94 Aagttbin Mitt 3 7 2 ——— Weunement: 7o Pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag mn. 3 42 pro Auartal. Einzel⸗Nr. 6 Pfg. Zuſerate: Kolonel⸗Geile 30 Pfg. Nenklame⸗qeils„ 6 l. 20 NuR. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Amtliches verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und wi Techniſche Rundſchau; Mrannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Umgebung Celegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Celephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.„„ 341 Redaktion. 577 Expeditton und Verlags⸗ buchhandlung„„ 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsbureau in VBerſin Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagblatt morgens 9 Uht, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr ſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und hauswirtſchaßt; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage: Frauen⸗Blatt. Nr. 341. Mannhei m, Montag, 27. Juli 1914. (Mittagsblatt.) Wüng Ernſt, aber nicht hoffnungslos. Als am Samstag in den ſpäteren Nachmit⸗ tagsſtunden die friedlich klingenden Auslaſſun⸗ gen des ſerbiſchen Regierungsorgans bekannt wurden, glaubte man allgemein, der Konflikt zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Serbien werde noch eine unkriegeriſche Löſung finden können. Wenige Stunden darauf war man eines anderen belehrt. Miniſterpräſtdent Pa⸗ ſitſch erſchien am Samstag wenige Minuten vor 6 Uhr auf der öſterreichiſchen Geſandt⸗ ſchaft in Belgrad und exteilte eine ungenü⸗ gen de Antwort auf die Note der Mon⸗ archie. Baron Giesl notifizierte ihm hierauf den Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen und verließ mit dem geſamten Perſonal um 600 Uhr Belgrad. Dieſe Meldung hat in der ganzen Welt na⸗ türlich eine ungeheure Aufregung hervorge⸗ rüfen. Man ſah einen Krieg zwiſchen Oeſter⸗ reich⸗Ungarn und Serbien ausbrechen, man fürchtete, daß aus dieſem Kriege durch das Dazwiſchentreten Rußlands der große euro⸗ päiſche Brand entſtehen werde. Es kamen die Nachrichten von den Vorbereitungen der Mo⸗ bilmachung in Oeſterreich⸗Ungarn, von patrio⸗ tiſchen Kundgebungen, von Einberufung ſer⸗ biſcher Reſerviſten uſw. uſw. Die Aufregung ſtieg ins Ungemeſſene. Nachdem nun faſt zwei Tage vergangen ſind, wird ja wohl eine ruh i⸗ gere Betrachtung des Ereigniſſes Platz grei⸗ ſen können. Die Welt ſteht noch nicht in Flammen und es iſt zum mindeften noch nicht ganzausſichtslos, daß der Brand noch vermieden werde. Es iſt zunächſt einmal ſeſtzuſtellen, daß wohl die diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Oeſterreich u. Serbien abgebrochen ſind, die bei⸗ den Staaten ſich aber noch nicht im Kriege miteinander befinden. Noch iſt keine Kriegser⸗ klärung erfolgt, noch iſt der erſte verhängnis⸗ volle Schuß nicht gefallen. Die beiderſeitigen Geſandten ſind zwar abgerufen, im übrigen befinden ſich Oeſterreich⸗Ungarn und Serhien im Zuftande des aufgeſchobenen Krie⸗ ges, der noch die Möglichkeit einer be⸗ friedigenden Abänderung der ſerbiſchen Ant⸗ wort läßt. Es iſt ferner zu beachten, daß irgendwelche zuverläſſige Meldungen über ein bedroh⸗ liches Eingreifen oder eine ernſte Mobilmach⸗ ung Rußlands bis zur Stunde immer noch nicht vorliegen. Es iſt alſo auch nach dieſer gefährlichſten Seite der Kriſe hin noch keine unabwendbare Lage geſchaffen. Die ruſ⸗ ſiſche Politik hat es noch in der Hand, ſich fried⸗ lich oder kriegeriſch zu wenden, und es iſt währſcheinlich den Staatsmännern in Peters⸗ burg ſeidſt noch nickt gang Har, welche Marſch⸗ bichtung ſie in dem erbiſchen Kon⸗ flicht einſchlagen werden. Es dünkt durchaus nicht unmöglich, daß die drohende Geſte Geſte bleiben und die Fauſt nicht niederſauſen wird. Das alles wird um ſo wahrſcheinlicher als nunmehr ein lebhaftes Bemühen der Ka⸗ binette, vor allem der Berliner und der Londoner Regierung eimgeſetzt hat, einmal den Brand auf die Donauufer zu beſchränken, und weiter zu vermitteln im Sinne eines Druckes auf Serbien, ſich den Forderungen Oeſterreich⸗Ungarns doch noch zu fügen. Es ſind mithin noch nicht al le Mittel friedlicher Löſung des Konfliktes erſchöpft und es muß es ſei bisher kein Anlaß, zu befürch⸗ ten, daß die Lokaliſierung des Krie⸗ ges nicht gelingen werde. Das ſcheint auch uns eine richtige Kennzeichnung der Situation und wir meinen, ſolange noch ernſt⸗ haft zu nehmende und nicht unbedingt aus⸗ ſichtslos erſcheinende Bemühungen im Gange ſind, das Verhängnis aufzuhalten, ſollte die öffentliche Meimung Ruhe bewahren und ſollten ihre Organe die großen und herausfor⸗ dernden Worte ſich ſparen, nachdem die beiden voraufgegangenen Tage ja Gelegenheit genug gegeben haben, Serbien, Rußland und Frank⸗ reich die ernſte Entſchloſſenheit des mitteleuro⸗ päiſchen Bündnisſyſtems zu zeigen, alle Ver⸗ ſuche einer Demütigung oder Zurückdrängung Oeſterreich⸗Ungarns von ſeinem vorgeſteckten Ziele mit dem Schöerte zurückzuweiſen. Natürlich wollen dieſe Ausführungen nicht einem unbedingten Optimismus Nahrung geben. Die Lage bleibt natürlich noch immer kritiſch, wie das auch in amtlichen Kund⸗ gebungen ausgeſprochen wird, und auch auf dieſe Möglichkeit einer ſehr ernſten Wendung richten ſich die Kabinette und die Völker natür ⸗ lich ein. Der Kaiſer kehrt mit Beſchleunigung von ſeiner Nordlandreiſe zurück, die Bundes⸗ fürſten geben kleinere Reiſen auf, die beab⸗ ſichtigt waren, dem erſten engliſchen Geſchwader wird befohlen, zuſammenzubleiben: allesSymp⸗ tome einer noch nicht geklärten, ernſten und gewitterdrohenden Lage. Wie aber auch die nächſte Zukunft ſich geſtal⸗ ten möge, die beiden hinter uns liegenden Tage haben gezeigt, daß die mitteleuropäiſchen Mächte auch einer europäiſchen Kriſe auf⸗ recht und furchtlos entgegenblicken können. Und dieſer experimentelle Beweis für das Kaiſer⸗ wort:„Sie mögen es nur wagen, wir ſind be⸗ reit“, der vor ganz Europa geführt wurde, iſt vielleicht nicht die ſchlechteſte Garantie für eine Begrenzung der Spannung auf die Uſer der Donau und für eine Löſung des Konflikts, die Oeſterreich⸗Ungarn als Großmacht vor Europa und vor ſeinen eigenen Völkern ver⸗ antworten kann. ** W. Petersburg, 26. Juli. Der Vertreter des Wolff⸗Bureaus erfährt von zuverläſſiger Seite, daß der allgemeine Eindruck nach der Unterredung des Miniſters des Auswärtigen Saſonow mit dem öſterreichiſch⸗ungariſchen Botſchaften Grafen Szapary güuſtig iſt, wenn auch die Lage kritiſch bleibt. W. London, 27. Juli. Das Reuter⸗Bureau erfährt aus Kreiſen, die in enger Berührung mit Wien ſtehen, daß die militäriſchen Vor⸗ bereitungen, welche Oeſterreich⸗Ungarn treffen werde, Serbien noch Zeit geben, ſeine Antwort einer nochmaligen Erwägung zu unterziehen. Die ſerbſſche Antwort. Dor Abbruch ber diplomatiſchen Beziehungen. w. Belgrad, 26. Juli. Zu der Antwort der ſerbiſchen Regierung auf die öſterreichiſch⸗ ungariſche Note wird noch im einzelnen gemel⸗ det: Um 5 Uhr Z3s nachmittags begab ſich der Mutiſterpräſident in die öſterreichiſch⸗ungariſche Geſa ft und überreichte die Antwortnote der ſer Neneſe Darauf verabſchiedete 75 ſich in der konziliauteſten Weiſe von dem öſterreichiſch⸗ungariſchen Geſandten und verließ um 5 Uhr 45 das Gebäude der Geſandtſchaft, vor welchem ſich eine ungeheure Menſchenmenge *2 noch nicht mit rer Notwendigkeit * die Antwort von hen Beziehungen zwi angeſammelt hatie. N Nr 9 In Wien e 5 155 75 Geſandten als geſtrigen tne 1215 irmer 8 er d et„Nnots Negierting die Erkarung äbgegeben, a b ſcten Regteng den A 5784 50 diplomatiſchen Beziehungen und verließ mit der Geſandtſchaft und dem Kon⸗ ſulatsperſonal um 6 Uhr 30 Belgrad. Er be⸗ findet ſich zur Zeit mit dem Geſandtſchafts⸗ und Konſulatsperſonal in Semlin. Die deutſche Geſandtſchaft hat den Schutz der in Serbien verbleibenden öſterreichiſch⸗ungariſchen Staats⸗ angehörigen übernommen. Oeſterreichs⸗Ungarns Ent⸗ ſchloſſenheit. Die Sſterreichiſche Mobil⸗ machung. W. Frankfurt a.., 26. Juli,.30 nchm. Das Oeſterreichiſch⸗Ungariſche Generalkonſulat in Frankfurt a. M. erläßt im Auftrage der Oeſterreichiſch⸗Ungariſchen Regierung folgen⸗ den Aufruf:„An die Wehrpflichtigen Oeſter⸗ reich⸗-Ungarns! In Oeſterreich⸗Ungarn wurde von Seiner Majeſtät eine teilweiſe Mobiliſie⸗ rung angeordnet. Diejenigen Dienſtpflichtigen, welche aus dieſem Anlaß einzurücken haben, werden hiervon durch Einberufungskarten ver⸗ ſtändigt. DieEinberufenen haben Einberufungs⸗ karten, und in Ermangelung derſelben ihre militäriſchen Dokumente bdei den Bahnſchal⸗ tern vorzuzeigen, von wo ſie ohne Koſten Ihrerſeits an die Grenze transportiert wer⸗ den. Es iſt die patriotiſche Verpflichtung der Wehrpflichtigen, dieſem Allerhöchſten Befehle Folge zu leiſten. Für ſofort einrückende Mili⸗ tärflüchtlinge und Deſerteure iſt Amneſtie er⸗ laſſen. Gleiche Amneſtie gilt für nichteinberu⸗ fene, jedoch ſofort einrückende Militärflücht⸗ linge und Deſerteure. v. Günther, Leiter des k. u. k. General⸗Konſulats.“ W. Budapeſt, 26. Juli. Plakate kündigen die teilweiſe Mobiliſierung an, doch werden vorläuig die Erſatzreſerviſten noch nicht einbe⸗ rufen. In gewiſſen Komitaten wird nur Land⸗ ſturm einberufen. * Wien, 26. Juli. Wie verlautet, wurde die teilweiſe Mobiliſterung angeordnet. Eine Reihe von Ausnahmeverfügungen wurde getrof⸗ fen: Uebertragung der Befugnſſſe der politiſchen Verwaltung an den Höchſtkommandierenden der Streitkräfte Bosniens, der Herzegowina und Dalmatiens, Aufhebung der ſtaatsgrundgeſetz⸗ lichen Beſtimmungen über die perſönliche Frei⸗ heit, das Verſammlungsrecht, das Briefgeheim⸗ nis, die Preßfreiheit, Einſtellung der Geſchwo⸗ renengerichte, Beſchränkung des Paßweſens, Unterſtellung der Zivil⸗Perſonen wegen ſtrafba⸗ rer Handlungen gegen die Armee unter die Mi⸗ litärgerichtsbarkeit, teilweiſes Ein⸗, Aus⸗ und Durchfuhrverbot, Inkrafttreten des Kriegslei⸗ ſtungsgeſetzes; 9 055 wurde der Landtag und Reichsrat geſchloſſen. Das Communique be⸗ merkt 10 Wenngleich die Maßnahmen in mancher Richtung einſchneidende Wirkung auf das normale bürgerliche Leben haben werden, darf im Hinblick auf die ernſte Stunde doch mit Sicherheit erwartet werden, daß die ſchwere Ver⸗ antwortung, welche zu dieſem Schritte beſtim⸗ men mußte, von allen Bewohnern des gemein⸗ ſamen Vaterlandes gewürdigt wird Ein Communique der Wiener Regierung. W. Wien, 26. Juli. Ein heute ausgegebenes Regierungs⸗Communiqus beſagt: „Die auswärtige Lage hat nunmehr eine Ge⸗ ſtaltung angenommen, welche die Bedachtnahme auf die militäriſchen Erforderniſſe zum oberſten Gebot macht. In dieſer Erwägung wurde eine Reſhe von Verfügungen im In⸗ nern der Monarchie getroffen, die einerſeits bazu dienen ſpllen, neue Unternehmungen ge⸗ gen die Sicherteit der Verteidigung des Staates zu verhindern, andererſeits aber beſtimmt ſind, ſchen Oeſterreich⸗Ungarn u. Serbien ten Zutufen be auch unbedachter Gefährdung oder Beeinträch⸗ tigung der öffentlichen Intereſſen entgegenzu⸗ treten. Die Geheimhaltung und Siche⸗ rung aller militäriſchen Vorkeh⸗ rungen gegen Auskundſchafter, Störungen und unbefugte Veröffentlichung im eigenen Lande ſoll verbürgt, alle Vorbereitungen der bewaffneten Macht ſollen geför⸗ dert und ihr die Hilfsquellen des eigenen Landes in weiteſtem Maße er⸗ ſchloſſen werden. Wenngleich dieſe ſchon ſeit Jahren in wohlerwogener Vorſorge vorberei⸗ teten Maßnahmen in mancher Hinſicht eine entſcheidende Wirkung auf das normale bürger⸗ liche Leben haben, ſo darf im Hinblick auf den Ernſt der Stunde erwartet werden, daß die ſchwere Verantwortung, die zu dieſem Schritt beſtimmen mußte, von allen Bewohnern des gemeinſamen Vaterlandes gewürdigt wer⸗ den wird. Die Regierung iſt ſich der groß em Opfer, welche allen Kreiſen der Bevölkerung auferlegt werden, wohl bewußt. Verſtändnis⸗ volle bereitwillige Befolgung der Ausnahme⸗ verfügungen, wird dieſe Opfer mildern und jene Beſchränkungen leichter ertragen laſſen, die nur unter dem Zwang der Notwendigkeit erlaſſen, und ſobald als möglich wieder nor⸗ malen Verhältniſſen Platz machen ſollen. Gs wurden fünf kaiſerliche Ordres auf Grund des Paragraphen 14 des Staatsgeſetzes, ferner eine Reihe von miniſtriellen Ver⸗ fügungen erlaſſen, welche ſofort in Kraft treten. Die kaiſerlichen Verordnungen beziehen ſich u. a, auf die Uebertragung von Befugniſſen der Polizeigewalt an die Höchſtkommandieren⸗ den in VBosnien, der Herzegowina und Dol⸗ matien. Die miniſteriellen Verordnungen be⸗ treffen die Suspenſion von ſtaatsgrundgeſetz⸗ lichen Beſtimmungen bezüglich der perſönlichen Freiheit, ſowie des Verſammlungsrechtes, des Briefgeheimniſſes und der Preßfreiheit. Fer⸗ ner auf die Unterſtellung von den Zivilgerichten vorgeführten Perſonen, welche militäriſcher Vergehen angeklagt ſind, unter die Militärge⸗ richtsbarkeit, auf die Aufhebung der Wirkſam⸗ keit, auf die Aufhebung der Wirkſfamkeit der Geſchworenengerichte und die Beſchränkung des Paßweſens. Ferner auf ein teilweiſes Ein⸗, Aus⸗ und Durchfuhrverbot für verſchiedene Ar⸗ tikel, das Inkrafttreten des Kriegsleiſtungs⸗ geſetzes uſw. Auf Grund Allerhöchſter Er⸗ mächtigung wurden ferner die Seſſion des Reichsrates und die Landtage ge⸗ ſchloſſen. Analoge Ausnahmeverfügungen wurden auch für Ungarn, Bosnien und die Herzegowina erlaſſen. Patriotiſche Stimmung in Meſterreich. W. Wien, 26. Juli. Sämtliche Blätter ſtellen feſt, daß wenn Serbien ſich nicht im letzten Augenblick beſinne, mit dem Kriege zu rechnen ſei. Das„Fremdenblatt“ ſagt:„Wir waffnen uns zum Kampfe, aber die Friedens⸗ ſtörer ſind nicht wir, ſondern der krankhafte Geiſt der Eroberung jener Gruppe ehrgeiziger Offiziere in Serbien, welche durch den Königs⸗ mord in die Höhe gebracht, ſeit den ſiegreichen Balkankämpfen vollends zur Alleinherrſchaft gelangten. Dieſer Geiſt der Eroberung wandte ſich gegen die Monarchie; deshalb kann es weder eine Vermittlung, noch einen Schieds⸗ ſpruch geben. Die großſerbiſche Propaganda wuchs aus dem irrigen Glauben hervor, daß unſerer Monarchie das Selbſtvertrauen ver⸗ loren gegangen ſei, und aus dem Umſtande, daß unſere Mäßigung für Mutloſigkeit und unſere Friedensliebe für ein Zeichen der Schwäche gehalten wurde. Dieſen Wahn gilt es zu vernichten. Oeſterreich⸗Ungarn iſt eine Friedensmacht, aber der alte Kriegergeiſt lebt in unſerem Heere noch. W. Wie'n, 26. Juli. Den ganzen Tag dauerten die Kundgebungen der Bevölkerung fort. Trotz des ſtrömenden Regens ſammelten ſich Tauſende vor dem Kriegsminiſterium an, die die Soldaten und die Offiziere mit begeiſter⸗ uppen zogen unter Vorantragung ſchwarzgelber Fahnen und Ab⸗ 2. Seite. General⸗Anzetger.— Badiſche Neueſte Aachrichten.(weutagolarc) Mosttag, den 27. Juli 1914 ſingung patriotiſcher Lieder durch die Straßen. Auch aus allen Teilen der Monarchie treffen Meldungen von begeiſterten patriotiſchen Kund⸗ gebungen ein. Der Dreibund. Ein Boch dem deutſchen Bun⸗ gesgenoſſen. W. Budape ſt, 26. Juli. Während der gan⸗ zen Nacht durchzogen begeiſterte Gruppen die Stadt. Vor dem Landesverteidigungsminiſte⸗ rium fand eine große Kundgebung ſtatt. Mini⸗ ſter Frhr. v. Nazay mußte auf dem Balkon er⸗ ſcheinen und hielt eine patrivtiſche Anſprache. Eine große Menſchenmenge erſchien vor dem Palais des Grafen Tisza und brachte dem Miniſterpräſidenten eine Huldigung dar. Vor bem Nationalkaſino ſang die Menge entblöß⸗ ten Hauptes die Nationalhymne. Ein deutſcher Fabrikant feierte in einer Rede die deutſch⸗ öſterreichiſche Bundesgenoſſen⸗ ſchaf t. Graf Aladar Zichy beſtieg eine im⸗ proviſterte Tribüne und rief: Der treue Ge⸗ noſſe unſeres Königs, Kaiſer Wilhelm lebe hoch! Eine Erklärung der italie⸗ niſchen Regierung. Wien, 26. Juli.(Wiener Corr.⸗Bur.) Die italieniſche Regierung hat der öfter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Regierung eine Erklä⸗ rung zukommen laſſen, daß ſte in einem even⸗ tuellen bewaffneten Konflikt zwiſchen Oeſter⸗ reich⸗-Uẽngarn und Serbien eine demfreund⸗ ſchaftlichen Bundesverhältuiſſe entſprechende Haltung einnehmen werde. Dieſe ſpontaue Erklärung reiht ſich mürdig der von der ganzen Monarchie be⸗ geiſtert begrüßten glänzenden Bekun⸗ dung der Bundestreue Deutſch⸗ lands an und iſt hier als eine Erwiderung der bewährten Gefinnungen Oeſterreich ·Hn⸗ garns mit dem Ausdrucke der Befriedigung und des Dankes entgegengenommen worden. Sie kann nicht verfehlen, in unſerer geſamten Bevölkerung einen lebhaften Wider⸗ hall zu wecken und die warmen Gefühle für das verbündete Königreich zu ſtärken und zu vertiefen. w. Rom, N. Juli. Italien keine neuen lseichen Me ue hem en ergriffen. Die Meldung eines auswärtigen Blattes, daß zahlreiche italieniſche Reſerviſten im Elſaß den Befehl erhalten hätten, nach Italien zurückzu⸗ kehren, iſt falſch. Es handelt ſich um Reſerviſten des Jahrganges 1891, die unabhängig von der gegenwärtigen Lage vor einiger Zeit unter die Fahnen berufen worden ſind. Ausſicht auf Lolaliſterunge Eine Vermittlungsaktion d Mächte. W. Berlin, 26. Juli. Die orddeut⸗ ſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt in ihrer Wochenrundſchau:„Die auf Grund der „Die auf Grund der Unterſuchung des Thronfolgermordes in Serajevo von Oeſter⸗ Unterſuchung des Thronfolgermordes in Serajewo von Oeſterreich⸗Ungarn an Ser⸗ bien geſtellten Forderungen müſſen als gerechtfertigt erſcheinen, wenn man die Begründung dieſer Forderungen mit der Sache mit gebührendem Ernſt würdigt. Die Beteiligung ſerbiſcher Perſönkichkei⸗ ken, auch amtlicher, an der von langer Hand vorbereiteten Verſchwörung gegen das Leben des Erzherzogs und die Zettelungen gegen die Reichseinheit der habsburgiſchen Monarchie iſt aufgedeckt. Die öſter⸗ reichiſch⸗ungariſche Regierung erklärte ſich bereit, den Mächten Einſicht in das Unter⸗ ſuchungsmaterial zu geben, ein Beweis, daß ſie von der Unanfechtbarkeit ihrer Ermittelun⸗ gen und von der Gerechtigkeit ihrer Forderungen überzeugt iſt. Sollte wider Erwarten Serbien dieſe Forderungen ab⸗ lehnen, ſo hoffen wir, daß im Gefühl des Ernſtes der Lage die Regierungen der Groß⸗ mächte es ſich ſämtlich angelegen ſein laſſen werden, zu verhüten, daß aus den unver⸗ meidlichen öſterreichiſch⸗ſerbiſchen Auseinan⸗ derſetzungen weiter umſichgreifende Verwicklungen hervorgehen.“ J Berlin, 27. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Wien wird gemeldet: An amt⸗ licher Stelle verlautet, daß zwiſchen den Mäch⸗ ten Verhandlungen im Gange ſind, um den öſterreichiſch⸗ſerbiſchen Krieg zu lokaliſieren. Sowohl in hieſigen politiſchen Kreiſen als auch in den Kreiſen der auswärtigen Diplomatie wird der Erwartung Ausdruck gegeben, daß dieſe Bemühungen von Erfolg be⸗ gleitet ſein werden. Von franzöſi⸗ ſcher Seite wird erklärt: Die Meldung über eine franzöſiſch-ruſſiſche Demarche ſei unrichtig. Der franzöſiſche Botſchafter habe keine In⸗ ſtruktion dieſer Art erhalten. Frankreich habe nicht die Abſicht, ſich für Serbien zu exponjeren. Allerdings, wenn Rußland angegriffen würde, müßte der Bündnisfall eintreten und Frankreich ſeine Pflicht erfüllen. Es ſei aber zu hoffen, daß es hierzu nicht komme. W. Paris, 27. Juli. Der deutſche Bot⸗ ſchafter Freiherr von Schön und der inte⸗ rimiſtiſche Miniſterpräfident Bienvenu⸗Martin hatten heute eine Unterredung über die Aktion der Mächte zur Aufrechterhaltung des Friedens. Die Pflicht Englands. Vermitteln, vermitteln, vermitteln. w. London, 26. Juli. Das unioniſtiſche Sonntagsblatt„Obſer ver“ ſchreibt: Wir hoffen, daß die öffentliche Meinung Eng⸗ lands ſich ſchwer entſchließen wird, die harte Entſchloſſenheit der öſterreichiſchen Politik völlig zu verdammen: daß niemand Finger und Stim⸗ me erheben wird, um Serbien in ſeiner Hals⸗ ſtarrigkeit zu beſtärken oder es von dem gebüh⸗ renden Maße unmittelbarer Züchtigung zu be⸗ wahren. Das Ultimatum mag ſelbſt auf die Gefahr einer ruſſiſchen Intervention und eines europäiſchen Krieges erzwun⸗ gen werden. Ein ſolcher Kampf würde freilich Frankreich und England in einen pein⸗ lichen moraliſchen Konflikt verwickeln. Sie können nicht wünſchen, an dem größten Kampf den die Welt je geſehen hat, teilzunehmen, um eine aggreſſive, ſubſerſtve Agitation zu er⸗ mutigen, die die Integrität Oeſterreich⸗Ungarns und das zu Recht beſtehende europäiſche Syſtem Uumzuſtürzen ſucht durch Zerſtörung des uner⸗ ſetzlichen Elementes des Gleichgewichts. Das kann keinen Teil der Politik der Tri⸗ pel⸗Entente bilden. Die Tripel⸗En⸗ tente exiſtiert für große und gerechte Zwecke, die für das Gleichgewicht und die Stabilftät Eurp⸗ pas unentbehrlich ſind. Sie darf nicht zum Werkzeug der großſerbiſchen Agita⸗ tion und zum Schilde der Mordtat von Sera⸗ jewo dienen. Das Ultimatum mag brutal er⸗ ſcheinen und das Maß überſchreiten, aber man muß ins Auge faſſen, daß Oeſterreich⸗Un⸗ garn in dieſer Frage vom Grund aus im Recht, Serbien von Grund aus im Unrecht iſt. Das Blttt fährt fort: Die Tripelentente, obwohl in Verlegenheit geſetzt, muß mit ganzer Macht zuſammenſtehen, falls andere größere Sachen auftauchen. Die Pflicht Englands iſt: vermitteln, vermitteln, vermit⸗ teln! Wir müſſen Rußland helfen, Garan⸗ tien gegen die Vernichtung der Un⸗ abhängigkeit Serbiens zu erhalten, ohne den ſchuldigen Staat vor einer ausreichen⸗ den und denkwürdigen Beſtrafung zu be⸗ wahren. W. London, 26. Juli. Der Unterſtaats⸗ ſekretär des Miniſteriums des Aeußern Ac⸗ land ſagte heute in einer Rede in Steyring (Grafſchaft Suſſex), daß die Lage in Europa weit ernſter ſei als die Ulſterfrage. Man könne ſich nicht das Elend vorſtellen, welches ein Krieg mit ſich bringe, an dem eine Großmacht beteiligt wäre. Er hoffe, daß man eine Löſung der gegenwärtigen Lage finden werde, ähnlich derjenigen aus den Unruhen der vergangenen Jahres. England werde im Intereſſe des Friedens ſein Möglichſtes tun. „ London, 26. Juli. Der Generalanwalt Sir John Simon erklärte geſtern abend in einer Anſprache in Mancheſter bezüglich der euro⸗ päiſchen Lage, man ſollte ſich dazu entſchließen, daß die Rolle, die England dabei ſpiele, von An⸗ fang bis zu Ende nur die eines Vermittlers ſein werde, der einzig und allein danach ſtrebe, beſſere und friedliche Beziehungen zu fördern. (London, 2. Juli.(Von u. Lond. Bur.) Geſtern im Laufe des Tages veröffentlichten mehrere Zeitungen ihre Extrablätter, die er⸗ klärten, daß der Krieg zwiſchen Serbien und Oeſterreich erklärt worden ſei und daß der Ein⸗ marſch der öſterreichiſchen Truppen in Serbien bereits begonnen habe. Die Meldungen wur⸗ den vielfach geglaubt, machten aber im großen ganzen merkwürdigerweiſe keinen Eindruck auf die Menge. Es fanden keinerlei Demonſtratio⸗ nen ſtatt. In politiſchen Kreiſen wurde geſtern abend die Lage als nicht ſo ungünſtig angeſehen, weil man glaubt, daß der Einmarſch der öſterreichiſchen Truppen in Serbien offen⸗ ſichtlich hinausgeſchoben worden ſei, um Serbien eine weitere Gelegenheit zu geben, ſich die Antwort nochmals zu überlegen. Die Zeitungen veröffentlichen heute morgen ein offiziöſes Communique, in welchem es heißt, daß die britiſche Regierung zuſammen mit der franzöſiſchen und ruſſiſchen alles tat, um eine Baſis für eine Einigung zwiſchen Oeſterreich und Serbien zu finden. Der Schritt, den Ruß⸗ land in Wien bereits unternommen hat, um eine Verlängerung der Friſt für die Antwort Ser⸗ biens zu erlangen, ſei mit ausdrückkicher Zu⸗ ſtimmung der britiſchen und franzöſiſchen Regie⸗ rung geſchehen. Der Miniſterpräſtdent und der Miniſter des Aeußeren ſing noch nicht nach London zurückge⸗ kehrt, aber ſie werden heute nachmittag erwar⸗ tet. Dagegen wird angekündigt, daß der König ſeinen Beſuch bei dem Rennen in Good bdod auf⸗ geben werde, und daß möglicherweiſe auch der Beſuch in Cowes abgeſagt werden wird. Prinz Heinrich von Preußen ſtattete geſtern nachmittag dem König einen länge⸗ ren Beſuch ab. Der deutſche Botſchaf⸗ ter ſprach geſtern nachmittag im auswär⸗ tigen Amt vor und wurde von Sir Edward Arthur Nicolſon, dem ſtändigen Sekretär, emp⸗ fangen. Der deutſche Botſchafter blieb über eine Stunde im auswärtigen Amt. Vorher hatte Sir Edward Nicolſon dem öſterreichiſchen und ruſſiſchen Botſchafter Beſuche abgeſtattet. Rußland und Frankreich. Gerüchte über teiweiſe Mobi⸗ liſierung Rußlands. W. Petersburg, 26. Inli. Die Be⸗ ſch lüſſe des geſtrigen Kronrats wer⸗ den nuch immer geheimgehalten. vielfach Gerüchte über Es laufen eine teil⸗ weiſe Mobiliſierung. Dach beſteht keine Möglichkeit, ſie nachzuprüfen. Zweifellos ſind einige Maßnahmen getroffen worden, die e ine Beſchleunigung der Mobfliſierung ermöglichen. So wurde die Beförderung der Fähnriche des Petersburger Armeekorpz früher als üblich vorgenommen. Die ruſſiſche Bevölkerung bleibt gleichgültig. Ein Umſchlag der Stimmung iſt aber nicht ausgeſchlaſſen. Rußland als Treiber Serbiens Der Stimmungsumſchlag in Serbien. * Berlin, 26. Juli. Ueber den Stim⸗ mungsumſchlag in Serbien meldet der Berliner Lokal⸗Anzeiger aus Semlin: Bis mittag war in Belgrad jede Auffaffung, daß die Note von Serbien angenommen werden würde. Dieſer Eindruck war durch das Communique verſtärkt. Allgemein war eine gedrückte Stimmung be⸗ merkbar. Gegen 2 Uhr nachmittags lief jedoch im ſerbiſchen Miniſterium eine längere chiff⸗ rierte Depeſche ein. Kaum war ſie entziffert, ſo ging es wie ein Lauffeuer durch die Stadt, daß Rußland ſich auf Seite Serbiens ſtellen würde. Die Folge der ruſſiſchen Depeſche war die unbefriedigte Antwortnote der ſerbiſchen Regierung deren Inhalt bekannt iſt. Von der ruſſiſchen Depeſche wurde ſofort dem Thron⸗ folger Alexander Bericht erſtattet, der ſogleich die Mobiliſterung anordnete. Er fu int Auktomobil ſtehend durch die Stadt, überall begeiſtert begrüßt. Es entſtand eine gehobene Stimmung und die Begeiſterung für den Krieg wuchs. Beim Abſchied des öſterrei⸗ chiſchen Geſandten erſchienen alle Diplomaten, außer dem ruſſiſchen und franzöſiſchen. Ein Miniſterrat in Paris. Paris, 26. Juli. Einer offiziöſen Mit⸗ teilung zufolge hatte der Kriegsminiſter Meſſimy, bevor er ſich zu dem zur Er⸗ terung der internationalen Lage ſtattgehabten Kabinettsrat begab, eine Unter⸗ redung mit dem Generalſtabschef Joffre und dem Gouverneur von Paris General Miquel. W. Paris, 26. Juli. Unter dem Vorſttz des Juſtizminiſters fand heute Vormittag 11 Uhr ein Miniſterrat ſtatt, der ſich mit der äußeren Lage befaßte. Die Stimmung in Frankreich. W. Paris, 28. Juli. In einem„Will Deutſchland den Krieg?“ betitelten Artikel ſchreibt der„Temps“ u.., man kennt die tat⸗ ſächliche Entſcheidung Rußlands noch nicht, man weiß bereits jetzt, daß es, nochdem es ſeit Jalfren vielfache Beweiſe ſeiner Mäßigung ge⸗ geben hat, der Anſicht iſt, die Zerſchmetterung Serbiens nicht teilnahmslos mitaunſehen zu können. Es iſt deshalb mehr als wahrſcheinſich, daß es unverzüglich die militäriſche Maßnahme ergreifen wird, welche dieſer Auffaſſung ent⸗ ſpreche, das wirb eine Meinung ſein, über welche Oeſterreich⸗Ungarn ohne ſeiner Würde etwas zu vergeben, nachdenken müſſen wird. In dieſer entſcheidenden Stunde iſt es die Sache Deutſch⸗ Jands, gleichfalls entſcheibend einzugreifeu. Bis⸗ her ſchien es, als ob es durch ſeine vorbehaltloſe Zuſtimmung ein Unternehmen ermutige, an deſ⸗ ſen Vorbereitung es in keiner Weiſe teilgenom⸗ men haben will. Kaiſer Wilhelm und der Reichs⸗ kanzler ſind zu klare Geiſter, als daß ſie die Aus⸗ dehnung ihrer gegenwärtigen Verantwortung verkunen ſollten. Wenn ſie nichts tun ſollten, um Oeſterreich einer der verſchiedenen Löſungen werden kann, ſo wird jedermann glauben, daß dieſer Krieg ihrem Wunſche entſpricht. Nur Deutſchland kann in Wien ein Wort ſprechen, deſſen Aufrichtigkeit ſelbſt von den Vorein⸗ eeenen t, erte Werbene 2 Kunſt und Wiſſenſchaft. Mawſons Bericht über ſeine tragiſche Sůdpolarexpediĩton. Sir Douglas Mawſon, der Führer der auſtra⸗ liſchen Südpolarexpedition, bei der bekanntlich zwei ſeiner Gefährten den Tod fanden und er ſelbft nur unter den furchtbarſten Gefahren wie durch ein Wunder dem ſichern Tode entging, ver⸗ öffemlicht im Strand Magazine den erſten aus⸗ führlichen Bericht über ſeine Entdeckungen und Abentener. 2% Jahr hat die Expedition in den Eisgebieten ſüdlich von Auſtralien gearbeitet und Bedeutendes für die Wiſſenſchaft geleiſtet. Aum 2. Dezember 1911 verließ das Expeditions⸗ ſchiff„Aurora“ Hobart und wählte als erſtes 1 der Reiſe die Macquarie⸗Inſel, wo eine für drahtloſe Telegraphie eingerichtet wurde Von dort aus fuhn man weiter dus Packeis, und am 6. Jannap 1912 entdeckte Mawſon ein neues Land, dem er den Na⸗ men Adelie-Land gab. An einem felſigen Punkt, der Kap Denifon getauft wurde, blieben 18 Mit⸗ glieder der Expedition darch] Luftzufuhr, und als dieſe eines Tages fehlte, ſchwierig geſtalteten.