aegee euen meg enz ueufscplas ne usgog 8⸗⸗ c 0 rdreeerre ateeae rosr deen 88sr Sosr aerteenen zuteee u bne we deeee Bunpumuunvzogz gun ziondnnhig neenohlng 8 ziLagguvg mog snv(p — wenneatent: c0 pfg · monuttfich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag mk..42 pro Gaanele 5 Juyferate: Rolonel⸗Setle 50 pfa. Reklame⸗Seile.20 Nk Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: der Stadt Mannhe Kimtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Urannheim; Beilage für Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Geleſenſte und verbreitetſte Seitung in Mannheim und Umgebung im und Umgebung Aiteratur und Wiſſenſchaft; Celegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Rannhetm“ Celephon⸗Ulummern: Otrektion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung 541 77 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 35, Mannheim, Montag, 3. Auguſt 1914. (Abendblatt.) Sur Dorgeſchichte des Arieges. d. k. Wien, Auguſt. Das Aktenmaterfal Oeſterreich Ungarns gegen Serbien beweiſt nicht bloß den tiefge⸗ henden Haß des Königreichs gegen die Mo⸗ narchie, es beweiſt, wie weit bereits die Bewe⸗ gung gediehen iſt, die man, wenn ſie ſich auch in dieſem Falle nur auf die ſüdlichen Länder erſtreckt, eine panflawiſtiſche nennen muß. Hier ſpielt ſich gewiſſermaßen ein Teil des großen Prozeſſes ab, der zur Entſcheidung drängt. Des Ppozeſſes um die Frage, wem die Vor⸗ 0 herrſchaft in Guropa gebührt; dem Sla⸗ wentum oder den Germanen. Dieſe Frage aktuell gemacht zu haben iſt die Schuld des Slawentums. Die Germanen hätten ſich mit ihrer Rolle, im Herzen Europas die ſtärkſte Macht zu ſein und mit ihrer weiteren Rolle der KHulturttlkäger nach dem Oſteu zu bleiben, wie man es ſeit jeher war, ſicher gerne beſchieden. Den Eroberungsgelü⸗ ſten des Slawentunts aber blieb es vorbehal⸗ ten, das Gleichgewicht zu ſtören und Hand nach fremden Gute auszuſtrecken, um eine nu⸗ meriſche Machtfülle zu erreichen, die es ihm er⸗ möglichen ſollte, ganz Europa unter ſeine Fauſt zu zwingen. So wird auch das Verhal⸗ ten Serbiens gegen Oeſterreich⸗Ungarn von den Slawen in Europa, nicht wie es ſich ge⸗ bühren würde, nach den Umtrieben, der Art der Arbeit, die von Serbien geleiſtet wurde, eingeſchätzt, ſondern nur vom Standpunkt des Slawentums als ein neuerlicher Vorſtoß ge⸗ gen das Germanentum. Man mußte auf Recht und Geſittung bauend annehmen, daß die Fülle der ſchweren Schuld, die beweiſt, daß man es mit einem Staatsweſen zu tun hat, das, ßeit entfernt, europäiſche Geſittung und Sinn für Rechtlichkeit in ſich aufgenom⸗ men zu haben, bereit iſt, zu jedem, zu dem berworfenſten Mittel zu greifen, wonn ihm dieſes gut dünkt, für die Erreichung des Zie⸗ les, Eindruck überall in Europa machen werde, auch bei den Slawen. Das iſt nicht ein⸗ getroffen. Es ſcheinen die Protektoren dieſes Serbenreichs, es ſcheint insbeſondere das große ruſſiſche Reich Serbiens Verhalten gegen Oeſterreich-Ungarn nicht nach den Vorgängen zu beurteflen, die Oeſterreich zwangen zum Schwerte zu greifen, da jedes andere Mittel vollſtändig verſagt hatte, ſondern nur von dem Geſichtspunkte aus, daß Serbien hier einen Teil der allſlaw ſchen Arbeit für die großſlawiſchen Hoffnun⸗ gen begonnen hat. Aus dem Aktenmaterial der öſterreichiſch⸗ umgariſchen Regierung geht hervor, wie plan⸗ mäßig und wie tiefgehend dieſe Arbeiten be⸗ trieben wurden. Das iſt panſſawiſtiſche Agi⸗ tation im großen Stile, die ſich nicht etwa darauf beſchränkt, Simn für ſlawiſche Zuſam⸗ mengehörigkeit und flawiſchen Gemeinſinn in jenen Gebieten zu pflegen, wo die Slawen Herrſcher ſind, ſondern in andere Gebiete zu übertragen, wenn auch dort nur ein Bruchteil ſlawiſchen Volkes ſich findet. In den von der Regierung veröffentlichten Belegen für die Berechtigung des Einſchreitens Oeſterreich⸗ Ungarns gegen die von Serbien betriebene Agitation findet ſich auch die Stelle, daß die Sokolvereine Serbiens die ſlo⸗ weniſchen Sokolpereine in der Mo⸗ narchie dazu beſtimmt haben, ſich mit ihnen in einem bisher geheim gehaltenen Verband zu vereinigen. Es beſteht alſo bereits, wie die Regierung jetzt auf Grund ihrer Unterſuchungen feſtſtellen kann, E derartiges Herübergreifen der · großſerbi · Der Weltkrieg. ſchen Bewegung nach Oeſterreich. Dieſe Be⸗ wegung beſchränkt ſich aber nicht etwa auf die ſüdlichen Gebiete der Monarchie, ſie greift weiter bis nach dem Norden und hat insbe⸗ ſondere die tſchechiſchen Sokolvereine in den Bereich ihrer Beſtrebungen gezogen. Die groß⸗ ſerbiſche Bewegung greift alſo weiter und wird ſo zu einer allſlawiſchen, Daraus erklärt ſich auch das Verhalten Rußlands in der Streitfrage zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Serbien. Rußland dünkt ſich als der berufene Protektor des Slawentums nicht etwa bloß auf kulturellem Gebiete, es will die Führung inne haben über das ganze Slawentum Euro⸗ pas, es will den Sammelpunkt bilden für alle ſlawichen Volksſtämme des Erdteiles und da⸗ durch iſt der Zeitpunkt nahe gerückt, der den grußen Entſcheidungskampf zwiſchen Ger⸗ manen und Slawen bringen ſoll. Im deutſchen Reichstag iſt vom Kanzler ſeinerzeit das Wort geſprochen worden, daß es zu einer Auseinanderſetzung zwiſchen Sla⸗ wentum und Germanentum in Europa kom⸗ men wird. Die Bewegung, die damals ſchon zu erkennen war, wurde damit richtig einge⸗ ſchätzt, wenn auch damals viele zweifelnd das Kanzlerwort vernahmen, da ſie die große Ge⸗ fahr für einen allgemeinen Krieg in Europa nicht ſo nahe gerückt glaubten. Es ſind wenige Jahre vergangen und der volle Ernſt der Kanzlerworte, die im deutſchen Reichstage ge⸗ ſprochen wurden, zeigt ſich bereits. Die öſter⸗ reichiſche Regierung, wir meinen da, die für die inneren Verhältniſſe der diesſeitigen Reichshälfte verantwortliche, kann von ſchwe⸗ ren Verſäummiſſen nicht freigeſprochen wer⸗ den. Es hat ſeit Jahrzehnten an warnenden deutſchen Stimmen nicht gefehlt. Man hat auf die Umtviebe verwieſen, die von jenſeits der Grenze kommend, im öſterreichiſchen Ge⸗ biete ſich leicht erkennbar zeigten, die öſter⸗ reichiſche Regierung aber glaubte an den Ernſt und die große ſchwerwiegende Bedeutung die⸗ ſer Umtriebe nicht. Immer wieder iſt man in den alten Fehler bei uns verfallen, das Sla⸗ wentum ruhig gewähren zu laſſen, wenn ſein Tun und Gehaben auch längſt über das Maß des Zuläſſigen hinausging und Geſinnungen zutage förderte, die ſich mit einem Zugehörig⸗ keitsgefühl zur Monarchie nicht mehr verein⸗ baren laſſen. Jetzt, wo die gemeinſame Regie⸗ rung aktenmäßig die Beweiſe für die Gefähr⸗ lichkeit der von unſeren leitenden Staatsmän⸗ nern immer für ſo harmlos angeſehenen all⸗ ſlawiſchen Vereinsorganiſationen beſitzt und beröffentlicht, mußte auch eine ihrer Pflichten bewußte öſterreichiſche Regierung endlich ein⸗ mal die Folgerungen ziehen. Die kritiſche Zeit, in der wir augenblicklich leben, mag energiſche Schritte in dieſer Richtung augen⸗ blicklich nicht ratſam erſcheinen laſſen. Das ſoll gelten. Aber wenn die Kriſe überwunden iſt, und wie wir alle wohl hoffen, mit den beſten Erfolgen für die öſterreichiſch⸗ungariſche Mon⸗ archie, dann muß mit feſter Hand eingegriffen werden, um den Umtrieben und Machenſchaf⸗ ten, die durch ſogenannte kulturelle oder gym⸗ naſtiſche Vereine gegen das Staatsweſen in Szene geſetzt ſind, ein Ende zu bereiten. Wer hat das Ultimatum verfaßt? Die ſcharfe Sprache des Ultimatums iſt nicht nur angenehm aufgefallen, es wurde auch viel darüber geſprochen, wer der Verfaſſer dieſes Ultimatums wohl ſei. Das feſtzuſtellen dürfte ſchwer fallen, aber einen Auhaltspunkt dafür, wo er zu ſuchen iſt, gibt ein Unterſchied in der Faſſung des ungariſchen und des deut⸗ ſchen Textes. Dort, wo von Milan Cigano⸗ vic die Rede iſt, der die Attentäter im Waf⸗ Nacht wat die gewohnte Stille ein, bie, und im ungariſchen Texte dagegen ein „angeblicher“ Ciganovic. Nun iſt„gewiß“ und„angeblich“ wohl keineswegs gleichbedeu⸗ tend. Da nun aus der weiteren Darſtellung hervorgeht, daß die Regierung ſagen wollte, dieſer Ciganovie nenne ſich nur ſo, ſei in der Tat aber eine andere Perſönlichkeit, ſo iſt der Ausdruck angeblich der allein rich⸗ tige. Damit erſcheint nun wohl ziemlich un⸗ zwefdeutig erwieſen, daß der ungariſche Teyt der Originaltext war, weil er das Wort„angeblich“ enthält. Der Verfaſſer des Ultimatums wollte zweifellos von einem „angeblichen“ Ciganovic ſprechen und wählte darum das Wort, der Ueberfetzer in das Deutſche iſt in die Abſicht des Verfaſſers nicht eingeweiht geweſen und hat fehlerhaft aus dem ungariſchen„angeblich“ ein deutſches „gewiß“ gemacht, ohne daß der Fehler ſpäter erkannt worden wäre. Da auch ſonſt die Ver⸗ mutung beſteht, daß eigentlich in Ungarn die Vertreter der ſchärferen Richtung gegen Ser⸗ bien zu ſuchen ſind, ſo dürfte dieſer kleine Un⸗ terſchied der Teytierung des Ultimatums wohl ein weiterer Beweis dafür ſein, daß eine un⸗ gariſche Feder das letzte Wort an Serbien ge⸗ ſchrieben hat. deutſchland in wafeen. Die Tage in Thorn. Von einem geborenen Mannheimer geht uns die folgende intereſſante Schilderung zu: Am Donnerstag früh war bei uns die Lage ernſt geworden. Ununterbrochen ſah man Ordonnanzen zum Delegraphenamt gehen, unſere Kavallerie, 4. Ulanen, wurden nach Leibitzſch geſandt, um in kleineren Trupps die Grenze zu patrouillieren. Daßs Ta-tüüh⸗ta-ta der Gou⸗ vernements⸗Automobile ertönte unaufhörlich. Bis zum Mittag war die Aufregung geſtiegen, allerorts ſah man die Kaufleute vor den Türen, die Fenſter der Hauptſtraßen waren beſetzt und wer nicht dringend anderwärts zu tun hatte, ſpazierte die Breiteſtraße auf und ab. Um %½8 Uhr erfuhr man von einer Mobiliſierung der deutſchen Armee und Flotte. Die Nachricht war auf privatem Wege durch das Telefon aus Berlin gekemmen. Man war erſtaunt, daß hier keine Anſchläge gemacht wurden, betreffs der Mobiliſierung. Von Mund zu Mund war das Geſpräch bis 4 Uhr in der ganzen Stadt ver⸗ breitet. Um ½5 Uhr erfuhr man die Unrichtig⸗ keit der Nachricht, die Aufregung dauerte jedoch fort. In den Abendſtunden war in der Stadt ein Leben und Treiben, wie ich es bis jetzt noch nicht erlebt habe. In den Cafshäuſern er⸗ llangen patriotiſche Melodien, die Jugend rief: „Nieder mit Rußland; Hoch Deutſchland und Oeſterreich!“— Die Weichſelbrücke, von großem ſtrategiſchem Wert, ca. 1000 Meter lang, war militäriſch beſetzt worden. Erſt ſpät in der Am Freitag früh war es ruhiger geworden, die meiſten Leute glaubten ſchyn die Kriſe ſei überſtanden. Nur die Telegramme von der Sitzung des einberufenen Bundesrates gaben hin und wieder zu Bedenken Anlaß. Als jedoch bis 12 Uhr keine neue Nachricht ausgehängt war, glaubten die meiſten an gütliche Beilegung der Angelegenheit. Um 342 Uhr ſollte plötzlich alles aus der Ruhe auſgeſcheucht werden. Die Anſchläge des kommandierenden Generals des 17. Armeekorps, betreffs des über das ganze Reich verhängten Kriegszuſtandes und die Mahnung an das Volk, die Ruhe zu bewahren, waren ausgehängt worden. Im Nu war alles wieder auf der Straße, vor den Aushängekaſten der Telegramme ſtanden Hunderte. Auch das Militär, das morgens in der Stadt ſehr wenig fengebrauch unterrichtet hat, heißt es im deut⸗ ſchen Text, ein„gewiſſern“ Cigano⸗ ſichtbar war, wurde von fieherhafter Eile erfaßt. durcheilten die Stadt. Um 3 Uhr fuhr ein Wagen durch die Hauptſtraße mit einem Leut⸗ nant, zwei Horniſten und 10 Mann. Alle 50 Schritte wurde Sammeln geblaſen und der Leutnant verlaß die Order des Gouverneurs, daß über das Feſtungsgebiet der Belagerungszuſtand verhängt ſei. Privatautomobile und Taxameter mußten ſich ſofort der Militärbehörde zur Ver⸗ fügung ſtellen und den ganzen Nachmittag raßten die Fahrzeuge mit Offizieren und Mann⸗ ſchaften durch die Straßen. An den Toren der en 15„das Poſt. Aus den Fahrrad geſchäften wurden ſämtliche Fahrräder von Sol⸗ daten abgeholt. Die Beſitzer von Pſerden mußten ihre Tiere zur Verfügung ſhellen. Man glaubte ſich ſchon mitten in den Krieg verſetzt. Die Erenzwachen der Ruſſen bei Leibitſch und im ganzen Umkreiſe ſollen ſich 100—200 Kilo. meter zurückgezogen haben. Der Bahnhof Alexandrowo liegt öde und verlaſſen da. Der Eiſenbahnverkehr nach Rußland iſt völlig lahm gelegt.— Abends kam es zu ungeheuren An⸗ ſammlungen in der Feſtung. Ca. 1000 Men⸗ ſchen zogen geſchloſſen vom Rathaus zum Gou⸗ vernementsgebäude unter Abſingen von patrio⸗ tiſchen Liedern. Der Gouberneur zeigte ſich am Fenſter und brachte ein Hoch auf S. M. Kaiſer 790 870 II. aus, in das begeiſtert eingeſtimmt wurde. um 8 Uhr abends vollſtändig feldmarſchmäßig nach Gollub zur Bewachung der Gvenze Leibitſcher Tor ſtimmte die Kapelle„Heil Dir im Siegerkranz“ an. Manchem der Juſchener traten die Tränen in die Augen und unwillkür⸗ lich kam mir der Gedanke: So viele junge Men⸗ ſchen marſchieren aus der Stadt, die vielleicht Heimat und Vaterhaus nie wiederſehen. Die Zuverſicht aber, daß wir vollkommen gerüſtet in den Streit gehen, ſtellt alle perſönlichen Bedenken in den Hintergrund. Hoffen wir, daß uns der ſchwere Kampf er⸗ ſpart bleibt, aber wenn er unvermeidlich iſt, ſoll uns der Spruch: Dulce et decorum est pro patria mori!“ anfeuern und zum Siege führen Fritz Martens. —— Ein Gnadenerlaß des Aaiſers W. Berlin, 3. Aug. Das Armeeverord⸗ nungsblatt veröffentlicht einen Gnadenerlaß des Kaiſers, wonach allen Perſonen des aktiven Heeres und der aktiven Marine und der Schutz⸗ truppen vom Feldwebel abwärts und allen Untermilitärbeamten des Heeres, der Marine und der Schutztruppen die gegen ſie verhängten Geld- und Freiheitsſtrafen, beziehungsweiſe der noch nicht vollſtreckte Teil derſelben erlaſſen werden, Perſonen: a) die lediglich wegen militäriſcher Vergehen oder Verbrechen ihnen auferlegten Strafen, ins⸗ geſamt 5 Jahre b) die lediglich wegen gemeinen Verbrechen und Vergehen oder Uebertretungen ihnen an erſter Stelle und an Stelle von Geldſtrafen auf⸗ erlegten Freiheitsſtrafen, insgeſamt 1 Jahr e) bei dem Zuſammentreffen militäriſcher und gemeiner Verfehlungen die wegen letzterer ver hängten oder in Anſatz gebrachten Freiheits⸗ ſtrafen insgeſamt 5 Jahre nicht überſteigen. Ausgeſchloſſen von der Begnadigung ſollen jedoch diejenigen Perſonen ſein: J. welche unter Wirkung von Ehrenſtrafen ſtehen, 7 bürgerlichen Ehrenrechte bedrohten Verbrechen: oder Vergehens verurteilt ſind, auch wenn auf eine Ehrenſtrafe nicht erkannt iſt 3. welche während der Strafverbüßung, ſo⸗ fern dieſe bepeits begonnen oder während der vorausgegangenen Unterſuchungshaft fich ſchlecht Unzählige Ordonnanzen zu Rad und zu Fuß geführt haben. NR 2. welche wegen eines mit dem Verluſt der Das 176. Infanterie⸗Regiment marſchierte — 2. Seite. General-Anzeiger.