—— —2 — SSS de IAn 18 Wonnemente Ee Pfg. monatkich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 pro Guartal. Einzel⸗NRr. 5 Pfg. Inſerate: Rolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile..20 Mck. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗annahme für das mittagblatt morgens 79 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Aimtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſ Beilagen: —— der Stadt Mannheim und Amgebung Geleſenſte und verbreitetſte öeitung in Mannheim und Amgebung Telegramm⸗Aldreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung... 841 Redaktion. 877 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.... 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; port; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 378. Manuheim, Samstag, 15. Auguſt 1914. (Abendblatt. FFPPPPV—bbbbbbTbTTbTbTTbTbTbbTbbbb....cTTTTT———TVTPTGTVTVTTVTVT————TT—TT Aalien vor der Entſcheidung Italien wird nun wohl bald Farbe be⸗ kennen müſſen. Der italieniſche Botſchafter in Berlin weilt in Rom, geſtern iſt der öſterveichiſche Botſchafter von Muccio in Rom eingetroffen. Man darf erwarten, daß die italieniſche Regie⸗ rung nun bald den entſcheidenden Schritt tun wird, der darüber entſcheiden ſoll, ob Italien ſerneg als gleichbevrechtigte Groß⸗ macht im Dreibund fortbeſtehen oder in ein Abhängigkeitsverhältnis zu Frankreich und England geraten will, das der eigenen groß⸗ mächtigen Bewegung, wie wir ſie in Tripolis geſehen haben, ein Ziel ſetzen würde Es iſt ſchwer vorherzuſagen, welche Entſchei⸗ dung Italien treffen wird. Schon die Berichte über die Volksſtimmung ſind durchaus nicht gleichlautend. Die einen Schriftſteller behaupten, in Italien herrſche eine überwiegend fvanzoſen⸗ ſveundliche Stimmung und die Italiener würden es freudig begrüßen, wenn ihr König ſie zur Triple⸗Entente hinüberführte. Genau die gegen⸗ teilige Anſchauung vertritt der römiſche Korre⸗ ſpondent der„Neuen Geſellſchaftl. Korreſp.“, der vor einigen Tagen ſchrieb: Es iſt gewiß kaum notwendig, zu ſagen, daß mam ind Italien die Ereigniſſe, die der Welt⸗ krieg hervorgerufen hat, ſeit deſſen Ausbruch mit der äußerſten Spannung verfolgt. Und es ſei gleich vorausgeſchickt, daß in dieſem Kampf, dem Deutſchland gegen ſoviele Feinde zu führen hat, die Sympathien der italieni⸗ ſchen Bevölkerung allgemein bei Deutſchland ſind. Man wünſcht den deutſchen Waffen, den Sieg, umſomehr, als man weiß, daß Deutſchland den Krieg nicht gewollt, ihm nicht herausgefordert und ihn erſt angenommen hat, nachdem der Feind im Oſten und im Weſten deutſches Gebiet betreten hatte. Die Fran⸗ zoſen frren ſich, wenn ſie glauben, die Ita⸗ liener fühlten im Augenblick etwas wie eine Gemeinſchaft der Raſſen mit ihnen. Unzweifelhaft ſteht auch ein Teil der Preſſe auf Seiten des Dreibundes und ebenſo das Offizierlorps. Der römiſche Korreſpon⸗ dent der„Kreuz⸗Zeitung“ ſchrieb unter dem 5. Auguſt: Hohe Offiziere haben mir zornbebend ihre mokaliſche Not geklagt, in die ſie die wenn auch durch gewiſſe Erwägungen erzwungene Sophiſtik der Regierung bringt. Die Disziplin hält ſie ab, mehr zu ſagen.“ Was die Preſſe anlangt, ſo veröffentlichte der„Popolo Romano“ unter der Ueberſchret „Casus Foederis!“ eine ſchwere Anklage gegen die Regierung, deren Organ er iſt.„Wir geben zu“, heißt es am Schluſſe,„daß Italien große Opfer hätte bringen müſſen, aber der moraliſche Nachteil, eingegangenen Verpflichtungen untreu getworden zu ſein, muß unabwendbarerweiſe die allerſchwerſten Folgen nach ſich ziehen.“ Der „Corriere Italia“ griff in allerſchärſſter Weiſe die Regierung an, und hielt ihr vor, daß man Vertrüge nicht nach dem Buchſtaben, nach der Syntax und nach Kommata auslege, um ſich da⸗ nach die Hände in Unſchuld zu waſchen. Italien habs ſeine Ehre verpfändet und laufe nun Ge⸗ fahr, daß man ſein Ehvenworb mit einem iront⸗ ſchen Lächeln aufnehme Die italieniſchen Nationaliſten betreihen eine ſcharfe Agitation im Sinne einer vollen Er⸗ füllung der Dreibundpflichten. Als eine ſehr beachtenswerbe italieniſche Stimme führen wir noch einen Aufſatz von E. Gagliavdi im „Tag“ vom 13. Auguſt an, der u. a. ſchreibt Dies Abſicht, falls der Casus koederis e kei ſollte, das verpfündete Wort zu löſen, kommt in den letzten hier zur Verteilung gelangten italieni⸗ ſchen Zeitungen unzweideutig zum Ausdruck, und zwar von dem oppofttionellen„Giornale'Italia bis zur offigiöſen„Tribung“ Nur der„Corriere della Sera“ ſtellt die Beding⸗ ung, man müſſe Italien für den Fall einer Erhöh⸗ ung des moraliſchen Einfluſſes Oeſterreichs auf dem Balkan Garantien ſichern. In der feſten Ueberzeugung, Italien würde mit Deutſchland marſchieren, bin ich ſelbſt von der Gvenze, an die ich ſchon gelangt war, zurückgeeilt. Viele der hieſigen Italiener, die desſelben Glau⸗ bens waren, ſind in ihre Heimat zurückgekehrt, um ſich zu ſtellen. Wenn es ſich auch als unzweifelhaft heraus⸗ ſtellen dürfte, daß Italien formell in ſeinem Rechte iſt, ſo bleibt es doch ſehr die Frage, ob die öffent⸗ liche Meinung Hand in Hand mit der Diplomatie geht. Ich für meine Perſon möchte hier mit einem unumwundenen Nein antworten, und in mein Nein dürfte das ganze beſonnene, gemäßigte Italien einſtimmen, könnte es befragt werden Das empor⸗ blühende Reich kann unmöglich vergeſſen haben, was alles es Deutſchland verdankt, was für De⸗ mütigungen, ja Vergewaltigungen es von Frank⸗ reich hat erleiden müſſen Man denke nür an den Zwiſchenfall der„Manouba“. Die Ausweiſung von über 60 000 Italienern kann als Beleg dafür gelten, daß ſich Frankreich über deren Gefühle keiner Täuſchung hingebt. Die gegenwärtige Erſcheinung erſcheint mir, ſo ſchmerzlich es mir auch wird, es auszuſprechen, eine Folge davon, daß ſich Italien mehr notgedrungen denn aus freien Stücken in ein zu hohes Spiel mit Leuten eingelaſſen hat, denen es nicht ge⸗ wachſen iſt und es auch nicht ſein hann. Sich gegen Fvankreich und England in dieſem ſchickſchals⸗ ſchweren Augenblick aufzulehnen, hieße ſeine Flot⸗ ten, ſeine ſo ausgedehmten Küſtenſtriche, ſeine wich⸗ tigſten Eiſenbahnen preisgeben, alles ſo mühſam Errungene gefährden. Damit aber wäre Deutſch⸗ land keineswegs gedient. Worte, Wünſche haben im Augenblick der Not keinen Wert, in dieſem erſchütternden Falle jedoch tragen ſie dazu bei, Verſtändnis für den tragiſchen Zwieſpalt zu erwecken, in welchen eine immerhin beachtenswerte Macht geraten kann, wenn ſie ſich überſchätzt. Ich ſpreche ſie getroſt aus, weil ich die unerſchükterliche Ueberzeugung hege, daß, ſollte eine Wendung eintreten, es ſich zeigen wird, daß in Italien kein Mangel an Männern iſt, die ſchon gern früher Worte in Taten umgeſetzt hätten. Die Regierung Italiens aber hat bekanntlich die zunächſt wohlwollende Neutrali⸗ tät vorgezogen, aus innerpolitiſchen ſowohl wie außerpolitiſchen Gründen, die wir nicht zu wie⸗ derholen brauchen. Nun ſuchen zweiſellos Frankreich und England durch Ver⸗ ſprechungen und auf wohl noch ſtärkeren Ein⸗ wirkungen Italien von der korrekten Neutrali⸗ tät abzubringen. Gelingt es vollends noch der engliſchen und franzöſiſchen Flotte im Mittel⸗ meer, die öſterreichiſche Flotte zu überwältigen odey ihr ſtarle Verluſte beizubringen, dann wird ſich dey Druck auf Italien noch ſtärker geſtalten. Von entſcheidendem Einfluß wird aber ſein, ob Deutſchland in naher Zeit entſcheidende Siege auf franzöſiſchem Boden erficht, die keine Verlogenheit und keine Verſchweige⸗ kunſt der Welt vorenthalten kann. Bis jetzt nämlich iſt ganz Italien voll von franzöſiſchen Siegen, die aus engliſchen und franzöſiſchen Blüttern gemeldet werden. Die„KHreuz⸗ zeitung“ ſchreibt in Bezug darauf mit Recht: Vielleicht würden auch ſchon unſere bis heri⸗ gen Erfolge genügen, Italien auf unſere Seite zu bringen, wenn ſie der italieniſchen Oeffentlich⸗ keit in vollem Umfange und ungeſchmälert durch eine mißgünſtige Kritik bekanntgeworden wären. Aber leider iſt das kaum anzunehmen. Kunſt, die öffentliche Meinung des Auslandes zu beeinfluſſen, ſtehen wir leider noch immer weit gegen unſere Konkurrenten zurück. Zum Teil liegt das an Mängeln in der Organiſation des Nach⸗ richtendienſtes, zum Teil in der Unfähigkeit, un⸗ mittelbaren Einfluß bei den einzelnen Preßor⸗ ganen zu finden. Mir ſind zu anſtändig; es müſſen en ſind. Wir Mitteln, die 2— gierung für ſolche Zwecke zur ng ſtellen, denn natürlich iſt es keine billige Sache, einen wirkſamen Nachrichtendienſt nach dem Auslande zu ſchaffen und ſich dort die Möglichkeit zu ſichern, von der breiteſten Oeffentlichkeit gehört zu werden. Der weltkrieg. Das iſt zweifellos richtig und wir haben erſt im Mittagsblatt wieder aufgefordert zu helfen, daß der Ueberſchwemmung des Auslandes mit franzöſiſchen und engliſchen Lügennachrichten entgegengewirkt werde. Auch Italien muß mit deutſchen, d. h. wahren Berichten verſorgt wer⸗ den, damit durch ſie die italieniſche Preſſe und dupch dieſe das italieniſche Volk eines beſſeren belehrt werde. Daß übrigens nichtdieganze italieniſche Preſſe von den Franzoſen hypnotiſiert iſt, zeigte uns ein Artikel des„Corriere della Sera“ der ſich ſehr ſkeptiſch über die Ausſichten des fran⸗ zöſiſchen Einfalles in Elſaß ausdrückte, ihm ſtpategiſch nur geringe Bedeutung zuſchrieb im Gegenſatz zum Vormasſch des deutſchen rechten Flügels(durch Belgien), und dann auch das Verſagen der Ruſſen richtig würdigte und die Wirkung der langen und noch lange dawernden ruſſtſchen Untätigbeit auf den deutſch⸗ franzöſiſchen Krieg genau beſchrieb. Der Ita⸗ liener, der dieſe ſkeptiſche Betrachtung lieſt, auf die wir hier nur hindeuten können, wird jeden⸗ falls nicht einen unbedingten Glauben an den Sieg der Franzoſen mit nach Hauſe nehmen. Rußland wie es iſt. 2. Die vevolutionären und zen⸗ trifugalen Kräfte in Rußland. Die ſtädtiſche Bevölkerung. In unſerem letzten Beitrag(vergl. Nr. 368 vom 10. d. Mts.) haben wir ſchon hervorge⸗ hoben, daß kaum ein Siebentel des ruſſiſchen Volkes in Städten lebt. Wenn nun die große Maſſe der Bauern geknechtet wird und ein men⸗ ſchenunwürdiges Daſein führt, geſchieht es nicht, um wenigſtens das eine Siebentel zufrieden zu ſlellen? Iſt die ruſſiſche Regierung nicht ängſtlich bemüht, die dem Rieſenreiche ſo dringend not⸗ wendige Kultur zu fördern, wo ſie nur irgend zu finden iſt? Und wo könnte ſie reichlicher ſprießen, als in den Mittelpunkten wirtſchaft⸗ licher und ſozialer Bildung, die Tauſende von Menſchen auf engſtem Gebiet vereinen und alle mit dem regen Pulsſchlag des ſtädtiſchen Lebens erfüllen? Was hat die ruſſiſche Regierung für die ſtädtiſche Kultur getan? Man kann wohl ohne Uebertreibung ſagen, daß ſie dieſe gehemmt hat, wo es irgend anging. Es verſteht ſich bei uns von ſelbſt, daß ein jeder, der in dem Stadtgebiet lebt, mit für die ſtädtiſchen Bedürfniſſe nach Kräften beizuſteuern hat. Das iſt in Rußland nicht der Fall. Man kann als Bürger irgend einer jener völlig unbekannten„Städte“ etwa in Riga leben und nichts, aber rein garnichts für dieſe Stadt tun. Die ruſſiſche Regierung läßt den allgemein anerkaunten Grundſatz der Wohngemeinde nicht gelten. Das ganze ſtädtiſche Steuerſyſtem ruht noch immer auf dem Prinzip der Hetmatgemeinde. Da, wo man geboren und eingeſchrieben iſt, bekommt man ſeinen Paß, ohne den Jedermann in Ruß⸗ land vogelfrei iſt. Dieſer Paß iſt befriſtet und wird nur erneuert, wenn man die fälligen Steuern entrichtet hat. Nun liegt es auf der Hand, daß eine Großſtadt ihren Bewohnern ganz ändere Vorteile bietet, als irgend ein kleines Neſt. Daß ſie infolgedeſſen auch höher⸗ Steuern erheben muß, iſt ſelbſtverſtändlich. Welch eine hinmmelſchreiende Ungerechtigkeit iſt es aber, wenn dieſe Steuern von Bürgorn er⸗ hoben werden, die dieſe Vorteile übechaupt nicht genießen, weil ſie längſt nicht mehr in der Stadt wohnen, ſondern irgendwo in den ſchber Unlermeßlichen Gebieten des ruſſiſchen Reiches ihrem Beruf nachgehen. Und auf der anderen Seite leben viele Angehörige fremder Gemein⸗ den in der Stadt und dürfen von ihr doch nicht beſteuert werden. Sie muß ihre Bürger mit Hilfe der hinlänglich bebannten ruſſiſchen Poli⸗ zei in dem ganzen Reich herumſuchen laſſen und bekommt nur unter der größten Schwierigkeit einen Steuerbetrag herein. An die Hinzuge⸗ zogenen, die in ihren eigenen Mauern leben, darf ſie aber auf ausdrücklichen Befehl der ruſſiſchen Regierung nicht heran. Und noch ein weit Schlimmeres: ſie kann auch nicht alle eigenen Bürger beſteuern, die innerhalb des Stadtgebietes wohnen. Adel, Beamte und Geiſtlichkeit ſind nach dem ruſſiſchen Ständerecht von allen direkten Steuern befreit. Auch unter den Bürgern gibt es eine Klaſſe der Exempten— die ſogenannten„Ehrenbürger“ Sie werden nicht etwa von der Stadtgomeinde ernannt. Das Ehrenbürgertum wird vielmehr erworben: perſönlich von Jedermann, der eine ruſſiſche Hochſchule beendet hat und noch keinem höheren Stande angehört und erblich von Jedermann, der nach vollendetem Studium ſich 10 Jahre lang„in der Praxis bewährt“ hat. Das iſt der Köder, mit dem die ruſſiſche Regie⸗ rung die gebildeten Stände für ſich zu ge⸗ winnen ſucht. Sie gewährt jedem Akade⸗ miker die Steuerfreiheit! Manu vergegenwärtige ſich einmal das Bild: die reichen Leute in den Städten zahlen über⸗ haupt keine direkten Steuern, der Kaufmann, Kleinbürger und Arbeiter aber mag hinaus⸗ ziehen in den entfernteſten Winkel des Reiches, nach ihm fahndet die Heimatgemeinde doch durch die Polizei und wenn ſie ihn ermittelt, o muß er diefelben Steuern zahlen, als ob er noch mitten in der Stadt ſäße. Die Folge iſt: Zerrüttung der Stadtfinanzen und eine allgemeine Gährung in der Maſſe der Stadtbewohner⸗ Beſonders ſtark iſt dieſe Gährung naturge⸗ mäß in derjenigen Bevölkerungsſchicht, die von ihrer Entſtehung an einen erbitterten Kanipf mit der Regierung geführt hat: der Arbeiter⸗ klaſſe. Die erſten ruſſiſchen Fabrikarbeiter waren bekanntlich Leibeigene, die den Be⸗ ſitzern der Werke verſchrieben wurden und genau ſo vechtlos waren, wie ihre Brüder auf dem Lande. Ein eigentlicher Fabrikarbeiterſtand hat ſich aber erſt mit der künſtlich großge⸗ züchteten Induſtrie in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelt. Während man die Entwickelung der Induſtrie ſchon wegen der großen Einkünfte, die der Staat und beſon⸗ ders das Beamtentum aus ihr zog, mit allen Mitteln begünſtigte, iſt der Arbeiterſtand als ſolcher niemals anerkannt worden. Seine Ver⸗ ſammlungen wurden nicht geduldet, und wo ſie ins Fahrwaſſer rein wirtſchaftlicher Intereſſen⸗ vertretung einleuken wollten, von Provokateuren und Lockſpitzeln mit dem nötigen Belaſtungs⸗ material überſchwemmt, das dann bei der Aus⸗ hebung die Grundlage zur Anklageſchrift bildete. Tauſende von Arbeiterführern wurden auf dieſe Weiſe nach Sibirien verbaunt. Man muß die Schriften eines Gorki(zu deutſch„Der Bittere“) geleſen haben, um dieſe Zuſtände über⸗ haupt begreifen zu können. Es iſt tatſächlich ein ſeit Gencrationen geführter Kampf, in dem es kein Erbarmen und keine Ausſpannung gibt. Es iſt ein fortwährender Kriegszuſtand im In⸗ nern, der auf Seiten der Arbeiter nicht enden kann, bevor ſie ſich das Recht ihrer Intereſſen⸗ vertretung erkämpft haben. Ueber die weiteren Ziele gehen die Meinun⸗ gent natürlich weit auseinander. Die Bol⸗ ſchowiki“(Mehrheitspartei) ſuchten immer an das in Rußland bis in die letzte Zeit hinein be⸗ ſtehende Gemeineigentum am Grund und Boden (die Agrarreſorm iſt ja noch nicht beendet) anzu⸗ knitpfen. Sie glaubten dasſelbe für eine Reform im förderatib⸗ſozialiſtiſchen Sinne benützen und tußland unmittelbar in das gelobte Land des us überführen zu können, ohne erſt lange durch das kapttaliſtiſche Zwiſchenſtadium aufgehalten zu werden. Sit haben darum im⸗ mer an den unmittelbaren politiſchen Erfolg einey Revolution geglaubt und ſtets für die Er⸗ 2. Seite. Geuergi-Ameiger.— Fadiſche Neucſte achrichten.