)Kunb Mafot orſch riſtiane Frleda old Herzog rd Ling betyg Hertel th.Selb 1. Roſa Schmitt Aetri b. Bloß Reibel Dohn e Klee Eckerl omann Fehres neeEbel [Imaun Innkel hanng tenner enarb. Matr. hloſſen affner ünzer, Inval. beiter rtkarb. ſchiffer er merm, ilhem ſtallat. Froße, ie Sittation Wonnement: do pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 pro Muartal. Inſerate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile„ 1. 20 Nk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Ahr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: der Stadt Mannheim und Amgebung Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Umgebung Celegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Rannheim“ Celephon⸗Nummern: Oirektion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 Redaktion. 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung„ 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Kumtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport: Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 349. Manunheim, Freitag, 31. Juli 1914. ernn (Mittagsblatt.) Die europäiſche Kriſe. In letzter Stunde. keine Entſcheidung— in der ungeheuerſten Spannung müſſen wir weiter leben und die Sehnſucht nach dem Blitzſwahl, der das Gewölk zerreißt, oder nach dem Entſchluß, der Europa die Ruhe wiedergibt, noch dämpfen. Die ruſſiſche Mobilmachung geht weiter, wir noch in einem großen Teile des geſtrigen Abendblattes einen Erlaß des Zaren veröffentlichen, der unter die Fahnen Atft: 1. Die Reſerviſten von 23 ganzen Gouvernements und von 71 Bezirken von 14 andern Gouvernements, 2. einen Teil der Reſerviſten von 9 Bezirken von 4 Gouverne⸗ ments, 3. die Reſerviſten der Flotte von 64 Bezirken in 12 Gouvernements und dem finn⸗ ländiſchen Gouvernement, 4. die beurlaubten Koſaken im Dongebiet, Kuban, Terek, Aſtrachan, Orenburg und Ural, 5. die entſprechende An⸗ zahl von Reſerveoffizieren, Aerzten, Pferden und n. Es wurde dieſer Meldung vom „W. T..“ die Bemerkung angefügt, daß das europäiſche Rußland 58 Gouvernements hahe; die Bemerkung verfolgte wohl den Zweck dar⸗ zutun, daß es ſich nur evuſt um eine Teilmobil⸗ machung handelt. Ganz Deutſchland harrte am geſtrigen Tage der Beantwortung der Frage, wird Deutſch⸗ land gleichfalls mobil machen? Ein Berliner Blatt hatte geſtern abend die Nach⸗ richt verbveitet, der Kaiſer habe ſoeben die Mobilmachungsordre für das erſte(Königsberg), fünfte(Poſen) und ſiebzehnte(Danzig) Armec⸗ korps erlaſſen. Die Meldung wird amtlich widerrufen. Die deutſche Regierung zögert noch mit der Mobilmachung, weil noch letzten diplomatiſchen Vermittlungsver⸗ ſuchen Zeit gelaſſen werden ſoll. Es wird allerdings kt, daß nur eine kudze Friſt noch auf einen etwaigen Erfolg dieſer diplomatiſchen Bemühungen gewartet werden ſoll, und wir wollen nicht verſchweigen, daß dieſes Hinauszögern der deutſchen Mobilmachung manchem Vaterlands⸗ freund beveits Sorge zu machen beginnt; man fürchtet, wir könnten gegen⸗ über der ruſſiſchen Mobiliſation erheblich in Pachteil geraten und vertritt die Meinung, da der Krieg doch unabwendbar ſei, ſolle Deutſch⸗ luand ſchleunigſt und rückſichtslos die Konſequen⸗ den ziehen. Wir wollen hoffen, daß Kaiſer und Kanzler ſich der ſchweren Berantwortung voll bewußt ſind, die in der Verſchleppung der deutſchen Mobilmachung liegt, und dieſe nup geſtatten, weil ſie aus ihver genaueſten Kenntnis der poli⸗ tiſchen und militäriſchen Verhältniſſe in ihr keine Gefahr für unſeren Aufmayrſch erblicken. Es wird alſo noch ein letzter Verſuch gemacht, auf diplomatiſchem Wege den Konflikt zu löſen. Die für die Politik des Reiches verantwortlichen Stellen wollen im Gefühl der ungeheueren Ver⸗ antwortlichzeit, die auf ihnen ruht, auch die letzte ſchwache Möglichteit nicht unverſucht laſfen. Es wird noch einmal verſucht zwiſchen Wien und Peterslurg zu vermitteln. Welche Ausſichten dieſer Verſuch hat, iſt im Augenblick gar nicht zu ermeſſen Doch liegen Meldungen vor, die nicht allzuviel Hoffnung In in 5 Faune Spätabendſtunden die Lage wegen ſaltung Rußlands als ſehr ernſt bezeichnet, und der Kaiſer empfing nach ſeiner Ankumft den Grafen Berchtold, den Kviegsminiſter von Krobatin und den Generalſtabschef Baron Conrad. Von einem Mitglied des eng⸗ liſchen Kabinelts erfuhr der Londoner Korre⸗ ſpondent der„Frankf. Itg.“ geſtern abend, daß eltkrieg— die geſehen wurde, daß ſie ſich ſeitdem aber erheblich verſchlechtert habe. Das iſt am heutigen Morgen die Lage. Sie iſt noch immer ſehr ernſt und man fürchtet an eingeweihten Stellen, daß der letzte Verſuch den Krieg auf Oeſterveich⸗Ungarn und Serbien zu begrenzen, verſagen werde. Dann wird die deutſche Mobilmachung ihren Gang nehmen und die deutſche Regierung wird in Petersburg und wahrſcheinlich auch in Paris die entſcheidenden Fragen ſtellen. Eine Beruhigung iſt es, wie ge⸗ ſagt, daß Deutſchland die Friſt für den letzten Friedensverſuch aufs äußerſte begvenzt hat. Und dieſe Spanne Zeit darf auch nicht lange bemeſſen ſein. Wir haben lange genug gewartet, indes Rußland und Frankreich alle Anſtrengungen machten, kriegskertig zu ſein. Die Friſt, die wir den Verhandlungen noch ſetzen, muß ihre Grenze finden im Verantwort⸗ lichkeitsbewußtſein des höchſten Kriegsherrn und der militäriſchen Stelle. Und wir zweifeln nicht, daß ſie ganzgenau den Moment innehalten werde, wo ſie die Verantwortung für eine weitere Verzögerung der deutſchen Gegen⸗ nicht mehr tvagen können und en. Ein letzter deutſcher Bermitt⸗ lungsverſuch. Köln, 31. Juli.(Priv.⸗Tel.) In einem Berliner Telegramm vom 30. Juli ſchreibt die „Köln. Ztg.“ in ihrem heutigen erſten Mor⸗ genblatt: Gegenüber den in Köln verbreiteten Mel⸗ dungen, daß morgen die Mobilmachung von Heer und Flotte erfolgen werde, ſei im Anſchluß an unſere heutigen Mittei⸗ lungen noch einmal darauf hinge⸗ wieſen, daß Deutſchland ſelbſtperſtänd⸗ lich dieſe ruſſiſchen militäriſchen Vorbereitun⸗ gen nicht ohne deutſchen Gegenzug laſſen kann, daß aber für eine aller⸗ dings nur kurze Friſt von Gegen⸗ maßregeln noch abgeſehen werden kann, um den letzten diplomatiſchen Bemühungen Zeit zu laſſen, zu einem immerhin noch nicht ganz ausgeſchloſſenen Er⸗ folg zu kommen. Berlin, 31. Juli.(Von unſ. Berliner Bur.) Wie der„Berl. Lok.⸗Anz.“ hört, iſt die deutſche Regierung noch andauernd bemüht, eine Ver⸗ ſöhnung der Standpunkte zwiſchen Petersburg und Wien herbeizuführen. Wie lange noch? —Berlin, 31. Juli. Zur politiſchen Lage ſchreibt die Kreuzzeitung“!: Die deutſche Regierung hat ſich acht Tage lang entſprechend ihrer bisherigen ruhigen und friedlichen Hal⸗ tung zur Löſung der ſchwierigen Kriſe die red⸗ lichſte Mühe gegeben. Die politiſche Situation hat ſich deſſen ungeachtet von Tag zu Tag und nach jeder Richtung durch die Schuld und nach der Abſicht des Dreiverbandes ganz erheblich verſchlechtert. Auch auf die Volksſtimmung dürfte eine länger andauernde politiſche Hoch⸗ ſpannung kaum noch von günſtiger Einwirkung ſein. Der ungeheure Jubel über die Tatfreu⸗ digkeit der öſterreichiſchen Regierung iſt ver⸗ flogen, die hell auflodernde Flamme nationaler Begeiſterung unter dem Drucke des Hangens und Bangens vor einer Entſcheidung und unter poltzeilicher Einwirkung in ſich zuſammenge⸗ funken. Bismarcks Wort von der Begetſterung, die ſich einpökeln laſſe, findet auch für den vor⸗ dorge des liegenden Fall ſeine Beſtätigung. An die Stelle der Begeiſterung iſt die Nervoſität getreten. Die deutſche Regierung iſt in ihren Bemühungen um die Erhaltung bis an die Grenzen des Mög⸗ lichen gegangen. Deutſchland macht noch nicht mobil. W. Berlin, 30. Juli. Ein hieſiges Abend⸗ blatt meldet, der Kaiſer habe ſoeben die Mo⸗ bilmachungsordre für das erſte, fünfte und ſiebzehnte Armeekorps erlaſſen. Auch dieſe Meldung iſt falſch. Berlin, 31. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Königsberg wird gemeldet: Alle Gerüchte über eine Mobiliſierung des 1. Armeekorps werden als falſch bezeichnet. Kein Regiment hat Königsberg bisher verlaſſen. Auch ſind keine Reſerviſten, die zu Uebungen einberufen waren, im Dienſte zurückbehalten worden. Der Polizeipräſident hat eine öffent⸗ liche Warnung erlaſſen, die militäriſchen Be⸗ feſtigungen und Bewachungen der Eiſenbahn⸗ linie auf nicht näher als 100 Meter zu betreten. Die Königsberger Bevölkerung iſt ruhig. Aus den Grenzbezirken ziehen die Familien nach Königsberg. In Eydtkuhnen hat der Grenzver⸗ kehr gewiſſe Unterbrechungen erfahren. Aus den Badeorten in Samland, wo ſich vornehm⸗ lich viele Ruſſen aufhalten, ſind mehrere von ihnen nach Rußland einberufen worden. Verhaftung eines ruſſiſchen Spions. Allenſtein, 30. Juli. Die„Allenſteiner Zeitung“ meldet: Ein vom ruſſiſchen Nachrichtenbureau entſandter Spion iſt heute hier verhaftet worden. Das ruſſiſche Rätſel. OLondon, 31. Juli.(Von unſ. Lond. Bur.) Aus einer diplomatiſchen Quelle erfährt der „Daily Telegraph“, daß bei der Konferenz, die am Donnerstag zwiſchen dem ruſſiſchen Miniſter des Aeußern und dem deutſchen Bot⸗ ſchafter in Petersburg ſtattfand, der Botſchafter anfragte, ob Rußland zufrieden ſein würde, wenn Oeſterreich Garantien dafür gebe, daß es keine Gebietserweiterungen in Serbien an⸗ ſtrebe, worauf Herr Sſaſonow geantwortet haben ſoll, es ſeien aber ganz beſtimmte Ga⸗ rantien dafür notwendig, und außerdem müßte die Angelegenheit einer Konferenz von vier Großmächten unterbreitet werden. Andere Petersburger Telegramme beſagen aber, daß Sſaſonow geantwortet habe, die Mohiliſierungsordre könne nicht mehr zurück⸗ genommen werden. Berlin, 31. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Wien wird gemeldet: Rußland erklärte den Mächten, daß es militäriſche Vorbereitungen treffe, um bei dem Abſchluß des Krieges nicht ungerüſtet zu ſein, um ſein Preſtige auf dem Balkan wahren zu können. W. Petersburg, 30. Juli. Die patrioti⸗ ſchen Kundgebungen in den Haußotſtraßen nahmen heute ihren Fortgang. Eine Volks⸗ menge zog unter Hochrufen auf das ruſſiſche Heer und dem Abſingen der Nationalhymne am Kriegsminſſterium vorbei. Aehnliche De⸗ monſtrationen von außergewöhnlichem Charak⸗ ter werden auch aus anderen Grenzſtädten, wie Moskau, Kiew, Tilflis und Odeſſa ge⸗ meldet. Die Verhanslungen zwiſchen Wien u. Petersburg. Berlin, 31. Jult.(Von unf. Berl. Bur.) Der öſterreichiſch⸗vuſſiſche Meinungs⸗ austauſch dauert fort. Rußland verlangt von Cages. Oeſterreich gewiſſe Garantien für den Fall, daß Serbien geſchlagen iſt. Dieſe Garantien be⸗ ziehen ſich nicht nur auf die Territorialentegei⸗ tät, ſondern Rußland verlangt auch, daß Ser⸗ bien auf keinen Fall gewiſſe Forderungen der öſterreichiſchen Note annehme. Denn Rußland wolle nicht zugeben, daß Oeſterreich nach dem Kriege ein Protektorat über Serbien ausübe. Wien, 30. Juli. Die„Neue Freie Preſſe“ erhält aus unterrichteten Kreiſen über die Kon⸗ ferenzen des öſterreichiſch⸗ungariſchen Botſchaf⸗ ters in Petersburg mit dem ruſſiſchen Miniſter des Aeußern folgende Mitteilung: Es iſt rich⸗ tig, daß Graf Szapory mit Sſaſonow in den letzten Tagen Konferenzen abhielt, die in beſter Form verliefen. Es iſt möglich, daß bei dieſer Gelegenheit auch die Frage zur Erörterung ge⸗ langte, daß wir keinen Eroberungskrieg mit Serbien führen. Es iſt, da es ſich hierbei um einen Meinungsaustauſch handelte, zu keinerlei Vereinbarung gekommen. wW. Budapeſt, 30. Juli. Der„Peſter Lloyd“ meldet aus Wien: In unterrichteten Kreiſen bezeichnet man es als unrichtig, daß zwiſchen Wien und Petersburg Ver⸗ handlungen auf der Grundlage ſtattfänden, daß Rußland Neutralität bewahren ſolle, wogegen die Monarchie ihm das Recht einräume, nach Beendigung des Krieges mit Serbien zu den Ergebniſſen Stellung zu nehmen. Grey über die Lage. W. London, 30. Juli.(Unterhaus.) Sir Edward Grey erwiderte auf eine Anfrage Bo⸗ nar Laws: Ich kann nur ſehr wenig ſagen und bedauere, nicht ſagen zu können, daß die Lage weniger ernſtals geſtern iſt. Die wichtigſten Tatſachen ſind ziemlich unverändert. Oeſterreich⸗Ungarn hat den Krieg gegen Serbien begonnen und Rußland hat eine teilweſſe Mobiliſierung angeordnet. Dies hat, ſo viel wir wiſſen, nicht zu entſpre⸗ chenden Schritten ſeitens anderer Mächte ge⸗ führt. Wir fahren fort, das große eine Ziel zu verfolgen, den europäiſchen Frieden zu erhal⸗ ten. Zu dieſem Zweck halten wir enge Fühlung mit anderen Mächten. Hierin hatten wir, wie ich mit Freuden bemerke, ſoweit keine Schwie⸗ rigkeiten mit anderen Mächten, wenn es auch für die Mächte nicht möglich war, ſich der diploma⸗ tiſchen Aktion anzuſchließen, die am Moutag vorgeſchlagen wurde. Fraukreich in Verlegenheit. Paris, 30. Juli. Es werden hier Ge⸗ rüchte in Umlauf geſetzt, wonach in den Wan⸗ delgängen der Kammer mehrere Miniſter ſich in beruhigendem Sinne ausgeſprochen haben. W. Pavis, 31. Juli. Miniſterpräſident Vi⸗ viani hatte geſtern Beſprechungen mit den früheren Miniſtern des Aeußeren Bourgebois und Briand. * Vie Baltung der Aeutralen. W. Zürich, 31. Juli. Die ſchweizeriſche Regierung hat ſich geſtern abend, wie verlautek, mit der politiſchen Lage und der Frage der Ein⸗ berufung von Truppen befaßt. Es wurden vor beugende militäriſche Maßnahnten in Ausſicht genommen, die infolgedeſſen ihrer Natur nach vollſtändig geheim gehalten werden. In einer beruhigenden Mitteilung an die Oeffenklich⸗ keit, die ſich beſorgt Über die Möglichkeit der Lebensmittelberſorgung zeigt, ſtellt das ſchiwei⸗ zeriſche Warenſekretariat feſt, daß die Lebens⸗ mittel der Schweiz im weſentlichen auch dann 2. Seite. General-Anzeiger.— Badiſche Keneſte Rachrichten.(heittagblatt) Freitag, den 31 Jukt 1914. für die nächſten Monate geſichert iſt, wenn die Zufuhren aus dem Auslande vollſtändig unter⸗ bunden würden. SHaag, 30. Juli. Mit Rückſicht auf die außerordentlichen Umſtände ſind die Grenzen⸗ und Küſtenſchutzreſerviſten im ganzen Lande zu den Fahnen berufen worden. Die Gerüchte von einer Mobiliſierung ſind noch nicht be⸗ ſtätigt. Grober Unſug. Berlin, 30. Juli. Die Polizei hat die⸗ jenigen Exemplare der„Berliner Neueſten Nachrichten“, der„Deutſchen Zeitung“, der „Deutſchen Nachrichten“ und der„Deutſchen Warte“ angehalten, welche die Meldung ent⸗ hielten, daß mobiliſiert ſei. Die Konfiskation erfolgte wegen groben Unfugs. W. Hamburg, 31. Juli. Mit Rückſicht auf die polftiſche Lage iſt die morgige Ausfahrt des „Imperators“ verſchoben worden. Der öſterreich⸗ſerbiſche Krieg. Geſterreich⸗Ungarns Nationa⸗ litäten einig gegen Serbien. Wien, 30. Juli. Der deutſche National⸗ berband faßte in einer heute Nachmittag abge⸗ haltenen Sitzung eine Entſchließung, in der die volle Zuſtimmung zu dem entſchließenden Schritt und die Entſchloſſenheit, für das Valerland jedes Opfer zu bringen, ausgeſprochen und den Bundesgenoſſen, deren Eintracht den Frieden ſolange erhalten und deren Treue ſich in der Stunde der Gefahr glänzend bewährt habe, der Dank ausgedrückt wird. In der Entſchließung wird der Armee der Gruß des Verbandes ent⸗ boten und das Vertrauen auf den Sieg aus⸗ geſprochen, welcher dem Volke neue Bahnen friedlicher Arbeit ſichere. W. Prag, 30. Juli. Das alttſchechiſche Blatt„Hlas Naroda“ ſchreibt: Alle Völker der Monarchie ſind überzeugt, daß es ſich weder um die Vernichtung des ſerbiſchen Staates, noch un die Beſeitigung eines ſüdſlawiſchen Stam⸗ nes aus der Reihe der ſelbſtändigen Völker handelt. Nur das unerträgliche Verhältnis zwiſchen Serbien und Oeſterreich-Ungarn ſoll in ein beſſeres verwandelt werden. Ein ſolches be⸗ ſtand früher und es iſt kein Grund vorhanden, warum dies nicht auch in Zukunft ſein ſoll. W. Wien, 31. Juli. Geſtern abend erneuer⸗ ten ſich die patriotiſchen Kundgebungen in der gleichen Stärke wie am vergangenen Tage. Eine hegeiſterte Volksmenge zog durch die Straßen und brachte Hochrufe auf die verbündeten Drei⸗ bundmächte aus. Aus allen Teilen des Reiches, beſonders aus Dalmatien, Bosnien, und der Herzegowina treffen Nachrichten über Loyalitäts⸗ kundgebungen und begeiſterte Manifeſtationen aller Schichten der Bevölkerung ein. Die weitere Beſchießung von Belgrad. Wien, 30. Juli.(K. K. Korr.⸗Bur.) Hier iſt nichts bekannt, daß Belgrad eingenommen ei. 8 Wien, 30. Juli. Etwa um Mitternacht begann auf der Belgrader Seite nach längerer Ruhe wieder ein Maſchinengewehrfeuer, worauf die öſterreichiſchen Monfitore die Stadt beſchoſſeu. Gegen 1 Uhr Uachts explodierte infolge Bombardements der Stadt der püulverturm. Heute beim Mor⸗ eeeeeeeeeeeere gengrauen verſuchten die Serben abermals erfolglos, die Brücke zu ſprengen und die Brückenpfeiler zum Einſturz 3u bringen. Da vom ſerbiſchen Zollhaus die öſterreichiſchen Truppen beſchoſſen wurden, richtete die öſterreichiſche Artillerie ihr Feuer auf dieſes Gebäude, das bald darau fin Schutt lag. Sodann wurde wieder Ge⸗ wehrfeuer hörbar. Gleichzeitig wurden in Belgrad mehrere Feuersbrünſte ſichtbar. Im Verlauf der verſchiedenen ſer⸗ biſchen Verſuche, die Brücke zu ſprengen, wur⸗ den 16 Serben gefangen genommen. Belgrad noch nicht genommen. Berlin, 31. Juli.(Von unſ. Berliner Bur.) Aus Semlin wird gemeldet: Geſtern abend .30 Uhr kam es zu einem heftigen Vorpoſten⸗ gefecht an der Save. Das Gewehr⸗ wie das Maſchinengewehrfeuer verſtärkte ſich immer mehr. Im Laufe des Gefechts ſetzte auf öſter⸗ reichiſcher Seite Artilleriefeuer kräftig ein. Bei Einbruch der Dunkelheit erſchienen plötzlich über Belgrad und ſeiner Feſtung und dann über der Sabe öſterreichiſche Flugzeuge, die mit Scheinwerfern die ſerbiſchen Stellungen beleuchteten. Bald darauf wurde das Feuer auf öſterreichiſcher Seite eingeſtellt. Um.30 Uhr abends ging der letzte Zug nach Semlin. Die Serben ſchießen ſchlecht. OLondon, 31. Juli.(B. unſ. Lond. Bur.) Die„Daily Mail“ veröffentlicht ein Telegramm aus Semlin, in welchem der betreffende Sonder⸗ berichterſtatter mitteilt, er habe es ſelbſt ge⸗ ſehen, wie weit die Donaubrücke bei Sem⸗ lin zerſtört wurde. Auf öſterreichiſcher Seite ſtänden nur noch drei Pfeiler. Weiler meldet berſelbe Korreſpondent, er habe dem Kampfe einer ſerbiſchen Brigade bei dem Schida⸗ berge und den öſterreichiſchen Monitoren auf der Donau zugeſehen. Die Serben, die in gut gedeck⸗ ten Stellungen lagen, unterhielten ein heftiges Feuer auf die öſterreichiſchen Kriegsſchiffe. Allein dasſelbe blieb vollſtändig wirkungslos, weil zu ſchlecht gezielt wurde. Dagegen ſchoſſen die Deſterreicher mit großer Präziſion, und drei wohlgezielte Schüſſe zerſtörten bas Hauptquar⸗ tier des ſerbiſchen Generalſtabs vollſtändig. Ein erſter ausführlicher Bericht vom Kriegs⸗ theater. O Loudon, 31. Juli.(Von unſ. Lond. Bur.) Der Sonderberichterſtatter des„Standard“ in Semlin meldet ſeinem Blatte den erſten ausführlichen Bericht über die Vorgänge auf dem öſterreichiſch⸗ſerbiſchen Kriegstheater, im dem er den Uebergang der Oeſterreicher ſchil⸗ dert. Er ſagt, daß die öſterreichiſchen Heeres⸗ ſäulen an einem Punkte 30 Meilen öſtlich von Belgrad zuerſt überſchritten hätten. Gleichzei⸗ tig wurde die Save 4 Meilen ſüdlich von Bel⸗ grad überſchritten. Der Teil der Armee, der bei Semendria in Serbien einmarſchiert war, marſchierte auf der Straße nach Oſipanica wei⸗ ter, die ſchließlich nach Niſch führt. Der Ueber⸗ gang in der Nähe von Belgrad wurde ohne große Schwierigkeiten ausgeführt. Die Oeſter⸗ reicher benutzten dazu zum großen Teil die Reſte der Eiſenbahnbrücke, die durch die Spren⸗ gung verurſachten Schäden waren für den In⸗ fanterieübergang raſch ausgebeſſert worden— ſowie eine Pontonbrücke. So kamen ſie bis an die ſerbiſche Hauptſtadt heran. Während des Uebergangs wurden die Oeſterreicher von den Serben nicht ernſthaft beläſtigt. Erſt als dieſe ſerbiſchen Boden berührt hatten, ſtießen ſie ο% lletone 2 Feul Mit dem erſten Militärzug nach Semlin. Von Paul Schweder. Semliu, Juli. Zwiſchen Nacht und Morgen hat der Buda⸗ peſter Oſtbahnhof ſein Geſicht vollkommen ver⸗ ändert. Die weite Halle gleitht einem brauſenden Meer. Zu Tauſenden wogt eine überaus bunte Menſchenwelle hin und her und an den Wänden bricht ſich donnernd ein Stimmenchaos. Mehrere Züge ſtehen zur Abfahrt bereit, aber es ver⸗ kinnt eine geraume Zeit, ehe ſie in Bewegung kommen, denn ſie ſind gefüllt— nein, vollge⸗ preßt mit unruhigem Reiſepublikum, das nach Wien und darüber hinaus möchte und das ja mit dieſen letzten Zügen fort muß, weil vom Abend ab alle Strecken für die Militärtrans⸗ porte freigehalten werden müſſen!