Abonnement: ꝛ0 pfg. monaiſich, Bringerlohn 50 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Nk..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. zuſerate: Nolonel-Seile 30.Pfg. Reklame⸗ Seile.20 Hck. Käglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 49 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Beflagen: Emtliches Derkündigungsblatt für den kmtsbezirk Mannheim; Beilage für Citeratur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Anzeiger heim und Amgebung Telegrammeflöreſſe: „cdeneral⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗KAhteilung 541 RFCCoo Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Nr. 371. Die Kriegslage. Die erſte franzöſiſche Fahne iſt erbeutet und die erſten franzöſiſchen Kriegsgefangenen dürften ſich nunmehr wohl ſchon auf deutſchem Boden befinden. Die Schmach von Luneville, die Beſchimpfungen, die Deutſche dort über ſich ergehen laſſen mußten, ſie haben durch das ſieg⸗ reiche Gefecht, das unſere Truppen dort be⸗ ſtanden, ihre Sühne gefunden. Auf unſerem kechben Flügel die Beſetzung von Lüttich— die Franzoſen hatten gehofft, Lüttich werde die Deutſchen mindeſtengz—4 Wochen ſeſthalten, damit ſie inzwiſchen in Belgien vordringen könnten. Auf unſerem linken Flügel die Schlacht bei Mülhauſen, die dem Vorſtoß der Franzoſen von Belfort ein Ziel ſetzde— noch am Montag Abend durchliefen Straßburg die wildeſten Gerüchte: die Franzoſen waren in Mülhauſen, ſie dringen auf Colmar vor; nun⸗ mehr iſt es nicht unwahrſcheinlich, daß unſere Truppen demnächſt vor Belfort erſcheinen, um es ſo einzuſchließen, daß es die Fortſetzung der angriffsweiſen Vorbewegung nicht hindern kann. Mit dem Erfolg von Mülhauſen iſt der Lieb⸗ lingsgedanke des franzöſiſchen Generalſtabes geſcheitert, ſofort beim Kriegsbeginn mit Deutſchland zur Er⸗ höhung des Geiſtes der franzöſiſchen Arniee in das elſäſſiſche Gebiet einzudringen. Und nun in der Mitte das ſiegreiche Gefecht im Walde von Parroy, das zum mindeſten beweiſt, daß wir auch hier gute Ausſichten auf eine erfolg⸗ keiche Ofſenſive haben. Schon erklären Wie⸗ ner Blätter, jeder Tag ſtärke die Erwartung, 5 die deutſche Offenſive raſch entſcheidende Taten ſchaffen werde. Wir ſind nun nicht ſo oplimiſtiſch und gefährlich vertrauensſelig, glau ⸗ ben vielmehr, daß noch harte und langwierige Aufgaben unſerer Truppen harren. Die Zuver⸗ ſicht in Wien macht aber eines deutlich, die erſten bedeutenden militäriſchen Erfolge gegen Frankreich waren vor allem große moraliſche Siege des kämpfan⸗ den deutſchen Volkes vor aller Welt. Lüttich— Mülhauſen— Luneville. Die Franzoſen haben aber eine noch viel empfindlichere Niederlage erlitten. Das iſt der Abmarſch der ruſſiſchen Streitkräfte aus Ruſſiſch⸗Polen, der ja nicht mehr zu bezweifeln iſt. Gerade heute kommt wieder eine Nachricht, die beweiſt, daß die Ruſſen an der polniſchen Erenze das Spiel aufgegeben haben. Wie uns das W. TB. telegraphiert veröffentlicht die in Krakau er⸗ ſcheinende Nowa Reforma einen Artilel aus Warſchau, in dem es erklärt: Wie es heute in Warſchau ausſieht, kann ſich niemand vorſtellen. Die Ruſſen ſind fort, es klingt wie ein Traum. Noch vor wenigen Tagen erhielt man, wenn jemand fragte, die allgemeine Antwort: Wahnſinn, Phantaſtie. Und doch ſind die Ruſſen heute fort, einſach geflüchtet. Nach ſolchen Mengen vergoſſenen Blutes, nach 50 Jahren ſchrecklicher Grauſamkeiten. Noch in den letzten Tagen wurden Nacht für Nacht neun dieſer Unglücklichen ge⸗ hängt und die Häftlinge in den Zellen ge⸗ foltert. Vor etlichen Wochen hatten wir eine förmliche Jagd auf die Schuljugend, die aka⸗ demiſche Jugend, die Pfadfinder und die Schützen. Heute iſt das alles vorbei. Es gibt keine Beamten mehr, welche die Aufgabe haben, Banden zu orga⸗ niſieren. Heute kann man ſich endlich hinaus auf die Straßen wagen. Jetzt kann der Einzelne, kann man zuſammen die Lage abwarten und jeder Einzelne kann zeigen, fen. Der Gegner wurde unter Maunheim, Mittwoch, 12. Auguſt 1914. (Mittagsblatt.) —————79————— ber Der Rückzug der Ruſſen, die noch bis zuletzt in Ruſſiſch⸗Polen wie die Barbaren gehauſt haben, ohne mit ihrer Henkersarbeit an den Polen etwas zu erreichen, dieſe Flucht ins Innere zerſtört den ganzen ſtrate⸗ giſchen Gedanken des franzöſi⸗ ſchen Revanchekrieges. Die Franzo⸗ ſen hatten fortwährend darauf gedrungen, daß Rußland zum Stoße gegen Oeſterreich⸗Ungarn und Deutſchland aushole und daß es im macht⸗ vollen Angriff gegen Berlin und Wien vorrücke und durch dieſen Marſch die in Lothringen kämpfende Armee entlaſte. In einer franzöſi⸗ ſchen Halbmonatsſchrift erſchien vor einigen Monaten ein offenbar vom Generalſtab her⸗ rührender Artikel, der ſehr intereſſante Mittei ⸗ lungen über dieſen Plan machte. Der Verfaſſer ſagte u.:„Wenn das Unglück es ſo fügt, daß wir ſchon am Anfang ſchwere Niederlagen er⸗ leiden ſollten, wer könnte dann auf die Ritter⸗ lichkeit unſeres Verbündeten rechnen, daß er ſich in einen ernſten Kampf einlaſſen werde. Das franzöſiſche Intereſſe iſt, daß Rußland vom erſten Augenblick des Krieges an eine ſtarke Offenſive ergreift. Die Frage ſteht für Frankreich ſo, ob Rußland imſtande iſt, mit der größten Schnellig ⸗ keit einen Marſch auszuführen, der Grodno als Baſis und Berlin als Ziel hat. Deshalb wurde bei der letzten Anleihe bedungen, daß ſie zur Herſtellung von Bahnen verwendet werden ſolle, um die Mobiliſierung zu beſckleunigen und den Vorſtoß gegen Oeſterreich und Preußen zu er⸗ möglichen“ Die ſtrategiſchen Bahnen in Ruſſiſch⸗Polen ſind nun bekanntlich noch nicht fertig. Rußland hat zwei Jahre zu frih losgeſchlagen und ſo erklärt ſich, daß die von den Franzoſen gewünſchte ruſſiſche Offen⸗ ſive in einen Rückzug ausartete. Frankreich iſt ſeinem Schickſal überlaſſen und auf die eigene Kraft angewieſen. Die Ruſſen ziehen mit ihren Hauptſtreitkräften aus dem Innern Ruſſiſch⸗ Poleus gegen Oſt und Nordoſt, ſie entfernen ſich alſo immer mehr von den lothringiſchen Kampf⸗ plätzen und werden immer weniger in der Lage ſein die deutſchen Kräfte abzuziehen. Und damit ſtürzt die ſtrategiſche Generalidee Frankreichs zuſammen. allein gegenüber. Rußland wird ſchwerlich noch in der Lage ſein, den Rückzug in eine neue Offenſive zu verwandeln. In der Armee herrſcht ein ſchlimmer Geiſt. Ueber die türkiſche Grenze ſind Deſerteure gegangen, ebenſo über die öſterreichiſche. Die inneren Unruhen wachſen, auch aus Baku werden jetzt revolutionäre Be⸗ wegungen gemeldet. Die Bahnen in Ruſſiſch⸗ Polen ſind im Beſitz der Deutſchen und Oeſter⸗ reicher, die Ruſſen werden kaum noch einen erfolgreichen Gegenſtoß führen können. Und Frankveich, das dieſem ruſſiſchen Vorſtoß 16 Milliarden zum Opfer brachte, wird ſeinen Revanchekrieg gegen Deutſchland, den Rußland ihm zu früh auf den Hals jagte, allein aus⸗ kämpfen müſſen, belaſtet mit dem Schmerz um ſeine verlorenen Milliarden und mit der bitteren Enttäuſchung über das ſchnelle Verſagen des Bundesgenoſſen, Imponderabilien, die auf die Stoßkraft der franzöſiſchen Heere ſicher nicht anfeuernd wirken werden. Ein Sieg in Lothringen. m. Berlin, 11. Aug. Eine norgeſchobene gemiſchte Pri⸗ gade des franzöſiſchen 15. Armeekorps wurde non unſe⸗ ren Sicherungstruppen bei La⸗ garde(Tothringen) angegrif⸗ Es bleibt den deutſchen Heeren veltkrieg. ſchmeren Perluſten in den Walsd von Parron, nordòsſtlich non Luneville zurückgeworfen. Er ließ in unſerer Hand eine Tahne, 2 Batterien, 4 Maſchi⸗ nengewehre u. 700 Gefangene Ein franzöſiſcher General iſt gefallen. w. Berlin, 12. Aug. Der Kaiſer empfing heute abend 734 Uhr den Botſchafter Fürſten Lichnowski und den Geſandten in Belgien von Belownlaky. Als in dem Schloſſe die Nachricht von dem Sieg in Lothringen eingetroffen war, befahl der Kaiſer ſofort, die Nachricht in der Umgebung des Schloſſes dem Publikum durch Schutzleute bekannt zu machen. Dies geſchah. Die Nachricht wurde überall mit der größten Freude und mit Hurrarufen aufgenommen. Die Schlachtbei Rülhauſen Straßburg, 11. Aug. Die„Straßb. Poſt“ ſchreibt: Unſere Truppen hatten im Oberelſaß einen großen Erfolg zu verzeichnen. Die Franzoſen ſind völlig geſchlagen. Das 7. franzöſiſche Armeekorps und die 8. fran⸗ zöſiſche Kavalleriediviſion fluchtartig über die Grenze zurückgegangen. Zwei franzöſiſche Geſchütze wurden erobert und zahl⸗ reiche Gefangene gemacht. Die Verluſte der Franzoſen ſind ſchwer, die unſerer Truppen nicht ſo bedeutend. Die kaiſerliche Anerkennung über den Sieg fand ihren Ausdruck in folgendem Telegramm: An das Armeeoberkommando. Dankbar unſerm Gott, der mit uns war, danke ich Ihnen und den tapferen Truppen für den erſten Sieg. Sagen Sie allen beteiligten Truppen meinen Kaiſerlichen Dank, den ihr oberſter Kriegsherr ihnen im Namen des Vaterlandes ausſpricht. Gez. Wilhelm J. R. Das Oberkommando ließ folgendes Antworttelegramm an den Kaiſer abgehen: Auf dieſes Telegramm gibt es nur eine Antwort„Seine Majeſtät der Kaiſer Hurra.“ Gez. v. Heeringen. * An Generaloberſt von Heeringen, Exzel⸗ lenz. Euere Exzellenz dankt die badiſche Re⸗ gierung von Herzen für gütige Mitteilung über den Dank des Kaiſers. Ihr Sieg wird vom badiſchen Lande, das vor feindlichem Einfall behütet wurde, mit hellem Jubel be⸗ grüßt. Freudig ſtimmen wir ein in den Ruf: Seine Majeſtät der Kaiſer Hurra! Staatsminiſter von Duſch. W. Stuttgart, 12. Aug. Nach einer dem König zugegangenen Meldung hat ein württembeargiſches Infanterie⸗ regiment bei Mülhauſen zwei Feldge⸗ ſchützee des vierten franzöſiſchen Artillerieregi⸗ mentserxobert. Ferner hat bei den Grenz⸗ ſchutzkämpfen ein Bataillon eines anderen württembergiſchen Regiments an entſcheiden⸗ der Stelle mit Entſchloſſenheit und Tapferkeit Der Seekrieg. Die erſten Nriegshandlungen unſerer Flotte. W. Berlin, 12. Aug. Die Tätigkeit unſerer Flotte in dem bisherigen Kriegsabſchnitt iſt nunmehr bekannt geworden. Auf den drei Kriegsſchauplätzen in der Nordſee, Oſtſee und im Mittelmeer haben Teile der Marine ihre Tätigkeit bis an die feindlichen Küſten vorgeſchoben. Ihre Unterneh⸗ mungen zeigen den offenſiven militä⸗ riſchen Geiſt, wie er unſere ganze Flotte beſeelt. Die Beſchießung des Kriegshafens von Libau und ſeine Sperrung, wobei von unſeren Streitkräften außer dem kleinen Kreu⸗ zer„Augsburg“ die„Magdeburg“ beteiligt war, iſt von Erfolg begleitet geweſen. Die da⸗ durch hervorgerufene Beſtürzung zeigte ſich u. a, in der Sprengung der Hafenanlagen bei Hangoe. Nicht minder wirkſam war das Erſcheinen unſerer im Mittelmeer befindlichen Schiffe an der Küſte von Algier und die Beſchießung der befeſtigten Plätze von Philipeville und Bone, wodurch die franzöſiſchen Truppentrans⸗ porte in erheblichem Maße geſtört wurden. Nach däniſchen Zeitungsnachrichten hat das heldenmütige Vorgehen unſerer kleinen„Kö⸗ nigin Luiſe“ unter Führung ihres uner⸗ ſchrockenen Kommandanten des Korvettenkapi⸗ täns Biermann, tiefen Eindruck in ganz Englandgemacht und Beſorg⸗ niserregt. Trotz der ſchwierigen Lage, in der ſich unſere oft einzeln ſtehenden Auslands⸗ ſchiffe den meiſtens überlegenen feindlichen Streitkräften gegenüber befinden, hat der kleine Kreuzer„Dresden“ nach eng⸗ liſchen Nachrichten den Dampfer„Maure⸗ tania“ der Cunardlinie bis vor den Hafen von Halifax gejagt.. kräfte mehrfach Vorſtöße unternom⸗ men, ohne auf einen Gegner zu ſtoßen. Die Natur des Seekriegs bringt es mit ſich, daß auf dieſem Kriegsſchauplatz Zuſammenſtöße, die wahrſcheinlich zu Entſcheidungsſchlachten führen, unter Umſtänden er ſtnachgerau⸗ mer Zeit zuer warten ſind. W. Kopenhagen, 12. Aug.(Lokalan⸗ zeiger.) Der Kapitän eines hier aus Bergen eingetroffenen Dampfers berichtet, daß er am vorigen Samstag eine große Zahl engli⸗ ſcher Kriegsſchiffe vor Grims by geſichtet habe. Die Flotte bewegte ſich in ſüd⸗ öſtlicher Richtung. Die engliſche Hauptflotte ſei jetzt öſtlich von Pentland Firth verſammelt. Die Schiffe, die geſtern aus England in nor⸗ wegiſchen Häfen einliefen, molden übereinſtim⸗ mend, daß ſie während der Fahrt in der Nord⸗ ſee keine Kriegsſchiffe geſichtet, auch keinen Kanonendonner gehört hätten. Der in Wisby eingetroffene däniſche Dampfer„Peter be⸗ ſtätigt, daß Libau von den Deutſchen bombardflertund in Brandgeſchoſ⸗ ſen und Windau von den Ruſſen in eingegriffen und den Gegner zurückgeworfen. Brand geſteckt worden ſei. In der Nordſee haben unſere Streit⸗ 2. Seite. Mittwoch, den 12. Auguſt 1914. Wie achtet England das Völterrecht? Den Einmarſch der deutſchen Truppen in zelgien hat England zum Anlaß genommen, Deutſchland den Krieg zu erklären, weil durch dieſen Einmarſch das Deutſche Reich die von den Großmächten garantierte Neutralität Bel⸗ giens verletzt und damit das Völkerrecht frevel⸗ haft gebrochen habe. Zunächſt ſei darauf hin⸗ gewieſen, daß dieſer Bruch des Völkervechts dem Deutſchen Reiche ohne weiteres überhaupt nicht vorgeworfen werden kann, da nach einem gelben⸗ den, auch von England anerkannten Grundſatze des Völkerrechtes, der neutrale Staat keinen der Kriegführenden in der Führung des Krieges Unterſtützen oder behindern darf. Eine Unter⸗ ſtützung der franzöſiſchen Kriegsführung hat, wie bisher unzweifelhaft feſtgeſtellt wurde, der neutvale Staat Belgien aber inſofern vorgenom⸗ men, als er duldete, daß franzöſiſche Offiziere und Spione in Automobilen und Flugzeugen unbehindert ihren Weg durch Belgien nach Deutſchland nehmen konnten, um im Deutſchen Reich wichtige Verkehrsverbindungen zu zer⸗ ſtören. Wird eine derartige Unterſtützung in der Führung des Krieges von einem neutralen Staate gewährt, ſo entfällt für die Garantie⸗ mächte, zu denen das Deutſche Reich gehört, nach einem weiteren Grundſatze des Völlerrechts ohne weiteres die Verpflichtung zur Anerken⸗ nung und Beachtung der Neutralität. Das Deutſche Reich hat ſomit nicht nur in Notwehr, ſondern auch aus völkerrechtlichen Gründen be⸗ rechtigt gehandelt, als es ſeine Truppen in Belgien nach den erwähnten Vorgängen