8 n * ſind. Es wird ſich, was bei hiſtoriſch⸗politiſchen Dingen immer ratſamer iſt als Theoretiſteren und parlamentariſcher Seite herrührend bezeichnet worden übrigen Dinge erzählt, die nie und nirgends ſich Wennement: 70 pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag MR..42 pto Wuartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Nolonel-Seile 30 Pig. Reklame⸗Seile„.20 Httk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) der Stadt Mannheim und Umgebung Geleſenſte und verbreitetſte deitung in Mannheim und Umgebung Anzeig Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Maunheim“ Telephon⸗Nummern: Otrektion und Buchhaltung 1448 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 Rebaktion. 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 218 u. 7559 kll Eigenes Redaktionsbureau in Berlig Schluß der Inſeraten⸗Ainnahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſen Techniſche Kundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; ſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaftz Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 324. Manunheim, Donnerstag, 16. Juli 1914. (Abendblatt.) Die hentige Abendausgabe umfaßzt 10 Seiten. Die neue Steuerunter⸗ haltung. Berlin, 15. Juli. (Von einem Berliner Mitarbeiter). Es 1— den Begleiterſcheinungen der ſonmnerlichen Polt, die ja vorzugsweiſe eine Politik der Zeitungen iſt, daß man ſich plötzlich vor„Fragen“ geſtellt ſieht. Ehe man recht zur Beſinnung gekommen iſt, ſchießt drohend, mah⸗ nend, anklagend 3 Rieſenproblem aus dem ausge en Erdreich empor und nun regen 0 von Konſtanz bis Memel hundert Federn, ies Problem ſo oder ſo zu bewältigen. Wir haben das erſt kürzlich bei der Ernennung der Herren v. Jagow und Kühn zu Staatsminiſtern erlebt(wer glaubt wohl nebenbei, daß Herr von Jagow je zu den preuß. Sitzungen erſcheinen wird 2) die jetzt noch nachträglich die„Konſerva⸗ tive Korreſpondenz“ ins Schlachtgetümmel ruft und wir erleben es nun zum anderen Mal bei den Monopolplänen, die aus Aulaß der erſten poſitiven Nachrichten übev das wirklicheErgebnis des Wehrbeitrags zur Diskuſſion geſtellt worden Hagre⸗ſpalten, empfehlen, zunächſt einmal„ge⸗ neiſch vorzugehen. Alſo in der„Köln. Ztg.“ iſt in andeutungsreichen Sätzen berichtet worden: im Reichsſchatzamt würden zurzeit allerlei Mo⸗ nopolpläne bebrittet und da der Artikel als von war, hat man alsbald in dem Verfaſſer die er alles wiſſe u niges dazu. An bieſem Rätſel raten über den Autor eines Zeitungsaufſatzes, der doch nun einmal als ſchöne Maske vor uns hinzutreten wünſchte, ſpüren wir, uns zu beteiligen, weder Neigung noch Veranlaſſung. Wichtiger, dünkt uns, ſollte die Feſtſtellung ſein, daß der Herr, der ſich hier imbezug auf die Gedanken und Abſichten des Reichsſchagſekretärs ſo beſchlagen zeigt, uns im begeben. Der Verfaſſer des lölniſchen Aufſatzes erwähnt das etroleummonopol und das Ziga⸗ rettenmonopol, dann kommt er auf ein„pweit wichtigeres Monopol“ zu ſprechen, daß eine Materte 8 ae A den, e tag ſchon früher abgelehnt hätte.“. Der klaſſiſch gebildete Mitteleuropäer wird darauf mit dem verſtorbenen Ellendt⸗Seyfert fragen; quid hoc sibi vult? Was ſoll das bedeuten? Man weiß, daß Herr Erzberger ſich für ein Kali⸗Handels⸗ monopol intereſſiert. Von dem iſt in den letzten Jahren bei Gelegenheit der letzten Kalivorlage in Parlament und Preſſe natürlich viel die Rebe geweſen. Aber man fann doch nicht, wie der Artikelſchreiber der„Köln. Volkszeitung“ ſagen, daß der Reichstag„die Beſteuerung der Materie abgelehnt hätte“ Abgelehnt hat er ſeinerzeit die Verſtaatlichung des Kalibergbaus; aber das iſt ſchließlich doch kein Monopol. Man könnte ja zur Not auch an ein Elektrizitätsmonopol den⸗ ken. Davon gilt aber das nämliche, wie vor⸗ hin vom Kalihandelsmonopol: Abgelehnt hat es der Reichstag auch nicht. Kurz, man ſteht: der Mann, der hier ſcheinbar ſo aus dem Tief⸗ ſten ſchöpfend die„Köln. Volkszeitung“ infor⸗ mierte, hat auch nur irgendwo⸗her aus der Ferne die Glocken läuten hören. Und deshalb wird es am Ende verſtattet ſein, auch hinter ſeine weite⸗ ren Weisheiten, obſchon Herr Oktavio v. Zedlitz ſie inzwiſchen in zwei emſigen Artikeln verarbgtet hat, einſtweilen einige Fragezeichen zu ſetze. u Uns jedenfalls iſt von einer ſehr maßgebenden Stelle erſt kürzlich verſichert worden: beſondere Forderungen—. ſogen. Finanzreformen zu re⸗ den, ſollte nachgerade der gutz Geſchmack ver⸗ bieten), die neue Steuern in großem Maßſtabe nötig machen könnten, ſeien nicht zu erwaten. Wir wüßten im Moment auch nicht, woher ſie kommen ſollten. Die Neueinſtellung bei der Marine, ſelbſt eine Artillerievorlage vermöchten kaum ſo umfaſſende Steuerentwürfe zu recht⸗ fertigen. Indes, wir geben zu: man ſoll auf Dementis auch von maßgebender und unterrichteter Seite noch leine Häuſer bauen. Die Dinge können über Nacht ſich ändern, quch die Menſchen kön⸗ nen es. Es mag ja auch ſein, daß— woflür manches ſpricht— man im Winter mit einer neuen Beſoldungsvorlage kommt und wenn man dann, obgleich es die Regierung hoch und heilig verſchwor, ihr rückwirkende Kraft verleiht, iſt es ſchon möglich, daß unendliche Sehnſucht nach neuen Stentern ſich abermals regt. Umſo⸗ mehr, als auf ein Mehrauflommen aus den im Vorfahr bewilligten Steuern Überhaupk nicht zu rechnen iſt: ohnehin haben verſtändige Leuke die phantaſtiſchen Nachrichten, die Reporterfürwitz von Zeit zu Zeit über das mürchenhafte Ergeb⸗ nis des Wehrbeitrags zu verbreiten wußten, im⸗ mer nur belächelt. Und ferner glauben wir zu wiſſen, daß es eine Lieblingsidee des jetzigen An dr unterſchied⸗ lichen„Finanzreform“ gelegentlich eine neue, umfaſſende, ſozuſagen„unwiderruflich große“ Finanzreform aufzubauen. Dennoch neigen wir dazu, die Meldungen von neuen Steuern vor der Hand zu bezweifeln. Wir neigen dazu aus ganz einfachen Grunde, weil wir ſie nicht wünſchen. Nicht aus irgendwelchen privatwirtſchaftlichen oder egoiſtiſchen, ſondern ausſchließlich aus pa⸗ triotiſchen, aus geradezu ſtaatserhaltenden Er⸗ wägungen. Das fortwährende zur Aderlaſſen, dieſe auf das ſteuerliche Gebiet übertragene Na⸗ delſtichpolitik verträgt nämlich auf die Dauer kein Einzelindividuum, bein Stand, leine Berufs⸗ ſchicht, kein Volk. Es geht nicht an, daß man der Nation vor⸗ redet: ſtrengt euch nur diesmal noch recht an und tut kräftig Geld in die Staatsſäckel; ihr werdet hinfürder nicht wieder beläſtigt. Und daß man darauf wieder vor ſie hintritt und mit dem glei⸗ chen Redewendungen neue Opfer von ihr heſſcht Unſer Erperbsleben und auch unſere Indivi⸗ dualwirtſchaft brauchen zunüchſt einmal Ruhe. Wir möchten meinen: ſolchen Erwägungen könnten auch die Regierenden ſchlechterdings, ſich nicht entziehen und deshalb nehmen wir an, daß, falls man im Reichsſchatzamt zurzeit über Mo⸗ nopole ſich wirklich das Hirn zergrübelt, es ſich dabei nur um Vorarbeiten, um Steuerprojekte auf Vorrat handelt, wie ſie in dieſer Behörde ſeit jeher beliebt worden ſind. Auf den närriſchen, von den Herren Dewitz und Zedlitz propagierten Plan, die Reichsvermögenszuwachsſteuer, die wir im vorigen Jahr un z. unſäglichem Mühſal geſchaffen haben, preiszugeben, um eine neue Ak⸗ tion für die Erbſchaftsſteuer einzuleiten, lohnt ez angeſichts dieſer Lage wohl überhaupt nicht erſt einzugehen politiſche Neberſicht. Mannheim, 16. Juli. Eine Rede des Kardinals v. Bartmann. Kardinal v. Hartmann weilt ſeit Sonntag in Krefeld und hat dort in einer Feſtverſammlung eine Anſprache gehalten, in der er ausführte: „Wir wollen unſern Glauben betätigen vor allem in der treuen Anhänglichkeit an die Spitze der Kirche, an das Oberhaupt der Kirche. Wir wollen die Entſchließungen des Hl. Vaters ohne Kritik hinnehmen, iſt er ja berufen, zu entſcheiden und zu wirhen unter dem Beiſtand des Hl, Geiſtes. Wenn immer wieder geſagt wird, der lächelnd, als ob nichts geweſen wäre, im Jahre⸗ füber die Verhältniſſe in Deutſchland, ſo iſt das ein großer Irrtum undeine Belei⸗ digung für den Hl. Vater. Ich kann Ihnen nur verſichern und ich weiß es aus beſter Quelle, aus dem Munde eines Diplomaten, es gibt keine Macht der Welt und kein Miniſterium, welches ſo gen au informiert iſt, wie der Hz. Vater, weil er in den Biſchöfen der einzelnen Länder die beſten Informatoren hat, die ihn über alles unterrichten. Darum iſt es eine Lüge und Unehrerbietigkeit, immey wieder zu ſagen, der Hl. Vater ſei nicht genau infor⸗ miert. Er iſt genau informiert darſtber, was in Deutſchland vorgeht und er wird alles tun, was notwendig iſt für das Heil der Katholiken. Wir wollen alſo Liebe und treue Anhänglichkeit und unbedingtes Vertrauen ſetzen auf den Hl. Vaſer. Seien ſie feſt überzeugt, wir können in der Liebe 5 im Vertrauen zum Hl. Vater nicht zu weit gehen.“ Banſi, der Franzoſe. Hanſi verbleibt den Franzoſen. Der Vogel iſt über die Greuze geflogen und heſchaut ſich aus der Ferne das für ihn geöffnete Gefäng⸗ nis. Geſtern abend war er noch nicht nach Kol⸗ mar zurückgekehrt; er hat alſo die ihm gewährte Friſt verſtreichen faſſen, ohne ſich zu ſtellen Daß die guten Freunde, die ihm die 25000 Mark Kaution geſtellt haben, jetzt das Nachſehen ha⸗ ben, ſcheint Hanſi offenbar wenig zu fümmern. Wir in Deutſchland haben, wie der„Sſchwä⸗ biſche Merkur“ zutreffend ausführt, durch⸗ aus keinen Anlaß, über dieſe Entwicklung der Dinge unzufrieden zu ſein. Eine kleine Genug⸗ tuung bereitet es allein ſchon, daß die bereitwil⸗ ligen Gelbſpender, die für ihren Liebling die Kaution geſtellt haben, um ihr Geld geprellt ſind. Die Hauptſache aber iſt, daß den franzöſiſchen Freunden Hanſis ſeine Flucht höchſt umwillkom⸗ men iſt. Der Häuptling der franzöſiſchen Chau⸗ viniſten, Maurice Barres, hat ja bereits erklärt, er hofſe, daß Hanſi loyal ſeine Strafe auf ſich nehmen werde. Dieſe Stellungnahme iſt ja auch ganz begreiflich.„Hanſi im Gefängnis“— das wäre ein Thema, das ſich nach allen Seiten hin ausbeuten ließe: es ließe ſich politiſch, agita⸗ toriſch, in den Tönen höchſter Entrüſtung be⸗ handeln, aber eben ſo gut ließe es ſich in der Sauce ſentimentaler Rhetorik ſervieren, in der Zubereitung die franzöſiſchen Köche Meiſter ſind. „Hanſi in Frankreich“— was pwill das beſagen? Er vermehrt die Zahl der Unzufriedenen in Frankreich, die zu nichts weiter nütze ſind, um ein weiteres Exemplar, wähvend er ſpäter, nach ſei⸗ ner Entlaſſung aus dem Gefängnis, als vorge⸗ ſchobener Poſten im Reichsland weiter für die beträfe,„deren Beſteuerung der Reichs⸗ Feuilleton Von Evica Grupe⸗Lörcher. Es wurde Nacht. Die letzten Beſucher hatten ſich entfernt, der Kaplan riegelte die Türen des 8 zu und entfernte ſich. Auch im Park, der das Schlößchen an allen Seiten umgab, wurde es ſtill, ſeder Laut verſtummte, und das Lied der Vögel verklang. In der ſinkenden Nacht tauchte der Mond auf, und unter feien geheimnisvoll webenden Strahlen und der tlefen geheimnisvollen Stille war es, als ob ſchlum⸗ mernde Träume im alten Schloſſe lebendig würden. Faſt war es, als ſchlügen Augen ſt auf, die man am Tage nicht ſah, und als begän⸗ lich nun Weſen zu atmen, die vor dem Sonnen⸗ erflatterten. 15 Haauch von wilden Heckenroſen rankte ſich an der Rückwand des Schloſſes empor. Er war bedeckt mit zarten Knoſpen. Nur eine einzige Blüte war am Aufbrechen.„Warte bis morgen früh“, batten die ſinkenden Sonnen⸗ ſtrablen geſagt,„dann kommen wir und küſſen 1—— Roſe wollte nicht warten, Sie wollte + 9 2 ins Leben ſehen, in leiſer Ungeduld entfaltete ſenden Leben und bekäme viel zu ſehen,“ meinte ſie unzufrieden, und fragte die vorüberhuſchen⸗ den Mondſtrahlen:„Bitte, erzählt mir doch von Eurer Erdenreiſe!“ Der Mond lächelte,„Was würbeſt Du da viel hören Nur aus dem Alltag, was Deinem Blumenſinn vielleicht garnicht gefiele. Du haſt das Glück, am Schloß von Trianon zu blühen! Blicke um dich, was die Stimmen der Nacht Dir hier zu erzählen wiſſen. Siehſt Du, das eine FJenſter, über dem Du gerade blühſt, iſt offen. Wenn Du dich herabneigſt, kannſt Du in den kleinen Saal ſehen und in die Zimmer zu beiden Seiten.“ „Bſt!“ meinte die Heckenroſe lauſchend,„drin⸗ nen höre ich Stimmen!“ An der einen Wand hing ein großes Gemälde: in einem Park ſtan⸗ den drei Kinder, ein Knabe, der an geſpreizten Fingern an jeder Hand ein kleines Mädchen im Tanzſchritt führte. Alle Drei trugen die fürſt⸗ liche Rokokotracht aus der Mitte des 18. Jahr⸗ ch hunderts, Die Kinderſtimmchen wiſperten miteinander, die kleinen Geſtalten begannen ſich zu regen, und im zierlich gemeſſenen Tanzſchritt ſtiegen ſie nun aus dem großen goldenen Rahmen herab. Auf hphen Stöckelſchuhen trippelten ſie über das Parkett zu einer Frauengeſtalt, die in einem Winkel im ſeidengepolſterten Seſſel ſaß. Zarte hellgraue Schleſer umſfüllten ihre ganze Geſtalt. Doch wie ſich jetzt die Kinder näherten, ſchlug ſie den Schleier vom Haupte zurück, und feine nachdenkliche Züge mit ernſten und unergründ⸗ lichen Augen tauchten auf. Sie neigte ſich den Kindern entgegen und ſtrich dem Knaben mit leichter Hand über das ihre Blätter nacheinander. Und 2 bleaſcht kber die traumvolle Stille rings⸗ um. Ich wollte, ich ſtünde irgendwo im brau⸗ gepuderte Haar. Dann zog ſie das ältere der kleinen Mädchen zu ſich heran, ſah ihm ſtill in bie lächelnden blauen Augen und ließ es dann wieder los.„Dürfen wir nun ſpielen?“ fragte der kleine Prinz, und die Frau nickte ihnen ſtill zu, wie ſie nun grüßten und davontrippelten. Die Mondſtrahlen drängten ſich an die ſtille Frau heran:„Sag uns, Frau Erinnerung, wer die Kinder waxren!“ „Fürſtenkinder. Die Kinder einer Kaiſerin. Dort drüben auf dem Bild, im hexrlichen Park von Schönhrunn haben ſie ihre glückliche Jugend verlebt. Und wie ihre Mutter, die Kalſerin Maria Thereſia, in glücklichſter Liebe und Ebe für ihren Gatten und ihre Kinder lebte, herrſchte auch zwiſchen den Geſchwiſtern innigſte Liebe. Haht Ihr geſehen, wie ritter⸗ lich der kleine Erzberzog Joſeph mit ſeinen Schweſtern das Menuett übte, und wie er nun glücklich mit ihnen zum Spiel ging?“ „Und das kleine Mädchen, das Du küßteſt?“ „Die kleine Erzherzogin Marje Antoinette iſt! mein Liebling, Damals, als ſie über die Raſen⸗ wege von Schönhrunn huſchte, ahnte Niemand, daß ſie den fürchterlichen Weg von der Kaiſer⸗ burg zur öffentlichen Guillotine machen müſſe! Glütcklich ſind ſie nun gegangen, um zu ſpielen. Ach, wie bald iſt für Fürſtenkinder das Kinder⸗ ſpiel vorhet! Kaum ſechzehn Jahre war ſie, als ſie das kaiſerliche Elternhaus verließ. Die Kaiſerin hatte lange geſchwankt, die Werbung des Königs von Frankreich für den Dauphin anzunehmen. Man hörte vom Verfajller Hofe gar Manches, was ihrem Sinn für ein Familien⸗ glück nicht zufagte. Doch der Leumund des Dauphins ſelbſt war ein guter, Frankreich ſtand noch im Glanze des verſtorbenen Sonnenkönigs da, und der Ehrgeiz der Mutter glaubte der Tochter eine glänzende Zukunft nicht vorent⸗ halten zu dürfen. Und die kleine Erbherzogin war tapfer, Im Moment, als ſie die Arme beim Abſchied vom Halſe der Mutter löſte, war ſie kein Kind mehr, ſondern ein Fräulein der großen Welt. Eine Dame der großen Welt war ſie, als ſie in Straßburg zum erſtenmal den Boden Frankreichs betrat. r berühmte Kar⸗ dinal Rohan begrüßte ſie im Namen des Königs im Jande, das nun ihre zukünftige Heimat wer⸗ den ſollte, Mit einem Gemiſch von ſorgfältiger Erziehung und einem wundervollen natürlichen Charme repräſentierte ſie bei den Empfangs⸗ feſtlichkeiten, die der Kardinal in dem herrlichen Palais ihr zu Ghren abhielt, Noch am Abend ihres Einzugs in Straßburg richtete ſie einen entzückten Brief an den Dauphin, in dem ſie die Aufnahme in der neuen Heimat ſchilderte. Sie ahnte nicht, daß dieſes Land, das ſie nun mit ſo viel Vertrauen betrat, einſt ihren Kopf fordern würde!“ Ganz ſtill warx es eine Weile im Zimmer und guch die Mondſtrahlen fragten nicht, weil ſie wußten, daß Frau Erinnerung ihren Gedanken nachhing. Auch die Heckenroſe hörte atemlos zu, wie die ſeltſame Frau dann in flüſterndem Erzählen fortfuhr:„Seht Ihr dort auf jener Konſole die kleine Marmorgruppe? Der Dau⸗ phin und die Dauphine ſind's. Schlank, 0 lächelud, den Blick ſtrahlend und zuverſichtlich Hand in Hand ins Leben, in die Zukunft ge⸗ richtet. Zur Erinnerung an ihre Hochzeit iſt dieſe kleine Gruppe geſchaffen. Unter rauſchen⸗ den Feſten war die Hochzeit gefeiert. Selbſt der Park von Verſfailles hatte ſich dem Bolk zu Illu⸗ minationen und Feuerwerk geöffnet. Aber eine große Tribüne, auf die ſich viele Zuſchauer ge⸗ DDeite. General-Anzeiger.— Zad ge Reueſte Nachrichten.(Abendblatt) Donnerstag, den 16. Juli 1914. dancheidee hätte wirken können. Wie man uch die Sache betrachten mag: Hanſi jenſeits der Vogeſengrenze iſt keine üble Löſung der Affäre. Möge ihn, der nicht einmal den nötigen Mut aufzubringen vermochte, um die Konſequenzen ſeiner Taten zu tragen, das verdiente Schickſal ereilen: mögen die Franzoſen in kurzer Zeit ſei⸗ ner ebenſo überdrüſſig werden, wie wir in Deutſchland es längſt geworden ſind. Deutſches Keich. — Neue Rüſtungsforderungend Einer der Genoſſen der Reichstagsfraktion ſtellt im„Vor⸗ wärts“ die Behauptung auf, es ſtehe eine neue Militärvorlage bevor, die weit mehr als eine halbe Milliarde für ſtrategiſche Zwecke fordern werde, etwa für Eiſenbahnbauten. Dieſe Vor⸗ lage werde, ſo will der Genannte aus ſehr guter Quelle geſchöpft haben, eventl. zur Auflöſung des Reichstages benutzt werden. In Berliner eingeweihten Kreiſen wird die Meldung des „Vorwärts“ für zum mindeſten weit übertrieben hingeſtellt. Wenn die deutſche Heeresverwal⸗ tung, ſo wird binzugefügt, ſich von der Notwen⸗ digkeit ſtrategiſcher Eiſenbahnbauten überzeugt haben ſollte, ſo dürfte das ſozialdemokratiſche Blatt nicht das erſte ſein, das der Oeffentlichkeit davon ſo genaue Mitteilungen zu machen in der Lage wäre. Immerhin wird wohl die„Nordd. Allg. Ztg.“ noch darauf zurückkommen, wenn auch erſt am Wochenende. — Rheinſchiffahrt bis Baſel. Mit welch gro⸗ ßem Intereſſe bei uns die Frage der Schiffbar⸗ machung des Rheines bis Baſel oder zum Bodenſee ſtudiert und gefördert wird, haben die Verhandlungen im letzten badiſchen Landtag gezeigt. Daß dieſes Intereſſe in Baden auch nach der Schließung des Landtags nicht geringer geworden iſt, beweiſt die Tatſache, daß heute vormittag der badiſche Miniſter des Innern, Frhr. v. Bodman, der badiſche Finanzminiſter Rheinboldt, der Leiter der Oberverwaltung für Waſſer⸗ und Straßenbau Geheimrat Krems mit einem Stab techniſcher Referenten, darunter Oberbaurat Kupferſchmid, auf einem Fendeldampfer den Rhein von Baſel abwärts befahren und ſich per⸗ ſönlich von der wirtſchaftlichen und techniſchen Durchführbarkeit der Schiffbarmachung über⸗ zeugt haben. — Die angebliche Pockenepidemie beim 27. Infanterie⸗Regiment in Halberſtadt. Am 2. Mai 1914 meldete die„Wernigroder Zeitung“ aus Halberſtadt, bei dem dortigen Infanterie⸗ Regiment Nr. 27 ſeien 16 Soldaten an Pocken erkrankt. Die Krankheit ſei durch Polinnen ein⸗ geſchlepyt worden. Dieſe Meldung, welche von der impfgegneriſchen Preſſe mit Ausfällen gegen das Impfgeſetz weiterverbreitet wurde, iſt in dieſer Form unrichtig. Amtlich iſt feſtgeſtellt, daß ein einziger Soldat dieſes Regiments an der leichten Form der Pocken erkrankt iſt und daß keine weiteren Erkrankungen ſich ereignet haben. Der erkrankte Soldat hat ſich wahr⸗ ſcheinlich während einer Beurlaubung außer⸗ halb der Garniſon infiziert. Badiſche Politik. YKarlsruhe, 16. Juli. Das Be⸗ ſetzes und Verordnungsblatt für das Großherzogtum Baden enthält eine Verordnung und Bekanntmachung des Mi⸗ niſteriums des Innern über die Ernennung der Bezirksräte, ſowie über die Wahl der Vertreter der Verſicherten für die Unfallverhütung bei der badiſchen landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſen⸗ ſchaft. Vulksverſammlung der Schwarz⸗Not⸗Verbün⸗ deten. Neckarhauſen, 15. Juli. Die Partei⸗ leitungen des Zentrums und der Sozialdemo⸗ kratie haben wegen der Taktik der außerhalb des Bündniſſes ſtehenden Liberalen eine Volks⸗ Verſammlung für nötig gehalten. Refe⸗ reut der Verbrüderten war der ehemalige Strandfeſtredner Genoſſe Bernhard. Ob⸗ wohl die Liberalen zum Voraus wußten, daß die ſchon wochenlang tagtäglich verbreiteten unwahren Gerüchte nur wiederholt wurden, be⸗ ſuchten viele Liberalen auf Erſuchen der libe⸗ ralen Parteileitung dieſe ſchwarz-rote Ver⸗ brüderungsverſammlung. Nach unſerem Emp⸗ finden war dieſe Volksverſammlung kein Be⸗ dürfnis für das Zentrum, aber ein perſönliches Bedürfnis für den Zentrums⸗Genoſſen Bern⸗ hard, der wieder einmal ſeinen Wortſchwall vom Stapel laſſen mußte. Wir wünſchten in unſerem Intereſſe der Sozialdemokratie noch drei oder mehr ſolcher Bernharde. Viel Geduld war nun nötig, die ſtetigen Wiederholungen des Referenten Bernhard immer wieder anzuhören. Wie alle ſeine bis jetzt gehörten phraſenhaft und langweilig wirkenden Ausführungen, ſo waren auch dieſe wieder aufs perſönliche zugeſpitzt. Die immer wiederkehrenden Worte„Feigheit“,„Ge⸗ meinheit“, Verleumdung, Lügner, haben auch hier wieder die Hauptrolle geſpielt. Ueber die Briefſchreiberei und den 1. Vorſitzenden des nationalliberalen Ortsvereins hat er ſehr viel phantaſiert. Neues konnte man nicht erfahren. Das, was die verbündeten Parteileitungen ſchon wochenlang ſich täglich vorſagten, wurde vom Genoſſen Bernhard in ſeiner Rede noch drei bis fünfmal wiederholt. Es ſollen wahr⸗ ſcheinlich durch die ſtetigen Wiederholungen die falſchen Gerüchte zur Wahrheit werden. Die altbekannten Einzelheiten geben wir nicht wie, der, da ſie zu langweilig zum Leſen wären und für unſer weiteres Verhalten belanglos ſind. Von den Ausführungen iſt nur das Bekenntnis Bernhards erwähnenswert, daß die hieſige Sozialdemokratie nie mit den Nationalliberalen zuſammengegangen wäre, wenn das Zentrum früher ihnen die Hand geboten oder ſie nicht zurückgeſtoßen hätten. Das glauben die Libe⸗ ralen und haben dies ſchon längſt als innerſtes Weſen Bernhards erkannt. Wie ſtellen ſich ſeine Genoſſen zu dieſem öffentlichen Bekenntnis? Hierin iſt auch die Eile der Verhandlungen zu ſuchen. Herr Bernhard hat Oberwaſſer daſelbſt erhalten. Die Parteifreunde Gund und Heck legten der Verſammlung klar, daß der nationalliberale Ortsverein taktvoll gehandelt, daß aber der 1. Vorſitzende des ſozialdemokratiſchen Ortsvereins Brung umgefallen ſei und ſeine angeblich im Intereſſe des Gemeindefriedens aufgeſtellten Grundſätze bald über Bord geworfen habe. Der 1. Vorſitzende des nationalliberalen Ortsvereins habe ſich abfichtlich in eine Ausſprache über die perſönlichen Beleidigungen des Herrn Bern⸗ hard nicht eingelaſſen, um die Wirkungen der Bernhardſchen„Rede“ nicht zu verwiſchen. Er gratulierte nun den beiden verbündeten Partei⸗ leitungen zu ihrer Verbrüderung und gab der Volksverſammlung bekannt, daß die Liberalen ebenſo wie die Sozialdemokraten, zwei Zen⸗ trumskandidaten unterſtützen und daß die Libe⸗ ralen bei den nächſtjährigen Bürgerausſchuß⸗ wahlen einen Ausgleich für das Zentrum ſchaf⸗ ſen wollen, da es katſächlich, aber durch Selbſt⸗ verſchulden, mit Rückſicht auf ihre Stimmenzahl zu ſchwach im Bürgerausſchuß vertreten ſei. Herr Bühler zerſtreute ferner noch das falſche Gerücht, herrührend von Adam Hauck, durch Abgabe einer Erklärung, daß er noch nie dem Zentrumsmann Adam Hauck eine Gemeinde⸗ ratskaudidatur angetragen habe. Einer Antwort auf eine klare Anfrage unſeres Parteifreundes Hack, ob am 24. Mai das rot⸗ſchwarze Bünd⸗ nis ſchon perfekt war, wich Herr Bernhard aus. Ein langer unklarer Wortſchwall über etwas ganz anderes ließ der Referent folgen. Zur Klarſtellung der nationalliberalen Taktik haben die Sozialdemokraten noch einen auswärtigen Genoſſen als Redner herbeigerufen; der auch anfangs vom Vorſitzenden das Wort erhalten aber auf Proteſt von Zentrums und na⸗ tionalliberaler Seite wieder ſchweigen mußte. Zentrum und Liberale waren hierin einig, daß nur einheimiſche in dieſer ganz lokalen Sache ſich ein Urteil bilden und daß wir aus⸗ wärtige Genoſſen hier nicht als Richter zulaſſen können. Der Referent, Herrn Bernhard, hat durch Zwiſchenrufe bekundet, daß er anderer Anſicht ſei. Die Volksverſammlung hat uns gezeigt, daß unſere junge Organiſation jetzt auch vom Zentrum als exiſtenzberechtigt anerkannt wurde und daß man ſie nicht mehr ſo ohne weiteres ignorieren kann. Großſtädten. Dazu kommt das Sinken der Ge⸗ dern, in Deutſchland und England, beſonders Regeneration beſonders mächtig iſt. Die quan⸗ titative Einbuße durch qualitative Hebung des Derſelbe Arfällt in zwei Teile. Der eine be⸗ Keine weitere Verwendung von Beamtinnen an den Fahrkartenſchaltern. * Karlsruhe, 16. Juli. Das Finanz⸗ miniſterium hat mit der Verwendung von Beamtinnen in den Fahrkartenſchaltern der badiſchen Staatseiſenbahnen gebrochen, nachdem die Generaldirektion bei der verſuchsweiſen aus⸗ ſchließlichen Verwendung von Beamten in Mannheim an den Fahrkartenſchaltern des dortigen Hauptbahnhofs gute Erfolge erziehlt hatte. Die Zurückziehung der Beamtinnen aus dem Schalterdienſt ſoll, lt.