.8 FFCC( 2 8 en — Wonnement: 7o pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Ik. 3 42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile„.20 INNk Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: ng Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das mittagblatt morgens 0 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Amtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirͤk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau: Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Lelegrammakidreſſe „General⸗Anzeiger Rannheim“ Celephon⸗Rummern: Dtrektion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung... 341 Redaktion 1 Expedition und Derlag buchhandlung 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin —22 Nr. 344. MNaunheim, Dienstag, 28. Juli 1914. (Abendblatt.) Der Nonflikt und der deutſche Gedanke. Der überaus ſchwere Konflikt, den die Mord⸗ tat von Serajetwo heraufbeſchworen hat, eilt ſeinem Höhepunkt zu.— Die ſpontanen Kund⸗ gebungen, deren Gegenſtand die verbündete habsburgiſche Monarchie während der letzten Tage im ganzen Deutſchen Reiche geweſen iſt, beweiſen, welch guten Eindpuck die Entſchloſſen⸗ heit des öſterreichiſchen Vorgehens in Reichs⸗ deutſchland gemacht hat, und zeigen, wie volks⸗ tümlich der Gedanke der deutſch⸗öſterreichiſchen Gemeinbürgſchaft bei uns iſt. Und das hat ſeine guten Gründe. Handelt es ſich doch bei dem deutſch⸗öſterveichiſchen Bündnis nicht um eine bloße, auf politiſche Notwendigkeiten be⸗ gründete politiſche Intereſſengemeinſchaft, ſon⸗ dern um den ſichtbarlichen politiſchen Ausdruck einer oygamiſch gewachſenen Volks⸗ und Kultur⸗ gemeinſchaft, denn die herrſchende Schicht in Deſterreich und die begeiſtertſten Träger des öſter⸗ Staatsgedankens ſind ja die Deut⸗ 5 r Noch iſt der Bündnisfüll, der Angriff Ruß,⸗ lands auf Oeſterreich, nicht eingetreten, aber dieſes Gemeinſamkeitsgefühl erſtveckt ſich weit hinaus über die vertragliche Verpflichtung zur gegenſeitigen Hilfeleiſtung. Die ſüdſlawiſche Frage iſt aufgerollt und drängt zur baldigen Entſcheidung. Das Ziel der öſterreichiſchen Re⸗ gierung, die ſerbiſche Propaganda innerhalb der Grenzen der Donaumonarchie zu unterbinden, iſt klar, ee durch jahrzehntelange trübe Erfahrungen geboten und nach der letzten grauſigen Betätigung dieſer„Geiſtesrichtung“ zur Lebensnotwendigkeit für das Preſtige un die Sicherheit der Monarchie geworden. Ein reinigender Krieg iſt hier der lähmenden Unge⸗ wißheit der Verhältniſſe mit ihven ſchweren Schädigungen für das Wirtſchaftsleben und der ſteten Kriſenſtimmung vorzuziehen, die Oeſter⸗ reich in den letzten Jahren zur Genüge ſeitens Serbiens kennen gelernt hat Zur Erzielung eines dauernden Erfolges gehört aber auch, daß der üble Quell dieſer Propaganda im Königreich Serbien verſtopft wird. So er⸗ ſcheinen die öſterveichiſchen Forderungen als das Minimum deſſen, was Oeſterreich, will es nicht zum Geſpött der Völker werden, von Serbien verlangen mußte. Sollte Rußland tatſächlich zugunſten Ser biens militäriſch eingreifen, ſo wäre das ein Beweis dafür, daß die panflawiſtiſche Kriegs⸗ partei ſich in Rußland durchgeſetzt hat, und es würde die Stunde der Abrechnung der geſitteten Völker Mitteleuropas mit dem Panflawismus, dieſem Unruheſtifter Europas, geſchlagen haben. Entſcheidungen von ungeheurer Tragweite für das geſamte Deutſchtum, ja für das Germanen⸗ tum überhaupt wären zu erwarten. Die Löſung der ſldſlawiſchen Frage, ſei es im Sinne der großſerbiſchen Idee, die die Südſlatven über⸗ Haupt aus dem Gefüge der öſterreichiſchen Mo⸗ narchie herauslöſen will, ſei es nach dem Wunſche der Anhänger des Trialismus durch eine Sonderſtellung der Südſlawen innerhalb des öſterreichiſchen Geſamtſtaates, würde nicht nutt das öſterreichiſche Deutſchtum bedrohen, ſon⸗ dern auch das Deutſche Reich, dem es wahrhaftig nicht gleichgültig ſein könnte, wenn der Pan⸗ ſlawismus an den Grenzen Tirols Poſten be⸗ zieht und die lawiſche Welle auch von Süden Die Konſtellation Oeſterreichs iſt ja, wie wir ſchon im heutigen Mittagsblatt darlegten, zur⸗ ,u, ie innere Gärung feſtgehalten und hätte im Kriegsfalle mit einer Neuauflage der grandioſen Nevonttion anläßlich des ruſſiſch⸗japaniſchen Krieges zu rechnen; Frankreich hat durch Hum⸗ berts Enthlllunngen das Verwauen in die Be⸗ reitſchaft ſeines Heeres verloren, während Eng⸗ land, das im Innern durch den Homerulekonflikt feſtgelegt iſt, eine friedliche Löſung oder doch Lokaliſierung einer etwaigen kriegeriſchen Aus⸗ einanderſetzung wünſchen genießt Oeſterreich durch den Anlaß ſeines Vor⸗ gehens die Sympathie und moraliſche Unter⸗ ſtützung der ganzen geſitteten Welt, die ſich in der Verdammz ung der Bluttat einig iſt. Haben doch ſogar die Kroaten in ihrer Empörung ſich zu ſchweren leidenſchaftlichen Ausſchreitungen gegen die verwandten Serben hinreißen laſſen. Da Serbien, das ja auch ſonſt den Meuchelmord ſals politiſche Methode anerkennt, die Sache der großſerbiſchen Propagandiſten der Tat zu der ſeinen gemacht hat, ſo tritt Oeſterreich als Tr ä⸗ ger des Kulturgedanlens und als Vollſtrecker des Willens der ge⸗ ſitteten Menſchheit auf die Walſtatt. Oeſterveich kann, wenn es gezwungen wird, die Erfüllung ſeiner an Serbien gerichteten For⸗ derungen mit allen Mitteln, auch den äußerſten, durchſetzen, auf die reſtloſe Unterſtützung Deutſch⸗ lands vechnen, die auch zu einer militäriſchen werden kann, ſobald Rußland den Widerſtand Serbiens durch militäriſche Maßnahmen er⸗ muntert und dadurch Deutſchland nach der deutſchamtlichen Auffaſſung des Bündnisvertra⸗ ges zur Bündnishilfe verpflichtet wird. Deutſch⸗ land würde niemals eine Beeinträchtigung der Großmachtſtellung Oeſterreichs zulaſſen und kann ſelbſt dank der ſicheren Ordnung ſeiner Verhält⸗ niſſe und dank ſeiner konſolidierten wirtſchaft⸗ lichen und finanziellen Lage mit Recht hoffen, daß es etwaigen äußeren Einwirkungen gegen⸗ über hinreichende Widerſtandsfähigkeit zeigen würde insbeſondere darf Deutſchland auch eine Lokaliſierung der im Kriegsfalle zu erwartenden wirtſchaftlichen Kriſis erhoffen Wie ſich auch die Lage weiterhin geſtalten möge, Oeſterreich kann im Vertrauen auf ſeinen mächtigen Ver⸗ bündeten mit gelaſſener Ruhe und in Selbſt⸗ ſicherheit der Jukunft entgegenſehen. Die Stimmung in Ooſterreich⸗Ungarn. Mit markigen Worten begrüßt im„Neuen Wiener Tageblatt“der frühere Reichskriegs⸗ miniſter v. Schoenaich den Moblliſierungs⸗ tag, indem er ſchreibt:„Die eiſernen Würfel ſind geworfen. Der Kaiſer ruft. Die Armee, die zweimal in ſchweigendem Gehorſam das halbgezückte Schwert in die Scheide geſtoßen hat, folgt jubelnd dieſem Ruf ihres oberſten Kriegsherrn. Der Beſtand und die Ehre Deſterreich⸗Ungarns, durch den Gang der Gr⸗ eigniſſe ihr anvertraut ſtehen unter Habsburgs alten Fahnen in ſieherer Hut.— Mag der Geg⸗ ner im Uebermut auf jüngſt erfochtene Siege pochen; auf Waffen, die vom Königsmord be⸗ fleckk ſind, kann Gottes Segen nicht ruhen.— Unſere Armee, getragen von den Ueberliefe⸗ rungen der durch Jahrhunderle bewährten Sol⸗ daten⸗ und Bürgertugenden, zieht friſchen Geiſtes in demutsvollem Gottvertrauen hinaus und wird den Erwartungen ihres Kaiſers und ihrer Mitbürger voll entſprechen.— Hierin, in der treuen Hingebung und Opferwilligkeit der Wehrmacht, in dem feſten Zuſammenſtehen der Bürger beider Staaten, möge unſer heiß⸗ geliebter Kaiſer, den die Welt als Hort des Friedens preiſt, Troſt finden für den Schmerz, den ihm dieſer freventlich aufgezwungene Krieg bereitet.— Gottes Schutz geleite unſere Trup⸗ pen und knüpfe Sieg an unſere Fahnen! Vorwärts!“ Und ſchon regen auch Oeſterreichs Dichter ver⸗ heißungsvoll die Schwingen. So ſingt in der gleichen Zeitung Paul Buſſon: Nun, Oeſterreich, laß marſchieren Dein Heer mit feſtem Schritt. Es zieht hoch in den Lüften Aus teuren Heldengrüften Ein leiſes Grüßen mit. Von einem Wolkenſchimmel Winkt lächelnd Prinz Eugen. Er will den Weg uns weiſen, Auf dem in Blut und Eiſen Die alten Fahnen wehn. muß. Andererſeits Sie flattern friſch im Winde Bei Spiel und Trommelſtreich. Aus tauſend Herzen und tauſend Schwingt ſich's wie Sturmwind brauſend: „Kaiſer und Oeſterreich!“ Das Mönigreich Serbien. Serbien hat einen Flächeninhalt von 84 000 Quadratkilometer und eine Bevölkerung von 4, Millivnen Seelen; wie in faſt allen ſüdoſteuro⸗ päiſchen Staaten, überwiegt auch hier das männliche Geſchlecht nicht unerheblich. Das Land zeigt unter allen Balkanſtaaten die größte Volksdichte(52). Die vorherrſchende Konfeſ⸗ ſion iſt die griechiſch⸗katholiſche. Die Haupter⸗ werbsquelle der Bevölkerung iſt die Landwirt⸗ ſchaft. Der Boden iſt im allgemeinen ergiebig, jedoch erſt zu einem Drittel landwirtſchaftlich bebaut. Die Ernteerträge könnten ſich bei in⸗ tenſiverer Wirtſchaftsweiſe leicht verdoppeln. Ungefähr ein Drittel des ganzen Landes iſt mit Wald bedeckt; der verbreiteſte Waldbaum iſt die Eiche. Die Forſtwirtſchaft iſt noch recht primi⸗ tiv. Unter den Ackerfrüchten haben Mais(1911: 600 000 Hektar) und Weizen(400 000 Heklar) die größte Verbreitung; erſt in weitem Abſtande folgen Gerſte, Hafer(je 100 000 Hektar) und Roggen(50 000 Hektar). Der Anbou von Kartoffeln iſt minimal, Faſt 200 000. Hektar ſind mit Pflaumenbäumen bepflanzt, Hektar mit Tabak und 30—40 000 Hektar mit Wein. Auch der Seidenbau iſt neuerdings in großem Aufſchwung begriffen; die Ausfuhr von Kokons allein hat einen Wert von 1 Million Mark. Die Viehzucht iſt ſehr anſehnlich; doch ließe ſich noch viel tun, um ſowohl die Qualität wie die Quantität der Tiere zu heben. Der Viehſtand beläuft ſich gegenwärtig auf 150 000 Pferde, 1 Million Rinder, 800 000 Schweine und 4 Millionen Schafe. Die Schweinezucht, der namentlich die vielen Eichenwälder zuſtatten kommen, iſt in letzter Zeit merklich zurückgegan⸗ gen. Was die Induſtrie anbelangt, ſo ſteht ſie noch in den erſten Anfängen; in den letzten Jahren haben allerdings viele ausländiſche Ge⸗ ſellſchaften, darunter auch zahlreiche deutſche zu ihrer Hebung beigetragen. Außer der überall verbreiteten Hausinduſtrie(Textil⸗, Holz. und Schmiedewaren) finden ſich zahlreiche Bier⸗ brauereien, Brennereien, Mühlen, Tuch'⸗, Zement⸗ und Tabakfabriken(letztere monopoli⸗ ſtert). An Mineralien iſt Serbien reich, doch werden dieſe erſt in geringem Umfange ausge⸗ beutet. Nachgewieſen ſind u. a mächtige Stein⸗ kohlenflöze, ferner Kupfer, Eiſen, Blei, Silber 2000. und Zink. Der Handel zeigt eine mächtig an⸗ ſteigende Tendenz, iſt jedoch, wie wir dies auch bei anderen Balkanſtaaten ſehen, großen Schwankungen ausgeſetzt. Die Ausfuhr iſt ſelbſt in ungünſtigen Erntejahren größer als die Ein⸗ fuhr. Der geſambe Außenhandel belief ſich 1910 auf 145 Mill. Mark; hiervon entfielen 80 Mill. auf den Export. Die wichligſten Export⸗ artikel ſind Erzeugniſſe des Ackerbaus und der Viehzucht(87 Proz des geſamten Exports), da⸗ runter namentlich Mais und Weizen. Als Be⸗ ſtimmungsländer kommen in erſter Linie die Türkei und Deutſchland, weiter Oeſterreich und Belgien in Frage. Unter den Importländern ſteht Deutſchland bei weitem an erſter Stelle(30 Mill. Mark— 42 Proz.); es folgen Oeſterreich (13 Mill.) und England(9 Mill.). Die wich⸗ tigſten Importartikel ſind Metalle, Maſchinen, Textilwaren und Papier. Als ſchiffbare Waſſer⸗ ſtraßen ſind Donau, Sau und Drau zu nennen An Eiſenbahnen mangelt es noch ſehr(weniger als 1000 Kilometer Länge); für den Auslands⸗ verkehr kommt nur die Orientlinie Wien⸗Bel⸗ grad⸗Niſch⸗Sofia und die Verbindung mit Saloniki, die bei Niſch von der Orientlinie ab⸗ zweigt,. Be alle anderen Bahnen ſind von ſekundärer deiktung. nuhige Stimmung in Petersburg. Wir haben in der heutigen Mittagsausgabe Londoner und Petersburger Depeſchen veröffent⸗ licht, denen zufolge an der Newa eine ruhige Stimmung anhält und man nicht mehr an einen Friedensbruch denkt. Wir fügen zur Ergänzung zwei wichtige Meldungen der „Köln. Zig.“ an. Sie lauten: * Petersburg, 27. Juli. Die GEr⸗ klärung der deutſchen Botſchaft durch die Petersburger Agentur, daß die deutſche Regierung die öſterreichiſche Note nicht vorher gekannt habe, aber die berechtigten Forderungen Oeſterreichs unterſtütze, ſcheint gern als Handhabe genommen zu werden, um Rußlands Einlenken zu ermöglichen. Heute iſt eine merkliche Beruhigung eingetreten. Die friedliche Auffaſſung der Löſung des Kon⸗ fliktes, deren Vertreter Saſonow und noch mit größerm Nachdruck KHriwoſchein im Miniſterrat ſind, wird entſchieden die von Deutſchland gebotene Gelegenheit, aus der Kriſe herauszukommen, noch im Laufe des heutigen Tages zu einer entgegenkommenden Kundgebung der ruſſiſchen Regierung ausnutzen, deren Sinn in der geſtern gemeldeten Richtung osgoß Kaglof N 8 N 5 0 8 Neis 5 eee 885* Wafes 5 8 esch 0 5 1 Heho hebs usb. Seſd F J vnen—0 85 1 2 8 1 Ses Sae 15 oee N Mrupan—-höhe ⸗ 8 e 7 1 Sckol. 5 55 tiid 3 9080 Waljewe eieeeee — 1 chte do b 7 85 1 N 10 2* Harte des Operafiansgehleęfes im Nartwestgebiere Serbfens- 2. Seite. General-Anzeiger. Bad e Neueße Nachrichten.(Abendblatt) Dtenstag, den 28. Juli 1914. der Teilung der öſterreichiſchen Anſprüche kiegent 7 ſoll. Daß die No wo je Wremja und Geſinnungsgenoſſen die Wendung als eine diplomatiſche Niederlage des Drekbundes auslegen, die lediglich auf die feſte Sprache Rußlands zurückzuführen ſei, wird zwar bei dem Gelingen der Friedensaktion als Agitationsmaterial fortleben und deshalb auch heute ſofort von dieſen Blättern ſeſtgeſtellt. Auch bei ihnen lieſt man zwiſchen den Zeilen, daß die Vermeidung eines Krieges mit Deutſchland im gegenwärtigen Augenblick ihnen ſehr recht iſt. Die Nowoje Wremja ſchreibt, Deutſchland dürfe ſich nicht zum Sklaven Oeſterreichs machen zur Durchführung jeder Phantaſie der öſterreichiſchen Diplomatie, ſondern müſſe ein ſelbſtändiges Mitglied des Dreibundes bleiben. Die letzte Erklärung öffne der deutſchen und öſberreichiſchen Diplomatie den Weg für den Rückzug. In welcher Form dieſer erfolge, ſei gleichgſetig. Tatſächlich atmet die ruſſiſche Regierung auf, mit Anſtand aus der Klemme zu kommen * Petersburg, 27. Juli. Da die ruſ⸗ ſiſche Hetzpreſſe aus dem Communtique der deut⸗ ſchen Botſchaft an ein amtliches Informations⸗ hureau das Abrücken Deutſchlands von einem Teil der öſterreichiſchen Forderungen, die es für übertrieben halte, ableitet, kann ich nach In⸗ formationen an zuſtändiger Stelle erklären, daß das Communique lediglich die Behauptung zer⸗ ſtören wollte als ſei das Ultimatum in Berlin fabriziert. Mit dieſer Richtigſtellung hat die deutſche Diplomatie nach hieſiger öſterreichiſcher Auff ſung Oeſterreich⸗Ungarn den beſten Dienſt geleiſtet, indem das Bewußtſein der eigenen Sbärbe und des guten Rechts Oeſterreichs nur noch klarer zutage tritt Wenn die anſcheinend zutage tretende Nebenwirkung außerdem erzielt wird, daß das Communique dem kühl geblie⸗ benen Teil der ruſſiſchen Regierung eine Hand⸗ habe gibt, den Draufgängern, die ſich durch Drohungen vergaloppiert haben, aus der Klemme helfen, ſo wird dies in deutſchen amt⸗ lichen Kreiſen Unterſtützung finden. Das Communique, deſſen Weitergabe an das Aus⸗ land die Agentur unbegreiflicherweiſe für über⸗ flüſſig hielt, lautet: „Der Agentur wird aus unzweifelhaft zuver⸗ reichsdeutſcher Quelle berichtet, daß die Nachricht, der Schritt Oeſterreichs in Belgvad ſei auf Anſtiften Deutſchlands erfolgt, vollkom⸗ men falſch iſt. Der Text der Note war dey deut⸗ ſchen Verung vor der Uebergabe nicht be⸗ kannt. Die deutſche Regierung hat auf den Inhalt der Note nicht den geringſten Einfluß gehabt. Daher iſt die Annahme, Deutſchland nähme eine drohende Haltung ein, unbegründet. Als Bundesgenoſſe unlerſtützt Deutſchland ſelbſt⸗ verſtändlich Oeſterreichs gerechte Forderungen; es will aber vor allem, baß der Könflikt lokali⸗ ſiert bleibe. + 15 dervermittlungsvorſchlag Greys. Zuverſichtlichere Stimmung in London. andon, 28. Juli. Die„Times“ hält die europäiſche Lage für merklich beſſer als geſtern, obwohl ſie noch immer beſorgnis⸗ erregend und unſicher ſei. Die feierliche War⸗ nung Sir Edward Greys, der in der ganzen Welt den Ruf eines kühlen und aufrichtigen Staatsmannes habe, habe in allen europäiſchen Hauptſtädten großen Eindruck gemacht. Zu dem Gelingen des Planes ſei die Mitwirkung aller Mächte abſolut weſentlich. Das Blatt ſagt, daß nach den Berichten ſeines Korreſpon⸗ denten in Petersburg die Ausſichten auf einen Ausgleich verheißungsvoll erſcheinen und daß Deutſchland ſicherlich und aufrichtig für den Frieden wirke. Wenn das der Fall ſei, ſo ſollte ——. der Frieden mit etwas mehr Anſtrengung ge⸗ ſichert ſein. „Daily Chronicle“ erblickt ein Zei⸗ chen für eine hoffnungsvolle Eutwicklung in dent geſtrigen Meinungsaustauſch zwiſchen Wien und Petersbur g. Das beſtätige auch die Annahme, daß auf beiden Seiten der ernſtliche Wunſch beſtehe, eine Baſis für den Frieden zu finden, der mit den vitalen Inter⸗ eſſen beider Nationen vereinbar wäre. „Daily Graphic“ ſagt: Sir Edward Greys Erklärung habe bereits eine ausgezeich⸗ nete Wirkung gehabt inſofern, als ſie ein aus⸗ geſprochenes Gefühl von Hoffnung in ganz Europa erzeugt habe. Die„Daily News“ ſagen: Es kann kein Zweifel ſein, daß die mächtigſten und offt⸗ ziellen Einflüſſe Sir Edward Greys Vorſchlag oder einen aus Deutſchland kommenden auf direkte Verhandlungen zwiſchen Rußland und Oeſterreich unterſtützen werden. Der„Daily Telegraph“ ſagt: Wenn einmal Deutſchland, Frankreich und Italien veranlaßt werden könnten, im Verein mit England einen diplomatiſchei Schritt gleich⸗ zeitig in Petersburg und Wien auszuüben, dann iſt Grund für einige Hoffnung vor⸗ handen. Die„Morningpoſt“ ſagt: Wir können nicht glauben, daß irgendeine der europäiſchen Großmächte Streit mit einer anderen Macht ſucht und daß eine von ihnen den Krieg um des Krieges willen wünſcht. Deutſchland lehnt Greys ver⸗ mittlungsvorſchläge ab. wW. Frankfurt a.., 28. Juli. Die„Fr. Ztg.“ meldet aus Berlin: Die deutſche Reichsregierung erkennt die freundlichen Abſichten der Vermittlungsvor⸗ ſchläge Sir Edward Greys durchaus au und würde auch eine auf Oeſterreich⸗Ungarn und Hahnhrücken im Weſten, Nahe bei und weiter hinaus bis nach Saarbrücken, woh auch in den anderen Gebieten Brücken geht, herang diente Soldaten. men zu treffen, iſt heute früh h Kurz darauf folgten die Waffen. Die engliſche Flotte nimmt Kriegsmaterial und geſtern die übliche Li nicht ausgegeben. rüſten ſich tauſende ungariſchen Reſerviſte mittelbaren Ausbruch die Abreiſe. der das Verlangen ſtellt, die Antwortfriſt für Serbien zu verlängern, iſt weiter nichts unter⸗ nommen worden. Rumänien bleibt neutral W. Wien, 28. Juli. Die Nachricht von der Mobiliſierung Montenegros nicht beſtätigt. Hingegen wird aus informier⸗ ter Quelle verſichert, daß Rumänien neutral bleibt. * Scharfe Bewachung der Eiſenbahnlinien. e. Bingerbrück, 28. Juli. Die Eiſen Bingerbrück, Sarmsheim, weſtlich Proviant mit. London, 28. Juli. Wie die Blätter mel⸗ den, ſind im Hafen von Schlachtſchiffe, Kreuzer der erſten Flotte. Nacht über Kohlen ein. Proviant, das für mehrere Wochen ausre wird ebenfalls eingenommen werden. internationale Lage ſi den Schiffen der erſt teilt werden. Sie Kriegsmaterial * Newyork, 7. Juli.