— Auf der Strecke Budapeſt⸗Belgrad aber iſt bereits geſtern um Mitternacht der Verkehr eingeſtellt worden und zwar unmittelbar, nachdem der von Wien kommende und nach Konſtantinopel beſtimmte Orientexpreß in Budapeſt eingetroffen war. Die Paſſagiere mußten wohl oder übel hinaus und in Budapeſt übernachten, unter ihnen auch— ein kaum minder vikantes Exeiguis als der Butnikzwiſchenfall— der engliſche Geſandte für Serbien, ein naher Verwandter Sir Edward %%%ο 295 8h. ſchon die Oeſterreicher einmarſchiert ſind. auf ſröhliches Wiederſehen! Auf dem Orientbahngleiſe ſteht heute der erſte Alſo Militärzug, dazu beſtimmt, die Offiziere und Mannſchaften für Maria⸗Thereſiapol, Peter⸗ wardein und Semlin dorthin zu befördern. Weil aber inzwiſchen der von Berlin am geſtrigen Abend über Breslau⸗Oderberg⸗Galanta abge⸗ gangene fahrplanmäßige Konſtantinopeler Zug eingelaufen iſt, wird er an den unſrigen ange⸗ koppelt und von den Offizieren und Mannſchaf⸗ ten, die dicht gepſercht in den anderen Wagen geſeſſen hatten, im Sturm genommen. Zuſam⸗ men mit dem Vertreter der„Daily Mail“, mit dem ich noch erſt vor ſechs Wochen fröhlich im Hotel Ceeil in London beim deutſch⸗engliſchen Journaliſtenbeſuch zuſammengeſeſſen hatte, fand ich im Schlafwagen der Internationalen Expreß⸗ geſellſchaft Platz, der gar keine Paſſagiere auf⸗ wies und beobachtete von hier aus das bunte Leben und Treiben in der Bahnhofshalle. In Abſtänden von kaum 10 Minuten liefen drüben auf den Ankunftsgleiſen endloſe Züge aus Mit⸗ tel. und Südungarn ein, die, mit Laub und Blumen geſchmückt, die Reſerviſten und Land⸗ wehrleute heranbrachten. Aus Güter⸗ und Viehwagen zuſammengekoppelt, die innen mit loſen Bänken beſtellt waren, brachte jeder dieſer Züge ganze Kompagnien auf einmal in die Landeshauptſtadt, wo alsbald die G inreihung auf einigen Widerſtand, der von ihnen jedoch raſch gebrochen wurde. Die Oeſterreicher gingen mit großer Bravour vor und ſtürmten das gebirgige Gelände, die Serben vor ſich hertrei⸗ bend, die ſich eiligſt zurückzogen. Ein Teil der Serben nahm dabei den Weg auf der Straße nach Groca, ein anderer auf der Straße nach Papovitſch. Die Verluſte waren bei dieſen Kämpfen, wie der Korreſpondent ſagt, auf bei⸗ den Seiten nicht bedeutend. Etwas größere Schwierigkeiten bot den Oeſterreichern der andere Donauübergang. Dort befindet ſich eine Inſel, die den Donau⸗ arm auf der ſerbiſchen Seite bis auf 200 Schritt verengt. Ueber dieſen Teil des Fluſſes ſchlugen die Oeſterreicher eine Pontonbrücke. Sie begannen mit der Arbeit bei Nacht, was indeſſen von den Serben bemerkt wurde, die nun ein heftiges Feuer auf die Oeſterreicher eröffneten, um ſie an dem Bau der Brücke zu verhindern. Allein unter dem Schutz des Feuers der Donaumonitore gelang es den Oeſterrei⸗ chern, obgleich die Strömung dort eine ſehr reißende iſt, und die ſerbiſchen Geſchoſſe fort⸗ während einſchlugen, den Brückenbau zu vol⸗ lenden, worauf die Oeſterreicher hinübermar⸗ ſchierten. Die Serben wurden nach einem kur⸗ zen Gefecht geworfen und zogen ſich zurück. Der genannte Korreſpondent fügt Hinzu: Die weiteren Einzelheiten über dieſen Teil der öſterreichiſchen Operationen fehlen. Unruhen in Neuſerbien. W. Wien, 30. Juli. Gerüchte wollen wiſſen, daß in Neuſerbien Unruhen bedeutenderen Umfanges ausgebrochen ſind. Die nicht⸗ ſerbiſchen Elemente weigern ſich, in die Armee einzutreten, ſodaß bei der Aufſtellung neuer Regimenter erhebliche Schwierigkeiten ein⸗ treten. Serbiſche Loyalitätskundgebungen für Oeſterreich⸗Ungarn. W. Serajewo, 31. Juli. Das Präfidium der Landesregierung erhielt ein Telegramm aus Bihac, in dem die ſerbiſche orthodoxe Be⸗ völkerung feierlich erklärt, daß auch ſie gleich den übrigen Völkern der Monarchie feſt und unerſchütterlich zum Throne ſtehe. W. Moſtar, 31. Juli. Eine Deputation der angeſehenſten ſerbiſchen Bürger erſchien beim Kreisvorſteher und hierauf beim Korpskom⸗ mandanten und bat, den neuerlichen Ausdruck der unerſchütterlichen Treue und Ergebenheit an die Stufen des Thrones gelangen zu laſſen. Neutralität gegen Bezahlung. W. Sofia, 30. Juli. Das Organ der Ge⸗ ſchow⸗Partei fordert in einem Leitartikel, daß Bulgarien ſich die Neutralität von Ser⸗ bien bezahlen laſſen müſſe. Es ſei berechtigt, dafür eine recht hohe Kompenſation zu fordern. Bulgarien könne dabei die Rolle Rumäniens im letzten Balkankriege ſpie⸗ len und Serbien gewiſſe Kompenſationen auf⸗ erlegen. ö Die Friedensſtörer in Nöten. Die Revolution in Auſſiſch⸗ Polen. Berlin, 31. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Krakau wird gemeldet, daß ein weiteres Bombenattentat in Warſchau und zwar auf das Hauptpoſtamt erfolgt ſei. Das Gebäude ſoll in Flammen ſtehen. Auch andere Anſchläge im Jeſtungsbereich ſeien erfolgt. Flotte. Berlin, 31. Juli.(Von unſ. Berliner Bur.) Aus Konſtantinopel wird gemeldet: Gs wird beſtätigt, daß auf der ruſſiſchen Flotte in Sebaſtopol eine Meuterei ausgel rochen iſt. Ueber ihren Umfang liegen noch keine Nach⸗ richten vor, beſonders darüber, ob es ſich etwa um ein vereinzeltes Vorgehen auf einem ein⸗ zelnen Schiffe handelt. Der hieſige ruffiſche Stationskreuzer ging geſtern mit verſiegelter Ordre ins Schwarze Meer ab. Die deutſchen Schiffe aus dem Schwarzen Meere werden zu⸗ rückberufen. Rußland beginnt ſchleunigſt zu reſormieren. W. Petersburg, 31. Juli. Der Minſter⸗ rat beſchloß, den geſetzgebenden Körperſchaſten den vom Unterrichtsminiſterium vorgelegten Geſetzentwurf über die Einführung des allgemeinen Untervichts in Ruß⸗ land zu unterbreiten. Mit Bangen und Furcht. W. Paris, 31. Juli. Mit Bangen und Furcht ſieht man den kommenden Ereigniſſen entgegen. Das Straßenbild iſt ruhig, nur an den Bahnhöfen und an den Zentralſtellen der Bankgeſchäfte ändert es ſich. Einheimiſche und Fremde verlaſſen zahlreich Paris, insbeſondere die Deutſchen. Am Nordbahnhof war geſtern Abend ein ſolcher Andrang zu dem Köln⸗ Berliner Eilzuge, daß er verdoppelt werdem mußte. An der Bank von Frankreich ſtanden ſeit den früheſten Morgenſtunden Tauſende von Menſchen, um an die Kaſſen zu gelangem und Papiergeld einzuwechſeln, das die Geſchäfte faſt durchweg nicht mehr annehmen. Selbſt die großen Warenhäuſer weigern ſich, Papiergeld anzunehmen. Die kleinen Gewerbetreibenden und Händler gewähren nur ihren Nachbarn und Kunden, die ſie gut kennen, auf den Einlkauf Kvedit. An allen Straßenkreuzungen halten Polizeibeamte u. die republikaniſche Garde zu Fuß und zu Pferde Wacht. Frankreich in Berlegenheit. Paris, 30. Juli. Das Marineminiſterium veröffentlicht eine Note in der erklärt wird daß die über die Vorſichtsmaßnahmen des Heeres und der Flotte veröffentlichten Nachrichten Un⸗ genauigkeiten enthalten. — Die Ariegsgefahr. Im Auguſtheft der Preußiſchen Jahrbüchet beſpricht Hans Delbrück die Kriegsgefahr, die für ganz Europa aus dem öſterreichiſch unga⸗ riſchen⸗ſerbiſchen Streit erwachſen iſt. Wir drucken einen Teil ſeiner Aeußerungen ab, weil ſie ſchlagend ſind und uns den Kernpunſt der ganzen Frage zu treffen ſcheinen. Fehler der öſterreichiſchen und namentlich der ungariſchen Regierung in der Behandlung der Südflawen haben viel dazu beigetragen, der großſerbiſchen Agitation neuen Brennſtoff zuzu⸗ führen, und die Gefahr, die daraus für den öſter⸗ reichiſchen Geſamtſtaat erwachſen iſt, iſt ſehr groß. Man rede nicht von bloßem ſerbiſchen Größenwahn: Serbien iſt nicht bloß Serbien und hat nicht bloß Geſinnungsgenoſſen in der habsburgiſchen Monarchie ſelbſt, ſondern es iſt der Vortrupp des panflawiſtiſchen Gedankens und ein Außenpoſten des gewaltigen Rußlands. Man rede auch nicht von der Herrſchſucht Oeſter⸗ reich⸗Ungarns: es iſt derselbſterhaltungs⸗ krieb der Großmacht, der den groß⸗ ſerbiſchen Gedanken weder innerhalb ſeiner Grenzen, noch an ſeinen Grenzen dulden darf, wenn es nicht an ſeiner eigenen Zukunft ver⸗ zweifeln will. Wohl iſt gerade ein ſo künſtlich komponierter Staat wie Oeſterreich imſtande, Gebiete zu verlieren und Gebiete zu gewinnen, ohne in ſeinem Weſen aufgehoben zu werden: es hat Schleſien, Belgien Vorderöſterreich, Lom⸗ bardo⸗Venetien fahren laſſen, Galizien, Buko⸗ wina, Bosnien gewonnen. Ein zukünftiges Groß⸗Serbien aber würde nicht nur g Stücke ging. Bunt genug ſahen ja die braunen Pußta⸗ ſöhne im Zivil aus. Neben den Handwerkern und Bauern, die den charakteriſtiſchen runden ſchwarzen Hut, ſchöne, buntgeſtickte Sammet⸗ weſten und über ebenfolchen Hoſen weite ſchwarzſeidene Frauenſchürzen trugen, dominier⸗ ten die zahlloſen Hirten aller Art. bilden ja in den weiten, öden Pußten Mittel⸗ ungarns eine Kaſte für ſich. Auf der tiefſten Stufe ſteht der Schweinehirt, dann kommt der Hornviehhirt, dem die mit geiwaltigen Hörnern ausgeſtatteten, oft ganz prächtigen Büffekherden unterſtehen, dann der Schafhirt und ſchließlich der Roßhirt, der, ſofern er gleichzeitig auch ein kühner Czikos(Roßdieb) iſt, den Stolz der Czarda(der einſamen Pußtaſchenke) bildet. Die überqus maleriſchen Trachten der ver⸗ ſchiedenen Hirtenkategorien feſſelten noch unſere Aufmerkſamkeit, als der Stationschef das Zei⸗ chen zur Abfahrt gab. Es wurde ein überaus ſchwerer Abſchied in all den Wagen nebenan. Freilich, die Offiziere und Mannſchaften nahmen ſich zuſammen. Aber die armen Mütter, die Frauen, die Schweſtern und die Bräute. Ach, wieviele Tränen ſind nun doch gefloſſen, trotz aller Standhaftigkeit und des guten Willens der eleganten Offtziersdamen wie der armen Hand⸗ werker⸗ und Arbeiterfrauen. Sie alle waren in dieſem ſchwerſten Augenblick ihres Lebens in der gleichen Verdammnis und niemand konnte ihnen helfen. Zum erſten Male kam nach den begeiſterungsvollen Vortagen der ganze Ernſt der Situation zum Durchbruch. Aber ſchließlich, wie heißt es doch in dem ſchönen Liede von Friederieus Rex: Na adje denn Lowiſe— wifch und Equipierung der Mannſchaſften vor ſich ſtehenden Frauen und Mädchen und ſchon rufen fuhren wir hinaus in den ſonnigen Tag. Rechts und links der Eiſenbahn grüßten und winkten Hunderte von Männern, Frauen und Kindern hoffnungsfroh und freubig dem erſten Militärtransport zu. Auch die Kohlenlader, die Arbeiter der Vorſtadtfabriken, die Handlanger Denn ſie auf den Neubauten ſchwenkten die Mützen in der ſchwieligen Fauſt und ſchickten ihr begeiſterte⸗ „Eljen“ zum Zuge hinüber. Und noch weiter draußen, als wir in die faſt 100 000 Om. große e ihren weiten ſen Viehtriften un ſtrecken eingetre waren, gab es kaum eine Meierei, Vorwerk oder Czarda, von der aus nicht dem dahineilenden Zuge ein freundlicher Gruß zuteil geworden wäre. In Kiskörös, der erſten größeren Station, ſtanden tauſende von Landleuten in E der für Budapeſt beſtimmten Transportzüge. Braune Zigeuner fidelten und die Flaſche mit dem guten billigen Landwein kreiſte. Aber auch hier Tränen in den Augen der am 92 der Gendarmen⸗ und Militärkordon mn das Bahnhofsgebäude. Und je weiter wir kamen, deſto düſterer die Stimmung. An allen Brücken⸗ übergängen ſtehen Poſten mit geladenem Ge⸗ wehr und aufgepflanztem Baſonett und in Maria⸗Thereſiapol, dem ungarſſcher die ganze Garniſou in an⸗ kommenden Kameraden zu empfungen. Auch bier ſteht wieder ein langer, langer Truppen⸗ transportzug, vollgefüllt mit Pußtaföhnen, die teilweiſe die Trittbretter u. ſogar die Waggon⸗ dächer beſetzt halten. Vergeblich mahnen die ab dein Geſicht— eine jede Kugel— na die keißt ia dach niche!— Under He⸗ und Sken⸗ — in ihrer neuen h — Ausbruch einer Meuterei auf der ruſſiſchen en, R, e eee Fveitag, den 31. Juli 1914. Weneral-Ameiger.— Sadiſche Reueſte Nachrichten.(Weittagblatt) 3. Seite. mitten aus dem öſterreichiſchen Staatskörper herausſchneiden, ſondern es auch vom Meere trennen, was heute für eine Großmacht den Tod hedeutet. Die großſerbiſche Idee und Oeſterreich können nicht nebenein⸗ ander be ſtehen. Die einzig annehmbare Ge⸗ nugtuung für die Ermordung des Erzherzog⸗ Paares iſt, daß es den großſerbiſchen Beſtrebun⸗ gen ein für allemal ein Ende macht. Dann ſpricht Delbrück über den Ton der Note und die Höhe der Forde⸗ vungen: War hier eine Schroffheit beabſichtigt, die die Erhaltung des Friedens von vornherein unmög⸗ lich machen ſolltev Mir ſcheint, mit mehr Recht legt man das gerade Gegenteil hinein. Nehmen wir an, Oeſterreich hätte von dieſer oder jener der jetzt geſtellten Forderungen abgeſehen und ſich in der Faſſung einer geſuchten Höflichkeit befleißigt: die Hauptſache, der Verzicht auf den großſerbiſchen Staatsgedanken und die großſer⸗ biſche Agitation hätte auf alle Fälle unzweideutig zum Ausdruck kommen müſſen. Dies aber iſt der Punkt, wo von den Serben die heute ge⸗ ſchwellt ſind und von dem Stolz auf zwei ſteg⸗ reich durchgeführte Kriege und deren ganzes Sinnen und Trachten von nichts anderem als Großſrbien erfüllt iſt, Nachgiebigkeit ſchlechter⸗ dings nicht zu erwarten war. Selbſt eine An⸗ nahme der öſterreichiſchen Bedingungen wäre nur das Vorſpiel zu neuen Streitigkeiten ge⸗ weſen. Eine markiert milde Faſſung der öſter⸗ reichiſchen Forderungen hätte alſo ſachlich keines⸗ wegs etwas erreicht, moraliſch aber den Eindruck der Schwäche und der ungenügenden Entſchloſ⸗ ſenheit gemacht und damit die Kriegsgefahr nicht bermindert, ſondern vermehrt. Denn die Kriegsgefahrliegt j a nicht bei Serbien, ſondern bei Rußland. Indem Graf Berchtold ſeine Note an Serbien ſo ſcharf wie möglich faßte, hat er den Zaren auch unmittelbar vor die Entſcheidung, ob Krieg, ob Frieden, geſtellt, und dabei ſind die Chancen für den Frieden größer, als wenn man erſt noch eine Zeitlang unſicher zwiſchen Krieg und Frieden hin⸗ und hergetrieben wäre. Die ſerbiſche Note ſtellt alſo der Leitung der öſterreichiſchen Politik ein ausgezeichnetes Zeugnis nicht nur der Ent⸗ ſchloſſenheit, ſondern auch kluger, politiſcher Be⸗ rechnung aus. Aber vielleicht war dieſe Klugheit zwecklos; wird Rußland nicht unter allen Umſtänden für Serbien eintreten und den Kampf aufnehmend Iſt es denkbar, daß Serbien die öſterreichiſche Note abgelehnt hat, ohne der Hilfe Rußlands ſicher zu ſein? Ganz Europa ſteht in banger Er⸗ wartung, daß heute oder morgen der Weltkrieg, 195 aller Kataſtrophen, hereinbrechen erde. Aber wir wollen die Hoffnung auf die Erhal⸗ — tung des Friedens darum doch nicht völlig auf⸗ geben. Es ſind doch Umſtände da, die es dem Zaren kaum rätlich erſcheinen laſſen können, ge⸗ rade jetzt in den Krieg einzutreten. Daß Oeſterreich das moraliſche Recht Hat, ge⸗ wiſſe gewichtige Forderungen an Serbien Zu ſtellen, iſt von allen Seiten zugeſtanden, und im beſonderen alle Monarchen und ſchließlich ſogar die republikaniſchen Staatshäupter ſind bei aller Gegenſätzlichkeit gegeneinander doch durch ein gewiſſes familienhaftes Gefühl unter ſich berbunden, und nicht nur der Zar, ſondern ſo⸗ gar Frankreich nimmt nicht gern die Rolle auf ſich, auch nur mittelbar Königsmörder zu ſchitzen. Auch hat es ganz den Anſchein, daß weder Rußland noch Frankreich ſich in dieſem Augenblick ganz kriegsbereit fühlen. Die Ent⸗ hüllungen des Senators Humbert, mag darin mehr oder weniger wahr ſein, mag das Wahre mehr oder weniger Bedeutung haben haben auf bie öffentliche Meinung in Frankrelch jedenfalls einen ſehr deprimierenden Eindruck gemacht. Die Petersburger Krawalle, deren Zeugen eben der Präſident und der auswärtige Miniſter der Re⸗ bublik geweſen ſind werden ſie auch nicht gerade mit Zuverſicht erfüllen. Dabei zeigt ſich der ſranzöſiſche Kapitalmarkt ſehr erſchöpft, und die Ernte im größten Teil Rußlands iſt ſchwach. Umgekehrt freilich wiſſen die Panflawiſten, wie⸗ biel ſie an dem ſelbſtändigen Serbien verlieren und wie wenig ſie bei einem europäilſchen Krioge riskieren. Wenn Rußland ſchließlich geſchlagen wird, erklärt es den Staatsbankrott, iſt ſeine auswärtigen 2 uszahlungen los und iſt wohl⸗ ſchließlich läßt man die fröhlichen Burſchen ge⸗ währen. Und immer weiter rollt unſer Zug. Schon werden die Aufenthalte immer länger und das Abenddämmern bricht herein. Stiller und ſtiller wirds im Zuge. Hier und da ſchlummert, lang im Korridor oder droben im Gepäcknetz ausgeſtreckt ein Müder und träumt dun künftigen Kämpfen und Siegen. Da plötz⸗ lich hremſt der Zug mit einem furchtbaren Ruck und ſteht gleich darauf ſtill. Was iſt geſchehen? Wir ſtahen unmittelbar vor einer Brücke und rote Lichter flammen auf, während der Helm eines Gendarmen ſichtbar wird. Wir ſind jetzt bereits inmitten einer ſerbiſchen Bevölkerung unter ungariſcher Oberhoheit und die Nervoſi⸗ tät iſt daher groß. Man wollte verdächtig Geſtalten unter der Brücke geſehen haben und hiſitlerte nunmehr erſt gründlich, ehe man uns Hnüberließ. Immerhin. Ich bin ein mutiger denn ich habe trotz der Wehrſteuer 9 Kinder. Aber bei der Fahrt über dieſe Brüſcke war mir dech nicht ganz gehener. Noch ein⸗ mal gabs dann, kurz vor Mitternacht, einen längeren Aufenthalt. Wir ſind in der Doppel⸗ ſtadt Neuſalz-Peterwardein, die ſich zu beiden Ufern, der hier in breites Sumpfland treten⸗ den Donau aufbaut und zu deren Truppenver⸗ ſärkung wir wiederum ein paar Wagen voll Ufftziere und Mannſchaften abgaben. Denn Peterwardein iſt das„ungariſche Gibraltar“, iime ſtarke Feſtung mit da. 10 000 Mann Be⸗ latzung und von den Türkenkriegen ber berühmt burch Prinz Eugens Sieg am 15. Auguſt 1716 über die unter dem Beſehl des Großweſters feamurdſchitſch hier kümpfenden Türkenſcharen. faſt die ganze Garniſon am Wied ee de h KcHN habender als zuvor. Frankreich trägt die Laſt: ebendarum werden aber die Franzoſen ſich wohl ebenſo wie 1909 beſinnen, ehe es ernſt wird, und 85 die Franzoſen können auch die Ruſſen Nichts. Daß das Deutſche Reich, wenn es jetzt zum Kampfe kommt, Oeſterreich zur Seite ſtehen wird, iſt dem deutſchen Volke ſelbſtverſtändlich. Wenn wir duldeten, daß Deſterreich von Ruß⸗ land niedergeworfen und aufgelöſt wird, ſo haben wir den nächſten Krieg gegen Rußland und Frankreich allein zu beſtehen. Unter keinen Umſtänden dürfen wir unſern Nachkommen dieſe Gefahr hinterlaſſen, und deshalb iſt die Erhal⸗ tung der habsburgiſchen Monarchie in möglich⸗ ſter Stärke ein Lebensbedürfnis des Deutſchen Reiches. Deshalb iſt es auch für uns zwar nur ein mittelbarer, aber darum ein nicht weni⸗ ger großer Gewinn, wenn Oeſterreich dieſen Pfahl im Fleiſche, die großſerbiſche Agitation endlich los wird. Dieſer Gewinn für uns iſt ſo groß, daß wir auch die Gefahr des Krieges nach zwei Fronten deshalb auf uns nehmen können und müſſen. Es iſt durchaus falſch, ſich vorzuſtellen, daß Oeſterreich und Serbien notwendig und unter allen Umſtänden natürliche Feinde ſeien. König Milan, der eine ſehr anfechtbare Perſönlichkeit, aber ein ſehr kluger Politiker war, hat von je den Serben vorausgeſagt, daß die Feindſchaft mit Oeſterreich ſchließlich zum Unheil ausſchlagen werde, und machte deshalb eine ausgeſprochene auſtrophile Politik. Das iſt nun ſo weit ein⸗ getroffen, daß, falls nicht ein allgemeiner europäiſcher Krieg alle beſtehenden Verhältniſſe umſtürzt, es mit der Souveränftät Serbiens zu Ende iſt. Das ſerbiſche Volk wird darum wei⸗ terleben. Ja ſogar, wenn ſchließlich eine internationale Verwicklung dazu führen ſollte, daß Serbien öſterreichiſch würde, ſo würde der ſerbiſche Na⸗ tionalgedauke darunter nicht leiden, denn die er⸗ ſehnte Einheit wäre dann