„Bad. Pr.“, ſchon in den nächſten Wochen erfolgen; das Arbeitsgebiet der„Schalterdamen“ wird nun in die Verrech⸗ nungsbureaus, Güterſtellen, Telegraphen⸗- und Telephonbureaus verlegt. Die mittlere Be⸗ amtinnenlaufbahn iſt damit auf den Aus⸗ ſterbeetat geſetzt, weil künftighin eine An⸗ ſtellung von weiblichem Perſonal bei der badi⸗ ſchen Eiſenbahnverwaltung nur noch als Un⸗ terbeamtin erfolgen ſoll. ANus Stadt und Land. Mannheim, 16. Juli. Körperliche Jugenderziehung Wer die Jugend hat, hat die Zukunft, ſagt ein bekanntes Wort. Zu keiner Zeit war, ſo ſchreibt man uns, dieſe Erkenntnis tiefer eingedrungen als heute. Von allen Seiten wird die Jugend umworben. Die politiſchen Parteien ſuchen Gründung von Jugendvereinen den Nachwuchs für ihre Zwecke und Ziele zu gewinnen. Be⸗ ſonders eifrig zeigt ſich hierin die ſozialdemokra⸗ tiſche Partei. Man ſucht ferner in konfeſſionel⸗ len Vereinen und Kränzchen die jungen Leute zu ſammeln und zu einer beſtimmten Weltan⸗ ſchauung zu erziehen. Zielten alle dieſe Anſtrengungen bisher vor. nehmlich darauf hin, auf die Anſchauungs⸗ und Denkweiſe der heranwachſenden Jugend Einfluß zu gewinnen kraftvolles Streben nach körperlicher Ertüch⸗ tigung bemerkbar. Ausgehend von dem klaſſi⸗ ſchen Lande des Sportes und der Körperpflege, von England, hat ſich diefe Bewegung über alle Kulturläuder Weſteuropas verbreitet und hat auch ſolche Schichten des Volkes ergriffen, die bislang teilnahmslos beiſeite ſtanden. Zunächſt machte ſich dieſe neue Strömung bei uns in einer kräftigen Belebung aller Zweige des Sports be⸗ merkbar. Führende Männer unſeres Volkes— es ſei nur an den Freiherrn v. d. Goltz erinnert — erkannten aber, daß dieſe Bewegung, ſoll ſie für die Geſamtnation von Segen ſein, einer breiteren Grundlage bedarf. Nicht im ſports⸗ mäßigen Training eines geringen Bruchteils der Bepölkerung, nicht im Aufſtellen neuer Re⸗ korde iſt das erſtrebenswerte Ziel zu erblicken, ſondern in einer allgemeinen und gleichmäßigen Hebung der körperlichen Fähigkekten aller Volks⸗ ſchichten. In dieſem Streben nach körperlicher Vervollkommnung können ſich alle Stände Par⸗ teien und Konfeſſtonen ohne Unterſchied zufam⸗ menfinden. 8 Mit unſerer überfeinerten Kultur, mit der zu⸗ nehmenden Induſtrialiſterung des Landes geht Hand in Hand die Herabminderung der körper⸗ lichen Tüchtigkeit. Das beweiſt die von Jahr zu Jahr ſich ſteigende Zahl der zum Millftär⸗ dienſt unbrauchbaren jungen Männer in den burtenziffer in allen Kulturländern. Es iſt darum kein Zufall, daß gerade in dieſen Lan⸗ aber in Frankreich das Streben nach körperlicher Menſchenmaterials auszugleichen, iſt das Ziel aller dieſer Staaten. Wie geſagt, iſt man be⸗ ſonders in Frankreich in dieſer Richtung eifrig tätig. Diefes Land, das augenſcheinlich heute mehr denn je gewillt iſt, Weltpolitik großen Stils zu treiben, das aber angeſichts des rapi⸗ den Rückgangs ſeiner Bevölkerungszahl auf die Dauer dieſe Politik aus eigener Kraft nicht auf⸗ recht erhalten kann, macht die allergrößten An⸗ ſtrengungen, die körperliche Erziehung ſeiner Jugend zu fördern. Beachtenswert iſt ein Geſetzentwurf, der 3 dieſem Zweck der Kammer vorgelegt wurde. ſo macht ſich in neuerer Zeit ein trifft die militäriſche Vorbereitung der Jugenz der andere die Weiterbildung der des Beurlaubtenſtandes. ausbildung ſoll ſtaatlich organiſiert werden, Den Unterrichtsanſtalten wird die körperliche Ausbildung der Schüler zur Pflicht gemacht, Aber auch die Weiterbildung der Reſerviſten wird in dem Entwurf nicht außeracht gelaſſen, Jeder Reſerviſt hat ſich zu ferneren Marſch⸗ Reit⸗ und Schießübungen zu verpflichten. Wer ſich entzieht, kann zu vermehrten Uebungen im Herr herangezogen werden. Alle dieſe Maßnahmen laſſen erkennen, daß die franzöſiſche Regierung auf die militäriſ Vorbereitung das allergrößte Gewicht legt. Daß unter ſolchen Umſtänden unſere Behörden ihrer, ſeits darauf hinarbeiten, daß auch unſer Voll So wurde in Preußen durch Miniſterialerlaß vom 3. Juni das Turnen und die Jugendſpiele als Pflichtfach in den gewerblichen und kauf⸗ männiſchen Fortbildungsſchulen eingeführt und eine beſondere Stelle für körperliche Jugender⸗ ziehung beim Provinzialſchulkollegium in Ber⸗ lin errichtet und dem Organiſator des Schüler⸗ ruderns Herrn Profeſſor Schöneberger Prinz Heinrich⸗Gymnaſium üßber⸗ tragen. Aber nicht nur das rein militäriſche Intereſſe, auch die Hebung der allgemeinen Volksgeſund⸗ heit verlangt die ernſtliche Förderung der körper⸗ lichen Jugendpflege. Es wurde in verſchiedenen Schulverbänden bereits ein ſchöner Anfang ge⸗ macht durch größere Beachtung des Turnens und Spielens, des Schwimmens, der Schüler⸗ wanderungen uſw. Auch unſere Mannheimer Schule hat in ſeinem Leiter einen Mann der ein Freund der Jugend und eifriger Förderer ihrer körperlichen Erziehung iſt. Daß dieſes ideale Streben nach einer körperlichen Regene⸗ ration unſeres Volkes allſeitige Unterſtützung Wohlfahrt unſerer Nation. A. Weber. zzum Vorſchein gekommen. Die Nachbildungen ſind insbeſondere daran zu erkennen, daß ſie auf der linken Hälfte der Schriftſeite anſtelle der auf den echten Noten ſtark in die Augen fallenden, enuog 3 Finger breilen raten Faſerung nur eine leichte krökliche Tönung und erſt bei genauer Prüfung entweder ganz kurze, leicht ablösbare Fä oder aber Stellen zeigen, auf denen ſalche kleine Fäſerchen geſeſſen haben. Hält man eine echte Note gegen das Licht, ſo 17 5 der roten Faſern auffallend ſcharf hernor. man eine Nachhildung gegen das Licht, ſo iſt' von der Faſe⸗ rung ſo gut wie nichts zu ſehen. Ferner iſt die auf beiden Seiten der Fälſchung in der Breite 3 der Bildfeite der Fälſcheng erſcheinen die auf den echten Noten in der Zeichnung und am Rande weiß bleibenden Stellen leicht Häulich geſtreift. Bei den bisher angehaktenen Stücken iſt an denjenigen geigt, daß die Täter zur Unterſuchung gezogen und beſtraft werden können, eine Belohnu ng von 3000 Mark, die F5 Umſtänden noch erhöht werden Wird. * Reſerviſten und kau Stellenver⸗ fund i ſt zur Entlaſſung kommenden kauf⸗ eenaen Angehtelken(Peanpkangsgeh en ges oft recht ſchwer, ſpfort ihrem Zivilberuf zu finden. Unter wieder entſchloſſen, allen im Herbſt zur Entlaß⸗ klaſſige Stellenvermittlung ſofort voll⸗ große Aufwendungen an Beiträgen ſchreibungsgebühren machen. drängt, brach zuſammen und begrub eine An⸗ zähl von Toten unter ſich. Das ſahen ängſtliche Gemüter für ein böſes Omen an: eine Hoch⸗ zeitsfeier, bei der es Tote gabd Dann kamen einige ſtille und glückliche Jahre. In Verſailles ſtand alles in prächtigſtem Glanze. Man zehrte noch am Ruhm des Sonnenkönigs. Im Schloßhof erhob ſich das koloſſale Monu⸗ ment Ludwigs des vierzehnten. Vom Pferde autss ſtreckte er mit großer Poſe ſeine Hand weit aus. Nicht nur über die Stadt, nicht nur über Frankreich, nein, über Europa ſchien er ſie zu recken. Mit dem Frohndienſt der Untertanen, mit unerhörten Steuern für Sättigung ſeiner Verſchwendungsſucht hatte er dieſes prächtige Schloß, das ſeines gleichen ſuchte, aus der Erde geſtampft. Ganz kleine ohnmächtige Mollusken waren alle jene Menſchen, über die er ſo ge⸗ bieteriſch ſeine Hand ſtreckte, ohne eigene Wünſche, ohne eine eigene Daſeinsberechtigung, nur dazu da, um ſeinen Launen, ſeiner Ver⸗ ſchwendung zu frönen. Aber in den Jahr⸗ zehnten wuchs aus den Schweißtropfen des aus⸗ geſogenen Volkes blutige Saat, und aus den ohnmächtigen Seufzern wurden Racheſchreie. Und die gebieteriſch erhobene Hand des Königs deutet in der FJerne auf den Platz, auf dem man ſeinen Urenkel enthauptete und die Sünden ſeiner Vorfahren büßen ließ. Lange ahnte man in Verſailles noch nichts vom heranziehenden Ge⸗ witter. Mein Gott, man war es nicht gewohnt, über die Lebensbebürfniſſe und Daſeinsberech⸗ tigung des„dritten Standes“ nachzudenken] Es gab wichtigere und angenehmere Dinge! Im 9 e amilzenalück. Die junge Dauphine wuchs zu Schloſſes erſtand in ſchw einer ſchönen, eleganten Fürſtin heran, deren Geſchmack für die ganze vornehme Welt vorbild⸗ lich wurde. Sie war klug genug, die allmäch⸗ tigen Maitreſſen des königlichen Großvaters ihres Gatten nicht zu beengen. So kam man trotz der Doppelwirtſchaft in Verſailles herrlich aus. Der Dauphin war ſo wenig ein Kind ſeiner Zeit, daß er ſeine Liebe einzig der Dau⸗ phine und ſeinen drei Kindern zuwandte, den rauſchenden Veranſtaltungen ziemlich abhold war, und ſich lieber in ſeiner kleinen Tiſchler⸗ werkſtätte beſchäftigte. Der König hielt trotz ſeines Alters alle Einzelheiten ſeiner Regierung die Zügel feſt in der Hand. Seine Schmeichler und Ratgeber hielten ihm alles Unangenehme und Bedrohliche fern.— So vertändelte man ſeine Zeit in Verſailles. Man war gerade daran, eine wundervolle neue Friſur zu erfinden, in welcher ein Haar⸗ künſtler geſchickt 20 Meter Gaze verarbeiten konnte, und welche ſo hoch war, daß die Damen in ihren Chaiſen knien mußten, weil ihre hohen Friſuren an die Decke ſtießen, als eines Tages der Adiutant des Königs vom Balkon des Schloſſes dem harrenden Volke verkündete, daß der König ſoeben entſchlafen ſei. Dann zog er ſich zurück, um ſofort darauf, nach einem alten Brauch, die ſchwarze Feder am Barett mit einer weißen Feder zu vertauſchen, von neuem auf den Balkon zu treten, und zu verkündigen, daß der König Ludwig der ſechzehnte die Regierung an⸗ getreten habe. Ein Einundzwanzigjähriger er⸗ griff die Regierung über ein Land, das durch die jahrzehntelange Regierung von zwei ver⸗ enderiſchen, genußfüchtigen, ausſchweifen⸗ den und ſkrupelloſen Vorfahren ausgeſogen und an den Rand des Bankerottes gebracht worden war. Eine 20jährige Fürſtin ſtand neben ihm Niemand machte das junge Fürſtenpaar auf den Ernſt der Situation aufmerkſam. Unter den Bourbonenkönigen war es nicht Mode, eine un⸗ angenehme Lage aufzudecken. Nur verhim⸗ melnde Schmeichler beſaßen ſeit über einem Jahrhundert das Wort und den Vortritt. Der König hatte die beſten und edelſten Abſichten, doch er war in Nichts eingeweiht. Die Königin, die in köſtlichſter blühender Lebensluſt fröhliche Schäferſpiele und koſtbare Toiletten für große Hoffeſtlichkeiten erſann, wurde erſt recht nicht auf den zunehmenden Ernſt der Lage aufmerk⸗ ſam gemacht. Und als der Finanzminiſter Necker erklärte, daß die Mittel der Königskaſſe, die Mittel der Staatskaſſe erſchöpft und keine neuen Steuern ohne weiteres aufzutreiben ſeien, um die wachſenden Schulden der Königin zu tilgen, erklärte die Königin ihm mit ſchmollen⸗ dem Lächeln, daß er ein unbequemer Mann ſei. Sie geriet in die Hände von gewiſſenloſen Leu⸗ ten und Lieferanten, die ihre Unerfahrenheit ausbeuteten, um ſie zu übervorteilen. Uebel⸗ wollende lancierten Gerüchte von der Verſchwen⸗ dung und dem Leichtſinn der Königin ins Volk, die ſtark übertrieben wurden. Der berüchtigte Halsbandprozeß tauchte auf und verwickelte den Namen des Kardinalfürſten Rohan mit dem der Königin. Aber das Königspaar überſah das alles nicht in voller Klarheit. Der König wünſchte das Wohl von jedem Untertan, aber er war froh, wenn man ihn in Ruhe ließ. Hier in den beiden Luſtſchlößchen, den beiden Trianons, tief eingebettet in den herrlichen Park von Verſailles vergaß man die Welt mit ihren Unannehmlichkeiten. Die Laiterie wurde in den Gefilden Arkadiens zu ſein. zufriedene rotteten ſich auf den Boulevards zu Haufen. Und als an einem glühenden Juli⸗ tage Camille Desmoulin vor einem Café auf einen Tiſch ſpringend, eine flammende Rede hielt, wälzte ſich der Strom zur Baſtille, wo man hunderte von Unglücklichen unter der Will⸗ kür des Königs ſchmachten glaubte. Man fand nur ſieben Gefangene, von denen zwei Wahn⸗ finnige und fünf Mörder waren. Kein einziges Opfer der Staatsjuſtiz! Doch die Wut war ent⸗ feſſelt. Die Vertreter der gemäßigteren Seite erwirkten beim König die Einberufung einer Nationalverſammlung, die zum erſtenmal dritten Stand mit Vertretern beſchicken durſte. Der König hatte den beſten Willen. Er ſah die Nationalverſammlung, die zum erſtenmal der dritte Stand mit Vertretern beſchicken durfte. Man war ein wenig erſtaunt über die ſchwung⸗ vollen Reden der Männer, die nun plötzlich die Daſeinsberechtigung und Wüänſche des dritten Standes vertraten. Und doch, was waren ſie gegen die ſpäteren Jakobiner! Sie hatten noch Bildung und Klarheit, ſich Mäßigung aufzuer⸗ legen. Beim Bankett, welches der National⸗ verſammlung zu Ehren im Schloſſe ſtattfand, erſchien nicht nur der König, ſondern auch die Königin mit ihren Kindern. Man war entzückt von dem Liebreiz, der Liebenswürdigkeit der Königin, und als ſie den kleinen errichtet, und man verſetzte ſich lächelnd in die Gäſten hoch emporgehoben zeigte, brach die Ber⸗ nãnniſche mittlung. Für die unter der Fahne ſtehenden ſung kommenden Sere ſeine erſt⸗ ſtändig koſtenlos zur Verfügung zu ſtellen Einfachheit des Landlebens. Heitere, tändelnde Schäferſpiele führte man auf, und man träumte, Mannſchaften Die geſamte Jugend⸗ an körperlicher Tüchtigkeit und militäriſcher Schlagkraft gewinne, läßt ſich wohl begreifen, Wickenhagen am findet, iſt nur zu wünſchen im Intereſſe der 3000 Mark Belohnung! Seit kurzem ſind Nach⸗ bildungen der alten Reichsbanknoten zu 100 M bedruckbe Fläche von Rahmenleiſte zu Rahmenleiſte bis A mm kürzer als auf den echten Noten. Auf Stellen, an denen die Schriftſeite rote Stempel uund Nummern zeigt, auf der Bildſeite ein mehr oder minder fiarzer rölkicher Schimmer. Das Reichsbankdirektorium verſpricht demjenigen, der zuerſt einen Verferkiger oder wiſſentlichen Ver⸗ breiter dieſer Nachbildungen bei einer Orts⸗ oder Polizeibehörde oder einem Gericht dergeſtalt an⸗ tigung der beſonderen Verhältniſfe dieſer im Milikärdienſt ſtehenden Berufsangehörigen hat in dankenswerter Weiſe der auf nationalem Bo⸗ den ſtehende Verband Deutſcher Hand⸗ lungsgehilfen zu Leipzig ſich auch jetzt Aber während die Königin als vollerblühen⸗ des junges Weib dem Leben lächelnd die Arme entgegenbreitete ballte ſich über dem nahen Paris drohend die Atmoſphäre zuſammen. Un. zin den „ —— f ß/ ͤ 7—————— ſc 1914. — Jugend uſchaften itereſſe, geſund⸗ körper⸗ iedenen ing ge⸗ Urnens — 8 —ů—[— Donnerstag, den 16. Juli 1914. General-Auzeiger.— Badiſche Reueſte Nachrichten.(Abendblatt) verſtändliche Bedingung, die der Leipziger Ver⸗ band ſtellt, iſt die, daß die mit den größten Vor⸗ teilen verbundene Mitgliedſchaft bei dem Rück⸗ tritt ins kaufmänniſche Leben erworben wird. Der Leipziger Verband bietet ſeinen Mitgliedern neben der ſchon erwähnten großzügigen Stellen⸗ vermittlung, für die er im Jahre mehr als 160000 Mark aufwendet, eine unübertroffene Krankenverſicherung mit mäßigen Beiträgen, eine hohe Stellenloſen⸗Unterſtützung ohne be⸗ ſondere Beiträge, ebenſo ein Hinterbliebenen⸗ geld, eine jährliche koſtenfreie Bücherlieferung, Rechtsſchutz und Rechtsrat uſw. Der Leipziger Verband zählt mit mehr als 105 000 Mitgliedern zu den größten kaufmänniſchen Berufsorgani⸗ ſationen. * Nationalliberaler Verein. Für die Unter⸗ ſtadt(Bezirke 1, 2 und Jungbuſch⸗Mühlau) wird am Montag, den 20. ds. Mts., abends 8½ Uhr, in der„Liedertafel“, K 2 31/32, eine Parteiverſammlung veranſtaltet. Land⸗ tagsabgeordneter Dr. Fr. Blum ſpricht über „Die politiſche Lage in Baden“, Stv. Direktor Ernſt Müller über die kommen⸗ den ſtädtiſchen Wahlen. Anſchließend freie Ausſprache. Die Mitglieder der Organi⸗ ſationen und alle Anhänger der Sache ſind herzlich eingeladen, auch Parteifreunde aus an⸗ deren Bezirken ſind willkommen. * Zur letzten Bürgerausſchuß⸗Sitzung. De von Herrn Stadtbaurath Perrey der Preſſe übegebenen Aeußerungen iſt folgendes ent⸗ gegenzuhalten: 1. Hat ſich Herr Stadtbaurat Perrey in der Sitzung ſelbſt bezgl. der erhöhten Voranſchläge nicht ſo ausgelaſſen, wie er jetzt verſtanden ſein will. 2. Müſſen die von Herrn Stadtverordneten Mayer⸗Dinkel erwähnten Stuttgarter Schulhausbauten abgerechnet ſein, da bei der 40⸗klaſſigen Folkertſchule eine Erſpar⸗ nis von 80 000 Mk. gegenüber dem Boranſchlag feſtgeſtellt wurde. 3. Hat Herr Stadtverord⸗ neter Maver⸗Dinkel nicht allein große, ſondern auch kleinere Schulhäuſer zu ſeinen Vergleichen So u. a. eine von Frankfurt mit nur 12 reſp. 17 Klaſſen wofür ſich der Voranſchlag ebenfalls am ca. 20 Prozent billiger ſtellt. Für uns iſt die Seen e beiet, aa en ſe er Stadtrat mit derſelben befaſſen wird; ſie be⸗ findet ſich dort in beſten Händen. Heer und Turnerſchaft. Oberſtleutnant von Hoff, einer e e Führer der Jun g in Württemberg und einer der beſten Kenner der Deutſchen Tur⸗ nerſchaft, richtet in einem viel beachteten Auf⸗ ſatz an die Turnvereine der Garniſonen die Aufforderung ſich alljährlich zur Einſtellungs⸗ zeit der Rekruten an die Truppenteile mit dem Erſuchen zu wenden, ihnen die deutſchen Tur⸗ ner zu ihren Uebungen und Veranſtaltungen zu ſenden, wo Zeit und Gelegenheit dazu bleibt. So ſchreibt er unter anderem:„Warum benützen die Vereine der Deutſchen Turnerſchaft in Gar⸗ niſonsorten nicht viel nachhaltiger als bisher dieſe Gelegenheit, um ihre Reihen zu ſtärken? Warum fördern die heimatlichen Vereine der Rekruten dies nicht, indem ſte dieſelben den Turnvereinen der Garniſon namentlich auf die Dauer von zwei Jahren überweiſen und ſie vor dem Einrücken zur Truppe auf die Vereine wei⸗ ſen? Damit würde nicht nur verhindert werden, daß Gleichgültige, Läſſige und Charakter⸗ ſchwache während der Abweſenheit vom Heimat⸗ verband der Deutſchen Turnerſchaft verloren gehen, unter Umſtänden in ein anderes Lager abgezogen werden, ich bin ſogar überzeugt, daß Aunſere Soldaten und ehemaligen Turner zum Beſuche der Deutſchen Turnvereine ihres Stand⸗ ortes manchen Kameraden der Kompagnie, der bisher kein Turner war, mitnehmen und ſo eine erfolgreiche Werbetätigkeit für die Deutſche Tur⸗ nerſchaft gerade in den beiden Jahren vollziehen würden, wo man ihr Fehlen im heimiſchen Ver⸗ ein zu beklagen pflegt. Auf dieſe Weiſe könnten Deutſche Turnerſchaft und Heer, die von jeher „Hand in Hand gingen, einander viel nachdrück⸗ licher fördern, ſtützen und helfen als bisher zum be— und—5 nuahmen gegen da erge n⸗ weſen im Heere. Nachdem vor einiger Zeit die preußiſche Militärverwaltung ſtrenge Anweiſun⸗ gen gegen das Schmiergelderunweſen erlaſſen hat falgt dari die bayeriſche Heeres. 5 —. ammlung in begeiſterte Rufe auf das Wohl des Königshauſes aus. O, wenn es bei jenen Tagen geblieben wäre! Es war der letzte ſtolze Tag des Königspaares. Aeußerlich ſchien in der nächſten Zeit nicht all⸗ zuviel verändert. Durch das reizende Schloß von Trianon huſchten die fröhlichen Kinder⸗ tritte. Die ſchöne Königin ſaß den berühmte⸗ ſten Malern zu Bildern, zu denen neue Toi⸗ letten exfunden werden mußten, den Bildhauern zu Büſten und Statuetten. Unter ihren feinen Jingern erklangen die Töne des Spinetts hin⸗ aus üben den ſamtnen Raſen, über die blühen⸗ den Beete. Köſtlicher denn je erſchien dem Königspaar ſein buen retiro hier inmitten des Parkes, in den freundlichen Sälchen mit den hellen ſeidenbeſpannten Möbeln und den kunſt⸗ voll geſchmiedeten Guirlandolen. Doch in Paris war das rollende Rad nicht mehr aufzuhalten. Dem Volke ſtieg der Hunger an die Kehle. Da gab es kein Halten mehr. Ein Ventil mußte gefunden werden für die ſeit Jahrzehnte zuneh⸗ nende, ſeit Jahrzehnte niedergehaltene Not. Gewiſſenloſe Hetzer, die gern im Trüben fiſch⸗ ten, ſtreuten Gerüchte aus von täglich in Ver⸗ ſailies ſich wiederbolenden verſchwenderiſchen Jeſtlichreiten und Orgien, während in Wahrheit Aa zum Zeitvertreib an ſeiner Hobelbank hantierte und die Königin in der Laiterie die Küge ſütterte.— Da machte ſich das Volk von Parts auf, um das Königspaar zu holen. Beim Sturm auf die Baſtille wurde die Revolution geboren. Jetzt wurde ſie aus der Taufe gehoben als man den König in die Mauern von Paris zwang. Auf dem weiten Weg wurden Hunderte zu Tau⸗ ſende, zu Hunderttaufſenden. Die Wut wuchs —— verwaltung. Im Einverſtändnis mit den Hand⸗ werkskammern hat ſie folgende Verfügung er⸗ laſſen:„Im Intereſſe der Fernhaltung des Schmiergelderunweſens iſt es in der bayeriſchen Armee ebenſo wie in der preußiſchen Armee den Unterofftzieren und Mannſchaften ſtreng ver⸗ boten. innerhalb ihrer⸗eigenen oder einer frem⸗ den Truppe oder Behörde gewerbliche Beihilfe irgendwelcher Art zu leiſten. Militärperſonen, die für eine Handlung, die eine Verletzung einer Dienſtpflicht enthält, Geſchenke oder andere Vor⸗ teile annehmen, machen ſich überdies der Be⸗ ſtechung nach§ 140 des Militärſtrafgeſetzbuches ſchuldig. Gleichwohl fordern bayeriſche und außerbayeriſche, darunter auch durchaus ange⸗ ſehene Firmen immer wieder einzelne Unteroffi⸗ ziere und Mannſchaften. insbeſondere Feld⸗ webel, Wachtmeiſter, Kantinenbuchhalter, Schreiher uſw. unmittelbar brieflich auf, ihnen gewerbliche Hilfe der verſchiedenſten Art zu lei⸗ ſten, z. B. durch Vermittlung des Verkaufs von Waren an Untergebene, Vermittlung von Ver⸗ ſicherungsverträgen, Adreſſen und dergleichen. Häufig werden dabei den Unteroffizieren für ihre„Mühewaltung“, Freiſtücke, Geldentſchä⸗ digungen und ſonſtige Vorteile in Ausſicht ge⸗ ſtellt. Die betreffenden Firmen bedenken hier⸗ bei wohl nicht die Tragweite ihrer Handlungs⸗ weiſe, und die Folgen, die für ſie ſelbſt und für die beteiligten Militärperſonen eintreten kön⸗ nen. Im Einverſtändnis mit dem Kgl. Kriegs⸗ miniſterium wird erſucht, die Handels⸗ und Ge⸗ werbekreiſe in geeigneter Weiſe auf dieſe Sach⸗ lage aufmerkſam zu machen und ihnen nahezu⸗ legen, ſich mit geſchäftlichen Angeboten und Er⸗ ſuchen ausſchließlich an die zuſtändigen Trup. penkommandos und Dienſtesſtellen ſelbſt zu wenden, Anſtnnen der fraglichen Art an Unter⸗ offtziere und Mannſchaften aber unbedingt zu unterlaſſen.“ *Pilgausſtellung. Der Stadtrat 90 dent ſchweiz. Lehrer der Pilzkunde Julius Roth⸗ mahr aus Luzern im Realgymmnaſium für die Dage von 22. bis incl. 28. Juli wiederum ein Lokal zur Veranſtaltung einer II. Ausſtellung na⸗ kürkicher. lebender Pilze aus den Wäldern um Maunheim in zuvorkommender Weiſe zur Ver⸗ fügung geſtellt. Bei dem großen Intereſſe, das dieſe äußerſt gemeinnützige Verauſtaltung ſchon das erſtemal gefunden, dürfte auch heuer wieder auf einen guten Befuch der ſehr lehrreichen Vor⸗ cväge zu hoffen ſein. Bon den Trauerfetiern für den ermordeten üfterreichiſchen Erzherzog in Oeſterreich und Deutſchland bringt die neueſte Nummer 29 umſerer „Mannheimer Illuſtrierten Zeitung“ zahlreiche Aufnahmen und ferner mehrere Photo⸗ graphien von den antiſerbiſchen Demonſtrationen in Serajewo.