— Badiſche Reueſte Nachrichten.(Abendvratt, Montag, den Z. Wruſf r, Auf Perſonen des Beurlaubtenſtandes findet der Gnadenerlaß entſprechende Anwendung, ſo fern ſie aus Anlaß der gegenwärtigen Mobil⸗ machung einberufen werden und zur Einſtellung gelangen. Ein Kaiſerwort. *Elber feld, 2. Aug. Der Kaiſer ant⸗ wortete auf das geſtrige Telegramm des Ober- hürgermeiſters„Meinen herzlichſten Dank für die patriotiſche Kundgebung und die Fürſorge für die Angehörigen der ins Feld ziehenden Söhne Elberfelds. Gott der Herr wird mit unſerer gerechten Sache ſein und unſeen Waffen Sieg verlefhen.“ Wilhelm rex.“ Bayerns Treue zu Kaiſer und Reich. * München, 2. Auguſt. Die beiden Kam⸗ mern des Landtages wurden heute vormittag durch allerhöchſte Botſchaft bis auf weiteres vertagt. In der Kammer der Reichsräte gedachte der Präſident Fürſt Fugger in ſeiner Schluß⸗ anſprache des Ernſtes der Weltlage und ſagte: In voller Erkenntnis deſſen, was wir dem König und dem Vaterlande dem Kaiſer und dem Reiche ſchuldig ſind, ſehen wir in heiliger Be⸗ geiſterung mit ganzer Kraft und reinem Ge⸗ wiſſen den Ereigniſſen entgegen. Gott ſchütze unſer Vaterland und verleihe unſeren Waffen den Sieg! Das Haus ging mit einem ſtür⸗ miſchen Hoch auf den König auseinauder.— Die Kammer der Abgeordneten nahm in ihrer Schlußſitzung einſtimmig den Antrag des Zen⸗ trums an, die Regierung zu erſuchen, ange⸗ ſichts der Mobilmachung des deutſchen Heeres die notwendigen Maßnahmen zur Einbringung der Ernte zu treffen. Miniſter v. Soden ver⸗ ſicherte, daß die Regierung alle diesbezüglichen Maßnahmen getroffen habe. Abg. Held gab darauf im Namen des Zentrums eine Erklä⸗ rung ab, in der er ſagte: Das deutſche Volk habe dem Treiben des Feindes eine ſeltene Langmut entgegengeſetzt. Der Feind will den Krieg. Der Kampf gilt einer berechtigten Sache. Darum nehmen wir ihn mit gutem Gewiſſen auf. Kein Feind ſoll deutſche Erde zerſtampfen. Die bayeriſchen Truppen werden in dem ſchweren Ringen ihre alte bayemſche Treue und Hingebung für Kaiſer und Reich glänzend be⸗ weiſen. Der Rede folgte ein ſtürmiſckes Bravo. Die Sozialdemokraten verließen mit Ausnahme eines den Saal. Präſident Orterer ſchloß da⸗ rauf die Sitzung. Ein Aufruf des Großherzogs von Heſſen. W. Dayvmſtadt, 3. Aug. Eine Sonderaus⸗ gabe der„Darmſtädter Zeitung“ veröffentlicht folgenden Aufruf des Großherzogs Evnſt Ludwig: An mein Heſſenvolk! Für unſer geliebtes Vaterland hat eine ernſte Stunde geſchlagen. Von Oſt und Weſt droht der Feind in einem frevelhaft uns aufgedrungenen Kriege in die Grenzen des Reiches einzudringen. Der Kaiſer hat zu den Waffen gerufen! Es gilt die höchſten und heiligſten Güter zu wahren. Ich vertraue auf die alte Heſſentreue, die ſich in ſchweren Zeiten ſtets bewährt hat. Ich hoffe, daß mein Volk die großen Opfer an Gut und Blut bringen wird, die jetzt von ihm ge⸗ fordert werden. Meine innigſten Wünſche begleiten Heſſen, die berufen ſind, mit der Waffe in der Hand für Kaiſer und Reich zu ſtreiten. Wem es aber nicht beſchieden iſt, ins Feld zu ziehen, der erfülle zu ſeinem Teil die großen Aufgaben, die den in der Heimat Bleibenden obliegen. Gottes Segen begleite unſere tapferen Streiter und bewahre unſer Vaterland! Die treuen Württemberger. W. Stuttgart, 3. Aug. Der„Staats⸗ anzeiger“ veröffentlicht in einer Sonderausgabe folgendes Manifeſt des Königs: An mein Volk! An mein Volk wende ich mich mit wärmſter landesväterlicher Teilnahme, innig an jeden treuen Sohn des Landes, insbeſondere erflehe ich Gottes Segen auf unſer teures deutſches Vaterland und unſer hei meine Für die deutſche Nation gilt es, gegen die haß⸗ erfüllten Feinde des Vaterlandes aufzuſtehen und in den von ihnen aufgezwungenen Kampf für die höchſten Güter einzutreten. Begeiſtert folgen auch wir Württemberger dem Rufe des Kaiſers. Mehr als je leitet uns der heimatliche Wahlſpruch: furchtlos und treul Große Opfer müſſen in den bevorſtehenden ſchweren Zeiten gebracht werden. Mächtige Feinde greifen unſere friedliche Arbeit, unſere Unabhängigkeit und unſere Ehre an. Aber ich vertraue zuverſichtlich auf den guten Geiſt meines Volles, der in Entſchloſſenheit und Hingebung hinter ſeinen Bruderſtämmen nicht zurückbleiben wird. Schreiten wir mit Mut und Kraft der Zukunft entgegen. Der allmächtige Gott wird unſere ge⸗ rechte Sache ſchützen! Stuttgart, den 2. Auguſt 1914. gez. Wilhelm. Ein Feldgottesdienſt in Neuſtrelitz. W. Neuſtrelitz, 3. Auguſt. Nach dem Feſtgottesdienſt, der geſtern abend in An⸗ weſenheit des Großherzogs ſtattgefunden hatte, zog unter Vorantritt des Großh. Hoboiſtenkorps die Einwohnerſchaft vor das Reſidenzſchloß, wo der Feldgottesdienſt für die Bevölkerung ſtattfand. Hierbei wurde eine zündende Anſprache aus der Menge gehalten, die der Großherzog mit einer packenden An⸗ ſprache an die Bevölkerung erwiderte, in der er auf die Bedeutung des Tages hinwies. In der ganzen Stadt herrſcht die größte Begei⸗ ſterung. Strenge Maßregeln. W. Berlin, 3. Aug. In einer Bekannt⸗ machung wird zur allgemeinen Kenntnis ge⸗ bracht: Es iſt erneut darauf hinzuweiſen, daß gegen alle Perſonen, die bei einem Anſchlag gegen Eiſenbahn⸗ und Kunſtbauten auf friſcher Tat ertappt werden, auf der Stelle die ſchwerſten Strafmaßregeln anzuwenden ſind. Alle irgend⸗ wie verdächtigen Perſonen ſollen ſofort feſtge⸗ nommen und den zuſtändigen Militärgerichten zur Aburteilung und ſofortiger Strafvollſtreckung zugeführt werden. Beſtimmte Nachrichten deuten darauf hin, daß die Zerſtörungsverſuche gegen Eiſenbahnen und deren Kunſtbauten von feindlicher Seite auch im Innern des Landes verſucht werden. Bei der großen Bedeutung der Eiſenbahnen für die Durchführung der Mobilmachung und die Ver⸗ ſammlung des Heeres iſt es Pflicht eines jeden Deutſchen, die Heevesverwaltung bei dem Schutz der Eiſenbahnen zu unterſtützen. Dies kann ge⸗ ſchehen durch Ueberwachung der Mitreiſenden und des Publikums und die Mitteilung jeder verdchtigen Handlung an die nächſte Eiſenbahn⸗ oder Militärbehörde eventl. die Feſtnahme ver⸗ dächtiger Individuen. * Wiesbaden, 2. Aug. Geſellſchaft für Kaufmannse holungsheime haben ihre Heime in Wiesbaden, Traunſtein (Oberbayern), Bühl(Baden), Salzhauſen(Ober⸗ heſſen) mit zuſammen über 500 Betten dem 15 als Kriegslazarette zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Berlin, 2. Aug. Das Kaiſerpaar machte heute Nachmittag von 5 Uhr ab im offe⸗ nen Automobil eine zweiſtündige Ausfahrt nach dem Grunewald, allenthalben vom Publikum ſtürmiſch umjubelt. Die Umgebungen vom Königlichen Schloſſe, in welchen das allerhöchſte Hauptquartier arbeitet, iſt abgeſperrt. * Berlin, 2. Aug. Die Norddeutſche All⸗ gemeine Zeitung“ veröffentlicht folgende Be⸗ kanntmachung betreffend die ſofortige Ein⸗ zahlung geſtundeter Zölle und Reichsſteuern: Auf Grund der mir für den Fall einer Kriegsgefahr beigelegten Befugniſſe Die Deutſche eliebtes Vurtteuberg! beſtimme ich: 1. Die zurzeit geſtundeten und %%„„6 4 Feuilletone Das aufgegebene Dreieck. Von Dr. Konrad Ribbek. Wir baten einen Kenner von Oſt⸗ preußen uns über den äußerſten Zipfel des Deutſchen Reiches zu be⸗ richten. Unter dieſer Bezeichnung verſteht der Volks⸗ mund in Oſtpreußen den äußerſten Zipfel die⸗ ſer Provinz, alſo etwa das durch die Plätze Labiau, Schirwindt und Memel begrenzte Dreieck, in deſſen Mitte die Luiſenſtadt Tilſit Anſeligen Angedenkens liegt. Hier haben die altberühmten litthauiſchen Dragoner ihr Stand⸗ guartier, die in Preußens trübſter Zeit unter dem kollen Platen faſt allein noch den friederi⸗ zianiſchen Reitergeiſt von Hohenfriedberg und Roßbach bewährten. Die Geſchichte früherer Feldzüge hat gelehrt, daß dieſes vorgeſchobene Dreieck ſtets faſt mühelos in die Hände eines von Oſten her vorrückenden Feindes fiel, und heute iſt im Volk der Glaube allgemein verbrei⸗ tet, daß es bei einem Waffengang mit Rußland aus ſtrategiſchen Gründen widerſtandslos ge⸗ räumt werden würde, weil eine innerhalb dieſes Dreiecks ſtehende Truppe in beſtändiger Ge⸗ fahr ſchwebe, durch einen glücklichen Vorſtoß des Feindes längs der Hauptbahnlinie Eydt⸗ kuhnen Königsberg abgeſchnitten zu werden; die Tilfiter Dragoner und die Ulanenſchwadron in Stallupönen ſeien nur dazu da, das wert⸗ volle Zuchtmaterial der öſtpreußiſchen Geſtüte in Sicherheit zu bringen und würden dabei ihrerſeits von den wenigen Infanteriebatail⸗ lonen in Tilſit und Memel geſtützt werden; die drei Dutzend Reiterregimenter, die ruſſi⸗ ſcherſeits längs dem weiten Grenzbogen zwi⸗ ſchen Memel und Eydtkuhnen aufgeſtellt ſeien, würden inerhalb 24 Stunden das ganze Dreieck überſchwemmen und erſt vor den Be⸗ feſtigungen Königsbergs Halt machen müſſen, während auf der oſtpreußiſchen Südſeite die zahlreichen Sperrforts im maſuriſchen Seen⸗ gebiet dem Gegner weit früher ein kräftiges „Halt“ zurufen würden. Mag dieſe Meinung nun richtig ſein oder nicht(eine im„verlorenen“ Dreieck operierende Truppe hätte jedenfalls ſo lange nichts zu fürchten, als ſie ſich auf eine ſtarke Küſtenflotte ſtützen kann), tatſächlich iſt ſie ſo tief im Volksbewußtſein eingewurzelt, daß von jeher Grundſtücke, Güter und Häuſer dort beſonders billig zu haben waren. Davon macht ſelbſt die Hafenſtadt Memel keine Aus⸗ nahme; ſie hat allerdings ihre ehemalige Be⸗ deutung als wichtiger Stapelplatz für den gro⸗ ßen ruſſiſchen Holz- und Getreidehandel völlig eingebüßt, ſeit Rußland mit ſeiner rückſichts⸗ loſen Schutzpolitik hervortrat und das benach⸗ barte, früher unbedeutende Libau zu einem großen Kriegs⸗ und Handelshafen ausbaute. Seitdem wuchert Gras zwiſchen den Pflaſter⸗ ſteinen Memels, und der geräumige Hafen liegt verödet. Auch das auf der Nordſpitze der Kuriſchen Nehrung befindliche Schutzfort, das die Einfahrt zum fiſchreichen Haff beherrſchte, iſt aufgegeben. Im übrigen Deutſchland gilt jene Gegend ja als eine ſolche, wo„Fuchs und Haas“ ſich gute Nacht ſagen“. Und doch iſt ſie nach den geſetzlichen Vorſchriften noch zu ſtun⸗ denden Beträge an Zöllen und Reichsſteuern mit Ausnahme der Erbſchaftsſteuer ſind bei der zuſtändigen Zoll⸗ und Steuerſtelle gegen Ge⸗ währung eines Abzuges von 6½ vom Hun⸗ dert für ein Jahr ſogleich in bar einzuzahlen, ſofern der Stundungsnehmer es nicht vorzieht, in der Höhe der geſtundeten Beträge Wechſel zu zeichnen und zu übergeben. Dieſe Beſtim⸗ mung findet keine Anwendung, wenn die zu dem Zeitpunkt fällig werdenden geſtundeten Beträge zuſammen die Summe von 300 Mark nicht erreichen, doch ſteht es den Stundungs⸗ nehmern in dieſem Falle frei, die Beträge gegen Gewährung des in Abſatz 1 feſtgeſatzten Abzugs ſofort bar einzuzahlen. 2. Die Anrech⸗ nung noch nicht fälliger Branntweinſteuergut⸗ ſcheine, Zuckerſteuervergütungen auf geſtundete Abgaben iſt bis auf weiteres ausgeſchloſſen, Der Reichskanzler. In Vertretung: Kühn. Unſer berbündeter. Die Polentreue zu Habsburg. W. Krakau, 3. Auguſt. Das Präſidium des Polenklubs veröffentlicht ein Kommuni⸗ que, in welchem es an die polniſche Bevölke⸗ rung appelliert, ſie möge in dem ſchweren Augenblick treu zu dem ſtehen, mit dem ſie die Wohltaten des Friedens teilte. Die Vertret⸗ ung der polniſchen Bevölkerung dieſes Lan⸗ des bringe dem Monarchen ihre Huldigung dar, bekunde vor der Welt, daß die Polen das Vertrauen nicht enttäuſchen würden. Die Polen dieſes Landes verſtänden und fühlten es, daß in dieſem Augenblick das Schickſal Europas entſchieden werden ſoll, daß die Treue gegenüber dem Monarchen und die Fürſorge für die Monarchie mit den Intereſſen ihres Volkes übereinſtimmten. Gegen ſubverſive Elemente. W. Wien, 3. Aug. Nach zuverläſſigen Nach⸗ richten hält ſich in der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie eine große Anzahl ſubverſiver Elemente auf, welche die öffentliche und ſtaatliche Sicherheit im höchſten Grade gefähr⸗ den. Es ergeht darum die allgemeine Auffor⸗ derung an die amtlichen Organe, aus patrioti⸗ ſchem Pflichtgefühl heraus, dieſe gefährlichen Elemente nach jeder Richtung hin unſchädlich zu machen. Durch rege Aufmerkſamkeit in dieſer Hinſicht kann jedermann zum Erfolge und glück⸗ lichen Ausgang der ſtaatlichen Aktion beitragen. Ernſthafte Mitteilungen in der angedeuteten Richtung können gegebenenfalls an das im Kriegsminiſterium amtierende Kriegsüber⸗ wachungsamt gerichtet werden. Der Krieg mit Serbien. W. Wien, 3. Auguſt. Die„Reichspoſt“ ſchreibt: Gegenüber den Gerüchten von Kämpfen zwiſchen öſterreichiſch⸗ungariſchen und montenegriniſchen Truppen wird am hie⸗ ſiger Stelle mitgeteilt, daß Montenegro keine Feindſeligkeiten gegen Oeſterreich⸗Ungarn er⸗ öffnet hat. wWien, 3. Auguſt. Die„Reichspoſt“ meldet aus Sofia daß Serbien die ganze Bevöllerung des ſerbiſchen Mazedoniens unter 50 Jahre unter die Waffen gerufen habe.