Abonnement: 70 pfg. monatlich, Bringerlohn 50 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Nk..42 pro Quartal. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile 1. 20 Mk. dd cn Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Amtliches Verkündigungsblatt Beilagen: Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; lichlen Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und Amgebung Telegramm⸗AHdreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Rummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Khteilung. 341 Redaktioon„ 3877 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin nachmittags 5 Uhr Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Nr. 367. Ma unheim, Montag, 10. Auguſt 1914. deutſchlands Arieg mit 44 Rußland. „ Ein Aufruf des ukrainiſchen HBauptrates gegen Rußland. Drohende Erhebung der Kleinruſſen. 5 w. Lemberg, 9. Auguſt. Der aus Vertre⸗ teern aller Parteien beſtehende ukrainiſche Hauptrat erließ einen Aufruf, in welchem es 3 unter anderem heißt: Die Unerſättlichkeit des zariſchen Imperialismus bedroht unſer nativ⸗ nales Leben. Der hiſtoriſche Feind der Ukrai⸗ ner kann nicht ruhig anſehen, daß die geſamten Ukrainer in ſeinem Beſitze und daß das ge⸗ ſumte ukrainiſche Volk unter ſeiner Herrſchaft ſtöhnt. Der Sieg Rußlands würde das ukrai⸗ niſche Volk der öſterreichiſchen Monarchie un⸗ ter dasſelbe Joch zwingen, unter welchem drei⸗ ßig Millionen Ukrainer des Zarenreiches ſtöh⸗ nen. en eshalb iſt unſer Weg klar vorgezeichnet. Der Aufruf erinnert an den Beſchluß hervorra⸗ gender Männer aller ukrainiſcher Parteien vom 10. Dezember 1912, daß ſich im Falle eines bewaffneten Kynfliktes zwiſchen Oeſterreich⸗ Ungarn und Rußland das ganze ukrainiſche „Vaoulk ungeteilt und entſchloſſen auf Seiten der öſterreichiſch⸗ ungariſchen Monarchie gegen Rußland als den größten Feind der Ukrainer ſtellen werde. 8 Der Aufruf führt dann fort: So ruft auch der heutige Moment das zariſche Imperium zu Gunſten des Staates einzutreten, in welchem das ukrainiſche Volk Freiheit für ſeine Entwicklung geſunden hat. Es iſt unſere heilige Pflicht, alle unſere Kräfte auf den Altar des Vaterlandes darzubringen. Der Sieg der öſterreichiſch-ungariſchen Mo⸗ narchie wird auch unſer Sieg ſein. Je größer die Niederlage Rußlands ſein wird, deſto ſchneller wird die Stunde der Befreiung der Ukrainer ſchlagen. Alle materiellen und mora⸗ liſchen Kräfte ſollen aufgeboten werden, damit der hiſtoriſche Feind der Ukrainer gedemütigt werde. ded N KRußland bekommt zu den Ruſſiſch⸗Polen einen neuen Feind im eigenen Lande, wenn der Aufruf ſeine Wirkung tut. Er kann zu einer Erhebung in den ruſſiſchen Gouverne⸗ Jments Tſchernigow, Kiew und Poltawa gegen die ruſſiſche Regierung führen; es handelt ſich um ein Gebiet, das von 30 Millionen Men⸗ ſchen bewohnt wird. Dieſe ruſſiſchen Ukrainer ſehnen ſich ſeit langem nach einer Befreiung bom ruſſiſchen Joch und nach Vereinigung mit ihren Brüdern in Oeſterreich. Es iſt nicht un⸗ wahrſcheinlich, daß der obige, aus Lemberg kommende Aufruf die ruſſiſchen Ukrainer zum Aufſtand gegen das Zarenreich treiben wird. Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn würden in ihnen ſehr wertvolle Bundesgenoſſen ge⸗ winnen, wie ſie ſie in den ruſſiſchen Polen ſchon gewonnen haben. Die Ausſichten auf eine Niederlage Rußlands wachſen durch dieſe inneren Erhebungen gerade in den Grenz⸗ gebieten, in denen Rußland gegen die deut⸗ ſchen und öſterreichiſchen Heere zu kämpfen hat. Das Gebiet der ruſſiſchen Ukrainer oder Kinruſſen grenzt an Galizien. Aus der ga⸗ FFF (Mittagsblatt.) —— 5 d⸗ 5000fe Besge eee Nß, 2 e. Halas + 7 e 2 8 Mebnt 5 ee 70 eſollſ 25 Sieh 5— 7 955 Leeο SBuchk⸗ 25 77 Se 2 — N2 9 Mols ecl ſelgbeg; Jey. N 0 be faclN — 95 N öe faSe— 510 Ensfein 8 J. 7 * 2 2. —— 15— — — lebiel 7 berg 1 80 GecgbgN 9 9* — *—— Hnſe 2 0 I Nicsfr N0söfJ Cefff 800 SN 99673 HossHe 0 Up atZz. 5 e 5 5 5 ſecsror D 8 4 7 57 2 ferno ſehe 60089 D D 88 8 +8 bocfnis Magstab 1 5 8 ReN 0 15 30 50 90— 755 1 85 + DN e——— —— 2 r„Fiemeier 2. Seite Geueral-Anzetger.— Badiſche Aeueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Montag, den 10. Auguſt 1914. liziſchen Stadt Lemberg iſt ja auch der obige Aufruf gekommen. Die Stammesgenoſſen der Kleinruſſen in Galizien und Ungarn ſind un⸗ ter dem Namen Ruthenen bekannt. Die ſepa⸗ ratiſtiſche Bewegung der Ruthenen in Ruß⸗ land, die von der rutheniſchen Publiziſtik in Deſterreich⸗Ungarn ſyſtematiſch gefördert wor⸗ den iſt, iſt einer der Hauptgründe des öſter⸗ reichiſch⸗ruſſiſchen Gegenſatzes. Kückzug der Auſſen aus Warſchau. JBerlin, 9. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Die in Krakau erſcheinende Zeitung„Czas“ erhält von Reiſenden, die aus Warſchau nach Krakau kommen, folgende Mitteilung: Der General⸗Gouverneur von Warſchau hat 20 Bürger der Stadt Warſchau zu ſich gerufen. In einer langen Anſprache übergab er War⸗ ſchau in ihre Hände und empfahl ihnen, die Ordnung in der Stadt aufrecht zu erhalten. Hierauf zog ſich der Gouverneur und das Mi⸗ litär in das Innere des Landes zurück. Man nahm alles Geld und ſämtliche Akten mit und überließ Warſchau wehrlos ſei⸗ ner Zukunft. Der Reichsſchatz war ſchon vorher entfernt worden. Der noch vorhandene Spiritus wurde auf die Straße geworfen. Die Spiritus⸗Raffinerien in der Nähe wurden dem Führer der Bürgerwehr übergeben. Im allgemeinen hat man den Eindruck, daß die Behörden den Kopf völlig verlo⸗ renhaben. Reiſende erzählen, daß in dem Augenblick, wo die Mobilmachung im König⸗ reich Polen bekannt gemacht wurde, die Poſt nichts mehr beförderte und deshalb keine Briefe eingingen. Die Beſchießung von Cibau. Berlin, 10. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Stockholm: Ein ſchwedi⸗ ſcher Kapitän, der aus Libau hier ankam, er⸗ zählt, daß die Stadt am 4. Auguſt einen trau⸗ rigen Anblick bot. Der Hafen war ge⸗ ſprengt und Byote trieben kielaufwärts. Die Ruſſen ſichern petersburg. W. Kopenhagen, 10. Aug. Der„Na⸗ tionaltidende“ meldet folgendes über die Zer⸗ ſtörung von Hangves durch die Ruſſen: Die Ruſſen verſenkten mit einem großen Dampfer am Hafeneingang alle Dampfkräne und ſprengten die Eiſenbahnwerkſtätten und die Hafenmole in die Luft. Sie ſteckten 30 Magazine in Brand, zerſtörten die Eiſenbahn⸗ linien und ſperrten die Einfahrt nach Peters⸗ burg durch Minen. Die Einfahrt wird durch Torpedobootflottillen bewacht. Hangoe liegt am Eingang des finniſchen Buſens, der Waſſerſtraße nach Petersburg, und zwar auf der finniſchen Seite. Die Zerſtörung der Hafenanlagen von Hangoe, die Sprengung des Eingangs zum finniſchen Buſen, beweiſt, daß in Petersburg große Angſt vor der Feuilleton e Das Marienburger Lied. Von Oſten ber wie wildes Meer Es wog heran des Zaren Heer. Herbet, herbei von fern und nah, Ihr Söhne der Germania! Des Kriegshorns Schall Beſchwört euch all': Erhebt euch als ein feſter Wall, Ein am Weichſelſtrand Zu und Trutz fürs Vaterland! Wir hörten all' des Kriegshorns Schall. 5 ſtehn im Kampf ein feſter Wall; Wir weichen nicht, wir wanken nicht, Wir kennen unſre heil'ge Pflicht. Anmſonſt die Wüt Der Feindesflut, Sie bricht an deutſchem Heldenmut, Dem Felſendamm am Weichſelſtrand Zu Schutz und Trutz fürs Vaterland. Vol Ordensritter kühn und ſtark, Vo 0 Gottvertraun und Löwenmark, r habt uns ſchon in Heidenzeit Boden mit Blut geweiht. Ibr pflarzte 55 Des Kreuzes auf, als Herren hier, Ein Felſendamm am Weichſelſtrand Zu Schutz und Trutz fürs Vaterland. Auch wir ſind noch die Ritter ſtark, Voll Gottvertraun und Löwenmark. Wir weichen nicht, wir wanken nicht, Wir kennen unſre heil'ge Pflicht. Unmſonſt die Wut Der JFeindesflut, Sie bricht an deutſchem Heldenmut, Dem Felſendamm am Weichſelſtrand deutſchen Floftte herrſcht. Und dieſe Angſt kann nur aus ſehrentſchiedenen größeren Erfolgen unſcer deut⸗ ſchen Schiffe in der Oſtſee entſtanden ſein, die heute vorliegenden Nachrichten über den Zuſtand von Libau deuten ja auch darauf hin. Die Zerſtörung von Hangoe ſoll verhindern, daß dieſe Hafenſtadt ein Stützpunkt für deutſche Operationen wird, vielleicht auch iſt ſie erfolgt zum Schutze gegen irgendwelche ſchwediſchen Aktionen. Von Stock⸗ holm nach Hangoe iſt der Weg nicht ſehr weit. Hangoe iſt auch Endpunkt finniſcher Bahn⸗ linien. Die Schweden könnten auch durch Finn⸗ land hindurch eine Expedition gegen Rußland unternehmen, und die Finnländer würden ſie mit Jubel als Befreier begrüßen. Gegen alle dieſe Möglichkeiten ſucht ſich Rußland durch das Zerſtörungswerk in Hangoe und durch die Sperrung des finniſchen Meerbuſens 3u ſichern. Die Ruſſen weichen alſo auch auf dem Meere zurück, und ziehen ſich immer weiter ins Innere. Unſere Schiffe dringen offenbar ſchon über Libau hinaus, gegen den finniſchen Buſen vor. Deutſche Offenſive auf dem Meere wie auch auf dem Lande, auch heute liegen wieder Nachrichten vor, daß die Deutſchen weiter über die Grenze vordringen. Und auch die Oeſter⸗ reicher ſind im Vormarſch gegen Rußland und ſchon 40 Kilometer vorgeſtoßen. Die Gffenſive der Deutſchen und Geſterreicher. W. Berlin, 9. Auguſt. Die Grenzſchutzab⸗ teilung in Bial la, 10 Kilometer öſtlich von Johannisburg, hat den Angriff einer ruſſiſchen Kavalleriebrigade zu⸗ rückgewieſen. Acht Geſchütze und mehrere Munitionswagen fielen in unſere Hände. W. Berlin, 9. Aug. Geſtern wurden 3 Kompagnien Landwehr in Schmallening⸗ ken, 3 Meilen öſtlich von Tilſit, von 2 ruſſi⸗ ſchen Infanterie⸗Kompagnien und einer Ma⸗ ſchinengewehrkompagnie angegriffen. Die Landwehr zwang die Ruſſen à u m Rückzug auf Jurborg. Jurborg liegt am Niemen auf ruſſiſcher Seite, etwa 10 Kilometer von der deutſchen Grenze entfernt. wW. Wien, 9. Auguſt. Bei Mjechow, etwa 30 Kilometer nördlich Krakau, ſetzten geſtern, 8. Auguſt, öſterreichiſche Truppen die Offen⸗ ſive fort und gelangten bis zum Abend unge⸗ fähr 40 Kilometer vorwärts. Die bisher an der Weichſel ſtehenden Grenztruppen über⸗ ſchritten den Fluß und ſetzten ſich am jenſeiti⸗ gen Ufer feſt. In Weſtgalizien bemächtigten ſich die Oeſterreicher der im feindlichen Gebiet ge⸗ legenen Grenzorte Radciwilow, Grenzbahnhof weſtlich Lemberg, gegenüber Brody, Wolod⸗ choisk, Grenzbahnhof im öſtlichen Galizien, Nowocielica bei Czernowitz, Hauptſtadt der Bukowina. Sämtliche Verſuche feindlicher Rei⸗ terpatrouillen, in Weſt⸗ und Mittelagilizien einzufallen, wurden abgewehrt. Bei Salochce awiſchen Brody und Tarnapol, wurden bei der Zurückwerfung feindlicher Reiter 4 Koſaken getötet und 2 verwundet. Eine zweckmäßige Verwen⸗ dung ruſſiſcher Grden. Darmſtadt, 9. Aug. Die mehrfache Anweſenheit des Zaren in Deutſchland und beſonders in Darmſtadt, Wolfsgarten etce. brachte faſt regelmäßig einen ziemlich ſtarken Ordensſegen des Zaren an Verwaltungs⸗, Po⸗ lizei- und Hofbeamte, die teilweiſe einen nicht unbedeutenden Wert haben. Ein hieſiger Po⸗ lizeibeamter, der ſogar wiederholt Gelegenheit hatte, mit dem Zaren perſönlich zu verkehren, hat nun ſeine drei ruſſiſchen Orden, darunter eine goldene Denkmünze einſchmelzen laſſen und den Erlös von vierzig Mark dem Roten Kreuz geſtiftet, wie aus einer Veröffentlichung der Gaben für das Rote Kreuz zu erſehen iſt. Hoffentlich folgen ihm viele nach. Gegen Frankreich und gBeelgien. Der Fall von Cüttich. w. Berlin, 9. Auguſt. Lüttich iſt feſt in unſeren Händen. Die Verluſte des Feindes ſind groß. Unſere Verluſte werden ſofort mit⸗ geteilt, ſobald ſie zuverläſſig bekannt ſind. Der Albert Natiht( d.„Jugend).! Abtransport von—4000 Kriegsgefangenen aus Belgien hat bereits begonnen. Nach vor⸗ liegenden Nachrichten hatten wir in Lüttich ein Viertel der geſamten belgiſchen Armee gegen uns. Belgiens unvernünftiger Starrſinn. m. Kölhn, 10. Auguſt.(Priv.⸗Tel.) Die „Köln. Ztg.“ meldet aus Berlin: Mit Erſtau⸗ nen ſieht man, mit welchem unvernünf⸗ tigem Starrſinn die belgiſche Regier⸗ ung trotz der loyalen Erklärung der deutſchen Regierung darauf beſtanden hat, den Durch⸗ marſch der deutſchen Truppen durch Belgien zu verhimdern. Die deutſche Heeresleitung hat ſchnell gezeigt, wie ſie einen derartigen Wider⸗ ſtand brechen wird. Zur Widerlegung der von Frankreich und England über die Haltung Deutſchlands verbreiteten Ausſtreuungen ver⸗ öffentlicht die deutſche Regierung nunmehr das diplomatiſche Aktenſtück, aus dem die Gründe für die deutſche Haltung klar erſichtlich ſind. Sobald die franzöſiſche Abſicht, die Neutralität Belgiens zu brechen, erkennbar war, war nicht'mehr zu erwar⸗ ten, daß keine andere Sicherheit gegen dieſe Drohungen für Deutſchland gege⸗ werden konnte, als dadurch, daß Deutſch⸗ land ſofort den allein richtigen mi⸗ litkäriſchen Schritt tat, nämlich ſei⸗ nerſeits durch Belgien zu mar⸗ ſchieren. Sanatiſcher Deutſchenhaß. W. Berlin, 10. Auguſt. Der Brüſſeler Ver⸗ treter des W..