hergeſtellt, unter dem öſterreichiſchen Zepter, und das vereinigte Süd⸗ ſlawentum innerhalb der habsburgiſchen Mo⸗ narchie wäre von ſolcher Maſſe, daß es ſich nehen Deutſchtum und Madjarentum bald genug eine Anerkennung und Geltung verſchaffen würde, die dem nationalen Selbſtbewußtſein Befriedi⸗ gung geben würde, vielleicht mehr als Deutſche und Madjaren gutheißen möchten. „Aber das ſind ferne Zukunftsgedanken. Die Sorge des Tages iſt: der Weltkrieg. Wenn er denn einmal geführt werden ſoll, ſo iſt der Augenblickgewiß für uns und Oeſter⸗ reich ſo günſtig wie möglich. An der Bundestreue Italiens zu zweifeln; iſt kein Grund; ihm winken aus der franzöſiſchen Beute gerade die allerſchönſten Preiſe, Tunis, Sa⸗ voten oder noch mehr, die ſeinen Ehrgeiz wohl locken können und es beim Dreibund feſthalten. Hält äber Italien zu uns, während England neutral bleibt, ſo können wir mit voller Zuver. ſicht in den Krieg gehen— oder aber ehent des⸗ halb fängt die franko⸗ruſſiſche Brüderſchaft den Krieg gar nicht erſt an. Eine Mahnung der Straß⸗ burger Bandelskammer. Straßburßg, 30. Juli. Angeſichts der Beunruhigung, die ſich wegen der Befürchtung kriegeriſchey Verwicklungen in weiten Kreiſen der Bevölkerung in Stadt und Land bemächligt hat, und der ſchweren wirtſchaftlichen Schäden, die jetzt ſchon dadurch hervorgerufen worden ſind, iſt die Straßburger Handelskammer geſtern Abend zu einer außerordentlichen Sitzung zuſammengetreten und hat beſchloſ⸗ ſen, an die Bevöllerung ihres Bezirks folgende Mahnung zu richten: Unter Anerkennung des Ernſtes der gegen⸗ wärtigen Lage und der Gefahren, die dieſe Lage für unſer Land in ſich birgt, richtet die Han⸗ delskammer an die geſamte Bevölkerung und jeden einzelnen Bürger die dringende Auffor⸗ derung, den Ereigniſſen mit größerer Ruhe entgegenzufſehen und ſich jeder überſtürzten Handlung zu enthalten. Die Zurückziehung von Spar⸗ kaſſeneinlagen und Bankguthaben über den unmittelbaren Bedarf hinaus be⸗ wirkt eine ſchwere und 430 Meter lange Donaubrücke hinüber zum an⸗ dern Uſer geht, Karlowitz zu, deſſen berühmten „Ausbruch“ in der„Schwarzen Katze“ in Sem⸗ lin ausgiehig zu ſtudieren wir uns in diefem feierlichen Augenblick vornehmen. Noch weitere 50 Kilometer bis Semlin fahren wir durch ſer⸗ biſches Land, das die berühmte Pflaumenge⸗ gend, die Fruſchka Gora iſt. Hier brennt man den edlen Schliwowitz, den Serbenſchnaps und wir fangen allmählich an, uns mit der undank⸗ bgren und ſchwierigen Aufgabe eines Kriegsbe⸗ richterſtatters in dieſer Gegend zu verſöhnen. Um 1 Uhr morgens endlich erreichen wir die letzte ungariſche Stadt vor dem gegenüber⸗ liegenden Belgrad, die Grenzſtadt Semlin und erfahren, daß der Kriegszuſtand herrſcht und daß, wie zu erwarten ſtand, der Weg über Belgrad nach dem Orient ſowohl von ungari⸗ ſcher als auch von ſerbiſcher Seite geſperrt iſt. Glücklicherweiſe erreiche ich noch eben den letzten nach dem Norden abgehenden Transportzug, der auf inſtändiges Bitten dieſen Vief mit⸗ nehmen wird. Was dann werden wird, wiſſen die Götter, Die K. K. Verwaltung weiß es jedenfalls nicht. Und nun hinein nach Zemun, wie die zu drei Viertel ſerbiſche Bevölkerung Semlin neunt. Man ſoll auf Cafshausſtühlen ziemlich gut ſchlafen können. Pulver(In⸗ ſektenpulver) und Blei(von Faber) habe ich ja bei mir. Alſo auf in den Kampf mit dem ſerbiſchen Ungeziefer. Kunſt und Wiſſenſchaft. Kind ſein heißt:—. Im Auguſtheft der Süddeutſchen Monatshefte icht Joſeph Hofmiller von den„Schweizer nachhaltige Schädigung des Volksvermögens. Es muß davor gewarnt werden, wie vor der überſtürzten und verluſtbringenden Ver⸗ äußerung von Wertpapieren, wobei insbeſondere darauf hinzuweiſen iſt, daß viele Wertpapiere ſelbſt im äußerſten Fall eines Krieges noch an geeigneten Stellen gegen bares Geld hinterlegt werden können. Ebenſo muß gewarnt werden vor der überhaſteten Anlegung allzureich⸗ licher Lebensmittelvorräte, da hierdurch zum Schaden Aller die Preiſe in die Höhe getrieben und die vorſorglichen Dispoſitionen des Handels und der Behörden durchkreuzt werden. Zu der in der Bevölkerung herrſchenden Un⸗ ruhe haben die in den letzten Tagen in Straß⸗ burg verbreiteten unſinnigen Gerüchte weſentlich beigetragen. So wurde erzählt, daß große Mühlen bder Konſerven⸗ fabriken die Lieferung an private eingeſtellt hätten, weil ſie von den Militärbehörden zur ausſchließlichen Verſorgung der Truppen in Anſpruch genommen worden ſeien, anderſeits daß große, für Handelshäuſer beſtimmte Warenſendungen auf dem Transport von der Heeresverwaltung mit Beſchlag belegt worden wären. Dieſe Gerüchte entbehren jeder tatſächlichen Unterlage. Gbenſo falſch ſind die Gerüchte über die Nicht⸗ annahme von Reichsbanknoten durch die Banken oder ſtaatlichen Kaſſen und deren an⸗ geblichen Minderwert im Zahlungsverkehr. Es muß daran erinnert werden, daß Reichsbank⸗ noten ſeit mehreren Jahren durch Reichsgeſetz dem Goldgeld durchaus gleichge⸗ ſtellt ſind. 5 Die Handelskammer richtet an den verſtän⸗ digeren Teil der Bürgerſchaft die dringende Aufforderung, ſolchen jeder Begründung ent⸗ behrenden Gerüchten mit aller Entſchiedenheit entgegenzutreten. Strafandrohungen gegen Cebensmittelverteurer. Wien, 30. Juli. Wiener Blätter veröffent⸗ lichen folgendes amtliche Communiqus: Mit Rückſicht auf das in der letzten Zeit beob⸗ achtete, durch die wirtſchaftliche Lage nicht ge⸗ rechtfertigte Steigen der Lebensmittelpreiſe wird daran erinnert, daß das allgemeine Strafgeſe⸗ beſtimmte Formen des Lebensmittelwuchers mit Strafe bedroht. Nach§ 482 iſt ein Gewerbs⸗ mann, der Waren zum allgemeinen Ankauf feil⸗ bietet, die zu den notwendigen Bedürfniſſen des täglichen Unterhaltes gehören, wenn er ſeinen Voprat verheimlicht oder davon was immer fürr einem Käufer zu verabfolgen ſich weigert, einer Uebertretung ſchuldig und im erſten und zſpeiten, Fall an Geld, im dritten Fäll nit deim Geverbe⸗ verluſt zu beſtrafen. Nach§ 484 iſt ein ſolches Verhalten, wenn es zur Zeit einer öffentlichen Unruhe geſchieht, nebſt dem Gewerbeverluſte mit 75 bis ſechsmonatigem ſtrengen Arypeſt zu be⸗ ſtrafen. Die Stimmung in Geſterreich⸗ Ungarn. Ein Leſer unſeres Blattes ſtellt uns einen Brief aus Karlsbad vom 27. d. Mts. zur Verfügung, dem wir folgendes entnehmen: Es iſt hier garnicht mehr gemütlich; es herrſcht eine unbeſchreibliche Aufregung und die Reiſe⸗ bureaus und Wechſelſtuben, ebenſo die Zeitungs⸗ läden ſind von Hunderten belagert. Alles will abfahren und ſeit zwei Tagen hahen Tauſende Kurgäſte Karlsbad verlaſſen. Es herrſcht ein ſolcher Andrang auf den Bahnhöfen, daß es zu Raufereien kommt. Die Wehrpflichtigen reiſen in Scharen ab und überall iſt der Betrieb ge⸗ ſtört. Bei Pupp z. B. mußten 90 Angeſtellte einrücken, eine Menge Wachleute und Poſtbe⸗ amte fehlen, ſodaß die Fluraufſeher Polizei⸗ dienſte leiſten müſſen. Auf der Poſt liegen einige Tauſend Depeſchen zum aufgeben, die aber nicht gleich abgehen können, da es an Perſonal man⸗ gelt und die Drähte beſetzt ſind In jeder Familie ſind doch ein paar junge Leute, die einrücken müſſen und es iſt kein Wun⸗ der, daß jeder Menſch bedrückt und aufgeregt iſt. Und da weiß man noch nicht, welche Dimenſio⸗ nen das annehmen wird, wie weit der Brand ſich ausbreiten wird. Und das alles wegen dieſer Königsmörder! Wir wünſchen alle, daß der Krieg wenigſtens lokaliſtert bleibt und nicht gar ſo viel Blut ver⸗ goſſen wird; es ſieht aber ſehr bös aus, da Rußland keine Ruhe gibt. Unſer armer alter Kaiſer muß noch mit 84 Jahren zu einem Krieg genötigt werden, nachdem er ſchon ſo viel mit⸗ gemacht hat. ——ͤ Intereſſante Meldungen. Daß in ſo ernſter Zeit, wie der gegenwärti⸗ gen, von der Regierung eines jeden Landes, ſelbſtverſtändlich auch der des Deutſchen Rei⸗ ches, Maßnahmen ergriffen werden, die im In⸗ tereſſe der Landesſicherheit und der Landesver⸗ teidigung geboten erſcheinen, als da ſind: Rück⸗ berufung der Ernteurlauber, Einziehung von Reſerviſten, Einberufung von Reſerveoffizieren, militäriſche Bewachung von Brücken, Bahnli⸗ nien und Tunnels, iſt wohl ſelbſtverſtändlich. Alle derartigen Vorgänge, die ſchließlich einem begrenzten Teil der Oeffentlichkeit nicht verbor⸗ gen bleiben können, ſind von der Preſſe mit aller gebotenen Diskretion zu behandeln, wenn ſie nicht Gefahr laufen will, mit dem Spionagegeſetz in Konflikt zu kommen. Im allgemeinen nimmt daher die deutſche Preſſe, im Bewußtſein ihrer großen Verantwortlichkeit, und um die Oeffentlichkeit vor unnötiger Auf⸗ regung zu bewahren, von derartigen Meldun⸗ gen überhaupt keine Notiz mehr. Auch wir bil⸗ ligen und befolgen durchaus dieſen Grundſatz, der vom preußiſchen Kriegsminiſterium aufge⸗ ſtellt und vor einiger Zeit erſt wieder durch Ver⸗ mittlung des Vereins Deutſcher Zei⸗ tungsverleger den Zeitungsredaktionen in Erinnerung gebracht wurde. Das ſchließt na⸗ türlich nicht aus, daß es auch Blätter und Blätt⸗ chen gibt, die ſich mit wahrer Gier auf ſolche fette Brocken ſtürzen und ſie ihren Leſern zur Kennknisnahme und Aufregung vorſetzen. Wir, wie geſagt, verzichten nach wie vor hierauf und brauchen wohl kaum zu betonen, daß wir trotz⸗ dem über ſolche Vorgänge nicht weniger infor⸗ miert ſind, als andere Blätter, die ihre Weis⸗ heit dummſtolz an die große Glocke hängen. * Ruhe! Nochmals Ruhe! liebe Mitbürger und Mithürgerinnen.„Wenn man die geſtrige Kopfloſigkeit der Bevölkerung beim Einkauf von Lebensmitteln beobachtet hat, ſ mußte mau ſich⸗die ⸗Frage vorkegen was ge⸗ ſchehen wird, wenn wir wirklich mit Krieg über⸗ zogen werden. Es muß immer wieder betont wer⸗ den, daß gar keine Veranlaſſung zu der Befürch⸗ tung vorliegt, daß in dey nächſten Zukunft eine mit eine hohe Preisſteigerung eintritt. In den Lebensmittelgeſchäften ſollen ſich geſtern Szenen abgeſpielt hahen, die jeder Beſchreibung ſpot⸗ teéten. Wir müſſen ſagen, daß wir eine derärtige Kopfloſigkeit nicht für möglich gehalten hätten. Unſere Bevölkerung iſt doch ſonſt ſo beſonnen und überlegt. Alſo nochmals: kalt Blut und den Kopf nicht verlieren. Es liegt gar keine Veran⸗ laſſung zu der Beſorgnis vor, daß wir in den nächſten Wochen hungern oder die Lebensmittel mit Gold aufwiegen müſſen. 3 Laßt die Spargelder ſtehen! Das iſt die zweite Mahnung, die wir an die Bevölkerung richten. Bei der hieſigen ſtädtiſchen Sparkaſſe ſind in den letzten Tagen die A b⸗ hebungen ebenfalls ſehr zahlreich ge⸗ weſen. Warum denn? Wir haben doch ſchon wiederholt darauf hingewieſen, daß die Spar⸗ gelder nirgends ſicherer aufgehoben ſind, als bei der Kaſſe ſelber. Kein Sparer verliert auch ſparten nicht unbedingt gezwungen iſt abzu⸗ heben, um dringenden Verbindlichkeiten nachzu⸗ kommen ſollte ſich den Weg zur Sparkaſſe ſparen. Hoffentlich hat dieſer Appell an die Beſonnen⸗ heit und Kaltblütigkeit der Mannheimer einigen Erzählern“ und macht dabei folgende treffliche Anmerkung: Es iſt kein Zufall, daß die Schwei⸗ zer ſo ſchöne Kindergeſchichten ſchreiben: ſie ſind keine Großſtädter. Ein Kind in einer Großſtadt weiß überhaupt nicht, was das heißt: Kind ſein. Kind ſein heißt auf Wieſen ſpielen, zwiſchen Gräſern und Bäumen, Vögeln und Schmetter⸗ lingen, mit einem unendlich ausgeſpannten blauen Himmel, in einer großen Stille, in der das Krähen des Nachharhahns, das Läuten zum Engliſchen Gruß, das Knarren einer Radachſe ein Ereignis iſt; Kind ſein heißt die Jahres⸗ zeiten miterloben, den erſten Schnee, den erſten Huflattich, das erſte Barfußerleben, Küirſchen⸗ bluſt und Kirſchenernte, den Duft des blühenden Getreides und des trocknenden Graſes, das Kitzeln der Stoppeln an den nackten Sohlen, das frühe Anzünden der Lampe. Das andere iſt Surrogat, ärmlich, eng, muffig, eine Er⸗ wachſenenexiſtenz en miniature. Das Großſtadt⸗ kind muß alle Süßigkeit der Erinnerung in di paar Wochen Sommerfriſche zuſammenpreſſen; es zehrt von Vorfreude und Nachfreude; was dazwiſchen liegt, ſtinkt nach Kohlen. Kinderge⸗ ſchichten aus der Großſtadt ſind entweder An⸗ klageliteratur oder aufgeputzte Anekdoten. Nus dam Mannheimer Kunstleben. Wiener Operette. Als nächſte Erſtaufführung bringt das En⸗ ſemble am nächſten Samstag, 1. Auguſt, die muſikaliſche Poſſe„Ei n Tag im Para⸗ dies“, Text von Leo Stein und Bela Jenbach, Muſik von Edmund Eysler. Das Werk reits in Deutſchland aufs beſte bewährt. Am 1. März errang die Poſſe am Operettentheater in Hamburg einen glänzenden, durchſchlagen⸗ den Erfolg. Buch und Muſik gefielen unge⸗ mein und mehrere Geſangsnummern mußten auf ſtürmiſches Verlangen wiederholt werden. Die Hamburger Zeitungen konſtatieren einſtim⸗ mig den außerordentlich großen Erfolg des Werkes. So ſchrieb z. B. der Hamburger Ge⸗ neralanzeiger über die Aufführung: „Unter der Firma einerPoſſe pflegt man heute den ſtärkſten Ulk und ſogar Blödſinn zuſammen zu häufen; das iſt hier nicht geſchehen, vielmehr iſt der Titel Poſſe hier im guten alten Sinne zu verſtehen als eine Miſchung von Gemüt und Humor, wie man ſie im Volksſtück findet. Da es hier viel Muſik gibt, könnte man entſprechend Volks⸗ Operette ſagen. Leo Stein und Bela Jenbach haben recht gute Ideen ge⸗ habt und ſie geſchickt auszufüh⸗ ren verſtanden. Sie laſſen den Wiener Tobias Stöger nach zwanzigjähriger Abweſen⸗ heit aus Amerika in ſeine Vaterſtadt zurück⸗ klehren, wo ihn das Heimatsgefühl und die Sehnſucht nach ſeiner Jugendgeliebten Mitzi mit wildem Weh ergreift. Seine amerfkanſſche Geſchäftspartnerin Mrs. Glady Wyne, die ihn lieht, entdeckt durch Zufall, daß die erſehnte Mitzi einige Jahre nach Stögers Ahreiſe deſſen Freund Hampel geheiratet hat und ſetzt nicht nur Mutter einer reizenden Tychten fondeng auch eine böſe Sieben geworden iſt. Als St⸗ ger darüber Klarheit hat, iſt exr abgekühlt und heiratet ſeine Amerikanerin, in ſeinem Neffen wurde am Wiener Bürger⸗Theater nahezu hundertmal aufgeführt und hat ſich auch be⸗ Rudi und der kleinen Gabi ein zweites Kiebes⸗ paar in den Hafen der Ebe befördernd. Ed⸗ Knappheit der notwendigſten Lebensmittel u. da⸗ nur einen Pfennig. Wer alſo von ſeinem Er⸗ ——ů— 4J. Seite. Grireral-Ameiger.— Sadiſche Neurſte Nachnichten.(Mittagblatt) Ausdehnung der Verſonen Ludwigsha Die Firma Arnheiters Erben, Perſo⸗ nenüberfahrt Mannheim igshafen, teilt mit, daß ſie während der Zeit der Beſchränkung des Rheinbrücken⸗Verkehrs ihre Fahrten in den Abendſtunden je nach Bedarf ausgedehnt, ſo⸗ daß, ſo lange der Brückenverkehr beſchränkt iſt, Boote über die übliche Zeit den Ver⸗ kehr ausdehnen. Sayeriſche und pfälziſche Politik. „München, 30. Juli. Die Abgeord⸗ netenkammer hat mit großer Mehrheit den von der Regierung zur Ausgleichung des Bud⸗ gets ingebrachten Geſetzentwurf betreffend den Zuſchlag zum Reichswertzuwachsſteuer⸗ geſetz abgelehnt. e Aus Stadt und Land. Mannheim, 31. Juli. 85 Ernannt wurden zu Bauſekretären: Baufſekre⸗ täranwärter Adolf Koch in Freiburg(Breisgau); die Bauaſſiſtenten Pius Barth in Heidelberg und Friedrich Sandrock in Karlsruhe; Vau⸗ zechner Konſtantin Bauer in Karlsruhe; Zei⸗ chengehilfe Otto Jörg in Karlsruhe; Maſchinen⸗ techniker Karl Hausmann in Karlsruhe und Werkmeiſter Johann Caprano in Mannheim. Berſetzt wurden Amtsaktuar Osk. Gilbert beim Oberverſicherungsamt Karlsruhe zum Be⸗ zirksamt Karlsruhe(ſtatt Bonndorf) und Eiſen⸗ bahnſekretär Otto Hummel in Hornberg zum Stationsamt Karlsruhe. * Verliehen wurde die Pfarrei Lienheim, De⸗ kanats Klettgau, dem 5 Gart⸗ nex in Zimmern. Poſtaliſches. Vom 1. Oktober ſind auch im Schutzgebiet Deutſch⸗Oſtafrika die von Fachbe⸗ amten verwalteten Poſtanſtalten ermächtigt, Poſtausweiskarten unter Verwendung des im Reichspoſtgebiet gebräuchlichen Formu⸗ lars und gegen eine Schreibgebühr von 50 Hel⸗ ler auszufertigen. Dieſe Karten werden außer in Deutſch⸗Oſtafrika auch in den übrigen deut⸗ ſchen Schutzgebieten und bei den deutſchen Poſt⸗ anſtalten im Auslande, ſerner in Deutſchland, Däuemark Schweden, Norwegen, den Nieder⸗ landen, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Spa⸗ nien, der Schweiz, Italien, Oeſterreich, Ungarn, Bosnien⸗Herzegowina, Montenegro und Ser⸗ bien Gültigkeit haben: in derſelben Weiſe wird vom gleichen Zeitpunkt ab der Geltungsbereich der von den Poſtanſtalten in Deutſch⸗Südweſt⸗ afrika ausgeſtellten Poſtausweiskarten aus⸗ gedehnt. Umgekehrt gelten künſtig in Deutſch⸗ Oſta und in Deutſch⸗Südweſtafrika als gültige Ausweispapiere die Poſtanweiskarten und vrets dlidentite, die in den vorbezeichneten Ländern ausgeſtellt werden. Der Lehrergefangverein Mannheim⸗Lubwigs⸗ hafen hat im Hinblick auf die ernſte politiſche Lage die Ausführung ſeiner Sängerreiſe vertagt. * Evangel. Jugendverein Lutherkirche JI. Näch⸗ ſten Sonntag, den 2. Auguſt, veranſtaltet der Jugendverein der unteren Pfarrei der Lutherkirche einen Spaziergang in den Käferthaler Wald. Dortſelbft ſollen Spiele ſtattfinden. Unſer Verein iſt dazu eingeladen worden. Die Mitglie⸗ der und die Konfirmanden werden gebeten, ſich recht zahlreich an dieſer Veranftaltung zu betei⸗ —5 Treffpunkt: 3 Uhr am Portal der Luther⸗ * Odenwaldklub Mannheim⸗Ludwigshafen.Rh. In Anbetracht der gegenwärtigen politiſchen Lage findet die für Sonntag, den 2. Auguſt a.., ange⸗ ſetzte 9. Programmwanderung nicht Ratt. Exequaturerteilung. Das Konſulat der Franzöfiſchen Republik in Mannheim iſt in ein Vizekonſulat umgewandelt und Herr Paul Brutus Déejardin zum Vizekonſul ernannt worden. Nachdem ihm ſeitens des Reichs das Exequatur erteilt worden iſt, wird er zur Aus⸗ übung konſulariſcher Funktionen im Großher⸗ zogtum zugelaſſen. Unvorſichtiger Schütze. Geſtern abend halb Uhr ſpielte der 20jährige Spenglerlehrling Wilhelm Kritter, wohnhaft Pflügersgrund⸗ ſtraße 33, unvorfichtigerweiſe mit einem Revol⸗ ver, wobei er ſeine jüngſte Schweſter erheb⸗ lich am Arm verletzte. mund Eyslers faßliche Melodien ſchmiegen ſichdem Ohreein, beſon⸗ ders ein recht feſcher Walzer fällt auf. Einen beſonderen Reiz erhält der einen Konzertgarten vortäuſchende zweite Akt durch den Geſang von Wiener Volksliedern unter Begleitung echter Schrammeln. Hier kommt der gemütvolle Wiener Humor zu ſeinem Rechte und führt zu großen Erfolgen, ſo daß mehrfach Wiederholungen geſchehen konnten. Der Erfolg der Novität war groß und herzlich und dürfte dem gemütvollen Stücke für längere Zeit treu bleiben.“ Man darf daher auf den Erfolg der hieſigen Erſtaufführung des Stückes geſpannt ſein. Wiener Operette⸗Dutzendkarten. Es wird darauf hingewieſen, daß die Dutzend⸗ karten für numerierte Plätze vom 1. Auguſt ab bis zum Schluß der Operettenaufführungen auch an Sonn⸗ und Feiertagen Glültigkeit haben. Wiener Operette. Heute Freitag, den 31. Juli findet eine Wiederholung der Operette„Die ſchöne Cubanerin“ ſtatt. In den Hauptrollen ſind die Damen Carena(Conſuelo), Ge⸗ vecke(Pvonne), Ziegler(Viktorine), die Herren Näſtlberger, Loebell u. A. be⸗ Anſang 871 Uhr. chäftigt.