— In Koe⸗ pruelue ſei es zu einem Bulgaren⸗Maſ⸗ ſacre gekommen. Ganze Scharen der maze⸗ doniſchen Bevölkerung und ſerbiſche Deſer⸗ teure ſeien aus Iſtiſch u. Katſchara geflüchtet und erbaten Aufnahme in Küſtendil. Ddie Wacht am Rhein. Der Neutralitätsbruch Frank⸗ reichs. W. Berlin, 3. Aug. Während ſich noch kein deutſcher Soldat auf franzöſiſchem Boden be⸗ findet, haben nach amtlichen Meldungen die keineswegs aller landſchaftlichen Reſze bar, übt vielmehr eine geheimnisvolle Anziehungs⸗ kraft namentlich auf den ſtill genießenden Na⸗ turfreund aus. Ueberraſchende Schönheiten weiſt die Oſtſeeküſte beſonders nördlich von Memel mit ihren tief eingeſchnittenen, ſteil⸗ ufrigen Buchten auf, die üppiger Buchenwald krönt, während ſich dahinter weite, ſtille Heiden erſtrecken. Ausgedehnte urwüchſige Waldun⸗ gen, tief eingenagte, vielfach geſchlängelte Fluß⸗ täler und ſchwer zugängliche Sümpfe und Brüche geben dem Hinterlande das kennzeich⸗ nende Gepräge. Hier ſchallt noch der unheim⸗ liche Ruf des ſonſt nirgends in Deutſchland vor⸗ kommenden, faſt uhugroßen Uralkauzes, hier erklingen die ſcharfen Trompetentöne des Kra⸗ nichs, hier begegnet man noch der ſo vorſint⸗ flutlich anmutenden Rieſengeſtalt des Elchs. Nach der Bahnlinie zu wird die Gegend be⸗ bauter und weiſt alle Zeichen eines intenſiven Landwirtſchaftsbetrieb auf. Schier endlos dehnen ſich wogende Getreidefelder, unterbro⸗ chen durch ſchnurgerade Pappelalleen und mehr oder minder ſtattliche Herrenhäuſer, die von hübſchen Parken eingeſchloſſen und von elen⸗ den Koſſäthenbehauſungen umgeben ſind. Ver⸗ ſchlagene Litthauer und biedere Oſtpreußen ſetzen die Bewohnerſchaft zuſammen, und der Weſtdeutſche, der ſich nach dieſen verrufenen Gegenden verirrt, wird erſtaunt ſein über das gemütliche und genußfrohe Leben, das man hier führt, und er wird auch der kräftigen oſt⸗ preußiſchen Küche bald Geſchmack abgewinnen, wenn ſie auch hohe Anforderungen an die Lei⸗ ſtungsfähigkeit des Magens ſtellt. Militäriſch am wichtigſten ſind natürlich die — längs der großen Bahnlinie gelegenen Ort⸗ Franzoſen vor der Kriegserklärung kompagnieweiſe die deutſche Grenze überſchritten und die Ortſchaften Gottes⸗ tal, Metzeral, Markirch und Schluchtpaß beſetzt. gangen worden, daß franzöſiſche Flie⸗ ger in großer Anzahl über Belgien und Hol⸗ land nach Deutſchland geflogen ſind. Ein Schurke erſchoſſen. wW. Metz, 3. Aug. Ein franzöſiſcher Arzt verſuchte mit Hilfe zweier verkleideter franzöſiſcher Offiziere einen Brunnen mit Cholerabazillen zu infizieren. Der Arzt wurde ſtandrechtlich erſchoſſen. Einberufung der Rammern— Berhängung des Belagerungs⸗ zuſtandes. w Paris, 3. Auguſt. geſtern vormittag beſchloſſen, die Kammern einzuberufen. Heute unterzeichnete Präfident Poincare einen Erlaß, der den Belagerungs⸗ zuſtand über Frankreich und Algerien verhängt, der während des ganzen Krieges aufrecht er⸗ halten werden ſoll. Ein Aufruf an das franzöſiſche Bon. Paris, 2. Aug. Der Präſident und die Mitglieder der Regierung haben einen Aufruf an das franzöſiſche Volk erlaſſen, in welchem es heißt: Seit einigen Tagen hat ſich die Lage in Europa weſentlich verſchlimmert. Trotz der Anſtrengungen der Diplomatie hat ſich der Horizont Ferfinſtert. Die meiſten Nationen mobiliſieren, ſelbſt neutrale Staaten, um die garantierte Neutralität zu ſchützen. Frankreich, das ſeine friedlichen Abſichten im Verlaufe der letzten tragiſchen Tage kundgegeben hat und Europa den Rat zur Mäßigung und ein leben⸗ diges Beiſpiel der Verſtändigkeit gab, ſeine Anſtrengungen zur Erhaltung des Weltfriedens verdoppelte, hat ſich auf alle Eventualitäten vorbereitet und jetzt die erſten unerläßlichen Maßnahmen zum Schutze ſeines Gebietes getroffen, eingedenk ſeiner Verantwortung und im Bewußtſein, daß es eine geheiligte verletze, wenn es die Dinge ſo ließe, wie ſie ſind. Die Regierung hat die Anordnungen getroffen die die Lage gebietet. Die Mobiliſation bedeute nicht den Krieg. Im Augenblick erſcheine ſie im Gegenteil als das beſte Mittel, um den Frieden in Ehren zu erhalten. Schließlich ſagk das Manifeſt: Die Regierung hoffe noch, eine friedliche Löſung zu erzielen. Sie rechne mit der Kaltblütigkeit der Nation und auf den Patriotismus aller Franzoſen, die alle bereit ſeien, ihre Pflicht zu tun. In dieſer Stunde gibt es keine Parteien, ſondern nur ein einiges,[friedliches, entſchloſſenes Franz⸗ reich, das Vaterland des Rechts und der Ge⸗ rechtigkeit, in Ruhe, Würde und Wachſamkeit geeint. 5 deutſchlands Atieg mit Rußland. Der Einmarſch in Rußland. w. Berlin, 3. Aug. Das 1. Bataillon des Infanterie⸗Regiments Nr. 155 mit der Maſchi⸗ nengewehrkompagnie und das Ulanen⸗Regiment Nr. 1 iſt heute morgen in Kaliſſh ein⸗ gerückt. w. Berlin, 3. Aug. Die deutſchen Grenz⸗ truppen bei Lublinitz nahmen heute vormittag nach kurzem Gefecht Czenſtochau. Auch Bendsin und Kaliſch wurden von deutſchen Truppen beſetzt. ſchaften, vor allem das unſer natürliches fallstor nach Rußland bildende, hart an der durch das Flüßchen Lezone gebildeten Grenze gelegene Eydtkuhnen. Bis zur Eröffnung der Oſtbahn(1860) ein winziges Dörfchen, iſt es ſeitdem mit fabelhafter, ganz amerikaniſch anmutigender Raſchheit emporgeblüht und heute ein wichtiger Handelsplatz, deſſen Be⸗ deutung auf dem ſtarken Zoll- und Reiſever⸗ kehr, auf dem ins Rieſenhafte gewachſenen Speditionshandel und auf dem ſtarken Wechſel⸗ und Inkaſſogeſchäft beruht. Dazu kommt noch ein beträchtlicher Eigenhandel mit begehrten ruſſiſchen Erzeugniſſen, wie Jauchtenleder, Gummiſchuhen, Zigaretten, Wutki, Fruchtbon⸗ bons, Geflügel(großartige Einfuhr von Ma⸗ gergänſen), Wildbret, Krebſen u. dergl. Nur 2½ Kilometer vom Bahnhof Wirballen ent⸗ fernt liegt der ſtattliche ruſſiſche Bahnhof Wir⸗ ballen mit ſeinen umfangreichen Zollanlagen, woſelbſt die Ruſſen ja bereits bedeutende Trup⸗ penmaſſen zuſammengezogen haben. Bei dieſer Gelegenheit ſei daran erinnert, daß die ruſſi⸗ ſchen Bahnen bekanntlich eine erheblich größere Spurweite haben als die deutſchen, ſo daß unſere Lokomotiven und Wagen ebenſo wenig ohne weiteres auf ruſſiſche Gleiſe überführt werden können wie umgekehrt. Das Städtchen Wirballen ſebbſt liegt noch 5 Kilometer weiter öſtlich im Tal der Schirwindta. Es bedarf keiner großen Prophetengabe, um vorauszu⸗ ſagen, daß es im Falle eines Krieges in dieſer Gegend zu den erſten ernſthaften Zuſammest⸗ ſtößen kommen würde. Die weite, eintönige Ebene lädt ja auch förmlich ein zur Verſamm⸗ lung großer Heereskörper und namentlich auch zur Entfaltung mächtiger Reitermaſſen. Der Miniſterrat hat — Montag, den 3. Auguſt 1914. General-Anzeiger.— Sadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. Entfernungen an der ruſſiſchen Grenze. „Nachſtehende Liſte zeigt, welche Märſche un⸗ ſeren Truppen bei einem ruſſiſchen Feldzuge etwa bevorſtehen können. Die Entfernungen wurden freilich der Luftlinie nach gemeſſen, ſind alſo zum großen Teil für eine marſchierende Kolonne noch bedeutend größer. Auf deutſcher Seite kommen zunächſt folgende Feſtungen in Betracht: Von Thorn bis zur ruſſiſchen Grenze ſind es 12 Kilometer, von Poſen 54 Km., von Breslau 80 Km., von Me⸗ mel bis zur Grenze bei Nimmerſatt 21 Km. Von da aus bis zur nördlichſt gelegenen Feſtung Libau ſind es 67 Km., gleichfalls 67 Km. ent⸗ fernt liegt der Grenzort Schirwindt von der ruſſiſchen Feſtung Kowno, die ihrerſeits von Königsberg 214 Km. und von Memel 194 Km. weit entfernt liegt. Von Kowno 194 Km. ent⸗ fernt liegt Dünaburg, eine größere Garniſon mit 4 Infanterieregimentern. Will man nun dieſe Feſtungslinie weiter in das Herz Ruß⸗ lands verfolgen, ſo iſt es von Dünaburg nach Nowgorod 410 Kilometer, von Nowgorod nach St. Petersburg 168 Km. Von Kownvo liegt Wilna nur 88 Kilometer entſernt. Die Feſtung Grodno, deren Beſatzung aus 4 Infanterie⸗ Regimentern, Artillerie und Maſchinengewehr⸗ abteilungen beſteht, liegt von Borzymmen an der deutſchen Grenze 75 Km. und von Königs⸗ berg 204 Km. entfernt. Von Grodno nach Bjeloſtok, einem größeren Waffenplatz, ſind es 75 Km. Lomſha dagegen liegt von der Grenze bei Plottowen 33 Km. entfernt, von Bjeloſtok 75 Km., von Warſchau, dem Hauptfeſtungs⸗ zentrum, 125 Km. entfernt. Als Gegenfeſtung auf deutſcher Seite kommt die Feſtung Boyen in Betracht, die 96 Km. entfernt liegt. Von Warſchau nach St. Petersburg ſind es 1044 Km., nach der Grenze 111 Km. Oſtrolenka liegt 105 Km. von der Garniſon Allenſtein ent⸗ fernt, von der Grenze nur 43 Km. Prasnyſch mit ſeiner Beſatzung von 2 Infanterie⸗Regi⸗ mentern liegt endlich nur 28 Km. von der Grenze entfernt, Pultusk, ein größerer Waffen⸗ platz, iſt von dem Grenzort Illowo 72 Km., von der Feſtung Thorn 170 Km. entſernt. Von Warſchau trennen Pultusk 50 Km. Von No-⸗ wogeorgijewsk, einem rieſigen Feſtungswerk, deſſen Beſatzung ſich aus allen Waffengattun⸗ gen zuſammenſetzt, liegt der Grenzort Illowo 85 Km., die Feſtung Thorn 156 Km., Poſen 254 Km. entfernt. Dieſe Feſtung iſt gleichſam das Norwerk von Warſchau von dem es nur 30 Km. entfernt iſt. Warſchau ſelbſt liegt von der Grenze 111 Km. entfernt, von Bromberg 2286, von Petersburg 1044 Km. Von Iwangorod nach der deutſchen Grenze ſind es 218 Km., näher liegt ſchon die galiziſche Greuze mit 85 HFm. Enkfernung. Tſchenſtochau, der kleine Garniſonsort mit ſeinen 2 Jägerregimentern und 1 Kavallerieregiment, liegt von der Grenze nur 20 Km. weit weg. Ddie Uriegslage. Die Baltung Englands. London, 2. Aug. Der„Daily Telegraph“ ſchreibt, obwohl keine bindende Verpflichtung vorliege, erklärte Sir Edward Grey deutlich, daß England auf den parallelen Linien mit den anderen Ententemächten handele.— Die„Daily News“ ſchreibt: Die Pflicht der Regierung ſei nicht nur, ſich vom Krieg fernzuhalten, im Falle er ausbräche, ſondern ſofort ſtrenge Neutralität zu erklären. Der konſer⸗ vative, Standard“ ſchreibt: Wir haben die Freiheit, trotz der Entente an dem Krieg teilzunehmen, oder ihm fernzubleiben. Die Neutralität Belgiens. Brüſſel, 2. Aug. Die Regierung hat ein Dekret ausgegeben auf Ausgabe von 100 Mil⸗ lionen Fünf⸗Franksnoten. Die Regierung hat ferner die Neutralität Belgiens erklärt.— Die Polizei beſchlagnahmte die Zeitung„Le JCCͥ ˙·Ü¹A ³·-ꝛ⁴ ð—— Petit Bleu“ wegen eines gegen Deutſchland ge⸗ richteten Schmähartikels, der die Deutſchen mit Barbaren vergleicht und mit dem Ausruf„Vive la France!“ ſchließt. Rumänien vor der Entſcheidung. . Bukareſt, 2. Aug. Die Zeitung Seara“ weiſt jeden Zweifel über die Haltung Rumäniens im Falle eines großen Krieges zu⸗ rück. Die Gefahr für Rumänien liege bei Ruß⸗ land. Sein Platz ſei daher an der Seite des Dreibundes. Es wäre Wahnſinn zu glauben, daß Rußland, das mit aller Macht Oeſterreich⸗ Ungarn bekämpfe, nur um ſein panflawiſtiſches Ideal zu erreichen, ein großes Rumänien zu⸗ laſſen würde. Das würde bedeuten, daß es mit der einen Hand zerſtören würde, was es mit der aneren geſchaffen habe. Nach der Zerſtörung Oeſterreich⸗Ungarns würde Rumänien an die Reihe kommen; darum würde es für Rumänien ein wahrer nationaler Selbſtmord ſein, wenn es eine Rußland günſtige Haltung im Falle eines Konfliktes einnehmen würde. Es wäre ein Ver⸗ brechen gegen Rumänien und ein Verbrechen gegen die Ziviliſation.— Das Blatt„Ade⸗ vorul“ kehnt ein Zuſammengehen ſowohl mit Rußland als auch mit Oeſterreich⸗Ungarn ab. Indeſſen werde Rumänien ſich entſcheiden müſſen. Wenn es notwendig werde, werde es mit Oeſterreich⸗Ungarn und wenn es notwendig, fei Rußland gehen. Vorläufig müſſe es bereit ein. * Die Kriegstagung des Reichs⸗ tags. Berlin, 2. Aug. Dem Reichstag wird bei ſeinem Zuſammentritt am nächſten Dienstag eine Anzahl von Geſetzentwürfen vor⸗ gelegt werden, deren ſchleunige Verabſchiedung durch die kriegeriſchen Ereigniſſe Zeboten iſt, betreffend Nachrichten finanzieller, rechtlicher und wirtſchaftlicher Art. Vor allen Dingen wird der Reichskanzler ermächtigt werden müſſen, zur Beſtreitung des Kriegs⸗ bedarfs nach dem Verbrauch der verfügbaren Summen weiter die erforderlichen Mittel flüſſig zu machen. Ferner ſollen zwecks beſſerer Be⸗ friedfgung des Kreditbedürfniſſes Darlehens⸗ kaſſen errichtet werden, wie ſie ſich bereits im Jahre 1866 und 1870 bewährt haben. Die Vor⸗ ſchriften über die Notenſteuer und Notendeckung ſowie über den Verkehr mit Reichskaſſenſcheinen, Reichs⸗ und Privatbanknoten werden Aende⸗ rungen erfahren müſſen, um den Verkehr mit den Zahlungsmitteln den außergewöhnlichen wirtſchaftlichen Bedürfniſſen anzupaſſen. Auf rechtlichem Gebiet wird ein Geſetz den Schutz derſenigen Perſonen zu regeln haben, die in⸗ folge des Krieges in der Wahrnehmung ihrer Rechte behindert ſind. Dies ſoll in Anlehnung an die bewährten Vorſchriften des entſprechen⸗ den Geſetzes vom 21. Juli 1870 geſchehen. Da⸗ neben werden durch ein beſonderes Geſetz die Friſten des Wechſel⸗ und Scheckrechtes zu ver⸗ längern ſein. Ein weiteres Geſetz ſoll einzelne Handhaben ſchaffen, um die weitgehenden Ver⸗ änderungen, die der Arbeitsmarkt infolge des Krieges erleiden muß, nach Möglichkeit auszu⸗ gleichen.„Zur Abwendung gemeiner Not iſt⸗ ferner erforderlich, daß auf Grund eines beſon⸗ deren Geſetzes der wucheriſchen Ausbeu⸗ tung der gegenwärtigen Verhältniſſe durch die Häudler mit Gegenſtänden des täglichen Be⸗ darfes, wie Nahrungs⸗ und Juttermitteln, Naturprodukten, Heiz⸗ und Leuchtſtoffen und dergleichen mit Nachdruck entgegengetreten wer⸗ den kann. „Schließlich ſollen die Unterſtützungen, die das Geſetz vom 28. Februar 1888 für die FJamilien der in den Dienſt eingetretenen Mannſchaften vorſieht, in den Grenzen des Möglichen erhöht werden. Sämtliche Geſetz⸗ entwürfe haben am erſten Auguſt 1914 die Zu⸗ ſtimmung des Bundesrates gefunden. Da ſie nur das enthalten, was im Hinblick auf den EC ͤ Dere Die vaterländiſche Erziehung der Frau. Man hat es mit Recht immer für ſelbſtver⸗ ſtändlich gehalten, daß die Frauen in entſchei⸗ denden geſchichtlichen Sturmzeiten vaterländi⸗ ſchen Sinn bewieſen. Und ſie haben dieſes Zutrauen wohl niemals enttäuſcht. Nicht ſo ſelbſtverſtändlich war es, daß die Frauen auch dauernd in Fühlung gehalten werden mit dem Vaterland, für das in bewegten Tagen ihr Ge⸗ fühl entbrannte. Sicher weiß heute die Mehr⸗ zahl der Frauen um die Weltlage viel genauer Beſcheid, gewiß haben ſie ein deutlicheres Bild von dem, um was es ſich handelt, als vor hun⸗ dert Jahren. Das liegt nicht nur daran, daß die Zeitungen heute alles viel vollſtändiger be⸗ richten, ſondern mehr noch daran, daß die Frauen es beſſer leſen können. Im Anfang des 19. Jahrhunderts hatten die Mädchen ſo gut wie gar keinen Geſchichtsunter⸗ richt. Wo es etwas derartiges gab, verband man zwei ganz andere Zwecke damit: man trieb Mythologie wegen der klaſſiſchen Kunſt, oder man ſuchte in der Geſchichte Beiſpiele für die eee In einem Berliner öchterſchulplan ng de⸗ Funderls gabörk Geſchichte und die„Fächer zur Küldung des religiöſen Sinnes“ aber, nicht unter die„zur Bildung des Verſtandes“. Das Verhältnis der Frau zu ihrem Vaterland war ein rein gefühlsmäßiges, und hervorragende Frauen wie Karoline von Humboldt waren während der Ereigniſſe von 1813 immer entſetzt, welche Unwiſſenheit ſelbſt unter den Frauen ihrer Kreiſe über die Zeitereigniſſe beſtand. Noch Schleiermacher hielt eine politiſche Bil⸗ ——— unnötig, da ſte ja nur„die dem Anfang des Jahr⸗ Teilnahme des Mannes an allen großen Le⸗ bensgemeinſchaften abſpiegele“, aber eigentlich kein unmittelbares, ſelbſtändiges Intereſſe für ſie zu haben brauche. Das wurde auch nach den Freiheitskriegen nicht dauernd anders, trotz Fichte. So wenig es denkbar war, daß eine Lehrerin etwa Geſchichte unterrichtet hätte, ſo ſehr trat dieſes Fach, und in ihm wieder die praktiſche Gegenwart im Mädchenunterricht zurück. Vor allem ging man allgemein von dem Gedanken aus, daß Frauen ſich überhaupt nicht für allgemeine politiſche Verhältniſſe und Tatſachen, ſondern höchſtens