lußug 888382888 5 l Wormement: 70 Pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag It..42 pre Quartal. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Inſerate: Nolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile..20 Nck. Cöglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Inſeraten⸗Kinnahme für das Mittagblatt morgens 29 Uhr, Kimtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbe Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitun Anzeiger der Stadt Mannheim und umgebung Telegramm⸗Adreſſe: „General-Anzeiger Maundeim“ Telephon⸗NHummern: Direktian und Buchhaltung 4449 Buchdruck⸗Abteilung.. 541 Redaktion Expedition und Verlags⸗ buchhandlung... 218 u. 7869 Eigenes Redaktionsbureau in Berſin für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr zirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unter haltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswiriſchaſtz g; Sport⸗Revue; Wandern und Keiſen und Winterſport; Mode⸗Be ilage; Frauen⸗Blatt. Der italieniſche Botſchafter in Berlin, Herr Bollati hat ſeiner Regierung den Wunſch ausgeſprochen, ſie mündlich über den Stand der Dinge in Deutſchland unterrichten zu wollen. Bollati, der aus ſeinen deutſchen Sympathien niemals einen Hehl ge⸗ macht hat, iſt geſtern abend abgereiſt, die deutſche Regierung hat ihm einen Sonder⸗ wagen zur Verfügung geſtellt. Die Abweſen⸗ heit des Botſchafters von Berlin wird nur kurze Zeit dauern. Er kehrt noch im Laufe dieſes Monats auf ſeinen Poſten zurück. Herr Bollati wird einen ſehr intereſſanten Bericht zu erſtatten haben. Er wird ſeinem Könige zunächſt berichten von dem herrlichen und edlen Geiſte, der durch das deutſche Volk in den Stunden ſeiner größten Not flammt. Er wird ihm ſagen, daß Größeres in der Nenſchheitsgeſchichte nicht erlebt worden iſt und erlebt werden kann, als dieſe geiſtige kes. Er wird ihm ſagen, daß dieſes Volk der Treue, der Pflicht, der Arbeit noch immer das Volk Kants und Goethes, Fichtes und Bismarcks iſt, ein ſtarkes, körperlich und geiſtig geſundes Volk. tüchtig mit dem Schwert, groß in der Geſinnung und ſo herrliche Vaterlands⸗ liebe offenbarend, daß der Erdball ſtaunt u. die Jahrhunderte nicht aufhören werden zu reden von dieſem größeſten und gewaltigſten Volks⸗ aufſtand gegen den tückiſchſten und feigſten Uberfall, den die Menſchheitsgeſchichte kennt (200 Millionen Engländer, Franzoſen und Ruſſen gegen 120 Millionen Deutſche und Oſterreicher!) Und HCerr Bollati wird ſeinem Könige dann ſagen, daß es ſehr unwahrſchein⸗ lich ſei, daß dieſes Volk, in dem die reinſten fütlichen Kräfte freigeworden und ſich zu einem einzigen ungeheuren Lebens⸗ willen zuſammengeſchloſſen haben, beſiegt werden könne von einer Koalition, die kichts ins Feld zu führen habe als brutale Übermacht der Zahl, keine höhere ſittliche Ides, keine große völkiſche Leidenſchaft, keine mnere Geſchloſſenheit, nur das in Millionen von Engländern, Franzoſen und Ruſſen ver⸗ breitete Gefüh, daß der Zar, Herr Grey und Herr Poincars ihren Völkern ein Schandmal aufgedrückt haben, als ſie ſie in dieſen Krieg des Neides, der Tücke und der Feigheit hinein⸗ trieben. Herr Bollati wird ſeinem Könge dann weiter zeigen, wie der eine Staat dieſer Koalition ſchon ſeine ganze innere Fäulnis offenbart hat. Der Zar, dem moskowitiſchen Geifte der Falſchheit und Hinterliſt getreu hleibend, winſelt jetzt ſchon vor den Juden, denen er goldene Berge verſpricht, nachdem er 10 Jahre und länger Verbrechen auf Ver⸗ brechen an ihnen begangen, wie Aage Madelung uns das erſt kürzlich in einem ergreifenden Romam geſchildert hat. Er wird dem König zeigen, wie unter der Kraft der deutſchen und öſterreichiſchen Waffen und unter dieſer inneren Fäulnis, die noch zuletzt in den ſcheuß⸗ lichen Henkerstaten von Warſchau ſich offen⸗ barte, der ruſſiſche Vormarſch gegen Deutſch⸗ land zuſammengebrochen iſt und in einen Rück⸗ zug ſich gewandelt hat, wie Frankreich nun⸗ mehr bergeblich auf den entlaſtenden Vormarſch der Ruſſen auf Berlin harrt und ſich all ein der ganzen Wucht des deutſchen Angriffes enüber ſieht. Des deutſchen Angriffs, italdertiſche Botſchafter wird, wenn er mit und ſittliche Mobilmachung des deutſchen Vol⸗ Der W ſeinem Bericht ſo weit gekommen iſt, Viktor Emanuel III dann die neueſte Kunde bringen: Der deutſche Boden iſt von Feinden geſäubert! Die franzöſiſche Offenſive, die ſchon Mül⸗ hauſen in einem mehr theatraliſchen als ſtra⸗ tegiſch klugen und beſonnenen Vorſtoß um⸗ wogte(um der leicht entzündlichen Phantaſie der Pariſer ein Brillantfeuerwerk zu bieten!) iſt umgebogen. Der Krieg wird nunmehr, ſo dürfen wir hoffen, auf franzöſiſchem Boden ſeine Fortſetzung und ſeinen ſchweren Austrag finden. Der italieniſche Botſchafter wird dann auf England weiſen, deſſen Zorn Gtalien ſo ſehr fürchtet für den Fall, daß es mit den Mächten des Dreibundes in den Streit ziehen ſollte. Er wird ſeinem Könige ſagen, daß auch England unfroh, uneinheitlich, ohne Begeiſte⸗ rung und Leidenſchaft in den Krieg zieht, ver⸗ leitet nur durch einen falſchen Kalkül des doppelzüngigen Sird Edward Grey, dem Haß den klaren Blick trübte. Gerade hat ein in Wien lebender Engländer, Harry Lowe, eine Zuſchrift an die Neue Freie Preſſe ge⸗ richtet, in der folgende Sätze die Anſchauungen des edleren und beſonneren Großbritannjens vertreten, mehr ſind als individuelle Meinung: „Wir wollen hoffen, daß dieſe Kraftprobe Deutſchland und England zu der Über⸗ zeugung bringen wird, daß die Kraft des gemeinſamen Blutes und ihrer gemeinſamen Religion, ja gemäß ihres natürlichen Den⸗ kens und Fühlens, ihrer vielen gemeinſamen Intereſſen zuſammengehören und zuſammen arbeiten ſollten, um für den Frieden Europas auf alle Zeit ein feſtes Ball⸗ werk zu ſein. Deutſchland iſt nicht Englands Feind, aber Englands natürlichſter Feind iſt Rußland. Möge Gott Kaiſer Franz Joſef ſegnen in dieſen ſchweren Tagen, möge Sſterreichs ge⸗ rechter Kampf vom Sieg gekrönt ſein.“ Das iſt das Bild der Koalition, vor der Italien ſich fürchtet, wird Herr Bollati ſagen, und wird dieſem Bilde der inneren Uneinigkeit, der Zweifel, der politiſchen und militäriſchen Schwäche, dann Oeſterreich entgegenſtellen, in dem der öſterreichiſche Staats⸗ gedanken eineüberwältigendgroß⸗ artige Wiedergeburt erlebt hat und alle erfüllt und alle herrlich geeinigt hat, die Polen, die Tſchechen, die Deutſchen, die Ruthe⸗ nen, die Ungarn bis zu den Serben Bosniens und dey Herzegowina hin. Und dann nochmals Deutſchland, in dem die Sozialdemokraten mit derſelben Kampfesfreude und Opferwilligkeit in den Krieg ziehen, wie die Welfen und Elſäſſer und Polen Dann wird Viktor Emanuel, wenn er dieſen Bericht entgegengenommen hat, mit ſich zu Rate gehen und wird ſich fragen, ob er die in ehrlicher Weiſe durchgeführte wohlwollende Neutralität, die unſeren deutſchen Kreuzern im Mittelmeer die trefflichſten Dienſte leiſtete, noch ferner wird durchhalten können und dürfen. Italien läuft Gefahr, wenn Deutſchland und Oeſterreich ſiegen, daß ſeine Intereſſen von den beiden Kaiſerreichen nicht als den ihrigen gleich⸗ wertig behandelt werden werden, nachdem ſie die ganzen Opfer des Kampfes getragen haben. Italien hat, wir haben das hier ſchon einmal dargelegt, wenn es mit den beiden Kaiſerreichen in die Schlacht zieht und ihren Sieg vollenden hilft, Ausſicht Tunis zu gewinnen und damit ſeine Großmachtſtellung im Mittel⸗ meer dauernd zu befeſtigen. Italiens Stellung iſt nur durch England und Frankreich bedroht. Ein endgültiger Sieg der beiden Weſtmächte würde die Verwirk⸗ lichung des Strebens bedeuten, das Mittelmeer zu einem„franzöſtſchen Meer“ zu machen, ob eltkrieg. Italien neutral geblieben iſt oder nicht. Die Durchhaltung der Neutralität an der Seite der mehr und mehr erfolgreichen Kaiſermächte wird Italiens Anſprüche auf Teilnahme am Sieges⸗ preis verwirken. Das neutrale Italien begibt ſich des Anſpruches, an der Neuordnung der Dinge mitzuwirken, das mit den ſiegreichen Kaiſerreichen ſiegende Italien hätte alle Ver⸗ heißung ſeine Großmachtſtellung zu erweitern; und es iſt heute wahrſcheinlicher, daß die Kaiſermächte den Kampf ſiegreich beſtehen, als daß die Tripel⸗Entente ihr frevles Spiel gewinnt. Das wird Herr Bollati Viktor Emanvel III. vorſtellen Gegen Frankreich und Belgien. Der deutſche Boden vom Feinde geſäubert. m. Berlin, 12. Aug. Bei Ca⸗ garde ſind den deutſchen Crup⸗ pen über tauſend verwundete KRriegsgefangene in die Bände gefallen, über ein Sechſtel der 282 beiden franzöſiſchen Regimen⸗ ter, die im Gefecht ſtanden. m. Berlin, 12. Aug. Bei Mül⸗ hauſen haben die deutſchen Truppen 10 franzsſiſche Gffi⸗ ziere und 615 Mann gefangen genommen. Außerdem wur⸗ den erbeutet 4 Geſchütze, 10 Fahrzeuge und eine ſehr große Anzahl von Gewehren. Der deutſche Boden iſt von Jein⸗ den geſäubert. * W. Berlin, 13. Aug. Alle Morgenblätter heben an ihrer Spitze hervor, daß der deutſche Boden vom Feinde geſäubert ſei, In der Poſt wird in der geſtrigen Meldung des Generalſtabs vom Kriegsſchauplatz ein Beweis für die ge⸗ wiſſenhafte Berichterſtattung erblickt und geſagt, die Erfolge an der deutſch⸗franzöſiſchen Grenze ſeien in Wirklichkeit größer als anfänglich mit⸗ geteilt worden ſei. Das Berliner Tageblatt ſagt: Wird die Auslandspreſſe an dem Tage, wo die deutſche Heeresleitung feſtſtellt, daß überhaupt kein Feind mehr ſich auf deutſchem Boden befinde, noch immer glauben und behaupten, daß Mül⸗ hauſen in den Händen der Franzoſen ſeid Die Kreuszeitung ſchreibt zu der Mel⸗ dung, daß die beiden im Mittelmeer kreuzenden Schiffe„Göben“ und„Berlin“ nach ihrer Waffentat an der algeriſchen Küſte den Hafen von Meſſina erreicht und nach Ablauf der für den Aufenthalt in einem neutralen Hafen zu⸗ läſſigen Friſt die hohe See gewonen hat, trotz⸗ dem der Hafen von Streitkräften bewacht wurde: Das iſt ein erfreulicher Handſtveich, der der Tapferkeit der Mannſchaft und der Führung der Schiffe alle Ehre macht. Ebenbürtig ſtellt ſich dem die Fahrt deutſcher Unterſeeboote an der Oſtküſte Englands und Schottlands zur D die trotz der Wachſamkeit der engliſchen e uuverſehrt heimkehren konnten. Die„Tägliche Rundſchau begrüßt eben⸗ falls die Bedeutung unſerer bisherigen Erfolge 10 14 ———— Mannheim, Donnerstag, 13. Auguſt 1914.(Mittagsblatt.) —— zur See und meint: Man hätte jetzt noch keine genaue Nachrichten darüber, welche unmittel⸗ baren Folgen die deutſchen Unternehmungen zur See für die britiſche Volkswirtſchaft gehaht hätten. Man dürfe aber ohne weiteres an⸗ nehmen, daß die Verſorgung der Be⸗ völkerung mit Lebensmitteln ſchon nach den erſten Kriegstagen die britiſche Regierung mit ſchwerer Sorge er⸗ füllen müſſen. Ein Telegramm des Kaiſers an den Groß⸗ herzag von Baden. w. Karlsruhe, 13. Aug. Der„Karlsr. Ztg.“ zufolge hat der Großherzog von Kaiſer Wilhelm folgendes Telegramm erhalten: Dankbar unſerm Gott für den erſten Sieg, ſpreche ich Dir meinen Dank aus für die Tapferkeit Deiner Landeskinder. Gott helfe weiter! gez. Wilhelm Res. Zum Fall vond Lüttich. w. Kopenhagen, 13. Aug. Aus Herbes⸗ thal eingetroffenen Meldungen zufolge vertei⸗ digten die in den Lütticher Waffenfabriken be⸗ ſchäftigten Frauen die Häuſer, indem ſie kochen. des WMaſſer auf die ſtürmenden deutſchen Sol⸗ daten goſſen. Die Kriegsgefangenen. Hannover, 13. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Ein Transport belgiſcher Kriegs⸗ gefangener in Stärke von 0 Mann iſt geſtern in der Provinz Hannover eingetroffen. * Die ſyſtematiſche Betzarbeit der Franzoſen. Mit Schaudern haben wir in den letzten 8 Tagen die Wirkungen der franzöſiſchen Hetz⸗ arbeit in Belgien geſehen. Sie iſt nicht von heute und geſtern. Ein Leſer unſeres Blattes ſtellt uns einen Artikel zur Verfügung, den er vor 1 Jahren einer weſtfäliſchen Zeitung entnommen. Er beweiſt, daß Frankreich ſeit langer Zeit daran gearbeitet hat, Belgien gegen Deutſchland vorwärts zu treiben. Der Artikel lautet: Die„deutſche Gefahr“ für Bel⸗ gien. Schon öfters iſt auf das Beſtreben ge⸗ wiſſer franzöſiſcher Blätter hingewieſen wor⸗ den, durch erfundene Schrecknachrichten Deutſch⸗ lands politiſche Haltung ſeinen nächſten Nach⸗ barn verdächtig zu machen. Damit aber läßt man ſich nicht genügen, ſondern ſucht von Paris aus noch kräftiger zu ſchüren. Beſon⸗ ders in Belgien wird eine ſcharfe deutſch⸗feind⸗ liche Propaganda betrieben. Eine direkte Her⸗ ausforderung für uns bedeutet ein Aufruf, der ſich auf einer kürzlich in Umlauf gebrach⸗ ten Werbepoſtkarte(Edition Walla⸗Lisge) fin⸗ det und in wörtlicher Uebertragung folgender⸗ maßen lautet: „Das Deutſche Reich der wahre Feind! Wallonen, es gilt nicht nur den Flamingankis⸗ mus(das Vlamentum) zu bekämpfen. Eine ganz andere furchtbare Gefahr bedroht uns. Das Deutſche Reich, der germaniſche Polyp, ſtreckt ſeine ſchrecklichen Fangarme nach uns aus. Die Deutſchen benehmen ſich in Belgien wie in einem eroberten Lande; ſie ſind hoch⸗ hrend und anmaßend, im allgemeinen ſchlecht erzogen und um ſo gefährlicher, als ſie kriechen und unterwürfig lächeln. Unſere Märkte überſchwemmen ſie mit ihrem Schund und geben nach und nach unſerer Induſtrie und unſerm Handel den Todesſtoß. Alle Mit⸗ tel ſind ihnen recht, um ans Ziel zu gelangen, Sie warten nur auf eine günſtige Gelegenheft, um die Neutralität unſeres Landes zu ver⸗ letzen. 8 Sie vervielfältigen an unſern Grenzen ihre Garniſonen und ihre ſtrakegiſchen Bah⸗ 2. Seite. General-Anzetger.— Zadiſche Reueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Donnerstag, den 13. Auguſt 1914. nen; ſie kreiſen Belgien mit einem Netz von Spionen ein, die im gegebenen Augenblicke Brücken, Telegraphen, Bahnen zerſtören und ſo unſere Mobiliſation verhindern. Sie wol⸗ len Belgien rauben wie ſie Polen, Elſaß⸗ Lothringen und Schleswig⸗Holſtein geraubt haben. Auf, Wallonen! Und Flamen ſoweit ihr keine Flamingents ſeid! Wenden wir uns gegen die deutſche Gefahr, entſchloſſen, unſere Freiheit zu verteidigen, die deutſchen Bar⸗ barenhorden abzuwehren. Aechten wir die Deutſchen und die deutſchen Erzeugniſſe! Nieder mit dem Land der Unduldſamkeit, der Brutalität, des ſchlechten Geſchmacks und der Anmaßung!“— Solche Hetzereien gegen die Deutſchen und das Deutſche Reich, bemerkt hiezu die„Rh.