1877 iren 1en——— n N Abonnement: 70 Pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 pro Muartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Nolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile 1. 20 Nck. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; 8 * Geleſenſte und verbreitetfte Seitung in Manuheim und Umgebung Anzeiger der Stadt Mannheim und Amgebung Telegramm⸗KHidreſſe: „General⸗Anzeiger mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung... 341 Redantton:: 577 Expedition und Derlags⸗ buchhandlung... 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsburean in Berlin 29 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. 381. Nr N heim, Montag, 17. Auguſt 1914. (Abendblatt. Die polniſche Frage. Im Jahre 1913 erſchien eine politiſche Broſchüre unter dem Titel:„Drängende Fragen. Die Orientkriſe und ihre Folgen für Oeſterreich⸗ Ungarn und Deutſchland Von einem öſterreichi · ſchen Politiler“ Es der und Harſten Schriften über die europäkti age, die wir kennen und wir weiſen gerne heute wieden auf ſte hin. Wer die tiefeven Zuſammen⸗ hänge und treibenden Kräfte des europüiſchen Krieges genauer erkennen will, der wird die Schrift mit großem Nutzen leſen. Wir möchten heitte die Abſchnitte wiedergeben, in denen die polniſche Frage und ihr Zuſammenhang mit einem deutſch⸗xuſſiſchen Kriege behandelt wird. 195 Verſaſſer ſchreibt(oder beſſer ieb 1 2 Die tehungen Deutſchlands zu Rußland ſind Aant entlaſtet, daß die tür⸗ liſche Herrſchaft in Europa bis nach Konſtan⸗ i zurückgedrängt iſt, denn damit iſt die Mipalität zwiſchen Rußland und Oeſterreich⸗ Ungarn zum großen Teile gegenſtandslos ge⸗ worden. Durch die Verlegung des Orient⸗ problems keit direlten ſcharſen Gegenſätze zwiſchen Deutſch⸗ land und Rußland. Es iſt, wie man nicht oft betonen kann, für ee ensfrage, daß die Hauptgebiete der aſiatiſchen Türkei ſelbſtändig bleiben und es müßte für ihwe Unabhängigkeit oder beſſer geſagt, gegen ihre Verteilung unter die Ententemüchte unter Um⸗ ſtänden ſogar einen Krieg wagen. Die Gefahren der orientaliſchen Frage ſind ſchwächer geworden, ie ſind aber r ineswegs geſchwunden Ent⸗ ſchend aber iſt, daß Deutſchland ſich immer vorhalten muß, daß unter den Tritten eines ſfiſchen Krieges der Sargdeckel ein⸗ würde, unter dem die pol niſche rage ſchſummert. 955 Balbanſlawen ſind befreit, ſelbſt die Albaneſen haben nationale Rechte errungen, Völker, die jahrhundertelang vergeſſen hatten, daß ſie ſemals ſelbſtändig waren, werden ſich in Unabhängigkeit entfalten können— das ſind Ereigniſſe, die auf die Polen wie ein elektriſcher Schlag wirken müſſen. Das nationale Ruſfen⸗ uum lebt vorläufig in der Selbſttäuſchung, alle nicht ruſſiſchen Stämme des Reiches für ewige iten niederhalten zu können und es will ſich noch nicht eingeſtehen, daß einer kompalt zu⸗ lammenwohnenden Maſſe gegenüber, die einen vollſtändigen nationalen Organismus mit Bauerntun, Kleinbürgertum und Großbürger⸗ ſchaft, Arbeiterſchaft, Intellektuellen und Adel beſitzt, eine ſolche Hoffnung utopiſch iſt. Der wird kommen, an dem dieſe Einſicht in Ruß⸗ land aufdämmern wird und an dem Rußland einen Weg ſuchen wird, mit Polen zu tranſt⸗ leren. Vielleicht wird es ihn ſuchen, um Preußen Verlegenheiten zu beretten. Aber auch wenn dies nicht der Zweck ſein wird, wird es das Ergebnis ſein. Eine Ausſöhnung zwiſchen Ruſſen und Polen wird Preußen nötigen, ſem Bahelen gegenüber den Polen in Poſen und Weſtpreußen gleichfalls zu ändern vder es wird ſich in einen viel ſchwierigeren Kampf verwickelt ſehen, als den, den es jetzt in den Grenzprovin⸗ 5 beſtehen hat. Rußland wird ſich entlaſten, tſchland wird um eine Laſt mehr zu twagen haben. Der Mittelpunkt des Polentums liegt in Rußland und in dem Augenblicke, in dem die Polen ſich wit Rußland verſöhmen, wird ſich ihre ganze Angriffskraft gegen Deutſchland wenden. Sie werden die Avantgarde Rußlands Terden, das ſie, ſo oft es ihm beliebt, gegen ſchland verwenden würde. Ein Verluſt der polniſchen Gebietsteile würde Deutſchland etwas ganz anderes bedeuten, ais für Nußland. Auch wenn die polniſchem Gebietsteile Preußens nicht tatſächlich abgetbeten Würden, ſondern nur politiſch eine beſondere i erhzelten, würden die dortigen nach Aſien entſteht jedoch die Möglich⸗ der Deutſchen der Auffaugung durch die übermäch⸗ tige polniſche Mehrheit ausgeſetzt ſein. Vollends jedoch die territoriale Losreißung im Falle eines unglücklichen Krieges wäre eine Bedrohung Deutſchlands im Herzen ſelbſt. Berlin iſt der polniſchen Sprachgrenze nahe, Breslau und Königsberg liegen unmittelbar an ihr. Dazu kommt, daß die jetzt noch verhältnismäßig locker beſtedelten polniſch ſprechenden Bezirke das eigentliche Kolonialgebiet des deutſchen Volles ſind, das jenſeits des Meeres ſo gut wie nichts dergleichen beſitzt. Eine Wendung in der ruſ⸗ ſiſchen Polenpolitik wäre für Deutſchland eine große Gefahr und vielleicht wird ſie dann ein⸗ tveten, wenn die ruſſiſche Regierung glaubt, das Polentum vollſtändig auf das Weichſelgouverne⸗ ment zurückgedrängt und Litauen in Sicherheit gebracht zu haben. Es iſt ſelbſwerſtändlich, daß Deutſchland dieſe Möglichkeiten ernſtlich in Be⸗ tracht ziehen muß und die nächſte Folgerung daraus iſt, daß ein Krieg gegen Rußland nicht geführt werden kann, ohne daß auch eine Löſung der polniſchen Frage in Rechnung geſtellt wird. Wenn Deutſchland ſiegt, muß es Polen von Rußland abtrennen. Es kann gar nicht anders Denn ſonſt wird Polen unfehlbar als Vorreiter ruſſiſchen Revanche verwendet und dem ruſſiſchen Revanchekrieg iſt als Ziel die Los⸗ reißung aller preußiſchen Provinzen, in denen Polen wohnen, gegeben. Der uneingeſchränkte, ſlawiſche Gedanke wird dann mit aller Wucht gegen Deutſchland gekehrt ſein und die Ein⸗ kreiſung iſt veſtlos vollzogen. Bisher ſcheut ſich Rußland, zum Teil aus Furcht vor der Auf⸗ werfung der polniſchen Fvage, mit Deutſchland anzubinden; iſt jedoch aus irgend welchen Urſachen trotzdem ein Krieg ausgebrochen und iſt Rußland beſiegt und es bleibt ihm das Weichſelland, ſo wird es den Polen ſo viele Zu⸗ geſtändniſſe machen, als nur irgend möglich iſt, um ihren durch die Enttäuſchung geſteigerten Haß gegen Deutſchland noch zu verſchärfen. Danttſchland iſt dazu verurteilt, wenn es Rußland niederwirft, die polniſche Frage zu löſen und man darf hinzufügen: erſt wenn es ſie gelöſt hab, wird es ſeine Anſtedlungspolitik im größten Stil fortführen können, um die öſtlichen Grenz⸗ länder den Deutſchen ganz zu gewinnen. Die weitere Konſequenz wäre, daß ein neu erſtandenes Polen in ein enges Verhältnis zu Deutſchland treten müßte. Denn andernfalls verliert Deutſchland, da es aufhören würde, Ruß⸗ lands unmittel barer Nachbar zu ſein, jede Mög⸗ lichkeit, auf Rußland einen Druck auszuüben. Das Schwinden dieſer Möglichkeit aber würde das Gewicht Deutſchlands in allen internatio⸗ nalen Kombinationen verringern und würde Rußland geſtatten, ohne viel Rückſicht auf deut⸗ ſchen Einſpruch, dem nur die deutſche Seemacht Nachdruck verleihen könnte, in Aſien vorzugehen. Schon dieſe Erwägung zeigt, daß Deutſchland nur unter Beobachtung ſtrengſter Vorſicht die Löſung der Polenfrage in die Hand nehmen, daß es daher auch nur wenn es unbedingt muß, einen Krieg gegen Rußland führen wird. Ebenſo wird Rußland, wenn nicht turbulente Pan⸗ ſlamiſten in ſeine Politik entſcheidend eingreifen, es ſich dreimal überlegen, ehe es einen Krieg wagt, der ihm den Verluſt ſeiner Weſtprovinzen und vielleicht auch Beſſarabiens und der ukraini⸗ ſchen Länder bringen kann. Der Einſatz iſt zu groß für die Ausſicht auf Gewinnung Galiziens und ſelbſt Kleinaſtens. Wenn Rußland ver⸗ nümftig handelt, wird es einem Kriege mit Deutſchland auch in Zukunft ausweichen. * Sotweit der erfahrene und ſcharſſinnige öſter⸗ reichiſche Autor im Jahre 1913. Rußland hat nun, nur ein Jahr ſpäter, nicht vernümftig ge⸗ handelt, es iſt dem Kriege mit Deutſchland nicht nur nicht ausgewichen, ſondern hat Deutſchland geradezu hineingezwungen. Und es hat den ſich ſchon einzuſtellen beginnen. Der Zar hat— zu ſpät!— noch einen letzten krampfhaften und lächerlichen Verſuch gemacht, die Polen durch pomphafte Verſprechungen an ſich zu feſſeln, er hat um ihre Hilſe gefleht, in dem Augenblick, wo er die ſich erhebenden eigenen polniſchen Untertanen eigentlich hätte als Landesverräter behandeln müſſen! Die Polen ſelbſt aber haben bereits eigene Ausführungsbeamte eingeſetzt; der Befehlshaber der öſterreichiſchen Truppen hat den ruſſiſchen Polen bei ſeinem Einmarſch die Mithilfe der Donaumonarchie zu ihrer Befreiung zugeſagt, Preußen⸗Deutſchland aber hilft am Werk der Beſreiung der Polen vom ruſſiſchen Joche mit, mit welchen Mitteln, das hat die Beſetzung des erzbiſchöflichen Szuhles von Poſen⸗Gneſen mit einem Polen gezeigt, deren Folge der Aufruf des Poſener Domkapitels zum Kampfe gegen den Zarismus war. Der Zar kokettiert mit den Polen. Der Lembevger„Dziennik Polski“ ſchreibt in ſeiner Nummer vom 6. Auguſt: „Aus Warſchau zugereiſte Perſonen erzählen, der Zar habe, um die Polen für ſich zu gewin⸗ nen, einen Ukas erlaſſen, durch welchen er die Verfaſſung des Jahres 1815 im Königreich Polen wiederherſtellt, alſo dem Königreich voll⸗ ſtändige Autonomie mit eigenem Staatsſchatz und eigenem Militärweſen verleiht. In dieſem Ukas werde geſagt, daß die Wirkung des Ukaſes ſich auch auf diejenigen polniſchen Landesteile erſtrecken werde, die möglicherweiſe dem König⸗ reich Polen nach dem Kriege angegliedert wer⸗ den würden. Dieſe Nachricht vief in Warſchau keinen Eindruck hervor, da allgemein die Ueber⸗ zeugung herrſcht, daß ein ſolcher Ukas, auch wenn er erlaſſen werden würde, nur wäh⸗ rend des Krieges gelten, daß nach dem Kriege aber die frühere Bedrückung ein⸗ treten würde. Der Zar hat die polniſche Volks⸗ geſamtheit ſchon gelehrt, daß man nicht nur ſeinen Worten, ſondern ſo gar ſeinen feierlichen Schwüren— wie dies mit der Verfaſſung von 195 war— keinen Glauben ſchenken dürfe. Da der Zar ſteht, daß ſich die ganze polniſche Bevölkerung gegen das Zarentum wendet, will er ſie durch das Verſprechen der Verleihung einer Selbſt⸗ verwaltung für das Königreich Polen be⸗ tören. Nach dem Kriege würde er ſicherlich eine grauſamere Bedrückung eintreten laſſen, als ſie heute beſteht— gerade deshalb, weil er unter dem Zwange der Tatſachen dem Königreich Erleichterungen verſprechen mußte.“ Neue Erfolge. Das VBerdringen der Geſter⸗ veichep in Rußland. W..B. Wien, 17. Aug. Die in auslän⸗ diſchen Zeitungen erſchienenen Nachrichten über ruſſiſche Erfolge in unſeren Grenzgebieten ſtehen mit der Wahrheit in vo ſt e m Widerſpruch. Einige ruſſiſche Detachements die ſtellenweiſe im Grenzbeveiche einige Kilo⸗ meter weit vorgerückt waren, ſind gleich wie⸗ der über die zuvückgeworfen worden. Dagegen ſind mehrere unſerer Kanallerieförper weit über die rufſiſche Grenze in das Innere Rußlands eingedrungen. Ein entſcheidender Sieg der Geſterreicher. W..B. Wien, 17. Aug.(Wien. Korr,⸗Bur) Die geſtern gemeldeten Kämpfe an der Drina haben zu einem entſcheidenden Siege der öſterreſchiſchen Truppen über ſtarke feindliche Streitkräfte geführt. Anſchein, als ob die Folgen, die unſer Verfaſſer von eimem ſolchen Kriege für Rußland befürchtet, beutet. vollſtem Gange. · bewunderungswürdiger Tapferkeit gegen den Die Verfolgung des Feindes iſt in Unſere Truppen kämpften mit in ſtarken Stellungen befindlichen und an Stärke ebenbürtigen Feind. Beſondere Erwähnung verdient das Varas⸗ diner Jnfanterieregiment Nr. 16, deſſen ffi⸗ ziere und Mannſchaften unter den ſchwierigſten Verhältniſſen mit der altbewährten Tapferkeit der ſtets kaiſertreuen Kroaten zum Siege ſtürntten. Ausführliche Nachrichten über den Verlauf der Kämpfe und über die erbenteten Trophäen ſolgen. Die Stimmung in England. Wir haben im heutigen Mittagsblatt über neue engliſche Schwindelmären berichtet. Dieſe ſind offenbar notwendig, um wenigſtens künſtlich eine gewiſſe Kriegsſtimmung aufrecht zu halten, ſolange es irgend geht, denn daß der Krieg gegen Deutſchland kein Volkskrieg für den Engländer iſt, von den breiten Maſſen vor allem nicht getragen wird, darüber haben wir ja Zeugniſſe gemng ſchon beigebracht. Wir wollen heute noch einige anführen. So ſchrieb die Londoner Zeitung New Statesman am 1. Auguſt 1914: „Großbritannien iſt nicht in gleicher Weiſe wie Rußland und Frankreich auf der einen und Deutſchland und Oeſterreich auf der andern Seite, zur Teilnahme an einer zwiſchen zwei Mächten jener beiden Eruppen entſtehenden kriegeriſchen Verwicklung teilzunehmen verpflich⸗ tet. Auf engliſcher Seite mag eine Stimmung für Frankreich und gegen Deutſchland beſtehen, aber eine ſolche wäre doch ſo wenig bedeutend, daß es der Preſſe ſelbſt bei den größten An⸗ ſtrengungen unmöglich wäre, daraus ein Kriegs⸗ fieber anzufachen. Wenn die britiſche Regierung ſich zugunſten Frankreichs und Rußlands mit in den Konflikt treiben läßt, ſo mag das der einzige Weg ſein, der ihr möglich iſt, aber nie⸗ mand darf behaupten, daß ſie da⸗ mit der Volksſtimmung Rechnung trage.“ Daily Mirror aber kennzeichnete am 31. Juli eine etwaige Teilnahme Englands am Kriege geradezu als ein Verbrechen: „Es iſt vielleicht die gewöhnlichſte Form einer ganz beſonders häßlichen und gottesläſter⸗ lichen Ausdrucksweiſe, in einer Zeit wie der gegenwärtigen den Namen Gottes zu miß⸗ brauchen, um einen Wahnſinn zu bemäntteln und ein Verbrechen gutzuheißen. Es iſt Ge⸗ wohnheit geworden, bevor man einen Nachbar angreift, zu ſagen, man habe ſich mit dem All⸗ mächtigen beraten und Gott um Hilfe argefleht Wenn wir aber ſchon Phraſen gebrauchen müſſen, ſo wollen wir wenigſtens ſolche wählen, die eingewiſſes Maß von Wahrheit in ſich haben. Laßt uns darum lieber, bevor wir unſere Nachbarn angreifen, ſagen: Ich habe mit dem Teufel beraten, und ich ſetze meine Hoffnung auf ihn“, oder noch beſſer:„Ich habe meine eigene Narrheit befragt und vertraue meinem Wahnſinn.