für ſchwungvolle politiſche Helden intereſſierten. Darum war die Mädchenbildung beſonders wenig geeignet, ein richtiges Verſtändnis der Gegenwartsge⸗ ſchichte mit der ausſchlaggebenden Gewalt ihrer wirtſchaftlichen Weltmächte zu vermitteln. Erſt das letzte Jahrzehnt hat darin einen gründlichen Wandel gebracht. Erſt der Wirk⸗ lichkeitsſinn der Gegenwart hat erkannt, daß die bloße„Liebe“ zum Vaterland ein zweifel⸗ hafter Wert iſt, wenn ſich damit nicht eine ganz beſtimmte Vorſtellung von ſeinen Intereſſen, Kämpfen und Entwicklungsbedingungen verbin⸗ det. Viele äußere Umſtände ſind dazu gekom⸗ men, um ein neues Band um die Nation und die Frauen zu ſchließen, das Band wirklichen Verſtändniſſes, ſtarken, lebhaften und bewuß⸗ ten Miterlebens. Wenn heute Millionen deut⸗ ſcher Frauen mit gleicher Spannung wie die Männer jede Wendung der Ereigniſſe verfol⸗ gen, ſo ſpiegelt ſich darin ein Wandel der vaterländiſchen Bildung der Frauen, die nicht mehr wie ehemals nur von der Teilnahme des Mannes an den nationalen Geſchichten lebt, ſondern aus eigenen Kräften des Herzens und des Verſtandes ſtark geworden iſt⸗ 1 uns aufgezwungenen Krieg erforderlich und ſelbſtverſtändlich iſt, kann bei der vaterländiſchen Geſinnung der ganzen Bevölkerung mit Sicher⸗ heit erwartet werden, daß der Reichstag ſie raſch verabſchiedet. * Eine Anſprache des öſterreichiſchen Thron⸗ folgers in Budapeſt. W. Budapeſt, 3. Aug. Auf die Begrü⸗ ßungsanſprache des Bürgermeiſters erwiderte der Thronfolger Erzherzog Karl Franz Joſef, der Kaiſer habe ihn damit betraut, in den heutigen ernſten Zeiten in die Hauptſtadt Ungarns zu kommen. Er ſei freudig nach Un⸗ garn gekommen, wo die ungariſche Nation, ohne Unterſchied der Klaſſen, Parteien und Konfeſ⸗ ſionen oder Nationalitäten in ererbter Königs⸗ treue ein herzerhebendes Schauſpiel biete. Es erfülle ihn mit Stolz, daß die Nation vollkommen einig mit dem Throne der auferlegten Prüfung mit Entſchloſſenheit und Opferwilligkeit ent⸗ gegen gehe. Die Anſprache des Erzherzogs wurde mit begeiſterten Eljenrufen aufgenommen W. Wien, 3. Aug. Die Oeſtereichiſche Kreditanſtalt hat 100 000 Kronen für das Rote Kreuz geſpendet, ebenſoviel für die Familien der unter die Fahnen Berufenen. Mannheim. Zur Preisregulierung der Cebensmittel. Wir machen alle Firmen und Geſchäfte darauf aufmerkſam, daß bei übertriebenen Prefisforde⸗ rungen ſeitens der Behörde auf Grund der zur⸗ zeit in Kraft ſtehenden Geſetze die betreffenden Waren beſchlagnahmt bezw. Preis⸗ taxen eingeführt werden. Hiervon wird ge⸗ gebenenfalls unweigerlich Gebrauch gemacht werden. Die Handelskammer: Engelhard. Dr. Blauſtein. * Jahlungsverkehr. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß im Zahlungsverkehr der Poſtanſtalten bis auf weiteres neben Reichsbanknoten und Reichs⸗ kaſſenſcheinen in ausgiebigem Maße auch Silber⸗ münzen werden verwendet werden, und daß die Reichsbanknoten ebenſo wie die Reichskaſſen⸗ ſcheine zu den geſetzlichen Zahlungsmitteln gehören. In Zimmer 18 des Rathauſes hat das ſtä d⸗ tiſche Einguartierungsamt eine Aus⸗ kunftsſtelle eingerichtet. Dieſes Bureau erteilt Auskunft an das Publikum vormittags von 9 bis 12 und nachmittags von 3 bis 6 Uhr; Aufgang nur über die Bürgerausſchußſaaltreppe von der Kaufhauspaſſage aus(Treppe O— Breite⸗Straßenſeite). * Kirchenanzeiger für die Evangeliſche Kirchengemeinde Manuheim⸗ Rheinau. Von Montag, den 3. Auguſt, bis Samstag, den 8. Auguſt 1914: Vormittags 10 uhr Abend⸗ mahlfeier für die Einberufenen und deren Familienangehörigen * Einquartierung. „Vom Mittwoch ab iſt in den Neckarſtadt, Oſtſtadt ſowie in ejnem Teil der Ober⸗ und Unterſtadt Ein⸗ gquartierung für einige Tage zu er⸗ warten. Die Einwohnerſchaft wird erſucht, hierfür die nötige Fürſorge zu treffen. Die Quar⸗ tierzuweiſung hat das ſtädtiſche Quartieramt ka⸗ taſtermäßig feſtgeſetzt. Irgend welche Aende⸗ rungen hierin können nicht erfolgen; ſchriftliche Anfragen können nicht be⸗ rückſichtigt werden. Freiwillige Quar⸗ tieranmeldungen für Mannſchaften und Pferde werden vom ſtädtiſchen Quarttier⸗ amt gerne entgegengenommen(Kaufhaus, Zim⸗ mer 2, neben dem Turnſaal). Wer bereit iſt, Matratzen und Decken anzufertigen oder zu lie⸗ fern, wird erſucht, ſeine Adreſſe dem Quartier⸗ amt zum Zwecke einheitlicher Bekanntgabe mitzu⸗ teilen. Stadtteilen * Aufruf! An unſere Turner ſowie überhaupt an unſere ſämtlichen Mitglieder richten wir hiermit den herzlichen und dringenden Aufruf, ſich in den Dienſt des Vaterlandes zu ſtellen. Soweit hier⸗ bei ein Dienſt mit der Waffe nicht in Frage kommt, erwarten wir von der vaterländiſchen Geſinnung unſerer Mitglieder umgehende frei⸗ willige Meldung zum Dienſt beim Roten Kreuz, wo eine jede Arbeitskraft gebraucht wird. So⸗ fortige Meldungen werden entgegengenommen vom Ortsausſchuß vom Roten Kreuz, Geſchäfts⸗ zimmer der Zentralſtelle in der Turnhalle des Turnvereins, oder vom unterzeichneten Turn⸗ rat. Hohe Pflicht unſerer Turner iſt es, ihre echt deutſche Geſinnung begeiſtert durch die Tat zu beweiſen! Mannheimer Turnerbund„Germania“ E. V. Der Turnrat: Werlin. Kühner. Die Freiwilligen. Wer den Patriotismus der Mannheimer Bevöl⸗ kerung kennen lernen will, muß einmal einige Stunden ſich am Bezirkskommando aufhalten und ſehen und hören, mit welcher Begeiſterung Jung und Alt den Geſtellungsbefehlen Folge leiſtet. Heute vormittag waren z. B. Kriegsfreiwillige er⸗ ſchienen im Durchſchnittsalter von 60 bis 70 Jahren, die in energiſchem Tone ihre Kräfte dem Vaterlande zur Verfügung ſteilten. U. a. ließ es ſich ein alter Kriegsveteran von 1870/71, Inhaber des Eiſernen Kreuzes, anter keinen Umſtänden nehmen, mit ins Feld zu ziehen. Seine Energie und Rüſtigkeit ſuchte er damit zu beweiſen, daß er angab, mit ſeinen 74 Jahren im Winter noch täglich mehrere Stunden zu laufen, Hoffentlich gelingt es dem tapferen Veteranen, ſeinen Vorſatz durchzuführen. Dies ein Beiſpiel für die Opferwilligkeit und Vaterlandsliebe Aller * Verhaftungen von verdächtigen Perſonen ſind geſtern und heute in großer Zahl erfolgt. Die Aufmerkſamkeit der öffent⸗ lichen Gewalt richtet ſich vor allem gegen die Aus⸗ länder, die ſich nicht genügend ausweiſen können. Wer irgendwie verdächtig erſcheint, muß es ſich ge⸗ fallen laſſen, daß er zum Bezirksamt geführt wird, wo die nötigen Feſtſtellungen erfolgen. Heute mittag kurz vor 12 Uhr wurde an der Rheinbrücke ein älterer Mann feſtgenommen, der in aller Gemütsruhe Zeichnungen ausführte. Ein junger Menſch ſchrie geſtern vor dem Hotel National: Hoch Rußlband! Hoch Serbien! Ein Arbeiter verſetzte ihm mit ſeiner Fäuſt einen wuchtigen Hieb ins Geſicht und ſofort erhoben ſich auch ſchon hundert Arme und die Hiebe fielen hageldicht. Dann erſchien ein Schutz⸗ mann und führte den Hochrufer ab.— Beinahe wäre es auch geſtern Abend in einem großen Reſtaurant am Markt zu einer großen Ausſchreitung gekommen. Ein Gaſt hatte eine Zeitung mit den Kriegsberichten zerriſſen und ſofort vermutete man in ihm einen Ausländer. Im Lokal entſtand ſofort eine große Aufregung und ein halbes Dutzend Paſſanten, die von dem Vergange durch das offene Fenſter hörten, ſprang zum Fenſter ein. Durch eine Erklärung des Gaſtes, daß er keine Demonſtration beabſichtigt habe, wurde die Sache wieder beigelegt. Es gibt radau⸗ luſtige Elemente, die die Bevölkerung durch Hochrufe auf die Staaten, zu denen wie in Kriegszuſtande ſtehen, und ſonſtige Handlungen zu provozieren ſuchen. Zu bedauern ſind derartige Rowddes nicht, wenn ſie auf der Stelle einen Denkzettel erhalten. Aber noch beſſer iſt es, wenn man ſie ſofort ſeſtnehmen läßt, damit möglichſt aufregende Zuſammenläufe ver⸗ mieden werden. Heute nachmittag kurz nach 3 Uhr wurde bei Engelhorn und Sturm auf den Planken durch einen Offtzier ein Auto angehalten, in dem ein Franzoſe aus der franzöſtſchen Schweiz mit ſeiner Frau ſaß, da ſich der Fremde nicht genügend aus⸗ weiſen konnte, wurde das Auto zum Bezirksamt diri⸗ gtert. Wir möchten die Bevölkerung erſuchen, die Militär⸗ und Polizeiorgane dadurch zu unterſtſttzen, daß ſie jede Perſönlichkeit, die ſich verdächtig macht, feſtnehmen läßt. Unſerm Vaterland kann dadurch unter Umſtänden ein großer Dienſt erwieſen werden. Verwechſlungen und Uebergriffe müſſen eben in Gottes Namen mit in Kauf genommen werden. Es ſind Kriegszeiten! * Belft die Ernte bergen! Unter Bezugnahme auf den Aufruf der badi⸗ ſchen Landwirtſchaftskammer wegen der Hilfe⸗ leiſtung bei der Bergung der Ernte macht das Städtiſche Arbeitsamt bekannt, daß Anmeldungen von Hilfskräften an den Schaltern des Arbeitsamts Litera N 6, 3 entgegengenommen werden. * Die Ernte ſteht vor der Türe, wir brauchen Kräfte, um ſie einzubringen. Diejenigen Schüler der höheren Lehranſtalten, welche zur freiwilligen Uebernahme von Erntearbeiten bereit ſind, werden gebeten, ſich am Dienstag, den 4. Auguſt 1914, von 3 bis 5 Uhr, in der Turnhalle der Ober⸗ realſchule anzumelden. Dr. Roſe, Oberrealſchuldirektor. * Auf dem heutigen Wochen⸗ markte herrſchten erfreulicherweiſe einigermaßen nor⸗ male Preisverhältuiſſe. Die Marktkontrolle beugte einem Anziehen der Preiſe von vorn⸗ herein dadurch vor, daß ſie in aller Frühe vor Beginn des Marktes die Händler veranlaßte, bei dem Ankaufe der Marktprodukte von den zum Markte erſchienenen Produzenten über einen gewiſſen Preis nicht hinauszugehen. Da⸗ durch waren auch die Händler gezwungen, die Preiſe in normalen Grenzen zu halten. Es iſt erfreulich, daß die Marktkontrolle in dieſer ge⸗ ſchickten Weiſe vorgegangen iſt und dadurch der unerhörten Preistreiberei, die am letzten Sams⸗ tag herrſchte, einen Riegel vorgeſchoben hat. Unſere Straßenbahn hat zurzeit eine ſchwere Aufgabe. Volle 75 Pro⸗ zent der Straßenbahner rücken ins Feld. Die Kurſe werden ſoweit es möglich durch Hinzu⸗ ziehung des Aushilfsperſonals aufrecht erhalten. ** Eine ergreifende Szene ſpielte ſich heute vormittag im Lanzſchen Fabrik⸗ hofe ab. Der 1 5 der Fabrik, Herr Kommer⸗ zienrat Dr. Karl Lanz, nahm von ſeinen Arbeitern Abſchied, um zu den Fahnen zu eilen. Eine Fanfare rief die Arbeiter in den Fabrikhof, in dem Herr Lanz bereits reiſefertig im Auto ſaß. Mit ſtürmiſchen Hochrufen und tief bewegt nahmen die Arbeiter Abſchied. Die Ovationen waren ſo lebhaft, daß der Abſchied⸗ nehmende im Auto ſtehend mit beiden Händen den Arbeitern Abſchiedsgrüße zuwinkte und dann langſam zum Fabrikhofe hinausfuhr. * Jur Aufklärung? Die Frage der Forderungsbeglei⸗ chung hat ſchon zu größeren Auseinander⸗ ſetzungen geführt, die den beſtimmten Anſchein erwecken, die Leute auf irrige Bahnen zu lenken, die zu Unzuträglichkeiten führen und auch man⸗ genehme Folgen mit ſich bringen. Hier ſei ins⸗ beſondere erwähnt: Alle Forderungen, welcher Natur ſolche ſein wollen, ſind genau wie vor der Mobilmachung und vor einem Kriege zu be⸗ zahlen. Es iſt daher eine irrige Anſicht, wenn die Leute glauben, ſie brauchen weder Stenern, Sportel, Mieten und Kapitalzinſen zu bezahlen, wenn mobil gemacht oder Krieg gefüthrt wird. ene — Srneratn 345— Meneße Aachrichſen. Abendblatk 2 Mortag, den 3. Auguſt 1575 Sollte irgend ein Schuldner ſeiner Verpflichtung nicht nachlommen, ſo hat er eben die Konſequen⸗ zen zu tragen, welche aus der Unterlaſſung ent⸗ ſtehen; da während der Mobilmachung und während dem Kriege genau ſo gegen den Schuld⸗ ner vorgegangen werden kann, wie in Friedens⸗ zeit. Der Schuldner kann ſomit betrieben und der im Rückſtand ſich befindliche Mieter kann 1155 gerichtlich aus ſeiner Wohnung ausgeſetzt werden. * Mobilmachung und miets⸗ zahlung. Aus Hausbeſitzer⸗ und Mieterkreiſen laufen in den letzten Tagen ſehr viele Anfragen ein, nach welchen vielfach die Meinung verbreitet zu ſein ſcheint, als ob im Mobilmachungsfalle die Verpflichtung zur Zahlung von Mietzinſen, Hypothekenzinſen, Steuern uſw. aufhöre. Dem⸗ gegerüber ſei darauf hingewieſen, daß das ge⸗ ſchaffene Mietsverhältnis zwiſchen Vermieter und Mieter durch die Mobilmachung in recht⸗ licher Beziehung keineswegs be⸗ rührt werd. * Papiergeld iſt gutes Geld!: Die maßgebenden Stellen erlaſſen folgenden Aufruf: An die geſamte Bevölkerung ergeht das dringende Erſuchen, im Zahlungs⸗ verkehr deutſches Papiergeld anſtandslos anzu⸗ nehmen. An ſeine Entwertung iſt nicht zu den⸗ ken. Es hat die gleiche Zahlungskraft wie Gold und Silber. Zugleich wird bekannt gegeben, daß in Deutſch⸗ land jetzt ſchon genügend Vorräte an den haupt⸗ ſächlichen Nahrungsmitteln, insbeſondere an Getreide, Mehl, Fleiſch und Milch vorhanden ſind, um zur Verſorgung der Militär⸗ und Zivilbevölkerung auf lange Zeit hinaus auszu⸗ reichen. Mannheim, den 1. Auguſt 1914. Der Großh. Landeskommiſſär: Dr. Clemm, Geh. Oberregierungsrat. 5 Der Großh. Amtsvorſtand: Dr. Strauß, Geh. Regierungsrat. Der Oberbürgermeiſter d. Hauptſtadt Mannheim Dr. Kutzer. Die Handelskammer für den Kreis Mannheim: Engelhard. Dr. Blauſtein. * Nochmals Wandervsgel und deutſche Erntearbeit. Wir haben den Aufruf der Wandervogel⸗ Bundesleitung an die deutſchen Wandervögel, ſich an den Arbeiten zur Bergung der deut⸗ ſchen Ernte zu beteiligen, um den Landwirten den Dank für oft genoſſene Gaſtfreundſchaft abzutragen, bereits veröffentlicht. In der gleichen Angelegenheit ſchreibt uns Herr Pro⸗ feſſor Schmitthenner in Schönau bei Heidelberg. Allen Wandervögeln unſerer Gruppe, die nicht ſchon für Krankenpflege eingeſtellt ſind, und anderen jungen Mädchen, die ſich der Erntearbeit im Steinachtal bei Heidelberg widmen wollen, ſteht unſer Wandervogel⸗ haus in Schönau bei Heidelberg zur Unter⸗ kunft bereit. Bis zu 25 können dort ſchla⸗ fen. Für eine entſprechende Aufſicht iſt ge⸗ ſorgt. Anmeldungen ſind nicht erforderlich. Wer der Arbeit wegen kommt, iſt willkommen. Schlafdecke iſt mitzubringen. Die Wandervogelgruppe: Schmitthenner. * Landſturm betr. Die Bekanntmachung des kommandierenden Generals des 14. Armeelorps betreefend den Aufruf des Landſturms unterſcheidet zwiſchen den ausgebildeten und den nicht ausgebildeten Landſturmpflichtigen. Zu der erſten Gruppe gehören ſolche Perſonen unter 45 Lebensjahren, die bei irgend einer Waffe gedient haben und nicht mehr der Reſerve, der Erſatzreſerve, der Landwehr oder Seewehr angehören. Von ſolchen Landſturmpflichtigen haben ſich die als Pioniere Ausgebildeten ſofort in Neubreiſach, die bei der Fußartillerie Ausgebildeten am 14. Auguſt beim Bezirkskommando in Mannheim zu ſtellen. Die übrigen ausgebildeten Land⸗ ſturmpflichtigen müſſen ſich zu den Kontrollver⸗ ſammlungen einfinden, deren Zeit und Ort in beſonderem, auf rotem Papier gedrucktem An⸗ chlag des Bezirkskommandos bezeichnet iſt. Beſondere Beſtimmungen gelten für die noch andſturmpflichtigen ehemaligen Offiziere und Sanitätsoffiziere. Hierwegen, ſowie wegen des freiwilligen Eintritts in den Landſturm von ſeiten der nicht mehr landſturmpflichtigen Offi⸗ iere und Unteroffiziere muß auf den ortlaut der Bekanntmachung ſelbſt verwieſen werden. Zu der zweiten Gruppe, den unausgebildeten Landſturmpflichtigen, gehören alle Deutſchen vom 17. bis mit 45. Lebensjahre, die nicht ge⸗ dient haben. Dieſe Perſonen haben ſich nicht ſofort bei irgend einer Militärbehörde zum Dienſteintritt zu ſtellen, ſie müſſen ſich vielmehr zund⸗ zur Landſturmſtammrolle anmelden. 