— boölkerung auf dem Lande lebt, ſind es in Ruß⸗ milie, das ſchon hinreichend wartet, Abonnement: 70 Pfg. monatlich, Bringerlohn 50 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Nik..42 pro Guartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Mk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Amtliches Verkündigungsblatt Beilagen: — Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; für den Amtsbezirk Mannheim; Geleſenſte und verbreitetſte Seitung in Mannheim und Amgebung Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Rannheim“ Telephon⸗RKummern: Direktion und Buchhaltung 1440 Buchdruck⸗Abteilung.... 341 Rang Expedition und Verlags⸗ buchhandlung... 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr und Hauswirtſchaft; Nr. 368. NENLN ann heim, Montag, 10. Auguſt 1914. (Abendblatt. Rußland wie es iſt. 2. Die revolutionären und zentrifugalen Kräfte in ſtußland. Als das geſchlagene ruſſiſche Heer 1905 in die heimiſchen Gefilde zurückkehrte, war es durch und durch revolutioniert. Es bedurfte bloß eines tüchtigen Führers, der die Brücke zwiſchen Heer und Volk geſchlagen hätte— und Rußland wäre ſchon lange Republik. Einen ſolchen Mann hat das Land jedoch nicht hervorgebracht, und er hätte auch ange⸗ ſichts der jahrhundertelangen Gegenſätze einen ſchweren Stand gehabt. Gar zu oft iſt das Volk von rohen Koſakenhorden oder mit Mili⸗ tärſalven empfangen worden, auch wenn es als Bittſteller berechtigte Wünſche vortragen wollte. So lernte es den Soldaten als willenloſes Werkzeug der zariſchen Deſpotie verachten. Es iſt, als ob zwei Welten ſich hier gegen⸗ überſtänden: auf der einen Seite alles, was vom Abſolutismus lebt; der Zar, ſeine Fa⸗ gekennzeichnete Beamtentum, die Geiſtlichleit und das Heer; auf der anderen— das geſamte erwerbstätige Volk: die Bauern, die Arbeiter, der Kaufmann und ſelbſt der Induſtrielle. Es gibt da keine Verſtändigung. Die einen werden vom leiten⸗ den Volkswitz als„Umſonſteſſer“ bezeichnet, die anderen müſſen ſich plagen, um jenen den ſchweren Tribut entrichten zu können. Es gibt in Rußland keinen Mittelſtand, ſondern nur die ſchrofſſten Gegenſätze zwiſchen arm und reich, zwiſchen läſſtigem Dahinleben in Luxus und Schwelgerei auf der einen und der bitterſten Not auf der anderen Seite. Darum iſt auch die revolutionäre Bewegung nirgends ſo ſtark wie in Rußland. Wenn es dem Abſolutismus trotzdem gelang, ſie 1905 niederzuwerfen, ſo lag das gewiß nicht in der Kraft des Zaren, ſon⸗ dern an dem Mangel einer ſtraffen Organi⸗ ſation und an der Uneinigkeit in den revo⸗ lutionären Kreiſen. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß der ruſſiſche Bauer, wenn er ſich der Unter⸗ ſchiede zwiſchen Monarchie und Republik über⸗ haupt bewußt iſt, von dieſer andere Dinge er⸗ als der Induſtrievertreter oder der Kaufmann. Die Aufbäumung gegen die be⸗ ſtehenden Zuſtände hat bei den einzelnen Stän⸗ den ihre beſondere Urſachen, und nur wenn wir dieſen nachgehen, wird es uns ge⸗ Ungen, vom Geſamtbild der revolutionären Bewegung in Rußland zu gewinnen. Die Bauenn. Die Geſamtbevölkerung des ruſſiſchen Reiches betrug am 1. Januar 1911 nach amtlicher Schätzung, ausſchließlich Finnland, aber ein⸗ ſchließlich Polen, Kaukaſus, Sibirien und der mittelaſiatiſchen Beſitzungen 163 919 000 Per⸗ ſonen(darunter 82 103 400 männliche und 81 815 600 weibliche). Von dieſer Geſamtzahl lebten in Städten bloß 22.718.700 Perſonen (darunter 11.858.300 männliche und 10.860.400 weibliche) oder bloß 13,85 Prozent der Bevölke⸗ rung. Die übrigen 86,15 Prozent oder rund 140 Millionen gehören zur ländlichen Bevölke⸗ rung. Um nur einen Vergleich zu ziehen, ſo wurden am 1. Dezember 1910 im Deutſchen Reiche 64.925.993 Perſonen gezählt, darunter in ländlichen Gemeinden unter 2000 Einwohnern bloß 25.954.587 Perſonen oder 38,43 Prozent. Während bei uns nur noch ein Drittel der Be⸗ land ganze ½% oder weitaus der größte Teil des Volkes. Mit ganz verſchwindenden Aus⸗ gehören ſie dem Bauernſtande an. Man ſollte meinen, daß die ruſſiſche Regierung keime wichtigere Aufgabe hätte, als dieſe wert⸗ vollſte Bevölkerungsſchicht mit allen Kräften zu heben. Gilt doch der Bauernſtand ſonſt überall als wichtigſte Stütze gegen Thron und Altar, weil ſeine Beſchäftigung das Feſthalten an be⸗ ſtehenden Zuſtänden und Gewohnheiten von ſelbſt hervorbringt. Was hat der ruſſiſche Staat für ſeine Bauern getan? Er hat ſie ſpäter als alle anderen Staaten aus der Leibeigenſchaft befreit, und als es endlich 1861 geſchah, da war der„Zar⸗Befreier“ in Wirklichkeit ein„Zar⸗ Bedrücker“. Die bäuerlichen Parzellen wurden neben den ungeheurenSteuern mit ſo ungeheuren Loskaufſchillingen belaſtet, daß die Bauern im hellen Scharen flohen und das Land nach einem auch im Deutſchen wiedergebbaren Wortſpiel kein„Ernährer“, ſondern ein„Zerſtörer“ war. Und weil der Staat infolge der mangelhaften Ausbildung ſeines Beamtentums an den ein⸗ zelnen Bauern nicht herankommt, ſo wurde vom grünen Tiſch aus der berühmte„Mir“ dekla⸗ riert, der den Bauern jede Individualität nahm, den Grund und Boden für Gemeinde⸗ eigentum erklärte und die ſolidariſche Haftpflicht der Gemeinde für den Eingang der Steuern einführte. Jetzt konnte der Bauer der Steuer⸗ ſchraube nicht mehr entrinnen, lief er fort, ſo mußten ſeine Leidensgefährten für ihn aufkom⸗ men. Die Folge war ein allgemeines Elend, ein unausbleiblicher Tiefſtand der Kultur, aus dem es kein Entrinnen und keine Rettung gab. Nur eimes wurde mächtig gefördert: das dem Slaven an und für ſich liegende Solidaritäts⸗ gefühl, das Bewußtſein dem eigenen Stande alles geben zu müſſen, aber auch ein gewiſſes Mindeſtmaß von ihm beanſpruchen zu können. Und jetzt wird nach rund 50 Jahren wieder eine vom grünen Tiſch aus das ganze„Mir“ plötzlich weggeblaſen. Die derzeitigen Nutznießer der Bauernhöfe wurden zu Eigentümern derſelben gemacht, die große Maſſe der übrigen Land⸗ bevölkerung, all die auf Wanderarbeit befind⸗ lichen oder in Saiſongewerben tätigen Bauern ohne jede Entſchädigung zu Proletariern ge⸗ ſtempelt. Und auch die wenigen Beſitzer, denen auf Koſten der Allgemeinheit ein großes Ge⸗ ſchenk in den Schoß geworfen wurde, können ſich daran nicht recht erfreuen. Sie ſind dem Neid und der Mißgunſt der Entrechteten aus⸗ geſetzt, man hat ſie aus dem Dorf geriſſen, in dem der geſellige ruſſiſche Bauer von Anbeginn an gewohnt hat, gab ihnen Einzelhöfe fern draußen auf dem freien Feld, alle hübſch auf der Regierungsſchablone gebaut, viel zu klein und völlig ungeeignet für einen richtigen Wirt⸗ ſchaftsbetrieb. Das iſt die„große Agrarre⸗ form“, die in ſeltſamer Verblendung auch bei uns als ein Meiſterſtück geprieſen wurde, mit dem Rußland uns angeblich weit voraus wäre. Wenn es etwas gibt, was die Maſſe revolutio⸗ nieren muß, ſo dieſes gewaltſame und wider⸗ ſpruchsvolle Eingreifen der Regierung in das Leben des Volkes. lofe Stumpfſinn der Maſſe, ſie hätte ſich längſt aufgerafft zu gewaltſamem Tun und die dünne Oberſchicht, die ſich Regierung nennt, ſpielend hinweggefegt. So viel iſt aber ſicher: gären muß es in dieſer Maſſe und wehe den Unterdrückern, wenn ein äußerer Anlaß den Grund zu einer allgemeinen Erhebung gibt. Eine Regierung, die es verſtanden hat, den konſervativen Bauernſtand zu revolutionieren und der weitaus größten Mehrzahl des Volkes das Leben zu verbittern, hat keine moraliſche Exiſtenzberechtigung mehr. * Wäre nicht dieſer greunzen⸗ Die ruſſiſche Finanzpolitik. Der nach außen zutage tretende Reichtum Rußlands beruht auf der Armut und Verelen⸗ dung der bäuerlichen Bevölkerung. Das Gold, das nach Rußland einſtrömt, iſt entweder ge⸗ borgt, oder ſtellt die Bezahlung für den Ex⸗ portüberſchuß dar, der hauptſächlich in land⸗ wirtſchaftlichen Erzeugniſſen beſteht. Ohne dieſen Exportüberſchuß wäre die ruſſiſche Han⸗ delsbilanz paſſiv, Gold würde dauernd ab⸗ ſtrömen. Um die Ausfuhr landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe hochzuhalten und weiter zu ſtei⸗ gern, hat Rußland eine Politik befolgt, die den Bauern auf die tiefſte Stufe wirtſchaft⸗ licher und ſozialer Kultur herabgedrückt hat. Nach offiziöſen Angaben hat eine„reiche Bauernfamilie“ im Jahre etwa 840 M. zu verzehren, wovon die Hälfte auf das im Hausgebrauch zu verwendende ſelbſtgeerntete Getreide entfällt. Die andere Hälfte wird, wie folgt, verausgabt: 56 M. für Schnaps, 58 M. für Zucker, 50 für Tee, 10 für Petroleum und 5 M. für Tabak. In dieſen Beträgen ſind in Form von indirekten Steuern folgende Staats⸗ abgaben eingeſchloſſen: 49 M. guf den Schnaps, 17 auf Zucker, 25 auf Tes,.50 auf Petroleum und 1 M. auf Tabak. Das ſind zuſammen auf 179 M. Ausgaben 94.50 M. indirekte Steuern. Die direkten Steuern betragen für die„reiche Bauernfamilie“ 48 M. und 62 M. Jahresrate zum Loskauf des bei der Aufhebung der Leib⸗ eigenſchaft erhaltenen Grund und Bodens. Das ſind zuſammen 204.50 M. Steuern und Abgaben an den Staat. Die übrigen Abgaben, vor allem die Ortsumlagen machen noch 40 M. aus, ſo daß von den 425., die das Bargeldeinkommen der Bauernfamilie ausmachen, faſt die Hälfte an den Staat und die Gemeinde abgegeben werden müſſen. Man kann ſich vorſtellen, wieviel ſchlechter das Gros der nichtreichen Bauernfamilien geſtellt ſein muß, wenn ſchon eine„reiche Bauernfamilie“ ſo elend daran iſt, wie dies aus den offiziöſen Angaben hervorgeht. Das Elend iſt dauernd und allgemein. In Jahren ſchlechter Ernten wachſen die Verſchuldung, der Steuerdruck, der Hunger, in Jahren guter Ernten kann man ſich wohl einmal wieder ſatt eſſen aber die Gläubiger und die Steuererheber ſorgen für die Ein⸗ treibung der Rückſtände, ſo daß eine Verbeſ⸗ ſerung des Loſes der bäuerlichen Bebölkerung durchaus ausgeſchloſſen iſt. Wie weit es niit der Not und dem Elend ſelbſt in den aller⸗ reichſten Gegenden kommt, geht aus einem vertraulichen Semſtwobericht an den Zaren über den Bezirk Balaſcheff im Sſaratowꝛſchen Gouvernement hervor, deſſen Inhalt wir nach Angaben von Alexander Ular wiedergeben. Bei gewöhnlichen„guten“ Ernten fehlt dem Gouvernement ſchon der Betrag von 216 Mil⸗ lionen Kilogramm Getreide, bloß um den Hausverbrauch und die Steuern zu decken, von Wohnung, Kleidung und anderen Ausgaben ganz zu ſchweigen. Um den Minderertrag zu decken, treibt die Bevölkerung Handel und Fiſchfang, verſchuldet aber trotzdem mit reißender Geſchwindigkeit. Nun aber verfügt der Diſtrikt Balaſcheff mit⸗ ten in dieſem Elend über einen jährlichen Ge⸗ treideüberſchuß von 192 Kilogramm pro Kopf. Die Bruttoeinnahme des Ackerertrages für den Bezirk boläuft ſich auf 5,12 Millionen Rubel. Das macht pro Kopf 40 Rubel jährlich. Da⸗ von ſind zu bezahlen 415 000 Rubel Gemeindo⸗ umlagen, 197 000 Rubel verſchiedene Pacht⸗ und ähnliche Zahlungen an Großfürſten und andere, 522 000 Rubel direkte und 1 565 000 Rubel indirekteSteuern, ſodaß von demBrutto⸗ einkommen dem Diſtrikt nur noch 2,42 Mil⸗ lionen Rubel übrigbleiben. Er bezahlt 5 3 Prozent des Bruttowertes an Steuern. Der Bewohner behält im Durch⸗ ſchnitt 8 Rubel 55 Kopeken oder 17,65 Mark Jahreseinnahme. Davon muß alles andere als Brot bezahlt werden, nämlich Kleider, Schuhe, Wohnung, Ausgaben für die Befrie⸗ digung ſonſtiger Bedürfniſſe, Zinſen und Schulden. Der überaus ſtarke Steuerdruck zwingt die Bauern, von ihrem Getreide auf Koſten der eigenen Ernährung ſoviel wie möglich für den Export wegzugeben, nur da⸗ mit einiges Geld in die Wirtſchaft kommt. Der Steuerdruck ſorgt alſo für eine günſtige Handelsbilanz und für günſtige Staatsfinanzen. Die Wirkung einer ſolchen Politik, die nach außen wohl glänzende Er⸗ folge aufzuweiſen vermag, iſt nichts anderes ds die Verelendung und Er⸗ ſchöpfung der bäuerlichen Bevöl⸗ kerung, die in ſtumpfer Hoffnungsloſigkeit dahinlebt. An Warnungen vor dieſer Politik hat es zwar ſeit dem ruſſiſch⸗japaniſchengriege nicht gefehlt, aber die ſind nicht nur nicht ge⸗ hört worden, ſondern man hat den Steuer⸗ druck noch verſchärft, um den durch den Krieg getrübten Glanz nach außen hin ſo ſchnell wie möglich wieder aufleuchten laſſen zu können. —— Deutſchlands Krieg mit Rußland. Die Schließung der Reichs⸗ dSuma. W. Petersburg, 9. Aug. Ein kaiſer⸗ licher Ukas ordnet die Schließung der Seſſion der Reichsduma an. Die Wieder⸗ einberufung ſoll ſpäteſtens bis 1. Februar erfolgen. * Die plötzliche Schließung der Reichsduma deutet darauf hin, daß in der Volksvertretung eine ſtarke Oppoſition gegen den Krieg mit Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn vorhanden iſt. Sie könnte unbequem werden und daher ſchickt man das Parlament einfach auf längere Zeit nach Hauſe. Dieſe Maßnahme wird nun ſicher das ruſſiſche Volk nicht kriegs⸗ begeiſterter machen, wird aber der mehr oder minder ſtarken revolutionären Strömung in Rußland neue Kraft zuführen. Die Politik des Zaren hat denmach heute nicht nur mit der Feindſeligkeit der Polen, der Ukrainer, der Finnen zu rechnen, die alle vom Zuſammenbruch des Zarenreiches ihre Erlöſung erwarten, ſie ſtößt auch im eigentlichen Großrußland auf einen ſo ſtarken Widerſtand, daß ſie deſſen nur noch durch eine abſolutiſtiſche Gewaltmaßregel Hert werden kann. Man bekommt allmählich den Eindruck, daß wir demnächſt in einer furchtbaren Kataſtrophe den Staat der Romanaw werden zuſammenbrechen fehen; wird das rieſige Haus unter den Schlägen von außen und den Exploſionen aus dem Innern zuſammenſtürzen und die Dynaſtie ſowie das Syſtem, das ſie deckte, unter ſich begraben? Unter den Trümmern würden auch die 16 fran⸗ zöſtſchen Milliarden begraben werden. Der Ge⸗ danke aber, nach dem Zuſammenbruch Rußlands Deutſchland allein gegenüberzuſtehen, dürfte unſeren Freunden in Paris nicht gerade an⸗ genehm ſein. 25 Das ruſſiſche Lügengewebe. . Petersburg, 9. Aug.(Petersburger Tel.⸗Bur.) Heute vormittag empfing der Zar im Winterpalais in Gegenwart des Generaliſſi⸗ mus, Großfürſten Nilolaus Nikolafſe⸗ witſch, und ſämtlicher Miniſter die Mit⸗ 2. Seite. General-Auteiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abensblatt) Montag, den 10. Auguſt 1914. glieder der Reichsduma und des Reichsrates in feierlicher Audienz und hielt folgende Anſprache:„In dieſen be⸗ deutungsvollen Tagen der Aufregung und Unruhe, welche Rußland durchmacht, ent⸗ biete ich Euch meinen Gruß. Das Deutſche Reich und darauf auch Oeſterreich⸗Ungarn haben Rußland den Krieg erklärt. Der ungeheure Aufſchwung patriotiſcher Gefühle und der Liebe und Treue für den Thron, der wie ein Sturm⸗ wind durch unſer ganzes Land ging, iſt mir wie Euch eine Bürgſchaft. Ich hoffe, daß das große Rußland den Krieg, den ihm der Herr ſchickt, zu einem glücklichen Ende führen wird. Aus dieſem einmütigen Sturm von Liebe und Eifer aller, ſelbſt das Leben zu opfern, ſchöpfe ich meine Kraft, um der Zukunft mit Ruhe und Feſtigkeit entgegenzuſehen. Wir verteidigen nicht nur die Würde und Ehre unſeres Landes, ſondern wir kämpfen auch für unſere ſlavi⸗ ſchen Brüder, unſere Glaubensgenoſſen und Blittsverwandte. In dieſem Augenblick ſehe ich auch mit Freuden, wie die Einigung der Slaven mit Rußland ſtark und unauf⸗ Iöslich ſich vollzieht. Ich bin überzeugt, daß Ihr jeder an ſeinem Platze ſtehen werdet, um mir bei der Prüfungsarbeit zu helfen und daß alle, bei mir ſelbſt angefangen, ihre Pflicht tun werden. Der Gott des ruſſiſchen Landes iſt groß.“ Ein Hurrah beantwortete die Rede des Zaren. Der Zar hat geſtern die Mitglieder der Reichs⸗ duma und des Reichsrates in feierlicher Audienz empfangen. Die Rede, die er aus dieſem Anlaß hielt, überſteigt an bewußter oder unbewußter Entſtellung der Tatſachen alles bisher Dageweſe und zeigt die völlige Haltloſigkeit dieſes„Selbſt. herrſchers aller Reußen“ in vollſtem Licht. Ent⸗ weder der Zar iſt über nichts informiert und ſieht„mit Freuden, wie die Einigung der Slaven mit Rußland ſtark und unauflöslich ſich voll⸗ zieht“, während Poblen und Ruthenen zum Kampf wider ſeine Deſpotie aufrufen, der Generalgouverneur von Warſchau die Stadt hilflos ihrem Schickſal preisgibt und die ruſſi⸗ ſchen Truppen ſich immer weiter und immer eilender zurückziehen. Entweder der Zar ſieht den Abgrund nicht, vor dem er ſteht, und ſpricht von einem Kampf für die„ſlaviſchen Brüder“, während der Aufruhr ihn umgibt, deutſche und öſterreichiſche Truppen immer tiefer ins Land dringen und die Hauptſtadt vor unſerer Flotte zittert. Oder er wagt den Dingen nicht ins Geſicht zu ſehen und ſtreift nur flüchtig die„Unruhe und Aufregung“ des Landes, um dann die Wünſche der Panflawiſten als tatſächliche Be⸗ gehenheit hinzuſtellen. Er ſcheint mit dieſer Politik nur geringen Beifall gefunden zu haben, denn die offiziöſe Depeſche weiß nur von einem matten Hurrah zu berichten. So oder ſo— dieſe Rede iſt ein Zeichen unglaublicher Schwäche. So ſpricht ein Mann, der vor dem Abgrund ſteht und nicht hineinzuſchauen wagt. Das harmloſe Rußland. W. Petersburg, 10. Aug.