teſtau- Stell«e g. Off Expeb hen u. Fahr.. me od. t. Nr. d. Bl. . Wonnement: d pfg. monatlich, Bringerkohn 38 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag tk..42 vro Quartal. Einzel-Nr. 5 Pfg. Znferate: Kolenel⸗Selle 30 pfg. Reklame⸗Seile„.20 Nk. Cäglich 2 Ausgaben(auzer Sountag) Schluß der Inſeraten⸗Amahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendbſatt nachmittags 8 Uht Beilagen: 8 Amtliches Verküͤndigungsblatt für den amtsbezirk Mannheim; Beilage Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; . Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und Umgebung Anzeiger der Stadt Mannheim und Umgebung Telegramm⸗Kdreſſe: „Seneral⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Rummern: Direktton und Buchhaktung 140 Buchdruck⸗Abteflung. 341 Rebekttonn 377 Expeditton und Herlags⸗ buchgandlung„ 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsburean in Berlin für Citeratur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Wandern und Reiſen und Winterſport: Mode⸗Beilage: Srauen⸗Blatt. — Nr. 339. Mannhei m, Samstag, 25. Juli 1914. (Mittagsblatt.) Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 24 Seiten. Telegramme. Das Scheitern der Homerule⸗Konferenz. W. Vondon, 24. Juli.(Unter haus.) Pre⸗ mierminiſter Asquith teilte mit, die Homerule⸗ Konferenz habe die Möglichkeit erwogen, ge⸗ wiſſe Gebiete abzugrenzen, die von den Beſtim⸗ mungen der Homerule⸗Bill ausgeſchloſſen wer⸗ den ſollen, ſei aber nicht imſtande geweſen, im Prinzip oder in Einzelheiten darüber eine Einigung zu erzielen und habe ihre Beratungen geſchloſſen. Der Sprecher als Vorſitzender habe dem König darüber Mitteilung gemacht. Asquith fügte hinzu, die zweite Leſung der Ergänzungs⸗ bill werde am 28. Juli ſtattfinden. Das Haus vertagte ſich darauf in großer Erregung. Die Lage in Mexikoe. OLondon, 25. Juli.(Von unſ. Lond. Bur.) Der Korreſpondent der„Times“ in Mexiko tele⸗ Araßhtert, daß die Kämpfe in den üblichen Ab⸗ ſtänden andauern. Anſcheinend haben die Re⸗ gierungstruppen bedeutende Verſtärkungen aus dem Norden erhalten und ſind vorläufig ſieg⸗ reich. Der Korreſpondent fügt hinzu, daß dle Friedensverhandlungen offenbar einen befriedi⸗ genden Verlauf nehmen. y. Mexiko, 24. Juli. Carbajal hat eine Unter⸗ ſuchung über die Finanzmethoden Huertas an⸗ geordnet. Die Regierung beginnt ſofort mit den Unterhandlungen zwecks Wiederherſtellung des mexikaniſchen Bundesdienſtes in Veracruz und ſchlägt auch die Wiederherſtellung der mili⸗ täriſchen Autorltät Mexikos in Veraeruz vor. * Kingſton(Jamaika), 24. Juli. Huerta und ſeine Begleiter ſind auf dem deutſchen Kreuzer „Dresden“ hier eingetroffen. Sie wollen ſich hier eine Woche aufhalten. Die Streikbewegung in Rußland. Lihau, 24. Juli. Die Hafenarbeiter ſind in den Ausſtand getreten. Sie verlangen eine Beſſerung ihrer materiellen Lage. Eine eigentümliche Aufklärung der Ober⸗ weddinger Schießaffäre. *Magdbeburg, 24. Juli. Die Oberweddinger Schießaffäre hat nun zu dem Reſultat geführt, daß zunächſt, wie ſchon kurz gemeldet worden iſt, auf Anordnung der Staatsanwaltſchaft ſieben Einwohner wegen Verdachts des Landfriedens⸗ bruchs in Haft genommen worden ſind. Der Feldhüter Kramer, der von ſeinem Hauſe aus ſechs Perſonen verletzte, hat nach der Anſicht der Behörden aus Notwehr gehandelt. Kramer wurde nach der Erſchießung des jungen Held am Vormittag nicht in Haft genommen, was die Menge derart erregte, daß der Vorſitzende des Bürgervereins, Koch, eine Verſammlung des Vereins berief, in deren Anſchluß die Teilneh⸗ mer vor dem Hauſe Kramers demonſtrierten. Es wurde feſtgeſtellt, daß ein Schrotſchuß von der Menge auf ein Fenſter des Hauſes Kramers abgegeben wurde. Die Unterſuchung nimmt ihren Fortgang. w. Paris, 24. Juli. Der deutſche Botſchafter Frhr. v. Schön hatte heute nachmittag eine längere Unterredung mit dem interimiſtiſchen Miniſter des Aeußern Bienvenu⸗Martin. . Waſhington, 24. Juli. Zwiſchen den Ver⸗ einigten Staaten, Argentinien, Braſilien und Chile wurden heute Verträge unterzeichnet, wodurch ſich die vier Staaten auf ein Jahr verpflichten, die Streit⸗ fragen, die nicht auf diplomatiſchem Wege gelöſt werden könnten, einer Prüfung zu Anterbreiten. 4 Eine Intervention Rußlands? W. London, 24. Juli. Reuter meldet aus Petersburg: Der heutige Miniſterrat dauerte faſt vier Stunden. Man verſichert, Rußland werde unmittelbar intervenieren und von Oeſterreich eine Verlängerung der Friſt des Ultimatums verlangen, um der europäiſchen Diplomatie Zeit zu geben, ihren Einfluß auszuüben. Petersburg, 24. Juli. Das anmtliche Organ veröffentlicht folgendes Communiſque: Die Kaiſerliche Regierung, lebhaft be⸗ ſorgt durch die überraſchenden Eveigniſſe und durch das an Serbien von der öſterreichiſch · un⸗ gariſchen Regierung gerichtete Ultimatum, ver⸗ folgtmit Aufmerkſamkeitdie Ent⸗ wicklung des öſterreichiſch⸗ſerbi⸗ ſchen Konfliktes, in welchem Ru ß⸗ land nicht indifferent bleiben kann. * Eitte gewaltige Flut von Preſſeäußerungen über den ſcharfen Schritt Oeſterreich⸗Ungarns gegen Serbien liegt heute aus aller Welt vor. In der charakteriſtiſchſten Weiſe iſt ihnen go⸗ meimſam das Verſtändnis für den feſten und energiſchen Schritt Oeſterreich⸗Ungarns und der Mangel an Sympathie für Serbien trotz ſetner ſchweren Bedrängnis. Serbien hat die Gunſt der öffentlichen Meimung Europas bis auf den letzten Reſt verſcherzt durch die teils widerwärtigen, teils ruchloſen Methoden ſeiner großſerbiſch⸗nationaliſtiſchen Politik. Es wird auch wohl in Frankreich und Rußland ſich kaum eine Stimme wirklich aufrichtki⸗ gen Bedauerns mit der Not des Serbenvolkes hervorwagen, auch wenn man dieſes Bedauern vortäuſchen ſollte— aus dem einzigen Motiv der Abneigung und des Haſſes gegen Oeſter⸗ reich⸗-Ungarn. Dagegen verſteht man nicht nur den Schritt Oeſterreich⸗Ungarns, man be⸗ gleitet ihn auch in aller Welt mit lebhafter Sympathie. Die Kraft und Entſchloſſenheit bis zum äußerſten, womit die Wiener Regie⸗ rung auftritt, imponiert— Freunden wie auch Gegnern. Der habsburgiſche Staatsgedanke iſt doch noch lebendig und hat noch Kraft und Kühnheit genug nicht nur ſich Ruhe zu ſchaffen gegen bösartige Nachbarn, ſondern dupchzutrotzen gegen mächtigere Gegner als Serbien iſt, falls ſie auf dem Plan er⸗ ſcheinen ſollten. Darüber laſſen ja die Aeuße⸗ rungen der Wiener Regierungskreiſe keinen Zweifel. Man wird unbeugſam ſein, wie es einer in ſich gefeſtigten Großmacht gezjemt. So beröffentlichte noch geſtern der„Matin“ ohne Kommentar folgende Erklärung einer hochſtehenden öſterreichiſchen Perſönlichkeit: „Mit Schwächeren anzubinden, iſt gewiß nicht angenehm, aber noch ſchlimmer wäre, ſelbſt Schwäche zu zeigen. Serbien muß klein bei⸗ geben, oder alle Folgen ſeines Widerſtandes tragen. An dieſer Anſchamung laſſen wir nicht rütteln und uns auch nicht durch die Gefahr eines Krieges beirren.“ Wir meinen auch Oeſterreich⸗Ungarn kann und darf nicht anders handeln, nicht vor Europa und nicht vor ſeinen eigenen Völkern. Nach dieſer Note würde ein Zurückweichen der Wiener Regierung nicht nur dem europäiſchen Anſehen Oeſterreich⸗ Ungarns einen ſchweren Stoß verſetzen, es würde auch zu ſchweren inneren Kriſen führen: der Staat der Habsburger würde bei Tſche⸗ chet und Polen und Ungarn und Kroaten das Vertrauen einbüßen, daß er noch eine Macht und eine Kraft iſt, die jedem einzelnen der umſchloſſenen Völker äußere Sicherheit ge⸗ währt. die Geſahr kines europäiſchen Holſille ſeinen Willen als Großmacht auch dupchzufetzen und Oeſterreich⸗-Ungarn will nicht mehr zurück von den Forderungen, die es an Serbien ſtellt und die die Zertrümmerung der großſerbiſchen Idee bedeuten, damit nicht die Donaumonarchie zertrümmert werde, Oeſterreich⸗Ungarn kann auch nicht mehr zurück, wenn es nicht ſein Anſehen vor Europa und vor den eigenen Na⸗ tionalitäten einbüßen will. In dieſe ſcharf zu⸗ geſpitzte, man möchte faſt ſagen, unheimlich klare Situation wird nun der Gedanke oder das Gerücht von einer beabſichtigten ruſſiſch⸗ franzöſiſchen Einmiſchung gewor⸗ fen. Daß es ſich aber wahrſcheinlich umm mehr als ein Gerücht handelt, das zeigen die Mel⸗ dungen, die heute früh über den Miniſter⸗ rat in Petersburg vorliegen, es ſcheint Rußland in der Tat zugunſten Serbiens intervenieten zu wollen, nicht den Rat befolgen zu wollen, den ihm geſtern noch eine Berliner Note gab: Augeſichts des bedeutſamen Inhalts der Note wird es wohl niemand in Europa zwei⸗ felhaft ſein, daß es das Intereſſe des Frſedens erfordert, daß durch die Sprache der euro⸗ päiſchen Preſſe in Belgvad der Eindruck ver⸗ tieft werde, daß Serbien ſolchen gerechten Forderungen nachgeben müſſe, um einen Kon⸗ flikt zu vermeiden. Aus den Tatſachen der Note ergibt ſich, daß politiſche Vernunft und die elementarſte Gerechtigkeit es gebisten, in die Auseinanderſetzung nicht ein⸗ zugreifen und einen möglichen Zu⸗ ſammenſtoß örtlich begrenzt zu halten. Für alle europäiſchen Zuſchauer bei der Ausefnanderſetzung erfordert es die Rückſicht auf den europätſchen Frieden, dem⸗ jenigen, der in dem Streit ſo ſchwer unxecht hatte, nicht den Rücken zu ſtärken, ſondern ihn zum Entgegenkommen zu mahnen, damit der Stkreit Sache der öſterreichſſch⸗ſerbiſchen Be⸗ ziehungen bleibe. Vom europäiſchen Stand⸗ punkt iſt es wünſchenswert, daß, nachdem Serbien Genugtuung gegeben hat, die Be⸗ ziehungen ſich doch wieder normal und er⸗ ſprießlich geſtalten. Rußland ſcheint anderer Meinung zu ſein, nüft ſeiner Einmiſchung würde allerdings eine Lage von furchtbarem Ernſt geſchaffen werden, wie ja wohl kaum des nähe⸗ ren auseinandergeſetzt zu werden braucht. Wie man ſich in Wien zu etwaigen Verſuchen Rußlands, der öſterreichiſchen Politik in den Arm zu fallen oder ſie von dem in der Note vorgeſteckten Ziele abzulenken, ſtellen würde, darüber liegt eine Meldung des„Berliner Lokalanzeigers“ aus der öſterreichiſchen Haupt⸗ ſtadt vor, in der es heißt: Im Hinblick auf allerdings unbeſtätigte Meldungen, wonach Frankreich und Rußland Oeſterreich ihre guten Dienſte angeboten haben, wird an unterrichteter Stelle erklärt, daß ſich Oeſterreich unter gar keinen Bedingungen aufeine Verhand⸗ lung oder eine Friſterſtreckung einlaſſen kaunn; da es ſich um eine rein interne Frage zwiſchen Oeſterreich und Ser⸗ bien und insbeſondere um Genugtuung für Königsmord und verſuchte Revolutionierung der Südprovinzen handelt, wird Oeſterreich jede Intervention einer anderen Macht zurückzuweiſen gezwun⸗ gen ſein. Für Oeſterreich, das muß noch⸗ mals betont werden, kann nur eine beding⸗ ungsloſe Unterwerfung unter ſeine Forde⸗ rungen oder Krieg in Betracht kommen. Oeſterreich verfolgt keine Eroberungsgelüſte am Balkan. Es wird aber Serbien zwingen, ſeine aggreſſive Haltung gegen die Mon⸗ archie und ſeine fortgeſetzten Verſuche zur Bedrohung des europäiſchen Friedens völlig aufgeben. Falls am 25. Juli, abends 6 Uhr, keine befriedigende Autwort ſeitens Ser⸗ Wir glauben und halten es für ſelbſtye ſtändlich, daß das nicht nur Wor te ſind, ſor dern daß die Wiener Regierung ſo handel wird, wie ſie hier verheißt. Und nun komm die amtliche Meldung aus Petersburg Rußland kann nicht gleichgültig bleiben, un keit nicht wohl zu bezweifeln iſt, Rußlan werde intervenieren und eine Friſthinausſchi bung des Ultimatums verlangen, damit di Diplomaten der Triple⸗Entente die Forderur gen Oeſterreich⸗Ungarns ſo zitrechtſtutzen kör nen, daß ſie Serbien nicht wehe tun. Un kommt endlich die nach dieſen Meldungen au nicht unglaubhaft erſcheinende Nachricht, da der rufſiſche Miniſter des Aeußern die fo gende herausfordernde Aeußerung getan habe Das Ultimatum itberraſcht in bedauer lichſter Weiſe. Die Gefahr iſt dadurch au das äußerſte geſtiegen. Ruß la med kan Serbiens Schickſal nicht te; Rähmslos mitanſehen, um ſo mehr, al die Beſchuldigungen des Ultima tums gänzlich unbegründet ſin und das Beſtreben offenſichtlich ift, die Dat ſachen kendenziös zu färben. Es hat keinen Sinn, zu leugnen, daß ini dieſer Haltung Rußlands die Gefahr eine ſchweren europäfſchen Verwicklung in greif 11 Nähe rückt. Oeſterreich⸗Ungarn kann un wird ſich keine Efinmfſchung gefallen laſſer ohne die gebührende Antwork zu geben. Un es wird in dieſer Haltung Deutſchland a ſeinet Seite finden. Daß Sorbien durch die amtlichen Verlauf barungen aus Petersburg nicht ermunter wird, ſich den öſterreichiſchen Forderungen zi fügen, bedarf keiner Worte, und man kau ſich vorſtellen, wie dis Antwort ausfallen wird für die heute abend 6 Uhr die Friſt abläuf Rußland treibt Serbien ſa geradezu in den Krieg hinein, und ſollte in Belgrad noch ir gendwie bisher die Abſicht beſtanden haben auf Oeſterreich⸗Ungarns berechtigte Forder ungen einzugehen, ſo dürfte dieſe nunmeh wohl aufgegeben ſein. Der Friede Europas hängt an einen ſeidenen Faden. Es wird alles darauf ankom men, ob es etwa den vereinten Bemühunge der engliſchen und der deutſchen Diplomatie in den wenigen Stunden, di noch zur Verfügung ſtehen, noch gelingen wird die rufſiſche Politik von den Inter ventionsabſichten zurückzurei ßen. Gelingt es nicht, dann wird wohl kaun noch ein Menſch in der Welt glauben, daß de am Montag von der Norddeutſchen Allgemei nen Zeitung ausgeſprochene Wunſch ſich er fülle, daß die Auseinanderſetzungen zwiſchei Oeſterreich⸗Ungarn und Serbien lokaliſier bleiben mögen. * Die Stimmung in der Denau⸗ monarchie. * Wien, 24. Juli. Die feſte Entſchloſſenheit die die öſterreichiſche Regierung bei der geſt rigen Demarche bekundet hat, wird, wie aus den Abendblättern hervorgeht, hier und in del ganzen Monarchie mit größter Befriedigune und einmütiger Zuſtimmung aufgenomtmeß Die aus der Propinz einlaufenden Meldungen ſtellen übereinſtimmend feſt, daß der geſtrige Schritt allenthalben als eine Er löſung aus der geradezu lähmenden Stim munmg, welche ſich ſeit des Sarajewoer Atten⸗ tats der Bevölkerung bemächtigt hatte, wirkte Vaterländiſche Nundgebung in Wien. Berlin, 25. Juli.(Von unſ. Berl, biens erfolgt, wird noch in der Nacht zum Sonntag die Mobiliſierung angeord⸗ net und Sonntag früh durch Maueranſchlag kundgetan werden. Bur.) Aus Wien wird gemeldet. Die vater⸗ ländiſchen Demonſtrationen der Bevölkerung beginnen, ſich zu mehren Es ſind bereits Verſammlungen der Wiener Bürgerſchaft angemeldet, deren Tagesordnung die Stellung⸗ 2. Seite. Geueral-Anzeiger. Fadiſche Keueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Samstag, den 25. Juli 1914. nahme zum Ultimatum an Serbien bildet, und die ſich zweifellos zu Kundgebungen für die Monarchie geſtalten werden. Bezeichnend für den Geiſt, den die Haltung Oeſterreichs ausge⸗ löſt hat, iſt ein Vorfall, der ſich geſtern während des Trabrennens auf der Badener Rennbahn ab⸗ ſpielte. Dort ſtimmte die Muſikkapelle, vom Publikum veranlaßt, das Prinz Cugen⸗Lied an. Die vielen Tauſende der Bevölkerung ſangen entblößten Hauptes dieſes Lied, das ſich immer mehr zum Kampflied der Oeſterreicher entwickelt, worauf ſtürmiſche Hochrufe auf den Kaiſer aus⸗ gebracht wurden. Auch in den öffentlichen Gärten und in den Konzertgärten wird überall von den Militärkapellen das Prinz Eugen⸗Lied, das Lied„O Du mein Oeſterreich“ und die Volkshymne geſpielt. Die patriotiſchen Lieder werden demonſtrativ applaudert, die Volkshymne wird frenetiſch bejubelt. Beim Gartenkonzert im Konzerthaus war der deutſche Botſchafter v. Tſchirſchey mit einer größeren Geſellſchaft an⸗ weſend, die ſich lebhaft an der Ovation be⸗ teiligte. Italien an Oeſterreichs Seite. Rom, 24. Juli. Das„Giornale'Italia“ ſchreibt zur öſterreichiſch⸗ ungariſchen Note: Dieſer Schritt hat den ganzen feierlichen Ernſt, den die Forderungen haben müſſen. Daß für morgen Antwort verlangt wird, kann nicht über⸗ raſchen, denn die von Serbien verlangten Ver⸗ pflichtungen ſind zu natürlich, zu berechtigt, um irgendeine Diskuſſion zuzulaſſen. Gerade daß eine ſolche Diskuſſion unmöglich iſt, gibt die Hoffnung, daß der Konflikt morgen geregelt ſein wird.—„Vita“ verſichert, daß die diplomati⸗ ſchen Kreiſe überzeugt ſind, daß der öſterreichiſch⸗ ſerbiſche Konflikt auf friedliche Weiſe erledigt werde. In Erwartung der ſerbiſchen Antwort. W. Belgrad, 24. Juli. Das Regierungsorgan „Samouprava“ veröffentlicht folgendes Com⸗ munique: Der hieſige öſterreichiſch⸗ungariſche Geſandte von Giesl überreichte geſtern abend um ſechs Uhr dem Vertreter des Miniſters des Aeußern, Potſchu, eine Note ſeiner Regierung, anläß⸗ lich der Ereigniſſe am Vidovdan. Durch die Note, welche ſehr ſchwere Bedingungen enthält, wird eine ganz kurze Friſt für die Antwort belaſſen. Die Lage kann als ſehr ernſt und kritiſch beurteilt werden. Kaiſer Franz Jyſefs Hoffnung auf Serbiens Nachgiebigkeit. Berlin, 25. Juli.(Von unſ. Berl. Man meldet aus Wien: richtet, daß Kaiſer Franz nung feſthält, geben werde. Bur.) Aus Iſchl wird be⸗ Jvſef an der Hoff⸗ daß die ſerbiſche Regierung nach⸗ Wie eine Perſönlichkeit in der Umgebung des Monarchen äußert, ſagte der Kaiſer, nachdem der Eindruck bekannt geworden war, den die Note in der Monarchie hervorge⸗ rufen hatte, folgendes: Es muß kein Krieg ſein, wenn Serbien nicht will. Ein wichtiger Miniſterrat in Belgrad. Belgrad, 24. Juli.(Wiener Corr.⸗ Bur.) Der Text der öſterreichiſch ungariſchen Note gelangte abends durch Sonderausgaben der Blätter zur allgemeinen Kenntnis Wie ver⸗ lautet, iſt die aufgelöſte Skupſchlina für den 26. Jult zu einer Neuwahl auf unbeſtimmte Zeit rufen und die Neuwahlen auf unbeſlimmte Zeit vertagt worden. Belgrad, 24. Juli. Heute vormittag fand unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Paſchitſch ein dringlich einberufener Mini⸗ ſtervat ſtatt, ieeeeee eee in Elden über die durch die „„FFFFCFCC.CC. öſterreichiſch⸗ungariſche Note geſchaffene Situa⸗ tion beraten wurde. Berlin, 25. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Wien wird gemeldet: Der Spezialkorreſpondent der„Neuen Freien Preſſe“ meldet aus Belgrad: Nach Beendigung des Miniſterrates iſt Mini⸗ ſterpräſident Paſitſch zum König Peter abgereiſt. Die ſerbiſche Politik hofft, Oeſterreich⸗Ungarn werde nicht auf der Einhaltung der von ihm ge⸗ ſtellten Friſt beſtehen, ſondern bei einer halb⸗ wegs günſtigen Antwort ſich auf eine Diskuſſion der beſonders ſchweren Punkte einlaſſen, da der Finanzminiſter bei der Uebergabe des Ultima⸗ tums dem Geſandten gleich geſagt habe, die ſer⸗ uiſche Regierung werde ſich mit der Antwort be⸗ eilen, aber es würden immerhin einige Tage ver⸗ gehen, bis ſie darüber ſchlüſſig geworden iſt. Die Note hat in Regierungskreiſen vollkommen überraſcht. Man hat dieſen Ernſt Oeſterreich⸗ Ungarns abſolut nicht erwartet. Am härbeſten werde die Forderung empfunden, der Armee den vorgeſchriebenen Tagesbefehl beizubringen. Die ferneren Schritte der Wiener Regierung. * Wien, 24. Juli. Der k. k. Geſandte in Belgrad, Freiherr v. Gieſl, hat den Auftrag, falls die Königlich ſerbiſche Regierung bis Samstag abend 6 Uhr pünktlich die vorbehalt⸗ loſe Annahme der in der Note vom 23. d. M. angeführten Forderungen nicht notifiziert haben ſollte, mit dem Perſonal der Geſandt⸗ ſchaft Serbien zu verlaſſen. Wien, 24. Juli. Die„Neue Freie Preſſe“ meldet aus Bad Iſchl: Graf Berchtold wird morgen nachmittag wieder hier eintreffen, um hier die Antwort der ſerbiſchen Re⸗ gierung auf die geſtern überreichte Note abzuwarten. Der Miniſter will dem Kaiſer keinen telegraphiſch übermittelten Bericht vor⸗ legen laſſen, ſondern ſofort nach Eintreffen der Note aus Belgrad dem Kaſſer mündlich Vortrag halten. Berlin, 25. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Wien. Aus diplo⸗ matiſchen Kreiſen wird mitgeteilt: Selbſt wenn Serbien die öſterreichiſch⸗ungariſche Note an⸗ nimmt, wird es ſich darum handeln, zu kontrol⸗ ieren, ob Serbien tatſächlich ſeinen Verſprechun⸗ gen genau nachkommt. Es wird angenommen, daß die weiteren Verhandlungen und Aktionen, welche die öſterreichiſche Regierung deswegen zu führen habenwird, ebenfalls befriſtet ſein wer⸗ den, um jede weitere Verſchleppung der Ange⸗ legenheit hintanzuhalten. Berlin, 25. Juli.(Von unſ Berl. Bum.) Der öſterreichiſche Geſandte in Belgrad, Fveiherr v. Giesl, hat von ſeiner Regierung die Anweiſung erhalten, die ſerbiſche Regierung formell vom Ausbruch des Kriegszuſtandes zu verſtändigen, falls ſie auf ihrem ablehnenden Standpunkt verharren ſollte. Dieſe Erklärung des öſterreichiſchen Geſandten wird heute nach⸗ mittag 6 Uhr nach Ablauf der geſtellten 48ſtün⸗ digen Friſt erfolgen. Außerdem erwartet man hier, daß der Kaiſer ein Kriegsmanifeſt für die Bevölkerung Oeſterreich⸗Ungarns im Laufe des heutigen Tages erlaſſen werde.(Poſt.) &&õ Die Meinung des„vorwärts“. Berlin, 25. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Der„Vorwärts“ ſchreibt unter der Ueber⸗ ſchrift„Sieg“ zu der Note an Serbien U. a. folgendes: Ein Frevel der chauviniſtiſchen Preſſe Deutſch⸗ lands iſt es, den teuren Bundesgenoſſen in ſeinen Kriegsgelüſten auf das äußerſte anzuſtacheln, und ſonder Zweifal hat auch Herr v. Bethmann⸗ Hollweg geſtern Graf Berchtold ſeine Rücken⸗ deckung zugeſagt. Aber in Berlin ſpielt man dabei ein genau ſo gefährliches Spiel ie in immer nur, wie ſie anfängt, aber nie, wie ſie aufhört. Wenn es zu dem großen europäiſchen Zuſammenſtoß kommt, könnten höchſt uner⸗ wünſchterweiſe Dinge dabei in die Binſen gehen, die auch in Deutſchland zu den heiligſten Gütern gezählt werden.(Dieſen Satz bringt der„Vorwärts“ in Fettdruck.) Wie darum die Arbeiterklaſſen aller Länder vor der drohenden Weltkriegsgefahr ſofort in Bereitſchaft treten müſſen, ſollte die deutſche Regierung, wenn es ihr an der Erhaltung des Friedens gelegen iſt, den tobenden Berſerlern in Wien noch in zwölf⸗ ter Stunde ſänftigend in den Arm fallen, und nichts anderes iſt angeſichts des ſchwarzumdüſter⸗ ten Horizonts der Wille des deutſchen Volkes. 4 4 2 Die albaniſche Uriſe. * Durazzo, 24. Juli. Der öſterreichiſch⸗ung. Kreuzer„St. Georg“ und der engliſche Kreu⸗ zer„Defence“ haben ihre Ankerplätze näher an die Küſte verlegt. * Durazzo, 24. Juli. Fürſt Wilhelm wird ſich nach Valona begeben, um ſich über die dortige Lage zu unterrichten. Die epi⸗ rotiſche Regierung ſetzte die mohammedaniſche Bevölkerung der Orte Delvine und Argyro⸗ kaſtre von der Möglichkeit in Kenntnis, daß beide Orte durch epirotiſche Banden zerſtört werden. Die internationale Kontrollkommiſſion proteſtierte telegraphiſch bei Zographos wegen der durch die Epiroten verübten Greueltaten. Zographos antwortete telegraphiſch, indem er die aggreſſiven Abſichten der Epiroten auf Valona ſowie die Behauptung, daß griechiſche Truppen auf ſeiten der Epiroten mitkämpften, in Abrede ſtellte. Gleichzeitig beſchuldigte er die albaniſchen Truppen, Grauſamkeiten begangen zu haben. Die Kontrollkommiſſion antwortete in einem ſcharf gehaltenen Telegramm, in dem ſie die Verdächtigung gegen die albaniſchen Truppen widerlegte. Baſſermanns 60. Geburtstag. Eine Feſtgabe des Mannheimer General⸗ Anzeiger. Dieſer Ausgabe unſeres Blattes liegt eine Feſtgabe zu Baſſermanns 60. Geburtstage bei, den morgen die geſamte nationalliberale Partei des Reiches in Treue, Dankbarkeit und herzlicher Verehrung begeht. Wir haben in dieſer Sondernummer verſucht, ein möglichſt vollſtändiges und lebensvolles, geſchichtlich ge⸗ treues und von warmer Liebe durchpulſtes Bild von Baffermanns politiſchem Wollen, Streben und Erreichen zu geben. In einem einleiten⸗ den Aufſatze wird Baſſermanns politiſche Per⸗ ſönlichkeit und Weltanſchauung zu ſchildern ge⸗ ſucht, ein weiterer Aufſatz ſchildert den Parla⸗ mentarier Baſſermann. Ein dritter Artikel handelt von Baſſermanns Beſtrebungen auf dem Gebiete auswärtiger Politik und ein vierter von dem Kommunalpolitiker Baſſermann. Zum Schluß iſt erſtlich eingefügt eine Rede Baſſer⸗ manns, die als eines der chmakteriſtiſchſten per⸗ ſönlichen politiſchen Bekenntniſſe unſeres Führers zu werten iſt, ferner eine Zuſammenſtellung der hauptſächlichſten Aeußerungen Baſſermanns über Bennigſen auf den nationalliberaben Partei⸗ tagen. Wir erlauben uns die Aüfmerkſamkeit unſerer Leſer und Parteifreunde auf dieſe Son⸗ derausgabe unſeres Blattes zu lenken. Möge ſie dem verehrten Parteiführer ein Zeichen der herzlichen Verehrung und aufrichtigen Dankbar⸗ keit ſeiner Mitſtreiter ſein, möge ſie den Partei⸗ Wien Denn bei eenedee Weiß man Kunden ein dauerndes Erinnerungszeichen nicht nur an dem feſtlichen Tage ſein, möge ſie auch neue und noch feſtere Liebe zum Führer und zu der Sache des Vaterlandes und der Freiheit in die Herzen pflanzen, für die er nunmehr ein Menſchenalter hindurch ſtolz und fpeudig ge⸗ ſtritten hat! ** Die Nationalliberale Partei der Pfalz ſandte Baſſermann zum 60. Geburtsfeſte folgende Glückwunſchadreſſe: Hochgeehrter Herr Baſſermann Wir bringen Ihnen zum 60. Geburtsfeſte die herzlichſten Glückwünſche dar und hoffen, daß es Ihnen vergönnt ſein möge, noch vecht lange in Rüſtigkeit und Friſche als erprobter Führer an der Spitze der Nationalliberalen Partei zu ſtehen. Wir Pfälzer haben zu Ihnen das Ver⸗ trauen, daß Sie die in den heutigen Zeit⸗ läuften notwendige Einigkeit in unſeren Reihen aufrecht erhalten und den Einfluß der Partei im Sinne ihrer ruhmvollen Tradition und der nationalen und liberalen Prinzipien wie bisher ſo auch künftig geltend mache werden für das Gemeinwohl und die Mach und Größe des deutſchen Vaterlandes. In alter Treue und aufrichtiger Verehrungl Die Nationalliberale Partei der Pfalz. Juſtizrat Neumaher. Generalſekr. Trojau * Die Glückwünſche der nationalliberalen Führe⸗ und Zeitungen. Bereits liegt eine Anzahl von Feſtartikeln iv der Preſſe vor, ausführliche und liebevolle Wür⸗ digungen der Perſönlichkeit und Verdienſte Baſſermanns. Die„Nationalliberale Correſpondenz“ feiert Baſſermann al⸗ den Mehrer der Partei: Wir ſehen, wie die nationalliberale Stimmen⸗ zahl von Wahl zu Wahl wächſt, und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die Partei mit der intenſiven Organiſationsarbeit, die unter Baſſermanns Aegide eingeſetzt hat, bald die zwei Millionen Wähler erreicht, während z. B. die Konſervativen Mühe haben, den Stand der früheren Jahre zu halten, ja dies beiſpielsweiſe bei den letzten Wah⸗ len nur mit Hilfe des Zentrums konnten. Dieſes Wachstum der Nationalliberalen Partei iſt aber nicht eine Folge der Agitation und Or⸗ ganiſation allein, es ſteht vielmehr in engſtem Zuſammenhang mit der praktiſchen Politik, die die Partei unter Baſſermann getrieben hat. Die ſtärkere Betonung der Sogialpolitik hat der Partei Kreiſe zugeführt, in denen ſie vorher nur wenig Anhang hatte, neben den Arbeitern vor allem die Angeſtellten, den gewaltig gewachſenen ſogenann⸗ ten neuen Mittelſtand. Trotzdem hat gerade Baſ⸗ ſermann ſtets im Auge behalten, daß jede Sozial⸗ politik ihre Grenze hat in der Leiſtungsfähigkeit der Arbeitgeber. Und vom gleichen Grundſatz aus, daß wir den Aſt nicht abſägen dürfen, auf dem wir ſitzen, hat Baſſermann der Landwirt⸗ ſchaft mit in vorderſter Reihe den ihr notwen⸗ digen Zollſchutz ſichern helfen und hat erreicht, daß in dieſer Richtung in der Partei vollſte Ueber⸗ einſtimmung herrſcht, ein Verdienſt, um ſo höher anzuſchlagen, je mehr die Partei auf der anderen Seite in den Arbeitern und Angeſtellten die Kon⸗ ſumentenkreiſe an ſich zog. Dieſe weiſe Politik hat es erreicht, auf der einen Seite zu gewinnen und doch auf der anderen Seite nicht zu verlieren. Und wenn die Partei auch die Fürſorge für Handwerk und Gewerbe nicht aus denn Auge ge⸗ laſſen hat, ſo bewies ſie damit, daß ſie auf wirt⸗ ſchaftlichem. Gebiete den Ausgleich der Intereſſen der einzelnen Stände und Berufe immer noch als erſten Grundfatz betrachtet, und daß ſie mit der Betonung der Notwendigkeit der Erhaltung möglichſt vieler ſelbſtändiger Exiſtengen ihrem ſtaatserhaltenden Charakter treu geblieben iſt. So ſehen wir nicht nur einen äußerlichen Aufſtieg der Partei— iſt doch auch die nationalliberale Partei als erſte unter den bürgerlichen Parteien in dieſem Jahre zum erſten Male mit der von keiner dieſer Parteien bis jetzt erreichten Zahl ihrer organiſierten Mit⸗ Kunſt und Wiſſenſchaft. Ein Geſpräch mit Frank Wedekind. Das folgende Geſpräch mit dem Dichter, das anläßlich ſeines Berliner Gaſtſpiels von unſerem Berliner E..⸗Vertreter mit ihm geführt wurde und das intereſſante Auf⸗ ſchluſſe über ſein Werden und Schaffen gibt dürfte auch weitere Kreiſe intereſſiezen. Die. Red. Langſamen Schrittes gehen wir durch den Park. Wedekind achtet nicht der Leute, die un⸗ willkürlich ſtehen bleiben und ihn nachdenklich betrachten. Sie kennen ihn ſicher nicht, aber ſie ahnen:„Der da iſt ein Künſtler!“ In ſeinem Geſicht ſpiegelt ſich der Geiſt ab, der von einer anderen Welt iſt. Verkannt, er⸗ zürnt und verſpottet. Unſtet bohren ſich ſeine klugen, hellen Augen in den Boden binein. Auf ſeinen Zügen ruht jenes feine, ſchmerzvolle Lächeln, das ihm zu eigen iſt, und das niemand vergeeſſn kann, der es ſe geſehen. Jeden Augen⸗ blick wechſelt der Ausdruck ſeines Geſichts. Nur um eine Nuance. Kaum merklich. Sein Gehirn arbeitet raſend ſchnell, ſein Mund ſpricht aber langſam, vorſichtig und behutſam. Gleich als ſitze da vorne an ſeinen Zähnen ein ſtrenger Zenſor, der ihm die Worte abwägt, unklare und geiſtloſe zurückweiſt. „Wenn man mich als kleinen Buben fragte, was ich werden wollte, ſo antwortete ich ganz ter!“, begann Wedekind ſeine Er⸗ erſten ſchri * ei üang.* glieder an die Oeffentlichkeit getreten— ern güſſe waren Liebesgedichte. Sie ſwaren mir Mittel zum Zweck. Genau ſo wie heute meine Schauſpiele. Als ich nach langer Schulzeit mein Abiturium beſtanden, da wollte ich meinen Jugendrauſch erfüllt ſehen: wollte Dichter wer⸗ den. Doch mein praktiſch geſinnter Vater ver⸗ weigerte mir ſeine Einwilligung dazu, weil ich noch nicht den geringſten ſchriftſtellerſſchen Er⸗ folg zu verzeichnen hatte. Auf ſeinen Wunſch ſtudierte ich drei Jahre lang in München und in Zürich Jura. Als mein Vater ſtarb, gab ich das Studium, ohne ein Examen beſtanden Zu haben, auf und wurde in der Suppenwürzen⸗ fabrik Maggi„Annoncenverfaſſer“. Dann rezenſierte ich für eine Zeitung Varieteveran⸗ ſtaltungen. Später engagierte mich eine Schmiere als Schauſpieler. Mit dieſer„Bühne“ zog ich durch Europa. Ueber zehn Jahre lebte ich in der Geſellſchaft ſolcher„Künſtler“ und Artiſten und wartete ver⸗ geblich auf den Erfolg. Da nahm ſich Max Reinhardt meiner Tragödie„Erdgeiſt“ au und ließ ſie im erſten Jahre ſeiner Direktion im Berliner„Kleinen Theater“ inſzenieren. Vier Jahre ſpäter fand die erſte Vorführung meiner Kindertragödie„Frühlings⸗Erwachen“ unter Reinhardts Regie ſtatt. Der Erfolg war mäßig, der Beifall ſehr geteilt. Das Publikum war nicht gewöhnt ſolche intimen Vorgänge auf der Bühne ohne Bemäntelung zu ſehen. Da wurde eines Tages mein Jugendwerk ich habe „Frühlings⸗Erwachen“ mit 27 Jahren geſchrie⸗ ben— in vexſchiedenen Städten von der Zenſur verboten. Dadurch wurde das ſenſattonelle ſigelleriſchen Er⸗ Aber ich habe in dem letzten Jahrzehnt ſehr, ſehr viel Aerger gehabt. Das Publikum hielt ntich nicht für eruſt und wollte meine Schau⸗ ſpiele nicht verſtehen Die Menge lachte mich höhnend aus, nannte mich einen Dilettanten, meine Schöpfungen„elende Machwerke“. Does kränkte meine Schriftſtellerehre auf das höchſte. Durch gehäſſige Angriffe und durch die Nichtwürdigungen meiner Arbeiten wurde ich verbittert und befangen. Vorläufig erachte ich es für meine Aufgabe, den Beweis zu eibrengen, daß meine Werke bei einer verſtändigen Wiedergabe durch geeignete Bühnenkräfte ihre Wirkung auf ein einiger⸗ maßen gebildetes Publ'kum nicht verfehlen. Aber wir haben keine Schauſpieler!! Unſere modernen Theatergrößen ſind faſt ausſchließlich durch den Naturalismus verbildet! Sie paſſen noch nicht für meine Stücke, die den verſtändigen Mittelweg zwiſchen Phantaſie und Naturalis⸗ mus einſchlagen! Darum ſpielte ich vorläufig ſelbſt in meinen Werken. Die verbreitete Anſicht, daß ich die Hauptrolle ſo ſchreibe, daß ich ſie ſpäter bequem verkörpern kann, iſt irrig. Ich denke beim Arbeiten über⸗ haupt nicht an beſtimmte Perſonen. Daher kommt es, daß ich heute abend einen jungen Bonvivant, morgen einen Greis und übermor⸗ gen wieder eine ganz andere Rolle zu ſpielen habe. Ich hatte auch nie die Abſicht gehabt, in der letzten Zeit mich ſchauſpieleriſch zu be⸗ tätigen, würden meine Feinde mich nicht eben Intereſſe geweckt und ich ein— bekannter nicht verſaßten Bühnenſtück verſucht— unld zwar im„Tartüff“. Meine Gegner behaupten, daß meine Arbeiten ſchwer aufzuführen ſind. Jetzt habe ich ihnen bei meinem letzten Berliner Gaſtſpiel das Ge⸗ genteil beweiſen können, indem ich in den „Kammerſpielen“ innerhalb vierzehn Tagen über ſechs Dramen einſtudierte und ſpielte. Zu meiner Freude und Genugtuung konnte ich auf meinen allerletzten Reiſen konſtatieren, daß die Preſſe wie das Publikum ein wenig freundlicher und liebenswürdiger zu werden beginnt. Daß man mich jetzt als Dilettantenſchau⸗ ſpieler hinſtellt, berührt mich nicht! Mein innigſter Wunſch iſt, daß die Rollen meiner Stücke Allgemeingut unſerer Schau⸗ ſpieler werden. Deshalb führe ich das Nomaden⸗ leben, ziehe von Stadt zu Stadt, von Theater zu Theater“. „Haben Sie irgendwelche Zukunftspläne?“ fragte ich. „Nein, gar keine!“ gab mir der Dichter zur Antwort.„So etwas habe ich nie! Nach einiger Zeit ſtellt ſich bei mir das regelmäßige Ver⸗ langen ein, das alles von mir zu geben, was ich in meinem Geiſte an neuen Ideen geſammelt hat. Das ordne ich dann im Kopfe und baue ſo gewiſſermaßen die„Flaſche“ auf. Sie zu füllen iſt nicht allzuſchwer. Dann brauche ich nur an⸗ geregt zu werden. Das geſchieht oft nach Schluß 9 105 1755 5 90 er Bühne geſprochen habe, ſo fühle Bedů Mitternacht in meiner Gar⸗ — zwingen! Denn nur ein einziges Mal ha ich mich als Darſtetler in einem von mir dervbe „Bis nc Der Glückwunſch der Pfälzer Nationalliberalen. heit der Partei und ihre kraftvolle organſſatoriſche Erhaltung der Geſchloſſenheit der Partei mehr am Samskag, den 25. Juli 1914. General-Ameiger.— Badiſche Neueſte Kachrichten.(Mittagblatt) 8. Seik. eine Verbreiterung und Erweiterung ihres Einfluſſes. Das danken wir der eifrigen Arbeit all unſerer Anhänger, vor allem aber Baſſer⸗ mann, ſeinem unermüdlichen Wirken im Parla⸗ ment und draußen im Lande. Sehen wir ſchließlich auf das für die national⸗ liberale Partei allezeit vornehmſte Gebiet poli⸗ tiſcher Tätigkeit, auf die Mehrung von des Reiches Macht und Größe, ſo begegnen wir wie⸗ dermn überall, wo in den beiden letzten Jahr⸗ zehnten darum geſtritten worden iſt, dem Namen Baſſermanns. Er hat nicht nur die alten Tra⸗ ditionen der Partei in dem Eintreten für Heer, Flotte und koloniale Arbeit allezeit hochgehalten, ſondern hat mit ſicherem Blick für die Entwicklung des Reiches zur Weltmacht den Bogen weiter ge⸗ 5 und hat den imperialiſtiſchen Gedanken volkstümlich gemacht. Es iſt nicht zuletzt ſein Betbienſt, wenn heute die Bewilligung der Mittel für die Erhaltung unſerer Wehrkvaft und für unſere koloniale Betätigung unter den bürger⸗ lichen Parteien faſt zur Selbſtverſtändlichteit ge⸗ worden iſt. Als kürzlich Baſſermann ſelbſt darauf hinwies, daß die Nationalliberale Partei zur Ein⸗ hringung der letzten großen Wehrvorlage mit An⸗ laß gegeben hat, da wollte das die Preſſe der Rechten und des Zentrums nicht gelten laſſen. Tatſeche aber iſt, daß gerade Baſſermann ſchon bei der Quinquennatsvorlage von 1912 auf deren Un⸗ zulänglichkeit hingewieſen und dann im Sommer desſelben Jahres unter dem Eindruck der Wetter⸗ wolten am auswärtigen Himmel in großen Volks⸗ verſammlungen die Notwendigbeit lückenloſer Rüſtung propagiert hat. Er iſt dadurch als Kriegs⸗ hetzer berſchrien worden, aber er hat landauf, laudab jubelnde Zuſtimmung gefunden und hat den Voden bereitet, ſo daß der Gedamke einer neuen Wehrvorlage längſt populär war, als ſich um die Jahrestvende von 1912 auf 1913 die Re⸗ gierung zu ihrer Einbringung entſchloß. Schon nach zwei Jahren ſcheint unſere Zeit das ver⸗ geſſen zu wollen, um ſo mehr haben wir die Pflicht, dieſe Dinge feſtzuhalten, zeigen ſie uns doch, wie äuch in den nationalen Fragen die Füßhrung der Partei im alten Geiſte wandelt. Den Artikel ſchließt mit der Verſicherung, Buffemaim dwerde an ſeinem ſechzigſten Geburts⸗ tag erfahren dürfen, daß die Grundſätze der von ihm geführten Partei im deutſchen Volle leben. „Möge ey daraus die Kraft ſchöpfen, noch viele Jahre auf ſeinem Poſten auszuhalten zum von Partei und Vaterland!“ In den Nationalliberalen Bei⸗ tyägen veröffentlicht Dr. Guſtav Streſe⸗ mann eine ausführliche politiſche Würdigung des Führers der wationalliberalen Partei. Er macht ſich 192 Wortfuhrer des Proteſtes da⸗ geger, daß Politiker Baſſermann die Füh⸗ rung aus der Hand gebe: Denn wer rückblickend die Geſchichte der Partei ſeit dem Eintritt Baſſermanns in das par⸗ latztentariſche Leben betrachtet, der kann nicht im Zweifel darüber ſein, daß die Erhaltung der Ein⸗ Forlenwickekung wie die Betvahrung ihres Chl⸗ rakters als liberale Mittelpartei in Weſentlichen ſein Werk geweſen iſt. Und weil niemandem die Herzen liegt als ihm, deshalb wird er dem Ruf ſeiner Freunde auch weiterhin folgen und der Parkei die oft in ſtürmiſcher Zeit bewährte Fahne weiter voraustragen. Im weiteren ſchildert Streſemann dann das politiſche Wirken Baſſermanns, wohei er beſon⸗ ders Gewichb davauf legt zu zeigen, wie„in nmkionalen umd liberalen Fragen eime gerade Linie von Bennigſen zu Baſſermann führt“. Wir geben noch den Abſchnitt wieder, der Baſſer⸗ mams Bemhungen um die Einigkeit der Partei ſchildert: Als Führer der Partei hat Baſſermann ſich ſtets bemüht, deren organiſatoriſche Einheit zu belzahren, ſo ſchwer ihm dies manchesmal durch Angriffe cus den eigenen Reihen gemacht wurde. Die Erſahrungen der Segzeſſionen und die hilfloſe Lage, in welche die Partei nach Niederlegung des Manderts durch Bennigſen einſt kam, ſtanden ihm zu deutlich vor Augen. Das Wort Baſſermann werde hart“ iſt ihm wohl mehr als einmal in die Ohren geklumgen und nach dent in der Partei⸗ geſchichte als Antwort auf unerhörte Angriffe jubelnden Verkrauensvotum von Kaſſel mag man⸗ Segen verurteilte Politiker cher, der wenige Wochen darauf die alten An⸗ griffe wieder beginnen ſah, ſich der Worte an den Sieger von Cannä erinnert haben:„Zu ſiegen Hannibal verſtehſt du, den Sieg zu benutzen, ver⸗ ſtehſt du nicht.