⸗B. telegraphiert aus Goch: Ueber Belgien iſt geſtern der Belager⸗ ungszuſtand verhängt worden. Alle Deut⸗ ſchen wurden geſtern aufgefordert, das Land baldigſt zu verlaſſen. Was ſich in den letzten Tagen in Brüſſel ereignet hat, übertrifft alles das, was ſich die glühendſte Phantaſie ausmalen kann. Seit der Kriegserklärung am Dienstag vormittag demolierte der Pöbel alle Geſchäfte, die Deutſchen gehören oder die deutſche Produkte anbieten. Jedes Schild mit deutſcher Anſpielung wurde entfernt. Jeder, der wie ein Deutſcher ausſah, wurde tätlich auf der Straße angegriffen oder der Spionage verdächtigt. Die ungeheuerlichſten Dinge wurden kolportiert und in der Preſſe ver⸗ breitet, u.., daß von den deutſchen Soldaten der Verſuch gemacht worden ſei, den Komman⸗ danten der Feſtung Lüttich, General Leman, der ſich ſo wacker geſchlagen, zu ermorden. Auch haben einzelne Blätter die Nachricht ver⸗ breitet, daß unſere Soldaten mangelhaft ver⸗ pflegt ſeien. Ferner ergehen ſie ſich in hef⸗ tigen Angriffen auf Kaiſer Wilhelm. Kurz⸗ um, der Deutſchenhaß wird in fana⸗ tiſcher Weiſe gepredigt. Seit Don⸗ nerstag verlaſſen Tauſende von Deutſchen unter dem Schutz des amerikaniſchen General⸗ konſuls Belgien über Holland, in ritterlicher Weiſe von den Offizieren und der Bürgerwehr geſchützt, die ſeit Freitag beginnen, in Gemein⸗ ſchaft mit der Stadtbehörde den Ausſchreitun⸗ gen entgegenzuarbeiten. * Drakoniſche Ausländer⸗ ausweiſungen aus Frankreich. w. Wien, 9. Aug. Aus Frankreich über München in Wien mittellos angekommene Ru⸗ mänen brachten nach Mitteilung von hieſiger gut unterrichteter Seite entrüſtende Einzelhei⸗ ten über die Art und Weiſe, wie ſie des Landes verwieſen und in barbariſcher Weiſe aus ihren Wohnungen geholt wurden. Unter großen Mißhandlungen und Fährlichkei⸗ ten haben ſie den Weg über die franzöſiſche Grenze nehmen müſſen. Sobald die Rumänen fluchtartig in ihre Heimat zurückgekehrt ſind, werden ſie in der Lage ſein, ihren Landsleuten zu berichten, in welcher Weiſe ſie die oft ge⸗ rühmte Sympathie der Franzoſen für Rumä⸗ nien aus eigener Anſchauung kennen lernten und welches Geſicht die vorgegaukelte franzö⸗ ſiſche Freundſchaft in Wahrheit trägt. W. Wien, 9. Auguſt. Nach der Meldung des Wiener Korreſpondenzbureaus erſtrecken ſich die drakoniſchen Ausweiſungen Frankreichs den Ausländern gegenüber nicht nur auf Deutſche und Oeſterreicher, ſondern auch auf Italiener, von denen allein 80 000 an die italieniſche Grenze geſchafft wurden, und auch auf Rumänen. Der Seekrieg. Der Untergang des Xreuzers Amphion. W. Berlin, 10. Aug. Das Schiff„Syd⸗ ſveneska Dagbladet“ in Malmö meldet aus London, daß Churchill am 7. Auguſt im Unter⸗ hauſe den Untergang des Amphion offiziell bekannt gegeben habe. Die Engländer beſetzen Come. Die Engländer wollten auch ihre Heldentat haben. So ließen ſie Lome, die Hauptſtadt unſerer Kolonie Togo beſetzen, in der über⸗ haupt keine deutſchen Truppen vorhanden waren. Das iſt ein billiger Triumph. Er wird, gehörig aufgebauſcht, in Paris und London großen Eindruck machen, nicht in Deutſchland. Bei uns weiß man, daß das Schickſal unſerer Kolonien in der Nordſee, an der Weſtgrenze und an der Oſt⸗ grenze entſchieden wird. Behaupten wir uns in Europa, dann werden wir auch unſere afrikaniſchen Kolonien wieder an uns ziehen. Der kühne und erfolgreiche Vorſtoß der deut⸗ ſchen Bäderdampfer gegen die engliſche Küſte, der die Sicherung der engliſchen Flotte und der engliſchen Küſte in höchſt eigentümlichen Lichte erſcheinen läßt, bedeutet für den Gang der Ereigniſſe weit mehr, als die engliſche Heldentat der Wegnahme des von Truppen entblößten Lowe, das wir uns wieder holen werden, wenn das Kriegsglück uns günſtig iſt. Die Nachricht über dieſen erſten engliſchen „Erfolg“ lautet: W. Berlin, 10. Auguſt. Wie wir hören, iſt vor der Hauptſtadt von Togo Lome eine ſtarke engliſche Truppenexpedition von der benachbarten engliſchen Kolonie„Gold⸗ küſte“ erſchienen. In Abweſenheit der kleinen Polizeitruppen und ſämtlicher wehrfähiger Weißen, die ſich mit dem ſtellvertretenden Gou⸗ verneur zum Schutze wichtiger Stationen ins Hinterland begeben hatten, nahmen die Eng⸗ länder von der Hauptſtadt Beſitz unter feier⸗ licher Zuſicherung, die Ordnung zu ſchützen, England beſchlagnahmt türkiſche Ariegsſchiffe. wW. Konſtantinopel, 9. Aug. Die Regierung gibt amtlich bekannt, daß England die dort im Bau befindlichen der Türkei gehörigen großen Linienſchiffe„Sultan Osman“ und„Reſcha⸗ dieh“, ſowie zwei für Chile im Bau begriffene von der Türkei angekaufte Zerſtörer von 1850 Tonnen in die engliſche Flotte eingreiht hat. Die neuen Namen der Linienſchiffe ſind „Agincourt“ und„Erin“. Die Handlungs⸗ weiſe Englands erregt in der Türkei begreif⸗ liches Erſtaunen und Pryteſt von allen Seiten,. Die Neutralen. Die Sympathie der Italiener für Deutſchlan. d wW. Berlin, 9. Aug. Die kleine italie⸗ niſche Kolonie in Berlin, die meiſtens aus Arbeitern beſteht, beſchloß heute in einer ſehr zahlreich beſuchten Verſammlung, unter den hieſigen Italienern eine Kollekte zu Gunſten des deutſchen Roten Kreu⸗ 3es zu veranſtalten und zeichnete unter leb⸗ haften Sympathiekundgebungen den erſten Betrag in Höhe von 1500 Mark. Der Eindruck der Siegesnach⸗ richten in Rom. W. Rom, 9. Aug. Ein ſpeben hier ver⸗ öffentlichtes Telegramm des Staatsſekretärs des deutſchen Auswärtigen Amts an den hieſigen deutſchen Botſchafter, das einen Ueberblick gibt über die deutſchen Erfolge und die Auslandslügen dementiert, rief den tiefſten beſonders da hier oberung Lüttichs noch gezweifelt wurde 05 die Fortſchritte in Polen wenig be⸗ annt war. Die Neutralität Spaniens. Berlin, 10. Aug.(Von. unſ. Berl. Bur.) Von durchaus unterrichteter Seite wird der „Voſſ. Ztg.“ mitgeteilt, daß Kaiſer Franz Joſef mit großer Freude ein in den herzlichſten Aus⸗ drücken verfaßtes Telegramm des Königs von Spanien in den jüngſten Tagen, alſo nach Aus⸗ bruch der kriegeriſchen Ereigniſſe, erhalten hat. Es nimmit dies umſo weniger Wunder, als die Königin⸗Mutter ſich nach wie vor als Oeſter⸗ reicherin fühlt und ihren Sohn in den Traditlio⸗ nen des habsburgiſchen Hauſes erzogen hat. Das Telegramm darf wohl als eine Beſtätigung der offiziöſen Erklärung, daß Spanien ſtrikte Neutralität beobachten will, gedeutet werden Die Blutbande zwiſchen Spauien und Oeſter reich bleiben lebendig. Aber auch die Inter⸗ Spaniens weiſen es auf eine ſtrikte Neutr- es mader uen Dentcn gierung frage an nalen L n N SA FeTr e eeee Mormag, ben 10. Auguſt 1914. Geueral⸗Anzeiger.— Fadiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) — 2————— ee, sßstab. Se —. ä enuuebe&. Nsseb, 0 25 50 75 greffas 585 Z elgoa benlAõtereñ 75 ereie, 75 Vilomefer. —— ee, I Zeichenerklörung: ueee, Ge ,, Le Ekisenbabnen. e e fesfungen. „% 8 N 222 7 S 9966 — N LAll. 5 cbu. 19 5 1 1 2 6 f Ne e, 2 2 lbsb8s, 7 2 M, „An ee ee, 7 een,, 5 17105 e N 5 7 9 Son 25 8 51— 15 e„„ e Je Hele- lanne 0 G 7 Hukfe ‚ ue ins emme, gl e Hlon 28 99 Warne 2 e, 7 ai, iſte e 7 + 5 22 ſeu 85 105 432 72 eüle, Tfienr,( el, N Hagee, ruee g, 1 7 Te, 75 1 u 8 2 N Kte 8 0 1 72 22 3 e ene e 22 7 950 gene N 72 7 Fapnell 4 5 Hiene Anile 2 eddler ee e 0( D Alele ſ, ne 2 Kru, le 5 f Heis 5 Nneeni, H d- Jeiie 8 Nurlunp, bebepelg Zeans A N. Hei 5 Hlenul 988*5* e Me Neee eee, 4 8S 1 22 eee. , Ml JInmen Ffagarenñ, ceosde 5 3 De bards 2 1 2 ers 5 ,. 5 8 0 5 75 + 0 45** N ans Saum,, Haresg, Cenlale, Serin SEs 7 15 Aedene. 2284 noch von Oeſterreich je etwas zu befürchten hat, wohl aber von Frankreich, das eytl. einer panſlawiſtiſchen Phantaſie eine panromaniſche an die Seite ſtellen könnte. Parteiunterſchiede. w. Stockholhm, 9. Auguſt. Der Führer der Aberalen, der frühere Miniſterpräfident ö Staaff teilte dem Miniſterium mit, daß die berale Partei die Oppoſition gegen den Re⸗ gierungsvorſchlag betr. der Verteidigungs⸗ frage angeſichts der gegenwärtigen internatio⸗ nalen Lage aufgebe. deutſchland im Kriege. 1500 000 Kriegsfreiwillige. v. Berlin, 10. Aug. Der Zudrang der Kriegsfreiwilligen überſtieg alle Erwartungen. Lon zuverläſſiger Seite wird mitgeteilt, daß ſch bisher im deutſchen Reiche 1 300 000 Kriegsfreiwillige gemeldet haben. Mitbürger, helft nach Msöglichkeit! Der nationalliberale Reichs⸗ und Landtags⸗ e Schiffer⸗Magdeburg hat einen Aufruf erlaſſen, der Hilfe anſtrebt für alle Stände und Berufsklaſſen, die durch den Krieg in Mitleidenſchaft gezogen ſind. Der von ummem Mitgefühl für die Notleidenden und igen getragene Aufruf, dem die weiteſte reitung zu wünſchen iſt, hat folgenden Wortlaut: Mitbürger! Der Reichstag hat heute in machtvoller Kun ſebung Jah e von dem Geiſte, den Krieg in unſerem Volke ausgelöſt hat. Ein⸗ 5 er eine Reihe wichtiger Geſetze be⸗ boſſen, die zum Teil dazu beſtimmt ſind, die ſchweren wirtſchaftlichen Folgen des Krieges duszugleichen oder doch zu mildern. Die Geſetze ſind gut und werden von ſegens keicher Wirkung ſein. Aber ſie reichen nicht hin; denn ſie geben nur, was der Staat geben kann. die Aufgabe, Elend, Not und Sorge zu bannen und zu lündern, ſoweit es menſchenmtßglich iſt, legt zum weitcurs größten und entſcheidenden Teile der freien und freiwilligen rütigleit unferer Volksgenoſ⸗ en ob. Dieſe Aufgabe erſchöpft ſich jedoch nicht in zu Werken der Liebe, der 5 igkeit. Sie gilt auch ‚ ebi echtlichen Beziehungen, die zwiſchen den Auch in Schweden fallen die Wesflicher Kriegsschaupfafz. einzelnen Gliedern der Bevölkerung beſtehen. Und ſo ergeht mein Ruf: Ihr, die Ihr von Aermeren etwas zu fordern habt, ſeid nicht hartherzige Gläubiger. Habt Nachſicht und Gebuld mit Euren Schuld⸗ nern! Drückt ſie in dieſer Zeit nicht; und ſchläfert Euer Gewiſſen nicht mit dem Trugſchluß ein, daß jeder ſich ſelbſt der Nächſte ſei und daß der gute Familienvater zuvörderſt für ſich und ſein Haus ſorgen müſſe! Noch dringlicher aber erſcheint mir der zweite Wunſch: daß jeder ſeine Schulden bezahle, der es kann. Hier möge man unſerem Mittel⸗ ſtande durch eine rettende Tat beiſpringen. Das unſelige Borgweſen hat es mit ſich gebracht, daß ungezählte Handwerker, kleine Gewerbe⸗ treibende, Kaufleute und Händler ſtatt baren Geldes Außenſtände, Forderungen an Beſſer⸗ geſtellte haben. Dieſe Schuldner ſollen jetzt ihre Verpflichtungen erfüllen— ungeſäumt ohne Aufforderung und Mahnung; ſollem ſich ſelbſt melden und angeben und nach Kräften berich⸗ tigen, was ſie ſchuldig ſind. Wie oft weiß die Frau in den Büchern ihres Mannes, der plötzlich Haus und Geſchäft verlaſſen mußte, nicht Be⸗ ſcheid; wie oft iſt ſie des Ausſchreibens der Rech⸗ nungen, des Einziehens der Guthaben unkun⸗ dig! Kommt ſolchen Frauen, kommt allen den kleinen Leuten zur Hilfe— zumal Ihr, die Ihr feſte Gehaltsbezüge habt, oder ſonſt auf ein, wenn auch vielleicht kleines, ſo doch ſicheres und regelmäßiges Ein⸗ kommen rechnen könnt! Das Beſte, das Schönſte, das Liebſte möchten wir den Männern und Jünglingen antun, die ins Feld ziehen. Können wir ihnen etwas Beſſeres geben, als wenn wir ihnen die Sorge um die Zurückgelaſſenen erleichtern? Berlin, den 4. Auguſt 1914. Schiffer(Magdeburg), Mitglied d. Reichstags u. d. Abgeordnetenhauſes. An die Mitglieder des Deutſchen Flottenvereins. erläßt im Namen des Präſidiums Großadmiral von Köſter folgenden Aufruf: Die ſchickſalsſchwere Stunde, auf die der Deutſche Flottenverein immer wieder bei ſeiner Mitarbeit an der Vervollſtändigung unſerer Serüſtung hingewieſen hat, ſie iſt nun ange⸗ brochen. Was ſeit Jahren wie ein drohendes Gewitter am politiſchen Himmel ſtand, die Ver⸗ einigung unſerer öſtlichen und weſtlichen Nach⸗ barn zur Niederwerfung des deutſchen Volkes und ſeiner Freunde, es iſt zur Tatſache gewor⸗ den, und wir gehen Zeiten entgegen, die in der Weltgeſchichte wohl ihresgleichen noch nicht geſehen haben. Gut und Blut auf dem Altar des Vaterlan⸗ ſchweren Zeiten, die es in der Vergangenheit des zu opfern, war das deutſche Volk in allen zu durchleben hatte, ſtets bereit. So auch heute. Das Volk in Waffen eilt zu den Gren⸗ zen gegen die Feinde, deren gewaltige Zahl und gut vorbereitete Ausrüſtung einen ſchweren Kampf vorausſehen laſſen. Die Zurückgebliebenen aber, denen es nicht vergönnt iſt, mit der Waffe in der Hand den heimiſchen Herd zu verteidigen, Mann und Frau, kennen in dieſen Tagen nur den heißen Wunſch, auch ihrerſeits nach Kräften dem Vaterlande zu dienen. Der Deutſche Flottenverein darf dabei nicht fehlen, Er beabſichtigt daher, im Verein mit dem Hauptverbande Deutſcher Flottenvereine im Auslande, dem Flottenbund Deutſcher Frauen und dem Verein Deutſcher Seemanns⸗ häuſer Vorkehrungen zur Pflege der Rekon⸗ valeſzenten der Marine zu treffen, um die Kriegslazarette möglichſt bald zu entlaſten. Entſprechend dem Beſchluſſe des Geſamtvor⸗ ſtandes iſt bereits die Einrichtung je eines ſol⸗ chen Hauſes in Bremen erfolgt und in Kiel im Gange. Das Hauptgebäude und die beiden unmittelbar anſchließenden Einzelhäuſer des im Eckernförde im Bau befindlichen Altersheims ſollen, wenn die Verhältniſſe es irgend zulaſſen, mit tunlichſter Beſchleunigung fertiggeſtellt und demſelben Zwecke übergeben werden. Wei⸗ tere ähnliche Maßnahmen ſind in Ausſicht ge⸗ nommen, um anderen dringenden Bedürfniſſen der Flotte zu Hilfe zu kommen. Dazu bedarf es aber großer Mittel. Das Präſidium bittet daher alle Mitglieder des Flottenvereins herzlich, nach Kräften zu dem beabſichtigten Hilfswerke beizuſteuern und ihre Sendungen entweder an dem Hauptſchatzmeiſter, Herrn von Heydt u. Co. Berlin., Mauer⸗ ſtraße 54, oder an die Präfidialgeſchäftsſtelle, Berlin., Karlsbad 4I], mit dem Zuſatze „Kriegshilfe zu richten. An die Landes⸗, Kreis⸗ und Ortsverbände aber ergeht die Bitte, ihr in Friedenszeiten für Notfälle angeſammeltes Vereinsvermögen dem genannten Zwecke ganz oder teilweiſe zuzu⸗ führen. Beſſer kann es nicht Verwendung fin⸗ den. Mitglieder des Deutſchen Flottenvereins! Wir wenden uns an Eure Opferwilligkeit, die ſchon ſo glänzende Proben beſtanden hat! Gebt, und geht reichlich für die kämpfenden und blu⸗ tenden Söhne des Vaterlandes! Ac Sehnellſte Benachrichtigung Ser Angehörigen bei verluſten W. Berlin, 9. Auguſt. Mit dem Einſetzen der Kriegshandlung wird natürlich im ganzen Volke der Wunſch laut, ſtets ſchleunigſt Keunt⸗ nis von den Verluſten zu erhalten. Dieſer Wunſch iſt durchaus begreiflich. Es wird ihm in weitgehendſter offenſter Weiſe Rechnung ge⸗ tragen werden, Jeder, der mit den Militärver⸗ hältniſſen vertraut iſt, wird aber auch ver⸗ ſtehen, daß es einer gewiſſen Zeit bedarf, bis man nach dem Gefechte die Zahl der Ver⸗ luſte überſehen kann. Es iſt ſogar für die am Kampfe beteiligten Regimenter unmöglich, bevor die von der Truppe Abgekommenen ſich eingefunden ha⸗ ben, ein einigermaßen zuverläſſiges Bild von den Verluſten zu geben. Es iſt Vorſorge dafür getroffen worden, daß die Truppen durch die Militärbehörden in der Heimat die Angehörigen ſo ſchnell wie möglich benachrichtigen. Außerdem werden die regimentsweiſe zuſammengeſtellten Ver⸗ luſtliſten veröffentlicht werden. Die Heeres⸗ leitung rechnet auch hier auf das Vertrauen des tapferen und zu jedem Opfer bereiten Volkes, in dem ſie die feſteſte Stütze findet, bei dem uns aufgezwungenen ſchweren Kampfe. Aeine Bemmung des Auto⸗ mobilverkehrs. WBerlin, 9. Aug. Trotz der von der oberſten Heeresverwaltung ſeit mehreren Ta⸗ gen dringend ausgeſprochenen Forderung, dem Automobilverkehr keine Schwierigkeiten in den Weg zu legen, wiederholen ſich ſtündlich Miß⸗ griffe mit den ſchwerſten Folgen. Auch die Morgenzeitungen berichten wieder von gefan⸗ genen Goldautomobilen. Es gibt weder Goldautomobile noch fremde Auto⸗ mobile in Deutſchland. Jeder der den freien Automobilverkehr hindert, verfündigt ſich am Heer. Belft den Amerikanern in Deutſchland. Ww. Berlin, 9. Auguſt. Etwa 25 000 Amerikaner, deren Sommerreiſe durch die krie⸗ geriſchen Ereigniſſe jäh unterbrochen wurden, halten ſich innerhalb der deutſchen Grenzen auf. Man helfe und unterſtütze ſie, von ihnen ſind viele mittellos geworden, nach beſten Kräften und verwechſle ſie nicht mit Engländern. Die Regierung der Vereinigten Staaten erklärte ihre Neutralität. Ein entgegenkommendes gaſt⸗ freundlichſtes Verhalten unſererſeits iſt gegen⸗ über den hieſigen Amerikanern demnach ange⸗ bracht. Zumal gerade an dieſen Ta⸗ gen daran erinnert werden darf, daß die Vertretung der Vereinigten Staa⸗ ten in Paris im Jahre 1870 ſich der dort hilflos zurückgebliebenen Deutſchen tatkräftig angenommen hat, und jetzt wieder den völker⸗ rechtlichen Schutz übernommen hat. Ein Bruder des Fürſten Bülow gefallen. JBerlin, 9. