten mnd ſie zum Tode verurteilen, wer las es nicht? Ich glaube es. Daß Schwalben, die im Früh⸗ jahre wiederkommen und ihr Neſt von Spatzen beſetzt finden, dieſe aus Rache einmanern? Ich glaube es. 5 Neulich hatten ein paar Nachbarkinder ihr Erlebnis mit denſelben Hausſchmarotzern, die uns ſo belagern. Aus ihren Spatzenneſtern waren die Jungen ausgeflogen. Sie ließen ſich tzwar noch füttern auf den nächſten Baumäſten, aber ſie waren flügge, ſie konnten ſchon mit, wenn es eine Tour zu machen galt. Einer die⸗ ſer Jungen war beſonders keck, er wagte ſich bis unter den Jauſentiſch, wie die Alten, aber ſſo flink wie ſie war er nicht, er flog an eine Säule der Veranda und fiel flatternd zu Boden. Da klaubten ihn die Kinder auf, und das Herz Ichlug ihm heftig vor lauter Angſt. Und ſie be⸗ chielten ihn ein paar Stunden und ſpielten ſich mit ihm. Die Mutter aber verlangte, daß ſie 2 S S D S 5 tun 14. e Un⸗ ragen, kraten ellung rech · kurzem Stadt⸗ ichter“ chenen Kir⸗ hand⸗ Roms t eben chrheit eitern. Partei poli⸗ als geiſt⸗ Partei Geiſt⸗ iver⸗ man dazu iſchen Mut ikani⸗ ſofern aates, rieden alles C. bis klika chren, yſtem nelle“ ſamen an⸗ huldi⸗ Nör⸗ feſſio⸗ eſpro⸗ Seite eiſen, ö auch imer⸗ ich mo⸗ ſüßte 58lin⸗ zu ſo fin egen⸗ tiſche rkun⸗ Vor· galis⸗ tan⸗ aus- eee und ſaßen ichte. ſein, ragen wohl eſtern hjeles bſter⸗ men; riſch, nicht Ich men⸗ alten nicht? Früh⸗ atzen Ich ihr „die ſtern n ſich äſten, mit, die⸗ ſich aber eine oden. Herz e be⸗ 1 ſich 8 ſie 7 1 Dienstag, den 14. Jult 1914. Geueral-Ameiger.— Gadiſche Keneſte Kachrichten.(Mittagblatt) 3. Sette. Ene Reſolution wurde nicht daru wärtigen Politik eine Torheit, die auch ein pro⸗ letariſcher Leſer durchſchauen kann, wenn er nicht ganz verblendet iſt. Aber was auch immer das ſozialdemokratiſche Zentralorgan noch zur ſer⸗ biſch-öſterreichiſchen Frage zu ſagen haben möge, ein Blatt, das in dieſem Augenblick von einer „Hatz gegen Serbien“ ſpricht, hat nicht nur ſich gerichtet, ſondern auch unwiderleglich darge⸗ tan, daß es vöklig ausſichtslos iſt, von den Lei⸗ tern der Sozialdemokratie auch nur das geringſte Verſtändnis für die über allen Parteilehren ſtehenden Notwendigkeit der Dreibundpolitik zu erwarten. Deutſches Reich. — Zur Stichwahl in Koburg. Der unter⸗ legene Kandidat der Nationalliberalen, Amtsgerichtsrat Dr. Stoll, fordert ſeine Wähler und Parteifreunde jetzt öffentlich auf, in der Stichwahl am 17. ds. dem Präſidenten Arnold, dem Kandidaten der Volkspartei, Mann für Mann ihre Stimme zu geben. Badiſche politik. Arbeiterhanshalt und Teuerung. Im Verlage von Guſtav Fiſcher in Jena iſt unter obigem Titel ein Buch erſchienen, das großem Intereſſe begegnen wird. Verfaſſer iſt der Leiter des Badiſchen Gewerbeamtes, Dr. farl Bittmann. Seine Erhebungen ſind er⸗ gänzt durch Lohnſtatiſtiken, auf Grund von Ma⸗ kamtes Material vorbrachte, das, wie die Tag⸗ Verfügung geſtellt wurde. Auch die ſtädtl⸗ ſchen Arbeiter werden in den Kreis der Vetrachtung gezogen. Die Löhne der erwach⸗ ſenen männlichen Arbeiter der Stadt Karls⸗ cuhe erhöhten ſich von 1897 bis 1913 von 100 auf 157,7 Mk.; im gleichen Zeitraum die Aus⸗ gaben einer Arbeiterfamilie für die wichtigſten Lebensmittel auf 120,3 Mk. Die Kaufkraft des Lohnes ſtieg auf 131,1 Mk. Für die ſtädtiſchen Arbeiter Mannheims ſtiegen von 1899 auf 1913 die Anfangslöhne der unterſten Tariftklaſ⸗ ſen auf 151,8 Mk., der oberſten auf 138,5 Mk., die Höchſtlöhne auf 161, Mk. und 147,7 Mk. die Koſten der Ernährung ſtiegen auf 123,4 Mk. Die Kaufkraft des Lohnes ſtieg wie folgt: auf 112,4 Mark und 123,2 Mk. in den Anfangslöhnen der höchſten und der niedrigſten Tarifklaſſen und 131,2 Mk. in den Höchſtlöhnen dieſer beiden Ta⸗ rifllaſſen. Das Buch des Herrn Dr. Bittmann beſtätigt wiederum die Tatſache, daß die Löhne in höherem e geſtiegen ſind, als die Koſten der Lebenshaltung. württembergiſche politik. gt. Stuttgart, 13. Juli. Die Stuttgar⸗ ter Sozialdemokraten veranſtalteten geſtern im Zirkusgebäude am Marienplatz eine Porteſtver⸗ f gegen die Soldatenmißhandlungen und den Militarismus. Hauptredner des Tages war Genoſſe Rechtsanwalt Dr. Levy⸗ Frank⸗ furt a.., einer der Verteidiger im Luxemburg⸗ Prozeß, der ſein aus dieſam Prozeß ſchon be⸗ kunntes Material vorbrachte, das, wie die„Tag⸗ wacht“ berichtet, anhaltende Erregung und Eut⸗ riſ ſowie leidenſchaftliche Rufe wie„Men⸗ ſchenſchinder“,„Bluthunde“ gegen die Solda⸗ tenquäler auslöſte. In der Diskuſſion trat ein Redner namens Huber auf, der wie die„Tag⸗ wacht“ weiter ſagt, ſeine militärfreundlichen mit einer„gemeinen Beſchimp⸗ fung“ des Referenten Dr. Levy einleitete; die Entrüſtung der Verſammlung ſei aber derart allgemein und ſtürmiſch geweſen, daß dem Schimpfenden das Wort entzogen werden mußtbe gefaßt. Die Ver⸗ ſammlung war polizeilich überwacht; der Ver⸗ ſammlungsleiter Redakteur Crispien wies da⸗ rauf in ironiſchen Anſpielungen hin, indem er ſagte, im Zirkus ſei heute eine ſtaatsgefährliche es ſeien nämlich„Kartoffeln“ hier, die durch den Maſſenſtreik der italieniſchen Arbeits⸗ brüder autf dem Transport liegen geblieben und in Aire gela liche e Heraten ſeien. Die Selbſtzucht Verſammlung war von dieſer geiſtreichen Anſpie⸗ lung natürlich entzückt. Neichsländiſche Politik. Der Parteitag der elſüſſiſchen Fortſchrittspartei hat am Sonntag in Schlettſtadt ſtattgefun⸗ den und iſt in Einmütigkeit verlaufen. Der Ge⸗ ſchäftsbericht verzeichnete eine lebhafte Tätigkeit der Partei und ſtellte feſt, daß die vor einigen Tagen gebrachte Meldung von einem ſtarken Mitgliederſchwund der Fortſchrittspartei, insbe⸗ ſondere des Straßburger Vereins, völlig aus der Luft gegriffen ſei. Die Fortſchrittspartei gibt jetzt eine eigene Korreſpondenz heraus. Abg. Alfred Wolf betrachtet in dem entfachten Volks⸗ bewußtſein den Gewinn des„Falles Za⸗ bern.“ Die neuen Männer haben ſich nach allgemeinem Urteil gut eingeführt, ſie haben ſich vor allem„mit einer vielen alten Räten über⸗ raſchenden Schnelligkeit“ in die Materien einge⸗ arbeitet. Der Landtag iſt mit ihnen gut ausge⸗ lommen. Peſſimiſtiſcher iſt im Lande ſchon die Ernennung des früheren preußiſchen Miniſters des Innern v. Dallwitz zum Statthalter auf⸗ genommen worden, doch wird es richtig ſein, ihn nicht nach ſeinen früheren, ſondern nach ſeinen neuen Taten zu beurteilen, und ſich vor⸗ erſt zurückzuhalten. Den„Rekruten⸗Erlaß“ kri⸗ tiſiert Wolf ſehr ſcharf, womit er wohl im rechts⸗ rheiniſchen Deutſchland keine Freunde gewinnen wird. Ernſte Worte fand er dagegen gegen die „blau- weiß⸗roten Kindereien“, die ja an ſich harmloſe(2) Demonſtrationen ſeien. „Wir müſſen da einem kritiſchen, ſtrenge übenden Elſäſſertum das Wort reden. Solche Kindereien ſind das Zeichen einer gewiſſen politiſchen Unerzogenheit und ſtehen einem Volke ſchlecht an, das Anſpruch auf politiſche Reife erhebt. Frankreich und Deutſchland ſollen ſich nähern, Frankreich ſoll aber den Kampf um„unſere Autonomie“ Uns allein überlaſſen. In Frankreich wird dieſe Anſicht ſich aber nicht durchſetzen, wenn hier im Lande der Anſchein erweckt wird, als ob die Be⸗ völkerung ſich unglücklich fühle, und das er⸗ ſchwert überdies die Annäherung beider Reiche. — Abg. Röſer ſprach über die Lage im Reich, Dr. Weil⸗Straßburg über die Gemeindewah⸗ len. Er kennzeichnete den Mißerfolg, den die Sozialdemokratie mit ihrem Verſuch, überall ſelbſtändig vorzugehen, und vor allem mit dem Verſuch, die Gemeinderatswahlen zu Zabern⸗ Proteſtwahlen zu machen, erlitten hat. Der an ſich Gedanke des„freiwilligen Proporzes“ habe ſich in der Praxis nicht be⸗ währt, ſo daß man den Verſuch nicht ſo leicht h wiederholen dürfte. Umſo energiſcher müſſe man die Forderung der geſetzlichen Einführung des Proporzes jetzt erheben. Daß Herr Blumen⸗ thal ſeinen Wohnſitz von Kolmar nach Straß⸗ burg verlegt habe, habe eine ſymboliſche Bedeu⸗ tung; wenn er aber dabei gewiſſe Spekulationen gehegt habe, ſo könne heute ſchon geſagt wer⸗ den, daß er dort überall geſchloſſene Tü. ren ſinden werde. Eine Entſchließung, in der der Gemeinde⸗Proporz gefordert wird, fand An⸗ nahme, dann fanden die geſchäftlichen Beratun⸗ gen ihren Abſchluß. Nus Stadt und Land. 5 Mannheim, 14. Juli. 27. Verbandsſchießen des babiſch⸗pfülziſch⸗Mittelrheinſſchen Schützen⸗ VBerbandes. in Mannheim vom.—12. Juli 1914. Das Finale. Wer weiß, wann wieder einmal ein Schützenfeſt in Mannheims Mauern ſtattfindet. Deshalb noch einmal hinaus auf den Feſtplatz. So haben ſicher⸗ lich die Tauſende gedacht, die ſich geſtern zum Volksfeſt zuſammenfanden, das den Abſchluß des unvergeßlichen 27. Verbandsſchießens bildete. Am Nachmittag, der hauptſächlich für die Jugend be⸗ ſtimmt war, hatte man ziemliche Bewegungsfrei⸗ heit. Die drückende Schwüle hielt ſicherlich viele vom Beſuch des baumloſen Platzes ab. Je mehr aber der Abend vorſchritt, deſto größer wurde der Zuſtrom. Die Feſtwirte machten noch einmal glänzende Geſchäfte. Animo war zur Genüge vor⸗ 2 i I heiße Wetter, das zu⸗ handen. Einmal das Nei zunn Trinken verlockte, zum andern aber auch die beiden vorzüglichen Oberlandler Kapellen, die immer wieder„Ein Proſit der Gemütlichkeit!“,„Eins, zwei, drei, gſuffa!“ ſchmetterten. Die Feſtmuſik war geſtern abend komplett närriſch. Rudi Wink⸗ ler ſpielte Steidels Weihnachtslied„Eine Muh, eine Mäh, eine Tätärätätä“, und ſein Konkurrent gegenüber im Eichbaumzelt den Narrhalleſen⸗ marſch. Aber das gefiel den Leutchen, die wieder dicht gedrängt an den langen Tafeln beiſammen⸗ ſaßen. Man ſang mit und ſchlug den Takt mit den Händen und die Heben ſchleppten ohne Unter⸗ laß Gläſer und Steine herbei. Man überſah auch das ſchlechte Einſchänken. Es iſt ja nicht alle Jahre Schützenfeſt. Auf dem Jupplatze beluſtigte man ſich zum letz⸗ ten Male auf den Karuſſells und ſchoß in den Schießbuden die letzten Löcher in die Luft. Herr Fritz Beſſt, der ſchon nachmittags die Jugend mit einem Tagfeuerwerk ergötzt hatte, brannte ein ſchönes Höhenfeuerwerk mit viel Knalleffekten ab und die Kapelle Petermann konzertierte im Muſikpavillon mit ſo viel Schneid und Klangſchön⸗ heit, daß gewiß Viele bedauert haben, daß die Kapelle nicht öfterer auf dem Feſtplatze zu hören war. In der Hauptfeſthalle ſpielte die Bruchſaler Dragonerkapelle. Aber ſo laut ſie auch ſchmetterte, die Feſtgäſte wollten ſich nicht zur Abſchiedsfeier einſtellen. Die wenigen, die gekommen waren, um den Becher der Freude bis auf den Grund zu leeren, verſchwanden faſt in der rieſigen Halle. Als die„Gelben“ nach einem hervorragend geſpiel⸗ ten Fanfarenmarſch ihre Inſtrumente einpackten, rückte die Kapelle Petermann mit Herrn Kapellmeiſter Becker an der Spitze hevan und ſpielte in der Halle weiter. Mitternacht war ſchon längſt vorüber, als Herr Oberſchützenmeiſter Fr. Hoffſtätter jr. zur Abſchiedspolonaiſe auffor⸗ derte. Und zum Schluß klangs wehmütig„Muß i denn zum Städtele hinaus!“ Ein umvergeßliches Feſt war zu Ende. * Antworttelegramm. Auf das an den Prin⸗ zen Ma. abgeſandte Glückwunſchtelegramm iſt folgende Antwort eingelaufen: Gmunden, den 12. Juli 1914. Herrn Oberbürgermeiſter Kutzer, Mannheim. Ich danke Ihnen herzlich für Ihre namens der Hauptſtadt Mannheim freundlich geſand. ten Glückwünſche. Prinz Max. * Auszeichnung. Der Großherzog hat dem Lokomotivführer Peter Gilbert in Mann⸗ heim das Verdienſtkreuz vom Zähringer Löwen verliehen. * Verſetzt wurde Eiſenbahnſekretär Ludwig in Schaffhauſen nach Walds⸗ ut. *Etatmäüßig angeſtellt wurden die Finanzaſſi⸗ ſtenten: Franz Heckmann in Rappenau, Wil⸗ helm Weißer in Meersburg, Hermann Po⸗ lensky in Heidelberg, Richard Vollrath in Kehl, Johann Belzer in Offenburg, Hermann Stern in Konſtanz, Robert Langguth in Freiburg unter Ernennung zu Finanzſekretären; die Finanzaſſiſtenten: Johann Fink in Mann⸗ heim, Karl Sütterlin in Karlsruhe, Albert Eiſele in Kandern, Hermann Knauer in Ba⸗ den, Philipp Löwenſtein in Heidelberg, Rob. Straſſer in Lörrach, Albert Enderle in Ettenheim, Adolf Glaab in Säckingen, Hermann Stein in Karlsruhe, Wilhelm Gamer in Sin⸗ gen, Artur Merklein in Mannheim, Fudwig Lange in Mannheim, Auguſt Meythaler in Mannheim, Artur Kuhn in Heidelberg, Auguſt Spahr in Pforzheim, Hermann Reinacher in Raſtatt, Otto Stocker in Singen, Hermann Kleißler in St. Blaſien, Adolf Heller in Karlsruhe, Frang Lupfer in Tiengen, Franz Lebkücher in Offenburg, Hermann Kriege in Karlsruhe, Auguſt Geiger in Sinsheim, Reinhard Wickenhäuſer in Gberbach, Ernſt Held in Oberkirch, Wilhelm Carolus in Baſel, Kaver Enderle in Tauberbiſchofsheim, Friedrich Stumpf in Mosbach, Wilhelm Pfreund⸗ ſchuh in Mannheim, Otto Betz in Tauber⸗ biſchofsheim, Gervas Lang in Breiſach, Otto Reifenſchweiler in Säckingen, Emil Herr⸗ mann in Villingen, Wilhelm Gremmels⸗ pacher in Bruchſal, Wilhelm Walzenbach in Boxberg, Heinrich Hauß in Stockach, Peler Sauer in Mosbach, Otto Fuhrmann in Ba⸗ den, Emil Helffenſtein in Karlsruhe, Adolf Haas in Karlsruhe, Joſeph Kölmel in Durlach, Jakob Detſcher in Gernsbach, Gmil Rojahn in Weinheim, Reinhard Seiler in Mannheim, Wnrr eee Joſeph Trenkle in Müllheim, Alfred Hör ner in Heidelberg, Guſtav Scheffelt in Bruchſal, Leopold Link in Säckingen, Emil Dörle in Kehl, Joſ. Sättele in Singen, Guſtav Stroh in Villingen, Emil Horn in Mannheim, Karl Schwab in Adelsheim, Oskar Schemenau in Lörrach, Oskar Schreyeck in Freiburg, alle unter Verleihung der Amtsbezeichnung Finanz⸗ ſekretär. * Berkehrsnotis. In der Nacht vom 14. auf 15. Juli nach Abgang des letzten Zuges wird der alte Main⸗Neckar⸗Bahnhof in Friedrichs⸗ feld für den geſamten Verkehr geſchloſſen⸗ Vom Vormittag des 15. Juli ab kommen fämtliche Züge in dem neuen etwa 400 Meter nördlich vom alten gelegenen Bahnhof an und gehen daſelbſt ab. Da das Empfangsgebäude im neuen Bahnhof noch nicht fertiggeſtellt iſt, wird der Verkehr durch ein proviſoriſches Empfangsgebäude daſelbſt bewältigt. * Der Pfarrer der neuerrichteten Jungbuſch⸗ pfarrei, Herr C. Schenkel, ſteht im 38. Le⸗ bensjahr und iſt als Sohn des vor einiger Zeit verewigten Paſtors prim. in Bremen Bernhard Schenkel geboren. Er iſt der Enkel des bekann⸗ ten einſtigen Heidelberger Univerſitätstheologen Daniel Schenkel, ſomit auch ein Neffe des ver⸗ ſtorbenen badiſchen Staatsminiſters d. J. des gleichen Namens. Pfarrer Schenkel iſt ſeit un⸗ gefähr 10 Jahren im badichen Kirchendienſt und hat ſich als Vikar von Heidelberg⸗Handſchuhs⸗ heim, noch mehr aber als Stadtvikar von Heidel⸗ berg große Verdienſte erworben, da ihm der größte Teil der Univerſitätskliniken und das Samariterhaus zur ſeelſorglichen Bedienung überwieſen waren. * Liberaler Arbeiterverein. Der Verein ver⸗ anſtaltet am nächſten Sonntag, den 19. Juli, einen Familien⸗Aus lug nach Frfed⸗ richsfeld. Bei ſchönem Wetter erfolgt die Abfahrt in Mannheim um.40 Uhr und geht bis Rheinau(an.53 Uhr). Von da führt der Weg durch den ſchattigen Wald direkt nach Friedrichsfeld. In der Wirtſchaft„zur Roſe“ (drei Minuten vom Main⸗Neckar⸗Bahnhof) wird Einkehr gehalten. Dort Zuſammenkunft mit den Parteifreunden aus Friedrichsfeld, Konzert, Anſprachen, Kinderbeluſtigung, Tanz. Der Aus⸗ flug findet bei jedem Wetter ſtatt, doch ſoll bei regneriſchem Wetter direkt mit der Bahn bis Friedrichsfeld gefahren werden und zwar ab Mannheim.27 Uhr. Der Vorſtand hat es ſich angelegen ſein laſſen, ein abwechslungs⸗ volles Programm aufzuſtellen um den Mitglie⸗ dern und ihren Familien einige gemütliche Stunden zu bereiten. Es wird daher um zahl⸗ reiche Beteiligung gebeten. Die Mitglieder des Nationalliberalen Vereins und des Jungliberalen Vereins ſind ebenfalls herzlich eingeladen und gerne willkommen. * Im Friedrich⸗Hilda⸗Heim der Deutſchen Ge⸗ ſellſchaft für Kaufmanns⸗Erholungsheime am Bärenſtein bei Bühl ließen die Gäſte anläßlich des Geburtstages unſeres Großherzogs folgen⸗ des Telegramm abgehen:„Seiner K. Hoheit dem Großherzog Friedrich von Baden, Baden⸗ weiler. Die im Friedrich⸗Hilda⸗Heim weilenden Kurgäſte bitten Ew. Königliche Hoheit unter⸗ tänigſt zum heutigen Geburtstage die beſten Wünſche entgegennehmen zu wollen. Gott ſchütze und erhalte Euere Königliche Hoheit.