2 Dieſe Anmeldung zur Stammrolle muß am 8. Auguſt 1914 durch die in Mannheim ſich auf⸗ haltenden Pflichtigen unter Vorlage etwaiger Militärpapiere geſchehen bei den verſchiedenen, vom Bürgermeiſteramt zu dieſem Zweck einge⸗ richteten Meldeſtellen. Die Meldeſtellen für die Altſtadt Mannheim mit Einſchluß der Vorſtädte (Neckarſtadt, Lindenhof uſw.), jedoch mit Aus⸗ ſchluß der einverleibten Vororte, die eigene Meldeſtellen haben, wird ſich Tage in der Wandelhalle des Friedrichsplatz befinden. Vor dem 8. Auguſt werden Anmeldungen zur Landſturmſtammrolle durch unausgebildete Landſturmpflichtige nicht entgegengenommen. Meldungen in Mannheim wohnhafter, wehrfähiger Deutſcher zum frei⸗ willigen Eintritt in den Landſturm ſind nicht bei dem für die Aufſtellung der Stammrolle beſtimmten ſtädtiſchen Büro im Roſengarten, ſondern bei dem Bezirkskommando Litera 8 7„ 5 vorzubringen. am genannten Roſengartens am Die Bilfsaktion. .Weinheim, 2. Aug. Unter der hieſigen Bevölkerung herrſcht ein beiſpielloſer Enthuſiasmus. Vom Balkon des Rat. hauſes herab hielt Bürgermeiſter Dr. Wett⸗ ſtein, der in den nächſten Tagen als Haupt⸗ mann einrücken wird, eine begeiſterte Rede, worauf die den Marktplatz füllende Menge das deutſche Schutz⸗ und Trutzlied anſtimmte. Eine Anzahl von Kriegsfreiwilligen hat ſich gemeldet. Verſchiedene Frauen und Mädchen ſtellen ſich freiwillig dem Roten Kreuze zur Verfügung. Einige große In du ſtriefirmen haben in hochherziger Weiſe Fürſorge für die Familien der ins Feld ziehenden Arbeiter getroffen. So 3. B. wird Kommerzienrat 8 aus deſſen Lederwerken 800 Arbeiter heeres⸗ pflichtig ſind, ſolange es irgend möglich iſt, täg⸗ lich 1000 Mk. Unterſtützung für die Frauen und Kinder der eingezogenen Familienväter ge⸗ währen. Ebenſo hat die Lederſabrik Siegmund Hirſch erklärt, es als Ehrenpflicht zu betrach⸗ ten, den Frauen und Kindern von 120 wehr⸗ pflichtigen Arbeitern hilfreich zur Seite zu ſtehen. In beiden Firmen hat ſich der zurück⸗ bleibende Teil der Arbeiterſchaft freiwillig bereit erklärt, in einen prozentualen Lohnabzug ein⸗ zuwilligen, der gleichfalls zur Unterſtützung der Familien der beigeſteuert werden foll. Weinheim, 3. Auguſt. Dem hochherzigen Vorgehen hieſiger Induſtriewerke zur Unter⸗ ſtützung der Familien der ins Feld gehenden Heerespflichtigen hat ſich nun auch die Vereins⸗ bank Weinheim angeſchloſſen. In einer geſtern Sonntag unter Vorſitz des Verlagsbeſitzers Julius Dies bach hier abgehaltenen Sitzung des Vorſtandes und Aufſichtsrates wurde einſtim⸗ mig beſchloſſen, für den Fall des Kriegsausbruches zur Unterſtützung der Frauen und Kinder der zur Armee eingezogenen Soldaten einen Betrag von 10 000 Mark zur Verfügung zu ſtellen. Freudenberg, Vaterländiſche verſammlung in Beidelberg. N. Heidelberg, 2. Aug. Zu einer impoſanten patriotiſchen Kundgebung geſtaltete ſich die Verſammlung, die Stadtrat und Univerſität heute abend einberufen hatten. Der große Stadthalleſaal vermochte die Menge nicht zu faſſen, welche die eine große Idee zuſammenführte, zu leben und zu ſterben fürs deutſche Vaterland. Oberbürgermeiſter Dr. Walz leitete die Feier ein mit einem herzinnigen Abſchiedsgruß an die ins Feld ziehenden Söhne und Brüder und dem Gelöb⸗ nis, daß ein treues dankbares Volk alles dran ſetzen würde, für die Zurückbleibenden der Vaterlands⸗ kümpfer zu ſorgen. Er ließ ſeine ergriffene und er⸗ greifende Anſprache ausklingen in ein Hoch auf Kaiſer und Großherzog. Der Prorektor, Geheimrat Golhein, wies in ſeiner kurzen aber ſchwungvollen Rade auf das hei⸗ lige Pflichtgefühl und das Sittlichkeitsbewußtſein des deutſchen Volkes hin, in Treue für Freiheft und Recht zu kämpfen. Der Kaiſer habe dieſem Gefühl in ſchlichten, ernſten und darum durch alle deutſchen Her⸗ den hallende Worte einen erhabenen Ausdruck ge⸗ geben. Der Parteihader ſei verſtummt, möge er es für alle Zukunft ſein. Möge die ernſte Stunde die große geiſtige und ſeeliſche Läuterung bringen, im Bewußtſein der Einigkeit des ganzen Volkes, daß in ſo ſchwerer Zeit der Einzelne nichts, das Volk alles ſei.— Den jungen ins Feld ziehenden Kommilitonen rief der Redner zu: Das Höchſte und Köſtlichſte im Menſchen ſei und bleibe es, daß er ſich opfern könne für eine Idee, die höchſte Idee aber ſei das Vaterland. Kehrt wieder aus ſiegreichem Kampf— und wenn Ihr wiederkehrt, ſo mögt Ihr Jungen uns Alte lehren!“ Prof. Oncken beleuchtete in halbſtündiger ſchla⸗ gender und mächtig zündender Rede die Frage: Wo⸗ für zieht unſer Volk in den Krieg? Treffeud uud ütberzeugend ſchilderte er die ganze Entwicklung der Kriſis, kennzeichnete er die politiſchen Mächte und Stvebungen, die trotz der äußerſten Friedensliebe des deutſchen Kaiſers zu dem furchtbaren Konflikt führ⸗ ten. Er zeigte, wie der im japaniſchen Kriege zu Boden geſchlagene Zarismus die Wiederherſtellung ſeines Preſtige im nahen Oſten, am Mittelmeer ſucht und ſeit einem Jahrzehnt das königsmordende Serbenvolk als Hetzhund ſeiner hinterliſtigen Politik benutzt. Klar und ſcharf legte der Reduer dar, wenn Oeſterreich jetzt um ſeine Exiſtenz als Großmacht kämpfe, zu einer„öſtlichen Schweiz“ herabgedrückt würde, ſo würde auch Deutſchland ſehr bald erdrückt werden vom Zarismus auf der einen Seite und von der aufgepeitſchten Revancheluſt auf der andern Seite. Das habe das ganze deutſche Volk, auch die Sozial⸗ demokratie deutlich erkaunnt— ein Sieg des Zarismus für die europäiſche Kultur um ein Jahrhundert zu⸗ rückbringen. Als letzter Redner ſprach Geh. Kirchenrat Prof. Dr. Troecltſch. Packend und machtvoll gab er der weihevollen Stimmung der Verſammlung wie des ganzen destſchen Volkes in ſchwerer ernſter Stunde Ausdruck. Mit gutem, reinem Gewiſſen, für ein bohes Vermächtnis ziehen wir hinaus in den uns aufgezwungenen Kampf. In dieſer Stunde regt ſich auch in jedem Herzen die tiefſte Wurzel alles Menſch⸗ tums, der Glaube an eine allsewige Gerechtigkeit, an eine ſittliche Weltordnung. Mit Gott, mit Gott für Kaiſer und für Reich! Tiefer Eruſt, feſte Zuverſicht und heiliges Wollen lag auf der Verſammlung. Brauſend durchhallten den wetten Raum die von der ganzen Verſammlung ſtehend geſungenen Lieder: Heil Dir im Siegerkranz, Deutſchland über alles und die Wacht am Rhein. Arbeitskollegen. ANus Staoͤt und Land. Mannheim, den 3. Auguſt 1914. Rom.⸗Rat Otto Boffmann 7. Ueber den Lebensgang des verſtorbenen Kommerzienrats Hoffmann entnehmen wir der „Vereinswoche“ pro 1913 der Toninduſtrie⸗ Zeitung folgende Mitteilungen: Kommerzienrat Otto Hoffmann wurde am 16. Februar 1859 in Cüſtrin als Sohn des Gaſt⸗ wirts Wilh. Hoffmann geboren. Mit guten Fähig⸗ keiten in der Mathematik und Phyſik und mit zeich⸗ neriſchem Talent ausgeſtattet, ſollte Otto Hoff⸗ mann, mit Unterſtützung des Maſchinenfabrik⸗ beſitzers Herm. Schmidt in Eüſtrin, Maſchinen⸗ Ingenieurwiſſenſchaft ſtudieren, nachdem er vor⸗ her ſchon von dieſem in der Maſchinenbranche praktiſch ausgebildet war. Da ſtarb plötzlich ſein vermögensloſer Vater. Durch ſeine Familienver⸗ hältniſſe, die ſchnellſte Unterſtützung von Mutter und Geſchwiſtern erforderten, wurde er nun ge⸗ zwungen, den Gedanken an eine weitere tech⸗ niſche Ausbildung aufzugeben und die kaufmän⸗ niſche Lauſbahn zu ergreifen. Später fand Hoff⸗ mann Golegenheit, ſich mit der Keramik heor ziliſch gründlich vertraut zu machen, bei folgenden Firmen tätig: N. Groſſe„Kalf⸗ und Ziegelbrennerei; C. Geiſeler in Verlin, Fabrik eiſerner Oefen und Kamine; Deutſche Bank, Berlin, und bei der Bau⸗ geſellſchaft Schöttle u. Schuſter in Cüſtrin, die die Erbauung der Forts bei Straßburg i.., Spandau und Cüſtrin ausführte. Am 1. April 1888 wurde er von dem bekannten Erfinder der Ziegelringöfen, dem Königl. Baurat Friedr. Hoffmann in Berlin, für deſſen beide Braunkohlenbergwerke„Grube Viktoria“ und„Grube Bertha“ bei Groß⸗Räſchen. .⸗L., bezw. bei Senftenberg,.⸗L.(jetzt Nieder⸗ lauſitzer Kohlenwerke,.⸗G. in Berlin), als Reprä⸗ ſentant bei dem Oberbergamte in Halle a. S. er⸗ nannt, auch übernahm er gleichzeitig die Stelle des generalbevollmächtigten Direktors für die am Bahnhof Groß⸗Räſchen und bei Rauno gelegenen großen Dampfziegeleien des Baurates Hoffmann. Am 15. Juni 1892 übernahm Hoffmann die Direktion der damals kleinen„Badiſchen Ton⸗ röhrenfabrik“ in Friedrichsfeld in Baden. 1893/94 führte er das heute allgemein bekannte, von ihm zuſammengeſetzte Steinzeug für Kanaliſaſions⸗ gegenſtände ein, das weder im Inlande noch im Auslande angefertigt wurde. Das auf der Wiener Weltausſtellung 1873 erſtmals ausgeſtellte eng⸗ liſche, öſterreichiſche und deutſche Kanaliſations⸗ material beſtand nachgewieſenermaßen aus ge⸗ wöhnlichem Tongut, das mit dem von ihm ein; geführten Steinzeugkanaliſationsmaterial, das dicht und ſäurebeſtändig iſt, nicht verglichen wer⸗ den kann. An Stelle der alten unbedeutenden iſt unter ſeiner Leitung im Laufe der Jahre eine vollſtändig neue große Fabrik erbaut worden. Die Fabrik, die von 1895 ab die Firma„Deutſche Steinzeugwarenfabrik für Kanaliſation und Che⸗ miſche Induſtrie“ führt, iſt in dieſer Branche die größte und bedeutendſte. Die neuerdings von der Deutſchen Steinzeugwarenfabrik auf den Markt gebrachte Hoffmann'ſche Steinzeugmaſſe für die chemiſche Induſtrie, die gasdicht und bei Hohem Druck flüſſigkeitsdicht iſt, hat ſich vornehmlich für Chlor⸗ und Salpeterſäurefabrikation in der Praxis gut eingeführt. Durch die aus dieſer Maſſe her⸗ geſtellten Fabrikeinrichtungsgegenſtände wird er⸗ reicht, daß Säuredämpfe nicht mehr in die Ar⸗ beitsräume der Fabriken entweichen. Hierdurch werden alſo geſündere Arbeitsräume für die Ar⸗ beiter geſchaffen, auch wird der Verluſt an wert⸗ voller Säure in Zukunft vermieden. Auch in Friedrichsfeld erfolgte bisher die Fabri⸗ kation von Steinzeughähnen für die chemiſche In⸗ duſtrie ausſchließlich von Hand. Heute werden diejenigen Hähne, die blei⸗ und eiſenummantelt werden und daher völlig dicht ſein müſſen, beſon⸗ ders alſo diejenigen Hähne, die in großen Mengen gebraucht werden, nach einem von Otto Hoffmann erfundenen und in verſchiedenen Staaten geſetzlich geſchützten Verfahren maſchinell hergeſtellt. Hoffmann iſt u. a. Mitbegründer der Tonwaren⸗ Induſtrie.⸗G. in Wiesloch, deren Aufſichtsrat er auch angehört. Er iſt langjähriges Mitglied der Mannheimer Handelskammer und erſter Vorſitzen⸗ der des Verbandes Südweſtdeutſcher Induſtrieller. Otto Hoffmann ſchrieb über„Tonwaren in Otto Lueger, Lexikon der geſamten Technik 2. Auflage, Band 8) und in Meyers Lexikon(6. Auf⸗ lage, Band 22). Ende Dezember 1912 wurde Otto Hoffmann zum Großh. Badiſchen Kommerzienrat ernannt, nach⸗ dem er vorher ſchon wiederholt durch Orden aus⸗ gezeichnet war. Etatmäßig angeſtellt wurde wieder der zu⸗ ruhegeſetzte Finanzaſſeſſor Karl Kappes in Karlsruhe unter Ernennung zum Finanzamt⸗ mann. Aus dem Staatsdienſt entlaſſen wurde der Juſtizaktuar Alfred Derr beim Notariat kannheim ſeinem Anſuchen entſprechend. Ernannt wurden die Finanzaſſeoren Her⸗ mann Kohler von Tauberbiſchofsheim, Dr. Heinrich Wieſt von Günzgen, Adolf Sah ner von Freiburg, Emil Schätzle von Wolfach, Rud. Krieger von Bruchſal, Otto Biſchoff von Unterſchefflenz und Dr. Emil Doerr von Plankſtadt zu Finanzamtmännern. *Verſetzt wurden: Juſtizaktuar Wilhelm Neudeck beim Amtsgericht Lahr zum Notariat Mannheim und Finanzſekretär Fritz Faul⸗ haber in Stühlingen nach Mannheim. *Zugeteilt wurden die Finanzamtmänner: Kohler dem Sekretariat der Zoll⸗ und Steuer. direktion, Dr. Wieſt dem Finanzamt Stockach, Sahner dem Hauptzollamt Baſel, Schätz le dem Finanzamt Bretten, Krieger dem Sekre⸗ tariat des Finanzminiſteriums, Biſchoff dem Hauptſteueramt Mannheim, Kappes dem Sekretariat der Zoll⸗ und Steuerdirektion und Dr. Doerr dem Steuerkommiſſärdienſt Mann⸗ heim. * Uebertragen werden den Nachbenannten un⸗ ter Verleihung des Titels„Schulkomiſſär“ etat⸗ mäßige Stellen als ſchulämter und zwar: edm Reallehrer Friedrich Seeber am Lehrerſeminar in Meersburg beim Kreisſchulamt Baden und dem Reallehrer Fried⸗ rich Kemm am Gymnaſium in Bruchſal beim Kreisſchulamt Mannheim. Volks und Ingenbleſehallen des Vereins gegen uuch geiſtiger Weträuke. Die Leſehalle in der Schwetzingerſtraße 83 wurde im Monat Juli von 2131 erwachſenen und jugendlichen über 14 Jahre alten Leſern und von 963 Kindern, zuſammen von 3064 Be⸗ ſuchern benützt. Sie iſt geöffnet für Erwachſene und junge Leute täglich von—10 Uhr abends; an Sonn⸗ und Feiertagen von 10 bis 1 Uhr mittags; für Kinder an Werktagen von—652 nachmittags.— Die Leſehalle in der Meer⸗ feldſtraße 80 hatte in derſelben Zeit einen Beſuch von 689 erwachſenen und jugendlichen und 807 Kindern, zuſammen von 1496 Leſern. Sie iſt geöffnet täglich von—10 Uhr abends, an Sonn⸗ und Feiertagen von 10 bis 1 Uhr mittags. Für Kinder an Werktagen von 4 bis 6½ Uhr nachmittags. Die Benützung beider Leſehallen iſt frei. Es liegen über 70 der her⸗ vorragendſten und wertvollſten Zeitungen und Zeitſchriften auf, und an Büchern ſtehen ca. 500 Bände zur Verfügung. Ein Ausleihen der Bücher findet nicht ſtatt. Neues aus Cudwigshafen. * Ein Wüterich. Der ledige Kranenführer Carl Krauß kam geſtern abend mit ſeinem Vater in der elterlichen Wohnung in Wortwechſel. Im Zorne ſchlug der Sohn das ganze Mobiliar der Wohnung entzwei. Die Polizei mußte gerufen werden, um den Wütenden zu bändigen. Ins Verwahrangs⸗ lofal gebracht, ſuchte er ſich mit einem Hoſenträ⸗ ger zu erhängen, derſelbe riß jedoch und der Selbſtmordkandidat ſtürzte zu Boden, ohne daß er Verletzungen davontrug. Sportliche Rundschanu. Ruderſport. »Die Mannheimer Regatta abgeſagt. Infolge der Mobtlmachung wird durch Beſchluß des Regatta⸗ vereins die 9. Deutſche Meiſterſchafts⸗ regotta und 36. Oberrheiniſche Regatta, welche am 9. Auguſt 1914 in Mannheim ſtattfinden ſollten, nicht abgehalten. ——— Der europäiſche Urieg. Der Aufruf des Landſturms. W. Berlin, 2. Aug. Die kaiſerliche Verord⸗ nung betreffend den Aufruf des Landſturms vom 1. Auguſt 1914 beſagt: Wir Wilhelm, von Got⸗ tes Gnaden deutſcher Kaiſer und König von Preußen uſw. verordnen auf Grund des Arti⸗ kels 2§ 25 des Geſetzes betreffend die Aenderun⸗ gen der Wehrpflicht vom 11. Februar 1888 im Namen des Reiches was folgt: In den Be⸗ zirken des., 2, 5. 