15753 für die geſucht. ße 17, 8. 5966 icht. St. x. tätigen Uebelwollens gegen Macht Wonnentent: ꝛd pfg· monatlich. Bringerlohn 80 Pfg., durch die Poſt dat Poſtaufſchlag Nk..2 pro Quartal. Inſerate: Rolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile 1. 20 Nck. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens Emtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Wandern und Reiſen und Winterſport; Beilagen: der Stadt mannzein: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitun, g in Mannheim und Umgebung Anzeiger Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; 5 ⸗Blatt. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Manngeim“ Celephon⸗Rummern: Otrektion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Adteilung. 341 Expedition und buchhandlung. 218 u. 7809 Eigenes Redaktionsbureau in Berlis 29 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Nr. 357. Mamnhei m, Dienstag⸗ 4. (Abendblatt.) Auguſt 1914. e Die Eröffnung des Reichstages. Thronrede des Naiſers. w. Berlin, 4. Auguſt. Mittags 1 uhr wurde in dem Weißen Saale des Königl. Schloſſes der Reichstag eröffnet. Erſchienen waren u. a. die Kaiſerin, die Kron⸗ prinzeſſin, die Prinzeſſinnen, die Prinzen Gitel Friebrich und Auguſt Wilhelm, der Reſchskanzler und die Staatsſekretäre, das diplomatiſche Korps mit dem äſterreichiſch ungariſchen Botſchafter. Der Kafſer verlas die Thronrede mit feſter und lauter Stimme und reichte, nachdem er den Zuſatz beendet hatte, jedem der Parteivorſtände krüftig die Hand. Nach dem begeiſtert aufge⸗ nommenen Hurra, welches Graf Lerchenfeld aus⸗ brachte, ſtimmten die Anweſenden die Natio⸗ Ralhymne an, die der Kaiſer entblößten Hauptes anbörts. w. Berlin, 4. Auguſt. Der Kaſſer eröffnete heute mittag 1 Uhr im Weißen Saale des königlichen Schloſſes die uußerorbentliche Seſſion des Reichstags mit einer Thronrede, in der zunächft darauf hin⸗ gewieſen wird, daß wir faſt ein halbes Jahr⸗ hundert lang und beſonders in den Wirren der letzten Jahre in erſter Reihe ſtanden, um den Völkern Europas einen Krieg ziwiſchen den Großmächten zu erſparen. Nach Erwähnung der Urſache des öſterreichiſch⸗ungariſch⸗ſerbiſchen Krieges heißt es dann weiter: Bei ber Ver⸗ folgung ihrer berechtigten Intereſſen iſt der ver⸗ hündeten Monarchie das ruſſiſche Reich in den Weg getreten. An die Seite Oeſterreich⸗ungarns ruft uns nicht nur unſere Bünbnispflicht, uns fällt zugleich die gewaltige Aufgabe zu, mit der alten Kußturgemeinſchaft der beiden Reiche unſere eigene Stellung gegen den Anflurm feindlicher Krüfte zu ſchirmen. Mit ſchwerem Herzen habe ich meine Armee gegen einen Nach bür mobiliſteren müſſen, mit dem ſie auf ſo vielen Schlachtfeldern gemeinſam gefochten hat. Mit aufrichtigem Leid ſah ich eine von Deutſch⸗ land treu bewahrte Freundſchaft zerbrechen. Die kaiſerlich ruſſiſche Regierung hat ſich, dem Drängen eines unerfüttlichen Natianalismms nachgebend, für einen Staat eingeſetzt, ber durch Begünſtigung verbrecheriſcher Anſchläge das Unheil dieſes Krieges veranlaßte. ſtellt hat, konnte uns nicht überraſchen. Zu oft ſind unſere Bemühungen, mit der franzöſiſchen Republik zu freunblicheren Be⸗ ziehungen*¹ gelangen, auf alte Hoffnungen und alten Groll geſtoßen. Die gegenwärtige Lage iſt das Ergebnis eines ſeit langen Jahren und Ge⸗ deihen des Deutſchen Reichs. Uns treibt nicht Eroberungsluſt, uns beſeelt der unbeugſame Wille, den Platz zu bewahren, auf den Gott uns geſtellt hat, für uns und alle kommenden Geſchlechter. Die Thronrede ſchließt: In auf⸗ gebrungener Notwehr mit reinem Gewiſſen und reiner Hand ergreiſen wir das Schwert. Daß auch Frankreich ſich auf bie Seite unſerer Gegner ge⸗ mit Wir kennen u was wir von ihrem Mut, ihrer Manneszucht An die Völler und Stämmie des Deutſcken Reichs ergeht mein Ruf, mit geſamter Kraft, in hrü⸗ derlichem Zuſammenſtehen mit unſeren Bun⸗ desgenoſſen zu verteihigen, was wir in fried⸗ licher Arbeit geſchaffen haben, nach dem Beiſpiel unſerer Väter ſeſt und getreu, ernſt und ritter⸗ lich, demütig vor Gott und kampfesfroh vor dem Feind. So vertrauen wir der ewigen Allmacht, die unſere Abmehr ſtärken und zu gutem Ende lenken wolle. Auf Sie, geehrle Herren, blickt hente, um ſeine Fürſten und Führer geſchart, bas ganze deutſche Wolk. Faſſen Sie Ihre Entſchlüſſe einmütig und ſchnell das iſt mein inniger Wunſch. W. Berlin, 4. Aug. Der Kaiſet ſetzte der Thronrede hinzu: Sie haben geleſen meiſte Herren, was ich zu meinem Volke vont Balkon des Schloſſes aus geſagt habe. Ich wiederhole; Ich kenne keine Partei mehr, ich lenne nur Deutſchel Und zum Zügnis deſſen, daß ſie feſt entſchleſſen ſind, ohne Parteiunterſet ohne Standes⸗ und lonfeſſ Wl Unterſchict zuſammenzuhalten, mit mir durch Dick und Dunnn, durch Not und Tod, ſordere ich di? Vor⸗ ſtände der Parteien auf, hingutreten und utir dies in die Hand zu geloben. * Den Bericht über bie Sihung des R eichstages finden die Leſer an auderer Stelle dieſer Aus⸗ gabe. Ein Manſeſt des Königs von Banern. Aus München wird gemeldet: Se. Ma⸗ jeſtät König Ludwig bat ſolgendss Manifeſt herausgegeben: An meine Bogern! den Kampf ſach 2 Fron⸗ ten aufgenommen. Der Druck der Ungewiß⸗ heit iſt von uns gewichen. Das deutſche Volk weiß, wer ſoine Gegner ſind. In ruhigem Ernſt, erfüllt von Gottvertrauen und Zuyer⸗ ſicht fcharen ſich unſere wehrhaften Münner um die Fahnen, Es iſt kein Haäus, das n teil hätte an dieſem Uns frevelhaft auſfge drungenen Krieg. Gewiſſenhaft ſehen wir unſere Truppen ins Feld ziehen. Dor Kampf geht um die heiligſten Güter und unſere Ehre und Exiſtenz. Gott hat das deutſche Volk in vier Jahrzehnten raſtloſer Arbeit groß und ſtark gemacht. Er hat uns datz Friedenswerk geſegnet. Er wird mit unſerer Sache ſein, die gut und gerecht iſt. Soldaten draußen vor dem Feind, ſo ſtehe auch zu Hauſe jeder ſeinen Mann. Wollen wir, jeder nach ſeiner Kraft, dem eignen Lande hilſreich ſein, für das wir hinausge⸗ zogen ſind, um mit ſtarker Hand den Herd der Väter 30 verteibigen. Tue jeder ſreudig die Pflicht, die ihm das 2 Vaterland auferlegt. Unfſere Frauen und Töchter ſind dem Lande tatkräftigem Beiſpiele vorangegangen, Bayern! Es gilt das Reich zu ſchützen, das wir in blutigen Kämpfen miterſtritten haben. unſere Soldaten und wiſſen, Deutſchland hat und ihrer Opferwilligkeit zu erwarten haben. Gott ſegne unſer tapferes Heer, unſere macht⸗ volle Flotte. Er ſchütze den Kaiſer und das große deutſche Vaterland, unſer geliebtes Bayern. 5 D, Wie unfere tapferen Des Kaiſers Ruf. Deutſchland in Waffen. Wahrt unſere militäriſchen Geheimniſſe. „„ Beylin, 4. Aug. Trotz der in der Preſſe Unter Bezugnähme auf Paragr. 10 des Spio⸗ ziagegeſetzes erfoigten Bekanntmachung, nach⸗ träglich ergünzt durch ein entſprechendes Merk⸗ blakt flie die Preſſe.p.— haben bedauerlicher Welſe ſich einzelne Blätter enthlödet, dennoch Mitteilungen zu bringen, die ſich beiſpielsweiſe auf die Geſtellung von Pferden, Eiſenbahnen, Ansgangsorte und Bewegungen von Truppen, ſogar unter der Bezeichnung von Regiments⸗ Nummer, ſowie anderer militäriſcher Maßnah⸗ men bezjehen. Der Große Generalſtab weiſt nochmals mit allem Nachdruck darauf hin bdaß alle bderartigen Mitteilungen ſtreungſten 1 ukevſagt ſind, weil ſie ungeheuren Scha den ſtiften können. Zuwiderhandlungen gegen das Verbot werden neben anderſspeit zu ergreifenben Maßnahmen Annachſtchtlich nach Geſetz mit Gefüngnishaft bis zu 3 Jahren oder Geldſtrafe beſtraft. Lubwig Ganghofer als Freiwilliger. „Berlin 4. Aug,(Von unf⸗ Berl. Bur⸗ meldet aits M i ünchen: Geſtern ſind der Heute erſchten der Dichter ſelbſt auf dem Bezirkskom⸗ mando und erſuchte, auch ihm einen Platz im Heere gegen Rußland anzuweiſen. Man machte 0 Einwand, daß er ſchon zu alt ſei. Der Dichter ſteht im 60. Lebensfahre. Ganghofer iſt ein attsgezeichueter Jäger. Seinem Wunſche wird vielleicht entſprochen werden. Der Großherzug von Mecktenburg⸗ Schwerin un ſeine Truppen 55 5 werin, 3. Auguſt⸗ Der Großberzog Lerabſchledste ge eſtern die verſchiedenen Truppen⸗ bei weſcher Gelegeuhe it er etwa folgen⸗ des fagte:„Soldaten, ich bin gekommen, um Euch Lobs wohl züt ſagen. Es iſt ein tiefernſter Nugenblick, in welchem Ihr Euch auſchickt, dem Ritſe des oberſten Kriegsherrn zu ſolgen. Ihr Jollt auszlehen i den Krieg, in den Kampf, ber Unns gufgezwungen worden iſt, in welchem jetzt bie Sicherhelt des Reiches angetaſtet iſt. Nun gilt es daß die Armee Zeugnis ablege, 15 dom was ſie in langer Friedensarbeit er⸗ lernt hat. Ihr Mecklenburger dürft teilnehmen And für die Sſcherheit des Reiches einſtehen. Da zleht denn freudig und kapfer hinaus. Die Apbeit wird keine leichte ſein. Aber denkt an e Heldentaten der Bäter. Was ſie vermochten, Ihnen fach. Folgt det Offizteren ver⸗ tut trauensvoll und mutig. Vertraut Curem Gott und Herrn. Ich ſage Euch hiermit Lebewohl. Den Eid aber, den wir dem oberſten Kriegs⸗ herrn gelobt haben, erneuern wir. Präſentiert das Geivehr! Der Kaiſer unſer oberſter Kriegs⸗ herr hurra! hurva! W. Frankfurt 5. 55 Aug. Die 8 tion der 0 Luftſchüffahrt A G. (Delag) hat ſich entſchloſſen, allen ihren Ange⸗ ſtellten, die während des Feldzuges auch weiter⸗ hin im Dienſte der Luftſchiffahrt bleiben, neben ihrem Einkommen als Mili⸗ tärperſonen auch die Hälfte ihres bisherigen Einkommens weiter zu zahlen. Das gleiche gilt für alle bisherigen Angeſtellten der Delag, die zur Jahne ein⸗ berufen wurden und verheiratet ſind. Feyner zahlt die Delag die Angoſtelltenver⸗ ſicherung während des Feldzuges voll weiter und auch die Hrankenkaſſenbeikräge für verheiratete Arbeiter. * Schwerin, 3. Aug. Die„Ilſe⸗Bergbau⸗ atttengeſellſchaſt“ hat dem Samariterfonds des Roten Kreuzes des vaterländiſchen Frauenver⸗ 50000 Mark überwieſen. Berlin, 4. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Liſſabon: Der größte Teil der deutſchen Reſerviſten hat heute die München, 4. Auguſt. Ludwig. Heimreiſe über Amſterdam angetreten. Sohn und die beiden Schwiegerſöhne Ludwig [Ganghofers zu den Fahnen geeilt. Ihre Kundgobung Ihre patti den Sieg unſerer Waffen.“ Art, zum Teil erhebliche Geldſummen, lauf bei den Behörden ein und der ſächſiſche Krieg erhielt ſogar 1000 Mark für den ſe ſiſchen feindliche Fahne, das erſte fein wechr erobert. Berlin, 4. Aug.(Von unf. Berl. Bur.) Von der General.Lotkeriedirektion wird mit⸗ geteilt, daß die planmäßig auf den 14. und 15. Auguſt feſtgelegte Ziehung der zweiten Klaſſe der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie bis auf weiteres verſchoben worden iſt. Die Loſe behalten ihre Gültigkeit. Soweit ſie noch nicht eingelöſt ſind, kaun es auch nach Bekannt⸗ gabe des neuen VVͤ geſchehen. Die Stimmung in Sachſen. S. Dresden, 2. Auguſt. Wie überall in euſchen Lande iſt auch in Sachſen und deſſen Landeshauptſtadt die Kunde der Anordnung der Mobiliſierung mit großer Begeiſterung aufgenommen worden. Gegen 67 Uhr erhielt König Friedrich Auguſt aus Berlin die Nachricht von der beſchloſſenen Mobilmachung und gleich darauf begab er ſich in Bogleitung des Prinzen Ernſt Heinrich von der Sommervilla Wachwitz nach dem Dresditer Reſidenzſchloſſe, nachdem er zuvor au dent Kal⸗ ſor folgende Depeſche gerichtet hatte;„Es drüngt Mich, Dir zu ſagen, daß ich Mich in dieſer ernſten Stunde eins weiß mit Dir im Vertrauen auf Gott und unſer gutes Hrer daß moeine Sachfen Dir roit zujubeln.“ Die Fahrt zun bot unbeſchreibliche Moinente. Gegen tauſend vor Vaterlandsliebe und Beg glühende Menſchen aller Berufsſtände dem Monarchen zu und als der König f dem Balkon des altersgrauen Wettit Sch oſſe⸗ zeigte, ſtieg die Volksſtimmung ins Gigan tiſche. Dann ſprach Friedrich Auguſt folgende inhaltsſchweren Worte:„Sie haben durch aſche Geſinnung bewieſen. Bewa ren Sie dieſe auch in den ernſten Zeiten, denen Wir jeht entgegengehen. Halten Sie dioſe Ge— ſinnung hoch und bitten Sie Gott fü! Dieſen Worten folgte ungeheuker Jubel und lange mußte der König mit dem Kronbeinzen und den Prinzen Friedrich Ehriſttan und Ernſt Heinrich am Balkon zeigen. In allen Kreiſen iſt die Teilnahme filt ins Feld ziehenden Krieger groß. Viele tätigkeitsvereine nehmen ſich der zurückgeblle⸗ benen Familien an; für das Notwendigſte wird geſorgt. Viele alleinſtehende Frauen von einberufenen Reſerbiſten häben Unterkomm⸗ auf den benachbarten Gütern gefunden und find willkommene Hilfeleiſtungen in der kom⸗ menden Erntezeit. Spenden der verſchiedenſten 5 miniſter, Generalleutnant von Carlowit Soldaten, der die liche Geſchütz oder Maſchineng, Eine rege Tätigkeit entfaltet die ſlets opfer⸗ bereite Prinzeſſin Johann Georg von Sachſen, eine bourboniſche Fürſten⸗ tochter. Unter ihrem Präſidium ſteht der von der verſtorbenen Königin Carola gegründete Albert⸗Vorein, der mit ſeinen Zweigvereinen in ganz Sachſen die Aufgabe hat, in Kriegs zeiten den ſtaatlichen Kriegs⸗Sanitätsd durch freiwillige Hilfstätigkeit zu unterſti Die ſtets ſo ſchlichte und einfache Prinzeſſin auf ihre eigene Koſten 12 Krankenpflege für Kriegslazarette ausgerüſtet und ag den Grundſtock für die einzuleitend lungen freiwilliger Liebesgaben gelegt In geradezu muſterhafter Weiſe hat Dresdener Einwohnerſchaft in de⸗ ruhevollen Tagen verhalten Die verhältnismäßig 2 t in Anſpruch ge⸗ 2. Seite. Geueral Amriger. gad Je Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Dienstag, den 4. Auguſt 1914. nommen worden; es herrſchte an den Kaſſen⸗ ſtellen kaum ein größerer Verkehr als an ande⸗ ren Tagen, dagegen ſind die Treſors der Ban⸗ ken zur Aufbewahrung von Effekten und Wert⸗ papieren ſeitens der einberufenen und aus⸗ rückenden Offiziere und Reſerviſten viel be⸗ gehrt worden. Auch von einem Anſturm auf den Lebensmittelmarkt kann eigent⸗ lich keine Rede ſein. Die Konſumvereine haben eine geringe Preisſteigerung eintreten laſſen und beſchloſſen, Waren nur bis zu zwei Pfund an die einzelnen Käufer zu verabfolgen.