— rführt Maunheim⸗ Hochwaſſer. Die regn läufe verurſc 0 und unterhalb flutet, ſodaß das Volk lſchaft Necke badt i e geſtellt iſt. f 603 om geſtie⸗ gen, der Neckar von 583 auf Selbſtmordverſuch eines öſterrkichiſchen Ein Oeſterreicher, der ſeine Einberufung zu den Fahnen erhalten hatte, trank heute nacht in ſeiner Wohnung, Garten⸗ traße 32 aus Abneigung vor dem Militär⸗ dienſt ein Fläſchchen Opium aus. In beſin⸗ nungsloſem Zuſtande wurde er ins Allgem. Krankenhaus eingeliefert. Perſonalien ſind noch nicht feſtgeſtellt worden, da er das Bewußt⸗ ſein noch nicht wiedererlangt hat. * Lotteriegenehmigung. Wie ſeit 15 Jahren wurden dem Pfälz. Rennverein wieder eine beſchränkte Anzahl Loſe Seitens der Großh. Regierung zum Vertrieb in Baden zugelaſſen und zwar für das Bankhaus Götz in Karlsruhe, das durch Barauszahlung der Gewinne mit 75 reſp. 90 Proz. die Garantie übernehmen kann, daß die Ziehung ohne Verſchub ſtattfindet. * Vermehrter Heereserſatz und Gepäckerleich⸗ terung für die Infanterie. In Anbetracht der vermehrten Heranziehung der Wehrpflichtigen für den aktiven Militärdienſt, was zur Folge haben dürfte, daß man gelegentlich weniger kräftige Leute als früher einſtellt, gewinnt die Frage der Gepäckerleichterung für die Fußtruppen wieder beſondere Bedeutung. Während die übrigen Staaten mit Ausnahme Rußlands, das über einen beſonders kräftigen Erſatz und eine große Auswahl von Wehrpflich⸗ tigen verfügt, ſämtlich eine Reduzierung des vom Infanteriſten in voller Gepäckausrüſtung zu tragenden Gewichts vorgenommen haben, hält man an der Gewichtsbelaſtung des feld⸗ marſchmäßig ausgeſtatteten deutſchen Infante⸗ riſten nach wie vor feſt, obwohl er mit rund 27 Kilogramm(54 Pfund) am ſchwerſten belaſtet iſt. Nur der ruſſiſche Infanteriſt hat zirka 29 Kilogramm zu tragen. Die letzte Erleichterung unſeres feldmarſchmäßigen Infanteriegepäcks wurde 1908 verfügt. Der engliſche Soldat iſt dagegen nur mit rund 29 Kg. belaſtet und das Gewicht der Ausrüſtung des italieniſchen und öſterreichiſchen Infanteriſten iſt ähnlich bemeſſen. Am weiteſten iſt das Ausrüſtungsgewicht der franzöfiſchen Armee herabgeſetzt worden, was natürlich mit der Schwächlichkeit der zum Waf⸗ fendienſt herangezogenen Leute zuſammenhän⸗ gen dürfte. Der franzöſiſche Infanteriſt trägt nur 20 Kg., was allerdings nur durch eine nicht unerhebliche Vergrößerung der Gefechtsbagage erreicht werden konnte, der unſere Heeresver⸗ waltung mit Recht durchaus ablehnend gegen⸗ überſteht. In der Hauptſache wurde die Ge⸗ päckverminderung dadurch erreicht, daß der Tor⸗ niſter des Infanteriſten nur eine eiſerne Por⸗ tion und nicht mehr als 88 Patronen nebſt der notwendigſten Sachen(Hemd, Hoſe, Kochge⸗ ſchirr uſw.) enthält. Statt des Bataillons⸗Pa⸗ tronenwagens hat jede Kompagnie einen zwei⸗ ſpännigen Patronenwagen erhalten, der die Ge⸗ fechtsbagage vermehrt. Erſcheint die Herab⸗ ſetzung des Gepäckgewichts unſeres Infanteriſten nach wie vor durchaus erwünſcht, ſo muß an⸗ dererſeits doch betont werden, daß ſeine Ge⸗ fechtsbereitſchaft von keinem Infanteriſten einer anderen Armee, mit Ausnahme der italieniſchen, erreicht wird, da er 150 Patronen die reichlichſte Taſchenmunition, mit ſich trägt. Der italieniſche Infanteriſt führt 162 Patronen Taſchenmuni⸗ tion, was eine Folge des kleineren Gewehrkali. bers iſt, das aber bekanntlich ſeine Nachteile in Tripolis erwieſen hat. Der öſterreichiſche und ruſſiſche Infanteriſt ſind mit je 120 Patronen verſehen, ähnlich iſt es in anderen Armeen. Von der Eiſenbahn. Wichtig für Reiſende ift ein kürzlich vom preußiſchen Miniſter des Innern herausgegebener Erlaß. Häufig werden Perſonen, die ſich auf der Reiſe vorübergehend an einem Ort aufhalten, bei der Weiterreiſe aufgefordert, in den der Polizeibehörde zu erſtattenden Mel⸗ dungen das Ziel der Reiſe anzugeben. In vielen Städten ſind die Gaſtwirte und Hotelbeſitzer ſogar verpflichtet, das Reiſeziel in die Fremdenbücher einzutragen. Nun iſt aber eine Kontrolle darüber, ob der Reiſende ſich wirklich nach dem angegebenen Ziel begibt, gar nicht möglich, andererſeits aber können dritte Perſonen, die ſich von den Angaben Kenntnis verſchaffen, dieſelben zu unlauteren Zwecken verwenden. Aus dieſen Gründen heraus hat der Miniſter des Innern die Polizeibehörden aufgefordert, von der Durchführung der erwähn⸗ ten Vorſchriften Abſtand zu wehmen, das heißt alſo in Zukunft Angaben über das Reiſeziel nicht mehr zu verlangen. * Solbſthilfe der Hausfrauen gegen die Teu⸗ erung im Grußherzogtum Sachſen⸗Weimar. In recht beachtenswerter Weiſe wird jetzt in einigen Orten des Großherzogtums Sachſen⸗Weimar eine Art Selbſthilfe gegen die allgemeine Lebensteuerung dadurch hervorgerufen, daß die Hausfrauen ſich zu einer Vereinigung zu⸗ ſammenſchließen und gemeinſam Lebensmittel zum Weiterverkauf an ihre Mitglieder ohne jeg⸗ lichen Verdienſt zu beziehen. Beſonders in Eiſenach hat dieſes Vorgehen auf den ganzen Lebensmittel⸗Markt preisregulierend gewirkt, da die Gewerbetreibenden dadurch indirekt gezwun⸗ gen wurden, wenn ſie nicht ganz ins Hinter⸗ treffen kommen wollten, mit ihren Preiſen er⸗ heblich herunterzugehen. Vorteilhaft und merk. lich für die Bevölkerung Eiſenachs hat ſich dies beim Fleiſch⸗ und Wurſtverkauf und beim Ver⸗ kauf von Milch gezeigt. Wie einig die Haus⸗ frauen in dieſer Art Selbſthilfe waren, mag daraus hervorgehen, daß ſie ſich bei dem Fleiſch⸗ verkauf unentgeltlich von früh bis ſpät in den Verkaufsdienſt ſtellten und ſo die Speſen erheb⸗ lich drückten. Auch in Weimar beginnt man ſeit ungefähr Monatsfriſt ſich gegen die Lebens⸗ mittel⸗Teuerung zu wehren. Zur Zeit wird leb⸗ haft der hohe Milchpreis bekämpft. Doch haben dort auch jetzt die Milchlieferanten und einen Ring zur Abwehr gebil⸗ Dieſer Lieſeranten⸗Ring will den bisheri⸗ eund auch bereits zahlreiche Lieferanten gefunden zur Verfügung ſtellen wollen. Bei dieſer Ge⸗ der gen Preis von 22 Pfennigen beibehalten, wäh⸗ in⸗rend die konkurrierende Hausfrauen⸗Vereini⸗ gung in Weimar nur 20 Pfennige anlegen will hat, die für dieſen Preis der Vereinigung Milch legenheit hat ſich jedoch jetzt auch der wohl noch nirgends beobachtete Umſtand herausgebildet, daß auch die ländlichen Hausfrauen in nächſter Umgebung Weimars anfangen, ſich zu organi⸗ ſieren, um gleich wie ihre Schweſtern in der Stadt Weimar eine Vereinigung zur Wahrung ihrer Intereſſen ins Leben zu rufen. Endlich regt ſich auch in dem Städtehen Ruhla ange⸗ ſichts der erzielten Erfolge in Weimar und Eiſenach der Nachahmungstrieb. * Die Handarbe ins. Von zah rauenverei itskurſe des badiſchen Frauen⸗ ichen Zwei 8 ereinen des Badi⸗ usbildung der weib⸗ jedenen Handarbeiben on den Zweigvereinen tenen Handarbeitsſchulen hat im Jahre tommen; neu eingerichtet wurden richsfeld, Oeflingen, Säckin⸗ jut. Die Geſamtzahl beträgt Mehrzahl der Anſtalten nur chen als Schülerinnen hat, neh⸗ ne Vereine auch ſchulpflichtige Kinder in ſe auf. Im ganzen ſin Berichte über tehenden Mehrfachen ch 3 0 üllheim einen Lehrkurs im Maſchinenſtopfen und ⸗ſtricken abge⸗ halten. Hervorragend iſt wieder die Zahl der Flickkurſe und Flickabendez; es ſind deren 110 gemeldet. Unterrichtskurſe im Nähen, Zu⸗ ſchneiden und Kleidermachen wurden 45, Bügel⸗ kurſe 21 abgehalten. Ueber Strickabende berichten 10 Vereine; 3 Vereine(Hockenheim, Neckar⸗ hauſen und Weinheim) ließen Strickunter⸗ richt in den 3 unterſten Volksſchulklaſſen erteilen, während Höchenſchwand den Handarbeitsunter⸗ richt in den Volksſchulen auch in den Sommer⸗ monaten fortſetzte. Der Ueberwachung des Handarbeitsunterrichts in den Volksſchulen haben ſich 355 Zweigvereine angenommen. Mehr und mehr hat ſich bei vielen Vereinen die Uebung herausgebildet, von ſich aus weitere Gaben an fleißige Schülerinnen zu ſpen⸗ den. Verwendet wurden hiefür Bücher, Scheren, Scherenketten, Fingerhüte, Nähkäſten, Taſchen⸗ tücher, Broſchen, Nadelkiſſen uſw. An vielen Orten beſchafften die Vereine das Arbeitsmaterial, teils für alle Schülerinnen, teils nur für die Unbemit⸗ telten Die Zahl der Spinnkurſe hat ſich im Winter 1913/14 auf 27 erhöht und es iſt auch die Zahl der Teilnehmerinnen mit 405 erheblich geſtiegen. Zum Teil iſt dies dadurch herbeigeführt worden, daß auf Veranlaſſung der hohen Vereins⸗ protektorin im Herbſt 1913 durch eine Seminar⸗ lehrerin an mehreren Orten, an denen noch ge⸗ ſponnen wird, Vorträge für Handſpinnen gehalten worden ſind, an die ſich Beſprechungen über die Möglichkeit der Abhaltung von Kurſen und die Art der Durchführung ſchloſſen. Zu den in der Regel am Schluß eines Kurſes abgehaltenen Spinnfeſten gewährten die Großherzogin, Groß⸗ herzogin Luiſe und Prinzeſſin Max Spinnpreiſe, beſtehend in Spinnrädern, Kunkelbändern, Netz⸗ ſchüſſelchen und Spinnbildern, während der Ver⸗ einsvorſtand zu den Koſten der Kurſe und zur Anſchaffung von Hanf für ärmere Mädchen Geld⸗ zuſchüſſe im Geſamtbetrag von 620 Mark bewil⸗ ligte. Die von der Großherzogin Luiſe für lang⸗ jähriges Spinnen geſtiftete Spinnbroſche wurde 25mal verliehen. * Die Freiwillige Feuerwehr Jeudenheim, die jetzige 8. Kompagnie der Freiw. Feuerwehr Mann⸗ heim, rüſtet ſich nunmehr, auch ihr 40jähri⸗ ges Stiftungsfeſt in feierlichſter Weiſe zu begehen. Nach den bereits von dem Feſtausſchuß geleiſteten Vorarbeiten zu ſchließen, kann heute ſchon feſtgeſtellt werden, daß ſich das 40fährige Stiftungsfeſt dem vor 10 Jahren begangenen 30jährigen Stiftungsfeſt würdig zur Seite ſtellen wird. Unter anderem wird während der Probe der feſtgebenden Feuerwehr ein den Laien ſowohl wie auch den einzelnen Wehrmann gleich intereſſi⸗ rendes Schauſpiel geboten inſofern, als die Mit⸗ wirkung des Eilzuges der Freiw. FJeuerwehr Mannheim vorgeſehen iſt. Wie bekannt, erfreut ſich unſere Freiw. Feuerwehr des ungeteilten Wohlwollens der geſamten Einwohnerſchaft ſowohl wie auch der befreundeten Wehren von nah und fern, ſo daß wir heute ſchon unſeren das Feſt be⸗ ſuchenden Kameraden einen feierlichen und herz⸗ lichen Empfang verſichern können. * Das Luftbad. Die milde Sommnerluft ladet wieder zum fleißigen Gebrauch dieſes natürlichſten Bades ein. Daß das lange vergeſſen geweſene Luftbad ſich früher bei einzelnen Aerzten u. Laien großer Beliebtheit erfreute, dafür einige Belege. In einem 18004 erſchienenenschriftchen„Ueber den Wert des warmen Badens“, von Dr. J. J. Gün⸗ ther, findet ſich auch ein Abſchnitt über das Luft⸗ bad, deſſen Notwendigkeit der Verfaſſer ſehr richtig mit der damals noch wenig bekannten Hautatmung und der entgiftenden Tätigkeit der Haut begrün⸗ det. Er bezieht ſich unter anderem auf den engli⸗ ſchen Pädagogen Locke, der geraten habe, den gan⸗ zen Körper zum Angeſichte umzuſchaffen, weil es nur von uns abhänge, jeden Teil unſeres Kör⸗ pers ſo an alle Veränderungen der Luft zu gewöh⸗ nen, als es das Geſicht und die Hände ſind, die man von Jugend auf allen Einflüſſen der At⸗ moſphäre, ohne die mindeſten üblen Folgen, aus⸗ ſetze. Günther rät daher, man ſolle die Kleinen täglich einige Stunden das Luflbad genießen laſſen, d. h. ſie entweder nackend oder mit einem weiten offenen und ganz kurzen Hemde, ohne Strümpfe uſw. herumtragen oder laufen zu laſſen, anfangs in einer wärmeren, und nach und nach auch in der freieren, kälteren Luft der Atmoſphäre. Das Kind fühle bald ſelbſt ſo ſehr das Behagliche einer ſolchen feſſelloſen Wirkſamkeit ſeiner ganzen Oberfläche, daß es nichts ſo ſehr wünſche als dieſes. In der übrigen Zeit ſorge man dafür, daß die Klei⸗ dung dem freien Spiele der Glieder keine Feſſeln anlege. Die Knaben laſſe man erſt ſpät und weite Hoſen tragen. Zum Schluß führt Günther eine Aeußerung B. Franklins über das Luftbad an. „Ich habe es— ſagte dieſer— für i angenehmer gefunden, in inrmer kalter Sußt baden. In dieſer Abficht ſtehe ich faſt jeden Wor⸗ gen frühe auf und ſetze mich ohne alle Bekleidung, je nach der Jahreszeit, eine halbe oder eine ganze Stunde, in ein Zimmer, wobei ich leſe ober ſchreile Dies Verfahren iſt nicht im geringſten unange⸗ nehm, im Gegenteil für das Gefühl ſehr behaglich, und, wenn ich mich hernach, wie biawellen ſchieht, wieder zu Bette lege, ehe ich wuch ſo mache ich zu meiner Nachtruhe noch eine Zu⸗ gabe von zwei oder drei Stunden des ſſcheſten Schlafes den man ſich denken daun. *Mutmaßliches Wetter am und Samstag. Der Luftwirbel im 5 8 nach Rußland ab. Von Weſten dringt druck vor. Für Freitag und Samstag dſt wol kenes und warmes Wetter zu erwarten. * Bei den Indiern. Die Heilsarmee hatte geſtern Abend exotiſche Gäſte, fünf Indier, die zals Chargierte für die Sache der Heilsarmee unter ihren Heimatsgenoſſen tätig find. Auf dem Podium derAula des Realgymnaſiums, in dem ſich trotz der äußerſt kritiſchen politiſchen Lage eine ſtattliche Zahl Zuhörer eingefunden hatten, ſaßen fünf Männer in ihren maleriſchen indiſchen Gewändern. Ihre verſchiedene Stammesangehörigkeit verriet ihre vom dunk⸗ len Gelb bis zum tiefen Kaſtanienbraun ab⸗ getönte Geſichtsfarbe. Ihr einheimiſcher Führer— die Charge kennen wir nicht— iſt ein ſchön gewachſener Mann mit edlen Ge⸗ ſichtszügen mit ſtolzer Haltung und Geſte. Sympathiſch berührt ſein ſonores Organ, als er den Indiſchen Abend mit einer engliſchen Anſprache in dem gezogenen Tone der in⸗ diſchen Völker einleitet. Ihr engliſcher Be⸗ gleiter, Major Schade, überſetzte ſie ins Deutſche. Dann folgten zwei Mufik⸗ und Ge⸗ ſangsvorträge. Der eine weiß zu den dem kultivierten Ohre monoton klingenden Weiſen der ſchwarzen Raſſe ganz vortrefflich auf der Geige zu begleiten. Den Schluß ſingen ſie in der Sprache unſerer oſtafrikaniſchen Lands⸗ leute. Der einheimiſche Führer erzählt dann über das Wunderland Indien, ſeine Götter und Götzenanbetung, ſeine Kaſten, die ſich ſcheu einander meiden, um nicht in Unreinhei zu verfallen, die Selbſtkaſteiung und ſeinen Fanatismus, der ſich zur Selbſtauferlegung der größten Folterqualen ſteigert, die Dar⸗ bringung von Menſchenopfern, die Witwen⸗ verbrennung, den Glauben an die ſtebenfache Seelenwanderung und alle den uns Europäern wunderlich anmutenden Sitten und Ge, bräuchen des Landes der Brahmanen und Buddhiſten mit ſeinen zahlloſen Stämmen. Vor 32 Jahren hat die Heilsarmee ihre Miſ⸗ ſionsarbeit drinnen in Indien begonnen. Die britiſche Regierung ſtand ihr ſchroff ablehnend, wenn nicht feindlich gegenüber. Bei den Ein⸗ geborenen vermochte ſie erſt Vertrauen zu er⸗ wecken, nachdem der von England herüber⸗ gekommene Major der Heilsarmee mit ſeinen Leuten indiſche Gewänder angelegt hatte. Wie ſchwer ihre Arbeit war, dafür verweiſt der Redner, deſſen modulationsreiche engliſche Sprache von Major Schade überſetzt wird, auf die 200 Millionen Hindus, von denen 33 Mil⸗ lionen Götter anbeten, 66 Milkionen Moham⸗ medaner, hinzukommen noch die Buddhiſten, die Sonnenanbeter u. a. Es fehlte den Wer⸗ bern für das Chriſtentum an Wohnung ſowie Nahrung. Sie ſchliefen im Freien trotz aller Reptfliengefahr und den Reis, der chre alleinige Nahrung bildete, mußten ſie ſich er⸗ betteln, Geld konnten ſie nicht bekommen. Heute könne die Heilsarmee 85 000 Bekehrte nachweiſen, 25 000 Kinder befinden ſich in 500 Schulen der Heilsarmee, die ſich auf 2000 Sin⸗ geborenenbezirke verteilen. Eine RNeihe von ſozialen Einrichtungen wurden geſchaffen. Rettungsheime und Fürforgeanſtalten wurrden errichtet. Erſt als ſie die Nettungsarbeit unter den 3 Millionen Leuten der ſogenannten Verbrecherſtämme unternahmen, fanden ſie die Unterſtützung der engliſchen Regierung, die 5000 Poliziſten in ihren Bezirken halten mußte. Was noch erforderlich ſei, das ſeien Männer für die Bekehrungsarbeit und Geld⸗ Auch die üblichen zu religiöſen Zwecken dienen⸗ den Mufikinſtrumente hat die Heiarmee übernommen. Nach der Rede ſpielte die Truppe auf dem Gingle Bow, das zur Teufels · austreibung dient. Immer raſcher und wilder wurde die Muſtk, die eine Kompofition auf die Heilsarmeee darſtellte. Einer der Indier er⸗ zählte dann ſeine Bekehrungsgeſchichte und dann geigte einer zu dem„Geſange eines So. liſten, der durch Aufeinanderſchlagen zweier Hohlkugeln ſeinen Vortrag noch„melodiſcher geſtaltete. Und nun produzierte ſich der mit einer Brille bewaffnete Indier, den ein Re⸗ dakteur auf dem letzten Londoner Heilsarmee⸗ kongreß als den ſchnellſten Redner der Welt bezeichnet hat, der in der Sprache der Tamilen Südindien) ſeine Bekehrung vom Sprituoſen⸗ händler zum Künder der Heilsarmee erzählte⸗ Der einheimiſche Führer überſetzte ſeine Aus, führungen in Engliſch und Major Schade ins Deutſche. Der Berichterſtatter wohnte einem„Stocktanz“(mit Stäben, einem Freu⸗ dentanz) bei, wobei das rhythmiſche Heben und Senken der Beine von dem Aufeinander⸗ ſchlagen der Holzftäbe begleitet wurde 0 + . * Frettag, den 31. Juli 1914. Geueral-Anzeiger.— Badiſch Zeneſte Jach ichten. Mittagblatt) 5. Seite. Neues aus Ludwigshafen. Die hieſigen Glaſergehilfen, ſoweit ſie bei In⸗ nungsmeiſtern beſchäftigt ſind, ſind in den Aus⸗ ſtand getreten. Nur bei zwei Firmen wird weiter gearbeitet. Vergnügungen. Apollo⸗Theater. Die Direktion hat dem belieb⸗ ten Conferencter und Wiener Schrammel⸗Sänger, Herrn Pepi Berger, nach ſeinem 11monatlichen Engagement für heute Freitag abend im Bierpalaſt und Trocaderv einen Abſchieds⸗Ghren Be⸗ nefis-Abend angeſetzt. Wir wünſchen dem Be⸗ neftzianten vor feiner Abreiſe ein volles Haus und rufen ihm ein herzliches„Auf Wiederſehen“ zu. Der Beginn iſt auf 9 Uhr im Bierpalaſt, 12 Uhr im Tro⸗ ccderd angeſetzt. Ferner möchten wir auf die letzte Vorſtellung des Dresdner Enſembles hin⸗ wekſen das ebenfalls ein volles Haus verdient. Bürgerausſchußſitzung in Karlsruhe. J. Karlsruhe, 30. Juli. Unter dem Zeichen der kritiſchen Stunden ſtand die heu⸗ tige Sitzung des Bürgerausſchuſſes. Einige Vorlagen wurden debattelos angenom⸗ men, darunter die wichtigſte, das 2 Mil⸗ lionenprojekt des Gaswerkumbaues im Oſten der Stadt. Dieſe Vorlage ſoll aber erſt dann zur Ausführung kommen, wenn Deutſch⸗ land von der Gefahr eines Krieges befreit iſt. Die Errichtung einer Hypotheken⸗ verſicherungsgeſellſchaft und einer Häuſerkaſſe gaben dem Vorſitzenden und ver⸗ ſchiedenen Rednern Anlaß, auf den Spar⸗ kaſſenſturm und ſenſationelle Preſſe⸗Meldun⸗ gen hinzuweiſen. Sämtliche 14 auf der Tages⸗ ordnung ſtehenden Punkte fanden die Bil⸗ ligung des Bürgerausſchuſſes. Vor Eintritt in die Tagesordnung beant⸗ wortete der Vorſitzende, Oberbürgermeiſter Siegriſt, eine kurze Anfrage des Stadtv. Erb(natl.) über den Stand der Projekt⸗ arbeiten einer Straßenbahn nach Rint⸗ heim. Der Vorſitzende teilte mit, daß das Straßenbahnamt das Projekt bereits fertig⸗ geſtellt habe und es nun dem Tiefbauamt vor⸗ liege.— Weiter bemerkt der Vorſitzende, daß Punkt 1 der Tagesordnung„Errichtung einer Milchzentrale“ abgeſetzt und für die im September ſtattfindende Sitzung vorgefehen iſt. Für die Stromverſorgung des Stadtteils Beiertheim und der Gemein⸗ den Teutſchneureut, Welſchneurent und Bulach werden 90 500/ gefordert. Nach kurzen Ausführungen wurde die Vorlage einſtimmig angenommen. Für die Anſchaffung zweier offener Sommerwagen für die Straßenbahn fordert der Stadtrat 15 700 Mark. Die Vorlage wird ebenfalls an⸗ genommen. Ueber die zuſammenfaſſend beratenen Vor⸗ lagen„Beteiligung der Stadt an einer Hypothekenſicherungs Ge⸗ noſſenſchaft“ und„Errichtung einer Häuſerkaſſe“ iſt berichtet worden. Der Vorſitzende und der Stadtv.⸗Vorſ. E. Frey be⸗ gleiteten die beiden Vorlagen mit empfehlen⸗ den Worten. Er richtete an den Oberbürger⸗ meiſter die Anfrage, was die Stadtverwaltung zu tun gedenkt, um den völlig ungerechtfertig⸗ ten Anſturmauf die Sparkaſſe hint⸗ anzuhalten. Oberbürgermeiſter Siegriſt: Es liegt nicht der geringſte Grund vor, das Geld zurückzuziehen. Das iſt geradezu unſinnig! Das Geld liegt nirgends ſicherer als auf der Sparkaſſe. Die Leute glauben, das Geld liege bar auf der Sparkaſſe! Man ſollte das Publikum für einſichtsvoller halten, als daß es ein ſolch unſinniges Gerücht, die Sparkaſſe werde im Falle eines Krieges ihre Zahlungen einſtellen, glaubt. Ich glaube ſagen zu müſſen, daß ein Teil der Preſſe viel an den unbegründeten Befürchtungen ſchuld Tträgt. Man hat den Eindruck, als ob von dem einen oder anderen Blatt dieſe unruhige Zeit mißbraucht werde, um Senſationen zu machen. Es werden unkontrollterbare Nach⸗ richten in die Welt geſetzt und durch Extrablatt verbreitet, die dann durch ein anderes Extra⸗ blatt widerrufen werden müſſen. Ich habe mich bemüht, auf die Preſſe einzuwirken, daß ſie mit beiträgt, jede unnötige Aufregung zu ver⸗ meiden und hoffe, daß meine Bemühungen auf fruchtbaren Boden fallen.(Lebhafter Zu⸗ ſtimmung.) Stadtv.