6, 8, 9 0 44., 15., 16., 17., 18., 20. und 21. Armeekorps iſt nach näherer Anordnung der zuſtändigen komman⸗ dierenden Generale der Landſturm aufzurufen. Die gegenwärtige Verordnung tritt am Tage ihrer Verkündung in Kraft. * W. Brüſſel, 3. Aug. Etwa 1000 Ge⸗ ſtellungspflichtige teils in Pavis anſäſſige Deutſche verließen heute nachmittag Brüſſel. Un⸗ zählige Deutſche waren auf dem Nordbahnhof anweſend und begleiteten die abgehenden Züge mit dem Geſang„Die Wacht am Rhein“ und anderen patriotiſchen Liedern ſowie brauſenden Hochrufen. W Brüſſel, 3. Auguſt. Ein aus Paris ge⸗ ſtern Nachmittag eingetroffener Belgier teilte der„Agence Havas“ mit, daß in Paris kein Kraftomnibus und nur wenige Züge verkehren. Seit 6 Uhr vormittags werden keine Fahr⸗ karten mehr ausgegeben. Viele deutſche Männer, Frauen und Kinder warten am Nord⸗ bahnhof auf die Zuſammenſtellung der Züge. w. Athen, 3. Aug. Die„Agence d Athene“ meldet: Heute vormittag fand unter dem Vorſitz des Königs ein Miniſterrat ſtatt. Die fremdländiſchen Inſtrukteure erhielten einen Urlaub von zwei Monaten. Ludmig flſfer Hof.ſuSBEfobumũ̃m 3 boellereganf·5 70l: Hhf ir b. Oa8s HEET068 tüSSsEyl. 9 Hotukrf. 5. tauESTT.O. Kalskasö-WI· ASSb00 Vomhe dongerdasſfelung for OHNUNOSKOUNSI Heferung nach all. Weltteilen, Innerhaſb Deutsch, krachtfrel. Höchste Auszeichn. auf all. beschicktl. ussteſlungen.— Natatoge gratie 1 zweite Beamte der Kreis 1 sidenten Havenstein, schon dreimal, Beichs haben sich in den Jahren 1866 und 1870 sehr gut Monrag Firamzielle e ee Anknüpfend an das Werk Riessers über „Fnanzielle Kriegsbereitschaft und Kriegsfüh- rung sind von einer Reihe bedeutender Finanz- blatter Berecimungen angestellt worden, aus denen eines mit erfreuficher Klarheit und Stärke her- vortritt: wir sind auch finanziell vollkommen ge- rüstet. Das dem so ist, verdanken wir in erster Linie der zielbewußten Politik des Reichsbankprä- die bei den Spitzen unserer Bank- und Handelswelt Verständnis und Unterstützung gfeunden hat. Seinen Bemühungen ist es gelungen, den Geldbestand der Reichsbank um mehrere hundert Millionen zu erhöhen. Das geschah teils durch Heranziehung großer Sunnnen Geldes aus dem Auslande, teils durch Hineinleiten von kleinen Noten in den Ver- kehr, der entsprechend weniger Metallgeld drauchte. Der Geldbestand der Reichsbank be⸗ trägt nach dem Ausweis vom 31. Juli immer noch 1253 Milkonen Mk. Für mehr als den dreifachen Betrag kann die Reichsbank Noten ausgeben. Die- Ses elastische System der Notenemission zeigt an- gesichts des völligen Versagens der Bank von England wieder einmal seine großen Vorzüge. Das englische System der Notendeckung verlangt bekanntlich im Gegensatz zur kontinentalen Voll- deckung des umlaufenden Notenbetrages durch Metall- und Regierungssicherheiten. Diese auf der Peelsakte beruhende Bestimmung mußte aber in den Jahren 1847, 1857 und 1866 außer Kraft gesetzt werden. Ob das noch jetzt notwendig werden sollte, läßt sich vorderhand nicht sagen. Daß diese aber mit dazu beigetragen hat, dem Lande eine ungeheure Zinslast aufzubürden, steht außer jedem Zweifel. Bei unserem elastischen System der Noten- deckung sind wir zum Glück nicht zu solchen Schritten gezwungen. Wir können unter voller Wahrung des Banlegesetzes für das der Reichsbank zur Verfügung stehende Geld, für die in ihrem Besitz befindlichen Reichskassenscheine und Noten anderer Banken, den dreifachen Betrag in Noten ausgeben. Wir verfügen ferner dank der weisen Voraussicht unserer Finanzverwaltung über einen Goldkriegsschatz von 120 Mill. Mk., der bloß der Reichsbank zugeführt zu werdlen braucht, um ihr volle Bewegungsfreiheit in der Notenausgabe zu gewähren. Dazu kommien die großen Silberbestände u. a. die im Vor- jahr zur Befriedigung eines außerordentlichen Finanzbedarfs ausgeprägten 120 Millionen Mk. Im allgemeinen möchten wir zu allen diesen Berechnungen bemerken, daß man bei ihnen nicht zu ängstlich vorzugehen braucht.. Sollten die Vorhandenen Mittel einmal wirklich nicht genügen, 80 werden wir immer noch Mittel und Wege fin⸗ den, uns neue zu verschaffen. Die Diskussion darüber ist in vieler Hinsicht sehr lehrreich, die endgültige Entscheidung wird sich aber immer aus den Verhältnissen ergeben. Es ist jedenfalls hocherfreulich, zu wissen, daß auch diese weiteren Maßnahmen alle bis ins Fleinste ausgearbeitet sind. So berichtet die Vos- sische tg. vonstaatliehen Lombard- kassen, die neben der Reichsbank in Aktion treten sollen. Dieselben werden dafür Sorge tra- gen, daß jedermann gegen Verpfändung von Wert⸗ papieren oder geeigneten Kaufmannswaren Geld erhalten kann. Bei diesen Kassen sollen die Dar- lehen gegen mäßgige Zinsen in Gestalt von Schuld- verschreibungen gewäkrt werden, welche, in Ab- schnitten von 10 und 5 Mark ausgestellt, den Cha- rakter besonderer, fundierter Wertzeichen des tragen. Solche Kriegsdarlehenskassen bewährt. Neben diese Tätigkeit der Reichsbank- und Dar- lehnskassen tritt die Bereitschaft der Kreditban- ken. Unsere großen Banken haben in den langen Jahren der Prosperität Reserven aller Art ansam- meln können, welche ihnen nunmehr Dienste leisten missen. Sie haben ihrer Kundschaft gegenüber sich plöt⸗licher Kreditkündigungen und Diskon- tierungsverweigerungen zu enthalten; sie haben ſerner darauf Bedacht zu nehmen, daß sie die Reichsbank nicht allzu stark durch Abzug von Giroguthaben und Rediskontierung von Wechseln in Anspruch nehmen. Nach alledem brauchen wir nicht in Sorge zu Sein, daß wir irgendwie in eine schwierige finan- Zielle Situation kommen können. Dies sei beson- ders nachdrücklich angesiehts der zalllreichen Ent⸗ nahmen von Guthaben aus Sparkassen und Ban- ken betont. Es scheint übrigens im Publikum die Annahme zu bestehen, das Privateigentum könnte on den kriegführenden Staaten mit Beschlag be⸗ gt werden. Davon kann angesichts des völker- Techtlich feststehenden Grundsatzes, daß das Pri- Vateigentum unbedingt und vollständig geschont rden muß, Anten keinen Umständen die Nede können unserer Reichsbank nicht balfgs der Bevölkerung, das ja in den Tagen MilI.(. enug sein, daß sie nach wie vor dem Kredit- muß, in jeder Hinsicht entgegenzukommen sucht. Sie hat nicht nur ihren Diskont auf der verhältnis- mäßig niedrigen Höhe von 67% belassen, sondern sie exrweitert nach dem Kreis der Wertpapiere, die bei ihr verpfändet werden dürfen. Und das trote einer außerordentlich starken Inanspruch- nahme im Lombardverkehr. Man kann sich keinen schärferen Gegensatz denken, als die engherzige Verschließung der Bank von England gegen alle gerechten Anforderungen durch das Hinaufsetzen des Diskonts auf volle 10% und die Erweiterung ddes Kreises der lombardfähigen Wertpapiere sei- tens der Reichsbank. Das ist auch ein Stücke Sozialpolitik, das hier getrieben wird, und man⸗ cher Familienvater, der seinem Sohn was mitgeben möchte auf den weiten Weg oder seiner Frau gern einen Sparpfennig in die Hand gedrückt hätte vor dem Abschied, wird es ihr danken für alle Zeit. * W. Berlin, 3. Aug. Seit dem Tage der Mobil- machung stente 15 ein so abnormer Kredit- und Zäahlungsbedarf heraus, und suchte seine Befrie- digung bei der Reichsbank insbesondere auch im Lombardverkehr, so daß sie innerhalb der dem Lombardverkehr gezogenen Grenzen nicht mehr möglich war. Da die zur Ausfüllung dieser Lücken bestimmten Darlehnskassen exst nach dem Erlaß der dem Reichstag vorzulegenden Gesetze eingerichtet werden können, hat sich die Reielis- bank entschlossen, bis 1 den Kreis der von ihr als Lonibardunterlagen anzunehmenden Werte zuerweitern. Es ist in Aussicht genommen, diese außerordentlichen Lombardgeschäfte nach Einrichtung der Darlelenskassen alsbald an diese Abzuführen. Seladmarkt, Bank- und Börsen- wesen. Reichsbankausweis vom 31. Juli. Die teilweise schon in der heutigen Mittags- ausgabe veröffentlichten Zahlen des Reichs- bankausweises vom 31. Juli zeigen eine An- spannung, die angesichts der politischen Ereig- nisse bescheiden genannt werden können. Wer die Bedeutung eines offiziellen Diskontsatzes in seinem Einfluß auf das wirtschaftliche Leben noch nicht voll gewürdigt haben sollte, braucht bloß die Höhe der Wechselansprüche zu be- rücksichtigen, die von der Reichsbank im Laufe der Beriehtewoche befriedigt wurden. Fast um 16, Milliarden Ast der Wechselbestand gestie- gen, während zur gleichen Zeit des Vorjahres bloß eine Zunahme von 23,92 Mill. verzeichnet Wünde. Auch die Lombarddarlehen sind um rund 150 Mill. M. gegen 39,21 Mill. Mark im Vorjahr, Das Reich hat die Reichs- bank mit Effektenkonto um 65,78,(.32) Mill. Mark in Anspruch genommen. Eine sehr er- kreuliche Entwickelung zeigt dagegen der Gifo⸗ Verkehr“ Die betragen M. 314,50 — 115,08) Mill. M. Das beweist doch zur Genüge, daß unsere Kapit AE Kreise der Reichsbank beispringen. Protz dieser Zu- nahme der Einlagen mußten die Deckungsmittel vermindert werden. Wir schen eine Ahnahme des Metallbestandes um, 163,.37(35,48) Mifl.., darunter des abb an Gold um 103,60 e Mill. Mark. 10 AKuch die Neichstesssensehee und die Noten anderer Banken sind um 32,04(0,12) bezw. 28,59 (35,41) Mill. Mk. zurückgegangen. Eine beson- ders starke Erhöhung hat, wie Zu erwarten war, der Notenumlauf erfahren. Er ist um.018 539 (122,72) Mill. Mk. gestiegen. Die Deutsche Neichsbank ist infolgedessen mit 786,44 Mill. Mk. in die Notensteuer geraten gegen eine steuerfreie Notenreseryve yon 456,09 Mill. Mk. am 23. juli 79 Js. und eine solche von 48,87 Mill. am 31. Juli 1913. 19 gegen die 7 gegen dle 1913 Forsoono AKtIva(in Mk. 1000) 1814 Farsdohe 1418 253— 35 475 Retall-Bestand.. 1 328 026— 163 372 1129 221ͤ—27488 darunter 6ol3 1253 199— 103 658 16609— 6117 Belohs-Kassen-Scheino 33443— 32 036 12727ͤ— 35414 BHoten anderer Banken 11 513 23533 1000 182— 23917 Woohselbestand 2031 075 U 330 183 102 283. 39 211 Lombarddarlehen. 202 139 3 151 990 80 219 8324 Effektenbestand 396 603— 65 784 223 445 14202 Sonstige Aktiva 218 079— 1 767 PassIVa. 180 000(unver.) Grundkapitall.(unver.) 70 C043(unver.) Reservefonds(unver.) 1948 727 122717 Notenumſauf. 1 018 527 598 863 115 040 beposſten 3 314 502 50 C40 1011 Soastige Passva 48 552— 8338 8 Wieder eine Diskonterhöhung. Es kommt jetzt kaum eine Nummer heraus, in der nicht von weiteren Diskonterhöhungen zu. berichten waäre. Hatten wir heute Mittag berichtet, daß die österreichisch-ungarische Bank ihren Diskont um 2 auf 8 erhöht habe, so liegt uns jetzt eine Meldung aus Rom vor, Wwonach die Bank yon Italien den Wechselzinsfuß von 5 auf 69% hinaufgesetzt habe. Die 2z. Zl. be⸗ stehenden Diskontsätze der hauptsächlichsten euro⸗ päischen Notenbanken betragen: Deutsche Reichsbank 096 Osterreichisch-ungar, Bank 8% Bank von Italien 6% Bank von Frankxeich%% Bank von England 10)% Russische Staatsbank 6% Durchschnittlich erheben die Staaten des Drei⸗ jeuigen des Dreiverbandes nämlich 67% gegen 6,839%. Dabei ist zu berücksichtigen, Nachrichtendienst mit Rußland völlig eingestellt ist. Vielleicht haben sie ihren Satz schon auf die Höhe des englischen Noteninstitutes gebracht. gewartet werden. bundes also einen geringeren Diskontsatz, als die- daß der der Aee naturgemäß stark Auch die Nachrichten aus Frankreich laufen s0 spärlich ein, daß man nicht mit Sicherheit fest- stellen kann, ob die Bank von Frankreich noch bei ihrem am 30. Juli eingeführten 4½% stehen ge- blieben ist. Und trotzdem hat der Dreiverband einen geringeren durchschnittlichen Diskontsatz! Angesichts der ständigen Prahlereien über die finanzielle Stärke, auf die besonders Frank- reich stets gepocht hat, muten diese Tatsachen sehr merkwürdig an. Es soll auch nicht uner- Wähnt bleiben, daß Frankreich in letzter Zeit keine kommerziellen Guthaben in stürmischer Weise aus Deutschland zurückverlangt hat. Und trotzdem dieses Ergebnis! W. Wien, 3. Aug, Der Wechseldiskont und der Lombardsatz sin dmit Wirkung vom 3. August auf 69% erhöht worden. Der Geschäftsverkehr an der Börse ist bis auf weiteres eingestellt. An den deutschen Börsen im Jahre 1913 +*nn Rörsenhandlel zugelassenen Wert⸗ papiere. „Statistik des Deutschen Reichs“ sind Verzeichnisse der an den einzelnen deut-⸗ schen Börsen im Jahre 1913 zum Börsenhandel zugelassenen Wertpapiere veröffentlicht. Die⸗ sen Verzeichmissen ist eine zusammenfassende Aufstellung über die in den Jahren 1904 bis 1913 zugelassenen Wertpapiere nach ihrem Nenn- wert beigefügt, soweit diese überhaupt zum ersten Male an einer deutschen Börse zur Zu- lassung gelangt sind, also unter Ausscheidung der in demselben oder einem vorhergehenden Jahre bereits an einer anderen deutschen Böôrse zugelassenen Papiere derselben Emission. Im Jahre 1913 sind inländische Wertpapiere im Nennwerte von im ganzen 2350,8 Millionen Mark und ausländische Wertpapiere im Nenn- werte von im ganzen 1309,0 Millionen Mark zum Börsenhandel neu zugelassen worden. Die in ländischen Wertpapiere verteilen sich auf folgende Gattungen: (im Nennwerte von Mulionen Mark) In der die Staatsanleihen 910,7 Anleihen v. Provinzen, Stäckten usw. 334,0 Pfandbriefe von Landschaften 194,4 Pfandbriefe von Hypothekenbanken 283.5 Bankaktien 49,4 Aktien von Verkehrsgesellschaften 6251 Obligationen von Verkehrsgesellschaften 46½5 Aktien von Perraingesellschaften 10%0 Obligationen von Perraingesellschaften 250 Aktien von Versicherungsgesellschaften 77⁰0 Aktien von Kolonialgesellschaften.0 Industrieaktien 28454 Industrieobligationen 163.0 Vom den neu zugelassenen sSchen Wertpapieren sind (im Nennwerte von Millionen Mark) a 8 A d Staatsanleihen 1055,0 Anleihen v. Provinzen, Städten usw. 83.0 Bankaktien 12.8. Eisenbahnaktien 8A0 Eisenbahnobligationen? 