e —— Wennement: 70 pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Nck..42 pro Guartal. Einzel⸗Nr. 5 pfg. Inſerate: Kolonel⸗öeile 30 Pfg. Reklame⸗Seile...20 Mk. 7 ſlbi Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte eitung in Mannheim und umgebung ͤchluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſ Anzeiger der Stadt Mannheim und Umgebung Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Nannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung. 541 Redaßktion. Expedition und Verlags⸗ buchhandlung... 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; en und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 372. MRannheim, Mittwoch, 12. Auguſt 1914. (Abendblatt. Finanzielle Mobilmachung VBon Generalleutnant z. D. Baron v. Ardenne. Deu frurzöſtſche Manſchall Giacomo Trivul⸗ zio(richt Montecucoli) hat vor 25 Jahrhun⸗ derten das Wort geprögt, zum Kriegführen ge⸗ höre Geld, Geld und nochmals Geld.“ Wenn das damals galt, ſo gilt es jetzt erſt vecht. Der deutſche Reichstag hat in der denkwürdigen Kriegsſitzung vom 4. Auguſt Kriegskredite in Höhe von fünf Milliarden Mark bewilligt. Dieſe gigantiſche Zahl iſt ſchwer zu erfaſſen— man muß dazu Vergleiche zu Hilfe nehmen. Fümf Tauſendmarkſcheine ſind einen Millimeter dick, fünf Milltarden in dieſen Bankſcheinen aufeinander getürmt würden eine Säule von 1000 Meter Höhe ergeben. Vor 25 Jahren, zur Zeit Boulangers und der Schnäbeli⸗Affäre, fragte Fürſt Bismarck bei der Militärverwaltung an, wie hoch ſie den Geldbedarf für die erſten ſechs Wochen eines Krieges nach zwei Fronten bewerbete. Die Kalkulatoren brachten zwei Milltarden heraus. Der Fürſt bymtſte auf und verkangte nochmaliges Rechnen. Diesmal waren 2037 Millionen das Reſultat. Dir Koſten des Krieges von 1870/71 hatten für Deutſchland im ganzen 1750 Millionen Mark betragen, für Frankreich einſchließlich der Kriegsſchuld 9821 Milltonen Mark. Der Burenkrieg koſtete Eng⸗ land etwa 4500 Mill. Mark. Die Impondera⸗ bilien ſind bei dieſen Berechnungen unberück⸗ ſichtigt geblieben— nämlich die Entziehung bon Arbeitskraft an Menſchen und Vieh, die Unterbindung des Geſchäftsverkehrs, des Han⸗ dels und der Induſtrie. Dieſe Schäden können bei längerer Kriegesdauer auf das Zehnſache der ſichtbaren finanziellen Aufwendungen geſchätzt werden(vergl. Dr. J. Rieſſer, Finanzielle Kriegsbereitſchaft und Kriegsführung). Die dem Fürſten Bismarck im Jahre 1885 unter⸗ breitete Bevechnung, trifft aber füw die heutigen Verhaltmiſse nicht nechr 5 Die Armee hat ſich mächtig ausgedehnt, das Heergerät iſt kompli⸗ —— und bewer geworden(Flugzeuge, Automo⸗ ile uſw), auch der Pferde. Von dieſen bedarf die mobile Armee mehr wie 500 000 Stück bei einem Pferdebeſtand im ganzen deutſchen Reich von etwa vier Millionen leinſchließlich Fohlen zu vier Jahren und Pferden über 17. Jahre). Der Augmentationspferdebedarf verſchlingt ſo⸗ mit allein eine halbe bis dreiviertel Milliarde. Da die Koſten der vermehrten Flotte hinzu⸗ treten, ſo haben nationalökonomiſche Autori⸗ täten wie Rieſſer, Dr. Joſeph v. Renauld und General der Infanterie z. D. v. Blume nach mäßiger Schätzung die Koſten des großen Krie⸗ es für Deutſchland auf 6½ Millarden für ein ahr berechnet. In den erſten ſechs Kriegs⸗ wochen betvägt der ſtaatliche Realbedarf an Zah⸗ lungsmitteln 1800 Mill. Mark, dazu tritt der⸗ jenige von Induſtrie, Handel und Gewerbe, rtſchaft(Kriegslieferung uſw.) mit 1500 bis 1600 Mill. Mark und dann der ſogen. „Angſtbedarf“ nach Gold und Silber. Dieſer nimmt ſchätzungsweiſe 600 Mill. Mark in An⸗ ſpruch. Deshalb entſteht ein Geſamtbedarf von Zahlungsmitteln von vier Milliarden in den erſten ſechs Wochen nach der Kriegserklärung. Wo i de Deckung dieſe rieſigen misgben? Sis beſeht in e eee Barmitteln des Reiches und der Bundesſtaaten, den freiwilligen Beiträgen, den Kriegsleiſtungen der Gemeinden und Eiſenbahnen, dem Reichs⸗ bankkvedit, den Kriegsſteuern und Abgaben und Anleihen. Der Weltkrieg. Die Barmittel des Reiches beſtehen zunächſt in dem Geldbeſtand der Reichsbank. Dieſen zu ſchützen und zu ſtärken gebietet Vernunft und finanzielle Vorausſicht. Hoch anzuerkennen iſt die Verfügung des Reichsbankdirekto⸗ riums, daß Banknoten nicht mehr gegen Gold eingewechſelt werden dürfen. Somit bleibt das Rückgrat der finanziellen Stärke— das Gold in den Kellern der Reichsbank. Es bildet die Gewähr für den bleibenden Wert der Bank⸗ noten, verhindert das Sinken der Valuta und damit das Sinken des Staatskredits. Das Gold in der Reichsbank betrug am 23. Juli d. J. 1357 Mill. Mark. Hinzu tritt der vermehrte Goldſchatz des Juliusturmes mit 205 Millionen umd Silbervorräte in Höhe von etwa 330 Mill. Mark, Prägungsgewinn der Silbermünzen(65 Millionen Mark), endlich der Deviſenbeſtand (ietzt allerdings kaum einzuſchätzen, da der Markt der fremden Wechſel nahezu lahm liegt), ſodaß der Beſtand dieſer geſamten Barmittel auf etwa 2250 Mill. Mark zu ſchätzen iſt. Der anſchei⸗ nend verhältnismäßig geringfügige Inhalt des Juliusturmes, der die Deckung für eine dreifache Ausgabe von Zahlungsmitteln in Noten geſetz⸗ lich vorſieht, iſt eine ganz weſentliche Hilſe für die erſten Tage der Mobilmachung. In den Verhandlungen des Reichstags über die Schaf⸗ fung dieſes Kriegsſchatzes 1871 ſagte Fürſt Bis⸗ marck:„Ich wil bloß die eine Tatſache hervor· heben, daß, wenn wir den preußiſchen Staats⸗ ſchatz 1870 nicht gehabt hätten, wir poſitiv nicht imſtande geweſen wären, die paar Tage zu ge⸗ winnen, welche hinreichten, das geſamte linke Rheinufer vor der franzöſiſchen Invaſion zu ſchützen. Hätten wir den Staatsſchatz nicht ge⸗ habt, ſo fing der Krieg am Rhein an.“ Für die erſten beiden Monate des Krieges ſtehen alſo die nötigen Barmittel mehr als bereit, beſonders da viele Kriegsleiſtungen— wie die Pferdeaus⸗ hebung— nicht in bar, ſondern zunächſt mit Quittungsleiſtungen(Bons— dieſer Ausdruck hat ſich im Sprachgebrauch des Volkes nicht autsrotten laſſen) bezahlt werden wird. Für weitere Deckung der Kriegsbedürfniſſe wird dann eintreten müſſen die Inanſpruchnahme des Staatskredits vermittelſt Anleihen oder die Schaffung neuer Steuerquellen oder Erhöhung der bereits beſtehenden. Den Mehrumlauf der Geldmittel ſollen aber auch die nun ins Leben gerufenen ſtaatlichen Lombardkaſſen bewirken. Dieſe ſollen auf mündelſichere Effekben 60 Pro⸗ zent, auf ſonſt gut fundierte 40 Prozent des Nennwerts, allerdings zu dem hohen Einſatz von 7 Prozent in ſogen. Darlehenskaſfenſcheinen ver⸗ leihen können. Dieſe Scheine ſperden vom Staate garantiert, werden von den Staatskaſſen in Zahlung genonmen, haben mithin den Wert bapen Geldes. Dies iſt eine ebenſo große Wohl⸗ tat für die Geldnehmer, wie eine mächtige Er⸗ werbsquelle für den Staat. Der augenblick⸗ lichen beängſtigenden Geldnot, dem wilden Ver⸗ kaufsdrang von Effekten um jeden Preis wird durch dieſe Lombard⸗ oder Kriegsdarlehenskoſſen geſteuert und dadurch unermeßliches Unheil ver⸗ mieden werden. Nebenher in der Bereitſtellung unſerer finanziellen Kriegsmittel wird gehen die Tätigkeit der Kreditbanken. Dieſe geht parallel mit der Reichsbank. Die Träger dieſer Hilfs⸗ aktion ſind hauptſächlich die Notenbanken in Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden und die preußiſche Seehandlung. Die freiwilligen Ga⸗ ben für den Krieg werden zunächſt ſpärlich fließen. Im Verlaufe des Krieges 1870%71 be⸗ trugen ſie immerhin 50 Mill. Mark, davon 15 Millionen an Naturalien. Die Deutſchen im Auslande ſpendeten 7,8 Mill. Mark. Eine weſentliche Hilfe bietet ferner das Geſetz über die Kriegsleiſtungen vom 13. Juni 1872. Nach dieſem werden Leiſtungen in Quartier, Naturalverpflegung, Vorſpann, Feuerungs⸗ material, Lagerſtroh, Lieferungen an Pferden, Vieh, Brotmaterial, Hafer, Heu, Stroh pp. nur durch verzinsliche Schuldverſchreibungen des Reichs vorläufig bezahlt. Außerdem werden die Kreiſe nach 8 17 des Kriegsleiſtungsgeſetzes zur vorläufigen Beſtreitung der Koſten für Unterſtützung der zu den Fahnen einberufenen Mannſchaften des Beurlaubtenſtandes verpflich⸗ tet. Alles dies geſchieht, um die Regierungs⸗ kaſſen von Barzahlungen zu entlaſten und der Reichsbank ihren Goldvorvat zu belaſſen. Nach Berechnung von Rieſſer und anderen werden wir— die Koſten des Seekrieges eingerechnet — für den Mann und Tag unſerer aufgebotenen Heeresmacht wenigſtens ſechs Mark rechnen müſſen. Das ergibt bei einer vorläufigen Stärke von 4½ Millionen Streitern 27 Mill. Mark tägliche Koſten, beſondere Auſwendungen nicht eingerechnet. Schwerlich dürfen wir darauf rech⸗ nen, daß, wie im Feldzuge 1870/71, wir einen großen Teil des Heeresunterhalts durch Requi⸗ ſitionen, Kontributionen aus Feindesland be⸗ ziehen können. Es erhellt daraus, daß ein län⸗ ger dauernder, ſelbſt ſiegveicher Krieg, den Bogen finanzieller Leiſtungsfähigkeit bis zum Zer⸗ ſpringen anſpannt. Wir beſitzen in Deutſchland 12½ Millionen waffenfähiger Männer. Wir können ſelbſt die ſchmerzlichſten Verluſte durch Nachſchübe ergänzen. Das Geld aber iſt das Blut in den Adern des Volkskrieges— ein Aderlaß in dieſer Hinſicht kann nur bis zu einem gewiſſen Grade vertragen werden. Gambetta ſagte in prahleriſcher Rachſucht, die Deutſchen mitßten geſchröpft werden, bis weißes Blut käme (saigners à blanc). In franzöſiſchen politi⸗ ſchen und finanziellen Blättern wurden die Ruſ⸗ ſen darauf verwieſen, ſich die 20 Milliarden, die ſie Frankreich ſchuldeten, von den Deutſchen zu holen. Was wir außerdem an Kriegsentſchä⸗ digungen im Falle einer Niederlage an Frank⸗ reich und England zahlen müßten, überſteigt jede Vorſtellung. Dazu würde treten die Ver⸗ nichtung unſerer Kriegsflotte, unſeres Handels, der Verluſt unſerer Kolonien. Das„vac victis“ würde in ſeiner erbarmungsloſeſten Geſtalt uns heimſuchen. Deshalbmüſſen wir ſiegen — jede Fiber für die Rettung des Vaterlandes anſpannen, jeden Blutstropfen dafür einſetzen. Jeder Menſch hat in ſeinem Leben einen Ab⸗ ſchnitt, wo er vom Schickſal auf Herz und Nie⸗ ven geprüft wird. Im Leben der Völler iſt es nicht anders. Hoffen wir, daß wir bei dieſer großen Prüfung beſtehen, daß wir ſo ſtark aus ihr hervorgehen, daß der allgemeine Haß unſerer Nachbarn uns nicht mehr in unſerer Exiſtenz, in der freien Entwicklung unſerer Kräfte hindern kann, daß wir ſiegestrotzig rufen können: zoderin dum metuant“, d..:„Haſſen mögen ſie uns, wenn ſie uns nur fürchten.“ —— Die öſterreichiſchen Polen und der Krieg. Die Krakauer„Nowa Reforma“ ſchreibt in ihrer Nummer vom 29. Juli u..:„In dem tiefen Gefühl der außerordentlichen Wichtigleit des heutigen Augenblicks ſtehen wir Polen da, rein im Gewiſſen, ſtark im Glauben, daßz ein Teildieſergroßen undguten Sache, für die Kaiſer Franz Joſeph das Schwert zieht, auch unſere polniſche Sache iſt. Und mit dieſem Glauben werden unſere Brüder unter die Fahnen gehen, um treu, opfer⸗ willig und bis zuletzt den kategoriſchen Befehl auszuführen, den durch den Mund des Mon⸗ archen der Geiſt der weſtlichen Kul⸗ tur und Ziviliſation ausgeſprochen hat.“ Der„Czas“, das konſervative polniſche Blatt Krakaus, führt am ſelben Tage aus: „Das vorherrſchende Gefühl war und iſt die Befriedigung, daß der Staat den Weg einer mannhaften undentſchiedenen Politik betreten hat. Dies beſagt viel, kennzeichnet das Verhältnis der polniſchen Be⸗ völkerung in dieſem Lande zum Staat gut. Kundgebungen können eine augenblickliche Reflexbewegung ſein, aber das Bewußtſein, von dem wir reden und das die Grundlage der öffent⸗ lichen Meinung im Lande iſt, geſtattet die Feſt⸗ ſtellung, daß die öffentliche Meinung Dauer und Kraft beſitzt. Auf ſie kann man auch ſicher bauen.“ In Lemberg kam es nach dem„Slowo Polskie“ am 29., Juli zu einer impoſanten Kundgebung für den Krieg vor dem Palais des Statthalters und der Wohnung des Kommandierenden Generals. An der Kund⸗ gebung beteiligten ſich auch Offiziere, die von der Menge begeiſtert begrüßt und auf die Schul⸗ tern gehoben wurden. In Tarnopol ließ das zahlreich ver⸗ ſammelte Publikum auf der Promenade den Kaiſer und die Armee hochleben. Man rief: „Nieder mit Serbien und Rußland.“ An einer ruſſenfeindlichen Kundgebung in Tarnomw beteiligten ſich viele Tauſende. Unter den Klängen der Militärmuſik bewegte ſich der Zug durch die Straßen. Vorangetragen wüurden Tafeln mit den Aufſchriften:„Hoch die öſterreichiſche Armee. Hoch die Grafen Berchtold und Tiſza.“ General Lilienhof und der Bürger⸗ meiſter hielten Anſprachen. In einer außerordentlichen Sitzung des Stadtrats in Lemberg hielt nach dem „Slowo Polskie“ vom 1. Auguſt der Stadt⸗ präſtdent Dr. Neumann eine Rede, aus der folgende Sätze wiedergegeben ſeien: „In dieſem geſchichtlichen Augenblick, den unſere Monarchie durchlebt, wenden ſich unſere Gedanken dem Kaiſer zu. In dieſen ſchweren Stunden der Sorge für den Kaiſeyp eilt die Be. völkerung der ganzen Monarchie mit der Beteue⸗ rung der Treue und Liebe zu ihrem Monarchen. Dieſelben Gefühle hegen— vielleicht noch in höherem Grade— die Einwohner Lembergs. .. Wenn jetzt die Monarchie in Gefahr iſt, ſind wir zu allen Opfern an Gut und Blut in der Verteidigung ihrer be⸗ gründeten Rechte, ihres Anſehens und ihrer Unverſehrtheit bereit. Wir werden unſere Pflicht gern und mannhaft erfüllen.“ Am Abend des 31. Juli wiederholten ſich in Lemberg die begeiſterten Kundgebungen für den Krieg. In einer außerordentlichen Sitzung der Lemberger Handelskammer pries der Präſident die Verdienſte des Kaiſers Franz Joſeph um die Erhaltung des Friedens, ver⸗ ſicherte, daß das polniſche Volk loyal ſei und den Kaiſer liebe, und richtete am alle Gewerbetreibende und Kaufleute die Aufforde⸗ rung, die durch Einberufung zum Kriegsdienſte frei gewordenen Stellen bis zur Rückkehr der Einberufenen für dieſe frei zu halten. Der Krakauer Stadtpräſident Dr Leo führte in einer Sitzung des Stadtrats am 1. Auguſt aus: „Die allgemeine Begeiſtevung, mit welcher die Kriegserklärung an Serbien im ganzen Reiche aufgenommen wurde, zeugt dafüd, daß der Kaiſer wie kein anderer die Seelen ſeiner Völler kennt. Um ſo lebhafter empfinden wir das Bedürfnis, in dieſem Augenblick Schul⸗ ter an Schulter mit allen ande⸗ ren Völkern in die Reihen einzutreten, den Staat und die nationalen Güter zu ver⸗ teidigen. Auch die Bevölkerung Hrakaus hat ſich in großen Straßenkundgebungen für den Krieg ausgeſprochen. Die vorübergehenden Sol⸗ daten wurden begeiſtert begrüßt. Fortgeſetzt er⸗ ſchallten die Rufe:„Nieder mit Rußland! Hoch der Krieg!“ Unter den Klängen des Radetzki⸗ Marſches wurden auf dem Ringe den Soldaten ſtürmiſche Ovationen gebracht. —— 2. Seite. General⸗Auzeiger.— Fadiſche Jeueſte Nachrichten.(Abendblatt) Mittwoch, den 12. Auguſt 1914. Die Cripel⸗Entente. Intereſſante Enthüllungen. Der zu früh begonnene Krieg. Wien, 11. Aug. korreſpondenten.) rivat⸗ „Wiener All⸗ (Von unſ. P Die frühere Meldungen über die franzöſiſch⸗ruſſiſche Militärkonvention und den Beſuch Poincarés in Petersburg, im Jahre 1912: Wir könnem heute aus guter Quelle den Zweck des letzten Beſuches Poincarés in Petersburg im Juli 1914 enthüllen. Poincar⸗ ſtellte mit Saſonow in langen Unterredungen feſt, daß die ruſſiſche Frage in allen Details ſowohl nach der militäri⸗ ſchen wie nach der finanziellen Seite hin erörtert und der Termin 1916 als derjenige feſt⸗ Ffellt, an dem das Uebergewicht Rußlands und Frankreichs in Europa, ſei es auf Grund zweier ſchlagfertiger Armeen, ſei es mit den „ feſtzulegen ſei. Wie ſich jetzt zeigt, haben beide Reiſen Poincarés das Ziel verfolgt, ſuur die Erhaltung des europäiſchen Friedens ſehr gefährliche Abmachungen zu treffen. Dieſe Ab⸗ machungen, die Poincars mit Saſonow in dieſem Jahre in Petersburg getroffen hat, ſind der deut⸗ liche Beweis für die wahren Abſichten, die in Petersburg und Paris an den maßgebenden Stellen geheryſcht haben Die Stimmung in Rußland. Wien, 12. Aug.