“ Es iſt ſchließlich kein Wunder, daß der poli⸗ tiſch geſchulte Engländer nicht gerade mit Be⸗ geiſterung an einem Kriege teilnimmt, bei dem England als Weltmacht ſich den größten Ge⸗ fahren ausſetzt. Es iſt ganz klar, daß ein ſieg⸗ reiches Rußland ſofort ſeine mittelaſiatiſche Ausdehnungspolitik wieder aufnehmen würde Dieſe nicht durch Neid und Haß verblendeten Engländer mögen ſich der Warnumgen vor der ruſſiſchen Politik erinnern, die Sir Donald Mackenzie Wallace im Jahre 1906 an ſeine Landsſeute richtete und die alſo kantete: Ein Engländer über Rußlands Politik. (Geſchrieben im Jahre 1906.) So iſt Rußlands derritoriale Ausdehnung Zahlreiche Gefangene wurden gemacht und vieles Kriegsmaterfal wurde er für die nächſten Jahre an der Küſte des Großen Ozeaus zum Stillſtand aeßracht war der, 2. Seite. General-Augeiger. Fadiſche Beueſte Kachrichten.(Ab. blatt) Montag, den 17. Auguſt 1914. aber ſeine wird bald in anderen Ge inen, und das mahnt England, Poſten zu ſein, denn ung ſie auch nehmen mag, ſie wird wahrſcheinlich ſtets direkt oder indirekt engliſche Intereſſen berühren. Wird Rußland ſich für eiige Jahre auf einen Infiltratior i der Mongolei und Nordtibet, auf inie des geringſten Widerſtand beſchränken? Oder wird es nochmals die Richtung auf den Bos⸗ porus nehmen, wo ein Feldzug religiöſe und kriegeriſche Begeiſterung unter den Maſſen ent⸗ zünden könnte? Auf dieſe Fragen kann ich beine Antwort geben, weil ſo viel von den inneren Erfolgen des geführten Krie⸗ ges und von jetzt nicht vorher uſehenden, Um⸗ ſtünden abhängt. Ich habe ſtets gewünſcht und wünſche noch, daß England freundliche Be⸗ ziehungen zu ſeinem großen Nebenbuhler pflegen und die vielen guten Eigenſchaften ſeiner Be⸗ bvöllerung ſchätzen lernen möge; aber gleichzeitig habe ich auch immer gewünſcht, daß Eng⸗ land ein wachſames Auge auf Rußlands unausrottbare Nei⸗ gung zur Ausdehnung haben möge, und daß England ſorgſam Vorſichtsmaßregeln treffen möge gegen jeden nicht provozierten Angriff. Sir Donald Mackenzie Wallgce. *. Ein Beleg für die ruſſiſche HBinterhaltigkeit. Die Königsberger Hart. Ztg. ſchreibt nach einer Berliner Korreſpondenz: Als letztes Exem⸗ plar der uns aus Rußland bisher zugegangenen Zeitungen iſt uns ſoeben nach mancherlei Irr⸗ fahrten die Nummer der Moskauer Deut⸗ ſchen Zeitung vom 17./30. Juli zuge⸗ ſtellt worden In dieſer findet man unter „Lokalnachrichten“ die folgenden überaus inter⸗ eſſanten Notizen:„Vom Hauptkommandieren⸗ den der Stadt, Generalmajor der Suite Adria⸗ now, ſind anläßlich der Mobili⸗ ſation(9 obligatoriſche Vorſchriften bezüg⸗ lich der Einſchränkung des Handels mit alkoholiſchen Getränken erlaſſen.“ Sämtliche Eiſenbahnverwaltungen des Mos⸗ kauer Knotenpunkts haben Mitteilungen erhal⸗ ten, daß die meiſten ruſſiſchen Bahnen die An⸗ nahme und die Abfertigung der Frachten außer Militärfrachten() und Eil⸗ ſendungen nmach der W. eiſtgreze ein⸗ geſtellt haben.“ 1 In der erſten dieſer beiden Meldungen wird alſo von der Mobiliſation der Moskauer Trup⸗ pen als von etwas ganz Selbſtverſtändlichem geſprochen, und auch durch die weite Mitteilung wird unwiderleglich bewieſen, daß die ruſſiſche Mobilmachung an der Weſtgrenze, alſo auch an der ruſſiſch⸗deutſchen Grenze, ſchon vor der Abſendung der Telegramme des Zaren an den deutſchen Kaiſer vom 30. und 31. Juli im vollen Gan e war.,. Die wichtigſte Feſtſtellung, die man aus den Mitteilungen des Blattes machen kann, iſt die, drozeß in ißdie nationaliſtiſche Hetze in Rußland ih re ſt a v kſt e Förderung von engliſcher Seite erfahren hat. Im Depeſchenteil lieſt man eine ruſſiſchen Telegraphenbureau verhreitete Aus⸗ laſſung der Times, in der es heißt:„England haze die Pflicht, für die Wahrung des Friedens lätig zu ſein; ſollten aber die Bemithungen in dieſer Richtung erfolglos bleiben, ſo ſei Eng⸗ land bereit, ſich auf die Seite ſeinen Freunde zu ſtellen.“ Die ruſſiſchen Freunde der engliſchen Politik w ußtem alſo, woran ſie waren und was ſie zu tun hatten 17 85* ..B. Petersbur „Petersb. Telegr.⸗Ag.“ erklärt die verbreiteten Gerſichte, vom offiziöſen Aug. Die im Ausland daß deutſche und Reſeopiſten nach Sibirien verbannt worden ſeien, für unrichtig. Alle dieſe fremden Untertanen werden nur bis zur Beendigung des Krieges in einigen ö ſt⸗ lichen Greuzbezirken des europäi⸗ ſchen Rußlands ihren Wohnſitz erhalten. Die Neutralen. Italien vor der Entſcheidung. ..B. Rom, 17. Aug. Der König empfing heute den öſberreichiſch-umgariſchen Bot⸗ ſchafter von Macchio zur Entgegennahme ſeines Beglaubigungsſchreibens.— Der italie⸗ niſche Botſchafter in Berlin Bollati hat ſich nach Fiuggi begeben und konferierte dort mit di San Giuliano. Die Verhandlungen zwiſchen Konſtantinopel und Bukgreſt. W..B. Ho nſſt a Aug. Der Miniſter des Innern und der Kammerpräſidoent ſind nach Buka⸗ reſt abgereiſt. Die Reiſe wird mit der Rege⸗ lung der Inſelfrage in Zuſammenhang gebrocht. * WIB. Krouſtadt, 17. Aug. Der deutſche Geſandte in Serbien von Griefſinger iſt aus Sinaja hier eingetroffen und ſetzt am Montag ſeine Reiſe nach Berlin fort. Deutſchland u. Geſterreich im Kriege. Auf den Altar des Bater⸗ landes. Leipzig, 17. Aug.(Privat⸗Telegr.) Der Rat dey Stadt Leipzig wollte die Gehüälter der ſtädtiſchen Volksſchullehrer aufbeſſern. Die Lehrerſchaft hat die ſtädtiſchen Körperſchaften er⸗ ſucht von der Behandlung der Vorlage abzu⸗ ſehen. In Gera haben die Mittelſchullehrer und alademiſchen Lehrer die geforderte Gehaltsauf⸗ beſſerung zurückgezogen Das deutſche Elſaß. „Daß der überwiegende Teil der Elſaß⸗Loth⸗ ringer durchaus deutſch fühlt und denkt und unſeren Truppen alle nur möglichen Erleich⸗ terungen in ihrem anſtrengenden Dienſt fürs Vaterland zuteil werden läßt, geht aus folgen⸗ den Mittellungen hervor, die wir im der 7 Poſt“ finden: Colmar, 15. Aug. Das Elfäſſer Tag⸗ blatt berichtet: e 180 1 beri Ein erhebender Augenblick iſt es, wie die Bewohner der Rufacherſtraße wett⸗ eifern, die vorbeiziehenden oder in der Straße und auf dem Bahnhofsplatz raſtenden Krieger mit Speiſe und Trank zu laben. Da bringt man Waſſer mit Limonade oder Rotwein ver⸗ miſcht; Kaffe, Tee, Mineralwaſſer, Chabeſo uſw., große Laibe Brot werden verteilt und was übrig bleibt in Feldflaſchen und Beuteln Aerreichiſche breiten Schüſſeln uſw. aus allen Häuſern und nun ging ein Schlürfen und Schmatzen los! Es war eine Freude zu ſehen, mit welchem Wohlbehagen die Tiere das ſchöne, friſche Col⸗ marer Naturgetränk ſchlürften. Möchten wir das Glück haben, die braven Reiter nach ſieg⸗ reichem Kampfe auf der Rückreiſe wieder be⸗ wirten zu können. Die Geſinnung unſerer Bevölkerung zeigt ſich im ſchönſten Licht bei der Bewirtung der Trup⸗ pen, die von der Gluthitze ſchwer zu leiden ge⸗ habt hatten. Speiſe und Trank, Erfriſchungen jeglicher Art, Obſt, Limonade wurden von allen Seiten herbeigebracht, auch von armen Leuten, die ſelbſt keinen Ueberfluß haben. Für die wundegelaufenen Füße waren alsbald Ver⸗ bandſtoffe da und heilendes Pulver wurde her⸗ beigebracht. Barmherzige Schweſtern verban⸗ den den Männern die Füße und Frauen und 2 Mäüd wetteiferten mit den Schweſtern in der Beſorgung, Die Männer aus Württemberg erklärten mit Tränen in den Augen, ſo wie in Colmar ſeien ſie noch nirgends bewirtet und beſorgt worden. Unſere Bevölkerung wird ſich dieſes Lob aus dem Mund der würt⸗ tembergiſchen Krieger zur Ehre anrechnen. Die vertriebenen Auslands⸗ deutſchen! Der Verein für Deutſchtum im Ausland bittet uns um Abdruck des folgenden Aufrufes: Unſere Feinde haben den Kampf gegen uns mit der feigen Mißhandlung wehr⸗ lpſer Deutſcher in ihrer Mitte eröffnet, die ſeit Jahren durch die Erfolge ihrer Arbeit auch dem Lande nützten, das ihnen Wohnrecht gah. Mit Empörung haben wir alle von den Greueln geleſen, die in Paris, Brüſſel und Antwerpen an unſeren Landsleuten verüht wurden. Die Behörden haben nicht ein⸗ mal den Verſuch gemacht, ſie zu ſchützen. Unſere Waffen werden drefe Frevel ſühnen! Jetzt aber gilt es, den Tauſenden wackerer Landsleute zu helfen, die, von allen Exiſtenzmitteln entblößt, vielfach noch unter Folgen der erlittenen Miß⸗ handlungen leidend als Vertriebene in die Hei⸗ malt zurückgekommen find. Nicht minder gilt es, allen den Ausland⸗ deutſchen Hilfe zu bringen, die durch den plötz⸗ lichen Ausbruch des Krieges überraſcht, nicht mehr zu den Ihrigen und zu ihren in Feindes⸗ land gelegenen Wohnſitzen zurückkehren können. Mittellos oder in Beſitz ausländiſcher, feind⸗ licher nicht umſetzbarer Werte, ſind auch ſie großenteils bitterſter Not preis⸗ gegeben. Dieſe ſchwere Notlage der vertriebenen oder von der Heimat abgeſchnittenen Auslands⸗ deutſchen, die in großer Zahl hilfefuchend zu uns kommen, macht die ſofortige Verwendu des nächſten Ertrages unſerer, unter dem Pro⸗ tektorate Ihrer Kaiſerlichen und Königlichen Hoheit der Frau Kronprinzeſſin ſtehenden Volksſammlung der Auslandsdeutſchen für ihre känpfenden Brüder auch zur Linderung dieſer Not erforderlich. Wenn je, ſo gilt hier das Wort:„Doppelk gibt, wer ſehnell gibt.“ Wir erbitten Geldſpenden für die vertrie⸗ benen und von der Heimat abgeſchnittenen Deutſchen unter„Volksſammlung der Auslands⸗ deutſchen“ an die Direktion der Disconto⸗Ge⸗ ſellſchaft, Depofitenkaſſe Berlin W. 62, Kleiſt⸗ ſtraße 23. Jeſuiten als Feldgeiſtliche. Man ſchreibt der Germania: richtig, daß das Auerbieten der Jeſuften, wäh⸗ rend der Kriegsdauer Aushilfsdien ſte in der mäilitäriſchen Seelſorge leiſten 81 wollen, angenommen worden iſt durch eine Verfügung der Kommandogewalt. Die Zulaffung zur Aushilfsſeelſorge beſchränkt ſich begreiflicher⸗ weiſe auf diejenigen Mitglieder des Jeſuiten⸗ ordens, die die deutſche Staatsangehörigkeit beſitzen, erſtreckt ſich aber nicht nur auf den nſt im Felde, ſondern auch auf den Lazarett⸗ und Etappendienſt im Innern des Reiches. Dieſe Ver fügung iſt dem Bundesrat mitgeteilt worden, der Bundesrat hat ſie zur Kenntns genommen, ohne irgendeine Erörterung daran zu knüpfen. Ge⸗ ſetzgeberiſch iſt alſo gar nichts ge⸗ endert worden. Bekanntlich hat auch den Feldzug 1870/71 eine ganze Anzahl von Jeſuiten zur Unterſtützung der katholiſchen Militärgeiſt⸗ lichen mitgemacht, einigen von ihnen iſt auch das Eiſerne Kreuz verliehen worden. Ein Seutſcher Fürſt gefallen. In einer Sonderausgabe teilt die„Lippeſche Landeszeitung“ mit, daß bei dem Sturm auf Lüttich der Bru der des verſtorbenen Graf⸗ regenten Ernſt zur Lippe, Prinz Friedvich Wilhelm zur Lippe, als Oberſt und Regimentskommandeur gefallen iſt. Der Prinz ergriff, bereits ſchwer verwundet, die Fahne des Regiments und trug ſie den Trup⸗ pen voran, fiel aber alsbald von mehreren Kugeln durchbohrt, tot nieder. *Frankfurt, 16. Aug. Der Verwal⸗ tungsausſchuß des Varbawdes der Me⸗ tallinduſtriellen in Frankfurt a. M. und Umgegend E. V. faßte in ſeiner regung des Vorſitzenden einſtimmig den Be⸗ ſchluß, aus Verbandsmitteln den von 200 000 Mark für Kriegsunterſtützung der Familien der zur Fahne einberufenen, wie auch durch etwaige Betriebsſtörungen beſchäftigungs⸗ los gewordenen Arbeiter ſeiner Verbandsfirmen, ſowie für die Zwecke des Roten Kreuzes und der tädtiſchen Fürſorge zur Verfügung zu ſtellen. WISB. S 17. Ag. Groß⸗ herzog von Mecklenburg⸗Schwerin hat ſich geſtern abend auf den Kriegsſchauplatz begeben. ic anhalſer, Beeter Gre; Mens⸗ reich⸗ungari Dt* ra enz⸗ dorf iſt mit den Mitgliedern der Botſchaft und 200 Deſterreichern geſtern abend nach Fal⸗ mauth abgereiſt, von wo er ſich zur See nach Oeſterreich⸗Ungarn begibt. * Chronik der Nriegsereigniſſe. 31. Juli. Der Zar orduet die allgemeine Mobil⸗ nrachung an.— Deutſches Ultimatum an — Der Kaiſer erklärt Deutſch⸗ laud in Kriegszuſtand. 2 Amfrage au Fraukreich über ſein Verhal⸗ ten in einem deutſch⸗ruſſiſchen Kriege.— Ermordung des franzöſiſchen Sozialiſten⸗ führers Jaures in Fraumkreich.— Die deutſche Mobilmachung befohlen teil⸗ weiſer Aufruf des Landſturms.— Mobil⸗ machung auch in Frankreich.— Pitkettſtel⸗ lung der ſchweizeriſchen Armee.— Ruſſiſche Greuzüberſchreitungen bei Bialla, Gichen⸗ ried, Milvslaub. Kriegserklärung an Rußland.— Beſchle⸗ ßung des Hafens Libau durch den deutſchen Kreuzer„Augsburg“.— Beſetzung Luxem⸗ burgs.