— Zum deutſchen Siege im franzö⸗ ſiſchen Automobil⸗Grand⸗Prix bringt das Heft neben anderen Aufnahrten den Steger Lauten⸗ ſchlager in ſeinem Mercedeswagen. Von Bil⸗ dern vom Tage nennen wir: Erzherzog Friebrich, der zum Genevalinſpekteur der öſterreichiſch⸗unga⸗ riſchen Armee ernammt wurde, General Pollio, Generalſtabschef der italieniſchen Armee, der in⸗ folge eines Schlaganfalls ſtarb, den neuen Fernſeh⸗ apparat, die ſehr intereſſante Erfindung des Dr. A. M. Low, eine Aufnahme, die das Ausbooten europäiſcher Freiwilliger für Albanien in Durazzo zeigt und den Stapellauf des Luftfahrzeugs„Ame⸗ riba“, mnit dem Leutnant Porte den Ozean über⸗ fliegen will. Das Strandleben am Berliner Wannſee und an der Nordſee ſchildern vier ſehr hübſch von der photographiſchen Kamera feſtgehal⸗ tene Badeſgenen. Für unſere Damen ſind in der neuen Ausgabe mehrere eigenartige Modebilder und andere die Damemwelt intereſſierende Auf⸗ nahmen enthalten. Eine Novelle„Das Hotel am Gauriſanka“, die drollige Geſchichte eines Films, bereichert textlich den Inhalt der Nummer. *Ein Bild ſtetiger Entwicklung zeigt der Jah⸗ resbericht für das Jahr 1913 des Vereins der Deutſchen Kaufleute(Sitz Berlin). Die Anſprüche an die Unterſtützungskaſſe des Ver⸗ eins waren bei der geſamten Lage in Handel und Gewerbe beſonders groß. 52 247 Mark wurden allein an Stellenloſenunterſtützung gezahlt. Es iſt ein Mehr von 14600 M. gegenüber 1912. Trotz⸗ dem iſt das Vereinsvermögen um 80 874 M. in allen Kaſſen gewachſen und ſchließt mit einem Beſtande von 696 225 M. Der Mitgliederbeſtand erfuhr eine weitere erhebliche Zunahme von 20 274 auf 22 441 Mitglieder. Für alte und invalide Mit⸗ insgeſamt 16073 M. Die Stellenvermittelung beſetzte 745 Stellen für Handlungsgehilfen und Gehilfinnen, 24 für Lehrlinge und 213 Aushilfsſtellen, insgeſamt 982 Perſonen wurden alſo durch die Vermittlung untergebracht. Die Rechtsſchutzabteilung verſchaffte den Recht ſuchenden Mitgliedern 19 541., zum großen Teil auf dem Wege des Vergleichs und der Verſtändigung zwiſchen den Parteien und ver⸗ ſchaffte 65 Mitgliedern ein Zeugnis über die bis⸗ herige Tätigkeit. Nimmt man noch hinzu, daß die Krankenkaſſe allein 219950 M. an Kranken⸗ unterſtützung und Arztkoſten zahlte— auch ein Mehr von 26 700 M. gegenüber 1912— ſo zeigt ſich eine Fülle von Hilfe die hier den Handlungs⸗ gehilfen und Gehilfinnen gewährt worden iſt, die ſich durch Selbſthilfe beim Berufsverein dieſe Hilfe geſichert haben. Das Vermögen der Kranken⸗ kaſſe iſt trotzdem 1913 um 39 490 M. geſtiegen auf 288 208., auch der Mitgliederbeſtand der Kran⸗ kenkaſſe hat ſich von 7480 auf 11051 vermehrt. Auch ſonſt zeigt der Jahresbericht, daß der Verein der Deutſchen Kaufleute ſich eifrig bemüht hat, den Intereſſen der Handlungsgehilfen zu dienen. Auch im vergangenen Jahre hat der Verein in einer großen Anzahl von Orten des Reiches Mit⸗ glieder gewonnen, ſodaß er am Schluß des Jahres 221 Ortsvereine und Zahlſtellen beſaß, außerdem befanden ſich Mitglieder an 540 Orten des Reiches und an Plätzen des Auslandes. Ausführliches Ma⸗ terial wird jedem Intereſſenten von der Haupt⸗ geſchäftsſtelle, Berlin S. 14, Alte Jakobſtraße 81, zugeſandt. Vereinsnachrichten. * Liederhalle⸗Lichtbildervortrag. Wen beſchleicht in derzeitigem tropiſchem Klima kein beklemmen⸗ des Gefühl bei dem Gedanken, als pflichttreues Mitglied einem Vereinsvortrag anwohnen zu ſollen! Und doch war am verfloſſenen Dienstag der große Saal des Reſtaurants„Rodenſteiner nahegu vollſtändig beſetzt von den Angehörigen des at Geſangvereins Liederhalle“, die, einer Einladung ihres Vorſtandes folgend, gekommen waren, um über die diesjährige, am 6. Auguſt beginnende Sängerreiſe der„Liederhalle nähere Infor⸗ mationen in Form eines Lichtbildervor⸗ nenen war auch eine größere Anzahl Damen. Die diesjährige Reiſe ſoll die„Liederhalle“⸗Sänger in das vielbelobte und vielbeſungene Land der Sehn⸗ ſucht, nach Italien, und zwar an die oberitalie⸗ niſchen Seen mit dem Endziel Mailand, führen. Den Vortrag erſtattete Herr Direktor Käſtner, der Inhaber eines Basler Reifebureaus und Reiſe⸗ marſchall der„Liederhalle“, in eigener Perſon Er wies eingangs ſeines Vortrages darauf hin, daß die Reiſe nach Italien als eine Fortſetzung der bor drei Jahren ſtattgehabten Schweizerreiſe an⸗ zuſehen ſei, und konſtatierte, daß die Liederhalle kein ſchöneres, geeigneteres und lockenderes Ziel herbe auswählen können, als wie es die Landſchafk um die oberitalieniſchen Seen biete. Den Reiſe⸗ teilnehmern ſtänden Hotels zur Verfügung, die den höchſten Anforderungen genügten und was die Temperatur anbelange, ſo ſei ſie den meteorolo⸗ giſchen Feſtſtellungen zufolge, in den heißen Som⸗ mermonaten an den oberitalieniſchen Seen bedeu⸗ tend angenehmer, als in der Schweig.— In einer larigen Serie prächtiger Lichtbilder beranſchaulichte der Vortragende die ganze Schönheit der zu berei⸗ ſenden Landſchaft— er ließ gewiſſermaßen ſchon im Voraus die geplante Reiſe vor dem Auge der Beſchauer vorüberziehen; angefangen bom Tal der wilden Reuß, durch das die Gotthardbahn zum be⸗ rühmten Tunnel ſich in vielen kühnen Kehren zieht, bis hinunter nach Mailand— die paradie⸗ ſiſche Pracht der Ufer des Lago maggiore, des Lu⸗ ganer⸗ und Comer⸗See— nicht umſonſt nennt ſich der Villen⸗Stadtteil von Lugano„Paradiſo“— bildeten ein Kapitel für ſich.— Dem etwa andert⸗ halbſtündigen Vortrag lauſchten die Zuhörer mit größtem Intereſſe— Herr Käſtner gab zu jedem Bild einen Kommentar— was durch lauteſten Beifall am Schluſſe zum Ausdruck kam. Rommunalpolitiſches. j. Karlsruhe, 13. Juli. In ſeiner letzten Sitzung wurde dem Stadtrat von der Bau⸗ leitung für den Neubau des Konzerthauſes beim Stadtgarten Mitteilung gemacht, daß ſich bei einer Reihe von Arbeiten Mehraufwendungen im Betrage von 251 450 Mark als notwendig erwieſen haben, denen rund 141.000 M. an Erſparniſſen gegenüberſtehen, ſo daß ſich ein ungedeckter trages entgegenzunehmen. Unter den Erſchie⸗ 1 and von r und 11000 M. exgibt; die. 88 3. Seites Bauleitung beantragte Nachbewilligung eines 8 dits in dieſer Höhe. Die Mehraufwendungen ſind⸗ dung insbeſondere auf die Mehrkoſten der Fundie⸗ rung wegen ſchlechten Baugrundes, die Heizung für das Ausſtellungsgebäude, die zum Teil im Kon⸗ zerthaus inſtalliert iſt und im Projekt nicht vor⸗ geſehen war, die Mehrkoſten der Orgel und der Bühneneinrichtung, die Einrichtung von Reprä⸗ ſentationslogen und die Einrichtung einer Warm⸗ waſſeranlage für Reinigungszwecke zurückzuführen. Außerdem ſollen die Wände und Stützen des Kon⸗ zertſaals der beſſeren Akuſtik wegen mit Holz be⸗ kleidet werden, während im Koſtenvoranſchlag Ver⸗ putz vorgeſehen iſt. Endlich erhöht ſich auch das Architektenhonorar entſprechend der höhe⸗ ren Bauſumme. Der Stadtrat hält die Mehr⸗ leiſtungen, durch die weſentliche Verbeſſerungen 5 5 dem urſprünglichen Projekt erzielt wur⸗ en, für gerechtfertigt und beſchließt daher, beim Bürgerausſchuß Antrag auf Bewilligung eines Nachtragkredits von 110000 Mark aus Anlehens⸗ mitteln zu ſtellen.— Beim Bürgerausſchuß wird Antrag auf Bewilligung der zur Beſchaffung des für das„Tiergarten⸗Reſtaurant“ be⸗ nötigten Inventars und zur künſtleriſchen Ausſtat⸗ tung verſchiedener Räumlichkeiten erforderlichen Anlehensmittel im Geſamtbetrag von 70 000 M. geſtellt.— Der ſtädtiſche Schulzahnarzt be⸗ antragt die Anſtellung eines Aſſiſtenten mit der Begründung, daß es ihm infolge des ſtarken Andrangs nicht mehr möglich ſei, die Behandlung aller die Schulzahnklinik beſuchenden Kinder durch⸗ zuführen. Der Stadtrat beſchließt, in den Ent⸗ wurf des nächſtjährigen Voranſchlags die Mittel für die Anſtellung eines Aſſiſtenten an der ſtädt. Schulzahnklinik einzuſtellen.— Nach Mitteilung des Vorſtandes des Badiſchen Frauenvereins Ab⸗ teilung III findet in den Tagen vom 12. bis 15. Oktober d. J. in hieſiger Stadt die Jahresver⸗ ſammlung des Verbandes Deutſcher Krankenpflegeanſtalten vom Roten Kreuz ſtatt. Der Stadtrat ſagt zu, das Unter⸗ nehmen zu umterſtützen. Aus dem Großherzogtum. * Heidelberg, 18. Juli. Wir machen auch an dieſer Stelle auf das Kinderheim Storchenneſt in Doſſenheim⸗Heidel⸗ berg(Siehe Inſerat in Nr. 321) gufmerkſam. Frl. Brandt hat das Kinderheim ganz nach bezirksamtlicher Vorſchrift neu eingerichtet, mit Bad, Spielgelegenheiten, weißen Gitterbettchen, Kindermöbeln ete. Da die Dame ſehr erfahren in Kinderpflege iſt und Kinder ſehr liebt, auch ſolche nur in beſchränkter Zahl aufnimmt, iſt Ga⸗ rantie vorhanden, daß die Kinder individuell be⸗ handekt und gepflegt werden, was in derartigen Anſtalten mit vielen Kindern nicht der Fall ſein kann. Auch iſt für ſtändige Aufſicht geſorgt, da noch ein gebildetes junges Mädchen zur Hilfe engagiert iſt. Kinder können zur Erholung, über Reiſe oder Erkrankung der Eltern, über Umzug, Todesfall etc. für kürzere oder längere Zeit auf⸗ genommen werden, event. auch über Sonntag oder ſchulfreien Feiertag als Ausflugsort. Die Fahr⸗ gelegenheit von Mannheim iſt ſehr praktiſch, ent⸗ weder mit der Staatsbahn bis Heidelberg und von da mit der Nebenbahn in 15 Min. bis Doſſenheim, oder aber ganz mit der Nebenbahn über Wein⸗ heim. Das Heim ſteht vom 15. d. Mts. ab Intereſ⸗ ſenten zur HBeſichtigund jederzeit offen. (Heibekberg, 15. Juli. In Anpeſen⸗ heit des Oberbürgermeiſters wurde heute die Si⸗ multan Kinderſchule in Hand⸗ ſchuhsheim eröffnet. J. Karlsruhe, 16. Juli Wührend ſich geſtern abend kurz nach 9 Uhr ein hieſiger Tape ziermeiſter auf dem Piſſoir einer Wirtſchaft der öſtlichen Kaiſerſtraße befand, kam plötzlich der 43 Jahre, ſtellen⸗ und wohnungsloſe Fuhrmann Johann Schirck von Moosbrunn aus einer Abortzelle heraus und verſetzte ihm mit einem dicken Prügel Schläge auf den Kopf. Als der Mißhandelte um Hilfe rief, ergriff der Täter die Flucht, konnte aber von Zivilperſonen ergriffen und zur Polizei gebracht werden. Die Ver⸗ letzungen des Tapeziermeiſters ſind ſchwer, lebensgefährlich. Der Täter iſt ver⸗ et. rr. Baden⸗Baden, 12. Juli. Sonntag beging der hieſige Am heutigen Deteranen⸗ rühreriſche Geſänge. nahenden Voltsmenge unterrichtet, eilte aus der Stille von Trianon nach Verſailles, und zeigte ſich am Fenſter. Die Königin wollte durch ihr Lächeln die ſich heranwälzende Menge ent⸗ waffnen. Das Volk brüllte nach Brot. Mein Gott, das Volk war hungrig? Davon hatte man in Verſailles nichts gewußt! Sogleich ſollte Brot in Menge verteilt werden. Aber der Königin erſtarb das Lächeln auf den Lippen. Der Volkshaufen vor dem Schloſſe barg nicht nur Männer mit drohenden Fäuſten, ſondern auch tobende Weiber. Die Damen der Halle waren es, die Marktweiber von Paris, die ſich heute an die Spitze des Zuges geſetzt. Wie mit einem Schlage ſchien die Königin in die Zu⸗ kunft zu ſehen, und in dieſen brüllenden Wei⸗ bern ſah ſie vielleicht ſchon die entmenſchten Hyänen, die ſpäter um das Schafott der ſterben⸗ den Königin die Carmagnole tanzten, Das Königspaar mußte mit ſeinen Kindern den Reiſewagen beſteigen und inmitten der heulenden Menge nach Paris überſiedeln. Da wurde es ſtill in Verſailles, ſtill hier in Trianon. Niemals mehr ſind ſie hierher zurückgekehrt, ein Abſehied für ewig war es. Und von Stufe zu Stkitfe ging es in Paris tiefer ins Entſetzen. Der König war zu milde und zu ſchwach, um einen Ausweg zu finden. Selbſt bedeutendere Män⸗ ner wie er, hätten nicht aufhalten können, was ſich ſeit Jahrzehnten vorbereitet hatte. Er beſaß nicht die Ueberzeugung des Gottesgnaden. tum der Krone, nicht die ſtolze Geſte des ſtolzen Abſolutismus ſeiner Väter, ſich das Volt in eingeſchüchteter Diſtanz zu halten. Die könig⸗ liche Familie ſah als einzige Rettung eine Flucht ins Ausland. Ganz im Stillen verſtändigte man ſich mit dem Bruder der Königin, dem Kaiſer Joſeph in Wien, der die Fliehenden an der belgiſchen Grenze in Obhut nehmen wollte. Aber die Flucht mißlang. Die Königin ſah immer noch nicht den furchtbaren Ernſt der Situation. Sie glaubte nicht, ohne ihren Hof⸗ friſeur reiſen zu können, ſie war immer noch die grande dame, die glaubte, ſich nicht ungepudert bewegen zu dürfen. Alle großen Künſtler laſſen gern auf ſich warten, der Herr Hoffriſeur ließ auf ſich warten, die Abfahrt verſpätete ſich, und der Reiſewagen verirrte ſich ſchon in den Straßen von Paris. Die Republikaner erhielten Nachricht von der Flucht des Königspaares, und als man an der Grenze in Varennes anlangte, war die Brücke beſetzt, an deren anderen Ufer königstreue Trup⸗ pen und Helfer warteten. Im Hinterraum eines Krämerladens, der vor der Brücke lag, ſaß die Königin, ihre Kinder an ſich gedrückt, auf einer Kiſte mit Lichtern, während der König mit den Republikanern verhandelte. Es war umſonſt, das Königspaar wurde gezwungen, nach Paris zurückzukehren. Blutig rot zün⸗ gelten die Flammen der Revolution empor. Das Königspaar wurde in den Tuilerien bewacht, die Tatſachen der entſetzlichen Metzeleien an Ariſtokraten drangen zum König. Das Haupt der ermordeten Prinzeſſin Lamballe, der Lieb⸗ lingsfreundin der Königin, wurde auf einem Spieß unter das Fenſter der ohnmächtig zuſam⸗ menbrechenden Königin getragen. Zuletzt drang der zügelloſe Pöbel in die Tuflerien, über die Raunte, erhob ſich bot⸗der- ertſcheldenthe Leichen der Nationalgardiſten hinweg, die im Schutze ihres Königspaares fielen. Man ſchleppte die königliche Familie in den Tempel, und trennte den König von der Königin. Draußen im Ausland raffte man ſich endlich auf, um gegen die Greuel in Paris einzuſchrei⸗ ten, um die königliche Familie zu befreien. Woche um Woche wartete die Königin hinter den Gittern des Temple, ob ihr kaiſerlicher Bruder nicht mit Erfolg intervenieren, der Kerker ſich nicht öffnen würde. Doch als ſich nach Monaten die Tür öffuete, erſchien ein Jakobiner, um der Königin mitzuteilen, daß der König zum Tode verurteilt ſei, und daß ſie ihn vor ſeiner Hin⸗ richtung noch einmal ſehen dürfe. Der Konvent hatte Louis Capet, wie die Republik den König hinfort nannte, des Verbrechens an der Nation ſchuldig erklärt; die Untertanen verurteilten ihren König zum Tode. Der König hatte Feinde im eigenen Lager. Kein Sprichwort iſt wahrer, als daß Undank der Welt Lohn iſt. Gerade diejenigen, die am Oefteſten als Gaſt an einem Tiſch geſeſſen, benehmen ſich oft hinter⸗ her gegen den Gaſtgeber am pöbelhafteſten. Wie gaſtlich batte das Königspaar den wenig als Menſch imponierenden Herzog von Orléans als Vetter in Verſailles aufgenommen! Er, der jetzt aus ſeiger Furcht um ſein Leben mit den Jakobinern paktierte, und ſich Philipp Egalite —11 im Konvent und ſtimmte für den Tod des Königs! Als der primitive Karren, der ihren königlichen Gatten zum Schafott führte, unter ihrem Feuſter vorbeirollte, trennte man die un⸗ glückliche Fürſtin auch noch von ihren Kindern und ſchleppte ſie in die Conciergerie.“ Und wieder trat eine Stille ein. Die geheim⸗ nach der von der Bauleitung gegebenen Begrün⸗ Sitzung hauptet. Sene. General-Anzeiger.— Fadiſche Aeueſte Aachrichten.(Abenoblatt) Donnerstag, den 16. Juli 1914. 5 rein die Feier ſeines 50jährigen Be⸗ tehens, mit welcher zugleich die Weihe der aneuen Fahne und der 32. Abgeordneten⸗ tag des Oosgau⸗Militärvereinsver⸗ bhandes verbunden war. Samstag abend fand aus dieſem Anlaß in der ſtädt. Turn⸗ und Feſthalle ein großes Feſtbankett unter zahlreicher Be⸗ teiligung ſtatt, welches vom Vorſitzenden des Ver⸗ eins, Herrn J. Walter, mit einem freudig auf⸗ genommenen Hoch auf Kaiſer und Großherzog er⸗ öffnet wurde, während Herr Oberbürgermeiſter Fieſer die Glückwünſche der Stadtgemeinde Ba⸗ den überbrachte und dem Veteranen⸗Verein Baden ein Hoch widmete. Die von patriotiſchem Geiſte getragene Feſtrede des Herrn Bürgermeiſters Dr. v. Saint⸗George klang in einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf das deutſche Vaterland aus. Hierauf wurden dem Jubiläumsverein von vielen hieſigen und auswärtigen Vereinen Ge⸗ ſchenke überreicht. Das Feſtbankett wurde verſchönt durch Muſik⸗ und Geſangsvorträge. Vor Beginn des Banketts hatte ein großer Zapfenſtreich ſtatt⸗ gefunden. Heute in der Frühe erklang abermals Weckruf. Von 8 Uhr ab wurden die auswärtigen Vereine empfangen und um 10 Uhr begann im Vincentsſchulhauſe der 32. Abgeordneten⸗ tag des Oosgau⸗Verbandes in Anweſen⸗ heit des Präſidenten des Badiſchen Militärvereins⸗ verbandes, Generalleutnant Waenker von Dankenſchweil, Nach den üblichen Be⸗ grüßungsanſprachen und nach Erſtattung des Jahres⸗ und Rechenſchaftsberichts wurden noch eine Reihe von Vereinsangelegenheiten erledigt und ſo⸗ damn als Ort für den nächſtjährigen Abgeordneten⸗ tag Bühl beſtimmt. Bald nach%12 Uhr konnte die Tagung geſchloſſen werden, die vom Vorſitzenden des Oosgaues, Landesbadverwalter Becker, mit einem Hoch auf den Großherzog eröffnet worden war. Im Hotel Geiſt“ fand ſodann die Ent⸗ hüllung und lebergabe der neuen Fahne und die Ehrung von Mitgliedern ſtatt, die dem Vereine bereits 50 bezw. 25 Jahre ange⸗ hören. Bei dieſer Gelegenheit richtete der Präſi⸗ dent des Landesverbandes eine kernige Anſprache an die Anweſenden, welche mit großem Beifall auf⸗ genommen wurde. Nach dem Feſteſſen in„Sin⸗ ners Saalbau“ ſtellte ſich ſodann in der Kaiſer⸗ Allee der Feſtzug auf und marſchierte durch die, feſtliche geſchmückten Straßen der Stadt nach dem Feſthalleplatz, wo die Vereine auseinandergingen. Auf einer Tribüne vor dem Kaiſer Wilhelm⸗Denk⸗ mal, an welcher der Feſtzug vorbeimarſchierte, hatte der Präfident des Landesverbandes mit ge⸗ ladenen Gäſten Aufſtellung genommen.— Heute abend fand ein Feſtball ſtatt, welcher bei zahl⸗ reichem Beſuch einen ſchönen Verlauf nahm. ):( Rheinbiſchofsheim(A. Kehl), 15. Juli. Der 13jährige Volksſchüler Grindler von Freiſtett geriet geſtern unter die Lokomotive des Lokalzuges, wobei ihmbeide Füße ab⸗ gefahren wurden. 99099 312 DLahr, 15. Juli. Der hier abgahaltene 7. bhadiſche Handwerkergenoſſenſchafts⸗ tag war von 67. Vertretern von den 70 im Ver⸗ band vereinigten Genoſſenſchaften beſucht. Ver⸗ treten waren u. a. das Großh. Landesgewerbeamt, der Verband badiſcher Gewerbe⸗ und Handwerker⸗ bereine, die vier Handwerkskammern. Nach den Üblichen Begrüßungsanſprachen erſtattete Ver⸗ bandsſekretär Lang aus Karlsruhe einen Bericht über die Tätigkeit des Verbandes und über den Stand des badiſchen Handwerkergenoſſenſchafts⸗ weſens. Trotz der wenig erfreulichen Wirtſchafts⸗ lage hat der Verband im verfloſſenen Jahre um acht Genoſſenſchaften zugenommen und zählt jetzt deren 70. Bei der Beratung des Haushaltsplanes des Verbandes für das Jahr 1914/15 der in Ein⸗ nahmen und Ausgaben 10560 M. vorſteht wurde nritgeteilt, daß der Staatszuſchuß eine Erhöhung von 4000 auf 4800 Mark erfahren werde. Nahezu einſtimmig wurde ſodann zum 1. Vorſitzenden Malermeiſter Karl Lacroix in Karlsruhe, zum 2. Vorſitzenden Bäckermeiſter Gartner in Karls⸗ ruhe gewählt. Als Ort des nächſten Verbandstages wurde Karlsruhe beſtimm. Pfalz, Beſſen und Umgebung. Neuſtadt a.., 13. Juli. Die Um⸗ frage bei den Eltern, ob ſie den ungeteilten Unterricht aun den Schulen einge⸗ führt haben wollen, hatte bis jetzt ein ab⸗ CC.ã ĩͤvvv lehnendes Reſultat. Bei der höheren Töchterſchule lauteten von 185 abgegebenen Stimmen 73 für und 112 gegen die Einführung. Bei der Realſchule lauteten von 356 abgegebenen Stimmen 211 für und 145 gegen. Alſo auch hier ergab ſich nicht die zur Einführung der un⸗ geteilten Unterrichtszeit notwendige Zweidrit⸗ tel⸗Mehrheit. Neuſtadt i.., 14. Juli. Es ſei auch an dieſer Stelle darauf hingewieſen, daß am 19.Juli auf dem Breuberge ein Burgfeſt ab⸗ gehalten wird. Die Vorbereitungen dazu wer⸗ den von einem beſonders ausgewählten Komitee getroffen. Die hieſigen Vereine beteiligen ſich in ihrer großen Mehrheit bei der Veranſtaltung, die in allen ihren Teilen einen intereſſanten Ver⸗ lauf nehmen wird. Die Trachtenmädchen werden ſicher mit ihren Tänzen und Liedern den Beifall aller Gäſte finden. Als Glanzpunkt dürfte obenan die Schloßbeleuchtung ſtehen. Der Zutritt iſt für Jedermann frei. * St. Ingbert, 14. Juli. Eine große franzöſiſche Millionen⸗Erbſchaft, die tatſächlich in allernächſter Zeit in unſerer Gegend zur Auszahlung kommt, bildet jetzt das Tagesgeſpräch. Auf Grund zuverläſſiger In⸗ formationen kann die„Pfälz. Rundſchau“ über die Vorgeſchichte dieſer Erbſchaft folgendes mit⸗ teilen: Etwa um das Jahr 1800 war bei der damals noch franzöſiſchen Forſtverwaltung in Speyer ein Beamter tätig, mit Namen Dippre aus Ixheim bei Zweibrücken. Mit dem Ueber⸗ gang der Pfalz an Bayern im Jahre 1816 ſcheint dieſer Dippre von der neuen Regierung nicht mitübernommen worden zu ſein oder wollte nicht in bayeriſchem Dienſte bleiben, kurz er wanderte unter Hinterlaſſung ſeiner Frau, einer geborenen Oſthof aus Ernſtweiler bei Zweibrücken und ſeines einzigen Sohnes nach Frankreich aus und war dort noch jahrelang höherer Forſtbeamter in der Umgebung des kgl. Schloſſes, wo er auch begraben liegt. Dippre hinterließ großes Vermögen, große, heute noch von einer wohltätigen Anſtalt verwaltete Wal⸗ dungen, man ſpricht von hundert Morgen und anderes mehr. Dippre war in Frankreich wie⸗ der verheiratet, ebenſo ſeine in Deutſchland hin⸗ terlaſſene Frau. Hundert Jahre ſind bald dar⸗ über hingegangen, das Vermögen wurde von einem Bankhauſe verwaltet, Erben wurden nie gefunden, wie es infolge der damaligen Ver⸗ hältniſſe ſich gut denken läßt. Beide Ehegatten waren, ohne geſchieden zu ſein, wieder ver⸗ heiratet, bis endlich vor einigen Jahren ein findiger Kopf die Sache aufgriff und den Stein ins Rollen brachte. Sieben Jahre gingen hin, bis man endlich in Zweibrücken den einſtigen Trauakt dieſes alten Dippre wieder aufgefunden hat, und nun erſt konnten die richtigen Erben ermittelt werden. Im ganzen kommen jetzt drei direkte Erben und 16 indirekte Erben in Be⸗ tracht, darunter eine Enkelin in Rohrbach, eine Frau Weiland, dann deren Geſchwiſter und Nachkommen in St. Ingbert und anderen Or⸗ ten der Pfalz. Das Barvermögen beziffert ſich auf etwa 5 Millionen Franks, während der Wert der Grundſtücke erſt an Ort und Stelle eingeſchätzt werden kann. Nachdem die pfälziſche Behörde ſich eifrig um die Sache ange⸗ nommen hat und nachdem auch in Frankreich, nachdem die Erben endlich einwandfrei feſtge⸗ ſtellt ſind, keinerlei Schwierigkeiten mehr berei⸗ tet werden dürften, iſt eine Abordnung von Erb⸗ berechtigten und ein ſachkundiger Juriſt nach Paris abgereiſt, an Ort und Stelle noch zu erledigen. Alle be⸗ teiligten Erben könnten den Millionenregen ſehr gut gebrauchen. —— Gerichtszeitung. Kaiſerslautern, 15. Juli. Wegen Beſchimpfung und Bedrohung von Arbeitswilligen hatten ſich die Mitglie⸗ der des Gewerkſchaftsbureaus der Metallarbei⸗ ter vor dem Schöffengevicht zu verant⸗ worten. Angeklagt waren der Gewerkſchaftsbe⸗ amte und Mitglied der ſozialdemokratiſchen Stadtratsfraktion Reinhold Menge, ſein Stell⸗ CCCCCCCCCTCTCCCbCß0ß006 ¼VTVVVVVVCVGTCTCVTCTVCTCTCTCTCTCTCVCTCTCTCTCTCTCTVTTVTVTbTVTbTTTT um die letzten Formalitäten verlreter Johann Wagner, die Vorſtandsmit⸗ glieder Lang und Fickeiſen und der Ver⸗ trauensmann Hammel. Sie haben während eines Streiks der Spengler in den Zſchockewerken den arbeitswilligen Spenglergeſellen Steiner mit Ausdrücken, wie Lausbub, Streikbrecher, Lügner, Stromer, beſchimpft, ihm des Morgens den Weg zur Arbeitsſtelle verſperrt, und es ſo weit getrieben, daß ſich Steiner vier Tage und Nächte nicht nach Hauſe wagte, ſondern jede Nacht eine andere Schlafſtelle aufſuchte. Seiner Frau wurde ein Flugblatt zugeſtellt, in dem ge⸗ droht wurde, Steiner werde totgeſchlagen, wenn ſie ihn nicht nach Hauſe hole. Auf Bitten der geängſtigten Frau legte Steiner dann tatſächlich die Arbeit nieder. Menge und Land, die auch noch andere Arbeitswillige beſchimpft und be⸗ droht haben, erhielten einen Monat bezw. vier Wochen Gefängnis, gegen die übrigen Angeklagten lautete das Urteil auf je drei Wochen Gefängnis. Anwetter. rr. Baden⸗Baden, 15. Juli. Nachdem ſchon ſeit einigen Tagen eine außerordentlich ſchwüle Temperatur geherrſcht hatte, ging heute Nachmit⸗ tag ein ſehr ſchweres, Stunden andauerndes Ge⸗ witter über das ganze Oostal nieder. Bei ſtar⸗ kem Sturm regnete es in Strömen, ſodaß die Kanäle die Waffermaſſen nicht ſchnell genug auf⸗ zunehmen vermochten, die ſich teilweiſe in den Straßen ſtauten. Die Donnerſchläge machten die Häuſer erzittern und ein tüchtiger Hagelſchlag ſetzte ebenfalls ein, ob derſelbe Schaden angerichtet hat, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Jetzt iſt es angenehm kühl, denn das Thermometer iſt von etwa 30 auf 15 Grad geſunken. Diſtelhauſen, 15. Juli. Schwere Gewit⸗ ter gingen dieſer Tage über die Taubergegend, die, da ſie oft mit Hagelſchlägen verbunden waren, Schaden anrichteten. In Gerlachsheim ſchlug der Blitz in die Taubſtummenanſtalt und in die Kirche, wo er die Uhr zerſtörte. Ein anderes Haus geriet infolge Blitzſchlages in Brand, der aber nicht weiter um ſich griff.