Wannement: d pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Reklame⸗Seile.20 Mk. Bubi Käglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 pro Quartal. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. pn P 1 2 Inſerate: Kolonel⸗Zeile 50 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und Umgebung zirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſcha g Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſ Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags Amtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbe Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitun Anzeiger der Stadt Mannheim und Amgebung Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Kbteilung. 341 Redaktion. Expedition und Verlags⸗ buchhandlung... 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin 5 Uhr ft, Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; port; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. . Nr. 362. Ma unheim, Freitag, 7. Auguſt 1914. (Mittagsblatt.) Ein Nuf des Kaiſers an das deutſche Volk. In einer Sonderausgabe des„Neichs⸗ anzeigers! wird folgender Aufruf des Kaiſers mitgeteilt: An das deutſche Volle! Seit der Neichsgründung iſt es durch . Jahre Mein und Meiner Vor⸗ fahren heißes Bemühen geweſen, der Welt den Frieden zu erhalten und in Frieden unſere kraftvolle Entwick⸗ lung zu fördern. Aber die Gegner neiden uns den Erfolg unſerer Arbeit. Eine offenkundige und heimliche Feindſchaft von Oft und Weſt, von jeufeits der See haben wir zu ertragen im Bo⸗ wußtſein unſerer Verantwortung und Kraft. Nun aber will man uns de⸗ mütigen. Man verlangt, daß wir mit vorſchränkcten Armen zuſehen, wie unſere Seinde ſich zu kückiſchem Ueberfall rüſten. Man will nicht dulden, daß wir in entſchloſſener Creue zu unſerem Bundesgenoſſen ſtehen, der um ſein Anſehen als Großmacht kämpft und mit deſſen Erniedrigung auch unſere Macht und Ehre verloren iſt. So muß denn das Schwert entſcheiden. Mitten im Frieden überfällt uns der Seind. Darum auf zu den Waffenl Jedes Schwanken, jedes Zögern wäre Ver⸗ kat am Vaterlande. Um Sein oder Nichtſein unſeres Neiches handelt es ſich, das unſere Väter ſich neu grün⸗ deten. Um Sein oder Nichtſein deutſcher Aacht und deutſchen Weſens. Wir werden uns wehren bis zum letzten Hauch von Mann und Noß und wir werden dieſen Kampf beſtehen auch gegen eine Welt von Jeinden. Noch nie ward Oeutſchland überwunden, wenn es einig war. Vorwärts mit Gott, der mit uns ſein wird, wie er mit den den Vätern war. Berlin, den 6. Auguſt 194. Wilhelm I. R. * Aufruf der Kaiſerin an die deutſchen Frauen. Die Kaiſerin hat folgenden Aufruf an die deutſchen Frauen erlaſſen: Dem Rufe des Kaiſers folgend, rüſtet ſich das Volk zu einem Kampfe ohneglei⸗ chen, den wir nicht heraufbeſchwo⸗ ren haben, den wir nur nur zur Verteidigung führen. Wer Waffen zu tragen vermag, wird freudig zu den Fahnen eilen, um mit ſeinem Blute einzuftehen für das Vaterland. Der Kampf aber wird ein ungeheurer, die Wunden werden unzählige ſein die zu ſchließen ſind. Darum rufe ich Euch, deutſche Frauen und Jungfrauen, alle, denen es nicht vergönnt iſt, für die geliebte Heimat zu kämpfen, zur Hilfe auf. Trage jede nach Kräften dazu bei, unſeren Gatten, Söhnen und Brüdern den Kampf leicht zu machen. Ich weiß, daß in allen Kreiſen unſeres Volkes ausnahmslos der Wille beſteht, dieſe hohe Pflicht zu erfüllen. Gott der Herr aber ſtärke uns zu dem hei⸗ ligen Liebeswerk, daß auch uns Frauen beruft, unſere ganze Kraft dem Vaterlande in dem Entſcheidungskampfe zu weihen. Wegen der Sammlung freiwilliger Hilfskräfte und Gaben aller Art ſind weitere Bekanntmachun⸗ gen von denjenigen Organiſationen bereits er⸗ gangen, denen dieſe Aufgabe inerſter Linie ob⸗ liegt, und deren Unterſtützung vor allem nötig iſt. Berlin, 6. Auguſt. Auguſte Vik⸗ toria. S0l Europn boſahiſch werben? In der Gefangenſchaft von Sankt Heleng tat Napoleon, nach dem Zeugnis ſeines Vertrauten Las Caſes, am 18. April 1816 den Ausſpruch: „Bei dem gegenwärtigen Zuſtand der Dinge kann ganz Europa binnen zehn Jahren loſaliſch oder republikaniſch ſeinl“ Mit der Propheten⸗ gabe des Genies hatte Napoleon die beiden Ge⸗ fahren, die unſern Erdteil ſchon damals bedroh⸗ ten, erkannt: den Sturz der alten europäiſchen Throne, die auf dem Boden der hergebrachten Geſellſchaftsordnung ſtehen, und die Vernich⸗ tung der Kultur und Ziviliſation durch die unter dem Szepter des weißen Zaren vereinigten halb⸗ aſtatiſchen Horden. Der Thronc ſind nur wenige vernichtet worden, die alte Geſellſchafts⸗ ordnung hat ſich widerſtandsfähiger gezeigt, als ihre Gegner ſie hielten. Jetzt aber, faſt ein Jahrhundert nach dem Tage, an dem Napoleon dieſen Seherblick in die Zukunſt warf, iſt die andere, die bei weitem ſchlimmere Gefahr in unſere Nähe gerückt. Wir ſtehen vor dem An⸗ ſturm der Allſlawen, die ſich, im Bewußtſein ihrer zahlenmäßigen Ueberlegenheit, der Herr⸗ ſchaft Eurppas bemächtigen wollen, um die Ent⸗ wicklung der Menſchheit für Jahrhunderte auf⸗ zuhalten, unwiederbringbare Werte zu zerſtören und ihre Vormacht auf einem Feld von Trüm⸗ mern und von Leichen zu errichten. Helleren Wahnwitz zeigte die Weltgeſchichte nie als die Unterſtützung, die das freiheitliche Frankreich dieſem Vorhaben mit dem Einſatz aller ſeiner nationalen Kräfte gewährt. Franl⸗ reich, das ſich ſo gern das Land der höchſten Kultur nennen hört, ſteht im Begriff, ſein Blut und ſeine Kraft zu Markt zu tragen, damit EGuropa koſakiſch werde.„Kratzt den Ruſſen, und Ihr werdet den Tartaren finden!! Auch dieſes Wort, das in Wirklichkeit Joſeph de eltkrieg. Maiſtre geſprochen hat, wird oft in den Mund Napoleons gelegt. Es hat gleichfalls nichts von ſeiner Wahrheit im Laufe der Zeit eingebüßt. Im Gegenteil, mehr und mehr verſchwindet der dünne Firnis europäiſcher Geſittung, mit dem Peter der Große und ſeine Nachfolger die ruſſi⸗ ſche Wildheit überzogen hatten. Die aſiatiſchen Inſtinkte, Willkür und Roheit, haben ſich wieder durchgeſetzt. Man braucht nicht mehr tief zu kratzen, um die tartariſche Natur in ihrer ganzen Häßlichkeit vorbrechen zu ſehen. Längſt hat Rußland aufgehört, das Land zu ſein, das die beſten geiſtigen Kräfte, die bedeutendſten Denker, die ausgezeichnetſten Künſtler als Lehrer ſeines Volkes an ſich zu ziehen ſuchte. Von Jahr zu Jahr iſt der Wall geſtiegen, den der allſlawiſche Dünkel zwiſchen ſich und dem übrigen Europa errichtete,— dem übrigen Europa, in dem Frankreich die Rolle des Führers auf dem Felde der Intelligenz und der Geſittung für ſich be⸗ anſpruchte. Und nun leiſtet Frankreich, von Haß und Rachſucht verblendet, ſeinen Beiſtand gun Siege der gepanzerten allſlawiſchen Un⸗ Utur. brechen iſt von unermeßlicher Niedertracht, zeigt, was Europa zu erwarten hätte, wenn es mit Hilfe Frankreichs koſakiſch würde. Dreiſt und ſchamlos haben die allſlawiſchen Leute ſich auf die Seite der feigen Mordbuben geſtellt, die das Attentat von Serajewo verübten. Dolch und Bomben Ueberfall aus dem Hinterhalt ſind ihnen Mittel, die ſie ohne Bedenken für die Er⸗ veichung ihrer Zwecke anwenden. Die Politik der Banditen, die in der Tat dort, wo Geſetz und Ordnung ihr nicht entgegenſtehen, am raſcheſten zum Ziel gelangt, iſt ihr Ideal. Mit⸗ gefühl, Schonung fremden Lebens, Achtung vor der Seele und vor dem Geiſt des Mitmenſchen ſind ihnen unbekannte, lächerliche Dinge. Die Knute wird regieren in Europa und die Folter, die Gefängniſſe werden ſich füllen, Galgen wer⸗ den aufgerichtet werden, wenn Europa koſakiſch wird. Aber noch iſt es, zum Glück, nicht ſo weit. Noch iſt der Kampf nicht zu Ungunſten der menſchlichen Geſittung entſchieden. Die Zuver⸗ ſicht, die wir zu unſerer wohlgefügten Rülſtung hegen, das Vertrauen zu unſeren Verhündeten und das Bewußtſein für eine gute, gerechte Sache, für die Ziviliſation gegen die Barbarei zu kämpfen, erfülft uns mit der unumſtößlichen Gewißheit, daß uns, aller Uebermacht zum Trotz, am Ende der Sieg verbleiben muß! die Entlardun der engliſchen Politik. Die Deutſchen hatten für einige Zeit dem ſchönen Glauben gelebt, Englaud ſuche in vollſter Aufrichtigkeit eine Verſtändigung mit Deutſchland. Sie ſind jäh eines beſſeren belehrt worden. Die Mitteilungen der„Köln. Volks⸗ zeitung“, die wir geſtern veröffentlichten, haben uns gezeigt, daß England von der brutalen und herausfordernden Prlitik nicht läßt, die es ja und je gegen Deutſchland befolgt hat. Von einem Leſer unſeres Blattes erhalten wir heute liche deutſche Note ſagt, die Verletzung der Neutralität Belgiens durch Deutſchland nur Dieſe war längſt beſchloſſene Sach. Man wird alſo der deutſchen Regierung nicht den Vorwurf machen können, ſie hätte durch Eingehen auf die Forderung Englands hinſichtlich der Neutrali⸗ tät Belgiens das Erſcheinen unſerer„Vettern“ vermeiden können. Wären wir auf die Forde⸗ rung Englands eingegangen, wir hätten uns Franlreich gegenüber in einer militäriſch ſahr ungünſtigen Poſition befunden und hätten Eng⸗ land doch auf dem Nacken gehabt, Das war Der Urſprung dieſes Weltkrieges, der ein Ver⸗ Mitteilungen, die beweiſen, daß wie die amt Vorwand für die Einmiſchung geweſen iſt. ja auch der feine oder man kann auch ſagen, der ſchurkiſche Plan des Sir Edward Grey, Deutſch⸗ land durch die Ausſicht auf Englands Neutrali⸗ tät von der rechtzeitigen Beſetzung Belgiens ab⸗ zuhalten und dann doch über uns herzufallen Die Mitteilungen unſeres Gewährsmatnes be⸗ ſtätigen es. Er ſchreibt uns: Ich leſe in Nummer 161 und 162 der in Moskau erſcheinenden Zeitung Rußkoje Slowo vom 15/28. und 16./29. Juli 1914 einige Artikel, die auf das Verhalten Englands ein intereſſantes Licht werfen. Die Artikel lauten in Ueberſetzung wie folgt: Das Hervortreten Englands. Petersburg, 14./27. Juli.(Telefon⸗ bericht.) Ihr Korreſpondent erfuhr aus einwand⸗ freier Quelle: England hat durch Vermittlung ſeines Botſchafters in Berlin ſoeben der deut⸗ ſchen Regierung erklärt, daß im Falle eines europäiſchen Krieges Eng⸗ land auf die Seite Rußlands 1 1t. Die Vorbereitungen Englands. London, 14./7. Juli. Geſtern Abend hat die britiſche Admiralität den Befehl aus⸗ gegeben, alle Schiffe der erſten Eskadre bei Port⸗ and zu konzentrieren. Auch wurde der Befehl zur ſofortigen Mobiliſation der zweiten und dritten Eskadre in der Nordſee gegeben. London, 14./27. Juli. Mitteilungen der Exchange Co.“ zufolge wurden alle Urlaubs⸗ bewilligungen für die Offiziere in Gihraſtar rück⸗ gängig gemacht. Die Offtiziere, die bereits ihren Dienſt zwecks Heimreiſe verlaſſen hatten, kehrten auf ihre Poſten zurück. Die Solidarität Englands mit Frankreich und Rußland. Paris, 15./28. Juli. Wie man in diplo⸗ matiſchen Kreiſen mitteilt, hat der großbritan⸗ niſche Botſchafter Berty dem Miniſter der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten die formelle Zuſicherung gegeben, daß Eng⸗ land bis zum Schluſſe ſolidariſch mit Frankreich und Rußland ver⸗ bleibt. Die großbritanniſchen Botſchafter bei den hohen Mächten ſind bepollmächtigt, in Wien und Berlin eine entſprechende Erklärung abzugeben. Berlin, 15./28. Juli. In Verbindung mit der Kriegserklärung fand bei dem franzöſi⸗ ſchen Botſchafter Cambon eine Konferenz ſtatt, an der der engliſche und ruſſiſche Botſchafter ſo⸗ wie der norwegiſche Geſandte teilnahmen. Die Konferenz dauerte 3 Stunden. Es ſteht feſt, daß angeſichts der Ablehnung der Vorſchläge von Sir Edward Grey durch Oeſterreich⸗Ungarn und Deutſchland England in pollem Einvernehmen mit Frankreich und Rußland handeln wird. Hat England alſo den Krieg nur auf die ſeitens Deutſchlands erfolgte Neutralitätsver⸗ letzung Belgiens hin erklärt?? Ich glaube, daß dieſe Artikel manchem dis Augen über das Verhalten Englands öffner werden. * Das belgiſche Beer. Das belgiſche Heer, das nun auch gegen Deutſchland aufgeboten wird, zählt im Frieden 46 482 Mann, dazu lommen noch 2148 Gendarmen, die Kriegsſtärke beträgt 182 138 Mann. Außerdem gibt es eine Bürgergard? 46 486 aktiv, 157537 inaktiv. Wir denken, dieſes Heer, das nun der großen Kpalition der Tilcke, der Schurkerei und des Wahnwitzes ſich anſchließt, braucht uns nicht allzu ſehr zu ſchrecfen. Wer einmal Hecxesabteilungen von neutralen Staaten geſehen hat, eiß, was von ihnen zu halten iſt. Die einzige herrliche und rühmlichs Ausnahme machen die Schweizer, 2. Seite. Geueral-Anzeiger.— Zadiſche Neueſte Nachrichten.