— Aufrage an Belgien. J. Autg. 2. Aug. In der Eiſenbahn. Die Erregtheit der Zeit läßt keine Erinnerun⸗ gen aufkommen. Sonſt dächte man in dieſen Wochen, die in friedlichen Zeiten der Städter in der Ferne verlebt, an das i Glück, ſorg⸗ los und unbekümmert um Pflichten des Tags, unterzutauchen im Genuß neue Eindrüſcke oder behaglicher Zurückgezogenheit auf ſich ſelbſt. Man würde ſich erinnern, wie man in die Welt hinausfuhr, das Herz geſchwellt von der Luſt au der Sonne, am blauen Himmel, am Reich⸗ kum und der farbigen Fülle der Felder und Wälder. Man fähe in Gedanken die Bahnhöfe belebt von freudvollen Menſchen, denen die Er⸗ rung an das vergangene Behagen oder die ung auf das kommende aus den Augen Hal⸗ ihren Züge Wachthabende zwiſchen ihre breiten Reihen ſchreiten, und wie berirrt nehmen ſich in ſolchem Rahmen ein paar verſpätete Tou⸗ riſten aus, die abgehetzt und mit den Spuren inger anſtrengender, weitläufiger Fahrten und unauffällig in den Maſſen zu ver⸗ Pfleger tragen in dies Bild fremdartige Züge, die keinen unbefangenen, teilnahmsloſen Blick mehr zulaſſen. Nur vor den Eiſenbahnwagen leuchtet er wieder auf. Die ſind mit Reiſern geſchmückt, Erinnerun⸗ gen aus den Bergen und der freien Natur, die vor Ruß und Sonnenbrand welk und müde ihre Blätter hängen laſſen, aber doch einen Hauch feſtlicher Schönheit und froher Zuverſicht mit ſich bringen und ſelbſt die unſcheinbaren Güter⸗ wagen leiſe verklären. Und an ihren Wänden lieſt man mit ungeübter oder fertiger Hand ge⸗ ſchrieben, in flüchtigen oder ſorgſam aus⸗ geführten Buchſtaben, in Satz und Reim, durch⸗ einandergewiſcht oder deutlich herabprangend, Aeußerungen des Soldatenwitzes in unerſchöpf⸗ licher Fülle. Wie viel Gemüt, welche Begabung für hei⸗ teren oder biſſigen Scherz, wie viel urſprüng⸗ liches dichteriſches Können im Volks ſteckt, das iſt bei dieſer Gelegenheit wieder einmal in einer wunderbaren Deutlichkeit zutage getreten. Wie Volkslieder und Volkswitz entſtehen und ſich auswirken— das haben wir ſeit langem nur mehr aus der Geſchichte uns deutlich machen können. Nun wird's aus der Gegenwart klar, daß die Begeiſterung des Augenblicks, die Erhebung der Seele dieſe Kräfte nur aus ihrem verborgenen e und Tafeln mit Hinweiſen und die flatternde Fahne des roten jeder nimmt ſie auf, und keiner weiß Doch, von waunen ſie kommen. Juſt ebenſo werden die Volkslieder zu uns dringen, die aus Schlacht und Not, aus Freundſchaft und Begeiſterung, aus Liebe und Haß werden geboren werden, Zeugniſſe der deutſchen Volksſeele, die zeigen, daß ſie noch immer kraftvoll, mutig und ver⸗ ſonnen, gerecht und ſtolz lebt. Wer einmal ſpäter die Geſchichte des Krieges von 1914 darſtellen wird hat an dieſen unſchein⸗ baren Aeußerungen der Streiter untrüglich wert⸗ volle Mittel, die Stimmung, die Begeiſterung, die ſittliche Entrüſtung des Volkes zu begreifen, mit der es in den Krieg zog. Gefühle dieſer Art fahren denn auch fort, zwiſchen den Menſchen, die in den Wagen zu⸗ ſammenkommen, alle Unterſchiede auszugleichen. Wie die Unterſchiede der Wagenklaſſen auf⸗ gehört haben, ſo ſind auch Hoch und Nieder, der weltmänniſch und der ärmlich Gekleidete eins in der Zuverſicht in die gerechte Sache eins in der Erbitterung über die Barbarei Ruß⸗ lands und die Gemeinheit Frankreichs und Eng⸗ lands. Es gibt keinen, der die Ruchloſigkeiten dieſer Völker nicht als ein perſönliches Unrecht empfände, für das es Vergeltung zu üben heiße. d äihrem Vaterland grenzenlos ergeben; 3. Aug. Abbruch der Beziehungen mit Frankreich, mitgenommen auf die Weiterreiſe. Ein Oßfi⸗ Die voun Reichstags abgeordneten Erzberger ver⸗ DEiwrücken deutſchen Truppen in Kaliſch, der Burger dutzicckt aber dieſe Aufmerkſamteit preitete Meldung, der Reichskangler habe angeord⸗ ee ee ee der Bürger, daß er Colmar hochleben ließ und net, daß die belannte Bundesratsverordnung bom 225 uiſchland Bomben. Hinnelb über Colnar noch dankbar vom 29. Nobember 1911 zum Jefun zengeſet außer, Aug, Die denkwürbahze Reſchnnesſtpung in Himmel herabſehen zu wollen, wenn er im Kraft treten ſolle und daß die Jeſuiten zur Hilfs⸗ 5 Milliarden Kriegskrebite einſtimmia be⸗ Kampfe falle. Am Sonnteg nachmittag bot ſeelſorge zuzulaſſen ſeien, bedarf einer Richtig⸗ willigt werden.— England erklärt Deutſch⸗ die Rufachſtraße— in der Nähe des Bahnhofs ſtellung. Es iſt ohne weiteres lar, daß der Reichs⸗ kand den Krieg.— Italimeiſche Neutrall⸗ I, ein äußerſt intereſſantes, lebhaftes Bild: kangler keine Bundesratsverordnung außer Kraft kätserklärung. e, Deutſche Kavauerie in Nachdem die Reiter verpflegt wa regte ſich] ſetzen ka t d Bundesrat elöſt Sibartv.— Dämiſche Nentralſtätserklä⸗ Reiter fleg ren, regte ſich ſetzen kann, wozu er nicht bom Bundesrat ſelbſt rung.— Deulſche Kriegsſcheſfe beſchteßen auch der Durſt bei den Pferden und da ein bra⸗ ermächtigt ift. Der Bundesrat hat aber(wie das algeriſche Häfen. ver Reiter nie ſein Roß vergißt, wenn er ſich gemannte Blatt mitteilen kann) eine ſolche Er⸗ 5. Aug. VBernichtung einer rufſtſchen Kavallerie⸗ labt, verlangte man Waſſer für Pferde Int] mächtigung, um die er übrigens auch nicht er⸗ brigade bei Soldau.— Erwenerung des wächlten Augenblick kam man mit Eimern, ſucht worden war, gar nicht erkeilt, Jndes iſt es Eiſernen Kreuzes. ————..——. Kreuzes, vereinzelte Krankenſchweſtern und die deutſchen Lande, von Mund zu Mund, und in dem Schrei der Empörung wider ſo viel Tücke und Untreue 5 5— 1 5 5 dieſer Tage nirgen a einer mea die er in ihnen durch die dentſchen Lande macht. Keiner ſieht die Herrlichkeit der reich praugen⸗ den Natur, niemand bekümmert ſich um die Ausblicke auf die Landſchaft die verführeriſch in ihrem Glanz und ihrer Farbenfülle, ihrem Frieden und ſhrer Stille zu beiden Setten ſich auftut, als ſei die Welt ringsum erſtorben. Aber ſie alle ſind erfüllt von der Wärme ihre⸗ Gefühls für eine Sache, der die Herzen und Sinne rückhaltslos gehören. Rufe, Grüße, Aufmunterungen fliegen von Zug zu Zug. Bayern und Badener, Preußen und Schleſier, Sachſen und Rheinlünder ſind eins geworden in dieſen Tagen, eins in ihrem Stolg der deutſchen Sache und einer deutſchen Sache treu ergeben ſein 31 dürfen bis in den Tod. Jetzt ſteht man nur Deutſche, nur Brüder nur Kämpfer. Alle Zweifel, alle Bangnis ſind geſchwunden auf dieſen Fahrten zum Regiment oder auf das Schlachtfeld. Und ungeſagt liegt auf 4 Antlitz, was in dem Tagesbefehl des Admirals der ruſſiſchen Flotte Roſchdjeſtwenski am der Seeſchlacht bei den japaniſchen Inſeln ſtand „Die Japaner ſind ihrem e 55 tragen die Schande nicht und wiſſen als Helden Schlummer zu erwecken brauchten. Ohne die auf das Letzte geht, daß es— als das zu ſterben„„ Namen, ſchlicht und natürlich durch ſich ſelbſt deutſche Volk— ammenfindet in dem ̃ nur wirkſam, reiſen diefe Sprüchlein nun durch] Abſcheu vor der a— am 10. Auguſt ſtattgefundenen Sitzung auf An⸗ Moning, den 17. Augutſt 1914. 6. Wec. Oeſterveich⸗Ungarn erklärt Rußland den Krieg.— Briey bei Metz von deutſchen Truppen beſetzt.— Ruſſiſche Kavallerie bei Schwiddern und Grodken zurückgeſchlagen. — Aufruf des Kaiſers an Volk u. Heer— Die deutſche Botſchaft in Petersburg vom Pöbel demoltert.— Ausbruch der deutſchen Kreuzer„Goeben“ und„Breslau“ aus dem Hafen von Meſſtna. Die Einnahme Lüttichs durch deutſche Truppen. Neutralitätserklärung der Schweiz Der Darupſer„Königin Luiſe“ legt Minen 7 vor der chemſemündung; er büßt die kühne Aug. mittelbar darauf der engliſche Kreuzer „Arphion“ auf eine der von der„Königin Suiſe gelegten Minen auf und ſinkt g. Aug. Dome, dde Hauptſtadt von Togo, von den Eugländern beſetzt.— Erſcheinen der erſten Verliftkiſte, enkhaltend die Verluſte aus den Grenzgefechten.— Aufruf der Bistum⸗ verwefer von Pofen und Gneſen zum Kampf gegen Rußland. Rußland zer⸗ ſtört den finniſchen Kriegshafen Hangs. Der erſte große Zuſammerrſtoß mit den Frauzſren: Sieg bei Mülhauſen.(Das 7. Armeekvrps und eine Diypſſion der Fran⸗ zuſen geſchlugen]— Zuritckwerfung der über Romeſken auf Schleuben vorgehenden drltten ruſſiſchen Kavallerfediviſion über die Freußze.— Beſchießung von Autivari durch die öſterreichiſche Flotte Neꝛber über die Franzoſen bei La⸗ garrde in 71 Fußhne, 2 Batterien, 4 Muſchinengewehre erobert, über 1000 Ge⸗ fangene ein franzöſiſcher General gefallen. — Die Beziehungen Frankreichs zu Oeſter⸗ reich abgebrochen. Engliſche Blätter melden, daß der Hafen von Daresſaſam von den Engländern an⸗ gegriffen wurde.— Proflamation des Sul⸗ dens an ſein Heer. Hriegserklärung Englands an Oeſterreich⸗ Ungarn. 0 Mannheim. Sammlungen für Xriegsfür⸗ ſorge. Trotz wiederholter Aufklärung der Preſſe ſcheint im hieſigen Publikum über die verſchie⸗ denartigen Zwecke der hier veranſtalteten ge⸗ meinnützigen Sammlungen noch nicht allgemein die wünſchenswerte Klarheit zu herrſchen. Als erſter iſt alsbald nach der Mobilmachung mit einer großzügigen Sammeltätigkeit auf dem Plan erſchienen der hieſige Ortsausſchuß vom Roten Kreuz. Die Gaben, welche dem Roten Kreuz geſpendet werden, kommen aus⸗ ſchließlich den Truppen zugute: ſie werden ver⸗ wendet zur Erfriſchung der Truppen und zur Pflege der Verwundeten. Namentlich in der Ausſtattung und Unterhaltung von Lazaretten hat das Rote Kreuz umfangreiche and koſtſpie⸗ lige Aufgaben, die große Geldmittel erfordern. Nicht minder wichtig aber iſt die Fürſorge für die Familien der ins Feld gerückten Krieger. Zur Ergänzung der reichsgeſetzlichen Unter⸗ ſtützung dieſer Familien, iſt hier auf Veran⸗ laſſung der Stadtverwaktung aus Damen und Herren der Bürgerſchaft ein Liebesgaben⸗ komitee zuſammengetreten, das für bedürf⸗ tige Angehörige einberufener Mannſchaften um Zuwendung von Natural⸗ und Geldgaben bittet. Auch für dieſen Zweck muß in weiteſtem Umfang die Opferwilligkeit und der vater⸗ ländiſche Sinn unſerer einheimiſchen Bevölke⸗ rung angerufen werden. Groß iſt auch jetzt ſchon die Not derer, die durch den Krieg er⸗ werbslos geworden ſind. Auch für dieſe Perſonen ſind verſchiedene Hilfsaktionen im Gang. Wir verweiſen in dieſer Hinſicht auf den kürzlich gefaßten Bürgerausſchußbeſchluß betr, die Ausdehnung der Argßeitsloſenfürſorge und den Aufruf betr. die Hausſpeiſung Bedürf⸗ 50. Meug. 11. Aug. 12. Mug. 28. Aug. —— Harr * Verkehrsnstiz. Die Betriebsinſpektion Mannheim leilt mit: Viehſendungen in ganzen Wagen und Lebens⸗ mittel, Mehl, Getreide, Butter, Gemüſe uſw. werden nunmehr allngemein angenom⸗ menundbefördert. Ein Tag in Außland. Eine Reiſeerinnerung. Mit der Bahn Oels⸗Wilhelmsbrück waren wir, noch nicht gar ſo lange iſt es her, bis an die ruſſiſche Grenze gefahren. Jetzt iſt dieſer Schienenſtrang eine wichtige Staatsbahnſtrecke. Damals, vor einigen Jahren, machte er die Breslau-Warſchauer⸗Eiſenbahn aus, eine Privat⸗ bahn, die nie bis Breslau und nie bis Warſchau kan. Wilhelmsbrück war die deutſche End⸗ ſtation, ſchon in der Provinz Poſen gelegen. Wir erreichten ſie von Kempen aus. Schmuck lagen die deutſchen Bahnhofsgebäude in rotem Ziegelbau da. Viele Gitterwagen mit ruſſiſchem Holz ſtanden zur Abfahrt bereit. Aus einem Dutzend Viehwagen aber ſchrieen hunderte von ruſſiſchen Günſen, die nach Berlin gebrachb wer den ſollten. Wir hatten uns bald einen Tagespaß beſorgt und ſchickten uns rum an, das zariſche Reich zu etveten. Die Grenze wird hier von einem kleinen Flüßchen, der Proſna, gebildet, über die eine Holzbrücke führt. Auf der Mitte war eine Kette quer gezogen. Hier ſchieden ſich die beiden Reiche. Ein Koſak ſtand Poſten und führte uns nach dem ruſſiſchen Wachkhauſe. Wir waren diemlich vaſch abgefertigt, aber draußen ſtanden — wie wir erfuhren, ſchon ſeit vierzehn Tagen —fünf ſchwerbeladene ruſſiſche Karren, die nicht erledigt wurden, weil ihre Beſitzer nicht den Weg zum— Geldbeutel der ruſſiſchen a mden hatten. Gleich an das Seneral-Auzeiger.— gadiſche Reuents Nachrichten. Abendblatt) 3. Seite. Dut mit ſeinem Untergang, doch läuft un⸗ Das deutſche Nriegsgebet. Der Kaiſer hat, dem„Deutſch. Kur.“ zu⸗ folge, den Evang. Oberkirchenrat ermächtigt, anzuordnen, daß von heute Sonntag ab in allen öffentlichen Gottesdienſten während der Dauer des Krieges bei der Liturgie in das allgemeine Kirchengebet folgendes Gebet ein⸗ geführt werde:„Allmächtiger, barmherziger Gott! Herr der Heerſcharen! Wir bitten Dich in Demut um Deinen allmächtigen Beiſtand für unſer deutſches Vaterland. Segne die ge⸗ ſamte deutſche Kriegsmacht, führe uns zum Sieg, und gib uns Gnade, daß wir auch gegen unſere Feinde uns als Chriſten erweiſen. Laß uns bald zu einem die Ehre und die Unab⸗ hängigkeit Deutſchlands dauernd verbürgen⸗ den Frieden gelangen!“ ** Jur Behandlung der Kriegs⸗ gefungenen. Unſer Proteſt gegen die allzu humane Be⸗ handlung der Kriegsgeſangenen hat uns eine Neihe zuſtimmender Zuſchriften aus unſerem Leſerkreiſe zugetragen, die ſich vor allem gegen das unpatriotiſche Gebaren deutſcher Frauen und Mädchen in den ſchärfſten Ausdrücken richten. Wir unterlaſſen die Veröffentlichung dieſer Zuſchriften, weil ſie nichts neues enthal⸗ ten und weil die Zentralſtelle Roten Kreuzes in Karlsruhe durch die mitgeteilte Be⸗ kanntmachung dafür geſorgt hat, daß Klagen nach dieſer Richtung nicht mehr erhoben werden können. Es muß feſtgeſtellt werden, daß die Proteſte über unwürdiges Betragen von deut⸗ ſchen Frauen und Mädchen gegenüber Kriegs. gefangenen nicht nur in Baden, ſondern auch in der Pfalz, in Württemberg und im Rhein⸗ land erſchallen. Getreu dem Grundſatz, daß auch die Gegen⸗ ſeite gehört werden muß, wenn man ſich ein ob⸗ jektives Bild des Sachverhalts bilden will, geben wir Herrn A. v. Oechelhäuſer in Karls⸗ ruhe das Wort, der im„Karlsr. Tgbl.“ einen Gegenartikel mit dem Hinweis auf die Proteſte in der Preſſe in Poeſie und Proſa einleitet und dann fortfährt: Auch ich möchte Proteſt erheben, und zwar in doppelter Weiſe: einmal daß einzelne takt⸗ loſe, aber an ſich recht unbedeutſame und vor allem unkontrollierbare Vorkommniſſe in dieſer Weiſe vor die Oeffentlichkeit gezerrt und verallgemeinert wurden, und zweitens dagegen, daß die badiſchen Frauen in dieſer großen und ernſten Zeit noch einer Belehrung durch die Zeitungen darüber bedürfen, wie ſie ſich gefangenen Feinden gegenüber zu verhal⸗ ten haben. Einzelne unreife und kin⸗ diſche„Backfiſche“, die auch in ſolchen Zeiten jede nationale Würde verleugnen, wird es ſtets geben, gegen ſolche Spatzen ſollte man aber nicht mit Kanonen ſchießen und dadurch in der Oeffentlichkeit den Ein⸗ druck erwecken, als ob es bei uns in Baden an den Bahnhöfen wie anno 1870 zuginge. Was liegen denn überhaupt für Tat⸗ ſachen zugrunde? Ueber die Knarlsruher Verhältniſſe kann ich folgendes Tat⸗ ſächliche mitteilen. Bis zum Erſcheinen des oben genannten Artikels haben drei Ge⸗ fangenenzüge oder vielleicht drei Züge, denen einige wenige Wagen mit Gefangenen an⸗ gehängt waren, den Karlsruher Bahnhof paſ⸗ ſierk. Die beiden erſten Transporte habe ich ſelbſt erlebt und kann eidesſtattlich verſichern, daß kein weibliches Weſen an die Züge herangekommen iſt. Beim zweiten Zuge war derBahnſteig ſogar auch für uns völlig abgeſperrt. Der dritte Zug lief morgens 6 Uhr ein und brachte außer einer kleinen Schar Gefangener auch einige Ver⸗ wundete mit. Dieſen Zug habe ich nicht ge⸗ ſehen, aus übereinſtimmenden glaubwürdigen Berichten aber erfahren, daß hierbei eine der auf dem Bahnhof ſtändig anweſenden Hel⸗ ferinnen vom Roten Kreuz und kein„Back⸗ fiſch“, ſondern ein älteres Fräulein des Einwohnern. Es erſtickte im Schmutz, und die Schweine tummelten ſich im Straßenkot. Unſer deutſcher Begleiter aus Wilhelmsbrück machte uns mit den„Sehenswürdigkeiten“ des Ortes bekannt. Beſonders intereſſant war uns die ruſſiſche ſogenannte„Kaſerme“, in der die etwa 50 bis 100 Mann ſtarke Grenzwache untergebracht war. Die Gebäude würden als