(Korr.⸗Bür.) Die Czer⸗ nowicer Zeitung veröffentlicht den Bericht eines owicer Mittelſchul⸗Profeſſors der nach einer abenteuerlichen Fahrt aus Odeſſa hier eingetroffen iſt und ſich bis zum 6. Auguſt in Odeſſa aufgehalten hat. In Odeſſa, wo die Stimmung gegen den war, wurde von halbwüchſigen Bupſchen unter der Führung der Polizei eine Kundgebung für den Krieg veranſtal⸗ tet. Der Einmarſch der Truppen in Polen nahm die Intelligenz mit Bedauern auf, weil Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn nur die Polen befreiten, die übrigen Ruſſen aber unter der Knute des Zaren ließen. Die Ruſſen würden Tag ſegnen, da ſie von dieſem befreien würde. bringen lügenhafte Die die angehlich ſollen auch Meutereien vorge⸗ kommen ſein. ruſſiſchen Regie⸗ rung, die Koſaken als Avantgarde zum Ginfall in Deutſchland und Oeſter⸗ ſcheint ge⸗ Grey's Doppelzüngigkeit. Berlin, 12. Aug. In der Kreuz⸗Zeitung veröffentlicht Profeſſor Schiemann einne Be⸗ trachtung über die Kriegslage und äußert u..: Keiner unſerer Feinde habe ein Oberhaupt, das die Laſt und Verantwortung f üt v den Krieg ſel bſt zu tragen habe. Der Zar ſei der Spielball derjenigen geweſen, die ihm ihren Willen einzugeben verſuchten. Viel⸗ leicht ſei nichts für die Beurteilung der Lage Rußlands charakteriſtiſcher, als der in Peters⸗ hurg letzthin verbreitete Glaube, daß, wenn der ſchmutzige Wundermann Raſputin am Platze geweſen ſei, Kaiſer Nicolaus die Mobil⸗ machung nicht angeordnet hätte, die wir mit unſerer Kriegserklärung beantworten mußten. Der„Eclair“ vom 31. Juli ſchreibt wörtlich: „Die engliſche Regierung hat mitgeteilt, daß ſie in dieſer Frage, d. h. in dem ſich aufbauen⸗ den Konflikt zwiſchen Deutſchland und Ruß⸗ gemeine Zeitung“ ſchreibt, bezugnehmend auf und franzöſiſche Armee Ende 1915 mit IIII Ariege ihren Vorbereitungenfertig wer⸗ den würden, um eventuell eine kräftige Kaiſer Wilhelm und Moeltke Offenſive gegen Deutſchland und Oeſterveich⸗ 8 0 e Ungarn führen zu können. Es wuͤrde dieſe. Wien, 12. Aug. In Beſprechung der und Rußland gehen werde. Wir können auf die engliſche Flotte und ſogar auf einen Teil der Landtruppen Englands rechnen.“„Bedarf es noch eines deutlicheren Beweiſes für die Doppelzüngigkeit Greys“, ſagt Schie⸗ mann? S 4 Der Arieg mit England. London, 12. Aug.(Priv.⸗Tel.) Einer Blätter⸗Meldung zufolge wurde der Po ſten, der bei Bidſton⸗Hill in der Nähe von Liverpoo einem 120 einen Munitionswagen bewachte, von angeblichen Spion erſchoſſen. deutſchland u. Oeſterreich deutſchen Siege weiſt das„Fremdenblatt“ dar⸗ auf hin, daß wie vor 44 Jahren heute ein Kaiſer Wilhelm der oberſte Befehlshaber des deutſchen Heeres und ein Moltke Generalſtabs⸗Chef der Armee ſei. Oeſterreich⸗Ungarn blicke voll Stolz auf die verbündete Armee und freue ſich aus ganzem Herzen über die herrlichen Erfolge. Der neue Sſterreichiſche Bot⸗ ſchafter in Berlin. W. Berlin, 12. Aug. Die Wiener Zeitung veröffentlicht ein Handſchreiben des Kaiſers an den Gvafen Szögyeni⸗Marich, in welchem Kaiſer Franz Joſef ſein Bedauern über das Scheiden des Grafen aus dem aktiven Dienſt und ſeinen wärmſten Dank und ſeine Anerkennung aus⸗ ſpricht. Er verlieh ihm als äußeres Zeichen das Großkreuz des Slefansordens mit Brillanten In dem Schreiben wird auch hervorgehoben, daß der Graf das beſondere Vertrauen des deutſchen Kaiſers zu erwerben verſtanden hat. Die Wiener Zeitung veröffentlicht gleich⸗ zeitig die Ernennung des Legationsrats Gott⸗ lieb Prinz zu Hohenlohe Schil⸗ lingsfürſt zum Botſchafter in Berlin. An die Deutſchen in der§rem⸗ die höchſte Anerkennung erwo e ihnen allen meinen herzlichſten Dank und meine Anerkennung dafür aus. Ihr Ve beweiſt mir, daß die durch die Lehren des L 8 geſtreute Saat kräftig aufgegangen iſt und in der Zukunft reiche Früchte tragen wird, in der, wie ich hoffe, ſich die geſamte deutſche Ju ohne Ausnahme im großen Ju bunde zuſammenfinden wird. Ich gle 5 nötig zu haben, unſere Jungmannſchaſt Ausharren in den begonnenen Hilfsl tungen zu mahnen. Sie wiſſen ja, daß es unſer Grund⸗ ſatz bei allen Uebungen war, niemals ein ange⸗ fangenes Werk unvollendet zu laſſen; das! ird ſich jetzt bewähren. Vorwärts alſo, deutſche Jungmannſchaft! Jeder von Euch tue ſeine Pflicht für das Vaterland, für unſeren geliebten Kaiſer und ſein Reich, gleichgültig an welchem rben haben. e ütſchland⸗ e nicht 51 Platz der einzelne geſtellt wird. Währ der Dauer des Krieges tritt unſer Bund vorüber⸗ gehend in die allgemeine Neuordnung der Jugendkräfte ein, die in nächſter Zeit von höherer Stelle aus getroffen werden wird. In ihr ſollen die älteren Klaſſen vom 16. Lebens⸗ jahre aufwärts eine Ausbildung erhalten, durch welche ſie unmittelbarer als bisher für den Kriegsdienſt vorbereitet werden. Jungdeutſch⸗ land hat ſich früh an den Gedanken gewöhnt, zur Verteidigung des Vaterlandes berufen zu ſein. Jetzt ſieht es dieſes ſchneller, als wir alle dachten, erfüllt. Es freue ſich deſſen und ſetze alle Kräfte ein, ſich dieſer Beſtimmung wert zu zeigen. Es ſei, wenn es zu den Fahnen berufen wird, wie unſer Geſetz es befiehlt, unerſchrocken und tapfer, weil ſein Herz nicht anders kann. Es bekämpfe jede Anwandlung von Furcht, Grauen oder Schwäche als ſeiner nicht würdig; es trage Ungemach und Beſchwerde mit Gleichmut, be⸗ wahre die Ruhe in der Gefahr und achte die Ehre höher als das Leben. Unſer Vaterland iſt ſchwer bedroht, die Feinde wollen es nicht nur ſchwächen, ſondern zerſtückeln und vernichten. Aber ſeine tapfere Kriegsmacht wird es vetten, zum Siege führen und ſeinen Ruhm erhöhen. Jungdeutſchland hilft mit dabei, es glaubt feſt an die Zukunft Deutſchlands und iſt entſchloſſen, ihr unter ſeines Kaiſers glorreicher Führung Gut und Leben zu opfern. Glück auf, deutſche Jungmannſchaft! Ans Werk! Erfſtlle deine Pflicht! denlegion! . Berlin, 12. Aug. Von allen Seiten drängen ſich die waffenfähigen Deutſchen zu den Fahnen, um das bedrohte Vaterland zu ſchützen. Auch die, die bisher im Ausland lebten, eilen zurück, um jener höchſten Ehrenpflicht zu ge⸗ nügen. Es iſt kein Wunder, wenn Heimats⸗ gefühl und Vaterlandsliebe mit elementarer Kraft auch in den Herzen derer erwachen, die einſt in leichtfertiger Verblendung oder aus Abenteuerluſt in die franzöſiſche Fremden⸗ legion eingetreten ſind und nun in den Reihen unſerer erbitterten Feinde ſtehen müſſen. Wenn wir uns in die Lage dieſer Unglücklichen hinein⸗ denken, ſo müſſen wir ſagen, daß ſie für ihre Verfehlungen mit grauſamer Härte beſtraft ſind. Wir hoffen deshalb mit Beſtimmtheit, daß diejenigen von ihnen, denen es glücken follte, aus dem feindlichen Lager zu entkommen und ihre Kraft noch in letzter Stunde in den Dienſt des eigenen Vaterlandes zu ſtellen, auf den Erlaß der verwirkten Strafe rechnen können. Nach unſerer Erkundigung an den maßgebenden Stellen iſt dieſe Hoffnung auch durchaus begründet. von der Goltz über die deutſche Jugend. Generalfeldmarſchall Freiherr von der Goltz erläßt im Namen des Jungdeutſchlandbundes folgenden Aufruf an die deutſche Jugend: Mit inniger Freude habe ich aus allen Teilen des Reiches die Nachricht erhalten, daß die Jungmannſchaften unſeres Bundes durch wackeres Verhalten, braves und tüchtiges Zu⸗ greifen bei den Erntearbeiten, Hilfeleiſtungen land bis aus Ende mit Frankreich —. ͤ—— Deee Deeeeeeee jeder Art, durch Mannes d Ordnung ſich jed rch Mann Aucht und Ordnu Aulich Siege der Feinde wiſſentlich falſche Gerüchte KHKHKWKWPFTbCbfrCfC ˙·-((.e Charlottenburg, 11. Auguſt. Freiherr von der Goltz, Generalfeldmarſchall und erſter Vorſitzender des Jungdeutſchlandbundes. Anbedingte Verſchwiegengheit W. Berlin, 12. Aug. In den ernſten Zei⸗ ben, die über uns hereingebrochen ſind, fordert das Vaterland neben vielen großen Opfern auch unbedingte Verſchwiegenheit über alle Maßnahmen, die mit dem Krieg zuf ammenhän⸗ gen. Dies gilt nicht nur von den militariſchen Maßnahmen, ſondern auch von den Anord⸗ nungen der Zivilbehörde, den Vorgängen im Privatbetrieben und ſonſtigen Vorfällen irgend welcher Art, die von dem bisherigen Leben ab⸗ weichen und dadurch dem Feinde zu Schlüſſen über militäriſche Maßnahmen Veranlaſſung geben können. Beſonders dürfen Nachrichben, die Angehörige vom Kriegsſchauplatz ſenden, nicht weitergegeben werden. Auch über Vor⸗ kommmiſſe und Maßnahmen unſerer Verbün⸗ deten muß Stillſchweigen beobachtet werden. Der Reichskanzler hat auf Grund des Geſetzes gegen den Verrat militäriſcher Geheimniſſe durch Bekanntmachung vom 31. Juli 1914 Ver⸗ öffentlichungen über militäriſche Nachrichten verboten. Eine vorſätzliche Übertretung dieſes Verbotes wird mit Gefängnis oder Feſtungs⸗ haft bis zu 3 Jahren oder mit Geldſtrafe bis zu 5000 Mk. beſtraft. Mit Gefängnis bis zu 1 Jahr wird beſtraft, wer in Beziehung auf die Zahl, die Marſchrichtung oder angeblicher Ich ausſtreut oder nMaßnahmen irrezuf 8 verbreitet, welche geeignet ſind, Mi Cb die Zivil⸗ oder D fen enjenigen, 8 alich hertritt, die in zjen Behörden auf s erlaſſen haben. Je⸗ cht walten vohl, wie jrammver⸗ zuſt -, Fernſprech⸗ und Tele kehr, nicht allein nach dem Ausland, ſondern auch im Inland. Die Intereſſen des Reichez erfordern, daß rückſichtslos gegen Aunbefugte Verbreiter der oben ezeichneten Nachrichten ein⸗ geſchritten wird. Zuverſichtlich hoffen aber die Kriegsleitungen des Heeres und der Marine, daß ſie keinesfalls zu einem derartigen Ein⸗ ſchreiten gezwun werden, ſondern daß alle e ihren jen mit dem Verſtändnis 0 und mit patriotiſchem kommen. Durch den gro⸗ und den Admiralſtab der Marine in Berlin werden den Tageszeitungen dauernd Nachrichten über die Ereigniſſe au dem Kriegsſchauplatz zugehen. Dieſe werden ſo ausführbich und reichhaltig gehalten ſein, wiezes das Wohl des Reiches geſtattet. Hier⸗ mit muß ſich die Allgemeinheit begnügen. Alles Weikere ſchädigt die Intere en des Beſonders wichtig bleiht die Erhaltung aller Verkehrseinrichtungen, namentlich der Kunft⸗ bauten an den Eiſenbahnen, Kanälen und Wegen, ſowie aller der Schiffahrt dienenden Eimvichtungen. Die Eiſenbahnen, Kanäle And Brücken werden dauernd militäriſch ſcharf be⸗ wacht und unerlaubte Annäherung an die Bahnſtrecken und Brücken iſt daher mit Lebens⸗ gefahr verbunden. Jedem, der einen ver⸗ brecheriſchen Anſchlag gegen unſere Verkehrs⸗ einrichtungen vereitelt und den Verbrecher ein⸗ liefert oder zu deſſen Feſtnahme verhilft, wird eine hohe Belohnung zugeſichert. Auch bei dieſer Gelegenhert wird aber nochmals darauf hingewieſen, daß der dienſtliche Automobilver⸗ kehr nicht durch falſch betäkigte Wachſamkeit geſtört werden darf, weil ſonſt die größten Nachteile für die Befehls⸗ und Nachrichten⸗ übermittelung entſtehen. Fremde Autos be⸗ findden ſich jetzt nicht mehr im Lande. Der Sieg in Lothringen. WBerlin, 12. Aug. Die Kreuz⸗Zeitung läßt ſich wie folgt aus: Eine zweite Niederlage der Franzoſen. Nach der Zahl der beteiligten Truppen iſt dieſes Gefecht an der lothringiſchen Grenze mit dem bei Mülhauſen nicht zu ver⸗ gleichen. Nur eine franzöſiſche gemiſchte Bri⸗ gade ſtand im Kampf, aber dieſer ſcheint mit einer völlligen Demoraliſgtion der franzöſäſchen Truppen geendigt zu habern Das„Berliner Tageblatte führt aus daß auch dieſes einen wichtigen Erfolg bedeute Es ſchreibt:, Es waren oßfenbar auch in Loth⸗ ringen franzöſiſche Erkundigungsabteihungen eingedrungen. Sie ſind nicht weit gekommen. In dem bergigen Grenzgelände zwiſchen Saar⸗ burg und Avricvurt iſt ihnen eine empfimdliche Niederlage bereitet worden. Es ſcheint, daß unſere Grenzſchutztruppen bereits auf fran⸗ zöfiſches Gebiet gekommen find. Die„Poſt“ will die militäriſche Bedeutung dieſes neuen deutſchen Erfolges ſpäterer Be⸗ aurleilung vorbehalten. Jedenfells hat aber hier ein weiterer franzöfiſcher Vorſtoß über die deutſche Grenze ein raſches Ende und einen für uns höchſt erfreulichen Zuſammenbruch ge⸗ funden. Leuilleton %%hj,e2 Der Auszug der Belgoländer. Von Kurt Küchler(Hamburg). Die Inſel Helgoland, die nun wie ein mäch⸗ es, drohend gepanzertes und armiertes Kriegsſchiff in der grauen Nordſee liegt, iſt von ihren Bewohnern geräumt worden. Etwas Aehnliches hat ſich vollzogen, was auf der Elb⸗ iuſel Finklenwärder geſchieht: die eingeborenen Bewohner müſſen die Scholle verlaſſen, weil der Staat das Land für ſeine Zwecke fordert. Aber die Finkenwärder gehen, weil ſie Platz machen müſſen für ein Werk des Friedens, neuen Hamburger Handelshafen die Helgoländer mußten über Nacht den Mutterboden der Heimat wie aufgeſcheuchte Flüchtlinge verlaſſen, weil das Kriegshorn jäh übers Waſſer ſchrie. Am Montag ſind ſie in Hamburg angekom⸗ men: ein Trupp von mehr als zweihundert Männern, Frauen und Kindern, die nun bei den Bürgern der Elbdörfer von Altong bis Blankeneſe in Quartier gelegt worden ſind. Sie ſind alle gefaßt und ruhig. Sie wußten längſt, daß ſie nicht auf ihrer Felsinſel bleiben dürften, wenn einmal der Krieg aufſprang, aber daß er ſo raſch und unerwartet kommen würde, das hatte niemand gedacht. Die Helgv⸗ länder und ihre Frauen, Schiffer, Fiſcher und viel Worte. Sie preſſen die Lippen zuſammen und verſtecken ihr Leid, weil ſie wiſſen, daß in Heimatſcholle herausgeriſſen ſind, von den Menſchen an der Waſferkante aufgenommen worden. Wir Hamburger, die wir ſie kommen ſahen, begriffen: das ſind die Erſten, die den bitteren Druck des Krieges leidvoll ſpüren und tit gelaſſener Würde tragen. Ganz unfaßbar raſch hat ſich für dieſe Menſchen der Abſchied von der Heimat voll⸗ zogen. Am Freitag nachmittag brachte ein Dünenboot die Nachricht, daß Deutſchland ſich im Kriegszuſtand befinde. von Helgoland verfügte die ſofortige Abreiſe der zahlreichen Sommergäſte. Hamburger Dampfer ſchafften ſte eilig fort, zuſammen mit flüchtenden, wohlhabenden Helgoländern. Am Samstag nachmittag ſtürzt die Meldung von der Mobilmachung über das Land. Viele Torpedoboote ſtreichen über den Rücken der Nordſee, in den Befeſtigungswerken der Inſel wird mit ungeheurer Energie gearbeitet, durch die ſtillen, ſchmalen Gaſſen des Unterlandes tönen die Alarmſfignale der Marine und ein Befehl des Kommandanten verfſigt die ſofortige Räumung der Inſel. Schweigend wird die Meldung aufgenommen. Nur das Notwendigſte darf eingepackt werden. Möbel, Betten, Vor⸗ räte.. alles bleibt in den Häuſern zurück. Drei Stunden nach Verkündigung der Mobil⸗ machung ſitzen die Helgoländer auf Kiſten und Koffern am Strand und warten auf die Damp⸗ fer. Aber die Nordſee bleibt leer. Kein Händler, ſtattliche blonde Frieſen, machen nicht dieſen harten Schickſalstagen jeder einzelne ſchickt. Um vier Uhr in der Nacht weckt ſie der ſeine Laſt auf den Schultern liegen hat. Aber Alarm: die Dampfer ſind da. Kranke werden freundlich ſind ſie, die unerbittlich aus der auf Bahren an Bord getragen, dann folgen Menſch weiß, wo er am Abend ſeinen müden Kopf hinlegen wird. Der Kommandant Hamburg an den St. Pauli⸗Landungsbrücken ausgeſchifft. dem Kaf zwiſchen ihren Koffern, Kiſten und Schachteln. i Leben die kleine rotweißgrüne Heimatinſel ver⸗ laſſen haben, begreifen das alles noch nicht recht und wiſſen nur, daß etwas Furchtbares über das deutſche Volk hereingebrochen iſt. der weinen und unermüdlich meiſter von Helgoland tröſtend und aufmun⸗ ternd unter den Heimatloſen hin und her. Er Hält dankbar Wir müſſen uns darauf gefaßt machen, daß wir Wochen, fernbleiben. dem Bewußtſein, daß für uns geſorgt wird. alle in Notquartier bei den ſchwere Nacht. Um zehn Uhr werden die Flüchtlinge wieder in ihre Häuſer zurückge⸗ mit zuſammengebiſſenen Zähnen die zweitau⸗ ſend Männer, Frauen und Kinder Etwa achtzig Männer, Handwerker und Arbeiter, bleiben zurück. Sie müſſen helfen, die Dächer der Häuſer