[Mittagblatt) Freitag, den 7. Auguſt 1913 die eine vortreffliche Armee haben. Aber die Belgier? Wir brauchen nicht mit der Wimper zu zucken, daß wir nun auch noch dieſen Feind gegen uns ſtehen haben. Die Hauptſache iſt, daß wir Belgien rechtzeitig beſetzt haben und daß unſere führenden Männer den Mut und die Entſchloſſenheit hatten, dieſes Unrecht zu begehen. Auch für uns Laien war es ja längſt kein Geheimnis mehr, daß die Franzoſen ſich an ihrer Grenze mit ſo gewaltigen Sperren ver⸗ barrikadiert hatten, daß nur mit ſchweren Opfern und großem Zeitverluſt ein deutſcher Durchbruch ſich ermöglichen ließe. Mag ſein, daß man in Petersburg darauf gerechnet hatte, der deutſche Michel werde gutmütig genug ſein, ſeine beſte Jugend bei der Berennung der franzöſiſchen Sperrforts einzuſetzen und dort an der Grenze ſeine koſtbare Zeit zu vergeuden. Die dachten dann die Ruſſen ſchlau zu benutzen, um in aller Bequemlichkeit die eigene Rüſtung zu vollenden und mit vernichtender Uebermacht über den ſchon geſchwächten Gegner herzufallen. Und wenn man nicht mit unſerer Gutgläubigkeit ſpekul ierte, die man ſchon bei dem hinterliſtigen Ueber⸗ mumpelungsverſuch vor dem Abbruch der Be⸗ ziehungen in die falſche ſlawiſche Rechnung ein⸗ geſetzt hatte, ſo meinte der Zar vielleicht, wir würden den Marſch durch die neutralen Länder nicht wagen aus Furcht vor England. Nun, wir habens gewagt und hoffen, daß das Wagnis gelingt. Und können heute um ſo mehr das Wagnis unſerer leitenden Männer billigen, als ja ſchon dokumentariſch feſtſteht, daß England entſchloſſen war, ſich einzumiſchen, noch bevor die Deutſchen in Belgien eingerückt waren. Wir hätten unter allen Umſtänden die Engländer gegen uns gehabt, ob wir Belgien beſetzten oder 1 Der kühne Entſchluß Belgien zu beſetzen hat uns die Kriegserklärung Englands irrelevan⸗ ter gemacht, da wir die Möglichkeit gewonnen haben, die franzöſiſche Armee in ihrer linken Flanke zu packen. Eindrücke eines Deutſchen in England. Geſtern bormittag ſuchte uns auf unſerer Redak⸗ ton ein Badener auf, der eben von London hier angelangt war und uns deshalb eine Reihe intereſ⸗ ſanter Beobachtungen miteilen konnte. Der Herr, der ſich vorher 5 Jahre in Amerika aufgehalten hatte und ſeit etwa 2 Monaten bei einer großen Londoner Architektenfirma, die in Montana(fran⸗ zöftſche Schweiz) ein großes Hotel baut, in Stel⸗ lung war, erzählte uns folgendes: Am Samstag und Montag fanden ſich im deut⸗ ſchen Konſulat in London etwa 3000 Deutſche ein, die, durch die Kriegsgerüchte lebhaft beunruhigt, ſich Inſtruktionen über ihr Verhalten holen woll⸗ ten. Der Konſul erklärte, daß es das beſte wäre, wenn ſte die erſte beſte Gelegenheit benützten, um auf ſchnellſtem Wege nach der Heimat zu gelangen. Man ſolle ſo bald wie möglich England verlaſſen, bevor man feſtgehalten werde. Wir warteten bis Montag nachmittag in der feften Annahme, daß in der Kammerſitzung, die an dieſem Nachmittag ſtattfand, England Deutſchland den Krieg er⸗ klären werde, denn ſchon am Montag früh wurde durch ein Reutertelegramm gemeldet, daß die Deutſchen belgiſches Gebiet betreten hätten. Die Deutſchen, ſo hieß es weiter, ſeien nur noch 12 Meiklen von Lüttich entfernt. Durch die Rede Greys wurde dann die Kriegserklärung bekannt⸗ lich noch hinausgezogen. Trotzdem hieß es nicht mehr zögern, wenn man noch nach der Heimat gelangen wollte. Die Süd⸗ oſtbahn gab bekannt, daß der Kontinent nach Vläſſingen noch offen ſei. Auf dieſe Nachricht hin fanden ſich etwa 2000 in London lebende Deutſche, Männer und Frauen, auf der Viktoriaſtation ein. Drei bis vier Extrazüge brachten die Paſſagiere nach Folkeſtone, wo Das holländiſche Schiff betreten wurde, das uns nach Holland bringen ſollte. Es war uns geraten wor⸗ den, nur das Allernotwendigſte mitzunehmen, denn„wir kämen doch bald wieder“, und ſo hatten wir nur das nötigſte Handgepäck bei uns. Ueberfahrt ging glatt von ſtatten. In der Nähe Die und—4 Torpedoboote, die einen geſpenſtiſchen Eindruck machten. An Bord dieſer Schiffe, die ſchon durch ihre ſchwarze Farbe unheimlich wirk⸗ war kein lebendes Weſen zu erblicken. Laut⸗ los zogen ſie an uns vorüber. Ehe ich in der Erzählung meiner Erlebniſſe fort⸗ fahre, muß ich noch etwas über die Stimmun in England in den letzten Wochen und Tagen bexichten. Nach meiner feſten Ueberzeugung iſt die öffentliche Meinung in England durch die Preſſe von Regierungsſeite aus ſyſtematiſch be⸗ arbeitet worden, um die nötige Stimmung für die Kriegserklärung zu erzeugen, die offenbar ſchon lange geplant war. Beſonders die„Times“ und ihre Nebenblätter taten ſich in der Verhetzung der Volksmaſſen hervor. Ein Lord ſchrieb in dieſem Blatt die Leitartikel, die ſich mit allen möglichen Verdrehungen und Verdächtie ungen gegen Deutſch⸗ rig geg land richteten. Die Stim mung, die bisher ſeit dem Ausbrechen des Konflikts zwiſchen Oeſterreich⸗ Ungarn und Serbien günſtig für uns geweſen war, ſchlug infolgedeſſen voll ſtändig um. Die Menge nahm gegen alle Deutſchen eine ge⸗ radezu gehäſſige Haltung an. Auch 8 Ausſchreitungen kam es in den letzten Tagen. So wurden an der Weſtminſterbrücke einem deutſchen Bäckerladen worfen. Ich habe es ſelbſt dem Waterlooplatz die Scheiben einge⸗ mit angeſehen, daß auf Deutſche angerempelt wurden. Die Franzoſen wurden dafür geradezu gefeiert. Die Vertreter der„Grand Nation be⸗ nahmen ſich wie Rüpel. Sie brüllten die Mar⸗ ſeillaiſe und ſchrieen aus vollem Halſe„Vive la France“. Am Sonntag bexeits reiſten die Fran⸗ zoſen ab. Sie hatten alle, ſoweit ſie geſtellungs⸗ pflichtig waren, Order zum Einxrücken erhalten. Nun wieder zurück zu unſerer Ueberfahrt. Als wir in Vliſſingen wohlbehalten gelandet waren, erfuhren wir von der holländif chen Beyöl⸗ kerung durchweg eine freundliche Auf⸗ nahme. Der Schnellzug brachte uns bald an die deutſche Grenze. Kurz vor der Grenze kamen Sol⸗ daten in das Abteil und ordneten die Schließung der Wagenfenſter an. Wir fuhren nämlich Über eine Brücke, die unterminiert war. Offenbar ſoll ſte beim Einmarſch feindlicher Streitkräfte in die Luft geſprengt werden. Als wir in Goch, der er⸗ ſten deutſchen Grenzſtation, anlangten, wurden wir mit großer Be geiſterung empfangen. Auf der Station ſtand ein Extrazug aus Paris. Es war kein geringerer, als der deutſche Botſchafter, Herr v. Schön, der mit der Familie und dem Perſonal der Botſchaft in dem Zuge hier angelangt war und nach kurzem Aufenthalt nach Berlin weiterreiſte. Natürlich wurde der Botſchaf⸗ ter von den 2000 Deutſchen, die von der herrſchen⸗ den Begeiſterung auf das freudigſte überraſcht waren, ſehr gefeiert. Der Botſchafter hielt eine längere Anſprache. Er meinte, daß die herz⸗ liche Begrüßung, die er hier erfahre, der erſte er⸗ hebende Moment ſei, ſeit er Paris berlaſſen habe. Er werde nie vergeſſen, Deutſche in ſolcher Begei⸗ ſterung geſehen zu haben. Bei der Schilderung der Zuſtände in Paris betonte der Geſandte, daß er ſelbſt in den letzten drei Tagen nichts wie Brot gegeſſen habe. Etwas anderes ſei nicht mehr zu erhalten geweſen. Die unaus⸗ bleibliche Hungersnot ſei jetzt ſchon im Anzuge. Die Apachen beherrſchten jetzt ſchon die Straße. Es ſei ſogar vorgekommen, daß deutſche Frauen in den Wohnungen beläſtigt wurden und die Möbel zerſchlagen bekamen. Der Geſandte ſchloß ſeine Anſprache mit einem begeiſtert auf⸗ genommenen Hoch auf den Kaiſer und das deutſche Vaterland. Wie ich ſpäter hörte, wurden aus dem Sonderzug, der aus zwei Salonwagen und drei gewöhnlichen Wagen beſtand, in Weſel zwei franzöſiſche Spione herausgeholt. Weiter kann doch die Frechheit nicht getrieben werden. Die Weiterfahrt durch das Rheinland, die in einem Extrazuge erfolgte, wird mir unbergeßlich ſein. Die Verpflegung war überall großartig. An jeder größeren Station bekamen wir zu eſſen und zu trinken, ſo viel wir wollten, Schinkenbrötchen, Fleiſchbrühe, Milch, Kaffee und wie die Erfriſch⸗ ungen alle heißen, nur keinen Alkohol. Der Gai⸗ pfaug war überall unbeſchreiblich. Ich habe eine ſolche Begeiſterung noch nicht miterlebt. Sie wird mir unvergeßlich ſein. Selbſt unterwegs grüßten die au? dem Felde arbeitenden Landleute Aner⸗ müdlich. Auf den Zug regnete es bei der Ankunft und bei der Abfahrt aus den Stationen Blumen in Fülle. Selbſt Engländer, die ich in Köln ſprach, von Vliffingen paſſierten wir in der Morgenfrühe] mußten zugeben, daß eine derartige Begeiſterung eine holländiſche Tlotte, awei Kreuger!etwas geradezu überwältigendes ſei. Schade, daß eeeeeee die Franzoſen und Engländer nicht in ihrer Ge⸗ ſamtheit ſich von der Stimmung in Deutſchland perſönlich überzeugen können. Ihr Urteil würde dann wohl etwas anders ausfallen, als es bisher der Fall war. Zum Schluß erzählte uns unſer Gewährsmann noch manche intereſſante Einzelheit von ſeinem Londoner Aufenthalt. Die Mobilmachung der engliſchen Flotte wurde am Saimstag angeordnet. Montag früh ſah man nichts wie einrückende Marineinfanteriſten, an dem einen Arm den Schatz oder die Frau, mit dem anderen den Sack mit Wäſche und anderen unent⸗ behrlichen Dingen über der Schulter haltend. Nahezu ſämtliche Reſerviſten waren ſchon in der Frühe betrunken. Gegen diejenigen, von denen ſie meinten, daß ſie Deutſche ſeien, benahmen ſich die Leute gemein und roh. Schließlich mußten ſogar die Londoner Poliziſten einſchreiten und die Rowdies zur Ruhe verweiſen. Wenn ſie nicht gehorchten, wurden ſie einfach von beiden Seiten gepackt und zur Wache geführt. Da ich, ſo erzählte uns unſer Gewährsmann weiter, in der Nähe eines Bahnhofs wohnte, ſo konnte ich ſchon in der Nacht vom Samstag auf Sonntag beobach⸗ ten, daß Truppenzüge mit Infanterie und Kavallerie die Station paſſierten. Die Truppen wurden zur Küſte befördert. Das engliſche Soldatenmaterial macht im Vergleich zum deutſchen einen gexadezu kläglichen Eindruck. Wenn ich an die Reckengeſtalten denke, die ich nach Paſſieren der holländiſchen Grenze ſah, und ſie mit den engliſchen Soldaten vergleiche, ſo muß ich ſagen, die Engländer ſind gegen unſere Vaterlandsverteidiger wahre Zwerge. Wenn die Engländer es etwa wagen ſollten, ein Landungs⸗ korps zur Unterſtützung der Franzoſen herüber zu ſchicken, ſo darf uns das nicht im geringſten be⸗ rühren. Mit denen wird noch unſer Landſturm fertig. Unter den Blättern, die gegen uns ſyſtematiſch ſchürten, tat ſich beſonders die„Evening News“, die verbreitetſte Abendzeitung, hervor. Die mes“, die dann ins gleiche Horn blies, brachte ſtändig große Artikel mit der Ueberſchrift: Was iſt Englands Pflicht?“ Die Antwort war ſelbſt⸗ verſtändlich, mit Rußland und Frankreich gegen den„europäiſchen Störenfried“ zu gehen. Wie in Frankreich wurde Deutſchland ſtets als der Hetzer zum Kriege hingeſtellt. Es wurde u. a. behauptet, daß Rußland und Serbien Oeſterreich⸗Ungarn alle Garantieen für eine genügende Genugtuung ge⸗ geben hätten und daß auch der deutſche Kaiſer ver⸗ ſprochen hätte, ſeinen ganzen Einfluß bei Oeſter⸗ reich geltend zu machen. Trotzdem hätte Oeſterreich Serbien den Krieg erklärt. Deutſche Truppen hät⸗ ten ſogar ſchon an vier Punkten die franzöſiſche Grenze überſchritten, obwohl die Franzoſen eine neutrale Zone von 10 Kilometer beim Grenzſchutz innegehalten hätten. Das wurde bereits am Sonn⸗ tag durch eine Reutermeldung verbreitet. Am Montag wurde in den engliſchen Zeitungen ver⸗ kündigt, wenn ein deutſcher Soldat die belgiſche Gvenze überſchreite, werde England ſofort den Krieg erklären. Am Nachmittag wurde offiziell gemeldet, daß deutſche Truppen bereits 12 Meilen von Lüttich in einer Stärke von 100 000 Mann ſtünden. Mein Eindruck iſt, wie geſagt, daß die Engländer von Anbeginn den Krieg wollten und in dem Einrücken der deutſchen Truppen in Bel⸗ gien den willkommenen Vorwand für die Kriegs⸗ erklärung fanden. Die Truppenbewegungen gaben in England ja auch ſchon am Freitag begonnen. Die Engländer haben einen gewaltigen Reſpekt vor dem deutſchen Heer und rech⸗ nen ſogar mit einer feindlichen Invaſ ion, beſonders durch die deutſchen Luftſchef fe, vor denen ſie eine Heidenangſt haben. Aber dieſe Bedenken werden zerſtreut durch die Zuverſicht, daß es ihnen gelingen wird, die deutſche Flotte zu zerſtören. Zu bedauern ſind die etwa 4000 Deut⸗ ſchen, die ſich noch in London befinden. Darunter ſind allein etwa 3000 Militärpflichtige, die es ſich wohl gefallen laſſen müſſen, als Kriegsgefangene behandelt zu werden, denn jetzt iſt keine Möglich⸗ keit mehr vorhanden, nach Deutſchland zu ge⸗ langen. Wenn die Zeiten nicht ſo ernſt wären, ſo müßte man über die Mitteilungen lachen, die die engliſchen Zeitungen über die Stimmung unter dem deutſchen Militär bringen. Die Re⸗ ſerviſten, ſo heißt es, behaupteten, es ſei eine Ver⸗ rücktheit, Krieg anzufangen. Die Stimmung unter den Einrückenden ſei ſehr gedrückt. Helf was helfen mag, das engliſche Publikum muß ſyſtematiſch angelogen und aufgehetzt werden. Vielleicht kommt ein umſo ſchlimmeres Erwachen.(Nachdr. verb.) T „Ll⸗ b blreene Feuilleton Erinnerungen an den xriegs⸗ N ausbruch von 1870. Wohl jeder, der dieſe Tage eines Kriegsausbruches zwiſchen Deutſchland Frankreich durchlebt, wird dabei an die Juli⸗ tage vor 44 Jahren gedacht haben, in denen ſich das gleiche Schauſpiel eines zu ſeiner Ver⸗ teidigung wie ein Mann aufſtehenden Volkes neuen und offenbarte. Da bei ſo großen geſchichtlich denkwürdigen Momenten ſtets die gleichen Mächte der Seele entbunden werden, ſo ſind auch die Vorgänge damals den heutigen merk⸗ würdig ähnlich, und in unſerer Erinnerung ſchwingt die Hoffnung mit, daß auch die weitere Entwicklung ſich in gleicher Weiſe wie damals vollziehen möge. Als König Wilhelm am 15. Juli aus Ems nach Hauſe zurückkehrte, da war der Krieg be⸗ reits ſo gut wie gewiß. Ueberall, wo der Zug in den größeren Städten hielt, ertönten don⸗ nerude Hochs, und in Kaſſel wie in Göttingen erwiderte der König auf die an ihn gerichteten Anſprachen der Behörden.„Sie ſehen mich, meine Herren, ſo lauteten ſeine Worte in der heſſiſchen Hauptſtadt,„auf der Rückreiſe be⸗ griffen, um zu beſchließen, was not tut.“ Dem gleichen Dank für die patriotiſchen Geſinnungen fügte er in Göttingen hinzu:„Die Lage iſt ernſt: der Uebermut regt ſich jenſeits des Rheins wie⸗ der in alter Weiſe; man kann ſich das Ueber⸗ maß der Prätenſionen nicht länger gefallen laſſen.“ Und an ſeine Gemahlin ſchrieb er am ſelben 15. Juli:„So ſind alſo die eiſernen Würfel gefallen, ſchneller als man es erwarten konnte! Gottes Wege ſind nicht unſere Wege, und vor ſeinem Angeſicht ſtehe ich mit ruhigem Gewiſſen, daß ich dieſe Kataſtrophe nicht ver⸗ ſchulde! Sein Wille wird weiter geſchehen und lenken! Amen! Meine Reiſe alſo glich in und von Ems bis hier einem Triumphzuge, ich habe ſo etwas nicht geahnt, nicht für möglich gehalten; in Kaſſel eine Adreſſe des Magiſtrats, in Göttingen die ganze Univerſitätsjugend; von Braunſchweig hatte ein Extrazug Hunderte von Menſchen nach meiner Station gebracht; in Magdeburg waren alle Wagen und Transport⸗ wagen mit Menſchen beſetzt; in Potsdam der Perron Kopf an Kopf, und nun hier! Eine ſolche Maſſe Menſchen und Wagen alle aufge⸗ fahren nebeneinander vom Bahnhof, Anhalt⸗ ſtraße, Königgrätzerſtraße bis zum Branden⸗ burger Tor und Unter den Linden auf der an⸗ deren Seite, alle Fenſter voller Menſchen, Illumination und an dem Palais unabſehbar Menſchen, denen ich mehrere Male am Fenſter und unter der Veranda mich zeigen mußte, und noch dieſen Moment, 511 Uhr, dauert das Singen und Schreien fort!! Mich erfüllt eine komplette Angſt bei dieſem Enthuſiasmus, deun was für Chancen bietet nicht der Krieg, wo all dieſer Jubel oft verſtummen könnte und müßte!