Ruine Aufſehen erregt haben. In den Mauern waren große Löcher, aus denen die Gäule die Köpfe ſteckten. Ein zerbrochener Zaun lief um das Ganze, und eben holte ein ſchmutziger Sol⸗ dat, der bei jedem Schritt über ſein langes Schwert ſtolperte, ein paar Zaunpfoſten, wahr⸗ ſcheinlich, um ſein Mahl zu kochen. Ein paar Offiziere, die im Garten bei 32 Grad im Schat⸗ ten Tee tranken, ſchauten gleichmütig zu. Die kleine Weruſchauer Beſatzung iſt, wie unſer Landsmann uns erzählte, ganz iſoliert. Die meiſt polniſche Stadthewohner haſſen die Knutenträger des Zaren und reichen ihnen freiwillig keinen Schluck Waſſer. Daher lebt der ruſſiſche Soldat in ſeinem eige⸗ nen Grenzgebiet wie in Feindesland. Sin ein⸗ ziger Freund iſt ſein Wodka, denn auch ſern Vor⸗ geſetzter behandelt ihn erbärmlich. Ohne jede Be⸗ geiſterung, ſtumpffinnig verbringt der cuſſiſche Grenzſoldat ſeine Tage. Auf die Inſtandhaltung der Kleidung und der Wafſen gibt weder der Offizier noch der gemeine Mann etwas. Und ſo kommt es oft vor, daß das Herausziehen des Säbels längere Zeit in Anſpruch nimmt, weil er— eingeroſtet iſt. Grenzwächter gefunden Wachthauts ſchloß das ruſſiſche Gvenz⸗ men wir zunächſt ein Bad. Kanonen gegen Spatzen. allem nicht„Feuer geſchrieen, wo nur Funken vorhanden“ waren, ſondern ſich in ihren Pro⸗ teſten der Zurückhaltung befleißigt, die die Ver⸗ hältniſſe gebieten. Gelegenheit mit allem Nachdruck feſtgeſtellt wer⸗ den, daß die Preſſe noch mehr als in Friedens⸗ zeiten die Pflicht hat, zu rügen und zu mahnen, wenn es notwendig iſt. ſtöße gegen gegenüber Gefangenen wäre wohl die Bekanntmachung der Karlsruher Zentralſtelle nicht herausgegeben worden. v. Oechelhäuſer geben, daß in Karlsruhe ein Fräulein„etwas zu lebhaft franzöſiſch konverſiert“ hat. auch anderwärts beobachtet worden. Und wenn, wie in Stuttgart gar noch der Verſuch gemacht wird, den Kriegsgefangenen Blumen zu ſpenden, dann iſt ein entrüſteter Proteſt durch⸗ aus am Platze. Wir geben unſerer Genugtuung darüber „Sympathiekundgebungspflanze“ im Keime er⸗ ſtickt worden iſt und geben uns der ſicheren Er⸗ wartung hin, daß wir nicht mehr in der pein⸗ lichen Lage ſind, davon berichten zu müſſen, daß die erwähnte„Pflanze“ von neuem zu ſprießen begonnen hat. auch im Intereſſe der freiwilligen Liebestätig⸗ keit und im Intereſſe unſeres Deutſchtums. Der Kreuz Landau erſucht uns um Aufnahme folgender Mahnung: deutſchen Stolzes dvingende Mahnung, oder verwundeten Franzoſen nicht Euer menſch⸗ liches Mitgefühl, Würde, indem Ihr Euch jeder Neugier be⸗ gebet und indem Ihr die Liebesgaben, welche unſer deutſches Volk ſeinen eigenen Söh⸗ nen, die ihre Bruſt zugedacht, laſſet. feindlichen Eindringlinge beherbergen, ſeid ein⸗ gedenk deſſen, daß ſie aus dem Lande kom⸗ men, das durch ſeine kriegeriſchen Gelüſte mit Schuld trägt an dem männermordenden furcht⸗ baxen Krieg, der uns aufgedrungen worden iſt. kühlende Getränke, reißen, ſie zu bewirten gleich unſern Gatten, unſern Söhnen, unſern Brüdern, für die ſpäter vieellicht Mangel an Erfriſchungen ein⸗ treten könnte. und Mädchen vor allem gedenket der bit⸗ teren Not, die unſere deutſchen Männer er⸗ leiden müſſen, und Beſtandes willen, beweiſt, daß Ihr mit Stolz Euch Deutſche nennt, jed Neugier, jeder falſchen Barmherzigkeit abhold, einzig mit Würde den gefangenen und ver⸗ wundeten Franzoſen entgegentretet. Der Frauenverein vom Roten Kreuz Landau. Die Kriegsandacht nicht beſucht hat, hat Großes verſäumt. Chriſtuskirche war bis auf das letzte Plätzchen dicht gefüllt mit Menſchen, denen es in diefer ſchweren Zeit Herzensbedürfnis war, die Kirche aufzuſuchen, um den markanten, tiefergreifen⸗ den, tief in die Herzen dringenden Worte des überall hochverehrten Herrn einem franzöftſchen Offizier nach der langen Nachtfahrt ein Schinkenbrötchen und ſpäter ſogar— man ſtaune!— aus ihrer Taſche ein Pfefferminz oder dergleichen angeboten hat. Dabei mag die betreffende Dame etwas zu lebhaft franzöſiſch konverſiert haben, jedenfalls iſt ſie hinterher von zuſtän⸗ diger Seite zu größerer Zurückhaltung er⸗ mahnt worden. Das iſt tatſächlich alles, was hier„paſſiert“ iſt. Und was hat Frau Fama daraus gemacht? Was iſt in hieſiger Stadt darüber zuſammengetragen und gläubig wei⸗ ter verbreitet worden? Aehnlich in Freiburg, wo einige Taktlofigkeiten vorgekommen ſein mögen. Dort hat es aber bereits Profeſſor Weismann in der„Breisgauer Ztg.“ unternommen, die Dinge auf ihren Tat⸗ beſtand zurückzuführen und vor den maßloſen Uebertreibungen und Verallgemeinerungen, die von„Augenzeugen“ in die Preſſe gebracht worden ſind, eindringlich gewarnt. Was dürfte ebenſo ſchließlich wohl bei genauer Unterſuchung von allen Schauergeſchichten übrig bleiben, die aus Offenburg, Bühl, Schwetzingen uſw. in den Lokalblättern mit unerfreulicher Ausführlichkeit mitgeteilt wer⸗ den? Ich kann es nicht als Aufgabe der Preſſe betrachten, Feuer zu ſchreien, wo es ſich um einige Funken handelt, die mit Leichtigkeit durch die berufenen Organe erſtickt werden können und bereits erſtickt worden ſind. Man möchte faſt meinen, daß in unſeren badiſchen Bahnhöfen, wo doch militäriſche Aufſicht vor⸗ handen iſt, die reine Anarchie herrſche und jedermann dort beliebig„Erfriſchungen“ aus⸗ teilen, herumflirten und Handelsgeſchäfte mit gefangenen Franzoſen machen könne. Wenn wir demnächſt in den Berliner Zeitungen von „badiſchen Franzoſenliebchen“ zu leſen bekom⸗ men, natürlich mit den weiteren üblichen Uebertreibungen, und wenn dadurch ein Miß⸗ ton in unſere begeiſterte Stimmung kommt, ein Schatten auf die Berufsfveudigkeit unſerer hilfsreſchen Frauen fällt, ſo iſt dies zwar ſicher nicht durch jene Zeitungsnachrichten be⸗ abſichtigt geweſen, aber als ungewolltes Re⸗ ſultat doppelt traurig. Wir meinen, Herr v. Oechelhäuſer ſchießt in ſeinem Angriff gegen die Preſſe auch etwas mit Die Preſſe hat vor Es muß aber auch bei dieſer Wenn ſich nicht Ver⸗ Würde und Disziplin deutſche ereignet hätten, dann Herr muß ja übrigens ſelbſt zu⸗ Das iſt Ausdruck, daß die aufſprießende Wir wünſchen dies vor allem Frauenverein vom Roten Mitbürger, Mitbürgerinnen! Im Namen der deutſchen Würde, des ergeht an GEuch die verſagt den gefangenen aber wahret Eure dem Feinde darbieten, nicht verſchwenderiſch zukommen Umlagert nicht die Wagen, welche die Reicht den Gefangenen oder Verwundeten laßt Euch aber nicht hin⸗ Ihr deutſchen Frauen um unſeres Vaterlandes Ehre indem Ihr jeder * in der Chriſtuskirche. Eine Leſerin unſeres Blattes ſchreibt uns: Wer die Andachtsſtunde am Samstag Abend Dief Stadtpfarrers Als wir wieder in Deutſchland waren, nah⸗ K. Klein zu lauſchen. dieſem Manne das religiöſe Bewußtſein, die Wie mächtig lebt doch in zierungen und ſonſtigen einſchlägigen Gegenftan⸗ den, Anſtellung(Engagement) franzöſtſcher Vor⸗ arbeiterinnen(Directricen) uſw. uſw. ins Auskand zu unſern Feinden wanderte, kann im Lande bfei⸗ ben; es können dieſem nicht unbeträ werbszweige und Werte erhakten oder zugeführt werden. Ein Schneider oder eine Schneiderin (Robes), eine Hutmacherin(Modiſtin), die nicht alljährlich im Früh⸗ und im Spätjahr„von Faris zurückgekehrt“ waren, galten nichts, ſie konnten nicht beſtehen. Die Zeitungen enthielten maſſen⸗ weiſe die Anzeigen der ſich einander überbietenden »franzöſiſchen und engliſchen Damenſchneider und ⸗Schneiderinnen“, der„Modes feinſten Genres“ cieux“ uſw. Zum Schluß mit kurzen Worten Die deutſchen Frauen ſollten ſich befreien von der Tyrannei der ausländiſchen, franzöſiſchen und eng⸗ liſchen, Bekleidungsvorſchriften, ſie ſollten ſich nach deutſcher Sitte und Art Selbſtändigkeit ſich und ihrer deutſchen Fratten⸗ würde und den deutſchen Landen zu Nutz und Frommen. die Reiſen nach Paris an der Ein Vorſchlag zur Beſeitigung 13. Aug. wird, ſo ſchreibt man uns, in einem Erkenutnis der göttlichen Macht, wie genau wurzelt in ihm die Wahrheit! Wenn man ſieht, mit welch tiefer Begeiſterung, mit welch ehr⸗ lichem Willen dieſer Mann bemüht iſt, ſeiner Gemeinde das erlöſende Wort des Troſtes zu bringen, Menſchen, die der Vergeſſenheit, der Selbſtſucht verfallen waren, zurückzurufen mit ſchneidenden, wahrheitsleuchtenden Worten, ihnen den Weg zeigt, den ſie als Deutſche, ars Ehriſten gehen müſſen, da überkommt einem heilige Achtung und Ehrerbietung vor dieſem Manne. Seine Predigt hat auf alle Kirchen⸗ beſucher einen nachhaltigen Eindruck ausgeübt. Ich ſelbſt war tief ergriffen von der Wahrheit ſeiner Worte. O, Menſchen, ich kann Euch nur zutrufen, kehrt zurück zu Eurem Gott, ſucht die Gotteshäuſer auf, um Euren Kummer und für empfangenes Gute Euren Dank darzubringen. Die jetzige Zeit ſpricht furchtbar ernſt und wahr zu Euch, ſie entlarvt Lug und Trug. So ſprach Stadtpfarrer Klein ſo wahr. Jetzt in der Zeit der allgemeinen Wirrnis und des Jammers kaun nur eines Mut und Troſt bringen: Vertrauen auf die Zukunft, Vertrauen auf Gott, ohne deſſen Willen nichts möglich iſt. Aber haltet auch an, für jetzt und alle Zeiten! Selbſt unſere Feinde ſollen ſehen und achten lernen, daß der Deutſche als Chriſt nicht unbeſtändig iſt, daß er, in der Zeit des Kriegs wie des Friedens feſt auf ſeinen Gott baut und nur ihn, den Allerhöchſten fürchtet Darum: Wir fliehen zu Gott, in ſeine ſtarken Arme, wir fühlen Gottes Odem, Gottes Nähe, wen wir in ſeinem ge⸗ heiligten Haus weilen, den Worten unſrer He⸗ diger, die wie Balſam auf unfſere Wunden Wr⸗ ken, mit heilger Andacht lauſchen. Das heißt auch die aufopfernde, liebevolle Tätigkeit waſerer Geiſtlichen für das Volk belohnen. Möge jede Predigtſtunde ein ſo volles Haus aufpweiſen, wie die am Samstag Abend! * Deutſch ſei die Loſung. Wiederholt ſind, ſo ſchreibt man uns, in den letzten Tagen Mahnungen im Sinne di ſer Leit⸗ worte an die deutſchen Männer und Frauen er⸗ gangen. Ein Hauptſächliches iſt dabei aber nicht beſonders berührt worden, etwas, bei dem die deutſchen Frauen für ſich ſelbſt und als Erzicherin⸗ nen ihrer Töchter dem deutſchen Vaterlande einen großen Dienſt zu leiſten berufen wären, fofern ſie nur den Willen dazu hätten. Es betrifft das die weibliche Bekleidung. Welche ganz bedeu⸗ tenden Summen könnten da nicht den deutſchen Landen erhalten bleiben oder zugeführt werden, die bisher namentlich unſern Feinden und Haſſern, den Franzoſen, in die Hände und Taſchen floſſen. Der Eifer und die Sucht unſerer Frauenwelt in der Nachahmung jeder noch ſo unſinnigen und un⸗ ſittlichen franzöſiſchen Frauenbekleidung muß uns Deutſche, die wir doch fonſt in allen Künſten eine führende Rolle innehaben, in den Augen der Fran⸗ zoſen tief beſchämen. Warum ſtehen wir nicht auch in der Frage der weiblichen Kleidung auf eigenen Füßen? Wir haben wohl eine deutſche Art der Frauenkſeidung, oder beſſer: eine Berliner und eine Wiener Richtung. Sie werden aber ſinn⸗ und gedankenloſerweiſe als„ſchwerfällig“ bezeichmet und berrufen. Ja, könnten unſere deutſchen Frauen nur einſehen, welche oſt lächerliche und verabſcheuungswüddige Rolle ſie in den flatter⸗ haften und zirkusſpaßmacherähnlichen, zum Teil bis an die Grenze des Anſtändigen, ja dieſe ſogar überſchreitenden Gewändern ſpielen. Konnte man doch ſchon auch hier die erſt bor einigen Wochen in der Mannheimer Illuſtrierten Zeitung darge⸗ ſtellten, als neueſte Verrücktheit aufkommonden Schleierröcke(Schleierbluſen haben wir jc ſchon längſt), die die vollſtändigen unteren Gliedmaßen durchſcheinen ließen, auf den Planken ſpazieren⸗ tragen ſehen. Da iſt der geſchlitzte Rock, der dors Bein höchſtens nur bis ans Knie ſehen läßt, noch ein verſchwiegenes Kleidungsſtück dagegen. Nicht flatterhaft, nicht ball⸗ und maskenmäßig, nicht ſchik oder gar totſchik, nicht unſittlich ll unſere deutſche Frauenkleidung ſein; ſte ſoll ge⸗ diegen, kleidſam, ſchicklich ſein, wie es dem ern⸗ ſteren Weſen und der größeren Würde der deut⸗ ſchen Frau entſpricht. Sie kann trotzdem künſt. leriſch und eigenartig wirken, und wir Hahen be⸗ rufene deutſche Kräfte genug, Künſtler, die ars ſolche, und Fachkünſtler, männliche und weibliche, die in fachmänniſcher Hinſicht unſere Fvauen ſchon zu kleiden wiſſen werden. All das vieſe Geld, das von jeher für Reiſen der Damenſchneider und ⸗Schneiderinnen, der Damenhutmacherinnen(Ver⸗ zeihung: Modes), Corſettisren nach Paris, für Einkäufe und Nachbildung von Vorbildern Mo⸗ dellen) und Entwürfen, Einkäufen und Bezügen von Stoffen, Hüten, Bändern, Spitzen, Hutper⸗ ächtliche Er⸗ „engliſchen Herrenſchneidern „Au corset gra- kleiden, in deutſcher Was wird im übrigen jetzt, da es für Zeit wäre, damtt, ge⸗ chehen? * des Cehrermangelss. In der Abendausgabe Ihres Blattes vom Artikel unter der Ueberſchrift„Der Schulbetrieh General-Ameiger.— Fadiſeze Aeueſte zachrichten.(Abendblatt) Montag, den 17. Auguſt 1914. ierigkeiten ſo jedem Laien wäre, wird 1 und noch mehr ein. 9 eider N ganz gu mit noch einzelne 0 8 9 herv DO duun, denn 0 auch ohne weiteres ſolche Kräfte ſehr Ver⸗ venn ſie führen müß⸗ teten Sck die bei mimmer noch Die ei Die ei t nur entlaſt rhöhere Kle ifte die unteren Leſen, Rech⸗ mehr, etwa könnten auch weit a unterrichten, da die Aushilf Hlaſſen bewältigen könnten, nen, Schreiben, Aufſat 2 zur 5. Vo! leiſten. Für Geographie uſw. ſind ja Büc und Karten genug da zur nötigen Beihilfe. könnten auch ſolche Leute dem Ganzen nicht nur pflichtgetreu dienen, ſie würde ſogar n der Nahrungsſorge überhoben. Eine entſp Prüfung ſolcher Leute für den genannten Zweck wäre doch wohl ſehr leicht vorzunehmen. Not hricht bekanntlich Eiſen und wenn man will, geht viel, das ſonſt niemand geglaubt hätte. * Was wir unſern Soldaten nachſchicken ſollten. Einer Anregung zufolge hat Herr Geh. Konſi⸗ ſtorialrat Dr. Conrad ſich freudig bereit er⸗ klärt, ein kurzes markiges Kriegsandachts⸗ büchlein für unſere Soldaten wenigen Worten viel zu ſagen. Wir weiſe jetzt auf dieſes kleine Büchlein hin und daß es vecht v Mütter oder Frauen ihren An⸗ gehörigen ins Feld nachſenden oder mitgeben möch wird ein bleibender Segen davon aus güchlein„Gine feſte Burg iſt unſer Gott ſoll nur 15 Pfg. koſten und wird im Verlage von Martin Warneck, Berlin W. 9, erſcheinen. Bei 50 Exemplaren ſtellt ſich der Preis auf 10 Pfg.