“ Baſſermanns innerlich vornehme Natur wird aber ſtets davon abſehen, den Kampf um die Perſon zu führen oder Vergeltung für argetane Unbill zu fordern. Körperlich des öfteren in letzter Zeit von Attacken auf ſeine Geſundheit heimgeſucht, hält ihn, der für ſo vieles Außerpoli⸗ tiſche Intereſſe hat und deſſen Leben auch ohne Mandat voll ausgefüllt wäre, nur das Pflicht⸗ gefühl an der führenden Stelle. Zu ſeinem enge⸗ ten Freundeskreis ſagte er einmal, als man dieſe Frage erörterte:„Alles kurz und klein ſchlagen und die Partei ſprengen, oder reſigniert von dannen gehen, und die Dinge laufen laſſen, iſt kinderleicht, aber ausharren unter allen Wider⸗ wärtigkeiten und die Hoffnung auf die Zukunft micht verlieren, iſt viel ſchwerer, iſt aber auch die Haltung, welche die Verantwortung vor dem Ganzen diktiert“. Streſemamms Artikel ſchließt mit dem Aus⸗ druck der Hoffnung, daß„wir den Führer der Partei noch recht lange auf der Kommandobrücke unſeves Flaggſchiffes ſehen“, mit dem Ausdruck tiefer Dankbarkeit für das von ihm für die Partei und das deutſche Volk Erſtrebte umd amit dem Gelöbnis treuer Gefolgſchaft für die Zukunft. politiſche Ueberſicht. Mannheim, den 25. Juli 1914. Nochmals der„Sall Wacker“ Man ſchreibt: In der Flut von Ausführungen über die In⸗ dizierung des badiſchen Zentrumsführers fehlt die Hervorhebung von zwei wichtigen Punkten. Eine in einer politiſchen Verſamumlung, (Deumt das ſollte die Zentrumsverſammlung zu Eſſen am 14. Februat doch offenbar ſein), von einempolitiſchen Führer einer politi⸗ ſchen Partei gehaltene Rede wird von einey re⸗ ligtöſen Inſtanz(der Indexkongretation) unter Billigung des Hauptes einer religiöſen Gemeinſchaft(des Papſtes) verurteilt, und der (Herr Wacher) mit ſamt ſeine politiſchen Preſſe(die Zen⸗ trumspreſſe) unterwirft ſich dem religiöb⸗ ſen Machtgebote. Bei welcher anderen, wirklich politiſchen Partei wäre ſo et⸗ was auch nur denkbar?! Mag die ganze Rede Wackers, mag ein Teil, ein Sag, ein Wort von ihr berutteilt ſein: genug, eing rekigiöſe Macht verhängt über Rede, über Teil, über Satz eine Zenſur, obwohl Rede, Teil, Satz politiſch waren, und politiſcher Redner und politiſche Partei unterwerfen ſich! Aber es kommtt noch beſſer. Die Unterwer⸗ fung gaſchteht, ohne daß Redner, Partei und Parteipreſſe wiſſen, was denn eigentlich vevupkeilt worden iſt, ob die ganze Rede, ob ein Teil, ob ein Satz. Alſo blinde Unterwerfung in um⸗ faſſendſter Weiſe. Die Zentrumspveſſe glaubt, in der Ungewißheit über den eigentlichen Gegen⸗ ſtand der Unterwerfung(ganze Rede, Teil, Satz) ein Entkommen zu erblicken aus dem römiſchen Joch. In Wirklichbeit iſt gerade die Ungewiß⸗ heit die Verſchärfung des Joches: Rom hält es nicht einmal für der Mlihe wert, dem poli⸗ tiſchen Führer(Wacker) und der politi⸗ ſchen Partei(Zentrum) mitzuteilen, was es verurteilt. Es verurteilt in allgemeinſter Foum, und polttiſcher Fühver und politiſche Partei un⸗ bertwerfen ſich in allgemeinſter Forn, Nun ſagt man pielleicht, Herr Wacker ſei Prieſter, und nur als ſolcher habe er ſich unterworfen. Ich erwidere: Junüchſt iſt es eine mißliche Sache, die einen ſehr unangeneh⸗ men Beigeſchmack hat, wenn man jemand, der im politiſchen Leben eine Rolle ſpielt, in zwen berſchiedene Perſönlichbeiten zerlegen muß, von denen die eine gleichſam außerhalb des Sigates ſteht, deſſen Politik dieſer Jemand mitbeſtimmen twill. Ferner: Als Herr Wacker am 14. Febr. in Eſſen ſeine Hrogrammatiſch Nede hielt, prach er gewiß nicht als Prieſter, ſondern als politi⸗ ſcher Führer der„politiſchen“ Zentrumspaptei. Als ſolcher iſt er alſo verurteilt worden, ganz und als ſolcher hat er ſich unterworfen. Auch hat bis jetzt kein einziges Zentrumsblatt die Prieſter⸗ Eigenſchaft Wackers weder bei ſeiner Verurtei⸗ lung, noch bei ſeiner Unterwerfung als Ver⸗ urteilungs⸗ oder als Unterwerfungsgrund her⸗ vorgehoben. Und ſollte das vielleicht jetzt in⸗ folge dieſer Zeilen geſchehen, ſo müßte einmal in aller Ruhe, aber mit aller Deutlichkeit die wichtige Frage erörtert werden, ob überhaupt der rümiſche Prieſter, der unter ganz andern Ge⸗ ſetzen— unter den römiſch⸗ultramontanen— ſteht als der gewöhnliche Staatsbürger, berech⸗ tigt und befähigt iſt, am Staatsleben ebenſo teilzunehmen wie die eigentlichen Staatsbürger, 55 nur den Geſetzen des Staates unterworfen ſind. Die ſooben bekannt gewordene Verfügung des Biſchofs von Trier vom 30. Juni d.., wodurch allen Prieſbern das ſtaatsbürgerliche Recht ge⸗ nommen wird, frei und ſelbſtändig ihr Recht zu ſuchen bei den ſtaatlichen Gerichten, gibt nach dieſer Richtung hin zu ſehr ernſten Gedanken Anlaß. Alſo die Berufung auf die Prieſter⸗ Eigenſchaft Wackers läßt den Fall Wacker in ſehr bedenklichem Lichte erſcheinen. Aber dieſe Berufung iſt obendrein gänzlich verfehlt. Wenn Rom heute eine Kundgebung irgendeines Laien⸗ Zentrumsführers verurteilte, er würde ſich ge⸗ rade ſo unterwerfen wie der Prieſter Wacher. Möchten doch die Herren Bachem, Erzberger, Spahn uſw. einmal eine Rede halten und ſie drucken laſſen(denn nur Gedrucktes kann auf den Index kommen), die ebenſo wie die Wackerſche gedruckte Rede, dieUnabhängigkeit des Zentrums von biſchöflicher und päpſtlicher Autyrität verkündet! Dann würde die Index⸗ Guillokine ganz auf die gleiche Weiſe arbeiten wie bei Herrn Wacher, und die Köpfe der Herven Bachem, Erzberger, Spahn uſw. würden ganz auf die gleiche Weiſe im Sande rollen wie der Kopf Wackers. Die Index⸗Maſchine kennt keinen Unterſchied zwiſchen Geiſtlichen und Laien, weder bei dey Verurteilung noch bei der Unterwerfung. Badiſche politik. Peſſimiſtiſche Zentrumsſtimme. „Wir leſen in der nationalliberglen„Radolf⸗ zeller Zeitung“: Das Ueberlinger Zentrumsblatt„Der Linz⸗ gaubote“ brachte einen Artikel, deſſen Inhalt in kraſſem Widerſpruch ſteht zu jenen diesbezüg⸗ lichen Notizen, die man zurzeit in Zentrums⸗ blättern leſen kann. Das Zentrumsblatt gibt zu,„daß die Lage im katholiſchen Lager Deulſch⸗ lands von Tag zu Tag verworrener und ſchwie⸗ riger wird.. Geht es ſo weiter, daum müſſen wir mit ſchwerem Bangen in die Zukunſt blicken. Die Stellung und der Einfluß der deutſchen Katholtken iſt in Frage geſtellt..“ Das Zen⸗ tumsblatt fordert endlich Klarheit.„Die Hart⸗ mannſchen Ausführungen würden dieſe Klar⸗ heit nicht bringen. Es will wiſſen, ob man in Rom getbillt iſt, das Zentrum zur politiſchen oder konfeſſtionellen Partet zu ſtempeln, ob das Bentrum verpflichtet iſt, Weiſungen in politi⸗ ſchen Dingen von kirchlichen Behörden anzu⸗ nehmen und ſich nach ihnen zu richten. Muß ſich das Zentrum in polttiſchen Dingen nach der kirchlichen Behörde richten, dann iſt es eben keine politiſche Partei mehr, dann iſt die Exi⸗ ſtenz des Zentrums direkt in Frage geſtellt. Das ſoll man ſich klar machen. Was aber dann? müſſen wir fragen., Die Folge wird ſein, daß noch mehr als bisher die gebilbdeten Kreiſe ſich zurlickziehen, nicht nur von der Mitarbeit im öffentlichen Leben, ſondern überhaupt von der Partei. Man käuſche ſich ſa nicht und glaube, daß die gegenwürtige Erregung ſich wieder legen werden Solche Erregungen, die entſtehen, weil poſitiv geleiſtete Arbeit vernichtet wird, laſſen klefe Erbitterungen zurück.“ Es ſieht alſo doch ernſter aus, als das Gros der Zentrumspreſſe zugeben will. Aus dem„Deutſchen Volksboten“. Die neueſte Nummer(30) des„Deutſchen Volksboten“(Wochenſchrift der nationalliberalen Partei Badens) enthält neben der Wochenrund⸗ ſchau über die auswärtige deutſche und badiſche Politik Artikel von Landtagsabgeordneten Dr. Blum(Mannheim) über„Deutſchland und Frankreich im Wandel der Zeiten“, Ernſt Baſſer⸗ mann; Fortbildungsſchule in Bayern und eine Predigt vor 100 Jahren; ein vergeſſener Führer des altbadiſchen Liberalismus von Leonhard Müller; Parteinachrichten. Die Hanauer Bahnwünſche. =Kehl, 24. Juli. Die„Kehler Zeitung“ ſchreiht: Unſer Hanauerland iſt mit ſeinen Bahn⸗ wünſchen ſtets auf die Zukunft vertröſtet worden oder es ſind ihm Opfer zugemutet worden, wie bei der geplanten Vollbahn Kehl-Will⸗ ſtätt—Offenburg, die es nicht tragen kann, und die man anderen Landesteilen nicht angeſonnen hat. Es wäre an der Zeit, daß die Regierung einmal auf unſere Bahnwünſch⸗ mehr Rückſicht nimmt. Evangel. Generalſynode. Nachmittagsfitzung. ſe] Karlsruhe, 24. Jult. „In der Nachmittagsſitzung wurde die Diſkuf⸗ ſion über den Hauptbericht bei den Petitionen „Geſang bei Beerdigungen,„Diaſpora“ fortge⸗ ſetzt. Es äußerten ſich hierzu die Abgg. Jath und Nuzinger und Präſident D. Helbing. Eine von der Kommiſſion beantragte Enk⸗ ſchließung, durch die die Synode die Freude ausſpricht über die glückliche Entwicklung der Diaſpora und dem Oberkirchenrat für ſeine Tä⸗ tigkeit auf dieſem Gebiete dankt. Bei der Poſition„Bezirkseinteilungen“ kün⸗ digte Abg. Bender einen Antrag der Poſi⸗ tiven an den Verfaſſungsausſchuß an, der auf eine Lockerung des Parocialzwanges hinzieht. Präſident Helbing ſagte eine Prüfung der Frage zu. Abg, Fath wandte ſich gegen die Ausführung des 137 Bender. Abg, Ludwig berichtete weiter über Kapitel„Kirchliche Aemter“ Bel der Poſition„Stolgebühren“ äußerten ſich die Abgg. Kamp und Weymann und Präſident Helbing, der mitteilt, daß bis ſetzt — Gemeinden die Stolgebühren abgelöſt aben Abg. Ludwig verlangt eine ſeminartſche Ausbildung in der Erteilung von Religions⸗ Unkterricht für die Theologie⸗Studierenden. Abß. Thöma keilte ſeine Erfahrungen am hieſigen Seminar mit. 85 Abg. Kirchenrat Profeſſor Baur erklärt, wenn die Ausbildung im Unterricht im Semi⸗ nar von Wert ſein ſoll, müſſe ſie mindeſtens ein halbes Jahr umfaſſen, das könne man aber an der wiſſenſchaftlichen Ausbildung nicht ent⸗ behren.:̃ Abg. Frey glaubt, die Frage ſei noch nicht ſpruchreif. Der⸗ Wunſch nach einer beſſeren praktiſchen Ausbildung der Geiſtlichen auf dem Lehrgebiete ſei berechtigt, aber ſo ſchlimm, wie man glaubt, ſei es ticht. An der weiteren De⸗ batte beteiligten ſich noch die Abgg. Weiß, Baur und Thoma. Abg. Ludwig berichtete über das Kapitel „Ehriſtliches Gemeindeleben“. Abg. v. Schöpffer bedauerte, daß die ge⸗ miſchten Ehen ſeltener als früher nicht kirchlich getraut werden. Abg. Nuzinger befürwortete die Heraus⸗ gabe lokaler Gemeindeblätter und verlangte, daß die Pfarrer mehr Einfluß auf die ſozialen Bewegungen nehmen. Mau hätte auf evange⸗ liſcher Seite auch Anſchluß ſuchen müſſen an den Jungdeutſchlandbund. Abg. Herrmann empfahl die Beſtellung von Gemeindepflegern zur Belebung des Kirchengemeindelebens. Abg. Heſſelbacher regte die Mitarbeit am Karlsruher„Gemeindeboten“ an⸗ Abg. Dekan Herrmann ſprach über die Jugendpflege der Chriſtlichen Vereine junger Männer. Von meinen Arbeiten halte ich perſönlich den „Marguis von Keith“ für mein gedankenreichſtes Werk, das aber leider bisher auch nicht den ge⸗ ringſten Bühnenerfolg zu verzeichnen hatte. Es iſt eine Schöpfung, die ich ſehr hoch ſchätze und die von allen meinen Tragödien am meiſten ver⸗ kannt wird!“— Wedekind ſeufzte ſchwer. Er weiß, daß er noch einen aufreibenden Kampf zu beſtehen hat, daß noch längſt nicht die Zeiten gekommen ſind, wo das Publikum des Erotikers Eigenart und 1 ſeinen Sünderhelden ſich ſelbſt erkannt haben wird. Bayreuth 1914. (Von unſerem Spezial⸗Berichterſtatter.) „Parſfifal“. Die Feſtſtellung iſt vorweg zu nehmen: Trotz⸗ dernt 5 legten Theaterſaſſon das Bühnen⸗ weihefeſtſpiel„Parſifal“ allerorten gegeben wor⸗ den iſt und die Befürchtung nahe lag, daß da⸗ durch dieſer Schanenſang des Meiſters ſenner Zugkraft in Bahreuth beraubt ſel, iſt nichts von alledem eingetreten, das Haus war ausverkauft und die Stimmung war anteilnahmsvoll bis zur ſtummen Bewunderung und Ergriffenheit. Wer immer Vergleiche anſtellt zwiſchen dem Parſifal der profanen Bühnen und dem des Bayreuther Feſtſpielhaufes, der muß und wird zu der Er⸗ kenntuis kommen, daß nirgendwo alle Momente zuſammentreffen und von Hauſe aus gegeben ſind, um Parſtfal in der Tat als ein Bühnen⸗ weihefeſtſpiel und nicht als landläufige Oper zu geben wie gerade in Bayreuth. Das Stoßfliche des„Parſifa!“ iſt hinreichend bekannt, ſo daß ich gleich zur Bayreuther Auf⸗ führung und Auffaſſung übergehen kann. Bay⸗ reuth: Parſtfal iſt entgegen dem der übrigen Bühnen von der erſten bis zur letzten Note in traumhafte, viſtonäre Myſtik getaucht. Szene und Geſtaltung der Figuren haben ſelbſt den letzten von gemeiner Erdenſchwere abgeſtreift und es dünkt uns, mit dem erſten Aufrauſchen e Vorhanges in eine andere Welt entführt zu ſein. Im Allgemeinen hat Siegfried Wagner als Regiſſeur am äußeren Bühnenbilde im erſten Akte nichts geändert, nur zuweilen ſind neue Beleuchtungsmomente hinzugetreten. Im zwei⸗ ten Akt iſt Siegfried Wagner doch wieder auf den Blumenſchleier zurückgekommen, den er 1911 verpönt hatte. Der Blumengarten war von jeher in Bayreuth das Sorgenkind. Es ſcheint, daiß jetzt das Problem gelöſt iſt, darum iſt es notwendig, auf die Szenerie des zweiten Aktes etwas ausführlicher einzugehen. Unmittelbar nach Aufgehen der Gardine ſenkt ſich ziemlich ſchnell ein dünner Blumengazevor⸗ hang herab, hinter dem ſich die Minneſzenen der Blumenmädchen mit Parſifal abſpielen. Hellgelb iſt der einheitliche Ton der Blumen, die in Ketten herabhängen. Paxſiſal erſcheint im dunkel gehaltenen Hintergrunde und iſt in mor⸗ genrötliche Belichtung geſtellt, ſo aber, daß nur er und ſeine unmittelbarſte Umoebung in dieſer Beleuchtung erſcheinen. Dadurch gewinnt ſofort der Auftakt des zweiten Aktes das Traumhaft⸗ Viſionäre und Erdentrückte. Wenn Parſifal vorſchreitet und die Blumenmädchen ihn um⸗ flattern, ſo bleibt der Hintergrund dunk l, ledig⸗ lich aus der erſten Soffitte rechts vom Zuſchauer Beleuchtung geſellt ſich aus der zweiten Soffikte hinzu und, wenn das Stürmen und Drängen der Mäßchen ſeinen Höhepunkt erreicht, kommt Kopfbeleuchtung hinzu, ſo daß ein ſtändiges An⸗ ſchwellen des Lichtes erzielt wird, bis endlich Perſpnen und Szenen in hellſtem, blendendſtem Tageslicht gleißen. Dieſe Neuerung iſt von zauberhafter Wirkung und erhöht den Liebreiz Blumenmädchen⸗Szene in kaum geahnter Weiſe. Die Darſtellung brachte bis auf Gurnemanz und Kundry durchweg neue Kräfte. Man hatte gehofft, Siegfried Wagner würde in dieſer erſten Parſifalvorſtellung auch den neuen Parſifal Wilhelm Ulmer(Zürich), vor allem aber die neue Kundry, die Dresdener Kammerfſängerin Helena Forti, herausſtellen, aber dieſe beiden Kräfte ſind erſt für den zweiten Zyklus beſtimmt worden. Als Ganzes betrachtet war die Dar⸗ ſtellung durchweg gut, zum Teil hervorragend. Vor allem hatte Richard Mayr(Wien) als Gurnemanz einen ſelten guten Tag. Von ſeineit Lippen quollen die Töne in einer beſeeltgendent Wärme, dieſer Gurnemanz war ein Stück Grals⸗ welt ſelbſt. Armſter als Amfortas leh dem ſchwergeprüften König ſeine ganze Innerlichkeit, legte Gefühl und Scele in ſeinen Geſang, nur ſcheint das Organ nicht tragfühig genug zu ſein, um gegen die Unendlichkeit des Gralstempels ankämpfen zu können. Der Klingſor des Herrn Theodor Scheidl hatte wohl die gewaltige Stimme, im Spiel aber war eine Note zu weich, das Dämonenhafte war mebr verhaltene Gut⸗ mütigkeit. wird mattgelbes Seitenlicht gegeben, die gleiche Walter Kirchhoff als Parſiſal und Anna Bahr Mildenburg als Kundry erheiſchen eingehendere Beſprechung. Darſtelleriſch ſteht Frau Bahr⸗Mildenburg als Kundry auf ein⸗ ſam ragender Höhe. Jede Hand⸗ und jede Kopfbewegung, ja jedes Ausſtrecken und Zu⸗ ſammenkrampfen der Finger iſt ſchickſalsſchwer, iſt Handlung für ſich. Stimmlich muß aller⸗ dings die Wucht zuſweilen durch Forcieren er⸗ reicht werden, denn die Höhe hatte von je bei dieſer großen Künſtlerin etwas Schrilles, Da es mit den Jahren nicht abgenommen hat, ift wohl ſelbſtverſtändlich. Wenſt bei Anng Baähr⸗ Mildenburg ein Wunſch offen blieb, dann im dritten Akt. In der Charfreitagszauberſzene muß meinem Empfinden und meiner Auffaſſung nach nach der Taufe der Kundry nicht Parſtfal, ſondern Kundry ſelbſt kurze Zeit die Szene be⸗ herrſchen, denn an ihr erfüllt ſich ja zuerſt das Wunder der Erlöſung durch die Taufe. Da dünkte mir Frau Bahr⸗Mildenburg zu entrückt den Vorgängen. Ihre Erlöſungswonnen müſſen hinüberſtrahlen mit unendlicher Kraft ins Pu⸗ blikum, um von nun ab Seele und Sinnen nur noch dem letzten Wunder zugewandt zu haben: dent Segen des Grals. Walter Kirchhoffs Parſtfal iſt von ſtrah⸗ lender Jugenbkraft, ungebrochen ſieghaft, vollern Demut und Hoheit im dritten Akt. Gefanglich eignet ſich Kirchhoffs weiches, Organ mif dem hellen Timbre wie ſelten eines zum Parſifal, doch machte es den Eindruck, als ob gegen den Schluß hin die Simme ermüdete. Dieſe leichte Ermüdung iſt unſtreitig nur auf eine Indispoſition zurückzuführen, denn gerade Kirchhoff wuchtiges, ausdauerndes Organ iſt hinlänglich bekannt. ſchmelzendes Landesvereins, . Seite. Grtteral-Anzeiger.— gadiſche Aeueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Samstag, den 25. Juli 1914. 12. Tagung der Führer und Aerzte deutſcher Sanitäts⸗ kolonnen vom Roten Kreuz 23. bis 28. Juli. N. Heidelberg, 24. Juli. Im großen Saal der Stadthalle wurde heute vormittag 9½ Uhr die 12. Tagung der Füh⸗ rerxr und Aerzte deutſcher Sanitäts⸗ kolonnen vom Roten Kreuz durch eine Begrüßungsanſprache des Vorſitzenden, nſpekteur Geh. Medizinalrat Dr. Hensgen⸗ iegen, eröffnet. Nach einem Hoch auf den Großherzog und den Kaiſer begrüßte der Red⸗ ner die zahlreichen Vertreter von Regierungen und Korporationen, den Vertreter des Kaiſer⸗ lichen Kommiſſars für Krankenpflege, Exzellenz Perthes, den Vertreter des deutſchen und Preußiſchen Zentral⸗Komitees vom Roten Kreuz, Exzell. Generaleutn. v. Gersdorf und Prof. Dr. Kimmler, die Vertreter des Bayriſchen Landesvereins vom Roten Kreuz, General Rotzinger u. Oberſtleutnant Del Moro, den Vertreter des ſächſiſchen Landesvereins, Ge⸗ neral Schmidt, die Vertreter des württem⸗ bergiſchen Landesvereins Löhrer und die Kolonnenführer Neuheuſer und Lauten⸗ ſchläger, den Vertretern des Badiſch. Landes⸗ vereins vom Roten Kreuz, Generalmajor Limberger, den Vertreter des heſſiſchen Generalarzt Dr. Linde⸗ mann, den Vertreter des meiningiſchen Lan⸗ desverins, Oberſtleutnant Hoßfeldt, den Vertreter des mecklenburgiſchen Landes⸗ vereins Dr. Kluge, den Vertreter des Lan⸗ desvereins von Elſaß⸗Lothringen, Sanitätsrat Dr. Caſſel, den Vertreter des Hamburger Vereins vom Roten Kreuz, Oberzollinſpektor Sauer, den Vertreter des Bremer Vereins, Referent Knechfel, den offiziellen Vertreter des badiſchen Miniſteriums des Innern, Geh. Oberregierungsrat Pfiſterer, den Vertreter der Stadt Heidelberg, Oberbürgermeiſter Dr. Walz, d. Vertreter des geſchäftsführenden Ausſchuſſes freiwilliger Krankenpfleger, Rech⸗ nungsrat Henk, den Vertreter des Provin⸗ zialvereins Hannover, Generalarzt Dr. Benz⸗ ler, den Vextreter des Vereins der Provinz Sachſen, Freiherrn von Renz, den Vertreter des deutſchen Zentralvereins für Rettungs⸗ weſen, Sanitätsrat Dr. Cramer⸗Zehlendorff. Exzellenz v. Perthes, der Vertreter des Fürſten Solms⸗Baruth, des Kaiſerlichen Kom⸗ miſſars und Militär⸗Inſpekteurs für die frei⸗ willige Krankenpflege, zollte der Tätigkeit der Sanitätskolonnen hohe Anerkennung. Seit der letzten Tagung vom Jahre 1913 in Leipzig habe das Sanitätsweſen große Fortſchritte gemacht. Trotz des ſtarken Anwachſens der Zahl der Ko⸗ lonnen und Pfleger genüge aber die Zahl der letzteren nicht; es ſei notwendig, zahlreiche neue Pfleger zu gewinnen, was jetzt um ſo eher möglich ſei, als der Zentralverband nunmehr in der Lage ſei, Mittel für die Ausbildung von Pflegern zu bewilligen. Geboten ſei fedoch Foben e Auswahl der Pfleger, die ſich des hohen Ernſtes ihrer Aufgabe ſtets bewußt fein nrütßten. Geh. Oberregierungsrat Pfiſterer⸗Karls⸗ ruhe, Mimiſterialdirektor im Miniſterium des Innern, begrüßte den Kongreß namens der giroßherzoglichen Regierung und wies auf die ſtarke Aüsbreitung des Sanitätsweſens in Ba⸗ den hin. Von 119 Sanitätskolonnen mit 2300 Mitgliedern im Jahre 1902 iſt deren Zahl auf 49 Kolonnen mit 6400 Mitgliedern im Jahre 1912 geſtiegen; faſt in jeden Monat fiel die Gründung einer neuen Kolonne. Für dieſe ſtarke Zunahme der Kolonnen und Pfleger ſei in erſter Linie der aufopfernden Tätigkeit der Aerzte und Führer zu danken. Oberbürgermeiſter Prof. Dr. Walz begrüßte den Kongreß namens der Stadt Heidelberg und 9 der Tagung einen erſprießlichen Ver⸗ 1 Der 1. Schriftführer, Oberſtabsarzt d. R. Sa⸗ nitätsrat“ Dr. Eramer erſtattete darauf den Bericht über die 11. Verſammlung in Leipzig. Aus dem vom 1. Vor⸗ ſätzenden erſtatteten Bericht über die 2 letzten Verbandsjahre iſt hervorzu⸗ heben, daß in der Zentralſtelle ein Wechſel zu verzeichnen iſt; an Stelle des Generals, Exz. Fiebern trat Exz. Generalleutnant von Kurſen Gersdorff. Als 1. Referent der Tagung Vorſitzende, Geh. Med.⸗Rat Dr. über die Notwendigkeit der Gewinnung einer größeren Zahl gut geſchulter Krankenpfleger. Der Redner ſtellte die folgenden Leitſätze auf: Von den Deutſchen Sanitätskolonnen iſt zu fordern: 1. Eine intenſivere Ausbildung ihrer Mit⸗ glieder in der Krankenpflege und praktiſchen Unterweiſung in 4wöchigen Kurſen zum Zwecke des Bereitſtellens von Mannſchaften als Begleitperſonal(gemäß Ziffer 91 der Dienſtvorſchrift für die freiwillige Kranken⸗ pflege). Als obligatoriſch muß für diejenigen Sanitätskolonnen, die an Orten ſich befinden, wo Reſerve⸗ oder Vereinslazarette, ſowie Verband⸗ und Erfriſchungsſtationen in Aus⸗ ſicht genommen ſind, die Ausbildung eines Sektionsführers und einiger Mannſchaften in der Krankenpflege erklärt werden. Dieſen nur mit den allernotwendigſten Kenntniſſen ausgeſtatteten Mannſchaften könnte man den Namen geben: Helfer im Dienſte der Kriegs⸗ krankenpflege. 2. Eine weitere halbjährige Ausbildung der Mitglieder der Sanitätskolonnen in Kranken⸗ häuſern des Roten Kreuzes, der Ritterorden oder anderer Korporationen, beſonders aber in den einzurichtenden Pflegerſchulen iſt zu fördern für das im Etappengebiet zu ver⸗ wendende Pflegeperſonal. Sie könnten den Namen Hilfskrankenpfleger erhalten im Ge⸗ genſatz zu den eigentlichen Krankenpflegern. 3. Tunlichſt zu fördern iſt die Ausbildung während eines ganzen Jahres und die Ab⸗ legung der Prüfung als ſtaatliche Kranken⸗ pfleger. Korreferent Dr. Stroebe⸗Karlsruhe ſtellte die folgenden Leitſätze auf: 1. Die Kolonnenmitglieder ſind künftig nicht nur als Krankenträger, ſondern auch theoretiſch und präparatoriſch als Krankenpfleger vorzu⸗ bilden. 2. Es iſt darauf hinzuwirken, daß möglichſt viele Kameraden mindeſtens den vorgeſchrie⸗ benen vierwöchigen Kurs in einer Klinik oder einem Krankenhaus durchmachen, außerdem wäre die Ableiſtung eines halb⸗ oder ganzjähri⸗ gen Kurſes nach Tunlichkeit zu unterſtützen und zu fördern. 3. Zur umgehenden Verſtärkung des Kranken⸗ pflegerbeſtandes für den Mobilmachungsfall iſt anzuſtreben, daß die Militärverwaltung die überſchüſſigen Erſatzreſerviſten ohne Waffe auf Anfordern und Koſten der Landesvereine vom R. K. einberufe., nachdem ſie in der Kranken⸗ pflege ausgebildet ſind, im Ernſtfall dem Roten Kreuz überweiſe. 4. Es ſoll der Verſuch gemacht werden, an den ſtaatlichen Kliniken und in den ſtädt. Kranken⸗ häuſern eine Vermehrung des männlichen Pflegerperſonals in die Wege zu leiten, damit ſprach der 1. Hensgen vierwöchigen praktiſchen Kurs mit Erfolg durch⸗ gemacht haben, mehr als bisher Gelegenheit geboten iſt, ſich weiterzubilden. Dabei iſt daran gedacht, daß die Kameraden alljährlich zu einem vierwöchigen Wiederholungskurs antreten und der Landesverein zu den Koſten einen ent⸗ ſprechenden Zuſchuß gibt. Selbſtverſtändlich wird dieſer es mit Freuden begrüßen, wenn Kameraden ſich zu längerer Ausbildung ent⸗ ſchließen und die entſtehenden Koſten gerne über⸗ nehmen. 5. Gleichzeitig iſt anzuregen, daß an den ſtaat⸗ lichen und ſtädtiſchen Krankenhäuſern eine Er⸗ höhung der Gehaltsſätze des männlichen Pflege⸗ perſonals weſche den heutigen Anſprüchen zu⸗ meiſt nicht mehr genügen, erfolgt, damit der Zugang zum Krankenpflegerberuf ein lebhaf⸗ terer wird und mehr Berufskrankenpfleger wie bisher im Mobilmachungsfall für die Etappe frei werden. 6. Endlich iſt dahin zu ſtreben, daß in den vierwöchigen, halbjährigen und ganzjährigen ausgebildeten Krankenpflegern ein äußeres Abzeichen zuteil wird, das etwa jenem der Gefreiten, Unteroffiziere und Sergeanten entſpricht. In der Diskuſſion führte Bergrat Dr. Schäfer⸗Düſſeldorf aus, daß ein vierwöchent⸗ licher Kurſus unzureichend ſei, bei einer länge⸗ ren Ausbildung aber ergebe ſich die Schwierig⸗ keit., die Leute ſo lange aus ihrem Berufe zu den Kolonnenmitgliedern, welche bereits einen reißen. Eine der ernſteſten Fragen ſei: Würde die überwiegende Majorität der Pfleger im Kriegsfall zur Verfügung ſtehen? Die Sicher⸗ ſtellung einer ausreichenden Zahl von Pflegern könne dadurch geſchehen, daß die im Sanitäts⸗ dienſt ausgebildeten Perſonen des Beurlaubten⸗ ſtandes eine Beordnung zum Sanitätsdienſt er⸗ hielten wie die mit der Waffe ausgebildeten Leute. Generalmajor Limberger, der Ver⸗ treter des badiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz, wies auf die hohen Verdienſte der Großherzogin Luiſe hin, die ſeit 50 Jahren in Baden in aufopfernder Weiſe die Entwicklung des freiwilligen Sanitätsweſens gefördert und zu hoher Blüte geführt habe. Mit patriotiſcher Begeiſterung führte der Redner aus, es ſei nicht zu befürchten, daß im Ernſtfalle die Pfleger verſagen würden, das hätten die Erfahrungen von 1870 gezeigt. Damals hätten ſich auf den Ruf:„Es fehlt an Pflege“ in Ba⸗ den, beiſpielsweiſe in Mannheim Pfleger und Pflegerinnen binnen weniger Stunden bereit geſtellt und auf den Kriegsſchauplatz begeben und dort dem Vaterland unſchätzbare Dienſte ge⸗ leiſtet. Der Vorſitzende zollle dem vorbild⸗ lichen Sanitätsweſen Badens hohe Anerken⸗ nung. Stabsarzt Dr. Will⸗Königsberg regte an, daß im Ernſtfall die Medizinſtudierenden für den Sanitätsdienſt herangezogen werden. Generalarzt Dr. Benzler⸗Hannover erklärte die bisherige Ausbildung der Krankenpfleger für ausreichend; notwendig ſei, überall präpara⸗ toriſche Kurſe einzuführen. Dr. Flugge be⸗ fürwortete Differenzierung zwiſchen Lazaret⸗ dienſt und Begleitdienſt. Die Diskuſſion über das Thema nahm mehrere Stunden der Vormittagsſitzung in Anſpruch. Juſtizrat Schweickert⸗Frankenthal wies auf die Schwierigkeit hin, die nötigen Geldmittel für Ausbildung der Krankenpfleger aufzu⸗ bringen, worauf Exzellenz von Gersdorf entgegnete, daß das Kriegsminiſterium für Deckung der Unkoſten aufkommen würde, ſoweit dies nicht durch freiwillige Geldſpenden ge⸗ ſchehen kann. General Schmidt⸗Dresden regte die Gründung von Krankenträgerkolonnen an. Prof. Kimmle⸗Berlin befürwortete die gründ⸗ liche Ausgeſtaltung der Vorbildungs⸗ kurſe, um die Ausbildungskurſe nutz⸗- bringender zu geſtalten. Generalarzt Lin de⸗ mann⸗Darmſtadt beantragte, es möge in die Satzungen aufgenommen werden, daß 10 Pro⸗ zent jeder Kolonne zu Krankenpflegern ausge⸗ bildet werden müßten. Dr. Ebner⸗Tilſit warnte davor, die Sanitätskolonnen mit An⸗ forderungen zu belaſten, die ihren eigentlichen Pflichten fernlägen(Eſperanto uſw.). Kolonnen⸗ führer Dr. Becker⸗Metz warnte vor der Bil⸗ dung beſonderer Krankenpflegerkolonnen, das würde einen Riß in die Organiſationen bringen. Kurz nach 12 Uhr wurde die Diskuſſion ge⸗ ſchloſſen. 55 „„ Aus Stadt und Land. Mannheim, den 25. Juli 1914. Aus der Stadtratsſitzungg voam 23. Juli 1914. Für den Wettbewerb zur Erlangung von Eut⸗ würfen für das Grabdenkmal des Ober⸗ bürgermeiſters Martin wird das Pro⸗ gramm feſtgeſtellt. Zu einer Hafenfahrt, die anläßlich des 7. Badiſchen Schmiedemeiſtertages und der damit verbundenen Tagung ſüddeut⸗ ſcher Schmiedemeiſter in Mannheim am 23. Auguſt ſtattfinden ſoll, wird ein Dampfboot zur Verfügung geſtellt. Der Internationale Eiſenbahn⸗ kongreßverband, dem alle Länder bder Erde angehören, die Eiſenbahnen beſitzen, wird die nächſte ſeiner alle 5 Jahre ſtattfindenden Tagungen vom 23. Juni bis 6. Juli 1915 in Berlin abhalten und im Anſchluß daran in ver⸗ ſchiedenen Gruppen Studienreiſen unternehmen, von denen eine in das Großherzogtum Baden führt und u. a. für.—8. Juli einen Beſuch der Stadt Mannheim vorſieht. Das Programm hiefür iſt kürzlich in ſeinen Grund⸗ zügen mit Vertretern der Generaldirektion der ſowie der Mann⸗ heimer Handelskammer feſtgeſtellt worden und wird dernach vom Stadtrat gutgeheißen. Die badiſchen Staatseiſenbahnen erforderlichen Mittel werden jährige Budget eingeſtellt. Nach einem Bericht der Sparkaſſenkommiſſion hat der badiſche Sparkaſſenverband bei ſeiner diesjährigen Tagung die Grün⸗ dung eines Giroverbandes für die ihm zugehörigen Kaſſen beſchloſſen. Der Stadtrat erklärt ſich grundſätzlich damit einverſtanden, daß der Giroverkehr bei der ſtädtiſchen Spar⸗ kaſſe eingeführt wird und die Sparkaſſe dem zu gründenden Giroverband der badiſchen Spar⸗ kaſſen beitritt. Die Aufnahme des Giroverkehrs durch die Sparkaſſe macht eine Ergänzung der Satzungen notwendig. Hierwegen wird ſpäter Vorlage an den Bürgerausſchuß erfolgen. Firma H. Hildebrand u. Söhne, Geſ. m. b.., hat der Berufsfeuerwehr ein Geldgeſchenk von M. 500 überwieſen, wo⸗ für namens der Bedachten der herzlichſte Dank ausgeſprochen wird. Nach einem vom Volksſchulrektorat vorge⸗ legten Verzeichnis ſind in dieſem Jahre zur Ergänzung der Lehrmittelſamm⸗ lungen der einzelnen Schulabteilungen Ge⸗ genſtände im Koſtenbetrage von zuſammen 3933,17 M. erforderlich. Das Rektorat wird zur Anſchaffung der bezeichneten Lehrmittel ermäch⸗ tigt. Keber die Geſuche um Befreiung von Zahlung des Bürgerſchul⸗ und Ge⸗ werbeſchulgeldes für das Schuljahr 1914⸗15 wird nach den Anträgen der Haushalts⸗ kommiſſion Beſchluß gefaßt. Rhein⸗Haardtbahn⸗Geſell⸗ ſchafßt m. b. H. hat das Projekt für eine Bahn von Oggersheim über Studernheim nach Fran⸗ kentak, ferner für eine Bahn von Rheingönheim über Neuhofen⸗Waldſee nach Speyer und außer⸗ dem auf Anregung der Stadt Speyer ein Pro⸗ jekt über eine Bahnlinie von Speyer über Berg⸗ hauſen⸗Heiligenſtein nach Mechtersheim an⸗ fertigen laſſen. Die Baukoſten der Linie Og⸗ gersheim⸗Frankental ſind auf M. 860 000, Rheingönheim⸗Speyer auf M. 2050 000, Speyer⸗Mechtersheim auf M. 770000 veran⸗ ſchlagt. Die Rhein⸗Haardtbahn⸗Geſellſchaft glaubt das Projekt einer Linie Speyer⸗Mech⸗ tersheim wegen vollſtändiger Unrentabilität vorerſt nicht weiter verfolgen zu ſollen. Von den Koſten der Linie Oggersheim-Frankental ſollen aufgebracht werden M. 500 000 durch Uebernahmev on Stammanteilen, der Reſt durch Ausgabe von Obligationen oder durch Auf⸗ nahme eines Anlehens. Nach dem Vorſchlag der Geſellſchaft wären zu übernehmen: von der Stadt Frankental M. 200 000, von der Stadt Bad Dürkheim M. 50 000, von der Stadt Lud⸗ wigshafen M. 150 000, von der Stadt Mann⸗ heim M. 100 000. Die Baukoſten der Linie Rheingönheim⸗Speyer ſollen derart aufgebracht werden, daß M. 1 200 000 von den beteiligten Städten und zwar von der Stadt Speyer M. 200 000, von der Stadt Ludwigshafen M. 600 000, von der Stadt Mannheim M. 400 000 übernommen werden und der Reſt durch Aus⸗ gabe von Obligationen oder durch Aufnahme eines Aulehens gedeckt wird. Der Stadtrat er⸗ klärt ſich— vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes— mit der Uebernahme von weiteren Anteilen im Betrag von M. 500 000 einverſtanden. Die ſtetige Vergrößerung der Maſchinenan⸗ lage des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes und die Erhöhung der Stromſpannung macht die Er⸗ neuerung der Schaltanlage mit einem Aufwand von 330000 M. notwendig. Der Stadtrat erklärt ſich mit dieſer Erneuerung und der Deckung des Aufwandes aus dem Er⸗ neuerungsfonds des Elektrizitätswerkes einver⸗ ſtanden. Wegen der Höhe des Betrages wird dem Bürgerausſchuß von dieſer Bewilligung Kenntnis gegeben werden. in das nächſt⸗ Die Die Die übrigen Mitwirkenden, Titurel, Ritter, Knappen, Blumenmädchen, Chöre und Orcheſter hielten ſich auf bewundernswerter Höhe und e ein wahrhaft ergreifendes Bühnenweihe⸗ eſtſpiel. Allen voran aber der Dirigent Dr. Muckl. So, wie Muck den Parſifal auf⸗ und ausbaut, wie er das Werk aus Schickſalstiefen in Himmelshöhen förmlich mit lodernder Begei⸗ ſterung hinanträgt, das kann nicht mit dürren Worten niedergeſchrieben werden, das muß man ſelbſt mit erleben, um ein Erlebnis voller hehrer Reine aus Bayreuths Weihetempel mit hinaus⸗ zunehmen in die ſorgenumrankte Duſterkeit des Alltags. Joſef. M. Jurinek. us der Theaterwelt Hofſchauſpieler Joſeph Nesper wurde vom Herzog Bernhard zum Ehrenmitglied des Meininger Hoftheaters ernannt.— Das drei⸗ aktige Luſtſpiel„Männerwitz und Frauen⸗ Liſt“ des Hamburgere Schriftſtellers Julius Dage⸗ fver wurde geſtern im Harzburger Kur⸗ theater zum erſtenmale in Anweſenheit des Autors mit Erfolg aufgeführt.—„Münchhauſen“, Luſt⸗ ſpiel in vier Auſzügen von Friedrich Lienhard, das am Hoftheater in Dresden und einigen anderen Bühnen aufgeführt wurde, iſt vom Verfaſſer umge⸗ arbeitet und in dieſer Faſſung vom Hoftheater in Weimar zur Erſtaufführung angenommen worden. — Das Chemnitzer Stadttheater hat die Oper „Die heilige Katharina“ von Böhme zur Uraufführung angenommen. Zum Schauſpiel⸗Ober⸗ reegiſſeur des Theaters wurde der Theaterſchriftſteller Wolfgang Quinke, bisher Regiſſeur am Ichauſpielhaus in Frankfurt a.., berufen. Drahlloſe Telegraphie. Eine graße Liga für ödrahtloſe Telegrophie hat ſich Aens gebilbet, m die beſten Prtvatſtastonen in den Vereinigten Staaten und Kanada zuſammen⸗ zuſchließen. Man hört mit Staunen, daß es dort bereits über 300 000 Privatanlagen gibt, denen es aber zur Ausnutzung an einer Organiſation fehlt. Dieſe ſoll nun in der Weiſe geſchaffen werden, daß es dem Beſitzer einer ſolchen Station an der Atlan⸗ tiſchen Küſte ohne viele Umſtände möglich iſt, mit einer anderen in Kalifornien in Verbindung zu treten. Ob ſich ein ſolches Netz für Privattelegraphie auch in anderen Ländern durchſetzen laſſen wird, iſt vorläufig ſehr fraglich. Univerſität Freiburg i. Br. Elf neue Privatdozenten in Freiburg i. Br. haben ſich nach dem„Jahresbericht“ an der Univerſität Freiburg 1. Br. niedergelaſſen: in der rechts⸗ und ſtaatswiſſenſchaftlichen Fakultät Dr. Goetz Briefs(aus Eſchweiler) für Nationalökonomie und Finanzwirtſchaft; in die mediziniſche Fakultät traten ein: Dr. med. Bernhard Stuber laus Stuttgart) für das Fach der inneren Medizin, a. o. Profeſſor Dr. Gerhard Hotz(aus Baſel), bisher an der Uni⸗ verſität Würzburg, für Chirurgie und Dr. Ferdinand Kehrer(aus Heidelberg) für Pſychiatrie; in der philoſophiſchen Fakultät erhielt Dr. Walter Fried⸗ laeuder(aus Gr.⸗Glogau) die Venia legendi für mittlere und neuere Kunſtgeſchichte; ſchließlich habili⸗ tierten ſich in der naturwiſſenſchaftlich⸗mathematiſchen Fakultät a. o. Profeſſor Dr. Karl Dove für Erd⸗ kunde, insbeſondere mediziniſche Geographie, Dr. Ernſt Auguſt Anſel(aus Ulm) für Aſtronomie und angewandte Mathematik, a. o. Profeſſor Dr. Aladar Skita, bisher an der Techniſchen Hochſchule in Karls⸗ ruhe, Dr. Walter Madelung(aus Bonn), Dr. Kurt Haß laus Krefeld) und Dr. Robert Schwarz (aus Berlin) für Chemle. Nus dem ſllannheimer Kunstleben. Spielplan des Wiener Operettentheaters im Roſengarten. Montag, den 27. Juli: Keine Vorſtellung.— Dienstag, den 28. Juli: Muſik von Max Gabriel. Mittwoch, den 29. Juli: Die ideale Gattin. Volksvorſtellung zum Einheitspreis von 40 Pfg. Donnerstag, den 30. Juli: Die Dollarprinzeſſin. Muſik von Leo Fall. — Freitag, den 31. Juli: Die ſchöne Cubanerin. Muſik von Max Gabriel. Samstag, den 1. Auguſt: Ein Tag im Paradies. Muſik von Ed⸗ mund Eysler.— Sonntag, den 2. Auguſt: Ein Tag im Paradies. Muſik von Edmund Eysler. Apollo⸗Theater Mannheim. Unter Leitung des Herrn Direktors Eger wird ein Künſtler⸗Enſemble, welches aus erſten Mit⸗ gliedern Berliner Bühnen gebildet iſt, ab 1. Auguſt im Apollo⸗Theater gaſtſeren. Zur Aufführung wird zunächſt das neueſte Werk Hugo Hirſch, dem bekannten Komponiſten von Die ſchöne Cubanerin. „Tangoſieber“,„Bummelmädels“ gelangen. Dasſelbe führt den originellen Titel„Bei Kaiſers“. Es enthält eine Anzahl einſchmei⸗ chelnder Melodien, welche als die Beſten gelten, die Hugo Hirſch bisher geſchaffen. Neuerwerbungen des Großh. Hof⸗Antiquariums. Für die Sammlungen iſt in letzter Zeit aus Mitteln der Stadtgemeinde eine Sammlung von 15 römi⸗ ſchen Gläſern aus Syrien erworben worden, die geeignet ſind, eine gute Vorſtellung von dem Reichtum ihrer Formenwelt zu geben. Echt ſyriſch iſt 3. B. das Balſamarium 5, um deſſen Glaskör⸗ per grüne Glasfäden geſchlungen ſind, mit einem Glashenkel und die flache Flaſche 9; ebenſo 8 mehr kugelige Gefäße mit Hals(18—15), unter denen be⸗ ſonders 14 hervorragt aus dunkelbraunem Glas, von einer Reihe von Glasfäden umzogen, die ſich wie ein Korbgeflecht um den Bauch des Gefäßes legen. Dazu kommt ein grocker koniſcher Becher mit kleinem run⸗ dem Henkel, ein kleines doppelhenkeliges Gefäß mit langem Hals; unter vier Henkelkannen hebt ſich beſon⸗ ders eine heraus(). deren Bauch vollſtändig wie mit Beeren beſetzt erſcheint. Einige zeigen auch die Ober⸗ fläche in den Regenbogenfarben ſchillernd, jene ſo viel bewunderte Jris der antiken Gläſer, die erſt durch die Einwirkung der Erdſäure entſteht. Ein Bodenſtück einer Sektflaſche, die bei den jüngſten Ausgrabungen aus Ladenburg ſich gefunden hat und höchſtens ein paar Jahrzehnte alt iſt, beweiſt mit ihrem Schillern deutlich, wie völlig unbeabſichtigt der von uns jetzt ſo ſehr geſchätzte Schmuck dieſer Gläſer iſt. Da dieſe Gläſer alle echt ſyriſcher Herkunft ſind, ſo bilden ſie in ihrer guten Erhaltung zugleich auch ein wertvolles Vergleichsmaterial zu den reichen Erzeug⸗ niſſen der rheiniſchen Glasmanufaktur in römiſcher Zeit, von der Proben jetzt auch in Ladenburg heraus⸗ gekommen ſind.— Ferner iſt als Leihgabe vor⸗ übergehend ausgeſtellt ein großer römiſcher Grabfund aus Saida in Syrien, der alten phöniziſchen Königsſtadt Sidon. Die Anlage war ein Familiengrab, das 4 Meter tief unter der Erde in den Felſ gehauen ſieben große niſchenartige Grab⸗ kammern zeigte, die 2 Meter lang, 2 Meter hoch und 1 Meter breit waren. Die Niſche rechts neben dem Eingang, der in einer Länge von 20 Meter auf 20 Stufen hinunterführte, war wohl das hervorragendſte Grab der Aulage, denn es enthielt eben reichen Bei⸗ gaben noch einmal eine Niſche an der Rückwand zur Aufſtellung von Beigaben. In den großen Grab⸗ niſchen ſtanden dickwandige, mit Kupferblech beſchla⸗ gene Holzſärge, die als Verzierung noch je zwei große mälde; Heinrich hafen) 1 Paſtell.— —Verkauft wurde ein Oelgemälde von Somstag, den 25. Juri 1914. Geueral-Auzeiger.— Sadiſch: Jeueſte Nuchrichten.(Mitlagblatt) 5. Seite. Vergeben werden: die Umänderung der Dampfdruckſteuerung der 2800 K. W. Turbine des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes in eine Oeldruckſteuerung an die Firma Brown, Boveri u. Co. hier; die Erd⸗, Pflaſter⸗ und Chauſſierungsarbeiten im Waſſerwerk an die Firma Heinrich Eiſen G. m. b. H. hier. Die 50 Millimeter⸗Gasleitung in der Lang⸗ ſtraße wird zur Verbeſſerung der Druckverhält⸗ niſſe durch eine 100 Millimeter⸗Leitung erſetzt. Dem Erſuchen einiger Landwirte des Stadt⸗ teils Neckarau, die alte Fohlenweide auf Ge markung Neckarau noch weiter be⸗ ſtehen zu laſſen, kann wegen der zu geringen Benützung der Weide nicht entſprochen werden. Der Mannheimer Ruderklub hat darum nach⸗ geſucht, daß von ſeinem Bootshaus bis zum Kanal am Lindenhofplatz ein Verbindungs⸗ kanal zur Ableitung der Fäkalien auf ſtäd⸗ tiſche Koſten erſtellt werde. Der Stadtrat iſt der Konſequenzen wegen jedoch nicht in der Lage, dieſem Wunſche zu entſprechen. Gelegentlich der Entfernung der Glei früheren Dampfſtraßenbahn Mannheim⸗ denheim aus der Straße, ſoll dieſe auf de Strecke zwiſchen Friedhof und A buckel neu chauſſjert und geteert uy. den. Die hierfür erforderlichen Mittel we ſoweit die Gleiszone in Frage kommt, aus Betriebsüberſchüſſen der ehemaligen Da ſtraßenbahn nach Feudenheim und im übri aus Grſparniſſen an Voranſchlagsbewilligu für die Straßenunterhaltung gedeckt. G zeitig ſoll die Straße aus der Unterhalt! fütrſorge des Kreiſes in die der Gemeinde über nommen Auf die Einſprache der Stadtgemeinde gegen das von der Giſenbahnverwaltung ausgearbei⸗ tete für die Verlegung der Zu⸗ fahrtsklinien zum hieſigen Haupt⸗ bahnhof hat die zur Prüfung der Einſpra⸗ chen zuſtän zmmiſſion in ihrer Sitzung vom 2, Mürz d. J. die Stadtgemeinde aufgefor⸗ dert, ihre Abänderungsvorſchläge in einer Slidze 5 8 und dieſe Skizze der Eiſen⸗ bahnverwa iktzuteilen. Das Tiefbauamt hat inzwiſchen die Skizze ausgearbeitet. Der Stadtrat unterbreitet dieſe Skizze der Eiſen⸗ bahnverwaltung mit dem Antrag, darnach das kür die neuen Zufahrtslinien zu än⸗ Vergeben wird: e) für den Neubau der. Knabenfortbildungsſchule U 2: die Schmiedearbeiten an Friedrich Heydecke, die Aſphaltarbeiten an Neonhard Lutz, die Ab⸗ bruch⸗, Erd⸗ und Maurerarbeiten an Fr. Heller 5) fir das flädt Schwimmbad(⸗Herſchel⸗ bad): die Schveinerarbeiten: Los 1 an Auguſt Schuppe, Los 2 an J. Schäfer, Los 3 an J. P. Speidel, Los 4 an Auguſt Stoll, Los 5 an K. Meixner Söhne, Los 8 an Sonns u. Pfitzen⸗ mater, Los 7 an Philipp Leger, Los 8 an Paul Riedel, die Schreinerarbeiten für den Ruheraum an A. Bechtold, die Kunſtſchmiedearbeiten: Los Jan Karl Stoll, Los 2 an F. Jof. uhmacher, Bott, e Los 4 an Anton ott; 80 85 c) für das neue Kraunkenhaus: die Aus⸗ führung der Entwäſſerungsanlage(Los 4) an die Firma Sax u. Klee hier; die Lieſerung und Aufſtellung einer Permutit⸗Waſſerenthärtungs⸗ anlage für die Wäſcherei⸗ und Keſſelanlage an die Permutit⸗Akt.