— In Brandenburg kam mir Fritz, 7 ſe 19 5 beſprachen die ganze Lage, 1 i e fütr morgen ein Konſeil an, nicht ahnend, was mir bei der Ankunft bevorſtand! Vom Feldmar⸗ ſchall, Generalen, Magiſtrat wurde ich empfan⸗ gen und trat mit ihnen in das Zimmer, dieſe Perſonen zu begrüßen, als Bismarck ein Tele⸗ gramm öffnete— die Kriegserklärung ſtand im Wolffſchen Telegramm.“ Theodor Fontane, der die Ankunft des Königs in Berlin miterlebte, erzählt in ſeinem Buch über den Krieg gegen Frankreich, daß ſeine Fahrt nach- dem Palais„mehr dem Triumphzug des Siegreichen, als der Heimkehr des tief beleidigten Königs glich.“„Die Volks⸗ menge, welche das Palais umpwogte, wuchs mit jeder halben Stunde; wiederholt mußte ſich der König dem Volke am Fenſter zeigen, das ihn entblößten Hauptes empfing. Als kurz vor 11 Uhr General v. Moltke ſich in das Palais begab, wurde er auf dem ganzen Wege ſtürmiſch begrüßt; es fehlte nicht viel, ſo hätte man ihn auf die Schultern gehoben und die Rampe hinaufgetragen. Die kannte keine Grenzen. Seſſion, die Reichstag des Norddeutſchen Bundes je gehabt, im We dieſer Tag gewählt, denn es war der Todes⸗ Die Neutralen. W. Kopenhagen, 5. Aug. Die da⸗ niſche Regierung beſchloß im heutigen Staatsrat, anläßlich des Krieges zwiſchen Deutſchland und England eine Neutralitäts⸗ erklärung abzugeben. Nachdem bereits im di⸗ niſchen Teil des Sundes die Min enſperte erfolgte, wurde beſchloſſen, im G roßen Belt und im däniſchen Teil des Klein en Belt Minen auszulegen, um zu ver⸗ meiden, daß ſich die Kriegsoperationen auf die Verbindung zwiſchen den däniſchen Lan⸗ desteilen aufrechtzuerhalten. Außer⸗ dem wurde beſchloſſen, den zweiten Teil der Sicherungsſtärke auf Fünen und Jüt⸗ land, ſowie den zweiten bis einſchließlich — land, Laaland und Falſter einzu⸗ berufen. Die Einberufung der Sicherungs⸗ ſtärke iſt nicht gleichbedeutend mit Mopbiliſie⸗ rung. England verletzt Dänemarks Neutralität.—94 W. London, 7. Aug.(Ueber Kopenhagen.) Aus Liverpool wird gemeldet, daß dort der däniſche Dampfer„Jensba ng'“, der geſtern aus Stettin für Merſey beſtimmt war, von den Behörden angehalten wurde. Das Militär ergriff von dem Dampfer Beſitz. Das Schiff liegt vor Anker. Bolländiſche Sympathie für Deutſchland. München, 7. Aug. Der holländiſche Klub in München erließ einen Aufruf an alle im Deutſchen Reiche befindlichen Holländer, ihre Sympathie als die Stammverwandten Deutſch⸗ lands und ihre Bewunderung für die allge⸗ meine nationale Begeiſterung und Selbſtbehert⸗ ſchung in der gegenwärtigen ernſten Zeit nicht beweiſen. Deutſchland in Waffen. Gute Nachrichten aus den Reichslanden. W. Metz, 7. Aug. Ein Beweis für das zu⸗ nehmende Vertrauen in die Sicherheit der Spar⸗ kaſſengelder und in die Schlagfertigkeit unſeres Heeres geben die Bürger dafür, daß die Spar⸗ kaſſengelder bedeutend zugenommen haben und die Zunahme in den letzten beiden Tagen 110000 Mark betragen hat. Die Metzer Zeitung hebt als vorbildlich hervor, daß in dieſer Stadt die alten einheimiſchen Lothringer Truppen ihrer däniſchen Gewäſſer ausdehnen, und um die bloß durch Worte, ſondern auch durch Taten zu achten Jahrgang der Mannſchaft von See⸗ 1 Wehrpflicht nachgekommen ſind, ſo war die Ge⸗ ſtellung der faſt ausſchließlich aus einheimiſchen zuſammengeſetzten Reſerve⸗ und Landwehr⸗Jor⸗ mationen die denkbar beſte und ohne Mißmut vor ſich gegangen. Ferner wird dem Blatt von verſchiedenen Seiten mitgeteilt, daß die einge zogenen Lothringer ihre Pflicht und Schuldig⸗ auf jedem Poſten tun. Die Gpferwilligkeit des deutſchen Volkes. Berlin, 7. Aug.(Von unſ. Berl. Bur! Die Münchener Bäckermeiſter werden aufge⸗ fordert, in dieſer ſchweren Zeit alle Luxus⸗ bäckerei zu unterlaſſen und nur noch Schwarz⸗ und Weißbrot zu backen. In München iſt eine Bewegung im Gange, die goldenen Trauringe auf den Altar des Vater⸗ tag der Königin Luife und die Erinne⸗ rung an all die Schmach, die die Königin von dem erſten Napoleon erlitten, zitterte in dem Gedenken an den neuen Kampf mit dem dritten Napoleon mit. An hrem 60fährigen Todestage trat nun ihr zweiter Sohn, den ſie ſelbſt einſt „das Ebenbild des Vaters“ genannt hatte, vor die Vertreter ſeines Volkes und rief ſie zum Kampf gegen den Erbfeind, gegen den Neffen des damaligen Geguers, auf. In der von Bis⸗ marck verfaßten Thronrede ſagte König Wilhelm u..:„Hat Deutſchland derartige Ver⸗ gewaltigungen ſeines Rechts und ſeiner Ehre in früheren Jahrhunderten ſchweigend ertragen, ſo ertrug es ſie nur, weil es in ſeiner 3 it nicht wußte, wie ſtark es war. Heute, wo das Band geiſtiger und rechtlicher Einigung, wel⸗ ches die Befreiungskriege zu knüpfen begannen, die deutſchen Stämme je länger, deſto inniger verbindet heute, wo Deutſchlands Rüſtung dem FJeinde keine Oeffnung mehr bietet, trägt Deutſchland in ſich ſelbſt den Willen und die Kraft der Abwehr erneuter franzöſiſcher Ge⸗ walttat. Es iſt keine Ueberhebung, welche Mir dieſe Worte in den Mund legt. Die 1 deten Regierungen, wie Ich ſelbſt, Wir hande in dem vollen Bewußtſein, daß Sieg und Nie⸗ derlage in der Hand des Lenkers der Schlachten ruhen. Wir haben mit klarem Blicke die Ver⸗ antwortlichkeit ermeſſen, welche vor den Gerich⸗ ten Gottes und der Menſchen den trifft, der Die„Tägl. Rundſchau“ meldet aus München 46 zwei große und friedliebende Völker im Herzen Europas zu verheerenden Kriegen treibt Wir werden Vüttr Saale des Berliner Schloſſes eröff⸗ efe Bce fee ge 12 5 Seebe and Fis Aader lei ae 4 7. Auguſt 1914. jenigen, di zu geben. perfügt, daß Ferngeſpräche nur noch in geführt werden dürfen. Der König hat den pre ſandten in länge And Die Prinzeſſin⸗Wit rich von Bayern hal außer einem Wertbetrage Iſartal mit acht Landhäuſer geſtellt, Verwundeten und Geneſenden. Hofverwaltung der Prinzeſſin ſeiner ganzen Familie in den Di Kreuzes geſtellt. Allmählich! ˖ erſten Tage bitterem Er ſtreben, nunmehr mitallen g Familien der Kriegsteilnehmer Kriegseinberufungen machen all bemerkbar. Die Trambahnen Betrieb eingeſtellt. Der König beabſichtigt, Schlöfſer der Ke Zivilliſte und alle ihre verfügbaren Räumlic keiten ſamt den vorhandenen Einrichtungen als Lazarette und Er holu ſowie ſonſtige Krie f Die Baron ſamtes, aus 5 Hohenkammer ſtadt dem Rotor Die Münchner bereit erklärt, einen 1 1 ten und Frühſtück dern— 3u 9 München lebenden Holländer werden aufgefor⸗ dert., ihrer Sympathie für deutſchland 55 Tat Ausdruck zu geben. Wie N über Lindau in München iaee ſind, mitteilen, ſoll die Schweiz voll Ruſſen und Engländer ſein, die in Mengen auf den Bahn⸗ höfen warten. Die Engländer erhalten trotz ihrer dicken Scheckbücher keinen Pfennig Geld und ſind mittellos. Ein Artikel des Bͤloe 1 EBerlin,7 on In den Hamburger Nachrichte n vers öffentlicht F ünr ſt Bül o w, der vierte Kanzler, folgenden Artikel: Am 70. Geburtstage des Zürſten Bis Smarck hörte der frühere Reichskanzler Fürſt Bülow, wie der erſte Kanzler zu ſeinem hne Herbert ſagte: Den großen Erfolg meines Lebens ver⸗ danke ich im Grunde dem, daß ich 5 immer an den Vers gehalten habe:„Und ſetzet ihr nicht das Leben ein, nie wird Euch 5 Leben gewonnen ſein! Vieſe Worte Schil Reiterliede gelten in dieſen Tagen für jeden Deutſchen. Sie gelten für die Nation. Heute geht es um Haus und Hof, um Gegen art 5 , um die: materfellen „es geht um les Früchte von 1870 15 uUnt das, was unſer Väter vor hundert Jahren erkämpft. Es gebt nicht nur um das junge Reich, unter deſſen Schutz wir 5 43 Jahren ſtehen, es geht auch um das alte Preußen, für 88 8 der große König im Felde f e8 geht Um die ganze ruhmyolle ee bis in die Tage unſerer eeeeeeee— die Gewalttat fr demder in dieſem Kampfe, in Ztel verſolgen, als fangen. hen dem Kriegs smini 3 Gut Holzen im igung zur Verwendung al Amer „Aug.( lex 8 52 Eroberer kämpfen, und dem wir kein anderes den Frieden Europas dauernd zu ſichern, wird Gott mit! ſein, wie er mit unſeren Vätern war.“ Worte wurden von dem König Anter dem ſtür⸗ miſchen Beifall aller ſend den geſprochen. Am ſelben Tage trat der zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen, maen die Kriegserklärung N Aim ſölgenden Tage wurde eine 85 gu an den König aienenemen Und für den Krieg wurden bewilligt. Bi klärte in dieſer Sitzung, daß wohl ſelten ein europàiſches Ereignis von gleicher Wichtigkeit ſich vollzogen habe, deſſen Akten ſo gering ſeien. haben,“ ſchloß er ſeine Einleitung,„von der kafſerlichen franzöſiſchen Regierung in der ganzen Angelegenheit nur eine 5 amtliche Mitteflung erhalten: es f e geſ ſtrige e werreemg 2 Der Si! ließ am folgenden Tage, dem 21., die e Weite lie⸗ niit den Worten: ⸗Möge der Segen des igen Gottes auf unſerm Volke ruhen, g⸗ in dieſem heiligen Krieg. 55 E Bundesfeldherr der deutſchen eere, König Wilhelm von Preußen, er 3 hoch!“ Auch die Fortſchriktspartei, die ſonſt dem damals Zberrſchenden Soſtem nicht allzu geneigt war, hatte 5 einer Farialſchen A zu jeglichem Opfer, zum Kampf Sache der Erhaltung des Vater fordert. Jede Feindſchaft, auch die ver war nun vergeſſen, und ſelbſt aus der F E 1 5 der Verbannung riefen die Demokraten ie All Deutſchlands ſei'!“ herüber, ſo Karl Lond 8 — für die große Ungeheu für 1 wo plötzlich trat mit ſeinen drei Sö ſſe an das Voll W eneral-Anzetger. Neneſte Nachrichten.(Mittagblatt) 3. Seſde. ſain Ig 85 8 Seer un ſich der Deut Hein⸗ 9 erium und ſeiner Begubung nach ſeiz ner Arme K und nach ſeiner Leiſtung ſpruch hat, den Platz, cht und iten will. ˖ je widerwärti nporzingeln mögen, um Detken einen A 2*2 Heſtre wir an 2 8 8, bl wie er öſſ Hand um 5 gelegt, Ahes Hamb en wir an das Zi b des 19 9 e fordert. Den reN e 5 ieſes Ziel h Erfolge, wiegen, Aichde, die möge in die Gott geben noch durch Mißerfolge, igen. No ch nieiſt das erlegen, wenn es wir einig, dank dem 9 feſter zu⸗ 55 e der P barteien an 5 mwas uns gemeinſam iſt. Die 5 tung des deutſchen Volkes in dem Augenblick und unvermutet ſchwere Gewitter über uns niedergehen, iſt über jedes Lob er⸗ haben. Das anzuerkennen ſei auch Pflicht aller derjenigen, denen deutſche Eigenart, die uns in der Vergangenheit Schaden brächte, Sorge für die Zukunft einflößte, Heute mögen ſich alle neigen vor dem großen deutſchen Volk und wenn die Welt voll Teufel wäre, wir werden unſern Platz an der Sonne verteidigen und behaupten. ſtfäliſ 5 1 außeror dentlich groß. In u den größeren Städten haben ſich überall viele Tauſende gemeldet. Hier meldete ſich auch ein 5jähriger Mann, deſſen drei Söhne bereits zu den Fahnen einberufen wurden. Ein 60jährit Förſter aus Dülmen yhnen bei ſeinem alten Regiment der Münſterſchen Küraſſiere ein. Aufruf Ses Bundes der Induſtriellen. Durch unaufrichtige und neibiſche Gegner iſt Deutſchland nach einer 48jährigen Friedens⸗ Seit, die in erſter Linie ihm zu danken iſt, in den Krieg hineingetrieben worden! Während dieſer Friedensjahre iſt es der deutſchen In⸗ duſtrie gelungen, ſich auf dem Weltmarkte jene achtunggebietende, aber auch vielbe⸗ néidete Stellung zu ſchaffen, für deren Aufrechterhaltung die Induſtrie noch vor einem Jahre bei Aufbringung der Mittel für den Wehrbeitrag mit den anderen deutſchen Er⸗ werbsſtänden wetteiferte. Gerade die im Bunde der Induſtriellen vornehmlich vertre⸗ tene Ausfuhrinduſtrie iſt ſich bei dem allge⸗ meinen Ringen der europäiſchen Völker nach Ausdehnung ihrer politiſchen Beziehungen im Hinblick 5 enge Verbundenſein von welt⸗ kswirtſchaftlichen Intereſſen ſtets 7 · en, daß Deutſchlands Stel⸗ lung in der Welt unoerſchüttert bleiben muß. Durch die glückliche Entwicklang des Wirt⸗ ſchaftslebens in dieſer langen Friedensperiode iſt die Induſtrie nunmehr aber auch in den Stand geſetzt, die ſchweren Anforderungen, die der Krieg an ſie kellt, in ebenſo Weiſe zu erfüllen. In dieſer ernſten, aber hoff⸗ nungsvollen Zeit wird die Induſtrie erneut ihre Opferwilligkeit gegenüber dem Vaterlande zeigen. Sie wird ſich vor allem der Verpf lich⸗ tüng bewußt ſein, daß ſie fünr die Ange⸗ hörigenunſerer wackeren KHrieger 8 1¹ 0* der in den Krieg ziehenden Augeſtellten und Arbeiter auch dadurch ſtärken, daß ſie ihren zur ſahne einberufonen Mitarbeitern Weit⸗ gehendſt entge genkomm Leider werden biele durch den Krieg geſchaffenen wirt⸗ en Lage und bei dem Mangel an Ar⸗ flen gezwungen ſein, ihren Betrieb ein⸗ zuſchränken oder ſogar während der Dauer des ſes ganz oder teilweiſe zu unterbrechen. keres inf Ige der Eiger ˖ müſſen, haben ſich kannt geworden 5 rei t den entlaſſenen Abelber 75 Fielle Werke in⸗ des nimmt laſſen wir unse Bund der wie 0 en hat, und ſie wird die Kampfesluft Rittmeiſter der Landwehr 1. John im für die nächſten 14 Tage den vollen 8 Lohnes zus und von da ab die Hälfte des ihlen. Die in der Induſtrie infolge der Betriebs⸗ chränkungen frei werdenden müſſen ſich aber ſofort der Landwirtſ zur Ein⸗ der Ernte zur Ver 10000 ſtellen. Schnelle Arbeit iſt im Intereſſe der Sicherung der Verproviantierung der Truppenmaſſen er⸗ um die reifende Frucht auf den eldern einzuſcheuern. Wir richten daher an ale Männer, Jünglinge und Frauen, die in⸗ folge des Krieges ihre Arbeit in der Induſtrie werden einſtellen müſſen, die dringende Auf⸗ forderung, die diesjährige reiche Ernte durch ihre Mitarbeit vom Verderben zu erretten. Die Geſchäftsſtelle des Bundes der Indu⸗ ſtriellen, Berlin, Königin Auguſtaſtraße 15, Meldungen aus d richten wir die von Erntegrbeiter⸗ Durchführung des Induſtrie und Denn 1 der⸗ An deun e Städte ch an der awwiſchen 1 balch ſein 1, die Arbei ter in der Nähe Wohnſitzes zu beſchäftigen, wodurch ſie allen Dingen mit ihrer Familie und ihrer tsſtätte in Verbindung bleiben. Erfreu⸗ lic erweiſe iſt die Erntearbeiter⸗Vermittlung auch bereits von mehreren gemeinnützigen Ver⸗ bänden in Angriff genommen worden. Mit all dieſen Stellen ſowie mit den zuſtändigen landwirtſchaftlich Organiſationen wird der Induſtriellen, der ſeine geſamte O ation für Def i Unterſtütz: der Mob ach rVerfügung geſtellt hat, Hand in Hand abbeben Bund der Induſtriellen. Das Präſidium: H. Friedrichs, Kommerzienrat. Die Geſchäftsführung: J. A. Dr, Herle⸗ ihres vor ung d bundgehung des Antiultra⸗ zentanen Reichsverbandes. res Kaiſers Wort hat die Deutſchen zu⸗ wengeſchwelßt zu einem einzigen Block. 