(Abersblatt) Samstag den 15. Auguſt 1914 richtung einer kämpft. Die„Menſchowiki“(Minderpartei) ſind da⸗ gegen überzeugt, Marxiſten, denen der Fortbe⸗ ſtaud der Feldgemeinſchaft ein Hemmmis für die unvermeidliche lapitaliſtiſche Entwickelung des Lardes war. Sie predigen den Klaſſenkampf und ertbarten nur von der Erhebung der Maſſen einen durchgreifenden Erfolg. Welcher Partei die Zukunft gehört, iſt ſchwer zu ſagen. Nachdem aber die Regierung ſelbſt den gordiſchen Knoten mit der Aufhebung des Gemeineigentums am Grund und Boden durch⸗ hauen hat, iſt anzunehmen, daß die radikalere mit allem Früheren brechende von fanatiſchem Klaſſenhaß beherrſchte Richtung z. Z. die Ober⸗ hand gewinnen wird. Es iſt dann mit der politiſchen Revolution allein nicht getan. Hand in Hand mit dieſer wird die entrechtete Maſſe über die Beſitzenden herfallen und den roten Hahn auf jedes Haus ſetzen, an deſſen Schwelle nicht Armut und Sorge geſtanden hat. Ob Rußland einer Revolution, wie der großen franzöſiſchen entgegengeht, ob die erwachten Volkskräfte vereint für die Errichtung einer föderaliſtiſchen Republik eintreten werden, das eine ſcheint jedenfalls ſicher: ohne ernſte innere Unruhen wird es nicht abgehen, und wenn nicht alle Anzeichen trügen, ſo dürfte der Zar dies⸗ mal verſpielt haben. Europa in Waffen. W. C. Von dieſem Kriege, wie ihn die Welt noch nie geſehen hat, muß man ſich erſt eine Vor⸗ ſtellung verſchaffen, wenn man ſeine Einzig⸗ artigkeit begreifen will. Werfen wir zunächſt einen Blick auf das Kriegsgebiet. Auf der einen Seite ſtehen das Deutſche Reich und Oeſterreich⸗Ungarn, deren Gebiet 1216 919 gkm umfaßt. Deutſchland hat 540 858, Oeſter⸗ reich-Ungarn 676 061 gkm. Das Ländergebiet der gemeinſamen Feinde beträgt dagegen, wenn man nur das ruſſiſche Reich in Europa berück⸗ ſichtigt, 7512 502 qkm, wenn man ganz Ruß⸗ land einbezieht 23,53 Millionen akm. Obenan ſteht das ruſſiſche Reich mit 5,31 bezw. 21,84 Millionen akm. In weitem Abſtand folgen mit 536 464 akm Frankreich, mit 313 649 akm Großbritannien. Dieſen großen Ländern veihen ſich Serbien mit ca 84 000, Belgien mit 29 455 und Montenegro mit rund 15 000 akm. Sämt⸗ liche Länder Europas umfaſſen eine Fläche von 10, Millionen qkm oder noch nicht einmal den dreizehnten Teil der Erdoberfläche mit 134,7 Millionen qkm. Von dem curopäiſchen Län⸗ dergebiet von 10 Millionen qlm befinden ſich alſo zur Zeit nicht weniger als 7,51 Millionen im Krieg. Berückſichtigt man, daß auch noch die meiſten neutralen Länder in Europa mobil gemacht haben, ſo kann man ohne Uebertreibung ſagen, daß das geſamte Europa ſich im Kriegs⸗ zuſtande befindet. Das iſt aber ſchließlich in der Geſchichte Europas nichts Neues, das Beſondere des gegenwärtigen Krieges iſt die nume⸗ riſche Uebermacht der gegneviſchen Bevölkerung. Das Deutſche Reich zählt nach der letzten Zählung 64,92 Millionen, Oeſterreich⸗Ungarn 51,39 Millionen, die beiden Länder zuſanmen alſo 116,31 Millionen Men⸗ ſchen. Die vereinigten gegneriſchen Länder haben dagegen eine Bevöllerung von 260,01 Millionen Menſchen, die ſich auf die einzelnen Gebiete, wie folgt, verteilt: das ruſſiſche Reich proviſoriſchen Regierung ge⸗ Seuilleton e Deutſche und franzsſiſche Nriegslieder des Jahres 1870—1871. In einem in Düſſeldorf im Jahre 1871 er⸗ ſchienenen„Kriegstagebuch in Liedern“ finden ch die Verſe: Ihr deutſchen Lieder kühn und ſtark, Voll Heldentraft und Heldenmark, Wenn ihr in vollen Tönen ſchallt, Wie faßt das Herz ihr mit Gewalt. Iyr knüpft uns an das Vaterland. Mit innig treuem, ſeſtem Band! 75 bleibt uns, wenn uns nichts meyr blieb! Drum ſeid ihr uns auch ewig lieb!“ Aus dem Drang großer Ereigniſſe, bewegtem Herzen ſind ſie herausgeſtrömt, wie die Lieder, denen ſie gelten; ein vollkommener ummittelbarer Ausdruck der Seele des Volkes. Aus der Not des deutſchen Landes iſt die Wacht am Rhein entſtanden, geboren aus der rung für den Schutz des heimiſchen odens, die das 19. Jahrbundert beherrſchte. Trotz antwortet 22 aus tief⸗ britannien eine ſolche von 45,22, Frankreich von 39,60, Belgien von 7,42, Serbien von cd. 4,40 Millionen und Montenegro von etwa 250 000 Menſchen. Die Bevölkerung aller am Kriege beteiligten Länder ſtellt ſich auf 376,32 Millionen Menſchen. Erwägt man nun, daß Europa insgeſamt 465 Millionen Einwohner, mit Einbeziehung des aſiatiſchen Rußlands 493 Millionen haben mag, ſo ſieht man, daß der Ausdruck„Europa in Waffen“ bei dieſem Kriege in Wirklichkeit zutrifft. Die Bevölkerung der ganzen Welt kann man mit 1672 Millionen Menſchen annehmen. Faſt der dritte Teil der Menſchheit iſt alſo durch den jetzigen Krieg in direkte Mitleidenſchaft gezogen. Intereſſant iſt noch eine Trennu ng der Bevölkerung nach dem Geſchlecht. Von der Bevölkerung ſind in Tauſenden: männlich weiblich Deutſches Reich 32 040 32 885 Oeſterreich⸗Ungarn 25 407 25 982 Zuſammen 57 447 58 867 Rußland 80 746 81 368 Großbritannien 21946 23 275 Frankreich 19 449 20 153 Belgien 3 681.742 Serbien 2300 2100 Montenegro 125 125 Zuſammen 128 247 130 763 Auf der einen Seite 57, auf der anderen Seite 128 Millionen oder mehr als das Doppelte Männer. Die numeriſche Ueberlegenheit der Gegner iſt damit ſicherlich ſehr erheblich. Aber an dieſer Gegenüberſtellung ſieht man wieder ein⸗ mal, wie vorſichtig man in der Wertung von Hiffern ſein muß und was für eine diffizile Wiſſenſchaft die Statiſtik iſt. Die numeriſche Ueberlegenheit braucht Deutſchland und die Donaumonarchie keineswegs zu ſchrecken. Die Zahl der Menſchen iſt gewiß nicht gleichgiltig, aber wichtiger iſt die Qualität der Menſchen. Und in dieſer Beziehung wiegt eine Eins bei uns aus vielen Gründen eine Zwei und Drei bei den Gegnern leicht auf. —— ſ́Ṽ2 Der Landſturm. ..B. Berlin, 15. Aug. Wie wir er⸗ fahren, wird das in den fämtlichen Grenz⸗ bezirken bereits erfolgte Aufgebot des Land⸗ ſturms demnächſt auch auf die inneren preußiſchen Provinzen ausgedehnt werden. Es iſt bis jetzt darauf verzichtet worden, weil man die Landſturmpflichtigen ſolange als möglich ihren bürgerlichen Berufen erhalten wollte. Da aber das Aufgebot des Landſturms eine plan⸗ mäßige mit der allgemeinen Mobilmachung in unmittelbarem Zuſammenhang ſtehende Maß⸗ nahme iſt, läßt ſich die Beſchränkung auf be⸗ ſtimmte Teile des Reichsgebietes nicht dauernd aufrechterhalten. W..B. Berlin, 15. Aug. Das Reichsgeſetz⸗ blatt veröffentlicht eine Verordnung betreffend den Aufruf des Landſturms: 1. Sämtliche An⸗ gehörige des Landſturms J. Aufgebots werden aufgerufen und haben ſich unter Vorzeigung etwaiger Militärpapiere ſofort bei den Orts⸗ behörden ihres Aufenthaltsortes zur Land⸗ ſturmrolle anzumelden. Nicht betroffen werden die, welche wegen körperlicher und geiſtiger Ge⸗ brechen als vorerſt untauglich ausgemuſtert worden ſind. 2. Sämtliche Jahresklaſſen des Landſturms 2. Aufgebots werden aufgerufen. Ueber den Zeitpunkt der Geſtellung ergeht be⸗ ſonderer Befehl. Dieſe Anordnung findet auf hat eine Bepölkerung von 163 Millionen Groß⸗ jeſem ein„Henkerstnecht“, ein„Satan“, dem Wünſche haßerfülltem Vebe die„Marseillaise de 1870 de i6e die bayeriſchen Gebietsteile keine Anwendung. à karmée du Nhin“, deſſen Kehrreim uns über die Geſinnung belehrt, aus der es floß Au hin de Charlemagne Et des Napoléons! Marchons! Marchons! Hleure des Francs, Baigne enfin nos sillons! Auch ſonſt offenbart ſich in der franzöſiſchen und deutſchen Kriegsdichtung der Unterſchied im Nationalcharakter. Stolze, eitle prahleriſche Siegeszuverſicht er⸗ füllt die Lieder der erſten Zeit. Non! non! jam ais la Frauce Waura'autre nom que le sien! Plutôt la mort que la souffrand⸗ Du joug prussien! A Berlin! Vive la France! Denn was würde aus der Welit werden, ruft ein anderer Franzoſe aus, wenn die„Seele des Völkerlebens, Frankreich,“ ſich nur einmal auf kurze Zeit zurückzöge? Die Fackeln des Geiſtes und der Freiheit würden die„wilden Plün⸗ derer“ nie den Franzoſen entwinden können. Um ſo erbitterter ſind ſie auf Napoleon III., den„charlatau costumé en empereur“, den„Spie⸗ ler“ und„Lügenkaiſer“, auf Bazaine, den „heros de carlont. Kaiſer Wilhelm wird zum „Nero“, zum„Ungeheuer“, zum„Banditen“ und„ſcheinheiligen Mucker“, und ein Gedicht wünſcht dem„modernen Atilla“ ein langes ſchmerzliches Krankenlager. Und gar Bismarck iſt ein„Menſchenfreſſer aus der ee Der Arieg mit Rußland. Siegreiche Gefechte im Gſten. WITB. Berlin, 15. Auguſt. Die ausländiſchen Nachrichten über grö⸗ ßere Kämpfe ſind falſch. Die Deutſchen be⸗ ſtanden eine Reihe kleinere Gefechte ſiegreich. Zwei ruſſiſche Kavalleriediviſionen, gefolgt von Infänterie ſteckten das Grenzſtädtchen Brand. heute über die Grenze zurück. Marggrabowe in Sie gingen Ein bei Mlama ſtehendes ruſſiſches Kaval⸗ leriekorps wich vor den deutſchen Kolonnen ſüdwärts aus. Keine feindliche Maßnahme konnte bisher die deutſchen Abſichten beeinfluſſen oder auf⸗ halten. * Der Seelrieg. WIB. Berlin, 15. Aug. Das heutige Marineverordnungsblatt bringt eine kaiſerliche Verordnung vom 3. Auguſt betr. des Beginns der Priſengerichtsbarkeit und dem Geſetze der Priſengerichte. Dieſe werden in Hamburg und Kiel errichtet werden. Sie beginnen ihre Tätigkeit am(. Auguſt. Ein auſtraliſches Hilfskorps WYB. Frankfurt, 15. Aug. Die„Frank⸗ ſurter Zeitung“ meldet aus Rom: Aus Lon⸗ don wird gemeldet, daß von Auſtralien demnächſt ein Hilfskorps nach England abgeht. Wie die Engländer die Neutralitöt achten. WB. Frankfurt a.., 15. Aug. Die „Frankf. Ztg.“ meldet aus Chriſtiania: Die norwegiſche Bark„Kylemore“, von Trinidad nach Rotterdam unterwegs, wurde, wie ihre in Chriſtiania befindliche Reederei mitteilt, von einem engliſchen Kriegsſchiff aufgebracht und nach London geſchleppt. Deutſchland u. Geſterreich im Kriege. Ein Aufruf des Präſidenten der deutſchen Nolonialgeſell⸗ ſchaft. Der Präſident der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft, Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg, erließ folgenden Aufruf an die Mitglieder: „Eine ernſte, heilige Stunde hat für enſer geliebtes deutſches Vaterland geſchlagen. Ein⸗ mütig erhebt ſich das Volk zum gerechten, ihm aufgedrängten Kampfe gegen neid⸗ und haß⸗ erfüllte Feinde. Schon mehrfach hatten ſich im verfloſſenen Jahrzehnt gewitterſchwüle Wolken am politiſchen Horizont zuſammengeballt. Das deutſche Volk hat nicht mit der Wimper gezuckt, ſondern feſt entſchloſſen den kommenden Greig⸗ niſſen entgegengeſehen. Jetzt fährt aus düſterem Gewölt der erſteBlitz hernieder. Feinde ringsum! Jetzt gilt es für unſer Vaterland mit allen Kräften einzutreten, jeder und jede an ſeiner Stelle, um nach erkämpftem Siege in Frieden und Freiheit, die uns die Feinde rauben wollen, mit friſchem Mute wieder au den Ausbau unſeres Kolonialbeſitzes 8 gehe.“ Dieſer Stunde. Eine deutſche Landesmutter aus dem engliſchen Königshauſe. ..B. Neuſtrelitz, 14. Aug. Die Großherzoginwitwe, bekanntlich das älteſte Mitglied des königlichen engliſchen Hauſes, ließ der hieſigen Garniſon bei dem Feldgottesdienſt Grüße durch den Garniſongeiſtlichen überbringen. Der Geiſt. liche führte laut„Neuſtrelitzer Landeszeitung⸗ aus: Auch unſere ehrwürdige Großherzogin⸗ witwe hat ausdrücklich den Wunſch ausge⸗ ſprochen, daß ihr treues landesmütterliches Ge⸗ denken hier bezeugt werde. Sie bittet Gott aus warmem Herzen, daß ſein Segen alle tapferen Söhne des Vaterlandes im Kampfe begleite, der uns bevorſteht, und daß ſie unter Gottes gnädigem Schutz wohlbehalten heimkehren. Bedeutſame Aundgebungen in Budapeſt. W..B. Budapeſt, 15. Aug. Geſtern Abend zogen etwa 15000 Perſonen vor die Konſulate der befreundeten Mächte. Beſonders eindrucks. volle Kundgebungen fanden vor dem deut⸗ ſchen Konſulate ſtatt, wo ein höherer Be⸗ amter eine begeiſtert aufgenommene Anſprache hielt, und die Menge die„Wacht am Rhein“ ſang. Vor dem türkiſchen General⸗ konſulat hielt der türkiſche Generalkonſul eine türkiſche Rede, die ins Ungariſche überſetzt, wurde. Auch der bulgariſche General⸗ konſul hielt eine begeiſtert aufgenommene Anſprache. * Die Pflicht zur Verſchwiegen⸗ heit. ..B. Berlin, 15. Aug. Mehrere Zei⸗ tungen erwähnen neuerdings wieder die Teil⸗ nahme beſtimmter Truppenteile an dem Feldzug und an dieſem oder jenem Gefecht auf dem Kriegsſchauplatz. Auch werden die Namen höherer Truppenführe⸗ im Zuſammenhang mit ſolchen Kämpfen ge⸗ nannt. Derartige Nachrichten dürfen unter keinen Umſtänden veröffentlicht werden. * Laßt die Kraftwagen in Ruhe! (Wiederholt.) WITB. Berlin, 15. Aug. Die unſelige Jagd auf Kraftwagen hat ſchon wieder ein Opfer ge⸗ fordert. Nachdem vor kurzem eine öſterreichiſche Gräfin im Dienſt des Roten Kreuzes von einem Wachtpoſten getötet wurde, ſind ein Rittmeiſter der Reſerve und ein Wagenführer in der Ge⸗ gend von Neudamm, alſo mitten im Lande, von einem auf Poſten ſtehenden Förſter erſchoſſen worden, der auf ruſſiſche Automobile fahndete. Der Generalſtab fordert wiederholt und im⸗ mer wieder nachdrücklich, daß dieſe unſelige Jagd auf Kraftwagen beendet werde, die ſchon mehreren braven Deutſchen das Leben gekoſtet hat. Es iſt heller Wahnſinn, in unſerem Lande feindliche Automobile zu ſuchen. Weder feindliche Offiziere, noch mit Gold beladene Wagen fahren in Deutſchland umher. Möchte doch unſer Volk endlich aufhören, ſeine eigenen Landeskinder in der grauſamſten Weiſe hinzu⸗ morden und endlich einmal die warnende Stimme der Heereskeitung hören, denn das Vaterland braucht jeden einzelnen Mann in Beinen aufgehängt werden, ein Geier ihm die Augen aushacken, die Leber und die rauchenden Eingeweide herausreißen und die Hölle ihn ver⸗ ſchlingen. Selbſt bei Viktor Hugo wimmelt es von Ausdrücken des gemeinſten Jargons, mit denen die deutſchen Vandalen überſchüttet werden. Damit träumt man ſich aus der traurigen Gegenwart in eine beſſere Zukunft.„Frank⸗ reich, du ſollſt gerächt werden“,„der hetlige Haß“, ſo lauten die Titel der Troſtlieder. Ohne Uebertreibung, mit froher Zuverſicht, Gottvertrauen und gerechtem Spott geben ſich die deutſchen Lieder, die auch im Ton und im Wort nie hochfahrend werden wie die Fran⸗ zoſen. Welch ein ſchlichter Stolz iſt in den Verſen! Straßburg, Straßburg, heiß umfreite, Straßburg, Allerdeutſchenbraut, Sieh', wolch' ſtolzes Heergeleite Schickt der Königin die Braut! Straßburg, ſchaue auf in Tränen, Gleich als eine treue Braut, Die nach langem, ſtillem Sehnen Ihren Bräutigam erſchaut. Welche Frömmigkeit liegt in der Strophe: Deutſchland hoch für alle Zeiten, Hoch das Kaiſerliche Haus! Gott mög ferner uns geleiten, Daß wir s führen gut hinaus! zugeſchrien werden wie der, er folle an beiden Iin Verſen wie denen „Holde Nacht, dein dunkler Schleier decket Mein Geſicht vielleicht zum letztenmal. Morgen lieg' ich ſchon dahingeſtrecket, Ausgelöſcht aus der Lebend'gen Zahl! Mit folgendem Wahrſpruch gehts in die Schlacht: 5 „Wohlauf, ihr deutſchen Streiter, Mit Gott zu Felde geht, Ihr habt zum Kampfgeleiter Des ganzen Volks Gebet. Und was für ein Zutrauen erfüllt Deutſch⸗ land zu ſeinem Herrſcher: „Und ſo beſeelt das ganze Volk in Waſſen Nur eine Pflicht allzeit und allerwegen, Weil an ſich ſelbſt auf ſeinem Fürſtenſtuhle Der König übt der Pflichten ſtrengſte Schule, Welch ſchlicht Geheimnis, doch wie gerß ſein Segen Wie viel Liebe und Gemüt umſärgt die Krieger: „Rührt die und dumpf. Senkt die nen 5 Jedem im Triumph 5 3 Für das Vaterland verblich! Wie heller Jubel klingts danu aus den Die⸗ dern für den Frieden: Friede, Friede, welch' ein Wort! Seen Leuchtend fort und fort, * Und der Deutſchen Schwermut mach des Schrwerengtg Süße, go Friedensſonne, ülle jedes Herz mit Wonne, — de ſack eh ſeer Suntstag, den 15. Auguſt 1914. General-Anzeiger.— Badiſche Meueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. Bom Roten Kreuz. ..B. Berlin, 15. Aug. Das Zentral⸗ Komitee vom Roten Kreuz bittet zwecks Förde⸗ rung ſeiner Ziele die geſamte Preſſe des Vater⸗ landes in ihren Blättern eine beſondere Spalte „Rotes Kreuz“ einzuführen, wo durch augen⸗ fälliges Hervorheben und Zuſammenfaſſen den Leſern, die für das Rote Kreuz ein Intereſſe haben, die Orientierung erleichtert wird. WIB. Berlin, 15. Aug. Der Berl. Lo⸗ kalanzeiger ſchreibt: Auf dem Truppen⸗ übungsplatz Sennelager bei Paderborn ſind 4000 belgiſche Kriegsgefangene eingetroffen. 50 gefangene Offiziere gaben ihr Ehrenwort ab, keimen Fluchtverſuch zu unternehmen und genießen daher Erleichterung. Ein franzö⸗ ſiſcher Offizier, der bei einem Patrouillenritt gefangen genommen wurde, verweigerte ſein Ehrenwort und wird ſtreng bewacht. Die Kviegsgefangenen arbeiten an Chauſſeebauten. WIB. Berlin, 15. Aug. Der deutſche Truppenkommandant in Luxemburg hat von der Großherzogin einen Brief empfangen und ſprach ſeinen Dank für die ruhige und korrekte Benehmen der Bevölkerung aus. W..B. Potsdam, 15. Aug. Die zur Beobachtung der Sonnenfinſternis nach Ruß⸗ land geſandte Expedition unter Geheimrat Kempf iſt auf der Heimreiſe wohlbehalten in Bukareſt eingetroffen. Ariegskarten. Kriegskarte No. III: Flemmings Deutſch⸗Franzö⸗ ſiſch⸗Ruſſiſche Kriegskarte, Maßſtab:2 000 000.—. Doeſe Karbe bietet eine vorzügliche Ueberſicht über den ganzen Deutſch⸗Franzöſiſch⸗Ruſſiſchen, ſowie über den größten Teil des Oeſterreichiſchen Kriegsſchauplatzes und geſtattet durch die dichte, trotzdem aber klare Be⸗ ſchriftung auch die Verſolgung der einzelnen Kriegs⸗ ereigniſſe. Die Karte iſt nur durch den Buchhandel, nicht darekt vom Verlag, zu beziehen. Kriegskarte No. IV: Flemmings Spezialkarte für den Deutſch⸗Franzöſiſchen Krieg, Maßſtab:600 000, .