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Der jüngſte Bruder des Fürſten Bülow, der Generalmajor Carl Ullrich von Bülow, iſt in den letzten Kämpfen gefallen. Er war in Ham⸗ burg am 28. Oktober 1862 als jüngſtes Kind des ehemaligen preußiſchen Staatsminiſters und Staatsſekretärs des Auswärtigen, Bern⸗ hard von Bülow, geboren. Er gehörte lange Zeit dem preußiſchen Generalſtab an und war Militärattachee, ſpäter Kommandeur des zwei⸗ ten Garde⸗Ulanen⸗Regiments, dann Komman⸗ deur der 3. Garde⸗Kavallerie⸗Brigade. Er war Flügeladjutant des Kaiſers. Ein älterer Bru⸗ der von ihm verunglückte in Danzig 1897 als Kommandeur der 21. Kavallerie⸗Brigade. * Deutſche und Tſchechen einig. Berlin, 9. Aug.(Von unf. Berl. Bur Aus Prag wird gemeldet: Auch heute wie⸗ derholten ſich die begeiſterten und patriotiſchen Kundgebungen der Bevölkerung beider Lan⸗ desſprachen. Ein impoſanter Zug von Mani⸗ feſtanten zog zum deutſchen Konſulat, wo die Manifeſtanten die Volkshymne in beiden Lan⸗ desſprachen ſangen. Als der Zug am Rathaus angekommen war, hielt der Bürgermeiſter un⸗ ter ſtürmiſcher Zuſtimmung eine Anſprache, worin er ausführte: Die Begeiſterung der geſamten Bevölkerun g, welche die früheren Par teikämpfe vergaß, iſt das bedeutungs⸗ volle Sympthom und der Beweis dafür, daß in unſerem Herzen die tiefſte Liebe zum ge⸗ meinſamen Vaterlande wurzelt. Der Redner ſchloß ſodann mit einem Hurra auf Kaiſer und Armee. Sodann rief er in deutſcher Sprache: Es lebe Kaiſer Wilhelm! Dieſe Worte riefen begeiſterten Widerhall hervor. Auch vor dem Radetzkydenkmal, vor der Statthalterei, dem Korpskommando kam es zu Demonſtrationen. Ebenſo vor dem Deutſchen Haus und dem tſchechiſchen Repräſentations⸗ hauſe, wo Deutſche ſowohl als Tſchechen unter Abſingung der„Wacht am Rhein und des tſchechiſchen Nationalliedes in freudige Rufe auf die beiden Monarchen und die Armeen ausbrachen. 5 7. Seite. Gemeral-Anzeiger.— Zadiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Montag, den 10. Auguſt 1914. Mannheim. Der geſtrige Sonntag ääre in Friedenszeiten ein ausgeſprochener Aus⸗ flugstag geweſen, denn der Himmel zeigte ſein ſchönſtes Blau und die Sonne ſtrahlte vom frühen Morgen bis zum Untergang. Aber wer denkt gegenwärtig an einen Ausflug. Wer auch hinauseilen und auf dieſe Weiſe für ein paar Stunden die Sorgen hinter ſich laſſen möchte, er würde doch keine Beförderungsgelegenheit finden. Das Gros der Bevölkerung zog es des⸗ halb vor, einen Spaziergang durch den Schloß⸗ garten und den Waldpark oder in die nächſte Umgebung, nach Seckenheim, Feudenheim, Käfertal ete., zu unternehmen. Die Garten⸗ wirtſchaften machten infolgedeſſen glänzende Ge⸗ ſchäfte. Zwiſchen dem Publikum ſaßen auch zahlreiche Reſerviſten und Landwehrleute, die vor ihrem Ausmarſch den letzten Sonntag hier verlebten. Außer unſerem Grenadier⸗Regiment iſt auch der Hauptteil der anderen Truppenteile, die hier eingekleidet wurden, geſtern abgerütrt, ſo das ganze Reſerveregiment Nr. 40 und deks Reſervebataillon Nr. 110. Das Landwehr⸗ Regiment Nr. 40 und das Erſatzbataillon Nr. 110 ſind noch da. Ders Straßenbild hat ſich völlig verändert. Wenn man durch die Planken oder Breite⸗ ſtraße wandert, dann ſieht man in der Haupt⸗ ſache Frauen, Mädchen und Kinder. Das männ⸗ liche Geſchlecht iſt jetzt ſchon in der Minderheit. Wenn der Landſturm noch eingezogen werden ſollte, wird es noch ſchlimmer. Dann ver⸗ ſchwinden auch die Leute von den Straßen, die 39 bis 45 Jahre alt ſind. Einen ſehr militäri⸗ ſchen Anſtrich bekamen geſtern die Kleinen Plan⸗ ken. Dort ſtanden Kompagnien von einge⸗ zogenen Reſerviſten und Landwehrleuten zum Appell und zum Einkleiden. Gar mancher Be⸗ kannte befand ſich wieder darunter, gar mancher mit mächtiger Platte oder grauem Haar. Aber es ſind durweg noch kräftige Leute, die ihreSchul⸗ digkeit ebenſo im Felde tun werden, wie die Linie. Wir wiſſen ja auch von 1870 her, daß ſich die Landwehrleute immer ausgezeichnet geſchlagen und die gleiche Ausdauer und Un⸗ erſchrockenheit, wie die jungen Leute, bewieſen haben. Sobald der Kriegsherr ruft, verſchwin⸗ den alle Standesunterſchiede.„Da ſteht mein Lehrer“, rief mein Aelteſter, als wir Muſterung durch die Reihen hielten,„und dort der Sol⸗ dat in der blauen Litewka iſt mein Religions⸗ lehrer, der Herr Vikar.“ Das Volk in Waffen. Wir haben geſtern unſere beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit darauf gerichtet, ob unſere Damenwelt ſo vernünftig iſt und ſich ſo kleidet, wie es die ſchwere Zeit, in der wir leben, gebietet. Im Allgemeinen konnte man den Eindruck gewinnen, daß das Beſtreben vorhanden iſt, ſich nicht über⸗ trieben elegant und extravagant zu zeigen. Man denn muß auch berückſichtigen, daß die Kleider nicht im Handumdrehen geändert werden können. Der Schnitt iſt vor allen Dingen ſchwer zu beſeitigen und dann koſtet das Umändern auch Geld. Und wer macht jetzt Ausgaben, die nicht unbedingt nötig ſind. Aber die Aenderungen, die jede Frau oder jedes Mädchen ausführen kann, notabene, wenn man in der Lage iſt, die Nadel zu führen, ſollten doch an der Kleidung vorge⸗ nommen werden. Wir ſahen z. B. geſtern ein junges Mädchen im weißen Ballkleid(!) mit einer mächtigen bunten Schleife einherſtolzieren, als wenn es zu einem Fenſte ginge. Das ſollte denn doch vermieden werden. Wenn die junge Dame nichts anderes für die Straße anzuziehen hat, als ihr weißes Tanzſtundenkleid, dann ſoll ſie wenigſtens die aufdringliche Schleife ent⸗ fernen. Man hat übrigens ganz gut die Wahr⸗ nehmung machen können, daß unſere Frauen viel beſſer die Schwere der Zeit zu würdigen verſtehen, wie unſere Mädchen. Wir haben ine ganze Anzahl Backfiſche geſehen, die vief zu viel aufgedonnert waren und hin und wieder ein Beuehmen zur Schau trugen, das direkt un⸗ paſſend war. Man verbietet unſerer Jugend nicht, fröhlich zu ſein, aber man darf dieſe Sorg⸗ loſigleit nicht allzu auffällig zur Schau tragen. Und dann noch eins! Man trage ſo wenig Schmuck wie nur irgend möglich. Vor allem ziehe man die Brillantringe von den Fingern und lege ſie in den Schmuckkaſten, bis wieder andere Zeiten kommen, wenn man es nicht für richtiger findet, ſie dem Roten Kreuz zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Der Spruch:„Gold gab ich für Eiſen!“ könnte in unſerer Stadt mit großem Erfolg beherzigt werden. Wenn der Schmuck, der in Maunheim ſich in Privathänden befindet, auf einen Haufen zuſammengetragen würde, wir glauben, es gäbe eine ganz ſchöne und por allem wertvolle Sammlung. Aber ſo weit wollen wir vorläuftg gar nicht denken. Es genügt, wenn der Schmuck fein zuhauſe gelaſſen wird. * Einquartierung. Von dem Quartiergeber in der Pozziſtr. wird uns in Erwiderung auf unſere Mitteilungen im Freitag Mittagblatt geſchrieben: Unwahr iſt, daß dem mir zugeteilten Land⸗ wehrmanne der Einlaß in meine Wohnung verweigert wurde. Wahr dagegen iſt, daß ſich der Mann am Mittwoch, abends 7 Uhr, zum Quartier meldete, mir gleichzeitig mitteilte, daß er nochmals ausgehen müſſe und erſt um 10 bis 11 Uhr zurück ſei. Nachdem ich bis 11 Uhrf vergebens auf die Rückkehr des Land⸗ wehrmannes gewartet hatte, legte ich mich ſchlafen, da ich andern Tags frühzeitig im Ge⸗ ſchäft ſein mußte; vorſorglich habe ich aber dem Manns die Klingel zu meiner Wohnung bezeichnet, falls er bei ſpäterer Rückkunft eine verſchloſſene Haustüre finde, Um 312 Uhr wurde dem Manne von einer Hausbewohnerin geöffnet.(„Volksſtimme“ ſchreibt irrtümlich amtlichen Hausbewohner.) Es bedurfte nach Angabe der betr. Frau mehrmaligen Läutens. Es mag hieran ſchuld ſein, daß mein Schlaf⸗ zimmer etwas abſeits liegt und ich bezw. meine Frau das Läuten nicht ſofort hörten. Von einem brutalen, rohen Empfang kann keine Rede ſein, im Gegenteil, meine Worte beim Hereinlaſſen des Landwehrmannes waren un⸗ gefähr folgende:„Ich war der Meinung, Sie kämen ſchon um 10 Uhr“, aber nicht in einem vorwurfsvoll gemeinten Tone, ſondern ich wollte mich quaſi entſchuldigen, daß ich mich zu Bette legte und er etwas vor dem Abſchluß warten mußte. Der Mann nahm auf Drängen meiner Frau am nächſten Morgen das Früh⸗ ſtück zu ſich, mit der Motivierung, er habe keine Verpflegung zu beanſpruchen und bedeu⸗ tete ihr auch, daß er aus dieſem Grunde nicht zum Mittageſſen komme, obwohl ihn meine Frau dazu aufforderte. An dieſem Tage alſo Donnerstag— wollte der Mann abends 10 bis 11 Uhr zurück ſein, kam aber ſchon um 8 Uhr, um mir zu ſagen, daß er nach Feuden⸗ heim gehe und daher ſehr ſpät heimkomme. Ume8 Uhr war meine Frau und ich nun leider abweſend, da wir nicht wiſſen konnten, daß der Mann um dieſe Zeit vorbeikommen würde. Es ſammelte ſich aus der Nachbarſchaft ein grö⸗ ßeres Publikum an, das, von ſcheinbar übel⸗ wollender Seite aufgehetzt, bei meiner Rück⸗ kehr um 9 Uhr eine nichts weniger als freund⸗ liche Haltung gegen mich einnahm. So der wahre Sachverhalt. Der Landwehrmann be⸗ dauerte noch die mir gewordenen Unannehm⸗ lichkeiten, an denen ich vollkommen unſchuldig ſei. Nebenbei bemerke ich noch, daß ich dem Manne bei ſeiner Heimkunft nachts 12 Uhr noch ein Eſſen zurecht machte und ihm für ſeine übrigen Bedürfniſſe noch ein Taſchen⸗ geld einhändigte. Es möge nun jeder vernünf⸗ tig denkende Menſch urteilen, ob ich nicht alles getan habe, was ich nur tun konnte. * Der Artikelſchreiber in No. 364 Ihres ge⸗ ſchätzten Blattes hat mir ganz aus der Seele geſprochen. Ich bin Verwalter der hieſigen Ge⸗ ſchäftsſtelle einer Verſicherungsgeſellſchaft und Inhaber einer 6 Zimmerwohnung, wovon 4 Räume meiner fünfköpfigen Familie als Woh⸗ nung dienen, während die beiden übrigen Zim⸗ mer Geſchäftsräume ſind. Ich habe die mir zu- diktierten 4 Mann Einquartierung freudig auf⸗ genommen und laſſe ſie bezüglich der Ver⸗ pflegung ſelbſtverſtändlich keinen Mangel leiden, kein vernünftiger Menſch wird umſere braven Vaterlandsverteidiger die ungerechte Ver⸗ teilung der Eingquartierung entgelten laſſen. Wenn man aber mit anſehen muß, wie im gleichen Hauſe und in der Nachbarſchaft zweifel⸗ los bedeutend wohlhabendere Familien mit einer Zimmerwohnung und einem Kinde(das Dienſtmädchen ſchläft doch, wie hier allgemein üblich, in der Manſarde) keine Einquartie⸗ rung bekommen, ſo kann man gar nicht anders, als dieſe Verteilung mehr als ungerecht nennen. Ich habe in einigen Tagen meiner Einberufung zu folgen, und wenn dann meine Frau von unſeren geringen Erſparniſſen außer drei Kin⸗ dern vielleicht noch dauernd Einquartierung ver⸗ pflegen ſoll, ſo wird es eben ſehr bald in Mann⸗ heim eine Familie mehr geben, die gezwungen iſt, Unterſtützung in Anſpruch zu nehmen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß in dieſer ſchweren Zeit 1525 5 1 muß, doch ſollte der Anfang wenigſtens von den wohlhabenderen Bür gemacht werden. ** Geſtern kam, ſo ſchreibt man Uns, ein Land⸗ wehrmann vom Regiment Nr. 40 in eine Wirt⸗ ſchaft am Luiſenring und erklärte im Geſpräch: Von Mannheim habe ichaber genug! Wir ſind zu ſechſen in einem Hauſe der Oſtſtadt bei einem Zigarrenfabrikanten einquartiert. Die Wohnung hat 12 Zimmer und es ſind zwei Dienſtmädchen vorhanden. Wir ſechs Mann ſind aber im Manſardenzimmer eingepfercht. Zum Mittageſſen gab es Reisbrei mit Pflau⸗ menmus; abends Kartoffelſalat mit kaltem Auf⸗ ſchnitt. Auf jeden Mann kamen drei Scheibchen Wurſt. Für die Herrſchaft ſahen wir einen gewal ti gen Braten auftragen. Nachher kam der Herr des Hauſes mit ſechs() Zigarren in der Hand und reichte jedem eine. Einer von uns hatte bereits ſein Pfeifchen angezündet. Der Quartiergeber meinte deshalb: Na, Sie rauchen ja bereits, da brauchen Sie keine Zigarre und nahm