⸗Geſ. in Berlin: die Spengler⸗ arbetten an die Spenglermeiſter Georg Wunder, J. Huber, Rheinnecker u. Meſſemer, J. Gelbert, E. Sackreuther, C. Wolf und F. Müller hier; die Ausführung des Kamins für das Keſſelhaus an die Firma Renner u. Butſch hier; c) für den Neubau der Luzenbergſchule: die Tüncherarbeiten Los 1 bis 5 an die Tüncher⸗ meiſter Fuhrer u. Schrammke, Max Heiden⸗ veich, Val. Schloſſer, Leo Dunkel und Ludwig Borchers; Iöwenköpfe an den Längsſeiten und zwei kleine an, den Schmalſeiten hatten. Vom Maul der in Kupfer⸗ blech getriebenen gewaltigen Löwenköpfe gehen mäch⸗ tige eiſerne Doppelſtifte durch die ganze Sargwand, die danach ungefähr 20 Zentimeter ſtark geweſen ſein muß. Außen trugen dieſe Stifte große Ringe, an denen wohl der Sarg getragen wurde. Das Hols der 0 Seärge war bereits zerfallen, nur ein kleines Stück liegt bei, ebenſo wie ein Stück des Kupferbeſchlags. Um den Sarg gelegt fanden ſich 5 kleine langhalſige Tongefäße, in der Niſche ein großes Tongefüß ud eine hübſche Bronzedoſe mit Fuß und Deckel. Der Tote lag hier mit dem Geſicht am Eingang der Kam⸗ mer; denn es fand ſich dort noch eine Geſichtsmaske vor, in Goldblech getrieben, die einſt mit dünnen Goldfäden auf dem Geſichte feſtgebunden war. Die alte Sitte, die uns zuerſt Schliemann aus den Kö⸗ nigsgräbern von Mykenae in Griechenland aus der Mitte des 2. Jahrtauſends vor Chr. Geb. vor Augen geführt, lebt alſo bei den Phönikern nach Chr. Geb. in römiſcher Zeit noch ruhig weiter. Neben der Maske ſind auch ein paar nette Ohrringe gefunden worden; auch Armſchmuck trug die Leiche, von dem leider nichts gerettet worden iſt; nur von den ge⸗ ſchnittenen Steinen an 5 Goldringen ſind Abbrücke ausgeſtellt. Es iſt ein ſeltener Glücksſall, einmal einen geſchloſſenen Grabfund Syriens aus der Römi⸗ ſchen Kaiſerzeit zur Ausſtellung bringen zu können, dem die Goldmaske, die die Porträtzüge des Toten trägt, beſondere Unmittelbarkeit verleiht. Mannheimer Kunſtverein. mälde; mälde, 8 Zeichnungen; Kaver Hölzle(Ludwigs⸗ Poeſchmann(Dresden) ſei nochmals 1 H. Elß⸗ feldt(Münchem und ein Oelgemälde von Ernſt Liebermann(München). die Aſphaltarbeiten für den Um⸗ und Er⸗ igsbau der Viktoria⸗ und Hilda⸗ e in Rheinau an die Firma Kopp u. [der Sandhoferſtraße Co. hier; die Grobſchloſſer⸗ und Schmiede⸗ arbeiten an Schmiedemeiſter Martin Friederich in Rheinau; ) die Ausführung einer maſchinellen Wä⸗ ſchereianlage für das Kindererholungs⸗ heim Viktor Lenel⸗Stift in Neckar⸗ gemünd an die Firma Duisburger Wä⸗ ſchereimaſchinenfabrik G. m. b. H. in Duisburg; s) die Lieferung des Mobiliars für die Ha Adesſchüle iſm dd an Schreinermeiſter Joh. Feulner, Los 2 an Beiß⸗ barth u. Hoffmann, Los 3 an Hch. Koch hier; h) die Ausführung von Sielbauten in der Gartenſtadt Waldhof dem Unternehmer Paul Bretnütz hier; i) die Ausführung 8 At von Sielbauten in der Domſtift⸗ und Karlſtraße ſowie im W̃ ei nheimer Weg zur Entwäſſerung der Luftſchifferkaſerne in Sandhofen der Firma Hertewich u. Kratz hier; ) die Lieſerung von Steinzeugwaren für die Sielbauten in den Stadtteilen Waldhof und Neckarau dent Ve Heinrich Braun hier(Fabrik Vogt in Frechen bei Köln); J) die Lieferung einer D zrleitung von 1300 Millimeter Lichtweite Sammelſiel in HFirma Bopp u Reuther hier; im) die Lieſerung u. eines 1000 6 einer 5000 K..⸗Turbine .s⸗Gleichſtromumformers, ſowie f ier neuen altanlage für das ſtädtiſche Aektrizitätswerk an die Firma Brown, Boveri rerarbeiten für halthauſes en ibätswerk an die Firma eſerung von Schn röhren und Verhindungsſtücken füir Waſſer- und Gas⸗ leitungen an die Firma Leopold Weil hier, Mannesmannröhrenlager G. m. b. H. hier und L. Poſt jr. hier; pb) die Lieferung von Waſſerſchiebern und Hydranten für die Zeit vom 1. Auguſt 1914 bis 31. Juli 1917 an die Firma Bopp u. Reuther hier; die Einrichtung einer elektriſchen Signaleinrichtung im Gaswerk Luzen⸗ berg an die Firma Elektr. Normaluhr G. m. b. H. hier; d) die Lieferung eines Greiferfüllwagens für die neue Koksaufbereitungsanlage im Gas⸗ werk Luzenberg an die Firma H. Fuchs .⸗G. in Heidelberg; ) für den Neubau der Milchzentrale: die Ausführung der 1. Zimmerarbeiten an die Firma Gebr. Hauer und Joſef Diemer hier; 2. Dachdecker⸗ und Blitzableitungsarbeiten an die Firmen Müller und Eſſelborn und Schnepf 1 Co. hier; 3. Spenglerarbeiten an Adolf Blon Rer; 1 8—5 8 e s„ die Anfuhr des Tannenſchert⸗ holzes vom Lagerplatz in Käfertal nach den ſtädtiſchen Verbrauchsſtellen für die Heizperiode 1914⸗15 an Jakob Hamm in Käfertal. Dem Großherzoglichen Bezirksamt wurden 2 Wirtſchaftskonzeſſionsgeſuche bs⸗ fürwortend vorgelegt. 16. Deutſcher Bandwerks⸗ und Gewerbekammertag. Die Druckſachen des Kongreſſes die uns heute übermittelt wurden, ſind ſehr reichhaltig. Jeder Teilnehmer erhält außer der Teilnehmerkarte den vom Verkehrsverein her⸗ ausgegebenen Führer durch Mannheim, eine Broſchüre,„Eine Fahrt durch die Mannheimer Hafenanlagen“, ſowie einen Führer von Heidel⸗ berg, Schwetzingen und Worms, ferner eine Kollektion Karten mit Anſichten aus dem Be⸗ zirk der Handwerkskammer Mannheim und das geſchmackvoll ausgeführte Feſtabzeichen. Das Programm der Tagung lautet: A. Verhandlungen. Montag, den 27. Juli, vormittags 9 Uhr: Sitzung des Ausſchuſſes im Friedrichs⸗ park. Nachmittags 5 Uhr: Vorverſamm⸗ lung im Verſammlungſaal des Roſengartens. Dienstag, den 28. Juli, vormittags 9 Uhr: Beginn der Verhandlungen im Fried⸗ richspark. Mittwoch, den 29. Juli, vormittags 9 Uhr: Forkſetzung der Verhandlungen im Friedrichspark. B. Veranſtaltungen. Sonntag, den 26. Juli, abends bon 7 Uhr ab: Treffpunkt im Reſtauxant Roſeugarten. Monkag, den 27. Juli, abends 8 Uhr: Empfangs⸗ und Begrüßungsabend im Nibelungenſaal des Roſe Dienstag, den 28„nachmittags 3 Uhr: Feſteſſen im Fried k. Nachmittags 5½ Uhr: Rhein⸗ und Hafenfahrt, gegeben von der Stadt Mannheim. Mittwoch, den 29. Juli, nachmittags 3 Uhr: Ausflug nach Heidelberg, Schloßkonzert, Spaziergänge, gemütliches Zuſammenſein. Donnerstag, den 30. Juli, Ausflüge nach Schwetzingen und in die Pfalz. Nachfragen aller Art werden in der Geſchäftsſtelle der Handwerkskam⸗ mer, M 5, 5, Telephon 7103, beantwortet Das Bureau des Kammertages befindet ſich von Montag, den 27. Juli, 8 Uhr früh, in den Ge⸗ ſchäftsräumen der Handwerkskammer; während ngartens. der Vorverſammlung im Roſengarten; während der Verhandlungen im Friedrichspark. Den Da⸗ men ſollen während der Verhandlungen durch ein Damen⸗Komitee die Sehenswürdigkeiten Mannheims gezeigt werden. * Ordensauszeichnungen. Der Großherzog hat dem Herzoglich Anhaltiſchen Hofbankier Paul Maerker in Deſſau das Ritterkreuz erſter Klaſſe und dem Ruſſiſchen Archimandriten Nicolas in Baden⸗Baden das Kommandeur⸗ kreuz zweiter Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. * Verliehen wurde dem Poſtaſſiſtenten Richard Lötterle in Pforzheim der Titel Poſtſekretär. Ernannt wurden Oberreviſor Otto Zieg⸗ ler bei der Gebäudeverſicherungsanſtalt zum Bureauvorſteher bei dieſer Anſtalt und Finanz⸗ aſſiſtent Joſeph Ziegelmüller bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Konſtanz zum Verwal⸗ tungsſekretär. Verſetzt wurde Amtsaktuar Leopold von Briel beim Landeskommiſſär in Konſtanz zum Bezirksamt Konſtanz. 8 * Von der Handelshochſchule. Zu den vom 16. bis 23. Juli abgehaltenen Prüfungen hatten ſich 10 Kandidaten gemeldet: Die kaufmänniſche Diplomprüfung beſtanden: Amann, Fried⸗ rich, aus Mülhauſen i. Elſ., Huber, Oskar, aus Ottmarshauſen, Kowatſcheff, Iwan, aus Ruſt⸗ ſchuck, Zimmermann, Fedor, aus Blaſewitz. Die Haundelslehrerprüfung haben erfolgreich abgelegt: Himpel,. Walter, aus Stuttgart, Schrei⸗ bor, Emil, aus Burkheim i.., Birk, Joſef, aus W̃ hofen, Heilmann, Willy, aus Gießen, Schil⸗ ling, Friedrich, aus Schwendi. * Der Neſtor der badiſchen akademiſchen Lehrer. Auf Schluß des Schuljahres tritt der Neſtor der akademiſch gebildeten Lehrerſchaft Badens Prof. Hermann Borni an der Höheren Mädchenſchule zu Konſtanz nach s2jähriger Dienſtzeit im Alter von 76 Jahren in den Ruheſtan d. Der greiſe Pädagoge ſtammt aus der Schweiz und war auch zuerſt Lehrer an der Bezirksſchule in Sofingen. Seit 1879 wirkte er als Profeſſor an der Höheren Mädchenſchule zu Konſtanz. * Ihren 70. Geburtstag begeht am morgigen Sonntag Frau Maxy Mayer⸗Lerna in Hei⸗ delberg in körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit und Friſche. Die Dame, die früher hier anſäſſig war, iſt als wohltätige Frau und Patriotin be⸗ kannt. Wir gratulieren herzlich! * Die Rhein⸗Haardtbahngeſellſchaft läßt an allen Samstag Nachmittagen vom Samstag, 25. Juli bis Samstag, 31 Oktober Sonntagsfahrkarten ausgeben. 1. Nach⸗ mittagszug ab Mannheim 12.01, 1. Nachmittags⸗ zug ab Bad Dürkheim 12.35 Uhr. 5 * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert morgen Sonntag Inſtallateur Adolf Betz mit ſeiner Ehe⸗ frau Anna geb. Engelhardt, B 5, 3, wohnhaft. Witterungsumſchlag. Der Wetterumſchlag, der ſich bereits ſeit einigen Tagen vorbereitete, hat ſich im Verlaufe der letzten 24 Stunden vollzogen. Ganz Europa bildet augenblicklich ein Gebiet niedrigen Druckes, unter deſſen Einfluß bei lebhaften weſtlichen bis nordweſtlichen Winden Bewölkung und Regen⸗ wetter eingetreten iſt. Die AAbkühlung, die ſich ſchon am Donnerstag in Süd⸗ und Weſtdeutſchland geltend machte, iſt nunmehr auch nordoſtwärts fortgeſchritten und nach Ausbruch von heftigen Böengewittern ſind jetzt die Temperaturen in Nordoſtdeutſchland, im Oſt⸗ ſeegebiet, in Rußland und Skandinavien erheblich zu⸗ brochen angehaltene Dauerhitze ihr Ende erreicht. Der geſamte Kontinent ſcheint nun vorläufig ganz unter den Einfluß des Depreſſionsgebietes zu kommen, ſo⸗ daß alſo für die nächſten Tage un beſtändiges und regneriſches, dabei ſehr kfühles Wet⸗ ter in Ausſicht ſteht. Am tiefſten ſind die Tempera⸗ turen auf den Britiſchen Inſeln, ſowie auf Island geſunken, wo die Morgentemperaturen bis zu 7 Gr. herabgingen. In Deutſchland, Frankreich und der Schweiz lagen bie Frühtemperaturen am Freſtag zwi⸗ ſchen 13 und 16 Graß und erreichten kagsüber nicht mehr als 20 Grad. Der Temperaturrückgang beträgt demnach im nördlichen Deutſchland innerhalb weniger Stunden 15 bis 18 Gr. An der deutſch⸗ruſſiſchen, Grenze hat es ſehr ſtark abgekühlt. Memel, das zuſammen mit Königsberg einen deutſchen„Hitze⸗ rekord“ ſowohl hinſichtlich der Dauer, wie der Inten⸗ ſität aufſtellte, berichtet von Freitag früh ſtarkes Ge⸗ witter bei 20 Grad C. In Königsberg, Bromberg, Breslau lagen die Morgentemperaturen ſchon unter 20 Grad, nur in Skandinavien lagen ſie vereinzelt noch darüber. Empfindlich iſt der Wetterſturz in den Bergen. Im Alpengebiet hat ſich Froſtwetter bis auf etwa 2000 Meter herab ein⸗ geſtellt. Auf dem Söntis herrſcht viel Nebel und Schneefall bei 1 bis 2 Grad Kälte, von der Zugſpitze wird Schneeſturm bei 3 Grad Kälte gemeldet. Die Schneeſchmelze macht dort in der letzten Zeit große Fortſchritte; nun aber fällt auf den 3 Meter hohen Altſchnee wieder tüchtig neuer Schnee. In den Hoch⸗ lagen des Engadins und der Bündener Bergen ſchneit es ebenfalls. Im Hochſchwarzwald und in den Vogeſen herrſcht Nebel und Regen bei 7 bis 10 Grad Wärme. * Der Ballon„Zähringen“ iſt heute früh .45 Uhr beim Gaswerk Luzenberg zu einer Fahrt mit.L. Lenders als Führer und drei Einjährigen des hieſigen Luftſchiffer⸗Ba⸗ taillons als Paſſagiere aufgeſtiegen. Der Bal⸗ lon ſegelte in der Richtung nach Aſchaffenburg davon. * Nicht identiſch iſt, wie wir auf Wunſch foſt⸗ ſtellen, die Ehefrau des früheren Bäckermeiſters F. Sin n, J 2, 6 wohnhaft, mit der in J 2 woh⸗ nenden Bäckermeiſtersehefrau, die vorgeſtern nach einem Selbſtmordverſuch ins Krankenhaus ein⸗ geliefert wurde. * Die anatomiſche Ausſtellung„Der Menſch“ von Hammer⸗München wird gemäß Inſerat am 3. Auguſt Mannheim wieder verlaſſen. In der letzten Woche werden die Präparate kachlich in leicht verſtändlicher Weiſe erklärt. Wer die Ausſtellung noch nicht beſichtigt hat, ſollte nicht verſäumen, ſich die ſehr lehrreiche und inter⸗ eſſante Ausſtellung anzuſehen. Am nächſten Mittwoch iſt auf wiederholtes vielſeitiges Ver⸗ langen der Beſuch der Ausſtellung den Damen reſerviert. *Todesfall. In Eſſingen bei Aalen(Württem⸗ berg) iſt im Alter von 61 Jahren Generalleutnant 3. D. Karl Frhr. v. Röder geſtorben. Den Krieg mit Frankreich hat er als Fahnenjunker bezw. Leutnant im Ulanen⸗Regt. Nr. 19 mitgemacht, dem ex auch in ſeiner ſpäteren Carriere faſt immer treu blieb Von 1901 bis 1905 war er Komman⸗ deur der 27. Kavalleriebrigade in Ulm, worauf er den Abſchied nahm. In den Jahren 1881—1886 war er perſönlicher Adjutant des damaligen Prin⸗ zen Wilhelm von Württemberg. Seit ſeiner Pen⸗ rückgegangen. Damit hat nun auch an der deutſch⸗ ruſſiſchenn Grenze die über drei Wochen ununter⸗ DOeffnung der Meldungen zu d worden. Klub für Waſſerſport im Vier mersdorf den beiden Berliner * Mutmaßliches Wetter am Sonntag und Montag. Der aus Weſten kommende Hochdruck macht ſich bereits geltend. Für Sonntag und Montag iſt noch zeitweilig trübes, dann aber aufheiterndes und wärmeres Wetter zu er⸗ warten. 5„ e Vereinsnachrichten. * Die Mannheimer Turngeſellſchaft veranſtaltet am kommenden Sonntag, den 26. d. M. auf ihrem Sommerturnplatz bei den Rennwieſen ihr dies⸗ jähriges Vereinswetturnen aller ihrer Abteilungen. Vorgeſehen ſind ſpannende Wett⸗ kämpfe für die aktiven Turner, Jugendturner, Damen, Schülerinnen und Schüler. Turnfreunde und Gäſte ſind willkommen. Näheres über Be⸗ ginn uſw. im Inſeratenteil dieſer Nummer. Polizeibericht vom 15. Juli. Leichenländung. Geſtern mittag 12½ Uht wurde am Eingang des Schleuſenkanals im Rhein hier die Leiche des im Polizeibericht vom 21. d. Ms erwähnten Schiffsheizers Eduard Decker von Lud⸗ wigshafen, welcher am 20. ds. Mts. beim Baden er⸗ trunken iſt, geländet; ſie wurde auf den Friedhof hier verbracht. Selbſtmordverſuch. Aus Furcht vor Zü tigungen ihres Vaters verſuchte ſich geſtern vormitta ein 16 Jahre altes Mädchen in der Küche der elter⸗ lichen Behauſung in der Riedfeldſtraße hier durch Einatmen von Leuchtgas zu vergiften. Die Lebensmüde wurde noch vechtzeitig durch hinzukom⸗ mende Hausbewohner von ihrem Vorhaben abgehal⸗ ten und auf ärztliche Anordnung in das allgemeine Krankenhaus verbracht. vergnũgungen. * Apollo⸗Theater in Maunheim. Morgen Sonn⸗ tag finden bei jeder Witterung zwei Vorſte lungen ſtatt, die Nachmittagsvorſtellung zu er⸗ mäßigten Preiſen. Es iſt dies der letzte Sonntag, an welchem das mit ſo koloſſalem Beifall aufgenommen Luſtſpiel„Wenn Frauen ſchweigen“ von Wilhel Wolters zur Aufführung gelangt. 58 * Operetten⸗Abend im Friedrichspark. Morgen Sonntag finden nachmittags und abends Konzert der Grenadierkapelle ſtatt. Für das Abendkonze hat Herr Muſikmeiſter Heiſig ein Programm zu⸗ ſammengeſtellt, das ausſchließlich Operettenmuſik weiſt Es kommen u a zum Vortrage Teile Fledermaus, Frauenfreſſer, Zigeunerbaron, geſchi dene Frau, Geiſha, die Heren von Maxim, alle Nummern unſerer beliebteſten Operettenmelodien welche ſicher ein zahlreiches, bolfallfreudiges Publi kum finden dürften. 153 * Fahrt mit dem Salouraddampfer„Mann heimia“ nach Speyer. Am morgigen Sonntag wir der Perſonenraddampfer„Mannheimia“ eine der all⸗ ſeits beliebten Speyerer⸗Fahrten ausführen. Unter Hinweis auf das Intereſſante und Genußreiche, eines Ausflugs zu Waſſer, iſt eine Beteiligung on der Fahrt nur zu empfehlen. Es ſei noch bemer daß der Dampfer an den nächſten Sonntagen mietet iſt und daher einige Zeit vergehen wird, er wieder nach Mannheim fährt. Die Abfahrt er um 2 Ubr an der Rheinbrücke. Muſik und Reſtau⸗ ration an Bordee * Promenadekonzert am Friedrichsplatz. morgigen Sonntag abend konzertiert von Uhr ab die Kapelle Petermaun unte Leitung des Herrn Kapellmeiſters Becker am Waſferturm. Das Programm iſt im Inſe teil veröffentlicht. leriekämpfe, bravouröſe angriffe und Arrieregardengefechte aus den Bürgerkriegen. Endlich ſorgt das allerliebſte Luſtſpiel„Die kleine Heiratsvermittlerin“ mi tollen und kecken Einfällen für den nötigen H! Wir weſſen noch ganz beſonders auf die heute Sa; tag nachmittag von—6 Uhr ſtattſindende 2. gend⸗Vorſtellung hin, die ein gänzlich Programm enthält, u. a. die 4aktige Legende zival“, frei nach Richard Wagners gleichnamige Bühnen⸗Weihfeſtſpiel. Die Kaſſe wird zu di Jugendvorſtellungen, die auch für Erwachſe eſſant ſind, um 3/ Uhr geöffnet. Ab 6½ Uht gewöhnliche, für Kinder verbotene Tagesprogr⸗ Neues aus Ludwigshafe „Verhaftungen. Die Ehefrau eines S machers ſowie ein Schreibmaterialienhä aus dem nördlichen Stadtteil wurden einer Verfehlung im Sinne des§ 218 RSt an einem fünfzehnjährigen Mädchen in Haf genommen. Das Mädchen liegt ſchwer k im Städtiſchen Krankenhaus. ———9 22 — Sport⸗geitung. 9. Dentſche Meiſterſchaftsregatta n 36. Oberrheiuiſche Regatta. Geſtern abend fand durch den Vorf Mannheimer Regattavereins im„Weinberg 2 Oberrheiniſchen Regatta ſtatt, m bekanntlich diesmal die 9. Deutſche Meiſter⸗ ſchaftsregatta verbunden iſt. Es ſind von 26 Vereinen 61 Boote mit 274 Ruderern gemelde Der Zahl nach ſind die Meldunge etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben, der Qualität nach ſind ſie ſehr gut ausgefa In den Meiſterſchafts⸗Konkurren haben ſich die Maunſchaften in der Beſetzun beſchränkt. Der Berliner Ruderverein ha beiden Vierer und den Zweier beſetzt, de liner Ruderklub den Vierer mit Steuer⸗ Achter, der Mainzer Ruderverein den und Einer, die Hamburger Aleman Vierer. Erfreulicher Weiſe ſind von deutſchen und rheiniſchen Vereinen der ohne St mann, die Mainzer Rudergeſell ler Rudergeſellſchaft im Bie gemeldet. Im Einer ſionierung lebte er in Tübingen. Iche den — we 6. Seite. General-Anzeiger.— Sadiſchr Arueſte Nachrichten. ittagblatt) Samstag, den 25. Juli 1914. zweier gegen Kölner Klub für Waſſerſport und Ulmer Donau beſtreiten wollen. Im Zweier ohne Steuermann ſtarten von ſüddeutſchen Ver⸗ einen der Karlsruher Sturmvogel und Würz⸗ burger Ruderverein gegen Berliner Wiking, Berliner Ruderverein und Hamburger Ruder⸗ verein. Im Meiſterſchafts⸗Achter hat der Ber⸗ liner Ruderverein nicht gemeldet; er verlegt ſeine ganze Kraft auf die Vierer und im Achter wird es einen Kampf des Berliner Ruderklub gegen den Mainzer Ruderverein und den kom⸗ binierten Mannheim⸗Ludwigshafener Achter geben. Im Vierer mit Steuermann und im Zweier ohne Steuermann wird es Vorren⸗ nen geben, da mehr als vier Boote gemeldet ſind. In den übrigen Rennen finden keine Vor⸗ rennen ſtatt, da in keinem Rennen mehr als fünf Boote ſtarten werden. Nachfolgend das Reſultat der Meldungen: 1. Verbandspreis. Vierer. 1. Berliner Ruder⸗Klub, 2. Kaſteler Ruder⸗Geſell⸗ ſchaft, 3. Ruder⸗Kl.„Alemannig“ Hamburg, 4. Main⸗ 17 Ruder⸗Geſellſchaft, 5. Berliner Ruderverein von 1 2. Mühlan⸗Preis. Jungmanuvierer. 1. Mannheimer Rudergeſellſchaft, 2. Rudergeſell⸗ ſchaft Rheinau, 3. Straßburger Rudergeſellſchaft, 4. Mainzer Ruderverein, 5. Rudergeſellſchaft Worms. 8. Pfalz⸗Preis. Achter. 1. Mannheimer Ruderverein„Amicitia“, 2. Kaſte⸗ — 3. Heidelberger Ruder⸗Geſell⸗ 4. Junior⸗Einer. 1. Frankfurter Ruderverein, 2. Ruder⸗Geſellſchaft Mainz, 3. Stuttgarter Ruder⸗Geſellſchaft, 4. Gießener Ruder⸗Geſellſchaft. 5. Badenia⸗Preis. Juniorvierer. 1. Ruder⸗Geſellſchaft Worms, 2. Ludwigshafener Ruderverein, 3. Frankfurter Ruder⸗Geſellſchaft Ger⸗ mania, 4. Schweinfurter Ruder⸗Klub Frauken. 6. Vierer ohne Steuermann. 1. Ruder⸗Klub Alemannia Hamburg, 2. Kölner Klub f. Waſſerſport, 3. Berliner Ruderverein v. 1876. 7. Einer. Meiſterſchaft. 1. Ruder⸗Geſellſchaft Wiking Berlin(Gezaß, 2. Mainzer Ruderverein, 3. Ruder⸗Geſellſchaft Wiking Berlin(Jeſchke). 8. Zweiter Vierer. 5 Frankfurter Ruder⸗Geſellſchaft Germanila, 2. Mannheimer Ruder⸗Klub, 3. Mannheimer Ruder⸗ verein Amicitia, 4. Schweinfurter Ruder⸗Kl. Franken. 9. Rheinhaſen⸗Preis. Vierer. 1. Ruder⸗Geſellſchaft Worms, 2. Ludwigshafener Ruderverein, 3. Straßburger Ruder⸗Geſellſchaft. 10. Neckarpreis. Jungmaunvierer. 1. Mainzer Ruder⸗Geſellſchaft 2. Ruder⸗Geſellſchaft MRheinau, 3. Maunheimer Ruder⸗Klub. 11. Einer. 1. Gießener Ruber⸗Geſellſchaft, 2. Ruder⸗Geſellſchaft, 3. Fraukfurter Mainzer Ruder⸗Geſellſchaft. 12. Gaſtvierer. 1. Ludwigshafener Ruderverein, 2. Kaſteler Ruder⸗ Geſellſchaft. 3. Schweinfurter Ruder⸗Klub, 4. Maimzer Ruder⸗Geſellſchaft. 2kkt 13. Zweier vuhne Steuermaun. 1. Würzburger Ruderverein, 2 Hamburger Ruder! verein, 3. Berliner Ruderverein von 1876, 4. Ruder⸗ Klub Sturmvogel Karlsruhe, 5. Berliner Ruder⸗Gei. Wiking. 14. Rheiupreis. Juniyr⸗Achter. 1. Fraukfurter Ruder⸗Geſellſchaft Germania, 2. Ruder-Geſellſchaft Worms, 3. Mannheimer Ruder⸗ Geſellſchaft, 4. Heidelberger Ruder⸗Geſellſchaft. 15. Studenten⸗Vierer. 1. Mannheimer Ruder⸗Klub. „16. Doppelzweier uhne Steuermann. Kölner Klub f. Waſſerſport, J. Berkiner Rüdek⸗ Geſellſchaft Wiking, 3. Ulmer Ruber⸗Klub Donau. ̃ 0 Erſter Achter. „Mainzer Ruderverein, 2. Mannheimer Regatta⸗ verein, 3. Berliner Ruder⸗Klub. 2. Stuttgarter Ruderverein, 4. ** 19. Kongreß des Deutſchen Schachbundes. Die 5. Runde. In der geſtrigen 5. Runde wurde ſehr ſcharf gekämpft. Es blieb nur eine Partie Remis, aber gerade dieſe war außerordentlich intereſſant; Spielmann mußte zm erſten Male ſich mit einem halben Point begnügen, den ihm ſein zäher Gegner, Dr. Vidmar, in einem Vierſpringerſpiel abnahm. Gegen 50 Zuſchauer verfolgten zeitweiſe den ſpannenden Kampf. Im Anzug gewannen Marſhall gegen Fahrni und Poſt gegen Flamberg verhältnismäßig leicht. Mit ſchwarz ſtegten Janowsky über Tartakower, Reti gegen John, Bogoljuboff gegen Breyer und Aljechin gegen Carls. Auch Dr. Taxaſch ſiegte über Krüger, durch ſein anfäng⸗ liches Pech anſcheinend gar nicht entmutigt, in gutem Stil. Mieſes ſpielte wie gewöhnlich Damen⸗Bauer gegen Königsbauer, aber ſeine gründliche Kenntnis dieſer Eröffnung nützte ihn Richts, denn er verlor bald einen Bauern und mußte ſeinem Gegner Duras den Sieg überlaſſen. Stand nach der 5. Runde: Spielmann Aie, Reti 3½, Dr. Vidmar(), Duras(1) Bogol⸗ juboff 3, Aljechin(), Marſhall(), Janowsky(1) 27:, Taxraſch(), Krüger, Carls, John 2, Tarta⸗ kower(), Breher(), Mieſes 1½, Poſt(), Flam⸗ Herg 1, Fahrni(1) 0. Heute früh werden die Hängepartien ge⸗ ſpielt. Heute nachmittag iſt ſpielfrei wegen eines Ausfluges nach Heidelberg. * Vorherſagungen für in⸗ und ausländiſche Pferderennen. (Von unſerem Spezial⸗Mitarbeiter.) Samstag, 25. Juli. Le Tremblay. Prix Flibuſtier: Cachenez— Prague. Prix Macaroni: Pleine Lune 11— Rubia. 1. Prix de Cavaletie: Tor di Quinto— Upfala. Prix Banter: La Flambee— Iriſh Belle. Brix Touchſtone: Allumeur— Qued. Prix Camel: Rocorico— Rollon. * Pferderennen. Compiegne, 24. Juli. Roi. 2000 Frs. 1. Gueſtiers Nerac(Head), 2. Pickvoguet, 3. Ninive IV. 29710 15, 18, 410. Prix des Etangs, 2000 Frs. 1. Comte'Orſettis keufde Treſle JI(Roupnell, 2. Lorelo, 3. Wacch. man. 26:10; 18, 18:10.— Prix de la Societe des Steeples. 1000 Frs. 1. Roux Pretendant(Hr. Er Grandl, 2. Para Bellum II, 3. Miremont. 70710; Dr, Prix du Puits⸗du⸗ 29, 14:10.— Prix de la Forte Haie. 2500 Frs. 1. Champions Saint Potin(Roupne), 2. Cantinier II, 3. Capriecieux. 16:10; 15, 34:10.— Prix des Fou⸗ tais. 3500 Frs. J. Comte de Cambaceres' Neſtor V (Dufjardin), 2. Le Spyrou, 3. Bienvenu IV. 107:10: 50, 50, 61:10. Apvfatik. * Franzöſiſche Fliegerlandung in Bayern. Ohne dem Fall beſondere weitere Bedeutung beizulegen, machen ſich nachgerade die wiederholten franzöſiſchen Fliegerlandungen auf deutſchem Boden unangenehm bemerkbar. Bei der unten gemeldeten Landung iſt beſonders gravierend, daß es ſich offenbar nicht um ein verſehentliches Ueberfliegen handelt, und daß die in den betreffenden deutſch⸗franzöſiſchen Abmachungen feſtgeſetzte Beſtimmung, daß Flieger in derartig en Fällen ſich bei den zuſtändigen Behörden zu melden baben, nicht innegehalten wurde. Es wird aus Paſſau unterm 24. Juli gedrahtet: Unterhalb Oſterhofen lan⸗ dete geſtern nachmittag ein Eindecker mit zwei Franzoſen, die geſtern morgen 5 Uhr in Paris aufgeſtiegen waren. Sie wollten nach einer Wette nachmittags 4 Uhr in Wien ſein und hätten ihr Ziel auch exreicht, wenn nicht Benzinmangel eingetreten wäre, der ſie zur Landung zwang. Die Strecke Paris —0ſterhofen haben die Flieger ohne Zwiſchenlandung zurückgelegt. Bei ihrer Landung ſollen ſie ſich nicht einmal bei den militäriſchen und Zivilbehörden ge⸗ meldet haben. Aus dem Großherzogtum. * Heidelberg, 24. Juli. Geſtern mit⸗ tag fuhren Frau Orloff aus Moskau und Her! ſtud. phil. Jamkoff aus Sibirien auf dem Neckar mit einem Segelboot. Durch den plötzlich einge tretenen Sturm kippte das Boo! die beiden Inſaſſen fielen in den Neckar. Ertrinken nahe wurden ſie bei der Bad ſtalt in der Nähe der Feſthalle ans Lar bracht, wo durch den Sanitäts⸗Kolonnen 0. Gerichtszeitung. * Vom Schöffengericht. Unter Bezugnahme auf den Schöffengerichtsbericht im Donnerstag Mittagblatt werden wir um die Feftſtellung er⸗ ſucht, daß der zu 25 Mk. Geldſtrafe verurkeilte Koch Lambert Peters, der übrigens nicht aus Köln, ſondern aus Hönger ſtammt, dem Haus⸗ burſchen den Kochtopf an den Kopf ſchlug, weil der Burſche Fleiſchwaren entwendet hatte. Bom Schüffengericht. halten zeigte der Taglöhner Löffler ſen. in der geſtrigen Schöffengerichtsverhandlung, der als Mietsgenoſſe des Vorarbeiters Fr. Eſſert im Hauſe 14. Querſtraße 55 mit dieſem und deſſen Sohn aneinandergeraten war. Der angreifende Teil waren die beiden Eſſer, worauf Löffler mit ſeinem Stockdegen ſeine beiden Gegner verletzte. Als Löfflers Vorſtrafe verleſen werden(nur die Rohheitsſtrafen, die aber auch eine ſtattliche Reihe bilden), behauptete er, dieſe nicht exhalten zu häben, auch nicht ſene von bier Mönäten Ge⸗ fängnis wegen Mißhandlung eines hieſigen Lehrers. Die Akten mußten erſt herbeigeholt werden, um den Herrn zu überführen, daß er ſchon früher die Strafliſte anerkannt hat. Erſt dann bequemte er ſich dazu, einzugeſtehen, daß er die Strafen erhalten habe. Das Schöffenge⸗ richt verurteilte nur den jungen Engelbert Eſſert zu einer Geldſtrafe von 5 Mk. Der alte Eſſert und Löffler wurden freigeſprochen, aber betont, daß das ganze abſtoßende Benehmen Löfflers den Streit heraufbeſchworen habe, Unwetter. * Lahr, 24. Juli. Am Dienstag abend entlud ſich über die hieſige Stadt abermals ein von Oſten kommendes, von ſtarkem Sturm und Regen begleitetes Gewitter, dem bald ein von Weſten und Norden kommendes folgte. Der Sturm und Regen war ſo heftig, daß der ſtarke Donner faſt vollſtändig übertönt wurde. Die Waſſermaſſen, welche von den Höhen der Berge durch die nach Lahr führenden Straßen kamen, brachten eine Menge Geröll mit ſich. Das Waſſer kam in ſolcher Menge, daß die tiefer gele⸗ genen Stadteile in kurzer Zeit unter Waſſergeſetzt waren. Das Gewitter über⸗ traf noch jenes der letzten Woche an Heftigkeit des Sturmes. Ein Spaziergang in der Um⸗ gebung der Stadt zeigte deutlich, mit welcher Wucht der Sturm in den Waldungen gehauſt hat. Nach vorläufiger Schätzung dürften unge⸗ fähr 450—500 Feſtmeter Tannen, Buchen und Eichen dem wütenden Element zum Opfer ge⸗ fallen ſein. Der Schaden in den Gärten und auf den Feldern iſt ebenfalls bedeutend. Meidelſtetten(Del. Münſingen), 24. Juli. Mittwoch abend gegen 7 Uhr entlud ſich über unſerer Gemarkung ein ſchreckliches Gewitter, das mit dem damit verbundenen gewaltigen Hagelſchlag großen Schaden in Gär⸗ ten und Feldern, an Bäumen und Sträuchern, ja ſogar an den Häuſern verurſachte. 30—40 Gramm ſchwere, ſcharfzackige und ammonshorn⸗ artig geformte Eisbrocken von Hühnereiergröße ſauſten auf das Erdreich nieder, da und dort Dachziegel und zahlreiche Fenſterſchetben zer⸗ trümmernd. Auf den Feldern hatten die draußen arbeitenden Landleute erheblich zu leiden. Manche erhielten ſchwere Kopfwunden und Beulen. Die Zugtiere ſuchten zu entfliehen und ſtiegen bei jedem Donnerſtreich. Die ſchö⸗ nen Obſtausſichten ſind größtenteils vernichlet; weniger Schaden haben die Getreidefelder ge⸗ nommen, da dank des plötzlich eintretenden or⸗ kanartigen Sturmes der Hagelſchlag nur einige Minuten dauerte. Bregenz, 24. Juli. Inſolge des geſtri⸗ gen Unwetters im Bodenſeegebiet trat neuer⸗ dings Hochwaſſergefahr ein. Der See⸗ ſpiegel iſt um 10 Zentimeter geſtiegen, die Keller⸗ räume ſtehen unter Waſſer. Der Rhein iſt ſeit vorgeſtern auf 2½ Meter geſtiegen. Der ſtür⸗ miſche See hat heute die Uſeranlagen förmlich überſchüttet. Ein widerliches Ver⸗ Letzte Nachrichten und Telegramme. Forſt, 25. Juli. In den zehn Verſamm⸗ lungen der Arbeiterſchaft, die am 23. Juli hier ſtattfanden, wurden die ausgeſperrten Arbeiter aufgefordert, falls ſie von der Krankenkaſſe abge⸗ meldet ſein ſollten, die Verſicherungsbeiträge fortzuſetzen, damit ſie im Krankheitsfalle der Vorteile der Krankenverſicherung nicht verluſtig gingen. Weiter wurde ihnen bedeutet, ſich an⸗ dauernd der größten Ruhe zu befleißigen. Am 27. Juli zahlt laut„Voſſ. Ztg.“ der deutſche Textilarbeiterverband ſeinen ausgeſperrten Mit⸗ gliedern die erſten Unterſtützungsgelder aus. re. Straß 25. Juli.(Priv.⸗Tel.) Unter dem Ti Zeitung d *. verhaf⸗ J. den Berg⸗ übt und die März nrad ermordet, be haben. 24. Juli. Der Senat hat die neu geſchaffene Profeſſur fl prache und Kul⸗ tur Japans am Hamburger Kolonialinſtitut dem oorache bisherigen Profeſſor an der Kaiſerlichen Uni⸗ verſität Tokio, Dr. Karl Flerenz, über⸗ tragen. W. Paris, 25. Juli. In Gray bei Dijon wurde ein angeblicher deutſcher Elektriker namens Silni verhaftet, weil er einem Soldaten zur Deſertion verholfen haben ſoll. Zu Baſſermanns 60. Geburtstage. Berlin, 25. Juli.(Priv.⸗Tel.) Dem Führer der nationalliberalen Partei, Ernſt Baſſermann, der am Sonntag ſein 60. Lebens⸗ jahr vollendet, widmet die„Voſſiſche Zeitung“ Worte der Anerkennung. Sie weiſt darauf hin, daß Baſſermann, als Bennigſen der parlamen⸗ tariſchen Tätigkeit entſagte, die Leitung der Partei übernahm. Er habe ſeine Stellung gegenüber allen Angriffen, die nicht nur von den Gegnern, ſondern auch aus den eigenen Reihen erfolgten, behauptet. Als ein nationaler und liberaler Politiker könne ihm auch die befreundete Fortſchrittliche Volkspartei ihre herzlichen Glückwünſche darbringen. Der Prozeß der Frau Caillaur. W. Paris, 24. Juli. Labori erwartete die Ankunft der zu An⸗ fang der Verhandlung abweſenden Frau Guey⸗ dan, um über die Briefe eine Erklärung abzu⸗ geben. Bei der Abgabe ſeiner Zeugenausſage ſprach ſich der Abg. Ceccaldi in warmer eiſe zugunſten der Familie Caillaux aus. Dabei rief er zuerſt ſeitens der Advokaten und dann ſei⸗ tens Barthous Widerſpruch hervor. Darauf ſprach Barthou der Angeklagten ſeine auf⸗ richtige Achtung aus, fügte aber hinzu, daß er ſeinen Freund Calmette bedauere und ſchätze, den die Angeklagte getötet habe. Ferner be⸗ dauere er die Kinder, welche ihren Vater bewein⸗ ten. Nach einem Rededuell Caillaux⸗Barthou über den Bericht Fabres traf Frau Gueydan ein. Labori bat, aus den Alten fünf Briefe zurückzuziehen, die, wie er ſagte, von einer Frau geſchrieben ſeien und mit dem Prozeß in keiner⸗ lei Beziehung zu ſtehen ſchienen. Labor! war der Anſicht, daß man öffentlich drei andere Brieſe vorleſen könne, die von Caillaux geſchrie⸗ ben worden ſeien. Chenu widerſprach dem, indem er forderte, daß die Geſchworenen von allen Briefen Kenntnis nehmen ſollten. Frau Gueydan beſtand energiſch darauf, daß man entweder alle Briefe vorleſe, oder gar leinen. Darauſ wurde vorgeſchlagen, ſie Chenu zu über⸗ geben. Es ſolgte eine lebhafte Debate zwiſchen den Advokaten und Frau Gueydan, bis Labort exklärte, daß dieſe Briefe daß er damit 8 Unter lebhafter Aufregung wurde die Verhand⸗ lung unterbrochen. Nach langer Unterbrechung der Verhandlung erklärte Labori, der die Briefe aufbewahrte, daß er ſie nicht leſen werde, aber vorſchlage, ſie Frau Gueydan zurückzuerſtatten. Dieſe weigerte ſich, ſie zurückzunehmen. Nach einem lebhaften Wortwechſel erklärte ſie, daß Labori über die Briefe im Einverſtändnis mit Chenu verfügen könne. Labori beſprach ſich ſodann mit Herrn und Frau Cagiſlaux. Mit ihrer Zuſtimmung be⸗ ſchloß man ſchließlich, daß die Briefe vorläufig Labori und Chenu anvertraut werden würden. + 10 der Zeugenvernehmung fortgefahren wurde. Der Vorſitzende erklärte, daß die Vernehmung det Aerzte auf Morgen verſchoben werde. Da die Verhandlungen nicht bis Samstag zu Ende ge⸗ führt werden könnten, würden ſie auf Montag verſchoben. Dr. Calmette, der Direklor des Paſteurinſtituts in Lille ſagte aus, daß am Abend des Dramas im Portefeuille ſeines Bru⸗ ders zwei Papiere vorgefunden wurden, die das Dokument“ bezeichnete. In Anbetracht der darſtellten, was man in der Folge als„Grumes Wichtigkeit habe er ſie am 21. März Poincars eingehändigt, der ihm lebhaft dafür gedankt habe, daß er ſie nicht benutzte.— Die Verhand⸗ lung wurde um 5 Uhr aufgehoben. Zur Lage in Rexiko. * Waſhington, 24. Juli.(Meldung der Aſſociated Preß.) Amtliche Kreiſe ſind hin⸗ ſichklich der Herſtellung des Friedens in Mexilo hoffnungsvoller denn je. Carranza hat ſeine Bereitwilligleit kundgegeben, Milde gegen ſeine Feinde obwalten zu laſſen. Villa verſprach ſein möglichſtes zur Widerherſtellung des Friedens zu kun. Capata drückte den Wunſch aus, mit den onſtitutionaliſten zuſammenzugehen, um die Ko Regierung in Meiko wieder herzuſtellen. 'Mexiko City, 24. Juli. Auf Grund von Carbenjal angeordneten Unterſuchung r die Finanzen unter Huertas Verwaltung ein Haftbefehl gegen Eugenie Parados, den früheren ſteralſchatzſelretän dey Republik er⸗ laſſen worden. Parados, der ſich jetzt in Puerto Mexico befinden ſoll, wird beſchuldigt, mehr als zwei Millionen Peſos unterſchlagen zu haben. 1932 29822 9 Das Ultimatum Geſter⸗ „ 1 99 keich⸗Ungarns an Serbien. Die ruſſiſche Interventien. Berlin, 25. Juli. Die„Deutſche Tag.⸗ Ztg.“ ſgat: Das Verlangen Rußlands, die Friſt des öſterreichiſch⸗ungariſchen Ultimatums zu verlängern, bedeutet nichts weiteres als die Verſchleppungspolitik des Zweibundes zugem⸗ ſten Serbiens anzuwenden. Es iſt zugleich eine gröbliche Brüskierung Oeſterreich⸗Ungarns. Die Folgen dieſes ruſſiſchen Schrittes könnten ſehr ernſte ſein und man ſollte nur hoffen, daß er noch in letzter Stunde rückgängig ge⸗ macht werden kann. Franzöſiſche Preſſeſtimmen. W. Paris, 25. Juli. Der außerordentliche Eindruck, den die öſterreichiſche Note hier her⸗ vorgerufen hat, gibt ſich in den Erörterungen der geſamten Preſſe kund. Faſt durchweg wird Oeſterreichs Schritt in rückhaltloſeſter Weiſe verurteilt. Vielfach wird darauf hingewieſen, daß die öſterreichſch⸗ungariſche Regierung für ihren Schritt einen Zeitpunkt gewählt hat, wo die Ulſterkriſe in London ihren Höhepunkt er⸗ reicht, wo in Petersburg die Arbeiterfrage einen akuten Charakter angenommen hat und wo Präſident Poincare und Miniſterpräſident und Miniſter des Aeußern Viviani ſich vom Zaren verabſchiedet und ſich in Kronſtadt ein⸗ geſchifft haben. Der„Matin“ ſagt: Rußland werde Oeſter⸗ reich⸗Ungarn zweifellos erſuchen, ſeine Aktion aufzuſchieben, um den Mächten die Prüfung der Akten zu ermöglichen, die Oeſterreich zu ihrer Verfügung ſtellte. Das wäre eine ver⸗ nünftige Löſung, welcher ſich Europa anſchlie⸗ ßen müßte. Auch Oeſterreich habe nur dies eine Mittel, um ſein bona⸗-fides zu beweiſen: „Die Annahme des ruſſiſchen Wunſches.“ Jaures ſchreibt in der„Humanite“: Die öſterreichiſche Note iſt furchtbar hart, ſie ſcheint darauf berechnet, das ſerbiſche Volk aufs tiefſte zu demütigen oder zu zerſchmettern. Die Bedingungen, die Oeſterreich den Serben auf⸗ erlegen will, ſind derartig, daß man ſich fragen muß, ob die klerikale und militariſtiſche Reak⸗ tion in Oeſterreich den Krieg wünſche und ihn nicht unvermeidlich machen will, das wäre das ungeheuerlichſte Verbrechen. Die radikale„Fanterne“ ſagt: So treu man auch am Friedensgedanken feſthalten mag ſo gibt es doch Stunden, wo man ſich zur Ge⸗ walt entſchließen muß, um auf die Gewalt zu antworten, da wird der Krieg die heiligſte aller Pflichten. Die radikale„Aurore“ ſchreibt: Die Kriegserklärung an Serbien wäre das Signal einer furchtbaxen europäiſchen Kataſtrophe. Der„Rappelle“ ſagt: Das von Oeſter⸗ reich an Serbien gerichtete Ultimatum iſt von einer unerbittlichen Strenge, es ſtellt ſolche Bedingungen, daß man offen von einer regel⸗ rechten diplomatiſchen Herausforderung ſpre⸗ chen kann. Der„Figaro“ ſchreibt: Es gibt noch einen allerdings ſchwachen Hoffnungsſchimmer. Die öſterreichiſch⸗ungariſche Regierung präzidiert weder den Charakter noch die Grenzen einer Intervention, bei der Kontrolle und Ausfüh⸗ rung der von ihr geforderten Maßnahmen. Vielleicht wird dieſer weitaus wichtigſte Punkt Damit war der Zwiſchenfall erledigt, worauf mit doch noch Stunden zu Verhandlungen und Ausgleichungen bieten. .A FRI AAA — (Samstag, den 25. Juli 1914. General-Anzeiger.— Zadiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 7. Seite. Allgemeine Börsenlage. Nach den heute vorliegenden Nachrichten wird Serbien vermutiich eine ablennende Antwort auf die Note Oesterreich-Ungarus erteilen. Das wäre gleichbedentend mit dem Ausbruch des Krieges. Wir baben schon gestern geschildert, wie stark die österreichisch- ungarische Spannung auf die allge- meine Unternehmungslust drückt und dabei nicht nur einseitig— wie es vielfach geschieht— das Interesse der Börse berücksichtigt. Daß aber auch die Börse— trotz mancher schöner Redens- arten sich dem Ernst der Lage nicht verschließen kann, das zeigen die heute von allen Seiten vor- liegenden Tendenzberichte. Es ist ja sehr schön, zur Besonnenheit æu matmnen und mit Geniein- platzen um sich zu werien, wie der zur Geniige bekannten Erwägung, daß nur derjenige wirx- liche Kursverluste erleidet, der seine Papiere zu Schleuderpreisen verkauft. Wem soll denu nm eigentſich mit solchen Redensarten ge- holfen werden? Wir möchten den Geschäftsmann sehlen, der heute Papiere verkauft, die er nicht un- bedingt verkaufen muß. Das jst es ja aber gerade, daß in so ernsten Zeiten sehr viel mehr Leute zu Verkäuſen gezwungen sind, weil ihnen der Kre- dit entvreder verteuert oder ganzlich versagt wird und sie ſhren Verpflichtungen auf andere Weise garnicht nachkommen können. Nur so ist es zu verstehen, daß die Verkaufsaufträge sich an allen großen Börsenpfitzen hãufen, was naturgemäß ein immer weiteres Sinken der Kurse nach sich zieht. An der gestrigen Frankfurter Abendbörse war die Stimmung sehr flau, von Paris, das ja als Geldgeber Serbiens bekannt ist, wird eine Er- schütterung des Nursnfveaus auf derganzen Lrfuie gemeidet, aus London He- gen Nachrichten fber eine allgemeine Ver- flauung vor, in Newyork fanden umfang. reiche Reallsationen statt, die zu einem matten Schluß der Börse führten, und auch Wien, das eine große Widerstandsdcraft zeigt, hatte gestern Mittagstarke Kursrückgänge zu verzeich- nen, die spater nur zum Teil wieder eingeholt wer- den konnten. Wir schildern die Verhä ltnisse, wie sie sind und wie sie— den schönsten Erwägungen zum Trotz— nicht anders sein können. Gerade die Erkenntnis dessen, daß hier ein ganz naturge- mäßiger Vorgang vorliegt, trägt viel mehr zur Be. ruhigung bei, als noch so gut gemeinte Ermah- nungen Schließlich wird das Geschäftsleben ja nicht von kleinen Kindern geleitet, die ihre Ent- schlüsse nach so oder s0 gefarbten Leitartikeln der Finanzblätter richten. Wer sich von außen her Rat holen muß, dem ist in der Regel nicht mehr zu helfen. Der beste Dienst, den man der Geschäftswelt heute leisten kann, ist der, sie über die tatsächlichen Vorgänge ome jede Beschöni- gung möglichst genau zu unterrichten. Wir lassen jetzt die einzemen Börsenberichte folgen. Fyrankfurter Abendbörse. Frankfurt a. M, 24. Juli. Die Abend- börse War auf die Meldung von der Einberufung des russischen Ministerrats sehr flau. Es lag starkes Angebot vor, namentlich aus Wien und Norddeutfschland, demgegenüber sich der Markt nicht genügend aufnahmefähig erwies. Die Ware, soweit sie Unterkunft fand, wurde vielfach aern zur Faen, aufgenommen. Die Kurse gingen auf allen Verkehrsgebieten stärker zurück. Eimelne Industriepapiere wurden stark geworfen; Daimler um 5 Prozent auf 325, Dürkopp um 17% auf 251, Kleyer um 5% àuf 273,50, Scheideanstalt um 9 Prozent auf 538, Höchster Farbwerke um 1094 auf 439 Proz. EkKurse von 5½ bis 6% Uhr. jere. 3proz. Reichsanleihe 75 ngarn 1913 85.20 b. Sproz. Mexi- kaner 67 ult. Bankaktien, Kreditaktiem 1787 a àa 178%½ b. Diskonto Komm. 176 à 17596 b. Dresd- ner Banxk—— b. Petersburger Intern. Handels- bane 150, b. Deutsche Bant 22% b. Wiener Bankverein 122.75 b. Deutsch-Asiat. Bank 118 b. Staatspa ult., 4% proz. Verkehrswerte. Staatsbahn 134% a 134% b. Baltimore u. Ohio—.