abzudecken, eine verteidigungstech⸗ niſche Notwendigkeit. Raſch gleiten die Damp⸗ fer in den grau dämmernden Tag. Fein Am Montag wurden die Helgoländer in Stundenlang ſaßen ſie noch auf Alte Frauen, die nie in ihrem blicken ſehnſüchtig über die Elbe, Mütter klagen, Kin⸗ geht der Bürger⸗ eine kleine, anfeuernde e Anſprache, die hingenommen wird: „Helgoländer! vielleicht gar Monate Wir können uns Uunſerer Heimat aber tröſten in geſorgt iſt und Und es iſt geſorgt worden. freundlichen Be⸗ Dampfer kommt von Cuxhaven her durch die lr das junge Söhne für den Krieg hat hergeben müſſen, freut ſich über den neubelebten Haus⸗ halt. Und die Kinder der Helgoländer ſpielen am Strand der Elbe und in den grünen Gärten ſorglos und fröhlich wie zu Hauſe auf den grünen Wieſen des Oberlandes. Aber auf den Stirnen vieler junger Frauen ſchattet der Ernſt. Ihre Männer haben ſie müſ⸗ ſen, die Heimat haben ſie unter den Füßen ver⸗ loren.. ſie wiſſen nicht, ob ſie ihre Männer und ihre Inſel wiederſehen. Denn es kaun kommen, daß alle Häuſer der Juſel niedergelegt werden, daß ſie völlig in den Dienſt der Ma⸗ rine geſtellt wird. Ein Stükk Frieſenland wird aufhören, Frieſenheimat zu ſein. Nun liegt die ſchöne, zerklüftete Inſel mit ihrer Betonpanzerung und ihren roten Sand⸗ ſteinmauern auf der Wacht in der deutſchen Nordſee. Eine großartig armierte Feſtung mit⸗ ten int Meer, fünfzig Kilometer von der Küſſte. Wo früher blonde, hochgewachfene Frieſen⸗ mädchen den gelaſſen feierlichen Helgoländer Volkstanz tanzten, herrſcht nun nichts als rauhes, hartes, kriegeriſches Soldatenleben, Wo früher die Schifferfrauen mit dem„Kieber ſtanden, auf dem Oberland, und nach den Fahr⸗ zeugen ihrer Männer auslugten, ſtehen jetzt die mächtigen Scheinwerfer, die nachts das Meer abſuchen, nach Freund und Feind. Am 10. Auguſt ſind es gerade fünfzehn Jahre, ſeit Helgoland dem Deutſchen Reich gehört. Und wir dürfen hoffen, daß ſich die gae man 6 115 1 e 8 Lächeln gehabt hat, ſich als zollwerk bewährt, Nun liegen ſie wenn das Schickſal in ihver Nähe die feindlichen Inſel, für deren häufig nur ein wohnern der Elbdörfer. Manches Elternpgar, Panzer zur Schlacht zu ſammentreiben ſollte. NN SMasg g S88g g. 43 SS=SS. A8 S8A n auf 1. Je⸗ dalten „ wie Mver⸗ ndern eichez fugte 1 ein⸗ r die kine, Ein⸗ alle idnis ſchem gro⸗ der ngen auf den ſein, Hier⸗ igen. des F 7 t c„ eeeene Nittwoch, den 12. Auguſt 1914. General-Aufeiger.— Badiſche Reueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. Die erſten franzsſiſchen Gefan⸗ genen. In Baden. Auf der Station Freiburg i. Br. trafen am Sonntag abend 7 Uhr lt.„Frbg. Tagespoſt“ die erſten franzöſiſchen Gefangenen ein: ein Korporal und zwei Gemeine des franzöftſchen Jägerregiments Nr. 31. Deut⸗ ſche Grenzjäger führten den Transport. Als das den Bahnhof umſäumende Publikum der „Rotmützen“ anſichtig wurde, ging eine lebhafte Bewegung durch die Menge. Alle wollten die „leibbaftigen franzöſiſchen Soldaten“ ſehen und drängten den Bahnhofsausgängen zu, wo ein beängſtigendes Gedränge entſtand. Doch kamen die Neugierigen nicht auf ihre Rechnung. Der Bahnhofskommandant verfügte, daß die Gefangenen den Bahnkörper überſchreiten und in der Wendingerſtraße ein Auto beſteigen mußten, das ſie zu ihrer Internierung in die Nordkaferne brachte. Einer der franzöſiſchen Soldaten trug eine recht zufriedene Miene zur Schau, während die beiden anderen ernſter dreinblickten. Auch in Mülheim wurde am Samstag ein in Angenf e⸗ ratener franzöſiſcher e e ſert. Wie von Augenzeugen erzählt wurde, ſchrie und tobte der Gefangene, daß alles aus den Häuſern Ref. Auf die Frage, warum er ſich ſo aufführe, gab er zu erkennen, daß er ſich vor dem Erſchleßen ſo ſehr te, lein Här würde gekrümmt, wenn er leine weitere Veronlaffung dazu gebe, wurde er ruhig und ließ ſich Speiſe und Trank recht ſchmecken. Er erzählte, daß er mit ſeinen Kameraden, die in elfäſſtſchen Grenzorten ſtehen, ſeit vier Tagen nichts mehr zu eſſen bekom⸗ men habe. Sein Appetit war auch dem ent⸗ ſprechend und er äußerte vergnügt, daß er nun froh ſei, unter ſo gute Menſchen gefallen zu ſein, Mitleid erweckte die Schuhbekleidung des Gefangenen. Es waren zerriſſene Lackſtiefel, ſo zierlicher Art, wie man fte bei uns auf dem Tanzboden trägt. Kein Wun⸗ der, daß ihnen die halben Sohlen fehlten.— Bo ſcheint es ſich zu beſtätigen, was Einge⸗ veihte ſtets behauptet, daß es dem franzöſiſchen Heere an dem nötigen Schuhzeug fehlte, um erfolgreich in das Feld ziehen zu können. * Wir leſen in der„Straßb. Poſt“: War das ein Hallo, das ſich Montag nachmit⸗ dag mit Windeseile vom Bahnhofe bis zum Mittelpunkt der Stadt brauſend fortpflanzte! Gefangene Franzoſen! Kaum, daß ſie dem eben eingelaurfenen Zug entſtiegen, da hallte ſchon der ganze Bahnhof wieder von brauſenden Rufen. Die opferwilligen Frauen, die im Dienſte der Nächſtenliebe dort ihren ſtrengen, freiwilligen Dienſt tun, vergaßen ihre Vorrats⸗ tiſche, die auf dem Bahnhof in Bereitſchaft ſtehenden Soldaten vor allem, und alles, was ſanſt noch dort bedienſtet iſt, ſtürzte auf den Ausgang zu, um ſich den Anblick der erſten ge⸗ fangenen Franzoſen nicht entgehen zu laſſen. Sechs ſind es ihrer, und richtig in roten Hoſen und blauen Röcken. Man muß ſich die Leute freilich von vorn anſehen, um der roten Hoſen anfichtig zu werden, von hinten verſteckt ſie der culwavartige lange blaue Rock, der bis zu den Stiefeln reicht. Vor dem Bahnhof, im Licht des Abendrots, kann man ſich die armen Teufel etwas näher betrachten. Vom Bahnhof geht der Zun durch die Kuhngaſſe, die Gefangenen zu we und zwei, an den inneren Armen zuſammengebunden, begleitet von vier Sol⸗ daten mit aufgepflanztem Bajonett. Das Hallo der im Nu auf Hunderte angewachſenen Men⸗ ſchenmaſſe ruft dort alles, was Beine hat, an die Fenſter und aus den Türen, und im Trünnphzug gehts am Staden vorbei zum Gouvernement. Die Franzoſen haben noch keine Miene verzogen, und ſtarren fataliſtiſch vor ſich hin. Erfreulicherweiſe vergaß auch die begleitende Menſchenmenge keinen Augenblick die dem wehrloſen Feind gegenüber gebotene Zurückhaltung, und wenn auch der Freude Über den Erfolg gebührender Ausdruck gegeben wurde, ſo ließ ſich doch, von einer Ausnahme auf dem Bahnhof abgeſehen, keiner zu irgend einer Schmähung hinreißen. Vom Gouverne⸗ ment aus werden die Gefangenen, wie es heißt, in Automobilen weiterbefördert. Darmſtadt, 11. Aug. Die erſten franzöfüſchen Gefangenen, 170 Mann und zwei Offiziere, kamen heute von der ſüd⸗ franzöſiſchen Grenze hier durch, um nach einer in Nordbdeutſchland gelegenen Feſtung gebracht zu werden. Der Zug hielt auf der hieſigen Station nur kurze Zeit, doch kannte man feſt⸗ ſtellen, daß es meiſt nur mittelgroße Qeute waren, die in ihren roten Hoſen, ohne Waffen⸗ rock(wegen der Hitze) und Käppis teils der In⸗ fanterie, teißs der Kavallerie angehörten. Sie meiſt ihr kurzes Pfeifchen und waren guter Dinge. Wäſche und Ausſtattung der Waffenröcke iſt auſcheinend nicht wie bei uns Kriegsgarnitur und macht keinen beſon⸗ deren Eindruck. Die Offiziere, welche in einem Abteil zweiter Klaſſe durch einen Offigier und zwei Unteroffiziere geſchützt wurden, hatten borfichtshalber die Fenſter verhängt. Montenegro bricht mit Deutſchland! W. Wien, 12. Aug. Die Blätter melden, daß Montenegro dem deutſchen diplomatiſchen Vertreter in Cetinje ſeine Päſſe zugeſtellt hat. Der deutſche Geſandte von Eckhardt hat Cetinje bereits verlaſſen. München, 12. Auguſt. Der König be⸗ grüßte die ins Feld rückenden Truppen und wünſchte ihnen eine ehrenvolle Heimkehr. W. Frankfurt, 12. Aug. Da die vielen hier anſäßigen Oeſterreicher und Ungarn zu den Fahnen berufen worden ſind, hat der öſter⸗ veichiſch-ungariſche Verein„Auſtria“ be⸗ ſchloſſen, ſein geſamtes Vereinsvermögen im Betrage von 18 000 Mark, ſowie die bisher ihm zugegangenen Spenden für die Unter⸗ ſtützung hilfsbedürftiger Perſo⸗ nen zu verwenden. Eine Erinnerung. R. K. Als vor genau ſechs Jahren Herr Fal⸗ lièsves, der damalige Präſident der franzöſi⸗ ſchen Republik, ſeine Reiſe nach den nördlichen Staaten und Rußland autrat, ließ auch er den friedlichen Zweck ſeiner Fahrt laut verkünden. Daß es ihm mit dieſer Erklärung ernſt war, hat er im Laufe ſeiner ſiebenjährigen Präſident⸗ ſchaft bewieſen, während welcher ſogar die drohende Marokkofrage auf friedliche Weiſe ge⸗ löſt werden konnte. Dennoch hat anläßlich der ſeinerzeitigen Nordlandreiſe Herrn Fallieres die intereſſierte Preſſe keine Blendartikel in die Welt geſetzt. Die erſten uns damals überkom⸗ menen Nachrichten meldeten den ſympathiſchen Empfang des Präſidenten Fallieres in Kopen⸗ hagen und betonten die freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen Dänemarks zu Frankreich. Aus allen Interviews, welche die mitgekommenen franzö⸗ ſiſchen Journaliſten mit den politiſchen Größen Dänemarks hatten, klang wohl einſtimmig der Wunſch nach Frieden heraus; die Möglichkeit ſeiner begegnete jedoch mancher peſſimiſti⸗ ſchen Anſchauung. Sechs Jahre relativen Friedens ſind uns krotzdem beſcheert worden, und wenn heute das Schreckgeſpenſt des europäiſchen Krieges plötzlich Leben und Bewegung angenommen hat, ſo iſt dies nicht zum mindeſten dem Nach⸗ folger Falltères zu danken, deſ⸗ ſen Strebertum keine Grenzen kennt. Von dem Augenblicke, da Poin⸗ caré die Zügel der Regierung in die Hand nahm, hat die Minierarbeit, welche den mittel⸗ europäiſchen Block zum Einſturz bringen ſollte, begonnen. Lichtſcheu war das Unterfangen, nur Scheinheiligkeit konnte zum Ziele führen. Wahrlich: die Staatsoberhäupter und die Re⸗ gierungen Rußlands, Frankreichs und Englands leiſteten darin Großes. Aber nicht die eigene Aktion allein ſoll Deutſchland und Oeſterveich⸗ Ungarn zu Fall bringen: die Werbearbeit der Tripel-Entente bei den neutralen Staaten hat frühzeitig eingeſetzt. Insbeſondere iſts Däne⸗ mark, das man zu ſich herüber ziehen will In⸗ ſofern hat die Wiedergabe des vor ſechs Jahren in der radikalen„Depeche“ veröffentlichten Interviews eines däniſchen Politikers von hoher Bedeutung auch heute großes Intereſſe— und heute erſt vecht— weil es einerſeits Englands Pläne aufdeckt, anderſeits die Neutralität Dänemarks als nicht abſolut darſtellt. ** Wir entnehmen den Ausführungen des poli⸗ tiſchen Gewährsmannes folgende Deutſchland beſonders intereſſierende Details „Die Präſidentenreiſe vollzieht ſich zu einer für uns beſonders ernſten Stunde⸗ Nachdem uns Deutſchland Schleswig⸗Holſtein entriſſen, leblen wir jahrelang in der Abſicht dahin, uns vergeſſen zu laſſen. Wir ſind ein fleines Volk von kaum 2% Millionen. Unſer Budget beläuft ſich im ganzen auf 88 Millionen Franken, wovon Unfere Marine allein uns jährlich 25 Millionen koſtet. Die Sicherheit, auf die wir ein Anrecht zu haben glaubten, iſt jedoch trügeriſch. Die Erdenlüſtern⸗ heit umſchleicht uns und unſere Inſeln ſind von Haffiſchen umlagert.— Wir ſind überzeugt, daß ein Krieg zwiſchen Deutſchland und England un⸗ ausbleiblich iſt. Wir können es an kauſend Ginzel⸗ heiten erkennen und die nach Kopenhagen kommen⸗ den deutſchen Offigiere verbergen es auch nicht.“ Inwiefern dieſer Krieg uns intereſſieren kann? Nun, indem unſere Exiſtenz, die des däniſchen Volkes auf dem Spiele ſteht. Seit dem Duvpchſtich des Kieler Kanals iſt das Valtiſche Meer der Kon⸗ zentrationspunkt der Pläne künftiger Seerriege geworden. Nun beherrſchen wir das Baltiſche Meer. Um unſere Inſeln bieten ſich den engli⸗ ſchen und deutſchen Schiffen drei Durchgänge: im Oſten jener Helſingörs, ganz in der Nähe von Kopenhagen, der aber heute nahezu verlaſſen iſt; weil er der modernen Flotte nicht die entſprechende Tiefe bietet; im Weſten jene von Nyborg und Alſon. Der erſte vornehmlich von der engliſchen Flotte beſucht, der zweite von der deutſchen. Der Traum der Engländer iſt es nun, dieſe drei Durch⸗ gänge zu verſtopfen, ſo daß der deutſchen Flotte kein anderer Ausweg bleibt als der Kieler Kanal und ſie da zu zermalmen.„Was können wir Dänen tun? Uns teilen drei Strömungen; die eine bilden die Konſervativen und Nationaliſten, deren Abſicht dahin geht, jenen Durchgang zu be⸗ feſtigen, der die deutſche Flotte am meiſten genie⸗ ven würde. Eine andere Strömung kreibt uns, den Durchgang von Hinds zu befeſtigen. Andere wollen, daß wir Kopenhagen zu einem uneinnehm⸗ baren Pbatz geſtalten. Dieſe Frage entflammt uns und trennt uns gleichzeitig. Man bedenke die Situation, in der wir uns befinden. Der Friedensſtand unſerer Armee zählt 9000 Mann; wir können im Kriegs⸗ falle 65 000 Mann mobiliſieren— und wir haben zwei Schritte von der Grenze, in Schleswig⸗Hol⸗ ſtein, ein deutſches Armeekorps, das in wenigen Stunden Jütland überſchwemmen kann Ent⸗ ſchließen wir uns, einen Punkt zu befeſtigen, der Deutſchland geniert, ſo befinden wir uns nicht nur in der großen Verlegenheit, die hierzu erforder⸗ lichen 50 Millionen zu finden(andere behaupten ſogar, es handle ſich um 80 Millionen) und in der Folge unſere militäriſchen Ausgaben zu ver⸗ doßpeln, die ohnehin ſchon im Mißverhältnis zu unſeren Einnahmequellen ſtehen; wir haben damit guch noch die Gewißheit einer Invaſion unſeres Vaterlandes und eines völlig ausſichtskoſen Kampfes. ö Es iſt eine Kommiſſion ernannt worden, die dieſe ernſte Frage prüfen ſoll; ſeit ſechs Jahren beſchäftigt ſie ſich damit. Nun hat ſie dieſe Auf⸗ gabe beendet und wird noch während des Aufent⸗ haltes des Präſidenten Fallieres mit dem Reſul⸗ tate hervortreten. Ich kann nicht alles ſagen, was ich weiß. Aber ich glaube, ich hoffe, daß die ange⸗ nommene Löſung der Frage eine weitere Garantie zu dem europäiſchen Frieden bietet.“ Die Frage bezüglich einer eventuellen Allianz zwiſchen Däne⸗ mark, Norwegen und Schweden beantwortete der Politiker negativ. „Dänemark,“ ſagte er,„hat unrecht getan, einen Angehörigen ſeiner Dynaſtie auf den norwegiſchen Thron zu ſetzen. Schweden hat dies noch nicht ver⸗ ziehen. Doch ſelbſt wenn dieſer Mißton im Jaufe der Zeit verklingen ſollte, wäre Rußland ein Hindernis. Rußland iſt der Feind Schwedens. Dänemark ſteht aber in guten Beziehungen zum Zarenreich. Eine Allianz der nördlichen Staaten erſcheint ſomit ausgeſchloſſen. Dänemark ſſt iſo⸗ liert und muß ſich deshalb ruhig verhalten und zu keiner Handlung hinreißen laſſen, die den Vor⸗ wand zu einem Angriff bieten könnte. Nur, wenn das Schickſal es beſchloſſen, wenn es durchaus ſein muß, wenn es ſich um unſere Exiſtenz handelt, fühlen wir uns berechtigt, unſeren Stüßpunkt in England und Frankreich zu ſuchen.