— In der Nähe von Hard⸗ heim wurde auf offener Landſtraße das Bier⸗ fuhrwerk der Brauerei Hammel in Tauberbiſchofs⸗ heim vom Blitz getroffen. Ein Pferd war ſofort tot, der Fuhrmann wurde betäubt. )(Merchingen, 15. Juli. Am Montag abend gingen mehrere ſchwere Gewitter über unſeren Ort, welche ſich wolkenbruchartig entluden und ſehr großen Schaden anrichteten. Viele Keller und die tiefer ſtehenden Häuſer ſtehen unter Waſſer. Der Blitz ſchlug zweimal ein, bei Witwe Dachauer und in einen Baum bei Kaibel. In Erlen⸗ bach ſchlug der Blitz in das Rathaus, doch zün⸗ dete er nirgends. Das Unwetter hielt drei Stun⸗ den an. * Ruchheim, 16. Juli. Vom Blitze er⸗ ſchlageen wurde bei dem geſtrigen Gewikter auf der Straße von Oggersheim nach Ruchheim der 9 Jahre alte Heinrich Weber, Sohn des Drehers Jakob Weber. Der Junge, der auf dem Feld geweſen war, befand ſich mit ſeinem Groß⸗ vater auf dem Heimweg. Während der Groß⸗ vater nur zu Boden geſchleudert wurde, traf den Jungen der Blitz tödlich. Die Wiederbelebungs⸗ verſuche waren erfolglos. *Forſt, 16. Juli. Vergangene Nacht ſind die Pfälziſſchen Hartſteinwerke im Baſalt⸗ bruch bei Forſt niedergebrannt. Der Brand dauerte bis heute morgen an. RC. Straßbur g, 15. Juli. Immer neue Un⸗ wettermeldungen kommen aus allen Teilen des Elſaß und Lothringens. In Weſthauſen zün⸗ dete der Blitz und äſcherte eine faſt neue Scheune mit reichem Inhalt ein. In Salenthal ſchkug der Blitz in ein unbewohntes Haus und richtete ebenfalls beträchtlichen Schaden an. Der Regen überſchwemmte Felder und Wieſen und drang in die tiefer liegenden Häuſer; in Lochweiler mußte das Vieh vor dem Regen aus den Ställen gebracht werden. Auch im Sulzmattertal fiel wolken⸗ bruchartiger Regen, verbunden mit ſtarkem Hagel⸗ ſchlag und richtete auf den Feldern und Wieſen ſehr großen Schaden an. !!... ͤ ⁰— ˙ Hütejunge vom Blitz getötet worden. *Trier, 16. Juli.(Priv.⸗Tel.) In der Eifel gingen geſtern ſehr ſchwere Gewitter nie⸗ der. Zwei Männer und ein junges Mädchen wur⸗ den vom Blitz erſchlagen. Evangel. Generalſynode. 6. öffentliche Sitzung. BNC. Karlsruhe, 16. Juli. Um 9 Uhr eröffnete Präſident v. Uibel die öffentliche Sitzung durch Gebet. Nach Bekannt⸗ gabe neuer Eingänge wurde in die Tagesord⸗ nung eingetreten. Es folgen Berichte dez Finanzausſchuſſes über die Vorlage daz Kirchenvermögen betr. Abg. Freiherr v. Göler berichtete über den Unterländer Kirchenfonds, der ſich nach Abzug der Schulden mit 113 926 M. 91 auf 6 225 285 M. 59 beziffert. ſchaffnei Rheinbiſchofsheim. Die Rechnung der Stiftſchaffnei hat ein lie⸗ genſchaftilches Vermögen von 1272275 M. 34 Chorſtift Wertheim. Dieſes ſtammte noch aus vorreformatoriſcher Zeit und iſt jetzt aufgelöſt worden, da die Laſten für das Stift zu groß geworden waren. Abg. Weymann berichtete über den Alt⸗ badiſchen Kirchenfonds mit einem Vermögen von 255 560 M. 23, über den All⸗ gemeinen Hilfsfonds mit 553 885 M. 00 und über den Pfarrhilfsfonds mit 651.388 M. 50. Abg. Heppe berichtete über die Kaſſe für das kirchliche Bauperſonal. iſt auf Zuſchüſſe Mitteln angewieſen. geliſch⸗kirchbiche 0 waltungsanſtalt, die am 1. Januar 1913 4982 687 M. 89 Pfg. ausgeliehen Hat, teils auf Hypotheken, teils auf Schuldverſchreibun⸗ gen, teils in Staats⸗ und Städtepapieren, teilz in Rhein. Hypothekenbankpfandbriefen. liche Witwenkaſſe, deren Vermög auf 1490 226 M. 64 angewachſen iſt. Abg. Reiff reſerierte über die Zentral⸗ pfandkaßſe, die das geſamte Pfarrpfrün⸗ desvermögen verwaltet. Der Reinertrag iſt chenkaſſe abgeführt, aus der die allgemeinen Kirchenausgaben beſtritten werden. Abg. Keller berichtete über die Landes⸗ kärchenſteuer, deren Reinertrag ſich in Jahre 1913 auf 1127 092 M. 30 Pfg. belief. Abg. Welker berichtete über kirchlichen Ortsfonds und Ortskirchenſteuer⸗ kaſſen. 58 Abg. Meerwein referierte über Diößze⸗ fſankaſſen. Ihre Ausgaben 18 150 M. 97 Pfg üllig⸗Hillſche Stiftung, den Bau⸗ Wüettenfonde, den Malerſchen Stipendienfonds, der Luiſenſtiftung, der Melanchthon⸗ und Rothe⸗ tiftung. 5 Abe. Reichert referierte über die Regie⸗ kaſſe(Einnahme und Ausgabe 296 100 M. 90 und über den Neuen evang. Kärchen⸗ fonds, Einnahme 7700 M. 57, Ausgabe 7697 M. 22. Die ſfämtlichen Rechnungen wur für unbeanſtandet erklärt. Abg. Janzer berichtete über 5 Evangeliſchen Männer⸗ und Arbeitervereine Pfarrer betreffend. Die Kommiſſion ſtellt den nisvolle Frau dort im Stuhl verſtummte. Sie ſtützte das Haupt in die Hände und die Schleier ſanken über ihrem Haupte zuſammen, als müſſe ſie ſich vor dieſen Bildern der Vergangenheit verhüllen. Aber die Mondſtrahlen wollten das Schickſal der unglücklichen Königin weiter wiſſen. Sie umfloſſen mit ihrem gleitenden ſilbernen Schein die Frau und fragten:„Er⸗ zähle uns weiter. Du weiſt ja die ganze Ver⸗ gangenheit!“ Der Nachtwind ſtrich zum offenen Jenſter leiſe herein und zog den rankenden Zweig der Heckenroſe mit hinab. Und auch ſie neigte ſich immer tiefer, um zu lauſchen. „Wenn Ihr über Paris dahin ſtreicht, ſeht Ihr an der Seine ein altes graues Gebäude mit drei ſchweren runden Türmen. Dort iſt die Conciergerie. In den prächtigen alten goti⸗ ſchen gewölbten Gängen und Hallen gingen einſt die Ritter und die Wachen des heiligen Ludwig auf und nieder. Jetzt lagen hunderte von Un⸗ glücklichen auf dem Steinboden, um nach ihrer Berhaftung durch irgend einen groben Jako⸗ biner ihrer Aburteilung zu harren. Und ach, laum Einer fand wieder den Weg zur Freiheit! Die Gewölbe hallten wider von den Schreien wildeſter Verzweiflung, und Seufzer derer wieder, für die der letzte Tag anbrach. Kurz vor Ausbruch der Revolution hatte Dr. Guillo⸗ tin die Erfindung des Fallbeils gemacht, ohne zu ahnen, welchen entſetzlichen Vorſchub er der Revolution damit ſchuf. Bisher hatte man ent⸗ t. Auf dem großen Platz nahe den Tuilerien, im engen Hofe der Conciergerie wur⸗ den in den Septembertagen täglich Hunderte, Tauſende hingerichtet. Im Hof der Concier⸗ gerie watete man zwiſchen Leichen und Blut. Der entſetzlichſte Blutrauſch, den je die Welt zu iten ſah, kam über Frankreich. In Probinz wollte man nicht zurückſtehen. Und Nantes, wo man noch keine Guillotine beſaß, wurden Tauſende, die als Adelige oder Königs⸗ treue verdächtigt waren, in durchlöcherten Booten auf das Waſſer getrieben, um ſie dem Tode zu weihen. Die Verzweiflungsſchreie der September⸗ opfer waren in der Conciergerie verhallt. Drin⸗ nen aber, in einem ſchmalen, dunklen Stein⸗ verlies, ſaß noch immer die Königin. An der Grenze ſchlugen ſich Oeſterreicher und Preußen, die der neuen Republik den Krieg erklärten. Aber die Republik wollte zeigen, daß ſie ſich nicht von anderen Fürſten in ihre Angelegen⸗ heiten hineinreden ließ. An einem Oktoberkage öffnete ſich der Kerker und die Königin ſchritt durch den hallenden Gang, durch die ſchmale Tür, durch die ſo viele vor ihr gegangen, zum kleinen Wof. Dort wartete ein hölzerner Karren, um die„Witwe Capet“, wie ſie nun in den Liſten der Republik hieß, zum Schafott zu führen. Wochen, Moönate hatte ſie in dieſem Verließ zu⸗ bringen müſſen, in dem, durch einen Vorhang getrennt, grobe Soldaten ſie Tag und Nacht be⸗ wachten, und fortwährend mit ihrer Kontrolle beläſtigten. Eine kleine, dreiarmige, kupferne [Ampel ſpendete ein trübſeliges Licht, das ſie 1 die Zeilen ihres Gebetbuches entziffern ieß. In weitem Kreis drängte ſich die neugierige Menge um das Schafott. Vielleicht fiel in dieſen Momenten Manchem die Spuren der Re⸗ volution ſchwer auf die Seele, die hier in der unglücklichen Königin verkörpert vor die Menge traten. Aus der ſchönen eleganten Fürſtin, die einſt ſich lächelnd aus der Sänfte, zum Volke grüßend, hinaus geneigt, war in dieſen Wochen eine Frau mit tiefvergrämten Zügen, mit ein⸗ Aügen, mit gebleichtem Haar gewor⸗ Ihre Witwentracht war ein grober 2 ſer Kittel. Und aus der ſorglos tändeln⸗ rſtin war eine gebeugte, aber eine ſtille und würdig ihr Schickſal tragende Dulderin ge⸗ worden. Auch inmitten dieſes Vorganges, der in ſeiner Oeffentlichkeit und Roheit bis an die Grenze der Faſſung für eine Frau ging, blieb ſie bis zum letzten Atemzug mit Würde und Hoheit die Königin. Ein roher Burſche, der in Verſailles nicht die Stelle des nidrigſten Stall⸗ knechtes erhalten hätte, ſchnallte ihr Haupt auf den Block.— Und unter dem Trommelwirbel der Soldaten tanzten die Weiber der Halle, welche die Fürſtin einſt aus Verſailles geholt, um das Schafott ihrer ſterbenden Königin ſin⸗ gend die Charmagnole.— Seht, ſo iſt es für immer hier ſtill geworden. Dieſes Schlößchen ſoll dem Andenken der un⸗ glücklichen Königin geweiht bleiben. Am Tage gehen Scharen von Beſuchern durch die Räume. Wohl Keiner bringt die richtige Stimmung, das Verſtändnis mit. In der Nacht aber wa⸗ chen die Erinnerungen wieder auf. Und ich gehe ſeufzend durch dieſe Zimmer, ſeufzend, weil die Idylle hier eine ſolche Wendung nahm, und weil die Ströme von Waſſer die jetzt auf dem Hinrichtungsplatze in Fontänen ſpielen, das unſchuldige Blut des Königspaares, die Schmach ſeiner Hinrichtung nicht hinweg zu ſpühlen vermögen.“ Die geheimnfsvolle Frau erhob ſich, und be⸗ gann, durch die ſtillen ſchlafenden Räume zu gehen, die ſie jede Nacht durchwanderte, und die ſie mit dem eignen Glanze ihrer Augen er⸗ füllte. Und die Mondſtrahlen begleiteten ſie mit ihrem leiſen gleitenden Licht. Auf ein Knabenbild fielen ſie nun, das neben dem Bett der Königin hing. „Sag' uns, wer iſt jener Knabed“ „Der kleine Dauphin, der Erbe Frankreichs. Unter welch' glücklichen Auſpizien ſchlug er einſt volution hat dieſes Kind hinweg nicht auf Händen getragen hat. wo er im Sehnſuchtsſchrei um Mutter ſeinen letzten Seufzer Nebenſäle. Unmittelbar am offenen Fenſter ſtand auf einem Sockel die Marmorbüſte der Königin, den Kopf auf dem feingeſchwungenen wärts gerichtet. Nur der untere Teil des Ge⸗ zu Boden geſtoßen. Nun hatte man ſie hier⸗ her getragen, in die Stille, in dieſes Schlöß⸗ chen, das die Königin ſo geliebt! An der Wende zwiſchen Nacht und neuem Morgen ſtrich der Wind über den Park und Hätteſt du mit deinem Erblühen bis morgen gewartet, ſo würdeſt du einen Tag gelebt haben.“ Ich bereue es nicht. Was ich in dieſer Nacht hörke und ſah, hätte ich im Sonnenlicht nicht erfahren. Ich traure nicht um den Tag, wo ich nun weiß, daß ich als Roſe um Trianon blühen und das Schloß der Königin ſchmücken Bild der unglücklichen Königin als letzte Hul⸗ digung.— Draußen begann die N im Schloſſe von Verſailles ſeine ſchönen blauen Kinderaugen auf! Niemand weiß, wo er ge. Königind? ſchlagen, ein trauriges leiſes Lied. war auch Dieſes ein Sbenten au die tot⸗ Abg. van der Floe berichtete über die * Mirkhauſen(Kr. Wittgenſtein), 16. Juli, Bei dem geſtrigen ſchweren Gewitter iſt ein 12jähr, Abg. Sänger berichtete über die Kirchen⸗ und eine Vermögenszunahme von 690 28 Mark 59 Pfg. Abg. Meerwein referierte über das Die Kaſſe aus allgemeinen kirchlichen Abg. Janzer berichtete über die Evan⸗ Ka pitalienver⸗ Abg. Köllner reſerierte über die Chriſt⸗ zur Beſtreitung der Pfarrbeſoldungen zu ver⸗ wenden, er wird darum in die Allgemeine Kir⸗ durchſchnittlichen Ein⸗ nahmen betrugen im Jahre 19 239 M. 23, die die Bitte der „Kurpfalz“, die Einkommensverhältniſſe der Antrag, einen Punkt der Petition als durch die Vorlage 6 des Oberkirchenrates erledigt zu err ————— Während der Gefangenſchaft ſeiner Eltern iſt er in das Haus eines Schuſters eines Jako⸗ biners gekommen, der den königlichen Knaben kennt das Schickal des Kindes. Niemand weiß, Die Heckenroſe hatte ſtill zugehört. Jezt entſchwand die Erinnerung, von den Mond⸗ ſtrahlen begleitet, durch die offnen Türen der Halſe mit der eignen freien offnen Haltung auf⸗ ſichtes war zertrümmert. Beim Sturm in die Tuillerien hatte der wütende Pöbel die Büſte den Roſenſtrauch.„Du mußt ſterben“, mahnte er leiſe die Heckenrofe,„Euer Leben ſſt kurz. durfte.„Dann neigte ſie ſich hinab, und ihre fallenden Blätter ſanken über das marmorne — Donnerstag, den 16. Juli 1914. Geueral-Anzeiger.— Badiſche 2 Aenefer Aachrichten. Abendblatt) 5. Seite. klären und über die übrigen Punkte zur Tages⸗ rdnung überzugehen. Abg. Weymann ſprach den Wunſch aus, daß die Vorlagen des Oberkirchenrates in Zu⸗ kunft an fämtliche Pfarrämter des Landes ge⸗ ſandt werden. Der Präſident des Oberkirchen⸗ rates D. Helbing ſagte die Erfüllung dieſes Wunſches zu. Darauf wurde der Kommiſ⸗ ſionsantrag angenommen. Abg. Frey berichtete über die Eingaben der kirchlichliberalen Vereinigung auf Verleihung des Stimmrechts zu den Kirchenwahlen für die ſelbſtändigen Frauen, über die Eingaben der Frau Wäl⸗ din und 1889 Genoſſen und der Volkskirch⸗ lichen Frauengruppe Maunheim und der Ortsgruppe Heidelberg des deutſch⸗evange⸗ liſchen Frauenbundes, die ſich ebenfalls mit den Rechten und Mitarbeit der Frau in der Kirche befaſſen. Der Redner gab eine Ueberſicht über die Beſtrebungen in der badiſchen Landeskirche, der Frau das aktive und paſſive Wahlrecht zu verleihen. Die Kommiſſion ſtellte den Antrag eine Reſolution anzunehmen, worin die verfaſ⸗ ſungsmäßige Mitarbeit der Frau in den kirch⸗ lichen Gemeindevertretungen für wünſchens⸗ wert bezeichnet wird. Die Eingaben ſollen einem Ausſchuſſe, der ſich zur Reviſion der Kirchenver⸗ faſſung zu bilden hat, überwieſen werden. Abg. Ben der(poſ.) ſtellte feſt, daß die kirchlich⸗ ſoziale Frauengruppe die Frage der Verleihung des Stimmrechts an die Frau öfters erwogen und zeitweiſe kam man dort zu verſchiedenen Ergebniſſen. Wie die Dinge heute liegen, hat man ſich dahin ausgeſprochen, daß die organiſierte Mit⸗ arbeit der Frau erſtrebenswert ſei. Eine ſolche ſei erſt dann zu erſtreben, wenn die Qualifikations⸗ bedingungen eine genaue Feſtſetzung erhalten haben. Dieſe Stellungnahme unterſtützen auch wir. Die Gefahr liegt vor, daß bei den Wahlen die Frauen den entſcheidenden Einfluß erhalten und daß die unkirchlichen Elemente noch durch die Frauen vermehrt würden. Frauen, die ſich kirchlich hewährt haben, könnten das Recht erhalten, in die Kommiſſionen einzutreten. Der Präſident des Oberkirchenrats, Helbing, erklärte: Die Kirchenregierung wird ſich zu der Frage nicht äußern, weil es erwünſcht iſt, wenn die Verfaſſung von einem Ausſchuß neu geprüft wird. Dieſem Ausſchuß ſollen die Petitionen über⸗ wieſen werden und ihm wollen wir keine bindende Richtlinie geben. Was hier von der Linken und der Rechten ausgeführt wird, ſoll füx die künftige Kommiſſton durchaus nicht entſcheidend ſein. Abg. Holdermann(lib.) ſprach für die Ver⸗ leihung des Wahlrechts an die Frauen. Abg. Camerer Goß) wandte ſich gegen das Frauenſtimmrecht. Abg. Heßelbach(ib) führte aus: Wenn je⸗ mand noch nach einem kirchlichen Ktimmzettel greift, hat er ein Intereſſe an der Kirche. Heute ſind es in erſter Linte die Frauen, die ſich um die Kirche küm⸗ wern; die Frauen ſind die wertvollſten Mitarbeiter der Kirche. Warum ſollen ſie nicht auch in den Kir⸗ chenvertretungen ſitzen? Abg. v. Hollander(pof.) ſprach ſich für den Antrag der Kommiſſion aus. Abg. Wurth(poſ.] bezweifelte, daß durch das Wahlrecht das kirchliche Leben zunehmen wird. Es ſei aber durch die Innere Miſſion gehoben worden, die ohne Wahlrecht getrieben werde. Der Antrag der Kommiſſion wurde da⸗ rauf mit allen gegen eine Stimm angenommen Abg. Bender berichtete über die Einſchrän⸗ kung der Patronatsrechte zu Gunſten der Gemeinden. Der Antrag der Kommiſſion ging auf Annahme einer Reſolutſon, nach der die General⸗ 5 ſynode es begrüßen würde, wenn der Oberkirchenrat ſich in geeigneten Fällen wegen Aufhebung und Ein⸗ ſchränkung von Patronatsrechten mit den in kommenden Stellen verſtändigen würde. Präſtdent Helbing erklärte, eine Zuſicherung auf dieſem Gebiete könne er wicht geben. 5 Nach kurzen Ausführungen der Abgg. Cam me⸗ krer, Cavl und Beuder wurde 55 Kommiſſions⸗ ankrug angenommen. Möch ſte Sttz ung: Morgen 9 Uhe, Tages orbunng: Verſchiedene eulenen Schlut 1 Uhrr. Letzte nacheichten und Telegramme. Die bulgariſche Anleihe. Die Annahme der Vorlage. . 16. Juli. en die Anleihe, indem er erklärtek, pppſtten werde die Obſtruktion nicht ein⸗ Alen, ſolange nicht die Regierung den Anleihe⸗ habe. Miniſterpräſident Radoslawow richtete an die Abgeordneten den tatter anzu hören, um n Appell, deu Berichterſt e In, da ſonſt das d.. 8e 6e den Präſidium die in der ſehenen Disziplinarmittel zur Anwendung brin⸗ gen würde. Unterdeſſen hatten die Abgeordneten der Mehrheit die Miniſterbänke und die Red⸗ nertribüne umſtellt. Der Berichterſtatter 8 unter Lärm von der Red⸗ achtung eine Einbrecher⸗ und Hehler⸗ eeee ebelk von Menſchen, doch kam es zu keiner Ruhe⸗ zahlreiche Kunſtobjekte. Nachdem die geſtrige Sitzung zum zweiten Male wieder aufgenommen ein Abgeordneter der Oppoſition rlage welche aus gefallenen tUſind hier eingettoffen. chob 18 Hände, worauf der Präſident die Vorlagefür angenommen erklärte und ſofort die Sitzung ſchloß. Die Mitglieder der Mehrheit äußerten lebhaften Beifall, wäh⸗ rend die Oppoſition gegen das Vorgehen des Präſidenten in heftiger Weiſe Einſpruch erhob. Noch lange nach Schluß der Sitzung dauerte die Erregung im Saale und in den Wandelgängen an. W. Sofia, 16. Juli. Die Majorität der Deputierten beſchloß, wegen der Vorgänge in der geſtrigen Splfanze die Abſtimmung über den ſchriftlich zu bekräftigen. .Berlin, 16. Juli. Die bulgariſche Anleihe 5 nach dem geſtrigen Beſchluß der Sobranja nun⸗ mehr ſo gut wie perfekt gelten. Das noch aus⸗ ſtehende Sanktionsdekret des Königs wird für die allernächſten Tage erwartet. E Falſche Gerüchte über eine neue Militärvorlage. m. Köln, 16. Juli.(Priv.⸗Tel.) Von unterrichteter Seite erfährt der Berliner Korre⸗ ſpondent der„Köln. Ztg.“ zu den Gerüchten übern eine neue Militärvorlage, daß hiervon keine Rede ſein könne. Auch die von einem Parlamentsmitgliede im„Vorwärts“ aufge⸗ worfene Frage, ob zum Bau ſtrategiſcher Bah⸗ nen beſonders umfangreiche Mittel angefordert werden ſollen, iſt zu bemerken, daß dieſe Forde⸗ rung für Eiſenbahnzwecke im Intereſſe der Kriegsbereitſchaft in jedem Etat wiederkehren. Der Umfang der für ſolche ſo⸗ genannte ſtrategiſche Bahnbauten iſt in den ein⸗ zelnen Jahren verſchieden. Daß ſolche Forde⸗ rungen auch für 1915 wiederkehren, iſt mit Sicherheit anzunehmen. Ueber die Höhe der dafür anzufordernden Mittel fällt die Entſchei⸗ dung bei den Vorarbeiten zum Etat. Bevorſtehender Rücktritt des Oberpräſidenten von Schleswig⸗Holſtein. *Berlin, 16. Juli. Der Rücktritt des Ober⸗ präſidenten von Schleswig⸗Holſtein von Bülow wird in der„Politiſchen Korreſpondenz“ als bevorſtehend bezeichnet und in Verbindung ge⸗ bracht damit, daß ſeitens der Staatsbehörden neuerdings an unſerer Nordgrenze etwas ſchär⸗ fer als bisher gegen die däniſche Agitation vor⸗ gegangen wird. Verhaftung einer Einbrecher⸗ und Hehlerbande. Berlin, 16. Juli. Der Polizei gelang es, wie die„B..“ erfährt, nach langer Beob⸗ bamde feſtzunehmen. beiden Mechaniler Otto und Paul Günther und den Schloſſer Paul Böhm, die in den letzten Wochen mehrere Einbrüche verübt und die ge⸗ ſtohlenen Ge bei etwa 15 un⸗ bieen, Die Reiſe Peineares. W. D nkirchen 16. Juli. Präſident Pelneare traf in Begleitung des Miniſterpräſidenten Viviani heute morgen hier ein. Der Präſident begab ſich mit ſeiner Umgebung an Bord der„France“. Um.56 Uhr fuhr das Geſchwader nach Rußland ab. Feuer in der Villa Iſidora Duncans. Paris, 16. Juli. Nach der„B..“ ent⸗ ſtand das Feuer in der Tanzſchule der Iſi⸗ dora Duncan geſtern nachmittag, während die Duncan einen Spaziergang machte. Die Schülerinnen waren ſeit drei Tagen auf einem Erholungsurlaub, nur ein junges Mädchen war zurückgeblieben. Dieſes fiel bei dem Ausbruch des Feuers in Ohnmacht und mußte ins Hoſpital gebracht werden. Das Feuer iſt vermutlich durch Kurzſchluß entſtanden. Der Schaden ſoll ſehr bedeutend ſein. Es verbrannten u. a. Ge⸗ ſangspartituren im Werte von 17 000 Frs. und Revolution in Venezuela. v. Bogotta, 16. Juli. Nachrichten von der elden: In Venezuela iſt eine Revolu⸗ quet haben Mexiko⸗Eity geſtern nacht verlaſſen. Sie beſtiegen den Zug einige Meilen Man nimmt an, daß ſie ſich nach tion ausgebrochen, die ſich weiter ausbreitete. Eine Feuersbrunſt zerſtörte bebeutende Gebäude reiche Die albaniſche kriſe. Unnötige Freiwi illigennieldungen. W. Köln, 16. Juli. Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Berlin: Obwohl das Werbe⸗ bureau für Freiwillige nach Albanien auf deut⸗ ſchem Boden, wie gemeldet wurde, aufgelöſt iſt gelangen doch noch nach Durazzo beſonders Deutſchland öfters Anfragen von Reichsange⸗ hörigen, meiſtens jungen Leuten, die ſich nach den Bedingungen für den Eintritt in die alba⸗ niſche Armee erkundigen. Wir werden aus die⸗ ſem Anlaß darauf aufmerkſam gemacht, daß die albaniſche Regierung weder im Ausland noch in Durazzo, weder für das albaniſche Heer noch für die Fremdenlegion ein Werbebureau unter⸗ hält, daß deshalb die Geſuchſteller aus Deutſch ⸗ land ſich nicht wundern dürfen, wenn auf ihre an das albaniſche Werbebureau gerichteten An⸗ fragen keine Erwiderung eingeht. Die Lage in Durazzo. Durazzo, 15. Juli. Der vergangene Tag verlief ohne Zwiſchenfall. Um 3 Uhr mor⸗ gens ſtieg eine Rakete auf, deren Bedeutung nicht aufgeklärt werden konnte. Aus Valona wurde das von Hauptmann Chillard dorthin gebrachte Geſchütz, ſowie vier Maſchinengewehre hierh. gegriffen werde. Zahlreiche Gendarmerieoffiziere der Stadt. ſtadt dirigiert werden. Geſamteuropäiſche Aktion. Berlin, 16. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) In Berliner diplomatiſchen Kreiſen glaubt man zu wiſſen, daß in Wien wie in Ro m die Stimmung aller maßgebenden Kreiſe eine geſamteuropäiſche Aktion ain Albanien fordern und eine Sonderaktion Oeſter! reichs und Ita⸗ liens oder Italien allein nur im alleräußerſten Falle gutheißen würde. Sollte daher eine Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen Oeſterreich und Italien über ein politiſches Mandat für Italien ſtattge⸗ funden und zu einer Einigung geführt haben, ſo dürfte ſich dieſes Mandat nur in den allerdrin⸗ gendſten Grenzen bewegen. Neue Verhandlungen. m. Mailand, 16. Juli.(Priv.⸗Tel.) Meldungen aus Durazzo zufolge hat die Regierung neuerdings mit den Aufſtändiſchen Verhandlungen eingeleitet, die aber ohne jeden Erfolg geblieben ſind. Die Auſſtändiſchen ant⸗ worten, ſie würden, ſobald die Nachricht vom Falle Valonas eingetroffen iſt, dem Fürſten und dem internationalen Aufſichtsausſchuſſe die Be⸗ ſchlüſſe der Nationalverſammlung mitteilen, die in Tirana zuſammentreten wird. Jur Lage in Mexiko. Huertas Abdankung. W. Mexiko, 16. Juli. Die Abdankung Stimmen angenommen. In ſeiner Botſchaft über ſeinen Rücktritt hebt Huerta ſeine An⸗ ſtrengungen hervor, den Frieden herbeizufüh⸗ begegnete da die nötigen Fontßs fehlten und die große ucht des amerikaniſchen Kontinents offenkundig die Rebellen ſchützte. Dieſer Schutz habe ſeinen Höhepunkt erreicht in dem empören⸗ den Vorgehen der amerikaniſchen Flotte vor Verageruz, gerade in dem Augenblick, als die [Revolution war. Huerta weiſt weiter die Behauptung zurück, daß bei ihm perſönliche Intereſſen gewefen ſeien. Seine Abdankung ſei ein Beweis dafür, daß das Intereſſe des Staates ſein erſter Gedanke ge⸗ weſen ſei. coſe gef erſchien Huerta in ſeinem Lieblings⸗ café menge, die Hochrufe auf ihn ausbrachte. Viele ſchüttelten ihm die Hand, andere umarmten und küßten ihn. Von Rührung überwältigt, erhob Die Straßen waren bis“ Zurt, Apiten Stunde ſtörung. Es ereignete ſich ein einziger Zwiſchen⸗ fall. Als der neue Präſident Carbajal die Kam⸗ mer verließ, da ertönten Rufe des Unwillens gegen die Abgeordneten, die ſich geweigert hat⸗ ten, ihre Stimme für die Annahme der Abdan⸗ kung Huertas abzugeben. ſtreuten aber die Demonſt Berlin, 16. Juli.(Von unſ. Berl. Bur 50 Aus Newy o 1 1. wird gekabelt: Die Abdankung Huertas zu Gunſten Carbajals hat in ee Die Aeee ranten. ton unverhohlene Genugku hervorgerüfen, rikaniſche Preſſe erkennt an, daß Huerta es ver⸗ ſtanden hat, ſich einen guten Abgang zu ſichern. Die Regierung hat erfahren, daß die Macht⸗ haber der Konſtitutionaliſten(Rebellen) eutſchloſ⸗ ſen ſind, in der Stadt Mexiko ein blutiges Strafgericht abzuhalten. Mit Dutzenden von Bundesoffizieren und Politikern, die ſich beſon⸗ ders verhaßt gemacht haben, ſoll kurzer Prozeß gemacht werden. Das Waſhingtoner Staats⸗ departement hat daher Carranza dringend er⸗ ſucht, unnötiges Blutvergießen zu vermeiden. Drei Inſurgenten⸗Armeen unter Villa, Ob⸗ regon und Gonzales ſind auf dem Marſche nach der Hauptſtadt Die Abreiſe Huertas und Blanquets. * Mexiko, 16. Juli. Huerta und Blan⸗ f Puerkomexiko begeben haben. Das alte Kabinett verläßt die Hauptſtadt. wW. Mexiko, 16. Juli. Faſt alle Mit⸗ glieder des bisherigen Kabinetts mehrere Gene⸗ räle und hohe Beamte verließen geſtern Nach⸗ mittag vor Huerta die Hauptſtadt. Eine Son⸗ derkommiſſion aus drei früheren Abgeordneten t. beſtehend begab ſich zu Celaya um mit den Führern der Konſtitutionaliſten Abmachungen für einen friedlichen Einzug in die zu e Die Belagerung der Haupſtadt. 