— Die gemeinſame Gefahr hat alle Rangunter⸗ ſchiede und Parteidifferenzen verſchwinden laſ⸗ ſen und man konnte am Samstag bekannte Sozialdemokraten hören, die in entſchiedener Weiſe ſich dahin ausſprachen, daß jetzt in der Stunde der höchſten Gefahr kein Sozialdemo⸗ krat zu Hauſe bleiben werde. Tiefe Eindrücke machten am Samstag und Sonntag die Nottrauungen in den ver⸗ ſchiedenen Kirchen. Neben dem einfachen Mäd⸗ chen aus dem Volle, die noch in letzter Stunde den ins Feld rückenden Bräutigum angetraut ſein wollte, ſtand die Offiziersbraut, ſtand ſogar die Tochter des ſächſiſchen Kriegsminiſters von Carlowitz, Fräulein Eſther von Carlowitz, die vor dem Ausmarſch dem Oberleutnant Grafen zu Münſter⸗Langelage vermählt wurde. Dieſer Trauung wohnten auch Kronprinz Georg und Prinz Friedrich Chriſtian bei. Schlicht und einfach, aber erhebend und zu Herzen gehend waren die Worte der Geiſtlichen an die getrauten Paare. Möge ein gütiges Geſchick die auf ſo tragiſche Weiſe geſchloſſenen Ehen vor einem vorzeitigen Ende bewahren. Fr. v. H. Aationaler Frauendienſt. Der Bund Deutſcher Frauen⸗ vereine hat in dieſem Monat ſelbſtverſtänd⸗ lich Sorge dafür getragen, die Kräfte der kauſenden von Vereinen, die ihm direkt oder indirekt angeſchloſſen ſind, ſofort möglichſt zweck⸗ mäßig in den Dienſt der vaterländiſchen Sache zu ſtellen. Es iſt dabei zunächſt darauf Bedacht genommen, daß der Bund ſich ſolche Aufgaben wählt, die durch das Rote Kreuz nicht in Angriff genommen werden und ſeiner Beſtim⸗ mung nach nicht in Angriff genommten werden können. Die Ortsvereine des Bundes Deutſcher Frauenvereine haben Anweiſung bekommen, ſich der kommunalen Fürſorge für die durch den Krieg entſtandene ſoziale Not in geordneter Weiſe anzugliedern. Es iſt ja überhaupt in dieſem Augenblick dringend zu wünſchen, daß ſowohl die Fürſorge ſelbſt wie die Sammlung von Mitteln möglichſt konzentriert wird. Wenn auf der einen Seite das Rote Kreuz für ſeine Aufgaben ſammelt, ſo ſollten auf der anderen Seite alle Mittel über die ſtädtiſchen Verwal⸗ tungen geleitet werden und im engen Anſchluß an die reichsgeſetzlichen Unterſtützungen für die Familien der Einbezogenen verteilt werden. Es muß alles vermieden werden, was zur Zer⸗ ſplitterung der Mittel und der Arbeit führt. Die lokalen Vereine des Bundes Deutſcher Frauen⸗ vereine werden deshalb, wo es nur irgend durchführbar iſt, freiwillige Frauenkomitees bilden, die ſich den ſtädtiſchen Unterſtützungs⸗ kommiſſionen organiſch angliedern. Sie werden einmal mitzuhelfen haben, in der ſozialen Für⸗ ſorge für wirtſchaftliche Rot. Sie werden ferner die ſtädtiſche Verwaltung unterſtützen in der Kontrolle und dem Aufſichtsdienſt für die Durchführung von Maßnahmen, durch die der Lebensmittelteuerung entgegengewirkt werden können. Sie werden ferner im engſten An⸗ ſchluß an die öffentlichen und beruflichen Arbeitsnachweiſe auf dem Gebiete der Arheits⸗ bermittlung wirken, d. h. ſie werden nicht ſelbſt⸗ ſtändig vermitteln, aber die Zuweiſ die zuſtändigen Stellen übernehmen und die Verbindung zwiſchen Unterſtützung und Arbeits⸗ nachweis herſtellen. Dieſer Plan iſt mit dem preußiſchen Miniſterium des Innern für Preu⸗ ßen bereits durchgeſprochen. Ebenſo iſt durch Verſtändigung mit dem Roten Kreuz eine genaue Abgrenzung der Arbeitsgebiete klargeſtellt. Das preußiſche Miniſterium des Innern hat den ihm unterſtellten Provinzial⸗, ſtädtiſchen⸗ und Kreisbehörden von dem Plan Kenntnis ge⸗ geben und ſie aufgefordert, die von den Frauen angebotene Hilfe anzunehmen. Die Organiſation, die in Berlin und Char⸗ lottenburg ſchon Sonntag und Montag ins Leben tritt, wird auch inſofern mit dem Roten Kreuz Hand in Hand arbeiten, als ſie Angebote fpeiwilliger Hilfskräfte für diejenigen Aufgaben, die das Rote Kreuz unternimmt, weitergibt, und umgekehrt, ſolche Angebote von den Melde⸗ ſtellen des Roten Kreuzes übernimmt. Auf dieſe Weiſe wird es hoffentlich erreicht werden, daß für die ſehr zahlreichen in Betracht kommenden Aufgaben der Fürſorge für die Zivilbevölkerung auch eine geſchulte Schar von weiblichen Kräf⸗ ten zur Verfügung ſteht und in geordueler und zweckmäßiger Weiſe, ohne Zerſplitterung der Kräfte verwandt werden kann. In Berlin ſind zunächſt Meldeſtellen für Hilfskräfte in Ausſicht genommen, die ſich der Durchführung der Aufgaben des Nationalen Frauendienſtes widmen ſollen. Später wird das Bureau des Nationalen Frauendienſtes mit dem Bureau der Städtiſchen Unterſtützungs⸗ kommiſſionen verbunden werden. Selbſtverſtänd⸗ lich ſind die Bundesvereine in den einzelnen Städten darauf hingewieſen, alle Wohlfahrts⸗ vereine, die in Betracht kommen, zu dieſer Organiſation hinzuziehen oder ſich, wenn Aehn⸗ liches ſchon von anderer Seite unternommen wird, den geplanten Organiſationen einzuord⸗ nen. Unter allen Umſtänden iſt aber der An⸗ ſchluß der geſamten Privat⸗Wohltätigleit an die kommunale Fürſorgeorganiſation zum Prinzip gemacht, weil ſie im Augenblick, um der Ver⸗ ſchwendung von Mitteln vorzubeugen und mög⸗ lichſt raſche und zweckmäßige Erledigung vor allem zu erreichen, ganz unerläßlich iſt. Unſere Verbündeten. Geſterreich wahrt unſere militäriſchen Intereſſen. ». Wien, 4. Aug. Die heutige Wiener Zeitung veröffentlicht eine kaiſerliche Verord⸗ nung, durch die jedermann mit Strafe bedroht wird, der in einer Druckſchrift Mitteilungen über Plan und Richtung militäriſcher Operatio⸗ nen der bewaffneten Macht im Deutſchen Reiche, über Bewegungen und Stärke und Aufſtellungsort der Truppen und Schiffe dieſes Staates, über den Zuſtand ſeiner Befeſtigungswerke oder über Aufbewah⸗ rung und Transport der für dieſe Streitkräfte beſtimmten Kriegserforderniſſe veröffentlicht, aus⸗ genommen ſind die Mitteilungen, welche durch das K. K. Korreſpondenzbureau oder mit Ge⸗ nehmigung der Kriegspreſſequartiere des Armes⸗ oberkommaudos oder des Preſſebureaus des Kriegsminiſteriums veröffentlicht werden. Abſchied reichsdeutſcher Reſerviſten aus Prag. wW. Prag, 4. Aug. Geſtern Nachmittag er⸗ folgte die Abreiſe der in Prag anſüſſigen reichs⸗ deutſchen Reſerviſten. Hierbei kam es zu Sy m⸗ pathietundgebungen für die deutſchen Bundesgenoſſen ſeitens der auf dem Bahnhof anweſenden öſterreichiſchen Freunde der Abrei⸗ ſenden, ſowie der Nuitglieder der reichsdeutſchen Kolonie, mit dem deutſchen Konſul an der Spitze. Sie ſtimmten bei der Abfahrt des Zu⸗ ges die„Wacht am Rhein“ und die öſterreichiſche Volkshymne„Heil Dir im Siegerkranz“ an. Italiens Mobilmachung. Berlin, 4. Aug(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Rom: Mit den Jahrgängen 1889 und 1890 wurden jetzt auch die Kavallerie⸗ und Marinereſerviſten des Jahrganges 1900 zu den Waffen gerufen. Der effektive Beſtand des Heeres beläuft ſich nunmehr auf 560 000 Mann. Die diplomatiſche Lage. Rumänien an der Seite des Dreibundes. 3 O. *¹ Im„Univerſal wendet ſich der Vizepräſident der Kammer Stere an leitender Stelle gegen die Kund⸗ gebungen gegen die Monarchie und ſagt: Die Manifeſtanten und Journaliſten, die von Ru⸗ mänien eine gegen Oeſterreich⸗Ungarn gerich⸗ tete Politik verlangen, mögen nicht vergeſſen, daß die Rufe gegen Oeſterreich⸗Ungarn Rufe für Rußland ſind. Es fragt ſich, ob die Manifeſtanten über die Folgen dieſes Treibens ſich Rechenſchaft geben. Selbſt wenn der öſterreichrungariſch⸗ſerbiſche Krieg lokaliſiert bleibe, ſeien derartige Demonſtrationen viel⸗ leicht zu verſtehen, vom Standpunkte der Kor⸗ vektheit aber ſeien ſie nicht zu rechtfertigen. Wenn aber ein großer Krieg kommen ſollte, möge Rumänien nicht vergeſſen, wofür Ruß⸗ land Serbien zu Hilfe eile. Die Urſache ſei nicht flawiſcher Sentimentalismus, ſondern die Vernichtung Oeſterreich⸗Ungarns in dem Sinne eines Wortes eines ruſſiſchen Staatsmannes, daß der Weg zu den Dar⸗ *„ Bukaveſt, Auguſt. danellen über Wien führe. Dieſer Weg führe aber zugleich über Rumäniens Körper. Wenn Rußland mit Rumänien im Bunde ſiegen würde, würde dieſes ihm ausge⸗ liefert ſein. Europa würde keine Urſache haben, ihm beizuſtehen, wenn Rußland aus Rumänien einige ruſſiſche Provinzen machen wollen. Wiederholt wollte Rußland Rumänien auf⸗ teilen, immer habe ſich Oeſterreich dem wider⸗ ſetzt, dasſelbe Oeſterreich, gegen welches heute demonſtriert wurde. An der Seite Oeſterreich⸗ Ungarns würde Rumäniens nationale Selb⸗ ſtändigkeit auf jeden Fall unberührt bleiben, ob nun der Dreibund ſiege oder nicht. Inter⸗ nationale Politik ſei nicht mit Gefühlen zu machen. Die Einigkeit Rumäniens ſei ohne für die Zukunft des Landes. Es ſei in Ru⸗ Unterſchied von Parteien die einzige Bürgſchaft mänien auch ein Mann vorhanden, der dieſer Auffaſſung entſprechenden Ausdruck geben könne. Die Neutralität Ser Nieder⸗ lande. Berlin, 4. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Haag: Der deutſche Geſandte hat die beſtimmte Verſicherung abgegeben, Deutſchland werde an die Niederlande kein Ulti⸗ matum ſtellen und die niederländiſche Neutralität reſpektieren, vorausgeſetzt; daß dieſe von den Niederlanden auf das genaueſte beobachtet würde. Feuilleton Die Eiſenbahn im Kriege. „Bereit ſein iſt alles!“ Wort hat Moltke gebraucht, der als erſter die uner⸗ meßlich geſteigerte Wichtigkeit erkannte, die an⸗ geſichts der neuen Verkehrsmittel, die das 19. Jahrhundert brachte, der erſte Aufmarſch der Heere bat. Hier kann in Stunden ge⸗ wonnen werden oder verloren gehen, was ſpä⸗ ter in Monaten nicht mehr zu erreichen, nicht wiederzugewinnen iſt.„Was man von der Mi⸗ nute ausgeſchlagen, bringt keine Ewigkeit zu⸗ Fich! In ſeinem Aufſatz„Ueber Strategie“ ſagt der Meiſter der modernen Kriegsführung: Beim erſten Aufmarſche der Armee kommen die vielſeitigſten politiſchen, geographiſchen und ſtaatlichen Erwägungen in Betracht. Ein FJehler in der urſprünglichen Verſammlung der Heere iſt im ganzen Verlauf des Feldzuges kaum wieder gut zu machen. Aber dieſe An⸗ ordnungen laſſen ſich lange vorher erwägen und die Bereitſchaft der Truppen, die Or⸗ ganiſation des Transportweſens vorausgeſetzt müſſen ſie unfehlbar zu dem beabſichtigten Reſultat führen.“ Als das wichtigſte Mittel für den erſten Aufmarſch hat Moltke als erſter die Eiſenbahnen erkannt und die richtige Ver⸗ wertung der neuen techniſchen Exrungenſchaften Dies damalige Generalſtabshaupr⸗ einen Auſſatz, in dem er zu⸗ militäriſche Bedeutung der Eiſenbahnen hin⸗ wies. Während damals auch noch die leitenden Kreiſe dem neuen Verkehrsmittel voll miß⸗ trauiſcher Abneigung gegenüberſtanden und man z. B. die Feſtungen mit den Schienen⸗ linien möglichſt umging, ſtatt ſie dazu zu be⸗ Uutzen, um die Bahnen zu beherrſchen, ſo rückt Moltkes, klare Erkenntnis, ihre Bedeutung in das rechte Licht; beſonders erſtaunlich iſt das dem Verfaſſer eigene Wiſſen über die tech⸗ niſchen Einzelheiten nicht nur der deutſchen, ſondern auch der engliſchen Varnen. Mit dieſer Schrift kündigte ſich bedeutend der Mann an, der daun ſpäter durch die geniale Benutzung der Schienenſtraßen für die Heeresführung und durch die Schöpfung der Eiſenbahnabteilung beim großen Generalſtab und der dieſem unter⸗ ſtellten Eiſenbahntruppen der Strategie ganz neue Wege wies. Die von Moltte vorausge⸗ ſehene militäriſche Bedeutung der Eiſenbahnen wurde in glänzender Weiſe bewieſen durch den Krieg von 1866. Obwohl Preußen damals nur zwei Feldeiſenbahnenabteilungen beſaß, waren ihre Leiſtungen doch ausgezeichnet. Beim Auf⸗ marſch der preußiſchen Armeen in Böhmen haben die Eiſenbahnen die entſcheidende Rolle geſpielt. Die öſterreichiſchen Rüſtungen began⸗ nen heimlich, aber doch nachweisbar, bereits Ende März, und die Operationsbereitſchaft des Feindes mußte für Mitte Juni erwartet wer⸗ den. Moltke beabſichtigte urſprünglich einen Vormarſch von Oberſchleſien her; doch, bäkte dieſer bei den zwei z. T. eingleiſigen Linien, die allein vorhanden waren, 50 Tage gedauert. König Wilhelm aber konnte ſich nicht ſchon im Anfang April, wie es notwendig geweſen wäre, zur Mobilmachung entſchließen. Die preußiſche — erſt mit weitſchauendem Scharfblick auf die hohe Die Wacht am Ahein. Berlin, 4. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Koblenz: In Koblenz wur⸗ den geſtern 18 Gefangene, darunter auch der Domprobſt von Metz unter militäriſcher Begleitung auf die Feſtung gebracht. Heute wurde die Frau und die Tochter des bereits ſtandrechtlich erſchoſſenen Wirtes Nikolai aus Kochem, der den Kochemer Tunnel zu ſprengen verſuchte, und in deſſen Keller man Sprengſtoffe fand, gleichfalls verhaftet. wW. München, 4. Aug. Nach einer Mit⸗ teilung des Staatsminiſteriums des Aeußern ſind dem franzöſiſchen Geſandten in München geſtern abend die Päſſe zugeſtellt worden. 905 5 7 Rußland wie es iſt. 1. Die Korruption der ruſſiſchen Beamtenſchaft, Das ungeheure Gebiet des Ruſſiſchen Reiches erweckt in ſeiner einzig daſtehenden Geſchloſſen⸗ heit leicht falſche Vorſtellungen von innerer Kraft und Größe. Wir wollen den Feind, der uns heimtückiſch überfallen hat, gewiß nicht unter⸗ ſchätzen. Wer aber Land und Leute kennt, wird auch der inneren Schwächen dieſes„Koloſſes auf tönernen Füßen“ eingedenk bleiben. Eine förmliche Eiterbeule am ruſſiſchen Staatskörper iſt— die Korruption der vuſſiſchen Beamten⸗ ſchaft. Der„Tſchinowack“ iſt ja ein Typus Pflicht⸗ treue, Ehrlichkeit, Amtseifer ſind ihm unbekannte Dinge. Er iſt noch heute genau ſo beſtechlich, wie ihn Gogol in ſeinem berühmten„Revi⸗ ſor“ geſchildert hat. Der Verfaſſer beſchreibt das Treiben einer ruſſiſchen Provinzſtadt, deſſen Beamtenſchaft von einem jungen Menſchen ge⸗ foppt wird, der ſich als Unterſuchungsbeamter („Reviſor“) aus Petersburg ausgibt, um von ſämtlichen Beamten— Schweigegelder zu emp⸗ fangen. Als Zar Nikolaus I. einer Vorſtellung dieſer Satyre beiwohnte, ſoll er ausgerufen haben:„Er trifft uns alle mit dieſem Stück.