„Der Schnee, mit großer Schnelligkeit ins Geſicht getrieben und von den Ausdünftungen der Haut erwävmt, bildete raſch eine Eismaske über dem Geſicht. Dieſe Eismaſſe, die ſich an Bart und Augenbrauen an⸗ klebte und feſt über das Fleiſch legte, war da⸗ durch von Nutzen, daß ſie gegen den eiſigen Wind ſchützte. Sie mußte häufig zerbrochen werden, damit man nicht erſtickte, und das höchſt ſorgfältig vollzogene Abnehmen der Kruſbe war eine ebenſo mühſame wie ſchmerzvolle Arbeit, da manchmal Stücke der Haut mit abgeriſſen wur⸗ den.“ Einen romantiſchen Unterſchlupf hatte die Expedition in einer großen Höhle gefunden, die in einer Höhe von 1500 Fuß aus dem blauen Eis herausgehauen wurde. Sie machte mit ihrer Grabesſtille und dem geheimnisvollen Schimmer der Lichter darin einen ſo zauberiſchen Ein⸗ druck, daß ſie den Namen„Aladdins⸗Höhle“ er⸗ hielt. Durch ein ſchmales Loch erfolgte die wären um ein Haar drei der Reiſenden in der Höhle erſtickt. Trotz des ungewöhnlich ſchlech⸗ ten Wetters gelang es in fünf verſchiedenen Expeditionen einen großen Teil des neuen Lan⸗ des zu erforſchen und geographiſch aufzunehmen. Am tragiſchſten verlief von dieſen Reiſen die, die Mawfon ſelbſt mit dem Leutnant Ninnis und dem Dr. Mertz, der auf den Univerſttäten Leip⸗ ig und Bern ſeine Studien gemacht hatte unter⸗ Mit 17 und einer Ladung vor 1700 Mund die aw, um das Hochkaudrl des neuen Gebietes zu Küſtenlinie auf eine Oſten hin feſtzuſtellen. Nach ſtarkem Schneefall und Wind trat am 17. November 1912, eine Woche nach ihrer Abreiſe aus dem Haupt⸗ quartier, prachtvolles Wetter ein; Mertz, der ein vorzüglicher Skiläufer war, bildete auf Schneeſchuhen die Vorhut des Zuges; dann folgte Mawſon, deſſen Hundegeſpann zunächſt zwei Schlitten führte, und zuletzt Ninnis. Im Süd⸗SüdOſten erhob ſich ein ſchroffer Gipfel, den man Aurora⸗Spitze nannte, mit gewaltigen bis zu 2000 Fuß hohen Gletſchern, die die Namen Mertz. und Ninnis⸗Gletſcher erhielten. Die Fahrt über dieſe Gletſcher geſtaltete ſich außerordentlich ſchwierig, da man immerfort verborgene und gefährliche Spalten zu über⸗ winden hatte. Ninnis entging am 21. Novem⸗ ber zweimal mit knapper Not dem Tode; au 26. November nurßten ſie den ſehr ſteilen Ab⸗ ſtieg von dem Ninnis⸗Gletſcher beginnen, den ſie nach einer Woche ſchwieriger und gefahrvoller Arbeit überſchritten.„Wie froh waren wir, als wir dieſe Totenfalle hinter uns hatten und wieder ſolides Eis auf dem Plateau vor uns ſahen. Unſere Nahrungsmittel waren ſtark zu⸗ ſammengeſchrumpft, und wir beſchloſſen, mit zwei Schlitten weiter zu fahren, der dritte wurde zurückgelaſſen. Ninnis litt ſeit einigen Tagem unterſuchen und die große Entfernung nach ſchaffen, indem ich das Geſchwür aufſftach. Unſer Lager war 1900 Fuß über dem Meeresſpiegel, und wip hatten noch gegen 500 Km. bis zun Schutzhütte zurückzulegen. Am 14. Dezember machtan wiy Halt; es war ein ſtrahlend ſchöner Tag, der beſte, den wir auf der ganzen Reiſe hatten. Als Mertz auf ſeinen Sdis bei der Weiterfahrt die Spitze nahm, ſang en die ganze Zeit Studentenlieder!.“ Es war der letzte Licht⸗ ſtrahl, bevor der erſte Todesfall cuf dieſe tragiſche Reiſe ſeine ſchweren Schatten warf. Ninnis ſaß auf dem Schlitten der hinter dem Mawſons kam; er trug die eine Hand in einer Binde. bedbachtete, ſah ich vor als eine Ich ſah mich um und erblickte nichts i einzige Schlittenſpur. Ich war allein! Wo war Ninnis mit ſeinen Hunden und ſeinem Schlitten? Ich eilte zurück, aber wie entſett war ich, als ich ſtatt des ſchmalen Spaltes ein klaffendes Loch von euwa 11 Fuß Duschmeſſer in der Oberfläche bemerkte. Der Nand des au einem eitri i„ das ihm viel 28 Perrter Bue——5 An anzuraten, durch welche der Krieg vermieden rall hobene ir den terrei⸗ naten, danken, daß man, ſolange keine offtzi zu ntachen. Die Pettte Republique“ hält ſogar trotz des Abbruchs der diplomatiſch gen eine divpelte Verſtändigung zwiſchen Oeſter⸗ reich⸗-Ungarn und Serbien für nicht unmöglich. Es könnten gewiſſe offiziöſe Interventionen ſtattfinden und ſich als wirkſam erweiſen, denn bezüͤglich des Weſ Donkag, den 27. Juſi 1914. General-ameiger.— Hadiſche Noenelte Nachrichten.(Mittagblatt) 3. Seite. Nur Deutſchland kann Oeſterrei laſſen, in welch gefühvliches und Rwer err 31 2* bebeutet dies den unvermeidlichen 31 enropszifchen Kräfte. Die in Berlin den öſterreichſch ſerbiſchen Streitfall als eine günſtige Gelegenheit anſieht, in Europa den allgemefnen Krieg zu entfeſſeln. W. Paris, 26. Juli. Der„Temps“ betont mit großer Befriedigung, daß die franzöſiſche Preſſe nahezu einmütig eine für alle Patrioten erhebende Haltung beobachtet. Nirgends eine Herausforderung, nirgends Nervpoſität, nir⸗ gends eine Panik, ſondern nur das Gefühl, daß ernſte Gefahren erwachſen kön⸗ nen, und daß man ihnen kraftvoll und unerſchrocken die Stirne bieten müſſe. W. Paris, 26. Juli. In den Erörterungen der geſamten Pveſſe gelangt der außerordentliche Ernſt der Lage lebhaft zum Ausdruck. Gleichwohl äußern manche Blätter den Ge⸗ elle Kriegs⸗ erklärung erfolgt ſei, hoſſen düvſe, daß die übri⸗ Großmächte imſtaude ſein werden, einen eg zur VBerſtändigung ausfindig A 8 en iehun⸗ ens der öſterreichiſchen Forde⸗ ter⸗ rungen— abgeſehen von denjenigen, welche den Joffre Souveränttätsrechten Serbiens Eintrag tun— eneral ſei eine tändigung keineswegs von vorn⸗ pherein n und ſolange die ruſſiſche Vorſtz Armee tſches Geblet nicht betreten habe, ag 11 uun eine 3. Serhiens zu verhin⸗ t der deru, ſei ein europäiſcher Konflikt wenig Alle dieſe . 1 en ſeien nicht durchlaufen und zich. fwiſchen jeder derſelben könnten ſich jedes Ereignis bereil halten müßſe, ſo wäre uee es doch verfrüßt, eine allgemeine Konlagration ie tat⸗—für unmittelbar bevorſtehend zu hallen. Der nicht, Friede ſei vielleicht krank, aber er könne ſeitg] nuoch lange leben. Das iſt unſer Wuunſch, den Echo de Paris⸗ berichtet, ein Mitglied des Kabinetts habe erklärt, wenn man en d] duch die Stituation ſir ernſt halten müſfe, inlich, ſoy man noch nicht als nahme kragiſch anzuß Das Blatt fügt aller⸗ Ddings hinzu, daß die erſten Vorſichtsmaßrogeln bereits getroffen worden ſeien, um von den Ereigniſſen nicht ſberraſcht zu werden So habe gab der Be dadu⸗ der Kriegsurin iſter M den Generälen konferiert und Weif damit im Falle eines Alarms, den weiteres nicht erwarte, jeder auf 5 Auch die Leiter aller gvoßen an b en tele iſch beau verlafſen; des dels, Sue ate Schritt wurbe lebhaft erörtert. ſagt; Dieſer Neutigen Wiklen Deutſchland eines Menſchen, der mit i ſehr bereächtlich und ſo Jos eingebrochen. Die beiden Zurückgebllebenen lehnten ſich nun über den die dunklen Tiefen hinab, aber kein Laut ant⸗ wortete, als das wirrſelnde Stöhnen eines Hundes, das auch gebens den hatten ſie mit dem Schlitten Ausrüſtung und Proviant perloren, den ſie ſchmerzlich ent⸗ behren mußten. Nachdem einen kurzen Totendienſt gehalten hatten, traten dieſer Leben koſten und mir d Wunder laſſen ſollten.“ deeine Ausſtellaug von akten hollänbiſchen Gilde⸗ eſſimy mit den leiten⸗ ungen erteilt, man bis auf ſeinem Poſten ſtaatlichen erwaltungszweige, welche bei der nationalen mitwicken, haben die durch die lichen Weiſungen erhalten. Der Innern Mal by hat die Präſek⸗ gt, ihre Poſten nicht zu ähtiliche Weiſungen hat der Miniſter der Poſten und Telegraphen, „28. Juli. Der vom deutſchen Freiherrn v. Schön unternommene „Excelſior“ Schritt leunzeichnet den un 5 wei⸗ „ im riſter des der Einmiſchung einer anderen Macht Deſterreich Ungarn zu unterſtitzen. — war, während ich vor dem Schlitten gegangen Spalt auf den meinen geſprungen. Die Laſt ines einem Fuß auftritt, war Ninnis zweifel⸗ Spalt und riefen in allanählich verſtunmte. Drei en ſchrieen ſie hinunter und ſuchten ber⸗ einen Rettungsweg Außer dem Kamera⸗ ſie an dem Spalt ſie den 9 an.„Lang und furchtbar mußte dieſe Reiſe für uns werden, aber ich ahnte da⸗ noch nichts von dem nendlichen Granten Tage, die meinem andern Gefährten das as mieine nur duuch ein die hiſtoviſch interoſſaut ſind, ſindet, wie der Licerote herichtet, von Juli bis September im Kgl. Münz Han 9 ſtatt. Die Medaille diente den Gildemitgliedern, deren Namen darauf verzeich⸗ et waren, als Ausweis; bei Verſammlungen, Be⸗ ibniſſe ſtlgen Zufammenkünften der 2 dem Junungsdieuer ab, it zu bezeugen. Die ſtellten Stücken ge⸗ Beſchletlaung der Gilde⸗ von großem Wert für die erks; ſie zeigen Ab⸗ lde angefertigten Gegen⸗ einen Kick in u der G 7 ch ermeſſen klärt, daß man von der öſter echtfer⸗ tgtes Abenteuer es ſich ſtürzt. Wenn Deutſch⸗ land, beſſen Politit ſeit 40 Jahren friebfer⸗ big gebkeben iſt, dieſes Wort nicht bricht, dann wiſt aller Sage iſt von einer tragiſchen Klarhett. Wir müſſen wiſſen, ob man reichiſch⸗ungariſchen Note keine vorherige Kenntnis gehabt habe, ſo wird dadurch der Gedanke, daß es ſich um einen vorher verabredeten Plan der Drei⸗ bundmächte handelt, hinfällig. Die ponapartiſtiſche„Autoriteé“ ſagt: dem Schritt des Freiherrn von Schön wird man vergeblich ein anderes Ziel ſuchen, als daß Deutſchland erwartet, Frankreich werde ſich vor ſeinen Entſcheidungen beugen. In keiner anderen Hauptſtadt iſt von Deutſchland ein derartiger Schritt unternommen worden. Dieſes Vorgehen werde zweifellos von allen Franzoſen gebührend gewürdigt werden. Das„Petit Journal“, deſſen Leiter der ehemalige Miniſter des Aeußern, Pichon, iſt, ſchreibt: Die Haltung Deutſchlands bleibt rät⸗ ſelhaft, inſofern, als man nicht recht weiß, ob es Oeſterreich⸗Ungarn drängon, zurückhalten oder gewähren laſſen will; aber es erklärt amt⸗ lich, daß es an der Seite des Verbündeten ſtehen würde, falls der Zwiſt nicht lokaliſiert * In werde. Man darf bezweifeln, daß der Zwiſt lokaliſtert bleiben wird. Wir wiſſen im vor⸗ aus, daß es ſeitens der Triple⸗Entente⸗ Mächte nicht an Ratſchlägen zur Mäßigung, Vorſicht und Verſöhnung fehlen wird. Wie werden dieſe Ratſchläge von den Dreibund⸗ mächten aufgenommen werden? Es ſcheint, daß Italien in Unkenntnis der Vorgänge ge⸗ laſſen wurde und einen mäßigenden Einfluß ausüben will. Aber wird es dies mit Erfolg tun können? Clemenceau bedauert im„Lhomme⸗ libre“, daß Frankreich keine amtlichen Mittel habe, um zu handeln. Wenn Poincars und Viviani von Stockholm aus ihre Anſichten nach Pebersburg übermittelt haben, ſo haben ſie dies getan, ohne die Miniſter um Rat zu fragen. Inmitten dieſem überſtürzten Erwachen Euro⸗ pas ſind wir ohne Leitung und ohne Willen. Wir ſind ein von ſeiner Regierung verlaſſenes Land. Welche Verſuchung für den Angreifer, die Dinge bis zum Aeußerſten zu treiben! Die öſterreichiſch⸗ungariſche Regierung hat die von Rußland verlangte Friſtverlängerung ohne Umſchweife abgelehnt. Jetzt gilt die Tat! ſo lautet die Parole Berlins Demonſtrationen in Paris. W. Paris, 7. Juli. Eine Schar von etwa 100 Perſonen, meiſt flaviſcher Abſtam⸗ mung, verſuchte heute früh vor der öſter⸗ reichiſchen Botſchaft zu demon⸗ ſtrieren. Sie wurde jedoch ohne Zwiſchenfall von der Polizei zerſtreut. Mehrere Verhaftun⸗ gen wurden vorgenommen 7 W. Paris, 26. Juli. Der Unterſtaatsſekre⸗ tär im Miniſterium des Aeußern, Ferry, er⸗ ſchien heute nachmittag bei dem öſterreichiſchen Botſchafter und ſprach ihm das Bedauern üher die Demonſtration ſlawiſcher Studenten gus. Mehrfach wird behauptet, daß die Demon⸗ ſtration in einer geſtern Abend ſtattgefundenen Verſammlung tſchecho⸗flawiſcher Studenten be⸗ ſchloſſen worden ſei. W. Par is, 26. Juli. Von mehreren Blättern wurde behauptet, daß es heute Nacht auf den Boulevards, nachdem die Ablehnung der ſerbi⸗ ſchen Note bekannt geworden war, zu anti⸗ deutſchen Kundgebungen gekommen wäre. Einem Poligeibericht zufolge iſt dies unzutref⸗ fend; es kam nur anläßlich des militäriſchen Zapfenſtteiches zu einem Zuſammenſtoß zwi⸗ ſchen Antimilitariſten und Nationaliſten, welch letztere Hochrufe auf die Armee ausbrachten. * 5 Srühere Ankunft des deutſchen Kaiſers in Berlin Berlin, 26. Juli. Der Kaiſer befindet ſich einige Tage früher als urſprünglich beab⸗ ſichtigt war auf der Heimfahrt von der Nord⸗ lanbreiſe und wird wahrſcheinlich im Laufe des eeee Reiſe nach Frankenthal auf. München, 26. Juli. Die Korreſpondenz Hoffmann meldet: Der Miniſterrat trat heute im Staatsminiſterium des Aeußern zu einer Sitzung zuſammen, um die Frage zu prüfen, ob bei der gegenwärtigen ungeklärten politiſchen Lage dem Könige der Antritt der Reiſe nach Frankenthal zu empfehlen ſei. Der Miniſter⸗ rat ſprach ſich einſtimmig dagegen aus. Auf Vorſchlag des Staatsminiſteriums entſchloß ſich der König, die Reiſe abzuſagen. * Kaiſer Franz Joſef. Beaſd Iſchl, 26. Juli. Die Zufahrt der Kaiſervilla war bis in die ſpäten Abend⸗ ſtunden von Hunderten von Menſchen umlagert. Sämtliche öffentlichen Lokalen waren überfüllt. Die Nachricht von der ernſten Wen⸗ dung der Lage, die im Kurorte ſpät abends be⸗ kannt wurde, rief eine nachhaltige Be⸗ wegung hervor. Das Poſt⸗ und das Tele⸗ graphenamt hatten einen ungeheuren Verkehr zu bewältigen. Das Telephon mußte wieder⸗ holt auf lange geſperrt werden. W. Iſchl, 26. Juli. Das Befinden des Kaiſers iſt trotz der Aufregung der letzten Tage gut. Der Kaiſer blieb auch heute in Iſchl. Es ſind noch keinerlei Dispoſitionen für eine Abreiſe des Monarchen getroffen worden. An⸗ läßlich des heutigen Familiendiners fand eine be⸗ ſonders herzliche Begrüßung zwiſchen dem Kaiſer und der Herzogin Viktoria Luiſe von Braunſchweig ſtatt. * Die Baltung der Balkan⸗ ſtaaten. wW. Sofia, 26. Juli. Die Blätter erkennen das Recht Oeſterreich⸗Ungarns an, gegen Ser⸗ bien angeſichts der verbrecheriſchen, allſer⸗ biſchen Propaganda und der fortgeſetzten Pro⸗ vokationen energiſch vorzugehen. Konſtantinopel, 26. Juli. Die De⸗ marche Oeſterreich⸗Ungarns rückt jede andere Frage in der Diskuſſion der politiſchen und diplomatiſchen Kreiſe in den Hintergrund. Die Preſſe erörtert eingehend die öſterreichiſch⸗ ungariſche Note und findet im allgemeinen die Lage ernſt.„Ikdam“ erklärt: Die Note iſt gerecht, logiſch und ſo abgefaßt, wie es die Notwendigkeiten des gegenwärtigen Augenblicks erfordern. Ihre Sprache iſt maß⸗ voll und ihr Ton ruhig, aber ihr Inhalt iſt ſehr kategoriſch. Das Blatt drückt die Anſicht aus, daß ſich keine Macht finden werde, welche diejenigen unterſtützen wollte, die für den Mord und für eine Propaganda ar⸗ beiteten, die darauf abziele, den Weltfrie den zu gefährden. Für den Augenblick, ſo fährt das Blat weiter, ſei die Türkei nur Zuſchauer der Ereigniſſe, die ſich zweifellos auf dem Balkan abſpielen würden; es ſei nun neugierig, welche Haltung Griechenland, der Bundesgenoſſe Serbiens, einnehmen werde, „Sabab“ drückt die Hoffnung aus, daß die Schwierigkeiten friedlich beigelegt würden. »Wien, 27. Juli. In Bukareſt macht ſich ein außerordentlicher Stimnm mu ng s u m⸗ ſchlag zugunſten Oeſterreichs be⸗ merkbar. Die Bevölkerung tritt offen für Oeſterreich ein. Gerüchte von einem Zuſam⸗ menſteßz. Berlin, 27. Juli.(Von unſ. Berliner Bureau.) Aus Semlin wird gemeldet: Geſtern Nacht liefen hier Gerüchte über einen ernſten Zuſammenſtoß ein. Bei Kevevara, in der Nähe von Semendria, wurde ein Donau⸗ eere A Der Ronig von Bayern gibt die ſchlepper der eine Kompagnie öſterreichiſcher Infanterie beförderte, vom ſerbiſchen Ufer aus beſchoffen. Die Infanterie erwiderte das Feuer. Es wurden über 100 Schüſſe ge⸗ wechſelt. Weitere Einzelheiten fehlen noch. Bei Kubine wurden von der öſterreichiſchen Behörde zwei ſerbiſche Schiffe beſchlagnahmt. Budapeſt, 27. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) In Semlin ſind maſſenhaft Flücht⸗ linge aus Belgrad eingetroffen. Sie wurden bei der Ueberfahrt auf der Donau von ſerbiſchen Truppen beſchoſſen. Allenthalben werden deutſch-ungariſche Verbrüderungskund⸗ gebungen unter Teilnahme der hier anweſen⸗ den Reichsdeutſchen veranſtaltet. Jur Verhaftung des ſerbiſchen Generals Putni. W. Wien, 26. Juli. Das Wiener Korre⸗ ſpondenzbureau meldet: Nach den beſtehenden militäriſchen Vorſchriſten iſt im Fulle bevor⸗. ſtehender kriegeriſcher Ereigniſſe jeder Offizien der feindlichen Macht, wenn er auf öſterreichi⸗ ſchem Gebiete betroffen wird, anzuhalten, was ſich ſchon mit Rückſicht auf eine mögliche Spionage für genügend erklärt. Aus dieſem Grunde mußte die Anhaltung des ſerbiſchen Oberkommandanten General Putnik in Budapeſt zunächſt erfolgen. Es ſei jedoch bemerkt, daß alle Meldungen, welche von der Anwendung von Gewalt gegen Putnik berichten, glatt er- funden ſind. Die Arretierung des Generals wurde ſelbſtverſtändlich unter Beobachtung der ſeinem militäriſchen Rang entſprechenden Form vorgenommen. Der General wurde in das Budapeſter Militärkaſtno geleitet und bort mit aller Courtoiſte empfangen. Inzwiſchen wurde, da die öſterreichiſche Regierung von zu ritter⸗ licher Geſinnung erfüllt, um die ſerbiſche Avmee ihres Oberkommandanten berauben zu wollen, die Verfügung getroffen, daß dem General noch heute die Möglichkeit geboten wird, die Reiſe n die Heimat fortzuſetzen. Zu dieſem Zweck wurde ihm ein Extrazug mit einem Salonwagen zur Verfügung geſtellt Begeiſterung in Verlin. JBerlin, 26. Juli.(Von unſ. Berl. Als heute mittag die Wache vor dem Schloſſe aufzog, kam es zu lebhaften Kundgebungen. Die Wache wurde mit tauſendſtimmigem H grüßt, als ſie in das Schloß einzog. kärkapelle ſpielte vor dem Schloſſe die„2 am Rhein“, die vieltauſendſtimmig von der Menge mitgeſungen wurde. Darauf ſp Kapelle„Deutſchland über alles“,„Gott erhalte Franz den Kaiſer“,„Ich bin ein Preuße“ d „Heil dir im Siegerkranz“. Die Lieder wurden von der Menge mitgeſungen. Ihren Höhepunkt erreichte die Stimmung, als aus der Menge e Hoch auf den Kaiſer Wilhelm und den Raiſer Franz Joſef ausgebracht wurde, das von d Menge jubelnd aufgenommen wurde⸗ Taktloſe Rufe vor den ruſſiſchen Botſeh Berlin, 26. Juli. Bei den Kundge gen während der letzten Nacht wurden dauerlicherweiſe taktloſe Rufe vor der ru ſiſchen Botſchaft ausgeſtoßen. Die P. ſchritt ſofort ein und nahm einen Manifeſtan⸗ ten feſt. Auch gegen die Wiederholung der⸗ ſtäude, Abbildungen aus dem Beruf und der notwen⸗ digen Wertzeuge, einige auch den Schutzpalron der Cilde. Preiſe und Aukäufe Leipzigs auf der Bugra. Der Allgemeinen Deutſchen Kunſtgenoſſenſchaft und dem Deutf 1 Unſtlerbund, den gemeinſamen Veranſtalteru der ilung der zeitgnöſſiſchen Gra⸗ Phik auf der Bugra, ſind, wie uns aus Lelpzig ge⸗ meldet wird, vom Rater der Stadt Leipzig 10 000%½ zur Verfügung geſtellt worden. Die Hälfte davol ſoll in Form von Ehvenpreiſen vergeben, die andere Hälfte zu Ankäufen für das Leipziger Muſeum ver⸗ wendet werden. Eine Südfee⸗Expedition eines deutſchen Forſchers. Auf Veranlaſſung der Deutſchen Seewarte wird Dr. B. Schulg⸗Hamburg, ein Geograph und Schü⸗ ler von H. Wagner⸗Göttisgen, nachdem er zwei Jahre in der ozeanographiſchen Abteilung der Seewarbe gearbeitet hat, Mitte Auguſt d. J. eine Reiſe antreten, um vom Oktober S. M. S. Möwe von Deutſchoſtafrita nach der Südſee(Palau⸗ inſeln) als Ozeanograph zu begleiten und u.. auch das Problem adiabatiſcher Temperaturber⸗ teilung in gewiſſen kiefen Meeresbecken an Ort und Stelle durch ſpezielle Unterſuchungen zu för⸗ dern. Das Vorhandenſein dieſer eigentümlichen Wärmeverteilung im Odean iſt eine relativ neue Erkenntnis. Die Reiſe der„Möwe“ geht voraus⸗ ſichtlich von Daresſalam über Colombo und die Andamanenſee zur Celebesſee und Suluſee, wo ſeit den Tagen der„Challenger“ ogeanographiſch nicht wieder gearbeitet iſt und die„Homothermie“ der Waſſerſchichten unterſucht werden ſoll, von da nach dem Philippinen⸗ und Palaugraben. Außer dem Reichsmarineamt, das die Einſchiffung von Dr. Schulz geſtattet hat, haben gelehrte Geſell⸗ ſchaften und wiſſenſchaftliche Stiftungen in Göt⸗ tingen, Hamburg und Berlin Beihilfen zur Expe⸗ dition von Dr. Schulz gewährt. 20 000 Lire für mebiziniſche Arbelten em allgemeinen. Bewerbungen ſind bis zum 31. De⸗ datieren und die Verbreitung des Evangeliums unter den Indignern in Neu Eugtand behandeln. 15 0900, die hierfür gezahlt wurden, beweiſen den Autographen nach Ameritg gingen. Die Königl. Mediziniſche Akademie in Turin er⸗ öffnet jetzt den Wettbewerb für die 13. Preisvertei⸗ lung„Niberi“ über 20 000 Lire für wiſſenſchaftliche Arbelten auf dem Gebiete der medizinfſchen Diſziplin zember 1916 einzureichen. Wertvolle Autographeu unter dem Hammer. Koſtbare Schätze an Briefen und Manuſkripten wuürden in der letzten Aubtion bei Sothehy in London verſteigert und brachten im Ganzen die reſpektable Summe von 102 418 Uns Deutſche intereſſieren am meiſten bie 48 Brieſe Goethes an ſeinen Schwager Joh. Fr. Schloſſer, die aus den Jahren 1808—1880 ſtammen, etwa 100 Seiten umfaſſen und ſich haupt⸗ ſächlich mit Famtlienangelegenheiten beſchäftigen; ſie wurben von einem deutſchen Sammter für 12 000% erſtanden. Den höchſten Preis auf der Auktion er⸗ ztelten 22 Briefe, die aus den Jahven 1712—17156 Dle großen Anteil, den die Amerikaner an lede Einzel⸗ heit ihrer Geſchichte nehmen; denn es war natürlich ein Händler aus der Neuen Welt, der dieſe Schrift⸗ ſtücke kaufte, wie überhaupt mehr als ein Viertel der Eine Serie von 22 Briefen der Königin Viktorig, die viel Intimes ütber ihre Heirat und über die Jugend des ſpäteren König Eduard enthalten, brachten nur 1580% Flld einen langen Brief von Burns wurden 5100 an⸗ gelegt, für das Autogramm eines ſeiner Gedichte 4000 Ei 8 pon 8 Briefen des Dichters Charles La für 8200 in andere Hände über, das Thackerays berühmter Vorlefung Auch eine Vonß italteniſchen Dichter erzählt der Corriere della Sera folgendes Er⸗ lebnis. Er hatte einen neuen phantaſtiſchen Roman erſcheinen laſſen und wartete nun auf den Erxfolg. Aher die erſehnten Käufer kamen nicht. Der unglück aber immer wieder erhielt er die betrü kunft:„Nichts verkauft, Herr“ Als er wied mal bei dem Buchhändler vorſprach, bemerkte lich neun Exemplare ſtatt der acht, die er bei vorhergehenden Beſuch geſehen hatte„Neulich Sie acht Exemplare,“ ſagte er entrüſtet„und ſind es neun. Mehr werden können es doch nick „Ja, wiſfen Sie,“ ſagte der Buchhändler,„eine D die ſchon den Roman gekauft hatte, brachte ihn zu rück, ſte möchte irgend etwas anderes dafür haben, ſchließlich habe ich ihr— Abziehbilder daftür ge Auffindung eines unbekannten The ae en 1 * ben Ley Tolſtofs. In Moskau wurde eine Jugendarbeit Tolſtgis aufgefunden, die als verloren g Es iſt ein Theaterſtück„Die angeſteckte in welchem Leo Tolſtol den? ismus und die Nihiltſten mit ätzendem Sark mus behandelte. 15 heater im Roß garten. Die Dollarprinzeſſin. 1 Während anfangs wenig„Wärme“ für Wiener Operette“ unſeres neuen Theaters goſengarſen vorhanden war, entzündet ſi ntählich bei zunehmenden Deppeſſionen Ope reſte Mannh Neues en⸗ 15 iſt Woß heimiſchen hier egen— angewieſe mun der vorgeſtrigen Vorſtellung beſ ſo wollen wir, die wir von Eindrücke len, uns beſcheidend liche Autor ging aus einem Buchladen in den andern und erkundigte ſich nach dem Schickſal ſeines Romans, Sommerzeit/ nehmen, 5 7 uns die Weltlage, daß es wichtige 4. Seite. Grneral-Anzeiger.— Badiſche Reueſte Aachrichten.(Mittagblatt) Montag, den 27. Juli 1914. artiger Vorkommniſſe iſt nach Möglichkeit Vor⸗ kehrung getroffen worden. * Berlin, 27. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Wilhelmshöhe wird gemeldet: Die Kaiſe⸗ rin reiſte heute nacht in einem Salonzug nach Berlin zurück. Anweiſungen zur Auflöſung der kaiſerlichen Hofhaltung auf Schloß Wilhelms⸗ höhe ſind noch nicht getroffen. Man rechnet da⸗ mit, daß die Kaiſerin in den nächſten Tagen nach Schloß Wilhelmshöhe wieder zurückkehren würde. Die Entſcheidung hierüber ſoll heute oder mor⸗ gen erfolgen, dagegen erſcheint es zweifelhaſt, ob der angekündigte Beſuch des Kaiſers auf Schloß Wilhelmshöhe erfolgen ſollte. Er er⸗ ſcheint hier als nicht ſehr wahrſcheinlich. W. Dresden, 27. Juli. Der König hat ſeinen Aufenthalt in Sand ſofort unterbrochen und iſt nach Dresden zurückgekehrt. Die An⸗ kunft in Dresden wird auf Dienstag zu erwar⸗ ten ſein. W. Budapeſt, 27. Juli. Im Laufe des heu⸗ tigen Tages erneuerten ſich die Demonſtra⸗ tlonen der Bevölkerung, indem eine nach 10 000 zählenden Menge unter begeiſterten Hochrufen für Kaiſer Franz Joſef und dem deut⸗ ſchen Kaiſer durch die Straßen zog. W. Paris, 27. Juli. Kammerpräſident De⸗ chanel hat ſeine Ferien unterbrochen und iſt geſtern abend in Paris eingetroffen. W. Paris, 27. Juli. Es heißt, daß Miniſterpräſtdent und Miniſter des Aeußern Viviani über Kiel—Altona direkt nach Paris zurückkehren werde. Ww. London, 27. Juli. Dem erſten Ge⸗ ſchwader, das bei Portland verſammelt iſt, wurde befohlen, zuſammenzubleiben. Alle Schiffe des 2. Geſchwaders bleiben in den Heimathäfen. Die Lage in Semlin. . Wien, N. Juli. Der Südſflaviſchen Korreſpondenz wird über die Lage in Semlin gemeldet: Die Stadt bietet ein Bild äußerſter Verwirrung. Unter der Bevölkerung entſtand eine Panik, die durch das Gerücht von einem Ginmarſch öſterreichiſch⸗ungariſcher Truppen u. das Gerücht von einem Bombardement der Stadt noch erhöht wurde. In den Abendſtun⸗ den tauchten plötzlich in den Straßen aus den Vororten kommender Mob auf, darunter viele Zigeuner, die an einigen Stellen zu plündern verſuchten. Militärpatrouillen gingen mit der Waffe vor. Gegen Mitternacht kam es an ein⸗ zelnen Stellen zu ſchweren Ausſchreitungen. Die Garniſon hat ihren Abmarſch aus der Stadt bereits am Samstag vollendet. Montenegriniſche Demonſtration für Serbien. w. Wien, 27. Juli. Der ſüdſlaviſchen Kor⸗ reſpondenz wird aus Cetinje gemeldet: Der Kronrat beſchloß unter dem Vorſitz des Königs die allgemeine Mobiliſierung. Geſtern und heute fanden große Demonſtrationen für ein gemeinſames Vorgehen mit Serbien ſtatt. Der Kronprinz, der telegraphiſch zurückberufen worden iſt, wird für morgen erwartet. A Jur Baltung Rußzlands. Eine beruhigende Aeußerung der Petersburger Börſenzeitung. Berlin, 2. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Petersburg wird gemeldet: Die Börſen⸗ zeitung bringt nachſtehende halbamtliche Mittei⸗ lung: Rußland wird bereit ſein, mit allen Mit⸗ teln einer Großmacht auf jedes Zeichen einer As den Mängeln der heurigen Noſengarken⸗ Operette nachzuſinnen. Aber die bekannte Operette ließ uns manchen Uebelſtand beſſer ge⸗ wahren, als eine Uraufführung, deren Material vorerſt noch Handſchrift iſt; Inſzenierung, Zu⸗ ſammenſpiel, muſikaliſche Ausarbeitung, die Wie⸗ dergabe der Hauptrollen, alles erſchien uns anders als ſonſt! Und nicht beſſer In ſicherer Strichmanier gab Herr Friedrich Gerber den plebejiſchen Kohlenfürſten. Dieſe Manier iſt Ergebnis der an kleinen Bühnen er⸗ langten Gewandtheit, ſie trifft mit Maske, Be⸗ wegung und Sprache den Typus und— den Ge⸗ ſchmack des Publikums jener Städte. Sie trifft ihn mit Sicherheit, denn Schauſpieler dieſer Kom⸗ plexion verlieren ſelten den ruhigen lleberblick, und wo ihnen das Wort fehlt, ſtellt ſich eine ſtets Bereitgehaltene„Nüance“ ein... Fräulein Ta⸗ lero(Dollarprinzeſſin) iſt eine Künſtlerin an⸗ derer Art. Ich ſchrieb ſchon nach der Aufführung des Zigeunerprimas, daß Fräulein Talero die ein⸗ zige ſei, die Wiener Stil habe. Auch vorgeſtern geigte ſich dieſe unzerſtörbare Prägung, wenn auch die Stimme weniger Glanz hergab. Die Art, in der Fräulein Talero die bezähmte Widerſpänſtige aus dem Dollarlande gab, war von durchaus rich⸗ tigen Intentionen getragen, Erſcheinung und Darſtellung entſprachen ſehr wohl dem Urbilde, das durch das Luſtſpiel von Gatti und Trotha ſchimmert und noch der Verblödung durch Willner und Grünbaum ſtandhält. Daß ihr es gelang, das Urbild durchſchimmern zu laſſen, daß ſie der Rolle alle Wirkungen gediegener Schauſpielkunſt zuteil werden ließ, daß hier der Wiener Stil ſich mit geſchmacklicherer Ausarbeitung vereinigte, das war das Erfreuliche an dieſer Dollarprinzeſſin. Das Gegenſpiel iſt nun ein doppeltes: Fredy Wehrburg iſt der moderne Petruchio und Daiſy, Alicens Kuſine, die Bianca der Operette. Herr Näſtlberger ſteht wohl noch im Anfange ſeiner Laufbahn, aber ſein geſtriger Fredy läßt Uns hoffen, daß er den Weg zum Wiener Stil bald finden wird. Seine Geſangskunſt iſt aller⸗ Mißachtung ſeiner gerechten Forderungen zu antworten. Rußland wird die Vernichtung einer zariſchen Macht nicht zugeben, iſt aber be⸗ reit, Oeſterreich in ſeinen gerechten Forderungen zu unterſtützen, wie Serbien Nachgiebigkeit anzuraten, wobei es aber niemals zugeben wird, daß für das Verbrechen eines einzelnen das ganze ſer⸗ biſche Volk beſtraft wird. Weder Serbien noch Rußland wird einen Eingriff in die Hoheits⸗ rechte eines Balkanreiches zulaſſen. Die ruſſiſche Preſſe. W. Petersburg, 26. Juli. In einem Leitartikel ſchreibt die„Nowoje Wremja“: Oeſterreich⸗Ungarn allein wagt keine offene Verletzung des internationalen Rechtes. Ein Wort des deutſchen Kaiſers genügt, daß Oeſter⸗ reich ſeine Verbalnote zurücknimmt. Der deutſche Kaiſer weiß, daß Rußland nicht gleich⸗ gültig bleiben kann, ſondern gezwungen iſt, Serbien mit dem Vollgewicht ſeiner Militär⸗ macht zu unterſtützen. Der öſterreichiſche Ueber⸗ fall auf Serbien heißt Krieg mit Rußland; ein öſterreichiſch⸗ruſſiſcher Krieg ruft die Mitwir⸗ kung Deutſchlands hervor; ein ruſſiſch⸗deutſcher Zuſammenſtoß zieht Frankreich und vielleicht auch England hinein. Die moraliſche Verant⸗ wortung für den drohenden Zuſammenbruch der europäiſchen Ziviliſation fällt Deutſchland und ſeinem Führer zu.