dieſelbe wieder mit. Ein trauriges Gegen⸗ ſtück zu dem gewaltigen Auflodern deutſcher 5 und herzlicher Hilfsbereitſchaft aller⸗ orten! * Von einer in L. 10 wohnenden Millionärin wird erzählt, daß ſie zu ihren Dienſtboten geſagt hat: Wenn die Kerle(1) kommen, ſollten ſie ihnen Quetſchkartoffeln mit Pflaumenmus vor⸗ ſetzen. Kommentar überflüſſig! * Entſchädigung für die ausge⸗ hobenen pferde und Wagen. Laut Betanntmachung des Großh. Bezirks⸗ amts Mannheim werden die Entſchädigungen, welche für die zum Krieg ausgehobenen Pferde nebſt Geſchirren, ſowie für die von der Militär⸗ behörde angekauften Fahrzeuge einſchließlich der Kraftfahrzeuge zu entrichten ſind, im Laufe des Monats Auguſt von der Großh. Landes⸗ Hauptkaſſe durch Vermittlung der Bezirks⸗ beſonders bekannt machen. Bei Aushebung der angekauften Pferde, Wagen uſw. iſt dem bis⸗ herigen Eigentümer ein Anerkenntnisſchein aus⸗ gehändigt worden; die Auszahlung erfolgt nur gegen Ablieferung dieſes mit Empfangsbeſchei⸗ nigung des Empfangsberechtigten zu verſehen⸗ den Anerkenntnisſcheines. Städt. Nachrichtenamt Mannheim. X Ein weiterer Beweis der Sympathie der in Deutſchland lebenden Italiener zum Deut⸗ ſchen Reich. Unſer Mitbürger, der 43 Jahre alte Joh. Bapt. Zanuſſi, Tarrazzounternehmer, ein Hüne von Geſtalt, der ſich ſchon vor einigen Jahren naturaliſieren ließ, meldete ſich frei⸗ willig ins Feld und wurde auch ſofort ange⸗ nommen. Sein 19jähriger Sohn hat ſich ſchon vor einigen Tagen geſtellt und Mannheim be⸗ reits verlaſſen. Die 18jährige Tochter des Herrn Zanuſſi meldet ſich heute zur Kranken⸗ pflege. Ein Bravo der Familie Zanuſſi. Mö⸗ gen ſie alle geſund wieder heimkehren! * Bekanntmachung. Verftärkte Beſchränkungen für den Poſt⸗, Telegrayhen⸗ und Fernſprechverkehr mit dem Au⸗lande. Der Poſtverkehr zwiſchen Deutſchland und Belgien iſt gänzlich eingeſtellt und findet auch auf dem Wege über andere Länder nicht mehr ſtatt. Es werden daher keinerlei Poſtſendungen nach dem angegebenen fremden Lande mehr angenommen, bereits vor⸗ liegende oder durch die Briefkaſten zur Einliefe⸗ rung gelangende Sendungen werden den Ab⸗ ſendern zurückgegeben. Der private Tele⸗ graphen⸗ und Fernſprechverkehr zu und von dieſem Lande iſt ebenfalls eingeſtellt. * Das Ciebeswerk. Die Rheiniſche Hypothekenbank in Mannheim hat für die Zwecke des Roten Kreuzes in Baden die Summe von M. 30 C00 geſpendet. Die Art der Ver⸗ teilung der Summe bleibt noch vorbehalten. Der Lehrergeſangverein Mann⸗ heüm⸗Ludwigshafen ſpendet dem „Roten Kreuz“ einen Betrag von 1500 Mark. Auf Anregung ſeines Vorſitzenden hat der Cafetierverein Mannheim ⸗Lud⸗ wigshafen beſchloſſen, ſein geſamtes Vereinsvermögen der hieſigen Orts⸗ gruppe des Roten Kreuzes zu überweiſen. p. Schwetzingen, 9. Aug. Die hieſigen Pfaudtler⸗Werke— eine Gründung mit amerikaniſchem und engliſchem Kapital— haben ihren Beamten und Arbeitern die Zahlung des Gehaltes und Lohnes für ſechs Monate während des Kriegsdienſtes zugeſagt. * Heidelberg, 8. Aug. Das Bezirksamt hat auch hier die nächtliche Polizei⸗ ſtunde bis auf weiteres auf 12 Uhr feſtgeſetzt. Eine weitergehende Einſchränkung gegenüber einzelner Wirtſchaften bleibt vorbehalten. * Neuſtadt a.., 7. Aug. Der Mangel an Mehl in unſerer Stadt dürfte für längere Zeit behoben ſein. Die Stadtverwaltung er⸗ hielt ein größeres Quantum Weizenmehr und Bruchreis zu niederen Preiſen. Die betreffen⸗ den Lebensmittel werden ohne Nutzen an die Einwohner der Stadt verkauft. Die Bergung der Ernte. W. Berlin, 9. Aug. Die„Nordd. Allgem. Zeitung“ ſchreibt: Der Landwirtſchaftsminiſter hat die Geſtütdirektoren angewieſen, alle zur Verrichtung von Landwirtſchaftsarbeiten geeig⸗ neten Hengſte, insbeſondere ſolche des kalt⸗ blütigen Schlages, zu Ernte⸗ und Beſtellungs⸗ arbeiten an die Landwirte in nicht zu weiter Entfernung von den Geſtüten leihweiſe gegen Uebernahme von Verpflegung zu überlaſſen. Eine weit größere Pferdezahl, etwa 5000, wer⸗ den der Landwirtſchaft durch einen außerordent⸗ lich dankenswerten Erlaß des Kriegsminiſteriums ebenfalls zu Ernte⸗ und Beſtellungsarbeiten zugeführt. Die 12 Remontedepots ſind nämlich ermächtigt, die wegen ihres Alters für den Kriegsdienſt noch nicht brauchbaren Remontes, meiſt dreijährige Pferde, auf Widerruf an die Landwirtſchaft gegen Verpflichtung guter Pflege und Ernährung, ohne weiteres Entgelt zu ver⸗ leihen. Es können von dieſer Vergünſtigung auch nur die Landwirte der Kreiſe, in denen oder deren nächſten Nähe die Remontedepots liegen, Gebrauch machen. So beweiſen auch dieſe Maßnahmen, daß die Zivil⸗ und Militär⸗ Verwaltungen alles aufbieten, der Landwirt⸗ ſchaft in dieſer ſchweren Zeit zu helfen und die Volksernährung ſicher zu ſtellen. Uebervorteilung. Bootsüberfahrt Mannheim⸗Ludwigshafen oder umgekehrt. Es iſt, ſo ſchreibt man uns, wiederholt vor⸗ gekommen, daß die Köln⸗Düſſeldorfer Dampf⸗ ſchiffahrts Geſellſchaft den Paſſagieren, die Abonnementskarten der Arnheiter⸗Boote beſitzen, Schwierigkeiten in den Weg legt und die Be⸗ tveffenden nur dann befördert, nachdem ſie extra noch 5 Pfg. zahlen. Mithin haben die Ange⸗ ſtellten deb verſchiedenen Rhedereien bis zur Rheinſchiffahrts⸗Aktien⸗Geſellſchaft vorm. Fen⸗ del, welche in Ludwigshafen wohnen, viermal 5 Pfg. täglich außer ihrer Abonnementskarte zu zahlen, wenn ſie nicht ſtundenlang warten wollen, bis ſie das Boot des Herrn Noll glücklich mit herübernimmt. inanzſtellen ausgezahlt werden. Den Auszahlung werden die Berrtsftnangeclen Dieſer Uebervorteilung bei den ärti 125 werden. Es müßten Karten zum ermäßigten Geſellſchaften immerhin noch eine recht befrie⸗ digende Einnahme haben würden. Wenn dieſe Mehreinnahme wenigſtens noch zum Beſten der Kriegskameraden verwendet würde. Im Inter⸗ eſſe des allgemeinen Berkehrs liegt es, daß die Bootebeſitzer ſich dazu bequemen, ihre Sitze herunter zu ſetzen und insbeſondere ſich damſt einverſtanden erklären, wenn der Betreffende ſeine Monatskarte vorzeigt. Für das Rote Nreuz. Der übelangebrachte Vorſchlag, ſeinen Liefe⸗ ranten 1 Prozent am Rechnungsbetrage zu kürzen, findet, ſo ſchreibt man uns, hoffentlich keine Nachahmung. Gerade zur jetzigen Zeit, Opfermut jedes Einzelnen geſtellt werden, iſt ez grundfalſch, willkürlich in das Recht Anderer einzugreifen. Es iſt Patriotismus auf Koſten Anderer. Wer Gutes ſtiften will, greife in ſeinen eigenen Geldbeutel. ** Das Präſidium des Kartells Jüdiſcher Verbindungen hat einen Aufruf an ſeine Mitglieder erlaſſen, ſich ausnahmslos in den Dienſt dez Vaterlandes zu ſtellen. Bereits vor Be⸗ kanntwerden des Aufrufes haben ſich aktive und inaktive Mitglieder, ſoweit ſie nicht als Reſer⸗ viſten einberufen waren, faſt vollzählig als Kriegsfreiwillge gemeldet. * Die chriſtliche Gemeinde Neu⸗ Jeruſalem E 4, 6 bittet alle diejenigen Frauen, welche durch den Krieg ihren Ernährer entbehren müſſen, ſowie alle chriſtlich geſinnte Perſonen, an den Bet⸗ ſtunden teilzunehmen, die jeden Abend von 9 bis 10 Uhr in deren Loge E 4, 6, 3. Stock, ſtattfinden. Sonntag nachmittags 3 Uhr Er⸗ bauungsſtunde. Denn ohne Gebet kein Sieg! Darum wollen wir flehen zum oberſten Kriegs⸗ herrn, der alle Schlachten lenket. Nur Gott allein iſt Retter in der Not! * Der erſte gefallene Sports⸗ mann. Der bekannte langjährige Sportwart des Sport⸗Club Charlottenburg, Fritz Müller, der als Reſerve⸗Unteroffizier bereits am erſten Mobilmachungstage zu den Fahnen eilte, iſt als eines der erſten Opfer bei einem Grenzgefecht in Oſtpreußen gefallen. 8r. N* Der Vorſtand 5 des Mutterhauſes für Kinder⸗ ſchule. hat im Hinblick auf die durch den Krieg in vielen Familien eintretende Not beſchloſſen, für die Kinder ſolcher Familien nach Kräften zu ſorgen. Der Vater ſteht im Felde, die Mutter muß tagsüber dem Verdienſt nachgehen, die Kinder wollen wir in Obhut nehmen. Von Montag, den 17. Auguſt ab werden Kinder im Alter von—10 Jahren von morgens 8 Uhr bis abends 7 Uhr in den Räumen der Klein⸗ kinderſchule, Windeckſtraße 9, beköſtigt und ver⸗ pflegt. Für die Verköſtigung wird ein Ge⸗ ringes an Geld für jedes Kind erhoben, ſe nach den Mitteln der Mutter. Um aber dieſe Für⸗ ſorgearbeit durchführen zu können, ſind wir auf die Mithilfe unſerer Mitbürger, insbeſondere des Lindenhofs, angewieſen. Wir bitten, uns Unterſtützungen an Geld oder Na⸗ turalien zukommen zu laſſen. Junge Mädchen der Gemeinde werden herzlich ge⸗ beten, je nach ihrer Zeit und Kraft Helferin⸗ nendienſte bei dieſem Kriegsliebeswerk an den Kindern zu leiſten. Anmeldungen werden in der Kinderſchule Windeckſtraße 9 entgegen Bekanntmachung. Seitens des„ werden 20 freiwillige ehe⸗ malige Chauffeure geſucht zur Bedienung von Motoren, die zum Ziehen ſchwerer Laſten im Felde be⸗ ſtimmt ſind. meldung der Betreffenden ſofort bei der Firma Heinrich Lanz, maſchinenfabril Abteilung Landbaumotor. Die Leute treten in die militäriſchen verhältniſſe ein und werden militäriſcher⸗ ſeits gelöhnt. Agl. Bezirkskommando 2 Mannheim. Preis herausgegeben werden, wobei die he 7 r Vetr. ſchweſtern mit Aleinkinder⸗ 5 ö in welcher allſeftig große Anforderungen an den 4 — igten betr. frie⸗ dieſe der nter⸗ die Sätze amit ſeine ent Montag, den 10. Auguſt 1914. Feueral⸗Anzeiger. Zudiſchkt Keueſte Nachvichten.(Mittagblatt) W eete genommen. Gaben bittet man ebendahin zu ſenden oder an die unterzeichneten Vorſtands⸗ mitglieder: Herrn Landeskommiſſär Geh. Re⸗ gierungsrat Dr. Clemm, Herrn Aug. Eſch, Direktor, Herrn Hermann Lind, Prokuriſt (Rechner), Herrn Dr. C. Rothmund, Frau Emma Bilfinger, Frau Fabrikant Bitterich, Frau Cornelie Poſt, Herrn Stadtbaurat a. D. Uhlmann, Frau Prof. Schott, Frau Oberin Anna Bogler, Herrn und Frau Stadtpfarrer Sauerbrunn. Wie es den Deutſchen in 85 Brüſſel erging. Am geſtrigen Sonntag abend ſtellte ſich auf unſerer Redaktion in Begleitung eines Mann⸗ heimer Bürgers ein Deutſch⸗Oeſterreicher, na⸗ mens F.., der bisher in Brüſſel mit einem Belgier, deſſen Schwiegervater gegenwärtig in Mannheim wohnt, ein Photographiegeſchäft betrieb, um uns das zu erzählen, wie es ihm und den Deutſchen, ſowie allen Oeſterreichern in Brüſſel ergangen iſt. Er teilte uns haar⸗ ſträubende Dinge, die wir kaum glaubhaft ge⸗ funden haben würden, wenn der Mann nicht einen ſo ernſten zuverläſſigen Eindruck auf uns gemacht hätte. Er war auf das peinlichſte beſtrebt, nicht zu ſagen, was er nicht verant⸗ worten könnte und hielt ſich ſichtlich jeder Ueber⸗ treibung fern. Herr F.., der ſich hier einige Tage bei dem Schwiegervater ſeines Kom⸗ pagnons aufhalten und dann nach Oeſterreich reiſen wird, um ſeiner Dienſtpflicht zu genügen, erzählte uns in ſchlichten Worten ſein Schickſal: Am Montag abend wurde in dem Brüſſeler Vorort Laeken das Gerücht verbreitet, die „Deutſchen hätten die Waſſerleitung vergiftet. So unſinnig dies Gerücht war— auch befinden ſich die Brüſſeler Waſſerleitungsanlagen auf der entgegengeſetzten Seite inmitten eines Wal⸗ des— ſo wurde es infolge der von der in franzöſiſchem Solde ſtehenden belgiſchen Preſſe ſeit längerer Zeit gegen die Deutſchen betrie⸗ benen Hetze geglaubt. Die Wut gegen die Deutſchen ſtieg ins Ungeheuerliche und wer für einen Deutſchen gehalten wurde, mußte ſich den größten Beſchimpfungen ausſetzen. Die Polizei verhielt ſich vollſtändig paſſiv und tat nichts, dem Gerücht entgegen zu treten, obgleich ihr bekannt ſein mußte, daß an ihm nicht das ge⸗ ringſte wahr war. Erſt in den Morgenſtunden des Dienstags ſah ſich die Polizei veranlaßt, durch die Bürgermiliz bekannt zu machen, daß das Gerücht von der Vergiftung der Waſſer⸗ leitungsanlagen erfunden ſei. Der von dem Verbreiter des Gerüchts angeſtrebte Zweck, die Maſſen gegen die Deutſchen aufzuhetzen, war aber erreicht. Das Volk befand ſich in großer Erregung, die bald die ganze Stadt Brüſſel ergriff, ſodaß die Deutſchen nirgends mehr ſicher waren. Wenn ſich ein Deutſcher oder Oeſterreicher in den öffentlichen Lokalen ſehen eß, ſetzte er ſich den ärgſten Beſchimpfungen Ein großes, neben der bekannten„Alt⸗ aus. er bekan deutſchen Weinſtube“ befindliches Damen⸗ ſchneidergeſchäft, das ihre Firma des Hauſes in verſchiedenen Sprachen über dem Dachſtock in 5 Lettern angebracht hatte, holte die deutſche Inſchrift unter dem Gefohle einer viel⸗ tauſendköpfigen Menge herunter, wenn ein deutſcher Buchſtabe auf die Straße fiel, wie wild brüllte. Die Aufregung der Brüſſeler Be⸗ völkerung ſteigerte ſich noch, als in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch gegen 712 Uhr die Zeitung„Lepeuple“ die Senſationsnachricht verbreitete, in Lüttich hätten die Belgier einen großen Sieg errungen, wobei bei den Deutſchen 800 Mann gefallen und viele Tauſende verwun⸗ det worden ſejen. Die unſinnigen Gerüchte fan⸗ den Glauben. So wurde u. a. von einer Brüſſeler Zeitung die Nachricht Hebtecht, belgiſcher Pfadfinder habe zwei deutſche Offi⸗ ziere mit ihren Pferden gefangen genommen. Ein anderes belgiſches Blatt hrachte die Schauermähr, ein belgiſcher Aviatiker ſei auf ein deutſches Luftfahrzeug zugefahren und habe es zum Abſturz gebracht. Infolge der in ganz Brüſſel herrſchenden Aufregung fühlte ſich Herr B. nicht mehr in ſeiner Wohnung ſicher und ſiedelte in die Behauſung ſeines Kom⸗ vagnons über, um dort zu übernachten. Zur Vorſicht nahm er ſich einen Revolver mit, der ihm ſpäter zum Verhängnis werden ſogte. Am Mittwoch morgen zwiſchen 5 und 6 Uhr wurde er durch einen vor dem Hauſe ſeines Kompagnons entſtehenden Lärms aus dem Schlafe geweckt. Als er den Laden ſeines Schlafzimmers öffnete, um zu ſehen, was es⸗ gebe, hielt ihm ſofort ein Poliziſt einen Re⸗ volver vor das Geſicht und erklärte ihn für verhaftet, da er der Spionage verdächtig 115 Er wurde ſofort an beiden Händen gefeſſe 5 hracht ier fand und nach der Polizeiwache gebracht. Hier fan ein längeres Verhör ſtatt und er mußte des einer Leibviſitation unterziehen, die in gröbſten 9 15 vor ſich ging. Plötzlich ſtürzte ein Poliziſt herein, der bei der Durchſuchung des Schlafzimmers des B. den Revolver gefun⸗ den hatte. Der verhörende Polizeibeamte ge⸗ triet angeſichts dieſes Revolvers in furchtbare Wut und ſchrie B. an, daß er jetzt überführt 4i und erſchoſſen werden müßte. Dann wurde B. in eine im 4. Stockwerl des Hauſes befindliche Zelle geſteckt. Bei dem Paſſieren des Zellen⸗ ganges ſah er, daß mindeſtens ſchon 50 andere Deutſche von dem gleichen Schickſal ereilt wor⸗ den waren. Alle Gefangenen waren gefeſſelt und krugen Geſichtsmasken. 