ein⸗ marſchieren ließ. Daß im übrigen Frankreich ſeinerſeits nie⸗ mals daran gedacht hat, die Neutralität Belgiens zu achten, wenn ſeine Intereſſen dadurch nicht gewahrt wurden, läßt nicht nur die Zuſammen⸗ ziehung großer Truppenmaſſen in dem in Belgien einſchneidenden Zipfel von Givet ver⸗ mitten, ſondern es iſt auch bewieſen durch das Angebot, das Frankreich im Jahre 1866 Preußen gemacht hat. Dieſes Angebot hat der Altreichskanzler, Fürſt Bismarck, bekanntlich im Anfang des Krieges 1870 in den„Times“ ver⸗ öffentlicht. Es ſchlug ein Schutz⸗ und Trutz⸗ Bündnis zwiſchen Preußen und Frankreich vor, dem dafütr, daß es Preußen in Deutſchland ge⸗ wüähren ließ, die neutralen Staaten Luxemburg und Belgien zufallen ſollten. Es genügt, zur Kennzeichnung der Haltung Frankreichs im heutigen Kriege an dieſe Tatſache zu erinnern. Wie aber ſteht es mit England, das ſich über den angeblichen Völkerrechtsbruch des Deutſchen Reiches ſo ſehr entrüſtet? Hat England das, was es heute dem Deutſchen Reiche unberechtig⸗ ter Weiſe zum Vorwurfe macht, nicht ſelbſt bereits in unendlich vielen Fällen getan? Wir weiſen zunächſt auf einige Vorgänge in Europa hin. Geſtützt auf ſeine Seemacht, hat England beſonders in ſeinen Kriegen gegen Frankreich um die Wende des 19. Jahrhunderts durch willkürliche Auslegungen des Seekriegsrechtes ſich zahlreiche Vergewaltigungen der damals neutralen Staaten zu Schulden lommen laſſen. So ſprach England u. a. bei Beginn des Krieges von 1756 den neutralen Staaten das Recht ab, mit den franzöſiſchen Kolonien Handel zu trei⸗ ben, trotzdem es dieſes Recht für ſich ſelbſt voll⸗ auf in Anſpruch nahm. Durch die Wegnahme der holländiſchen und ſonſtigen Handelsſchiffe verletzte England die einfachſten Grundgeſetze jedes Völkerrechts. Auch bei den weiteren Kriegen gegen Frank⸗ teich hat England die Rechte der neutralen Staaten, die im Neutralitätsbunde von 1780 feſtgelegt waren, mißachtet. Die Wegnahme der däniſchen Handelsſchiffe und einer däniſchen tte am 25. Juli 1799 im Kanal, ſowie die nach Kopenhagen zr ung einer ent⸗ ſprechenden Willenserklärung der däniſchen Re⸗ gierung zeigen das ſkrupelloſe, an kein Völterrecht ſich haltende Vorgehen der Engländer. Noch im ſelben Jahre rief eine weitere Ver⸗ gewaltigung eines neutralen Staates durch Eng⸗ land in Europa eine große Empörung aller ſee⸗ fahrenden Völker hervor. Auf der Reede von Barcelona lagen am 4. September 1799 zwei ſpaniſche Fregatten vor Anker. Die Engländer faßten den Plan ſie wegzunehmen. Sie erblick⸗ ten in der Nähe eine ſchwediſche Galiote, er⸗ ſtiegen ſie und zwangen den Kapitän, ſich im Stillen den beiden ſpaniſchen Fregatten zu nähern. Dieſe ließen die Galiote ohne Miß⸗ trauen herankommen, da ſie die neutrale ſchwe⸗ diſche Flagge führte. Darauf ſprangen die Eng⸗ länder zum Entern vor, überraſchten die beiden Fregatten und nahmen ſie weg. Auf dieſen Piratenſtreich folgte im Juli 1807 ein weiterer unerhörter Bruch des Völkerrechts durch England; denn in dieſem Monat erſchien plötzlich mitten im Frieden an der Küſte des neutralen Dänemarks vor Kopen⸗ hagen eine ſtarke engliſche Flotte, die die Auslieferung der däniſchen Flotte in Englands Hände unter der feierlichen Verpflich⸗ tung verlangte, daß ſie bei Schluß des Krieges mit Frankreich unverſehrt zurückgegeben würde. Als die Dänen ſich weigerten, wurde die Forde⸗ rung durch eine dreitägige Beſchießung Kopen⸗ hagens erzwungen und die ganze däniſche Flotte nebſt allen aufgeſtapelten Kriegsvorräten u. 2000 Kanonen nach England abgeführt. Selbſt wenn man ſich auf den engliſchen Standpunkt ſtellt, daß Deutſchland durch die Beſetzung Belgiens ſich einen Völkerrechtsbruch habe zu Schulden kommen laſſen, ſo würde jener Fall mit dem heu⸗ tigen Vorgehen des Deutſchen Reichs, immer nur im engliſchen Licht geſehen, eine verteufelte Aehnlichkeit haben, und das Deutſche Reich hätte nur wiederholt, was England bereits früher zu tun für Recht befand Während des nordamerikaniſchen Unabhängigkeits Krieges verletzte England nachgewieſenermaßen die Rechte der Neutralen noch rückſichtsloſer als vordem und brachte alle Staaten von Seegeltung gegen ſich auf. Die Wegnahme von 30 franzöſiſchen Schiffen vorher mitten im Frieden bildet das verräteriſche Beiſpiel. Das Verhalten Englands gegen die Burenſtaaten iſt noch in friſchem Gedächt⸗ nis, ſo daß es genügt, an die brutale Verletz⸗ ung ſeiner eigenen Verträge zu erinnern. Eine Kette von Verſtößen gegen das Völkerrecht bildet Englands Vorgehen in Aſien und Afrika. Auch hier reißen die Tatſachen den Engländern die ſo trefflich gebrauchte Maske politiſcher Heuchelei herunter. Englands Vorgehen in Aegypten iſt geradezu ein Schulbeiſpiel dafür, daß ihm bei der Verfolgung ſeiner imperialiſt⸗ iſchen Intereſſen das Völkerrecht völlig gleich⸗ gültig iſt. Die Beſetzung Aegyptens und die Uebernahme der Verwaltung im Jahre 1882 war nieht nur eine Verletzung der Hoheitsrechte der Türkei, ſondern auch eine Zurückſtoßung überkommener Rechte Frankreichs. Das Verhalten Englands in demtürkiſch⸗ griechiſchen Kriege brachte ſelbſt die öffentliche Meinung in England derart in Em⸗ pörung, daß das herrſchende Miniſterium genö⸗ tigt wurde, unverzüglich abzutreten als in der Schlacht bei Nirvano die tückiſche Flotte durch die engliſch⸗franzöſiſche zerſtört war. Wenn man die Kolonialgeſchichte Englands ſeit der Tätigkeit von Clive und Warren-⸗Haſtings bis zur Gegenwart verfolgt, ſo muß man glauben, daß die Engländer das Vorhondenſein eines Völkerrechts gegenüber fremden Raſſen überhaupt nicht kennen. Nur 2 Beiſpiele aus dieſer langen Geſchichte, zunächſt Oberbirma! Dieſes blühende Land wollte 4 Feuilletone Worte Bismarcks. Von Bismarck ſelbſt ſtammt das Wort: Reden und Maforitätsbeſchlüſſe: Eiſen und Blut entſcheiden“. Trotzdem ſind ſeine Reden und Worte weſentliche Beſtandteile des Bildes, das uns von dem großen Manne geblieben iſt. Und ſeine Sprache ſpiegelt ſeine Perſönlichkeit: ihre Schärfe und ihre Sieghaftigkeit. Die Reden des Parlamentarlers und die Worte des Diplomaten oder des Menſchen ſind darum nicht die Angelegenheiten des Europa geblieben, zu dem ſie geſprochen wurden, mochte er es wollen oder nicht. Sie ſind aus ſeinem Walde warnend, beſchwichtigend, ermunternd in die Zukunft gedrungen. Er hat ſie als„Jeuer⸗ brände in unſer Volk geworfen, Fackeln, die auf Jahrhunderte unſeren Weg erhellen“. Nun ſchlagen noch immer„ſeine kühnen, un⸗ vergleichlichen gewaltigen Worte auf der Straße der Deutſchen hinauf wie Feuerſäulen. Wenn Bismarck ſein eigener Herold war, ganz un⸗ vergleichlich mehr war er der Herold ſeines, unſeres Volkes. Seine Worte gütevoll wie Windeshauch, und bebend vor Leidenſchaft, wie Dröhnen von Panzern und Klirren von Ge⸗ wehren, gehen uns voran auf der deutſchen 8 die wir, von ſeinem mächtigen Atem t, marſchieren.“ beſcelt, „Nicht igſt ſeinem indiſchen Reiche d der weiſen und zurückhal⸗ egicrung des Königs Mindon fand ſich kein geeigneter Anlaß; als aber der König Thibaw, ein ſchwacher Fürſt, folgte, wurde der Anlaß bald gefunden. König Thibard wollte 1880 eine Geſandtſchaft zum indiſchen Vize⸗ könig nach Kalkutta ſchicken, dieſe wurde jedoch zurückgewieſen, weil der engliſche Geſandte in Birma angeblich unhöflich behandelt worden ſei. Die Birmanen ſuchten nun bei dem an⸗ dern ausländiſchen Nachbar, den Franzoſen, einen freundſchaftlichen Rückhalt, worauf Eng⸗ land von König Thibaw ſofort verlangte, daß er ſeine geſamten ausländiſchen Beziehungen unter britiſche Kontrolle zu ſtellen habe. Mit welchem Rechte? Danach wurde nicht gefragt, dafür wurde aber dem König der Krieg erklärt und er ſchleunigſt in die noch jetzt beſtehende Verbannung geſchickt und das Land dem indi⸗ ſchen Reiche, zu dem es weder geographiſch noch ethnographiſch gehört, einverleibt. Aehn⸗ lich hat England Ceylon unter Verleitung der heimiſchen Miniſter zum Hochverrat gegen ihren König zu erobern gewußt. Auf welche Weiſe, in der Gegenwart Großbritannien die Malayen⸗ ſtaaten Hinterindiens unterwirft, hat Profeſſor Dr. Leopold von Wieſe in ſeiner Abhandlung „Engliſche Kolonialpolitik in Hinterindien“ treffend im einzelnen dargelegt. Wie ander⸗ wärts ſo auch hier ſehen wir, daß die Engländer das Völkerrecht als eine Inſtitution betrachten, die ſehr geeignet erſcheint, andere Nationen zu binden, für ſie ſelbſt aber in der Praxis nicht vorhanden iſt. Wem dieſe Feſtſtellungen— wir ſbehen mit weiteren zur Verfügung— noch nicht genügen, der leſe in Hans Blum„Fürſt Bismarck und ſeine Zeit“ Band 1, Seite 340, was der Bau⸗ meiſter des deutſchen Reiches inbezug auf die magna charta der Verletzungen des Völker⸗ vechts durch England dargelegt hat. Von uns ſei nur noch daran erinnert, daß der Beiname des„Perfiden“ England nicht durch Deutſch⸗ land zu teil wurde, ſondern daß die Franzoſen, die jetzigen Bundesgenoſſen Englands, ihm die⸗ ſen Titel gaben, als am 5. Oktober 1793 einer ihrer Dichter ſang: „Attaquons dans ses caux la perfide Albion!!“ Alſo, wer ſo im Glashauſe ſitzt, wie die Briten in Bezug auf die Wahrung des Vöfterrechts, der ſollte nicht mit Steinen nach anderen werfen. * Verhaftung von Deutſchen in London. W. Berlin, 12. Aug.(Voſſ. Ztg.) Viele von Deutſchen bewohnte Häuſer ſind von der Londoner Polizei durchſucht worden. Nicht weniger als 21 Spione oder als ſolche verdäch⸗ tige Perſonen wurden Dienstag und Mittwoch vorige Woche in Haft genommen, darunter ein deutſcher Baron, Leute in angeſehenen ſozialen Stellungen. Die ihnen gehörigen Automobile wurden beſchlagnahmt. Auch der Vertreter Krupps Friedrich Wilhelm von Bülow wurde verhaftet, und ſein Haus von Detektiven unterſucht. Der krieg mit Rußland. Ein polniſches Urteil über Sie ruſſiſchen Täuſchungsverſuche. vom 1. Auguſt leſen wir: „Die Aufgabe des ruſſiſchen Botſchafters Schebeko(in Wien) beſteht gegenwärtig darin, Zeit zu gewinnen. Die ruſſiſche Regierung, die ſeit zwei Jahren von einem Kriege mit Oeſterreich⸗Ungarn ſo viel geredet hat, iſt noch nicht fertig. Das iſt eine gewöhnliche Erſchei⸗ nung in Rußland; es war nie für einen Krieg fertig, ſogar im Jahre 1877 nicht, als es den Im„Slowo Polskie“ Krieg gegen die Türkei begann, nachdem es ihn ſeit einer Reihe von Das raſche und tat en angekündigt hatte. tige Vorgehen Oeſter⸗ reich⸗Ungarns gegen Serbien überraſchte Ruß⸗ land. Daher der Mut und gleichzeitig das Erſtaunen in Pete rg. Die Eile Oeſter⸗ reichs verſetzt die militärſſchen Kreiſe Rußlands in keine geringe Verlegenheit. Die ruſſiſche Mobilmachung vollzieht ſich ſehr langſam, wegen des Mangels an einem dichten Giſenbahnnetz und wegen verſchiedener Miß⸗ bräuche in der Verwaltung. Es gibt Regimen⸗ ter und Diviſionen, die zu den Sammelpunkten zu Fuß oder auf Wagen eilen müſſen. Zur weſtlichen Grenze führt eine verhältnismäßig nicht große Zahl von Eiſenbahnen. Was iſt in dieſer Lage zu tun? Man muß Zeit gewinnen. Jede Woche, ja jeder Tag iſt unter dieſen Verhältniſſen für die ruſſiſche Regierung ein unſchätzbarer Gewinn. In Petersburg wurde der Plan geſchmiedet, ODeſterreich⸗Ungarn und Deutſch⸗ land zwei bis drei Wochen zu nasführen, In dieſer Zeit ſollten die Serben täglich er⸗ mahnt werden, ſich möglichſt energiſch zu ver⸗ halten und ſo im Südoſten bedeutende öſter⸗ reichiſche Truppenmaſſen feſtzuhalten. Unter⸗ deſſen ſollte Rußland ſeine Korps nach der Grenze hin verſchieben: erſt dann, wenn es ſicher war, daß die Mobilmachung glatter von⸗ ſtatten gehen werde, wollte es die Maske ah⸗ werfen. Aber in Wien wurde dieſes unau frichtige Doppelſpiel durchſchaut. Wien und ſeine Bundesgenoſſen wiſſen ſehr gut, daß ihre Aus⸗ ſichten auf Erfolg nur dann groß ſind, wenn Rußland mit ungenügenden Streitkräften, un⸗ vorbereitet, alſo ſchon von vornherein demorali⸗ ſiert und in ſeiner Sicherheit erſchüttert, in den Kampf wird treten müſſen.“ Rutheniſche Nundgebungen gegen Rußland. Die Mitglieder des vutheniſchen Sokolvereins in Lemberg verließen am 30. Juli ihr Vereins⸗ lokal unter Vorantritt einer Kapelle, mit einer rutheniſchen und öſterreichiſchen Fahne, mit Lam⸗ pions und Tafeln, die folgende Inſchriften zeig⸗ ten:„Hoch Oeſterreich! Hoch die Armeel Hoch der Kaiſer!“ Vor der Statthalterei, dem Generalkom⸗ mando und dem Militärkafino wurden Hochrufe cusgebracht. Auch vor dem deutſchen Konſulat brachten die Ruthenen Hochrufe aus. Damn kehrte der Zug in das rutheniſche Vereinshaus zurück. Außland als Wohltäter der Juden! * Lemberg, 11. Aug. Flüchtlinge in Brody erzählen, daß in allen Städten Rußlands ſeit Wochenfriſt eine Proklamation des Zaren an die jüdiſche Bevölkerung in ruſſiſcher Sprache und in Jargon angeſchlagen ſei, die die Juden an die vielen Wohltaten erinnere, die ſie in ganz Rußland und auch insbeſondere vom Hauſe Romanow genoſſen hätten, und ſie auf⸗ fordert, ſich freiwillig zum Militärdienſt zu melden, da das Intereſſe der Juden mit dem des ruſſiſchen Reiches eng verknüfpt ſei. Die Proklamation, die den Juden eine Erweiterung der Anſiedlungsbezirke verſpricht, macht auf die Kreiſe, auf die ſie berechnet iſt, keinen Eindruck * wW. Wien, 12. Aug. Im Süder iſt nichts be⸗ ſonderes vorgefallen. Nur unbedeutende Grenz⸗ ſcharmützel werden gemeldet. Im Norden ver⸗ ſuchten ruſſiſche Kapalleriepatrouillen öſtlich der Weichſel gegen San vorzugehen, wurden aber überall zurückgeworfen. Gegen Brody verſuchten die Ruſſen mit drei Eskadronen und Maſchinengewehren vorzugehen, wurden aber über die Grenze zurückgeworfen. Impreußiſchen Landtag, 24. Okt. 1849.] ſein, uns den Sieg zu verzeihen, den ſwir nun Die franzöſiſche Freiheit iſt die ſchimäriſche Tochter des Neides und der Habſucht, welcher dieſe reichbegabte Nation ſeit ſechzig Jahren durch Blut und Aberwitz nachjagt, ohne ſie er⸗ reichen zu können. Zu Buſch, vor Gravelotte, 1870. Apollo habe ich niemals leiden gekonnt. Den Marſyas hat er aus Einbildung und Neid ge⸗ ſchunden, und aus ähnlichen Gründen hat er die Kinder der Niobe totgeſchoſſen. Er iſt der echte Tylus eines Franzoſen; Ziſt einer, der es nicht ertragen kann, daß jemand beſſer oder ebenſo gut die Flöte ſpielt wie er. Auch daß ers mit den Trojanern hielt, behagte mir nie. Mein Mann war der ehrliche Vulkan und noch beſſer hat mir Neptun gefallen. Zum Korreſpondenten der Pall Mall Gazette, 29. Auguſt 1870. Straßburg ſoll unſer Gibraltar werden. Sie ſagen, Frankreich werde uns fürchterlich haſſen, wenn wir ihm ſeine beiden beſten Feſtungen nehmen, und es werde ſtets ſuchen, ſich an uns zu rächen. Das gebe ich zu, aber es ſteht feſt, die Franzoſen ſind ſchon jetzt ſo wütend auf uns, daß ſie ſich auf alle mögliche Weiſe zu rächen ſuchen werden. Das beſte, was wir da⸗ her im Intereſſe des Friedens tun können, iſt, ihnen die Macht zum Unheilſtiften aus den Händen zu nehmen. Die Deutſchen beſtehen darauf. Zu General Wimpffen, Donchery, 1. September 1870. Frankreich konnte uns Sadowa nicht ver⸗ geben, um wieviel weniger wird es geneigt ſelbſt über dasſelbe errungen haben. Es wird immer Revanche fordern, und weil wir dies wiſſen, eben deshalb liegt uns daran, ſo prak⸗ tiſche Garantien wie Straßburg und Metz in Händen zu haben. Zu General Wimpffen, 2. Septbr. 