“ Mannheim. Kriegsunterſtützung. Die Geſuche der Frauen von Kriegs⸗ teilnehmern um die geſetzliche Kriegsunterſtützung werden von eigens eingerichteten Buregus(für die Altſtadt ehe⸗ malige Sparkaſſenräume im Rathaus, für den Stadtteil Waldhof im Schulhaus Waldhof— Oberlehrerzimmer— für die übrigen Vororte in den dortigen Gemeindeſekretariaten) ent⸗ gegengenommen und ſodann durch ehrenamt⸗ liche Hilfskräfte der unerläßlichen Nach⸗ rüfung unterzogen, baßſ Grund dieſes Materials erfolgt die Beſchlußfaſſung über die Geſuche durch eine bezirksrätliche Kommiſſion für den ſogenannten Lieferungsverband, der als eine geſetzliche Körperſchaft außer der Stadt Mannheim die übrigen Gemeinden des Amts⸗ bezirks umfaßt. Im Falle der Bedürftigkeit wird der Ehefrau eines Kriegsteilnehmers eine monatliche Kriegsunterſtützung von 18 Mark gewährt, d. h. der doppelte Betrag des durch Reichsgeſetz vom 4. Auguſt 1914 vorgeſchrie⸗ benen Minbeſtſatzes; für jedes Kind bis zu 15 Jahren wird eine Monatsunterſtützung von 9 Mark gewährt, d. h. das anderthalbfſache des reichsgeſetzlichen Mindeſtſatzes. Es erhält alſo hier beiſpielsweiſe eine Frau mit 4 Kindern eine monatliche Kriegsunterſtützung von 54 Mark, eine Frau mit 6 Kindern eine monat⸗ liche Kriegsunterſtützung von 72 Mark. Die Mittel für die Kriegsunterſtützung wer⸗ den in der Höhe des reichsgeſetzlichen Mindeſt⸗ ſatzes vom Reich aus dem vom Reichstag kürz⸗ lich bewilligten Kriegskredit aufgebracht und die vom Lieferungsverband beſchloſſene Mehrleiſtung muß von den Gemeinden des Lieferungsverbandes, in unſerem Be⸗ zirk alſo zu etwa 95 Prozent von der Stadt Maunheim nach Maßgabe des Kreisſteuer⸗ kataſters aufgebracht werden. Bis Samstag, den 8. ds. Mts. ſind vom hieſigen Kriegsunter⸗ ſtüzunigsbureau im ganzen 2177 Unter⸗ ſtützungsgeſuche behandelt worden mit einer Einviertelmonatleiſtung von 21420 Mark, Im Beharxungszuſtand wird die Leiſtung des hieſigen Lieferungsverbandes monatlich ca. 700 000 Mk. betragen, wovon die Stadt Mann⸗ heim mindeſtens 300 000 Mark monatlich auf⸗ zubringen baben wird. Während bei der Unterſtützung von Familien der zu Friedensübungen eingezogenen Mann⸗ ſchaften das Verlangen einer Unterſtützung entſcheidet und der Unterſtützungsſatz geſetzlich geregelt iſt, iſt nach dem Geſetz über die Unter⸗ ſtützung der Angehörigen der ins Feld gerückten Mannſchaften die Bedürftigkeit das Ent⸗ ſcheidende. Es muß alſo die Bedürftigkeit nach⸗ geprüft und jeder einzelne Fall individuell be⸗ Urteilt werden. Die Nachprüfung der Geſuche geſchieht in möglichſt rückſichtsvoller Weiſe durch freiwillige Hilfskräfte, die ſich dem Kriegsunter⸗ ſtützungbureau aus allen Kreiſen der Bevöl⸗ kerung zur Verfügung geſtellt haben. In erſter Reihe werden hierbei ältere Lehrkräfte unſerer Volksſchule beſchäftigt, die durch ihren Beruf in der Jage ſind. die Verhältniſſe der minder⸗ bemittelten Volksklaſſen beſonders zutreffend zu beurteilen. Da die Beurteilung der Unter⸗ ſtützungsgeſuche eine möglichſt genaue Kenntnis der Vermögens⸗ und Einkommensverhältniſſe erfordert, richtet ſich eine der Fragen ſelbſtver⸗ ſtändlich dahin, ob Sparkaſſenguthaben vorhan⸗ den ſind, Bei Entſcheidung über die Geſuche gelten kleinere Sparkaſſeneinlagen bis zum Be⸗ trag von ca. M. 1000 nicht als Vermögensbe⸗ ſtandteil, der die Unterſtützungsbedürftigkeit ausſchließt. * Böchſtpreiſe. Die Vollzugsbeſtimmungen zum Reichsgeſetz über die Höchſtpreiſe ſind nunmehr auch in Ba⸗ den erlaſſen worden; ihre Veröffentlichung er⸗ folgt in dem heutigen Geſetzes⸗ und Verord⸗ nungsblatt. Hierdurch iſt den zuſtändigen Be⸗ hörden die Möglichkeit geboten, auf geſetzlichem Wege alle Unzuträglichkeiten im Ankauf von Lebensmitteln und andeven Bedarfsartikeln zu beſeitigen. 2 Das Erſatzbataillon des Grenadierregiments u0. 110 erſucht uns um Aufnahme folgender Bekannt⸗ machung: Nachdem es bekannt geworden iſt, daß infolge des ſchnellen Abrückens des hieſigen Truppen⸗ 1115 1 7 Bekleidungs⸗ Abſta Aus⸗ rüſtungsſtücke(wie Röcke, Hoſen, Feldflaſchen, Stiefel und dergl.) in den Quartieren der Stadt verſehentlich liegen geblieben ſind, er. wir die Bewohner der Stadt Mannheim höflichſt, dieſelben baldmöglichſt in der Gre⸗ nadierkaſerne abzugeben. * Schießt nicht unnstig auf Flieger! Wir möchten alle Leſer in Stadt und Land wiederholt erſuchen, nicht auf Flieger zu ſchießen, die ſich nicht zrveifelsfrei durch Bombenwerfen oder in anderer Weiſe als ſeindlich erweiſen. Es beſteht ſonſt große Ge⸗ ſahr, daß die deutſchen Flieger, deren Kameraden in der Bepölkerung nicht bekannt ſind, verletzt und in ihrer wichtigen Tätigkeit beeinträchtigt werden. * vom Roten Kreuz. Der Vorſitzende des Ortsausſchuſſes vom Roten Kreuz erſucht uns um Aufnahme folgen⸗ der Bekanntmachung: Nachdem das Ste Arbeitsamt den geſamten Arbeitsnachweis zen⸗ traliſtert hat, wird unſere Vermittlungs⸗ ſtelle für weibliche Angehörige von ins Feld gerückten Truppen im Mil⸗ helmshof, Friedrichsring 4, aufgehoben. * Ariegsnot⸗Unterſtützung. In Ihrem Abendblatt vom 3. Auguſt brachten Sie, ſo ſchreibt man uns, eine Notiz betr.„riegse⸗ not⸗Unterſtützung“, der ich nur poll beipflich⸗ ten muß. Auch ich hoffte zuverſichtlich, da ich gänzlich militärfrei bin, doch irgendwo Arbeitsgelegenheit bei beſcheidenſten Anſprüchen zu finden, um mich und meine Familie ernähren zu können. Aber wohin ich mich mit der Bitte um Beſchüftigung wende, erhilt man zur Antwort zurück,„ja weun Sie gratis arbeiten wollen, gerne, ſonſt aber nicht!!“ Nun frage lch, wovon ſoll man denn leben, die Miete bezahlen, die Einquartierungslaſten tragen uſw.? An allen Plakatſäulen ſteht groß und breit,„wendet Euch an die ſtädt. Arbeitsämter“, in den Zeitungen wird ge⸗ ſchrieben,„die kaufmänniſchen Vereine vermitteln koſtenlos Stellungen“ ete. Ich ſpreche täglich mehrere Male an genannten Stellen vor, doch ſtetg vergebens! Wiederbolte Geſuche um Beſchäftigung an die Stabt⸗ verwaltung und andere hieſige Behörden wurden ohne Angabe eines Grundes abgewieſen, obwohl ich mich vermgge mteiner Kenntniſſe und Fähigteiten und auf Grund beſter Zeugniſſe zum Bürodſenſt ganz be⸗ ſonders eigne. Die Armenverwaltung in Anſpruch zu nehmen, ſchäme ich mich; denn ſch bin geſund und 40 Jahre alt und kann arbeiten. Nun frage ich ver⸗ ehrl. Redaktion, wohin ſoll man fich noch wenden, um Arbeitsgelegenheit zu erhalten? Ich will nur ſoviel verdienen, um uns zu kön⸗ ernachven 2 5 Es gibt in Mannheim noch piele ſolche Arbeits⸗ oſe, **—5 Man ſchreibt uns: Als beinahe 20lähriger Abon⸗ nent Ihrer geſchätzten Zeitung erlaube ich mir auch einmal zur FFeder zu greifen, um mich zu oben⸗ genanntem Arttkel in Ihrem Abendblatt vom 10. 58. Mts. zu äußern. Der Schreiber des Arkikels bat ge⸗ wiß ſehr, ſehr vielen Mannheimer Bürgern, welche doch auch ſtets ihre Steuern und Abgaben bezahlt haben, aus dem Herzen geſprochen! Wenn wir die Rubrik„Stelengeſuche“ in unſeren hieſigen Tages⸗ zettungen nachlefen, finden wir den angeführten Miß⸗ ſtand oͤlrekt beſtätigt. Viele hunderte Familtenväter, welche durch den Krieg momentan„arbeitsſos“ gewor⸗ den ſind und ſeit Jahren ihre Familie in anſtändtger Form durch das„billige“ Leben gebracht haben, ohne etwas auf die hohe Kaute legen zu können, ſie ſtehen mit einem Schlage vor dem großen„Nichts!“ Das ſind aber doch keine verſchämte Arme, ſon⸗ dern Männer noch im beſten Mannesalter ſtehend, welche nicht einrücken können und gerne ſede Arbeit übernethmen, um ihre Familien vor Not zu ſchützen! Arbettverlangen fieund keine Armen⸗ Unterſtützung! Hier muß die Gemeindeverwal⸗ tung eingreifen und es läßt ſich auch bei einigem gu⸗ ten Willen und Entgegenkommen gewiß für ſeden eln paſſendes Plätzchen finden, wo doch ſo pfele Poſten frei gewopden ſind! Es liegt dies nicht nur im Intereſſe der direkt Betroffenen, ſondern auch im Intereſſe der Allgemeinheit. Morgtorium iſt noch keines da, Miete, Steuer, Gas und Waſſer ete, müſſen bezahlt werden. Fa, woher denn nehmen, ohne zu ſbehlen(wie das Syprüchwort ſagt), wenn kein Verdienſt da iſt? Auf alle Fälle ſollten erſt ſolche Bürgersleute von der Stadtyerwaltung herangezogen werden gegen Ent⸗ geld, ehe man eine ehrenamtliche Tätigkeit in An⸗ ſpruch nimmt. * Napteffelverkauf in den Vor⸗ orten. In einer Ihrer letzten Nummern bringen Sie, ſo„Hausfrau die Kinder hat und biel Gemüſe braucht, eine Anzeige betreffs Kartoffelverkauf 9 7 155 Mannheims, die jedenfalls mit Freuden hegrüßt wurde. Ich, ſowie noch viele andere Hausfrauen fragen ſich nun, warum eigentlich der Waldhof in dieſer Hinſicht ſo ſtiefmütter⸗ lich behandelt wird, hat er doch nicht einmal einen Markt! Dieſer Vorort iſt doch ganz ge⸗ wiß nicht unbedeutend! Es iſt wirklich zu be⸗ klagen, daß man hier ganz und gar auf die bekannte Frau mit dent Gemüſewagen ange⸗ wieſen iſt, welche jeden gewünſchten Preis für ihre Waren erhält; man iſt gezwungen, alles einige Pfennige mehr als in der Stadt auf dem Markt zu bezahlen, denn die paar Händler in den Vorſtädten 1. Seſte. General-Auzeiger. Sadiſche Aeurſte Nachrichten.(Abendblatt) Mittwoch, den 12. Auguſt 1914 ſagen ſich, daß man nicht jeden Tag wegen Ge⸗ müſe in die Stadt fahren kann. Es wurde mir 3. B. im letzten Frühjahr für einen Lauch⸗ ſtengel, der ſo dick wie Frauenzeigefinger war, ſage und ſchreibe acht Pfennig verlangt. Sind dies nicht traurige Zuſtände für eine ſo große, meiſt von armer Bevölkerung bewohn⸗ ten Vorſtadt? Abhilfe wäre auch hier dringend erwünſcht. Ebenſo verhält es ſich hier mit dem Fleiſch. Während man in der Stadt auf dem Markt das ſchönſte Ochſenfleiſch für Mk.—.80 bekommt, zahlt man hier ſtets 96 und 90 Pfg. Könnte auch hierin nicht eine Abhilfe eintretene Ich möchte Sie freundlichſt bitten, etwas in dieſer Angelgenheit zu tun und verſichere ich Sie im Voraus der Dankbarkeit recht vieler kleiner Angeſtellten⸗ und Arbeiterfrauen. Be⸗ merzen möchte ich noch, daß ich die letzte Woche von Montag bis Samstag ohne eine ein⸗ zige Kartoffel beſtehen mußte, in den Läden waren einfach keine zu bekommen oder wurden ſie nicht abgegeben. 14* Aheinüberfahrt. Die Röchling'ſche Ausführung in Ihrem geſtrigen Abendblatt verdient, ſo ſchreibt man uns, ſehr der Beachtung durch die ſtaatlichen und vor allen Dingen ſtädtiſchen Körperſchaf⸗ ten. Ich möchte einen Erweiterungs⸗ vorſchlag machen. Wie können die wenigen Ueberfahrtsboote denen auf beiden Ufern nur ein teg zur Verfügung ſteht, genügen, um den ſtarken Rheinbrücken verkehr auf⸗ zunehmen. Es ſollte in Erwägung gezogen werden, auch die großen Niederländer⸗ und Kölnerboote in den Ueberfahrtsdienſt einzuſtellen und zwar derart, daß nicht nur Perſonen, ſondern auch leichtere Warentrans⸗ vorte aufgenommen werden können. Bei ent⸗ ſprechender Organiſation könnte eine allſeits be⸗ friedigende Löſung geſchaffen werden. Dieſe großen Schiffe faſſen 1500 und mehr Perſonen; das Vorderſchiff könnte für leichte Transport⸗ mittel dienen. Die vier Landebrücken der beiden Geſellſchaften ſind auf ihre Feſtigkeit und Zu⸗ verläſſigkeit erprobt. An den Arnheiter'ſchen Einſteigſtellen und auf den verhältnismäßig kleinen Ueberfahrtsbooten haben ſich ſchon Vor⸗ kommniſſe ereignet, die den verantwortlichen Behörden zut denken geben müſſen. Man ſchließe amtlicherſeits(mit ſofortiger Wirkung) nicht nur mit dem ſtädtiſchen konzeſſionierten Ueber⸗ fahrtsunternehmen ſondern auch mit den ge⸗ nannten beiden Schiffsgeſellſchaften einen Ver⸗ trag ab und laſſe die Perſonen mög⸗ lichſt frei befördern. Der Kriegszuſtand wird auch hier die Erweiterung zulaſſen, falls Konzeſſionen hemmend beſtehen könnten, denn zunächſt iſt die Fürſorge für wirklich ge⸗ fahrfreie Beförderung über den Rhein doch das wichtigſte. * Bon der Agentur Mannheim der Köln ⸗Düſſeldorfer Rheinſchiff⸗ fahrts⸗Geſellſchaft werden wir um Aufnahme folgender Erwiderung auf die er⸗ ſchienenen Beſchwerden wegen der Rheinüber⸗ fahrt erſucht: Die verſchiedenen Eingeſandts in dieſer Sache ben wir mit Stillſchweigen übergangen. Nachdem aber weitere ungerechte Angriffe fol⸗ gen, ſehen wir uns, ſoweit wenigſtens unſere Geſellſchaft dabei in Betracht kommt, zu fol⸗ gender Feſtſtellung veranlaßt: Unſer Dampfer „Deutſchland“ wurde gegen unſeren Wil⸗ len von der Hafenpolizeibehörde in Ludwigs⸗ hafen mit Beſchlag belegt; wir legen auch heute noch keinen Wert darauf, den Ueber⸗ fahrtsdienſt zu vermitteln. Unſere Geſellſchaft hat für ihre Dampfer andere Verwendungsmög⸗ lichkeiten. Es wurde nun behauptet, die Höhe der Berechnung für Karren, Wagen ete. ſei ein Unfug. Hiergegen müſſen wir mit Eutſchieden⸗ heit Verwahrung einlegen. Wir beſtreiten nicht, daß namentlich auf Ludwigshafener Seite bei der Gebührenerhebung Fehler unter⸗ laufen ſind und wir ſind auch beſtrebt bei be⸗ gründeten Beſchwerden für Abhilfe zu ſorgen; es kann aber nicht verlangt werden, daß wir umſonſt fahren. Unſere Gebühren ſind von kompetenter Seite für angemeſſen befunden worden.— Die Anfragen inbezug auf Güter⸗ beförderung nach und von Ludwigshafen ſind ſo zahlreich, daß wir den größten Teil ablehnen müſſen, ſoll nicht der Perſonenverkehr Not leiden. Schließlich wurde auch die Langſamteit behandelt; die kleinen Arnheiter'ſchen Boote können Schlag auf Schlag fahren, der 1500 Per⸗ ſonen faſſende Dampfer„Deutſchland“ wird das infolge der ſchweren Manöverierfähigkeit nicht fertig bringen. Anmerkung der Redaktion: Eine durchgreifende Beſſerung wird unſeres Er⸗ achtens nur die Schaffung der von der Stadt⸗ verwaltung Mannheim geplanten Dampf⸗ fährenverbindung bringen. Die Stadt⸗ verwaltungen von Mannheim u. Ludwigshafen ſollten aber auch dafür ſorgen, daß der Ueber⸗ fahrtsbetrieb richtig funktioniert. Vor allem lollten ſie die nötigen Beamten zur Verfügung ſtellen, denn der Meinung ſind wir auch, daß es in erſter Linie die Pflicht der beiden Stadt⸗ verwaltungen iſt, dafür Sorge zu tragen, daß die Einwohnerſchaft möglichſt ſchnell und mög⸗ lichſt billig über den Rhein kommt. * Deutſch ſei die Coſung! Englands Kriegserklärung ſollte unſeren Schnei⸗ dermeiſtern und deren Kunden die Augen offnen. Millionen und Abermillionen deutſchen Geldes wanderten in den letzten Jahrzehnten für engliſche Stoffe übers Waſſer; weil jedes Schneidergeſchäft, das modern ſein will, durch die Anſprüche ſeiner Kunden gezwungen iſt, engliſche Stoffe zu führen. In dieſer Stunde, wo wir uns Alle mehr denn je als Deutſche fühlen, wollen wir der engliſchen Tuchinduſtrie den Krieg erklären: Deutſche in deutſchem Gewande ſoll iſt mindeſtens ſo leiſtungsfäh hig wie die engliſche, 1 17—— 9 4— 225 zumal, wenn ſie die Preiſe erhält, die man für und Arbeiter und tragt nur deutf * Stundung der kleinen Mieten. Der Gouverneur von Königsberg i. Pr. hat auf Grund des§ 9b des Geſetzes über den Be⸗ lagerungszuſtand folgendes verfügt: 1. Kün⸗ digungen von kleinen Wohnungen bis zur Größe von einer Küche und zwei Wohn⸗ räumen von ſeiten des Vermieters ſind ohne Zuſtimmung des Mieters verboten mit rück⸗ wirkender Kraft auf den 6. Auguſt d. J. 2. Für die Zahlung der Mieten von Woh⸗ nungen bis zu einer Größe von einer Küche und zwei Wohnräumen tritt ein Morato⸗ rium, das heißt eine Stundung, vorläufig bis zum 1. Oktober d. J ein. Dies bedeutet aber nur einen Aufſchub, nicht einen Erlaß der Zahlung der Miete für dieſe Zeit. Ich er⸗ warte von den Vermietern, daß ſie nicht etwa verſuchen, die Mieter durch ungerechtfer⸗ tigte Beläſtigungen zum Freigeben der Wohnungen zu veranlaſſen, da ich ſonſt zu meinem Bedauern gezwungen wäre, mit ſchar⸗ ſen Maßregeln gegen ſie vorzugehen. Anderer⸗ ſeits erwarte ich von den Mietern, daß ſie, ſoweit es ihre Mittel irgend erlauben, ihrer Vertragspflicht nachkommen, und inſonderheit ſich den allgemein gültigen Haus⸗ regeln fügen. * Das Ciebeswerk. In der am 11. d. M. unter dem Vorſitz des Herrn Generaldirektors Spielmeyer ſtatt⸗ gehabten außerordentlichen Mitglie⸗ derverſammlung der Vereinigung der Induſtriellen von Mannheim⸗ Induſtriehafen und Waldhof wurde beſchloſſen, das Vereinsvermögen im Betrage von M. 6500 an das hieſige Rote Kreuz, den Zweigverein vom Roten Kreuz in Waldhof, an das Liebesgabenkomitee und an die Kinder⸗ hilfe des Mannheimer Vereinsverbandes zur Verteilung zu bringen. Die Verſammlung beriet ferner über die Unterſtützung der Fa⸗ milien der ins Feld gezogenen Arbefter, über die weitergehende Zahlung des Gehalts an die Familien der Beamten und empfahl einen Zu⸗ ſchuß zur ſtaatlichen und kommunalen Unter⸗ ſtützung von etwa 5 M. wöchentlich an die Frau und je M..50 wöchentlich an das erſte bis dritte Kind und je M..25 wöchentlich für jedes weiter Kind vorläufig zu zahlen. Die Weiterführung der Betriebe ſollte, ſo weit wie es irgend möglich iſt, ſtattfinden. Es wurden ſodann noch eine Anzahl juriſtiſcher Fragen, die ſich auf die jetzige Geſchäftslage beziehen, beſprochen. Der Direktor des Hafen⸗ und In⸗ duſtrieamtes, Herr Dr. Bartſch, nahm an der Verſammlung teil und gab bei verſchiedenen Punkten Auskunft und Rat. Die Firma Heddernheimer Kupfer⸗ werk und Süddeutſche Kabelwerke, Akt.