“ Hierauf lief am folgenden Tage nachſtehendes Antwoarttelegramm ein:„Kurgäſte des Frie aich⸗ Hilbe⸗ eims. Seine K. H. der Groß⸗ herzog laſſen herzlichſt danken. gez. Babo.“ ͤ ⁰vKyydadddccccdccce Ehuas Besseres füir die Zalinpllege giebl es Hichf ihn wieder fortließen. Und ſie wollten es auch tun, aber kenntlich ſollte er gemacht werden; ſie wollten immer wiſſen, welchen Spatzen ſie in Händen gehabt hatten. Ob er im nächſten Jahr auch noch da wäre, ob er am Ende ſo alt würde wie ſie, und was die andern Spatzen da⸗ zu ſagen würden, wenn er als Gezeichneter gurückkäme zu ihnen. Sie ſannen nach. Das Mädel wollte ihm ein blaues Maſcherl von ſeiner Puppe um den einen Fuß binden.„Ach geh'“, ſagte der Franzl,„da bleibt er doch überall hängen,“ Er wußte etwas viel Beſſeres. Hatte nicht die Mutter neulich die Gartenmöbel geſtrichen? Wo war die Doſe mit der roten Farbe? Man holte ſie herbei und machte dem Spätzlein einen roten Schopf. Ganz ordentlich wurde die Arbeit geleiſtet, von innen und außen bepinſelte der Bub die Kopffedern, ſo daß ſie feſt aneinander klebten, und das Mädel mußte ihn dann eine halbe Stunde in die Sonne halten, damit die Farbe trockne. Zuletzt ſchoppte man ihm noch ein Stücklein Gugelhupf in den Hals und ließ ihn fliegen. Er nahm den geraden Weg aufs Dach hinauf, wo die Seinen ſchon zum Abendklatſch verſammelt waren. Sie flatterten auseinander, es gab ein großes Ge⸗ 855 man begrüßte offenbar den verlorenen Sohn. Weitere Beobachtungen machten die Kinder nicht. Die Mutter aber bemerkte, daß der Spatz mit dem komiſchen roten Schopf am näch⸗ ſten Tag immer allein ſaß. Die anderen wurden von den Alten noch ab und zu gefüttert, er nicht. Die Dame ſtreute ihm Futter, als ſie das bemerkte, aber die Alten holten es und gaben es den anderen, der Rote kümmerte ſich nicht darum. Flügge war er zur Not, aber ſich ſelbſt ernähren konnte er noch nicht. den⸗Magen an dem Gugelhupf verdorben haben, dachte die Mutter, da er gar ſo melan⸗ choliſch daſaß. Gegen Abend war ein großes Gelärme auf dem Nußbaum vor dem Tor draußen. Als ob tauſend Spatzen zu gleicher Zeit reden wollten und keiner den anderen zu Wort kommen ließe, ſo hörte ſich das an. Der Junge mit dem lächerlichen roten Schöpf⸗ lein ſaß auf einer Fichte im Garten und putzte ſich im Schein der Abendſonne. Er kam der Frau des Hauſes wieder munterer vor. Viel⸗ leicht hatte er den Gugelhupf nun doch verdaut und wird wieder geſund, dachte ſie. Allmählcch ſammelten ſich einige ſchreiende Spatzen um ihn. Es wurden ihrer immer mehr. Sie flo⸗ gen hin, ſie flogen her, beguckten ihn und ſchrien immer lauter. Auf einmal begannen ſie auf ihn loszuhacken, er fiel vom Baum, und es bildete ſich drunten im Raſen ein ganzer Klumpen von Spatzen, die miteinander zu rin⸗ gen ſchienen. Es war ſo auffällig, daß die Dame die Kinder herbeirief und ſie alle als Zuſchauer daſtanden. Das Spätzlein mit dem roten Schöpflein blieb als Leiche liegen. Zerhackt und zerzauſt war es, und die rotgeſtrichenen Federn waren ihm faſt ſämtlich ausgeriſſen worden. Wer macht ſich nicht ſeine Gedanken, wenn ihm ſolch eine Tiergeſchichte aus glaubwür⸗ digem Munde, als ein ganz perſönliches Erleb⸗ nis erzählt wird? Es entſteht nur die Frage, wollten die Spatzen den entarteten jungen Ge⸗ noſſen, der ſich vermaß, einen roten Schopf zu tragen, töten, oder wollten ſie ihm bloß dieſen Schopf ausreißen? Er wird ſich Daß die Spatzen nicht ſehr geſcheit ſein kön⸗ nen, dafür glaube ich manchen Beweis zu haben, aber daß ſie ſo rückſtändig, daß ſie noch ſo vor⸗ märzlich in ihren Sitten und Bräuchen ſind, das hätte ich doch nicht geglaubt. Es gibt ja auch unter den Menſchen ſehr viele Einfältige, aber das hindert ſie nicht, modern zu denken und jedem Nebenmenſchen den roten Schopf zu laſſen, den er ſich einbildet. Wenn einer als Spatz aus dem Neſt fliegt und er kommt als Stieglitz wieder heim, iſt denn das ein todes⸗ würdiges Verbrechen? Es ſcheint, daß die Philiſter des Tierreichs noch ſchlimmer ſind als die der Menſchenſippe. Seitdem ich dieſe kleine Mordgeſchichte kenne, wird mir übel, ſo oft ich ſolch einen öden grauen Kerl ſehe und ſeine heiſere Stimme höre. Gleich klatſche ich in die Hände: Fort, du Erzphiliſter! Bochſchule für Muſik in Mannheim. Sechſte Schluß⸗Aufführung. Es war der neunzehnte Vortragsabend, zu⸗ gleich der Schluß des Schuljahres. Und ein würdiger. Es wurde unter Leitung der Herren Rehberg und Welker in guter, deutſcher Weiſe muſiziert. Die deutſche Weiſe iſt, die Sache um ihrer ſelbſt willen tun, die gute Weiſe iſt der Stil. Es war eine Freude, Mozart, Beethoven, Mendelsſohn und Schumann in richtiger Ueberlieferung zu hören, die doch per⸗ ſönliche und höchſt⸗perſönliche Auffaſſungen im Einzelnen nicht aus⸗-, ſondern einſchließt. In ſolcher Form einer Reihe von Meiſterwerken den Schülern und Studierenden zu übermitteln, das iſt die große Aufgabe ſolcher Hochſchulen für Muſik. Nicht der Glanz der durch Uebung zu erlangenden Fertigkeit, das Prahlen mit der Technik kann der Zweck ſein, ſondern die Einſicht in das Kunſtwerk zu gewinnen, das Verſtändnis der großen Meiſter zu erreichen: das iſt der Zweck aller Klavierübung. Daß ein Künſtler von der Fähigkeit Willy Rehbergs ſeinen Adepten alle techniſchen Dinge tadellos vermit⸗ telt, brauchen wir wahrlich nicht mehr feſtzu⸗ ſtellen. Der Unterſchied iſt natürlich nicht allem in der Perſon des Lehrers zu finden, ſondern in der Begabung des Schülers, eveutuell auch in der mehr oder minder günſtigen Wahl der Vor⸗ träge. Hierüber entſcheidet aber das öffentliche Vorſpielen, die öffentliche Bewährung. 8 Die gegenwärtigen Temperaturen laſſen uns auch bedenken, daß es noch äußere Umſtände gibt, die manche Vorträge anders erſcheinen laſſen, als etwa bei der Hauptprobe im morgen⸗ lich kühlen Saale. Aber wir haben kaum nötig, dies hinzuzufügen: jeder Laie fühlt das! Trotz alledem ging das Programm glatt und ſauber vonſtatten, ſodaß wir den Abſchluß des Schul⸗ jahres als würdigen regiſtrieren dürfen. Im Einzelnen ſeien folgende Eindrücke wiederge⸗ geben. Fräulein Maria Dillinger traf den erſten Satz von Beethovens Es⸗dur⸗Konzert ſehr gut; die Kadenz, mit der das Klavier ſich gleichſam als Herrn und Meiſter ankündigt, war wohl noch etwas zu ſchnell— eine begreifliche Erregung ſpielte im eigentlichſten Wortſinne mit— aber die Entwicklung geriet lobenswert, die Oktavengänge waren glänzend und der Ab⸗ J. Seite. Grteral-Anzeiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Dienstag, den 14. Juli 1914. * Großes Sommerfeſt auf dem Schützeuſeſtplatz. Die Tage des ſchönen Schützenfeſtes ſind verrauſcht, der letzte Schuß iſt verhallt, die fröhlichen Schützen haben unſere Stadt verlaſſen und ſchon wieder ſteht uns auf dem ideal gelegenen Feſtplatze, der Abend für Abend das Ziel taufender froher Menſchen war, am kommenden Samstag und Sonntag ein aroß⸗ gügiges Sommerfeſt mit turneriſchen Wett⸗ kämpfen und ⸗ſpielen, muſikaliſchen und geſanglichen Darbietungen ete bevor, welches der rührige Turn⸗ verein Mannheim 1846 ſeinen Mitgliedern und Freunden bietet. Aus der Feſtordnung ſei fol⸗ gendes mitgeteilt: Samstag abend 87, Uhr in der großen Feſthalle Militärkonzert und Feſtbankett, turneriſche Vorführungen wie Reck⸗ und Barrentur⸗ nen, Tiſchſpringen, Turnen der Damenabteilungen, Geſangsvorträge der Sänger⸗Riege in Gemeinſchaft des Geſangvereins Sängerluſt unter Leitung von Muſikdirektor Sieder, während allgemeine Lieder jedem Einzelnen Gelegenheit geben, aus voller Bruſt in den Feſtjubel einzuſtimmen. Am Sonntag vor⸗ mittag finden Wetturnen aller Abteilungen des Vereins ſtatt und zwar der Aktiven in 4, der Jugend⸗ turner, Schüler und Schülerinnen in je 2 Stufen, wührend Nachmittags Spiele, Stafettenläufe und Fußballwettkämpfe veranſtaltet werden; damit auch die lieben Kleinen zu ihrem Recht kommen, werden Kin⸗ derbeluſtigungen aller Art eingeſchaltet. Beſonderes Intereſſe dürften die Kämpfe zwiſchen den Mann⸗ ſchaften der Bataillone des hieſigen Grenadierregi⸗ ments und der Luftſchifferabteilung und um den von der Männerabtetlung des feſtgebenden Vereins ge⸗ ſtifteten Wanderpreis erregen, um den die Scküler der hieſigen Mittelſchulen ringen werden. Abends findet großes Konzert, Verkündung der Sieger in der Feſthalle, ferner ein von ca. 200 Turner ausgeführter Fackelreigen ſtatt, der beim Schützenfeſte ſo große Be⸗ wunderung erzielte. Die Muſik ſtellt die rühmlichſt bekannte Kapelle des bayer Infanterie⸗Regiments Ny. 17 in Germersheim unter verſönlicher Leitung von Obermuſikmeiſter Weiß. Da die Veranſtaltun⸗ gen des Turnverein Mannheim 1846 ſich von je her und mit Recht großer Beliebtheit erfreuten und der Verein auch ſtber eine große Anzahl tüchtiger Kämpfer verfügt, denen wieder erprobte Gegner ſich ſtellen werden, dürfte ein wohlgelungenes Feſt mit ſpannen⸗ den Kämpfen zu erwarten ſein. *Ausſperrung der Tabakarbeiter. Da die Tabakarbeiter die Verlängerung des bisherigen kollektiven Arbeitsvertrags ablehnten und bei vier Firmen der Rohtabakbranche— teil⸗ weiſe unter Kontrakthruch— die Arbeit nieder⸗ legten, hat die Mitglieder⸗Verſammlung des VBereins der Rohtabakhändler geſtern einſtimmig beſchloſſen, ſämtliche Tabak⸗ arbeiter auszuſperren. Die einzelnen irmen haben ſich verpflichtet, in keinerlei Ver⸗ ndlungen mit den Arbeiter⸗Organifationen einzutreten. Mit den weiteren Maßnahmen wurde der Vorſtand betraut. Die Rohtabak⸗ händler vertraten einmütig die Auffaſſung, daß angeſichts der ungünſtigen Konjunktur, unter der gerade der Handel in inländiſchem Rohtabak am allermeiſten zu leiden habe, eine weitere Lohnaufbeſſerung unmöglich ſei, daß man aber auf den Abſchluß eines Tarifvertrags, der doch nur als eine Schraube ohne Ende zu betrachten. ſei, keinen beſonderen Wert lege. *Freie Vereinigung weiblicher Gewerbetzeiben⸗ der Mannheim. Am Donnerstag, 16. Juli, um 8% Uhr abends, veranſtaltet die Freie Ver⸗ einigung weiblicher Gewerbetrei⸗ bender Mannheim im alten Rathausſcal einen Vortragsabend. Herr Handwerks⸗ kammerfekretär Haußer wird über die wich⸗ tigſten Beſtimmungen der Reichsgewerbeordnung ſprechen, deren Keumtnis für die weiblichen Ge⸗ werbetreibenden von größter Wichtigkeit iſt, da dieſe Beftimmungen in immer wachſendem Maße auch auf dieſe Anwendung finden. In der gleichen Verſamurkung findet die P reisbe.beil ung an die bei der diesjährigen Ausſtellung von Ge⸗ ſellenſtücken prämiierten Lehrmädchen ſtatt. Es ſteht zu hoffen, daß die Verſammlung von den weiblichen Handwerkern zahlreich beſucht wird, und daß ſte dazu beiträgt, der Freien Vereinigung neue Mitglieder zuzuführen. Gäſte ſind herzlich willkommen. * Anatomiſche Ausſtellung. Im Laden P 4, Nr. 13(Planken) iſt, wie bereits mitgeteilt, für kurze Zeit eine anatomiſche Ausſtel⸗ lung(Hammer⸗München) untergebracht, die an zahlreichen Wachsmodellen und Präparaten den Bau und die wichtigſten Krankheiten des menſchlichen Körpers zeigt und ſich eines ſehr regen Beſuches erfreut. Das mit Recht, denn wen interefſtert es nicht, zu wiſſen, wie es in ſeinem Körper ausſieht, wo Milz und Leber und Blinddarm liegen, wie eine ſchwindſüchtige DLunge oder Gallenſteine ausſehen. Namentlich jungen Männeecn ſei der Beſuch der Ausſtellung empfohlen. Keine Worte vermögen ſie eindring⸗ licher zu warnen, als wenn ſie mit eigenen Augen ſehen, welche entſetzlichen Verwüſtungen die veneriſchen Krankheiten am Körper anrich⸗ ten, oder wenn ſie an Abſcheulichkeiten, wie einem„Münchner Biermagen“ oder einer„Bier⸗ leber“, die Folgen übermäßigen Alkoholgenuſſes ſehen. Auch Erwachſene weiblichen Geſchlechts dürfen ſehen, welche Schäden das übermäßige Schnüren des Körpers mit ſich bringt und welche Gefahren das Leben der jungen Mutter be⸗ drohen. Alles in allem iſt die Ausſtellung die nachdrücklichſte Mahnung, den Wunderbau un⸗ ſeres Körpers geſund zu erhalten und vor jedem Mißbrauch und damit vor unabſehbaren Folgen zu bewahren. Am nächſten Mittwoch, den 15. Juli von—10 Uhr nachmittags, iſt die Aus⸗ ſtellung ausſchl. für erwachſene Frauen über 18 Jahre geöffnet, wobei die Prä⸗ parate populär⸗wiſſenſchaftlich erklärt werden. Der Eintrittspreis beträgt auch an dieſem Tage nur 40 Pfennig. Tot aufgefunden wurde heute morgen, wie aus dem Polizeibericht hervorgeht, im Wald⸗ parke am Bellenkrappen gegenüber der Reiß⸗ inſel ein bis jetzt unbekannter Mann. Wie ver⸗ lautet, hat der Tote eine Wunde am Hinter⸗ kopfe. Es iſt noch nicht feſtgeſtellt, ob es ſich um eine Schußwunde handelt. Der Tote ſoll ein Mann in den mittleren Jahren ſein und gehört offenbar dem Arbeiterſtande an. Bei Redak⸗ tionsſchluß weilte die Gerichtskommiſſion an der Fundſtelle. Der Tote wurde heute morgen von ſtädtiſchen Waldarbeitern aufgefunden. *Vermutlicher Diebſtahl. Am 26. 