1870. .»Man darf ſchon im Allgemeinen im Leben auf Dankbarkeit nicht rechnen, noch weni⸗ ger auf die Dankbarkeit eines Volkes. Man kann an die Erkenntlichkeit eines Fürſten glau⸗ ben, allenfalls auch noch an die ſeiner Familie, aber man darf nichts von der Dankbarkeit einer Nation erwarten. An die Geſchäftsträger des Nord⸗ deutſchen Bundes, Rheims, 13. Sep⸗ tember 1870. Wir dürfen uns nicht darüber täuſthen, daß wir uns in Folge dieſes Krieges auf einen bal⸗ digen neuen Angriff von Frankreich und nicht auf einen dauerhaften Frieden gefaßt machen müſſen, und das ganz unabhängig von den Be⸗ dingungen, welche wir etwa an Frankreich ſtellen möchten. Es iſt die Niederlage an ſich, es iſt unſere ſiegreiche Abwehr ihres frevelhaf⸗ ten Angriffs, welche die franzöſiſche Nation uns nie verzeihen wird. Wenn wir jetzt ohne alle Gebietsabtretung, ohne alle Kontribution, ohne irgend welche Vorteile als den Ruhm unſerer Waffen aus Frankreich abzögen, ſo würde doch derſelbe Haß, dieſelbe Rachſucht wegen der ver⸗ letzten Eitelkeit und Herrſchſucht in der fran⸗ e e würde nur au ag warten, wo offen dürfte, dieſe Gefühle mit Erfolg zur Tat zu machen. 4 Zu Buſch, 16. September 1870. Fraukreich zerfällt gewiſſermaßen in zwei Nationen: Pariſer und Provinziale, und dieſe ſind die freiwilligen Heloten der andern. Es gilt jetzt der Emanzipation, der Befreiung Frankreichs von der Herrſchaft der Pariſer. Wer ſich draußen in der Provinz fühlt, wer ſich was werden zu können getraut der ſiedelt nach Paris über, wird dort in die herſchende Kaſte aufgenommen und herrſcht dann mit Frankreich iſt eine Nation von Nullen, eine Herde; ſie haben Geld und Cleganz, aber keine Individuen, kein individnenles Seibſtgefhl— nur in der Maſſe. Es waren 30 Millionen gehorſame Kaffern, jeder Einzelne von ihnen ohne Klang und Wert. Zu Buſch, 28. September 1800. Man behauptet, es könne nicht geſtattet ſein, Paris mit ſeinen Sammlungen, Kunſtbauten und Denkmälern zu beſchießen, es ſei das Verbrechen gegen die Ziviliſation. Warum nich gar? Paris iſt eine Feſtung; daß man darin Kunſtſchätze aufgehäuft, prächtige Paläſte er⸗ richtet und anderes Schöne geſchaffen hat, alte⸗ riert dieſen Charakter nicht. Wenn die Fran⸗ zoſen ihre Monumente, Bücher⸗ und Gemälde⸗ ſammlungen durch Krieg nicht gefährdet 10 wollten, ſo durften ſie dieſelben nur nicht mi Fortifikationen umgeben. Zu Buſch, W. September Der Unteroffizier hat ja doch im dieſelbe Anſicht und dasſelbe Pflichtgefühl wie der Leutnant und der O bei uns Deut⸗ berſt— Das t bei n ecbe 12f I ale Sicen ber Nüuton Pn — gefü Lleit Mettroch, den 12. Auguſt 1914. Goneral-Aufeiger.— Vadiſche Reueſte Aanchrichten.(Mittagblatt) Natralität und Mobil⸗ machung. Das wohlwollend neutrale Italien. W. Wien, 11. Aug. Heute vormittag wurde im der feſtlich geſchmückten italieniſchen Nationalkirche eine Meſſe zelebriert, in der auch für die Kriegserfolge der öſterreichiſch⸗-ungariſchen Armee der Sieg herabgefleht wurde. Unter den Anweſenden ſah man den Erzherzog Eugen, Kriegsminiſter von Krobatin, den Unterrichts⸗ und Finanzminiſter, ſowie zahlreiche hohe Staatsbeamte. Die Italiener waren ſtark ver⸗ treten. Am Schluſſe des Gottesdienſtes wurde die Volkshymmne geſungen. W. Wien, 12. Aug. Der öſterreichiſche Bot⸗ ſchafter am italieniſchen Hofe, v. Merey, der ſeit längerer Zeit leidend iſt, iſt in den letzten Tagem ſo ſchwer erkrankt, daß ſeine Heimreiſe ummöglich geworden iſt. Für die Dauer der Erkrankung wird der erſte Sektionschef im Miniſterium des Aeußern, Dr. Frhr. v. Mac⸗ chio, als Botſchafter in außeror⸗ dentlicher Miſſion der Botſchaft in Rom vorſtehen. Er iſt geſtern vom Kaiſer in Audienz empfangen worden und wird heute ſich nach Rom begeben. Die ſchwediſche Mobil⸗ machung beendet. w. Kopenhagen, 12. Aug.(Lokalanzei⸗ ger.) Nach Meldungen aus Stockholm iſt in Schweden die Mobilmachung beendet. Amtlich wird erklärt, daß die Mobiliſierung nur zur Verteidigung der ſchwediſchen Neu⸗ tralftät erfolgt ſei. Prinz Wilhelm von Schweden begab ſich zur Flotte, um das Kom⸗ mando eines Torpedobootes zu übernehmen. Bulgarien macht mobil. m. Köln, 12. Aug. Die Kölniſche Zeitung erhält ein verſpätet eingetroffenes Telegramm ats Sofia, wonach dort am Samstag dey Sobvanje das Geſetz über den Belagerungs⸗ zuſtand vorgelegt worden iſt. Der Belagerungs⸗ zuſtand ſoll am Montag verkündet werden, worauf alsbald die Mobilmachung folgt. Eine Mobilmachung Bulgariens würde ſich natürlich gegen Seobien richten, das im zweiten Balkankrieg Bulgarien um ſeine Sieges⸗ deutſchland im Uriege. Ein Aufruf an die Mecklen⸗ burger. W. Neuſtrelitz, 12. Aug. Der Groß⸗ herzog, der heute Nacht 1½ Uhr ins Feld zieht, hat folgenden in der Landeszeitung veröffent⸗ lichten Aufruf an ſein Volk erlaſſen: Mecklenburger! Von allen Seiten bedroht der Feind das deutſche Vaterland. Neid und Mißgunſt unſerer Nachbarn in Oſt⸗ und Weſt haben uns den Krieg aufgezwungen. Wir haben das Schwert ziehen müſſen zur Ver⸗ teidigung von Deutſchlands Ehre und zum Schutze alles deſſen, was unſere Väter mit ihrem Blute erkämpft und uns als heilige, ewige Güter hinterlaſſen haben. Schon haben Söhne unſeres engeren Vaterlandes Blut und Leben auf dem Felde der Ehre dahingegeben und bewieſen, daß der Helden⸗ mut der Väter auch in ihnen lebt Um den Truppen nahe zu ſein in der Stunde der Gefahr, gehe auch ich heute Nacht ins Feld. Ich bin gewiß, daß alle meine Landeskinder, die zurückbleiben müſſen, die die Pflicht im Lande hält, im Vertrauen auf urſere gute und gerechte Sache zu jedem Opfer bereit ſind, welches die kommende ſchwere Zeit von ihnen ſordert und daß ſie zuſammenſtehen werden, um Not und Elend nach Kräften zu lindern die„Wunden zu heilen, die der Krieg uns ſchlägt, in freudiger Zuverſicht auf den Sieg unſerer Fahnen, in vollem Vertrauen auf die opferwillige Hingabe meiner treuen Mecklen⸗ 7 5 e eins mit ihnen in elem Wunſche: Gott ſchirme Heer und Volk, Kaiſer und Reich. gez. Adolf Friedrich. An unſere Parteifreunde!: Unſerer Preſſe iſt ſeit Beginn der Kriegs⸗ wirren eine große und ſchwere Aufgabe zu⸗ gefallen. Ihre Leſer erwarten von ihr eine raſche, womöglich durch Sonderausgaben ver⸗ mittelte Berichterſtattung. Dieſe Aufgabe ſoll ſie aber bei ſtark vermindertem Perſonal löſen. Ihre Redakteure, Setzer, Maſchiniſten u. 5. 0. ſind, ſoweit ſie militärpflichtig ſind, dem Rufe zu den Fahnen gefolgt. So laſtet eine ver⸗ doppelte Arbeit auf weniger Schultern. An⸗ dererſeits hat die Aufgabe von Inſeraten, die eine weſentliche Grundlage des wirtſchaftlichen Gedeihens aller Zeitungen ſind, ganz weſentlich nachgelaſſen. So ſind allen unſeren Zeitungen ſchwere Opfer zugemutet, einzelne ſind wirt⸗ ſchaftlich gefährdet. Unter ſalchen Umſtänden wenden wir uns an alle unſere Parteifreunde in Stadt und Land mit der ernſthaften und dringenden Bitte: Laſſen Sie unſere Preſſe nicht im Stich! Be⸗ ſtellen Sie Ihre Zeitungen ja nicht ab, werben Sie neue Abonnenten! Sorgen Sie aber auch für Ihre Söhne und Brüder draußen im Feld, die für Nachrichten aus der Heimat ſtets von Herzen dankbar ſind; nehmen Sie für dieſe ein Feldzugsabonement! Vor allem aber ſorgen Sie für Anzeigen! Wenden Sie Ihre Anzeigen in erſter Linie der Preſſe unſerer Partei zu. Helfen Sie ihr ſo über die jetzige ſchwere Zeit weg und zeigen Sie, daß Sie die hohe vater⸗ ländiſche Aufgabe verſtehen und würdigen, die Unfere Preſſe jetzt mehr denn je zu erfüllen hat. Handelt es ſich in dieſem Krieg um unſere Kulturgüter, ſo darf eines der wichtigſten unter ihnen, unſere Preſſe, nicht zu Schaden kommen. Dazu helfſe jeder mit! Karlsruhe, den 11. Auguſt 1914. Für den Geſchäftsführenden Ausſchuß der nattonalliberalen Partei Badens: E. Rebmann. W. Neuſtrelitz, 12. Aug, Der Großherzog von Mecklenburg⸗Strelitz hat in dankbarer Er⸗ innerung an die Heldentaten unſerer Armee in dem großen Kriege von 1870 und in der feſten Zuverſicht, daß ein gleicher Heldenmut auch in dem jetzigen uns aufgezwungenen Kriege wird hewieſen werden, das von ſeinem Großvater unter dem 10. März 1871 geſtiftete Kreuz für Auszeichnung im Kriege erneuert. * Der fermelle Bruch zwiſchen Frankreich und Geſterreich. W. Berlin, 12. Auguſt. Infolge des in⸗ nerhalb der letzten drei Tage zwiſchen Paxis und Wien gepflogenen Meinungsaustauſches hat die franzöſiſche Regierung aufgrund der internationalen Lage und im Hinblick auf die ungenügenden Erklärungen, welche die öſter⸗ reichiſch⸗ungariſche Regierung über die Entſen⸗ dung öſterreichiſch⸗ungariſcher Streikräfte nach Deutſchland gegeben hat, dem öſterreichiſch⸗ ungariſchen Botſchafter geſtern nachmittag mit⸗ geteilt, daß ſie ſich genötigt ſehe, den franzöſt⸗ ſchen Botſchafter in Wien abzuberufen. Der öſterreichiſch⸗ungariſche Botſchafter bat darauf⸗ hin den Miniſter des Auswärtigen, ihm ſeine Päſſe zuzuſtellen. Der Botſchafter verließ Paris in einem nach Italien gehenden Sonder⸗ zuge. Beim Abſchied wurden die Formen der internationalen Höflichkeit gewahrt. Die Bot⸗ ſchafter der Vereinigten Staaten in Paris und Wien haben den Schutz der öſterreichiſch⸗unga⸗ riſchen bezw. franzöſiſchen Untertanen über⸗ nommen. Ruſſiſche Deſerteure. W. Wien, 12. Aug. Geſtern trafen nach Blättermeldungen auf dem Nordbahnhofe unter ſtarker Bedeckung etwa 80 Ruſſen, teils Deſer⸗ teure, teils Wehrpflichtige, ein, die bei dem Verſuch, über die Grenze zu gelangen, feſtge⸗ nommen worden ſind. Die VBereinigten Staaten. wW. Hamburg, 12. Aug. Der ameri⸗ kaniſche Generalkonſul in Hamburg hat an die Direktion der Hamburg⸗ Amerika⸗Linie ein Schreiben gerichtet, in dem er ſeiner und ſeiner Regierung Dank⸗ barkeit Ausdruck gibt für die Hilfe und die Unterſtützung, die die Hamburg⸗Amerika⸗Linie allen Amerikanern geleiſtet hat, die auf dem „Imperator“ infolge der Stillegung des Schiffes bei dem Ausbruch des Krieges nicht an dem beſtimmten Tage abreiſen konnten. Der Ge⸗ neralkonſul verſicherte wiederholt, daß das Ent⸗ gegenkommen und die Aſſiſtenz der Hamburg⸗ Amerika⸗Linie von den amerikaniſchen Paſſa⸗ gieren auf das herzlichſte anerkannt worden ſei. ** W. Berlön, 12. Auguſt. Die„Nleder⸗ rheiniſchen Nachrichten“ melden: Die Hafen⸗ boote„Stadt Duisburg“ und„Neptun“ ſuchten am Samstag die Duisburger Häfen ab und beſchlagnahmten eine Anzahl belgiſcher Schiffe. Die Beſitzer und Schiffer wurden ans Land gebracht, die Frauen ließ man auf den als deutſches Eigentum er⸗ klärten Schiffen. Mannheim. Auskunftſtelle. Von heute ab iſt mit der Anmeldeſtelle für freiwillige Hilfsarbeit, welche die Stadtver⸗ waltung im Rathauſe eingerichtet hat, eine Auskunftsſtelle verbunden, welche den hieſigen Einwohnern zur Erteilung von Rat und Auskunft unentgeltlich zur Verfgüung ſteht. Näheres wird noch bekannt gegeben werden. Die Auskunftsſtelle, in der freiwillige Hilfs⸗ kräfte ehrenamtlich tätig ſind, befindet ſich bis auf weiteres im Zimmer 48. * Merkblatt. Wie uns mitgeteilt wird, beabſichtigt die Handelskammer für den Kreis Mannheim ein Merkblatt herauszu⸗ geben, das Auskunft über die wichtigſten ſtrit⸗ tigen Rechtsfragen privatrechtlicher Natur ge⸗ ben ſoll. Dieſes Merkblatt wird im Augenblick ſehr willkommen ſein, da außerordentlich viele Zweifel über die Rechte der Gläubiger und Schuldner durch den Krieg hervorgerufen ſind. 1 Der Dank der Einquartierung. Von einem Rheinauer Reſerviſten werden wir um Aufnahme folgender Dankſagung ge⸗ beten: Dreizehn Landwehrleute aus dem Bezirks⸗Kom⸗ mando Mülhauſen und ich waren in Mannheim bei Herrn Netter, Mollſtraße 56, einquarliert. Meine Kameraden haben mich als Mannheimer beauftragt, für die liebevolle Aufnahme, die uns zuteil wurde, der Herrſchaft, ſowie dem Dienſt⸗ perſonal den öffentlichen Dank auszuſprechen, da uns 14 gute Betten, ſowie das Bad und alles Bequeme zur Verfügung geſtellt wurde. Außer einem ſehr guten Mittag⸗ und Abendeſſen und Bier, ſoviel jeder Mann trinken wollte, erhielt Jeder nach dem Eſſen ſeine Zigarren. ** Ausländerei. Ein Leſer unſeres Blattes überſendet uns folgenden Ausſchnitt aus dem„Hannov. Kur.