(Bemerkung des W. T..: Das Blatt, deſſen Aeußerungen nicht mehr jene Bedeutung zukommt, die ihnen noch vielfach zugeſchrieben wird, überſieht in dem Drange, die Leidenſchaften zu ſchüren, vollſtän⸗ dig den Ausgangspunkt des gegenwärtigen Konflikt zwiſchen Oſterreich⸗Ungarn u. Serbien, ſucht die moraliſche Verantwortung für einen europäiſchen Krieg auf Deutſchland abzuwäl⸗ zen, das den Frieden zu erhalten beſtrebt iſt.) In einem zweiten Artikel ſchreibt das Blatt: Ein friedlicher Ausgang iſt möglich, wenn Deutſchland nicht feſt entſchloſſen iſt, jetzt einen Krieg gegen Frankreich und Rußland zu führen. Rußland bleibt ruhig, kennt aber ſeine hiſtoriſche Pflicht und iſt bereit, die entſchloſ⸗ ſenſten Schritte zu tun, welche die Ereigniſſe fordern. „Rietſch“ führt den die gegenſetige Unter⸗ ſtützung betreffenden Paragraphen des öſter⸗ reichiſch⸗ungariſch⸗deutſchen Bündniſſes an, der Rußland Zurückhaltung in ſeinen vorbereiten⸗ den Maßnahmen für die Mobilmachung auf⸗ erlege. In der Haltung Englands liege ein Hoffnungsſchimmer für die Lokaliſierung. Der Schwerpunkt der Lage ſei in der Auffaſſung von einem Präventivkrieg(12), die in einigen europäiſchen Staaten herrſche. Ihr ſeien Ruß⸗ lands entſcheidende Maßnahmen anzupaſſen. Serbenfreundliche Demonſtrationen in Peters⸗ W. Petersburg, 7. Juli. Um Mitter⸗ nacht zogen mehrere taufend Manifeſtanten un⸗ ter dem Abſingen der Nationalhymme den Neſkiproſpekt und andere Hauptſtraßen entlang und hielten vor der ſerbiſchen Geſandtſchaft, wo ſie dem ſerbiſchen Geſandten Kundgebungen bereiteten. Der Geſandte erſchtien am Fenſter und dankte für die Sympathiekundgebungen und die moraliſche Unterſtützung Serbiens. Darauf zerſtreute ſich die Menge ohne Zwiſchen⸗ fall. ——:.:.:.. ſchen Tenor zu ſchaffen machen, nicht konform. Hübſch war das Gegenſpiel der Daiſy und Fräu⸗ lein Berta Deutz(vom Kurtheater Baden⸗Baden) hat ſehr gefallen; das Duett vont Ehekontrakt mußte ſogar wiederholt werden! Die Heine, zierliche Geſtalt, das drollige Weſen dieſer netten Soubrette erinnern uns vielleicht an Wini Grabitz und den Filmzauber, aber Fräulein Deutz gibt nur die Umriſſe ſolcher Rollen: in der oben ange⸗ deuteten ſicheren Strichmanier. Daiſy Gray und Hans von Schlick find übrigens die dankbaren Rollen und Herr Rudolf Spiegl hatte wiederum eine der Rollen inne, die ſich leicht ſpielen, weil ihnen die Sympathie des Publikums folgt. Zu⸗ dem geht Herr Publikus mit ſchnellem Verſtänd⸗ nis aller zweideutigen Vorausſetzungen in gleichem Schritt und Tritt mit den„Autoren“ und den gefälligen Rhythmen von Leo Fall obendrein. Hans hat doch ſpäter durch einen beſonderen Tritck ſeine Eherechte durchgeführt, und das machte noch im dritten Akte manchem Freude! Freude machte uns auch, Fräulein Julie Lofink als Olga La⸗ binska und Löwenkäfig⸗Chanſonette zu ſehen und zu hören. Fräulein Lofink hat ihre geſangliche Ausbildung auf unſerer Hochſchule für Muſik er⸗ halten, ihre ſchöne Stimme gefiel ſchon damals den Kunſtfreunden. Für das Fach der Agathen und der Elſen reichte das Organ wohl nicht aus; ſo mußte denn Fräulein Lofink in der„Provinz“ — näheres beſagen die Theater⸗Adreßbücher— „alles“ ſingen und ſpielen. Ihrer Routine iſt dieſer Weg zweifellos nützlich geweſen, und ſo begrüßten wir die geborene Mannheimerin auf dem Neuen Theater ihrer Heimatſtadt mit der Sympathie, die jeder mitempfinden wird. Nennen wir noch die Chargen, die Fräulein Ziegler und die Herren Bügler und Sil⸗ lich innehatten, ſo haben wir das Gute berichtet. Von den Schreibmaſchinenmädel, den Chanſonet⸗ ten, den Dienern, den Gäſten, von der Inſzenie⸗ rung des zweiten Aktes, vom Orcheſter, von der ſichtbaren Reſignation des Dirigenten ſpaßhaft zu die veden: dazu iſt die Zeitlage doch zu ernſft. N. Ein Demonſtrationszug⸗ in Mannheim. Das Straßenleben trug auch am geſtrigen Sonntag ein außergewöhnliches Gepräge. Das Gros des Publikums blieb in der Stadt. Nie⸗ mand dachte an einen Ausflug. Alles erwartete mit höchſter Spannung die neueſten Nachrichten vom Kriegsſchauplatz. Die Extrablätter fanden reißenden Abſatz. Die Händler, zu denen ſich zahlreiche Jungens geſellten, machten glänzende Geſchäfte. Ueberall ſah man Extrablätter in den Händen des Publikums. Selbſt Frauen kauften ab, eine ganz außergewöhnliche Erſchei⸗ nung. Die Telegrammanſchlagſtellen waren von Hunderten umlagert. Die Mitteilungen gingen dann von Mund zu Mund. In den Reſtaurants und Cafés herrſchte wieder eine ſehr erregte Stimmung. Das Grandcafé mußte in der zehnten Stunde wegen Ueberfüllung ge⸗ Zug verlief ohne jeden Zwiſchenfall. Der Vor⸗ ſicht halber waren das ruſſiſche und franzöſiſche Konſulat polizeilich beſetzt worden. Es ereignete ſich aber nichts, was zu polizeilichem Einſchrei⸗ ten Veranlaſſung gegeben hätte. ſchloſſen werden. Um die Extrablätter wurde förmlich gekämpft. In der zwölften Stunde veranſtalteten etwa 1000 Perſonen, in der Hauptſache junge Leute, aber auch ältere, ſowie Frauen und Mädchen, einen Demonſtrationszug, der am Kaiſer Wilhelm⸗Denkmal begann. Von hier wurde unter dem Geſang patriotiſcher Lieder zur Kommandantur in A 1 gezogen, wo eine An⸗ ſprache gehalten wurde Der Regimentskommam⸗ deur, Herr Oberſt von Diepenbroik⸗ Grüter, dankte mit herzlichen Worten Dann ging es zum öſterreichiſchen Konſulat und von hier zur Wohnung des Oberbürgermeiſters in L 4. Der Zug bewegte ſich hierauf unter Geſang und brauſenden zwiſchen M und L am Amtshaus vorbei durch die Bismarckſtraße zum Bismarckdenkmal, wo er ſich auflöſte. enelz ſer⸗ Abft mann wurde ebenfalls Halt g erſchollen die Hochrufe auf den Jubilar. Der Zug verlief ohne jeden Zwiſchenfall. Der Vor⸗ ſicht halber waren das kuſfiſche und franzöſiſche e nichts, zu po i ten Veranlaſfung gegeben hatte Wie wir noch erfahren, machte der De⸗ monſtrationszug, nachdem er am Amts⸗ haus vorbeigezogen war, vor dem Hauſe des Herrn Reichstagsabgeordneten Eruſt Baſ⸗ ſermann Halt. Nach einem patriotiſchen Geſang wurde ſtürmiſch das Erſcheinen des Herrn Baſſermann verlangt. Hierauf hielt ein junger Mann eine kurze herzliche An ⸗ ſprache an Herrn Baſſermann, der mit ſeiner Familie am Fenſter erſchienen war, und 155 gratulierte ihm zu ſeinem Geburtstage. Herr Baſſermann erwiderte, indem er ſeinen herzlichen Dank für die Ovation ausſprach und auf den Ernſt der Stunde hinwies, aber auch die Begeiſterung, die überall in Deutſchland herrſcht, auf die gewaltigen Kundgebungen, die überall veranſtaltet werden. Wenn man die leuchtenden Augen der Jugend ſehe, dann brauche man vor den kommenden Ereigniſfen keine Furcht haben. Die Anſprache wurde nrit großem Jubel aufgenommen. Alles ſang „Deutſchland, Deutſchland über alles“. Dann zog der Zug weiter zum Bismarckdenkmal. Bei dem geſtrigen Sonntag⸗Abendronzert im riedrichsparkſaale herrſchte infolge der wiederholt verteilten Extrablätter bald eine hochbegeiſterte Stimmung. Das zahlveich erſchienene Publi⸗ kum verlangte nach jeder Programmmummer 18 ed e ee meiſter Heiſig ſen Kundgebungen Rechnung zu tragen.„Heil dir im Siegerkranz!“ und„Deutſchland über alles!“ wurde von den Anweſenden ſtehend mitgeſungen. Das Prinz Eugen⸗Lied und das deutſche Flaggenlied wurden demonſtrativ applaudiert. * Das Aushängen der neueſten Depeſchen der Firmen D. Frenz, G. m. b.., O 6, 7 und die Firma Herzberger, O 8, 5, in ihren Schaufenſtern, wurde wegen Verkehrsſtörung polizetlich verboten. Die beiden Firmen teilen nun mit, daß die neueſten Depeſchen in ihren Geſchäftsvorräumen für das Publikum ausgehängt ſind. Bandwerkerbewegung und Gewerbeleben. § Stuttgart, 25. Juli. In der geſtern Vormittag ſtattgehabten Vollverſammlung der Handwerkskammer Sturtgark teilte der Vorſitzende Rothenhöfer u. a. mit, daß an den im Juli vorgenommenen Geſellenprüfungen in den von Frauen betriebenen Gewerben Einrichtung wurde geltend gemacht, 8 0 ſie in das freie Beſti eingreife auch ie Kreisregierung f ſich auf den Stand⸗ hunkt, daß in den Satzungen feſtſetzung zu erblicken ſei und daher ein Verſtoß gegen 8 100 ͥ vorliege. Die Kammer beß wortet. Kongreſſe. Auguſt 1914 werden in Straßburg i. E. eine Reihe wichtiger Tagungen des Malergewerbes ſtatt⸗ finden. Am Montag, den 17. Auguſt, tagt der ſtändigen Malermeiſter Deutſchlands Zutritt erhalten. Der Ehrenpräfident des Hauptverbandes, Richard Schultz⸗Leipzig, wird einen Vortrag über:„Die Farbengebung in den verſchiedenen Stilepochen 518 zur Moderne“ halten, Herr Obermeiſter Schi r mer⸗ Dresden ſpricht über„Die Ausſtellung das deutſche Handwerk Dresden 1915“. Am Dienstag, den 18. verſammlung des Hauptverbandeg Deutſcher Arbeitgeberverbände Malergewerbe ſtatt, in der Obermeiſter Hauſſen⸗ Hamburg über die Stellung der Lack⸗ und Farben⸗ induſtrie zum Ablauf der Handelsverträge und Bau⸗ Reichsbundes baugewerblicher Arbeitgeberverbände referieren werden; außerdem ſtehen wichtige Organi⸗ ſationsfragen zur Erörterung. Zu dem Hauptver⸗ baudstag haben nur die gewählten Delegierten ſowie die Mitglieder der Ortsverbände des Hauptverbandes Deutſcher Arbeitgeberverbände im Malergewerbe die Unterhaltung der auswärtigen Teilnehmer und deren Damen ſorgen. Rommmnalpolitiſches. wie aus dem Jahres herv 755. meinen eden eiftgen A5f Hhuß in Shes 1 zu verzeichnen gehabt. Reingewinn an die Stadt 280 000 Mk. abge⸗ führt, das Waſſerwerk hatte einen Ueber⸗ ſchuß von 290 795 Mk., das Elektrizitäts⸗ werk einen ſolchen von 629 668 Mk. oder 12 Progent des Anklagekapitals einer zum Teil gering nehmens beein* eee ee eee folgedeſſen genötigt einen um 36 000 Mk. höhern uſchuß(insgefamt 61 000 Mk.) 5 6 Anlagekapitals Niebriger Gaspreis. Die Gemeindekol⸗ lichen Sitzung den Gesprels für Gasbadl. Brot⸗ und äckerei Gas in Stuttgart 18 Pfo. 7 JPforgsheim, 2 Jul. Mach dem Ge⸗ „ des 0 ubgelaufenen ber Shreztrneen bun 40 07 Eiltg in Bchr 1fl zurückgegangen auf 88 Stück im Jahre 1912 und auf 45 877 Stück inm Jaßhre 1018. Dem Reſerve⸗ und e ee Stadt Bad Dürkheim vorausfichtlich in e Heilguellen zur die Düppel. Ein Kriegsroman aus dem Jahre 1801 von Johannes Dofe(Preis geh..—, geb. 5— Johannes Doſe iſt ein in den weiteſten Kreifen be⸗ kannter und beliebter Schriftſteller. Zu ſeinen wir⸗ kungsvollſten Büchern wird man bald den Kriegs⸗ roman aus dem Jahre 1804,„Düppel“, zählen, der der Düppler Schanzen und die Befreiung Schleswig⸗ Holſteins von der däniſchen Fremoöhevrſchaft im iſt auf dem Boden geboren, auf dem ſich die entſchei⸗ dort als Kind mit erlebt, keunt Weg und Steg auf den Schlachtfeldern und ſchildert nun in dem Rahmen Augenzeugen. Ein intereſſauteres Ertnnerungsdeithe an jene glänzendſten Waffentaten aller Zeiten un au die Befreiung eines unſerer treueſten deutſchen Stämme aus däniſchem Joch, alg dießes Buck, lun der Entſchließung des Einzelnen bei der Preis meiſter Popp⸗Nürnberg über die Aufgaben des Die ſtädt. Betriebe der Stadt Bielefeld haben Das Gaswerk hat alz ſcha auf Verkehr nach 15 Prozent des Der Betreg wurde Abſchreibungen, Verzinfung lardercken an. rerrenzt pfotz, Beſſen und Umgebeng m. Bad Dürkheim, X. Juſt. Anläßlich dorgrnommenen Re. e ee ee e wurde eine der früiher reichſten, haufig volgneklen, der 12 zweife Arfenquelie amzuſprechen Es iſt fehr erfreulich bie Bürgerſchaft, Stadt ̃ brunnen), der am Ende des Licht⸗ und Lufkbades war, unentgelttich ſhren geeignete zur 50jährigen Erinnerungsfeter an die Erſtürmung Hinſtorff'ſchen Verlag in Wismar erſchienen iſt. Daſe denden Kämpfe(Erſtürmung der Düppler Schanzen, Übergang nach Alſen uſw.) abſpielten. Er hat alles eines ſpannenden Romans mit der Lebendigkeit eines aber einſtimmig, auf ihrem ſchon früher einge. nommenen Standpunkt zu beharren, wonach ſie die Beibehaltung dieſer Aumeldeſtellen befür⸗ Malertagungen. In der Zeit vam 15. bis 20. 9. Deutſche Malertag, zu welchem alle ſelb⸗ 0 und Mittwoch, den 19. Auguſt findet die 8. Haupt. Zutritt. Ein reichhaltiges Feſtprogramm wird für end Straßen bah de i Lebene + ahn Miuntenv auf be⸗ ö 5 8 5 * 85 888 8SS 18 rK E8 8 F4 8 15 5rr 8 2 N An Ehrungen durchzitterte, wie er ſich freute, daß paſſer gehalten hatte und als er unter Hin⸗ neration, der Arbeitgeber neben dem Angeſtell⸗ brücken durch die General-Ameiger.— adiſche Aeneſte Aachrichten.(Mittagblatt) 5. Seite. basrereeee aſ im Famiiienfeſt in des Wortes vollſter Be⸗ deukung war es, das die Nationalliberale Fartei Mannhenns am Samstag Abend Famiſtenßeſt, i Uhr den Saal betrat und fah, daß nur noch wenige Plätze vorhanden waren, der wird ſich geſagt haben, daß das Feſtbankett zu Ehren Baſſermanns zu den Ereigniſſen ge⸗ hörte, das von den folgenſchweren Geſcheh⸗ niſſen im Südoſten Europas nicht berührt wurde. Erfreulicherweiſe waren nicht nur die Mannheimer Parteifreunde mit ihren Damen in großer Zahl erſchienen— namentlich fehlte kein Veteran, der mit Baſſermann tapfer Schulter an Schulter geküämpft hat— ſondern auch die Anhänger der nationalliberalen Sache aus dem ganzen Unterland, aus Heidelberg, Schwetzingen und Weinheim, aus Ludwigs⸗ hafen ete. Mit freudiger Genugtuung wurde auch die ſtarke Vertretung der nationallibe⸗ ralen Fraktionen des Reichstages und des preußiſchen und badiſchen Landtages feſt⸗ geſtellt. Um halb 9 Uhr betrat der allverehrte Ju⸗ bilar mit ſeiner Frau Gemahlin den Saal. Ein Beifallsſturm durchbrauſte den Saal und geleitete das Paar an die Ehrentafel. Ueber den Verlauf des prächtigen Feſtes berichten die nachfolgenden Spalten in ausführlicher Weiſe. Es genügt deshalb, wenn wir uns mit der Feſtſtellung begnügen, daß alle Anſprachen, die der Abend brachte, von einer warmen Herz⸗ lichkeit waren, daß ſie alle die ſeltenen Ver⸗ dienſte des Jubilars um Partei, Heimat, Kaiſer und Reich ins hellſte Licht rückten, daß ſie das Charakterbild des Jubilars in ſeinem Wirken und Streben im Intereſſe des Ge⸗ meinwohls mit feinſten Strichen zeich⸗ neten. Den Höhepunkt des Abends bildete die Dankesanſprache des Jubilars ſelbſt. Man merkte ſo recht, wie ihn die freudige Erregung über die aus innerſtem Herzen kommenden ſeine mehr als dreißigjährige, aufopferungs⸗ bolle parlamentariſche und kommunalpolitiſche Tätigkeit uneingeſchränkte Anerkennung fand. Durch ſeine Ausführungen, mit denen er einen Rückblick auf die Geſchichte der National⸗ liberalen Partei des Reiches und der Stadt Mannheim warf, zog aber auch die berechtigte Freude und Genugtuung, daß er in weiſer Vorausſicht das Parteiſchiff im richtigen Fahr⸗ weis auf den ſchweren Konflikt zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn darauf hinwies, wie richtig die Stellung der Partei ſeit jeher in natio⸗ nalen Fragen war, da antwortete ihm brauſen⸗ der Beifall. Spät war es, als man ſich trennte, aber niemand iſt heimgekehrt ohne die Empfindung, einen unvergeßlichen Abend ver⸗ lebt zu haben. Wir laſſen nunmehr den Bericht folgen. Schon frühzeitig füllte ſich der Saal des riedrichsparkes. Als wir gegen 8 Uhr den m betraten, waren nur noch wenige freie Plätze vorhanden. Der Saal hätte bei weitem Eiben ſein müſſen, um allen Feſtgäſten bequem Sitzgelegenheit zu bieten. Die Parteifreunde aus dem ganzen badiſchen Unterland und der Pfalz waren ebenſo zahlreich erſchienen, wie die Mitglieder des Nationalliberalen Vereins Mannheim. Es war ein ungemein feſtliches Bild, der alte Parteiveteran ſaß mit der Fa⸗ milie neben den Angehörigen der jungen Ge⸗ ten und Arbeiter. An der Ehrentafel, die ſich an der Bühne in der ganzen Breite des Saales hinzog, hatten die Ehrengäſte Platz genommen, außer den Vorſtänden der hieſigen natl. Vereine die Freunde aus Nah und Fern, die vom Partei⸗ börſtand abwärts delegiert waren zur Dar⸗ bringung der Glück- und Segenswünſche für die verehrungswürdige Perſönlichkeit, die im Mittelpunkt des Abends ſtand. Die Reichstags⸗ raktion war vertreten durch die Abgg. Beck Dahr, Bartling⸗Wiesbaden, van Calcer⸗ ztraßburg, Lütze l⸗Pirmaſens, Liſt⸗Reutlin⸗ ſen und Heck⸗Alsfeld, Zentralbureau der Partei durch Generalſekretär P. Breit⸗ haupt⸗Berlin, die badiſche Landtagsfraktion durch die Abgg. Rebmann, Rohrhurſt, Dr. Blum, Dr. Koch, Müller⸗Weinheim, Niederbühl, Dr. Gerber, Neck, Herbſter, Krauth und Generalſekretär Schwaier, der preußiſche Landtag durch die Abg. Prof. Herwig⸗Saarbrücken und Dr. Blanlenburg⸗geitz, das Rheinland durch Prof. Moldenhauer und General⸗ ſekretär Peter⸗Köln, der Wahlkreis Saar⸗ 50 Herren Landtagsabg. Prof. Herwig, Generalkonſul Kommerzienrat Paul e rikan tzel⸗Fried⸗ 5 Fricke⸗Bildſtock, Par⸗ R. Damals ert kirchen. Die württembergiſchen Parteifreunde hatten außer dem Reichstagsabgeordneten Liſt⸗ Reutlingen Generalſekretär Kopf⸗Stuttgart entſandt, die pfälziſchen Generalſekretär Tro⸗ jan⸗Kaiſerslautern, der Natl. Verein Hoch⸗ heim a. M. Herrn Jakob Brehm, der Jung⸗ liberale Reichsverband Herrn.⸗A. Dr. Kauffmann⸗Stuttgart, die Pommern Herrn Dr. Mittelmann⸗Stettin. Erwartungsfrohe Feſtesfreude lagerte über der durch Muſikſtücke der Kapelle Peter⸗ mann unterhaltenen Verſammlung, eine Er⸗ wartung, die ſich in begeiſterten Kundgebungen auslöſte, als um halb 9 Uhr der Jubilar mit ſeiner hochgeſchätzten Frau Gemahlin den Saal betrat und mit ſeinen beiden Frl. Töchter an der Ehrentafel Platz nahm. Die feſtlichen Klänge des Einzuges der Gäſte aus„Tann⸗ häuſer“ geleiteten den Jubilar durch das Spa⸗ lier der Feſtbeſucher. Nach der von der Kapelle Petermann intonierten Jubeldbuverture ergriff der Vorſitzende des Feſtausſchuſſes, Stadstv. Rudolf Nramer: das Wort zu folgender Begrüßungsanſprache: Hochanſehnliche Feſtverſammlung, meine ſehr verehrten Damen und Herren! Namens des Feſtausſchuſſes habe ich die Ehre und das Vergnügen, Ihnen allen einen herz⸗ lichen Willkomm⸗Gruß zu entbieten und unſerer großen Freude Ausdruck zu geben darüber, daß Sie ſo überaus zahlreich unſerer Einladung ge⸗ folgt ſind. Mit großer Freude begrüße ich ſo⸗ dann zunächſt den Jubilar des heutigen Tages unſeren Baſſermann, den wir Mann⸗ heimer mit berechtigtem Stolz ſo nennen dürfen und dem wir an der Seite ſeiner hochgeſchätzten Frau Gemahlin und zahlreicher anderer Fami⸗ lieumitglieder ein Feſt bereiten wollen, würdig des Mannes, dem wir alle ſo vielen Dank und Anerbennung ſchuldig ſind. Einen ganz ſpeziellen herzlichen Willkomm⸗ Gruß entbiete ich ſodann den Herren Vertretern Der Reichstagsfraktion an der Spitze, Herr Geh. Ober⸗Reg.⸗Rat Beck; dem Vertreter des Zen⸗ tralvoſtandes, Herrn Generalſekretär Breit⸗ haupt, den Vertretern unſerer badiſchen Landtagsfraktion mit den Führern Rebmann und Rohrhurſt an der Spitze der preußiſchen Landtagsfraktion vertreten durch die Herren Ab⸗ geordneten Herwig und Dr. Blanken⸗ burg, der Herren Vertreter des Wahlkreiſes Saarbrücken, Landtagsabg. Herwig und Ge⸗ neralkonſul Kommerzienrat Röchling; dann ſehr geſchätzten Parteifreunden aus dem Wahl⸗ kreis Ottweiler⸗St. Wendel aus dem Rheinland, Württemberg, aus der Pfalz, aus Pommern, den Vorſitzenden des Jungliberalen Reichsver⸗ bandes, Herrn Dr. Kaufmann ⸗Stuttgart u. endlich den zahlreichen Freunden aus unſerer näheren Umgebung und aus Stadt und Land. Alle, alle, ſeien Sie herzlichſt begrüßt und ich habe namens des Jeſtausſchuſſes nur noch den Wunſch hinzufügen, daß Ihnen die gebotenen feſtlichen Stunden in der angenehmſten Erinne⸗ rung ſein und bleiben möchten. Damit nochmals: Herzlich Willkommen und mit echter wahrer Feſtesfreude einen glanzvollen Verlauf. Die„Mannheimer Liedertafel“ ſang alsdann unter Herrn Muſikdirektor Han⸗ ſens vorzüglicher Leitung mit packender Ge⸗ wolt Curtis ſchwierigen Chor„Hoch empor“. Berr.⸗A. Nönig: der in ſeiner ſchlichten und dabei doch ſo wir⸗ kungsvollen Art die Feſtanſprache hielt, führte folgendes aus: Hochverehrte Anweſende! Als unſer Jubilar das Licht der Welt erblickte, damals gab es noch kein Deutſches Reich. Es war damals noch die deutſche Vielſtaaterei, Kleinſtaaterei. Im Lande Baden hatte man ſich gerade erholt von den letzten Nachwirkungen der 48er Jahre. Die Bürger, die Beamten, ſie ſchickten ſich gerade an, in den eng gezogenen Bahnen ihres Daſeins gemächlich und behaglich dahinzuleben; der Vater unſeres Jubilars war ein funger Beamter. 5 Schon frühzeitig hat die Familie Baſſermann Fühlung genommen und Fühlung gehabt mit der Politik. Der Vater unſeres Jubilars, der Großvater, waren Mitglieder des damals noch jungen badiſchen Landtags. Ein anderes be⸗ kanntes Mitglied der Familie, Friedrich Daniel Baſſermann, war Unterſtaatsſekretär im 48er Reichsminiſterium, war Mitglied des Badiſchen Landtags und des Frankfurter Parlaments. Von ihm rühren her die bekannten Worte von den Baſſermann⸗Geſtalten. Der Vater unſeres Jubilars gehörte dem badiſchen Landtage an zuerſt als Vertreter Villingens und zuletzt auch eine lange Reihe von Jahren als Vertreter von Mannheim. Und ſo ſehen wir durch zwei Gene⸗ rationen hindurch, Sohn, Enkel und Jubilar, eine fortgeſetzte politiſche Tradition. Ich möchte ſagen, es verſteht ſich beinahe ſelbſtverſtändlich, daß der Jubilar in die Politik eingetreten iſt. Die politiſche Wirkſamkeit all dieſer Baſſermän⸗ ner iſt unter verſchiedenen Umſtänden und Rich⸗ tungen in Erſcheinung getreten. Wenn ich das gemeinſame Familiengut, den Familiengeiſt, mit einigen Worten charakteriſie⸗ zen ſoll, ſo möchte ich ſagen: Es waren alle dieſe Baſſermänner— und der Jubilar vor allem ein. geſchloſſen— von einen ſicheren, verſtändigen Sinn, einen ſelbſtbewußten Bürgerſtolz geleitet von einſichtigen Forderungen der Zeit, getragen von einem hohen nationalen Geiſt (Bravo), ohne Furcht und Zagen, aber auch ohne Ueberſchwang in Wort und Tat. Unſer Jubilar iſt frühzeitig in das öffentliche Leben eingetveten und zwar in den war in Baden die nationalliberale e e der Wenmene dig Sadwig und Berleger Otte Banerdteun- Partei nbenan unter Führung von tapferen Männern, wie Lamey, Kiefer, Fiefer. Auch in Mannheim war ein eifriges narionalliberales Leben und ſo war es der nationalliberalen Par⸗ tei Maunheim im Jahre 1887 gelungen, bei den Gemeindewahlen auf der ganzen Limie zu ſin⸗ gen. Dies bedeutete damals die Ablöſung des demokratiſchen Regiments durch die National⸗ liberalen. Damals wurde unſer Jubilar in den Bürgerausſchuß gewählt und bald auch in den Reichstag. Seit 1891 war das Reichstagsman⸗ dat in ſozialdemokratiſchem Beſttz bei Herrn Dreesbach. 1893 wurde unſer Jubilar hier in den Reichstag gewählt. Es war damals eine bewegte Zeit und erfullt von Schwierigkeiten ge⸗ rade für unſere Partei. Ich erinnere Sie da⸗ ran, daß das der Beginn, der Anfang des ſogen. neuen Kurſes von Caprivi geweſen iſt. Bis⸗ marck war 1889 abgegangen und es begann unter Caprivi eine neue Orientierung auf polltiſchem und wirtſchaftlichem Gebiete. Auf politiſchem Gebiete erinnere ich an die Veränderung der traditionellen Beziehungen zu Rußland, auf wirtſchaftlichem Gebiete an die damaligen Lan⸗ desverträge, wo die wirtſchaftlichen Gegenſätze beſonders hervortraten. Ich erinnere nur da⸗ ran, daß 1893 der Bund der Landwirte gegrün⸗ det wurde. Unſere Partei hat vermöge ihrer Zuſammenſetzung und vermöge ihrer Geſchichte gerade immer dann die ſchwierigſte Stellung, wenn die wirtſchaftlichen Kämpfe im Vorder⸗ grund ſtehen. Unſere Partei ſetzt ſich zuſam⸗ men aus Angehörigen, die überall wohnen, in Stadt und Land; unſere Partei ſetzt ſich zuſam⸗ men aus Angehörigen der Gebildeten, der nicht Gebildeten; ſie ſetzt ſich zuſammen aus allen Berufsklaſſen, überhaupt aus ſolchen Elementen der ganzen Nation. Das iſt für eine Partei an ſich betrachtet eine ideale Struktur. Aber wenn wirtſchaftliche Kämpfe zu beſtehen ſind, ſo hat gerade eine ſolche Partei— wenn ſie ausgleichend wirken will— eine außerordent⸗ lich ſchwierige Stellung und dieſer Vorzug, die⸗ ſer ideale Vorzug wird zum Grunde innerer Schwächen mangelnder Geſchloſſenheit. Dies hat die nationalliberale Partei jederzeit empfun⸗ den. Und dieſer Kampf hat die Partei mit der Zeit rebuziert und als unſer Jubilar in den Reichstag eintrat, da waren die früheren 150 Mandate auf etwa ½ reduziert. Dazu kamen neben den wirtſchaftlichen Fragen ſchwierige politiſche Fragen. Ich will Sie nur erinnern, daß in jener Zeit die eigentliche Gründung der deutſchen Flotte fällt, ich will Sie erinnern, daß in jener Zeit der erſte Ausbau der Kolonialpolitik fällt. Dann waren vor allem die ſogen. ſozialen Fragen vorhanden. Das Sozialiſtengeſetz mit ſeinen Nachwirkungen ſtand zur Diskuſſion. In all dieſen Fragen bewegte ſich die nationalliberale Partei mit großen Schwierigkeiten. Während dieſer Zeit, die ich nicht ohne Ab⸗ ſicht kurz ſkizziert habe, fällt der Einritt unſe⸗ res Jubilars. Das waren ernſte Jahre, be⸗ wegte Jahre, aber ganz ausgezeichnete Lehrjahre. Nun kommt 98 das Ableben Bennigſens, und Baſſermann tritt an ſeine Stelle. Vorher ſchon angefeindet, wuchs mit Uebernahme der Führung die Gegnerſchaft, die Anfeindungen, wuchſen die Aufgaben. Aber— zu ſeiner Ehre ſei es geſagt— es wuchs auch ſeine Perſönlichkeit und es wuchſen ſeine Erfolge.(Lebhafter Beifall.) Um Führer auf politiſchem Gebiete zu ſein bei einer einfluß⸗ reichen Partei, dazu gehört in erſter Linie eine Perſönlichkeit, die Autorität und Vertrauen in den eigenen Reihen und bei den Gegnern Reſpekt hat. Ohne dies iſt ein politiſcher Führer nicht möglich. Man verlangte von ihm in der eigenen Partei Energie. Dies iſt ein Verlangen, bei deſſen Erfüllung die eigenen Parteigenoſſen mit der Kritik ſehr leicht bei der Hand ſind. Unſer Jubilar wird es wohl verſtehen, wenn ich ſage, auf dieſer Stelle hat er ſicher viel Kritik ertragen müſſen, Vielen war er viel zu wenig energiſch. Ich möchte heute ſagen, das Volk hat ihm Recht gegeben. Aber abgeſehen davon, möchte ich es als eine Wahrheit vertreten, Energie allein tut es nicht! Sie gehört angewandt mit Klugheit und Takt! Es iſt ſehr leicht, mit Energie eine Frak⸗ tion auseinander zu manöverieren und es iſt ſehr ſchwer, ſie zuſammenzu⸗ halten. In dieſer Hinſicht hat unſer Jubilar große Verdienſte erworben.(Lebhafter Beifall), denn die Zeit, die er als Führer zu durchlaufen hatte, war für die Partei und für ihn nicht leicht. Ich habe bereits geſagt, daß er zu ſozialen Fragen Ver⸗ ſtändnis gezeigt hat. Als Führer war er ein offener Bekenner. dieſer ſozialen Frage mit allem was damit zu⸗ ſammenhängt. Er hat es dahin gebracht, daß die ganze Partet in dieſen Fragen ſich ziemlich geſchloſſen har. Wir haben geſehen, wie das ſogen. Umſturzgeſetz gefallen iſt. Das hat uns ſehr viele Gegner eingebracht. Es blieben nicht aus die Schwierigkeiten auf wirtſchaftlichem Ge⸗ biete. Wir bekennen anfangs dieſes Jahrhun⸗ derts die Erneuerung der Handelsverträge, ſpäter die Reichsfinanzreform; alles dies waren Dinge, die ſich nicht von ſelbſt machten, die mußten gemacht werden unter Widerſtand und zwar unter großem Widerſtand. Ich glaube, wenn der Jubilar heute zurückblickt auf die Vergangenheit, gerade in jener Zeit, wird man⸗ ches für ihn ſein, das für ihn eine Stunde der Sorge geweſen iſt. Aber wenn man in der Po. litik tätig bleiben will, muß man ſanns 60. Geburtstag. Idealiſt ſein, ſonſt geht es nicht. Und einem Idealiſten muß es in ſolchen Zeiten genügen, das Bewußt⸗ ſein zu haben, daß man recht hat, daß man das Recht will und daß man ein gutes Gewifſen hat. Mögen dann die Leute reden, was ſie wol⸗ ren. Beifall.) Dann muß ein Politiker einfetzen ſeine Perſönlichkeit, er muß ſie herausgeben. Wir wiſſen, daß in jener Zeit viele Kritiker auf⸗ traten gegen Baſſermann. Ich glaube aber doch, daß mancher das Zeugnis, das er damals Baf⸗ ſermann ausgeſtellt, einer Reviſion unter⸗ zogen hat, und daß die Note, die er ihm heute gibt, weſentlich beſſer ausfallen wird, wie damals. Das Beſte an Baſſermann— und ich lege ganz beſonderen Wert, ich möchte beinahe ſagen ver⸗ ſönlichen Wert darauf, aber ich glaube in dieſem Sinne u. in aller Ihrer Herzen zu ſprechen, das Beſte an Baſſermann war von jeher das Bekenntnis zu Kaiſer und Reich. (Stürmiſcher Beifall.) Da, wo es galt, das Reich ſtark zu machen, war er ein unentwegter Rufer im Streite. Das war klare Vorausſicht in die Zukunkt und Einſicht in die Dinge, wie ſtie liegen. Was würen wir, wenn wir heute nicht ſtark wären, ſehr geehrte Damen und Herren! ich will weitere Ausführungen unterlaſſen; nur die ſtarke deutſche Wehr hat nach meiner innerſten Ueber⸗ zeugung bei manchen anderen Gelegenheiten und auch heute uns den Frieden erhalten, oder mit⸗ erhalten. Früher war das ganz anders. Wenn im Balkan eine Wolke aufzog, da wurde auch unſer Himmel trübe und es wird mancher und manche von denen, die nicht immer für die Rüſtungen geweſen ſind, anderer Anſicht geworden ſein und werden vielleicht doch in in ihrem Herzen ſich ſagen, wir brauchen das deutſche Schwert. Dieſes deutſche Schwert iſt etwa ſeit 20 und 30 Jahren von unſerer Par⸗ tei und dem Manne, der ſo viel beleidigt wurde und den wir heute ſo hoch verehren, geſchmiedet worden.