(Reuter.) * Die Aufregung in den Reichs⸗ hat ſich bisher und zwar die über die Kreuznach ezugene Beamte, ſind ge⸗ Der Befehl, dieſe Maßnah⸗ ier eingetroffen. Portland zurzeit 29 4 Schlachtkreuzer und 9 andere nahmen die und icht, Bis die ch geklärt hat, wird auf en Flotte kein Urlaub er⸗ Wie es in kritiſcher internatio⸗ naler Situation üblich iſt, hat die Admiralität ſte der Schiffsbewegungen Nach Nachrichten aus vielen amerikaniſchen Städten von öſterreichiſchen und n in Erwartung des un⸗ der Feindſeligkeiten für ——— ſiſch⸗Oeſterreichiſchen Grenze anweſend waren, mit großer Begeiſterung aufgenommen, ſtehend wurde die Nationalhymme geſungen. Der Sturm auf die Sparka hatte in einzelnen Städten zur Folge, Kaſſen nur mit 14tägiger Kündigung Von einem Mannheimer Le ſer unſe⸗ res Blattes wird uns ein Brief aus Straßburg Juli zur Verfügung geſtellt, der in vor⸗ Weiſe die Stümnung in den Reichs⸗ landen ſchildert: Am geſtrigen Tage, genau wie in der Nacht von Samstag auf Sonntag fanden, wie in vielen andern Städten, Kundgebungen ſtatt, welche ſich ſſen daß die auszahlen in den Reſtaurants und Cafshäuſern abſpielten, von ich ſelbſt bezeichne derartige Gebahren gewiſſer⸗ Trier, werden von mit Karabinern ausgerüſte⸗ maßen als Commerſe und dergleichen, veran⸗ ten Eiſenbahnbeamten bewacht. Die zur Be⸗ ſtaltet zumeiſt von Studenten und jüngeren Leu⸗ wachung der Eiſenbahnlinſe, ſoweit ſie über ten, maßgebend für mich iſt die Stimmung der älteren und geſetzten Alters. Ein Apotheler, welchen ich gut kenne, erzählt mir, daß er mit diverſen Leuten, teils Akademiker, ted Ge⸗ ſchäftsleute, Ausſprache hielt, man iſt in dieſen Kreiſen ſehr ernſt geſtimmt, faſt die Sache als ſehr kritiſch auf, hofft jedoch gewiß, daß in—3 Tagen Aufklärung da iſt. Eine alte angeſehene, eingeſäſſene deutſche Familie, welche ich be⸗ ſuchte(Vater und 3 Söhne ſprach ich) ſind eben⸗ falls der Anſicht, daß man die Lage als ernſt betrachten muß, ſie haben natürlich auch, wie die vielen andern Leute alles Geld, was ſie habem konnten, bei der Bank erhoben, ja, ſie haben ſogar Lebensmittel entſprechend einge⸗ kauft, natürlich ſolche wie Hülſenfrüchte, Kar⸗ toffel und dergl., wer einmal einen Krieg miter⸗ lebt hat, wie hier in Straßburg, der wird es ſo machen wie wir. De Söhne ſtimmten dem 3¹ und dies gab mir Veranlaſfung, bei Anrſerm Lieferanten von Kolonialwaren einiges zu be⸗ ſtellen. Hier bekam ich beſtätigt, daß ſehr, ſehr viele Leute aus allen Schichten der Bevölkerm en gros einkaufen, hauptſächlich Erbſen, Boh⸗ nen, Linſen, Kartoffel, ſoweit man folche auf⸗ ren kann. Die Metzger ſollen viel Harb⸗ wurrſt und ähnliches verkauft haben. Am den hieſigen Banken wird faſt alles Geld Rußland ſich erſtreckende Vermittlung für landen. Neicheſchelten, Hache e 1 55 durchaus gerechtfertigt halten. Sie könne aben Straßbur 6, 28. Juli.(Friv- Del.) den. So bekennt ein Metzger, daß Leute für 15 5 8 ich. Die Aufvegung in Glſaß⸗Lothvin⸗ oder 20 Pfg. Wurſt kaufen, legen einen Schein an einer Vermittlung zwiſchen Oeſterreich⸗ gen hält an. In den Städten Straß⸗ fümals einen Hmi vor, um gewchſelt zu Ungarn und Serbien gegen den Wunſch des burg, M ez, Colmar, Mühlhaufen belonmnen. Ein anderer Metzger erzählt mir Erſteren nicht teilnehmen und da die Vorſchläge hat die Bevölkerung im umfangreicher Weiſe mit Aehnliches. Einige Leute, welche in der Lang · einer Verproviantierung begonnen, ſodaß in den ſtraße offene Ladengeſchäfte haben, wollen jetzt Sir Edward Greys dieſe Vermittlungen ver⸗ Geſchäften Hülſenfrüchte und Konſerven faſt ſchon beinahe den Laden ſchließen, ſie denden mit knüpfen, ſo ſcheinen ſie der deutſchen Re⸗ nicht mehr aufzutreiben ſind. Eine große Straß. Grauen an die Zeit von 1870, wer dies kennt, burger Konſervenfabrik ſetzte allein 600 Zentner dem ſei anders n Mute. Die ſtädtiſche Spar⸗ gierung praktiſch nicht er folgver⸗ Konſerven an den Kleinhandel im Lande ab. kaſſe zahlte am Samstag als höchſten Betrag ſprechend. Die Preiſe hierfür ſind um 15—20 Prozent ge⸗ 500 Mark aus, hente Montag, ſo hörte ich von ſiegen, Die großen Müßlen geben auf Beſehle direkteſten Quelle, war um 87½ Uhr nicht be⸗ Geſterreich⸗ungarns Forderungen an Serbien. * Wien, W. Juli.(Priv.⸗Tel.) Zur ſerbiſchen Antwortnote ſchreibt das„Neue Wiener Tagblatt“: Es zeigt ſich, daß Serbien nur Ausflüchte ſuchen wollte. Ange⸗ ſichts dieſer Tatſachen kann die öſterrei⸗ chiſch⸗-ungariſche Regierung unter keiner Bedingung mehr zu rück⸗ treten. Es iſt alſo auch nicht mehr möglich, daß die öſterreichiſch⸗ungariſche Regierung gegen Zahlung der Mobiliſierungskoſten, ſelbſtver⸗ ſtändlich gegen die vorbehaltloſe Annahme ihrer Note ihre Aktion einſtellen ſoll. Die öſterrei⸗ chiſch-ungariſche Regierung wird nunmehr ganz andere Forderungen erheben müſſen. In diplomatiſcher Beziehung iſt gar kein Schritt unternommen worden. Alle Mel⸗ rote dungen über eine franzöſiſch⸗ruſſiſche Demarche ſind vollſtändig aus der Luft gegriffen. Außer dem Schritt des ruſſiſchen Geſchäftsträgers, Feuilleton deeeetteesetesteeseeteseeee eee%%%%%462 Mein Regiment. Nur manchmal im Traume höre ich, ſo ſchreibt P. B. im„Neuen Wiener Tageblatt“, noch das Raſſeln und Schnauben des Zuges dunkelblauer Huſaren, der hinter mir über die Heidel reitet. Die Sonne blitzt in Millionen von Tautropfen, ein fernes Trapetenſignal verzittert im Wind, und der kriegeriſche Lärm Schwadronen läßt den Raſenboden er⸗ e Es iſt lange her und es waren ſchöne Jahre, die unvergeßlich bleiben, ſo lange das Herz ſchlägt. Das Regiment hat ſeither einen neuen Inhaber bekommen und die einſtige Garniſon verlaſſen. Aber es hat ſeine alte, ruhmvolle Uniform und den kirſchroten Tſchako behalten und die braven Reiter, die ihm dienen, ſind von der ungariſchen Grenze hart am Feindesland gebürtig. Und wenn ich von ihm ſpreche, nenne ich es„Mein Regiment“. Vielleicht habe ich im letzten Attila, den ich auszog, ein Stück des eigenen Herzens vergeſſen. Ich weiß, daß von den Offizieren, die mit mir in Reih und Glied ſtanden, nur wenige mehr da find. Vielleicht iſt noch ein eisgrauer Wacht⸗ meiſter übriggeblieben aus meiner Zeit. Aber es iſt ſicherlich noch dasſelbe Regiment, das es einſt war, erfüllt von ritterlichem, treuem und tapferem Geiſt? Und es hat„ſehr lange ſeine Stunde gewartet, die nun gekommen, 2 „ i, wie der Sturm kommt auf den Flügeln Viele, vielleicht Ungezählte, Wird ge 7ſagenhafter Rieſnuvögel. Deutlich ſehe ich den Lehmhof einer ungariſchen Ka⸗ erne vor mir, in dem ſie jetzt unter luſtigem Scherzen die breiten, ſtahlgrauen Säbel ſchlei⸗ fen, ſehe den alten Oermester(Wachtmeiſter), der mit Hilfe der Tageskorporale und unter Aufſicht des Zugskommandanten die braunen Pakete mit den gold- und ſilberblinkenden Karabinerpatronen verteilt. Ich höre die Pferde ſcharren und wiehern, höre die Sporen an eili⸗ gen Reiterſtiefeln klingen und den Geſang der dienſtfreien Leute. Sie ſingen ein Lied, deſſen Töne für mich von ungezählten Erinnerungen von ſüßen und bitteren zugleich, erfüllt ſind, und das mit ſolgenden Worten beginnt:„Hun⸗ dert Kerzen, hundert Gläſer ſtellt auf meinen 1— nun iſt die Stunde gekommen, von der wir ſo oft ſprachen in der Offtziersmeſſe und draußen im Gelände, die Stunde der Männer, der blanken Klingen und der Tat. Die ſchwere, lauwarme Luft, die qualvoll über der Heimat lag, hat ein ſcharfer Wind zerteilt, und der Worte iſt es genug. Die Sprache, die jetzt ge⸗ ſprochen wird, verſtehen die braunen Reiter beſſer. Sie haben gut gelernt in langer gedul⸗ diger und doch freudiger Mühſal, die ja nur das eine Ziel hatte, das Ziel der ernſten Stunde. Aber ſie iſt nicht für uns gekommen, die wir damals von kühnen Ritten und brau⸗ ſenden Attacken träumten. Wir reiten nicht mehr mit, ſind am Wege geblieben, und das Leben hat es anders mit uns vorgehabt, als wir einſt erhofften. Und das Gefühl, das uns beimlich beſchleicht, iſt faſt wie Neid. Wir dürfen nicht dabef ſein. feſtgetretenen der Militärverwaltung heraus. Die Milita hat außerdem das Verbot von Lebensmitteln erlaſſen. Pariſer Börſe hat vor⸗ ſchen Textilkreiſen eine peſſi⸗ die auch geſtern weiterer Ber⸗ wiegend in elſäſſi miſtiſche Stimmung ausgelbſt, anhielt und zur Zurückziehung mögen aus franzöſiſchen Banken führte. Schwander anläßlich ei deutſchen Landwirte eine betonte, Tagen zeige, daß der Stammes ſei und gehörigkeit zu Fra Blut nicht deutſche Reichsbürger ſein, und hoffen, rot⸗weiße elſäſſiſche Fahne und die ſchwarz⸗weiß · Fahne niemals vom Straßburger Münſter⸗ turm herabgeholt werden. Die Rede wurde von den 700 T der Schuw die ſo denken, die rve d Die Deroute an der Geſtern Abend hielt Bürgermteiſter Dr daß es ſich verleugne. 2 Ruſſiſch-Deut chen kein Mehl mehr rverwaltung er Ausfuhr nes Kongreſſes der politiſche Rede. Er gerade in dieſen ernſten Elſäſſer deutſchen trotz der 200jährigen Zu⸗ nkreich ſein deukſches Wir wollen daß die eilnehmern des Kongreſſes, die von und Schle⸗ kannt, was zur Auszahlung gelangt, um 9 Uhr gab es dann 100 Mark, die Leute ſtanden be⸗ reits in der Frühe 6% Uhr vor dem Gebäude und warteten. Heute Nachmittag war der An⸗ drang derart, daß Hunderte auf freier Straße ſtanden und warteten Ich frug einen Maumn der ungefähr in der Mitte des großen Knäuels ſtand, wie lange er da ſtehe, er ſagte 343 Uhr kam er, da war es nämlich 6 Uhr. Es werden mindeſtens Hunderte unverrichteter Sache heim⸗ gehen. 5 Die Arbefter, welche gerade nach Hauſe ſprechen davon, daß der Krieg auf gl., jedenfalls bezieht ſich dies laubte, der Bruder einer u⸗ ver Damen dient bei der Marime und beſand ſich hier in Urkaup, heute früh 3 Uhr erhielt er teleg die Ab⸗ berufung, ſodaß er um 6 Uhr abfahren mußte So ſind die Meimmgen und die Anſichten, die ich wahrnehmen konmte, hoffentlich langwei⸗ lem ſie Dich nicht. es geben deſſen Früchte von ſo Alle gedacht, den Augenblick als Fauſt allem Männer Und wir, die wir und in der „ſeinem“ Regiment! Mit den Sſterreichiſchen Alpenjägern. „Mit den Jägern an die Grenze“ „Czech im Au einſt hellblaue Jäger waren und Infanteriſten und braune Kanoniere, die den goldblanken Dragonerhelm tru Tſchapka der alten Lanzenxeiter. unter ihnen allen, der nicht heute an raden denkt, die mit mu Lorbeer greifen, barem Rot ſind, keiner, der hin ſagt:„Mein Regiment!“ leiſen und feinen Stich im wehen Schmerz, da die den Abziehenden nachblicken. ſie oft daran zu erleben, zieht“, wie währte liſtigen Hinhalten eir dem wieder einmal Schlägen an die Tür des G pochen. Wille. gen oder die Keiner iſt die Kame⸗ tigen Händen nach dem koſt⸗ nicht leiſe vor ſich de und der nicht einen Herzen fühlt, einen ß er unter denen ſein muß, haben Fl. Soldat in dem„der Kaiſer ſeinen Säbel es im Liede heißt, in dem die be⸗ abgefeimten Deuteln und jähes Ende bereitet, in mit donnernden eheimniskrämers Hier gilt nur die Tat und nur der zurückbleiben, grüßen das große Heer des Kaiſers, das auszieht, um un⸗ ſeres guten Rechtes willen. Aber Gruß, der aus tieſſtem denen in der Uniform, tragen, Streiter ſucht jeder nach ein beſonderer Herzen kommt, gilt die wir einſt ſelbſt ge⸗ ungeheuren Schar der nennt ſich eine hübſch illuſtrierte Plauderei aus dem Leben der öſterreichiſchen Alpenfäger guſtheft von Velhagen A. Nlaffings Monatsheften veröfentlicht.„Aber meine Herren— wie peſſimiſtiſch, wie undankbar!— So blaſiert ſind Sie ſchon— ſolch wunder⸗ volle Gegend welch Paradies] Und da beklagen Sie ſich noch?“ So predigt eine funge Dame, die 5 5 8 5 1 machen läßt.„ ja himmliſch ſein n Bergen herumklettern zu können, Sommer und Winter „Und Winter—. knurrte der Hauptmann mit ſeinem tieſen Baß. Doch der talieniſche Fluch, den er daber zwiſchen den Zähnen zer⸗ biß, klang nicht bis zu den zarten Ohren der en. Und die füngeren Offtztere hätten nicht typiſche Oeſterreicher ſein müſfen, um nicht gern ein wenig über das Lehen zu räforrteren. das ihnen im Grunde ſo nötig war wie Luft und Waſſer. Freilich, freilich, in dem winzigen getäfelten Extrazimmer des einzigen Hotels, das ihre Garniſon hatte, da fingen die Pe⸗ troleumlampen zu rauchen an, wenn die Herren zu fluchen begannen. Wenn ſie pudelnaß und 555 15—5 8 Kot zentnerſchweren Bergſtiefeln hereindonnerten. „Wo geht's denn alſo morgen hind“ fragte eine reſolute, ſchneeweiße Dame. „Dreizinnenplateau, Gnädigſte.“ „Drei— ach Gott, Dreizinnen, und da geht das ganze Bataillon hinaufd“ fragte verwun⸗ dert die ſchöne Ellen. „Das ganze— ſogar die Köche müßfen mite, meinte der junge Jägerlentnant, deſſen feines Geſicht den Südländer verrät. „Ach, und da wird aßgekocht, wie neitz“ die Erich Wakter]„Sawohk, die Kochtiſzen Teiehen wi u b. en ee ee een e 6E Denstag, den 28. Juli 1914. Geusval-Aezeiger.— Badiſche Roueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. Die Sozialdemekratie und Sie Rriſe. Wir haben ſchon einige Proben kratiſcher Sbellungnahme zu Kriſe gegaben, die wir durchleben. wärts“ hatte bekanntlich an die der wung die kategoriſche Aufforderung ſolle Oeſterreich in ſeinem ſchayfen gegen Serbien hemmen, alſo Oeſterveich nötigen ſich vor Serbien zu demütigen, m ſen, daß Oeſterveich in eine ſchweve innere Kriſe getrieben, daderuch auch nach außen alſo weſentlich ge⸗ ſczwͤcht werde und als Bundesgenoſſe an We weſentlich verliere! Das iſt ſozialdemokratiſche zhohe“ Politik. Der Karlsruher,Volks⸗ freund“ liefert den braven Serben Material, ſucht ſie nach Tunlichkeit von der Mieſchuld an dent Serajewoer Attentat zu ent⸗ laſten und wiktet gegen die deutſchen Patrioten: Das Gericht in Serajewo, das die Strafunter⸗ ſuchung gegen Gabriolo Prinzip und Genoſſen wegen des am 28. Juni d. J. begangenen Meuchel⸗ mordes zu führen hat, will die Feſtſtellungen ge⸗ macht haben, daß der Plan, den Erzherzog Franz Ferbinand zu ermorden, in Belgrad ausgehegt und die Bomben aus einem ſerbiſchen Waffen⸗ depot ſtammem. Gut! Aber wo ſind die Be⸗ weiſe? Beweiſe gibt es nicht, es find eben „Jeſtſtellungen“. Veweiſe können nur in der öffentlichen Gerichtsſitzung erbracht werden und die hat noch nicht ſtattgefunden. Jetzt ſoll ein wahntoitziges Verbrechen mit einem noch wahnwitzigeren überboten werden, mit denn Abſchlachten tkaufender unſchuldiger Menſchen, Sol⸗ deten, die unter Anwendung brutaler Kriegsartikel bataillonsweiſe zur Schlachtbank geführt werden. Die Bluttat in Serajewo ſoll mit einem unermeß⸗ lichen Blutſtrom vergolten werden. Rache! ſchreien die pangermaniſtiſchen Chauviniſten, die ſich„Chriſten“ nennen, deren Gott ſpricht: Vorgehen „Die Rache iſt mein!“ Tatſache iſt, daß Oeſterreich durch die chauviniſtiſche Hetzpreſſe Deutſchlands zu dieſem Schritt aufgemuntert wurde. Allen voran bezeichnenderweife die Zentrumspreſſe, die für das durch und durch verpfaffte Oeſterreich beſondere Sympathien hegt. Wie wir hören, ſoll von Belgrad ſchon ein Dankſchreiben an die Karls⸗ ruher Sozialdemokratie unterwegs ſein für die brillanten Sekundantendienſte“, die ſie den Fürſtenmördern gegen einen Staat leiſtet, mit dem Deutſchland eng befreundet und deſſen Fortheſtehen auch eine Lebensfrage des Deutſchen Reiches iſt In Sntttgart hat ebbanert, ſir hat ſich leiſtet: Das deulſche Volk müſſe mit aller Wucht zum Ausdruck bringen, daß der Krieg, den die Diplo⸗ malen und Kriegshetzer() angezündet, nicht der Krieg des deulſchen Volkes ſei und daß es nicht im Jntereſſe Deutſchlands liege, Oeſter⸗ reich beizuſpringen und ihm in einem ver⸗ brecheriſchen Krieg den Rücken zu ſtärkenz; es dürfe kein Zweifel darüber gelaſſen werden, daß ſolche verbrecheriſchen Abſich⸗ ten im deutſchen Volte leine Sympathie und Unter⸗ ſtützung finden. Wenn Dentſchland in dieſem Kampfe Oeſter⸗ reich⸗Ungarns um ſeine Stellung als Groß⸗ Macht gegenüber dem Druck des Slawentums nicht an die Seite der Donaumonarchie kreten würde, ſo würde das niemand lieber ſehen als Clava Zetkin los⸗ den folgenden Satz ge⸗ Rußland. Dem könnte es ſchon recht ſein, wenn Deutſchland die Untergrabung des Habs⸗ bunger Staates ruhig mitamfühe. Um ſo günſtiger würden Rußlands Ausſichten für eine ſpäteve Abvechrmig mit Deutſchland. Clara Zetkin darf des Dankes der ruſſiſchen Regierung getwiß ſein— für die Unterſtützung, die ſie ihr zu leihen ſucht! Es iſt nur gut, daß die Sozial⸗ demolratie keine Macht hat ihre Wahnwitzig⸗ keiten in die Tat umzuſetzen. Ein tief go⸗ demittigtes oder zertrümmertes Deutſchland würde die Folge dieſer Politik ſein. Darum ENAN Ernnn iſt's 5 gut, daß ſich der Tollheit die Ohn⸗ zeſellt. macht ge die K Di zwungen wird, daß wir d kein Agitator, und redete, den deutſchen bermögen, dann werden und Edelleute, te ſte 0 fechten müff wenn er mit Eng le Arbeiter au ſich alle, 2 0 drängen, Reih und Glied zu treten. Aber unſere Sozialdemokpatie wird gar nicht willens ſein, dem ernſtlich bis zum letzten zu widerſtreben, denn— der Pariſer Sozialiſtenkongreß hat es deutlich offenbart— auch ſie hat ein lebhaftes Intereſſe daran, daß der Krieg, wenn er nun ein⸗ mal ſein muß, nicht über unſer Vater⸗ land dahingeht, unſere deutſche Eigenart, unſere e alles, was wir ſind in der Welt und was uns auszeichnet, etwa von der ſlawiſchen Flut überſchwemmt und er⸗ tränkt werde. Darum: Bei uns im Lande ſind die Volksgenoſſen einig; man möge ſich's draußen merken. Bourgeois 2„ Deutſches Reich. — Die künftige Handwerkernovelle. Die Vor⸗ bereitungen zu dem Geſetzentwurf über das Handwerk ſind noch nicht zum Abſchluß ge⸗ bracht, da es ſich um eine große Zahl grund⸗ ſätzlicher und zum Teil umſtrittener Fragen handelt. Erſt im Lauf des nächſten Herbſtes oder Winters wird es möglich ſein, einen end⸗ gültigen Entwurf aufzuſtellen. Seine Durch⸗ beratung im Bundesrat wird geraume Zeit in Anſpruch nehmen. Es gilt daher nicht als wahrſcheinlich, daß der Geſetzentwurf ſchon in der nächſten Tagung im Reichstag zur Vorlage kommt. —— 595 7 Badiſche Politik. Zur Generalſynode. Der Bericht des„Mannheimer Generalanzei⸗ gers“ vom 24. d. Mts. Nr. 388 über die evang. Gencralſynode(11. öffentliche Sitzung) enthält u. a. folgende Angabe: „Die Abg. Barner, Dr. Kampp und Würth erklärten, die Poſitiven bedauerten, daß das Kultusminiſterium bei Beſetzung der Lehyſtlühle an der theologiſchen Fakultät in Heidelberg ihre Wünſche nicht berückſichtige und daß der Präſi⸗ dent des Oberkirchenrats keinen größeren Ein⸗ fluß auf die Beſetzung der Profeſſuren habe.