(Aus der Reichsduma) Nachdem Saſonow feſtgeſtellt hatte, daß Rußland die kecke Herausforderung angenommen hat, bemerkte er, daß nach dem aufrichtigen Bemühen Rußlanbs, den Frieden zu erhalten, es den Feinden nicht gelingen werde, die Verantwortung für den gegenwärtigen Weltbrand auf Rußland abzuwälzen. Es ſei nicht Rußlands Diplomatie, welche den Frieden Europas ſtörte, dennoch erbitterte die friedliche Machtſtellung Rußlands ſeine Feinde, ganz be⸗ ſonders Oeſterreich-Ungarn. Dieſes Oeſter⸗ reich⸗Ungarn hat unabläſſig Rußlands Stellung am Balkan zu erſchüttern geſucht. Oeſterreich⸗ Ungarn iſt es, das den inneten Krieg der Slaßen heraufbeſchwor. Dieſe Bewegung, welche Gott ſei dank das Werk der Einigung der Slaven nicht hindern wird, kann man den Vorwand zum gegen⸗ wärtigen Kriege nennen.(So ſpricht ein Mi⸗ niſter des Zaren vom Fürſtenmord in Sera⸗ jewo!) Hierauf beſchloß Oeſterreich⸗Ungarn, um aus ihr herauszukommen, einen Schlag, der Rußland erniedrigen und Serbien zu einem Vaſſallen machen ſollte. Rußland konnte Serbien ſeinen Schutz nicht verwehren. Weder Rußland noch Frankreich oder England konnten das zulaſſen. Dennoch machte Rußland und ſeine Verbünde⸗ ten große Anſtrengungen um den Frieden zu er⸗ halten und die Feinde Rußlands täuſchten ſich, wenn ſie dieſe Friedensarbett für ein Zeichen von Schwäche nahmen. Selbſt nach der Her⸗ ausforderung(die Provokation kam von der ruſſiſchen Seitel) gab Rußland ſeine Ver⸗ ſuche den Frieden zu erhalten nicht auf, indem es die Bemühungen in dieſer Richtung und die⸗ jenigen ſeiner Freunde bis zum Ende fortführte. Als Rußland mit Rückſicht auf die öſberreichiſche Mobilmachung eine ähnliche Maßnahme traf, verſicherte der Kaiſer mit ſeinem kaiſerlichen Worte dem Kaiſer Wilhelm, daß Rußland keine Gewalt anwenden werde, ſolange die Möglich⸗ keit beſteht, den Konflilt auf freundſchaftliche Weiſe beizulegen. Seine Stimme iſt nicht ge⸗ hört worden, Deutſchland erklärte Rußland den Krieg.(Saſonow vergißt hier die ruſſiſche Geſamt Mobiliſierung, die eine Kriegsdrohung gegen Deutſchland war und die, wie er wußte, von Deutſchland aufgefaßt werden mußte. In der Folge begann Frankreich dieſen Krieg durch die Verletzung von Neutralitätsverträgen, die es ſelbſt unterzeichnet hatte.) In gegenwärtigem Kriege kämpft Ruß⸗ land für ſein Land und ſeine Großmachtſtellung. (Bravo!) Rußland und ſeine Verbündeten können nicht zugeben, daß Europa von Deutſch⸗ land und ſeinen Verbündeten beherrſcht werde. Die Neutralen. Zur Wahl des ſchweizeriſchen Gberbefehlshabers. W. Baſel, 10. Aug. Der Mailänder „Secolo“ ſchreibt: Die Wahl des ſchwei⸗ zeriſchen Oberbefehlshabers, die ent⸗ gegen den gehegten Erwartungen ausgefallen iſt, zeigt deutlich den Einfluß, den Deutſchland unzweifenlhaft auf die Berner Regierung aus⸗ geübt hat. Alle Parteien haben ſich auf den Stabschef Sprecher von Bernegg geeinigt. Aber unerwartet intervenierte der Bundesrat und ſetzte die Wahl Willes bei den Parteien durch. Der„Secolo“ ſchließt aus alledem, daß die Wahl Willes auf den Einfluß des Deutſchen Kaiſers zurückzuführen ſei, der als Schweizer General einen Mann haben wollte, auf den er ſich gegen Frankreich verlaſſen könnte. „Die Schweizer Preſſe erklärt demgegen⸗ über die Ausführungen des„Secolo“ als ver⸗ werfliche politiſche Brunnenvergißf⸗ tungen. Die Wahl Willes ſei ausſchließlich aus militäriſchen Erwägungen und aus rein ſachlichen Gründen erfolgt. Deutſchland im Kriege. Die erſte Verluſtliſte. „ Berlin, 9. Auguſt. Namentliche Liſte von den Gefallenen und Ver⸗ wundeten aus den Gefechten un⸗ ſerer Grenzſchutztruppen: Inf.⸗Reg. Nr. 18: Grabowski, Gefr. 7. Komp. tot; Gaut Reſerv. 8 Komp. tot.— Inf.⸗Regt. Nr. 41: Gailus, Musk. 4. Komp. kot.— Inf.⸗Reg. Nr. 59: Brink, Musk. 9. Komp. verwundet (inker Oberarm Knochenſplitter); Nielſen, 9. Komp. verwundet(Schulter); Haß, 12. Komp. leicht verwundet(linker Oberſchenkel); Salewski, Musk. 6. Komp. leicht verwundet; Schnack, Musk. 6. Komp. leicht verwundet(linker Ober⸗ arm)h.— Inf.⸗Reg. Nr. 63: Schütze, Musk. ſchwer verwundet; Geppert, Musk. verwundet (Quetſchwunde): wundet, Talmar, Reſ. leicht verw.; Buhr, Feld⸗ webel leicht verwundet.— Inf.⸗Reg. Nr. 155: Matalla, Reſerv. 6. Komp. tot; Glogowiſc, Reſerv. 6. Komp. tot; Tyrakowski, Reſerv. 6. Komp. tot; Koßlich, Reſerv. 6. Komp. tot; Rother, Musk. 7. Komp. tot; Hänſch, Tambour 8. Komp. tot; Seltmann, Musk. 8. Komp. tot. — Inf.⸗Reg. 156: Paruſel, Gefr. 6. Komp tot; Coch, Cyprian, Reſerv. 6. Komp. tot; Schubert, Ignatz, Gefr. d. R. 6. Komp. tot; Thoms, Reinh., Musk. 7. Komp. tot; Kattner, Musk. 7. Komp. ſchwer verwundet(beide Arme); Sonnwald, Musk. 7. Komp. verwundet; Kraftezyk, Alexander, Musk. 6. Komp. leicht verwundet; Szyska, Hermann, Reſerv. 6. Komp. ſchwer verwundet(linke Hüfte): Rajewa, Reſ. 6. Komp. ſchwer verwundet(linkes Bein); Schoppe, Hubert, Unteroff. 9. Komp. ſchwer verwundet; Kreikenbohn, Musk. 7. Komp. ſchwer verwundet(beide Arme).— Inf.⸗Reg. Nr. 167: Koſt, Musk. tot; Zielontka, Musk. ſchwer verwundet.— Inf.⸗Reg. Nr. 171: Scho⸗ bing, Joſef, Reſerv. geb. 8. Juni 1888 in Kayſersberg Kr. Rappoltsweiler 1. Komp. tot; Krapf, Theodor Franz, Musk. geb. 6. März 1891 in Eiſenach 1. Komp tot; Winkler, Emil Lucian Anton aus Mülhauſen(Elſaß) 10. Komp. tot; Jacob, Guſtav Adolf, aus Becjer⸗ feld bei Arnsberg 10. Komp. tot.— Jägerbatl. Nr. 14: Hecht, Jäger, Chauffeur aus Freiburg verwundet. Dragoner⸗Reg. Nr. 14: Lenz, Wilh., Gefr. geb. 15. Aug. 1891 in Meiningen tot; Heinrich, Alfred, Gefr. geb. 12. Febr. 1892 zu Cottbus vermißt; Kunkel, Wilhelm, Unter⸗ offizier geh. 24. April 1891 zu Lieberſtadt ver⸗ mißt; Kollek, Otto, geb. am 16. März 1889 zu Hattingen verwundet(Arm); Möller, Friedr., Unteroff. geb. 1. Mai 1889 zu Parchim ver⸗ wundet(Schulter); Singer, Lucian, geb. 18. Aug. 1892 zu Sennheim gefangen; Heinz, Paul Oskar, Dragoner aus Untermarrgrör(Sachſen) tot.— Dragoner⸗Reg. Nr. 22: Schneider, Gefr. tot; Reichmann, Dragoner vermißt.— Huſaren⸗Reg. Nr. 7: Jungmann, Leutn. d. R. tot; Reich 2, Huſar tot. Ulanen⸗Reg. Nr. 1: Npack, Einj.⸗Freiw. Unteroff, tot; Förſter, Tromp.⸗Serg. tot; Malz, Ulan, tot.— Ulanen⸗ Reg. Nr. 14: Buſche, Ulan 4. Esk. tot; Dieck⸗ mann, Lt. 4. Esk. verwundet und vermißt; Hauſer, Ulan 3. Esk. verwundet und vermißt; Aderholz, Unteroff. 3. Esk. verwundet.— Ulanen⸗Reg. Nr. 15: Krueger, Gefr. tot; Kramer, Ulan verwundet und vermißt: Schä⸗ fer, Ulan verwundet und vermißt; Jäger⸗Reg. zu Pferde Nr. 3: Geiler, Jäger vermißt; Afal, Gefr. vermißt.— Jäger⸗Reg. zu Pferde Nr. 5: Bader, Kurt, verwundet(Hals).— Jäger⸗ Reg. zu Pferde Nr. 11: Bach, Philipp, Gefr. ſchwer verwundet(Lunge).— Feld⸗Art.⸗Reg. Nr. 35: Schalow, Tromp.⸗Unteroff. 1. Bat. verwundet.— Feld⸗Art.⸗Reg. Nr. 57: Hilbek, Lt. d. R. Sturz mit dem Pferde(beide Hand⸗ gelenke verletzt).— Der Ort und das Datum, an dem die einzelnen Gefechte ſtattgefunden haben, können bis auf weiteres nicht veröffent⸗ licht werden, doch gibt den ſich ausweiſenden Angehörigen auf Anfragen das Zentral⸗Nach⸗ weis⸗Bureau des Kriegsminiſterium Berlin, Dorotheenſtraße 8 ſchriftlich oder mündlich Auskunft. Die Verwundeten befinden ſich in guter Pflege. Der Andrang der Kriegsfrei⸗ willigen. W. Berlin, 9. Auguſt. Ueberaus niele Frei⸗ willige und Kriegsfreiwillige treffen in den Stand⸗ orten der Kaiſerlichen Marine ein, ohne daß ihre Annahme möglich wird. Es wird daher den⸗ jenigen Perſonen, die keinen Einberufungsbefehl oder keine Kriegsordre haben, dringend abge⸗ raten, nach den Marinegarniſonen zu reiſen in der Annahme, dort eingeſtellt zu werden. Der Bedarf iſt augenblicklich gedeckt. Für etwaige ſpätere Einſtellungen kommen in erſter Linie Freiwil⸗ lige in Betracht, das heißt ſolche Leute, die beabſichti⸗ gen, ihrer aktiven Dienſtpflicht ohne Unterbrechung zu genügen. Es handelt ſich hierbei um die Leute, die 1914 noch nicht 20 Jahre alt geworden ſind oder noch nicht 20 Jahre alt werden, oder um zurückgeſtellte Militärpflichtige(einſchließlich der zum einjährig⸗frei⸗ willigen Dienſt Berechtigten), welche eine Aufforde⸗ rung zur Geſtellung bei der Muſterung noch nicht er⸗ einem Martneteil ſchon fetzt frei. Sde haben aber re Einberufung abzuwarten. Der Meldung iſt beizuzu⸗ gen: 1) ein polizeiliches Führungszeugnis und J) die Einwilligung des geſetzlichen Vertreters(des Vaters oder Vormundes). Ausſicht auf Eimſtellung Kriegs⸗ freiwilliger beſteht vorläufig nur für frühere Offi⸗ ziere, Deckoffiztere, für Geſchützführer, Scetekegra⸗ phiſten, Funkentelegraphiſten, Rohrmeiſter, Signal⸗ perſonal und andere Spezialiſten. Zur Erläuterung des Begriffes„Kriegsfreiwillige“ ſei folgendes be⸗ merkt: Kriegsfreiwillige ſind ſolche Leute, die für die Dauer des Krieges eingeſtellt werden Es handelt ſich hierbei 1) um ſolche Leute, die dem Landſturm ange⸗ hören, ſofern diefer noch nicht aufgerufen iſt, alſy auch um Leute, die 1914 noch nicht 20 Jahre alt geworden ſind oder noch nicht 20 Jahre alt werden; N um ſolche Leute, die aus allen Militärverhältmiſſen ausgeſcher⸗ den ſind(Ganzinvalide und Ausgemuſterte), die kei⸗ nerlei Verpflichtungen zum Dienft im Heere(Ma⸗ rine) und dem Landſturm mehr haben. Geſuche um etwaige Berückſichtigung als Krbegs⸗ freiwilliger ſind an die Marincteile zu richten. Be⸗ ſcheide ſind alsdann abzuwarten. Den Geſuchen ſind betzufügen: Auszüge aus den Militärpapieren (Sandſturmpapiere, Berechtigungsſcheine uſw.), 2) po⸗ lizeiliches Führungszeuguis, 3) erforderlichen Fallz die Einwilligung des geſetztlichen Vertreters(Vaters oder Bormundes). General v. Emmich. Berlin, 9. Aug. Der Kaiſer hat dem General der Infanterie v. Emmich, der per⸗ ſönlich im Sturm auf Lüttich die Truppen vorwärts führte, den Orden Pour le Mérite“ perliehen. Der General der Infanterie Otto Emurich iſt am 4. Auguft 1848 in Minden geboren und 1866 als Fahnenjunker beim Inf.⸗Regt. 5 in Minden eingetreten. In dieſem wurde er im Februar 1868 Leutnant und nahm als Bataillons⸗ adjutant am Feldzug gegen Frankreich teil, in dem er ſich das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe erwarb. In den folgenden Jahren war er dann Regiments⸗ adjutant und wurde, nachdem er 1875 zum Ober⸗ leutnant aufgerückt war, 1875 Adjutant bei der 29. Inf.⸗Brigade in Köln. 1879 kam er in das Juf.⸗ Regiment 69 in Trier, in dem er 1880 Hauptmann und Kompagriechef wurde. 1881 wurde er in gleicher Stellung in das 181. Inf.⸗Regt. in Metz und 1888 in das Füf.⸗Regt. 86 in Flensburg ver⸗ ſetzt, wo er bald darauf Major wurde. Er erhielt im folgenden Jahr ein Bataillon im Inf.⸗Regt. 116 in Gießen, von wo aus er am 17. Febr. 1894 Kommandeur des Jägerbataillons 11 in Marburg wurde. Von 1897 bis 1901 war er Kommandeur des Inf.⸗Regts. in Konſtanz und bekam um 18. Mai 1901 unter Beförderung zum General⸗Major das Kommando über die 31. Inf.⸗Brigade in Trier, Im Februar 1905 wurde er Generalleutnant und am 22. April 1905 Kommandeur der 10. Diviſion in Poſen. Am 29. Mai 1909 wurde er unter Be⸗ förderung zum General der Infanterie zum kom⸗ mandierenden General des 10. Armeekorps Han⸗ nover) ernannt. General Emmich iſt einer der wenigen kommandierenden Generale, die weder die Kriegsakademie beſucht noch im Generalſtab geſtanden haben. Bilfe für die amerikaniſchen Staatsangehõrigen. W. Berlin, 9. Aug. Auf Anregung und in Gegenwart zahlreicher Vertreter von Induſtrie, Finanz, Wiſſenſchaft und Kunſt fand heute nach⸗ mittag im Reichsamt des Innern unter dem Vorſitze des Miniſterialdirektors Dr. Lewald eine Vorbeſprechung darüber ſtatt, in welcher Weiſe das von den Vereinigten Staaten für den Schutz unſerer Landsleute in den feindlichen Ländern betätigte Intereſſe durch eine gaſt⸗ freundliche Fürſorge für die amerikaniſchen Staatsangehörigen in Deutſchland vergolten werden könne, die durch den Kriegszuſtand und namentlich durch die Unterbrechung der Kabel⸗ verbindungen mit ihrer Heimat in Sorge und Verlegenheit geraten. Es wurde einſtimmig beſchloſſen, daß ſich die Anweſenden wie auch andere Herren und Damen aus den bezeichneten Kreiſen, dem Anerbieten des Oberbürgermeiſters Wermuth folgend, am Dienstag abend im Bür⸗ gerſgal des Rathauſes verſammeln ſollten. Zu Daehne. Musk, leicht ver⸗ Uhalten 11 Dieſen Leuten E die Meldung bei Leuilleton 2 Kriegshilfe der Frau. Wenn tauſend Augen kampfesmutig blitzen, Zum Himmel lodert der Begeiſterung Glut, Wenn Männer um die Fahne kühn ſich ſcharen, Fürs Vaterland zu laſſen Gut und Blut Wenn Kampfgeſchrei das weite Land durch⸗ GZittert, Kanonendonner jäh das Ohr erſchreckt, Und wo ſonſt Aehren auf zum Himmel grüßen, Mauch blühend Leben liegt dahingeſtreckt— Wenn Deutſchlands Söhne dort ihr Beſtes geben Und Mancher liegt von Fiebersglut verzehrt— Die Wunden opfermüt ge Pflege fordern, Das Herz nach mildem Troſteswort begehrt Dann ſoll die Frau zu ſanftern Waffen greifen, Daunn iſt ihr Platz an dürft'ger Lagerſtatt, Mit linder Hand die Wunden zu verbinden, Die ſchonungslos der Krieg geſchlagen hat. Sie ſoll hinaus aus engen Kreiſen kreten, Daß ſie ſo manche heiße Träne ſtillt, Deutſchlands Ehr ſoll ſie die Hände rühren Im rauhen Kampf ſoll ſie ſich nicht bewähren, Denn Männer fordert blut'ger Völkerſtreit, Sie ſoll nur Wunden heilen, Tränen trocknen, Und ihre Waffe iſt Barmherzigkeit. Am Krankenlager ſoll ſie freundlich walten, Hingebend, ſelbſtverleugnend, fromm und ſtill, Und wenn das Vaterland zum Dienſt ſie [fordert Begeiſtert rufe jede: ja ich will! So ſoll es auch von unſern Lippen klingen! Stolz treten wir heut in die Reihen ein: Dem Vaterland, wenn es uns ruft, zu dienen Soll unſer aller Ziel und Loſung ſein. Wo es uns hinſtellt, freudig auszuhalten: Im Kleinen treu, fürs Große heißentbrannt. Das wollen wir ihm alle heut' geloben.— So dient die Frau auchihrem Vater⸗ land. Männheim. Luiſe Sperling. Kriegstagebuch. Die letzten Tage des Monats Juli 1914. Am Donnerstag, 30. Juli 1914 liefen nur ſpärlich neue Telegramme in Nancy ein. Letzte Nachrichten waren befriedigend, ebenſo am Freitag vormittag noch etwas Hoffnung auf friedliche Regelung. 8 Uhr abends(Frei⸗ tag, den 30. Juli) traf man in den Straßen Abteilungen von Soldaten zur Beitreibung von Wagen und Pferden. Ich hatte das Glück, it jener Lieb, die aus dem Herzen quillt. einen Soldaten etwas abſeits der Menge zu finden und konnte ihn, nachdem ich ihm einige Zigaretten in die Hand gedrückt hatte, aus⸗ fragen. Es kam mir ſehr zugunſten, daß ich perfekt franzöſiſch ſprach. Ich erfuhr nun, daß ſeit 7 Uhr(es war inzwiſchen 8½ Uhr) die Mobilmachung befohlen ſei. Wie ſich jedoch ſpäter herausſtellte, waren nachmittags ſchon die Telegraphenlinien von Pagny⸗Moſelle zur Grenze, ſowie die Eiſenbahn Pagny⸗Moſelle von franzöſiſchen Truppen zerſtört worden. Nun ſagte ich mir, jetzt ſo ſchnell wie möglich 1ort. Ich eilte zur Bahn, um mich nach dem nächſten Zug zu erkundigen. Hier erhielt ich die niederſchmetternde Antwort, es gehen keine Züge mehr, die Verbindung ſei abgebrochen. Was machen, ich mußte alſo verſuchen, zu Fuß die nächſte Grenze Montel zu erreſchen. Meine Koffer waren ſchon ſeit 8 Tagen gepackt. Ich war alſo gezwungen, dieſelben im Stiche zu laſſen und übergab ſie meinem Logisherrn zur Aufbewahrung. Mit einem kleinen Paket Wäſche und Eßwaren für 1 Tag verſehen, machte ich mich auf den Weg nach Moncel, der nächſten Grenzſtation. Den direkten Weg durfte ich nicht nehmen, da ich mich der Gefahr aus⸗ ſetzte, in befeſtigtes Gelände auf dem Plateau von Malzeville zu kommen, ich folgte daher dem Rhein⸗Marne⸗Kanal in der Richtung auf Champigneulles. Kurz vor dieſem Ort wurde ich von einem Feldhüter angehalten und ge⸗ fragt, wo ich hin wollte. Es war jetzt 9710 Uhr abends und ich mußte die Wahrheit ſagen, denn eine ausweichende Antwort wäre ſehr Uunglaubhaft geweſen und hätte meine Lage nur verſchlimmert. Ich mußte ihm auf die Mairie(Bürgermeiſteramt) von Champigneul⸗ les folgen. Hier war der Bürgermeiſter gerade im Begriff, die Gellungsbefehle für die Reſer⸗ viſten auszuſtellen. Nachdem er damit fertig war, kam die Reihe an mich. Ich wurde gründ⸗ lich unterſucht und dann einem Korporal der Fremdenlegion, welcher ſich zufällig auf Er⸗ holungsurkaub befand, übergeben, damit mich derſelbe nach Nancy zurück zur Gendarmerie verbringen ſollte. Zu ſeiner Unterſtützung be⸗ kam er zwei handfeſte Leute mit, und dies war mein Glück, wie wir ſpäter ſehen werden. In⸗ zwiſchen war im ganzen Ort„Die Verhaftung eines Spions“, alſo die meinige, verbreitet wor⸗ den und eine bundertköpfige Menge erwartete mich beim Verlaſſen des Bürgermeiſteramts Bei meinem Erſcheinen wurden ſofort Droh⸗ rufe laut. Der mich begleitende Soldat, welcher wohl die Mobilmachung zu ſehr gefeiert hatte, denn er war etwas ſehr angeheitert, hielt nun eine Anſprache und was für eine. 5 „Wir ſind im Kriegszuſtand und haben das Glück gehabt, einen„Sauerkrautfreſſer“, 8 cher Spionage ausführte, zu verhaften. E lebe unſer Feldhüter, welcher die Verhaftung vornahm. Aber nicht nur er, ſondern auch der ganze Ort wird vom Miniſter de la guerre gelobt werden. Ich habe die Verantwortung dafür, daß dieſer„Pruſſien“ gut bei der Gen⸗ darmerie“ abgeliefert wird. Ich bitte Euch darum, denſelben zu Peſſr ihm das geringſte paſſiert, ſo werde i geſtraft und ich glaube nicht daß Ihr Korporal der glor, rei Fremdenlegion wegen einem„Pruſſte⸗ vor das Kriegsgericht geſtellt wird. ⸗Vive 4a —3 AS8 g. ct N„ e enee ee beee r eeeer * Montag, den 10. Auguſt 1914. General-Anzeiger.