6. hat der unten beſchriebene Mann in einem Trödlergeſchäft in J 2 hier einen neuen gelben Lüſterkittel zurückgelaſſen, der von einem Diebſtahl herrühren dürfte. Der Mann iſt 17 bis 18 Jahre alt, 1,60 Meter groß und war gut gekleidet. *Mutmaßliches Wetter am Mittwoch und Don⸗ nerstag. Die flachen Einſenkungen, die ſich über Süddeutſchland trotz des weithin verbreiteten Hochdrucks bemerkbar machen, ſind noch nicht aus⸗ gefüllt. Auch für Mittwoch und Donnerstag iſt deshalb zwar warmes und vorwiegend trockenes, aber mit zahlreichen Gewittern verbundenes Wet⸗ ter, zu erwarten. Polizeibericht vom 14. Juli 1914. Selbſtmord. Wegen unheilbarer Krankheit ſtürzte ſich geſtern abend 7½ Uhr eine 76 Jahre alte Taglöhnerswitwe von Wermedorf, wohnhaft in Rheinau, in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Rheinau⸗ hafen und ertrank. Ihre Leiche wurde alsbald geländet und auf den Friedhof Rheinau verbracht. Leichenländung. Am 6 Juli d. Is. wurde im Rhein bei Ibersheim eine unbekannte, vollſtändig unbekleidete männliche Leſche geländet. Beſchrei⸗ baung: 18 bis 25 Jahre alt, 1,85 am groß, kräftig und muskulss gebaut, auf beiden Armen tätowiert und zwar links„Anna Meuſer“ und„Ewig Dein“, ge⸗ trennt durch 2 verſchlungene Hände, rechts eine phan⸗ zaſtiſche Mannsperſon. Die Leiche mag etwa 8 bis 14 Tage im Waſſer gelegen„Um ſachdtenliche Mit⸗ tetlungen zur Feſtſtellung der Perſbnlſchkeit des Ver⸗ lebten erſucht die Schutzmannſchaft. Leichenfund. Heute früh wurde im Bellen⸗ krappen bei bder Faſaneninſel die Leiche eines noch unbekannten Mannes gefunden, der anſchei⸗ nend eines gewaltſamen Tobes geſtorben iſt. Unter⸗ ſuchung iſt eingeleitet. Verhaftet wurden 32 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen darunter ein DTag⸗ löhner von Feldremach wegen mehrfachen Diebſtahls von Handkarren, ein Schloſſer von Böhrenbach und ein Metzger von Höcklingen wegen Diebſtahls, 8 Tag⸗ löhner und ein Schloſſer von hier wegen Diebſtahls und Hehlerei und ein von der Staatsanwaltſchaft Landau wegen Unterſchlagung ausgeſchriebener Tag⸗ löhner von Godramſtein. Dereinsnachrichten. Stenographiekurs. Wir machen nochmals dar⸗ auf aufmerkſam, daß heute Dienstag abend 9 Uhr iam 2⸗Schulhaus ein Anfängerkurs zur Erlernung des Stenographieſyſtems Stolze⸗ Schrey beginnt. Anmeldungen werden noch heute abend mündlich entgegengenommen. * Der Arbeiter⸗Süngerchor Solingen unter⸗ nimmt am Samstag den 18. und Sonntag den 19. Juli eine Sängerreiſe nach hier. Sonn⸗ tag vormittag findet ein Konzert um 11 Uhr im Muſenſaal des ſtädt. Roſengartens ſtatt. Mit⸗ wirkende ſind Herr Walter Evertz, Heldentenor vom Stadttheater in Dortmund, Aßmannſches ſonen, die es Streichguartett Solingen(Vater und 3 Söhne). Die Sänger treffen Samstag vormittag 11 Uhr hier ein. Mittags findet eine Hafenrundfahrt und eine Beſichtigung der Städt. Kunſthalle ſtatt. Abends ½9 Uhr iſt ein Kommers im Gewerkſchafts⸗ haus. BVergnügungen. * Saalbautheater. Man ſchreibt uns: Heute iſt endlich die langerſehnte Premiere des großen Sechs⸗ akters„Lebendig tot.“ Die Direktion macht da⸗ mit ihr Stammpublikum mit einer erſtklaſſigen Film⸗ ſchöpfung bekannt, die den bekannten Roman von Ju⸗ les Mary„Roger la Honte“ zum dichteriſchen Vor⸗ wurf hat. Die Inſzenierung dieſer gewaltigen Tra⸗ gödte zeigt die Regiekunſt der modernen Lichtbildkunſt in geradezu idealer Vollendung. Der Dichter be⸗ ſchreibt uns mit meiſterhaft geführtem Griffel heiße glühende ſeelige Leidenſchaften, verhaltenes Begehren, glühende Liebe und lodernden Haß, welche in faſzinie⸗ rendem, hinreißendem Spiel in dem Drama die Men⸗ ſchen in ihrem Haſten und Jagen verkörpern. Jeder⸗ mann, der eiumal etwas gauz beſonderes ſehen will, ſollte ſich dieſes Glanzwerk nicht entgehen laſſen, das dem Saalbautheater ſicher wieder volle Häuſer brin⸗ geu wird. Der Rieſenfilm wird täglich um 5, und 9 Uhr gezeigt. Man ſollte ſich frühzeitig gute Plätze ſichern, zumal auch die übrigen Piecen beſonders aus⸗ geſucht ſind. Palaſt⸗Lichtſpiele(J 1, 6, Breiteſtraße). Tau⸗ ſende und Tauſende mußten, ſo ſchreibt man uns, am Sonntag an der Kaſſe des Palaſt⸗Theaters umkehren, da das Theater ſtändig ausverkauft war. Alle waren gekommen, um das gigantiſche Film⸗ werk in 6 Akten:„Doch meine Liebe wird nicht ſterben!“ zu bewundern. Und diejeni⸗ gen, denen es gelungen war, ein Billett zu erhalten, konnten nicht genug Lob ſpenden dem vorzüglichen Programm. Schlager auf Schlager, dramatiſche und humoriſtiſche. Infolge anderweitigen Engage⸗ ment dieſes Bildes kann dasſelbe nur noch heute auf dem Programm bleiben. 40jähriges Stiftungsfeſt des Kriegervereins Mannheim⸗ Feudenheim. Sein 40jähriges Stiftungsfeſt mit Großherzogsgeburtstagsfeier be⸗ ging am Sonntag der Kriegerverein Mannheim⸗Feudenheim unter Mitwirk⸗ ung des Geſangverein„Teutonia“ und der Kapelle Wunder in den Räumen des„Badiſchen Hofes“. Die Feier wurde eingeleitet mit der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal. Um 9 Uhr morgens gings unter Vorantritt der Kapelle Wunder nach dem Denkmal. Nach dem Eröffnungsmarſche:„Die Himmel rühmen“ hielt Herr Vorſtandsmitglied Bohrmann eine Anſprache, mit der er einen Rückblick auf die ahre 1870/71 warf und der treuen verſtorbenen eraden gedachte, worauf unter Böller⸗ ſchüſſen und den Klängen der Kapelle, welche „Deutſchland, Deutſchland über alles“ ſpielte, die feierliche Niederlegung des Kranzes erfolgte. Um 5410 Uhr fand die Kirchenparabe in beiden Gotteshäuſern ſtatt, wohin die Kame⸗ raden unter Begleitung der Mufikkapelle gelei⸗ tet wurden. Hierauf folgte der Frühſchop⸗ pen mit Konzert, welcher die alten Vete⸗ vanen und Kameraden in fröhlicher Stimmung beiſammen hielt. Von nachmittags 1 Uhr ab war Empfang der auswärtigen Ver⸗ eine, unter welchen u. a. die Vereinsdepu⸗ tationen von Mannheim, Käfertal, Ilvesheim und Wallſtadt vertreten waren. Um 3 Uhr be⸗ gann der Feſtakt, eröffnet mit dem Feſtmarſch der Kapelle Wunder und einem Begrüßungschor des Geſangvereins „Teutonia“ welcher mit einem gutbeſetzten Chor den„Segenswunſch“ von Weinzierl zu Gehör brachte. Die Begrüßungsanſprache hielt der 1. Vorſitzende, Herr Mathias Uhrig. Er hieß die fremden Vereine, Gäſte und Feſtteilnehmer herzlich willkommen, gedachte in einer innigen Rede des Feſttages und der verſtorbenen Kame⸗ raden und endete mit einem Toaſt auf den deut⸗ ſchen Kaiſer Wilhelm II. Nach Vortrag eines Liedes des Männerchores:„Des deutſchen Lie⸗ des Sendung“ ergriff Herr Gauvorfttzender Direktor Dr. Blu m⸗Mannheim das Wort zu der Feſtrede. Redner warf einen Rückblick auf die 40jährige Tätigkeit des Vereins. Er über⸗ brachte dem feſtgebenden Verein die beſten Glückwünſche und rühmte die Verwaltungsper⸗ verſtanden haben, trotz der ſchwie⸗ rigſten Zeiten den Verein zuſammenzuhalten Der Verein wurde im Jahre 1874 mit 80 Vete⸗ ranen gegründet und iſt nun in 40 Jahren auf ein Häuflein von 15 Veteranen zuſammenge⸗ ſchmolzen. Im Ganzen zählt der Verein jetzt 260 Mitglieder. Den Zweck des Vereins vor Augen führend, ſorderte der Redner die Kame⸗ raden zu ſtetemZuſammenhalten auf, denneinig⸗ keit und Treue zu Kaiſer und Reich führe zu einem glänzenden Sieg. Die mit großer Be⸗ geiſterung aufgenommene Rede des Herrndirek⸗ tor Blum fand ihren Abſchluß in einem ſtürmiſch ausgebrachten Toaſt auf den Landesherrn, Großherzog Friedrich von Baden, die Muſik ſpielte die Hymne:„Deutſchland, Deutſchland über alles“. Hierauf erfolgte die Ueberreichung der Ehrenzeichen an die Veteranen, welche auf eine 40jährige Mitgliedſchaft zum Verein zurück⸗ blicken können. Zweiter Gauvorſitzender May⸗ farth⸗Neckarau, welcher dieſen Akt vollzog, richtete einige Worte an ſeine alten Kameraden, und warf einen Rückblick auf den Feldzug 1870 bis 71, in welchem ſie heiße und ſchwere Kämpfe zu überſtehen hatten. Er gab einige Selbſter⸗ lebniſſe aus dem Kriege zum Beſten und be⸗ merkte, er rechne es ſich zur Ehre an, am heu⸗ tigen Tage ſeinen Kameraden das Ehrenzeichen überreichen zu dürfen. Mit herzlichen kamerad⸗ ſchaftlichen Worten an jeden einzelnen dekorierte er die Veteranen J. Heckmann, 2. Vorſitzen⸗ der des Vereins, P. Künzler, G. Bayer, G. Benzinger, J. Benzinger, D. Brunner, V. Biedermann, G. Hellen⸗ ſchmidt, E. Kaufmann, J. Ihlen, M. Krampf, J. Spreng, J. Sprengel, G. Uhrig und M. Uhrig, 1. Vorſitzender des Vereins. Herr Kaufmann dankte im Namen ſeiner Kameraden für die ihnen erwieſene Ehre und forderte zu einem Hoch auf das Vaterland auf. Herr J. Kapf-Mannheim beglückwünſchte den feſtgebenden Verein und begrüßte den vor nicht zu langer Zeit neu gewählten 1. Gauvor⸗ ſitzenden Herrn Dixrektor Dr. Blu m. So hatte der erſte Teil des Tages ſein Ende erreicht. In den unteren Räumen und im Hofe herrſchte währenddeſſen ein reines Jahrmarkts⸗ leben. Da fand man Schießbuden, Kegelbahn, Glücksrad und Verkaufsſtände nebſt Verloſung. Ein hübſches Geſchütz⸗Modell der Feldartillerie, hergeſtellt von Herrn Stolzenberger⸗ Feudenheim rief allgemeines Intereſſe hervor. Geſangs⸗ und Muſikſtücke füllten die Zeit bis zum Familienabend mit Tanz aus. Dieſer ſetzte dem Feſte die Krone auf. Den Prolog ſprach Gretchen Reichhold. Den humoriſtiſchen Kouplets von Herrn Willer⸗ ſiun folgte ein ſehr ergreifender Zwei⸗Akter: Der Dorfſchmied“. Ahwechslung brachten das Tenorſolo des Herrn S. Rihm, worauf wieder Herr H. Wilfer als„Seeſoldat Puffte“ die Lachmuskeln der Anweſenden in ſtarke Beweg⸗ ung verſetzte. Der Einakter:„Eme Stunde Nach⸗ inſtruktion“ blieb den vorhergehenden heiteren Sachen an Humor nichts ſchuldig. Das Koſtttm⸗ Kuplet„Transval“ und der„Zauberakt“, vorge⸗ tragen von J. Willerſinn fand ebenfalls reichen Beifall. Das Schlußſtück, der Einakter Er muß taub ſein“, in welchem abermals Herr Wilkerfinn ſeine Rolle großartig d führte, fand die größte it. d rrüne⸗ wurden gelacht. Zwiſchen die Theaterſtücke waren Tänze und erloſung einge⸗ ſchoben. Aeues aus Ludwigshafen. *Erfindung. Dem Buchdruckereibeſttzer Herrn Wilhelm Wörle, Ludwigshafen a. Rh. Ko⸗ Lonnenführer⸗Stellvertreter der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Ludwigs⸗ hafen in a. Rh., wurde unter Nr. 611 211 die 28900 ſchluß vorzüglich. Stilvoll im beſten Sinne führte auch Herr Paul Schmitz ſeinen Beet⸗ hoven durch, nämlich den fungen Meiſter, der 1798 das C⸗dur⸗Konzert ſchrieb. Der Stil— die äußere Form für den inneren Gehalt— hielt zwiſchen dem Clementi der großen So⸗ naten und dem konzertierenden Mozart die na⸗ türliche Mitte, und dieſem Stil entſprach namentlich der wirkſame, ſparſame Pedalge⸗ brauch. Mit ihrem Mozart iſt Fräulein Fanny Boeſch auf dem richtigen Wege. Zu dem Allegro des A⸗dur⸗Konzerts paßt freilich ihr jugendliches Ungeſtüm noch nicht recht; aber ſolche Eigenſchaft iſt bei den„Junioren“ nicht zu tadeln. Im Gegenteil.. Bedeutend Fort⸗ ſchritte hat Fräulein Carola Woerlen ge⸗ macht: ihr Ton iſt größer, ihre Feſtigkeit viel⸗ ſeitiger geworden. Der erſte Satz hatte Größe, der zweite edlen Geſangston, das Finale den Reiz der feineren Staccatoſpielarten. Fräulein Woerlen ſpielte muſikaliſch⸗„gebildet“, wenn man ſo ſagen darf, den langſamen Satz mit vornehmem Ausdruck; nicht ſo füßlich, wie manche Spieler ihren Mendelsſohn geben. Ge⸗ ung: es war der echte Mendelsſohn. Es ver⸗ ſteht ſich von ſelbſt, daß alle die hier genannten Stileigentümlichkeiten der Lehre des Herrn Willy Rehberg zu buchen ſind. Manche ſubjektive Eigentümlichkeit bot aber Fräulein Eliſabeth Sandfuchs, die den erſten Satz von Schumanns A⸗moll⸗Konzert vortrug. Fräulein Sandfuchs hat ja ſchon den ganzen Davidsbündler⸗Zyklus öffentlich geſpielt, ein Werk, dem ſo manche Pianiſten klüglich aus dem Wege gehen. Es war vorauszuſehen, daß eine ſo weit vorgeſchrittene Klavierſpielerin ihren Schumann mit allen techniſchen Fertigkeiten aus⸗ ſtatten und dem romantiſch⸗fantaſtiſchen Ton⸗ ſpiele die rechte Färbung geben würde. Allein die Hitze war allgemach ins Unertragliche ge⸗ ſtiegen, und ſo waren gewiſſe akuſtiſch bedenk⸗ lichen Zeitmaße— ich meine die Stelle der Ka⸗ denz, wo ſich die Modulation nach F⸗dur wen⸗ det und die weite Entwicklung— wohl aus der Verbindung von Temperament und Außentem⸗ peratur zu erklären... Die bunte Reihe der pianiſtiſchen Prüfungen wurden unterbrochen durch Geſangsvorträge von Fräulein Luiſe Heuber(Keller), die mit bekanntem Verſtänd⸗ nis vortrug, und Frau Paula Hirſch(Perron). Sie ſang mit Orcheſterbegleitung die Es⸗dur⸗Ca⸗ vatine der Gräfin in ſchönem Legato, mit rich⸗ tiger Ton⸗ und Atemführung und— mit den richtigen Vorhaltsnoten. Die Hochſchule macht alſo den modernen Schwindel nicht mit, der zwi⸗ ſchen vorgeblicher Buchſtabentreue und ſonder⸗ bar ſubjektiven„Auffaſſungen“ bei Mozart halt⸗ los hin⸗ und herpendelt! Um die Orcheſterbe⸗ gleitungen der Geſänge machte ſich Herr Max Welker verdient. Auch er hält es mit der guten, deutſchen Weiſe, das Ganze ruhig und ſicher zu lenken, ohne durch die auffallendſten Bewegungen„ſich ſelbſt zur Evidenz“ bringen zu wollen. Wir ſind ihm dieſe Aumerkung ſchuldig!(i..: A. Bl.) * Entdeckung eines neuen Krankheitserregers. Aus mediziniſchen Kreiſen ſchreibt man: Großes Aufſehen erregt in der Aerztewelt die Entdeckung eines neuen Krankheitserregers, des vorläufig ſo⸗ genannten„Bazillus hypertoxicus“, auf den man eine jüngſt in Cholet in Frankreich ausgebrochene Epidemie zurückführt. Der Keim dieſes Bazillus wurde den Organen und dem Blute eines ver⸗ ſtorbenen 20jährigen Mädchens entnommen, das an Nahrungsmittelvergiftung verſchieden war. Desgleichen züchtete man den Bazillus aus dem Harn eines bei der erwähnten Epidemte durch Milch vergifteten Patienten. Es zeigte ſich bei der Unterſuchung, daß die Milch keinerlei chemiſche Veränderungen aufzuweiſen hatte, es blieb daher alſo als Urſache für die ſchweren Erkrankungen bei jener Epidemie, die bei etwa 20 Perſonen unter annähernd gleichen Erſcheinungen auftraten, nur der Bazillus übrig. Dieſer zeigt ſich als ein plumper unbeweglicher, eingekapſelter, mit den ver⸗ ſchiedenen Anilinfarbſtoffen gut färbbarer Bazillus von ſtark pathogenem Charakter. Dieſen ſeinen Charakter erwies er ſofort, nachdem er nach ſeiner Züchtung Kaninchen und Meerſchweinchen infiziert wurde. Die Injektion des Bazillus hypertoxicus bewirkte nach 12 Stunden den Tod der Tiere. Ein Michelangelbo entdeckt? Bei einer Bilderauktion in Cheſter kaufte un⸗ längſt ein gewiſſer Dutton ein großes ungerahmtes Bild, von dem jetzt nach vorgenommener Reini⸗ gung, einige Sachverſtändige behaupten, daß es von Michelangelo herrührt. Es hat den Titel„Der Unglaube des Thomas Didymus“. Dem glück⸗ lichen Käufer ſind ſchon 200 000 Mark für das Bild geboten worden, das er für wenige Pfund erwor⸗ ben hat. Altertumspflege in Danzig. Der Kultusminiſter überwies, wie aus Danzig gemeldet wird, dem dortigen Magiſtrat 45 000 M. für die Reſtaurierung des bekannten engliſchen Hauſes, das aus freiwilligen Bürgerſpenden an⸗ gekauft worden iſt, um den prächtigſten Giebelbgu Danzigs zu erhalten. Für die Reſtaurierung ſind 100 000 M. erforderlich. 