— b. Paketfahrt 115%/., Nordd. Lloyd 98 à 97 b. Schantungbahn 118 4 117 b. Industrieaktien. Deutsch Luxemburger 110% a 1084 b. Gelsenkirchen 160% à 168 b. Harpener 162% b. Phöftix 218 a ½ à 217% a 21 b. Laurahüttfe 130 b. Edison 225 aà 22306 b. Schuckert 127 à 124% b. Brown Boveri 146.50 b. Licht u. Kraft 120 b. Scheideanstalt 538 b. Höchr ster 439 b. Chem. Griesheim 232.25 b. Kleyer 273.50 b. Daimler 325 b. Dürrkopp 251 b. Fahr- Seug Eisenach 85 b. 5 Kurse von 6½ bis 6% Uhr. Diskonto Komm. 175. Gelsenkirchen Phönix 217½6. Tendenz Flau. Wiener Effektenbörse. 5 Wien 24. Juli. An der Mittagsbörse Waren anfangs starke Kursrückgänge 2zu ver- zeichnen. Staatsbahn gingen bis auf 610% N. zu- rück. Alpine bis 686., Skoda 580., Kredit 508 N. Spater erfolgten infolge der Meldung von der Rückkehr des serbischen Ministerpräsidenten Paschitsch nach Belgrad sowie der Inſerventions- Hufe durch einzelne Banken und Deckungen der Leerverkäufer in Kulissenwerten eine ausgie- bige Erholung. Es notierten Kredit 571., Staatsbahn 628., Alpine 703 nach 708., Skoda 502 nach 507., Orientbahnen 732 nach 72 K. Eisen 2040 K. nach 1005., Galizi- 16856 — konnten sich behaupten; sie waren nur um 5 bis 10 h schwächer. Ungarische Renten gingen um 50 bis 70 h tiefer. Schrankenpapiere Waren durch- Weg rückgängig. Die Devisen versteiften sich. Fariser Eifektenbörse. Paris, 24. Juli. Die Börse stand vollkommen unter dem Eindruck der durch die österreichisch- ungarische Note an Serbien geschaffenen Lage. Man verhehlte sich die möglichen schweren Rück⸗ Wirkungen auf die internationale Lage nicht. Das Geschäft war bei weichenden Kursen von Aufang an erregt und es kam im Einklang mit der Ver- klauung der ausländischen Börsen Zu einer starken Erschütterung des Kursniveaus auf der ganzen Linie. Das umangreiche drän- gende Angebot ſand bei dem die Börse bedrücken- den Augstgefün nur schwer Auſuahme. Auf dem — 22— Neutenmarkt waren starke Kursrückgänge nament⸗ lich in 3. ud aprez. Reue zu verzeichnen. Erst am Schluß tie tn ie stwas beruhigtere Stimuniig und Kursernzi geu cig. .On mer Aflesstenbörse. London, 24. Juli. Die Börse war anfangs flau, im späte en Verlauf ungleichmäßig. Die fest- ö— 8 ländischen Spie papiere, bescnders Canadia Pacific und Rio Tinlo, waren zunächst weiter rückgängig und erst spät nachmittags Wieder etwas befestigt. Konsols gewannen von ihrem aufänglichen Rück⸗ gang von dſe ungefähr die Hälfte. Fremde Werte, besonders Balkanpapiere, lagen flau. Amerikaner bröckelten, nachdem sie unter Parität eröffnet hatten, ab, nachmittags waren sie schwankend. Kupferwerte, Diamant⸗ Aktien und Kaffirs waren niedriger. Die einzige Ausnahme von der allgemeinen Verflau-⸗ ung bilden Mexican Railway-Werte, die höher Sinid. New-korker Effektenbörse. Newyork, 24. Juli. Wenn schon bei Eröff⸗ nung des Verkehrs die Tendenz durch die Ausfüh⸗ rung größerer Verkaufsorders seitens Londoner Häuser gedrückt war, so waren es im weiteren Verlaufe in erster Linie die Spannung zwischen Oesterreich und Serbien, sowie Meldungen, daß Frühjahrsweizen und die Maissaat in letzter Zeit Schäden erlitten haben, die einen weiteren Dru auf das Kursniveau ausübten. Ein weiteres Mo- ment, mit dem gerechnet werden mußte, waren Gerüchte, die allerdings weder Bestätigung noch Glauben fanden, daßg die langersehnte Entscheidung in der Frachten ratenfrage auch morgen noch nicht erfolgen werde, sondern möglicherweise bis Herbst verschoben werden dürfte. So machten sich auf allen Marktgebieten größere Kursein- bußen geltend. Wenn auch zeitweise die Haltung infolge von Deckungen sich etwas besser gestal- tete, so gewannen doch schließlich umfangreiche Realisationen die Oberhand, so daß die Börse in matter Haſtung schloß. Aktienumsatz: 200 000 Stück. Am Bondsmarkt war die Haltung schwach, bei einem Umsatz von 2022 000 Dollars. NMamdlel und industrie. Deutschlands Rohlenproduktion, läsohlen- handel und Kohlenverbrauch im ersten Halbjahr 1914. Im Monat Juni ds. Js. wurden im Deut⸗ schen Reich gefördert: 15 016 220(15 929 858) t Steinkohlen und 7158 655(6 858 699) t Braun- kohlen. Die Koksproduktion betrug 2 602 801 (2610818) t, an Steinkohlenbriketts wurden 526 394(490 067) t und an Braunkohlenbriketts 1 910 401(1 727 160) t erzeugt. Unter den ge- nannten Zahlen fällt besonders der Rückgang der Steinkohlenförderung und die starke Zunahme der Braunkohlenförderung auf. Zieht man das ganze erste Halbjahr 1914 in Betracht, so ergeben sich folgende Zah- len: an Steinkohlen wurden vom 1. Januar bis zum 30. Juni gefördert 94 147 997(03 577 987) t, an Braunkohlen 44 350 906(41 900 158) t. An Koks wurden im genannten Zeitraum 15 974 254 (15 944 237) t, an Steinkohlenbriketts 3 189 605 (2878 665) ͤ t und an Braunkohlenbriketts 11325 219(10 303 617) t erzeugt. Die Mehrerzeugung im ersten Halbjahr 1914 gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres stellt sich also auf 570 010 t Steinkohlen, 2 450 838 Tonnen Braunkohlen, 30017 t Noks, 310 940 t Steinkohlenbriketts und 1 021 602 t Braunkohlen- briketts. Auffallend ist auch hier das starke Ani⸗ wachsen der Braunkohlenindustrie. Nachdem wir die Ergebnisse der Produk- tionsstatistik kennen gelernt haben, sind die Zahlen des Außbenhandels heranzu- ziehen. Eingeführt wurden von Januar bis Juni dieses Jahres 4775 981 65 028 462) t Steinkohlen, 3 189 095(3 502 911) t Braunkohlen, 295 142(253 542) t Koks, 15 250(11 535) t Stein⸗ kohlenbriketts und 64 447(59 694) t Braunkohlen- briketts, Die gleichzeitige Ausfuhr erreichte folgende Beträge: 18 169 505(16371 647) t Stein- kkohlen, 31 325(30 464 t Braunkohlen, 2 630 130 (3 430 796) t Koks, 1197 501(1197 695) t Stein⸗ kohlenbriketts und 424 489(439 805) t Braun- kohlenbriketts. Als Ergebnis der Handelsstatistik ist somit eine Mehrausfuhr von 13393 614(11343 185) t Steinkohlen, 2 334997(3177 254) t Koks, 1182 251(1186 160) t Steinkohlenbriketts und 360 042(380 111) t Braunkohlenbriketts zu ver- zeichnen. Im Gegensatz hierzu steht bei den Braunkohlen eine Mehreinfuhr von 3152 770 (3 472 447) t. Zieht man die Ergebnisse der Produktions- und Handelsstatistik zusammen, so ergibt sich im ersten Halbjahr 1914(1913) ein heimischer Verbrauch von: 80 754 383(82 234 802) t Steinkohlen, 47 503 760(45 372 605) t Braunkoh- len, 13 639 257(12 766 083) t Koks, 2 007 354 (1692 505) t Steinkohlenbriketts und 10 965 177 (9 923 500) t Braunkohlenbriketts. Auch hier sieht man einen Rückgang des Steinkohlenverbrauchs und eine Zunahme der Braunkohlenverwendung, die ja nach den neuesten Nachrichten auch in der Industrie immer mehr Eingang findet. HKursrückgänge in Kohlenwerten. 8 Wie uns ein Privattelegramm meldet, hatte die Befürchtung, daß die Steinkohlengesellschaften mit der Ausbeüte stärker zurückgehen müssen, an den letzten Düsseldorfer und Essener Börsen starke Preisrückgänge in Kohlenwerten z. Folge, die sich auch heute fortsetzten; betroffen wurden hiervon namentlich die schweren Kohlenwerte, für welche nur geringe Aufnahmefähigkeit bestand. IBadische Anilin- und Sodafabrik und Farbenfabriken vorm. Fr. Bayer& Co. Die Aktien der Badischen Anilin- und Soda- ſabrik und der Farbenfabriken vorm. Fr. Bayer u. Co. in Leverkusen bei Köln a. Rli. verloren infolge des großen Angebots von Bezugs- rechten, die sich für beide Werte auf gleichmäßig 125 Prozent stellten, je 20 Prozent. Stahlwerk Becker.-., Willich(Rhlad.) Die Aktien dieser Gesellschaft, die Donnerstag noch mit 115 Prozent bezahlt wurden, gingen im Einklang mit der Börsenverstimmung am Freitag in Berlin auf 87 Prozent zurück, während sie in Düsseldorf mit 94 Prozent einsetzten und sich schlieglich auf etwa 97 Prozent wieder erholten. Werenmsekete. Steigender Weizenmeh preis. Die ernste politische Lage wirkt auch auf das Gebiet der Warenmärkte ungünstig ein. Wie im- mer, sind es zunächst die zur Lebenshaltung not- wendigen Waren, die eine Verteuerung erfahren. In erster Linie steht da das Weizenmehl. Nachdem ckKwir erst gestern über ein Anziehen des Weizen- mehpreises um 25 Pfennige für den Doppekentner ab Mühle berichten konnten, liegt jetzt eine aber- malige Preiserhöhung in gleichem Betrage vor. Die Süddeutsche Mühlenvereinigung G. m. b. H. in Mannheim hat den Großhan- delspreis für Weizenmehl No. 0, Lieferung juli- Dezember, mit Wirkung von heute um weitere 5 Pfennige auf M. 30.50 für den Doppelzentner ab Mühle erhöht. Wochenbericht von Jonas Hoffmann, Neuss. Neuß, 24. Juli. Die unruhige politische Lage sowie ungünstige Ernte-Berichte aus Rußland haben den Weltmarkt außerordentlich befestigt, wWas naturgemäß auf die hiesige Marktlage nicht ohne Eindruck blieb. Da Weizen und Roggen alter Ernte kaum mehr angeboten werden, sind die hier- kür notierten amtlichen Preise nur nominell. Von neuem Roggen sind die Anfuhren bisher noch sehr spärlich. Die Erdruschresultate werden indes nicht günstig beurteilt. Hafer, Gerste und Mais werden neuerdings erheblich höher gehalten, doch sind die Umsätze in diesen Artikeln nicht bedeu- tend. In Weizen- und Roggenmehl entwickelte sich dagegen ein lebhaftes Geschäft zu anziehenden Preisen. Weizenkleie ist behauptet. Tagespreise: Weizen bis Mk.—, Roggen bis Mk.—, Hafer bis Mk. 185 die 1000 kg. Weizen⸗ mehl Nr. 000 ohne Sack bis Mk. 28.75. Roggen- mehl ohne Sack bis Mk. 24.75 die 100 kg. Weizen- kleie mit Sack bis Mk..40 die 50 kg. Die Preise von Rübölsaaten waren in der ver- gangenen Woche nur geringen Schwankungen unterworfen. Die Grundstimmung bleibt zwar fest, doch ist das Interesse seitens der Fabrikan- ten andauernd sehr unbedeutend, da die zu er- zielenden Preise für Rüböl keine Rechnung lassen. Leinsaaten erfuhren eine weitere starke Preis- steigerung. Die Mühlen sahen sich zur Deckung ihres Bedarſes gezwungen, die wesentlich erhöhten Forderungen zu bewilligen. Erdnüsse und Erd- nußöl sind kaum verändert und geschäftslos. Für Leinöl machte sich in den letzten Tagen eine leb- haftere Kauflust bemerkbar, die größere Umsätze zu stark anziehenden Preisen zur Folge hatte. 1 ist still und behauptet. Rübkuchen wie zu- etzt. Tagespreise bei Abnahme von Posten: Rüböl ohne Faß bis Mk. 64% ab Neuß, Leinöl ohne Faß bis Mk. 51 die 100 kg Fracht-Parität Geldern. Erdnußöl aus Coromandennüssen bis Mk. 61 die 100 kg ab Neuß. Londoner Getreidemarkt. London, 24. Juli.„The Baltic“ Schluß. Weizen schwimmend': fester. Maiss schwimmend: fest aber nicht lebhalt. Gerste schwimmend: fest aber nicht lebhaft. Hafer schwimmend: fest aber nicht lebhaft. Londoner Müllermarkt. London, 24. Juli.(W..)(Schluß-Bericht.) Fremde Zufuhren für zwei Tage: Weizen 10 000, Mais 9000, Meli! 2000, Gerste 6000, Hafer 20 000 Q. Ausländischer Weizen fest aber ruhig und 6 d höher, englischer weniger angeboten und 3 d höher. La Plata und Donauer is fest und 3 d höher, Amerikanisches und englisches Mehl fester, Gerste fest. Hajer fest. Wefter: bewölkt. CGhicagoer Getreidemarkt. Chicago, 24. juli.(W..) Weizen: Unter der Einwirkung des drohenden Krieges zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien, ungün- stiger Ernteberichte von Rußland und hausselau- tender Kabelberichte eröffnete der Weizenmarkt mit ½6 bis c. höheren Kursen. Auf bessere Nachfrage nach Lokoware im Südwesten, Käufe der Firma Armour, gutes Exportgeschäft und den hausselautenden Bericht des Modern Miller schloß der Markt in stetiger Haltung mit 4 c. höhe⸗ ren bis ½ C. niedrigeren Kursen. Mais: Der Markt war während seines ganzen Verlaufs von einer schwachen Lendenz beherrscht. Bei Beginn verstimmten günstige Wettermeldungen und der Septembertermin verlor bei den ersten Umsätzen 5 905 Geringes ersthändiges Angebot und Deckun⸗ gen der Baissiers lie en den Markt in stetiger Hal- ſung schließen, doch waren die Preise gegen gestern 98 bis 186 C. niedriger. Newr-orker Warenmarkt. NewWyork, 24. Juli.(W..) Weizen: Der Weizenmarkt verkehrte in stetiger Faltung. Die Preise hoben sich um durchweg 4., haupt⸗ sächlich infolge ungünstiger Erntabericiite aus Rußland und höherer Meldung von den europäi. schen Plätzen.— Kaffee: Unter dem Einfluß umfangreicher brasilianischer Ankünfte und von Verkäufen der Interessenten am Kaffeehandel er- öffnete der Kaffeemarkt in träger Haltung bei nmüäßigen Rückgängen. Enttäuschende Kabelberichte sowie Liquidationen, die besonders in Dezember- Ware vorgenommen wurden, hatten zur Folge, daß die Kurse bei Schluß des Marktes Verschlechte- rungen von 14—12 Punkten aufwiesen.— Ba um- Wolle: Enttäuschende Kabelnachrichten und Verkäufe von Firmen, die Bezlehungen zum Aus- lande unterhalten, sowie die täglichen Witterungs⸗ berichte, die auf wohltuenden Regen hindeuten, bewirkten im Zusammenhang mit Abgaben von Häusern, die zu New Orleans in Verbindung stehen, daß die Preise zu Beginn bis zu 3 Punkten zurückgingen. Gegen gestern wiesen die Kurse Verluste von 8 bis 14 Punkten auf. Wollmarkt. W. C. Die Frühlingsschur der Schafe in Ruß- land ist günstig verlaufen. Die Wolle ist von guter Qualität und quantitativ ist das Ergebnis nur wenig niedriger als im Vorjahre. Den größten Wollertrag erzielte man im Gouvernement Bess- arabien, nämlich 30 Pfund bis 1 Pud vom Merino- schaf und 35 Pfund bis 1% Pud vom gewöhnlichen Hausschaf. Den geringsten Wollertrag stellte man jür das Merinoschaf im Jerekgebiet mit 1 bis 2 Pfund, für das gewöhnliche Hausschaf mit ½ bis 1 Pfund im Gouvernement Tamboff und im Terek⸗ gebiete fest. Als durchschnittlichen Ertrag kann man für das Merinoschaf 10 bis 15 und für das gewöhnliche Hausschaf 2 bis 5 Pfund annehmnien. Der Ertrag reiner Wolle aus 1 Pud schmutziger ist in den verschiedenen Bezirken sehr ungleich. Am häufigsten wird der reine Wollertrag beim Merinoschaf auf 10 bis 15 Pfund geschätzt, aber es kommen auch Schätzungen zwischen 20 bis 30 Pflund vor. Beim gewäöhnlichen Hausschaf schwankt der Extrag aus einem Pud schmutziger zwischen 20 und 30 Pfund Wolle. Die Frühlings⸗ kampagne des Wollhandels verlief bei belebter Nachfrage, aber meist bei Faane Preishöhe wie im vorigen ſahre. Für Merinowolle begegnete man am häufigsten Preisen von 10 bis 12 Rubel für das Pud schmutziger Wolle, für Wolle vom ge⸗ Wöhnlichen Hausschaf solchen von—6 und—8 Rubel. Der Gesamtwollertrag wird hauptsachlich infolge der verhältnismäßig geringen Unsauber- keit der Wolle von den Interessenten in diesem Jahre nicht geringer geschätzt, als im Vorjahre. berate Nandelsnachrichten. r. Düsseldorf, B. Jjuli. Der Betriebsüber- schuß des 2. Vierteljahres 1914 der Harpener Bergbau.-G. in Dortmund betrug bei 72 Ar⸗ beitstagen 4002 700 M. einschließlich der Gewerk⸗ schaften„Sieben Planeten“ und„Viktorialinien“ gegen 4 669 000 M. im Vorquartal und gegen 7385 000 M. in derselben Zeit des Vorjahres. Newuyor k, 24. Juli.(W..) Der Wert der in der vergangenen Woche eingeführten Waren betrug§ 19 630 000(in der Vorwoche § 21 126 000); davon für Stoffe§ 3 707 000 (8 3972 000). Newyork, 24. Juli.(W..) Der Import von Gold betrug in der vergangenen Woche §180 000, der an Silber 8 134000, der Ex- port von Gold betrug 5—, der von Silber 8 829 000. Montreal, 24. juli. Auf die Ankündigung der Herabsetzung der Zwischen⸗ decksraten um einige Dollars seitens der Canadian Paciſic Railroad und der Allanline, wur⸗ den von der Canadian Northern Linie ähnliche Ermäßigungen vorgenommen. Geſchäftliches. Wer hätte ſi chin früheren Jahren träumen laſſen, daß man für den Preis von 39 einen irgendwie brauchbaren Gegenſtand kaufen kann. Um ſo mehr waren wir überraſcht, als wir Gelegenheit hatten, die Waren zu ſehen, welche die Firma Hermaun Schmoller u. Co. in der heute beginnenden 3g⸗ Pfennig⸗Woche ihrer Haushalt⸗Abteilung in Verkauf bringt. Es iſt geradezu fabelhaft, was für ſchöne prak⸗ tiſche Gegenſtände die Firma Schmoller für den geringen Preis von 39. verkauft. Das heutige Inſerat und das Schaufenſter dern Firma bringen detaillierte Angaben über dieſes Waren⸗Angebot. Keine Hausfrau ſollte verfehlen, von dieſer ſeltenen Kaufgelegenheit ausgiebigen Ge⸗ brauch zu machen, da unbedingt jeder Einkauf eine große Erſparnis bedeutet. den *. Karlsruhe, 24. Juli. In der bekannten Privatrealſchule(Penſionat von Dr. Plähn in Wald⸗ kirch i. Br.] beſtanden ſämtliche 33 Schüler, darunter ein Franzoſe, die Abgangsprüfung und erhielten da⸗ durch das ſogenannte einjährig⸗freiw. Zeugnis und zugleich das Zeugnis der Reife für die Oberſekundg der badiſchen Oberrealſchulen Verautwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst und Feuilleton: Dr. Victor Eckert: für Lokales, Proyinziales und Gerichtszeitung; Richard Schönfelder; kür den Handelsteil: Dr. Adolf. kür den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos; Oruck und Verlag der Dr. HI. Haas'schen Buchdrucigrei, G, m. b. i. 5 2 8. Seite. General-Anzeiger. gadiſche Neueſt- Aachrichten.(Mittagblatt) Samstag, den 25. Juft 1911 Sffektenbörsen. St. Fetersburg, 24. Inli.(Schluss) Antwerpen. 2f. Juli.(Schlus.)— Hamhburg, 21 Zuli(Schluß.) Diskont der Russischen Staatsbank 5½% Wel f 53 i 8.[Se Ssi0 8 81„ 200 fest 2² 23. Serste Wasserstandsbeoba lt N Reichsbankdiskont%. 2. 23. 24. 23 der juli 197 19.82 der Sept, 1502 1497— Ronat Iull wenbeenee 0 Soheok kongon 38.05 88.57 Kug.-Astat 3an 211. 212. ber Soßt. 18.) 1825• poer 52. 15.02 14.78 Fegeistazon G20 Batund Feenen 9 2 Hambg. St.-4. 80 25 80.80 Diskogto 5 8 4³ 7³ 48.[Potersb iat Handelsb. 40.— 44.— der Der. 19.57 19.52 der Ma„ 15.— 14 97 Bbein 20. 21 22. 23 24.] 25 emerkunges alanee e, öl 740 e n ert. Lregltan 825 14280 fbgs Stase, 821, 88 e. Fieene Jen 27— 8— Newekork, 24. Zuli.(Schlußg.) Zualnges:) ,408.25 3 18 3 152 57.45 40 8 6 ne 40 aatar 32.% 32./ Slbir. Handelsbaak 345.— 548.— 103˙903.883 823 87 4f 101.0 48140 geſsenk. Borg, 170 10 174.— ee 003 8085855 87 44 N gestecr Sban, 140 18 25 fagpener gecgb. 15320 182.50 5% Bee 9, 84 CFTFTFT b 105 10.60 daren 8090 89 57678 58952— gnsg, Ngete, 1 8 er 10 btabr 84% 84.% Jebr.Hovelhaphta-08. 815— 627— 2 e e 5 70 19.00 Faganheim.56.52.40.28 5 23.31 Aergan, 2,Ut Hempft, cde dedce 4% 722 10 bes Frün eeeeeenneneene eeeee 237 23ʃ22% Fecei l ög. Ar en 1270 20 Plagie egt 188 50 f60.—f co. 1853 407.— 498.— Atesel farpol.26g. 214— 182 Fenee 10 20h Lettes die dee,,% ba:: /8 385/25 ½% erg 15 .-Sgen gd, 12830 1410 Fer. er delfpe..— e Aeew.-bon Com.,B. 323.— 881.— durs 40. 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März 461.94 Chitgetelſt von Leopold 1 65 eee 55 e ee baebalne 8 43%127½ fto: Ʒ— urs vom 24. 23 kurs voas 24 23 ie. in es- 5 Jun 75 888 Mitterungsbe 00. o. in flew do. jun 8. 3 1— 32 20 94— 85 Geld auf 24 8td. Texas domm. 11.— 11.% Orl. loes 13¾ 13 ¾ Weſzen Ur. 2 looo 91. 98— 15 Aae ASen 5 Relecſel Stallon angheln d0, Wlon 50%% 908 Soptheegfatwa, 27% 21.%gueemigtnet, 2. Texas pret 20— 29,% 0, f01 12% 13% de. Ar. 1 103% 105— 7 Klederl, Staatsanl. 77% 77% Unlon Paoſfflo 127— 1277% 49. letzte Darlen 7 2 04 Hissourf Paolfſe l..½./ o, Okt. 12.35 12.49 do, 101 91½ 91.½ 5 5 8= des Tollrengons.66.,.35. amaſgematel 507 8. ½ Heonsef ers 5¼ 38/% Vatloga Haflresf Fetrol rat, Casse 10.76 10 75 4. Sept. 90% 30.½ atun on 38„ 33 5„ Zeral Putsch Petr 544.%½ 551 ½, Stee 890 395% eeee 75 ee prol.— Aals Ar. 2 82%/ 52.— 88 88 28 843 K de. e ddo. 485. 465, 0. prel. 1e· Vor 8 25 do. Oezbr.——* 2 25 Wedspt.And. uaſ. 181½% 185 en frensport—, dabſo Trassfers lew-Vork Zentra- do, stang. 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Jull. e,, eeee eee 3 ele 68.80 87 A00Ularpener 1210 1240 wechsel à f ons, 6% Okt, 12768 121 2 0 121.0 b April 123.—8 1227 0—„0 995 La Chazx-4e-Fds 10 Seiee 75 V.— 50 0——a 12325 ueekt, produktenbörsen. e Tee ee e e e eee e eeeeee e 0 8 N 322„3 7* U London, 24. Juli Paris, 24. Juli. Flektrolytisches Kupfer prompt 12325.— Zing: Banoa 332 Lugaes 18 5 38 Diskont der Bank von Englaud 3(Schlußkurse.) ee e ee, ee ee e skont der Bank von Englan 0 raff. 48,— KH., un rafi. 48,— fl.—- 8lel: 38,25 K. oif Ham- 8 Nontreun 15 twas bewölkt, windstill (Schlussk 5 + 24. 2 2⁴ 23 bdurg. Antimon: 47 K. Aluminlum: Syndikatsprels 492 Reuchatel 15 bosstet, d estee 1 urse. nafer 125———.— 175 zul 275 73 0 180 f. 75 9. 13 olvas bewölkt, winds till ug.———=aböl gug, 25—] namburg. 24. Iull. K up fer.(Sohluss). Tend. matt eee Wostwins Tend.: träge. · 7 Soßb-De-.— 8 5„ 35 7— 8 55 8 ön. 205 J 75— 78 9 5 110 desFas.——.— bee 22— 78 zul 12059 5120——„b lag. 122.50 3122% 0—— 1402 e 1 3. Rolohsanſeſns 75.— 75. 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Zinz ruhz per Lasss 141.12.C, 3 Honate 143.02.8 25 Obarteres. 88%½ 850/] Wetzen reter Wiater rubl 24 Slel apanfsdh, runlz 18.J8.0, englsen 19.03 0 8 98 5 —— 18 65 151½ eee rbabs 585— 8925 6,11½ 8% 22. dere bng zewöhnſtone narken 21...-—.— Operlal-Aarxen 2 IAI E 4. B. 238750 1% g4% per D3z. 70% 7/0½ 972· 8 5 Kühler Gebirgsaufenthalt am Eingang de 5 30„ 24. Jull. febelsea steuig Blddlesbereugs warraa ts 5 Jand 1 115 1. 11 e N 510 Kals nervds eee ee e ber 3 Boaal B1,b4. Odenmaid. FHamilienpension von 4½—5ʃ¼ Mk 80%ei. 5 eeee e Senn 15 A e ½ 8. 2. dult, ganentElan. Tesd. flau dees 68.0 Frospekt, Telephon: Jugenhelm 4. 15 ennnnnn—11 uktlen 881 gestern Abend san Statt jeder besonderer Anzeige. Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, dass unser lieber Sohn, Bruder, Schwager und Neffe Theodor Schmith an n kt entschlafen ist. Mannheim, den 25. Juli 1914. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Th. Sehmith. 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Juli 1914. Handkaſſenverrechnung „Großh. Landgerichts. Zwangs berſteigerung. Montag. 27. Juli 1914, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q 6. 2 dahier gegen bare Zahlg. im Vollſteckungsw. öffentl. verſteigern: 95168 Ms zel u. Sonſtiges. Maunheim, 25. Jult 1914, Dingler, Geri olzteh. Real-Lehrinstitut Frankenthal patz gegr. 1868— Gkl. Realschule Penslonat. Die Abgangszengn, berecht. z. einj-Ireiw. Militar- dienst u. z. ULebertritt i. d. 7. Kl.(Obersek.) d. Ober- realschule. Auch i. dies. Jahre hab. sämtl. 24 Schüler d. 6. Kl. bestaud. Prosp. Jabresb. u. Ref, kosten- los durch d. Direkt.: E. Wehrle. 70 Realschule Wenslonah Dr. Plähn Waldkireh im Breisgau. Einzige Privatſchule in Baden u. den Reichslanden Zdie(ſeit 1873) das Recht hat, ſelbſt Zeugniſſe über die wiſſenſchaftl. Befähigung ihrer Schüler zum Jeinj.⸗freiw Militärdienſt(Reifeſür Oberſekunda) auszuſtellen. Beſte Empfehl. v. Deutſchen im In⸗ und Ausland.(41656) Dr. Plähn. Beginn des neuen Schuljahres: 19. September. 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Sie zwang den Blick Olafs in den ihren, um die Beſtätigung dafür zu fin⸗ den, daß er dieſes Grauenvolle vergeſſen würde. Im grenzenloſen Jammer ob der angetanen Schmach war es Olaf geweſen, als bräche alles zuſammen in ſeinen Augen, ſo leer hatten ſie auch auf die Mutter geſtarrt. 4 Unter Wilfridens Berührung kam ihm lang⸗ ſam das Blut ins Geſicht zurück. Er ſah ſie an. Sein Blick war ſehr tief, ſehr ſtill, wunderbar und unheimlich ſtill. „Olaf!“ rief ſie und im gleichen Augenblick begriff ſie: Er haßte ſeine Mutter um ihret⸗ willen, aber es lag in ſeinem Blick zugleich etwas von Chrfurcht, von Unterwerfung unter das Geſetz des Lebens. Da küßte ſie den roten Striemen ſeiner Schmach und flüſterte:„Du, mein tapferer Dlaf—1“ Er faßte ihre leicht zitternde Hand:„Komm, Liebſte, daß wir uns wenigſtens vor dem Ge⸗ witter bergen.“ Eilenden Schrittes gingen ſie ſchweigend zu⸗ rück nach Utwedehornn: Der unnatürlich ſchwüle Himmel hatte ſich noch mehr umdüſtert. Maſſiges Gewölk war aufgezogen, und eine ſchneidend heiße Luft pfiff durch den Wald. Arbeiter, die im Walde Holz gefällt hatten, zogen mit ſchweren Gliedern matt heimwärts. Aengſtlich ſchauten ſie nach den Wolken, die ſich ſchwefelfarben an dem Horizont zuſammenball⸗ ten. 5 Auch Gröfin Karla zügelte den keuchenden Renner und ritt langſamer. Wie eine ſchwer und ſchrecklich Träumende faßte ſich das unglück⸗ liche Weih an die Stirn. Nun lag ihr Leben ganz zertrümmert vor ihr. Das Undeutliche nahm an ihren Augen Geſtalt an, ſo, als wenn man in ein Gewirr 1 h und 8 rrt und die Phantaſie ihnen Formen gibt. die Wolken wie ein geducktes Ungeſtüm. Das wuchs in die Breite und Höhe und murrte dumpf,— dehnte mächtig die Glieder— ſprang grollend auf, und Funken ſtoben 5 Ganz planlos ritt Karla weiter. Sie hatte ſich ſtets gegen die Mächte des Lebens gewehrt mit rückſichtsloſem Mut. Noch ſtets hatte ſie alles aus dem Weg geräumt, was ihre Sieges⸗ bahn hindernd zu verſperren drohte Näher kamen die drohenden Wolken, näher der Donner. Da— ein heller Schein um Roß und Reiterin——. Ein Garbenbündel ging in Flammen auf! Hell knatterte der Schlag. Einen Moment ſuhr die Gräfin zitternd zu⸗ ſammen. Dann lachte ſie ſchrill auf. Wie dieſer Blitz ſo hatte ein greller Gedanke auch ihr Hirn durchfahren. Schnell wollte ſie die Lü⸗ ſterne von der Tafel des Lebens holen, jenes Geſchöyf, das noch dazu die Augen—— Gun⸗ hilde Moeens hatte Immer dichter wurde der Wald, immer höher und gewaltiger die Baumrieſen. Nur ein fahles gelbliches Leuchten wie von fernen Blitzen drang durch die dichten Baumkronen und darüber grollte dumpf der Donner. Karla war in die Irre geritten, Sie befand ſich im Geſpenſterwald, aber im uralten Teil, wo ſchwer ein Weg zu finden war. Was wollten die Schatten, die geſpenſtig lang, dicht bei ihr ſtanden und ſich in das Dunkel ver⸗ krochen, aber, ſobald ſie ſcharf hinſchaute, ſofort über ſie herfielen. Sie hielt den Schimmel an, der ängſtlich vor⸗ wärts ſtrebte. „Du biſt jener gefallenen Engel einer. Ja, Du biſt Luzifer, raunte es ihr in den Ohren. Sie lachte ſchrill zwiſchen die grauen Stämme hinein, daß allerlei Gevögel erſchreckt aufflat⸗ terte. Jetzt flammten rings die Wetter auf. Es krachte und dröhnte in den Wolken. Ein blen., und ſchlug nieder dender Strahl zuckte Feuer ſpie der Wald. Zwiſchen Staub und gelblichem Schwefelrauch ſchien ſich etwas zu wälzen wie Leiber von Menſch und Roß——. In der Umgegend, wo Menſchen in den Häu⸗ ſern waren, huben entſetzte Stimmen an:„Es hat eingeſchlagen, ganz in der Nähe!“ Im Wohnzimmer des Rentmeiſters kreiſchte, um⸗ ringt und umklammert von ihren fünf ängſt⸗ lichen Kindern, gellend die dralle Frau Martha Abendahl auf: „Komm ſchnell, Mann! Im Wald bat es ein⸗ geſchlagen. Es brennt!“ Jeder, der Kornfranc zum ersten Male trinkt, ist er- stauntf über das kaffeeähnliche Aroma. Das appefit- liche Aussehen des Kornes zeigt selbst dem Zweifler, dass der HKornfranck ein unverfälschtes, ahsolut reines Naturprodukf isi, dem weder ein Farbstoff noch irgend- eine färbende NMasse zugesetzt ist. Das scheinbare Wunder liegt in dem ganz eigenarfigen Mälzungs- und neuzeitlichen Röstungsverfahren, dem die modernsten technischen Errungenschaften diensthar gemachf sind. Im Gemach des Grafen Ottmar von Ablerörn ſtockte die Rede zwiſchen Olaf und Rottberg. „Horcht, das ſchlug ein!“ ſagte Graf Ottmar und trat ans Fenſter. Sie ſahen einander an und dann auf den aen hinaus. Es war eine Bangigkeit zwiſchen ihnen. „Der Wald brennt!“ rief Olaf entſetzt. Er dachte an die Mutter, die noch nicht zurückge⸗ kehrt war. Zwiſchen den Baumkronen zuckten und zün⸗ gelten rote, ſchwellende Flämmlein, dann gingen ſie vereint, wie ein Feuerſchiff, durch den Wald. Der Rauch umhüllte die Tiefe und ſtieg in ſchlan⸗ ker Säule bis zu den Wolkeninſeln. Gleichzeitig mit der Feuerwehr aus Burdach und der eigenen freiwilligen Feuerwehr von Lermontow traf das gräfliche Automobil an der Brandſtätte ein. Die drei Herren verteilten ſich, und jeder gab ſeinen Leuten ruhig den richtigen Platz und die nötigen Weiſungen, ſodaß der Brand allmählich gelöſcht werden konnte. g Plötzlich ſtürzte Abendahl auf Graf Ottmar zu und ſtammelte: „Herr Graf—— drüben—— am Hohlweg —— da liegt die— Frau Gräfin— ſie iſt vom Blitz erſchlagen—— tot!“ Graf Ottmar ſtand auf einem kleinen Steg. Dunkel hob ſich ſeine Geſtalt gegen den Abend⸗ himmel ab, fremd und ſeltſam anzuſehen. Er ſtarrte den Sprecher verſtändnislos an. Schein⸗ bar ohne Erregung ließ er ſich zur Stelle füh⸗ ren, wo ſeine Gattin liegen ſollte. Es war ſchwer, in der entſtellten Leiche die ſchöne Gräfin wieder zu erkennen. Aber— er erkannte ſie. 8 „Den Arzt!“ befahl er kurz. Dann winkte er allen Umſtehenden, ſich zu entfernen. Er ſelbſt blieb ſteif und unbeweglich bei der Toten ſtehen. Da ſcholl es durch die Stille. „Tot? Die Mutter iſt tot?“— Olaf ſtürzte zu der Leiche.„Tot, tot! Die Mutter tot!“ wiederholte er wie im Traum. Sein Auge war ſeltſam geweitet, als wollte er den Zuſam⸗ menhang mit der Empfindung löſen, ſtarr und gleichſam erfroren in einer klaren Viſion, die jeden Augenblick ſich in Nichts auflöſen konnte. Das Automobil mit dem Arzt kam Er nahm zwar eine ſorgfältige Unterſuchung vor, aber ſein geübtes Auge, das klar und ruhig forſchte, hatte ſofort geſehen, daß die Gräfin ſchon ſeit Stunden tot war. Der Blitz hatte ſie und das Pferd auf der Stelle getötet. Graf Ottmar beugte ſich hinab. Er nahm die Tote und trug ſie auf ſeinen ſtarken Armen P1 . allein zu dem Wagen. Der Arzt fuhr mit ihm. Den Sohn bat er, nachzukommen. In düſtern Sinnen ſtand Olaf an der Stelle des Todes. Die Mondſtrahlen glitten wie Silberdelphine durch das gereinigte Luftmeer. „Mutter— Mutter— wo weilſt Du jetzt!?“ ſchrie es in Olafs Seele auf. Eine Hand legte ſich auf ſeine Schulter: „Komm, Olaf, wir wollen zu Deiner toten Mutter gehen!“ ſagte Erich Rottberg. Und ſauft zog er den Weinenden mit ſich fort.— Ueber dem zerriſſenen Gewölk ſchien jetzt der Mond. Da ließ Wilfride anſpannen und fuhr nach Hauſe. Das grauſige Erlebnis verbot ihr den Weg durch den Wald zumal während des Brandes, wo gewiß eine Menge Menſchen ver⸗ ſammelt war. So ſuhr ſie die kürzere, aber ſehr ſchbechte, faſt gefährliche Strecke an den Adlerörner Klippen vorbei. Vom Meer her zog der Nachtwind übers Land und der Strandhafer wiegte ſeine bleichen Aehren; das Dünenwaſſer war dunkel von tau⸗ ſend feinen Furchen und die Waſſerblumen zuckten unruhig an ihren Stengeln. Wilfride ſaß trübſelig im Wagen. Sie ſtarrte über die Waſſerweite fort; ſie ſah fragend hin⸗ auf zu dem nächtlichen Himmelzelt, wo die Wol⸗ kenſtückchen gleich Herden zogen, über die der Mond ſeinen ſilbernen Glanz wob. An alles hatte ſie geglaubt, woran man glau⸗ ben konnte. An Treue, Freundſchaft. Und das, was mau Liebe nannte, war ihr das Heiligſte, das Höchſte auf Erden geweſen. Und nun ſollte Liebe das Hohlſte von allem Hohlen, ſollte nur flammende Luſt ſein, Luſt und nichts anderes? Weshalb mußten Olaf und ſie erſt jetzt das miſſen? War ſie denn bling geweſen als ſie glück⸗ lich war? Jetzt erinnerte ſie ſich mancher necken⸗ den Zurufe aus der Mitte der Dorfjugend, die alle auf ihre Herkunft zielten, auch mancher mitleidigen Bemerkung Erwachſener. Früher war alles an ihr abgeglitten, weil ſie kein Ver⸗ ſtändnis dafür hatte. Auch der Standesunfer⸗ ſchied zwiſchen Olaf und ihr war für ſie gar nicht dageweſen. Ein Veilchen war doch ebenſo eine liebliche Blume des Schöpfers wie die Roſe in einem gepflegten Garten! Jetzt fuhr der Wagen über den holprigen Ackerweg. Die Haferfelder neigten ſich. Der junge Klee zitterte wie einſt. Aber doch— wie anders war das alles heute! (Fortſetzung folgt.) e 10. Seite (Mittagblatt) WIENER OPERETTE ROSENGARTEN-MANNHETN Samstag, den 25. Juli 1914 Gaſtſpiel von Fräulein Berta Deutz vom Kurtheater in Baden⸗Baden Die Dollarprinzeſſin Sperette in drei Akten(mit Benützung des Luſtſpiels v. Gatti u. Trotha) von A. M. Willner und F. Grünbaum. Muſik von Leo Fall Leiter der Aufführung: Friedr. Gerber. Mufikaliſche Leitung: Louis Kunz Perſonen: John Couder, Präſident eines Kohlentruſtes Friedr. Gerber Vally Talero Altce, ſeine Tochter Jaques Bügler ** Dick, ſein Neffe Daiſy Gray, ſeine Nichte Fredy Wehrburg Hans Freiherr von Schlick Olga Labinska, Chanſonette Tom, Couders Bruder Miß Thomſon, Wirtſchafterin James, Kammerdiener beim Grafen Robert Näſtlberger Rudolf Spiegl Julie Lofink Edmund Sillich Lina Ziegler Fritz Meyer Bill, Chauffeur Eugen Paltur Ve Daiſy Gray Berta Deutz a. G. Schreibmaſchinenfräuleins, Chauſonetten, Gäſte, Dienerſchaft, Gepäckträger Zeit: Gegenwart Der erſte und zweite Akt ſpielen im New⸗Norker Palais des Milliardärs John Couder, der dritte Akt im Landhauſe Fredy's in Aliceville.(Kanada) General-Anzeiger.— Badiſche Reueſte Jachrichten. Friedrichs⸗Park Sonntag, 26. Juli nachmittags ½4—'7 Uhr und abends—11 uhr Militär⸗Konzerte Abends 296 Operetten⸗Abend der Grenadier⸗Kapelle. letzte Wochel Sonntag, den 2. August Schluss. 7agl. von—12 Uhr: F 4, 13 Planken + 4, 13 im Bierpalast Hammers anatom, Origlnal- Ausstellung àus Münohen. Groß.Mannheim Der Mensch. 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Im Zivildienſt verwendet: Philipp Mörber, Gendarm in Eichſtetten, als Steueraufſeher in Raſtatt.— Im Zivildienſt angeſtellt: Wilhelm Kuapp, Gendarm in St. Georgen, als Steueraufſeher in Donaueſchingen.— Verſetzt: char. Vißzewachtmeiſter Chriſtian Schundelmeier von Obrigheim nach Rappenau; die Gendarmen: Karl Funk von Karls⸗ ruhe nach Pforzheim, Karl Schmoll von Ricken bach nach St. Blaſien, Karl Bratzler von Wangen a. Rh. nac) Furtwangen, Robert Moos von Furtmwangen . Wangen a. Rh., Jakob Pflaumer von Säckingen nach Pfullendorf, Guſtav Kumm von Pfullendorf nach Säckingen, Emil Walter von Oberkirch nach Kirch⸗ zarten, Ernſt Ludwig von Kirchzarten nach Baden⸗ weiler, Max Kern von Gerlachsheim nach Leimen, Max Rieger von Kehl nach Gengenbach, Karl Knapp von Gengenbach nach Kehl, Albert Wolf von Heidel⸗ berg nach Eubigheim, Joſeph Vogt von Mannheim nach Heidelberg, Friedrich Heppler von Bühl nach Weiſenbach, Hermann Röſch von Karlsruhe nach Bühl.— In den Ruheſtaud getreten: Valentin Kro⸗ nimus, char. Oberwachtmeiſter in Eberbach; die char. Vizewachtmeiſter: Adam Hinninger in Gottmadingen, Joſeph Zahn in Rappenau, Guſtav Frey in Hohen⸗ tengen und Kaver Müller, Gendarm in Bräunlingen, — Auf Auſuchen eutlaſſen: Karl Müller, Gendarm in Mosbach. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Finanzen. Zoll⸗ und Steuerdirektion. Berſetzt: die Grenzaufſeher: Adolf Wanner in Weil⸗Seopoldshöhe, Karl Bahn in Konſtanz und Joh. Keller in Grenzacherhorn nach Mannheim und mit den Geſchäften von Zollaufſehern betraut, Karl Schmidt in Stockach nach Grenzacherhorn, Gregor Hermann in Weisweil nach Stockach und mit den Ge⸗ ſchäften eines Steueraufſehers betraut; der Poſten⸗ führer Wilhelm Meinzer in Grimmelshofen nach Karlsruhe und mit den Geſchäften eines Zollauf⸗ ſehers betraut; die Zollaufſeher Gregor Hemmlein in Mannheim nach Waghäuſel, Karl Maier in Wag⸗ häuſel nach Mannheim, der Grenzauffeher Auguſt Grey in Waldshut nach Baden und mit der Ver⸗ ſehung einer Schreibbeamtenſtelle betraut; die Steuer⸗ einnehmer Wilhelm Jvoß in Seckenheim nach Gerns⸗ bach und Germann Breinlinger in Furtwangen nach Seckenheim.— Ernannt: der Steueraufſeher Iſidor Duttle in Konſtanz zum Oberſteueraufſeher; die Bu⸗ reaugehilfen: Wilhelm Meier in Mannheim, Auguſt Niederbühl in Gernsbach, Auguſt Sträber in Maun⸗ heim, Jakob Lanſche in Durlach, Otto Kirchberger in Karlsruhe, Joſeph Röſch in Walshut, Vinzenz Schemel in Offenburg, Franz Seufert in Babden, Adolf Ganter in Schwetzingen, Kilian Lorenz in Meß kirch, Chriſtian Gaiſer in Lahr und Hermann Schorpy in Pforzheim zu Burcauaſſiſtenten; die Buregu⸗ gehilfen: Karl Schmidtke in Heidelberg, Karl Lögler f in Karlsruhe, Otto Müller in Heidelberg, Guſtav Weiler in Bruchſal, Max Philipp in Karlsruhe, Karl Schweinshaut in Slte 8 Hermann Weißenberger in Karlsruhe und Otto Heß in Achern zu Kanzlei⸗ aſſiſtenten; der Grenzaufſeher Norbert Ehinger in Baſel zum Amtsdiener und der Oberzollaufſeher Jpſeph Trippel in Gottmadingen zum Zolleinnehmer⸗ — Etatmäßig angeſtellt: der Hilfsauffeher Konrad Lauer in Mannheim als Zollauſſeher; der Gendarm Wilhelm Knapp in Donaueſchingen als Steuerauf ſeher; der Kanzleigehilſe Pius Dreier in Müſlheim als Kanzletaſſtſtent und der Hilfsaufſeher Jakoß Häuſer in Maunheim als Zollaufſeher, —— 12. Seite. Samstag, den 25. Juli 1914. Fungen erteilt ein auf der Hochſchule für Muſik ausgebildet. Fräu⸗ lein aründlichen Geſangs⸗ uuterricht. Briefe an die Exped unt. Nr. 4000. English LDons Specialty bommereſal Corrospondencs R. M. EIIWOood, D 2, 19, 93050 77 5 Sprach⸗ n. Nachhilfe⸗ 1 Staatlich ge⸗ Unterricht. aster vt⸗ telſchullehrer ert. Unterr. in Franzöſ., Mathematik, Deutſch, Engliſch, Latein, Griech. etc. Vorber. f alle Kl. d. Mittelſch. z. Einf. u. Abitur. Pr. p. St. 2 Beaufſicht. d. häusl. Arb. im mäß. Monatspr. 94644 Näheres Pr. St. Velſch, I. 13, 2, 3 Treppen. Iu allen mobernen Handarbeiten erhalten Damen und Kinder Unterricht. Göckel, D 7, 74. elmischtes Für Ruhe u. Erholung⸗ ſuch iſt das Odenwald⸗ Heim in Vielbrunn, Stat. König, ein ausgeſ. Plätzch. Alle Bequemlichk. herrl. Berg⸗ u. Hochwald⸗ panorama, vorzügl. Verpfl. .20—.70 Mk. 15¹ Beſitz.: L. Saul. Aerztl. Fam.⸗Penſion in herrlich. Luftkurort für Nervßbſe u. Erholungsbe⸗ dürftige; am Walde geleg. 