“ Während der Dichter Gogol ſeine Anklagen in die leichte Form einer Komödie zu kleiden ver⸗ ſteht, erheben ſie ſich beim Politiler Alexander Herzen zu einer elementaren Wucht. Herzen hat die ganze Miſere des kleinen ruſſiſchen Be⸗ amten aus eigener Erfahrung kennen gelernt. Er ſchildert uns alte, wollüſtige Gouverneure, die in ihrem Amtsbezirk tun und laſſen konnten, was ſie wollten, und ſich mit beſonderer Vor⸗ liebe der jungen Gemahlinnen ihrer Untergebe⸗ nen annahmen. Waren dieſe ihnen zu Willen, daunn wurde der Mann in eine höhere Stellung verſetzt, ſonſt gab es Mittel und Wege genug, unbequeme Elemente loszuwerden. Mam brauchte den Betreffenden ja bloß politiſch zu verdächtigen. Hatte er ſich doch dem Willen der Obrigkeit widerſetzt! Ein dritter Ankläger aus dieſer Zeit iſt der berühmte ruſſiſche Romanſchriftſteller Doſto⸗ jews ki, der bekanntlich ſelber in den ſibiri⸗ ſchen Gefängniſſen geſchmachtet hat. Wer ſeine „Memoiren aus dem toten Hauſe“— dem ſibiri⸗ ſchen Gefängnis— geleſen hat, wird ſie ſein lebtag nicht mehr vergeſſen. Beſonders packend iſt die berühmte Szene vom Spießrutenlaufen. Zwei Reihen Soldaten wurden aufgeſtellt, jeder mit einem handfeſten Knütttel in der Hand. Der Delinquent wird vorgeführt und der Gefüngnis⸗ direktor unterhält ſich in der ſüßlichſten Weiſe mit ſeinem„Täubchen“, um dann plötzlich in die nicht endenwollenden Rufe auszubrechen „Schlagt ihn, Kinder, ſchlagt ihn!“ Inzwiſchen ſind faſt drei Menſchenalter ver⸗ gangen Ein zweiter Nikolaus ſitzt auf dem ruſſiſchen Thron. Man kann aber nicht be: haupten, daß die Verhältniſſe ſich ſonderlich ge⸗ beſſert hätten. Beſtechlichkeit und Mangel al Pflichtgefühl ſind nach wie vor die bemerkens⸗ werteſten Eigenſchaften des ruſſiſchen Beamden. r Anſamm⸗ lung preußiſcher Truppen in Oberſchleſien wäre als eine Bedrohung und Herausforderung Oeſterreichs angeſehen worden, und aus dieſen menſchlich ſo edlen Beweggründen zögerte der König immer länger, wodurch ſich die mili⸗ täriſche Lage von Tag zu Tag zu Ungunſten Preußens verſchob. Oeſterreich rüſtete, wäh⸗ rend es die politiſche Entwicklung der Dinge diplomatiſch aufzuhalten ſuchte, im Stillen ir mer weiter, und am 2. Mai ſchrieb der ſo kalt⸗ hlütig ruhige Moltke:„Ich glaube, daß die Mobilmachung der Armee, will man nicht die Sicherheit des Staates gefährden, nur noch um Stunden verſchoben werden darf.“ Am 3. Mai begann denn auch das Rüſten, und nun mußte der nordböhmiſche Kriegsſchauplatz gew werden, weil er der preußiſchen Hauptſta näher lag und die dahin führenden Eiſenbahn linien die günſtigeren waren. Die Eiſenhahn⸗ linien ſprachen nun das entſcheidende W̃ durch ſie wurde der großartige Aufmarſch preußiſchen Heere ermöglicht, der dann wie ein notwendig ſich abrollendes Drama in der Ver nichtungsſchlacht von Königgrätz gipfelte. deutſch⸗franzöſiſchen Krieg ten die lichen Feldeiſenbahnen, die Mobilmachung und der Beginn de t — ſeitdem ſehr ſtärkt worden waren, ſchon viel bedeutender in die Erſcheinung, und den Eiſenbahntruppen gebührte 1870 ihr Teil am Siege und Ruhme des Vaterlandes. Beſonders ſchwierig 8, in Frankreich die 4000 Kilometer Eiſenbe linien, die von den Franzoſen vor den ſchen geräumt worden waren, wieder in zu ſetzen; Das Bahnnecß wor on vielen den nachbaltig unterbrechen; es mangelts an betrielsfähigen Lolomotiven; das Betriessper⸗ ſonal für dieſe auf franzöſiſchem Boden er⸗ 4 ſchen Gauen zuſammengeholt werden. Was damals die deutſchen Eiſenbahner vollbrachten, das war„die aufreibende und doch micht laut gewordene Arbeit von Mäunern, die nicht die berauſchende Glorie des Schlachtfeldes, nicht der Lorbe Sieges umgab, die aber ihr en haben, dem Sieger den Erſahrun⸗ man aber, dal Redliche Rifi n bereits im F den als ſtändig unter einer mandogeſgalt vere werden müſſen. wurde denn bere 9. Maf 1871 ein Eiſen⸗ ifgeſtellt, und die dieſes Truppen⸗ batagillon in daun in neue ltigen Vert btor kritt gsbrauchbare ider Anzah Der Des die Eiſer erhalte N Otor⸗ N ibe, ſind in Verſwaltung richketen Feldeifenbahnen mußte aus allen deut⸗ 4. —— N. Bur.) wur⸗ ch der viſcher Heute ereits aus engen gſtoffe iſchaft teiches loſſen⸗ Kraft W uns Unter⸗ „wird oloſſes Eine körper mben⸗ flich⸗ kannte chlich ebi⸗ chreibt deſſen ecumter m von ergebe⸗ Villen, tellung genug, Man iſch zu Willen iſt der o ſto⸗ ſibiri⸗ r ſeine ſibiri⸗ ie ſein vackend aufen. , jeder Dey ngnis⸗ Weiſe lich in rechen er ver⸗ uf dem cht be⸗ ich ge⸗ gel alt erkens⸗ amten. — t deut⸗ Was Kom⸗ — Diensdag, den 4. Auguſt 1914 General-Anzeiger.— Badiſche Reueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. Wir wollen hier eine in vielfacher Hinſicht typiſche Laufbahn eines baltiſchen Berwaltungs⸗ beamten, den Fall„Kaſſatzki“ nach dem offtziellen Prozeßbericht wiedergeben. Joſef Kaſſatzki, der nach den Prozeßakten in ſeinem ganzen Leben nur ein Examen, und zwar im Leſen, Schreiben und den vier Spezies, ab⸗ 175 hatte, wurde 1881 auf Grund gefälſchter Bildungszeugniſſe im Moskauer Gouvernement zum Fyiedensrichter gewählt und 1886 als Altziſebeamter nach Kurland verſetzt. Bei der Juſtizreform von 1889 wurde er Bauernkom⸗ miffar in Oeſel(Oſtſeeinſel), wo er im Auftrage des Gouverneurs Sinowjew die Verſchmelzung der Bamerngemeinden betrieb und bei Errichtung der neuen Gemeindekanzleien durch„Vermitt⸗ lung“ der Ankäufe der Geldſchränke, Kaiſer⸗ bildniſſe uſw. die Summe von 3421 Rubel„ver⸗ diente. Die murrenden Gemeinden brachte er durch Schikanen und Brutalität zum Schweigen. 1896 wurde K. Oeſelſcher Kreischef(Land⸗ poligeichef); 1898 berichtete ſein Nachfolger dem Gouverneur über.'s Unterſchlagungen, fand aber wenig Glauben. Bei der darauf eingeleite⸗ ten Unterſuchung kamen ſeine gänzliche Unbil⸗ dung die Fälſchung der Zeugniſſe, die Unter⸗ ſchlagungen zum größten Erſtaunen ſeiner Vor⸗ geſetzten zu Tage. Und dann kam das, was dem Prozeß erſb die eigentliche Bedeutung verleiht: eine allgemeine Shupachie der raſſſchen Geſelſchaft für den Ungläcklichen“, dem en herbes Geſchick neben ſchrer rechtmäßigen Gatkin eine Geliebte mit doel Kindern beſchert habe. Die Verteidigung führte aus, daß K.„zur Förderung der Ruſſi⸗ eines Winkels des Vater⸗ hoch. K. zu Frage kommenden Straf⸗ maße verurteilt und ſchon ſehr bald auf Vortrag des Juſtizminiſters unter Zuſtimmung des Miniſters des Innern allergnädigſt von der Ver⸗ büßung der üder ihm verhangten Strafe befreit. Es iſt, wie Tranſehe⸗Roſeneck in ſeinerLetti⸗ ſchen zutreſfend ausfülhrt, wirllich ſchwer zu ſagen, was einen im Fall Kaſſatzki“ mehw erſchltttert: die entſetzliche Unordnung un Behůördenweſen, die es einem Mann mit Elemen⸗ tarſchulbildung ermöglichte, nacheinander Frie⸗ densrichter, Sekretär einer Akziſeverwaltung, ale 15 Kreischef zut morali Begriffsverwirrung der ruſſis öffentlichen Meinung, die in dem Diebe und Betrüger faft einen Heros erblickte, weil er ſeine Nebenfrau und ſeine dvei unehelichen Kinder ehenſo unmterſtittzte, wie ſeine legitime Familie, oder endlich die offenbave, alles Recht verhöh⸗ nends Bogimſtigung des Kaſſatzli durch Juſtiz und Regierung, weil er en brauchbares Wers⸗ dieſer günſtigung eines kleinen Beamten, deſfen Schuld gerichtlich ſeſtgeſtellt war, iſt ja nicht ſchwer zu „die hohe Wee pritche Es werden nirgends ſo große Gehälter gezahlt, wie in 9 ie hohen Beamten. Und nirgends iſt die Pflichterfüllung derart verpönt, wie gerade in dieſen Kveiſen, nirgends wandern von 15 veichen Einkünften des Staates größere Be⸗ in Es gibt die eigene Taſche des hohen Tſchtas eben Dinge in Rußland, die man anderswo mit Stumpf und Stiel aus⸗ rotten würde und die dort zu den Alltäglichleiten des Lebens gehbren. Es kann kein Gewerbebe⸗ wwieb gegründet werden, keine Geſellſchaft fort⸗ beſtehen, kein Kauſmann, kein Hausbeſitzer und lein Bauer ungeſtört leben, ohne fortwährende Zahlungen an die Beamtenkategorie, mit denen er am häufi zu tun hat. Es exiſtieren da förmliche Taxen, die faſt wen eine Steuer er⸗ hoben und gezahlt werden. Wer am meiſten zahlen kann, iſt am beſten dram. Wehe aber dem Unglücklichen, dem kein Mittel zur Verfügung ſtehen. Ihm wird das Leben unleidlich ge⸗ macht. Starle Naturen werden Revolutionäve, ſchwache erliegen dem Daick die große Maſſe aber iſt völlig abgeſtumpft ded moraliſch ver⸗ kommen. Wir klagen das weſſche Beamtentum des ſchwerſben Verbrechens an, defſen ſich Beamde Aberhaupt ſchuldig machen können: die ihnen im öffentlichen Intereſſe verliehene Gewalt plan⸗ müäßig zur perſönlichen Bereicherung und Unterdrückung der„Untertanen“ zu benutzen. Wir ſind der feſten Ueberzeugung, daß es im ruſſiſchen Stagt weite Schichten der Bevölkerung gibt, die den deutſchen Soldaten zujubeln wür⸗ den, wenn ſie ihnen eine Erlöſung von dieſem Joch brächten. Mannheim. Einſchränkungen im Brief⸗ beſtellverkehr. BDie der Vorſtaud des hieſigen Poſtamts J in der heute im Gebände der Handelskammer ſtattgefun⸗ denen Verfammlung von Vertretern von Handel, ſtrie und Gewerbe under der Zuſtimmung der uweſenden erklärt hat, müſſen infolge der Mobil⸗ muheng im Brtefbeſtelldtenſi eine Reihe von Einſchränkungen eiutreten; denn von den ſonſt im Briefbeſtelldienſt verwendeten 160 Brief⸗ trägern ſind rund 120 bereits zu ihren Truppenteilen eingerückt. Wenn auch Aushilfskräfte in reichlicher Zahl eingeſtellt ſind, u. a. auch Freiwillige von den hieſigen höheren Lehranſtalten, ſo können dieſe ſelbſt⸗ verſtändlich nur bis zu einem gewiſſen Grade die ein⸗ gearbeiteten Leute erſetzen. Es ſind daher folgende Beſchränkungen nicht zu umgehen. 1. An Stelle der aAmaligen Beſtellung tritt zu⸗ nächſt eine Zmalige und zwar beginnend 7 Uhr vor⸗ nrittags und 3 Uhr nachmittags. Dieſe Einſchränkung iſt deshalb ohne beſondere Bedeutung, weil die Zahl der Poſtzuge eine ganz geringe iſt und daher eine 2malige Beſtellung genügt. 2. Für die über die Wohlgelegenſchule hinaus gelegenen gröperen Betriebe, für die im Mühlau⸗ hafen⸗ und Induſtriehafengebiete belegenen Fabriken u. ſ. w. werden Abholungsſtellen beim Poſtamt 3 (Max Joſefſtraße) bzw. Poſtamt 4(Akademieſtraße) bw. Poſtamt 5(Hanſaſtraße) eingerichtet. Dieſeni⸗ gen Firmen, welche mit dieſer Art der Zuſtellung der für ſie beſtimmten Sendungen einverſtanden ſind, werden ergebenſt erſucht, dem Poſtamte eine ent⸗ ſprechende Erklärung zukommen zu laſſen.(Eine Au⸗ zah lvon Firmen hat ſich bereits damit einverſtanden erklärt). 3. Es ſoll auch geſtattet werden, daß Beamte und Privatangeſtellte, die von den Behörden oder Firmen, bei denen ſie beſchäftigt ſind, beim Poſtamt regel⸗ mäßig benutzten Abholungsfächer milbenutzen, ſofern die Behörden oder Firmen in der Aufſchrift der Sen⸗ dungen mitangegeben und dieſe Behörden und Firmen mit dieſer gemeinſamen Abholung einver⸗ ſtanden ſind. 4. Die Bevölxrung im Allgemeinen wird ge⸗ beten, den Briefträgern die Ausführung der Be⸗ ſtellung noch in der Weiſe zu erleichtern, daß um die Zeit, wo der Briefträger erſcheint, jemand aus den oberen Stockwerken vor den Fauseingang entfandt wird, um dem Brieftrüger die Sendungen abzuneh⸗ men. Es empfiehlt ſich, damit die Aushilfskräfte ſich leichter zurechtfinden, em Eingange der Häuſer, ſo weit dies micht ſchon geſchehen iſt, Täfelchen mit dem Namen der einzelnen Stockwerksbewohner anzu⸗ bringen, ebenſo am Eingange zur Wohnung. Bei dieſer Gelegenheit wird auch auf die Notwen⸗ digkett der genauen und vollſtändigen Wohnungs⸗ angabe in den Briefaufſchriften gufmerkſam gemacht und auf die Notwendigkeit der Hinwirkung auf den⸗ jenigen, mit dem der Einzelne regelmäßig in Ver⸗ bimdung ſteht. Kommt die Bevölkerung der Poſt⸗ verwaltung in dieſer ſchweren Zeit in dieſer Weiſe entgegen, ſo wird jeder Einzelne davon den Vorteil haben. Exequaturentziehung. Nachdem den ſämtlichen im Gebiete des Deutſchen Reiches zugelaſſenen ruſſiſchen Konſuln mit Rückſicht auf die politiſche Lage das Reichs⸗Exequatur entzogen worden iſt, hat auch die Befugnis des ruſſiſchen Berufskonſuls Hofrat Broſſet in Mannheim zur Aus⸗ übung konſulartſcher Funktionen im Groß⸗ herzogtum aufgehört. ** Einquartierung. Tauſende deutſcher Krieger treffen in den nächſten Tagen hier ein und werden in Bürger⸗ auartieren untergebracht werden. Von unſerer patriotiſch und opferwillig geſinnten Bevölke⸗ rung wird als ſelbſtvecſtändlich erwartet, daß ſie den durchziehenden Mannſchaften, die mit⸗ helfen werden, unſer deutſches Vaterland zu ver⸗ teidigen, eine würdige Unterkunft ge⸗ währen und ihnen, ſoweit dies verlangt wird, auch eine ausreichende Verköſtigung zuteil werden laſſen. 1* Der Ortsausſchuß vom Roten Kreuz Mannheim befindet ſich in voller Tätigkeit. Es find bereits ſo viele Anerbieten für perſönliche Dienſtleiſtungen erfolgt, daß wegen Sichtung und Einteilung der Amerbietungen auf einige Tage die Annahme von ſolchen ausgeſetzt werden muß. Erfreulicherweiſe ſind auch ſchon mehrere größere Geldgaben von M. 1000 bis M. 10 000 von einzelnen Spen⸗ dern bei den hieſigen Banken eingezahlt worden. Man darf die feſte Zuverſicht hegen, daß nun in Bälde große und kleine Geldſpenden einlaufen werden. Heute vormittag trat erſtmals die Ger⸗ friſchungsſtation für einberufene Mann⸗ ſchaften am hieſigen Hauptbahnhof in Tätigkeit. 2 Rheinüberfahrt. Nach Mitteilung des Rheinbrückenkommandos wird der Fährbetrieb über den Rhein(Ueber⸗ fahrtsboote) in der kommenden Nacht vom 4. zum 5. Auguſt während der ganzen Nacht auf⸗ recht erhalten. e Anmelsung zu freiwilliger Bilfsarbeit. Bei der Anmeldeſtelle für freiwillige Hilfs⸗ arbeit, welche die Stadtverwaltung im Rathaus Zimmer 48(2. Stock, Oſtſeite) eingerichtet hat, ſind bereits zahlreiche Anmeldungen aus allen Kreiſen der hieſigen Bevölkerung erfolgt. Zahl⸗ reiche Damen, Beamte, Lehrer, Kaufleule, Tech⸗ Uiker, Radſahrer, Schüler uſw. haben ihre Dienſte zur Verfügung geſtellt. Beſonders er⸗ wünſcht wären noch Anmeldungen zuverläſſiger Perſonen, welche im Armenweſen mitzuwirken gewillt ſind. Die freiwillige Mitarbeit iſt als ehrenamtlich zu betrachten. N Gründung einer Bürgerwehr. Wir machen auf den im Inſeratenteil der heutigen Nummer veröffentlichten Aufruf zur Errichtung einer Bürgerwehr aufmerkſam und fordern auch an dieſer Stelle zum freiwilligen Beitritt auf. A* Städtiſches Nachrichtenamt. Das bisherige Literariſche Bureau der Stadt⸗ gemeinde iſt unter Leitung von Profeſſor Dr. Walter als Städtiſches Nachrichten⸗ amt organiſiert und vom Oberbürgermeiſter Sicherſtellung der Verſorgung Mannheims mit gutem Waſſer. Das Städtiſche Nachrichtenamt teilt mit: Zur Beruhigung des Publikums können wir mit⸗ teilen, daß nach Feſtſtellung aller Sachverſtän⸗ digen die Güte des Mannheſmer Waſſerleitungs⸗ waſſers auch in Zukunft unbedingt ge⸗ wührleiſtet iſt. Beim Bau des Waſſer⸗ werkes iſt ſchon von vornherein barauf Rückſich! genommen worden, daß kein Unbefugter zum Waſſer gelangen kann. Jede Verſeuchung iſt unbedingt ausgeſchloſſen. Das Mannheimer Waſſerleitungswaſſer iſt nach wie vor ein ſehr gutes, geſundes Trinkwaſſer. Eliſabethſchule. Unſere Schülerinnen vom Seminar und von den Klaſſen III, II und I1, die zur frei⸗ willigen Hilfsarbeit irgendwelcher Art bereit ſind, mögen ſich täglich von—11 Uhr im Schulhaus melden. Henriette Herbert. M. K. Streccius. Direktor Buſch. Aufruf! Die Schülerinnen der Liſelotteſchule werden gebeten, ſoweit ſie ſich noch nicht zur 1 Hilfeleiſtung bereit erklärt haben, ſi Mittwoch den 5. Auguſt von 3 bis 5 Uhr in der Turnhalle der Oberrealſchule zu melden. Die Direktion: i.: Profeſſor Weighardt. 