⸗Geſ., hat beſchloſſen, den Familien der ins Feld gezogenen Beamten das Gehalt für den Monat Auguſt voll auszubezahlen und an die Familien der betreffenden Arbeiter einen Zuſchuß zur Unterſtützung des hieſigen Liefe⸗ rungsverbandes von M..— für die Frau und je M..50 für das erſte bis dritte Kind und je M..25 für jedes weitere Kind wöchent⸗ lich vorläufig zur Auszahlung zu bringen. Dies würde alſo monatlich ungefähr M. 21 für die Frau und M. 10.50 bezw. M..50 für jedes Kind ausmachen. Die Tapezierermeiſter⸗Zwangs⸗ Innung Mannheim beſchloß in ihrer außewvordentlichen Verſammbung vom 11. er., die vorhandenen Innungs⸗ gelder zur Unterſtützung der Familien ins Feld gezogener Mitglieder zu verwenden. Hilfsbedürftige Angehörige von Mitgliedern ſollen ſich beim Obermeiſter der Innung mel⸗ den, der dann das Weitere veranlaſſen wird. Ferner wurde beſchloſſen, die Angehörigen der Innung dadurch zu Anterſtützen, daß die nicht eingezogenen Innungsmitglieder die Arbeiten der ins Feld gezogenen auf Rechnung letzterer durch ihr Perſonal ausführen laſſen und wenn nötig beaufſichtigen, ohne dafür mehr zu ver⸗ langen als der Arbeitslohn ete. der Gehilfen ausmacht. Gegen böswillige Zahler bezw. Nicht⸗ zahler ſoll die Hilfe der Einziehungsgenoſſen⸗ ſchaft der Handwerkskammer in Anſpruch ge⸗ nommen werden. Die Vergebung einer grö⸗ ßeren Arbeit, welche der Innung vom Roten Kreuz übertragen wurde, wird unter ſämtliche Mitglieder verteilt. * Das Ludwigshafener Rote hat ſich verpflichtet, bis zum Dienstag, I. M.(10. Mobilmachungstag) Kreuz den 11. ein Vereins⸗ lagarett mit 122 Betten zur Verfügung zu ſtellen. Dieſes Vereinslazarett ſteht ſchon zur Verfügung und die Zahl der Betten konnte über die Verpflichtung hinaus auf 200 erhöht werden. Das im Peſtallozzi⸗Schulhaus untergebrachte La⸗ zarett iſt Dank der unermüdlichen und zielbewuß⸗ ten Arbeit der beteiligten Damen, Aerzte und Bautechniker innerhalb 6 Tage in geradezu muſter⸗ gültiger Weiſe vollkommen betriebsfähig einge⸗ richtet. Dies wurde auch von dem Generaloberſt, dem durch die Militärverwaltung die Aufſicht über das Lasarett zugewieſen iſt, bei ſeiner Beſichti⸗ gung rückhaltlos anerkannt. Das zum Betrieb er⸗ forderliche Perſonal iſt gleichfalls bereit geſtellt. Sollten an das Rote Kreuz in Ludwigshafen noch weitere Anforderungen geſtellt werden, ſo könnte es dieſen ſofort nachkommen, denn es könnten drei Privatkliniken mit rund 50 Betten in An⸗ ſpruch genommen werden. Ebenſo ſtehen im ſtäd⸗ tiſchen Spital 180 Betten bereit; wie auch noch eine Reihe von privaten Lokalitäten dem Roten Kreuz zur Verfügung geſtellt wurden. Das Lud⸗ die Loſung heißen! Unſere deutſche Tuchinduſtrie richten. Auch dieſe iſt vollſtändig organiſiert geſetzt werden. daß von militäriſcher Seite zur Zeit 2 Reſerve Lazarette im Goethe⸗ und im Gräfenau Schulhaus mit 500 Betten eingerichtet werden Beſorgung der Küche und der Wäſche übernimmt von der Leitung ſchloſſen, den über Turnhallebaufonds zu verwenden. pro Familie gewährt werden. den an das Rote Kreuz und zur Unterſtützung Beiträge von je 30 Mark geleiſtet. Mark dem Roten Kreuz zufallen, 500 Mark un⸗ terſtützungsbedürftigen Angehörigen hieſiger Einberufenen. Die Geſamtſumme belief ſich auf 13 904,23 Mark. * Kaiſerslautern, 11. Aug. Die letzte Sitzung des Stadtrats eröffnete Oberbürgermei⸗ ſter Hofrat Dr. Küfner mit einer vom Kolle⸗ Hinweis auf die Urſachen des Weltbrandes und dem Ausdruck der zuverſichtlichen Hoffnung auf den ſiegreichen Ausgang des uns aufgezwungenen Kampfes fuhr der Redner fort: Die Mobilmachung hat in unſere Bevölkerung zunächſt unüberſehbare Lücken geriſſen und unſer geſamtes Wirtſchafts⸗ leben faſt völlig aufgelöſt. Die in Anbetracht dieſer Verhältniſſe für unſere Stadt zunächſt not⸗ wendigen außerordentlichen Maßnih⸗ men zu beraten, iſt der Zweck unſerer heutigen Sitzung. Dem Stadtrat liegt folgender Autrag vor: 1. Dem Bürgermeiſteramt wird ein Kredit von 200000 Mark für die verſchiedenen im Zuſammenhange mit der Mobilmachung not⸗ wendigen Maßnahmen zur Verfügung geſtellt, der nötigenfalls auch überſchritten werden darf. Der notwendige Betrag iſt vorſchußweiſe aufzu⸗ nehmen. 2. Anerkennung muß noch finden, daß ſeit Bekamntwerden der Mobilmachung eine größere Anzahl vermögender hieſiger Einwohner ſofort freiwillig ihre geſamte Umlagen⸗ ſchuldigkeit beglichen hat, um der Stadt beiguſpringen; der Stadtrat wolle ſich damit ein⸗ verſtanden erkläven, daß verſucht wird, an Um⸗ lagen etc. möglichſt hohe Beträge gütlich heveinzu⸗ bekomannen. Er übernimmt für die Stadt die Lei⸗ ſtungen für alle beteiligten ſtädtiſchen Beamten einſchließlich des z. Zt. der Mobilmachungsanord⸗ nung vorhanden geweſenen etatsmäßigen Hilfs⸗ perſonal. Die für die ſtädtiſchen Beamten hier⸗ necch getroffene Regelung wird freiwillig und ver⸗ günſtigungsweiſe ausgedehnt auf die verheirateten ſtändigen ſtädtiſchen Arbeiter, alſo nicht auf die ledigen ſtändigen und alle unſtändigen ſtädtiſchen Arbeiter mit der Maßgabe, daß an dem Arveits⸗ lohn die etwa im Einzelfall zuſtehende geſetzliche Angehörigen⸗Unterſtützung in Abzug zu bringen iſt. Bezüglich der Weiterführung der Werkbetriebe iſt zu berichten, daß infolge des Einrückens der Wehrpflichtigen und infolge des Mangels bvauch⸗ baren Erſatzes es notwendig wird, die bisherige achtſtündigen Betriebsſchicht bis auf weiteres in eine l2ſtündige umzuwandeln. Hierdurch wird es möglich werden, mit den verbleibenden Leuten die Betriebe aufrecht zu erhalten. Der Kredit von 200 000 Mark wurde einſtimmig bewilligt. Sämt⸗ liche Anträge fanden einſtimmig Annahme. Fer⸗ ner wurde eine Kʒommiſſion zur Verſor⸗ gung der Stadt mit Lebensmitteln eingeſetzt. 15 Achtung Candwirte! (Mitteilung der K. Laudwirtſchaftlichen Winterſchule Lamdau, Pfalz.) In der Haſt, welche die ernſte Zeit mit ſich bringt, wird nicht ſelten der Hafer unreif ge⸗ ſchnitten. Dem Hafer kommt aber gerade in der nächſten Zeit eine ungemein wichtige Aufgabe bei der Landesverteidigung zu, und neben großen Mengen des wertvollen Futters Prauchen wir beſte Qualitätz; beides leidet not, wenn zu früh geſchnitten wird. Es iſt ja begreiflich, daß mam ſich zu beeilen ſucht, wenn mit den wehr⸗ fähigen Landwirten— und das ſind ſie ja alle mit wenig Ausnahmen— auch unſere Pferde durch den Ruf zu den Waffen den heimiſchen Be⸗ trieben entzogen werden. Trotzdem ſollte man die Ausreifung normal verlaufen laſſen und auch bei der Nachbehandlung des Getreides auf dem Felde, beim Dreſchen und bei der Speicherpflege alles tun, um jegliches Getreide, nicht nur Hafer, ſon⸗ dern auch ganz vordringlich unſer Brotgetreide, Roggen und Weizen, nicht minder die Gerſte, in beſtem Zuſtande zu er⸗ halten. Alle anderen Berufe erkennen jetzt rühmend an, was unſere Landwitrſchaft in den letzten Jahrzehn⸗ ten getan hat, um die Ernährung unſeres Volkes ſicherzuſtellen. Nun kommt die Hauptprüf ung für uns, nachdem die Lebensmittelzufuhr unter⸗ bunden iſt: Wir werden gewiß gut abſchneiden und mit uns unſere Nation, wenn wir gerade unſere heurige Ernte recht ſorgſam Zer⸗ gen und pflegen. Der Mangel an Arbeitskräften wird hoffentlich abgemindert, indem ſich mit der ſtadti⸗ ſchen Jugend die Angeſtellten und Arbeiter, deren Betriebe geſchloſſen werden, zur Verfügung ſtellen. wigshafener Rote Kreuz iſt ferner verpflichtet, am Bahnhof eine Verpflegungsſtation zu er⸗ Die Staatsrogierung hat bereits dieſe wichtige Angelegenheit in ihre Hand genommen und an⸗ und kann im Falle des Bedürfniſſes ſofort in Betrieb Schließlich iſt noch zu bemerken, Hierbei wirkt das Rote Kreuz inſoferne mit, als es die Bereitſtellung von Pflegeperſonal und die Das Rote Kreuz wird bei allen Arbeiten, wie uns des Roten Kreuzes mitgeteilt wird, von Wohltätigkeitsvereinen in überaus tat⸗ kräftiger und entgegenkommender Weiſe unter⸗ ſtützt. Ebenſo leiſten die 8 Sammelſtellen der Stadt wertvolle Unterſtützung. * Bruchſal, 11. Aug. Die Firma Zürn⸗ gliederverſammlung des Turnerbundes hat be⸗ 1000 Mark betragenden zur Unterſtützung von Angehörigen der einberufenen Mitglieder Die Unterſtützungen ſollen vom 1. September ab mit wöchentlich etwa 5 Mark Außerdem wer⸗ der Familien einberufener hieſiger Einwohner § Neuſtadt a.., 11. Aug. Wieder gingen von verſchiedenen Seiten Spenden ein. Die Liedertafel bewilligte 1000 Mark, wovon 500 gium ſtehend angehörten Anſprache: Nach einem geordnet, daß der Bedarf an Arbeitskräften ge⸗ meindeweiſe durch die Bürgermeiſterämter feſt⸗ gſtellt und den Bezirksämtern berichtet wird, die „ſodann die Zuweiſung von Arbeitskräften durch „'die Arbeitsämter veranlaſſen. Nach ſoſchen por⸗ ausgegangenen Erhebungen wird es auch leicht möglich ſein, die Bereitwilligkeit der Wehrkrafß vereine und anderer Jugendorganiſationen zweck⸗ „entſprechend auszunützen. Sind auch die ſo ge⸗ wonnenen Arbeitskräfte wenigſtens am Anfang nicht als vollwertig anzuſehen, ſo wird man d bei dem Eifer, den ſie bekunden, erwar daß ſie ſich vaſch einarbeiten. Hauptſache iſt für uns, daß der zu helfen, vorhanden iſt, und der mruß wach erhalten werden. Daß wir die Unter⸗ ſtützung dankbar anerkennen, braucht nicht beſon⸗ ten dũ rfen, Wille, uns 5 25 fahrik]ders hervorgehoben zu werden. Den Erſatz für dorfer u. Ledermann, Zigarrenfabrik ders h. W Jaß für hier ſtellte dem hieſigen unſere Pferde müſſen eben die Kühe abgeben! mit 9000 ge Wa— Eine Mit⸗ wenig Geſchick und Geduld lernen ſie ihre Aufgaße bald. Alles, was das Jahr noch bringt, muß aus⸗ genützt werden: man denke jetzt ſchon an das Ab⸗ weiden des letzten Wieſenfutters, an das Em⸗ ſäuern vom letzten Wieſengras und Klee, Zahn⸗ mais, Dick⸗ und Zuckerrübenblättern! Kartoffel⸗ ſtroh erſetzt Streuſtroh und läßt dies zur Fütte⸗ rung frei. Aber ſtürzt jetzt auch die Stoppeln und ſät dahin, wo kein Wintergetreide hinkommt, Weißrüben oder ein Gemiſch von Erbſen und Wicken, das ſpäter grün oder eingeſäuert verfüt⸗ tert werden kann. Spart durch Häckſeln mit dem Grünfutter, macht viel dürr und ſorgt für reiche Vorräte an Rauhfutter. Was Ihr nicht ſelbſt braucht, bietet jetzt oder ſpäter den Proylant⸗ ämtern an— unbegründetes Zurückhalten wäre Undankbarkeit gegenüber dem Vaterland! Das Propiantamt Landau wird ſchon durch Vermittlung der Bürgermeiſterämter Gure Ernte an ſich ziehen, ſei es dupch direkte Zufuhr an daz Magasin oder durch Zufuhr an die mächfte Siſen⸗ bahnſtation. Vergeßt auch nicht, die Herbſtbeſtellung vorzubereiten! Auch im nächſten Jahre wollen wir Brot haben und— man weiß nicht, wie lange der gegenwärtige Zuſtand dauert! Vor allen Dingen ſorgt für beſtes Saatgut bewährter Sor⸗ ten, bereitet das Saatbeet ordentlich vor, dünget reichlich und richtig! Und nun, Landwirte, Kopf hoch! Seid Euch Eurer großen Aufgabe bewußt⸗ Ohne Eure Arbeit iſt die größte Tapferkeit vor denn Feinde nutzlos! Schafft darum mit Gott für König und Vaterland! H, „ N1** Ein ſchönes nachahmenswertes Beiſpiel von Patriotismus hat ein Münchener Hausbeſitzer gegeben, in deſſen Anweſen zahlreiche Familien wohnen. Er ließ den älteſten Mieter kommen, um ihm zu eröffnen, daß allen Mietern, von denen der Ernährer mit ins Feld muß, bis auf weiteres jede Zinszahlung erlaſſen itt, und daß er ſogar noch zu ihrer Verpflegung einen Zuſchuß in Naturalien zu leiſten bereit ſei. Möge dieſes Beiſpiel viele Nachahmer finden! —— Das„galante“ Frankreich. Von einer Mannheimerin, die für die Reiſe von Paris nach Mannheim— ſage und ſchreibe — drei Tage und drei Nächte brauchte, dabei mancherlel Fährlichkeiten ausgeſetzt war, und mit anderen Leidensgefährten ein reines Nomadenleben führen mußte, erhält einer un⸗ ſerer Mitarbeiter einen Brief, dem wir folgen⸗ des entnehmen: Kaum war in Frankreich die Mobilmachung angeordnet, da ſa wir ſchon an allen Ecken den Anſchlag, daß wir Deutſche innerhalb 24 Stunden Paris zu verlaſſen hätten. Die vielen Tauſende von deutſchen Männern und Frauen, die hier in Stellung, alſo nur vorübergehend in Paris ſind, und die vielen Familien n. Kindern, denen Paris zur zweiten Heimat ge⸗ worden, alle fanden ſich am Bahnhof ein, um in das Vaterland zurückzukehren. Wie gerne wollte man ſchleunigſt der Ausweiſung folgen, doch man hinderte uns, man gab uns keine Fahrkarten, und noch viel weniger ſtanden Züge für uns bereit. Dichtgedrängt ſtanden die Scharen die ganze Nacht hindurch vor ver⸗ ſchloſſenen Schaltern. Die Frauen und Kin⸗ der lagen auf ihrem geringen Gepäck, ſchüchtern und weinend, in der ſtillen Hoffnung, daß der nächſte Tag ſie auf dem Wege zur lieben Hei⸗ mat ſehen möge. In aller Frühe kamen noch neue Reiſende hinzu, und größer und größer wurde die Ver⸗ wirrung. Die Beamten gaben uns nur den einen Beſcheid:„Il'y a plus des Billeits“ keine Fahrkarten mehr! Man denke ſich nur unſere Angſt, während des Krieges in Frank⸗ reich bleiben zu müſſen. Denn ſo groß auch die Höflichkeit der Franzoſen, ſo groß iſt auch ihr Haß— und jetzt auch ihre Angſt. Vor Aus⸗ bruch des Krieges als noch ein leiſes Hoff⸗ nungsfünkchen glühte, dem großmäuleriſchen Kriegsgeſchrei nicht die Tat folgen laſſen zu müſſen,— hatte man doch ſchon ganz Deuſch⸗ land mit Ausnahme von Brandenburg aufge⸗ teilt, und ſagte mir doch Herr X. beim Abſchied „Auf Wiederſehen in 14 Tagen in Baden! waren alle Straßen erfüllt von Tumultanten, deren einziges Loſungswort: Krieg zu 5 ſchien— und jetzt,— da Deutſchland Eruf machen will, faſt überall ein Jammern. Gar nichts mehr war zu merken von einer Begeiſte⸗ rung, wie ich ſie bald in Köln kennen ſollte, die in Deutſchland hoch und nieder ach In ihrem Haß ſchonen ſie weder Frau noch Kind. Das wurde uns an dieſem Tage zur Genüge bewieſen. Mit Stößen und Drohn wurden wir befördert, die gemeinſten Sde worte wurden uns an den Kopf geſchleude Doch alles dies ließen wir uns ruhig e Wir wollten ja nur fort!„Nur Fahrkarten 5 klang es immer wieder verzweifelt Uhr wurde dann endlich eine eee ee gabe geöffnet. Diefe Menſchenwälzung! D gedrängt rückten die Maſſen in einem Knäuel von Tauſenden herau. Viele Frauen wurden ohnmächtig, andere kamen nur als balbes 5 ſt eſi kes Fi N 8 enrr — Mittwoch, den 12. Auguſt 1914. Geueral-Anzeiger.— gadiſche Neueſte Nachrichten. Abendblatt) 5. Seite. Sein aus dieſer Menge heraus. Draußen, das Schreien und Schimpfen der Franzoſen. Unſer Gepäck wurde auf die Straße geworfen; nichts ſollte befördert werden. Und die Qual erſt im Zuge! In der größten Hitze waren in manchen Abteils nicht weniger als 19—22 Perſonen ein⸗ Und das ging ſo bis an die franzö⸗ ſiſche Grenze. Da lieſen wir denn in der Nacht drei Stunden bis auf belgiſches Gebiet. Wenn wir aber glaubten, uns jetzt in Sicherheit zu befinden, ſo ſollten wir uns gründlich getäuſcht haben. Denn in Brüſſel angekommen, be⸗ gannen die Verfolgungen wieder. Der ſchenhaß hatte auch hier ſchon Wurzel ge⸗ fußt und die häßlichſten Blüten getrieben. So mußten wir denn nochmals ähnliche Verfolg⸗ ungen mitmachen. Aber nach allen dieſen Strapazen ging es über Herbegthal dem lieben Köln zu. Welch ein Unterſchied! Da ſcholl es aus den Herzen ſo tief und echt„Deutſchland, Deutſch⸗ jand über alles!“ Dieſe Begeiſterung! Dieſe Einigkeit und Treue! Dieſe prächtigen deutſchen Geſtalten! wie ich ſie liebe, nachdem ich die zier⸗ lichen ſchmächtigen Franzoſenſoldätchen ſah, die an Phraſen zwar, doch nie an Taten uns über⸗ legen ſein können. Die Begeiſterung der Deut⸗ ſchen war überall dieſelbe bis Mannheim, und als ich meine Vaterſtadt wiederſah nach meiner langen Rundreiſe, ſo dachte ich:„Es gibt halt nur een Mannem!! Aber das möchte ich noch ſagen: Warum müſſen gerade wir deutſchen Jrauen aus Frankreich heraus, während hier die Franzöfinnen ruhig in ihren Stellungen bleiben dürfen?