⸗Vorſ. E. Frey begründet die Aus⸗ arbeitung eines neuen Mietvertrages. Stadtv. Hof(Soz.) verweiſt auf die erfreuliche Tätig⸗ keit der Landesverſicherungsanſtalt hinſichtlich der Darlehen für Wohnungsbauten. Redner kommt ebenfalls auf den„Sparkaſſenſturm“ zu ſprechen. Ich muß fragen: Wo bleibt denn das Bezirksamt? um dem Unfug Einhalt zu gebieten. Ich habe gehört, daß das Mehl ſeit einigen Tagen um 10—15/ pro Zentner ge⸗ ſtiegen iſt. In vielen Geſchäften gibt es über⸗ haupt kein Mehl mehr. Oberbürgermeiſter Siegriſt macht zur Frage des Mietver⸗ trags einen Vermittelungsverſuch. Stadtv. Merkle(natl.) erklärt ſich damit einverſtan⸗ den. Die Stadtverwaltung könne aber nicht 8 als Schiedsrichter bei Differenzen anerkannt werden. Stadtw. Köhler(Str.) ſteht auf dem Boden der Borkagen. Gegen die Anſchul⸗ digungen, die Preſſe ſei an dem Sturm auf die Sparkaſſe ſchuld, müſſe er ſagen, man ſolle dieſen Vorwurf lokaliſieren. Ein großer Teil des Publikums und der Preſſe wendet ſich gegen die Art und Weiſe, wie nur ein kleiner Teil der hieſigen Preſſe die Situation aus⸗ nützt. Der große Teil der Karlsruher Zeitun⸗ gen wendet ſich direkt dagegen. Auch der ge⸗ ſunde Sinn der Bevölkerung wendet ſich gegen die Senſationsmacherei; man müßte ſich aber auch gegen die Spekulanten in der Nahrungs⸗ mittelbranche wenden, die ſich die ernſte Situation zunutze macht. Die beiden Vor⸗ lagen werden hierauf einſtimmi gan⸗ genommen. Angefordert werden die Koſten für die Er⸗ neuerung der Straßenbahngleiſe in der Karl⸗Friedrichſtraße und auf dem Markt⸗ platz. In der Debatte regt Stadtv. Strobel (Ztr.) eine Verlegung der verkehrsſtörenden Verfaſſungsſäule auf dem Rondellplatz an. Stadtrat Dietz(Soz.) und Stadtv. Dr. Oechelhäuſer ſprechen ſich gegen die An⸗ regung des Stadtv. Strobel aus. Die Vorlage findet einſtimige Annahme, ebenſo diejenige über die Straßenbahn nach Neureut. Die Vorlage über die Erweiterun g des Gaswerks 2 fordert einen Aufwand von 2 600 000 /. Stadtv.⸗Vorſ. E. Fre 9: Wir empfehlen die Vorlage zur Annahme, müſſen jedoch den Wunſch ausſprechen, daß, wenn Deutſchland in kriegeriſche Situatio⸗ nen verwickelt wird, dieſe Vorlage zurück⸗ geſtellt wird. Aufträge ſollten nicht ge⸗ geben werden, bis die Entſcheidung gefallen iſt. Stadtv. Bunte(natl.) verbreitet ſich ein⸗ gehend über die Notwendigkeit des Gaswerks⸗ umbaues. Dem Antrag auf Schluß der De⸗ batte wird zugeſtimmt. Die Vorlage findet einſtimmige Annahme. Die Koſten für das Tiergarten⸗Re⸗ ſtaurant wurden ebenfalls einſtimmig ge⸗ nehmigt. Bei der Vorlage über die Ein⸗ richtung eines Konzerthauſes empfahl der Vorfitzende die Annahme. Stadtv.⸗ Vorſ. E. Frey bemerkte hierzu, daß, um Streitereien mit der Baufirma aus dem Wege zu gehen, der geſchäftsleitende Vorſtand be⸗ ſchloſſen habe, der Firma Curjel u. Moſer die Honorarforderung von 20 000% zit bezahlen. Nach kurzer Dehatte wird zur Abſtimmung ge⸗ ſchritten. Die Bewilligung der 20 000 on die Architekten Euriel und Moſer wird ab⸗ gelehnt; der Reſt der Vorlage wird ge⸗ nehmigt. Der Vorſitzende ſchließt die Sitzung mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß man ſich unter friedlichen Verhältniſſen wieder ſehen möge. (Bravo]) 55 Schulzahnpflege. In Mannheim wurden im Jahre 1913 an 7717 Schulkindern 19 266 zahnärztliche Be⸗ handlungen vorgenommen, wodurch der Stadt eine Ausgabe von 19830 Mark erwuchs. Offen⸗ burg hat die zahnärztliche Behandlung einge⸗ führt. Bruchſal die Unterſuchung einem privaten Zahnarzt übertragen, der ſpäter auch die Heilbehandlung übernehmen will. Zahn⸗ ärztliche Unterſuchungen führten noch ein die Orte Gengenbach, Philippsburg und Zell a..,. Es folgen in dieſem Frühjahre noch eine Anzahl Landgemeinden, welche zahn⸗ ärztliche Unterſuchungen einführen müſſen, ſo⸗ weit dort mindeſtens 10 Lehrkräfte tätig ſind. In dieſer Richtung bewegt ſich nämlich eine landesherrliche Verordnung. Der Magiſtrat Hanau beſchloß die Einfüh⸗ rung der Zahnpflege in den Schulen in die Wege zu leiten derart, daß die Leiſtung eines jährlichen Beitrages der Eltern von J Mark das erſte Kind und von 50 Pfg. für das zweite und jedes folgende Kind vorgeſehen wird. Mit den Zahnärzten will die Stadt ein Abkommen treffen, wonach ſie verpflichtet werden ſollen, die Behandlung der Schulkinder zu über⸗ nehmen. Für unbemittelte Eltern wird die Stadt die Koſten tragen. Nachdem der Kreis⸗ tag des Kreiſes Grafſchaft Hohenſtein durch den Haushaltsplan für 1913 die Mittel zur An⸗ ſtellung eines Kreisſchularztes bereitgeſtellt hatte, iſt vom Kreisausſchuß der Zahnarzt Haupt aus Stettin mit der Ausübung der Schulzahnpflege im Kreiſe betraut worden. Die neue Einrichtung hat ſich als ſegensreich er⸗ wieſen. Der Schulzahnarzt hat am 1. Oktober 1913 ſeinen Dienſt im Kreiſe angetreten und zunächſt die Praxis in Ellrich aufgenommen, wo er bis Mitte Januar 1914 zu tun hatte, um von da ab in Bleicherode weiter zu arbeiten. In Ellrich hat der Schulzahnarzt 948 Kinder (464 Knaben und 484 Mädchen) auf den Zu⸗ ſtand ihrer Zähne unterſucht Davon hatten 668(70 Proz.) ein erkranktes Gebiß und zwar 310 Knaben(67 Proz.) und 358 Mädchen(73 Proz.). 406 von den Erkrankten erhielten als beſonders behandlungsbedürftig Benachrichh⸗ tigungen an die Eltern. Von dieſen 406 Kin⸗ dern meldeten ſich zur Behandlung und wurden behandelt zuſammen 234(58 Proz.) und zwar 101 Knaben und 233 Mädchen. Die Art der Behandlung erſtreckte ſich auf 415 Zahnextraktionen— darunter 106 mit ört⸗ licher Betäubung—, 214 Nerv⸗ und Wurzel⸗ behandlungen, 101 Wurzel⸗ und 537 endgül⸗ tige, dauernde Füllungen. Außerdem wurden 91 Zahnreinigungen und 94 andere in das Ge⸗ biet der Zahnheilkunde fallende kleine Opera⸗ tionen vorgenommen. Obige 234 Patienten wurden in 1078 Sitzungen behan⸗ delt, ſo daß auf jeden annähernd 4 Sitzungen entfallen. Die tägliche Durchſchnittszahl der Behandelten betrug 14. Es wurden nur ſolche Kinder behandelt die im Beſitz einer Quittungs⸗ karte über die Zahlung der feſtgeſetzten Be⸗ handlungsgebühr von 1 Mark waren. Das Behandlungsergebnis von 58 Prozent iſt nach den Erfahrungen anderer Städte und Kreiſe als ein günſtiges anzuſehen. K. K. Aus dem Großherzogtum. p. Weinheim, 30. Juli. Nach den bis⸗ herigen Feſtſtellungen hat der Steinbruch⸗ beſitzer Heinrich Lebkuchen, welcher ſich ſeit einigen Tagen mit ſeiner Frau von hier ohne Angabe ſeiner Adreſſe entfernt hat, annähernd 20 000 M. Schulden hinterlaſſen. Als die Steinbrucharbeiter ihren Lohn abholen woll⸗ ten, fanden ſie eine verlaſſene Wohnung vor, die dann durch die Polizei abgeſchloſſen wurde. )Altlußheim, 30. Juli. In der von uns gemeldeten Abtreibungsaffäre wurden geſtern zwei weitere Verhaftungen vorgenommen und die Verhafteten, zwei Frauen(Angehörige des ver⸗ hafteten Karl Stefan), in das Amtsgefängnis ein⸗ geliefert. )Karlsruhe, 30. Juli. Geſtern abend entgleiſte auf der Station Mörſch Amit Ettlingen ein Zug der Süddeutſchen Lokal⸗ eiſenbahngeſellſchaft. Beim Ueberfahren der Weiche ſtürzte aus bis jetzt unaufgeklärter Urſache die Maſchine nach links und legte ſich quer über das Gleis. Der nachfolgende Per⸗ ſonenwagen kam nach rechts auf die Seite zu liegen. Vom Maſchinenperſonal wurde niemand verletzt, dagegen erlitten vier Reiſende leichte Verletzungen. Der Verkehr wurde durch Umſteigen aufrecht erhalten. )Aus der Baar, 30. Juli. Schwere Kla⸗ gen kommen, ſo wird dem„Schwarzwälder“ ge⸗ ſchrieben, aus den von den letzten Uünwettern betroffenen Orten Achen dorf, Hauſenvor⸗ wald uſw. Die Regenmaſſen der erſten Gewitter verurſachten ausgedehnte Erdrutſchungen und richteten an Straßen und Wegen große Be⸗ ſchädigungen an. Vielfach ſind auch die Straßen⸗ böſchungen gerutſcht, auf eine lange Strecke die Straße ſelbſt, an zahlreichen anderen die Stra⸗ ßengräben zugeſchwemmt. Meterhoch bedeckten Steine und Geröll die Straße zwiſchen Achdorf und Hauſenvorwald und die Arbeiten zur Beſei⸗ tigung dieſer Hinderniſſe haben eine kaum einen Meter breite Fahrbahn geſchaffen, ſo daß kaum ein kleines Fuhrwerk durchkommt; zur Behebung der Straßenfenkungen und Freflegung der Stra⸗ ßengraben iſt nichts geſchehen. Pfalz, Beſſen und Umgebung. *Landau,. Juli. Der ſeit vorletzter Woche auf Ernteurlaub zu Hauſe geweſene 21 Jahre alte Soldat Konrad Hoffmann des 18. Inf.⸗Rgmts, aus Höningen iſt geſtern abend an Blutvergiftung geſtorben. Der Verſtorbene hatte am Samstag vor acht Tagen bei Holzmacherarbeiten auf dem Felde an der inneren Handfläche der linken Hand durch Ritzen am Holze eine kleine Verletzung exlitten, der er jedoch anfänglich keine beſondere Beach⸗ tung ſchenkte. Erſt als ſich heftigere Anſchwel⸗ lungen und Schmerzen einſtellten, wurde laut „Land. Anz.“ ein Arzt zu Rate gezogen, der ſo⸗ fort eine ſchwere Blutvergiftung feſtſtellte. Trotz verſchiedener vorgenommener Operationen war keine Rettung mehr möglich. p. Lingenfeld, 30. Juli. Ein ſchwer mit Bier beladenes Auto der Storchenbraarerei in Speier ſtürzte hierſelbſt in den Altrhein und verſank. Das Perſonal konnte noch recht⸗ zeitig abſpringen. p. Oberweiler, 30. Juli. Infolge Scheu⸗ werdens der Pferde auf der Heimfahrt vom Felde ſtürzte die Ghefrau des Ackerers Auguſt May von hier von einem von ihrem Manne gelenkten Fuhrwerk und wurde überfahren; die Frau erlag nach einer Stunde ihren Ver⸗ letzungen. P. Lampertheim, 30. Juli. Auf der Bahnſtrecke Mannheim⸗Frankfurt fand man am Montag abend in der Nähe von Bürſtadt ein Paket auf, das die Leiche eines 4 Monate alten Kindes enthielt, die in eine Berliner Zeitung eingewickelt war. 19. Nongreß des Beutſchen Schachbundes in Mannheim. Die geſtern geſpielte 9. Runde brachte als Ueberraſchung den Verluſtl Spielmanns gegen Janowsky. Spielmann gewann vorübergehnd einen Bauern, behandelte die Fortſetzung etwas matt, wodurch er dem Gegner einen ſiegreichen Bauernvormarſch ermöglichte. Dagegen hatte Aljechin einen bedeutungs⸗ vollen Zähler gegen Dr. Tarraſch, welcher in Zeitnot geriet, zu verzeichnen und ſteht jetzt allein an der Spitze. Poſt gewann gegen Fahrni, Marſhall gegen John. Flamberg konnte endlich ſeinen erſten vollen Zähler ver⸗ zeichnen, allerdings durch Zeitüberſchreitung ſeines Gegners Bogoljuboff. Krüger ver⸗ ſuchte gegen Réti eine vergebliche Eleganz, Reéti parierte alle Drohungen und gewann. Dr. Vidmar gewann gegen Poſt eine ſonſt gleich⸗ ſtehende Partie durch einen fehlerhaften Ge⸗ winnverſuch des Gegners, ebenſo Dr. Tarta⸗ kower gegen Duras. Stand nach der 9. Runde: Aljechin %. Spielmann 6½, Reti, Marſhall, Breyer 6, Dr. Vidmar(2) 5, Dr. Tarraſch 4½, John, Bogoljuboff, Dr. Tartakower 4, Duras 3½, Krüger(ö1), Fahrni(), Poſt, Carls, Flamberg 2½, Mieſes 2. Die Paarung der 10. Runde iſt folgende: Janowsky.—Flamberg, Dr. Tarta⸗ —Carls, Dr. Vidmar—Breyer, Reti Poſt, Dr. Tartakower—Krüger, John Duras, SpliemannMarſhal. Kommunalpolitiſches. KK. 10 000 Müudel in 2½ Jahren unter Berufs⸗ vormundſchaft. Die vom Vormundſchaftsamt der Stadt Berlin geführte Berufsvormundſchaft be⸗ ſteht erſt ſeit 24 Jahren; trotzdem iſt ſchon das 10 000 Müudel unter Berufsvormundſchaft gekommen Wer aus Erfahrung weiß, welche Schwierigkeiten und Mfthen nicht ſelten die Führung einer einzigen Vor⸗ mundſchaft mit ſich bringt, wird ſich eine annähernde Vorſtellung davon machen können, welche Unzahl von Pflichten die gleichzeitige Fürſorge fſir viele Tau⸗ ſende von Mündeln in ſich ſchließt. In den letzten 2% Jahren wurden durch das Wirken des Vormuünd⸗ ſchaftsamtes der Stadt Berlin aber auch 10 000 Ber⸗ liner Bürger vor dem oft mühevollen Amte eines Vormundes bewahrt und konnten ihre Kräfte ander⸗ weit in den Dienſt der Oeffentlichkeit ſtellen. Das frühe Eingreifen ärztlicher Fürſorge hat ſeine er⸗ freuliche Einwirkung auf die Sterblichkeit der un⸗ ehelichen Kinder nicht verfehlt. Ebenſo müſſen die finanziellen Ergebniſſe der Berufsgenoſſenſchaft als ganz außerordentlich günſtige bezeichnet werden. KK. Unterſtützung des gemeinnützigen Woh⸗ nungsbaues durch die Gemeinde. Die Stadtverord⸗ netenverſammlung in Düſſeldorf übernahm in ihrer Sitzung vom 26. Mai die ſelbſtſchuldneriſche Bürgſchaft auf zwei dem Spar⸗ und Bauverein von der Landesverſicherungsanſtalt Rheinprovinz ge⸗ währte Darlehen in Höhe von 230 000 und 92 000% Der Verein errichtet neun Häuſer mit insgeſamt 69 Wohnungen. Als Gegenleiſtungen für die Bürg⸗ ſchaftsübernahme mußte der Verein die Verpflichtung eingehen,„den vierten Teil der Wohnungen an Fa⸗ milten mit geringem Einkommen und mehr als drei Kindern zu vermieten“ Der Verein be⸗ 91 gegenwärtig 649 Familien mit fber 2000 Kindern. KK. Bogelſchutz. Der Landeskommunalverband Lauenburg hat das Salemer Moor, 77 Hektar groß, zur Vogelſchutzſtätte mit beſchränkten Jagdbefugniſſen beſtimmt Der Erfolg dieſer an ſich begrüßenswerten Maßnahme wird davon abhängen, in welchem Grade in der Jagdausübung maßgehal⸗ ten wird, wobei namentlich mit dem Grundſatze der Nützlichkett und Schädlichkeit im gemeinfblichen Sinne gebrochen werden muß. Dem Vorbilde Möllus, durch vernuuftgemäßen Vogelſchutz, Aufhängen von Niſthöhlen insbeſondere, ſowohl dem Naturſchutz wie der Wirtſchaft zu dienen, iſt in größerem Umfange der Landeskommunalverband und die Stadt Ratze⸗ burg gefolgt. Ein nachhaltiger Erfolg iſt jedoch erſt zu erwarten, wenn das Aufhängen der Niſthöhlen nach ſorgſamerer Beobachtung des Bedürfniſſes mög⸗ lichſt in ſedem Jahre wiederholt und dieſe den Höhlenbrütern(Spechten, Meiſen, Kleibern, Baum⸗ läufern, Staren] geltende Maßnahme durch andere Vorkehrungen unterſtützt wird. In dieſer Hinſicht iſt zu begrüßen, daß ſich der Vorſtand der Kleinbahn⸗ geſellſchaft entſchloſſen hat, die Einſchmittsböſchungen am Dermin und St. Georgsberg zu Vogelſchuzhölzen anzulegen; hierburch würde gleichzeitig eine Ver⸗ ſchönerung der kahlen Böſchungen erreicht. Ebenſo ſoll mit der Bepflanzung des Bahndammes, ſoweit ſeine Beſchaffenheit und die Geldmittel es erlaußen, fortgefahren werden. Um ein ſichtbares und nach⸗ ahmenswertes Beiſpiel des praktiſchen Vogelſchutzes zu geben, benutzt der Kreis Saatzig die in ſeiner Unterhaktung befindlichen Chauſſeen zur Durchfüß⸗ rung eines praktiſchen Vogelſchutzes. KK. Ein Städtebund⸗kino. Zur Förderung der Jugend⸗ und Volkserziehungsarbeit in Pommern wird dort gegenwärtig der bemerkenswerte Plau verfolgt, einen umfaſſenden Zuſammenſchluß der Städte zu einem Wanderkino Verband her⸗ beizuführen. Man will ein kommunales Mu⸗ ſterkino ſchaffen, das in regelmüßigen Zeitabſtän⸗ den die einzelnen Städte und Orte beſucht. Die An⸗ regung dazu geht vom Stettiner Stadtrat Schleuſener aus, der ſeine Ideen dem Pommerſchen Städtetage, der vor einigen Tagen in Bergen auf Rügen flait⸗ fand, unterbreitet hat. Die Einrichtung von Gemeinde⸗ kinos iſt, wie Stadtrat Schleuſener ausführte, bisher faſt überall nur am Koſtenpunkt geſcheitert. Der Ab⸗ ſchluß eines Vertrags mit einem ortsanſäſſigen Kinv⸗ beſitzer kommt nur ausnahmsweiſe in Frage. Die Mehrzahl der Klein⸗ und Mittelſtädte wird aus den im Kinematographen ſteckenden Werten nur Nutzen ziehen können durch Beteiligung an einem Wander⸗ kino wie es z. B. auch die Geſellſchaft für Volfsbik dung betrieb. Für die pommerſchen Städle bfetel ſich nun zur Zeit eine beſonders günſtige Gelegenheit zur Einrichtung eines ſolchen. In Stettin hal man nämlich bereits dank der Initiative des Oberbürger⸗ nteiſters ein Muſterkino gegründet, deſſen finanzielle Baſis von namhaften Bürgern der Stadt geſchaffen wurde. Die Stadt, die das erforderliche Gelände zu ſehr mäßigem Preiſe vermietete, beſitzt das Mitpe⸗ ſtimmungsrecht in allen wichtigeren Punkten, für die Gemeindeſchulen ſind die Vorführungen unentgelklich, in anderen Fällen kann ein beſtimmtes, ſehr niedrf⸗ ges Eintrittsgeld erhoben werden. Jedes neue Pro⸗ gramm, das in allen Einzelheiten der Genehnigung des Schulamts unterliegt, iſt zunſchſt ein mal unent⸗ geltlich zur Information der Lehrer und Jugendpfle⸗ ger vorzuführen. Nur das techniſch und pädagogiſch Beſte wird durch Mitarbeit bewährter Fachmänner, Schul⸗ und Volkserzieher gewährleiſtet. Dieſes King ſoll nun zu einem provinzialen Wauderkind ausge⸗ ſtaltet werden, wobei ſich die pommerſchen Siüdte azn einem entſprechenden Wanderkino⸗Verband zufam menzuſchließen hätten. Provinzielle Verhärtniſſe wer den bei Anlegung des Archivs beſondere Berückſichti gung finden, jeweilige Auskünfte würde der Skelti nmer Magiſtrat als Zentrale erteilen. EE. Wohnungspreiſe und Untervermietung. Nach den Ergebniſſen einer mit der letzten Volkszählung verbundenen Wohnungszählung in Letpzig wei⸗ ſen von 119 060 beſetzten Wohnungen ſohne Gewerbe⸗ räume) 9 768, das ſind 25 Proz., Untervermie tuüng auf. Von 36 790 Wohnungen in Alt⸗ waren 18 311 oder 36,2 Proz., von 82 270 Wohnungen in Neu⸗Leipzig 18 457 oder 200 Proz unterbermketet Während in Alt⸗Leipzig die Wohnungen von 501 5ʃ8 1000 Mark verhältnismäßig am zahlreichſten Unter⸗ vermietung aufweiſen, ſind es in Neu⸗Leſpzig die Wohnungen im Preiſe bis zu 500 Mk., alſo die klel⸗ neren. Bei den ganz kleinen Wohnungen iſt die Un⸗ tervermietung am ſeltenſten, ſchon wefl dieſe Woh⸗ nungen keinen Raum dazu bieten. Immerhin welfen im Geſamtgebiet der Stadt von 12 634 Wohnungen im Preiſe bis zu 200 Mk. 618 oder faſt 5 Proz. Unterver⸗ mietuug auf. Bei 201—250 Mk. Mietpreis fiuden wir in 13 974 Wohnungen 1449 Untervermietungen (10% Proz.), bei den 19 106 Wohnungen im Preiſe von 251 bis 300 Mk. Mietpreis 3847 oder 0 Proz. A! zahlreichſten ſind die Untervermietungen bei Woh nungspreiſen von 300—800 Mk. Solcher Wohnungel gab es 63 036, von ihnen waren Untervermietet; am meiſten, mit über 38 Proz, ſin hieran die Wohnungen im Preiſe von 400 00 i beteiligt. Bei den Wohnungen im Proſſe von, 890 bi 1000 Mk. ſinkt die Vermietung auf 25 Proz, bei den Wohnungen im Preiſe von über 1000 We an Prozent. 5 KK. Eine Katzenſteuer wurde wegen des Ueb handnehmens des Wilderns der Katzen im Inlereff des Vogelſchutzes im Gemeinderate zu Radebeu angeregt. Es wurde jedoch von der Einführung der Steuer abgeſehen, aber beſchloſſen, von Gemeindewe 22 020 oder 85 Proßz kowerBogoljuboff, MieſesAljechin, Fahrnt gen zum Fangen der Katzen Fallen anzuſchaffen. 68. Seite. Geueral-Znzelger.— Vadiſche Neueſte Nachrichten. ittagblatt) die Europäfſche Uriegs⸗ gefahr. Faft hoffnungslos. Berlin, 31. Juli. Der„Berlin. Lokal⸗ anzeiger“ läßt ſich aus Petersburg melden: Die Lage gilt dort im auswärtigen Amt als faſt hoffnungslos. Die Kriegspartei, die Natiynaliſten, die Panfla⸗ viſten arbeiten mit Hochdruck für den Krieg. Die„Nowoje Wremja“ ſagt, der Krieg mit Oeſterreich wäre äußerſt popAUlär. Nach demſelben Blatt heißt es, daß in War⸗ ſchau ein neues Attentat auf das Hauptpoſt⸗ amt ausgeführt worden iſt. Durch die Ex⸗ ploſion einer Bombe geriet das Gebäude in Brand. . Berlin, 31. Juli. In der„Voſſ. Ztg.“ heißt es: Deutſchland will den Krieg nicht und fluordert ihn nicht heraus. Alle Bürger würden ſich gllcklich ſchätzen, wenn die Kriegswolken an uns vorüber gingen, ohne ſich zu entladen. Muß es aber ſein, daun in Himmels Namen, dann foll und wird ſich Bismarcks unvergeßliches Wort be⸗ wahrheiten, daß ganz Deutſchland auffliegen wird wie eine Pulvermine. Daß dies nicht geſchehe, liegt bei Rußland. Nur wenn Rußland den Krieg ebenſowenig will wie Deutſchland, nur wenn Ruß⸗ land ſich in zwölfter Stunde beſinnt, ob der Ein⸗ ſatz des furchtbaren Spieles wert iſt, ift das Ver⸗ hängnis aufzuhalten, das uns alle bedroht, die wir in Europa wohnen.— Die„Deutſche Tagesztg.