15 Berlin, 16. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Newyo rk wird gemeldet: Nach Meldun⸗ gen aus der Grenzſtadt Juarez erſcheint es friſt von den Inſurgenten beſetzt wird. Vermeidung von Eiferſüchteleien unter den neralen ſollen ſämtliche Generale bei dem Ein⸗ zuge vertreten ſein. Die Armee Villas kann jedoch erſt in einigen Wochen nach der Haupt⸗ Am nächſten der Haupt⸗ ſtadt ſind die Diviſtonen, die von Obregon und Aguilar befehligt werden. Der neue Präßibent. wW. Waſhingty n, 16. Juli. Die Abdankung Huertas wird in amtlichen Kreiſen als erſter wirk⸗ licher Schritt zur Löfung der mexika⸗ di rt geſchafft, und es wurde beſchloſſen, Durazzo bis de- zum Aeuerſten zu falls die Stadt an Huertas wurde vom Kongreß mit 121 gegen 17 ren, ſowie die Schivierigleſten denen er dabei gefolgt von einer ungeheuren Menſchen⸗ er ſein Glas und ſagte: Dies ſoll hier mein bi letzter Troſt ſein. 70 trinke den neuen Pon⸗ ſidenten von Mexiko die allerdings durch Zweifel über die kommen⸗ den Ereigniſſe ſtark beeinträchtigt iſt. Die ame⸗ zweifelhaft daß die Stadt Mexriko vor Monats⸗ 5 15 Ein Kreuzer nach Puerto⸗ Mexilo. w. Verakruz, 16. Juli. Der deatſche Kreuzer„Dresden“ und der engliſche Kreuzer „Briſtol“ ſind von hier nach Puerto⸗ Mexiko ab⸗ gegangen. von Tag zu Tag. — Die Meſſerheldin der Markthalle. 8. Stuttgart, 15. Juli. In der ſtädtiſchen Markthalle geriet geſtern vormittag eine Händ⸗ lerin mit einer andern Frau in Streit, in deſſen Verlauf ſie ihre Gegnerin mit einem Käſemeſſer in die Schulter ſtach. Die Meſſerſtecherin, die übrigens von ihrer Gegnerin ſchwer gereizt worden ſein ſoll, wurde verhaftet. 5 — Unterſchlagungen. Juli. Zu den Unterſchlagungen des 1 Hecht verlautet lt.„Straßb. Poſt“ aus verläſſiger Quelle, daß Ausſicht beſteht, 155 alle Gläubiger ohne Verluſt durchkommen, ſo ſern nicht die Eröffnung des Konkurſes bean tragt wird. Und auch im Konkursfall ſoll da mit gerechnet werden können, daß noch etwa 50—60 Prozent zur Verteilung gelangen. — Die Tragödie eines Sberlehrer Hirſchberg i. Schl., 15. Juli. Von einem Geſchick iſt der 39fährige Oberlehrer Gottfried Thimme heimgeſucht worden Ochon ſeit längerer Zeit litt ſeine Gattin a einem ſchweren unheilbaren Leiden, weshall ſi ihn andauernd beſtürmte, ihren Qualen doch ei Ende zu machen und ſie zu töten. Kurz na Oſtern ds. Is konnte Thimme dem Flehen ſeine Frau nicht eeh widerſtehen und ſchritt zu der furchtbaren Tat. Aber nachdem er ſie mit einem gutgezielten Schuß fofort niedergeſtreckt hatte vermochte auch er nicht länger zu leben un jagte auch ſich eine Kugel in die Schläfe. Alleir ihm ſollte der Schuß nicht ſo gut gelingen. Woh hatte die Kugel die ſchreckliche Wirkung, daß in die Augen traf und ihm beide Sehnerven durchſchlug, wodurch der unglückliche Mann völlig erblindete. Aber im übrigen iſt er durch die Kunſt der Aerzte von den Wirkungen Schuſſes geheilt worden. Die traurige Fol des erſchütternden Dramas war jedoch ein V fahren wegen Tötung auf ausdrückliches Ver langen, das von der Hirſchberger Staatsanwalt ſchaft gegen Thimme eingeleitet wurde. Denn das Strafgeſetzbuch bedroht dieſes Vergehen Gefängnisſtrafe von nicht unter drei Jahr Nach längerer Verfahren aber in de Taß det ingeſtellt und der außer Verfolgung geſetzt worden, da anwalkſchaft annimmt, daß er bei dem Anblick der Schmerzen ſeiner Frau und deren fortgeſetzte Bitten völlig den Kopf v loren hat, ſodaß eine krankhafte Störu Geiſtestätigkeit im Sinne des§ 51 St. vorgelege haben 505 als er zu der Da Oberlehrer Thimme 1 er Seliebthe nicht nu chülern der Oberrealſchule, ſond uch ſeinen ganzen Kollegen⸗ und Bekannt krt S ſo Hie 12 reichſten Groß Schleſiens iſt bekannklich der F u it dem zuſammen mit Guido Grafen Donnersmark, dem Grafen Schaffgot einigen anderen Magnaten der größte Teil Probinz Schleſien gehört. Eine wahre Goldg für den Fürſten iſt beſonders das Wa Revier, wo er neben großem Bergwerksbeſi die heilkräftigen Quellen von Ober⸗ und Salzbrunn ſein eigen nennt, deren Mittelpunkt das Bad Salzbru hat der Fürſt unter anderem ein rachth Kurhaus erbaut, das mehrere Millionen verſchl gen hat und bei den letzten 85 und 1 e er 5 ee Fürſten in das Kirchengebet aufzunehmer Weigerung motivierte der Pfarrer ſich wicht um eine Privatkapelle des handle und daß dieſer daher auch ni der Salzbrunner evangeliſchen ſei. Dadurch kam es zum Konflikt mit lichen Geſchäftsführer, einem Herrn Kai der Ende vorigen Jahres dem Pfarrer ein Sch ben auf den Weihnachtstiſch legte, in welche darauf hinwies, daß die Weigerung des Pfa für den Fürſten als Kirchen⸗Patron be gemeinen Kirchengebet zu beten, die un ſten Folgen nach ſich ziehen könne. De Irief nunmehr die kirchlichen Behörden um an, und zwar ſowohl den Gemeind Salzbrunn und das Konſiſtorium in mal ihm alsbald das weitere Betret ja ſogar des Kurgartens von Salzbrun tum des Fürſten Pleß verboten wi hörden entſchieden denn auch, daß der Ste des Pfarrers der richtige ſei, da die Salzz eiſtlichen keine Patronatsgeiſtlichen Entſcheidung iſt indes in letzter Inſta ebangeliſchen Sberkirchenrat in Berlin geworfen worden, indem dieſer ſich gan auf den Standpunkt des fürſtlichen Ge rers ſtellte. Der Oberkirchenrat hat ſich j ausgeſprochen, daß die Kirche in Salzbrunn als eine Privatkapelle des Fürſten anz und zum anderen, daß Fürſt Pleß als Salzbrunner Kirchengemeinde gelt Goebel iſt ſomit aufsegeben in das Kirchengeb aufzi „[darf geſpannt hinte tüdten e w RC. Rufach, 15, 6. Seite. General-Ameige. — Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Donnerstag, den 16. Iui 1914. Das Curtis⸗Gzean⸗Slugboot. Die Herren Rodman und Wanamacker in Amerika haben ſich, wie der„Flugſport“ ſchreibt, bei Curtis ein großes Flugzeug bauen laſſen, um damit den Ozean zu über⸗ liegen. Dieſes Izeanwaſſerflugzeug, ge⸗ nannt„America“, wurde am 23. Juni auf der Curtiß⸗Flugwerft in Lake⸗Keuka vom Sta⸗ pel gelaſſen. Nach einigen kurzen Waſſerfahrten gelangen, von Itu. Porte und Georg Hallet ge⸗ ſteuert, kürzere Flüge. Die für die Steuerung notwendige Kraft ſoll ſich von den kleinern Ma⸗ ſchinen nicht unterſcheiden. Die Tragfähigkeit zeigte ſich wider Erwarten außerordentlich groß; die einzige Schwierigkeit beſteht im Abwaſſern. Um dieſen Nachteil zu beheben, werden einige Anderungen am Boot vorgenommen. Das Ozenn⸗Flugbo)t beſteht aus einem Moßen Boytskörper an deſſen hinterem Ende Höhen und Seitenſteuern in bekannter Weiſe angeordnet ſind. Die Zelle beſteht aus einem großen, mit dem Boot ſeſt verbundenen Mittel⸗ ſtück, in welchem zu beiden Seiten, nahe des Oberdecks, 2 100pferdige Curtiß⸗Motoren un⸗ tergebracht ſind, die normal mit 1250 Touren laufen Der Betriebsſtoff wird in ſieben Ben⸗ zingefäßen von 1416 Litern untergebracht. Die ſechs Hauptbenzingefäße liegen im Boot hinter dem Führerſitz. Zwei Oeltanks faſſen 186 Lit. Del. Die Abmeſſungen ſind folgende: Der Bootsrumpf iſt 9 Meter lang, 1½2 Meter breit und 1,8 Meter hoch. Der Kabinenraum iſt 2,1 Meter lang, 1,5 Meter hoch und 1½2 Meter breit. Die Spannweite des Oberdecks beträgt 22,2 Meter und die des Unterdecks 13,8 Meter, die Tragdeckentieſe 2,1 Meter. Die Tragdecken ſind 2,5 Meter voneinander entfernt. Die Geſamtlänge der Maſchine mißt nur 10,2 Meter. Das Leergewicht von 1360 Kilogramm iſt, wenn man das ſchwere Boot berückſichtigt, außerordentlich gering. Das Gewicht inkl. Be⸗ mtiiebsſtoff, iſt mit 2235 Kilogramm angegeben. IJn der geräumigen Kabine ſind zwei Sitze für die Führer, die gleichzeitig oder ahwechſelnd die Maſchine ſteuern können, vorgeſehen. Das Boot beſteht aus einem Eſchenholzgerſppe und iſt mit Spruce bekleidet. Das ganze Boot iſt weiterhin mit Segeltuch überzogen und mit waſſerfeſtem Leim imprägniert. Der untere Teil des Bootes iſt mit einer baumwollartigen Füll⸗ maſſe gefüttert. Das Seitenſteuer iſt 1,3 Meter Hboch und 135 Meter lang. Der Flächeninhalt des zweiteiligen Höhenſteuers beträgt zweimal 2 1 5 755 Weier eine Länge von 4, und eine Tiefe 15 e eler und eine Tiefe gie Steuerbetätigungseinrichtungen ſind ſol⸗ gende: Durch Drehen des Handrades 85 05 Seitenſteuer und durch Vor⸗ und Rückwärts⸗ neigen der Steuerſäule das Höhenſteuer einge⸗ ſtellt. Die Betätigung der Verwindungsklappen geſchieht durch Pedale. Mit geringer Belaſtung flog die Maſchine ausgezeichnet. Bei einem am 29. Juni vorgenommenen Verſuch mit zehn Inſaſſen und einem am 30. Juni wiederholten Verſuch mit 15 Inſaſſen und 300 Firbgramm Bezin gelang es nicht, die Maſchine wieder aus dem Waſſer zu bekommen. Der Fehler liegt in der Konſtrurtſon des Bootes.“ Die Gleitflächen 1 195 viel 1 Mün. Mit dieſer 99 niemals gelingen, eine derartige 5 Mihe zu heben. Die Verſuche Curtiß mit dieſer rieſigen— ſchine ſind für die Entwicklung des bootes von größter Bedeutung. Die geſamte FJachwelt wartet mit größter Spannung, welche „„ der bereits im au iſt, annehmen wird. e Hauptſchwierig⸗ keit liegt nicht auf flugtechniſchem, 5 waſſertechniſchem Gebiet. Allerdings unter⸗ ſcheiden ſich bie waſſertechniſchen Vorausſetzun⸗ gen beim Flugbootbau von der Schiffbautechnik ganz erheblich. 22 Vorherſagungen für in⸗ und ausländiſche Pferberennen. (Von unſerem Spezial⸗Mitarbeiter.) Freitag, 17. Jult. Rambonillet. Poule de Hacks et Hunters: Glaneur VII— Glucoſe. Priz de Voiſins: Feſtival II— Bade Mecum II. Prit de Maintenyn: Clephte— Oxyure. 1. Prix de la Speiczts des Steeple⸗Thaſes be Frauce: Sirius II— Roſette. 8 Prix de Claireſontaine: Esppur du Gers— Coielin. —— Pferdeſport. sr. 1 086 000 Fraucs konnten die Pferde des Baron de Rothſchild in dieſer Satiſon bereits für ihren Beſitzer zuſammengaloppieren, der mit die⸗ ſem Betrage mit weitem Vorſprung an der Spitze der gewinnreichſten franzöſiſchen Rennſtallbeſitzer ſteht. Nicht weniger als 880 000 Fres. hat zu dieſer Summe allein Sardanapale zugetragen durch ſeine Er⸗ folge in den drei bedeutendſten Rennen Frankreichs, dem Prix du Jockey⸗Club, Grand Prix de Paris und Priz du Preſident de la Republique, welches„Triple⸗ Event“ vorher nur Monſ. M. Ephruſſi's Finaſſeur im Jahre 1905 zu landen vermochte. sr. Dolomit könnte bereits wieder am nächſten Sonntag im Kincſem⸗Rennen, der mit 20000 Mark ausgeſtatteten Hauptkonkurrenz der Grunewald⸗Rennen herauskommen, ſoll aber mit Rückſicht auf ſeine jüngſte Niederlage vor⸗ läufig Ruhe erhalten und dem Rennen fern⸗ bleiben. Freiherrn v. Oppenheims Farben werden an ſeiner Stelle von„Orchidee 11“ getragen werden. Außer der Oppenheimſchen Stute ſind nur noch Alvarez, Quirl, Emprador, Cairo, Colleoni und Auſterlitz in der Steher⸗ prüfung konkurrenzberechtigt. Aviatik. Iar. Bom bder fünften Ausſ der Na⸗ tionalflugſpende in Höhe von 50 000 Mark, die Bootsform wird Höhen- und im Dauerfluge ausgeſetzt ſind, ſind innerhalb dreier Wochen bereits 35000 Mark gewonnen worden. Die erſten 10 000 M. ge⸗ wann Baſſer auf einem Rumpler⸗Doppel⸗ decker, indem er am 23. und 24. Juni einen neuen Weltrekord im Dauerfluge mit 18 Stun⸗ den und 12 Minuten aufſtellte und damit dieſe Höchſtleiſtung wieder in deutſchen Beſtitz brachte. Landmann, der auf einem Alba⸗ tros⸗Doppeldecker am 27. und 28. Juni dieſen Rekord überbot und 21 Stunden 49 Minuten ohne Unterbrechung in der Luft blieb, erhält für dieſe Leiſtung M. 5000. Am 9. Juli gewann Linnekogel, der mit einem Rumpler⸗Eindecker auf 6570 Meter Höhe ſtieg, 10000 Mark aus der Nationalflugſpende, da er dieſen Rekord den Franzoſen abnahm. Je weitere 5000 M. ſtehen Böhm, der am 10. und 11. Juli auf einem Albatros⸗Doppeldecker einen neuen Dauerwelt⸗ rekord mit 24 Stunden 11 Minuten aufſtellte und Oelerich, der mit einem D. F..⸗Dop⸗ peldecker am 14. Juli bis auf 7500 Höhe auf⸗ ſtieg, zu. Es iſt fraglich, ob die reſtlichen 15000 M. der Ausſchreibung ſo bald gewonnen werden, da die jetzigen Höchſtleiſtungen nicht ſo leicht überboten werden dürften. * Die Weſtbeutſche Flugwoche. Der zweite Tag der Flugwoche„Induſtriegebiet 1914“ auf dem Flugplatz Gelſenkirchen⸗Rotthauſen war nicht ſehr vom Wetter begünſtigt. Da es infolge der Nei⸗ gung zu Gewitterbildung nicht ratſam erſchien, die Flieger größere Höhen aufſuchen zu laſſen, wurden zunüchſt Dauerflüge geboten. In zwei Grup⸗ pen ſtiegen zwölf Flieger zum Dauerflug auf. Um % Uhr begann die gleiche Zahl von Fliegern den Höhenpreis⸗Wettbewerb. Die Flieger er⸗ reichten ſchnell beträchtliche Höhen und entſchwanden balb den Blicken der diesmal nicht ſehr zahlreich er⸗ ſchienenen Zuſchauer. Beim Abſtieg zeigten verſchie⸗ dene Flieger prächtige Gleit⸗ und Spiralflüge, beſon⸗ ders Krieger und Stiploſcheck, Schmidt hatte die Orientierung verloren und mußte bei Recklinghauſen eine Notlandung vornehmen. Bei Einbruch der Däm⸗ merung laudete er dann wieder glatt auf dem Flug⸗ platz. Von Flugzeug⸗Rennen, die am Sonn⸗ tag das größte Intereſſe erregt hatten, wurde wegen des trüben Wetters Abſtand genommen. Bei den Dauerfliüigen erreichten Ballod, Schlüter, Schmidt, Anslinger, v. Stoephaſius und Wieland eine Flug⸗ dauer von 110 Min., Krieger 108 Min., Stiploſchek 104 Min., Beck 96 Min., Hannſchke 90 Min. und Nol⸗ ting 28 Min. Bei dem Wettbewerb um den Höhen⸗ preis erreichte Stiploſchek 3550 Meter und er⸗ hielt damit den 1. Preis, Beck 3300 Meter, Ballod 3200 Meter, Krieger 3050 Meter, Wieland 3000 Meter. Am Donnerstag u. Samstag finden militäriſche Aufklärungsübungen ſtatt. Bei dem Flug am Donnerstag, der in die Gegend von Düſſeldorf golt, ſind auf der Strecke zur Beobachtung Truppen aufgeſtellt. Das Ziel der Uebung am Samstag ift, Dülsburg *Beſichtigung der Darmſtädter Fliegerſtation. Infolge einer Einladung der Fliegerſtation auf dem Hebungsplatn Grfesheim, beſuchten am Montag nach⸗ mittag die Darmſtädter Stadtverordne⸗ ten mit Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing an der Spitze, die dortige Flugzeugwerft. Maſor Stegert machte den Führer und erläuterte verſchte⸗ dene Flugzeuge; welche durch hie Monteure und Flug⸗ zeugführer zum Teil auseinandergenommen und er⸗ läutert wurben. Auch wurden verſchiedene hübſche Höhenfluüge ausgeführt. Die Teilnehmer, welche den Erklꝗrungen mit großem Intereſſe folgten, er⸗ hiekten als Eriunerung je 5 photographiſche Aufnaß⸗ men Daxmſtädtzs aus dem frlugzeng. Bekanntlich hat die Staßt Darmſtadt für den letzten Prinz Heinrich⸗ Fluß, der in Darmſtadt ſeinen Anfang nahm, den Be⸗ trag von 15000 gezeichnet. 23 e Sawutennis. Dapfs.Pokal ſiegreich. In Wimbledon, der klaſſiſchen Stätte der Lawn⸗Tennis⸗Weltmeiſter⸗ ſchaften, wurde jetzt die Zwiſchenrunde um den Davis-Cup zwiſchen England und Frankreich mit den beiden noch ausſtehenden Einzelſpielen beendet. Einem Pr.⸗Tel. zufolge herrſchte am letzten Spieltage prachtvolles Wetter und eine nach Tauſenden zählende Zuſchauermenge um⸗ ſäumte den Platz. Man war auf äußerſt heftige Kämpfe vorbereitet, da England mit einem Punkt im Rückſtand war und Frankreich alles daran ſetzen würde, den einmal errungenen knappen Vorſprung zu halten. Umſomehr war man daher überraſcht, daß die Engländer Mavrogordato und Parke ſich verhält⸗ nismäßig leicht die beiden„Singles“ holten. Es ſtanden ſich zunächſt Mavrogordato und Decugis gegenüber. Im erſten Satz ſiegte Mayrogordato ſehr leicht mit 61. Mavrogor⸗ dato, der in dieſem Sommer eine ganz hervor⸗ ragende Form an den Tag gelegt hatte, be⸗ hauptet ſich auch in den beiden nächſten Sätzen, wenn auch erſt nach zähem Widerſtand, jedesmal mit:5, ſiegte alſo mit 611, 715, 715 üßer den franzöſiſchen Meiſter. Noch weniger aufregend war der Kampf zwiſchen Parke(England) und Germont(Frankreich). Im erſten Satz wehrte ſich der Franzoſe noch hartnäckig und verlor mit :7. Dann aber war ſeine Kraft erſchöpft und Parke holte ſich die beiden nächſten Sätze leicht mit:1,:3. England ging alſo mit:2 aus der Zwiſchenrunde als Sieger hervor. Die Ver⸗ treter des Dreiinſelreiches begeben ſich nunmehr nach Amerika und ſpielen in Newyork die Schlußrunde am., 7. und 8. Aug. gegen den Sieger aus der Begegnung Deutſchland⸗Auſtra⸗ lien. Der Sieger aus dieſem Treffen hat dann Amerika als Verteidiger in der Herausfor⸗ derungsrunde zu ſchlagen. * Pyrmonter Lawn⸗Tennis⸗Turniem Das Pyrmonter Turnier konnte, nachdem leider die ungünſtige Witterung die friſtgerechte Abwick⸗ lung der Spiele verhindert hatte, nunmehr zu Ende geführt werden. Vorweg ſei erwähnt, das Logie ſich in vorzüglicher Verſaſſung befand und mühelos über A. Lürman, Grimm,'Hara Murray, Lühmann und K. Roſenberg in dem Spiel um den Fürſtenpokal, und über'Hara Murray, Weihe, Goering und nochmals Grimm im Spiel um den Kurverwaltungspreis hinweg ging. Es iſt eine ſehr anſehnliche Leiſtung, wenn der alte erfahrene Taktiker'Haxa Murray in zwei Sätzen nicht ein einziges Spiel erringen fur die Ueberbietung der Weltrekorde im konnte, ſelbſt wenn er, wie es den Anſchein :1, 623. 3. L. Grüder, G. Lübſen. Herren⸗ Leutn. Schneider⸗Lange. Damen⸗ und Herren Vorgabe⸗Ddoppelſpiel, Frkn. Rudolphi⸗Goering 1. 15% ſchlug Fr. Aſtrid, Frln. Ritterbuſch⸗Bantelmaun. ser, Englaund in der Zwiſchenrunde um den Sekunden. Zweiter wurde Tornaco auf Mercedes. hatte, nicht ganz disponiert war. Der Sieger hatte in der einen Konkurrenz im ganzen nur 14 Spiele verloren. Im Herren⸗Doppelſpiel um den Preis der Stadt Pyrmont war Logie mit Lühmann⸗Hamburg verbündet, der ihn ganz ausgezeichnet unterſtützte. Wenn nicht alles täuſcht, und der junge Hamburger ſeine Ner⸗ ven zu zügeln gelernt haben wird, dürfte er bald mehr von ſich hören laſſen. Die Brüder Roſen⸗ berg und Grimm⸗Lürman vermochten keinen ernſtlichen Widerſtand zu leiſten. Erſt das Paar Balhorn⸗Fresdorf konnte in der Schluß⸗ runde ein achtbares Reſultat von:6, 61:4 er⸗ ringen. Im gemiſchten Doppelſpiel um den Preis des„Pyrmonter Kurgaſt“ blieb ebenfalls Logie und Frau Hagelin ſiegreich, in der Schlußrunde leider ohne Spiel, da Fräulein Ritter, die ſich ausgezeichnet eingeſpielt hatte, ihren Partner Grimm im Stiche laſſen und ab⸗ reiſen mußte. Die über Erwarten große Be⸗ teiligung hat bereits das erfreuliche Ergebnis gezeitigt, daß die Pyrmonter Plätze, die durch ihre entzückende Lage und gute Beſchaffenheit zut den erſten Deutſchlands gehören, im nächſten Jahre um weitere zwei vermehrt werden und auch der Bau eines geräumigen Tennishauſes für 1915 ins Auge geſaßt iſt. Wie immer, ver⸗ folgte das Fürſtenpaar faſt unausgeſetzt die ein⸗ zelnen Spiele. Bei der Preisverteilung, die von Sr. Durchlaucht den Fürſten zu Waldeck und Pyrmont perfönlich vorgenommen wurde, erhielten: Herren-Einzelſpiel(Fürſten⸗ pokal): Logie 1. ſchlug K. Roſenberg 2.:0, :2,:1. 3. Fresdorf, K. Lühmann. 4. F. K. Lindemann, Et. Schneider, Wilhelms,'Hara Murray. Damen⸗Ginzelſpiel.(Fürſtin⸗ preis). Fr. Mittler 1. ſchlug Fr. Jent 2. 618, 6ꝛ0,:4 zurückgezogen. 3. Fr. Balhorn, Fr. Dr. Rick. 4. Frln. M. Ritter, Frln. G. Kähne, Fr. H. V. Schmidt, Frln. Bingner. Herren⸗Einzelſpiel(Kurverwaltungs⸗ preis). Jogie 1. ſchl. Grimm 2.:2, 917. 8. Goering, K. Roſenberg. 4. H. V. Schmidt, Fresdorf, Albert, Dr. F. Huhn. Herren⸗ Doppelſpiel(Preis der Stadt Pyrmont). Logie⸗Lühmann 1. ſchlug Balhorn⸗Fres⸗ dorf 2.:6, 614. 3. Grimm⸗Lürman, Leutnant Schneider-Lange. Damen⸗ und Herren⸗ Doppelſpiel(Preis des„Pyrmonter Kur⸗ gaſt“). Fr. Hagelin⸗Logie 1. ſchl. Frln. Ritter⸗Grimm 2. o. Sp. 3. Frln. Gellineck⸗ 'Hara Murray, Fr. Mittler, F. A. Lüinde⸗ mann. Herren Vorgabeſpiel Kl. 1. Fresdorf 1.— 15 ſchl. Albert 2. 15¼,:6, Vorgabeſpiel Kl. 2. Weihe 1. 0 ſchlug Haſſe 2.,:1,:2. 3. Aſtrid, Peterſen. Damen⸗Vorgabeſpiel Fr. Behrens 1. — 7s ſchl. Fr. Lent 2.— 30% o. Sp. 8. Irln. von Bockum⸗Dolffs, Fr. Hagelin. 4. Frln. Heinze, Fr. Kühne, Fr. Dr. Rick, Frln. Ritter⸗ buſch. Herren⸗Vorgabe⸗Doppelſpiel. Aſtrid⸗e Wihe. 1. 0 ſchl. Lürman⸗Goering 2— 30/,:3,:2. 3. Balhorn⸗H. V. Schmidt. HagelinLogie 2. 15%% o. Sp. 3. Fr. Dr. Rick⸗ Autoumobilfport. Exfulge deutſcher Wagen in Belgien. Das am Montag ausgefahrene intern. Kilometer⸗Rennen in Oſtende gewann Joerns auf 4½ Liter Opel mit 158,8 Km. Durchſchnittsgeſchwindigleit in 23½ Sieger des Zwanzig⸗Kilometer⸗Rennens wurde ebenfalls Joerns auf 49 Liter Opel⸗Grand⸗Prix⸗ Wagen mit 130 Km. Durchſchnittsgeſchwindigkeit in 9 Min. 16 Sek. Zweiter wurde wieder Tornaco auf Mercedes. In den Tourenklaſſen bis 2 Liter Zyhlinderinhalt wurde Bosquet Erſter auf Opel im Zwanzig⸗Kilometer⸗Rennen und bis 6½ Liter Henſch(Agchen) auf Opel. Motorſport. Zeitſchrift für Flugtechnik und Motorluft⸗ ſchiffahrt, Organ der Wiſſenſchaftlichen Geſellſchaft für Juftfahrt. Herausgeber und Schriftleiter Jug Aus⸗ bert Vorreiter, Berlin W. 57. Leiter dez Wiſſen⸗ ſchaftlichen Teiles: Dr. L. Prandtl, Profeſſor an d. Univerſität Göttingen, Dr. Ing. F. Bendemann, Profeſſor, Direktor der Verſuchsanſtalt für Luftfahrt, Berlin⸗Adlershof. Verlag R. Oldenbourg, München⸗ Berlin. 5. Jahrgang. Jährlich 24 Hefte. Preis 12 Mark für den Jahrgang. Inhaltsüberſicht von Heft 12: 6. Bericht der Deutſchen Verſuchsanſtalt f. Luft⸗ fahrt, E.., Adlershof, Von F. Bendemann und E. Everling. Die„Etrich⸗Taube“,(Ein Beitrag zur Entwicklungsgeſchichte der Flugtechnik!. Von Ing. John Rozendaal, Berlin und s⸗Gravenhage. Hierzu die Tafel). Die Ergebuiſſe des Prinz Heinrich⸗Fluges 1914. Von Prof. Dr. v. Miſes, Straßburg. Flugſchau. Patentſchau. Bücher⸗ beſprechungen. Geſchäftl. Mitteilungen derx Wiſſen⸗ ſchaftlichen Geſellſchaft für Luftfahrt, Billardſport. Die Kämpfe um die Billard⸗Amateur⸗Welt⸗ meiſterſchaft 1914 ſind entſchieden. Die neueſte Nummer der„Billard⸗Welt!(Verlag Guſtav Braunbeck G. m. b..), Berlin W. 85, Lützow⸗ ſtraße 102/104, Preis 40 Pfg.) enthält einen ein⸗ gehenden ſpannenden Bericht über dieſe Kämpfe. Ferner bringt ſie Darſtellungen des Städteturniers Neing ad ſowie der Mecklenburgiſchen Billardamateurmeiſterſchaft. Ein Baſeler Brief plaudert über das Match des Baſeler Billardklubs. Sehr leſenswert iſt eine Abhandlung von Herrn Niedermayr, der allerlei„Vorſchläge über den Billardſport macht. Ferner enthält die neueſte Ausgabe der„Billard⸗Welt“ eine ſpamiſche Partie aus dem Petersburger Schachturnier, geſpielt von Dr. E. Lasker und Capablanca. Schießſport. * Die Meiſterſchaft im Wurftaubenſchießen für Deutſchland wurde am Samstag, den 11. Juli, zu Köln⸗Brück auf Veranſtaltung des Schießver⸗ eins deutſcher Jäger(Hauptverein, Sitz Neu⸗ damm) ausgeſchoſſen. Bedingung: 100 Tauben auf 14 bis 18 Meter. Reſultat: 1. Schulze, Metſch⸗ diesfährige. nat, Patſchkey, 71 Treffer; 4. Strick, Köln⸗Brück, 6g Treffer; 5. Ortgies, Lüttich, 65 Treffer;: 6. König, Popelken, 60 Treffer; 7. Th. Wellſtein, Opladen, 58 Treffer; 8. Dr. Quittenbaum, Hohenbarnekow, 88 Treffer; 9. Franz Kettner, Köln, 57 Treffer; 10. Beyl, Breslau, 56 Treffer; 11. Steinborn, Neudchen, 55 Treffer; 12. Weichelt, Niedergräfenhain, 55 Tref⸗ fer. 19 Schützen hatten gemeldet, einer erſchien nicht. Die Ergebniſſe wurden durch grelle Sonne und pfel Bruch der Wurftauben ſehr ungünſtig beeinflußt. Meiſterflugſchütze von Deutſchland fütr 1014½15 alſe Herr Schulze, Metſchlau. Schwimmſport. * Das klaſſiſche Schwimmen„Quer durch Wien“, das in Abweſenheit der 4 Deutſchen, darunter unſer Mannheimer Dauerſchwimmer A. Vollrath, am Sonntag zum Austrag kam, nachdem die Trauerfeierlichkeiten für den verſtorbenen Erzherzog Franz Ferdinand zu Ende waren, brachte dem vorjährigen Sieger Simon Orlik einen neuen Erfolg. Für die Damen gab es eine Enttäuſchung, indem die vorjährige Siegerin Frl. Szabo von Frl. Zahurek geſchlagen wurde. Reſultate für Damen: Junioren. Irene Neumaun D. T. 53 Min. 28% Sek. Senioren. Ida v. Simpes W. D. S. C. 51 Min. 55 Sek. Offen für alle. Berta Zahurek W. D. S. C. Geſamtplazierung. 1. Frl. Zahurek, 2. Frl. Ida v. Simpes, 3. Frl. Indro. Magerle⸗Walek. Abteilung Herren. Herren über 50 Jahre. 