“ Ich erkläre hiermit, daß mein Name hier zu Unrecht angeführt iſt, daß ich die erwähnte Er⸗ klärung nicht abgegeben und mich an der Debatte über die Beſetzung der Lehrſtithle an der theolo⸗ giſchen Falultät in Heidelbeig überhaupt nicht bebeiligt habe. Dr. Kamp p. —— Aus Stadt und Land. Mannheim, W. Juli. 16. Deutſcher Bandwerks⸗ und Gewerbekammertag. Heute vormittag kurz nach 9 Uhr wurde die Vollverſammlung des 16. deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertages im Saale des Friedrichsparkes durch den Vor⸗ ſitzenden, Herrn Obermeiſter Plate⸗Hanno⸗ ver, eröffnet. Das Präſidium der Tagung hatte auf der Bühne Platz genommen. Die Vertreter der Behörden und Korporationen ſaßen an einer langen Tafel an der Bühne. An der Ghrentafel hatten folgende Per⸗ ſönlichkeiten Platz genommen: Klehmet, Geh. Regierungsrat, als Vertreter des Reichskanzlers, Berlin. Königreich Preußen: Dr. Franke, Geh. Oberregierungsrat im Miniſterium für Han⸗ del und Gewerbe, Berlin; v. Czihak, Geh. Re⸗ gierungsrat im Kgl. Preußiſchen Landesgewerbe⸗ amt, Berlin;: Königreich Bayern: v. Mei⸗ nel, Kgl. Miniſterialdirektor im Kgl. Bayeriſchen Staatsminiſterium des Kgl. Hauſes und des Aeußern, München. Königreich Württem⸗ ECCCCCb00Cͤ AAAAAAAcTPPPbTTTbTbTbTPTbTTTTTbTb'b „And Ihr„Zirkus“ muß auch mit“, wandte ſich die alte Dame an einen baumlangen Haupt⸗ mann, den Kommandanten des„Zirkus“, wie die Offiziere ſcherzweiſe die Maſchinengewehr⸗ 0 wegen ihrer kleinen Pferdchen nann⸗ en. Die junge Dame nahm Haſſo, den jungen Sohn Dalmatiens beiſeite.„Heute abend lommen Sie an unſeren Tiſch und müſſen mir autsführlich erzählen!“ Und er beſchwor es, wiewohl er morgen Patrouillenkommandant war und um halb vier mit ſeinen Leuten durch die finſteren Dorfgaſſen taßpen ſollte. Wie oft ging ihm das nun ſchon ſo während der wenigen Wochen, die das Neſt⸗ chen Fremdenſalſon hatte.„Ach was“, dachte er,„wenn die liebe Ellen erſt wieder abgedampft 175 daun ſoll der Teufel das langweilige Leben blen.“— Mit mattem Licht blinzeln die langen hen der Kaſerne in die ſtockfinſtere In er zitternden Schlangenlinien en die rahlen auf den Wellen des en Baches, der haſtend und atemlos bergab ſtürzt. Von Franzensfeſte her keucht ein Schnellzug, und ſein Fauchen bricht ſich an den ſteilen Wluden des Tales. In den leeren Dorfftraßen verrinnt leiſe der wehmütige Schall der Retraite, des Zapfenſtreiches— Abend⸗ ibhlle in einer kleinen Tiroler Garniſon. Doch nein,— zu dem Bilde vaſſen nicht die Lichter der Eſſenbahn denn die wenig Garniſonen end as Gliick, an elner Bahn zu liegen. Im zu, in vielen Stunden eine Bahnſtation zu er⸗ veichen. Mit den Herbſtnebeln aber wirds toten⸗ ſtill in den Garniſonen, die Fremden fliehen; und Hirtenrufe, Bereitſchaftsſignal und Abend⸗ läuten— mehr Zerfſtreuung gibt es dann nicht mehr. Vayreuther Jeſtſpiele. Ringfortſetzung. Aus Bayreuth tele⸗ graphlert man uns: Bei der geſtrigen Vorſtel⸗ lung des Siegfrieds errang dieſes herrliche Werk voll krotzender Jugend, das mit inniger Liebe endigte, bei der hervorragenden, faſzi⸗ nierenden Wiedergabe ſtürmiſche Ovationen. Walter Kirchhoff ſchuf einen ſtrahlenden Jüngſiegſried, der beſonders im erſten und letzten Alt von packender Kraft in Stimme und Spiel war, Soomer als Wotan und Breuer als Mime waren meiſterhaft, Er⸗ neſtine Schumann⸗Heink als Erda und Gulbranſon als Brünlilde urgewaltig und unübertrefflich. Wie immer leiſtete auch das Orcheſter Unter Ballings Leitung Hervorragendes. Den Künſtlern wurden zum Schluß minutenlange Ovationen gebracht Ehrung Siegfried Wagners. Wie uns ſoeben telegraphtert wird, ſoll Siegfried Wagner vom König von Bayern die große goldene Mebaille für Kunſt und Wiſſenſchaft erhalten. Geſaugverein Flora Viernhelm. Auf einen wlrklich recht guten Verlauf ſelnes ommer immerhin erträglich; Pferde Möglichteit und Poſtautos laſſen zuwellen die Konßertes barf der Geſangverein Flora berg: Schäffer, Miniſterialrat im Kgl. Würt⸗ tembergiſchen Miniſterium des Innern, Stutt⸗ chen Zentralſtelle für Han⸗ Stuttgart. Königreich Lantz ſch, Geh. Regierungsrat, en: Dr. a rtreter des Kgl. Sächſiſchen Miniſteriums des Innern, Dresden. Großherzogtum Ba⸗ den: Dr. Schneider, Geh. Oberregierungsrat im Großherz Badiſchen Miniſterium des In⸗ nern, Karlsruhe; Dr. Cron, Geh. Oberregie⸗ rungsrat, als Vertreter des Gr. Landesgewerbe⸗ amts, Karlsruhe. Großhergzogtum Meck⸗ lenburg⸗Schwerin: Melz, Miniſterialrat imm Großh. Miniſterium des Innern, Schwerin. Großherzogtum Heſſen: Schlie p⸗ hake, Miniſterialrat im Großh. Miniſterium des Innern, Darmſtadt. Großherzogt um Sach⸗ ſen⸗Weimar: Kromayer, Regierungsrat, als Vertreter des Großh. Sächſiſchen Staatsmini⸗ ſteriums, Weimar. Freie Hanſeſtadt Lü⸗ beck: Rat Dr. Volger, Lübeck. Reichsland Elſaß⸗Lothringen. Rhein art, Geh. Re⸗ gierungsrat im Miniſterium für Elſaß⸗Lothringen, Straßburg. Als Vertreter der Provinzial⸗ und Lokalbehörden waren erſchienen: Dr. Kutzer, Oberbürgermeiſter, Geh. Hofrat, Vertreter der Stadt Mannheim; Baſſermann, Stadtrat der Stadt Mannheim, Mitglied des Reichstags; Feſenbecker, Stadtrat der Stadt Mannheim; Schneider, Stadtrat der Stadt Mannheim; Trautwein, Stadtrat der Sdadt Mannheim; Vogel, Stadtrat der Stadt Mannheim; Dr. Temper, Stadtrat, Vertreter der Ausſtellung „Das Deutſche Handwerk Dresden“, 1915. Dr. Faſolt, Syndikus der Vereinigung elektrotech⸗ niſcher Spezialfabriken, Berlin. C. A. W. Meyer, Direktor des Hauptverbandes deutſcher gewerb⸗ licher Genoſſenſchaften, Hannover. Marcus,., Kunſtſchloſſermeiſter, Vorſitzender des Zentralaus⸗ ſchuſſes der vereinigten Innungsverbände Deutſch⸗ lands, Berlin. Dr. Alberti, Juſtigrat, Vertre⸗ ter des Allgemeinen Verbandes der auf Selbſthilfe beruhenden deutſchen Erwerbs⸗ und Wirtſchafts⸗ genoſſenſchaften, e.., Charlottenburg⸗Berlin. A. Niederbühl, Landtagsabgeordneter, Präſident des Landesverbandes Badiſcher Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigungen, Raſtatt, als Vertreter des Verbandes deutſcher Gewerbevereine, Darm⸗ ſtadt. Dr. Plietzſch, Aſſiſtent der Kunſthalle Mannheim, als Vertreter des Deutſchen Werk⸗ bundes, Berlin. Herr Obermeiſter Plate⸗Hannoder hieß die Erſchienenen, insbeſondere die Vertre⸗ ter der Regierungen, herzlich willkommenn und wies im Anſchluß daran auf die politiſch ſehr ernſten Zeiten hin. Mit beſonderem Stolze habe er geleſen, daß im Auslande die Erwartung ausgeſprochen wurde, daß der deutſche Kajiſer den europäiſchen Frieden erhalten werde. Der Redner gedachte in dieſem Zuſammenhang der Förderung, die Kaiſer und Großherzog dem Handwerk ſich ſtets angelegen ſein laſſen und ſchloß mit einem freudig aufgenommenen Hoch auf beide Fürſten. Herr Geh. Regierungsrat Clehmet übermittelte als Vertreter des Reichsamts des nnern die beſten Wünſche der Reichsbehörde. Redner ſtellte ſeſt, daß die Reichsregierung die Verhandlungen des Kammertages fortdau⸗ ernd mit warmem Intereſſe verfolge. Nach kur⸗ zer Skizzierung der Zweckbeſtimmung des Ham⸗ mertages wies der Redner auf die Forderungen hin, die bereits erfüllt worden ſind. Die Tages⸗ ordnung ſcheine die Erwartung zu rechtfertigen, daß in dem bewährten Geleiſe weitergearbeitet wird. In dieſem Sinne wünſcht Redner der Tagung einen friedlichen, glücklichen und erfolg⸗ reichen Verlauf würdig der Vergangenheit des Tages und würdig des gläuzenden Rahmens, den die Großſtadt Mannheim bietet.(Lebhafter Beifall). Herr Geh. Oberregterungsrat Schneider, der Vertreter der badiſchen Regierung, begrüßte die Tagung namens ſeines Chefs, des Herrn Miniſters v. Bodman. Der 16. Deutſche Hand⸗ werks⸗ und Gewerbekammertag, ſo führte der Redner aus, iſt der erſte, der im Großherzog⸗ tum Baden abgehalten wird Ich danke gleich⸗ falls für die freundlichen Worte, die der ver⸗ ehrte Vorſitzende an die Vertreter der Regierun⸗ gen gerichtet hat. Auch die badiſche Regierung iſt von der hohen Bedeutung des ſelbſtändigen Mittelſtandes für die politiſche und wirtſchaft. 22 Viernheim zurückhlicken. Der ca. 50 Maun ſtarke Chor ſang ſeine ſauber durchgearbeiteten Chöre, es waren derer nicht wenige, mit durchweg gutem Erfolg. Gleich Wengert's ſehr gefälliges: Wach auf— leitete das Konzert ſtimmungsvoll ein; ihm folgten Sturms Maienwinb, Brahms Wiegen⸗ lted, Heimatſehnen von Gompf, Ich hört ein Vöglein pfeifen von Strauß, Holdes Mariechen von Joſef Reiter, Die Lore am Rhein von Attenhofer und als lotzte und beſte Leiſtung Wengerts Der ſchwarze Huſar. In Herrn Hoock lernten wir einen fleißi⸗ gen, ſtrebſamen und geſchickten Vereinsdirigenten kennen, der das zum Teil nach wenig kultivierte Material ſicher gut zu verarbeiten verſteht, und es wird ihm um ſo ſicherer gelangen, als auch die Sänger ſeinen Intentionen willig folgen. Ganz Hervorragendes boten die Soliſten. Fräulein Th. Pracht aus Karlsruhe lernten wir ſchon in Mann⸗ heim als Künſtlerin kennen. Was ſie geſtern bot, übertraf das bigher Gehörte, Elnfach und ſchlicht tim Auſtreten, edel und vornehm in dey Tonbildung: Wärme und tiefes Gefübl ſind die Vorzüge, welche die Sängerin in ihrem hübſch zuſammengeſetzten Re⸗ vertoir zeigte: Arſe des Pagan— Hugenotten— von Meyerbeer,. Caro, mio, ben— Papini, Der Spiel⸗ mann— Hildach— Im Hervöſt— Franz, Heſtering — Oſtner und Beraus von Lachner, Jroßer Beſfoſl lohnte die Leiſtungen und rief die Soliſtin nochmals zu einer Zugabe auf die Biſhne: Rotbgarig iſt mein Schötelein von V. Lachner. Herr Rob Pracht iſt Meiſter ſeines Juſtruments Er verteht es, zarte, mohlklinoende ja ſingende Töne geffibluoll hervor⸗ zulocken ebenſo aut als ſeine hoch zu bewunzdernde Technif zu zelgen uud eroberte ſo bie Horzen ßbes Mublikums PWas MPfſöliukongert rW A Mo⸗ zart, Nor ze Onarem, Payſnf, denen als hbe Serenabe— Dyondla folgen wuſite, Hrachte der Hünſtler nabezu erkehtatand zu c⸗ 9 Nicht unerwäbnt ſeß auch Fran. Mar gus Laden burg welche die Soliſten meiſterhaft beglottete. geh. ——— liche Entwicklung des Reiches und Staates durch⸗ drungen. Selbſtverſtändlich hat die Staatshilfe ihre Grenzen. Die Hauptſache iſt die Selbſt⸗ hilfe, die durch die deutſchen Handwerkskam⸗ mern ſo wirkſam aufgegriffen worden iſt. Ohne alle anderen Zweige der Gewerbeförderung zu vernachläſſigen, ſieht die Großh. Regierung in einer guten Ausbildung des Handwerkernach⸗ wuchſes das wirkſamſte Mittel für die Gewerbe⸗ förderung. Ein dichtes Netz von Gewerbe⸗ und Fortbildungsſchulen überzieht das Land. 85 bis 87 Prozent der badiſchen Handwerkerlehrlinge beſuchen den gewerblichen Unterricht. Die Re⸗ gierung iſt durchdrungen von der Ueberzeu⸗ gung, daß der gewerbliche Unterricht zur Ergän⸗ zung des Werkſtattunterrichts notwendig iſt. Die morgen ſtattfindende Fahrt durch die Hafen⸗ anlagen wird davon überzeugen, welch reges wirtſchaftliches Leben hier herrſcht. Die In⸗ tereſſenvertretungen des Handwerks und der Induſtrie arbeiten immer mehr freundſchaftlich zuſammen, um gemeinſchaftliche Ziele zu erſtre⸗ ben und vorhandene Gegenſätze auszugleichen. Selbſtverſtändlich kann das nur geſchehen auf dem Boden voller Gleichberechtigung unter An⸗ erkennung der beiderſeitigen berechtigten In⸗ tereſſen.(Sehr richtig!) Die deutſchen Hand⸗ werker⸗ und Gewerbekammertage haben den Re⸗ gierungen ſchon viele Anregungen gegeben und haben insbeſondere befruchtend auf die Tätigkeit der einzelnen Handwerkskammern gewirkt. Das deutſche Handwerk hat ſich bisher freigehalten von utopiſtiſchen Ideen und hat poſitive Arbeit geleiſtet. Redner keilt alsdann unter dem brau⸗ ſenden Beifalt der Verſammlung mit, daß der Großherzog den Mann, der ſeit Errichtung des deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertages an der Spitze ſteht, dem hochverdienten Herrn Vorſitzenden, das Ritterkreuz 1. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen hat. Es ſei die Anerkennung der erfolgreichen Tälfg⸗ keit, die die deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbe⸗ kammertage zum Segen des deutſchen Hand⸗ werks entfaltet haben. Redner ſchließt mit dem Wunſche, daß die Verhandlungen einen gedeih⸗ lichen Verlauf nehmen und dem ehrſamen Hand⸗ 1015 reichen Nutzen bringen.(Stürmiſcher Bei⸗ fall. Herr Obermeiſter Plate nimmt die Ordens⸗ auszeichnung aus der Hand des Regierungsver⸗ treters entgegen als eine Ehrung, die damit 1515 geſamten deutſchen Handwerk erwieſen ird. Herr Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer begrüßt die Verſammlung im Namen der Stadt Mannheim mit folgenden Ausführungen: Hohe Verſammlung! Die Stadt Mannheim darf es als hohe Ghre erachten, daß ſie für die amtliche Vertretung des ganzen deutſchen Handwerks als Tagungsort er⸗ wählt worden iſt. Namens des Stadtrates ſage ich hiefür geziemenden Dank und heiße alle de Teilnehmer herzlich willkommen. Es ift ein gutes Zeichen für den Frieden im deutſchen Gewerbe, daß das Handwerk in eine Stadt komant, die als eine ausgeſprochene Indu⸗ ſtrieſtadt gilt. Die Geſchichte Mannheims, das bor einigen Jahren als Stadt 300 Jahre alt ge⸗ worden iſt, reicht nicht mehr in die Zeit, als die Zünfte in den deutſchen Städten herrſchten und hiel zu ihrem Anſehen, ihrem Glanz und Reichtunt heitrugen. Im erſten halben Jahrhundert unſerer Stadigeſchichte iſt ſogar von einem ihm gnäbig geſinnten Kurfürſten die Entwicklung Mannheims dadurch zu fördern verſucht worden, daß Mann⸗ heim Zunftfreiheit, d. i. Freiheit von der Zunft, geſchenkt wurde. Aber wie ſo häufig, war die Zeit für ſolche Freiheit noch nicht reif; die„Induſtrie“, insbeſondere die Tuchmacherei, kam nicht, und die hier anſäſſigen Handwerker forderten ben Zunft⸗ zwang. Schon ſo lange ſie ihn noch nicht hatten, wählten ſie ihre Vorſteher, hielten Verſammlungen ab, hatten Ordnungen, ihre Lade, wie die Zünfte. Später wurde Zunftzwang und daneben Frei⸗ heit zugelaſſen. Aber Mannheim iſt dadurch weder eine Induſtrieſtadt, noch eine Stadt von reichem gewerblichen Leben geworden. Eine Zeiktlang allerdings, als Mannheim als pfälziſches Florengz gerühmt ward, da ſchien auch eine für das ſoge⸗ nannte Kunſtgewerbe goldene Zeit angebrochen zu ſein. Indeſſen mit dem Glanz des Hofes ſchwand auch dieſer Glanz. Die neuere Zeit hat Mann⸗ heim neben einer umfaſſenden Induſtrie auch eine reichere gewerbliche Entfaltung gebracht; der hie⸗ ſige Gewerbe⸗ und Induſtrieverein gehörte zu den Rufern zu Gunſten der Schaffung der Handwerks⸗ kammern und ſo iſt es doch nicht ganz ohne Grund, wenn die Herren heute nach Mannheim gekommen ſind. Die ſtädtiſche Verwaltung wird übrigens von der hieſigen Handwerkskammer wohl das Zeugnis aus⸗ geſtellt erhalten daß ſie ſich ſtets ihr, dem Hand⸗ werk und dem Mittelſtand freundlich erwieſen hal. Ich darf daran erinnern, daß Mannheim die Schäden des Verdingungsweſens ſehr eifrig zu mildern ſuchte und daß, nachdem das Mittelpreis⸗ verfahren nicht aufrecht erhalten werden konnte, nun bei den Vergebungen der ſtädtiſchen Arbeiten die durch Sachverſtändige mit⸗ wirkt. Auch die Mannheimer Induſtrie ſteht im beſten Verhältnis zu dem Mannheimer Handwerk Daß die heutige Arbeit neue Arbeitsformen nötig hat, ohne daß jedoch im Weſen der Arbeit, in der Lei⸗ ſtung, ein Unterſchied ſein muß, das zeigt wie⸗ erum Mannheim. Sehen wir eine der feinen landwirtſchaftlichen Maſchinen, oder eine viel⸗ 7 25 F eeeeeeeeeee, 8 725 N n 4 5 5 5 e 3 Haermileh irnigze, Reüttige anel ttiientet, . Nas Haar and die Bopfthaut * Flafche au 2. für chfers 55 Wochen ausvelchend. el, gene, glereg e. 35536 4. Seite. — GSeneral-Ameigev. Neurſte achricten. (Abenoblatt) tauſendpferdige garx ein Luf da muß je dachten Plan, mi des keilnehmen, und der Erfolg das auch jede Zunft gerne ane — Opfer zu groß iſt, dann aber mittelbar. Wenn wir nämlich dem Handwerk helfen wollen, ſo müſſen wir nicht bloß dafür ſorgen, daß da werk gute, ſchöne und preiswerte Stücke herſte ſondern auch daß die Käufer nur dieſe guten und ſchönen Stücke wollen und nicht irgend eine bi lige, ſchlechte und unſchöne Maſſenware. Wir in Mann⸗ heim ſuchen nun durch mit unſerer Kunſthalle ver⸗ bundene Einrichtungen das Volk zu der Unter⸗ ſcheidung des Rechten und zur Zahl des Guten zu erziehen; wir tun, was auch der Werkbund will. werk durch dieſe Mannheimer Verhandlungen ſich ſtärken und kräftigen; mögen Sie alle angenehme Erinnerungen mit nach Hauſe nehmen an eine Stadt des modernen Verkehrs und der unabläſſi⸗ gen Arbeit!(Lebhafter Beifall.) Herr Kunſtſchloſſermeiſter Paul Marcus⸗Berlin überbringt die Grüße des Zentralausſchuſſes der vereinigten Innungsverbände Deutſchlands, wobei er feſtſtellt, daß dieſe Organiſation mit dem deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekam⸗ mertag in den letzten Jahren einträchtlich zu⸗ ſammen gewirkt hat in der Befolgung der glei⸗ chen Ziele.(Lebhafter Beifall). Herr Juſtizrat Dr. Alberti⸗Charlottenburg begrüßt die Tagung namens des Allgemeinen Verbandes der auf Selbſthilfe beruhenden deutſchen Erwerbs⸗ und Wirtſchaftsgenoſſen⸗ ſchaften und rühmt ganz beſonders das Zuſam⸗ menarbetten auf dem Gebiete des Submiſſions⸗ dieſes Zuſammenarbeiten, für die ſeine Orga⸗ niſation ihre halbhundertjährigen Erfahrungen gern zur Verfügung ſtelle, auch in Zukunft recht ſegensreich ſein möge.(Lebhafter Beifall). Herr Direktor Sauerbeck weiſt als Vertreter der Handelskammer Mann⸗ heim darauf hin, daß erſt vor etwa 3 Monaten der Badiſche Handelstag hier ſtattgefunden hat und durch den Vorſitzenden der Mannheimer Handwerkskammer, Herrn Stadtrat Groß, auf das freundlichſte begrüßt wurde, ein Beweis für die guten Beziehungen zwiſchen Handels⸗ und Handwerkskammer. Die Handwerkskammer für den Kreis Mannheim, der die Wahrnehmung der Intereſſen der Induſtrie obliegt, ergreife den heutigen Anlaß mit Freuden, den Gruß zu erwidern. In voller Würdigung einer hohen Blüte von Handwerk und Gewerbe für unſer Erwerbsleben und mit dem Ausdruck der be⸗ ſonderen Wertſchätzung, die die Handelskam⸗ mer Mannheim der„anderen Fakultät“ entge⸗ genbringe, übermittle ich die Grüße mit dem aufrichtigen Wunſch, daß die Verhandlungen ſich recht ſegensveich geſtalten möchten.