0 ſind mehr vorhanden, nur tm regiert diestunde. er Antiultramontane Reichs⸗ 3u nahe niemals hal er gez weiſelt an der vaterländiſchen Geſinnung der deutſchen Katholiken. Nur auf den Standpuukt hat er ſich geſtellt, den ſeit reichlich 1000 Jahren erleuch⸗ tete und beſte Katholiken, treue Söhne ihrer Kirche, in 5 Ländern eingenommen haben: Scheidung zwiſchen Religion und ihrem uktra⸗ montanen. Miß e zu. e zwecken. Das auszuſprechen, auch in gegenwärtiger weltgeſchichtlicher Stunde halten wir uns für berpflichtet Jeder ſüll erkennen, daß wir nicht trennen, einigen wollen. Damit aller Anlaß oder Vorwand zu falſcher Deutung wegfällt, ſtellt der Antiultramontane R ſteichsverband bis die ſchwere Gewitterwolke vorübergezogen iſt, ſeine Tätig⸗ keit ein. 5 Dem gemeinſamen Vaterlande alle Wünſche, alle Gedanken, alle Kräfte! Der geſchäftsführende Ausſchuß: J..: Admiral von Knorr. Fürſorge für die Jamilien der Stgatsarbeiter. *Berlin, 6. Aug. Zur Fürſorge füv die zurückbleibenden Familien der zum Heeresdienſt einberufenen Arbeiter, welel in Reichs⸗ oder preußiſchen Staatsbetrieben ſeindeig beſcherſzeg⸗ waren, ſoll nach einer Vereinbarung der beteilig⸗ ten Verwaltungen den Angehörigen bis auf weiteres der Lohn der Einberufenen in folgen⸗ der Weiſe fortgewührt werden: a) der Chefrau je 8 Bedarf bis zu 25 Prozent des Lohnes, b) jedem Kinde unter 15 Jahren je nach Bedarf bis 15 6 Prozent des Lohnes, im ganzen für alle höchſtens die Hälfte des Lohnes. Die Be⸗ züge der einzelnen werden unter Berückſichtigung der örtlichen Verhältniſſe und der Höhe der Löhne bemeſſen werde * im 10. und 11. Oktober ds. nach Köln einberufeſſe A[gemeine Vertre⸗ tkertag der Nationalliberalen Partei wird aus Anlaß des Krieges auf Anwejſung des Abg. Baſſermann, des Vor⸗ ſitzenden des Zentralvorſtandes der Partei, dertagt⸗ der nationalliberalen Fraktion des ages rückt eine Reihe don Mitgliedern ins Feld. Der Abg. Baſſermann, der als Aufgebot noch akkiv iſt, geht zur Führung einer Wagen⸗ kolonne nach Raſtatt. Weiter folgen dem Ruf zu den Waffen die Abg. van Calker, der als Major noch in der Reſerve ſteht, Dr. Schroeder, Dr. Hoppe, Dr. Ort⸗ ntann u. a * Der Is. der Induſtrie für die Uebernahme von Erntearbeiten entgegen. vernehmlich daß wir Berlin, 7 7. Aug. Von unſ. Berl. Bur.) Vom beeußſchen Kriegsminiſter wird im Ge⸗ bäude der Kriegsakademie, Dorotheenſtraße 48, für die Dauer des Krieges für die breußiſche Armee ein Zentral⸗ Nachweisbureau errichtet. Es erteilt Auskunft über alle Ver⸗ wundeten, Gefangenen und in den Lazaretten behandelten Perſonen der eigenen Armee. Die gleiche Auskunft erteilt ſie über die von unſeren Truppen gefangen genommenen Angehörigen der feindlichen Armee. Auch erteilt es die Be⸗ urkundung der Sterbefälle von Militärper⸗ 115 der eigenen Armee, für die ein zuſtändiger Standesbeamter im Inland nicht zu ermitteln 896r nicht vorhanden iſt. Die Auskunftsertei⸗ lung erfolgt ſchriftlich oder mündlich. Auch beim königlich bayeriſchen, ſächſiſchen und württem⸗ bergiſchen Kriegsminiſterium in München, Dres⸗ den 15 Stuttgart ſind Nachweisbureaus für die Angehörigen der betreffenden Armeen errichtet worden. Klauſenburg, 7. Aug. In der ver⸗ gangenen Nacht traf hier ein Sonderzug mit deutſchen Militärpflichtigen aus Rumänien ein, die nach Deutſchland reiſten. Den Deutſchen wuürden ſtürmiſche Ovationen zuteil. Bürgermeiſter Winheller hielt eine An⸗ ſprache und die Leute der Stadt bewirteten die Soldaten. Die Männer brachten ununterbrochen Hochs auf Kaiſer Wilhelm und Deutſchland aus. Zum Danke dafür ſchenkten ſie der Stadt eine Fahne. Als„„„„ ſie eine ungariſche. W, Paris, 7. Aug.(Ueber Koberchggen.) Im Schwarzen Meer iſt ein öſterreichiſcher Dampfer beſchlagnahmt worden. W. Petersburg, 7. Aug. Nach den Mit⸗ teilungen von dem Ausbruch des Krieges zwi⸗ ſchen England und Deut ſchland mahmen die Bot⸗ ſchafter von England und Frankreich um Mitter⸗ nacht an einem feelhen Gottesdienſt für die Heere Frankreichs, Rußlands und Englands in der franzöſiſchen teil. Mannheim. Astdng zum ganòſturm. Es wird gebeten, das alle Herren, ſich zur freiwilligen Aus hilfe bei der Abfer unng der Stammrolle gemeldet haben, in der heute Abend ½t Uhr im Roſengarten ſta denden B eſprechung erſcheinen mö weil daben die Arbeitsteilung für die folgend Tage feſtgeſtellt, und die notwendigen B lehrungen gegeben werden ſollen. Die beitsteilung wird etwaige Wünſche berückſt tigen, und darauf Bedacht nehmen, daß die Arbeitskräſte der einzelnen Herren nicht zu ſehr in Anſpruch genommen werden Die Laldſturmpflichtſgen werden darauf ſam gemacht, daß die Anmeldungen z u biger Zeit während des Tages bis abends 8 1 erfolgen kön Auslande. Der Poſtverkehr zwiſchen Deutſchle und England iſt gü inz lich eingeſtell! u. findet auch auf dem Wege über andere Länd⸗ nicht mehr ſtatt. Es werden daher keiner Hoſtſendungen nach dem angegebenen fremde Lanbde mehr angenommen, bereits vorliegend obder durch die Briefkaſten zur Einlieferung laugende Sendungen werden den Abſend zurückgegeben. Der private Telegrap und Fernſprechverkehr zu und dieſem Lande iſt eingeſtellt. Uriegs⸗ Sürſerge⸗ In den Räumen der ehemaligen Spurkaf (Rathaus, Querbau, Erdgeſchoß) iſt ei Kriegs Unterſtützungs⸗ Bur eingerichtet worden. Dieſes Bureau überwei den Familien der einberufenen Kriege durch das Geſetz vorgeſchriebenen Unterſtüt gen im Falle der Bedürftigkeit, und zwar wer den hierfür keine privaten, ſondern ausſchließ lichöffentliche Mittel in Anſpruch genom men. Soweit dieſe Unterſtützung aus öffe⸗ lichen Mitteln nicht ausreicht, tritt die fr willige Fürſorge durch ein unter Mitwi des Armenamts ins Leben gerufenes besgaben⸗Komitee ein. Dieſes L besgaben⸗Komitee, deſſen Geſchäftsräunme f in der Friedrichsſchule, Erdgeſchoß, Zimm No. 1, befinden, ſammelt Lebensmittel, Klei dungsſtücke uſw., ſowie Geldſpenden, die gleich falls und zwar ausſchließlich zur Unterſtützu der Familien einberufener Krieger dienen. iſt nicht ee 11 vom Liebesgaben⸗ ſtützungen zu, pielmehe wer dieſe Beträge zum Ankauf von Lebenst Kleidungsſtücken uſw., zu Ausbeſſerunge dergl., verwendet. Die Spenden, die d ten Kreuz zufließen, werden für T erfriſchung, Pflege verwundeter Krieg zur Errichtung und 105 verwendet. Auaßlic des Ausrüc cke Feld findet am Samstag, br— d. 5 e 8 10 4. Seite. goge und morgens 8 Uhr in der ſtiftungs⸗Synagoge dienſt mit Predigt ſtatt. Bittgottesdienſte in den alt⸗ katholiſchen Nirchen. In einem ergreifenden Hirtenbriefe wendet ſich der Biſchof der Alt⸗Katholiken des Deut⸗ ſchen Reiches, Dr. Georg Moo g in Bonn, in dieſer ernſten Zeit an ſeine Gemeinden.„Der Krieg, der jetzt entbrannt iſt,“ führt er u. a. nus—„wird in Wahrheit wiederum ein heili⸗ ger Krieg ſein in dem es gilt, die Ehre und den Beſtand und damit die Freiheit des deutſchen Volkes zu wahren. Aber es wird auch ein Krieg werden ſo reich an Opfern, an Blut und Tränen, ein Krieg, der ſolchen Opfermut und Opferkraft erfordert wie wenig andere, in die Deutſchland verwickelt wurde. Darum geloben wir mit allen deutſchen Volksgenoſſen: Wir wollen in den kommenden Prüfungstagen in unſerem Opfer den Geiſt und die Stärke be⸗ währen, welche das Vaterland von uns er⸗ wartet und fordert! Clai Bittgottes⸗ 2 ſondern vor allem des unerſchütter⸗ fden allgerechten und all⸗ der da weiß, daß wir den mächtigen Gott, Frieden geſucht und ihm nachgetrachtet haben. J. Petr. 3, 11.). Wir bedürfen, um dieſes Ver⸗ trauen ſtark und heilig zu erhalten, der täglichen Erneuerung unſeres innerſten Herzens durch einen perſönlichen lebendigen Glauben und iubrünſtiges Gebet.“ Gleichzeitig werden auf Sonntag, den 9. Auguſt(für Preußen am 5. Auguſt), in allen alt⸗katholi chen Kirchen Bitt⸗ gottesdienſte mit Kollekten für die Angehörigen der ins Feld gerückten Krieger angeordnet und eine Reihe von Gebeten für die Kriegszeit. * Exequaturentziehung. ickſicht auf die politiſche Lage iſt den Beamten d Kgl. Großbritanniſchen Konſulats in Mannheim die Ausübung kon⸗ Mit Ri ſulariſcher Funktionen im Großherzogtum ent⸗ 30gen worden. Kein Mangel an Lebens⸗ mitteln. Die„Karlsruher Zeitung“ bringt wiederum einen offiziöſen Artikel, in dem darauf hinge⸗ wieſen wird, daß auch nach der Kriegserklärung Englands kein Mangel aun den notw en⸗ Ddigen Lebensmitteln zu befürchten iſt. Die Getreideernte verſpricht einen befriedigenden Ausfall, bei den reichen Viehbeſtänden in Baden und in den übrigen deutſchen Staaten wird auch kein Mangel an Fleiſch eintreten. Kartoffeln, Doſt und Gemüſe werden auch in hinreichenden Mengen vorhanden ſein. Im übrigen wird durch das vom Reichstag am 4. Auguſt be⸗ ſchloſſene Geſetz über die Höchſtpreiſe der Gegen⸗ ſtände des täglichen Bedarfs einer wucheriſchen Preistreiberei zum Nachteil der Volksernährung vorgebeugt werden. Aufruf an die Milchproduzenten. Da infolge der Mobilmachung die Produftion gerät, und Zufuhr der Lebensmittel ins Stocken ſo Eintritt einer Notlage, beſonde die Stadtbevölkerung, ſehr zu befürchten..̃ rend man derartige Störungen durch Stapelung 1 Waren einige Zeit überbrücken fann, iſt eine ng der Milch infolge der leichten Verderb⸗ keit ganz ausgeſchloſſen. Man iſt alſo hier auf liche Friſchproduktion im kleineren Umkreiſe der angewie In dankenswerter Weiſe iſt nbahn rebt, ſo weit wie irgend mög⸗ die Milchtransporte während Mobil⸗ ig aufrecht zu erhalten. Es werden daher ilchbroduzenten gebeten, die Milchproduktion der bisherigen Weiſe unverändert durchzufüh⸗ ren und unter keinen Umſtänden Milchkühe etwa aus Kurzſichtigkeit oder falſcher Spekulation zu veräußern. Wegen Abnahme von Milch wende man ſich an die Mann heimer Mil chzentrale, welche für ordnungsmäßige Bezahlung der Milch gauch während der Mobilmachung grantiert und auch bereit iſt, alle Wünſche bezüglich Zahlungen zu erfüllen. Gleichzeitig muß darauf hingewieſen werden, daß die Milch wegen des langſamen und unregelmäßigen Transportes zur Vermeidung des Verderbens beſonders gut behandelt und gekühlt werden muß. iſt der — der 1n Zuführung von Lebensmitteln Die Landwirtſchaftskammer weiſt in einer Bekauntmachung auf Grund einer Mitteilung der Linienkommandantur Karlsruhe wirte darauf hin, von Jebensmi die Land⸗ daß für die Zuführung tteln vom 9. Mobil⸗ ntachungstage(10. Auguſt) ab folgender Zug verkehrt: Friedrichsfeld ab.01 Uhr nach⸗ miktags, Mannheim(Rangierbahnhof) ab.19, Heidelberg ab.25, Bruchſal ab.55, Durlach ab.83, Karlsruhe au.45 Uhr.»Sendungen, deren Zuführung militäriſcherſeits, wie Ge⸗ treide, Mehl, Kartoffeln, Obſt, Gemüſe, lebendes Vieh, Fleiſch u. a. für notwendig erachtet wird, ſind an die betreffenden Bahnſtationen anzu⸗ melden. * Belft die Ernte bergen! Auch die Ortsgruppe Mannheim Zud⸗ wigshafen des Odenwaldklubz for⸗ dert diejenigen Mitglieder, die nicht einrücken wüſſen, auf, ſich an der Einbringung der Ernte u beteiligen.(Näheres ſiehe Inſerat im geſtrigen Abendblatt.) Di Erneral-Auzeiger.— Zadiſche Meueſte Nachrichten.(Mittagblatt) e Mannheimer Pfadfinder während des Krieges zu jeglicher Dienſt⸗ ung(Botendienſte uſw.) jederzeit gerne beherzte M beit. Anfragen und Auskunft bei Frau F 8 leuten d Die iſt nicht 1 Aufruf des Badiſchen Jugend⸗ bundes Landesverbandes evangeliſcher Jugendvereine. Ihr Jungen und Mädchen! iegroße Stunde iſt da! Es gilt den Volkes Beſtand und Wer Soldat geweſen iſt, dem iſt die fnahme im Bürgerquartier eine s ganze Leben. Wenn man von ieſt, daß Fürſten und Könige ihre die Aufnahme von Verwundeten ſtellen, daß man an verſchiedenen bringen. liebevolle Au Erinnerung ewärts Kampf um unſeres deutſchen ſeine heiligſten Güter! Ihr Jungen, die meldet euch ſofort zum f den deutſchen Fahnen. Ihr Anderen helft den Bauern die Ernte heimbringen, damit der Sol⸗ dat und der Bürger zu eſſen habe. Oder ſtellt euch, wo ihr ſeit, den Behörden zur Verfügung zu jeder irgend nötigen Hilfsarbeit. Das Vater⸗ land braucht jetzt viel Hände, die ſich mit Freu⸗ den regen. Ihr Mädchen, ihr könnt Binden nähen für die Verwundeten, oder für die Kinder ſorgen, deren Väter ins Feld und deren Mütter an die Arbeit müſſen. Ihr könnt armen alten Müt⸗ tern, deren Söhne für uns kämpſen, durch lie⸗ bende Pflege viel Freude bereiten. Schaut überall, wo Not iſt und greift dann zu! Helft alle mit! Gott ſchenke euch die Kraft dazu! Der Vorſtand des Landesverbandes: Lamb, MannbeimNeckarau Roland, Britzingen Elsbelh Reinhard, Freiburg i. Br. 17 Jahre alt ſeit, Orten ſo illigen D Dienſt unter und wenn ma behaude gezwungen ſe gung der Ein bei wem der wem er im H Firma für ihre i Jede lt eine R volle enden A entliche Be nich Geſetz betr. vorübergehende 80 Einfuhrerleichterungen. Artikel 1. Bundesrat wird ermächtigt, während der Dauer des Krieges Getreide, Reis, Hülſen⸗ 2 früchte, Kartoffeln, Rüben, Grün⸗ und Rauh⸗ Vor⸗ futter, Küchengewächſe, Vieh, Fleiſch und Zu⸗ zuzüglich bereitungen von Fleiſch, Fiſche, Fette zum Ge⸗ nende Kind ur nuß, Käſe, Eier, Müllereierzeugniſſe, gewöhn⸗ liches Backwerk, eingedickte Milch, Nahrungs⸗ jedes Der ellten ich M. Mannes. Waren, die ſich zur Zeit des Inkrafttretens dieſes Geſetzes in deutſchen Zollausſchlußgebie⸗ ten, Freibezirken oder Zollagern befinden. Artikel 4. Der Bundesrat wird ferner ermächtigt, wäh⸗ rend der Dauer des Krieges geſetzliche Verbote und Beſchränkungen der Einführ der in Artikel genannten Waren ganz oder teilweiſe außer Kraft zu ſetzen. Artfkel 4. „Dieſes Geſetz tritt mit dem Tag ſeiner Ver⸗ kündigung in Kraft. Die Firma Erſte Spezia IHRrer 5 wird. ausgehängten weiter verkehr 