1. A. Ggger, 58 Min. 41 Sek. Herren über 40 Jahre. 1. F. Hellmreich, 1. W..S.., 54 Min. 18 Sek. Herren über 30 Jahre. 1. Simon Orlik, W..C. Auſtria. Der Wfähr. Orlik ſchwimmt mit 49 Min. 2 Sek. wieder die beſte Zeit wie im vergangenen Jahre fütr die 7500 Meter lange Strecke. Junioren. 1. O. Worel, W. A.., 50 Min. 24 Sek. 2. Senioren. 1. H. Zehetmayer, I. W. A. S. C. 49 Min. 49 Sek. Offen für alle. Dr. L. Meyer,..., 51 Min. 22 Sek. Geſamtplacierung. 1. Simon Orlik, .S. C. Auſtria, 2. Hans Zehetmeyer, 1. W. A. S.., 3. Oskar Worel,..C. Etwa 200 000 Menſchen wohnten der Veranſtaltung bei und bereiteten den Siegern und Siegerin⸗ nen ſtürmiſche Ovationen. Raſenſpiele. sr. Fußball⸗Länderwettkämpfe. Die Federation Internationale de Football⸗Aſſociation hat meh⸗ rere, von dem öſterreichiſchen Fußhall⸗Verband vorgeſchlagene Länderkämpfe genehmigt. Die öſterreichiſchen Repräſentanten ſpielen am 25. Oktober gegen Ungarn, am 13. Dezember gegen Deutſchland, am 14. März 1915 ge⸗ gen Italien, am 2. Mai gegen Ungarn das Rückſpiel und am 30. Mai das Metoum⸗ ſpiel gegen Deutſchland. Dlympiade. 4. Große Internationale leicht⸗ und ſchwer⸗ athletiſche Wettkämpfe der L. F. G.„1903“ E B. am 19. Juli unter dem Protektorat des Herrn Oberbürgermeiſters Hofrat Krafft. Das Intereſſe zu dieſer Veranſtaltung wächſt mehr und mehr. Noch nie hatten frühere Meetings eine ſolche aus⸗ gezeichnete Beſetzung aufguweiſen, wie gerade das Holland ſendet uns einige ſeiner beſten Leichtathleten, Charlottenburg, die Hochburg der deutſchen Leichtathletik, ſchickt uns 5 Athleten, die die kontinentale Klaſſe repräſentieren und auch dieſes Jahr von Sieg zu Sieg eflen. Wer kennt ſie nicht, die beiſpielloſen Erfolge in Wien. Budapeſt. Schtoeden, Dänemark, Brüſſel und Amſterdam Fürwahr, es würde auf internationalen Meetings der ſportliche Reiz fehlen, wären die Charlotten⸗ burger nicht anweſend. Ganz beſonders dürfte uns ihre 400 Meter⸗Rek exen, die hier in erſtklaſſiger Beſetzung ſtarten wird. Die unglaubliche Zeit von 42,8 Sekunden, welche Weltrekord bedeutet und vor 8 Wochen in Ham⸗ Hurg erzielt wurde, beſagt alles. Ein würdiges Gegenſtück der Charlottenburger werden die Mün⸗ chener abgeben, welche mit 8 Athleten von ganz hervorragender Klaſſe zu uns kommen. Wir fin⸗ den unter dieſen alle Kategorien, wie Sprinter, Werfer, Springer, Langſtreckenläufer und Mehr⸗ kämpfer, die ſich in jedem Sattel zurecht finden und mit Charlottenburg in Deutſchland einzig da⸗ ſtehen. Ihre 400 Meter⸗Stafette iſt z. B. in dieſer Saiſon noch ungeſchlagen. Schon jetzt wird die Frage venttliert, wer von obigen Stafetten dieſes⸗ mal die Segel ſtreichen muß und ob es Charlotten⸗ burg gelingen wird, ſeinen einzigen Beſteger nun zu beſiegen. Soviel ſteht feſt, es wird ein Kampf von ſelten geſehener Energie geben, wie ihn die Ludwigshafener Sportswelt vielleicht nicht ſobald wieder zu ſehen bekoammt. Auf die Beſetzung der einzelnen Konkurrenzen werden wir zurückkommen. Weſtdeutſchland ſendet Duisburg ins Treffen, deren Athleten in ihrer Heimat tonangebend ſind und auf ſportlichem Gebiete eine große Rolle ſpie⸗ len. In ihren Reihen find in früheren Jahren mehrere deutſche Meiſter zu finden. In Süd⸗ deutſchland wird alles mobil ſein, Frankfurt, Darmſtadt, Straßburg, Mannheim, Kaiſerslau⸗ tern, Stuttgart, Pirmaſens ete. Alle kommen miit ihren Mannen. Man darf geſpannt ſein, wie ſich unſere ſüddeutſche Klaſſe ſchlagen wird. Auch aus Turnerkreiſen laufen fortwährend ein, gewiß ein erfreulicher Beweis dafür. daß ſich die deutſchen Turner auf dem richtigen Wege befinden. mit den Leichtathleten Hand in Hand zu gehen. Viele Meldungen ſtehen noch aus. Wir werden übrigens nach Abſchluß noch näher darauf ein⸗ gehen. Auch die Schwerathletik hat erſtklaſſige Beſetzung aufzuweiſen. Ringkämpfe, wie ſie das 1908er Meeting aufzuweiſen hat, ſuchen ihres⸗ gleichen. In 5 Klaſſen werden ſich die Beſten der Beſten gegenüberſtehen, desgleichen im Stemmen. sr. Hauptmann Kurd Roesler, der verdienſt⸗ volle General⸗Sekretär des Deutſchen Reichs⸗ ausſchuſſes für Olympiſche Spiele, hat ſich mit dem Frl. Gertrud Blum, der Tochter des Profeſſor Dr. Ferd. Blum Frankfurt a. 4 kau, 76 Trefferz 2. Koch, Poſen, 76 Treffer; 3. War⸗ verlobt. 1 S1S ˙ AA 18. . 8feß RAeAnbsgäsag erkskammer Köln eine besondere wirtschaftliche Werker zu verhüten durch Ausnahmen gegen Kon- Donnerstag, den 16. Juli 1914 Geueral-Anzeiger. Santſche Reueſte Aachrichten.(Mittagblatt) 7. Seite. Förderung von Mandwerk und Gewerbe. BNWC. Karlsrube, 15. Juli. Mit welchen einfachen und billigen Mitteln unter anderm schon recht Nuũtzliches zur Förderung von Handwerk und Gewerbe geschaffen werden kann, zeigt die erste Iätigkeit des Gewerbeförderungs- ausschusses in Frankfurt. Der Aus- schuß setrt sich aus Vertretern der Handwerks- kammer, der Innungen und Handwerkervereini- gungen, verschiedener techmischer Vereine usw. zusammen. Er hat nicht nur eine übersichtliche Veröffentlichung zusammengestellt, welche Einrich- tungen schon vorhanden sind, die der Gewerbe- förderung dienen, sondern sich gleichzeitig be- müht, die Leiter der vorhandenen Einrichtungen zu einer erweiterten Unterstũtzung des Handwerks zu veranlassen. Sicherlich haben sehr viele Ar- beiter aus der Aufzählung der zwölf Einrichtungen zum ersten Male einen Ueberblick bekommen, wiie vielgestaltig die vorhandene Handwerksförderung ist; sie haben wWohl auch die Ueberzeugung gewon- nen, daß es nur darauf ankommt, im einzelnen Falle den richtigen Gebrauch von den Dingen zu machen. Da sind z. B. das Handwerksamt als Rechtsabteilung der Handwerkskammer. Die großen Meisterkurse mit der anregenden Ausstel- lung von Arbeiten; die Königl. Maschinenbau- schule mit ihrer Auskumftserteifung über ſcleinge- werbliche Kraft- und Arbeitsmaschinen, mit eiuer Untersuchungsabteilung usw.; eine Neihe von Faciibibfiotheten und Sauumbungen, die oftmals wilkrommene Vorbikler zu liefern vermögen; sowie die Gewerbeschitle, die die Anfertigung von Skiz- zen und Werlzeichnungen aus den verschiedensten Handwerksgebieten Übernimmt; die Elektrotechni- sche Untersuchungsanstalt; das Itistitut für Ge- werbehygiene und noch manches andere. Diese Veröffentlichung ist vorbildlich: sicher sind in vielen anderen Städten nicht weniger Ein- richtungen vorhanden, hre Benutzung ist aber, wie bis jetzt in Franldurt, recht beschränkt, weil man sich in den Kxeisen, die es angeht, über den Aufgabenkreis der Institute oft nicht klar war, aber die Uuwissenheit auck nicht gerne eingestehen Wollte. In den letzten Jahren sind verschiedene Hand- Werkskammern, offenbar weil man ihnen den Vor- Wurf macht, sie hätten zu wenig praktischen Nutzen für den Handwerker, dazu übergegangen, Unternehmungen ins Leben zu rufen, die eine un- mittelbare wirtschaftliche Förderung des Hand- weres bezwecken. So hat bekanntlich die Hand- Abteilung eingerichtet, die u. a. ein sogenanntes Verdingungsamt eine Aufkunftsstelle für das Bau- gewerbe, eine Treuhändlerabteilung zur Vermitt- lung bei Zahlungsschwierigkeiten und Konkursen, sowie eine Stelle zur Einziehung von Forderungen umfagt. 5 Im Auftrage der Haudwerkskammer Düsseldorf hat deren Syndikus Dr. Wilden eine umfassende Denkschrift„Zur wirtschaftlichen Förderung des Handwerks“ herausgegeben, die in mannigfacher Hinsicht Interesse erheischt. Die Anuregungen, die dabei zur Lösung dem einzennen Fragen ge- geben werden, sind von allgemeiner Bedeutung und werden sicher jedem von Nutzen sein, der sich mit der Handwerkerfrage befaßt. Dieser Nutzen ist in diesem Falle um so größer, als die Schrift sich nur mit den tatsächlichen Verhältnissen be- faßt. So behandelt die Denkschrift zunächst die Bildungseinrichtungen der Handwerkskammern, die ihr gewissermaßen die Voraussetzung jeglicher Wirtschaftlichen Förderung sind. Man sieht, in welch großem Umfange die Kammer Fortbildungs- kurse für Handwerker eingerichtet hat und Opfer bringt für andere Bildungseinrichtungen 2. B. die Meisterkurse. Aus dem Gebiete der unmittelbar fördernden Tätigkeit sind hervorzuheben die An- regungen für die Pflege des Handwerks durch Stadt- und Landgemeinden, für die Regelung des Verdingungswesens, die Preisregelung, die Kapi- talbeschaffung für Handwerker, die Förderung des Oenossenschaftswesens, die Vermittlung von Maschinen an Handwerker usw. Sodann ist ein- gehend behandelt, in welcher Weise die Kammer bestrebt gewesen ist, Schädigungen der Hand- Sumvereine, Abzahlungsgeschäfte, Wanderlager, un- reelle Ausverkäufe usw,. Ein besonderer Abschnitt benandelt dann noch die ausgedehnten Wolfahrts- einrichtungen der Handwerkskammer, die dazu dienen, den Handwerkern praktische Vorteile zu bieten. So gibt die Denkschrift ein lebendiges Bild von der umfassenden Lätigkeit, die heute eine Hand-⸗ Werkskammer mit hochstrebenden Zielen zum Nutzen und Segen für die Handwerker ausübt. Kein Wunder, wenn diese heute von der großen Bedeutung der Handwerkskammern für ihr Wirt. schaftsleben vollauf durchdrungen sind. Ueber diesen Erlolg muß man sich umsomehr freuen, als die Handwerkskammern sicher keine leichte Ar- beit haben, und mit Schwierigkeiten kämpfen müs- Handels- Die Bautätigkeit. sich alles in allem dieses Jahr doch etwas gün- stiger angelassen als im Vorjahre. Das muß gegen- über den Nlagen aus einzelnen Orten ſestgehalten werden. Die Besserung im Vergleich zum Vor- jahre ist ja keineswegs so, daß man die Bautätig- keit im ganzen schon als befriedigend bezeichnen könnte, aber sie ist doch wieder auf dem Ueber- gang von schlecht zu befriedigend. Wirft man nur auf den Geschäftsgang in den Großg- städten den Blick, so bemerkt man von der Besserung allerdings noch recht wenig. Hier fehlt es vielmehr nicht an Symptomen einer weiterenVer- schlechterung. Aber diese Ungunst tritt zurück, Wenn man die mittleren und kleinen Städte sowie das platte Land berück⸗ sichtigt. Hier ist die Bautätigkeit im laufenden Jahr schon wieder besser. Die örtliche Lage des Geldmarktes und der Kreditverhältnisse erleichtern das Bauen, auch sind die Preise der Materialien und der Leistungen mäßig, so daß eine starke An- regung für eine Belebung der Bautätigkeit gegeben ist. Natürlich sind von der Besserung nicht alle mittleren und kleineren Plätze berührt. Vielmehr ist es auch hier nur ein Teil, der aber hinreicht, um in die heurige Bautätigkeit wieder einen etwas frischeren Zug zu bringen. Vornehmlich macht sich an bayerischen Plätzen eine größere Unter- nehmungslust geltend. In Bayern haben auch dlie Großstädte München und Nürnberg eine Besserung der Bautätigkeit gegen 1913 aufzuwei- Sen. Günstig ist der Geschäftsgang in Augs⸗ burg In Passau ist die Lage zufriedenstel- lend, während in Regensburg große Mattig- keit herrscht. In KRempten ist eine mäßige Besserung zu verzeichnen, in Liadau ist die Bautat gkeit ziemlich lebendig. Ia Bamberg tritt die Besserung gegen 1913 schark liervor, ebenso in Ludwigshafen, während die Bau- tätigkeit in Fürth flau ist. Noch günstiger als an den aufgeführten Plätzen ist nach vorliegenden Be- richten und Beobachtungen die Geschäftslage auf dem platten Lande. Etwas weniger günstig ist die Lage in Württemberg und Baden. Immerhin ist auch hier eine Wendung zur Erholung zu er- kennen. In Friedrichshafen herrscht Hoch- konjunktur, was freilich als Ausnahmeerscheinung bezeichnet werden muß. Befriedigend ist der Ge- schäftsgang in Aalen, in Ulm, in Heil⸗ brxonn, dagegen zußerst schlecht z, B. noch in Rottweil. In Freiburg i. Br. sind die Bauarbeiten infolge der Heu- und Kirschenernte etwas im Rückstand, aber Arbeitsgelegenheit ist genug vorhanden. Befriedigend ist die Geschäfts- lage dann in Lörrach, in Baden-Baden, Wo sie freilich schon weiter sich etwas abschwpächt, Weiter in Pforzheim, wo empfindlicher Ar- beitsmangel herrscht. In Elsaß-Lothringen ist die Besserung weniger allgemein und deutlich. Im Bezirk Colmar z. B. finden Bauhandwerker keine Arbeit; sie gehen daher, nach Baden, wo sie leicht Beschäftigung finden. Von den verschiede- nen Gebieten Deutschlands, in denen eine Besse- rung der Bautätigkeit deutlich zu Tage tritt, seien auch die Rheinlande hervorgehoben, wWwo sich an verschiedenen Plätzen die Bautätigkeit gebessert hat. Duisburg meldet sogar etwas Mangel an Maurern. In Mitteldeutschland sind Plätze mit guter Arbeitsgelegenheit, jedemalls mit besse- rer als im Vorlahre, keineswegs selten. In E r- furt ist sehr viel zu tun, Soeuneberg hat sich gebessert, in Göttingen ist die Bautätigkeit recht lebendig, in Wittenberge läßt sie nichts zu Wünschen übrig. Auch im weiteren Umkreis von Berlin fehlt es nicht an einem Kranz von kleinen Plätzen, in denen die Bautätigkeit befriedi- gend bis gut ist. Im östlichen Preußen, Wo die Landwirischaft vorherrscht, ist im Bauge- werbe auch vielfach mehr zu tun als im Vorxjahr. Die Hervorhebung einer Reihe von Plätzen mit gebesserter Bautätigkeit genügt selbstverständlich nicht, um die Besserung im allgemeinen zu bewei⸗ sen, aber sie erklärt den günstigeren Stand der Andrangsziffer am Arbeits⸗ markt für das Baugewerbe, wie er sich seit März deutlich zeigt. Mag in den Großstädten auch die Stockung noch anhalten, in der Provinz ist sie einer merklichen Belebung gewichen. Verband verein. Baumateriallen- Mämeiler Beutsehlamds e. V. Von dem genannten Verband erhalten wir fol- gende Zuschrift, die wir gern aufnehmen, ob- gleich sie die Lage des Bau- und Immobilien- marktes in gar zu schwarzen Farben schildert und in etwas einseitiger Weise die Hilfe des Reichs und der Kommunen anruft. 85 „Der gegenwärtige Notstand auf dem Bau- und Immobilienmarkt hat den über ganz Deutschland verbreiteten Verband vereinigter Baumaterialien- händler Deutschlands, e.., veranlaßt, auf seiner letzien Generalversammlung eine Entschließung zu fassen, welche nunmehr an die Regierungen des deutschen Reiches, sowie sämtlicher deutscher seu, wie sie in anderen Berufsständen nicht so leicht vorkommen dürften. und Hdusttle W. C. Berlin, 16. Juli. Die Bautätigkeit hat —— Anungen für Rechnung der Firma skatt. Im Zeit⸗ Handelskammern und Hypothekenbanken zum Ver- sand gekommen ist. Auch hat genannter Verband seine Unterverbände ersucht, diese Entschliegung bei ihren Handelskammern und Städte-Verwaltun- gen zu unterstützen. Die Entschliegung lautet: versammlung des„Verbandes vereinigter Bau- sich einmütig zu folgender Entschließung: Der Verband vereinigter Baumaterialienhändler Deutschlands E. V. erblickt in dem gegenwärtigen Notstande auf dem Bau- und Immobilienmarkte leben. Der Verband richtet ferner an die verbündeten deten Regierungen des Reiches und die Kommunen, auf Mittel zu sinnen, um den Grundbesitz steuer- lich zu entlasten. Der Verband richtet ferner an die verb'ndeten Regierungen des Feiches die Bitte, die gesetzlichen Maßnahmen zur Beschränkung der Miets- und Zinszessionen zu beschleunigen und Unzulänglich- keiten des Zwangsverwaltungs- und Zwangsver- steigerungsverfahrens zu beseitigen. Alle diese Verhältnisse haben dazu geführt, daß sich das Privatkapital für zweite Hypotheken ganz vom Baumarkte zurückzieht und selbst erste Hypo- thelcen nur sehr schwer und teuer zu erhalten Sind. 0 Zur Beseitigung dieses Notstandes ist die Hilie der verbündeten Negierungen des feiches und der Kommmen dringend erforderlich. Der Verband bezeichnet es im übrigen als eine unbedingte Notwendigkeit, auf die Hypotheken- banken in dem Sinne einzuwirken, daß sie den Wirtschaftlichen Verhältnissen Rechnung tragen und von erschwerenden Bedingungen bei der Rück- forderung fälliger Hypotheken durch Zinssteige- rungen und Provisionen Abstand nehmen, damit nicht auch ferner viele Hausbesitzer und Gläubiger zweiter Hypotheken zugrunde gerichtet werden. Der Verband vereinigter Baumaterialienhändler Deutschlands E. V. beauftragt den Vorstand, durch geeignete Maßnahmen auf Abstellung der gesamten Mißstände hinzuwirken, damit auf dem Baumarkte bald wieder gesunde, dem gesamten deutschen Wärtschaftsleben ersprießliche Verhältnisse Platz greifen.“ Seldmarkt, Sank- une Sörsen- Wesen. Die Kursbewegung am deutschen Anleihemarkt. W. C. Seit Jahresfrist hebt sich das Kursniveau der deutschen Anleihen so stetig, daß man von einer durchgreifenden Erholung sprechen kann, die freilich noch nicht stark genug war, um die Entwertung gegen 1911 oder auch nur gegen 1912 Weder auszugleichen. Immerhin ist die Entfer- nung vom Tiefstand im Jahre 1913 schon merklich genug, um Beachtung zu erregen. Die Kursbe- wegung wird durch nachfolgende Notierungen für einige führende deutsche Staatsanleihen anschlau- lich gemacht. Es stellte sich der Kurs je am 13. Juli der folgenden Jahre: 1911 1912 1913 1914 Deutsohe Relchsanlelhe zu 39% 83,60 80,10 73,80 76,30 5 zu 3½% 93,80 90,00 84,30 88,50 255„ unk. bis 18 zu 4% 102,0 100,80 97 99,40 Preuss. kons, Anlelhe zu 3% 88,80 90,10 73,80 76,40 5*„ 2u 3½% 8390 3000 84,0 86,60 5 5„ unk. bis 18 zu 4% 102,60 100,0 97,70 99,20 5„ Staffeſanſeſhe zu 4% 100,30 36,20 89/0 89,50 Baden 1901 zu 4% 100,70 100,30 96,40 97,50 Bayern zu 4% 101,10 100,0 97,60 98,50 Hamburg unk. b. 18 zu 4% 100,0 100,00 97,0 98,25 Süächslsohe Staatsrente zu 3% 83,00 80½0 75,50 77,00 Obgleich die Schwankungen der Kurse von jahr zu Jahr in der Richtung ganz gleich sind, so zei- gen sich doch in dem Grad der Veränderungen be- merkenswerte Unterschiede. Von den dreipro- zentigen Anleihen stand 1911 die sächsische Staats- rente am niedrigsten; sie hat sich aber nicht nur die Jahre hindurch am besten gehalten, sondern steht gegenwärtig auch höher als die gleichen Typen im Reiche und in Preußen. Ganz beson- ders eigenartig stellte sich die Kursentwicklung bei der preußischen Staffelanleihe: bis 1913 waren die Kurse ungünstig, im laufenden Jahre dagegen hat sich der Kurs über den Stanud der anderen hier aufgeführten vierprozentigen preußischen Auleihe gehoben. Zu den Zahlungsschwierigkeiten der Versuche statt, die Verhältnisse der Firma zu ordnen. Doch gelang es noch nicht, über die letzten einen klaren Ueberblick zu ge- Winnen, da die geschäftlichen Beziehungen der Firma sehr ausgedehnt sind, wenn sie sich in den einzelnen Faällen auch nicht über mäßige Summen erheben, und der Umfang ihrer spekulativen Ver- Pflichtungen doch weit größer ist, als bisher ange- nommen worden war. An der gestrigen Börse kanden sowohl im Zeithandel wie auf dem Bar- markt der Industriewerte weitere Wangsglattstel- aridel belraten sie namentlich deutsche Anleihen, einzelne Bankaktien und Elektrizifätswerte, auf dem Barmarlet ebenfalls deutsche Ahleihen, ferner Zpro:z. Buenos Aires-Provinz-Anleihe, die Ak- tien der Braunschweigischen Kohlenbergwerke, der Krefelder Eisenbahn, von denen etwa 900 000 bei verschiedenen Banken und Bankfirmen beliehen sind, der westsicilianischen Eisenbahnen, der Russischen A..-., der Spinnerei Renner, der Donnersmarckhütte und andere, die sämtlich mehr Zeitung Die am 15. Juni 1914 in Berlin tagende General- materialienhändler Deutschlands E..“ bekennt eine Gefahr für das gesamte deutsche Wirtschafts- günstige politische Gerüchte, die sich auf das Berliner Bankfirma Guttmann, notierten. Türkische Iabak Progzent gegen Keissner& Co. gestern höher. Das Geschäft belebt sich geit⸗ Im Laufe des gestrigen Lages fanden laut K..] Weise etwas. Handelsverträge ist eine möglichst genaue nis des deutschen Außenhandels besonders Wert⸗ voll. auf die Gesamtergebnisse der Ein- und Ausfuß beschränken. 1 Falle die Zahlen über die Handelsbewegung güt den einzelnen Länder n, die erst später Be- kannt werden, darum aber die Wirtschaftliche Be- deutung der fremden Staaten für uns besonders ge? nau er assen. Es seien daher aus der Statistiꝶ des Deutschen Reiches(Bd. 271) die E gebnisse des deutschen Außenhandels im Jahre 78 155 Oesterreich-Ungarn und Rußland hie angeführt. einschl. des kleinen Lichtenstein Ungarn erxeichte ohtle bahn, die 234 Prozent, und die der Braun- schweigischen Kohlenbergwerke, die 17% Prozent vyerloren. Es ist noch zweifelhaft, ob nunmehr bereits sämtliche Verpflichtungen der Firma zur Lösung gelangt sind. Ob eine Ordnung der Ver- hältuisse möglich ist, wird davon abhängen, ob Unregelmäßigkeiten vorgekommen sind, Worüber an der Berliner Börse zwar unbestimmte Gerüchte im Umlauf waren, aber verlautete, daß strafbare Handlungen nicht vorliegen sollen. FWrankturter Effektenbörse. Frankfurt a.., 16. Juli.(Tel.) Die Wie⸗ ner Vorbörse war heute wesentlich beruhigter. Der dortige Markt scheint endlich seine Fassung Wieder gewonnen zu haben. Der Umschwung in Wien lien auch hier die Börse aufatmen. Da auch Newy) Lork trotz der matten Eröffnung einen im Ganzen relativ guten Verlauf genommen hatte, 80 zeigte die hiesige Börse bei Beginn ein festes Aussehen. Der Artikel der Times über Oester- reich-Ungarn machte einen guten Eindruck, In Bankaktien fiel zunächst die ſeste Haltung der Kreditaktien auf. Deutsche Bank und Distonto- Kommandit hõôher. Kursbesserungen verzeichne- ten vereinzeit Transportwerte, Lombarden und Staatsbahn lagen fest bei lebhaftem Geschäft. Bal- timore und Ohio schwächer, Schantung 1 Prozent höher. In Schiffahrtsaktien wurden Fealisationen vorgenommen, Elektrizitätswerte neigten nach oben. Edison lebhaſt und fest. Decküngsbegehr lührte zur ſestern Haltung der Montanpapiere. Phönix Bergbau waren bevorzugt, dagegen Bochu- mer schwächer. Caro Hegenscheidt mägig höher, Luxemburg später lebhaffer. Heimische Renten konnten sich befestigen. In österreichisch-unga⸗ rischen Fonds trat mäßige Besserung ein. Nach- frage bestand für Mexikaner, türkische Tabakaktien haben sich Wesentlich erholt. Am Nassamarkt für Dividendenwerte war die Haltung fester. Mit Ausnahme östereichischer Papiere, welche auf die gestrige Rede des ungarischen Ministerpräsidenten Tisza ſest lagen, hielt sich der weitere Verlauf auf den meisten Märkten in engen Grenzen. Nordd. Lloyd und Paketfahrt schwächer. Badische Anilin fester, Scheideanstalt büßten 5 Prozent ein. Holzverkohlung konnten sich mäßig befestigen. Von Maschinenfabriken notierten Adlerwerke Kleyer etwas höher. Dürkopp und Daimler schwächer. Zu erwähnen sind ferner noch Elsässisch-Badische Wollfabriken, die 3 Prozent einbüßten. 85 Das Geschäft hielt sich auch gegen Schluß Wie⸗ der in sehr engen zen. Montanwerte schlie- Ben fester, die Umsätze in Schiffahrtsaſtien waren zeitweilig ziemlich lebhaft, auf die Stimmung die- ser Papiere machte es aber keinen Eindruck, da sie infolge Angebots für Berliner ge⸗ drückt Wurden. Lloyd schwach, dagegen Paket⸗ fahrt fester. Die Börse schloß bei gut behaupteter Tendenz. Es notierten: Kredit 185,50, Diskonto 1807, Dresdner 145,25, Staatsbahn 142.25, Lombarden 16,50, Baltimore 88, Phönuix 22/75. 8 Privatdiskont:%½ Prozent, Berliner Eſfektenbörse. 55 Berlin, 16. Juli.(Tel.) Nach der hochgradi- gen politischen Verstimmung und den dadurch nervorgerufenen Kursrückgängen findet sich die Börse langsam in das alte Fahrwasser der Beson- nenheit zurück. Die Rede des ungarischen Mi. nisterpräsidenten Grafen Iisza, die der Wiener Börse zu kräftiger Befesſigung verholſen hat, wurde auch hier in überwiegend günstigem Sinie ausgelegt, ebenso wie der Axtikel der Times über dlie Beziehungen zwischen Oesterreich und Ser- bien. Lebhaft beachtet wurde auch die Meldung von dem Rücktritt des Präsidenten Huerta. Be⸗ sondere Geschäftsbelebung war aber nicht zu ver- zeichnen, da das aus Wien hierher gemeldete Ab. jeben des Inhabers einer mittleren Wiener Bank⸗ lirma Verstimmung erregte, 555 Bei Eröffnung des Verbehrs waren Kursbesse- rungen namentlich für österreichische Werte in der Mehrzahl. So wurden ers französische Rente, Lombarden und türkische Tabakk höher be⸗ zahlt. Die Veränderungen hieſten sich aber Zu meist unter 1 Prozent. Schwache Haltumg verrie- ten Schiffahrtswerte im Zusa ang mit un⸗ günustigen Berichten vom Frachtenmarket und der Weiteren Herabsetzung einzelner Frachtraten nach Südamerika. In Canada- Akctien machte das De- menti über den 8. Zt. bestehenden Kapitalsbedarf und die gleichzeitige Anklündigung einer Späteten Kapitalserhöhung keinen besonderen Eindruck. Vorübergehend trat aber doch eine Abschwächung ein.