(Lebhaf⸗ ter Beifall.) Hierauf wird in die Tagesordnung einge⸗ Zukunft treten. Herr Generalſekretär Dr. Meuſch⸗Hannover erſtattste den Jahresbe Picht, aus dem wir hereits das weſentlichſte vor einigen Tagen mit⸗ geteilt haben. Wir geben nachſtehend die Schlußausführungen wieder: Meine Herren, ſo oft die Bearbeitung des Jahresrückblicks Gelegenheit gibt, im Gegen⸗ ſatz zum haſtigen Betriebe des Tages die Hand⸗ werkerbewegung bewußt einmal wieder im großen Nahmen zu überſchauen, ſo oft drängt ſich die Tatſache auf, daß dieſe Bewegung noch heute nicht von einer in ſich abgeſchloſſenen, auf eine beſtimmte Richtung eingeſtellten Organiſa⸗ tion getragen iſt, wie wir ſie etwa bei der Ar⸗ beiterſchaft, der Landwirtſchaft feſtſtellen kön⸗ neu, daß ſie vielmehr in eine recht zahlreiche Menge von Einzelorganiſationen zerfällt. Die Intereſſengebiete dieſer einzelnen Organiſatio. nen ſind zwar teilweiſe in produktionstechniſcher Hinſicht verfchieden, vereinigen ſich aber wieder in dem von der Arſprünglichen Mittelſtandsbe⸗ wegung übernommenen gemeinſamen Wunſche nach Erhaltung des Handwerks als eines wichtigen ſozialen Faktors des Mittelſtandes. Das Programm der Mittelſtandsbewegung weiſt ja bekanntlich die Eigentümlichkeit auf, daß keine in ſich abgeſchloſ⸗ ſene, ſcharf umriſſene Richtung verfolgt wird, daß vielmehr eine ganze Reihe von loſe anein⸗ andergereihten wirtſchaftlichen Forderungen ihren Zuſammenhang einzig aus dem Grunde erhalten, daß ſie ſämtlich beſtimmt ſind, die ſo⸗ iale Bedeutung des Mittelſtandes für den Auf⸗ bau des Staates zu ſtützen, die in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Zwiſchenſchicht zwiſchen Großkapital und Proletariat gegeben iſt. Erſt allmählich hat ſich aus der allgemeinen Mittelſtandsbewegung der Beginn einer in ſich abgeſchloſſenen be⸗ wußten Standespolitik der in ihr vereinigten Gruppen des Handwerks und des Kleinhandels aus produktionspolitiſchen Gründen entwickelt im Gegenſatz zum rein ſozialen Urſprung der Bewegung, der ſich noch immer vordringlich be⸗ merkbar macht. Jedenfalls aber leidet heute noch die Handwerkerbewegung infolge ihres mit⸗ telſtändlieriſchen Urſprungs an dem eines ſcharf begrenzten Programms. Auf dieſe Schwäche der Bewegung wird es wohl nun zurückzuführen ſein, daß bei den For⸗ derungen des Handwerks ſoweit ſie grundſätzlich geſetzgeberiſche Fragen berühren, ein gewiſſes Zattdern der geſetzgebenden Faktoren des Rei⸗ ches, ein überaus vorſichtiges Vorgehen ſpeztell der verbündeten Regierungen zu beobachten iſt. Die Entwicklung des letzten Jahrzehntes hat wohl verſchiedene auf konkrete Forderungen des Handwerks zurückzuführende Einzelmaßnahmen der Geſetzgebung gezeitigt, aber dabei iſt regel⸗ mäüßig die Geſetzgebung dem Handwerk gefolgt; die Geſetzgebung patzt ſich dem Han en ui ſeren Wrendeb en Gef oſereeg . an, bag ſe bisder ein in ſih dadchdetene nich ten feſten Plan die Handwerkerpol Rede herzuleiten ſein, die der tär des Innern Anfang dieſes Jahres im!? tag gehalten hat. derungen die Urſache für die heit der Forderungen und damit di Organiſationen zu einem Möge das uns gelingen! Möge das deutſche Hand⸗ z t b. Erklärung des Herrn Staatsſekretär geradezu die Pflicht auf, auf Vereinheitli der Bewegung nach Inhalt und die Gefahr nämlich, daß alle die Verbände und Vertretungsformen werks bei dem Mangel eines Regierungspro⸗ gramms ſich veranlaßt ſehen, ihrerſeits Vor⸗ ſchläge für die notwendige großzügige Geſ rung noch größer wird. Herren, vielen Einzelgruppen des ſtimmte Forderungen vielmehr gerade die Fülle von Eingaben und „Wünſchen, die ſich zum Teil weſens. Redner ſchließt mit dem Wunſche, daß f rung und damit eine gebung hintanhalten. Jutereſſenvertretungen Pflicht, hier für Vereinheitlichung beſorgt zu ſein. einer geſchlof nur für das geſamte gemacht worden, ohne Eine einheitliche geſchloſſene Organiſation des Mittelſtandes, die den Kleinhandel uſw. produktionspolitiſch u. ſozial Rechnung tragen kann, nicht möglich. Vielmehr dürfte wohl nur durch ſoziale Differenz in der Bewegung des und des Kleinhandels für jede gruppen ein in ſich abgeſchloſſenes Programm aufzuſtellen ſein, das dann wieder das Handwerk los möglich, weil die wirtſchaftliche Entwicklun Wh 8f chaftlich icklung hauptſächlich in der duktion zuweiſt, die eine ſtraffe Produktions⸗ politik des Handwerks ermöglichen. Auge eee ee mit Rückſicht auf vor⸗ Us heitliche Standesorganiſation verheißt. Mangel eignet ſeien. i 37 1* rpolitik den t 8, wie das telſtandspolitik z hat offenbar nach einem beſti 0 heuke mit umgrenz⸗ Dle hie tieren. Der Beweis d E d Herr S +1 Nun, meine Herren, iſt bei hiſtoriſcher Prü⸗ fung der bisherigen Bewegung klar zu erken⸗ nen, daß die Zerſplitterung des Hand⸗ werksprogramms in einzelne der handwerkerlich Es iſt deshalb an der 3 Zerſplitterung tion iſt. 5 Vielheit der geſchloſſenen G. Ich glaube, meine Herren 90 zu verſchmelzen. ekretärs, daß die Reiches von ſich]! des geſetzgebenden Faktoren aus bei der herrſchenden Zerſplitterung die Ini⸗e tiative nicht oder nur ſchwer übernehmen könn⸗ ten, legt den berufenen Jntereſſenvertretungen Form zu ſin⸗ nen; denn hier liegt ja eine große Gefahr vor, beſtehenden des Hand⸗ tz⸗ die Verwir⸗ Sie wiſſen ja meine wie ſchwer es heute ſchon hält, die Handwerks auf be⸗ zu vereinigen, wie ſehr gebung zu machen und daß damit 0 gegenſeitig bekämp⸗ en, eine einheitliche Stellungnahme der Regie⸗ fruchtbringende Geſetz⸗ So haben die führenden des Handwerks wohl die Meine Herren, der Perſuch der Schaffung ſſenen Organiſation iſt bisher ſtets Gebiet des Mittelſtandes, indeſſen geglückt zu ſein. Wünſchen von Gewerbe, iſt nach meiner Meinung jerung der ſchon jetzt ſog, alten Mittelſtandes Gruppen, des Handwerks dieſer Berufs⸗ deutlich getrennten 0 9 eine geſchloſ. ſene Gefolgſchaft gewährleiſten könnte. Für iſt dieſe Abſonderung zweifel⸗ Indußtrialiſierung der Produk⸗ gerade mit ihr dem Handwerk für die beſtimmte wirtſchaftliche Funktionen Richtung der Qualitätspro⸗ tion und Meine Herren, die Notwendigkeit der ſozialen Differenzierung der einzelnen Berufsgruppen des Mittelſtandes zum Zwecke der Erzielung ge⸗ ſchloſſener Organiſation ſcheint mir bewieſen 170 ſein durch das Vorgehen der großen Verbän 5 die in den letzten zentrale ungetrennte Organiſation des geſam⸗ ten Mittelſtandes lage zu ſchaffen Reichsdeutſchen falls iſt trotz der mehrjährigen Tätigkeit beider Verbände die nichts geſchwunden, vielmehr ſind zu den ſchon früher vor zwei weitere Gruppen getreten. eine ſtraff geſchloſſene Standesorganiſation nicht zu erſetzen, ſo vermögen ſie ſehr Jahren verſucht haben, eine auf ſozialpolitiſcher Grund⸗ des Hanſabundes und des Mittelſtandsverbandes. Jeden⸗ Vielheit der Organiſationen um handenen„zentralen“ Organiſationen Vermögen ſie rſe wohl die wirt⸗ ſchaftlichen Poſtulate einer ſolchen nachhaltig 3u Unterſtützen. Man darf eben bei der Orien⸗ tierung einer Sammlungspolitik nicht aus dem verlieren, daß die Geſetzgebung bereits die ſoziale Differenzierung von Handwerk und Kleinhandel vorgenommen hat, indem ſie offi⸗ zielle Intereſſenvertretungen für Handwerk und Kleinhandel geſondert ſchuf. Des halb meine Herren, ſollte das Handwerk die Vereinheitlichung ſeines Programmes nicht betreiben im Rahmen der allgemeinen Mittel⸗ ſtandspolitik, ſondern in Anlehnung an die vom Geſetzgeber vorgezeichnete berufsſtän diſche wiegend eutſche Verhältniſſe die Ge⸗ werbevereine und Handwerkervereinigungen, das, meine Herren, iſt für das Handwerk und ſeine Sammlungspolitik der vorgezeichnete Weg, nach den Erfahrungen mit anderen Verſuchen dereinzige, der eine in ſich geſchloſſene ein⸗ In die⸗ ſem Zuſammenhange iſt von einer gewiſſen Be⸗ deutung die Anerkenung gerade der vom Kam⸗ mertag. als der berufsſtändiſchen Vertretung des Handwerks, gegründeten Zentralſtelle für Verdingungsſweſen durch die geſetzgebenden Faktoren des Reiches. Eine ſolche Stelle war ja auch von den vorgenannten beiden großen Verbänden für ſich in Anſpruch genommen wor⸗ den mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß die geſetzlichen Vertretungen des Handwerks Zur Trägerſchaft von Verdingungsſtellen nicht ge⸗ Wenn gleichwohl die Reichsregie⸗ rung den Kammertag in Verbindung mit den weiteren berufsſtändiſchen Korporationen als berufenen Träger auswählte, ſo iſt das wohl ein typiſches für die Auffaſſung der Regie⸗ rung, daß die berufsſtändiſchen Vertretungen des Handwerks die gegebenen Träger für ſeine Organiſation überhaupt find. meine—— poli⸗ Konſtellation, wie ſte färung des Herren Staa 8 des Innern gekenn⸗ noch ſt 1Jauch erſt die inhal kergeſetzes von 8 Ang r! wird, das Handwerk un intenſiver fte heraus, 1 Vetr rtretungen rgemäße 3 eine nge⸗ Orga⸗ ungen werbekammer⸗ a mmlun Drren en; der Handi g wird ſich de litik nicht er Kammert 9 0 Y rgani t, ihnen die G Uund zu taten einander ffen wo che eine Pielheit vy Handwerks erſtrebte. Vertretungen des Han tändiſchen Organiſationen i vertrauensvollen Zuf nenarbeit ſeitig ergänzen und unterſtützen in zielbewußter Betätigung, tut bitter not, wenn das Handwerk ich an der Geſetzgebung den ſtarken wirt⸗ ſchaftlichen Rückhalt finden ſoll, den andere Er⸗ werbsſtände in ſo ausreichendem Maß bereits gefunden haben. Neben der tatkräftigen Selbſthilfe, die ſich unter dem Einfluß der Handwerks⸗ und Ge⸗ werbekammern erfreulicherweiſe von Jahr zu Jahr weitere Kreiſe des Handwerks erobert, iſt nun einmal die Hilfe der Geſetzgebung unter den heutigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen nicht von der Hand zu weiſen. Hauptſüchlich auf pro⸗ duktionspolitiſchenm Gebiete wird die Selbſt⸗ hilfebetätigung des Handwerks ein fruchtbares Feld finden und Erfolge zeitigen. Die Staats⸗ hilfe aber iſt notwendig mit Rückſicht auf die ſo⸗ ziale Eingliederung des Handwerks im Rahmen der heutigen Wirtſchaftspolitik. Immer mehr, meine Herren, erzwingt ſich die Tatſache Aner⸗ kennung, daß die veffimiſtiſche Auffaſſung von einer allmählichen Ausſchaltung des Handwerks aus dem Rahmen der heutigen Volkswirtſchaft verfehlt war. Vielmehr hat ſich konſeguent er⸗ geben, daß das Handwerk, wenn auch unter Ver. änderung verſchiedener Gewerbezweige, als wohlberechtigter Produktionsfak⸗ tor auch heute noch eine bedeutſame Aufgabe AUnter den veredelnden Gewerben zu erfüllen hat. Und deswegen kann das Handwerk ſowohl als produzierender Stand wie als wichtiger Faftor für den Beſtand des Staates in gleicher Weiſe verlangen, daß ihm in der Geſetzgebung die gebührende Beachtung geſchenkt wird. Der gute Wille hierzu iſt zweifellos bei den geſetzgebenden Faktoren des Reichs vorhanden. Am Handwerk⸗ ſelbſt liegt es, durch eine bewußt einheitliche, in ſich geſchloſſene Vertretung ſeiner Wünſche die gute Abſicht der geſetzgebenden Faktoren in die Tat umzuſetzen. Läßt ſich das Handwerk dieſes Ziel in geſchloſſener Juſammenarbeit mit allem Eifer angelegen ſein, dann wird ihm der end⸗ liche Erfolg nicht verſagt bleiben.(Lebhafter Beifall.) In der Diskuſſion ergreift nur Syndikus Dr. Paſchke⸗Breslau das Wort, um namens der oſtdeutſchen Handwerkskammer ſeinem Bedauern darüber Ausdruck zu geben, daß die Reichs⸗ regierung dem Verlangen des deutſchen Hand⸗ werks auf Berufung von Bertretern der Hand⸗ werkskammern in den Wirtſchaftlichen Ausſchuß zur Vorbereitung der Handelsverträge nicht ſtattgegeben hat(Lebhafte Zuſtimmung.) Red⸗ ner ſpricht die Erwartung aus, daß das Ver⸗ ſäumte nachgeholt wird. Abſchätzung und Beleihung von Grundſtücken. Syndikus Albert Schröder⸗Wiesbaden ſpricht alsdann über die Abfchätzung und Beleihung von Grundſtücken. Der Redner legt folgende Leitſätze ſeinen Ausfüh⸗ rungen zugrunde, die der Geſchäftsführende Ausſchuß des Kammertages verlegt: 1. Zur Geſundung des geſamten Bodenkredit⸗ weſens iſt eine Reform der Grundſtücksab⸗ ſchätzung, ſowie die Abänderung derjenigen Vor⸗ ſchriften des bürgerlichen Rechts und der ſtaat⸗ lichen bezw. kommunalen Vorſchriften über die Erhebung von Beſitzwechfelabgaben zu betrei⸗ ben, die der Beleihung hinderlich ſind. nzentration 3, in der ſeine be⸗ des 5 1 der er ſtäd Dienstag, den 28. Juki 1914. andgrundſtücks in erſter für die§ en und die⸗ gegenüber zAngen(Zeſfio, 9 1+ 2 5p.) unwirk⸗ — 1 ch 1. eleihung hinder 588 gen. Um⸗ wenn der läubit cbim ſteigerur„ſoweit in dadur rden iſt, ſo iſt bei der erung von Grund⸗ n, die zum Zweck von der 0 Verkaufs bebaut bung einer Um;⸗ kteln für zpeite t Morätz⸗Dortmund die„Beſchaffung erat 1 fürezweite H itteln Staat N 1 „Stcct, sron N. Aen ſowie ſonſtige öf e Verbände und Körf haften errichten zwecks Behebung der ſchen Hypothekennot einen Verband in der Form einer gemeinnützigen Aktiengefellſchaſt 2. Der Verband begründet zur Erveichung ſeines Zweckes ein Hypothekenamt, das durch entſprech apitalien des Staates und der Kommunalverbände, ſowie durch Uebernahme von Beiträgen bezy. Gaxantieanteilen ſeitens der übrigen öffentlichen Verbände für den zur Deckhung etwaſgger Verluſte zu bildenden Reſervefonds in den Stand geſetzt wird, als Selbſtgeber für zweite Hypo⸗ theken(Amortiſationshypothelen) aufzutveten 3. Das Hypothekenamt iſt an die Provinzial⸗ verwaltung bezw. an die Verwaltung eines weiteren Kommunalverbandes oder einer ſon⸗ ſtigen geeigneten öffentlichen Orgauifation in der Weiſe anzugliedern, daß der oberſte Begmte der Behörde, an welche die Angliederung er⸗ folgt(Landeshauptmamn pp.) zugleich der Vorſitzende des Kuratoriums(ſiee 4 und 5) des Hypothekenamts iſt. 4. Organe des Hypothekenamts ſind die Ge⸗ ſchäftsleitung und das Kuratorium. Der Ge⸗ ſchäftsleiter wird durch das Kura⸗ torfum gewählt. Die Geſchäftsleitung hat nach modernen kaufmänniſchen Grundſätzen und unter ſorgſamer Anpaſſung an die ein⸗ ſchlägigen Verhältniſſe zu erfolgen. 5. Dem Kuratortium liegt die Auſſtellung der Richtlinien für die Geſchäftsführung und die Ueberwachung der Iunehaktung derſelben ob. Die öffentlichen Vertretungen des Handels und Handwerks ſind bei der Zuſammenſetzung des Kuratortums angemeſſen zu beteiligen. Es wird die Diskuſſton über die beiden Re⸗ ferate eröffnet. Herr Zimmermeiſter Zim⸗ mermannCaſſel wünſcht folgenden Zufatz zun Ziffer 2 der Leitſätze des erſten Wortrages „Zu Mitgliedern der Schätzungskommiſſſon werden auf Vorſchlag der Handwerkskammer bezw. Landwirtſchaftskammern gewählt.“ Se⸗ kretär Sommerhäuſer-Köln beantragt, im Antrag des zweiten Vortrages das Wott ſtäsliſchen“ im 1. Abſatz zu ſtreichen und im Abſatz 2 hinter Kommunalverbände„Berufsge⸗ noſſenſchaften und Landesverſicherungsanſtal⸗ ten“ einzufügen. Herr Syndikus Dr. Heuze⸗ Königsberg erſucht um Streichung der Ziſſer 4 und des erſten Satzes der Ziffer 5 des An⸗ trages des zweiten Portrages. Reſerent Moritz erſucht, die ſeines Vortrages unverändert anzunehmen. Die Leitſütze des erſten Vortrages wurden mit großer Mehrheit angenommen, diefenigen des zweiten Vortrages in der Faſſung des ge⸗ ſchäftsführenden Ausſchuſſes dagegen abe Dagegen werden die Leitſätze mit den beau⸗ tragten Aenderungen einſtimmig angenommen. Gefellenprüfungen von Fabreklehrkingen. 1 Ueber dieſ⸗ enſtand ſpricht Syndiſus Dr. En oi lacg ch Wen Anter Begrür⸗ dung folgenden Antrages: Der ſechszehnte Deutſche 5 aa dae ee Arn 1855 für aus Fabritbetriehen haudwerswäßig ausgebik⸗ n 151 der Geſellenprüfung vor den gemaiߧ 181 Aund 131 e ſchüſſen zu geben iſt. Fü Vornahme der, Veieng fird die genannten Geſeſtenpui⸗ fungsausſchüſſe grundfätzlich parftgtiſeh zu beſetzen. Der Deutſche Haudwerkg⸗ und Gle⸗ werbekammertag erkfürt ſich bereit, mit den Intereſſenvertretungen der Induſtrie guf die⸗ ſer Grundlage Vereinbarungen über die Durchführung der Gſellenprüfung von hand⸗ wngen 31 kreffon, und begzetragt ſeinen ge 0 5 führerden Aitsſchuß mik den erfendewkichen Maßnahmen. Der Redner Heleuchtet die Authngen bezgl. der Züch ig mäßig ausgegzüldeten Faßeellhrkinge Geſellenprüfuug und die Skellung der In zu dieſer Frage. Rechtliche Bedentken miſe in den Hintergrund treten vor der Reteltilg für das 9 05 demtſche durch den Hand⸗ werks⸗ und Gewerbekammerag. In der Diskuffton wezdet ſich Kahlen⸗Arusberg gegen den W braktiſchen 1 de Gr e lein Intereſſe an der Pun Fabriglehr⸗ linge. Man ſtehe auf dem Stendpuet, wonn man der Induſtrie entgegenkommen wane müſſſe es heißen: Gleiche Rechte gleiche Pflichten! Redner ſpricht ſich namenklich gegen die Paxi⸗ kätiſche Zuſammenſetzung der Saus⸗ recht belaſteten Gebüude and ſolche, welche Mün⸗ ſchiiſſe aus. Der Graßinduſtriene werde e oder Stif 5 85 Bren, der 5 den 1 e fondern fein obligatoriſche nerverſicherung unterworſen] Werkmeiſter ſchicten, werdenz d) daß die bezüglichen Beftnmmengen docheigung 0 3 und 1125 riſſe des 5 e 1 85 e . e ee e eee — Dienztug, den 28. Juli 1914. General-Ameiger.— Fadiſche Reueſte Nuchrichten.(Abendblatt) 5. Seite. Er ſtehe auf dem Standpunkt, daß die Leip⸗ ziger Beſchlüſſe aufrecht erhalten werden müß⸗ ten. Er bitte folgenden Antrag anzunehmen: Der 16. deutſche Handwerks⸗ und Gewerbe⸗ kammertag erklärt ſich prinzipiell zur Abnahme der Geſellenprüfung handwerksmäßig ausge⸗ bildeter Jabriklehrlinge bereft, wenn dieſelben Bedingungen erfüllt werden, welche von den Handwerkslehrlingen erfüllt werden.(Leb⸗ hafter Beifall.) Syndikus Budjuhn⸗Bromberg meint, man müſſe der vorliegenden Frage nähertreten, weil die Induſtrie ſelber Prüfungsausſchüſſe errich⸗ ten wolle. Redner ſchlägt eine entſprechende Aenderung des Antrages vor. Tiſchlermeiſter Karl Rahar dt⸗Berlin ſteht auf dem Stand⸗ punkt, daß im Sinne der Ausführungen des Ref verfahren werden muß aus geſetz⸗ lichen und praktiſchen Gründen. Der Redner ſpricht ſich für Zulaſſung der Lehrlinge der Großbetriebe zur Prüfung ſchon darum aus, weil er auch befürchtet, daß der Induſtrie eigene Ausſchüſſe zugebilligt werden. Kgl. Kammer⸗ rat Stadtrat Reiche⸗Bautzen ſpricht ſich für den Arnsberger Antrag aus. Es genüge, wenn man die Geneigtheit ausſpricht, daß man die handwerksmäßig ausgebildeten Induſtrielehr⸗ linge prüfen wolle. Metzgermeiſter Wein⸗ berg⸗Nürnberg erſucht dem Vorſchlag des Re⸗ ferenten zuzuſtimmen. Handwerkskammer⸗ präſident WurmannDüſſeldorf iſt der An⸗ ſicht, daß man die Prüſungen ganz gut mit der Sklammer und der Induſtrie abnehmen könne. In Düſſeldorf habe man auf dieſe Weiſe gut gearbeitet. Auch könne man Sachverſtän⸗ dige ganz gut hinzuziehen. Handwerkskammerpräſident Dhäerkopf⸗ Magdeburg tritt dafür ein, daß die Fabrik⸗ lehrlinge riüft werden ſollten, wenn ſie ſich den Vorſchriften der Handwerkskammer unter⸗ werfen. Aber paritätiſch einen Geſellenprü⸗ fungsausſchuß zu ſchaffen, müſſe er ganz ent⸗ ſchieden ablehnen. Er würde dafür ſein, gar keinen beſtimmten Beſchluß zu faſſen, ſondern nach der Lage der Verhältniſſe in den ein⸗ zelnen Bezirken vorzugehen. Handwerkskam⸗ merpräfident Lernhardt Meiningen ſpricht ſich im gleichen Sinne wie der Vorredner aus. Malerobermeiſter Epp⸗Stettin faßt das Er⸗ gebnis der Debatte dahin zuſammen, daß von einer Abſtimmung über den Antrag abgeſehen werde. Sekretär Dr. Wienbeck⸗Hannover iſt auch der Anſicht, daß man eine Beſchluß⸗ fafſung üßer den Gegenſtaud vertagen ſollte Generalſekretär Dr. Meuſch⸗Hannover weiſt darauf hin, daß die große Frage Fabrik und Handwerk bei der Beurteilung des Gegenſtan⸗ des nicht vergeſſen werden dürfe. Man müßte endlich einmal zu einem klaren grundſätzlichen Standpunkt kommen, damit die Handelskam⸗ mern und die Induſtrie wiſſen, woran ſie ſind. Handwerkskammerpräſident Rohardt⸗Berlin iſt der feſten Ueberzeugung, daß man den Be⸗ ſchluß verpaſſe, wenn man heute keinen Be⸗ ſchluß faſſe. Man müſſe ſich auf den Antrag des Reſerenten mit den von den pſtdeutſchen Kammern beantragten Aenderungen ſtellen. Referent Syndikus Dr. Knoblauch⸗Mün⸗ chen iſt damit einverſtanden, daß ſein Antrag in der vom Vorredner vorgeſchlagenen Form angenommen wird. Der modifizierte Antrag des geſchäftsführen⸗ den Ausſchuſſes wird in namentlicher Abſtim⸗ mung mit 55 gegen 17 Stimmen augenom⸗ men. Damit ſind die anderen Anträge er⸗ ledigt. Der modifizierte Antrag lautet: Der 16. Deutſche Handwerks⸗ und Ge⸗ werbekammertag ſpricht ſich grundſätzlich in Erwartung der Anerkennung der Großbe⸗ triebe zum Handwerk dafür aus, daß den in Großbetrieben handwerksmäßig ausgebildeten Lehrlingen Gelegenheit zur Ablegung der Geſellenprüfung vor den gemäß S§ 131 und 181a RGGO. beſtellten Prüfungsausſchüſſen zu geben iſt. Für die Vornahme der Prüfung ſind die genannten Geſellenprüfungsausſchüſſe möglichſt paritätiſch zu beſetzen. Der Deutſche Handwerks⸗ und Gewerbekammertag erklärt ſich bereit, mit den Intereſſenvertretungen der Induſtrie auf dieſer Grundlage Verein⸗ barungen über die Durchführung der Ge⸗ ſellenprüfung von Fabriklehrlingen zu tref⸗ fen, und beauftragt ſeinen geſchäftsführenden Ausſchuß mit den erforderlichen Maßnahmen. Damit ſchloß gegen 2 Uhr der erſte Verhand⸗ lungstag, 8 Das Jeſtmahl. Um 3 Uhr begann im Friedrichsparkſaal das Feſtmahl, an dem etwa 400 Damen und Her⸗ den teilnahmen. Nach der Suppe erhob ſich der verdienſtvolle Vorſitzende der Tagung, Herr Obermeiſter Plate⸗Hannover zum Toaſt auf Kaiſer und Großherzog. Er rühmte beide Herrſcher als Freunde und verſtändnisvolle För⸗ derer des Handwerks und verband damit das Gelöbnis, daß in dieſer ſchweren Zeit der deuk⸗ ſche Handwerksmeiſter wie ſeither treu und hilfs⸗ bereit zu Fürſt und Vaterland halten werde. Das Hoch auf das Oberhaupt des mächtigen großen Vaterlandes, auf dem in dieſen Tagen die Augen der ganzen Welt gerichtet ſind, und auf ſeine treuen Verbündeten, den geliebten Herrſcher des Badener Landes fand jubelnden Widerhall. Die von der Kapelle Petermann intonierte Nationalhymne wurde ſtehend ange⸗ hört. Herr Handwerkskammerpräſident Wur⸗ mann⸗Düſſeldorf toaſtete auf die Feſtſtadt Mannheim. Wenn es alich regne, ſo habe doch Jeder bereits die Erfahrung gemacht, daß es ſich kecht gut hier leben läßt. Redner dankt der Handwerkskammer Mannheim für die vorzüg⸗ liche Vorbereitung deren Oberhaupt ja auch ſchon in Düſſeldorf geweſen ſei(Heiterkeit und Veifal). Man werde ſich bemühen, die Stun⸗ den, die der Erholung und dem Vergnügen gewidmet ſind, nach Möglichkeit auszunützen. Soviel aber ſei jetzt ſchon ſicher, daß man die angenehmſten Erinnerungen aus der gaſtlichen Sbadt am Rheine mit fortnehmen werde. Herr Geh. Oberregierungsrat Dr. Cron, der Di⸗ dertor des Landesgewerbeamts, wies auf das gute Verhältnis hin, das zwiſchen der oberſten ſtaatlichen Aufſichtsbehörde und den Handwerks⸗ kammern des Landes beſteht und daß dem Hand⸗ werk ſeither ſtets von großem Nutzen geweſen ſei. Redner ſchloß mit einem Hoch auf die Vertretungen des deutſchen Handwerks, wie ſie im Deutſchen Handwerks. und Gewerbekammer⸗ zag zuſammengefaßt ſind, und auf ihr Ober⸗ haupt, Herrn Plate. Herr Oberhürgermeiſter Dr. Kutzer dankte die der Herr aus Düſſeldorf der Stadt Mannheim gewidmet. Da es jedenfalls auch morgen regnen werde, ſo dürfte es ſich empfehlen, auch einmal bei Sonnenſchein nach Mannheim zu kommen, denn bei Kongreſſen ſehe man doch von der Feſtſtadt nicht viel. Soviel würden die Damen und Her⸗ ren ſchon feſtgeftellt haben, daß nnheim ſehr gradlinig gebaut iſt. Aber es habe auch noch andere ſchöne Dinge. Redner ſchloß mit einer Würdigung der Tugenden des Pfälzers: Frohſinn und Gottvertrauen, die man auch auf die Tagung anwenden könne, mit einem Hoch auf die Damen. Herr Handwerkskammerpräſi⸗ dent Groß trank auf Ehrengäſte u. Herr Geh. Rat Franke hielt einen gedankenxeichen warmherzigen Toaſt auf das deutſche Handwerk, das nach ſeiner feſten Ueberzeugüng einer neuen Blüte entgegengehe.