—. Die iin ihven Detalls klare und auch für die Vopfolgung der Einzelvorgänge auf dem Kriegsſchau⸗ platz vorzüglich geeignete Karte iſt begrenzt im Oſten durch Frankfurt a.., im Norden durch Köln, Brüſſel, Lille im Weſten durch Paris, im Sü⸗ den durch Dijon und die Südgvenze Deutſchlands. Sie enthält alſo die ganze deutſch⸗franzöſiſche Grenze, Luxemburg, ein Stück Niederlande, den vorzugsweiſe in Betracht kommenden Teil Belgiens, vor allem aber auch das ganze franzöſiſche Gelände bis über die Weſt⸗ grenze von Paris hinaus. Die Karte iſt für jeden Zeitungsleſer, der die Vorgänge auf dem franzöſiſch⸗belgiſchen Kriegsſchauplatz verfolgen will, die Ain von außerordentlichem Wert, da auch kleinſten Ortſchaften, die irgendwie bei den Krieg gniſſen genaunt werden könnten, au ten ſind. Die Farte iſt ausſchließlich durch den Buchhandel, nicht direkt vom Verlag, zu beziehen, Intervention der Bereinigten Staaten? WIB. Frankfurt, 15. Aug. Die„Frank⸗ furter Zeitung“ meldet aus Rom: Aus Newyork wird gemeldet, daß ein enormer Preisciufſchlag in allen Artikeln eingetreten iſt. Das Volk drückt auf die Regierung zum Intervenieren, ſobald eine entſcheidende Tat geſchehen ſei. Mannheim. Atfruf zur Hausſpeiſung. An Maunnheims Hausfrauen! Im Intereſſe der großen Zahl durch den vichten wir an alle diejenigen Fami und Einzelperſonen, die einen eigenen Haushalt führen, die dringeude Bitte, während der ſchweren Krlegszeit Bedürftigen entweder heti ſich Mittageſſen zu gewähren oder ihnen Gelegenheit zu geben, daß ſie ſich Eſſen bei ihnen abholen können. Mancher arbeitsloſen Frau, manchem jungen Mann oder jungen eeeeeeeeeeeeeee, n ——ꝛ— deutſch⸗ Mädchen iſt dadurch über das ſchwerſte hinweg⸗ geholfen, daß man ihnen wenigſtens einen Teil der Nahrungsſorge abnimmt. Manche kinder⸗ reiche Familie wird durch die Hausſpeiſung vor tiefſtem Elend bewahrt werden. Die Mann⸗ heimer Hausfrauen aus allen Stadttei⸗ len und aus allen Schichten, die in der glück⸗ lichen Lage ſind, ihren Hausſtand noch weiter führen 3u können, werden ge⸗ wiß in großer Zahl geneigt ſein, das was ſie haben, noch mit anderen zu teilen, Wer bereit iſt, in dieſem Sinne die Not zu lindern, gebe ſchnellſtens ſeinen Namen und ſeine Adreſſe, ſowie die Zahl der Perſonen an, die er zu ſpeiſen bereit iſt. Beſondere Wünſche werden nach Möglichkeit berückſſchtigt werden. Die zu ſpeiſenden Perſonen erhalten einen Aus⸗ weis von der ſtädtiſchen Auskunftsſtelle, den ſie den Hausfrauen vorlegen können. Mel⸗ dungen der Hausfrauen ſind ſchriftlich oder per⸗ ſönlich an eine der folgenden Adreſſen zu rich⸗ ten: Frau Alice Bensheimer, L 12, 18, Sprechſtunde täglich von—4, Frau Amt richtsdirektor Gießler, Neues Amts Sprechſtunde täglich von,—5 Uhr, Städtiſche Auskunftsſtelle Rathaus Zimmer Nr. 48(täg⸗ lich—12 Uhr und—6 Uhr). * AreNe 32% 5 Schiedsbehöorde für Mietange⸗ legenheiten. Auf Veranlaſſung des Bürgermeiſteramts fand geſtern im Rathauſe eine Beſprechung von Vertretern des Grund⸗ und Hausbeſitzes, der Handelskammer und hieſiger Kreditanſtalten ſtatt. In dieſer Sitzung wurden folgende Be⸗ ſchlüſſe gefaßt: Zur friedlichen Regelung der durch die Kriegslage geſtörten Beziehungen zwiſchen Hausbeſitzer und Mietern, namentlich bezüglich der Mietzinszahlungen, wird für jeden Stadt⸗ teil eine beſondere Kommiſſion als Schiedsbehörde für Mietangelegenheiten ein⸗ geſetzt. Die Hausbeſitzervereine und die Mieter⸗ organiſationen ſollen aufgefordert werden, dem Bürgermeiſteramt für dieſe Kommiſſionen je 2 Beiſitzer und zwei Stellvertreter(in der Neckar⸗ ſtadt je einen von den beiden Vereinigungen) zu bezeichnen. Als Vorſitzende kommen die mit den hieſigen Miets⸗ und Hypothekenverhält⸗ niſſen beruflich genau vertrauten ſtädtiſchen Rechtsräte in Betracht. Die Kommiſſionen ſollen vorerſt je einmal wöchentlich zuſammen⸗ treten. Die Hausbeſitzer werden erſucht, den⸗ jenigen Mietern, die eingezogen oder durch Arbeitsloſigkeit infolge des Krieges zur Zah⸗ lung der Miete nicht in der Lage ſind, Aus⸗ ſtand zu gewähren im Rahmen von 25 bis 75 Dozent, e ee e Die Hypothekengläubiger werden erſucht, denjenigen Hausbeſitzern, die in dieſer Weiſe den Mietern Ausſtand gewähten, auch ih in der Zahlung nſen zu gewähren. en gebeten, bis an der Die Hausbe⸗ auf weiteres keine Räumungsklagen zu erheben und keine Zwangs⸗ H hpoth ſitzer wer vollſtreckungen in die Fahrniſſe der Familien der Eingerückten und der durch den Krieg er⸗ werbslos Gewordenen vollziehen zu laſſen. Diejenigen Mietzinsſchuldner, welche Kriegs⸗ Unterſtützungen erhalten, ſollen angehalten werden, einen Teil der Kriegsunterſtützung zur Zahlung mindeſtens eines Teils der Miete zu verwenden. Von den Vertretern des Hausbe⸗ ſitzes wurde die Bereitwilligkeit zu erkennen geben, einen gewiſſen Prozentſaß der Miete berufung oder Arbeits⸗ hwierigkeiten geratenen Mietsſchuldnern zu erlaſſen, die den übrigen Teil der Miete pünktlich entrichtet haben. An alle diejenigen, die in der Lage ſind, ihren Mietzinsverpflichtungen nachzukommen, ergeht die Aufforderung, dies pünktlich zu kun. ge zen gewif denjenigen durch Eint loſigkeit in Zahlungs Einguartierung. hen Nachrichtenamt 4 8 t der Mobi die Unterbringung Maß 3 2 75 E Und als Mahnung nimmt man auch in den ken Frieden mit hinaus: Ein Schwur dem großen Gott und Retter, Der ſein erbarmend Angeſicht Euch leuchten ließ im Schlachtenwetter: Vergeſſet ſein im Frieden nicht! Verlaufen ſind des Krieges Wogen, Die Heere ziehen froh nach Haus, Nun ſpanne deinen Friedensbogen Ob den verſöhnten Völkern aus!“ In den Oſtſeeprovinzen und Ruſſiſch⸗Holen. Ein Stimmungsbild. Bild eines In meinem Zimmer hängt alten Generals, meines Eroßvaters, und unter dem Bilde hängen ſeine Orden, darunter der ruſſiſche Stanislaus⸗Orden zweiter Klaſſe. Wie ſich die Zeiten ändern! Vor hundert Jahten kämpften wir als treue Waffengenoſſen gemeinſam gegen die Franzoſen und heute hat uns der wortbrüchige Zar überſallen und ſeine Horden gegen unſere Oſtgrenze entb Ich ſage abſichtlich Horden, denn ich k legenheit, auf mehreren Reiſen in Rußland das ruſſiſche Militär kennen zu lernen. Abgeſehen von den Garderegimentern und einigen Grenz⸗ wuppen, die einen vorzüglichen Eindrück mach⸗ Land zurlckzuſchlagen. Schade gute Menſchenmaterial! Der Ruſſe iſt ein vorzüglicher Soldat, wenn er gut geführt und verpflegt wird, zert es überall Auch siſt wenig vorhanben, zumal in Ruf n und in den Oſtfeeprb⸗ binzen. Während des ruſſiſch japaniſchen Kbieges war ich in Riga und beſuchte dort ein ler theater. Der Garten des Lokals war angefüllt von einer großen Zuſchauermenge, und einige lange Tiſche waren mit Offtzieren in Uniſerm und mit Bean gum Schluß der Vor⸗ Auft ſtellun von ruſſiſchem und japaniſchem Melitk t. Bei den ruſſiſchen Bildern herrſchte eiſiges Schweigen, bei den japaniſchen erſcholl lautes Bravorufen des Publifums. Die Offizier⸗ „und ſahen So war damals die ſerzeugt, daß ſie auch taten, als ob ſie das nichts anginge Gläſer. N 88* ſbe en der enau, was Die Poleu wiſſen gan piellg ſchen Beiſpaltung haben, wenf ſie es auch uicht eingeſtehen wollen. Es wäre vielleicht praktiſcher geweſen, wenn wir in den letzten [Schnigela, Jahren die ſcharfe Tonatt gegen unſere Polen entgegen. Die Quartierpflicht wird in Mann⸗ heim auf Grund eines im Januar 1903 vom Bürgerausſchuß einſtimmig beſchloſſenen Orts⸗ ſtatuts in der Weiſe ermittelt, daß von der bei der Perſonenſtandsaufnahme feſtgeſtellten Zimmerzahl der Wohnung die Perſonenzahl der Haushaltung abgezogen und für jedes dar⸗ nach verfügbar bleibende Zimmer bei normaler Belegung, zwei Mann oder ein Offizier, berech⸗ net werden. Das darnach aufgeſtellte Quartier⸗ kataſter liegt jedesmal 14 Tage zur Einſicht⸗ nahme der Pflichtigen und Vorbringung von Einſprachen im Statiſtiſchen Amt auf. In den letzten 8 Tagen vor der Mobilmachung wurde das Kataſter auf den neueſten Stand gebracht. Bei der Quartierzuweiſung während der erſten Mobilmachungstage das Einkommen der Pflichtigen zu berückſichtigen, war ſchon deshalb f Unterbringung der einzuquartierenden Trup⸗ penteile innerhalb genau beſtimmter Stadt⸗ gegenden verlangt und deshalb vielfach ſofort auf alle verfügbaren Quartiere zurückgegriffen werden muß. Eine Berückſichtigung von Ein⸗ ſprachen während der erſten Mobilmachungstage war bei der Ueberfülle der Arbeit und der Un⸗ gewißheit über den Umfang der Einquartierung vollſtändig ausgeſchloſſen. Eine große Anzahl von Einſprachen hat ſich übrigens als unberech⸗ tigt erwieſen. Nachdem ſich jetzt der Bedarf beſſer überſehen läßt, kann vorausſichtlich in Zukunft mit halber Belegung ausge⸗ kommen werden, auch wird es in weitem Um⸗ fang möglich ſein, auf die beſonderen Verhält⸗ niſſe der einzelnen Haushaltungen Rückſicht zu nehmen und die Quartierträger mit beſcheidenem Einkommen großen⸗ teils ganz freizulaſſen. In letzter Linie hängen dieſe Maßnahmen frellich von den Verfügungen der Militärbehörde ab. Die Umguartierung der noch in Bürgerguar⸗ tieren liegenden Teile des Landwehr⸗Regi⸗ ments iſt heute bereits erfolgt. Es ſei übrigens betont, daß es ſich bei den öffentlich zur Sprache gebrachten Beſchwerden wegen mangelhafter Unterbringung oder unge⸗ eigneter Verpflegung nur um wenige bedauer⸗ liche Einzelfälle handelt; im übrigen aber haben die hieſigen Quartiergeber, wie dies auch von militäriſcher Seite anerkannt worden iſt, alles daran geſetzt, ihre Pflichten im vollſten Maße und mit freudiger Bereitwilligkeit zu erfüllen. N* Milchverſorgung der Stadt Mannheim. von der hieſigen Firma Guſtav der Vertreterin der Trockenmilch⸗ Verwertungs⸗Geſellſchaft mitgeteilt wird, iſt es ihr trotz gbößter Anſtrengungen nicht möglich, ihre aus dem Allgäu und anderen Milch⸗ gebieten unterwegs befindlichen Sendungen Kondenz⸗ und Trockenmilch, ſowie von ſterili⸗ ſterter Sahne befördert zu erhalten, während die Marke„Milchmädchen“ der„Anglo Swiß Condenſed Milk Co.“, obwohl uns England den Krieg erklärt hat, noch lange nach Au des Krieges expediert worden iſt und gerade in den letzten Tagen ſehr große Sendungen davon in Mannheim eingetroffen ſind. Es wäre fün die Bevölkerung, welche in dieſer Zeit ſehr unter dem Mangel an Milch gelitten g9at, von Intereſſe, zu erfahren, auf welche Weiſe 8 gerade der„Anglo Swiß Geſellſchaft möglich geweſen iſt, ihre Ware an den Markt zu bringen. Tatſache iſt, daß während dieſe Marken der eng⸗ liſchen Geſellſchaft mit dem deutſchen eueen „Milchmädchen“ ſchon an den erſten Mobil⸗ machungstagen hier in Mannheim bei Groſ⸗ ſiſten und Wiederverkäufern vollſtändig ver⸗ grifſen war, ſie ſeit einer ganzen Reihe 1 25 Tagen wieder überall zu haben iſt, während der Transport für eine der bedeutendſten deutſchen Firmen vollſtändig unmöglich iſt. Ole Marke „Milchmäbdchen“ iſt in dieſen Tagen mit einem Kufſchlag von über 10 Prozent hier verkauft worden. Die Marken der deutſchen Ges ſellſchaften, welchen die gleichen. Milchgehiete Und eilte durchaus gleichwertige Milch zur Ver⸗ ſügung ſtehen, ſind in der Lage, ein vollſtändig ebenbürtiges Fabrikat zu liefern und ſie geben ihre Ware zu billigeren Preiſen ah Troßdem uß un 0 mer von Frauen, deren Väter, n gegen den Bundesgenoſſen de ſtehen, hören, daß ſte die können Wie uns — ne oder G glaubs im FJe —— angeſchlagen 1 eugt ſein, daß ſie trotz ö re baten 1575 flicht tun werd Oft hatte ich genheit, devartiges zu hören, wenn ich auf aber 4 7 Jagdfahrten in der Provinz Poſen mit Fö ſtern und Landleuten dieſes Thema berfthute. Der Pole weiß ganz genau, daß ſein Todfeind der Ruſſe iſt, und er wird ſtch jetzt erinnern, mit welcher Graufamfeit der letzte polniſche Auſſtand von ben Ruſſen utedergeſchlagen wurde und wie zenig Freiheit ſeine Landsleute in Rußland eſitzen. Vor ein paar Jahren ſaß ich mit einem polni⸗ ſchen Großgrundbeſitzer und einem bekannten polniſchen Maler in 75 einem Berliner Hotel⸗ Reſtaurant. Wir hatten tüchtig gezecht und im Speiſeſaal. Plötzlich ſtimmte der der und nur wenige Gäſte Speiſeſgal, Plötzlich ſtimmte polniſch mit. Als das Lied beendet war, ſagte ich zu ihnen: Kann man hier wirklich noch von Unterdrückung reden, wenn Sie ungehindert in Hauptſtadt in voller Oeffentlich⸗ ſte Lied ſingen dürſen? J ntindeſtens nach Sibſrie N ſein. gaben mir Recht und tranken mir t word Die Herren lachend zu. 11 —6 Hans von Treſckow. Ausbruch lieheböll bei ſich aufzunehmen. kondenſierte Milch„Milchmädchen“ der„Anglo Swiß Condeſed Milk Compagnie“ lieber kaufen, als die guten deutſchen Milcherzeugniſſe. * Die Geſchäfte des Garniſon⸗ Aelteſten ſind mit dem heutigen Tage auf den Komman⸗ deur des E. Gren. Regts. 110 überge⸗ gangen. Das Geſchäftszimmer befindet ſich bis auf weiteres in der Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Kaſerne. * Die Unterſtützung der Angehörigen Sſterreichiſcher Kriegsteilnehmer. Wir können den Angehörigen der zur Fahne ein⸗ berufenen Oeſterreicher die Mitteilung machen, daß das öſterreichiſche Hilfskomitee bei Herrn Bür⸗ germeiſter v. Hollander nachgeſucht hat, es möchte den Angehörigen der öſterreichiſchen Kriegs⸗ teilnehmer eine Unterſtützung gewährt werden. Herr von Hollander hat dieſem Erſuchen, da ja Deutſche und Oeſterreicher in treuer Waffen⸗ brüderſchaft Schulter an Schulter kämpfen, in entgegenkommendſter Weiſe ſtattgegeben. Es wer⸗ den ſonach die unterſtützungsbedürftigen Ange⸗ hörigen der einberufenen Oeſterreicher wie die Fa⸗ milien der Inländer behandelt werden. Die Unter⸗ ſtützungsgeſuche ſind bei der Armenkommiſſton ein⸗ zubringen. Infolge dieſes dankenswerten Entgegenkommens hat das Komitee der öſterreichiſchen Hilfsaktion be⸗ ſchloſſen, die ihm durch die eingeleitete Sammlung zugehenden Beträge der Armenkommiſſion zu überweiſen, welche die eingegangenen Gelder ſpe⸗ ziell unter die bedürftigen öſterreichiſchen Fami⸗ lien verteilen wird. Wir machen alle hier leben⸗ den Oeſterreicher auf dieſe Sammlung aufnterk⸗ ſam und bitten um Gaben, zu deren Entgegen⸗ nahme unſere Expedition gerne bereit iſt. N* Senntagsruhe. Gemäߧ 105 c der Gewerbeordnung haben die Beſtimmungen über die Sonntagsruhe für Sonn⸗ tag den 16. Auguſt ds. Is. keine Gültigkeit. Während des Vormittagsgottesdienſtes, d. i. in der Zeit von—11 Uhr, müſſen die offenen Verkaufs⸗ ſtellen jedoch geſchloſſen bleiben. 10 5 Bitte an kinderloſe Eheleute. Wir brüchten im geſtrigen Mittagsblatt die Anregung, kinderloſe oder mit wenig Kindern geſegnete Ehepaare möchten ſich der Kinder der Kriegsteilnehmer annehmen und die ſchwere Bürde, die auf den Schultern der Frau laſtet, dadurch erleichtern, daß ſie ein Kind an Kindes⸗ ſtatt annehmen. Die Anregung iſt, wie wir zu unſerer Freude feſtſtellen, auf fruchtbaren Boden gefallen. Schon geſtern haben ſich auf dem Bürgermeiſteramt verſchiedene Damen gemeldet, die bereit ſind, Kinder von Kriegsteilnehmern Das Bürger⸗ meiſteramt wird ſicherlich dieſem humanitären Anerbieten Folge geben und das weitere ver⸗ anlaſſen. Schon vor Veröffentlichung unſerer Anpegung haben hieſige Bürgerinnen den gleichen Gedanken gehabt, wie aus folgender Zuſchrift einer hieſigen Dame hervorgeht; Wie Sie ſveben im Mittagsblatt ſchreiben, dachte ich auch und habe bereits letzten Samstag, alſo vor einer Woche, an ein hieſiges katholiſches Pfarrhaus geſchrieben, daß man mir ein Mädchen aus einer armen Familie überweiſt, deſſen Vater im Krieg oder deren Mutter Witwe iſt. Eine Antwort erhielt ich nicht. Wir ſind keine vermögenden Leute, aber mein Mann behält vorerſt ſeine Stellung und ich habe nur ein Kind von 6 Jahren. Ich ſtehe alſo ſofort zur Verfügung. Auf das bißchen Eſſen kommt es ticht an; am liebſten iſt mir ein Mädchen von 10—12 Jahren, doch nicht Bedingung; aber unter keinen Umſtänden darf mein Name in die Zeitung. So wie ich denken noch viele Frauen. *2 Die Nriegserklärung Mann⸗ heimer Backfiſche, die wir im Donnerstag⸗Mittagblatt mit dem not⸗ wendigen Kommentar veröffentlichten, hat urts verſchiedene ſehr bemerkenswerte Zuſchriften ein⸗ getragen, von denen wir die nachfolgenden ver⸗ öffentlichen. 5 Ein Lehrer ſchreibt uns: Lieber Generaler! Mit innerem Frohlocken las ich den don ſo kriegeriſchem Geiſte beſeelten Proteſt⸗Artikel der Mannheimer„Mädchen u. Backfiſche. Wir kommen ja aus den Kriegserklärungen gar nicht mehr her⸗ aus. Sind dem Botſchafter ſchon ſeine Päſſe zu⸗ geſtellt, oder iſt er bereits abgereiſt? Wir leben jet in einer Zeit, wo man auf alles gefaßt ſein muß. Hat man auch mit dieſer Kriegserklärung gerechnet? Ja, Feinde kingsum und ein Feind drinnen, aber ein boshafter, böswilliger, höch⸗ mütiger Feind. Dieſe„verſchiedene junge Mäbd⸗ chen und Backfiſche“— dieſe Organiſation iſt aber durch dieſes„Schreiben“ ſchlecht nach außen ber? (veten.