5 Die gen denen ſich Herr B. auf 155 Wege zur Polizeiwache ſowie in dieſer ſelbſt unk während des Transports nach der Zelle aus⸗ ſetzen mußte, ſpotten jeder Beſchreibung, wieder⸗ holt mußte er ſich auch grobe Tätlichkeiten ge⸗ fallen laſſen. Am Mittwoch Abend wurde Herr B. in einem Zellenwagen— wieder in ge⸗ ſeſſeltem Zuſtande— in den Juſtizpalaſt ge⸗ bracht, um dort von dem Unterſuchungsrichter Aater zu werden. 12 5 18 pird 155 erſuchungsrichters gegen Herrn B. e Der Mann Labe ſich ihm gegenüber böflich und anſtändig benommen. Der Unterſuchungsrichter habe ihm die Frage geſtellt, ob er wiſſe, warum er hier ſei, worauf von ihm entgegnet worden ſei, daß man ihm doch eigentlich ſagen ſolle, was er ver⸗ brochen habe. In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag wurde B. mit noch anderen Ge⸗ ſangenen nach dem Zuchthaus in Saint Gilles verbracht und dort wie ein Schwerverbrecher be⸗ handelt. Rochmals fand ein eingehendes Verhör durch mehrere höhere Beamte ſtatt, wobei ein Beamter B. erklärte, daß er innerhalb einer Stunde erſchoſſen würde. B. entgegnete hier⸗ auf, daß er ſich in ſein Schickſal fügen müſſe, daß er aber überzeugt ſei, daß für jeden Deut⸗ ſchen, der von den Belgier unſchuldig hinge⸗ mordet werde, hundert Belgier des Todes ſter⸗ ben müßten. B. wurde dann in ein dunkles Loch geſteckt. Zwei Uhr nachts wurde er plötzlich geweckt und in ein Zimmer geführt, in dem ſich noch zahlreiche Deutſche als Gefangene be⸗ fanden. Sie mußten alle mindeſtens eine Stunde an der Wand, mit dem Geſicht nach dieſer gekehrt, ſtehen und es wurde ihnen auf das ſtrengſte unterſagt, ein Wort zu ſprechen. Zwiſchen 3 und 4 Uhr kam dann der Befehl, daß alle Gefangenen nach der Grenze transpor⸗ tiert werden ſollen. Auf dem Wege zum Bahn⸗ Königlichen Zirkus vorbei. Hier ſtießen ſie auf viele tauſende ausgewieſenen Deutſchen, Männer und Frauen, Greiſe und Kinder, ein langer, trauriger, ergreifender Zug, der ſich nach dem Bahnhof bewegte. Auf beiden Seiten der Straße waren Soldaten als Poſten aufgeſtellt, um die Deutſchen vor der Wut der Menge zu ſchützen. Dieſe Vorſichtsmaßregeln ſind dem amerikaniſchen Konſul zu verdanken geweſen, der ſich der ausgewieſenen Deutſchen in der liebe⸗ vollſten Weiſe angenommen hatte. Als empörend bezeichnete es Herr., daß man den Deutſchen keine Zeit gelaſſen habe, nur die geringſte Habe mitzunehmen. Statt ſie durch öffentliche Bekanntmachungen in den Zeitungen oder durch Plakate zum Verlaſſen der Stadt innerhalb einer geſetzten Friſt aufzufordern, wie es üblich und rechtlich ſei, habe man die Leute einfach durch Poliziſten aus den Häuſern holen und ſie nach dem königlichen Zirkus, dem Sammelpunkt der ausgewieſenen Deutſchen. verbracht. Die Fahrt ging von Brüſſel nach dem belgiſchen Grenzſtädtchen Eßchen, an der holländiſchen Grenze. Hier ſtanden 250 Bauern⸗ wagen bereit, auf denen die Ausgewieſenen nach dem holländiſchen Grenzorte Roſendaal verbracht wurden. Hier fanden die Flüchtlinge die herzlichſte Aufnahme. Die holländiſche Be⸗ völkerung tat alles, um die Ausgewieſenen zu erfriſchen. Nach kurzer Zeit wurde dann die Weiterreiſe nach Deutſchland angetreten. —— Nus Staòt und Land. * Mannheim, 10. Auguſt 1914. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert heute Herr Apfel, der Küchenchef des Park⸗Hotels. Wir gratulieren herzlich! *Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am 10. Auguſt der Kirchendiener der Konkordienkirche, Herr Georg Röſchel, mit ſeiner Ehefrau Eva geb. Grünewald. 5 *„ Waruung! Zwei Frauensperſonen im Alter von 20 bis 25 Jahren haben heute morgen in der weſtlichen Oberſtadt begonnen, für das Rote Kreuz zu ſammeln. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Beiden keine Be⸗ rechtigung hierzu haben. Der Polizei iſt ſofort Anzeige zu erſtatten. Die eine Samm⸗ lerin trägt ſchwarzkarrierten Rock. * Schwere Unglücksfälle. Der 34 Jahre alte Ar⸗ beiter Jakob Speiſer, wohnhaft Viehhofſtraße 9, wurde geſtern Abend an den Schrebergärten am Neckarauer Uebergang in bewußtloſem Zuſtande aufgefunden. Beim Tragen von ſchweren Stein⸗ platten fiel ihm eine ſolche auf die Bruſt, wodurch er einen Rippenbruch und eine ſchwere Verletzung der Wirbelſäule erxlitt. Man überführte Sv. in ſchwerverletztem Zuſtande in das Allgemeine Kran⸗ kenhaus.— Vor dem Hauſe Käfertalerſtraße 224 wurde Samstag abend ein die Straße überſchrei⸗ tender Mann von einem daherraſenden Auto über⸗ fahren und ſchwer verletzt. Das unbekannte Auto verſchwand, ohne ſich um den Mann zu be⸗ kümmern, gegen die Friedrichsbrücke zu. Der Ver⸗ letzte wurde mit dem Sanitätswagen in das All⸗ gemeine Krankenhaus überführt. * Der 4. Internationale Kongreß für Volkser⸗ ziehung und Volksbildung, der in Leipzig vom 25. bis 29. September abgehalten werden ſollte, iſt wegen des Krieges bis auf weiteres verſcho⸗ ben. Sobald die Lage einigermaßen geklärt iſt, wird die Geſchäftsſtelle, Leipzig, Eutritzſcherſtraße 19, II. bekannt geben, wann der Kongreß ſtatifin⸗ den wird. * Mutmaßliches Wetter am Dienstag und Mittwoch. Von Weſten her iſt ein kräftiger Hochdruck vorgedrungen, der für die nächſten Tage die Wetterlage in ganz Mitteleuropa be⸗ herrſchen wird. Für Dienstag und Mittwoch iſt trockenes und warmes Wetter zu erwarten. polizeibericht vom 10. Auguſt 1914. Selbſtmord. Am 8. ds. Mts., nachmittags 7 Uhr, hat ſich ein 40 Jahre alter verh. Tüncher in ſeiner Wohnung auf dem Lindenhof durch einen Dolchſtich in das Herz entleibt. Motiv der Tat: Nervenkrankheit. Selbſtmordverſuch: Aus noch unbekannter Urſache trank am gleichen Tage ein 20 Jahre alter Kaminbauer aus Käfertal vor der Kaſerne hier in ſelbſtmörderiſcher Abſicht eine giftige Flüſſig⸗ keit. Er wurde mittelſt Sanitätsauto in das Allge⸗ meine Krankenhaus überführt. Tötlicher Unglücksfall. Beim Baden im Induſtriehaſen in der Nähe des Städt Freibades hier ertrank geſtern nachmittag 5½ Uhr der 9 Jahre alte Volksſchüler Alfred Bommer, wohnhaft Beil⸗ ſtraße No. 20. Die Leiche, nur mit roter Badehoſe bekleidet, konnte bis jetzt noch nicht geländet werden. Unfälbe. In den Schrebergärten bei der Schil⸗ lerſchule hier ſtürzte am 8. d3. Mts. ein verheirateter hof du Nord kamen die Gefangenen an dem Schweden und Finnland geſperrt, Mechaniker von hier, welcher einen 50 Pfund ſchweren Stein trug, rücklings zu Boden. Der Stein fiel ihm hierbei kuf die Bruſt und trug er einen Rippen⸗ bruch davon.— Von einem ſcheu gewordenen Pferd der Maſchinengewehrabteilung wurde am 7. ds. Mts. einem verheirateten Chauffeur von hier, welcher das Pferd vor der Kaſerne halten wollte, durch einen Huf⸗ tritt der linke Unterſchendkel abgeſchlagen.— Ein 16 Jahre alter Taglöhner trat am 7. ds. Mts. in einem Fabrikanweſen in Rheinau in flüſſiges Eiſen und verbrannte ſich beide Füße erheblich.— Am Mühlauhafen hier fiel am 7. ds. M. ein verheirateter Schiffsführer beim Abladen von Holz etwa 3 Meter hoch herunter auf das Deck des Schiffes und zog ſich einen Bruch der linken Hand und eine links⸗ ſeitige Rippenquetſchung zu.— Am 7. d. Mts. wurde auf der Käfertalerſtraße hier ein 57 Jahre alter Tag⸗ löhner von Hügelsheim von einem bis jetzt noch un⸗ bekannten Automobil angefahren und an der Bruſt verletzt.— Ebenfalls von einem bis jetzt noch un⸗ bekannten Automobil wurde am 8. ds. Mts. auf der Käfertalerſtraße ein verheirateter Transporteur von hier umgefahren und am Kopfe erheblich ver⸗ letzt. Sämtliche Verletzte fanden Aufnahme im All⸗ gemeinen Krankenhaus hier. Letzte Meldungen. Die Zerſtörung von Bangoe. 1Berlin, 10. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Das„Berliner Tageblatt“ erhält von dem Ber⸗ liner Konzertdirektor Leonardt, der nach ſechs⸗ tägiger Fahrt geſtern aus Helſingfors in Berlin eingetroffen iſt, über die Zerſtörung des finniſchen Hafens Hangoe folgende Schil⸗ derung: Als wir Helſingfors verlaſſen mußten, haben wir die finniſche Bevölkerung der Stadt in großer Erregung, aber auch in zit⸗ ternder Erwartung geſehen. Denn in ganz Finnland iſt heute nur ein Wunſch, daß die deutſche Armee, die Befreierin vom ruſſiſchen Joche, kommen möge, und nur die Angſt, die Ruſſen könnten noch einmal unſagbares Elend und ein unerhörtes Blutbad über das ge⸗ knechtete Land bringen, hält ſie von offener Empörung ab. Für jeden, der in dieſen Tagen in Rußland oder in Finnland weilte, wird es eine feſtſtehende Tatſache ſein, daß die Ruſſen den Krieg tatſächlich ſchon lange vor der effek⸗ tiven Kriegserklärung begonnen haben. Schon am Sonntag, den 26. Juli iſt allen Schiffen und Booten im Fahrwaſſer zwiſchen Helſing⸗ fors und Porkkala die Fahrt verboten worden; Mittwochs wurde das Fahrwaſſer zwiſchen alle Feuer wurden gelöſcht; am Freitag, den 31. Juli haben wir mit eigenen Augen geſehen, wie der reguläre Dampfer zwiſchen Stettin und Petersburg„Prinz Eitel Friedrich“ bei Rie⸗ wald durch ein ruſſiſche Torpedoboot angehal⸗ ten wurde. Durch Megaphon rief ihm ein ruf⸗ ſiſcher Ofizier zu, er müſſe den Hafen von Rie⸗ wald aufſuchen. In Riewald wurde die Be⸗ ſatzung des Dampfers gefangen genommen, die Paſſagiere auf dem Dampfer wurden feſt⸗ gehalten, und erſt zwei Tage ſpäter wurden ſie durch die ruſſiſche„Ariadne“, die zwiſchen Stettin und Helſingfors verkehrt, nach Helſing⸗ fors gebracht. Seit Tagen lagen vier ruſſiſche Kriegsſchiffe unter Dampf vor Helſingfors und am Freitag iſt der ruſſiſche Dreadnought„St. Andreas“ vor Hangoe bis zur halben Länge auf Grund gefahren, ohne daß es bis zu unſerer Abreiſe gelungen wäre, ihn wieder flott zu machen. Der Hafen von Hangoe iſt von den Ruſſen in die Luft geſprengt worden. Ein Finne, der dieſem Schauſpiel beiwohnte, hat uns eine ſehr eingehende Schilderung des Zerſtörungswerkes gegeben. Am Sonntag mittag verſenkte man einen großen deutſchen Kohlendampfer am Hafeneingang von Hangoe. Dann wurde der große teuere Hebekranen des Hafens durch zwei Sprengſchüſſe hochgehoben und in die Tiefe geſenkt. Jetzt folgte Schuß auf Schuß. Bald waren auch alle anderen Kranen zerſtört. Gegen ſechs Uhr nachmittags ſprengte man die Eiſenbahnwerkſtätten in die Luft. Ge⸗ waltige Rauch⸗ und Feuerſäulen ſtiegen hun⸗ derte von Metern empor, während in dem nahegelegenen Stationsgebäude faſt alle Fenſterſcheiben in Trümmer gingen. In der Nacht vom Sonntag zu Montag arbeitete man verzweifelt in allen Magazinen des Hafens, in denen Butter und Mehl lagerken. Am Mon⸗ tag Morgen gegen 5 Uhr ſollten alle dieſe großen, teilweiſe neuen Magazine, in Flam⸗ men ſtehen. Gegen acht Uhr war der Hafen ein einziges Feuermeer. Von dreißig Maga⸗ zinen war nichts mehr übrig, und ebenſo war ein großer Teil der Hafenmole zerſprengt. Nach ein Uhr zogen ſich die Truppen zurück, nachdem ſie ihr Werk ausgeführt hatten. Wie erzählt wird, ſoll auch die Eiſenbahn⸗ brücke von Pojoviken bei Ekenaes am Diens⸗ tag Abend in die Luft geſprengt werden. Eine Beſtätigung iſt aber nicht zu erhalten. Die Einfahrt nach Petersburg ſcheint durch aus⸗ gelegte Minen vollſtändig geſperrt zu ſein. Ganze Flottillen von Torpedobooten liegen dort. Seitdem der„St. Andreas“ vor Hangoe mit einem ruſſiſchen Lotſen an Bord auf Grund geraten iſt, fühlen ſich die Ruſſen außerordentlich unſicher. Die Seeuntüchtigkeit der Ruſſen liegt für jeden offen zutage, der einmal Gelegenheit hatte, die Manöver der ruſſiſchen Flotte zu beobachten. Das Sſterreichiſche Gber⸗KRon mando an die Polen Rußland⸗ *Wien, 9. Aug. Das Oberkommando der öſterveichiſch⸗ungariſchen Armee richtete laut „Frankf. Ztg.