— Bei Schluß der Redaktion dauert das Feſt⸗ mahl noch fort. für die herzlichen Worte, * Schwimmklub„Salamander“ Mannheim. Ein ſchönes Schauſpiel bot ſich Sonntag nach⸗ mittag auf dem Neckar. 40 Mitglieder des Kluhs ſtellten ſich um halb 5 Uhr trotz des ſtür⸗ miſchen Wetters, ihrem Schwimmwart zu einer Schwimmfahrt vom Straßenbahndepot bis zur Floßhafenſchleuſe. In geordneten Vierer⸗ reihen wurde die 2000 Meter lange Strecke durchſchwommen. Dieſe Schwimmſahrt ſtellte an die Teilnehmer eine nicht zu unterſchätzende Auforderung, da man auf der ganzen Strecke mit ſtarkem Gegenwind und ſehr erregtem Waſſer zu kämpfen hatte. Es iſt wirklich ein glänzendes Zeugnis für die Leiſtungsfähigkeit der Schwimmer, daß mit Ausnahme von vier Zöglingen ſämtliche Leute in guter Verfaſfung an der Floßhafenſchleuße eintrafen. Neues aus Cuswigshafſen. * Fuhrwerksunfall. Der 13 Jahre alte Volks⸗ ſchüler Hibönger rutſchte geſtern vormitttag zwi⸗ ſchen der Arnulf⸗ und Bleichſtraße mit ſeinem Rade aus und ſtürzte unglücklicherweiſe unter das vor⸗ überfahrende, mit Nohlen beladene Fuhrwerk des Fuhrunternehmers Lobauer Die Räder gingen dem Jungen über die Beine hinweg. Er erlitt einen Bruch des linken Ober un d Unterſchen⸗ dels. Man überführte den Verletzten ins ſtädt. Krankenhaus. Der Uunfall iſt auf Rechnung der durch den Regen ſchlüpfrig gewordenen Straßen zu fetzen. * Aus dem Fenſter geſtürzt. Aus Liebeskummer ſtürzte ſich geſtern abend im nördlichen Stadtteil ein 17 Jahre altes Mädchen aus dem Gaupenfeuſter der in einem zwei igen Hauſe gelegenen Wohnung in den Garten. e wurde glücklicherweiſe nicht lebeus⸗ refährlich verletzt. : Schwere Zuſammenſtöße. Geſtern nachmittag 2 Uhr ſtieß Ecke der Seiler⸗ und Rohrlachſtraße ein Straßenbahnwagen der Linie B mit einem beladenen Kraftwagen des Konſumvereins Dudwigshafen zu⸗ ſammen. Letzterer hatte bereits das Geleiſe über⸗ fahreu, als der Zuſammenſtoß erfolgte, indem der Straßenbahnwagen den Kraftwagen noch am hinteren Ende erwiſchte. Der Straßenbahnwagen entgleiſte u. büßte verſchiedene Fenſterſcheiben ein, der Kraftwa⸗ gen würde weniger beſchädigt. Ein weiterer Zufam⸗ muſtoß erſolgte geſtern mittag kurz vor 12 Uhr Ecke der Gellert⸗ und Kurzenſtraße. Ein Straßenbahnwa⸗ gen kam mit einem Möbelwagen in Kolliſſion, wobei erſterem verſchiedene Fenſterſcheißen eingeſtoßen wur⸗ den. Vergnügungen. * Palaſt⸗Lichtſpiele(J 1. 6. Breikeſtraße). Es iſt, ſo ſchreibt man uns, im Laufe der Zeit Allgemein⸗ gut des Mannheimer Publikums geworden, daß die Programme des Palaſttheaters die beſten und muſtergiltigſten ſind. Dieſe Binſenwahrheit recht⸗ fertigt auch wiederum das neue, heute beginnende ſenſationelle Prachtprogramm. Sier iſt vor allem der neue Monopolſchlager des Palaſtthoater; zu nennen: der brillante nordiſche Schlagerfilm, der Ans ein atägiges Gaſtſpiel des erklärten Lieblings des Publikums Betty Nanſen, der entzückenden nordiſchen Schauſpielerin, bringt. An dieſen Vier⸗ akter, der ſich:„Aus Liebe“ betitelt, reiht ſich in würdiger Weiſe eine traumhaft phantaſtiſche Er⸗ zählung an, die in wunderbar vollendeter Weiſe die grellſten Streiflichter auf das abergläubiſche ruſſiſche Volksleben wirft.„Die Legende iſt ein Hochdramatiſcher, ſenſationeller Dreiakter. Sorg⸗ fältig ausgeſuchte Humoresken und intereſſaute Naturaufnahmen verbvollſtändigen das excellente Programmn. Vereinsnachrichten. * Dieſterwegverein. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß unſere diesjährige Hauyptver⸗ ſammlung heute(Dienstagf abend 8/ Uhr in der Aula der Friedrichsſchule ſtattfinbet. Seede e e ee % 949[488“ Sport⸗ZJeſtung. Vorherſagungen für in⸗ und Pferderennen. 5 (Von unſerem Spezial⸗Mitarbeiter.) Mittwoch, 29. Juli. Neuß. Schleuderhan⸗Flachrennen: Parvati— Staccionata. Norbkenal⸗Jagdreunen: Oneval— Old Rum. Roſengarten⸗Haudicap: Bangalore— Villa. Haus Eppinghoven⸗Jagbreunen: Calopfitle— Avou⸗ eroft. Crefelder Jagdreunen: Avignon— Abler. Neußer Handicap: Monolog— Haarbuſch. Nömerhof⸗Flachrennen: Giddy Girl— Nordbahn. Nuberſport. n. Manuheimer Meiſterſchaftsregattg. Die drei hieſigen ſowie die Ludwigshafener Rudervereine be⸗ nützen in letzter Zeit als Vorbereitung zur Mei⸗ ſterſchaftsregatta die Rennſtrecke im Mühlau⸗ hafen ſehr eifrig zu ihren Trainingsfahrten. Am letz⸗ ten Sonntag nachmittag fand daſelbſt ein Probe⸗ reunen zwiſchen dem kombinierten Achter Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen ſtatt, dem viele Sportsleute ſo⸗ wie Ruderer in ihren Booten als Zuſchauer beiwohn⸗ ten. Am Start bekam die Rudergeſellſchaft 17 Län⸗ auslänbiſche gen vor„die der Deutſchland⸗Achter nach 500 Meter jedoch bereits aufgeholt hatte. Dann ging der Achter langſam am Boote der Gegner vorbei, doch blieb die Rudergeſellſchaft, die ſich ſehr wacker hielt, mit der Bugſpitze immer am Steuer des andern Bootes. Erſt zum Schluſſe konnte der Deutſchland⸗Achter noch eine halbe Länge herausholen. Der kombinierte Achter ſcheint noch in der Entwicklung begriffen und noch kei⸗ neswegs fertig zu ſein. Iſt er zur Regatta auf der Höhe ſeines Könnens, dürfte er keine ſchlechte Rolle ſpielen. Die Beſetzung des Achters iſt folgende: K. RMau,[Mannh..⸗G.), Guſtav Faubel(Mannh..⸗ Cl.), Peter Richter(Ludw..⸗V.), Otto Fickeiſen (Jadw..⸗V.), Daniel Nekenauer(.⸗V. Amicitia Mannheim), Hermann Hofen(Mannh..⸗G.), Her⸗ mann Wilker(Ludw..⸗V.), Fritz Reith(Mannh..⸗ Cl.) Steuer: Günter Hauſen(Ludw..⸗B.)], Avigtik. * Frauzöſiſche Flieger in Württemberg. Am Samstag Abend 8 Uhr landeten auf dem Cannſtatter Waſen zwei franzöfiſche Zivilflieger. Sie hatten vor einigen Tagen in Paris einen Rekoröflug nach Konſtantinopel angetreten, erlitten abher bei Oſterhofen in Bayern einen Unfall und ent⸗ ſchloſſen ſich, nach Paris zurückzukehren. Die Flieger haben nach Erledigung der vorgeſchriebenen Förm⸗ lichketten am Sonntag vormittag mit Erlaubnis der Behörden die Heimreiſe mittels Flugzeug fortgeſetzt. — Einer ſpäteren Nachricht zufolge landeten ſie am Sonntag gegen 11 Uhr in der Nähe von Dobel bei Herrenalb wegen eines Propeller⸗ und Schrauben⸗ defekts. Mit Auto fuhren ſie nach Baden⸗Baden, um Erſatzteile und Monteuxre herbeizuſchaffen. Sobald die Schäden wieder ausgebeſſert ſind, wollen ſie die Weiterfahrt antreten. Letzte Kachrichten und Telegramme. W. Petersburg, 28. Juli. Wie die Blät⸗ ter aus Warſchau melden, explodierte dort geſtern in der Expedition des Hauptpoſt⸗ amts ein Paket mit Patronen. Etwa ein Dutzend Perſonen wurden getötet. Das ſchwere Unglück auf Zeche Hanſemaun. W. Dortmun d, 28. Juli. Nach Auskunft bei dem Oberbergamt beſtätigt ſich unſere Meldung von dem Unglück auf Zeche Adolf v. Haänſemann. Bisher ſind 7 Tote gebor gen worden, ebenſoviele Bergleute bofinden ſich noch in der Grube. Ueber ihr Schickſal iſt nichts bekannt. Das Unglück hat ſich dadurch ereignet, daß ein Damm, der einen Flözbrand abdämmen ſollte, durchbrach. Von der Zeche ſelbſt ſind beſtimmte Einzelheiten nicht zu er⸗ langen. Der Akieg zwiſchen Geſter⸗ reich⸗Ungarn und Serbien. Gerüchte über eine Beſetzung Belgräds. Berlin, 28. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Budapeſt: Hier geht das Ge⸗ rücht, daß die Oeſterreicher heute in den erſten Morgenſtunden Belgrad beſetzt haben. Eine Beſtätigung dieſer Nachricht liegt bis zur Stunde nicht vor. Die ferbiſche Antwort und die Anmerkungen der K. K. Regierung. W. Wien, 28. Juli. Die Antwort der ſer⸗ biſchen Regierung vom 25. Juli wird nun⸗ mehr mit den Anmerkungen der K. K. Regie⸗ rung im Wortlaut veröffentlicht. In dieſen Anmerkungen heißt es u..: Die ſerbiſche Regierung beſchränkt ſich dar⸗ auf, feſtzuſtellen, daß bei Abgabe der Erklä⸗ rung vom 18. März 1909 von ſeiten der ſer⸗ biſchen Regierung und ihrer Organe ein Ver⸗ ſuch zur Aenderung der Stellung Bosniens und der Herzegowina unternommen wurde. Damit verſchiebt ſie in bewußt willkürlicher Weiſe die Grundlage unſeres Schrittes, da wir nicht die Behauptung aufgeſtellt haben, daß ſie und ihre Organe in dieſer Richtung offiziell irgendetwas unternommen hätten. Unſer Gra⸗ damen geht vielmehr dahin, daß ſie es trotz der in der Note übernommenen Verpflichtung unterlaſſen hat, die gegen die territoriale In⸗ tegrität der Monarchie gerichtete Bewegung zu unterdrſicken. Ihre Verpflichtung beſtände alſo darin, die ganze Richtung ihrer Politik zu än⸗ dern und die öſtereichiſch⸗ungariſche Monarchie offitziell nicht anzutaſten. Die Behauptung der ſerbiſchen Regierung, daß die Aeußerungen der Preſſe und die Tätigkeit von Vereinen pri⸗ vaten Charakter haben und ſich der ſtaatlichen Kontrolle entziehe, ſteht im vollen Widerſpruch zu den Einrichtungen moderner Staaten, wo⸗ ſelbſt die freiheitliche Richtung auf dem Gebiete der Preſſe ſowie Vereine ſtaatlicher Aufſicht unterſteht. Die Bemerkung der ſerbiſchen Regierung, ſie ſei durch die Behauptung, daß Angehörige Serbiens an der Vorbereitung des in Sera⸗ jewo verübten Attentats teilgenommen hätten, ſchmerzlich überraſcht und habe erwartet, zur Mitwirkung bei der Nachforſchung über dieſe Verbrecher eingeladen zu werden und ſei be⸗ reit, um ihre vollkommene Korrektheit durch die Tat zu beweiſen, gegen alle Perſonen vor⸗ zugehen, hinſichtlich welcher ihr Mitteilungen zukommen werden, wird als unrichtig bezeich⸗ net. Die ſerbiſche Regierung ſei überdem gegen beſtimmte Perſonen beſtehenden Ver⸗ dacht genau unterrichtet und nicht nur in der Lage, ſondern auch nach ihren internen Ge⸗ ſetzen verpflichtet geweſen, ganz ſpontan Er⸗ hebungen einzuleiten. Sie habe in dieſer Rich⸗ ſerbiſchen Lehrer Oeſterreichs, die Königlich ſerbiſche Regierung verurteile die gegen Oeſterreich⸗Ungarn gerich⸗ tete Propaganda, iſt dahin geändert worden, daß die ſerbiſche Regierung jede Propaganda verurteilt, die gegen Oeſterreich⸗Ungarn ge⸗ richtet ſein ſollte. Das will beſagen, daß eine ſolche gegen Oeſterreich⸗Ungarn gerichtete Pro⸗ paganda nicht beſteht oder daß der Regierung eine ſolche nicht bekannt ſei. Die Formel iſt ungufrichtig und hinterhältig, da die ſerbiſche Regierung damit für ſpäter die Ausflucht re⸗ ſerviert, ſie hätte die derzeit beſtehende Pro⸗ paganda durch dieſe Erklärung nicht des⸗ avoutert. Sie habe nicht desavouiert und nichts als monarchiefeindlich anerkannt, woraus ſie wieder ableugne, daß ſie zur Unterdrückung einer derzeitigen Propaganda verpflichtet ſei. Dasſelbe gilt von der Aenderung der Worte: „die K. K. Regierung bedauert, daß ſerbiſche Offiziere und Funktionäre mitgewirkt haben“ in die Worte:„laut Mitteilung der kaiſerlich⸗ königlichen Regierung mitgewirkt hätten“. Wei⸗ ter hatte die K. K. Regierung geſordert, daß die ſerbiſche Regierung jede Publikation unterdrücke, die zum Haß und zur Verachtung der Monarchie aufkeize und deren Tendenz gegen die lerritoriale Integrität der Monarchie gerichbet iſt, wollte alſo die Verpflichtung Serbiens herbeifühven, dafür zu ſorgen, daß derartige Preſſeangriffe in Zukunft unterblieben. Statt deſſen bot uns Serbien die Erlaſſung gewiſſer Geſetze an, welche als Mittel zu dieſem Erfolg dienen ſollten, ohne die geringſten Garantien für den gewünſchten Erfolg zu bieten. Dieſe Vorſchläge ſind voll⸗ kommen unbefriedigend, umſomehr als nicht ge⸗ ſagt wird, innerhalb welcher Friſt ſie dieſe Ge⸗ ſetze erlaſſen würde und, daß im Falle der Ab⸗ lehnung der Geſetzesvorlags durch die Skup⸗ ſchkina, von der abgelehnten Demiſſion abge⸗ ſehen, alles beim Alten bleibe. Zu der Erklärung der ſerbiſchen Note, die Regierung beſitze keinerlei Beweiſe dafür, und auch die Note der K. K. Regierung, liefere ihr keine ſolche, daß der Verein Narodna Odbraua und alle ähnlichen Geſellſchaften bis zum heutt⸗ gen Tage durch ihre Mittel irgend welche Ver⸗ brechen begangen hätten, daß aber die Narodna Odbrana ſowie jede Geſellſchaft, die gegen Ooſterreich⸗Ungarn wirken ſollte aufgelöſt würde, wird bemerkt: Die monarchiefeindliche Propa⸗ ganda erſüllte in Serbien das ganze öffentliche Leben. Es iſt daher eine ganz unzuläſſige Reſerve, wenn die Regierung behauptet, daß ihr hierüher nichts belannt iſt. Ganz abgeſehen dg⸗ von hat die öſterreichiſch⸗ungariſche Note ver langt, die Propaganda dieſer Geſellſchaften zu konfiszieren und die Neubildung der aufgelöſten Geſellſchaften unter anderem Namen und anderer Geſtalt zu unterdrücken. In dieſen beiden Richkungen ſchweigt das Belgrader Kabinett vollkommen. Auch in Sachen des öffentlichen Unterrichts verlanigt die ſerbiſche Regierung, erſt Beweiſe dafür, daß eine monarchiefeindliche Propaganda getrieben wird, während ſie doch wiſſen muß, daß die in ſerbiſchen Schulen geführten Lehr⸗ hücher in dieſer Richtung die beanſtandeten Stoſſe enthalten und daß ein großer Teil der im Lager der Narodna 10 und der ihr angehörenden Vereine ſtehen. Uebrigens hat die ſerbiſche Regierung auch hier einen Teil der Forderungen nicht wie es verlangt war, indem ſie ihren Text(ſo⸗ wohl was den Lehrkörper, als auch die Lehr⸗ mittel anbelangt) weg ließ, ein Vorgehen, welches ganz klar zeigt, wo die monarchiefeind⸗ liche Propaganda in den ſerbiſchen Schulen zu ſuchen iſt. 5 15 JBerlin, 28. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Auch heute fanden ſehr erhebliche Abhebungen an den Berliner Sparkaſſen ſtatt. Schon früh um 5 Uhr hatten die Sparer in langen Reihen dor den Hauptſparkaſſen Aufſtellung genom⸗ men, obgleich die Schalter erſt um 9 Uhr ge⸗ öffnet wurden. Berlin, 28. Juli.(Von unſ. Berl. Bur⸗) Man meldet aus Wien: In Oeſterreich ſollen zwei Armeen gebildet werden. Unter dem Ober⸗ befehl des Generals der Infanterie Frhru. von Hoetzendorf, die eine Armee unter dem Befehl des bisherigen Landſchefs von Bosnien, des Generals von Poterek in Ungarn, die andere unter General der Kavallerie Böhm⸗Ermoli gegen Montenegro. W. Bad Iſchl, 28. Juli. Erzherzog Karl Franz Joſef iſt heute morgen hier eingetrof⸗ fen, vom Publikum ſtürmiſch begrüßt. Um neun Uhr wurde der Erzherzog vom Kaiſer in Audienz empfangen. W. Konſtantinopel, 28. Juli. In An⸗ betracht der auswärtigen Lage hat der Finanz⸗ miniſter Dſchavid Bey ſeine Reiſe nach Paris verſchoben. DDDeeerere ein rosiges, jugendkrisches Antlitz und elnen zarten, hlepdend zehönen Teint. Alles dies erzeugt die cchte die beste Lilienmilchseiles zon Bergmana& Ce,, Rade- heul, Preis à St. 50 Pl., ferner een Wacht Lilienmilch- Cream „Dada“ rote u. apröde Haut in einer Nacht weif und tung gar nichts unternommen. Die Forderung Niammetweich,: Tube 50 Pf. Apparat, wenn sich dabel nach späterer, besseter 6. Seite. Geueral-Aneig..— Padiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Dienstag, den 28. Juli 1914. Die wirtschaftliche Kriegsbereit⸗ schaftf. Von Dr. A. Blaustein, Syndikus der Handelskammer. Von dem als Autorität auf dem ganz neuen Gebiet der Kriegswissenschaft bekannten Syndikus Unserer Handelskammer, Herrn Dr. Blaustein, er- halten wir folgende Zuschrift: Die finanziellen Verhältnisse Deutschlands sind gerade während der gegenwärtigen Krise günstiger als je zuvor. Der Reichsbank ist es gelungen, ihre Goldbestände im Verhältnis zu den Vorjahren außerordentlich zu erhöhen. Dazu keommt, daß erst im vorigen Jahre der Reichs- kriegsschatz verdreifacht worden ist, eine Maß. nahme, die nahezu vollständig durchgeführt wor⸗ dden ist. Unter diesen Verhältnissen ist die Reichs- bank in der Lage, sofort und zwar lediglich nach den Bestimmungen, die auch im Frieden gelten, rund 4 Milliarden Mark mehr als bisher in Bank- noten auszugeben, die genau so wie Gold ein ge- Setzliches Zahlunsmittel darstellen und deren An- nahme in Friedens- wie in Kriegszeiten, von kei- nem Gläubiger oder keiner Kasse verweigert werden kann. Es stehen demnach auch für den Kriegsfall ge- nügend Zahlungsmittel zur Verfügung und liegt irgendwelche Veranlassung, Bargeld abzuheben, nicht vor, zumal die Sicherheit in den Tresors der Banken und Sparkassen eine viel größere ist, als in den Privatwohnungen, ohne daß dem Konto- inhaber die Möglichkeit(mehr wie bisher) be⸗ schränkt wird, über sein Konto zu verfügen, da diese als Privateigentum weder vom eigenen noch von fremden Staaten mit Beschlag belegt werden Können. Allerdings dürfte auch an dieser Stelle ein Hinweis auf die verscfliedenen Einrichtungen des bargeldlosen Zahlungsverkehrs am Platz sein (Schecl, Oiro-, Postscheckyerkehr— vergleiche das Merkblatt der Handelskammer, das jeder- mann unentgeltlich erhalten kann), da hierdureh eine weitere Stärkung der dem Staat zur Ver- fügung stehenden Mittel ohne jede Schädigung des Kontoinhabers erfolgt. Außerdem ist nicht deran zu zweifeln, daß der Staat, wie in früheren Kriegen, im Bedarfsfalle für, weitere Möglich⸗ keiten zur Beschaffung von Zalilungsmitteln Sorge tragen wird, wie z. B. durch Krlegsdarleihkassen, bel denen gegen Hinterlegung von Warenbestän⸗ den, Wertpapieren etc. weitere Zahlungsmittel ausgegeben werden können. Es muß ferner darauf hingewiesen werden, daßg die finanzielle und wirtschaftliche Kriegsbereit- Schaft schon im Frieden viel weiter yargeschritten ist, als sich der Lale im allgemeinen denkt. Auch wegen der Nahrungsmittelbeschaffung ist keine Befürchtung gerechtfertigt. Es sind in Mannheim mit seinen großen Lagerhäusern Le- beusmittel und Rohstoffe in reichem Maße vor- Handen, außerdem dürfte die Ernte noch besser werden als die der Vorjahre und auch für ge- nügend Verkehrsmittel ist gesorgt. Nällere Auk⸗ schlüsse über diese Fragen, die sich naturgemäß zur Veröffentlichung nicht eignen, gibt die Handelskammer. Dautsche Oxhydrie.