25 000 Marrk haben Dan⸗ ziger Bürgerkreiſe bereits aufgebracht. Ehrenvolle Auszeichnung. Profeſſor Dr. Vulpius in Heidelberg wurde zum korreſpondierenden Mitglied der Kgl. Aba⸗ demie der Medizin und Chirurgie in Barcelona ernannt.— Kommerzienrat Fr. Baumgarl⸗ ner von der Ramiefabrik zu Emmendingen iſt von der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe zun Dr. ing. ehrenhalber ernannt worden. Nus dem Mlannheimer Kunstleben. Operette im Roſengarten. Heute, Dienstag, findet die vierte Wieder⸗ holung der Operette„Prinzeß Gretl“ ſtatt. Die Prinzeſſin ſingt Fräulein Talero, den Studenten Walter Herr Näſtelber⸗ ger; die übrigen Rollen ſind in der bekaunten Weiſe beſetzt. Anfang 8½ Uhr. Mannheimer Künſtler auswärts. Hofkapellmeiſter Felix Lederer dirigierte zur Gluckfeier in Edinburg(Rußland) Beet⸗ hovens„Ervica“. Die Rigaer Zeitung ſchreibt: Der ſpon⸗ tan ausbrechende Beifall zeigte daß die Wie⸗ dergabe ihre Wirkung nicht verfehlte, ein Er⸗ folg, zu dem man Herrn Hofkapellmeiſter Lede⸗ rer aufrichtig gratulieren kann. Baſiert der⸗ ſelbe wohl einerſeits auf der ſicheren Ruhe, mit der er den Stab handhabt und das Orcheſter ſich willig macht, ſo mußte man anderſeits ſeine Kunſt bewundern. Es lag Kraftgefühl und Siegesfreudigkeit in dieſer Wiedergabe, ſo war denn die erreichte Wirkung * JTTTTTTTVVTTTTVTVTTTVTTTTVTVTVTVTTTTTTTTTTCTTCTCTCTVTTTTTT eena See S FP ²˙ AAA· ˙ ——— 2CCCCCCCC0CCCCCC000C000000 ĩTTTTT0 leszez 8 2 2l. ieder ler o, [ber⸗ mnten igierte 17 ſultate waren: G Denstag, den 14. Juli 1914 General⸗Anzeiger.— Badiſchr Jeueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 5. Seite. Gebrauchs⸗Muſterrolle eingetragen:„Rechtwink⸗ lige Kragenpatte aus Kunſthorn mit rotem Kreuz für Freiwillige Sanitätskolonne und vom Roten Kreuz. nneen 7 2 5 2 5„Feitung. ISberhmmzen für im. und auslänbiſche Pferderennen. on unſerem Spezial⸗Mitarbeiter.) Dienstag, 14. Fui. Wiesbaden. Dotzheimer Hürdenrennen:(Eile mit Weile)— Ada⸗ manut— Mwẽt. Preis von Karenthal: Ritt Herder— Nitt Perichen. Rheinau⸗Jagbrennen: Brabaut— Peter II. Preis von Sounenberg: Maaslieb— Treffelſtein. Rabengrund⸗Jagdrennen: Riff— Caſſerole. Schluß⸗Preis;(Hebron— Thermometer— Buoy and Hau Preis der Platte: Kompaß— Trutchen. Salnt⸗Klonb. Prix des Dragouß: Noſeleaf— Meſſagerie. Prix des Huffard: Gilles de Rais— Holly Hill. Ifard II— Hip. 9 728827—2 g 5 2 * Prix des Chaſſeurs: La Munia— Foggia. Prix des Gutraſſters: Battke— Courrier. Pferberennen. Frs Saint⸗Kloud, 18. Jull. Prix du Fort. 4000 . 1. Eömoud Blanc's Cog Hardte(G. Stern), 2. Narda Haudig, 3. Lord Slaven. 68:10; 25, 33, 17:10. — Prix dm Biaduc. 5000 Frs. 1. P. de St. Phalle's Cour Supreme(G. Clout, 2. Arm'en, 3. Hypo⸗ vava. 28:10, 18, 210.— Prix de Fontenay⸗Le⸗ Fleurn 500⁰ 1. W K. Banderbilt's Fortin⸗ braß D 2 Mikutt, 3. Kincade. 34:10; 15, 19.10.— Prix be Meng. 4000 Frg. 1. W. K. Vander⸗ 19:10; 12, 1840.— Prix des Orchidees. 8000 Frs. 1 N OQuacker(J. Jennings), 2. Na⸗ ton, d. Se Sirbur. 8120, 21, 88, 41210.— Prix des Sentters. 8000 1. W. K. Banberpilrs Royal Gagle 2 Boubouroche, 3. Vallée de Co⸗ riuthe 500 *To Flteger. Während eknes Uebungsfluges dem Flugplatz von Athen ſind der Stabscapttan und ſein Fluggaſt abge⸗ ſten rt. Beide Hnd ot. Nabſport. sr. Das Goldene Rad vom dißein bam am Sonntag in Köen bei ſehr warmen Wetter und verhã aßig ſchwachen Beſuch über 100 Kilo⸗ meter zum Das Rennen wurde von dem Franzoſen Darragon im Geſamtklaſſe⸗ der im erſten 50 Kilometer Appelzans perlor, der dieſe bis zum Schluß ver⸗ tebigte und im glaſſement auf dem zwweiten Platz endete. Dritter wurde Kallen vor Stell⸗ brink und Janke, die beide unter Defekten zu leiden hatten. Janke führte im erſten Lauf bis zur 48., als ihn ein Motorſchaden zurückwarf und im zweiten Lauf bis zur 27. Runde, in wel⸗ cher ihn Darragon paſſierte. Die genauen Re⸗ oldenes Rad vom Rhein, 100 Kilometer, 1. Lauf: 1. Darragon, 39:38 5⁰ Kilometer; 2. Appelhans 1800 Meter: 3. Kallen 3000 Meter, 4. Stellbrink, 3420 Mtr.; 5) Janke 6920 Mtr.; 2. Lauf, 50 Kilometer: 1. Appelhans 46:07; 2. Darragon 1000 Meter, 3. Kallen; 4. Janke, 2200 Meter.; 5. Stellbrink. KHufall des Nadfahrers Brunt. Die italteniſchen Radmetſterſchaften nahmen am Sountag auf der Rad⸗ renubahn in Mallamd ihren Anfang. Hierbei kam der bekaunte Fahrer Bruni zu Fall, indem ſich das Hinterrad ſeiner Maſchine loslöſte. Er ſtürzte direkt vor die Schrittmachermaſchine des hinter ihm liegen⸗ den Daneſi, die ihm über den Leib fuhr. Bruni er⸗ litt ſchwere innere Verletzungen und eine Gehirnerſchittterung. Sein Zuſtand iſt ſehr eruſt. Trotz des Unfalls ließ die Reunleitung das Rennen zu Ende fahren, was beim Publikum lebhaften Un⸗ willen erregte. Erſt durch das Eingreifen von Gen⸗ darmen wurde kt.„Frkf. Zig.“ die Ruhe einigermaßen wiederhergeſtellt. Telegr. Sport⸗Nachrichten. P. Paris, 14. Jukt. Wie aus Reims ge⸗ rſichtweiſe gemeldet wird, iſt die bekannte Fliegerin CCCCCCCC.ͤ—˙m⁴ Dirigentenwechſel im Nerein für klaſſiſche Kircheumuſtk. Wir erhalten nachfolgende Zuſchrift: Wie wir erfahren, iſt in der muſikaliſchen Leitung des Ver⸗ eins für klaſſiſche Kirchenmuftk ein Wechſel ein⸗ getreten. Die Freunde des Vereins und ſeines ver⸗ dienſtvollen, langjährigen Dirigenten, Gr. Muſik⸗ direktor Wernicke, werden dieſe Nachricht mit größtem Befremden bernehmen, und dies umſo mehr, als weder Unſtimmigkeiten noch Differenzen irgend welcher Art ztwiſchen dem Dirigenten und dem Vorſtand und den Mitgliedern des Vereins dieſen Wechſel veranlaßt haben ſollen, ſondern dem Dirigenten der„Liedertafel“ die muſikaliſche Leitung übertragen worden iſt, um dadurch aus der Liedertafel dem Verein für klaſſiſche Kirchen⸗ muſik neue Mitglieder zuzuführen. Es liegt uns natürlich fern, die inneren Verhältniſſe des Ver⸗ eins zu beleuchten, wir bedauern jedoch lebhaft— und mit uns wohl zahlreiche Freunde der prote⸗ ſtantiſchen Kirchenmuſtk— den bewährten Dirigen⸗ ten, der den Verein zu zahlreichen Erfolgen ge⸗ führt hat, nach langer, verdienſtvoller Tätigkeit aus ſeinem Amte ſcheiden zu ſehen. Herr Muſik⸗ direktor Wernicke hat ſich in der Zeit ſeines Wir⸗ kens unleugbare Verdienſte um den Verein ſowohl, als um das Verſtändnis klaſſiſcher Muſik erwor⸗ ben. Unter ſeiner Leitung kamen nicht nur die Werke der alten Meiſter zur Aufführung, ſondern in den Konzerten des Vereins fanden auch die Kompoſitionen der Zeitgenoſſen liebevolle Beach⸗ tung und Pflege. Ein großes Verdienſt erwarb ſich Herr Wernicke durch die Einführung der Motetten, die ſeit drei Jahren an den hohen Feiertagen zur Aufführung gelangen und die— zu geringem Ein⸗⸗ trittspreis— rechte Volkskonzerte ſind. Die Preſſe hatte ſtets Veranlaſſung, die gute Schulung des Chores, die ſeine dynamiſche Ausarbeitung der dar⸗ gebotenen Werke und die künſtleriſchen Qualitäten des Dirigenten lobend hervorzuheben. Es iſt zu wünſchen, daß die proteſtantiſche Kirchenmuſik von dem neuen Dirigenten, der Katholik iſt, in gleicher Weiſe gepflegt wird und die Leiſtungen des Vereins 12 er Hol Baronin de la Roche infolge eines Abſturzes ſchwer verletzt worden. Ste hatte vereits vor Jahren durch einen Sturz ihres Flugzeuges lebens⸗ gefährliche Verletzungen erlitten Unwetter. * Göppingen, 13. Juli. Von einem ſchweren Unwetter wurde heute früh gegen 5 Uhr ein Teil des Bezirks heimgeſucht. Die Oberamtsſtadt ſelbſt blieb von dem Unwetter, das gegen Morgen zur Ent⸗ ladung kam, verſchont, dagegen verurſachte es in der Gegend von Ebersbach und Reichenbach und ein früthe⸗ res Gewitter gegen 2 Uhr über Schlierbach große Beſchädigungen. Das ſchwere Gewitter war von einem Wolkenbruch begleitet, der im Tal des Ebersbachs eine gewaltige Überſchwemmung hervorrief. In Ebersbach ſtand das Waſſer heute früh am Rathaus über 1 Meter hoch und ſetzte fämtliche Keller unter Waſſer. Die Feuerwehr mußte zur Hilfeleiſtung auf⸗ geboten werden. Das Vieh konnte nur mit großer Mühe in Sicherheit gebracht werden. Die Straßen wieſen ſtellenweiſe tiefe Löcher auf, die das Waſſer verurſacht hat. In Ebersbach und Reichenbach ſind die Felder von dem Hochwafferſchlamm dicht bedeckt und zum großen Teil verwüſtet. In Schlierbach richtete lt. Schw. Merk.“ das mit einem Wolkenbruch niedergegangene Gewitter ebenfalls großen Schaden an. Die Straßen ſind an vielen Stellen aufgeriſſen und die Felder von Schlamm bedeckt. Die Keller ſtehen zum Teil unter Waſſer. Die Arbeiter konnten den Ort heute früh nicht verlaſſen und infolgedeſſen ihre Arbeit nicht antreten. Der im Bezirk ange⸗ richtete Schaden geht in die Tauſende. * Urach, 13. Juli. ſtunden tobten furchtbare Gewitter in unſerer Gegend, die von ſtarkem Regen und ſtellenweiſe auch von Hagel begleitet waren. In Upfingen fiel das Haus des Bauern Kazmaier einem zündenden Blitz⸗ ſtrahl zum Opfer. *Oberndorf, 18. Juli. Große Gewitterregen auf dem kleinen Heuberg haben eine ganz ungewöhn⸗ „liche überſchwemmung durch den Neckar her⸗ „beigeführt. Die Fahrſtraßen nach Altoberndorf waren hente nachmittag für den Verkehr geſperrt. Müßrbach bot ein bisher nie geſehenes Bild. Der von Tag zu Tag. — Stiftung. Darmſtadt, 12. Juli. Eine Stiftung von 15 000 M. hat Frau Seligmann dahier zum Beſten der Zentrale für Mutter⸗ und Säuglingsfürſorge in Heſſen, für das Alicehoſpital und für den Kinderhort in Darmſtadt zu ſe drei gleichen Teilen geſpendet. — Selbſtmordverſuch eines Soldaten aus Scham über einen körperlichen Fehler.[] Mainz, 18. Juli. Ein Soldat des Heſſ. Inf.⸗Leibregiments Großherzogin Nr. 117 in Mainz aus Pforzheim, der im zweiten Jahre dient, litt an Bettnäſſen und mußte nachts zweimal geweckt werden. Dann und wann macht ſich ſein Fehler aber doch bemerk⸗ bar. Man hat ihn in ſolchen Fällen den Strohſack in den Hof ſchaffen laſſen, wo er ſo lange ſtehen bleiben mußte, bis der Strohſack wieder trocken war. Dieſe Art der Beſtrafung hat ſich der Soldat ſo zu Herzen genommen, daß er aus Scham einen Selbſtmordverſuch durch Erhängen verübte. Er konnte aber noch rechtzeitig entdeckt und ins Jeben zurückgerufen werden. — Erſchlagen. Re. Merlenbach, 12. Juli. Durch ein niederfallendes Geſteinſtück wurde hier auf Schacht 5 dem Bergmann Widerſporn die Schädeldecke zertrümmert. Der Tod trat etwa zwei Stunden ſpäter ein. — Beſtrafter Baumfrevel. RC. Diedenhof en, 12. Juli. Zwei Baumfrepler wurden vom Die⸗ denhofener Schöffengericht zu einer exemplariſchen Strafe verurteilt: die beiden Hüttenarbeiter Ceſtar und Tinelli brachen vor kurzem in angetrunkenem Zuſtand auf der Landſtraße nach Wollmeringen 57 Obſtbäume ab. Beide wurden nun zu je 6Mona⸗ ten Gefängnis verurteilt. — Verhaftung des Luſtmörders. Hamburg, 14. Juli. Der Mörder der geſtern abend bei Pop⸗ penbüttel ermordet aufgefundenen 11 Jahre alten Martha Wecker iſt in der Perſon eines gewiſſen Delf verhaftet worden. Delf hat bereits ein volles Geſtändnis abgelegt. — 5 Perſonen beim Baden ertrunken. Emme⸗ rich, 13. Juli. Geſtern Nachmittag ſind hier beim Baden fünf Perſonen ertrunken. Die franzsſiſche Preſſe über die Enthüllungen des Sena⸗ tors Bumbert. W. Paris, 14. Juli. Die Entlfüllungen des Senators Humbert über den Zuſtand des franzöſiſchen Kriegsmaterials und die daran ge⸗ knüpfte Debatte haben im Senat und in der Preſſe das größte Aufſehen hervorgerufen. Es heißt, daß das Miniſterium heute Vormittag nach der Truppenſchau von Longchamps eine Beratung abhalten werde, in der die Erklärun⸗ gen feſtgeſtellt werden ſollen, die der Kriegs⸗ miniſter und der Miniſterpräfident nachmittags dem Senate abgeben werden. In Regierungs⸗ kreiſen gibt man ſich der Hoffnung hin, daß die Darlegungen der beiden Miniſter den Senat be⸗ ſtimmen werden, die geforderten Kredite zu be⸗ willigen, wenn auch mit dem Vorbehalte, daß die ganze Angelegenheit beim Wiederzuſammen⸗ tritt des Parlaments im Herbſt eingehend er⸗ örtert werde. Der Zuſtand des Kriegsmaterials dürfte heute auch in der Kammer zur Sprache gelangen, da der bonapartiſtiſche Deputierte Laſièes beabſichtigt, an den Kriegsminiſter eine Anfrage über die geſtrige Senatsdebatte zu rich⸗ ten. Jaures ſchreibt in der„Humanité: Wußte denn der Senat nicht, daß die Militär⸗ verwaltung ſchablonenhaft und ohne jede Vor⸗ ausſicht arbeitet? Hat der Skandal des Drei⸗ jahrgeſetzes, das nur die von dem Bureau des Kriegsminiſteriums begangenen Fehler verhin⸗ dern ſoll, nicht genügt, um dem Senat die Augen zu öffnen? Die Enthüllungen Humberts haben auf die Senatoren wie die Exploſion einer Bombe gewirkt. In der Kammer ſind ſchon viel ſchlimmere Tatſachen enthüllt worden, aber man wollte nicht hören und nicht begreifen. Dies⸗ In den frühen Morgen⸗ 1 jedoch ſcheint der Senat aufgerüttelt worden zu ſein. Ein Defizit von 1 Million, das amtlich in der Kammer eingeſtanden, wird die Zerrüttung un⸗ ſeres ganzen Verteidigungsſyſtems, die im Se⸗ nat verkündet wird, ohne daß die Miniſter das Land ſofort beruhigen können— dahin iſt es mit uns gekommen! Sodveit hat die ſeit einigen Jahren betätigte rückſchrittliche Militär⸗ und Kolonialpolitik Frankreich gebracht. Der„Radikal“ ſchreibt: Zwei Stunden lang haben die Senatoren die furchtbarſten Anklagereden, die jemals gegen ben großen Generalſtab gehalten wurden, gehört. Denn niemand kann heute mehr leugnen, daß nur der große Generalſtab an den Fehlern und unglaublichſten Nachläſſigkeiten die Schuld trägt, welche Humbert enthüllt hat. Der„Gaulois“ bemerkt: Als wir Konſervative auf die Gefahr hin⸗ wieſen, hat man uns nicht glauben wollen. Heute ſtößt einer der Führer der republikaniſchen Partei den Alarmruf aus: Welche Antwort wird die Regierung darauf erteilen? Diesmal könmen wir uns nicht mit unbeſtinmnten Erklärungen be⸗ gnügen. Wir verlangen die Wahrheit, die ganze Wahrheit! Der„Figaro“: Wir ſind alſo weder verteidigt, noch regiert, rief Clemenceau aus. Dieſer Zwiſchenruf kenn⸗ zeichnet das ganze Syſtem der radikalen Politik, die mit ihren Mehrheitskombinationen und ihrem Verwaltungsfanatismus alles vernach⸗ was nicht Partei⸗ und Wahlangelegen⸗ i Letzte nachrichten und Telegramme. Tod des deutſchen Geſandten in China. *Berlin, 14. Juli. Der deutſche Geſandte in China v. Haxthauſen, iſt geſtern hier ge⸗ ſtorben. * Berlkin, 14. Juli. Zu dem geſtrigen Ab⸗ leben des deutſchen Geſandten in China v. Haxt⸗ hauſen erinnert das„Berliner Tageblatt“ daran, daß der Verſtorbene ſchon ſeit Jahren an einer hartnäckigen Darmerkrankung litt, die ſich in der Mitte des vorigen Jahres ſo verſchlimmerte, daß eine Operation notwendig wurde. Lohnbewegung der Textilarbeiter. * Finſterwalde, 14. Jult Die Textilarbei⸗ ter haben im Einvernehmen