95 Ruhe iſt des Bürgers erſte Pflicht: Von einem Leſes unſeres Blattes geht uns folgende Schilderung eines ſkandalöſen Vorfalls zu: Geſtern fragte ein aus Würt⸗ temberg gebürtiges Fräulein in der Neckarſtadt Kinder nach einer Straße. Sofort witterte die erregte Volksphantaſie eine verdächtige Perſon. Mit dem Rufe: Ein Spion! entſtand ein Tu⸗ mult, wobei es ohne Stöße und Püffe nicht abging. Ein hinzukommender Reſerveoffizier, mit einer Abteilung Soldaten, kam zur rechten Zeit, um weitere Tätlichkeiten zu verhüten. Nur mit blanker Waffe gelang es, das Fräulein in einem nahegelegenen Haus in Sicherheit zu bringen. Der Offizier und der Hauseigentümer verſuchten die Menge zu beruhigen, was aber nicht gelingen wollte. Erſt ſpäter konnte unter militäriſcher Bedeckung das Fräulein die ge⸗ ſuchte Wohnung erreichen. Solche Szenen, die ein Ausfluß überregter Phantaſie ſind, ſind unter allen Umſtänden zu verurteilen und müſ⸗ ſen unbedingt vermieden werden.— Gleichzeitig machen wir unſere Leſer darauf aufmerkſam, daß es geraten iſt, zu ſolchen Zeiten das Augen⸗ merk auf etwaige lichtſcheue Elemente zu richten, die ſich die allgemeine Aufregung für ihr verbrecheriſches Tun zunutze machen. Die Freiwilligen. Unter Bezugnahme auf unſere Mitteilungen im geſtrigen Abendblatt über die Kriegsbegeiſle⸗ rung ſelbſt unter alten Leuten werden wir darauf aufmerkſam gemacht, daß der Ritter des Eiſernen Kreuzes, der ſich freiwillig gemeldet hat, im 70. Lebensjahre ſteht und noch ſo rüſtig iſt, daß er nicht nur, wie es hieß, täglich zwei Stunden zu laufen, ſondern ſogar ſolange Schlitt⸗ ſchuh zu laufen vermag. ** Bilfsbereit! Heute morgen führte mich, ſo ſchreibt uns ein Leſer, ein Geſchäftsgang unter die Kaufhaus⸗ bogen. Vor mir geht ein Herr, an ſeinem Arm einen jungen Mann mit der weißen Abiturien⸗ tenmütze führend. Trotzdem letzteven ein körper⸗ liches Gebrechen am raſchen Gehen hindert, ſcheint ihm der Vater nicht raſch genug zu gehen. Am nördlichen Aufgang zum Bürgerausſchußſagl macht das Paar halt und der junge Mann zeigt mit ſeinen Fingern auf das dort angebrachte Plakat, wonach hier Anmeldungen zu Hilfsarbeiten angenommen werden. „Hier iſt es“, ſagt der Jüngling und die Röte des Eifers ſteigt ihm ins Geſicht. Beide ver⸗ ſchwinden im Eingang. Es iſt dem jungen Mann nicht vergönnt, mit ſeinen Kameraden ins Feld zu ziehen; aber was er mit ſeinen ſchwachen Kräften fürs allgemeine Wohl leiſten kann, das will er gern und freudig tun. Lieb Vaterland, magſt ruhig ſein! * Azefruf! Gezwungen durch die Beſchützer feiger Königs⸗ mörder und bis zum letzten Augenblick um die Erhaltung des Friedens bemüht, hat das deutſche Volk zum Schivpert gveifen müſſen, um dem Ueber⸗ fall eines treuloſen Gegners zuvorzulommen. Ein einig Volk von Brüdern hat es ſich erhoben, um mit ſeiner ganzen militäriſchen und ſittlichen Kraft für ſeine Selbſterhaltung zu kämpfen. Es gilt diesmal, von Anſang an alle Kräfte, das Letzte daranzuſetzen, um den Sieg zu erringen. Jeder, der ſich deutſch nennt, muß bereit ſein, ſeine Pflicht an ſeinem Vaterland zu erfüllen, ſo wie ſie ſich ihm darbietet. Nicht alle können den Feinde entgegenziehen, ſo ſehr ihr Herz danach brennt. Ein gewaltiger Teil der Friedensarbeit muß auch im Kriege geleiſtet werden, weil er auch zur Landesverteidigung gehört. Da heißt es für die Zurückbleibenden, die Lücken derer ausfüllen, die ins Feld zogen. Da gibt es ſo umendlich viele Arbeiten der Erhaltung der beauftragt worden, Nachrichten von allgemeinem Intereſſe der Preſſe zu übermitteln. Sicherheit im Lande, der Unterſtützung der Hin⸗ terbliebenen der im Felde Stehenden, der Pflege der Verwundeten und Kranken, der Hilfe bei den landwirtſchaftlichen und Feſtungsarbeiten, der Verſorgung der im Felde ſtehenden Truppen, der Organiſation auf allen Arbeitsgebieten, die ein Krieg für das Land hervorbringt. Da wer⸗ den alle Kräfte der nicht im Felde Stehenden ge⸗ braucht. Möge keiner zurückbleiben, denn aur wer müßig belibt erfüllt nicht ſeine Pflicht am Vaterlandll Das hehre Ziel, das die Grundlage unſeres Vereins bildet und das wir mit Anſpannung aller Kräfte zu erreichen uns bemühten, iſt ja die körperliche und ſittliche Stählung unſeres Volkes, die Erziehung zur Opferwilligkeit, Enthaltſam keit, Ausdauer, Unterordnung und Hingabe des Einzelnen an das Ganze. Beſonders der Jugend gilt unſeve Arbeit, daß ſie geeignet werde für die Werke des Friedens, der Kultur, aber auch vor⸗ bereitet werde, das Schwert zu führen, wen; das Vaterland ruft. Dieſer Ruf iſt nun ergan⸗ gen. Eine Reihe unſerer Mitglieder iſt ſchon unter den Fahnen, viele andere rücken noch die⸗ ſer Tage ein. Aber die noch Zurückbleibenden werden auch nicht müßig ſein, ſie werden helfen bei allen den vielen Werken, die noch außer der Waffenführung für die Verteidigung des Vater⸗ landes notwendig ſind. Meldungen für alle die genannten Arbeiten, wobei wir auch beſonders an unſere Schüler denken, nehmen wir jetzt ſchon und in der Folgezeit in unſeren Geſchäfts⸗ räumen, Hanſahaus, Zimmer 61/62, Tel. 7009, entgegen. Wir hoffen, daß unſere Mitglieder dank ihrer ſportlichen Ertüchtigung überall gute und treue Arbeit leiſten werden. Verein für Raſenſpiele G. B. Der Vorſtand: Der Geſchäftsfühver: Prof. Dr. A. E. Stutzke. Unterſtützungsaktion. Am Sonntag hielt der Kraft⸗ und Ar⸗ tiſten⸗-Club E. V. Schwetzingerſtadt ſeinen letzten Appell unter der Mitglied⸗ ſchaft ab und faßte den einmütigen Beſchluß, unter den zur Fahne einberufenen verheirabeten Mitgliedern aus der Vereinskaſſe den Betrag von 500 M. für die Familienangehörigen der Kinderzahl entſprechend zu verteilen. Der Be⸗ ſchluß kann zur Nachahmung beſtens emp⸗ fohlen werden. * Hier verbreiteten Gerüchten zufolge, ſoll die Korſettfabrik Herbſt ihven Betrieb eingeſtellt haben. Auf Erſuchen ſtellen wir feſt, daß derartige Gerüchte jeder Unterlage entbehren, die Fabrik hält ihren Betrieb vielmehr nach wie vor aufrecht. Bilfsaktien zur Einbringung der Ernte. Das Miniſterium des Innern bringt, ſo ſchreibt die„Karlsruher Zeitung“, in den Amtsverkündigungsblättern des Landes nach⸗ ſtehende Bekanntmachung zur Veröffentlichung. Gleichzeitig hat es die Großh. Bezirksämter zur entſprechenden Verſtändigung der Bürger⸗ meiſterämter mit Weiſung verſehen. Die Be⸗ kanntmachung, welche im Einverſtändnis mit der Badiſchen Landwirtſchaftskammer und dem Verband badiſcher Arbeitsnachweiſe erfolgt, hat folgenden Wortlaut: Die gute Einbringung der diesjährigen Ernte iſt im Intereſſe der Ernährung des deutſchen Volkes im Kriegsfall dringend nötig. Die burch die militäriſchen Einberufungen der Landwirt⸗ ſchaft verloren gehenden Arbeitskräfte müſſen alsbald erſetzt werden, da die Ernte zurzeit im vollen Gange iſt. Soweit irgend möglich wer⸗ den die im Orte oder in deſſen Nähe wohnenden Arbeitskräfte, auch ältere Schulkinder, deren Ferien entſprechend vertängert werden können, zur Erntearbeit herangezogen werden. Trotz⸗ dem wird vielſach die Heranziehung von aus⸗ Arbeitskräften nicht entbehrt werden können. Die unter einander ſowie mit der Badiſchen Landwirtſchaftskammer in enger Verbindung ſtehenden öffentlichen Arbeitsnachweiſe des Landes ſind bereit, die unentgeltliche Vermittlung von Arbeitskräften zu übernehmen. Der Bedarf an Arbeitskräften ſollte alsbald, ſoweit er nicht unmittelbar bei der Landwirtſchaftskammer oder der nächſten Arbeitsnachweisanſtalt von den betreffenden Landwirten angemeldet wird, zur Kenntnis des Bürgermeiſteramts gebracht werden, das die Weiterleitung an die nächſte Arbeitsnach⸗ weisanſtalt übernimmt. Alle Arbeitsloſen werden dringend erſucht, ſich alsbald bei der nächſten öffentlichen Arbeitsnachweisanſtalt zu melden, die ihnen tunlichſt Arbeit, vor allem auch in der Landwirtſchaft, zuweiſen wird. Auch für Perſonen, die ſonſt keine Lohnarbeit ver⸗ richten, insbeſondere für junge Leute, die nicht zum Dienſt mit der Waffe eingezogen werden, bietet ſich hier Gelegenheit, durch Mitarbeit bei der Ernte zu der glücklichen Löſung einer wichtigen nationalen Aufgabe beizutragen. Auch dieſe Perſonen hätten ſich bei der nächſten Arbeilsnachweisanſtalt zu melden. Oeffentliche Arbeitsnachweiſe befinden ſich in den Orten Weinheim, Mannheim, Heidel⸗ 0 5 Creme dne Seife erhalten bei regelmäßlgem Geæebrauch die Haut ſchõn, geſund u. jugendiſriſch. Hivea-Selfe 1 St. 50 Pf., 3 St. 1,40 K. Hivea-Creme zu 10, 20, 40, 75 Pf. u. 1 KM. 4. Seite. General-Anzeiger.— Zadiſche Reueſte Jachrichten.(Abendblatt) Dienstag, den 4. Auguſt 1914. berg, Eberbach, Bruchſal, Pforzheim, Karls⸗ Hört⸗Rufe). Der Kaiſer weiſt den Zaren auf] hafter Beifall.) Das widerſpricht dem Gebote] unterwegs. Die Automobile ſind anzuhalten ruhe, Durlach, Raſtatt, Baden, Offenburg, das ſolidariſche monarchiſche Intereſſe gegenüher des Völkerrech Die fkanzöſiſche Regierung und der nächſten Behörde zuzuführen. Die Lahr, Freiburg, Müllheim, Schopfheim, Lör⸗ rach, Waldshut, Villingen und Konſtanz. In den Kreiſen Lörrach, Waldshut, Villingen und Konſtanz befinden ſich außerdem Verpflegungs⸗ ſtationen, welche mit öffentlichen Arbeitsnach⸗ weisanſtalten in Verbindung ſtehen und eben⸗ falls Anmeldungen entgegennehmen. Ir Jur Preisſteigerung der Tebensmittel. Die Ztg.“ allen Se (reibereien Narlsr. ſchreibt halbamtlich: Von iten werden Klagen laut über Pre Leben 8 S mittel, 81¹ für mit Rückſi 1 gewieſen, nachdrücklich an die vaterländiſche Geſinnung der Geſchäftsleute appellieren, daß ung bereien, die die Verſor der Truppen mit Nahr: nen, unferbleiben. Es iſt da weiſen, daß es gegebenenfalls den ſein würde, Nahrungsmittel in größeren Mengen anzukaufen und ihrerſeits zu angemeſſenen Preiſen an die Vevöl⸗ kerung abzuſetzen. Wenn die Preistreibereien fortdauern, wird zu einer geſetzlichen Rege⸗ lung in dem Sinne geſchritten werden müſſen, daß für alle wichtigeren Nahrungsmittel Taxen feſcheſetzt würden, deren Ueberſchreitung erheb⸗ liche Strafen zur Folge hätte. Weiter werden bielfach Klagen darüber erhoben, daß Geſchäfts⸗ leute ſich weigern, Papiergeld in Zahlung zu nehmen. Demgegenüber iſt darauf hinzuweiſen, daß ſchon durch Arxtikel 3 des Reichsgeſetzes vom 1. Juni 1909, betreffend Aenderung des Bank⸗ geſetzes(Reichsgeſetzblatt Seite 515) die Noten der Reichsbank als geſetzliches Zahlungsmittel erklärt worden ſind. Auch die Noten der Badiſchen Bank werden nicht nur von dieſer ſebbſt, ſondern auch von der Reichsbank jederzeit zum vollen Nennwert inn Zahlung genommen. Alle in dieſer Richtung verbreiteten Befürchtungen ſind vollkommen grundlos. 5 U gefährden i darauf hinzu⸗ Sache der Gemein⸗ 1 Die Verſorgung mit Salz geſichert. Die„Karlsr. Ztg. veröffentlicht folgende amt⸗ liche Meldung: Der Betrieb der ſtaatlichen Salinen wird auch nach erfolgter Mobilmachung in dem Umfang auf⸗ recht erhalten, daß die Verſorgung des Lan⸗ des mit Salz geſichert iſt. Von der An⸗ ſammlung größerer Beſtände durch das Publikum ſollte unbedingt Abſtand genommen werden, da ſonſt bei der jetzigen ſtarken Inanſpruchnahme der Eiſenbahnen ein vortbergehender Mangel hervor⸗ gerufen werden könnte: Die ſtaatlichen Salinen berechnen die ſeit langem geltenden Preiſe und geben zu Preiserhöhungen keinen Anlaß. Der europäiſche Utieg. Der Keichskanzler an den Berlüin, 4. Auguſt. Bethmann⸗Hollweg Reichskanzler v. führt aus: Ein gewaltiges Schickſal bricht über Europa herein. Seit unſer deutſches Reich ſich Siege in der Welt erkämpfte, haben wir 44 Jahre lang in Frieden gelebt und den Frieden Europas ge⸗ ſchimrt. In friedlicher Arbeit ſind wir ſtark und mächtig geworden und darum beneidet. Mit zäher Geduld haben wir es ertragen, wie unter dem Vorwande, daß Deutſchland der Kriegs⸗ ſtifter ſei, in Oſt und Weſt der Haß genährt und Feſſeln gegen uns geſchmiedet wurden. Der Wind, der da geſät wurde, geht jetzt als Sturm auf. Wir wollten in friedlicher Arbeit meiterleben und wie ein ausgeſprochenes Ge⸗ löhnis ging es vom Kaiſer bis zum jüngſten Soldaten: Nur zur Verteidigung einer gerech⸗ ten Sache ſoll unſer Schwert aus der Scheide ſteigen!