“: „Was in langjähriger Arbeit nicht möglich war, die Beſeitigung der fremden Na⸗ men unſerer Waren, Geſchäfte, Gaſthäuſer uſw., vollzieht ſich jetzt anſcheinmend mit großer Schnelligkeit. Reiſende aus Hamburg be⸗ richten von beachtenswerten Beiſpielen. Gin altbekanntes„Café“ unſerer größten Hanſe⸗ ſtadt heißt nunmehr„Erfriſchungs⸗ raum Vaterland“, das Geſchäftshaus „Prince of Wales“ auf den Großen Bleichen wird künftig unter einem ſelbſtangenommenen, gutklingenden deutſchen Namen weiterbeſtehen. Eim Gang durch unſere eigene Stadt beweiſt uns, daß es auch bei uns in Hannover viel, ſehr viel zu ändern gibt. Der Grund, daß es umſer Publikum, ſo wie es bisher leider ge⸗ weſen iſt, eben haben wollte, iſt nicht mehr ſtichhaltig. Jetzt iſt die Stunde gekommen, wo wir ganz, aber auch in allem deutſch ſein wollen, auch auf dieſem Gebiet, wo es ſo leicht iſt, eine würdige Anderung aus dem wunder⸗ baren Schatz der deutſchen Sprache einzu⸗ führen. ** Gegen die Putzſucht! Eine nachahmenswerte Bekanntmachung er⸗ läßt das Freiburger Bezirksamt. Dieſe lautet:„An die Bevölkerung!! Es wird lebhaft Klage geführt, daß ſich einzelne Perſonen in der Offentlichkeit ſowohl in der Kleidung wie nach Benehmen nicht ſo verhalten, wie es der Ernſt der Lage erfordert. Wir ſchließen uns den dieſerhalb erfolgten privaten Ermah⸗ mungen durchaus an und erwarten von dem Taktgefühl aller Einwohner, daß ſie nach dieſer Richtung allen Anſtoß vermeiden. Zu dieſer Rückſichtnahme gehört auch, daß die Eltern ihre Hinder von lärmendem Herumtreiben auf den Straßen zurückhalten. Die Polizeibehörde iſt verpflichtet, bei Nichtbefolgung dieſer Ermah⸗ nungen ſtrafend einzuſchveiten.“ * Lebensmittelverſergung. Die Mannheimer Milchzentrale macht hierdurch bekannt, daß ein Waggon kon⸗ ſervierte Naturmilch eingetroffen iſt. Dieſe Milch hat gegenüber der kondenſier⸗ ten Milch den Vorzug, daß dieſe ihre natürliche Beſchaffenheit beſitzt und infolgedeſſen zur Er⸗ nährung der Säuglinge und Kinder, zum Kochen und Backen, überhaupt für jeden Zweck ohne weiteres verwendbar iſt. Dieſe Milch kann außer täglichem Gebrauch auch als „eiſerne Portion“ für Zeiten, in welchen in⸗ folge des Krieges keime Friſchmilch zu haben iſt, aufbewahrt werden. Haltbarkeit ein Jahr. Es koſtet eine ca. 4 Liter Doſe frei Haus 160 Pfg., 2 Liter Doſe 80 Pfg., 1 Liter Doſe 40 Pfg.,“? Liter Doſe 25 Pfg. Beſtellung nimmt die Mannheimer Milchzentrale entgegen. Tele⸗ phon Rathaus. * Die Miſchverſorgung unſerer Stadt, ſoweit ſie durch die Milchhändler erfolgt, dürfte in den nüchſten Tagen etwas ins Stocken geraten. Geſtern abend wurden uns durch einen Vertreter der Milchhändler⸗ vereinigung zwei Telegramme vorgelegt, die von großen Milchproduzenten aus Schwei⸗ ern(Amt Boxberg) und Unterſchumf gefühl des Menſchen, der ſich einſam im Dun⸗ keln totſchießen läßt, haben die Franzoſen nicht. und das kommt doch von dem Reſte von Glau⸗ ben in unſerm Volke, davon, daß ich weiß, daß emand iſt, der mich auch dann ſieht, wenn der Leutnant mich nicht ſieht.. Wenn ich nicht an eine göttliche Ordnung glaubte, welche dieſe deutſche Nation zu etwas Gutem und Großem 7 5 hätte, ſo würde ich das Diplomaken⸗ ge ewerbe gleich aufgehoben oder das Geſchäft gar nicht übernommen haben! Orden und Tſtel reizen mich nicht. Zu Angel von Miranda, 12. Okt. 1870. Die lateiniſche Raſſe iſt verbraucht; ich gebe zu, ſie hat große Dinge ausgeführt, ober heute iſt ihre Beſtimmung erfüllt; ſie iſt dazu berufen, abzunehmen und möglicherweiſe ſchließlich ganz zu verſchwinden— als Geſamtheit wenigſtens Die germaniſche Raſſe iſt jung, kräftig, ebenſo voller Tugenden und Unternehmungs⸗ iſt, wie Sie es ehemals waren. Den nor⸗ chen Völkern gehört die Zukunft und ſie tre⸗ ten nur in die ruhmvolle Rolle ein, welche ſie für das Wohl der Menſchheit auszufüllen be⸗ ſtinrmt ſind. Zu Buſch, 23. November 1870. Was ſind Verträge? wenn man muß. Zu Buſch, 29. November Nur Demut führt zum Siege, Ueberhebung, Selbſtüberſchätzung zum teil. Zu Buſch, 29. November 1870. Folitesse du Deutſchen. mb ie Höflich⸗ des Wohloolers. der Gutmütigkeit im beſten Sinne nennen— die Höflichkeit der hilf⸗ reichen Geſinnung. Sie treffen das auch bei unſern gemeinen Soldaten, wo es freilich mit⸗ unter plump ausfällt. Die Franzoſen haben es nicht, die kennen nur die Höflichkeit des Haſſes und des Neides. Zu General Blumenthal, Verſailles, 1870. Und wenn ich ein Herzogtum hätte, ich würde es hingeben für den erſten Schuß, der gegen Paris fällt. Aus einer Zirkulardepeſche, 9. Januar 1871. Es kann nicht befremden, daß Machthaber, welche für Geſetz und Vertrag ſo wenig Achtung haben, noch weniger Anſtand nehmen, ſich von der Sitte der heutigen Völker loszuſagen und zu Verfahrungsweiſen längſt vergangener Kul⸗ turperioden zurückkehren, ja Dinge billigen, die in allen Zeiten und bei allen Völkern, welche irgend einen, wenn auch noch ſo eigentümlichen Begriff von Ehre haben, für beſonders ſchimpf⸗ lich gehalten worden ſind. Zu Buſch, über die Engländer, 25. Januar 1871. Bande! Die ſind voll Aerger und Neid, daß wix hier große Schlachten geſchlagen haben und gewonnen. Sie gönnen es dem kleinen ruppigen Preußen nicht, daß es in die Höhe kommt. Das iſt ihnen ein Volk, das blos da iſt, um für ſie gegen Bezahlung Krieg zu führen. das iſt ſo die Anſicht der ganzen engliſchen Gen⸗ try. Die haben uns niemals wohlgewollt und immer nach Kräften geſchadet.. Dieſe Meinung iſt auch in der Kronprinzeſſin verkör⸗ pert. Die denkt wunder, ſpie ktef ſie ſich herab⸗ gelaſſen hat, daß ſie in dieſes Land geheiratet hat. Ich weiß noch, daß ſie einmal zu mir ſagte, zwei oder drei Kaufmannsfamilien in Liverpool hätten mehr Silberzeug als der ganze preußiſche Adel. Ja, erwiderte ich, das iſt vielleicht wahr, Königliche Hoheit, wir ſetzen unſern Wert aber auch in andere Dinge, als iu Silber. Zu einem Diplomaten, Ende 1876. Ich bin gerade der Meinung, daß der Dieb⸗ ſtahl das Nationallaſter der Engländer iſt; bei einer Handelsraſſe muß dies ſchlechterdings der Fall ſein. Es gibt in Europa kein Gefängnis, in dem nicht ein engliſcher Taſchendieb ſäße. Wenn der Diebſtahl zum nationalen Trieb ſich entwickelt, ſo fördert er die Eroberungsluſt. Er erniedrigt weder die Moral, noch verweichlicht er, wie es die Franzoſen ſind, die ſich von Wei⸗ bern regieren laſſen. Im Reichstag, 11. Januar 1887. Wehrloſigkeit können wir nicht zehn Minu⸗ ten aushalten. Werden wir da an die Wand gedrückt, ſo werden wir uns wehren mit der ganzen Entſchloſſenheit, die uns das Gefühl einer gerechten Sache gibt. Zu dem Engländer Richmond, November 1887. Der nächſte Krieg bedeutet: entweder die Vertilgung Deutſchlands von der Oberfläche Europas oder die Vertilgung Frankreichs. Im deutſchen Reichstag, 6. Febr. 1883. Gott hat uns in eine Situagtion geſetzt, in welcher wir durch unſere Nachbarn daran ver⸗ irgendwie in Trägheit odern Verſumpfung zu geraten. Er hat uns die krie⸗ geriſchſte und unruhigſte Nation, die 5 zoſen, an die Seite geſetzt, und er hat in 5. land kriegeriſche Neigungen groß werden laſſen, die in früheren Jahrhunderten nicht in dem Maße vorhanden waren. So bekommen wir gewiſſermaßen von beiden Seiten die Sporen und werden zu einer Anſtrengung gezwungen, die wir vielleicht ſonſt nicht machen würden, Die Hechte im europäiſchen Karpfenteich hin⸗ dern uns, Karpfen zu werden, indem ſie uns ihre Stacheln in unſeren beiden Flanken fühlen laſſen, ſie zwingen uns zu einer Anſtrengung, die wir freiwillig vielleicht nicht leiſten würden, ſie zwingen uns auch zu einem Zuſammenhal⸗ ten unter uns Deutſchen, das unſerer innerſten Nalur widerſtrebt; ſonſt ſtreben wir lieber aus⸗ einander. Im deutſchen Reichsta⸗g, 6. Febr. 1888. Ein Krieg, zu dem wir nicht vom Volks⸗ willen getragen werden, der wird gefährt wer⸗ den, wenn ſchließlich die verordneten Obrig⸗ keiten ihn für nötig halten und erklärt haben; er wird auch mit vollem Schneid und vielleicht ſiegreich geführt werden, wenn man erſt ein⸗ mal Feuer bekommen und Blut geſehen hat, Aber es wird nicht von Hauſe aus der Elan und das Feuer dahinter ſein, wie in einem Kriege, wenn wir angegriffen werden. Dann wird das ganze Deutſchland von der Memel bis zum Bodenſee wie eine Pulpermine aufbrennen und von Gewehren ſtarren, und es wird kein hindert werden, 50 wagen, mit dieſem füror teutonicus, der ich bei dem Angriff entwickelt, es aufzunehmen. 4. Seite. Erneral-Anzeiger.— Badiſche Neneſte Nachrichten.(Mittagblatt) Mittwoch, den 12. Augußt 1914 ſtammen. Der erſte telegraphiert, daß er einige Tage keine Milch wegen der Militärzüge ſchicken lann und der zweite meldet das gleiche. Der erſte Produzent liefert—3000 Liter täglich hierher. Die Hausfrauen werden, wenn der Milchhändler heute ausbleibt, gut tun, ſich mit kondenfierter Milch zu verſehen. * Der evangel. Arbeitegverein Waldhof hat in ſeiner Vorſtandsſitzung am vergangenen Sonntag beſchloſſen, dem vom Evang. und Kath. Pfarramt Waldhof begründeten Hilfs⸗ ausſchuß für verwundete Kriegsteilnehmer einen größeren Betrag zur Verfügung zu ſtel⸗ len. Ferner werden die Mitglieder und Freunde des Vereins, welche bis jetzt noch nicht einbe⸗ kufen worden ſind, gebeten, anſtatt der bis⸗ herigen Monatsbeiträge freiwillige Gaben nach beſtem Können unſerer Unterſtützungskaſſe zu⸗ zufügen, welche ſich zur Aufgabe gemacht hat, nicht nur obengenannten Hilfsausſchuß, ſon⸗ dern auch die notdürftigen Hinterbliebenen unſerer einberufenen Mitglieder finanziell zu unterſtützen. Wir bitten unſere Mitglieder in dieſer ernſten Zeit, ihre evangel. chr iſtliche Nächſtenliebe dadurch zu bezeugen, daß ſie uns durch größte Opferwilligkeit unterſtützen und Unſere Mitglieder, die nächſter Tage mit unſe⸗ ren Sammelliſten vorſprechen werden, freund⸗ lich gufnehmen. * Das Liebeswerk. Der Verein Mannheimer Mutterſchutz erſucht dringend bei Beſetzung häuslicher Dienſtſtellen, wenn irgend möglich, die Mutter mit ihrem Kind aufzunehmen. ** Wie wir hören, haben ſich die Beamtin⸗ nen der Reichspoſt⸗ u. Telegraphen⸗ verwaltung zuſammengeſchloſſen, um gemeinſam an dem Liebeswerk zugunſten der im Feld ſtehenden Streiter und ihrer Fa⸗ milien, insbeſondere auch der zur Fahne ein⸗ berufenen oder bei der Feldpoſt tätigen Beam⸗ ten und Unterbeamten, ſowie der Telegraphen⸗ arbeiter mitzuarbeiten. Aus den Kreiſen der Beamtinnen iſt ein Arbeitsausſchuß eingeſetzt, deſſen Geſchäftsſtelle ſich im Telegraphenver⸗ ſuchsamt(W. 9, Königgrätzerſtraße 20), Zim⸗ mer 34, befindet. Der Turnrat des Mannheimer Turner⸗ bun des„Germania“ E. V. faßte in ſeiner gußerordentlichen Sitzung vom 10. Auguſt ein⸗ ſtimmig den Beſchluß,„aus Mitteln des Turn⸗ hallen⸗Baufonds dem Bürgermeiſteramt Mann⸗ heim zur Unterſtützung hilfsbedürftiger An⸗ gehöriger von Kriegsteilnehmern den Betrag von M. 500 ſofort zu überweiſen. Der zweite Vorſitzende wird mit dem Vollzug dieſes Be⸗ ſchluſſes betraut.“ Des weiteren follen die im Felde ſtehenden Mitglieder mit Liebesgaben für ſich und ihvre Kameraden erfreut werden. Die zurückgebliebenen Mitglieder werden hier⸗ durch herzlichſt gebeten, freiwillige Spenden für dieſen Zweck recht reichlich den Unterzeich⸗ neten zukommen zu laſſen. Der Turnrut: Werlin. Kühner. Der Aufſichtsrat der Rems bhal⸗Quellen im Mineralbad Beinſtein(Württ.), hat beſchloſſen, dem Heere nnd dem Roten Kreuz das Kurhaus des Mineralbades mit ca. 35 Betten— freies Gelände zur eptl. Errichtung von Lazarett⸗Baracken, ſowie die frete Benützung der Heilbäder zur ſofortigen Be⸗ nittzung unentgeltlich zur Verfügung zu ſtellen. ** Weinheim, 10. Aug. Graf Berck⸗ heim, der badiſche Geſandte in Berlim, hat ſeim hieſiges Schloß dem Roten Kreuz als Ge⸗ nefungsheim für Verwundete zur Verfügung geſtellt und außerdem den Ortsausſchüſſen des Roten Kreuzes in Karlsruhe und Weinheim neumhafte Summen geſpendet. p. Ludwigshafen, 11. Auguſt. Der Berein für Volksheilſtätten in der Pfalz hat ſeine beiden Erholungs⸗ heime bei Edenkoben und Landſtuhl dem Roten Kreuz zur Verfügung geſtellt. )(Freiburg, 11. Aug. Der Vorſband des Freiburger Rennvereins hat ſein zur Erbauung einer feſtſtehenden Tribüne angeſam⸗ meltes Vereinsvermögen im Betrage von 30000 Mark zu vaterländiſchen Zwecken gur Verfügung geſtellt. Es ſind der Stadtgemeinde 20 000 M. über⸗ wieſen worden mit der Beſtimmung, dieſe zur Unterſtützung bedürftiger Angehöriger deutſcher Krieger zu verwenden, und dem Verein vom Roten Kreuz 10 000 M. ** Zu Crispi, 22. Auguſt 1888. Wir ſind wie ein ſtarker Burſche, der zwei gute Fäuſte zu ſeiner Verfügung hat; eine Fauſt für jeden Gegner. Zu von Eynern, 22. Februar 1889. Wenn man mutig bleibt, hat man nie etwas zu befürchten. 22. Auguſt 1897. Es kommt alles auf die moraliſche Kraft, auf Disziplin und Kommando, an. Uebrigens iſt es immer der Krieg, der die Gefühle auf denen ruhen, entwickelt und zur Geltung ringt. Zu Schwaben, Kiſſingen, 10. Juli 1892. Wir können das Leben eines großen Volkes leben. Bleiben wir einig, ſo bilden wir einen harten und en Klotz in der Mi ner anfaßt, ohne ſich die Finge 1 Mitte vonſt r Der erſte Württemberger, welcher das eſſerne Kreuz erhielt. Hauptmann Hermann Geyer, welcher früher beim Olga⸗Regiment ſtand und jetzt beim Großen Generalſtab iſt, erhielt für ſeine Beteiligung an der Erſtürmung Lüttichs das Eiſerne Kreuz. Hauptmann Geyer iſt ein Sohn des Vorſtandes des württ. Roten Kreuzes, Direktor v. Geyer. Nus Stadt und Land. Mannheim, 12. Auguſt. * Ju den Ruheſtend verſetzt wurde Profeſſor Dr. Eduard Ullrich am Gymnaſium in Lahr ſeinem Anſuchen entſprechend unter Verleihung des Ritter⸗ kreuzes erſter Klaſſe mit Eichenlaub des Ordens vom Zähringer Löwen. *Verſetzt wurden Juſtizaktuar Karl Kop p beim Hilfsnotariat Minſeln zum Notariat Gengenbach, Reviſor Auguſt Schumann beim Bezirksamt Wol⸗ fach in gleicher Eigenſchaft zum Bezirksamt Schönan, Reviſor Hermann Sauer zum Bezirksamt Schönau in gleicher Eigenſchaft zum Bezirksamt Wolfach, Eiſenbahnſekretär Wilhelm Kölbbe in Haslach zum Stationsamt Karlsruhe und Eiſenbahnſekretär Fried⸗ rich Bühbler in Mannheim nach Heidelberg. Zurückgenommene Verſetzungen. Das„Amts⸗ blatt des Reichspoſbamtes“ giht bekaunt, daß die vom Reichspoſtamt vom 1. September und ſpäter verfügten Verſetzungen nicht zur Ausführung kommen. * Freibäder im Rhein. Das Bürgermeiſter⸗ amt bringt hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß das Männerfreibad im Rhein von jetzt ab und ſolange das Frauenbad an der Rheinbrücke geſchloſſen iſt, während des Dienstags und Freitags bis auf weiteres ausſchließlich weiblichen Badbeſuchern zur Ver⸗ fügung ſteht. * Todesfälle. Prinzeſſin Leontine Fürſten berg geb. 3 U Gräfin Khevenhüller⸗Metſch, die Mutter des Fürſten von Fürſtenberg, iſt am Sonntag im Alter von 71 Jahren in Donaueſchingen geſtorben.