⸗Weſtf. Ztg.“, ſind in Belgien nicht etwa Ausnahmen, ſie ſind unter Pariſer Einfluß mehr und mehr zur Regel geworden. Franzöſiſche Sorgen über das franzöfiſche Heer. Die ſoeben bei uns eingetroffene erſte Auguſt⸗ nummer der bekannten franzöſiſchen Halb⸗ monatsſchrift La Revue enthält an leitender Stelle einen Aufſatz des franzöſiſchen Artillerie⸗ hauptmanns Adrien Roux in dem das vor kurzem in Paris von einem„Truppenoffizier“ veröffentlichte Projekt einer Reorgani⸗ ſation der Reſerviſten mit Beifall be⸗ ſprochen wird. Roux ſchickt der Erörterung dieſes Planes, durch den die drei Millionen in Frankreich vorhandenen ausgebildeten Reſer⸗ viſten, die dem ſtehenden Heer nicht eingeglie⸗ dert werden, in eine nähere Beziehung zur aktiwen Truppen gebracht werden ſollen, allge⸗ meine Erörterungen voraus und äußert ſchwere Sorgen über die gegenwär⸗ tccge Beſchaffenheit der franzöſi⸗ ſchen Armee. Wenn es gelänge, ſagt er, unſere Reſerven zu organiſieren, daß ſie ſo⸗ gleich und noch raſcher als das ſtehende Heer mobil gemacht werden könnte, dann würde unſere Armee vor denen Deutſchlands die Uebermacht der Zahl, des Zuſummenhanges und der militäriſchen Tüchtigkeit voraus haben. Aber ein ſolcher Zuſtand iſt noch weit im FJelde, und der Verfaſſer, der im tiefſten Frieden ſeinen Aufſatz geſchrieben hat, ohne eine Ahnung, wie ſchnell die Ereigniſſe ſeine Pläme überflügeln würden, meint, daß das franzöſiſche Publikum, bevor wirklich ein„Volk in Waffen“ in Frankreich entſtehen könnte, mehr Vertrauen zum Heer und mehr Intereſſe für all ſeine Einrichtungen gewinnen müſſe. Er fragt dann, ob Frankreich im Falle eines Krieges auf eine Unterſtützung von außen durch ſeine Verbündeten zu rechnen habe, und verneint dieſe Frage auf das entſchiedenſte. Die Engländer können uns auf dem Feſtland keine ernſthafte materielle Hilfe leiſten. Wenn man aber nach der Zuſammenſetzung und der Stellung der ruſſiſchen Truppen urteilt, ſo wird uns die ſchmerzliche Ueberraſchung von unſermtreuen ruſſiſchen Ver⸗ bündeten kommen.“ Nach den Mittei⸗ lungen Roux hatte Rußland zu Anfang des Jahres 1914 alle ſeine Truppen von der polni⸗ ſchen Grenze zurückgezogen.„Es iſt nötig, daß das franzöſiſche Publikum weiß, daß es in dieſem Augenblick nur auf ſeine eigene Kräfte im Falle eines internationalen Krie⸗ ges zu zählen hat. Es war nicht immer ſo. Rußland hatte früher an der polniſchen Grenze drei Armeekorps in verſtärktem Friedensſtand, bereit, das nur 300 Kilometer entfernte Berlin zu bedrohen. Seit dem Oktober 1910 iſt alles 200 Kilometer rückwärts an die Weichſel kon⸗ zentriert worden. Um zu mobiliſieren, um 4 oder 5 Korts an dieſen Fluß zuſammenzuziehen, iſt heute ein Monat nötig, während welcher Zeit Oeſterreich Muße genug hätte, um in Ruſſiſch⸗ Polen auf den Höhen von Lyſa⸗Gora eine Maſſe von acht Armeekorps feſtzuſetzen. Kein militäriſcher Fachmann würde mir dabei den Vorwurf machen, daß ich bei dieſer Berechnung die Kavallerie⸗Diviſion vergeſſen hätte; geeig⸗ net zur Aulllirung. ſind ſie unfähig, den Vor⸗ Deutſchland die Zahl CCCCC ſtoß der öſterreichiſchen Truppen aufzuhalten. Bei dem wenig angriffsfähigen Charakter und der belannten Langſamkeit enſerer Verbün⸗ deten würden die acht öſterreich⸗ungariſchen Korps einen ſo langen Widerſtand entgegen⸗ ſetzen, daß die ſyſtematiſche und vollkommene Zerſtörung aller Verkehrswege von Polen mög⸗ lich wäre, und da die Ruſſen ſechs Monate brau⸗ chen, um dieſe Verbindungswege wiederzuge⸗ winnen und wiederherzuſtellen, bevor ſie zu einer Angriffsbewegung gegen Deutſchland vorgehen könnten, würde dieſes ſechs Monate freie Hand haben, um gegen uns zu operieren. So iſt dieſe Alliance nur ein Blendwerk, und wenn der Zar uns in einen Krieg verwickelt, ſo werden wir ihn für ihn führen müſſen, während ſeine Armee ſich an der Weichſel nicht rühren würde.“ Roux verlangt, daß man darauf dringe, daß an der äußerſten polniſchen Grenze bei Kaliſch—5 neue ruſſiſche Armee⸗ korps in Kriegsſtärke aufgeſtellt würden, und wenn dies nicht geſchehe, ſolle man dieſes praktiſch wertlos gewordene Bün d⸗ nis aufheben. Er wendet ſich dann der Organiſation des franzöſiſchen Heeres„nach der völligen Durchführung des Geſetzes der drei⸗ jährigen Dienſtzeit zu. Jede Infanterie⸗Kom⸗ pagnie ſtellt dann 40 Soldaten, die 30 Monate gedient haben, 50, die 18 Monate gedient haben und 60, die ſeit 6 Monaten eingezogen ſind. Bei der Mobilmachung ſtoßen 100 Reſerviſten der jüngſten Jahresklaſſe zu ihnen, ſodann würde man mit Hilfe von aktiven Offizieren und Unteroffizieren neue Ergänzungsbataillone bilden, die ganz aus Reſerviſten zuſammenge⸗ ſetzt ſind, aber dieſe wenig zahlreichen Ergän⸗ zungscadres erlauben nur die Bildung von zwei Bataillonen, während genug Menſchen vorhan⸗ den ſind, um wenigſtens 6 oder 7 zu bilden. Die eingereihten Truppen werden in 20 Armec⸗ korps geteilt, von denen jedes etwa 3 Diviſionen hat, alſo 50000 Mann. Unſere Feldarmee würde alſo aus 1 Million Mann beſtehen, ein Drittel aus Truppen, die völlig aus Reſerviſten formiert ſind und zwei Drittel aus Truppen, die ſelbſt wieder in ihrer Effektivſtärke zwei Fünftel Reſerviſten zählen. Es bleiben uns dann noch für den Nachſchub drei Millionen ausgebildeter Reſerviſten, aber ohne ſtehende Cadres, ohne einen feſten Stamm von Berufs⸗ offizieren und ⸗Unteroffizieren. Keiner der ver⸗ ſchiedenſten Geſetzesvorſchläge, die eine Dienſt⸗ zeit von drei Jahren, von 30 oder 27 Monaten Dauer forderten, beabſichtigte, die Zeit der Mobilmachung auch nur um eine Stunde zu verringern, unſern Feldformationen auch nur einen Mann zuzufügen oder um ein einziges die Zahl unſerer Bataillone zu verringern, die ausſchließlich aus Reſerviſten gebildet ſind. Ebenſo hat man ſonſt nichts verändert und nichts verbeſſert als die Qualität der aktiven Bataillone, bei denen das Verhältnis der Re⸗ ſerviſten von 35 auf 56 herabgeſetzt wurde. Wie unendlich gering erſcheint dies Reſultat den ungeheuren Anſtrengungen gegenüber, die nötig ſind!“ Roux ſpricht dann von den Be⸗ deckungstruppen, die an der Grenze die Konzen⸗ tration der Heere ſchützen ſollen, und meint, daß ſie durch Verſtärkungen der jüngſten Zeit auf die gleiche Höhe gebracht worden ſeien wie die deutſchen.„Dieſe Organiſation hat denen, die ſie einführten, keine große Gedankenan⸗ ſtvengung gekoſtet, denn ſie iſt nach der deut⸗ ſchen Organiſation kopiert, wie das der General Pau im Senat dargelegt hat.“ Ueberhaupt müſſe man unſere exniedrigende Bewunderung für die Militärwiſſenſchaft un⸗ ſerer Nachbarn“ aufgeben und eine originale franzöſiſche Militärorganiſation durchführen, indem man neue Cadres für die Reſerviſten ſchaffe, dieſe bisher völlig unausgenützten Truppen im Frieden durch Offiziere und Unter⸗ offiziere einüben laſſe und ſo aus ihnen„das Geſamtweſen, die kraftvolle moraliſche Perſön⸗ lichkeit, die jede Kriegseinheit ſein muß,“ bilde. Dem Artilleriehauptmann erſcheinen die Aus⸗ ſichten ſehr trübe, wenn er die Stärke des deut⸗ ſchen mit dem franzöſiſchen Heer vergleicht. „Wir werden nur 20 Armeekorps ihren künftigen 30 gegenüberſtellen können, und wir werden ſo 2 gegen 3 kämpfen, vorausgeſetzt, daß Italien neutral bleibt. Dieſes ſchon beträchtliche Defizit auf unſerer Seite wird noch anwachſen, da Verhältnis zu ſeiner Bevölkerung vermehrt und wir nur noch folgen können, indem wir fortfahren, die Dauer unſerer Dienſtzeit zu verlängern, ſo wie es uns einige Generale ſchon haben vorausahnen laſſen. Das Geſetz der drei Jahre bezeichnet alſo nur die erſte Leidens⸗ ſtation auf dieſem lächerlichen Wege zum Un⸗ tergang. Warum beharren wir dabei, blind⸗ lings die deutſche Organiſation nachzuahmen? Die Gründe, die dafür in der Rede des General Pau im Senat vorgebracht wurden, ſind von einer augenſcheinlichen Schwäche. Tut es nicht mehr not, eine neue Organiſation zu wahlen?“ der Urieg mit Rußland. Dr. Likowski wird Erzbiſchof in Gneſen. Die Deutſchen als Befreier in Ruſſiſch⸗Polen. W. Berlin, 12. Aug. Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ berichtet: Die Königliche Stag'stegierung beſchloß, die ſeit dem Tode des Erzbiſchofs Stablewski beſtehende Sedis⸗Vakanz im Erzbistum Poſen⸗Gneſen zu beenden. Die Verhandlungen mit dem pöpſtlichen Stuhle führten dazu, daß der Weihbiſchof von Poſen Dr. ikowski zum Erzbiſchof von Gneſen ernannt werden ſoll. Die Ernennung iſt noch nicht erfolgt, ſteht aber bevor. W. Berlin, 13. Aug. Die„Germania“ be⸗ merkt zu der Wahl des neuen Erz biſchofs von Poſen, daß die polniſche Bevölkerung ſowohl in Preußen als auch in Oeſterreich ihrem Vaterlande Treue und Loyalität in dieſem Maße bewieſen habe wie alle Glieder des deut⸗ ſchen Reiches.— Im„Tag“ ſchreibt das Mit⸗ glied des Reichstags Erzberger: Die deutſchen und die öſterreichiſchen Soldaten gelten heute nahezu allgemein in Ruſſiſch⸗Polen als die Be⸗ freier des Landes. Wo alles gegen uns ſteht, muß alles mitwirken, um den Feind zu ſchwächen. Weite Kreiſe von Ruſſiſch⸗Polen hoffen auf uns. Wir wollen, indem wir ihnen die Freiheit bringen, uns ſelbſt ſchützen. Ein deutſcher Dampfer vor Kriegsausbruch beſchlagnahmt. W. Berlin, 13. Aug. Der Dampfer„Prinz Eitel Friedrich“ der Neuen Dampfer⸗ kompagnie Stettin, der am 30. Juli St. Peters⸗ burg verlaſſen hat mit Ladung für Stettin und gegen 40 Paſſagieren, iſt am 31. Juli früh, alſo vor Kriegsausbruch von ruſſiſcher Seite beſchlagnahmt und nach Reval gebracht worden. Die Paſſagiere wurden zwangsweiſe über Helſingfors⸗Torma abgeſchoben. Der Zar und die Juden. Wir haben geſtern mittag unſere Leſer von der Proklamation des Zaren an die ruſſiſchen Juden unterrichtet. Dey Zar greift in der Not zum letzten Strohhalm Der Schwächling, der nach der Pfeife der Popen und Panſlawiſten tanzen muß und die Juden darum bis aufs Blut verfolgt hat— er bedient ſich des jüdiſchen Jargons und erinnert die Juden an die vielen — Wohltaten, die ſie in Rußland und ins⸗ beſondere vom Hauſe Romanow genoſſen hätten. Es muß ſchlimm ſtehen in Rußland, wenn ſich dev Zar zu einer ſo zweckloſen und ſo lächerlichen Lüge verſtehen konnte. Kein Land hat die Juden ſchlimmer bedrückt, als Rußland. Wer denkt nicht an den Beilisprozeß, wo das Märchen von den jüdiſchen Ritualmorden der erſtaunten Welt von neuem aufgetiſcht wurde. Wer erinnert ſich nicht der blutigen Juden⸗ verfolgungen im Jahre 1905, wo ganze Städte der rohen Gewalt der„echt ruſſiſchen Leute“ preisgegeben waren. Wem fällt nicht das ſchimpfliche Syſtem der Kaſernierung in den Anſiedlungsbezirken ein, wo die Polizeibeamten tun und laſſen konnten, was ſie wollten. Der Jude iſt vogelfrei in Rußland— und jetzt dieſe Proklamation! Es iſt ein Dünkel ſondergleichen, mit der Erweiterung der Anſiedlungsbezirke zu⸗ frieden geben würden. Wohlbemerkt: nicht die Freizügigkeit wird geboten. Nur eine fleine Erweiterung des Gebiets, in dem ſie wohnen dürfen. Ein Recht— das ſich dann ſpäter, wenn die rohe Gewalt wieder triumphiert, ebenſo leicht zurücknehmen läßt, wie ia alles zurückgenommen wurde, was der Zar 1905 im Oktobermanifeſt feierlichallen„Untertanen“ — alſo auch den Juden— verſprochen hat. Auf ſolche Rufe gibt es nur eine Antwort; Den Kampf bis aufs Meſſer mit dem Deſpotis⸗ mus und der Lüge vom Thron. Welche Gefühle dieſe neueſte Zarenprokla⸗ mation unter den ruſſiſchen Juden ausgelöſt hat, das zeigt am beſten ein uns zugegangener Brief, den wir nachſtehend wortgetreu ver⸗ öffentlichen: Der Lügen Zar Verefentlich einen aufruf an ſeinen Juden mit der Bitte die ſollen ſich erineren an ſeine wohltaten u. ſollen ſich Freiwilig in den Krig melden, ja die Juden werden ſich ſchon erineren am den Rußiſch⸗ Japaniſchen Krig. nach dem die Judiſche Reſerwiſten einberufen waren u. veliſen Ihre 0 9 Ihde Frauen u. Kinder über falen. ie Frauen u. Töchter vergewaltigt die Hauſer geplindert u. beraubt daß daten die echt Ruſiſchen leute die Krigs führer u. verkleidete Poliziſten u. wo die verwundeten arme Juden vom Krig zurik kammen fanden die kein weib kein Kind mit zeriſenem Schuhe u. zerfezten uniformen Treibten die ſich in den ſtraßen herum hone jeder unterſtizung u waren nur auf almoſen angewieſen, von den Großſtadten wurden die ausgewiſen u. in Dörfern dirften die nicht wohnen, die werden ſich ſchon an die wohltaten erineren u. werden den helfen daß er zu grunde geht. ein Ruße. Der Seekrieg. Die Kreuzer„Gsben“ und „Berlin“. Berlin, 12. Aug.(Von unſ. Berl. Bureau). Die näheren Einzelheiten über die tollkühnen Unternehmungen der„Göben unnd„Berlin“ find hier noch micht eingetroffen, doch iſt der Berliner„Lokalanzeiger“ in der Hage, den Verlauf und die Stimmumg, von denen ſie geleitet wurden, auf Grund zuver⸗ läſſiger Informationen zu ſchildern. Der Nachnriktag des 1. Auguſt. Unſere Mitktelmeer⸗Diviſion, der Schlachtkreuzer„Gö⸗ ben“ und der kleine Kreuzer Berlin“, ſiegen vor Anker vor Brindiſt. Klar zum Gefecht freilich ſind die Schiffe ſchon längſt. In der Heimat iſt der Kriegszuſtand erklärt und die ermartete Mobilmachung muß jedes Schiff im Ausland bereit zum Handeln finden. Wenige Stunden und der getreue elektriſche Funfe hat die Erlöſung aus lauger Spanmung ge⸗ bracht. Zum erſten Male ran am den Feind! Ein ſtolzes Gefühl, mit 2 ſo ſtarken ſchnellen Schiffen in das Mittelmeer, das von Fein⸗ den, Engländern und Frartzoſen wimmelt! Ganz auf ſich ſelbft geſtellt, hinein im den Rachen des Feindes! Was ſchert den Reitergeiſt der Kreuzer das engliſche waffen⸗ und ſchiffe ſtarrende Gibraltar oder das franzöfiſche Biſerta. Ran da, wo es Arbeit gibti 300 See⸗ meilen bis Meſſina! Schrell hinein in die ſeiner Armeekorps im Au. Alauben, daß ſich die ruſſiſchen Juden Hute Meerenge! ee—* Feuilletone 2 Gebet. 5 5 255 Dr. Du biſt in Krieg und Kriegsgetos Wie in des Friedens ſicherm Schoß. Du biſt in Schwert⸗ und Himmelsblitz Wie in des Auges Strahlenſitz. Du biſt im Glück, wie in der Not, Du biſt im Leben, biſt im Tod. Du gabſt uns eine lange Friſt, Hilf, daß ſie nicht verloren iſt! Du gabſt uns etnes Herzens Schlag: uns nicht am böſen Tag! binde in der Hölle gut Des Neides ſchwarze Otternbrut! 73+— Geh N Das uns durch Nächte leuchten kann!