mit den Nlederlauſttzer Textilarbeitern beſchloſſen, in eine Lohnbewegung einzutreten und neue Forderungen zu ſtellen. Es kommen 30 000 Arbeiter in Betracht. Die Charlottenburger Kurfürſtendammgegend ohne Licht. W. Berlin, 14. Juli. Die Charlottenbur⸗ ger Kurfürſtendamm⸗Gegend wurde geſtern in der zehnten Abendſtunde, weil das ellektriſche Licht verſagte, plötzlich in tiefes Dunkel gehüllt. Da auch die Straßenbahnen ohne Strom waren und in tiefer Dunkelheit ſtehen blieben, ver⸗ breitete ſich das Gerücht von einem ſchweren Un⸗ fall auf den elektriſchen Werken. Die Urſache des Verſagens des elektriſchen Stromes war aber darin zu ſuchen, daß eine Maſchine defekt ge⸗ worden war. Da die Gleichſtrommaſchine, durch die die Kraft für die elektriſchen Bahnen mitge⸗ teilt wird, bald wieder liefen, konnte der elektri⸗ ſche Straßenbahnbetrieb nach etwa 10 bis 15 Minuten wieder aufgenommen werden. Die Lichtleitungen waren erſt nach einey halben Stunde wieder in Betrieb. Das Publikum in den Reſtaurationen fand ſich mit dey unfreiwilli⸗ gen Lichtentziehung leicht ab. Gewitterſchäden. Berlin, 14. Juli. Bei einem über Lichter⸗ felde niedergehenden Gewitter zerſtörte ein Blitz⸗ ſtrahl einen Teil der automatiſchen Hebelwerke. Der Signalmaſt wurde betriebsunfühig Dadurch erlitten die von Weſten kommenden Züge Verſpätungen. Es gelang erſt nach längerer Zeit, die Signalwerke wie⸗ der in Ordnung zu bringen. Inzwiſchen wurde der Signaldienſt von Beamten verſehen, die an den Vor⸗ ſignalen aufgeſtellt waren. Das zweite franzöſiſche Geſchwader. w. Paris, 14. Juli. Nach einer offitziöſen Meldung wurden den Panzerſchiffen des zwei⸗ ten Geſchwaders Verite, Patrie, Juſtice und Democratie der Befehl erteilt, nach der Been⸗ digung der Generalinſpektion Toulon zu ver⸗ laſſen und bis zum Monat Oktober im Atlan⸗ tiſchen Ozean und im Aermelkanal Kreusfahr⸗ ten zu unternehmen. Wieder ein ruſſiſcher Bandit. W. Paris, 14. Juli. Den Blättern zufolge wurde heute nacht in dem Vororte Asnieres ein Ruſſe feſtgenommen, der im Verdachte ſteht, ein Helfershelfer des in Staye verhafteten Banditen Maharachwili zu ſein. Proteſt der britiſchen Geſandten gegen die chine⸗ ſiſchen Konzeſſionen an die Standard Dil Co. W. London, 14. Juli. Die„Times“ meldet aus Peking vom 13. Juli: Die Standard Oil Companie iſt nach einem Abkommen mit der chineſiſchen Regierung berechtigt, die Oellände⸗ reien in Schenſie auszubeuten; aber ein Bericht, wonach der Generaldirektor des Truſt auch über Schenſt und andere Provinzen verhandelt, hat den britiſchen Geſandten veranlaßt, wegen Ver⸗ letzung des britiſchen Rechts und anderwärts zu Proteſtieren. Feuer an Bord eines engliſchen Kreuzers. W. London, 14. Juli. An Bord des Kreu⸗ zers„Minneſote“ brach in der Nacht zum Mon⸗ tag ein Feuer aus, das erſt nach vierſtündiger Löſcharbeit eingedämmt werden konnte. 40 Tonnen Kohlen mußten entfernt werden, ehe man an den Brandherd herankonnte. Der Luft⸗ ſo enorm, daß die Panzerplatten des Schiffes rot glühend waren. Große unioniſtiſche Kundgebung. wW. Belfaſt, 13. Juli. Heute fand anläß⸗ lich des Jubiläums der Schlacht am Boyne eine große unioniſtiſche Demonſtration ſtatt. Car⸗ ſon ritt an der Spitze des Zuges von 50 000 Mann, der ſieben Meilen lang war, an den Ver⸗ ſammlungsort auf einen Platz außerhalb der Stadt. In den früheren Jahren führten ſolche Umzüge gewöhnlich zu Blutvergießen; heute trat infolge der ſtrengen Vorſchriften der Füh⸗ rer auf beiden Seiten trotz der politiſchen Span⸗ nung bis her lein Zwiſchenfall ein. Nach dem Eintreffen des Zuges auf dem Feſtplatz hielt Carſon eine Anſprache, in der er erklärte die Regierung würde den Geiſt der Ulſterleule nie unterdrücken. Er betonte, Ulſter werde gewin⸗ nen, weil Gott ihr Recht ſchützen werde. Die Verſammlung ſchloß mit einer Reſolution, die eine Huldigung an den König enthielt. Es war in Belfaſt eine ſtarke Polizeimacht aufgeboten; die Truppen waren in den Kaſernen zuſuͤmmen⸗ gezogen. Auch alle anderen Feſtverſammlungen in ganz Ulſter verliefen ruhig, ein bemerkens. werter Gegenſatz zu den früheren Jahren. Der neue bulgariſch⸗rumäniſche Grenz⸗ zwiſchenfall. w. Sofia, 13. Juli. Im mit dem jüngſten rumäniſchen fall faßte das Kriegsminiſterium den Beſchluß, die Aufmerkſamkeit des Chefs der vierten Divi⸗ ſion(Preslaw) auf dieſe bedauernswerten Vor⸗ gänge zu lenken und dem Chef des 8. Regiments ſowie dem Bataillonskommandanten dieſes Re⸗ giments eine Rüge zu erteilen, weil ſie den Grenzwachtdienſt Leuten anvertrauten, die hier⸗ für nicht genügend geſchult waren, des ferneren die Kompagniekommandanten, ſowie den Kom⸗ mandanten des Grenzerwachtzuges zu verſetzen. Die in den Zwiſchenfall verwickelten Soldaten wurden mit Arreſt belegt, die gerichtliche Unter⸗ ſuchung wird ihre Verantwortlichkeit feſtſtellen. Dieſe Maßnahmen werden in allen Kreiſen ge⸗ billigt und die Zwiſchenfälle an der rumäniſch⸗ bulgariſchen Grenze allgemein bedauert⸗ Die Krankheit des Herzogs von Apſte. Neapel, 14. Juli. Nachdem der Herzog von Aoſt, von einem infektiöſen Fieber, von dem er be⸗ fallen worden war, gänzlich geheilt ſchien, iſt geſtern Abend folgendes Bulletin ausgegeben worden: Die Krankheit des Herzogs von Aoſte, ein infektihſes Darmleiden, das ſeit den erſten Tagen des Juni einen regelmäßigen Verlauf genommen hatte, zu keiner Beſorgnis Anlaß bot, und am 7. und 8. Jult beinahe gänzlich geſchwunden ſchien, zeigt ſeit drei Tagen eine Verſchlimmerung mit hohem Fieber, Darmbeſchwedrden und leichten Anzeichen von Herz⸗ ſchwäche. Die Temperatur beträgt 39,(gez.) Pes⸗ carblo. Verde. Nach der Veröffentlichung des Bul⸗ letins begab ſich eine große Zahl von Einwohnern Neapels in den Palaſt des Herzogs, um ſich einzu⸗ tragen. Die Herzogin Helene leitet die Pflege ihres Gemahls. Zuſammenhang Grenzzwiſchen⸗ Ein italieniſcher Maſſenmörber. 5 Bergamo, 14. Juli.(Priv. Tel.) Wie ſich jetzt herausſtellt, hat der Maſſenmörder Pianetta ſeine Mordtaten nicht in Camereto Cornello, wo er wohnhaft iſt ſondern in dem benachbarten San Gio⸗ vanni di Bianca verübt. Er tötete zuerſt den Doktor Mörali und dann den Pfarrer Paleni, deſſen kranke Mutter von der Nachricht ſo erſchlittert wurde, daß ſie im Sterben liegt. Sodaun tötete Pianetta den Gemeindeſekretär Giudici und deſſen Tochter in ihrem Hauſe und unterwegs einen Gemeindebeamten, einen Schuhmacher, und deſſen Bruder. Es ſcheint, daß Pianetta aus Rachſucht gehandelt hat. Kanadiſche Küſtenſchiffahrt. w. Ottawa, 14. Juli. Da der erſte Offi⸗ zier der„Storſtad“ Tuftenes ein norwegiſches Seemannssertificat beſitzt, können die kanadi⸗ ſchen Behörden keine Strafe über ihn verhän⸗ gen; indeſſen iſt ein Bericht an die norwegiſche Behörden geſandt worden. Das kanadiſche Ge⸗ ſetz ſoll aber dahin abgeändert werden, daß in Zukunft Offiziere ausländiſcher Schiffe, die ſich an der kanadiſchen Küſtenſchiffahrt beteiligen, ein norwegiſches Certificat haben müſſen. Die Vorſchläge der Kommiſſion, den beſſeren Schut des Lebens auf hoher See betr. werden von der Regierung im Verein mit dem britiſchen Han⸗ delsamt bald ausgeführt. Dem Vorſchlage, für abgehende und ankommende Schiffe getrennte Lotſenſtationen zu errichten, wird ſofort nach⸗ gegeben werden. Die Flucht aus der Hauptſtadt. W. Kingſtown(Jamaicah, 14. Juli(Reuter). Flüchtlinge aus Mexiko berichten, daß zu der Zeit, als ſie die Hauptſtadt verließen, jeden Augenblick ein Angriff der Rebellen auf die Stadt befürchtet wurde. Der deutſche Kreuzer„Karlsruhe“ iſt heute früh nach der mepikaniſchen Küſte abgegangen. * Eſſen, 14. Juli. Dexr Handelsminiſter v. Sydow iſt geſtern hier eingetroffen und wird morgen nach der Möhnetalſperre bei Arns⸗ berg weiterreiſen. 5 Leipzig, 14. Juli. Etwa 1000 fran⸗ zöſiſche Buchgewerbeinduſtrielle beſuchten geſtern die Wartburg und fuhren dann nach Leipzig zur Beſichtigung der Bugra. W. Brüſſe l, 14 Juli. Der ehemalige Bür⸗ germeiſter der Stadt Brüſſel, Charles Pult, iſt im Alter von 77 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalles geſtorben. Mivea-Seife 1 St. 30 Pf., 3 St. 1,40 m. uves-Oreme zu 10, 20, 40, 75 Pf. u. 1 K. zutritt fachte die Flammen an. Die Hitze war 65 General⸗Anzeiger.— Zadiſche Aeueſte Nachrichten.!ittagblatt) Dienstag, den 14. Jufi 1914 Die Verluste des Vorschußvereins Konstanz e. G. m. B. H. J. Konstanz, 13. Juli. Die Mitglieder die- ser Kreditgenossenschaft müssen jetzt mit dem Verlust der sämtlichen Reserven, sowie des leætzt- jährigen Feingewinns— insgesamt 341 000 M. die früheren Sünden ihrer alten Verwaltung be⸗ zahlen. Bei einer Ueberprüfung der Aktien hat sich herausgestellt, daß über die 174 000 Mark Abbuchungen hinaus, die durch den fast gleich- zeitigen Zusammenbruch dreier größerer Schuld- ner nötig geworden waren, die Vornahme wei⸗ texrer Abschreibungen für dringlich angesehen wer⸗ den mußten. Auf KRontokorrentkonto sind im gan- zeu 250 500., auf Vorschußkonto M. 28 500 und aif Liegenschaftskonto M. 60 000 abzubuchen. Zur Deckung werden die Reserven mit zusammen M. 274 866, die Rückstellung von 1912 mit M. 18 587 und der Reingewinn aus 1913 in Höhe von Mark 47 4% verwendet. Die Bilanzbereinigung voll- zieht sich unter inanzieller Mitwirkung der Ge- nossenscheftsabteilung der Dresdner Bank; wie⸗ viel Mittel bezw. Kredit die letztere zu diesem Zweck zur Verfügung stellte, geht aus dem Ge⸗ schäftsbericht der Genossenschaft nicht hervor. Anschemend hat die stützende Großbank für den gewährten Kredit Bürgschaften der Verwaltungs- mitglieder erhalten. Die Schwierigkeiten der Ge- nossenschaft waren zum großen Teil dadurch ent- standen, daß die frühere Verwaltung an verschie- dene Mitglieder Kredite in einer Höhe gewährt Thé hatte, die man für eine Genossenschaft kaum als angängig bezeichnen kann. Die Generalversamm- lung, die über die Vornahme der Abschreibungen zu belinden hafte, beschloß denn auch dement- sprechend die Herabsetzung der Höchsthredit. grenze von M. 100 000 auf M. 50 000. Gleichzei- tig wurde beschlossen, die Stammanteile von Mark 540 auf die früher schon genehmigte Höhe von M. 1000 zu bringen gegen vierteljährliche Bezah- lung von je M. 10 bezw. freiwilliger sofortiger Einzahlung, Dadurch soll der Verein allmählich zu M. 800 000 eignen Mitteln kommen. Die Mit⸗ Hiederzahl hat sich wohl unter dem Eindruck der vorstehend/ ekizzierten Verhältnisse von 822 auf 804 zu Anfang 1914 vermindert. Der Umsatz ist in den letzten Jahren ständig zurückgegangen, nämlich von M. 75,88 Mill. auf M. 52,72 Mill. bezw. M. 48,68 Mifl. und für 1913 auf M. 35,02 Mill. Die Bilanz per Ende Dezember 1913 weist bei M. 0,29 Mifl. Geschäftsguthaben M. 2,74 Mill. Verpflichtungen auf, darunter M. 0,34 Mill. Bank- schulden, M. 0,80 Mill. Spareinlagen, M. 0,90 Mill. Anleihen gegen Schuldscheine und M. 0,47 Mill. Kreditoren. Andererseits waren in Bar, Bank und Zenosseuschaftsguthaben, Wechseln und Effek. ten M. 0,38 Mill. vorhanden. Die Forderungen an Genossenschaftsmitglieder, die in erheblichem Umfange durch Sicherungshypotheken auf Liegen- gchaften gedeckt sind, stellen sich nach Abzug der Abschreibungen auf M. 2,09 Mill., die Vorschüsse auf 0,34 Mill. M. Ferner wird ein Liegenschafts- Fonto nach Abzug von 123 000 M. Hype Kenbe⸗ lastung mit 0,22 Mill. M. ausgewiesen. Geildmarkt, Zank und Börsen- Wesen. Fyfe neue bulgarische Auleihe. Sofia, 13. Juli.(Agence Bulgare.) Die mit der Gruppe der Berliner Diskontogesellschaft zum Vebernahmekurs von 84 Prozent und zum Zinsfuß von 5 Prozent abgeschlossene Anleihe wird in zwel leilen zu je 250 000 000 begeben. Der erste Teiß dessen Emission voraussichtlich im Herbst Sfa'tfinden wird, wird zum Rückkaufe der von der Banque de Paris et des Pays Bas übernommenen Schatzscheine in Hölhe von 75 Mill. sowie der- ſenigen Schatescheine dienen, welche die Diskonto- gesellschaft ſetzt gegen Zahlung eines Vorschusses von 120 Mill. Frs. übernehmen wird. Hiervon Werden in Abzug gebracht 30 Milfionen, die man Isterreichisch-ungarischen Banken, und 10.ill. Rubel, die man der russisch-asiatischen Bank schuſdet. 55 Miſſionen wird das Konsortium der hulgarischen Nationalbank erhalten, weſcher das Recht zum Bau der Linie Haskowo-Portolagos und ddes Halens von Portolagos erwirbt, wofür unge⸗ fähr 50 Millionen erforderlich sind. Die Ver- gebung des Baues dieser Linie und des Hafens wird im Submissjonswege erkolgen. Außerdem ethalten die Banten die Konzession zur Jusbeu- tung der Kohlengruben von Pernik und Boboudol, zu wWelchem Zwecke eine bulgarische Gesellschaft gebildet Wird. Der Administrator der bulgari- schen Nationalbank wird Präsident dieser Gesell- schaft, der Administrator der landwirtschaftlichen Bank sowie der Direkctor der Staatsschulden wer⸗ den Mitglieder des Verwaltungsrates, zu dem auch der Handelsminister durch einen Delegierten mit heratender Stimme vertreten sein wird. Die bul⸗ garische Nafionalbank und die landwirtschaftliche Bane werden an dem Kapitat der neuen Gesell“ schatt und dem Erträgnisse der erwähnten Koh⸗ lengrüben zum mindesten mit 30 Prozent beteiligt Sein Endlich wird die bulgarische Regierung Be- Stelkungen in Höne von 100 Mill. bei der deut- ee schen und der österreichisch-ungarischen Industrie machen. Die zweite Hälite der Anleihe wird spä- testens zwei Jahre nach der Begebung der ersten emiſtiert werden. Verluste des französischen National- vermögens. Im Economiste Europen berechnet Edmond Thery die Veriuste an französischem National- vermögen in den letzten fünf Jahren auf 4 Milliar- den. Davon sind in den letzten sechs Monaten allein 556 Millionen eingebüßt worden. Zur Be- weisführung stellt er die Notierungen von 162 französtschen Wertpapieren vom 31. Dezember 1913 und 30. Juni 1914 einander gegenüber. Dar. aus ergibt sich folgendes: Kurs Unter- 3½12 1918 30% 1914 sohled (in Maill. Franken) Französlsche Rente 22376 21 889—487 Fariser Stadtschuldverschreibungen, 1699 1688— 3 Crödit Fondier-Sohuldversohrelbungen 4253 425⁵¹— 2 Andere Bodenkredit-Sohuldverschreib. 12⁸ 118— 10 Bank-Aktlen 3957 3773—104 Eisenbahn-Aktleennngn 334⁰ 3302— 33 Elsonbahn-Sohuldvereehrelbungen.. 