(Stürmiſcher Beifall.) Die Dinge haben ſich gewendet, Politik und Wirtſchaft iſt immer in engere Verbindung ge⸗ kommen und wir ſind aus einer kontinentaſen Macht unverſehens hineingewachſen in eine Weltmacht in der Weltwirtſchaft. Wir ſehen faſt täglich, wie unſer Platz an der Sonne von anderen Na⸗ tionen ſtrittig gemacht wird und wir ſehen lei⸗ der auch wie bei uns immer ſehr viele ſind die ſich dem Glanz an der eigenen Sonne entgegen⸗ ſtellen. Es iſt ein Ruhmestitel der natio⸗ nallib. Partei, daß ſie in der Vertretung dieſer nationalen Fragen, wie ich ſie kurz fkisziert habe, in den vorderen Reihen geſtanden iſt und zu dieſem Ruhme hat uns auch der Führer un⸗ ſerer Partei Baſſermann geführt. Die Tätigkeit im Reichstage hielt ihn ja ſeit vielen Jahren von uns fern, trotzdem iſt er aber immer der unſrige geblieben. Er iſt ge⸗ kommen, wenn wir ihn riefen und er iſt ſtets in Fühlung geblieben mit der ſtädtiſchen Verwaltung. Das iſt ein ſehr ſchönes Zeichen der Heimatliebe (Beifall) und er hat bei dem 25jährigem In⸗ biläum vor zwei Jahren, das er mit anderen Altersgenoſſen zu ſeiner Zugehörigkeit zur ſtädtiſchen Verwaltung feiern konnte, hervor⸗ gehoben, wie ihn gerade die Tätigkeit dieſer Gemeinde immer ganze Befriedigung gewährt habe. Unſere Gemeinde hat in den letzten 25 Jahren einen gewaltigen Aufſtieg genommen. Die Verhältniſſe ſind verſchoben, die Lage von Mannheim war nicht ſo frei von Schwierig⸗ keiten. Es hat ſich darum gehandelt, Induſtrie heranzuziehen. Das iſt gelungen. Mannheim hat heute ſeine dominierende Stellung am Ober rhein nicht bloß behauptet, ſondern ſie geſts ert und dieſe Stadt, die auf wirtſchaftlichetz ebiete dieſe Fortſchritte erzielt hat, ſie hat auch ihr Bild verändert. Das Städtebild von Mann⸗ heim iſt ein ganz anderes und ich glaube mit Recht ſagen zu können, eine ſchöneres ge⸗ worden. Wir haben unſer Gebiet erweiter durch Eingemeindungen. Ich erinnere an den Roſengarten, die Kunſthalle, die Alademie für Jedermaun, die Handelshochſchule uſw. Bei allen dieſen finden Sie die mitwirkende, hel⸗ fende und führende Hand unſeres Jubilars. Ich glaube, man kann in kurzen abſchließenden Worten über ſeine kommunale Tätigkeit ſagen; Er war von jeher ein treuer Bürger unſerer Stadt, er war geiſtig ein Sohn der hieſigen Stadt und zwar ein guter Sohn. Ich glaube, ſo kann der Jubilar heute an ſeinem 60. Geburtstage befriedigend zurückſehen, auf ſeine glück⸗ liche Tätigkeit auf den verſchiedenſten Gebieten. Ich möchte die Erinnerungen nicht trüben laſſen durch manches, vielleicht weniger freundliche Bild, denn wer der Oeffentlichkeit dient, der dient einem ſtreugen Herrn, der ſchlecht zahlt, da muß eben der Mann den Lohn in ſich ſelber ſuchen und ſagen können, wer nach ſeiner beſten Ueberzeugung gehandelt hat, der hat ſich ſelbſt belohnt. Wir ſind heute zuſammengekommen in Mann⸗ heim, eine große Zahl von Gäſten und Freun⸗ den. Möge die heutige Feier eine perſön⸗ liche Note haben.(Beifall.) Wir wollen am heutigen Tage nicht vergeſſen ſeine Gemah⸗ lin. Sie hat mit ſeltenem Verſtändnis ihren Mann geleitet auf dem politiſchen Wege, ſte war eine tätige Mitarbeiterin in ſeiner politi⸗ ſchen Tätigkeit. Ein Politiker iſt ſich nicht im⸗ mer deſſen bewußt.(Heiterkeit.) Politiſche Ar⸗ beit ſind Kriegsjahre und es wird unſer Jubilar, das bin i r, ſehr oft von dieſem politiſchen Kunwſplag 5 allen möglichen Bleſſuren nach 6. Seite. General Ameiger.— Sadiſch; Beueſte Nachrichten. ittagblatt) Montag, den 27. Juli 1914. Hauſe gekommen ſein auf den Verbandsplatz. Da war ihm ſeine Frau Arzt und Sanitäterin. Deshalb kann dieſe Frau mit Recht teilnehmen an den Ehren des beutigen Tages.(Herzliche Zuſtimmung.) Und nun, meine ſehr verehrten Damen und Herren, möchte ich Sie bitten, ſich von Ihrensitzen zu erheben, daß Sie mir alle im Geiſt nach⸗ ſprechen, was ich ſage: Hochverehrter Herr Baſſermann! Wir gra- tulieren Ihnen von Herzen zu ihrem 60. Ge⸗ burtstage. Haben Sie Dank für alles, was Sie für unſere Partei, für die Stadt Mannheim und für das deutſche Vaterland geleiſtet haben. Mögen Ihnen noch viele Jahre in geiſtiger und körßerlicher Friſche beſchieden ſein und mögen Sie vor allem die höchſte menſchliche Freude er⸗ leben, daß Ihre Arbeit geglückt und ſegensreich war. Um das zu beſtätigen, fordere ich Sie guf zu dem Rufe: Unſer Jubilar Baſſermann er lebe hoch, hoch, hoch!(Stürmiſcher, lang⸗ anhaltender Beifall.) Als ſich der jubelnde Beifall, der den ausge⸗ zeühneten Worten folgte, gelegt hatte, betrat Frl. Gliſabeth Groß, die ſtimmbegabte Toch⸗ ter des Herrn Stadtrats Groß, das Podium, um die Feſtverſammlung mit drei Liedern: 1 ⸗Morgenbumne! von Wandelt,„Komm, wir wandeln“ von Cornelius und„Waldeinſamkeit“ von Reger zu erfreuen. Die junge Dame, die bekanntlich über ein ungemein kräftiges, wohl⸗ küngendes Organ und über einen geſchmack⸗ vollen Vortrag verfügt, wurde ohne Zugabe nicht entlaſſen, ſo ſehr gefielen ihre Gaben. Nunmehr ergriff Berr Geh. Gberreg.⸗Rat Beck das Wort, um namens der Reichstagsfraktion prächtigen Worten zu gratu⸗ Meine Damen und Herren! Als Sie heute abend, da unſer Baſſermann, den Saal etrat, ihm entgegenjubelten und ihm in freu⸗ diger Begeiſterung die Gefühle der Verehrung, die Sie alle erfüllt, zum Ausdruck gebracht haben, da baben Sie das, was in ſo beredten Worten meine beiden Herren Vorredner geſagt haben, getan, weil Sie in Ihrem Innern fühlten: unſer Baſſermann, nämlich der Mannheimer Baſſermann. Weit über den Rahmen Ihrer Stadt, weit über die Grenzen Unſeres engeren Heimatlandes, hat das deutſche Bolk, ſowelt es in ſeinem Herzen national und liberal empfindet, Anteil an der heutigen Feier, n. darum glaube ich, wirb es ein Recht nicht nur, ſontzern es iſt uns ein Herzensbedürfnis— der nertionalliberalen Fraktion des Reichstages—, daß 525 05 heute— die hat, enen zu erſcheinen, die unſerem Ju⸗ biſar heute die herzlit ſten Glückwünſche über⸗ mitteln. Es ſimd die Zeiten nicht leicht geweſen, da Baſſermann in den Reichstag trat, und noch ſchnerer, als er im Jahre 1898 die Führung 1 Fraktion übernahm. Damals noch ch hatte ſa die Ehre, während dieſer Zeit mit m und neben ihm im Reichstage wirken — da klingt es noch mir in den Ohren, zalte Ansſrruch unſeres damaligen Kollegen daß die nationalliberale Fraklſon ganz überflüſſig ſet. Und wenn Sie zurückerinnern, wie ſich ſeit den Jah⸗ ſeit nun Baſſermann an unſerer Spitze „dieſe Verhältniſſe gewechſelt und geän⸗ rt baben, dann dürſen wir mit freudigem Herzen beute daran denken: ſein Verdienſt war 2 daß in unſerer Partei eine einmütige Schaf⸗ 2 te Platz gegriffen hat und die Ein⸗ Miitigkeit und Geſchloſſenheit eingezogen iſt. Nicht zuletzt ſind es die großen politiſchen Ge⸗ unkte, die allzeit opferbereite und hin⸗ gebungsvonle Begeiſterung, die ihn, ſein Gemüt und ſein Herz erfüllt, für das deutſche Reich, für des Reiches Herrlichkeit, Kraft und Anſehen. Ste pflanzte ſich über auf all die anderen und ſie hat unter ſeiner Führung uns mitarbeiten laſſen an den wichtig Taten und Werken, die auf unſeren Ausbau, die Erhaltung un⸗ ſerer Wehrmacht, die Schaffung einer anſehn⸗ lichen und in der Welt geachleten Flotte brach⸗ ten, die alle zuſammen gehalten, auch als wir uns gründlich bemüht haben, uns nicht nur im Parlament, ſondern auch draußen im Volke, den Sinn und das Intereſſe für Unſere kolo⸗ niale Entwicklung zu ſchaffen. Er iſt es gewe⸗ ſen, der es uns ermöglicht hat, in manchmal recht anſtrengenden Fraktionsſitzungen Klarheit zu ſchaffen und nicht ins Licht geſchaben und geſtoßen, ſondern herangezogen durch Gründe und Gegengründe zur eigenen Ueberzeugung, die wir uns bilden konnten, und daß wir ſo zur Einigkeit, zu einer geſchloſſenen Beſchluß⸗ faffung und einer gemeinſamen erſprießlichen Arbeit kamen. Das iſt es geweſen, was ihn altagezeichmet hat all die Jahre hindurch. Und, meine Herren, die Aufgaben waren nicht im⸗ mer ſo ganz leicht, als es ſich vielleicht anbört, wenn ich Ihnen das beute abend ſo ſchildere. tei, die ſich ſo zuſammenſetzt aus den Edenſten hten unſerer ganzen Be⸗ ung, die in ſich Teile unſeres Volkkes aus Allen Lädern, aus allen Weltgegenden unſeres weiten deutſchen Vaterlandes umſaßt, die hat in unſerer Fraktion, ſo wie ſie geſchaffen wor⸗ den ſſt, ein genaues Spiegelbild. Und da ma⸗ chen ſich mitunter die Meinungsverſchieden⸗ heiten geltend, und da will man oft auf etwas anderes hinaus als der andere. Aber daß es immer wieder gelungen iſt, uns auf die gemein⸗ ſamen Grund 3 uführen, uns zu einem einheitlichen Ziel zu bewegen, das iſt das Verdienſt unſeres Führers, nicht bloß durch ſeine ſachlichen Gründe, bie er uns zu ent⸗ nun ren, wickeln imſtande geweſen iſt, ſondern auch durch ſein perſönliches Entgegenkommen, das er allen unſeren Mitgliedern gebracht hat. ei„ auch das iſt ſür ihn eine Au 5 25. at Saee 1— wie unſere nationalliberale Reichstagsfraktion jedesmal ſo mindeſtens zur Hälfte aus neuen Mitgliedern ſich zuſammenſetzen mußte, ja,meine Herren! bis alle die ſich auf einander eingelebt und an einander angewöhnt haben, iſt auch ein Stück Arbeit. Das macht ſich nicht immer ſo leicht von Mann zu Mann. Aber bei dem redlichen Willen und dieſem Führer, der es erſtanden hat/ auch aus demNReuen die guten räfte herauszuholen und ſie nutzbar zu machen im Dienſte des Vaterlandes und unſerer Partei, da war das ſchließlich für uns eine leichte Auf⸗ gabe geworden, uns zuſammen zu finden, da war es für uns eine Freude, mit ihnen zujain⸗ men zu arbeiten und zu wirken. Das iſt der große Vorzug, den mir an ihm haben, daß ſeine Sorgen und ſeine Mühen gegolten haben von Anfang an der Einheit und Geſchloſſenheit unſererx Fraktion. Es iſt ja wohl richtig, daß ihm mancher Vor⸗ wurf vielleicht daraus entſtanden ſein mag, und da und dort hat man ihn vielleicht einen Zauderer ge⸗ nannt, und da und dort hätte man viel lieber. geſehen, daß gegenteilige Meinungen herausge⸗ ſcheucht werden. Aber, meine Herren! Jech glaube, darin liegt ſein Vorzug. Denn zu einer ſolchen Politik gehört ſchließlich nur die Intelligenz eines Portiers, aber der Führer muß darüber hinaus die großen Ziele im Auge haben, muß über dieſe kleinen Meinungsver⸗ ſchiedenheiten— die ſie den großen Zielen ge⸗ genüher doch ſind— hinwegſehen im Vertrauen auf die Macht, auf die Kraft der unſerer Partei innewohnenden Ideale Ihm iſt es zu dan⸗ ken, daß über alle Meinungsverſchiedenheften vor der Türe der Reichstagsfraktion all dieſe Strelitgkeiten Halt gemacht haben und daß der — verzeihen Sie— mitunter nicht ſehr ſchöne Preſſelärm, der ſich da und dort einmaf ent⸗ falte hat, in die Mauern unſerer Frakions⸗ ſitzung niemals hineingedrungen iſt. Uns hat alle die Verehrung durchglüht für unſeren Füh⸗ rer und die Dankbarkeit, daß wir in ihm einen Mann beſeſſen haben, der klar und zielbewußt uns unſere Wege weiſt, der klar und zielbewußt auch unſere Vertretung im Reichstage führt. Wenn ich am heutigen Abend ihm unſere Glück⸗ wünſche darbringe, ſo meine ich, wäre es auch an der Zeit, daß wir, die wir ihm heute hul⸗ digend nahen, nicht bloß dem Ausdruck geben, was wir ihm nun an Glück Segen für ſeine Zukunft wünſchen wollen, ſondern daß wir nun einmal auch mit unſerem eigenen Gewiſſen uns in das Bewußtſein rufen, daß aber auch wir zu dieſem Glück und zu der Freude, die ihm noch beſchieden ſein ſoll, beitragen können, indem wir in unſerer Partei und in unſerer Wählerſchaft die Geſchloſſenheit und die Ein⸗ heit haben.(Beifall.) Ich glaube, daß unter all den Parteien, die heute ſich um die Gunſt unſeres Volkes bewerben— wenn wir redlich und ohne Voreingenommenheit einmal an eine Prüfung herantreten—, daß unfere Partei im⸗ mer noch wohl beſtehen kann in dieſer Prüfung durch das Volk.(Beifall.) Ihm ſſt es zu danken. Feſt ſtehen wir heute noch zu Kaiſer und Reich! Bewieſen haben wir es die ganzen Jahre hindurch. Und daß aus unſerer Partei ute auch eine Partei der ſozialen Fürſorge teworden iſt, die diechegenſätze, die ſich da aufge⸗ tan haben, und deren Gefahr wir nicht unter⸗ ſchätzen wollen, aber menſchlich zu überbrücken ſuchen. Meine Herren! Ich glaube, wenn wir alles das berückſichtigen— dann darf unſere Partei doch noch mit einem gewiſſen Stolz ſagen, daß ſie heute noch unter der Führung Baſſermann das geblieben iſt, was ſie unter der Führung ſeines Vorgängers Bennigſen war— eine nationale, unſerem Vaterland treue, anhäng⸗ liche und unerſchütterlich vaterländiſch empfin⸗ dende Partei, eine Partei, die über die Not⸗ wendigkeit, dem Staate zu geben, was dem Staate gebührt, auch nicht vergißt, daß ſie eine liberale Partei geweſen iſt und bleiben muß, wenn ſie für die Zukunft beſtehen ſoll. So darf ich an dem heutigen Abend dieſen Gefühlen, die unſexe Mitglieder, meine Kollegen erfüllt, Ausdruck geben. Dankbarkeit iſt es, die unſere Herzen erfüllt, Freude iſt es und Stolz, ihn unſeren Führer heißen zu dürfen. den Segenswünſchen, die wir ihm und ſeiner Frau Gemahlin übergeben, da wünſchen wir uns auch heute, daß er noch viele Jahre in rüſtiger Geſundheit einer ſtarken und kräftigen nationalliberalen Fraktion des Reichstags die Fahne voranführt. Man möge aufs neue ſich ſagen, daß es auch zu einem quten Teile an uns liegt— nun darf ich vielleicht von meiner Eigenſchaft als bisheriges Mitglied des Reichs⸗ tages abſehen.— daß es zu einem guten Teil Sache der Wähler iſt, geſchloſſen und einig hinter unſeren Führer zu treten, zu wirken und zu werben für unſere gute Sache, die nach⸗ wachſende Jugend wieder zu begeiſtern und in unſere Reihen hineinzuführen, die Alten darin zu behalten und zu leiten. Meine Herren! Ueber alles führt uns der einigende Gedanke wieder zuſammen. Und an dem bzeutigen Abend darf ich im Auftrage der Fn des Reichstages unſerem lieben Kol⸗ egen und Freunde eine Adreſſe überreichen, deren Wortlaut heißt: Hochverehrter Kollege, werter Freund! Am heutigen Tage, an dem es Ihnen ver⸗ gönnt iſt, einen neuen Abſchnitt Ihres an politiſchen Erfolgen reichen Lebens zu begin⸗ nen, iſt es den Mitgliedern der national⸗ liberalen Fraktion des Reichstags, der Sie nun ſeit Jahrzehnten zuerſt in der Gemein⸗ ſchaft mit hochbedeutenden Männern als treuer Mitarbeiter und dann ſelbſt als be⸗ währter Führer angehören, ein wahres Be⸗ dürfnis des Herzens, Ihnen die beſten auf⸗ richtigſten Glückwünſche zum Ausdruck zu 9 Wir durſten es doch am meiſten empfinden, Mannigfaltigkeit germaniſchen Weſens in ſich wie unentwegtes Mi und Streben präßzmler— Doch aus dieſer e des g um aller zugnſſchen Wefens erw. 1750 Se 29 die und Eil der Pavte dwas ha 5 dem 5 Und mit die ſich kein Menſchenkenner wundern dürfe, im Auge haltend der Wohlfahrt aller Teile und Stände unſeres Volkes und ſeinem kul⸗ turellen und wirtſchaftlichen Fortſchritt galt. Feſt begründete treue vaterländiſche Geſin⸗ nung, verſtändnisvolles Erfaſſen der wech⸗ ſelnden, in ſteter Entwicklung begriffenen Bedürfniſſe der Zeit, gerechtes, wohlwollen⸗ des und offenes, freundſchaftliches Entgegen⸗ kommen waren die Eigenſchaften, welche Ihnen das Zutrauen aller unſerer Mitglieder gewann, uns zu ſchaffensfreudiger Einmütig⸗ keit führte. Draußen im Land aber erſtarkten die im Fühlen und Denken unſeres Volkes ſicheren Boden faſſende Wurzeln unſerer Par⸗ tei mehr und mehr und zog insbeſondere auch die Jugend in den Kreis unſerer Ziele und Beſtrebungen. Daß Sie mit Ihren vielſeitigen Lebenser⸗ fahrungen und Ihrem bewährten Rat uns immer zu Seite geſtanden haben, dafür ſchul⸗ den wir herzlichſten Dank. Für Ihre aus⸗ gezeichneten Verdienſte um Vaterland und unſere Partei und Fraktion zollen wir volle Anerkennung. Möge es Ihnen beſchieden ſein, viele Jahre in rüſtiger Geſundheit der nationalliberalen Fraktion des Reichstages treuer Gefährte und Ratgeber zu ſein, unſerer Partei zu immer neuen Taten für des Vater⸗ landes Größe und des Volkes Glück auf den Bahnen eines unerſchütterlich national emp⸗ findenden Liberalismus voranzugehen. Berlin, den 26. Juli 1914. Der Vorſtand der natienalliheralen Reichs⸗ tagsfraktion. (Folgen Unterſchriften.) Das ſind die Wünſche, die ich an dem heu⸗ igen Freuden⸗ und Ehrentage unſerem Führer entgegenbringe. Möge er ſo, wie ſie von Her⸗ zen kommt, ſie auch von Herzen aufnehmen als Gabe der Mitglieder, die nun ſeit Jahren mit ihm treue Anhängerſchaft vereint hat. Die Adreſſe iſt in ihrer Ausführung ein Kunſtwerk erſten Ranges. Die in gepreßtem Leder ausgeführte Decke ſchmücken die goldenen Inſtialen des Jubilars. Auf der erſten Seite der in alldeutſcher Manier farbig ausgeführten Widmung wird die Umrahmung durch ein Ran⸗ kenmotiv gebildet, in das Anſichten der Städte eingefügt ſind, die der Jubilar bisher im Reichs⸗ tag vertreten hat. Die Mitte der oberen Leſſten nimmt das Reichstagsgebäude ein. Dann fol⸗ gen Mannheim(Kaufhaus) mit den Jahres⸗ zahlen 1893/98, Jena 1898/1903, Frankfurt a. O. 1904/06, Hoherswerda 1907/12, Saarbrücken 1912. Nach Herrn Geh. Oberregierungsrat Beck, deſſen Ausführungen die freudigfte Aufnahme fanden, hielt der Vertreter des Zentralvor⸗ ſtandes, Generalſekretär Breithaupt die Gratulationsanſprache, der wir folgende Hauptpunkte entneßmen: An erſter Stelle möchte der Zentralvor⸗ ſtand der nationalliberalen Partei unter denen ſtehen, die ihrem verehrten Freunde Baſſermann bei der Vollendung des 60. Le⸗ bensjahres die herzlichſten Wünſche darbringt. Denn in der Fraktion, die die Ehre hat, von Ihnen geführt zu werden, weiß wohl kein Or⸗ gan unſerer Partei Ihr Verdienſt beſſer zu würdigen als der Zentralvorſtand. Iſt er doch ſtets Zeuge geweſen, der aufopfernden Treue und Arbeit, mit der Sie die Partei geleitet und durch alle Klippen und Schwierigkeiten hin⸗ durch zu großen Erfolgen für unſer Baterland geführt haben. Mögen die kurzen Worte, die wir heute abend an Sie richten, ein Zeichen unſerer unauslöſchlichen Dankbarkeit für das ſein, was Sie dem Vaterlande und der Partei geleiſtet haben. Das iſt der Wunſch, den der Zentralvorſtand in einer künſtleriſch ausgeſtat⸗ teten Adreſſe zuſammen gefaßt und mir zur Uebergabe an den Jubilar des heutigen Abends anvertraut hat. Wenn ich in Anknüpfung daran mir geſtatten noch auf unſer Freund Baſſermann in ſeiner politiſchen Tätigkeit getan, welch eine Fülle der Arbeit und Sorge hat Ernſt Baſſermann in den Zu⸗ ſammenhalt der Partei und die gemeinſame Führung der Partei hineinverfenkt! Ich möchte wünſchen, ſo führte der Redner zum Schluſſe aus, daß der Jubilar, der heute auf dem Höhepunkt ſeines Lebens ſteht, zurück⸗ blickt auf die Vergangenheit in dem Bewußt⸗ ſein, in ſeiner politi Arbeit und Tätigkeit Großes und Erſprießllches für unſer Vaterſand und unſere Partei geleiſtet zu haben, und er ruhig hinausblickt in die Zukunft, um ſagen zu können: Das, was du geſät haſt an politi⸗ ſcher Arbeit, was du an Grundlage geſchaffen haſt, es wird denen, die einſt nach dir kommen, ein Reſonanzboden ſein und ein reiches Feld der politiſchen Betätigung bieten. Und ſy darf ich Ihnen namens des Jentralvorſtandes noch⸗ mals die herzlichſten Glickwünſche ausſprechen und Ihnen zurufen: Ad multos annos! Die Adreſſe, die ebenfalls in hochkünſtleriſcher Weiſe ausgeführt iſt, lautet: 7 Hochverehrter Freund! An erſter Stelle möchte der Zentralvorſtand der Nationalliberalen Partei unter denen ſtehen, die Ihnen bei der Vollendung des 60. Lebensjahres die herzlichſten Glückwünſche darbringen. Neben der Fraktion, die die Ehre hat, von Ihnen geführt zu werden, weiß wohl kein Organ unſerer Partei Ihre Verdienſte beſſer zu würdigen, als der Zentralvorſtand. Iſt er doch ſtets Zeuge geweſen, der aufopfernden Treue und Arbeit, mit der Sie die Partei geleitet und ſie durch alle Klippen und Schwie⸗ rigkeiten hindurch zu großen Erfolgen für unſer Vaterland geführt haben. Mögen die kurzen Worte, die wir heute an Sie richten, ein Zeichen unſerer unaus⸗ löſchlichen Dankbarkeit für das ſein, was Sie dem Vaterlande und der Partei geleiſtet haben. Der Zentralvorſtand der Nationallfheralen Partei. Dr. Friedberg. Dr. Vogel. Herrn Reichstagsabgeordneten Ernſt Baſſermann, Mannheim. Herr Stadtrat Jakob Groß ſpendete nun⸗ mehr zwei Lieder:„Jung Dietrich“ von Hent⸗ ſchel und„Liebesfeier“ von Weingärtner und erregte mit ſeiner prachtvollen Stimme, die durch den künſtleriſchen Vortrag wieder auf das vor⸗ teilhafteſte zur Geltung kam ſtürmiſchen Bei⸗ fall. Die herrlichen Gaben dieſes echten Süd⸗ deutſchen bildeten eine gute Ueherleitung zu der ebenſo unverfälſcht heimiſchen Anſprache des Chefs der badiſchen Landespartei, Berrn Geh. Bofrat Rebmann, der u. a. folgendes ausführte: Unſer Jubilar und Freund Baſſermann! Namens der nationalliberalen Fraktion des badiſchen Landtages und der nationallibe⸗ ralen Partei unſeres Landes überbringe ich die herzlichſten Glückwünſche. Dieſe follen eine beſondere, eine badiſche Note haben, Einer Ihrer Mitbürger der den heutigen Abend eingeleitet, hat geſprochen von unſe⸗ rem Baſſermann, und das in Mannheimer Dialekt, daß mein badiſches Herz ſich einiger⸗ maßen darüber entrüſtet hat. Ich beſtereite, daß Baſſermann den Mannheimern gehört. Beſonders hoch an ihm ſchatze ich, daß er 20 hre lang in Berlin gelebt hat und nicht Berliner Deutſch erlernt hat, daß er noch gult ſüddeutſch redet— zwar nicht den mir ſonſt ſympathiſchen und melodiöſen Mannheimer Dialekt, ſondern ich meine die feinere diplo, matiſchere Spielart, die in Karlsruhe zu Hauſe iſt. Wir haben ſchon von ihm gehört, daß er eine politiſch verſeuchte Ahnenreihe, und zwar eine füddeut ſche, beſonders badiſche Ahnen⸗ reihe hat. Ich habe vor unſerer Reichshaupt⸗ ſtadt und dem, was dort geſchieht, den aller⸗ werden darf, einige Worte hinzuzufügen, ſo grböten Reſpekt von der Welt. Aber man kann bin ich vielleicht legitimiert dazu, weil ich ein langes Stück des poltiſchen Lebens mit Ernſt Baſſermann zuſammen gegangen bin. Er iſt älter wie ich und iſt infolge deſſen guch früher in das politiſche Leben eingetreten wie ich. Aber immerbin ſind wir 23 Jahre an verantwort⸗ licher Stelle in der Partei zuſammengegangen, nicht immer übereinſtimmend in allen Sachen, aber in den Hauptgrundſätzen der Partei, und auf dem Moden ſtehend, aus dem heraus allein uns die politiſche Kraft erwächſt. Und wie habe ich in dieſer Zeit ihn ſchätzen gelernt um ſeines ehrlichen, ſeſten Wollens und Willens, und wenn dem Handeln nicht immer das Vollbrin⸗ gen beſchieden geweſen iſt— es lag nicht an ihm, ſondern an mancherlei Umſtände. Man muß auch bei einem führenden Politiker der Hinderniſſe gedenken, die ihm entgegenſtan⸗ den. Denn an den überwundenen Hinderniſſen erſt mißt man die Kraft. Ich denke dabei nicht an die Hinderniſſe allgemeiner Art, die einem ieden Politiker entge n, nicht an die und Flut der ichen Meinung, über nicht an die waszſende Schwierigkeit einer ver⸗ mittelnden Tätigkeit, die ja in der Hauptfache gerade der nationalliberalen Partei zugewieſen iſt, der wachſenden Schwierigkeit angeſichts einer Regierung, die über ihr eigenes Können und Wollen, ſich allzu oft im Unklaren befindet, und ich denſe dabei an die Augriffe dar fie de„ ie zu e an das Me er das 5051 hinausgehender Kritik, ſondern ich denke dabei an die Schwierigleit, die ihm die eigene Partei bereitet hat. Meine Herren! Wir haben es als den Vor⸗ zug der Parxtei betrachtet, daß ſie die ganze vereint— in Paris. Und ſtädten iſt alles leer und zde. bei uns wir haben in unſeren Einzelftaaten ein veiches wirtſchaftliches ie größte Achtung haben vor allem was dort geſchieht, aber doch ſich freuen, daß wir drau⸗ ßen in der Provinz auch noch da find, und nitht bloß im Scherze geſprochen, ſondern im vollen Kaubarg etwas gilt, denn im Jenſeits über dem Rhein haben wir ein großes, weites, ſchönes, frucht⸗ ich meine, das zeigen gerade unſere im Weſten, daß die Provinz noch bares 2 1 mit das 11 ganz in einem einzigen gro ennpur in den Provpinz: Ganz anders Die Hauptſtadt in allen Ehren, aber und wifienſchaftliches Leben. (Beifall.) Das aber müſſen wir auch wahren, und ein Teil dieſer Kraft, die immer wieder aus unſeren reichsdeutſchen Gauen nach der ttadt hintrömt, ſſt auch Ernſt aſfermann, und unſer ganz beſonderer Stolz iſt, daß es ein Badener ſſt. 5 0 Fehen im dallſehen Lande Er ng ſten a aber ſchon kängſt daraus hinausgewachſen dem badiſchen Volke ein geſundes Glied des deutſchen Körpers zu machen— leinen Augen⸗ blick iſt uns dieſe Pfricht aus dem Auge ge⸗ kemmen und, daß wir Badener ni vgends etwas e deln diärfen, als in der a3 2—— das chen und in ſie im badiſt der hadiſchen Geſchichte. Wir ſind ein unruhiges Volk. Es liegt etwas in unſerem antent und vor allem in der Pfiälger Art, und ſo find Sgange in Ge⸗ eren swndnad d n eee eeeee Wonkag, den 27. Juli 1914. General-Auzeiger.— Sadiſche Reueſte Nachrichten. Mittagvlatt) 7. Seite. den hentigen Tag. Damals ißt der badiſche Staat vorangegangen und hat die größten Opfer acht. Darauf find wir heute noch haben entfagen gelernt: wir haben de 2 f des daſch. Gelf nb 6ds G 1 crls Eed des denkſchen VBolkes. Mufrr Freund hat nun 20 Jahre lang die maff Partei geleitet. Sie haben ja ſchon gehört, daß es kein kleines Kunſt⸗ ſtück iſt, eine Anzahl von deutſchen Männern unter einen Hut au Es iſt das nicht immer und es iſt wohl am aller⸗ ſchwerſten iu der nationalliberalen ich meine weil es zur Art eines libe⸗ ralen Mannes gebüört, daß er ſich zu einer In⸗ ausbildet. Es ſiſt der Individualftä zu einer gemeinſchdäigen⸗ den Tatigkeit und Uebung. Aber gerade darum haben koir ihm beſonders zu danken, daß es ihm gekungen iſt uns dahin zu bringen. Aber über die kleinen Schwierigkeiten und über die Kleinigkeit himweg hat er uns immer wieder die großen Ziele unſeres Bolkes vor Augen geführt, uns über die Grenzen unſeres Landes hinausgewieſen und uns gezeigt, was unſer Volk tun muß, um für unſere Zukunft auch jenſeits der deutſchen Grenze den Boden. zu ſchaffen. Und noch ein anderes! Es iſt bei den verſchiedenen Partei verſchieden, wer ſie zu führen und leiten hat. Am leichteſten iſt vielleicht ſoztaldemokrutiſche Politik zu machen. Man Nein und 858 andere Anderen überlaſſen. Aleicht ein chen ſchwerer ſchon we Politſt zu Aber es e e P Denn damtit iſt immer wie⸗ der ver große Geſühl der Verant⸗ W daß es niemals getan iſt mit dem daß dahinter die pofitive Arbeit ſtehen muß, das iſt das ſchwere Los der M die ſich zur geſtellt hat, nicht Intereſſen irgend einer Gruppe zu ſondern in allem, voraß auch in allen das Wohl der Gefamtheit vor Das iſt das ſchwerſte und von allem. Mau erwirbt ſich dadei Geguer und Feinde. Nun ſind wir heute verſammelt zu emem Feſte, in einer Stunde, da wieder einmal der Hammer an die Glocke der 8 geſchlagen hat, einer die uns Schweres viel⸗ leicht furchthar bringt, und es iſt dein einziger unter der am heutigen Abend, als die letzten ͤ bekaunt ge⸗ worden ſind, im Augenblick das Entfetzen ge⸗ fühlt bat, daß vielleicht die Stunde kommt in abſehbarer Zeit, in der er ſelbſt oder ſein Kind oder ſein Bruder zur Waffe greiſen und hinaus⸗ ziehen muß, u. in einer ſolch furchtbaren Schick⸗ ſalsſtunde ſeiern wir ein Feſt. Dagu gehört, weiß Gott, ein ruhiges, ein reines Gewiſſen. Und daß wir dieſes gute und reine Gewiſſen ha⸗ ben dürfen, daß wir alle auf eines ſeſt ver⸗ trauen können und vertraut haben, daß wir in unſerer Partei alles getan haben, um ſolchen Augenblicken ruhig ins Auge ſchauen zu können, das iſt eben zum allererſten die Arbeit unſerer Partei.