— Hadiſche Rrueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. der Verſammlung ſollen auch ſämtliche lebende Amerikaner eingeladen werden. Botſchafter der Vereinigten Staaten hat eben⸗ falls ſein Erſcheinen zugeſagt. hier Der Der Seekrieg. Das Unterſeebvot im Kriege. Zum erſtenmal erwächſt dem modernen Unter⸗ ſeeboot die Gelegenheit, im harten Ernſt zu zeigen, bis zu welchem Maße es die Erwartun⸗ gen, die viele Marinefachleute auf es ſetzten, er⸗ füllen kann. Wit, die wir über kurz oder lang einen energiſchen Küſtenkrieg führen werden, werden dann in der Verwendung des Unterſeebootes die gümftigeren Vorbedingungen auf unſerer Seite finden, denn trotz aller Fort⸗ ſchritte im Unterſeebootsbau, trotz der geſteiger⸗ ten Seetüchtigkeit und des vergrößerten Aktions⸗ radius der unterſeeiſchen Fahrzeuge, weiſen doch einſtweilen die praktiſchen Erfahrungen darauf hin, daß dieſe neue Angriffswaffe des Seekrieges in der Anlehnung an die Küſte ihre ſtärkſten Wirkungsmöglichkeiten findet. Frank⸗ reich und England ſind uns im Bau von Unter⸗ ſeebooten voraufgeſchritten; rein zahlenmäßig verfügen ſie über eine ungleich größere Anzahl. Aber in dieſen ſtolzen Liſten figurieren alle die alten Boote, deren Offenſivkraft und Verwen⸗ dungsfähigkeit in offener See außerordentlich beſchränkt ſind. Gerade im Unterſeebootsweſen bedeutet die zahlenmäßige Ueberlegenheit nichts, die ktechniſche Vollkommenheit und die militäriſche Durchbildung der Be⸗ fatzungaberalles. Wir haben den Unter⸗ ſeebootsbau im größeren Umfange erſt aufge⸗ nommen, als dieſe entſcheidenden Vorbedingun⸗ gen erfolgreicher Kriegsarbeit wirklich erreicht waren. Schon die erſten zwölf Boote, die im Herbſt 1910 Dienſt taten, waren techniſch vollkommen guf der Höhe und haben auch in der Front gilitäriſch in jeder Hinſicht befriedigt. Und wir wiſſen auch, daß die ſeitdem verfloſſenen vier Jahre ſowohl für die Vervollkommnung als für die Vermehrung unſerer Unterſeebootsflottille Voll ausgenutzt wurden. Dabei muß ſtets im Auge behalten werden, daß die größte Schwie⸗ rigkeit bei der Ausgeſtaltung des Unterſeebootes zu einer wirklich offenſiven Angriffswaffe in den bisher erreichten Geſchwindigkeitsgrenzen liegt. Zwar iſt es in den letzten Jahren gelungen, die abſolute Geſchwindigkeit der Unterſeeboote Schritt um Schritt empor zu ſchrauben; aber ſpie bei den Torpedobooten kommt es hier viel weniger auf die abſolute als auf eine relative Geſchwindigkeit an: nämlich auf den Ueberſchuß gegenüber den modernen Schiffsgeſchwindig⸗ keiten. Auch die ſind— beſonders nach Ein⸗ führung der Turbine— raſtlos gewachſen. Das bringt naturgemäß eine Einſchränkung der Chancen des Unterſeebootes in offener Schlacht auf hoher See mit ſich: die Boote können mit der 1 Schnelligkeit moderner Schlachtkreuzer und Großkampfſchiffe kaum Schritt halten. Die leueſten Boote kommen dieſem Ziele zwar näher, ihre Zahl jedoch iſt auch bei unſeren See⸗ gegnern beſchränkt; die alten aber haben bei einem Krieg an deutſchen Küſten nur beſchränkte Ausſichten auf Erfolge, müßten teilweiſe ſogar auf Transportſchiffen herangeſchafft werden. In der Küſtenverteidigung aber, alſo in einer Ver⸗ wendung, die für uns entſcheidende Bedeutung haben kann, verfügen unſere Boote— von ihrer hochentwickelten Seetüchtigkeit und ihrer tech⸗ niſchen Reife ganz abzuſehen— über den ge⸗ waltigen Vorſprung der geſicherten eigenen Operationsbaſis. In dieſer Beziehung ſcheint das Unterſeeboot beſtimmt, auch auf die großen Exeigniſſe eines Seekrieges und ſpeziell eines Küſtenkrieges von weitgehendem Einfluſſe zu ſein.„Es erweitert,“ ſo äußert ſich ein Marine⸗ fachmann im Nautikus, den Küſtenſchutz in einer Weiſe, daß es unter Ausnutzung geographiſcher Verhältniſſe ganze Meeresteile dem Feind ge⸗ fährlich macht. Die enge Blockade einer Küſte, die Unterſeeboote zu ihrer Verteidigung beſitzt, dürfte in hohem Maße erſchwert ſein.“ Dazu lommt, daß ein wirklich wirkſames Abwehrmittel gegen den unterſeeiſchen Angriff bisher nicht er⸗ langt iſt. Man hat in eingehenden Verſuchen erprobt, bis zu welchem Grade ein Geſchwader ſich durch Zerſtörer gegen Unterſeebootsangriffe ſichern läßt, aber die Ergebniſſe dieſer Manöver —ffpf ̃ͤ und zu Ungunſten der Blockadeflotte geſprochen. Daß unſere Boote im übrigen bei ihrer hohen Seetüchtigkeit auch unter Verzicht auf die An⸗ lehnung an die eigene Küſte vollauf befähigt ſind, auf hoher See offenſiv vorzugehen, ſteht feſt. Und daß es dem Offizierkorps und der Mannſchaft unſerer Unterſeebootsflottille nicht an dem Schueid und der fröhlichen Wageluſt zu kühnen Abenteuern fehlt, weiß ſeder, der mit Angehörigen dieſer Truppe unſerer jungen Marine Berührung gehabt hat. Eher und öfter als es ihm lieb iſt, dürfte der Feind Koſtproben hiervon erhalten. Mannheim. Ein Wort an Siejenigen, die Saheim bleiben. Die ſchwere Zeit, die ſo plötzlich herein⸗ gebrochen iſt über uns, hat uns auch ein gro⸗ ßes, ſchönes, ein unvergeßliches Erlebnis ge⸗ bracht: wir haben geſehen, daß unſer Volk im Kern unverdorben, treu und ſtark iſt. Wie unſere Soldaten aus allen, allen Ständen in den Krieg ziehen, opfermutig, vertrauensvoll, ernſt und gefaßt, ohne ſich in erzwungener Be⸗ geiſterung zu betäuben, das iſt ein Bild ſchlich⸗ ter Größe, das unſere Herzen ſtärkt und uns an den Sieg der deutſchen Waffen glauben läßt. Und dieſes Bild im Herzen tragend, ſollten wir, die Zurückbleibenden, uns fragen: Sind wir der Tapferen auch wert, die da hinaus⸗ ziehen, um ihr Leben für uns und unſer ge⸗ meinſames Vaterland hinzugeben? Ihr, die ihr eure Häupter verproviantiert, damit ihr ja nicht etwa ein paar Tage auf ſchmale Koſt geſetzt ſeid, damit ihr ja nicht ſpä⸗ ter ein paar Kreuzer mehr für Lebensmittel zahlen müßt, als heute Ihr, die ihr die Preiſe eurer Waren ſteigert, um aus der Not eurer Brüder ein Geſchäft zu machen 5 Ihr, die ihr Siſber und Gold in den Kaſten ſperrt, damit ihr ja für künftige Zeiten gedeckt und verſorgt ſeid Ihr, die ihr euch von jeder Panik hinreißen laſſet und den Kopf verliert in kleinlicher Sorge ums eigene Wohlſein Ihr, die ihr im Verein mit anderen arbeitet, die Not der Zeit zu lindern, die ihr doch un⸗ fähig ſeid, eure eigene kleine Perſon über der großen Sache zu vergeſſen, die ihr es nicht laſſen könnt, nach eitler Ehre zu geizen Ihr alle und noch viele andere: Seid ihr der Tapferen wert, die da hinausziehen in den furchtbaren Kampf, bereit, ihr Blut zu vergie⸗ ßen, ihr Leben zu opfern? Laßt uns unſere Herzen öffnen und hinaus⸗ werfen was armſelig und klein iſt! Laßt uns unſerkleines Ich vergeſſen, wie die es vergeſſen, die für uns kämpfen! Wer in ſolch gewaltig ſchickſalsvoller Zeit ſeine Selbſtſucht nicht überwindet, der hat ſich ſelbſt ſein Urteil geſprochen, der i ſt nichtwert,ein Deutſcher zuheißen! Aufruf des 10. deutſchen Turnkreiſes. (Baden, Elſaß⸗Lothringen, Bayeriſche Pfalz.) Was man ſeit geraumer Zeit kommen ſah, der große Entſcheidungskampf unter den Völkern Europas iſt ausgebrochen. Schweren Herzens, aber im Vertrauen auf ſeine Söhne hat unſer deutſches Vaterland und ſein friedliebender Kaiſer an der Spitze den Kampf aufgenommen. „Es iſt kein Krieg, von dem die Kronen wiſſen, es iſt ein Kreuzzug, s' iſt ein heil'ger Krieg.“ Wir ſind gerüſtet. Stets haben die Turner beim fröhlichen Spiel und Turnen das Lied ge⸗ ſungen„O Deutſchland hoch in Ehren, Du herrlich Land der Treu“, lauten„Daß ſich unſer n France, Viwe l' Armeé“. Nun erfolgte unſer unſer Abmarſch nach Naney, immer von der Menge begleitet. Von Zeit zu Zeit ſteigerte ſich die Erregung der Menge und ich kann froh ſein, daß ich in militäriſcher Bedeckung war, ſonſt wäre es um mich geſchehen geweſen. Auf der Gendarmerie angekommen, wurde ich nochmals genau viſitiert und mußte dann warten bis um 2 Uhr morgens der Commiſſair ſpecial kam. Nachdem derſelbe meine Militär⸗ papiere und Kriegsbeorderung ſorgfältig ab⸗ geſchrieben hatte, wurde ich zum Bahnhof trans⸗ portiert, um dort nochmals einem höheren Be⸗ amten vorgeführt zu werden. Dieſer erkannte endlich, daß ich auf freien Fuß zu belaſſen ſei und er beſahl mir, Frankreich ſo ſchnell als möglich zu verlaſſen. Erleichtert atmete ich auf. Nach vielem Hin⸗ und Herfragen konnte ich in Erfahrung bringen, daß um 345 Uhr ein Zug nach Dieulouard abſahre. Ich beſchloß, dieſen zu benutzen, um wenigſtens der Grenze zetwas näher zu kommen. Um ½ Uhr in Dieulouard angekommen, ſtanden mir noch Setwa 15—18 Kilometer Fußmarſch bis zur Grenze bevor. An den Wegkreuzungen unter⸗ zwegs waren bereits Feldwachen aufgeſtellt, ich kam aber noch unbehelligt durch bis Pont a Mouſſon. Hier ſollte die Sache anders wer⸗ den. An der Kreuzung der Straße Ponr à Mouſſon⸗Pagny⸗Moſelle mit der Bahn, wurde ich von der dort aufgeſtellten Feldwache ange⸗ Hhalten und mir der der ſeſperrt ſei. erſuchte nun, Moſelufer durchzukommen. Die Moſerbrücke in Pont à Mouſſon war von zemem Zug Infanterie bewacht. Ich wurde wieder angehalten und zu dem wachhabenden Offizier geführt. Dieſer war ein ſehr liebens⸗ würdiger Herr und nachdem ich ihm mein An⸗ liegen vorgetragen hatte, frug er mich in flie⸗ ßendem Deutſch:„Wo ſind Sie denn ber und wo wollen Sie ſich denn noch hinwenden? Es iſt ja alles abgeſperrt!“ Ich ſagte ihm nun, daß ich aus Nanch ausgewieſen ſei und ſo ſchnell wie möglich Frankreich verlaſſen wolle. Er frug mich nun, ob ich ſchon einen Geſtel⸗ lungsbefehl erhalten habe. Nachdem ich ſagte, daß dies nicht der Fall ſei, glaubte er, nun dann iſt die Sache ja nicht ſo ſchlimm und Sie haben la noch Zeit. Hätte er jedoch meine Gedanken exraten, ſo hätte er mir ſicherlich nicht die Er⸗ laubnis gegeben, die Brücke zu paſſieren, um zu verſuchen, ob ich doch vielleicht zur Grenze kommen könnte. Obwohl ich keinen Verſuch machte, weder nach rechts noch nach links zu ſehen, ſo verging mir doch nicht die geringſte Einizelheit der Verbarrikadierung der Brücke. Auf dieſelbe genau einzugehen, hat keinen Zweck, ich glaube, daß es genügt, wenn ich ſage, daß es für einen Trupp Pfadfinder ein Kinderſpiell geweſen wäre, die Brücke zu ſtür⸗ men. Wenn alle anderen Befeſtigungen der Franzoſen nicht beſſer angelegt ſind, ſo werden Unſere gut geſchulten deutſchen Truppen keme großen Schwierigkeiten in dem Erſtürmen der franzöſiſchen Befeſtigungen finden. Nach einem„ſtündigen Marſch auf der Land⸗ ſtraße kam mir wieder ein Poſten in den Weg. „Demi tour droit, defense'y passer“. Ich machte jedoch nicht rechts um, ſondern ſinks um kehrt und ging wieder zurück. Es war alſo lungen exjolgt. wenn der Schlachtruf uns entgegenruft.“ Auch andere Vaterlandslieder haben wir geſungen, nicht immer von dem Beifall aller aufgenommen. Heute iſt dies wieder anders. Das Wort Vater⸗ land darf wieder laut und vornehmlich gerufen werden, es hat bis zum äußerſten linken Flügel der Parteien ſeinen alten guten Klang! Das Vaterland ruft! Die Arbeit ruht! Das Volk ſtrömt zu den Fahnen! Turner! Die Ihr als heilige Pflicht den Körper zu ſtählen fürs Vaterland immer und immer betrachtet habt, jetzt in die vorderſte Front! als wackere Jünger Jahns, als treue Söhne unſeres Heimatlandes! Stolz haben wir in der Statiſtik betonen können, daß wir alljährlich ein ganzes Armeekorps Turner ſtellen. Heute im Kampf, wo alles ſeinem Kaiſer folgt, ſind es viele Armeekorps! Alle dieſe hunderttauſende von Turnern werden alle, alle ihren Mann ſtellen! Noch wiſſen wir nicht, was die Zukunft bringt, aber nichts gibt es, was uns die Liebe zu unſerem Volk, das Vertrauen in unſere eigene Kraft und die ruhige Zuverſicht rauben könnte. Ernſten, aber klaren, ſtolzen Blickes wollen wir in dieſe Zukunft ſchauen, denn unſer Gewiſſen iſt rein.“ Jetzt wird alle Welt ſehen, welche Früchte die turneriſche Erziehung er⸗ reicht hat, jetzt wird es ſich zeigen, daß wir die ſchönen Worte nicht nur klingen laſſen, jetzt brauſt der altgermaniſche Waffenruf durch un⸗ ſere ſchöne Heimat, wie Donnerhall, wie Schwertgeklirr und Wogenprall! An die daheim aber, die nicht mitziehen dürfen, und die ſich nicht freiwillig, wie das im Laufe der letzten Tage ſo reichlich geſchah, betei⸗ ligen können, die berufen ſind, den heimat⸗ lichen Herd zu ſchützen, geht die dringende Bitte, die Arbeit des Landwirts, deſſen Erzeug⸗ niſſe wir ſo ſehr benötigen, mit aufzunehmen, die freiwillige Krankenpflege zu unterſtützen, überall gibt es Arbeit in Hülle und Fülle! Ueberall muß man die Turner finden! Man muß jetzt überall erkennen, daß nicht nur jeder einzeln für ſich ſelbſt, ſondern wir für unſer Volk turnen gelernt haben. Selbſtverſtändlich ruht jetzt leider der Turn⸗ und Spielbetrieb auf den Turnplätzen, es gibt andere Arbeit! Selbſt⸗ verſtändlich unterbleiben jetzt die Turnwarts⸗ verſammlungen, Kreisſpielfeſt uſw., wir wer⸗ den ſpäter wieder hinreichend Gelegenheit fin⸗ den. uns zu betätigen. Während ich dieſe Zeilen niederſchreibe, rollt Zug um Zug zum Bahnhof hinaus, Kopf an Kopf ſteht die Menge, die ihren braven Kriegern Lebewohl zuruft. Auch die Schriftleitung will ihren Leſern einſtweilen Lebewohl zurufen, denn auch ſie muß zu den Waffen. Turner, in deut⸗ ſcher Treue wollen wir einſtehen für alles, was uns teuer iſt und heller als je wollen wir ſingen: Wenn es gilt fürs Vaterland, Treu die Klingen dann zur Hand. Und heraus mit mut'gem Sang, Wär' es auch zum letzten Gang. und ausrufen: Vaterland nur dir! Schimpf. * Noettrauungen. Einen Einblick in den gegenwärtigen„ameri⸗ kaniſchen“ Geſchäftsgang der Standesämter ge⸗ währt folgendes Stimmungsbild der„Straßb. Poſt“: Es klopft, ein wenig zaghaft, an der Amtszimmertür. Herein tritt Herr Müller, der die Abſicht hat, Fräulein Schulze zu ehelichen. Natürlich gibt ſie dieſen Wunſch kund, und er ſelbſt ſchweigt ſtill dazu.„Bitte Papiere“. Irgend ein Ausweis legitimiert zur Genüge. Alſo bitte, die Zeugen. So klug, Vorüber⸗ gehende auf der Straße anzuſprechen, waren unſere Leutchen nicht, ſie haben leider niemand zur Verfügung. Doch das tut auch nichts zur Sache. Nebenan haben zwei Beamte ſich der Bürokittel entledigt und ſind in die Gehröcke geſchlüpft. Herr R, Herr Y, Herr Müller, Fräulein Schulze. Nun wird die Urkunde for⸗ muliert, der Trauakt im Amtsraum vorgenom⸗ men und das bedeutungsvolle, ſchwerwiegende Papier unterzeichnet. In ſpäteſtens ſiebenein⸗ halb Minuten iſt alles erledigt und Fräulein Schulze hat ſich in verehelichte Frau Müller verwandelt. Nach dieſer erleichterten Methode ſind dieſer Tage insgeſamt 167 Vermäh⸗ Am Samstag. als man da⸗ Zeigt Euch hei den Soldaten herumlagen konnten immer niit begann, waren es 30, am Sonntag 46, Montag 40, Dienstag 19, Mittwoch 14, Don⸗ nerstag 12 und Freitag ſchließlich ihrer 11. Die Ghemänner gehörten allen Berufsſtänden an, natürlich waren neben einer Anzahl Offiziere zumeiſt aktive Militärperſonen, aber auch Kauf⸗ lute und Arbeiter, die zur Fahne einberufen ſind, vertreten. Als Vergleichsmoment ſei nur angeführt, daß beiſpielsweiſe im Monat Auguſt insgeſamt nur 127 Eheſchließungen erfolgten. Hoffentlich erweiſen ſich die ſo raſch geknüßften Bänder alle als recht dauerhaft! 