(Antwort der Redaktion: Weil 5 Mannheim, 12. Auguſt. Städtiſcher Rechenſchafts⸗ bericht für 1915. In einem 247 Seiten ſtarken Quartbande nieht uns der Rechenſchaftsber icht über die Einnahmen und Ausgaben der ſtädtiſchen Kaſſen für das Jahr 1913 bor. Dem Vorbericht entnehmen wir folgendes: Die Grundſtocksausgaben betrugen 55,093,745,91 Mark, die Grundſtockseinnahmen 54,271,745,91 Mark. Die Ausgaben betrugen darnach 822,000 Mark mehr. Dem Betrag, der das Guthaben der Wirtſchaft an den Grundſtock daxſtellt, iſt noch zuzurechnen das weiter vor⸗ handene Wirtſchaftsguthaben der ehemaligen Gemeinde Sandhofen von 17,169 Mark, ſodaß das ganze Wirtſchaftsguthaben auf 31. Dezem⸗ ber 1913 839,169 Mark beträgt. Außerdem hatte die Wirtſchaft auf Jahresſchluß 1913 einen Heſſenvorrat von 130,608,86 Mk., ſodaß der Ueberſchuß der Wirtſchaft Ende 1913 ſomit 969,777,86 Mk. betrug. Von den laufenden Wirtſchaftsein⸗ nahmen der Stadtkafſe und der Tief⸗ baukaſſe des Jahres 1913 entfallen auf 1. Die Liegenſchaften 2,567,282 Mk. oder 12,41 Proz., 2. Ablieferungen der wirtſchaftlichen Betriebe ) Waſſerwerk 820,852 Mk. oder 3,97 Proz., b) Gaswerk 1,294,635 Mk. oder 6,26 Proz., e Elektrizitätswerk 1,342,665 Mk. oder 6,49 Proz., d) Fuhrverwaltung 2,048 Mk. oder 0,4 Proz., e) Gutsverwaltung 24,212 Mk. oder 0,12 Proz., k) Schlacht⸗ und Viehhof 244,734 Mark oder 18 Proz., 3) Straßenbahn 366,640 Mark oder 77 Proz., h) Roſengarten 6,507 Mk. oder 0,30 Proz., i) Gaswerk Sandhofen 62,050 Mark oder 0,30 Proz.,) Waſſerwerk Sand⸗ hoen 15,000 Mk. oder 0,07 Proz., 3. Markt⸗, Lager⸗ und Waganſtalten 227,83 Mk. oder 1,10 Proz., 4. Zinſen von Aktivkapitalien 993,952 Mk. oder 1,91 Proz., 5. Strafen, Taxen und Gebühren 264,703 Mk. oder 1,28 Proz., 6. Kanalgehühren und Beiträge zu Wegunter⸗ hallungen 542,903 Mk. oder 2,63 Proz., 7. Bürgergenußauflagen 3,078 Mk. oder 0,02 Pr., 8. Umlagen 11,139,062 Mk. oder 53,86 Proz., 9, Verbrauchsſteuern 350,822 Mk. oder 1,70 Pr., 10. Verkehrsſteuer 99,394 Mk. oder 0,48 Proz., 11. Wertzuwachsſteuer 66,195 Mk. oder 0,32 Proz., 12. Warenhausſteuer 50,088 Mk. oder 0½24 Proz., 18. Ueberſchüſſe der ſtädtiſchen Sparkaſſe 100,000 Mk. oder 0,48 Proz., 14. An⸗ deil der ſtädtiſchen Nebenkaſſen am Zentralver⸗ waltungsaufwand 376,468 Mk. oder 1,82 Proz., 15. Verrechnungskoſtenbeiträge der Stiftungen und ſtädtiſchen Nebenkaſſen 86,738 Mk. oder 0,4 Proz. 16. Die übrigen Einnahmen 207,068 Mark oder 1,00 Proz. Den Geſamtein⸗ nahmen in Betrage von 20,680,615 Mark ſehen Geſamtausgaben im Betrage von 21.206.008 Mark gegenüber. BVon den laufenden Wirtſchaftsaus⸗ gaben zuzüglich der für Schuldentilgung ge⸗ machten Aufwendungen entfallen auf: 1. Er⸗ tragbare Liegenſchaften 51,188 Mk. oder 0,24 roz., 2. Markt⸗, Lager⸗ und Waganſtalten 120,235 Mk. oder 0,61 Proz., 3. Straßen, Wege, Plätze, Straßenkanäle und dergl. Anterhal⸗ 2,557,190 Mk. oder 12,06 Proz., 4. Die 46,730 Mark, 2 ſich ein Leid angetan hat. oder 8,81 Proz., 16. Verzinſung oder Schulden 3,244,043 Mk. oder 15,30 Proz., 17. Rückvergü⸗ tungen und Abgänge 1,009,865 Mk. oder 4,76 Proz., 18. Verbrauchsrückvergütungen 58,248 Mark oder 0,27 Proz., 19. Schuldentilgung 1,451,105 Mk. oder 6,84 Proz. 20. Die übrigen Ausgaben 648,099 Mk. oder 3,06 Prozent. Am Ende des Jahres 1913 haben die Paſſiv⸗ kapitalien betragen: nach der Stadtrech⸗ nung 87,644,501,45 Mark, nach der Kranken⸗ hausrechnung 9,358,72 Mark, zuſammen 87,653,860,17 Mark. Hiervon ſind abzuſetzen die noch nicht verwendeten verfügbaren An⸗ lehensmittel und andere außerordentliche Ein⸗ nahmen mit 395,000 Mark, ſowie die Schuld an die Erneuerungsfondskaſſe mit 3,993,927,92 Mark. Der Reſt der Paſſixſtapitalien beträgt ſonach 83/64,932,25 Mark. Die Einnahmerückſtände der Wirt⸗ ſchaftskaſſe(Stadtkaſſe) haben auf Jahres⸗ ſchluß 1913 betragen 307 813 Mk. gegen 203,798 Mark im Vorjahre. Die reſtierende Umlage machte allein den Betrag von 163,185 Mk. aus. Das Geſamtvermögen der Stadtge⸗ meinde betrug auf Jahresſchluß 152,602,266 Mark, während die Schulden 88,312,750 Mk. betrugen, ſodaß ſich ein Aktivvermögen von 64,289,516 Mark ergab. In den nach den Vor⸗ ſchriften der Städte⸗Rechnungsausweiſung ge⸗ fertigten Vermögenſtands⸗Darſtellung ſind die Gebäude ſowie die gewerblichen Einrichtungen der Stadtgemeinde nicht nach ihrem wahren Werte aufgenommen, ſondern es ſind für die Gebäude der Brandverſicherungsanſchlag und für die gewerblichen Unternehmungen die Her⸗ ſtellungskoſten als Vermögenswert angenom⸗ men. Der Wert der noch im Bau befindlichen Gebäude iſt darunter ebenfalls nicht enthalten. Ferner ſind die von den Angrenzern zu er⸗ ſetzenden Aufwendungen auf Neuherſtellung von Ortsſtraßen nur inſoweit berückſichtigt, als ſie der Kaſſe bereits in Einnahme dekretiert ſind; die noch nicht dekretierten, d. h. noch nicht fälligen Straßenkoſtenbeiträge bilden aber bis zur Höhe der gemachten Ausgaben ebenfalls einen Beſtandteil des ſtädtiſchen Vermögens. Berechnet man das Vermögen der Stadtge⸗ meinde nach dieſen Grundſätzen, ſo ergibt ſich ein reine Vermögen von 108,671,050 Mk. * Wie falſche Gerüchte entſtehen, hatte man in Karlsruhe zu bemerken Gelegenheit. Kommen ſäſſiſ die wegen Bereithaltung für Verwundete geräumt wurden, Krankentransporte(nicht Verwundeten⸗ transporte) auf der Reiſe nach Stuttgart durch und ſofort handelt es ſich im Publikum um Ver⸗ wundete von einem aufgeriebenen deutſchen In⸗ fanterie⸗Regiment, oder von Kompagnien der Leibgrenadiere oder um Leibdragoner. Wenn man nun ſo große„Verluſte“ hat, hat man auch einen großen Erfolg erzielt, alſo, wird weiter erzählt, wir hätten ſofort 100 000 Gefangene gemacht, nach anderen Erfindungen 80 000, zum Schluß nur noch 70 000. Am Monkag hieß es in ganz Karlsruhe, abends 6 Uhr würden Lazarettſchiffe auf dem Rhein von Straßburg kommen. Zuerſt hieß es drei, bald darauf hieß es ſchon 6. Zur Er⸗ höhung der Glaubwürdigkeit dichtete die Fama hinzu: Die Schiffe kämen nicht nur von Straß⸗ burg, ſondern von Mülhauſen, den Rhein⸗Rhone⸗ kanal herab. Und das alles war nicht wahr, kein. Schiff wurde erwartet, keines iſt gekommen, ſein einziger Verwundeter wurde nach Karlsruhe ver⸗ bracht. In Straßburg und in Plittersdorf, wo ein Meldepoſten ſtehen ſollte, wußte man nichts von dem Gerücht. Durch die Nachforſchungen, die das Rote Kreuz anſtellte, ergab ſich auch, wie das Gerücht entſtan d. In der Sitzung einer hie⸗ ſigen Körperſchaft wurde erwähnt, daß man ja auch Schiffe zum Transport Verwundeter auf dem Rhein verwenden könne; gewiß ein praktiſcher Ge⸗ danke. Um ja nichts zu verſäumen, ließ Bürger⸗ meiſter Dr. Paul im Hafen Landungsſtege be⸗ reit ſtellen. Dies wurde beobachtet von jemandem, der dem Bezirksamt telephonierte, am Hafen wür⸗ den Lazarettſchiffe erwartet. Das Bezirksamt mel⸗ dete es pflichtgemäß dem Miniſterium. Und eine ſolche Sache, um die ſchon viele Leute wußten, konnte nicht verſchwiegen bleiben. In kurzer Zeit war die Neuigkeit in der Stadt herum. Es konnte ſogar mit Wahrheit behauptet werden, ſie ſei „offiziell“ dem Miniſterium gemeldet. Wir halten es für ein Verdienſt, daß ſich ein Mitglied die Mühe nahm, einmal von einem Verbreiter zum andern zu gehen, bis die ganze Entſtehungs⸗ geſchichte vor Augen lag. Und nun eine ſich eigent⸗ lich von ſelbſt ergebende Bitte: Das Publikum ſoll doch etwas beſonnener ſein und nicht jede unwahr⸗ ſcheinliche Geſchichte vertreiben. Gegenüber der eiſernen Ruhe, mit der in amtlichen Kreiſen und in denen des Roten Kreuzes alle Arbeiten erledigt und alle Nachrichten geprüft werden, wirkt eine ſolche Schwatzhaftigkeit eines großen Teils des Publikums nicht gerade als erhebendes Seiten⸗ ſtück. Neues aus Cuswigshafen. * Schwerer Zuſammenſtuß. Geſtern abend zwiſchen 10 und 11 Uhr ſtieß in der Franken⸗ talerſtraße ein Wagen der Straßenbahnlinie 11 mit einem Zweiſpännerfuhrwerk zuſammen. Der Zuſammenſtoß war ſo ſtark, daß ein Pferd des Fuhrwerks getötet wurde, während der Fuhrmann mit dem Schrecken davonkam. So⸗ wohl der Straßenbahnwagen, wie das Fuhr⸗ werk wurden ſchwer beſchädigt. — Verdiente Prügel. Geſtern abend zwiſchen 10 und 11 Uhr machte ſich in der Jägerſtraße ein lediger 27 Jahre alter Schloſſer den in der jetzigen Zeit doppelt dummen Scherz.„Vive la France“ zu rufen. Der offenbar Betrunkene d Zog erklärlicherweiſe im Nu eine Menge Publi⸗ kum an, das ihm in berechtigter Empörung die 2. ihm gebührende gehörige Tracht Prügel verab⸗ folgte. * Vermißt. Seit Montag wird der 49 Jahre alte Tagner Adam Kohl vermißt. Kohl war nervenleidend und man vermutet, daß er gleichwohl angenommen Aus dem Großherzogtum. Ji( Karlsruhe, 11. Aug. Bekanntlich werden vom Roten Kreuz unſere ins Feld ziehenden Truppen auf allen Bahnhöfen aufs beſte bewirtet. Wie dankbar die durchziehenden Truppen hierfür ſind, zeigt folgende Feldpoſtkarte mit der Adreſſe:„An das freundliche Rote Kreuz und ſonſtige Spender der Stadt Freiburg(Br.) Ba⸗ den. Der Zug Schweizer, ſpeziell der Wagen der Moskaueroberer, dankt den freundlichen Freibur⸗ gern recht viel Mal für alle Liebesgaben. Sollten wir am Leben bleiben, den Durchgang durch Frei⸗ burg vergeſſen wir nie, es war der wärmſte Em⸗ pfang, den wir von Lörrach bis Karlsruhe gehabt haben. Wir ſind alles verheiratete Landwehrſeute von Baſel, ſollte Baſel nach Deutſchland fliehen müſſen, dann habt ein Herz für unſere Frauen und Kinder! Ein Hoch den Freiburgern. Mit Gott zum Sieg! Schweizer deutſche Landwehr!“ Schwetzingen, 11. Aug. Bei den Land⸗ wehrleuten der 40er ſteht auch Fabrilant Wipfinger aus Schwetzingen, der eine Reihe von Jahren Bürgermeiſter ſeiner Vaterſtadt ge⸗ weſen war. Der 47jährige, der ſeinerzeit als Un⸗ teroffizier entlaſſen wurde, hat ſich freiwillig ge⸗ ſtellt. 6Stockach, 11. Aug. Zwei ſcheugewordene Pferde raſten mit dem Wagen und den Inſaſſen auf und davon. Das Gefährt rannte an einen Garlenzaun. Von den Inſaſſen erlitt einer einen komplizierten Armbruch, der andere eine Gehirn⸗ erſchütterung, der er inzwiſchen erlegen iſt⸗ Die Verunglückten ſollten ins Feld ziehen. 6Lörrach, 11. Aug. Ein ruſſiſch⸗deutſcher Soldat, der ſich hier ſtellen ſollte, hat ſich am Bahnhofe die Kehle durchſchnitten und ſtarb bald darauf. Der europäiſche Krieg. Franzöõſiſche Rhetorik. w. Müllheim(Baden), 12. Aug. Am Montag haben Flieger des Generaliſſimus Pakete von in Belfort gedruckten Aufrufen herabgeworfen, die folgenden Wortlaut haben: Aufruf des franzöſiſchen Generaliſſimus an die Elfäſſer! Kinder des Elſaß! Nach 44 Jahren ſchmerz⸗ lichen Wartens betreten franzöſiſche Soldaten wieder den Boden Eures edlen Landes. Sie ſind die erſten Arbeiter des großen Werkes der Revanche. Es erfüllt ſie mit Rührung und Stolz. Um das Werk zu vollbringen geben ſie ihr Leben dahin. Die franzöſiſche Nation ſteht einmitig hinter ihnen und in den Falten ihver Fahnen ſind die Zauberworte eingegraben: Recht und Freiheit! Es lebe das Elſaß! Es lebe Fvankreich! Der franzöſiſche Generaliſſinurs Joffre. Gebracht durch die fvanzöſiſchen Eskadrilles, Mülhauſen. Der Seekrieg. Deutſche Unterſeeboote an der Küſte Groß⸗ britanniens. 5 w. Berlin, 12. Aug. Deutſche Unter⸗ ſeeboote ſind im Laufe der letzten Tage die Oſtküſte Englands und Schottlands entlang gefahren und ſind bis zu den Shet⸗ landinſeln gelangt. Ueber das Ergebnis dieſer Fahrt kann aus naheliegenden Gründen bis jetzt nichts mitgeteilt werden. Die Frage der Freilaſſung feindlicher Kauf⸗ fahrteiſchfffe. W. Berlin, 12. Aug. Die Nordd. Allg. Ztg. teilt mit, die deutſche Regierung habe der britiſchen, der franzöſiſchen, der ruſſiſchen und der belgiſchen Regierung den Vorſchlag ge⸗ macht, daß die bei Ausbruch der Feindſeligkeiten in den beiderſeitigen Meeren befind⸗ lichen feindlichen Kauffahrteiſchiffe ſämtlich frei gelaſſen werden. Die britiſche Regierung hat dieeſn Vorſchlag nur für Schiffe bis zu 5000 Tonnen angenommen, während ſie die übriges feſthalten oder requirieren will. Außerdem hat ſie Antwort bis zum 7. Auguſt verkangt, wäh⸗ rend ihr Gegenvorſchlag erſt am 8. Auguſt beim Auswärtigen Amt in Berlin eingegangen iſt. Die deutſche Regierung hat den Gegenvorſchlag unter der Voraus⸗ ſetzung, daß britiſchererſeits in eine entſpre⸗ chende Verlängerung eingewilligt werde. In dieſem Falle wird die Freilaſſung der britiſchen Schiffe bis zu 5000 Tonnen erfolgen. Von der franzöſiſchen, ruſſiſchen und belgiſchen Regie⸗ rung iſt bisher keine Antwort erfolgt. Die Unternehmung der Kreuzer„Göben“ und „Berlin“ gegen die algeriſche Küſte. W. Berlin, 12. Aug. Der Panzerkreuzer „Göben“ und der kleine Kreuzer„Berlin“ ſind am 5. Auguſt nach ihrer Unternehmung an der algeriſchen Küſte in den neutralen ita⸗ lieniſchen Hafen von Meſſina ein⸗ gelaufen und haben dort aus deutſchen Dampfern ihre Kohlenvoräte ergänzt. Hafen wurde von engliſchen Streitkräften, die mit unſeren Schiffen Fühlung bekommen hatten, bewacht. Trotzdem gelang es den Schiffen am 6. Auguſt aus dem Hafen von Meſſina die hohe See zu gewinnen. Weiteres läßt ſich aus nahe⸗ liegenden Gründen noch nicht mitteilen. * W. Berlin, 12. Aug. Mit Rückſicht auf den Kriegszuſtand ſind die Leuchtfeuer an den Küſten Oeſterreich⸗Ungarns nmicht mohr in Betrieb. Der Der neue Sſterreichiſche Bot⸗ ſchafter in Berlin. * Wien, 12. Aug. Die„Wiener Zeitung“ veröffentlicht folgendes allerhöchſtes Handſchrei⸗ ben:„Mein lieber Graf Szoegyeni⸗Marich! Nach langjähriger Verwendung im öffentlichen Dienſte, während welcher Sie nahezu 2 Jahre mein ungariſcher Miniſter und beinahe 22 Jahre mein außerordentlich bevollmächtigter Botſchaf⸗ ter in Berlin in ausgezeichneter Weiſe tätig waren, ſind Sie um den Eintrit in den dauern⸗ den Ruheſtand eingekommen. Indem ich Ihrem Erſuchen hiermit willfahre und Sie mit auf⸗ richtigem Bedauern aus dem aktiven Dienſt ſcheiden ſehe, empfinde ich das herzlichſte Be⸗ dürfnis, Ihnen für Ihr, von höchſtem patrioti⸗ ſchem Geiſt getragenes und an Erfolgen reiches Wirken, insbeſondere für Ihre Tätigkeit in Berlin, dank welcher Sie ſich auch das beſondere Vertrauen meines erhabenen Verbündeten zu erwerben gewußt haben, meinen wärmſten Danl und meine vollſte Anerkennung auszu⸗ ſprechen, als deren äußeres Zeichen ich Ihnen das Größkreuz des St. Stefansordens in Bril⸗ lanten verleibe.“ Berlin, 12. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Der bisherige Botſchafter Graf v. Szögyeni⸗ Marich hat beinahe ein Vierteljahrhundert lang Oeſterreich-Ungarn in Berlin vertreten. Er hat hier das volle Vertrauen aller maßgebenden Kreiſe genoſſen. Während ſeiner Berliner Tätig⸗ keit hatte er mehrere wichtige Miſſionen zu er⸗ füllen, ſo die Erneuerung des Handelsvertrages mit Deutſchland und die Erneuerung des Dyei⸗ bundes. Wichtige Dienſte hat Szögyeni⸗Marich namentlich während der öſterreichiſchen Kriſen 1909 und 1913 geleiſtet. Kaiſer Wilhelm hat die Begabung und die Arbeit des jetzt zurück⸗ tretenden 73jährigen Botſchafters ſtets voll ge⸗ würdigt. Er war ein häufiger Gaſt im kaiſer⸗ lichen Palais. Der neue Botſchafter Gottlieb Prinz zu Hohenlohe⸗Schillingsfürſt, deſſen bevorſtehende Ernennung zum Botſchafter in Berlin das Wiener Fremdenblatt bereits am 20. Juni d. J. ankündigte, iſt am 8. November 1864 als Sohn des Prinzen Viktor von Hohen⸗ lohe⸗Schillingsfürſt geboren. Er war 1907 Bot⸗ ſchaftsrat in Berlin. Der verſtorbene deutſche Reichskanzler Hohenlohe war ſein Onkel. Oheime des neuen Botſchafters ſind auch der Herzog von Ratibor und der ſich ſtets als Deutſcher fühlende Kardinal Hohenlohe Einer ſeiner Vettern iſt Mitglied des preußiſchen Herrenhauſes, ein anderer erblicher Reichsrat der Krone Bayern Eine ſeiner Couſinen iſt die Gattin eines preußt⸗ ſchen Prinzen, des Prinzen Friedrich Wilhelm Außerdem verknüpfen die Hohenlohe und Hohen⸗ zollern Beziehungen. So war der erſte Hohen⸗ zoller in der Mark von einem Hohenlohe be⸗ gleitet. 