“ äußert ſich zu dem Erlaß des deutſchen Ausfuhr⸗ verbots: Dieſer Erlaß des deutſchen Ausfuhrver⸗ botes zeigt, wie ernſt die Lage in Deutſchland auf⸗ gefaßt wird. Man iſt ſich eben der Tatſache be⸗ wußkt, daß eine unbefriedigende, ja ſchon eine un⸗ klare Antwort aus Petersburg die ſofortige Mobil⸗ machung in Deutſchland zur Folge haben muß. Hoffen wir, daß Rußland ſich in letzter Stunde ſeiner ſchweren Verantwortung bewußft wird. Eine Miſſion des Prinzen Heinrich nach Petersburg? wW. Berlin, 30. Juli. Die Meldung aus⸗ wärtiger Blätter, daß morgen in Deutſchland die Mobilmachung erfolge, ſowie daß Prinz Heinrich nach Petersburg reiſen werde, find, wie wir erfahren, vollkommen unzutreffend. * Berlin, 31. Juli. Wie der„Berl. Lokal⸗ anzeiger“ aus Frankfurt a. M. meldet, iſt Graf Witte, der ſeinen Kuraufenthalt in Salaſchlirf abgebrochen hat, geſtern dort ein⸗ getroffen, und hat nach kurzem Aufenthalt ſeine Reiſe nach Paris fortgeſetzt. Eine kindliche Bandlung Serbiens. Niſch, 30. Juli. 10 Uhr 47 Min. abends. (Ueber Petersburg.) Der Miniſter des Aus⸗ wärtigen veröffentlicht folgende Depeſche: Die K. ſerbiſche Regierung trifft Maßnahmen, um ſich über die Echtheit der untenſtehenden De⸗ peſche zu vergewiſſern, die ihr in einer un⸗ gebräuchlichen Form übermittelt iſt, und von der Se. Exzellenz der deutſche Geſandte, der die öſterreichiſch⸗ungariſche Regierung vertritt, erklärt hat, daß er darüber nicht unterichtet ſei. Dieſe Depeſche hat folgenden Wortlaut: Da die K. ſerbiſche Regierung nicht in einer zu⸗ friedenſtellenden Weiſe auf die Note geant⸗ wortet hat, die ihr durch den öſtereichiſch⸗ ungariſchen Geſandten am 283. Juli 1914 über⸗ reicht worden iſt, ſo ſieht ſich die K. K. Re⸗ gierung genötigt, ſelbſt auf den Schutz ihrer Rechte und Intereſſen zu ſehen und zu dieſem AZwecke an die Gewalt der Waffen zu appel⸗ keren. Oeſterreich⸗Ungarn betrachtet ſich von dieſem Augenblicke an als im Kriegszuſtand mit Serbien befindlich. Miniſter des Aus⸗ wärtigen von Oeſterreich⸗Ungarn, Graf Berchtold. Kaiſer Franz Joſef. Wien, 30. Juli. Als Kaiſer Franz Joſef nach ſeiner Ankunft im Schönbrunner Schloſſe dem Wagen entſtieg, hielt Bürgermeiſter Dr. Weißkirchner eine Anſprache, in der er den Schwur zu Kaiſer und Reich im Namen der Wiener Bürgerſchaft erneuerte. Der Kaiſer erwiderte: Mit tiefer Rührung nehme ich dieſen Beweis der Treue, welcher mir aus allen Teilen der Monarchie zugekommen iſt, entgegen. Ich danke Ihnen herzlich für dieſe Kundgebung. Bürgermeiſter Dr. Weißkirchner dankte ſodann dem Kaiſer im Namen der Be⸗ bölkerung für den hohen, gewiß ſchweren Ent⸗ ſchluß und ſagte: Die Oeſterreicher wollen für die Ehre und den Ruhm Oeſterreichs alles daran ſetzen. Der Kaiſer ſagte: Ich glaubte, mein Alter in Frieden verleben zu können. Der Entſchluß iſt mir gewiß ſchwer gefallen, aber aus den allſeitigen Kundgebungen ge⸗ winne ich die Ueberzeugung, daßmein Enl⸗ ſchluß der richtige war. Bürgermeiſter Dr. Weißkirchner ſagte dar⸗ die Waffen Oeſterreichs ſegnen! hiene: Der Abgeordnete Gro auf: Gott möge die Monarchie ſchützen und Der Kaiſer wandte ſich dann zu dem Ob⸗ mann des deutſchen Nationalverbandes, Groß, nd ſagte: 05 freut mich, daß die Herren hier er: ſere Huldigung darzubringen. Wir wünſchen u. hoffen, daß Ew. Majeſtät in der nächſten Zeit viel Freude erleben werden. Der Kaiſer erwiderte: Ich habe ſchon jetzt Freude, weil ich ſehe, daß mein Entſchluß von allen Seiten gebilligt wird. Abg. Groß meinte: Majeſtät können überzeugt ſein, daß alle Völler der Monarchie, insbeſon⸗ dere das deutſche Volk, hinter Eurer Majeſtät ſtehen bis zum letzten Blutstropfen. Der Kaiſer erwiderte, daß ihn dieſe Kundgebung beſonders herzlich freue. Nach dem Cercle rief Bürger⸗ meiſter Weißkirchner: Se. Majeſtät, und der er⸗ lauchte Thronfolger leben Hoch. Ein ungeheurer Jubel brach bei dieſem Hochruf aus. Während der Monarch nach allen Seiten grüßte und die Treppe hinauſtieg, ſpielte eine Muſikkapelle oie Volkshymne, die von den Anweſenden entbloßten Hauptes mitgeſungen wurde. * ** * Berlin, 31. Juli. Wie hierher gemeldet wird, iſt die kaiſerliche Hofhaltung in Wilhelmshöhe bis auf weiteres aufge⸗ löſt worden. Der älteſte Sohn des Kronprin⸗ zenpaares, der ſich in der letzten Zeit bei der Kaiſerin in Wilhelmshöhe zu Beſuch beſand, iſt mit ſeinem militäriſchen Begleiter nach Potsdam zurückgekehrt. sh. Berlin, 31. Juli.(Pr.⸗Tel.) Un⸗ wahre Berichterſtattung von Budapeſter und auswärtigen Journaliſten hat das öſterreichiſche Oberkommando dazu veranlaßt, ſämtliche im Hauptquartier in Semlin befindliche Journa⸗ liſten auszuweiſen. Die Journaliſten ſind einſs⸗ weilen nach Budapeſt zurückgekehrt. Es ſteht zu erwarten, daß das Oberkommando unter den Journaliſten eine Anzahl ausſcheiden wird, welche im Hauptquartier verweilen können. Berlin, 31. Juli.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Mailand wird gemeldet: Der„Secolo“ er⸗ hielt aus Niſch ein Telegramm, wonach ein hef⸗ tiger Geſchützkampf bei Semendria ſtattgefunden hat. Das Gefecht, das bei Sonnengufgang begonnen hatte, wurde um 8 Uhr morgens unterbrochen, dann nachmittags wieder aufge⸗ nommen. Die Serben hatten dem übermächtigen Gegner einen lebhaften Widerſtand entgegem⸗ geſetzt. Auf beiden Seiten ſind einige Hundert Tote zu verzeichnen. Wenn die Serben auch Semendria preisgeben mußten, ſo würden doch Poſonpa, Jagodin und Porrtin drei ſchwere Etappen für das Vordringen der öſterreichiſchen Truppen nach dem Süden bedeuten. An der bosniſchen Grenze hätten einige Hundert Serben die kleine Feſtung Liwitza angeblich gegen Tauſende von Oeſterreichern verteidigt. Sie ſeien alsdann abgezogen, nachdem ſie den Geg⸗ nern beträchtliche Verluſte beigebracht hätten. W. Sofia, 31. Juli. Eine Anzahl öſter⸗ reichiſch⸗ungariſcher Reſerviſten iſt abgereiſt. Die Reſerviſten, die in begeiſterter Stimmung waren, ſtimmten wiederholt die öſterreichiſche Hymne an, und wurden vom Publikum lebhaft begrüßt. Die Blätter melden, daß im Grenzgebiete ſerbi⸗ ſche Deſerteure eingetroffen ſind In der Grenz⸗ ſtadt Kula ergaben ſich geſtern allein 160 Deſerteure mit Gewehr den bulgariſchen Be⸗ hörden. Gibraltar, 30. Juli. Die Prokla⸗ mation über Vorſichtsmaßnahmen zur Verteidi⸗ gung der Bay iſt aufgehoben worden. W. Haag, 31. Juli. Der Bürgermeiſter berief geſtern Abend auf 10 Uhr die geſamte Landwehr der Künſtenwache unter die Fahnen. Ein amtlicher königlicher Erlaß verbietet einſt⸗ weilen für fremde Kriegsſchiffe die Einfahrt in die holländiſchen Küſtengewäſſer mit Aus⸗ nahme der Schiffe der Fiſchereipolizei und Kriegsſchiffe, die in Seegefahr find oder Havarie erlitten haben. W. Paris, 31. Juli. Caillaux erklärte dem Vollzugsausſchuß der radikalen Partei, daß er den Vorſitz der Partei übernehme und es für zweckmäßig halte, unter den gegenwär⸗ tigen Umſtänden eine außerordentliche Sitzung einzuberufen. Dieſe Sitzung wird heute ſtatt⸗ finden. W. Paris, 31. Juli. Die Regierung entſchloß ſich, mit Rückſicht auf die gegenwärtige 95 daß nach dem Geſetz über die Sparkaſſen das Rückzahlen zu 50 Fres. innerhalb von 14 Tagen für jeden Einleger limitiert würde In⸗ folgedeſſen finden Auszahlungen auf ſich nicht mehr ſtatt. Auszahlungen bis zu 50 Fres. er⸗ folgen gemäß dem Geſetz erſt 14 Tage nach der Kündigung. . Paris, 31. Juli. Der Herausgeber des Blattes„Paris Midi“ Valeffe erſchien ge⸗ ſtern abend vor dem Unterſuchungsrichter. Er wies auf ſeinen guten Glauben bei der Ver⸗ öffentlichung der falſchen Mobiliſierungsnach⸗ richt hin. Er habe angeſichts der ernſten Er⸗ eigniſſe annehmen können, daß die von ſeinem Mitarbeiter gebrachte Meldung richtig ſei. Anderen Blättern zufolge wird das ſtrafrecht⸗ liche Verfahren gegen Valeffe wahrſcheinlich angeſtrengt werden. Paris, 30. Juli. Dem„Journal des Debats“ zufolge iſt gegen den Leiter des Blat⸗ tes„Pris⸗Midi“. Waleffe, wegen der von dieſem Blatte verbreiteten falſchen Alarm⸗ Letzte Nachrichten und Telegramme. Kottbus, 30. Juli. Die hier unter dem Vorſitz des Regierungspräſidenten von Schwerin aus Frankfurt a. Oder zuſammengetretene Eini⸗ verpflichtet, Ew. Mafeſtät un⸗ und Arbeitnehmer der zuſtändige Regierungs⸗ Gewerberat ſowie der Oberbürgermeiſter von Kottbus Fort und die Gewerbeinſpektoren von Kottbus angehören, hat nach neunſtündiger Ver⸗ handlung eine Kommiſſion eingeſetzt und ſich alsdann vertagt. Die Unterkommiſſion wird heute Abend zu einer Sitzung zuſammentveten. * Königsberg, 30. Juli.(Priv.⸗Tel.) Der Vizewachtmeiſter Dobinsky vom Küraſſierregi⸗ ment Nr. 3, der ſeinerzeit wegen Verrates mili⸗ täriſcher Geheimniſſe zu 15 Jahren Zuchthaus, 30 000 M. Geldſtrafe und den üblichen Nebenſtrafen verurteilt worden war, hatte gegen das Urteil Berufung eingelegt. In der Berufungs⸗ verhandlung, die unter Ausſchluß der Oeffentlich⸗ ſtattfand, ließ das Oberkriegsgericht unter hebung des erſtinſtanzlichen Urteils nur eine läßigung der Geldſtrafe eintreten, die auf 3000 Mark oder für je 15 Mark ein Tag Zucht⸗ haus bemeſſen w Im übrigen wurde das Urteil des Vorderr 13 beſtätigt. i.(Priv.⸗Tel.) zwe Grel, der in aufgeſtiegen iſt, landete „1 Kilometer ſüdlich von W. Skabhan Der norwegiſche Zrudenbay in n 6 Uhr be vanger. Wien, 31. 31. Juli. Die Alboniſche Korre⸗ ſpondenz meldet aus 330: Oberſt Schäffer iſt zum Oberkommandanten der albaniſchen Streitkräfte ernannt. Schäffer war ſeinerzeit in der rW. Zondon —— 2— immt an, daß es zu einem Ue chen der Regie⸗ vung und der Oppoſition bezüglich Irland kom⸗ men wird und daß das Amendement zur Home⸗ rulebill zurückgezogen wird. don Tag zu CTag. — Aus Furcht vor dem Kriege in den Tod. c. Kirn(Nahe), 30. Juli. Aus Furcht vor einem etwaigen Krieg in den Todgegangen iſt hier eine ſchon recht bejahrte Frau. Sie wollte ſich in dem Speicher des ihr gehörenden Hauſes aufhängen, konnte jedoch noch rechtzeitig abgeſchnitten werden. Brandunglück. Chateau⸗Saline, 30. Juli. Ein ſchreckliches Unglück ereignete ſich am Sonntag in dem benachbarten St. Zay. Im Hauſe LHuillter brach nachts, während alles zur Kirmes ſort war, Feuer aus. Drei Kinder ſchliefen im Hauſe ganz allein, zwei ſind in den Flammen umgekommen. Ein drittes wurde mit knapper Not gerettet. — Durch den elektriſchen Strom getötet. S. Herrenberg, 30. Juli. In Oeſchelbronn machte ſich geſtern ein 26 Jahre alter Elektro⸗ techniker von Eßlingen, der in Oeſchelbronn 3u Beſuch war, unbefugter Weiſe am Elektrizitäts⸗ werk zu ſchaffen und erlitt durch Berührung mit der Hochſpannungsleitung einen elektriſchen Schlag, der ihn ſofort ötete. Sportliche Rundschau. Luftſchiffahrt. * Studentiſcher Luftflottenverein, Ortsgruppe Heidelberg. Der Engere Senat hat die unterm 16. ds. Mts. vorgelegten Satzungen einer in Heidelberg zu gründenden Ortsgruppe des Studentiſchen Luft⸗ flottenvereins genehmigt. Raſenſpiele. Firmenmeiſterſchaft 1914. Die am Samstag, den 25. Juli a. c. ausgebragenen Wettſpiele um die „Firmenmeiſterſchaft“ waren wiederum von einem hohen ſportlichen Geiſte beſeelt, was beſonders an dem immer mehr ſich zeigenden Intereſſe des Publi⸗ kums für dieſe Spiele zu ſehen war. Es gewannen Mohr& Federhaff gegen Brown, Boyeri& Co. 412; Benz& Co. gegen Süddeutſche Kabelwerke 7 und Stadtgemeinde gegen H. Lanz 912. Samstag nachmi⸗ tag%½ Uhr ſpielen Benz& Co. gegen Mohr& Feder⸗ haff auf dem Raſenſpielerplatz und daran anſchlie⸗ ßend Mannheimer Verſicherung gegen H. Lanz auf demſelben Platze. Süddeutſche Kabelwerke gegen Stadtgemeinde 5 Uhr auf dem Walbhofplatz. —— Seldmarkt, Sank- und Zörsen- eSscrd. Dnriser Eflektenbörse. Par is, 30. Juli. Das Geschäft der Börse ruhte nahezu vollständig. Die Kurse sind, soweit Notie- rungen zustande kamen, rein nominell. Am Devi- senmarkt fanden keine Umsätze statt. NewW-Vorker Rilektenbörse. New Vork, 30. Juli. Auch der heutige Bör- senverkehr kennzeichnete sich wWieder durch einen fieberhaft erregten Verlauf. Außer den bisher mag- gebenden Motiven, drückte die Erhöhung der eng- lischen Bankrate, ferner Meldungen über größere bedeutende Goldausfuhren und die Meldung über die Einnahme Belgrads auf die Stimmung. Die Kursverluste beliefen sich bei den ersten Umsätzen auf—4 Dollars, Canada gingen sogar um 6 Doll. Nach vorübergehender leichter Erholung senkte sich das Kursniveau von neuem ganz erheblich, da sich eine starke Liquidationsflut auf den Marlet ergoß, so daßg dieser ein vollständig demoralisier- tes Aussehen zeigte. Der Hauptgrund für die wei- teren erheblichen Kurseinbußen, war die Meldung über die Verschärfung der europäischen Lage. Es ergaben sich Verluste von—8 Dollars. Canadians gingen im ganzen um 776 Doll. zurück und Rea- dings wiesen sogar einen Abschlag um 11% Doll. auf. Mitbestimmend für den an der Bösr obwalten- den Mißmut war die weitere Versteifung der Geld- sätze und Nachrichten, daß die Banken ihre Dar- lehen zurückziehen. In der 2. Nachmittagsstunde griff unter Deckungen eine Erholung Platz, wobei die Kurse sich von ihrem tiefsten Stand um—3 Dollars zu erholen vermochten. Gegen Schluß wurde von neuem wahl- und planlos Ware auf den Markt geworfen, da allerhand unkontrollierbare ee ee Gerüchte umliefen. Hauptwerte büßßten—17 Poll. im Kurse ein. Der Schluß war demoralisiert. Aktienumsatz 1 307 000 Stück. Am Bondsmarkte war die Stimmung matt, dochi erreichten die Um- sätze eine Höbhe von 5 007 000 Doll. Warenmärkte. Londoner Getreidemarkt. London, 3. Juli.„Ihe Baltic“ Schluß. Weizen schwimmend: stramm, Verkäufer zu- rückchaltend. Mais schwimmend: fest aber nicht Eha Gerste schwimmend: fest bel Reinem Au- ebot. baelal J 5 Hafer schwimmend!: fester. 8 New. Torker Warenmarkt. New Vork, 30. Juf.(W. 5) Weizen: Infolge der noch immer ungelklärten europätschen Lage u. im Verein mit ungünstigen Ernteberichten aus dem nordwestlichen Kanada sowie umfang- reicheren Verschiffungen von den Seephtzen konn- ten die Preise am Weizenmarkt bei zeitweilig kußerst erregtem Geschäft um 4½ bis 638 Cents steigen.— Baumwolle: Am Baumwohnarie herrschte heute wegen der drohenden europàischen Krise eine große Panik, Die Tendenz wan als demoralisiert zu bezeichnen. Hinzu kam noch, daßgß das Ausland flaue Tendenzberichte gesandt hatte und Firmen, die Verbindungen zum Auslhnd unterhalten, sich threr Engagements enfledigten Ferner verlautete, daß auf die Banen Runs statt- gefunden hätten. Die enttäuschende Haltung der Spinner bewirkte, daß die Rurse bei Schluß des Marktes 65 bis 95 Punkte niedriger notierten. Kaffee: Nachdem gestern die Preise am Naffee, markt sich verhältnismäßig gut gehallen hatten, griff heute erneut eine starke Deroute phatz. In erster Linie Waren es die als ungünstig aufgefaß- ten politischen Nachrichten aus Europa und um- fangreiche brasilianische Verickuſe, aber auch die anderen vorliegenden Nachrichten leisteten den Baisseströmung Vorschub: enttäuschende Kabel, berichte, Verkaufe europäischer Firnten, umfang⸗ reiches Angebot, große Zufuhren im Imnern der Provinz Santos, Realisationen und Abgaben den Wallstreetspekulation. Auf Deckungen und die An- nahme, daß ein Tendenzumschwung eintreten werde, trat zwar teflweise eine leichte Erholung ein, doch führten Abgaben von Firmen mit Ver⸗ bindungen zum Auslande abermals eine starke Ver- flauung herbei. Die Kurse hatten Verluste von 73 bis 81 Punkten zu verzeichnen. CUrfeagoer Hetreidemarkt. Chicago, 30. Juli.(W..) Weizen: Der Weizenmarkt verkehrte heute durchweg in stram- mer Haltung. In erster Linie Waren es die politi- schen Nachrichten aus Europa, die die Kurse starke in die Héhe schnellen ließen, sowie hausselautende Kahelberiente, umfangreichere Verschiflungen von den Stapelplätzen und ungünstige Ernteberichte aus dem nordwesiſichen Kanada; auch wurde ungbnsti- ges Wetter aus dem Nordwesten gemeldet. Die Baissiers sahen sich demzufolge zu lebhaften Dele- kunßgen veranlaßt und auch das Ausland nahm namhafte Posten aus dem Markt. Wern auch gegen Schluß Realisationen vorgenommen wurden, die Firma Armour ebenfalls verkaufte undd auch die Nommissionshäuser Ware an den Marlet brach- ten, so notierten die Preise gegen gestern docht noch 6 bis 7 Cents höher.— Mais: Die Hal. tung am Maismarkt war aufangs stramm und die Preise gewannen bei den ersten Umsätzen unter dem Eindruck der drohenden Nriegsgefahr in Europa bis 3 Cents. Im weiteren Verlaufe wurde die Tendenz unregelmäßig. Die Kommissionshäu⸗ ser fauſten und die Baissiers schritten zu lebflaflen Deckungen. Trotz Meldungen über kleinere Zu⸗ fuhren schwächte sich die Tendenz gegen Schluß ab, doch blieben imnerhin noch Besserungen von 1 bis 3 Cents bestehen. bebzte FHandelsnschrtenten. Wien, 30. Juli. In der Zeit von halb 1 bis halb 2 Uhr mittags fand die Versorgung sowohl per Wochenarangement als per Ultimo statt. Die Pro- longation gestaltete sich unregelnßig. Der Zins- kuß ist seitens der Banken auf 5% Progzent festge- Setzt worden. Einen berumigenden Eiudruck machte die namens der Banken abgegebene Erklärung, w0. nach die unversorgt gebliebenen und heute im Lauffe des Nachmittags beim Wiener Gfro- und Kas- senverein aufgegebenen Positionen seitens der Bankinstitute zu tiefsten Kursen vom letzten Frei⸗ lag—5 Zuschuß von 20 Prozent übemommen werden. W. Paris, 31. Juli. Die Direktion der Banque de France veröffentlicht folgendes: Um der augen- bileklichen Verlegenheit in dem Umlaufmetall ab- zuhelfen, beschloß die Bank, Noten von 20 und 5 Francs in den Verkehr zu bringen. Schiffahrts⸗Nachrichten vom Mannheimer Bafenverkehr. Hafenbezirk No. 1. Angekommen am 28. Jukt „B. 2595 Rhederei 28“, Wolf v. Ruhrort, 14 70 Ds. Kohlen. „Babenia“, Meng v. Ruhrort, 3480 Da. Stückanl. „Badenia 27“, Adler v. Rotterd., 7200 Da. Getretbe u. Stückgut. 15“%, Gilles v. Antwerp., 5400 Dz. Getr. it. Stückgut. „Fendel 24“, Bußemer v. Antwerp., 5900 Dz. Betr. „Dörtelmann“, Daſting v. Alſum, 19 850 Dz. Kohl. „Fendel 28“, Bauhardt v. Baſel, 2840 Stückgut. „Fendel 58“, Oſtertag v. Rotterb., 8850 Setreibe. „Vereinig. 29“, Bopp v. Antw. 5820 Dz. Getreibe. Hafenbezirk No. 5. Angekommen am 28. Julk. „Der Hohenzoller“, Hufen v. Ruhrort, 5725 Dz Kohl. „Conrad Eruſt“, Vries v. Duisburg, 8175 Di. Kohlen. Hafenbezirk No. 4. Angekommen am 27. Jukk. „Poelwyk“, Weiler v. Amſterb., 3400 Da. Stückgut. Schmitt v. Rotterd., 4100 Da. Stückgut u. etreide. Fendel 67“, Fachinger v. Rotterd., 7770 Dg. Stückg Holg u. teibe VVV * —— . 3 Fg.. 4 4 — FS8 r * doch ein Stillstand ein. Freitag, den 81. Juli 1914 General-Anzeiger.— Sadiſchs Aeneſte Nachrichten.(Mittagblatt) 7. Seite. — krbermattenaer Geildmarkt. Des Jahr 1923 wurde als ein Jahr der Gold- teuexrung und des Nonjunkturrüchgangs 2u Grabe geiutet. Die übemommenen Zinssitue wWren durchweg sehr hoch. Wir hatten einen geichsbansdiskont vom 5 Prozent, der erst am 12. Derember durck Herabsctzung der bisherigen 528 progentigen Banitrate um Prozent eingeführt wurde. Die Bank von England ging ebenfalls mit einer Sproz. Bankrate ins neue Jahr hinein. Das Hranzösische Noteniustftut erfreute sich eines verhältmismiBig niedrigen Satzes von 4 Proxent, der Wanrend des ganzen Jahres aufrecitt erlialten wurde. In Wien bestand am 31. Dezember 1013 ein offizieller Banlgatz von 5% Progent, der erst seit dem 28. November in Oeltung war, während die game fwrige Teit ein Satz won 6 Prozent berrschbe. Noch schliimmer standen die Dinge in Rußland. Dieses Land mußte während des ganzen verflossenen Jahres einen offiziehen Dis- kont von 6 Prorent erhoben. Mit dem netem jahre inderten sich die Ver- käktisse. An die Wiederbelebung von Handel und Industrie, cie seit dem Friedensschluß aaf dem Balkan eingesetzt hate, wurden so große Hoffnun. gen gesetzt, daß eine Notenbanic nach der ande- ten mit mrem Diskont herunterging. Die Bewe gung hatte bei der deutschen NReichsbanſc angefan- gen, die zu einer ganz ungewöfmlichen Zeit nümlich kurz vor Jahresschluß— den Diskont um % auf 5 Prozent herabsetzte. Das geschah, Wòie schon bemerkt, am 12. Dezember. Am 8. Januar lolgte die Banc von England mit einer gleich hohen Ermäßigung ihrer Bankrate um% auf 4% Pro- zent. Am 20. Januar setzte die österreichischrun- garische Bank ihren Disbont um ½ auf 5 Prozent herab, am 22. Januar folgte die Reichsbank mit einer weiteren Ermüßigung der Bantcrate um ½ auf 4% Prozent und erst am 29. Januar ließ sich die Bank von Frankreich dazu bewegen, ihren Satz um ½ auf 3% Prozent zu erniedrigen. Verhält nismäßig am kingsten hat die Russische Reichs- bank mit einer Lockerung der Diskontschraube ge- wäartet. Das geschah erst nach Ablauf des ersten VMiertelſahres— am 2. April— mit der sehr be- scheidenen Herabsetzung der hohen 6prozentigen Fankrate von% auf 5½. Inzwischen hatte die Bankyon England ihren Diskont bereits zwei- mal herabgesetzt: am 22. Januar um% auf 4 und am 29. Januar um ein volles Prozent auf 3 Pro- zent. Auch die òsterreichisch-ungarische Bank hatte zwei weitere Diskontermäßigungen vorgenom⸗ men: am 3. Februar um% auf 4½ Prozent und am 12. Marz wiederun um ½ auf 4 Prozent. Auch dle Reichsbank schloß sich der Bewegung mit einer am 3. Februar exfolgten weiteren Herabsetzung des Diskonts um ½% auf 4 Prozent an. Nach Ablauf des ersten Vierteljahres trat je- Die Konjunktur hatte sich ja zweifellos gebessert, die Periode der Diskont- herabsetzungen müßte ja die Unternehmungslust anſeuern, Haudel und Industrie waren ja eifrig be- strebt, das Versäumte nachzuholen, und sich neue Absatzgebiste zu erschließen, der Baumarkt mußte sich aufraffen und dem immer stärker werdenden Bedarf nachkommen. Aber von einem plstzlichen weithin sichtbaren Aufschwung war nichts zu merken. 