8 1* Rriegsnot⸗Unterſtützung. Eine Stelle, zur Unterſtützung Arbeitsloſer iſt, ſo ſchreibt man uns, noch nicht geſchaffen, ſo dringend nötig ſte wäre. Natürlich ſoll ſolche Unterſtützung nur erhalten, wer ohne Vermögen und z. Zt. ohne Einkommen iſt. Letztere haben in den jüngſt vergangenen Zei⸗ ten ſich ſowieſo ſchon kümmerlich ihr Leben ge⸗ friſtet durch die ungewiſſen Verhältniſſe. So lange ſie ſich nicht ſelbſt helfen und melden, denkt man nicht an ſie.— Wo ſie hoffen dürften, Beſchäftigung zu bekommen, ſind freiwilig Arbeitsleiſtende an die Stelle getreten, die ihr Brot haben und ruhig zu Hauſe bleiben könn⸗ ten. Sie nehmen jenen Bedrängten die Er⸗ nährungsmöglichkeit weg. Sie würden einen größeren Liebesdienſt tun, wenn ſie z. B. der Stadtverwaltung keine Freiwilligendienſte leiſten würden. Etwa 1000 Perſonen ſollen von der Stadt beſchäftigt ſein. Schleunigſt ans Werk. Helft dieſen beſchämten Armen. Denn die Armenverwaltung, die einſtweilen hierfür in Anſpruch genommen wird, iſt ein ſchwer⸗ fälliger Apparat. Hier Armenunterſtützung, dort ehrenamtliche Tätigkeit, wie reimt ſich das zuſammen. * Der Evang. Diakoniſſen⸗ und Bilfsverein der Aeckarſtadt veranſtaltet Näh. und Arbeits⸗Nach⸗ mittage und ⸗Abende in den Konfir⸗ mandenſälen der Lutherkirche, zu denen alle Gemeindeglieder willkommen ſind. Und zwar wird an den Nachmittagen des Montag, Mitt⸗ woch und Freitag, von 3 bis 6 Uhr und an den Abenden des Montag, Donnerstag und Freitag von 8 bis ½11 Uhr gearbeitet werden! Ge⸗ arbeitet wird ſowohl für das Rote Kreuz, wie für die bedürftigen Familien der ins Feld ge⸗ zogenen Krieger. Der erſte Arbeits⸗Nachmittag iſt am nächſten Mittwoch, der erſte Arbeits⸗ Abend am Donnerstag. Doch werden vor⸗ herige Anmeldungen bereits am Montag und Dienstag, den 10. und 11. Auguſt, vormittags von 9 bis 11 Uhr oder nachmittags von 3 bis 5 Uhr im Konfirmandenſaal erbeten. * Bürgerwehr Mannheim. Die Bürgerwehr Mannheim bedarf zur Erfüllung ihrer Aufgabe weiterer Mann⸗ ſchaften. Es ergeht daher an die hieſigen Bür⸗ ger, insbeſondere an die beim Landſturm Aus⸗ gemuſterten, die Aufforderung, ſich im Bureau der Bürgerwehr, UJ 2⸗Schule, Zimmer Nr. 27, in der Zeit von 10—12 und—6 Uhr zum Ein⸗ tritt zu melden. Angefügt ſei, daß die Tätig⸗ keit hei der Bürgerwehr eine ehrenamtliche iſt, für die keinerlei Vergütung gewährt wird. Das Kommando. * Einquartierung. Bei der jetzt einſetzenden Einquartierung, möchte ich, ſo ſchreibt uns ein Leſer, den Haus⸗ frauen einen recht beherzigenswerten Wink geben. Ich habe als junger Burſche den 1870er Feldzug miterlebt. Meine Eltern wohnten in der Rheinpfalz, direkt an der Kaiſerſtraße Mainz⸗Paris. Tag für Tag nichts wie Truppen⸗ durchmärſche und Tag für Tag war unſer Haus mit 20 bis 30 Mann Einguartierung belegt. Wenn nun die Leute müde und abgehetzt in das Quartier kamen, ſorgte meine Mutter für eine gründliche körperliche Reinigung. Da wurde in erſter Linie das Fußbad nicht ver⸗ geſſen und wir Buben, die wir den ganzen Tag Mouſſon zur Gendarmerie und bat um einen Freipaß. Hier wurde ich von Pontius zu Pilatus geſchickt und jeder erklärte, es ſei nicht ſeine Macht. Auf der Polizei wiederholte ſich dasſelbe. Nun war meine Geduld zu Ende⸗ Ich gab dem Polizeipräſidenten klar zu ver⸗ ſtehen, daß er ſich unbedingt darum zu küm⸗ mern habe, wenn er nicht haben wolle, daß er mich verpflegen müſſe. Ich ſagte ihm, im Naney bin ich ausgewieſen, an der Grenze will man mich nicht durchlaſſen, alſo bleibe ich hier und Sie ſorgen für meine Verpflegung. Der Kvieg iſt noch nicht erklärt und ich ſtehe unter dem Schutze der franzöſiſchen Regierung. Die⸗ ſes energiſche Auftreten meinerſeits ſollte mir und noch vielen anderen Deutſchen zur Rettung dienen. Der Herr Polizeipräſident erhob ſich endlich und gab mir Beſcheid, er wolle ſich mit dem General perſönlich in Verbindung ſetzen. Auf der Polizeiwachtſtube waren inzwiſchen noch mehr deutſche Leidensgenoſſen angekom⸗ men. Wir wurden in einem überdeckten Hofe untergebracht und nun hieß es eben abwarten. Gegen 2 Uhr erhielten wir den Beſcheid, daß, wenn 30—50 Ausländer beiſammen ſeien, wir in einem Kiesnachen auf dem Kanal nach der Grenze bei Paguy ſur Mofelle verbracht wer⸗ den würden. Endlich um 343 Uhr hieß es, daß wir jetzt verladen würden. Wir waren in⸗ zwiſchen etwa 3060 Köpfe, darunter mehrere Frauen und Kinder. Von franzöſiſchen Sol⸗ daten mit aufgepflanztem Seitengewehr eskor⸗ tiert, wurden wir nach der Einladungsſtelle verbracht. Auf dieſem Wege hegleiteten uns natürlich die Schmäh- und Drohrufe der Be⸗ kein Ausweg mehr. Ich ging nun in Pont a ſetzte, glaubten wir uns ſchon in Sticherheit, dies ſollte jedoch nicht der Fall ſein. Der Be⸗ fehl des kommandierenden Generals war an der ſich um 2 Kilometer nördlich Pont a Mouſſon befindlichen Feldwache noch nicht angekommen und wir durften nicht weiter. Die Soldaten befanden ſich zum größten Teil in betrunkenem Zuſtande und der Unteroffizier hatte die größte Mühe, ſeine Leute zu bändigen, da verſchiedene unter denſelben auf uns ſchießen wollten. Der Offizier der Feldwache war nicht anweſend und wir mußten warten, bis er kam. Dieſe halbe Stunde etwa erſchien uns eine Ewigkeit. Bei ſeiner Ankunft teilte er uns mit, daß er keinen Befehl erhalten habe, uns durchzulaſſen und wir mußten zu Fuß zurück nach Pont a Mouſſon. Als wir bei der Polizeiwache wie⸗ der ankamen, waren hier noch etwa 200 Flücht⸗ linge angekommen und wir erhielten jetzt den Beſcheid, daß der Freipaß des Generals be⸗ ſtimmt da ſei und wir jetzt ungehindert zur Grenze kommen können, jedoch nur unter einer Bedingung, welche uns ſpäter bekannt gegeben würde. Nun nochmals unter militäriſcher Be⸗ wachung nach dem Einladeplatz. Wir ſollten in zwei Kiesnachen verladen werden. Vorher hielt jedoch der Polizeipräſident eine Anſprache und teilte uns die Bedingungen mit:„Die Männer mußten ſich auf den Boden legen, mit dem Geſicht nach der Seite, Frauen und Kinder durften ſich auf die Gepäckſtücke ſetzen, ſedorh weder rechts noch links ſehen. Wer irgendwie nur den geringſten Verſuch macht, ſich zu er⸗ heben oder von den Frauen rechts oder links zit ſehen, wird unbarmherzig erſchoſſen. Zur völkerung. Als ſich das Schiff in Bewegung Bekräftigung nahmen in jedem Kahn zywei 4. Seite. General-Auzeiger.— Badiſche Neueſte Aachrichten.(Abendblatt) Montag, den 10. Auguſt 191 wieder hören, wie gerade ſolch ein laues Fuß⸗ bad als Wohltat empfunden wurde. Der Mann ſcheut ſich, von ſeiner Quartiersfrau ſolches zu verlangen und dieſe denkt nicht daran. Alſo, verehrte Hauslrauen, beherzigt meine An⸗ regung! Den vielfachen Aeußerungen über die Auf⸗ nahme und die Verpflegung der Einquartierung möchte ich, ſo ſchreibt man uns, ein Beiſpiel ent⸗ gegenhalten, was davon Zeugnis gibt, wie freudig im allgemeinen unſere Vaterlandsver⸗ teidiger hier aufgenommen werden. In einem Hauſe der Oſtſtadt wurde in der letzten Woche um die Mittagsſtunde ein Kriegskind ge⸗ borven. Etwa eine Stunde nach Erſcheinen des neuen Erdenbürgers meldeten ſich 14 Mann Einquartierung. Die Familienangehörigen, be⸗ ſorgt um die Wöchnerin, machten den Vorſchlag, die Soldaten mit Rückſicht auf das eingetretene Ereignis auszuquartieren. Die junge Wöch⸗ nerin, die davon durch Zufall Kenntnis erhielt, ſträubte ſich jedoch ſehr energiſch gegen dieſes Anſinnen und beſtand mit aller Energie darauf, daß den Mannſchaften die vorgeſehenen guten Quartiere im Hauſe angewieſen wurden und daß ſie auch im Hauſe den getroffenen Anord⸗ nungen gemäß verpflegt wurden. Sicherlich ein ſchöner und nachahmenswerter Beweis dafür, daß bei den deutſchen Frauen volles Verſtändnis dafür herrſcht, was es für die ausziehenden Soldaten bedeutet, wenn ſie vor den ſchweren Tagen ihrer Pflichterfüllung noch liebevoll auf⸗ genommen und bewirtet werden. * Sechs Landwehrleute, die bei Herrn und Frau Dr. Ladenburg, Colliniſtraße, einquartiert waren, wünſchen bekanntzugeben, daß ſie mit der Verpflegung beſonders zufrieden geweſen ſind. Dem einen Landwehrmann, der unbemit⸗ telt iſt und ſeine Familie ohne Mittel zurück⸗ laſſen mußte, ſagte Frau Dr. Ladenburg zu, für ſeine Familie während ſeiner Abweſenheit zu ſorgen, * Stellvertretung von Geſchäfts⸗ inhabern. Anu alle arbeitsfreien Kaufleute, an alle Frauen und Augehörigen von Geſchäftsinhabern, die in den Krieg gezogen ſind! Den Angehörigen der zum Heere einberußenen ſelbſtändigen Handwerler und Kaufleute wird die Weiterführung der Geſchäfte mangels genügender Kenntniſſe und Erfahrungen in vielen Füllen, z. B. im Verkehr mit Banken, Behörden, Gerichten, bei der Führuna der Geſchäftsbücher, ſehr ſchwer fallen. Es wird erwartet, daß in großem Umfange die Bereit⸗ willigkeit beſteht, die Angehörigen der im Felde ſtehenden Berufsgenoſſen mit Rat und Tat zu unter⸗ ſiſtthen. Beſonbers wird ſich für ſolche Perſönlich⸗ ketten, die ſich vom geſchäftlichen Leben ſchon zurück⸗ gezogen haben, ein dankbares Feld der Betätigung bieten. Wir richten daher au alle diejenigen, die über ent⸗ ſprechende geſchäftliche Erfahrung verfügen und die ſich als Rentier uſw vom Geſchäftsleben zu rückgezo⸗ geu haben, ſowte die gegenwärtig in ihrem eigenen Geſchäfte abkömmlichen Kaufleute, die Bitte, hier hel⸗ fend einzugreiſen und ſich denjenigen Geſchäften, die dringenden Rat brauchen, wenigſtens ſtundenweiſe zur Berfügung zu ſtellen. Die Handelskammer für den Kreis Mannheim hat es übernommen, denjeni⸗ gen, die geſchäftlichen Rat ſuchen, vertrauenswürdige Perſonen zu benennen und ebenſo denjenigen, die ſich zur Raterteilung zur Verfügung ſtellen, Gelegenheit zu geben, dies auch in ausgibiger Weiſe zu tun. Eine Reihe von Perſöulichkeiten hat ſich ſchon be⸗ reit erklärt, gegebenenfalls geſchäftlichen Rat und Un⸗ terſtützung zu gewähren. Wir werden zwei Liſten führen: eine für ratbedürftige Geſchäfte, eine von ratertellenden Kaufbenten und bitten um Anmeldungen: Die Haudelskammer für den Kreis Manuheim: Engelhard. Dr. Blauſtein. Das Liebeswerk. Die Etikettenfabrik Illert u. „Die Etikett Ewald, Groß⸗Steinheim, oß⸗Ste gibt jedem Einberufenen ihrer Anſtalt einen Zuſchuß von Mk. 20.—, vergütet für die Frau Mk..—, für jedes Kind Mk..— pro Woche, zahlt den verheirateten, kaufmänni⸗ ſchen Angeſtellten das Gehalt weiter, überläßt der hieſigen Gemeinde wöchentlich Mk. 150.— Gendarmen Platz. Selbſtverſtändlich nahmen wir alle leichten Herzens dieſe Bedingungen an, obwohl uns eine etwa 2ſtündige Fahrt in brennender Sonnenhitze bevorſtand. Laut⸗ los ging die Fahrt vor ſich und nach 1½ Stun⸗ den hielten die Kähne an und wir erhjelten den Befehl, auszuſteigen. Schon glaubten wir, daß es wieder nichts wäre, da wir nach der Zeitberechnung noch etwa—8 Kilometer von. der Grenze entfernt waren. Es war aber an⸗ ders. Hier befand ſich nämlich der letzte fran⸗ 35ſiſche Vorpoſten und unſere Führer getrauten ſich nicht uns weiter zu führen, da ſie ja dann unſerer Gnade ausgeliefert ſeien. Wir ergaben uns alſo in unſer Schickſal und gingen zu Fuß der Grenze entgegen, noch 6,5 Kilometer. Hier fingen auch ſchon die Zerſtörungen der fran⸗ zöſiſchen Vorpoſten an. Die Telegraphendrähte abgeſchnitten und die Pfähle in das Waſſer ge⸗ worfen. Bei Pagnys⸗Moſelle war die Bahn⸗ linſe zerſtört. Eine beinahe endloſe Linie Flüchtlinge zog ſich auf der Straße entlang. Die Familien mit Kindern und Kinderwagen konnten natürlich nicht ſo ſchnell vorwärts kommen. Außerdem war das Gemüt ſehr herabgedrückt. Arbeiterfamilien, welche feit Jahren geſpart hatten, um es zu etwas Wohl⸗ ſtand zu bringen, konnten nichts mitnehmen als die Kleider, welche ſie auf dem Leibe hatten und etwas Wäſche. Alles andere Möbel, Klei⸗ der uſw. mußten ſie im Stiche laſſen. Auch von den ledigen Leuten konnte keiner ſeine ganze Habe mitrehmen. Viele harten ſo⸗ Unterſtützungsgelder und ſtellt dem Großh. Kreisamt in Offenbach Mk. 10 000.— zur Pflege verwundeter Soldaten zur Verfügung. * Das Vorgehen der Mannheimer Zigarren⸗ fabrikanten, den Truppen Zigarren zu über⸗ reichen, hat Nachahmung gefunden und zwar in Ladenburg, wo die renommierte Zigarren⸗ fabrik W. Agricola Söhne dem in Laden⸗ burg ſtationierten Landwehrkommando eine größere Anzahl Zigarren einer ihrer bekannten Spezialſorten überreichen ließ und damit den dortigen Landwehrmännern, die größtenteils Mannheimer ſind, eine große Freude bereitet. )(Heidelberg, 9. Aug. Geh. Kommer⸗ zienrat Schott hat die Feſthalle des Zement⸗ werks mit 150 Betten und einem Operationsſgal ausſtatten laſſen und dem Roten Kreuz als Lazarett zur Verfügung geſtellt. Ferner ſtif⸗ tete er 10000 Mark. Frau Dr. Wilh. Blu m hat dem Roten Kreuz 6000 Mark übergeben laſſen. Die Heidelberger Sänger⸗ ſchaft hat den Erlös aus einem Konzert, das ſie vor einigen Jahren zu Gunſten eines Denk⸗ mals für Großherzog Friedrich 1 veranſtaltet hatte, dem Roten Kreuz zur Verfügung geſtellt. Die Summe betrug 1284 Mark. )(Bruchſal, 9. Aug. Die ſtädtiſchen Beamten haben, ſoweit ſie nicht einberufen wurden, ſich bereit erklärt, zur Unterſtützung von hieſigen Angehörigen im Felde ſtehender Bruchſaler durch Abzug vom Gehalt monat⸗ liche Beiträge zu leiſten. )(Waldkirch, 9. Aug. Ein Dienſtmädchen übergab für die Sammlung des Roten Kreuzes die Summe von 100 Mark, ein ſchönes Beiſpiel weiblichen Opfermutes. Krotzingen, 9. Aug. Freiherr von Gleichenſteim hat ſein Schloß mit dem Park dem Roten Kreuz als Geneſungs⸗ heim angeboten. Auch das Thermalbad zu Krotzingen ſtellt ſich in den Dienſt des Roten Kreuzes. Wellendingen, 9. Aug. Unſere Ge⸗ meinde faßte den Beſchluß, jeder Familie, aus der ein Krieger auszieht, 50 Mark zuzu⸗ wenden. 40 Mann ſind bereits eingerückt und die Gemeinde hat bis jetzt 2000 Mark an Unterſtützung bezahlt. W. Münſter(Weſtfalen), 10. Aug. Die Herzogin von Arenberg auf Schloß Nordkirchen ſtellte dem Landeshauptmann von Weſtfalen für die Zwecke des Roten Kreuzes die Summe von 100 000 Mark zur Verfügung. W. Berlin, 10. Aug. Der Kaiſer ge⸗ ruhte, dem Hauptvorſtand des vaterländiſchen Frauenvereins für Zwecke des Roten Kreuzes 50 000 Mark huldreich zu übermitteln. Berlin, 10. Aug.(Von. unſ. Berl. Bur.) Das Bankhaus Mendelsſohn u. Co. hat heute Vormittag der Stadthauptkaſſe Berlin den Betrag von 100 000 Mark zur Unterſtützung der Familien der ins Feld gezogenen Bürger übergeben. W. Hannover, 10. Aug. A. Conſtan⸗ tin ſen., Generaldirektor und Konſul A. Con⸗ ſtantin haben dem Kaiſer 50 000 Mark zu Kriegszwecken zur Verfügung geſtellt. Der Kaiſer hat befohlen, daß das Geld für Zwecke des Roten Kreuzes in der Provinz Hannover verwendet werden ſoll. * Reine Annahme von Ulagen. Die Stuttgarter Rechtsanwälte haben beſchloſſen, für die nächſte Zeit keine Austreibungsklagen anzunehmen. Bei etwa notwendig werdenden Zwangsvollſtreckun⸗ 9215 werden die Gerichte auf das ſchonendſte vor⸗ gehen. ——— Darmſtadt, 9. Aug. Zu einem hieſ. Artillerie⸗Regiment hatten ſich allein 800 Freiwillige geſtellt, von denen aber das Kommando nur etwas mehr wie 500 einſtellen konnte. Auch bei andern Regimentern mußten vorerſt viele Freiwillige abgewieſen werden.