“ „kür' uns einen Heldengeiſt, Der uns den Weg zum Siege weiſt! Ein Löwenkind, ein Felſenherz, Beſchirmt von ſiebenfachem Erz. Herr, laß uns nicht verderben! ) Dr. Tim Klein iſt der Sohn des Verfaſſers der„Fröſchweiler Chronik“ und Bruder von Pfar⸗ rer Klein hier. Selbſt iſt er Verfaſſer der raſch zu deutſchen Volksbüchern gewordenen Bücher⸗ „Die Befreiung 1818, 1814. 1815, und 1848„Der Vorkampf deutſcher Einbeit und Freſheit“ du im Feuer uns voran, Aus der Zeit baltiſcher Kultur⸗ kämpfe. Erinnerungen eines Deutſchruſſen.“) Alles in allem, wenn irgendwo in der Welt tapfere und volksbewußte Deutſche leben, ſo ſind es die in den baltiſchen Landen: wenn irgendwo Deutſche zum Wohle ihres Gaſtvolkes gewirkt haben, ſo ſind ſie es; wenn irgendwo der dauernde Vorteil des Staates mit ihrem Beſtehen verknüpft iſt, ſo iſt es dort. GEinhardt, Deutſche Geſchichte. General und Zivilgouverneur. Es war im Jahre 1866. Die drei Oſtſee⸗ provinzen, Liv⸗, Eſt⸗ und Kurland, jede ein⸗ zelne einem Zivilgouverneur unterſtellt, waren in Erwägung ihrer politiſchen Sonderlage, ihrer vom übrigen Reiche abweichenden, ana⸗ logen hiſtoriſchen Entwickelung und gleicharti⸗ gen Nationalitätsverhältniſſe noch zu einer adminiſtrativen Einheit zuſammengefaßt, an deren Spitze ein Generalgouverneur ſtand. In der alten Hanſeſtadt Riga— als topo⸗ graphiſcher Mittelpunkt und einzige Großſtadt des Baltenlandes naturgemäß deſſen tonan⸗ gebende und führende Kapitale— wurden all⸗ jährlich zu beſtimmtem Termin, nach Eintreffen des Generalgvuverneurs aus Petersburg, die Spitzen der provinziellen Verwaltungsorgane nebſt den Abgeordneten der Ritterſchaften und Stadtgemeinden in offizieller Verſammlung ins ) Aus dem„Türmer“ Schloß berufen, wo der oberſte Regierungsver⸗ treter ſie in feierlicher Anſprache begrüßte und ihnen die beſonderen Wünſche Seiner Majeſtät des Kaiſers und das demgemäße Programm für das kommende Verwaltungsſahr eröffnete, eine jede Gruppe um tunlichſte Unterſtützung und Mitwirkung erſuchend. Der Zivilgouver⸗ neur von Livland hielt die Erwiderungsrede, in welcher die politiſche Lage, Status und Stim⸗ mung im Lande gezeichnet wurden. Solches war der Brauch ſeit langer Jahresreihe. Die Verhandlungen wurden beiderſeits im Deut⸗ ſchen, der amtlich geltenden Behördenſprache der Oſtſeeprovinzen, geführt. Im Jahre 1866 war es. Von Jahr zu Jahr wuchs die Zahl und die Macht der Nationaliſten⸗ partei in der Reichsregierung. Ihr gegenüber reichten die aufrichtigen deutſch⸗ baltiſchen Sympathien Kaiſer Alexan⸗ der II. nachgerade ſelbſt nicht mehr aus, um die Oſtſeeprovinzen dauernd im unangetaſteten Vollgenuß ihrer geiſtigen und materiellen Gü⸗ ter zu ſchützen: der Sprache und der Glaubens⸗ freiheit, wie ihrer verfaſſungsmäßigen Sonder⸗ rechte auf politiſchem Gebiete. Wohl jedes neue Jahr brachte dem Lande die eine oder andere Enttäuſchung— Einſchränkungen, An⸗ griff und Kampf. Der Generalgouverneur Graf Peter Schuwa⸗ low, der nachmalige Vertreter Rußlands auf dem Berliner Kongreß, war eben zurückgetreten und Fürſt Albedinski zu ſeinem Nachfolger er⸗ nannt. Er iſt juſt aus der Reſidenz in Riga eingetroffen, und vollzählig harrt die Stände⸗ verſammlung im großen des alten Schloſßes auf ſein Erſcheinen— an ihrer Stibe der Zivilgouverneur von Livland, Dr. utriusgue juris Auguſt von Oettingen, eine keit, der in bezug auf Vielſeitigkeit und Bedeut⸗ ſamkeit ihres Wirkens nicht viele awd der Landesgeſchichte ſich an die Seite ſteller kaſſen ehedem Landmarſchall von Liwland, dabet als Kammerherr und ſpäter Hofmeiſter des Aller⸗ höchſten Hofes zu Petersburg in direkten Be⸗ ziehungen ſtehend. Wohl keiner in der Verſammlung mochte ſich jetzt 105 188 fühlen, wie er, der Nä eteiligte, Generalgouverneur ſeine Rede anhebt und die von niemand er⸗ ſceler, Boß die Etenge ſchallen. oß die Einkei es, die der Fürſt— in unwillkürlich gewohn⸗ heitsmäßiger Weiſe, verſehentlich erwas ruſſiſch vorbringt: ſogleich dauach geht er aufs Deutſche über, das im einer ein⸗ gehend vertieſten, durchaus ſympathiſchen An⸗ ſprache nahezu akzentfrei von ſeinen Lippen tönt. Die Verſammlung iſt mit dem flüchtigen Mißgriffe bereits gänzlich ausgeſöhnt und folgt mit Aufmerkſamkeit den weiteren Ausfüth⸗ rungen, als plötzlich nach einer 7 Redner Atem holt und aufs neue die Laute ertönen. Fürſt Albedinski motiviert, in eicentümlich geſuchter Weiße, daß er emmn zſeine 89. 515 für 8 5 jenigen Sprache zu ießen, in dung iönn gehenden, ſech frr dee ergen W lung ihm geſtatten, ſich fü welche er noch auf dem Herzen habe, des ruſſi⸗ ſchen zu bedienen. Die Worte ſind verharlt, der Redner wiunnt „ der die fatalen ſeinen Mlatz ein. 28 888858 27 8 8 8 8 A len ieieseneee eeeen ee Weamgerstag, ben 13. Auguſt 1914. — Generai-Anzesger.— Vadiſche Reueſte NJachrichten. WMittagblatt) 8. Seie Der 2 Auguſt. Der gaſtliche neutrale He⸗ ſen gibt Kohlen bis zur Grenze der Gefechts⸗ fähigkeit! Soviel wie die Schiffe halten hnten. Bei Nacht und Nebel wieder hinaus. gein Feind zu ſehen! Eilende Fahrt nach Weſten! Am 4. Auguſt früh wird die afrikaniſche Küite erſpäht. Kein Feindl Niemand iſt den deuſchen Panzerreitern auf den Spuren. Saungſant betwegt ſich die„Berlin“ mit höherer Geſschwündigkeit voraus und entſchwindet im Veſten. Mit Tagesanbruch ſenden beide der afribortiſchen Küſte ihre ehernen Grüße. In Philippeville und Bone liegen die Dampfer friedlich arn Kat, die franzöſiſche Truppen bon Algier nach der Heimat bringen ſollen. JHbeil Wie die Granaten hineinſauſen in den Hafen und ihnen die Luft vergällen. Bald iſt das Zerſtöriumgswerk getan, und bitzſchnell, wüs ſie kamen, ſind unſere Kreuzer verſchwun⸗ den. Noch immer kein Feind! An verabrede⸗ ten Punkten trifft man ſich, am 5. nimmt der gaſtliche Hafen Meſſina unſere Panzerteiter pieder auf. Jetzt wird es ernſt! Nun gilt es noch eimmal Kohlen zu nehmen, ſoviel man kann, um größeren Aufgaben gewachſen 31¹ ſein. Allmählich haben unſere Feinde ſich den Schlaf aus den Augen gerieben. Der Hafen vom Meſſing iſt umſtellt. Engliſche Schlacht⸗ krertzer und franzöſiſche Geſchwader ſind ge⸗ meldet 8 ſo lauten bald Nachrichten. Auch der beumdwillrge Neutrale darf kriegführenden Schiffen nur genau befriſteten Aufenthalt ge⸗ währen. Es heißt alſo ſchnell der jetzt doppelt koſtbaren Kohlen ſoviel hinein in die Schiffe, wie ſie ſaſſen können! Der Neutrale erlaubt ſoviel, daß man den nächſten Heimathafen er⸗ teichen kanm und dann endlich und wirklich run an den Feind und durch! Admirale, Offi⸗ ziere gehen am 5. nochmals an Land zum deut⸗ ſchen Konful. Teſtamente, Briefs in die Hei⸗ mat, Wertſachen, darurtter auch eine Photo⸗ graphie des Kaiſers mit eigenhändiger Unter⸗ ſchrift werden dort hinterlegt. Damm kommen die letzten Vorbereitungen zum Huſarenritt! drängt ſich die Menge am Ha⸗ Da erklingt vom Schlachtſchiff Goeben die Muffk„Heil dir im Siegerkranz“. Unbedeckten Hauptes ſtehen Ofiziere und Mannſchaften da. Da brauſen drei kräftige„Hurra“ auf den Kriegsherrn herüber zum Ufer, wo ſchwei⸗ gend die Menge harrt, ergriffen von der hei⸗ teren Ruhe und Zuverſicht, mit der deutſche Seeleute in den Kampf ziehen. Diefe Stille! Man hat wohl Kanonen⸗ donner gehört, Trümmer hat mam von einem englöſchen Schiffe gefunden. Aber noch ſchweigt lcce Kunde, was dem lanternden Feinde alles —55 ſein muß; nur wiſſen wir, ſie ſind N Hamburg, 13. Aug.(Von unfſ. Berl. Bur.) Der Verein Hamburger Reeder läßt durch den Vorſitzenden ſeines Verwaltungs⸗ rates, Generaldirektor Ballin, anläßlich ſchife von engliſchen Kriegsſchiffen aufgebracht worden ſeien, erklären, daß ſämtliche deutſche Handelsſchiffe, die zur Umwandlung in Kriegs⸗ ſchiffe in Betracht kommen, ſich in Sicherheit be⸗ finden und daß ferner die in überſeeiſcher Fahrt befindlichen Handelsſchiffe nach dem Ausbruch des rieges ihren Aufenthalt in neutralen Hüfen nicht mehr verändert hahen, ſodaß auch ſie außer Gefahr ſein dürften. m. Köln, 13. Aug. Kopenhagener Depeſche der„Köln. Ztg.“ wurde die däniſche Dampfſchiffahrt und Ausfuhr nach England wegen Minengefahr in der Nordſee eingeſtellt. ſtimmt“: ein offenbarer Verſtoß gegen Brauch und Satzungen, ein beabſichtigter, wobl⸗ erwogener Eingriff in die garantierten Privi⸗ legien und Rechtſame des Landes, der entſchie⸗ denſte Zurückweiſung heiſcht! Was wird Oet⸗ üngen ſetzt tun?.Wie wird, wie kann er keagieren: er ſelbſt, als Gouverneur, ja nur ein Veamter, ein Vertreter derſelben ruſſiſchen Re⸗ ung, in deren Namen Albedinski ſoeben enen— Dieſe Gedanken, dieſe Frage be⸗ ſchäftigen jeden der Anweſenden, und atemloſe Schritt portrift, als er, ſein mächtiges Haupt nach rechts und nach links wendend, die Ver⸗ ſammlung mit ruhigem, klarem, feſtem Blicke überfliegt und dann, zu ſeinem hohen Vorge⸗ ſetzten gerichtet, beginnt. In lateintſcher Sprache ertönen ſeine Vorte, unbekümmert da rum, daß der Generak⸗ gouverneur als einſtiger Zögling einer ruſſi⸗ ſcher Militäranſtalt „Nimmer lernte den Jargon [Dies Hellenen und des Römlings“. Aangvoll fließen ſie in einander, als ſtrömten ſe von den Lippen Ciceros. Sobald jedoch die Linleitenden Perioden ihren Abſchluß erreicht haben, fährt der Redner ſeine Entwickelungen Un der deutſchen Landesſprache fort: mit der krakten Präziſton, mit der pointierten Schärfe, den überraſchenden Wendungen und geiſtvollen ingen und Uebergängen, die man an uihm gewohnt iſt. Nichts ſcheint mehr zu erüb⸗ ngen; die Lage iſt ſedem in durchſichtiger Klar⸗ beit vor Augen Scha ührt, und Schatten ufs feinſte berzellk und kbnele—das Letzte der Meldungen, daß vereinzelte deutſche Handels⸗ (Priv.⸗Tel.) Nach einer Aer wert die Abſſch und man wulrd vere Stille herrſcht, als ſetzt der Gouverneur einen Zwiſchen Neutralitãt und Mobilmachung. Schwedens Mobilmachung. W. Stockholm, 13. Aug. Beide Kammern des Reichstags nahmen einſtimmig die Regie⸗ rungsvorlage an, durch welche ein Kredit von 50 Millionen Kronen für die Maßnahmen zum Schutz der Neutralität des Königreichs bewil⸗ ligt werden. Bulgarien ſteifnackig gegen Rußlansd. m. Köln, 13. Aug.(Priv.⸗Tel.) Einer Sofiaer Depeſche der„Köln. Ztg.“ zufolge hat am Mittwoch Rußland in dringender Form das Verlangen erneuert, daß Bulgarien gemeinſam mit Serbien vorgehe. Bulgarien hat es ab⸗ gelehnt, ſeine Neutralität aufzugeben. Ein Aufruf des Sultans an ſein Beer. W. Konſtantinopel, 13. Auguſt. Der Sultan hat folgenden Aufruf an das Heer er⸗ laſſen: Während wir im Frieden für den Fortſchritt unſeres Vaterlandes arbeiten, iſt in Europa ein großer Krieg ausgebrochen. Um mit Gottes Hilfe unſer Reich zu wahren, habe ich meine Kinder zu den Fahnen gerufen. Noch vor Ab⸗ lauf der erſten Mobilmachungswoche iſt eine Anzahl junger Männer eingerückt. Die erſten Bedürfniſſe der Armee ſind gedeckt. Ich bin außerordentlich gerührt durch die Vaterlands⸗ liebe, die mein Volk an den Tag gelegt hat. Ich ordnete an, daß die älteren unter den nicht⸗ ausgebildeten Eingezogenen zurzeit beurlaubt werden. Bis ſie neuerdings zu den Waffen gerufen werden, werden ſie die Feldarbeiten der bei den Fahnen verbleibenden Kameraden mitverſehen müſſen. Meine Regierung will die Forkdauer des Friedens. Dank der Hilfe Gottes und ſeines Propheten bin ich ſicher, daß wir das Land und ſeine Rechte unter allen Umſtänden werden ver⸗ teidigen und ſchützen können. Ich entbiete allen meinen Kindern meinen Gruß! Der Aufruf ſchließt mit dem Ausdruck des Wunſches, daß die Soldaten ihren Vorgeſetzten gehorchen und im Notfalle wie ein Mann in den Tod gehen. Der Sultan hofft, daß das Heer ſeine Pflicht tun werde. Der Kriegsminiſter begleitet den Aufruf mit einem Tagesbefehl, in dem es heißt: Die unentwegte Ausdauer und Vaterlands⸗ liebe, welche das Volk während der erſten Mo⸗ bilmachungswoche an den Tag gelegt hat, iſt ein gutes Vorzeichen für das ottomaniſche Heer. Dieſes iſt verpflichtet, im gegebenen Augenblick große Opfer auf ſich zu nehmen, um den Makel des Balkankrieges zu tilgen. Die Erhaltung des Kalifats und des Osmanentums hängt von den Verdienſten und der Selbſtverleugnung des Heeres ab. Der Tagesbeſehl ſchließt mit Ratſchlägen hin⸗ ſichtlich der Pflichten der Offiziere und Sol⸗ daten. Fürſt Bismarck und der Krieg. Fürſt Bismarck machte nicht Politik für den Tag, ſondern er ſteckte ihr weiter ausgreifende Ziele. Es iſt geradezu wunderbar zu ſehen, wie er aus Sorge um das von ihm geſchaffene Deutſche Reich ſich fort und fort müht, es vor allen nur möglichen Gefahren zu ſchirmen und zu ſchützen. Sein rozlos im Dienſte des Vater⸗ landes arbeitender Geiſk erwog immer wieder neue Möglichteiten und ſchuf immer neue Deckun⸗ gen, um Deutſchland, ſo lapde es mit ſeiner Ehre vereinbar war, den Flieden zu ſichern. Wenn wir laute Schulter au Schulter mit Oeſter⸗ e e e Leg eee keich⸗Ungarn ſtehen, ſo iſt die Grundlage dieſes Freundſchaftsverhältniſſes ſchon auf dem Schlachtfelde von Königgrätz, am 3. Juli 1866, vom Reichskanzler gelegt worden, als er in An⸗ knüpfung an die Meldung des Grafen Moltle: „Ew. Majeſtät haben nicht bloß die Schlacht gewonnen, ſondern auch den Feldzug“— hin⸗ zufügte:„Die Streitfrage alſo iſt entſchieden, jetzt gilt es die alte Freundſchaft mit Oeſterreich wieder zu gewinnen.“ Und Bismarck führte dieſen Gedanken an dem nämlichen Schlachttage in einem Geſpräch mit einem verwundeten höheren öſterreichiſchen Offtzier noch weiter aus. Er ſagte ihm:„. Preußen hat ein großes Intereſſe daran, daß die habsburgiſche Mon⸗ archie ihre Machtſtellung behaupte Oeſterreich und Preußen haben beide im Intereſfe des Germanentums ihre eigene Miſſion zu erfüllen. Preußen ſoll als Vormacht die Einigung Deutſchlands zuwege bringen; Oeſterreich ſofl als Verbündeter Preußens die Intereſſen des Germanentums im Orient wahren und das Auf⸗ einanderplatzen des Slawentums und Germa⸗ nentums— als Bindeglied zwiſchen den beiden — berhindern. Wir brauchen ein ſtarkes Oeſter⸗ reich, denn früher oder ſpäter muß es zu einem Bündnis zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich kommen, da es im Intereſſe beider Mächte liegt.