-., ö Mannneim. 2 keute vormitag 11% Uhr fand in dem Sitaungs- Saal der Süddeutschen Diskonto-Gesellschaft die I. Oordentliche Haupt-Versammlung der Deutschen Oxhydric.G. statt. Der Versammlung präsidierte Herr Bambedirektor Theodor Frank Mannheim. Vertreten waren 1651 Stimmen. Punkt 1 und 2 der Tagesordnung fanden glatte Erledigung. Punket 3, Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates, wurde dahin modiftziert, daß ein früheres Vorstandsmitglied hietvon aus- geuommen. Zu den Aufsichtsrat wurde neu binzugewählt Herr Charles Nicalse-Paris. Zu dem Patentstreit zwischen der Gesellschaft und der Linde-Oesellschalt gab daun Herr Direk- or Frank folgende Erklarungen: „ln dem Patentstreit zwischen der Linde-Cesell- schaft und einem Teil der Abnehmer der„Indu- striegas“-Ciesellschait für Sauerstoff- und Stick⸗ Stoff- m. b. H. in Berlin ist am 27. Juni 1914 vom Reichsgericht ein Urteil geflit worden. Das Reichsgericht hat in seinem Urteil'ich auf den Standpunlet gestellt, daß der von der„Industrie- gas“ Desellschaft in Berlin urspriinglich gelieferle Apparat das Linde-Patent verletzt, hat jectoch aus- Jefünrt, daß weder die Rektifikation der Aüssigen Tuft im allgemeinen, geschweige denn die Gewin⸗ nung von Sauerstoff aus flüssiger Luft Linde dureh sein Patent geschützt ist. Es hat weiter ausgeflührt, daß der Hanpson- Erkenninis die Verwendung des Rektifikations- prinrips ergeben solfte, nie unter das ILinde-Pa⸗ tent fallen würde, denn zweiſellos ginge der Wille der Erteihmgsbehörde nicht dattin, die ihr be- 11 lels- un. Aus dden wWweiteren Ausführungen des Reichsge- richis geht hervor, daß auch andere Apparate zur Gewinnusg von Sauerstoff aus flüssiger Lult, bei welchen die Gewinnung von Sauerstoff nicht auf den Linde geschützten speziellen Reklifikations- prozeß zurückzuführen ist, nicht unter das Linde- Patent fallen. Das Neichsgericht bestätigt weiter, daß der Tenor des Urteils ein einheitliches Verbot sein Soll, welches lediglich die Apparate betrifft, die daddurch von dem Anspruch 1. des Patents 173 620 sich unterscheiden, daß die aufsteigenden Dämpfe einer sauerstoffreichen Flüsigkeit zur Beheizung eines Systems von spirallörmig gewundenen Röh⸗ ren dienen, in welchen flüssige Luft herabriesell, einerlei, ob die Dämpfe mit der flüssigen Luft in unmittelbare Berührung gelangen oder nicht. Dieses Urteil bezieht sich nur auf 16 Firmen, zu denen wir nicht gehören, da unser Prozeß mit der Linde-OGesellschaft in Düsseldorf erst in ersler Instanz schweht ganz abgesehen davon, daß Wir Apparate in Betrieb haben, deren Verwendung durch das Urteil überhaupt nicht verboten wor⸗ den ist. Nachdem nunmehr durch das Reichsgerichts- urteil festgestelſt ist, welchen Umfang das Linde- Patent hat, können wir der Fortsetzung des Pa- tentstreites in Ruhe entgegensehen.“ Zum Schlusse erörterte der Vorsitzende die Aussichten des laufenden Jallres und führte aus: Die Fusion, die wir am 1. April durchgeführt haben, hat sich in der Eutwicklung des Geschäfts als sehr richtig erwiesen. Trotz des scharfen Preiskampfes auf dem Gasmarkt haben wir in den ersten 3 Monaten konstatieren können, daß die Gewinnresultate nicht unerheblien höher sind wie dieſenigen der einzelnen Gesellschaften vor der Fusjon, sodaß wir der Eutwicklung in vollster Ruhe entgegensehen könmnen. Hierauf konnte kurz vor 12 Uhr die Versamm- lung geschlossen werden. Gelelmarht, Bank- umd Börsen- SSced. ramkfurter aflektenbörse. Frankfurt a.., 28. Jull. Es kaun nicht geuug betont werden, daß die hiesſge Börse eine Außerordentliche Widerstandskraft an den Tag gelegt hat. An Schwankungen in einer 80 er⸗ regten Zeit wird es natürlich auch weiter nicht fenlen. In politischer Hinsicht hegt man immer noch die Hofſnung, daßg Aussicht auf Lokalislerung des österreichischlserbischen Konfliktes bestehe. Man legt der Haltung Englands großge Bedeutung bei. Das Anziehen des Privafdiskonts legt natür- lich die Frage nahe, wie sich die Reichsbank ver- halten wird. Obwohl die Frage der Diskont- ſerköhung bei der Reiehsbank noch keineswegs aktuell ist, so kann es doch nicht als aus⸗ eschlossen erscheinen, daß eine Erhöhung in Balde vorgenommen wird. Man spricht in diesem Falle bereits von der Erhöhung um ein volles Prozent, also von 4 auf 5 Prozent. Die Tendenz war bei Eröffnung zunächst abwartend. Das Ge⸗ schäft war ruhiger und die Umsätze traten nur auf einzelnen Märkten, wie in Montanwerten, Balinen und Schiffahrtsaktien etwas reger hervor. In Banken bemerkte man ein mäßiges Nach- geben der Kurse. Deutsclie Bank behauptet, da- gegen Dresdner Bank und Berliner Handelsgesell- Schaft schwächer, Bei stärkerem Angebot von⸗ seiten Wiens wurden Kredit 275%, Lombarden 1, österreichische Staatsbahn gegen gestern Abend 14% niedriger. Die Gestaltung der Tendenz im weiteren Ver⸗ laufe war ruhig und die Grundstimmung be⸗ hauptet. Eine Ausnahme machten Lombarden, welche auf Exekutionen für Wiener Nechnung weiter nachgaben. Der Kassa-Industriemarkt lag ungleichmählg, für Daimler bestand weiteres Interesse. Chemische Werte waren teilweise fester. Ba- dische Anilin 8½ 9% höher, Erwännenswert sind ferner noch Maschinenfabrik Daimler bei oprozen- tiger Kursbesserung, Holzverkohlung 250, Adler- Werke Nleyer 243, Eleketrizitätswerke schließen sehwach, Bergmann verloren 69. Gegen Schluß der Börse zeigte sich bei mäßigen Umsätzen eine teilweise Befestigung. Osterkeichische Werte erholt. Im heutigen Liquidationsgeschäft stellte sich der Zins- und Prolongationssatz für Reportgeld auf 478—45 96. Es notierten: Sst Kreditaktien 17724—17876, Dis- konto 175%, Dresdner Bank 142, Staatsbahn 131—129% 131, Lombarden 14—13½, Balti⸗ more 76½. * Der Kurs für das Bezugsrecht der Lübeck⸗ Büchener Eisenbahngesellschaft ist auf 0,5875% festgesetzt. Von der Abendbörse des 29. ds. Mis. werden die Aktien ex Bezugsrecht notiert. NDerhner Nielstenbörse. Berlin, 28. Jull.(Tel.) Die politischen Er- örterungen kommen an der Böiree nicht zur Riche. Die Vermittungsaktion vonseiten des englischen Staatssexretärs des Auswärtigen Grey wird ziem- liech günetig auigenonmnen, da man der Aunalune züineigt, daß es den Bemliniungen der nicht direkt an dem Gsterreichisch-serbischen Konfflet beteilig ten Mächle gefingen würde, den europäischen Frie- den zu erhalen. Das Geschäft wickelte sich da- her anfangs sehr ruhig ab. Der Kursbewegung haßtete aber ein unregehräßiger Zug an. Den Kursbesssrungen kei eizelnen Werten standen Ab- gaben auf anderen Gebieten gegenüber, die wohl in der Hauptsache darauf zurückzuführen waren, daß in Zusammenhang mit dem Uttimo Nassaware heratiska kaunte Ahere Konstruktion unter das Patent fal- Nen zu leeern. m. ter senkte sich das K Hanveau wieder all Da sich auf vielen Umsatzgebieten Exe- — eeeeee indusſrie- . ⁵˙wmà] eeeeeeeeeeeeee und da auch eeeeeeeeeee Ze kutionen von Firmen zeigten, Wwar es nicht gelun- gen, die nötigen Mittel aufzubringen, um ihre En- gagements zu prolongieren. Auch trug die neuer- liche Ermattimg der russischen Valuta, vor allem aber der ganz betrüchtliche Rückgang der Zproz. Reichsanleihe um 1½ Prozent dazu bei, neue Miß- stimmung in die Börsenkreise zu tragen. Von Einzelheiten ist zu erwälnen, daß besonders österreichische Werte bei Beginn echeblicher nach- gaben, wozu auch Verkäufe für Wiener Rechnung Wwesentlich beitrugen. Ferner waren einzelne Mon- tanwerte, wie Aumetz-Friede und Kattowritzer, am Elektromarkte Edison und Siemens erheblich niedriger. Bei der fortschreitenden Kurserniägi- gung wurden besonders Hansa stark in Mitleiden- aft gezogen. Sie büßten gegen den Anfangs- razent ein. Aber auch auf den übri- n gingen die Kurse gleichfalls eiber erheblkich herab. Die nervöse, un- auch für heute das Kenn⸗ Ben für den Bé erkehr. Iägliches Geld 3 Prozent, Ultimagell A½5 Prozent. Bei der Seehandlung ist Geid auf kurze Ter- Nieis ohne ung von Sätzen zu haben. Ner- Schwankungen blieben auch in der zweiten örsenstunde an der Tagesordnung. Schfieglich bham aber infolge von Interventionen der Banken, ddie übrigens schon vorher eingegriffen hatten, eine festere Stimmung zum Durchbruch. Privatdiskont: 4 Prozent. Weeee ene eecuserie. Die Nohstoglversorgung des Kerxtilgewerbes. W. C. Die Rohstoffversorgung des Textilge- werbes zeigt im laufenden Jahre usgesamt eine Zunahme. Gegenüber dem ersten Halbjahre 1913 sorgung mit Baumwolle stark ist vor allem die v. gewacksen, in zweiter Linie stent Wolle, dann koigt Flachs. Abgenommen hat die Versorgung mit Seice, Jute sowie mit Hauf, Hede, Ramie eic. Es betrug nämlich die Einfuhr abzüglich der Aus⸗ kuhr in den ersten sechs Monaten der nachstehen- den Jahre in Doppelzentnern: 1911 1912 1913 1914 Baumwolls 22347575 2904412 2300635 2899 603 Wolle 1282278 1314758 1236487 14208 Seldsss 380 82938 2 682² 20 938 Jutto 7J74021 9²³ 450 6350 824 507 830 Flachs 218889 3⁰²5²³ 199 42³ 320 839 Hanf, Hede, Ramie eto, 430675 443686 505 280 479 74⁵ Im Jahre 1912 war die Versorgung mit Baum- wolle stärker als im Jahre 1914, während die Ver- sorgung mit Wolle im laufenden Jahre am größ- ten ist. Die Versorgung mit Seide geht seit 1911 von Jahr zu ſahr zurück. jute stent dieses Jahr niit seiner Versorgungsziffer nicht günstig, gelnt aber docli über dem Iiefstand im Jahre 1911 stark Uinaus. Flachs steht 1914 am höchsten, während er 1913 niedrig stand. Hauf, Herle, Ramie ete. zeigen gegen 1913 eine Abschwächung, stehen aber soust höher als in den Vergleichsjahren. Der Bezug von Baumwolle ergibt, daß Britisch-Indien im jauſenden Jahre besonders stark au Deutschland geliefert hat, nämlich 488 824 Doppekentner gegen 2061 379 im Vorjahr. Von den Ver. Staaten von Amerika bezogen Wir 2136 775 Doppekzentner ge- gen 1 828 985 im Vorjahre, von Aegypten 264 800 gegen 1 360. An der Einfuhr von Wolle war Britisck-Südafrika mit 265 910 Doppekener ge gen 169 950 im Vorjahre hervorragend beteiligt; der australische Bund lieferte 435 901 Doppekzent- ner Merino- und 95 234 Doppelzentner Kreuz- zuchtwolle, Argentinien 308 534 Doppelzentner Kreuzzucht. und 85 047 Merinowolle. Auch Neu- seeland hat seine Lieferungen stark gesteigert. Warenmörkee. Lamdlesproduastenbörse Sauttgart. Börsenbericht vom 27. Juli 1914. Infolge ungünstigerer Ernteberichte aus Rufß- land, Rumänjen und Canada hatte die Festigkeit am Getreidemarkt in der abgelaufenen Woche von Tag zu Tag zugenommen; dazu kam dann noch gegen Eude detselben die Verschärfung der politi- schen Lage und der Ausbruch des Krieges zwi⸗ schen Ossterreich-Ungarn und Serbien, der viel- leicht noch weitere Verwickelungen mit sich brin⸗ gen kann. Alle diese Umstände veranlaßten eine Dreissteigerung für Getreide so-wie Mehl und ist besomders greiſbare Ware sehr gefragt. Die Preise kür neuen amerikanischen Weizen haben seit unse- rem letzten Bericht eine Steigerung von zirka 1 M. ber 100 Kilogramm erxfahren. Für unsers Ernte wäre trockenes, bestindiges Mietter jetzt dringend nötig; die schweren Gewitter in ſetzler Feit haben schon vielkach Schaden ange- Tichtet und verzégern die Ernte. Unsere beutige Börse stand unter dem Eindruck der politischen Lage und nalunen die Verkäufer eine abwartenide Haltung ein. Das neue Laplatanais komimt größtenteils in be- schädigtem Zustand an und wird deshalb haupt⸗ sächlich Donaumais gekauft, das in Qualitat besser ist. Wir notieren per 100 Hlogramm frachtparität Stuttgart Getreige und Saaten ohne Sack netto Kassaà je nach Qualitaät und Lieferzeit. Welzen, würftemb. 22.80—.60Gorste, fränkisohe 99 „ krünklech. 28.—23.00„ ungarlsoh. 00.30—08. „ bayorisoh. 22.50—28.80„ Moldau 00—00.U „ kHumüaſer—.——„ Angtoller 00.90—00.00 „ s 24.00—24.25„ ballf. pr. 00.00—08.00 „ Saxonske 24.50—25, Futtergerste 15.00—18.25 „ Arſma 23.50—24.0 Hafer, wWürttemb., „ Nowr.-Az. 00.00 00.00 je nach Qualltät 19.0020.00 „ Wafla-W. 00.0000 Hatfer, Amerkkaner, 35 Laplat, Je„ tkusslecher——— nach Ausl. 99.9090.0 Nals, baplata 17.50—17.78 11 Kansas Ii 24.252s„ Mlred 90.00—09.00 75 Valltorn.„ Fellow 60.80—09.00 133 Austral.„ kussisoh 60 Kerden, 2„ Donau 16.15—17.00 Einkel, 372—8 Kohlreps 90. geggen 2 Tatetgrles 31.0.88 „ krussiscber(. Rohl Rr. 0 34.—34.670 Serste, wWürttemb. 0 38.—33.40 „ Pellzer 5 3700—31.50 „ bayorisck. 99.00—09.00„„ 3 20.00—30.30 „ kTauber 00.0000.60 13 28.50—27.90 * Rehl mit Sack, Kassa mit 1% Skonto.(Wuürttd. Narken). Nlele 10 00—10.50 Ak. netto Kasse öhne Sack. Nerliner Vroduktenbörse. Berlin, 8. Juli.(Tel) Im Zusammenhang ruhigeren cder der politischen hatte die Provinz Sroße ufsorders e Deeee itung cccccccc ſanden, erwies sich die Haltung ſür Brotgetreide matt. Später jedoch traten vereinzelt Deckungen ein, so daß die Tendenz sich etwas erholen konnde. Hafer war infolge von Liquidationen matter. Mais und Rüböl g. ktslos. Der Verkehr war rulig und ohne Erregung. Wetter: bewölkt. ZSRaeeggseimsellungen und Ken⸗ Ktaerse. Honkurse in Deutschland. Charlottenburg: FPestaurat. Karl Goerke, Srimmitschau: Fleischer Louis Röhreich, Dresden: f Bauunternehmer Paul Gumbrecht, Friedland: Kaufmann Rudolf Wokurka, Ha m- burg: Kaumann Wilbeim Ohisen, Heilbronn: Maufermeister Hanus Högner, Ingolstdt: Mak. ſabrikant Heinrich Mayem, Luckenwalde: Möbellabrikant Rudolf Hofmann, Ludwigs⸗ ha fen a. Rh.: Bahnbediensteter u. Wirt Johaunes Kreitner VI, Naumburg: Hamburger Lebens⸗ mittel-Zentrale, Plauen: Schnittwarenhändler u. Strumpfwirker Hirsch Joseph, Pudewitz: Ein- kauf- und Absatzverein„Rollnik“, Rastatt;: Kaufmann Aug. Neuß, Rendsburg: Bauunter- nehmer Ernst Duve, St. Goar: Werlauer Spar- und Darlehenskassenverein, Schneidemühl: Filzschuhwarenfabrikant Gustav Krause, Soest: Major Rose, Stadte: Johannes Offermann, Ink. der Firma Heinrich Hagenah, Stuttgart: ver kaufsgeschaftsinhaberin Ama Engelberg. State Facesnacnenten, Mamnheimer Eftektenbörse. Mannkheim, 28. Juli. Die Tendenz der heu- tigen Börse war wesentlich befestigt. Insbescs dere wurden Benzaktien von verschiedenen Seiten kragt und wurden solche zu 132 Prozent(zirka 6 Prozent über gestern) gehandelt. Geschäft War noch in Seilindustrie-Aktien zu 148,90 Prozent und in Bad. Assekuranz-Aktien zu 1750 M. pro Stück. Anilinaktien notierten 500 G. und Zell. Stoff-Fabrik Waldhof 154 G. ** r. Köln, 28. Jull.(Priv.-Tel.) In Röln fand heute eine außerordentliche Generalversammlung der Kölnischen Unfallversiche- rungs-.-G. K5ö1 n, statt, welche über die An⸗ gliederung des Unternehmens an die Feuer⸗ versicherungsgesellschaft Kolonia, Köln, beschlos- sen werden sollte. Der Antrag der Verwaltung kand nicht die erforderliche Dreiviertelmajorität. Dafür waren 468 Stimmen, dagegen 1489, sodaß der Antrag gefallen war. Die Verwaltung he⸗ merkte indes, daß sie für 1527 Stimmen, die ihr zur Vertretung übergeben waren, nicht rechtzeitig die Vollmachf erhalten habe. Sie werde in der nüchsten Zeit eine außerordentliche General. versammlung einberufen, der abermals der An- trag auf Fusion mit der Kolonia unterbreitet wer- den solle; sie glaube dann die Annahme des An⸗ trages erwarten zu können. Die gleichfalls auf heute einberufene außerordentliche General- versammlung der Feuerversicherungsgesellschaft Kolonia konnte iiter den gegebenen Umständen einen Beschluß nicht fassen. r. Düsseldor f, 28. Juli.(Priv.-Tel.) Vom geplanten Stabeisenverband. In der heute abgehaltenen Versammlung der deutschen Stabeisenwerke wurde der bekannte Vorschlag der Gelsenkirchener Bergwerksgesellschaft auf Fest- setzung der Beteiligung von der Rohstahlgewin⸗ nung erörtert, aber keine Einigung erzielt. Ein großer Teil der Werke war nüt dem Vorschlag von Gelsenkirchen einverstanden. Mit dem anl- deren Teil soll später verhandelt werden. Die Verhandlungen finden in den nächsten Tagen statt. r. Düsseldorß,. Juli. Bei einer Fönde⸗ rung im zweiten Quartal bei der Zeche Blag- keüburg“ aus Hannnerthal a. d. R. von 32 836 gegen 30 835 f im Vorquartal ergibt sich ein Veber- schuß von 266 M. gegen 9187 M. Hierzu be⸗ merkt die Verwaltung: Gegen das vorige ſahfes- viertel ist im Zusammenhang mit den Preissest⸗ Setzungen des Kohlensyndikats der Neinerlös fiir die abgesetzte Kohlenmenge um 1 M. gefalſen. Dabei haben sich auch die Selbsfkosten um 70 Pi. pro t vermindert, obwohl die A für den Holhauser Querschhag müt 18 663 über Betrieb verechvet worden sind. Außerdem sind für die Neuanlagen für Zeche„Vereinigte Hamerſhaf und für Verrechnung der Schuldemiſgung insge⸗ Saumt ca. 25 000 M. in dem Vierteſſahze verwendlet worden. Wenn nicht unerwartete Schwierigleiten eintreten, wird angenommen, daß auf der Zeche „Vereinigte Hammerthal“ im Spätherbst die Kof- lenſörderung aufgenommen werden kann. Berlin, 28. Juli. in der Gesell- ge 8 des wurde von dem ebfrafteren Geschiä ftsgange Wäührend der Berichtswoche Kenntuis gegeben. Es wWurde bekamtit, daß nicht umwesentliche größere Mengen teils für baldige, teils für spätere Liefe- rungen Absatz fanden, wodurch auch eine Ver⸗ minderumg der Vorräte von Ende jull bis Eude Juni zu verzeichnen ist. Mit Rückesicht auf die Ungelefärten politischen Verhältnisse nahm die Ver- indessem von einer Preisanderumg Ab- stand. W. Wien, 27. Jun. in einer heutigen Be⸗ sprechung der Wiener Banken wurde bescklossen, den insfuß für Ein cher un- verändert zu lassen. Für Kontokörrenteinhgen wurde der Zinsfuß auf 4 Prozent, für gebundenes Geld auf% Prozent ſestgesetzt. New Vork, 27. Juli.(Reuter.) Es wird ge⸗ meldet, daß die Annahme von Versicherun-: Verautwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Gol für Kunst und Feuilleton: Dr. Viesor Bebert kür Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung Richard Schönfelder; für den Handelsteilæ Dr. Adolf Agtt für den Inseratenteil und Geschati Frita ſoos; Druck und Verlag der e Begieſchungen sbatt-! DOr. H. Haas schen Buchdrucherei, G. m. B. H, Schaftsversammaung des Zinkhüttenverban- eg e c M e eeeeene eo en eernre e rrer e Eee badeh. Aktlenbr. Dienstog, den 28. Jul 1914. General Anzeiger.