— Im hieſigen Polizeidienſt, der nahezu die Hälfte ſeiner Schutzleute uſw. bei der Mobili⸗ ſierung abgeben mußte, wurden nunmehr zahl⸗ reiche in Ruheſtand getretene Polizeibeamte, gar noch nicht einmal ihren Monatsgehalt er⸗ halten. Es giuig alles ſo ſchnell, daß man es manchmal kaum glauben konnte, daß wir in der Wirklichkeit ſind und daß dies kein böſer Traum ſei. In den Abendzeitungen las man um 7 Uhr noch befriedigende Nachrichten und um 8 Uhr war die Mobilmachung erklärt und man begann mit der Ausweiſung der Deutſchen im Bezirk Nancy. Als wir endlich an die Grenze kamen ſchlug uns das Herz höher und mit einem kräftigen Hurra begrüßten wir den erſten deutſchen Vorpoſten. Nach weiteren 10 Minuten kamen wir in Noveant an. Hier fanden die erſten Trupps unſerer Kolonne 3 Wagen, welche franzöſiſche Flüchtlinge von Metz nach Noveant befördert hatten. In einem Augenblick waren alle Plätze beſetzt, ſogar auf den Dächern(es waren ein gedeckter Jagd⸗ wagen und 2 ebenfalls gedeckte Geſellſchafts⸗ wagen) hielt man ſich feſt. Ich ſelbſt legte den 16 Kilometer langen Weg nach Metz auf dem Trittbrett des Jagdwagens zurück. Alles was noch hinter uns war, etwa 200 Perſonen, muß⸗ ten entweder in Noveant übernachten oder den Weg nach Matz noch zu Fuß zurücklegen. Es war kurz vor Mitternacht, als wir in Metz an⸗ kamen. Eine Stunde ſpäter dampfte ich un⸗ ſerer Reſidenzſtadt Karlsruhe, meinem Ge⸗ ſtellungsort, entgegen, woſelbſt ich Sonntag morgen um 3410 Uhr ankam. Ludwig Jaeck, Bizefeldwebel der Reſerve 12/109. Schutzleute, die teilweiſe noch ganz rüſtig ſind und jedenfalls den Vorzug der Erfahrung haben während der Kriegszeit wieder eingeſtellt. Teilweiſe haben ſie eine recht lange aktive Dienſtzeit hinter ſich, ſind aber heute gerne be⸗ reit im Intereſſe des Vaterlandes auf den wohl⸗ verdienten Ruheſtand zu verzichten. —— Nus Stadt und Land. * Mannheim, 10. Auguſt 1914. Angeſtellt wurde Poſtinſpektor A. Mayer aus Appenweier zum Vize⸗Poſtdirektor in der Vizepoſtdirektorſtelle beim Poſtamt Pforzheim. Zugeteilt wurden die Maſchineninſpektoren Alexander Pfiſterer, Fritz Stratthaus, Rudolf Peters, ſowie die Bauinſpektoren L. Gichhorn und Rudolf Ganz der General⸗ direktion der Staatseiſenbahnen und der Ma⸗ ſchineninſpektor Otto Metzger der Verwaltung der Eiſenbahnhauptwerkſtätte in Karlsruhe. Ernannt wurden Vizetelegraphendirektor Karl Wenz in Mannheim zum Telegraphen⸗ direktor unter Anſtellung bei dem Telegraphen⸗ amt in Konſtanz, die Werkmeiſter Friedrich Göbelbecker in Freiburg und Friedrich Nagel in Donaueſchingen zu Bauſekretären und Finanzaſßſtent Konrad Weber beim Kath. Oberſtiftungsrat zum Reviſor. Pyſtaliſches. Bis auf weiteres ſind mangels Beförderungsgelegenheiten von der Annahme bei den deutſchen Poſtanſtalten ausgeſchloſſen: Wert⸗ briefe und Käſtchen mit Wertangabe nach ſamt⸗ lichen deutſchen Schutzgebieten ſowie den deutſchen Poſtanſtalten im Auslande: Aegypten, Aethiopien, Braſilien, Bulgaxien, China, den däniſchen Antil⸗ len, Frankreich nebſt Kolonien und den franzöfi⸗ ſchen Poſtanſtalten im Aulande, Griechenland, Großbritannien und Irland nebſt Kolonien und den britiſchen Poſtanſtalten im Auslande, Japan, Montenegro, Portugal nebſt Kolonien, Rumänien, Rußland nebſt Finnland und den ruſſiſchen Poſt⸗ anſtalten im Auslande, Serbien, Spanien, Tunis und der Türkei, ſowie Poſtſendungen jeder Art nach Frankreich und Großbritannien nebſt ihren Kolonien, nach dem europäiſchen und aſiatiſchen Rußland, nach Weſtafrika— ausgenommen die ſpaniſchen und portugieſiſchen Beſitzungen, Bel⸗ giſch⸗Kongo und die Orte Ikelemba, Mbaiki, Mo⸗ lundu, Ngoila(Soufflay) und Nola in Kamerun, nach allen deutſchen Schutzgebieten— ausge⸗ nommen Kiautſchou, Sannoa und die vorgenannten Orte in Kamerun—, nach Arabien, Perſien, Af⸗ ghaniſtan und Beludſchiſtan. * Verhaftung. Heute mittag um halb 2 Uhr ließ ein langjähriger Abonnent unſeres Blattes, Herr Friedrich Krafft, L 13, 23 wohnhaft, der in unſerem Mittagsblatt die Warnung vor den beiden für das Rote Kreuz ſammelnden Frauens⸗ perſonen geleſen hatte, eine Frauensperſon verhafdten, die ſich dadurch ſchwer verdächtig machte, daß ſie keinerlei Ausweispapiere bei ſich trug. Die Frauensperſon, die gediegen gekleidet war und keinen ſchlechten Eindruck machte, hakte bereits von der Hauswirtin 6 Mk. erhalten. Die Liſte, die die Frauensperſon bei ſich trug, war nicht beglaubigt. Herr Krafft, ein Herr mit weißem Bart, der aber trotz der hohen Zahl der Lebensjahre noch ſehr reſolut iſt, erklärte die Sammlerin für verhaftet und führte ſie auf die gegenüberliegende Polizeiwache. Es darf als ſicher angenommen werden, daß die Verhaftete zu den beiden Frauensperſonen gehört, vor denen Mir gewarnt haben, denn die Sammlerin erklärte, ſie habe noch eine Kollegin, die, wie ſie, aus Ludwigshafen ſei und die in einem anderen Quadrat Beiträge für das Rote Kreuz einziehe. Man darf wohl erwarten, daß Beiden eine exemplariſche Strafe zuteil wird. * Todesfall. Im 69. Lebensjahr verſtarb in Karsruhe Herr Kommerzienrat Camill Leichtlin, Seniorchef der bekannten Firma Gebrüder Leichtlin. Der Verſtorbene war Mit⸗ glied der Handelskammer und früherer baye⸗ riſcher Konſul. Der europäiſche Krieg. Ein franzöſiſcher Flieger herabgeſchoſſen. W. Frankfurt a.., 10. Aug. Die „Frkf. Ztg.“ meldet aus Trier, daß ein franzö⸗ ſiſcher Flieger, der über Diedenhofen geflogen war, bei Amannweiler herabgeſchoſſen wurde. Der franzöſiſche Flieger warf heute Nacht bei dem Eiſenbahnknotenpunkt Karthaus bei Trier erfolglos Bomben auf die Bahn. Amneſtie in Bayern. W. München, 10. Aug. Der König von Bayern erließ eine umfaſſende Amneſtie, wonach angeſichts der opferwilligen Vaterlandsliebe, die das geſamte Volk beweiſt, die Strafen für eine Reihe von Verbrechen aufgehoben werden. Die Lage in unſeren Kolonien. W. Berlin, 10. Aug. Bezüglich der Ota vi⸗ Eiſenbahn iſt darauf hinzuweiſen, daß ſie eine abnorme Schmalſpur hat. Es verſteht ſich wohl von ſelbſt, daß die Betriebsleitung die Wagen nicht in Swakopmund ſtehen läßt. Schwimmende Erzladungen, die gefährdet wären, ſcheinen nicht vorhanden zu ſein. Die Schantungeiſenbahn in Berlin empfing bisher nicht den ſonſt am 4. und 8. d. M. eintreffenden Betriebsausweis. Vielleicht iſt das Kabeltelegramm aufgehalten worden. Mangels anderer Nachrichten glaubt man hier, daß der Bahnbetrieb, wenn auch der Export und Import Einſchränkungen erfahren dürfte, doch in gewiſſem Umfange weitergeht. Ma⸗ terialien ſind reichlich vorhanden. Kohlen be⸗ kanntlich aus eigenem Bergwerk. Die Hoch⸗ ofenanlage iſt noch nicht begonnen. Ruſſiſche Gffiziere im franzs⸗ ſiſchen Beer. JBerlin, 10. Aug.(Von unſ. Berl. Bur) Der„Corriere della Sera“ berichbet aus Paris: Viele ruſſiſche Offiziere befanden ſich in den franzöſiſchen Badeorten auf Urltb. Der Bot⸗ ſchafter Iswolski wandte ſich an den Zaven mit der Anfrage, ob ſie nach Rußland zurückkehren ſollten. Der Zar hat geantwortet: Die Solda⸗ ten, Unteroffiziere und Offtziere ruſſiſcher Natio⸗ nalität, die von dem Kriegsausbruch in Framk⸗ reich überraſcht wurden, ſind bevollmächtigt, in Frankreich zu bleiben und in ihrem Grade an der Seite der Franzoſen zu kümpfen. Die Neutralen. Aufruf der däniſchen Kolonie in Berlin. W. Berlin, 10. Aug. Die däuiſche Kolonie veröffentlicht folgenden Aufruf: An die Dänen in Berlin! Wir, die wir ſeit Jahren hier leben, fordern ſämtliche Landsleute in dieſen ernſten Sbunden auf, den deutſchen Freun⸗ den mit Herz und Hand werktätig zur Seite zu ſtehen, um ihnen unſere Freund⸗ ſchaft und Sympathie zu beweiſen Die türkiſche Preſſe für Deutſchland und Oeſter⸗ reich⸗Ungarn und gegen England. W. Konſtantinopel, 10. Aug. Die türkiſche Preſſe bekundet offen ihre Sympathien für Oeſterreich⸗Ungarn und Deutſchland Sie fährt fort, England wegen Beſchragnahme tür⸗ kiſcher Dreadnoughts anzugreifen. „Terdjumani Hakikat“ betont, wie ſehp ſich die Ottomanen entrüſteten, als ſich das engliſch⸗ kürkiſche, franzöſiſch⸗kirrkiſche und ruſſiſch⸗ iitrkiſche Komitee gründete in dem Beſtreben, dadurch herzliche Beziehungen zur Tripel-Entente zu ſchaffen. „Tasviriskiar“ ſchreibt: Wenn es der deut⸗ ſchen Flotte gelingt, einen furchtbaren Schlag gegen die engliſche Flotte zu führen, ſo werden alle Muſelmanen damit ſehr zufrieden und ge⸗ tröſtet ſein. Unter großer Beteiligung der öſterreichiſch⸗ ungariſchen und deutſchen Kolonie wurde heute vormittag in der deutſchen Kirche in Pera eine feierliche Meſſe abgehalten, wobei ein Gebet für den Sieg der öſterreichiſch⸗ungariſchen und deutſchen Waffen geſprochen wurde. Antſvari von öſterreichiſchen Kriegsſchiffen beſchoſſen. W. Bari, 10. Aug. Der aus Antivari kom⸗ mende Dampfer„Brindiſi“ brachte die Nach⸗ richt, daß Antivari von öſterreichiſch⸗ungariſchen Kriegsſchiffen beſchoſſen wurde. Die Beſchie⸗ ßung begann geſtern um 8 Uhr 30 Min. Um 8 Uhr erſchienen zwei öſterreichiſch⸗ungariſche Kreuzer und teilten der funkentelegraphiſchen Station mit, daß ſie nach 20 Minuten die Be⸗ ſchießung eröffnen würden. Alsbald nach Ab⸗ lauf der Friſt begann das Bombardement, das auf das Gebäude einer Handelsgeſellſchaft und die funkentelegraphiſche Station gerichtet wurde. Serbien in Asten. W. Wien, 10. Aug. Ueber die Lage im Innern Serbiens meldet d. Reichsp aus Sofia: Während die öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen von der Donau, Sarpe und Drina aus das Land umklammern, verſagt die Zufuhr aus den neu⸗ erworbenen Gebieten Serbiens infolge von vielerlei Störungen. Vor allem iſt die wichtige Brücke von Gewghels zerſtört, welche die Ver⸗ mit 53 7 der 9 0 ſchub aus griechif Häfen aufgehalten Von Bulgarben erhält Serbien nichts, da Bulgarien ſelbſt Vorräte ſammelt. Infolge⸗ deſſen beginnt ſich bei der ſerbiſchen Armee und dem Volke Verpflegungsmangel fühlbar zu machen. An der albaniſchen Grenze find ſtarke albaniſche Banden aufgetaucht. Konfularbe⸗ richte aus Albanien berichten, daß die Auſſtän⸗ digen von Schiak mit den Truppen des Weſtens ſer⸗ fratterniſtert haben und nach der biſchen Grenze abgezogen ſind. wW. Niſch, 10. Aug. Der deutſche Ge⸗ ſandte iſt geſtern abgereiſt, wachdem ey den Schutz der deutſchen Intereſſen den Veremigden Staaten anvertraut hatte. * Berlin, 10. Aug.(Von unſ. Berl. Bur In der Reichshauptſtadt kurſteren Gerüchte, wonach der bekammte Hirth ſtandrechtlich worden ſei. Hirth ließ nunmehr den werken folgendes aumtlich beglanbigtes Tele⸗ gramm zugehen: „Bin wohl und mumter. Able Ge. rüchte Unſinn. Bitte denſelben ſcharf entgegenzutreten.“ Berlin, 10. Aug.(Von unf. Berl. Bur) Der königl. Hofſchauſpieler Paul Clewing iſt heute als kriegsfreiwilliger Meldereiter und Dolmetſcher ins Feld gezogen. wW. Sofia, 10. Aug. Politiſche Kreiſe ver⸗ Urteilen allgemein den Beſchluß 95 2 ie 8 rals Radko Dimitriew in ſiſche Armee einzutreten. Die Re⸗ gierung hat den General auf dieſen Beſchluß hin ſofort von Poſten als Geſandten in Petersburg enthoben.. ſchreibt: Dimitriew fühlte ſich ſchon während. des Balkankrieges mehr als Ruſſe und Serbe denn als Bulgare. Man müſſe ihn als Ver⸗ räter an Bulgarien behandeln und ihn nicht mehr über die Grenze laffen. Flieger epſchofſen Albatros⸗ Das Blatt„Kambono“ — —— — tung Krier zusat Bevri Reicl noch mögl Volk. F das 0 1 sind Völk sind, die 1 kurz Kriege Weis klares tode der F Unpyt tens der ihren Die Haupt Um 0 und t nach deteil Kklei 100 kleine zeicht der 4 lichke der Anleil R e Errn M FF — MWoetag, den 10. Auguſt 1914. 5. Seite. auf Seiten der Anleinezeichner: deutsche, spart für die Kriegs- amleihe! s beim Beginne des Krieges von 1870 eine dertsche Kriegsanleihe aufgelegt wurde, bate diese ein wenig erfreuliches Er- gebnis. Trotz emes günstigen Kursangebotes und guter Verzinsung wurde nur ein Teil der Anlethe gezeichnet. Hingegen entblödeten sich deutsche Banktiers und Privatlente nicht, heim- lich die gleichzeitig in Frankreich aufgelegte Kriegsamleibe zu zeichnen, was während des Krieges dem Fürsten Bismarck zu seinem großen Zorne und zu tiefer nationaler Be- scharemng vom englischer Seste höhnisch unter cke Nase gesieben wurde. In den seit jener Zeit vergangenen Jahr- zehnten ist das nationale Empfinden glück- licherweise derart gekräftigt worden, daß ein abnhcher, beschämender Vorgang adisgeschlos- sen ist. Hente wärd kein Deutscher die Anleihe eines Staates, mit dem wir uns im Kriege be⸗ finden, reichnen und damit den feindlichen Staat unterstützen. Mit dieser sozusagen nega- tiyen Betstigung ader ist es noch nicht getan, es kommt darauf an, daß die vom Reichstage bewilligten fünf Milkiarden Mark Knäegsanledhe voll gezeichnet und ge. zahlt werden. So erfreulich auch die einstim- mige sofortige Annahme der Forderung durch den Reichstag war, so ist dies doch vorerst nur ein moralischer Erfolg, der faktische Erfolg aber hängt davon ab, daß das deutsche Volk das Geid auch willig und rasch aufbringt. Dies ist zeis zwei Gründen von großer Bedeutung; eitmal wird cde Regierung das Geid, wenn auch nicht sofort und alles zusammen, drin- gend brauehen, denn es handelt sich zweifellos um einen langen und schwierigen Krieg. Zwei⸗ tens aber ist gerade in solchen Kriegsläuften der Eindruck, den eine glatte Aufbrin- gung der Geldmittel durch das deutsche Volk auf das Ausland macht und zwar sowohl auf die Neutralen wie auf unsere Gegner, von großer Whtigkeit. Hat man doch immer— und zwar schon lange vor Beginn des Krieges zuf Seiten unserer Gegner mit der Behaup- tung gearbeitet, Deutschland könne einen Krieg garnicht durchführen, weil es finanziell zusammenbrechen würde. Durch die bloße Bewilligung der fünf Milliarden durch den Reichstag wird diese Behauptung natürlich noch nicht widerlegt, sie wird es erst durch eine möglichst glatte Einzahlung durch das deutsche Volk. Für uns steht es außer jedem Zweifel, daß das deutsche Volk dazu sehr wohl in der Lage ist. Die in Deutschland umlaufenden Barmittel sind von jeher größer gewesen, als bei den Vökern, die schon seit Jahrzehnten gewöhnt sind, mit Schecks zu zahlen, wWie beispielsweise die Engländer. Auch haben in den Tagen kurz: vor und kurz nach dem Beginne des Trieges zahlreiche vorsichtige Leute auf jede Weise bares Geld an sich gezogen in der un- glaren Vorstellung, daß fie sonst dem Hunger⸗ tode ausgesetzt sein könnten. Es wird Aufgabe der Presse sein, diese Leute über das Törichte, Unwürdige und Unpatriotische ihres Verhal⸗ tens aufzuklaren und sie dazu zu bewegen, bei der Selegenheit der Zeichnung der Anleihen ihren Fehler wieder gutzumachen. Die Leute, von denen wir hier sprechen, sind hauptsächlich die sogenannten„kleinen Leute“. Um diesen die Anleihe schmackhaft zu machen und um es ihnen überhaupt zu ermöglichen, nach fhren bescheidenen Mitteln sich daran zu deteiligen, wird es nötig sein, wenn auch kleinere Anteile von 500, 300 und selbst 100 Mark ausgegeben werden. Gerade diese kleineren Beträge dürften dann sehr stark ge- zeichnet werden und sie könnten für den Erfolg der Ameihen mit bestimmend sein. Geschick- liehkeit von Seiten der Regierung hinsichtlich der Wahl des Zeitpunktes der Begebung der Inleihe und der Art und der Bedingungen, so- wWie guter natinaler Wille und Verständigkeit wenn dies bei⸗ sieh vereinigt, dann ist um einen ünstigen Erfolg nicht bange. Russische Staatsschuld. In dem allgemeinen Teil wird hervorgehoben, dag die russischen Finanzen nur dadurch ein betrieckigendes Aussehen gewinnen, daß aus dem Volke durck Steuern und sonstige Abgaben alles herausgepreßt wird, was sich irgend her- auspressen läßt Es ist bekannt, daß die russi-⸗ sche Regierung dabei vorwiegend an die schlechten Iustinkte der Masse appe⸗ liert hat. Dafür Haben wir den besten Beweis in dem Erlaß des Zaren an den neuen russischen Finanzminister Bark, der bekanntlich im 13 d. Js. Herrn Kokowzew ablöste. In diesem Erlag wird auf die traurigen Tat⸗ zachen der Schwache, der Armut und der öko- uns General-Anfeiger.— Fadiſche Aruene Aachrichten.