15514 157485-2801 industrle-Aktllen 2472 2410— 62 industrle-Schuldverschreibungen 097 195— 1 Zusammen 54434 63876—583 Théry begaügt sich aber nicht mit dieser Rech- nung, sondern kommt beim eingehenden Stu- dium der ſranzösischen Renten-Kurse zu einer Weitern Feststellung, die er als eine wahre natio- nale Katastrophe bezelcunet. Nach seinen Auf- stellungen haben nämlich die französ sellen Ren- tentitel in fünf Jahren einen Verlust von 4 NMilliar- den erlitten, also bis auf eine Milliarde die Kriegs- eutschädigung von 1870. Nachstehend die Ziilen rys: Nennwert Kapitalwert Börsenwert Jer“ naoh Sohluss- von 100 fr Reonten kurson Ronnkapltal A. Dezember in Mill. Franken) 1909 26 3 25 829 98.38 1910 20 270 2551 97,24 1911 26 22⁴ 24731 3¹ 1912 20113 23 429 89,72 1913 20 0509 22354 85,78 30 Juni 1914 20 093 21 889 83,88 Daraus zieht Théry folgende Schlüsse: Am 30. Juni d. Js. belief sich das Nennkapital der fran- Zzösischen Renten insgesamt auf 26 093 Mill. Fr., umfassend 21 922 Mill. untilgbare 3proz., 3339 Mill. tilgbare 3proz. Anleihe und elf Anleihen der FKolonien oder der Protekctoratslünder mit einem Nennkapital von zusanumen 832 Mill. Franken. Nach den Schlußkursen des genannten Tages hat. ten dliese 20 003 Mill. Nennkapital nur einen Wert von 21 880 Mill. Franken, Was besagt, daß 100 FEr. dieses Nennkapitals nur 83,88 Fr. in(elingender Mürze oder in Banknoten einbringen kohnten, Während sie Ende 1913 85,78 Fr., Ende 1912 89,72 Fr., Ende 1911 94,31 Fr., Ende 1910 97½24 Fr. und Ende 1009 98,38 Fr. erbrachten. Es handelt sich nicht darum, bemerkt Theéry dazu, diesem oder jenem Ministerium die Hauptverantwortung für diese ständige Baisse des französischen Kredits zuzuschieben; denn alſe Parteien haben mehr oder minder dazu beigetragen, indem sie sich an der Budgetverschwendung beteiligten, die schlieglich das Parlament zu fiskalischen Aushillsmitteln z2wang, deren verhängnisvolle Wirkungen auf den öffentlichen Kredit durch diese Tabelle charakteri- slert werden. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 13. Juli. An der Abendbörse Waren spekulative Montanwerte und Schiflahrts- aktien schwach behauptet, Von Kassa-Industrie- Aktien wurden Hokzverkohlung 4½ Proz., Höch- ster Farbwerke 3½ Prozent über heute mittag be- zahlt. Kurse bis.15 Uhr. Staatspapiere: Sproz. Mexikaner amort. 68,75 b. Bankaktien: Kreditaktien 184,75., Peters- burger Intern. Bank 174˙6 b. Verkehrswerte: Staatsbahn 141., Lom- barden 1596., Paketfahrt 12576., Nordd. Lloyd 108., Schantungbahn 126,50 b. Industrieaktien: Phenix 220,75 à4 35., Brown Boveri 10,30., Anilin 566,25 b. Scheide- austalt 550., Höchster 479,75., Holzverkohlung 270,25 b. Tendenz: Beſestigt. MWiener Effektenbörse. IJ. Wien, 14. Juli. An der Wiener Börse herrschte gestern große Panik. Die Börse war außerordentlich fieberhaft bewegt und hatte den schlimmsten Jag. Die Kontermine unternahm An⸗ griffe gegen Montanpapiere. Alpine Montanaktien Stürzten von 770 auf nachbörsig 723 Kr., Prager Eisen von 24,15 auf 33,40 Kr., cbenso wiesen andere Montanpapiere heftlige Rückgänge auf. Auch Fenten wurden stärker betr ffen und zeigten Rück⸗ gänge von 0,30 bis nanezu 1 Prozent. Verschiedene ungünstige Gerüchte über eine Verschlechterung der politischen Situs: n in Hin⸗ sicht Serbiens blieben unbestätigt. Doch übte das Belgrader Telegramm über die Panik in dor- tigen österreichischen Kolonie eine verschlim- mernde Wirkung aus. Käufe des anlages menden Publikums waren fast gar nicht bemerbbar. NensLorker Eflektenbörse. New vork, 13. jull. Das Haupt-Gesprächs- chema an der hieutigen Börse bildete der zur Ver- öfkentlichung gekommene Bericht der Interstate Commerde Commission über die Geschäftsgebah- runng der New Vork, New Haven and Hartford Bahn. In diesem Bericht werden die Verluste der Bahn infolge von Vergeudung von Gelder und Mißstände in der Verwaltung auf 6090 Millionen Dollars geschätzt. Der Börsenkreise bemächtigte sich nach Bekanntgabe der Einzelheiten des Be- richts große Verstimmung, die aber in der Kurs- bewegung weniger zum Ausdruck kam. Beträcht- lich niedriger stellten sich Canadians, die auf Blankoabgaben und kanadische Verkäuſe vorüber⸗ gehend ſast um 5 Pollars im Kurse geworlen wür⸗ den. Western Maryland gingen 3 Dollars im Kurse zurück. New) Vork Central und Baltimore büßten je 156 Dollars ein, letztere im Zusammen- hang mit der Erwarlung einer baldigen Verteilung der im Besitze der Union Pacific Bahn sich befin- denden Aktion der Baltimore und Ohio Bahn. Der Schluß der Börse war als flau zu bezeichnen, da man eine ungünstige Entscheidung seitens der In- terstate Commerce Commission in der Fracht- ratenfrage erwartet. Aktienumsatz: 275 000 Stück. Am Bondsmarkt war die Stimmung schwrach bei einem Umsatz von 1 859 000 Dollars. Neandel und industrie. Maschinenfabrik Esslingen-Mettingen. EBIingen, 13. juli. Die seit einiger Zeit in der Maschinenfabrik Eflingen-Met⸗ tingen ausgebrochenen Differenzen sind noch nicht beigelegt. Es haben neuerdings wieder Ver- handlungen zwischen der Direktion und dem Ar- beiterausschuß bezw. einer Kommission stattge- funden, die jedoch ergebnislos verlaufen sind, da die Leitung des Werks auf den festgeseſzten Alckordreduzierungen bestehen zu müssen erlclärt. Verband zum Schutze der deutschen Tabakindustrie. Frankfurt a.., 13. Juli. Der Ver band zum Schutze der deutschen Tabak industrie, eine Vereinigung der Zigarren- händler, Zigarren- und Zigarettenfabrikanten sowie Handelsagenten der Tabakbranche mit dem Sitz in Frankfurt a.., hielt daselbst eine Händler- versammlung ab, zu dem die maßgebenden Zigarrenhändler Deutschlands in außerordentlich großer Zahl im Frankfurter Hof erschienen waren. Auf dieser Tagung wurde zu der Frage Preis- schleuderei im Zigarettenhandel und Reserve- System Stellung genommen, unter Hinweis auf das bedauerliche Eindringen der Geschäftsmethoden des britisch-amerikanischen Tabaktrustes in Deutschland, vor allem in Berlin, welche Stadt da- mit zum Sitze der Auswüchse gewrorden ist, die zum Ruin jedes reellen Handels führen müssen. Der Franlcfrurter Schutzverband, dessen Hauptzweck es ist, die Mißstände im deutschen Tabalchandel und Tebhakgewerbe zu beseitigen, hat auch in der Bekämpfung der Preisschleuderei erfreulicher Weise die Initiative ergriffen. Auf der Versamm- lung vom 9. d. M. wurden nach lang dauernden Verhandlungen einmütig die Grundlagen festge⸗ legt, die nach ihrer Redigierung einer demnächst stattfindenden weiteren Versammlung zur Beschluß- kassung vorgelegt werden sollen. Nach den be- grüßenden Worten des Verbandsvorsitzenden Rich. Haupt, Mitglied der Frankfurter Handelskammer, referierte Otto Helz- Franlcfurt a. M. über das Thema der Tagesordnung. An der Diskussion beteiligten sich vor allem Richard Holz-Frankfurt a.., Kommerzienrat Krüger von der Firma Krüger u. Overbeck-Berlin, Regierungsrat Som- mergut-Berlin von Löser und Wolff-Elbing, Dr. EIsa ßB-Stuttgart und Eugen Zen tz in Firma C. Philipps Wwe.-München. Versicherungswesen. Oberrheinische Versicherungsgesellsch., Mannheim. Bei der Oberrheinischen Versicherungs-Gesell- schaft in Manheim wurden angemeldet im Monat Juni 1914 insgesamt 1858 Schäden, und zwar: auf Wasserleitung- 4, auf Unfalb 440(und zwar auf Pinzel-Unfall- 382 und Kollestiv-Unfall- 58), auf klaftpflicht- 1087, auf Glas- 272 und auf Ein- bruchcbebstahl-Versicherung 55 Schäden. Verkehr. Mimeę neue Main-Reederei-Genossenschaft In einer in Frankfurt a. M. stattgehabten, gul Fesuchten Versammlung von Schiffer-Mft⸗ glieder des Mainschifferverbandes e. V. Wurde durch einstimmigen Beschluß umter der Firma: Main“ Schiffahrts- und Spedi⸗ tions-Genossenschaft m. b. Hf. in Würz burg eine Reederei-Genossen- s Shaft gegründet. Zum Vorstand der Genossenschaft wurden ge⸗ wählt die Herren Emil Seus, Schiffsbesitzer in Dorlprozelten a. M. und J. K. Roth, Kaufmann in Würzburg. Der Vorstand wurde beauftragt, e tl. weitere am Main beheimatete Schiffer als Mitglieder auf⸗ Zzunehmen. Anmeldurgen sind an Fferrn J. K. Roth in Würz urg zu richten, welcher auch al? Verlangen alle weiteren Auskünfte etc. über die Genossenschaft erteilt. Warenmörsdte. Londoner Getreidemarkt. London, 13. Juli. The Balti?“ Schluß. Weizen schwimmend: sehr leblos. 8 Mais schwimmend: fester bei 3 d höheren Freisen. Gerste schwimmend: ruhig bei stärkerem Angebat und Preise 1½ d niedriger. Hafer schwimmend: stetig bei nur Fſeiner Nachfrage. Londoner Müllermarkt. London, 13. Jull.(W..)(Schlußbericht.) Fremde Zufuhren für zwei Tage: Weizen 30 000, Mais 1000, Mehl 4000, Hafer 10 000 Q. Auslän- discher Weizen ruhig und 6 d niedriger, englischer ruhig. Amerikanischer Mais nicht notiert, Bonauer ſest. Amerikanisches und englisches Mehl ruhig aber stetig. Gerste fest. Hafer fest. Welter: Schön. Chicagoer Betreidemarkt. Shicago, 13. Juli.(W..) Weizen: Unter Deckungen und Käufen der Firma Armour eröfinete die Börse in behaupteter Haltung, Schwächte sich jedoch ab, als baisselautende Ka- Belberichte und Meldungen über günstiges Wet⸗ tex einliefen und größere Zufuhren bekannt Wur⸗ — da günstige Ernteberichte aus cem Nordwesten einliefen, Liquidationen per jull statttanden und größeres Angebot seitens der lmmer im Süd⸗ Westen am Markte war. Auch estimmten die Visible Supply-Ziffern und die Schätung größerer Bahnzufuhren für morgen in Chicago Die Preise verloren gegen Samstag 176—(en. Mais: Die Eröffnumg volkzog sich auj Meichingen über trockenes Wetter und hausselautende RKabelberichte in fester Haltung bei Preisbesserui bis 38 Cent. Als jedoch Meldungen über An igung von Regen einliefſen und Abgaben der Kouimisstons- häuser für nordwestliche Rechnung stattfanden, schwächte sich die Tendenz ab. Im weiteren Ver⸗ Kufe wurde dann zu Realisationen und Liquida- tionen per Jjuli geschritten. Gegen Schluß kommte zwar eine kleine Erholung auf ungünstige Ernte- berichte aus dem Südwesten und die hausselauten- den Visible Supply-Ziffern eintreten, doch hatten die Preise gegen Samstag Rückgänge vou% bis Zent zu verzeichnen. New-orker Warenmarl. New Vork, 13. Juli.(W..) Weizem Nach behaupteter Eröffnung trat auf baisselautende Berichte, Meldungen über günstiges Wetter und ginstige Ernteberichte sowie die balsselautenden Visible Supply-Ziffern unter Liquidaionen eine matte Haltung zu Tage, so daß die Preise gegen Samsſag Rückgänge von 9s bis 1 Cent zu verzeſch. nen halten.— Baumwolle: Auf feste Kabel berichts, die Deckungen der Baissiers zur Fo hatten und hausselautende Ernteberichte von prł- vater Seite eröffnete der Markt in fester Haltung bei Preisbesserungen von 10 bis 16 Punkten. Asg jedoch Abgaben der Fondsbörsenspekulanten 80. wie von Firmen mit Beziehungen zu New Orleans Staſtfanden, schwächte sich die Haltung ab. Der Julitermin hatte eine Einbuße von zwei Punkten zu verzeichnen, während die übrigen KRurse noch 3 bis 7 Punkte gegen Samstag höher notierten.— Kaffee: Am heutigen Kallecmarkte enttäuschten die Tendenzmeldungen von den brasilianischen Märkten und es fanden Verklufe der Rommissions- häuser und Abgaben der ondsbörsenspekulanten statts Die Preise hatten gogen Samstag Rückgänge von 1 bis 2 Pumcten zu erzeichnen. Kente dandeisnachrienten. Mannheim, 14. Ju. Da ein großer Teil der hiesigen Tabaltarbeiter in den Ausstand ge- treten ist, haben die Fabrikanten die allgemeine Aussperrung sämtlicher Tabakarbeiter beschlossen. B. C. Karlsruhe, juli. Die Großh. Majolikamanufaktur ist von der bekann- ten Firma Villeroyu Poch in Pacht genom- men worden. Mit den bisherigen Pächtern, den Dünzig- Bicheroux-Werken, hat sich die Großh. Zivilliste in einem Verglen auseinandergesetzt. IHamburg, 14. Jufl. Die gestrige General- versammlung der Deutschen Kamerun-Gesellschaft in Hamburg setzte die Diridende auf 10 Progent fest. Berlis 14. Juli.(Von uns. Berl. Bur⸗) Die Untersuchung der Fommission der Bundes- eisenbahnen hat ergeben, daß die Verwaltung der Newllavenbahn die schlechteste und leicht- sicnigste in der Geschichte der amerikanischen Balhmen ist. Die Nommisson hebt hervor, daß den jetzigen Direkhionsrat der Bahn kein Vorwurf treffe. Der Tadel riciite sich gegen den Direltions- rat unter der Präsidentschan Mellens. Der Berick erklärt weiter, daß der durth Verschwendung und Mißverwaltung entstandens Verlust der New Haven-Bahn auf 60—00 Mil. zu schätzen sei. Die Direktoren sollten für die Art und Weise, wrie sie sich ihrer Pflicht entzogen, ivi- und strafrechtlicht zur Verantwortung gezogen werden. Der Bericht, der 30 000 Worte enthält, ist einer der ungünstig- sten, der jemals von der Kummission erstattet Wor⸗ den ist. Er macht den Dekoren sträffiche Nach- HAssigkeit zum Vorwurf. Das Beweismaterial, das sich auf Gesetzesver- letzungen bezieht, ist den Distriktsanwälten von Massachusetts, Rlod Island, New Vork und dem Bundesjustizdepartement fbermittelt worden. JPetersburg, 14 Jull. Der russische Ministerrat genehmigte die Fusion der englisch russischen Marumo-Naphtha-Gesellschaft, det Petersburger Naphtfla-OGesellschaft, der Ersten Grosnyt Naphtha-Gesellschaft und der Putilow- schen Naphthawerken unter der neuen Firma„Pe. tersburger Naphthaindustrie-.“ Mannheimer Bafenverkehr. Hafenbezirk No. 2. Angekommen am 8. Jult „Emma“, Augspurger v. J eld, 2100 Dz. Salz. „Fendel“, Hammersdorf v. tt., 11 532 Dz. Petrol. „Vereinſgung 257, Witter v. Antw., 12000 Dz. Stück⸗ gut u. Getreide. „Vereinigung 52“, Schöll v. Rott., 18 000 Dz. Getr. „Fendel 56“, Hönig v. Kuſel, 3000 Dz. Stückgut „Vereinigung“, Schmitt v. Karlsruhe, 200 Dz. Stckg. „Fendel 78“, Lang v. Autw., 14 120 Dz. Getreide. Hafenbezirk No. 3. Angekommen am 11. Juli. N „Anna Schaloſtika“, Brien v. Köln, 3800 Dz. Stückg⸗ „Stella Morris“, Schneidler v. Amſterd., 1350 Dz⸗ Mehl u. Kopra. „St. Joſef“, Schwippert v. Rotk.,, 7500 Dz. Bretter. Verautwortlieh: Für Politik: I.., Dr. Adolf Agthe. ſür Kunst und Feuilleton: Dr. Victor Eckert; kfür Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung Richard Schönfelder; für den Handelsteil: Dr. Adoli für den Inseratenteil und Geschäftliches: Fritz joos; Druck und Verlag der den. Die Rückgänge setzten sich dann weiter fort, Or. H. Haas schen Buchdruckerei, G. m. h. H. Direktor: Erna Müler,—4 Schiffahrts⸗Aachrichten vom 7 E 14 westen nund Süch⸗ die öBerer Preise Lais: über erichte Cent. — — * 7. Seite. Schiffahrts⸗Nachrichten vom Mannheimer Bafenverkehr. Hafenbezirk No. 1 Angekommen am 11. Juli. „Rhenus 33“, Bienemann v. Rott., 700 Dz. Stückgut. „Rhenus“, Mofzer v. Antwerp., 800 Dz. Stückgut. „Rhenus 19“, Albert v. Amſterd., 2000 Dz. Stückgut. „Fendel 10“, Dries v. Köln, 2000 Dz. Stückgut. „Badenia 52“, Eichelhardt v. Rott., 4000 Dz. Getreide. — ̃— ñꝛ—ꝛ— ͤ2——ẽ Wasserstandsbeobachtungen im Monat juli. Pegelstatlon vom Datum Rheln 9 J 10.11 12. 13.14. Senerküsgen Zünlagen“) 345 3,50.40 333 328.50 Abends 6 Uhr Kehl. 214.05 4 04.97 3 90.00 NMachs. 2 lr Haxas- 5 78.02.98 5 86..678.800 Hasbw. 2 K. Hannheim 5 36.40.575.51.46,5.37/ Aergens 7 Halgg 284/24324/2442.40.