— Wir möchten unſern Leſern noch anheimſtellen, ob ſte nicht vielleicht von dieſem Büchlein eine größere Anzahl kaufen wollen, um ſie dann einzelnen Truppenteilen unentgeltlich zur Verfügung zu ſtellen. Luther hat uns ein prächtiges„Gebet vor der Schlacht“ hinterlaſſen, das damit ſchließt: %„Willſt du darauf den Glauben und ein Vater⸗ unſer ſprechen, magſt du tun und laſſen dabei ge⸗ nug ſein! Und befehle damit Leib und Seele in ſeine Hände und zeuch dann vom Leder und ſchlage drein in Gottes Namen. Sy ſoll's auch bei unſern Soldaten ſein! * Jur Warnung für männliche und weibliche Rlatſchbaſen! In Freiburg wurde ein Mann mit 14 Ta⸗ gen Haft beſtraft, weil er in einer Wiriſchaft frei erfundene, das Publikum beunruhigende Ge⸗ rüchte über den Kriegsſchauplatz verbreitet hatte. * Die Beilsarmee und der Krieg. Die unwahren Behauptungen einiger Tagesblät⸗ ter, wonach die Heilsarmee als engliſches Unter⸗ nehmen ſelbſt während der Kriegszeit Gelder nacch Gngland abführen ſoll, haben eine ſolche Erbitte⸗ rung unter dem Pußlikum hervorgerufen, daß ſelbſt auf wehrloſe weibliche Mitglieder der Heilsarmee tätliche Angriffe gemacht wurden und weitere Ausſchreitungen dieſer Art zu befürchten ſind. Das Nationale Hauptquartier der Heilsarmee in Ver⸗ lin bittet deshalb dringend um Veröffentlichung folgender Tatſachen: 1. Die Leitung der Heilsarmee in Deutſchland liegt vollſtändig in deutſchen Händen, Aus⸗ länder befinden ſich nicht in unſeren Reihen. Der aberſte Leiter von Deutſchland hat ſelbſt zwei Söhne in der Fromt ſtehen. 2. Die meiſten der männlichen Offiziere ſtehen ebenfalls var dem Feind oder warten auf ihre Order. 8. Nach erfolgter Kriegserklärung ſtellte die Heilsarmee ihre ſämtlichen Anſtalten mit 2000 Betten ſowie ihre Verſammlungsſäle ſofort der Behörde zur Verfügung. In Berlin allein wurden auf dieſe Weiſe zwölf Kinderhorte ge⸗ ſchaffen, während 3 der Berliner Anſtalten zu La⸗ zarettzwechen auserſehen wurden. 4. Das Hauptquartier ſteht mit dem Nationalen Frauendienſt, dem Roten Kreuz und den Volks⸗Kinderhorten in Verbindung zwecks Uever⸗ laſſung von Schweſtern zur Fürſorge für die Zurückbleibenden. Die Heilsarmee in Deutſchland hofft auf dieſe Weiſe eima 500 ihrer Schweſtern in den Dierſt der Menſchenliebe ſtellen zu können. 5. Zu der ungeheuerlichen Behauptung, daß von in Deutſchland geſammelten Geldern ein Teil nach Engband abgeführt werde, iſt nur zu ſagen, daß bis in die allerletzte Zeit hinein das Inker⸗ nrtionale Haupkquartier in London Zuſchüſſe nach Deutſchlaud geſandt hat. Doch ge⸗ rade weil dieſe Zuſchüſſe vorläufig ausbleiben, iſt es doppelt nötig, daß das Deutſche Volk das Lie⸗ beswerk der Heilsarmee mehr denn bisher unter⸗ ſtützt. Vor allen Dingen ſollten unſere verehrten Mithürger nicht ihre eignen deutſchen Jandsleute Aungerechterweiſe verfolgen, und ſich, ehe ſte un⸗ Aberlegte Behauptrungen aufſtellen, über die wahre MNi. 7 appellieren ſchaft und 70 och nicht mier m jzung geſtellt. RRK. Karlsruhe, Aug. Sitzung des Ausſch 8 Kreuzes wurde Die heutige des Roten it einer Anſprache Vorſitzenden über die Tugend der Geduld eröffnet. Wir alle müſſen warten und dürfen nicht ungeduldig werden. Auch die Sanitäter und weiblichen Pfl die gerne tätig werden möchten, müſſen ſich das Warten u laſſen, bis ſie an den beſtimmten Platz werden. Dann wurde bekannt gegeben, daß die Verpflegung der Kriegsge⸗ fangenen in den Eiſenbahnzi des Roten Kreuzes iſt. Die Milit die Kriegsgefangenen ſpeiſe r wenn an einem Ort die nötig Militärverwaltung nicht Sreichen ſollten, hat das Rote Kreuz aushelfend einzutreten. Ueberſchwang vermieden wer⸗ den. Auf alle Fälle ſind an n Gefangenen⸗ nur männliche Hilfskräfte zu erwenden. Dieſe Maßnahme wird der ſtreng⸗ ſten Befolgung empfohlen, da das weibliche Mitleid an einzelnen Orten ſchon wieder ange⸗ fangen hat, die richtigen Grenzen zu verkennen. Die Würde der deutſchen Frauen muß aber gewahrt werden. Die noch in Deutſch⸗ land befindlichen Ausländer, denen augen⸗ blicklich die Heimkehr abgeſchnitten iſt, wurden nach Baden⸗Baden verwieſen, wo gegen⸗ wärtig beſonders viele Ruſſen weilen. Sie ſtehen unter polizeilicher Aufſicht, ſollen ſich aber nicht über unziemliche Behandlung zu be⸗ klagen haben. Auch in Donaueſchingen iſt noch eine kleine ruſſiſche Kolonie. Obdach⸗ ſe Ausländer ſind den Bezirksämtern zu über⸗ geben, die nach Vorſchrift mit ihnen verfahren werden. Das Ergebnis der Geldſam m⸗ lung in der Stadt Karlsruhe beträgt bis heute 184000 Mark. Der Wert der geſpendeten Naturalie niſt auf 3700 Mk. veranſchlagt. Die Sammlungen gehen weiter. Die Firma Sinner in Grünwinkel hat die unentgeltliche Lieferung des nötigen Eiſes für die Lazarette übernommen.(Sie hat mit den Frauen ihres Betriebes eine Arbeitsſtätte zur Herſtellung von Gegenſtänden für die Truppen errichtet.) Die Anmeldungen der weiblichen Hilfs⸗ kräfte hat die Zahl von 5000 erreicht. Davon ſind einſtweilen 3000 angenommen. Sie wurden in 6 Gruppen eingeteilt. Der Gedanke der Speiſung von Kindern Ausgerückter in Pripathäuſer hat viel Anklang gefunden. Auf dieſe Weiſe werden die Kinder verſorgt und die Frauen können ihrem Verdienſt nachgehen. Man nimmt an, daß die Spender des Eſſens ſich auch ſonſt um die Kinder annehmen wer⸗ den. Schon iſt eine Anzahl von Kindern in dieſer Weiſe an bereitwillige Haushaltungen verteilt worden. Dieſe Form der Fürſorge ent⸗ ſpricht in hohem Grade den ſozialen Anſchau⸗ ungen unſerer Zeit und dem Gedanken der all⸗ gemeinen Wehrpflicht. An die Frauenvereine des Landes, wie auch an die Männerhilfsver⸗ eine, ergeht hiermit der Ruf, ſich ganz im be⸗ ſondern der Unterſtützung der Familie der ins Feld gezogenen Soldaten u. Sani⸗ tätsbeamten anzunehmen. Die Sanitäter müſſen genau wie Soldaten angeſehen werden; auch ſie laſſen alles im Stich und vertrauen ihre Angehörigen der ſozialen Geſinnung der Zu⸗ vückbleibenden an. Dieſe Sache iſt außerordent⸗ lich wichtig und wird hier aus Auftrag des Landesausſchuſſes den genannten Vereinen ans Herz gelegt. Es handelt ſich dabei auch um das Nachſehen in den Häuſern, wo häusliche Hilfe de zügen notwendig iſt, in Krankgheitsfällen, Wochen⸗ hetten, Kinderpflege uſw. Hier heißt es tat⸗ kräftig eingreifen. Eingehende Sorgfalt verdienen auch die Familien der Unteroffi⸗ ziere, die bei Beginn der Mobilmachung ſo⸗ fort das Elſaß verlaſſen mußten. Das war eine nicht zu ändernde militäriſche Maßregel; aber nun muß man ſich darum kümmern, wo ſolche Familien auftauchen und man muß ihnen zur Grleichterung ihrer Lage freundſchaftlich an die Hand gehen. Bedenkt immer: Für uns, für das geſamte Vaterland, ſtehen die Männer im Feld, für uns opfern ſie nötigenfalls ihr Leben. Das egründet eine ungeheuere Schuld, die wir an den Familien zu vergelten haben, ſoviel in unſeren Hräften ſteht. Was die Familien⸗ verſorgung betrifft, ſo hat eine völlige Einigung zwiſchen der Stadtverwaltung, dem Roten Kreuz und den Kirchengemeinden ſtatt⸗ gefunden. Ein beſonderer Ausſchuß, an dem die 3 Organiſationen vertreten ſind, wird die Unterſtützung der einzelnen Fälle in die Hand nehmen. )6Karlsruhe, 16. Aug. Das Präſidium des Landesfeuerwehrverbandes erläßt an die badiſchen Feuerwehren folgende Bekannt⸗ machung: Durch den Eintritt des Kriegszuſtandes, wodurch ein großer Teil unſerer Kamervaden zur Verteidigung unſeres lieben Vaterlandes einberu⸗ fen ſind, wird der badiſche Landesfeuerwehrtag, der anfangs September in Freiburg ſtattfinden ſollte, vorerſt nicht abgehalben. In der bevor⸗ ſtehenden ſchweren Zeit glauben wir jedenfalls die zurückgebliebenen Kameraden nicht an die Pflicht erinnern zu müſſen, ſich den zuſtändigen Behör⸗ den zum Schutze unſeres lieben Vaterbandes zur Verfügung zu ſtellen, ſondern wir erwarten auch, daß jeder mit beſten Kräften mit dazu beitragen wird, die Familien der ins Feld gezogenen Kame⸗ raden mit Rat und Tat zu unterſtützen. J. dem 9 n K bbrötchen 3u Baden, 16. dohan⸗ im„Darm⸗ oder neue Teſta⸗ icher. Der Name icher gar 15. Aug. einem Unter⸗ der ins mit Zuſchuß zu der tützung des Reiches an die Familien Feld ausgerückten Mannſchaften, ſowie mit der Ausführung verſchiedener ſtädtiſcher Arbeiten als Notſtandsarbeiten. Der Oberbür⸗ in der Sitzung, daß Pforzheim ſonders ſchwer betroffen ſei in⸗ artigen Induſtrie und da die aben durch den zeitlich mit dem Kriegs nmenfallenden großen Bankkrach nun reich flöſſen, als in anderen germeiſter betonte von dem Krieg folge ſeiner eigen Lich ginn ſädten. )(Pforzheim, 16. Aug. Der Maler Willo Ral! in Birkenſeld ſtellte ſein dreiteiliges Bild„Der Krieg“ zum Preiſe von 2500 Mark zum Verkauf. Der Erlös iſt für das Rote Kreuz beſtimmt. Herr Rall eilte heute zu den Fahnen. Oelfingen, 16. Aug. Die Firma J. Weck hat ihren geſamten Vorrat an Eim⸗ machgläſern dem badiſchen Frauenverein zur Verfügung geſtellt. Dadurch iſt der Verein in der Lage, für die Lazarette in Karlsruhe uſw. Früchte aller Art in Bereitſchaft zu ſtellen. )(Freiburg, 16. Aug. Der Karne⸗ val⸗Verein hat ſein Vermögen in Höhe von 968.15 Mk. dem Roten Kreuz überwieſen. Waldshut, 14. Aug. Auch in unſerer Stadt hat ein Dienſt wädchen dem Roten Kreuz 100 Mark geſtiftet. Darmſtadt, 14. Aug. Die auf Ver⸗ anlaſſung des Großherzogs dahier auf der Marienhöhe eingerichtete Duncanf chu ble, iſt nunmehr mit Genehmigung des Großher⸗ zogs aufgelöſt worden. Das hübſche Ge⸗ bäude, das mit Unterſtützung des Vereins für Förderung und Erhaltung der Eliſabeth⸗Dun⸗ canſchule auf großherzoglichem Boden ſ. Z. er⸗ richtet wurde, wird zu Sanitätszwecken herge⸗ richtet werden. Der Verein ſoll augeblich wei⸗ ter beſtehen.— Die Großherzogin hat weiter angeordnet, daß in dem hieſigen Säuglings⸗ heim ein Lazaret eingerichtet wird. Für den gleichen Zweck ſoll das Fürſtenlager in Auerbach, und im Bedarfsfalle auch das herr⸗ liche Seeheimer Schloß ausgeſtattet und ur Verfügung geſtellt werden. Ebenſo ſollen die Fürſtenzimmer im Obergeſchoß des Empfangs⸗ gebäudes im hieſigen Hauptbahnhoſe und die Gänge und Vorräume für das im Dienſte des Roten Kreuzes ſtehende Perſonal verwendet werden dürfen. Frankfurt a.., 15. Aug. Die verſchie⸗ denen Stellen, die bisher Gaben angenommen haben und für die Kriegsfürſorge tätig maren, haben ſich unter der Führung des Oberbürgermei⸗ ſters und des Poligeipräſidenten zuſammengetan und eine Zentralſammlung eröffnet, die am erſten Tage den Betrag von 315 000 M. ex⸗ geben hat. Hierin ſind zwei Beträge von je 50 000 Mark, verſchiedene andere Beträge von 20, und 10000 M. und endlich Beträge von 10 000 Mark monatlich bis auf weiteres, ſowie drei Beträge von 5000 M. monatlich auf ſechs Monate. Am zweiten Tage nach der Begründung der Zentral⸗ ſammlung wurden noch 118 000 M. gezeichnet. Insgeſamt ſind ſchon weit über eine halbe Mil⸗ lion Mark von der Frankfurter Bürgerſchaft für die verſchiedenen Zwecke der Kriegsfürſorge auf⸗ gebracht worden, was beſonders um deswillen her⸗ vorgehoben zu werden verdient, weil ein großer Teil der hieſigen Geſchäftswelt ausſchließlich oder zur Hauptſache auf den Außenhandel angewieſen iſt und daher unter den wirtſchaftlichen Folgen des Krieges mehr noch als andere Geſchäfksleute zu leiden hat. Der öſterreichiſch⸗ungariſche Verein Auſtria hat ſein Vereinsvermögen von 18 000 M. ſowie ihm inzwiſchen zugegangene Spenden für Unterſtützungszwecke bereitgeſtellt. Dem ſtellver⸗ tretenden kommandierenden General ſind außer drei Spenden von je 1000 M. für die Zwecke des Roten Kreuzes noch zweimal 1000 M. für hervor⸗ vagende Waffentaten des 18. Armeekorps über⸗ wieſen worden. § Stuttgart, 15. Aug. Die Stuttgarter Ortsgruppe des Reichsverbands gegen die Sozialdemobratie hat angeſichts der nationalen Haltung der Sozialdemokratie beim Ausbruch des Krieges aus ihren mun freigewor⸗ dewen Mitteln dem Roten Kreug 500 M. und dem ſtädt. Hülfsausſchuß 300 M. überwieſen. Für's Vaterland gefallen. Weinheim, 16. Aug. Der 25jährige ver⸗ heiratete Reſerviſt Geonrg Walter von hier er⸗ hielt eine Schußwunde au Halſe, der er im Spital in Freiburg erlegen iſt. Mehrere andere von hier ſtammende Reſerpiſten wurden verwundet. (Kirchheim, 16. Aug. Der von hier gehür⸗ tige Grenzaufſeher Michael Krambs, ber im Gl⸗ ſaß ſtationiert war, wurde in Ausübung ſeines Dienſtes von franzöſ. Vorpoſten erſchoſſen. Stuttgart, 15. Aug. Van württemb. Offi⸗ zieren ſind in den letzten Tagen gefallen Haupt⸗ mann Max Kuhn, ein Sohn des Hofrats Kuhn in Stuttgart, ſowie Oberarzt Stamer, ein Karlaruhe, 14. Aug. Bäckermeiſter it iſt, für Die Xriegsgefangenen. Darm ſtodt, 15. Aug. Durch einen Zug Inf.⸗Regts. 