“ einen Aufruf an die ruſſiſchen Polen, worin es heißt: Die verbündeten öſterreichiſch⸗ungariſchen und deutſchen Armeen überſchreiten die Gvenze. Hier⸗ mit bringen wir Euch Polen die Befreiung vom moskowitiſchen Joch. Begrüßt unſere Fahnen mit Vertrauen. Sie bringen Euch Gerechtigkeit Die Schranden zu ſprengen, die Euren Verkehr mit den Evrungenſchaften der weſtlichen Kultur behindern, und Euch alle Schätze des geiſtigen und wirtſchaftlichen Aufſchwunges zu erſchließen, iſt die wichtige Aufgabe, die uns aus dieſem Feldzug erwächſt. Die Bewegung in Auſſiſch⸗ Polen. *Wien, 8. Aug. Die in Lemberg erſchei⸗ nende„Gazeta Wieczorna“ erhält von Reiſen⸗ den, die aus Czenſtochau dort eingetroffen ſind, folgende Mitteilungen:„Vor dem Einzug der deutſchen Truppen in Czenſtochau kam es dort zu einer Revolution. Polniſche Reſerviſten meuterten, wobei es zu einer förmlichen Schlacht mit regulären ruſſiſchen Truppen kam Die Reſerviſten überfielen die Magazine. Auf beiden Seiten gab es große Verluſte. Im Gouverne⸗ ment Kielce ſind über 1000 Reſerviſten, die der Einberufung keine Folge leiſteten, geflüchtet. Ruſſiſch⸗polniſche Bauern, hauptſächlich aus der Bendziner Gegend, die große Mengen Lebens⸗ mittel nach Krakau auf den Markt brachten, er⸗ zählen, daß nur wenige Reſerviſten eingerückt ſeien. Die Bauern äußern ihre Freude darüber, daß ſie dem ruſſiſchen Joche nunmehr entkommen. „Die in Lemberg erſcheinende Zeitung„Dzien⸗ nik Polskie“ berichtet auf Grund von Mittei⸗ lungen polniſch⸗-ruſſiſcher Flüchtlinge, daß die Ruſſen auf ihrer Flucht die militäriſchen Depots, Kaſernen und Brücken ſprengen, Eiſenbahnen und Telephonleitungen zerſtören und Lebens⸗ mittel und Fouragevorräte vernichten. Die pol⸗ niſch-ruſſiſche Bevölkerung gehe den vordringen⸗ den Deutſchen überall an die Hand und erteile ihnen wichtige Informationen. Gleichzeitig ſollen in Ruſſiſch⸗Polen vielfach ſelbſtändige polniſche Freiwilligenkorps be⸗ ſtehen, die die ſich zurückziehenden Ruſſen an⸗ gegriffen haben Ein Koſakenoffizier, der ſich der eigenen flüchtenden Mannſchaft in den Weg ſtellte, ſei von meuternden Soldaten erſchoſſen worden. In Lodz haben die Ruſſen die Depots der Staats⸗ und Pripafbanken bereits nach dem Innern des Landes befördert. * W. Wien, 10. Aug. Die Montenegriner be⸗ ſchoſſen geſtern, 8. Auguſt, 3 Uhr nachmittags, den Abſchnitt Teodo im Boccho⸗Cattaro. Sie ſtellten das Feuer, das von den Oeſterreichern erwidert wurde, um 6 Uhr abends wieder eſn. Die Oeſter⸗ reicher hatten keine Verluſte und ihre Stellungen wurden nicht beſchädigt. Von dder Reise zurück Tahnarzt Rucfolf Frank Lindenhof, Rheinaustrasse 26 Telephon 3104 Sprechstunden: ½10—½1 Uhr und 3½%7 Uhr. werden in gute Pferde Pflege genom⸗ men und nur zu ſandwirtſch. Arpbeiten verwendet. Besitzer, welche geneigt sind, solche in Pflege zu geben, werden gebeten, sich beim Rechner unseres Vereins, Val. Bentzinger in Feu- denheim, Ilvesheimerstr. 3 zu meſden„ Landwirtsch. Ein-und Verkaufs-Genossenschaft Mannheim-Feudenheim E. 6. m. b. H. 5 Verkauff Stelan Fnden Wegen Abreiſe u. Auf⸗ gabe hochfeine 95402 Erfahrenes, Schlafzimmer, Speiſe⸗ Fräulein Fiumer, Herrenzinmer 10884 9 welches franzöſiſch ſpricht Küchen, Klub⸗Seſſel, und klapier ſpielt, zu Chaiſelongues u. Decken, Tjährigem Mädchen ſofort verſchiedene Teppiche, e⸗[gefucht. Nur ſolche mit korations Gegenſtände, guten Empfehlungen wyll. Perſer Verbindungsſtücke ſich vormittags zwiſchen prachtvolle Oelgemälde, 10 und 12 Uhr vorſtellen Divan uſw. alles ſpottb. Hebelſtraße 13, 4. Stock 95401 Näherinnen Möbelhaus Weidmaun, L. 13, 24. mit Maſchine für Beſchäf⸗ tigung in unſerer Fabrit — biner(Nähmaſchinen ſind mitzu⸗ Taszenzebraph bringen) ſofort geſucht. Koppel& Temmler preiswert abzugeben. Rheiurottſtr. 5 i00 D 1, 3, Hinterhaus part. Sückeſabrik, Induſtriehafen. 15 u vermieten Liegenschaften Faufen Sie 1 Schumannſtraße 6 tierend. Sic erh. glchzeit. a. —5 Zim.⸗Wohn. m. Zub. zu verm. Näh. Aſpenlelter, alt. Beſ. 2. Hyv d. Benz DOppenheimer, K3, 17. 64024 1, 11, Tel. 2514 85. Klein. rentabl. Haus m. Aſchöne Zim m. Zubeh. Dad. z. kauf. geſ. geg. bar, — — — — fr. Lage g, 1. Okt. z. v. Näh Beuz Oppenheimer, 23,17. Rheinhäuſerſtr. 20, II. I 95010 6096 General-Anfeiger.— Vadiſche Aeueſte NJat vichten. Mittagblatt) Montag, den 3. Auguſt 1914. Deutschlands Außenhandel mit Geatreide, Mehl und Neis. Unsere Statistik des Außenhandels mit Getreide, Mehl und Reis wird bekanntlich nach Erntejahren, beginnend mit dem 1. August, geführt. Von diesem Zeitpunkt ab pflegen normalerweise schon die Erträge der neuen Ernte in den Handel überzugehen, s0 daß man die Rechnung für das alte Jahr ab- schließen muß. Es ist in dem gegenwärtigen Moment be⸗ sonders zu begrüßen, daß das Kaiserliche Statistische Amt uns mit gewohnter Schnel- ligkeit jett schon die Ubersicht für das ganze Erntejahr 1913—14 gibt. Bei Betrachtung der Zahlen muß man eines besonders im Auge haben: Die ganzen Beträge, die unter der Aus fu hr verzeich- net werden, kommen uns jetzt selbst zugute, da die Getreide- und Mehlausfuhr bekannt- lich verboten ist. Das neue Jahr dürfte in seinen Erträgen, die ja größtenteils schon eingebracht sind, nicht hinter dem Vorjahr Zurückstehen, so daß auch die gleichen Aus- fuhrbeträge für uns selbst zurückbleiben werden. Audererseits wird die Einfuhr natürlich züurückgehen, doch ist deshalb kein Grund Zu Besorgnissen gegeben. Wenn wir weniger Weizen einführen, so werden wir dafür überhaupt keinen Roggen auskähren. Vor allem wird aber die beträchtliche Mehl. ausfuhr gänzlich aufhören, die im verſlosse- nen Erntejahr einen Ausfuhrüberschuß von 1950 257 dz Roggenmehl und einen solchen von 1 521 048 dz Weizenmehl ergab. In der Zeit vom 16. August 1913 bis zum 31. Juli 1914 wurden eingeführt: Doppelzentner 1013/14 1912/13 Roggeen[4419717 2847922 Ween J28679848 27692 181 e eee,, 24354723820363 Andere Gerste. 2 1J3619924424186 213 Gerste ohne nähere Angabe 1993102563 397 FFFFVVC 5 4068 567 8404091 T1r.. 841317411573 356 FPoesnnehl! 972¹ 9955 ͤ 287 208 211075 Reils unpsliert 2063 618— Beis poller 2587721— Die gleichzeitige Gesamtausfuhr betrug: Doppelzentner 1012/14 1012½18 1 P 33 10227009 8648 471 ffffß 8646805 6165514 VVVV( 305 729 603 379 TVVVV 8172823 7010465 %///ĩͤ ͤ——Ä— 490 20 787 948 Roggenůnen“! J1959978 2180308 Peum“!!!kl! 1758 256 1982218 Rei unpolleer 355— 75 099— Von diesen Zahlen, die den Generalhandel umfassen, müssen wir alles abziehen, was nicht für uns bestimmt war bzw. nicht von uns kam, also den gesamten Durchfuhrhan- del usw. Es kommt für uns bloß Einfuhr in den freien Verkehr nach der Verzollung bzw. die Ausfuhr aus dem freien Verkehr in Betracht. Einfuhr in den freien Verkehr nach 5 Verzollung: Peppelzeatner 1013/14 1012/13 Roggen—.. 4360333 2799 686 Fezeen 1426310798 25122386 ——Aĩ ͤ 5 181151 Engee Gerstsee 26749 840 „„ 6825797 VVVVVV 10490 709 e 88⁵ tt 106 280 R CCC 79981— en 981783— Ausfuhr aus dem freien Verkehr: Doppekentner) 1913/ö14 1912/13 Roggen 10 198 391 8 618 776 Weizen 6 465 824 3 881 664 Gerste 51 970 37534 Hafer 7 613030 5 713 524 Mais 321 333 KRoggenmehl 1959 223 2179 163 Weizenmehl 1748 207 1 972 491 KReis unpoliert 62— Neis poliert 515— Wenn man in normalen Zeiten feststellen Will, welches Ergebnis für uns der Getreide- außenhandel gezeitigt hat, so ist von der Einfuhr im Spezialhandel die Ausfuhr aus dem freien Verkehr abzuziehen. Dann ge · Winnt man den Einfuhrüberschuß, der dem Lande zugute kommt. Gegenwärtig muß genau umgekehrt verfahren werden. Von der Ausfuhr im Spezialkandel, dlie uns ganz verbleibt, muß det Betrag in Abzug gebracht werden, den Wir Sonst aus dem Ausland'e erhieiten. Dann bleibt unter der Voraussetzung gleich hohen Ernteertrages als Ergebnis für das Erntejahr 1914/15 der Mehrbetrag, der dem Lande infolge des Getreideausfuhrverbots unter Berücksichtigung der gesperrten Ge- treidezufuhr unter allen Umstanden zur Ver- kügung steht. Wenn wir so verfahren, so gewinnen wir kolgende Mehr-(t) bzw. Minderbeträge (— FNoggen 3838 058 dz, Weizen — 19 844 974, Gerste— 37 616 036, Hafer 3 828 778, Mais— 7 624 725, Roggen- mehl + 1 958 704, Weizenmehl 1 638 176. Ein Neigesetz über Zaht ieten und Zinsen zur k cer Werte im Kaus une Besitz. Geofg Kropp' Heidelberg Gkh. Durch die Blätter geht die Nachricht, daß alle Verpflichtungen zur Zahlun 8 Mieten und Zinsen in kortbestehen wie bisher. Das ist ohne Zweifel richtig! Vor allen Pingen bedarf es Frage, daß die Mobi erung Einfluß auf bis zum ersten August fällige Zah- lungen von Mieten oder Zinsen haben könne. Das ist selbstverständlich völlig ausgeschlossen. Zu erwägen ist aber, ob nicht ein Notgesetz ge- schaffen werden muß, das die Verhältnisse regelt, die durch Nichtzahlung von Miete und Hypothekenzinsen hervorgerufen werden, wenn diese Nichtzahlung eine direkte Folge der krie gerischen Zustände ist. Zu erwägen ist, nicht dringendes Gebot ist, durch frühzeitige Maßnahmen Zustände zu verhindern, die unübersehbare wirtschaftliche Schädigungen für die Betroffenen herbeiführen müssen. Wie ist die Lage?— Die grosse Mehrzahl unserer sonst wirtschaftliche Werte schaffen- den und verdienenden Männer ist ihrem Verdienst herausgerissen, ist zu den Fahnen ge- eilt. Zuhause sitzt die Familie, die Frau, die Kinder ohne Verdienst. Sie kann keine Miete zahlen, wWenn sie nicht über einige Notgroschen auf der Sparkasse verfügt. Sie ist in Gefahr exmittiert, mit ihren Kindern auf die Straße ge- setzt zu werden. Zur Ehre unserer Mitbürger, die Hausbesitzer sind, nehmen Wir an, daß dies in keinem einzigen Falle geschehen wird. Aber es ist auch Sarnicht nötig, daß es dazu kommt, auch ohne diese schlimme Folge kann das Un- glück groß genug werden, Setzen Wir längere Kriegszeit voraus, setzen wir voraus, eine Familie bleibt vier oder sechs Monate die Miete schuldig oder gar ein Jahr, so sieht Sich der Soldat nach der Rückkehr ausdem Feld vor einer Schuld, die ihm, der ja nicht nur zum Schutze unseres Eigentums ausgezogen ist, auf⸗ zeng von Von gleicher Weise keinet welchen irgend 1 OD es möglichst 41¹8 gebürdet wird, während er Freiheit und Eigen- tum der Gesamtheit schützte. Er läuft nicht nur in Gefahr, Gesundheit und Leben 2u opfern, nein, ihn drückt die bange Sorge, daß ohne sein Zutun ihm oder seinem Nachkommen eine Schuld erwächst, die jemals zu tilgen viel- leicht unmöglich ist und die einfach seinen wirtschaftlichen Untergang, die Wernichtung seiner wirtschaftlichen Selbstständigkeit be- deutet. Aber es ist garnicht nötig, daß der Ernährer der Familie selbst mit in den Krieg zieht, es ist nur nötig, daß er seinen bisherigen Verdienst verliert oder sein Einkommen bedeutend zu⸗ rückgeht und es sind die gleichen Verhältnisse geschaften. Nehmen selbst dem einen oder andeèeren Falle noch ein kleines Guthaben auf der Sparkasse vorhanden. Soll dies nun einkach zerstört werden, um die Miete Wir an, es sei in zu zahlen, damit der vielleicht selbst im Krieg befindliche Hausbesitzer wieder thekenzinsen bezahlen kann?— seine Hypos Mit anderen Worten, soll der wenig oder nichts Besitzende, der sein Leben in die Schanze sel infolge des Krieges jede Verdienstmögli ägt oder dem genommen ist, nun auch noch derjenige sein, der das Endrisiko auf seine Schultern, auf seine sSGhwachen Schultern handelt Un- nimmt. Es auch e hohe geme ihrer Mitglieder, und die oder streben, beraubt, die selbst Wwenigen 2 Skgebliebenen, kein ein verringertes Einkom. men haben, sollen nun die Schuld der Niet⸗ zahlung aduf ihre Schultern nehmen?— Das entsprieht wWohl niceht unserent heutigen sozialen Empfinden. Ja, noch mehr, es wäre eine himmelsehreiende Un⸗ gerechtigkeit, sollte womöglich sogar das Kapi tal der toten Hand mit seinen Rechten dem Rechte des lebenden Menschen Werden. vofgezogen Hier handelt es sieh um zwei wWi ige Dinge: Einmal Kämpfern im Peld Vornherein der beüntuhigende Gedanke Senom⸗ men werden, daß Lieben eines Tages der mühsam erworbenen Wohnunssein⸗ riehtung beraubt nur mit deim allerfotwendig⸗ sten auf die Strabe gesetzt werden. Das ist muß unseren von ihre daheim eine 22 durch das Gesetz vom 21. Juli 1870 durchaus nicht absolut verhindert, vor allem auch nicht, wenn der Betreffende im Kriege fällt. Zum anderen muß verhindert werden, daß Familien, anderen Gründen ohne Einkommen sind, oder ein vermindertes Einkommen haben, um der Mietzahlung willen den vielleicht klei- nen Besitz zerstören oder, wenn sie ohne son- stige Ersparnisse sind, ihre Wohnungseinrich- verlieren oder sich plötzlich ohne Unter- finden. Wir bedürfen also eines, vielleicht mit rückwirkender Kraft ausgesatteten Notge- setzes, durch das in allen Fällen unverschulde- ter Unfähigkeit die Zahlung von Mieten, Pacht. zinsen oder Kapitalzinsen, oder die aus solchen Vertragsverhältnissen sich ergebenden Zah- lungsverpflichtungen, für ruhend oder für die Zeit des Krieges für unwirksam erklärt werden. Solch ein Notgesetz ist nicht nur im Interesse der Schwachen, der Schuldner, sondern auch im Interesse der Besitzenden, der Glaubiger, ja des Kapitals selbst. Denn werden die Mieter exmittiert, wird der Schuldner wirtschaftlich ruiniert, so verliert mit jeder neuen wirtschaft- lich vernichteten, zahlungsunfähigen Existenz der Haus- und Grundbesitz und das darauf in Hypotheken lastende Kapital an Wert. Für den Einzelnen wie für die Gesamtheit ist nichts&- wonnen und nur die Konsumunfähigkeit und die Armut wird gesteigert. Wird in übergroßer Angst der Mieter exmittiert, so wird der Haus- besitzer schwer unter den jetzigen Verhältnissen einen neuen Mieter finden oder doch nur bei ver- billigtem Angebot, mit dessen Annahme dann eine Entwertung seines Haus- und Grundbe⸗ sitzes Hand in Hand geht. Nur vereinzelte Existenzen könnten unter sol- chen Zuständen einen für die Wirtschaft der Allgemeinheit höchst ungesunden Raubbau trei- ben. Da heißt es für unsere Gesetzgeber und für unsere gesetzgebenden Faktoren so schnelt als möglich die geeigneten Maßregeln ergreifen, um einer allgemeinen Wertvernichtung und Wertverminderung vorzubeugen, soweit nicht durch unser bisheriges Recht solche außerge- Wöhnlichen Verhältnisse schon berücksichtigt sind. Sollte vielleicht eingewendet wer den, wo⸗ von denn nun der leben soll, der bisher aus- schließlich von seinen Zinsen lebie, so ist dem gegenüber zu halten, daß er infolge seines Be- sitzes noch immer in der Lage ist, sich für die tägliche Nahrung einen Kredit zu verschaffen, vor allem aber, daß gerade durch ein solches Notgesetz der spätere Wert des Besitzes oder des Kapitals aufs beste gesichert wird, soweit dies unter den Verhältnissen eines Krieges überhaupt nur möglich ist. die aus Wir richten Lazarette ein für solche, die im Krieg voraussichtlich verwundet werden, ver⸗ säumen wir nicht, rechtzeitig Sorge zu tragen, daß auch die wirtschaftlichen Wunden, die uns dieser Krieg schlagen wirck auf das geringste Maß herabgedrückt und zu leichter heilbaren werden. Nicht etwa kann irgend eine Wohl- tätigkeitsaktion die geschilderten Folgen aus- löschen, das würde eine höchst unvollkommene Arbeit werden. Wohltätigkeit gebrauchen wir sonst noch genug an allen Ecken und Enden. Hier durchgreifende gesetzliche Maß. nahmen eine gerechte Verteilung der Lasten und Sorgen herbeiführen. Keinesfalls darf die Regelung diese Verhältnisse in den einzelnen Fällen dem persönlichen Ermessen der Gläu-⸗ biger oder Geldgeber überlassen werden. Hier Kann nur eine allgemeine, gleiche gesetzliche Regelung helfen. Seldmarke, Zank- und Sörsen- Wesem. Darlehenskassenscheine. müssen Die vorliegende Nummer enthält eine amt⸗ liche Beschreibung der auf Grund des Gesetzes vom 4. d. Mts. zur Ausgabe gelangenden Dar⸗ lehnskassenscheine zu 5 und 20 Mark. Amstiger Staatskassenausweis in Imgrarn. Aug. Nach dem im ersten Vierteliahr 1914 die Gesamteinahmen auf 466 506 447 Kro- nen Budapest, 8. Staatskas- senausweis stellten, sich 39 Nronen im gleichen Zeit- die Gesamtausgaben Auf raum des Vorjahres; ist somit um 24863 798 Quartal 1913. Fesslon„on Frivatbahnen. Auf der Tagesordnung der ordentlichen Ge- Mecklenb. Friedrich- Wilhelm-Eisenbahn-Gesellschaft steht auch der Antrag auf Erwerb der Neubrandenburg-Fried- länder bahn. Zur Beschaffung der hierzu erforde en Mittel sowie zur Ablösung schwebender Schulden soll die Friedrich-Wil- helm-Bahn eine Obligationsanleihe in Höhe von .3 Mill. M. aufnehmen und 1 Nill. M. Priori⸗ neralversammlung der täts Stammaktien und 500 000 M. Stammaktien Lit. A ausgeben. Das Aktienkapital beträgt gegenwärtig 4 867 o0 Mark und beteht aus 2 291 O00 Mk. Prioritäts-Stammaktien, 1 220 O80 Mark Stammaktien Lit. A und 1 356 000 Mark Stammaktien und von 8% Prozent(i. V. 6 Pro. her 1 550 000 Mark ausgegeben.