“ Wenn dieſer damals vom Fürſten Bismarck aus⸗ geſprochene Gedanke ſich zunächſt nicht verwirk⸗ lichte, ſondern an dem Widerſtreben des neuen leitenden Staatsmannes in Oeſlerreich, von Beuſt, ſcheiterte, Bismarck hat ihn niemals aus dem Auge verloren und ihn bei erſter ſich dar⸗ bietender Gelegenheit, wenn auch erſt 13 Jahre ſpäter, verwirklicht. Die Pflege, die er, wie ſeine Nachfolger dieſem unſerem Verhältnis zu Oeſterreich haben angedeihen laſſen, trägt jetzb ihre Früchte. Schulter an Schulter ſtehen die beiden waffengewaltigen mitteleuropäiſchen Völ⸗ ker da, um den ihnen aufgezwungenen und wenn nicht heute dann morgen vom Zaune gebrochenen Kampf mit der ganzen urwüchſigen Kraft, die ihnen eigen iſt, aufzunehmen und ſiegreich durch⸗ zuführen. Wie gleichen doch die letzten 3 Jahre mit ihrem unerträglichen wirtſchaftlichen Druck und ihrer politiſchen Spannung den Jahren von 1868 bis 70. Bismarck legte dafür ſelbſt in ſeiner großen Rede vom 6. Februar 1888 fol⸗ gendes Zeugnis ab: „Von da ab, 1868/69, ſind wir bis 1870 ununterbrochen in der Befürchtung vor dem Krieg, vor den Verabredungen geblieben, die zur Zeit des Herrn von Beuſt in Salzburg und anderen Orten zwiſchen Frankveich, Italien und Oeſterreich getroffen wurden und von denen man beſorgte, daß ſie auf unſere Koſten geſchehen wären Es war damals die Befürchtung vor dem Kriege ſo groß, daß ich in dieſer Zeit als Miniſterpräſident den Be⸗ ſuch von Kaufleuten und Induſtriellen erhal⸗ ten habe, die mit ſagten: Dieſe Unſicherheit iſt ja ganz unerträglich; ſchlagen Sie doch lieber los! Lieber Krieg, als länger in dieſem Druck auf allen Geſchäften zu ver⸗ harren! Wir haben ruhig abgewartet, bis auf uns losgeſchlagen wurde, und ich glaube, wir haben wohl daran getan, uns ſo einzurichten, daß wir die Angegriffenen blieben und nicht die Angreifer waren.“ Was er hier in den Schlußworten für ſich und ſeine Politik als„wohlgetan“ in Anſpruch nimmt, darf man auch für die heutigen vevant⸗ wortlichen Leiter unſerer Politik und ihre Ent⸗ ſchließungen als maßgebend bezeichnen. Auch ſie haben gewartet und ſich ſo eingerichtet, daß wir die Angegriffenen blieben und nicht die Angreifer waren. Damit iſt das ganze Unrecht, das vings um uns in wohlberechneter Weiſe zum Kviege verdichtet wurde, vor aller Welt offenbar. Wir aber werden ferro et igni den Frieden wiederherſtellen, der der Welt nottut und, ſo Gott will, dafür Sorge tragen, daß er ſobald von keiner Seite wieder gebrochen wird. Die Baltung der Bereinigten Staaten. Berlin, 13. Aug.(Von unſ. Die maßgebenden Kreiſe der Ber niſchen Kolonie veröffentlichen folgende Ex⸗ klärung: Die Deutſchen haben in anbettacht ihres heldenhaften Verteibigungskampfes einer gerechten Sache der ganzen Ziviliſation ein aß⸗ ſoluts Anrecht, von dem Bolke denkbar größte Unterſtützung zur He aller durch England hervorgerufenen Verkehrsſtörun⸗ gen zu erlangen und auch im übrigen das bös⸗ artige engliſche Treiben gegen jedes Völkerrecht 550 Die nord⸗ und ſüdamerikantſchen ürger müſſen Bereinigungen gründen, um nach Durchſchneidung der Kabel zwacken Amerika und dem europäiſchen Kontinent die zweifellos durch England falſch unterrichtete Oeffentlichkeit nach Muſter der deutſchen wahr⸗ heitsgemäßen Berichterſtattung aufzunkaren And die korrekte Veröffentlichung aller europäſchen Ereigniſſe zu ermöglichen. Ferner müſſen die nord⸗ und ſüdamerikaniſchen Regierungen den Export von Nahrungsmitteln nach den eng⸗ liſchen Kolonien, ſowie nach Ergland ſelbſt in Form eines Ausfuhrverbotes unmög⸗ lich machen. Die Grenze zwiſchen den Ver⸗ einigten Staaten und Kanada muß unter allen Umſtänden geſchloſſen werden, da Kanada neben anderen engliſchen Kolonien zweiſeltos die hervorragendſte Kornkammer des engliſchen Mutterlandes werden wird. Durch den Dieb⸗ ſtahl, deſſen ſich die engliſche Regierung im Ge⸗ genſatz zu dem allgeminen Völkerecht und im Gegenſatz zu den vor nicht allzu langer Zeit mit Deutſchland gemachten Extravereinbarun⸗ gen ſchuldig gemacht hat, indem ſie unbeſchützte afrikaniſche Kolonien unter Aufreizung des Raſſenhaſſes beſetzt und außerdem ahnungs⸗ loſe Kauffahrteiſchiffe Deutſchlands kaperte, muß den nord⸗ und ſüdamerikaniſchen Regie⸗ rungen zur Pflicht gemacht werden, einzeln oder geſchloſſen einer engliſchen Nation der⸗ artige ſchimpfliche Handlungen ſtrikte zu unter⸗ agen. Allen nach Amerika zurückkehrenden Freunden der Gerechtigkit wird die Veröffenk⸗ lichung und Durchführung derartiger Maß, nahmen ans Herz gelegt. Berlin, Hotel Adlon, 12. Auguſt 1914. gez.: H. B. R. Paffe, Newyork. Jur Ausführung der Gnaden⸗ Erlaſſe. WBerlin, 12. Aug. Der Juſtizminiſter hat zur Ausführung der allerhöchſten Gnaden⸗ Erlaſſe vom 1. bis 14. Auguſt folgendes ver⸗ fügt: Geſamtſtrafen, die wegen der unter dem ctllerhöchſten Gnadenerlaß vom 4. Auguſt fallen⸗ den Straftaten erkannt ſind, ſind inſoweit er⸗ laſſen, als die ihnen zu Grunde liegenden Ein⸗ ſätze(Einzelſtrafen) in den Rahmen des Er⸗ laſſes fallen, ohne Rückſicht auf die Höhe der Geſamtſtrafe. In den Strafſachen, in denen durch den allerhöchſten Erlaß vom 1. Auguſt die Strafen erlaſſen worden ſind, ſind die Koſten bis auf Weiteres nicht einzufordern, oder iner amerika⸗ inzutreiben. ** W. Köln, 12. Aug. Die Vorſtände der Ehriſtlichen Gewerkſchaften haben beſchloſſen, aus deren Vermögensbeſtand 4 bis 5 Millionen Mark den Hinterblie⸗ benen der Kriegsteilnehmer und ſonſtigen durch den Krieg Geſchädigten zuzuwenden. Mehrere Verbände zahlen zu den ſtaatlichen und kommtunalen Unterſtützungen monat⸗ lich noch 12 bis 15 Mark Zuſchuß. Andere gewähren, obwohl die Mitgliedſchaft für die Kriegsteilnehmer ruht, an die Hinter⸗ bliebenen der im Felde Gefallenen Sterbe⸗ geld, eine einmalige Witwen⸗ und Waiſen⸗ unterſtützung oder dergleichen. An einzelnen Orten werden Fürſorge⸗ und Beratungsſtellen zur Erteilung von Auskünften, Anfertigung von Eingaben uſw. errichtet. Die nicht am Kriege teilnehmenden Gewerkſchaftsbeamten verzichten je nach ihrem Famjilienſtand auf 2 bis 40 Prozent ihres Gehaltes. lung zuwendend, mit erhobener Stimme die Worte äußert:„Da auch ich, gleich meinem erlauchten Vorredner, meine Ausführungen in keinem anderen Idiom zu Ende führen mag als in demjenigen, mit welchem im begonnen, ſo laſſen Sie mich jetzt, in Ihrem Namen mit, ausrufen: „Vivat terra Baltica Et qui illam regit!“ Der Eindruck auf allen Seiten war ein faſ⸗ zinierender: auf den Generalgouverneur und einen Beamtenſtab ſchien er eine eigentümlich verblüffende Wirkung auszuüben, während in den baltiſchen Reihen allenthalben das Bewußt⸗ ſein Platz griff, daß Livland der Entwicklung der Ereigniſſe ruhig entgegenſohen könne, ſo lange dieſer Mann von der Regierung ſelbſt an die Spitze der Provinzialverwaltung geſtellt bleibe. Sein Name hat einſt im Baltenlande in aller Munde gelebt: von ſeinem ſyrüühenden Witz, von ſeiner Schlagfertigfeit, aber auch von ſeiner unermüolichen Arbeitskraft und ſeinem ſcharfen Blick für Verwaltungsangelegenheiten, wie von der durch keine Menſchenfurcht und keine äußeren Schwierigkeiten unterdrückten Energie ſeines Strebens und Schaffens weiß jeder zu erzählen, dem die Geſchehniſſe Livlands in den ſechziger bis achtziger Jahren des vorigen Jahr⸗ hunderts nicht unbekannt geblieben ſind. Ein halbvergeſſener baltiſcher Dichter. Der Name Viktor Andrejanoffs zählt heute — noch nicht zwei Jahrzehnte nach dem Ableben des talentvollen deutſch⸗ruſſiſchen Dichters— erſchöpft, als der Gouverneur, ſich der Verſamm⸗ 2— zu den faſt vergeſſenen. Und doch wäre ſo manches von den Erzeugniſſen ſeiner eigentüm⸗ lich friſch und lebenswarm pulſierenden Lyrik des dauernden Fortlebens wert geweſen und würde ohne den grellen Mißklang ſeines per⸗ ſönlichen Finale zweifellos noch heute, als ein wertes Vermächtufs gehegt, auch über die Gren⸗ zen ſeiner engeren Heimat hinausgetragen werden, Sein letztes Auftreten an der Oeffentlichkeit zerſtörte manch ſchöne Hoffnung, gar manche an ſich gewiß berechtigte Illuſion, die ſeine bal⸗ tiſchen Freunde und Verehrer in die Kraft ſeines Wortes, ſeiner Feder und die Treue ſeiner Geſinnung während der trübſten politi⸗ ſchen Zeiten Livlands geſetzt hatten. War es doch ein Abfall von der deutſchen Sache in dem ſehwergeprüften Lande juſt in dem Augenblicke, als ſeine Sprache und ſeine altbewährten Er⸗ ziehungsanſtalten ihm genommen wurden, ſa als von ſeiner durch Alexander den Ge⸗ ſegneten begründeten Univerſität, dem alten Dorpat: dem einigenden Mittelpunkte der Pro⸗ vinzen und ihrem geiſtigen Bollwerk wider Mongoliſierung und aſiatiſche Barbarei, der Name ſolbſt durch einen Ukas Alexanders des Dritten vom Erdboden getilt werden ſollte! Der gegenwärtige Zeitpunkt rechtfertigt es, ein aus naheliegenden Gründen im Baltenlande unveröffentlicht gebliebenes, nur wenigen Per⸗ ſonen überhaupt bekannt gewordenes Gedicht des Sängers, das einen tiefen Einblick in die Seele des viel Bewunderten und viel Geſchmäh⸗ ten eröffnet, aus ſeinem Gewahrſam hexvorzu⸗ holen und weiteren Kreiſen beenee zu machen. Der Augenblick iſt vielleicht mehr als ein anderer dazu geeignet, den Mahnworten des verewigten Dichters im Herzen eines ſeden treuen Deutſchen lebendigſten Widerhall zu ver⸗ leihen. Zum Verſtänduis der Leſer ſeien einige Mit⸗ teilungen über die Perſon und Lebensverhält⸗ niſſe des Verfaſſers wie gleichfalls über einige Vorfülle auf dem politiſchen Gebiet ſener Tage voraufgeſchickt. Gegen Ende der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts als Sohn ruſſiſcher Eltern ge⸗ boren, gelangte Viktor von Andrejanoff in früheſtem Kindesalter nach Riga, wohin ſein Vater als Regierungsbeamter verſetzt ward. Nach Abſolvierung des von der ruſſiſchen Staatsregterung unterhaltenen deutſchen klaſſiſch⸗humaniſtiſchen Gmnaſtums am genann⸗ ten Orte wandte er ſich dem Univerſitätsſtudium in Dorpat zu, wo er mehrere Jahre hindurch als Helteber„Landsmann“ aktives Mitglied des Lipländerkors„Livonſa“ war. Trotz äußerer Zugehörigkeit zu der herrſchenden griechiſch⸗ orthodoxen Staatskirche war er ſo vollkommen in das baltiſche Deutſchtum aufgegangen, daßz er nicht nur in bezug auf das allgemeine Kul⸗ turleben, ſondern auch politiſch in rückhaltloſer Offenheit dazu hielt, ſich ſelbſt ausdrücklich als „Livländer“, nicht als„Ruſſen“ bezeichnend. Nun war im Jahre 1888 in Riga, der führen⸗ den Hauptſtadt und dem Brennpunkt der ge⸗ meinſamen Landesintereſſen der Oſtſeepropin⸗ zen, ein Zeitungsblatt gegründet worden, das es ſich zur Aufgabe machte, das deutſche Balten; tum auf eine ausgeſprochen ee Art und Weiſe anzufallen, es herubzuwürdige und zu verunglimpfen, die Mittelſchichten . Sefle. Grneral⸗Auzeiger.— Hadiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Donnerstag, den 13. Auguſt 1912 WBerlin, 12. Aug. Der Kaiſer emp⸗ fing heute um 12% Uhr den öſterreichiſch⸗ ungariſchen Botſchafter Grafen von Scögeni⸗Marich zur Ueberreichung ſeines Abberufungsſchreibens. WBerlin, 12. Aug. Nach einer Verfügung des preußiſchen Miniſteriums des Innern ſind die geſetzesmäßig zu bewilligenden Unter⸗ ſtützungen für die Familien der in den Dienſt eingetretenen Mannſchaften mit tunlichſter Beſchleunigung zahlbar zu machen. Sie erfolgen nur in Fällen von Bedürftigen. Anträge zur Unterſtützung ſind an die Ge⸗ meindebehörden zu ſtellen. Mannheim. Einquartierung. Wie wir hören, wird das Erſatz⸗Bataillon des Reſerve⸗Infanterie⸗Regiments Nr. 40 noch einige Zeit in Mannheim verweilen. Das Eimquartierungsamt hat deshalb in Ausſicht gettommen, die Mannſchaften ganz oder teil⸗ weiſe umzuquartieren, je nach der Zahl der Quartiere, die noch unbelegt zur Verfügung ſtahen. Das Erſatz⸗Bataillon ſoll nach mili⸗ täriſcher Vorſchrift in der Umgebung der N 6⸗Schule ſtationiert bleiben. Die Umquar⸗ tierung iſt auf Ende dieſer Woche zu erwarten. Näheres wird noch bekannt gegeben. * Auskunftſtelle. Wie bereits kurz mitgeteilt wurde, iſt im Anſchluß an die Anmeldeſtelle für freiwillige Hilfsarbeit eine Auskunftſtelle einge⸗ richtet worden, die ſich im Rathaus, Zim⸗ mer 48, befindet. Dieſe Auskunftſtelle erteilt Rat und Auskunft an jedermann über alle Einrichtungen der Stadt, des Roten Kreuzes und die hier vorhandenen Wohlfahrtseinrich⸗ tungen, ferner über militäriſche Angelegen⸗ heiten, über Einquartierungsangelegenheiten, über ſoziale Verhältniſſe und Verkehrsverhält⸗ wiſſe(ſomit hierfür nicht die Handelskammer zuſtändig iſt), ferner über Rechtsfragen jeder Art, ſoweit ſie mit dem Krieg zuſammen⸗ hängen. Die Auskunftſtelle, der ſich eine An⸗ zahl freiwilliger Hilfskräfte als Sachverſtän⸗ dige zur Verfügung geſtellt hat, iſt geöffnet vormittags von 8 bis 12 und nachmittags von 3 bis 7 Uhr, für ſoziale und juriſtiſche Fragen jedoch nur von 5 bis 7 Uhr(Samstags nach⸗ mittags geſchloſſen). * Mannheims Backfiſche haben uns den Krieg erklärt. Wir hatten im Montag Mittagblatt vor zu über⸗ triebener Putzſucht und vor zu auffälliger Klei⸗ dung gewarnt, dabei aber als ſelbſtverſtändlich angenommen, daß es in unſerer Stadt genug junge Mädchen geben werde, die dieſe Mah⸗ nung, die am Sonntag auch bei den Kriegs⸗ gottesdienſten von den Kanzeln herab an die Kirchenbeſucherinnen erging, als eine An⸗ maßung und Beleidigung anſehen würden. Wir hatten aber nicht geglaubt, daß es ſogar zu entrüſteten ſchriftlichen Proteſten kommen würde, Geſternging uns nun ein ſolcher Proteſt auf einer Poſtkarte zu. Die„junge Dame“, die die Karte ſandte, hatte aber nicht den Mut, mit ihrem Namen zu unterſchreiben. Sie hüllte ſich in die bei derartigen Anrempelun⸗ gen beliebte Anonymität und goß die Schale ihres Zornes mit folgenden„niederſchmettern⸗ den“ Worten über uns aus(Wir bringen die Zuſchrift genau in Wortlaut und Interpunk⸗ tion, damit auch unſere Leſer feſtſtellen können, daß die Schulbildung des Backfiſches 7 ————— Bevölkerung nach Möglichkeit dagegen zu hetzen und ſeine Leſer zu dem„einzig natürlichen“ Anſchluſſe an das Ruſſentum zu mahnen. Bei der geringen Abonnentenzahl des Blat⸗ tes und andererſeits der völligen Mittelloſigkeit des Herausgebers lag es auf der Hand, daß er mächtige Gönner hinter ſich haben mußte: ge⸗ noß er doch ſogar für die Herausgabe des Or⸗ gaus eine öffentliche Subvention von ſeiten der 2 ementsregierung! Unter dieſen Um⸗ ſtänden griff die deutſche Bevölkerung Rigas zur Selbſthilfe. Eenes Morgens gelangten in jedes Haus und jede Einzelwohnung der Stadt und der drei Vorſtädte ſowie der beiden