1912 Reichstag angnommen 4. Auguſt den Milchz 5— e Skandalss! Kreuz und —— 55 205 5 finder hatte Es ſind uns bereits verſchiedene Zuſchriften 5 zugegangen, in denen unter Namensangabe dar⸗ üker Beſchwerde geführt wird, daß Juartier⸗ geber den Kriegsteilnehmern, die bei ihnen ein⸗ quartiert werden, nicht die Behandlung zuteil werden laſſen, die ihnen gebührt. Wir haben es für ſelbſtverſtändlich gehalten, daß in Mann⸗ heim jeder Bürger ſeine Ehre darein ſetzt, die durchziehenden Soldaten, die bei ihm einquar⸗ tiert werden, ſo zu behandeln, daß ſie ſtets mit Dank und Anerkennung an den Mannheimer Aufenthalt zurückdenken. Zu unſerem großen Bedauern muß ſchon jetzt— die Einquartierung hat ja erſt begonnen— feſtgeſtellt werden, daß Fälle bekannt geworden ſind, in denen ſich die Quartiergeber geradezu fkandalös benom⸗ men haben. So wird uns mitgeteilt, daß eine in der Oſtſtadt wohnende bekannte Perſönlich⸗ keit, die von ſieben Zimmern vier für die Ein⸗ quartierung zur Verfügung hat, die Soldaten in der heißen Küche eſſen läßt. Schämt ſich denn der Mann nicht? Das beſte Zimmer iſt für unſere Vaterlandsverteidiger gerade gut und Liebesgab für das Rote Mark erhöht. rung herrſcht zum Heeresdi Karlsr die freiwi den badiſchen rat hat zur Familien der genug. In einem anderen Schreiben wird uns zoſen und Se mitgeteilt, daß eine ebenfalls in der Oſtſtadt die Heimreiſe wohnende Dame ihre Soldaten auſf dem Spei⸗ cher ſchlafen laſſen will, weil ſie„nur“ noch den Salon zur Verfügung hat. Da ſoll, wenn man den Salon nicht hergeben will, die Familie eben während der Einquartierung im Salon ſchlafen und dafür räumt man der Einquartie⸗ rung das freiwerdende Zimmer ein. Der Be⸗ ſuch, der in dieſen Tagen kommt, wird für die Inanſpruchnahme des Salons für nötigere Zwecke ſchon das richtige Verſtändnis haben, daß er vaterländiſch denkt und fühlt. Wir müſſen geſtehen, wir ſchämen uns, daß wir derartige Selbſtverſtändlichkeiten denjenigen, die es augeht, an dieſer Stelle vorhalten müſſen. Geſtern abend entſtand ein großer Menſchen⸗ auflauf in der Pozziſtraße vor dem Hauſe Nr. 7. Der daſelbſt bei dem Hausherrn, einem in einer großen hieſigen Fabrik beſchäftigten Meiſter, einquartierte Landwehrmann konnte keinen Einlaß in ſein Quartier erhalten. Vor⸗ geſtern abend kurz nach 11 Uhr ereignete ſich der gleiche Zwiſchenfall. Die ſämtlichen Haus⸗ bewohner bemühten ſich, den Hausherrn durch Klingeln am Abſchluß und durch Rufen und Klopfen zu veranlaſſen, dem Landwehrmann ſein Zimmer zu öffnen. Erſt als ſich ſämtliche Hausbewohner erboten, dem Soldaten ihre Betten zur Verfügung zu ſtellen ließ ſich der Vermögenden und den amtlichen und Briefu berſehen ſind, bereitgehalten. werden. Der je 2 Stück. *Zunj letzten heim geſtaltete der Liebe und bene erfreuen zmenſchenfreundliche“ Mann herbei die Tür zu öffnen. Der Landwehrmann wurde mit tahe zu T uner im Verein mit anderen Land⸗ ſeiner fadfinder, die ſich hierzu zur Verfügung lich„vaterländiſch“ geſinnte Quartiergeber auch ernſter Stätte leu, baben ebenda nachzufragen. Aeltere noch! zu den Fahnen einrücken muß. Wie wird Worte e Deu dfinder melden ſich beim Roten Kreuz. ihm wohl zu Mute ſein, wenn er ebenſo be⸗ id Recht, einig in Kaiſer 1 oht ß und Neid. er Gelegenheit möchten wir alle Quar⸗ tiergeber bitten, wenn es irgend möglich iſt, die] Bentzinger. Und in dieſer heuligen Schickſe 2 252 2 8 21 Einquartierung im eigenen Heim unterzu⸗ wurde er gerufen. Auch die menſchlichen gar ſchon dazu übergeht, die Schmuck⸗ ſachen dem Vaterlande Soldaten, die hinausziehen, um für die it der Zurückbleibenden ihr Leben ein⸗ von Schamröte ins freunde“ zu veröffentlichen, über mangelh mit die Einwohnerſchaft ein Unterſtützungsaktion. — und Ar , ebenſo die Frauen der mit Monatsgehalt Laboranten, rbeiter die Hälfte des betr. Mo leſtiung von zwei Dritteln des Monatsgehaltes des Für die Familien der im Heeresdienſte und Genußmittel anderweit nicht genannt(auch befindlichen kaufmänniſchen und techniſchen Be⸗ der ebenfalls ſtellungspflichtig iſt, kommt henf iirtd ſchlaff, Mehsnit en wird ebenfalls geſorgt werden. von Belgien zurück luftd verſchloſſenen Behältniſſen) und amten wird ebenfalls geſorgt we 5 on Belg 3 85 e e Die Providol⸗Geſellſchaft m. b. H. Die Stuttgarter Ausſtellung für Geſundheitz⸗ 0 15 12 5 25 5 Berlin NW. ſpendete zur Verhütung bon ſpflege wird auf Befehl des Generalkommandos in 1 Artikel 5 Seuchengefahr dem Roten Kreuz 5000 Stück Pro⸗ den nächſten Tagen geſchloſſien werden, da Die Ermächtigung erſtreckt ſich nicht auf vidol⸗Seife. die Gewerbehalle und die anſtoßenden Bauten det len, daß nach wie vor in vollem Umfange Militär⸗Lokalzüge * Wetter verurſachen werden. Die Belriebsinſpektion teilt mit, daß die im„ Fahrplan bekanntgegebenen Mrandn Nxi Faünge ee eut üideere Der europäiſche Krieg. en; ebenſo auch die jetzt verkehren⸗ Die Stimmung in Paris. heit, den durchziehenden Truppen Erfriſchungen Heidelberg haben ſich bereits 2000 junge Männer ſterium hat auf Anregung des Reichseiſenbahn⸗ amts angeordnet, daß alle Sendungen für Militärgut und frachtfrei befördert werden. In gleicher Weiſe wird bei den übrigen deut⸗ ſchen Eiſenbahnen verfahren werden. 5 ): Baden Baden, 6. Aug. Der Stadt⸗ ſtädtiſchen Mitteln die Summe von 10000 Mk. zur Verfügung geſtellt. :: Freiburg, 6. Aug. Nach einer Bekannt⸗ machung des Bezirksamtes haben Ruſſen, Fran⸗ Unbemittelten Donaueſchingen zum Aufenthalt angewieſen. Eine b 5 fich Nus Staòt und Land. ae e Sree wuer ee Sen Mannheim, den 7. Auguſt 1914. teidigen, ſie ſeien fur Deukſchland ein · Poſtaliſches. Bei ſämtlichen Poſtanſtalten und genommen. werden F̃ormulare fen, die für den Gebrauch zu Mikteilungen an die mobilen Truppen beſtimmt und zu dem Zwecke auf der Vorderſeite mit entſprechendem Vordrucke zu gewöhnlichen als auch zu Geldbriefen benutzt kartenformulare beträgt 5 Pfennig für je 10 Stück und für die Feldpoſt⸗Briefumſchläge 1 Pfennig für Gemeinderechners Georg Bentzinger⸗Feuden⸗ 0 g 9 8 mehrere Vereine mit Fahnen und das Geloite der; 165 mit der vielen Freunde aus Feudenheim und Mannheim dem ſie politiſch denke, den folgten dem Sarge auf der letzten den knakionafliberalen Parteikextung waven die Herren Izialdem uümulten gekommen, wenn nicht Unter den vielen Kr, eine ſo der S und zugleich er pfarrer ende Worte in ie exregte Menge beruhigt hätten. inmöglich, daß der ſo außerordent⸗ fand 0 5.Da richten Lenker der chi 44 Ja unſere Augen zur Kaiſer und Reich ſtr 1des inches beruflichen ihre Tanden wurde feuch genſchaft ichenen f Würdigung. Es Kranzniederlegungen in großer Zah, Kriegervereins widmete ief⸗ Worte, drei Schüſſe krachten über daz Für den Darleihkaſſenverein rief Stadtt, che Freundesworte in die 3 Sbadtv. Rud. Kramer würdigte das Wirken dez zur Verfügung zu ſtellen, n ſich andererſeits vergegenwärtigt, unvernünftigen Quartiergebern Dahingegangenen um die nationalliberale Sache lt werden, dann muß einem die Der Kranz mit den ſchwarz⸗weiß⸗roten Siegez⸗ Wir werden uns er„Vaterlands⸗ wenn die Klagen hafte Unterbringung und Verpfle⸗ quartierung nicht verſtummen, da⸗ ir allemal weiß, Patriotismus Tünche iſt und bei erzen ſitzt. N 8 Geſicht ſteigen. farben ſei der äußere Ausdruck unſeres Dankez hen, die Namen über das Grab hinaus. Weitere Kranzznieder⸗ legungen folgten: von den Beamtem der Stadllaſe, vom Geſangverein Teutonia, vom ſtädt. Beamfen⸗ verein, vom Verband der Gemeinderechner. Die „Teutonia“ hatte die ergreifende Arie:„Stumm ſchläft der Sänger, deſſen Ohr gelauſchet hat an anderer Welten Tor“, angeſtimmt. Gebet ud dann fielen die Schollen in die ſtille Gruft. *»Geländet wurde geſtern früh—1¹ Uhr die C. F. Boehringer u. Leiche des geſtern beim Spielen auf einem Nachen n den Heeresdienſt eintretenden Be⸗ im Schleuſenkanal ertrunkenen 10 Jahre alten folgenden Maßregeln ge⸗ Karl Bayer. Der Vater des Kindes muß heute öhne Df iter die * Fahne einberufene Arbeiter einrücken. dvon 10 Mark, jeder Beamte* Vermißt werden ſeit einigen Dagen die zuel Brüder Herbert und Alexander Maus von hier. tere der beiden, der Lehrling auf einem techniſchen Bureau iſt, hatte eine Strafe zu geſpſr⸗ tigen und hat jedenfalls den 18 Jahre alten Bru⸗ der veranlaßt, mit ihm zuſammen auszureißen, * Aus Gram über die Einberufung ihrer zwei Söhne, wovon der eine Offizier iſt, nahm geſtern hier die 50 Jahre alte Witwe L. L. eine ſlark Doſis Kleeſalz zu ſich. Kurz nach 12 ſie ins Allg. Krankenhaus eingelieſert, wo ſie na wenigen Minuten verſchied. Der dritte Soh guſtgehalt. Die Frauen er erhalten bis auf weiter fe von M. 10.— zuzüglich ſelbſt verdi Kind unt Der äl t ienende Meiſter, Aufſeher und atsgehaltes nicht ſt verdie⸗ bis zu einer Höchſt⸗ 15.— für jedes ſel iter 15 Jahren * Georg Gebhardt, R 7, 38, lwaſcherei, erſucht uns mitzutei⸗ Ausſtellung für Lazarektzwecke benöiigt dverden. Der Eintrittsppeis iſt bis zur Schließung der Ausſtellung ermäßigt worden. * Mutmaßliches Wetter am Freitag und Sams⸗ tag. Ueber Mitteleuropa ſind fbache Einſenkungen vorhanden, die am Freitag und Samstag ziemlith iger Firma weitergearbeitet warmes und mit häufigen Gewittern verbundenes üge. Stockach, 6. Aug. Von einem Geſtl⸗ 0 2 lungspflichtigen, der am Sonntag von Paris ab⸗ 1 8 Bezirkskommando in Stockach anmeldete, wurde dem Stockacher Tageblatt fol⸗ gendes erzählt, das weiteres Intereſſe haben dürfte. Am vergangenen Mittwoch fanden in Paris Friedensverſammlungen ſtatt, an denen gegen 200 000 Menſchen auf den Boulevards gegen den Krieg demon⸗ ſtrienten, da eigentlich außer der Regierimg niemand den Krieg wolle. Die Verſammlungen wiederholten ſich und fanden nach der Kunde vom Tode Jaures ungemein ſtürmiſche Straßen⸗ lberg, 6. Aug. Das Rote ſeine Hilfsſchweſtern und Pfad⸗ eſtern zum erſten Male Gelegen⸗ en zu bieten. Die Sammlung Kreuz hat ſich bereits auf 30 000 In allen Schichten der Bevölke⸗ große Gebefreudigkeit.— In enſte freiwillig gemeldet. uhe, 6. Aug. Das Finanzmini⸗ llige Krankenpflege auf ö Staats⸗ und Wrlbepahnen als führten. Der Na tionalk vom vent Lſe ſich ohne Beſchlußfaſſſung über den KHrieg am Samstagabend af und bildete ein neues Kabinett. Die Beerdi⸗ gung Jaures war danm auch eine Kundgebung großartigſten Stils, nach der es zu vepolub⸗ näven Ausbrüchen kdam Die Linderung der Notlage in den einberufenen Mannſchaften aus rben Freiburg zu verlaſſenw. Da zurzeit unmöglich iſt, werden den die Stadt Baden, den Wenig⸗ die Militärbaracken in Genf ſei wenig Militür, und es geſchloſſen, daß von hiier aues eine erfolgen könne— wie es in Verka fsſtellen für Poſtwertzeichen z u Feldpoſtkarten mſchläge zu Feldpoſtbrie⸗ +2 Die Sozialdemokratie gegen den Zarismus §Stuttgart, 4. Aug. Ber Iran Klaga Zetkin, der bekannten Sozi 75 welche in Sillenbuch auf den Fildern wohn ſowie bei einer Nachbarin von ihr, mit welcher ſie in freundnachbarlichen Beziehungen ſteh, iſt am Sonntag eine 95 weil Klara Zetkin in Verdace d, Nuk beherbergt zu haben, welche die Stcherheit de⸗ Reiches gefährden. Irgend welche We punkte für den Verdacht, ſowie dafür, daß Zetkin landesverräteriſche Korreſpondenden führt, haben ſich nicht ergeben. Frau gellin veröffentlicht über den Vorfall eine Erklärung, in welcher ſie für ſich in Anſpruch nümmt, gent⸗ gzum Verkauf an das Publifum Die Briefumſchläge können ſowohl Verkaufspreis für die Feldpoſt⸗ 1 Appell. Die Beerdigung des Herrn ſich zu einer herzlichen Kundgebung Verehrung, deren ſich der Verſtor⸗ konnte. Zahlreiche Abordnungen, Segen beſchloſſen die weihevolle Stunde— ud ſzenen ſtatt, die zu Tärlichleiten an Perſonen Freitag, den 7. Auguſt 1914 58 27 750 5 525— orten begrüßt: Der ſoll um] Stadtv. Kramer, Stadtv. R H Geſtern abend wäre es haghel und Parteif W᷑ ergriffen von dem Eindruck der Stunde, als dam der Redner in ſeinem Gebete den Himmel guß um den Sieg für die deutſchen Waffen anflehle. folgten i Dop Mar gikte 914. — at Be chienen, ch aug reifene Stadl. 0 2588 Ete der kampf⸗ ſer und ſten ſih Jur Georg ſalszet en und Fanden feuch, dann in — 8 8 8 wWr . 1 erxlegt ist. Freitag, den 7. Auguſt 1914. Ceueral-Anzeiger. Badiſche Neueſte Nachvichten(Meittagblatt/ B. Seite. 