81 begleitet, üh 5 Uhr die bisher in 0 franzoſi⸗ Tvotz beft n Gefe Frankfurt ſche J Bahnſteige geräumt waren. imniſſen an anderen Plätzen ging nar langen Kolonne vollſtan⸗ pig, faſt ohne jede Bemerkung, vor ſich. wurden gefeſſelt in einem Wagen gefahren, da ſie ſich widerſpenſtig gezeigt haben ſollen. Die Leute wurden auf dem Gries⸗ heimer Truppenübungsplatz, wohin ſie marſchier⸗ ten, untergebracht. Dort ſind eine Anzahl Baracken abgeſperrt worden. Durch Bebanntmachung des Kreisamtes iſt von jetzt ab das Betreten der Haupt⸗ ſtraßen etc. des Truppenlagers für das Publikum nicht mehr angängig. *Hockenheim bei Schivetzingen, 14. Aug,. Durch die wirtſchaftliche Depreſſion gezwungen, ſchließt die Großeinkaufsgeſellſchaft ihren Betrieb. Es wurden jedoch 140 000 M. zur Unterſtützung der Kriegspflichtigen wie auch der Familien und Arbeitsloſen zugeſagt GKarlsruhe, 14. Aug. Für den Eintritt in eine zu errichtende freiwillige Bürger⸗ wehr haben ſich gegen 500 Bürger der Stadt ge⸗ meldet. Es iſt in Ausſicht genommen, die Bürger⸗ wehr an die freiwillige Feuerwehr anzugliedern. Karlsruhe, 15. Aug. Der erſte größere Lazarettzug der Militärverwaltung traf heute vormittag ein und zwar auf der ſehr zweck⸗ mäßig eingerichteten Empfangsſtation im alten Bahnhof. Der Zug zählte gegen 50 Wagen und war 450 Meter lang, d. i. länger als das An⸗ fahrtsgleis, ſodaß er geteilt und auf zwei Gleiſe geſchoben werden mußte. Die Führung hatte Ober⸗ ſtabsarzt Medizinalrat Dr. Gutſch von hier. In dem Zuge befanden ſich etwa 300 Verwundete, meiſt Schwerverwundete, zur Wartung und Pflege ein Perſonal von 50 Köpfen. Ausgeladen wurden 34 Manm, um in das hieſige Krankenhaus als Re⸗ ſervelazarett Nr. 1 verbracht zu werden. Wäh⸗ rend dies durch die Freiwillige Sanftätskolonne geſchah, wurden die in den Wagen Verbtiebenen durch die Damen des Roten Kreuzes erquickt. Es iſt nicht zu beſchreiben, mit welcher Ruhe, Scho⸗ nung und Zartheit die Sanitätsmannſchaft das Ausladen der Tragbahren mit den Verwundeten und das Einladen in die vor dem alten Bahnhof bereitſtehenden Straßenbahnwagen unter der Lei⸗ tung des Profeſſors Dr. Beck beſorgten. Es waren zwei Straßenbahnzüge, beſtehend aus je einem Motorwagen und 2 Anhängewagen bereitgeſtellt. Das Einladen ging durch die geöffneten Fenſter von der Seite vor ſich und war erſt ſeit einigen Tagen geübt worden. Es verkief tadellos. Groß⸗ herzogin Hil da, die den Zug auf dem Bahnſteig erwartete, ſchenkte den Vorgängen die größte Auf⸗ merkſamkeit. Die hier verbleibenden Verwundeten ſind teils ſolche, die hier ihre Heimat haben, teils ſolche, bei denen wegen ihres leidenden Zuſtandes eine weitere Eiſenbahnfahrt nicht für ratſam er⸗ achtet wurde. Es waren hauptſächlich badiſch Leib⸗Grenadiere und Bayern. Die Schwerverwundetem waren zum Teil bewußtlos, andere konnten mit der Uungebung ſprechen. Ob⸗ wohl viele bös zugerichtet waren, hörte man doch keine Klagen, keinen Schmerzenslaut. Es ſei, ſo ſchreibt die„Bad. Landesztg.“, nicht verſchwiegen, daß das Verhalten vieler der Neugierigen an den Feuftern der gegenüberliegenden Häuſer großen Unwillen auslöſte, da ſie ſogar mit Opernguckern und Fernröhren das Schauſpiel“ verſolgten. Da⸗ zu iſt die Sache zu ertiſt, das Leben unſererKrieger zu koſtbar. Ein weiberer Wunſch geht dahin: Wenn Verwundete vorübergetragen werden oder vor⸗ überfahren, dann zlebht eure Hüte und Mützen ab, die ihr in der Hand behaltet, bis der ſchmerzliche Zug vorüber iſt. Männer und Frauen, die das Herz auf dem rechten Fleck haben. mögen den Anfang machen, danmn wird die Menge folgen. Wir werden dann den Ruf begründen, daß die Deutſchen nicht wer ein heldenmütiges, ſon⸗ dern auch ein wohlerzogenes Volf ſind. )e( Karlsruhe, 16. Aug. Im Hinbkick auf die enorme Steigerung des Mehlprei⸗ ſes, den die Mühlen und Mehlhändler ſeit Aus⸗ bruch des Krieges beſchloſſen haben und im Hin⸗ blick auf die dadurch bewirkte Verteuerung des Mehlpreiſes im Kleinhandel, ſowie des Brotes, beantragte der hieſige Stadtrat beim Großh. Be⸗ zirksamt die alsbaldige Feſtfetzung von Hach ft⸗ preiſen für Mehl, Gries und Gerſte im Graß⸗ und Kleinwerkauf, desgleichen für Zurker, Karkf⸗ *Waldshut, 15. Aug. Der hieſige Ober⸗ leutnant d. L. a. D Graſer etlüßt eimen Aufruf an diejenigen jungen Leute, welche ſich wohl zum Waffendienſte meldeten, aber nicht mehr ankommen konnten. Er will mit ihnen kleinere militärähnſiche Abteikungen bilden und eine Vorübung zum Dienſt mit der Waffe ten, ſo bemerkt d. L. Graſer nach feln und Reis ſeinen Erfahrungen von 1870—T1 himmnem wenk⸗ Wochen militäriſch mit der Wuffe ſo wweit abggeblldet ee daß ſie den am Feimde §Stuttgart, 14. Aug. Geſtern bend mit Dunkelwerden wurde hier ein Trupp gefan⸗ gener Zibiliſten, lauter zerlumpte und ab⸗ geriſſene Geſtalten, aus der Gegend von Mülhen⸗ ſen eingebracht. Es mochten etwa 60 5is 7 Nuun ſein, von denen ein Teil gefeſſelt war. Es handelt ſich um Leute, die getviſſen Organſationen auge hören, denen man wegen ihrer unpatriotiſchen Haltung nicht getraut hat und die deshalb aus dem Elſaß abgeſchoben wurden. Hätte man es bei ihnen mit Leuten zu tun gehabt, die unſeren Truppen direkt entgegen getreten wären, ſo ware Sohn des Oberregierungsrats Stearner in gbeut- mit ihnen kurger Prcgeß gemach worben. Die lingen. 5 Leute ſind heute mittag. nach Ant medende Aworden. 88 * SSSSS ddir S Sport⸗Zeitung. 22. Bromnie, Bowa, Erua I. Ines, Land⸗ 3 bee dene. Neae. Sa⸗ Uhr, als man von der gedeckten großen Militär⸗ Veueſte Nachvichten.(Abendblatt) 5. Seite. im, 17. Auguſt eralen Pa * Aus der Nation Tod zweier treu Nationalliberale flagen: das Hinſe Egelhaaf und · Herrn G. Fhilipp Bender, denen wir ſchon berichteten. Zwei Männer der alten Mannheimer politiſchen Schule ſind mit ihnen dahingegangen, auf die unter allen Um⸗ ſlinden Verlaß war. Philipp Bender gehörte auch eine Reihe von Jahren dem Bürgerausſchuß an, insbeſondere aber war er lange Zeit eifrig tätig als Obmann der national⸗ liber Vertrauensmännern in den O⸗Quadraten. — Das Andenken der vortrefflichen Männer wirb bei den Parteifreunden in Ehren bleiben! * Militärdienſtnachricht. Aſſiſtenzarzt der Re⸗ ſerde Dr. Kurt Wer aßcke⸗Bielefeld iſt zum Oberarzt befördert worden. * Aufgefundene Fahrrüder. Am 10. 8. auf der ſtraße 7 hier Marke Orginalrad, Jabrik⸗Nr. 97628, ſchrarzer lahmen und Felgen, bernickelte Lenkſtange, Freilauf und Werkzeug⸗ taſche. Am 1. Auguſt hier ein älteres Fahrrad, Marke und Nummer unbekannt, ſchwarzer Rah⸗ nen, verroſtete Felgen und Speichen, etwas auf⸗ wärts gebogene Lenkſtange, zerriſſene Mäntel und Schläuche. * Diebſtühle. Entwendet wurden: un 10. 8. ein Fahrrad, Marke Wanderer, Fabrek⸗Nr. 186475, ſchwarzer Rruuhmen und Felgen, vernickekte, leicht aufgebogene Lenkſtange.— Am 8. 7. auf dem, Sthützenfeſtplatz eine Damenremontoir⸗ uhr, ſchwarzes Gehäuſe, weißes Zifferblatt, tömiſche Zahlen, gelbe Zeiger; eine goldene Damenuhrkette, kleine runde Gleiche, herzförmiger Schieber mit weißer Perle; die Kette iſt zerriſſen Sel nit einem braunen Faden zufammengebunden.— Am 9. Auguſt aus einem Gartenhäuschen am Kuhweidenweg hier ein Paar ſchwarze, noch gut erhaltene Herrenboxkalfſchnür⸗ ſchuhe, Größe 43, mit Lackkappen; ein ſchwarzer Geldbeutel urit drei Füchern Polizeibericht vout 17. Augguſt. Tötaicher Umglücksfall. Geſtern Abend 7 Uhr wollte der 14 Jahre alde Willi Aſtemer in ſeiner elterlithen Wohnung im drikten Stock des Hauſes G 6, 2 an einem Seil von der Küche nach einem Seitenbau ſteigen. Hierbei riß das Seil und Aſtemer ſtürzte hinunter in den Hof. Le⸗ bensgefährlich verletzt wurde er in das Allgem. Krankenhaus verbvacht, wo er heute früh 3½ Uhr ſeinen Verletzungen er legen iſt. Umfälfe. Vor dem Hauſe Seckenheimerſtraße Nr. 9 wurde am 15. d. M. eine Kaufmannsehe⸗ frau von hier von einem Hund angerannt und kücklings zu Boden geworfen. Sie trug mehr⸗ ſuche Verſtauchumgen und Hautabſchürfungen dapon und wurde in ihre Wohnung verbracht.— Der54 Jahre alten Ehefrau eines Ofenſetzers von hier ftel am gleichen Tage auf dem Marktplatz El hier von dem Verkaufsſtand eines Metzgers ein Hackbeil auf den rechten Fuß, wodurch ihr die Sehme durchſchnmitten wurde.— Beim Einbiegen von der Humbold⸗ in die Waldhofſtraße ſtteß am gleichen Tage nachmittags ein verheira⸗ teter Taglöhner von hier mit einem ihm eutgegen⸗ kommenden Neor⸗Radfahrer zuſammen, wobei erſterer ſamt ſeinem Fahrrad zu Boden geſchleu⸗ dert und m Kppfe erheblich verletzt burde. Die beiden Verletzten wurden ins Allgem. Krankenhaus überführt.— In der Wohnung ſei⸗ ner Eltern H 2, 8 ſpielte am 15. d. M. nachts ein 16 Jahre alter Kaufnrannslehrling mit einem ge⸗ ladenen Revolver. Hierbei entlud ſich ein blinder Schuß und traf ihn in die linke Hand. Er trug eine Brandwunde davon und mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Selbſtmordver ſwch. Aus noch unbekamn⸗ ler Urſache brachte ſich am 15. d. M. nachmittags eine 22 Juhre alte Fabrikarbeitersehefran in ihrer Wahnung in Sandhofen in ſelbſtmörderiſcher Ab⸗ ſicht einen ſcharfen Revolverſchuß in die Herz⸗ gegend bei. Die Lebensmüde fand Aufnahme im Krankenhaus Sandhofen. Verhaftet wurden 10 Perſonen berſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Neues aus Cudwigshafen. Fabrikbrand. Infolge Entzündung in einer Kammer von Venzosſäure aus noch nicht auf⸗ gellärter Urſache entſtand am Samtag Abend in der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafadrik ein Brand des betr. Gebäudes, der durch die Jeuerwehr der Fabrik in kurzer Zeit gelöſcht werden konnte. Leider erlitt ein Arbeiter daäbei nicht umerhebliche Brandwunde n. Er befindet ſich im Krankenhaus in Behandlung. wegen, 2 22 2229227222122 155 10 2 222222 298289822 5887712777757 5ꝛ: Gefallene Herreureiter. Herr W. Uttech, der als Oberleutnant der Reſerve ins Feld ge⸗ zogen war, iſt gefallen. Ferner ſiel Oberleut⸗ nant Richard Toßmar, ein bekannter Con⸗ kburs⸗Reiter. or, Abgeſagte Reun⸗Meetings. Die Reunvereine ſchreiten immer mehr dazu, die von Ihnen feſtgeſetz⸗ den Reunveranſtaltungen aufzuheben. Breslau ſagt ſein für den 6. September angeſetztes Meeting aßb, Hannover ſein zweſtägiges Meeting am 6. und 8. Sep⸗ tember, Mülheim für den 30. Auguſt und 2. Septem⸗ und Inſterburg für den 27. September. Sr. Der Union⸗Klub hat beſchloſſen, dem Zentral⸗ komtzee der Deutſchen Vereine vom Roten Kveuz den Betrag von 10 000 Mark zu überweiſen, Fr. Traberpſerde für den Krieg. Wie von den Voll⸗ blütern iſt auch von den Trahrennpferden eine Au⸗ gahl für den Krieg ausgemuſtert worden. Die Aus⸗ bebungskommiſſion kaufte im ganzen bis jetzt 27 Tra⸗ ber als Reitvferde an, daruuker die von der Reun⸗ bahn her bekannten Aning, Astra, Anny, Ingrain, luft, Maudetto, Orkan, Parg, weate uab de und Druckknopf, mit Aus Char⸗ werden. Nähere N..⸗Y.⸗C. in ebenden t gibt da tionen angeſchloſſen und ſeine Meiſterſchaften am 13. Auguſt in Hamburg unter der Leitung der Hamburger Lawn⸗Tennis⸗Gilde im Rahmen des Internationalen Lawn⸗Tennis⸗Meetings ihren Anfang nehmen ſollten, abgeſagt. einer Automobil⸗Fahrt nach Ungarn verunglückt und ſeinen Verletzungen nach kurzer Zeit erlegen. Nach einer anderen Meldung ſoll er in ſeinem Auto⸗ mobil erſchoſſen worden ſein. Herr E. Gold ſchmidt unterhielt ſeit Jahren einen umfangreichen Traberſtall und ſeine Pferde konnten auf den Bahnen des Nachbarreiches zahlreiche Erfolge feiern. Die Pferde lieſen unter dem Pſeudonym„Geſtüt Sha⸗ rova“. Aus dem Greßherzogtum. * Mahlberg(A. Freiburg), 12. Aug. Ein großes Schadenfeyer ſuchbe geſtern nachmittag unſern Ort heim. Ales dem Anweſen des Landtoirts Guſtav Weinacker, der ins Ober⸗ land verreiſt war, währerd ſich ſein Knecht in Lahr befand, ſchlugen helle Flammen; zwei Scheuern und dus Wohnhaus wurden von ihnen ergriffen, und obohl das hier eingquartierte Militär in Gemeinſchaft mit der hieſigen Löſch⸗ mannſchaft und der Kippenheimer Feuerwehr alles tat, was getan werden konnte, den Brand zu bekämpfen, wurden die drei Gebäude doch völlig zerſtört. Viel Futtervorrat iſt vernichtet; die Fahrniſſe ſind größlenteils ver⸗ brannt; auch ſechs Schweine kamen im Feuer um. In großer Gefahr befand ſich laut„Lahr. Ztg. das maleriſch gelegene Schloß. Die Flammmen aus dem dicht unter dieſem Bau be⸗ findlichen Brandherd züngelten am Turme mpor und ſetzten dieſen in Brand; doch gelang es bald, hier das Feuer zu löſchen. Erſt nach mehreren Stunden war die Gefahr beſeitigt; als Brandurſache wird Kurzſchluß in der elektriſchen Leitung angenommen. )Waldhauſen(A. Buchen), 16. Aug. Der etwa 25 Jahre alte, ledige Sohn des Engelwirts aß Pflaumen und trank Bier darauf. Kurze Zeit machher ſtellten ſich Schmerzen ein, denen der junge Mamm trotz ſofortiger ärzklicher Hilfe erlag. )( Karlsruhe, 16. Aug. Der bad. landwirt⸗ ſchaftliche Verein hat Geh. Oberregierungsrat Muth in Freiburg in Anerkennung ſeiner lang⸗ jährigen, ausgezeichneten und erfolgreichenn Tä⸗ tigkeit für den landwirtſchaftl. Verein zu ſeinem Ehrenmitglied ernannt. (Oberkirch 16. Aug. Bei den Wahlen zur hälftigen Erneuerung des Bürgerausſchuſ⸗ ſes erhielt das Zentrum 20 Sitze, die Liberalen 6, die Fortſchrittler 2 und die Sozialdemokratie ebenfalls 2 Sitze. Das Zentrum hat 4 Sitze ge⸗ wonnen und zählt jetzt 37 Stadtverordnete gegen 23 der Liberalen und ſozialdemokratiſchen Par⸗ teten. )(Konſtanz, 16. Aug. Aus Furcht, erſchoſſen zu werden, da er nicht rechtzeitig eingerückt war, hat ſich im benachbarten Kreuglingen ein 21jähr. Geſtellungspflichtiger im See ertränkt. pfalz, Beſſen und Amgebung. p. Oggershei m, 14. Aug. Obwohl täg⸗ lich von tötlichen Unglücksfällen beim Baden in offenen Waſſern gemeldet wird, laſſen ſich die jungen Leute und Kinder die Vorfälle nicht zur Warnung dienen. Auch hier hat das Baden an verbotener Stelle einem jun⸗ gen Manne das Leben gekoſtet. Der 19 Jahre alte Arbeiter Ludwig Jörger ertvank, ſeine Leiche iſt bereits geländet. p. Neuſtadt a.., 16. Aug. Schwer verletzt wurde im hieſigen Hauptbahnhofe beim Abſpringen von einem noch im Fahren he⸗ gviffenen Zuge der verheiratete Schaffner Meiſter von hier. Er kam unter einen Wagen, wodurch ihm der rechte Nem abgeriſſen und beide Beine gequetſcht wurden. p. Wachenheim, 14. Aug. Ein ſchwerer Unglücksfafl trug ſich geſtern nachmittag in der Nähe des Kriegerdenkmals zu. Die 78 Jahre alte Ehefrau des Winzers Lorenz Burnickel von hier wurde von einem Kaiſerslauterner Automahil überfahren und erlitt ſchwere Rippen⸗ und Jun⸗ genverketzungen, die ihren Dod einige Stunden nach dem Vorfall herbeiführten. Die eingeleilete Unterſuchung wird ergeben, ob den Chauffeur Schuld an dem Unglück trifft. * Wachenheim, 14. Aug. Ein Kaiſers⸗ lauterer Auto wollte in der nächſten Nähe des Kriegerdenkmals umkehren und erfaßte beim Rückwärtsfahren in eine Seitenſtraße die 76⸗ jährige Ehefrau des Winzers Lor nz Burnickel von hier. Der Bedauernswerten wurde die Rippengegend ſowie die Lunge verletzt, ſodaß der Tod in der Nacht eintrat. *„ Stuttgart, 13. Aug. Dienstag früh iſt, wie bereits telegraphiſch mitgeteilt, auf dem Cann⸗ ſtatter Waſen das ſogenannte Stadion, ein höl⸗ zerner Tribünenbau, abgebrannt. Es wurde in den letzten Toagen zu einem Feldlager für die Italiener