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Schmidt aus Zur Verhand⸗ die den ganzen Tag in Anſpruch nahm, waren 84 Zeugen und zwei Sachbverſtändige Geheimer Medizinalrat Bezirksarzt Dr. Kaiſer und Bezirksaſſiſtenzarzt Dr. Battlehner ge⸗ laden. Anfangs Dezember v. J. wurde im Dur⸗ lacher Wald beim Waſſerwerk von Arbeitern ein Koffer mit einem Eiſenbahnerdienſtmantel und einigen Kleinigkeiten 4 Der Koffer war aus der Eilguthalle 2. Pſch bece an hofes geſtohlen der Dieb hatte ihn in den Durlacher Wald gebracht und dort raubt und liegen laſſen. ein Taſchentuch das mit ge⸗ die Erhebungen ergaben war; ſes Taſthentuch 0 Stuttgart ſtammte und obachtung unterg heutlge floben war. dort ausge⸗ Bei dem Koffer wurde daß einer Irrenanſtalt bei daß der dort zur Be⸗ Hüftling Canova, der Angeklagte, dort einige Tage zuvor ent⸗ Wachtmeiſter Schumacher verfolgte n Spur und ermittelte, daß er bei dem itangeklagten Dengler häufig ages gelang es auch, ihn bei einem Zu⸗ Aieß verkehre und ſammenſein mit letzterem abzufaſſen und feſtzu⸗ nehmen. Ebenſo wurde Dengler und ſeine Frau ſofort feſtgenommen, beiden die von Canova geſtohlenen Sachen Bei der Durchſuchung 11 worden waren. man annahm, daß zu⸗ der Denglerſchen Wohnung fand man auch wirklich einen großen Teil der bei den Kofſer⸗ diebſtählen im abhanden gekom⸗ Sachen, menen Wäſche Stiefel uſw. Bei dieſer wurden bei Dengler und auch bei deſſen Verwandten und Bekannten Kleidungs⸗ und Schmuckſtücke gefunden, die aus zuhlreſchen Einhruchsdiebſtählen in Freiburg und Baden herrührten, die teils ſchon mehrere Jahre zurückliegen und bei denen der Dieb oder die Diebe ſeinerzeit nicht ermittelt werden konn⸗ ten. Es lag daher der Verdacht nahe daß Dengler dieſe Einbrüche ſelbſt ausgeführt bant Dengler behauptete aber, die Sachen nach und nach von Dritten gekauft zu haben; die Ver⸗ käufe konnten allerdings nicht ermittelt werden und Dengler wurde wegen dieſer Einbrüche un⸗ ter Anklage geſtellt. Canova ſtellte von vorn⸗ herein jede Täterſchaft an den ihm zur Laſt ge⸗ legten Diebſtählen in Abrede; er zog es vor den Geiſteskranken zu ſpielen und er wurde auch zur bt. Beobachtung in die Anſtalt nach Wiesloch ge⸗ bracht. Dort wurde er aber als Simulant be⸗ gutachtet und für geiſtig vollkommen geſund er⸗ klärt. Heute legt er ein Geſtändnis ab er hatte ſich im Bahnhof hier ſeinerzeit eine Eiſen⸗ bahnermütze und einen Dienſtmantel geſtohlen Und in dieſer Bekleidung verübte er eine Reihe von Kofferdiebſtählen in den Eilguthal⸗ len hier und in Durlach und ſtahl ferner eine größere Anzahl von Weihnachtspaketen von in Durlach auf der Straße ſtehenden Frachtwagen. Die geſtohlenen Sachen brachte er größtenteils zu den Denglerſchen Eheleuten, Das Urteil gegen Ca⸗ Verwertung ſorgten. nobva lautete lt.„Bad. die dann für Edsztg.“ auf 7 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverluſt. 125 züglich des Angeklagten Dengler nahm da Gericht die Freiburger und Badener Ennbeide nicht für erwieſen an, verurkeilte ſhn dagegen wegen gewerbs⸗ und gewohnheits müßiger Heh⸗ leret zu drei Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt. Die Ehefrau Dengler erhielt wegen Hehlerei 8 Monate Gefäng⸗ nis. Canova und e werden unter Po⸗ lizeiaufſicht geſtellt. Büchertiſch. Das Ringen eines echten Künſtlerlebens mit all den heißen Kämpfen und Entbehrungen, die es zu überwinden gilt, ehe der ſchwer errungene Stieg ihm endlich die Palme gibt, zeigt uns der Schriftſteller F. A. Geißler in ſeinem Roman„Der falſche Rem⸗ brandt“. In Kürſchners Bücherſchatz Nr. 948 er⸗ ſchienen bei Hermann Hilllger, Berlin W. 9 und Leipzig. Mit feſſelnder Lebendigkeit und plaſtiſcher Geſtalkungskraft geſchrieben, iſt die Lektüre des Ro⸗ mans ein hoher Für 20 Pfg. iſt das reich eeee illuſtrierte Buch in allen lungen zu haben. Buch⸗ und auf wei ner an⸗ 5 a 1 a18 ab⸗ m, 0 — K i des Original-Preises Jacken-Kostüme Frottẽ-Kostüme Taillen-Kleider Kostüm-Röcke Ausnahmepreis. Zur Orientierung meiner Kundschaft Die Stücke tragen den seitherigen Original-Preis, sowie einen roten Zettel mit dem heutigen Es ist daher für jede Dame ein Leichtes, sich von der Richtigkeit dieses reellen und darunter Seidene Mäntel Popeline-Mäntel Morgen-Röcke Matinées Blusen Kinder-Kleider Kinder-Mäntel Unterröcke Angebots zu Üüberzeugen. Auch in meinenschau-Fenstern trägt jedes Stück den 1 krüheren und jetzigen Preis 7* Buntes Feuilleton e eeeeeeeee — Ein tragiſches Geſchick. Ein wahrhaft tragiſches Geſchick waltet ſeit mehr als einem Jahrzehnt über dem Leben eines der größten talieniſchen Künſtler, des Bildhauers Filippo Eifariello. Dieſer neapolitaniſche Bildhauer, der mit vollſtem Recht zu den größten lebenden Künſtlern Italiens gerechnet wird, hat am Ende der neunziger Jahre eine Ehe mit einer der geſeiertſten und verführeriſchſten italieniſchen Paristskünſtlerinnen geſchloſſen, die ſich aber ſo wenig von ihrer Vergangenheit loszureißen vermochte, daß ſie ſehr bald dem leidenſchaftlich verliebten und ebenſo leidenſchaftlich eiferſüch⸗ tigen Gatten Anlaß zu den ſtürmiſchſten Szenen gab, bis endlich, wie auch im Ausland wohl noch in Erinnerung fein wird, nach einer dieſer Szenen in der Penſion Mascot am Poſilip zu Neapel Cifariello im Sommer 1903 die unge⸗ treue Gattin tötete. Von den Geſchworenen im Hinblick auf die ganze Vorgeſchichte dieſes Lei⸗ denfchaftsverbrechers freigeſprochen, hat der Künſtler ſich jahrelang in die Einſamkeit ſeines Ateliers vergraben, aus dem eine Reihe der ſchönſten Werke ſeines Meißels hervorgegangen ſind. Im Sommer 1913 hat Cifariello bei einem ſeiner die Einſamkeit ſuchenden Aufenthalte in den Abruzzen die Tochter einer angeſehenen Tamilie kennen gelernt, die ihn durch ihre Schönheit, ihren Geiſt und ihre Herzenseigen⸗ ſchaften bezauberte. Da auch der Künſtler in dem jungen Mädchen die gleichen Gefühle der Neigung und Sympathie auslöſte, ſo ward aus Effariello und Fräulein Evelina Fabri— das war der Name jungen Dame— ein glück⸗ liches Paar, und am 8. Juni dieſes Jahres alſo kaum vor einem Monat, hat die Trauung ſtatt⸗ gefunden, die für den vielgeprüften Künſtler der Beginn der glücklichſten Periode ſeines Lebens zu werden verſprach. Heute, nach einem Monat, liegt die junge Frau auf der Toten⸗ bahre. Bei dem Verſuch, ſich eines Spiritus⸗ brenners in der Nacht zu bedienen, hat ſie ſich durch chre Unvorſichtigkett ihre Kleider in Flam⸗ men geſetzt und iſt nach unſäglichen Leiden den ſchweren Verbrennungswunden erlegen. Cifa⸗ rieklo, der nur mit Mühe davon abgehalten werden konnte, einen Selbſtmord zu begehen, ſteht jetzt zum zweiten Male am Grabe ſeines ganzen Lebensglückes. Und die ſchmerzliche Anteilnahme ganz Italiens wird vielleicht nicht genügen. um zu berhüten, daß diesmal der Hand des— Mamues der Meißel Ner immer Wenn Engländer Deutſch lernen Der „Zwiebelfiſch“ veröffentlicht in ſeinem neueſten Hefte unter dem Titel„Die deutſche Sprak“ eine ergötzliche Probe aus einem(ſchon eine Reihe von Jahren alten) engliſchen Sprachführer, der den ſchönen Titel hat:„New method for lear⸗ ning to ſpeak German in a few days uſual con⸗ verſation uſw.“ Da heißt es:„Der erſte Ab⸗ ſchnitt iſt überſchrieben„Grüze“ und bringt neben den üblichen Formen auch den ſchönen Abſchiedsgruß:„Bis wiederſehn, Jungfrau.“ Dann kommt die Reiſe mit der Eröffnungsfrage: „Johann, hat man eine Kutſche kommen thun ſchen ſich über die für mich nach die Bahnhof zu bringen?“—„Der Reiſiger, nach ſeine Reiſekarte genommen zu haben und ſein Gepäck aufzeignen haben thun, ſezt ſich behaglich in ein Fach von zweite Claſſe und fängt das Geſpräch an mit einem andern Reiſiger.“ Die Fahrt geht von London nach Paris. Unterwegs bietet der„Reiſiger“ einem Bekannten„Sigarren und Schweifelhölz“ an und frägt auf dem Schiffe den„Hauptmann“ (Kapitän):„Um welche Uhr ſollen wir in der Statt ankommen?“ Neue Bekanntſchaſten be⸗ ginnt man paſſend mit der Frage:„Iſt mein Herr Fremblich?“ Und bei Bejahung mit den Worten:„In dieſem Fall, weil ich von meine Zeit frei bin, ſo Sie wollen, will ich Ihrer Leitſel ſein.“ Der andere nimmt den„Vorfſlag aus ganzer Herze an, ſo es Iben nicht genirt“, und die beiden fangen an,„mit die Runde der Wallen zu machen“, d. h. mit einer Beſichtigung der Boulevards. In einem Verkaufslokal wird „eine Hoſe und eine Weſt von gute Eigenſchafft“ erworben, nachdem man ſich„einige Müſter“ hat„weizen“ laſſen und gefragt hat:„wieviel gellt es?“ An Schreibmaterial kauft man ſich: „Hüllen, eine Federhoſe, Inkt, einen Stempel für einen beſchwerten Brief“ u. a. m. Wird ein Kutſcher gerufen, ſo überreicht er den Tarif mit dem Bemerken:„Ein Frank fünfzig ſür die Streiferei und zwei Franker für eine Stunde bis halb nacht.“ Beim„Speizewirth“ beſtellt ſich der Gaſt:„Eierkuchen mit feine Krauten, eine Fleiſchwurſt mit Köhlen, und in Butter ge⸗ brattene Erdäpfel.“— Zu den Unterhaltungen gehört auch„Der Schauplatz“(ſoll heißen das Theater), wo man an der Kaſſe folgende An⸗ ſprache hält:„Geben Sie mir einen Lehnſtuhl, eine Stalle, ein Balkon, eine Bühnevoraus, eine Loge von Vorderſeite.“ Daß für galante Abenteuer ein Bokabular vorgeſehen iſt, darf als ſelbſtverſtändlich gelten.„Wie, Jungfrau, ſo liebreich, ſo reizend ſein, und allein ſpa⸗ zieren?“— Sie antwortet mit einem Kompli⸗ ment, worauf er fortfährt:„Ich danke Ihr für die Empfehlung, Jungfrau, aber ich verſichere Ihr, daß meine Höflichkeit weit unter Ihre An⸗ mut und Ihre Liebenswürdigkeit iſt.“ Die Dame iſt zu einem Spaziergange bereit.„In dieſm Falle gehen wir rund um die See, danach wollen wir ein Glaß abführende Likör trinken.“ — Leider bricht an dieſer intereſſanten Stelle die reizvolle Cauſerie ab.“ — Württembergs Millionüre. In einem von dem früheren Regierungsrat im Reichsamt des Innern, Rudolf Mart in herausgegebenen „Jahrbuch der Millionäre in Württemberg und Hohenzollern“, das ſpeben als Teil des deut⸗ ſchen Millionärsjahrbuches erſchienen iſt, finden reichſten Leute in Württemberg wenn ſie auch auf Voll⸗ einige Angaben, die, äſſi keinen Vevleilung der größten Vermögen in Württem⸗ berg geben dürften. Von den insgeſamt 570 Millionären, die Württemberg zählt, beſitzen 11 ein Vermögen von 20 und mehr Millionen; es ſind dies der Fürſt von Thurn und Taxis mit 270, der Fürſt zu Hohenlohe⸗Oehringen mit 154, der Fürſt zu Fürſtenberg mit 110, die Gräfin Adelmann zu Adelmannsfelden mit 66, unſer König mit 36, der Fürſt zu Oettingen⸗ Wallerſtein mit 36, Freifrau von Simoli mit 30, Konſul Eduard Scharrer und der Graf zu Törring⸗Jettenbach mit je 25, und Robert Boſch, der übrigens nach Martin das größte Einkommemin Württemberg verſteuert, mit 20 Millionen. Dann gibt es noch einen ILAfachen und zwei 12fache Millionäre; 8 Perſonen ver⸗ fügen über 10, 5 über 9, 6 über 8, 5 über 7. 10 über 6, 19 über 5, und 26 über 4 Millionen; dreifache Millionäre gibt es bereits 46, zwei⸗ fache 107 und einfache Millionäre gar 302. Mehr als die Hälfte aller Millionäre, nämlich 290 von den 570, leben in Stuttgart, und zwar 110 mehrfache und 180 einfache Millionäre. Heilbronn zählt 49 Millionäre, im Verhältnis zur Einwohnerzahl mehr als Stuttgart, denn in Heilbronn kommen auf 10 000 Einwohner 13, in Stuttgart dagegen nur 9 Millionäre; verhält⸗ nismäßig hat Heilbronn auch mehr Multi⸗ millionäre als Stuttgart; während in Stuttgart auf 100 000 Einwohner 37 Multimillionäre kommen, ſind es in Heilbronn 70, alſo faſt das Doppelte. An dritter Stelle kommt d mn, aller⸗ dings nach einem großen Abſprung Ulm, das nach Martin 18 Millionäre zählt, darunter 11 mehrfache. Es folgen Eßlingen mit 14, wo⸗ runter 6 mehrfache Millionäre; Reutlingen und Gmünd mit je 13, wobei es ſehr bemerkenswert iſt, daß die Goldſtadt Gmünd keinen einzigen mehrfachen, Reutlingen aber deren 6 zählt. Dann kommt Heidenheim mit 10 Millionären, wo⸗ runter 7 mehrfachen, Schwenningen mit 9(7 mehrfachen), Göppingen ebenfalls mit 9, aber nur 1 mehrfachen, Ravensburg mit 6 nur ein⸗ fachen, Pfullingen mit 5(2 mehrfachen), Geis⸗ lingen, Nürtingen und Ludwigsburg mit je 4 einfachen, Hall und Tübingen mit je 3 ein⸗ fachen Millionären. Will man unter den Millo⸗ näven noch zwiſchen adeligen und bürgerlichen unterſcheiden, ſo verteilen ſich die rund 2 Milli⸗ arden Mark, die in den Händen der 570 Millſo⸗ näre ſind, ungefähr zu gleichen Hälften: 960 Millianen ſind in den Händen des Adels, 1017 in denen des Bürgertums. Unter den 570 Millionären befinden ſich 80 Frauen. Aus dem Großherzogtum. y, Karlsruhe⸗Beiertheim, 2. Juli, Schwer vom Schickſal heimgeſucht, wurde die Familie des verſt. Regiſtrators Föh⸗ ner von hier. F. wurde Weihnachten 1912 beim Heimweg durch einen Meſſerſtich in den Kopf verletzt und ſtarb einige Tage ſpäter an den Folgen der Verletzung; der Täter blieb unent⸗ deckt. Vor wenigen Tagen iſt nun die Witwe an einer durch einen Fliegenſtich hervorgerufe⸗ nen Blutvergiftung in kurzer Zeit ebenfalls ge⸗ ſtorben. Sechs, meiſt noch kleine Kinder, ſind durch dieſes tragiſche Schickſal jetzt Vollwaiſen geworden. (Raſtatt, 23. Juli. Am Dienstag vor⸗ mittag kam ein unbekannter Mann in eine Wirtſchaft in der Ludwigsvorſtadt. Er war beveits betrunken und der Wirt weigerte ſich ihm Getränke zu geben. Er forderte ihn viel⸗ mehr auf, die Wirtſchaft zu verlaſſen. Dieſer Aufforderung kam der Unbekannte nicht nach und ſo mußte ihn der Wirt vor die Türe ſetzen Hierbei ſtürzte der Betrunkene rücklings zu Bo⸗ den auf den Hinterkopf und erlitt dabei eine ſchweye Schädelverletzung Er mußte be⸗ wußtlos in das Krankenhaus gebvacht werden, wo er jetzt geſtoyben iſt, ohne daß er das Bewußtſein wieder erlangt hat Der Unbe⸗ kannte war ein Mann mitte der Z0er Jahre, wahrſcheinlich ein Bauhandwerker dey in einen Orte des Murgtales beſchäftigt war 1 e Emaille, S Aluminium⸗ Waren mit Ausguss 1 Emaille- Essenträger. 1 Emaille- Stiel-Kasserolle. 1 Bmaille-Nudel- pfanne mit Grift 1 Emaille- Kochtopf 1 Emaille- Kehrschaufel 1 Emaille- Bratpfanne 2 HEmaille-Schöpf- und Schaumlöffel pfanne mit Stiel 1 Aluminium- Gaskochtopf 1 Aluminium- Schmortopf 1 nenelier-stier- Kasserolle 1 Aluminium- Trichter Ateilig büchse, lackiert 1 Drahit-Fliegen- glocke 1 Zwlebelbehfiter lac K jert lackiert 1 FEmaille- Nudelpfanne 1 Reiberolle 1 Puddingform mit Deckel, 1 Bundform Mit Reurr 1 lackiert 1 1 Spirituskocher 1 Petroleumkanne 1 emaillierte Kaflec flasche 39757 Beuchten Sie bitte das Fenster an den Planken „5 ee eeeeeee 4 39 Pf. 39, 395, 39 397˙ 39. 39 Pf. 10 e eeee 39 11 39r= 39 Pl. 39r 397. 1 de e 39 51 1 Kaffee- od. Aueker⸗ 8 39—7 39 39. 1 Noftunvvenpenüiterg e, 395 mit atentverschluss 397. 39 PfCC 39 Pf. 1 Drahtschaumlöffel 39 Pf. une Bürstenwaren 1 Haeckbrett mit Rand. 85 Pf. 8 397, 1 Wiebskasten mit Aufschrift. 1 Wellholz„F. 1 Rolldecke. 39 Pf. 1 Kleiderbügel mit Hosenstrecker Pf. 1Klosettpapierhalter 39 Pf u. 1 Rolle Klosettpapier 39r, 5 Rollen Klosett- papier 12 Fltegenffühgüör f 35 18555 1 Kleiderleiste Ff. 1 Aermelbr zogen Pf. 1 WWaseds l 39 T ca 20 Meter 1 Emaille- Spül- schüssel! 1 Fleischklopfer und Kartoffelstampfer bf 1 Messerputzbank 39 Pf. 1 Fussmatte 39 Pf. 10 Stücek Kleider- üsel! Pf. 1 Wandspiegel 0 32 Pkf. 1 Mmit langem Stiel Emaibe- den 39 55 1 Schrubber mit Stiel 39 Pf 1 Kokosstaubbesen 33 Pf. 1 Handfeger 39 Pf. 1 Möbelbürste 39 Pf. 1 Fensterleder 39 Pf. 2 Putzschwämme 35 Pf. 1 Bodentuch und 8 1 Faket Stablspäne GOpt. 4 Spültücher 29 Pf. 3 Metalltopfreiber, 39 Pf. 2 Putztücher 89 Pf 4 Staubtücher 39 Pf. 1 Kleiderbürste 39 Pl. %eeeee 5 1Porzellan-Schüssel 1Feston- Schüssel 1 Emaill- Dureh- schlag 6 Porzellan- Kompotteller 2 Porzellan-Tassen mit Untertassen. 6 Porzellan-Ober- tassen 1 Obstteller mit durch- brochenem Raud. 11 Kaffeckanne mit Deckel 3 Obstteller, dekoriert 1 Porzellan-Butter- dose mit Deckel 1 Porzellan-Senf- menage dekoriert 1 Porz. Teekanne mit Deckel 11 Porbellan-Schüssel gross, rund 3 Porzstian-Dessert⸗ teller mit Goldrand 8 3 Porzellau-Milch- giesser, weiss 3 Gem usesentssels verschiledene Grössen 1 Salatschüssel gross 1 bunter Mliehkrug 2 Brotschneide- platten 20◻0 ger. Kenüss⸗ schüsseln 5 2 dekorierte Tassst mit Untertassen 1karierter Muchtopf 1 Kaffeekannen- Untersatz 1 Kehrschaufel 1 Kaffee- oder Zuckerbüchse 1 dekor. Dessert- teller 2 irdene Schüsseln innen weiss 11 Pemend- Tasbe mit 9 Untertasse,indisch plaud 3 25 39 p. 89 e. SBeginn: Samstag, den 25. JZull Porzellan u. Steingut 39 bft. 39 r. 39 v. 39 Pf. 39 v 39 v. 3 1 Porzellan- ovstrogg Es, 39 5. 39 5 39 bf 39* 39 5 39 Pf. 39 Pf. 39 b. 39 v. 39 v,. 39 Pf. 39 55 „„ 2 2 Einmachgläser 1 Patent- Ein- Deckel, ring und Bügel 1 Steintopf, gross krüge 1 Zuckerschale 1 Butterdose Glas- und Glastrink Röhreben 1 Käseglocke 1 Butterdose, mit Deckel ̃ 1 ¶◻¶Platte, 2 Salatschalen gepresst 1 Emaille- Wasch- becken u. 83 Kompotteller 1 Bierkrug 6 Likörgläser, glatt 3 Südweingläser 2 Weinrömerr 3 Weingläser, Lerepp und glatt 35 ee Slaswaren 1½ Liter 39 Pf. mach- Glas mlt Gummi- 2Einkoch- od. Dunst- e .1 Liter 39 Pf 1 Zitronenpresse mit 1 ovale Beilageschale 39 Pf 1 grosse e 89. 51 1½ Liter 39 Pr 39% .39 Pf 39„ 39 bi. 39 Pf. .39 Pf. 39 Pf 30 Ppf. 39 Plf. 39 Pf * 1 eeeee 3 Kompottschalen 1 Wasserflasche mit Stopfern 4 Bierbecher glatte Form 2 Blumenvasen gepresst 6 Wassergläser. 1 Sturzflasche m Glas 1 Zitronenpresse 2 Weinflaschen — ca /½ Liter 39 5 1 grossr Kuchenteller 39 Pf. 39 39 Pf. 39 Pf. 39 v. 39 Pf. 39 v. 1 Gasherd- 1 Hüngelicht- eachtunss Artikel 2 Stüek Alpaeca- 39 21 Kaffeelöffel 392˙7 1 Paar schwarze Bestecke 1 grosse Schere 39 Pf. 1 Pfeflermühle„389 Pf. 1 54 oder Gabel 392. 1 3 bib Gabelr. uregg Pl. oder Gabelnn 1 gutes Patent- Vor. 397. hängeschloss 1 Buntschälmesser. 29 Pf. 1 Büchsenöffner 11 Salatbesteek, Holz 39 Pf. 2 Bein-Eierlsffel. 39 Pf. 1 Tischglockke 39 Pf. Hut- und Mantel⸗ 39 15 haken 2 ene Eier-—39 Pf becher 1 Emaille- Milchtopff Bügeleisen 392 Hackmesser 39 2. emeen wreer 1 39 1 Zylinder 2 +4. 5 Glaszylinder 39 Pf. 39 Pf. 39r. Anzünder Glühstrumpf 1 emaillierter Essenträger Ein grosser Poseen Porzoll-Fleischplakten verschiedene Grössen zum Aussuchen Stück 39 Pt. 39 Pf. 5 — 5 — ee eeeeee — —— S2S — + — IHRER NATIONALLIIBERALEN PARTE] 8 5 255 75 DER BADISCHEN NEIIESTEN NACHRICHTEN NMANNHEIMER GENMFEAL-ANZEIGER 26. 0Ull 914 998 , 800 0 7 5 + 5 8 5 5 3% 1 2 Baſſermanns politiſche Perſönlichkeit und Welkanſchauung. Von Dr. Fritz Soldenbaum, Mannheim. Ich habe immer betont die natlonalen Hiele und die liberalen Ziele und war ein überzeugter Sozialpolitiker. Was ich aber verſucht habe, das ging nach einer anderen Richtung. Es war mein Be⸗ ſtrebeſt, die Einigkeit der Pärtei ſeſter zu geſtalten, in der Reichstagsfraktion und darüber hinaus.(Baſſermann auf dem Berliner Parteitag vom 12. Mat 1912.) Die nationalliberale Partei feiert in Treue, Verehtung und Dankbarkeit den 60. Geburts⸗ tag ihtes Führers, Ernſt Baſſermann. Sie nimmt den perſönlichen Anlaß zu einer Partei⸗ feier und Dankeskundgebung wahr, nicht weil es der Zeiten ſo Brauch alle nur irgend recht⸗ fertigungsfähigen Feſte zu begehen, ſondern weil ſie ſich Ernſt Baſſermann im Ciefſten ver⸗ pflichtet fühlt. dem Uachfolger Bennig⸗ ſe ns, dem der erſte Führer der Partei in einem Briefe an hammacher vom J1. Juli 1899 die „große Begabung und den berechtigten Einfluß“ bezeugte, dem treuen und gewiſſenhaften und verantwortungsbewußten Wahrer und Reinerhalter ber überlieferungen Bennigſens, dem klugen Lehrmeiſter poli⸗ tiſcher Prazis, der Werk und Ibeengrundlagen der Partei erweiterte, wie es der Zeiten Be⸗ dürfniſſe heiſchen, dem Erhalter der national⸗ liberalen Partei in der parlamentariſchen Ein⸗ flußmöglichkeit, die er von ſeinem Dorgänger überkommen, dem Erhalter des alten idealiſti⸗ ſchen Geiſtes in der Partei, in der Zeit der ver⸗ ſuchten Unterwerfung des politiſchen Lebens unter materielle und Klaſſenintereſſen, dem Er⸗ hülter der Einigkeit der Partei durch die un⸗ ermeßlichſten ſachlichen und perſönlichen Wider⸗ ſtände hindurch, dem ehrer ihrer Anhänger⸗ zahl,— ihm, Ernſt Baſſermann, gilt heute unſer Gruß und Glückwunſch. Dem Parteiführer und dem Reichstags⸗ abgeordneten, ber entſcheidend und be⸗ ſtimmend als Führer und Vertreter des natlo⸗ nalliberalen Geſamtwillens an der deutſchen Wirtſchafts⸗ und Soztalpolitik, der Bülowſchen Blockpolitik, der Reichsfinanzreform, der Rüſt⸗ ungs⸗ und Weltpolitik Deutſchlands mitge⸗ wirkt. Das alles iſt geworden und iſt gerade ſo geworden nicht ohne die nationalliberale Partei und nicht ohne Baſſermann. Baſſermann hat einmal in einem ſchönen und herzlichen Wort die nationalliberale partei einer großen Familie verglichen, als ſolche ſolle ſie ſich fühtlen. Feiern wir als Familie den 50., Geburtstag ihres Oberhauptes. In ſolchem Kreiſe ſucht wohl der Sohn und Erbe am Dor⸗ abend des feſtlich frahen Cages ſich recht leben⸗ Machen wir es auch ſo, nutzen wir die raſtende Stunde, uns Ernſt Baſſermanns polttiſche wit dieſes Tebensbild, unter dem in kräftigen Sügen Carlyles: Arbeiten und nicht verzagenl ſteht, mit hinüber in die Arbeit und Nühen des Klltags. Als Führer mögen uns vor allem Baſſer⸗ manns große Reden auf den Parteitagen die⸗ nen. Sie ſind gewiß Kundgebungen der Partei als ſolcher und nicht nur perſönliche Kundgeb⸗ ungen Baſſermann ſelbſt hat auf dem Berliner Parteitag von 92 das Port von der„Baſſer⸗ mannſchen Politik“ rundweg abgelehnt; ein einzelner könne die Politik einer Partei von anderthalb Millionen Wählern nicht machen, würde die Politik, die er empfehle, nicht ge⸗ dig und eindrucksvoll das volle Lebens⸗tragen ſein von den Anſchauungen der großen bild des Gefeierten vor Augen zu halten. Mehrheit, ſo würde ein einziger Delegiertentag ihn hinwegfegen. Aber es ſteckt in dieſen Kund⸗ gebungen der Parteitage, die Baſſermann vor⸗ trug, und die doch immer auch ſeine Ueber⸗ Perſönlichkeit und Weltanſchauung zu einem zeugungen ſind, doch auch genug Baſſermann⸗ geſchloſſenen Bilde zu verdichten und nehmenſſches, Perſönliches und Perſönlichſtes, um ſie als Guelle der Erkenntnis von Baſſermanns politiſcher Perſönlichleit und Weltanſchauung gelten laſſen zu können. Der Nealpolitiker. Baſſermann iſt im vollſten Ausmaß des Wor⸗ tes Realpolitiker. Man kann dieſe Jeite ſeines Weſens nicht beſſer erfaſſen als etwa durch einen Dergleich mit Uaumann, der im heutigen Ciberalismus ſeinen Gegenpol dar⸗ ſtellt. Dort der Prophet der reinen und fernen Idee, der Zerbrecher alter Formen, der ſchwär⸗ meriſche Erbauer ferner Zukunft, der ſtarre Logiker eines abſoluten Gedankens, hier der Hann der Wirklichkeit, der Gegenwart, des praktiſchen handelns— er zerbricht nicht, etr führt weiter, er reißt den Faden der Entwick⸗ lung nicht ab, er knüpft an die Dergangenheit an. Baſſermann hat immer wieder den Uach⸗ weis geführt, daß es falſch ſet, ihn in Gegenſatz zu Bennigſen zu bringen, daß er in all ſeinem politiſchen Tun auf den Trabitionen von Ben⸗ nigſen ſtehe, daß das alte Programm auch heute noch in vollem Umfange beſtehe, er hat immer wieder mit ausführlichen Zitaten aus Bennig⸗ ſens Reden die lückenloſe Kontinuität der nationalliberalen Politik von Bennigſen bis Baſſermann dargetan. Baſſermanns Forde⸗ rung iſt eine ehrlich liberale Politik— dieſe Formulierung kehrt immer wieder— und das Bild, das er auf dem Kaſſeler Parteitug von Bennigſen entwarf, es kommt zu dem Schluß;: Herr von Bennigſen war ein ehrlich liberaler Mann. Jene Gedächtnisworte aber, die Baſſer⸗ mann auf dem Wiesbadener Parteitag Bennig⸗ ſen wiömete, was ſind ſte anderes als der ge⸗ ſchichtliche Erweis, daß genau das, was Baſſer⸗ mann erſtrebt, auch Bennigſens Ziel ſchon ge⸗ weſen iſt, als das ſtarke Gelöbnis, daß die Partei in echt Bennigſen ſchem Geiſte weiterge⸗ führt werden ſolle? Es kommt in dieſen häu⸗ figen hiſtoriſchen Uachweiſen über den Zuſam⸗ menhang zwiſchen Dergangenheit und Gegen⸗ wart das Bebürfnis zum Kusdruck, ſich vor der Welt als den vorſichtig weiterführenden Real⸗ politiker zu erweiſen, als den er ſich empfand und als der er handelte, der auf ſicherem Fun⸗ dament weiterbaut, und die Konſtruktion von Cuftſchlöſſern verſchmäht. Uaumann hat ſes wohl nie begriffen, daß Baſſermann dem großen Ge⸗ danken der Linken von Baſſerman bis Bebel immer ſo ſkeptiſch gegenübergeſtanden iſt Baſſer⸗ mann whtederum hat es wohl nie verſtanden, daß Haumafiſ dieſem fernen und geſtaltloſen Gebanken ſo leidenſchaftlich und hartnäckig ftachjagte und ſein gegenwärtiges Handeln ſo gannz von dieſem zukünftig Möglichen lenken ließ. Baſſerman hat ſchon 902 das Kartell der Tinken„politiſche Phantaſtien“ genannt und iſt bis auf den heutigen Cag ſticht von dieſeſſt Standpunkt abgewichen. Uaumanſt hinwiederum hät keine der zahlloſen und furchtbaren Ent⸗ täuſchungen, die er erleben mußte, vermochk dem Cigenſinn ſeines Crauſtes den Abſchied zu goben. Dort der ſpekulattve Denker, der aus der Theologie kam, hier der Parlamentariet, dem der bürgerliche Beruf den Sinn für bie Wirk⸗ lichkeiten und Nöglichkeiten geſchärft hat. Auf dem Wiesbadener Parteitag 1907 hat Baſſer⸗ maänn eine kurze Auseinanderſetzung mit Uau⸗ mann gehalten, die dem hier berührten Gegen⸗ ſatz eine höchſt charakteriſtiſche Färbung gibt? „Indes, wir haben ja auch Blockfeinde iß; eigenen Tager der bürgerlichen Parteien. Der eine iſt herr Uäumann. auf ihn eingehen. Ihm iſt ja auf dem frel⸗ ſinnigen Parteitage genügend gedtent worben; Man ſpürt es aus den knappen, kühlen Süßen wie fremd die Art des einen dem anberen iſk Es iſt das Hochjahr des Bülowblockes, in den wir ſtehen. Uaumann iſt Blockfeind, weil ez das Zuſammengehen mit den„konſervativef Jufikern“ gerabſcheut. Aber Baſſermanns Reu lismus zerſtört das verallgemeinernde Schlag wort:„ein Junker war unter anderem auch der verſtorbene Fürſt Bismarck und die Junzee Ich will nicht weite! 0 2. Seite Zu Baſſermanns 60. Geburtstage— Seflgabe des Mannheimer Seneral⸗Anzeigers Samstag, den 25. Juli 94 haben das Deutſche Reich auch mitgemacht.“ Dem einen ſind die Junker ein erledigter und Überwundener Begriff, dem andern eine ſehr nachdrückliche geſchichtliche und politiſche Cat⸗ fſache. Der liberale Realpolitiker gewinnt hier zu den kKonſervativ-oſtelbiſchen Kräften dasſelbe ſachlich würdigende, klar ihr Gewicht berech⸗ nende Derhältnis, wie ein Menſchenalter früher der konſervative Realpolitiker Bismarch zu den liberalen. Der Politiker, der ſo den Konſervatismus als wertvolle geſchichtliche und politiſche Kraft zu würdigen weiß, konnte dann in Hlaaſſel, nachdem der Block geſprengt war, mit viaollſtem Recht und im tiefſten Sinne der großen ghiſtoriſch⸗politeſchen Entwicklung ſagen: Ich bin kein Hetzer gegen die Konſervative Partei, 5 ich ſehe die Rettung der deutſchen Derhältniſſe inm dem Zuſammengehen aller Ciberalen und aller Konſervativen, UHaumann verabſcheut den Bülowblock, weil er den Pormarſch ſeiner Jdee hemmt und un⸗ terbindet, Baſſermann ſtellt ſeine politiſche Kechnung auf die Gegenwart und die gegen⸗ wärtigen Bedürfniſſe des Staates ein:„Dir find doch alle beſtrebt, das Deutſche Reich dorwärts zu bringen und in dieſem HBeſtreben iſt der Block und die Blockpolitik eine neue Phaſe.“ Der Nichts als Ideen⸗ politiker dient nur ſeinem zukünftigen Traum, der Realpolitiker dient nur dem Staate mit den Mitteln, die im Augenblichk die zweckmäßigſten erſcheinen. Der Realpolitiker iſt kein Stürmer und Draufgänger, er überſtürzt nicht, aber er er⸗ mattet auch nicht, wenn der erſte Wurf miß⸗ glückt und noch mancher folgende. Das Wait Aucd see des Sir Asquith iſt auch Baſſermann nicht fremd. Man hat ihn gefragt, wie lange wird die Blockpolitik dauern? Und er hat ge⸗ antwortet:„Die Frage iſt nutzlos. Warten wir es doch ab! mäßige Einſchätzung dieſer Blockpolitik im egenſatz zu dem warmherzigen Enthuſiasmus, er ficht warten kann, aber nicht einſteht, daß eine Ungeduld auch den halben Fortſchritt zer⸗ tört, der allein im Bereiche des Möglichen tegt. Der politiſche Fortſchritt vollzieht ſich ur auf dem Wege der gegenſeitigen Konzeſ⸗ onen und Kompromiſſe. guf dem Parteitag u Wiesbaden hat Baſſermann Worte zum Ge⸗ ächtniſſe Bennigſens geſprochen, die mehr als eine geſchichtliche Würdigung ſind, ein perſön⸗ liches Bekenntnis zu beſtimmten politiſchen Idealen und berfahrungsweiſen. In dieſem Epilog ſtehen folgende Worte: „Bennigſen hat ſich auch dadurch ausgezeich⸗ et, daß er die natürliche Begabung mitgebracht hat, das Urteil und Gugenm a ß für das, was durchführbar war im politiſchen eben und ſo iſt er naturgemäß in jenen iten, in denen das Keich ausgebaut wurde, fach auf Kompromiſſe hingewieſen orden und darauf eingegangen, viel ge⸗ ſchmähte Kompromiſſe, während doch ſpäter die Aritiſterenden parteien anerkennen mußten, aß der Fortſchritt in der inneren politik eben hielfach überhaupt nicht anders möglich iſt als im wWege des gegenſeitigen Uachgebens, nament⸗ ch angeſichts der großen Parteizerſplitterung Deutſchland.“ Das iſt Bennigſen, aber das iſt auch Baſſer⸗ Den Sinn für das Kompromiß, das Augen⸗ ſaß für das Durchführbare hat die Jugend cht, ſie iſt radikal, ſie meint, es bedürfe nur euer Männer und neuer Ideen, um alles eſſer und idealer zu geſtalten. Aber ſie erliegt nem unabänderlichen Werdegang, der ſie von eſer idealiſtiſchen Baſts fortführt, und dieſer degang wiederholt ſich von Geſchlecht zu eſchlecht. Und der Politizer, der hellen Auges ſen unabläſſigen Werdegang verfolgt, wird it Uotwendigkeit maßvoller, er wird duld⸗ m, er wird milder in der Beurteilung der ge und er pflegt, wenn er Jahrzehnte im itiſchen Ceben ſteht, nach und nach der An⸗ cht zu werden, daß doch gar manches, was der egner ſagt, auch ſeine Berechtigung hat. Das ud die letzten charakteriſtiſchen Züge, die wir 5 ſeinen eigenen Bekenntniſſen heraus dem e des Realpolitikers Baſſermann einzu⸗ en haben. Es iſt ein vollkommen geſchloſ⸗ mus und ſpüren die Tiefe und Dlacht dieſes fehlen dürfte. Es zeigt den Catſachenſinn. den hiſtoriſch gegründeten Sinn für die realen Kräfte, es zeigt den Mann der ruhigen Gbjek⸗ tivität, der Geduld und Duldſamkeit und der durch keine Einſeitigkeit geblendeten Fähigkeit das Gute zu nehmen, wo es ſich findet, und auch dem Gegner gerecht zu werden. Und dann noch eines: Baſſermann hat den ſtark und entſchieden ausgeprägten Sinn für das Gewicht der Macht, auch in der inneren Politik. Dieſe bedeut⸗ ſame Seite ſeiner realpolitiſchen Art werden wir in anderem Zuſammenhange näher kennen lernen. Baſſermanus politiſcher Idealismus. Der Realpolitiker iſt kein kahler Utilitarier, kein kümmerlicher Opportuniſt, kein phantaſie⸗ loſer Skeptiker. Er darf es nicht ſein, wenn die Verhältniſſe ihn nicht meiſtern ſollen, ſtatt daß er die Derhältniſſe meiſtert. Er muß in ſich eine einheitliche, unveränderliche Grund⸗ kraft, einen einheitlichen, unveränderlichen Glauben haben, wenn er wirken, ſich be⸗ haupten, ſich durchſetzen will, wenn er nicht müde werden und den Dingen ihren Cauf laſſen ſoll, wenn er nicht ein enger Nützlichkeits und Augenblicksmenſch werden ſoll, der von der Hand in den Mund lebt. Baſſermann hat dieſe Grundkraft, dieſen Glauben, die die Real⸗ politik über die Gefahr des Derſinkens in eine opportuntſtiſche NMützlichkeitspolitiz hinaus⸗ heben. Baſſermann, der Realpolitiker, iſt auch politiſcher Mealiſt, die Syntheſe von Real⸗ politik und Idealpolitik verhütet, daß letztere ins Uferloſe, erſtere in müden Skeptizismus und reines Utilitariertum hinabgleitet. Was iſt Inhalt und Weſen von Baſſermanns politiſchem Jdealismus? Ich glaube, wie ſeine Realpolitik ſich am anſchaulichſten aus ſeinem Gegenſatz zu der Perſönlichkeit Haumanns ver⸗ deutlichen läßt, ſo ſein politiſcher Idealismus wiederum aus einem perſönlichen Gegenſatz, dem zu Diederich hahn. Der wird in der Geſchichte des innerpolitiſchen Cebens Deutſch⸗ lands genannt werden als der ganz aufs Materielle und Wirtſchaftliche eingeſtellte typiſche bertreter nmoderner Klaſ⸗ ſenpolitik. Und Baſſermann iſt in all ſeinem politiſchen Wirten der ſchroffſte und leidenſchaftlichſte Gegner aller Klaſſenpolitik geweſen und geblieben bis auf den heutigen Tag. Wir greifen hier ſchon von der negativen Seite her den Inhalt ſeines politiſchen Idealis⸗ Idealismus aus dem volleren, leidenſchaft⸗ licheren Klang der Abwehr. Uaumanns Groß⸗ blockſchwärmerei ſchiebt er mit einer leichten Bewegung zurück, gegen Diederich hahns un⸗ duldſame agrariſche Klaſſenpolitik, die die nationalliberale partei zwingen will, in ihren alten Bezirken wie Hannover ſich zu unter⸗ werfen oder abzudanken, flammt auf den Parteitagen von Berlin 911 und 1912 der Zorn des politiſchen Jdealiſten, der ſchon 1902 in Eiſenach das warnende Wort geprägt hatte, das ſein Leitſtern und der Leitſtern der nationalliberalen Partei geblieben iſt:„Eine Partei, die einem Intereſſenverband die herr⸗ ſchaft über ſich einräumt, iſt mit Recht dem Untergang geweiht.“ Immer und immer wieder beklagt er das Hervordrängen der materiellen und Standes⸗ intereſſen, das Zurücktreten der großen idealen Siele, den harten Druck der vielfältigen In⸗ tereſſenverbände auf die politiſchen parteien, der den Abgeordneten imperative Mandate auf⸗ zwingen und ihnen die ſelbſtändige Prüfung aller Fragen vom Geſichtspunkt des Gemein⸗ wohls beſchränken will. Es iſt nun nicht Baſſermanns Meinung, daß dieſe ſo breit und wuchtig herausdrängenden materiellen und ſozialen Intereſſen im poli⸗ tiſchen Feben und im Parteibetriebe nicht ihren Ausdruck und ihre Dertretung finden ſollten, er hat im Gegenteil ihrer Pflege und Förderung unendlich viel Arbeit und Rühe gewidmet; wo⸗ gegen er ſich wendet, das iſt die Einſeiti⸗ gung und Kusſchließlichkeit, womit ſie ſich geltend machen. In einer Nation ſind höhere Werte beſchloſſen, als die materiellen, und jenen muß die Ueberordnung über letztere durchaus gewahrt werden. Nicht Klaſſenpolitik, ſondern eine politik des Gemeinwohles, nicht nur eine Politik materieller und berufs⸗ ſtändiſcher Intereſſen, ſondern daneben, ſie überwölbend und ſie ausgleichend eine politik der Pflege der idealen Güter der Nation, eine kräftigere Hervorkehrung der rein politiſchen Geſichtspunkte und Werte. Baſſermann hat auf einem parteitag aus⸗ gerufen: Die Freude an der Jugend laſſen wir uns nicht verderben, wir wollen die Jugend nicht entbehren, wir wollen ſie feſthalten in unſeren Reihen. Und warum dieſes freudige Bekenntnis zur Jugend?„wenn wir die Blätter der Jugendbewegung aufſchlagen, dann finden wir auf manchem Blatt verzeichnet, wie gerade gegenüber dem hervordrängen der Rede auf dem Berliner Parteitag von 1911 Wieder: ideale Gedanken die Dolksſeele 40 des Liberalismus. zu ſeiner Derwirklichung? er ihn uns gezeigt:„Gerade wenn Gefahr iſt, daß unſer Dolk in Klaſſenorganiſationen ſich ſcheidet, die ſich bekämpfen und um die Macht ringen, muß als Gegengewicht ein einigendes Band in einer großen politiſchen Parteiſein, welche die Stände und Klaſſen umfaßt.“ Und mit dieſen Sätzen ſind wir bei der idealen Kufgabe angelangt, die Baſſermann der nationalliberalen partei zu⸗ ſchreibt. Dieſe ideale Aufgabe und die national⸗ liberale partei zuſammenzubringen, erſtere durch letztere und letztere durch Pflege der erſteren zu fördern, das iſt der eigentliche Weſensinhalt der politiſchen Perſönlichkeit Baſſermanns auf dem Hintergrund einer poli⸗ tiſchen Weltanſchauung, wie wir ſie bisher nach⸗ zuzeichnen verſucht haben. Baſſermanns Liberalismus. Das tiefe Sehnen des Dolkes nach den lich⸗ teren Höhen einer Politik des allgemeinen Wohles und der großen politiſchen und idealen Geſichtspunkte zu erfüllen, iſt in vorderſter Reihe die nationalliberale Partei berufen. Nicht die konſervative partei. Wir haben geſehen, daß Baſſermann ihr ohne Vor⸗ Urteile gegenüberſteht, ihre geſchichtlichen Der⸗ dienſte zu würdigen weiß, aber ebenſo ent⸗ ſchieden kehrt er ſich von ihr ab von dem Augenblick, wo ſie Ausdruck und Werkzeug einer ſchroffen und intoleranten agrariſchen Klaſſenpolitik wird. Baſſermann hat auf den Parteitagen von Jo] und 1912 klar dieſe Ent⸗ wicklung der konſervativen Partei zu einer un⸗ duldſamen agrariſchen Klaſſenpartei aufgezeigt. Der Bund der Landwirte hat die Herrſchaft über die konſervative Partei gewonnen, zunächſt traten ſie in engere Derbindung miteinander, dann identifizierten ſie ſich vielfach, ihre Orga⸗ niſationen gingen ineinander auf. Der Ab⸗ ſchluß der Entwicklung war der Eintritt der Führer des Bundes der Candwirte Röſicke und Hahn in die konſervative Partei.„Die Der⸗ ſchlechterung unſerer Beziehungen zu den kon⸗ ſervativen Parteien beginnt in der periode, als in der konſervativen partei der Bund der Candwirte dieſe ausſchlaggebende Rolle zu ſpielen anfing.“ Und dieſe zu einer unduld⸗ ſamen Klaſſenorganiſation gewordene konſer⸗ vative Partei iſt naturgemäß auch politiſch un⸗ duldſam, auch in den eigentlichen politiſchen Fragen vertritt ſie den einſeitigen Klaſſenſtand⸗ punkt, tritt aus egoiſtiſchen Motiven„ſchützend an die Seite des Zentrums“, bringt„aus ta⸗ delnswerten Gründen die Erbanfallſteuer zu Fall und nimmt in der Erbanfallſteuer den Kampf auf gegen den Fürſten Bülow, den Dater des Bülowblocks, um den ganzen Bülowblock los⸗ zuwerden und den Kanzler mit ihm und dadurch auch loszuwerden die preußiſche Wahlreform.“ Die große politiſche Partei, die Baſſermanns politiſches Ideal verwirklichen ſoll, kann ebenſo wenig die Sozialdemokratie ſein. Auch ſie iſt Klaſſenpartei, nichts als Klaſſenpartei. Am ſchärfſten hat Baſſermann in Kaſſel das Derſagen der Sozialdemokratie gegenüber dem von ihm erſtrebten politiſchen Ideal und dem in ihm beſchloſſenen Parteiideal gekennzeichnet: „Dir haben als nationale Partei keine Be⸗ rührungspunkte mit der Fozialdemokratie. Wir ſind eine Partei der ruhigen Weiterent⸗ wicklung von Staat und Geſellſchaft, einer Partei, die beſtrebt iſt, die harmonie der Erwerbsſtände zu wahren.“ Als Klaſſenpartei iſt die Soztaldemokratte international und als Klaſſenpartei iſt ſie ihrer Natur nach genau ſo unduldſam wie die agrariſche Klaſſenpartei:„wir können ſte nicht als liberal anerkennen.“ Und ebenſowenig endlich kann das Zen⸗ trum das Baſſermannſche Ideal verwirklichen. Freilich es iſt ja keine Klaſſenpartei und Baſ⸗ ſermann hat deshalb ſchon 1902 betont, daß bei aller ſcharfen Gegenſätzlichkeit auf kulturellem Gebiete und in Sachen der geiſtigen Freiheit es in den Fragen der Sozialreform, der Mittel⸗ ſtandspolitik uſw. gewiſſe Berührungspunkte gebe. Aber es fehlen andere nicht minder er⸗ hebliche Dorausſetzungen:„Zentrum iſt un⸗ duldſam und Sentrum ſteht nicht die Staats⸗ intereſſen, Zentrum ſieht in erſter Reihe ſeine kirchlichen Intereſſen, es iſt eine rein oppor⸗ tuniſtiſche Partei, der Taktik aklles und das Bild, in dem nicht ein weſentlicher Zug materiellen Intereſſen ein ſtarkes Betonen des idealen Moments, wie es der Jugend eigen iſt, in der politik in den Dordergrund getreten iſt.“ Und derſelbe Gedankengang kehrt in der „Es gibt im Leben unſeres Dolkes nicht nur wirtſchaftliche und materielle Fragen, ſondern es kommen auch Seiten, wo große erfüllen und die rein politiſchen Geſichtspunkte in den Dordergrund drängen: ob wir unter dem Druch der Reaktion unſere Politik geführt ſehen wollen oder ob wir hinaufſtreben zu lichteren Höhen, zu der Derwirklichung der Grundſätze Das iſt Baſſermanns politiſcher Jdealismus. Und Baſſermanns Weg 1910 in Kaſſel hat aus diefer ſo ſchroffen Gegenſätzlichkeit ſeiner eigenen Ideale zum Weſen des Zentrums hat Baſſermann dann es ausgerufen: ein Bündnis mit dem Zentrum iſt contra naturam einer libe⸗ ralen Partei und der nattonalliberalen Partei im beſonderen, und hat im Zuſammenhang da⸗ mit an ein Wort Bismarcks erinnert:„Man kann ſich mit der Zentrumspartei nicht ein⸗ laſſen, ohne ſich dem Geiſte, der in ihr lebt, mit Leib und Seele zu verſchreiben.“ Nicht die Klaſſenparteien, nicht die ihrem Weſen nach aller großen politiſchen Geſichts⸗ punkte entbehrende Zentrumspartei können die politiſche Aufgabe löſen, die dem Zeit⸗ alter geſtellt iſt: Ueberbrückung der Klaſſen⸗ gegenſätze, Zurückdrängung der materiellen In. tereſſen auf das ihnen zukommende Maß, Her⸗ vorkehrung der großen politiſchen und idealen Geſichtspunkte. Die Aufgabe, Hüter des Idealismus in einer Zeit des Uebermaßes und des Ueberwucherns der materiellen Intereſſen zu ſein, Träger des Ausgleiches der widerſtre⸗ benden Intereſſen zu ſein, in dem allein das Heil gefunden werden kann, fällt dem Cibe⸗ ralismus und inſonderheit ſeinem geſchicht⸗ lich ſtärkſten Träger, der nationalliberalen Partei, zu. Und ſie wird ſie löſen. Dem Idealismus Baſſermanns, der einmal das Wort prägt:„Nichts verletzt unſer Volk ſo wie eine Politik des Eigennutzes und der Selbſtſucht“, geſellt ſich ein felſenfeſter Optimis⸗ mus, ein unterſchütterliches Dertrauen in den guten Geiſt des deutſchen Dolkes. baden(1907) ruft er aus:„Wir haben Zeiten gehabt, wo wir uns ſagen mußten: Alles nagt an den Wurzeln der nationalliberalen partei — werden wir die Angriffe überſtehen, die uns bedräuen in all dieſen ſchweren wirtſchaftlichen und ſozialpolitiſchen Kämpfen? Und doch, wenn hir heute zurückſchauen: Wir haben überdauert!