Vororte Altona und Hagensberg hektographierte Aufrufe mit der Ankündigung, daß jeder Abonnent und Inſe⸗ rent, jeder Käufer, Verkäufer, Austräger oder auch nur Gelegenheitsleſer des Blattes fortan den unbeugſam durchzuführenden, keine Aus⸗ nahme zulaſſenden Verruf ſeitens der treu⸗ patriotiſch geſinnten Balten zu gewärtigen habe. Keine Gaſtwirtſchaft, kein Kaffeehaus, die das Blatt hielten, würden mehr Zuſpruch finden; von keinem Bäckergeſchäft dürfe Brot werden, deſſen Laufjungen(nach alter Sitte) 5 7 e 31 5 fernerhin in ſeine reſp. Abonnentenhäufer austrag He —— n; kein Hausbeſitzer, der einen ktes unter ſeinem Dache dulde, gegrüßt werden, geſchweige halten, vielmehr ſeine or Ablauf des Ver⸗ Vom ſelben Tage Hört f, und vier Monate ſpäter war das Unternehmen, welches ſeither ſogar ſein Papier von auswärtigen Fabriken Und jedenfalls auch die Herzensbildung in um⸗ gekehrtem Verhältnis zu ſeiner Dreiſtigkeit — Und jedenfalls auch die Herzensbildung— Verſchiedene junge Mädchen und Bak⸗ fiſche, möchten ihnen nur mitleilen, daß ſie ſich ihrer Kleider betreffend, von ihnen abſolut keine Vorſchriften machen laſſen, ebenſo tragen wir unſeren Schmuk wie es uns beliebt, was Mamma erlaubt, iſt immer ſchicklich; daß ihre Zeitung bei uns nicht mehr geleſen wird, können ſie ſicher ſein. Wir müſſen dem„anonymen Backfiſch“ zu unſerem Bedauern geſtehen, daß uns hart⸗ geſottenen Sündern die Zuſchrift lediglich einige heitere Augenblicke bereitet hat. In dieſes Ge⸗ fühl der Heiterkeit hat ſich aber auch das des Bedauerns darüber gemiſcht, daß es in Mann⸗ heim junge Mädchen gibt, die die Dreiſtigkeit beſitzen, gegen unſere Mahnung ſchriftlich auch noch zu opponieren. Am bezeichnendſten iſt die Berufung auf die„Mamma“. Allerdings: der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum! * Das Liebeswerk. Geſtern kamen nach der Heimat reiſende Italiener mit ihren Familien hier durch. Die Heimreiſenden füllten drei Wagen. Eine hie⸗ ſige Künſtlerin nahm Gelegenheit, den Ita⸗ lienern, die viele kleine Kinder bei ſich hatten, einen Liebesdienſt zu erweiſen. Sie ſprach in mehreren Geſchäften vor, die ihr bereitwillig verſchiedene Waren aushändigten, die ſich zur Verteilung eigneten. So erhielt die Dame von der Fa. Hill u. Müller Gummikragen für die Männer und Schnuller und Spielzeug für die Kinder. Die Inſtrumentenhandlung von Keßler ſpendete muſikaliſches Spielzeug und die Fa. Ludwig u. Schütthelm Bon⸗ bons. Da die Dame die italieniſche Sprache be⸗ herrſcht, konnte ſie ſich mit den Leuten gut verſtändigen. In allen Wagen herrſchte große Freude über die Geſchenke. Erſt als alle Gaben verteilt waren, wurde die Weiterfahrt ange⸗ treten. Die Glaſerinnung Mannheim in ſeiner Vorſtandsſitzung am Dienstag, den 11. d. M. beſchloſſen, dem Ortsverein vom Roten Kreuz Mannheim als Gabe den Betrag von M. 100 zuzuweiſen. Ferner wurde be⸗ ſchloſſen, die Innungsmitglieder, welche einge⸗ zogen werden, ſowie deren Famjilienangehörige tunlichſt zu unterſtützen. Der Vorſtand des„Reichsverbandes deutſcher Zollaufſeher, Aſſiſten⸗ ten und Sekretäre“,&G V, Sitz Altona, 14000 Mitglieder, überreichte der Kaiſerin 3000., das iſt ein Drittel ſeines vorhandenen Verbandsvermögen, als Kriegs⸗ ſpende zur freien Verfügung für Liebestätigkeit an Verwundeten. Vom Vorſtande des Reichs⸗ verbandes wurde ferner eine weitere Hilfsaktion für die Hinterbliebenen gefallener Mitglieder des Verbandes ins Auge gefaßt, denn von den Zollaufſehern, Zollaſſiſtenten und Zollſekre⸗ tären ſind über die Hälfte der 14000 Mitgliedar des Reichsverbandes noch freiwillig mit ins Feld gezogen, ſoweit ſie nicht ſchon auf der Grenzwacht im Oſten und Weſten den erſten ſchweren Anprall der feindlichen Truppen mit abzuwehren hatten. Seinen alten Traditionen getreu, wird das„Grüne Armeekorps“, Deutſch⸗ lands Zöllner, auch ferner treue Wacht an un⸗ ſeren Grenzen halten. Die„Vaterländiſche“ und„Rhe⸗ nania“, Vereinigte Verſicherungs⸗ Geſellſchaften, Akt.⸗Geſ.(Geſchäfts⸗ ſtelle Mannheim) zahlt ihren zu den Waffen einberufenen unverheirateten Beamten das volle Gehalt für den Monat Auguſt aus und den verheirateten einberufenen Beamten das 195 Gehalt während der Dauer des Krieges weiter. Hat * *M Baden⸗Baden, 12. Aug. Der Ehren⸗ bürger der Stadt, Großkaufmann Sielken hat der Stadtgemeinde zur Linderung der Not während der Kriegsdauer 10000 Mark zur Ver⸗ fügung geſtellt. ———.—— Ungefähr um die Zeit des Büngner⸗Zwiſchen⸗ falles wurden die deutſchen Balten, und unter ihnen vor allem die Freunde und Bekannten Viktor von Andrefanoffs, wie yom Donner ge⸗ rührt, als von ihm im Feuilleton des verpönten Schandblattes ein ſpaltenlanger Artikel erſchien, worin er ausführte, daß ihm plötzlich die Schup⸗ pen von den Augen gefallen ſeien: jetzt endlich habe er ſich ſelbſt gefunden und erkannt, daß ſein bisheriges Leben, Streben und Fühlen ein langer Irrtum geweſen ſei. Ruſſe ſei er und habe es zu ſein; ſeine Eltern treffe die Schuld ſeiner Untreue an den heiligſten Gütern ſeines Volkes. Die germaniſierende Erziehung habe ihn mit einem ſchleichenden Gift durch⸗ zogen, das aber nun von ſeinem ſtarken Or⸗ ganismus beſiegt und ausgeſchieden ſei. Dank ſage er ſeinen ruſſiſchen Freunden, die ihm hier⸗ zu geholfen, und gelobe ihnen, die Sache ſeines ruſſiſchen Vaterlandes, ſeines ruſſiſchen Volkes fortan in Wort und Schrift gegen die foemden Eindringlinge zu fördern als Treueſter unter den Treuen. Er gelangte nicht mehr dazu: bald hierauf zerfiel er völlig mit ſich ſelbſt und ſtarb wenige Jabre äter. Am Tage ſeines Abfalles erhielt ſein liebſter Freund, der vortreffliche derzeitige Profeſſor D. am Rigaſchen Polytechnikum, Kanzelleidirektor und die Seele des Inſtituts, der ihm kurz zuvor wegen ſeiner Charakter⸗ ſchwäche und Haltloſigkeit den Bruch ihrer Be⸗ ziehungen eröffnet halte, das folgende Gedicht ohne ſonſtige Zeile von ihm zugeſandt: Glückauf, glüczauf am baltiſchen Strand, Jybr treuen deulſchen Brüder! München, 12. Auguſt. Die Pfälziſche Bank, Bayriſche Handelsbank, Bayr. Hypo⸗ theken⸗ und Wechſelbank, Bayr. Vereinsbank, die Süddeutſche Bodenkreditbank haben für die allgemeinen Anſammlungen zuſammen rund 200 000 Mark gezeichnet. JDortmund, 12. Aug. Die Aktiengeſell⸗ ſchaft„Phönix“ ſtiftete 100 000 Mark für das Rote Kreuz. Berlin, 13. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Der Verein„Berliner Preſſe“ hat in ſeiner geſtrigen General⸗Verſammlung beſchloſſen, zur Unterſtützung ſeiner ins Feld ziehenden Mit⸗ glieder die Summe von 30000 Mark zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. .— Aus Stadt und Land. Mannheim, 13. Auguſt. Nachtrag zur Tagesordnung für die Sitzung des Bürger⸗ ausſchuſſes am Donnerstag, den 13. Auguſt, nachmittags 4 Uhr. Arbeitsloſenfürſorge. Stadtratsbeſchluß. Ziffer 11 Paragr. 1 bis 8 der Beſtimmungen über die Arbeitsloſenfür⸗ ſorge findet für die Dauer des Kriegszuſtandes auch ſinngemäße Anwendung auf Perſonen, die nicht Arbeitnehmer ſind, wenn ſie infolge Aus⸗ bruchs des Krieges die gewöhnliche ihren Unter⸗ halt ſichernde Beſchäftigung nicht ausüben kön⸗ nen. Der Bürgerausſchuß wird um Zuſtimmung zu dieſem Beſchluß gebeten. Begründung: Durch den Krieg werden eine größere Anzahl von Einwohnern, die ſeither einen ſelbſtändigen Ge⸗ ſchäftsbetrieb geführt haben, aber zu nennenswer⸗ ten Rücklagen dabei nicht in der Lage waren, ihre Exiſtenz verlieren. Es wäre nicht billig, wenn wan ſolchen Perſonen in dieſer außergewöhnlichen Zeit die Wohltat der für die Arbeitsloſenfürſorge ge⸗ troffenen Einrichtungen vorenthalten wollte. *Ernannt wurden Gymnaſiumsdirektor Otto Kunzer in Offenburg und Kreisſchulrat Guſtav Künkel in Konſtanz unter Verleihung des Titels Regierungsrat zu Hilfsreferenten im Miniſterium des Kultus und Unterrichts, Profeſſor Dr. Alvert Kuntzemüller an der Leſſingſchule— Real⸗ ghmnaſium mit Roealſchule— in Mannheim zum Direktor der Realſchule in Tauberbiſchofsheim, Han⸗ delslehrer Joſef Zimmermann in Konſtanz zum Vorſteher(Rektor) einer großen Fachſchule unter Uebertragung der Stelle des Vorſtehers der Handelsſchule in Konſtanz und Finanzſekretär Ed. Kunz in Boxberg zum Steuerkommiſſär. *Ju den Ruheſtand verſetzt wurde der Hilfs⸗ referent im Miniſterium des Kultus und Unter⸗ richts, Geheimer Regierungsrat Ludwig Malhy, fſeinem Anſuchen entſprechend. *Verſetzt wurde Verwaltungsſekretär Johann Zick in Buchen zum Bezirksamt Mosbach(ſtatt Lörrach) und Verwaltungsſekretär Enmil Auer⸗ bach in Oberkirch zum Bezirksamt Lörrach(ſtatt Mosbach). * Todestag des Oberbürgermeiſters Martin. Heute vor einem Jahre wurde uns Herr Oberbür⸗ germeiſter Paul Markin plötzlich durch den Tod entriſſen. Noch iſt das unerwartete Hinſcheiden unſeres unvergeßlichen Stadtoberhauptes in Aller Erinnerung. Wenn man ſich die Weſenszüge Heimgegangenen an ſeinem heutigen Todeslage noch einmal vor Augen führt, dann wird man ſich ſagen, daß ein Hauptcharakterzug Paul Martins ſein warmherziger Patriotismus war. Es würde ihm eine hohe Freude bereitet haben, wenn er die begeiſterte Erhebung des ganzen deutſchen Lolkes hätte miterleben dürfen, wenn er, der ſtets für die Ausgleichung der ſozialen Gegenſätze eingetreten iſt, zu ſeiner Genugtuung hätte erfahren bdürfen, daß in dieſen ſchweren Tagen alle Standesunter⸗ ſchiede ausgelöſcht und aller Parteihader begraden wurde. In dieſem Sinne wollen wir des Stadt⸗ oberhauptes, der nun ſchon ein Jahr von aller Erdennot ausruht, in Dankbarkeit und Verehrung gedenken! C TPT0PTPTTTTTTPTPTTTGGcccccccccccc Ermaunnt euch und haltet das Banner hoch Der deutſche Sprache und Sitte; Die alten Helden, ſie leben noch, Sie wandeln in eurer Mitkte: Martinus Luther gibt, unverzagt Wie einſt, euch ſeinen Segen, Und Hutten donnert:„Ich hab's gewagtl“ Den feindlichen Schergen entgegen. Und Goethe blickt aus olympiſcher Wolk' Hinunter auf das Getriebe: „Ich ſchrieb für das ganzſe deutſche Volk— Es wahr' mein Gedächtnis in Liebe!“ Doch an der himmliſchen Harfe ſitzt Beethoven und greift die Saiten— Wie Wetterleuchten es niederblitzt In die dunkele Nacht der Zeiten Das deutſche Lied, und das deutſche Wort, Und der deutſche Gott im Himmel, Sie halten Wache, fort und fort, Hoch über dem Kampfgetümmel. Wer will der heil'gen Dreieinigkeit Entreißen der Zukunft Fahnen? Nach Aſien, Slawe, trage den Streit— Europa gehört den Germanen! Nach mehr als einer Richtung bemerkenswert erſcheint dieſe tief und feurig empfundene, genial komponierte und mit begeiſtertem Schwunge in Worte gebrachte Ermahnung aus dem Munde eines Ruſſen an alle Deutſchen! Und nach mehr als einer Richtung ſcheint der gegenwärtige Zeitpunkt geeignet, ſie aus dem Gewahrſam ans Tageslicht zu holen— nicht allein als eine verſöhnende Erinnerung an den abtrünnig gewordenen Dichter, ſondern ebenſo 28 Gedrängt an des ſchwindelnden Abgrunds Rand, Ermaunt euch zur ing wieder! als erhebenden Mahnruf an jedes deutſche * Friedrichspark. Wir möchten darauf h weiſen, daß die Anlagen des Friedrichsparkes für/ das Publikum auch weiterhin zugänglich hleiben, und daß die Reſtaur ation ſtets geöffneß iſt, dagegen finden ſchon ſeit längerer Zeit keine Konzerte mehr ſtatt. * Ernennung zum Hoflieferanten. Großherze Friedrich von Baden hat Herrn C. Heim, In⸗ haber der Conditorei Rumpelmaher in Baden⸗ Baden, perſönlich zum Hoflieferanten ernam Herr Heim, welcher gleichzeitig Direktor unſere⸗ bekannten hieſigen Café Rumpelmayer und Inhaber der berühmten 1770 gegründeten Con⸗ ditorei und Café Bütſchly in Frankfurt a. W. i, gilt als Autorität und Begründer des weuzeitigen Kaffeehausweſens und erfreut ſich eines Well⸗ rufes. Wir beglückwüwſchen Herrn Heim zu ſeiner Ernennung und ſind ſicher, daß die Nachricht da⸗ von unſere Leſer ſelbſt in der gegenwärtigen Zen intereſſieren wird. * Tötlicher Unglücksfall. Heute früh kurz vor 6 Uhr wurde auf der Rheinbrücke an der Lud⸗ wigshafener Seite ein Streckenarbeiter von einer einzelnen Maſchine erfaßt und ſoßort getötet. * Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich geſtern im Allgem. Krankenhauſe hier. Der 30 Jahre alle Monteur Emil Sütterlin, wohnhaft Bren weg 1, war im Krankenhaufe mit der Reparatut eines elektriſch betriebenen Ventilators beſchäftig Zur Kontrolle ſeiner Arbeit ſchaltete er den Strom ein und brachte unglücklicherweiſe die vechte Hand in den Ventilator, die ihm infolge deſſen buchſtäb, lich vom Handgelenk geriſſen wurde. * Mutmaßdliches Wetter am Donmerstag und Freitag. Die Wetterlage iſt unverändert. Freitch iſt trockenes und warmes Wetter zu erwarten. Polizeibericht vom 13. Auguſt 1914. Leichenländungen. Die Leiche des im Pü lizeibericht vom 10. ds. Mts. erwähnten 9 Jahre alten Volksſchülers Alfred Bommer(richtig Rud. Bru n⸗ mer), welcher am 9. ds. Mts. beim Baden im Indy⸗ ſtriehafen ertrunken iſt, wurde am 12 ds. Mts. nach⸗ mittags daſelbſt geländet und auf den Friedhof hier verbracht.— Weiter wurde geſtern abend 8 Uhr am linken Neckarufer in der Nähe der Renzſtraße die Leiche des im Polizeibericht vom 11. ds. Mts. erwähn⸗ ten, am 10. ds. Mts. beim Baden im Neckar bei der Fendenheimer Fähre ertrunkenen 38 Jahre alten vei⸗ heirateten Speuglers Karl Bohrmann von Fen⸗ denheimgeländet und in die Leichenhalle des hit⸗ ſigen Friedhofs verbracht. kung mitgeteilt werden 1 55 5 f 8 f f S 8 Küchenbrand. Am 12. ds. Mts. vormittagz 6 brach in einer Küche des 3. Stockes im Hauſe 7, hier, vermutlich durch Herausfallen glühender Kohlen J aus dem Herd, Feuer aus, welches von der Beruſßz geg feuerwehr wieder gelöſcht wurde. Der Schaden ſol Ma ebwa 75 betragen. BVeues aus Cudwigshafen. un * Die geſtrige Stadtratsſitzung befaßte ſich zu, 11 0 nächſt mit den Maßnahmen aus Aulaß des Kriegs⸗ zeig zuſtandes. Oberbürgermeiſter Hofrat Krafft reſe⸗ 755 rierte über die vom Bau⸗, Haupt⸗ und Finanzaus⸗ 75 ſchuß ſowie dem Wohlfahrtsausſchuß gemachten Vor⸗ 14 ſchlage. Erſterer hat Maßnahmen zur Mehlkieferung vor unternommen und zwar ſoll der jeweilige Beſtand auf mindeſtens 2200 Sack Weizenmehl und 3000 Sag best Roggenmehl firiert werden. Weiter wirpd er ſich mit des der Beſchaffung der hauptſächlichſten Nahrungsmittel d ſowie der Kohlen befaſſen. Verſchiedene Schulen wer⸗ + den zu Lazarettzwecken zur Verfügung geſtellt. Der gen Wohlfahrtsausſchuß verlangt die Gewährung eines run Kredites in unbeſchränkter Höhe. Um der Lebenz 8 mittel⸗Preisbildung beſondere Aufmerkſamkeit zu Rei ſchenken, wurde eine Marktkontrollko m miß troß ſion gebildet, die im allgemeinen zu Beauſtandun⸗ G0l gen keinen Anlaß fand. Der Kartoffelpreis wurde nunmehr auf%½ Pfg. für Landwirte und 7 Pfg. fül 113 Händler feſtgeſetzt. Um den Wünſchen der Pfälzer For Obſtzütchter entgegenzukommen, wird auf dem ſüdli⸗ 5 chen Markte von morgen ab ein läglicher Obſtmarl erst abgehalten. Ferner faßte der Wohlfahrtsausſchuß nen folgende Beſchlüſſe Den einberufenen ſtädtiſchen Be⸗— amten und Bedienſteten wird der Fortbezug des Ge⸗ halts gewährt.