hergerichket, getroffen ſind und irgendwo die zu vielen Hunderten ein⸗ unkergebracht den Gelegenheit zu ihrer Weite — mußten, rung gab. Schon den Tag zuvor ſind einzelne Trupps der Italiener nach ihrer Heimat abgereiſt und Dienstag früh räumten die letzten der braunen Söhne des Südens ihre Lagerſtätten. Von 5 Uhr an wanderten ſte hinüber zum Cannſtatter Bahnhof, um von dort die Heimreiſe anzutreten. Es war gegen trichüwe aus plötzlich eine ungeheure Rauchwolke und ein hellodernde Feuerſäule zum ſilber⸗ Morgenhimmel emporſteigen ſah. Es en, da war auch ſchon die Be⸗ nipfſpritzen zur Stelle. Die unmittelbare Näh Necka wi ſich für die ſcharbeiten als außerordentlich tig. Im Nu ſſpritzen in Tätigkeit und armdicke ſen ſich in das wogende Feuer⸗ 5 r Jakobi gab Befehl, bei den harbeiten zuerſt die beiden breunenden Flügel in ö̃ m uein ſeitliches Weitergreifen Brandes zu verhindern. Die Löſcharbeiten gingen dann ſehr raſch von ſtatten. Von der Mitteltribüne war jedoch nichts mehr zu retten; eine ſtarke halbe Stunde hatte das Feuer gewütet und das ſtattliche Bauwerk mit ſeinen hochanſteigenden Sitzreihen war in Schutt und Aſche geſunken. Die unbedeckten Tri⸗ bünen ſtehen noch in weitem Halbkreis der Brand⸗ ſtelle gegenüber ziemlich unverſehrt da. Wo die Mit⸗ teltribüne ſtand, erhebt ſich nun ein rauchender, qualmender Trümmerhaufen. Innerhalb des Sta⸗ dions ſieht es wie in einem richtigen Feldlagerr aus, das eben abgebrochen wurde. In Abſtänden von etwa 10 m erheben ſich zahlreiche proviſoriſche Unterkunfts⸗ räume, in denen die italtieniſchen Gäſte ihre Mahlzei⸗ ten kochten und ſich auf Strohſchichten zum Schlafen niedergelaſſen haben. Der größere Teil der Italiener hatte ſein Nachtlager unter der überdachten Mittel⸗ tribitne, die mit Stroh vollgeſtopft war, das natur⸗ gemäß dem raſch um ſich greifenden Feuer die reich⸗ lichſte Nahrung bot. Dazu kam, daß das Holzmaterial, aus dem das Stchdion erſtellt worden iſt, infolge der Hitze ſo dürr und ausgetrocknet war, daß es wie Zun⸗ der brannte. Brennende Papierfetzen flogen weit ngch Cannuſtatt herein und bis nach Untertürkheim hinü⸗ ber. Beim Ausbruch des Feuers drängte ſich ſofort der Verdacht einer Brandſtiftung auf. Es iſt aber kaum anzunehmen, daß es ſich um eine abſichtliche Brandlegung handelt. D Ftaliener ſind beim Rau⸗ chen ſchon immer ſehr unvorſichtig mit ihren brennen⸗ den Zündhölzern umgegangen und das Feuer dürfte zweifellos auf eine ſolche Fahrläſſigkeit zurückzufüh⸗ ren ſein. Um 6 Uhr früh, als die Geſellſchaft das Stadion bereits verlaſſen hatte, erſchienen noch einige Nachzügler, die ſchlaftrunken durch die Lagerſtätte tor⸗ kelten und nach zurückgebliebenen Sachen ſuchten. Die Vermutung liegt ſehr nahe, daß einer dieſer Nach⸗ zügler dabei ein Streichholz angeſteckt hat und daß daun durch eine Unachtſamkeit das Stroh in Brand geſteckt worden iſt. Die Stadtverwaltung hat das Sta⸗ dion ſeinerzeit erſtellen laſſen, um anläßlich der Ge⸗ ſundheitsausſtellung eine weitere zugkräftige Einrich⸗ ung zu haben. Die Koſten bezifferten ſich auf 40 000 Mark, das Holzmaterial wurde dabef der Stadt nur leihweiſe für den Bau zur Verfügung geſtellt. ——— Vvon Tag zu Tag. — Eine Liebestragödie. Berlin, 15. Aug. Eine 30jährige Frau aus Halle hat geſtern Abend ihren früheren Geliebten, einen Muſiker, in der Kaſ⸗ ſelerſtraße durch Salzſäure ſchwer verwundet und nach ihrer Verhaftung Selbſtmord begangen. enen erte kaum 8 9 — varen die Damp Waſſerſtrahlen ergof — Großfener. Schlüchtern, 15. Aug. Nach einem Privattelegramm aus dem Dorfe Gomfritz bei Schlüchtern ſind durch ein Großfeuer 9 Wohnhäuſer und Nebengebäude eingeäſchert wor⸗ dem. Die meiſten der Abgebrannten ſind nur wenig verſichert. — Letzte Meldungen. Deutſchland und Belgien. WIB. Berlin, 17. Aug. Nach der Ein⸗ nahme von Lüttich hat die deutſche Regierung in Brüſſel mitteilen laſſen, daß, nachdem die bel⸗ giſche Armee ihre Waffen ſe hre auf das glän⸗ zendſte gewahrt habe, die deutſche Regienung zu jſedem Abkommen mit Belgien bereit ſei, das ſich irgendwie mit dem Kampf gegen Fraukreich vereinigen laſſe, und daß Belgien geräumt werde, ſobald die Kriegslage es ge⸗ ſtatte. Die Antwort ging am 18. Auguſt ein. Belgien wiederholt ſeine frühere Ablehnung. Die Jarenfamilie geht nach Moeskau. ..B. Petersburg, 17. Aug. Kaiſer und die Kaiſerin ſind mit dem Groß⸗ fürſten Thronfolger und den kaiſerlichen Töchtern geſtern Abend nach Mosbau abgereiſt. Der deutſche Kaiſer hat ſeine Hauptſtadt in der Richtung Mainz verlaſſen, der ruſſiſche Katſer begibt ſich mit ſeiner geſamten Familie ins Innere ſeines Landes nach Moskau. Sucht er im befeſtigten Kreml Schutz? Gegen den inneren oder den äußeren Zeind, oder gegen heide? Der Bie barhatiſche Rriegsführung 9 2 Ser Ruſſen. WIB Berlin, 17. Aug. Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt unter der Ueber⸗ ſchrift: „Die Wahrung des Völkerrechts in Rußland“: Durch Vermittlung einer neutralen Macht iſt folgendes zur Kenntnis der ruſſiſchen Regierung gebracht worden. Die Meldungen aus unſeren öſtlichen Grenzgebieten berichten übereinſtim⸗ mend, daß die ruſſiſchen Trupßpen, wo ſie preußiſches Gebiet betreten haben, gegen Ort⸗ ſchaffen und deren wehrloſe Einwohner ſengend und plündernd vorgegangen. ſind, beſonders ſchwere Ausſchreitungen ſind von Schirwindt, Lyk und Soldau ge⸗ meldet worden. Deutſchland erhebt vor der Oeffenilichkeit Einſpruch gegen eine ſolche, dem Völkerrecht zu⸗ widerlaufende Art der Kriegsführung. Wenn durch dieſe Kampfesweiſe der Krieg einen be⸗ ſonders ſchroffen Charakter annehmen ſollte, ſo trifft Rußland allein dafür die Verant⸗ wortung. WIB Erfurt, 17. Aug. Heute kamen hier 250 Verwundete von der Schlacht bei Mül⸗ hauſen an, darunter 75 Franzoſen. Sie wurden ſämtlich in hieſigen Lazaretten unter⸗ gebracht. Erfolge der Geſterreicher gegen Montenegro. W..B. Cetinje 17. Aug.(Preſſebureau). Die montenegriniſchen Truppen haben ſeit zwei Tagen in der Umgebung des Berges Liſanitz in der Gegend von Grahowo gegen bedeutende öſterreichiſch-ungariſche Streitkräfte gekämpft. Die Verluſte der Montenegriner in dieſem Kampfe betrugen 45 Tote und Verwundete. Das 16. öſterreichiſch-ungariſche Armeekorps greift die Weſtgrenze Montenegros auf der Linie Krivaka Grahowo. Das 16. öſterreichiſch⸗ ungariſche Armeekorps marſchiert auf der Linie Tſchainitſy⸗Gateko. Die öſterveichiſche Flotte bombar⸗ dierte die montengriniſchen Stellungen auf Lovzen. Ein Erlaß des Großherzogs von Mecklenburg⸗ Schwerin. WITB. Schwerin, 17. Aug. In einem Erlaß, den der Großherzog von Mecklenburg an das mecklenburgiſche Volk gerichtet hat, heißt es: In Begriff, mich zu meinen Truppen auf dem Felde zu begeben, flehe ich Gottes reichen Segen für mein geliebtes Land auf mein treues Volk herab. Möge Gott der deutſchen Kriegs⸗ macht zum ſiegreichen Kampfe helfen, und dem deutſchen Vaterlande einen ruhmvollen Frieden verleihen. Möge mein geliebtes Land die ſchweren Zeiten des Krieges gut überſtehen und ein jeder nach ſeinen Kräften dazu beitragen, daß die Folgen des Krieges leichter getragen und ſchneller über⸗ wunden werden. * Der Aufruf des Aatienalen ZJentralkomitees in Galizien. lautet: Die großen hiſtriſchen Ereigniſſe, die in Europa begonnen haben, werden die ganze Exiſtenz der polniſchen Nation tief erſchüttern. Unſer zukünftiges Los iſt in den Strudel der Zufammenſtöße von Rieſenmächten geriſſen worden. Aber eine Nation iſt ſtets allein die Erbauerin ihrer Zukunft. Nur Taten kommen in Betracht. In dem Augenblicke, ſeit die Habsburger Monarchie ſich in Kriegsgefahr befindet, hat jeder Pole dieſes Landes gefühlt und verſtanden, daß Opfer an Gut und Blut nicht zu ſcheuen und den Staat zu verteidigen, von dem wir in Friedens⸗ zeiten ſo viel Gutes erfahren haben. Doch mehr als das, was die Pflicht gegen den Staat gebietet, kann und will die polniſche Nation erfüllen, wenn in ihr die Ueberzeugung erwacht, daß die nationale Unabhängigkeit, deren Aufänge ſie ſchon unter habsburgiſchem Szepter ae ruſſiſchen Bedrückung geſchmachtet äben. Um ein überlegtes, einheitliches und dis⸗ zipliniertes Vorgehen in dieſen äußerſt wichtigen und ſchwierigen Zeiten zu ſichern, hat ſich eine Reihe polniſcher Parteien und Organiſationen zuſammengeſchloſſen und ein Nationales Zen⸗ tralkomitee ins Leben gerufen, das dafrach trachten wird, eine Verſtändigung mit den übri⸗ gen Gruppen herbeizuführen. Dieſe Verſtändi⸗ gung wird ſis zweifellos erveichen, die Fühlung mit den anderen Teilgebieten iſt geſichert. Diszipliniert und opferwillig wird ſich die Volksgeſamtheit um das Nationale Zentral⸗ komitee ſcharen, das ſich über die große Veramt⸗ wortung klar iſt, die auf ihm laſtet; aber es nimmt dieſe Verantwortung auf ſich, weil dies der Lauf der Geſchichbe verlangt. Lemberg, 5. Auguſt 1914. Angeſchloſſen haben ſich dem Nationalen trallomitee Vertreter folgender polniſcher Par⸗ teien und Organiſationen: der polniſchen Volks⸗ partei, der nationaldemokratiſchen Partei, des trümspartei, den republikaniſchen Gruppe, der Geiſtlichleit, des Großgrundbeſitzes, des Vereins der Teiſnehmer am Aufſtande des Jahres 1863, der nationalen Organiſation, des Sokoltums und der Bartoſchabteilungen. Die Stimmung der ruſſiſchen Polen. Ueber die Stimmung der Polen in Czen⸗ ſtochau iſt im Lemberger„Slowo Polskie“ vom 6. Auguſt zu leſen: „Wie immer die Dinge werden mögen, kann man doch ſagen, daß vorläufig die Bewohner Tzenſtochaus aufgeatmet haben. erſte Gefühl. Nur wer die Verhältniſſe gut kannte, konnte wiſſen, in welch ſchrecklichen Händen ſich die Stadt und insbeſondere das Kloſter in den letzten Zeiten befunden hat. Die ruſſiſche Regierung umgab in den letzten Zeiten das Kloſter mit einem Netz ihrer perfiden Intriguen und war mit allen Kräften bemüht, das Heiligtum des ganzen polniſchen Polkes zu ſchänden und zu zerſtören Vorläufig haben wir wenigſtens erleht daß die Einwohner von Czenſtochau der„lieben älteren fla en Brüder“, aller dieſer? en, Leute der Ochrana, Gendgarmen, Prediger, Offiziere, Beamten, der ganzen Meute liſtiger* Treiber und Blutegel, die ſich vom polniſchen Blute mäſteten, und ſo gemein und verhaßt, ach Alles das iſt auseinandergeſtoben es die Pflicht der polniſchen Ehre iſt, die größten beſaß, auch den anderen polniſchen Landes⸗ teilen zuteil werden wird, die bisher unter der chriſtlich⸗völkiſchen Nationalverbandes, der Zen⸗ So war das — den Anßblick rückſichtsloſer, unbarmherziger ſo verhaßt ſind, nicht mehr dor Augen Haben. 5 —— — —— 6. Seite. General-Anzeigen.— Badiſche Keueſte Racrichten.(Abendblatt) Montag, den 17. Auguſt 1914. Welthandel und Krieg. (Von unserem Berliner Korrespondenten.) W. C. Berlin, 14. August. Die Waren- massen die im Welthandel alljährlich umgesetzt Werden, repräsentieren zur Zeit einen Wert von cd. 65—75 Milliarden Mark. Im Monat werden somit durchschnittlich Güter im Weltverkehr um⸗ geschlagen, die im Mittel einen Wert von mehr als 5 bis mehr als 6 Milfliarden Mark ausmachen. Dieser Verkehr ist durch den Krieg teils ganz unterbunden, teiſs gestört und deswegen mehr oder minder herabgesetzt. Der Außenhandel der am Krieg beteiligten Länder stellte sich 1013 bezw⸗ für 1912 dem Werte nach in Miflionen Mark, wie kfolgt: Einfuhr Ausfuhr Deutsches Reich 10 770, 10 691,8 Oesterreich-Ungarn 2885,2 2348,6 Großbritarmien 15 688,3 10 719,4 Frarreich 6806,7 5 500,3 Belgien 3098.6 2925,5 Serbien 70,5 6²⁰⁴ Rußland(1012 2531,1 3280,6 Die Umsätze dieser Länder betrugen demnach in der Einfuhr 42,75, in der Ausfuhr 35,53 Milliar- den Mark. Sie sind also am Gesammandel der Weit mit der Einfuhr noch erheblich stärker betei- ligt als mit der Ausfuhr. Insgesamt aber setzen sie beträchtlich mehr als die Hälfte der im Weit. handel getauschten Güter dem Werte und auch der Menge nach um. Dieser Verkehr ist durch den Krieg in Frage gestellt und bedroht; er muß auch zweifellos aus verschiedenen Gründen stark zu⸗ rückgehen, aber keineswegs so erheblich, wie dies in der ersten Aufregung angenommen worden ist. Denn selbst Deutschland ist trotz seiner sehr ungümstigen Lage leineswegs vom Verkehr mit dem Auslande gänzlich abgeschnitten. Es bleibt der Verkehr nactt Uebersee über die neutralen Staaten Holland und Italien noch offen und diese Wege werden von den Exporteuren und Importeu- ren naciyr Möglichkeit ausgenũtzt werden. Es blei- ben außerdem die Binnenwege nach den nordi- schen Händern, nach Holland, der Schweiz, Ita- lien, nach Oesterreich-Ungarn, der Türkei und minchen Balkanstaaten. Daß trotzdem der deut- sche Aufzenhande] schwer genug beeinträchtigt werden wird, ist sicher anzunehmen, aber wir könmen doch die allerwichtigsten Waren heran- schaffen, ebenso tönnen wir auch in beschiränktem Maße exportieren. Für Oesterreich- Un- garn ſiegen die Verhältnisse ähnlich wie für Deutschland. Günstiger gestellt sind in dieser Be- ziehung allerdings Frankesich und GroßB britannien. Nicht, daß diese Länder nicht auch schwer zu leiden hätten, aber sie hñaben unter dem Schutze ihrer Kriegsmarine freieren Zugang zum Meere als Deutschland, dessen Schiffen das Auslaufen auf das offene Meer unmöglich gemacht ist. Auf dem offenen Meere droht freilich den Handelsschiffen von Frankreich und England eben- falls die Gefahr des Aufigegriffenwerdens. Diese Gefahr hat in England dazu geführt, daß die pri- Vate Seeversicherung Prämiensatze verlangt hat, die den Secverkehr unmöglich gemacht hätten, wes⸗ wegen eine staatliche Versicheruug geschaffen werden wird. Aber der Warenverkehr darf nament- lich für Großbritannien nicht unterbrochen wer⸗ den, weil die Bevölkerung ohne die ständige Zu- ſuhm von Lebensmitten rasch dem Hunger Über⸗ liefert würde. Was encklich Rußfßland betrifft, 50 Wird sein Außenhandel sehr stark zurückgehen, da die Getreideausfuhr aus Gründen der Selbster- haltung, aber auch infolge des Krieges aufhören muß Daß dadurch die staatlichen Finanzen und diie wirtschaftliche Lage des Voltes noch mehr ge- schwächt werden, als sie es vor dem Kriege schon waren, das wird erst die Zeit nach dem Kriege deutlich zeigen. Vorläufig können diese Schäden durch die Papiergeldwirtschaft verhülſt werden. Das französische Kapital wird nach dem Kriege Schon erfahren, welche Werte es in Rußland ver- loren hat. Selbstyerstandlich leidet der Außenhan- ddel der neutralen Staaten in Europa ebenfals stark unter dem Krieg; so wird z. B. der Handel der Schweiz stark beeinträchtigt werden. Günstiger gestellt ist Dänemark und großen Nutzen werden aus der Verwicklung die Niederkinder haben. Die außereuropkischen Länder, vor allem die ameri- nischen, werden die verringerte Aufnahmefähig- beit Europas ebenfalls in einer merklichen Ab. vahme ſprer Ausfuhr und Einfuhr zu spüren be⸗ bonmmen. Nancel und indlustrie. Warenabnahme und Iietererverbäade. Einzelne Verbände der Lieferer haben kürzlich der Nundschaft bekannt gegeben, daß sie auf pünketliche Abnahme der übernommenen Aufträge seitens der Abnehmerschaft ohne Hinausschiebung der Liefer- oder Zahhmgstristen bestehen müßien. Der„Verband deutscher Detailgeschäſte der Textil- branche e..