(Starker Beifall). Der Tag, da wir es ziehen mußten, iſt erſchienen gegen unſern Willen, gegen unſer redliches Bemühen. Ruß⸗ land hat die Brandfackel an das Haus gelegt. (Lebhafte Rufe: Sehr richtig! Sehr wahr!) Wir ſtehen in einem aufgezwungenen Kriege mit Rußland und Frankreich. M..! Eine Reihe von Schriftſtücken, zu⸗ ſammengeſtellt im Drang der ſich überſtürzenden Ereigniſſe, iſt Ihnen zugegangen. Laſſen Sie mich die Tatſachen kennzeichnen: Vom erſten Augenblick des öſterreichiſchen Konfliktes an ſtrebten und wirkten wir dahin, daß der Handel auf Oeſterreich⸗Ungarn und Serbien beſchränkt bleiben müſſe. Alle Kabinette, inſonderheit auch England, vertraten denſelben Standpunkt. Nur Rußland erklärte, daß es bei der Austragung des Konfliktes mitreden wolle. Damit erhob die Gefahr europäiſcher Verwicklungen ihr drohen⸗ des Haupt. Sobald die erſten beſtimmten Nach⸗ richten über militäriſche Rüſtungen in Rußland zu uns drangen, ließen wir in Petersburg freundſchaftlich aber nachdrücklich erklären, daß kriegeriſche Maßnahmen und militäriſche Vor⸗ bereitungen gegen uns ſelbſt uns zu Gegen⸗ maßregeln zwängen würden. Die Mobilmachung aber ſei nahe dem Kriege. Rußland beteuert uns in freundſchaftlicher Weiſe, keine militäri⸗ ſchen Vorbereitungen gegen uns zu treffen. In⸗ zwiſchen ſucht England zwiſchen Wien und Petersburg zu vermitteln, wobei es von uns warm unterſtützt wird. Am 28. Juni bittet der Kaiſer telegraphiſch den Zaren, er möge bedenken, daß Oeſterreich⸗ Ungarn das Recht und die Pflicht habe, ſich gegen die großſerbiſchen Umtriebe zu wehren. die ſeine Exiſtenz zu unterhöhlen drohen(Hört ei⸗ferſchwere, wenn nicht unmögljch mache. Trotz. den Freveltaten von Serajewo hin. Er bittet ihn perſönlich zu unterſtützen, und den Gegen⸗ ſatz zwiſchen Wien und Petersburg auszu⸗ gleichen. Einige Stunden vor Empfang die Telegramms bittet der Zar ſeinerſeits den Kai⸗ ſer um ſeine Hilfe, er möge doch in Wien zur Mäßigung raten. Der Kaiſer übernimmt die Vermittlerrolle. Aber kaum iſt die von ihm angeordnete Aktion im Gange, ſo mobiliſiert Rußland alle ſeine Streitkräfte gegen Oeſter⸗ reich-Ungarn.(Er. Hört, Hört⸗Rufe und ſtürm. Pfuirufe). Oeſtereich⸗Ungarn ſelbſt hatte nur ſeine Armeekorps, die unmittelbar gegen Ser⸗ bien gerichtet waren, mobiliſiert und im Norden nur zwei Armeekorps und fern von der ruſſi⸗ ſchen Grenze. Der Kaiſer weiſt ſofort den Zaren darauf hin, daß ſeiner Streitkräfte — daß dieſe Mobilmachung 5 gegen Oeſterreich⸗-Ungarn die Vermittlerrolle, die er auf Bitten des Zaren übernommen habe, dem ſetzten wir in Wien unſere Vermittlungs⸗ altion fort und zwar in Formen, welche bis an das Aeußerſte deſſen gehen, was mit unſerem Bundesverhältnis verträglich iſt.(Lebhaftes wiederholtes„Sehr richtig“ und„Hört, Hört!“) Während dieſer Zeit erneuerte Rußland ſpon⸗ tan ſeine Verſicherung, daß es gegen uns keine militäriſchen Vorberkitungen treffe.(Hört! Hört! und Pfuirufe.) Es kommt der 31. Juli. In Wien ſoll die Entſcheidung fallen. Wir haben es bereits mit unſcren Vorſtellungen erreicht, daß Wien in einer Zeit nicht mehr im Gange befindlichen direkten Verkehrs die Ausſprache mit Petersburg wieder aufgenommen hat. Abor noch bevor die letzte Entſcheidung in Wien fällt, kommt die Nachricht, daß Rußland ſeine geſamte Wehrmacht, alſo auch gegen uns, mobil macht. (Lebhaftes Hört! Hört!) Die ruſſiſche Regierung, die auf unſere e holten Vorſtellungen wußte, was die Mobil⸗ machung an unſerer Grenze bedeutet, notifi⸗ zierte uns dieſe Mobilmachung nicht, gibt uns zu ihr auch keinerlei erklärenden Aufſchluß. Erſt am Nachmittag des 31. Juli trifft ein Telegramm des Zaren beim Kaiſer ein, in dem er ſich dafür verbürgt, daß ſeine Armee keine provokatoriſche Haltung gegen uns einnehme.(Wiederholtes Hört! Hört! Rufen und Lachen.) Aber die Mobilmachung an der ruſſiſchen Grenze gegen uns war ſchon in der Nacht vom 30. auf 31. Juli in vollem Gange. Während wir auf Rußlands Bitten in Wien vermitteln, erhebt ſich die rüſſiſche Wehrmacht an unſerer langen, faſt ganz offenen Grenze und Frankreich mobiliſiert zwar noch nicht, aber trifft doch, wie es zugibt, miilitäriſche Vorbereitungen. Und wir? Wir hatten abſichtlich bis dahin (der Reichskanzler ſchlägt bei den folgenden Worten wiederholt auf das Pult und ſpricht in großer Erregung weiter) keinen Reſervemann einberufen. Dem europäiſchen Frieden zuliebe. (Lebhaftes allgemeines Bravo!) Sollten wir jetzt weiter in Geduld warten, bis etwa die Mächte, zwiſchen denen wir eingekeilt ſind den Zeitpunkt zum Losſchlagen wählen?(Stür⸗ miſche Nein⸗Rufe.) Dieſer Gefahr Deutſch⸗ land auszuſetzen, wäre ein Verbrechen geweſen. (Stürmiſches, allgemeines anhaltendes: Sehr richtig! und Bravo auch bei den Sozialdemo⸗ kraten.) Darum forderten wir noch am 31. Juli von Rußland die Demobiliſierung als einzige Maßregel, welche noch den europäiſchen Frieden retten könnte.(Lebhafte Zuſtimmung.) Der kaiſerliche Botſchafter in Petersburg er⸗ hielt ferner den Auftrag, der ruſſiſchen Regie⸗ rung zu erklären, daß wir im Falle der Ableh⸗ nung unſerer Forderung den Kriegszuſtand als eingetreten betrachten müſſen. Der kaiſerliche Botſchafter hat dieſen Auftrag ausgeführt. Was Rußland auf unſere Forderung der Demobiliſierung geantwortet hat, wiſſen wir bis heute noch nicht.(Hört! Hört!) Telegraphiſche Meldungen darüber ſind an uns nicht gelangt, obwohl der Telegraph weit unwichtigere Mel⸗ dungen noch übermittelte. So ſah ſich, als die geſtellte Friſt längſt verſtrichen war, der Kaiſer am 1. Auguſt nachmittags 5 Uhr genötigt, unſere Wehrmacht mobil zu machen. Zugleich mußten wir uns verſichern, wie ſich Frankreich ſtellen würde. Auf unſere be⸗ ſtimmte Frage, ob es ſich im Falle eines deutſch⸗ ruſſiſchen Krieges neutral halten würde, hat uns Frankreich geantwortet: Es werde tun, was ihm ſeine Intereſſen geböten.(Lachen.) Das war ein Ausweichen, wenn nicht eine Ver⸗ neinung unſerer Anfrage. Trotzdem gab der Käiſer den Befehl, daß die franzöſiſche Grenze unbedingt zu reſpektieren ſei. Dieſer Befehl wurde ſtrengſtens befolgt bis auf eine einzige Ausnahme. Frankreich, das zu derſelben Stunde, wo wir mobil machten, erklärte, daß es eine Zone von 10 Km. an der Grenze reſpektieren werde.(Hört! Hört!) Und was geſchah in Wirklichkeit? Bombenwerfende Flieger, Kaval⸗ leriepatrouillen, in das Reichsland eingebrochene Kompagnien.(Unerhört!) Damit hat Frankreich, obwohl der Kriegszuſtand noch nicht erklärt war, unſer Staatsgebiet angegriffen. Was jene Ausnahme betrifft, ſo habe ich vom Chef des Generalſtabes folgende Meldung er⸗ halten: Von franzöſiſchen Beſchwerden über Grenzverletzungen unſererſeits iſt nur eine ein⸗ zige zuzugeben. Gegen den ausdrücklichen Be⸗ fehl hat eine anſcheinend von einem Offizier ge⸗ führte Patrouille des 14. Armeekorps am 2. Auguſt die Grenze überſchritten. Sie iſt an⸗ ſcheinend abgeſchoſſen. Nur ein Mann iſt zurückgekehrt. Aber lange bevor dieſe einzige Grenzüberſchreitung erfolgte, haben franzöſiſche Flieger bis nach Süddeutſchland hinein Bom⸗ ben ahgeworfen und im Schluchtpaß haben franzöſiſche Truppen unſere Grenzſchutztruppen angegriffen. Unſere Truppen haben ſich bisher gänzlich auf den Grenzſchutz beſchräukt. Sotpeit die Meldung des Generalſtabes. Wir ſind jetzt in der Notwehr und Not kennt kein Gebot!(Stürmiſches Sehr richtig!) Unſere wieder⸗ hat zwar in Brüſſel erklärt, die Neutralität Bel⸗ giens reſpektieren zu müſſen, ſofern ſie der Gegner reſpektiert. Wir wußten aber, daß Frankreich zum Einfalle bereit ſtand.(Hört! Hört!) Frankreich konnte warten, wir aber nicht und ein franzöſiſcher Einfall in unſere Flanke am Unterrhein hätte verhängnisvoll werden können. Sb waren wir gezwungen, uns über die Pro⸗ teſte der luxemburgiſchen und belgiſchen Regie⸗ rung hinwegzuſetzen. Das Unrecht, das wir da⸗ mit tun, werden wir wieder gut zu machen ſuchen, ſobald unſer militäriſches Ziel erreicht iſt.(Lebhafter Beifall.) Wer wie wir um das Höchſte kümpfen, darf nur denken, wie er ſich durchſetzt.(Stürmiſcher Beifall, wiederholtes Händeklatſchen im ganzen Hauſe und auf ſämt⸗ lichen Tribünen.) Meine Herren! Wir ſtehen Schulter an Schul⸗ ter mit Oeſterreich⸗Ungarn. Was die Haltung Englands anbetrifft, ſo haben die Erklärungen, die Sir Edward Grey geſtern im engliſchen Unterhauſe abgegeben hat, den Standpunkt klar geſtellt, den die engliſche Regierung einnimmt. Wir haben der engliſchen Regierung die Erklärung abgegeben, daß, ſo⸗ lange ſich England neutral verhält, unſere Flotte die Nordküſte Frankreichs nicht angreifen wird und daß wir die terxitoriale Integrität und Unabhängigkeit Belgiens nicht antaſten werden. Dieſe Erklärung wiederhole ich hier vor aller Welt und ich kann hinzuſetzen, daß, ſolange England neutral bleibt, wir auch bereit ſind, im Falle der Gegenſeitigkeit keine feind⸗ lichen Operationen gegen die franzöfiſchen Handelsſchiffe vorzunehmen. Meine Herren! Soweit der Hergaug. Ich wiederhole das Wort des Kaiſers: Mit reinem Gewiſſen zieht Deutſchland in den Kampf.(Be⸗ geiſterte Zuſtimmung.) Wir kämpfen um die Früchte unſerer friedlichen Arbeit, um das Erbe einer großen Vergangenheit und um unſere Zu⸗ kunft. Die 50 Jahre ſind noch nicht vergangen, von denen Moltke ſprach, daß wir gerüſtet da⸗ ſtehen müſſen, um das Erbe, um die Errungen⸗ ſchaften von 1870 zu verteidigen. Jetzt hat die große Stunde der Prüfung für unſer Volk ge⸗ ſchlagen. Aber mit heller Zuperſicht ſehen wir ihr entgegen.(Stürmiſche Zuſtimmung.) Unſere Armee ſteht im Felde, unſere Flotte iſt kriegs⸗ bereit, hinter ihr ſteht das ganze deutſche Volk! (Brauſender, nicht endenzvollender Beifall und ſtürmiſches Händeklatſchen im ganzen Hauſe und auf ſämtlichen Tribünen.) Der Reichskanzler wiederholt mit erhobener Stimme die letzten Worte: Das ganze deutſche Volk(und weiſt mit einer Handbewegung auf das ganze Haus und namentlich auf die Sozialdemo⸗ kraten— erneuter ſtürmiſcher Beifall, der beſon⸗ ders bei den Sozialdemokraten ſehr lebhaft ein⸗ ſetzt). Meine Herren! Sie kennen Ihre Pflicht und ihre Größe. Die Vorlagen bedürfen keiner Begründung mehr. Ich bitte um ihre ſchnelle Er⸗ ledigung.(Stürmiſcher minutenlang anhaftender Betfall.) Darauf ergriff Präſident Dr. Kämpf zu einer lurzen Anſprache das Wort niemand unter uns ſich hat täuſchen können, iſt in ſeinem vollen Umfange und in ſeiner vollen Schtvere des Herrn Reichslanzlers zum Aitsdriuck gekommen. befinden uns mächtigen Geg⸗ 500 be 5 iee G bhn be⸗ Hhen, die über unſere Grenzen ohne Kriegser⸗ klärung hereingebrochen ſind und die uns den Kampf um unſer Baterland aufgezwungen haben Wir ſind uns bewußt, daß der Krieg, in den⸗ zu ziehen wir gezwungem ſind, ein Kampf der Abwehr iſt, gleichzeitig aber auch ſier Deutſch⸗ land ein Kampf um die höchſten heiligſten und materiellen Güter der Nation, ein Kanmpf auf Leben und Tod, ein Kampf um unſere Exiſtenz (ſtürmiſche Zuſtimmumg). Der Augenblick, in dem der Reichstag ſich an⸗ ſchickt, angeſichts des Ausbruchs des Krieges dieſe Geſetze, die für den Krieg und das Wirt⸗ ſchaftsleben der Nation während des Krieges die ſichere Grundlage zu finden beſtimmt ſind iſt ein feierlicher und tiefernſter, aber zugleicher Zeit ein unendlich großer und erhebender! Schwere Laſten müſſen dem ganzen Volk aurf⸗ erlegt, ſchwere Leiſtungen von dem Einzelnen geſordert werden. Aber es gibt niemand im ganzen deutſchen Reich, der nicht volles Ver⸗ ſtändnis hätte für das, was auf dem Spiele ſteht und freudig jede Laſt übernimmt, freudig bereit iſt, dieſes Opfer dem Vaterlande darzubringen. (Lebhafter Beifall.) Die Begeiſterung die durch das ganze Land brauſt, iſt Zeuge davon, daß das ganze deutſche Volk Gut und Blut zu opfern ge⸗ willt iſt für die Ehre des deutſchen Reiches. (Lebhaftes Bravo!) Kiemals hat das Volk einmütiger zuſammen geſtanden als heute. Auch die, die ſonſt grund⸗ ſätzlich als Gegner des Krieges ſich bekennen, eilen zu den Fahnen. Miniſterkriſe in§rankreich. *„ Paris, 4. Aug.(Ueber Kopenhagen. Mel⸗ dung der Agence Havas.) Der Marineminiſter Gauthier iſt aus Geſundheitsrückſichten zurückgetreten. Er wird durch Augagneur erſetzt. Albert Sarraut übernimmt das Un⸗ terrichtsmiiſterium, Gaſton Doumergue bdas Miniſterium des Auswärtigen, Viviani behält den Vorſitz im Miniſterium ohne Portefeuille. Babt Acht auf ruſſiſche Auto⸗ mobile. w. Naumburg, 4. Aug. Mehrere Kraft⸗ wagen mit Damen und Geld ſind für Nußland Truppen haben luxem iſches, vielleicht ſchon belgiſches GSeb⸗ beſtimmt und in der Nichtung nach Ru ſchnellſte Verbreitung dieſer Notiz wird den Zeitungen zur Pflicht gemacht. Der öſterreichiſch⸗ſerbiſche Krieg. Bevlin, 4. Aug.(Von umſ. Berl. Bur.) Man meldet aus München: Der Chef des ſerbiſchen Generalſtabs liegt im Sterben. Eine ſchwere Luftröhren⸗ operation iſt an ihm vollzogen worden. Sein Ableben wird in den nächſten Stunden erwartet Bekanntermaßen wurde Putnik in dem ſteyeri⸗ ſchen Kurort Gleichenberg verhaftet, aber auf Befehl des Kaiſers Franz Joſef wieder frei⸗ gegeben. Berlin, 4. Aug.(Von unſ. Berl. Bur) Dem„Neuen Wiener Journal“ wird aus Aras vom 1. Auguſt gemeldet: Heute Nacht trafen in Aras unter ſtarker militäriſcher Bedeckung 117 Serben ein. Unter den Feſtgenommenen ſind auch 2 Offiziere, darunter der Sohn des ſerbi⸗ ſchen Genevalſtabschefs Putnik. Die ſerbiſchen Kriegsgefangenen wurden in der Araberſeſtung Untergebracht. Italien vor der Entſcheidung. W. Rom, 4. Aug. Der König iſt Rom zurückgekehrt. Er hatte mit dem Miniſter⸗ präſidenten eine Beſprechung. Der Krieg mit Rußland. Berlin, 4. Aug.