2— NRheinschiffahrt. Rh. Mannheim, 6. Aug. Die großen Schüff- fahrts- und Speditions-Gesellschaften haben an ihre Kunden ein gememsames Rundschreiben versanckt, worin sie die infolge des Kriegs- zustandes eingetretenen Erschwerungen der Schiffahrt schildern, aber die Versicherung an- knüpfen, daß sie nichts unversucht lassen wer⸗ den, um den Bedürfnissen ihrer Kundschaft Rechnung zu tragen. Mut Rüchsicht auf diese Schwierigkeiten und die erhöhten Kosten ge- langt für albe Güter, die bis Samstag, I. August geladen wurden oder z. Zt. sich noch auf dem Rhein befinden, ein Frachtzuschlag von 100 Prozent auf die Uebernahmerate zur Er- hebung. Für die nach diesem Zentpunkt gela- genen Güter oder solche, die nach dem 3. August eintreften oder eingetroffen sind und zur Ver- ladung kommen, behalten sich die Gesellschaf. ten die Normierung der Fracht von Fall zu Fall vor. Selbst bei denjenigen Gütern, die ohne besondere neue Frachtvereinbarung abgenom- men wurden, soll der ursprünglich bestandene Frachtkontrakt nicht mehr gelten; denn auch in diesem Falle werden die Schiffahrts- und Speditions-Gesellschaften neue den Verhältnis- sen entsprechende Frachten berechnen. Zu- nächst werden als Minimalfracht für Massen⸗ Artikel wie Getreide, Rohzucker, Salpeter, Holz u. dergl. Is Mark pro Last— 75 Pfg. pro Doppelzentner für die Strecke Rotterdam- Mannhbeim in Anrechnung gebracht, für Stück- güter entsprechend mehr und andere Relationen im Verhältnis. Die Seekonnossemente müssen bei Eintreffen der Dampfer am Sechafen sein, da Bank-Garantie nicht gęstellt werden kann. Die Seefrachten sind im Voraus zu bezahlen. Für die Einladung ins Schiff bezw. Verladung am Verladehafen sowrie für das Löschen an den Empfangshäfen behalten sich die Gesellschaften dre Berechnung der Spesen mit einer angemes- senen Erhöhung vor. Für die Güter, die ge- laden werden, durch die Verhältnisse jedoch' nicht Beförderung finden können und zwar einerlei, wo die Transporte liegen bleiben, er- folgt die Berechnung der Liegegelder. Alle Verantwortung, die mit dem Transport zusam- menhängt auch bezüglich der Assecuranz, wird abgelehnt. Die gleichen Vorbehalte und Maß- nahmen gelten auch für Taltransporte. Geldmarkt, Sank- und Börsen- WeSsSn, Badisches Staatsschuldbuch. J½KKarlsruhe, 6. Aug. Der Kurs für Bar⸗ einzablungen auf Aprozentige Buchschulden be- trägt bis auf weiteres 97 Mark für 100 Mark Buchschuld. Bernbigung des Wiener Geldmarktes W. Berlin, 7. Aug. Die hiesigen Abend⸗- plätter melden: In der österreichischen Spar⸗ kasse der Wiener Zentral-Sparkasse überwogen gestern die Einlagen die Rückzahlungen heldeu- tend. Das Diskontoeschäft der österreichisch- ungarischen Bank ist vollständig in normale Bahnen zurückgekehrt. Große Erhöhung des Notenkontingents 5 der Rank vom Frankreich. Wie der„Frankf. Ztg“ aus Newyork gemel-⸗ det Wird, hat die französische Regierung bei der Kammer die Ermächtigung für die Bank von Frankreich auf Erhöhung der Maximalgrenze für die Notenzirkulation auf 10 200 Millionen Fres, nachgesucht. Gegenüber dem bisherigen Notenkontingent von 6800 Millionen FErcs. ist das eine sehr bedeutende Steigerung von 3400 Millionen Fres, die um so schwerer ins Gewicht fällt, als die Notenzirkulation in Frankreich ohnehin schon sehr groß ist. Sie betrug nach dem Ausweis der Bank von Frankreich vom 30. Juli 6683 Millonen Frs, war also nahe an die gesetzliche Höchstgrenze herangerückt. Diese Höchstgrenze ist die einzige Beschrän- kung, welche der Bank bei der Ausübung des ihr zusthenden Rechts der Notenemisson auf- Vorschriften über die Deckung der Notenexistieren bekanntlich nicht. Bei dem Ausbruch des Krieges von 1870 bestand eine Maximalgrenze von 1800 Miil. Fres. Kurz da- rauf wurde sie auf 2400 Mill. Fres erhöht. Im Dezember 1871 erkolste dann eine weitere Er⸗ höhung autk Ercs. 2800 Mill., im Jahre 187 auf Fres, 3200 Mill. Daran schloß sich im Jahre 1884 eine Erhöhung der Grenze auf Eres, 3500 Mill, 1893 Wweiter auf Frcs, 4000 Mill., 1897 auf Fres. 5000 Mill., 1900 auf Fros. 5800 Mill. unch zuletzt, inm Dezember 1911, auf den bisherigen Betrag von Fres. 6800 Mill. Wenn jetzt die weitere Steigerung auf Fres. 10 200 Mill erfolgt, 80 ist also seit dem deutschefranzösischen Krieg von 1870 eine Erhöhung um nahezu das Sechs- ſache eingetreten. Es ist gewiß zuzugeben, dalß auch der G01 dvorrat stark gestiegen ist. Er betrug Ende lgo6 un ganzen 2706 Mill. Fres., am 30. fuli 1913 3 362 Mill. Fres. und am 30. Aachen Beschluß fassen sollte, ist aus bekannten T rat hat dagegen von 999 Mill. Fres. Ende 1906 auf 625 Mill. Fres. am 30. Juli d. Js. abgenom- men. Das Deckungsverhältnis der Noten ist wie wir schon bei Besprechung des letzten bekannt gewordenen Ausweises vom 30. Julihervorhoben schlechter geworden, Weil der Barbestand doch nicht mit der Zunahme des Notenumlaufs Schritt halten konnte. Ende 1906 Wwaren noch 78,57 Prozent der umlaufenden No- ten bar gedeckt, am 30. Juli d. Js. dagegen nur noch 71,32 Prozent. Die Anhäufung der Gold- Vorräte ist also, wWie wir schon bemerkt haben, auf Kosten einer weit stärkeren Zunahme des Notenumlaufs erfolgt, und das ist anzunehmen, daß dieses Verhältnis eine weitere Verschlech- terung erfahren wird. Wramtzgzfelle Mobtftlmacheng in Rufland, W. Petersburg, 7. Aug.(Petersburger Telegr.-Agentur.) Die Umwechslung der Kredit-⸗ bilette in Goldꝭ ist für die Dauer des Krieges auf Beschlaß des Ministerrates eingestellt worden. Die Staatsbank ist ermächtigt, außer den bereits bisher genehmigten Emissionen von Kredit- biletten solche bis zu einer Milliarde zweihun⸗ dert Millionen Rubel zu emitieren und kurz be- fristete Bons in einem durch den Krieg beding- ten Umfang zu diskontieren, falls die in Rech- nung stehenden Kronsummen erschöpft sind. Betrachtet man die vorstehenden Beschlüsse im Zusammenhang mit dem Verbot der russi- schen Getreideausfuhr, so wird es immer zwei⸗ felhafter, ob die russischen Finanzen diese Kraftprobe überstehen werden, Die Hauptein- nahmequelle— die Getreideausfuhr— ist völlig versiegt, de Einlösung der Kreditbilette in Gold wWird eingestellt und gleichzeitig eine bedeu- tende Erhöhung des Kontingents derselben vor- genommen. Damit geht Rußland wieder zur Papiergeldwährung über und es wird voraus- sichtlich sehr bald ein Disagio auf die Kredit- bilette eintreten. Die mühsam aufrecht echal- tene Goldwährung die 1895 nur durch Herab- setzung des Rubelwertes um ½ auf seinen vom Verkehr bestimmten Wert gelang, pricht jetzt wieder zusammen. Weedentscher Bankverein,.-G, Hagem i. W. Z. Die für Montag, den 3. August, anberaumt gewesene außerordentliche Generalversamm- lung, welche über eine Fusion mit der Rhein. Westfälischen Diskontogesellschaft A. G. in Gründen vertagt worden, der Fusionsplan aber nichf aufgegeben worden. Nemde) und industrie. Zer Enge der Rheinisch-westfälischen Hmdlustrie. Z. Seit Beginn der Mobilmachung ist nicht nur in der Montanindustrie für Kohlen u. Eisen ein nahezu völliger Stillstand eingetreten, son- dern auch die anderen Industriezweige haben infolge Arbeitermangel die Betriebe zum weit⸗ ausgrößten Teil eingeschränkt oder sogar voll- ständig still legen müssen. Nur in den Fabri- den Kriegsbedarf(speziell Waffen, Munitlon, Gebtauchsgegenstände und Beklei⸗ dungsstücke sowie in der Nahrungsmittel⸗ branche) ist natürlich stark zu tun, trotzdem es schwer hält, für die zu den Fahnen gerufenen Arbeiter und Beamten genügend durchgebildeten Ersatz anzustellen. Im Kohlenbergbau wird dee Betrieb meistens nur soweit durchgeführt, um einen Verfall der unterirdischen Anlagen zu ver- hindern. Die Vorräte reichen noch für lange Zeit hinaus. Bei den Hochofenwerken sind die Anlagen vielfach still gelegt und die Oefen zum Erlöschen gebracht; die großen Stahlwerke sind ebenfalls durchweg zum Erliegen gekommen ken für und ebenso hat auch die weiterverarbeitende Lildustrie sarke FEinschränkung oder völlige Stillegung vornehmen müssen. Bekanntlich haben sich in den letzten Monaten infolge der Abschwächung der Konjunktur und der damit verbundenen die Vorräte ziemlich angehäuft, sodaß das evtl. noch erfor⸗ Lagerbeständen ge⸗ ein Mangel daran Erfreulich ist, Absatzverringerung derliche Material von den nommen werden kann und vorläufig nicht zu erwarten ist. daß schon zahlreiche Betriebsverwaltungen ihrer Arbeiter-⸗ und Beamtenschaft mitgeteilt haben, daß die Löhne unch Gehälter für die Kriegsdauer Zanz oder wenigstens teilweise wei⸗ ter gezahlt werden. Die Rheinisch-Westfäli⸗ schenKuxenbörsen haben bekanntlich ihre No- tierungen eingestellt und es läßt sich heute noch nicht abschen, wann diese Börsen wieder abge⸗ halten werden. .Gl. Körting's Elektrizitätswerke in Berlin. 0 Die diesjährige Hauptversammlung I1 der 1 223 000 Mk, Aktien vertreten waren, ge- nehmigte den Abschlußs für 1913/½74 undk erteilte die Entlastung. Bei der Beratung über die Ge⸗ Winnverteilung stellte der Vorsitzende Dr. Max * einer Dividende abzusehen und den für die ur⸗ sprünglich mit 8 Prozent in Aussicht genom- mene Dividende in Frage kommenden Betrag auf neue Rechnung vorzutragen. Es seien dauernd Mittel zu Erweiterungen des Unter- nehmens erforderlich und auch die bestehenden Anlagen müßten dauernd instand gehalten wer⸗ den, was mit Kosten verknüpft sei. Auf einen Eingang der Gelder für Stromlieferungen sei gegenwärtig nicht in vollem Maße zu cechnen und es würde gegen jede patriotische Pflicht verstoßen, wollte man die Gemeinden, an die die Gesellschaft aus dem Uebergang von Werken an diese Gemeinden Ansprüche habe, zur Zah- lung drängen. Es sei daher notwendfg, die baren Mittel der Gesellschaft, de noch nicht ein- mal zur Auszahlung der Dividende ausreſchten, zurückzubehalten, um wenigstens einigermaßen für die schweren Zeitläufte gewappnet zu sein. Der Vertreter eines Grobaktiomärs erklärte diesen Vorschlag für eine große Härte gegen- über den Aktionäaren, die ihren Aktienbesitz auch in diesen schwierigen Zeiten bewahrt und die mit der Dividende zu rechnen faben. Das Auf⸗- sichtsratsmitglied, Bankdirektor Paul Bern⸗ Hard, bemerkte, daß bereitss in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats die Geldbeschaffung bespro- chen worden sei, da der Ausbau einer Wasser- kraft bei der Gesellschaft sich als erforderlich erwiesen hat. Damals habe man annehmen können, daß däe hierfür und die zur Kuszahlung der Dividende nötigen Mültel sich leicht be⸗ schaffen lassen würden. Inzwischen seien Ver- hältnisse eingetreten, die es jedem zur Pflicht machen, auch im kleinen zu sparen und beson- ders sich in der Kreditnahme die größgte Zurũück- haltung aufzuerlegen. Wenn auch die Geldver- hältnisse in Deutschland gegenüber anderen Staaten, die zu einem Mporatorium greifen mußften, verhältnismäßig noch als günstig ange- sehen werden könnten, so würce die Beschaf- fung von Geldern der Gesellschaft große Opfer auferlegen, was weder im Interesse der Aktio- näre noch des Unternehmens liege. Der Antrag, den erzielten Gewinn auf neue Rechnung vorzu- tragen, wurde mit 667 gegn 556 Stimmen ange- nommen. Die beiden opponierenden Aktionäre gaben gegen den Beschluß Protest zu Protokoll. Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurden die ausscheidenden Mitglieder, die Herren Kom- merzienrat I. Tobias und Geh. Kommerzienrat Berthold Körting, einstimmig wiedergewählt. Moratorlum in RRunlgarien. JBerlin, 6. Aug.(Von uns. Berl. Bur.) Aus Sofia wird gemeldet: Die Regierung hat in der Sobranje einen Antrag auf Einführung eines einmonatlichen Moratoriums eingebracht. Der Antrag soll dringlichst behandelt und noch Ende dieser Woche zum Gesetz erhoben wer⸗ den. Das Moratorium gilt sowohl für das In- land, als auch für das Ausland. Noratorlum im der Türkei. Wie aus Konstantinopel gemeldet wird ist durch ein Dekret vom gestrigen Tage für die Türkei ein Moratorium für die Dauer eines Monats angeordnet worden. Warenmärkte. Berliner Produktenbörse. W. Berlin, 6. Aug. Lokopreise: Weizen de. hiuptet 240 245, Roggen 208—212, Hafer, sein alter, 240— 246, mittel 235— 240, neuer Hafer fest 230, Mais, runder, gesääaftslos 180—184, Weizen⸗ mehl 28—42 matter, Roggenmehl matter 32—36. ** W. NEe WVY Or k, 5. Aug. Weizen: September 9o, Dezember 104%, loco 98. Aug. Mais loco 8884. W. NeWVYVOr E, 5. Kaffee loco 9¼. Chieagoer Getreidemarkt. Chicago, 5. Aug.(W. B) Eine Meldung, nach welche die Garantie Englands bezüglich des Kriegsrisikos aufgehoben wurde, Wirkte zu Besinn des heutigen Weiz enmarkts ver⸗ summend, sodaß sich der anfängliche Verkehr in matter Haltung vollzog. Die zuversicht- lichere Stimmung, die vom Markte in Wännepeg gemeldet Wwurde, führte später einen Tendenz- umschwung herbei, sodaß der Markt in fester Haältung sehloß. Der Maismar Kt setzte mit behaupteten Preisen ein. Im weitern Verlauf 20gen die Preise an auf weniger befriecdigende Eruteberichte im Südwesten. Im Schlußverkehr trat sodann im Zusammenhang mit Meldungen über Regenfälle in Jowa eine Abschwächung ein, unck der Markt schloß mit nur geringen Preis- besserungen. Der Markt Fettwarenprodukte eröffnete in stetiger Haltung. Im weiteren Ver⸗ lauf bewirkten Käufe der Kommissionskäufer, die um Hinblicke auf die feste Haltung der Ge⸗ für treidemärkte vorgenommen wurden, ein An-⸗ ziehen der Preise, Der Schluß War fest. W. Chicago, 5. Aug. Weizen: Septemiber Juli 1914 4 147 Mul. Fres. Der Silbervor- Oechelhäuser den Antrag, von der Auszahlung 907%6, Dezember 9578, Mai 103%; Mais September Zelung 7206, Dezember 66%, Mai 696; Samalz Septem- ber.05. Oktober.20, Januar.38, Schweine⸗ flisch September 20.30, Rippen September 1200, Oktober 11,62, Jaguar 10.52, leichte Schweine .25 bis.85, schwere Schweine.58 bais.40. Schweinezufuhr im Westen 43 O0, in Chicago 13 000. w. Chicag o, 5. Aug. Speck 1162 bis 12.08. Landwirtschaft. Saatenstand in Preußen. BerlIi n, 6. Aug. Der Saatenstand in Preußen Anfang August 1914 ist, wenn 2 gut und 3 mit⸗ tel bedeutet, folgender: Winterweizen 27 gegen 2,6 im Juli, und 2,5 im August 1913; Sommer⸗ weizen.6 gegen 2,8 bezw. 2,; Wänterspelz.6 gegen 2,6 bezw. 2,3; Winterroggen 2,8 gegen 26 bezw. 2,7; Sommerroggen 3 gegen 2,8 bezw. 3; Wintergerste 2,9 gegen 2,8 bezw. 2,7: Sommer- gerste 2,6 gegen 2,5 bemw. 2,6: Hafer 2,6 gegen 2,6 bezw. 2,6; Erbsen 2,8 gegen 2, bezw..8 Ackerbohnen 2,7 gegen 2,5 bezw. 2,6; Wicken .8 gegen 2, bezw. 2,.8; Kartoffeln 28 gegen 2, bezw. 2,6; Zuckerrüben.6 gegen 2, bezw. 2,4; Futterrüben 2,6 gegen 28 bezwr. 2,5; Flachs 2, gegen 2,7 bezw. 2,6; Klee 3 gegen 2,6 bezw. 2,6; Luzerne 2,5 gegen 2,5 bezw. 2,6; Riesel- wiesen.6 gegen 2,6 bezw. 2,4, andere Wiesen 2,9 gegen.8 bezw. 2,7. Schiffahrts⸗Aachrichten vom Mannheimer Bafenverkehr. Hafenbezirk No. 3. Angekommen am 5. Auguſt. „Wilh. Joſef“, Mühlenfeld v. Rott., 12 500 Dz. Holz. „Wilhelmine“, Deiß v. Düſſeldorf, 4000 Dz. Stückgut. Hafenbezirk Nr. 6. Angekommen am 6. Auguſt. „Math. Stinnes 80“, Fell v. Weſſeling, 4350 Dz. Brik Hafenbezirk No. 7. Angekommen am 4. Auguſt. „Herm. Heinrich“, Faſtrich v. Rotterdam, 14 000 Dz. Schwefelkies. „Paul“, Kohnen v. Ruhrort, 9120 Dz. Kohlen. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Aug Pegelstation vom Datum 5 2. 3 4. 8 6. 11 Berer üngen Hünlagen) 3343 19.09.15 3 17.88 Abends 6 Unr Kehllt.. 4113 993.893 83.93.960 Machm. 2 Uhr Haxau 46.16 6 00.86,.75.715.82 MHachm, 2 Uhr Hannheim.97 5 80.60.465.325.27 Horgene 7 Uhr Halnz.76 2842 56 2 480 2 40.