— Der Auß sichtsrat hat unter Vorbehalt beschlossen, det Generalversammlung die Verteilung von 6 Proa. (i. V. 6% Prozent) Dividende auf die Prioritäts- tSammaktien und von% Prozent G. V. 6 Pro⸗ zent) auf die dividendenberechtigten Stamm- aktien vorzuschlagen. Landwirtschaft. Ernteschätzungen in den vereinigten Stanten. Chicago, 8. Aug.(W..) Weizen: Sept. 94%, Dez. 100, Mai 10%, Mais Sept. 785. Dez. 716, Mai 74, Schmalz: Sept. 998, Okt. roro, Ian. 1028, Por k: Sept. 2310, Rip- pen: Sept. 1270, Okt. 1282, Ian. 1747. Daß die Ernte in den Vereinigten Staaten be⸗ sonders gut ausfallen dürfte, bestätigt neuem der amtliche Saatenstandsbericht, dem zufolge 675 o% bushels Winterweizen gegen 523 561 o beshels im Voriahr, 238 689 000 (239 8ro ooο bashels Frühjahrweizen, 43 000 O00 (Ar 381 000) bsh. Roggen, 202 5033 o00(178 Mill. 189 O) bsh. Gerste, 1 874 010 000(1 121 768 00⁰0 bsh. Hafer und 2 637 182 o00(2 446 088 Oo0) bsh. Mais erwarten worden. Gegen den letzten Bericht vom Vormonat scheint der Stand der Saaten sich allerdings verschlech- tert zu haben. Wir kommen auf die tabellarische Uebersicht nochmals zurück. von Newyork, 9. Aug. In der vergangenen Woche wurden 200 000 Dollars Gold und 33 006 Dollars Silber eingeführt; ausgeführt wurden 18 860 o00 Dollars Gold und kein Siſber. Werenmöäirkte. Mannhelmer Marktfberleht vom 10. Ang. 4 Klrschen per Ptund.—025 Heidelbeeren p. Pfund.28—.8 Trauben per Pfund..38—.40 Pfirslohe per Ffund..25—.35 Nüsse poer 25 Stllok.20—000 22 Kartoffeln p. Zentner.00.—.00 neue.00—.00 Bohnen per Pfund.080.10 Biumenkohl per Stüok.10-.30 Splnat per Ffund..20—.25 Wirelng per Stuok.05-.10 Hotkohf per Stuok.10—.20 Welsskohl per Stüok 0. 10—-05 Weisskraut p. Ztr.,.00—.50 Kohlrabl 3 Knollen.09—.12 Kopfsalat per Stuok.05.—.03 Endlvlansalat p. Pfd.—.08 Feldsalat per Fortſon.080.00 Sellerte per Stok.68—.10 Zwlebeln per Pflund.12—.00 Rote Rüben p. Pfd..08.—.10 Welsse Rüben p. Stk..00—.00 gelde Rüben Büschel.07—.06 Oarotten per Pfund.03—.04 Pfluokerbsen per Pfd. 0. 18-.00 Meerettig per Stüok.—.25 Aurken per Stüok..15—.20 Haselndsse per Pfund.50—.00 Eler per 5 Stüok..80—080 Butter per Pfund..00—159 Handkäse 10 Stück..40—.80 Aal ẽ1.00—120 Karpfen 93 33 Bresem per 1 2 Heoht per Ffund.40—.00 weisenebe ber Ft. A80 elssſisobe per Laberdan per Pfd. 600-090 e ee 1 5 ase per Reh per—— 850 1223 Hahn(Junger) p. 20—2 Huhn unges).Stüok 150—.80 Feldhühn per Stüok 9000—.00 „. E. 100 St...00—.00 Ente per Stlo.00—.00 Spargel per Pfund.00 Tauben per Faar 10-440 Tomaten 00 ans lebend p. Stuok.—.50 Aopfel per Pfund Gane gesohf. p. Stuok 800—200 Zwetsohgen Zlokelohen Birnen per Pfund- 2„„ DDÄÄ ¶.—b Wasserstandsbeobachtungen im Monat Aug Pegelstatſon vom Datum N 31.J.l 8. 2 10, Senerkungen Hüningen“).15 3383 3 60 3,17 Abende 8 Mher Kehl. 3833.83 396 4 28.93 2 RHachm. 2 Bur Naxau....755.71.62 5,92.17.15J Nachm. 2 Udr Bannheim..46.32.27 5 38.50 5,72J Horgens 7 Für Halnr 248240.31.-B. 12 Kaulbbb 385 35⁵ Vorm. 7 Uhr Köm. 3903,70 Machm.& Uhr vom Neckar: Hannhelm 537 5 24 5 20 520 5 700 Vorm. 1 Uur fellbronn..870 38 1. 02088J Vorm. 7 Uur „ Windstill, Reiter 110 CCCc( Aßfß(ß(((—————— Mitterungsbeobachtungen d. meteorol. Statton Manshela 22 Datum Zelt 83 85 853 5 85 ¹ 3 8 2* 2 5 mm— 2 2 22 9. Aug. KHorgens 7⁰ 763.2 15.2 8 2 9. 70 Mittags 2⁰ 763.1 25.2 Stil! 88 Abends 8˙⁰ 762.0 19.2 sti ll 10. Aug. Rorgens 7ĩ 762.3 14.4 atil! 89 Höohste Temperatur vom 9. Aug., 25 50 C. rlefste rem- beratur vom.—10. August 14,00 0. Verautwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst- und Feuilleton: I..: Dr. Fritz Goldenbhaum. kür Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: kfür den Handelsteil: Dr. Adolf E. Richard Schönfelder; für den Inseratenteil und Geschäffliches: Fritz Joos: Druck und Verlag der Or. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. B. H. Direktor: Erust Müller. 14824 kelderstr. 38. )))))))))))))))UUUUUWUWUUWWUUWWW * SFnee SS AS Sig 50 Beneral-Anzeiger.— adiſche Neuene Aachrichten.(Mittagblatt) Aac Montag, den 10. Auguſt 1914. unſerer Heeresmannſchaften. Freiburg i. Br., Belfortſtraße 20. Geöffnet Werktags vormittags—12 Uhr, nachmittags—7 Uhr Sonntags vormittags 11—1 Uhr. Das Caritasſt ft ſtellt ſeine Büros und Beamten allen Angehörigen unſerer Heer ganz Baden ohne Unterſchied der Konfeſſion unentgeltlich zur Verfügung: + 9— Freiburg i. Br., den 1. Auguſt zur ſchriftlichen und mündlichen Beratung in Rechts⸗ und zum Anfertigen von Schrift ücken; zur Vermittlung des Verkehrs mit den Behörden; zur Unterbringung der Kinder auf dem Lande; zur Uebermittlung von Briefen und Gaben an Soldaten und deren Angehörige. 1914. Der Direktor des Caritasſtifts: Prälat Dr. werthmann. — Allgemeine Hilfs⸗ und Deratungsſtelle für die Ryn gehörigen esmannſchaften in ſonſtigen Angelegenheiten. (3,12 Prinz 37922 ach Seit 1898 ist die Marke Aaaeddnbeneeaeddenenenddnd für mich patentamtl. geschützt. Nur in den Tee-Spezial-Niederlagen: erhaſten Sie die bisher unter der Marke Zarentee eingeführten anerkannt vorzüglichen Tee⸗Mischungen. Gerhard Hoppe Tee-Importeur, Prinz Wilhelmstr. 10 pbamwahe Aeeed 38011 73 5 Hafner Wihelmstr. 70 Seſilosssrel, Rofladen- u. Jalousfegeschäft Kch. Welde]f Reparaturen prompt und billig. Wobnung: U 4, 4. Werkstätte: P 6, 11. Telephon 3430. 36224 Während mein. Abwesenheit ist mein VertrsterN Dr. E. Stoffel, Aerztin Friedr.-Karlstr. 3 Sprechst. 11-1,-4. Das orthop. Turnen beginnt am 15. Aug. wieder. Dr. A. Stoffel, Spez.-Arzt f. orthop. Chir. Meine eigene Praxis(Frauen u. Kinder) führe ich ausserdem weiter. (oss Dr. E. Stoffel, Aerztin. III aus and faf 5 Kriegs-, Beutsche Schäferhundde unae Bullceloggen Abert Ritter, Hundetandlung NMohenwiesenweg 4 Ginkrs der Uhlandsehnle) 37947 Aelen Int Betffelem.. Lel. 424 Ferd. Scheer Holzstrasse9 5775 Im Strome des Lebens. Roman von Anna von Wehlau. (Nachdruck verboten.) 65 Fortſetzung. So verging die Zeit, die Olaf an der Seite Wilfridens verbrachte. Ihr Leben blühte lang⸗ ſam wieder auf. Sie geizte um jede Minute ſeiner Nähe, während er ihr vorlas oder ſtill an ihrem Lager ſaß. Immer mußte er ihr erzählen, wie es in Utwedehorn, in Lermontow war, und wie es Graf Ottmar erging. Dann vedete ſie auch von Tagen, da ſie Kinder waren und wurde nicht müde zu fragen und zu erzählen. Manchmal auch ſtreifte ſie ſelig die Zukunft, wie ihre Liebe ſie erträumte. Er biß ſich auf die Lippen und zwang ſich, freudig zuzuſtimmen. Wilfridens Kräfte nahmen zuſehens zu. Sie 8 ſich wieder über alle Dinge ihrer Um⸗ ung.„ An einem ſonnigen Nachmittag ſaßen ſie plaudernd beiſammen. Wilfride hatte das Bett bereits mit einem Seſſel vertauſcht, der an das behaglich flackernde Feuer des grünen Kachelkamins gerückt wa. Eine Weile herrſchte Schweigen. Jedes ge⸗ naß unbewußt die Nähe des andern und beide empfanden das Glück gegenſeitigen Verſtehens und gegenſeitiger Liebe. Schließlich ſagte Olaf:„Du Wilfride! Sind wir nicht ſchon immer ſo vertraut geweſen, wie Bruder und Schweſter?“ Ein Schatten glitt über Wilfridens Geſicht. Obne, daß ſie die Urſache wußte, tat ihr die rage weh. Darum erwiderte ſie auf ſeine Worte nichts. Sie ſtrich nur die wellige Haar⸗ fülle zu beiden Seiten des Scheitels zurück und meinte, als habe ſie Olafs Worte überhört: „Dein Vater bleibt wohl noch länger in Ham⸗ burg, da in dem Befinden der Baroneß Klotilde keine Aenderung eingetreten iſts“ „Nein, er kommt wahrſcheinlich in dieſen 2 nach Lermontow,“ erwiderte Olaf. In dieſem Augenblick, als er ſie anſah, kam ihm eine jähe Freude darüber, wie ſchön ſie war, wenn ſie ſprach. Dann beſann er ſich auf ſich ſebſt und war erſchrocken, daß er heute ihr das Schwere ſagen wollte. 5 „An was denkſt Du eben Olafe“ „Ich,— dachte an Dich, Wilfride.“ ddsen nnd Einguaptienung. e Jölng.4% IIII ſcchhagggngaaaaggmagnaanne 37998 L. Schiffers Arte: Schröänke 260bP8 eett ſct. Fletersheimer, Haunheim Rheinauhafen Orosses Lager in Transmissionen aller Art Hänge-, Wanfd U. Stehlager mit Ringsehmierung Tel. 440 la. neue Alleinverkauf der „An mich? Wir ſind doch zuſammen. Weißt Du 78 nichts Geſcheiteres?“ gab ſie lächelnd zurück. Er fragte ſie wieder:„Wilfride, haſt Du meinen Vater ein bischen lieb?“ „Noch kenne ich ihn ſo wenig, aber ich werde ihn lieben durch Dich, Olaf.“ „Und wenn nun ärztliche Bedenken da wären, die mir verbieten, eine Ehe einzugehen, könn⸗ teſt Du mich auch als Bruder lieben?“ Er hatte ſich über ſie gebeugt und ihre Stirn geküßt. Nun zitterte ſie am ganzen Leib:„Aber Olaf, ſprich nicht ſo.“ Sie ſchmiegte ſich an ihn, ſie faßte nach ſeinem Kopf und in ihrer Herzens⸗ angſt liebkoſte ſie ihn mit zitternder Hand: „Du verläßt mich doch nicht, Olafs“ Du kannſt mich doch nicht verlaſſen? Ich verſtehe Deine Frage nicht. Aber das fühle ich nun, Dein Vater will Dich mir nehmen.“ Sie lachte auf wie gequält.„Ich bin für Graf Ottmar nicht würdig, Dein Weib zu werden und da bieteſt Du mir mitleidig Deine brüder⸗ liche Liebe.“ Sie ſchmiegte ſich feſter an ihn, und, indem ſie den Kopf an ſeine Bruſt legte, fuhr ſie in angſtvollem Schmerz fort:„Es iſt nicht ſo— 8 7 doch, daß es nicht ſo iſt! Ach Olaf, Olaf! „Liebſte, ich finde keine Worte, Dir klar zu machen, wie lieb ich Dich habe. Aber ſieh hier“ — er zog das Medaillon hervor—„das iſt Dein Eigentum.“ Und nachdem er es vor ihren Augen, die ihn angſtvoll in jeder Bewegung verfolgten, öffnete, breitete er den Inhalt vor ihr aus.“ „Teure, geliebte Schweſter!“ Er küßte innig ihre Hände:„Du biſt mein Glück, nur noch reiner und unlöslicher.“ Sie ſchlug ihre großen, geheimnisvoll flackern⸗ den Augen einen Augenblick zu ihm guf. Und nun begann ſie langſam den Inhalt zu leſen. Ein ſchluchzender Laut war es nur, den die Ueberraſchte fand. Sie ſtarrte, leichenblaß ge⸗ worden, Olaf an, als ſähe ſie eine lichtgeblen⸗ dete überirdiſche Geſtalt. Aus ihren weit offenen Augen rannen Tränen, mit zitternden Lippen, die kein Wort zu bilden vermochten, ſank ihr Haupt in das Kiſſen. „Er ſtürzte zu ihren Füßen nieder:„Wilfride, ſag mir, daß Du mich lieb haſt, lieb auch als — Bruder!“ Sie legte die Hand auf ſeine Stirn:„Ich liebe Dich und meine Liebe wird über Deinem Haupte bleiben, bis der Tod uns ſcheidet.“ * wud veferte“§fahlwellen, Kupplungen u. Sfeftpinge! Riemenscheiben in Eisen und Molz Rekordscheibe Lgemmetell Am Alle. Qu.elaitaten. Aacedndadade Tel. 1818 3732 Für den augenblicklichen Bedarf! Grosse Posten Matratzen-Dre zu billigsten en-gros-Preisen. I Emil Schenck A Co. L4 S ſehneeeegthnngmntegeheMnsaggtiſggesnnſaſhnammgſhunf Sifflanaalln funuſbanſen dunſnaldanne duaadwadenaſafangbaun Al weene eeeee ieeuelumkahunbhnnftunastltnsffmmennessunaghſumſtung AAaceeteeeendeeededmmdemmdmaadmammd Er neigte die Stirn tief und preßte ſie an ihre zitternden Hände.„Hab Dank,“ ſagte er auf⸗ atmend, mit feſter Stimme.„Sei geſegnet für dieſes Wort.“ Mit einem halben wehen Lächeln flüſterte ſie, während ſie ſeine Hand ſuchte.„Ich bin ſo mitde. Olaf!“ Er neigte ſich noch einmal und küßte ihre Stirn. Wilfride hatte die Hände gefaltet, ihre Lippen bewegten ſich, aber kein Laut kam her⸗ vor. Geſenkten Hauptes harrte er ihres Wortes. Endlich ſagte ſie mit ſchwacher, tonloſer Stimme: „Olaf, lieber Olaf, Du darfft jetzt nicht mehr wiederkommen, bis ich Dich rufe. Ich muß erſt allein mit mir fertig werden.“ Der junge Graf war entſetzt, verſtändnislos, wie verſteinert ſtehen geblieben.„Ich verſtehe Dich nicht, Wilfride,“ ſtammelte er endlich,„Du ſtößt mich von Dir?“ Sie legte ſür einen Augenblick die Hand auf die Stirn, wie unter dem Druck unwiderſtehlicher Seelenpein.„Muß ich Dir ſagen,“ ſprach ſie müde, indes ſie ihre Augen, in denen aller Glanz erloſchen war, feſt auf ihn richtete, „warum Du nicht kommen darfſt? Zwiſchen uns ſteht meine Weibesliebe. Damit iſt alles geſagt. Und nun müſſen wir ſcheiden, ob auch das Herz darüber zugrunde geht. Nicht wahr. Olaf, Du machſt es mir nicht ſchwerer— als Bruder?d „Ich kann Dich nicht ſo laſſen, Wilfride,“ ſtöhnte exr auf.