(Von unſ. Berl. Bur) Nach einer ſveben veröffentlichten Bekannt⸗ machung des Regtierungspräſidenten zu Pots⸗ dam und des Berliner Polizeipräſidenten iſt ſämtlichen Konſularvertretern Ruß⸗ lands das Exequatur für das Deutſche Reich entzogen worden. wW. Berlin, 4. Aug. Teile der Beſatzung von Memel ſchlugen einen Vorſtoß feindlicher 5 aus der Richtung von Krottingen Der Kampf gegen den Jarismus. W. Krakau, 4. Aug. Der Vollzugsaus⸗ ſchuß der polniſchen ſozialdemokratiſchen Partei erläßt einen Aufruf in dem es heißt: Der Kampf gegen den ruſſiſchen Zavismus iſt unſere hei⸗ lige Pflicht. Indem wir uns für dieſen Krieg gegen den Zarismus vorbereiten, erfüllen wir nicht nur eine Pflicht gegen uns ſelbſt, ſon⸗ dern auch gegen Millionen des Arbeitervolkes in Rußland, das in den letzten Tagen in den Straßen ruſſtſcher Städte ſeine Ketten klirren ließ. * KFrankfurt a.., 4. Auguſt. Die Stadt⸗ verordnetenverſammlung bewilligte 2 Millionen Mf. zur Unterſtätzung der Augehörigen der Kriegsteil⸗ uehmer. W. Newyork, 4. Aug. Die hieſigen Bam⸗ Rers haben 3% Millionen Dollars zur Un ber⸗ ſtützung heimkehrender Amevi⸗ Faner nach Europa geſandt. Aus Staòt und Land. Maunnheim, den 4. Anguſt 1914. Die hieſige Poligeidirektion bringt zur öffent⸗ lichen Keuntuis, daß der Neberfahrtsverkehr mit Bosten zwiſchen Maunheim und Ludwigshafen mit ſofortiger Wirkung uur noch von morgens 5 Uhr bis abends 9 Uhr ſtattfinden kaun. In den Nachtſtunden von 9 Uhr abends bis 5 Uhr früh findet ſomit kein Verkehr mehr ſtatt. *Vom hieſigen Schachkinb geht uns folgende Notiz zu: Mit Bezugnahme auf die in Ihrem Blatte erſchienene Notiz betr. Fortſetzung de⸗ Schachturniers, legen wir Wert darauf, ſeſt⸗ zuſtellen, daß dieſe Notiz ohne Wiſſen der Turnierleitung Ihrem Blatte übertwieſen wor, den iſt. Im Gegenteil, mit Rückſicht auf die⸗ allgemeine Lage, war der Abbruch des Tur; niers bereits beſchloſſene Sache, als die fragliche Notiz erichien. Kunſt und Wiſſenſchaft. Nus dem ſlannheimer Kunstieben. CSſung des Bertrags mit Intendant Berna. Das zwiſchen der Stadtgemeinde Mannherm und Herrn Intendant Bernau beſtehende Ver⸗ tragsverhältnis iſt mit gegenſeitigem Einver⸗ ſtändnis gelöſt worden. Herr Bernau bat die Leitung des hieſigen Hof⸗ und Nationaltheaters niedergelegt. Damit hat die⸗Aera Bernau ihr Eude erreicht. Wir verzichten ſowohl im Intereſſe unſeres Hoftheaters wie in demjenigen des Herrn In⸗ tendanten Bernau, näher auf die Sache eimzu⸗ gehen und begnügen uns mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß es unſerer Stadtverwaftung gelingen möge, für die Leitung unſeres Hof⸗ theaters eine Perſönlichkeit zu gewinnen, eine Bürgſchaft dafür bildet, daß ſſitr unſeren Muſentempel wieder beſſere Zeiten lommen, als die hinter uns liegenden Monate es waren. Vor allen Dingen wünſchen wir auch, daß in der Führung unſeres Theaters endlich enen eine gewiſſe Stabilitat eintritt. 1 8 8 Saus⸗ artei ampf ei. teſen wird. gebenen Verhätnissen nicht etwa die zu beobachi- landesgericht Hamburg kürzlich rechtskräftig ent- — General-Anzeiger.— adiſche 2 Benelte Nachrichten.(Abendblarr, 5. Seite. ber Einfluß des Nrieges auf den deutschen Nandkel. Von einem praktischen Juristen. (Nachdruck verboten.) Ii Allgemeinen gesprochen setzt der einen Zustand voraus, wo die rechtlichen Beziehun- gen, welche Feindseligkeiten und Gewaltübung (bis auf die im Völkerrecht zugelassenen Mittel der Selbsthilfe) ausschliegen, als zeitlich aufge- hoben geften. Diesen Kriegszustand hat schon Grotius als den völkerrechtlichen Begriff des Krie- ges bestimmt. Natürlich gilt das nur für die rechtlichen Beziehungen der gegenseitig krieg- führenden Staaten, nicht aber für die Zzivilrecht- chen Ansprüche der Einwohner dieser Staaten, untereinander und daraus ergibt sich, dag die Nechtspflege in einem geordneten Staats- wesen trotz des Krieges nicht Stille steht. Das kann ganz besonders von Deutsch- land gesagt werden. Da müssen über uns erst fürchterſiche Zeiten einbrechen, wenn der Still- stand der Rechtspflege von oben herab bestimmt wird. Allerdings hat das Bürgerliche Gesetzbuch diesen Fall vorgesehen, denn 8 203 desselben be- stimmt, daß die Verjährung gehemimt ist, so lange der Berechtigte durch den Stillstand der Rechts- pflege und zwar innerhalb der letzten sechs Mo- nate der sonstigen Verjahrungsfrist an der Rechts- verfolgung seines Anspruches verhindert wurde. Sonst gilt die Abwesenheit im Kriege nur dann eis Hemmung, wenn dies durch ein besonderes Gesetz bestimmt wrird, wie dies im Kriege 1870 geschehen ist(§ 14 des Gesetzes v. 21. 7. 70). Auch auf die Versäumung einer Vertragsfrist fin- det 8 203 keine Anwendung(Jur. Wochenschr. 04,55). Nichtsdestoweniger läßt unsere Prozeß- behandlung Milderungen in Kriegszeiten zu. So kann nach CPO., wenn sich eine Partei im Militär- dienste befindet oder wenn sie sich an einem Orte aufhält, der durch Krieg usw. mit dem Prozeß- gericht abgeschnitten ist, die Aussetzung des betr. Prozeßverfahrens bis zur Beseitigung dieses Hin- dernisses angeordnet werden. Ferner kann in Gemäßheit 8 124 a G0. die sofortige Auflösung des Arbeitsverhältnisses vorgenommen werden, wenn der Gewerbebetrieb durch Krieg gestört Der Einiluß des Krieges auf Warenlieferungen wird sich natüf gemag Weltaus Arn meisten im Spe⸗ ditionsgewerbe fühlbar machen. Beruft sich der Spediteur darauf, so führt dieser erhebliche Um- stand(den schon unser früheres Reichs-Ober- handelsgericht als solchen anerkanute) aber auch zu der Prüfung, ob der Spediteur unter den ge⸗ tende Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanus ver- letzt hat. Derselbe Rechtsgrundsatz gilt auch für den Warenlieferanten(Entsch. d. ROHG. in Fuchsberger, Entscheidungen I S. 914). Bestimmte Regeln über verlangsamte Warenzusendungen in lassen sich überhaupt nicht aufstel⸗ gen; die Entscheidung hängt von den konkreten Herhaltaissen ab, indem zu prüfen ist, ob die Ver- Hinderung 80 geraume Zeit angehalten habe, daß cie nachträgliche Exfüllung oder der Fortbestand des Vertrages mit der mutmaßlichen Absicht der Parteien bei dessen Errichtung sich nicht vertrage (FOHHG. 10 65), 203—207). Sehwierigkeiten, Verdruß mit der Kundschaft, Ja womöglich langwierige Schadenersatzprozesse Wird es immer geben, wenn zu Kriegszeiten eine Ware nicht in den erforderlichen Quantitäten ein- triftt, oder schließlich ganz ausbleibt. Interessant ist in dieser Hinsicht ein Prozeß, der vom Ober⸗ schieden wurde((Vergl. Leipziger Zeitschrift f. Deutsches Recht 1914 Sp. 372). Nach dem Tat⸗ bestand des Prozeßstoffes hatte ein Hamburger Kaufmann eine größere Menge in Hankau, aus in China produzierten Hühnereiern hergestellten, konservierten Eigelbs, dessen Lieferung er für 1911/12 erwartete, im voraus an verschiedene Kun- den verkauft. Infolge der 1911 in der in Frage kommenden Gegend in China herrschenden revo- lutionären Wirren kamen so wenig Hühnereier an den Markt, daß die Fabrik in Hankau nur einen lleinen Teil des sonst hergestellten Eigelbs zu Fabrizieren und dem Hamburger Kaufmann zu lie- dern yermochte. Dieser verteilte die ihm gelieferte Menge an seine Käufer nach Verhältnis der mit innen abgeschlossenen Quanten. Sämtliche Kun- den bis auf einen beruhigten sich bei dieser Art Erfüllung. Nur einer verlangte als Kläger vom Verkäufer Schadenersatz wegen teilweiser Nicht⸗ erfüllung, aber nicht etwa, weil er das Recht zu erhältnismägiger Nichterfüllung, aber nicht etw-a, weil er das Nechit zu verhältnismäßiger Vertei- lung bemängelt hätte, sondern im Gegenteil, weil er die Tatsache solcher Verteilung bestritt und behauptete, daß Beklagter zur vollen Erfüllung imstande gewesen sei und andere Abnehmer durch Lieferung ihres vollen Quantums bevorzugt habe. Nachdem durch die Beweisaufnahme letztere Be- bauptung widerlegt und die prozentuale Verteilung Krieg über deutsche Guthaben nicht ausführen, sind wie daß von irgendeiner Seite, weder vom Gerlicht, noch vom Kläger in Zweifel gezogen wurde, daß Beklagter nur nach Verhältnis der von ihm herein- bekommenen Warenmengen zu den von ihm ins- gesamt verkauften Quantitäten zur Leistung ver⸗ Pflichtet gewesen sei.—(Dieser Standpunkt, den der Beklagte vertreten und den auch das Hanmi- burger Gericht gebilligt hat, scheint uns sehr ver- nünftig, ja sogar viel gerechter als das vor kKur- zem sehr bekannt gewordene Urteil des Ober⸗ landesgerichts Naumburg, das einen Samenzüch-⸗ ter, der den voraussichtlichen Ertrag seiner Ernte ebenfalls im voraus au seine Kundscllaft verkauft hatte und nun zum Schadenersatz verurteilt wurde, als bei ihm Mißernte eintrat. Doch das nur nebenbei). Zu erwähnen sind noch die außenstehenden For- derungen, die der deutsche Kaufmaun bei seiner Kundschaft in den kriegführenden Staaten hat. Auf sie werden gewöhnlich, sofern sie fallig sind, durch ein besonderes Gesetz des betreffenden Staates Stundungen eingeräumt, so daß sie unter diesen Umständen nicht während des Krieges und noch lange Zeit nach dem Friedeusschlusse nicht einklagbar sind. Von dieser Befugnis Haben, wie die deutschen Gläubiger noch zur Genüge wissen werden, im letzten türkischen Kriege sämtliche Balkanstaaten, mit Ausnahme von Rumänien, sehr ergiebigen Gebrauch gemacht. Dr. R. Seldmarket, Bank · und Börsen- Wesen. HKriegskredite. ABerlin, 4. Aug.((Von uns. Berl. Bur.) Wie in Großbankkreisen versichert wird, wird zu- nächst 1 Milliarde der bewilligten Kriegs- kredite ſſüssig gemacht werden. Ein Banken⸗ konsortium wird Wechsel des Reichs oder Pfand- scheine übernehmen und diese dann bei der Reichsbank diskontieren. Die dänische Na⸗ tionalbank erhöht den Diskont heute von 697 auf%, die norwegische Bank aufe% Russische und französische Guthaben in Deutschland. W. Frankfurt a.., 3. Aug. Angesichts des Umstandes, daß französische und russische Banken schon seit mehreren Tagen Dispositionen ddie„Frankf. Etg. e nört, die Berliner und „Bankhäuser in Erwägungen darüiber eingetreten, nunmehr auch die franz öösischen Guthaben in Deutschland zusperren. HKeine Einlösung russischer Kuxen. W. Frankfurt a.., 4. Aug. Die hiesigen Kuponzahlstellen setzen größtentells die Einlösung von Kupons nur soweit fort, als sie Dotationen dafür in Händen haben. So ist heute, weil solche nicht vorhanden war, die Einlösung russi“ scher Kupons seitens der hiesigen Zahlstellen ünterblieben. Bankfelertag in London. W. Frankfurt a.., 4. Aug. Nach den hier vorliegenden Londoner Iuformationen der Frankfurter Börse wurde außer dem heutigen Tag, der als erster Montag im Monat an sich Bank⸗ keiertag ist, auch der morgige Dienstag und Mitt- woch zu Feiertagen erklärt. Man betrachtet dies als den Vorläufer eines Moratoriums für England. Wührumg. Ne v yoer k, 4. August, Die hiesige Ver 91 8 80 5 5 Deyisebanken nahm den Beschluß an, bis zur endgültigen Abrechnung den Dollar zu 4 M. oder 5 Fr. oder ein Pfund zu bereennen. NMendel uncd incdustrie. Wie Aerhrzechen Tena ZWeiten Cwartal. (Von unserem Düsseldorfer Rorrespondenten.) Wie zu erwarten War, sinid die Gewinne der Ruhrzechen im zweiten Quartal fast durch⸗ weg weiter zurückgegangen. auf 5 Dollar ——28 Die Hauptursache Nohlensendikat Feierschichten Prozent der Beteiligung vom abgenommen werden konnten. schreiten müssen. Niedrigere Ausbeuten geben im Vorquartal), Graf Schwerin(150 M. gegen 280.), König Ludwig(40 M. gegen 500.). Die Ausbeutezahlung vollkommen haben die Gewerkschaften Alte Haase(o gegen 25.) und Schürbank und Charlottenburg(o0t gegen 20.). Beifolgend geben wir eine Ueber⸗ sicht der ſinanziellen Erträgnisse des zweiten Quartals im Vergleich zum Vorduartal, bezw. des ersten Semesters im Vergleich zur gleichen Zeit des Vorjahres. aicsen war, wurde die Kiage abgeniegen, ohne deren Erzeugnisse im Inland aus den lür die Dauer des Krieges eine fast völlige Unter- brechung erleiden muß. 5o schlimmer, je größer der Anteil der Erzeugung ist, die von einem Betriebe bisher im Ausland ab- gesetzt worden ist. langsam zu schaffen. ist doch auch wieder damit zu rechnen, überaus starke Verminderung der Beschäftigten- ziffer durch die Einberufung der Arbeiter zu den Fahnen die Arbeitslosigkeit in den betroffenen das deutsche Ausfuhrgeschäft diese völlige Läh⸗ mung erfährt, ist gewißz ein großes und schweres sind an der Tagesordnung und infolge der Ge-] Ubel, aber es wird nicht nur Deutechlaud allein Winnschmälerungen haben auch schon viele getrofien, sondern auch das mit uns bisker 155 Zechen zu Ermähigungen ihrer Ausbeuten] regem Handelsverkehr befindliche Ausland. Selbst England wird durch diese Stillegung des inter- 2. B. Friedrich der Grobe,(300 M. gegen 400 M. nationalen Verkehrs 5 und kaum in der Lage sein, die Situaliou zu seinen Gunsten auszunützen. Selbst wenn der Wille dazu eingestellt vorhanden ist, würde doch das nötige Können kehlen. ion sind so gründlich gestört, daß ein normaler Verlauf der Geschäfte gar nicht aufkommen kann. Deutschland, Frankreich, garn fehlen als Verkäufer und in großem Maße auch als Käufer. und eee eeeeeeeeeeeee 2. Quart. 1914 4002 700 Mk. 3 172 099 Harbpen Hibernis 0 Essen. Steinkohl. Bergw..G. Consolid. 2 1 098 83„ durch die Kriegswirren dem Bergbaue viel Ar beitskräfte entzogen werden. Mitte August dürfte ferner eine weitere Ermaßigung der Preise für Hochofenkoks und Feinkohlen be⸗ schlossen werden, wodurch die finauziellen Er- gebhisse weiter rückgängig werden. 28K Hebuns des Exportes hatte das Nohlensyndikat bereits für das zweite Quartal die Ausfuhrver⸗ gütung um 1 M. auf 2 50 M. proſt verbrauchter egen 4 669 000 M 5 3 79 eeee 606 779 776 985„„ 1382 764 23 König Wilhelm 555 465 ee e Mülh, Bergw.Verein 498 886„ 55 605 352„ 1195 888 2 12815 Aplerbéek. Akt. Ver. 2 5 91 856„— Von den Ruhrkohlengewerkschaften erbrachte: Konstantin der Grosse 1 655 544 Mk. gegen 2 200 721 Mk. und 3850 265 Mk. und 5 912 575 EwWald 5 1 369 399 1 1 577 858„„ 2947 257„ 1255 1 Graf Bismarck 1 299 811„„„ 2465 061 1 8 8 713 396„ 75 901129„„ 1614.435„ 4 89 905 Könfrin klisabeth.))VV bae ae ee König Ludwig„ 55 651 157 5„ 11„ 2423 Lan gonbrahnt 5 618 896„ 75 718 13 75„ Friedrieh der Grosse. 608 771— 55 792 465„„ 101 26„„ 2403 2455 Mont Cenis 603 277„ 4 471870„„„ 978 Haessn iee 601 870„ 7 680947„„ 12817 5—808 Joh. 209 242„„„ 5 435 044„ 6 Dl 200 331„ 75 228 1485„„ 2428 476„ 5 951409 Graf Schwerin 182 437„ 5 300 964„„„95f 100 166 233„ 182 998„ 370 I 5 160 812„„ 4 661„ 10850 STT 5 47 705„ 7 93 752„ 105 18 Sotsse nenn 18„. 81690„ 4 1 5 Schürb.& Char!! 30 248„ 8 53 345 5 83 593„ 8955 Aits dde 36 604„ 5 42 632„ 5 92352 266 15 9 453„ 3² Die Kussichten sind 8761181 schlecht, Kohlen erhöht und eine abermalige Steigerung 1. Sem.191 und 14 393 700 9 107 702 2847 222 2 2 884 890 1. Sem. 1914 8 671700 Mk. 6 963 085„ 2 1 974 349„ 75 2 1. Quart. 