— Ohne Namensunterſchrift! Das ift ſeig und hinterliſtig! Wenn man doch die bfelleich! öch ehene„Mamma“ auf ſeiner Seite hal, mmehr Mut au den Tag legen! Aber )en Gründen“ ließ die Schreibevin dieſer Wortzufammenſtellung ihren gebildeten«n Namen weg. Das iſt eben ihr Vorzehen: aus dem Hinterhalt ſchießen und ihte Wirkung genfeßen. Lieber Generaler! Du haſt die„Heldin“ richtig beurteilt. Ihrer Schulbildung nach kommt ſie ge⸗ 4. Seite. General-Auzeiger.— Badiſche Reueſte Aachrichten.(Abendblatt) Samstag den 15. Auguſt 1914. wiß aus einer Förderklaſſe. Von Takt, feinem Empfinden— keine Spur. Beleidigter Hochmut! Gekränkte Eitelkeit! Sicherlich ſpricht ſie nicht im Namen einer erdrückenden Mehrheit von Mann⸗ heims Modeköniginnen. Daraus ſpricht derſelbe Geiſt wie aus folgendem: Ein„beſſeres“ Mädchen, das ſich zu einem Kurſus für allgemeine Kranken⸗ pflege gemeldet hat, beſinnt ſich daheim, ob ſie hin⸗ gehen will, da gar keine feineren Damen daran teilnehmen.„Dann bleibſt daheim,“ ſagte ganz treffend ihr Bruder,„auf dich kommt es nicht an, es geht auch ohne dich!“— Sollte es in einer ſo exnſten Zeit noch Unterſchiede geben? Wem ge⸗ hört dann das Vaterland? Eim„Mannheimer uns anonym: Die Mannheimer Backfiſche hätten Ihnen den Krieg erklärt?— Sie ſind in einem argen Irrtum beßangen. Nur allzu richtig und traurig wahr haben wir Ihre bewußten Ausführungen befun⸗ den und uns darüber gefreut, daß in der Oeffent⸗ lichkeit auf dieſe Herzensroheit oder, milder aus⸗ gedrückt, zum mindeſten Leichtſinn, Oberflächlich⸗ keit hingewieſen wurde. Wir wollen dem Artikel⸗ ſchreiber nicht zum Vorwurf machen, daß er ver⸗ gaß, das Gigerl⸗ und Snobiſtentum, das auf den Planken noch immer üppige Blüten kreibt, ebenfalls zu brandmarken. Wir wollen nicht mit Steinen werfen, da wir ja ſelbſt im Glashaus ſitzen. Aber wir möchten Sie dringend erſuchen, uns nicht mit„der Verfaſſerin“ der Oppoſitions⸗ bofffarte zu verwechfeln, weil Sie Ihre berechtigte Ertpiderung an die ganze Backfiſchtwert Nann⸗ heims richten! Das iſt eine ſehr ungerechte Ver⸗ allgemeinerung. Für meine Pflicht halte ich es, allen meinen lieben, gleichgeſinnten Mitſchweſtern zur Ehrenrettung beizuſpringen. Wir wiſſen den Ernſt der jetzigen Lage voll einzuſchätzen und uns demgemäß zu verhalten. Seien Sie überzeugt, daß wir Mädel im Verhältnis zu unſeren Kräften alles leiſten werden, was das Vaterland von uns verlangt, um uns würdig unſeren Heldenvätern unnd Brüdern an die Seiten veihen zu können. Das ſind leine Phraſen; vieles iſt ſchon zur bewei⸗ ſenden Tat geworden. Dieſe Tatſache gibt mir den Mut, Ihre(wie Sie ſehr wohl wiſſen) irrige Meinung vom Mannheimer Backfiſch zu berich⸗ kigen, deſſen Ruf Sie ſo ſehr gefährdeten. Mögen nrich meine Klienten nicht im Stiche laſſen und auich zukünftig ein einwandfreies Alibi in ihrem Verhalten nachweiſen können, um ihren Anwalt nicht zu beſchämen. Backfiſch“ ſchreibt * Eine Mutter ſendet uns folgende Zuſchrift: Mit Wehmut las ich im Generalanzeiger bie ſo ſehr„feinfühlende Erwiderung“ des gewiß auf „hoher Bildungsſtufe ſtehenden„Backfiſches. In einer Zeit, wo viele Tauſende, die ſelbſt Weib und Kinder zurücklaſſen, mit großer Begeiſterung und freudigem Opfermut zu dem Fahnen eilen, kann man es nicht faſſen, daß es noch Menſchen geben kann, die an dieſem eiteln äußeren Schein noch Freude haben können. Wenn man allerorten den großen Opfermut fieht, da will man am kleinlichen Mammon noch feſthalten, will ſich gekränkt füh⸗ len, wenn man von wohlwollender Seite eine für die Jetztzeit ſo nötige Mahnung erfährt. Die Schreiberin dieſer„liebenswürdigen Karte“ wolle doch bedenken, daß in dem Moment, da ſie diefe Zeilen ſchrieb, vielleicht Hun⸗ derte ihr Leben hingabenl Auch für ihre Freiheit, für unſer aller Wohl. Daß ſie dort kämpfen an den Grenzen, damit wir hier noch ruhig leben können. Was würde der„Back⸗ fiſch“ wohl mit ſeinem Schmuck und Flitter be⸗ ginnen, wenn ihn der Feind mal überrumpelte? Wir wollen nicht vergeſſen, jeder Einzelne geht in den Tod für uns alle; dieſer Gedanke wird auch dieſen ernſten Tagen die nötige Würde geben. * Und„Eine Leſerin, die ſich gut deutſch fühlt“, läßt von Ludwigshafen aus ſich folgendermaßen vernehmen: Mit Erſtaunen habe ich im Donnerstag⸗Mittag⸗ blatt geleſen, was Ihnen ein Bacgfiſch ſchrieb. Kann ſo ein deutſches Mädchen reden? Abſcheu und Verachtung fühlt man beim Leſen dieſer dummen Zeilen. Solche Charakter ſind nicht wert, daß ſo viel teures Blut auch zu ihrem Schutze fließt, ſie ſollten ſamt der„Mamma“ zuſammen⸗ gepackt und zu den Koſaken nach Rußland geſchickt werden, vielleicht kämen ihnen dann andere Ge⸗ danken. * Von einem alten Heidelberger Abon⸗ nenten geht uns folgende Zuſchrift zu: Daß Ihr geſchätztes Blatt vor übertriebener Putz⸗ ſucht, unnötigem Schmuck u. ſ. w. namentlich vonſeiten der Damen warnt, die ſich in den Dienſt des roten Kreuzes geſtellt haben, kann ich vollkommen billigen. Einſender, welcher im Jahre 1870, in Karlsruhe dem freiwilligen Hilfsverein angehörend, zahlreiche Züge mit Verwundeten und Gefangenen durch Karlsruhe kommen ſah, nahm auch mit Entrüſtung wahr, wie einige Dämchen beim Empfang der Eiſen⸗ bahnzüge in übertriebenem Putz und Sckmuck mit Erfriſchungen an den Zügen erſchienen und bei Verteilung ihrer Gaben mit Hintanſetzung deutſcher Verwundeter und Bewachungsmann⸗ ſchaften franzöſiſche Soldaten bevorzugten, ſo⸗ gar die„herzigen Turkos“, wie ſie dieſen Fran⸗ zoſen gegenüber ihr bischen Franzöſiſch an den Mann zu bringen ſuchten. Der Erfolg war aber nur der, daß ſie von den Franzoſen als gewiſſe Mädchen entſprechend reſpektiert wur⸗ den, ſo daß vonſeiten der die Aufſicht auf dem Bahnhof Ausübenden, den Dämchen deutlich ihr unpatriotiſches und unwürdiges Benehmen gerügt werden mußte. Möchten Mannheims Backfiſche gewarnt ſein und ſich vor ähnlichem Schaden hüten. Dem Artikel in Nr. 373, Mit⸗ tagsblatt kann ich nur zuſtimmen. Verlegung des Ariegsunter⸗ ſtützungsbüros. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Ge⸗ ſuche um Kriegsunterſtützung jetzt im Roſen⸗ garten anzubringen ſind. Wie aus der Be⸗ kanntmachung in heutiger Nummer hervorgeht, hat das Kriegsunterſtützungsbureau ſeine Ge⸗ ſchäftsräume wegen Unzulänglichkeit der bisher benützten Räume der ehemaligen Sparkaſſe in die Wandelhalle des R oſengartens verlegt. Die Auszahlung der bewilligten Be⸗ träge erfolgt von jetzt ab gleichfalls im Roſen⸗ garten, und zwar im Kaſſenraum. Alle die jenigen Perſonen, welche ein Geſuch vorbrin⸗ gen wollen, haben ihren Eingang zur Wandel⸗ halle vom Friedrichsplatz aus zu nehmen. Der gewöhnliche Eingang zum Roſengarten von der Roſengartenſtraße aus iſt nur für diejenigen beſtimmt, welche bereits im Beſitz eines Kaſſen⸗ ausweiſes ſind und den angewieſenen Betrag er⸗ heben wollen. In der erſten Woche dieſer Tätigkeit hat das Kriegsunterſtützungsbureau eine Anzahl von alleinſtehenden Frauen an das Arbeits⸗ amt gewieſen, damit ſie ſich dort zunächſt um Monatsdienſte und ähnliche Arbeiten umſehen ſollten. Da das Arbeitsamt zur Zeit leider nur über eine ſehr geringe Anzahl von freien Stellen verfügt, ſo wird bis auf weiteres von dieſer Maßnahme Abſtand genommen. jenigen Frauen, welche ſich noch nicht mit einem Nachweis über ihre vergeblichen Bemühungen um Arbeit eingefunden haben, werden auf⸗ gefordert, nochmals beim Kriegsunterſtützungs⸗ bureau vorzuſprechen. In den Vororten ſind die Kriegsunter⸗ ſtützungsbureaus nach wie vor in den Gemeinde⸗ ſekretariaten, in Waldhof im Schulhaus Waldhof. * Kinderhilfe des Mannheimer Vereinsverbandes. Am 12. Auguſt 1914 hat der Mannheimer Vereinsverband ſeine 6 der Kinderhilfe gewid⸗ 1 Die⸗ meten Kriegshorte in folgenden Schul⸗ häuſern eröffnet: Handelshochſchule K 4, 1 (Kinder aus der Oſtſtadt und ſüdlich der Plan⸗ ken); Friedrichſchule(Kinder aus der Unterſtadt, nördlich der Planken, Mühlau und Jungbuſch); Hildaſchule(Kinder aus dem Ge⸗ biet zwiſchen der Dammſtraße und Riedfeld⸗ gen Gebieten der Neckarſtadt, nördlich der Ried⸗ feldſtraße, aus dem Langeröttergebiet und Wohlgelegen); Peſtalozziſchule(Kinder aus der ganzen Schwetzingerſtadt und Oſtſtadt); Linden⸗ hofſchule(Kinder vom Lindenhof). Jeder dieſer Horte gewährt bis zu 50 Kindern im Alter von 210 Jahren Aufenthalt und volle Verpflegung von morgens 8 bis abends 6 Uhr. Es werden in erſter Linie ſolche Kinder berückſichtigt, deren Väter im Feld ſtehen und deren Mütter tagsüber auf Arbeit ſind. Die Leitung der Horte haben in dankenswerter Weiſe Mann⸗ heimer Lehrerinnen übernommen, die dabei von jungen Mädchen unterſtützt werden. Die Kin⸗ der werden mit Spielen und leichten Arbeiten beſchäftigt. Für die kleineren Kinder iſt Ge⸗ legenheit zur Mittagsruhe geboten. Wenn das Bedürfnis hervortritt, ſollen eventuell noch weitere Horte eröffnet werden. Anmeldungen von Kindern werden in den genannten Schul⸗ häuſern entgegengenommen. Für größere Kinder hat der Verein gegen den Mißbrauch geiſtiger Getränke ſeine Leſehalle in der Meer⸗ feldſtraße 80 tagsüber zur Verfügung geſtellt, wo die Kinder Frühſtück und Veſperbrot erhal⸗ ten können. * Die Beſchränkungen des Poſt⸗ verkehrs im Inland und mit dem neutralen Auslande, die durch die bei den Poſtanſtalten aushängen⸗ den Bekanntmachungen Nr. 1 und 2 angeordnet worden waren, ſind eingeſchränkt worden. 1. Es iſt jetzt auch Privatperſonen geſtattet, veuſchloſſene Pabete mit Sani⸗ tätsmaterial an Krankenhäuſer, Rote Kreuzvereine, Samaritervereine, Aerzte uſw. nach Elſaß Lothringen und den übrigen für geſchloſſene Privatſendungen ge⸗ ſperrten Inlandsgebieten(Bekannt⸗ machung Nr. 1) mit der Poſt zu verſenden, wenn der Abſender vor der Aufgabe ſich verpflichtet, dem Inhalt andere als für ſanitäre Zwecke be⸗ ſtimmte Sachen nicht beizupacken. Die Poſt⸗ anſtalten ſind jedoch berechtigt, die Annahme ſolcher Pakete abzulehnen, ſofern die Vermutung eines Mißbrauchs dieſer Vergünſtigung be⸗ gründet erſcheint 2. Privatperſonen dürfen verſchloſſene Poſtſendungen— Briefe und Pakete an öſterreichiſche und ungariſche Militärbehörden und Truppenteile(nicht an einzelne Militärperſonen) durch die Poſt verſenden. Der Inhalt der Palete darf jedoch nicht aus Gegenſtänden be⸗ ſtehen, die Ausfuhrbeſchränkungen unterliegen, worüber der Abſender ſich zu vergewiſſern hat. * Das Tiebeswerk. Die Mannheimer Liedertafel hat einſtweilen dem Roten Kreuz 500 Mark zur Verfügung geſtellt. * Der Elektrotechniſche Verein Mannheim Ludwigshafen E. V. hat in ſeiner geſtrigen Verſammlung beſchloſſen, 3000 Mark nominal 3 proz. badiſche Staats⸗ anleihe zu Kriegsunterſtützungen zur Verfügung zu ſtellen und zwar erhalten das„Rote Kreuz“ Mannheim 1000 Mark nominell, das Liebes⸗ gabenkomitee 1000 Mark nominell und die unterſtützungsbedürftigen Mitglieder, oder deren Angehörige ebenfalls 1000 Mark nominell. de Die Zahl derjenigen Firmen, die den Ange⸗ wöchentliche Unterſtützungen gewähren, iſt, wie aus den Zeitungsmeldungen erſichtlich, ziemlich namhaft, allein ſicher haben nicht alle Firmen die zugunſten ihrer Arbeiterſchaft von ihnen getroffenen Maßnahmen veröffentlicht. Und doch wäre eine ſolche Veröffentlichung, die ſich auf ein Verzeichnis der betreffenden Firmen beſchränken könnte, ſehr empfehlenswert. Durch eine ſolche Bekanntmachung würde verhindert, daß Perſönlichkeiten, die dank dem Entgegen⸗ kommen der Firmen über mehr oder mindey ausreichende Einnahmequellen verfügen, auch noch die behrödlichen oder privaten Unter⸗ ſtützungsfonds zum Schaden der wirklich Be⸗ dürftigen in Anſpruch nehmen, und auch die Geſchäftsleute und Hauseigentümer, auf deren Nachſicht in dieſen Zeiten ſo vielfach gerechnet wird, könnten beſſer beurteilen, ob dies mit Recht oder Unrecht geſchieht. Lediglich in die⸗ ſem Sinne teilen uns die Rheinmühlen⸗ werke mit, daß ſie den Angehörigenihrer ein⸗ berufenen Arbeiter eine wöchentliche Unter⸗ ſtützung gewähren, die für die Frau eines Ar⸗ beiters M. 10, für jedes Kind M. 3, zuſammen höchſtens M. 20 wöchentlich beträgt. Aus Staoͤt und Land. Mannheim, 15. Auguſt. Perſonalveründerungen in der Armee innerhalb des XIV. Armeekorps. Zu Leutnants vorläufig ohne Patent befördert: Die Fähn⸗ riche Tadberg Gr.⸗Reg. 110, Gberhardt, Inf.⸗Reg. 111, Pelizäus, Feldart.⸗Reg. 50, Alefeld, Feldart.⸗Reg. 76, Tilleſſen Inf.⸗ Reg. 143, Frantz, Inf.⸗Reg. 172, Biſ⸗ ſinger, Fußart.⸗Reg. 14, Port, Pion.⸗Bat. 14, Hecker, Telegr.⸗Bat. 4. * Pyſtaliſches. Poſtanweiſungs⸗ und Poſt⸗ auftragsverkehr mit Aegypten wird vorläufig eingeſtellt. »Mutmaßliches Wetter am Sonntag und Mon⸗ tag. Im Süden bildet ſich ein Luftwirbel aus und da im Norden Hochdruck ſteht, ſind kühle Luftſtrö⸗ mungen zu erwarten. Außerdem machen ſich flache Einſenkungen über Mitteleuropa geltend. Für Sonntog und Montag ſteht zwar noch vorwiegend trockenes, aber etwas kühleres und mit Gewitter⸗ ſtörungen verbundenes Wetter bevor. Letzte Meldungen. Der Landſturm. .iB Berlin, 15 Aig. Das Reichsgeſetzblatt veröffentlicht folgende Verordnung betreffs dem Aufruf des Land⸗ ſturmes: „Wir Wilhelm von Gottes Gnaden Deutſcher Kaiſer, König von Preußen uſw. verordnen auf Grund des Artikels 2 8§ 25 des Geſetzes betreffs die Aenderung der Wehrpflicht vom 11. Februar 1888(Reichsgeſetzblatt Seite 11) im Namen des Reichs wie folgt: § 1. Sämtliche Angehörige des Landſturmes 1. Aufgebotes, die ihm überwieſen oder zu ihm aus der Erſatzreſerve übergetreten ſind, werden hiermit aufgerufen. Von dem Aufruf ſind nicht betroffen, die wegen körperlicher oder geiſtiger Gebrechen als dauernd untauglich aus dem Dienſte des Heeres oder der Marine ausgeſchie⸗ den ſind. Die Aufgebotenen haben ſich ſofort unter Vorzeigung etwaiger Militärpapiere bei den Ortsbehörden ihres Aufenthaltsortes Zur Landſturmſtammrolle anzumelden. § 2. Sämtliche zur Klaſſe des Landſturms 2. Aufgebots, die aus der Landwehr oder der Seewehr 2. Aufgebots zum Landſturm über⸗ getreten ſind, werden zum aktiven Dienſt auf⸗ gefordert. Ueber den Zeitpunkt der Geſtellung ergeht beſonderer Befehl. 8 3. Dieſe Verordnung findet auf die königl. bayriſchen Gebietsteile keine Anwendung. Beurkundet unter unſerer höchſteigenhändigen Unterſchrift und beigedrucktem kaiſerlichem In⸗ ſiegel. Gegeben Berlin, Schloß, 15. Auguſt 1914. Wilhelm. v. Bethmann⸗Hollweg. ** Bekanntmachung betr. die Aufrufung des Landſturms: Auf Grund der Kaiſerlichen Verordnung betr. die Aufrufung des Landſturms vom 15. Auguſt 49ʃ4(Reichsgeſetzblatt Seite 371) wird folgendes zur Kenntnis gebracht: 5 1 Die nach der Allerhöchſten Verordnung aulfgerufenen Landſturmpflichtigen, die ſich im Ausland Kaufhalten, haben die Verpflichtung zur alsbaldigen Rückkehr nach dem Inland, ſo⸗ ſern ſie nicht auf Grund des§ 100, Ziffer 3 und 4 der deutſchen Wehrordnung ausdrücklich hier⸗ von befreit worden ſind. Weitere Befreiungen ſſi Die rückkehrenden Landſturm⸗ lichtig Aufgebots haben ſich bei dem Zivil⸗Vorſitzenden der Erſatz⸗Kommiſſion ihres Wohnſitzes und bei Ermangelung eines Wohn⸗ ſitzes bei demjenigen Zivilvorſitzenden zur Land⸗ ſturmrolle auzumelden, deſſen Bezirk ſie bei der Rückkehr nach Deutſchland zuerſt erreicht haben. Die rückkehrenden Landſturmpflichtigen 2. Aufgebots haben ſich bei dem Bezirkskommando *. Der ihres Wohnſitzes und in Ermangelung eines Wohnſitzes bei demjenigen Bezirkskommando zu melden, deſſen Bezirk ſie bei der Rückkehr nach Deutſchland zuerſt berühren. .. Die von dem Aufruf betroffenen ehe⸗ maligen Offiziere, Sanitätsoffiziere, Veterinär⸗ offiziere und oberen Militärbeamten des Heeres und der Marine haben ſich innerhalb 48 Stunden nach Bekanntmachung des Aufrufs hörigen ihrer zur Fahne einberufenen Arbeiter vorhandenen Militärpapiere bei dem Bezirks⸗ kommando zu melden, in deſſen Bezirk ſie ihren Aufenthalt haben. Befindet ſich der Aufent⸗ haltsort im Auslande, ſo haben ſie ſich unver⸗ züglich bei dem Bezirkskommando zu melden, deſſen Bezirk ſie bei der Rückkehr nach Deutſch⸗ land zuerſt erreichen. In gleicher Weiſe melden ſich: a) ehemalige Offiziere, Sanitätsoffiziere, Ve⸗ trinäroffiziere, die oberen Militärbeamten des Heeres und der Marine, ſowie Zivilärzte, Zivil⸗ beamte, die von dem Aufruf zwar nicht be⸗ troffen, aber zu freiwilligem Eintritt in den Landſturm bereit ſind, b) ehemalige Unteroffiziere des Friedens⸗ ſtandes, des Heeres und der Marine, die zwar nicht von dem Aufruf betroffen, aber bereit ſind, zum Dienſte in Offigziersſtellen freiwillig einzutreten, e) für ehemalige Unteroffiziere des Friedens ſtandes des Heeres und der Marine gilt dieſes nur inſoweit, als ſie mindeſtens 8 Jahre aktiy gedient haben. Berlin, 15. Auguſt 1914. Reichskanzler von Bethmann⸗Hollweg. Italien vor der Entſcheidung. m. Ro m, 15. Aug. Der Kölniſchen Zeitung wird gemeldet: Während die geſamte Preſſe des Landes eifrig ihre Befriedigung über den Ent⸗ ſchluß der Regierung ausdrückt, den Verbündeten keine Waffenhilfe zu leiſten, ſondern neutral zu bleiben, während alle Zeitungen dieſen Ent⸗ ſchluß damit zu begründen ſuchen, daß nach dem Geiſt und dem Buchſtaben des Vertrages ein Caſus Foederis nicht vorliege und manche Blät⸗ ter ſogar unfreundliche Bemerkungen gegen Deutſchland und Oeſterreich damit verbinden, hat der dem Dreibund alle Zeit unentwegt er⸗ gebene Popolo Romano allein den Mut, ab⸗ weichender Meinung zu ſein und ſie rückhaltlos und entſchieden kundzugeben. Das Blatt wider⸗ ſpricht heute in ſeinem Leitartikel kurz und bündig der von der Regierung an die Preſſe ge⸗ gebenen Darſtellung und ſucht ſie Satz für Satz zu widerlegen. Dann ſchließt er ſeine Aus⸗ führungen mit ſolgenden Worten, die ohne Zweifel den Empfindungen eines Teils des italieniſchen Volkes, wenn vielleicht auch mur eines kleinen Teils entſprechen: „Wir erkennen an, daß Italien in dieſem Augenblick, wenn es die ihm zukommende Rolle Dreibund einnehmen ſoll, ſich Opfern, Schaden und Gefahren ausgeſetzt ſieht, die vielleicht noch erheblicher ſind, als die, denen unſere Verbün⸗ deten entgegengehen. Aber der moraliſche Schaden, der darin liegt, daß wir die Verpflich⸗ tungen eines Bündnisvertrages verſäumt haben, der jetzt 35 Jahre lang mächtig zur Erhaltung des Friedens in Europa beigetragen hat, wird unvermeidlich unberechenbare Folgen haben. Naturgemäß kann der Dreibund von dieſem Augenblick an als verfallen angeſehen werden, mit allen Folgen, die ungeheuer ſein können.