38.9 Incdustrieaktien 20,6 Industrieoblis zationen 147 Die vorstehende Tabelle zeigt wohl zur Ge⸗ nüge, daß wir ein reiches Land sind, das auch finanziell gut ausgerüstet in den Krieg tritt. Warenmärkete. Aürnberger Mopfenmarkt. Weise Erhähung der Preise, namentlich für gute und mittelgute Hopfen. Die Bestände an besse- rer Ware sind sehr zusammengeschmolzen, s0o daß bei dem etwas lebhafterem Bedarf nament- lich-von den Kleineren Brauereien die Notierun- Seit sich augenblicklich höher stellten. Der durchschnittliehe Pagesumsatz belief sich in der Berichtswoche auf 35 Ballen, die Zufuhr auf 15 Ballen. Die Brauereien Waren in letzter Zeit mit dem Geschäftsgang etwas zufriedener, Nur die letzten d Tage brachte eine größere Zu- rückhaltung im Bierabsatz. Aber die Kussich⸗ ten waren für die Brauindustrie recht günstig gewesen, doch hat die in letzter Stunde der ver⸗ gangenen Woche eiygetretene politische hoch-⸗ gKradige Verschärfung alle Berechnungen für die nächste Leit vorderhand über den Haufen ge⸗ Worken. Die Brauereien Werden veraussichtlich in den nächsten Wochen nur sehr beschränkt Bier produzieren. Hauptsächlich die auf den Export stark eingearbeiteten Betriebe Werden darin auf das äußerste zurückhalten, da sie nichts verfrachten können. chen Umständen die Preise für die noch vor⸗ handenen Hopfen gestalten werden, ist augen⸗ blicklich kaum zu überschen. Kuf der einen, Seite wird der Verbrauch bedeutend reduziert sein, auf dler anderen besteht die Gefahr, daß der Hopfen kommender Ernte nicht ent⸗ Sprechend auf Lager gebracht Werdlen kann. Welcher der beiden Gesichtspontte in nächster Jeit das Uebergewieht erhalten Wird, muß ah⸗ In der Berichtswoche kamen gute Hallertauer, Elsässer, Spalter und Würt⸗ temberger Hopfen bis 190., nachdem sie noch in der letzten Woche für 170 bis 180 M. zu hahen waren. der Preislage auf 80 bis 120., mittlere Haller⸗ tauer und Wöürttemberger auf 140 bis 160 M. Bei den Seringeren Hopfen kaun man ebenfalls eine leishte Preisbesserung beobachten. Wäh-⸗ teucd mittlere noch stabil Faren, Baclische Hopfen erzielten in besseren Qualitäten bis R. Die vergangene Woche brachte eine teil-“ Wie sich unter sol⸗ Geringe Hopfen stellten sich in] Brauereien gefragt sind. An den elsässischen Märkten ist flaue Kaufstimmung. Am Saazer Markt ist die Kauflust in letzter Woche infolge politischer Spannung sehr gering gewesen bei Preisen von 170 bis 200 M. Die Ernteaussich- ten haben sich fast allgemein infolge der mehr- wöchigen ungünstigen Witterung verschlech- tert. Die Frühhopfen blühen, dte Doldenbildung hat zum Peil begonnen. Fetroleum. Berlin, den 3. August. Die Berliner Fachzeit⸗ schrift„Petroleum“ schreibt in ihrem am Samstag ausgegebenen Wochenbericht u.., daß in der ab- gelaufenen Woche die Lage des amerikanischen Nohölmarktes keine Veränderung gezeigt hat. Die Notierung Credit Balances at Oil City, welche in der Vorwoche um 5 cents gesunken ist, hat ihren Stand von.70 Dollar pro Barrel beibehalten.— Die Preislage auf dem russischen Rohölmarkte hat trotz der andauernden Streikbewegung eine leichte Abflauung eriahren und der Preis für Rohöl ist von 47% Kopeken auf 46% Kopeken pro Pud zu- rückgegangen. Auch der Masutpreis hat dement- sprechend eine Ermäßigung von 48 auf 45% Kog. erfahren. Die Lage des galizischen Rohölmarketes hatte m Gegensatz zu der Vorwoche einen Preisrück. gang aufzuweisen, in dessen Verlauf der Preis von .30 auf.04 Kronen per 100 kg ermäßigt wurde. Die letzten Jage der Berichtswoche sind imfolge völliger Umsatzlosigkeit preislos geblieben. Die Rohölpreise auf dem rumänischen Markt naen eine leichte Ermäßigung gezeigt. Die Leuchtöl. preise liegen unverändert, ebenso die Betizinprelse und die der übrigen Nebenprodulcte. Zahlungseinstellungen und kcon· kurse. Gonkurse in Deutschland. Bamberg: Putzgeschäftsinhaberin Klara Drissl; Belgard: Kaufmann Kar! Nöske; Braumeister Gotthelf Kittelmann; Uhrmache Wilhelm Schendel; Bergen, Rü g e Schmiedereibesitzer Max Gustmann; Böblin- gen;: Bäckermstr. Johannes Schimpf; Chem⸗ nit z: Schnittwarenhändl. Karl Viertel; Crim. mits chau: Kaufmann Car!l Lange; Dres den: Gesellschaft Ziegler u. Co; Duis burg- Ruhrort: Schneidermeister Anton Stefaniak Friedberg: Hieronymus Krack; Ham burg: Herrengarderobengeschäft Peter Peters Hannover: Fabrikant Ernst Bremever; Hohensalz a: Molkereipachter Jauch; Metz: Kaufmann Franz Pir masens: Gipsermeister Heiyr. mann; Plauen: Marie Birnstengel; Reut lingen: Kommanditgesellschaft G. Knapp u Cie; Senftenberg: Handelsmann Pau Buder; Siegen: Schreinermeister Hermann Müller; Sonneberg, S Meininsen:; Kaufmann Karl Fleischmann; Speyer: Fa. Geschw. Bohner; Stüttgat Cannstat t; Geflügelhändler Kugust Huppenbauer; W denburg: Schmiedemeister Hermann Z. Zerbst: Konditor Fricke. 35 In der Affäre des Pforzheimer Bank fanden verschiedene Versammlungen hielten der Stacktrat, der Kreditorenverein u verschiedene Stadtverordnetenfraktionen Be sprechungen ab. Der Bürgerausschuß beschäf tigte sich in einer Vertrauenssitzung mit Angelegenheit des Bankdirektors Kayser. dieser Sache wird am Dienstag abend ei öffentliche Sitzung stgttfinden, in der voraus, sichtlieh der Antrag gestellt wird, die Stadtg meinde möge auf die KAugust Kaysersche Er⸗ Schaft verzichten. Erbe würde dani Her Robert Kayser werden, der die Nachlassen zu Gunsten des Bankvereins verwenden würdle, Die Diskontogesellschaft und die Rheinise Creclitbauk leiteten eine Hilfsaktion ein sbrangen am heutigen Zahltage mit einer halb Million dem Bankverein bei. Die Hilfsaktie der beiden oben genannten Banken bes darin, daß sie dem Bankverein eine grö. Summe zur Verfügung stellen, mit der Kunden des Bankvereins, die Sicherheit können, ausgebolfen wird. Die beiden D. toren Her rmann und Krämer haben am Dien tag abend Herrn Robert Kayser ihre V lungen bereits eingestanden. Herrmann stel in Aussicht. Hilfe in Frankfurt durch V wandte beschaffen zu können. Er reiste da nach Frankfurt ab und Kkehrte nieht mehr rück. Krämer ist mit seiner Familie nach Schweiz ausgewandert. Schiffahrts⸗Nachrichten 50 Mannheimer Bafenverkeh Hafenbezirk No. 6 Augekommen am 31. „Richard“, Böhringer, v. Jagſtfeld, 2413 Dz. „Zufriedenheit“, Klee, v. Heilbr., 2006 Dz. „Gebr. Leferenz“, Weber v. Heilbr., 1600 Dz. Sal Juli. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunst und Feuilleton: Dr. Victor Eckert; für Lokales, Provinziales und Qerichtszei Richard Schönfelder; tür den klandelsteil: Dr. Adolf he. kür den Inseratenteil und Ges 55 Fritz Joos: Oruck und Verlag der 8 Or. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. Direktor: Ernst Müller. n iteltaßegen vom Stot; bαοο οοοοð,nxw N Mark, 0 wWürttembergische, die stärker von pntedert Soegassnneheeeeeee 8. Seite. 2Ler CI. Wir bitten die verehrlichen Mitglieder, sich am Dienstag, den 4. August 1914, abends 8 Uhr, im Clublokal einfinden zu wollen, zur Verabschiedung von den noch anwesenden, ins Feld ziehenden Kameraden. Mannheim, den 3. August 1914. — DER VORSTAND. Malratzen HAL Matratzen, Decken, Strohsäcke Ciolinaa Hahn, I. Militärwàsche Hemdſen, Unterhosen, 1T6fg Geueral-Anzeiger.— Fadiſche Meueſte Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den 3. Aug unſerer Heeresmannſchaften. Freiburg i. Br., Belfortſtraße 20. Sonntags vormittags 11—1 Uhr. ganz Baden ohne Unterſchied der Konfeſſion unentgeltlich zur Ve fügung: zur ſchriftlichen und mündlichen Beratung in Rechts⸗ und ſonſtigen Angeleg „zum Anfertigen von Schrift ücken; zur Vermittlung des Verkehrs mit den Behörden; zur Unterbringung der Kinder auf dem Lande; 280— Freiburg i. Br., den 1. Auguſt 1914. Allgemeine ilfs⸗ und Beratungsſlelle für die Ri gehörigen Geöffnet Werktags vormittags—12 Uhr, nachmittags—7 Uhr Das Caritasſt ft ſtellt ſeine Büros und Beamten allen Augehörigen unſerer Heeresmannſchaften in 5 5. zur Uebermittlung von Briefen u d Gaben an Soldaten und deren Angehörige. Der Direktor des Caritasſtifts: Prälat Dr. werthmann. enheilen. 7᷑ f Die unterzeichneten Mannheimer Banken und Bankiers richten Jwants perfeigernnt Dienstag, 4. Aug. 1914, an das Publikum die dringende Bitte, von Guthaben nur solche Betrãge nötig sind. Die Unterzeichneten glauben das volle Vertrauen des Pub- likums beanspruchen zu dürfen und rechnen, gestützt hierauf und auf nachmittags 2 uhr, werde ich im Pfandlokal abzuheben, die zum Lebensunterhalt oder zu Lohbnzahſungen unbedingt d 8 2 5 Zahlung i. Vollſtreckungs⸗ vege öffentlich verſteigern: ier gegen bare 1 Hadentheke, 1 Waren⸗ ſchrank und Sonſtiges. den Gemeinsinn der Bevölkerung Bestrebungen, das Ansehen des deuts EKriegsbereitschaft des Vaterlandes zu waliren, von allen Beteiligten ver- standnisvoll unterstützt werden- Badisehe Bank Dresdner Bank, Filiade Mannheim Herrschel& Stern Lofo& Langenbach Mannheimer Priyatbank Ff. Strassburger Man& Soldschmidt Pfalzische Bank, Fihgale Mannheim Süddeutsche Bank Abtellung der Pfälzischen Banek 5 5 Mannheim, 3. Aug. 1914. bestimmt damit, dass sie in ihren Scheuber, Gerichtsvollzieh. chen Geldmarktes und die finanzielle N. eimiseites Gebildete Dame mit gut. Handſchrift über⸗ nimmt ſchriftl. Arbeiten. Off. u. 5878 an die Exn. Matratzen für Eingugrtierung Orw. Albers B 5, 4. 95325 Bank für handel und Industrie Filiale Mannheim Horbst& Beyersbach H. L, Hohenemser& Söhne Mannhefmer Bank.-6. Krankenwagen aller Syſt. Ludvig Mapt e Bettfedern gefüllte Suadeutsche Disconto Sesellschaft4..] Einguartierung 3 nee pfälzische Bank, Ludwigshafen frt Piesten Rhoinische Credltbank Kopfkissen à M3 zu haben bei ſſtacltaintzatelteestbsdfeatetgetpttnthaponzehteudpunnitepiſpuphtdugpff S Fen EK ER!. 1—— in bekannt guter Qualität. Schlaf-Decken— M. Klei 8 Söh für Einquartierung billigst. Onne FP2, 7 J. LINDEMANN P2, 7 f 1 5 4. 3, Treppe hoch.—: 5 fraſe 1 17 kolgende Erklärung ab: — 1 K 8 1 Um den in hiesiger Stadt verbreiteten, wahrscheinlich von interesslerter Seite herporgerukenen, verleumderlschen Serüchten enfgegen zu freten, geben volr D Der noch niemals in diesem Umfang dagewesene, ungeheure Hnsturm auf unser Seschälit, de und jede Rücksichtnahme von Seſten eines nicht zu belehrenden grotzen Teiles des Publikums ausschloß, Unsere Prelse bewegen sich in der Saupfsdche im alten Rahmen und nur swenige, 2. Zt. nicht mehr od selbstverständlich eine angemessene, berechtigte Erhönung erkahren, aber ungeheuerliche Preisnennungen, wie sie uns mit 45 Pfg. per Pfd. für Iſlelil und 30— 35 Pig- für Salz zu Ofren gekommen, sind gendssige Unwahrheiten, die den durchisichtigen Zweck haben, unse höhier als IIlk..25 Pfg. per Pfd. bei 5 Pfund Abnahme verkauft, Salz kostet 10 Pfg. Es ist eine alte Erfahrung, datz üble Hachreden viel leichter Sehör finden als ettwas Sutes. Das Publikum hat im großen Sanzen gar keine Vorstellung, was dieser überstürzte Hnsturm, Umfanges für Hnsprücke an das erheblich vermehrte Risiko, fordert, stellt. Unsere alte, treue Kundschaft, die gegenüber dem unerwünschten Illassenandrang, der sich unserer Hadentür nötig machte, bedauerlicherwelse in den Rücksichtnahme bitten. Fobald die politischen berhältnisse es gestatten, Vor weiterer perbreltung von Verläumdungen un Bintergrund gedrängt wurde, müssen ſolr r eine 3 Wochen⸗Hrbeit auf wenige Tage zusammendrungte hatte eine alsbaldige Räumung vieler Hrtfikel zur Folge. er nur mit großen Opfern zu beschakfeude Hrfikel mutzten r Seschäft zu schädigen. Wir haben Kuchenmenl nlemals auf den lliemand vorbereitet war, an ein Seschäkt unseres soloie dle Körperliche und gelstige Hnspannung, die fast ununterbrochene Tages und Nachtarbeit er. bis auf dle Straße erstreckte und eine fellweise Schlietzung zoegen der Unmöglichkeit einer regelreckten Bedienung um hoffen woir wieder in altherkömmlicker Weise zufrieden zu stellen. seres Seschäftes und unserer personen möchten wir aber jeden Sinzelnen eindringlich warnen. Creulich* Herschler. 2 4. e eee 3* . r * es Derkündigu für den Amtsbezirk Mannheim. 7. Jahrgang. Mannheim, den 3. Auguſt 1914. Nr. 33. (Nr. 4419). Verordnung, betreffend das Verbot der Ausfuhr und Durchfuhr von Waffen, Munition, Pulver und Spreugſtoffen, ſowie von anderen Artikeln des Kriegsbedarfs und von Gegenſtänden, die zur Herſtellung von Kriegsbedarfsartikeln dienen. Vom 31. Juli 1914. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutſcher Kaiſer, König von Preußen ꝛc. verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zuſtimmung des Bundesrats, was folgt: K1. Die Ausfuhr und Durchfuhr von Waffen. Munitivn, Pulver und Sprengſtoffen ſowie von Eirden, Artikeln des Kriegsbedarfs und von Gegen⸗ nden, die zur Herſtellung von Kriegsbedarfsartikeln 15 auf weiteres verboten. 8 2. Der Reichskanzler wird ein Verzeichnis der Gegenſtände veröffentlichen, deren Ausfuhr und Durchfuhr nach 8 1 verboten iſt. +„ Er iſt ermächtigt, von den Beſtimmungen im Igekung 81 Ausnahmen zu geſtatten und die etwa erforder⸗ lichen Sicherungsmaßregeln zu treffen. § 3. Gegenwärtige Verordnung tritt mit dem 8 Tage ihrer Berkündung in Kraft. fandlokal Urkundlich unter Unſerer Höchſteigenhändigen AUnterſchrift und beigedrucktem Kaiſerlichen Inſiegel. Gegeben Neues Palais, den 31. Juli 1914. 1Waren⸗ L..) Wilhelm. zonſtiges. von Bethmann Hollweg. lug. 1914. 8 Wollleh. elRr. 4420.) Berordnung, betreffend das Verbot der Ausfuhr und Durchfuhr von Eiſenbahnmaterial aller Art, von Telegraphen⸗ und Fernſprechge⸗ rät ſowie Teilen davon, von Luftſchiffergerät aller Art, von Fahrzeugen und Teilen davon. Vom 31. Juli 1914. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutſcher Kaiſer, König von Preußen ꝛc., verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zuſtimmung des te8 dame rift über⸗ Bundesrats, was folgt: Arbeiten.§ 1. Die Ausfuhr und Durchfuhr von Eiſen⸗ die Exu. bahnmatertal aller Art, von Telegraphen⸗ und Fern⸗ — rrechgerät ſowie Teilen davon, von Luftſchiffergerät aller Art, von Fahrzeugen und Teilen davon über die Grenzen des Deutfſchen Reichs iſt bis auf weiteres „erboten. 8 § 2. Der Reichskanzler wird ein Verzeichnis der Gegenſtände veröffentlichen, deren Ausfuhr und Durchfuhr nach§ 1 verboten iſt. Er iſt ermächtigt, von den Beſtimmungen im 81 Ausnahmen znu geſtatten und die etwa erforderlichen Sicherungsmaßregeln zu treffen. § 3. Gegenwärtige Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft. 5 zen Herung hers 4. ler Syſt. Urkundlich unter Unſerer Höchſteigenhändigen ete ſteis Unterſchrift und beigedrucktem Kaiſerlichen Inſiegel. Aßmann. Gegeben Neues Palais, den 31. Juli 1914. 14. 