=B. 12 Unr Kand 361371373 71368 Varm. 7 Uhr KölaꝛI3438036636436 Hasha. Ukr vom Neckar: Hannhelm 3545 39 4910523880881 verm. 7 Uhbr Hellbreasn 140.2 f 101 05/1. Vorm. 7 Har e) Windstill, Melter + 160. Wasserwürme des ſtheins am 14. Jaff 16½ fl. ½ 8. (AHltgetelſt von Leopold Sängee.) tttttttttttttñ¶ñ ᷑᷑——c Mlterungsbeobachtungen d. meteorol, Statlon Manahelm 12 8. 28 2 45 4 2 S 8 „„ 1 K.— 2 7— 3³ 13. Jull Lorgene 7 753.3 79.2 til 13. 10 Alttage 2˙ 757.8 28.8 82 1 3 Abeste 8 75³3.0 21.4 l 14. Jull Hergens 7739.0 18.8 etül Höohste den 1à. Ju 2,. vom 13.—14. Jull 17,•% Wister unzs-Berieht Adermittelt von der Amtl. Auskunftsztelſe der Sohwelzerlscher Bundesbahnen im internatlonalen öffestllohen Verkehrsburead Berlia., Unter don Lindes 14. Am 13. Jull. 1911 dm 7 Unr morgens Tlefste Tomperta ur Höhbe der re Stationen Statlonen el Ultterungeverbüftals80 über NMeer 985 2⁰„19 fege, WIadstill 843 5 18 sehr sohön, wWindstil 587. 18 otwas dewölkt, wWindetii! 154³„ 10 bedeokt, ind Still 632 5 17 atwas hewöfkt, windstif 394 85 18 zohr sohön, wlindstill 47⁵„i6 etwas bewölkt, wind stin 1109 döso ſenen 15 85 15 566 Interlaken 16 90 995 La Ohaux-de-FAs. 14 bodeoxt, Windetil 45⁰0 Lausauns 19 sehr achön, indstiit 20³ Lobarno 20— 2 2 936 Haens 21 55 5 439 Luzorn 77 850 17 etwas bowökt, win 18 tt 398 HontreuKͤ 19 sehr schön, windstil 492 Heuondtel 19 otwas bewöſkt, Westwlng 30⁵ Ragaz 17 dedeokt, ulndstill 673 St. dallen. 18 5 5 1853 St. Aoritr ckogq 13 gohr sohön, windstill 407 Sonaffhausen 18 dedeokt, wiad stil! 937 Sldersn 5³ Tun 18 etwas bowölkt, Sugw lad — VVvoyp 20—„ wlnde ult 1609 Zernatt 10 5 0 440. is bedeckt, windz uf Zürloh Dienstag, den 14. Juli 1914. General-Sneiger.— Zadiſche geueſtr Aachrichten.(Weittagblat:) Eft 8 eeeeee St. Petersburg, 13. Juli.(Schluss.) NMetalle. Relchsbankdiskont 4% 5 Diskont Staatsbank 1 Berlin, 18. lul. Cupfer. Tendenz sohwäoher. 13. 11. 1 Sobeck ündee g75 88 J6 Kud— 218.— lull 123,50 8122,50 0——b lan. 12528 8 124½5 0——5 fenbb. steg. glo 68.— plsronte komm. 18k.25 f18.40 Sodeck Serin. 4522 45 72 Ceter8b. int Ranselsp. 433.— 438.— gag, 1278 128288 bellmere a. öJo.50 8950 gest Fregtant 195.8 f885 Sodest farls dgf Jagi d0. biabonte⸗ant 433.— 438,.— ög 121258 80 ff 128 8% 5 banada Fabiflo 191— 101.75 delsenk. Berg, 178.80 78.75 J flüse Stagte. 92% 22% Sidle. Bandelsbant 88.— 381.— Ort. 121508 121 0 es gef 15—8 1 05 Südb. 15.75 15.50 N 4½% Rub. Anl. 1905 98.¾ 96. Nov. 124,758 121.60—b dal 126.—8 12850 0 125,75 b Oesterr, Pfchfe Bergb. 173.— 173.— Hub, Anl 1905 98. 98.% Sakuer Naphta-Bes. 630.— 625.— 0 125—8 124.506 128,.— 8 125,75 8 125, 75 5 .Austr. Dampfs. 170.30 170.—PhönIx A. d. f. gb. 230.— 231.—%9 Bodkr. Pfdbr. 84.¾ 84.¾dJebr.NMobellaphta-ds. 848— 837.Ä 5 zun] 9, bampfs. Kosmos 184.50 184.30 Laurahltte 143.50 143.— Aflüss. Präm. Anl. Srlansker Metallfabr. 148.— 148.— Hamburg, 13. Jull. Kupfer,(Sohluss). Tend. runig. Ostafrika- 2— Dynamite Trust 162.50 162.75 1 1084 509.— 509.—Halzeff Fabriken Akt. 278.— 272.— lull 123,75 B 123,80 8 123,50 b lan. 125,78 8 128258— 155 155 9 85 Oelfbr.— 85 7 ustedesc ee ene 229.— 225 Aug. 124,25 8 124.—0 12⁴,—bFebr. 125.— 125,%50 8— 0 25 avl Alnen— 117.25 Don Com— 546.— fluss. Masohinenfabr. Sept. 124,75 B 124,500——b härz 12825 8 125,75 0——5 Nordd. Lleyd 108.40 108.10 Hamb Strassenb. 187.40 187.25 ful Bank f auz Hartmann 125½258 124,500——0 a91 12825 125,75 0—— Lomm.-u. 17—5—57570 Slider WCrlef 77.— 77.— Handel 387.— 388.— Hov. 128,25 8 12475——bal 12828 8 12,—80——5 Deutsche Ban— gold 28.50 78.80 ple Woohsslkurse sind amtl. Notlerungen aus dem frelen Verkehr Pex. 125,80 f 125,—0——b lunl 128,50 8 128,.—8——0 zZlnn. der Markt verkehrte in sohwächerer Haltung, dle Brussel, 18. Jull.(Sehluß.) 18. Juli. 55 brelg Lersg 4˙8 225 1 2„ A 205 135 der N 0 Skont der Bank von Portuga„299 ZBr., Sapt. r. t. 2 Diskont der von Belgien 4% Goidagie 18 5pot, Wechee auf tondon Ach. 299., 302 Br., Do. 300., 302 Br., Jan. 300 G, 304 Br. 188. Kura vom 13 11 10 Febr. 301., 304 Bf., Mcz 303 6 305 Br., April 304., 308 Br., de ee——— eeeee——— valparaiso, 13. Jull. nal 305., 307 Br., lunl 308., 308 8r. Fusslan Oil Comp. 22 1½% 82.%½% de. da. ulme— Wechzel auf Lenden 9¾8 Lendon, 18. Jull.(Sohluss) Kupfer rubig per Kasse 61.12.8 Privat-Olakost 2.—— 3 Honate 62.02.08, ee 55/.66ʃ/ Einn ruhlg per Kasse onate Lenden. 1. Juli. roduktenbörsen. Blel span Es ruhlg 19.10.0, englisch 20.—.0 Diskont der Bank von England 3% New-TLork, 13. Juli.(Schluß.) Zink rubig, zewöbaltiehe Harken 21.—.— Spoglal-Narkea (Schlusskurse.) Kurs vem 13. 11. Kurs vom 13. 11 Robel nig Mldslesb t 1 W 13. Saumw. atl. Haten.000.000 Schmalz Wilgor 8 10.80 10.30 e e de Aenat 51706% per 3˙ nenat%08— 5 78⁴, 78, eeeeee 13% 13%— e 16090 7905 Talg prims oltz.½J.(.*1* 13. lull. RHout Vor, Kurs 1 1¹ 13 a. im lAinern 1..0 Zuoker Ruskov.————-Vorx, 1 euto r. Kur 1 e 1105 100 83 6½ 9 5 e 2 0 10 looe 235 925 ab. Sun ingots vorrättg. 3 2. 5 n. Kon 4 0. Iu.28.2 an alts 2 3 J Len 8 adeen gette„ eanaw. 1096 13.25 13.25 4o, August 8 84 eee ben domece Founeh ür 2( 81. +. 217,. Somnp. 101.½ 101./ 40. Jull 1240 1242 do. September.44.45 per Ton 15 80% 2 15 096 25 17— 5 2* 2* bdere 287. 2 25 7—5 15 ee 9 stanl-Cokſenen Wagg. irsl 58tl Prbr. 15. 17. 4% Ruszen 8 g, Obleage nuwauke 10f. 101./ d6, ökkoder 1232 1228 40. Derember.7 8. 18% 18.½ 84 55 dom 2— 5 5 40 Perde 1750.78 9225 Warenmärkte. dom—.— 0. 8 Amalgamates 71.½%.½ Areathwesten 14.— 14.— 40. 5 12.42 1257 15. Aürn 367 900 Viehmarkt. N% e gcaad Truak ord. 14.%½ 14.0½. Rüärz 1247 1241 J0. April.88.90 Amtllober Berloht der Olrektlon des städt. Sohlacht- und Men Flo Tlato Sarſ 88½% Readſa 64.— 84.— 0. Aprii 12.88 1261 4o. Raf.92.83 hofes.] Tanganylon 1% e Leuleilte 141½% 141.½ de, in ew- do. jun Utab 80f 11.½% 11.J Hisseari Kansas 13.½ 15.% Orl. ſode 13% 13.% Welzen Ar. 2 loos 88.—— Mannheim, den 1à3. Juli bentral Hialo 15 8½ Ontarie 20— 21%½ aa. jull 1286 12% 90. fr. 1 8 5 Sohlachtgewloh Ohartered Fensytvanls 57.— 57.¼ d. Okt. 1244 12.24 do. Juſi 83.1% 88˙% per 50 Kiſo Lebend-Sohlachtgewlo de Beers 2 18%. Roet lelae 1½% 44 Fetrol. raf. Oasse 10.80 ſ0.90] 4o. Segt 88.½ 88.½ 1 aualltät 49—50 90— 92 UK Fastrand.%.% Sonthern Padlflo 89./% 99.¾ do. stand. wihte Nals Ur. 2 78% 79.— 48—48 686— 86„ g 1½% d dendere Ralten.% 28 llew-Tork.0.40 do, Derbr.——ohsen.. 28 Stuok 2„ 45—48 64— 88„ oerz 5„Unlon gom. 159. 15 159 do, stand. wikte Aehl spring wheat.90.90 4. 5 42—43 78— 80„ Holdflelds 2% 2½ l Steele com. 63.½% 63.½.49.40 Gdetreldefracht n. 1* tr.-Gred. Balanes.75.75 Llverpool 2½% 24%* 2 25 New.kork, 13. Juli.(Schluß.) Terpent Mow-Vork 48.— 49,.— f00. 995 2 2 2. Sullen(Farren) 138—— 0 5 5 geld 1 84 1 19 85 150 185 8r ſacz 1083 5„ s 00 92 old au exas doemm. 1Ä5.— malz-Western 4 10. 4 fottord.—— 1 buronsohnlttsreat. 2¼ dom. Texas pref. 32 ½ 31.— 40,(Rok. 37) 10.80 10.]] 44— 6— kkrsen(cune), Sts Staor 2.„„00 K„ 00, letrzte Darlen i aom. Alsecuel Paefo l. 10%.½ 55%0 Weedee er 518 88% dſee deeg Ohicago, 13. Juli.(Schluß.) A oddn 60 T9 43886 488.80 eee 18 855 11.— 10.5, Kurs vom 18. 11. Kurs vom 13. 11 8 n1 bablo Trausfers dew-Tork Zestrel 67., 67½] Welren duft 22% 28.J% keinsaat Sept. 165 4 587 80 58 Weohsel London 4877.80 487.80 flew-Verk Gstarto 40. Segpt. 2.— 2½% Sohmalz luif 1025 10.18— 8 51—51 8— 90 Siſber Boblllon l. 85% agd Western 20.— 18.½ der. 80. 80% do. Jopt.))0G0õ dob. Top. u. St. Fo zerfolk u. 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Die Gräfin Adlerörn fixierte den Paſtor ſehr verärgert und vor⸗ wurfsvoll. „Sehr gut, Herr Paſtor, alles gut,“ fiel ſte pikiert ein,„aber das Wort der Schrift kommt über Sie! Sie haben den Kleinen— oder, nicht wahr, die Kleined— ja aufgenommen. Derartige Patenſtellen übernimmt man in unſeren Krei⸗ ſen nicht.“ Sie ſagte dieſe Worte ſehr eindring⸗ lich. Ihr Ton wurde herablaſſender, als ſie fortfſuhr:„Dagegen— natürlich— wollen wir dem unglücklichen Geſchöpf gerne ein Almoſen gewähren. Sehr gerne. Ich werde Ihnen für das Nötigſte, weſſen der Kleine— ach nein, nicht wahr, die Kleine?d— bedarf, durch den Verwalter hundert Mark ſchicken laſſen und dieſe Gabe auf jede Weihnachten wiederholen. Sehr gerne—!“ Paſtor Brandes war errötet. Er ſah jetzt zu ſeiner Frau hinüber, aber Anna zeigte einen gleichgültigen Ausdruck in ihren Augen. „Ich bitte, dankend ablehnen zu dürfen, Frau Gräfin,“ ſagte er lebhaft, faſt die zornige Er⸗ vegung verratend, die ihn überfallen hatte. Wilfride ſoll wie mein eigen Blut gehalten ſein und nicht von Erbarmen ſondern von Liebe leben! Nichtwahr, gnädigſte Frau Grä⸗ fin, verſtehen dasd“ Die Gräfin nickte kaum. Sie ſah zur Paſtorin auf, deren Angeſicht ein zwieſpältiges Gefühl verriet und meinte, indeſſen ſie ſich vom Diwan erhob, zur Frau Anna gewendet:„Ich finde es ſedenfalls ſehr mutig von Ihnen! Und mit dem leichten, gnädigen Lächeln über⸗ legener Feinheit und Würde ſchied Gräfin Adlerörn aus dem„ſonderbaren“ Pfarrhaus von Utwede. Am gleichen Tag— gen Abend— ſaß Frau Anna im Kinderzimmer und wuſch den kleinen Gerhard Brandes Den ganzen Tag ſchon hatte der Knabe ſich micht wohl gefühlt und war auf⸗ fallend und weinerlich unruhig geweſen. In der Wiege lag die kleine Fremde, ein ruhiges, gefundes Kind, das ſehr viel ſchlief, und, wenn 28, wie jetzt, wachte und ſatt war, auch ſchon berzig lächekte. Hin und wieder kamen lallende Laute des Wohlbehagens aus den weißen Kiſſen Da ſtand Frau Anna auf und ſchob die kleine Wiege in das Nebenzimmer. Das lebensfrohe Lallen der Kleinen empörte ſie. Auch war ſie ſchon etwas ungeduldig, weil Gebhard mit Weinen gar nicht aufhören wollte. Sie ſehnte ſich ſo darnach, ihren Liebling wieder lachen at hören, ſein blaſſes Geſichtchen einmal wieder ſtrahlen zu fehen. An Gebhards Bettchen blieb ſie ſitzen. Leiſe ſeng ſte im fanſten, einſchläfernden Tonſall das Schlunmmerlied, das er am liebſten hatte. Die Taufſtunde kam heran. Frau Johanng Winkelmann war voll Miß⸗ mut: Sie ſollte einen Baſtard zur Kirche tragen wie ein Kind von ehrlicher Herkunft. Der Pa⸗ ſtor hielt es mit der alten Sitte, die Haustaufen nur für Fälle der Not gekannt hatte.„Wozu die Feierlichkeit für den fremden Wechſelbalg?“ dachte die Biedere. Es gab doch auch keinen Taufſchmaus, und ſie kam doch auch durch das Fehlen von Taufgäſten um die üblichen Trink⸗ gelder. „Na, denn man zu,“ hatte ſie ſchimpfend zum alten, ſchon etwas kindiſchen Küſter geſagt. Nun ſollten wenigſtens ſtatt der Taufgäſte recht wiele „Zaungäſte“ kommen. Sie redete dem Küſter ein, er müſſe ſtatt des Taufglöckleins alle drei Glocken in Bewegung ſetzen, denn— mit bos⸗ haftem Lächeln fügte ſie's hinzu— der Herr Paſtor wünſche es ſicher ſo, es ſei ja ein be⸗ ſonderer Fall und ſozuſagen ſei die ganze Ge⸗ meinde Patin des Findlings. Und wirklich— der alte, halbkindiſche Küſter ſchickte die Schulbuben in den Glockenturm, und zut des Paſtors Erſtaunen läuteten die Glocken ohne Unterlaß und riefen mit aller Kraft ihrer ehernen Stimme den Täufling in die Kirche und die Leute aus den Häuſern. Neugierige Köpfe guckten über die Gartenzäune. Die Dorffugend ſtellte ſich vollzählig zwiſchen Kirche und Pfarr⸗ haus auf; auch Hermann Abendahl, der einen Auftrag der Maſchinenfabrik in Utwede auszu⸗ führen hatte und der ſich aus Scham über die Tat ſeines Vaters ſtets etwas abſeits hielt, blieb voll Intereſſe ſtehen. Nun trat Frau Winkelmann aus der Pfarre. Breit und ſtark und groß ſtellte ſie ſich auf die Stufen des Hauseinganges. Die weißen Bän⸗ der ihrer hohen Haube hingen ihr auf den runden Rücken und fielen auf das ſchwarze Staatskleid. Nachläſſig hielt ſie den Täufling, der in einem einfachen, blitzblanken Steckkiſſen ruhte, in einem Arm, mit der andern Hand hob ſie jetzt beim Gehen etwas ungeſchickt die ſteiſen Röcke, während ſie vorſichtig den Waſſerpfützen ausbog. Ein ſeltſamer Taufzug. Frau Brandes folgte mit ſichtlicher Ermüdung langſam nach. Sie führte den kleinen Gebhard an der Hand. Karſten Eggmann, der Taufpate, war einen Augenblick in der Tür ſtehen geblieben. Jetzt ging er mit großen Schritten den Anderen nach. Das Kind auf Frau Winkelmanns Arm drohte zur Erde zu gleiten, da ihre Rechte immerzu an der Haube herumneſtelte, die ſchief auf dem glatt eingeölten Haare ſaß. Als er vor ihr ſtand, reichte ihm die Frau, deren Geſicht vor Wärnie, Anſtrengung und Aſthma rot geworden war, die lebende Bürde hin:„Halten ſie's mal einen Augenblick, Herr Doktor, bis ich meine Haube wieder zurecht ge⸗ ſetzt habe,“, bat ſie ohne Umſtände „Und er nahm das Kindlein. Leuchtend hob ſich das weiße Bündelchen von ſeiner ſchwarzen Kleidung ab. Er blickte ernſt in das volle rofige Geſicht des Täuflings, in die weitgeöffneten, veilchenblauen Augen. Er konnte nicht widerſtehen: er hob das junge Leben zu ſeinem Geſicht empor und legte es einen Augenblick an feine Wange. Das ſah die Wilhelmine Michaelſen, die gerade über ihren Hof ſchritt. Sie ſetzte ihre zwei vollen Milcheimer auf die Erde, blieb zwiſchen ihnen ſtehen und lachte laut anf:„Herr Jeſus, der Herr Doktor—— der Herr Doktor!