“ Die Lage in den deutſchen Schutzgebieten. WB. Berlin, 15. Aug. Nachrichten aus Deutſchſüdweſtafrika beſagen, daß das dortige Schutzgebiet bisher unbehelligt ge⸗ blieben iſt. Auch in Kamerun bhat ſich bis jetzt nichts kriegeriſches ereignet. Von Deutſch⸗ oſtafrika ſehlen Berichte, ebenſo von der Südſee alle Nachrichten. In Togo haben un⸗ bedeutende Patrouillengefechte mit eingedrun⸗ genen franzöſiſchen Truppenabteilungen ſtatt⸗ gefunden, wobei der Feind 3 Tote, die deutſchen Abteilungen aber keine Verluſte zu verzeichnen hatten. Auch engliſche Truppen find vorge⸗ drungen, ohne jedoch mit deutſchen Abteilungen in Berührung gekommen zu ſein. Drohende Erhebung der Araber in Tunis und Aegypten. m. Köln, 15. Aug.(Pr.⸗Tel.) Die Köln⸗ Ztg. meldet aus Mailand: Aus Tripolts melbdet der Secolo: Tunis und Aegypten ſeien in den Belagerungszuſtand verſetzt worden aus Furcht vor dem arabiſchen Nationalis⸗ mus. Die Eingeborenen in Tripolis verhalten ſich bisher vollkammen ruhig. WIB. Mühlheim, 15. Aug.(Pr.⸗Tel.) Die Herren Karl Schmitz⸗Scholl und Wilhelm Schmitz⸗Scholl ſtellen durch ihre Firma Ham⸗ burger Kaffee⸗Import Emil nn 100 000 Schokolade⸗Tafeln im Werte von 30 000 Mark zur Verfügung, die als Feldpoſtbrief an die im Felde ſtehenden Truppen zur Berteilung gelangen ſollen. m. Köln, 15. Aug.(Pr.⸗Tel.) Aus Valona berichtet die Italia, daß Albanien aus den Weltereigniſſen Nutzen ziehen wolle. Zwiſchen Epiroten und Nationaliſten ſei ein Einverſtändnis hergeſtellt. WITB. Danzig, 15. Aug.(Lokalanz.) Sämt⸗ liche polniſche Zeitungen Oſtpreußens dürfen nach Aufhebung des Verbots wieder in deutſcher Sprache erſcheinen. Bekann Kriegsfreiwillige werden vom Montag den 17. ds. Mts. ab wieder eingeſtellt. Meldung um 10 Uhr vormittags Kaiſer Wilhelm⸗Kaſerne. Erſatz⸗Bataillon Gren.⸗Neg. 110. von Lauhn, mündlich oder ſchriftlich unter Vorlegung der Oberſt z. D. und Kommandem n. 55 23272— — 4 92 N d Samstag, den 15. Auguſt 1914. General-Auzeiger.— Sadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 5. Seite. Zur Geschäftslage im rheinisek⸗ wWestfälischen industriebezirk, (Nachdruck verboten.) Nachdem der europäische Krieg den gesamten Welthandel zum Stillstand gebmcht und nur Amerika als neutraler Staat in seiner Wirtschaft- lichen ITätigkeit nicht unmittelbar gestört ist, sind die leitenden Männer unseres wirtschaftlichen Lebens zusammengetreten, um Mittel und Wege zu finden, daß unsere produzierenden Kräfte auch wWälrend des Krieges nicht völlig brach liegen. Dieses wahrmaft patriotische Vorgehen ist freudig zu begrüßen, da es den schönen und edlen ZWeck verfolgt und hoffenflich auch erreicht, einer allge- meinen Verdienstlosigkeit und vor allem einer eigentlichen Wirtschaftlichen Krisis vorzubeugen. Halten wir heute Umschau unter den industriellen und gewerblichen Betrieben, um zu ermitteln, welchen Einfluß den Krieg auf die einzelnen Werke uncl Handelsgeschäfte ausgeübt hat und noch aus- üben wird, so ist es klar, daß alle Werke Betriebe und Handelshäuser, die für den Kriegsbedarf ar- beiten in einer Zeit der Hochkonjunktur leben. Das gilt namenttich von den Waffen- und Munitions- labriken, den Fabriken für Uniformen und sonsti- gen Kriegsausrüstungsgegenständen, den Lebens- mittelfabriken und Handlungen und den Getreide- lleferanten. Am meisten leiden unter dem Kriege natürlich alle Betriebe und Handelshäuser, welche für den Luxusbedarf arbeiten, namentlich die breit verästelten Zweige der Modewarenbranche. In Kriegszeiten gebieten die eiserne Notwendigkeit auch den Wohlhabenden ihre Ausgaben nach Möglichkeit einzuschränken, entsprechend den aus- bleibenden oder stark verminderten Einnahmen.“ Da versteht es sich von selbst, daß der Bedarf in den verschiedenartigen Luxusartikeln stark zusam: menschrumpfl. Unsere großen gemischten Werke der Eisen- industrie sind zum Jeil für die Lieferung von Kriegsmaterial hervorragend eingerichtet und natürlich fieberhaft ätig, große Mengen schnell- stens zu liefern. Durch die Einberufung der vielen Jausende kriegstücktiger Arbeiter sind die meisten Betriebe an und für sich gezwungen, um⸗ gassende Betriebseiuschränkung vorzunehmen. Den Geschäftsgang der Ruhrkohlenindustrie hat der Krieg fortgesetzt außerordentlich lebhaft gestaltet. Die Zechen vermögen trotz angestrengtester Iätig- beit nicht der jetzigen dringenden Nachfrage nach Hausbrand und Brikett zu entsprechen. Vor allem gilt es den ungeheuren Kohlenbedarf unserer Marine und der Reichseisenbalinen zu befriedigen. 8o wird denn Tag und Nacht in den Zechen des ganzen Rührbezirks fieberhaft gearbeitet um der riesigen Nachfrage zu entsprechen. Die Kohlen- preise sind schon erheblich gestiegen. Mamceilel und industrie. Russische.G. Zellstofstabrik Waldhof, Pernau in Livland. Mannheim, 15. August. Die Zellstoff-Fabrik Mannheim-Waldhof teilt uns heute mit: Wir haben heute Nachricht von unserem Pernauer Werk er⸗ halten, die vom 8. August datiert ist. Darin ist gesagt: Die Fabrikgehtzur Zeitmitder halben Belegschaft(ea. 1000 Mann). Roh- materialien haben wir in genügender Menge, nur Kohlen werden wohl in 4 Monaten knapp werden, Wenn wr keine Zufuhren erhalten. Die Banten arbeiten noch. Lohn und Gehälter können Wir einstweilen noch zahlen. Es ist hier jedermanns Interesse, daß die Fabrik weiter arbeitet, da dann mehr Sicherkeit für Ruhe besteht. Wenn wir ge⸗ zwungen sind einzustellen, sind Unruhen mög: ljoh, da die hiesige Bevölkerung sehr geringe linanzielle Rücklagen hat. Einigen Reichs- deutschen, deren Pässe vollständig in Ord- nung waren, wurde die Abfahrt auf telegraphische Anordnung des Gouverneurs untersagt. Zur Frage der Beschäftigung von Arbeiterinnen u. jugendlichen Arhbeitern. ..B. Berlin, 15. August. An den Ver- ein der Industriellen, der beim Reichs⸗ kanzler beantragte für die ihm zugehörigen Be⸗ triebe eine allgemeine Ausnahme von den Bestim- mungen der Gewerbeordnung über die Be- schäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern zuzulassen, ist om Reichsamt des Innern folgender Bescheid er- gangen: Wenn ich auch nicht verkenne, daß ihre Betriebe in den gegenwärtigen Kriegszeiten leistungsfähig erkalten werden mrüssen, so kanm ich es jedoch nicht für zulässig erachten, Irem Antrag zu ent⸗ sprechen. Das Gesetz vom 4. August 1914 darf Solche Ausnahmen für den äußersten Notstand zu- Jassen. Es ist nach der Lage der Verhältnisse un- möglich, ohne die Ausnahmebewilligung auszu- hommen. Wenn sich insbesondere die betreffen- den Arbeiten durch Männer, die Beschäftigungsbe. Schräukungen nicht unterliegen, ausfünren lassen, Sockaß also, wWie es gegemwärtig der Fall ist, eine überaus große Anzahl von Männern infolge von Betriebseinschränkungen in gewerblichen Betrie- ren zuwider sein, die Beschränkung der Gewerbeord- nung in der Beschäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern durch die Bewilligung von Ausnahmen zu durchbrechen. Wenn in der Ein- gabe darauf hingewiesen wird, daß den jugend⸗- lichen und weiblichen Arbeitern durch die nach- gesuchte Ausnahme willkommene Arbeitsgelegen- heit gegeben wird, so fällt dagegen entscheidend ins Gewicht, daß für die Frau ünd Kinder der zum Dienst einberufenen Arbeiter reichsgesetzlich eine Fürsorge sichergestellt worden ist, die von den Konmimunen vielfach noch eine wWerwolle Er- gänzung erlährt. Um eine geordnete Versorgung der gesamten arbeitenden Bevölkerung sicher zu stellen, so muß deshalb mit allem Nachdruck da- hin gewirkt werden, daß zu den Beschäftigungen der in Rede 0 Art ausnahmslos die ver- fügbaren Männer herangezogen werden, denn die Mitlel zu einem regelrechten Unterhait für ihre eigenen Frauen und Kinder nur auf diese Weise zugeführt werden können. Wegen der Vermitt⸗ lung von Arbeitskräften können die Unternehmer sich bekanntlich an die überall eingerichteten offe- nen Arbeitsnachweise wenden. Für die Provinz Sachsen kommt der Arbeitsnachweisverband für Sachsen und Anhalt, Magdeburg, Fürstenwald- straße 10 in Betracht, die zum Ausgleich durch die Zentralsteille mit den anderen provinziellen Nachweisen in Verhindung steht. r Verkehr. INainfrachten. ..B. Mainz, 14. August Auf Veran- lassung der Militarb behörden fanden heute Ver- handlungen zwischen Vertretern der Handelskam- mern Frankfurt a.., Manmeim und Mainz, so- wWie Vertretern der größeren Rheinschiffahrisgesell- schaften wegen der Frachtsätze auf dem fhein statt. Man kam übereinstimmend zu dem Ergeb- nis, daß zwar durch die erheblichen Mehrkosten, die der Schiffahrt durch den Ausbruch des Krie- ges erwachsen sind, eine Erhönung der Frachten unausbleiblich sei, um die Existenz der Gesell- schaften zu erhalten, daß aber die Erhöhung sich unbedingt im Rahmen des Notwendigen halten müsse. Die Vertreter der Gesellschaften erkannten durchaus an, daß diesen Gesellschaften die Ven. pflichtung obliege, im vaterländischen Sinne alles zu tun, um einerseits einen geregelten Betrieb auf- recht zu erhalten, andererseits eine Verteuerung wichtiger Lebensmittel zu vermeiden. Um dieses klar zum Ausdruck zu bringen, sollten die von mehreren Gesellschaften erlassenen Rundschreiben wegen allgemeiner Herabsetzung der Frachten fallen gelassen und deren Regelung von Fall zu Fall vorgenommen werden. Die Erhöéhungen müssen aber so bemessen sein, daß sie jedenfalls auf die Höhe der Verkaufspreise der Lebensmittel ohne Einfluß sind. Warenmärkte. Mannheimer Wechenberlehte. Gelreide. Mannheim, 14. Aug. Wie in der Vorwoche, so blieb auch in dieser Woche der Verkehr auf dem Getreidemarkte wieder beschränkt. Nach⸗ richten vom Auslaude liefen nur spärlich ein. In der Hauptsache sind es nur die amerikanischen Kurse und Marktberichte, die uns erreichen, doch kommen dieselben infolge der Kabelstörungen mit 1620stündigen Verspätungen an. An den ameri- kanischen Märkten war die Kursbewegung anfangs der Woche gach oben gerichtet, da die Wetter⸗ nachrichten als nicht befriedigend bezeichnet wur⸗ den und die Spekulation daraufhin eine rege Tätig⸗ keit entfaltete. In deen letzten Tagen griff aber an den anterikanischen Märkten wieder eine schwächere Stimmung Platz, sodaß ein Teil der anfänglichen Gewinne wieder verloren ging. Den Anlaß zur Abschwaächung gaben die besser lauten- den Wetternachrichten aus dem Nordwesten, sowie der Umstand, daß die Exporteure infolge der un- güustigen Lage des Ausfuargeschäfts, als Verkäu⸗ ſer auftraten. Veber den von der landwirtschaft⸗ lichen Abteilung in Waskington veröffentlichten Saatenstandsbericht ist zu erwähnen, daß die Wei⸗ zelternte von Frühjahrs- und Winterweizen auf 911 Millionen Bushels gegen 764 Millionen Bus⸗ hels im Vorjahre geschätzt wird. Demnach wäre mit einem Mehrerträgnis von 147 Millionen Bus- hels zu rechnen. Die Kurse an der Chicagoer B6rTrse stellten sich am 13. d. M. per September auf 92.76, Dezember 98.6 und Mai 105.½ Cts. Im Vergleich mit den Notierungen vom 7. d. Mts. ergibt sich somit per September nur eine Differenz von ½ C. nach oben und per Dezember eine solche von 1 c. In Newyork notierte September 98.98 und Dezember 104.%, bezw. 1. und.98 c. höher. Die slehtbaren Vorräte in den Vereinigten Staaten Nordamerikas sind in den letzten 8 Tagen von 30.6 Millionen auf 34.3 Millionen Bushels an- gewachsen. Von den übrigen überseeischen Märk⸗ ten fehlen die Berichte fast gänzlich. An unserem hiesigen Markte Stimmung vorwiegend ruhig. Die in der Feichstagssitzung vom 4. d. Mts. be- war die den ohne Beschäftigung ist, wird es dem Gesetz schlossene Aufhebung der Eingangs⸗ 2 6lle auf Getreide und Mehl während der Dauer des Krieges, blieb bis jetzt ohne nennens- werte Bedeutung, da sich dem Einfuhrhandel bis gegenstellen. Das Geschäft bei uns nahm keinen großen Umiang an, denn die Konsumenten zeigen zu den gegenwärtig außerordentlich hohen Preisen keine Kauflust und nehmen nur die notwendigsten Bedarfsanschaffungen vor. Als Hauptkäufer trat in dieser Woche wieder das Proviantamt auf, das speziell Weizen und Hafer aufkaufte. Die Preise haben im Laufe der Woche eine Abschwä⸗ chung erfahren. Für neuen inländischen Wei⸗ z en per August Lieſerung forderte man heute 250.—, für ausländischen Weizen disponibel in Mannheim 280—200 und für rheinschwimmenden ausländischen Weizen, infolge des Zollnachlasses, 230—240 Mk. per Tonne. Der Preis versteht sich für hier disponiblen frei Waggon und für rhein- schwimmenden Cif Mannheim. Hierländischer Roggen war zu 230.—, Futtergerste zu 210, Platamais zu 205 und alter Hafe r zu 260 Ml. alles für Lokoware bahnfrei Mannheim am Markte. Neuer hierländischer Hafer per August-September Lieferung wird zu 225.— Mk. die Tonne, franko Mannheim offeriert. Im Mehl- handel hielt sich das Geschäft gleichfalls in mässigen Grenzen, denn die Konsumenten kaufen nur das Notwendigste, und da zudem, infolge der von dem Kriegsausbruch gemachten umiangreichen Aufen seitens der Zivilbevölkerung, die Nachfrage merklich kleiner geworden ist, haben die Mühlen eine Preisermässigung vorgenommen. Die Preise Wurden um.— Mk. per 100 leg ermäßigt und stellt sich somit der Großhandelspreis für Wei⸗ zenmehl, Basis O, auf 40.— Mk. die 100 kg ab Mühle. Viehverkehr vom 10. bis 15. August 1914. Der Rindermarkt war mittelmäßig beschickt. Der Auftrieb an Grohvieh betrug 508 Stück. Der Handel war lebhaft. Preise pro 50 kg Schlacht- gewicht: Ochisen 82/104 M.(44/50), Bullen(Far- ren) 70/80/(39%45), Ründer 76/104(40/%), Kühe 52/74 //(25/36). Auf dem Kälbermarkt standen am 10. d. Mts. 138 Stück, am 13. d. Mts. 105 Stück zum Verkaufe. Geschäftsverkehr teilweise lebhaft und mittelmäßig Preise pro 50 kg Schlachtgewicht 90/110 ½/ (54/56). 7 Auf dem Schweinemarkt standen am 10 d. Mts. 203 Stück, am 13. ds. Mts. 1480 Stück. 50 kg Schlachtgewicht kosteten 72/80(50%52) bei Keb⸗ haftem Geschäftsverkehr. Der Ferkelmarkt war mit 22 Stück besücht. Pro Stück wurden 8/0/ bezahlt. Die in Klammern gesetzten Zahlen bedeuten die Preise nach Lebendgewicht. Berliner Getreidemarkt. BERLIN, 15. August 1914. 15.1 14. Welzen: behauptet—— 210-—212 Roggen; fest—— 182 Hafer; sehr fest 235 24.5 90 8 mittel 210—280—— 5 neuer: 201—— Nals runder: fest———— Welzenmehl;: behauptet—— 383—39 Roggenmehl: behaustet— 27—30 Futtergerste mittel 182 200 182—200 75 gute 188—200 182—200 Erbson mittel 200—245 225—240 Welzenklele, grobe u. feline 12.50—18.50 225—240 Die Prelse verstehen sloh für Lokoware jn Rark per Tonge. New- Vorker Warenmarkt. Newyork, 14. August. Kurs vom 14. 138. Kurs vom 14. 18. BaumwWwolle Welzen loko—— loko 98 9750/. Sopt.—— Sept. 98 98˙/% Sohmalz Dez. 104 104 Western.87.90[ Mals Kaffee mlx, Mo. 2 loko 93— Bio ſoko 30% 381½] Getreidefracht Zuoker—.53 naoh Liverpool 5— Petroleum.-3. naoh London 67⁵— Sehr fest. Chicagoer Getreidemarkt. Chicagoe, 1A. August. Kurs vom 14. 18. Kurs vom 14. 13. Welzon Sohmafz Sopt. 9058 92½ Sopt..50.52 Dez. 96ö8 885/½ Okt..55.75 Hal 101— 105%/ Jan. 10.— 10.10 Hals POK Sepi. 7778 79ʃ0 Sept. 22.15 22.25 Bez. 63 685% lan. 21.25—.