— Im Alter von 59 Jahren iſt in Stuttgart Hofgarteninſpektor Wilh. Hering, der ſich um die königlichen Gärten und Anlagen aner⸗ kaunte Verdienſte erworben hat, geſtorbe n. Auch in den Obſtbaukreiſen des Landes war er allgemein bekannt und geſchätzt. „Mutmaßliches Wetter am Mittwoch und Donnerstag. Der Hochdruck behauptet ſich über Mitteleuropa. Von Nordweſten her entwickeln ſich Störungen. Für Donnerstag iſt trockenes und warmes, aber ſtrichweiſe gewittriges Wet⸗ ter zu erwarten. Polizeibericht vom 12. Auguſt 1914. Zugsentgleiſung. Aus bis jetzt noch nicht feſtgeſtellter Urfache entgleiſte geſtern vormittag im alten Rangierbahnhof hier ein von der Fabrik⸗ ſtation herkommender Leerzug mit zwei Lokomottven. Der Tender der erſten Lokomottve, ſowie die zweite tenderloſe Maſchine ſprangen aus dem Gleis und ſchob der nachfolgende Güterwagen den ganzen Füh⸗ rerſtand über den Keſſel der zwetten Maſchine. Der daſelbſt tätige verheiratete Heizer Geora Auer aus Schwetziugen wurde hierbe! eingeklemmt und mußte mittelſt Stangen und Brecheiſen aus ſeiner Lage be⸗ freit werden. Von ausſtrömendem Dampf ſtark ver⸗ brüht und mit ſchweren inneren Verletzungen mußte er inu das Heinrich Lanz⸗Krankenhaus eingeliefert werden. Tötlicher Unglücksfahl. Heute früh 6 Uhr wurde auf dem Bahnübergang über die Scheiben⸗ ſtraße beim alten Exerzierplatz der 58 Jahre alte Dienſtknecht Emil Schuler aus Unterkirnach, als er das Gleis der elektriſchen Bahn überſchreiten wollte, aus eigener Unvorſichtigkeit von einem elektriſchen Straßenbahnwagen überfahren und getötet. Seine Leiche wurde auf den Friedhof in Käfertal verbracht. Unfälle, Bei einem Umzug im Hauſe O2, 7 hier, fiel geſtern nachmittag einem 30 Jahre alten ledigen Fuhrmann ein Bücherſchrauk auf das rechte Bein, wodurch er einen Unter ſchenkelbruch davontrug. Auf dem Friedrichsring vor U 2 wurde am 10. ds. Mts. nachmittags ein 15 Jahre alter Taglöhner von hier von dem Automobil IV. B 3886 angefahren, zu Boden geworfen und m ehrfach verbletzt. Unterſuchung iſt eingeleitet. Letzte Meldungen. Reine Seuchengefahr. V. Berlin, 12. Aug. Gegenüber der Be⸗ ſorgnis, ob die zurzeit in Rußland herrſchende Cholera auf Deutſchland übergreifen wird, ſei auf Folgendes hingewieſen: Rußland wurde im letzten Jahrzehnt wieder⸗ holt von der Cholera heimgeſucht. Es hatte 3. B. im Jahre 1906 eine ſchwere Cholera⸗ Epidemie. Obgleich aber die lange deutſch⸗ ruſſiſche Grenze dem Vordringen der Krankheit nach Deutſchland keinerlei natürliche Hinder⸗ niſſe bietet, im Gegenteil, die Weichſel mit ihrem Schiffahrtsverkehr, der geradezu ein Ein⸗ fallstor darſtellt, drang die Seuche niemals über die Grenze hinaus. Einzelne bei uns ein⸗ geſchleppte Fälle wurden an der Grenze ſogleich erkannt und durch die erforderlichei Vorſichts⸗ maßregeln alsbald unſchädlich gemacht. Dieſen Erfolg verdankt Deutſchland ſeinem vorzüglich organiſierten Seuchenſchutz. Ueber das ganze Reich ſind zahlreiche Unterſuchungsämter(Bak⸗ terzologiſche Stationen) ausgebreitet, welche zur ſofortigen Feſtſtellung anſteckender Krankheiten dienen. Treten irgendwo ſolche Krankheiten gehäuft auf, ſo können dieſe Aemter„Fliegende Laboratorien“ in die gefürchtete Gegend ſenden, um an Ort und Stelle noch raſcher und nach⸗ drücklicher die Seuche zu unterdrücken. Durch Iſolierung und Desinfektion wird die An⸗ ſteckung verhütet und eine Ausbreitung der Krankheit dadurch verhindert. Auch bei unſerem Heere befinden ſich zahlreiche tragbare bakterio. logiſche, nach den neueſten Anforderungen der hygieniſchen Wiſſenſchaft eingerichtete Labora⸗ damit jeder Seuchenverdacht ſofort an geklärt wer Truppen. Je ein hygieniſch⸗ſpezialiſtiſch aus⸗ gebildeter Sanitätsoffizier befindet ſich bei einem jeden Korpsarzt und ſchließlich bei einem jeden Armeearzt je ein Hygieniker, die aus den ordentlichen Profeſſoren der Hygiene an den Univerſitäten und Inſtituten ausgewählt ſind. Ein ſachverſtändiger Rat in geſundheitlichen Fragen ſteht hiermit ausreichend zur Ver⸗ fügung. Gegen den Typhus und die Cholera gibt es ferner eine zweckmäßige Schutzimpfung, welche das Kriegsminiſterium natürlich in den Plau zur Bekämpfung der Seuchen eingeſchloſ⸗ ſen hat. Impfſtoff ſteht zur Verfügung. Zum Abkochen des Waſſers ſind fahrbare Trinkwaſſer⸗ Bereiter und zur Ausführung von Desinfektion fahrbare Desinfektions⸗Apparate vorhanden. Ein ſolcher neuzeitlicher, auf Kraftwagen mon⸗ tierter Desinfektionsapparat iſt mit einer großen Feldwäſcherei⸗Anlage verbunden. Gegen die Pocken iſt das Heer durch Impfung geſchützt. Wir dürfen demnach mit Sicherheit darauf vertrauen, daß wir auch für den Kampf mit den Seuchen auf das beſte gerüſtet ſind. Eine Nundgebung für die amerikaniſche Nolonie. W. Berlin, 12. Aug. Heute fand im Rat⸗ hauſe eine eindruckvolle Kundgebung für die amerikaniſche Kolonie ſtatt. Oberbürgermeiſter Wermuth begrüßte, indem er im erſten Teil ſeiner Rede deutſch und im zweiten Teile der⸗ ſelben engliſch ſprach die amerikaniſchen Gäſte, die ein vertrauter, unentbehrlicher Beſtandteil des reichshauptſtädtiſchen Bildes ſeien, an Zahl faſt doppelt ſo ſtark wie die engliſche Kolonie. Die Stadt Berlin wünſche lebhaft, daß die Amerikaner auch während der jetzigen ſchweren Kriegszeit ungeſtörte Herzlichkeit und freies Behagen hier finden möchten. Wenn amerikaniſche Bürger in Deutſchland, be⸗ ſonders in Berlin wegen der Hemmung der Rückreiſe ſich in Bedrängnis befinden, ſo ſei es die Pflicht Berlins, für ſie nach allen Kräften brüderlich zu ſorgen, ſodaß das alte Sprichwort ſchön bewahrt werde„Friends in Need, Friends in deed“. Profeſſor Harnack führte aus, daß mehr als alle Schöpfungen der Technik und Natur auf den deutſchen Beſucher Amerikas den größten Eindruck mache: Das große Werk der amerikauniſchen Nation ſelbſt und die amerika⸗ niſche Gaſtfreundſchaft,, Seit den Tagen Steu⸗ bens und Karl Schurz ſeien die Deutſchen dort als Brüder aufgenommen worden. Sie hätten ihr beſtes gebracht und nichts verloren. Die amerikaniſche Gaſtfreundſchaft ſei ſprichwörtlich. Unvergeſſen ſei, daß in den ſchweren Tagen von 1870 der amerikaniſche Botſchafter die Sorge für die Deutſchen in Paris übernommen, was der Botſchafter damals getan habe, tue er heute wieder.(Lebhafter Beifall.) Der tiefe Grund für die Freundſchaft mit Amerika liege in dem gemeinſamen Geiſt, der die Völker und iere tiefe ſittliche und religibſe Natur umſpanne, zu welchen auch das engliſche Volk gezählt werde. Das Wort der Blutsverwandſchaft ziehe leider nicht mehr, es ſei bewieſen, daß das Blut jetzt tatſächlich nicht mehr dicker als Waſſer ſei. Der amerikaniſche Botſchafter Gerard begrüßte die Verſammlung, die aus guten Freunden Deutſch⸗ lands und Amerikas beſtehe. Miniſterialdirek⸗ tor Dr. Lewald wandte ſich in engliſcher Sprache an die Verſammlung, um zur Bildung von Ko⸗ mitees an allen Orten, in denen zahlreiche Amerikaner weilen, aufzurufen. Der Präſident der Berliner Handelskammer von Mendelsſohn⸗Bartholdy machte bekannt, daß die Handelskammer beſchloſſen habe, ihre Räumlichkeiten den amerikaniſchen Geſchäfts⸗ leuten zur Verfſügung zu ſtellen und ihnen in allen Fragen materieller oder anderer Naitur zur Seite zu ſtehen. Berliner Familien, die bereit ſeien, amerikanſſche Familien für die Zeit des Krieges aufzunehmen, möchten ſich bei der Handelskammer melden. Der Präſident der amerikaniſchen Handelskammer Kuebler brachte die Sympathie der amerikaniſchen Geſchäfts⸗ welt für die Berliner Bevölkerung zum Aus⸗ druck. Nach einem herzlichen Schlußwort des Oberbürgermeiſters Wermuth ſchloß die Ver⸗ ſammlung unter Hochrufen auf Deutſchland und die Vereinigten Staaten. Unter dem Ab⸗ ſingen des von den Amerikanern angeſtimmten Liedes„Es brauſt ein Ruf wie Donnerhall“, trennte ſich die überaus zahlreich beſuchte Ver⸗ ſammlung. Dem Verwaltungskomitee, das aus dem gro⸗ ßen Komftee gebildet wurde, gehören an: Ober⸗ bürgermeiſter Wermuth als Vorſitzender, Prof. Harnack, Oberhoſprediger Dr. Dryander, Han⸗ delskammerpräſident Mendelsſohn, Miniſterial⸗ direktor Lewald und Dr. Drexler, Direktor des amerikaniſchen Inſtituts. Die amerikaniſche Gemeinde hat beſchloſſen, der Militärverwaltung ihre in der Motzſtraße gelegene Kirche als Lazaret anzubieten. r Gottesdienſt findet inzwiſchen in der benc ⸗ barten amerikaniſchen Schule ſtatt. 5 Das Hotel Briſtol hat für amerikaniſche Rei⸗ ſende 150 Zimmer nebſt Verpflegung zur Ver⸗ fügung geſtellt. Franzsſiſche Lügenmeldungen . Berlin, 12. Aug. Als Zeichen, mit welchen Mitteln die Franzoſen die öffentliche Meinung zu bearbeiten ſuchen, nachſtehend einige Auszüge, die aus einem Pariſer Telegramm zu⸗ ſammengeſtellt und in der Welt verbreitet ſind: Unſere ſchwache Grenzſchutzabteilung bei Altkirch hatte die Weiſung, vor einem überlegenen Gegner auszuweichen. Inzwiſchen ſollten ſtärkere Kräfte zuſammengezogen werden. Dieſer unbedeutende Vorgang wird von den Franzoſen folgender⸗ maßen geſchildert: Eine franzöſiſche Brigade erſchien vor Altkirch, das mit ſehr ſtarken Feldbefeſtigungen verſehen den kann. ieniſ beg einige Kompagnien wichen aus). Die Fwanzoſen gaben ein Beiſpiel wie ein glänzender und un⸗ geſtümer Sturm ausgeführt wird. Ein Regi⸗ ment machte einen beſonders großartigen Angriff und nahm die deutſchen Befeſtigungen, die deut⸗ ſchen Truppen flohen ſogar auts den in zweited Linie ſich befindlichen Werlen. Sie erlitten hei der Verfolgung große Verluſte und konmten ſich nur im Schutze der Nacht retten. Altkirch be⸗ reitete den Franzoſen einen begeiſterten Empfang. Ehrenpforten wurden errichtet, und die Grenz. pfoſten ausgeriſſen. Am frühen Morgen dez nächſten Tages wurde die Verfolgung wiedey aufgenommen. Die Deutſchen fluteten in völli⸗ ger Deroute zurück. Um 5 Uhr nachmittagz wafen die Franzoſen in Mülhauſen ein, mit frenetiſchem Jubel begrüßt. Die Erobe⸗ rung von Mülhauſen findet im Elſaß einen gewaltigen und be⸗ geiſterten Widerhall. Genevral Joffre hat eine Proklamation erlaſſen, die den Stolz und die Begeiſterung der franzöſiſchen Soldaten ausdrückt, daß ſie als erſte Träger der Wieder⸗ vergeltung berufen ſeien, die in den Falten ihrer Fahnen die energiſchen Worte füßhren: Freiheit und Recht! Kriegsminiſter Moſſimy beglückwünſchte belegraphiſch General Joffre zu der glänzenden energiſchen Offenſiwe Sächſiſch⸗ Kriegsgefangeng (bei Altkirch und Mülhauſen befanden ſich ga keine Truppen) hätten betönt, es ſei ein Kum⸗ mer für die Sachſen, ſich an dieſem Kriege be⸗ teiligen zu müſſen. Ueber Lüttich wird verbreitet, daß die Feſtung und die Forts heute noch in der Hand der Belgier ſeien. Die Deutſchen hätten mit⸗ 120 000 Mann 40 000 Belgier angegriffen. (Auf deutſcher Seite fehlte die Artillerie zur Unterſtützung) Das Artilleriefeuer ſei ſchlecht geleitet geweſen, während das Feuer der belgiſchen Artillerie höchſt exakt geweſen ſei Die Deutſchen hätten 5000 Tote gehabt, 8000 Mann wären gefangen genommen worden Aund 24 Kanonen hätten die Belgier erbeutet. Sen zwei Tagen arbeiteten 33 000 Arbeiter an den Werken. Sie führten in den Forts und den Zwiſchenräumen Verſchanzungen aus. Es ſei kein Zweifel, daß eine ſo ausgebaute Feſtung vollſtändig uneinnehmbar geworden ſei. Zwi⸗ ſchendurch iſt die Rede van aufgeriebenen und verſprengten Kavalleriedioſionen und von auf freiem Felde gefangenen deutſchen Regimentem Auf belgiſcher Seite wird nur von herviſcher Tapferkeit geſprochen, die von der franzöſiſchen Regierung durch Verleihung der Militärmedaille an den König der Belgier und der Ehrenlegion an die Feſtung Lüttich anerkannt worden ſei. Man mag dieſe Reklameartikel ſich auch ge⸗ fallen laſſen, ſo überſteigen doch 2 Vorwürfe, die man gegen uns zu erheben wagt, das Maß des Erlaubten. Erſtens, um Holland gegen uns einzunehmen, werden wir verdächtigt, England als Preis für ſeine Neutralttät eine Teilung Hollands angeboten zu haben. Zwei⸗ tens unſere Truppen hätten in den Schützen⸗ gräben weiße Fahnen hochgehalen, und nach⸗ dem die Belgier das Feuer eingeſtellt, heim⸗ tückiſch geſchoſſen.— Wir überlaſſen das Ur⸗ ee Volke und ſi t, ſere zöffentlichungen beſſer gefallen. 7 10 1— E W. Wiem 12. Aug. Die Abendblätter melden aus Genf: Wie hier weilende i che Diplo⸗ maten erklären, haben die maßgebenden Kreiſe der Vereinigten Staaten nach der Verö fentli des Telegrammwechfels zwiſchen Kaiſer Wilhelm und dem Zaren die rgeugung gewornen, daß der unſelige Weltbrawd von Nußland entfacht worden iſt. Die Herket ung Gng⸗ lands ſei genadezu unverſtänddich. W. Wien, 12. Aurg. nritag wurde über die montenegriniſche Küſte die offi⸗ zielle Blockade verhängt. Den der befreundeten und neutralen Mächte etue 24ſtündige Auszauffriſt getwährt. Den auslänbi⸗ ſchen diplamatiſchen Vertvetunngen in Miem wuurde die Blockade notifigtert. Der Zuſammenbruch des Auf⸗ ſtandes in Albanien. . Wien, 12. Aug. Die„Albam. Korreſp.“ ef, det aus Valong: Die Aufſtandsbemegung in Mil⸗ telalbanien iſt vollſtändig im Zuwfaummen⸗ bruch begriffen. Berat iſt in den Händen der Regierung. In der Proping Makafoſten hat die Regierung die mohamnmedaniſchen Prieſtar um Glava unterworfen und mit Freiwilligen die Auf⸗ ſtändiſchen geſchlagen, welche von Fiert nach Tepe⸗ loni marſchierten. Der Führer de Rebellen, Ibm⸗ him Bazi, wurde gefangen und mit 800 Freivilli⸗ gen nach Berat gebracht. * w. Hambur g, 12. Aug. Die Heumburg⸗Ame⸗ rika⸗Linie ſtellte außer dem Lazarettſchiff„Hanſa dem Roten Kreuz den im großen Hafen liegenden Paſſagierdempfer zur Verffgung. In Betracht kommen dürfte der Dampfer„Patri⸗ cia“. Die Kaiſerin ſprach Generaldirektor Ballim den wärmſten Dank für die bdereinvillige Unten! eim offenes Städtchen) und von einer deutſchen Saele verteidigt war(garnicht verteidigt, ſtützung aus. S S 8 8 8 8 * f * ife Mittvoch, den 12. Auguſt 1914. eneral-Anzeiger. Badiſcht 2 Aeucſte Nachnichten.