8 Wie erinnerlich iſt, war der jetzige Botſcha während der Balkankriſe des Vorjahres der Träger eines eigenhändigen Schreibens des Kaiſers Franz Joſef an den Zaren, worin der Vorſchlag einer beiderſeitigen Abrüſtung Oeſter⸗ reichs und Rußlands gemacht war. Ein älterer 501885 15 8n b l Wae iſt der Stat⸗ alter von Trieſt, Prinz ad zu lohe⸗ Schillingsfürſt. Deſterreich und die deutſchen Erfolge. wWw. Wien, 12. Aug. In einer Beſprechung der deutſchen Siege betont das Fremdenblatt: Ein mehr als 40jähriger Friede hat die ſiegge⸗ wohnten deutſchen Waffen nicht roſten laſſen. Wie vor 44 Jahren, ſo ſei heute ein Kaiſer Wilhelm der oberſte Befehlshaber des deutſchen Heeres und ein Moltke Generalſtabschef der Armee. Der neue Sieg der deutſchen Waffen bei Luneville ſei diesmal ſchon auf franzöſccſchem Boden errungen worden. Beinahe am Jahres⸗ tage von Wörth habe die deutſche Armee die Lorbeeren den Franzoſen gegenüber in dieſem Kriege errungen. Oeſterreich blicke voll Stolz auf die verbündete Armee und freue ſich von ganzem Herzen der errungenen Erfolge. 150 inaktive Generale als Kriegsfreiwillige. Berlin, 12. Aug(Von unſ. Berl Bur.) Hier haben ſich nicht weniger als 150 inaktive Generale als Kriegsfreiwillige gemeldet. Dar⸗ unter ſind ſelbſtverſtändlich die verabſchiedeten oder zur Dispoſition geſtellten Generale die auf Grund der Mobilmachung dienſtliche Ver⸗ wendung gefunden haben, nicht eingerechnet, ſondern dieſe Generale haben in Reih und Glied ohne Rang und Waffen mit ins Feld ziehen dürfen. * Berlin, 12. Aug.(Von unſerm Berl. Bur.) Die hieſige Bibliothek hat ſoeben einen Leſeſcal eröffnet. An ihre Benutzer hat ſie ein Merkblatt verteilen laſſen, an deſſen Schluſſe es heißt: Ruſ⸗ ſen, Franzoſen, Engländer und Serben haben kei⸗ nen Zutritt! E Bekanntmachung. Die vorübergehende Einfüh⸗ rung der Paßpflicht betr. Zum Vollzuag von 8 4 der Kaiſerlichen Verord⸗ nung vom 31. Juli 1914, die vorübergehende Einfüh⸗ rung der Paßpflicht betr., Reichsgeſetzblalt S. 2, wird folgendes beſtimmt: e Wenn die Beſchaffung eines Paſſes oder einer Paßkarte nicht möglich iſt, können ſich Ausländer bis auf Weiteres Heimatſcheine, Beſcheinigungen der Kounſulgte und andere unverdüchtige von Behörden ausgeſtellte Ur⸗ kunden über ihre Perſon ausweiſen. Mannhei m, den 10. Auguſt 1914. Großh. Bezirksamt.— Polizeidirektion Abt VIa. Gräſer. 3089 durch Staatsangehörigkeitsgusweiſe, 8. Seite. Weneral-Ametig.— Badiſcht Reueſte Kachrichten.(Abendblatt) Zur Versorgung Deutschlands mit Lebensmitteln. Die Eriolge unserer Iruppen mehren sich von Jag zu Tag. Mit freudigem Stolze begleiten wir sie auf ihrem Siegeszug, voller Zuversicht auf unsere bewährte Heeresleitung und die braven Maunschaften, die mit Mut und Selbstverleugnung für die gerechte Sache eintreten. Aber auch die Daheimgebliebenen haben wich⸗ tige Aulgaben zu erfüllen. Die Kriege werden nicht allein duch die militärische Kraft entschie- den. Es muß auch die nötige wirtschaft⸗ ljehe Ausrüstung vorhanden sein, und für diese Zu sorgen, ist die Pflicht aller, die zurückgeblieben ind in den sicheren Grenzen unseres Reiches, be- schützt und beschirmt von den tapferen Kriegern, dis jecden Einbruch des Feindes blutig zurückge- schlagen haben und ihrerseits zur Offensive über- gegangen sind. Zwei Dinge sind es vornehmlich, die zur Wirtschaftlichen Ausrüstung gehören: Geld und Nahrungsmittel. Ueber die erste Frage, die gewöhnlich unter dem Namen der finanziellen Mobiimachung behandelt wird, ist an dieser Stelle wmederholt geschrieben worden. Eine vortreff- Hehe Uebersicht gibt auch der im allgemeinen Teil veröffentlichte Artikel. Nicht minder wichtig ist aber die Versorgung der Bevölerung mit den nötigen Nahrungsmittein. Wie stelit es mit dieser landwirtschaftlichen Rüstung bei uns? Auch da ist unseres Erachtens nicht der ge- ringsſe Grund zur Beunruhigung vorhanden. Der heute mittag veröffentfichte Saa tenstandsbe- richt des Kaiserl. Statistischen Amts lHat ja Rur den Anfang d. Mts. eine kleine Absciwächung er- kennen. Die Noten sind nicht mehr 80 günstig, wie im Vormonat, so daß„die-Körnerernte den biherigen Erwartungen nicht mehr gang zu ent- sprechen scheint.“ Man darf aber niclrt vergessen, daß im Vormonat geradezu glänzende Emteaus- Sachten bestanden, so daß auch jetzt noch sämtliche Noten i bermitte! lauten. Die. Hacichrüchte sind zuddem„bei genügenden Niederschlägen im allgeiteinen günstig entw)ictelt und versprechen befriedigende Erträge“. Die fülr uns 80 überaus Wiehtige Kartoffelernte verspricht nach wie vor Sehr hoch zu werden, durch das Verbot der Lebensmittelausfuur verbleiben uns unter allen Umständen ansehnliche Beträge von Weizen- und Roggenmehl, Roggen und Hafer, die bisher in das Auslaud gegangen sind. Nach unseren Berech- nungen(vergl. das Mittagsblatt vom 3. d. Mts,) handelt es sich um mindestens 163 8l8 t Weizen- mehl. 195 870 f Roggenmehl, 583 805 f Roggen und 382 878 t Hafer. Dabei haben Wir den ungiustig- sten Fäll angenommen, daß uts die Getreidezu- fuhr Völlig abgeschnitten wird. Es gibt mehrere Staaten, die uns eine wohlwollende Neutralitat bewahrt haben und eine Gatreidezufuhr über ihre Häfen im eigenen Interesse fördern ckürften. Und selbst wenn das nicht möglich sein sollte, zühlen Wir zu unseren Verbindeten ein Getreideausfuhr- land von der Bedeutung Ungarns. Nach der schon mehrfach rühmend hervorgehobenen Ueber- sicht des Königl. ungarischen Ackerbauminiseri- ums über„die Getreideernte der Welt“(Vvergl. unser Abendblatt vom 21. Februar d. Js.) betrug der VUeberschuß über den Selbstbedarf in Un- garn Anfang Juli v. Js., in Milfionen Doppel- zentner: Börse war heute stärker. Infolge der Siege wur⸗ den Geldleurse für verschiedene Werte genannt, so für Woftlmmereien, Phönix, Karo, Feichsanleihen, Badische Anilin, Eberfelder Farbwerle Sämtliche nicht sehr viel unter den letzten offiziellen Notie- rungen. Schweizer Noten fanden beine Umsätze statt. Wie verlautet, gehen bei den hiesigen Depositenkassen, wWie auch in den Provinzniederlassungen der Ban- ken neuerdings wieder mehr Einzahlungen ein, die den Zentralen zugeführt werden. Hamburgische Südsee-A.., Hamburg. dels- und Industr Z Ee- Bevölkerung setzt und den Ertrag pro Kopf be- rechnet. Von den beiden Brotgetreidearten, die sowoll für uns wie flür unsere Gegner zur Deckung des Nahrungsbedarfs in erster Linie in Frage kommen, eutfiel auf den Kopf der Bevölkerung von der letzten Ernte(1013) folgender Betrag in LKilo- gramm: Weizen Roggen Deutschland 70,01 183,80 Oesterreich 56,80 94,66 Ungarn 215,59 66,98 Italien 167,30.07 Frankreich 221,79 34.22 Belgien 54,54 71.84 Großbritannien u. Irland 3314 0,93 Rugland 176,39 154,16 Die vorstehende Uebersicht zeigt denn doch eine außerordentlich günstige Lage Deutschlands: kein Land hat einen derartigen Prokopfbetrag von Roggen aufzuweisen, wie wir. Selbst nicht der größte Roggenproduzent der Welt— Rußland das erst in weitem Abstande folgt und in diesem Jahr bekantlich eine Mißernte zu verzeichnen hat, Während wir zum mindesten den gleichen Ertrag, wie 1913, einbringen werden. An dritter Stelle steht dann schon wieder unser Bundesgenosse Oestereich. Auch in der Weizenversorgung stehen wir nicht hinter dem Dreiverband zurück: steht diesem die reiche Weizenernte Franfreiclis Zur Verfügung, so haben wir Ungarn und Italien. Und wenn der Brite seinen Weizenbedarf aus In- dien und Kanada beziehen sollte, so haben wir Dänemark, Rum nien, Bulgarien, die Türkei, selbst die Vereinigten Staaten und Südamerika. Kann Deutschland schon den Bedarf an Ge- treide hinreichend decken, s0 bleibt ihm in der Versorgung mit Kartoffeln ein entschiedenes Vebergewicht. Von der vorjaährigen Ernte ent- ſielen auf den Kopf der Bevöfterung Kilogramm: Deutschland 8¹3,85 Oesterreich 107½,00 Ungarn 256,62 Frankreich 328,27 Belgien 458,08 Oroßbritannien u. Irland 157,65 Rußgland 240,41 Nach amtlichen Feststellungen sind bei der Minimal-Verpflegungsration 450 eg Hartoffeln pro Kopf angenommen worden. Deutscirland stellt. fast das doppelte zur Verfügung und ist damit allen übrigen LAndern wWeit voraus. Geicmarkt, BSank- und Börsen · WeSON. Berriner Dafelktenbörse. W. Berlin, 12. Aug. Der Besuch an der In österreichischen, russischen und NMandel und industrie. In der Generalversammlung der Hambur gi- Weizen 12,06 Roggen.32 Gerste.37 Hafer 3,88 Kaxtoffeln 0,51 Also gerade in den beiden Fruchtarten, die bei uns am ehesten knapp werden könnten, nämlich Weizen und Gerste, ist in Ungarn der grögte Ueberschuß vorhanden. Nun ist es ja bekannt, daß Ungarn voruiegend nach Oesserreich Ge- treide ausflihrt. Es gingen aber trotzdem immer noch ansehnliche Menhgen aus dem Gebiet der öfterreichisch- ungarischen Monarchie Ausland. Diese dürften jetzt kommen. Es kann schließlich nicht scharf genug hervor- gelgben werden, daß wir uns auch in landwirt⸗ schaftlicher Hinsicht sehr gut auf unsere eigenen Kräfte verlassen können. Wie gut wir in dieser Beziehung dastehen, zeigen die vom ungarischen Ackterbauministerium berechneten Prokopfbe- träge der Ernte. Es leuchtet ohne weiteres ein, daß nicht der Gesamtbetrag der Ernte da- Über entscheidet, ob die Bevölkerung genügend Versorgt ist, sondern nur der auf den Kopf der- selben entfallende Anteil. Was man sonst an die- sen Berechnungen ausstellen kounte; daß sie we⸗ der die Ein- und Ausfuhr und die vorhandenen Bestände, noch den Bedarf an Saatkorn berück⸗ Sichtigten, ist jetzt geradezu ein Vorteil. Denn Ein- und Ausfuhr sind größtenteils unſerbunden und der Bedarf für die Aussaat wird jedenfalls durch die vorhandenen Bestinde gedeckt sein. Man kommt also der Wahrheit am nächsten, wenn man die vollen Ernteerträge ins verhältnis Zur an das uns zu Gute schen Südsee.-., die die Forsayth G. m. b. H. als ganzes für 2 Mill. Mk. ab 13. Nov. 1913 übernahm, wurden die Regularien genehmigt= die Dividende auf 18 Prozent festgesetzt(die G. m. b. H. verteilte i. V. 13 Prozent). Die G6. sellschaft nimmt aber in Anbetracht der Zeitver- hältnisse einstweilen davon Abstand, die Divi⸗ dende auszuzahlen. In den Aufsichisrat wurde austelle des Herrn Bolenius Herr Karl Scharff ge- wühlt. Der Berieht der Forsayti G. m. b. H. für 1913 verzeichnet für die Rabaulniederlas- sung nach Abschreibungen von 84 173 M.(i. V. 72 000 Mie.) einen Reingewinn von 498 208 Mk. (404 231 Mk.). Nach Uebertrag auf die Flliale Hamburg ergibt sich ein Reingewinn von insge⸗ samt 449 861 Mk.(380 375 Mkg), aus dem die be- kannte Dividende verteiſt und 9680 Mk.(83883 Mi) Vorgetragen werden sollen. Die Kopraver- schiffungen sind von.63 auf 4,49 Mill. Mk. gestiegen. Die Preise waren befriedigend. Das Geschäft leidet unter dem Weitbewerb. Der Um- Satz der Bankabteilung hat eine weiter günstige Entwicklung genommen. Das Gesc häftsjahr der Hamburgischen Südsee--G. läuft vom 13. November bis 31. Dezember 1913. ODer verblei- bende Saldo von 27 256 Mk. ist vorläufig auf Reservekonto verbucht Worden, der aber zu den Gründungskosten in Anspruch genommen Wird.) Die Bila n z verzeichnet bei 2 Mill. Mark Aktien- kapital ein Einzahlungskonto von.50 Mill. Mk. räumen angeordnet werden. setzes der Kleinhändler verweigert, wWird den Ortsvor- stehern übertragen. den festgesetzten Höchstpreisen zu verkaufen, nicht sofort Folge geleistet, so sind die vorhandenen Vorräte mit Ausnahme der für den eigenen Bedarf des Besitzers nötigen unter Feststellung von Art und Menge in polizeilicher Verwah⸗ Tung zu nehmen und sodann von dem Ortsvor- stelen zu den Rechmung und Kosten des Besitzers zu verkaufen. Zur Verhinderung von Zuwiderhandlungen sind die Ortspolizeibehörden befugt, stellen derjenigen Verkäufer, welche die Einhal- tung der Höchstpreise verweigern, zu schließen. Der Erlag weiterer Anordnungen, insbesondere soleher für den Großhande I, bleibt vorbe- halten. fand in Berlin unter Vorsitz des Oberbürger⸗ eeeeeeeeee Usumbara-Kaffeebau-Gesellschaft in Berlin. Die Gesellschaft erzielte laut Geschäftsbe⸗ richt in dem am 31. März abgelaufeneen Be- triebsjahr 1913/4 Einnahmen aus CLaffee. und Kautschuk-Verkäufen von 191 753., Wozu 6913 M. Nebeneinnahmen treten. Die gesamten Be- triebs- und Verwaltungskosten beliefen sich dem- gegenüber auf 161 505., so daß sich der Be- triebsgewinn auf 37 071 M. stellt. Dieser Betrag erhöht sich durch den 11 948 M. betragenden Vor- trag vom Vorjahr auf 49 010 M. Nach Ab- schreibungen von 14040 M. ergibt sich ein Rein- ewinn von 34970., woraus 2303 M. dem Peservefonds zugewiesen und 32 670 M. auf neue Rechnung vorgetragen werden sollen. Warenmärkte. Drm Bigung des Welzenmehlpreises. Die Süddeutsche Mühlenverein! gung G. m. b. H. Mannheim ſteilt uns mit, daß sie den Preis für Weizenmehl Nr. 0 mit so- fortiger Wirkung von Mäk. 42.— auf Mk. 40.— pro Doppelzentner ab Mühle herabgesetzt habe. Landesproduktenbörse Stuttanrt. Börsenbericht vom 10. August 1914. Durch die kriegerischen Ereignisse stagniert das Getreidegeschäft augenblicklich vollständig und insoweit es sich nicht um militärische Ankäufe handelt, hat jeder Verkehir aufgehört.— Die Preise, welche von dieser Seite bezahlt werden, sind sehr verschieden, Infolge des günstigen Wet⸗ ters machen die Erntearbeiten rasche Fortschritte und verspricht man sich nach Menge und Giite ein günstiges Ergebnis.— An heutiger Börse haben Umsätze nicht stattgefunden, wWas bei der Unmöglichkeit des Warenversands begreiflich ist. Auch der Besuch von auswärts war bei der be- schränkten Personenbeförderung ein sehr schwacher. Werliner Getreidemarkt, Berlin, 12. Aug. Das Geschäft am heutigen Oetreidemarkt war sehr still und die Beteiligung sehr gering. Weizen, Roggen und Hafer konnten ihren Preisstand gut behaupten, da die Wiederaufinahme der Wagengestellung nur lang.- gam vor sick geht. Hafer noſierte weiter Mle..— niedriger, Rog-· gen Mle..— höhler, Weizen imverändert. BERLIN, 12. August 1914. 12. 11. Welzen;: fester 212—214 212—212 Boggen: ruhig 183—186 182 Hafer: ruhig 182 190 „ mittel— 200—196 nouer: ruhlg—— Hale runder: runig 178—186 178—18 Wolzenmehl: ruhig 33 89 88—40 Roggenmohl;: matter 26˙⁰ĩ—29 27—80 Die Prelse versteben sloh für Lokoware in Rark per Tonne. Reichsgesetz betr. Höchstpreise. Das württembergische Ministerium des Innern hat jetzt zum genannten Neichsgesetz die Aus- kührungsbestimmungen erlassen, Wonach die Festsetzung der Höchstpreise für den Klein- verkaui von Gegenstände des täglichen Bedaris in den großen und mittleren Städten dem Ge- meinderat, im übrigen dem Oberamt über- tragen wird. Vor der Festsetzung sollen, soweit tunlich, unter möglichster Berücksichtigung der Handels- und gegebenenfalls der Handwerlskam mern, sowie der landwirtschaftlichen Bezirkver- eine geeignete Sa chverständi ge gehört wer⸗ den. In besonderen Fällen kann auch eine Aeuße- rung der K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel oder derjenigen für die Landwirtschaft oder beider Zentralstellen eingeholt werden. Bei Festsetzung der Höchstpreise ist das Interesse des k o n- sumierenden Publikums zu berüick sichtigen, daneben aber auch der Lage der Händler und der Warenerzeuger Rechnung zu tragen. Dem Verkäufer soll ein den Verhältuissen entsprechender Nutzen verbleiben. Die festgesetzten Preise sind in ortsüblicher Weise bekannt zu geben; auch kane die Anbringung von Anschlägen der Taxen an und in den Verkaufs- Der in§ 2 des Ge- vorgeschene Verkauf derjenigen Gegen- stände, deren taxmäßige Abgabe an das Publikum Wäird der Aufforderung, zu kestgesetzten Höchstpreisen auf die Verkaufs⸗ Wie die„Allgemeine Fleischerzig.