“ Und dann wieder betont er: „Die nationalliberale Partei wird dauern, weil ſie eine politiſche Notwendigkeit iſt.“ Und Jo Jahre ſpäter, Jahre ſchweren Kampfes: „Mein Glaube iſt unerſchütterlich an die Zu⸗ kunft der nationalliberalen partei und wenn ich in ſchweren Stunden, in denen mancher Stoß auch gegen mich geführt wurde, feſt und treu zur Fahne ſtand und auf der Schanze geblieben bin, auf die Sie mich einſt geſtellt hatten, ſo war es das eine Gefühl, das feſt in meinem Herzen verankert iſt; die nationalliberale Partei wird beſtehen, ſte wird nicht untergehen an inneren Schwierigkeiten und ſie wird nicht über den haufen gerannt werden durch unſere Jeinde.“ Idealismus und Gptimismus geben Baſſer⸗ mann die Kraft, die Wege zu ſuchen, auf denen die nationalliberale Partei ihre große politiſche Aufgabe erfüllen kann, und den Schwierigkeiten und Widerwärtigkeiten zu trotzen, die auf dieſen Wegen ſich ihm entgegentürmen. Welches ſind die Wege, die er ſucht? Die des Realpoli⸗ tikers, das iſt vor allem zu betonen. Eigent⸗ lich iſt es ein einziger Weg, der der Gewinn⸗ ung politiſcher Racht, doch es münden andere in ihn ein oder vielmehr, er entſteht durch Zuſammenfließen dreier Wege, ſie heißen vorurteilsfreie, Kluge Taktik, Arbeit und moraliſche Eroberungen weit in alle ſtrebenden und ringenden Volksſchichten hinein. Die„Entwicklung des Liberalis⸗ mus zur Macht“, die Formel, die Baſſer⸗ mann in einer in Magdeburg gehaltenen Rede, brauchte, das iſt der große Weg, der aufwärts führt. Baſſermann denkt, nebenbet geſagt, realpolitiſch genug, dieſe Entwicklung zur Macht nicht zu der Uaumannſchen Hoffnung auf„das liberale deutſchland“ zu ſteigern. Er will nur dem liberalen Bürgertum in un⸗ ſerem Staate die Stellung verſchaffen, die ihm vermöge ſeiner Leiſtungen gebührt und die es nicht hat, oder wie er denſelben Gedanken ſpäter genauer umſchrieben hat,„wir ſind be⸗ reit, den Streit mit den Konſervativen zu be⸗ enden, unter der Dorausſetzung, daß der Cibe⸗ ralismus in die volle Gleichberechtigung in Ge⸗ ſetzgebung und Derwaltung einrückt, die er heute nicht beſitzt“. Der Realpolitiker ſtrebt nicht nach einer liberalen Allein⸗ oder Dorherr⸗ ſchaft, nur nach dem Maße liberalen Ein⸗ fluſſes, das gegen die konſervativen Kräfte durchzuſetzen iſt. Aus dem Geſichtspunkt liberaler Machtge⸗ winnung hat Baſſermann die Wendung des Cinksliberalismus zu einer poſittven Polttik in den großen nationalen Fragen aufs lebhafteſte begrüßt:„daß lange Zeit Teile des Liberalis⸗ mus ablehnend dieſen Fragen gegenüberſtan⸗ den, das hat die Entwicklung des Ciberalismus zur Macht zweifellos hintangehalten.“ gus dem Geſichtspunkt liberaler Machtgewinnung hat Baſſermann dann vor allem das taktiſche SZuſammengehen mit den Linktsliberalen be⸗ fürwortet, aus der ganz realpolitiſchen„nüch⸗ ternen Erwägung“, die mit Sympathien und Antipathien garnichts zu tun habe, daß wenn zwei liherale Kandidaten gegeneinander ſtehen, dieſe in vielen Wahlkreiſen beide aus der Stich⸗ politiſche Prinzip nichts iſt.“ And! wall ausſcheiden. Und wer at den Nuten In Wies⸗ il davonꝰ Samstag, den 25. Juſi 1918 Zu Baſſermanns 60. Seburtstage— Feſtgabe des Maunheimer Seneral⸗Anzeigers 3. Seite Die Derſchärfung des Gegenſatzes zwiſchen den liberalen Gruppen beſorgt nur die Geſchäfte der Jozialdemokratte.„Wenn dieſe Bündniſſe nicht zuſtandekommen, werden wir in einer Reihe von Wahlkreiſen von links und rechts erbrückt.“ Und aus demſelben realpoli⸗ tiſchen Gedankengang realer Machtgewinnung hat Baſſermann ſchon 1905 erklärt, die große liberale Partei ſei für abſehbare Zeit ein Phantom, nichts als Phantom, aber gegenüber einem ſo ſtarken Zentrum und einer ſtändig wachfenden Sozialdemokratie müßten die ein⸗ zelnen Richtungen des Ciberalismus lernen ſich beſſer zu vertragen. Es iſt wiederum der gleiche Gedanke: Macht gegen Macht. Dieſer realpolitiſchen Auffaſſung des Derhältniſſes der liberalen Parteien entſpricht es, daß er dem Traum der großen liberalen Partei auch nicht eine Minute geiſtiger Anſtrengung ge⸗ gönnt hat: Wir ſind nicht verheiratet mit der Fortſchrittlichen Dolkspartei und werden in voller Unabhängigkeit bleiben, auch wenn wir uns bewußt ſind, daß wir beide liberale Par⸗ teten ſind. Aber ſchon Bennigſen hat 1892 da⸗ rauf hingewieſen, daß Derhältniſſe und Entwicklungen das Kneinanderrücken der liberalen Gruppen vernotwendigen können zum gemeinſamen Kampf für Grundſätze, die nicht auf materiellem Gebiete liegen: das iſt nochmals die Ausrufung der Erringung polt⸗ tiſcher Macht im Dienſte idealer Ziele. Der zweite Weg zur politiſchen Macht iſt der der rbeit. Wir haben es alle in leben⸗ digſter Erinnerung, wie Baſſermann nie müde geworden iſt, immer wieder zu raſtloſer agita⸗ toriſcher und organiſatoriſcher Betätigung an⸗ zuſpornen, und brauchen nicht allzuviele Bei⸗ ſpiele anzuführen. Am prägnanteſten erſcheint der Zuſammenhang zwiſchen politiſcher Macht und Arbeit in einem Satz von 1902, in dem er in Hinſicht auf den reaktionären Keichstag ſagt: ine Stärkung des Liberalis⸗ mus tut not und die kann nur geſchehen, wenn wir überall in unſeren Reihen die Täſſig⸗ keit bekämpfen. Und 1907:„Laſſen Sie uns jeder an ſeiner Stelle auf dem Poſten ſtehen, arbeiten, organiſieren, agitieren, nie⸗ mals ruhen, den Derkehr feſthalten mit allen Schichten unſeres Dolkes, aufklären, mahnen, aufrütteln.“ Er mahnt vom Zentrum eines zu lernen, die impoſante Organiſation, die es ſich aufgebaut hat, und fragt, was wollen unſere Organiſationen dagegen bedeuten? Und in unſer Ohr tönt der Ruf Jon 1907: Organi⸗- fleren wir durch das ganze Cand! Der dritte Weg zur politiſchen Macht iſt der der moraliſchen Eroberungen. herr von hertling hat einmal der nationalliberalen Partei zugerufen:„Sie ſind heute noch die Der⸗ treter des gebildeten Bürgertums. Was nen fehlt, das iſt, daß Sie nicht mehr verſtehen, die Maſſen an Ihre Fahnen zu feſſeln.“ Und Baſſermann fügte, als er dieſen Satz anführte, hinzu:„Das verſteht das Zentrum und das verſteht die Sozialdemokratie.“ Dieſes Pro⸗ blem der Gewinnung der Maſſen hat Baſſer⸗ mann immer und immer wieder aufs tiefſte beſchäftigt, ihm haben ſeine heißeſten perſön⸗ lichen Kämpfe auch innerhalb der Partei ge⸗ golten. Wir wiſſen es alle, wie die Antwort, die er gab, in den eigenen Reihen nicht immer verſtanden und von den Gegnern abſichtlich mißverſtanden wurde. Die Darſtellung dieſer Seite Baſſermannſcher Weltanſchauung muß beachten, daß hier ein Gebiet der Wechſelwir⸗ Rung berührt wird, Ziel und Weg gehen viel⸗ fach ineinander über, bedingen ſich gegenſeitig. Eine Politik der moraliſchen Eroberungen, deren beſonderer Baſſermannſcher Inhalt ſich mannigfach mit ſeinem politiſchen Jdealtsmus deckt, wird zum Mittel erhöhten liberalen Machtgewinnes und dieſer erhöhte liberale Machtgewinn wird dann wieder das Mittel, um mit ſo viel erhöhter Schlagkraft das polttiſche Ideal zum Siege zu führen, von dem ein Ceil eben in der Dämpfung der materiellen, dem Ausgleich der Klaſſenintereſſen zwecks reinerer Auswirkung der großen politiſchen, liberalen, idealen Geſichtspunkte beſteht. Es gilt die Maſſen an die Fahne der nationalliberalen Partei zu feſſeln. Aber die Maſſen verſteht Baſſermann nicht im Sinne des politiſchen Schlagwortes als vierten Stand, als Klaſſe der Induſtriearbeiter. Das würde dann nicht mehr und nicht weniger als die Aus⸗ rufung einer nationalliberalen Klaſſenpolitik ſein, und wir wiſſen, daß Baſſermann der ab⸗ geſagteſte Feind aller Klaſſenpolitik iſt:„wir ſind keine Klaſſenpartei, das können wir nicht ſein und das können wir nicht werden.“ Wenn er von den Mlaſſen ſpricht, ſo denkt er dabei an Schichten, dieſe großen mächtigen oft aus⸗ einandergehenden Intereſſen unſeres geſam⸗ ten bolkes und ſeiner einzelnen Klaſſen.“ Alſo auch an die Induſtriearbeiter, aber auch +F. an die Candwirte, auch an die induſtriellen Un⸗ ternehmer, auch an den gewerblichen Mittel- tand Es gült die Maſſen an die nationalliberale Japzꝛe zu feſſeln. Wodurch das? Wir kennen Baſſermanns viel begrüßte und ebenſoviel an⸗ gefeindete Antwort. Durch eine gute volks⸗ tümliche Politik, durch eine ehrlich liberale Politik, durch eine ſchärfere Betonung des libe⸗ ralen Charakters unſerer Partei. Was not tut, das iſt eine„Ueubelebung des liberalen Ge⸗ dankens“ zum Kampf gegen Sentrum und Sozialdemokratie, die es verſtehen, die Maſſen an ſich zu feſſeln, und in der Behandlung der wirtſchaftlichen Materien; in dieſem Satze klingen gleichſam das Machtmotiv und das ideale Motiv zuſammen. Geht die national⸗ liberale Partei ſo vor, dann darf ſie auf Dank und Anerkennung in Kreiſen rechnen, die ihr früher in dem Umfang nicht zugänglich waren, dann wird ſie breiteren Raum in den Dolks⸗ maſſen gewinnen. Und das muß ſein. Denn — der Gedanke der Machtgewinnung tritt klar hervor— eine Partei, die Bedeutung haben will, muß Wähler haben, und dieſe Wähler kön⸗ nen wir nur gewinnen, wenn wir die Intereſſen des Dolkes in allen ſeinen einzelnen Schichten ſcharf ins Auge faſſen. In dieſem letzten Satze iſt ſchon beſchloſſen, was Baſſermann unter einer ehrlich liberalen Politik verſtanden und gehandhabt ſehen will. Wir können hier nicht den ganzen Inhalt dieſes Begriffes ausſchöpfen, das würde auf eine Dar⸗ ſtellung des parlamentariſchen und parteipolt⸗ tiſchen Wirkens Baſſermanns hinauslaufen. Wir beſchränken uns auf einige grundſätzliche Erörterungen. Uegativ ausgedrückt heißt dieſe ehrlich liberale Politik: keine demohratiſche und demagogiſche Politik, poſitiv gewendet heißt ſie u..: Unbeugſame Kufrechterhaltung aller liberalen Errungenſchaften, vor allem des Reichstagswahlrechtes, Weiterentwicklung Preußen-Deutſchlands im ltberalen Sinne (preußiſche Wahlreform, liberales Dereins⸗ und Derſammlungsrecht und anderes). Unbedingte Gegnerſchaft gegen alle Derſuche, abgeſtorbene Formen des wirtſchaftlichen, ſoztalen, politi⸗ ſchen Lebens zu erneuern: dem Ruf nach Wieder⸗ herſtellung längſt vergangener Zeiten werden wir keine Folge leiſten. Durchführung des Grundſatzes: nur die Tüchtigſten ſol⸗ len verwalten. Dann noch: KGufgabe des Herrenſtandpunktes, der gehört einer vergangenen Zeit an, und dieſem Grund⸗ ſatz entſprechend: Anerkennung des Strebens der Arbeiter nach Cleichberechtigung. Und darum als weiteres und nicht letztes Erforder⸗ nis ehrlich liberaler Polttik: Sozialpolitik. Sozialpolitik im großen, weiten, ethiſchen, na⸗ tionalpolitiſchen Sinne. Baſſermann hat denn auch mehrfach den Gedanken erweiternd ſo for⸗ muliert, was wir brauchen, iſt eine energiſche liberale undſoziale polttik. Man weiß, daß ihm das Wort von Freunden und Feinden den Dorwurf ſozialpolttiſcher demagogie eingetragen: Aber es iſt wirklich ſelten ein törichterer und ungerechterer Dorwurf erhoben. Baſſermann hat allerdings in einem ſeiner perſönlichſten Bekenntnisworte auf dem Berliner Partei⸗ tag von J912 erklärt: Ich war immer ein über⸗ zeugter Sozialpolitiker. Aber er hat dieſes Be⸗ kenntnis nie verſtanden im Sinne ſozialpolitt⸗ ſcher Einſeitigkeit oder ſozialpolitiſchen Radi⸗ kalismus, ſondern in dem ſozialer Gerech⸗ tigkeit. In Kaſſel hat er das Wort geſpro⸗ chen:„Wir ſind eine partei des wirtſchaftlichen Ausgleichs, wir ſind eine Partei, die auch die Harmonte predigt zwiſchen Arbeitnehmer und Arbeitgeber.“ Eine maßvolle Sozialpolitik, fort⸗ ſchreitend wie das in der Latur der menſch⸗ lichen Geſellſchaft liegt, eine Sozlalpolitik Hand in Hand mit den Arbeitgebern, die gehört wer⸗ den müſſen, da es Rückſtcht zu nehmen gilt auf die Ceiſtungsfähigkeit deutſcher Induſtrie und des deutſchen Mittelſtandes— das iſt dje ſcharfe Abgrenzung von Baſſermanns ehrlich libe⸗ raler und ſozialer Politik nach der Seite poli⸗ tiſchen und ſozialen Demagogentums. Innerhalb dieſer Begrenzung enthält das Programm einer energiſchen liberalen und ſozialen Politik dann die folgenden Punkte: Förderung der Gewerk⸗ ſchaftsbewegung, die ſich nicht auf ſozialdemo⸗ Kratiſchen Bahnen bewegt, der nationalen Ar⸗ beitervereine: wir ſind als liberale Partei ver⸗ pflichtet, ihnen Förderung angedeihen zu laſſen; volle Aufrechterhaltung des Koalitionsrechts „die Intereſſen des Dolkes in allen ſeinen der Arbeiter— eine der großen liberalen Kernfragen— und im weiteren Ausbau dieſes Koalitionsrechtes im freiheitlichen Sinne; Gh⸗ lehnung aller Polizeigeſetze, Arbeitswilligen⸗ ſchutzgeſetze u. ögl.: es iſt einer ſo mächtigen Klaſſenbewegung gegenüber mit Polizeigeſetzen ſehr wenig zu erreichen; es ſind das erfolgloſe Derſuche der Bekämpfung der Sozialdemokratie, die im letzten Grunde nur ihre Keihen feſter ſchließen und Mißtrauen in die reichstreuen Arbeiterkreiſe tragen. Auch die Konſervativen müßten eigentlich Perſtändnis dafür haben, daß man heute mit dem kleinen Polizeigeiſt nicht mehr dieſe große Welt regieren kann. Und das alles auf dem Grunde einer ſtarken, Ueberzeu⸗ gung von der Notwendigkeit maßvoller, aber ſtetig fortſchreitender Sozialreform, aus der heraus Baſſermann das Wort geprägt hat, jeder liberale Mann müſſe von ſozialem Empfinden erfüllt ſein, oftmals warme Worte für den Weltanſchauungen innere Nöte Grafen Poſadowsky gefunden und den großen und energiſchen Kampf für ſoziale Gerechtig⸗ keit in den Stürmen um die Reichsfinanzreform geführt hat. Es iſt der Gedankengang Baſſer⸗ manns der: eine ungerechte Finanzpolitik för⸗ dert nur die Sozialdemokratie, gibt alſo neue Anreize zur Stärkung der Klaſſenpolitik, die eine Schädigung der Zukunft des Daterlandes bedeutet. Und darum fordern wir eine Beſitz⸗ ſteuer, weil wir nicht den Triumph der Sozial⸗ demokratie wollen, weil wir an die Zukunft unſeres Daterlandes denken, weil wir eine Reform wollen, die ſozial gerecht iſt. Das ſind die weſentlichen Srundgedanken von Baſſer⸗ manns ehrlich liberaler Politik. Mit ihr, die energiſch und beſonnen, ausgleichend und vor⸗ wärtstreibend zugleich iſt, hofft er die weiteſten Kreiſe des deutſchen Dolkes an die Fahne der nationalliberalen Partei zu feſſeln, unter ihnen allerdings auch und nicht in letzter Cinie die der Sozialdemokratie verfallenen Arbeiter. Der Hoffnung einer inneren Umbildung der Sozital⸗ demokratie hat Baſſermann wohl ſtets ſkeptiſch gegenübergeſtanden, aber er hat beharrlich an der Hoffnung feſtgehalten und es geradezu als Aufgabe des 20. Jahrhunderts bezeichnet, die mißleiteten ſozialdemokratiſchen Arbeitermaſſen der nationalen Politik zurückzugewinnen, das Politik, der Geſichtspunkt, auf dieſem Wege Tauſende von Arbeitern, die ſchon im ſozial⸗ demokratiſchen Tager waren, zurückgewinnen, muß maßgebend ſein für unſere ganze zukünf⸗ tige Politik. Macht, als Hebel einer Politik der großen politiſchen und idealen Geſichtspunkte, iſt für eine Partei nur zu gewinnen durch die Fähig⸗ keit die Maſſen an ſich zu ziehen, aber ihr muß ſich zu gleichem Ziele geſellen die innere Ge⸗ ſchloſſenheit der Partei. Baſſermann hat es einmal(1912) ausgeſprochen, daß ihm ſelbſt in ſeinem Wirken noch bedeutungsvoller als die Betonung der nationalen und liberalen Siele, der energiſchen Dertretung der ſozialpolitiſchen Forderungen erſcheine ſein Beſtreben, die Einigkeit der Partei feſter zu ge⸗ ſta Ute n. Auf dem Berliner Parteitag von 1909 gab er den tiefſten Erund dieſes heißen Be⸗ mühens um die innere Einigkeit:„nur diejenige Partei iſt ein NMachtfaktor im politiſchen Leben, heiten in ihren Reihen zurückzuſtellen und un⸗ terzuordnen dem großen Gedanken der Einig⸗ keit und der Macht, die in dieſer Einigkeit liegt“. Wir wiſſen, wie er gerungen und ge⸗ ſtritten hat, über alle Meinungsverſchteden⸗ heiten hinweg, über alle Mißverſtändniſſe und Dorurteile hinaus, über alle immer ſich wieder auftuenden Gegenſätze hin Sezeſſionen irgend⸗ welcher Gruppen zu verhindern, die national⸗ liberale Partei durch Geſchloſſenheit als einen Machtfaktor im politiſchen Ceben zu erhalten. Dieſem Gedanken, einem Fundamentalgedanken ſeiner politiſchen Weltanſchauung dient die vor⸗ ſichtige und beſonnene Derknüpfung zwiſchen den überlieferten und den neuen Gedanken-In⸗ halten, die die Partei aufnehmen mußte aus dem Grunde, daß jedes politiſche Moment ſeine eigenen Bedürfniſſe, ſeine eigenen Forderungen hat, dienen ſeine raſtloſen Bemühungen, zu er⸗ weiſen daß er mit Bennigſen nicht abgebrochen, ſondern daß er ihn nur weiterführe, daß der ſoziale Geiſt, zu dem er ſich bekennt, nur der liberale Geiſt Bennigſens ſei; wenn die Partei auch neues in ſich aufgenommen hat, in ihr lebt doch der alte Geiſt, unſer altes Programm beſteht heute noch in vollem Umfange und an ihm wollen wir feſthalten. Dieſem Bemühen ent⸗ ſpringt es, wenn er die Fragen der taktiſchen Kooperationen mit der äußerſten Dorſicht be⸗ handelt, den Tockungen zu Kartellen, mögen ſie von links, mögen ſte pon rechts kommen, mit Entſchiedenheit widerſtrebt, er weiß, daß ſolche Kartelle doch letzten Endes auf einen inne⸗ ren Bruch der Partei hinauslaufen, Gbſpreng⸗ ungen im Gefolge haben müſſen, die die Nacht lähmen. Jo erklärt er, daß niemand daran denke, eine große liberale programmattſch ge⸗ einte Partei herzuſtellen, und nennt die Groß⸗ blockpolitik Phantaſien. So lehnt er die Samm⸗ lungsparole ab mit der charakteriſtiſchen Be⸗ gründung, daß ſie„Selbſtmord“ für die natio⸗ nalliberale Partei wäre, Selbſtmord u. a. eben auch deshalb, weil ſie den Keim innerer Zer⸗ ſetzung in die Partei tragen würde. Wie die Stimmungen und Ueberzeugungen in den Reihen der nationalliberalen Partei ſind, gibt es nur einen Weg, ihre Geſchloſſenheit zu er⸗ halten, es iſt der der Erhaltung vollſter Unab⸗ hängigkeit. Er ſieht, daß hier mehr als nur taktiſche Fragen in Betracht kommen, Fragen der Weltanſchauung und der Ueberzeugung, und daß die Zuſammenkoppelung weſensfremder hervorrufen muß, die das Parteigefüge innerlich und dann auch äußerlich ſprengen müſſen:„zu glauben. liberale und ultramontane Weltanſchauung in einer Sammlungspolitik vereinen zu können, da fehlt es an der richtigen Beurtei⸗ lung unſeres politiſchen Lebens“, Dem großen cebanken der inneren und äuße⸗ ren Geſchloſſenheit dient es endlich auch, wenn Hlittel dazu iſt eine ehrlich liberale und ſoziale die es verſteht, Meinungsverſchieden⸗ Baſſermann der nationalliberalen Partei die volle Unabhängigkeit auch gegenüber der Re⸗ gierung wahrt und gegenüber der Maſſe: die nationalliberale Partei macht keine gouver⸗ nementale Politik, aber ſie macht auch keine prinzipielle Oppoſition, ſie iſt keine Oppoſt⸗ tionspartei quand méme. Es iſt die wohlerwo⸗ gene Innehaltung einer genauen Mitte, die allein zentripetale Wirkung haben kann. Baſſermanns nationales Glaubensbekenntnis. Baſſermann hat nicht nur das liberale Erbe Bennigſens getreulich gewahrt und lebendig gehalten dadurch, daß er es nicht mumifizierte, ſondern wirken und ſchaffen und wachſen ließ in drängender Gegenwart, reali-⸗ ſtiſch als Machtfaktor, ibealiiſtſch als Kraft der Zuſammenfügung ſtreitender materieller Egots. men zu höherem, politiſchem Weſen, er hat auß Bennigſens reichen Beſitz an nationalem Glauben rein, lebendig und ſtark erhalten und auch ihn gedehnt, wie es neuer Zeiten neue Er⸗ forderniſſe unabweislich mit ſich brachten. Dern liberale Realpolitiker in ihm iſt kühl, wägend, verſtandesmäßig die Kräfte und Möglichkeiten und Widerſtände berechnend, oft auch zaudernd und hemmend, aufs nüchterne Beweiſen mehr eingeſtellt als auf den fortreißenden Schwung lodernder Worte, kühner Zukunftsphantaſten: es gilt die entſagungs⸗ und verantwortungsvolle Kufgabe die Partet und ihre Politik durch eine Generation der heftigſt ſtreitenden materiellen und Klaſſenintereſſen hindurchzuleiten, vielmehr mit kälteſter Beſonnenheit hindurchzuſteuer „vom Sturze hier, vom Sturze dort die Räder fortzulenken“. Dder nationale Politiker Baſſermann iſt ganz Schwung, Feuer, vorwärts⸗ drängende, fortreißende Kraft. Die, welche die Schwere der Kufgabe nicht verſtanden, ſein letztes Siel: Erhaltung der nationalliberalen Partei als eines Machtfaktors, der letzten Dorbeding⸗ ung der Derwirklichung aller Idealismen, nicht voll erfaßten, haben das Tempo ſeines Libera⸗ lismus oft zu langſam geſcholten, das Tempo ſeines Nationalismus hat niemand geſcholten, ja mancher eher zu ſchleunig gefunden. Die Kuf⸗ gabe iſt eben verſchieden: dort, in den unver⸗ kennbaren Kriſen, die die Ablöſung eines ganz einheitlich national und nur national, ideal! ſtiſchliberal, empfindenden Zeitalters durch ein Zeitalter zerklüftenden materiellen und ſo⸗ zialen Ringens hervorgerufen hat, gilt es um den Liberalismus als Macht⸗ und politiſch⸗ethi⸗ ſchen Faktor in die Zukunft eines neuen Ideg⸗ lismus zu retten, an die Baſſermann als„uner⸗ ſchütterlicher Optimiſt“ glaubt), gilt es zu vermitteln, zu überbrücken, auszuwägen, dämpfen; hier in dem mächtigen Emporwachſe Deutſchlands aus einer nur kontinentalen zu einer europäiſchen und Weltmacht gilt es an⸗ zufeuern zu ſpornen, zu wecken— das Dolg wie auch die Regterung. Und Baſſermann hat gerne und freudig geweckt, geſpornt, ange feuert. Unter denen, die dem imperialiſtiſchen Geiſte in Deutſchland eine Gaſſe gebrochen, wird man ſeinen Uamen nicht an letzter Stelle nen nen. Eine ſtolze und helle Freude an dem mäch⸗ tigen Blühen des neuen Deutſchlands erfüllt ihn, unſer Dolk in ſeinen Berufsſtänden, in ſeinen Organiſationen hat ſich ſeit 870—7 ſo mächtig entwickelt, es iſt ſo tüchtig und wacker vorwärts gekommen, daß wir ruhig in die Zukunft blicken können. Und er fügt mit tiefem Humor an: Kuch die ſchlechteſte Regie⸗ rung kann dieſe Blüte nicht vernichten. Und aus dieſer tiefen und ſtolzen Freude am mäch⸗ tigen Emporwachſen des Daterlandes ent⸗ ſpringt ihm der freudige Gpferſinn für das höchſte Gut, das der politiſche Menſch beſitzt, ein Gpferſinn, der ſich zu dem großen und er⸗ ſchütternden Bekenntnis ſteigert:„Ich könnte mir eine Notlage des Daterlandes denken, wo eine große nationale Frage abhängig iſt von unſeren Stimmen und wo wir mit ſehen⸗ den Augen die Zukunft der Partei zu opfern genötigt ſind. Das könnte ſein und in dieſem Augenblick werden wir gen in die Erwägung eintreten, ob wir die Partei opfern ſollen für das große Ganze.“ Dieſem hochgeſpannten Patriotismus iſt es vatürlich unverſtändlich, wie man die großen nationalen Anliegen herabwürdigen kann zum Partef⸗ geſchäft, wie es das Zentrum macht, zu einem Handeln und Feilſchen zwiſchen Regierung und Parteien, in dem letztere auf Bezahlung rech⸗ nen für das, was ſie gewähren. So hat Baſſer⸗ man 1907 in Magdeburg gefragt:„Bewillig wir denn Heeresverſtärkungen, den Ausb der Flotte dem Reichskanzler und der Re rung, bewilligen wir ſie nicht dem deutſche Dolke, der deutſchen Uation? Sind denn Parteien Selbſtzweck oder ſoll nicht ſeb Partei das eine voranſtehen, daß ſie ein mi ) Haſſel 1910: Ich glaube an die Zukunft des deutſchen Liberalismus. Es wird der Feitpunkt kom⸗ men, wo die Nation ſich zurückbeſinnt und nach Befreiung von dieſen Banden(der rein wirtſchaft⸗ lichen und Mlaſſenpolitik) ſich ſehnt, wo ſie zurlick⸗ kehrt zu den alten Idealen, die in großer Zeit die gerrſchenden waren. Soeite Ju Baſſermanns 60. Seburktskage— Feſtgabe des Mannheimer General⸗Anzeigers tel iſt demgroßen Zweck des Dater⸗ landes zudienen?7 Das ſind Scheidelinien zwiſchen uns und dem Sentrum, die nicht zu überwinden ſind.“ Die nationalliberale partei hat alle Seit auf ihre Fahne geſchrieben, daß die großen nationalen Fragen außerhalb des Parteigezänkes liegen müſſen. Und die Regie⸗ rung vor allem darf nicht auch noch das Prin⸗ gip des Nlarktens um nationale Forderungen annehmen. Don dieſen hohen Geſichtspunkten aus iſt Baſſermann dann nimmer müde geworden zu werben für die Stärke des Reiches in Heer und Flotte. Heer und Flotte müſſen auf der Höhe bleiben, und ſoweit ſie es nicht ſind, auf die Höhe gebracht werden. Das Ideal iſt, daß wir jeden waffenfähigen Mann mit der Waffe aus⸗ hilden. Wir müſſen ſo ſtark ſein und bleiben, daß wir mit dem ganzen Schwergewicht einer ſtarken Rüſtung in dem europäiſchen und in⸗ ternationalen Konzert in die Wagſchale fallen. Aber die ſtarke Waffe allein entſcheidet nicht: Es iſt eine durchgehende Forderung Baſſer⸗ manns, daß die Regierung eine zielbewußte, Klare, keine dilatoriſche Politik treiben, daß ſie große Siele haben muß und ihre politik nicht in einem Ausweichen vor den großen Fragen, in einem Beiſeiteſchieben und Hinaus⸗ ſchieben der Cöſung der Probleme beſtehen darf, die der Nation am Herzen liegen. Und dieſe FJFuorderung erhebt er vor allem auf dem Gebiete der großen Politik; große Machtmittel ſind notwendig und die nationalliberale partei wird ſich niemals dieſen Uotwendigkeiten ent⸗ ziehen, aber ſie fordert auch eine ſtarke zlelbewußte Regierung, die imſtande iſt, den richtigen Gebrauch von ſolchen Macht⸗ mitteln zu machen. Eine politik der ſtolzen Zu⸗ rückhaltung, aber auch der tatkräftigen Ent⸗ ſchloſſenheit, das iſt es, was wir in Deutſchland haben müſſen. Aus dieſer Geſinnung heraus hat Baſſermann ebenſoſehr gewarnt vor hin⸗ gabe an blinde, leidenſchaftliche Volksſtröm⸗ Angen, wie er anderſeits gefordert hat, daß die deutſche politik nicht im Kielwaſſer einer Auslandsmacht fahren dürfe: wir haben keine HPeranlaſſung mit unſerem ſtarken Heer eine Rückendeckung für engliſche Weltpolitik zu bilden. Dieſe nationale politik der ruhigen Kraft aber ſoll keine politik der Kriegsluſt ſein, ſondern ſie ſoll die ſtarke Kriegsmacht mur einſetzen als Wehr und Schutz für den helt⸗ frieden, und dieſe Politik ſoll getragen ſein von einem innigen Suſammengehen zwiſchen Regierung und Dolk. Dem deutſchen dolke ruft Baſſermann zu, ſich mehr mit den Fragen der auswär⸗ tkigen Politik zu beſchäftigen, wie es andere AUatifonen tun, die ſeit längerer Zeit geeinigt fſind, wir dürfen nicht ausſchlfeßlich aufgehen in den Fragen der inneren politik, wir müſſen unſer Volk auch erziehen zum hellen Blick und zur Aufmerkſamkeit gegenüber den Fragen der internationalen Politik, die Regierung aber mahnt er, ihre auswärtige Politik in leben⸗ diger Fühlung mit dem deutſchen bolke und Parlament zu halten. Er beklagt es, daß die Teitung des Auswärtigen Amtes ihre eigenen Wege geht und ſich nicht um die Empfindungen der Hation kümmert. Schon Bismarck hat es einmal ausgeſprochen, daß man keine Kolonial⸗ politik treiben kann, ohne enge Fühlung mit dem deutſchen Dolke. Das iſt in den großen Sügen Baſſermanns nationale Weltanſchauung; auf Bismarck fußend, wie ſeine liberale auf Bennigſen:„Wir ſind eine nationale Partei, die feſtſteht auf den alten Grundlagen, die Bismarck gelegt hat.“ Nückblick und Ausblick. Auf Bismarck fußend und in Bennigſen ge⸗ gründet, über ihre Gedankenwelt hinausfüh⸗ rend, aber nicht mit ihr brechend, ſondern ſie realpolitiſch weiterbildend, das Uationale ins Imperialiſtiſche und Weltpolitiſche ſteigernd, aus dem Ciberalismus Bennigſens einfach den ſozialen Kern herausſchälend, die ſozialen Fol⸗ gerungen ziehend, oder: die ſoziale Seite von Bennigſens Liberalismus weiterbildend“),— o ſtent Ernſt Baſſermanns Febensbild nunmehr geſchloſſen und einheitlich vor uns, durchflutet und durchwärmt von den beſten und reichſten Kräften unſerer Uation, von ihrem freiheit⸗ lichen und ihrem politiſch-idealiſtiſchen Geiſte ) 1902 in Siſenach führte Vaſſermann aus: wenn wir die Sozialpolitik pflegen, ſo wandeln wir in den Bahnen, die uns unſer verehrter Führer, Herr von Bennigſen, vorgezeichnet hat. In einer ſeiner Reden im Keichstag hat er folgendes ausgeführt: dDie Aufgabe der Regierung und der bürgerlichen Aelaſſe muß es ſein, in den Arbeitern, von denen Hun⸗ derktauſende und Millionen dem Bann der Sozial⸗ demokratie noch nicht verfallen ſind, das Geflhl er⸗ ſtarken zu machen, daß ſie auch durch Mitwirkung der jetzigen Regierung und der bürgerlichen Parteien imſtande ſind, in den menſchenwürdigen Juſtand zu gelangen der den Arbeitern ebenſo zukommt, wie den anderen Klaſſen.“ In dieſem Sinne werden wir wir⸗ ken für eine Fortſetzung der Sozialreform, maßvoll unter Berückſichtigung berechtigter Intereſſen der und Drange, von ihrem vaterländiſchen Stolze, Und und von der nationalen Sehnſucht in die Weite der Weltpolitik, durchglüht von ihrem hellen Zukunftsglauben und ihrem freudigen Selbſt⸗ vertrauen. Ein Sohn des Bismarck'ſchen Zeit⸗ alters in ſeinem klaren Derſtändnis für das der Idee mindeſtens gleichgeordnete Gewicht der Macht als politiſcher Triebkraft, in ſeinem nüchternen Erwägen und Abwägen der Reali⸗ täten, in ſeinem feinen Erfühlen der Impon⸗ derabilien, über die er manch kluges Wort ge⸗ ſprochen, in ſeinem Erlauſchen der tiefſten Kräfte der Dolksſeele, in der er beſonders den Sinn für die großen nationalen Erregungen, die auf das Große und Ganze gerichtete Hin⸗ neigung zum„Poſitiven“ immer wieder ent⸗ deckt, als beren ſtärkſte, den Umſchwung und die Entſcheidungen im politiſchen Leben brin⸗ gende Triebkraft er die großen mächtigen Be⸗ wegungen erkennt, die die Polksſeele ergreifen, die die Phantaſte des Dolkes beſchäftigen, die das patriotiſche Gefühl aufflammen laſſen. Ein hochgeſtimmter Erbe dann aber auch des Ben⸗ nigſen ſchen liberalen IJdealismus, den er ſich zu wahren und den er der nationalliberalen Partei und durch ſie der Nation durch die Zeiten der ſehr irdiſchen wirtſchaftlichen und Klaſſen⸗ kämpfe hindurchzuretten und rein zu erhalten, geduldig und duldſam, zäh und beharrlich, ge⸗ rungen hat, an dem er nicht irre geworden iſt in dem ungeheuren, ſelbſtſüchtigen und blein⸗ lichen, lähmenden und ſchwungloſen partei⸗ wirrwarr, den er ſo ſcharf immer wieder an⸗ klagt, aus dem er ſo leidenſchaftlich ſich fort⸗ ſehnt und über den das Daterland emporzu⸗ führen er mit allen Kräften ſeines hellen Der⸗ ſtandes und ſeines warmen herzens geſtrebt hat. Die drei Jahrzehnte, in denen Baſſermann am politiſchen Leben Deutſchlands mitgewirkt hat, ſchienen ſo ganz erfüllt von den nackteſten wirtſchaftlichen Intereſſen, ſchienen ſo ganz aufzugehen in intoleranten und erbarmungs⸗ loſen ſozialen Klaſſenkämpfen, in welchem Milieu dann der reine Opportunismus des Zentrums von Triumph zu Criumph ſchreiten konnte— Baſſermann aber ward nicht irre, er ſchaute tiefer in die Dolksſeele und fand, daß die reineren Guellen, die tieferen Ströme doch nicht verſiegt und doch nicht verſchüttet waren. Er erkannte, wie das ſtarke Hervor⸗ treten der materiellen Intereſſen, das Zurück⸗ treten der politiſchen, der idealen Geſichts⸗ punkte„doch ſehr viele ſtutzig machte“ und dieſe, die bisher dem öffentlichen Leben fern geſtanden, nun in die Politik hineingetrieben wurden, um ſie wieder mit einem edleren Geiſte und ethiſcheren Kräften zu erfüllen. Mitten in dem ſtärkſten Strudel dieſer wirtſchaftlichen Kämpfe, in der Zeit um 1902, da ſpürte er, daß unzweifelhaft in vielen Kreiſen in Deutſch⸗ land„ein wahrer Heißhunger nach einer ſtarken liberalen partei“ beſteht, und er hat mit dieſem Wort, das dann nicht mehr ſtille geworden iſt, ſondern reini⸗ gend, kräftigend, aufrichtend, hinausgewirkt hat, unſtreitig dem Empfinden und Sehnen von Jauſenden nicht der ſchlechteſten deutſchen Män⸗ ner den klaren und bewußten Kusdruck ge⸗ geben und ſtarke Kräfte freigemacht und auf⸗ gerufen für eine neue, auf den realpolitiſchen Gedanken der Machtgewinnung gegründete ldealiſtiſche Durchdringung unſeres politiſchen Tehens. Dieſen Heißhunger nach einer ſtarken libe⸗ ralen Partei zu wecken, bewußt zu machen, zu befriedigen— es iſt der Inhalt und das Ziel von Baſſermanns politiſchem Denken, Wollen und praktiſchem Handeln geweſen und geblie⸗ ben. Sein Wirken iſt noch nicht abgeſchloſſen, und ſeine Freunde hoffen alle, daß es noch weiter und weiter aufwärts führe. Es ſind alſo auch noch keine abſchließenden Erfolge zu verzeichnen. Ddas eine aber können wir heute doch ſchon feſtſtellen: Ddie Reinerhaltung der nationalliberalen Partei vom Andrang der Klaſſenpolitik, die von ſeinem idealiſtiſchen Standpunkt die Partei, die ſich ihr hingibt, dem Untergang weiht, und von der reinen Opportunitätspolitik des Zentrums— die iſt in allem weſentlichen ſo durchaus gelungen, daß kaum noch Befürchtungen für die Zukunft beſtehen. Es war dies die Dorbedingung der Stillung des Heißhungers nach einer ſtarken liberalen Partet; dieſe mit und durch Baſſer⸗ mann auf ihren großen idealen und ethiſchen Grundlagen feſtgehaltene nationalliberale Par⸗ tei hat dann nach Zeiten, wo alles an ihr zu nagen ſchlen, wieder wachſende Anziehungs⸗ und Werbekraft geübt und ohne der Geſchichte Gewalt anzutun, konnte Baſſermann ſchon 1907 behaupten, daß die kritiſchen Zeiten hinter uns liegen, und auf die ſtändig wachſende Zahl ihrer Anhänger hinweiſen. Die nationalliberale Partei hat überdauert und iſt gewachſen in dem Maße, wie ſie unter Baſſermanns Führung ihre überlieferten idealen Grundlagen feſtzu⸗ halten, neue Gedankeninhalte aus dem großen ſozialen und nationalen Ringen der Zeit in ſich aufzunehmen, eine Politik der Machtgewin⸗ Jo Möge. ſchen.“ vative bewußt ſich zu eigen zu machen verſtanden a zum weiteren: grüßen nationalliberalen In Kaſſel hat Baſſermann geſagt: Reine Kunſt, in Zeiten, wo nationale und libe⸗ rale Politiß in Blüte ſteht, hurra zu rufen und mit dem großen Haufen zu marſchieren; aber inſchlechten Zeiten treu zur Fahne ſtehen, das iſt für kritiſch veranlagte Ua⸗ turen vielleicht ſehr ſchwer, aber ſehr ehren⸗ voll und im Intereſſe der Partei ſehr zu wün⸗ Geloben wir es an dieſem feſtlichen Tage, treu zur Fahne der nationalliberalen Partei und treu zu Baſſermann durchzuhalten wie er, und durchzuhalten mit ihm, und mit dem Gelöbnis wollen wir Ans ein anderes, tiefernſtes Wort einprägen: „Bader in den eigenen Reihen bringt den Un⸗ tergang.