— Bei dem in die zweite Stunde bewirkten die höheren Wiener Kurse und allerhand Verhältnis zwischen Oesterreich und Serbien he. zogen, eine Befestigung auf der ganzen Linie. Läg- liches Geld 2 Prozent und darunter. 2 Privatdiskont: 26 Prozent. Die eingangs erwähnten politischen Momente wirkten besonders in der zweiten Stunde in zu- nehmendem Maße befestigend auf die Stimmung, 80 daß namentlich österreichische Orient höher Handel unce inclustrle. Deutschlands Aussenhandel. Angesichts der bevorstehenden Erneuerung der ennt- Man darf sich dabei natürlich nicht bloß Fast noch wichtiger sind in diesem unächst also Oesterreich Ungarg Die Einfuhr im Speziallandel aus Oesterreich⸗ Bundesstaaten an die Verwaltungen aller größeren deutschen Stãdte, sowie an sämtliche deutschen gedrückt Waren die Aktien der Krefelder Eisen- oder weniger Verluste erlitten. Besonders scharf Gold, Zilber und Wertpa- wiere im Berichtsjahre 8270 Fil. M. Mill. M. im Vorfahr, die Ausfuhr 1104% gegen * 8. Seite. General-Anzeiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Donnerstag, den 16. Juli 1914. 1035,3 Mill. M. Gegen das Vorjahr hat die Ein- luhr um 2,5 Mill. M. abgenommen, während die Ausfuhr um 69,5 Mill. M. gestiegen ist. Die Haupteinſuhrwaren erreichten folgende Werte in Millionen Mark: Eier 76,5, Braunkohlen 60,2, Bau- und Nutzholz 68,7, Rindvieh 31,6, Kalb- felle 23,1, Malzgerste 21,0, Rindshäute 17,6, Bett- ſedern 16,3, eindrähtiges, rohes uswy. Baumwollen- garn 13,0, Malz 13,9, Malz 13,3, gereinigtes Erdöl 12, Steinkolllen 10,1. Die wichtigsten Ausfuhrwaren zeigten folgende Werte in Milfionen Mark: Steinkohlen 150,1, Ma⸗ schinen 81,3, Merinokammzug 30, rohe Baumwolle 27,5, halb- oder ganzgare Felle zu Pelzwerk 26,0, Biicher 35,8, Koks 22, 7, elektrotechnische Erzeug- nisse 21,8, Oberleder 20,0, Rindshäute 16,7, Fahr- zeuge 13,2, Anilin- und andere Ieerfarbstoffe und Flachs je 12,5, rohes Zink 12,4, Lederschuhe 10,7, Thomasphosphatmehl 10,1. Ueber den deutschen Außenhandel mit RugB- land und Finland im jahre 1913 berichtet die Reichsstatistik im Heft V des Bandes 271 der Sta- listik des Deutschen Feichs wie folgt: 55 1. Rußfland ohne Finland. Im Spezialhandel ohne Gold, Silber und Wert⸗ papiere betrug die Einfuhr 1424,6 Mill. M. gegen 1527 im Vorjahr, das ergibt eine Abnahme um 103,3 Millionen Mark. Die Ausfuhr ist von 679,8 Mill. M. im Jahre 1912 auf 880,2 Mill. M. ge⸗ stiegen, sie hat also um 200,4 Mill. M. zugenom- men. Die hauptsächlichsten Waren der Einfuhr hatten folgende Werte in Millionen Mark: Futtergerste 325,8, Weizen 81,8, Geflügeleier 80,3, unbearbei- ſtetes Bau- und Nutzholz 74,1, Milchbutter usw. 62,8, Kleie 50,8, Flachs 52,7, Oelkuchen 41,6, Rog- gen 35,9, längs gesägtes usw., nicht gedämpftes USwW. Bau- und Nutzholz 35. Au der Einfuhrabnahme um 103,.3 Mill. M. Waren besonders beteiligt: Kleie mit 27,1 Mill.., Mais mit 21,3 Mill.., Hafer mit 20,1 rohe Pelz- Werklelle mit 13,6, Weizen mit 13,1, Leinsaat mit 12,6, Kartoffeln mit 11,1, Erbsen mit 10,6, Säge⸗ Ware mit 0,5, Flachs, geschwungen, mit 8,6, halh- Gder ganzgare Felle mit 7, Zuckerrübensamen mit 6½2, Kalbfelle mit 5,4, Eisenerze mit 4,3 Millionen Mark weniger gegen das Vorjahr. In der Aus- Juhr ragen hervor mit Millionen Mark: Maschinen mit 129,9, Roggen mit 36,2, Rindshäute mit 27,6, Fahrzeuge mit 25,8. Oberleder mit ,9, halb- oder ganzgare Felle zu Pewerk mit 20,6, Merinowolle mit 15,1. Zur Steigerung der Ausfuhr um 200, Mill. M. haben beigetragen: Maschinen 33,2 Mill. Mark, Roggen 17,8, Rindshäute 11,8, Steinkohlen 9,3, Oberleder 7,7, Personentriebwagen und Unter- gestelle hierzu 7,1, Haſer 4. 2. Finland. Der Deutsch-finische Spezialhandel erreichte im tena ohue Gold, Silber, Wertpapiere in der Einfuhr 45,2 Mill. Mark gegen 36,9 Mill. M. im Vorjahr und in der Ausfuhr 97,5 gegen 83,5 Mil. lionen Mark. Die Haupteinfuhrwaren ergeben in Millionen Marke; Nadelhols, längs gesägt usw. 27, Milch- rohe Kalbſelle 20, Nadelholz, längs be- 125 agen usw7. 2,7, frische eren 1,3, chemisch bereiteter Holzstoff usw..,2, rohe Garnspulen aus Hok 1, 0. An der Ausfuhr wWaren folgende Waren hervor- ragend beteiligt in Millionen Mark: Roggenmehl fit 120,9, Roggen mit 30,2, elektrotech. Erzeugnisse nuit 34,5, Steinkohlen mit 20,9, Rindshäute mif 27,6, Maschinen mit 5, Getreideschrot, Haferflocken usw. mit 4½1, elektrotechnische Erzeugnisse mit 3,, Roggen mit 2,0, Fahrzeuge mit 2,0, wollene Klei- derstoffe usw. mit 2,1. Mueinisch-westtalisches Kokiensyndikkar 93 Eszen n. d. Rahr. Der Juni-Absatz. des Kohlensyndikats stellte sich It,„Nhein.-Westf. Ztg.“ auf 91,51 Prozent in Kohlen, 44,82 Prozent in Koks und 87,81 Prozent in Briketts. Im Mai betrugen die entsprechenden Ziffern 90,51 Prozent in Kohlen, 44,32 Prozent in Kolks und 90,77 Prozent in Briletts. Der Absatz hat also nur in Britetts(etwa 3 Prozent) nachge- lassen, während er in Kohlen und Kols gegen den Mai kcleine Besserungen von 1 bezw. 0,5 Prozent aufweist. Da der juni im allgemeinen wegen der Inventuren ein stiller Monat ist, bleibt der günstige Kohlenahsatz ein bemerkenswertes Moment, das 1 ius eient lt als der Ahsatz auch! im Jjuli günstig geblieben ist und Anzeichen für eine weitere Belebung vorhanden sind. Nur in Kokskohlen läßt der Abruf zu wünschen übrig, so daß sich auf Zechen mit starker Produktion darin Bestände ansammeln. Bedeutende Waldverkäufe in Ostpreussen. 00. Das Forstgut Schreitlaugken bei Memel ist, wWie wir berichteten, vor einiger Zeit in den Besitz der Hokzgroßfirma August Richters Söhne, Hohen- salza, Übergegangen. Diese verkaufte nunmehr die in den Forsten vorhandenen wertvollen Eichen- bestände zum Preise von etwa 4 Million Mark an die Parkettindustrie Karl Neumann, Bromberg- Großbartelsee, und die Bestände an schwachen und starken Fichten an die Hobeldielenfirma Lüt⸗ tigs Witwe u. Sohn G. m. b.., zum Preise von etwa ½% Million Mark. Die Forsten werden in den nächsten sechs Jahren abgeholzt, die verkauften Bestände nach Bromberg, bezw. Trotha zur Ver- Arbeitung transportiert. Serdd Serde. Mannbheimer Produltenbörse. n. Obwohl von den amerikanischen Börsen festere Tendenzberichte gekabelt wurden, und auch die Forderungen für amerikanischen und russis schen Weizen höher gehalten waren, so lieg das Geschäft am hiesigen Markte am Vormittag doch wieder zu Wünschen übrig, da die Interessenten im Einkauf vorsichtig sind. Die Berichte über die Aussichten der heimischen Ernte lauten fortgesetzt glinstig. Im Nachmittagsverkehr war aber im allgemeinen ein ſesterer Grundton zu konstatieren, da auch von Berlin, auf Grund weniger günstiger Getreideberichte aus Rußland, höhere Kurse ge⸗ drahtet wurden. Die Notierungen im hiesigen offiziellen Kursblatte haben für Getreide eine Aen- derung nicht erfahren. Der Mehlmarkt ver- lcelirte in besserer Haltung, infolge von Käufen, die zu dem ermäßigten Preise vorgenommen wur⸗ den. Die Notierungen im Kursblatt wurden in Anschluß an die Ermäßigung des Großhandels- preises um 0,25 M. per 100 kg ermäßigt. Vom Ausland werden angeboten die Tonne gegen Kasse olf. Rotterdam: Welzen Laplata-Bahla-Blanca oder Barletta-Busso 27 Kq. schwimmend H. 155.——155.50, dito ungarische Aussaat 727 Kg. per jull N. 157.——157 50. dito nagarische Santa Fe 78 K9. per jull Kark 158.—158.50, fedwinter i per jull⸗ August zu N. 148.50147.—, Kansas 1 Golf per dull-Aug. N. 147.—147.50, desgl. Ohloago N. 147.50—148.—, Manltoba Ar. 1 Soptbr. N. 159.—159.50, dito Nr. 2 Sept. g. 155.0—156.—, NMioolalef-Ulka 9 Pud 30,35 prompt N. 151.50—152.—, Taganrog⸗ Ulka 9 pud 35-10 prompt M. 155.50.—158.—,Theodosla-Aumafopud -10 schwlmm. H. 159.50—160.—, Rumänler 78-79 Kg. nach Huster prompt H. 155.50—157— Rumänler 79.80 kg. naoß RHuster per prompt N. 000.000.00, Rorddeutscher 77/78 Kg. wiegend por August-Sept.-Lleferung 143.50—144.—. oggen, sudrussisoh., 9 Pud 10-15 Jull H. 125.——125.50, dito 9 Pud' 15-20 Jull K. 128.——4125.50, dito 9 pud 20.20 por Jull M. 127.—— 127.50, norddentsoh. 72/73 Kg. per August- Sept. N. 118.—-118.50. Gerste russ. 59-560 Kg. par juli KH. 118.50—119.—, dlgo 19-60 Kg. Aug.-Sept. N. 118.—118.50, Donau 60/61 Kg. per Julf u. 120.—120,50, bonau 60/61 per Aug.-Sept. 119.—419.50. Mais La Plata, gelb rye terms schwlmm. NM. 113.50114.—, Jull-Aug. H. 103.—108.50. Donau Galatz Foxnanlan N. 112.50.—113., Odessa per prompt M. 113.50—114, Rovorlsslk p. prompt N. 000.——-000.00. Mlxed per prompt R. 900.00—000.—, Hafer, norurusslscher, 46-47 Kg. p. Jull H. 117.50—118.—, dlto 47-48 Kg. por Jull F. 118.—119.50, Donau 46-47 Kg., Nadlelnot; kängs be- der novemb.. 960, 000.—, to 5g⸗sl kg, ger Jun n. 600.— Prelsel-, Kleidel“ usw.—00e Visl —, Amerſkaner welss 33 Pid. por Hal-Jun! 000.—000.00 La Plata 46-47 Kg. p. prompt H. 118.——116.50. * Rerliner Produktenbörse. Berlin, 16. Juli.(Tel.) Brotgetreide war heute unter dem Einfluß der wenig günstigen rus⸗ sischen Getreideberichte und der höheren ameri- kanischen Forderungen fest. Außerdem war die Kauflust seitens der Provinz heute entschieden besser. Hafer Halte bei stetigen Preisen ein ruhi- ges Geschäft, während Mais und Rüböl vernach- lässigt waren. Wetter heiß. UULamperthelmer Ferkelmarkt. Lampertheim, 15. Juli. Der gestrige Ferkelmarkt erfreute sich recht starken Zuspruclis Von auswärtigen Käufern. Die aufgetriebenen 208 Tiere waren deslialb in kurzer Zeit ausverltauft. Die Preise waren zwar etwas besser wie am letzten Markt, bewegten sich jedoch immer noch in recht bescheidenen Grenzen; sie betrugen durchweg 12 5 20 Mk. pro Paar. Nächster Markt an 21. Juli. Versileherungswesen. Der Misserfolg der„Volksftürsorge“. Bekanntlich hat auch die Sozialdemokratie nach sicherungsgesellschaften eine Volksversicherung mit Wochenbeiträgen, die„Volksfürsorge“ ins Leben geruſen, über die jetzt der erste Rechen- schaftsbericht vorliegt. Danach hat die„Volks- kürsorge““ bei einer Prämieneinnahme von Mark 1080 403 an Verwaltungskosten M. 511 587 aus- gegeben. Selbst wenn man in den Organisations- jahren mit größeren Verwaltungskosten rechnet, muß der Verbrauch von rund 50 Prozent der Prämieneinnahmen für Verwaltungskosten als un⸗ gewöhnlich hoch bezeichnet werden. In Wirklichkeit soll der Abschluß aber nach dem„Archiv für Versicherungswirtschaft“(No. 25 v. 27. Juni 1914) einen Gesamtverlust von Mark 245 266 ergeben, so daß die Verwaltungskosten 130 Prozent der Prämieneinnahmen verschlungen haben. Um diesen Verlust zu verdecken, sollen sonst in der Volksversicherung nicht üblichen Rechnungsmethoden angewandt wWorden sein, u. a. M. 744 209 erst im laufenden Jahre fälligen Prä- mien als gestundete Prämien unter Einnahmen ver- rechnet Worden sein. Lamevwrirtsehaft. Sraud der Weinberge in Württemberg. st. Stuttgart, 16. Juli. Der Stand der Wein⸗ berge kann im allgemeinen, wie man aus Wein⸗ gärtnerkreisen hört, als ein befriedigender bezeich- net werden. Die Blüte ist fast ausnahmslos rasch und günstig verlauſen und die Weinstöcke zeigen imolge der vorherrschenden feuchtwarmen Witte⸗ rung allenthalben ein recht gutes Wachstum. In den guten Lagen ist ihre Entwicklung bereits so vorangeschritten, daß die Trauben sich hängen u. viellach mehr als erbsengroße Beeren angetroffen werden. Hin und wieder ist allerdings manches Beerchen abgefallen, da die Hitze zum Teil zu groß War, so daß manche Käppchen nicht abgeworfen werden konnten. Etwas mehr trockenes Wetter wäre jetzt sehr erwünscht, wenn die Hoffnungen auf ein zufriedenstellendes Erträgnis sich auch noch weiterhin verbessern sollen. Nach dem jetzi- gen Stand der Weinberge darf im allgemeinen mit einem mittleren Ertrag gerechnet werden; in einigen Weinbaugebieten ist sogar ein guter Herbst zu erwarten. Die Höhenlagen schneiden durchschnittlich weniger günstig ab, als die mitt- leren und die tieferen Lagen. offentlich bleiben Wir von Hagelschlägen und anderen Schäden ver- schont, denn die Keller sind leer und die Weig- produzenten wie die Weintrinker begegnen sich in dem Wunsch, daß auch wieder einmal ein guter einheimischer Tropfen eingelegt werden kann. ekzse aeschelsnagchrlehten. Maumnmnheimer Eftektenbörse. Mannheim, 16. Juli. Größeres Geschäft war heute in Benzaktien zu den Kursen von 155 Prozent und zu 157 Prozent. Mannheimer Lager- haus-Aktien gingen zu 99,75 Prozent um. Bad. Brauerei-Aklien gefragt zu 56 Prozent(56,50.), femer gesucht Fränkonaaktien zu 850 M. pro Stück und Nli. Schuckert-Aktien zu 138,50 Prozent. W. Nürnberg, 16. Juli. Die neue 4pTOz. Nürnuberger Stadtanleihe von 12,75 Mil- lionen, die bekanntlich von einer Bankgruppe unter Führung der Kommerz- u. Diskontobank zu 95,71 Prozent übernommen wurde, wird auf 23. Jjuli 95,60 überzeichnet werden. W. Frankfurt a.., 16. Juli. Der Bestand der Aktien der Krefelder Eisenbahn in der Masse der Firma Guttmann Reißner u. Co. be- trug 850 000., wovon gestern 50 000 M. ver- Kauft wurden. Für den Restbestand hat sich ein Konsortium, bestehend aus Lombardgebern erster Banken und Firmen gebildet, welche ihre Aktien langsam verwerten. W. Frankfurt a.., 16. Juli. Die Firma Gottlob Wühler Nachf. Karl Arnbruster Leder- fabrik in Baclmang ist in Konkurs geraten. W. Kassel, 16. Juli. Die Verwaltung der Jutespinnerei und Weberei in Kassel Schlägt für 1913.14 eine Dividende von wieder 20 Prozent vor. r. Düsseldorf, 16. Juli. Der Versand des Verbandes deutscher Drahtwalz⸗ Werke betrug im letzten Quartal 121575 t gegen 119 692t im vorigen Quartal. Auf das Inland fielen 74 087 gegen 72 660 und auf das Ausland 47 488 gegen 47 032 f. Der U8 enz Auftrags- bestand betrug Anfang juli 140 000 t gegen 133 000 t im Anfang April. r. Düsseldorf, 16. Juli. In der heutigen Versammlung der Stabeisenwerke wurden Organisationsfragen erledigt und beschlossen, bis zum 1. August alle Entscheidungen über das Zu- standekommen eines Verbandes zu treffen. Berlin, 16. Juli.(Von uns. Berl. Bur.) Die Inhaber der zusammengebrochenen Bankfirma Guttmann, Reißner u. Co. sind gegenwär⸗ tig noch immer mit der Aufstellung eines Status beschäftigt. Dieser läßt schon jetzt erkennen, daß der Fehlbetrag weit größer ist als anfänglich an- genommen wurde und voraussichtlich die Summe von einer halben Million Mk. erreicht. Es sind Bestrebungen im Gange, die beteiligten Berliner Bank- und Kontokorrentfirmen für einen außer- gerichtlichen Vergleich zu gewinnen. Die betref. fenden Firmen sollen nicht nur auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten, sondern sich auch noch in anderer Weise für das gütliche Arrange- ment interessieren. Von einem Inhaber der Pa. Guttmann, Feißner u. Co. wird erklärt, daß die Aufbringung von etwa 250 000 Mk. zur Befrie- digung der Gläubiger genügen würde. Berlin, 16. Juli.(Von uns. Berl. Bur.) Aus London wird berichtet: Die diesjährige Juteernte wird auf 11,5 Mill. Ballen gegen- über einem Bedarf von 10 Mill. Ballen geschätzt. Kalkutta hat noch großge Vorräte aus der alten unterschätzten Ernte, sodaß ein weiterer Preis- fall zu erwarten steht. Die Steigerung der De pression gilt daher als unausbleiblich. Ww. Breslau, 16. Juli. Die ausständischen Arbeiter der Linke-Hoffmann-Werke erklärten mit 3007 gegen 406 Stimmen sich für die Einstellung des Streiks. Der Streik kostete über 1 Million Mk. Die Arbeiten werden binnen kurzem wieder aufgenommen. Wien, 16. Juli. Die Gesamteinnahmen der Mazedonischen Eisenbahn betrugen in der Woche vom 18. bis 24. Juni 50 466 Fres., d. i. gegen die gleiche Berichtswoche des Vorjahres Weniger 14 602 Frs., seit dem 1. Januar ds. IJs. 1 208 885 Fres., oder gegen die gleiche Be- richtszeit des Vor jahres weni ger 225 186 Frces. Ottowa, 15. Juli.(Reuter.) Um den Ge⸗ rüchten von einer Emission neuer Aktien und anderen beunruhigenden Nachrichten über die Kanadian Pacific Eisenbahn entgegen zu treten, hat der Präsident der Bahn, OShaugh- nessi folgende Erklärung erlassen: Nach der Be- gleichung aller regelmäßigen Ausgaben und nach Auszalllung der Dividenden ist die Gesellschaft am 1. Juli in ein neues Finanz jahr mit 36 Mill. Dollars in bar und 14 Mill. Doll. in Ausrüstung und Wertpapieren eingetreten. Nach Veraus- gabung von über 30 Millionen Dollars für Eisen- Balhn- und Dampfschiffbauten, für welche die Ge- sellschaft zur Emission Aprozentiger konsolidier- ter Debentures ermächtigt war, die aber nicht auf den Markt gebracht worden sind, sind fast alle im Gange befindlichen Bau- und Verbesserungs- arbeiten zu Ende geführt und nur eine kleine Summe aus den vorhandenen Mitteln wird zu ihrer Vollendung nötig sein. Neue Arbeiten von irgendwelcher Ausdehnung sind gegenwärtig nicht geplant und es besteht daher keine Notwen- digkeit für die Emission neuer Aktien. Es ist aber nicht unwahrscheinlich, daß die Direktoren auf der Versammlung im Oktober den Aktionären vorschlagen werden, das autorisierte Stammaktien- kapital auf die, der Gesellschaft gesetzlich er- laubte Höhe zu bringen, um für kommende Kapi- talbedürfnisse der Gesellschaft Vorsorge zu tref- fen, wie und wann sie sich ergeben. Verantwortlich: Für Politik: I..: Dr. Adolf Agthe. für Kunst und Feuilleton: Dr. Victor Eckert; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung Richard Schönfelder: für den Handelsteil: Dr. Adoff e. Für dden Iuseratenteil und Geschäftſi Fritz Joos: Druck und Verlag der 5 Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Erust Müller. Rünſt und Wiſſenſchaft. Kienzis„Kuhreigen“ in London. Aus London wird berichtet: Wilhelm Kienzls bekannte Oper„Kuhreigen“ iſt als Eröffnungsvor⸗ ſtellung der engliſchen Opernſaiſon im Prince of Wales ⸗Theater am Montag zum erſten Mal in London in Szene gegangen und erzielte beim Publikum einen freundlichen Erfolg. Bei der Ueberſetzung in die engliſche Sprache wurde das Werk in„Totentanz umgetauft. Die Kritik rühmt die ſpannende Handlung als wirkungsvoll und hebt hervor, daß die Muſik melodiſch ſehr an⸗ ſprechend ſei und geeignet erſcheine, beim großen Publikum Anklang zu finden. Dagegen tadelt man mangelnde Einheitlichkeit des Stiles und ver⸗ mißt in der Partitur die Sprache einer ſtärberen Muſikaliſchen Perſönlichkeit. Die ſaubere Auf⸗ führung wurde von Hans Winter dirigiert. Beſtrafte Bilderausfuhr aus Italien. Vor dem Tribunal in Genua kam am Freitag ein Prozeß wegen Verletzung des Edikts Pacect, das die Ausfuhr von Kunſtwerken aus Italien nach dem Auslande ohne beſondere Erlaubnis der zuftändigen Behörde verbietet, zur Verhandlung. Die Angeklagte, Frau Cartier aus Genua, hatte das Gemälde„Die Liebe des Rinaldo und der Ar⸗ mida“ von Tiepolo nach dem Auslande ver⸗ kauft. Sie wurde verurteilt zu einer Strafe von 76 000 Lire und zu einem Schadenerſatz von 150000 Lire. Das Bild befindet ſich jetzt im Be⸗ fitz eines Pariſer Antiquars. Eine Schenkung des Kaiſers an die Kunſtſammlungen. Der Kaiſer hat unlängſt den königlichen Kunſt⸗ ſammlungen ein ſehr werwolles Geſchenk über⸗ wieſen, und zwar acht Paphrusrollen in griechiſcher Sprache, die aus dem Dorf Theadel⸗ phig in der mittelägyptiſchen Lan Aai ten. Die Rollen ſind ſehr gut erhaften und berbreiten eine neue wichtige Kenntnis über die erhältniſſe der damaligen Zeit, namentlich aber königlichen ſchen Rechts. Beſonders die eine Rolle enthält ganz detaillierte Schilderungen über die Rechte der Römer in Aegypten im Gegenſatz zu den Einge⸗ borenen und den anderen in Aegypten lebenden Stämmen. Ein kunſtgeſchichtlicher Fund des Prinzen Johann Georg von Sachſen. Der Bruder des Königs von Sachſen, Printz Johann Georg, der ſich durch verſchiedene Ver⸗ öffentlichungen in der Kunſtgeſchichteſeinen Namen gemacht hat, hat im Kloſter Marienſtern in der ſächſiſchen Oberlauſitz ein wertvolles Stück altchriſtlicher Kunſt gefunden. Es handelt ſich um einen goldenen Reliquienbehälter für ein Stück vom Kreuze Chriſti, eine ſogenannte Staurbthek, die der Prinz der byzantiniſchen Goldſchmiedekunſt des 10. oder 11. Jahrhunderts zuweiſt. Ein Aufſatz des fürſtlichen Gelehrten in den„Monatsheften für Kunſtwiſſenſchaft“ beſpricht den Fund aus⸗ führlich. Ein Frankfurter Muſeumsneubau. Die Stadtverordnetenverſammlung genehmigte den Vertrag zwiſchen der Stadt und dem Staedel⸗ ſchen Kunſtinſtitut, wonach das Inſtitut einen Neubau errichtet, in dem die ſtädtiſche Gemälde⸗ galerie untergebracht werden ſoll. Für Pacht, Ver⸗ licherung und Leitung zahlt die Stadt jährlich 50 000 Mark. Der Wettbewerb Waſhington. Der Wettbewerb für ein Botſchafterpalgis in Waſhington hat, wie erinnerlich, die Architekten⸗ kreiſe lebhaft beſchäftigt. Bei dem erſten großen Wettbewerk, der am 4. September vorigen Jahres entſchieden wurde, hälke der Emtwurf Prof, Brung Möhrings⸗Berlin⸗Marienfelde den erſten Prets, der des Architekten Thyriot⸗Frankfurt den zmeiten. dar deg Gah. Gafrata. Prgf, ülfer⸗Dresden den dritten u. der des Archt⸗ tekten Englex in Gemeinſchaft mit Dr.⸗Ing. Scheibner⸗Berlin⸗Wilmersdorf den vierten um das Botſchafterpalais in über das Entſtehen des griechiſch⸗römi⸗ Preis erhalten. In Architektenkreiſen erregte es damals lebhaften Unwillen, daß trotz dieſer Preis⸗ klaſſifizierung der Entwurf des Geh. Oberhofbau⸗ rats Exz. v. Ihn e, der außer Konkurrenz ſich be⸗ keiligt hatte, der Zuſchlag erteilt und Exz. v. Ihne der Neubau überkragen wurde. Die Folge waren Proteſtkundgebungen zahlreicher Architektenvereine, ſo daß das Auswärtige Amt ſchließlich Exg. v. Ihne und die Profeſſoren Möhring und Dülfert auffor⸗ derte, abermals neue Entwürfe einzureichen Und zwar bis zum 31. Mai, eine Friſt, die dann bis zum 15 Juli d. J. verlängert wurde. Das Aus⸗ wärtige Amt ſagte den drei Architekten eine Ver⸗ gütung von 5000 Mark zu Ingzwiſchen ſind die Entwürfe beim Auswärtigen Amt eingereicht wor⸗ den. Dem„Berl. Lokalanz.“ zufolge hat ſich die Akademie des Bauweſens mit den Entwürfen be⸗ ſchäftigt und ein Gutachten abgegeben dahin⸗ gehend, daß es empfehlenswert ſeti, das Botſchafter⸗ palais freiſtehend zu errichten. Auch das Aus⸗ wärkige Amt hat ſich dieſe Erkenntnis zu eigen gemacht und ſich auf den Boden des erſten Preis⸗ trägers Prof. Möhring geſtellt, der ſein Projekt unter Beibehaltung der grundlegenden Gedanken im Sinne des Akademiegutachtens weſentlich ge⸗ ändert hat. Die endgültige Entſcheidung über den Neubau des Botſchafterpalais in Waſhingron negt nunmehr beim Auswärtigen Amt. Hundertjähriges Beſtehen der Dresdener Techni⸗ ſchen Hochſchule. Die Techniſche Hochſchule in Dresden kann im Oktober d. J. ihr hundertjähriges Beſtehen feiern. Am 21. Oktober 1814, alſo bald nach der endgülti⸗ gen Vertreibung der Franzoſen aus Deutſchland, wurde im Anſchluß an die Kunſtäkademie in Dres⸗ den eine Induſtrieſchule begründet, deren oberſte Leitung bald der Generaldirektor der Kunſtakade⸗ mie, Graf Heinrich Karl Vitzthum von Gckſtädt, übernahm. Aus der Induſtrieſchule ging 1828 die Techniſche Bildungsanſtalt hervor, die nach und nach zur Polytechniſchen Schule umgewandelt wurde. Sie wurde dann von einer Reihe von Jahren zur Techniſchen Hochſchule ausgebaut. Eine neue Lesart der Sintflutgeſchichte. Der bekannte Aſſyriologe von der Univerſität Oxford, Dr. Langdon, hat eine Entdeckung gemacht, die in der geſamten wiſſenſchaftlichen Welt lebhaft bermerkt wird. Es iſt ihm gelungen, Tafeln aus der babyloniſchen präſemitiſchen Epoche zu entziffern, die die Legende von der Sintflut enthielten. Der intereſſanteſte Teil der Schrift bezieht ſich auf den Sündenfall im Paradies, der aber dem Noah und nicht Adam zugeſchoben wird. Die Deutungsarbeiten Dr. Langdons find noch nicht beendet. Der Gelehrte hat aber bereits feſt⸗ geſtellt, daß, wenn auch die Namen Noah und Adam verwechſelt worden ſind, die Einzelheiten des Sündenfalls doch die gleichen ſind, wie ſie der bisherigen Ueberlieferung entſtammen. Es iſt von dem Baume des Lebens die Rede, deſſen Frucht Noah koſtete, und der Frau, die ihn dazu ver⸗ führte. Auch die Schlange ſpielt dabei eine Rolle, Amundſens Polarexpedition. „Peterm. Mitt.