194 k. und 0 986„ 5 dieses Satzes soll demnschst erfolgen. Die Hauptabnehmerin der Ruhrkehle, die Eisen⸗ industrie, befindet sich in einer schweren Kri⸗ Sis, sodaß der Bedarf an Brennstoffen immer mehr zurückgeht, Unter diesen Umständen läaßt sich vorläufig Larnicht absehen, wann die Abschwächung der Marktlage in der Montan⸗ incustrie ihren Tiefstand erreicht haben Wird. Austubhrhandel und Ausfubrgewerbe. WC. Berlin, 3. Aug. Das Verbot der Aus- kfuhr von Getreide, Futtermitteln und sonstigen landwirtschaftlichen Erzeugnissen, von Tieren und tierischen Exzeugnissen, sowie von einer Reihe anderer Artikel wirkt selbstverständlich im ersten Moment auf die betroffenen Kreise äußerst empfindlich ein, aber man muß sich gleich auch vergegenwärtigen, daß für die meisten dieser Ar- tikel die Nachfrage auf dem eigenen heimischen Markigebiete stark steigen wird, so daß die Ver- wertbarkeit der Erzeugnisse nicht nur ungünsti- ger, sondern vielfach günstiger wird. Das gilt in exster Linie für die Erzeugnisse der Landwirt- schaft und der Viehzucht. Auch der Bedarf an Waffen, Munition, Eisenbahnmaterial usw. findet im Inlande steigenden Absatz, so daß eine beson- ders tiefgekende Schädigung durch das Kusfuhre verbot nicht erbeigeführt wWird. Wiel ungünstiger gestaltet sieh dagegen für die Gewerbe der Absatz, Kriegsumständen nicht in erhöhtem Maße ver⸗ langt werden, die aber mit ihren Waren normaler Weise zuf den Absatz am Weltmarkt angewiesen sind. Die Ausfulir dieser Waren ist nach wie vor erlaubt; aber doch 8g gut wie gesperrt. Der Schikfsverkehr ist schon jetzt eingestellt worden und es ist fraglich, wann er wieder aufgenommen werden kann. Dadurch wird uns nicht nur die Zufuhr unterbunden, sondern auch die Ausfuhr unmöglien gemacht. Die wenigen Zufahrts- und Ausgangsmöglichkeiten werden fiur einen ganz ge- ringen Ersatz für die gesperrten Routen bieten können. Daraus geht hervor, daß das Export- gewerbe, vor allem umfangreiche Zweige der Tex- tilindustrie, des chemischen Gewerbes, der Ma- schinenindustrie, der elektrotechischen Industrie, Die Situation wird um Hier ist ein Ersatz auf dem Inlandsmarkt gar nicht oder nur sehr schwer und Aber auf der anderen Seite daß die kehrs, daß die Abwickelung von internationalen Geschäften bei dem großen Risiko, dessen Dauler man nicht abzuschätzen vermag, immer nut in kleinstem Umfange erfolgen kann. Worenmärkte. Zeitgeschäfte in Waren. Berlin, 4. Aug.(Von uns. Berl. Bur) Unter den Reichstag vorgelegten Gesetz- entwürfen befindet sich auch einer betr. die A b, wieklung von börsenmäßigen Zeit⸗ geschäften in Waren. Es soll darnach der Bundesrat anordnen können, daß Börsentermine für sämtliche Waren, die vor dem 1. Oktober 1914 abgeschlossen waren, erst nach dem Inkrafttreten des Gesetzes zu erfüllen sind und mit dem In⸗ krafttreten derselben anzusehen sind, als ob ein Vertragsteil gemäß eines ihm zusfehenden Rechtes Kurückgetreten ist. Die Landeszentralbehörde Setzt einen Eiquidationskreis fest. In der Anord⸗ nung des Bundesrates ist der Zeitpunkt für die Fälligkeit der Differenzen festzusetzen. In der Begründung heißt es: Durch den Kriegs- zustand ist für die Kreise, die an dem Börsen- geschäft in Waren und in dem börsenmäßigen Zeithandel in Getreide und Mehl beteiligt sind, und ftir den-Warenmarkt überhaupt eine bedroh⸗ liche Tage eingetreten. Ein Teil der Produkten- börsen hat die Notierungen für Preußen für den Zeithandel eingestellt, da die Grundlagen für eine kKaufmännische Lage fortgefallen sind. Wer vor⸗ her in diesem Börsengeschäft auf Zeit abgeschlos- sen hat, kann daher weder sein Risiko übernehmen noch es durch Gegengeschäfte ausgleichen. Ge⸗ schäfte über alsbaldige Warenlieferungen Werden dadurch zum Schaden der Allgemeinheit, die ein eutscheidendes Interesse an einer verständigen Ge- staltung der Warenpreise hat. Da im Gegensatz zum Auslande die Geschäftsbedingungen für den Warenhandel an wichtigen deutschen Börsen keine Handhabe zu einer vorzeitigen Abwicklung der Zeitgeschäfte bieten, will der Entwurf nach dem Vorbilde auswärtiger Börsenbedingungen die als⸗ baldige Abwicklung von allen solchen schweben⸗ den Zeitgeschäften, gleichviel zu welehem Zeit. punkt sie fällig W ermöglichen. 555 DD—————̃——— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Aug Industriezweigen nicht aufrommen läßt, da die Fegeſetatſon von Datac BedenN iegt darin, daß ab f. April die ermäßigten Koh⸗“ 15—8 5 5 5 5 Rhein aee 1188 55 55 8 85 5 885 überklüssigen Arbeitskräfte in anderen Betrieben lenpreise in Kraft traten und daf. die Ab⸗ 2 5 5 12 3,50.45 3 40 3 34/ 18.09 Abends 6 Uhrt e ee leicht Beschäftigung finden können. Viel schwie-] Kehl 44 125 2 411 329 389 Aashen 2 vächung in der 1dus weitere Fort- 8 ee,.41.44.88.16, 6 00.36 Maehm. 2 Uhr schtitte gemacht hat. Die Produktiohsein⸗ 110 1 5 9 5 Hannheim.80 90 5 06.57 560 860 Horgens 7 Uhr Se e r ton unter Umständen für die priyaten Unter⸗ 0 16 15 51 5 11 chränkung ko Sich zwar Fohlen une—— 5 7 3 8 orm. Briketts 15 518 85 115 nehmer, soweit sie nicht etwas kapitalkräftig sind.] Nöln. 389 3 88 378 Mape g K a Prozent gegen 2 rozent 1 55 5 5 Die großen Aktienunternehmungen sind weniger vom Neckar: 8 ; e Pii Hannhelm 5 88.90 392 5 80 5 69 5 60 Vorm. 7 Ubt 2 5„a um Stark klagen 1 Roks, der mit seinen Nebenprodukten haupt⸗ 8 8 8 5 5 kellbrona...20.10 1 2.91 38 Vorm. 7 Unr sächlich zu den Veberschüssen beiträgt, auf 60 haben, daß sie alich über eiue schwere Zeit einiger- Windsttit, Sedeokt 155„ Prozent erhöht werden müßte, so daß nur 40 maßen glimollich kinwegkommen können. Daß eeeee derereeten hart mitgenommen werden Die Funktionen der Weltmarktorganisa⸗ Rußland, Osterreich-Un- Das bedingt eine solche Beein- Von den Aktiengesellschaften erbrachte: trächtigung der Preise, des Absatzes und des Ver- kraukheiten der Kinder, Brechdurchfall. Wwerkſam zu ſchützen, von„Lufeke“. die Milch berömmllcher, ſorgt für eine geregelte! dauung und bringt das 7 au e Verautwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst- und Feuflleton: I..; Dr. Fritz Goldenbaum. für Lokales, Proymziales und Serekeellung; Nichard Schönfelder; füt den Handelsteil: Dr. Adoll he. für deen Inseratenteil und Geschäftliches: Fritz Joos; Oruck ung Vverlag der Or. Hi. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. Direktor: Ernst Müiller. 5 Der Schrecken jeder Mutter ſind die S. Haſonde 85 Geben Sie Ihr die Kuhmfich mit einem Dieſes altbewährte Nährmitte * Am Sonntag verschied Herr KRommerzienrat tto 9 15 75 2 5 2— 55 25 NManmheim. Der Entschlafene war ein Mitbegründer unseres Werkes und gehörte dessen Aufsichitsrat seit Bestehen ununterbrochen als Mit⸗ glied und seit Jahren als stelſvertretender Vorsitzender an. Wir verlieren in ihm einen treuen und aufrichtigen Berater, der seine außergewöhnlich reichen Kenntnisse und jederzeit in den Dienst unseres Unternehmens stelſte und Sichi dadurch ganz außerordentliche Verdienste um die desselben erworben hat. Sein Andenken werden wir stets in Ehren haſten. Der Hufsichtsrat und die Direktion der Thonwaaren-Adustrie MWiesloch, Nutlen-Geselischall. Zrfahrungen Entwickelung Am 2. August entschlief unser Direktor der Deutschen Steinzeugwaaren- Fabrik zu Frledriehsfeid Otto Hoffmann. Der Verstorbene war ein warmherziger Freund und Förderer unseres Werkvereins wie auch der gesamten vaterländischen Arbeiterbewegung, und er hat diese stets tatkräftig gefördert. In der Fabrik war der Dahin- geschiedene ein gerechter und humaner Arbeitgeber, der stets für seine Arbeiter sorgte und von ihnen ge- liebt und verehrt wurde. Die Arbeiterschaft der Fabrik betrauert ihren verstorbenen Direktor und wird ihm ein treues Andenken bewahren. Werkverein der Deutschen Steinzeug- Waaren-Fabrik für éanalisation und chemische Industrie. Militärwäsche NHemdien, Unterhosen, Socken in bekannt guter Qualhäat. M. Klein& Söhne E 2, 4 u. 3, I1 Treppe hoch. D 2, 2 Mannheim D 7, 2 Fabrikation und Engros-Lager in Unterhosen, Hemden, Jacken Socken, Westen, Halstücher Hosenträger, Jaschentücher Decken. 87946 Fend. Fberstadl aCo. Mal 3. gründl. Ausbildung in modernem Betriebe. (Hemden — Hoſen)— de 32245 Schlaf⸗Decken ſür Einguartierung biligſt Aleinerer Lagerraum Zwangs verſteigerung. Mittwoch, den 3. Auguſt nachmittags 2 Ühr, werde ich in Ladenburg mit Zuſammenkunft am Rathaus gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 2Schweine, 4Ziegen. 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Wir laden waffenfähige, nicht geſtellungs⸗ pflichtige Bürger Mannheims zum Ein⸗ tritt ein. Zur Aufnahme eignen ſich ins⸗ beſondere ehemalige Angehörige des deutſchen Heeres, die im Beſitze einer brauchbaren Schuß⸗ waffe mit Munition ſind. Aumeldungen werden in dieſer Woche tüg⸗ lich von—12 und—7 Uhr entgegen⸗ genommen im Rathaus N 1, 2. Stock, Zimmer Nr. 9. 3685 Mannheim, den 4. Auguſt 1914. Bürgermeiſteramt. Der Anſtrich der Kranbrücke am Elektrizitäts⸗ merk, des dort beſindlichen Siebwerks und der Kran⸗ bgücke des Krans an der Diffenebrücke ſoll im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit der Aufſchrift verſehen„Anſtrich der Kranbrücken“ bis 10. Auguſt 1914, vormittags 11 uhr an unſere Kanzlei— Nathaus Zimmer 22— einzureichen, Die beſonderen Bedingungen ſind bis einſchließ⸗ lich 3. Auguſt erhältlich. 3676 Mannhetm, den 31. Juli 1914. Städt. Maſchinenamt. Volckmar. Die Lieferung der Steinhauerarbeiten Neubau eines chalthauſes im Glektrizitätswerk Induſtriehafen ſoll ungeteilt im Wege der 228 Submiſſion verzeben werden. Die Unterlagen zur Vergebung können in un⸗ ſerem Büro K 7, 1½, Zimmer 22 III wöährend den ütblichen Dienſtſtunden eingeſehen werden und die Angebotsformulare unentgektlich daſelbſt bezogen werden. Leiſtungsfähige Arbeiten ſchon hierüber Nachweiſe erbringen Angebote bis ſpäteſtens Donnerstag, 6. Auguft 1914, vormittags 11 Uuhr verſchloſſen, mit entſprechender Aufſchrift verſehen und poſt⸗ und beſtellgelöfrei bei uns, Zimmer Nr. 4 einreichen, woſelbſt auch die Oeffnung der Angebote erfolgt. Die Zuſchlagsfriſt beträgt 6 Wochen. Mannheim, den 25. Juli 1914. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elettrizitätswerke. . Pichler. 8655 zJunm Unternehmer, welche wiederholt ausgeführt ähnliche haben und können, wollen ihre Arbeitsvergebung. Die Beton⸗ und Eiſenbetonarbeiten für den Neu⸗ bau Milchzentrale ſollen im Wege des öffentlichen Augebots vergeben werden. Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen, bis ſpöteſtens Montag, den 10. Auguſt ds. Js., vormittags 10 Uhr an die Kanzlei des unterzeichneten Amts(Rathaus N 1, 3. Stock, Zimmer No. 125) einzureichen, wyſelbſt auch die Eröffnung derſelben in Gegenwart etwa er⸗ Bieter oder deren bevollmächtigte Vertreter erfolgt. Angebotsformulare ſind im Hochbauamt, Zimmer No. 32, 2. Stock, koſtenlos erhältlich; daſelbſt wird auch nähere Auskunft erteilt. Mannheim, den 24. Juli 1914. Städt. Hochbauamt: Perrey. 3643 Bekanntmachung. Die Ernährung der Bevölkerung im Kriegsfalle betr. Die gute Einbringung der diesjährigen Ernte i reſſe der Ernährung des deutſchen Völkes alle dringend nötig. durch die mili⸗ en Einberufungen der La aſtz perloren tt werden, Soweit iſt der in deſſen ne it im vollen Gang werden die im Orte ie im auch ältere Schul⸗ chend verlängert u * anziehung von au entbehrt weröben können. ſowie mit der badi n Landwirt⸗ in enger Verbindung ſtehenden öffent⸗ Snachweiſe des Landes ſind bereit, die un⸗ e Vermitte itskräfte zu über⸗ nehme er Bedar n ſollte alsbald, ſo⸗ weiter nicht unmittel rtſchaftskammer oder der nächſ talt von den be⸗ ten eznander mer 710 ſten Arbeits: treffenden Landwirten angemeldet wird, zur Kenntnis des Bürgermeiſteramts gebrachtwerden, das dieWeiter⸗ leitung an die nächſt achweisanſtalt über⸗ nimmt. Alle Arbeite werden dringend erſucht, ſich alsbald bei der näüchſten öffentlichen Arbeitsnach⸗ weisanſtalt zu melden, die ihnen tunlichſt Arbeit vor allem auch in der Landwirtſchaft zuweiſen wird. Auch für Perſonen, die ſonſt keine Lohnarbeit verrichten, insbeſondere für junge Leute, die nicht zum Dienſt mit der Waffe eingezogen werden, bietet ſich hier Ge⸗ legenheit, durch Mitarbeit bei der Ernte zu der glück⸗ lichen Löſung einer wichtigen nationalen Aufgabe beizutragen. Auch dieſe Perſonen hätten ſich bei der nächſten Arbeitsnachweisanſtalt zu melden. Oeffentliche Arbeitsnachweiſe beſinden ſich in den Orten Weinheim, Maunheim, Heidelberg, Eberbach, Bruchſal, Pforzheim, Karlsruhe, Durlach. Raſtatt, Baden, Offenburg, Lahr, Freiburg, Müllheim. Schopf⸗ heim, Lörrach, Waldshut, Villingen und Kounſtanz. In den Kreiſen Lörrach, Waldshut, Villingen und Konſtauz befinden ſich außerdem Verpflegungsſtationen, — Verbindung ſtehen und ebenfalls Anmeldungen ent⸗ gegen nehmen. Karlsruhe, den 1. Auguſt 1914. Großherzogliches Miniſterium des Innern. gez. SZodman. Vorſtehendes bringen Kenntnis. Mannheim, den Buür v. Hollauder. nmit zur öffentlichen 3678 Häudel. Vergehung von Sielbaumateriglien. Nr. 13166. Die Lieferung von 150 Stück Straßen⸗ ſinkkaſten aus Steinzeug für deu ſtädtiſchen Stelbau ſoll öffentlich vergeben werden. Die Verdingungsunterlagen liegen in der Kanzlei des Tiefbauamtes, Zimmer Nr. 135, zur Einſicht auf. Angebotsvordrucke können von dort bezogen wer⸗ den, nach auswärts gegen Einſendung des Porktoz von 0,20 Mk. in Briefmarken. Angebote ſind portofrei, verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, ſpäteſtens bis düm Montag, den 10. Auguſt 1914, vormittags 11 Uhr, beim Tiefbauamt einzukiefern, woſelbſt dir Eröffnung der eingelaufenen Angebote in Gegenwart der etwa erſchienenen Bieter ſtattfinden wird. Nach der Eröffnung der Verdingungsverhandlung eingehende oder unverſchloſſen oder ohne eutſprechende Aufſchrift Angebote werben nicht berüchkſichtigt. Die Zuſchlagsfriſt beträgt 6 Wochen. Mannheim, den 24. Juli 1914. Städtiſches Tiefbauamt: Stauffert. 3602 Zum Abſchluß von Lebensverſicherungen mit Deckung des Kriegsriſikos empfiehlt ſich: welche mit öffentlichen Ar beitsnachweisanſtalten in 5988 Hch. Emil Hirſch Fel. 980 für den Amtsbezirk Mannheim. 7. Jahrgang. Ma 2 unheim, den — Dre 2 Auguſt 1914. n E 2 (Ar, 4414.) Verordnung, betreffend das Verbot der Ausfuhr von Tieren und tieriſchen Erzeugniſſen. Vom 31. Juli 1914. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutſcher Kaiſer, König von Preußen ꝛc. verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zuſtimmung des Bundes⸗ rats, was folgt: 51. Die Ausfuhr von Tieren und tieriſchen Er⸗ geugniſſen über die Grenzen des Deutſchen Reichs iſt bis auf weiteres verboten. 