-B. 12 Uhr aub 441395401 Vorm. 7 Uhr Röln„„„ 32 390 Machm Uhr vom Neckar: Hannhem 5 805 69 5 40.37 5 24 5 200 Verm. 7 Uhr flellbronn.99 7 38.96.97 0 98/1 201 Vorm. 7 Uhr „) Westwind, Helter 105. Mitterungsbeobachtungen d. meteorol, Station Mannhel 75 8 782 85 32 233 batu zelt S58 2323 3 5 46 8 888 mm— 2 2 24 6. Aug. KAorgens 7˙ 751.7 180[SskE 2 Ulttags 2˙]7540.0 83 Abends 90757.8 176 13 7. Aug. Horgens 72˙ 759.0 17.8 82 Höohste Temperatur vom 6. Aug. 21,50 C, Flefste rem- peratur vom.—7. August 12,5% C. 22—..———.... Verautwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst- und Feuilleton: I. V. Dr. Fritz Goldenbaum. kür Lokales, Provinziales und Gerichiszeitung: Richard Schönfelder; für den Handelsteil: Dr. Adoli Agihe. für den Inseratenteil und Geschäftliches: Fritz Joos; Druck und Verlag der 5 Or. H. Haasschen Buchdruclteręi, G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. 72 eit Dr. Kuhn's Cräme, Vional .50,.50, Vional⸗Seife 80, 50, „vorzügl. Franz Kuhn, Kronen⸗ Der Frauenbund Caritas hat in C4, I einen Nähsaal eröffnet und bittet alle arheitsfreudigen Frauen und Mädchen, die in diesen erusten Seiten bereit sind, sich helfend zu betätig en, sich zwischen 9 und 12 oder 3 und 6 Uihr zur Mithiffe zu 95³75 Dier Vorstand. melden. 6. Seite. ittagblatt) Kirchen⸗Anſagen. Epangeliſch⸗proteſtantiſche Gemeinde Freitag, den 7. Auguſt 1914. Trinitatiskirche. 6 Uhr, Pfarrer Maler. Jonkordienkirche. 6 Uhr, Pfarrer v. Schoepffer. Ehriſtustirche. 6 Uhr, Pfarrer Klein. Friedenskirche. 8 Uhr, Pfarrer Gebhard. Johanniskirche. 7 Uhr, Pfarrer Sauerbrunn. Lutherkirche. ½7 Uhr, Pfarrverw. Weiſſer. Stadtteil Rheinau. Die Abendmahlfeiern für die Einberuſenen und deren Familienangehörigen finden hier Freitag, den 7. Auguſt u. Samstag, den 8. Auguſt, abends ½8 Uhr ſtatt. Sonntag, den 0. Auguſt iſt vormittags ½10 Uhr Landesbettag mit Abendmahlfeier. Iſraelitiſche Gemeinde. In der Haupt⸗Synagoge. Freitag, den 7. Auguſt, abends.30 Uhr. Samstag, den 8. Auguſt, morgens.80 Uhr Bittgottesdienſt für die ins Feld ziehenden Truppen. Predigt: Herr Stadtrabbiner Dr. Steckelmacher.— Abends.45 Uhr. An den Wochentagen: Morgens 6½ Uhr.— Abends 6½ Uhr. In der Clausſynagoge: Freitag, den 7. Auguſt, abends.90 Uhr. Samstag, den 8. Auguſt. morgens 8 Uhr Bitt⸗ gottesdienſt u. Predigt: Herr Rabbiner Dr. Unng. Abends.45 Uhr. An den Wochentagen: Morgens 6¼ Uhr.— Abends 7 Uhr. Zum alten Preiſe empfehlen wir „Alers““ Früchte⸗Kaffee vorzüglicher Bohnen⸗Kaffee⸗Erſatz, billig, nahrhaft, gefund. Im Geſchmack wie Vohnenkaffec! Ein Verſuch führt zn ſtändigem Verbrauch, 1 Pfund nur 30 wfg. Reformhaus Aders& Cie. p7, is Naunhein 7, 18 Telephon 222. Heidelbergerſtraße. 158 Roman von Anna von Wehlau. (Nachdruck verboten.) 68) Fortſetzung. Jetzt ſtand er vor der Verunglückten. „Um Gotteswillen, Wilfride! Was iſt Ihnen, Fräulein Brandes?“ Keine Antwort. Er beugte ſich tiefer.„Bewußtlos,“ murmelte er und ſuchte ſie aufzuheben. Da ſah das ge⸗ ſchulte Auge des jungen Arztes, daß ſie den Fuß gebrochen hatte. Er ſchlang die Arme um die teure Geſtalt. Er hob ſie ſo auf, daß der gebrochene Fuß ſie nicht ſchmerzte und trug ſie vorwärts. Lange würde es dauern, bis er mit der zarten Laſt auf den Armen die nächſte Unterkunft, die erſte Hilfe er⸗ reichte. Wenn ſeine Kräfte nur ſolange aus⸗ reichten! Sein Atem ging ſchon ſtoßweiſe. Seine Bruſt keuchte Er biß die Zähne zuſammen, ſeine Muskeln ſtrafften ſich. Was eiſerner Wille und geſchulte Muskelkraft vermögen, zeigte er in dieſer ſchier übermenſchlichen Anſtrengung. Aber er wolſte, er mußte. Vorwärts— Schritt für Schritt! Er hörte ſein Herz wie raſend hämmern, die Adern in ſeinen Schläfen ſchwellen, ſein Geſicht glühte dunkel. „zGott, laß mich nicht zuſammenbrechen!“ flehte er. Aber koſtete es auch ſein Leben, er gäbe nicht nach. Horch! War das nicht Schlittenläutend Wirklich. Auf der etwas anſteigenden Land⸗ ſtraße von Lermontow fuhr langſam ein Schlitten. Eine zuſammengeduckte, überſchneite Geſtalt ſaß darin. Neben dem Schlitten ſchritt pruſtend ein unterſetzter Mann in Rohrſtiefeln, dickem Kutſchermantel, mit aufgeſchlagenem Kragen und tief ins Geſicht gezogener Mütze. „Die Pferde ſchaffen's faſt nicht mehr, Herr Baron,“ ſagte der Kutſcher. Die Geſtalt im Schlitten machte eine Be⸗ wegung, um den Schnee abzuſchütteln:„Na, im Wald wollen wir wohl nicht ühernachten. Halloh, jetzt ſchwingen Sie ſich gefälligſt wieder auf den Bock und die Pferde ſollen nun tüch⸗ tig laufen, wir kommen ſonſt im Pfarrhauſe an, weun die Beſcheerung längſt vorüber iſt.“ Sorglich ſah der Herr nach dem eingehüllten Korb, aus dem die ſchönſten Blüten aus dem Treibhaus von Lermontow dufteten, im Auf⸗ trag von Olaf geplündert, um ſie Wilfride als ſeinen Weihnachtsgruß unter den Tannenbaum zu breiten. Laut und luſtig läuteten die Schellen des Ge⸗ fährtes auf und bald war der ſich mühſam wei⸗ ter ſchleppende Hermann Abendabl mit ſeiner Im Sttome des Lebens.. mittags wie folgt: 2. it der Friedrichſchule: (nördlich der Planken) 4. in der Humboldtſchule erstklassig. 6 Doppel- schrauben⸗ tigt und verpflegt wird, Dampfer—— bel mässigen Preisen und eee 4 3108 Kinderhilfe. Die Kinder ſind anzumelden— täglich von 8 bis 10 Uhr vormittags und von 6 bis 7 uhr n 1J. in der Handels⸗Hochſchmle& 4, 1: der Oberſtadt(ſüdlich der Planken). „Mühlau und Jungbuſch. 8. in der Hildaſchule: Kinder aus dem Gebiet zwiſchen§ der Dammſtraße und Riedfeldſtraße. t Kinder aus den übrigen Gebieten der Neckarſtadt(nördlich der Riedfeldſtr.), 5 aus dem Lange Röttergebiet und Wohlgelegen. lült 5. in der Peſtalozziſchule: Kinder Schwetzingerſtadt und Oſtſtadt. Lindenhofſchule: Die Kinder vom Lindenhof Für jedes Kind, das den ganzen Tag beaufſich⸗ ſind 20 Pfg —— Freitag, den 7. Auguſt 1914. Verl Kinder aus 1 0 Mannheim, August 1914 Margarete Kuppert Selwachehugen Hermann Sturm werden nach dem Ge- brauch des Tyroler En· zlan-Brantweinssehrge. stärkt. Derselbe ist zugl. haarstärkendes Kopf. U. antiseptisches Mund- Wasser. Gebr. Anw.grat. obte Kinder aus der Unterſtadt GMlas Mk. 1,80, 2,80. aus der ganzen zu entrichten. Mannheim, im L 7, 4 Vorzüglich. 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Im Speiſeſgal des Diplomatenklubs in Ham⸗ burg war das Diner zu Ende gegangen. Die breite, mit prachtvollen Blumen geſchmückte Tafel war geräuſchlos abgeräumt worden, und der Hausmeiſter, auf den Sohlen ſeiner Lack⸗ ſchuhe zum großen Mittelfenſter gleitend, zog die Vorhnäge ein wenig bei Seite. Im Hintergrund einiger Gemächer ſchimmerte durch Zigarettenluft grünlich mattes Lampen⸗ licht. Und an einem Tiſchchen in der Nähe des Fenſters, von dem man das Alſterbaſſin über⸗ ſah, ſaß als verſpäteter Gaſt Graf Olaf bei einer Taſſe Kaffee. Hier wollte er die Zeit des Wartens abſitzen, his zum Eintreffen des Zuges, der ſeinen Vater bringen ſollte. Er war ſchon ſeit einigen Stun⸗ den aus dem Hauſe des Freiherrn Eberach⸗ Krafft gegangen, denn er wollte und mußte im Freien ſeine Schläfen, in denen es pochte und hämmerte, von der friſchen Luft umwehen laſſen. Die Wahrheit, die wie ein unüberbrückbarer Erdſpalt jäh vor ſeinem Glück aufgeklafft war, hatte er in Gegenwart der andern mit ſtand⸗ Haftem, düſteren Trotz aufgenommen. Und mitten in dieſe dunkle Wahrheit von zermal⸗ mender Gewalt klopfte die ſchmerzliche Frage an ſein Herz: Wie weit war der Vater an dem Untergang Gunhilde Moeens ſchuldig? Was hatte Tante Klotilde, deren Lebensflamme ſchon ſeit Monaten verflackerte, doch geſagt, als ſie, geſtern, in einigen beſonders hellen Stunden des klaren Bewußtſeins, die innere Kapſel des Medaillons wie durch Inſpriration geöffnet hatte? Warum hatte ſie gerade nach ſeiner Hand gegriffen, als ſie, indeſſen ihre halberloſchenen Augen in überirdiſchem Glanze leuchteten, ſprach:„Jedes Ereignis unſeres Lebens ſteht mit dem großen Weltplan Gottes in Verbindung; darnach muß alles, was den Menſchen trifft, Liebes wie Schweres, zur Er⸗ löſung dienen.“ ſonderbaren Laſt eingeholt. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher 125 Teilnahme bei dem so früh dafiin ge- schiedenen ſieben Gatten und Vaters sagen herzlichen Dank. Emma Fecher und 3 Kinder. Ziegelhausen bei Heideſberg Der Schlitten hielt. Rottberg— denn er Er ſtüßste das bleiche, übernächtigte Antlitz lef 3 8 D 3, 1 Telgphon 7623 u. 6447 Adller. 37989 F 2, 14 mnen und-Hosen üldecken Matratze für Einquartierung billigst. 37092 Seffmann rel 3343 in die Hand, während ſeine Augen qualvoll aufloderten: Wilfride, ſeine— Schweſter! So trug fernerhin jedes von ihnen beiden das Lebenslos der Enterbten.„Es iſt des Leides zu viel“, ſtöhnte er innerlich auf. Aber ſon⸗ derbar,— er dachte dabei eigentlich nur an Wilfride, ob ſie die Kraft haben würde, trotzdem mutvoll weiter zu leben, als Schweſter dem Bruder vereint. Er war ſich deſſen ſchon heute bewußt, das ihm ein reines unerfülltes Glück ſtrahlte in ihrer Geſchwieſterliebe. Ein Gedanke durchdrang plötzlich angſtvoll ſein fieberndes Haupt:„Nach Utwede!“ Wil⸗ fride erwartete ihn ſicher am Weihnachtsabend. Er beſchloß, ſogleich zu reiſen, nachdem er das Wichtigſte mit dem Vater geſprochen und für Wilfride und ihre Rechte das nötigſte geordnet hatte. Und wie er ſo darüber nachdachte, er⸗ kannte er mit Wonne und Staunen, daß alle Zuckungen ſchmerzlicher Leidenſchaft aus⸗ zitterten in dem beglückenden Bewußtſein ihrer Blutsverwandſchaft. Sein Leben, ſein Schick⸗ ſal ſchien ihm wunderbar geklärt. Deutlich löſte ſich aus dem umklammernden Schatten verſunkener, ſchuldvoller Lebensferne das Bild Wilfridens. Es ſtieg langſam empor in eine reine wunſchlos gereinigte Liebe.— Wohl emp⸗ fand er noch ſchauernd, wie alle ſeine heißen Wünſche im ſchweren Kampf der Seele qualvoll aufſchrien, aber wie ein holdſeliges, tiefes Wunder erſchien ihm Wilfride als Schweſter. Und je mehr er ſich in dieſes Wunder vertiefte, deſto ſanfter und ſchmerzloſer kam er zu der Entſagung als— Mann. Faſt mit einem innern Glückgefühl ſtand er auf, um nach dem Bahnhof zu fahren. Mit dem Sinken der Sonne war ein dichter grauer Nebel eingebrochen, der alle Gegen⸗ ſtände mit ſeinen flutenden Schleiern umhüllte, daß die Flammen der Laternen von einem brei⸗ ten regenbogenfarbenen Schleier umgeben waren. Es war frierend geworden und der Nebel ſchlug ſich in feinen Eiskriſt f alles nieder, ſodaß die Bäume 0 an dem Alſterbaſſin in weißem Rei prangten. Graf Olaf rief ein vorf herbei und kam gerade zur auch ſchon heranbrauſte. Vater und Sohn u inniger denn je. Augen ſah der Vater den Sohn an. Und dann fragte er ſcheu, wie in banger Erwartung: „Väter, wie mußt Du gelitten haben in Deiner Liebe und in Deinem Elend!“ „Und Dein Lebensglück liegt in Trümmern. Das iſt das Schwerſte auch für mich, Olaf!“ „Ich habe überwunden, Vafer und freue mich meiner— Schweſter.“ Sie waren in einem fahrendes Auto au, als der Zug ſich wortlos, aber verſchleierten eleganten Hotel am Alſterbaſſin abgeſtiegen. da Grar Ottmar erſt Tag die Verwandten auffuchen wollte. Eifrig berieten Vater und Sohn, wie es, in ſchonender und für den Vater vorwurfsfreier Art einzurichten ſei, Wilfride Brandes zur legitimen Angehörigen der Familie zu machen. Und Olaf war es, der dem Vater klar den Weg vorzeichnete, um für Wilfride alle Rechte einer rechtsmäßigen Tochter, ohne Rückſicht auf die Menſchen, einzurüäumen. Er wollte gern die Liebe ſeines Vaters, ſeinen makelloſen Na⸗ men, allen Glanz des Reichtums mit ihr teilen, 35 eins zu ſein in der reinen Geſchwiſter⸗ dtebe. „Du biſt doch damit einverſtanden, daß ich morgen, oder ſpäteſtens am heiligen nd heimfahre, um Wilfride die Wahrheit zu brin⸗ gen? Ich habe eine peinigende Ahnung, daß ihr ein Unglück zuſtößt, ſo wir noch lange zögern.“ 7915 reiſe mein Sohn, und ſprich auch für mich!“ Mit zärtlicher Berührung ſtrich Olaf ſchwei⸗ gend über das ergraute Haar des Vaters, er⸗ ſchüttert von dem Klang ſeiner gebrochenen Stimme. Und Graf Ottmar griff nach der Hand des Sohnes, der ſich mit feſtem Druck ihm anſchmiegte, und eine wohltuende Beruhigung kam über den kampfesmüden Mann. Während Olaf für das Gepäck des Vaters und für ſeine Bequemlichkeit ſorgte, griff Ottmar immer wieder zu den beredeten Zeugen, die in dem Geheimfach des Medaillons ſolange ver⸗ borgen geblieben waren. Außer dem Bildnis der Ahnherrin Gamma, dem kleinen Zettel mit Olafs kindlichen Schrift⸗ zügen und Gunhildens Nachſchrift nebſt Datum, beſand ſich noch ein Stückchen eng zuſammen⸗ gefalteten, dünnen Papiers, darin die Worte von Gunhilde Moeen, mit fieberzitternder Hand geſchrieben am Tag vor ihrem Tode. Sie waren an ihr Kind gerichtet und lauteten: „Du mein geliebtes Kind! Der Tod, der hinter der grauſamen Not meines Daſeins ſteht, gebietet mir, Dein junges Leben in die Hände des edlen Menſchenfreun⸗ des Paſtor Brandes zu legen. Dort wirſt Du im Frieden und in Reinheit der Seele erwach⸗ ſen. Beides kann ich Dir nicht geben. Du biſt die Blüte wahrer Liebe an dem Stamme der Adlerörn, und Graf Ottmar iſt Dein Vater. Verlangt es Dich, von Deiner Mutter zu hören, ſo frage Emil Van de Put nach mir, falls, er der ebenſo groß als Menſch wie als Künſtler iſt, noch zu den Lebenden gehört. Giht es ein Fortleben, ſo wird meine Seele Dich, mein geliebtes Kind, allezeit ſchützend um⸗ ſchweben. 5 Gunhilde Mocen. Gorkſetzung folgt.) — Ssoeeeeeeesseseeeese 1 2 — 2. 2 28 — —— 9908 Freitag, den 7. Auguſt 1914. General-Anzeiger.— Zadiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 7. Seite. 