(Langanhaltender ſtürmiſcher Beifall.) Zwei Säulen ſind es, auf der ſie aufgebaut iſt. Das eine iſt die e 5 die Zukunft unferes Volkes liegt in der Förde⸗ rung der Kultur die nur dann eintreten kann, wenn die Kraft, die vorwärts ſtrebt, die noch im deutſchen Volke volle Wirkſamkeit haben kann— und das andere, was noch höher zu bewerten iſt, das iſt uns der Gedanke an unſer Vater⸗ land, und für das Vaterland zu arbeiten, Opfer gebracht, Entſagung geübt zu haben, des darf ſich keine Partei mehr und beſſer rühmen als Anſere nationalliberale Partei(Beifall), und das ſind die Säulen, die ihr auch die Zukunft ver⸗ bürgen. Darum wird unſere Partei beſtehen in Ewigkeit auch über den Wandel der Zeiten hinaus. Das muß uns aber auch das Gewiſſen ſchärfen. Das iſt auch, was uns die Jugend wieder gewonnen hat, die Jugend, von der es eine Zeitlang ſchien, als ob ſie in Gleichgültig⸗ keit abſeits ſtünde. In meiner Jugend— das iſt jetzt auch ſchon 60 Jahre— da war die Welt glücklich. Das deutſche Volk hat damals einen großen politiſchen Gedanken gehabt: Wir wol⸗ len ein einiges Reich werden, und wir ntüſſen ein deutſches Reich haben, und dazu müſ⸗ ſen wir die Franzoſen ſchlagen. Unſere Jugend weiß nicht, wie gut ſie es hat. Sie hat es erſt nach und nach von uns lernen müſſen. Was un⸗ ſer Baſſermann dazu getan hat, das haben ſie ſchon alles gehört. Aber ich meine: Er und die Partei gehören zu⸗ ſammen und auch die Zukunft der Partei gehört uns, und was er in der Vergangenheit geſchaffen hat und an großen Gedanken in hunderte und kauſende von Herzen hineingeſät hat, das iſt der große Schatz, mit dem wir hineinleben in die Zukunft. Aber auch in Zukuuft ſoll die natio⸗ nalliberale Paxtei nie anders leben, als geleitet von dem eiſernen Beſtreben nach vorwärts zu kommen und von dem Bewußtſein der Pflich⸗ ten der Nation gegenüber und der Zukunft der Partei. Laſſen Sie mich mein Hoch ausbringen i die nationalliberale Partei, die Baſſermann ſeit einem Vierteljahrhundert zu ihren Führern gezählt hat. Sie leben hoch! Nun kam ein neuer Kunſtgenuß. Zwei Mit⸗ glieder einer ungemein muſtkaliſchen Familie, Irl. Friedel und Anna Dann, ließen ſich ören. Es war ein Genuß, dieſe tragfähigen, klaren und wohlklingenden Stimmen und der viel natürliches Talent verratende Vortrag, da⸗ zu das prächtige Zuſammenklingen„Schelm halt feſt“ aus„Freiſchütz“ ſangen die beiden jungen Damen mit erſtaunlicher Sicherheit und Alkurateſſe, nicht minder tadellos den Geſang der Roſenmädchen aus„Doruröschen“ von Profeſſor Moldenhauer⸗Aöln: Im Auftrag der Rheiniſchen natl. Partei über⸗ bringe ich unſerem lieben Herrn Baſſermann und ſeiner Frau Gemahlin wünſche. Dieſe Glückwünſche ſind ader nicht nur von den rheiniſchen Männern, ſondern auch von den rheiniſchen Frauen, die ebenſo von unſerem lieben Führer begeiſtert ſind, wie die Männer. Wir Rheinländer ſtehen ja auf einem ſchweren Poſten, aber gerne folgen wir der Fahne, die uns Baſſermann voranträgt, weil wir das fefte Ver⸗ trauen haben zu unſerem Führer, daß er uns den guten vaterländiſchen Weg führt. So danken wir ihm für den Schutz und Trutz der Rheinprovinz. Mein lieber Herr Baffermann, den herzlichſten Glückwunſch von uns allen aus der Rheinprovinz. Candtagsabg. Prof. Berwig⸗ Saarbrücken Der Redner warf zunächſt einen intereſſanten Rückblick auf das Zuſtandekommen der Kandida⸗ tur Baſſermann und bemerkte, es war nicht leicht, ihn dagu zu bewegen. Der Wahlkreis nimmt ja ſtändig durch unſeve Gegner zu. Die vielen Ar⸗ beiter, die alljährlich zuziehen, ſie kommen aus Gegenden, die die Hochburgen des Zentrums ſind. Und ſo ſind mit jeder Wahl die Kämpfe ſchärfer geworden. Wir mußten eine Perſönlichkeit fin⸗ den, die einem ſolchen Wahlkreis gewachſen war, denn wir ſagten, der Wahlkreis iſt nur zu halten, wenn alle Leute mit gleicher Begeiſterung für den Kandidaten eintreten. Und ſo wandten wir uns an Herrn Baſſermann. Die erſte Antwort war nicht vertrauenserweckend und ich weiß nicht, ob wir zum Ziel gekommen wären, wenn wir nicht tapfere Mitſtreiter gehabt hätten. So haben wir Herru Baſſermann als Kandidat bekommen und nach einem glänzenden Wahlkampf iſt er unſer Re ichstagsabgeordneter geworden Des freuen wir uns und wir ſind ſtolg, einen ſolchen Reichs⸗ tagskandidaten bekommen zu haben. Glauben Sie mir, hochverehrter Herr Baſſermann, Sie haben die Herzen aller Saarbrücker im Fluge ge⸗ wonnen. Wir Nationalliberalen im Saargebiet haben alle zu Ihnen das vollſte Vertrauen und wer uns in Treue entgegenkommt, dem werden auch wir die Treue halten. Wir haben die ſeſte Zuverſicht und die frohe Hoffnung, daß Sie noch lange unſer Reichstagsabgeordneter ſein werden. Wir wollten heute ſelbſt in Saarbrücken ein gro⸗ ßes Feſt abhalten, aber wir haben darauf verzich⸗ ten nrüſſen, und zwar auf die Bitten der hochver⸗ ehrten Frau Baſſermann, die ſagte, ihr Mann habe Erholung nötig, man dürfe ihm nicht ſo viel iu Anſpruch nehmen. Wir ſind mit Freuden der Einladung zu dem heutigen Abend gefolgt und auch wir haben unſeren Glückwunſch in die Form emner Adreſſe gekleidet. Redner verlieſt dieſe und überreicht ſie ſodann Herrn Baſſermnann. Die Adreſſe kauder: Hochverehrter Herr Baſſermann! Der heutige Tag, an dem Ihnen die Voll⸗ endung des 60. Lebensjahres vergönnt iſt, bil⸗ det in Ihrem, von raſtloſem Schaffen im Dienſte des Vaterlandes reich erfüllten Leben, einen bedeutſamen Markſtein. Die Natioualliberalen an der Saar, welche ſtolz darauf find, Sie ihren Reichstagsabge⸗ ordneten nennen zu dürfen, empfinden es als Herzusbedürfnis, Ihnen zu dieſem Tage die aufrichtigſten Glückwünſche darzubringen. Am hervorragender Stelle ſtehend, haben Sie als erſter deutſcher Mann ſtets erfolgreich gewirkt für die Stärkung des nationalen Ge⸗ dankens und für die Entwicklung eines wahr⸗ haften, von volkstümlichem Geiſte durchdrun⸗ genen Liberalismus. Ihre glühende Vater⸗ landsliebe hat Ihnen den richtigen Weg ge⸗ wieſen, ſo oft es galt, für die Mehrung des Reiches und die Wohlfahrt des deutſchen Vol⸗ kes einzutreten. Sie haben durch Einſicht und Erfahrung, Tatkraft und Hingebung Ihrem Vaterlande viele und große Dienſte erwieſen. Wir betrachten es als unſere Ehrenpflicht, Ihnen den herzlichſten Dank für alles das zum Ausdruck zu bringen, was Sie in den vielen Jahren Ihrer politiſchen Tätigkeit uns Allen geweſen ſind. Mögen Sie, hochverehrter Herr Baſſermann, noch viele Jahre der kör⸗ perlichen und geiſtigen Jugendfriſche ſich er⸗ freuen, die wir an Ihnen ſtets bewundert haben, und die Sie für das vielſeitige, ſchwere und verantwortungsvolle Führeramt ſo not⸗ wendig brauchen. Treue um Treue! Das ſei zu Ihrem Ehren⸗ tage unſer erneuetes Gelöbnis aus vater⸗ ländiſchem Herzen in der zubverſichtlichen Hoffnung, daß Ihnen noch viele, viele glück⸗ liche Jahre erfolgreicher Arbeit und reger Fürſorge beſchieden ſein mögen, zum Wohle Unſeres Vaterlandes, zum Wohle unſerer Partei und zum Wohle unſeres, von Ihnen vertretenen Wahlkreiſes. Saarbrücken, den 26. Juli 1914. Der Vorſtand des Nationalliberalen Vereins für den Wahlkreis Saarbrücken. .⸗U. Dr. Kaufmann⸗Stuttgart überbrachte die Glückwünſche des Reichsverbandes der natl. Jugend. Er bemerkte, daß die Bewegung den Jungliberalen mit dem Namen Baſſermann verbunden ſei. Das unerſchrockene Bekenntnis für den liberalen Gedanken, die Tradition unſeres Führers, hat dießartei mit groß gemacht. Wenn in 20 oder 50 Jahren die geiſtige Geſchichte des 20. Jahrhunderts in Deutſchland geſchrieben wird, ſo werde vor allem die Tatſache unterſtrichen wer⸗ den müſſen, daß in dieſem Jahrzehnt der impe⸗ rialiſtiſche Gedanke gewachſen iſt. Und es wird geſagt werden müſſen, daß der beſte He⸗ rold dieſes Gedankens Baſſermann geweſen iſt. Es wird geſagt werden müſſen, daß der groß⸗ Moment ein ſtarkes Geſchlecht gefunden hat. Red⸗ ner gedachte ſodann der Verdienſte des Herrn ann um das deutſche Vaterland und gaben ah, Nun gaß es noch verſchiedene Rtr⸗ aeee ä die herzlichſten Glück⸗ Bauptmann a. D. CTudwig⸗Ott⸗ weiler üUbermittelte die Glückwünſche des Wahlbezirks der ſtets treu zu Baſſermann halten werde. .⸗A. Dr. Jilleſſen⸗Saar⸗ brücken, Vorſitzender des Bismarckbundes: Der Bismarck⸗ bund hält es für ſeine Pflicht, dem Herrn Baſſer⸗ mann auch ſeine Gratulation auszuſprechen. Wir in Saarbrücken haben eine außerordentlich ſchtvie⸗ rige Stellung und wir müſſen alle Kräfte daran ſetzen, den natl. Gedanken in unſerem Reichstags⸗ wahlkreis zu verkörpern. Dieſer nationale Ge⸗ danke muß nach Möglichkeit gefördert und ge⸗ pflegt werden. Es iſt von verſchiedenen Seiten ſchon davon geſprochen worden, daß ſich gerade in Baffermann das nationale Prinzip verkörpert. Der Bismarckbund in Saarbrücken hat einſtimmig beſchioſſen, Herrn Baſſermann zum Ehrenmitglied zu ernennen. Wir haben bexreits perſönliche Be⸗ zihungen zu Herrn Baſſermann angeknüpft. Der Saarbröcker Bismarckkommers iſt die größte po⸗ litiſche Veronſtaltung, die der Wahlkreis aufweiſt und wenn wir damals Herrn Baſſermann als un⸗ ſeren Hauptredner gewonnen haben, dann iſt es auch für uns ein Beweis, daß er die politiſche Ar⸗ beit unſeres Klubs in Saarbrücken zu ſchätzen weiß. Es iſt geſagt worden von den Herren aus Mannheim, Herr Baſſermann iſt unſer Baſſer⸗ mann, von der badiſchen Landespartei iſt geſagt worden, Er iſt unſer Baſſermann. Von Profeſſor Herwig iſt geſagt worden, daß Baſſermann ihr Baſſermann ſei. Ich glaube, das Richtige iſt, daß. wo patriotiſche Männer zuſammen ſind und in Gedanken umſern Führer Baſſermann feiern, es überall heißen kann, Herr Baſſermann iſt unſer.(Lebhafter Beifallſ). Und in dieſem Sinne, in dem Namen des Saarbrücker Bismarck⸗ bundes, Herr Baſſermann, unſere herzlichſten Grückwünſche. Stettin: Vertreter der verſchiedenen Länder und Pro⸗ bingen haben das Wort ergriffen. Ich komme aus Peanmern. Pommern hat immer eine Eigenſchaft für ſich in Erbpacht nehmen wollen und das iſt die Treue und dieſer Treue zu Baſſermann haben wir Ausdruck gegeben, dadurch, daß wir die weite Reiſe von Stettin nicht ſcheuten, um hier zu er⸗ ſcheinen.(Stürmiſcher Beifall.) Ich verſichere Sie, Herr Baſſermann, wir Pommern gehen mit Ihnen durch Dick und Dünn. Aber Herr Baſſermann, wir tun das nicht Ihrer ſchönen Augen wegen, mein, wir tun es in der feſten Ueberzeugung, daß die Wege, die Herr Baffermann uns gewieſen hat, allein geeignet ſind, auch in unſerem dunklen Pommern Licht zu verbreiten. Ich faſſe unſeren Glückwunſch in der Verficherung zuſammen, daß wir Ihnen treu zur Seite ſtehen, treu zur Partei und treu zu unſerem großen deutſchen Vaterland. (Stürmiſcher Beifall). Stadtv. Audolf Nramer: Ich habe den Auftrag erhalten, in meiner Gigenſchaft als Vorſtandsmitglied der Mannhei⸗ mer Liedertafel unſerem Jubilar die herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſche zu entbieten und ihm mitzuteilen, daß die Liedertafel einſtimmig be⸗ ſchloſſez hat, Herrn Baſſermann anläßlich ſeines 60. Geburtstages zum Ehrenmitglied zu ernennen. Wir freuen uns, dieſen hervorragen⸗ den Mitbürger als Mitglied in unſeren Reihen zu ſehen. Die höchſte Auszeichnung, die wir zu ver⸗ geben haben, die Ehrenmitgliedſchaft, haben wir ihm berliehen, wegen ſeiner großen Verdienſte, wegen ſeiner hervorragenden Mitarbeit auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens und ſeiner tat⸗ kräftigen Förderung von Kunſt und Wiſſenſchaft. Liebe Sänger, unſer jüngſtes Ehrenmitglied, Herr Baſſermann, er lebe hoch, hoch, hoch. Als Herr Dr. Kauffmann⸗Stuttgart ſeine hervorragenden Ausführungen mit einem Hoch auf das geliebte Vaterland geſchloſſen hatte, da erhob ſich die Feſtverſammlung in ſpontaner Begeiſterung und ergriffen vom Ernſt der Stunde u. ſtimmke das Lied„Deutſchland, Deutſchland über alles“ an. Ein nicht minder herrlicher Augenblick war es, als Herr Rudolf Kramer die Ehrung des Jubilars zum Ehren⸗ mitglied der„Mannheimer Liedertafel“ bekannt⸗ gab und die Aktivität das muſikaliſche Hoch an⸗ ſtimmte. Den Höhepunkt des Abends bildete die Dankesrede des Berrn Reichstagsabg. Ernſt Baſſermann Stürmiſch begrüßt, entrollte der Jubilar in einſtündigen, überaus intereſſanten Ausführ⸗ ungen ein Lebensbild ſeines unvergeßlichen Wirkens als Kommunalpolitiker, Parlamenta⸗ rier und Führer der Nationalliberalen Partei. Mit weiland Hans Sachs, ſo führte er unter anderem aus, möchte ich beginnen: Euch macht ihrs leicht, mir macht ihrs ſchwer, gebt ihr mir Armen zu viel Ehr! Bei all den Ehr⸗ ungen, die mir heute zuteil werden, muß ich das Gefühl haben, bei lebendigem Leibe ſeziert zit werden.(Heiterkeit.) Aber mögen die Red⸗ ner, die meine innerſte Natur zu ergründen ſuchten, noch ſo genau vorgehen, ſie werden in meinen Arterien nur nationalliberales Blut finden. Und wenn ſie den Herzmuskel bloß⸗ legen, ſo werden ſie ein Herz finden, das in den verfloſſenen Jahrzehnten ſtets geſchlagen hat für unſer Vaterland und für die National⸗ liberale Partei. Ihr gebt mir heute zu viel Ehr! Es iſt ein Wort, das ſich naturgemäß zu⸗ erſt auf die Lippen drängt bei all dem, was dieſer wunderbare Abend für mich bietet, dieſer Baſſerm oaſtete auf dasſelbe. Abend, an dem alte Erinnerungen mächtig auf⸗ ſehe. Ihnen allen ſei der Dank ausgeſprochen, den verehrten Kollegen des Reichstages, die in ſo ſtattlicher Zahl, die Reiſe nicht ſcheuend, hierher geeilt ſind, um mir die Glüͤckwünſche perſönlich zu überbringen. Darnk den Kollegen des Preußiſchen Land⸗ tages und des Badiſchen Landtages mit dem verehrten badiſchen Parteichef Rebmann und dem Präſidenten des Landtags Prof. Rohr⸗ hurſt an der Spitze. Dank meinem alten Freund Breithaupt, der namens des Zentralvorſtands der Partei mir die Glückwünſche in einer künſt⸗ leriſchen Adreſſe ausgeſprochen hat. Dank dem Führer des Junglihberalen Reichsverbandes, meinem Kollegen Kauffmann, mit dem ich ſchan lange Jahre in gemeinſamer politiſcher Tätig⸗ keit verbunden bin, den treuen Freunden der Rheinprovinz mit ihrem Senior Profeſſor Moldenhauer, aus deſſen Organ Sie entnom⸗ men haben, wie friſch nach ſchwerer Krankheit er heute in unſeren Reihen weilt.(Lebhafter Beffall.) Dank den treuen Freunden aus Saar⸗ brücken, die mit mir Schulter an Schulter im ſchweren Wahlkampfe gekämpft haben ein Wahlkampf, der mich dieſen Wahlkreis er⸗ kämpfen ließ als nationalliberalen Beſitz. Dank den Tauſenden und Abertauſenden, die ich dort kennen lernte, Dank den Freunden aus Pommern, die ſich in ſchweren Stunden als treue Freunde bewährt haben.(Lebhafter Bei⸗ fall.) Dank den Mannheimer Mitbürgern, mit denen mich jahrzehntelange Gemeinſchaft verbindet durch gemeinſame kommunale Tätig⸗ keit, Dank den treuen Freunden der Mann⸗ heimer Liedertafel, die mir die große Ehre er⸗ wieſen, mich zu ihrem Ehrenmitglied zu ernen ⸗ nen. Da taucht mancher genußreiche Abend in ten politiſchen Kampfes, Abende des Aus⸗ ruhens bei wunderbarem Männergeſang, die ich nimmer vergeſſen werde. Ihnen allen auch den Veranſtaktern des ſchönen Abends meinen beſten Dank. 60 Jahre ſind nach gewöhnlicher Rechnung zwei Menſchenalter. Davon waren 30 Jahre der Politik gewidmet. Es mag wohl dieſe lange Spanne Zeit, in der ich tätig bin für die Partei und das Vater⸗ land, Veranlaſſung ſein, daß es heute rauſcht im deutſchen Blätterwald, daß die Telegramme ſich häufen und in die Hunderte gehen, daß ſie reden von Jugendfriſche, von jungem Herzen und von weißem Haar. Freilich, der Politiker, der ſich in jahrzehntelangen Kämpfen nicht Op⸗ timismus, Friſche und jugendliches Empfinden bewahrt hat, der wird am beſten aus den vor⸗ derſten Reihen zurücktreten. 30 Jahre Politik in Deutſchland! Herr Kollege König hat in lie⸗ benswürdiger Weiſe der alten Zeiten gedacht. Mein politiſches Empfinden, mein politiſches Denken knüpft an mein Elternhaus, in dent ich die erſten politiſchen Eindrücke gewann. Mein Vater war ein national geſinnter Mann, Ich erinnere mich wohl der Zeit in Raſtatt, wo mein Vater Amtsrichter war, als Raſtatt noch Bundesfeſtung war, in der die Gegenſätze des Jahres 1866 ſich zwiſchen Oeſterreich und Preu⸗ ßen bemerkbar machten. Ich erinnere mich auch ſehr wohl der Gegenſätze im badiſchen Lande, die bis in die elterliche Heimſtatt hineinſpiel⸗ ten, an die Zeit, in der ich feſt geglaubt habe, an den Sieg Preußens und ſeiner Armee. Mein Vater war ein liberaler Mann. Was ich von ihm gehört habe in ſeinem langen politiſchen Leben, war echtes überales Empfinden Er war der würdige Sohn ſeines Vaters, des erſten Abgeordneten der Stadt Mannheim unter der Führung des liberalen Frhrn. v. Lobenſtein, der die Kämpfe gegen Reaktion und Bureau⸗ kratie in Baden geführt hat. Das waren die erſten Eindrücke. Landauf, landab iſt mein Vater gezogen. Es war Beam⸗ tenlos. Schließlich kam er nach Villingen, wo er ſpäter zum Landtagsabgeordneten gewählt wurde. Aus jener Zeit erinnere ich mich noch vieler Ereigniſſe, die mich mit den führenden Mäunern der badiſchen Kammer⸗ fraktion zuſammenführten, ich brauche nur die Namen Lamey, Kiefer, Fieſer zu nennen, die drei Führer, Kämpfer und Streiter, groß geworden im Kampfe gegen die damals ſtark einſetzende ultramontane Be⸗ wegung. Das waren die drei Träger jener badiſchen Politik, die eintrat für den Anſchluß an Preußen, für das neue Reich, die Periode liberaler Politik grundlegender Art. Das Jahr 1884 mag es geweſen ſein, das mich in die Politik aktiv einführte. Ich habe mich oft zurückerinnert an jene Zeiten, die in Mannheim das lebhaft pulſierende Leben im Gefolge hatten. Auch damals war eine beſtändige Reibung zwiſchen der Jugend und den führenden Elementen im Parlament. Es war jene Zeit, in der es immer mühſamer wurde von Jahr zu Jahr für den Fürſten Bismarck, als Kanzler ſeines Amkes zu walten, jene Zeit, in der ſich ſeine Abſchiedsgeſuche häuften, Er traf im Reichstage auf eine ſcharfe Oppoſition, die ſich verkörperte in den Namen Windthorſt, Richter, Grillenberger, jene Zeit, in der manche Zeitungen ſchrieben, es will nichts gtetgen, an dem ich ſo viele vertraute Geſichter mehr gelingen. Es war die Zeit der aroßen 8. Seite. General-Aneiger. gamdiſche Heueste Kachrichten.(Mittagblatt) Montag, den 27. Juli 1914. Bismarckſchen Reformideen, in der er eine neue deutſche Wirtſchaftspolitik inaugurierte unter Proklamierung des Schutzes der nationalen Arbeit, jene Zeit, in der er auch die deutſche nationale Politik aufgerichtet hat. Und dieſe Politik fand in den Reihen der Alten den leb⸗ hafteſten Widerſpruch, während für uns Junge Bismarck ſchon der Nationalheros geworden war. Dann kam die Heidelberger Zuſammenkunft, im Jahve 1884, ein Werk Miquels, wie mir mein Freund Bürklin in dieſen Tagen ſchviftlich beſtätigt hat. Miquel hielt ſich auf dieſer Zu⸗ ſammenkunft im Hintergrund, aber die Formu⸗ lierung der Erklärung rührt von ihm her. Nach jener Heidelberger Zuſammenkunft kam der Parteitag des Jahres 1884 in Berlin, auf dem das Heidelberger Programm akzeptiert wurde. Es hat ein Politiker in dieſen Tagen über mich geſchrieben und hervorgehoben, daß ich in jener Zeit im Reichstag meine erſte große Rede auf Veranlaſſung der Partei gehalten habe aus An⸗ laß der Verweigerung eines weiteven Direktors im Auswärtigen Amt. Die Jahre 1884/93 waren für mich Lehrjahre. Der Redner ſtreifte in dieſem Zuſ ammenhang die Kämpfe mit der Demokratie in Mannheim, die mit einem glänzenden Siege auf der ganzen Linie endeten. Wohl ſelten, ſo meinte der Redner, iſt einem Pylitiker eine ſo erhebende Einführungsperiode in die aktive Politik be⸗ ſchieden geweſen, wie mir. Der Redner erinnerte an die hervorragenden Führer Eckhard und kanz Thorbecke, denen eine Schar wackerer uner zur Seibe ſtand. Dann kam das große erhebende Jahr 1887 mit den Septennats⸗ wahlen, ein Siegeszug von Dorf zu Dorf, ein hegeiſtertes, überall aufflammendes nationales Empfinden. Der Redner gedachte der weiteren Entwicklung der nationalliberalen Partei mit ihrem Auſſtieg und Niedergang infolge dey ver⸗ änderten Zeitverhältniſſe. Auch den alten Partei⸗ freund Schoſſo, der mit ihm in den Reichs⸗ tagswahlkampf auszog, unterließ er nicht unter lebhaftem Beifall zu erwähnen, ebenſo die anderen Männer, die damals in erſter Reihe ſtanden. Die meiſten ſind dahingegangen, ſo Hirſchhorn, Emil Mayer, aber Bouquet und aghel, dieſe erprobten Kämpen, leben noch, ebenſo Jakob Kuhn. Zeiler, Ulm, Glaſer, Max Baſſermann, haben ebenfalls uns verlaſſen müſſen, alles wackere Kämpen, aber auch trinkfeſte Leute, von der Antialkoholbewegung noch micht an⸗ gekränkelt.(Große Heiterkeit.) Ich kann beſtätigen, meine Tätigkeit in der Mannheimer Verwaltung war für mich der Jungbrunnen. Das iſt ſo bis auf den heutigen Tag geblieben. Wenn ich zurückgekehrt bin aus monatelangen Kämpfen im deutſchen Parlament, dann war es mir mimer pieder eine Freude, an dieſer friſch⸗ ſprudelnden Quelle öffentlichen Lebens neue Anpegungen zu ſchöpfen. Wenn ich im Reichs⸗ tage bdie Ideen für die Geſetzgebung entwickelte, ſo bereitete ich mich dazu im Manuheimer Gremium vor, in der Körperſchaft, in der die Wünſche der Bürgerſchaft am beſten Geltung kommen, in dem man am beſten zu eruunen ver⸗ mag, wo den Bürger der Schuh drückt. Der Redner würdigte dann die Bedeutung der natio⸗ malliberalen Führer Hammacher und Marquardſen fuür die damalige politiſch: Entwicklung und beſprach im Anſchluß daran die Wirkſamkeit der vier Kanzler nach Bismarck bis Bülow, dem er beſonders warme Worte der Anerkennung widmete Nach Schilderung des innigen verhältniſſes, das den Jubilar Bennigſen in den fünf Jahren gemeinſamer parlamentari⸗ ſcher Tätigkeit verband, betonte er, daß, wenn er in ſeinem politiſchen Leben zu den liberalen Nachbarparteien gute Beziehungen zu unter⸗ halten ſuchte, ſo ſei dies nicht zuletzt zurück. zuführen auf das, was er in den fünf Jahren don Bennigſen gehört habe. Auch der Zeit ge⸗ dachte der Redner, in der das Bürgerliche Geſetz⸗ buuch geſchafſen wurde und in der ſich die ſchweren Holltarifkämtpfe abſpielten, die der Landwirt⸗ chaft und Induſtrie die neue Grundlage für ihre 185 gtem Iz konnte der Jubilar des weiteren feſiſtellen, daß unter ſeiner Führung die Partei ihre Aufgabe erkanmt e weltpolitiſchen Ziele igkeit, fün den Fall eines die Wechriraft. e de⸗ chland notwendig hat. Ich habe, ſo ſit der Redner aus, Niabin habt: Durchfichrung der pflicht. Mit Stolz kann wodlagen ler Freundſchafts⸗ mit die uen, ie bei den Wehrvorlagen Jahre 1911, 12 und 13 Rufer im Streite um die allgemeine Wehrpflicht geweſen iſt, gegenüber einer leider zaudernden und urſicher an die großen Aufgaben heran⸗ gehenden Burcaukratie. Und ich meine, gerade am heutigen Abend, wo vielleicht an der Donau die erſten Schüiſſe fallen, die eine Weltkataſtrophe, einen Weltkonflikt, einleiten, können Wir nicht danlbar ſein, daß unſere Partei. in —— N. (Stürmiſcher Beifall.)) Es gehört zu den ſchönſten Erinnerungen meiner agitatoriſchen Tätigkeit, jene Wochen und Monate, als ich landauf, landab zog, um die Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht zu propagieren und wenn ich an die überfüllten Säle denke, welche den Beweis erbrachten, daß das deutſche Volk in ſeinen fpeien Männern reif geworden war für die Erkenntnis der politiſchen Notſvendigkeit, daß jeder waffenſähige Mann mit der Waffe ausgebildet werden muß. Ich hätte das nicht für denkbar gehalten. Das ſind große Erinnerungen an eine Zeit, in der die nationalliberale Partei bei den gvoßen nationalen Aufgaben nie verſagt hat, ein Ruhmesblatt für alle diejenigen, die ihre Arbeitskraft in den Dienſt der Partei geſtellt haben. In dieſen 30 Jahren iſt das deutſche Bürgertum national geworben. Das Elend, unter dem Bismarck ſo ſchwer litt, in der der nationale Gedanke von Zentrum und Fortſchrittspartei bekämpft wurde, liegt hinter uns. Das Bürgertum iſt national geworden. Wenn heute große nationale Forderungen an den Reichstag herantreten, ſo ſehen wir, daß die bürgerlichen Parteien zuſammenſtehen und daß nur die Sozialdemokratie abſeits ſteht. 30 Jahre, eine glänzende Periode des Aufſtiegs des deutſchen Bürgertums! Blicken Sie zurück, ſo ſehen Sie heute die deutſche Induſtrie, wie ſie ſich mächtig in dieſer Zeit entwickelte. Induſtrie, Handel und Schiff⸗ fahrt, das größte aller Schiffe„Fürſt Bismarck“ legen Zeugnis ab von deutſchem Fleiß und Lei⸗ ſtung. Schen Sie auf Mannheims Ent⸗ wicklung, dieſe Stadt, die in relativ luvzer Zeit die 6fache Bevölferungs ziffer erreicht hat. Wandern Sie durch die Ruhrhäfen, gehen Sie nach Hamburg, überall eine erſtaunliche Eutwick⸗ lung des deutſchen Handels in den 30 Jahren. Eine Zeit der Perſönlichkeiten, die Zeit der großen Namen, der Induſtriemagnaten, der großen Induſtrie⸗ kapitäne Kirdorf, Stinnes, die genannt werden über Deutſchlands Grenzen hinaus. Eine Zeit der Städteentwicklung, wie ſie kein anderes Volk zu verzeichnen hat und eine Zeit, in der die Landwirtſchaft neu aufgeblüht iſt, nachdem man ihr beſſere Produktionsbedingungen gegeben hat, Auch eine Zeit, in der auf das flache Land die Elektrizität mit Licht und Kraft hinauskam. Es iſt eine Zeit, die ſo gewaltig iſt in ihrer wirt⸗ ſchaftlichen Entwicklung, daß die Realtion dauernd in ihr keinen Platz finden konnte. Eine gewaltige Zeit, ein Ringen der Völker um die Macht, das iſt die Signatur der letzten 30 Jahre. Daß wir in dieſer Zeit feſt gewappnet daſtehen und jeder Gefahr die Spitze bieten können, das mag uns auch in ſchweren Stunden, wie ſie uns vielleicht bevorſtehen, das Gefühl der Sicherheit geben. Man hat davon geſprochen am heutigen Abend von Ratgebern, die der Parteiſührer hat. Gewiß, ich habe es immer dankbar begrüßt, daß ich in dieſem Jahrzehnt manchen guten Weg⸗ geſellen, manchen guten Sturmgeſellen geſunden habe. Auch Ratgeberinnen, treffliche Männer. Die Zahl derjenigen, welche die Politik als Tummelplatz für perſönlichen Ehrgeiz betrachten, die ſich der Intrigue verſchreiben, iſt doch relativ gering. Dafür ſind die Aufgaben der Politik zu groß und dauernd wird nur der groß in der Politik, der die großen, edlen, nationalen und paterländiſchen Ziele im Auge behält. Ich habe in ſchrveren Zeiten viele treue Freunde gefunden in der nationalliberalen Partei, treue FFreunde, die mitarbeiteten. Zu ihnen zähle ich auch meinen Freund Beck-Lahr, der mir die Glüclwünſche der Reichstagsfraktion überbrachte und ein treuber Geſchäftsführer war. Wenn man Parteiführer in der national⸗ liberalen Partei ſein will, iſt eine dicke Haut notwendig. Zeitungsangriffe wie weiland in Kämpfen aus homeriſchen Zeiten, kommen von allen Seiten. Aber man lernt ſchließlich auch die Zeiten hochgehender Erregung ertragen und überwinden. In ſolchen Stunden, wo die ganz Intellekten im Lande mobil waren, und die Zahl der Telegramme und Briefe Dimenſio⸗ nen annahmen, daß mir der Poſtbeamte jeden Morgen ſeinem Bedauern über dieſe Stöße Aus⸗ druck gab, habe ich oft an den Spruch gedacht: „Um 9 Uhr iſt alles vorbei“, oder an den Spruch einer mir hochgeſchätzten Dame:„Nur die Ruhe kam es machen.“(Heiterkeit.) Es iſt nicht leicht, eine Mittelpartei zu führen, darüber wollen wir uns klar ſein. Keine erhalt ſoviel Ratſchläge von rechts und links. Weil ich die bisherigen Wege der nationalliberalen Partei nicht verlaſſen habe und ich mich nicht einer Sache verſchreiben wollte, die mir un⸗ ſympathiſch war, hat mich die Deutſche Tages⸗ zeitung in Berlin eines Tages einen ſüddeutſchen Demokraten und Radikalen genannt. Ich bin weder für Radikalismus noch Demokratie im Lehen geweſen. Ich habe feſt geglaubt an den großen liberalen Gedanken und an die Partei, ich glaube ſo lange ich auf der politiſchen Bühne ſtehe. Wir können im Kampfe nicht verzichten, auch wenn wir erneut den Groll der Konſerva⸗ liden, an Oſten Nealand zu gewinnen, aize 90 woiz der Nerek eheen in en Beſtande und das hat mir manchen Vorwur f zugezogen. Ich wollte die Partei mehr durch eine volkstümliche Politik, ich wollte das Vertrauen gewinnen, durch eine verſtändig fortſchreitende, aber auch ſoziale Politik. Wenn ich zurückſchaue auf die Be⸗ wegung der Privatbeamten und auf alle ſozialen Geſetze, ſo kamn ich betonen, daß die National⸗ liberale Partet im Lauſe der 30 Jahre viel an Vertrauen gewonnen hat. Und wenn ich meine Sympathie zuwandte der nationalliberalen Jugend, ſo folgte ich dabei den Spuren Bennig⸗ ſens und Hammachers. Liberal ſein heißt— das war meine feſte Ueberzeugung— auch ſozial ſein. Es war mir eine Freude auf dieſem Gebiete Mitarbeiter zu ſein an dem großen Werke, das Bismarck inauguriert hat, das ſeine Krönung fand in der Reichsverſicherungs⸗ ordnung und in der Verſicherung der Privatbeamten. Die nationalliberale Partei kann mit Optimismus in die Zukunft ſehen. Auf dem Gebiet der Arbeiterbewegung ſehen wir heute wachſende Zweifel in den Arbeiterkreiſen darüber laut werden, ob in der Tat das ſozialdemolratiſche Evangelium das richtige für dem deutſchen Arbeiter iſt. Die nationalliberale Partei iſt gewachſen in den Jahrzehnten ihrer Organiſation. In den 30 Jahren, die ich der Paxtei dienen durfte, war ich von dem Gedanken getragen, des Vaterlandes Größe und Macht zu fördern und zu erhalten, was Bismarck in jener großen Zeit geſchaffen hat. Ich habe das Gefühl gehadt, das Gefühl der erfüllten Pflicht n dieſem Jahrzehnt; auch nach ſchweren Stunden und nach mancher Kkriſis, die der Par⸗ tei beſchieden war. Wenn man 60 Jahre alt wird, ſo iſt das ein nachdenklicher Tag. Es iſt ein Tag, der manche Demut, auch manche Abſchiedsſtimmung hervorruft. Und Stimmen des Dankes und der Freude des Dankes für die Fülle von Vertrauen und Freundſchaft, die ich in dieſen Jahren in der nationalliberalen Partei gefunden habe, erfüllen mein Herz. Meine heutigen Wünſche für die Partei, ſie werden ſie begleiten, auch wenn ich nicht mehr im politi⸗ ſchen Leben tätig bin. Vorwürts, nicht rückwärts, aufwärts, nicht ahwürts! Das deutſche Bürgertum iſt erwacht, das deutſche Volk wird ſeine Feinde überwinden. Es wagt den Kampf mit ihnen aufzunchmen. Das hoffen wir alle.