(Nittagblatt) 8. Seite. Finanzielle Kriegsrüstung Deutschlands. BerIin, H. Aug. Die„Nordd. Allgem. Zig.“ Schreibt über die Kriegs- rüstung Deutschlands u..: finanzielle Die finanzielle Kriegsrüstung Deutschlands be- Staudl die Probe während der ersten der Mobil- machung vorausgehenden und ihr folgenden Tage glänzend. Die anfangs einsetzende Zahlungs- mittelbrisis ist überwunden. Das Rückgrat unserer Finanzkraft, die feichsbank, steht unerschiittert und kraftvoll da. Dassebbe gilt von den großen Bankinstituten in Berlin und den Provinzen. Die vom Bundesrat angeordneten Maßnahmen werden zur Hebung der inanziellen Lage beitragen. Trotz- dem treten täglich an die Peichsleitung erneut Wünsche heran wegen FErlasses eines allge- meinen Moratoriums. Diesen Wünschen ann und darf im Interesse der Allgemeinheit nicht nachgegeben werden. Auch ein allge- meines Wechselmoratorium kann nicht in Aussicht genommen werden. Die wirtschaftlichen Verhälmisse wie die sich ihnen notwendig an- passende Organisation der finanziellen Mobil- mtchung sind bei ums anders geartet als in anderen Lindern. Fein Land der Welt ist in allen Schich- ten der Bevöllterung so auf den Kredit gebaut wie Deutschland. So groß die Erfolge waren, um in gesicherter Friedensarbeit unsere wirtschaftliche Arbeit und Entwickkng zu fördern, so groß ist die Schwierigkeit, diesem eng verschlungenen Nreditsystem in schwerer Zeit die Weiterarbeit zu ermöglichen. Diese Möglichkeit kann voraus- sichtlich nur gesichert werden, wenn es gelingt, cke Zahlungsleistungen und Zahlungspflicht auf- recht zu erhalten. Ein allgemeines Moratorium würde leicht die Räder uuseres Wirt- schaftslebens zum Stillstand brin- gen, wäre aber kaum denkbar und durchführbar, Die Kriegsanlemen des Reiches werden vom deut- schen Volk allein aufgebracht werdden müssen. Es Wird hierfür allein ein erheblicher Ieil der von der Bevöfterung bei den Bantben, Sparkassen und Genossenschaften, auf weit über 30 Milliarden sich belaufenden baren Gelder und Barforderungen flüssig gemacht und flüssig erhalten werden müssen. Hlieraus folgt, daß sich das Moratorium von vornherein garnicht erstrecken könnte auf Forderungen und Zahlungsverpflichtungen von Reieh, Staat, öffentlichen Körper- sctaften, Versicherungsaustalten, Kreditinstituten aller Art, von der Reichs- bank bis zum kleinsten Bankinstitut und zwar als Einzelgenossenschaften. Muß man ihnen aber allen die Zahlungspflicht auferlegen, s0 wWird man ihnen auch die nötige Voraussetzung dafür lassen müssen, das Recht der Ein- ziehung ſhrer Forderungen. Selbstverständ- lich kann das Recht nicht ohne die notwendige Rücksichtnahme ausgeübt werden, aber die allge- meine Authebung der Zahlungspflicht erscheint unmöglich. Nicht viel anders aber liegt es mit einem Teilmoratorium. jedes leilmora- torium birgt die Gefahr in sich, daß es æwar zu- nächst die Schuldner schützt, aber in ganz gleicher Weise die Glaubiger belastet. Aus diesen allge- meinen Gesichtspunkten heraus ergab sich die Notwendigkeit für Deutschland, die finanzielle Nriegshilfe so zu orgauisieren, daß die allgemeine Zahlungspflicht und Zahlungsleistung aufrecht er- halten werden kann. Und diese Organisation er- folgte durch die lang vorbereitete, kraftvolle Stel- lung der Reichsbank und die überall eingerichteten und in ihrem Wirkungskreis von Tag zu Jag er- weiterten Darlehnskassen in weitem Um: fange. So weit das nicht der Fall ist, bleiben frei- lich noch Lücken, vor allem einerseits bei unserem Exporthandelh, andererseits aber bei einer großen Zahl von kleinen und mittleren Gewerbe⸗ treibenden, die weder über banklähige Wechsel noch über dem den Lombard zugüngige Werte und Warenlager verfügen. Hier muß und wird eingesetzt und schnell gehandelt werden müssen. Für den Exporthandel wrird eine wesenfliche Hilie schon gebracht werden können durch den Erlaß eines in sich geschlossenen und beine weiteren Kreise ziehenden, nur die Wechseliorderungen und Schulden an das Ausland ergreifenden Moratori- ums. Für die anderen Fälle Wird die Lücke durch lekale Organisation und Selbsthilfe ge⸗ schlossen werden müssen. Gangbare Wege ierfür sind bereits in Hamburg belreten und in Berlin in Vorbereitung, um wenigstens einen mäßigen Teil sichere Privathypotheken in andere Kreditformen umzugiegen und liquid zu machen. Auf solchen u. ähnlichen Wegen wird in Erweite⸗ rung des Zwecks weitergeschritten werden müs- Sen. Es wird ein tatlcräftiges und schnelles Zu- Sammenarbeiten aller beteiligten Interessenkreise und Instamzen einsetzen miisseril. Diese Alttion ist bereits in die Wege geleitet und wird hoffentlich dzu füren, die gesunden Stützen in unserem Wirtschafiskeben zu erhnlten Der Krieg und die rhein.-westf. Eösemincustrie. T. Während die im Südwesten belegenen Eisen- werke, weil sie mittien iin Schauplatz der kriegeri- schen Operationen liegen und weil ihnen auch die Zufuhr von Koks einstweilen abgeschnitten Worden ist, zum weitaus größten Teil zum Er⸗ liegen kommen werden, glaubt man in der rhei- nisch-westfälischen Eisenindustrie die Mehrzahl der Werke zu einem gewissen Prozentsatz in Be- trieb halten zu können, vorausgesetzt, daß nicht ganz besondere Ereignisse eintreten werden, wWie etwa ein Uebergreifen der Operationen auf dem diesseitigen Bezirk Die Notwendigkeit, einen Teil der Eisenwerke, namentlich des rheinisch⸗ Westfälischen Bezirkes aufrecht zu erhalten, ergibt sich auch aus kriegstechnischen Gründen, da das Landheer sowohl als auch die Marine dauernd Ergänzungsbedarf an Eisenbahnmaterial aller Art notwendig haben. Aus diesem Grunde ist auch vom kommandierenden General des VII. Armeekorps bekannt gegeben worden, daß aus volkswirtschaſtlichen Gründen nach Möglichkeit von der Einziehung des Landsturmes im VII. Armeekorps, welches vornehmlich den rheinisch- Wesffälischen Industriebezirk umfaßgt, abgesehen werden soll. Zu einem erheblichen Teil abhängig ist die Aufrechterhaltung der Eisenwerke von der ausreichenden Versorgung mit Breunmaterial. Da infolge der Mobilmachung der Transport- verkehr für Güter im diesseitigen Bezirk fast gänzlich eingestellt und auch der Ver- saldauf dem Fein zum Stillstand ge- kommen ist, so macht sich bei einigen Werken, Welche der Inventur wegen im Juli nur mäßige Kohlervorräte auf Lager hielten, bereits Man- gel an Kohlen bemerkbar. Man hoſft, daß dem bei den in Frage kommenden Stellen dring- lichst gestellten Ausuchen der Werke, einen kleine- ren Teil des Wagenparkes für die Anfuhr von Kohlen freizugeben, umso eher nachgekommen werden wird, als ja der größere Teil der Trup- pentransporte über die Streckhen des Industrie- reviers hinweg erledigt zu sein scheint. Auchi die teilweise Wiedereröffnung der Rheinschiffahrt Könnte hier Abhilfe bringen, ebenso wie der Wert des soeben in Betrieb genommenen Rhein- Herne- Kanals in solchen Zeiten erheblich gesteigert werden kann. Günstiger liegt die Situation für die mit den Zechen unmittelbar ver- bundenen Hüttenwerke. Man rechnet damit, daß im Ruhrkohlenbergbau etwa 60 Pro- z ent der Förderung werden aufrecht er- halten werden können, natürlich unter Verschie- bung der Förderverhältnisse in den einzelnen Kohlensorten, Auch die großen Lager, welche sich sowohl auf den Umschlagplätzen des Syndi- kates, als auch auf den Zechen selbst befinden, bie- ten, wenn man von dem verminderten Bedarf der Eisenwerke absieht, noch für einige Zeit Sichereit gegen einen stärkeren Polenmangel; doch ist auch hier die möglichst baldige Beschaffung von Ab- fuhrgelegenheit erforderlich. Das Abschlußge- schäft stockt, soweit nicht im Zusammennang mit dem Kriege staatliche Aufträge erteilt werden, fast gänzlich; was an Käufen heraus kommt, ist für den sofortigen Bedarf bestimmt und wird mit dementsprechende Spezifikation belegt. In den Preisen sind nennenswerte Aenderungen nicht zu verzeichnen. Der Export hat unter der Ab- sperrung der Grenzen und der verminderten Ex- portmöglichkeit derart gelitten, daß er in der Be- schäftigung der Werke kaum noch eine Nolle spielt. In der Versorgung des Weltmarktes dürkte jetzt Amerika die führende Rolle über- nehmen, nachdem sowohl Deutschland, als auch die übrigen in dem Krieg verwickelten Staaten hiervon ausgeschlossen sein werden. Demmnächst äuft das Provisorium einiger Verbände in der Eisenigdustrie ab; es ist zu exwarten, daß die an- gestrebte weitere provisorische Gültigkeitsdauer auf keinerlei Widerspruch stossen wird. Das Gleiche darf man wohl wegen der Verlängerung des Rheinisch-Westiälischen Kohlensyndikates an- nellmen, für welches auf Grund des Haßlacher- schen Antrages ein Jermin zur Erklarung bis zum 30. September d. Is. gestellt worden War. Gelemarkt, Sam- und Börsem- SSd Rekanmtmachung betr. Verlängerung der Fristen des Wechsele und Scheckreechts. Wona g. KAugist 1914. Auf Grund von 8 3 dles Gesetzes über die Er- nüchtigung des Bundesrats zu Wirtschaftlichen Maßnahmen und über die Verlängerung der Fristen des Wechsel- und Scheckrechts im Falle kriegerischer Ereignisse vom 4. August 1914 (Reichs-OGeseltzbl. S. 327) hat der Bundesrat die folgenden Anordnungen getroffen: 8 1. Die Fristen für die Vornahme einer Handlung, deren es zur Ausübung oder Erlaltung des Wechselrechts oder des Regreßrechts aus dem Scheck bedarf, werdeli bis auf weiteres, soweit sie nicht am 31. juli 1914 abgelaufen waren, um 430 Tage verlänger! 8 2. Diese Vorschrift tritt mit dem Tage der Ver⸗ kündung in Kralt. Berlin, den 6. August 1914. Der Stellvertreter des Reichskanzlers: Delbrück. Aus der vorstehenden Bekanntmachung ergibt sich, daß niemandem das Recht genommen ist, Wechsel zu protestieren, doch kann der Wechsel- protest ohne jede Schädigung des Wechselinhabers auch 30 Tage nach der Verfallzeit vorgenommen werden. Andererseits erwächst auch dem Wechseischuld- ner kein Nachteil, wenn er einen jetzt protestier- ten Wechsel erst nach Ablauf eines Monats be- zahllt. Das zeigt die weiter unten gebrachte Aen- derung der Postordnung, wonach Postaufträge mit dem Vermerk„sofort zum Protest ohne Rück⸗ sicht auf die verlängerte Protestfrist“ dem Schuld- ner am 32. Werktage nach dem Zahlungstage nochmals zur Zahlung vorgelegt worden, falls er diese nicht sofort leistet. NLur Hinziehung von Geld durech Posteuftrag. .C. Karlsruhe, 11. Aug. Der Reichskanzler hat eine Verfügung erlassen, wonach Postauf- träge zur Einziehung von Geldbeträgen, die einen Wechsel enthalten, Kkünftig anders als bisher behandelt werden. Wünscht der Auftrageber, daß die Weitersendung an eine zur Auinahme des Wechiselprotestes befugte Person geschicht, so ge- nügt der Vermerk Sofort zum Protest ohne Rücke sicht auf die verlängerte Protestfrist“ auf der Rück- seite des Postauftragsformulars, ohne daß es der namentlichen Bezeichnung einer solchen Person bedarfl. Postaufträge, die nur den Vermerk„So- fort zum Protest“ ohne den jetzt vorgeschriebenen Zusatz„ohne Rücksicht auf die verlängerte Pro- testſriste tragen, werden wie Postaufträge ohne diesen Vermerk in Zukunft behandelt werden. Er- folgt die Einlösung nicht sofort so wiird der Wechsel mit dem Postauftrag am zweiunddreißig- sten Werktage nach dem Zahlungstage des Wech⸗ sels nochmals zur Zahlung vorgezeigt. Wenskcherung von Wortpapieren. .C. Karlsruhe, 11. Aug. Bis auf weiteres sind Postsendungen, die Wertpapiere zur Um- wandlung in Schuldbuchforderungen enfhalten, mit dem vollen Wertbetrag bei der Post zu versichern. Die entgegenstehende Bestimmung über das Badische Staatsschuldbuch tritt vornufig außer Kraft. Arafbewahrumg von Wertpapieren in der HReichsbank. Das Kontor der Reichshauptbank für Wertpapiere, Berlin SW. 19, HHaupt⸗ vogteiplatz I, nimmt nach wie vor und zu den bis- herigen Bedingungen Wertpapiere jeder Art zur Aufbewahrung entgegen. HMandle und industrie. Stundung der Zölle und Reichssteuern. Die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 1. August über die soiortige Einzahlung gestunde- ter Zölle und FReichssteuern ist von einzelnen Stundungsnehmern unrichtig verstanden worden. Diese scheinen anzunehmen, daß ntch der Bekannt- machung der Stundungsnehmer zu der sofortigen Einzahlung verpflichtet sei. Das ist nicht der Fall. Die Bekanntmachung überläßt es viel- mehr der freien Wahl des Stundungs⸗ nehmers, ob er von dem mit der Bareinzah- lung verbundenen Vorteil eines Abzugs von 64 v H. Gebrauch machen oder ob er statt dessen in Höhe der gestundeten Beträge Wechsel genügt. In Fällen der Wechselausstellung ändert sich an der Zahlungsirist der gestundeten Beträge nichts, da als Verlalltag der Wechsel der Fälligleitstag der ge- stundeten Beträge einzusetzen ist. Ueberdies ent- hält die Bekanntmachung nichts für die Stundungs- nehmer Ueberraschendes, weil Stundungen von Reichsabgaben seit Jahren nur unter der Bedin- gung der aufdrücklichen Uebernahme einer ent⸗ sprechenden Verpflichtung gewährt werden. Der maßgebende letzte Beschluß des Bundesrates om 27. Oktober 1910 ist im Feichszentralblatt vom Jahre 1910 auf S. 658 veröffentlicht. Werband dez Zigarrenfabrikanten, Mannheim. In der Miigliederversammlung des genannten Verbandes, die unter Vorsitz des Herrn Hermaun Arnheim tagte, erstattete, der Süddeutschen Tabaltzeitung zufolge, Herr Syndi- kus Dr. Gerar d einen ausführlichen Bericht über die durch die Kriegsereignisse lierbeigeführte Störung unseres Wirtschaftslebens. Er betonte, daß die Banken bereit seien, der Industrie die für die Lohn- und Gehaltszahlungen, für Einlösung von Alzepten und für sonstige dringende Bedürf- nisse notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen, Ferner wies er auf die Verlängerung der Wechsel- Protest-Fristen und auf die Bundesrats-Verord- nungen hin, wodurch den Gerichten die Gewäh⸗ rung von Zahlungsfristen gestattet und für die Dauer von zunächst 3 Monaten die Geltend⸗ machung ausländischer Forderungen ausgeschlos- Sen Wird. Nach Schilderung der Maßnahmen zum Zwecke der Nahrungsniitte-Versorgung und zur Aufrechterhaltung des Verkehrs machte er auch über die Unterstützung der Angehörigen der Ein- berufenen sowie über die Fortdauer bezw. Be- endigung der Kontrakte mit Arbeitern, kaufmänni- schen Angestellten, Werkmeistern und Nunden ähere Mitteilungen. Einige Maßgnahmen der Zoll⸗- und Steuerbehörden bezüglich der Zollstundung und der Privatlager seien infolge der Bemühungen des Verbandes wieder rückgängig gemacitt worden. Die Versammlung trat nun in eingehende Be-⸗ ratungen üüber die Frage der Fortführung der Be- triebe ein, faßte aber darüber noch keinen end- gültigen Beschluß. Zunächst soll eine Abordnung bei dem Finanzministerium und der oll- und Steuerdirektion wegen verschiedener Fragen vor- stellig werden, worauf dann eine am nächsten Donnertag sattfindende Mitglieder-Versammlung zu der Frage der Betriebs-Einstellung oder Be- triebs-Eiuschränkung Stellung nehmen soll. Da⸗ rauf wurde beschlossen, aus dem Vereinsvermögen 1000 Mark an das Rote Preuz zu überweisen. Moratorum in Serbien. W. Nisch, 11. Aug.