— ſaf 69⁰8 71½ RIPppen Roggen Sept. 12.50 12.85 04⁰ 75— Okt. 12.30 12.37 Hafer Hai 47 488 jan. 11.— 11.05 4. 13. Spock loko 1237—1280 1237—1200 Sohwelne loichte 355—949 895—840 1 sohwere 910—980 835—92³ 55 Zufuhgen 40 000 55 00⁰ 2 davon in Ohloago 10 000 17 0⁰⁰ Landwirtschafd. reutschlands Ambauflächen 1914. Das Naiserlich Statistische Amt veröffentlicht inn der sdeben zugegangenen Donnerstagsnummer des Reichsanzeigers die vorläufigen Anbauflächen 1914. Danach beträgt die Anbaufläche bei: Winter⸗ Weizen 1 701 696(1 746 927) ha, Sommerweizen 227 508(227 162) ha, Winterspelz 200 322(272 612), Winterroggen 6286 007(6 293 980), Sommerroggen 112316(120 159), Sommergerste 1622 916 (1652 811), Hafer 4 511 405(4 438 155), Nar. toffeln 3 471 577(3412 031) ha, Zuckerrüben 500 237(iehlt) ha, Klee 2068 778(1 987 001) ha, jetzt noch unüberwindliche Schwierigkeiten ent- Luzerne 246 212(250 912) ha, Bewässerungswiesen 434 255(497 240) ha, andere Wiesen 5494 735 5 426 148), Winterraps und Rübsen 32 305 (81 983) ha, Hopfen 27 727(27 160) ha, im Ertrage stehende Reben 102 855(106 220) ha. ade Fancelsnachrienten. WITB. Pforzheim, 13. August. Ueber das Vermögen des Architekten Alb. G0oll in Pforzheim, welcher schon längere Zeit sich in Zahlungsschwierigkeiten befindet, wurde das Konkursverfahren eröffnet. Goll ließ sich im Ver- hältuis zu seinem bescheidenen Vermögen in ver⸗ schiedene Bauunternehmungen ein, die er nicht zu Geld machen konnte. WITB. Frankfurt, 15. August. Die Stadt Mailand kaufte laut Frkft. Zig. füreine halbe Million Getreide. WIB. Berlin, 15. August. An der Börse ist man nach wie vor beunruhigt über die unbe- kannte Haltung Italiens. Einige Geldkurse Wur⸗ den genannt, aber Umsätze fanden nicht Statt. Nominell notierten russische Noten mit 180, öster- reichische Noten mit 82,75. Bei einigen schlesi- schen Steinkohlengruben konnte dem Vernehmen nach die Verladung in bescheidenem Unffange Wie⸗ der aufgenommen werden. WIB. Berlin, 15. August. Nach eingehenden Beratungen hat der Börsenvorstand, Ab⸗ teilung Produktenbörse, einstimmig be⸗ schlossen, dem Minister für Handel und Gewerbe zu empfehlen, 1, daß der Bundesrat gemäß 8 1 des Gesetzes vom 4. August anordnet, daß Ge- schäfte in Weizen, Roggen, Hafer, Mais und Rog- genmenl, die vor dem 1. Juli 1914 abgeschlossen worden sind, so anzusehen sind, als ob ein Ver⸗ tragsteil befugt ist, zurückzutreten. 2. Daß als Liquidationspreise die amtlichen Durchschnitts- preise der Börse vom 31. Juli festgesetzt werden und 3. daß die Verrechnung und Bezahlung Sumt⸗ licher Abschlüsse am 15. Dezember fällig sind. WIB. Berlin, 15. August. Die Stempel⸗ verein e setete die Kreditzinsen um%½ Prozent neraß, d i, für Depositen auf 4 Prozent- Darin Fun Zumn figrucl, daß die Gefder- und zwar nicht nur in Berlin, stärker 2z UfIiE⸗ Ben. Der erste Sturm kann also mit vollem fecht als überwunden und auch als gut überstan⸗ den bezeichnet werden. Von den hiesigen Banken ist eine in die Notwendigkeit gekommen, die Da r- lehnskasse Zzu beanspruchen. WITB. Mailand, 15. August. Nach Gissd Informationen diskontiert die Bank von Eag- Jan d in bescheidenem Rahmen Wechsel mit teil Weise ausländischen Unterschriften, wenn sie vor dem 4. Aligust ausgestellt worden sind, dagegen zahlt Paris überhaupt nicht, was Hiesigen Emp⸗ fängern von südamerikanischen oder russischen Cheks manche Verlegenheiten bereitet. WITB. London, 14. August. Die London Gazette vom 7. August veröffentlicht eine König⸗ liche Proklamation über die Ausdehnung des Moratoriums in England. Das Mora-⸗ torium schließt alle vor dem 2. August bis zum 4. September fälligen Wechsel ein, die für einen Monat, jedenfalls bis zum 4. September, verlängert werden. Die Zinsberechnung für die Prolon-⸗ gationsfrist erfolgt zum Banksatz vom 7. August, also zu 6 Prozent. Das Moratorium erstreckt sich auf nicht wechselmäßige Zahlungsverbindlich⸗ keiten, soweit diese fünf Pfund Sterling überstei⸗ gen. Ausgenommen von dem Moratorium sind Löhne, Gehälter, Gemeindesteuern, Seelrachten, Zinsen und Dividenden, Spareinlagen umd anderes, Englische Niederlassungen auswärtiger Institute sind ausdrücklich mit eingeschlossen. ———————————— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst- und Feuilleton: I..: Dr. Fritz Goldenbaum. für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für den Hlandelstell: Dr. Adoll Agthe. für den Iuseratenteil und Geschäftliches: Fritz Joos: Druck und Lerlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Erust Müller. Gothaer Lebens⸗Verſ.⸗Bauk a. G. — Bankvermögen 430 Millionen Mk. 38073 Kriegs Persicherung ohne irgend welche Einſchränkung wie oder Kürzung der Verſicherungsſumme. durch das Bankbüro: Auguſta⸗Anlage 17. klelcttsch 9 0 ene⸗ utransportade BDEN OVUENeCIEA t. IItieneDverg Sfee e ee ſelefon 662,980.2032 f 992.ge. Sramempæ, Wartezeit Näheres Tel. 7554. bauptri iederlage de OsrH —— 100 bis 200 Mk. lehnt an reelle Leute altes folides r* 6. Seite Geurral-Anzeiger. Sadiſche Keuent Aamrichten.(Abendblatt) Samstag den 15. Auguſt 1914. ae ſ Anzeige 0 Tocles 8e. G aus natürlicher Mineraſquelſe in Selters un Heute in der Frühe ist mein lieber Mann, Herr 5 9 10 1— 1 Lür. 17 Pfg. 125 Bei Abuahms— 10 10 Utr 14 pfg 10 Flaschen frei 10 2 5 ins Haus. 905 10 hne Glas. 87452 nach kurzem Krankenlager im 86. Lebensahre sanft verschleden. 0 Mannheim, 15. August 1914. im Namen der Hinterbliebenen: DN Ii 3 85 Einquartierungszwecke i Mathilce Sgelhaaf. Prima„Palating⸗ Au Ole Feuerbestattung findet in alſer Stille statt. FFFV— e Apfelwein⸗ 5 im Sinne des Entschlafenen und im Hinblick auf die ernste. Fimkelstein 5 Sihne 0 Fig bro eiter im daß 1 Zeit bittet man dringend, von Slumenspenden, sowie von Kondolenz- Apfelwein-Grosshandlung. 5 Nenruder 1 besuchen abzusehen. 88074 Belistrssse 14 Telephen 7338 25 Telephon 298g. 1 Sammlung für 155 Verbandsioffe Oeſterreich. Atnkel zur Krankenpllage S8. A · 23 Unter Oeſterr. Dank. Himbeer- u. Oitronensaſt, Mineratwasser (Statt besonderer Anzeige)) Trausport Mk. 240.600 Sämtl. Nahrpràparate u. Kräftigungsmittel 4 Heute vormittag entschſief sanſt nach schwerem Leiden im 78. Ednard Frankl, Beſ. Cafs Briſtol„ 10.— E5„ Lebensjahre unser innigstgeliebter, treubesorgter Gatte, Vater, Grohvater UAngesamnnen.—„Condensterte Mileh„Marke Milchmädehen 92 und Schwiegervater —. 2 Hert Philip zendder, Pfvatmann MANNHEIM, O 4, 7, den 15. August 1914. Die tieſtrauernden Hinterbliebenen: r eFraeservativ-Creme, Fullstreupulver und dun Zuſammen Mk. 252.60 Sohlen, Lederoel- und Leder-Creime Ste, (Sokortige Lieferung krei Haus). Sammlung für ofafogente Ludwig 8 Schöttnan Flotten Verein. Bie 2Srgee fl 5e Mk ledriehsplatz 19. Tel. 4968. Slise Bender kuise Bender Transport Mk. 79.80— 1 Philiop Bender junior Jos. Heilmann, ecbtsnvat Wungen Reinhollzz„.— 5 NMarie Hellmann geb. Bender Jul. Faber, eferinärrat, Baden-Baden Summe Mk. 73.80 0 johanna Faber, geb. Bender und 5 Enkelkinder. mit voller Penſion übernimmt —2 kl. 9807 Die Einäscherung findet in aſler Stille statt. 98075 Elaſto⸗Glektr. 170 e e Arche Noah, k 5 2 Von Condolenzbesuchen und Kranzspenden bittet man abzusenen. Kopf⸗ und Körpermaſſage Krieges ebtl. läng. angen. Syſt. Dr. Schuee A. Link, Käfertalerſtr. 89, 3 Tr. r. Telephon 1481. 155 Rheindammftr. 28. 85529 62²5 K 10 Gute, billige und seit Jahren bellebte—— Nährmf ahrmittel: JPeterfpeidel 8 gel. * 7—* Mannheimer Mater-catae— 4 h 90 Pfg. üsst 6 babe bang: Msbelfabrik len ut Per Ake und! N 8 Katharlnen- Verkaufslokal: maushak- cacao. gmgfiert uin zee NMannheim-Neckarau Sehulst. l. Mk..25 per Pfund(bis Mk..80). 8 Telephon 301. Bananen-cacac ver Pd. M..— 5 Stänclige Ausstellung in der Gewerbehalle. FTee von Mk.80 an Racahout,„Marke Stoll“ Spexlalfabrik env Külehen-Einrientungen versüsst Mk. 2. Oarton 2 275 unversüsst Mk. 2. 20 à 1 Pfund Schlaf-, Speise- und Nerrenzimmer, Salons Eitronen- und Mimbeersaft in alſen Holze und Preislagen, vorteiſhafte Preise. 2 Sofortige freie Zusendung in's Haus. Anfertigung nach eigenen und gegebenen Entwürfen in nur erstkl. 85 fofüra erie LDudwi 8 ſi th Ausführung. Hebernahme und, Ausfübrung 35907 0 4, 3 0 Teleph. 25„0n—7 5 25 ganzer innen-Einrientungen.* Fillale: Friedrichsplatz 19. Tel. 4948. ee 772ͤ Rei 2 222 ͤ·˖bee horn die Belagerungsarbeiten, aber in Namur zoſen, obne Widerſtand zu leiſten. Die Er⸗] Hannober nahm beide—F„ 2 8 ill befand ſich ein vorzüglicher Meiſter der Ver⸗ oberer ſchleiften damals alle Werke, und ſo war Der Weg iſt offen! Der Weg nach Paris! untes FLeu ekon. teidſqungskunſt, der Maraufs von Grigny, Namur für lange Zeit ſeines ſtarken Schutz⸗ : nächſt Vauban Frankreichs erſter Ingenteur.] gürtels entkleidet. Es war nun 20 Jahre lang Nun dem Ruſſen ins Geheg! rat 75 157 Wiederum mußte nach tapferem Widerſtand zu⸗ von 1794 bis 1814 die Hauptſtadt eines franzö⸗ Reiterſchwärme ſperren den Weg. e — Aus der Geſchichte ber Feſtung Namur. nächſt die Stadt kapitulieren; die Verteidigung ſiſchen Departements. In dem Feldzug von Dort zehntauſend, zehntauſend da, 17 Namur, die zweite große Feſtung der belgiſchen der rieſigen Werke machte zu bedeutende Schwie⸗ 1815 gegen Napoleon war ſie zum letzten Mal Foſaken, Baſchkiren etcetera. 5 Maaslinie, iſt als wichtiges Eingangstor aus rigkeiten, und ſo zogen ſich denn am 5. und der Schauplatz kriegeriſcher Ereigniſſe; am Argetreten! Blitzfeuer loh'n. N0 Frankreich nach den Niederlanden der Gegen⸗ 6. Auguſt etwa 1000 Franzoſen in die Zitadelle 20. Juni fand hier ein ſehr heftiges Rückzugs⸗ Diviſton ſinkt auf Diviſton. dri ſtand häufiger Kämpfe geweſen, und ihre ſtarken zurück. Die Leitung des Angriffes gegen die gefecht zwiſchen dem nach der Schlacht bei Belle⸗ Wälle ſind oft und lange belagert worden. Die Burg wurde dem Kurfürſten Maximilian Alltance ſich zurückziehenden Korps Grouchys Der Weg nach Petersburg offen? Nein ſon Stabt war ſchon in früheſter Zeit befeſtigt. Als Emanuel von Bayern übertvagen; aber der von und einem preu aiſchen Armeekorps unter Aber morgen wird er's ſein. 15 aber dann die Niederlande in chrem furchtbaren ihm am 30. Auguſt mit großer Wucht unter⸗ General Pirch ſtatt. Blutige Kämpfe ſpielten dr Krieg mit Ludwig XI V. verwickelt wurden, er⸗ nommene Anſturm wurde zurückgeſchlagen. Be. ſich in den Straßen ab. Seitdem iſt Namur Nun an Enuglands Eiſenkahn! hielt die Stadt ein Schutz⸗ und Schirmkleid von vor noch ein weiterer Angriff dem tapferen wieder außerordentlich ſtark befeſtigt worden, Grüne Nordſee gibt glatte Bahn. bot beſonderer Stärke, das ihr der große Feſtungs⸗ Häuflein den Reſt geben konnte, ühergab Bouff⸗ aber eine Hundertfahrfeier des Friedens wird es Ein Gedamte füllt Sinn und Seele: 5 haumeiſter der Niederländer, der Baron von lers am 1. September 1695 die Zitadelle und am 20. Juni 1915 ſicherlich nicht begehen können. Wann kommt Befehls Wann kommt Beſehl? 17 Coehorn, anmaß. Trotzdem unternahm durfte mit allen kriegeriſchen Ehren abziehen.— Der Eindruck. Eine hohe Frau fragte Fein Gläß Ludwig XIV. im Jahre 1692 in höchſt eigener[ Die Stadt wurde dann durch den„Barrisre⸗ 8 5 rklingen mehr und Gelag, 8 l einen der preußiſchen Soldaten, welche 1870⸗7/1 1155 5 5 Perſon mit 46 900 Mann die Belagerung, und kraktat“ 1715, durch den England den holländi⸗ die franzöfiſchen Gefangenen kiach Berlin ge⸗ A ad een—* 2 nun entſpann ſich um Namur ein Wettkampffſchen Generalſtaaten zu ihrer künftigen Sicher⸗ brach 5 8 racht hatten, welchen Eindruck die Turkos auf Volldampf voraus! Der Tag bricht au! der beiden größten Befeſtigungstechniter der heit den Beſitz einer Reihe von Feſtungen in ihn gem ätten? brave Kri wik⸗ olldampf voraus! 9 Zeit von Coehorn und dem genialen Vauban. den ſpaniſchen N woreen en de en eder anrlei ene ingehämm ichts geſchenkt, 3. iederlanden gewährleiſtete, zum wortete:„Sie uf mir jar keinen, aber wir See ben 8 25 preugt! — 12 7 ab ber eaerundsfunfe leitete e ee 79 55 0 Holländernſuf ihnen.“ Sterbend Weg ie Arbeiten, während der Herzog von Luxem⸗ beſetzt. Die Franzoſen häben jedoch Namur im— Ein bayeriſches Stücklein. Während vom ſchwere 4. burg mit 30 000 Mann die Belagerung deckte.! 18. Jahrhundert verſchtedene Male eingenom⸗ 5. baberiſchen Sene 15 Kom⸗ Was i 5 ſ cht mehr In der Stabt ſelbſt kommandierte der Prinz von men! Im Jahre 1740 erſchienen ſie unter Cler⸗ Deutſchland kennt dieſe Worte 5 agnie des ptmanns Seekirchner im d Brabancon die ſpaniſche Beſatzung, die nur 8300 mont vor Namur, deſſen 9000 Mann ſtarke Be⸗ 1910 bei ee in 0 0 11 115(Caliban im„Tag!“.) 6 Mann zählte. In der Nacht vom 29. zum ſatzung unter dem Befehl des 80jährigen General den Turkos beſchoß, ſprang mitten im Kugel⸗ 8 30. Mai wurden die Laufgräben eröffnet, und Colyar ſtand. Dieſer Greis verteidigte die regen ein Reſerbiſt namens Köhler, ein ur⸗— Ein ruſſiſches Kulturbildchen entrollt J. 2 am 6. Juni mußte ſich die Beſatzung, die zu Stadt ſo jämmerlich, daß auch der bald an ſeine kräftiger Brauer aus der Nähe Münchens aus G. Seume im erſten Teil ſeiner„Obolen, ſchwach war, zum die ausgedehnten Werke ver⸗ Stelle berufene General Crommelin die Feſtung dem Gliede gegen den eind, packte ſich einen Der Verfaſſer des„Spaziergangs nach Syrakus teidigen zu können, in die Zitadelle und in das nicht halten konnte, ſich nach 14 Tagen in die Turko am Genſck, ſchleifte ihn herüber und in erzhlt u..: Als ich in Riga auf dem Azzent⸗ nach ſeinem Erbauer Coehorn benannte Fort Zitadelle zurückziehen und ſich 10 Tage ſpäter rleſiger Kraft mit Liner Hand ihn ſchwebend bauſe war, wo eben ein Transport Manufkript zurückziehen. Aber auch hier konnten ſie ſich auf Gnade oder Ungnade ergeben mußte. 1792 hinhaltend, ſagte er lachend:„So Herr Haupt⸗ von, der Zaluskiſchen Bibliothek angekommen nicht halten, und nach dreiwöchentlichem harten unternahm nach der Schlacht bet Jemappes der ̃ ô 75 5 50 war, u tersb u gehen, unterſuch⸗ 9. Kampf kapitulierte zunächſt das Fort, und am franzöſiſche General Valence die Belagerung; im bemgz 5 1 der erſte einge Boldezme unt bfeler Arſtet eine ſate⸗⸗ 30. folgte die Zitadelle, deren Verteldiger ſich kaum waven die Parallelen eröffnet, ſo mußte mn niſche Handſchrift, um ausfindig zu machen, 10 auf das Peldenmütioſte gewehrt batten. Schuld die Stadt auch ſchon verlaſſen erden: in der Unterwegs. ob ſie eſtniſch oder lettiſch(J) ſei. Die Kiſten an dem Verluſt von Namur war eine Treuloſig⸗ Zitadelle leiſtete die öſterreichiſche Beſatzung Vorwärts die Straße drängt das Heer wurden gepackt, wie man ungefähr Tabakyblätter keit der Engländer, deren König Wilhelm III.unter Generül Matelle tapferen Widerſtand, Hinderniſſe gibt es nicht mehr! packt. Zwiſchen Grodno und Bialoſtok ſah ich 1. Manb ucs Genſlle en 7 ſich 110. zu können. 55 1 Da nützt lein Schlagdaum Flieg' Adler flieg!Jeine zweite Diviſion der en 8 üUber im Fe nd, um Jahre mußten die Fra infolge 8 eft 0 ſchieren. un Erſatz unternommen hatle. Namur wieder au Schlacht bei dee Siadt bieder Wfr baben s eſtig! Wie ſüchen den Steg. die fe Kiſten „ war 155 15 175— der räumen; 1 Fe 1794 0 all⸗ zwölf Feſten vor Lüttich parat, ſchlagen, Bücher waren herausgefallen, 18. 1 rländer, und ſo rückten ſie denn ng] gemeinen Ri egen die Revolutionsarmee iſenbeton und Stacheldraht; in ei 1 abge⸗ 5 Jul 1695 vor die Stadt, die die Fran ſen unter antraten Abergae die ſchwache öſterreichiſche 55 Verhacke, die— arst,—1. die Geleh pß mleit—.— traulichen 14 Vonfflers beſetzt bielten. Diesmal fellede C kraße. Alſo Pinen ee ee ee de⸗ Beſatzung die Zitadelle von Namur den Fran⸗ die Straße. Alſo hinein! Miſchmaſch durcheinander lag. Samstag, den 15. Auguſt 1914. Kriegsunterffützungsburean. Von Montag, den 17. Auguſt ab iſt das Kriegs⸗ unterſtützungsbureau für die Altſtadt Mannheim in die Wandelhalle des Roſengartens General-Aueiger.— Zadiſche Neueſte RNachrichte.(Abendblatt) III 90 ech I 0 1 Mehrere große Büffets auch für Reſtaur geeign. Zu Vefrmieten] 06,20 9 ſchöne 2⸗Zim.⸗ verlegt(Eingang 816 Die Aus 5 des Beeiſes. 57 2225. 5 zahlung der angewie enen 2 eträge erfolgt nicht mehr 0 0 R 6, 4, 2. St. 2 und 4 wie bisher in den Räumen der Stadtkaſſe, ſondern 10 I Hl Zimmer⸗Wohn. z. v. 45863 im Kaſſenraum des Roſengartens(gewöhnlicher Ein⸗ gang zum Roſengarten von der Roſengartenſtraße aus) N 2, 12 94770 Verſchaffeltſtr. 13, 4. St. ſchöne 2⸗Zimmer⸗Wohng. 74 dürfen auf Anordnung des Armee-Rommandos mit und ohne Bad per f Oktober zu verm. 6229 Nie Aush ſte telle von jetzt ab nicht mehr veröffentlicht werden. 8 55 Nuldharkft. 