80 trat dem ein Stillstand auch in der Be- wegung der Geldverbilligung ein, der um s begreiſticher war, als die Stufenfolge in den Dispontsätzen der großzen Notenbanllen alhmählich das normale Maß erreicht hatte: 3 Prozent in Eng- kand, 3% Progent in Frankreich, 4 Prozent in Dichland und sebbel Oesterreich-Ungarn, 35 Prozent in Rußland— das war so ungefähr die übliche Abstufung. Der Ausbruch des Krieges hat mit einem Schlage eine Periode der Geldteuerung und der DIs- konterhöhungen herbeigeführt: am 27. Juli ecrhöhte die österreichisch-ungarische Bank ihren Letz von 4 auf 5 Prozent, zwei Tage später folgt die russische Staatsbank uit einer Diskonterhöhung bon 5% auf 6 Prozent. Gestern bat die Banle von England, wie bereits gemeldet, ihren Diskont von 3 auf 4 Prozent erhöht. Auch die Bank von Fraulcreich ist diesem Beispiel gefolgt. Sie hat, wie drantlich gemeldet wird, den Diskkont von 30% auf%½ Prozent und den Lombardzinsfußß von 4% auf 5½% Prozent erhöht. stelt, wie wir gestern durch Extrablatt beleannt Seitens der Reichsbank emacht haben, eine Erhöhung des Diskonts von 4 auf 5 Prozent unnittelbar bevor. Das Direk- brium dürkte diesen Beschluß bereiis gestern ge- laßt haben. Zu heute 10%½ Unr morgens ist der Zentratausschuß der Reichsbank ein- deruten wordlen, der über die Frage endgülltig be- schliegen wird. Kleinere Notenbanlten haben sich der bereits angeschlossen: die Natio- nalbank von Belgien hat, wie schon ge- meldet, den Diskont um 1 guf 5 Prozent, die schwelzerische Natfonalbank um 1 auf 4 Prozent und die schwedische Relchs- bank um 1 auf%¼ Prozent erhöht. Augesichts dieser Entuichehung bieten die jetat Jorliegenden Bankausweise ein erhöhtes Iu- beresse. Der gestrige Ausweis der Ban von FEnghand zeigt eine starke Erhöhung den Ansprüche. Allein die Wechselamlagen sind um 13,67(001) Mill. 2 Sestiegen. Die Staatsguthaben haben dabei um 1,02(0,61) Mill. 2 abgenommen, während von privafer Seite allerdings 12,23(0,77) Mifl. E neu eingelegt wurden. Trotdem ging der Barvorrat um 2,03(0,56) Mill.& zurück. Da der Notenum- lauf sich gleichzeitig um 0,39(0,40) Mill. 2 er⸗ höhte, so ist die Totalreserve um volle 2,42(O,16) Mill. kleiner geworden. Sie deckt jetzt bloß 40 Proxent der Verbindlichkeiten gegen 596 Pro- zent in der Vorwoche und 5376 Pro- zent vor Jahresfrist. Der Clearinghouse Umsatz betrug 387/ Mill. 2, d. h. 9 Mill. E mehr, als in der gleichen Woche des Vorjahres. Wochenausweis der Baunk von England vom 30. Jull. gegen dle egen dle 1013 Verwoons In unnonen Lstrig) 1914 Fogoolle 27 877 180 Jotalreserve. 43255875— 2422 29 858 388 fotenumlauf. 297056 389 39 25 559 Barvorralt 30 132— 2 032 29 191 909 Portefeulſlee 47 308 + 13 875 40 822 271 Priwatguthaben. 3449 12284 10 837— 607 Staatsschatzguthadben. 12713— 1022 12 757 unveränd. Beglerungs-Sfoherhelten. 110085 unver Ein noch stärkeres Amwachsen der Ansprüche sehen wir bei der Bank von Frankreich. Nach dem Ausweis vom 30. Juli erhöhten sich die Wechselansprüche im Laufe der Berichtswoche um 903,12(262,22) Mill. Frs. Auch die Lombarddar- lehen sind um 18,37(i. V.— 1,68) Mill. Frs. ge- stiegen. Die Fegierung entzog der Notenbank 18,03(im V. 25,33) Mill. Frs. Demgegenüber spielt es beine Rolle, daß die Privatgutfhaben um 4,60(i. V.— 38,84) Mill. Frs. gestiegen sind. Diese überaus großen Ansprüche sind wiederum in erster Linie durch Erhöhung des Notenumlaufs befriedigt worden. Dieser hat in der einen Woche um 771,28(224,75) Mill. Frs. zugenommen. Er über- trifft jetzt bei einem Gesamtbestand von 6583,19 Mill. Frs, den vorjährigen Bestand um nur als eine Milliarde Frs. Andererseits ist auch der Goldvorrat weiter um 36,95(10,8) auf 4141,34 (3362,23) Mill. Frs. gestiegen. Das ist gewiß eine außerordentfiche Höhe. Sie Übertrifft jedoch den vorjährigen Bestand nur um 770,11 Mill. Frs., ist somit auf Kosten einer weit stärkeren Zunahme des Notenumlauis erfolgt. Infolgedessen ist auch das Deckungsverhältnis der Noten kkeineswegs glän- zend Es beirägt jetzt 71,32 Prozent gegen 80,24 Prozent in der Vorwoche, 70,7 Progent vor einem und 78,03 Prozent vor zwei Jahren. Wochenaqusweis der Bauk von Frank⸗ reich vom 30. Juli. gogen dle ſon dle 151 oens(in Tausend Franos) 1914 Viree 1 85 8362 225— 10 8861Barvorrat in Gold. 41432 + 38 951 627363 Gdſsarvorrat in Sſiber 625 332— 14286 1840 396 252 224%/ Weohseiln 2 444 204 + 803 119 5 576 632 +L 224 788fflotenumlauf 8 663 168- 771 279 55747— 38887 dutaben der prwaten] 97 571 4600 385 008 25 327 guthaben des Sohatzes 382 562— 16 028 732 760— 1 675[Lomb, Wertpap. u. Sufſſop[ 757 773 + 18372 ins- und Dlskont-Erträgnis 12,483,000. Verhältnis 95 Notenumfaufs zum Barvorrat 71.32 pot. * Berlin, 30. juli. Der Zentralausschuß der Reichsbank ist auf morgen 10.30 Uhr einberufen worden. London, 30. Juli. Die Bank von England erhöhte den Diskont auf 4 Prozent. Paris, 30. Juli. Die Bank von Frankreich hat den Diskont von 3,5 auf 4,5 Prozent und den Lombardzinsfuß von 4,5 auf.5 Prozent erhöltt. Brüssel, 30. Juli. Die Nationalbank hat den Wechselsatz um ein Prozent erhöht. Zürich, 30. Juli. Die Nationalbank hat den Diskont von 3,5 auf 4,5 Prozent erhöht. Stockholm, 30. Juli. Die schwedische Reichs- bank erhöht ab morgen den Diskont von 4,5 auf 5,5 Prozent. Besprechung der Mannheilmer amkffemen. Am 30. Juli nachmittags traten die größeren Mannheimer Bankfirmen zu einer Besprechung über die Lage zusammen. Von allen Seiten kounte mitgeteilt werden, daß das Publikum im allgemei⸗ nen Rune bewahre umd demgemäß auch in seinen geschäftlichen Verfügungen den Verlältnissen in Verstündiger Weise Rechnung trage. Die Banken Selbst sind auf die Ereignisse Wohl vorbereitet und fünlen sich der Lage gewachsen. Man War eln⸗ hellig der Meinung, daß man auch der Zukunft in eschäftlicher Beziehung mit Ruhe entgegensehen lenne namentſich da die berufenen Faktoren ent- schlossen sind, im gemeinsamen Zusammenwirken die Interessen des Mannheimer Platzes zu wahren. Es wurde vereinbart, für die Aufbewahrung von Wertsachen sich dem Publixum nach Maß- gabe der verfügbaren Niume ohne Erhöhung der üblichen OGebüllren zur Verfügung zu halten. Pramkftürter Abendbörse. Frankfurt a.., 30. Jull. Die heutige Abendbörse war sehr Es lagen Kleine, mit Preisgtenze versehene Kaufaufträge für einige Werte vor, während besonderes Angebot nicht Wahrzunehimen Wwar. Dadurch sind die Kurse ein- zehner Papiere etwas“gestiegen. Der Umsatz vrar aber ganz gering. Da das Jeitgeschäft aufgehoben ist und die Spekulation sich nicht gut betätigen kann, blieben die bekanntgegebenen, Einzeſheiten über den Umlang der russischen Mobilisierung ohne besondern Einfluß. Kurse bis.15 Uhr. Staafspaplere: 3½proz. Konsols 82.90 b. Ban Kabtleg Kreditaktien 177., Diskonto- Nonun. 170., Dresdner Bane 137 b. Verkebrswerte: Lombarden 13.90., Pa- Ketfahrt 102,80 b. Industrieaktien: Phönix 205,75., Edi- sou 210., Karlsruher Maschinenf. 162,50 b. Tendenz: Stiß, beruhigter. andde amnd industrie. Ausfuhrverbot für Getreide, Mehl, Fmttermittel und Vieh in Deutschland. wW. Berlin, 30. Juſi. Wie wir hören, wird der Bundesrat morgen vormittag u.., auch über den Erlaß von Ausfuhrverboten für Getreide, Mehͤl, Futtermittel sowie Tiere und tierische Erzeugnisse beschließen. Diese Maßregel ist veranlaßt durch ctie Berichte von zahlreichen Handelsvertretungen, wonach infolge der gegenwärtigen politischen und wirtschaftlichen Lage ungewöhnliche große Men⸗ gen von deutschem Getreide und Mehl ius Aus- land abfließen. Verbote gleicher Art sind unter ähnlichen Verhältnissen auch früer erlassen worden. Wenz& Ce. Wie wir hören, ist die für Ende des Monats in Aussicht genommene Bilanzsitzung des Aufsichtsrates angesichts der politischen Verhält- nisse bis auf weiteres yerschoben. Warenmärkte. Mammheimer Froduktenbörse. Mannheim, 31. Juki. Am gestrigen Markt⸗ tage war die Stimmung infolge der politischen Lage wieder sehr nervös. Es wurde sozusagen nichts gehandelt, da die Verkaufer sowohl, als auch die Käufer sich große Zurückhaltung aufer- legten. Offerten von dem Auslande fehlten fast gänzlich, nur von Amerika lagen einige Angebote in Kansasweizen 2 vor, wofür sich die Forderun- gen zwischen 165—168 M. für die Tonne, cif Rot- terdam, stellten. Im hiesigen offiziellen Kursblatt wurden zuerst gar keine Preisſestsetzungen vor- genommen; erst am nachmittag, als die Nachrichten wWieder etwas beruhigter lauteten, entschlog sich der Vorstand, einige Notierungen festzustellen. Man notierte Plataweizen mit 25.25—26, Platahafer mit 20—22 und Patamais mit 17.25 M. die 100 kg, gegen Netto Kasse, bahnfrei Maunheim, Auch im Mehlgeschäft war das Geschäft klein, zumal die Mühlen ihre Forderungen wesentlich erhöht hatten. Seitens der Mühlenvereinigung wird eine Preis- festsetzung bis auf weiteres nicht mehr vorgenom- men. Die heutigen Großhandelspreise bewegten sich für Weizenmehl, Basis O, zwischen 35—37 M. die 100 kg ab Mühle. Zahlung sofort, bei Abnahme der Ware. Epfektenbörsen. Parls, 80. Jnii.(Schluss) Diskont der 5 von Frankreich 4½%, 80. 30 29. — 25 55 2Portugles, II. Ser.— — 12212, do. Tabak 490.— 497.— Soheok London Woohs..Doutsohf u1 do. do. ſang—— 122.62½ furken(unlfiz.) 76.50 78.60 Itallen perte—— 99.62]Baague Ottomane 510.— 530. Privat-Diskont—%%Rlio Tinto 1400 1530 3 flente 27õ— 77.25[Lombarden——— 4 Itaſſener 91. 83.200Central Mining 151. Bangue de Paris 1170 1242/Türken-Lose—.— Credit Lyonnals 1350 14300[Chartered— wetropofftaln 446.— 468.— Dobeers—.— 4 Serben 1895—.———astrand—.— 5Zulgar.Tab.-.ohgt.— 460.—[Holdfleſds— 4Russen kons l..ll.——lagorsfontein—.— 5 do. do. 1903—.——.—Handmines—.— 4½d0. do. 1909———.—obinson—— 4 Spanler—— 83.30ʃHarpener lSgabky Copper Gesohüftslos. LO dOn, 36. Juli. Diskont der Bank von Hngland 4% 3Portuglesen.Ser. [Schlusskurse.) 30 29. 30. 29 Tend.: nom. lagersfontelg——— 2¼ Bonsols 70%, 71½ Moddersfonteln 110½% 11.½ ofohsanleihe—.— 72.—Premler—.7. 3 Argent. 1890—.— 109.— Handmines 41/%.½ Argen.—— 18. Tengenz: nom. Japaner—— 79.—Atehlison comp. 91.— 81.½ 4½% do. do. ll. 8.—.— 87.—Canadian 185.— 170.— Rexlzaner—— 63.½¼ Baltimore 71.— 71½ 4% Russen 8g—.— 80.— Shicago MIHI+aAuke 92½ 92.½ Oomanbenk—.— 11.—Lenvers oom. 4—.— Tend, nom. Zrle oom 21. 21.— Amaſgamated 55.½ 60,— Areathwesten 13.½ Anadondas—.—.¼ rand Trunk ord. Alo Tinto 52.½ 52.— feadin,. Jaaganylos.½.%/0 Loufsvllle 5 N. Jtaf Gopper—— 10½/% KMissourt Kansas 10.½ 19.¾ Central Ainin)—.——.— ontarlo 1822 1. Chartere⸗%½% ½% Pensylvania 54.— 54,— e Beers 13¾ 4— Fodk island— 14 Lastrans.%5.½0 Southern Faolfio 38.— 990.— QGeduld—.——Southern Rallwa, 16.— 17.— Zoerz—— 2½ Inon dom. 117— 116.— Soldtfelds./.¾ Steels dom. 54.½ 34% New- Tork, 40. Juli.(Schluß.) Kurs vom 20. 28. Kürs vom 30. 29. Gold auf 24 Std. Texas comm. 10.— 11.¾ Jurobsohnttsrat..— 5,.—feras bref. 27— 28.½ d0, letzte Barles..—.½ Mieseurl Paoltlo l..—.%/ Woechssl Serlin 38.— 85 ½ Katlonal Raflroag Weontel Paris 490.— 518.1½% of Rexlko pref.— 90, London 60 7g. nom, 300.—d0. Lad prof,.—.— Cablo Transfers New-Vork Zeptral 79.½ 82 Woohsel London 59.— 500.— New-Tork Ontarlo Zilder Boullion 52.½% 52.½ and Western 18.— 19.7/ Atob. Top. u. St, Co Rorfolk u. West.— 101.½ oonv. 4% Bonds 390.½ 31.½ ortnern Facofflo o. 98 103.— 3½ Colorauo S. 8. 83.— 81.—Fennsylvanfa oom. 105.½% 107. Horth, Pao,3% Bds. 67./ 57.½[Beading domm. 139— 2184% do, 4% Prlor. Llen. 92.— 93.— Rock Island Comp. 1— St. Louls u. S. Fran- do. d0. pref, 14½./ zisko ref. 4½ 63. 84.— Southern Faceiflo 9475 90.7 75 8. Pad. o. 4% 1820 89.— 383.½ J Soutt. RaIway o. 18 235 18.8% Unlon Paeſflo oond. 66.— 88.— 40. pref. 62.— 72.2½ Atohle. Topeka o. 99.½ 98./ Unlon paofflo oom. 113.— 119. 55 Baltimore-Oklo o, 72.— 75.% 90. prof..— 79.¾ Oanada-Paolflo 157.¼ 165. Wabash. pret. 1 1 Chesapeake-Ohlo 41./ 43.½ Amalgamat. Copp. 49.% 59.½ Cbioago Kilwauk., 65½ 92.— Amerſcan Can, pr. 89.— 87.— Colorado Stn.'ũ ũ60ũ———— 4o, CLoc. oom. 20.— 23.½ Venv. u. Rlo drd...—.. Amerie. Swelt o, 33.— 80.0 do, pret, 55 do. Sugar o, 99.— 104.— Erle oomm. 20 ¼ 22.% Anadonda Copp. o. 28.— 27./ 60. 18t. prel. 3¹ 45 35.½[ general Eledtt. o. 138— 142.— Aroat Korthern 113½¼ 117. 5 U. St. Stesl Corp. o. 51.½% 5915½ Ilisoie zentra 105.¾ 109.½ do. prof, 108.½ 106.1 Lehign Valley om. 122.— 130.½/ Eiah Oopper bom. 48.——— Loulswite Nashv. 127.— 130.—Virginia Garol. a. 20.— 24.½ Aisssurl Kansas Sears foboudk o, 170.— 185 ½ roduktendörsen. Newr-Torkk, 30. Juli.(Sciiluf.) Kurs vom 30. 29. Kurs vem 0. Beumw. atl. Haten.000.000 Sahmai Misex 11.— 8. atl. Getfn..000.000Taig prima Uity G%% 6% d. ien lagern.000.000Zacker Auskes.—— da. Exp..r. B..000.900 Kaftes Rie lose N. do. Exp.n. Kent..000.000] da. jull— 71 Baurtw. loee 12.50 12.75 de. Augnst 86.87 do. Iull 11.87 11.82 40..20.50 do. August 11.01 11.86 de. Oxtober.89.50 do. Septenber.08 11.88 do. November.90.20 do. Oktober 11.18 11.95 do. Derember.—.29 do. Novbr. 11.0 11.32 do. laatar.08.85 do. Derhr. 11.45 12.15 de. Fehruar.2.80 do. lanuar 11.25 12.01 da. AMürz.9 791 us. März 11.80 12.09 4. Abril.5.99 do. Aprll 11.58 1229— 1 7.05 de. in lew- Jun.17 70 ört, 4000 12¼ 13% Uetren 7. 2 4 104./ 88.— de. full 12.— 1260 d. kr. 1 115.¼ 887J do. Oxt. 112 12.05 da. jull 102/ 238./ Potrol. rat. Casse 10.75 10.75 de. Sept. 102.% 88.½ de. stand. wihte Aals Nr. 2 88.—— len-Lerk.25.5d. Derhr.—.——— dea. stand. wihte Hohl spriag whaat 3983 388 Philagelphla 325.2 dcetreſdetracht u. Fetr.-Ored. Balane.70.70 Lwerpeel 27. 277• Torpent.Hew-Verk 47.½ 48.— do, Lenden 29 2. dee. Zayanang—.— 48½ do. A A 3. Sohmalz-Western 19.57 10. ds 30.—.— 4o,(Rek..) 11.— 10.75 Ohlengo, 30. Junl.(Schluß.) Kurs vom 30. 23. Kurs vom 30. Welzen lulf 94.— 88.— Lelasaat Sept. 177— 184. da. Sopt. 94.½ 63.—] Sohmalx full 10.17 10ʃ de. Dez. 97.½ 81.— d0. 10 25 10.12 Bals Zull 75.— 74.— do. Nov. 10.37 10.20 do, Seopt. 72.½ 71.—Pork Jull 23.25 2325 4e. Dez. 64.— 61.—] o. Sept..75 20.80 Roggen looo 72.——.— do. Okt.——— d. Sopt.——— Ippen zull 12.40 12.80 do, Oxt.————%. Sept. 12.05 11.82 Hafer Sept. 320% 39.1 de. Okt. 11.57 11.47 do. Dez. 3. ½% 27.½ Speok 12.40 12.25 Leinsaat Jull 8 183.— Läverpool, 30. Juli.(Schluß.) Wolzen roter nervös 30. 2. Aitterenz per Oxt. 7711 778⁰5 181 per Der. 8004 1er 1 Hals norvds Zunter Amerlka per Sept, 67/1 5,/87/6 +4Ñ—K La Plata per Okt. 5/91% 5758½8% Antwerpen, 30. Juli. Welzen fest 3⁰0 20. gerste 29. per Iul!l!.— 22.28 per Sept. 17.25 1825 per Sept. 22.50 20.72 bder Dez. 16.75 der Dez. 22.50 21.— der Hal 186.50 15.62 Metalle. Werlin, 30. Jull. Kupfer. Tendenz sehr flau aug. 113½50 8 11278113,23 b Febr. 11857 8 11225 8——9 Sept. 112.— 8 111,½5 6 112,50b MArzZ 113,25 8 112500——5 Okt. 112.— 8 111.78 60111,75 b Aprif 118,50 3 112508——5 Hov. 112.— 112.— 0112—b Nal 114—5 11275 8—— Dez. 1120 8111,75 80112,—b lun 114,25 8 113500——8 Jan. 113,—6 112,— 0—.—b ul—— d—b Hambirg, 30. Jull. Kupfor.(Sohluss). Tend. beh aupt. zull 113,50 8 112—112.500 lan. 115.—8 114,758— Aug. 114,— 8 114, 8 114— Febr. 115,80 8 115—9 Soßpt. 114.50 B 114,50 U0 114½50b März 115.25 8 115.— 115,55 Okt. 115,.— 8 1185.—0 115,.—b April 115,75 11575U0 115⁵ 75 Hov. 114,78 8 114508 115,—b Hal 116,—3115,50 815½5 bez, 115,50 8 114,50 0 b jun—B 2ZIn n. Der Harkt Harkt war —5 Mk. nledriger bel zlemlloh ruhigem Gesokäft. Aug. 85 254 Br., 288—253 bz, Sept. 281., 252 Br., Okt. 282., 283 Ar, 251.264 bz, Nev, 283 8, 284 Br. Dez. 287 d, 289 Br. 299.288 21 Fehr, 271 0 278 Br, 27½1 bz, März 270 6 271 Br Hal 272 fl, 27 Br., jun 278 6 275 Br. 274.278 bz. London, 30. jull.(Sobluss“ Lupfer flau per Kasss 889.0 3 Konate 5708.00 stoctrolytie 59½-60—, bestselgetes—.— inn flau, pbor dasse 1169,0 91 86130605 Alel spanfsoh, ruhig 18.1 onglisd Zink stetig, gowöhnllohe Marker 21..—.— ee 22.——221. Glasgo, 30. Jull. Rokei runig Alddleeb der Kasea 50%½90% por Monat 57/90— por 3 Honat 57700 Amsterdam, 30. Jull. Sauca-Zinn. Tend. matt lose nom, Auktlon 83.— Hew-Vork, 30. Iull. gbnte Nor. Kurs Kupter Suporior Ingots vorräng—— 1325138 Zlnn Stralts—— 175½200 bun 1 5 e e 15%6 28 i 508gs 45 Stahl-Schlenen Wagg.frel seil Febr 194 7 Pegelstatlon vom aae 1 2, 27 28. 20. baven iagen“) 43.42 55 380 3 90 22935 443 dachm, 2 Uhr Haxau„.03605.10 6 31 947 8 Hachm. 2 Uhr Hannkbeim.47.67 225.758.98.08/ 86 7 Uur Ralaza 22 2 2 4 288 FB. 12 Ude Kaub 4384372 399398405 Vorm. 7 Aur Kblo 335340 3573 7080 U Ukr vom Neckar: Kannhem.42 722735 7875% verz. 1 Uhr Hellbronn.351351 185 Lerm. 7 Uhr Enx, Pforzhelm Windstiil, Robel 125. asserwärme des Rhelns am 31. Juli 1˙ l. 18˙ 0. (aitgetelſt von Leopold Sünger.) Höochste femperatur den 30. Julf 18,5%½ Plefste Tem peratur vom 30.—31. jull 12,80. 5 ee bbTbT Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; lür Kunst und Feuilleton: Dr. Victor Eckert; kür Lokales, Provinziales und Jerichtszeitung: Richard Schönielder; kür den Handelsteil: Dr. Adoli Agthe. für den Iuseratenteil und Geschäftliches; Fritz Joos; Oruck und Verlag der Direktor: Erust Müllet Miteſſer Pickel. Sommerſproſſen. Aerzte empfehlen De. Juhn's .80, und.50, Crome.— Franz 718 gren Ne Nürnberg. Hier: Pelikan Apothek Heß E 1,16 ſowie Drog. und en ge ale Dr. H. Hlaas'schen Buchdruckerei, G. m. 18 H. 1 FFFFFFFPFPFPFPFF————————wwꝛwww.ww..ꝛw.w‚ꝛꝛ ꝛ ꝛ————wꝛ ꝛ w——————————— im Monat Iuli. 7 2 F. 3 bese 20n 35 7 233 3 5 3* mm 2— 30. Jull Lorgens 7% 7853.8 12. 321111 9¹ 30. 75 Aittags 2 75⁴.7 18.0 K 3 30. 5 Abends 8˙ 75⁵4 18.5 Sill 31. Jul Aergens 7˙ 757.5 13.2 12 Glyzerin⸗Schwefel⸗Milch Seife 3 Barf. Juli 1914. Freitag, den 31. — aud det Denlſcen Buchdr Bezirksverein Maunheim. 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Eine andere Bitte wirſt Du mir nicht abſchlagen. „Sprich, Neber Papa!“ „Laß mir Zeit, daß ich die Herkunft des Mädchens erforſche. Solange bitte ich Dich, in keinerlei Verbindung mit Wilfride Brandes zu ſtehen. Willſt Du mir das verſprechend“ t einem tiefen Auſatmen legte Olaf ſeine Hand feſt, ganz feſt in die Rechte des Vaters: warten, Vater, und nach Deinem Willen — auch h von jedem Verkehr!“ „Ich— halte Deine Worte!“ Und wieder blickte er mit nachdenklichem Aus⸗ druck in die Ferne. „Dieſe Dunkelheit der Herkunft!— dieſe Un⸗ iſt das Zwingende, Olaf!“ Und mit einer gewiſſen Eindringlichkeit fuhr er fort: „In, wäre Wilfride Brandes in Wirklichkeit Wilfride Brandes, ich würde ſofort Eure Hände als die meiner Kinder faſſen.