(Abendblati) nomischen Zerrütung als unvermeidliche Folgen der Trunksucht verwiesen. Es sei unzulässig, heist es, die günstige Situation des Staatsschatzes auf die Zerrüttung der moralischen und ökonomischen Kräfte der großen Mehrheit der russischen Bürger zu gründen. Daher müßten Einnahmen ausfindig gemacht werden, die aus den uner⸗ schöpflichen Reichtümern des Landes und aus der produktiven Arbeit der Bevölkerung herrührten. Vor allem mußte aber das Branntweinmonopol abgeandert wer⸗ den. das Bewußtsein des eigenen ver⸗ derblichen Funs ist auch in den tussischen Regierungskreisen vorhanden. Ganze 1809,35 Millionen Mark wurden für das Jahr 1913 aus dem Branntweinmonopol erwartet. Eine ungeheure Summe, die aus dem Mark des Volkes Sesogen wird. Wenn jetzt in zwöélfter Stunde dem Zaren die Erkenntnis kommt, daß hier Reformen dringend Man sieht, notwendig sind, so kann man sich des Ein- drucks nicht erwehren, daß hier eine gewisse Analogie mit dem Jahre 1905 vorliegt. Als da- mals für den Absolutismus alles auf dem Spiel stand, da vrurden dem Volke ebenfalls die größ- ten Versprechungen gemacht. Freizügigkeit, Unantastbarkeit der Person, Glaubens-, Ver⸗ sammlungs-, Rede-, Preßfreiheit, und wie die schönen Freiheiten sonst noch heißen mögen. Als aber die Revolution niedergeschlagen wWar, da wurde allmählich eine Freiheit nach der an- deren in ihr Gegenteil verwandelt, bis die tion schärfer War, als je zuvor. Und wie seht es mit den Finanzen des Rei⸗ ches? Befinden sie sich wirklich in einer 80 günstigen Situation? Auch da wird man be⸗ rechtigte Zweifel hegen dürfen. Die russische Staatsschuld betrug am 1. Jan. 1912 8 987 875 209 Rubel, d. s. rund 19½ Milliarden Mark. Von dem genannten Betrage entfielen auf produktive Zwecke— also FEisenbahnanleihen— bloß 1 642 314 613 Rubel. Der weitaus größte Teil— 315 560 591 Rubel— War für„allgemeine Staatszwecke“ aufgenommen. Davon hat das Ausland 2630 011 725 Rubel befristete und 98 585 561 Rubel unbefristete, zusammen also 2 728 597 286 aufgenommen. Im Inlande wurden 1 351 433 903 Rubel befristete und 3 235 509 402 Rubel unbefristete, zusammen also 4 886 963 3o5 Rubel untergebracht. Bei dieser Verteilung fällt vor allem auf, daß dem Inland ein großer Teil der Staatsschuld ohne Kündi⸗ gupgsrecht aufgezwungen wurde. Den Haupt⸗ posten bildet darunter die nach französischem Vorbild herausgegebene aprozentige Staats- rente, die am 1. Jan. 1912 bereits den kolossa- len Betrag von 2 820 o0 Ooοο Rubel erreichte. Einen bedeutenden Bestandteil der russischen Staatsschuld bilden die vor der Währungsreform von 1898 oder in ausländischer Währung her⸗ ausgegebenen Anleihen. Sowobl der Kapital- betrag, als auch die Zinsen dieser Anleihen müssen in Gold beglichen werden, und zwar kommt, soweit sie auf russische Währung lau- ten, der alte Goldrubel=.20 Mark hier in Frage. Am ꝛñ. Januar 1912 befanden sich 3 207 389 126 Rubel solcher Goldanleihen im Umlauf, dagegen nach amtlicber Etrhebung im Inlande bloß 237 209 511 Rubel. An diesem Bei- spiel kann man so recht ermessen, was es heißt, wenn der Staat plötzlich die Goldzahlung ein- stellt und in erhöhtem Maße ungedeckte Kredit- billete herausgibt. Den Schaden hat das Auus⸗ Jand zu tragen— vorausgesetzt, daß es diese Maßregel ruhig hinnimmt. Das Beispiel der Türkei hat gezeigt, dagß man auch Staaten finanziell unter Kuratell stellen kann, es politisch nicht ausgeschlossen ist, daß Ruß- land das Schiksal der Türkei erlebt, so kann dasselbe auch auf finanziellem Gebiet ein- treten. Geldmarkt, Bank- und BSörsen- WMesen. Erneute Suspendierung der Peelsakte. Nach einer Meldung vom 1. KAugust ist die Peels-Act bereits an diesem Tage suspendiert und wenn worden. Gleichzeitig wurde der Bank von England die Ermächtigung erteilt, für 30 Millionen Pßund Sterlings Eäün pfunduoten auszugeben. Zum vierten Male seit Erlaß des Gesetzes, das den Geschäftsbetrieb der Emissionsabtei⸗ lung der Bank von England regelt, und das vom l9. Juli 1844 datiert ist, sieht sich somit Großbritanniens Regierung genötigt, bei ihrem Zentralnoteninstitut die Bestimmungen aufzu- heben, die die Notenausgabe sonst begrenzen. Im Gegensatz zur deutschen Reichsbank hat ja die Bank von England nur das Recht, 18,44 Millionen, d. h. etwa 370 Millionen Mark, Noten auszugeben, für die nicht volle Gold- deckung vorhanden ist. Aus der eingangs ge- nannten Ziffer geht bereits hervor, mit Welcher Hendels- Sicherheit die Gouverneure der Bank dieses Mal darauf rechnen, den in der Geschichte des Instituts fast unerhörten Fall eintreten zu sehen, daß die Notenzirkulation nicht nur den Metallbestand, sondern Metallbestand und Kontingent zus ammen übersteigt. In den bisherigen drei Fällen der Suspension der Bankakte— in den Jahren 1847, 1837 und 1866— genügte die Ankündigung der Suspen- sion jedesmal, um eine tatsächliche Ueber⸗ schreitung des Kontingents zu verhindern; es ist aber nicht anzunehmen, daß dieses Mal bei einem europàischen Krieg, in den England mit- verwicket ist, die Suspension der Bankakte die gleiche Wirkung haben wird. Man wird also den für englische Verhäaltnisse geradezu unge- heuerlichen Fall eintreten sehen(Wahrschein- lich ist er sogar inzwischen bereits eingetreten), daß in England, das bisher Noten unter roo M. überhaupt nicht kannte, und dessen Notenum- lauf stets durch Metall ganz wesentlich über⸗ deckt War, kleine, durch Metall nur teilweise gedeckte Noten im Umlauf sind. Bezüglich des Diskontgesetzes wird gemel⸗ det, daß die Bank von England nach Erlaß des Moratorium ihren Mindestdiskont von 10 Luf 6 Prozent herabgesetzt habe. Auf seitens der&stetreic hisch-un garischen Bank wird, wie schon gemeldet, die Herabsetzung des Diskonts um 2 auf 6 Prozent erwartet. Darlehnskassenscheine. Die vorliegende Nummer enthält eine amt⸗ liche Beschreibung der auf Grund des Gesetzes vom 4. d. Mts. zur Ausgabe gelangenden Dar⸗ lehnskassenscheine zu 5 und 20 Mark.(Wieder- nolt, da die Beschreibung heute mittag nicht aufgenommen werden konnte) Mandel und inddlustrie. Deutsch-belgischer Handel im Jahre 1913 Nach der Statistik des Deutschen Reichs „Auswärtiger Handel im Jahre 1913“ belief sich der Spezialhandel mit Beigien ohne Gold, Sil- ber und Wertpapiere: I. in der Einfubr auf 3444, Millionen Mark gegen 386,6 Millionen Mark im Vorjahr, daher Abnahme 42,2 Müll. Mark 10,9 v. H. 2. in der Ausfuhr auf 581 Millionen Mark gegen 403,3 Milfionen Mark im Vorjahr, daher Zunahme 57, Millionen Mark 11½ v. H. fiHaupteinfuhrwaren: Wolle 3½0 Mil. Mark, Pferde 31,2, Zink 13,4, ungefärbte Kunst-⸗ seide 13,3, Merinokammaug 12,3, eindrähtiges rohes Leinen-(Flachs- und Flachswerg.)Garn 12,3, Koks 11,4. Thomasphosphatmehl 1,2, na⸗ türlicher kohlensaurer Kalk 9,7, Schlacken, Aschen uswr. 9,3, Kupfer 8,2, Kreuzzuchtkamm- zug 7,8, Schwefelsäzure 5, Millionen Mark. Hauptausfuhrwaren: Steinkohlen 90, Millionen Mark, Maschinen 34,1, Koks 198, Roheisen und elektrotechnische Erzeugnisse, darunter Kabel mit 4,3, je 18,9, Roggen 13,, halb- oder ganzgare Pelztierfelle 10,4, Weizen 8,6, Hafer 8,4, schmiedbares Stabeisen, außer Trägern, dann Bandeisen 7,8, Steinpreßkohlen .6, Fahrzeuge 60, Wollkleiderstoffe 6,2, nicht polierter usw., gewalzter Eisendraht, Rohlup- pen, Rohschienen usw. je 6,1, Anilin und andere nicht besonders genannte Peerfarbstoffe.9 Millionen Mark. Warenmärkte. FDerliner Getreidemarkt. Berlin, 10. Aug.(Produktenmarkt.) Am Getreidemarkt war die Tendenz für Lokoware außerst flau, da das Inlandsangebot, im Zusam- menbang mit den erleichterten Zufuhtverhält⸗ nissen sich stark vermehrt hatte. BEfiLix, 10. August 1814. 8. 10. Welzen: welobend 230—227 215 Wolchend 2083—200 185 Hafer: Welchend 220—216 200—195 5 mittel 220 216 200—195 97 neuer: ruhig——— Mals runder: ruhig 185 185 Welzenmehl; flau 38 40 34—40 Roggenmehl: welchend 30—34 28—31 Dſe Preise verstehen siob für Lokoware in Nark per Tonne. Magdeburger Zuckermerkt. Hagdeburg, 11. Aug. Zuokerberlobt. Karnzucker 80% b. 3. .00.00—, Nachproduokte 75% 9. 8..00—.00, geschäftsl, Brodraffinade l. onne Fass 00.00—00.00—, Krystalkzucker l. mit F. 00.00—00, gemaklene Rafflnade mit gack 19.25— 00.00.— gemahlens Rehlis mit Sack 00.——00.00—. gesohbüftslos. Aagdeburg, 11. Aug.(Telegr) Rohzucker 1. Produkt trandlto rel an Bord Hamburg per Aug. 588 7., por Sept..85.—.,.07 15 per Okt,.53.— 8 940 9., per Nov. Dex. 9 52½., 0„ per Jan.-März.77% 0„.87% 8. per Hal.80.—., 987¹ Tendenz: stet g. Sobön, Chieagoer Getreidemarkt. WV. Chicago, 8. Aug. Weizen steigerte sich auf die Nachfrage der Mühlen in Minneapolis, so- wWie auf Ankäufe des Hauskomitees. Auch trug die verbesserte Börsenlage im Auslande zu einer Festigung der Tendenz bei.— Mais. markte bewirkte die trockene Witterung und starke Kassenposition, sowie der zu einer ochkonjunk- tur Anlaß gebende Regierungsbericht eine Stei- gerung der Preise. Ferner wirkten Meldungen über die Festigkeit der südwestlichen Märkte günstig auf die Preisgestaltung ein. Der Schluß War sehr fest. Am Mais- Landwirtschaft. Washington, den 7. August 1914. Mais: 17 8˙ 17⁰1⁴ 178/¹2 Allg. Distand in%.. 748 85,8 80,%0 Ertrag p. Acre in Bushels 251 2753 250 280 Anbaufläche in Tausend. von Acres 105067 105067106884108110 Der r sich daher auf 2637 182 000 Bushels gegen 2 446 988 000 Bushels deflnitives Vorjahrsergebnis. Frühiahrs-Welzen: Allg.'stand in% 75.5 74,1 90,4 Ertrag p. Acre in Bushels 13,1 15,3 12,5 15,1 Anbaufläche in Tausend. von Acres 17990 17990 186630 19201 Der Gesamtertrag berechnet sich daher auf 235 669 000 Bushels gegen 239 819 000 Bushels deflni- tives Vorjahrsergebnis. Winter-Welzen: Qualität in 90 93,.2— 33½ 90% Der Gesamtertrag beläuft sich naeh vor- läuflger offizieller Schätzung auf 675 000 000 Bus- hels gegen 523 561 000 Bushels definitives Vor- jahrsergebnis. Hafer: Allg.'stand in% 73,4 84,5 73,7 30,8 Ertrag p. Aere in Bushels 30,0 31,3 26,8 81.9 Anbaufläche in Tausend. von Aeres.38383 38883 3834 37844 Auf den Farmen noch verbleibende Vorräte in Tausend. v. Bushels 62467 103900 34872 Der Gesamtertrag berechnet sich daher auf 1874 010 000 Bushels gegen 1 121 768 000 Bushels deflnitives Vorahrsergebnis. Gerste: Allg.'stand in% 980 92% 34%% den Ertrag p. Aere in Bushels 26,9 28,0 23,1 26,7 Anbaufläche in Tausend. von Acres 75287528 7255 7754 Der Gesamtertrag berechnet sich daher auf 202 503 000 Bushels gegen 178 189 000 definitives Vorzahrsergebnis. Roggen: Der Gesamtertrag beläuft sich nach vor- läuflger offlzieller Schätzung auf 43 000 000 Bushels gegen 41381 000 deflinitives Vorzahrsergebnis. Der Durchschnittsstand für Leinsamen betrug am I1. August 82,1 Prozent gegen 90,5 Prozent im Vormonat und 71,4 Prozent im Vorjahr. Der Ertrag per Acre wird auf 78 Bushels ge⸗ schätzt gegen 91 Bushels im Vormonat und 83 Bushels im Vorjahre. Unter Zugrundelegung der Anbaufläche von 2 425 000 Acres ergibt sich ein Ertrag von 21 098 o00 Bushels gegen ein definitives Ergebnis von 17 853 o0 Bushels im Vorjahre. ante NMandelsnecNrienten. W. Schöneberg, 10. Aug. Wegen finan⸗ zellen Verlusten die in den Kriegswirren ihre Ursache haben, erschoß sich der Bankier Siegmund Burger, Inhaber der Sleich- namigen 1891 gegündeten Bankfirma. Kriegs⸗Erfriſchungen. Schwere Tage voller Entbehrungen ſtehen un⸗ ſeren Lieben, die für uns in Feld gezogen ſind, bevor. Die Daheimgebliebenen gedenken der Fer⸗ nen mit banger Sorge und wohl bei den meiſten wird der Wunſch rege, die Strapazen des Feld⸗ zuges zu mildern, ſoweit es in ihrer Macht ſteht. — Zu denjenigen Nahrungsmitteln, denen die Wiſ⸗ ſenſchaft eine beſondere Nährkraft zugeſprochen hat, gehört vor allen Dingen die Schokolade. Sie hat ſich ſchon in früheren Kriegen trefflich be⸗ währt und ſie wird in den kommenden Zeiten im Felde eine nach größere Rolle ſpielen, Sie nimmt wenig Platz ein und läßt ſich darum leicht im Tor⸗ niſter verpacken. Auf anſtrengenden Märſchen un⸗ terdrückt ſie nicht nur das Hungergefühl, ſondern beugt auch der vorzeitigen Erſchlaffung vor. Dieſem Umſtande Rechnung tragend, hat bie be⸗ kannte Schokoladenfabrik von Gebrüder Stollwerck .⸗G. in Köln eine beſondere Abteilung, die.⸗ Abteilung, eingerichtet, bei der Beſtellungen auf Nachſendung nicht nur von guter Schokolade, ſon⸗ dern auch von erfriſchenden Pfeffermünz⸗Paſtillen an die im Felde ſtehenden Soldaten angenommen werden. Die Abteilung verſendet dieſe Waren in fran⸗ kierten Feldpoſtbriefen von ca. 250 Gramm und zwar auf Wunſch nur Schokolade oder nur Pfef⸗ fermünz oder auch beides abwechſelnd oder beides gemiſcht. So ein Doppelbrief koſtet 1 M. Wir machen auf die heutige Angeige der genannten Firma aufmerkſam, curs der ales Nähere her⸗ vorgeht. Verantwortlicb: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst- und Feuilleton: I..: Dr. Fritz Goldenbaum. für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: fandelssef Br. Lel für den Handelsteil: Dr. Ado für den Inseratenteil und Gece Fritz Joos: Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. ll. Direktor: Ernst Müller. Flekctrische KemApparatk 39 85 die Neise gee eerene a 905.87 r 7 28 f 1 9 e e eeee Nauptrn der Osrumampe. Veserebenvecseeeeeesgepbsgeegseseggegegagegctde 6. Seite. General-Aneiger.— Sadiſche Reueſte Rachrichten.(Abendblatt) Montag, den 10. Auguſt 1914. der auf Grund des Geſetzes vom 4. Auguſt 1914 zur Ausgabe gelangenden Darlehenskaſſenſcheine zu 5 Mark. Die Darlehenskaſſenſcheine zu 5 Mark ſind 12 aus Hanfpapier, das als fortlaufendes natürli zwiſchen gebogenen Linien enthält und au roten Pflanzenfaſern verſehen ſind. Die Vorderſeite enthält einen Untergrund in gelber breite ornamentale Umrahmung, deren Ecken durch große Roſett rechteckigen leicht gelben Untergrund ein, dem ein blauviolettes gedruckt iſt. Auf dem Untergrund iſt ein kreuzweiſe ſchraffierter, adler mit bläulichen ſenkrecht ſchraffierten Krallen, Schnabel un oberer Teil in eine Sonne hineinragt, die mit ihren zackigen, ab und kürzeren blau eingefaßten Strahlen die obere Auf der oberen und der unteren Leiſte iſt nach außen, die Umrahmung in der Mitte abrundend, eine Anzahl von Roſetten angebracht, von denen je Seitenleiſten iſt nach außen hin ein Roſ in weißem Druck auf blauviolettem Grunde er Die Vorderſeite zeigt in blauſchwarzer Farbe und in deutſcher Schrift folgenden Aufdruck: Berlin, den v. Bischoffshausen. Warnecke. Dickhuth. Beſchreibung ſcheint. Darlehenskaſſenſchein Fünf 5. Auguſt 1914. Mark Reichsſchuldenverwaltung. Vieregge. Müller. Springer. Darunter ſteht innerhalb der unteren Leiſte der Umrahmung in der unteren rechten Ecke der Umrahmung neben den Unt große blauſchwarze 5 angebracht iſt. Die Rückſeite iſt in einem hellen Blau gedruckt. ſtellungen von Kaiſerkrone, Schwert, Zepter und ſtabens M in leichten Linien begrenzt, innerhalb deren die Worte E blauen Roſette die dunkelblaue Zahl 5 wiederholt angebracht ſind. oberen Einfaſſung enthält zwiſchen z Einfaſſung, ebenfalls im weißen befinden oberen Ecken weiß umzogene 5 je eine weiße blau amzogene 5. lichte Strahlen nach allen Seite Schwert ſowie ein Lorbeer⸗ Der Aufdruck lautet in Zwiſchen den Darſtellungen der Germania und der unter den Reichsabzeichen angebrachten 5 In der gleichen Farbe ſind an 2 Stellen, Nummer des Scheines aufgedruckt. Feruer erhält er beſteht aus einzelnen ſchräg geſtellten VSCHEUENV MARK FUVF MARNK befinden ſich 2 Kontroll links unten und rechts die Rückſeite noch einen Schutzdruck in grauer Zeilen, die aus den Worten DARLEHEVSNASSE. zuſammengeſetzt ſind. ſich Kartuſchen, die auf ſchraffiertem Grunde, je eine blaue, enthalten Die beiden unteren Ecken enthalten in Roſetten deutſcher Schrift: zuſammen und wird durch eine bandarti INF MARK in weißem D wei weißen Punkten die weiße Zahl 5, das der unteren Druck, die Angaben M5 und 5 NI. In der Mitte des Scheines ruht auf einer Sonne, von der n ausgehen, die Kaiſerkrone, unter der kreuzweiſe Zepter und und ein Eichenzweig angeordnet ſind. Darunter ſteht auf einem länglichen, aus Roſetten gebildeten Hintergrund eine ſchraffierte, Unten links und rechts zu beiden Seiten des Scheines befindet ſi Lorbeerkranzes auf dunklem Untergrunde je ein Bruſtbild der Ge des Scheines zugekehrt und das Haar mit der Kaif Darlehenskaſſenſchein Fünf oben, Buchſtabe und Lindenhofftr. 34 (nächſt Hauptbahnh.), groß. hell. Magaz. od. Werkſtätt. m. Keller ſof. zu v. 45525 Joh. Nöth, Hebeiſtr. 19. u beſter Lage nächtt Markiplagz Laclen mit 2 Schaufenſter und reichl. Lagerräumen, ſeit ahrzehnten von einer irma bewohnt, 45775 sechr preiswert per 1. Okt. oder ſpäter zu vermieten. Näh. durch bevi& Sohn 1, 4 Breiteſtr. Tel. 595 Grenzweg Nr. 6 Meßzgerei mit Wohnung u. Zubehör per 1. Okt. dſs. zu vermieten. Näh, bei Wafbel, Rampen⸗ weg 2 oder Büro Waihel, U 4, 23. Tel. 7552. 55 7 JI, 18 Kleinerer Lagerraun im Hofe per ſofort zu zu vermieten. 45826 Näh. bei Weiß, parterre Schp nes, helles 45502 Magazin auch Bureau, ſofort zu vermieten. Näh. 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Sie beſtehen ches Waſſerzeichen die ſich wiederholende Zahl 5 f der Rückſeite links mit einem Streifen von orange⸗ und blauvioletter Farbe. en ausgefüllt ſind, ſchließt den Punkt⸗ und Strichmuſter auf⸗ grau ſchimmernder Reichs⸗ d Zunge angebracht, deſſen wechſelnd längeren gelblichen Leiſte der Umrahmung zum Teil verdeckt. de zweite die Ziffer 5 enthält. b ettenmuſter angeſetzt, innerhalb deſſen das Wort ENE Noelle. erſchriften und dem Straffatz eine Der Untergrund ſetzt ſich aus Dar⸗ Reichsadler ſowie der Zahl 5 und des Buch⸗ g verſchlungene Einfaſſung ruck, ſowie auf einer licht⸗ weiß umzogene, verzierte 5. ch innerhalb eines ſtiliſierten rmania, das Antlitz der Mitte erkrone und einem Eichenzweig geſchmückt. Eine An beide der Strafſatz, während Das Mittelſtück der In den beiden Bühnhof Plaß 7 frete ſonn. Lage, 3 Zim., Küche, nebſt Zub. 1. Etage p. Aug. od. ſpät. an ruh. Leute zu verm. Näh. nur Büro p. 