“ Dann und nur dann wird die natio⸗ und wird das Daterland Herr werden über ſozialiſtiſche Utopien und über klerikale Rückſtändigkeit und einſeitigen Konfeſſionalismus, Berr werden über konſer⸗ und bureaukratiſche Berormundung; dann und nur dann wird die Zeit kom⸗ men, nach der Baſſermann ſich geſehnt und um die er heiß geſtritten, die Zeit, wo die Hation zurückkehrt zu den alten Idealen, die in großer Zeit die herrſchenden waren. nalliberale Partei 19J2 rückblickend und die wenigen und parlamentariſchen wir heute Partei, Partei erringen und zu Baſſermanns RKampfum ddie Erhaltungder kinig⸗ keit der Partei. bielleicht iſt er noch nicht abgeſchloſſen, aber mit einiger gut gegründeten Hoffnung dürfen wir ſagen, die inneren Frik⸗ tionen haben ihren kritiſchen höhepunkt über⸗ ſchritten. Etwas aber auf dieſem Gebiete gehört ſchon der Geſchichte an: die Erhaltung der Einigkeit der nationalliberalen partei in den Kämpfen um den Solltarif, die Baſſer⸗ mann im Jahre erſtengroßen Erfolg genannt hat(und es handelte ſich noch dazu um eine wirtſchaft⸗ liche Frage, wo Einigkeit ſchwerer zu erringen iſt, als in großen rein politiſchen Fragen), ein mächtiger Fortſchritt gegen das Heidel⸗ berger Programm, Einigkeit der nationalliberalen Partei in den Kämpfen um die Reichsfinanzreform, Baſſermann konnte auf dem Parteitag von 1909 mit Recht die„Fröße dieſes Mo⸗ mentes“ hervorheben,„daß, wir— eine par⸗ tei, die ſoviel Uneinigkeit in ihrer Geſchichte aufweiſt wie wir— uns durchringen konnten zu dieſer Einigkeit, in der wir heute daſtehen“. Dir wiſſen, wie groß das Maß perſönlichen Derdienſtes Baſſermanns an der Erhaltung der Einigkeit der nationalliberalen Partei gerade in dieſer ſchwerſten Kriſe geweſen iſt, die ja noch lange nachgezittert hat und auch heute wohl noch nachzittert, ohne doch das Gefüge der Partei in irgend einer gefährlichen Weiſe zu lockern. Das ſind in Erhaltung der Strichen die Wir⸗ kungen und ſeitherigen Erfolge der politiſchen Weltanſchauung und der auf ihr ruhenden par⸗ teipolitiſchen Baſſermanns, in dem wir nicht nur mit dem Bennigſen von 899 den geborenen, ſondern auch aus ſeinem ſeitherigen Wirken den für dieſe Uebergangszeiten gegebenen Führer erkennen und anerkennen; es iſt mehr als wahrſcheinlich, daß nur gerade dieſe politiſche Perſönlichkeit mit dieſer politiſchen Welt⸗ anſchauung, wie wir ſie uns nun wieder vor Augen geſtellt haben, die nationalliberale Par⸗ tet vor dem Serbrechen bewahren konnte: die Erhaltung einer ſtarken nationalliberalen Partei auf den idealiſtiſchen Grundlagen von Bennigſen-Baſſermann hat aber mehr als partetegoiſtiſchen, hat nationalen Wert für die Gegenwart und vor allem die Zukunft. Baſſermann ſeinem 60. Geburtstage, dankbare Schüler des trefflichen Lehrmeiſters, von dem wir bekennen dürfen, was er ſelbſt von Bennigſen bekannte, daß er erfüllt war von tiefſittlichem Ernſt, daß er frei war von jedem politiſchen Eigennutz, immer nur das große vaterländiſche Siel und niemals ſeine eigenen Intereſſen habend, ſo grüßen wir Ernſt Baſſermann, den ſchirmenden und neu belebenden Erhalter des überlieferten politiſchen und idealen Geiſtes der den Erhalter und Mehrer ihrer Stärke und ihres moraliſchen wie parlamentariſchen Gewichts. den Führer und Freund, und in den Glück⸗ wunſch flechten wir die Hoffnung, daß Ernſt Baſſermanns nie raſtende Kraft, ſein heller und anfeuernder Optimismus, ſein Dertrauen auf den geſunden und idealen Sinn des deutſchen Dolkes, ſeine realpolitiſche Klugheit und Vor⸗ ſichtigkeit, ſein vorwärts und aufwärts weiſen⸗ der Idealismus, ſeine freudige Hingabe an die Sache der Partei, ſein energiſcher Machtwille, die ihn durch alle Anfeindungen und Erſchüt⸗ terungen immer wieder zu Carlyles: Arbeiten und nicht verzagen! emporführten, noch lange Jahre hinauswirken mögen in die Partei und in das Daterland, daß er auch noch den gan⸗ zen Erfolg ſeiner nationalen, ſeiner liberalen, ſeiner ſozialen Arbeit, ſeiner großen und ſtar⸗ Ken, ſelbſtloſen und entſagungsvollen Anſtreng⸗ ungen um die Macht und kinigkeit der natio⸗ Ralliberalen im KHuge So grüßen wir erleben „Es iſt 7 Ermt Baſſermann als Parlamentarier Von Dr. Nichard Bahr⸗Berlin. Als Ernſt Baſſermann 1898, von Hammacher ſchon lange gefördert, von Rudolf von Bennigſen für dieſes Amt geradezu empfohlen, mit dem Dorſitz der Fraktion im Reichstage und der Füh⸗ rung der nationalliberalen Partei betraut wurde, trat er miteinem borſatz vornehmlich an die neue und ſtolze Kufgabe heran: unter ſeinen Partei herzuſtellen. Es war, wie die Dinge ſich allgemach im Lager des gemäßigten Ciberalis. mus geſtaltet hatten, das Gebot der Stunde. Ernſt Baſſermann hatte eine überraſchend ſchnelle Parteikarriere gemacht. Wohl hatte er — unnötig, einer Mannheimer Leſerſchaft das noch im einzelnen zu erzählen— in ſeiner Daterſtadt und engeren Heimat bereits ſeit dem Anfang der 80er Jahre politiſch gewirkt. Hatte mit Demokraten und Sentrumsleuten eifrig die Waffen gekreuzt; nicht unweſentlichen Anteil daran gehabt, daß erſt für den Landtag, dann für den Reichstag die demokratiſche Fahne von den Sinnen Mannheims heruntergeholt ward und mit dem ganzen Enthuſiasmus der Jugend und der jungen Generation, ſich für den großen Kanzler eingeſetzt, dem in ſeinen letzten, freilich nicht mehr recht ſchöpferiſchen Jahren Zentrum, Fortſchritt und Sozialdemokratie mehr und mehr Leben und Regieren vergällten. Aber im Reichstage war, da ihn gewiſſermaßen als Gegenſtoß gegen die Antiumſturzaktion von Frankfurt der ehrenvolle Auftrag ereilte, Rud. von Bennigſens Uachfolge zu übernehmen, Ernſt Baſſermann noch ein homo novus. Studentiſch geſprochen: zwar kein Fuchs mehr, uber ein Brander. Ein Jahrfünft erſt hatte er dem Reichstag angehört; gerade dieſe Friſt war in⸗ des für ihn voll beſonders tiefer Eindrücke ge⸗ weſen. Man hat die gleiche Erſcheinung ja auch Arbeit leicht jeder parlamentariſche Heuling Aehn⸗ liches. Man kommt bepackt mit Idealen und einem Reichtum an Perehrungsfäßigkeit in das hohe haus und muß dann die melancholiſche Erfahrung machen, die im Grunde uns durch das ganze Leben geleitet, daß Menſchen und Dinge bei näherer Betrachtung meiſt nicht ge⸗ winnen. Was dann noch an hochgemuten Stim⸗ mungen bleibt, wird in dem parlamentariſchen Tagesbetrieb, für den Heinrich von Treitſchke einſt die klaſſiſche Formel vom„geſchäftigen Müßiggang der Parlamente“ fand, vollends fortgeſchwemmt. Das Milteu, in das ſeine Wahl Ernſt Baſſermann ſtellte, war zudem noch un⸗ behaglicher, als das gemeinhin der Fall zu ſein pflegt. Die große Zeit der nationalliberalen Partei war im Reich ja längſt zu Rüſte gegan⸗ gen; die Reichstagsfraktion nur noch ein Schat⸗ ten ihrer früheren Macht. Uur zu gut war dem im Schaffen wie im Haſſen gleich gigantiſchen Kanzler ſein plan gelungen,„die Fortſchritts⸗ leute innerhalb der nationalliberalen partei“ herauszutreiben. Seit 1880 ſtand Bennigſen an der Spitze einer kleinen Mittelpartei, das Zen⸗ trum aber ſchickte ſich an, in die von ihr ver⸗ laſſenen Poſitionen einzurücken. In manchen Parteiſchriften werden dieſe Dinge ſo dargeſtellt, als ob durch die Abſplitterung der ſchutzzöllne⸗ riſchen Eruppe Schauß⸗Dölk und hinterher den Exodus der Freihändler um Forckenbeck und Bamberger die Partet einheitlicher geworden wäre. In Wirklichkeit war dem keineswegs ſo. In allgemeinen Fragen waren die Nationallibe⸗ ralen ja nie ganz einig geweſen. Das lag an ihrer Entſtehungsgeſchichte, die in direkter Linie auf den National-Derein, die Erbkaiſerlichen im Frankfurter Parlament und die„Halben“ in Baden zurückführte. Cag mehr noch an ihrer Derteilung über das ganze, im einzelnen doch eine ſehr verſchiedenartige wirtſchaftliche und ſoziale Schichtung aufweiſende Reichsgebiet und dann überhaupt an der Konſtitution dieſer Mit⸗ telpartei, die naturgemäß nach links wie nach rechts Anſchluß ſuchen mußte und deshalb immer Elemente vereinigte, bei denen bald mehr das nationale, bald das liberale Motiv anklang., Dafür— man ſegelte in Politik und Leben, nicht mehr ſo in der Wiſſenſchaft, noch ganz im Fahrwaſſer des Dolkswirtſchaftlichen Kongreſſes— war man die erſten 10 Jahre hin⸗ durch in wirtſchaftlichen Fragen einig geweſen. Aber dieſe Einheitlichkeit, die Oncken einmal ſehr fein„das Komplement der politiſchen Wirk⸗ ſamkeit der Uationalliberalen Partei“ genannt hat, war angeſichts des Zolltarifs von 1879 zuſammengebrochen. Mit der geidelberger Er⸗ klärung(die Sezeſſton hatte dazu die nötige Vor⸗ arbeit geleiſtet) war man dann in der Bezieh⸗ ung wieder mehr anetinander gerückt; aber ſo ſtand es mit nichten, daß nun die Fraktion aus lauter gemäßigten Schutzzöllnern ſich zufammen⸗ geſetzt hätte. Gewiß, die Schutzzöllner waren in der Mehrheit und ihre Zahl wuchs auch von Jahr zu Jahr; aber die Freihändler waren darum nicht ausgeſtorben und noch während der Kämpfe um die Capriviſſchen Handelsverträge — der Briefwechſel Bennigſens bringt dafür allergand charakteriſtiſche Zeugniſſe— Ramten 3u ſtehen, Samstag, den 25. Juli 1014 allen Umſtänden die Einigkeit in Fraktion und ſonſt öfters: mehr oder weniger durchlebt viel⸗ e ee Samstug, den 25. Juſi 1014 Iu Baſſermanus 60. Geburtstage— Feſtgabe des Mannheimer Seneral⸗Anzeigers 5. Sotte ſte bisweilen ſich recht ungebärdig äußern. Der Widerſtreit der Meinungen war leider damit noch nicht erſchöpft. Auch in ſozialpolitiſchen Fragen ging man vielfach ſtark auseinander und bei Abſtimmungen geſchah es nicht ſelten, daß die Fraktion einfach in zwei hälften ſich ſpaltete. Bennigſen ward viel oder wenig doch durch ſein Staatsamt gehindert. Er konnte oft ſelbſt in den entſcheidenſten Augenblicken nicht in Berlin ſein und wenn er da war, hatte er immerhin mancherlei Rückficht zu üben. Wenn⸗ ſchon er gewiß auch als Oberpräſident von Han⸗ noper mit ſeinen liberalen Auffaſſungen nicht hinter dem Berge hielt und gerade um des⸗ willen häufig genug den über die Maßen ge⸗ häſſigen Angriffen der„Kreuzzeitung“ ausge⸗ ſetzt war. Noch unerfreulicher ſah es im Lande aus. Der aufkommende Bund der Landwirte unter⸗ wühlte den Boden der Partei, ohne daß man deshalb allenthalben den Mut zu entſchloſſener Abwehr fand. Weit eher war man geneigt zu refignieren und vor dem herausfordernden An⸗ greifer, der ſelbſt in die alten Stammſitze der Partei einbrach, die Segel zu ſtreichen. Mut⸗ loſigkeit, Reſignation und innerer hader waren auch ſonſt die Zeichen jener Zeit; das Dereins⸗ leben aber ſtagnierte und ſchien hier und da ſogar völlig erloſchen. Wie einſt dreißig Jahre zuvor den Altliberalen drohte auch der Partei der Keichsgründung die Gefahr zu einer Nota⸗ belnpartei zu werden, die keinen ZJuſammen⸗ hang mehr hatte mit den volkstümlichen Strö⸗ mungen, den Ztelen, Wünſchen und dem Streben der jungen Generation. In all dieſen Stücken bedeutete die Ueber⸗ nahme des Fraktionsvorſitzes durch Ernſt Baſſermann den Uationalliberalen eine Zeiten⸗ wende. In der Sozialpolitik war auf den jungen Tenz der Februarerlaſſe nur zu bald die Gera Stumm gefolgt. Die Umſturzkampagnen— die ſog. Umſturzvorlage, das„kleine Sozialiſten⸗ geſetz“ und die Zuchthausvorlage— löſten in ſchneller Folge einander ab. Jede von ihnen rührte, wie das bei der Zuſammenſetzung der Partei kaum anders ſein konnte, neuen Zwie⸗ ſpalt auf und es fehlte auch in den national⸗ liberalen Reihen nicht an Stimmen, die eifer⸗ voll dazu rieten, bei dieſen Aktionen allemal dabei zu ſein. Aber Baſſermann hielt durch. Der hatte ſchon auf dem Frankfurter Dertreter⸗ Tag, der die in ihren Urſprüngen ein wenig dunkle Reſolution von der„Untätigkeit der Re⸗ gierung in Sachen der Umſturzbekämpfung“ gebar, dagegen aufbegehrt, in ihr einen Ruf nach Kusnahmegeſetzen geſehen. Uun, da dieſe Ausnahmegeſetze dennoch eines nach dem andern auf den Reichstagstiſch niederflatterten, half er redlich die Derſuche einer Gelegenheitsgeſetz⸗ gebung im TKeime zu erſticken. Was aber das Erfreulichſte, das kaum noch Erwartete und ge⸗ rade darum Zukunftsverheißende war: die weit überwiegende Mehrheit in Fraktion und Partei ging mit ihm Das Rad der Seit hatte ſich wieder einmal umgedreht: nicht von Ausnahme⸗ geſetzen, nur von einer Bekämpfung auf dem Boden des gemeinen Rechts, mehr noch von einer poſitiven aufbauenden Reformarbeit im Sinne ausgleichender Gerechtigkeit erhoffte ſich die neue Generation des liberalen Deutſchlands eine allmähliche Ueberwindung der Sozial⸗ demokratie. Solcher Arbeit hat die nationallibe⸗ rale Partei unter Baſſermanns Führung in den letzten Jahren treu und ehrlich gedient. Sie hat die Gewerbegerichte ausgebaut und ſie mit dem Inſtitut des Einigungsamtes ausgeſtattet, das, wenigſtens bei örtlichen Arbeitsſtreitigkeiten, manchem Uutzen ſchuf. Sie hat auch ſonſt bei keinem Schutzgeſetz verſagt und früh ange⸗ fangen, den Begriff der ſozialen Frage über die Sphäre der Handarbeiter hinaus zu erwel⸗ tern. Allen Schichten, die von der modernen wirtſchaftlichen Entwicklung zerrieben zu wer⸗ den drohten, ſollte von Staats- und Geſell⸗ ſchafts wegen Hilfe gebracht werden. Zo wurde Baſſermann, den Aurjuriſten zum Crotz und zum leiſen Entſetzen, der nimmermüde Dor⸗ kämpfer der Kaufmannsgerichte, faſt ihr Schöpfer. Auch der Gedanke der Angeſtellten⸗ verſicherung fand bei ihm(und durch ihn bei der Nationalliberalen Partei) Förderung und Derſtändnis. hand in Hand damit aber ging eine rührige Fürſorge für den alten Mittel⸗ ſtand, für die noch Selbſtändigen in Klein⸗ gewerbe und Detailhandel. Als der Derein für Sozialpolitik ſeine große und groß angelegte Enquete über die Handwerker veranſtaltete, galten ſie der Wiſſenſchaft überwiegend für einen untergehenden Stand, dem man höchſtens noch das Sterben erleichtern könnte. Jetzt nahm man ſtaunend wahr, wie unter der Mitwirkung einer verſtändnisvoll ſtützenden Geſetzgebung, die ſich nicht ſcheute, manche Uebertreibung aus der vorhergehenden Epoche ſchrankenloſer wirt⸗ ſchafklicher Freiheit zurechtzubiegen, das Hand⸗ werk wieder erſtarkte, nach neuen Jormen fuchte und ſo vielfach, indem es einen Ausgleich mit Fabrik⸗ und Warenproduktion vollzog, von neuem goldenen Boden gewann. Dieſe national⸗ ltberale Arbeit hat dann ihr vorläufiges Schluß⸗ Dert die Anſchauungen freilich auseinander⸗ gehen. Seither iſt eine Periode der Stille, nicht des Stillſtands eingetreten. Andere Sorgen ſind uns näher gerückt und heiſchen zunächſt einmal Abhilfe. Auch die Stimmung, die ſelbſtgewiſſe Suverſicht jener großen ſozialpolitiſchen Schaf⸗ fensperiode iſt gewichen. Und mit dem Kopf durch die Wand kann auch kein Parteiführer. Wenn man die Dinge richtig nimmt, war es auch Sozialpolitik geweſen, was unter Baſſer⸗ manns Leitung die Nationalliberalen für die deutſche Candwirtſchaft taten. Und hier gelang ihm ſein Werk noch vollkommener, als bet der Fürſorge für Handarbeiter und Angeſtellte. In dem Belang ward nämlich wieder hergeſtellt, wenngleich auf grundſätzlich anderer Baſis, weſſen die Nationalliberalen ſeit 1879 entraten hatten:„als Komplement ihrer politiſchen Wirkſamkeit“ die wirtſchaftliche Einheitlichkeit. Seit den Zolltarifzämpfen von 1902 gibt es inbezug auf die wirtſchaftlichen Dinge in der nationalliberalen Partei nur noch Uuancen, keine wirklichen Gegenſätze mehr. Das iſt ge⸗ wiß nicht nur Baſſermanns Derdienſt: die Zeit, die bis weit in die Reihen des Fortſchritts uns gewöhnt hatte, in den wirtſchaftlichen Pro⸗ blemen nur noch Sweckmäßigkeitsfragen zu ſehen, die man nach der jeweiligen Lage ver⸗ ſchieden beurteilen könne, hatte ſolcher Ent⸗ wicklung vorgearbeitet. Aber dieſe nämliche Seit hatte doch auch die Zerklüftung der Par⸗ teien und ihre heimliche Auflöſung durch die Berufsorganiſationen gebracht. Immer ſchwe⸗ rer ward es den politiſchen Führern, die all⸗ gemeinen Intereſſen zu bedenken, immer lauter meldeten ſich verwirrend und nieder⸗ ziehend die Magenintereſſen und die Gier nach wirtſchaftlichen Dorzugsrationen. In dieſen Zuſammenhang muß man die Dinge einſtellen, um den Wert von Baſſermanns Ceiſtung richtig zu ermeſſen: dies Glätten und Abmildern, dies Abwägen und fortwährende gusbolancieren der verſchiedenen Kräfte. Ernſt Baſſermann iſt von den Fanatikern der reinen Idee darum ein Zauderer geſcholten worden und ein Schach⸗ matter, dem es an der rechten Entſchloſſenheit mangele, die Partei durch Sturm und Drang ans Siel zu führen. Die Eiferer überſahen nur, daß man mit den gleichen Dorwürfen auch ſchon Rudolf v. Bennigſen bedacht hatte, daß ohne eine gewiſſe Duldſamkeit ihrer Glieder untereinander eine Mittelpartei überhaupt nicht denkbar iſt und dieſe Sezeſſionen, die von manchen temperamentvoll gefordert werden (wir haben nachgerade, ſcheint's, einige Erfah⸗ rung darin) die Partei allemal geſchwächt zu⸗ rückließen. Hier hat, nehmt alles nur in allem, die Baſſermannſche Methode ſich doch be⸗ währt. Es hat bisweilen, wie bei jener ſogen. Reichsfinanzreform, die uns die Derkehrsſteuern und mit ihr die Fahrkartenſteuer brachte, leb⸗ haft im Cande rumort. Aber dann einigte man ſich doch wieder und die Stunde der Entſchei⸗ dung fand eine in allem Weſentlichen geſchloſ⸗ ſene Fraktion. Dabei hatte man nicht einmal nötig gehabt, von dem großen Mittel des Fraktionszwanges Gebrauch zu machen. Zu dem hat Baſſermann nur gegriffen, wo es ſich, wie bei der Erbſchaftsſteuer und dem Kampf um den Block darum handelte, den liberalen Charakter der Partei zu wahren. Dabei ſind dann freilich ein paar Männer über Bord gö⸗ gangen. Wer aber die Entwicklung ſeither mit wachen Augen verfolgt hat, wird doch wohl bekennen müſſen, daß die Abſplitterungen von nöten waren: für einen Politiker von der Art des Thüringers Paul Lehmann kann im Rahmen einer liberalen Partei wirklich kein Raum ſein. In einem anderen Stück hat die Seit dann noch einen Wandel gebracht: in der Stellung zu den Parteien. Wir haben uns von den Kon⸗ ſervativen mehr und mehr entfernt, ſind dem Fortſchritt näher gerückt und haben uns ge⸗ legentlich auch mit dem Zentrum in gemein⸗ ſamer Front befunden. das machte, daß Rechte, Mitte und Fortſchritt inzwiſchen ihr Weſen änderten. Die Konſervativen gerieten in die Gewalt des Tandbundes und wurden mehr und mehr zu einer nur noch vom wirt⸗ ſchaftlichen Intereſſenſtreit bewegten Klaſſen⸗ partei. Als Fürſt Bülow dann doch das Wag⸗ nis unternahm, Linke und Rechte zu gemein⸗ ſamer Arbeit zu paaren, zeigte ſich bald, daß den Konſervativen mit der rechten Cuſt, an der es von Anbeginn gebrochen hatte, auch das Dermögen fehlte, über den eigenen Schatten z zu ſpringen. Beim Schnaps nahte ſich der Der⸗ ſucher und die Konſervativen ließen nur zu gern ſich verführen. Aber auch das Zentrum deutſche Derneinung des auf kleindeutſcher e Baſis erbauten Reichs, in deren Uamen Wind⸗ e Felde geführt hatte. Unter Ernſt CTieber hatte Hand angelegt beim Ausbau unſerer Flotte und der ſozialen Geſetzgebung. Dann war mit dem licher Herrſchaftsanſprüche gefolgt. Aber die Auflöſung wirkte doch wieder, wenngleich nicht Fik in der großen Kodtfikation der Reichs⸗ wrficherungsorbnung gefunden, über beren Reichstagsabgeordneten Baſſermann ein Mittel⸗ punkt der deutſchen Induſtrie iſt und von ihr jahraus jahrein eine große Menge deutſcher Fabrikate in das Gusland gehen, ſo erſcheint das große Intereſſe, das Baſſermann während ſeiner Fragen der auswärtigen Politik genommen hat, in hohem Maße verſtändlich. In ſetner Eigen⸗ ſchaft als ein führendes Mitglied des deutſchen Reichstages würde an ſich die Erklärung hier⸗ für allein nicht gefunden werden können, denn das Intereſſe für die auswärtige Politik im deutſchen Reichstag hat doch erſt in dem letzten Jahrzehnt angefangen, ſich weſentlich reger zu dokumentteren. Ruder war, herrſchte ein derartig abſolutes Der⸗ trauen in ſeine Leitung der auswärtigen poli⸗ tik, daß niemand ſich recht berufen fühlte, ihn zu interpellieren oder gar die kritiſche Sonde an ſeine politiſchen Aktionen zu legen. Gewiß hat man in jener Zeit hochintereſſante Der⸗ handlungen im deutſchen Reichstage über aus⸗ wärtige Politik gehabt. Die Dinge pflegten ſich aber doch immer ſo abzuſpielen, daß der Reichs⸗ Ranzler ſeine mit großem Beifall aufgenom⸗ menen ſtellenweiſe grandioſen Reden hielt, die Führer der Parteien ſich aber mit zuſtimmen⸗ den Heußerungen begnügten. Ebenſo wie bei den berufenen Dertretern des Dolkes war es auch— und iſt es dies ja zum Ceil noch heute — in den weiteſten Kreiſen des deutſchen Dolkes beſtellt. bürger nicht ohne Intereſſe, außerpolitiſch aufgeregten Zeiten, wenn irgend⸗ wo die Dölker aufeinanderſchlagen, die neueſten Depeſchen. Aber eine aktive Anteilnahme irgend welcher Art iſt doch auch heute noch nicht durch⸗ gehends zu finden. In den politiſchen Kämpfen, wie ſte bei Wahlen ausgefochten werden, ſpielt Rolle. Die auswärtige Politik dagegen pflegt hierbei noch immer ſehr kurz zu kommen. war nicht mehr das alte, nicht mehr die groß⸗ daß dieſer Zuſtand nicht den großen Intereſſen horſt ehedem ſeine Mannen gegen Bismarck zu darf, wenn es ſich darum handelt, daß über ſeine wichtigſten Intereſſen, vielleicht über ſein das Sentrum auf ſeine Weiſe ganz redlich mit ganzes zukünftiges Schickſal entſchieden wird. Hierauf richtig und wohl auch zur rechten Zeit hingewieſen zu haben, iſt unzweifelhaft ſein wachſenden Machtgefühl eine Epoche unerträg⸗ großes Derdienſt. Baſſermanns politiſche Wirk⸗ ſamkeit fällt vor allem in die nachbismarckiſche Epoche. Die Seit eines blinden Dertrauens in ſofort und erſt nach mannigfachem Schwanken, diejenigen Perſönlichkeiten, die zur Leitung der erzieheriſch. Und ſeither haben wir(freilich nicht mehr ſo oft wie früher) bei manchem An⸗ laß von neuem zuſammenſtehen können. Loch anders iſt es dem Fortſchritt ergangen. Der hat nach Eugen Richters Hintritt allgemach er⸗ kennen lernen, daß die großen Fragen nattonaler Macht und Exiſtenz ſich ſchlechter⸗ dings nicht zur Betätigung einer„charakter⸗ vollen Oppoſition“ eignen und ſo ergab es ſich von ſelbſt, daß man hüben und drüben mehr und mehr der liberalen Gemeinſamkeiten ſich bewußt wurde. Denn letzten Endes blieb für die nationalliberale Sinnesart das doch die Hauptſache, der Fels, auf dem vor bald 50 Jahren die partei gegründet wurde: die Der⸗ bindung mit dem hiſtoriſch gewordenen deut⸗ ſchen Staat, den zu verankern, feſter zu fügen und organiſch auszubauen ihr unter den verän⸗ derten Zeitläuften mehr noch als früher zur Pflicht ward. In ſolcher Pflichterfüllung hat Ernſt Baſſer⸗ mann die vornehmſte Kufgabe der national⸗ liberalen Partei geſehen, iſt nimmer müde im TCande umhergezogen, um für die größere Flotte, für rechtzeitige heeresvermehrung, für koloniale Arbeit zu werben. Allen hat er's da⸗ rum doch nicht recht gemacht. Denen, die ſehn⸗ ſüchtig über die fremde Grenze blicken les ſind allerzings nur ein paar Häuflein, die das Talent haben, durch ihren konſerpativen An⸗ hang ſich zu vervielfältigen) konnte er's nicht recht machen. Richtiger und genauer: durfte er das gar nicht. denn am Kusgang einer ſolchen abſchüſſigen Entwicklung würde die Klaſſenpartei ſtehen. Und das wäre zugleich das Ende des Liberalismus. Kein anderer als der Abgeordnete Friedberg hat das noch erſt kürzlich bei einem geſelligen Beiſammenſein der preußiſchen Landtagsfraktion klug und fein und doch auch mahnend zugleich formu⸗ liert. Ich möchte darin die Anerkennung der Catſache ſehen, daß Ernſt Baſſermann je und je ſich bemüht hat, mit dem Führer der preu⸗ ßiſchen Candtagsfraktion einig zu bleiben. Baſſermann und deulſche auswärtige Politil Bon Kaiſerl. Legationsrat Frhr. v. Nichthofen, M. d. N. Wenn man bedenkt, daß die Dgterſtadt des ganzen politiſchen Taufbahn an den Solange Fürſt Bismarck am Sicherlich lieſt der deutſche Staats⸗ namentlich in war eine Unzahl von Einzelfragen die größte Baſſermann hat mit ſcharfem Blick erkannt, utſpricht, die wir im Auslande haben, und daß in hochztofliſtertes Dolk nicht abſeits ſtehen ſerhalten und zu ſtärken. auswärtigen Politik unſeres Daterlandes be⸗ rufen wurden, war vorüber, und diejenigen Patrioten, die vorurteilslos mit offenem Blick der Entwicklung der Dinge gegenüberſtanden, Konnten ſich nicht verhehlen, daß manche ſchwer⸗ wiegende Fehler gemacht wurden. Dies iſt vielleicht das innere Notiv für Baſſermann ge⸗ weſen, den ihm zu Gebote ſtehenden Einfluß auf⸗ zuwenden, um ſowohl im Dolke ein größeres Derſtändnis für die auswärtige Politik zu wecken, als auch vor allem in dieſen Fragen dem deutſchen Reichstage zu einer maßgeben⸗ deren Stellung zu verhelfen. Unermüdlich hat ſeiner eigenen Partei— öffentlich darauf hinge⸗ wieſen, welche große Bedeutung den Fragen der auswärtigen Politik für das Gedeihen und die ſteigende Wohlfahrt unſeres Dolkes zukomme. Er iſt nicht müde geworden, ſtets von neuem zu den Abſatz ſeiner Induſtrieprodukte im Kus⸗ lande angewieſen iſt, wenn er ſeine wirtſchaft⸗ liche Machtſtellung behalten wolle, genötigt ſei, eine ſtarke und zielbewußte auswärtige Politig zu führen. Im Keichstage hat er dieſen ſeinen Ausführungen den praktiſchen Uachdruck ge⸗ geben. Der Etat des auswärtigen Amtes, deſſen Beſprechung im Parlamente früher doch mehr oder weniger ſpurlos vorüber zu gehen pflegte, wird heute mit nicht geringerer Gründlichkeit behandelt, als die Etats der übrigen Reichs⸗ ämter. ebenſo viele Tage über die einzelnen Fragen früher Stunden waren. Man verſteht, daß dies manchen Kreiſen, die bisher an ein bequemeres nicht gefallen hat und man braucht ſich daher wicklung Stimmen laut geworden ſind, die ſagen, der Reichstag miſche ſich bereits zupiel in die auswärtige Politik, in die ihm doch der wahre Einblick fehle und von der er allzuviel daher nicht verſtehen könne. Die wettüberwie⸗ — und mit ihr gewiß der Referent über den Etat des auswärtigen Amtes, der Reichstags⸗ abgeordnete Baſſermann— durch ſolche Redens⸗ arten nicht irre machen laſſen, ſondern weiter⸗ Dertretung des deutſchen Dolkes auf den Gang der auswärtigen Politik des Reiches aufrecht zu Als ein vielleicht kleines, aber in ſelnen Folgen oft recht wichtiges Mittel hierfür, hat ſich die Einführung der ſogenannten„Kurzen Anfragen“ erwieſen, und es iſt bezeichnend, daß es gerade der Reichstagsabgeordnete Baſſer⸗ mann geweſen iſt, der von dieſen in den Fragen der auswärtigen Politik bisher am häufigſten Gebrauch gemacht hat. Für den ſpäteren Beurteiler der auswärtigen Politik Deutſchlands in den letzten 20 Jahren werden bei einer ſo regen politiſchen Tätigkeit die Reden Baſſermanns einen außerordentlich wertvollen Kommentar bilden. heute würde es zu weit führen, näher darauf einzugehen, welche Stellung Baſſermann in den einzelnen Phaſen unſerer auswärtigen Politik eingenommen hat Dieſe Stellungnahme mußte auch naturgemäß eine verſchiedenartige ſein, da vielleicht kaum etwas auf der Welt ſo den Wandlungen unter⸗ worfen iſt, wie die auswärtige Politiß. Es iſt dies ja der Grund, warum kein anderer Zweig ſtaatsmänniſcher Betätigung ſo zum Dilettantismus, zum Sprunghaften 5 und Spekulativen anreizt, wie die großs auswärtige politik, und dies umſo mehr, weil ſich auch bei einem Fehlen großer Ziele und feſter Grundlinien, wenn man vom Glück begünſtigt iſt und über ein gewiſſes Maß routinierter Geſchicklichkeit verfügt, Teil⸗ erfolge erzielen laſſen. Baſſermann iſt bei ſeiner Kritiſchen Beurteilung der deutſchen auswär⸗ tigen politik einen derartigen Weg nicht ge⸗ gangen. Er kehrt vielmehr beharrlich zu ſeinem Grundgedanken zurück, den er als das leitende SZiel deutſcher auswärtiger Politik für richtig erkannt hat und er verficht denſelben mit immer neuen, den jeweilig im Mittelpunkt des Intereſſes ſtehenden Fragen der auswärtigen Politik angepaßten Gründen; und dieſer Grundgedanke findet ſich ausgeprägt in dem Worte vom wirtſchaftlichen Imperialismus. Baſſermann hat ſtets jeden Chauvinismus von ſich gewieſen; die Anſchauung bekämpft, als ob das neugegründete deutſche Reich kriegeriſcher Erfolge bedürfe, und ſomit derjenigen Politiß, die man früher als Imperialismus kennzeich⸗ nete, nicht das Wort geredet. Er hat aber mit einem im Caufe der Jahre ſteigenden Uachdruck darauf betont, daß für unſer an Bevöl⸗ Kerungszahl wachſendes Dolk die Sicherung von, Abſatzmärkten und die Möglichkeit freier Ha delsbetätigung eine Lebensbedingung ſei. Und er hat auch nicht verkannt, daß eine ſolche Politik ſich nicht nur damit begnügen könne, beſtmögliche Handelsverträge abzuſchließen und KRolontalpolitiſch vorwärts zu arbeiten, ſonde daß bei der regen Tätigkeit der auf ein gleiche Siel. hin ſtrebenden und mit uns wirtſchaftlich konkurrierenden Uationen, wir, wo es durch⸗ er— natürlich in erſter Linie in den Kreiſe. betonen, daß ein Staat, wie der unſrige, der auf In der Budgetkommiſſion wird heut. der auswärtigen Politik verhandelt, wie es Arbeiten mit dem Reichstage gewöhnt waren, nicht zu wundern, wenn im Laufe dieſer Ent⸗ f gende Rehrheit des Reichstages wird ſich aber hin dahin ſtreben, den Einfluß der berufenen 6. Seite Zu Baſſermanns 60. Seburtstage— Seſtgabe des Mannheimer General⸗Amzeigers Samstag, den 25. Juſi 10g führbar iſt, mit Energie die offene Tür zu ver⸗ teidigen haben, in den Fällen aber, wo andere Nationen ihren Kolonialbeſitz und ihre Inter⸗ eſſenſphären auszubreiten ſich anſchicken, Kequi⸗ valente zu fordern aus Gründen der Selbſt⸗ egiſtenz verpflichtet ſind. Unter dem Seichen dieſes wirtſchaftlichen Im⸗ perialismus ſteht die gegenwärtige internatio⸗ nale Politik und auf ihn hat Baſſermann immer wieder von neuem hingewieſen und verlangt, daß die deutſchen leitenden Staatsmänner, unter Dermeidung von jeder Gelegenheits⸗ politik, dieſes große Ziel ſtets im Auge zu be⸗ halten haben. Das Bild von Baſſermanns Tätigkeit in den Angelegenhetten der auswärtigen politik würde unvollkommen ſein, wenn man nicht ſeiner un⸗ entwegten Bemühungen gedächte, den deut⸗ ſchen auswärtigen Dienſt zu reformieren und dem modernen Bebürfniſſe entſprechend zu ge⸗ ſtalten. Baſſermann hat ſich mit Recht geſagt, daß nicht das Vollſchreiben unendlicher Akten⸗ fascikel die Politik eines großen Fandes vor⸗ wärts bringen könne, ſondern daß lebendige Menſchentätigkeit hier ununterbrochen am Werke ſein müſſe. Und da konnte es ſeinem klaren Blick nicht verſchloſſen bleiben, daß unſer auswärtiger Dienſt angefangen hatte, ein wenig zu verknöchern, zu ſehr der ſpeziale Be⸗ ruf einer privilegierten Klaſſe zu werden. Wie Baſſermann davon durchdrungen iſt, daß unſer ganzes Dolk ein ſtarkes Intereſſe an der Geſtaltung unſerer auswärtigen Politik nehmen müſſe, ſo zog er auch hieraus die logiſche Schlußfolgerung, daß die Betätigung in dem dieſer Cätigkeit geweihten Berufe allen Kreiſen unſerer Bevölkerung, die ſich dazu qualifizieren, offen ſtehen müſſe, insbeſondere aber denjenigen, die ein reges Derſtändnis für die Induſtrie und den Handel, durch die wir friedlich die Welt erobert haben, beſitzen. Wenn im vergangenen Winter in der Frage der Reform des auswärtigen Dienſtes ein ſtarker Schritt vorwärts getan worden iſt, ſo iſt dies gewiß nicht zum letzten auf die tatkräftige Mit⸗ hilfe des Hauptes der nationalliberalen Reichs⸗ tagsfraktion zurückzuführen. In allen Cändern wird die auswärtige Politik mit Recht losgetrennt von den beſtän⸗ inneren politiſchen Gegenſätzen als eine allen nationalen parteien gleich wichtige betrachtet undb ſo darf man wohl auch erwarten, daß die Derdienſte des Führers der nationalliberalen Partei in allem, was mit der auswärtigen Politik zuſammenhängt, nicht nur, wie dies ſelbſtverſtändlich iſt, dankbar von ſeinen Par- teifreunden gewürdigt, ſondern auch weit über dieſen Kreis hinaus im deutſchen Daterlande anerkannt werden. In der Intereſſenahme un⸗ ſeres Volkes an den Fragen der auswärtigen Politik und in der Betätigung des deutſchen Reichstages auf dem gleichen Gebiete hat ſich im den letzten Jahren ein ſtarker Wandel, wir dürfen wohl ſagen, zum Beſſeren vollzogen. Es iſt dies eine Entwicklung, die allerdings noch lange nicht abgeſchloſſen, ſondern erſt im Wer⸗ bden iſt. Der Hiſtoriker kommender Jahre aber wiro feſtzuſtellen haben, daß dieſer bedeutungs⸗ volle politiſche Fortſchritt in dem Reichstags⸗ abgeordneten Baſſermann mit ſeinen ſtärkſten und unentwegteſten Fürſprecher gehabt hat. E Baſſermann als Kom⸗ munalpolitiker und lokaler Parteiführer Von Eruft Müller, Mannheim. Im Jahre 1887 brach in Mannheim nach Jahrzehnte langer Ddauer die demokratiſche Rathausherrſchaft zuſammen. Sie war ſchon dborher morſch geweſen. Die mächtige nationale Woge, dle im Jahre 1887 durch die deutſchen Gaue ging und auch für Mannheim einen Um⸗ ſchwung in den parteipolitiſchen Derhältniſſen rachte, gab ihr den Todesſtoß. Sie wurde abge⸗ löſt von einem nationalliberalen Rathausregi⸗ ment, unter dem ſich die notwendig gewordene Ueberleitung unſeres zur Großſtadt heranrei⸗ ſenden Gemeinweſens in moderne Formen in lücklicher, hoffnungsreicher Weiſe vollzog. Heue Männer mit neuen Ideen kamen auf das ſthaus, Dertreter aller Schichten der Bevöl⸗ kerung und aller Berufskreiſe, die, mitten im Praktiſchen Erwerbsleben ſtehend, raſchen, ſicheren Blickes erkannten, was die fortſchrei⸗ tende Zeit erheiſchte und die mit friſchem Wage⸗ mut ans Werk gingen, den an ein modernes ſtüdtiſches Gemeinweſen herantretenden Forde⸗ rungen und Uotwendigkeiten zu entſprechen. Anter dieſen Männern ſtand in erſter Reihe Ernſt Baſſermann, damals eine der jüng⸗ ſten der führenden Perſönlichkeiten der natio⸗ nalliberalen Partei. Im herbſt 1887 trat er in den Stadtrat unſerer Stadt ein, dem er ſeit ener Seit ununterbrochen angehört, alſo jetzt ahezu 27 Jahre. Raſch wußte ſich der taten⸗ Warbeitsfrohe Mlann eine einflußreiche Stel⸗ lung im Stadtratskollegium zu erringen. Sein Anſehen im Rate der Stadt wuchs von Jahr zu Jahr und heute iſt er wohl unbeſtritten das einflußreichſte und geiſtig hervorragendſte Mit⸗ glied des Kollegiums. Das zeigte deutlich die maßgebende Rolle, die Ernſt Baſſermann bei der jüngſten Ueubeſetzung des Oberbürger⸗ meiſterpoſtens zuftel und wenn dieſe für die Zukunft unſerer Stadt ſo einſchneidende Frage in einer, ſoviel man heute ſchon beurteilen kann, zweifellos ſehr glücklichen Weiſe gelöſt worden iſt, ſo fällt das Hauptverdienſt hieran Ernſt Baſſermann zu, ber ſich bei dieſer Ge⸗ legenheit wieder als der beſte und zuverläſfigſte Freund und Berater ſeiner ihm ſo innig am Herzen liegenden Daterſtadt erwieſen hat. Auch auf die Wahl der früheren Gberbürgermeiſter unſerer Stadt, Otto Beck, des Schöpfers der Großſtadt Mannheim, und Paul Martin, des eifrigen Förderers des hieſigen Kunſt⸗ lebens, hatte Ernſt Baſſermann einen entſchei⸗ denden Einfluß ausgeübt. Ernſt Baſſermann ſteht heute im kommunal⸗ politiſchen Feben Mannheims an erſter Stelle. Infolge ſeiner aufreibenden Tätigkeit im Reichstage iſt er zwar oft nicht in der Lage, den Sitzungen des Stadtrats und der ſtädtiſchen Kommiſſionen, denen er zugeteilt iſt, beizu⸗ wohnen, aber ſo viel kann behauptet werden, daß Ernſt Baſſermann, wenn er in Mannheim weilte, noch nie eine Sitzung des Stadtrates verſäumt hat. Wenn es ihm irgend⸗ wie möglich, war er zur Stelle. Und ſchon oft iſt er, wenn im Stadtrat bedeutungsvolle Ent⸗ ſcheidungen zu fällen waren, trotz anderer drin⸗ gender und wichtiger Geſchäfte von Berlin nach Mannheim geeilt, um dieſen Sitzungen bei⸗ wohnen und ſein entſcheidendes Wort in die Wagſchale werfen zu können. Für das Wohl und Gedeihen ſeiner Daterſtadt iſt Ernſt Baſſer⸗ mann ſtets zu jedem Opfer bereit geweſen. Ernſt Baſſermann iſt das Los ſo mancher anderer verdienter Kommunalpolitiker erſpart geblieben: daß ſie mit der Zeit an Bedeutung und Einfluß verlteren, daß die Zahl ihrer Geg⸗ ner wächſt, daß ſie, kurz geſagt, abwirtſchaften. Die kommunalpolitiſche Tätigkeit Ernſt Baſſermanns hat die entgegengeſetzte Entwick⸗ lung genommen. Zu Beginn ſeiner Jätigkeit als Stadtrat ſtand ihm ein beträchtlicher Teil der Bürgerſchaft etwas fremd gegenüber; heute dagegen gibt es in Mannheim keine Perſönlichkeit, die populärer und belieb⸗ ter iſt als Ernſt Baſſermann, den jedermann kennt, deſſen Uame jedermann mit Hochach⸗ tung nennt, der, wohin er auch kommen mag, mit herzlicher Freude begrüßt und deſſen Erſcheinen bei jeder Deranſtaltung, ſei ſi nun ernſter oder feſtlicher Art, ſtets, unter Aus⸗ ſcheidung aller politiſchen Gegnerſchaft, hohe Befriedigung und Genugtuung auslöſt. Wirft man die Frage auf, welchen Umſtänden Ernſt Baſſermann dieſe glänzende kommunal⸗ politiſche Entwicklung zu danken hat, ſo iſt die Antwort in wenige Worte zuſammenzufaſſen: Ernſt Baſſermann iſt ſich ſelbſt treu geblieben. Er iſt heute genau der gleiche, der er vor 27 Jahren geweſen; ſeine cßrundanſchau⸗ ung in den verſchiedenen kommunalen Fragen hat ſich nicht geändert, wenn er natürlich auch den veränderten Derhältniſſen Rechnung trug. So war Ernſt Baſſermann von Beginn ſeiner kommunalpolitiſchen Tätigkeit auf dem Rathauſe an in allen ſozialen Fragen ein trei⸗ bendes, vorwärts drängendes EFlement, un⸗ beirrt darum, ob auf Dank und Anerkennung oder auch nur Derſtändnis ſeitens der in Frage ſtehenden Kreiſe zu rechnen war. Ihm iſt auch in der Kommunalpolitiß die ſoziale Für⸗ ſorge ſtets ein herzensbedürfnis geweſen. Ernſt Baſſermann war in ſtädtiſchen Fragen immer ein liberaler, freiheitlich denkender Mann, der mit veraltetem Schutt aufzuräumen und neuen Gedanken und Zielen den Weg zu bahnen ſuchte; er iſt nicht erſtarrt in überlebten Formen, nicht befangen von durch die Zeit überholten Ideen, ſondern er ſteht mitten in der flutenden Welt des Lebens, noch erfüllt von jugendlichem Kampfesmut, von ungebrochener Begeiſterung für die dem Allgemeinwohl die⸗ nenden Kufgaben, klaren Blickes und warmen Herzens alle Ereigniſſe des öffentlichen Febens und ihre Begleiterſcheinungen verfolgend und allen Fragen objektiv und vorurteilsfrei prü⸗ fend, gegenübertretend, nicht kleinlich rechtend, ſondern nur das große Ganze im Auge habend, dabei auch gegneriſche Meinungen verſtehend und würdigend. krnſt Baſſermann iſt als Kommunalpolitikher nie Parteimann ge⸗ weſen. Ddas Wohl der Stadt ſtand ihm turmhoch über den Kleinlichen parteipolitiſchen Bedenken oder Erwägungen. Er hat in allen Kämpfern für die Intereſſen und das Wohl der Stadt ſtets nur die Mitarbeiter und Mitbürger geſehen, gleichgültig, welcher politiſchen Partei ſie angehören mochten. Daher auch ſeine un⸗ angreifbare, nicht zu erſchütternde Beliebtheit in den weiteſten Kreiſen der Einwohnerſchaft, ohne Unterſchied des Standes, des Berufes der Konfeſſion oder der polttiſchen Parteiſtellung. Mit Stolz nennt Mannheims Einwohnerſchaft Ernſt Baſſermann den Ihrigen. Und er vergilt Gleiches mit Gleichem. Er iſt ein Mannheimer mit Ceib und Seele, erfüllt von glühender Tiebe zu ſeiner Daterſtadt, von berechtigtem Stolze auf ihre glänzende Entwichlung und ihre tüch⸗ tige, geiſtig hochſtehende und hochſtrebende Bürgerſchaft. Als im Herbſt des Jahres 1912 Ernſt Baſſermann gemeinſam mit zwei anderen hochperdienten Herren, mit denen ihn ſeit Jahr⸗ zehnten politiſche und perſönliche Freundſchaft verband, das 25jährige Jubiläum als Mitglied der ſtädtiſchen Kollegien beging und die natio⸗ nalliberale Partei aus dieſem Anlaß ein Feſt⸗ bankett veranſtaltete, deſſen herrlicher, ein⸗ drucksvoller Derlauf allen Teilnehmern in ſtetiger Erinnerung bleiben wird, da erklärte Ernſt Baſſermann in ſeiner aus dem tiefſten Innern kommenden, mit den TJönen eines warm empfindenden herzens geſprochenen Rede, daß, wenn er alle anderen politiſchen Kemter niederlegen und aus dem aufreibenden politiſchen Kampf zurücktreten werde, er doch Mitglied des Stadtrates ſeiner Daterſtadt blei⸗ ben möchte, um, ſolange ihm dies überhaupt möglich ſei, für das Wohl dieſer Stadt zu ſtreben und zu arbeiten. Dieſer in ſeiner Schlichtheit und Wärme, in der er geäußert wurde, ſo ergreifend wirkende Wunſch be⸗ ſeelt auch heute noch den Jubilar und dieſer Dunſch wird wie damals ſo auch heute von der Bürgerſchaft Mannheims in ihrer Geſamtheit auf das herzlichſte geteilt. Als im Jahre 1892 in den Tagen des Auguſt der damalige Führer der hieſigen nationallibe⸗ ralen Partei, der noch heute unvergeſſene und als Dorbild eines mutigen, unerſchrockenen, aufopfernden Kämpfers für Daterland, Dater⸗ ſtadt und Partei geltende Franz Thorbechke ſtarb, ein pfer der enormen Arbeitslaſt, die ihm die Arrangierung und Durchführung der ge⸗ waltigen Kiſſinger huldigung der Bismarck treuen Männer Südweſtdeutſchlands vor dem Gründer des Reiches brachte, da ſtand die nationalliberale Partei vor der ſchweren Frage, wer Franz Thorbeckes Uachfolger in der lokalen Führerſchaft werden ſolle. Die Wahl war nicht ſchwer. Es konnte nur ein Nann in Frage Rommen: Ernſt Baſſermann. Er wurde an die Spitze der Partei geſtellt. Schwierig und verant⸗ wortungsvoll war das ÜGmt, das er übernahm. Hatte er doch das parteipolitiſche Erbe eines Mannes anzutreten, dem es wie zuvor keinem anderen gelungen war, innerhalb weniger Jahre ſich das unbegrenzte, unerſchütterliche Dertrauen der Parteifreunde zu erwerben, die dem Feuerkopfe dieſes mit unbezähmbarem Mute und unermeßlicher Arbeitskraft dahin⸗ ſtürmenden Parteiführers blindlings und mit ſiegesſicherer Begeiſterung folgten. Ernſt Baſſer⸗ mann hat die damals auf ihn gerichteten Hoffnungen und Erwartungen weit übertrof⸗ fen. Er ſetzte das von Franz Thorbecke begon⸗ nene Werk glänzend fort, arbeitete unverdroſſe⸗ nen Mutes an dem Weiterausbau der Organi⸗ ſatton der lokalen Partei, deren Führerſchaft das Sprungbrett zu ſeiner überragenden poli⸗ tiſchen Taufbahn werden ſollte. Im Jahre 1895 wurde Ernſt Baſſermann erſtmals in den Reichstag gewählt als Dertreter des heimatwahlkreiſes Mann⸗ heim—beinheim—Schwetzingen. Wem es ver⸗ gönnt war, an dem damaligen Wahlkampfe in unſerem Wahlkreis beizuwohnen, dem wer⸗ den jene Tage unvergeßlich bleiben. Es waren gewaltige Eindrücke, die auf die Kampfgenoſſen einſtürmten. Eine auserleſene Schar geiſtig be⸗ deutender Männer und gewandter, volkstüm⸗ licher Rebner ſtand Ernſt Baſſerman zur Seite: Carl Eckhard, Profeſſor Mathy, Profeſſor ZBehaghel, Fabrikant Emil Mayer, Pro⸗ feſſor JZöller, Jakob Kuhn, Stadtrat Häürſchhorn, Stadtrat Herſchel, Stadtrat Hartmann, hermann Glaſer, Kechts⸗ anwalt König, Guſtav NMayer⸗Dinkel, Berthold Fuhs, Bankdirektor Zeiler, Kauf⸗ mann Kern, Bezirkstierarzt Ulm, Wendelin Bouquet, Reallehrer Ceopold Reinmuth, Hauptlehrer Auguſt Reinmuth, Hauptlehrer Adalbert hoffmann, Kaufmann Baſſer⸗ mann Schwetzingen, Fabrikant Kitzhaupt vom Werſauer Hof, Fabrikant Feder⸗Groß⸗ ſachſen, Bürgermeiſter Ehret⸗einheim, Bürgermeiſter Zahn und Ddr. Erchen⸗ brecht⸗Hockenheim und andere mehr. Diele ſind ſeitdem ins Grab geſunken, andere wieder haben ſich aus dem politiſchen Leben zurückgezogen; nur wenige von den Kämpfern jener Jage ſtehen heute noch im politiſchen Streite in der Front. Anfangs ſchien damals die Stimmung der Kandidatur Baſſermann nicht günſtig, die Derſammlungen waren ſchwach be⸗ ſucht. Aber bald änderte ſich das Bild. Baſſer⸗ manns Auftreten machte bei den Wählern über⸗ all den günſtigſten Eindruck, von Tag zu Cag beſſerte ſich die Situation und als der Wahltag näher rückte, fanden die Derſammlungen in überfüllten Sälen ſtatt. Unbeſchreiblich war der Jubel, als in der Stichwahl der Uame Ernſt Baſſermann ſiegreich aus der Wahlurne hervor⸗ ging und ſelten hat den alten Sgalbaufaal eine ſolche Begeiſterung durchbrauſt wie an dem Reichstagsabgeordnete Ernſt Baſſermann in damaligen Landgerichtsdirektors Anton Baſſer⸗ mann, den Saal betrat, umbrauſt von den ſtür⸗ miſchen Opationen der Kopf an Kopf ſtehenden Menge, deren Hochrufe die rauſchenden Hlänge der die Muſik ſtellenden Grenadierkapelle über⸗ tönten. Es war ein verheißungsvoller Auftakt zu der beginnenden politiſchen Caufbahn des jungen Abgeordneten. Die Männer, die im erſten Wahlkampfe mit Ernſt Baſſermann ſtritten, mit ihm von Grt zu Ort, von Dorf zu Dorf zogen, ſie verfolgen, ſo⸗ weit ſie nicht zum ewigen Schlafe eingegangen, noch heute mit herzlicher Freude und innigſter perſönlicher Sympathie ſein politiſches Wirken; ſie haben ihm treueſte Anhänglichkeit bewahrt, ſie fühlen ſich eins mit den neu hin⸗ zugekommenen Parteifreunden and Kämpfern in der Ciebe und Verehrung für Ernſt Baſſer⸗ mann. Don Stufe zu Stufe iſt Ernſt Baſſermann in ſeinem politiſchen Wirken geſtiegen, aber mit Dorliebe hat er ſich ſtets innerhalb der natio⸗ nalliberalen Partei Mannheims betätigt. In den erſten Jahren ſeines parlamentariſchen Wirkens bekleidete er nach wie vor das Amt des erſten geſchäftsführenden Dor⸗ ſitzenden der hieſigen nationalliberalen Partei und erſt als er an die Spitze der Zentralleitung der deutſchen Geſamtpartei trat und damit ein Uebermaß von Arbeitslaſt auf ſich nahm, legte er den Dorſttz in andere hände. In ſeiner heutigen Eigenſchaft als Ehren⸗Dor⸗ ſitzender des hieſigen nattonalliberalen Dereins ſteht er aber fortgeſetzt in engſter Fühlung mit der örtlichen Partetleitung, mit deren lei⸗ tenden Perſönlichkeiten ihn ein Band gegen⸗ ſeitigen herzlichſten Dertrauens verknüpft. Ernſt Baſſermanns Arbeitskraft iſt uner⸗ ſchöpflich. So findet er trotz ſeiner umfaſſenden politiſchen und kommunalen Jätigkeit immer noch Zeit, ſich auch an ſonſtigen Strömungen und Beſtrebungen unſerer Stadt zu beteiligen, mögen ſie nun auf dem Gebiete der Kunſt, der Wohltätigkeit, des geſellſchaftlichen oder wirt⸗ ſchaftlichen Lebens liegen. Mit ſtarkem Inter⸗ eſſe hat er die neue Kunſtbewegung in mMann⸗ heim verfolgt und ſte, ſoweit ſie ihm berechtigt erſchien, mit kraftvoller Hand geſchützt und ge⸗ fördert. Er iſt Ritglied der Kunſtkommiſſion des Stadtrats, tätiges NMitglited des Kunſtvereins, eifriges Vorſtandsmitglied des Rennvereins, des kiltertumsvereins und vieler anderer ge⸗ meinnützigen Dereine. Im Deutſchen Cuft⸗ flottenverein bekleidet er das Amt des zweiten Dorſitzenden, in der Abteilung Baden des Deut⸗ ſchen Schulſchiffvereins hat er den erſten Por⸗ ſitz inne. Bei zahlreichen kaufmänniſchen und induſtriellen Unternehmen iſt er teils Vorſitzen⸗ der, teils Mitglied des Aufſichtsrats. Der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b.., Verlag des Mannheimer Generalanzeigers, Badiſche Ueueſte Nachrichten, iſt er als Vorſtand des Kufſichtsrats ſtets ein wohlwollender Freund und Förderer geweſen. Hervorragende Derdienſte hat ſich Ernſt Baſſermann um das Schiffahrtsweſen erwor⸗ ben. Jahrzehntelang ſtellte er ſeine Kräfte in den Dienſt der Einzelſchiffer, um dieſe in ihrem ſchweren wirtſchaftlichen Kampf zu ſtützen. Als Dorſitzender des Partikulierſchiffer⸗Dereins „Jus et Juſtitia“, mit dem er auf das innigſte verwachſen iſt, vermochte er ſich einen tiefen Einblick in die Uöte des kleinen ſelbſtändigen Schifferſtandes zu verſchaffen und er bemühte ſich nach Kräften, auf dem Wege der Geſetz⸗ gebung ſowohl wie auf dem Gebiet der Selbſt⸗ hilfe Beſſerung herbeizuführen. Wenn es im Taufe der Jahre gelungen iſt, mancherlei alte Söpfe in der Schiffahrt abzuſchneiden und zeit⸗ gemäße Henderungen einzuführen, die nicht nur den Einzelſchiffern, ſondern der Geſamtſchiff⸗ fahrt zum Dorteil gereichen, ſo iſt dies mit eine Frucht der Arbeit Ernſt Baſſermanns. Auch in dieſer Tätigkeit ließ er ſich von dem ſozialen Empfinden leiten, das ihm für ſeine ganze poli⸗ tiſche und ſonſtige öffentliche Tätigkeit maß⸗ gebend war. Das verdienſtvolle Wirken Ernſt Baſſermanns zur Förderung der deutſchen Schiffahrt und zur Hebung der in ihr beſchäf⸗ tigten Perſonen hatte ſeine Berufung in ver⸗ ſchiedene maßgebende Schiffahrtsorgantſationen zur Folge, in denen er ſich einen großen Ein⸗ fluß ſicherte; ſo gehört er u. a. ſeit vielen Jah⸗ ren der Zentralkommtſſion für die Rheinſchiff⸗ fahrt an. Die ganze Bevölkerung Mannheims nimmt herzlichen Anteil an dem 60. Geburtstage Ernſt Glückwünſche dar, erfüllt von der Hoffnung, daß es dieſem ſeltenen Manne vergönnt ſein möge, noch recht viele Jahrzehnte zu wirken und zu ſchaffen zum Wohle der Allgemeinheit und im Intereſſe einer weiteren glücklichen und ge⸗ deihlichen Entwicklung unſeres ſtädtiſchen Gemeinweſens. Ernſt Baſſermann wurde am 26. Juli 1854, in Molfach, wo ſein Dater Anton Baſſermann am Amtsgericht als Referendar tätig war, ge⸗ Abend jenes Stichwahltages, als der neue boren. Er befuchte die Schulen in Bapatt. Begleitung ſeines hochverehrten Daters, des Baſſermanns und bringt ihm die aufrichtigſten mstag, den 25. Juli 1914 Zu Baſſermanus 60. Seburtstage— Feſtgabe des WMaunheimer General⸗Anzeigers 7. Soite ffenburg und Uannheim ſowie die Univer⸗ ſitäten Heidelberg, Ceipzig, Berlin, Straßburg und Freiburg. Im Jahre 1880 ließ er ſich in lunnheim als Rechtsanwalt nieder und zwar übte er die Prazis in Gemeinſchaft mit Berrn von Feder, einem hochangeſehenen älteren Juriſten, aus. Ernſt Baſſermann iſt mit Julie Ladenburg, einer Tochter des verſtorbenen HbSeh. Kommerzienrats Carl Cadenburg ver⸗ heiratet. Der glücklichen harmoniſchen Ehe ſind 11 4 Kinder, ein Sohn und 5 Cöchter entſproſſen. 