(Stürmiſcher Beifall), Unter den vielen Glückwünſchen, die mir ſchon am heutigen Tage zugegangen ſind, habe ich manche gefunden von politiſchen Gegnern. Das war mir eine Freude und es iſt mir ein Bedürfnis, dies hier auszuſprechen. Ich habe mich immer bemüht, nicht zu verknöchern im Parteileben. Ich achte den Gegner, denn auch er iſt ein deutſcher Bruder, wenn er auch andere Anſichten hat. Viele Freunde habe ich auf meinem Wege ge⸗ funden, auch viele Feinde, Soßialdemokraten, im Zentrum und vor allem die Konſervativen. Sie haben mir nichts geſchenkt und doch iſt in meinem Leben ein ſtarbos konſervatives Element. Was mich erfaßt, habe ich mit großer Zähigkeit feſtgehalten. Dazu gehört auch die Liebe zur Paptei und hier in dieſem Maun heimer Ver⸗ ei n habe ich meinen Urſprung genommen und es iſt mir eine ganz beſondete Freude, hier dieſes ſchöne Feſt, ehe ich eintrete, in ein neues chenium, mit Ihnen verleben zut können. Ich möchte Ihnen allen danken für dieſe herrliche Veranſtaltung, für dieſen Abend, und ich be⸗ kunde meinen Dank in dem Rufe: Der national⸗ liberale Verein Mannheim, er lebe hoch! hoch! hoch! Nicht endenwollender Beiſall geleitete den hochverehrten Mann mieder an ſeinen Platz. Die Zeit war inzwiſchen ſo weit vorgeſchritten, daß der Reſt des Programms nicht mehr in der vor⸗ geſehenen Weiſe abgewickelt werden konnte. Landtagsabg. Dr. Blum: hielt nach dem Jubilar ſofort die Schluß⸗ anſprache, in der er die treubeſorgte Gemahlin des Jubilars feierte. Der beliebte Redner führte folgendes aus: Hochgeehrte Feſtverſammlung! Gar manches ſchöne, gehaltvolle und beherzigens⸗ werte Wort iſt am heutigen Abend zu Ehren unſeres hochgeſchätzten Freundes und Führers ge⸗ ſprochen worden. Mir iſt eine andere Aufgabe zu teil geworden. Ich habe den Auftvag auf die Damen zu ſprechen, die wir hier ſo zahlreich ver⸗ ſammelt ſehen. Da iſt es nun eine Pflicht der Dankbarkeit, gunächſt der Gemahlin unſeres hoch⸗ verdienten Führers zu gedenken, der Frau Julie Baſſermann. Wer in der Politik tätig iſt, weiß, welch großes Opfer auch die Frau des Abgeord⸗ neten trägt. Wochen⸗ monatelang ſieht ſie den Gatten nicht oder nur vorübergehend zu Hauſe. In dieſer langen Zeit liegt ihr nicht allein die Verwaltung des Hauſes ob, ſie hat vor allem auch die Erziehung der Kin der zu leiten. Wir wiſſen, wie gerade auf dem Gebiete der Erziehung der Einfluß der Frau von beſon⸗ derer Wichtigkeit iſt. Aber dieſe Aufgabe iſt doppelt ſchwer, wenn der Mann ſieht, wie die Frau auch hier den Mann erſetzen muß. Indes, die Tätigkeit der Frau Baſſermann 55 Ali 2 8 den Rahmen des es und der Häu Bitraus. Sie hat es de n, die natignalen und liberalen Gedanken, von denen wir Männer Frauenwelt zu verbreiten; ſie hat es verſtanden, das Intereſſe für die politiſchen Dinge auch in den ein Moment von ausſchlaggebender und bleiben. der Bedeutung, daß die ſich die Mitarbeit der Frauen geſichert hat. An dieſem Verdienſt hat Frau Baſſermann als Anteil. Frau am öffentlichen Leben zunimmt, müßt Ich will hier nicht auf Einzelheiten eingehen, ins⸗ Verbindung mit der Frauenfrage überhaupt auf⸗ rollen. Ich will lediglich darauf hinweiſen, daß ſich Frau Baſſermann auch nach dieſer Richtung alz führende Perſönlichkeit im Verein Frauenbildung, miſſion, große Verdienſte erworben hat. nun und nimmer untergehen. gebracht hat. Darin war Bismarck, wie in allem, erzählt uns die Geſchichte, die Frauen ſeien bei ihnen in beſonderem Anſehen geſtanden. Sie hätten in ihnen etwas Heiliges, Verehrungswür⸗ diges geſehen. Sie hätten ihre Ratſchläge beachdei und ihre Ausſprüche befolgt. wir heute unſeren Vorfahren nach. Ob jung, ob alt, ob mehr rechts, mehr links ſtehend— alle eint Frauen. 5 unſere Huldigung. Kerr ſagt, der wahre Dichter das ſicher getan, der, der die ſchönen Worte ge⸗ ſungen hat: Deutſche Frauen, deutſche Treue, Deutſcher Wein und deutſcher Sang Sollen in der Welt behalten Ihren alten guten Klang. die hier verſammelten deutſchen Frauen, an ihret 1 5 Julie Baſſermann: ſie leben hoch! So war es 1 Uhr geworden, als man ſich hochbefriedigt trennte. Erwähnt muß noch werden, daß Herr Heinz Maier die Klavierbe⸗ gleitung bei den ſoliſtiſchen Gaben in hervor⸗ ragender Weiſe durchführte. Die Gratulanten. Aeußere Zeichen der Verehrung find dem Jubilar in außerordentlich großer Zahl ins Haus geſandt worden. Schon am Samstag füllten die Blumenſpenden, ein Arrangement prächtiger als das andere, alle Räume des epheuumrankten Heims. In die Hunderte be⸗ laufen ſich auch die Briefe und Telegramme, die in Worten innige Dankbarkeit und Verehrung ausdrücken, die⸗ dem Jubilar all⸗ überall entgegengebracht werden. Von den Blumenſpenden möchten wir zwei prachtvpolle Arrangements erwähnen, die von Herrn Ge⸗ heimrat Prof. Friedberg, Mitglied des preußiſchen Abgeordnetenhauſes und von dem Reichstagsabg. Herrn Geh. Rat Schwabach und Frau, Berlin, geſandt waren. Schwarz⸗ weiße Streifen und Widmung trägt der Blumenkorb, geſtiftet von der preußiſchen Landtagsfraktion, ſchwarz⸗weiß⸗rote Farben die Spende des Ge ſchäftsfüh⸗ renden Ausſchuſſes der Geſamt⸗ partei. Von den ſonſtigen Geſchenken, die im Salon aufgebaut waren, iſt ein mächtiges Oelgemälde beſonders zu erwähnen, daß die Vereinigten Spediteure und Schiffer, Rheinſchiffahrts⸗Geſellſchaft m. b. He, geſtiftet haben. Herr Baſſermann iſt Vor⸗ ſitzender des Aufſichtsrats der Geſellſchaft. Das Bild, ein Meiſterſtück des Mannheimer Malers Wilhelm Oertel, zeigt im Mittel⸗ punkt den der Geſellſchaft gehörigen Dampfer „Ernſt Baſſermann“ in voller Fahrt. Im Hintergrund der Hafenanſicht, in die das ſtolze Schiff hineingeſtellt iſt, ſieht man das Lager · haus der Elſäſſiſchen Schiffs⸗ und Speditions⸗ geſellſchaft m. b.., einer Tochtergeſellſchaft der Vereinigten Spediteure und Schiffer. Die Deputationen, die perſönlich ihre Glück⸗ wünſche dem Jubilar im Kreiſe ſeiner Familie ab ein. Zuerſt kam die Deputation des Stadtrats, beſtehend aus den Herren Or. Alt, Darmſtädier, Freytag und Groß. Herr Dr. Alt hielt die Anſprache, mit der er in trefflichen Worten die Verdienſte hob und dem herzlichen Wunſche Ausdruck gab, daß ein gütiges Geſchick dem Jubilar noch viele Jahre in ungetrübter Geſundheit be⸗ ſcheren möge. Als äußeres Zeichen der An⸗ erkennung und Verehrung üterreichte 815 Dr. Alt eine wundervolle Bronce, die fahrt darſtellend. Der Nationalliberale Verein Mannheim widmete ſeinem gene den ein in Blumen prächtig ausgeführtes Schiff mit blau⸗weiß⸗roter Schleife, Eine Abordnu des Vorſtandes, beſtehend 4 drrs folgender Adrefſez 5 5 7 8——— durchdrungen ſind, in immer weitere Vereine der Vereinen der Frauen zu wecken. Es iſt zweifelloz nationalliberale Parlei Gründerin des Propagandaausſchuſſes der natio⸗ nalliberalen Frauen Deutſchlands hervorragenden Aber in dem Maße, wie die Beteiligung den e auch das Bedürfnis nach einer ausgedehnteren, vertief teren, zweckentſprechenderen Bildung zunehmen. beſondere nicht die Frage der Frauenbildung in Frauenſtudium, wie als Mitglied der Schulkom⸗ Fürſt Bismarck hat einmal geſagt, ſolange es nationaldenkende Frauen im deutſchen Vaterland gäbe, werde das große Werk, das er geſchaffen, Dieſes Wort eines großen Mannes, des größten, den Deutſchland hervorgebracht, legt Zeugnis ab von der hohen Verehrung, die er den deutſchen Frauen entgegen, ein echter Deutſcher. Von den illuſtren Deutſchen Darin folgen auch uns die Verehrung, die Hochſchätzung der deutſchen Ihnen gilt auch heute unſer Gedenken, ſchepfte aus der Poeſie der Bolksſeele. Einer 5al In dieſem Sinne ſtimmen wir ein in den Ruf: des Jubilars um die Stadt Mannheim hervor⸗ zum Ausdruck brachten, fanden ſich von 11 Uhr Genernl⸗Anzeiger.— Fadiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 9. Seite. 914— den 27. Jult 1914. ine der tanden, in den eifelloz dleiben, Parlei 255 n An als natio⸗ genden 1g der te auch dertief⸗ ehmen. eines ſchland hohen gegen⸗ allem, — e * 24 N AS RK A Hochgeshrter Herr Baſſermann! Der Nationalliberale Verein Mannheim, ge⸗ meinſam mit dem Jungliberalen Verein und dem Liberalen Areiterverein entbieten Ihnen zum heutigen 60. Geburtstage die herzlichſten Glückwünſche: Ir Name zſt innig verbunden mit der Ge⸗ ſchichte der Nationalliberglen Partei des Keiches, er igt aber auch durch politiſche und perſonliche caufs engſte verknüpft nmmit der Organiſation der Stadt Naunheim. Hier traten Sie vor mehr als 30 Jahren ins politiſche Zeben, von hier auch nahmen Sie 1893 dzen Weg in den Reichstag, um bald Führer der großen den wuz Hand ſteuernd. Daßei Sie ſich der Pflichten eines Bür⸗ gers der Stadt Mannheim immer bewußt ge⸗ Seit drei Jahrzehnten haben Hochgeachtetes Miiglied des Stadtrates kraftwollen Eniwicklung Mannheims Anteil genammen. Und wenn unſer Sie rief, Ihre Perſon für eine bedeu⸗ Sache einzuſetzen, ſo waren Sie ſtets bereit, mochte die Laſt Ihrer Verpflich⸗ tengen noch ſe groß ſein. 15 im Jahre 1911 erfolgte Ernennung zum Ehreudorſitzenden unſeres Vereins, langfähriger Borſitzender Sie geweſen ſind, warx der äußere Ausdruck unſerer bleiben⸗ den Anerkennung für Ißre vielſeitige und Fchbere Tätigzeit im Dienſte der Heimat und Batertandes. Esberſichern wer Sie auch heute unſerer Treue und Wumſche, daß Sie anedh der Alte, d. h. der nnrer Manwabheim, 28. Jufi 1014. Der Borſtand: 2 Könis, Dr. Sickinger, L. Reinmuth, L. Haas, Theodos Alt, Guſtay Mayer⸗Dinkel, Dr. Dachert, Eruſt Müller, Hermaun Hanß Mazper, Reud. Kramer, Juß. Libbach, G. Wittis. Herr.⸗A. König überreichte mit herz⸗ lichen Worten gleichzeitig ein prachtvolles Blumenarrangement mit Schleifen in den Stadtferden. Der Jubilar dankte herzlich. Der Partikulierſchifferverein Juset Iunſtitia“ gratulierte mit einer be⸗ ſonders ſtarken Deputation. Herr Ren Lindeck fünnte als Sprecher der Deputation folgendes aus: Wenn ſich der Partikulterſchiffer⸗Verdand Jus et Iustitia am heutigen Tage unter den zahlreichen Gratulanten einſtellt ſe glaubt er freusdlicher Aufnahme ſicher zu ſein; iſt er ſich doch bewußt, ſeft Gründung und während der Dauer faſt voll⸗ endeter 28 Jahre ſich der treueſten Fürſorge und des Jubilars exfreut zu ihm aber bor allem danken, das iſt, daß er im In⸗ tereſſe und der Freude an demcheſchaffenen nicht erlahmte, als ſich das Feld ſeiner arbeitſamen Tä⸗ tigkeit immer mehr erweiterte und ihn das Ver⸗ trauen ſeiner Mitbürger auf die verantwortungs⸗ vollſten und aufreibendſten Poſten vief. Immer wieder kehrte er freudig zurück in den Kreis der alſen Kampfgenoſſen, die ihm ans Herz gewachſen waten. Ad zu den jüngeren, die ihm bald ver⸗ traute Mitkämpfer wurden. In ſeiner Wirkſam⸗ keit um den Verband und ſeiner Anhänglichkeit an ihn kommt das Intereſſe und das warmherzige Empfinden am lebhafteſten zum Ausdruck das der Jubilax allezei e und ganz beſonders dem rheiniſchen Partikulierſchiffer entgegenge⸗ bracht hat; ein Inteveſſe, das ſich auf den mannig⸗ ſachſten Gebieten und bei den verſchiedenſten Ge⸗ legenheit bewährt hat. Dabei denken wir insbeſon⸗ dere an die Beratungen des Binnenſchiffahrts⸗ geſetzes im Deutſchen Reichstage, bei der ſeine Stimme als eine der 3 1 9 8 2 1 Wagſchale fiel; nicht zum wenigſten iſt es ihm z damken, ben Wünſchen der Schiffahrtstreibenden in dem Geſetze Rechnung ge⸗ tragen worden iſt. 5 So iſt es dem Verband Ehrenpflicht, am heuti⸗ gen Tage dem Jubilar mit den herslichſten Glück⸗ wünſchen zu dem ſchönen Feſte den tiefempfunde⸗ nen Dank auszuſprechen für alles, was er in der zuriſgliegenden Zeit für den Verband und die Ge⸗ fſeamth artikulierſchiffer getan und gelei⸗ ber de, d de—— Debputation iſt vom ſtet hat. Die gier erſchtenene Ausſchuß des Perctende beguftragt worden, die⸗ ſen Dant und die Glückwünſche zum Ausdruck zu bringen. 5 Als äußeres Zei der Dankbarkeit überreich die eeeeeee des Verbandes hiermit ein Andenken an den heutigen Tag, dem ein he⸗ ſcheſdenes Plätzchen im Hauſe des Jubilars ein⸗ geräumt werden möge. Wie hier der Lotſe am Steuerſtuhle ſteht und das Ruder feſt in der Hand hat, den Blick unverwandt und ſicher auf ſein Ziei gerichtet, ſo ſtand unſer Vorſitzender als diel⸗ beikußter Führer und Leiter faſt volle 25 Jahre an ber Sbitze des Verbandes, deſſen Geſchicke er ſeine nſt bewahren und uns noch viele Jahre Jührer ſein! 8 Der Jubilar nahm das prachtvolle Geſchenk, eine Bronce, die Schiffahrt darſtellend, mit ſichtlich großer Freude entgegen. In ſeiner Dankeserwiderung bemerkte Herr Baſſer⸗ mann, das ſchöne Geſchenk ſchließe ſich würdig den Gaben an, die in dem Raume Auf⸗ mit. Hand lenkte. Möge er noch lange uns ſtellung gefunden hätten. Bald 25 Jahre ſeien es her, daß er den Verband„Jus et Juſtitia“ gegründet habe. Im kommenden Sommer werde man, ſo Gott will, das 25jährige Ju⸗ biläum der Gründung am Rheinſtrom feiern. Es waren ſchwierige Zeiten für die Schiffer, als in Mannheim die vorbereitenden Schtitte zur Gründung des Verbandes getan wurden, um den ſich namentlich der verſtorbene Fritz Siebeneck in ſo tätiger Weiſe bemüht habe. Aus kleinen Anfängen ſei der Verband empor⸗ gewachſen und wenn er heute eine ſo an⸗ geſehene Stellung einnehme, von der der Vor⸗ redner ſprach, ſo ſei es vielleicht zu einem Teil ſeiner(des Redners) Tätigkeit zu verdanken, vor allem aber auch den Mitgliedern, die durch ihre Einigkeit dazu beitrugen, daß es auf⸗ wärts ging. Für ihn ſeien dieſe Jahre gemein⸗ ſamer Arbeit mit den rheiniſchen Schiffern Jahre der Freude und der Genugtuung und eine ſtändige Quelle der Belehrung und der Kenntnisbereicherung geweſen. Er habe unter dieſen kernigen, im Kanipfe mit den Elemen⸗ ten erprobten Naturen viele Freunde gefun⸗ den. Auch unter der Deputation ſehe er ſo manches alte liebe Geſicht, das ihn zurück⸗ erinnere an lange Beratungen und Sitzungen, aber auch an manche fröhliche Stunde am Mittel⸗ und Oberrhein und drunten in den Ruhrhäfen. Die Deputation dürfte überzeugt ſein, daß er, ſolange er lebe und arbeiten könne, ſein Intereſſe dem Rheinſtrome und dem wertvollen Elemente des Mittelſtandes, aus dem ſich die Rheinſchiffer zuſammenſetzen, ſtets erhalten werde. Möge der Verband jeder⸗ zeit blühen, wachſen und gedeihen. Nochmals herzlichen Dank, Namens der Kaskoverſicherung des Verban⸗ des Jus et Juſtitia“ überreichte Herr Balthaſar Clasmann mit herz⸗ lichen Worten eine Bronze. Eine aufrecht und im ſtolzen Bewußtſein ihrer Kraft einherſchrei⸗ tende Frauengeſtalt darſtellend, das Sinnbild der Schiffahrt. Er glaube in dieſer Geſtalt das Bild der Geſellſchaft erblicken zu dürfen, die heute feſt und ſicher daſtehe. In erſter Linie ſei es dem Jubilar zu verdanken, wenn die Geſellſchaft heute unter einer Anzahl gleicher Geſellſchaften einen hervorragenden Platz ein⸗ nehme. Möge der allmächtige Gott den Jubilar noch eine Reihe von Jahren in Geſundheit und Geiſtesfriſche ſeiner Fomflie und der Allge⸗ meinheit erhalten. Herr Baſſermann er⸗ widerte, es ſei ihm eine beſondere Freude, daß die Verſicherungsgeſellſchaft, die gegründet wurde zur Erleichterung der Schiffer, ſo gut gediehen iſt, daß nach kurzer Zeit mit den Prä⸗ mienſätzen ſo weit heruntergegangen werden konnte, daß die Schiffer in der Tat von der Ge⸗ ſellſchaft großen Nutzen haben. Redner gedachte auch mit Anerkennung der Tätigkeit des Herrn Glaſer, deſſen ausgezeichnete Geſchäftsführ⸗ ung viel zu dem Gedeihen der Geſellſchaft bei⸗ getragen habe. Die Herren Schiffer Karl Janßen⸗Duisburg und Biülrgermeiſter Wit⸗ ter⸗Haßmersheim richteten ehenfalls herzliche Worte an den Jubilar. Herr Janßen ſprach im Namen des Duisburger Schiffervereins, Eine aus den Herren Hauptmann von Neuenſtein und Profeſſor Gichler be⸗ ſtehende Abordnung der Reſerhe⸗ und Landwehroffizier Vereinigung Mannheim überreichte ein prachtpvolles Blumenarrangement. Eine Deputation des Mannheimer Fechtklubs überbrachte die herzlichen Glückwünſchs dieſer Vereinigung, wobei der Sprecher dankbar der Förderung ge⸗ dachte, die der Jubjflar federzeit dor edlen Fechkkunſt zuteil werden ließ. Der Klub habe ſeine Anerkennung und ſeinem Danko dadurch Nusdruck geben wollen, daß er beſchloſſen hahe, Herrn Baſſermann zum Ehrenmitglied zu ernennen. Der Sprecher überreichte alsdann die künſtleriſch ausgeführte Ehrenurkunde. Herr Baſſermann dankte mit herzlichen Worten. Die Lehrerkonferenz Mannheim ließ durch eine Deputation, beſtehend aus den Oberlehrern Knodel und Nerz und Haupt⸗ lehrer Nagel, die Glückwünſche der Mann⸗ heimer Volksſchule darbringen. Herr Oberlehrer Nerz hob in ſeiner An⸗ ſprache die großen bleibenden Verdienſte hervor, die ſich der Jubilar um die Mannheimer Volks⸗ ſchule erworben hat. Mit warmen Worten ge⸗ dachte der Redner auch der ſteten Mitwirkung des Jubilars bei der Verbeſſerung der Gehalts⸗ verhältniſſe der Maumheimer Lehrerſchaft. Möge der Jubilar noch recht lange unſerer Schule und dem großen deutſchen Valerlande erhalken blei⸗ ben, Herr Baſſermann ſprach ſeine ganz beſondere Freude über die Glückwünſche des Mannheimer Lehrerkollegiums aus. Die Herren dürften überzeugt ſein, daß es ihm in den langen Jahren ſeiner ſtadträtlichen Tätigkeit eine be⸗ ſondere Freude geweſen ſei, in der Setzullom⸗ miſſion züm Wahle der Mannheimer Volksſchule zu wirken, nicht minder für die Mannheimer Lehverſchaft. Die Deputativn dürfte überzeugt ſein, daß er, ſolange er in ſtädtiſchen Dienſten ſtehe, ſein Intereſſe wie bisher dieſem wichtigſten Zweig der Verwaltung zuwenden werde. Er bitte, dieſe Gefühle auch den Herren Kollegen zum Ausbruck zu bringen. Außſer einer Anzahl Privatperſonen fand ſich auch Herr Oberbürgermeiſter Dr. Kutz er erſönlich zur Gratulation ein; ferner Herd Direktor Hieronimyi im Namen des Kriegervereins Mannheim und eine dreiköpfige Abordnung der Heidelberger Verbindung „Suevia', die ihren alten Herrn unter Ueber⸗ peichung eines prächtigen Roſenbouquetts mit Schleifen in den Verbindungsfarben beglück⸗ würnſchte. Das Kommen und Gehen der Gratu⸗ lanten dauerte bis gegen 1 Uhr. Dann begab ſich der Jubtlar mit ſeiner Familie zum Familiendiner, zu dem Frau Geh. Kommerzienrat Ladenbur g gelüͤden hatte. Die Süddeutſche Diseonto⸗Ge⸗ ſellſchaft.⸗G. hat bereits am 18. d. M. aus Anlaß des 60. Geburtstages des Vorſitzen⸗ den ihres Aufſichtsrats, des Herrn Reichstags⸗ abgeordneten Ernſt Baſfermann, im Parkhotel eine interne Feier veranſtaltet, zu welcher auch die Filialleiter und Prokuriſten der Bank erſchienen waren. Zu einem Abendeſſen hatten Herr und Frau Ernſt Baſſermann auf geſtern abend in das Schloß⸗Hotel in Heidel⸗ berg eingeladen. Anweſend waren die Mitglieder der Familie Baſſermann, engere Freunde des Hau⸗ ſes, die Vertreter des Reichstages und Landtages, des Vorſtandes und Feſtausſchuſſes des National⸗ liberalen Vereins Mannheim. Insgeſamt waren etwa 50 Gedecke aufgelegt. Die Feſtgeſellſchaft war von einem gevadegu vorbildlichen Geiſte getragen. Ungezwungen, gemütlich, heiter— ſo bewegte man ſich allerſeits. Herr und Frau Baſſermann waren unermüdlich beſtrebt, den Gäſten den Heidelberger Aufenthalt ſo angenehm als möglich zu machen. Küche und Keller des Feſtlokals daten das übrige dagu, um eine gehobene Stimmung aufkommen zu laſſen. Zur großen Freude der Anweſenden erhob ſich gegen Schluß der Tafel als langjähriger Freund und Mitarbeiter Baſſermanns der frühere Reichs⸗ tagsabgeorbnete Dr. b. Hieber- Stuttgart, der dief jetzt noch denn württembergiſchen Handtag ange⸗ hört. Er würdigte in tiefempfundenen Worten die Verdienſte Baſſermanns der unter beſonders ſchwierigen Verhältniſſen die Reichstagsfraktjon mit Klugheit geführt und gegnn mancherlei An⸗ fechtung auch aus den eigenen Reihen viele Ge⸗ danken vertreten habe, die ſeitdem politiſches Ge⸗ meingut geworden ſeien. Der Redner ſchloß mit dem Wunſche, daß Baſſermann auch fernerhin in friſcher Kraft ſeiner verantwortungsvollen Stelle erhalten bleiben möge. Als Herr Regierungs⸗ direktor Dr. von Hieber zu einem Hoch auf den Jubilar aufforderte, brauſte dasſelbe begeiſtert durch den Sagl. Herzlich aufgenommen bot Herr Stadtrat Jakob Groß einen prächtigen Solobor⸗ trag:„Sei mir gegrußt, du ſchöne Welt“. Dann erhob ſich Ernſt Baſſerman n. Alles geſpannt ſeinen Worten. Er brachte zu⸗ nächſt den Gruß der Vertrauensmänner von Hei⸗ dekberg⸗Eberbach⸗Mosbach zur Kenntnis, verbun⸗ den mit der Nachricht, daß Landgerichtsdirektor Dr. Obkircher einſtimmig zum Reichstagskan⸗ Ba didaten aufgeſtellt ſei.(Lebhaftes Braov.) Sodann dankte Baſſermann in warmen Worten für all die Liebe und Treue, die ihm Samstag und Sonntag exwieſen worden ſeien. Beſonderen Dank ſchulde erx ſeinem Freunde Dr. von Hieber, der ſo recht der Thp eines echt natjonalliberalen Mannes ſei. (Beifall) Man ſage bon uns, was man will: wir kämpften immer für das Vaterland und für das Glück des Volkes. Hieber ſagte, ich werde ſchwer zu erſetzen ſein. Ich glaube das nicht. Beſſer jedenfalls iſt dieſe Meinung, als der Rat, den man ſchon manchem gah, er ſoll machen, daß er fortkomme.(Heiterkeit.) Die Pa⸗ role kaun niemals eine andere ſein, als für Volk und Vaterland! Wer weiß, was uns die nächſten Tage bringen! Da ſpielt der Ginzelne kleine Rolle mehr, es geht fürs Ganze.— Mit flammenden, unvergeßlich ſchönen Worten forderte Herr Baſſermann zu einem Hoch auf das Vaterland auf. Als dasſelbe brauſend verklang, da ſtimmte einer aus der„Mannheimer Gcke ſpontan„Deutſchland, Deutſchland über alles“ an, Es war ein erhebender Augenblick. Allgemach kam die Stunde des Abſchieds. Froh und herzlich gab auch jetzt wieder das Ehepgar Baffermann das Geleit. Allen Teilnehmern aber mird dieſer ungezwungene, dabei intim⸗vornehme Abend eine bleibende Erinnerung fein.— Die Männer der badiſchen Pfalz, vereint mit allen wahrhaſt national und freiheitlich Geſinnten in tord und Süd, ſtehen treu zu„ihrem“ Baſſer⸗ mann. Daran iſt nichts zu ändern und das wolle man ſich merken! ** Der Glückwunſch der Woſtfalen. * Dartmun d, 28. Juli. Aus Anlaß des 60,. Geburtstages des Reichstagesgbgeordneten Baſ⸗ ſermann ſandte die Nationalliberale Partei der Provinz Waſtfalen die⸗ ſem ein Glückwunſchtelegramm folgenden Inhalts: „Zu Ihrem 60. Geburtstag erlauben wir Uns, Ihnen die herzlichſten Glückwünſche gus⸗ zuſprechen und zugleich der Hoffnung Ausdruck zu geben, daß es Ihnen bergönnt ſein möge, lloch lange Jahre in ungeſchwächter Lebenskraft für die vaterländiſchen Ziele des deutſchen Bür⸗ gertums ſegensreſch zu wirken. Die National⸗ Überale Partei der Provinz Weſtfalen: Haar⸗ mann, Vorſitzender; Zabel, Generalſekretär.“ Nus Stadt und Lans. * Mannheim,. Juli. *Bon der Eiſenbahn. Der Verband vei⸗ ſender Kaufleute Deutſchlands“ in Leipzig hatte ſich mit einer Anzahl von Vor⸗ ſchlägen behufs Verbeſſerung der Eiſenbahn⸗ Perſonenwagen an das Königl. Eiſenbahn⸗ Zentralamt Berlins gewandt. In entgegen⸗ kömmender Weiſe hat daraufhin dieſe Behörde verſchiedenen Wünſchen des Verbandes Erfül⸗ lung zugeſagk. So werden z. B. in den neuen Abteilwagen die Sitzplätze verbreitert wer⸗ Aasladan 9 el* 925 87 Gepäck⸗ 1 ug er um füicken eint e Muniage 2n ben ſſind zur möglichſten Vermeidung von Zug kuft an den Türen der Perſonenwagen Schutzvor⸗ richtungen angebracht worden. Für die von dem Verband gewünſchte Einführung von befonderen b ae de i Erſilkang nicht in Mngf konnte jedoch eine ni ge⸗ ſtellt werden, weil nach Anſicht des Eiſenbalm⸗ Zentral-Amtes die Unterbringung der Abteile Schwierigkeiten im Betriebe mit ſich bringen würde und weil es auch zweifelhaft erſcheint, ob hierzu wirklich ein dringendes Bedürfnis vorliegt. Es iſt lobend anzuerkennen, daß das Eiſenbahn⸗Zentralamt bemüht iſt, berechtigten Wünſchen in wohlwollender Weiſe entgegenzu⸗ kommen. * Lehrgaug für Obſt⸗ und Gemäſeverwertung. Zur Ausbildung von ſelbſtändigen Kursleiterin⸗ nen beranſtaltet die Landwirtſchaftskammer in Verbindung mit dem Deutſchen Pomologenperein einen beſonderen Lehrgang über Obſt⸗ und Gemüſever wertung Zugelaſſen ſind eine bereits ausgewählte Anzahl Haushaltungs⸗ lehrerinnen aus den Kreiſen Offenburg, Walds⸗ hut, Baden und Mosbach, die ſich bereit erklären, künftig ſelöſtändig Kurſe in der häuslichen Ber⸗ wertung zu leiten, und auf dieſe Weiſe mehr und mehr Aufklärung über billige und zwerkmäßige Verwertung ins Land zu tragen Der Lehrgang findet in der Woche vom 8. bis 8. Auguſt in der ſtädtiſchen Kochſchule in Offenburg ſtatt. Den Teilnehmern werden erhebliche Beihilfen bewil⸗ ligt und ihrten dadurch die Teilnahme an dem Lehrgang weſentlich erleichtert Billige Nachttelephongeſpräche. Auf die beim Reichspoſtamt gegebene Anregung nach Art der ieftelegramme zur zweckentſprechen⸗ deren Ausnützung der nſprechleitungen wäh⸗ rend der Nachtzeit elephongeſpräche zu ermäßigken Gebührenfätzen zuzu⸗ laſſen, hat das Reichspoſtamt den Beſcheld erteilt, 50 es 605 einiger Zeit mit dieſer Frage bereits beſchäftigt iſt, daß aber zu ihrer Klä⸗ rung umfaſſende Erhebungen nötig ſind. Wann e Ermittlungen zum Abſchluß kommen und zu welchem— ſie führen werden, läßt ſich noch nicht überſehen. Wie die„Tgl. Röſch.“ aus Reichstagskreiſen erfährt, will man die Ein⸗ führung der billigen Nachtferngeſpräche auch bei der kommenden Etatsberatung im nächſten Reichstage empfehlen. Der Beſuch des Königs von Bayern in der Ausſtellung„Das Gas“ in München! Am ver⸗ gangenen Montag, abends um ½9 Uhr, be⸗ fuchte König Ludwig II. von Bayern die Ausſtellung„Das Gas“ in München, in welcher ſämtliche Firmen Deutſchlands, die für das Gas arbeiten, im großen Stil ausgeſtellt hatten. Der König wurde vom Präſidenten empfangen und verweilte zwei volle Stunden in der Ausſtellung. In ihr hat guch die Karls⸗ ruher Firma Junker u. Ruh in mächtigem Aufbau ihre Gasherde ausgeſtellt und führte dieſe in Betrieb vor. Als der König an dem Stand der Firma Junker u. Ruh anlangte, wo die ſchönſten Braten und wohlgelungenes ickwerk eben aus dem Junker u. Ruh⸗Gas⸗ herd aabege wurden, zeigte er nach dem an⸗ ſtrengenden und exmüdenden Gang durch die Ausſtellung große Luſt, den ihm därgebotenen Imbiß enigegenzunehmen. Dem König und ſeiner Begleitung wurde ſofort ein behagliches Plätzchen an ſauber gedecktem Tiſch bereitet und wie herbeigezaubert ſtand plötzlich ein Kcedn deck dich“ vor dem hohen Gaſt mit köſtlich duftenden Speiſen, auf dem Junker u. Ruh⸗Gasherd zubereitet. Der König ließ ſich das Nachteſſen, beſtehend aus Zander au grill, Ryaſtbeef, Poularde, Torte, Gebäck und einem Glas Sekt, trefflich munden und unterhielt ſich aufs leutſeligſte mit dem Wirt, Herrn Ehrensherger, Direktor der Firma Jun⸗ ker u. Ruh. Das von allen Seiten herandrän⸗ gende Publikum freute ſich an dem ſchönen Bilde; als ſich der König, nachdem er über eine Stunde lang bei der Firma Junker u. Ruh verweilt hatte, freundlich verabſchiedete, brach das Publikum in begeiſterte Hochrufe aus.— Die hieſige Vertretung der Fa. Junker u. Ruh hat Herr Hermann Denig, Schwetzinger⸗ ſtraße 32, inne, * Die Metzer Schlachtfelder.„Gründet Reiſe⸗ kaſſen und veranſtaltet Wanderfahrten nach den Metzer Schlachtfeldern!“— Dieſer Aufruf ergeht bon dem Metzer Schlachtfeldverlag Rud. Lupus, Hofbuchhändler Metz, Bahnhofſtraße 20 an alle batriotiſchen Vereine, Krieger⸗, Geſang⸗ Turn⸗, Radfahrer⸗ und Sportvereine, ferner an alle Ver⸗ eine und Geſellſchaften wiſſenſchaftlicher, indu⸗ ſtrieller, landwirtſchaftlicher und gewerblicher Art u. a, m. Das kommende Jahr wird zum 45. Male an die ruhmreichen Auguſtkämpfe bei Metz er⸗ innern, Noch ſind uns 380 000 wackere Kriegs⸗ teilnehmer erhalten geblieben. Viele von ihnen werden gerne die Gelegenheit wahrnehmen, noch einmal die unvergeßlichen Kampfesſtätten zu ſchauen.— Und wir, die jüngere Generation, Kin⸗ der und Enkelkinder, müſſen Dank zeigen und auch dadurch beweiſen, daß Wanderfahrten zum Befuche der Stätten, auf welchen die Väter mit⸗ gekämpft, geblutet und in großer Anzahl ihr Leben für das Vaterland geopfert häben, unter⸗ nommen werden— Alſo friſch an's Werk und geſammelt! 