(Agence Havas.) Die Skuptschina hat ein zweimonatliches Mors⸗ torium angeordnet, sowie außerordentliche Kredite im Betrage von 60 Millionen Dinars bewilligt. Warenmärkte. Rudapester Getreidemarkt. W. Budapest, 11. Aug. Die Notierungen stellten sich wie folgt: Weizen 25, Roggen 30 bis 40, Gerste 20—25 Heller billiger, Hafer und Mais unverändert. Wetter warm. Landwirtschagk. Sanatenstand in Deutschland. W. Berlin, 11. Aug. Nach der Zusammen- stellung des Kaiserl. Statistischen Amts ist der Saatenstand im deutschen Reiche zu Anfang August, wen 2 gut und 3 mittel be- deutet, für Winterweizen 2,6(gegen Jul.8, August 1013 2,0; Sommerweizen 20(2,4 bezw. 2,0), Winterspelz 2,4(2,4 bezw. 23); Winterroggen 27(2,5 bezw. 2,0); Som- merroggen 27(2,5 bezw. 2,6); Sommer- gerste 2,4(23 bezw.%0; Hafer 25(25 bez. 2,5) 1 Kartosse In 2,7(2½7 bez 2,5); Zuckerrüben 26(2½ bezw.); Klee 2,(25 bezw. 2,00; Luzerne 2,2(2,4 bezw. 2,5); Bewässe⸗ rungswiesen 2,1(2,2 bezw. 2,1); an dere Wiesen 255(2,5 bezw. 2,), In den Bemerkun⸗ gen des Kaiserlichen Statistischen Amts heißt es: Die Ernte der Winterhalmfrüchte erfuhr durch das unbeständige Wetter einige Verzögerung; selbst Roggen war Ende juli noch nicht überall geborgen. Die häufige Lagerung hat ungünstig auf die Entwicklung der Aehren eingewirkt. Die Stroherträge scheinen allgemein zu befrie- digen, während die Körnerernte den bisherigen Erwartungen nicht mehr ganz zu entsprechien scheint. Weizen wird durchgängig etwas günstiger als Roggen beurteilt. Sommergetreide erfährt im großen und ganzen die gleiche Beurteilung wie Niederschligen im allgemeinen günstig entwickelt und versprechen befriedigende Erträge. Klee und Luzerne haben durchschnittlich guten Stand unek versprechen einen reichen zweiten Schnitt, ebenss ist dies bei Wiesen der Fall. eeeneee eneeneeeeeenten. 25 W. Frankfurt a.., 11. Aug. Die Ver. kaufsstelle für Bleifabrikate erhöht die Ver- kaufspreise um 6 auf 50 Mk. per Doppelzentaer (wiederholt da gestern verstümmelt. D. Red.) FEE AAAAAA——————0ͤ—— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Aug Pehelstation vom Datum Aue 7..f 9 10. 1(42. erkungen Funlagen e) 78 803,473 3 2103deſ Abende 8 Ude KIlIllCC 3 96 428..409.98.90 Nachm. 2 Uhr Haxau.82 5 92.17.15.93.79 Hachm. 2 Unr Rannneim.27 3 38.50 5,72 570.48 Borgens 7 Uhr 246 253.-B. 12 Uhr Nalhthbt 3 55 3 63 3,74 Vorm. 7 Uhr. Küilan.5⁵ Hachm Uhr vom Neckar; Bannbeim.. 520 550%.70 92855 Vors. 7 Ubr Rellbronn.20.92.93 0 80 Vorm. 7 Uhr e Windstill, Helter 150. F ͤ K—v Wͤitterungsbeobachtungen d. mefeorol, Statlon Mannbeim f 22 ,% atum 0 2— 2 2 2 2 f 4 mm— 7 2 82 11. Aug. KRorgens 7 762.5 194 82 Hittags 2˙0 782.3 30.0 82 5 Abends 9˙ 762.2 2².¹5 stil 12 Aug. Rorgens 7˙o 762.5 18.2 E 2 Höobste Temperatur vom 11. Aug. 30,5 0, Tiefste Tam- peratur vom 11.— 12. August 18,0%0. eeeeeeeeeeeeeeeeeee ee Verautwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst- und Feuilleton: I. V. Dr. Fritz Goldenbaum. 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Der Bürgerausſchuß wird um Zuſtimmung zu dieſem Beſchluſſe ge⸗ beten. Begründung: Wenn auch nach Mitteilung von Sachverſtändigen und nach den Erhebungen der Handelskammer eine Notlage hinſichtlich der Beſchaffung von Lebensmitteln in Mannheim vor⸗ erſt nicht zu befürchten iſt, ſo können die kriegeri⸗ ſchen Ereigniſſe nicht bloß auch in dieſer Hinſicht Ueberraſchungen bringen, ſondern es iſt auch möglich, daß ohne Eingreifen der Stadtverwaltung die geordnete Lebensmittelbeſchaffung Schwierig⸗ keiten erleidet oder teilweiſe gänzlich unterbunden wird. Auch können zur Vermeidung von ungerocht⸗ fertigten Preiserhöhungen Maßnahmen der Stadt erforderlich werden. Aus dieſem Grunde haben gahlveiche Städte bereits eingegriffen und auch Mannheim hat durch Anſchaffung von Mehl und Salg in großen Mengen einer Notlage vorgebeugt. Andere Maßnahmen ſind vorbereitet. Der Stadt⸗ rat hat zu dieſem Behufe eine Kom miſſion eingeſetzt, zu der auch Stadtverordnete jowie außerhalb der ſtädt. Kollegien ſtehende Sachver⸗ ſtändige zugezogen ſind. Man wird der Kommiſ⸗ ſton, die noch durch Zuwahl, insbeſondere aus den Kreiſen der Stadtvevordneten verſtärkt werden kann, das Vertrauen entgegenbringen dürfen, daß ſie einerſeits das jeweils Erforderliche tun, an⸗ dererſeits das nicht Notwendige unterlaſſen wird. Eine förmliche Beſchränkung ihrer Aufgaben iſt nicht möglich. Daher iſt auch die Begrenzung der Geldmittel nicht tunlich. Es darf übrigens erwartet werden, daß die zu Anſchaf⸗ fungen benötigten Gelder durch die Verkäufe wie⸗ der annähernd gedeckt werden. Familienunterſtützungen. Stadtratsbeſchluß vom 6. Auguſt 1914. Den Familien der zum Kriegsdienſt eingezogenen ſtädtiſchen Arbeiter ſoweit ſie nicht lediglich zu vorübergehenden Arbeiten auf beſchränkte Zeit ein⸗ geſtellt waren, wird auf die Dauer des Krieges zu der ihnen reichsgeſetzlich geleiſteten Unter⸗ ſtützung in widerruflicher Weiſe eine Ergänzung auf den Lohnbezug des einberufenen Arbeiters gewährt. Die Deckung des erforderlichen Auf⸗ wandes wird beſonderer Beſchlußfaſſung vorbe⸗ halten. Der Bürgerausſchuß wird um Zuſtim⸗ mung zu dieſem Beſchluſſe erſucht. Begründung: Gemäߧ 40 der Vollzugs⸗ beſtimmungen zum ſtädt. Beamtenſtatut gilt wegen der Weitergewährung des Dienſteinkommens bei Einberufung zum Militärdienſt die landesherrütche Verordnung vom 28. November 1889. Dieſe Ver⸗ ordnung bezieht ſich ihrerſeits auf§ 66 des Reichs⸗ militärgeſetzes und beſtimmt u.., daß die einbe⸗ rufenen Beamten ihre Gehälter fortbeziehen. Erhält jedoch der Beamte Offiziersbeſoldung, ſo werden ½0 der Kriegsbeſoldung auf das Zivil⸗ dienſteinkommen angerechnet. Hat der Beamte Familienangehörige, ſo tritt dieſe Anrechnung nur in eingeſchränktem Umfange ein. Dies gilt für alle Perſonen, die unter das Beamtenſtatut fallen, demnach für die etatmäßigen, die nichtetatmäßigen und die vertragsmäßig in ſtändiger Weiſe beſchäf⸗ tigten Beamten. Auf die ſtädtiſchen Arbeiter finden dieſe Beſtimmungen keine Anwendung. Da aber aus der Art der Beſchäftigung eines ſtädtiſchen Bedien⸗ ſteten kein grundſätzlicher Unterſchied ſeiner Ver⸗ ſorgung abgeleitet werden ſollte und in Mannheim im ganzen auch nicht abgeleitet wird, ſo erſcheint es als Gebot der Gerechtigkeit, auch für die Ar⸗ beiter in ähnlicher Weiſe zu ſorgen wie für die Beamten. Daher wäre an ſich den in ſtändiger Weiſe beſchäftigten Arbeitern, die zu militäriſchen Dienſtleiſtungen einberufen ſind, der ihnen zu⸗ ſtehende Lohn während der ganzen Zeit dieſer Dienſtleiſtung zu gewähren. Indeſſen muß dieſer Satz zwei Einſchränkungen erleiden. Da nämlich das Reich bezw. die zu einem ſogen. Lieferungs⸗ verband lörperſchaftlich vereinigten Gemeinden des Amtsbezirks Mannheim für die Familien der be⸗ dürftigen, zum Heeresdienſt eingezogenen Per⸗ ſonen ſorgt, ſo genügt es, die auf ſolche Weiſe den Arbeitern bezw. ihren Familien zufließenden Be⸗ züge auf den ihnen zufließenden Lohn zu ergän⸗ gen. Da ferner die ledigen Arbeiter durch die ihnen zuſtehende Verpflegung und Kriegsbeſoldung als verſorgt erſcheinen, ſo iſt eine Zuwendung an dieſe entbehrlich, zumal ja auch beim Boamten, der Offizier iſt, ſo erhebliche Abzüge nach obigen Beſtimmungen eintreten können, daß nichts oder nicht viel von der Stadt zu leiſten bleibt. Nach einer Berechnung wäre der für die Fami⸗ lien der bereits einberufenen Arbeiter zu leiſtende Betrag etwa 40000 Mark monatlich; würden auch die landſturmpflichtigen Arbeiter ſämtlich eingezogen, ſo entſtünde ein weiterer monatlicher Bedarf von 13000 bis 18000 Mark. Der Begriff„Familienangehö⸗ rige wird wie im Reichsgeſetz über die Fami⸗ lienunterſtützungen im weiteren Sinne aufgefaßt werden dürfen, ſodaß z. B. auch Eltern einberu⸗ fener Arbeiter, ſofern ſie von ihnen unterhalten wurden, Unterſtützungen erlangen können. Eine genaue allgemeine Begrenzung läßt ſich bei der Verſchiedenheit der Fälle letzterer Art im voraus nicht treffen. Eine umfaſſende weitere Fürſorge für die Familien ſonſtiger Mannheimer Kriegsteil⸗ nehmer iſt vorerſt entbehrlich, da der erwähnte Lieferungsverband die reichsgeſetzliche Unterſtütz⸗ ung auf etwa das Doppelte erhöht hat, ſo daß in den Sommermonaten einer Frau 18 Mark, jedem Kind 9 Mark monatlich zugewieſen werden. Hierzu treten die Unterſtützungen der Fabrikhilfsbeſſen, die dem Vernehmen nach in weiterem Umfange eingerichtet werden, ſowie die wohl reichlich fließen⸗ den Naturalreichniſſe. Die Stadt Mannheim iſt übrigens an der höheren Leiſtung des Lieferungs⸗ verbandes bekanntlich als Hauptſteuerzahler des Kreisſteuerkataſters ſtark beteiligt. Armenhilfe; Unterſtützungen an Vereine und Auſtalten. Jufolge des Krieges wird wahrſcheinlich trotz der zu erwartenden privaten Hilfe der im Voran⸗ ſchlag für 1914 vorgeſehene Bedarf der Armenpflege nicht ausreichen. Auch iſt es möglich, daß ein⸗ zelne Vereine und Anſtalten Zuſchüſſe oder erhöhler Zuſchüſſe zur Durchführung der von ihnen übernom⸗ menen, durch den Krieg vermehrten Aufgaben be⸗ dürfen. Der Bürgerausſchuß wird gebeten, von den möglicherweiſe eintretenden Ueberſchreitungen Kennt⸗ nis zu nehmen und zuzuſtimmen, daß nötigenfalls Zuſchüſſe oder erhöhte Zuſchüſſe an Vereine und An⸗ ſtalten gewährt werden. Die einzelnen Maßuahmen ſind vom Stadtrat unter Zuziehung des Stadtverord⸗ netenvorſtands zu beſchließen. Die Deckung des Auf⸗ wandes bleibt ſpäterer Beſchlußfaſſung vorbehalten. Bereitſtellung von Arbeiten. Stadtratsbeſchluß vom 6. Auguſt 1914. Falls in nächſter Zeit größere Arbeitsloſigkeit ein⸗ treten ſollte, iſt durch die Stadt nach Möglichkeit Arbeitsgelegenheit zu ſchaffen. Zu dieſem Behufe ſind vorzugsweiſe Straßen zu bauen und Grün⸗ anlagen(Herzogenriedpark, vorzubereiten. Die ein⸗ zelnen Maßnahmen werden vom Stadtrat unter Zu⸗ ziehung des Stadtverorduetenvorſtandes beſchloſſen. Die Deckung des Auſwandes bleibt beſonderer Be⸗ ſchlußfaſſung vorbehalten. Der Bürgerausſchuß wird um Zuſtimmung zu dieſem Beſchluſſe gebeten. Begründung: Zur Zeit(6. Auguſt 1914) iſt eine größere Arbeitsloſigkeit kaum vorhanden. Einige Betriebe vermindern allerdings ihre Beſchäftigung, andere erhöhen ſogar die Zahl ihrer Arbeitskräfte. Aber es iſt nicht ausgeſchloſſen— insbeſondere wenn der Induſtrie die nötigen Rohmaterialien nicht zu⸗ geführt werden und wenn ein Abſatz von Erzeug⸗ niſſen nicht möglich iſt—, daß Betrlebe eingeſtellt werden müſſen und daun Arbeiter Frotlos werden. Es iſt Aufgabe der Stadt, ſoviel an ihr liegt, zu helfen, Hierfür kommen hauptſächlich Erdbewegungen in Betracht. Freilich ſetzt die Durchführung des ztemlich reichlichen Straßenbauprogramms meiſt die vorhergehende Herſtellung von Kauälen voraus, die wegen Fehlens der Materialien und der geſchulten Arbeitskräfte kaum möglich ſein wird. Aber ſoweit Kanäle ſchon gebaut ſind, können Straßen immerhin hergeſtellt werden(z. B. Krankenhausanlage); auch iſt die Anlage von Parks möglich. Wenn die Kriegs⸗ lage Sparſamkeit auferlegt und zur Einſtellung von Bauten zwingt, ſo ſind auf auderer Seite Neuher⸗ ſtellungen behufs Schaffung von Arbeitsgelegenheit geboten. Im einzelnen Beſimmung zu treffen, iſt heute noch nicht möglich; dies muß vtelmehr dem Stadtrat überlaſſen werden, der von dem Stadk⸗ wperordnetenvorſtand unterſtützt wird. Sehr zweifel⸗ haft iſt, ob für Frauen in größerem Umfange ſtäd⸗ tiſche Arbeit ermöglicht werden kann. Fähre zwiſchen Mannheint und Ludtwigshafen. Stadtratsbeſchluß vom 6. Auguſt 1914,. Die auf 6000 geſchätzten Koſten für Errichtung einer für Fuhrwerke benützbaren 1 wter⸗ halb der Rheinbrücke werden vorbehaltlich Heran⸗ ziehung der Stadt Ludwigshafen genehmigt. Die Fähre iſt nach Vereinbarung mit der Stadt Lud⸗ wigshafen zu betreiben. Die Koſtendeckung, ſoweit ſie nicht durch die zu erhebenden Fahrgebühren er⸗ folgt, bleibt ſpäterer Beſchlußfaſſung vorbehallten. Der Bürgerausſchuß wird um Zuſtimmung zu dieſem Beſchluſſe gebeten. Begründung: Jufolge der Sperrung der Rheinbrücke iſt die Beſchaffung einer fahrbaven Ver⸗ bindung zwiſchen Mannheim und der Pfalz nament⸗ lich für die Lebensmittelzufuhr unbedingt notwendig. Errichtung einer Bürgerwehr. Stadtratsbeſchluß vom 6. Auguſt 1014. Die für die Einrichtung und Unterhaltung einer Bürgerwehr erforderlichen Mittel werden genehmigt, Beſchlußfaſſung über die Deckung bleibt vorbehalten. Der Bürgerausſchuß wird um Zuſtimmung zu dieſem Beſchluſſe erſucht. Begründung: Infolge der Mobilmachung iſt die Polizeimannſchaft ſo verringert, daß durch ſie die gerade im Krieg doppelt notwendige Bewachung ins⸗ beſondere für die Lebensmittelverſorgung wichtiger ſtädtiſcher und privater Betriebe nicht genügend durchgeführt werden kann. Infolgedeſſen wurde eine Hilfsmannſchaft teils durch Angehsrige der Frei⸗ willigen Feuerwehr, beils durch goeignete ſich frei⸗ willig meldende Perſonen gewonnen, welche den ins⸗ beſondere bei Nacht erforberlichen Schutzdienſt durch⸗ führt. Die nötigen Genehmigungen ſind erteilt worben. Für die Bewaffnung dieſer Mannſchaft und für ſonſtigen ſachlichen Bebarf ſind Mittel notwenbig, deren Höhe von der erforderlichen Stärke der Bürger⸗ wehr und der Dauer ihrer Tätigkeit abhängt, daher im voraus ſich nicht bemeſſen läßt. „Ordensauszeichnung. Der Großherzog hat dem Hauptlehrer Auguſtin Brachat an der Volks⸗ ſchule in Gailingen das Ritterkreuz zweiter Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verkiehen. Ernannt wurden Diplomingenieur Dr. ing, Heinrich Müller beim Topographiſchen Bureau der Oberdtrektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues zum Bureauvorſteher und Bezirksgeomeler Karl Gün⸗ ther beim vormeſſungstechniſchen Bureau der Ober⸗ Itrektiyn des Waſſer⸗ und Straßenbaues zum Reyf⸗ ſionsgcometer. 