§ 26 der Dienſtvorſchriften für die 63.2 ſtädtiſchen Tohnarbeiter ſagt den Arbeitern bei Einge ſes rufung zu Friedensübungen den Weiterbezug des Ge. 8 haltes zu; der Paragraph ſoll auch Anwendung auf die W4Al Kriegszeit finden. Die einberufenen ſtädtiſchen Ar. Die beiter und Beamten ſollen bei der Ortskrankenkaſe Min weiterverſichert werden. Man rechnet beſtimmt auf Unterſtützung der Großbetriebe durch Weiterführen gJan derſelben, um der Arbeitsloſigkeit zu ſteuern, und 5 durch Gewährung vonm Unterſtützungsgeldern an, die a Zurückgebliebenen Einberufener. Bezüglich der Berre] dure beſſerung der Verkehrsverhältniſſe mit Maunheim vori ſind Berhandlungen mit Mannheim gepflogen wo, die den. Mannheim wird eine Dampffähre mit einemn en Koſtenaufwand von etwa 8000 4 exrichten, die tägll⸗ ging chen Betriebskoſten werden auf 250 veranſchlagt, 8 was als zu hoch bezeichnet wird In dkeſe Koſten ſo“ 55 len ſich die beiden Städte nach Maßſtab ihrer 95 K wohnerzahl teilen.— Die Ferienheime Ramſen und] im Annweiler ſollen der Milftärbehörde zu Lazarett⸗ 5 zwecken überlaſſen werden. Außerdem wurde eine Kommiſſion eingeſetzt, die die Aufgabe hat, bel Strel⸗ WI tigkeiten aus Anlaß von Mietzens⸗ und anderen Zaß⸗ ſcie lungsrückſtänden zu vermitteln. Dieſe Vorſchläge 155 beti den die einſtimmige Genehmigung des Stadtrats 33 111 der 855 5— ee I133, Sicherheitswachdtenſte ſchrift erlaſſen, nach der jeder über 21 Jahre alte 855 Von perlich und moraliſch hierzu qualifizierte— alSO Einwohner verpflichtet iſt, auf Berlangen der Be 176 hörde gegen eine Entlöhnung, die feſtzufetzen dem 185 Oberbürgermeiſter überlaſſen wird Sicherhektswach⸗ dienſte zu leiſten. Im Falle dringlicher Verhindernun] gatz kann ſich der Gewählte vertreten lafſen. Dieſe lage wird genehmigt, ebenſo die folgende betr. Baulinienänderung für das Gebiet der Kaiferrallee, Letzte Meldungen. ⸗ etzte ungen. 5 8 85 Erhebliche Berkehrserleich⸗ an⸗ terungen! wW. Berlin, 12. Aug. Dank der ausge dant 85 8 nen gede zeichneten Leiſtungen der deutſchen Eifenbahnen dent hat es ſich ermöglichen laſſen, jetzt ſchon en 155 0 1 0 hebliche Erleichterungen für den 25 * öffentlichen Verkehr anzuordnen. Jn tnich welchem Umfange dieſes in den einzeln 55 8 2 1 Divektionsbezirken und auf den einzelnen 11 Strecken geſchieht, wird von der Bahnyverwal Vert nittags E 7, Kohlen Jerufs, en ſol N. ch zu⸗ Triegs⸗ t reſe⸗ nzaus⸗ n Vor ferung veſtand 0 Sag ich mit mittel n wer⸗ Der eine⸗ ebens⸗ it au m miß⸗ indun⸗ wurde fg. fün fälget ſüdli⸗ tmark! gen ist. Sſchuß n Be⸗ Ge⸗ 1 die Einbe⸗ im Umlauf waren gegen 1 877,04 Mill. Perffältnis der Noten zurückgehen. Janz von den RPeichskassen- und Darlehenskassen: Prozent am 7. August. 99— Der Krieg und clie Reichsbank. Reichsbankausweis vam 7. Aug. Der zweite Ausweis der Feichsbank seit dem Begimn des Krieges mußte naturgemäß eine weitere Auspannung zeigen, wenngleich gicht zu verken- nen ist, daß sich bereits Anzeichen einer Beruhi- gung bemerkbar machen. Den Wechselbestand, der schon it der Vorwoche um 1 330,18 Mill. M. zugenommen hatte, ist erneut um 1 6560 G. V.— 69,10) Mill. M. gestiegen und erreicht jetet eine Höhe von 373707 Mill. M. gegen 931,05 Mill. M. vor einem und 1 001,21 Mill. M. vor zwei Jahren. Auch die Lombard- darleben, die in der Vorwoche um 151,00 Mill. Marle zugenommen hatten, weisen eine weitere Er⸗ höhung um 24,10(l. V.— 3, 70) Mill. M. auf. Der Gesamtbestand derselben beträgt jetzt 226,20 Mill. Mark gegen 68.47 Mill. M. ani 7. August 1013 und 60,37 Mifl. M. am 7. August 1912. Das Reich hat jedoch seine Ansprüche auf Effektenkonto, die in der Vorwoche bloß um 65,78 Mill. M. erhöht wurclen, diesmal um ganze 202,36 Mill. M. ver- mfiniddert, ohgleich in der Berichtswoche vor einem Fahre eine Erhöhung des Effelctenbestandes urt 11,50 und vor zwei Jahren um 5,14 Mill. M. statt- gelunden hatte. Liegt schon hierin ein Smptom der Beruhigung, 80 zeigt der Giroverkehr eine weitere hocherfreuliche Entwickking. Die Ein- lagen, die schon in der Vorwoche um 314,50 Mitl. Mark zugenommen hatten, sind erneut um 621 0¹ ( V.— 13,97) Mill. M. gestiegen. Sie erreichen jetzt einen Gesamtbestand von 1870,48 Mifl. M. gegen 584,90 Mifl. M. vor einem und 623,50 Mill. Mark vor zwei Jahren. Besonders bemerkenswert ist auch die Entwiche. lung der Deckungsmittel. Der Metallbestand, der in der Vorwoche 1063,37 Mifl. M. eingebüßt hatte, zeigt wieder eine Kräftigung von 67,50(2,55) Mill. Mare und beträgt jetzt 1 595,62 Mill. M. gegen 1420,80 Mill. M. vor einem und 1 260,16 Mifl. M. vor zwel Jahren. Diese Kräftigung des Metall bestandes ist auf die besonders wertvolle Zunahme des Goldvorrates zurückzuführen, der im Laufe der Berichtswoche um 224,30(8,07) Mill. M. gestie: Diese Entwickelung, die wir der Zufüh- rung des Kriegsschatzes in die Gewölbe der Reichsbank verdanken, hat dazu geführt, daß wir tro der gewalligen Kriegskosten fiber einen Goldbestand von 1477,56 Mill. M. verfügen gegen 1137½20 Mifl. M. vor einem und 931,86 Mill. M. vor zwei Jahren. Die Feichskassenscheine, die erstmalig zusammen mit den Darlehenskassenschei- nen ausgewiesen werden, mußten naturgemäß eine besonders große Zunahme erfahren. Diese beträgt 63,3 Mill. M. also rund zwei Drittel des Bestau- des vom 31. Juli, der sich auf 33,44 Mill. M. stellte, Wälrend jetzt 96,68 Mill. M. verzeichnet werden. Die Noten anderer Banken haben um 11,30(9,75) Mill. M. zugenommen und halten sich auch im ganzen auf der Höhe des Vorjahres. Daß wir die hohen Ansprüche in erster Linie durch Notenausgabe befriedigen würden, war von vorneherein klar. Doch ist die Zunahme derselben, die in der Vorwoche über eine Milliarde hinaus- ging, nicht mehr so stark. Sie beträgt 987,78 Mill. Mark(i. V.— 71,60), so daß am 7. August d. J. Noten im Gesamtbetrage von 3 807,04 Mill. M. vor M. vor emem und 1 676,74 Mill. M. vor zwei Jahren. Wäre die Notensteuer noch in Kraft, so würde sich ckie Feichsbante mit 1 632,00 Mill. M. in derselben hefinden gegen eine steuerfreie Notenreserve von 133,84 Mill. M. am 7. August 1913 und eine solche von 202,20 Mill. M. am 7. August 1912. Es ist also gegen das Vorjahr eine Verschlechterung von 1765,93 und gegen das Jahr 1912 eine solche von 1 834,38 Mill. M. eingetreten. Bedenkt man goch, 5 der Reichsbank inzwischen der Reichskriegs- tz von rund 300 Mill. M. zugeführt worden st, so gewinnt man eine ungefähre Vorstellung den ersten Kosten des uns aufgezwungenen Krieges Selbstredend mußte auch das Deckungs- Wir wollen scheinen absehen und unsere Berechnung diesma! auf diie Bardeckung beschränken. Es ergibt sich dann, daß die Noten ſetzt zu 42,90 Prozent bar gedeckt sind gegen eine Bardeckung von 52,52 Pro- zent in der Vorwoche und eine solche von 75,69 Die Bardeckung der Noten und Depositen zusammen beträgt jetzt 27,6 Prozent gegen 36,6 Prozent in der Vorwoche und 57,7 Prozent am 7. August 1013. Diese Entwicllung wird niemand von uns beun- ruhigen: Geld ist immer nur Mittel zum Zweck, und welcher Zweck wäre wohl erkabener, als die Verteidigung der eigenen Existenz gegen ruchlose Friedenssteren und Neicer unserer Aohen Nultur. N eee gogen die 725 5 0 egen dle i818 Vorwochs AK tIva en Mk. 1000) 1814 enoonte 1420 803— 2547 Netall-Bestand 1 595 618 67 592 1157 288— 8067 darunter Gold 1 477 558 224 359 17 6⁴0 901 Feſohs-Kassen-Scheine 9888)— 63 237 22 474 5 3737 foten anderer Banken 22 812 11 289 931 052—. 69 100 Wochselbestand 3 787 074 1 655 999 68 471— 33 792 Lombarddarlehen.. 228 292— 24 102 31 718— 11499 Effektendestand 134 238— 202 365 218 476— 6969 Sonstige Aktiva 287551 + 19 572 FaSsSIVa. 180 900(unver.] Grundkapftal. 10 000 dtunver.) 70 048(unver.) Reservefondss 4479 1877042— 71685 Notenumlauk 3697 203 957 781 584 900— 13 956 Deposlten 1879 477 621 011 56 614 574 Sonstige Passlva 79 2053— 30644 Aufruf an gie deutsche Industrie. Deutschland ist von Feinden umringt; die deut- sche Entwicklung der letzten Jahrzehnte ist ihnen Deshalb sollen die Früchte Die Feind- schaft gilt der deutschen nationalen Arbeit; ein Dorn im Auge. der deutschen Arbeit zerstört werden. denn sie ist die Stütze unserer Weltmachtstellung. Während draußen an Deutschlands Grenzen die Operationen beginnen, gilt es jetzt, hier im Herzen des Landes, neben vielem anderen auch dafür zu daßg die Arbeit, irgend möglich, aufrecht erhalten und zu diesem Sorgen, Wirtschaftliche soweit Zwecke die hierfür verfügbaren Kräfte auf ratio- nellste Weise gesammelt und organisiert werden, damit vor allem Zersplitterung und Vergeudung sowie das Lahmliegen wirtschaftlicher Kräfte und Werte vermieden werden. Zu diesem Zwecke haben sich der Zentralver- band Deutscher Industrieller und der Bund der Industrielen vereinigt; sie haben zunächst die Unterzeichneten, die im Augenblick erreichbar und in Berlin anwesend sind, zusammengerufen mit der Bitte, dieser Gemeinschaftsarbeit ihre Kraft zu leihen. Wir, die Unterzeichneten, sind dem Rufe ohne Zögern gefolgt und haben uns heute zu dem Kriegsausschuß für die deutsche Industrie mit dem Vorbehalt zusammengetan, daß weitere Vertreter aus den übrigen deutschen Landesstellen hinzugezogen werden. Die Zusammenfassung der gesamten geistigen und materiellen Mittel, welche die Industrie in sich vereinigt, unter einheitlicher Leitung durch die bewährtesten Führer der deutschen Arbeit, in Flüh- lung mit der Reichsverwaltung und der deutschen Finanzkraft, das ist die große Aufgabe, die wir lösen müssen. Es handelt sich um ein planmäßi- ges Zusammenwirken der bereits vorhandenen in- dustriellen Organisationen für' eine kraftvolle Ar- beitsleistung und die zweckmäßigste Verwendung der vorhandenen nationalen wirtschaftlichen Kräfte, nicht allein für unsere Landesverteidigung an den Grenzen, sondern auch für die Versorgung des inneren Bedarſes während der Dauer des Nrieges. Die Aufgaben, die zu lösen sind, umfassen die Lehensfragen der ludusfrie, Wir müssen uns eine systematische Verteilung und, Unterbringung der Angestellten und Arbeiter soWohl in der Landwirtschaft wie in der Industrie sichern. Wir können die Unterstützung und Beschäfti- Sung der infolge des Krieges notleidenden Zweige dder Inidustrie durch die außergewöhnlich in An⸗ spruch genommenen Industrien, die Ueberweisung von Ieilen des Erzeugungsprozesses und dergl. vermitteln. Wir wollen die schnellste Verbreitung der Liefe- rüngsausschreibungen des Staates und seiner ein- zelnen Verwaltungszweige(Militär-, Post-, Eisen- bahnverufaltung etc.) organisieren. Durch die Herausgabe fortlaufender Mitteilun⸗ gen über die infolge des Friegezustandes erlasse- nen Geselze, Verordnungen und Bekanntmachun⸗ gen der Behörden wollen wir die Industrie auf⸗ klären und belehren, den Industriellen Auskunft erteilen über die Sicht aus dem Kriegszustande er- gebenden Verwaltungs- und Rechtsfragen. Wir wollen die industriellen Kräfte auch sam⸗ meln für die Förderung allgemeiner nationaler Zwecke und Uans bereit halten für alle weiteren Aufgaben, die un dieser ernsten Zeit an die Indu- Strie herantr retensyerden. Der„Kriegsausschuß der deutschen Industrie““ ist sofort in Tätigkeit getreten. Der Zentralver- band Daeutscher Iigdustriell ler und der Bund der Indusfriellen Haben ich dem Kriegsausschuß mit ihren sämtlichen Organisglionen Und Einriettum⸗ gen zur Verfügung gestellt. Wir bitten alle Indutstriellen, von der Tätigkeit ihres„Kriegsausschussésee Gebrauch zu machen, ihn aber auch in jedler Wichtung nach Möglichkeit 2U unterstützen, und erhoften insbesondere die Mit- arbeit der Landes- und Fachverbände, die uner- läßlich ist, wenn die gestechten Ziele erreicht und verwirklicht werden sollen. Wir glauben deshalb, auf ihre Untersküitzung betimmt rechnen zu kKönnen. Die Geschäaftsstele des Kric ausschusses“ be⸗ VIII. Finclet sich Berlin W. 9, Linkstra dels- und Indusſrie-Zeitung —.