1915 fſei die Parole„nach * Am Kyffhäuſer⸗Technikum Frankenhauſen beginnen die Vorträge und Uebungen des dies⸗ jährigen Winterſemeſters am 19. Oktober, der Vorunterricht am 29. September. Pekannt⸗ lich nimmt dieſe in Fachkreiſen und bei Behörden durch ihre bemerkenswerte Organiſation beſtens bekannte, höhere kechniſche Lehranſtalt unter den anderen techniſchen Inſtituten ähnlicher Organi⸗ ſation inſofern eine Sonderſtellung ein, als es das einzige Deutſchlands iſt, dem viele Jahre hin⸗ durch vom Königl. Preuß. Miniſterium für Land⸗ wirtſchaft die Durchführung maſchinen⸗ und elez⸗ trotechniſcher Sonderkurſe für Direkforen land⸗ wirtſchaftlicher Schulen anverkraut wurde. Die N Heueral-Anzeiger,— Jadiſche Aeueſte Nachrichten. Mittagblatt) Montag, den 27. Juli 1914. Fachabteilungen für allgemeinen und ſehaftlichen Maſchinenbau, Elektrotechnik, Hoch⸗ und Tiefbau beſitzen unrfangreiche ſuchsanlagem und Laboratorien, deren Vollft feit und Zweckmäßigkeit die wohlbegrün erkennung von Ingenieur⸗ und Techn ſationen gefunden haben. Programme verſende Sekretarjat des Kyffhäuſer⸗Technikums Frau⸗ keuhauſen am Kyffhäuſer. * Die Vermehrung des Luftfahr⸗ unb Unter⸗ ſeebvotsperſonals in der Marine. Die verhack⸗ nismäßig weitaus bedeutendſte Vermehrun innerhalb der Perſonalklaſſen der Marine für das Luftfahrperſonal vorgeſ Zur Zeit ſind nur 199 Stellen vorhanden welche Zahl durch die Forderungen des neuen GEtats auf 595 gebracht, alſo faſt verdr werden ſoll. Dieſe Verſtärkung des Lu perfonals iſt notwendig, da es der Maxri wattung darauf ankommen muß, möglieht bald einen größeren geſchulten Stamm zu er⸗ halten. Es ſollen für 1914 vorhanden jein 7 Oberdeckoffiziere, 16 Deckoffiziere, 171 Char⸗ gen und 411 Gemeine. Auch die Erhöhung des Perſonakbeſtandes für die Unterſeeboots⸗ abteilung iſt verhältnismäßig beträchtlich. „Sie beträgt über 300 Köpfe. Während für 1918 ſich das ſeemänniſche Perſonal auf 262 Köpfe(5 Oberdeckoffiziere und 11 Deckoffiziere) belief, treten 1914 im Ganzen 394 Stellen hin⸗ dzu(darunter 8 Oberdeck⸗ und 15 Deckoffiziere). Das Maſchinenperſonal iſt zurzeit 502 Köpfe (8 Oberdeck⸗ und 17 Deckoffiziere) ſtark und wird auf 699 gebracht werden(darunter 14 Oberdeck⸗ und 30 Deckoffiziere). Die Erhöhung der Kopfſtärke wird für die Bemannung der 2. Unterſeebootsflotille in Betracht kommen, die im nächſten Jahre gebildet wird, ſobald die 4. Halbflottille formiert iſt. Die 3. Halbflottille, die bereits gebildet iſt, gehört ſolange zur erſten Unterſeebootsflottille. Man wird damit rech⸗ nen können, daß die Zahl der Unterſeeboote im Lauſe des nächſten Jahres das dritte Dutzend erreichen wird. Die Verſtärkung des geſamten Militärperſonals bei der Marine ſtellt ſich gegen das Vorjahr auf 6191 Köpfe, darunter 139 Offi⸗ ziere, 50 Seeoffizi 48 Ingenieure, 5000 Mannf für Matroſendiviſtonen, die Schiffsjungendiviſion, Werftdiviſionen, Torpedodiviſtonen und die Unterſeebootabtei⸗ lung. Matroſenartillerie und Luftfahrtperſonal verlangen 955 Stellen mehr, und die Marine⸗ Jufanterie iſt durch 2 Offiziere und 159 Unter⸗ offiztere und Gemeine verſtärkt worden; das Sanitätsperſonal durch 18 Sanitätsunter⸗ offtziere, 59 Unteroffiziere und Gemeine, die Zahlmeiſter⸗Aſpiranten und Applikanten ſowie Verwaltungsſchreiber um 36 Stellen und das Perſonal Offiziere und 16 Mannſchaften, das des Tor⸗ pedowefens um 40 Offiziere und 10 Mann⸗ s gleichfalls um Vermehrungen ſind unbedeutend. N ˖ 1 2 Gtat beträgt die geſamte Etatsſtärde des Militärperſonals 790890 Köpfe, darunter 8922 Offtziere, 340 Sanitätsoffiziere, 3183 2 offt⸗ ziere, 15966 Unterofftziere, 54959 Gemeine und 1950 Schiffsjungen. Der Verbanbd ber Straßenbahner wollte tu einer am Samstag einberufenen allgemeinen Ver⸗ ſammlung Stellung neymen zu einem in No 118 der„Volksſtimme“ erſchtenenen Arttkel, pesftelt„Bom Centralverband der Straßenbaßhner“, der ſich mit einem im Orgau der Lokalkſten aufnenommenen Ar⸗ tikel befaßte. In der Samstagsverſammlung gewann man aber die Ueberzeugung, daß die Stellungnahme zu den Ausführungen der„Volksſttmme“ nicht die Hauptſache war, ſondern daß es mehr gult als bies: man wollte den offtztellen Bvuch der ſetd Jahren nicht mehr harmuniſch zufammenarbettenden zwei Verbände (Centralverband der Transportarbeiter und Verband der Straßenbahnarbeiter(Lokaliſten) herbeiführen vonſeſten des die Verſammlung einberufenden Ver⸗ baudes. Der Vorſitzende gangs gehaltenen Referat, es ſolle ſich heute entſchei⸗ den, ſie wäven für getrenntes Marſchteven, aber meitrfames Schlagen; wenn es irgend möglich, woll⸗ ten ſie keine Trennung, aber im Lauſe der Verfamm⸗ lung kam es eben doch zum Auschruck, daß die Gegen⸗ ſütze zwiſchen beiden Orgäniſattonen ſich ſo ausgewach ſen haben, daß ſte nicht mehr zu überbrücken ſeien Wenn bei derartkigen Auseinanderfetzungen zweter Organlſatlonen etwas Erſprteßliches herauskommen ſoll, dann müſſen vor allen Dingen beide in Hren Verbänden die Angelegenbeit ausführlich beſprochen haben und zu klarer Präziſterung ihres Standpunptes gekommen ſein und weiter müffen ſie in der Aus⸗ tragsverſammlung obfektiv bleiben. Und in der Be⸗ ziehung wurde in der Samstagverſammlung geſün⸗ digl; es kam zu Ausfällen perſönlicher Natur, ſie wurden von Vertretern des Centralverbandes auf gleiche Art beantwortet und die Dispuklererei war noch im Gange, als wir gegen 72 Uhr vorzogen, die Berſammlung zu verlaffen. Wir wollen davon ab⸗ ſehen, auf die Aeußerungen der einzelnen Dis⸗ ufſionsredmer einzugehen, denn den Straßenbahnern wirrden wir damit wirklich keinen Dienſt erweiſen. pp. Zu dem Empfangs⸗ und Begrüßungsabend, der ankläßlich des 16. Deutſchen Hand⸗ werks⸗ und Gewerbekammoertags hente abend im Nibelungenfaal des Roſengar⸗ teus ſtatkfindet, find alle Handwerksmeiſter und Geſwperbetreibenden mit ihren Familienangehöri⸗ gen ſowie alle Freunde des Handwerks freund⸗ lichſt eingeladen. ie„Mannheimer Diedertafek“ wird einige Chöre zum Vor⸗ trag bringen, ferner haben ihre Mitwirkung zu⸗ geſagt Frl. Gliſabeth Groß, Herr Hofopern⸗ ſänger Hugo Voäſin, Herr Stadtrat J. Groß, 17 einige genußreſche Stunden zu erwarten Mutwaßliches Wetter am Dienstag und Mittvoch. Der Luftwirbel im Norden zieht mit ſeinem Drehpunkt in die Oſtſee. Im Weſten 18 Hochdruck 10 Dieustag und Mittwoch Shalb aufäng kühles, dann wieder ſommerliches Wetter zu er⸗ warten. 8 Vergnügungen. *Palaſt⸗Lichtſtiele(J 4, 6, Breſteſtraße). Die Sherlock Holmes Serie, die mit dem„Hund von Baskerviſle“ ſo erfolgreich begonnen wurde, hat, ſo ſchretöt man uns, ols zweiten Fum heute den be⸗ kannten Detektiv⸗Roman von Comart Douſe„Das Dia⸗ dem von Beryl“ herausgebracht, ber Im Palaſt⸗ landwirt⸗ der Artillerie⸗Verwaltung um wrach zwar in ſeiwem etn⸗ D ge⸗ noch veränderliches und zehlete der Detektiv Literatur für eine Rolle hend bekannt.— Ein weiterer drei⸗ um iſt der brillante Vitaſkop Schla⸗ zßz um Mitternacht“. Hübſche Humores⸗ ſte Gaumont⸗Woche und ein Beſuch der utherſtadbt Worms vereinigen ſich in bunter Neie und ſchafſen dem Beſucher ein paar wirklich genußreiche Stunden. Runſt und Wiſſenſchaft. Der 27. populüre Orgelvortrag von Arno Land⸗ monn mußte wegen Kurzſchluß triebswerk der Orgel am elektriſchen Be⸗ auf heute, Montag, ehh ein zahlreiches Publikum eingefunden, das leinghe eine halbe Stunde auf den Beginn der brträge wartete, und um 9 Uhr das Gottes⸗ haus verließ. A. Bl. Letzte Nachrichten und Telegramme. ., Paris, 27. Juli. In Val⸗Fleury bei St. Etienne löſte ſich vom galparienberg ein Felsblock ab und fliezte auf einen Pfad, auf dem ſich gerade eine Prozeſſion bon eta 2000 jungen Mädchen hewegie. ei Mädchen wur⸗ den getötet, drei lebensgefährlich und zehn W. Petersburg, 27. Juli. Für di⸗ Flie⸗ ger und Luftſchiffer iſt ein neues Reglement ver⸗ öffentlicht worden. Nach der Verfügung des Kriegsminiſters ſind Flüge ohne vorherige(Er lanbnis über dem ganzen Gebiet der Militär⸗ bezirke Petersburg, Wilna, Warſchau, Kiew und Odeſſa verboten. Die Reichstagserſatzwahl in HBeidelberg * Einſtimmige Annahme der Kandidatur Obkircher. A. Heibelberg, 28. Juli. Prof. Dr. Oncken eine außerordenklich zahl⸗ reich beſuchte Ausſchußſitzung der national⸗ liberalen Partei ſtatt zwecks Beſchlußfaſſung über die Reichstagskandidatur in Heidelberg. Der ſich das Prnte Jutereſt vecleic zurld aber gerade im einer ſo ernſten Zeit ſei es eine um ſo be Uer dehe f, in guen. ſeelugen mitzuabtten; giee, Deneswerden für die don dem ſcheidenden Reichstagsabgeord⸗ neten Beck geleiſtete treue Arheit führte der unt Paer Aeteet arg Se n e, Arbeitstraf Selbſtändigeit treten kbume, der in der Politik die Linte innehalte und auf keinem extremen Stand⸗ pukt ſtehe. Redner empfahl daun mit warmen bader Oö kirchee Othach ſa ein wian 5 ſei ein ann kruft, eine markante i don der Großes zu erwarten ſei. In der Diskuſſion tlat Landgerichtsrat 3 die Kandidatur 1 1 0 Kraut h⸗Eberbach, Bürgermeiſter Dr. Weiß⸗ Eberbach, der Vorſitzende des jungliberalen Vereins Heidelberg, Herr Bin a l, ferner Herr Bopp.⸗ Unterſchefflenz, Dr. Schott⸗Leimen, Stadtrat Hoch, Landtvirt Reihn⸗Do ͤ ſſenheim, Geheimrat Schöll eem⸗ hauſen u. a. m. ee e nachme der Komdidatur Obkircher. Die Abſtimmung ergab die einſtimmige An⸗ Dies Reſuktat wurde mit ſtürmiſchem Beifall begrüßt. Auf Anregung des Vorſitzenden wurde an den Parteichef Baſſermann das fol; gende Telegramm geſchickt: „200 nationalliberale Vertrauensmänner aus dem Wahlkreis Heidelberg⸗Eberbach⸗Mosbach ſenden ihrem bewährten Führer im Reichstag zu ſeinem 60. Geburtstag die herzlichſten Glück⸗ wünſche und hoffen, daß der ſoeben im genann⸗ ten Reichstagswahlkreis einmütig aufgeſtellte Kandidat, Herr Landgerichtsdirektor Dr. Ob⸗ kircher Ihnen bald eine treffliche Stütze in Ihrem verantwortungsvollen, arbeitsreichen Amte werden wird.“ Nach kurzer Zeit erſchien der von der Auf⸗ ſtellung ſeiner Kandidatur in Kenntnis geſetzte Landgerichtsdirektor Obkircher, von der Verſammlung ſtürmiſch begrüßt. Redner erklärte, daß er bereit ſei, die Kan⸗ didatur anzunehmen. Er werde bemüht ſein, die Intereſſen des Mittelſtandes, der Lamdwirk⸗ ſchaft, der Induſtrie zu vertreten und bitte, ihm Vertrauen entgegenzubringen, dann werde er ſeiner Aufgabe gerecht werden können. Er ſchloß nit einem Hoch auf Kaiſer und Reich. (Stürmiſcher Beifall.) Der Vorſitzende dankte dem Redner, ebenſo ſprach Exzell. Mathy dem Kandidaten warne Dankesworte aus. Profeſſor Oncken ſchloß die Verſammlung mit dem Wort:„Gott ſchütze hends 8½ Uhr verſchoben werden. Es hatte fand unter dem Vorſttz von 8 1 Das Ultimatum OGeſter⸗ reich⸗Ungarns an Serbien. Serbiens Antwort. Berlin, 26. Juli. In diplomatiſchen Kreiſen verlautet, daß Serbien die Forde⸗ rungen Oeſterreichs bis auf zwei an⸗ genommen habe. Die beiden abgelehnten Forderungen ſeien: der Tagesbefehl an die Armee, den man beim Ofizierkorps nicht durch⸗ ſetzen zu können geglaubt habe, ſowie die Teil⸗ nahme öſterreichiſcher Beamter an der Unter⸗ ſuchung auf ſerbiſchem Gebiet. Es verlautet, daß Verhandlungen zwiſchen verſchiedenen Hauptſtädten ſchweben, um den Konflikt zwiſchen Serbien und Oeſterreich⸗ Ungarn zu lokaliſieren. Die Politik Rußlands. W. London, 27. Juli. Der ruſſiſche Bot⸗ ſchafter entfaltete geſtern eine geſchäftige Tä⸗ tigkeit und empfing den Beſuch anderer Diplo⸗ maten. Ueber den ruſſiſchen Standpunkt er⸗ fährt das Reuter⸗Bureau, Rußland halte ſich bereit, alles Mögliche zu tun, um zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Serbien ein für beide Teile gleichmäßig befriedigendes Einverneh⸗ men zuſtande zu bringen. Zu dieſem Zwecke habe es auch in Wien die Verlängerung der Friſt nachgeſucht. Ferner werde es ohne wei⸗ teres bereit ſein, diejenigen Punkte der öſter⸗ reichiſchen Note zu unterſtützen, die ſich zu einer Prüfung eigneten und wegen deren von Ser⸗ bion Genugtuung gegeben werden könnte. Die Jorderungen Oeſterreichs ſchienen jedoch anzu⸗ dontken, daß ſie etwas mehr als die Betilegung dor, altsſtehenden öſterreichiſchen Fragen be⸗ zweckten. Nußland hoffe jedoch, daß auch jetzt noch Mittel gefunden würden, eine Hich Beilegung zu ſichern. „ Petersburg, 2. Juli. Nachdem geſtern ſr Potersburg der außerordentliche toldigungssuſtand erklärt worden woröffentlicht der Stadtpräfekt heute die Liſte nigen Vergehen, die vor dem Militärge⸗ 190 dont adminiſtrativen Berg 4n 2n Patriotiſche Kundgebungen. W. Pisnſchen, 27. Juli. Zu der geſtrigen Paradenüßtk vor der Feldherrnhalle hatte fich ein vialtguſendköpfiges Publikmm eingefunden. f Die Muſikkapelle lam gar nicht dazu, ihr Pro⸗ abgeurteilk werden, ſowie eine Liſte der Wege beſtrafen die öſterreichiſche Monarchie von Serbien nur Bürgſchaften will, dann bleibt eine Verſtän⸗ digung möglich. Für den Krieg fehlt jede Ent⸗ ſchuldigung und jeder Vorwand.— Die natio⸗ naliſtiſche„Autorits“ ſchreibt: Heute Nacht zog an unſerer Redakkion eine Anzahl Mani⸗ feſtanten vorbei, die ſchrien: Nach Berlin Wir erklären diefſen unbekannten Freunden ganz unzweideutig, daß ſie viel beſſer daran ktäten, ſich ſtill zu verhalten. Denn wenn die ernſteſten Handlungen vorbereitet werden, dann geziemt ſich Ruhe und Sammlung. Die revolutionäre„Bataille ſyndicaltſte“ for⸗ dert ihre Anhänger auf, fich heute Abend auf den großen Boulevards zu verſammeln und die herausfordernden Kundgebungen der Chauviniſten durch Rufe: Nieder mit dem Krieg! zum Schweigen zu bringen. Bulgariens Neutralttät. * Sofia, 7. Juli. Die Nachricht über den Abbruch der ſerbiſch⸗-öſterreichiſchen Beziehun⸗ gen wurde hier mit großer Bewegung aufge⸗ nommen. Es verlautet, Miniſterpräſident Paſchitſch habe durch den ſerbiſchen Geſandten anfragen laſſen, welche Haltung Bulgarien an⸗ geſichts des öſterreichiſch⸗ſerbiſchen Konflikts ein⸗ nehemn werde. Die bulgariſche Regierung habe geautwortet, Bulgarien bleibe neutral. * * Bad Iſchl. N. Jull. Der Kaiſer Franz Joſeph arbeitete während des ganzen Tages auf das angeſtrengteſte und befindet ſich volltom⸗ men wohl. Am Abend kam es in dem Kurtheater zu begeiſteretn Kundgebungen für Kaiſer Fronz Joſeph und Kaiſer Wilhelm, ſowie die verbünde⸗ ten Mächte. Auf Anordnung des Direktors wurde zu Beginn der Vorſtellung die Volkshumne ge⸗ ſpielt, die von dem geſamten Publikum ſtehend angehört wurde. Sodaum erſchollen brauſende Hochrufe auf den Karfer Frang Joſeph. Vor Be⸗ giun des zweiben Aktes wurde Heil Dir im Sie⸗ gerkranz“ geſpielt. Da die begeiſterten Kund⸗ gebungen nicht enden wollten, wurde die deutſche Hymme unter dem Jubel des Publikums und den Hochrufen auf die verbündeten Herrſcher und Reiche wiederhokt. W. Serajewo, 27. Juli. Hier kam es heute zu erneuten patriobiſchen Kund⸗ gebungen. In den Vorhöfen der kaiſerlichen Moſchee hatten ſich zahlreiche Muſelmanen aller Stände verſammelt. Unter der Führung von Notabeln zogen ſie darauf zum Konak, deſſen Park die ungeheme Menſchenmen 2 in gramm abzuwickeln, wefl ſie den ſtürmiſchen Treue und Ergeben⸗ Wiinſchen des Pußlilums enkſprechend eine An⸗ heit der Muſelmanen— freudige Bereit zahl nationaler Märſche und Geſänge ſpielen willigkeit, für den Kaiſer und die Monarchie mußte. Nach dem don der Menge bee des Wifktelsbacher König, der Königin und den Prinzeſſinnen eine begeiſterte Ovation darhrachte. Die Wache urtt der Kapelle mußte Falt machen und die Königshymme ſpfelen, di n den Menſchen entblößten Hauptes mitge 8 zarſch wurde die Wache die in den Vorgarten Die Stimmung in Frankreich. wW. Partis, 27. Juli. Auch die heutigen Morgenblätter ſprechen faſt einmütig ihr Er⸗ ſtaunen darüber aus, daß Oeſterreich⸗Ungarn die ſerbiſche Antwort, welche eine ſaft vollſtän⸗ dige Unterwerfung bedeutet, als unzureichend abgelehnt habe. Der„Gaulois“ meint: Aus dieſer Hal⸗ tung Oeſterreſch⸗Ungarns geht hervor, daß die ſerbiſche Angelegenheit nur ein Vorwand war, denn wenn die öſterreichiſch⸗ungariſche Regie⸗ rung lediglich ihre ernſten Bürgſchaften gegen die panſerbiſchen Treibereien verlangt hätte, dann hätte ſie ſich beeilen müſſen, die vom Bel⸗ grader Kabinett gemachten Zugeſtändniſſe für genügend zu erklären. Man weiß nicht, was Oeſterreich will, das eine nur iſt ſicher, daß es ſich durch Serbiens unbegreifliche Hart⸗ näckigkeit auf einen ungünſtigen Boden ge⸗ ſtellt, die Unterſtützung Rußlands geſichert und die öſterreichiſch⸗ſerbiſche Angelegenheit in ein Deukſch⸗Slaventum umgewandelt hat. Wir ſtehen vor der Gefahr einer europäiſchen Kon⸗ fregation und gerade deshalb ſind die Ausſich⸗ ten auf eine friedliche Löſung gewachſen, denn angeſichts einer allzugroßen Verantwortlichkeit werden auch die Verwegenſten zögern und zu⸗ rückſchrecken. Auch in anderen Blättern kommt der Ge⸗ danke zum Ausdruck, daß auch ein allzuweit⸗ gehender Optimismus nicht angebracht ſei, intmer noch die Hoffnung auf Frieden beſtehe. Zur Begründung dieſer Auffaſſung wird u. a. auf die halbamtliche Note hingewieſen, nach der der deutſche Botſchafter Freiherr von Schön und der interimiſtiſche Miniſter des Aeußern, Bienvenu⸗Martin, in einer neuerlichen Unter⸗ redung nach Aktionsmitteln der Mächte zur Aufrechterhaltung des Friedens geſucht haben. — Jaures ſchreibt in der Humanfté:„Wenn Deutſchland von Oeſterreich⸗Ungarn nicht vor⸗ Palais eindrang und dem Ent und Blut zu opfern, zum Ausdruck hrach ten. Der dankte für die Kund⸗ gebung und lobte die Treue der Muſel⸗ manen. Unter Jubel Hochmifen auf den zogem die Mufelmanen wieder ab. Bei einer zweiten vor dem Konaf hielt der Lan eine Eine unabſehbare einen Umzug durch die Stadt, bei welchem alle Sport⸗FJeitung. )57VJbbbbw ðVi Pferderennen. (Von unſerem Spezial⸗Mitarbeiter) Montag, N. Junt. DLe Treublaz. P1— Unna. uImn 2 Supreme Waferhen. Priz Tramp: Mats III— Pourquot Pas. Beit 8e Fleche Sl Sende X La 5— 3 Prir Wuskelz Jeisureze It— 660 esk ö* Luftſchiffahrt. Der Freiballon„ ingen“ des Mann⸗ heimer Vereins für ahrt Zähringen ſtieg am Samstag.30 Uhr vorm. beim Gaswerk Lzzen⸗ berg auf und landete nach prächtiger Fahrt glatt bei Heidingsfeld a. M. unweit Würzburg. Führer war Herr Oblt. Len derns, Mitfahrer drei Einfährig⸗Freitillige des Vuftſchiſfer⸗Ba⸗ terillons. Ruderſport. 9325 5 * Der Meiſterſchaftsruderer, Herr Dr. von Gaza, der für„Wicking“ in Berlin im Einer Fer ſtarten wird, iſt zum Training berelks Rer und bei der„Amieitia“ abgeſiiegen. d. Deutſche Mesſterſchafts⸗Kegatla. Der Mawu⸗ heimer Regabtaverein die Vorrennen für die beiden Meiſterſchafts⸗Rennen iin Vierer und Zweier auf Samstag, 8. Auguſt, nachemeings, ange⸗ fetzt. Sie finden wie folgt ſtatt: Meiſter⸗Be⸗ rer mt Stenermann. 8 Uhr. 1. Abt. 1. Ver⸗ Hiner R. Kl.: 2. Kafteler R..; 3. Hamburger R. Kl. Alemannfa. 2 Abt. 1. Mainzer R..; 2. Berkirer Ruderverein. Meiſter⸗Zweier ohne Stene mann. 6 Uhr 5. 1. Abt 1. Würzburger R..: Hamburger R..; 3. Bertiner R..:— 2. N. B. Sturmvogel Karlszuhe; 2. R. G. Wikkng Ber⸗ Uin. Das zuletzb im Ziel einkommende Boot jeder her um Rat gefragt worden iſt, dann hat es Abettung ſcherdet für das Hauptrennen aus.— Zu zweifellos das Recht, der öſterreichiſch⸗ungari⸗ 2 r3⸗Traunſtein A. ſchen Regierung, von der es in einen Konflikt Skrat 5 der Sbergetet hineingezogen werden kann, Ratſchläge zur werden Eruſt Zabendarg⸗ 5 Mäßigung und Vorſicht zu erteflen. Sente Se 181 P ö Schiedsrichtern für die Meſiſterſchaftsrennen Ab beichischr ungarischen Bante zeigt ſolgende einer Zeit, ais auf die Wiederbelebung der Kon- funletur große Hboffnungen gesetzt wurclen und eine Lung des Disteonts um auf 5 Prozent Rechnung kauntach Fem 1. fenuar bis zum 27. November * General-Aneiger.— Hadiſchr Arueſte Homrichten.(Meittagblatt) Die BNörsenpenik. Wir haden in unserer gestrigen Ausgabe den gewakigen Findruck der politischen Ereignisse auf die Börse hervorgehoben und den Nachrichten über die Börsenpanik in Paris umd St. Petersburg wiedergegebden. Da unser Artikel über die Wirt⸗ Schaftfiche Lage einen sinnentstellenden Druckfeh⸗ kr emthii, 3 Wiederholen wir den entsprechenden Abeatz. „E muß hervorgehoben werden, daß diese Be- kichte die Stinmmnig vor dem Ausbruch der Feind- eeligkelten wiedergeben, als noch an die Möglich- beit einer friedkschen Beilegung des Nonflikts ge- glaubt wurda. Die jetzt vorliegende Tatsache Eann witrr zu weiteren Kurssfürzen führen. Das gunze Wirtschaftskeben, das sich schon lange im Zeichen des Nocrjumkturrüchgangs befindet, wird jetzt zuf eine sehr harte Probe gestell. Soweit Oestetreich Inmen und Zerbien in Betracht onanen, ie ja zunachst der erste Kapitalbedarf gedleckt. Oesterreich hat in Deutschiand und Ser- Bien in Frunteick im fatfenden Jahre größere An- Eftren ae eeeeen, Der Pariser Market, der noch vot nemn eine dchnere Krise duerchgemacht hat, beonnm ſetzt drtisch zu spütren, daß das Geid- geden nach reis politisches Erwägungen seine erssten Getahren in sich birgt. Dakher won ucn der groe Krastutz in Puris. EA bonnten aaürnch auch unsere bheimi- sehen Bereen von einem Rücgang der Nurse nicht verschom bleiben, da die Besorguis besteht, anß der Rrieg zwischen Oesterreich und Serbien Weitere Verwichtbgigem nach sich Zzieln knne Rascreck dieser Besbzgnis ist das Faen der Nurze d, A. duch n der Berliner Börse, wo⸗ rarer Wir chr Voseischen Zig. fogende Zusam- mensteffung ertnemen. „uue weln usgeheure Nraftprobe die Ber- fmer Böree aũuhalen bart, vrird am besten durch einen Vergzelen der jum-Liquidationsteurse mit clen gestrigen Schlufkrursen beleuchtet: dentdatlobs- Nurse gestriyd Rck- 81 Sohluß-Kurse gang 285,50 220 13.00 183.25 17425 9,00 19000 177,00 13,00 170%00 131½5 47,5 149,75 12400 2875 19%8 153,00˙%0% 36,2 130.50 108,50 2,00 126.00 169,00 17,00 11000 9250 17.0 2300 225,50 2680 15600 124.0 3150 220.50 201,00 19,50 18250 164.50 18 00 17725 188,50 18,75 12825 108.25 2000 26.5 2500 2ʃ,½5 Edison 240.50 2000 20.50 Slerens tl. Halste 211.50 196,25 15,25 Schuckert 143.25 12200 21,25 Nach usancemäßigem Abschlag von 816 pCt. Im übeigen möchten wir nochrnafs unsere volle Bnanzienſe Rüstung betonen. Wir sind auch in cheser Hineicht allen Anforderungen einer schwe- ren Zeit gewachsen. Die Reichsbank verfügt über einen ansehnzichen Goldbestand von fher 1½% Mib Farden Mark uud über eine steuerkreis Noten- reserve von mehr als 450 Miß. Mark. Die Vep⸗ Wssung unseles Geidmarktes ist aaßerordentlich fiissig wircl vyir können bis auf wWeiteres noch den ichsbankciskentsatz von 4 Progent urul den Lom- bardzinsfuß ven 3 Prozent aufrecht erkhatlen. In den zuflächst betroflenen Staaten ist das nichit mehr der Fall. Die österreichisch-un“ garische Bank hat den Zinsfuß von neute ab um ein volles Prozent auf Fünf Prozent erhöht Die diesſährigen Verärderungen der Batitcrate- seitens der ster- TLabelle: 1. Jan.—20 Jan. 3% Proreſrt 20. fan.3. Febf. 5 Ptozent 3. Febr2. März Ai, Prozent 12. Marz 27. Ju 4 Prbent N. Ja 5 Prozent Der bisherige Satr von J4 Prozent bestand alse mverändert 2½ Monade, Während er bei uns seit dem 5. Februar in Geltung ist. Mit der Erhönung um ein volles Prözent wird in Oesterreich-Ungarn ein Satz Singeführt, der im kaukenlen Jahre vom 20, Januar bis zum 3. Februar bestand, also in Notenbank naci der ancleren mit der offiziellen Batferafe herunterging. Die Bank hatte dieser Entwickkhmg schon am 20. Januar durch Erfagt⸗ getragen. Im fjahre 1013 bestand in Wien be⸗ ein Offzesnler Diskont von 6 Prozeut, der am 28 Novetiber dus 8% Prozent ermägigt wurde. Die 81 Magnalutne bleibt also immer Hamburg. wo am Samstag autsnatirttsweise eine sich für einen geringen Zinsfuß Geld zu verschaf- den, um damit an der Börse zu spielen. In diesem Sinne ist auch die weitere Magnahme zu Verstehen, daß die Wiener Börsenkammer be⸗ schlossen hat, am 27., 28. und 29 Juli keine Börse abzuhalten. Man muß da an die Vorgänge vom letzten Samstag zuriickdenken, an dem sich die Spekulation an der Wiener Böss fieberhaft betätigte. Nach anfangs schwanlender Hahtung fanden auf das Gerückt von der be⸗ dingungslosen Annahme der österreichischen For- derungen seitens Serbiens stürmische Deckungs- küufe statt, die die Kurse sprunghaft in die Höhe trieben. Als dann ie den Abendstunden die Be- Stätigung dieser Nachricht ausblieb und schließ- lich gar der Abbruch der diplomatischen Bezieh- ungen bekannt wurde, machte sich in finanziellen Kreisen eine fleberhafte Aufregung be⸗ merichar. Die Wiener Börsenkkanmner mußte ein strenges Verbot gegen jeden Privat- verkehr in Wertpapleret erlassen, und es wäre heute zweifellos zu großen Nursstiüirzen gekommen, wenn nicht die Anorduumg von der Greitzgigen Schhießung der Börse vorliegen würde. Es muß betont wertlen, daß diese Magregel sich in erster Linie gegen die Machenschaftei der Spe- kleinen Teil meist internaffonal gesinnter Kreise beritt. An der wWärtschaffichen Kraft Oester- reichs braucht deshaßb in leiner Weise gezweifelt zu wWerden. Von solchen Dingen, wie dem be⸗ Kamten Moratorium in Serbien im Jahre 1912 ist keine Rede und wenn ein paar Börsen- spebulanfen zu Grunde gehen, so kann das als ab- schreckendes Beispiel nur gute Folgen haben. Wie gut die nanziene Rüsting Oesberreich- Uugarns iat. das zeigt die ims vorfegende De- pesche unseres Berliner Bureaus, wonach noch be- krüchtlicehe Outhaben aus den letzten An⸗ leihen vorhanden sind. Für den weiteren Bedarf ist ebenfalls vorgesorgt: in den nächsten Tagen wird eine Schatzscheinemission von 300 Min. Kronen für Oesterreich, und eine solche von 200 Mifl. Kroren für Ungarn erfolgen. Der Finanzminister habe durch Vermittlung der Post- sparhasse berefts Fühlung mit den Baniten. Es unterſiegt keinem Zweifel, daß diese Emission an- gesichts der pofifischen Lage bei den befreumdeten Baren bereitwiflige Aufnahme finden wird. Genau dieseſben Vorgänge wie in Wien haben sich auch an anderen Pitzen wiederholt, u. a. in Abendörse stattfand. Bei erregtem Verkehr wWar die Tendenz zunächst fest auf das Gerücht, daß Serbien die Forderumigen Oesterreichs angenommen habe. Zum Schiuß wurde dieses Gerächt demen- kiert und die Börse schwüchrte sieh ab. Paltetfahrt notierte 118 nach 118,30, Norddeutscher Loyd 06 nach 100, Hlamburg- Suda merikanische Dampfschiff kahrtsgesellschaft 130 25 nneft 130, Koemos 178 nach 180, Phönix 216,50 nach 221. Im Gegensatz zur Hamburger blieb die Prank- furter Börse geslern abend trotz der kritischen poft ischen Lage geschlossen. Au den Auslandsmärkten War die Ten⸗ denz ähnlich wie in Berlin außerordentlich matt, undd vor allem in Paris ferrschle, wie ja be⸗ Teils aus den in unserer gestrigen Ausgabe Yiedeg gegebenen Meldungen hervor rgelt, volle Deroute Als bezeichnend für die Stimmung an diesem Markle sei hervorgehoben, daß ein Privatdis- kontsatz überhaupt nicht nstiert Wuürde, ein Ereignis, das in den Aunalen dies Pariser Marktes wonl s0 Ziemlich beispiellos da- stehen dürfte. Gestrſchen Wurce außgerdem auleh die Notierung für die aproz. Ungarischs Gold. tenle, hei russischen Werten erreiehten die Kursverſuste ein noch wWesentlieh Höhleres Niveau als gestern, Auch die Londoner Börse Sllig ünter dem Eiudruck der Politik, und auch kler seigte sien die gleiche Versteifung der Geltisatze wie in Berkn. Der Rülckgang ddes Kon. sOikursss wWar nicht wesentlieh geringer als der der Zprozentigen perpetuierlichen Rente in Paris Und etwa doppelt 80 hoch als der Kursverlust der 3proz. Deutschen Reiehsaffleihe, Anschließend lassen Wir die uns e neuesten Depeschien folgen. *. 2 Berlin, 27. Juli.(Von üns, Berl. Bi) 1 Wird Die Börse ist gestern nillag für 3 kage gesechlossen worden. Die Börsentammer begründet diese Schliegßung mit Rücksicht auf das öffentliche Interesse, um ſeder Ungerechtfeftigten Wirtschaftlichen und finanziel- leu Schädigung der Beyölkerung enigegenzuwir⸗ ken und um imruhigen Machenschaßten zu begeg⸗ neu. Schon in den nächsten Jagen wird, obwohl die Gelerreichische und ungarischie Reglerung Über größere Guthaben aus den letzten Anleihen ver⸗ ſügen, eine Sprozent. Schatzscheinemissien von 300 000 000 Krenen für Oesterreich und von 200 000 000 Kronen für Ungarn erfolgen. Der inanzminister hat durch Vermittlung der Post- ulatfion richtet und somit einen verhältnismäßig Landels- und In Gustrie-2 Wien, 20. Jull. Die Börsenkammer begriin⸗ det die Schließung der Börse am 27, 28. und 29. Juli mit Rücksichten auf das 6fN Interesse, um jeden nungerechtfertigten und wirtschaftlichen finanziellen Schädigungen der Bevölkeruug ent⸗ gegenzuwirken und um beunruhigenden Machen⸗ schaften zu begegnen. Wien, 26. juli. Die Oesterreichisch-Unga- rische Bank erhönte den Zinsfuß vom 27. Juli ab von vier auf fünf Prozent. Die Wiener Börsenkam- mr hat bschlossn, am 27., 28. und 29. Jul keine Börse abzuhalten. Selcmerkt, Sank- und Börsen. SSen. Wochenausweis der Newyorker Clenring⸗ hose Banken vom 25. Jull. 1913 geg. d. vo c5.e(in Tausend bollars) 1014 geg., d. Vorw. 1916350— 130700 Narlehen 2057570 3230 319590. 647Moetaltvorrat 385950— 5670 63810 4 0820 Zesetzl. Zahlangsmitte!l 81930 P 21770 zuthaben der Trust Co.s 179075— 2190 del den Sanken 955 320 14080 4570— 01deposlten 41730— 0180 28 160— 709¼/ Motenumlaff 27 170 4050 74030— 173850 Jebersohüselge Rüokiage] 672 2750 Wochenzuswels der auderen Newyorker Wunken and Trust Co. vom 25. Juli. 1913 geg. d. Vorw. Un Tausend Pollars) 1814 geg. d. Vorw,. 