— Sadiſche Aeueſte Vachrichten.(Abendblatt) 7. Seite. Eafäncische Setdendörzen. Manmheim, 28. Zuli 8 E 2 8 11344222 DDο * 12 2441241 8888888 — 8871 1 . Elsenbahn-Oblig. 4% Oberrh. Elsb.-Ges. Industrie-Oblig. 6ſ% A d.. Sellſndneir. 98.50 0 rüokzahlbar 105% % Bad..-G. f. Rheln- Shfff.u. Seetranep. 87.20 8 44, Sd. Kall.- u. Sedeth. 70t. 50 6 4% Bad. Anß.— u. BSodu- ſabrk Serie 8 101.— 8 82.75 8 fhoin. Crodht-Bank Abeln. Ryp.-Zank— 191.— Sdddeutsohe Ban— Südd. Diso.-J9es.— 14150 Bahnen. Hellbr. Strassenl. 87.— Ohem. Industr. Fad.Anli.-u. Sedaf.—.— 500.— Odem. Fbr.Goidend.—.— 227.80 erein ohem. Fabr.— Jorein D. Oeſfabr.—.— 168.50 Vestereg.A.——— — 83.— Brauereien. Homb.Messerschm.— —— 24.— Hannk. Aktlenbr.— 141.— Brauerel Sinner—— 280.— Br, Schrödl, Hdlbg.—— 180.— „ Schmartr, Spey.—.— 122.— „ 8. Meltr,„—— 69.40 5 5 5 3 45.— erger, Worme 60.——.— Falr. Proschefen- und Spritfabrk..— 240— Transport u. Versicherung. B..fl. f. Rhelnsoh. u Ssetransport 75.——.— %½eſe Fürstenborg-Ollg. 10 10 Heddernh, Kupferw. ObHgationen. 4 Br. Kteinlein, Halb .— 8 5 Suürg. Srauh., Bann 100.— 8 4½ Gem. Orlas z. Nahra rüekzahtdar 102% Herrenmuhle Genz 4½% Kosth.Oell.- u. Pap!. %½ Hannbeim, Dampt- sohlsppschlifahrt ½% Mannh. Lagerhaus- Gosellsodaft % Masohinen- u. Arma- turfahrlk vorm. Klein, Sohanziin& Becker in Frankenthal 98.— 0 ½% Oberrh. Elektrlzit.- Werke Karlsruhe 82. %½ Pf. Oham.- u. Fon- werk-.-., Elsenb. 100.— 8 4% PTAIZ. Munlenwæ. 88.— 8 5% Portland Gementwerk Diedeshelm Neckarelz 101.50 0 % Rhsch. v. Fendes 88.— 8 4% Sohuokert-Obltgat. 102.— 8 %½ Russ..-.Zellstoff- fabrik Waldhof bel Pernau in LIvland 92.75 8 7½ H. Soblinok& Cie. 85.50 8 4½ Speyr. Brauh..-A. 94.— 8 4½ Speyrer Zlegelw. 95.— 8 4½ Südd.Drahtindustr 85.—0 A½ Tonw Oftstein A. 8. Br. H. Losgen, Worms 4½ Toikstoffd, Maldhor 88— 8 ½½ Zeltstoffahr. Wald- hof 1908 86.50.8 Fr. Transp.-Unf. u. Glas-Vers.-Ges. Bad. Assekuranz Bontinental Vers. Hannh. Versiober Oberrh. Vers.-Ges. Württ. Trap.-Vers. Industrie. .-N. f. Selllndustr. Benr& Ole., Ahm. Dingler'sche Ha- sohlnenfabrik Emaltw. Halkamm. Ettlinger Spinnerel H. Fuohe w fg. Rabig. 188 Hnttenh. Splnnere!——.— Roddernk. Kupfzv. u. Südd. Kabw. Frkt. Karler. Maschbau Nüähmf. Hald& Neu Kostkh. Coll.-u. Papf. Mh. Zummi- u. Asdb. Nasobfhr. Badenla—.— 125.— Pfülz. Aühlenwk. Pf. NMähm. u. Fahrri. Portl.-Zom. HRaipg. Rh. Sohuokert-d. 183.— H. Sohllnok& Ole. 128— Südd. Draht-ind. 116.— Unlonw. vm. Stookh. 15.— Ver. 375 ZlegelW.— peyr. e* Würzmünte usust.—— 15.— Zeltstoffh. Waldhof Zuokerf. MWaghäus.—— 213. Zuokerf Frankent. 415.— 112.50 110.— 5⁰0 — Frankfurt, 28. Juli. Anfangskurse. Kresltaktlen 178.— Dlskanta Zank 109½ Deutscke Hank 224— 5 Anl klrohen Dresduer Hank 143.— Handelsgeseſisohaft Stastsbahn 133½ -DGommandlt 174½%, Oarmetüdter Lombarden 14— 165.— fHarbener 138— Larra- dute—.—, Phänlx Bergb. 213.—, Oeutsoh-bunemburger 108.—, Tekt. Edtson 219.½ Slokt. Schuckert 121.— Baltimore Ohlo 78.½ FPaketfahrt 109½, Nordd. Lloydd 93 ½, 1902er fussen—— Türkenlose——, Sohantungdahnn——. Tendenz: soheagh. Schlasskurse. Wechsel. 28. 27. Amsterdam kurz 169.95 188 90 Chook Paris 81.675 81.60 Zelglen„ 31.05 681.05 Parls kurz 61.60 8ʃ 55 en„—— Schwelz,Plätze„ 31 433 61.425 Odeok London„ 29.537 20.529 Wien 5„—— bondon„ 20.499 20.470 Mapoleonsd'or 16 35 15.85 Staatspapiere u. Stadtanleihen. 28. 27. A. Deutachse. usuisoh,.-A. * pr. Lons, St-A. 5 * ½ 40. u. Allg, Anl. 3 di..-.-Obl. 35% Pfälz..-.-Pr. ½ P5Alz..-.-Pr. ½ Pf. Konv. 1895 KHessen 1908/6 3 flessen 4 Sachsen 4Porttemdg. 1921—.— 9 Rannh. 1807//½/8 4„ 1912-117— und Vers 28. 27 Bank-⸗ Batlsohe Bank Hom.- u. Disk.-Bk. Darmstäcter Bank 109— 110.— 22ʃ.75 224. Deutschaslat.Bank 118.— 118. Deutscke Eff-Hank 109.80 109.80 Deuteohe Bank Dlseento-Jemm. 175½/ 175.½ drosdener Bank 141.80 145.— Betallbank und Betall.-A. 125.— 127.— Elsenb.-Bentbank 180.25 182 50 Trankf.Rypotk.-Ak. kmt. Hyp.-Orodite. 151.50 151 50 Aatlenalbank—— 103. Vesterr.-Ungar.B. Aktien deutscher u. ausländ. Trausportanstalten 2 tongz 13 4 Sohantotgb.-.Akt 111/ 111½[Oest, Süde. Lomd 13.½ 12%½ 5 5 Elsenb.-des. 12—5 107 102. 2 9 855—— am r Packet 103/ 107— ltal. moerb. Soradentaon Llod 82 ½% Saltimere u. Onlo 78., 78.— Oent.-Ung. Stanteb. 129.½ 135—Prinde Henry—— Bergwerksaktlen. Aum.-Friede(Br.) 123.— 122.— Bochumer 20² 204.— — 55 ongord. Bergb.-G. 330 50——Kallw. e. +— Detee 105./ 10—0 eeeloc. 55 50 65— Tachweller Bergw. 21—.— 213.— 123 ——5 Feerened Bng 8 —— 131.— 131.— Berg- d. Metallbk. 125.— 127.— Berſ. Handels-Ges. 140.— 142, B. Ausländische 3% Bulgaren 35/ Itallen. Rente 4½% Oest. Silderr. 70.59 4„ Faplerr. 4%„ Sofdrt. 3 Fortüg. Sorle ** 4½ noue Russ.1805 4 Gussen von 1800 4 spanische Rente 4 Türk. kv. un. 1903 4„ Uunlt. 4 Us9. Boldrentse 4„ Kronenrt. BArg.f. Gold-A. 1887 50% hfnesen 1898 45 7* 1889 4½ lapaner 5% Rex.äuss.8899 3 Kexlkan. innere 6. Los o. 4 Bad. Präcpen 4 Oesteer. 1869 Türklsohe Augsdburger———— Frelhurger icherungs-Aktien. 28. Pfülzische Bank Reiohsbank Rheln. Nypothek.- Weuer Bankver. Zank Ottomane Frankfurt. Allgem. 2150 21 Frankona Oberrh. Vers.-des. 1100 Hannk Vers.-.-A. r 2— 1 dewerbcen, lesl —.— 1541.— 29. 27. %½ N. St-A. 1904//½10 85 40 86.40 178.— 181 50 142.50 136.— 27 Desterr. Länderbk. 119.¼ 119.30 Kred.-Anst. 177./ 179 ½ 119.50 120— pfälz. Hyp.-Zank 187.— 187— Preuss. Myp.-Bank—.— 109.— 135.— 138.50 Hank Nannbeln 191i—-— Rheln. K re itbank 122.— 122.— Südd. Dlekont-des 109.40 109.— Sohaafth, Bankver.—ͤ 104.— 10ʃ.— 50 112⁰ Schlusskurse. 5 28. 27. Zlumlalum Neuh. 223.— —.— 165.— 5 aschpapf.—.— 103.— A. Zod..-g. Serila——LÄ— Südd. Immob.-Ves.— arun& Slifinger 118.— 118.— Mayss& Freytagg Elohbaum Bannh. Frkf.(Renninger) do, Pr.-Axtſen 128.— 128.— Herkules(Cassel) 153.— 153.— Wannhelm. Akt.-Br. 140.— 140.— Farkakt. Zwolbr. 81.— 81.— Tucher Freih v. 259.— 259.— Weltr, Sonne, Spoy 66— 66— Slel-u,Sildh.Sraub.—— 75. Zad. Anliinfabrix 498— 494.75 Cementw/, Heidelb. 132.50—.— Cemenkf. Karlstadt—.—. Ohem. Werkealbert——— Og. Ind. Goldsohm.———.— Chem. Fadr. Arlesb. 229.— 227— D. OJold-.Sitb..-A. 520.25 Frankfurt, 28. Juli Fortsetzung.) Aktien Industrieller Unternehmungen 28. Slomens& flalske 194.75 rolgt à Haeffner 190— Aumm Peter 8 Heddernd,Kupferw. 102.50 Illklroh, AMühlenw. Strassburg 113.— Kunstseldfbr. Frkl.—— Lederw. St. ingbert 55.— Splohare Lederw. Ludwlgsh. Walzm. 155— Adlerfaher. Kleyer 283.— Armatur Hllpert—.— Badenla(Weinh.)] 120.— Dürrkopp Blelefeld 249.50 Dalmlor Rotoren 334— Fahrzeugw. Eisen.— Arſtzner(Durlach) Hald& Neu Karlsr. Karler, Kaschfbr. 175— Nannesmannrwx. 182.— Nasoh.-Armf. Klein— Pf.NAhm. u. Fahrrfb. .90 520.25—— Godbr. Kayser Farhwerke Höchst 418.75 410—Sohnellprf. Fankth.—.— .ohem. Fbr. Mannh.—.———Schraubspf. Kram. 154.— Holzverk.-Industr. 250.——.—Ver. D. Oeffabrlken—.— Rütgorswerke 172.——.—Pf. Pulvf. St.ingbert—— Uhramarlnfbr, V. 214— 214.—SohfinekOo.Hamb. 128.80 Vegelln Russfabr.————Ver. Fränk. Schubf.—.— Sugd. Drahtind. Mn.—.———Sohuhf. Herz, Prkf. 110.— Akkum.-Fbr. Berl.—.——.—Seilindustr, Wolff)18.— Elextr.-Ges. Allg. 219 ½ 220 eEtilingen 108.— DBergmann-Werke 67.— 93—-Kammg.(Kalsersl.)170— Broun, Soveri&o. 140.— 139.— Waggontfabr. Fuohs Deufsch-Uebs.(Bl.) 151.— 150.—](Heldelberg—.— Lahmeyer——— Eolistoffb.Wafdhot 155.50 El.-Ges. Sohuokoert 120./ 118.50/8ad. Zuckerfabrik RHhein. Sohuok.-.—.———Frankenth. Zuokfb.—.— Pflandbriefe. Prioritäts-Obligatlonen. 28. 27. 23 4Frkf. Nyp.-B. S. 14 84.50 85.—4 Pr. Centr.-Kom. 4 do. S. 18 9450 95.— von 1903 85.59 4 d0. 8. 18 u. 17 94.50 38,20 3½ Pr. Hzp..-8. 4 do. S. 20 95.70 86.20] abgest.—.— 4. do. S. 21 35.80 96.70 do, abgest. 31.80 3½% do. S. 12, 13 3½ do. abgost. 3420 ung 1 88.40 85.404 do. v. 1901 93.10 30% do S. 18 85.40 86.404 do. v. 1905 93.10 03 do. Kommun.- 4 do. v. 1907 94— bl. 8. 1 b68.0 86.40 4% Pr. Fidbr. 18, do. Hyp.-Kr.-V. 19 und 22 84.19 8. 18.1 18 4% do. E. 25 94.10 A1, 82-—4..— 94.— 40% do. E. 27 95.30 4 do. S. 43 50 84.50 40 do. S. 28 95.30 4 40. S. 8—.——.— 40% Fr. PidbreBk.- 4 do. S. 47 94.50 94.50 E. 29 95.75 4 do. S. 48 94.80 94 60 40% do. E. 30 u. 31 95.75 4 do. S. 49 95.— 35.— 40% do. E. 32 u. 33 988.50 4 do. 8. 50 95.— 85.— 3% do. E. 28 4. do. S. 51 95.50 95.50 3/ do. S. 23 88.— 3100 do. S. 44 88.60 88.60 J½ d0. Kleinb. 1904—. 31½% do. S. 40% fih. Hyp. Bank- und 92(tligb.) 88.50 88.50 Pidb. Hannn.1802-07.20 840 do, S. Költſihd,) 85.50 88.504% 40. Kab. ab 1912 94.20 2½% Pfülz. 87.50 87.50 40% d0. unk. b. 1917 94.— 4 ͥ0. o. 98725 87.25 40½% 40. 1819 93.90 4 d0. 1917 972 87. 4% da.„ 1821 83.90 4 do. 1820 97.25 97.254% do.„ 1923 95.60 4 do. 1922 97.50 97.50 40% 1924 96.30 4pr. Centr.-Boden- 31% do..— Oredſt-G. N. 1030 88.50 84.— 3½ do.„ 1614 84.— * eo 5 31½% do. Kommunal 85.— 1 un 3 93.70 83 60 4% d0.„ 1928 95.20 1 dbe. 100% 870 22%.3. 6350 .—2. 1 4%„1040 82 585 le lentben- 85 o.„. 1810 94.20 94.20oberrh. Eisenb.-d. 92.50 Fr. Centr.-Kom. Sayer. Stastsanl. 89.— von 1901 95.50 95.50 Berliu, 28. Juli. Relchsbankdiskont%, 27 197.50 189— 95.50 nachbö rae. Krsdltaktlen 177.½. Dlskonto-Commaudlt 175½/. Stastsbahn 129% Lombarden 13.¾ Tend sohwaohk. Privatdiskont—% Ankfangskurse. 28. 27. 28. 27. Olsconto-Comm.—.— 177—Phönlx 214.——.— beutsohe Bank 224.— 227.—[Gelsenklrohner 165.½ 188.— Berl. Handelsges 142.¾ 147./ Harpener 153.— 160./ bresdner Sank 142.½ 147.— Hambg. Faketf. 108.52 105.4½ Lombarden 13.½ 14.½ Nordd, Lloyd 92.37 91.— Baltimore 5. ½ 76.62 Altg. Elektr.-Ges. 219.— 222.½ 3% Relohsanlelhe 75.½ 74½ Sohuckert Flektr. 121./ 119.— Bochumer 203.½ 208.½[Tend.: runlg. Deutsch-Luxbg. 105.½ 108.87 Berlin, 28. Bull. Schlusskurse. 2 29. 27. Weohsel aut Aluminum 20.20 224.50 Amsterdam kurz 168.50—.—Anliün 464.— 485.— Weohsel London 29.525 20.523 Anliin Trepto“ 218.— 310.— Weohsel Parls 61.80 81.53Franbg. Sergwksg.378.50 373— Weohs.. Wſen kurz 82.90 83.30Zergmann Slekte..— 8070 4% Belohsanleihs 99.—.2 Hron, Soor!.00. 137.— 137.— 3½% Belonsanl. 34.99 88.40 Bruohsal. Maschtd.—— 324.70 2% ftelohsanleine 78.75 73.00 Ohem. Albert 373.——.— 4% Weue Sohatzanw 39.— 99.20 Halmlor 323.20 325.— 4% Fr. Consols 99.290 99 20 Dynamit-xrust 151¼ 148.— 3½%„ ö.99 65.0 Deuzsoh-Ueberses 152.20 153— 0 57 1375 73.80 D. Gasgiünt. Auer 45.— 430.— 4% Bad. V. 1801 94.50 95.75 D. Waffen u. Aun. 325.— 390.— 4%„„ 1808/08 945) 85 75 D. steinzeougwerke 203.— 207.— 3½%„ bonvert.—.— 92.70 Elderfeld. Farben 500.— 495.— %„ 4902/07— Enringer Fllter 259.20 254.50 31½% Zayern 83.— 83.75 Eesen. Kreditanst. 143———— 3½% Hessen 93.— 83.70 Fadon MHannstädt 102.— 101.— 30% ftessen 71.50—.—Faber Blelstiftfbr. 3% Sgohson 75.— 75.— Felten& Gulllaume 123.— 125.— 4% Argent. v. 189——: Arltzner Haschln. 253.535 5 Inineseg v. 1836 95.— 97 5) Kr. Sarl.Strasgend.— 135.— 4% Japaner———.llöohster Farbwk. 425.— 420.20 HMannh. Stadtan..———.— Hohenloheworke 67.50 89.50 4 Dest. Goldrente—.— 78,50 Kallw, Aschersleb.— 127.— 3 Portug. unft..3 63.25 63.30 Kölner Bergwerk 470.— 487.— 5 Rumänen v. 1903 97.— 88.25 Cellulose Kostu.20 87.— 2% Russ. Anl. 1902 32.70 Lahmeyer 118.— 118.— 4 Fürken unlt. 77.75 80.80 Lloht und Kraft 119.— 116.— Türk. 400 Fro.-Lose 146.— 140.50 Lindss Elsmasohn.——— 4% Ung. goldrents 75.50—.—Tothringer Cement—.—— 4%„ kronenr. 7125—.— Tudw. Loeve& 00, 289.20 275.— Dest, Kreditaktont78.— 189,½%[ Hannesmangröhr, 185.— 182. „Berl. Handels-ges. 142./ 141.½ ODersohl. Elsb.-3d.—— 67.20 „Darmstädtor Sanki00.— 110.—Oronsteln& Koppel 13.20 127.— »Deutsoche Zan4 223.½ 223.½ Hh. Schuokert Kh. 123.——.— »oſsdonto-Komm. 175.½ 177.—-fheln. Stahlwerke 140.— 132.— „Hresdner Bank 141½ 142.¼ Rombaoher fte 127.— 127.— Staatabahn 131.½ 133.½ HRütgerswerken 79.50—.— Lombardon 18.— 15.—Sohuckert 124.2 122.10 „BZaltimors u. Ohlo 73./ 75.½ Slemens à Ralsse 197.— 195.50 „Oanada Pabifie 173. 176.½/ Sinner-Brauere! 210.— 216.— Bochumer 2010%, 203./J Stottiner Vulkan 110.10 111.— peutsch-Luxombg. 106,% 108.— Tonxar. Wiesloda 118.— 118.— Aelsonklrohner 185. 157.½ LerdlanzstEIberf. 531.— 538.— *arponer 157.½ 181./ Ver. Köln-Rottwell. 307.— 80.— Laurahltte 127./ 127.% Nanderer Fahrru. 312.— 303.— Phönix 215.— 217.—]Mesteregeln 165.— 182.— Aligom. Slekte.-8. 221.% 228.—[Watf.Or.tñaagendr. 80.— 72.— beutech-Asfat. Ak. 109 50 110.— WItten. Stanfröhr. 103.—— Petersbg. Int. Hand.—.— 139.50 Zellstoff wWwaldbof 181 150.20 Belchsbank 133.50 134.20[Otaz 95.— 91,20 Rdein, Kreultbank— 125.— Sbuta West-Atrlka—.— 109.— Russenbank 123.70 12,50 Vogtl. Maschlntbk. 232.— 230.80 Sobaafth. Bankv. 100.— 101.—Kaphta Petrol.-Rob.—.— 233.— Südd. Olso.-G.-U 110.— 110—Ler Fränk. Sobuhf.—.— 108.70 Hamburger Paoket 111.— 109.—Bleſef, Aaschlnenft.—.— 250.20 Hanaa 222.— 223.— Hmbg.Sdam. Dpfsoh. 131.— 130.— Rorddeutsoh.LIoy 88.———Rasdh. Breuer—.——ͤ— Adlerwerk Kleyer 239.20—.— ) Ultimo-Kurse. Nachbörse. 29. 28. Kreult-Autlen 178.— 177.— flanss 22— 229.50 Diekente-Kemm 174./ 174 25 K. E. 8l. 20 ½ 220— FPhönlx 214./ 214—] Toend.: fest Prlvatdlskont—/ Auskänckische Effektenbörsen. London, 28. Juli. Diskont der Bank von ngland%, Anfangskurse. 2³ 27. 28. 27 Tend.: unregelm. Jagersfonteln./8 3½ 2½ Consols 71½ 72 Hoddersfontein 11¼ö⁊ 12½5 3 flelohsanleiho 73.— 73.—Premler 7½ 7 5% Argent. 1890 101.— 101.—Bandmines.%.%¼ 4 Argen. 78.— 79.— Tendenz: unregelm. Japaner 80.— 80.—[Atohlson oomp. 95.— 99.— 27200 do. d0. U. S. 89.— 90.—Canadlan 177./ 17d./ 5 Wexlkaner 85.— 85.—Baltimore 79.— 78 0. 4% Russen 89 83.— 83.— Chloago Miwauke 97.— 97.— Ottomanbank 12.— 17.½ Denvers com../ 44½ Tond. träge. Erle com 23.½ 24.— Amaigamated 68.½ 65.½ Oreathwesten 13.— 13.— Anadondas%½ Grand Frunk ord. 13.¼ 13. Blo Tinto Reading 92 38201 Tanganyloa Loulsville 137.— 138.¾ Utaß gopper Mlssourl Kansas 11.½ 11.%8 Central Alnin) Ontario 20.— 20.— Ohartered Pensylvanla 58.— 55.½ de Beors Rock Island„ Eastrans Southern Paelfio 83.¾ 94.½¼ Geduls Southern Rallway 19.½ 20.— Goerz Unlon oom. 55 ½% 158.¾ Goldtlelds Steols dom. 59.— 59.½ Hroduktenbörsen. Manmheimer Getfreldemarkt. Nannheim, 28. Juli. Wofzeon Hardwinter ii, Golf zull M. 160.½ 7 Aug. N. 159.— Hardwinter Il, Ohloago, Juſi H. 169.— 12 Aug. H. 159.— Hardwinter l, G0lf, iull⸗aug. U. 182.— Horthern Hanttoba l, Sopt.-Okt. K. 187.½ 5 5 8 Sopt.-Okt. A. 185.— 1 116, Sept.-Okt AH. 183.— Australier Ssohwimmend M. 170.— Babla Blanda. 77 kg. sohwimmend M.—.— Uloa, 3 Pud 30%5 schwimmend. 163— 10 5 schulmmend m. 170.— Arlma, 10 Pud sohwimmend fl.—.— Rumänlsoher 78 kg., sohwimmend 7.—.— Futtergerste, 60%1 kg. schwimmend R. 128— 60/81 kg. Aug.-Sept.. 122.— Roggen russlsoher 9 Pud 10½5 schwimmend M. 124.—-— Hafer 55 50/51 kg. schwlmmend. 128.— Laplata, 48 kg. Jull-Aug..—.— NMals Laplata, sohwelmmend M. 115.— zuil A. 112.— Jull-Aug-.— Aug.-Sopt..—— Sepl.-Okt. N.—.— alles für 1000 Kkg. netto Kasse, olf fotterdam Tendenz: fest, Infolge der poſltisohen Lags. Berlin, 28. Juli. Anfangskurse. 28 27 28. 27 Welren jull 208.75 208.— Aale Iull——ü— Soptbr 202.— 201.75 Sopt.——— Oktbr. 202.50 202.75—— Derbr. 202.75 203.— Rüdbsl Jullf—— Roggen Jull 174.25 176.— Oktbr—.——— Soptbr 172 50 172.75 Derbr—— Okt. 17225 173——— Derbr. 172.50 17825 Splritus 70er looos—.——— Hafer Jull 171.25 171.75 Welkennehl 28.50 29.25 Sopt. 165.75 167.25 Roggenmeh! 24.20 24.10 Amsterdam, 28. Juli Schlusskurse. 28. 27. 26 27. Ruböt loo0—.— 38— Leinöi looo— 23.— Aug.— Aag. 20 ½ 28 1% Sopt./Dez.—— 35.— Sept.-Dez. 29.¼ 29 7 Rüb Tendenz Jan-April 30.— 29. Kaffee ſsoo runig. 41.½ 44.½] Tendenz fest. Antwerpen, 28. Juli. Anfangskurse. Melzen K. stetig 28. 27.[Gerste 28 27 per Jull 20.34 19.47 por Sopt. 15.60 14.87 per Sept. 19.92 19.07 per Doz. 15.37 14.75 per Der. 20.— 19.40 per Aal 15.15 14.92 Li verpobl, 28, Juli. Anfangskurse. Lelz.Rt.Wint. st. 28. 27. Olff.] Mals LaFlat, tr, 28 27 Oitl. por Ok? 7/1 71¾—½ per Sept. 5/½7¾ 5½%½—½ per ber 7/½ 7½½—%] bder Okt 5/½ 5/4%—½ Paris, 28. Juli. (Aunfangskurse. 28 5 Hafer juli 25.30—flübö! 10ʃ 70.25 72.25 Aug..—— fübel Aug,—.— 7275 Soßpt.-Dez.—.——.— Sept.-Dez.—.— 73.75 Nov.-Fob.—— Jan.-April—.— 74.— Roggen Jul 19.25 19.—Soleitus zull 39 ½% 39.4½ Aug.—.— 19.— Aug.—.— 40.½ Sopt.-O0ez.—.— 13.75 Seßt.-Dez.—.— 40.%¾ Nov.-Feb.—.— 19.— Jan.-Aprl!—.—.— Welzes Jult 27.90 27.95 Leinsi Jult— 61.— Aug.— 21.20 Aug.—.— 62.½ Sept.-D 2715 Sept.-Dez.—— 84./ Nov.-Feb.—.— 27.15 Jan.-Apyll—.— 65.%½7 Aehl juli 36.10 38.— Bohzucker 88%%000—.— 30.— Aug.— 38.20 ucker lull 83.7½ 33.½ Sopt.-Dez—.— 35.55 Aug.—.— 32.½ Nov.-Feb—.— 35.40 Okt.-lan.—.— 31½ Talg 70— 70.— Jan.-Aptll—— 31.¼ ArfangsRurse. Zucker. Magdeburg, 26. Juf. Tuckerberlogt. Kornzucker 80¼ĩ 0, 8. .30——.09.—, Machproduokte 75% o. 8..00—.00, stetig. Erodraffinade l. ohne Fass 19.75 00.00—, Krystallzüoker mmit 3. 00.00—00, gemaklene Fafflnade mit Sabk 19.25——00.00 gemablenes Kenlis mit Sack 19.——90.00—, ruhig. unvorändert nagdeburg, 28. jull.(Telegr) gobzudker 1. Frodukt transltd frel an Bord Hamburg per iull.37¼.,.42½., por Aug..42.,.,.43., per Sept..52½.,.55— B. per Okt.- Dez..68—.,.87½., per lan-Närz.80—(.,.85.— 8. per Hal.97½%., 10.—— 8. Tondlonz stetg. Bedeckt. BEEECEECCCC ˙ Warenmärkte. Londoner Geireidemarkt. London, 27. Juli.