“ Und leiſe zögernd erzählte er jetzt, wie er kürzlich das junge Mädchen, das auf dem Verfallenen Grabſtein der Namenloſen ohnmächtig geworden war, ins Pfarrhaus heimgetragen hatte. In der Erinnerung daran ſtieg ihm ein wenig das Blut in die Wangen, denn auch heute, wie da⸗ mals mußte er dabei— es war merkwürdig an Gunhilde Moeen und ihr Schickſal denken. „Glaube mir, Vater, Du wirſt Wilfride noch ntit Freuden als Tochter an Dein Herz ziehen,“ ſagte Olaf ruhig. Es war ſchon finſter im Zimmer und nächtig ſtill, als Olaf ſich verabſchiedete. Graf Ottmar aber blieb noch 33 ſinnend noch — 88 eigenen gedachte. Mit einwenig mehr Wahrheit und offenem Bekennen ſeinerſeits wäre vieles ungeſchehen geblieben, was ſein Leben in Ketten ſchlug. Ach, von vorne an⸗ fangen dürfen, alles anders machen, gut und tüchtig anfaſſen können! Aber— geſchehen— alles, und nun ging es 8 Menſchenkraft, den Gewalten zu wehren **** Eine Stunde ſpäter betraten Frhr. Eberach⸗ Krafft und Emil Van de Put aufgeregt das ſtille Arbeitszimmer, wo Ottmar an ſeinem Schreibtiſch ſaß und die eingelaufenen Brief⸗ ſchaften durchſah. Im Dämmer der abgeblendeten Lampe ſchien es Ottmar, als ob das Haupthaar des Oheims noch weißer geworden ſei als er es ſonſt in der Erinnerung hatte. Mit blitzenden Augen und hochgehobenen Brauen rief Eberach⸗Krafft voll Verachtung: „Weißt Du, was die Mutter des Findlings noch ward— Eine Diebin!“ Nervös fuhr Ottmar auf. Wieſos“ Unwillkürlich ſah er ſich um, ob auch niemand dieſen Ausruf gehört hatte. Sein Blick traf Van de Put, der ruhig daſtand und ihn mit ſeinen klugen fmmnenden Augen forſchend anfah. 5 Graf Ottmar folgte einer Aufwallung. Ein Gtwas zwang ihn. Er konnte garnicht anders: „Nein, Onkel Karl, dieſes arme Weib handelte gewiß unter einem unerbittlichen Zwang, als ſte ihr Kind ausſetzte; aber einer gemeinen Handlung, wie der eines Diebſtahls, war ſie nicht fähig, ſonſt— wäre ihr Kind nicht Wil⸗ fride Brandes.“ Kopfſchüttelnd legte Eberach⸗Krafft das an⸗ tike Medaillon und das kleine Emaillebildchen vor Ottmar auf den Schreibtiſch unter den hell⸗ ſten Schein der Lampe: „Kennſt Du dasd“ Aufmerkſam muſterte der Graf die Gegen⸗ ſtände und erkannte ſie alsbald. Erfreut meinte er:„Wie? Dieſes Kleinod, das Deiner Ahnin Gamma ſo beſonders wert und ſo ſchmerzlich vermißt war, befand ſich un⸗ ter den Hüllen des Findlings?“ „Alſo liegt der Diebſtahl doch klar!“ rief der Freiherr und begann wieder unruhig im Zim⸗ mer auf und ab zu wandern. „Nein, Onkel, dieſe Ueberraſchung iſt doch — treibt Werbenent⸗ ſtieß Sberach⸗ zum 0 Krufft Heruns. 7 5 8 9 25 Teel Die seit Jahren von mir unter der Marke Zarentee eingeführten; sehr beliebten u. anerkannt 75 vorzüglichen Tee-Mischungen M..40 b 8 0à, 12/13(neben Hafner) und Primz Wilmelmstr. 16(Kosengarten). Serhard Hoppe, Teg⸗ W Hans Teel 18 10.— per Pfund, erhalten Sie nur: Wilbelmstrasse 10, früher Kunststrasse N 3, 9.(37884 Etwas unwillig hatte Van de Put ſtill zu⸗ gehört, wie er auch im Pfarrhauſe geſchwiegen hatte. Jetzt trat er ruhig an den Tiſch und prüfte eingehend noch einmal das Schmuckſtück. Es zurücklegend ſagte er ernſt und langſam: „Das gleiche Medaillon trug meine verſtorbene Braut Gunhilde Olden— Ein Schauer überrieſelte Graf Ottmar und feine Kniee wankten. So war Wilfride Bran⸗ des— Er wagte nicht, es anzudeuten, „Wie iſt das möglichl?“ riefſen er und Ebevach⸗ Krafft zugleich. Wieder das Schmuckſtück in die Hand nehmend ſah Van de Put einen Augeunblick ſtarr darauf hin. Dann wandte er ſich an den Freiherrn: „Wiſſen Sie es zu öffnen?“ „Ich habe es niemals geöffnet. Auch ſcheint es gar nicht dafür eingerichtet zu ſein trotz des verhältnismäßig großen Umfanges.“ Der Maler blickte von einem zum andern: „Das Innere iſt mit lauter kleinen Diamant⸗ ſplittern— eine volle Roſe darſtellend— aus⸗ „Eine Diebin? gelegt.“ „Ja, ſo iſt es!“ rief der Freiherr mit ſtocken⸗ dem Atem.„Ich erinnere mich genau!“ „Bitte, verſuchen Sie es zu öffnen.“ Zuerſt probierte Graf Ottmar vergeblich da⸗ ran herum; dann reichte er es dem Onkel, der nach längerem Bemühen erklärte, daß er die Mechanik nicht mehr kenne. „Das Kleinod, das Ihrer Familie fehlte, habe ich nie getannt. Wenn ich dieſes hier nun öffne und meine Beſchreibung richtig iſt, ſo werden Sie ſich der Tatſache nicht entgegen⸗ ſtellen können, daß es das Eigentum meiner Braut geweſen iſt.“ „Das bleibt mir ein Rätſel.“ „Warum? Vielleicht haben wir beide recht,“ entgegnete Van de Put und reichte das geöff⸗ nete Schmuckſtück dem Freiherrn, der wie ver⸗ ſteinert darauf ſtarrte. „Auch dieſes Emaillebildchen gehört meiner Braut. Es ſtellt ihren Vater Wilfrid Olden als vierzehnjährigen Knaben dar.“ „Das iſt doch nicht möglich,“ rief der Freiherr mit bebender Stimme dazwiſchen. Es iſt auch die gleiche wie mein Bruder Wilfrid ſie trug „Vielleicht 0 Van de Put empfand eine Art grollender Freude, hier eine Aufklärung Herbeizuführen, 1 505 alle 8 auch 2215 255 die nicht wirken mußte,—. 2 8 Abiturienten-Kommers — 0 abzufagen. kettchen, ein Portemonnaie von lil Fß1F1KK————————————————————————fi N Msage. Den ernſten Zeiten entſprechend, ſehen wir 1 uns gezwungen, unſern heute abend in den 6 37886 Kaiſerſälen geplanten Im Auftrag der Oberprima A. des Gr. Karl Friedrich⸗Gymnaſtums: Das Hräsfdlum 6 eeeeee Am 28. Juli wurde in einem Abteil 2. Klaßſe des von Wildbad 4 Uhr 26 hier ankommenden direktez Zuges nach Frankfurt a. 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Heute glaube ich, daß meine Ahnung mich nicht tüuſcht und 5 der Freihert Wilfrid Eberach⸗Krafſt und der Vater meiner 75 die Gegeende hin.— war eine ſeltſame Spgnnung zwiſchen ihnen. — begaun Van de Put wie⸗ der, ein wenig Er wandte unauf⸗ fällig den Kopf und dentungsvoll an.„Dann iſt die dens keine andere als— Gunhilde Moeen. Ich denle, der iſt Rückenlos!“ Graf Ottmar wie geiſtesabweſend vor 155 hin geſonnen. Jetzt erhob er ſich mühſam. ſah recht akt und leidend aus. Wie er⸗ ſchopſt ſank er wieder auf Stuhl zurück und wiſchte ſich den Schoet von der Sttrn. Ihnen zu warm“fragte Van „Ich denke, wir öffnen das Fenſter,“ bat auch der Freiherr. Van de Put tat es. Eine Weile ſchwiegen die drel. Eberach⸗Krafft ſtrich ſeinen langen Bart und fing wieder an zu zweifeln.„Das ſind doch alles nur Vermutungen. Ich habe, ſeitdem mein Bruder mit ſeiner Familie 7 8 und die Tän⸗ zerin Cobini heiratete, nichts mehr von ihm gehört. Als er mündig war, zahlte ihm mein Vater das Vermögen nach Petersburg aus.“ Erregt unterbrach ihn Van de Put:„Die Eheleute Olden ſprachen fließend ruſſiſch!“ Graf Ottmar richtete ſich nervöss empor und ſah den Maler hilflos an: „Gunhilde Moeen iſt doch aber ſpurlos im Orient verſchwunden—“ „Nicht im Orient. Und nicht ſpurlos mehr. Sie iſt mit dem kleinen Dampfer„Thaſos“ der deutſchen Levantelinie bis nach Hamburg ge⸗ kommen und zwar Anfang Juli des gleichen Jahres, da Brandes das Kind im Garten fand. Graf Ottmar bedeckte die Augen mit der Hand.„Wir haben da ganz ſchöne Theorien aufgeſtellt, die allem nach vielleicht zutreffend ſein können, die beweiſende Wahrheit muß wohl unoch werden. (Sertſebene felet) 3 direkten iederi gen ge— uhänget Anhäng, der mit uſchüſſeß Wleder⸗ 37880 .— eim. entſprechenden Freitag, den 31. Juli 1913. Genrre. Knzeiger.— Badiſche Neueſte Nachvichten.[Mittagblatt) 9. Seite. N2, 13 agſſunintnteteunn N 25 13 inneenmmegpeſaunnennnes mAHAannane PFEN rrrrrrrrr.. 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In der heutigen General⸗ verſammlung wurde die Schluß Vertetlung des Reinvermögens und die e der Liquni⸗ dation eſchlof ſen. Darnach entfällt auf je 1 Aktie unſerer Geſell⸗ aft noch ein Betrag von ſch M. 248.20, welcher ſofort hei der Süddeutſchen Bank Abt. der Pfälziſchen Bank, Mannheim oder bei der Rheiniſchen Treuhand⸗ Geſellſchaft.⸗G., Mann⸗ heim gegen Einlieferung der Aktie erhoben werden kann. 95876 Von den ſchon früher zur Auszahlung beſtimm⸗ ten beiden Raten ſind auf einige wenige Stücke die +* Beträge noch nicht erhoben Letztere können ebenfalls bet den oben augegebenen Stellen eingelöſt werden. Maunheimer Saalbau⸗ Aktien⸗Gef. i. L. A 1f 2 Teilzahlung! boen Hezgl Uilele Ak. 550,600,650 sind Fabrikate der Igrösten Fabrik 0 ebee 7 .dpiegeldScin; Hofl. 75 Ludwigshafen à. fh. Genueralvertreter von Schetnge s Sihſe Ste. Aeustacter pennvereinslos nur 20,000 à.10 Wotbesv. 10, 100 lk. 10 pitk. Mark Pttr. Ark 1. W. V. 5,90015 Prsp. r ar Geld Ziehung 3. Sept. sicher. 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Die Sanuguinikar und Phlegmatiker, die Optimiſten und Peſſimiſten geraten in ſchwere Gefechte, niemand weiß etwas Sicheres, und jeder möchte ſo gern ſeiner Um⸗ gebung je nach ſeiner Natur Schrecken oder Be⸗ kühigung einflößen. Und in dem Kopf eines jeden jagen ſich die Erwägungen, welche Folgen der Krieg für ihn haben wird. Langſam geſtaltet ſich wieder das alltägliche Bild. Die Reſtaurants und Cafés füllen ſich, die Muſikkapellen locken mit den erbrobteſten Berliner Tanzweiſen, die Oberkellner reichen die Hummern herum. Aber zwiſchen Gläſerklang und Tellerge⸗ llirr ſchwirren die Worte Oeſterreich, Serbien, Rußland durch die Luft, und jedem iſt, als enthei⸗ ligte er dieſe ernſte Stunde durch die Befriedigung ſeines profanen Hungers. Die Muſik trägt der Stimmung Rechnung. Kriegsmärſche wechſeln mit der deutſchen und öſterreichiſchen Na e jedesmal mit ſtarkem Beifall begrüßt. Aber auf aller Begeiſterung 198 eine gedrückte At⸗ moſphäre, eine tiefe, große Sorge und die Frage, obſder Serben wegen der Weltkrieg lohne, von dem temperamentvolle Nachbarn ohne Wertpapiere immer wieder mit flammenden Augen reden, wäh⸗ kend ſie mit Krachen die Hühnerknochen gerbeißen, 8. 7* 1 Die Hotelbeſitzer und Penſionsinhaber ringen die. Hände. Alles rüſtet zur Abreiſe. Aengſt⸗ liche Leute ſind auf keine Weiſe mehr zu halten. Nügen, ſagen ſie, ſei eine Inſel, und Sie wollten nicht in dieſer Mauſefalle gefangen genommen wer⸗ den. Sie reiſten noch nachts ab. Und heute Mor⸗ gen wurde ernſthaft behauptet, man habe Strand geheime Wächter geſehen, die nach ruſſiſchen Flotte Ausſchau halten. In die getrieben, konnten ſie Am ſich nur mit der T ausweiſen, daß ein fune Mann einige lang underwandt auf das Meer geſtarrt habe. ah es nicht heute wie geſtern Menſchen mit Sehn⸗ ſucht und und Weltſchmerz gäbe. Ich bin ſonſt eine Als Nakur und liebde in der Sommerfriſche lichen die Einſamkeit, konnte es aber nicht hindern, heute] gereichen. Ihr Anzug iſt nicht nur gut, ſondern der Held des Tages zu ſein. Ich hatte in einem Telephongeſpräch mit Berlin Informationen über den neueſten Stand der Dinge erhalten, und wurde nun umringt von einer Menſchenmaſſe, der ich über meine Kenntniſſe Vortrag zu halten hatte, deſſen Tatſachen von Mund zu Mund flogen. Ein öſterreichiſcher Fähnrich, der in unſerer Penfion wohnt, wartet von Stunde zu Stunde auf das Telegramm, das ihn vor den Feind ruft. Unver⸗ geßlich bleibt mir die hoheitsvolle, beherrſchte Ruhe einer jungen Frau, die hier mit ihren Kindern iſt. Sie iſt die Gattin eines Offiziers, ihre Brüder und Schwäger müßten, wenn der Krieg ruft, alle ins Feld, ſie hat im Kriegsfall alles zu verlieren und trägt ihre peinigende Unruhe mit rührendem Stolz. Und doch, wie leuchteten ihre Augen auf, als heute das Kriegsgeſpenſt etwas in den Hinter⸗ grund trat. — Serbiſche Offiziere. Wer zum erſten Male in ſeinem Leben aus dem Weſten Guropas nach dem Balkan komant und zunächſt in Belgrad Sta⸗ tion macht, gewinnt von der Hauptſtadt Serbiens nichts weniger als freundliche Eindrücke. Ueber den Häuſern und Straßen ſchwebt bei Tag und bei Nacht ein unbeſtimmbarer übler Geruch, deſſen Grundlage wohl hauptſächlich nicht ganz friſches Hammelfett iſt, die Pflaſterſteine ſind ſo ſpitz und ſcharfkantig, daß ſie den Füßen empfindliche Schmerzen berurſachen, Gaſthöfe, Speiſehäuſer, Verkehrsmittel und Läden ſtehen kaum auf der Höhe einer deutſchen Mittelſtadt und Vergnügun⸗ gen, an denen man auch nur bei beſcheidenen An⸗ ſprüchen Geſchmack finden könnte, glänzen durch Abweſenheit. Es iſt eine bei uns viel verbreitete Meinung, die Frauen der Balkanländer ſeien ſamt und ſonders und allerorten fabelhafte Schönheiten mit dunklen, glutvollen Augen und üppig⸗ſchlanken Gliedmaßen. Nun, in Belgrad wird man von die⸗ ſem Glauben ſehr raſch geheilt. Die Serbin iſt nicht immer ausgeſprochen häßlich, aber ſie iſt ſer ſelten hübſch und ſie iſt faſt immer reiglo Die einzige ſchöne ſerbiſche Frau, die unglückliche Kö⸗ nigin Natalie, war— eine Ruſſin! Und die Un⸗ anſehnlichkeit der Serbin fällt dem Beobachter um ſo mehr auf, als die Männer in Serbien ein prachtvoller Menſchenſchlag ſind— äußerlich be⸗ trachtet Wer ſich bom ſerbiſchen Offizier ein Bild nach gewiſſen modernen Operetten gemacht hat, kommt nicht auf ſeine Koſten. Die Leutnants und die Kapitäne, die durch die Straßen von Belgrad 10 8 1 einigen fiachen Hüften, Ahnelen Gel ſichtszügen, die oft geradezu klaſſiſch geſcntten und von ſchwarzen, 0 15 Augen unter fein, ge⸗ zeichnten Brauen belebt ſind„Kein Wunder,“ ſo ſprach eine franzöſiſche Diplomatenfrau,„wenn die Serbinnen ſo verwöhnt und eitel ſind. Jeder von ihnen hul Wig Eißk 16 in Mei geſtalt, ſo daß 1 Vent eine in der lichen gegnet, 194155 manc 5u Corps, den en gliſc der ſtatt b⸗ Leibgarde des Ne Italien zur Zier häufig von ausgeſuchter Eleganz. Aus alledem ergibt ſich natürlich noch kein Schluß auf ihre mili⸗ täriſche Tüchtigkeit. — Miniſterfrauen. Einen Ruhm, von freilich zweifelhafter Art, kann Frau Caillaux für ſich in Anſpruch nehmen. Sie hat, ſo ſchreibt die „N. G..“, einen neuen Typ geſchaffen. Den Typ der Miniſterfrau, die ihres Gatten politiſche Geg⸗ ner mit dem Revolver niederknallt. Als Frau Caillaux, ehe ſie zur Waffe griff, da und dort ver⸗ geblich um Rat fragte, wie ſie ihren Mann vor den tückiſchen Angriffen eines ſkrupelloſen Geg⸗ ners ſchützen könnte, hätte man ſie auf den ideal⸗ ſten Typ der Miniſterfrau hinweiſen ſollen, auf Johanna von Bismarck, deren heißes Herz jede ihrem geliebten„Ottchen“ zugefügte Unbill mit leidenſchaftlichem Zorn empfand, ſeine Feinde viel glühender und tiefer haßte als er ſelbſt, niemals aber ſich berufen geglaubt hätte, die Rolle der rächenden himmliſchen Vorſehung zu übernehmen. Allerdings trennt auch ſonſt ein unermeßlicher Ab⸗ ſtand das fromme pommerſche Edelfräulein von der Pariſerin, die die Männer ſo ſchnell wechſelte. Nicht oft hat man aus dem Munde eines Miniſters die Worte, die Herr Caillaux vor den Geſchworenen ſprach, vernommen: ſeine Frau ſei auch in poli⸗ tiſchen Angelegenheiten ſeine Vertraute und Be⸗ raterin geweſen. Gerade die bedeutendſten Poli⸗ tiker haben ihren Frauen nicht den geringſten Ein⸗ fluß auf ihre Geſchäfte und Sorgen geſtattet. Sehr große Staatsmänner konnten daher geiſtig ſehr unbedeutende Lebensgefährtinnen an ihrer Seite dulden, wie Talleyrand, deſſen wunderſchöne, aber vollkommen ungebildete Frau einſt den engliſchen Geſandten Robinſon nach dem Ergehen Freitags fragte und ſeitdem bei Tiſch nur ſprechen durfte, wenn ihr Gatte eine auf den Grad ihres Ver⸗ ſtandes wohlberechnete Frage an ſie richtete. Wo⸗ bei, der hiſtoriſchen Gerechtigkeit wegen, bemerkt ſei, daß die Fürſtin Talleyrand nach neueren Forſchungen in einem viel günſtigeren Lichte er⸗ ſcheint, als ſie gewöhnlich dargeſtellt wird. Mini⸗ ſter, die in geiſtiger Abhängigkeit von ihrer Frauff ſtanden, hat es immer gegeben und wird es immer geben. Das ergötzlichſte Beiſpiel dieſer Gattung war gewiß der preußiſche Kultus⸗ miniſter von Mühler, der, ſeiner Veranlagung nach ein lebensfroher⸗ feuchtfröhlicher Poet und Sänger, durch ſeine Gattin, Adelheid von Goßler, allmählich in einen untätigen Frömmler verwan⸗ delt wurde. Bismarck— kann man von Miniſtern, wie ſie ſein ſollten, ſprechen, ohne ihn immer wie⸗ der zu nennen:— Bismarck hat ſehr ergötzlich geſchildert welche Mühe er hatte, Frau von Müh⸗ ler zum Verlaſſen des Zimmers zu bewegen, wenn er mit dem Kultusminiſter in deſſen Wohnung dienſtliche beſprechen wollte. Herr Joſeph Caillaux beſitzt ſicher gar keine mit dem Verfaſſer des Liedes„Guter Mond, du gehſt ſo ſtille d d und Fre riette hin; edergeburt im Innern und zu führen beſtimmt war, wird eine Enttäuſchung erfahren haben, als er hörte, daß ſeine tempez mentvolle Gattin ſich als„Frau Miniſter“, nicht nur als Miniſterfrau fühlen durfte »Anekdoten von König Humbert. Unter dem ſchlichten Titel„29. Juli“ gibt auf Veranlaſſung des Nationalkomitees der Bürgermeiſter Italiens Giovanni Battiſta Abellone in dieſen Tagen ein Buch heraus das die Erinnerung an die Tragödie von Monza und ihr königliches Opfer wieder⸗ erweckt. Von König Humbert, der an jenem 29. Juli 1900 der mörderiſchen Revolperkugel des Anashi⸗ 5 Bresci erlag, erzählt Avellone einige kleine Züge, die für das Weſen des ermordeten Monarchen bezeichnend ſind. König Humbert hatte ein ungewöhnlich gutes Gedächtnis, das ſeine Um⸗ gebung nicht ſelten in Erſtaunen ſetzte: noch nach vielen Jahren erinnerte er ſich einzelner Menſchen und einzelner Tatſachen, die an ſich kaum bedeu⸗ tungsvoll erſcheinen mochten. Dafür iſt ein Vor⸗ fall charakteriſtiſch. Eines Tages legt der Mini⸗ ſter Genala dem König zur Unterſchrift ein Dekret vor, durch das ein gewiſſer Herr., früher Jour⸗ naliſt und Dichter, zum Beamten im Miniſterium der öffentlichen Arbeiten ernannt wird. Der König lieſt den Namen des künftigen Staatsbeamten. „Ah!“ ſagt er,„den kenne ich.“ Der Miniſter iſt erſtaunt:„Majeſtät kennen ihn?„Dem Namen nach, lieber Genala.“„Es iſt ein junger Menſch von Geiſt,“ beeilte ſich der Miniſter hinzuzufügen. „Geiſtvolle Menſchen,“ ſagte der König,„ſind nicht immer die beſten Beamten.“ Genala erwiderte: „Aber dieſer hier iſt auch ein guter Beamter!“ „Ich bezweifle es nicht und beeile mich auch, zu unterſchreiben,“ ſagte König Humbert und unter⸗ ſchrieb. Dann aber fügte er hinzu:„Nun, da er eine feſte Anſtellung hat, wird er es auch nicht mehr nötig haben, Flauſen in die Welt zu ſetzen, wie damals, als er Mitarbeiter eines kleinen Blattes in Sabigliano war.“ Und dabei ſtand der König auf, ging an den Bücherſchrank, ſuchte einen Augenbl. ick und zeigte dem Miniſter ein Zeitungs⸗ blatt, in dem der neuernannte Beamte in piemon⸗ teſiſcher Mundart ein ſatiriſches Gedicht veröffent⸗ licht hate, um deſſentwillen die Zeitung ſeinerzeit konfissiert worden war. Der Miniſter las die Verſe, wurde hochrot vor Aerger und wollte das Artſtellungsdekret zerreißen.„Exzellenz, Exzel⸗ lenz,“ meinte der König lächelnd,„überlegen Sie ſich, was Sie da machen wollen. Es iſt meine Unterſchrift.“ Und es blieb bei der Staatsanſtel⸗ lung des Satirikers. Eine andere Anekdote geht auf die Tage des unglücklichen abeſſiniſchen Krie⸗ ges zurück. Der König war nach Neapel gekom⸗ men, um die ausziehenden Soldaten zu begrüßen. Bei den Truppen, die eingeſchifft wurden, ſah man viele weinende Mütter. König Humberk trat an eine alte Frau heran:„Warum weink Ihr? „Wie „Weil meine Söhne in den Krieg ziehen!! viele?“„Zwei, Majeſtät!“„Auch wir ſind zwei und haben nicht niehr unſere Mütter, die uns ſegnen könnten.“„Nein,“ ſagte die alte Fran und jetzt, König, will Dich ſegnen„e j arme Euch, wobel er aie hatte, um den neu, lief gebeugt die Han füßte⸗ en gauzen Tag über 5 der Kbnig l und n zachdenklich Geueralc neiger.— Badtſche Neueſte Hamtrichten.(Weittagblatt) o FF77777 vß cccccccccccßrcc ſ0 feepeepppfpeepepe Beginnt am 23. ds. M Ae 8. — Erklärungl Ailinmummummumummunnummunmmunme Wir wollen mit kurzen Worten erklären, warum wir moderne Schuhwaren zu 50 billigen Preisen verkaufen: 1. WMir haben für die Rommende Herpst-⸗-2. Wir wollen ia der nächsten Sommer-⸗ und Winter ⸗Saison zahſreiche neue saison ausschlſiehlich mit neuer Ware vor Muster disponiert und brauchen den unsetre werte Kuudschaft treten u. darum Matr daee die diesjähr. Bestände unbedingt rãumen. 3. 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