9 ——— im Rathaus, Zimmer Nr. 48 erteilt hieſigen Einwohnern unentgeltlich Rat und Auskunft in allen mit dem Krieg zuſammenhängen⸗ den Fragen. Geöffnet täglich von—12 und—6 Uhr (Samstag nachmittags geſchloſſen); Sprechſtunden in gebers zu versehen. Wir ersuchen daher, alle Anzeigen bis auf weiteres mit der vollen Adresse des Auftrag- Tüchtiges, fleißiges Mädchen geſucht. 95449 ſofort E Wohnung mit Küche, Bad und Speiſekammer per ſof. oder 1. Okt. zu verm. Näh. part. rechts. 45860 TLaden 0 Rechtsangelegenheiten nur von—6 Uhr nachmit⸗ Die zur öfteren Aufnahme bereits früher glel lags. 3717 N 5 gllen suchen 1 1 1 bestellten Anzeigen mit Chiffre werden wir Laden in 0 5,1 5 3 Zndler 32 e zu vermieten. Näheres bei Unterricht anhalten und den Ruftraggebern zur Abänder⸗ Friſeurgehilfe Leins, 0 6,. 48885 5 5 ſücht Stellung a. Volontär e 5 5 5 ung zurückgeben. a ee 8 79 tat Ind PengionatJigmund, L 8 Frau, kicht. in all. Näh⸗ SF 1 h 7 17 Verlag des General-Angeiger arbellen ſuche Heimarbeis pt., neb. Bezirks⸗ tel 4 1, annheim el. 4742 4. St. I. 9, Ibe, 970 905 Am 17. August beginnt der Ferienunterricht, 66 8 lch. in⸗ Zim me Schreibt. währ. 98 —:. Balische Neueste Nachrichten Juder Mann g e un dungen nimmt täglich von II—12 Uhr entgegen 93 eingetr Kriegswirren ſtel⸗ Dae 85 8 55 Der Direktor H. Sigmund. eeeeee 38075 von Bergmaun& Co., Berlin. lenlos gew., ſ. Beſchäft. als Lagerh. ꝛc. od. um Zuweif. leicht Schreibarb. Näheres ſof. zu vermieten. 45861 1 2 12 2 Tr. lks. nächſt 5 d. Schloß, ſchön mbl. Zim. Blick a. Fried⸗ Klavier⸗Unterricht fagagagamggannaaneneneeeeͤenneeeJ Sbeindewmfrazeh.en. . ee Anterricht. gaeduppapaeaaaagepaadgagafe 5 8. indner(Fonf. lot, griech. u. frangöſſſ⸗ Me ch(Dreiteftraße) helene Linder debetb) Stunbenbde, Sae Entzückend Rucl Mehrere gerts Mäd hen Uze eene 5 Feledrichsplatz 11, bart. aller Klaſſen in E 37 c roeſe zort und blendendweiss UHeher S I aus guter Familie ſucht zu vermieten. 45856 Erſte Refer Honor. mäßig. und außer dem Hauſe. wird die Haut nach Kunenz einzelne u. Sange Bihlio. 4 on Kif ü f 5 89 93281—— e 1 5 Rerde e 0 f zur Hälfte des Preiſes bäuſerſtr. 33, prt 95465 3 25 15 kllerſraße eleg 5 0 umilch-Sefe d darunter. De Acrrepp rechts Zu⸗ TU glaufen 55„Südstern“ 99 859 4. grne 9 115 Tücht., ehrl. Mädchen e 10 1 5 Entlaufen. enprachtroem Wongerueh An. und Verkauf ge. Ciolina K Hahn 558 1. 460 e aufl. Sep. Pa kring J7, J. St ſch. 25 tragener Kleider,Schuhe 2 tember geſucht. Nur ſolche 5 Ein junger 50 Pie. nor Stüek. Unfformen, Möbel. N 2, 12. mutt gut. Zeugn. woll. ſich richsvark ſof zu berm, i Franz OGlenlezak. Montag von—½4 Uhr 6189 + Kriegshund Jagdhund Neckarau, I Herckle, Brog Zahle d. höchst. Preise. Wegen Fortzug iſt eine vorſtell. Dalnal, s 10 19 Gontardpl. 2, Springmann's Postkarte genligt. faſt neue, ſehr ſchöne 95455 62² Mittag⸗ mpeſch, 5. 95462 rauntieger Drog., Breitestr., Adler- S 5 4 * Ein deülſcher 95466groß, kräftig gebaut, ent⸗ dpofh., Kl, Kronenapok, 0 f f‚ I91 Schlafzimmer⸗ Mädchen 25 5 eeeeee Schäferl d laufen. Abzugeben geg. 2 Tattersall, Schwanspoth. Liefmar kuſamm Aug Krankenwagen aller Syſt. einrichtun brav, fleißig das hürgerl. VVCC‚l;n chäferhun Belohnung. 1146* 8, 14 Nähe Börse, Steru- ſowie beſſereéinzelmarken zu Kauf u. Miete ſtets 8 kochen kann, v. kl. Fam. 0 7, 11, III. An kräft. mit ſchwarzem Rücken zu⸗ Ball 6. 10 Apoth., T 3, I, H. Heilig, zu kaufen geſucht. 95460 vorrätig. R. Aßmaun, äußerſt preiswert zu ver⸗ ſof, oder 1. Sept. geſ. 84“] Mittag⸗ und Abeudtif gelaufen. P 6, 2. Ballmann, Q 8, A. Apoth., Käfertal. 37503 Max Joſefſtr. 19, 2. St. l. Gr. Wallſtadtſtr. 14. 92845 kaufen. O3, 24, 3. St. Goetheſtr. 18, III. r.(...beſſ. Herren teiln.“ für den Amtsbezirk M i für den Amtsbezirk Mannheim. 7. Jahrgang. Mannheim, den 15. Auguſt 1914. Nr. 59. Das Verbot von Veröffentlichungen über]15. Störungen der Eiſenbahntransporte durch Un⸗ e eee und aung Au Unbrauchbarwerden von Eiſenbahnen Bekanntmachung. Bekanntmachung end. und Brücken. 2 8 für die Nachſtehend bringen wir die Bekanntmachung des 16. Arbeiten an Feſtungen, Küſten⸗ und Feldbefeſti⸗ Gemäß 8. 1050 der Gewerbeordnung i i allgemeinen 17 Bereitſtellen von Wagenparks und Arbeitern für haben die Beſtimmungen über die Jonntags⸗ e des Rhein⸗ tni 555 055 8 1 2 35 We 0 der S 9 J knis. Zwecke des Heeres oder der Marine. ruhe für Sonntag, den 16. Auguſt ds. Is. brückenübergangs wird zwiſchen Mannheim⸗Ludwigs⸗ Mannheim, den 14. Auguſt 1914. Großh. Bezirksamt— Polizeidirektion— Abt. VIa. keine Gültigkeit. Während des Vormittags⸗ gottesdienſtes, d. i. in der Seit von—11 Uhr, müſſen die offenen Verkaufsſtellen jedoch ge⸗ hafen eine freifahrende Dampffähre, unterhalb der Neckarmündung bei Oppau eine Gierfähre errichtet. Die Schiffahrttreibenden werden auf die Beach⸗ tung der Vorſchrift in 88 15 und 16 der Rheinſchiff⸗ In⸗ und Außerdienſtſtellung von Kriegsſchiffen. 9. Aufenthalt und Bewegungen von Kriegsſchiffen. „Fertigſtellung und Auslegen von Sperren und Ausrüſtung von Schiffen mit Minen. Auf Grund des§ 10 des Geſetzes gegen den Ver⸗ 21. Veränderung von Seezeichen und Löſchen der ſchloſſen bleiben fahrtspolizeiverordnung von 1913 hingewieſen. tat militäriſcher Geheimniſſe vom 3. Juni 1914 Leuchtfeuer. 488 9 Mannheim, den 14. Auguſt 1914. eichsgeſetzblatt S. 195) verbiete ich bis auf Weiteres 22. Beſchädigung von Schiffen u. ihrer Ausbeſſerung. Mannheim, 14. uguſt 1914. Hafenkommandantu: 15 e von be 9885 in 23. Beee der ee Großzh. Bezirksamt Siebert, Oberbauinſpektor, techn. Mitglied er Schi ewegungen oder über Verteidigungs⸗ Bereitſtellung, Herrichtung und Beſchlagnahme 1 mittel, es ſei denn, daß die Veröffentlichung einer von Schüffen der Kauffahrteimarine für Zwecke Abteilung INV. 8 Bekanntmachung. Nochricht durch die zuſtändige Militärbehörde aus⸗ der Marine: Aenderungen ihrer Orders. Die Unterſtützung von Familien in den Dienſt ein⸗ für die drücklich genehmigt iſt. 25. Zuſtändig für die Genehmigung ſind die General⸗ kommandos, die ſtellvertretenden Generalkommandos, die Marineſtationskommandos und das Gouverne⸗ ment Berlin für die in ihrem Bezirk erſcheinenden Druckſchriften. Zu den Nachrichten, deren Veröffentlichung ver⸗ boten iſt, gleichviel ob ſie ſich auf Deutſchland oder einen fremden Staat beziehen, ſind beſonders zu rechnen: J. Aufſtellung von Truppen als Grenz⸗, Küſten⸗ und bernfener Maunſchaften betr. Außerordentliche Bezirksratsſſtzung wird hiermit anberaumt auf: Dienstag, deu 18. Auguſt 1914, nachmittags 2½ Uhr im Bezirksratsſaale dahier 3698 Tagesordnuung: Die Unterſtützung von Familien in den Dienſt eingetretener Mannſchaften auf Grund des Reichsgeſetzes vom 28. Februar 1888 im Amtsbezirk Maunheim— Lieferungsverband Bereitſtellung von Docks. Veröffentlichung von Briefen von Angehörigen des Heeres oder der Marine ohne Einverſtändnis der in der Heimat verbliebenen Militärbehörden. Die vorſätzliche Zuwiderhandlung gegen das Vepbot wird mit Gefängnis oder Feſtungshaft bis zu drei Jahren, oder mit Geldſtrafe bis zu 5000 be⸗ ſtraft. Berlin, den 31. Juli 1914. Der Reichskanzler: Mheinſchiffahrt. Im Intereſſe der Sicherheit des Schiffs⸗ und Ueberfahrtsverkehrs unterhalb der Rheinbrücke wer⸗ den die Schiffahrttreibenden auf die Beachtung der Vorſchrift in§ 11 Abſ. 5 der Hafenpolizei⸗Ordnung hingewieſen, wonach Dampfſchiffe mit oder ohne Am⸗ hang innerhalb des Hafengebietes nur mit vermin⸗ derter Kraft d. h. nur ſo ſchnell fahren dürfen, daß ein Fußgänger im Schritt folgen kann. 3098 Mannheim, den 14. Auguſt 1914. ng der Hafeneinfahrten gez: von Bethmaun Hollweg. Maunnheim—. Hafenkommandautur: Flußmündungen. 8 Mannheim, den 14. Auguſt 1914. inſpektor, techn. Mitglied. Maßnahmen zum Eiſenbahnſchutz und Jum Den Gerichtsvollzieher⸗Dienſt betr. Großh. Bezirksamt Abt. I. Slebert, Oberbauinſpek Jum Hanbelszegiſter 5 Schu 5 er W Imk 0 7.— 5 9085 8 )VVJVVVVVVVVVV. Infolge Einberufung zum Heere werden beſorgt: Die Geſchäftsverteilung unter den Gr. Bezirksärzten Band X,.⸗Z. 15, Firma —— ſtellung der dazu beſtimmten Truppen. Bekunntmachung. 5 8 a] die 6 äfte des Diſtrikts XIV(Schwetzi ſt Mannheim betreffend. Süddeutſche Disconto⸗ 3. An 5 98 Ein⸗a die Geſchäſte des Diſtrikts XIV(Schwetzingerſtadt in 8: 7 Weagn 11 0 e zwiſchen Kaiſerring, Friedrichsfelder⸗ und Schwet⸗ In Abänderung der zur Zeit zwiſchen den Gr. Zugeſlogener Kanarken⸗ Geſellſchaft Aktiengeſell⸗ machen[Ausrüſtun von Schiffen 5 zingerſtraße) Inhaber Gerichtsvollzieher Happle Bezirksärzten in Manuheim beſtehenden Dienſtabtef⸗ vogel Debr 3701 ſchaft“ in Mannheim 4. Aufſtellung neuer e e und ihre Be⸗ durch Gerichtsvollzieher Roſter, wohnhaft C 4, 4lung wurde von Gr. Miniſterſum des Innern mit Zugeflogen bei den]wuürde heute eingetragen: zeichnung. 5 b) die Geſchäfte des Diſtrikts XV(Hemarkung ſofortiger Wirkung beſtimmt. daß dem Gr. Bezirks]Schweſtern der Diakoniſſen Ludwig Mayer, Karks⸗ 5. Eintreffen von Kommandos in den Grenzgebieten zur Vorbereitung der Einquartierung. „Bau von Rampen auf den Bahnhöfen im Grenz⸗ gebiete durch Eiſenbahntruppen und Zivilarbeiler. „Einrichtung von Magazinen in den Grenz⸗ gebieten und Aufkäufe von Vorräten durch die Militär⸗ und Marineverwaltung. 5 „Abtransport von Truppen und Militärbehörden, — Augarten⸗ und Viehhof vollzieher Brand durch wohnhaft U 1, 13; die Geſchäfte des Diſtr F, G innerhalb der Rir 0 wohnhaft B 4, 8; Maunheim zwiſchen Seckenheimer⸗ Schwetzinger⸗, vollzieher Maxotzke durch Gerichtsvollzieher Weber ſtraße) Inhaber Gerichts⸗ Gerichtsvollzieher Brehme, ikts VIII(Stadt Lit. E, igſtraße) Inhaber Gerichts⸗ arzt ell Medizinalrat Dr. Schleid der Dienſtbezirk und die ſeitherigen Dienſtgeſchäfte des Bezirksarztes neuernannten Bezirksarzt Dr. Sarzt III der Dienſtbezirk und die III, und daß dem Manz als Bezirk ſeitherigen Dienſtgeſchäfte des Bezirksarztes II Landbezirk, einſchließlich der Vororte Käfertal, Wald⸗ hof, Neckarau und Feudenheim— zugewieſen werden. Mannheim, den 11. Auguſt 1914. niederlaſſung im Hauſe Eichelsheimerſtr. 19 einen Kanarienvogel. Der Vogel iſt an einem Fuß mit einem Alumi⸗ niumring verſehen. Mannheim, 11. Aug. 1914. Gr. Bezirksamt, ruhe, iſt als Prokuriſt be⸗ ſtellt und berechtigt, in Gemeinſchaft mit einem Vorſtandsmitgliede oder einem andern Prokuriſten der Geſellſchaft dieſe zu vertreten undderen Firma zu zeichnen. 3694 Mannheim, 11. Aug. 1914 50 1 27 1 Torpedos 4) die Geſchäfte des Diſtrikts X(Stadt Lit. I. YI, N Gr. Bezirksamt Abt. III: 7 1 aus Kichung brer Eſen⸗ innerhalb der Ringſtraße] Inhaber Gerichtsvoll⸗ Steh le. Polizeidirektton Abt. LId.] Gr. Amtsgericht J. 1. 0 5 ee eee,, Bekanntmachun Herrenloſe Hunde betr.„Zum Haudelsregiſter B. 9. Du⸗ 0 wohnhaft Heinrich Lanzſtr. 22: g. Band X,.⸗Z. 18, Firma Durchfahrt oder Durchmarſch von Truppen anderer Zugelaufen und bet „Angabe der Grenzgebiete, wo ſich keine Truppen die Geſchäfte des Diſtrikts ſtraße, Hohwieſenweg u. Max⸗Joſefſtraße, einſchl. XIII(der zwiſchen Paßkarte nicht möglich iſt, können ſich Ausländer bis „Argus“ Manuheimer Garni Ri t und des e Iilk In Die vorübergehende Einfüh⸗ IrfedrichBelſchner, Volks⸗ 1 Piariceg und Richtung der Fahrt und de Neckar und Rhein gelegene Stadtteil weſtlich des rung der Paßpflicht betr. Privatbetektiv⸗Jnſtitut 10, Eintreffen von Truppenabteilungen aus dem Jn⸗ Fuiſen⸗ u. Parkrings) Inhaber eee e Zum Vollzug von 84 der Kaiſerlichen Verord⸗ ſtraße 56 untergebracht A. Maier& Co, 4 land an der Grenze und Angabe ihrer Auslade Bindert durch Gerichtsvollzieher iler, wohn⸗ nung vom 31. Juli 1914, die vorübergehende Einfüh⸗ ein herrenloſerHund:Wolf ſchaft mit beſchränkter iienen und Starktere baft Max Joſefſtr. 3. rung der Paßpflicht betr., Reichsgeſetzblatt S. 264, männlich, grau. 5700 Haftung“ in Mannheim l. Stärke und Bezeichnung der in den Greuz⸗) die des e wird folgendes beſtimmt: Zugelaufen und bei wurde 8 1 kung Mannheim zwiſchen Waldhofſtraße, Hochufer⸗ Wenn die Beſchaffung eines Paſſes oder einer Seſfoffermelfter Ferdi⸗ Heinrich Heinlein iſt als gebieten aufmarſchierenden Truppen. Schloſſermeiſter Ferdi⸗ Geſchäftsführer der Geſell⸗ b 1e Tr e Meßplatz und Hoſſ. Preuß. Bahnhof; bl Käſertal Wei 3 durch Stagatsangehöriakeitsausweiſe ſchaft ausgeſchieden befkn die Truppen weggezogen Meßplatz und Heſſ Preuß. Bahnhof: bl Käſertal)[ auf Weiteres durch Staatsangehörigkeitsausweiſe, 5 50 5 8 Inbaber Gerichtsvollzieher Günther durch Gerichts⸗ atſcheine, Beſcheinigungen der Konſulate und Adolf Mater, Privat, Manunheim, iſt zum allei⸗ Namen der höheren Führer und ihre Verwendung und etwaiger Kommandowechſel. „Angaben über den Abtransport und das Ein⸗ der höheren Kommandobehörden und des großen Hauptguartiers. vollzſeher Krug, wohnhaft Seckenheimerſtraße 92. Mannheim, den 10. Auguſt 1914. Großh. Amtsgericht Z. J: Gueßler. 3695 andere unverdächtige von Behörden ausgeſtellte Ur⸗ kunden über ihre Perſon ausweiſen. Mannheim, den 10 Auguſt 1914. Großh. Bezirksamt.— Polizeibirektiyn Abt VIa. Gräſer. 3689 männlich, grau, Maunheim, 11. Aug. 1914. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektton. nigen Geſchäftsführer der Geſellſchaft beſtellt, 3698 Mannheim, 12. Aug 1914 Gr. Amtsgericht Z. I. Verantwortlicher Redakteur Fritz Jovs.— Druck und Verlag Dr. H. Haas'ſche Buchdruckeret G. m. b. H. 8. Seite. General-Anelser.— gadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Freibäder im Rhein. No. 33351 J. Nach it⸗ teilung des hieſigen Stand⸗ ort⸗Kommandos ſind die Bäder im Rhein an der Rheinbrücke von heute ab freigegeben worden, jedoch mit Ausnahme des ſtädt. Frauenbabes, das vorerſt auch noch weiterhin ge⸗ ſchloſſen bleiben muß. Wir bringen dies mit dem Anfügen zur öffent⸗ lichen Kenntnis, daß den Frauen Gelegenheit ge⸗ büten iſt, während des Dienstags und Freitags iMännerfreibod zu baden. Mannheim, 11. Aug.1914. Bürgermeiſteramt: von Hollander. 8715 Händel. Obſtperſteigerung. Montag, 17. Auguſt 1914 vormittags 0 Uhr verſteigern wie das Obſt⸗ erträgnis der ſtädt. Bäume der früherey Gemarkung Feudenheiſn Zuſammenkunft, Ende der Neckarſtraße. 3714 Mannheim, 13. Aug. 1914 Städt. Gutsverwaltung Krebs. Ortsausſchuß vom„Roten Kreuz“ Mannheim, den 14. Auguſt 1914. Annahme von Geldſpenden erſolgen bei: ſämtlichen hieſigen Banken und Baukgeſchäften, Baumſtark& Geiger, R 1, 1 Geſchwiſter Nies, Volksküche I, R 5, celcen Jungbuſchſtr. 2 Volksküche II, Schwetzingerſtr. 88 Volksküche 11, Hauptdepot, Le Art f lphornſtr. 2 Prinz Wilhelmſtraße 20, Charlottenſtraße. tere Stelle nimmt auch Liebesgaben aller r die Truppen in Empfang. Eingang Wir erhtelten außer zahlreichen Spenden aller Art, ſtehende weitere Mk. Von einer Skatpartie.75 Sammlung(Ungen.) 6 Von Hauptmann Wrede und 3 Offizteren 9 Alfons Würzwetler 100 33 Suecie Schwarz 10 r. Eugen Weingart 100 Saalbautheater 100 Leop. Arnsheim 20 Martin Köhler Tullaſtraße 7 50000 Stammtiſch Kronprinz 30 Gäſte(CaſeGold.Stern) 40 Gebr. Levi 30 Kätſchen Schott Vietor Lenel ZJulius Neter 250 Emil Neter Sigmund Marx 100 Georg Löſch 5 Helene Löſch 5 Margarete Löſch 5 Jakob Hirſchen Söhne G. m. b. H. 1000 Frl. Margareta Veit 6 Andreas Veit 10 Frau Rob. Hirſchhorn (. Operationsſaal) 1000 Jüdiſcher Jugendbund 50 Geh. Hofral H. A. Marx 1000 Maunheimer Stadt⸗ beamtenverein 100 Heymann 100 im. Oppenheimer 100 Max Neckarſulmer 100 Gäſte Hotel Kyffhäuſer 60 StammtiſchKronprinz 30 6 Ungenannt ö Max Goldſchmidt 1000 Rheiniſcher Auto⸗ mobil⸗Club, hier 3000 Lehnkering& Co..⸗G. 300 Johs. Forrer 10⁰0 Leo Dunkel 10 Karl Schick 1 Franz Kindler 30 Ungenaunt 50 Rode& Schwalenberg 500 Verein ehem. bad. Leibdragoner 50 Emil Scheuk& Co. 20 H. F. M. 112.48 Frl. Leuchen Bartholomä! Ungenannt 20 Frl. Bender 5 Frau E. Lutz Rud. Schnell Fritz Brockhaus 5 Brundo Grünzig 50 Frau Eug. Werner 50 Ungenannt 4 Frau Reith 8 Dr. M. Kaufmann 50 Inhalt einer Skatkaſſe 140 Richard Gund 10 Ungenannt 3 C. F. Müller 50 Dr. Jul. Weber 50 Frau L. Bauer 30 Eugenie Auch (4 Schülerinnen) 10 Frau Anna Scholl Ww. 2 Ungenannt 20 rau Herm. Krauß 1000 erm. Schmitt& Co. 25 Ungenannt 100 Sophie Grohe 100 Ludwig Marx 30 J. Spoerri 2 Sigm. Retwitzer 100 Irl. Roth 10 Philharmon. Verein 1000 F.& A. Ludwig 250 Hugo Herz 50 Bian Ch. Schlagentweith 10 Frau Maria Reuther Ww. 5000 Dr. Karl Benſinger 3000 Komm.