„The Baltic“ Schluß. Weizen schwimmend: fest, Käufer zurückhal- tend und Preise 3 d höher. Verkauft: 1 Teilladung Northern Manitoba Nr. 1 Anl. t unterw. zu 34½ per 480 lbs. Mais schwimmend: fest aber nicht lebhaft. Gerste schwinmend: fest aber nicht lebhaft. Hafer schwimmend: fest aber nicht lebhaft. Verkauft: 1 Ieilladung Canadian Nr. 2 weiß 8/. unterw. zu 19/4%½, per 320 lbs. 1 Leilladung Bahia-Blanka 8/S. unterw. zu 17/ per 304. Molz. g. Das Darniederliegen des Baumarketes mit seinen Wirkungen 2z. B. auf den Möbelmarkt hat zur Folge, daß das Hokzgeschäft recht still ist. Trotzdem treten im allgemeinen keine Preisreduke⸗- tlonen ein; deshalb nicht, weil die Holzzufuhr geringer ist. Einerseits wird aus Rußland in die- sem Jahre weniger ausgeführt als sonst— der österreichische Holzexport nach Deutschlaud soll ͤ— wegen Inanspruchnahme der Industrie im Inlande Inrszettel des„Mannheimer deneral-Anzeiger, Badisehe Meueste Maehriehten“. Selber iast ganz ausgeblieben sein— andererseits scheint aber vielfach sowohl in Rußland, wie auch besonders in deutschen Forsten mit Riicksicht auf die schlechte Konjunktur weniger geschlagen wor⸗ den zu sein. In gutem Material ist das Geschäft noch etwas reger. Das hängt damit zusammen, daß bei der schlechten Wirtschaftslage im allge- meinen mehr zahlungskräftige Leute bauen; wer schlecht fundiert ist, kommt in dieser schlechten Zeit nicht so leicht zum Bauen. Da deshalb im allgemeinen mehr gute Bauten ausgeführt werden, wird auch mehr gutes Material verwandt. Aber aus dem angegebenen Grunde der geringeren Zu- fuhr wWird, 80 Wirdd uns aus Fachkreisen versichert, auch schlechtes Material taum nennenswert Billi⸗ + Werden. Im Gegenteil: Man erwartet für den erbst eine fühlbare Knappheit auf dem Hok- marlct, was dann vielleicht trotz der schlechten Wirtschaftslage ein ſestes Anziehen der Hokzpreise zur Folge haben würdle, die ja schon an manchen Stellen ſeineswegs gelallen sind, sondern aus die- sem Grunde zum Teil nicht unerkeblich gen haben. Vom Kiefernholzmarlct speziell wird uns mitgeteiſt, daß die Preise, wenn nicht so mindestens doch nicht gestiegen seien. onders zahlungskräftige Käufer kämen eher noch etwas billiger an. Papier. Monaten vielmehr, so wird uns mitgeteilt, noch etwas mehr zugespitzt. ja in vieler Bezien zusammen. Die Industrie bringt in dieser Zeit nur ungern Neuerungen heraus; solſche Sind natür- lich immer bei der Einfüthrung in den Markt durch Reklame, Prospekte, Offerten usw. miit größerem Papierverbrauch verbunden. Die Groß- inserelnten haben auch wegen der schlechten Wirk⸗ schaftslage ihre Inserate vielfach eingeschränct, dadurch wird der Papierverbrauch der Zeitungen gerin In der Neisezeit kommt hinzu, daß viele mre Zeitungen sich nicht nachsenden lassen und deshalb die Zeitungsverleger die Auflage verklei- nern. Im allgemeinen aber hat man den Preis- stand des Papiers Halten kOmnen, wenn auch zum Teil nur mit Hiffe von Produktionseinschrängun- gen. Ein Anziehen der Papierpreise in den nach- Sten Monaſen ist nicht ausgeschlossen, da die Holz- und Holzstoffpreise voraussichtlich 1 werden. fetzt sind die Hokstoffpreise für die pierindustrie im Verhältnis zu dem Preisstand, den sie gewönnlich zu dieser Jahresgeit haben, nicht ungünstig. Meistens setzen die Holzschleife- reien die Holzstoffpreise um diese Zeit herauf, da ihre Holzzufuhr in den warmen Monaten wegen schlechter Wasserverhäftnisse schwieriger und teurer ist. lu diesem Jahre sind die Wasserver- hältnisse aber gut, sodaß die Hozzufuhr der EHolz- Scllleifereien noch nicht geringer geworden ist, sie haben demgemäß noch teinen Preisauischlag Ver- langt. Auf dem Folzmarket muß man aber für die nächste Zeit mit einer Knappheit des Materials rechnen, da vielfach mit Rücksicht auf die schlech- ten Konjunkturverhältnisse weniger geschlagen Worden ist. Dazu konumt, daß gewöfnlich im Herbst der Bedarf àn Grubenhéhem größer wird. Da Grubenliölzer zu derselben Gattung der Höl- zer gehören, die für die Papierfabrikation ge. Praulcht werden, hat ein größerer Bedarf am Gru⸗ benhokz eine Verteuerung auch des Holzstoffes Zur Folge. Wenn demgemäß die Rohmaterialpreise der Papierlabrikation steigen werden, wird auch diese schließlich ihre Preise trotz schlechter Kon- junktur heraufseteen müssen. Ein größerer Nut⸗ zen ergibt sicht dadurch für die Papierindustrie natürlich nicht. Ueberſeeiſche Schiffs⸗Nachrichten. Deuiſch⸗Oſtafrika⸗Linie vom 27. Juli. Prins⸗ regent“ auf der Ausreiſe am Sonntag von Bremer⸗ haven abgegangen.„Kigoma“ auf der Heimreiſe am Samstag von Mtrſeille abgegangen.„General“ auf der Ausreiſe am Sonntag in Marſeille angekommen. „Rhenania“ auf der Heimreiſe am Samstag von Aden abgegangen.„Rufidfi“ auf der Ausreiſe am Sonntag Dover paſſiert. Marx& Goleischmicit, annheim. Fernspr.: Ar. 33, 1687/, 6688 Telegramm-Adr.: Rargold. 28. jull 1814 Provislonefrel r sind als Seibstkontrahenten Jore xünter Aus Ai käufer unter Vorbehalt: 0% 0% Atlas-Lebensversloh.-desellsoh., Ludwigahafen.— 00 Zadlsche Feuerversſoherungs-Bank. 220. 240 Gaumwollspinnerel Speyor Stamm-Altlen 2⁰— N Vorzugs-Aktlen 55 20 gürgerbeku, Ludwlgshafen 12 0 Celſuloldfabrik, Lelpg. 233 25 Deutsche Erdöl lunge Aktlen 108 10⁵ Heutsche ludustrlegas.-G. NMannheim 34 Deutsohe Süssesphosphat.9. 60 150 Europa, Rüokvors., Berlln.„„ R. 429 K. 409 Erste Heutsche Ramlegessllson,, Emmendingen] 240 23⁵ Srste Desterreloh. glanzstoffabrlken 27⁰ 2 Fahr Gebr.,.-., Pirmasens„ 75 7⁰ Flink, Eisen-. Brondeglesssreh, Hannheim. 3⁵— Hamburgisohe südsee-Aktlen-Gesellschaft 180 17 tlamdurh-Mannheſmer Vers,⸗Akt.ees. B. 600 N, 880 Horrenmuhſe vorm. Genz, Reidelberg— 50 fiernsdelm u.(.T 1⁵⁵ 15⁵⁰ Kinematografſe u. ElImverleſh., Vorz.-Akt. 50— Kinematogratfie u. Flimvsrleln zusgel. St.-Akt.] 0 Kühnle, Kopp u. Kausch.-., Frankental. 150 145 London u. Provinolal Eleotrlo Taeatres Lid. 1 shI 8 NHaschinenfabrlk Wergßngn 110 10⁵ Rockarsulmer Fahrzeugwerke Stamm-Aktlen 122 12⁰ Hesterr, Petroleum-Ind.„Oplag“ 2000.— „0stgallzia“-Petroleumges 2⁰⁰ Pabiflo Phosphate Shares alte shares. 4½ L. ½ 1*** lunge***3*—.—— 115 8 Pomona D. K. 8. 55⁰ 540 Proussiscbe Rückversicherungz. 300 f 4, Rheinau Terraln-desellachaft.— 120 Rhelnlsche Autom.-Gesellsoh..-., Mannheim—— Fneinlsene fetallwarenfabrik, Genubsoh.... 240 8. 240 Sohlobnotel neideſberg Stamm-Atlen 16— Sohlosshotel Heldelderg Vorzugs-Aktlen 55 50 Sloman Saſpeter, Hamburg 2 310 Stahlserk Beokooeer 35 48 Stahlwerk NMannheim„ 10¹ Sbddeutsche jute-industrle, Mannheim 9³ 88 Sügdeutsche Kabel, Manngeim, Genubson.„,. Unlonbrauerel Karlerune 3 55 5² Unlon, Prolektionsgesellschaft, Frankfurt 120— ver. Sohwarzfabenwerke NMiederwallulf— 180 Waggonfabrik Rastatt 4 9 Wesideutsche Elsenwerke Krayg 115 10 Zschecke-Werke, Kalserslautern 90 Geurral-Aunetiger.— Badiſche Meneſte Nachrich en. Abendblatt) Dienstag, 8 welfe IIloblliſierung angeordnet. Diejenigen Dienſtpflichtigen, welche aus dielem HAnlaſie einzu- rücken haben, werdden hiervon durch Sinberufungskarten perſtändigt. Den Einberufenen werden die Relfekoſten vergütet. Zur Srkolgung des Reilekoſtenbeltrages haben ſich jene Ein⸗ berufenen, welche nicht über die erforderlichen Reilemittel verfügen, 37 unter Vorweilung der Einberufungskarte bei der nächſtgelegenen K. U. k. Vertretungsbehörde zu melden. Den übrigen Einberufenen werden die Reilekoffen nach den beſtehenden Vergütungslätzen nachträglich ausbezallt. Sinberufene, deren Wohnſitz der Ionarckiegrenze(Sinbruch⸗ ſtatlon) naher gelegen it, als dem Amtslitze der nächſtgelegenen kR. U. k. Vertrefungsbehörde, haben lich direkt in die Einbruchs⸗ ſtation zu begeben. Sine Emneſtie für die einberufenen Stellungsflücktlinge und Deſerteure wurde erlalſen. ee Sleiche Amneſtie gilt für nicht einberufene, jedoch ſofort ein⸗ Entlettangskuren rückende Stellungsklüchtlinge und Delerteure. Der R. u. k. Oeſferr. Ungar. Konſul O. Smreker. 378d2 ie Wehrpfl Oeſterreich Teilweiſe Mobiliſierung. Kundmachung. In Oeſterreich⸗Ungarn wurde von Seiner IIlajeſtät eine feil⸗ AUngarns. Winterſchaſweibde che mit 500 Scha Mittwoch, den 5. Auguſt im Rath dahler öffen Wieſen, ſie Schriesheim, Bütrgern Hart Trarng , cauten en Ss asch QZeen dilligsten 90 . grettsstresse en Schafweideverpachtung. ich und gutes Futter. Dmne.a C. Fesenmeyer vro 1914/5 hieſiger Gemar⸗ fen betrieben werden kann, 97838 1914, vormittags 101% Uhr ch verpachtet. Die G mar erland und 143 ha Suche für meine Schweſter 25 Jehre alt, kath., von hübſchem Ausſehen. groß. ſtattlich. Figur, bürgerl. erzogen mit ſchöner Aus⸗ ſtattung einen beſſeren Herrn mit ſicherer Stell. u. gutem Charakter nicht über 35 Jahr. 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Zahlung zu leiſten annheim, 27. Juli 1914 Der Nachlaßpfleger: Theodor Michel K 3, 17. Tel. 3250. Zwangsverſteigerung. Mittwoch, 29. Juli 1914, nachmittags 2 Uhr werde ſch im Pfanblokale 2 6, gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungs⸗ wegeöffentlich verſteigern: 1Einfahrwagen, 1 Pferd, 1 Klavier, ca. 3000 Eg Stabeiſen, 1 Galvanos⸗ enp, 1 Volt⸗ u. Ampor⸗ meter, ferner i. Anſchluß au Ort und Stelle 1 große Drehbank mit Zubehöbr. 95229 Maunheim, 28. Juli 1914, Bindert, Gerichtsvollzieh. Zwangöverſteigerung. Emilie Häliner Mittwoch, 29. Juli 1914, nachmittags 2 Uhr werde ich in Sandhofen am Rathaus gegen bare Zahlung i. Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Klavier, 1 Eisſchrank, 1 Spieluhr, Betten u. verſchiedb. Möbel. 95227 Mannheim, 28. Juli 1914, Haag, Gerichtsvollzieher. Zwangs verſteigerung Mittwoch, 20. Juli 1914, nachmittags 2 Uhr, werde ich in 6, 2 hier gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich verſteigern: 95228 1 Fahrrgd., Sonſtiges. Mannheim, 28.Jult 1914. Marotzke, Gerichtsvollzieher. Aell. beſ. Hert licesdeim, Off. unter Joſepha 2000“ hauptpoſtl. Mannheim. en. Junge Frau eht waſchen. Rheinhäuſer⸗ ſlraße 102, 2. St. Iks. 5881 PSILSeHPH IL 8, 14 2. Stock n. Dr., mad. Nagelschmidt- Bergonle , Nönigs Vur nus, feinsie Obiegte ger Ende lgiꝶ ausgsuleihen. Auträge, ev. auĩ fu, Teil. Belrdge, algbald erbein.οον Egon Schœaris Immobil. u. Hypothel.. 2 6, 2l. Telebl. 1734. eete 0 idrg Ger, u. gefahrlos, sofortige in der Lichtheilanstalt 4828. 1095 352 2 Kunst-u. Weigstickerei Helehen-Atelier Elig. Entwürfe 81 Vefloren Portemonnaie mit eag. 13 M. In⸗ halt, geſtern Abend von H 1, Planken nach Zeughaus⸗ platz verloren. In unserer heutig noch folgender Druck Auf Seite III unter muss es gute Belohnung in Blattes. 11627 derchte maid-Läuter e. oo on bet imald-Läuter e,.. 95 8. Wronker& Co. Abzugeben gegen ſehr 5 Schmelzbergstr. 22. Tramm e 2. Poly- Gut ition dieſes technikum. Herrl. ruhige Lage. Zimmer mit Balk. der Expedition ſes Ausblick auf See h. 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Rudolf Künzler, Wilhelm Holle und der Schmelzer Karl Gottlieb Müller, alle hler wohnhaft, unter dem Verbacht der Schnipfelen. Im Arreſt⸗ lokal der Oſtſtadt hat ſich der ledige Goldarbeiter Al⸗ bert Haberſtroh von hier am Sonntag erhängt. Er war wegen fortgeſetzter Ruheſtörung fürſorglich in Haft genommen worden. Ernennungen, Verſetzungen, Zuruheſetzungen ꝛe. der etatmüßigen Beamten der Gehaltsklaſſen H bis K ſowie Erennenungen, Verſetzungen ꝛc. ber nichtetat⸗ mäßigen Beamten. Aut dem Bereiche des Miniſteriums des Großh. Hauſes, der Juſtiz und des Auswärtigen. Ernaunt: Kanzleigehilſe Jakob Hackmayer bei der Staatsanwaltſchaft Karlsruhe zum Kanzlei⸗ afſiſtenten. Aus dem Bereiche des Miniſteriums des Kultus und Unterrichts. Exuannt: Kanzleigehife Emil Lenz beim Univer⸗ ſitätsſekretartat Freiburg und Kanzleigehilfe Fried⸗ vich Kirchner bei der Univerſttäts⸗Adminiſtration Freihurg zu Bureauaſſiſtenten.— Etatsmäßig an⸗ geſtellt: der Heizer Karl Ege am Vorſeminar Lahr und ber Pförtner Erhard Seiter bei der Univerſitäts⸗ frauenklinik Heidelberg.— Beamteneigenſchaft ver⸗ liehen: dem Verwaltungsgehilfen Otto Reichard an der Univerſitätsbibliothek Heidelberg, dem Diener Albert Bolanz bei der Hof⸗ und Lanbesbibliothek Karlsrube und dem Heizer Willy Viehrig bei der pſy⸗ chtatriſchen Klinik in Heidelberg— In den Ruheſtand: Anſtaltsdiener Pius Schubnell bei der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Innern. Bamteneigenſchaft verlieten: der techniſchen Aſ⸗ ſiſtentin Bianka Voelkel beim Großh. Gewerbeauf⸗ ſichtsamt.— übertragen: Nichtetatmäßige Aktuar⸗ ſtellen den Aktnaren Hans Bodmer bei Gr. Landes⸗ kommiſſär in Mannheim, Hugo Braun bei Großh. Landeskommiſſär in Freiburg und Oito Lehnert bei Großh. Vandeskommiffär in Karlsruhe.— Etatmüßig: a. D. Emil Brugger beim Bezirksamt Freiburg, Karl Klaiber beim Bezirksamt Pforzheim, Amts⸗ diener a. D. Max Mühleiſen beim Bezirksamt Bühl, Auguſt Oſter beim Bezirksamt Adelsheim, Heinrich Scherer— zuletzt in Staufen— beim Bezirksamt Engen, Rudolf Weyl⸗Kirchner beim Bezirksamt Säckingen, Gendarm a. D. Maximilian Malharezik beim Bezirksamt Karlsruhe, Sebaſtian Kuhnimhof beim Bezirksamt Karlsruhe, Paul Stecher— zuletzt in Freiburg— beim Bezirksamt Karlsruhe, Hilfs⸗ diener Franz Kaufmann als Anſtaltsdiener bei der Großh. Baugewerkeſchule Karlsruhe.— Ernaunt: zum Kanzleiaſſiſtenten bei Großh. Landesgewerbeamt der Kanzleidtiener Adolf Burgmaier; zum Kanzlei⸗ diener bei dieſer Behörde Hilfsdiener Albert Enderle. — Verſetzt: die Schutzleute: Johann Ulſenheimer in Heidelberg und Heinrich Ritzenthaler in Freiburg zum Bezirksamt Mannheim. Großh. Verwaltungshof. Etatmäßig augeſtellt: der Werkmeiſter Johann Michael Burkhardt bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Pforzheim.— Beamteneigeuſchaft verliehen: dem Wärter Kaver Kuhn und der Wärterin Anna Hart⸗ mann, beide bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch. Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues. Befördert: zum techniſchen Aſſiſtenten: der tech⸗ niſche Gehilfe Auguſt Engelhardt beim Waſſerrechts⸗ bureau der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßen⸗ baues, zum Brückenmeiſter: der proviſoriſche Brücken⸗ meiſter Emil Knöpfel in Greiſern, zu Vermeſſungs⸗ aſſiſtenten: die Vermeſſungsgehilfen Joſeph Kaiſer bei dem Bezirksgeometer in Schwetzingen, Auguſt Bernhard bei dem Bezirksgeometer in Buchen, Fried⸗ rich Vonhof bei dem Bezirksgeometer in Borberg und Anton Kölmel bei dem Bezirksgeometer in Karls⸗ ruhe, zum Buveauaſſiſtenten: der Bureaugehilfe Karl Montigel bei dem Bezirksgeometer in Lörrach.— Die Beamteneigenſchaft verliehen: den Landſtraßenwär⸗ tern: Joſeph Neff in Buchen und Egidius Schäfer n Obevtal.— Verſetzt: die Geometer: Joſeph Kiehnle in Meßkirch zum Bezirksgeometer J in Heidelberg, Her⸗ mann Schneider in Maunheim zum Vermeſſungsbech⸗ niſchen Bureau der Oberdtirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues, Julius Stammer in Hetdelberg zum Bezürksgeometer in Schwetzingen und Theodor Zaiß in Donaueſchingen zum Bezirksgeometer in Pforz⸗ heim, die Dammeiſter: Karl Baas in Greffern nach Waldshut und Otto Bierle in Waldshut zur Rhein⸗ bau⸗Jnſpektion Karlsruhe, der Bureauaſſiſtent Hein⸗ rich Oberſt in Sinsheim zum Bezirksgeometer in Ra⸗ ſtatt, der Kulturaufſeher Karl Schmid bei der Kultur⸗ Inſpektion Donaueſchingen zur Waſſer⸗ und Stra⸗ ßenbau⸗Inſpektion daſelhſt, der Bureaugehilfe Anton Kölmel in Raſtatt zum Bezirksgeometer in Karlsruhe. — Geſtorben: Vermeſſungsaſſiſtent Johannes Schnei⸗ der in Schopfheim an 28. Juni 1914. Ans dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Finauzen. Berſetzt: der Finanzaſſiſtent Johann Frey in Mannheim nach Pforzheim, der Finanzaſſiſtent Adam Eſchelbach in Karlsruhe nach Mannheim, die Grenz⸗ aufſeher Kornelius Scheppe in Wallbach nach Grim⸗ melshofen und mit den Geſchäften eines Poſtenfüh⸗ vers betraut, Wendelin Boll in Riedern nach Singen, aln Schreibbeamte die Militäranwärter: Schutzmann Emil Lüthy in Grimmelshofen nach Weil⸗Veopolds⸗ höhe und Karl Achſtetter in Wangen nach Oberſchwör⸗ ſtadt, der Bureaugehilfe Karl Fritz im Maunheim nach Neckarau.— Ernaunt: der Oberzollaufſeher Karl Höfler in Radolfzell zum Steueraſſiſtent, der Steuer⸗ aufſeher Valentin Sponagel in St. Blaſten zum Oberzollaufſeher, der Steuerauffeher Joſeph Rotten⸗ ecker in Achern zum Oberſteueraufſeher, der Grenz⸗ aufſeher Franz Acker in Mosbach zum Steuerauf⸗ ſeher, die Steueraufſeher Chriſtoph Stein in Stüh⸗ lingen und KXaver Iſenmann in Hornberg zu Ober⸗ ſteueraufſehern.— Zuruhegeſetzt: der Grenzaufſeher Kaſpar Höflein in Konſtanz auf Anſuchen wegen vor⸗ gerückten Alters unier Anerkennung ſeiner langiäh⸗ rigen treuen Dienſte.— Geſtorben: der Steuererheber Dionns Bundſchuh in Rheinhauſen am 28. April 1914. Stadt, wie er bis jetzt durch Schiffe und Giſen⸗ bahnen weiterbefördert wurde, durch die Lüfte tragen. nummehr auch Ich taufe dich auf den Namen Pforzheim und gebe dir das Geleit⸗ wort mit: Nimm frohe Fahrt und halte alle Zeit 2Pforzheim“ hochl“, ſo ſchloß Die Entleerung einer Flaſche flüſſiger Luft, die bei Ballontaufen üblich iſt, mußte unterbleiben, da ſich die bereitgehaltene flüſſige Zuft ſchon vor⸗ her den Weg in die Freiheit geſucht hatte. Die Kapelle, die während des ganzen Vormittags durch fleißiges Spiel die zahlreichen Zuſchauer inner⸗ halb und außerhalb des Platzes ſo gut wie möglich in Stimmung hielt, ſpielte nach dem Taufakt „Deutſchland, Deutſchlamd über alles“. Dann ging 2 e 22 28885 2 725 Sport⸗Jeſtung. 75 2558285: nicht vom Wetter bezünſtigt. ausſah, lagen die Vallone„Karlsruhe“, Gaswerk. Unterbleiben müßten. von oben nachgelaſſen hatte und die Ballontaufe vorzunehmen. Man *Die Ballontaufe des Pforzheimer Luftfahrt⸗ broche vereins, die am Sonntag ſtattfand, war leider n Während es früh mosgens, als mit der Füllung der Ballone begon⸗ nen wurde, am Himmel noch ganz hoffnungsvoll fing es um die Zeit etwa, zu welcher der Aufſtieg angeſatzt war, alſo kurz nach halb ſogar nicht mehr 9 Uhr, in Strömen zu regnen an. Um dieſe Zeit hen ſicd deſch. do na man kt.„Pforgh. Anz.“ an die Beſichtigung des bom Winde bewegten Ballons, der mit ſeinen 1600 Kubikmeter ſeine drei Brüder auf dem Platze unm ein Erkenntliches an Höhe und Umfang über⸗ traf. Da inzwiſchen der Regen wenigſtens nicht burg den Ballon„Franzen 2“ zum Aufftieg fertig machen. In der Gondel nahmen außer ihm noch 3 Pforzheimer Herren Platz. Um halb 12 Uhr er⸗ tönte das Kommando„Los!“ und der Ballon er⸗ möglich war. vom Platze aus den Füllanſatz auf⸗ burg i. Breisgau“ und„Franke 4 35 ls zureißen, was bekauntleß im Auger blic des uuf rieſige Kugeln bereits gefüllt auf dem Platze beim Eine zeitlang wurde die Füllung des Pforzheimer Vabhons unterbrochen und es ſchien, als ob die Taufe und der Aufſtieg überhaupt Als aber der heftigſte Guß wieder Stücke 318 5 N Gaswerk weg⸗ blauen Himmels durch die Wolken ſchauten, e unterdeſſen bereits ber da⸗ großer die Leitung den mutigen Entſchluß, gefteen umd wan faß, toie er dahtmer mit ſtiegs geſchehen ſollte. Unter großer Anſtrengung berſuchle dies der Ballonführer, während der Bal⸗ lon höher und höher ſchwebte und flott öſtlich ge⸗ trieben wurde, nachzuholen. Allein es gelang ihm auch nicht, da ſich die verſchiedenen Taue anſchei⸗ nend ineinander verwickelt hatten. Der Ballon 5 Geſchwindigkeit abwärts ſtrebbe, nachdem er ſchon Schlepptau aus⸗ endete alſo die Füllung des neuen Ballons und be⸗ kurg nach dem Aufſtieg das lange 10 feſtigte die Pforzheimer, Reichsflagge an ſeiner aufgeblähten Hülle, dann beſtieg um 3411 Uhr Herr Oberbürgermeiſter Ha⸗ bermehl die vor dem Ballon errichtete Tauf⸗ kangel, um den Taufakt vorzunehmen. Er gedachte dann des Wagemuts, welcher Pforgheims Indu⸗ ſtrie groß gemacht und ihren Ruhm über Länder und Meere getragen habe. Pforzheim habe aber auch die vaterländiſche Aufgabe bei Eroberung der Luft nicht verkannt und bei dem Echterdinger Un⸗ fall eine Summe aufgebracht, wie es niemand er⸗ wartet hätte. Dieſe Opferfreudigkeit für das Vaterland möge auch jetzt vorherrſchen in den ern⸗ ſten Tagen, in denen wir leben. Lebhaftes Bravo begleitete dieſe Stelle. Der Redner lobte dann die eifrigen Beſtpebungen des Pforzheimer Luft⸗ fahrtvereins und ſeiner Leitung, denen es zu dan⸗ ben ſei, daß in Pforzheim jetzt auch ein Freiballon ſeinen Platz bekomme. Möchte er den Ruhm der wollte. iche geworfen hatte; ein Zeichen, daß er wieder landen die badiſche und die Ein Teil des Pubkikums eilte der Rich⸗ tung des Ballons wach. Die Zurückbleibenden ahn⸗ ten aber kaum, daß dem Ballon Gefahr drohte, bis nach etwa einer Viertelſtunde ein Radfahrer die Hilfe 1 Glücklicherweiſe waren die a eee e die ſich hieran knüpften, nur zum Vetl beg verhälktnism holte. Der Batlon hatte können, er war allerdings dem Füllplat gut landen beim Auffetzen auf der Erde auf die Seite gekammen und einer der In⸗ ſaſſen, Herr Fabrikant Anton Albert von Pfors⸗ heim, erlitt dabei einige am Kopfe. zen in der Bruſt, ſo daß Verletzungen, beſonders Auch klagt Herr Abbert über Schmer⸗ man befürchtet, er hab E Rippenbrüche erlitten. Der Ballon„Franten 2 ſowohl als auch die übrigen drei Ballone ſpäter entleert und berpackt. ereneeteneeeeemeen ——