— eeeeeeeeeeeeee 5— 2 Selemarkt, Sank- und SSrsen- SSSsd Beruhigung des Geldmarktes. W. Berlin, 12. August. Aus Großbankkreisen Wird uns mitgeteilt, daß in den letzten Tagen in Berlin wie bei den Depositenkassen in der Pro- vinz und bei den Niederlassungen der Berliner Großbanken wieder Einzahlungen von Geldern des Publikums in größerem Maße erfolgt sind, so daß bereits größere Beträge an die Zentralen über- Wiesen werden konnten. Handef und incustrie. Versummmlumg der MHandelskammer. Nächste allgemeine Versammlung Freitag, den 14. August, vormittags halb 12 Uhr. Die Sitzungen der Kriegskommission finden täg- lich vormittags um 11 Uhr statt. (NMitgeteilt von der Handelskammer für den Kreis Mannheim.) Texlilgewerbe im Krieg. W. C. Die Wirkungen des Krieges auf den Ge- schäftsgang des Lextilgewerbes werden durch drei Faktoren ausgelöst, von denen zwei sofort, der dritte erst später sich bemerkbar machen. Zu allererst verringert sich duch die Mobilmachung die Zahl der Beschäftigten. Diese Ver- ringerung ist aber in Anbetracht des Umstandes, daßg die Mehrzahl der Textilarbeiter weiblichen Geschlechts ist, nicht so stark wie in anderen Ge- werbegruppen. Im Jahre 1912 waren in den der Fabrikinspektion unterstellten Iextilbetrieben 947 325 Arbeitskräfte beschäftigt, von denen 511986 weiblichen Geschlechts waren. Von den 435 339 männlichen Arbeitskräften dürften schät- zungsweise noch nicht 200 000 Köpfe dem Textil. gewerbe durch die Mobilmachung entzogen sein, s0 daß die Zahl der Beschäftigten, die verfügbar blieben, auf rund 750 000 zu veranschlagen ist. Um 11,5 Prozent der Arbeiterzahl wäre also die Beschäfligtenziffer höchsten Falls gesunken. Zwei⸗ fellos geht aber der Beschäftigungsgrad in der Mehrzahl der Textilbetriebe weit stärker als um 115 Prozent zurück. Denn der Eingang der Aufträge— und dies ist der zweite wichtige konstituierende Faktor für die Kriegskonjunktur im Textilgewerbe— ist alsbald im Durchsclinitt zu- nächst auf ein Minimum gekallen. Dieser Zu- stand wird bei verschiedenen Branchen nur ganz vorübergehend sein, aber für eine FReine von anderen Branchen ist damit zu rechnen, daß die Aufträge sich für absenbare Zeit nicht heben werden. Und zwar werden von disser fotalen Un- gunst Hauptsächlich die Betriebe solcher Branchen getroffen, die entweder besserè und ſfeuerere Ge- brauchs- oder Luxusartikel resp, die Halbfabrikate dazu herstellen, oder die in überwiegendem Maße auf die Ausfuhr angewiesen sind. So werden eine ganze Reihe von Branchen im Königreich Sachsen und im rheinischen Gebiete ihren Betrieb einstel- len müssen. Es kommt nämlich auch noch hinzu, daßß gerade in diesen besseren Sachen die Lager der Detaillisten und zum Teil auch der Grossisten ziemlich überfüllt sind, die Kauffust und Kaufkraft des Publikums aber schwach ist und vorläufig schwach bleiben wird. Besser daran sind die Be- triebe, die Leibwäsche und Bekleidungsstoffe in billigen und mäßig teuren Waren herstellen. Auch hier wird zwar eine Absatzeinschränkung statt- kinden, aber nur in engen Grenzen. Diese dürfte durch den starken Bedarf von Militar und Marine beinahe wieder ausgeglichen werden. Kommen diese Bestellungen auch nur einem bestimmten Kreis von Betrieben zugute, so werden sie doch einem Teil der zur Beschäftigungslosigkeit ge- zwungenen Arbeitskräfte für kürzere oder längere Zeit Verdienstgelegenheit bieten. Gerade bei die- sen Betrieben muß darauf gesehen werden, daß keine Ueberarbeit gemacht wird, sondern daß eine Vermehrung der Arbeitskräfte erfolgt, die dann in fortlaufenden Schichten die Erledigung der Auf⸗ träge schnellstens besorgen können. jedenfalls jist für einen ziemlich beträchtlichen Stock von Unter⸗ nehmungen des Textilgewerbes die Aufrechterhal- tung des Betriebes gesichert, der bei zunehmen- dem Kriegsglück eine rasche Belebung erfahren dürfte. Deg dritle Faktor, der den Beschäftigungs- grad bestinumt, ist die Rohstofſversorgung. HHier ist Deutschland fast ausschließlich vom Auslande abhängig. Es fragt sich, ob wir auch für längere Zeit Vorräte zur Verarbeitung haben, und ob wWeiterhin genügende Zufuhren vom Auslande er- folgen können. Was die erste Frage betrifft, so sind für Baumwolle, Wolle, Jute und Flachs noch Vorräte vorhanden, die für mehrere Wochen die Aufrechterhaltung der Betriebe erxmöglichen. Bei Seide und Hauf, Hede, Ramie tisw. liegen die Ver- hältnisse ungünstiger, so daß eine längere Unter- brechung der Zufunren zu einem Stillstande der Betriebe führen müßte, Für Seice ist die Rolistoff- zufuhr von Italjien her über die Schweiz noch leicht zu bewerkestelligen und és ist anzunehmen, daßg man diese Möglichkeit so rasch und so gut wie möglich ausgenutzt hat. Für Baumwolle und Wolle aker ist vor allem der Weg über die hollandi- schen HBäfen vorläufig und Roflentlich auch weiter⸗ hin frei, so daß der Bedarf, wenn auch unter Oplern, gedeckt werden kann. Textilrohstoſſe so rasch wie möglien gesteigert werdlen, das darf man angesichts der Situation wohl mit Sicherheit erwarten. Warenmärkte. Newy-Lorker Warenmarkt. Newyork, 11. August. Dezbr. 105.75(1077%), Lolo-Redwinter H 100, 93.25. Meh! nominell, Schma lz Western 98. Ta!.50, Zucker fest Zentrifugal.27. stige Notierungen fehlen.) Ohieagoer Getreidemarkt. W. Ohicago, 11. August. troffen.) An der heutigen Börse stellten sich die Notierungen wie folgt: 94.50(Y. K. 96.75), Dezbr. 100.50(102), Mai 107.75(110). Septbr..55(10.10), Oktbr..72(10.25), Jan. 995 (1042). Pork Septbr. 21.05(22.20), Jan. 21.68 (12.45), Jan. 1000(11.25). deagrse. HKonkurse in Deutschland. Apolda: Kupferschmiedmeister Herman Rerann Schumann; Berlin- Sch öneberg Oberinspektor Karl 2285. Bremen: urzwarent geschäftsinhaberin Helene Rudloff; Chemnitz Ofengeschäftsinhaber Otto Hösel; Frankfur! a..: Kaufmann Wilhelm Eckstein; Grimma Schuhmachermeister Karl Walther; Hamburg: Gewerbebank, Eingetragene Genossenschaft m. b. München: Naumburg, Saale: mann; Prien: Schreiner Matthias Sprottau: Kaufmann Affred Kohl; Stadt- steinach: Kaufmann Johann Greim; Stettin: Wwòe. Helene Stephan, geb. Wengatz. beae Nancelsnechrichten. burgen Stadtverordnetenversamm telversorgung zwecks Steuerung Lebensmittelyerteuerung. einer Hafenbezirk No. 1. Angekommen am 11. Auguſt. „Mannheim 24“7, Schneckenberger v. Rott., 7520 Dz. Getreide u. Kohlen. „Fendel 46“, Galley v. Baſel, 1600 Dz. Stückgut. „Dina“, Bräuwer v. Ruhrort, 5120 Dz. Schienen. „Rhenus 17“, Kaeſel v. Rotterd., 2000 Dz. Stückgut. „Sophie Anna⸗„Hauck v. Neuß, 6000 Dz. Briketts. Hafenbezirk No. 3. Angekommen am 11. Auguſt. Scheidel v. Duisburg, 1100 Dz. Stückgut. Hafenbezirk No. 4. Angekommen am 11. Auguſt. Janſſen v. Rotterd., 3170 Dz. Stückgut. Lupp v. Weſſeling, 10 000 Dz. Brikekts. Ueberſeeiſche Schiffs⸗Nachrichten. Holland⸗Amerika⸗Linie. Rotterdam, 7. Auguſt. Der Dampfer„Ryn⸗ dam“ am 28. Juli von Newyork, iſt heute abend an⸗ gekommen. (Mitgeteilt durch Gundlach& Bärenklau Nachſ., Mannheim, Bahnhofplatz 7, direkt am Hauptbahnhof. Telephon No. 7215 — 22 AAXX eee ee im Monat Aug „Bad. III“, „Teutonia“, „Hermann“, Pogelstation vom Dat Azele 8. 9 110. 11 112.13,J Senertanzen Hunlngen?) 360.1705.27 3 2103 09/.05] Abends 6 Uunr Kehl. 4283.9309.98 390.82/ Nachm, 2 Uhr Maxau 5 92.17.15.93.79.86 Machm, 2 Uur Mannbeim 5 38.50.72.70.48.28 0 7 Uhr Halngz 246 2383.44.-B. 12 Uhr Kkaub 355 3633,743.80 Vorm. 7 Bar Ni.⁴ RNachm„ Uhr vom Hannhem. 5305 435.70 573)65 6 5 Vorm. Uhr flellbronn.92.93 0 60.73 0,691 Vorm. 7 Uhr ) Windstill, Helter 160 mrtttttx;xxx KK— MͤItterungsbeobachtungen d. meteorol Stafſon Manndem Höchste Temperatur vom 12. aug. 30,6 0. Tlefste em. peratur vom 1213. August 16,5% 0, 00T0T0T0T0T0T0T0T0T0T0b0b0b0b0b0b0b0b0 8 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst⸗ und Feuilleton: I..: Dr. Fritz Goldenbaum. für Lokales, Provinziales und Gertebkerelbu: Richard Schönfelder; für den Handelstell: Dr. Adolf Agtle. kür den Inseratenteil und Geschäftliches: Fritz Joos: Oruck und Verlag der 85 Dr. FHl. Haas'schen Buchidruckerei, G. m. b. Direlctor: Erust Mülter. Daß die Int gres 5 senten dafür Sorge tragen, daß die Zufuhren der? Verspätet einge“ troffen.) Weizen willig Septbr. 99.75(101½ Laub; Berlin: Kaufmann Paul Schwab; Bankief 2 2 53 8, S„ Zolt———— 22 Datum 0 885 88 88 mm 2 13 12. Aug Morgens 70 752219.8 E2 123 Hlttags]761.0 29.8 E 2 Abends 98 7808 220 1 2 13 Aug. Horgens”780.5 17.4 ExeE 2 Northern Manitoba Nr. 1 12250, Mais I% Verspätet einge⸗ Weizen willig Septhr. Mais willig Septhr. 78.50(, Dezbr. 60%(60½), Mai 70%(71.75). Schmafz? (22.50). Ri pPen Septbr. 12.50 12.62), Olkttbr. 2 zahlungseinstellungen und Kon- .; Leipzig: Handelsmann Heinrich— Prof. u. Kunstmaler Franz Naager? Händler Richard Klie Bogner; W. Berlin, 13. August. In der Charlotten lung warde gestern eine Mifhion bewilligt zur Durchführung von Maßregeln der Lebensmi Schiffahrts⸗Nachrichten vo7m Mannheimer Bafenverkehr. f 225 — 3 — — — — ee Mehrals 15000 Ohren d denüg Berpffeaung b en nehme aus Privathand —5 Mann Einquar⸗ memem Ge. tierung an. 95427 schäft re 1. Etage. riert. Bei An- Während b. gegenwärtfgen nahme von Re- baratur. wird 9 0 1 enaue Pferdemangele 7 übernimmt klein. Fuhren ausgemacht. Max Hoffmann Neue Dhren u, Hauptbahnhof o Holdwaren Amtl. Gepäck⸗ u. Expreß⸗ Kunz billig gutbeſtätterei Tel. 951. Kein Laden. Fach- miuntsehe Garantie. Leopold Pfelffer, Uhrmacher, 4, 9. Grzreral-Auzeiger.— gadiſche Neneſte Nachrichten.(Mittagblatt) Donner; „ Jean Krieg Juweller 95090 Gold-und Silberarbeiter 3, 13 part. Gelegenheitskäufe in Juwelen, Gold- und Silberwaren. Werkstätte fär alle Juwelierarbeit. Preiss aussergewöhnlieh Miligst. Für Einquartierungszwecke prima„Palatina⸗ Apfelwein“ 30 Pfg. pro Liter im Faß. 35 Pfg. pro Liter in Flaſch. 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Farbe und Leben kommt ſo in die düſtere Einförmigkeit des kriegeriſchen Bildes, und einen fröhlichen hellen Ton miſchen auch die leuchtenden Kreide⸗Inſchriften hinein, die an den Wagen zu ſehen ſind. Auch aus dieſen Inſchriften ſpricht, wenn auch in heiterer Ton⸗ axt der Geiſt der Stunde, der entflammte Man⸗ nesmut, das kriegeriſche Draufloswollen, der zuverſichtliche Glaube an Sieg, und darum haben ſte in ihrer Art hiſtoriſche Bedeutung. Daer heißt es, wie die„Frkf. Ztg.“ erzählt,„Im⸗ mer feſté drauf!“ oder:„Parole: Auf ihn, haut ihn!“ Das Wort Paris ſpielt natürlich die Hauptrolle.„Auf nach Paris!“ lieſt man un⸗ zähligemale.„Frachtgut nach Paris!“ oder nur „Nach Paris!“ Auch:„Parole: nach Paris!“ fowte das ein bißchen ſehr kühne:„Pa ris muß deutſch werden!“ So wird auch verkündet: „Uebermorgen in Paris!“ und weiter:„Wenn wir in Paris fertig ſind, geht's nach London!“ An einer Stelle prangt die freundliche„Ein⸗ ladung“ am„1. September“ zum„großen Ball im Spiegelſaal zu Verſailles“, auch ein„'Tanz⸗ vergnügen in Moulin rouge“ wird angezeigt. Eine andere Verheißung lautet:„In Eile, Frankreich kriegt Keile!“ und an einem Wagen grüßt das Verslein:„Es lebe hoch das Regi⸗ ment, das ſich mit Stolz das te nennt!“ Sehen wir uns nicht in dieſer Welt, ſo ſehen wir uns in Bitterfeld!“ ſteht dort, wehmütig⸗ ſchnoddrig. Und man lächelt und denkt: Sicher von einem Berliner!— Humor ſchmunzelt auch aus dem luſtigen Titel:„V. Galoppſchwadron“ und lacht ſchallend aus der famoſen Variante: „Die Serben ſind alle Verbrecher, Ihr Land iſt ein finſteres Loch, Die Ruſſen ſind auch nicht viel beſſer, Aber Keile kriegen ſie doch!“ Ueber dem Abortfenſter eines Militärbahn⸗ wagens ſtand zu leſen:„Franzöſiſche Geſandt⸗ ſchaft“. An einer anderen Stelle wies der Wagen folgende köſtliche Speiſenkarte auf: zZuavengoulaſch, junge Koſaken mit Wutki, Gebratene Spionenſchenkel in engliſcher Senf⸗ ſauce, Engliſche Schlappmäuler mit welſcher Brühe“ Weiter hieß es„10 Franzoſen 10 Pfg., 10 billiger.“ un kam eine neue riation des ſchon bekannten Versleins: 5 Jeder Tritt— ein Britt! Jeder Stoß— ein nzos! 8 Jeder Schuß— ein uß! eſonders hübſch leſen ſich einige Aufſchriften auf den Wagen der Stuttgarter Garniſon 52 Nordbahnpbof: —— Grenadiere 119 Wollen Euch mal Musketier' 125 Hauen Euch den Buckel Und die 51. Brigade Frankreich zur Parade, nd anſtatt der weißen Hoſen Zieht ins 1 Zieh'n wir rüber Das„Heidelberger Tagblatt“ teilt folgende Verſe mit, die ein luſtiger Soldat an den Wagen ſchrieb, paſſierte: Friede, Friede, ihr Nationen! rief der ruſſiſche eines Militärzuges Heidelberger Station Derweil lud er die Kanonen, Doch du wirſt ja bald erfahren, Daß man dir als Friedenszaren tüchtig klopft An einem andern Wagen lieſt man: von Eſſen über Weißenburg nach einem Wagen ſteht Ruſſen mit tag großes nach Rußland.“ Von den Ruſſen Jeld, Von den Franzoſen Geld, Wir Deutſchen fürchten „Häſeler, ſieht man auch Geſchoſſe Unterſchrift„Deutſche Galgen baumelnde Ruſſen und Franzoſen, die 5 Iswolsky und beſonders bezeichnet werden. als Nikolaus, Delcaſſe, Poincarc man beſonders ins Herz Die gelindeſte Strafe, die man ihm zugedacht hat, lautet„Poincars muß Stiefel putzen“. Einguartierungs⸗ Ein Einquartierungsſpeiſezettel lautete: Franzöſiſche Suppe mit Reis aus Belgrader Mörderzunge in Burgunder Geſpickte Ruſſenrücken mit blauen Bohnen Galliſcher Hahn mit Sibiriſches Eis. Alle Schwaben hauen recht, Den Franzoſen geht es ſchlecht: folgende Speiſekarte: „Speiſekarte für Sonntag in Paris: Serbenſalat; Franzmann. Andere Inſchriften lauten:„Sonn⸗ Preisfechten in Paris“,„Umzugsgut er, wir kommen!“ Metz, mit Anſchluß an Frankreich.“— Vielfach vornherein ſeh'n, ranzig, die Franzoſen. der geſtern die [Nikolaus, uns zu machen lden Garaus; lieber guter [Nikolaus, den Kittel aus. „Eilzug Paris“. An Warme Nachtiſch: Kranker nichts in der Welt. —„Eilgut nach der An gezeichnet mit Hülſenfrüchte“. Letzteren ſcheint geſchloſſen zu haben. Speiſezettel. Brüſſeler Salat —————9— Sport⸗3 eitung. 7 sr. Der erſte gefallene Sportsmann. von Mitgliedern des Sport⸗Club Charlottenburg daß deren erſter wart, der als Offiziers⸗Aſpirant eingezogene Fritz Grenzgefechten gegen Rußland zugegangene Nachricht, Müller bei den Die uns Sport⸗ Berliner Rennverein hat iyt einer am Samnstag nachmitlag ſämtliche Baulichkeiten dey: Grunewald⸗Rennbahn, alſo die Tribünen und Wotaliſator⸗Pavillons und 3: das Techniſche Gebäude⸗ ſanitären Zwecken zur Perfügung zu ſtellen. Aus⸗ genommen hiervon bleiſbt nur der Kaiſer⸗Pavillon und natürlich auch das Geläuf der ſelbſt. Jedenfalls kanrd man nach dieſem Beſchluß als ſicher annehmen, daß mit einer Wiederauf⸗ nahme des Rennſpaerts in dieſer Saiſon auf der Grunewaldbahn nicht mehr zu rechnen iſt. Anders ſteht es mit Hoppe garten, wo porläufig noch die Abſicht beſtehtt, die bereits beſchloſſenen Haſ⸗ ſiſchen Renngea evtl. zum Austrag zu bringen. gefallen ſei, bewahrheitet ſich irrtümlich Totgeſagte ſich eines vecht langen Le⸗ bens zu erfreuen haben. Pferdeſport. skr., Der Reunſport im Kriege. letzt gänzlich auf. Jeden Tag erfolgen neue Ab⸗ ſagen Die Strausber ger Rennen ſind bis auf Weiteres völlig aufgehoben, der Kölner Remn⸗ verein zieht auch ſchon die Ausſchreibung der beiden zum Oktober⸗Meeting gehörenden großen Konkkur⸗ renzen: Germania⸗Rennen und Chamant⸗Preis zu⸗ rück. Für die Baden⸗Badener Rennen wunden beim letzten Nennungsſchluß zwar noch eine ganze Neihe von Meldungen abgegeben, doch iſt auf keinen Fall mit der Abhaltung des am 21. Auguſt begimnen⸗ den internationalen Meetings im Oostal zu reohnen. Dagegen wird das Hoppe gartener September⸗ Meeting vorläufig noch aufrecht erhalten unnd im Hertefeldt,Rennen, der bekanuten Steherprüfung, wurde für 23 Dreijährige der letzte Einſatz giezahlt. Auch das Frankfurter Auguſt⸗Meeting ſt bis⸗ her nicht zurückgezogen worden, ſondern hat wei dem letzten Nennungsſchluß in allen Konkurrenzein zahl⸗ reiche Meldungen erhalten. Das Gleiche gilt von den beiden Konkurrenzen des Hamburger Groß⸗ borſteler Sommer⸗Meetings am 30. Aumuſt und derr September⸗Meeting in Hannover. Aufge⸗ hoben reurden kucdegegen nach einer letzten Bekannt⸗ machung die Münchener Auguſt⸗Reu'nen, alle renyſvortlichen Beranſtaltungen und Berſarmmlungen der Oſtpreußiſchen Rennverein e. sr. Aufgehobene Meetings. Die technäſche Kom⸗ miſſton des Union⸗Klub gibt jetzt alfihche die Auf⸗ hebung von weiteren Rennberan ſta l⸗ tungen bekannt. In erſter Linie intſereſſiert das internationale Meeting zu Baden⸗OBaden, für das übrigens die franzöſiſchen Re nnſtallbeſitzer noch bis zur letzten Stunde zahlreiche Meldungen abgegeben hatten.