5 Verein Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mäd⸗ chen gibt bekannt, daß dort Auskunft in allen Fragen, die aus der Kriegslage hervorgehen, er⸗ teilt wird: ebenſo über alle Wohlfahrtseinrich⸗ tungen, Abfaſfung von Briefen, Geſuchen, Ein⸗ gaben uſw. erfolat ebenfalls unentgeltlich. Da durch den Krieg die denſttuenden Frauen ender⸗ weitig zu ſehr beſchäftigt ſind, finden die Sprech⸗ ſtunden nur Montags und Donnerstags von 8 bis halb 8 Uhr ſtatt: die Samstagsſprechſtunde von 32—4½% Uhr fällt aus. Die Sprechſtunden der ſtädtiſchen Rechtsauskunftsſtelle werden gleich⸗ falls Montaas und Donnerstags von—138 Uhr abgehalten. Sprechſtunden: Altes Rathaus Zim⸗ mer Nr. 12 — —. fl ſuml Mittwoch, den 12. Auguſt 1914. 7. Seite. IA Emil Schenck d kuneulinmlelm zu billigsten en-gros-Preisen. L9. L42 —. ſusſſſdanſaaſdaeeeeeeen n ſunmlldmdllumnilingkiugiuukitungiatatgneglanUrgiſnagbnmauliat Aeeeeeeeeeneeeeeeeeeneeeeeeneen üiilunn en t eee Für den augenblicklichen Bodarf! General-Ameiger.— Hadiſche Reur üneneug f EeN 8 zu verkaufen. tion dieser Zeitung. 10 9 8ʃi8 PS. in gutem gebrauchsfähigem Zustande zum Spottpreis Qefl. Offerten unter Nr. 88 016 an die Expedi- ſte Nachrichten.(Meittagblatt) 55 7 ſfffe 8 Etion dieser Zeitung. 18/35 PS. in gutem gebrauchsfähigem Zustande pDottpreis Gefl. Offerten unter Nr. 38017 an die Expedi- Zzum Ne 7 RN 88 een 10800 Aaellen-ldo 6, 4 Xeiehnungen etC. Hachmännisckhe Kontrolle von FTelefen 4227 übernimmt die BSaufsiehigaumg, Be⸗ Tetuung u. Komtrolle von Masenimen- werkstätten und maschinellen An⸗ jagen, die Anfertigung von Werk⸗ teech⸗ Müschen Zeiehnungen, einzein, so- Wäe im Abonnement. 15 77 7 5 Wa Reelle Garantie. 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Und dann in einer lichten Ecke, auf einer dunklen Säule, ſtand eine wundervolle Kompoſition in Mar⸗ mor ausgeführt: Zwei Menſchen— Jüngling und Mädchen— die umſchlungen ſtehen und in die Ferne blicken. Darunter ſtand eingemeißelt: Geſchwiſter“ Und ganz klein in der Ecke der Name des Künſtlers: Michael Rodin. Wilfride ſtand davor und ſah es lange und intenſiv an. Die Geſtalten trugen unverkenn⸗ bar Olafs und ihre Züge. Es bedurfte einiger Augenblicke, bis ſie ſchüchtern die Frage bervor⸗ brachte:„Wie kommt es, daß die Mädchenge⸗ ſtalt mir ähnlich ſieht?“ „Es iſt ein Gruß Olafs an Dich. Mein Freund, der junge und ſchon berühmte Bild⸗ hauer— Du haſt doch auch ſchon von ihm ge⸗ hörte— ſchuf dieſes Werk nach meinen Skizzen von Dir. Er hat ſich ganz darin vertieft und mit freudiger Seele ſchuf er das Werkchen. Na, und Olaf hatte er ja in Hamburg im Ori⸗ ginal zur Verfügung. Sie zauderte ein wenig. Dann ſagte ſie, in⸗ dem ſie zugleich die Hände des Meiſters nahm: Bei Dir werde ich bald geſunden und glücklich ſein.“ Ehe ſie den Raum verließen, ſtreifte ihr gedankenvoller Blick den Flügel. Sie trat heran und zum erſtenmal ſeit jener Waldſzene, be⸗ rührte ſie die Taſten, und ganz leiſe, dann lauter rällerte ge: „In Sehnſucht, In Sehnſucht ich lebe!“ Dann gingen ſie hinaus in das größere Ate⸗ lier des Meiſters. Die Flügeltür ſtand weit offen. „Mit angehaltenem Atem trat Wilfride langſam ein. Sie ſtaͤnd da, ſtarr, überwältigt. Mit einem einzigen Blick erfaßte ſie die große Schönheit der Bilder. Sie wagte kaum zu atmen, kaum ſich zu rühren. Ein ſtiller Zauber fing an, ſich ihrer zu be⸗ mächtigen, und eine wahre, tiefe Andacht er⸗ füllte ihre Seele. Sie fing an, zu begreifen, und ihr war zu Mut, als hätte ſie ſich ihr ganzes Leben nach dieſem Anblick geſehnt. Regungs⸗ los ſtand ſie da, und ihr Blick glitt langſam von einem Bild zum andern. Und in jedem Werk fand ſie den Meiſter wieder und war ganz über⸗ wältigt davon, daß er ſo Schönes, ſo Großes ſchaffen konnte: Wie die Heide dort leuchtete! Man ſpürte ja ſaſt den Duft— wie zart und grau ſie ſich in der Ferne verlor, wie mächtig die alte Fichte dort. 5 Sie trat an das nächſte Gemälde und ging langſam, Schritt für Schritt durch das Atelier. Die meiſten Bilder waren ſchon verkauft und harrten der Verſendung. Da war die Heide in ſtrahlendem Sonnenſchein, die Heide unter fun⸗ kelndem Sternhimmel, die Heide im Ungewitter und Sturm. Und jetzt ſtand ſie vor einem Bilde, das ihre Seele im Zuſammenhang mit ihrem eigenen Ziel mächtig ergriff: Ein ſteil aufſteigender Heidehügel, darüber ſtrahlend blaue Luft, und, in dieſe Luft hineinragend, ein altes morſches Holzkreuz von blühender Heide umwuchert. Ein ſteiniger Weg führte zu dieſem Holzkreuz hinan. Wilfride ſah bang zu dem Meiſter auf, und zeigte auf den Weg:„Die leichten Sohlen meines Talents werden mich kaum über den be⸗ ſchwerlichen Weg zu führen vermögen, und das Ende wird ſein, daß ich unter dem Kreuz ſam⸗ menbreche. Angeſichts dieſer erhabenen Werke fühle ich, daß ich die Höhe nicht erreiche!“ Er ſchaute ihr innig ins Auge und ſagte aus aufrichtiger Ueberzeugung:„Du biſt nur de⸗ mütig, aber deſto mehr wirſt Du leiſten.“ Da zuckte ein Licht in Wilfridens Augen auf. Der Schatten davon fiel auf ihr Geſicht, als ſie lächelnd ſprach: Ich bin nicht ſtark im Kampf, und die Augen⸗ blicke der Verzweiflung werden nicht ausbleiben, aber das fühle ich getröſtet, ſie werden bei Dir in der ernſten Arbeit vorüber gehen. Noch ge⸗ ſtern wäre ich lieber geſtorben. Jetzt nicht mehr! Weißt Du, warum?“ Und ohne ſeine Antwort abzuwarten, fügte ſie, ihr Antlitz neigend, leiſer binzu:„Mich lockt die Erhabenheit Deiner Werke. Und ohne Dich wäre ich feig geweſen und wäre im Seelenelend verkommen——.“ ** Zwei Jahre ſpäter erregten in der Kunſtaus⸗ ſtellung in Berlin zwei Bilder:„Sonnenauf⸗ gang in der Heide“ und„Sonnenuntergang auf der Heide“ großes Aufſehen, zumal daneben der beliebte Heidemaler Van de Put nur mit einigen ganz kleinen Stimmungsbildern ver⸗ treten war. Je mehr aber der Name„Wilfride Brandes“ in aller Mund war, deſto ſcheuer ſuchte die junge Künſtlerin die Einſamkeit. Van de Put mußte der Welt gegenüber ihren Aufenthalt verſchwei⸗ gen, und ſo konnte ſie in ihrem liebgewordenen Oldenflet ungeſtört verbleiben. Während die großen Zeitungen über ihre Kunſt ſprachen und lebhaft bedauerten, über die Künſtlerin perſönlich ſo wenig zu wiſſen, ſaß Wilfride mitten in der Heide allein— mutterſeelenallein, ganz eins geworden mit ihrer Umgebung. Sie wußte nicht, war es Frühjahr, war es Sommer oder Herbſt. Es lagen ſoviel Schleier, ſo viel wehende Duftſchichten über den Kronen der Birken, über den langen Brombeerranken am Geſtein, über den Eichenſtümpfen dicht in ihrer Nähe. Sie glaubte, daß der Ginſter in * Blüte ſtände; ſie meinte ſeine leuchtende Gold⸗ farbe durchbräche die graue Verſchleierung, allein ſie ſah nichts genau. Sie fühlte auch heute nur, daß die Heide nie ſo traumhaft ſchön geweſen war als an dieſem Morgen. Nichts ſchien ihr mehr wirklich und deutlich, alle Umriſſe weich und verſchwommen; das Landſchaftsbild war vergeiſtigt, vertieft, beſeelt. Herrliche, unausſprechliche Schöpfungen ſchweb⸗ ten ihrer Seele vor—, hier war ja nur der An⸗ fang— wo die Vollendung? Hier war Ahnen — hier das Schauen.„Gott gab mir wiſſende Augen,“ dachte die einſam Daſitzende. Aber wie klein und ſchwach war ſie in ihrer Kunſt Wie unzureichend hatte ſie die großen Auf⸗ gabhen gelöſt, trotz des Beifalls der Welt! Mit ſchwerem, ſchlagenden Flug kamen die Krähen über die rauſchenden Föhren daher ge⸗ flogen. Sie hörte die krächzende Stimme des Galgenvolks und den Geſang der Hirten bei den lohenden Feuern, und ihr wurde ſo heimat⸗ lich wohl. Sie dachte an ihre Arbeiten, Berlin ausgeſtellt waren. Würde Olaf ſie ſehen! Sie hatte ihn nie gerufen und er war fern geblieben. Aber ſie hatte die ganze Zeit aus vielen kleinen Vorkommniſſen fühlen müſſen, daß ſeine Seele bei ihr weilte. Würde Olaf ihr Schaffen verſtehen?!! Das war der einzige Gedanke, der ſie Tag und Nacht beſchäftigte, ſeit ſie den großen Entſchkuß gefaßt hatte, an die Oeffentlichkeit zu treten Würde er in die Ausſtellung gehen und vor ihren Bildern ſtehen, und was würden ſie ihm ſagen!? Sie ſtarrte mit weit geöffneten Augen vor ſich hin. Für ihn allein hatte ſie ja ausgeſtellt Und in dieſer großen Verlorenheit erwachte plötzlich die alte große Sehnſucht in ihrem Her⸗ zen, dieſe Sehnſucht, die ſich in ihr ganzes Weſen ein ſo breites Bett gegraben, und die mit bittender, machtvoller Stimme nach dem einen rief, nach Olaf!— Schluß folgt. die nun in 8. Seite. Geueral-Anzeiger.— Sadiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Mittwoch, den 12. Auguſt 1914. Die Abhaltung der Bezirksratsſizungen betr. Die auf Donnerstag, den 13. ds. Mts. auberanmte regelmäßige Bezirksratsſitzung findet nicht ſtatt. Mannheim, den 11. Auguſt 1914. Großh. Bad. Bezirksamt. Abt l. Einladung. Zur Verſammlung des Bürgerausſchuſſes wurde Tagfahrt auf Dounerstag, den 13. Auguſt, nachmittags 4 uUhr in den Bürgerausſchußſaal des Rathauſes anbe⸗ xaumt. Die Tagesordnung genſtände. 7 1. Lebensmittelverſorgung. * 2. Familienunterſtützungen. 0 3. Armenhilfe; Unterſtützungen an Vereine und Anſtalten. 4. Bereitſtellung von Arbeiten. 5. Fähre zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen. 6. Errichtung einer Bürgerwehr. Die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes werden zu der bezeichneten Verſammlung ergebenſt eingeladen. 3706 Mannbeim, den 8. Anguſt 1914, Der Oberbürgermeiſter: Dr. Kutzer. Bekanntmachung. Nr. 32844 I. Infolge des Kriegs⸗ ausbruches iſt der Termin für die Einreichung der Wettbewerbsent⸗ würfe für die VBebauung der Ge⸗ waunne Schafweide und Altwaſſer auf unbeſtimnete Zeit verlegt worden. Mannheim, den 10. Auguſt 1914. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Fehl. Am Donnerstag, den 13. ds. enthält folgende Ge⸗ Diebold. 3707 Mts., vormittags 3 Uhr ver⸗ ſteigert den diesjährigen 38037 die Gutsverwaltung Kirſchgartehauſen. Obſtverſteigerung. Der gute Ertrag der Gemeindebbſbänme au Birnen, Aepfeln und Zwetſchgen wird am: Freitag, den 14. Auguſt 1914 1. vormittags9 ußhr, Zuſammenkinft am Martinstor, von den Däumen an der Wallſtabterſtraße, am Kanzel⸗ bach und an den Neckarwieſen, 2. nachmittags 2 Ühr, Zuſemmenkunft an der Pflaſtermühle, von den Bänmen an der Bleiche, Zimmerplatz Wöldel, Nuß⸗ alle Kirchenpfad und Loosgraben öffentlich bietend verſteigert. 38042 Ladenburg, den 9. Auguſt 1914. Bürgermeiſteramt: Dr. Fritſch. Perſonenüberfahrt Ludwigshafen⸗Mannheim zwiſchen Bahngof Endmigshaſen und Rhein⸗ vokland Maunheim verkehren von morgenz Air bis abend; 9 Uhr Motorboote. 1579 Fahrpreis 10 Pfa. — Bekanntmachung. Kommen Sie! Benützen Sie die Gele⸗ legenheit! Vorrat reicht, billig einkaufen Spitzen⸗Einſätze, Seidenborden, Beſätze, verſchied. Verzierungen, Feſtou⸗ und Wäſchebandreſte, Bluſen⸗Beſätze uſw. nur im Laden 3, 77, überhaupt iſt alles nur Partieware und Gelegenheitskäufe. 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Mit Gültigkeit vom 1. September 1914 wird ein neuer Eiſen⸗ bahngütertarif, Teil.Abt. A,für den Verkehr zwiſchen den öſterr., ungar. und bosniſch⸗herzogoviniſchen Bahnen einerſeits, den deutſchen,luxemburgiſchen belgiſchen und niederlän⸗ diſchen Bahnen anderſeits eingeführt. Mit dem glei⸗ chen Zeitpunkt tritt Teil 1J 4A dieſes Verkehrs vom 1. März 1904 ſamt Nach⸗ trägen außer Kraft. 38039 Karlsruhe, 7. Juli 1914. Gr. Generaldirektion der Staatseiſenbahnen. Unterricht. In fämtl. Fächern der Mittelſchulen erteilt pro Stunde 2., 95425 Pr. St. Velſch, ſtaatl. gepr. Mittelſchullehrer. I.„ 2, 3 Treppen. ermschtes Lebensverſicherung mit Kriegsverſicherung nimmt bis zum 20. Aug. entgegen. 6133 Generalagentch. Schmitt, M 2, 12, 2. Stock. Wer liefert Druckſachen auf Gegenrechnung? Offert. unter Nr. 6146 an die Exped. d. Bl 6146 Bei boxzügl. Verpftegung nehme aus Privathand —5 Mann Einquar⸗ tierung an. 95427 2, 13, 1. 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Stadtpfarrer Klein. 8 Uhr, Stadtpfarrer Dr. Lehmaun Ergänzung der Tageszeitungen beſtelle man bei der Poſtanſtalt die Woſchenſchrift der Nationalliberalen Partei Badens, den „Deutſchen Volkshoten“ 37808 Preis vierteljäh ig. N ennn Wein Restaurant Lulsenfing 25 Hansi Maassen l 480 Haltestelle der Elektrischen am Jungbusch. Empfehle bestgepflegte Weine von nur erstklass. N Dezente Bedienung. 1 Treffen wir uns im vor- nehmen Wein⸗ u. Cafẽ- Restaurant„Savopy“, buisenring, J 7, 27. 37013 „Menns“ Tanport-Gesehschaft.).l. Um vielfachen Wünschen zu genügen, haben wir einen 38040 Lokadverkehr für Sütertransporte Zwischen Mannheim und Ludwigshafen eingerichtet.— Nähere Auskunft erteilt: uffnenus“ Transport-Gesellschaft m. b. H. Mannhelm Telephon 753. Eaperlsche Transport. Gesgllschaft vorm. Thegd. Fügen, 6. M. b. H. Ludwigshafen, Tel. 2005/008. Abbruch. Die ſeitherige propiſoriſche Reſtauration am Bahnhof in Friedrichsfelh iſt zwecks Abbruch zu vergeben. 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