9284)(L..) Wilhelm. Teinte von Bethmann Hollweg⸗ üllte—55 55 (Nr. 4421.) Verordnung, betreffend das Verbot der fAusfuhr und Durchfuhr von Rohſtoffen, die bei der Herſtellung und dem Betriebe von Gegen⸗ ſtänden des Kriegsbedarfs zur Verwendung ge⸗ laugen. Vom 31. Juli 1914. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutſcher Kaiſer, König von Preußen ꝛc. verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zuſtimmung des Bundes⸗ kats, was folgt: 8 §1. Die Ausfuhr und Durchfuhr von Rohſtoffen, die bei der Herſtellung und dem Betriebe von genſtänden des Kriegsbedarfs zur Verwendung ge⸗ langen, über die Grenzen des Deutſchen Reichs, iſt bis auf weiteres verboten. 82. Der Reichskanzler wird ein Verzeichnis der Gegenſtände veröffentlichen, deren Ausfuhr und Durch⸗ führ nach§e1 verboten iſt. Er iſt ermächtigt, von den Beſtimmungen im 8 1 Lusnahmen zu geſtatten und die etwa erforderlichen Sicherungsmaßregeln zu treffen. 9§3. Gegenwärtige Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft. Urkundlich unter Unſerer Höchſteigeuhändigen Anterſchrift und beigedrucktem Kaiſerlichen Inſigel. Gegeben Neues Palais, den 31. Juli 1914. (L..) Wilhelm. von Bethmaun Hollweg. Gr, 4422.) Verordnung, betreffend das Verbot der Ausfuhr und Durchfuhr von Verband⸗ und Ar;⸗ gnueimitteln ſowie von ärztlichen Inſtrumenten und Geräten. Vom 31. Juli 1914. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutſcher Kaiſer, König von Preußen ꝛc. verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zuſtimmung des Bundes⸗ 1 rgts, was folgt: . Die Ausfuhr und Durchfuhr von Verband⸗ und Arzneimitteln ſowie von ärztlichen Inſtrumenten und Geräten über die Grenzeu des Deutſchen Reichs iſt bis auf weiteres verboten. „2. Der Reichskanzler wi 22 8 rd ein Verzeichnis der 0 Oegenſtände veröffentlichen, deren Ausfuhr und Durch⸗ fuhr nach§ 1 verboten iſt. Er iſt ermächtigt von den Beſtimmungen im 81 Ausnahmen zu geſtatten und die etwa erforderlichen zu kreffen. F, Gegenwärtige Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft. „AUrkundlich unter Unſerer Höchſteigenhändigen Unterſchrift und beigedrucktem Kaiſerlichen Inſiegel. Gegeben Neues Palais, den 31. Juli 1914. (L..) Wilhelm. bvon Bethmann Hollweg. Eeinfuhr und der Ausfuhr von Tauben. Vom 31. Juli 1914. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutſcher Kaiſer, König von Preußen ꝛc. verorduen im Namen es Reichs, nach erfolgter Zuſtimmung des Bundes⸗ was folgt: r die Grenzen des Reichs iſt bis auf weiteres verbyten. 2. Der Reichs kanzler iſt ermächtigt, Ausnahmen n dieſem Verbote zu geſtatten und die erforderlichen ollmaßregeln zu kreffen. Gegenwärtige Verordnung tritt mit dem Verkündung in Kraft. undlich unter Unſerer Höchſteigenhändigen rift und beigedrucktem Kaiſerlichen Inſiegel. Gegeben Neues Palats, den 31. Juli 1914. „ Wilhelm. von Bethmann Hollweg. nen, über die Grenzen des Deutſchen Reichs iſt Ge⸗ Nr. 4428.) Verordnung, betreſſend das Verbot der Die Einfuhr und die Ausfuhr von Tauben Bemerkung: Ueber die Abgangszeiten der Züge ſind Erkundigungen auf den Stationen rechtzeitig einzuziehen. 5 Schon in den letzten Stunden des 2. Mobilmachungstages fällt ein Teil der Züge des Friedensfahrplanes aus und ein Teil der Lokalzüge verkehrt bereits. Alle Zeitangaben ſind mitteleuropäiſche Zeit. SFeees 90 11— Vom 4. Anguſt 1914(3. Mobilmachungstage) ab gültig. Heidelberg— Friedrichsfeld Bad. Bahnhof— Mannheim Haupt⸗Bahnhof Fährt nur am 3. Mob. 1 5 5 Tage. —— g3oy% gten ab N e Haupt⸗Bahnhof 4 an] Stey 54en——— —— 3²¹⁰„„ Wieblingen Baden ab] 5*0 552n—5——— —— 3⁰²¹ 4 5on—.——5— — 35⁰ 9%%3n ab 751 Bad. Bahnhof an 4˙ 51en———— — 3¹⁰ 9„ Sackeftheint 51u——— —— 3² 9I ernan Mannheim Haupt⸗Bahnhof 4˙ 40———— 3—„ Mannheim—Karlsruhe Hpt. Bhf.—Straßburg Fährt nur Fährt nur Fährt uur am 3. Mob. am 3. Mob. am Z. Mob. Tage. Tage. Tage. 25[651256n 656n1056n ab WMannheim Hpt. Bh.... 1 an e Geeoeſenb6deen105 3 1% 7ein11 in„Mannheim⸗Neckarauũ ſſſ]ab 2 6 10%„%n6ien 105 Nl 11111111„ßk- j!„ öT%%%%%/ Ien ien ieen„fnfnn„ sen e n ee 3 750% n ennnn an Schweßzngens öÜ— ¹⁵k 3.n 7ten 11n ab 55„„IFBFB•Ꝙũ/ an di, 17ein117n„Hockenheim 5 VVVVVVVJVVVVVVVTVCCVDVVVVVTCCCVVCVCCV 4 8* 22 8„ Neulußhefffnfnn TJVVTVTTTTTTTTT 4 S81ʃv nee agenfee,e... e %Stey n e 12800 iee e, JjTVVVVTVTTVTTVTTT e n eeneee en Graben Neudoeeff Z e d en len 4[8ʃ⁰¹ 20n 8ten r ab 5))%%%CCCCCCCCVVTVEfTTVT(TVbTTbTTCuG0 ⁵⁵⁵ S en en,,,„„„„„„„ ab 2%% i See enlen 512[92% Bn 9 n Banenloft J) 57 950 3n 97%n 12%„IBEEVVVVVFVTVV S e nn 5% 940 3%%n, 1% anKarlsruhe Hpt. Bh. 3VVVV„5F5F5ßCEEEECC )))T0 8 5 FWW̃ßu. 5 6⁹⁹ 10%%n 10en 2% anRaſtatt„„„ 7 11%%5en 1 en 3% ab 5 VV V 8⁰ 12 n6%n 12v%% an Appenweier 355 VV“ꝑâI 1255n[J655n 1255v 45 ab 1 V F 1n en ee aeb„ 7FFCC %en S den 1½% 5e% an Straßburg Neudorf ö — + Rheinau—Ketſch. en, en er,eeendenc),,,, aen de e zen s en———.— —— en Brühl 3—— — Nei„Hab%% en—— De 2 2 ö 4— n 1 5 1* 8 Biblis—Lampertheim—Waldhof—Mannheim Haupt⸗Bahnhof. — 4 Ä L0%%% Aen loein ab Sandtorrtrt„4 an] 5˙ V 1122 U—5 — 5* 11 5 Mannheim⸗Waldhof abf 5 I— 512 n 11. 5„IIIyVJ sun Ilun ab 5 — 5˙5 v F Mannheim⸗Käfertall. 15— 5 n 11 m.— — ean Mannheim Haupt⸗Bahuhof„ iee— 4 n 10en.— Beginnt das erſte Mal ſchon a. 2. Mob. Tage, * N* Heidelberg Schwetzingen. — 51— 55 na Heidelberg Hpt. Bhf.. 7 an] 112⁰U 11˙n— 8 5 5 len——— — 5˙ v z—— ———— 5 7n an J Schwetzingn 5 10˙⁵⁸ÿ U 10˙⁰⁸ n——— 5 8 2 8 8 1* Weinheim M. N. Bhf. Mannheim Hpt. Bhf. 65¹ UN 27 n] ssun ab Weinheimmm 4 an] 22 62⁸ͤ U 9 5 2²⁶n 9 6n 2³⁰* 65⁰ 11˙⁰ỹ 2³⁰⁰n 656„ Lützelſachſen„ 5 2¹⁸ 61e N 8⁵⁰ Y 2¹⁹ 201 2 n 6,%„ Großſachſen(Heddesheien)„ 2* 61⁴¹ 855 N 21n 2⁰²⁰ 6⁰. ÄN 1216 n 2 5„ 2* 6 v 8¹⁸ 2 5n 3 7 37 121 B31 un fan Frredrichsfeld M. N. Bhf. ab 13 55⁸⁶ 8³⁰⁰ U 1 31⁰ 71 12n n 7un ab 7 5 an 8 1 3* 7 PEE%%/C((CCCCCC( 12⁵⁰ 52⁵ N* 125n 3 U 7 12 32n Lin lan Mannheim Hpt. Bh.. ab! 12„ 5* 1221 9 8 4* 8—2 5n N** Worms Lampertheim Waldhof Mannheim Neckar⸗Vorſtad 4˙⁷ 10 en 10% ab F Sandtorf 4 an] 5˙ v 1 55 — 5 5 n 11%n an Mannheim⸗Waldhoß 11¹⁰⁰ 5 —„ 11 ab 5 5⁵⁵⁵ 5 0 — 1 Iin„ Mannheim⸗Lucienbernngn — 112v 11n lau& Maunheim Neckar⸗Vorſtadt 42 8. Seite. General-Ameiger.— Zadileze Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den 3. Auguſt 1914 55* Heidell Jruchſ Karlsruhe Hpt. Bhf 8 Heidelberg—Bruchſal-Karlsruhe Hpt. Bhf. ekanntmachung. Fährt nur Fährt unr Die Ernährung der Bevölterung am 3. Moh 3. Mob Fahren uur im Kriegsfalle betr. „ Moßh. 3. Mob. am 3. Mob. Tage Die gute Einbringung der diesjährigen Ernte —— iſt im Intereſſe der Ernährung des deutſchen Volkez, 5 50 92 0 im Kriegsfalle dringend nötig. Die durch die mill⸗ v1155658⁸n neideltergn»eeeenn))%% täpiſchen Einberufungen der Landwirtſchaft verloren v12 ün7en enn„ ia ee 22˙ 1 123ʃ— gehenden Arbeitskräfte müſſen alsbald erſetzt werden, — i n Sl Ilgenmanmn 5 4% VStio enneeee de die 25 e Sprelt — 215 722 Wiesloch(W̃„„„ 4 358 786 56 56 irgend möglich werden die im Orle oder in eſſen 1225 1750 1 5 5 25 e 5 5 5 700 15 8 2— Nähe wohnenden Arbeitskräfte, auch ältere Schul⸗ 88 en 12 n 12U„ Min polshemn**VV 82 355„ 755 118 115 n— kinder. deren e verlängert werden 5 244 5 581„ 5 9 90 ß 77 25 45 können, zur Erntearbeit herangezogen werden. Trote — nen 7˙n 122˙⁴⁰ 5 Langenbrücken 77)))) 8 5 35 11² v 11 n— dem wird vielfach die Heranziehung von aus wärtigen, — 6v1 n8 en 12 an FCCCCCCVCVCVCCCC 31 V IInn— Arbeitskräften nicht entbehrt werden können. die⸗ — 6⁰ vUensten TFSEFCTGCCCCC0C0C0 ⁵ ⁵ unter einander ſowie mit der badiſchen Landwir 28 6 ylon]8en 1222 5%%%%CCCCVV„„„ cn 250650 J. 105⁵⁰ 105e n— e deree —— 6 56 386 86% Intergro 8 8 8 53 2³⁶ d 36 v. 0³6„ 36 lichen Arbeitsnachweiſe des Landes ſin exeit, die un⸗ — 15 12 2 80f 5 an geen e 256 55 9 19 0 10.—55 enkgelkliche Bermittekung der Arbettskräfte zu noen —85 7˙⁸⁶%⁰οο 2engen Durlac 0 2 6 by 10 10 6n nehmen. Der Bedarf an Arbeitskräften ſolltealsbald, ſo⸗ 7 2115 435 1— 777..... 8 1 30 80 weit er nicht unmittelbar bei d. Landwirtſchaftskammer 5 8 55„Karlsruhe Hpt. Bhiii.. 99en oder der nächſten Arbeitsnachweisanſtalt von den be⸗ treffenden Landwirten angemeldet wird, zur Keuntnis des Bürgermeiſteramts gebracht werden, das die Weiter⸗ leitung an die nächſte Arbeitsnachweisanſtalt über⸗ Friedrichsfeld(Baden) M. N. Bhf.—Schwetzingen. f19 a182d de de ſe rbeitsnach⸗ 5 223 1 5 5 5 welsanſtalt zu melden, die ihnen tunlichſt Arbeft vor Zas V 12 308 ab Friedrichsfeld M. N. Bhf. 4 an 197 5⁴⁸ 8²² N 1*6 n allem auch in der wird. Auch 28 28 48 28 72n· S 5 ee 5˙⁰⁰ N 00 20. 800. für Perſonen, die ſonſt keine Lohnarbeit verrichten, Schwetzingen 5 8 insbeſondere für junge Leute, die nicht zum Dienſt mit der Waffe eingezogen werden, bietet ſich hier Ge⸗ Bemerkungen: legenheit, durch Mitarbeit bei der Ernte zu der glüc lichen Löſung einer wichtigen nationalen Aufgahe » bezeichnet die Zeit von 121 nachts bis 1155 mittags. 155 ſich bel de n bezeichnet die Zeit von 121 mittags bis 11 nachts. nächſten Arbeitsnachweisanſtalt zu 55 175 ie 3 f O tliche Arbeitsnachweiſe beſtuden ſich in den 5 Die nur am 3. Mob. Tage verkehrenden Lokalzüge ſind durch ſtarke Umrahmung kenntlich gemacht⸗ e Mannheim, Hetdelberg, Eberbaß Bruchſal, Pforzheim, Karlsruhe, Durlach. Raſtall, Baden, Offenburg, Lahr, Freiburg, Müllheim. Schopf⸗ 50 2 II beim, Lörrach, Waldshah Billingen und Konſtan Königliches Bezirkskommando Maunheim, 24 2 1 8— de e Kouſtanz befinden ſichaußerdem Verpflegungsſtattonen, 5—— fwelche mit öffentlichen Arbeitsnachweisgnſtalten in 13 5———— ie Tüchtiges Verbindung ſtehen und ebenfalls Anmeldungen ent⸗ 18 12 2 23 ie gegen nehmen. N Stellen finden Alleinmädchen Lhetarleruhe, ben 1. Auguſt 1914. das kochen kann ſofort Großherzogliches Miniſterium des Innern. 5 ee geſucht. Stephanienprom⸗ gez. Bodman meuade 2, part. 925— 40 Braves ffeißiges Allein⸗ 8 Obiges bringen wir zur öffentlichen Kenntuis Kut e GE 1. bchefebebaf 45, Ang. FFF Mannbeim, den 3. Auguſt 1914. gute Stelle. C8, 4 1 Trp. Gr. Bezirksamt Polizei⸗Direktion Abt. VIa. ver ſofort geſucht. Hafner, hoch. 5975 auch a. N zu verm. Graeſſer. Hoflieferxaut. C3, 1½..d 8 7 1 ee Waſch U. ugfran Die Annahme Don Anwürtern 22 2882 85 S 9 2 1 6 3 22 2 1 2 2 in allen Grössen vorrätig. Süchttger 75 Zu für die Badiſche Staatspolizei hent. 8— ̃ ᷣͤ Hleine Anſchlüger Braves Mädchen für G5, 74 Wlanken Bei der Badiſchen Staatspolizei wird im Laufe Hausarbeit tagsſtber fof. ger Jult Auguſt des Sommers ſowie auf 1. Oktober 1914 eine größere und geſucht. 2. 5969 2555 Anzahl Schutzleute eingeſtellt. Dienſteinkommen 1 2012 i 8 Eckladen 500 bis 2300 Mart nebſt 110 Mark Kleidergel 2 er Blockeinlöter 78 Bei Beförderung höhere Bezüge. Zivilverſorgungs⸗ 5 Fenſter, ca. 120 Um e aee 8 7 2„Hei ſteus 4 Jahre, davon 1 Jahr a nterofftzter, für Automobiltühler per 8 een 88887 und nicht länger als 1 Jahr von der Tel. 7623 und 6417. 97070 ſofort geſucht. 116731 5„ Truppe ſein. 5 1955 3792 ip⸗ Per Anguſt⸗September, rüfung. Infolge des durch eine Vermehrung der — Neue Induſtrie Werte Mod. 30d. 4Zim.⸗Woh. im 2. u 3. Stock Schutzmännſchaft erhöhten Bedarfs können unter G. m. b. H. mit Bad und Balkon. ſo⸗. 81 Umſtänden bei guter Befähigung die Anforderungen 5 5 wie ſchüner freier Aus⸗5 u. 4 Zimmer⸗ bezüglich der Dienſtzeit ermäßigt werden. ſicht, möglichſt in Nähe Bewerbungen ſind an das Miniſtertum des 2 See 5 2 2 2 1 Nah Geſchäftsführungshilfsbereit Herrenhemden ee, dabrit Leug von argah Fe Innern iu Karlsrnhe zu richten. ini kinderl. Ehepaar per 1 Näh. Geſchäftslokal 29. Fulf Rev.⸗Buchhalter Laler Feudenheim K mi en Aug. geſ. Offerten unter 5 13 F 7 95876 geg hohen Lohn ſof.geſucht. N 02 an die Exped. 3 Großh. Bezirksamt⸗Polizeidirektion 0 Scheffelſtraße 7. 8 2, 15. P. 5871s 2 8 dJ8. Blattes. Abt Ile. 1 KKK NN—— 2 Statt besonderer Anzeige. Heute nachmittag entschlief sanſt nach langem schwerem Leiden Hi Mitteilung von dem nn der Kuranstaſt Glotterbad unser lieher treubesorgter Vater/ Schwieger⸗ VVVPN vater, Grossvater und Onkeel Herrn Kommerzienrat 7 ſerr konmepziea Otto Noffman Otito Hoffmann. 2 Ritter hobher orden Direktor der beutschen steinzeugwasrentabrile fur canalisstien und Nahezu ein Viertehiahrhundert Leiter unseres Unternehmens hat chemische Industrie in Friedrichsfeld in Baden, der Verstorbene mit unermüdlichem Fleiss zielbewusst und weit⸗ 5 + blickend unser Etablissement zu seiner heutigen Grösse geführt. In tiefer Trauer: Wir verlieren in dem Dahingeschiedenen einen gerechten, treu- Louischen Riffel geb. Hoffmann besorgten Vorgesetzten, der allen stets ein leuchtendes Vorbild ernster 87 fli üllung gewesen ist. 87924 Friedel Meffmann Pflichterfüllung gewes jlohanna Moffmann Sein Andenken wird von uns immer in Ehren gehalten werden. Marianne Noffmann Friedrichsfeld(Baden), den 3. August 1914. 82927 eeeee e Die Prokuristen und Beamten Bezirksarzt Dr. Riffel und 3 Enkeſtöcliter 3 iab — 1 Erich Baltzer. der Deutschen Steinzeugwaareniabrik 5 Mannheim, Beethovenstr. 13, 2. August 1914. für Panalisation und Chem. Industrie. Tag und Stunde der in Mannfnieim stattfindenden Einãscherung wird noch festgesetzt. 0 t 8 Gestern abend verschied nach langem Leiden 5 9 + I F 12 TU + 22 Nygienisch einwandtfreie Herr Kommerzienrat Nofmann 2 F. 23 Mannheim. 1 98 Seit dem Jahre 1892 hat der Verblichene als alleiniger Vorstand an der 4 ‚ 5 Spitze unseres Unternehmeus gestanden. Seine nimmermüude Schaffens- N 958 ſreude, seine hervorragenden kaufmännischen Fähigkeiten, verbunden mit Energie und Tatkraft haben unser Unternehmen aus kleinen Anfängen zu Stück 975 Mk 2 der heutigen Blüte gebracht. 2 Wir betrauern aulrichtig das frühe Hinscheiden des verdienten 9 Leiters unserer Gesellschaft und werden demselben stets ein ehrenvolles 5 0 nie versiegendes Andenken bewahren. 84 1 Friedrichsfeld(Baden), den 3. August 1914.———5 5 15 15 Trp. 2 möbl. Us. J. T. Sur möbt Farge Fnnterftr. 2 8. St. 8*V 7 Zimmer fofort ½% Zim. zu verm. lks., 2 ſchön mödk Der Aufsichtsrat 75 Möbl. Ammet zu vermieten. 3968 5818 a0 digg e 22„ 5 part., ein möbl. 17 Hoch: auf 1. Ang. cder Deutschen Steinzeugwaarenfabrik für 452 Sonmer au Kllfabethſte! ene 2 2 5 8 1. Auguſt zu verm. 589 n ſein möbl. mmer canalisation und chemische lndustrie. n u. ſofort zu verm. 25787 tiſch, ſepr. 5 G8, 19 er 880 u. Gontardſtraße 4 e 8 5038 N b. g. einz. Ein gut Bier 3 5 rechts. 72 möbliertes N. 98 1 5 2 5 55 ehr preiswe ort zu zu verm. üther. 1 Tr. mmer a. 1. Aug. zu verm.— vermieten. l 5750 0 45215 5777 N möbl. Zim. 8, 8.