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Die Leiſten dieſer Umrahmung ſind von Grunde die ſich wiederholenden ſind von großen Roſetten ausgefüllt, die in der Mitte die Grunde und um dieſen herum viermal das Wort Z WANZIG halten je vier paarweiſe einander gegenüber violette ſternartige Kreuze angebracht ſind. Auf dem freien Pap Rande parallellaufenden Linien. Außerdem enthält die Vorderſeite bis zu einer breit Worte ZWANZIG MARK. — der auf Grund des Geſetzes vom 4. Auguſt 1914 zur Ausgabe gelangenden Darlehenskaſſenſcheine zu 20 Mark. Die Darlehenskaſſenſcheine zu 20 Mark ſind 14 em breit und 9 em beſtehen aus Hanfpapier mit einem fortlaufenden natürlichen Waff ſchlungenen Linien gebildete, abwechſ Auf der Rückſeite befindet ſich rechts hoch. Sit Waſſerzeichen, das aus per⸗ elnd offene und mit der Zahl 20 gefüllte Felder zeigt ein aus orangeroten und grünen ſt in gelb, blaugrau, rotbraun und grauviolett gelegten ornamentierten Muſter, deſſen einzelne aikartige Einfaſſung haben, die nach Inmitten des Scheines be⸗ eine Darſtellung der Kaiſerkrone, darunter Reichsapfel ſowie ein Lorbeer⸗ und ein Eichenzweig. hellgelben und zarten blaugrauen Guilloche ver⸗ gelagerten rautenförmigen Umrahmu Roſetten gebildet und tragen außen auf dunklerem Zahl 20 darlehenskaſſenſchein. Zwanzig Mark. Berlin, den 5. Auguſt 1914. Reichsſchuldenverwaltung. Warnecke. Dickhuth. Vieregge. Müller. Springer. Darunter ſteht, ebenfalls in brauner Farbe, der Straſſatz. Die Rückſeite iſt in rotbrauner Farbe gedruckt und hat eine einfache, aus Linien In der Mitte iſt der Reichsadler auf einem mit einem feinen Die Fänge, Schnabel und Zunge ſind ſenkxecht, Um den Adler zieht ſich eine ellipliſche, aus tragen. ſtehende helle kleinere Roſetten, in deren Mitte Die beiden ſeitlichen Ecken gelb auf grauviolettem Beide Roſetten ent⸗ jerrande erſcheint ein gelblicher Schutzdruck aus feinen mit dem in brauner Farbe und in deutſcher Schrift folgen⸗ Noelle. Roſetten Jede Roſette trägt nach außen das Wort Z WANZ1G, nach innen darlehenskaſſenſchein Zwanzig Mark Unter dieſen Zeilen ſteht in violettbrauner Farbe ſind an zwer Stellen, links unten und rechts o Kepplerſtraße 21 Meerfeldſtr. 67 Lindenhof 3 Zimmer, Küche u. Babez⸗ 2. u. 4. Stock per 1. Okt. zu vermieten. 45782 2 Zimmer und Küche 5. Stock freie Lage per 1. Aug. oder ſpät. an nur kinderl. Leute zu verm. Näh. Q 5, 14, Bäckerei. Tel. 4709. 45782 Große Merzelſtr. 30 Tr. 4 Zimmer mit Bad p. 1. 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Aus dem Großherzogtum. )Schwetzingen 8. Aug. Die Bäcker⸗ innung gibt bekannt, daß ſie ſich infolge des 5an Arbeitskräften genötigt ſieht, die Herſtellung von Brötchen einzu⸗ ſtellen. () Karlsruhe, 6. Auguſt Die Ferien⸗ ſtrafkammer! verurteilte wegen ſchweren Sittlichkeitsverbrechens den Taglöhner Heinr. Weber aus Gttlingen zu 3 Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Weber hatte ſich an einem minderjährigen Knaben vergangen. () Karlsruhe, 6. Auguſt. Geſtern nach⸗ mittgg wollte ein 14 Jahre alter Schreinerlehr⸗ ling aus Eggenſtein noch kurz vor einem nach dem Krankenhaus fahrenden Straßenbahn⸗ wagen über die Weſtendſtraße nach der Kaiſer⸗ allee fahren. In demſelben Augenblick wurde er von einem Auto geſtreift, fiel gegen den Straßenbahnwagen und zog ſich lebens⸗ gefährliche Kopfverletzungen zu. Er Aufnahme im Städtiſchen Kranken⸗ — (Karlsruhe, 6. Auguſt. Infolge eines Herzſchlages ertrank geſtern abend in einer Badeanſtalt der Reſerviſt Rudolf Kaiſer 11 aus Geislingen, welcher beim Leibgrenadier⸗ eingeſtellt und die Geſchäftsſtelle an den früheren Platz verlegt. Das Aufnahmegebäude des alten Bahnhofs wird in ein Lazavett umgewandelt; es erhält direkten Gleisanſchluß, ſo daß die Verwundeten ohne Umſteigen bis da⸗ hin verbvacht werden können. Pforzheim, 6. Aug. Feſtgenom⸗ men wurden der Kaufmann Franz Kees aus Waldſee und der Kaufmann Leopold Boden⸗ heimer, beide in Straßburg wohnhaft, weil ſie unter verdächtigen Umſtänden für 1400 Mk. Platin in zuſammengeſchmolzenem Zuſtande und in Form von Stiften in einer Scheideanſtalt Regiment Nr. 109 hier eingezogen war. 0 Karlsruhe, 7. Aug. Die Arbeiten z ur Jubiläums Aus werden infolge der Ereigniſſe bis auf weiteres ſtellung 1915 verkaufen wollten. )(Schopfheim, 7. Aug. Dic Ausſtel⸗ lungsleitung hat infolge der politiſchen Lage be⸗ ſchloſſen, die Ausſtellungs⸗Eröffnung bis auf weiteres zu verſchieben. NNNN ungsb für den Amtsbezirk Mannheim. Herten 9. Aug. Wegen aufrührer⸗ iſchen Aeußerungen wurde der Simon Maier von hier verhaftet und nach Säckingen transportiert. Maier ſtieß den Ruf aus: Hoch die Republik, nieder mit dem Kaiſer! Maier iſt ca. 25 Jahre alt und verheiratet. * Konſtanz, 7. Auguſt. Wie wir früher berichteten, ſollte in dieſen erſten Auguſttagen hier ein Weltfriedens⸗Kongreß abge⸗ halten werden. Man hat nun die Tagung nach London verlegt.(Das iſt der richtige Ort. Die Red.) Damit die zu der Tagung bereits Eingetroffenen ſicher durch Deutſchland kamen, wurde ihnen von der badiſchen Regierung eine beſondere Zugabteilung zur Verfügung geſtellt. latt 7. Jahrgang. Belanntmachung. Seitens des Bezirskommandos werden 20 freiwillige ehe⸗ malige Chauffeure geſucht zur Bedienung von Motoren, die zum Siehen ſchwerer Laſten im Felde be⸗ ſtimmt ſind. Meldung der Betreffenden ſofort bei der Firma heinrich Lanz, maſchinenfabrit Abteilung Landbaumotor. Die Leute treten in die militäriſchen berhältniſſe ein und werden militäriſcher⸗ ſeits gelöhnt. Agl. Bezirkskommando Mannheim. ee Mobilmachung hier die Entſchä⸗ digung für ausgehobene Pferde und augekaufte Fahrzeuge betreffend. Wir weiſen darauf hin, daß die Entſchädigungen, welche für die zum Krieg ausgehobenen Pferde nebſt Geſchirre, ſowie für die angekauften Fahrzeuge ein⸗ ſchließlich der Kraftfahrzeuge zu entrichten ſind, im Lauſe dieſes Monats von der Gr. Landeshauptkaſſe durch Vermittelung der Bezirksfinanzſtellen zur Zahlung gelangen werden. Der Tag der Auszahlung wird ſ. Zt. jeweils beſonders durch die Bezirkſinanz⸗ ſtellen bekaunt gemacht werden. Die Auszahlung erfolgt nur gegen Ablieferung des mit Quittung des Empfangsberechtigten verſehenen Anerkennk⸗ niſſes, das dem Beſitzer der angekauften Pferde und Gegenſtände bei der Aushebung ausgefolgt worden iſt. Mannheim, den 9. Augnſt 1914. Gr. Bezirlsamt Abt. I. um Handelsregiſter A wurde heute eingetragen: Bond I.⸗Z. 246 Firma Auguſt Jericho, „ erned „ Max Marx, 0„ Feldhahn& Mobtz, „XVI„„ 1109„ Wilhelm Nonnenmacher, „ Gebr. Zeiß, „VI 239 Heinrich Guttmann, alle in Männheim: Die Firma iſt erloſchen. Mannheim, den 7. Auguſt 1914. Großh. Amtsgericht Z. 1. Bekauntmachung für die Nheinſchiffahrt. Die Schißfahrttreibenden werden darauf hin⸗ gewieſen, daß der Schiffsverkehr auf der Waſfſer⸗ ktraße des Rheines für alle unverdächtige Schiffe 3649 geöffnet bleibt. Zur Nachtzeit und bei Nebel dürfen jedoch nur militäriſche Transporte verkehren. Haſenkommandantur. Zum andelsregiſter B Band V.⸗Z. 48, 5 Gefeuſchaf; eſe maedeſchräukter Haftung“ in Secenheim wurde heute eingetragen: Max Emrich Ehefrau, Aunemarke geb. Matzen⸗ bach, Seckenheim, iſt als Prokuriſt beſtellt und für ſich allein zur Vertretung der Geſellſchaft und Zeich⸗ nung der Firma berechtigt. Mannheim, 6. Auguſt 1914 SFr. Amtsgericht L 1. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Chemikers Auguſt Königs in Mannheim wurde ein⸗ hient weil eine den koſten des Verfahrens entſprechende Konkurs⸗ maſſe nicht vorhanden iſt. Maunheim, 31. Juli 1914. Gexrichtsſchreiber Or. Amtsgerichts Z. 6. Zum Handelsregtſter B Band X O. Z. 27, Firma „Manuheimer Frucht Im⸗ port Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: 3648 Julius Brügelmann Ehefran Erua geb. Maiſel, aunheim, iſt als Pro⸗ kuriſt beſtellt und für ſich allein zur Vertretung der Geſellſchaft und Zeichnung deren Firma berechtigt. Maunnheim, 7. Aug. 1914. Gr. Amtsgericht Z. I. Maul⸗ u. Klauenſeuche betr. Die mit unſern Ver⸗ fügungen vom 27. Mai und 13. Juli ds. Is. getroffenen Maßnahmen werden hiermit gänzlich aufgehoben. Hiernach fin⸗ det eine polizeiliche Be⸗ obachtung vonHandelsvieh nicht mehr ſtatt. 3642 Mannheim, 7 Aug. 1914. Großh. Abt. II Herrenloſe Hunde betr. Zugelaufen u. bei Hein⸗ rich Frank, Ingenieur hier, Seckenheimerſtr. 68, unter⸗ gebracht ein herrnloſer Hund: Schäferhund(Wolf), weiblich, ſchwarzgrau. Zugelaufen u. bei Franz Pfeffer hier, Schimperſtr.3, untergebracht ein herren⸗ loſer Hund: Wolfsſpitzer, weiblich, hellbraun mit ſchw Flecken. Zugelaufen u. bei Her⸗ mann Zeller hier, Schwetz⸗ ingerſtr. 149 untergebracht ein herrenloſer Hund: Wolfshund, männl., dun⸗ kelgrau. Eingefangen und im Tieraſyl untergebracht ein herrenloſer Hund: Schnau⸗ zer, männlich, grau. Zugelaufen und bei Roſa Herget Ehefrau hier, Laug⸗ ſtraße 91 untergebrachtein herrenloſer Hund: Wolfs⸗ hund, männlich, ſchwarz⸗ grau. Zugelaufen und bei Jo⸗ ſeph Späth, Aufſehersehe⸗ frau, hier Dammſtraße 15 Hths. 1. Stock unterge⸗ bracht ein herrenloſer Hund: Spitzer, männlich, ſchwarz. Zugelaufen und bei Max Bierig, Kaufmann hier, Waldhofſtr. No. 196 unter⸗ gebracht ein herrenloſer Hund: Schäferhund,männ⸗ lich, dunkelgrau. Zugelaufen und bei Chriſtian Rippert Ehefrau hier, Rheinhäuferſtr.60, III. untergebracht ein herren⸗ loſer Hund: Wolfsſpitz, männlich, gelbgrau. Zugelaufen und Auguſt Maurer hier, Rheindammſtr. 54 unter⸗ gebracht ein herrenloſer Hund: Kriegshund, männ⸗ lich, ſchwarz und braun. Zugelaufen und bei Eliſabetha Gärtuer hier, Dammſtraße Nr. 24 unter⸗ gebracht ein herrenloſer Hund, Wolfshund, männ⸗ lich, braun und ſchwarz. Zugelaufen und bei Karl Ledermann, Volks⸗ ſchüler in Neckarau, Schul⸗ ſtraße 91 untergebracht ein herreuloſer Hund, Fox, männlich, weiß mit ſchwarz. Placken auf dem Rücken. Zugelaufen und bei Schloſſer Adolf Büthe, Langſtr. 45 untergebracht ein herrenloſer Hund, Spitzer, männlich, grau. Zugelauſen und im Tieraſyl untergebracht ein herrenloſer Hund, Ulmer Dogge. mäunlich, gelb, tigerartig geſtreift. Zugelaufen und bei Ella Wutzke hier, O 4, 11 nuntergebracht ein herren⸗ loſer Hund, junger Jagd⸗ hund, männlich, grau mit braunen Flecken. Zugelaufen und bei Otto Werner, Kaufmauns⸗ ehefrau hier, Friedrichs⸗ ring 34 untergebracht ein hertenloſer Hund. Jagd⸗ hund, weiblich, braunge⸗ tigert. 3035 Zugelaufen und bei Franz Dietz hier Pflügers⸗ grundſtraße 25, 4. Stock Untergebracht ein herren⸗ loſer Hund: Schoßhund männlich, ſchwarz. Zugelaufen undbeiFrau Keßler P 6. 2 untergebracht ein herrenloſer Hund: Kriegshund männlich. Eingefangen und bei Sattlerm. Adam Schroth in Schriesheim unterge⸗ bracht ein herrenlofer Hund: Junger Jagdhund (Rüde), dunkelbraun, 4 weiße Pfötchen, weiße Schnauze, weiße Bruſt. langhaarig. 3640 Eingefangen und bei Auguſt Kucher hier K 2 Nr. 1 untergebracht ein herrenloſ.Hund Kreuzung bei Kriegshund und Hühner⸗ Maunheim, den hund, männlich, rotbraun und gelb, weiße Ab⸗ zeichen. Mannheim, 30. Juli 1914. Großh. Bezirksamt Polizeidirektion. 3643 Zum Handelsregiſter& wurde heute eingetragen: 1. Band J,.⸗Z. 52. Firma „J. Bonn“, Mannheim. HeinrichHeidenheim Ehe⸗ frau, Anna geb. Dreyſus, Mannheim, iſt als Pro⸗ kuriſt beſtellt. 2. Band J,.⸗Z. 142, Firma „Ifidor Kahn Nachfolger Fuchs& Schramm“, Mannheim. Iſidor Kahn Ehefrau, Karoline geb. Moßbacher, Manunheim, iſt als Pro⸗ kuriſt beſtellt. 3. Band I,.⸗ Z. 153, Firma„Nichard Dippel Nachf. Inh. Karl Fleiner“, Mannheim. Babette Fleiner, Mann⸗ heim, iſt als Prokuriſt be⸗ ſtellt. 3657/87 4. Banud II,.⸗Z. 88, Firma„Hugo Waldmann“, Mannheim. Hugo Waldmann Ehe⸗ frau, Dora geb. Lieſer, Mannheim, iſt als Pro⸗ kuriſt beſtellt. 5. Band III, O. Z. 220, Firma„M. Hepp Nachf.“, Mannheim. Iſidor Berg Ehefrau, Mathilde geb. Schrag, Mannheim, iſt als Pro⸗ kuriſt beſtellt. 6. Band IV,.⸗J. 46, Firma„Loewenapotheke Ludwig Piſtorius“,Mann⸗ heim. Felix Aich. Mann⸗ heim, iſt als Prokuriſt be⸗ ſtellt. 7. Band IV,.⸗Z. 165, Firma„N. Marx“, Mann⸗ heim. Julius Marx Ehefrau, Cloötilde geb. Lichtenſtein, Mannheim, iſt als Einzel⸗ Prokuriſt beſtellt. 8. Band IV,.⸗Z. 174, Firma„Albert Nahm& Sohn“, Mannheim. Hugo Nahm Ehefrau, Carola geb. Carlebach, Mannheim, und Arthur Nahm Ehefrau, Paula geb. Carlebach, Mannheim, ſind zu Einzel⸗Prokuriſten be⸗ ſtellt. 9. Band V.⸗Z. 22. FirmaHellmann KHeyd“ Mannheim. KarlHellmaun, Ehefrau, Anna geb. Knab, Mann⸗ heim. iſt als Prokuriſt beſtellt. 10, Band Y.⸗3. 225, Firma„Köhler& Seib“, Maunheim. Georg Jakob Seib Ehe⸗ frau, Eltſabeth geb. Dathe, Mannheim, iſt als Pro⸗ kuriſt beſtellt. 11. Band VI.⸗Z. 77, Firma„Brinck KHübner“, Mannheim. Fritz Hübner Ehefrau, Johannageb. Haas, Mann⸗ heim, iſt als Prokuriſt beſtellt. 12. Band VII.⸗Z. 113, Firma„J. Daut“, Mann⸗ heim. Karl DautEhefrau, Mar⸗ garethe geb. Thiel, Mann⸗ beim, iſt als Prokuriſt be⸗ ſtellt. 18. Baud IX.⸗Z. 27, Firma, EiſigWertheimer“ in Manuheim. Die Zweigniederlaſſung Amſterdam iſt aufgehoben, Leopold Wertheimer Ehe⸗ frau, Amalie geb. Heidel⸗ berger, Manuheim, iſt als Prokuriſt beſtellt. 14. Band IX.⸗Z. 83. Firma„Schmitt& Kauf⸗ mann“, Mannheim. Heinrich Kaufmann Ehe⸗ frau, Heuriette geb. Baer, Mannheim, iſt als Pro⸗ kuriſt beſtellt. 15. Baud IX.⸗Z. 94, Firma„Arnheim& Din⸗ kelſviel“, Mannheim. 10. Auguſt 1914. Otto Palm iſt durch Tod als perſönlich haftender Geſellſchafter aus der Ge⸗ ſellſchaft ausgeſchieden. 16. Band IX.⸗Z. 151, Firma„Heinrich Grafll“, Mannheim. Joſef Haberl, Maun⸗ heim iſt als Prokuriſt beſtellt. 17. Band XI.⸗Z. 143, Firma„Friedmann& Seumer“, Maunheim. Heinrich Friedmann Ehe⸗ frau, Lina geb. Grieß⸗ hammer, Mannheim, iſt als Prokuriſt beſtellt. 18. Band XI.⸗Z. 221, Firma„Carl Renninger“, Maunheim. Carl Renninger Ehe⸗ frau, Addi geb. Stumpf, Mannheim, kuriſt beſtellt. 19. Band XIII.⸗3. 124, Firma,„Eichenherr K Cie.“ in Ladenburg. Die Geſellſchaft iſt auf⸗ gelöſt, die Firma erloſchen. 20. Band XIIIO.⸗3.153, Firma„Auguſt Boeche“, Mannheim. Hans Pohli Ehefrau, Cäcilie geb. Kohl, Mann⸗ heim, iſt als Prokuriſt beſtellt. 21. Band XIII.⸗Z. 240, FirmaRheiniſcher Kunſt⸗ K& Poſtkarten⸗Berlag M. Amalie Hepp“,Mannheim Das Geſchäft iſt mit Ak⸗ tiven und Paſſiven von Maria Amalie Hepp auf Joſef Hepp, Kaufmann in Mannheim, übergegangen, der es als alleiniger In⸗ haber unter der Firma Rheiniſcher Kunſt⸗& Poſt⸗ karten⸗Verlag Joſef Hepp weiterführt. 22. Band XIV.⸗Z. 30, Firma„Schuhhaus Mer⸗ cedes Auguſt Job“, Mann⸗ heim. Auguſt Eliſe geb. heim, iſt beſtellt. 23. Baud XIV.⸗Z. 54, Firma„Nyeboc& Niſſen ZweigniederlaſfnugMann heim“ in Mannheim. Thekla Bromberg, ledig, Maunheim, iſt als Einzel⸗ Prokuriſt beſtellt. 24. Band XV.⸗Z. 140, Firma Ferdinaud Schwab ir.“, Mannheim,. Das Geſchäft iſt ſamt der Firma von Ferdinand Schwab junior auf Eliſe Schwab ledig in Mann⸗ heim als alleinigen In⸗ haber übergegangen. Der Uebergaug der in dem Betriebe des Geſchäfts be⸗ gründeten Forderuugen und Verbindlichkeiten iſt bei dem Erwerbe des Ge⸗ ſchäfts durch Eliſe Schwab ledig ausgeſchloſſen. 25. Band XVI.⸗Z. 33, Firma„Joſef Simon“, Manunheim. Daniel Simon, Mann⸗ heim, iſt als Prokuriſt be⸗ ſtellt. 26. Band XVI.⸗Z. 192, iſt als Pro⸗ Job Chefrau, Roth, Mann⸗ als Prokuriſt Firma Ludwig Zahn, Mannheim. Das Geſchäft iſt ſamt der Firma von Ludwig Zahn auf Chriſtian Kühner Witwe, Marie geb. Gropp in Seckenheim überge⸗ gangen; ebenſo ſind die Aktiven des Geſchäfts mit Ausnahme von 6 im Ver⸗ trage beſonders aufge⸗ führten Ausſtänden im Geſamtbetrage v. 3,211 M. 70 Pf. übergegangen. Der Uer U1ebergang der in dem Betriebe des Geſchäfts begründeten Verbindlich⸗ keiten iſt bei dem Erworbe des Geſchäfts durch Chriſt. Kühner Witwe, Marie geb. Gropp ausgeſchloſſen. Ludwig Zahn Ehefrau, Elſa geb. Brunner, Mann⸗ heim, iſt als Prokuriſt beſtellt. 27. Band XVII.⸗3.107, Firma Paul J. Kunert, Mannheim. intereſſenten. b) Die Notpatente wie folgt, abgeändert: ſtattfindet, fort. Heizerverſonal Die Ermäßigungen nach Ziffer 4 0 fallen, wenn eine ſchwächere Bemannung wie in der Anweifung vorgeſchrieben 2. für Dampfſchiſſe neben Nr. 57. Rheinſchiffahrt. Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir zur Kenntuis der Schiffahrts⸗ Mannheim, 7. Auguſt 1914. Großh. Rheinbauinſpektion: Siebert. Bekanntmachung für die Rheinſchiffahrt. Auf Grund einer Ermächtigung des Herrn Miniſters für Handel und Gewerbe erlaſſe ich hiermit für den Bezirk des preußiſchen Rheins unter Außer⸗ kraftſetzung der entgegenſtehenden Beſtimmungen die nachfolgenden Vorſchriften über die Führung und Bemannung der Rheinſchiffe während eines Krieges: § 1. Während eines Krieges werden für diejeuigen Perſonen, welche das in Art. 15 der revidierten Rheiuſchiffahrts⸗Akte vom 17. Oktober 1868 vorgeſchriebene Patent als Rheinſchiffer noch nicht erwerben können, jedoch als genügend befäßigt zur Führung eines Rheinſchiffs anzuſehen ſind, Notpatente ausgeſtellt. Zur Erlangung eines ſolchen hat der Bewerber nachzuweiſen: a) zur Führung von Dampfſchiffen die praktiſche Ausübung des Schiffahrt⸗ gewerbes wührend mindeſtens fünf Jahren, wovon der praktiſchen Erlernung der Dampfſchiffahrt gewidmet war, und die Vollendung des 21. Lebensjahres; zur Führung von ſonſtigen Schiffen die praktiſche Ausübung des Schiffahrtgewerbes während mindeſtens 4 Jahren und die Vollendung des 21. Lebeusjahres. Die ausgeſtellten Notpatente haben nur für die Dauer des Krieges und für den deutſchen Rhein Geltung⸗ werden von ausgeſtellt. Das Geſuch um Erteilung eines Notpatents iſt mit den in der Verordnung vom 12. Oktober 1904 erforderten Nachweiſen der Ortspolizeibe⸗ hörde des Wohnorts und in Ermangelung eines ſolchen derjenigen des letzten kängeren Aufenthalts oder unmittelbar dem Rheinſchiffahrtsinſpektor zu über⸗ geben oder zu Protokoll zu erklären. Die übrigen Beſtimmungen Erteilung der Rheinſchifferpatente betreffend, bleiben in Kraft. mindeſtens 1 Jahr dem Rheinſchiffahrtsinſpektor in Cobleuz der Verordnung vom 12. Oktober 1904, die §.5 Die Anweiſung des Miniſters für Handel und Gewerbe vom 24. Auguſt 1906 über die Bemannung der Rheinſchiſfe wird für die Dauer des Krieges, Außer dem Schiffsführer ſind die nachſtehend verzeichneten Manuſchaften erforderlich: 1. für Schiſſe ohne eigene Triebkraft: a) für Schiffe von 50 bis 500( Tragfähigkeit 1 Schiffsjunge, 5)„„ 500„ 1000 f 5 1 Matroſe, c„ 75„ 1000„ 1500 t 5 1 Matroſe u. 1 Schiffsj. „ über 1500 t 2 Matroſen der Anweiſung vom 24. Auguſt 1906 dem vorgefchriebenen Maſchiniſten⸗ und a) für Schrauben⸗ und Raddampfer: bis 120 am Heizfläche 1 Matroſe oder Arbeiter, von 120 bis 300 am Heizfläche 1 Matroſe, 1 Schiffsjunge od. b) für Schraubendampfer: von 200 bis 320 am Heizfläche 1 Matroſe und 1 Schiffstunge oder Arbeiter, über 320 am Heizfläche e) für Raddampfer: von 200 bis 260 am Heizfläche 2 Matroſen, 75 von 260 bis 320 am Heizfläche 2Matroſen und 1 Schiffsjunge oder Arheiter über 320 am Heizfläche 2 Matroſen, 1 Arbeiter und 1 Schiffsfunge. Die vorſtehenden Beſtimmungen haben nur während des Krieges Geltung. Coblenz, den 3. Auguſt 1914. Der Oberpräſident der Nheinprovinz Ehef der Rheinſtrombauverwaltung Frhr. von Rheinbaben. Arbeiter; 2 Matroſen und 1 Schiffsfunge oder Arbeiter, 38³ Das Geſchäft iſt ſamt der Firma von Paul Joſef Kunert auf ſeine Ehefrau Sophie geb. Riekert in Mannheim als alleinige Juhaberin übergegangen. Der Uebergang der in dem Betriebe des Geſchäfts be⸗ gründeten Forderungen und Verbindlichkeiten iſt bei dem Erwerbe des Ge⸗ ſchäfts durch Sophie Ku⸗ nert geb. Riekert ausge⸗ ſchloſſen. Paul Joſef Kunert, Maunheim iſt als Proku⸗ riſt beſtellt. 5 28. Band XVII.⸗Z. 132. Firma Neckarauer Brafil⸗ Tabak⸗Fabrikation Groß & Harant in Mannheim⸗ Neckarau, Neckarauerſtr. Nr. 13. Offene Handels⸗ geſellſchaft. Die Geſell⸗ ſchaft hat am 5. Mai 1914 begonnen. Perſönlich haftende Ge⸗ ſellſchafter ſiud Joſef Groß, Tabakfabrikant in Maun⸗ heim⸗Neckarau u. Johann Harant Ehefrau, Juſtine geb. Kindermann in Mann⸗ heim⸗Neckarau. Jvhann Harant, Mann⸗ heim⸗Neckarau, iſt als Prokuriſt beſtellt. Geſchäftszweig: Schnupf⸗ tabakfabrikation. 29. Band XVII.⸗3. 183, Firma Sebaſtian Schott in Maunheim, Gabels⸗] 4. Seite 37: Schaia bergerſtr. Nr. 7. Gerſchen, genaunut Georg Juhaber iſt Sebaſtian] Keſten, Kaufmann und Schott, Kaufmann, Mann⸗ Sara Etti geb. Margu⸗ heim. Geſchäftszweig: Ageutur und Kommiſſion. 30. Band.⸗Z. 117, Firma„Loeſch KBreiden⸗ bach“ in Mannheim. Wilhelm Loeſch Ehefrau, Toni geb. Kaden, Mann⸗ heim, iſt als Prokuriſt beſtellt. Mannheim, 8. Aug. 1914 Gr. Amtsgericht Z. 1, Zum Güterrechtsregiſter Band XIII wurde heute eingetragen: 1. Seite 34: Guſtav Kieſer, Mechaniker und Pauline Brauer geb. Bil⸗ ler, Witwe des Haus Vik⸗ tor Brauer in Mann⸗ heim. Vertrag vom 29. Juli 1914. Gütertrennung. 2. Seite 35: Karl Gar⸗ brecht, Kaufmann und Emma Hedwig geb. Jobſt in Mannheim. Vertrag vom 1. Augnſt 1914. Gü⸗ tertrennung. 3. Seite 36: Georg Göttmann, Kaufmann u! Theres geb. Weigl in Mannheim. Vertrag vom 3. Auguft 1914. Güter⸗ trennung. lies in Mannheim. Ber⸗ trag vom 4. Auguſt 1914. Gütertrennung. 5. Seite 38: Heiurich Hermannsdörfer, Malex⸗ meiſter und Jeauette geb. Unſöld in Manunßbeim. Vertrag vom 5. Auguſt 1914. Gütertrennung. 6. Seite 39: Wilhelm Bing, Schneiber und Eliſa geb. Cantin in Mannheim. Bertrag vom 5. Auguſt 1914. Güter⸗ trennung. 7. Seite 40: Naobert Nußbaum, Kaufmaun u. Berta geb. Bloch, früher Witwe des Kaufmanus Simon Mayer in Maun⸗ heim. Vertrag vom 6. Au⸗ guſt 1914. Exrungenſchafts⸗ gemeinſchaft. Vorbehalts⸗ gut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeichnete Bermögen. 3650/56 Mannheim, 8. Auguft 1914 Gr. Amtsgericht L. J. Verantwortlicher Redakteur Fritz Joos.— Druck und Verlag Dr. H. Haas'ſche Buchdruckeret G. m. b. H. 8. Seite. Bekanntmachung. Während der Kriegsdauer können bei der Berufsfeuerwehr eine größere Anzahl jüngere Leute gegen eine Tagesvergütung von M..— eingeſtellt werden. Körperlich kräftige, geſunde und zuver⸗ läſſige Perſonen wollen ſich unter Vorlage von Zeugniſſen beim Brandmeiſter in der Haupt⸗ feuerwache melden. 8694 Mannheim, den 7. Auguſt 1914. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Zettler. Büro und Hauptwache der Bürgerwehr befinden ſich im 3696 Schulhauſe U 2(Friedrichſchule) Eingang letztes Tor gegenüber U1. Telephonruf:„Bürgerwehr“. Das Kommando: Dr. Alt. Quartierverpflegung. Die öſſentliche Bekanntmachung an die Ein⸗ wohnerſchaft Duartierverpflegung der Truppen wähend des Aufmarſches iſt in threm vollen Umfange nur für die eigentlichen Truppen⸗ auſfmarſchgebiete— wozu Mannheim nicht gehört— beſtimmt. Für Mannheim findet nur berjenige Teil der Be⸗ kanntmachung, welcher von täglicher Barzahlung der Verpflegung an die Quartiergeber durch die ili⸗ tärverwaltung unter Vermtttelung der Gemeinde⸗ behörde ſpricht, keine Anwendung. Es wird vielmehr im Stadtbezirk Maunheim die Vergütung für die Veroflegung von Mann und Pferd erſt nach Beendigung des Quartiers und ſtattgehabter Verrechnung mit der Militärbehörde, was einige Tage in Anſpruch nimmt, von der Stadtkaffe(Rat⸗ haus Querbau) auf Vorzeigung der Quartierzettel ausbezahlt werden. Die Höhe der Vergütungsſütze fütr Tageskoſt mit Brot Mk..40, ohne Brot k..25; für die Morgenkoſt allein, Kaffee oder Suppe und Brot 25 Pfg., ohne Brot 20 Pfg. für die Mittagskoſt allein, Fleiſch, Gemüſe u. Brot 65 Pfg., ohne Brot 60 Pfg. für die Abendkoſt allein. Gemüſe und Brot 50 Pfg., ohne Brot 45 Pfg. entſpricht den normalen Tagespreiſen. 3691 Da nach der Einrichtung des Mannheimer Quartierkataſters— nur die Wohnungen werden mit Quartier belegt, bei denen die Zahl der Zimmer 7 iſt, als die Kopfzahl der Bewohnerſchaft— te ürmeren Einwohner von Eingnartierung ver⸗ ſchont bleiben, iſt auch die Gewährung von Geld⸗ vorſchüſſen zur Anſchaffung von Vorräten an die Quarttergeber durch die Gemeindebehörde nicht notwendig. Mannheim, den 6. Auguſt 1914. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Verkauf von Mehl an Bäcker und Uleinhändler durch die Stadtgemeinde. Die Stadtgemeinde hat einen großen Poſten Mehl von den Mannheimer Mühlen ange⸗ kauft, das an Bäcker und Kleinhändler zu fol⸗ genden Bedingungen abgegeben wird. Der Preis für die Hauptſorten beträgt: 0: 42 Mk., 1: 40 Mk., 3: 7 Mk., 4: 33 Mk. Für die zwiſchen den Hauptſorten liegenden Sorten ſtellt ſich der Preis entſprechend. Die Bäcker dürfen den Laib Brot von der gleichen Größe wie bis⸗ her nicht höher als zu 56 Pfg. verkaufen. Bei Kleinwaren(Milchbrötchen und Waſſerwecken) darf eine Preiserhöhung über die jetzt verlang⸗ ten 3 Pfg. für das Stück nicht eintreten. Im Kleinverkauf des Mehls an Private dürfen Bäcker und Kleinhändler für das Pfund nur 25 Pfg. verlangen. Das Mehl lagert vorläufig bei folgenden Mühlen: Germania⸗Mühlenwerke Werner u. Nikola, Dampfmühle GEd. Kaufmann Söhne, Mannheim, Pfälziſche Mühlenwerke, Rheinmühlenwerke. Das Mehl wird von den Mühlen gegen eine Anweiſung abgegeben, welche von einer in N 2. 11 eingerichteten Zentralſtelle erteilt wird, wobei der Preis für die gewünſchte Menge gegen die Erteilung der Anweiſung ſofort in bar zu bezahlen iſt. Eine Organiſation der Mehl⸗ abgabe in den Vororten wird ſo bald als mög⸗ lich getroffen werden. 8695 Bürgermeiſteramt. Städtiſches Leihamt. Bekanntmachung. Bis auf Weſteres werden Pfandgegenſtände nur noch beim Städtiſchen Leihamt 1(05— Zeughaus) in Verſatz genommen. Bei der Pfandannahme wird jedoch ſtreug darauf gehalten werden, daß das Leihamt nur ſeinem Zweck entſprechend in Auſpruch genommen wird. Neue und alte Waren gleicher Gattung in größeren Mengen, ganze und Partiewaren werden nicht beliehen und unb ingt zurückgewieſen. Die Beleihung aller in Berſatz gegebenen Gegen⸗ ſtände kann nur in ganz mäßigen Greuzen erfolgen. Das Leihamt II Lit. B 5, 20— bleibt für den Verſatz und wird nur für Pfünderauslöſungen an den agen: Montag, Freitag und Samstag u den üblichen auf jedem Pfandſchein an eben Veſchäftsſtunden offeugehalten. 5 Maunheim, den 9. Auguſt 1914. 3099 Lit. 4 2 Nr. 9001 bis] Das Berſteſgerungslokal 8 „„„( Ott- 8 Er 38028 der⸗ u. Weißzeugpfänder 8—0 (weiße Scheine) Kindern iſt diſche Reueſte Nachrichten.(Abendblatt) für unsere Söhne und Brüder im Feldzuge, zugleich unübertroffene Nähr- une Kröftigungsmittel, sind gute Stoflwerck⸗ Khokoladen, Pieffermünz-Pastillen n. 3. w. Ein schwerer Krieg ist ausgebrochen, von dessen Ausgang das Schicksal von Völkern, aber auch von tausenden Familien abhängt. General-Anzeiger.— Ba Den Kämpfenden werden aller lei Liebesgaben nachgesandt, die den im Felde Stehenden stets willkommen sind. 38024 * Unsere in bald S0-jähriger Praxis gesammelten, reichen Erfahrungen, insbesondere Wwäbrend der deutsch-chinesischen Expedition, der Aufstände in Afrika und bei Ver- provianti erungen der Kolonialtruppen, haben gelehrt, daß Schokoladen, Pfeffermünz- Pastillen usw., in Feldpostbriefen nachgesandt, überall die trefflichsten Dienste leisteten. Wir empfehlen deshalb als Feldpostbrief zu 250 Gramm brutto verpackt: Proviant-Schokolade zum Essen ferner Pfeffermünz-Pastillen in praktischen Rollen, die ein Wwahres Labsal bei Ermudung, Durst usw. Sind. per Feldpostbrief (einschliesslich 20& Porto) Mk..—. Die Artikel können infolge ihrer Handlichkeit in allen Kriegsnöôten als NMahrungs⸗ umel Genußmittel dienen, sie besitzen alle Bestandteile, die zur Kräftigung des Körpers nötig sind, und vergrößern, bei vorübergehendem Proviantmangel im Tornister oder der Reitpacktasche verpackt, die eiserne Ration; so können Sie je nach Qualität und Eigen- art bei ungünstigen Witterungsverhältnissen und großen Anstrengungen den erschlafften Kriegern eine kräftige, augenblicklich wirkende Erquickung sein. Dabei sind sie hygie- nisch einwandfrei hergestellt, verderben nicht und werden stets frisch versandt. Eine besendere Abteilung unserer Fabrik, die-Abteilung, ist organisiert, den im Felde stehenden Truppen die genannten Erfrischungen regelmäßsig durch die Kaiserl“ Feldpost zugehen zu lassen. Durch die täglich auszugebenden Listen des Generalstabes ist die Post über den Standort der einzelnen Regimenter stets unterrichtet. Der lestbegründete Weltruf unserer Firma bürgt für eine gewissenhafte und zu- Verlässige Ausführung aller Aufträge. 85 Genaue Angaben über Zahl der Versendungen(ob täglich oder wöchentlich mehr malig), welche Artikel und in welcher Reihenfolge, sowie peinliche Adressenbezeichnung Vor-u Zuname, Dienstgrad, Korps, Division, Regiment, Kompagnie, Eskadron, Batterie— aunter Beifügung des Betrages mit Postanweisung oder Einschreibebrief erbeten. Noebruder Stollwerck. K. Abteilung . oUNn SERNIN— MONOHEN— SREMEN. eeeeeereeeereeeeeeeeeekebe, Obſtverſteigerung. Das Erträgnis der ſtädt. Frühobſtbäumen auf der früheren Gemarkung wird am Donnerstag, 18. Ang. 14. Vormittags 9 uhr an Ort u. Stelle öffentlich Bekanntmachung. Vom 17. Auguſt ab wird der Tartf der ſtädtiſchen Straßenbahn vorüber⸗ gehend und bis auf weitere Bekanntmachung geändert. Die Aenderungen ſind aus der nachſtehenden Tabelle zu entnehmen: Tarif für einzelne Fahrten, Streckenkarten und Wochen fahrſcheinhefte. an den Meiſthietenden 55 verſteigert. Preiſe für die eene beim iederbrückel in Neckarau. Wochen fahrſcheinhefte Mannheim, 8. Auguſt 1914. einzelne zur käglich zur täglich 55 8 8 7 5 ich 1 Städt. 3 Fahrt pro Monat zweim. Fahrt vierm Fahrt (Strece)(inkl.Steuer)]ſan goßen an 5 0 5 agen agen Vbſtverſteigerung. See der ſtädt. Mk. Bie. N. ie. Mr. Pfg. Mk. Pfg. Frfihobſtbäume an der f f 8851 Landſtraße 10 5 10— 60² 1 Mittwoch, 12. Aug. 1914, für mehr als drel 518 vormittags 9 uhr fünf zuſammenhängende 15 7 20⁰— 90 1 Bo⸗ an Ort und Stelle öffent⸗ Teilſtrecken lich an den Meiſtbietenden verſteigert. für mehr als füunf zu⸗ Zuſammenkunft auf der ſammenhängende Teil⸗— 9 20 1 20¹ 2—* Seckenheimer Landſtr. bei ſtrecken dem Kompoſtfabrit⸗Weg. Maunheim, 8. Auguſt 1914*) hiezu für ſteuerpflichtige Wochenfahrſcheinhefte noch§5 Pfg.⸗Fahrkarten⸗ Städt. Gutsverwaltung: Krebs. 3701 Bekauntmachung. Die Inhaber der Pfand⸗ ſcheine über die jetzt ver⸗ fallenen Pfünder vom Monat Julti 1913 vom Leihamt Lüber Goldpfän⸗ ſteuer. Der Preis der Netzkarten bleibt ungeändert. Mannheim, den 8. Auguſt 1914. Verfleigerungg Sammlung für Mittwoch, 12. Auguſt 1914, und den darauffolgenden O E ſt E rr 2 i ch. Freitag, ferner Miltwoch, den 19. Anguſt 1914 und 3705 der co Fehege„ Mittwoch, 28. Augußt 1914, Trausporrtrtrt Mk. 20.— tt Nr. 17968 ebs gachmittags von 2 Uhr an, Joſef Sattler 10.— dae d S eten ge dee feſge ee, Friehr. Mat, Lndwigehofen„. der(weite Scheine). eiel des baeſig. fübtiſchen„Lndwig Leigamts, Litra G 5 No. 1 Lit. EI1 Nr. 60011 bis Mf. 35.— Summe —Eingang egenüber dem Scene(nde Sulgebdhedel zie Zur Entgegennahme von weiteren Gaben re). 3664 V 1 Lit. C 1 Kr. 15041 bis öffentl. erſteigerung iſt ſtets gerne bereit nun, ea, ſerner herfallener nder die Expedition. onat Jauuar—TTTTT—————— 1914 über Sparkaſſen⸗ gegen Barzahl ſtatt. e Bücher(blaue Scheine) e Uhrens,„und Oit. D Nr. 283 bis mit Nr. 287 ferner vom Leih⸗ amt II über Goldpfänder (rote Scheine) nachmiktags v zum Ausgebo Matratzen, Pechen der Zutritt nicht geſtattet. 3668 Mannheim, 1. Aug. 1914. Stüdtiſches Leiham. Bücherreviſor übern. Geſchäftsführun Lit. B 2 Rr. 42781 bis mit Nr. 50499 werden aufgefordert, ihre Pfänder ſpäteſteus im Laufe des Monuats Auguſt1914aus⸗ ulöſen, andernfalls dieſe fänder zur Verſteiger⸗ ung gebracht werden. tfür Eincuartierung Mobelaus Pisfiner Die Verwaltung der ſtädtiſchen Leihünter. gsge 8dbee. fgee e, u 5. Llg Lelephon 7530( 5, 17lt9 Städtiſches t. 5299 an die Exp. ds. Bl. Montag, den 10. Auguſt 1914. — Jo Tra unter Sarantie des ſa Bedin 8 2, 1 Herren⸗Schneider vel. 530 Im Haufe Dröll Anzüge und Palefofs nach IIlutz Perarbeltung— von 70 Illark an unter Rulanten — Utmann delloſen Sitzes in belter gungen. U Suche einen Lehrer für Vorbereitungsſtunde Se⸗ minar. Offerte m. Preis⸗ ang. u. Nr. 6104 a. d. Exp. 55 Vermischtes Selbſtänd. Kaufmann, 1. Refer, übern während Kriegsdauer Verwaltung, Firmen, Fabr. od. Funkt. erſter Poſ. Offert. unter Nr. 6106 a. d. Exp. d. Bl. Eine aus Frankreich aus⸗ ewieſene Frau, deren Maun mit in den Krieg ziehen mußte, iſt ohne alle Kleidung und Barmittel. Wer unterſtützt ſelbige durch Zuweiſung von Ar⸗ beit u. einiger Kleidungs⸗ ſtücke. 95385 Anfragen H5, 1, IV. duwelen-Arbeiten leder Art llef, sof. sohön u. blll. JuwelierwerkstätteApel O7, I5, Lad.), Neidelbergerstr Ankauf, Tausoh, Verk. Tel. 3548 92806 Kaufen Sie! Haus 9% ren⸗ tierend. 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