⸗Rat Leo Stinnes Stotz& Co. Hugo Stotz Frau Berta Seubert⸗ Reuther 50⁰0 Frau Wirth Ww. 20 ritz Dröll 23.90 talnmtiſchgeſellſchaft Guter Kamerad im Lamm zerein zur Unter⸗ ſtützung ortsfremder h Armen Maunheims Chem. Jabrik vinden⸗ hof E. Weyl& Co. 3000 Frau Oberbürgermeiſter Beck 100 Direktor Caſpaxi 2⁰ Familie Adolf Krebs 1000 1500 1000 250 Wilh. Lenz 50⁰0 Peter Deuß 100 Wilh. Duffing 50 Perein Maunheimer Wein⸗ und Spiri⸗ tubſenhändler 200 Gebr. Kappes 10 Leop. Ottenheimer 10 10000 8 Auna Reiß damen⸗Stenographen⸗ ede 100 500] A. von Schöpfer K. S für welche beſondere Dankſagung erfolgt, nach⸗ Geldͤſpenden: Mk. Otto 9 500 Dr. Arthur Blerſch 100 Frau Maria Frey 10 Hauptlehrer Lauppe Hofrat Zettler 50 Joſef Pfeiffer 100 Stenographen⸗Verein Stolze⸗Schrey 100 Mohr& Federhaff 1000 oh. Ph. Bachmann Otto Goetter 50 500 Louis Jeſelſohn 50 Dr. A. Hetſcher 25 Ungenannt 10 ch. Hemmerlinger 50 Familienkegelgeſell⸗ ſchaft Lindenhof 45 Oberbürgermeiſter Dr. Knutzer 100 Perſonal der Deutſchen Petroleum⸗Verkaufs⸗ geſellſchaft 40 Dr. Ludwig Seelig 100 C. Engel 200 Liederkranz E. B. 1500 Dr. med. Fritz Kauf⸗ mann 50 Richard Wulff 1000 Mannheimer⸗ u. Con⸗ tinentale Verſicher⸗ Ungsgofellſchaft 10000 Gehr“ Rothſchild 500 Süddeutſche Mühlen⸗ Vereinigung 10 Gr. Amtsgerichts⸗ direktor Gießler 50 Dr. A. F. Meyerhofer 100 Prokuriſt Oskar Epp⸗ ſtein 10 W. Eglinger 250 Frau Fanny L. Böh⸗ ringer 1000 Frau Kommerzienrat 00⁰ Marie Engelhorn 3000 Landgexichtsdirektor Dr. Kart Hummel 200 Walter Schickert 200 L. Dreyfus 30 Landgerichtsrat Dr. Haas 100 Friedr. Bracher 100 Alwine Kleinhanf 25 Mannheimer Darleih⸗ kaſſe(1. Rate) 500 Kegelkaſſe der Donnerstags⸗Kegel⸗ geſellſchafſt Räuber⸗ höhle(1. Rate) 250 W. Lochert(1. Rate) 10 P Wißwäſſer(1. Rate) 10 E. Beckeubach(1. Rate) 10 H. Seubert(1. Rate) 5 Emanuel Keller 50 Louis Mayer Witwe 25 E. K. Wiederhold 30 D. Mackh 100 wdax Funk 10 Freifrau Eliſe von Duſch Wwe. 1000 G. Ph. Wachenheim 100 Dr. A. Firnhaber 50 Familie Joſ. Hoffmann 60 Dipl.⸗Ing. Fr. Hoffmann 30 Dr. E. Köbner 200 Wilh. Berrer 100 Frau Soſie Neßler 50 Oberingenieur Remmert 50 0Direktor Diefenthäler 100 Fabrikant Alots Bender 1000 G. Mayer& Söhne 500 Heinr. Kloos 10⁰0 Direktor Fritz Nierhoff 1000 Emanuel Friedmann 100 Amtsrichter Dr. Jul. Bender 100 Rob. Engelhard ſeu. 300 Joſ. Pallenberg 100⁰ Stadtpfarrer 20 S. 20 Firma Kauffmann& Bensheim 00 Hill& Müller 10⁰0 Von Kindern der Marien⸗Waiſen⸗Anſtalt Spende ſtatteines für ſie geſtifteten Ausflugs 25 Lina Mayer—.50 Wend. Bouguet 50 Frl. Ding, Neckarhauſen 5 am Bahnhof 1 F. H. Dr. Fr. Goldenbaum u. Frau 40 Turnuverein Mannheimer Lehrerinnen 00 Frl. Hochſtädter 10 einr. Heule 10 Hold⸗ und Silberſchmuck⸗ ſachen u. Münzen wurden geſpendet von! Frau Niedt, Karl F. Mül⸗ ler, Soſie Grohe, Frau Adolf Goldmann, Adolf 2⁰0 Ungenannt, K.., Schutzmann Aß⸗ mann, Ungenannt. 785 Realsehnle Miltenberg. Schülerheim mit Handelsabteilung. Erteilt 2422 Einjährigen-Zeugnis. Uebergangsklassen für Gymn.— Schularzt. A. Freimũller Denliſi Gyreaſtunòden: 6 12 unò 2— Aßhr Manugel De 2, 9 Kirchen⸗Anſagen. Epangeliſch⸗proteſtantiſche Gemeinde Sonntag, den 16. Auguſt 1914. Trinitatiskirche. Morg. ½9 Uhr Predigt, Stadt⸗ pfarrer Achtnich. Morg. 10 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Achtnich. Nachm. 2 Uhr Chriſtenlehre, Stadtpfarrer Achtnich. Konkordienkirche. 1775 10 Uhr Predigt, pfarrer Rothenhöfer. Abends 6 Uhr Predigt, pfarrer Maler. Chriſtuskirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadt⸗ pfarrer Dr. Hoff. Friedenskirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadt⸗ vikar Steger. Morg. 11 Uhr Chriſtenlehre, Stadt⸗ pfarrer Gebhard. Johanniskirche— Lindenhof. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Sauerbrunn. Morgens 11 Uhr Chriſtenlehre Stadtpfarrer Sauerbrunn. Lutherkirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Pfarr⸗ verwalter Weiſſer. Morgens 11 uhr Chriſtenlehre für Knaben u. Mäbdchen der beiden Pfarreien. Melanchthon⸗Pfarrei— Turnſaal Uhlandſchule. Die Gottesdienſte ſinden bis guf Weiteres in der Konkordtienkirche ſtatt. Diakoniſſenhauskapelle. Morg. ½11 Uhr Predigt, Pfarrer Haag. Pauluskirche Waldhof. Vorm. ½10 Uhr Haupt⸗ gottesdienſt. Stadtpfarrer Bufard. Stadtteil Neckarau. Vormitt. ½10 Uhr Predigt. Vorm. 11 Uhr Kindergottesdienſt der Nordpfarrei. Nachm. 1 Uhr Chriſtenlehre für die Pflichtigen der Nordpfarrei, Donnerstag, 20. Auguſt, abends 8 Uhr, Gebets⸗ gottesdtenſt. Pfarrer Noll. Stadtteil Rheinau. Vormitt. ½10 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Vath. Evangeliſch⸗luth. Gottesdienſt. (Diakoniſſenhauskapelle 7, 20). Sonntag, den 16. Auguſt 1914(10, Sonntag nach Trinitatis), nachmitt. 5 Uhr Predigt und Feier des hl Abendmahl, Herr Pfarrer Fuchs aus Karlsruhe. (Anmeldungen vorherj. Evangeliſche Stadtmiſſion Vereinshaus K 2, 10. Sonntag 3 Uhr: Erbauungsſtunde. 5 Uhr: Jung⸗ frauenverein. 81½ Uhr: Kriegsgebetſtunde. Montag 8½ Uhr: Kriegsarbeitsſtunde für Frauen und Jungfrauen. Dienstag 8½ Uhr: Kriegsgebetſtunde. Mittwoch 8½ Uhr: Bibelſtunde. Donnerstag 8½ Uhr: Kriegsarbeitsſtunde für Frauen und Jungfrauen. Freitag 8½ Uhr: Kriegsgebetſtunde. Schwetzingerſtadt, Traitteurſtraße 19. Sonntag 1 Uhr: Sonntagſchule. Abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Mittwoch 8½ Uhr: Kriegsgebetſtunde. Lindenhof, Bellenſtraße 52. Freitag 8½ Uhr: Bibelſtunde. Zu allen Verauſtaltungen der Stadtmiſſion iſt jeder⸗ mann herzlich eingeladen.— Die Sonntagſchulen im Vereinshaus, in der Neckarſtadt u. auf dem Lindenhof fallen in den Ferien aus. Blaukreuzverein der E. Stadtmiſſion K 2. 10 Jeden Mittwoch, nachm. 3 Uhr, findet Hoffnungs⸗ bund⸗Stunde ſtatt für Kinder unter 14 Jahren.— Der e e hat die Aufgabe, die Kinder über die Schäden des Alkoholgenuſſes aufzuklären und ſie vor dem Alkoholgenuß zu bewahren. Chriſtlicher Verein junger Männer, U 3, 23, E. B. Während der Kriegszeit ſinden im Saale des Chriſtlichen Hoſpiz U 3, 23 regelmäßig folgende Veranſtaltungen ſtatt: Sonntags, abends 8 Uhr: Allgemeine Bibel⸗ und Gebetsſtunde ſür jedermann. Montags, abends ¼9 Uhr: Bibel⸗ und Gebets⸗ ſtunde für Männer und Jünglinge. Dienstags, nachmittags 5 Uhr: Gebetsſtunde für Frauen und Jungfrauen. Dienstags, abends%9 Uhr: Allgemeine Gebets⸗ ſtunde für jedermann. Mittwoch, abends ½9 Uhr: Allgemeine Gebets⸗ ſtunde für jedermann. Donnerstags, abends /9 Uhr: Allgemeine Gebets⸗ ſtunde für jedermann. Freitags, nachmittags 5 Uhr: Bibel⸗ und Gebets⸗ ſtunde für Frauen und Jungfrauen. Freitags, abends /0 Uhk: Bibel⸗ und Gebets⸗ ſtunde für Männer und Jünglinge. Samstags, abends ½9 Uhr: Allgemeine Gebets⸗ ſtunde für jedermann. Ebpang. Verein für innere Miſſion. Augsb. Bek. in Baden. Stabtmiſſton Mannheim. Vereinslotal: Schwetzingerſtraße 90. (Herr Stadtmiſſionar Fritz). Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3 Ubr: Monats⸗Verſammlung. Nachm. 4 Uhr: Jugend⸗ abteilung d. Chr. Vereins jg. Männer. Nachm. 5 Uhr: Jungfrauenverein. Abends 8½ Uhr: Bibel⸗ u. Gebet⸗ ſtunde. Montag, abends 8½ Uhr: Turnen des Chr. Ver. ig. Männer. Dienstag, abends 905 Uhr: Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Uhr: Bibelſtunde des Chr. Mittwoch, abends 8½ Vereins jg. Männer. Donnerstag, nachm. 5 Ühr: Bibelſtunde. Abends 8½ Uhrt Blau⸗Kreuz⸗Verein. FTreitag, abends 8½ Uhr: Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Samstag, abends 3½% Uhr: Sonntagsſchulvorbe⸗ reitung u. Gebetſtunde. — Täglich Kleiukinderſchule.— Bereinstokal: Neckarſtadt, Lortzingſtr. 20. (Herr Stadtmiſſionar Stöckle). vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. ammlung. Nachm. 4 Uhr: Soldatenver⸗ Stadt⸗ Stadt⸗ Sonnt 3 Uhr: Ver einigung— Jugendabteilung. Nachm. 5 Uhr: Jung⸗ frauenverein. Abends 81¼ Uhr: Verſammlung. Dienstag. abends 8½ Uhr: Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Mittwoch, abends 8iſ, Uhr: Bibelſtunde des Chr. Vereins jg. Männer. Donnerstag, abends 81½ Uhr: Blau⸗Kreuz⸗Verein. Freitag, abends 81½ Uhr: Bibel⸗ u. Gebetsſtunde. Samstag, abends 81½ Uhr: Sonntagsſchulvorbe⸗ reitung u. Gebetſtunde. ZJedermann herzlich willkommen. 28* Evangeliſche Gemeinſchaft UB5, 9, Seitenbau. Sonntag, vorm. 10 Uhr Predigt, Prediger Maurer. Vorm. 11 Uhr Kindergottesdienſt. Nachm. ½4 Uhr Predige, Prediger Maurer. Nachm. 5 Uhr: Jugend⸗ verein. Montag, abends 8 Uhr, Kriegsbetſtunde. Donnerstag, abends ½9 Uhr, Bibel⸗ u. Betſtunde, Prediger Maurer. Waldhof, Hubenſtraße No. 10, Hinterhaus. Sonntag, nachmitt. ½2 Uhr, Kindergottesdienſt. Dienstag, abends ½9 Uhr Predigt, Predig. Maurer. Jedermann iſt herzlich willkommen. Jungmänner⸗Verein für freies Chriſtentum und deutſche Kultur Mannheim— Lokal: 8 8, 40. Die Verſammlungen fallen bis auf weiteres aus Nähere Auskunft erteilen der 1. Vorſitzende Hch. Roeſinger, Dammſtraße 17, der 2. Vorſitzende Alfred Baum. Rheindammſtraße 30. 2 2 Chriſtliche Verſammlung B2, 10a Sonntag, An 11 Uhr, Sonntagsſchule, alle Kinder ſind freundlichſt eingeladen. Nachmitt. 3 Uhr Wortbetrachtung. Dienstag, abends 8½ Uhr. Wortbetrachtung. Miſſions⸗Saal, U 4, 19a. Hinterhaus parterre. Die Verſammlungen der Ehrtſten⸗Gemeinde finden wie folgt ſtatt: Sonntag, vorm. 10 Uhr, Gebets⸗ u. Warteſtunde (nur für Gläubige). Vorm. 11½¼ Uhr. Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr, Evangeliſations⸗Verſammlung. Donnerstag, abds. 8¼ Uhr, Bibel⸗ u. Gebetsſtunde. Jedermann herzlich eingeladen! Die Heilsarmee, ü 7, 6. beim Gliſabeth⸗Bad. Sonntag, nachm. 4 Uhr: Kriegsgebetſtunde. Abends 8 Uer: Hauptverſammlung der Woche, geleitet von Kapitän Witzleb. Ditenstag, abends 8˙ſ½ Uhr: Mitglieder. Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde und Kriegs⸗ betſtunde. Zu allen Verſammlungen hatſedermann freien Zutritt und iſt dazu freunblichſt eingeladen. Kirchen⸗Anſagen. Katholiſche Gemeinde. Sonntag, den 16. Auguſt 1914. Jeſuiten⸗Kirche. 6 Uhr Frühmeſſe.— 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr Singmeſſe.— ½10 Uhr Predigt und Amt. 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt.— %3 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen. — ½8 Uhr Andacht für Heer und Vaterland und Segen. Untere kathol. Pfarrkirche. Von 6 Uhr an Beicht. — 6 Uhr Frühmeſſe.— 7 Uhr hl. Meſſe mit Gene⸗ ralfommunion der Jungfrauenkongregation— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt— ½10 Uhr Predigt und Amt— 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt.— ½3 Uhr Herz⸗Mariä⸗Bruderſchaft mit Segen.— ½9 Uhr An⸗ dacht für Heer und Vaterland. Katholiſches Bürgerhoſpital. ½90 Uhr Sing⸗ meſſe.— 4 Uhr Andacht zur göttlichen Vorſehung. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt. 6 Uhr Frühmeſſe und Beichtgelegenhett.— 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt.— ½10 Uhr Predigt und Hochamt.— 11 Uhr Kindergottesdienſt.— ½3 Uhr 0— Abends 6 Uhr Predigt u. Andacht mit Segen. Hl. Geiſt⸗Kirche. 6 Uhr Frühmeſſe; Beicht.— 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt.— ½10 Uhr Predigt mit Amt.— 11t Uhr hl. Meſſe.— Nachm. ½3 Uhr ſakramentale Andacht.— ½4 Uhr Verſammlung der Marian. Jungfrauen⸗Kongregation mit Vortrag und Andacht, Liebfrauen⸗Kirche. Von 6 Uhr an Beicht.— 4½7 Uhr Frühmeſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Prebigt.— ½10 Uhr Predigt und Amt.— 11 Uhr hl. Meſſe.— %½3 Uhr Andacht zur Mutter⸗Gottes.— ½4 Uhr Verſammlung der Jungfrauen⸗ Kongregation.— 7 Uhr Andacht mit Segen. St. Joſefs⸗Kirche, Lindenhof. 6 Uhr Beicht.— ½7 Uhr Frühmeſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. ½10 Uhr Predigt und Hochamt.— 11 Uhr hl. Mefſfe. — 2 Uhr Anbetungsſtunde vor ausgeſetztem Aller⸗ heiligſten.— ½4 Uhr Verſammlung der Jungfrauen⸗ Kongregation m. Predigt u. Segen— ½8 Uhr abends Bittändach und Segen.— Während der Woche jeden Abend ½8 Uhr Bittandacht. St. Bonifatluskuratie. Wohlgelegenſchule. Eingang: Kronprinzenſtr. 4 und Käfertalerſtr. 105. Von 6 Uhr an Beichtgelegenheit.— 7 Uhr hl Meſſe. 3 Uhr hl. Meſſe.— ½10 Uhr Predigt u. Singmeſſe. 11 Uhr Kindergottsdienſt mit Predigt.— ½3 Uhr Bet unde vor ausgeſetztem Allerheiligſten.— An den Werktagen iſt abends 7 Uhr Bittandacht. Franziskus⸗Kirche in Waldhof. Von 6 Uhr an Beicht.— 7 Uhr Frühmeſſe mit Predigt u. Austeilung der hl. Kommunfon.— ½9 Uhr heilige Meſſe mit Predigt.— 10 Uhr Predigt und Hochamt.— Nachm. 2 Uhr Herz⸗FJeſu⸗Andacht.— ½8 Uhr Bittandacht. Kathol. Kirche in Käfertal. Patrozinium, General⸗ Kommunion des Jugendvereins.— 6 Uhr Beicht⸗ gelegenheit.— 7 Uhr hl. Meſſe.— ½0 Uhr deutſche Singmeſſe.— 10 Uhr Feſtpredigt des hoch. Herrn Kaplan Waldvogel, nachher levikiertes Hochamt.— 2 Uhr feierl. Vesper.— 8 Uer Roſenkranz⸗Andacht. Kath. Kirche in Feudenheim. 7½ Uhr Frühmeſſe u. Austeilung der hl. Kommunion.— 9˙½ Uhr Predigt und Hochamt.— 1½ Uhr Herz⸗Mariä⸗Bruderſchafts⸗ Andacht mit Segen.— 7½ Uhr Bittandacht. Kath. Kirche in Neckarau. 6 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht.— ½7 Uhr hl. Meſſe mit Austeilung der hl. Kommunion.— 8 Uhr deutſche Singmeſſe.— ½10 Uhr Hochamt mit Predigt.— 11 Uhr deutſche Singmeſſe mit Predigt.— ſe2 Uhr Chriſtenlehre; darauf Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft mit Segen. An den Werktagen iſt nach dem Gottesdienſt Gebet und Segen für die Krieger. Dienstag und Freitag abend 8 Uhr feierl. Bet⸗ ſtunde mit Segen für Krieger und Vaterland. Mittwoch abend ½9 Uhr kirchliche Verſammlung des Marienvereius und der übrigen weibl. FJugend. St. Antoniuskirche, Rheinau. 6 Uhr Beicht.— %½8 Uhr Frühmeſſe; hl. Kommunion.— ½10 Uhr Hauptgottesdienſt, Predigt.— 2 Uhr Marienandacht. — ½8 Uhr: Bittandacht für Heer und Vaterland. Mittwoch und Freitag abend ½8 Uhr: Bittandacht für Heer und Vaterland. Alt⸗Katholiſche Gemeinde. (Schloßkirche). Verſammlung für Sonnta Samstag den 15. Auguſt 1914 — Realanſtalt am Donnersben bei Marnheim in der Pfalz. Schulſtiftung vom Jahre 1867, für religibz ſittliche und vaterländiſch⸗deutſche Erziehung und Bildung. Schuljahrbeginn am 16 Sep⸗ tember. Eintritt in die Realſchule und in das Jugendheim vom 9. Lebensjahre an für Schüler mit guten Betragensnoten, welche zu einer gründlichen Realſchulbildung befähigt ſind. Körperpflege: Heizbares Schwimmbad, Luft⸗- und Sonnenbad, aroße Spielplätze. Vorbereitung zu den praktiſchen Berufs⸗ 3 zweigen und zum Eintritt in die VII. Klaſſe T (Oberſekundaſ einer Oberrealſchule und da⸗ mit zu allen ſtaatlichen Berufsarten. Die Reifezeugniſſe der Aunſtalt berechtigen zugleich zum einjährig⸗freiwillf⸗ gen Dienſt. Penſtons⸗ und Schulgeld 750—900 Mark im Jahr. Näheres im die Direktion: Dr. E. Göbel. Jahresbericht u. Proſpekt durch 37³0⁵ Dr. G. Göbel. Wein Restauran luenre Hansi Maassen u Haltestelle der Elektrischen am Jungbusch. Empfehle bestgepflegte Weine von nur erstklass. Dezente Bedienung 37154 Die Stadtsparkasse Ladenburg mit Gemeindebürgschaft mündelsicher Postscheckkonto Karlsruhe Nr. 3444 verzinst tagweise alle Einlagen zu 4* 9 Einzahlungen von 100 Mk. ab können iu Mannheim bei der Badischen Bank gemacht 85 werden. tahh dlrekt am — 2 kax im hberrlichen Nec Prirathellanstelt Waldegelegene Prospekte frei durch die Direktion. HDett-Tücher für Einquartierung Möbelhaus Pistiner J0 5, Ing wepron 7530 5, 1l Auszug aus dem Standesumtskegſe für die Stadtteile Küfertal⸗Waldhuf Aug. Verkündete. 6. Bahnmeiſter Otto Weidmann u. Emilte Sutter. Getraute. 1. Former Heinrich Schmid u. Sofie Heinlein. 1. Lehrer Hch. Groß u. Kath. Pfanz⸗Sponagel. 1. Buchhalter Anton Sauer u. Eliſe Stock. 2. F⸗A. Otto Günther u. Eva Stumpf. 2. Tüncher Karl Bens u. Roſa Geis. 2. Bureaugehilfe Joh. Bens u. Barb. Burkard. 2. Verwaltungsgeh. Joſef Annamater u. Eva Keßlet 3. Schloſſer Wilhelm Zapf u. Thereſia Geiger. 3. Fabrikarb. Johann Bott u. Luiſe Horn. 3. Kernmacher Juſtus Weigold u. Eliſe 3. Inſtallateur Joſef Schloſſer u. Kath. Bühlen .Porzellandreher Mich. Kraus u. Allme Fehn. 3. Fabrikarb. Philipp Kveß u. Luiſe A eee Friebr. Na Krauth. Maurer Joſef Kern u. Kath. Bäcker Karl Heilmann u. Kath. Hockenberger. Maſchiniſt Anton Kauther u. Emma Weber Landwirt Joſef Retzbach u. Marie Burkurdt. 6. Kontoriſt Walter Herzog u. Roſa Berger. Juli Geborene. 24. Dreher Joſef Machauer e. S. Otto. 29. Paptermacher Georg Grotz e. S. Joſef, 27. Schloſſer Eduard Dubail e. S. kob. 26. 9 5 e. S. Anton. 28. Dreher Joſef Kratzer e S.. 26. Eiſengießer Bernhard Schürle e. S. Bernherd. 27. Knochenhändler Karl Wellenreuther e. S. Auguſt. 2. Fabrikarb. Trutbert Schmitz e. T. Lydir 3. Fabrikarb. Gottlieb Schall e. T. Pauktne. Dreher Wilhelm Walter e. T. Frida. Monteur Max Braunweiker e. S. Johanm. Tüncher Adam Kalt e. S. Ernſt. 71 75 Katharina. 3. Kranenführer Georg Werle e. T. Anng. 6. Müller Karl Schell e. T. Luiſe. 4. Former Friedrich Wöllner e. T. Anna⸗ 6. Fahrmeiſter Guſtav Kraft e. S. Eruſt. 7. Techniker Ludwig Michel e. T. Helene, 11. Maurer Adam Friedrich e. T. Sofia. Auguſt Geſtorbene. 4. Patſe, T. b. b. Jgörfkerg. Friedrich Braun, 4 b. 5. Friedrich, S. d Kfms. FFriebrich Denzer, 1 J. 11. Elvira, T. 5. Sattlers Karl Storc 2. 10 L. 11. Anton. S. d. Fabrikarb. Peter Rubenſchabe, 11. Eva, T. d. Maurers Adam Rothermel, 8 11 8 12, d. verw. Pauline Lacombe geb. Pruneau, 1. St lotert onen und Hans'sche den 16. Auguſt, vorm. 10 85 5 deutſches Amt mit Predigt,(Stadkpfarrer Dr. Steinwachs). Trauerbrieie Dr. H. 4