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Sowohl im Norden der Balkanhalbinſel wie in ganz Oeſter⸗ reich⸗Ungarn ſind mehrere Tage hindurch zum Teil erhebliche Regenfälle vorgekommen, und dieſe dürften ſich während der nächſten Tage ver⸗ mutlich im Südoſten Europas auch noch wieder⸗ holen. Denn das Depreſſionsgebiet, das vom Nordmeere durch die Nordſee erſt nach Süd⸗ ſkandinavien, und dann nach Norddeutſchland gezogen iſt, erſtreckt ſich mit ſeinen Ausläufern noch ſehr weit ſowohl nach Norden wie nach Süden. Das Hauptminimum über Nordweſt⸗ rußland, an das ſich das während der letzten Tage durch Norddeutſchland gewanderte Teil tief angeſchloſſen hat, iſt zwar ziemlich verflacht; die Zone niedrigen Luftdrucks erſtreckt ſich aber noch durch Polen und Oeſterreich⸗Ungarn bis Rach Serbien, zum Adriatiſchen Meer und nach Italien. Dagegen rückt von Weſteuropa her in breiter, faſt den ganzen Erdteil durchziehender Front hoher Luftdruck heran, unter deſſen Ein⸗ fluß neuerdings in ganz Mitteleuropa das Barometer ſtark geſtiegen iſt. Die Regenfälle dürften daher demnächſt bei uns ihr Ende er⸗ reichen, und es iſt mit Aufheiterung und allmäh⸗ licher Wiedererwärmung zu rechnen, die ſich von Nordweſten nach Südoſten weiterverbreiten dürfte. In Rußland und Südoſteuropa werden bis dahin allerdings noch mehrere Tage ver⸗ gehen. Inwieweit die öſterreichiſch ungariſchen Operationen auf dem ſerbiſchen Kriegsſchauplatz dadurch beeinträchtigt werden, läßt ſich aus der Entfernung zwar nicht beurteilen; aber trockenes Wetter würde für das Gelingen des raſchen Vormarſches jedenfalls von Vorteil ſein. — Serbiſche Amazonen. Aus Kragujewae wird uns gemeldet: Auf Anſtiften der Gattin eines hohen Offiziers hat ſich unter der Leitung eines männlichen Offiziers ein weibliches Korps gebildet, das ſich bereit erklärt hat, ſein Leben für das Land in die Schanze zu ſchlagen. Dieſe Frauen, die ſich freiwillig melden, erhalten die gleiche Ausrüſtung wie die Soldaten. Hunderte von Weibern haben ſich gemeldet, um den Serbinnen, die in den Krieg gehen, die Klei⸗ dung in aller Eile fertig zu ſtellen, damit ſie leinen Tag zu verlieren haben. Immev neue Meldungen laufen ein, und im allgemeinen wird die Tollkühnheit, mit der ſich die Frauen zur Waffe melden, bewundert. Haben die Serben nicht die nötige Zahl von Männern, um dem Feinde ſich entgegenzuwerfen, ſo ſollen die Frauen die Lücke ausfüllen. Man hat in dieſem Kriege mit einem ganz neuen Faktor zu rechnen, da aber die Uniformen der Frauen denen der Männer durchaus ähnlich gearbeitet werden, ſo iſt dem Feind dadurch nicht etwa eine Rückſicht auferlegt, indem er etwa nicht nach dem Amazonenkorps ſchießen ſoll. Die Frauen wer⸗ den von den Offizieren und den Unteroffizieren der Erſatzcadres ausgebildet und ſtellen ſich geradezu hervorragend geſchickt an. Vierzehn Tage allerhöchſt ſoll die Ausbildung währen, aber viele Mädchen, die bereits vorher durch den Sport das Schießen und Marſchieren gelernt haben, nehmen nür einige Stunden, um ſich dann ſofort zur Truppe zu melden. Sie werden in die Korps der Soldaten eingereiht, und ihre Kleidung ebenſo wie die Haartracht macht ſie als Frauen unkenntlich. Zahlreiche Opfer ſind ge⸗ bracht worden. Bedingungslos haben ſich die Mädchen ihr Haar abſchneiden laſſen, damit ſie nicht etwa durch Friſuren aufgehalten werden. Von den Zurückbleibenden helfen die anderen beim Bau, helfen bei der Herſtellung der Klei⸗ dung, ſie gehen mit den Feldküchen mit, damit die Mannſchaften frei werden, um in der Linie zu kämpfen. In der Trainkolonne ſind Frauen, die ihre Wagen ſelbſt lenken, Töchter hoher Offi⸗ ziere, die mit einem großen Ernſt ihre Aufgabe erfüllen. Im allgemeinen wird es ſo viel wie dankbar verheimlicht, daß die Frauen dem Mili⸗ tär zur Hilſe geilt ſind, um etwaige unlautere Elemente vor Ausſchreitungen zu bewahren. Da aber, wo man die Frauen erkannt hat, begrüßt man ſie mit frenetiſchem Jubel.„Djivioe, Diivio“ was„Hoch hoch“ bedeutet, ſchallt ihnen aus allen Kehlen entgegen. — Das mißglückte Kompliment. Bei ihrer letzten ägyptiſchen Reiſe mußte die Herzogin von Connaught, die dieſer Tage ihren Geburts⸗ tag feierte, eine Strecke in einer improviſierten Sänfte getragen werden. Als Träger walteten eine Anzahl eingeborener ägyptiſcher Artille⸗ riſten ihres Amtes. Unterwegs wandte ſich die Herzogin freundlich zu dem eingeborenen Unteroffizier:„Hoffentlich ſtrengt es Ihre Leute nicht zu ſehr an. Worauf der braune Unteroffizier eifrig verſicherte:„Oh, nein, ge⸗ wiß nicht, Sie ſind nicht ſchwerer als die große Kanone, mit der ſie ſonſt immer manöverieren, müſſen.“ Erſt als der Herzog bei! dieſem un⸗ glücklichen Vergleich laut auflachte, merkte der wackere Aegypter, daß ſein Verſuch, galant zu ſein, nicht recht geglückt war — Die verſchenkte Ehefrau. Ein beſonderes Glück ſcheint einem Fleiſchermeiſter in dem ma⸗ ſuriſchen Dörfchen Paprodtken widerfahren zu ſein. Er erließ kürzlich in der„Lötzener Zei⸗ tung“ die folgende Anzeige: „Mache hiermit aufmerkſam, daß meine Frau mir abhanden gekommen iſt. Der ehr⸗ liche Finder kann ſie behalten. Bitte Frau Emma Purwein, geb. Witte, auf meinen Namen nichts zu verabfolgen, da jch hierfür nicht aufromme. Richard Purwien, Fleiſcher⸗ meiſter, Paprodtken.“ Ob es einen ehrlichen Finder gegeben hat, der das koſtbare Geſchenk des verlaſſenen Ehe⸗ mannes annahm, iſt leider nicht bekannt ge⸗ worden. 5 — Ein fürſtlicher Erlaß gegen den Alko⸗ hol vor 3. Jahrhunderten. Allgemein bekannt iſt, daß Martin Luther gegen die Vorliebe ſeiner Landsleute für berauſchende Getränke mit harten Worten losgezogen iſt und den Weinſchlauch den Verderber der Deutſchen ge⸗ nannt hat. Aber nicht eben viele werden wiſſen, daß er in dieſem Kampfe auch einen der Fürſten, die ſeinem Gläuben beigetreten waren, auf ſeiner Seite hatte. Landgraf Phi⸗ lipp von Heſſen nämlich, deſſen lateiniſchen Beinamen„Magnanimus“, der Hochgemüte, ian ganz verkehrt„der Großmütige“ wieder⸗ zugeben pflegt, erließ am 8. Juni 1558 eine „Verordnung wider das unmäßige Brannt⸗ weintrinken“, die die„Heſſiſche Ehronik“ in ihrem letzten Heft in moderniſierender Geſtalt mitteilt. Sie waren aßt alle Statthalter, Ober⸗ ämter, Räte, Amtleute, Amtsknechte, Bürger⸗ meiſter, Zünfte und Gemeinden gerichtet, und zeigt, daß eine frühere Verordnung nichts ge⸗ fruchtet hat, ſondern„deren unangeſehen wird der gebrannte Wein zum höchſten mißbraucht, indem daß damit des Morgens nüchtern ver⸗ derblich Gelag und Siffereien angericht und gehalten werden, wodurch ſich viele Leute der⸗ maßen erhitzigen und verderben, daß ſie in die Waſſerſucht und andere ſchädliche und tödliche Krankheiten fallen und ihnen ſelbſt ihr Leben + verkürzen und die Seelen in Gefahr bringen. Weil aber hierdurch Gött der Allmächtige zum höchſten erzürnt wird und uns als dem Landes⸗ fürſten hierin gebührliches Einſehen zu haben obliegt, ſo ſetzen, ordnen und wollen Wir:„daß ſolch übermäßig und verderblich Saufen des benannten Weins hinfüro allenthalben in unſern Land gänzlich und allerdings abgeſtellt und damit kein Gelag mehr, weder von Wir⸗ ten, Bürgern und Bauern, Edlen und Unedlen gehalten wird. Auch der gebrannte Wein hier⸗ zu nicht, ſondern allein Kranken und gebrech⸗ lichen Manns⸗ und Weibsperſonen, die ſeiner von wegen Schwachheit und Gebrechlichkeit ihres Leibes oder ſonſt zu notwendigen Dingen zu gebrauchen von Nöten haben, verkauft wer⸗ den ſall.“ Die Verkäufer des Branntweins aber ſollen„desſelbigen ganz und gar verluſtig gehen, der Teilnehmer an einem Branntwein⸗ Gelag ſoll mit 2 Gulden beſtraft werden. Et⸗ was Humor in die ſtrenge Verordnung bringt ſchließlich die Beſtimmung, daß der verfallene Branntwein von den Amtsknechten zur Hälfte eingebracht und zu Gunſten der fürſtlichen Kaſſe verrechnet werden ſolle, daß aber die andere Hälfte den Amtsknechten verbleiben ſollte,„auf daß ſie deſto fleißiger Aufſehens haben.“ Das Aufſehen auf den verpönten Branntwein ſollte kein gar zu trockenes Ge⸗ ſchäft ſein, und der Landgraf meinte wohl, daß der Branntwein den Vertretern einer hohen Obrigkeit, mäßig genoſſen,„nie ſchädlich“ ſei. Ein Geiſt ſtrenger Abſtinenz ſpricht alſo nicht aus dieſer Verordnung; der würde auch zu dem Bilde des ſtreitbaren Landgrafen nicht ſtimmen. — Die Schwabenfauſt iſt bitter. Der ſchwäbiſche Dichter Ludwig Finckh widmet den ernſten Tagen im Stuttgarter Neuen Tagblatt die fölgenden eigenartigen Strophen: Es pfiff ein Vogel aus dem Buſch; Der Nachbar putzt Kanonen. Er hat genug von Huſch und Kuſch, Es flog ihm in die Kronen. Er malt den Teufel an die Wand, Die Augen auf, ihr Schwaben, Soldaten braucht das Vaterland. Und Männer ſoll es haben! Und fällt der Apfel dann vom Baum Und gibt's ein Ungewitter: Der Nachbar ſpürt es noch im Traum Die Schwabenfauſt iſt bitter. — — rer ————5 8. Seite. Grusn. Kuzeiger.— Zadiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Bekanntmachung Nr.. Auf Anordnung des Staatsſekretärs des Reichs⸗Poſtamts. Beſchränkungen des Poftverkehrs im Infolge Erklärung des Kriegszuſtandes werden von verſchloſſene Privatſendungen(verſchloſſene Briefe und Pakete) mehr augenommen. 1. nach Elſaß⸗Lothringen, 2. nach den zum Regierungsbezirk Trier gehörigen Kreiſen St. Wendel, Ottweiler, Saarbrücken(Stadt), Saarbrücken(Land), Saarlouis, Merzig und Saarburg(Bz. Trier), 3. nach Orten im Fürſtentum Birkenfeld, 4. nach den zum Befehlsbereiche der Feſtungen gehörigen hadiſchen Poſtorten, das ſind a) im Bereich der Feſtung Straßburg die Orte: Inlande. jetzt ab bis auf weiteres zur Poſtbeförderung nicht Straßburg(Elſaß) und Nenubreiſach Altenheim, Legelshurſt, Scherzheim(Amt Kehl) Appenweier, Leutesheim, Schutterwald, Auenheim(Amt Kehl), Lichtenau(Baden), Sundheim(Baden), Bodersweier, Linx, Urloffen, Diersheim, Morlen, Wagshurſt, Dundenheim, Meißenheim(Baden), Willſtätt(Amt Kehl), Ichenheim, Memprechtshoven(Amt Kehl), Windſchläg; Kehl, Neufreiſtett(Amt Kehl) Kork, Rheinbiſchofsheim, b) im Bereich der Feſtung Neubreiſach die Orte: Achkarren, Königſchaffhauſen(Kaiſerſtuhl) Oberrimſingen, Breiſach, Krozingen, Oberrotweil, Burkheim, Mengen(Baden), Opfingen, Gottenheim, Merdingen(Baden), Sasbach(Kaiſerſtuhl), Jechtingen, Munzingen, Schallſtadt. Ihringen, Oberbergen(Kaiſerſtuhh), 5. nach der Rheinpfalz. Die durch die Briefkaſten aufgelieferten ſowie die bei Veröffentlichung dieſer Bekannt⸗ machung bereits in der Beförderung begriffenen verſchloſſenen privaten Briefſendungen und Privatpakete nach den vorbezeichneten Gebietsteilen und Orten werden den Abſendern zurück⸗ gegeben oder, wenn dieſe nicht bekannt ſind, nach den Vorſchriften für unbeſtellbare Sendungen behandelt werden. 37906 Kaiſerl. Deutſche Gberpoſtoirektion Karlsruhe(Baden). Bekanntmachung Nr. 2. Auf Anordnung des Staatsſekretärs des Reichs⸗Poſtamts. Beſchränkungen für den Poſt⸗, Telehraphen⸗ und Fernſprechberkeht. 1. Poſtverkehr mit dem Auslande. „Von jetzt ab werden nach dem Ausland und den deutſchen Schutzgebieten mit nachſtehend aufgeführten Ausnahmen nur noch offene Poſtſendungen in deutſcher Sprache angenommen und befördert. Pakete ſind nicht mehr zuläſſig. Private Mitteilungen in geheimer(chiffrierter oder verabredeter) Sprache oder in anderer als deutſcher Sprache, ferner ſolche über Rüſtungen, Truppen⸗ oder Schiffsbewegungen oder andere militäriſche Maßnahmen ſind verboten, ſei es denn, daß ſie von militäriſcher Seite als zugelaſſen beſcheinigt ſind. Wertbriefe und Käſtchen mit Wertangabe ſowie Poſtaufträge nach dem Ausland und den deutſchen Schutzgebieten können jedoch unter folgenden beſonderen Bedingungen zur Beförde⸗ rung übernommen werden: Die Auflieferung iſt nur unmittelbar bei Poſtämtern zuläſſig, ſo⸗ weit ſie nicht militäriſcherſeits für beſtimmte Bezirke gauz verboten wird; die Auflieferung bei Poſtagenturen, Poſthilfſtellen und durch die Lanoòbriefträger iſt demnach ver⸗ boten. Briefliche Mitteilungen, ſoweit ſie überhaupt zuläſſig ſind, müſſen in deutſcher Sprache abgefaßt ſein und dürfen keinen verdächtigen Inhalt haben. Die Sendungen ſind bei den Poſt⸗ ämtern 80 vorzulegen und demnächſt unter Ueberwachung der Beamten zu verſchließen und 3 verſiege N. 2 2. Telegraphen- und Fernſprechverkehr mit dem Rusland und im Inlande. Privattelegramme nach dem Ausland und im Inlande müſſen in offener und deutſcher Sprache abgefaßt ſein. Telegramme in fremder oder in geheimer(chiffrierter oder verabredeter) Sprache ſowie ſolche über Rüſtungen, Truppen⸗ oder Schiffsbewegungen oder andere militäriſche Maßnahmen ſind verboten. Die Telegramme müſſen bei der Auflieferung mit Namen und Wohnung des Abſenders verſehen ſein. Auf Verlangen müſſen ſich Abſender und Empfänger über ihre Perſönlichkeit ausweiſen. Deer private Fernſprechverkehr nach dem Ausland und nach fragenden Grenzgebieten des Inlands wird eingeſtellt. Außerhalb dieſer Grenzgebiete dürfen Geſpräche im innern deutſchen Verkehr nur in deutſcher Sprache geführt werden und keine Mitteilungen über Rüſtungen, Truppen⸗ oder Schiffsbewegungen oder andere militäriſche Maßnahmen enthalten. Der Funkentelegraphenverkehr wird eingeſtellt. Weitere Beſchränkungen oder Erleichterungen des Poſt⸗, verkehrs bleiben vorbehalten. Raiſerl. Deutſche Oberpoſtoirektion Karlsruhe[Baden). Mannſeim⸗Weinhein⸗Heidelberg⸗ Maunheimer Nehenbahn. Vom Samstag, den 3. Auguſt 1914 ab muß der Fahrplan bis auf weiteres geändert werden: Abfahrt der Züge in Mannheim erfolgt: Nach Heidelberg 60 8½ 40ʃ0 12 2% 410 622 815 „ Weinheim 532 7% ges 11 10 g3% 635 zu kauſen geſücht. 95378 „ Heddesheim d⸗ 8 10% 12% 2% 40 020 800 Johann Ph. Bachmann Außerdem bis Edingen 722 030 5„ Viernheim 0˙ 610 800 946 Gut erhaltenes„95875 — 2 Abfahrt der Jüge nach Maunheim: Fahrrad geſucht. b Heidelberg der e ion 12% 20 4% 630 742 Sichelsheimerſtr: 15 part Veinheim 5 6% 9% 105 12 2% 4 84 „Heddesheim. 541 6 7 900 1100 10%%% 500 71 einigen am Schalter zu er⸗ Telegraphen⸗ und Fernſprech⸗ 37907 Feuer⸗ und diebesſſcherer Büther⸗ Kaſſenſchrauf ſehr billig zu verkaufen. Teleph. 4823. 89100 Ein gehrgucht, nußb.⸗pol., Schlafzimmet beſtehend aus: 95203 1Kleiderſchrank, 1Waſch⸗ ommode, m. Marm. u. Spiegel, 2 Bettſtellen, Patentröſte u. Matratzen Preis 220 Mark Ein Zügpferd 8— 1 Kücheneinrichtung mit Außerdem ab Edingen 44 540 Moefſing⸗VBergkafungs und „Viernheim 499 525 722 Linoleumeinlage Preis 683 Mark auch geteilt; pol. engl. Betten mit Patentroſt u. Wollmatr. 58., 1 gebr. Speiſezimmer billig zu nerfaufen. WM. Kafliner, Prinz Withelmſtr. 17, Hof. 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