“ Und einige gaffende Nachbarn lachten mit und fingen an, zweideutige Witze zu machen. Als der kleine Zug mit der nachdrängenden Meute der Schuljugend, durch die Seitenpforte in die Kirche verſchwand, wo am Altar Paſtor Brandes bereits wartete, da wurden die Gaffer dreiſter und anzüglicher. Sie erſchöpften ſich in Mutmaßungen und Anſpielungen wegen des allzugroßen Intereſſes, das Paſtor und der Erzieher des Schloßherrn an dem Kind der Landſtreicherin nahmen. Als die Zermonie beendet war und Paſtor Brandes aus der Kirche trat hob Wilhelmine die Milcheimer haftig auf und wandte ſich mit einem raſchen Blick des Hohnes kem Hauſe zu, indeſſen eine Schaar aufgeſtörter Enten ſchreiend mit den Flügeln ſchlug und in watchelndem Lauf der nächſten Pfütze zulief. Reinhold Brandes grüßte die paar Leute, die noch ausgehalten hatten, freundlich. Fraun Anna ſchritt neben ihm. Er ſah von der Seite ſie an. In ihrem Angeſicht ſchimmerte es wie von müh⸗ ſam verhaltenen Tränen. Aber ihre Züge ſchienen dennoch felſenhart. Nach einem kleinen Taufeſſen verabſchiedete ſich gegen Abend Dok⸗ 155 Eggmann und Paſtor Brandes begleitete 651 Frau Anna 8 ans Fenſter und ſah, wie die beiden ſchlanken Geſtalten raſch dem Weſtende des Dorfes zuſchritten. halb entblättert. Silhouettenhaft ſtand der graue, ſchlanke Kirchturm an der hellen Him⸗ melswand und zarter Mondglanz lag wie rieſelndes Licht auf Mauern und Büſchen. Wie eine uralte Sage ſtand drüben die Kirche, und die zwei uralten Bäume mit den hochragenden Stämmen und den oſtwärts gebeugten Kronen ſtanden wie kampftrutzige Ritter vor der nie⸗ deren Eingangspforte. Die einſame Frau blickte nach der eiſenbe⸗ ſchlagenen Kirchtür, ſpähend, faſt ein wenig verängſtigt: Es war damals ein ſtiller Tag ge⸗ weſen— ihr Hochzeitstag! Voll geheimen, inneren Jubels, voll beimlich hoffender Sehn⸗ ſucht überſchritt ſie an der Seite des geliebten Mannes jene ſchmale Stiege. Im ſtolzen Ge⸗ fühl, ſeine Lebensgefährtin zu ſein, war ſie aus dem kalten, dämmerdunkeln Gotteshauſe wieder hinaus ins Freie in den Sommerſonntag ge⸗ treten. In den Büſchen ſchmetterten die Vögel ihre kurzen Locktöne jubilierend in die Luft. Der Duft von blühenden Bohnen, Klee und Thymian umgab ſie, als ſie über den Abhang nach dem Pfarrhauſe gingen. Wie gerne hätte ſie trotz ihres Mehrs von fünf Jahren beim Weiterſ ein Iiebes, töricht⸗verliebtes Die alten Linden hatte ſchon der Herbſtwind T Wort ihm zugeflüſtert, recht ſo, wie ein junges Mädchen, das noch nachtwandelnd zwiſchen Kindheit und Liebe geht. Viel lieber aber hätte ſie ſeinen Blick gebannt. Aber ſeine Augen, tiefblau und ſonnig wie ein reiner Himmel, ſahen an ihr vorbei in die Ferne. Sie hatte ſogar erſt ſelbſt ſeinen Arm nehmen müſſen auf kurzen Weg zu ihrem gemeinſamen Heim. Ihr Heim? Die Frau Paſtor lächelte bitter: und würde es immer bleiben. Und wie ſie jetzt unentwegt den Blick nach dem weiten, abendlichen Horizont hinaufge⸗ richtet hatte, war ihr, als ſteige die Geſchichte ihres Lebens vor ihr auf. Beſtimmte Ereig⸗ niſſe ihres aufreibenden Lebenskampfes hoben ſich aus dem trüben Nebel ihrer Lebenstage her⸗ vor. Als einzige Tochter des penſionierten Sußbalternbeamten Ludwig,— die Mutter hatte ſie ſchon in früher Jugend verloren ſtand ſie nach des Vaters Tod mit achtundzwan⸗ zig Jahren arm und ohne eine Grundlage zu einem Erwerb allein in der Welt. Wie gern hätte ſie ſchon in ihren fungen Jabren ſich eine befriedigende Eriſtenz aufge⸗ baut. Mit Hilfe eines kleinen Dienſtmädchens märe ihr das vielleicht ſehr bald gelungen. Ihre Begabung für Muſik, ihr fleißiges Studium in den Jahren, da die Mutter noch lebte, ihre außerordentliche Spielfertigkeit auf ſedem In⸗ ſtrument würden ihr allmählich Schüler und Schülerinnen aus den erſten Kreiſen herange⸗ zogen haben. Das hätte ſie friſch erhalten, hätte ihr ein Gefühl von Kraft und Selbſtbe⸗ wußtſein gegehen. Aber ſie ſah noch heute den Vater in ſeiner Erregung vor ſich, in der ihm gar zu leicht ein Schlaganfall drohte:„Schüler ins Haus? J, das wäre noch beſſer!“ Seine ganze Behaglichkeit würde daraufgehen bei dem ürklingen, dem Treppenlaufen und dem ewi⸗ gen Klaviergeklimper! Und dann wußte ſie doch, daß kein Menſch es ihm recht machen konnte! Nur ſie hatte es gelernt, wie er es gern hatte bei Tiſch, beim Entkleiden, beim Aufſtehen— alles zur Minute. Spazierengehen follte er denn wohl auch alleind Und zum Vorleſen kam ſie dann garnicht!? Aber ſelbſt davon abgeſehen 8 ſie 15 2 vor der Welt bloßſtellen? Sollte man denken, daß er ſeine einzige Tochter nicht ernähren Euneß 80 Fortſetzung folgt.) Neparaturen und 2nt elektrischer Ell Ein Fremdling war ſie hier in dieſem Hauſe, 7 15 — — 6eeeeeeseeeelllllll ECCC.A—— 87255 Seine i dem 1ewi⸗ doch, ynnte! hatte en — gen Dienstag, den 14. Juli 1914. Geueral-Anzeiger.— Badiſche Neueſte Jachrichten.(Mittagblatt) 1I1. Seite 72„„ In der Nacht vom la, auf 15. Juli nach Abgang des letzten Zuges wird der alte Main⸗Neckar⸗ Hahnhof in Friedrichsfeld für den geſamten Verkehr geſchloſſen. Vom 18. Juli vormittags ab kommen ſämtliche Züge im neuen Bahnhof an und gehen daſelbſt ab. Mainz, den 13. Juli 1914. 37726 Königlich Preußiſche und Großherzoglich Heſſiſche Eiſenbahndirektionen. aee Nohlsäume e Hand- und Kurbel-Stiekereien 5254 werden stets prompt angefertigt. HN. Schober, q 7, 15. Durchaus ſtenographiegewandte zielbewußte Perſönlichkeit (Herr, eptl. Dame) wird gegen Mk. 1000.— ſicherge⸗ ſtellte Kautton mit neuem erttagteihen Atheitzgebiet annt gemacht bezw. eingeführt. Anträge unter 0. 74, poſtlagernd Stuttgart erbeten. 6. Hüther, B 4, 14 Seiattenrirc atiger Teilhaber 5/20 Ilille von Fabrikgeschäft(Spezial- Achtt. Tüchtig. Kaufmann mit gutem Ver⸗ kalent bep Dermittler verbeten. 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Und liegt es dann ſchlafend im Bettchen, zächelnd im Traum noch vor Glück, dann knie ich nieder und bete, Merr, bewahr ihm ein gütig Geſchick. Inheim. F. Hoffart. on einer Mona Liſa, die uns geſtohlen wer⸗ in. Die wiedergefundene, die im Triumph bre wieder eingezogen iſt, wird gewiß nicht ſfſtohlen. Aber eine andere könnte uns geſtoh⸗ Dieden. Eine, die in hunderttauſend Verviel⸗ iuigen in Italien ihr Weſen treibt. Die von lakatſäulen herunterlächelt, die auf der ef ſeite eines jeden Fahrplans ſteht, die uns n Speiſekartlen entgegenſtarrt, die unaus⸗ iſt in den Anzeigenſpalten der Zeitungen. n verſucht, ihr in Florenz einen Tag lang ſchen. Und es iſt uns gelungen, da wir er geſchloſſenen Droſchke zum Bahnhof fuh⸗ der als wir in Mailand ausſtiegen, wer inen ens entgegen in der Bahnhofshalle? Wer gun ff uns heraus von großen Reklameflächen ei Häuſerwänden? Wer lehnt in den Fen⸗ ler Nahrungsmittelhandlungen und aller en? Wer verfolgt uns unerbittlich ins Wer liegt auf dem Nachtliſch unſeres Zim⸗ Pom letzten Gaſt zurückgelaſſen, der vor ihr iſt? Wer anderes als die Mona Liſa, Jahr und Tag von einer großen Firma In als Schutzmarke für das verbreitetſte ita⸗ e— Abführmittel verwandt wird. as koſtet ein Tropfen Rofe⸗Wein? Senatoren ſind als erfahrene Kaufherren e Rechner. Sie führen über ihre Schätze skeller, die Hauff zu ſeinen„Phantaſien Ratskeller“ begeiſtert haben, genau Die ſuch. Vor allem wird der Wert des dort lagern⸗ en 1658er Rüdesheimer ganz ſorgſam Jahr für ir kachgerechnet. Im Jahre 1653 koſtete ein Stück Rheinwein 300 Goldtaler. Nach Verlauf von 5 Jahren, alſo 1658, koſtete es, 10 v. H. Zins auf Zins gerechnet, 5 v. H. Zinſen und 5 v. H. Leckage, alſo 484,5 Goldtaler. Rechnet man von 1658 an nur% v. H. Zins auf Zins gerechnet, 5 v. H. Zinſen und 2% v. H. Leckage, koſtet dieſes Stück Wein im Jahre 1700: Goldtaler 10 075, 1750: Goldtaler 374 685, im Jahre 1850 Goldtaler 518 223 090, int Jahre 1900 Goldtaler 19 272 550 000, im Jahre 1914 Goldtaler 53 046 968 110 oder 176 191 715 475 Mark. Der gegenwärkige Wert beträgt demnach für ein Stück (8 Ohm) 176 191 715 475 Mark, für ein Ohm 22 023 964 434 Mark, für ein viertel Ohm(45 Fl.) 5 505 991 108 Mark, für eine Flaſche(8 Gläſer) 122 355 358 Mark, für ein Glas(1000 Tropfen) 15 294 420 Mark, für einen Tropfen 15 294 Mark. Wie ſchmeckt nun dieſer Wein, von dem ein einziger Tropfen mehr als 15000 Mark koſtet, von dem ſich ein Gläschen höchſtens ein amerikani⸗ ſcher Milliardär leiſten könnte?„Wäre kein Zu⸗ füllung erfolgt, ſo hätte ſich der Roſe⸗Wein“— wie Prof. Dr. P. Kuliſch, der Leiter der landwirt⸗ ſchaftlichen Verſuchsſtation Colmar i.., einer der hervorragendſten Wein⸗Analytiker, erzählt „längſt in eine ungenießbare Säure verwandeln müſſen. Bei all dieſen alten Weinen iſt aber zu beachten, daß ſie ja nur konſerviert werden können, indem man mit jüngerem Wein auffüllt. Es unterliegt gar keinem Zweifel, daß ſo alte Weine meiſt überwiegend aus nachgefülltem Wein be⸗ ſtehen müſſen. Selbſt in guten Kellern wird in Mittelfäſſern der jährliche Schwund 5 v. H. be⸗ tragen. Rechnet man dazu den Verluſt bei der Kellerbehandlung, den Küfertrunk und ähnliche Unkontrollierbare Abgänge, ſo iſt unter Umſtänden mit 10 v. H. der jährliche Abgang noch nicht hoch angeſchlagen. Wenn man nun bexrückſichtig daß ein Nachfüllen in dieſem Maße durch Jahrhun⸗ derte ſtattgefunden hat, dann kommt man notwendig zu dem Schluß, daß ſo alte Weine von ihrem ur⸗ ſprünglichen Jahrgang nur noch den Namen haben, in ihrer Subſtanz aber längſt durch jüngere Jahr⸗ gänge erſetzt ſind. Die Frage der Qualitätsver⸗ änderung auf dem Lager iſt aber noch weit ver⸗ wickelter, als es nach dieſer ſchematiſchen Beurtei⸗ lung der Subſtanzveränderungen anzunehmen wäre. Es kommt hier namentlich in Betracht, daß in all dieſen alten Weinen ſchließlich eine weit⸗ gehende Anreicherung an Schwefelſäure, Glyzerin uſw. ſtattfindet, während andererſeits die im Wein ja ſtets kätigen Organismen der Konzentration durch Verdunſtung des Altohols und des Waſſers entgegenwirken. Im allgemeinen kann man aber annehmen, daß es eine ſchlimme Selbſttäuſchung iſt, wenn man glaubt, daß ſo alte Weine eine be⸗ ſondere Qualität haben müßten oder auch nur haben könnten. Ich habe ſeinerzeit Gelegenheit gehabt, die größten alten Weine des Rheingaues zu unterſuchen, und kann danach nur ſagen, daß mir jeder jüngere Mittelwein hinſichtlich der Qualität weit lieber wäre als dieſe alten Gewächſe, die nur als Raritäten zu beurteilen ſind.“ — Der geprellte Kritiker. Das Sommertheater in., einem kleinen weſtdeutſchen Badeplatz, ver⸗ fügt in den Herren— nennen wir ſie Grunert und Weinreich— über zwei überaus wertvolle Mit⸗ Mittagtiſch 80. bis 1. 4, 114, Kreter, 2 Trep. elegant. möbl. 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Die Kollegenſchaft war ſich im einzelnen darüber unklar, ob ſie Herrn Grunert oder Herrn Weinreich den Preis im Nicht⸗ bezahlen zuerkennen ſollte, darüber jedoch war man ſich gänzlich einig, daß beide ganz Hervor⸗ ragendes auf dem erwähnten Gebiet leiſteten. Vor kurzem hat allerdings Herr Weinreich eine ſo ſtau⸗ nenswerte Probe von Geiſtesgegegenwart abgelegt, daß ihm jetzt ſogar von Herrn Grunert ſelbſt die Meiſterſchaft zuerkannt wird. Die Sache war näm⸗ lich die: Fühlt Herr Grunert da vor einigen Tagen das dringende Bedürfnis, ſich in legerer Don⸗ Juan⸗Poſe dem erſtaunten Publikum auf der Nach⸗ mittagspromenade in einem offenen Fiaker zu zei⸗ gen. Nachdem er den Augentribut der Damenwelt ſchwerenöteriſch lächelnd bereits auf einer Hin⸗ und Herfahrt entgegengenommen und eben bereit iſt, zum zweitenmal die Front abzufahren, erblickt er plötzlich in der Menge den„lieben“ Kollegen Weinreich, dem er jovial zuwinkt und zum Ein⸗ ſteigen auffordert. Weinreich iſt Schauſpieler ge⸗ nug, um ſich eine ſo ſchöne Repräſentationsfahrt nicht entgehen zu laſſen, obgleich er, von ſich auf den anderen ſchließend, gewiſſe kleine Bedenken in dem Bezahlungseifer ſeines Kollegen hat. Leider behalten dieſe Bedenken recht. Denn nachdem die Augen⸗Cour noch einmal genoſſen iſt, läßt Gru⸗ nert den Wagen in einer Nebenſtraße halten, bittet den Kollegen, ein wenig zu warten, geht in ein Haus und,. kommt nicht wieder. Was kun? Nach⸗ dem Weinreich dem lieben Kollegen eine halbe Stunde Zeit zum Wiederkommen gelaſſen, läßt er ſich auf die Hauptpromenade zurückfahren und ſieh, da ſendet ihm der Himmel auch ſchon das Erlöſer⸗ Opfer— den Kritiker. Der Herr Rezenſent des Badeblättchens iſt außerordentlich über die Jovia⸗ lität des Herrn Weinreich erſtaunt, zumal er ihn kürzlich nicht ganz ſänftlich behandelt hat, Herr Weinreich aber iſt durchaus nicht„ſo“, ſondern er achtet, wie er ſich ausdrückt, jede Meinung, die von ſachderſtändiger Seite abgegeben wird. Und damit hält der Wagen wieder vor irgend einem Hauſe, in dem und durch welches Herr Weinreich genau ſo elegant verſchwindet wie ſein lieber Kol⸗ lege Grunert vorhin! Erſt nach einer halben Stunde, heißt es, ſei dem Rezenſenten dann die Sache„kritiſch“ vorgekommen und da erſchien ihm natürlich die Liebenswürdigkeit des Mimen in einem ganz neuen, aber betrübenden Licht. von Cag zu Tag. — Ein Boyott des Hofbräuhauſes. sh. Mün⸗ chen, 10. Juli. Derx originelle Bexliner Bohemien Erich Mühſam, deſſen Propaganda des„Sa⸗ lonanarchismus“ ſchon viele Heiterkeit erregt hat, iſt bor längerer Zeit nach München übergeſiedelt, wo ſich ja neben dem obligatoriſchen Bierbetrieb auch inzwiſchen ein ganz anſehnlicher Cafshaus⸗ betrieb entwickelt hat, der für die Exiſtenz ſo eigen⸗ artiger Philoſophen, wie Erich Mühſam einer iſt, unerläßlich erſcheint. Wie in Berlin, ſo produziert ſich Grich Mühſam auch in München als Volksver⸗ ſammlungsredner und ſo hatte er das Zenſurver⸗ bot in Sachen des Wedekind' ſchen„Simſon“ zum Gegenſtand einer Proteſtverſammlung gemacht, in der er ſich über das Thema Bevormundung des Geiſtes durch den Säbel“ des längeren verbreitete. Da der Appell in Sachen des Wedekind ſchen Stük⸗ kes an die Staatsregierung keine Beſeitigung des Zenſurverbotes herbeizuführen vermochte, ſo lef Erich Mühſam in ſeinen Ausführungen nicht nur gegen die Polizeidirektion München, ſondern guch gegen die bayeriſche Staatsregierung Sturm und beantragte ſchließlich folgende Reſolution: „Die polizeiliche Theaterzenſur iſt ein Rudiment vormärzlicher politiſcher Zuſtände. Sie bewirkt die Unterbindung einer Verſtändigung zwiſchen den geiſtig Schaffenden und dem Volk. Sie bedeu⸗ tet eine Bevormundung des kunſtfreundlichen Publikums, die die Verſammlung als überflüſſig, ſchädlich und unwürdig bezeichnen muß. Die Mün⸗ chener Zenſurbehörde insbeſondere handhabt ihr Amt in einer Weiſe, die unausgeſetzt Mißtrauen und Verbitterung erregt. Das Verbot des drama⸗ tiſchen Gedichtes„Simſon“ von Frank Wedekind muß, nachdem das Werk in Wien und Berlkin ohne Beanſtandung aufgeführt worden iſt, wie beabſich⸗ tigte Schickane wirken. Die Verſammlung pro⸗ teſtierk nachdrücklich gegen dieſes Verbot und ber⸗ urteilt gleichzeitig das Verhalten des Zenſurbei⸗ rates in der Angelegenheit. Die Verſammlung er⸗ wartet, daß die dem Zenſurbeirat angehörenden Herren angeſichts des ſubalternen Charakters und der Einflußloſigkeit ihrer Tätigkeit unverzüglich auf ihr Ehrenamt verzichten und ſich ſolidariſch den gegen die Zenſur gerichteten Beſtrebungen ihrer Standes⸗ und Bildungsgenoſſen anſchließen werden. Die Verſammlung hält eine ſtarke Volks⸗ bewegung für zeitgemäß und geboten, die die vhl⸗ lige Abſchaffung der als überlebt und kulturwidrig erwieſenen Polizeizenſur zum Ziele hat.“— Die Reſolution wurde auch von der Verſammlung imit großer Mehrheit angenommen. Das genügte jedoch Mühſam noch nicht, denn er forderte zum Schluſſe die Anweſenden auch noch allen Ernſtes auf, den Bohkott des Hofbräuhauſes als einer königlich⸗bayeriſchen Einrichtung zu beſchließen. Da kam er aber bei den bierfrohen Münchenern ſchön an. Ein unbeſchreibliches Johlen und Pfeifen er⸗ hob ſich und ſchließlich mußte der Edelanarchiſt, der zudem noch den Münchener Nationalheiligen und früheren Hoftheaterleiter Ritter Eruſt von Poſ; ſart in ſeinen Ausführungen in ſchwerſter Weiſe beleidigt hatte, den Verſammlungsſaal fluchtaxkig verlaſſen.— Die Ferienreiſenden können alſo unbe⸗ ſorgt in dieſem Jahre nach dem„Platzl“ in Mün⸗ chen pilgern. ——— Leheu Geſchüft Engros. 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