547 580— 1150ſ Darlebes 573050— 5680 65160— 20[etalxvrrat 740— 5²⁰ 7490— 1008esetz!, 3810— 110 851970— 2450( Deposlten 573 700— 4810 .00—.100 fübklage in Prorent.00 0,20 Lancdwirtschaft. Samtenstandsberieht der Freisbericht⸗ selile des heuisehen Landwirtsenaterats. Berlin, 25. Jull. Auch in der letzten Woche herrschte in fast ganz Deutschland ene tropische Hitze, die sich um 30 Grad Celsius bewegte. Vor allem hat sie ihren versengenden Einfluß im nörd- lichlen und östlichen Deutschland ausgeübt. Erst am letzten Iage, am 24., ist eine Abkühlung mit iederschlägen eingetreten. Im allgemeinen sing die Ernteaussichten in Ost- und Norddeutschland weulger aussichtsvoll gewerden, während in West⸗ und Süddeutschland, wWo die Hitze und Trocken- heit nicht so andauernd gewesen ist, sich die Exnteaussichten günstiger gestalten. Hagelschläge und schwere Gewitter haben mehrfach das Ge- treide zum Lagern Sebrackht. Im Osten und Nor- den hat die Hitze dle Reife des Getreides derartig beschleunigt, daß vielfach alle Getreidearten Schnittreif und, oft notreif geworden sind. Die Erntearbeiten drängen sich deshalb außergewöhn⸗ lich, doch fehlt es Velfack an Arbeitskräften. Dazu Lommt, daß die Hlitze die Arbeitsleistung der Leute beeinträchtigt. Der Minterroggen 18t im Osten und Norden Deutschlands fast ganz ge⸗ schnitten und auch zum großen Teile schon ein. gefakren, während man im Westen und Süden mit dem Schneiden erst beginnt. Oberraschend ist die Lielfache Enttäuschung über den Rog ertrag, S0 Wird vor alem aus Posen, Schlesien, Pommern, Meceklenburg, beschders von den leichteren Böclen, berichtet, daß die Garben leicht sind, und dag Aber selbst aus der Mitte, dem Westen und Süden Deutschlands wird Hin und wieder berichtet, dag der Ertrag hinter den Erwartungen zurüclbleiben würde. Doch fehlt es demgegenüber auch nicht an Mitteilungen, dag die Roggeuernte einen mittleren oder gar noch höheren FErtrag ergeben wird. Jedenfalls sind noch weitere ruschresultate ab- ertrag zu gewinnen. Der Winterweizen ist zwar hiu und wieder bereits geschnitten, doch wird seine Ernte in größzerem Umfange erst in—10 Tagen beginnen. Mehrfach wird bei ihm über Rostbefall geklagt und über ein allzu schnelles Ausxreifens des Korus während der Hize, die den Ertrag beeinträchtigen könnte. Die Wintergerste ist wohl überall geschnitten und auch zum größten Teil bereits geborgen. Ober den Ertrag lauten die Ansickten verschleden, dagegen Verspricht man sieh von der Sommer Zerste einen bessefen Ertrag, wüllrend man bel Hafer die Besorgnis hat, daß er durehi die Notreife am Ertrag leiden wird. Am und Osten die FEutterpllanzen und Hackfrüchte ge⸗ lüten. Ginstig lauten dagegen die Berichte aus dem Westen und Süden. Bei den Rüben wird viel“ kach über Blattläuse geklagt, Bei den Kartoffeln Wird mehrfach über einen dünnen Staud berielttet und der häufige Befall von Blattrollkrantcheit Rer⸗ Vorgehoben. Eirnfütt vom Vieh Aus der Schweiz. BO Rarlsrulle, 24. juli. Mit Rücksicht auf den günstigen Stand der Flaub- und lauenseuelie in der Sehweis hat das Ministerium des Iunerg die Einfuhr von Rindlern und Ziegen aus den Kan⸗ tonen Euzern, Uri, Unterwalden, Zug, Bern, Solothlurn, Basel-stadt tz Schalhausen, Aargau und Neuenburg unter den in der Bekanntmachung vom 21, Junt Lols entkaſtenen Bedingungen mit Wäir⸗ kung vom 1. August 1914 wieder gestaktet. Für dlie übrigen Kantene der Schweiz bleibt das Uünterm 28. August 1913 erlassene Einfuhrverbot in Kraft. Fforzheinier Raunkrerein AtsG., 13 7 AOGTa. BC. Pforzheim, 24. juli. Nach Mitteilungen des Aufsientsrats des pforzheimer Banltversins .G. Wurden an Stelle des am I. Juni verstor- benen Begrüünders unck Leiters des Pforzhbeimer Banlverelns, Baukdirektors Aug. Kayser, der seit- herige ste ſtertretende Direklor Fritz Flerrmann und Prokurist Fritz Kramer zu Direktoren und chie langjährigen Angestellten Jacob Philipp und Robert Littler zu Prokuristen ernaunt. ist in der Weise Gemeinsehaftsprokuri erteilt, dag entweder die beiden Direktoren, oder je ein Di⸗ rekor und ein Prokurist oder die beiden tisten gemeiflsam zur Zeichnung berechtigt sine Der Neſfe des Verstorbenen, Herr Rob. Nayser, das Korh sich als Eleinkörnig und flach erweist. zuwarten; um ein sicheres Urteil über den Roggen- Kaub stärkksten häaben aber unter der Hitze im Nofden Letzteren Soheck London ltalſen perte Wiesing per Stu Rotkobl per Stü Kogtsalat per 8 Eulvlanea at p. Leldsalat per Fo. Rote fiüben p. F Wslene Rnhen 5 Spsrhel por Fbmatonn Zepfel por Pfur Effektenbörsen- Paris, 28. Zul. Diskont der Bank von Frenkreich ½ J Weone.Deutsohl kz 122.50 122.624% do. dd. d0, ldang 123.12 Prvat-Oiskont 30% o Finto 10³³ 3 Rente 78.— 79.0Lemgarden—— 4 Itallener 93.50 93.80 Oentral Atning 180.— 18.— Banqus de Parls 1225 1 Turken-Lose 177.— 189.— Credit Lyonnals 1432 14540Ohartered 16.—— zetropoſſtaln 458.— 460.—[Debeers 391.— 4 Serben 1895 75.0 73.50/ Sastrand 44.— 45.— ufgar,Tab.-.opt.—— 460.—fldflelds 84.— 8— 4Russen kons l. u. l. 78.20 63.30lagorsfonteln 28.— 5 do. do. 1906 95.— 99.50/Randamines 138.— 148.— 4½00. 40. 1909 86.70 83.— oObinson 79.— 72.— 4 Spanler 85.10 86.80tlarpener 1189 1 3Portugiesen.Ser.—.——ISpaßky Copper 53.—— Aan. * 9 Diskont der Bank von nngland 3% (Schlusskurse) tend.: Matt. lageretentela. 8* en 2 8 2½ Oonsole 73½ 75— Aderetbntein 121˙— 3. Jolchganlelns 75.— 78.— Peemler 2*. 5% Argest, i8s0 101.½% 10.% Gasceainss K. 1 Kergen. 70.½% 79.% Tenseazt Matt. 98 apaner.½ 81. Atealsen eg..ei, 80 eſe 80, d8, K. 8..— 5/% Oesedlag 281% 188.% benlkaner 86.— 86.— Sskmore 72.— 1 100% nussen 88 in 64.— e eeeeeee 88.½ Iomaabank 11.½% 11.% Hennets 80 s. Lens. mati. rte eom%— amalgamatod 68.% 88 ¼ Greathwegtes 18.% 18— Anaobndaz 8. ½%.% Grand Trunn 1A glo Tinto S ½ 88.% fens— S. Fauganylos.%%½ Lentoviſs 11 1 Na gapper 10.½% 11.% Atesert Kieees Ooabral. Mialng.75.½][Ontarte 0 Ohsrieren„„% entplwenis S%½ 56. o% beers 18½ 15%½ gosk sland 155 bentrand 1.%. J Setnerd Faeite 8 6% 82. geanld.½%.½% entheen Ralway 20.— gerz 21.õ 21 Enlen cosn 184 ½% 188. Golcsfehs 2 ½ 2½% Ateeld een. 59.70 harenumdtbibe. Kartoffoln p. Zen tner G00900 naue ohnsg ber Pfung Slumenkohf per Stlok.10. Spinat per Ffand.20—0 Welsskohl per, Sthol.10—.25 Melsskraut p. Etr. Kohleabi 3 Knoften Sollorle per Siok Twiebeln per Pfung 1 Welseſizode per Pid..4 10. Labesrdan por Pfd. p Stk..0000 Stockſische p. 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Der Körper in jeder Sitzung bis zu es Wurden Diätkuren zu Hause verord- einigen 100 gr. verliert. net und nicht richtig durchgeführt. Das Endresultat bei all diesen Kuren war 5. Die Anwendung voſſommen ſchmerz- ee und gefahrlos ist. wieder seine alte Lebensweise aufnahm, 1 5 5 sofort machte sich auch wieder eine 6. Der Patient sich nach jeder Sitzung Gewichts-Zunahme schnell bemerkbar. erleichtert und gekrãſtigt fũhlt. Nähere Auskunft gibt die Wuntug, den 27. Iul 1914. Seneral-Aeteiger.— Fadiſche Renete Bacrimten.(Veittagblatt) 18. Seite. rsvstten e 7N ie jede Gusfa Lotte Sieger Hanns 3 Das neue Entfettungs-Verfahren e bel 2— 2 2* 0 1 34 1„„% nach Dr. med. Nagelschmidt-Bergoni Die Annehmlichkeiten 22* 15 Velches seinen unaufhaltsamen Sieges- des neuen Verfahrens nach Dr. med. 2 eit 7 Aug seit einiger Zzeit angstreten hat, Nagelsehmidt-Bergont bestshen in 155 9 durfte auch in meinem Institut, welches der Hauptsache darin, das 775 es sich von jeher zur vornehmsten 0 nenegbn Nan en 1. Kein Diatzwang erforderlich ist. — 8 auf de irch“— Neues Theater—äͤ— 180 5 pkyaKale I 5 2. Der Körper absoſut keine Arbeit zu 8 bieten, nicht fehlen. Alle bis jetzt ange- verrichten hat. 0 2 wandten Entfettungskuren waren mit 5 25 7 Wien er Op erette mancher Art Unbednemlichkeiten ver- 3. Jede lãstige Schweißbiſdung fortfälit. Zentralheizungen Jahres-Umsatz 1913 ca. 36 000 00 M. Bollsvonſtellung zum Einheitspreis von 40 Pfg. Mittwoch, den 29. Juli 1914 *„„Die Ideale Gattin“. Zum 2 Beſuche dieſer eeg Aiud hieſige Ar⸗ 2— 2s 9 8 1 beiter, Arbeiterzereine uub niedere Angeſtellte berech⸗ 77 il I ta, 108. kint, deren Jahresvergätung 2000 Mk. nicht Aberſteigt. 2 7 12915 5 — Die Arbeltgeber nud Arbetzerverbände werden Tel. 4329 Tael. 420 57 K8. Actien esellſchaft ten, ugen bei der Roſengartenkaſſe Geuftmet vom morgens 9 Uhr bis 9 Uhr abends.— Sonntags vom—1 8 8 8 3 u. Pamenbedlenmmg Anreh Arzul. degr. 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Insbesondere der Mannheimer, der einen Uberblick tun möchte über die vielfachen kultu rellen Bestrebungen seiner Stadt darf nicht versàumen, das Jahrbuch zur Hand zu nehmen, wou ihm gerade die Sommerfrische beste Gelegenheit bietet. Für den hohen Wert des Werkes zeugen die Artikel, aus denen einige ausgewählt seien. Neue Badische Landeszeitung: Eine achtunggebietende, in der Ausstattung her-· vorragend schöne Revue. Mannhelmer Tageblatt: Alle Aufsatze vereinen wissenschaftliche Bedeutung mit vornehmem Stil und Klarleeit. Heidelberger Iageblatt: Den Lesenden ist es ein hoher Genuß, sieh betrachtend und verweilend in das schöne festliche Buch zu vertiefen. Freiburger Zeitung: Der stattliche Band macht der künstlerisch und literarisch aufstrebenden Handelsmetropole alle Ehre. Stuttgarter NMeues Tageblatt: Ein mit glänzenden Mitteln unternommener Versuch, das geistige Bild Mannheims festzuhalten. Rölsische Zeltung: Elu reich und geschmackvoll ausgestattetes Buch. Berliner Tageblatt: Das jahrbuch ist geeignet von der Mannheimer städtischen Kultur eine hohe Meinung zu erwecken. Literarisches Echo: Ein Werk mit schr guten Beiträgen nnd Bildbeigaben. Zeltschrift für Bücherfreunde: Das Buch gewährt eine weit über die lokale Teil- nahme hinausgehende Lektüre, Bierteljährkicher Kochkurs beginnend am 15. Sep⸗ temher. Internat u. Proſpekle durch die Vorſteherin. Manuheim, L à, 1. 5 einen grogen Posten II Reste und Abschnitte 35815 in Waschstoffen, 80 diesieh währeud dersSaison angesammelt haben denhnung. „„ Tucwig Nochstetter U. tr. 75 Meßplatz Eeke Mittel- u. Schimpers r. Unser Geschäft beſindet sich jett 9 7, 1 Heldelbergerstr. Heidelbergerstr. 5 5 9 nůber Grand⸗Cafẽ) Geschw. Wolf, Ss 16Ab Möbelh. Wefdmann dingnishefte und Arbeitsbeſchriebe an Werktagen auf L 13, 24 am Bahnhof. Kein Laden. e 5 1611 für jedes Gebäude beſonders, verſchloff d Hoſtfrei Aetikan. 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Bei dem ſtändigen Wachſen der Aufgaben der modernen Jugend⸗ pflege ſind aber immer mehr Zweige hinzuge⸗ kommen, die mit der Armenverwaltung nur in loſem Zuſammenhange ſtehen oder gar unab⸗ hängig von ihr gelöſt werden ſollten. Es ſei hier nur auf Sammelvormundſchaft, Sammel⸗ Aflegſchaft, Jugendgerichtshilfe, Ferienfürſorge, Sommerpflege, Lehrlingsfütrforge uſw., ver⸗ wieſen wozu dann noch die Fürſorge für die körperlich und geiſtig mindertdertigen Jugend⸗ lichen kommt. Die Häufung der Aufgaben hat in Frankfurt bereits zur Schaffung eines Dezer⸗ nats für Jugendfürſorge geführt, und dieſes Dezernat ſoln nun zu einem Fürſorgeamt aus⸗ gebaut werden. Dem Amte ſollen alle Auf⸗ gaben der Fürſorge Uberwieſen werden, insbe⸗ ſondere auch die Pflege und Ueberwachung aller der Armenpflege anheimfallenden Kinder. Wäbrend cber anderwärts die Jugendämter völlig von der Armenverwaltung kosgelöſt ſind aus der Erkenntnis heraus, daß die Armen⸗ ämter andere Aufgaben zu erfüllen haben und beſonderen Dezernenten unterſtehen, ſoll in Frankfurt das Jugendfürforgeamt in organi⸗ ſcher Perbindung mit dem Armenamt ſtehen. Das unſeres Erachtens ſehr bedenklich und wird autf die Tätigkeit wirken. 2 der— das neue Amt wird geſengt: Jugendfürſorgeamt mirdeſtens drei Magiſtratsmitglie⸗ Borſitzende des Ar⸗ muß, dem Stadtarzte oder ſenem Bertteter, einem von der Schuldepu⸗ taften zu beſtimmenden Schulinſpektor ſowie mindeſtens neun von der Stadtverordnetenver⸗ ſammlung auf ſechs Jahre zu wählenden ſtimm⸗ fähigen Zürgern oder Ortseinwohnern, von denen mindeſtens zwei Mitglied der Stadtper⸗ ordnetenverſammlung ſein müſſen. Der Vor⸗ ſein Vertreter werden vom Ober⸗ eiſter aus den Magiſtratsmitgliedern ernannt. Der Kreis der Aufgaben des neuen Amtis iſt in§ 3 wie folgt beſtemmk: Dem Ju⸗ werden insbeſondere über⸗ gen: vom Armenamt in Pflege genommenen Kinder, 2. die Fürſorge für ſchwachbefähigte, idiotiſche, geiſteskranke, taubſtumme, verkrüppelte 1. die 1 der Ueberwachung der B E. die Unterbringung von Kindern in Erholungsſtätten ſowie die 9 7 1 fürſorge, 6. die ng der Kinderher⸗ berge und des Kinderheims in Wolfsmünſter, 7. die Behandlung der Fürſorgeerziehungs⸗An⸗ gelegenheiten, 8. gemäß Artikel 77 Ausf.⸗Geſ. zum Bürgerlichen Geſetzbuch die Geſchäfte des Gemeindewaiſenrats. Einem Magiſtratsmitglied oder einem Be⸗ amten des Amts können vom Magiſtrat ge⸗ mäß Art. 78 des zitierten Geſetzes die Geſchäfte des Vormunds für alle Minderjährigen über⸗ tragen werden, welche in einer Familie oder Anſtalt oder bei unehelichen Kindern in der mütterlichen Familie im Wege der öffentlichen Armenpflege berpflegt werden und gemäß Be⸗ ſchluß des Amts als vorausſicht ach dauernd Ilfs⸗ bedürftig zu betrachten ſind. Einem oder meh⸗ reren Beamten des Jugendfürſorgeamts können ferner die Geſchäfte eines Sammelvormunds für uneheliche Kinder und eines Sammelpflegers übertragen werden. Weitere Aufgaben der Ju⸗ gendfürſorge können dem Jugendfürſorgeamt vom Magiſtrat übertragen werden. Ferner be⸗ ſagt die Ordnung: Das Jugendfürforgeamt tritt regelmäßig an dafür beſagten Tagen und erforderlichenfalls auf Einladung des Vorfſitzen⸗ den zu außerordentlichen Sitzungen zuſammen. Das Amt iſt bei Anſfveſenheit der Hälfte der Mitglieder beſchlußfähig. Bei Stimmengleich⸗ heit gibt der Vorfitzende den Ausſchlag. Die Geſchüftsordnung des Amts wird vom Magi⸗ ſtrat erlaſſen. Der Vorſitzende hat die Beſchlüſſe des Amts vorzubereiten und auszuführen. Die Armenvorfteher und Armenpfleger ſind ebenſo wie die Bezirksvorſteher verpflichtet, das Ju⸗ gendfürſurgeamt bei Erfüllung ſeiner Aufgaben zu unterſtützen. Zur Ausübung der Waiſen⸗ irde können Waiſenpfleger und Waiſenpfleger⸗ unen beſtellt werden. Ihre Wahl erfolgt auf Stabeden des Jugendfürſorgeamts durch die Stadtverodnetenverſammlung auf drei Jahre, Wiederwahl iſt zuläſſig. Die Gefchäftsordnung des Gemeindewafſenrats wird dürch eine vom zu erlaſſende Dienſtanweiſung ge⸗ regelt. Zunächſt iſt die Vorlage einem Ausſchuß zur Beratung überwieſen worden, der aber wohl kaum viel an dieſer Ordnung ändern wird. In der Hauptſache kommt es darauf an, wer das neue Amt leitet und welche Perſonen in das⸗ ſelbe hineinkommen. K. K. Aus dem Großherzogtum. Plankſtadt, 24. Juli. An der geſtrigen ürgerausſchußſitzung beteiligten ſich bdon 69 Mitgliedern 49. Der Vorſitzende, Bürger⸗ meiſter Helmling, begrüßte die Erſchienenen und gab zu Punkt 1 der Tagesordnung; GErbau⸗ ung eines neuen Schulhauſes mit Schüler⸗ und Volksbad, Errichtung einer Koch⸗ Lehrlingsfürſor im die Fürſorge der 4 die ſotwie die Unterbringung von normalen 9 ern zum Zwecke der Exzie⸗ oder Aus⸗ Aduus in einem Bernfe, 3. die iſung küche, Watfenhausſtiftung. Erweiterung des Rathauſes und Erſtellung der Dampfheigung im alten und neuen 1 Schulhaus wie im Nathaus mit einem Weſetnt⸗ aufwand von M. 119 000 eine kurze Erläuterung. aus der zu entnehmen iſt: Das jetzige Schulhaus wurde vor 20 Jahren mit einem Koſtenaufwand von M. 140 000 erſtellt. Damals hatte die Ge⸗ meinde 500 Schüler und 4 Hauptlehrer, heute ca. 960 Schüler und 14 Lehrer, ſo daß ſchon innerhalb diefer 20 Jahre das Schulhaus durch zwei An⸗ bauten erweitert werden mußte. Der vorlie⸗ gende Antrag iſt in der heutigen Zeit in Plank⸗ ſtadt ein Schmerzenskind und wird unausbleib⸗ lich eine Umlageerhöhung bringen. Das Kapital ſoll bei der Rheiniſchen Ereditbank aufgenommen, mit 6 Prozent verzinſt und in 381%½ Fahren amor⸗ tiſiert werden. Die Debatte war lebhaft. Herr Bezirksbauinſpektor Groß gab die nötigen Auf⸗ Hlärungen. Es empfahlen dann die Vorlage die Gemeinderäte Trunk, Berlinghof und Schardt, ſowie die..M. Arnold und Ber⸗ linghof..A. M. Hüngerle wünſchte die Unterbringung einer Schuldienerwohnung. Ihm erwiderte Bezirksbauinſpektor Groß, daß dies nicht möglich ſei, da jeder Platz ausgenützt ſei. Es ſei aber auch nicht empfehlenswert, da in einem ſo großen Bau eine Schuldienerwohnung, die noch einen extra Eingang haben müſſe, zu teuer würde. Gegen die Vorlage ſprachen die..M. Schardt, Wacker und Seßler. Alle erkannten die Not⸗ wendigkeit an, glaubten aber, man ſolle noch einige Jahre zuwarten, bis die durch die Kaſſen verurſachten Zahlungs⸗Schwierigkeiten elwas be⸗ hoben ſeien..A. M. Schard! hält die Abfüh⸗ rung des Kanalwaſſers für dringender. Die Vor⸗ lage wurde mit 42 gegen 7 Stimmen angenom⸗ men. Punkt 2 und 8: Verkündigung der 1913er Gemeinde⸗ und Ortsbiehberſicherungsrechnung, ſo⸗ wie Beſcheidentwurf der Abhörkommiſſion fanden glatte Erledigung.— Die Annahme der Neubau⸗ ten und Umbauten wird der Gemeinde Plankſtadt ein ſchweres Opfer auflegen, das gerade in heuti⸗ ger Geldnot um ſo ſchwerer empfunden wird. Wenn die überwiegende Mehrheit des Bürgeraus⸗ ſchuſſes krotzdem zuſtimenke, ſo zeugt dies von einem recht weitblickendem Sinnte und der Er⸗ kenntnis, daß Notwendiges eben nicht zurückzu⸗ ſtellen iſt. Die Plankſtadter Einwohnerſchaft iſt als fleißig und ſparſam bekannt und wird das Unglück, das„Einzelne“ über deir Ort gebracht haben, auch in abſehbarer Zeit wieder überwinden. Zu hoffen iſt dabei, daß die Leute aus dem Un⸗ glück lernen und neuen Gründu ngen mit etwas Vorſicht gegenübertreten. Nächdem die Ein⸗ richtungen der Gemeinde auf der Höhe der Zeit ſind und auch die Abwaſſerleitung ihre baldige Er⸗ ledigung finden dürfte, iſt zu erwarten, daß die Betriebswerkſtätte, die teilweiſe auch auf hieſige Gemarkung zu liegen kommt, einen Zuwerchs zah⸗ lungsfähiger Einwohner bringk und ſo auch die Umlagekoſten herabgedrückt werden. J. Karlsruhe, 24. Juli. Nachdem die Neu⸗ wahl der Stabtveroröneten und Stabdträte ſtattgefun⸗ Renbilzung det fübtiſchen Aemmif ienen, iuſoweit der Stabtverorbnetenvorftanb mitanwetrken batte, vol Soweit der Stubtrat zur Bilbung von Kommiftonen zuftäudig iſt, hat er dies nun im feiner letzten Sitzung vorgenommen. Für bden Betrieb des nenen ſtä d tiſchen Gom⸗ mertheaters im Konzerthaus für das Jahr 19185 wird in Ausſicht genommen, dleſen einem Unter⸗ nehmer zu Übergeben.— Als Tag der Enthüllung des Deukmals für den verſtorbenen rüheren Ober⸗ bürgermeiſter Schnetzler wurde der 20. September ds. Js. beſtimmt.— Der Bärgeraasſchuß hat bel Beratung der Vorlage, die Umgeſtaltung der Straßen und deg Feſtplatzes beim neuen Kouzertgebäude und der Ausſtellungshalle betr., einen Aukrag der Stadt⸗ verordneten Dr. Rnittel u. a. dahingehend, die Geh⸗ wege auf beiden Seiten der Fahrbahnen und tedenen Zugangswe Fu Kunt 1. 5 525 8 ntit feſter Deckung zu verſehen, mit Stimtrenmehrheit an⸗ genommen. Die Vorſchläge des Tiefbauamts und ber Bankommiſſion werden zur Ausführung genehmigtz die Kyſten betragen A 760 4 Pfalz, Beſſen uns Umgebung. m. Aus den eer eeee, 24. 5. 1 Er etinung im Vo 0 e e Zeit 925 Boftreife inſo⸗ fern mit ſich, als eine Anzahl Vogelarten aßgezogen, audere Arten verſtärkt zugewanhert ſind. Eine ganz merkliche Abnaßhme hat die Amſel erfahren. Es ſſt anzunehmen, daß bieſer Vogel, irgend eimer Sleblings⸗ nahrung nachgehend, ſich zahkreich an anderem Stand⸗ ort auſhält, Dagegen haben ſich viele Staare ein⸗ gefunden, welche die reifen Früchte plündern. Be⸗ kanntlich ſind dieſe Vögel auch Liebhaber füßer Trau⸗ ben und richten in Weinbergen zur Herbſtzeit nicht unbeträchtlichen Schaden an. An Zahl recht zugenom⸗ men haben die Grasmückenarten, die Rot⸗ ſchwänzchen, Girlitze und Finkenarten. Das Jahr war für die junge Vogelbrut inſofern nicht gerade günſtig, als ſchwere Gewitterſtürme zahlreiche Neſter zerſtörten, wobel die Gelege, oder die Neſtlinge zu Grunde gingen. SLampertheim 24. Jult Die Rei⸗ ſenden ennben ael 53 heim verkehrenden fahrplanmäßigen Triebwa⸗ gens erlitten amt 24. mittags 191 e, heim einen nicht gelinden Schreck. 900 Burſchen hatten ſich am Bahnübergang aurfg l und vergnügten ſich damit bei der Vorbeifuhrt des Zuges mit Steinen zu werfen. Ein Geſckoß truf denn auch mit großer Wucht eine große Wagenſcheibe, welche in Trümmer ing, ſodaß die Inſaſſen entſetzt zuſammen⸗ hren. Die ſofort aufgenommene Verfolgung 3 Täters durch einen Bahnbeamten vermiftelſt Rad hatte den Erfolg den Schuldigen ſogkeich 10 ermitteln.*—5 angsbracht, daß dem ichtſinnigen chen eine gehörige Toachb ge⸗ brarmmtter Neche verabfolgt wirde, ganz abge⸗ durch die Etern zu erſetenden den hat, wuxde am 21. 1 ds. in ei⸗ lhgtteichen ae 75 155 eitenden Vorſtandeg der Stabtveroröbneten auch die ſehen von dem Schaden.—2 ——TTTrT..d — Weiee e. e Den 2. Juff 1812. General-Auekger.— Badiſche Neueſte Nachrichten. Mittagblatt) aehe Upsünterben hMariei Die Bank jederzeit erſtſtellige erga nen 58. c0r fee der Stadt Mannheim bis zu 60% der ſtadt⸗ rütkichen Schätzung. 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Jedoch nicht nur auf das Verhältnis zwiſchen Mann und Frau macht die Hitze ihren Einfluß geltend, auch noch andere Leidenſchaſten werden von ihr beherrſcht. Wein, Weib und Geſang, dieſes Dreigeſtirn ſteht unter dem Szep⸗ ter der Temperatur, ſo ſagt Ph. Morris, und zwar wirkt ſie fördernd auf die Ausübung der drei Leidenſchaften. Wenn auch Morris in Be⸗ zug auf die Liebe recht haben mag, ſo dürſten ſeine übrigen Annahmen nicht ganz ſtimmen, wenn man auf den Grund der Sache gehen will. Daß der Wein zum Beiſpiel im Sommer größe⸗ ren Zuſpruch findet, als im Winter, iſt ja ſicher. Die Hitze zwingt eben den Menſchen mehr Flüſſigkeiten zu ſich zu nehmen und der Wein⸗ trinler wird eben mehr von ſeinem Wein ge⸗ nießen. Das iſt aber noch lange kein triftiger Grund, zu behaupten, daß die Leidenſchaft zum Wein im Sonmer ſteigt; werden doch auch ſämt⸗ liche andere Getränke in größerem Maße ge⸗ noſſen. Lediglich der Durſt macht ſich in heißen Tagen ſtärker bemerkbar, nicht aber die Leiden⸗ ſchaft zum Genuß von Wein oder anderen Lieb⸗ lingsgetränken. Und wie ſteht es mit dem Ge⸗ ſang? Wohl fordert die erblühende Natun den Meuſchen auf, ſeine Lieder erſchallen zu laſſen, der Frühling insbeſondere iſt es, der dem frohen Erdenkinde heitere Töne entlockt. Aber nicht der heiße Sommer, der durch ſeine Glutſtrahlen jeden Laut in der trockenen Kehle erſlicken macht. Wohl hört man an ſchwindenden Sommer⸗ abenden den Geſang von zurückkehrenden Natur⸗ ſchwärmern, ſie ſingen froh und erleichbert. Nicht weil die Hitze ſie dazu veranlaßt, ſondern im Gegenteil, weil ſie von dey drückenden Laſt be⸗ freit ſind und ihre Lungen ſich in der abendlichen Kühle wieder weiten können. So iſt es bei uns wenigſtens. Ob Profeſſor Morris dennoch recht hat, wollen wir dahingeſtellt ſein laſſen, vielleicht Temperatur eingeſtellt, ſind die amerikaniſchen Naturen anders auf die wie die unſrigen. Vum luſtigen John Bull. Strohwätwerzeit. Lumpenſammler: „Keine Lumpen heute, Herr?“„Nein, garnichts, meine Frau iſt in der Sommerfriſche.“„Auch keine leeren Flaſchen, Herro“ Geteilte Freude.„Nun, kleiner Mann,“ ſagte ein Herr zu einem Jungen, den er auf der Straße traf,„warum gehſt Du denn jetzt mit aufge⸗ ſpanntem Schirm? Es regnet doch garnicht „Nein.“„Und die Sonne ſcheint auch nicht „Nein.“„Und warum trägſt Du dann den Schirm?“„Ja, wenn es regnet, will Vater ihn haben, und wenn die Sonne ſcheint, braucht ihn Mutter, da kann ich ihn bloß bei dieſem Wotter kriegen.“— Grammatik Lehrer: „Thomas, ſage mir einen Satz, und dann wol⸗ len wir ihn in die Befehlsform bringen.“ Thomas:„Das Pferd zieht den Wagen.“ Lehrer:„Gut. Jetzt ſage den Saßz in der Be⸗ fehlsform!“ Thomas: Hü hül“ General-Aueiger.— Fadiſche Aeueſte Kachrichten.(Mittagblatt) Montag, den 27. 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Der arößte Feind Eurer Kleinen iſt Eimer werden die, Fläſchchen mit Nahrung, umgeben—— e eeee eeeee der Sommer mit ſeiner großen Hitzel von einigen Eisftnachen geletzt und mit dem Heckel 5 iieee Unter den Lebensmitteln verdirbt am leichteſten des Eſmers zugedeckt. Der Deckel der Kiſte wird mit 5 5 die Tiermilch. einigen Lagen Zeitungspgpier beklebt. 2 Formisch 958 92 Darum ernährt Eure Kinder an der Bruſt und Ihr müßt deim Flaſchenkinde beſonders die Vor⸗ 888 8 eee berzt 5 ich 8 1—* 9900 ver⸗ eeeeeeeee 77 Bruſtm verdirbt nicht ordnet die aſche geben. eber wenſger Nahrung f f Gebt Euten Kindern alle vier Stunden, d..in der heißen Zeit geben als zupiel. Welcher Baumeiſter N emal bes Tages abwechfelnd die rechte unz linke Tritt Durchfall ein, ſo laßt die Milch ſort, gebt Bruſt und laßt ihnen nachts die Ruhe. Tee(Fenchel⸗, Lindenblüten⸗, einfachen Künfßlich ernähren dürft Ihr nur auf Anorbnung Tee ohne Milch, bis eſn Arzt zu erreichen iſt, aber und unter Auſſicht des Arzles, Ihr mützt bann be⸗ nicht länger als 12 Siunden. tüchtigem Geſchäftsmann in der Nähe Mannheims größeres 1131, Geſchäftslokal ſonbers genan und ſauber dabet ſein. In der heißen Jahreszeft hat der Säugling wie 8 400 40 Zahlungsbe⸗ Ahr müßt ſede flaſche nach jeder Mahlzeit ſofort der Erwachfene Durſt. Geht ihm dann— er zeig! he 8 mit Waſſer füllen und ſie mit einer Flaſchenbürſte]ſeinen Durſt durch große Unruhe— abgekochtes dingungen. Off. sub.K. 100 an D. Frenz.m. beß Mannheim. Delitat Nürnberg. Ochſen⸗ % maul⸗Salat 10 Pfb.⸗Poſtfäſſl à M. Hans Schrödl, Nürnber Dallt erſtr. 4. 25 und mit Soba, Borax oder Seifenwaſſer reinigen, Waſſer oder dünnen Tee, möglichſt ohne Zucker. mit gekochtem MWigſſer nachſpfllen und ſie umgekehrt Auch zu warmes Einpacken oder ein Überhitzter au elnen reinen Ort, möglichſt in einen reinen Topf Raum machen den Sängling krank, daher weg mit ſtellen. allen Feberbetten und dicken Wickellüchern. weg mit Gebraucht nur Frlaſchen auf denen der Inhalt in der Hammiunterlage! Zaßlen 5, 10, 20 51s 200 I(Cubikzentimeter] ab⸗ Ihr könnt im Sommer Euer Kleines faſt nack gemeſſen werden kann(Grammflaſchen), denn nur mit im Bettchen oder Korb ſtrampeln laſſen, eine leichte ihnen könnt Ihr die Nahrungsmenge genau beſtim⸗ dünne Decke genügt zum Zudecken! an. Ihr müßl Eure Rinder vor den ſſe guclenden Berboten iſt Euch, dle PFlaſchenſauger als Fliegen ſchätzen, indem Ibr einen leichlen Schleier ller zu benutzen! über Betlchen oder Korß legt. „Schmeldert Kd. srboten ſind Euch Glasröhren oder Gummi⸗ Das beſte und kühlſte, häufig gelüſtete Zimmer an, iu u. außer b. Haufe. Hläuche als Flaſchenſauger ebenſo der Zucker⸗ Kurer Wohnung iſt für Euer Kind das geeignetſte. Seckeuheimerſtr. 44, 4. St. ſchnuller! eſes Zimmer küunt Ihr noch kühler machen, wenn 57786 Ihr müßt den Sauger nach jedem Gebrauch mit] Jhr die Fenſterſcheiben häufig mit möglſchſt kühlem heißem Soda Salz oder Boraxwaſſer gründlich reinl⸗] Woſſer beſorengl gen und in ſauberem, zugedechtem Gefäß aufbewah⸗ IAhr dürft das Kind nicht in der heißen, feuchten ren, An beſten iſt es, ebenſoviel Sauger wie Flaſchen Rüche ſtehen haben! zu haben. Hat Eure Wohnung kein kühles, ſchalliges Kauf! Fure Mich nur in einem Kuhſtall. van Plätichen. ſo verſucht im Hguſe ein ſolches ausfindig deſſen Sanberkeit Ihr Euch übergeugt Habt, am zu machen, dort ſtellt Euer Kind hin. beſten fraat Ihr den Arzt oder die Urſorgeſtelle, Könnt Ihr aucb im Hauſe kein ſolches Plätzchen mo Ahr die Milch zu habt. finden, ſo bringt das Kind möglichſt piel an einen Ihr dürft die Milch nicht zu Hauſe berumſtehen ſchatligen, nicht ſchwelen Ortk im Frelen, auch da laſſen, mitßt ſie ſofort z inuten in einem reſnen] darf es bloß liegen. Topf kochen ſchnell abklhlen, indem ihr den Topf, Geringe Zualuft ſchadet Eurem Kinde im So m⸗ mit einem Deckel verſehen, in kaltes Waſſer ſetzt und mer nichts! diefes hänſig erneuert. Ahr mißt Euer Kind im Sommer mindeſtens Ihr dürft die Milch nach de Kochen nicht in einmal täglich baden, oder üfters mit kühlem Waſſer audere Töpfe giezen, ſondern mäßt ſie ſolange in waſchen! dem fühl auſbewahrton Topf laſſen. bis Ihr ſie Aeeignete Nahrung. Sauberkeſt und friſche 15 5 Anmittelbar vor dem Gebrauch in vorgeſchrebener ſind zum Gebeihen des kindeg unbedingt erforderlich Menge in die Flaſche füllt. Steben Euch 5 Flaſchen zur e was Vorſtehende Natſchläge für die heitzen Monate . am heſten iſt, ſo müßt Fhr die M 1 loſert] zum Schutze der Säuglinge bringen wir hiermit zur dem Kochen in vorgeſchriebener M Jungen Damen erteilt ein auf der Hochſchule für Muſik ausgebildet. Fräu⸗ lein gründlichen Geſangs⸗ uterricht. Brieſe an die rned ünt. Nr 4000. örd⸗ Beamte bdeeee Oatlehen bis 1 2 100 25 ohne Vorſchuß bei Mindeſt⸗ in allgemeinen Kenntuis. n am beſten 5 le E gegalt von Pek. 2100. Vor⸗ nate vom 20 geſetzte—— 2 rb nicht 6 llen und ſie verſchloſſen au eine 10 in beſonderes Hitzemerkblatt wird während der 8800 beee den in einem Elsſchronk, gufbewalken. beizen Mo vom Standesamt und vom Wöchner⸗ 5Fr K