1 Ju „ ſo⸗ 1. und 8 an Baſſermanns Siele. 1 Aaußf bieſen Seiten, die uns ein möglichſt voll⸗ ſſer. ſtändiges Bild von Baſſermanns politiſcher perſönlichkeit und Arbeit geben ſollen, darf n in[baſſermanns eigenes Wort nicht mit fehlen. Haben wir bisher über ihn gehandelt, 1 ſo ſoll er nun ſelbſt zu uns reden. Unter den ſchen 5 zahlreichen Keden Baſſermanns dürfte als per⸗ das ſbönlichſtes politiſches Bekenntnis, als kraft⸗ Dor. vollſte Zuſammenfaſſung ſeiner politiſchen Ge⸗ alen ſamtanſchauung die angeſehen werden dürfen, 195 die er auf dem Parteitag der rheiniſchen auf Auationalliberalen in Ueuwied am 14. Juni nde. 1914 gehalten hat. Gerade darum und weil Vor⸗ 5 dieſe Rede uns den Baſſermann um die Wende ems ſeines ſechſten Jahrzehmts ſehr anſchaulich zeigt, darf ſie in dieſen Derſuch eines Geſamt⸗ bildes von Baſſermanns Wollen und Wirken mit gutem Grunde eingefügt werden. Wir löſen an der Rede Alles ab, was nur Bezug auf den beſonderen Anlaß des rheiniſchen Partei⸗ kages hat, und geben das dauernde und blei⸗ bende Wertvolle, das perſönliche Bekenntnis: „Es gibt ſo viele laudatores temporis acti. Sie wiſſen, die 7oer Jahre waren glänzende Jahre für die Uationalliberale Partei. Hoch flatterte damals unſer Banner über all den bdeutſchen Tanden und Provinzen. Damals be⸗ herrſchte der nationale Gedanke in dem neu⸗ gegründeten Reiche alles. Und dann eine Seit — ſie muß immer wieder maßgebend uns nor die Seele treten—, in der die Sezeſſion die Kraft und die Herrlichkeit dieſer liberalen acht zerſtört hat. Heute an dieſem Partei⸗ dag laſſen Sie mich deſſen gedenken, an dieſem kxheiniſchen Parteitag, an dem der Wille zur Einigkeit geſtern und heute ſo ele⸗ mentar zutage getreten iſt, der Einigkeit in einer Partei, die notwendig iſt, da ſte nicht die Stoßkraft gegenüber andern Par⸗ teien einbüßen ſoll. In jenen Kusgangs⸗ jahren des 70. Jahrzehnts, in denen es zu gären begann in der Partei, in denen der flationale Gedanke zurücktrat vor ſchweren irtſchaftlichen Kämpfen, entſtand die Mei⸗ nung, daß der rechte und der linke Flügel ſich nicht mehr vertragen konnte. Die erſte Sezeſſion kam, die des Abgeordneten Cas⸗ ker und Genoſſen, ihr folgte die derer um Jorckenbeck— und die Macht der Partei war ins zertrümmert. Sie, die einſt 150 und mehr gſte Mandate beſaß, als die Sezeſſion des linken ſen Flügels erfolgt iſt, ſank zurück auf 50 Man⸗ gen ate, ein warnendes Beiſpiel auch für hte die heutige Zeit. Wenn in der langen Seit, ſetz.wo ich die Ehre habe, an der Spitze der Partei bſt⸗ zu ſtehen, ich mich immer gewehrt habe im gegen das Kuftauchen des Gedankens einer lte zeuen Sezeſſion, ſo war das hervorge⸗ eit⸗ angen aus den Erfahrungen jener AGusgangs⸗ ahre des erſten Jahrzehnts des Deutſchen ches. Uoch einmal iſt die Uationalliberale artei auf die höhe getragen worden, auf die e von 100 Mandaten in dem Jahre der großen nationalen Fragen, als es aufs ganze ing, 1887, das Jahr der Septennatswahlen. Alles was dazwiſchen liegt und nachher kam, t mühſame Arbeit geweſen, aber, wie mein hr verehrter alter Freund Dr. Breithaupt wird beſtätigen können, mühſame, ehrliche und tedliche Arbeit, die Partei zuſammenzuhalten, und ſie war mit Erfolg gekrönt. denn es iſt bein Kleines, wenn in den Jahren 1898 und 905 es gelungen iſt, die Sahlder Wähler für die Partei umje 50 O% O% zu mehren. Es iſt kein Kleines geweſen, wenn wir heute barauf hinweiſen können, daß die Sahl der nationalliberalen Wähler längſt anderthalb lillionen überſchritt und daß wir hoffen kön⸗ en, bei den kommenden Wahlen auf zwei Mil⸗ en aufzuſteigen. dieſer Kufſtieg ber iſt natürlich nur möglich, wenn der Wille Einigkeit und damit der Mille zur cht in der Partei obwaltet“ Das iſt die ge des Tages. Unſer Sentralbureau hat eine Zuſammen⸗ eben über die nationallibe⸗ nd um erſten Nale konn⸗ Und von dieſen 300 O00 ſind 287 000 weder jung- noch altnationalliberal. Die 287 000 werden auch auf dem kommenden Parteitag in Köln ſagen, daß ſie FTrieden wollen und nicht den Streit, nicht dieſen unerquicklichen Streit der Preſſe. Es ſind ja nur wenige Preſſeorgane, wie ſchon geſtern hervorgehoben worden iſt, die ſich gegenſeitig den Ball zu⸗ werfen. Es ſind immer dieſelben Leute aus Ecken und Winkeln, die wir längſt gewohnt ſind und die dann den Anſchein erwecken, als ob hinter ihnen große Gruppen ſtehen, was nicht der Fall iſt. Auf Parteitagen und Dele⸗ giertenverſammlungen iſt der Wille zur Einig⸗ keit immer vorhanden geweſen, und geſtärkt und mit neuem Rut ſind wir gerade aus dieſen großen Vͤ. wieder in das Tagesleben zurückgekehrt. Freilich eine Mit⸗ telpartei wird immer gewiſſe Diſſonanzen aus⸗ tragen müſſen, und ſie werden auch erträglich ſein für eine Mittelpartei. Eine Mittelpartei kann es ſchlecht recht machen denen, die rechts von ihr ſtehen, und denen, die links von ihr ſtehen. Ich war immer der Meinung, wenn wir es weder dem Berliner Tageblatt noch der Kreuzzeitung recht gemacht haben, dann waren wir auf dem rechten Weg. Ich glaube, der Weg, den die Nationallibe⸗ rale Partei, ihre Führer und Wähler in dieſen Jahren gegangen ſind, hat nicht nach links und nicht nach rechts geführt, ſondern gerade⸗ aus, der alten ſturmerprobten Fahnenach, die einſt Bennigſen voraus⸗ trug. Ich konnte noch 18935 bis 1898 unter Bennigſen arbeiten. Wenn man ſo oft jene Zeit als die Zeit der großen Einigkeit der Partei bezeichnet, ſo weiß ich, wie ſehr Ben⸗ nigſen gelitten hat unter der Uneinigkeit, und wenn in vielen Phaſen in unſerer Partei das Beſtreben einſetzte, die Partei einig zu machen auch in praktiſchen Fragen, ſo waren es die bitteren Erfahrungen, die Bennigſen machen mußte, die ſie auf dieſen Weg gebracht hat. Unter ſeiner Führung ſind die Sezeſſtonen da⸗ mals erfolgt. Wie bitter er gelitten hat unter jener Zeit, in der die liberalen Gruppen des Bürgertums ſo hart aneinander gerieten, das mögen Sie nachleſen in der Gnckenſchen Ge⸗ ſchichte von Bennigſen und das mögen Sie ent⸗ nehmen aus der Catſache, daß er in jener Zeit ausſchied aus den beiden Parlamenten und erſt zurückkehrte, als er dachte, daß es beſſer ſei. Aber auch 1895 waren wir viel uneiniger als wir es heute ſind; denn der große Riß ging damals durch unſere Reihen in wirtſchaftlichen Fragen. Was ſpäter gelang, was gelang mit einer einzigen Ausnahme, daß wir in den großen Wirtſchaftsfragen einig wurden beim Bülowſchen Schutzzollſyſtem auf der Baſis des gemäßigten Schutzzolltarifs, das war lange Ar⸗ beit und redliche und ehrliche Mühe und hat auch manchem meiner mir näherſtehenden Freunde große Gpfer gekoſtet, in ſeinen An⸗ ſchauungen ſich einzufügen und zu erkennen, daß auch in dieſer Frage die Einigkeit der Partei hergeſtellt werden muß. Wir haben keinen Grund zu verzagen. Diel Feind, viel Ehr! wird eine Mittelpartei immer haben. Unſere Zukunft wird ſichergeſtellt ſein, wenn wir die beiden großen Richtungs⸗ linien unſerer Partei immer im Auge be⸗ halten: national und liberal. National. Ich meine, das kann uns doch niemand beſtreiten, daß wir in den großen nationalen Fragen der hinter uns liegenden Jahre— und wo gäbe es eine größere Frage als die Wehrkraft des Reiches?—, daß wir über Regierungsweisheit hinaus die Unzu⸗ länglichkeit der deutſchen Rüſtung erkannt haben, daß wir keine CThauviniſten, aber ehr⸗ liche Patrioten ſind, daß wir, beſorgt um die Zukunft unſeres Daterlandes, den Finger in die Wunde legten und hinwieſen, wo unſere Rüſtungen ungenügend ſind. Kus authentiſchem Mund iſt mir geſagt worden vor nicht zu langer Zeit, daß die jüngſte und größte aller Wehrvorlagen zurückzuführen iſt auf un⸗ ſere Tätigkeit, die wir in das deutſche Tand und in die deutſche Bevölkerung und über unſere Partei hinauswirkend auch in die an⸗ deren bürgerlichen Parteien mit unſerer Agitation hineingetragen haben, indem wir aufriefen für die Durchführung der allge⸗ meinen deutſchen Wehrpflicht. Wir ſtanden treu zur Idee des deutſchen Flotten⸗Ge⸗ ſetzes. erſchollen: Ohne Kanitz gibt es keine Kähne. Wir haben nie die Bewilligung von Gegenfor⸗ derungen abhängig gemacht, und das gilt auch für unſere Kolonialpolitißk, die wir un⸗ beſchadet des hohen Wertes der Miſſionen doch nie von den Miſſionen als ſolchen abhängig ge⸗ macht haben. National und liberal! Glaubt man das verwiſchen zu können, was der große CLebenskampf Bennigſens war? Bennigſen hatte es Seit ſeines Lebens als ſeinen Beruf angeſehen, die Partei, das liberale Bürgertum zu vertreten, und wenn man da die Uamen Miquel und Bennigſen zu⸗ ſammen nennt, ſo haben in dieſer Frage beide JSchulter an Schulter geſtanden. Als dann das leiten laſſen von großen nationalen Geſichts⸗ Aus unſerem Mund iſt nie der Satz Reich gegründet wurde, und Miquel Miniſter geworden war in Preußen, da waren die Fäden zwiſchen der Nationalliberalen Partei und Bennigſen einerſeits und Miquel anderſeits ſehr wenig feſt mehr zuſammengeknüpft. Benfnigſen iſt zeitlebens der Libe⸗ rale geblieben, als er damals, als jene Kämpfe durch Preußen gingen, auf den Schanzen ſtand und das liberale Bürgertum aufrief, das Trennende zu vergeſſen und ein⸗ zuſtehen für die großen kulturellen Errungen⸗ ſchaften. Miquel iſt damals in dieſem Lager nicht geſtanden. Ciberal, das müſſen wir bleiben. Denn wir das nicht mehr ſind, dann hat die Nationalliberale Partei die Exiſtenzberech⸗ tigung überhaupt verloren. Uational und liberal ſind wir auch in der Bekämpfung der Sozialdemokratie. Wir weiſen den Dorwurf weit weg, das Phariſäertum und die Tartüfferei von andern, die uns Liebäugeln mit den Sozialdemokraten vor⸗ werfen und ſelbſt Stichwahlabkommen mit den Sozialdemokraten abgeſchloſſen haben. Kehre jeder vor ſeiner eigenen Tür! Wir wollen die Sozialdemokratie bekämpfen, und wir hoffen ſie zu überwinden in dem modernen Staats⸗ gedanken. Wir hoffen, daß das ſozialdemo⸗ Kratiſche Programm ſchon heute zum Ceil in ſich zuſammengebrochen iſt, und wir vertrauen dem geſunden Sinn der deutſchen Arbeiter. Gar manches Anzeichen geht durch die Tande, daß ein Erwachen ſich voll⸗ zieht, und daß man dieſe für die Arbeiter gänz⸗ lich reſultatloſen Beſtrebungen auch in den Ar⸗ beiterkreiſen als ſolche zu erkennen beginnt. Die Sozialpolitik des Fürſten Bismarck iſt fortgeſetzt worden. Wir ſind uns als Män⸗ ner des praktiſchen Lebens bewußt, Sozial⸗ politik kann nur getrieben werden, zumal nach den großen erledigten Aufgaben der KReichsverſicherungsordnung und der Angeſtell⸗ daß die Produktion dadurch nicht er⸗ drückt oder geſchädigt wird. Die Sozialpolitik, die wir vollen, ſoll ſich vollziehen in dem GSemeinſamen, in dem SZuſam⸗ menwirken der Arbeitgeber und Arbeit⸗ nehmer und unter der Schonung, die vor allem der deutſche Mittelſtand verlangen kann. Das ſind die großen Gedanken der Uationalliberalen Partei und wir ſtehen heute noch auf dem Boden. Freilich, wenn wir unſere Katgeber in anderen Cagern zu ſuchen hätten, dann wäre es anders. Keine andere Partei hat ſo viele ungerufene Jenſaren und Rat⸗ geber wie die unſerige. CTeute äus allen Parteien wollen uns den Kurs vorſchreiben und ſuchen in ſchleimigen Seitartikeln den Be⸗ weis zu führen, daß wir nicht auf dem richtigen Wege ſind. Ich habe oft den Eindruck, wenn ich ſolche Artikel von konſervativer oder frei⸗ KRonſervativer Seite leſe, daß es beſſer wäre, wenn ſie ſich um ihre eigenen Sachen kümmer⸗ ten, und die Kritik an uns unterließen, in einer Seit, wo ſie wünſchen, daß wir ihre ſchwankenden Mandate mit unſeren Stimmen ſtützen und mit ihnen weiter ſozialdemokratiſche Erfolge verhindern. das werden wir gern tun. Der Wille zur Einheit muß uns be⸗ ſeelen, der Gedanke an die große Zeit der Partei und der Gedanke an die Urſachen, die den Rückgang Ende der 7oer Jahre herbeige⸗ führt haben. Darum laſſen Sie uns arbeiten! Einſt und jetzt. Wenn ich mich noch der Seit erinnere, wo ein geringes Maß von Gr⸗ ganiſation beſtand, und wenn ich heute die Partei ausgebaut ſehe in jahrzehntelangem Kampf, dann iſt es eine glänzende Kuf⸗ wärtsentwicklung. Ich meine, die Aotwendigkeit der Partei iſt heute noch klar erwieſen, einer Partei, ſelbſtlos, in ſchweren nationalen Cagen für die Sicherheit des Dater⸗ landes eintretend und jederzeit bereit, große Opfer zu bringen, eine Partei, die ihre Politik unabhängig von rechts und links macht. Wir ſind nicht, und wollen es nicht werden, der linke Flügel einer Koalition von Konſervativen, Freikonſervativen und Zen⸗ trum. Auch ſind wir nicht, und das noch weniger, der rechte Flügel von Sozialdemo⸗ kraten und Fortſchrittlicher Dolkspartei. Da⸗ von kann keine Rede ſein. Wir wollen uns punkten, die uns unſer liberales Programm, unſere wirtſchaftliche Hotwendigkeit gibt, die unſer deutſches Volk zu fordern hat. Wer ſagt, daß wir nach links marſchieren, daß wir reaktionäre politik treiben, der wie⸗ derholt die alte Behauptung, die ſchon zu Bis⸗ marcks Seiten ausgeſprochen wurde, die immer das Los einer Mittelpartei ſein wird. Die Rheinprovinz iſt das glänzende Juwel der deutſchen Cande mit ihrer herrlichen Uatur, unſerem geliebten Strom, dem ſchönſten des Daterlandes, mit ihrer geſegneten Landwirt⸗ ſchaft und ihrem Weinbau und ihrer blühenden Induſtrie, die achtunggebietend und gefürchtet im KAusland als Wettbewerb iſt. Was die tenverſicherung in der ſchonenden Weiſe, die Rheiniſche Nationalliberale Partei für die Geſamtpartei, ein Bollwerk, ein Hauptfort un⸗ ſerer Feſtung. Mit der Provinz Hannover iſt ſie der wichtigſte Stammſitz für die große Partei. Ich möchte angeſichts der Ergebniſſe der Beratungen ein Glückauf Ihnen zurufen. Die Partei iſt an der Arbeit, ſie iſt tätig. Der Erfolg wird nicht ausbleiben. Die Uational⸗ liberale Partei lebe hoch.“ G Bennigſen und Baſſermann. In ſeinen großen parteitagsreden hat Baſ-⸗ ſermann häufig Gelegenheit genommen, ſich über Bennigſen zu äußern und die Bande auf⸗ zuzeigen, die ihn und ſeine Politik mit dem voraufgegangenen Seitalter nationalliberaler 5 politik eng verknüpfen. Dieſe Aeußerungen ſind ſo charakteriſtiſch für die Gedankengrund⸗ lagen und Willensrichtungen der Baſſermann⸗ ſchen Politik, daß ſie in dem Geſamtbilde, das hier zu geben verſucht wird, mit Recht eine Stätte finden; es iſt nicht nur Bennigſen, es iſt auch Baſſermanns politiſche Perſönlichkeit und Weltanſchauung, die uns aus dieſen hiſto⸗ riſchen Würdigungen, die doch zugleich politiſche Bekenntniſſe ſind, entgegentreten. Wir geben nach den Parteitagsprotokollen die We lichſten hier wieder: Bennigſens politiſche Perſönlichkeit Auf dem Wiesbadener parteitag von 1907 leitete Baſſermann ſeine Rede mit fol- dem Uachruf auf Bennigſen ein: „An dem hinter uns liegenden Donnerstag iſt die hülle gefallen von dem Denkmal unſeres großen Führers Rudolf v. Bennigſen. Für uns, aber auch weit über den Rahmen der national⸗ liberalen Partei hinaus, iſt dieſer 3. Oktober 75 ein nationaler Gedenktag. In einer Deröf⸗ fentlichung des greiſen Freundes des Derſtar⸗ benen, des Geheimrat Planck, iſt ausgeft 15 daß dieſes Denkmal ſein ſoll ein Zeichext des Dankes und eine Nahnung, dem Dahixigeſchie⸗ denen nachzueifern. Sein Sinnen und Denken ſtand von dem Seitpunkte an, in dem er in jungen Jahren in das öffentliche Ocben ein treten iſt, im Zeichen vaterländiſcher Politi Er hat ſein Ceben geweiht dem niitionale danken. Er hat aber neben Hieſen nationalen Sielen niemals vergeſſen der 7⁰ derungen des Ciberalismus, und die liberalen Erundſätze hat er in ſeinem Ceben hoch gehalten. Er hat auch das libera Bürgertum zu ſchärferer energiſcherer politiſch Betätigung aufgerufen, und er war dav überzeugt, daß, um den lüberalen Einfluß i die Wagſchale werfen zu können, dem Ci lismus— und ſpeziell unſerer 5 Einigkeit vor allem nottut. Er hat ſich auch dadurch ausgezeichnet, da er die natürliche Begabung mitgebracht das Urteil und Augenmaß für das, was durch führbar war im politiſchen Leben, und ſo i er naturgemäß in jenen Seiten, in dene Reich ausgebaut wurde, vielfach auf Kot miſſe hingewieſen worden und darauf einge gangen— viel geſchmähte Kompromiſſe, rend doch ſpäter die kritiſterenden Parte anerkennen mußten, daß der Fortſchritt der inneren Politik eben vielfach überhaup nicht anders möglich iſt als im Wege gegenſeitigen Uachgebens, namentlich an ſichts der großen% Deutſchland. Er war erfüllt von tiefſittlichem Ernſt, nd die Deröffentlichungen und ſeine Briefe, di 1755 er frei war von jedem pölitiſchen Eigen nutz, immer nur das große vaterländiſche Zi und niemals ſeine eigenen Intereſſen im Auge haltend. Ich möchte hoffen und wünſchen, daß auch dieſer unſer Parteitag hier in Wiesbad erfüllt ſein möge von dieſem echt Bennigſen⸗ ſchen Geiſte, von nationalen Gedanken, von dem Siele, den Liberalismus zu fördern, von echt ſozialem Empfinden und vor allem auch von dem Gefühl der Uotwendigkeit der keit in unſeren eigenen Reihen.“ Ein Nückblick auf das Jeitaln Bennigſens und eine Nutzanwendun Die Rede des großen Caſſeler pa von 1910 begann Baſſermann mit f hiſtoriſchen Rückblick auf die innere Partei unter Bennigſen: „Caſſen Sie mich zu Beginn meiner Au; rungen einen Blick tun in die Geſcht Nationalliberalen Partei. Angeſichts Geſchichtsklitterung der jüngſten Zeit ſchei mir notwendig zu ſein, uns der Werdegänge Rheinprovinz für das Deutſche Reich, das iſt 8 erinnern. 85 1 te — oder nicht, und es ſollte der Streit endlich be⸗ S. Soene In Baſſermauus 60. Seburtstage Foſtgabe des Mannheimer General⸗Anzeigers Samstag, den 25. Jun 10 meinen blick zurück auf die ſiebziger Jahre, auf die Periode von der Gründung bdes Reichs bis zu dem Jahre 1878. Bismarck hatte in meiſterhafter Staatskunſt, in nimmer raſtender Daterlandsliebe und Treue das neue Reich ge⸗ zimmert, und ihm zur Seite als müchtiger Helfer für den Ausbau dieſes Reiches in libe⸗ ralem Geiſte ſtand die große und ſtarke natio⸗ nalliberale Partei, weit über J00 an Sahl der Nlandate für den Reichstag, auch im Preußiſchen Landtag durch Zahl und Gewicht von hoher Be⸗ deutung. So war es bis zum Jahre 1870; noch im Jahre 1879 ein Beſtand der nattonal⸗ liberalen Fraktion im Reichstage von 106 Mit⸗ gliedern. In dieſer Periode ſetzt die Sezeſſion ein. Sie beginnt damit, daß ſ5 Mitglieder der nationalliberalen Reichstagsfraktion aus An⸗ laß der Streitigkeiten um jene bekannte große Bismarckſche Zolltarifreform aus der Fraktion ausſchieden. Es waren die ſüddeutſchen Schutz⸗ zöllner Dölck, Schauß und Genoſſen. Unmittel⸗ barer Anlaß war, daß Völck in einer Sitzung der Fraktion der Uationalliberalen Herrn von Bennigſen wegen deſſen Rede im plenum ſcharf angegriffen hatte. Er ſollte ſich deswegen ent⸗ ſchuldigen. Die Entſchuldigung iſt nicht er⸗ folgt. Jo brach der Streit aus, 15 Herren ſchieden aus, und wenn Sie die vortreffliche Geſchichte unſeres hochverehrten Fühters Rud. von Bennigſen von Herrn Profeſſor Gnucken durchblättern, dann werden Sie in der Schilde⸗ derung dieſer Zeit dem ttefen Schmerz Rudolf von Bennigſens begegnen, ausgedrückt in gar manchen Briefen, auf mancher Seite des Buches über die beginnende Zerſplitterung; damals tauchte in ihm der Wunſch auf, da er die Zer⸗ bröckelung der Partei ſah, aus dem politiſchen Leben auszuſcheiden. Das iſt nicht zur Ausfüh⸗ runngg gekommen. Hertr von Bennigſen hat auf Zureden ſetner politiſchen Freunde auf dieſen Entſchluß verzichtet. Aber, meine Herren, der Kückgang der partei hat ſich weiter vollzogen, zunächſt bei den preußiſchen Wahlen des Jahres 1879, dann vor allem im Jahre 1880 bei der Sezeſſton der nordbdeutſchen Freihändler, die Gruppe um Rickert, 28 an der Zahl, dreht der nattonalliberalen Reichstagsfraktion und Par⸗ tei den Rücken. Don dieſem Zettpunkt an ſtand Rubdolf von Benntgſen an der Spitze einer klei⸗ der gewordenen nicht mehr ausſchlaggebenden par ei und mußte zu ſeinem Schmerze ſehen, wie ber Utedergang anhob. Wir haben im Jaßt 1151 unter dem Eindruck der Sezeſſtonen Fal 0 cs Mandate für den Reichstag zu er⸗ Anden permocht. Im Jahre 1883 iſt Rudolf von uwon ſeinen Mandaten zurückgettreten * pertode 883 bis 1887 aus dem Bennigſen n mofe der Parlamente ausgeſchle⸗ 8 Meampf um die Carifreform, Ham um bie Finanzreform, die ein“eil irm war, hatte dieſe Aufte. de dieſer Tarifrefo! die partei gebras fungs⸗ beſtrebungen in ggn er ſtieß 5 Aa. Freihänd⸗ Fafeinander, und ler und Schutzze 1* Gebanker daß eine mächtige zan, daß dieſes große der große leiten liberale Mittelpattet e Ideal das ceſte Band abgeben muß, zas über wirtſchaftliche Reinungsverſchieden⸗ heiten hinaus einigt, verhüllte ſein Antlitz. Die materiellen Intereſſent waren ſtärker, und wir⸗ Rungslos iſt der Warnungsruf Rudolf v. Ben⸗ nigſens verhallt, der zuſehen mußte, wie über dieſen materiellen Meinungsverſchtedenheiten die große Zeit der Partet dahinging. Dann kam die Periode des Heidelberger Pro⸗ gramms oder richtiger der Heidelberger Erklä⸗ rung, von der in den jüngſten CTagen, Wochen und Monden mancherlei Falſches und Richtiges geſagt worden iſt. Meine Herren] Ueber dieſe Bewegung, die um das Jahr 1884 einſetzte, kann ich aus eigener Wiſſenſchaft berichten, da ich damals als junger politiker erſtmals in die Bewegung eintrat. meine herren, das waren die Beſtrebungen, die von Süddeutſch⸗ land ausgingen und anknüpfen an den Namen Miquel, die Partei zu rekonſtruteren, den wei teren Derfall der Partei aufzuhalten. So trat man in heidelberg zuſammen und hat jene be⸗ Rannte heidelberger Erklärung erlaſſen, die demnächſt auf einem Berliner delegiertentag, dem ich bamals auch beiwohnen konnte, bei dem Kudolf von Bennigſen erſchienen iſt, ihre Beſtätigung fand. Meine Herren, was war das Heidelberger Programm? Was war es vor allem für uns, die wir damals zu den Jungen gehörten? Es war das Bekenntnis zu Bis⸗ maärck. So ſteht die Sache in meinem Denken aus jener Seit der Erregung. Wir wollten her⸗ auskommen aus einer Seit der Derelendung und wollten die Anerkennung für den großen leitenden Staatsmann, den Fürſten Bismarck, das Bekenntnis zu den großen nationalen Auf⸗ gaben unſeres Staates, der Aufrechterhaltung und des Ausbaues der Wehrkraft— dieſe ganze nationale Frage verkörpert in unſerem Uationalheros. Wir wollten auch das freudige Bekenntnis zu ſeiner Sozialpolitik. Sie finden auch das niedergelegt in dem Heidelberger Pro⸗ gramm. Wir wollten, daß die Streitigkeiten ein nde fänden, die damals den Keichstag durch⸗ kobten, ob jene grundlegenden Geſetze der Ar⸗ beiterverſicherung angenommen werdeſt ſollten 15 endigt werden um die Frage des Schutzzolles und Freihandels. Das iſt feſtgeſtellt in dem Heidelberger Programm. Sie finden das in den Worten ausgebrückt, daß„vorerſt“, wie es hier heißt,„die Zollgeſetzgebung des Deutſchen Rei⸗ ches in ihren weſentlichen Grundlagen als ab⸗ geſchloſſen gelten ſoll und daß eine ſyſtematiſche Anfechtung derſelben für nachteilig und ge⸗ fährlich erachtet wird.“ Neine Herren! das waren jene Zeiten des Jahres 1884. Ein Proteſt gegen das Uancheſter⸗ tum lag in dieſer Heidelberger Erklärung, ein Bekenntnis zur Sozialreform Bismarcks, und dazu das Beſtreben, den Uiedergang der Partei aufzuhalten. Reine Herren, eine übermäßige Jugkraft bei den Wahlen des Jahres 1884, die ſich unmittelbar an dieſe Heidelberger Bewe⸗ gung anſchloſſen, iſt nun nicht in die Erſchei⸗ nung getreten. Wohl ein Zuwachs an Stimmen, ich glaube 300 000, offenbar ein Rückſtrömen aus Cagern, die bei der Sezeſſton uns abhanden gekommen waren, aber die Zahl der Randate iſt nur auf 50 gewachſen. Mit rund 50 Man⸗ daten iſt die nationalliberale partet in den Reichstag eingezogen, und jene Jahre, J884 bis 1887, waren eine Zeit des politiſchen Uteder⸗ ganges in Deutſchland. Es war die petiode, in der man ſprach von dem Gppoſttionstrium⸗ virat Windthorſt⸗Richter⸗Grillenberger, in der Bismarck der dritte Direktor für das Auswär⸗ tige Amt verweigert wurde. Und nun kam das Jahr 1887, meine Herren, das Jahr 1887 mit ſeinem großen nationalen Aufſchwung. Da ſchob ſich mit einem male eine mächtige nationale Frage in den Horder⸗ grund. Es waren jene hochgeſpannten Seiten, in denen große Diſſonanzen mit Frankreich ſich aufwarfen und in denen Bismarck jene ſtarke heeresvermehrung verlangte. Damals hat Begeiſterung das deutſche Volk erfüllt. Es waren nicht mehr die Fragen der Wirtſchafts⸗ politik und der Finanzpolitik, ſondern über⸗ mächtig iſt das patriotiſche Empfinden des deutſchen Dolkes damals aufgewallt und Hat jenen Kartell-Reichstag gebracht, an den wir Unts alle mit Freuden zurückerinnern. Da iſt dann dte Heeresvorlage bewilligt worden, und die Kriegsgefahr iſt vorübergegangen. Es war die Zeit des Kartells, meine Herren, in der wir J00 MRandate im Reichstag zu verzeichnen hatten. Ein dauernder Erfolg, eine dauernde Beſſerung iſt nicht eingetreten, und Rubdolf v. Bennigſen hat damals ſchon die große Schwie⸗ rigkeit empfunden, mit der konſervativen Par⸗ tei Politik zu machen. Sie finden in dem 125 nen 851 Benfiigſens. Er ſagt in jener der Kartellpolitik:„Rit der„Kreuz⸗Zei⸗ tungs“Partei, welche nichts als die wüſteſte Reaktion in Staat und Kirche im Kopf hat und daher à tout prix mit den Ultramontanen ſich zu verbinden ſucht, iſt leider kein Frieden zu halten.“ Das Jahr 1890 hat den Aufſchwung, den die nationalltberale Partet im Jahre 1887 nahm, nicht beſtätigt. Die Kartellpolitik hat Mißtrauen im Deutſchen Volke erweckt; unſere liberale Geſinnung wurde vielfach angezwetfelt und das Jahr 1890 brachte einen ſtarken Ran⸗ datverluſt. Es iſt wohl der ſchwächſte Beſtand der Reichstagsfraktion damals geweſen, die mit rund 40 Mandaten mit einem Derluſt von 60 Mandaten, in den Reichstag zurückkehrte; und ſeitdem, meine herren, ein mühſamer Kampf, wie ihn eben Mittelparteien kämpfen müſſen, die ſich wehren müſſen nach rechts und nach links— und doch eine Zeit, dieſe 20 Jahre, in der wir ehrlich und treu feſtgehalten haben an unſerem alten Parteiprogramm, eine nationale Partei, eine liberale Partei, eine Partei, danach ringend, auch in wirtſchaftlichen Fragen zu ſtärkerer Einigkeit zu kommen, eine Partei des ſozialen Fortſchritts, und in ihrer Weiterentwicklung angeſichts neu auftauchen⸗ der Fragen auch eine Partei des warmen Emp⸗ findens für die Beſchwerden unſeres deutſchen Ulitielſtandes, eine Partei, erfüllt in dieſen Jahren auch von dem Kampf und dem Beſtreben für eine Beſſerſtellung unſerer Bauernſchaft, einen Aushau der Sollgeſetzgebung für dieſe wichtige Klaſſe des deutſchen Dolkes. Und ſo haben wir denn auch in den Jahren 1905 und 1907 bei den Reichstagswahlen die Anerken⸗ nung gefunden, daß um Hunderttauſende je⸗ weils unſere Stimmenzahl zunahm, wenn es uns auch nicht gelang, unſere Randate weſent⸗ lich zu vermehren. Meine herren, ich wollte mir geſtatten, dies vorauszuſchicken, weil dieſer Rückblick auf die große Zeit der nationalliberalen Partei, in der wir in den Parlamenten mit ganz anderen Stimmenzahlen unſeren Einfluß in die Wag⸗ ſchale werfen konnten, uns die Nutzanwendung auf die heutige Zeit ergibt. Die Catſache ſteht mahnend vor uns: daß Uneinigkeit, Sezeſſio⸗ nen, Zerſplitterungen den Einfluß einer poll⸗ tiſchen Partei zurückdrängen, und daß nur die Einigkeit ſtark macht. Und das einigende Band für uns als liberale Rittelpartei, das muß ſein unſer altes Programm, unſer altes Pro⸗ gramm, das heute— ich werde mir noch ge⸗ ſtatten, das in kurzen Darlegungen auszufüh⸗ ren— unſer altes Programm, das heute noch lung in Deutſchland nur förderlich ſein. in vollem Umfange beſteht, unſer altes Partei⸗ programm, das verbürgt, daß wir feſthalten an den nationalen Grundlagen der partet und feſthalten an der liberalen Weltanſchauung, die das einigende Band für uns alle iſt.“ A. Die Frage des zwiſchen Veunigſen und Baſſermann. 17 860 enſatzes Der Parteitag in Kaſſel von 1910 bot Baſſermann weiter Gelegenheit, die Gegen⸗ ſtandsloſigkeit eines Gegenſatzes zwiſchen einſt und jetzt nachzuweiſen. Er führte aus: „Aun laſſen Sie mich ein Wort ſagen über unſeren großen Führer Rudolf von Bennigſen. Han hat ja oft in der letzten Zeit verſucht, mich in Gegenſatz zu Bennigſen zu bringen. Rud. v. Bennigſen war, ſo lange er im politiſchen Leben tätig war, ein Streiter und Kämpfer für den Liheralismus, für das deutſche liberale Bürgertum und ſeine Geltung. Ich beginne mit einer Epiſode, die ich miterlebt habe. Ich erinnere Sie an die Kämpfe um das preußtſche Schulgeſetz, welches ſich anknüpft an den Uamen des ſpäteren Oberpräſtdenten von Sedlitz. da⸗ mals hat Kudolf von Bennigſen jene große, das deutſche Bürgertum erſchütternde und auftüt⸗ telnbe Rede im preußiſchen Candtag gehalten. Er hat damals geſagt!„cs können Herhält⸗ niſſe eintreten in unſerer inneren Entwick⸗ ung, die es wünſchenswert, ja vielleicht not⸗ wendig machen werden, daß ſich jetzt be⸗ RKämpfende Gruppen und Ränner einander wieder näher treten aus Gründen gemeinſamer Kämpfe, welche nicht auf materiellem Boden liegen, ſondern auf anderen Gebieten, wo es ſich um ideale Güter, nicht um materielle Inter⸗ eſſen handelt. Wenn eine größere Annäherung zwiſchen liberalen Männern und pParteien wieder einträte, ſo würde das nach meiner Meinung, der ich ſelbſt liberal ſtets geweſen bin und bleiben will, für die weitere Entwick⸗ Das liberale Bürgertum in Stadt und Land, die liberalen Anſchauungen haben einen Anſpruch auf größere Geltung, als ſie zurzeit beſitzen.“ Dieſe Feſtſtellungen v. Bennigſens gelten auch für die Gegenwart. liberalen Ränner in unſerer partei vielfach angepöbelt werden, ſo iſt es damals geſchehen. Die„Kreuzzeitung“ hat damals geſchrieben, daß der Oberpräſtdent von Hannover von der gol⸗ denen Internationale geſchoben wird. Rudolf von Bennigſen hat ſich auch über Steuerreform gestußert. Onckenſchen Werke aus Nen Hahte Jdes ginenſ Preußen plante und Herrn von Bennigſen die Genau ſo, wie heute die Als-Hliquel jene große Reſorm für Grundzüge ſeiner Finanzreform auseinander⸗ ſetzte, in der u. a. eine einprozentige Erbſchafts⸗ ſteuer für Deſzendenten verlangt war, hat von Bennigſen ihm geſchrieben: „Eine Urbeit aus dem Dollen, umfaſſend, gerecht, finanztell vor⸗ teilhaft.“ Und wie von Bennigſen zu den wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Ausſchrettungen ſtand, das hat er bewieſen, als der Antrag Graf Kanitz 1894 eingebracht wurde. Damals hat von Bennigſen in den ſchärfſten Worten ſich gegen olche Forderungen ausgeſprochen; er ſagte: „Wir haben ſeit Jahr und TCag im Intereſſe berechtigter und unberechtigter Forderungen eine weitgehende agrariſche Bewegung. Es ſind manche weitgehende und darunter auch un⸗ gerechte Forderungen da braußen erhoben wor⸗ den. Bis an dieſe Höhe der Gemeingefährlich⸗ keit hat noch keine einzige der Forderungen herangereicht.“ von Bennigſen erklärt, daß, ſolange das Deutſche Reich beſteht, noch kein Vorgang vor⸗ handen iſt, geeignet, in einem ſolchen Umfange Waſſer für die Mühlen der Sozialbemokraten zu liefern. Er weiſt dann zurück, daß eine Handvoll von Faftatikern in einer ſolch“ geführ⸗ lichen Weiſe die Agitation für die Candwirt⸗ ſchüft betreibe und mahnt zur Umkehr von wüſter Agitation und verkehrten Beſtrebungen. Das beweiſt, wie Herr von Bennigſen den Weg ging, auf dem wir noch heute marſchieren, den Weg der mittleren Linie, den Weg des Schutzes unſerer deutſchen Landwirtſchaft, aber auch der Zutrückweiſung maßloſer agrariſcher Präten⸗ ſtonen. Als Herr von Bennigſen geſtorben war, da hat ihm ſein Freund hammacher die Grab⸗ rede gehalten, und er hat darauf hingewieſen, wie von Bennigſen in ſeinem ganzen Leben ein liberaler Rann war. hammacher erzählt aus einer letzten Unterhaltung mit von Bennigſen, wie dieſer ſich dahin äußerte:„Würde die Er⸗ kenntnis der Uotwendigkeit einer ſich den Der⸗ hältniſſen und dem Erreichbaren anpaſſenden liberalen und nationalen Parteipolitik die libe⸗ ralen Elemente aller Dolkskreiſe vereinigen, ſo ſähhe es in unſeren inneren Zuſtänden beſſer aus, und es wäre nicht zu beſorgen, daß in dem entbrannten Kampfe entgegenſtehender materieller Intereſſen das Keich ſchweren Schaden litte.“ Und ſeine eigene Anſicht über von Bennigſen ſpricht hammacher in den Wor⸗ ten aus:„Bei aller nationaler Begeiſterung und dem unentwegten Streben, das neugeſchaf⸗ fene Reich zu feſtigen, hat von Bennigſen nie⸗ mals in der Ueberzeugung geſchwankt, daß das Reich ſtets zugleich ein Hort der freiheit⸗ — Tag mit ihm ben ich liberaler Map kehren dürfen— ein und ich glaube, er würde ſich wohl im Graßl herumdrehen, wenn er hören müßte, wie helh mancher Reaktionär den Geiſt des Herrn Bennigſen für ſich beſchwört. Herr von eh nigſen, der nationale und liberale Staatsmasg der wird ein Leitſtern für nationalliberu Männer ſein, ſolange es ſolche gibt.“ Bennigſen und der Gedauke des Zuſammengehens der liberalg Parteien. Auf dem Berliner Parteitag von 19 befürß wortete Baſſermann taktiſche wahlbündu mit den Linksliberalen, er konnte ſich mit fül genden Worten auf Bennigſen berufen: »kluch hier, meine herren, möchte ich fe ellen, daß dieſe Zündniſſe nicht durchweg beiß Geſchmack aller unſerer Freunde entſprechen Meine Herren, da ſind gewiß auch Meinungs verſchiedenheiten, das wird nicht zu änbden ſein bei der heutigen polttiſchen Sage. In eiß zelnen Provinzen iſt man andere wege 95 gangen, und der geſchäftsfülrende Ausſcheh Ronnte bies nicht ändern und mußte ſich f ſeiner Zuſtändigkeit halten. meine Hherren wir meinen, daß es in dieſer politiſchen Cag allerdings wünſchenswert iſt, daß, ſoweit dach zu erreichen iſt, ſowett nicht hiſtoriſche Treiß nungslinien die Einigkeit hindern, es beſſeh iſt, in dieſen Wahlen nicht in getrennten Heet haufen zu marſchieren, und wenn wir das tun! meine Herren, knüpfen wir doch ſchließlich aut wiederum an alte Traditionen der Partei un an bie Meinungen und Anſchauungen unſere⸗ verſtorbenen Führers Rudolf von Ben⸗ nigſen, der doch ſehr oft auf die lebendigen Zuſammenhänge zwiſchen den verſchiedene liberalen Parteien hingewieſen hat. Ich ert innere Sie an jene Rede bei dem Zeblitzſchen Schulgeſetz, wo er das liberale Bürgertum au rief, an ſein Eingreifen bei der Umſturzvorlag und an dte Catſache, daß, als er vorübergehen aus dem politiſchen Ceben ausſchied, das doc im weſentlichen mit darauf zurückzuführe war, daß die Gegenſätze zwiſchen den liberaleh Parteien ſo ſcharf geworden waren, daß ihn das die Politik verbittert hat.“ + 11 1 —.— Veunigſen und die nationalliberale Jugend. Ueber den Streit in der nationalliberaleh Partei verbreitete ſich Baſſermann auf den Berliner Parteitag von 1912. Er mahnte zuſſ Zuſammenhalt, mahnte, gewiſſe Differenzie rungen in den Anſchauungen zu tragen, ung fuhr dann fort: „Die nationalliberale Jugend, viel geſcholten viel gelobt, ſie ſtand ja zeitweiſe im Mittel punkte dieſes Streites. Ich erinnere mich ſeht wohl der Tage Rudolf von Bennigſens un Hammachers, als dieſe Jugendbewegung in un ſexen Reihen entſtand, gebilligt von unſeren Führern, eifrig gepflegt von unſerem Freunde Hammacher. Er ſah in dieſer Organiſationß neues Teben für uns erblühen und, meine her ren, ſeien Sie gerecht, nicht immer hatten wiß⸗ Delegiertentage zu verzeichnen, ſo glänzend, ſeh beſucht, wie heute. Ich erinnere mich ſehi wohl der Zeiten, in denen wir das Gefüllf hatten, daß eine Stagnation in der National liberalen Partei platz greife, eine gewiſſe Er ſtarrung, und in jener Periode, in der gat mancher alte Derein ſeine Schuldigkeit nich kat, kam dieſe naturgemäße Reaktion aus del jüngeren Kreiſen, die nach ſtärkerer politiſche Betätigung riefen, und das war das, was unſei Freund Hammacher vor allem, auch Herr volf Bennigſen klar erkannt hatte, daß uns atz dieſer Jugendbewegung neues Leben für o Partei erwachſen würde: der Frühling und der reife Sommer vereint in einer Partei. lichen Entwicklung und der idealen Güter ſein