82. Der Reichskanzler wird ein Verzeichnis der Gegenſtände veröffentlichen, deren Ausfuhr nach§ 1 verboten iſt. Er iſt ermächtigt, von den Beſtimmungen im 81 Ausnahmen zu geſtatten und die etwa erforberlichen Sicherungsmaßregeln zu treffen. §. Gegenwärtige Verordnung tritt mit dem Wage ihrer Verkündung in Kraft. Urkundlich unter Unſerer Höchſteigenhändigen Unterſchrift und beigedrucktem Kaiſerlichen Inſiegel. Gegegeben Neues Palatis, den 31. Juli 1014. (L..) Wilhelm. von Bethmann Hollweg. (Nr. 4415.) Berordnung, betreffend das Verbot der Ausfuhr von Verpflegungs,, Streu⸗ und Futter⸗ mitteln. Vom 31. Juki 1914. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutſcher Kaiſer, König von Preußzen ꝛc. verordnen im Namen deß Reichs, nach erfolgter Zuſtimmung des Bundes⸗ rats, was folgt: 1. Gie Ausfuhr von Verpflegungs⸗, Streu⸗ und Zuttermitteln über die Grenzen des Deutſchen Reichs iſt bis auf weiteres verboten. 2. Der Reichskanzler wird ein Verzeichnis der Gegenſtände veröffentlichen, deren Ausfuhr nach 8 1 verboten iſt. Er iſt ermächtigt, von den Beſttmmungen im 81 Ausnahmen zu geſtatten und die etwa erforderlichen Sicherungsmaßregeln zu treffen. Gegenwärtige Verordnung tritt am Tage threr Verkündigung in Kraft. Urkundlich unter Unſerer Höchſteigenhändigen Unterſchrift und beigedruckten Katferlichen Inſtegel. Gegeben Neues Palats, den 31. Juli 1914. (L..) Wilhelm, von Bethmann Hollweg. (Nr. 4416.) Berordnung, betreffend das Verbot der Ausſuhr von Kraftfahrzeugen(Motor⸗ wagen. Motorfahrrädern und Teilen davon) nud von Mineralrohßlen, Steinkohlenteer und allen aus dieſen hergeſtellten Oelen. Vom 31. Juli 1914. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden, Dentſcher Haiſer, König von Preuſten ic. verordnen im Namen des Reiches, nach erfolgter Zuſtimmung des Bundesrates, wie folgt: 91. Die Ausſuhr von Kraftfahrzeugen(Motor⸗ wagen, Motorfahrrädern und Teilen davon) und von Minheralrohölen, Steinkohlenteer und allen aus dieſen gergeſtellten Oelen über die Grenzen des Deutſchen Reiches iſt bis auf weiteres verboten. §2. Der Reichskanzler iſt ermächtigt, von den Beſtimmungen im 8 1 Ausnahmen zu geſtatten und 2257 etwa erforderltchen Sicherheitsmaßregeln zu reffen. § 3. Gegenwärtige Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft. Urkundlich unter Unſerer Höchſtetgenhändigen Unterſchrift und beigedrucktem Kaiſerlichen Fuflegel. Wegeben Neues Palats, den 31. Juli 1914. ..) Wilbelm. von Bethmann Hollweg. Zum Handelsregiſter B, Baud II O. 3. 28. Firma „Maunheimer Artien⸗ brauerei Löwenkeller“ in Zum Handelsregiſter B, Band 1 O. 3. 10, Firma; „Mannheimer Saatbau⸗ 7 60 1* Mannheim wurde heute taunheim wurde heule eingetragen: getragen! Heturich Irſchlinger iſt aus dem Vorſtand der Geſellſchaft Die Liquidation iſt be⸗ endigt, dieFirma erloſchen. Mannheim, 3. Aug. 1914. Großh. Amtsgericht Z. I. Mannbeim 31.Juli 1914. Großh. Amtsgericht Z. I. Mobilmachung betr. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kennt⸗ nis, daß die Polizeiſtunde mit Rückſicht auf die Mobilmachung für fämtliche Wirtſchaften in Maunheim und Vororte auf 12 Uhr feſtgeſetzt iſt. Wir erwarten, daß die Wirte ſelbſt, ſowie das Publikum vieſe im Intereſſe der nötigen Nachtruhe der Bevölkerung erforderliche Maßnahme beachten, bei ihrer Durchführung mitwirken. Mannheim, ben 3. Auguſt 1914. Großherzogliches Bezirksamt — Polizeidirektion— VIa Gräſer. Mobilmachung betr. Wir bringen zur öffentlichen Kenntnis, daß Mufik⸗ Darbietungen jeder Art in Wirtſchaften oder ſonſtig. öffentlichen Orten von 10 Uhr nachts ab nicht mehr zuläſſig find. Mannheim, den 3. Auguſt 1914. Großherzogliches Bezirksamt— Poli zeidirertion Gräſſer. Mobilmachung betr. Wir bringen zur öſſentlichen Kenntnis, daß auf Anordnung des Militärbefehlshabers alle die⸗ jenigen Geſchäfte, die Papiergeld nicht in Zahlung nehmen, unnachſichtlich geſchloſſen werden, Mannheim, den 3. Auguft 1914. Großherzogliches Bezirksamt —— räſer. Die Annahme von Anwärtern für die Badiſche Staatspolizei henr. Bei der Badiſchen Staatspolizei wird im Laufe des Sommers ſowie auf 1. Oktober 1914 eine größere Angahl Schutzleute eingeſtellt. Dienſteinkommen 1500 bis 2800 Mark nebſt 110 Mark Kleidergeld. Bei Beſörderung höhere Bezüge. Zivllverſorgungs⸗ berechtigte bevorzugt. Andere Bewerber ſollen min⸗ deſtens 4 Jahre, davon 1 Jahr als Unteroffizier, gedient haben und nicht länger als 1 Jahr von der Truppe entlaſſen ſein. Alter 23—92 Jahre. Vor⸗ prüfung. Infolge des durch eine Vermehrung der Schutzmannſchaft erhöhten Bebarfs können unter Umſtänden bei guter Befähigung die Auforderungen betagen der Dienſtgeit ermäßigt werden. ewerbungen ſind an das Miniſtertum des Innern in Karlsruhe zu richten. Manuheim, den 29. Juli 1914. Großh. Bezirksamt⸗Polizeidirektion Abt. VIo. 3586 Bekauntmachung. Die Luftfahrzeuge, Lichtſignale und anderen Verſtänbigungsmittel bir Nachdem die Erklärung des Kriegszuſtandes aus⸗ eſprochen worden iſt, wird hiermit bei Vermeiden es Zwangs und ſtrenger Veſtraſung das Aufſteigen⸗ laſſen von Luftfahrzeugen, die Auwendung von Licht⸗ ſignalen und anderen Verſtändigungsmitteln ohne beſondere Geuehmigung der zuſtändigen Militärbe⸗ hörde verboten. 3552 Mannheim, den 31. Inli 1914. Großh. Bezirksamt Abt. I. Dr. Strauß. Sperrung von Zuwiderhandlungen wer⸗ Straßen belr.] den gemäß 8 366, Ziffer 10 Wir ſetzen Sie hiermit R. Str. G. B. und F12 in Kenntuts, daß zwecks P. St. G. B. mit Geld bis VBornahme von Walzar⸗zu 00 Mk. oder mit Haft beiten der Hohwieſenweg bis 14 Tagen beſtraft. Sulchen Poldboſſttaße ui Manußbetm, 30. Juli 1014 i Großherzogl. Bezirksamt vom 9. Auguſt d. Is. ab bis auf Weiteres für Fuhr⸗Polizeidirektion Abt. VIa. werke, Radfahrer u. Reiter geſperrt wird. 3591 Speerung von Straßen betreffend. Wir ſetzen Sie hiermit in Kenntnis, daß zwecks Vornahme von Straßen⸗ bauarbeiten die Sanud⸗ hoferſtraße zwiſchen Dif⸗ fens⸗ und Altrheinſtraße vom 3. Auguſt ds. Is. ab bis auf wetteres für Fuß⸗ änger, Fuhrwerke, Rad⸗ 88 und Retiter geſperrt wird. Zuwiderhandlungen wer⸗ den gemäß 8§ 366 Ziffer 10 .⸗Str.⸗G.⸗B. und 8 121 .⸗Str.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis 14 Tagen beſtraft. Mannheim, 30. Jult 1914. Gryßherzogl. Bezirksamt Poligzeidirektion Abt. VIa. e von Straßen 12 etr. Wir ſetzen Sie hiermit in Kenntnis, daß zwecks Vornahme von Walzar⸗ arbeiten der Huthorſtweg zwiſchen Waldhofſtraße u. Schrebergärten vom6. Aug. ds. IJs. ab bis auf Wei⸗ teres für Fuhrwerke, Rad⸗ fahrer und Reiter ge⸗ ſperrt wird. 9590 Zuwiderhandlungen werden gemäß 8 366, Ziff. 19.Str..B. 8 121 P. Str..B. mit Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis 14 Tagen beſtraft. Mannheim, 30. Juli 1914. Großh. Bezirksamt Poltzeidirektion Abt. VIa. Jouragepreiſe für Monat Juli 1914. Nach der Beſtimmung des i des Naturalleiſtungs⸗ Geſetzes vom 19. Febriar 1875 in der Faſſung des Ge⸗ ſetzes vom 24. Mai 1898 (Reichsgeſetzblatt 1808, Setite 361), erfolgt die Ver⸗ gütung für verabreichte Fouroge mit einem Auf⸗ ſchlag von deß nuch dem Durchſchnitt der höchſten Dagespreiſe des Kalender⸗ moltats, welcher der Liefe⸗ rung voranusgegangen iſt. Nach der gemäß Slffer 11 der Verordnung vom 21. Sept. 1887(Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt 1887, Nr. 27, Seite 920) ox⸗ gangenen Veröſſentlichung der höchſten Durchſchnitts⸗ preiſe der nach dieſer An⸗ ordnung in Betracht kom⸗ meuden Marktorte, welche mit einem Aufſchlag von 5% zu verkünden ſind, be⸗ tragen die den im Monat Juli 1914 erfolgten Fouragelieſerungen im diesſeitigen Amtsbezirk zugrunde zu legenden höchſten Tagespreiſe ein⸗ ſchließlich des Zuſchlags don 3% für 100 Ex Hafer 1995 Mk. Roggenſtroh..40 Mel. (Richtſtroh) Heu, alter Exute.77 Mk. Heu, neuer Ernte.72 Mk. Maunheim, 1. Aug. 1914. Gr. Bezirksamt IIa. Fund betreffend. In der Zeit vom 16. bis 31. Jult 1914 gefunden und auf dem Fundburꝛau, Zimmer 11, der Polig⸗ direktion zur Aufbewahr⸗ ung abgegeben wurden Gelöbeträge in Höye v. 10., 5 Geldbeutel mit Inhalt, 1 graner Tuch⸗ beutel mit Geldbeutel, Badekarte üud Nadeln, 1 vergoldete Nadel mit rotem Stein, 1 kleine ſilb. Nadel, 1 vergoldetes Arm⸗ band mit 3 blauen Stein⸗ chen, 1 goldener Damen⸗ ring mit 3 roten und 20 weißen Steinchen, 1 Ehe⸗ ring, 1 ſilberne Herren⸗ uhr mit Kette, 1 Nickel⸗ brille mit Etui, 1 Füll⸗ ſederhalter, 1 blaugrütne Blufe, 1 Stück grünkicher Seidenſtoff, 1 grauer Her⸗ renhut mit Trauerband, 1 Herrenſchirm, 1 Brief⸗ taſche mit Papieren, 1 Lieferbuch, 1 Schlüſſel⸗ bund, 1 Gießkanne und 1 Handwagen. Falls ſich ein Empfangs⸗ berechtigter nicht recht⸗ zettig meldet, geht das Eigentum an der gefun⸗ denen Sache binnen Jah⸗ resfriſt auf den Finder oder die Gemeinde über. Mannheim, 1. Aug. 1914. Großh. Bezirksamt Poltzeidirektion. Zum Güterrechtsregiſter Band XIII wurde heute eingetragen: 8604/%06 1. Seite 81: Heinrich Schüßler, Eiſenbahnſekre⸗ tär und Anna geb. Gucken⸗ han in Mannheim. Ver⸗ trag vom 18. FJuli 1914. Errungenſchaftsgemein⸗ ſchaft. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher dezeichnete Vermögen. 2. Seite 92: Erwin Wil⸗ helm Streit, Gefängnts⸗ aufſeher und Philippine geb. Rothweiler in Maun⸗ heim. Bertrag vom 20. Jult 1914. Gittertrennung. 3. Seite 38: Hubert 'Avis, Bankſubdirektor und Maria geb. Moſer in Maunheim. Vertrag vom 24. Juli 1914. Gütertrenn⸗ ung. Mannheim, 1. Aug 1914. Gr. Amtsgericht. 2. 1. In dem Konkursver⸗ fahren Über das Vermögen des Uhrmachers Moritz Gordon hier iſt zur Ab⸗ nahme der Schlußrechnung vdes Verwalters und zur Erhebung von Einwend⸗ ungen gegen das Schluß⸗ verzeichnis der bei der Verteilung zu berück⸗ ſichtigenden Forderungen der Schlußtermin beſtimmt auf: Samstag, 22. Aug. 1914, vormittags 10 Uhr vor dem Antsgericht hier⸗ ſelbſt, 2. Stock, Zimmer Nr. 113. 3601 Mannheim, 30. Juli 1914. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts Z. 3. Pferbeaushebung betr. „Alles Pferdematerial aus der Stadt Mannheim iſt der Pferdeaushebungs⸗ kommiſſion auf dem Schlachthofe hier vorzu⸗ führen. ſofern dasſelbe noch nicht als kriegsun⸗ brauchbar befunden wor⸗ den iſt. Pfſerde, für bie den Beſitzern eine beſondere Aufforderung durch das Bürgermeiſteramt hier nicht zugeht, ſind ebenfalls vorzuſtellen und zwar alle Halbblüter Ueichtere Pferde) am Donnerstag, 6 Anguſt 1914, vorm. ½8 Uhr alle Kaltblüter(ſchwere Pferde) am: Freitag, 7. Auguſt 1914, vormittags ½8 Uhr. Wir machen ausdrück⸗ lich darauf aufmerkſfam, daß alle Beſitzer nach dem Kriegsletſtungsgeſetz ver⸗ pflichtet ſind, ihren ge⸗ famten Pferdebeſtand der zur Verfügung zu ſtellen.“ Mannheim, 4. Aug. 1914. Gr. Bab Bezirksamt Abt.I. Dr. Strauss. Vagelase Hunde detr. Zugelaufen u. im Tier⸗ aſyl untergebracht fünf herrenloſe Hunde. Jagd⸗ hund, weiblich; Schnauzer, männlich, gelb; Boxer, wefblich, getiegert; Boxer, wetblich, getiegert; Boxer, weiblich, gelb. Mannheim, 1. Aug. 1914. Großh. Bezirssamt Poltzeidirektion. Zum Handelsregtiſter A wurde heute eingetragen: 1. Band IV.⸗Z. 1, Firma„J. Ph. Walther“ in Mannheim. Philipp L. Krug, Mannheim, Emil Krug. Mannheim, ſind zu Einzel⸗Prokuriſten beſtellt 2. Band V.⸗Z. 203, Firma„Bernauer& Co.“ in Mannheim. Hermann Klusmann ſen., Mann⸗ heim, iſt als beſtellt. 9. Band V.⸗Z. 223, Firma„Hellmann& Heyv“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt mit Wir⸗ kung vom J. Juli 1914 aufgelöſt und das Ge⸗ ſchüft mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſell⸗ ſchafter Karl Hellmann als alleinigen Juhaber übergegangen. 4. Band V.⸗Z. 286, Firma„Müller& Hoff⸗ mann“ in Mannheim. Max Haſenbrink Ehgefrau, Hedwig geb. Wiedemann. Maunheſm, iſt als Pro⸗ kuriſt beſtellt. 5. Baud XI 3. 14. Firma„Sigmund Wirſch“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 6. Band XVI.⸗Z. 24, Firma„Martin Heidel Nachf. Noſa Finke“ in Prokuriſt⸗ Ladenburg. Die iſt erloſchen. 7. Band XVII.⸗J. 49. Firma„Moritz Leperer“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 8. Band XVII.«3. 127, Firma„Hirſch& Derſchum“ in Mannheim, F 2, 4a. Offene Handels⸗ eſellſchaft. Die Geſell⸗ ſchaſt hat am 1. Juli 1914 begonnen. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind Sigmund Hirſch. Tape⸗ ztermeiſter, Mannheim, und Wilhelm Derſchum, Kaufmann, Mannheim, Geſchäftszweig: Möbel⸗ und Dekorationsgeſchäft. Firma 9. Band XVII O. g. 128?: Firma„Albert Ehmann“ in Mannheim— Feuden⸗ heim, Ilvesheimerſtraße 18. Inhaber iſt Albert Gh⸗ mann, Techniker in Mann⸗ heim—Feudenheim. Geſchäftszweig: Fabri⸗ kattion von Maffearliteln aller Art. 10. Band XVII.3. 129: Firma„Adolf F. Dröſſel“ in Mannheim, UO6, 14 Inhaber iſt Adolf Friebd⸗ rich Dröſſel, Jugenieur in Mannheim. Geſchäftszweigt Ingen⸗ teurbüro für Maſchinen⸗ bau und verwandte Ge⸗ Ptete. 11. Band XVII..180 Firma„Carl Gdbach in Mannheim, D 1. Inhaber iſt Cars Gold⸗ bach, Kaufmann in Mann⸗ heim. Geſchäftszweig: Agentur und Kommifflon. 12. Band ie Firma„Goldbach 0⸗ dee⸗ in Mannheim, 0 3,1. Offene Handelsgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am 1. Auguſt 1914 begonnen. Perſönlich haftende Ge⸗ ſellſchafter ſind Carl Gold⸗ bach, Kaufmann in Mann⸗ heim und Moritz Lederer, Kaufmann in Mann elm. Geſchäftszweig: Groß⸗ handlung in neuen und gebrauchten Säcken, Zute⸗ gewebe, Segeltuche, Decken ſowie Amport und Export dieſer Artikel und Decken⸗ verleih⸗Auſtalt. 18. Band III 12 Firma„Heinrich Söllner“ in Mannheim. Helurich Sbllner Ehefrau, Emilie geb. Ruhig, Mannheim, iſt als Prokuriſt beſtellt. 14. Band XIV.. 80 irma„Albert Köchler in Mannheim. Albert Köchler Ehefrau, Mar⸗ garethe geb. Manz, Mann⸗ heim, iſt als Prokuriſt beſtellt. 15. Band XV.3. 105, Firma„Herm. Wolff& Cie.“ in Maunheim. Her⸗ mann Wolff Ehefrau, ein, ſe alk wegzer heim, a rokurt beſtellt. 9607/19 Maunheim, 1. Aug. 1444 Gr. Amtsgericht l. Verantwortlicher Redakteur Fritz Joos.— Druck und Berlag Dr⸗ H. Haas ſche Buchdruckerei G. m. b. H.