„Wie kann ich Dich meiden und vergeſſen mit meiner Liebe zu Dir.“ „Wer ſpricht von Meiden und wer von Ver⸗ geſſen, Olaf?“ entgegnete ſie ernſkt.„Ich will nicht von Dir vergeſſen ſein. Aber ich liebe Dich, wie nur ein Weib den Mann lieben kann. Wie kann ich Dir eine Schweſter ſein? Geh fort, Olaf,— geh—!“ Die Worte erſtickten im ſchluchzenden Schmerz. Langſam ſank Olaf vom Stuhl hernieder auf die Knie. Er faltete die Hände und ſprach mit ſchlichten Worten, wie ein Kind:„Lieber Gott, laſſe mir meine Schweſter.“ Dann ging er ſtumm hinaus. Der Rückſchlag blieb nicht aus. Als Olaf ge⸗ gangen war ſank ſie in die Kiſſen, totenbleich, todmüde. Und ſo blieb ſie regungslos liegen. Sie war ſo müde, ſo müde am Leben. Sie ſtarrte wie leblos, wie vernichtet. Sie faßte ihr Schickſal nicht. Aber ihre Augen blieben trocken. Jetzt kam Frau Anna zu ihr herein. Ihr ängſtlicher Blick fragte, als müſſe ſie etwas ganz Beſonderes an ihr bemerken, nun, da ſie von Olaf alles wußte. Aber ſie gewahrte nichts. So apathiſch hatte ſie ſchon oft dagelegen. Medail⸗ lon und Inhalt waren achtlos bei Seite ge⸗ ſchoben. Da trat auch Paſtor Brandes eim. Er fragte beſorgt, ob der Beſuch nicht zu anſtrengend für ſie geweſen ſei. Da lächelte ſie ſtill und meinte mur:„Einmal mußte ich die Wahrheit ja doch hören, lieber Vater, und ſie wird mir auch nichts ſchaden.“ Und ſie ſchadete wirklich nicht. Der Zuſtand blieb unverändert. Es ging nicht ſchlimmer abwärts. Die Kranke war jetzt wie ein Engel. Die Eltern wußten oft nicht, litt ſie Schmerzen oder nicht? Verbarg ſie ihr Leiden? So elend ſah ſie oft aus. Aber nie hatte ſie eine Klage. Immer nur war ſie beſorgt um andere. Immer wollte ſie allein ſein.„Meine liebe Mutter, ſie tut ſo gut, die Stille!“ ſprach ſie oft. Oder: „Laß mich ein wenig ſchlafen.“ Doch, wenn Frau Anna an der Tür lauſchte, ſchlief ſte nicht, und manchmal, wenn ſte tat, als ſei ſie müde, lag ſie mit fiebrigen, offenen Augen da. Dann kam die Mutter zurück, und Wilfride neigte neckiſch, wie in früheren Tagen, den Kopf kund mit leiſem Lächeln ſagte ſie liebe ſcherzende Worte. Und mit ihrer Ueberredungskunſt, mit dem lieben, ſchwachen Ton ihrer Stimme ver⸗ ſcheuchte ſie auch die Sorgen des Vaters:„Es iſt gut ſo, daß ich ſo langſam geneſe, ſchon meines gebrochenen Fußes wegen.“ Manchmal auch ſchlang ſie die Arme um den Nacken des Vaters: „Ich hab' Dich ſo lieb, mein Vater.“ Als aber der Zuſtand immer der gleiche blieb, kam unerwartet Emil Van de Put, und blieb einige Tage. Er erzählte ihr von der Mutter. Und ſie hörte ruhig zu, ohne irgendein Wort der Frage. Da gab er ihr den Brief, den Gunhilde Moeen von Neapel aus an ihn geſchrieben hatte Und Wilfride las ihn aufmerkſam, einmal und noch einmal Dann lag ſie in lautloſem Schluchzen da, ihr Geſicht der Wand zugewendet, damit man nicht ſehen ſollte, was ſie tief bewegte. Es war ihr, als ſtünde ſie nächtlich mutter⸗ ſeelenallein in einer öden Weite und als fingen die toten Steine geheimnisvoll zu reden und zu ſingen an Sie konnte nicht weinen. 85 5 Foriſetzung folgt) 1914. Montag, den 10. Auguſt sagen wir hiermit unseren innigste Mannheim, 8. August 1914. Danksagung. HFür die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem Tode unseres lieben Vaters, Schwiegervaters, Grohvaters und Onkels lemm Lonmerienret Otto Hoffmann Direktor der Deutschen Stelnzeugwaarenfabrik Frledriohsfeld l. Baden Die trauernden Hinterbliebenen. n Dank. Genene. Auzeiger.— FHadiſche Aenelle Nachrichten.(Mittagblatt) ͤͤ—ꝓÿꝗcF—— für die unausgebildeten Land⸗ deten Landſturmpflichtigen, die ſich als Kriegs⸗ teilnehmer freiwillig gemeldet haben, von üind, vielfach die irrige Meinung verbreitet, bräuchten. Landſturmpflichtigen, die ſich heute nicht an⸗ Jur Aufklärung ſturmpflichtigen. Wie wir hören, iſt unter den unausgebil⸗ einem Truppenteil aber noch nicht angenommen daß ſie ſich zur Candſturmrolle nicht anzumelden Wir fordern daher alle unausgebildeten gemeldet haben, auf, die Anmeldung bei den zu verkaufen. Gefl. Offerten u tion dieser Zeſtung. tion dieser Zeitung. Franuen⸗Berein Maunheim Baushaltungs⸗ und Nochſchule Unter dem Protektorat J. K. H. der Großherzogin Luiſe halbjährlicher Haushaltungskurs, beginnend am 1. September. 11589 Vierteljährlicher Kochkurs beginnend am 15. Sep⸗ tember. Internat. u. Externat. Proſpekte durch die Vorſteherin. Maunheim, L. à, 1. Abbruch. Die ſeitherige proviſoriſche Neſtanration am Bahnhof in Friedrichsfeld iſt zwecks Abbruch zu vergeben. Antereſſenten wollen ſich unter Nr. 38015 an die Expebition dieſes Blattes melden. Empfehlungl Mietag- u. Abendtisech empfehle ici jedermann in der Arehe Noah, F 87 2 zu nehmen, Neu eröffnet mit Aschaf. fkenbhurger Bierausschank. 37710 Besitzer B. Schnelder. SNrohmatratzenz für Pinquartierung liefert Ib badg. Sehwartz rreaegsont l, f Telephon 770. 38018 8ſl8 PS. in gutem gebrauchsfähigem 2 Spottpreis DE DIETRICH-WAGEN 18/85 PS. in gutem gebrauchsfähigem Zustande zum Spottpreis zu verkaufen. Gefl. Offerten unter Nr. 3807 an die ustande zum 9* nter Nr. 38 Ole an die Expedi- Expedi- Nutogene Schweibanstalt für Auto-Zylinder-Gehäuse, Maschinen- teile, Geräte u. Geschirre jeder Art in Eisen, Stahl, Aluminium, Kupfer etc. F. Widmann& Sohn, Mannheim Neckarstadt Lange-Rötterstr. 18. Telephon 290. 38010 Weinſprit, f. Sprit u. alle Sorten Branntwein können von uns zu mäßigen Preiſen bezogen werden Herrm. Löb⸗Stern& Co. 38009 D 7, 15 Brennerei D 7, 15 15 0 2 22 8 auneimer Jasehnende-B. Mabschulg bara drünhaum, Mannhelm PI, 7a ſrüher K 1, 13 PI, 7a Allbekanntes, bestempfohlenes Iustitut zur gründ- lichen, vollständigen Ausbildung im Zuschneiden und Anfertigen einfacher und feinster Damen- und Mädchengarderobe. 28819 0 Honorar 1 Monat 20 Mk., jeder weltere Monat 10 M. Anmeldungen werden jederzeit entgegengenommen. bauragrünbaum akad. gepr. Zuschneidelehrerin u. Damenschneldermeisterin. ſofort nachzuholen. 7 ScgssesassGοεο,Ed́esssses bekannten Anmeldeſtellen: Für Mannheim im Roſengarten, „ Feudenheim, Neckarau und Rheinau auf den dortigen Kathäuſern, — belden Fettleibigkeit, Fettsucht Starken Hüften dann benutzen Sie das neueste Eutfettungsverfahren nach Prof. Dr. med. Nagelschmidt-Bergonie Erfolge nachweisbar. Nähere Auskunft erteilt 87485 irektor Heinrich Schäfer (14jährige Praxis) nur N 3, Z, Mannheim Telephen 4320. Sprechstunden: Werktags:—12,—9. Sonntags: 10—12 „ Käfertal auf dem RKathauſe daſelbſt, „ Waldhof„„ Schulhaus „ Sandhofen, Scharhof, hauſen und Sandtorf auf Rathaus Sandhofen, *1 Kirſchgarts⸗ dem Mannheim, den 8. Auguſt 1914. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Kirchen⸗Anfagen. Cpangeliſch⸗yroteſtantiſche Gemeinde Kriegsandacht. Montag, den 10. Auguſt 1914. Trinitatistkirche. 8 Uhr, Stadtpfarrer Maler. Friedenskirche. 8 Uhr, Stadtvikar Steger. Dienstag, den 11. Auguſt 1914. Konkordienkirche. 8 Uhr, Stadtpfr. Rothenhöfer. Johanniskirche. 8 Uhr, Stadtpfarrer Sauerbrunn. Mittwoch, den 12. Auguſt 1914. Chriſtuskirche. 8 Uhr, Stadtpfarrer Dr. Hoff. Lutherkirche. 8 Uhr, Pfarrverwalter Weiſſer. Donnerstag, den 13. Auguſt 1914. Trinitatistirche. 8 Uhr, Stadtpfarrer Achtnich. Friedenskirche. 8 Uhr, Stadtpfarrer Gebhard. Freitag, den 14. Auguſt 1914. Konkordienkirche. 8 Uhr, Stadtpfr. v. Schoepffer. Johanniskirche. 8 Uhr, Stadtpfarrer Weißheimer. Samstag, den 15. Auguſt 1914. Chriſtuskirche. 8 Uhr. Stadtpfarrer Klein. Saterenge 8 Uhr, Stadtpfarrer Dr. Lehmaun. ravatten i jeder ¹ Spezlalität: Marke Rotsiegel bel A. Fradl 1 15463 4, 8 Strohmarkt O 4, 6. — Zum Abſchluſſe Nemtscptes e —Kriegs⸗ Quartier! bexſicherungen mit ſofortiger Wirkſamkeit em⸗ pftehlt ſich SGeneralagentur der Iduna Joſef Kohn 10—15 Mann finden Quartier u. Verpflegung, Tag.20.E7, 2, Priv.⸗Penſ. Mehrere Safes in fenerfeſtem und diebes⸗ Max Joſefſtr. 27. ſicherem Gewölbe, früher Tel. 3845. 98896 der Mannheimer Bank—k gehörig, ſofort zu verm. Jakob Kling, Q 2, 5 Für un Pe Tolne Briſſantyf Juwelen aaen Prima„Palatina⸗ 2u äaberst pllltgen Preſsen bei Apfelwein“ sollder 5 76 90 Pfg. pro Liter im Faß annheim R. Apel o 7. 18 feadep, 38 Pig prv Siter in 5g. Heidelbergerstraſſe— Tel. 4888 Gebrüder Wei Telephon 2253. 2 84701 gebung werden gebeten matratzen sowie Strehsäcke mit keil bei den hiesigen Fall ist und aueh den Preise nicht en Hochachtungsvoll Achtung! Die verehrl. Einwohner von Mannheim und Um- ihren Bedarf in Strok⸗ Tapbeziermeistern zu decken, welche garantiert für solide und tadellose Arbeit, was bei den hiesigen Warenhäusern nicht der Tapeziermeister-Zwangsinnung. Welt-Kitt Paket 28 Pfg. klebt und flickt alle zer⸗ brochenen Gegenſtände. Zu haben bei 92288 Josef Hermann Mannheim(Jungbuſch) Beilſtr. 4. Telefon 6478. Nanenhinten in grosser Auswahl Dutzend 80 Pfg., 1 Mk. und höher. Kurfürsten-Drogerie Th.v. Elchstedt, N4. 18/14. Herrenhemden Klinik und ohne Kopf⸗ tspricht. 38019 SSGSessssessese eeeessssess 2 2 15. P. 88718⁸ LIII Hold. Broſche verloren udwigshafen b. Chriſtus⸗ kirche Mannheim abzugeb. gegen gute Belohn. Lud⸗ wigshaſen, lr 166, II. 6095 Darlehen-, Kredit-, Hypotheken-Seluche Hilfe in Zahlungsver⸗ legenheiten, Hilſe in der Nöt, finden ſofortreelleEr⸗ ledig. Rütckporto. Schwab& Co. Berlag Mannheitm. 85 LIIII 76(Männchen) Wolfshund Jahre ſalt, auf den Namen„Lord“ Hörend, verlaufen. Abzug. geg Belohnung bei(95387 Rhein, E 7, 18, part. Eiu Bett, Strohſack u. Matratze ſof. bill. zu verk. Näh. 1 1 1 15, 3 Tr. 6061 Für 6094 Eingnartierun 50 Stück prima Stroh⸗ Matratzen äuzerſt billig. elcerkehr 2 aden Ae 1u u. 81. St. bill. auszul, d. Oppenheimer E 3, 17. Tel. 938. 2115 25 Mille J. Hypfauf Obf. von ca. 200 Mille 9 geſ. Offert. nur von Selſt⸗ geb. unt. Nr. g437g a. Exp. hastauto gebraucht, 5 t Tragkraft, 8 PS.(Daimler) zu ver⸗ kaufen. Näheres in der Expedition ds. Bl. 95994 Sicherheit in Kriegszeiten Neue und gebrauchte Geld⸗, Bücher⸗ u. Doru⸗ mentenſchränke ſehr billig zu verkauſen. Beamte mittlere und höhere öſſeut⸗ licher Behörden erhalten Darlehen 95386. rau E. Daumiller. geſucht. 101¹ Aberle, 6 3, 19. 4. 91, An, 3 Treppen. Neue Fahrräder gebr. Auto ſpottbillig zu verk. H 4, 4. 6078 Aelteres ordentliches Rächehen ſoſort geſucht. 6049 Dalbergſtr. 49. Gut em⸗ pfohlene Mädchen jeder Art ſofort geſucht. Frau Anua Eugel, 81,2 Gewerbsmäßige Stellen⸗ vermittelung 95355 Geſunde ſofort geſucht. 602¹ Näheres A 2, 8. Ein ſtarkes 3657 Heusmädchen gegen guten Lohn ſofort geſucht. Näher. F 6, 4/5. Ein reiuliches 95373 Mädchen tagsütb. geſucht. Näheres 7, 43, Kompt., Hof. Geſucht ein beſſ. Dienſt⸗ mäßchen für ſof. Eintritt. Kahn, H 3, 7. 6058 Ein ordentliches Mädchen per ſofort geſucht. 95398 O3. 24, 3. Stock. Jüngeres Mädchen für über Tag geſucht. s Richaxd Wagnerſtr. 30, p. r. Ein ordentl. Mädchen für Küche und Hausarbeit. . 6097 äh, B 7, 5, 2. Stotk. Tücht. Mädchen für Küche und⸗ Stelzen finea Seerree unige Leute, 15—34 J. alt, erh. nach einmonatl. Ausbild. Stellung in fürſtl. räfl. u. herrſch. Häuſern. Proſp. frei. Kölner Diener⸗ fachſchule u. Servierlehr⸗ 1 Tüchtiger Auſchlüger Blockeinlöter für Automobilkühler per ſofort geſucht. 11673 Neue Induſtrie⸗Werke G. m. b. H. Oberurſel a. Taunus. Solides Mädchen für Küche u. Hausarbeit ſofort 98 95800 E 7 13 a, 2. Stock. Ein einfaches fleißiges Mädchen kinderlieb, nicht unter 17 Jahren für alle Haus⸗ arbeiten gegen gut. Lohn per ſof. geſücht. 95404 Sbelen srchen Aelt.tücht..zuverl. Kaufm. ſucht üb. Dauer d. Krieg. irgendw. Beſchäft. b. beſch. Anſpr. Kohlenbr. bevorz. Gefl. Auerb. Rheinhäuſer⸗ ſtraße 56, 8. St. erb. 6081 Intell. Handwerksmeiſter (Schneider) jetzt ohne Er⸗ werb ſucht irgendw. Be⸗ ſchäftigung zuübernehmen 99„%½ Off. u. Nr. 6080 a. d. Exp. 1 Gemiſenheſter als Büro oder Kaufmann Familienvater miteigener Seeeseeseeeeeeeeeeeseeeee„0. Entre:o Breitestrasse 3 grosse helle Raume für dauernd oder vorübergehend auf 1. Oktober event. auch früher preiswert zu vermieten. Näh. Kühne& Aulbach, 1, 16. Gontardpl. 3 Ladeu per 1. April 1915 zu vermieten. Auch für Buregu geeignet 4568 p Zu vermieten O5, 14 Klan 55 7 Planken 1 per Juli, Auguſt Eckladen 5 Fenſter, ca. 120 Im Zentral⸗Heizung, Souterrain mit Aufzug Per Auguſt⸗September, im 2. u. 3. Stock 5 u. 4 Zimmer⸗ Is 45685 Verkaufslokal; Fabrik und Ladengeſchäft, %οο½0 %οο% die bei der jetzigen Lage vollſtändig ſtill ruhen, ſucht über die Kriegszeit gute Beſchäftigung. Bertraues⸗ poſten bevorzugt. Offerten mit Gehaltsangabe unter A. Sp. 95408 a. d. Exped Aelt. zuverl. Kaufmann, welcher d. Krieg ſtellenloſ, ſucht irgend ein. Beſchäftig. Off. u. Nr. 6098 a. d. Exp. Bertrauens⸗ Stellung ſucht ſofort oder ſpäter gewiſſenhaft intel⸗ ligenter Mann als Ge⸗ ſchäftsführer oder dergl. Off. u. Nr. 6100 a. d. Exp. Einf. Frl. 28 Fſucht tags⸗ Aöper grober Laden mit Nebenraum, großbem Kellerraum u Warmwasserheizung in der Runst⸗ straße per 1. Oktober zu vermieten. Neubau Wellenreuther Wohnungen Näh. Geſchäftsloral G. F. W. Schulze, Fffurich Hict Geräumiger Laden mit? Schaufenſtern, per ſofort oder ſpäter pretswert zu vermieten. Näh. Friedrich Karlſtraße 4, Büro. 45785 Windechſtraße 81 Schönen, hellen Laden evtl. mit Wohnung, elet. Licht, ſofort zu vermieten Eignet ſich für Herren⸗ i 470 über zu Kindern Stelle. 7. 13 45780 konfektiousgeſchäft. 2 Moerlachſtr. 42. part. r. 8 F. Schmitt, auch 5 75 27 3. St., Laden m. 4, 18 Laden m. Werk⸗ phon 6928. Aukündige Frau deg„eis Sim.⸗Wobng. IIſtatt per 1. Oktober zu Laden nir esn 5n 58f waſchen u. putzen. auch a. Bursau zu verm. vermieten. 5873 E mieten. 12 Näheres H 6, 1, 4. Stock. 5850 Näheres bei Korwan. Näheres T 3, 2, 2. Abot Brin Poſt pro Inſe Rekl mittel⸗ ſonen 81815 lebten (darur weihli⸗ rung. 140 N rung. wurde