“ berichtet, Die Debitoren betragen 689 648 Mle,, die Kxedi- ren 162 301 Mark. meisters Wermuth und des Bürgermeisters Reicke eine dreistündige Sitzung zur Feststel- lung von Höchstpreisen für die wiek⸗ tigsten Lebensmittel statt, an der mehrere Stadträte, der Vorsitzende des Zweckyer bandes Groß-Berlin, der Direktor des städtischen Vieh- und Schlachthofes, der Direktor der städii- schen Markthallen, Vertreter der Landwirtschaſt u. des Großhandels von Getreide und Mehl, des Flei- scher und Bäckergewerbes, des Koloniabvaren- handels und andere teimahmen. Als Höchstpreise wurden pro Pfund festgesetzt für: Roggenmen! 2 Pfig. Weizenmen!l 2 * Roggenbfeftftft Wieinnsess S 1 Kochzucher: 0 Stückzucker 8 Eier pro Stück 10 Für Kartoffeln wurde zunächst auf vier Tage der Höchstpreis auf 6 Pig. festgestellt. Man erwartef, daß infolge von großen Zufuhren in der aller- nãchsten Zeit der Preis bedeutend herabgelen Wird. Für Butter und Schmak wurde ein Höchst Preis nicht festgesetzt, weil noch genügend große Vorräte vorhanden sind und deshab zu einer Preisſeststellung kein Anlaß vorliegt. Von der Festlegung eines Höchstpreises für Fleisch Wurdle auf Vorschlag des Obermeisters Kriesche von der Berliner Fleischerinnung zunachst abgesehen, well eine Vereinbarung über die Höchstpreise für Vieh mit den Produzenten, Kommissionären und Händlern vorangehen müßte. Man beschloß, 2u Weiterer Verhandlung in einigen Tagen wiederum eine Sitzung abzuhalten. tehe dnο,πLvscbrichten. W. Berlin, 12. Aug. In der heutigen außer- ordentlichen Hauptversammlung den ober⸗ schlessischen Kokswerke und ehemi⸗ schen Fabriken-G. wurden gegen eine Minderheit von 374 Stimmen die Anträge der Ver- waltung auf den Erwerb von 975 Kuten der kon- solitierten Gleiwitzer Steinkohlengritbe die Er- höhung des Alctienhapitals um 3 Minl. Mark ud die Ausgabe einer Obligationsanleihe von 10 Mill. Mark genehmigt.— Ferner wurde mitgeteill daß die Verwaltung für vaterndische Zwecke 50 000 Mark bereitgestellt habe. W. Berlin, 12. Aug. Schlesische Privat-Nach- richten besagen: Die Zechen bhoffen in den nächsten Wochen bei einer Rüclckehr der Waggons den Verkauf wieder fördern zu Können. Des⸗ gleichen würden die dortigen Temenffabri- ken den Betrieb aufnehmen. w. Hambur g, 12. Aug. Der Verschmekzungs- vertnag zwischen den Aktienbrauerei Hamburg und der Aktien-Bierbraue rei Marienthal ist mit Rücksicht auf die Zeitverhältnisse im Einverstländnis der beiden Ge. Sellschaften wieder aufgehoben wonden. —— —— Schiffahrts⸗Nachrichten vom Mannheimer Bafenverkehr. Hafenbezirk No. 1. Angekommen am 10. Auguſt. „Bereinigung 66“, Mergler u. Rotterd., 14680 Dz Getreide u. Stückgut. „Kairos“, Ziegler v. Rotterd., 15 800 Dz. Getreide. „Sirius“, Keller v. Rotterd., 12 000 Dz. Getreide. „Rhenus 35“, Appeldbom v. Antw., 2700 Dz. Stückg. „Fendel 40“, Müßig v. Rotterd., 4350 Di. Getreide, „Vereinigung 17“, Junker v. Antw., 9000 Dz. Getr. u. Stückgut. „Vereinigung 44“, Reichert v. Rotterd. 18 840 Do⸗ Getreide. Haſenbezirk Nr. 8. Angekommen am 10. Auguſt. „Babdenia“, Sellmann v. Duisb., 3000 Dz. Stückgut. „Seldnyk“, Adam v. Amſterd., 640 Dz. Stückant Hafenbezirk No. 5— 55 Angekommen am 10. Au „Harpen 49“, Scherer v. Ruhrort, 8000 Dz. Kohten :.. y ðͤ2v ͤv ³˙¹ö⁵m ̃ Verantwortlicb: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst- und Feuilleton: I..: Dr. Fritz Goldenbaum. kür Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für den Handelsteil: Dr. Adoll Agthe. kür den luseratenteil und Geschäffliches; Fritz Joos: Oruck und Verlag der Or. HI. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. B. H. Direktor: Ernst Müller. „oroßes lager in flir elexetri lichf Reuanfettigung nach Sperialentwürfen Ancerung von Gasheſeuchtungskörpern für elektrisches Licht SROWNBOVENIacIE.AG Adt. Installationen vormStot⁊ a Ce Rlexc 38/9 ſelefon 662,980,2032 — 1 Mittwoch, den 12. Auguſt 1914. General-Anzeiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt 7. Seite. abschriften u. Ver- wielfältigungen Ph. Metz, Q 2, 18. Tel. 4193 K. Sieder, R 3, 2. Tel. 4118 An- und Verkauf An- u. Verkauf.gebr. Möbel u. Betten. 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J. 488 272722..(.ͤ ˙ Schuhwaren und Lederhandlung W. Waic, Gr. Wallstadtstr. 36 Schuhwaren, Mat u. Reparaturen Joh. Danner, F 3, 18 A. Deissler, T 1, 11a J. Kreiter, Schwetz.str. 85 Karl Piot, Lameystr. 19 Lad. Span. Weinhdlg. Josef Fabrega, S 3, 2. T. 2915 Filiale Meerfeldstr. 58 Stactküche Kochschule Vikt. Meyer, L 12, 12. T. 2245 Stempel u. Schilcl. Stempelfbr. Adelsheim, O6,1 Straussfedern A. Joos, Q 7, 20. Tel. 5036 Tapeten, Lineleum Heh. Hartmann, H.26. J. 5358 Theater- u. Mask.- SGard.-Verl.-Anst. Joh. Adler, E 3, 4 Uhren, Gold- und Silbderwaren F. Eikermann, U 5, 23. Uhren H. Eschler, Meerfeldstr. 26. Unterrieht Pädagogium f. Musik, C 4,8 Unterricht span,, franz., engl. Maria Vidal, P 3. 1IV. Vegetarische Sbeisehäuser Ceres, C I, 3 Gg. Lehner Waffenu.Munition L. Frauenstorfer, O6, 4..4232 Wagenfabrik Friedr. Epple, Q7, 27. T. 4260 Waschanstalt und Neuwäscherel Dampfwaschanstalt Parkhotel Sander& Barth, Augartenstr.31 Tel. 879. Spez.: Stärkwäsche Weine und Flaschenbier Jac. 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Beim dritten Anruf gah er vorſchriftsmäßig Jeuer und der Ange⸗ kuſeue fiel zu Boden. Es ſtellte ſich heraus, daß es ſich um den gleichfalls auf der Wache ſtehen⸗ den Kameraden Eckert handelte, der in ſehr be⸗ denklichem Zuſtande ins Lazarett verbracht wer⸗ den mußte. p. Kaiſerslautern, ige Hreuttieren mit Waffen m 20jährigen Steindauer Georg Hörner von hier das Leben An den Folgen des Schuſſes iſt Hörner verſtor⸗ ben. Sokolt wurde in Haft genommen. p. Kuſel i. Pfalz, 11. Aug. Ein ſchwerer Militärautounfall ereignete ſich auf der Straße nach Reichenbach. Das von einem Inge⸗ nieur der Ueberlandzentrale gelenkte Auto über⸗ ſchlug ſich. Der mitfahrende Hauptmann erlitt einen Beinbruch, der Bezirksfeldwebel kam mit leichteren Verletzungen davon, während der Inge⸗ nieur ſehr ſchwer verletzt wurde. Man zwei⸗ felt an ſeinem Aufkommen. p. Langmeil i. Pfalz, 10. Aug. Auf der Fahrt nach der franzöſiſchen Grenze kletterte ein Reſerviſt während der Fahrt auf das Deck eines Eiſenbahnwagens. Bei einem plötzlichen Ruck ſtürzte der Mann herab und erlitt einen p. Forſt a. Haardt, 6. Aug. Von einer ſchändlichen Behandlung ſeitens der Franzoſen weiß ein hieſiges Fräulein zu berich⸗ ten, die bei einer franzöſiſchen Offiziersfamilie in Lyon in Stellung war. Als der Krieg aus⸗ brach, verließ ſie ihre Stellung, erhielt jedoch keinen Pfennig des ihr zuſtehenden Honorars von 175 Fr. Unter Schmähungen erreichte ſie den Lyoner Bahnhof, wo man ſie mit mehreren hundert Deutſchen acht Stunden unter Be⸗ wachung feſthielt. Es wurde ihnen nicht die Erlaubnis gegeben, ſich mit Nahrungsmitteln oder Waſſer zu verſehen. Als der Zug einlief, beförderte man ſie mit Fußtritten in die Coupes. Im Zuge ſelbſt befanden ſich auch franzöſiſche Soldaten, die die Deutſchen mißhandelten, Unglücksfall ereignete ſich auf der Bahn⸗ ſtrecke zwiſchen Jockgrim und Rheinzabern. Der Bahnaufſichtsofftzier Oberleutnant Seitz machte mit dem Oberbahnmeiſter Otto eine Orientierungsfahrt durch die dieſem zugeteilte Bahnſtrecke. Auf dem Rückwege kam ein Schnell⸗ zug hinter der Dreſſine herangebrauſt, die heiden Herren ſprangen, die Gefahr bemerkend ab, konnten jedoch das Fahrzeug ſelbſt nicht mehr vom Geleiſe bringen. Der Schnellzug ſchleuderte es zur Seite und dem Oberbahnmeiſter Otto flogen mehrere Eiſenſtücke an den Kopf Sein Zuſtand iſt hoffnungslos. 7 Zuwendung von Natural⸗ und Geldgaben * 7 1 * 8. Seite General-Ameiger.— Sadiſche Aeueſte Nachrichten.(Abendblatt) 1914. Annahme von Spenden für bedürſtige Angesſörige einberuf. Mannſchaſten. Das ſofort nach Ausbruch des Krieges im Be⸗ nehmen mit der Stadtverwaltung aus Damen und Herren der Bürgſchaft zuſammengetretene Liebes⸗ aben⸗Komitee, das die ſo wichtige Ergänzung der Afeatlichen Unterſtützung der bebürftigen Ange⸗ hörigen der einberufenen Krieger bezweckt, bittet um Es werden Naturalien aller Art entgegengenomm en, insbeſondere haltbare Lebensmittel und Kleider, Leibwäſche, Strümpfe, Stiefel uſw. für Erwachſene und Kinder. Solche Gaben wollen in der Friedrich⸗ ſchule(Eingang gegenüber der Anlage U1) parterre ee Nr. 1 abgegeben werden. Telephon über die athausvermittlungsſtelle. Die Annahmeſtelle iſt Werktags von—12 Uhr vormittags u. von—6 Uhr nachmittags geöffnet. Geldgaben nehmen außer der Sammelſtelle in der auch die hieſigen Banken, die 55 ittonen ber hieſigen Tageszeitungen. ſowie die Stkabtkaſſe(Rathaus Nr. 1, 5) entgegen. Heber die Gaben erfolgt öffentliche Quittung. Maunheim, 10. Auguſt 1914. 3705 Bürgermeiſteramt: von Hollander. Städtiſcher Mehl⸗ Statt der proviſoriſchen Zentralſtelle in N 2, 1 Die Abgabe finbet vormittags zwiſchen 10 und 12 Uh Stadt eingerichtet worden, die das Mehl in Säcken von 100 Kg und Salzverkauf. 1 ſind jetzt Verkaufsſtellen in ſämtlichen Bezirken der und das Salz in Säcken von 50 kg abgeben. r in den folgenden Verkaufsſtellen und an folgenden — Mittwoch, den 12. Auguſt Zu vermieten Klein 03, 14 iante, 82 per Jult, Auguſt SSSossesessssses geben werden. kleines Quantum Roggenmehl zur Verfügung ſtehen. Näheres wird in den Verkaufsſtellen bekannt ge⸗ Städtiſches Leihamt. Bekanntmachung. Bis auf Weiteres werden Pfandgegenſtände nur noch beim Städtiſchen Leihamt 1(C 5— Zeughaus) in Berſatz genommen. Bei der Pfandannahme wird jedoch ſtreng darauf gehalten werden, daß das Leihamt nur ſeinem Zweck (entſprechend in Anſpruch genommen wird. Neue und alte Waren gleicher Gattung in größeren Mengen, ganze Warenpoſten und Partiewaren werden nicht beltehen und unbedingt zurückgewieſen. Die Beleihung aller in Verſatz gegebenen Gegen⸗ ſtände kann nur in ganz mäßtgen Grenzen erfolgen. Das Leihamt II— Lit. B 5, 20— bleibt für den Verſatz geſchloſſen und wird nur für Pfänberauslöſfungen an den Tagen: Montag, Freitag und Samstag zu den üblichen auf jedem Pfandſchein angegebenen Geſchäftsſtunden offengehalten. Mannheim, den 9. Auguſt 1914. 9699 Die Verwaltung der ſtüdtiſchen Leihümter. A. Freimũüller Deuriſt Gyuregiſtunden 6 umò 2— Aßr Maunßeumn 2 E, 9 Sammlung für Oeſterreich. Unter Oeſterr. Dank. Tranusport Mk. 87.— Ungenannt Mk..— Zuſammen Mk. 92.— Zur Entgegennahme von weiteren Gaben iſt ſtets gerne bereit die Expedition. Frauenleiden arznei- und operationslose Beratung und Behandlung nach Thure-Brandt. Natur- und Lichtheil-Verfahren schwedische Heilgymnastik. Frau Dir. Hch. Schätfer Schdlerin von Or. med. Thure-Brandt. Mannheim nur d 3, 3 Mannheim. Sprechstunden: 2½ 5 Uhr nur Wochentags. 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Kleider Schuhe, Möbel kauft Liebesgaben für bedürftige Angehörige kinberufener Mannſchaften. Dem Liebesgaben⸗Komitee in der Friedrichsſchule U2(Eingang gegenüber der Anlage U 1) ſind bis jetzt für bebürftige Angehörige einberufener Krieger die nachverzeichneten Spenden geworden, für die wir herzlichen Dank ausſprechen. 3710 Um dem Komitee zu ermöglichen, die vieken be⸗ dürftigen Angehörigen der Krieger vor Not zu ſchützen, bitten wir dringend um weiltere Spenden an Geld, Lebensmitteln, Kleidungsſtücken, Stof⸗ fen u. ſ. w. Naturalgaben wollen ausſchließlich in der in der Friebrichsſchule Sammelſtelle des Komitees abgegeben werden. Gelbgaben nehmen außer der Sammelſtelle in der Friedrichsſchule auch die hieſigen Banken, die Exve⸗ Ationen der hieſigen Tageszeitungen, ſowie die Stabtkaſſe(Rathaus N 1, Schalter 5 entgegen. Geldſpenden: Unbekannt 10.] Geh. Kommerzten⸗ 5 10„ rat Viktor Lenel 10900„ 5 5„Emil Mayer⸗Dinkel 8 8 it. Frieͤr. Mayer⸗ 5 8 10 Dinkel 50„ 5 20„Andr. Rech 1 e 5„Frl. 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Roth: Kleidungsſtücke, Herrn Hahn: Kleidungsſtilcke, Salomon Hirſch II.: Kleiderſtoffe ete., Frau Lißberger: Kinderwäſche ete., FTrau Harzheim: Kleidungsſtücke, Frl. Schöndel: Spielſachen, Frau Knoch: Kleidungsſtücke, Frau Zollinſpektor Mallebrein: Sbrümpfe, Heinrich Graf: Kleidungsſtücke, Ungenannt: Kleidungsſtoffe, Ungenannt: Kleidungsſtücke, Frau Scharff: Kleider, Familie Kappes: Kleidungsſtücke, Famflie Reiß: Kleidungsſtücke, Famtlie Richard, Arthur und Karl Weiß und Oskar Eppſtein: Kleidungsſtücke, Frau Traub: Kleidungsſtücke Frl. Dr. Krafea: Kleidungsſtücke, Philipp Fickst 1 Sack Weizenmehl, Fräulein Reichert: Kleidungsſtücke, Simon Ullmann: 200 Kg. Hülſenfrüchte, Frau Oberamtsrichter Graß: Kinderwäſche, Marig Maier: Spielſachen, Frl. Reiner und Frl. Friedlein: 106 Rabattſpar⸗ bücher, Firma Bauer: Düten, Familie Leonhardt: Kleidungsſtücke, Ungenannt: Nähmaterial, Frau Rech: Kleidungsſtücke, Irl. Rheiner: Kleidungsſtücke, Moritz Neuhof: Lebensmittel, Firma Ed. Kaufmann: 1 Ztr Mehl, Frau Rech: Kinderwäſche und Spielſachen, Firma Wronker: Nähzeug, Ungenannt: Kleidungsſtücke, Firma Fueßer: Kaffee, Firma Scharff: Lebensmittel, Georg Ehrbar: Schokolade, Gertrude Hartmann: Kleidungsſtücke u. Firma Liebhold: Kleiderſtoffe, Firma Bentlof: Kaffee, Firma H. Schlinck: Palmin, Frau Anna Vogel: Schmuckſachen, Eliſ. Feuchtinger: Spielſachen, Gertrud Katz: Spielſachen, Firma Wronker: Stoffe, Firma Eduard Mayer: Kinderſchuhe, 2 Flafchen Wein und Kleidungs⸗ tücke, Firma Pfeiffer: 2 Wagen, Gewichte(leihweiſe), Firma Hellmann& Heyd: Kleiderſtoffe, Firma Kramp: Kleiderſtoffe, Fr. Kupprion: 5 Rabattſparbücher, Firma Landauer: Kleiderſtoffe, Firma Alsberg: Kleiderſtoffe, Ungenannt: Kleidungsſtücke, Frau Lang: Kleidungsſtücke, Ungenannt: Kleidungsſtücke, Teigwarenfabrik Soenker: Teigwaren, Familie Marx: Spielſachen, Frank: Reis. Herr Rottſchild: Kleidungsſtücke, ilte Burkart: Kleidungsſtücke, Ungenannt: Kleidungsſtücke ete. Dr. Kiefer: Schuhe und dergl. 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Weber: 1 weißes Kleid und Spielſachen, Jakob Klopfer: 27 Paar Hoſen, Engelhorn& Sturm: Tuchreſte und Angüge, Louts Böhm: 6000 Düten, Firma Stetter: Stoffe, Firma Walz& Geis: Lebensmittel, Familie Maier: 1 Frauenhemd und 1 Kinder⸗ ſtühlchen ſowie 1 Puppenwiege, Frau Bayer: Kleidungsſtücke, Franz Jordan: Kaffee, Eugen Oſiander: Lebensmittel, Frau Bär: Kleidungsſtücke, Firma Fiſcher⸗Riegel: Kinderkleiber, Herrn Raudenbuſch: Spiele und Bücher, Frau Wolf: Kleidungsſtücke, Ungenannt: Spielſachen, Frau Krämer: Spielſachen, Herr Nuber: Spielſachen, Nähzirkel der Jüd. Frauenvereinigung: Klei⸗ dungsſtücke ete., Frl. Bergbold: Stiefel, Aennt Neubert: Strümpfe, Firma Bär: Teller und Löffel, Frau Delheim: Kleidungsſtücke u. Spielſachen, Firma Oppenheimer: Schuhe, Frau Metzger: Kleidungsſtücke, Herrn Wollmann: Kleidungsſtücke u. 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Die hierzu erforderlſchen Vordrucke ſind, ſofern ſie nicht zugeſtellt werden beim Schatzungsrat abzuho⸗ len. Wer die ihm obliegenden Steuererklärungen und Anmeldungen der Hilfsperſonen nicht rechtzeitig oder wahrheitswidrig erſtattet macht ſich ſtrafbar. Zur näheren Belehrung werden die Steuer⸗ pflichtigen auf die an der Ortsverkündigungstafel an⸗ geſchlagene Bekanntmachung verwieſen. 3833 Mannbheim, den 22. Jnlt 1914. Der Vorſitzende des Schatzungsrats. Die Städtiſche Snarkaſſe Manuheim erſtſtellige Hypothekenda ehen auf in der Gemarkung Mannheim bis zu Prozent des amtlich ermittelten Schatz⸗ ungswerts zu laufenden insſätzen, im übrigen LEI 4, 18 Laden m. Werk⸗ ſtatt per 1. Oktober zu vermieten. 5873 Näheres bei Korwan. 3u E 4, 17 iſt ein igarrenladen mit Eiurichtung und einer 4 Zimmer⸗ Wohnung, direkt neben der Börſe, zum Preife von jährlich Mk. 3200.— zu vermieten. Keller, Kontor, Lager⸗ räume, Manſarden, elektr. Licht vorhand. Laden und Wohnung hell. Allerbeſte zen⸗ trale Lage. 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