— Die jetzt offizüell feſtſtehende Aufhebung der Rennen zu Ber kin⸗Grune⸗ wald und Hoppegarten„bis; auf Weiteres“ iſt ſchon ſejt einigen Tagen bekanzat. Bemertens⸗ wert iſt der Zuſatz:„Die Rennen werden ebtl. ſpäter neu ausgeſchrieben“, was immerhin darauf ſchließen läßt, daß man in dieſeyn Jahre noch mit der Abhaltung von Rennen reckinel.— Außerdem machen die Rennvpereine von(Caſtropp, Dresden, Frankfurt a.., Magdeburg kund Tilſit von der Aufhebung ihrer nächſten Meeftings Mitteilung. sr. Die Grunewald⸗Rennbiahn als Lazarett. Der Der Sport hört ſtattgefundeneyi Sitzung beſchloſſen, der Militärbehörde zu Rennbahn nicht. Hoffentlich gilt auch in dieſem Falle wieder die alte Regel, daß 7 Berlin W. 9, Leipzigerplatz 16, tele⸗ phoniſch oder ſchriftlich unter Angabe der Anzahl der verfügbaren Plätze anzumelden. Wo die Wagen am dringendſten benötigt werden, wird den ſich Melden⸗ den umgehend bekannt gegeben. Falls ein Wagen wegen Brennſtoffmangel nicht mehr betriebsfähig iſt wird um diesbezügliche Mitteilung gebeten. Chauf⸗ feure können vorausſichtlich durch uns machgewieſen werden. Radſport. sr. Der Deutſche Radfahrer⸗Bund grund eines Beſchluſſes vom 6. Auguſt eine erläßt auf⸗ des Bundesvorſtandes Bekanntmachung an ſeine Gaue und Vereine, mit Rückſicht auf die jetzige ernſte Zeit alle Wettbewerbe ſofort abguſo⸗ gen. Infolgedeſſen fällt u. a. auch die für den 23. Auguſt angeſetzte Rundfahrt um Berkin aus. sr. Die Radweltmeiſterſchaften in Kopenhagen ſind jetzt endgültig abgeſagt worden. Man hat ſich demnach nur auf die Austragung der von dem Holländer Blekemolen gewonnenen 100 Klm⸗ Amateur⸗Meiſterſchaft beſchrämkt. Die noch in Ko⸗ penhagen ſich befindlichen franzöſiſchen und eng⸗ liſchen Rennfahrer, ſollen dort als Feſtungs⸗ gefangene feſtgehalten ſein. Schwimmſport. sr. Das 28. Deutſche Berbands⸗Schwimmfeſß, das am 15. und 16. Auguſt in Mainz in Veu⸗ bindung mit den Deutſchen Schwimm⸗Melſter ſchaften abgehalten werden ſollte, iſt der Kriegs wirren wegen abgeſagt worden.— Das gleiche Schickſal trifft das Internation. Schwimm⸗ feſt des.⸗C. Poſeidon⸗Berlin, das Far den 22. und 28. Auguſt im Deutſchen Stadion an⸗ beraumt war. Aus dem Großzherzogtum. ) Weinheim, 11. Auguſt. Obwohl der Ver⸗ ſand von Steinen aufgehört hat und die Sprengſtoff⸗ zufuhr abgeſchnitten iſt, hält das Porphyrwerk Veinheim c. m. b. H. den Betrieb noch aufrecht und zwar halbtägig, wogegen alle anderen Stein⸗ bruchbetriebe der Bergſtraße ſeit Ausbruch des Krie⸗ ges eingeſtellt ſind. An die Angehörigen der ins Feld gezogenen Arbeiter zahlt das Porphurwerf Weinheim wöchentlich 7 4 an fede Frau und je 14. an ſedes Kind. Rötenbach(A. Reuſtadt), 10. Auguſt. In dem Anweſen des Sägewerksbeſitzers brach auf bisher unbekannte Urſache Feuer aus, dem das Wohnhaus zum Opfer fiel. Die Säge konnte mit vieler Mühe gerettet werden. 9 und, liebevoll zu ihm aufſchauend, leiſe: e über die wellige blaue Weite. Donnerstag, den 13. Auguſt 1914. Allgemeine Hilfs⸗ und Beratungsſflelle für die Angehörigen —01 General-Anzeiger.— Sadiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Tapeten unſerer Heeresmannſchaften. Freiburg i. Br., Belfortſtraße 20. Geöffnet Werktags vormittags—12 Uhr, nachmittags—7 Uhr Sonntags vormittags 11—1 Uhr. Das Caritasſtift ſtellt ſeine Büros und Beamten allen Angehörigen unſerer Heeresmannſchaften in ganz Baden ohne Unterſchied der Konfeſſion unentgeltlich zur Verfügung: 1. zur ſchriftlichen und mündlichen Beratung in Rechts⸗ und ſonſtigen Angelegenheiten. 2. zum Anfertigen von Schriftſtücken; as Uerkaufsfokal:& 7, 2 vſs-a· vis Raufhaus. Telephon 1007. Lichtbeständige Tapeten für alle Räume des Hauses. — Seite. oon Derblin 6 m.h. 11 vorschenkt niemand, daheruüberzeu- gen Sie sich bei mir, bevor Sie einen festen Kauf abschliessen. 4 Eleg. Schlafzim. eichen, 140 m breiten c 350 Mod. Speisszim. eichen gebeizt, Farbe h W. h 3 1 550 flübsqh. ferrenzim. eichen gebeizt, Farbe 84885 3. zur Vermittlung des Verkehrs mit den Behörden; 4. zur Unterbringung der Kinder auf dem Lande; 5. zur Uebermittlung von Briefen und Gaben an Soldaten und deren Angehörige. Freiburg i. Br., den 1. Auguſt 1914. 37922 Der Direktor des Caritasſtifts: 0 Prälat Dr. werthmann. Das SInzigrichtige Mittell eeee Rheinische Bilanzprüfungen. ddododdddodddodode Ein Versuch Uberzeugt! ösdchäfts- Auzeigen Verlangen Sie allsürüsklich Nemazol. Alleiniger Hersteller: Nans Kehrer Neustacit a, d. Hadt. Selters-Wasser 25 Flaſchen zu.25 Mk. , 24. Gebr. Schäfer U1, 24. Fabrik alkoholfreier Getränke mit elektr. Betrieb. Telephon 3229. Gaqchunmen Qutertõce ꝛn großßer Auswaßhl bei 31269 J. Groß Naqhſolger Jnh. Gterter 22, Markkt. 361444% Tülhand-deselschaft 7, 28. MANNHEAMñ Tel, No, 7ʃ55, Aktlenkapital Mk. 1500 000.—. Weitverzwelgte Beziehungen zu ersten Finanzkreisen. Buchhaltungs- und Betriebs-Organi- sationen. 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Würde Olaf nicht kommene Was war es, daß ſie ihm plötzlich ſo nahe war? Rief er ſie nichtꝰ Wilfride ſtand regungslos und lauſchte an⸗ geſtrengt. 3555 Es war nur der Wind, der über die Heide h „Olaf“, ſagte ſie laut,„komme!“ Sie blieb auf demſelben Fleck. Schwer kam und ging ihr Atem. Dieſer bittere Kampf dieſes furchtbare, lebensermüdende Ringen mit ſich ſelbſt und ihrem Herzen ohne Entſagung, war längſt ſtill geworden in ihrer Kunſt. Die Sehnſucht nach ihm war gleich groß geblieben, 75 ſie unterlag nicht mehr den Wünſchen ihres rzens. Sde ſchaute ſich um und ſah das Land im Morgenſchimmer glänzen. Da ſtand— Olaf in Wirklichkeit und breitete ihr die Arme entgegen! Mit eimem Jubelſchrei ſtürmte ſie ihm ent⸗ gegen und lag einen Augenblick ſtill an ſeinem Herzen. 2— Und dann nahm ſie ſeine Hände in die ihren ſagte ſie „Ohne Hochzeit ſind unſere Herzen vermählt, mein Bruder, mein Freund. and in Hand wie einſt als Kinder gingen 5 Die Nebel aber von allen Seiten leicht dahin, Ilnrerte and drärgte das Licht berbel Doel aus der Ferne kam es her, wo der ſiegende Tag ſich hob Und in den ſiegenden Tag hinein ſchritt die aufrechte ſtolze Geſtalt Olafs. Sein klinker Arm umfaßte zärtlich die ſchlanke ſchmiegſame Mädchengeſtalt; die rechte ſchwang freudig den Hut den zwei Männern entgegen, die ſich aus der langſam aufklingenden Farben⸗Symphonie 755 aufgehenden Sonne dunkel und deutlich ab⸗ hoben. „Unſer Vater will Dich nach Lermontow entführen, Wilfride. Er kommt dort mit Deinem Meiſter.“ Sie drückte nur ſtumm ſeine Hand. Und dann ſtand ſie plötzlich allein vor Graf Ottmar von Adlerörn. Er hatte ihre Hände er⸗ griffen und ſie mit inniger Sprache gebeten, mit Olaf und ihm nach— Hauſe zu kommen. In einem Anfall von Schwäche ſchloß ſie die Augen. Dann hob ſie lächelnd ihr Antlitz und ſah mit Augen, die in einem durchſichtigen Glanz zitterten, in ſeinen umflorten Blick. Ihr Herz aber war voll von Heimweh nach dem Elternhauſe ihrer ſonnigen Kindheit, voll ſehnender Liebe nach dem Vater, deſſen Seele ſie trug, nach der ſelbſtloſeſten der Mütter, die ihre erſten Schritte und immerdar ſie behütet hatte. Utwede blieb ihre Heimat, und nun freute ſie ſich, daß Lermontow in unmittelbarer Nähe lag. Da küßte ſie Graf Ottmar in tiefer Ergriffen⸗ heit:„Mein Kind!“ Er ſagte es immer wie⸗ der.— Gegen Abend war Wilfride mit ihrem Vater allein im Muſikzimmer. Sie hatte ihm einiges von Schubert und Beethoven vorgeſpielt. Graf Ottmar lehnte bleich in ſeinem Stuhl. „Was iſt Dir?“ fragte Wilfride beſorgt und umfaßte ihren Vater. Er lehnte ſich an ſie. „Nichts,“ ſagte er mit weicher Stimme,„aber — Gott ſei Dank, daß ich Dich endlich habe.“ Sie blickte ihn dankbar an. Er fuhr fort:„An Muſik denke ich jetzt wie ein Schlafloſer an Morphium denkt. Aber abge⸗ ſehen von der Mufik, gibt es ja noch ſoviel Feines zu hören, und ich achte jetzt beſonders darauf. Ich ſuche Vögel am Geſang und be⸗ kannte Menſchen an Gang und Stimme recht ſicher erkennen zu lernen; ich horche auf den Wind und denke mir, daß man gewiß aus ſeinem Ton zuweilen Wetter und Jahreszeit heraus⸗ hören kann. Und ich freue mich, daß es doch manches Angenehme auf Erden nur fürs Ohr und nicht fürs Auge gibt.“ Einen Augenblick ſaß er in Gedanken ver⸗ ſunken da, dann fuhr er fort:„Eines möchte ich Dir, gerade Dir, mein Kind, anvertrauen: Ich bin, um es deutlich genug zu ſagen, im Begriff — blind zu werden. Ehe ich hierher kam, war ich beim Augenarzt und ſeither weiß ich und muß mich damit abzufinden ſuchen, daß meine ſchwachen Augen längſtens noch etwa ein Jahr vorhalten werden Wilfride hielt ſeine Hand feſt. Sie ver⸗ mochte nichts anderes zu ſagen, als:„Armer, lieber Vater.“ „Uebrigens ſind meine Augen noch immer ſo, daß ich ſelber zu leſen vermag und ich bin glücklicher darüber, daß ich Deine Werke noch ſchauen konnte, ehe es ganz dunkel um mich wird.“ „Vater,— ich will— ich werde es lernen, daß meine Sprache Dir alles, was ſchön auf Erden iſt, ſo zu zeigen verſteht, daß Du es vor Dür ſiehſt „Habe Dank, mein Kind. Du wirſt nun be⸗ greifen, daß ich kommen mußte, Dich heimzu⸗ holen. Seit meiner Verurteilung lebe ich doch nur, wie einer, der Abſchied nimmt. Da möchte ich Dich gern ſoviel als möglich um mich haben, denn, nicht wahr, jetzt muß ich alles recht gut und genau an Dir kennen lernen, um nachher, wenn ich meine Augen für immer ſchließe, Deiner geliebten Mutter droben nicht ſagen zu müſſen:„Unſer Kind blieb mir fremd.“* Wilfride ſah im Schein der untergegangenen Sonne die große innere Erregung, die ſich auf ſeinen ernſten, verſchloſſenen Zügen abſpielte. Sie ſtrich mit wehem Lächeln über den grauen Scheitel des Vaters. Ein grenzenloſes Ver⸗ langen nach ſeiner Liebe ſtrömte zu ihrem Herzen. Sie ſchmiegte ſich inniger an ſeine Bruſt, und er hielt ſie feſt umſchlungen. Und es war ihnen beiden, als wären ſte nie getrennt geweſen. Ihre Blicke ſchweiften durch das Fenſter und über die flöͤmmernde Fläche, wo im Vorder⸗ grund eines leicht anſchwellenden Hügels eine verkrüppelte Kiefer ſtand. Tiefe violette Schatten lagen über der Heide. Zuweilen wehte ein leichter Windſtoß leichte, zerfahrende, weiße Dämpfe wie körperloſe Geiſter aus der ſchilfumwogten Heidekolke auf, 8 ſich jetzt die feine Sichel des Mondes erhob. Graf Ottmar war aufgeſtanden. Er faßte Wilfridens Hände:„Nicht wahr, Du kommſt und bleibſt, mir zu Liebe?! Sieh, wie jene Kiefer ihren toten Aſt mit ausdrucksvoller Ge⸗ bärde gen Himmel reckt, ſo ſtrebe ich dem Tode entgegen. Das fühle ich. Und ich weiß, daß der Weg, den wir alle einmal gehen müſſen, durch die ſehnende Hoffnung auf Deine Mutter mir leicht ſein wird.“ Faſt geiſterhaft ſah er aus, aber Friede und Glück verſchönten ſeine Züge, als Wilfride ihm mit beiden Armen umſchlang. — Ende. SLEIcftnD OEETIATINOHA- SENKNTNO2 NOTORERN f Kauf- nd mietweise BNOWNBOVENIsel 3bt. Irutallationen vommStotꝛa Ce RlemH 9½9/ ſelefon 662,980.2032 53 ptniederiage geGmrnmampe. 28900 οαο ο ‚νιοο ο‚οοοοοο‚ο‚p‚’ο‚ο‚οßοοοο General-Anzeiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Donnerstag, den 13. agen—14. 21 —————— 8—ͤ— B. ehkunntm 93 5 Den Großverkauf von ß Bekanntmachung. Kirch en⸗Auſagen. Bohnen zꝛc, betr. Unterrich 5 Nr. 32844J. Infolge des Kriegs⸗ 7 57 1 Der diesjährige Bohnen⸗ 4 5 ausbruches iſt der Termin für die Evangeliſch⸗proteſtantiſche Gemeinde Einreichung der Wettbewerbsent⸗ Kriegsandacht. kleinen Planken Montags Für 2Schäler d. Gymnaſ. u di Bebauung der Ge; 0 8 und Donnerstags von mor⸗ wird Nachhilfe geſucht in Re würſe für 2 Donnerstag, den 18. Auguſt 1914. gens 6 Uhr bis mittags Mathem., Latein u. Franz. wanne Schafweide und Altwaſſer guf Trinitatiskirche, 8 Uhr, Stadtpfarrer Achtnich. 1 Uhr abgehalten, 3711 Off. mit Pretsang. unter I1 ran E N unbeſtimmte Zeit verlegt worden. Friedenskirche. 8 Uhr, Stadtpfarrer Gebhard. Mannheim, 1. Aug. 1914 Nr.— 5 Mannheim, den 10. Auguſt 1914. Freitag, den 14. Auguſt 4914. Bürgermeiſkeramt;—— empßeble ich: 0 22 8 Uhr, Stadtpfr. v. Sch Bürgermeiſteramt: Sobaantekleche. s Uhr, Stablefarker Weißheer Waſch⸗ Kleider „ Jehl. Samstag, den 15, Auguſt 1914. 3707 Pr. Tinter 5 Teh Chriſtuskirche. 8 Uhr, Stadtpfarrek Klein. Wa ſch⸗Bluſen Annahme von Spenden für bedürftige Lutherkirche. 8 Uhr, Stadtpfarrer Dr. Lehmann Ge ene ſchwarze Bluſen 2 2 zeieeeeeeeeeeeeneeseeeee N. pine-Kücheneinrichlung Enorm billig Angehörige kinberuf. Mannſchaften. 8 Unser Geschäft ist von rets bert we f Das ſofort nach Ausbruch des Krieges im Be⸗ Uh 5 f 9 Fl, Hattler, T 3, 8. EAtra Rahattv 10•200 8 D 88 49— 5 g—— e el— es Unr geschlossen: 5 1 K tee, ie ichtige Ergänzung de 2 72 2 e er de l 2 Molkstätten für Wopnungskunst 2 dahmkünhan Fee 81 5 e be e, d4. 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Familie Rosa Cronegk Wwe., Mannheim Familie Max Schuster, Mannheim Familie Richard Läwenthal, Siessen Famille Lee Mapyer, Coblenz Familie Ludwig Beck, Marburg. Die Beerdigung ſindet Freitag 5 Uhr vom israel, Friedhof aus statt.— Von Blumenspenden bitten im Sinne des Ver⸗ storbenen abzusehen. 38050 25 beſſ. Herrn geſucht. Off. u. Nr. 6166 an die Exp. ½ Ptund 75 80 90 100 br Loch- und Speise-Coeotade OCacaopulver D Erfrisehungs-Artikel: Himbsersyrup— Mineralwasser Limonadewürfel— Brausebanbons Apfelwein... per Läter 28 Pie. 31 1 parterre Büro, —6 Zim., per 1. Okt. ev. früh. z. v. 45835 D 7, 24 2 Bureauräume, Magazin per 1. Oktob. 1914 z. verm. Näheres H. Feſenbecker, Kaiſerring 8. 45499 CCCC —————0 2 ſch Vermietu von Tresortächern unter f Seitenbau, par⸗ Selbstyerschluss a Viiater in leuertest. 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