“ zufolge hat das norwegiſche Storthing für die geplante Nordpolarexpedition von Kapitän R. Amundſen die Summe von 200 00 Kronen bewilligt, wodurch das wegen mangelnder finanzieller Grundlage auf das Jahr 1915 ver⸗ ſchobene Unternehmen geſichert iſt. Hoffentlich ge⸗ lingt es jetzt, die notwendigen Ausbeſſerungen der„Fram“ ſo zu beſchleunigen, daß ſpäteſtens Anfang Juli 1915 die Ausfahrt von Sam Fran⸗ cisco angetreten werden kann, damit die Sommer⸗ monate noch möglichſt zum Eindringen in den arktiſchen Ozean nördlich der Beringſtraße aus⸗ genutzt werden können. Otto Eruſt auf dem Kriegspfade. Der Redakteur der„Poſt“, Paul Zeorlich, ist heute vom Schöffengericht Berlin⸗Schönebern wegen Beleidigung des riftſteners Otto Eruſt zu 100 Geldſtrafe verurtetlt worden. Er hatte Ernſt wegen ſeiner Vorträge über Nietzſche angegriffen. In der heutigen mehrſtündigen Berufungsbverhandlung vor der 5. Strafkammer des Landgerichts erkannte der Ge⸗ richtshof auf Verwerfung der Berufung des Ange⸗ —„ und auf⸗ egte die er Berufung aleichen Teilen. 8 — r Drrre EDEr SSaS8e Donnerstag, den 16. Juli 1914. Grneral- Anzeiger.— Sadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 9. Seite. Eurszettel des„Mannheimer General-Auzeiger, Badisehe Neueste Machriehten“. Inländische Effektenbörsen. Mannheim, 16. Juli Obligationen. Stadtanlelhen. 4 Br. Kleinleln, Hald 97.— 8 31% Frelburg l. B. 88.50 05 Burg. Brauh., Bonn 100.— 8 3½ Holdelbg. v. J. 1903%½% Fürstenberg-Olig. 100,50 8 1 Larlsrube v. J. 1907 ½ Gew. Orlas.ebra Karleruhe.I. 1896 rokzahlbar 102% 4% Lahr v. Jahre 1902 ½% Heddernh. Kupferw. 3½ Lodwigshafen kierrenmübie Genz 4 v. 1 ½ Kosth. Oell.- u. Fap!. 4½ Mannhelm, Dampt- sohleppsohſtfahrt 4½ Hannhb. Lagerhaus- desellschaft ½, Masohlnen- u. Arma- 5— %% Nagöb. v. J. 1914 102.50 4 Hannh. Oblig.— 3⁰ 2* FHrankturt, 18. Juli Schlusskurse.(Fortsetzung.) Aktien Industrleller Unternehmungen 16 15. 16 15. Aluminlum Reuh. 257½ 257./[Slemens& flalske 208. Asohbg. Zuntpapfb. 0 1 163.80 168.30Volgt& Haeffner 198 50 Haschpapf. 107.50 107.50 umm]l peter 78.— 78.— A. Bod.-d. Berlſn 74.— 7—Heddernb.Kupterw. 106,20 105 30 Sludd. Immob.-des. 54.50 34.50lllklroh. Mühlonw. Arun& Bilfinger 122.— 121.—] Strassburg 118— 113— Wayes& Freytag 129.50 121—Kunstseldfbr. Frxt.— Elonbaum Hannh. 1185.—115.—[Lederw. St. ingdert 35.30 85.39 Frkt.(Hennlager) 122.— 122.— Sploharz Lederw. 82.90 82 90 do. Pr.-Aktſen 127.— 127.—[tLudwigsh. Walzm. 158— 155.— Herkules(Cassel) MHannhelm. Akt.-Br. Farkakt. zwelbr. 153.— 153.— Adlerfahrr. Kloyer 28175 234.— 140.— 140.—Armatur Hllpert 83.80 81.— 81.—[Sadenla(Welnh.) 122.— Ausländische Efektenbörsen. Paris, 16. Julli. Diskont der Bank von Frankreich 3½% Budapest, 16. Juli. 16. 15. 16. per 50 kg. per 50 Kg. per 50 K1. Welz. Okt 13.02 fest. 12.91 ruh. Hater Apr.—.— fest. „ April 13.12 13.02 Okt..78 55—— Nals lull.28 fost. Roßg. Apr.—.— fest.—.— ruh.„ Aug. 742 Okt..40.31 Kohlraps 15 85 stet. * Wotter: Helg. Llverpool, 16. Juli. Anfangskurse. Welz.Rt. Wint. st. 16. 15. Olff.] Hals LaPlat. rh. 18. 15 Uift. 1 4422221 124422 180⁵ 45%% Plrmes. unkb. 1805 3½% Wiesloch v. J. 1905 97.50 0 Pfandbriele. % Rh. Hyp.-Bank un- Lundbbe 1902 3½ Hd. Ryp.-B. versoh. 31ʃ6 n Komm. Eisenbahn-Oblig. 4% Oderrh. Eleb.-des. Industrie-Oblig. ½.-f. f. Sellinduatr. rückzahlbar 108% 88.50 0 ½% Bad..-G. f. Rhein· sohfft..Sestranap..20 8 4½% Bd. Anil.- u. Sodafb. 101.— 6 4½ Bad. Anl.- u. Sod- ſabrik Serie B.— 8 turfabrik vorm. Kleln, Iuchor Frelh v. Schanziin& Becker in Frankenthal 98.— 0 4½% Oderrh. Elektrlzlt.- Werke Karlsruhe 92.— 8 4½% Pf. Cham.- u. Ton- wWerk-.-., Elsenb. 100.— 8 4½ Pfüälz. Muhlenwk. 88.— 8 5% Portland Cementwerk Diedeshelm Neckarelz 101.50 0 4½% Rhsch. v. Fendel ½ Sohuokert-Obl 80— 8 igat. 35.— 0 4% Russ..-.Zellstoff- tabrik Waldhof bel Pernau in Lly 4½% H. Sohlinok&. 2— 405 4592 4 Tonw. Offsteln Dr. H. Lossen, Worms 4% Tellstoffh. Waldhof ½ Zellstoffabr. Wald- nof 1908 Aktien. HBanken. dtet geld Bacteche Bank—— 11.— —— 17—55 Pfülz. 0 d rN Pbeig. Credt- Bant— 12⁵³⁵⁰ — 194.0 —— Sdüdd. Dls0.-Ges.— 7150 Bahnen. Heitbr. Strassenk. Chem. Industr. Bad. Anll.- u. Sodaf. Obem. Fbr.doſdenb.—.— 229.75 vereln ohem. Fabr. Vvorein D. Oeabr.—.— 171.50 Westereg..-W. St 0„ V. Brauereien. Badleche Brauere] Durl. Hof ym. Hagen Elohbaum-Brauer. Br. Ganter, Frel Kleinieln, Reldelb. Homd. Messersohm. Lucwh. Aktlenbr. Hanah. Aktlenbr. Brauerel Sinner Br. Sohrödl, Haldg. 0 5 — 687.— „ 8. Meltz, 5 5 Worger, Worme Plalz.—— und Sprſtfadrin..— 20— Transport u. Versteherung. Hannk. Lagerhaus Frankona Fr. Transp.-Unf. u. Qlas-Vers.-des. Bad. Assekuranz Oomtnental Vers. Hannh. Versloher, Oberrh. Vers.-Ges. Wuürtt. Trep.-Vers. Industrie. .-Gl. l. Seillndustr. Benz& Cle., HMhm Dingier'sche Ha- sobinenfahrik e ree er Spinnere eobe Nable Hütten nnerel RHeddernk. Kupfw. u. Sudd. Kabw. Frkf. Karler, Haschbau Nüähmf. Hald& Neu Kosth. Oell.-u. Papf. Mk. dummi- u. A8b. Haschfbr. Badenla Pfülz. Bühlenwk. Pf. Hähm. u. Fahrrt. Portl.-Zem. Halbg. Rh. Sohnokert-g. H. Sohllnok& Oie. Suüdd. Draht-ind. Unlonw. vm. Stock Ver. Erb. Zlegebw. Speyr.„ Wirmünle Neust. Tellstoftb. Waldhof Zuckerf. Waghäus. Speyr. Brauh..-G. Speyrer Tlegelw. Südd.Drahtindustr. .146.— land Ole. .d. Dref Geild —.75 — 280 — 185⁵⁰ —.— 850.— —.— 850.— — 113⁰ — 920.— — 12⁰.— .—— 157.— 112.30 110.— 8³.5⁰ — 136.— N — — Jelte, Sonne, Spey Blel-.SlIbh. Braub. Bad. Anllinfabrik Oementw. Reſdelb. Oementf. Kartstadt Obem. Werkealbert Od. Ind. Goldsohm. Ohem. Fabr. riesh. .gold-.Silb..-A. Farbwerke Höchst Vohem. Fbr.Hannk. Holzverk.-Industr. Raütgerswerke Uhramarinfbr, v. Woegelln Russtfabr. Sudd. Drahtind. Mh. Akkum.-Fbr. Berl. Elektr.-Bes. Alig. Bergmann-Werke Brown, Boverl&o, Doutsch-Uebs.(Bl.) Lahmeyer El.-Ges. Schuokert Rbein. Sohuok.-G. Pfandbriefe. 10. 95.— 95— S. 18 u. 17 88.— 8 98.— .50 88.40 88.40 85.40 4Frki.Hyp.-B. 8. 14 do. S. 18 4 do. 4 do. 3½% do 8. 19 3½ do. Kommun.⸗ ödl. 8. dio. Ryp.-Kr.-V. S. 15.19, 21-27, 31, 32—43 8. 43 2288888 1 9 g go go go go 4 4 4 4 * 4 4 3* 3¹ 89.50 -Bk. 87.50 0. 9 do. 4do. 1922 4Pr. Oentr.-Boden- Oredit-d. v. 1890 94.10 97. do. 1399, 1901 und 1903 do. v. 1908 33. 1 do. v. 1807 4 do. v. 1909 4 do. v. 1910 Pr. Centr.-Kom. von 1901 95.50 95.50 4% do. 75— 75.—Fahrreugw. Elsen. 551 50 550.50JOeſtrner(Durlach) 285.— 143.—141.20 125.— 125.— 303.— 384.— 199 50 199.50 240.— 240— 551.— 555— 459.— 455 25 302.— 495.— 259.— 263.50 187.20 188.— 210 25 220.— 215.50 215.50 115.50 115.50 281.— 232.25 233— 238 ½% 109.50 110— 150.— 150.20 162.50 762.¾ 122——— 120.— 139.25 137.50 139 50 Hald& Neu Karlsr. Karlsr. Masohfbr. Nannesmannrwx. Hasoh.-Armfekleln Pt.Nähm. u. Fahrrib. dobr. Kayser Sohnellprf. Fankth. Sohraubspf. Kram. Tor. D. Oelfabrlken Pf. Pulvf. Stingbert Söhlinoks Oo.Hamb. Ver. Frfak. Sohuhf. Zohunf. Horx, Frxf. Seilfadusctr.(Wolft) Eteiingen Kammg.(Kalsersl.) (Heldelberg) Teſtstoffb. Waldhof Bad. Zuckerfabrik Frankenth. Zuokfb. 4 Pr. Oentr.-Kom. von 1903 3½ Pr. Hyp..-B. abgest. d0. 40% do,. E. 4% Pr. Pfdbr.-Bk.- b. 20 4% do. F. 30 n. 31 E. u. 33 E. 23 3/do. 4 + 3/ do. Hh. yp.Bank- 4% do.„ 45 Bayer. Stanteanl. 4% do.„ 1923 1921 98.50 2740 Hl.stii. gen. E. 8.—.— Oberrh. Blsenb.-G. 259.— 259.— Dürrropp Bielefeld 270.— 67— 67—delmſer Notoren 385— 92.— 31252 17ꝰ 5⁰ 195.— 181.— 159.25 281.— 151.— 168.— 139.0 135.— 114.50 124.50 118.50 108.— 170.— 135⁵.— 187.50 2¹⁴ 50 420.50 Prioritäts-Obligatlonen. 18. 31½ d0, Kfeinb.901— 40— Piäb. Nannn1902.07 94.50 4% 40, Kdb. ab 1912 94.30 4% do, unk. b. 1817 94.20 92.30 99.— 92.0 98.95 B..g. f. Rhelnzoh. Tuckerf Frankent, 420.— 416.— (Anfangskurse.) 16. 15. 18. 15. 3% Rente 82 95 8285 Debeers 412.— 413.— Sp anler—.— 87.70 Eastrand 44.— 4— Iürk. Lose———— deduld———.— Bangue Ottomane 576.— 581.—Goldfields 58.— 55.— Blo Finto 1725 1722 flandmines 153.— 152.— Ohartered 21.— 21.— Tendenz; fest. Wien, 16. Juli. Diskont der österr.-ungar. Bank%. Anfangskurse.(10 Uhr vorm.) 16. 15 16. 15. Kreditaktlen 585.— 58.—Oest. Paplerrente 83.25 88.20 Lüänderbank 455.— 484.50 Silberrente 83.30 83.20 Wien. Zankvereln—.——.— Ungar. doldrente 95.50 94.95 Staatedahnen 652.50 649.— Kronenrt. 76.15 78.05 Tombarton 7750 73.50 Alpfne Montan 732.— 735.— Harknoten 117.9) 117.89 Skode 608.— 605.— Weohsel Paris 95.95 85.95 Tendenz fest. Oest. Kronenrente 80.70 89.50 (1 Uhr 50 Min, nachm.) 16. 15. 16 15. Kredlitaktlen 585.50 582.— Dest. Paplerrente 83.30 83.20 Ossterrelch-Ung. 1951 195.„ Silberrente 63.30 93.20 Bau u. Botr..-.——.—„ Joldrente 109.35 100.— Unlonbank 552.— 552.— Ungar. Goldrente 88.50 98— Ungar, Kredlt 753.— 714.—„ Kronenrt. 78.35 78.15 Wien. Bankvereln 502.— 491.—] Woh. Frankf. vista 117.90 117.90 Länderdank 472.— 462.—]„ kondon 2417 2417 Turklsohe Loses 205.— 203.—-]„ Parls„ 95 93 35.98 Alpine 745— 727—„ Amstord., 199.43 199.45 Tabakaktlen—.——.— Aapoleon 19.21 19.21 Hordwestbahn———— FLarknoten 117.90 117.91 Oester. Waffenfbr, 820— 778.— Ultimo-Noten 11791 117.91 Staatsbahn 656.50 647.— Skoda—— Lombarden 78.20 73.50 Tendenz: fest. Busohtherad 3. 805.— 795.— London, 16. Juli. Diskont der Bank von England 3% Anfangskurse. 18 15. 16. 1⁵ 2 1 0 ruhlg. 5 lageretontein./1.1½1 4 Oonsols 75%l 75¼/ Hoddersfonteln 13¼ 13½1 70 olohdanlelhe 28.— 76.—Premier./8.¾ e Argent. 1890 100.½ 100.½ Randmines.½.½5 Argen. 80.½ 39.— Tendenz: stetig. 1 Japaner— 382.— Atohlson oomp. 100.½ 101.— 4½% do. do. II. 8. 91.½ 91.¾ Oanadlian 191.½ 190.¾ 5 Mexlkaner 87.— 87.— Haltimore 89.— 90— 3% Russen 99 88./ 386.½ Ohloago Mwauke 101.— 101.— 13.½ 13.½ Denvers oom..¾./ ruhig. 15 Erle oom.%8 28.%¾5 gamated 71.½% 71.½ dreathwesten 14.— 14.— Anacondas.%.¾ Grand Trunk ord. 14¾ 14. 15 Tinto 64. 68.— Readin 83./ 83.½ anganyloa.776 206 Loulsvllle 141.½ 141.— Utah dopper 11.%8 11.½ Alssourl Kansas 14.½ 14./ Oentraf Alninz%.¾ Ontarlo 20.¾ 20./ Ohartered%Pensylvanla 58.% 57.½ De Beers 160% 16½/ Rook lsland 1½%.½ Eastrand 1.%.% Zonthern Pacflo 98./ 98. Godule.½% 1½ Sontdern Rallway 23./ 23.½ goerz 1%Unlon dom. 160 ½¼ 161.¾ Noldfleiss 2½ 2½% Steele oom. 62.— 52.— Produktenbörsen. Mannheim, 16. Jali Dle Notlerungen sind in Relohsmark, goges Barzahlung per 100 Kg bahnfrel hier. u. Seetransport 80.—.— Frankfurt, 18. Juli. Anfangskurse. Kreditaktlen 185.½ Olskonte- Commandlt 180./ Oaruastidter Bank 113%/ Oresdaer Bank 145.% flandelsgesellschatt— Oeutsohe Bank Staatobahn 142½ Lombarden 18%½ Bochumer 217— Selsenklroben 178./ facpener 172 ½, Caura⸗ dutte—.—, Phönlx Bergb. 227.%, Deutsch-Luxemburger 122.¼, Elekt. Edlzon 238.%, Elokt. Sohuokert 132.½, Baltimore Ohlo-87. Faketfabrt 128/, Nordd. Lioyd 105/, 1902er flussen—— Turkenlose——, Sobantungbahn 128½½. Tendenz: fest. ee Schlusskurse. Wechsel. 16. 81.425 81.40 Oheak Paris Parls kurz 81.375 81 35 „ 817881.35 en„ 84.70 64.725. Napoleoned'or 18 39—.— 16. 15. 15. Imsterdam kurz 169.05 169 16 —.——„ 30.975 81 Halſen 25 Obeok Lenden„ Landon Stastspaplere u. Stadtanleihen. 18. 15. A. Deutsche. 80 dentsoh,.-A. 39.70 5 85 5⁰ 45 0 78.90 e Pr. Lons. 2* SteA..40 50 2. 885 4 geue Aelohssub. 100.05 5 e ee ede 5 1606 0 bdl.8t.-G.(ab.) fl 2„„ 1900/05 5 1 1 1 1804 1** 1607 5 bayr.Eb.-.b. 118 98 75 „.„ n e 3½ J0. u. Allg. Anl. 2. d..-.-Obl. 9% Pfülz..-.-Pr. ſn Pfülx..-.-Pr. Pf. Konv. 1885 4essen 1908%/8 3 Hessen 4 Gachsen 4 Wuürttembg. 1921 Hannh. 1907½/2½ 4„ 1912.1017—— 94.90 Bank- und Versicherungs-Aktien. 18. 4½ H. St-A. 1904//10 88 50 B. Auslandlisohe 5% Bulgaren % talſen. Rente 4% Oest. Siiberr. 15 Paplerr. 4ů— ncue Runs.1905 4 fusson von 1889 4 spanlsche Rente 4 Türk. kv. un. 1903 4„ unkk. 4 Ung. Goldrente 4„ Kronenrt. 5 Arg. f. Bold-A. 1887 5% Ohinesen 1898 4⁰8 15 988 80 75 4½% Japaner 5% Rox. äuss.38/9 3 Rexlkan. innere O. Los e. 4 Bad. PFrämlen—— 4 Ossterr. 1890 181.20 Turklsoche 153.— Augsburger Frelburgor NHachbörse. Kresltaktien 185.½. Dlaxonto-GSommantit 180 ½ Staatsbahn 142½ Lombarden 16.—. Tend. ſest. 5 Privatdiskont 2¾% Berlin, 18, Full. Relchsbankdiskont%, Tendenz: Weizen etwas fester, Ubriges unverändert. Mannheimer Getreidemarkt. 1 per 80 Kg 15.85 stet per OR:?: 68/8J 6/8¼ä— per Sopt. 6/% 68//%— per ber: 6/9¼ 6/8/,— per Okt 5/11½ 5/11½— Faris, 16. Jali. (Anfangsk urse. 16. 15. 16. 18 Hafer ſull 20.95—.—Ruböl Jul 23— 73.— Aug. 19.80—.—Ruüdöl Aug. 73.50 73.— Soßpt.-Dez. 19.45-— Sopt.-Der. 74.25 74.1 NHov.-Feb 19.45—.— Jan.-April 74.75 74.%/ foggen Jull 19.— 19.—Splritus jull 1 41.¼ Aug. 19.— 19.— ug. 41./ 41.%ù Sept.-Dez. 16.75 18.75 Sopt.-Doz. 42.— 42. Nov.-Feb. 19.— 19.— Jan.-April 42.— 42.— Welxen Juli 28.80 28.55 Lelnöf zul 51.½ 60./ Aug. 28.30 26.20 Aug. 62.— 61.½ Sept.-Dez. 25.30 28.20 Sopt.-Der 53./ 63.— Nov.-Feb. 28.20 28.25 Jan.-Apell 64.% 54.½ Nen! Juli 34.20 34.10 Rohzuoker 88Uo%f8o 30.½ 31.— Aug. 34.49 34.30 Zuoker jull 33.¾ 33.7/ Sept.-Der. 34.20 34.20 Aug../ 34.— NoV.-Fob. 31.25 3ʃ.15 Okt.-lan, 31.¾ 32½ Talg—.— 7⁰.— Jan.-Aprll 32.%½% 32½ Anfangskurse. Zucker. Magdeburg, 18. Jull. Zuckerberloht. Kornzucker 60%0. K. .15——.00.—, Aachproduokte 75% 9. S..00„ ruhlg er.— Srodraffinade l. ohne Fass 19.50——00.00—, Krystallzucketr. mit 8. 00.00—00, gemahlene flafflnade mit Sabk 19.35—00.00 gemahlene Rehlls mit Sack 16.25—09.00—. ruhlg. Hagdedburg, 16. jull.(Telegr.) Robzücker 1. Produkt translto frel an Bord Hamburg per Juli.32½.,.37½% B, poer Aug..40—.,.42%., per Sept..47%.,.50.— 8. fer Okt. Dez..50—.,.52½., per Jan.-HMärz.65.—.,.67% 8. per Mal.80—.,.82½% B. Tendenz: ruhlg, ſtegen, Hamburg, 16. Jull.(Telegr.) Zuoker per luli.40½%½, ger Aug..42½, Sopt..50—, Okt-Der,.50—, lan.-NMüärz.85.—, Mal .82/, ruhlg. Kaflee. Hambur g, 16. Jull.(Telogr.) Kaffee goodaverage Santos p. Sopt. 48½, Dex. 49% Närz 50—, Haf 50%½ stetig. Baumwolle und Fetroleum. Sremen, 18. Jull.(relegr.) Baumwolſe 68½, matt. Metalle. 2 London, 18. Jull, 1 Unr, Anfang. Kupfer rub. 61.—, 3 on. 61.½.— Einn stetig g. Kasse 143.½, 3 Honate 145.—— Blel spanlsod stetig 19.½, ongilsoh 19./.— Tink ruhlig 27½, spozfal 22½ lasgow, 16. lull. Cleveland flohelsen Mfdglesborough Warrants(Fröttnung) per Kasse 51 ah..— d. Geld, 1 Monat 51 ah. 05½ d. Geld, 3 Monate 51 sh. 08½ d. Geld, träge. RHansbelm, 18. Jull.(Privat.) Plata-Lelnsaat 1c. 24 alspontbel mit Sack waggonfrel Mannheim Mannhelm, 16. lull.(Prelse für Futterartkel,](Frwat.) Kloehen Rk..80, Wiesenheu Mk..00 Masohlnonstroh Mk⸗ Ak..20, Welzen-Kleſe Mk. 10.80, getrooknste Treber Mk, 1199, Alles per 100 Kg. NMarx& Goleischmidt, Mannheim. Neckarsulmer Fahrzeugwerke Stamm-Aktſen Oesterr. Petroleum-Ind.„Oplag“ 54 Welzen, pfülz. 00.00—00.00 f Roggen Donau 00.00—00.00 5 nordd. 0000—00.00 derste, badisohe 00.00—00.00 Telegramm-Adr.: Margold. Fornspr.: Hr. 56, 1637, 6688. „ russ. Azim. 22.00.—22.75 Gerste, Pfälzor 00.00000 18. Jull 1914 provislonefrell 50 Krim Azim. 00.00—00.00„ norud. 00.00—00.00—..—..—.ꝛK.———— Ulka sok.m. 21.80—22.30 Futtergerste 14.75—00.00 V „ 0. or· 5„ Axow 22.28—.22.75 Hafer, bad. 00.00—00.— Wir aind als Selbstkontrahenten küäufer Küuter noruruss. 22.75200„ norad. 0000—00.90 aue örebel 80 79 Donau 22.75.—22.00 russisoher 19.00—19.50 ** 1 Atlas⸗ sfoh.-Gesollsoh., Ludwigehafen M.— 420 „ ded Wint. Il 00.00—00.0 0]„ tkaflata 16.00—18.25 Badlsohe Feuerversſoherungs-Bank.. 270 K. 280 „ Springs 00.00—00.00 Mals, amer. MIRed 00.00—00,00 Baumwollspinnerel Speyer Stamm-Aktien 2 „ Adl.Manſt. 22.75—00.00„ Donau 00 00—00 00 f erpezu, Ludwigeheben Vorzugs-Aktlen 82 375 5 rgerbr 5 „„„1 00.0000.00„ 00.00—00.00 Houtsohe Celfuloſgfabrik, Leipg. 290 „ Kansaslin. 22.20—00.00]„ Ca Plata 16.25—00.00[Deutsohe Erdöl jungs Aktlen 139 138 „ Kansas II d. 00.00—00.00 Kohlr. blertänd. 00.00—00.00 add 258 1 5 150 eutsche Südseephosphat.-G. 1 Töpiers aite en eraeunaß egebdodd Europa, Rllokvers,, Berlin... 440 K. 420 „ Laltfornler 23.40—00.00„ Donau-Rübsen 00.00—00.00 Erste Deutsohe Ramlogeseltsch., Emmensingen] 289 250 „ Wall. Wafl. O0.00—00 Wioken 00.00—00.00 e eee 25 5 8 ahr Gebr.,.-., Plrmasenê«gs „ Australler 00.00—00.00 Kleesaat: Rotklee, 000.00—000.0 Fllnk, Elsen- u. Srondeglesserel, fHlannhsim 35—— Kernen 00.00—00.00 Luz. I. 000.00—000,0 Hamburgische südsee-Aktſen-desellsohaft 18¹ 17 Roggen, pfälz. neu 00.00—00.00„ pProv. 000.00—000.0 Aeerenee ee 4. 50⁰ H. 925 „ norad. 00.00—00.00Ssparsette 00.—00.00 Bernege 15 4 8 5 73 5 880 15³ „ russfsoher 00.00—00.00 Klnemstograſſe u. EFIImverlelh., Vorz.-Axt.. 6⁰* 1 2 0⁰ 9— 1 2 3 4 e 5 0 5 175 Lel a1 5 35 7— Kühnle, Kopp u. Kausoh.-., Frankental. 322 3ʃ.5 20.25 27.j6 202 2225 Condon u. Frovinolal Eledirſo Tnsatres Ltd. 10 3b s Roggenmehl Nr. 0) 26.75 1) 24.25. Haschinenfabrik Wer7 114 110 86e Pi e ee 3 805 olflo Phosphate Shares alte shares 16. 15 Sadlsche Bank 131.— 131.60 Berg- u. Metallbk. 120.— 130.25 Borl.Handels-Ges.—— Oom.- u. Disk.-Bk. 108.— 108.— Darmstägter Bank 113.½ 113.7e Deutsohe Bank Deutschasſat.Bank Deutsoke Ett.-Bank Disoonto-Comm. Dresdener Bank Betallbank und Retall.-G. Sisenb.-Rentbank Frankf.MHypoth-Bk. Frkf. Hyp.-Oredltv. Aationaldank Ossterr.-Ungar.Bk. 231 2% 119.50 118 112— 112— 150% 1607% 145% 145, 130.— 130.25 8 1 215.50 218½ 155.50 155 80 106.% 106. 139.70 139.70 16. Oesterr. Länderbk. 120.25 119.50 „ Kred.-Anst. 185.½ 184½ Piülzische Bank 121.— 121.50 Pfälz. Hyp.-Bank 193.30 193— Preuss. Hyp.-Bank 112.— 111.40 Relohsbank 138.70 138.— Rheln. Rypothek. Bank Hannbein 195 50 195 30 Rdeln. Kreditbank 125.— 125.— Sudd. Diskont-des 110.— 110.50 Sohaaffh. Bankver. 103.50 108.50 Wiener Sankver. 127.— 125.— Gank Ottomane 115.— 117.— Frankfurt. Allgem. 2155 2155 Frankona 848.— 848.— Oderrh. Vers.-des. 1130 1130 KHannb Vors.-.-A. 94J.— 940.— Aktlen deutscher u. ausländ. Transportanstalten 16. 15. SohantunggE.-B. Akt. 125¼ 125./ Sudd. Elsend.-Bes. 128.— 128.— damdurger Packel 124.½ 12440 Norddeutsoh. Lloyd 106 ½ 105% Jest.-Ung, Staatsb, 142½ 141½% 18 15. oest. Sugs. Lon9 18.% 402 613 Ital. Merlulonalb. Ital. Aittelmserd. Zaltlmore u. Ohio Prinos Renr/ 87.10 83.—.n Bergwerksaktlen. 147 50 147.80 217½ 217.— 102 60 102 70 353— 353 50 123.50 12 225 Aum.-Friede(Br.) Bochumer 9988 Bulerns ſerus Dondors, Borgb.-G. Deutach. Luxembg. Tochweller Bergw. — 8⁰ 148.—149— 177.— 1774 Harpener Bergbau 172 ½ 171.½ Massen, Bergbau 8 Kallw, Asoherslob. 137.——— Kallw. Westeregela 188 30 183.— Obersohl. Hlsenind. 80 ½ 80 70 Prönix Bergb. 227./ 228./ Ver.Kön.-.Laurah. 140. dewerksch. Rossl.——.— Privatdiskont 2½% Anfangskurse. 16. 15. 16. 15. Oisoonto-Gomm. 185./ 180 50% Phönlx./ 228.— Deutsohe Bank 231.— 23f.87 delsenkirohner 177.— 178.— Berl, Handolsges 146.¾ 148.75 Harpener 171.¾ 171.75 Dresdner Bank— 145.½ Hambg. Faketft. 128.¾ 124.1½ LTombarden 16.¾ 1552[Hordd, Lloyd 105.½ 108.75 Zaltimore 87.— 89.—Allg. Elektr.-des.—.— 239.% 39% Relohsanlelhe 78.90 75.90 Schuokert Elektr. 138. 140.— Bochumer 216.¾ 217.75 Tend.; fest Deutsch-Luxbg. 123.—.123.— Berlin, 16. Juli. Schlusskurse. 1 1 16. 15. Weohsel auf Aluminum 259.— 258 70 Amsterdam kKurz 158.95—.— Anliiin 563.— 360.50 Weohsel London 29.49 20.49 Anilin Trepto 450.— 447.— Weohsel Farls 3137 61.35 Aranbg. Sergwrsg.394.20 394— Voohs. a. Wien kurz 84.725 84.725 gergmann Elektr. 109.— 110.— 4% Relohsanleihs 99.560 99.50. Brown, Soverl A09. 150.50 149.70 3½% Relohsanl. 388.50 36.50 Bruohsal. Maschfb, 337.— 33550 3% Relohsanleſhe 78.25 76.— Ghem. Abert—.——.— 4% leuesohatzan 98.90 99.90 Dalmler 333.— 383.— 4% Pr. Consols 99.40 99 30 Dynamit-Trust 162./—.— %„ 88.70 95.69 Dostsok-Ueberses 183.— 162 10 3⁰% 7825 78.190 b. Gasgidhf. Auer 580.— 554.50 4% Bad. v. 1901 979 97.80D. Watfen u. Mun. 320.— 312.50 4%„„ 1908/09 97.70 97.60 5. Steinzeugwerke 210.— 210.— 3½%,„ Honvert. 93— 683.— Eſderfeld. Farden 551.— 560.— 3%„ v. 1902/07—.——.Enkinger Fliter 275.— 275.— 3/% Bayern 95.— 85.— Essen. Kredſtanst. 153.20 157 3/%% Hesson 84.90 84.30 Fagon Manastädt 119.20 118.20 30% flessen 23.30 28.90 Faber Bletstifttbr. 270.20 270.20 3% Sachsen 27.— 7I.—] Feiten& duillaume 141.20 141.— 4% Argent. v. 1897 79.— 78.50 gritner Kasohig. 288.70 288.— 5 Obinssen v. 1898 89.75 99 70ge.Berl.strassenb. 143.— 143.— 4½ lapaner 91.60 91.40 Höohster Farbwpx. 459.20 457.70 Hannh. Stadtanl. 94.90 94,99 Honenlohe,orke 10210 102.— 4 Oest. Goldrente 85.— 61.99 Kallw. Asohersle9, 138— 137.89 3 Portug. unſf..3 88.25 65.25 Kölner Zergwerk 31499 314.50 5 umänen v. 1903 39.60 99.90 Gellulose Kostn. 92.— 69.50 4% Russ. Anl. 1902 892 39.39 Lahmeyer 122.50 122.— 4 Furken unltf. 82.— 82.— Loht ünd Kraft 127.60 123.— Turx.400 Fro.-Lose 158.75 158.20 Lindes Elsmasohn. 117.— 118.— 4% Ung. Goldrente 30.40 30.—Lothelnger Cement 121.— 121.— 4%„ Kronenr.—.— 77.80 Cudw. Loe%& 00. 235.5) 239.— „Osst. Kregltaktfeni88./ 164.½8 Mannss nannröhr. 137.— 195.29 Berl. Handels-ges 143.— 148/ Obersohl. EIsb.-Bd. 82— 61.50 »darmstädter Bank14.— 113.½/ Oronsteln& Koppel 148.720 148.70 Deutsohe Bank 232.ù 230.% Bk. Schudkert Mh. 133.50 133.50 »Olsconto-Komm. 181.8 190./ Bholn, Stahlwerke—.— 149.70 Dresdner Zank 145,½ 145.½% Rombacher Hütts 150.50 150.80 »Staatsbahn 142.½ 149./ Rlltgerswerken 133.59 186,20 »Lombarden 18./ 15./ Sohuokert 139.70 139.70 »altimore u. Ohlo 87.½ 88.—Slemens& Halske 203.20 210. ⸗Danada Paolfio 183.¾ 188./Sinner-Brauere! 231.70 230.50 »goochumer 218½ 217./8 Stettiner Vulkaag—.— 124.— Deutsch-Luxemdg.127./ 122.s Tonwar. WIeslooh 129.79 120.70 »delsenkirohner 178.½ 173.¾ Ver.GAlanzst.Elberf. 570.70 578.70 »Harpener 173./ 17I“%% Ver. Köln-Rottwell. 319.— 316.20 Laurahültte 142.— 149.¼8 Wanderer Fahrrw. 385.— 331.— pPhönix 229.½ 227½% Westersgeln 183.50 186.— Aligem. Slektr.-d. 239.½ 233%/[Mstf.Or.Langendr.— 80.80 deutsoh-Aslat. Bk. 119 20 119.20] Witten. Stahfröhr. 133.— 135— Petersbg. int. Hand.173.,10 172.70 Zelistoff Waldhof 166 10 165.10 Relohsbank 139.80 139.59 Otavl 116.50 116.20 Rheln. Kreditbank 125.20 125.20 South West-Afrlka 105,30 104.20 Russenbank 147.20 148.50 Vogti. Masoblnfbk. 277.— 272.— Sohaaffh. Zankv. 105.— 105.70 aphta Petrol.-ROD.—.— 326.50 Sudd. Oiso-G.-8 110.70 110—Ver. Fränk. Sobuhf.114.80 114.20 Hamburger Packet 125.— 127.50 Blelel. Nasohinenf. 272.——.— Hansa 252.29 219.70 Hadg. Sdam. Opfsoh. 153.— 151.70 Horddeutsoh,LIoyd 103.90 108 40 Kassg. Sreuer—.—.— Adlerwerk Kleyer 281.20 233.10 ) Ultimo-Kurse. Nuchbörse. 16. 15 16 15 Kredlt-Aktlen 186.¼ 184.%¼ Hansa 253.¼ 250— Olskonto-Komm. 181.½ 180.¾ A. E. 6,. 239.½% 233% Phönlx 229./ 227.— Tend,: fest Mannheim, 16. Juli. bontona D. K. d. 5 1 67⁰ Weſzen Hardwinter i, Golf 115. 575 eee ee e 120 1 3 ug. 147.½— 185 heinfsohe Autom,-Gesellsoh..-., Hannhelm] 143— be ein oe— 1470 fiheinlsohe Hetallwarenfabrik, Genudsch.... 260 240 lardlointer 15 Golff, Juli-Aug. M. 149. Sohlobnotel Heldelberg Stamm-Atlen 16 Northern Manſtoba l, Sopt.-Gkt A. 159.— eee e ee 39— e, ee e, e Australler Sobwimmend R. 164— Stahiwerk Hannhem 19/ 103˙ gahla Blanoa. 77 kg. sohwimmend M. 155.— Suddeutsohe lute-Industrle, Mannhem 10ʃ 80 Uioa, 9 Pud 39/35 brompt 1. 153.— 7 15 1 85 —— nlonbrauere arlsrunes—„*„* e 10 1 055——885 Unlon, Prolektlonsgeseſſsohaft, Franfcfür!“182— Rumänischer 78 kg., sonwimmend H..— Vor. Sohwarzfabenwerke liederwalluß— 180 füttergerste,— 700. 115— e ult-Aug. 117.— 22* Roggen 5588 8 9 pud 10%5 H. 122..—Esohocke-Werke, Kalserslautern 86 18 Hafer 50/51 Kg. Jul-Aug. A. 125.—— 10 907555 48 kq. e 5 4 12— 5 als aplata sohwlmmen 5142— 7 7 105 1 10— Schiffahrts⸗Nachrichten vom ull-Aug.—— 2 2 Sa n. 10 Mannheimer Bafenverkehr. f alles fur 1000 K3. netto Kasse, olf fotterdam 5 Hafenbezirk No. 1. enlenz: defestigt. Angekommen a l 1 Berlin, 16. Jul„Gottvertrauen“, Reiß, v. Rotterd., 14 120 Dz. Getr. 121 K aa„Rhenus 18“, Höveler, v. Rotterd., 750 Dz. Stückgut. 10 5 55„Rheinperle“, Herrmann, v. 9 8 610 Dz. Backſteinn 15 8„Vereinig, 20“, Deilacher, v. Rotterd., 600 Dz. Stückg. ren 205 75 294.25 Mals J0l—=„M. Stinnes 43“7, v. d. Brüggen, v. Ruhrort, 15 000 757 17 7 18 Sopl.———.— Dz. Kohlen 5 ör. 45 188.25—— 8. Kr 2 berbr. 1595 75 197.50 fudsl Jul——— Luiſe Grieſer“, Bürck, v. Ruhrort, 5000 Dz. Eiſen Roggen luli 169 25 168.50 oktor—.—— und Kohlen. * Desbr——,Barbara“, Schepper v. Amſterd., 3000 Dz. Stückgu derbe. 183 28 163— plttee Jper lodo De. beuus d Lenting v. Amſterd. 160, Sei lster Jull 163—— Velzenmehl 27.25 27.25„V. F. Reed. 27“, Strack, v. Alſum, 14 470 Dz. Khlu. Sepl. 162.— 160.50 Roggenmehl 23.10 23.10 Haſeubezirk No. 3. 55 Angekommen am 13. Juli. Amster dam, 16. Juli„Badenia“, Meng, v. Duisburg, 150 Dz. Stücgut⸗ „Wilhelmine“, Deil, v. Düſſeldorf, 4800 Dz. Stückg. Schlusskurse. und Mehl. 1 7 16. 16 14.„Mannheim 41“, Page, v. Karlsruhe, 1450 Dz. Sig. 3„ 5% 7½„Fotedam“, Honef, v. Ruhrort, 3700 Di. Lohlen Seßt bor. 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