“(Sitz Hamburg) hat gegen diese einseitig gefaßten Beschlüsse Verwahrung einge⸗ legt und die Lieferantenverbände ersucht, mit ihm — wWie die Frage der Linderung und Abwenr der Schwierigkeiten des geschäftlichen Verkehrs, die durch den Kriegszustand entstanden sind, zur Lôsung gebracht werden können. Spar- und Konsumverein Stuttgart. Stuttgart, 15. August. Der Spar- und Konsumverein Stuttgart schlägt der am Samstag, 22. August stattfindenden Generalver- sammlung die Verteilung einer Dividende von 3 Prozent nebst dem statutenmäßig gutgeschriebenen Rabatt von 6 Prozent für das erste Halbjabr 1914 vor. Am 30. Juni d. Is. belief sich der Mitglie- derstand auf 32 036 gegen 31 077 im zweiten Fla'b. jahr 1913 und 30 410 im ersten Halbiahr 1913. Der Umsatz im eigenen Geschäft betrug 4 670 580 M. (gegen 4 973 802 M. bezw. 4 329 560.). Der Reingewinn belief sich im ersten Halbjahr auf 232 757 M. Der Gesamtbetrag der Geschäftsgut- haben hat sich im ersten Halbjahr 1014 um 45 743 Mark vermehrt; die Haftsummen der Genossen vermehrten sich um 28 770 und betrugen am 30. Juni 961 080 Mark. Stahlwerksverband,-., Düsseldorf. Nach dem vorläufigen Bericht betrug der Ver- sand im Monat juli 1914 an Halbzeug 124 000 Tonnen(endgültiger Versand im Juni 130 238), an Eisenbahnbedarf 182 000 f 250 293), an Form- eisen 155 000 t(182 607), insgesamt 4061 000 (63 000). Der gesamte Versand ist demnach um 102 138 t geringer als im Vornonat. An dem Rückgang sind alle drei Gruppen beteiligt, davon Hafbzeug mit einem Minderversand von 6238 f, Eisenbahnmaterial mit 68 293 t und Form- eisen mit 27 607 t. Deutsche Drahtgesellschaft, m. b.., Düsseldorf. r. Diese Gesellschaft, die bekanntlich von der Interessengemeinschaft der Sechsergruppe der Stahlwerke(Röchling'sche Eisen- und Stahlwerke, Rombacher Hüttenwerke, Bur bach-Eich-Düdelingen, de WWendel, Eisenwerk Kraft,(Abteilung Niederrheinische Hütte) und Gußstahlwerk Witten, mit etwa 40 Drahtver- feinerungswerken gebildet worden ist, um bei einem Scheitern des Walzdrahtverbandes dem Markte eine Stütze zu geben, ist nunmehr han- delsgerichtlich eingetragen worden. Das Stamm- kapital beträgt 100 o00 Mk. Der Gesellschafts- vertrag ist auf die Dauer von s lIahren seit 1. Juli 1914 geschlossen. Doch kann nach Ab⸗ lauf von 3 Jahren eine vorzeitige Auslösung stattfinden, wenn eine zum Zwecke der Be- schlußfassung über die Auflösung einberufene Gesellschafterversammlung mit acht Zehntel der vertretenen Stimmen die Auflösung be⸗ schließt. Wenn der Nettoerlés für Walzdraht i der Gesellschaft aus einer Abrechnungs- periode niedriger heraus kommt, ais 88 Mk. die 1000 Kilogramm ab Lieferungs-Werkstation, 50 ist jedes der Rohwalzdraht liefernden Werke berechtigt, den Vertag zu kündigen, und zwar mit der Maßgabe, daß es nach ausgesprochener Kündigung nur noch verpflichtet ist für die Mengen, die bereits in Fertigware seitens der Gesellschaft verkauft sind, den Walzdraht zu ljefern, dann aber die Lieferungen in Walzdraht einstellen kann. Falls zwei Werke der Gruppe A von dem Rechte der Kündigung Gebrauch machen, steht es jedem einzelnen Werke der Gruppe B frei, den Vertrag in gleicher Weise zu kündigen. Sollte nach dem 1. Januar 7915 in einem Halbiahr der Absatz der Gesellschaft mehr als 209 unter den im Jahre 1913 erzielten Absatz der Gesellschafter der Anlage B in den syndizierten Waren fallen, so kann die Auf- lösung der Gesellschaft in einer dazu ein- berufenen Gesellschafterversammlung mit ein- facher Majorität beschlossen werden. .-G. großen Gusmotorenfabrik Deutz, Iim Köln-Deutz. .- Die Gesellschaft teilt uns auf Anfrage mit, daß der Gang des Geschäftes und der Fabri- kation unter dem Einfluß des Krieges natürlich durch den Fortfall aller ausländischen Bestel- lungen, ferner durch eine wesentliche Beschrän- kung der inländischen privaten Aufträge und durch die Entziehung eines großen Teils der Arbeiter leide., Bis jetzt konnte indessen der mit dringenden Aufträgen zur Zeit stark be⸗ schäftigte Betrieb in entsprechendem Umfange aufrecht erhalten werden. Der Verkehr mit den Zweigniederlassungen in den vom Kriege be⸗ rührten Staaten sei selbstverständlich unter- brochen;: es sei aber rechtzeitig Vorsorge ge- troffen worden, daß reisende Sendungen jene Gebiete zurückgehalten und die dortigen Bestände gesichert worden seien. Die Gesell- schaft unterhielt einen größeren Export mit Rußland, wogegen die anderen kriegführenden Staaten kaum in Frage kamen. HKrieg und Holzhandel. In den Räumen der Berliner Handelskammer fand eine von den größten Interessenverbänden des Holzhaudels, und zwar von dem Verein für den überseeischen Holzhandel“, der„Vereinigung Berliner Platzholz in händler“ und der„Vereinigung der am Berliner Platzholzhandel beteilig- ten Firmen“ veranstaltete Versammlung statt, an der zahlreiche Holzindustrielle und Händler teimahmen, die für einen nachdrücklichen Schutz des gesamten Holzhandels während des Krieges einzutreten bereit sind. Es wurde eine aus sechs namhaften Holzhändlern bestehende Nonnmission gewählt, die für eine konziliante Abwickelung der Anträge darlehensuchender Holzfirmen bei den Darlelienskassen— es sind in den letzten Tagen mehrfiach Klagen laut geworden— und für eine richtige Abschätzung der Bestände eimtreten soll. Diese Kommission wird auch in geeigneten Fällen mit Banken, die Schuldnern gegenüb. rigoros sindl, Verhandlungen führen und bei den Holzlieferanten berechtigte Wünsche der Kundschaft wegen Wech⸗ selprolongationen unterstützen. Im übrigen wurde in der Versammlung fesigestellt, daß bisher der grögere Teil der Tischler, Möbelfabriken und Bau- unternehmer seinen Verpflichtungen nicht nach⸗ kommen konnte. Schlleßung der De Beers-Minen. Aus Nimberley wird gemeldet: Laut offizieller Mitteilung werden die De Beers-Minen wegen der finanziellen Krisis geschilossen. Die Gesell⸗ schaft hat Maßregeln getroffen, um alle weißen Angestellten mit Lebensmitteln zu versorgen, bis die Minen wieder eröffnet werden. Die Einge- borenen werden nach ihrer THeimat zurückge- schafft. Warenmärkte. Vom Rleineisenmarkt. .-Wie wir hören, hat der Fabrikantenverein vom Velberter Industriebezirk beschlossen, die Fabrikation in einem der jetzigen Verhältnissen entsprechenden Umfang wieder aufzunehmen. Es kommen für diesen Bezirk hauptsachlich Fabrikate für Baubedarf wie Schlösser, Be schlagteile und Eisenguß in Betracht. Die schlechte Konjunttur hatte dazu geführt, daß sich überall bereits große Läger bei den Häand- lern und Werken angesammelt haben. Erhöhmmg der Rleipreise. r. Nachdem das KRöiölner Syudikat für gewalzte und gepreßte Bleifabri⸗ kate den Grundpreis nit sofortiger Wirkung um 6 M. pro Doppelzentner erhöht hat, steht der Preis für Nlieinland-Westfalen auf 51 M. beim Abscinluß von 20 f und auf 5450 M. beim Bezug als Sfück- gut, mit Frachtbasis Kömn. Der gleiche Satz gift auch für Süddeutscifland, mit Frachtbasis Marm- heim und für Mitteldeutschland, mit Fracktbasis Freiberg i. S. Für Nordwestcleutschland steiſt sich der Preis auf 50,50., mit Fraciithasis Hannover und für Norddeutschiand auf 50,75., mit Fracht- basis Hamburg. Erhöhang der Mennigpreise. r. Nachdem die Rölner Mennigkon- vention ihre Grundpreise um.50 M. pro Dop- pelzentner erhöht hat, stehen die Notierungen von Mitte August ab füür Mennig auf 50., für GMtte auf 57 M. pro Doppelzentner bei Bezügen umter einer Tonne. Takdlungseinstellungen und Kon- Kurse. RKomkurse in Deutschland. Sommerfemd: Tonindustrie Oberklinge G. m. b..;; Stuttgart- Caunnstatt: Möbelarchi- tekkt Emil Pfisterer. Berlin: Schuhmachermeister Erust Ankalt, Andreasstraße 13; Firma J. Müfler vorm. Joseph Chaim u. Offtzki, Spandauerstraße 17; Char lottenburg: Emit Welhausen u. Co., Kant- straße 29; Berlin-Schöneberg: Kaufmaun Jakob Kcoby, Wusterhausenerstraße 16; EI1- rich: Malermeister Louis Niabe jr.; Ham- burg: Kaufmann August Heinrich Voß, Dar⸗ ehens- und Maklergeschäft, Stuvkamp 18; Georg Johannes Heinrich Lüch, Krämer Hermannsthal 40; Naumburg a. d. Saale: Zigarreniiändler Paul Weißenborn; Rudolstadt: Jenny Winne Wwe. geb. Bartels, Bad Blankenbitrg; Sagan: Emilie Möllmann, geb. August Kolonie Neu- schenke; Stockach: Möôbeſſabriſcant Gustav Eckardt, Mühlingen; Waldheim: Firma Wald- heimer Filz. und Schuhwarenfabrik Robert Gär- ditz in Liqu. betzte Handelsnachriechten. Frankfurt a.., 17. August. Aus Elber- feld den 14. d. Mis. wird uns geschrieben: Die Getreide- und Futtermittelhandlung von Her mann Leimenbad in Elberfeld hat die Zahlungen eingestellt. Sie hat den Gläu- bigern einen Zwangsvergleich auf der Grumdlage von 15 Prozent, 30 sofort und 20 am 1. April 1915 vorgeschlagen. Der Vergleichsvorschlag hat Aus- sicht auf Annahme, da weniger als 10 Prozent in der Masse liegen. W..B. Berlin, 17. August. Hierher ge- die wesflichen Gouvernements, Petersburg einge⸗ Reichenhafl: Juwefter Martin Haitzmannz. 46g.: Berlin, 17. August. Die Börse War Heute Zziemlich gut besucht und in guter Stimmung. Man besprach die österreichischen Eriolge und Sal aucl die Abreise des Kaisers nach dem Westen als ein günstiges Zeichen für die militä rischen Operatio. nen an. Einzenne Kurse wurden auch lheute ge⸗ nannt doch kam es nur ganz vereinzelt zu kleine Abschlüssen. ABerlin, 17. August.(Von uns. Berl. Bur:) Aus Külmbach wird gemeldet: Die der Bane für nahestehende Kulm bacher .-G. J. Ruckdeschel schliegt mit einem Reingewinn von 48 460 M. ab. Darqus sollen wiederum 6 Prozent Diyi. 1eu¹ Brauindustrie Mälzerei vorm. dende verteiſt werden. W..B. Rom, 17. August. Ein am 16. August veröffentlichter Erlaßg bestinumt: I. Die Banben mit Ausnahme der Emissionsbank und die Sparkassen mit Ausnahme der Postsparltasse sind berechtigt, die Auszahlungen auf Einlagen, die vor dem 5. August gemacht worden sind, auf 5 Prozent bis zum 10. September und weitere 5 Prozent wom 15. September bis zum 30. September zu beschräu- ken. Diese Begremung erstreckt sich nicht auf die industriellen Geldbedürfnisse, die Zahlumg der Arbeitslönne und die zur Beschaffung und zur Aufrechterhaltung der Betriebe benötigten Gender 2. Wechsel mit einer Verfallzeit bis zum 30. wWirt ein Zalllungsaufschub von 40 Tagen bewifligt unter der Bedingung, daß mindestens 15 Prozent der gezahſten und 6 Prozent Jahreszinsen für die Ver- Angerung sofort bezahit werden. 3. Für die Durchführung der Börsenoperationen werden Er⸗ leickterungen gewährt. Die Schecks auf Kredit⸗ institute mit Ausnahme der Emissionsbanken unter liegen den gleichen Bestimmungen wie die Rück⸗ zahlungen von Depositengeſdern. Bankzichungen und im Umfauf befindfiche Schecks müssen voll bezalllt werden. W. T. B. Stockholm, 17. August. Nach hier vorliegenden Nachrichten hat die englische Negie- rung gegenüber der Bank von England, um dieser die Fortsetzung der Diskonfierungstätigkeit zu er- möglichen, die Garantie gegen jeden Verlust auf die bei der Bank von England diskontierten Wechsel übernommen, soweit diese vor dem 4. August afzeptiert sind. Die Bauk FEnglands berechmet für die durch das Wechselmoratorium bedingte Prolongationsfrist 2 Prozent überf ihren Offiziellen Satz zur Deit also 8 Prozent. London, 12. August. Metall. Nupfer gut gefragt 60, Käufer vorhanden 61,%½ 188 142ʃ½ Blei 24. Zink nicht notiert. Glasgew. stelig% per 9 Tage 53. 8,0%, 88,4. W. I. B. Paris(Agence Havas), 17. August. Die Veröffentlichung der Bilanzen der Bank von Frankreich ist gegenwärtig Wetteraussicht. 1. möbre mabrars Tage I. Voraus Auf Urvud der Desezchen des ſteoht-Molter-Mentlss. Meifach heiter, warm, lebhaſte Winde, Neigung 2 Gewittor. Reſtor, warm, sohwü striohweise dewktter. Bewülkt mit Sonnensoheta, warm, schwrül, später gewitter. Bewölxt mit Begen, teile heiter, kühler, sckunl. 22. Aug.: Nemfioh küht, bewötkt, tolis heker, Regenkäfle, adig Geſchäftliches. *Aurrch in Zeiten ungewöhnlicher Ereigniſſe, Auf⸗ regungen und Unruhen darf, wenn Kraft und Wohl unſeres Volkes für die Zukuuft gewahrt werden foll, ein Faktor nicht außer acht gelaſſen werden, nämlich die Fürſorge für unſere Kleinen und Kleinſten. Ihnen über die Schwierigkeiten der heißen Monate, die infolge der ſchon beginnenden und wahrſcheinlich noch zunehmenden Milchkala⸗ mität diesmal noch größer ſind als ſonſt, hinweg⸗ zuhelfen, iſt unbedingtes Erfordernis. Ein zuver⸗ läſfiges, erprobtes und bequemes Mittel hierzu bietet ſich allen Müttern in dem altbekannten und bewährten Neſtle'ſchen Kindermehl, das beſte baheriſche Alpenmiſch enthält. 78. Aug.: 18. Aug.: 20. Aug.: langte Informationen besagen, daß RufBland für] schlossen, ein Zweimonatiges Wechse!“ Verantwortlich: Fürn Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst- und Feuilleton: I..: Dr. Eritz Goldenbaum. N kür Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: Nichard Schönfeider; für den Handelsteil: Dr. Adoll Fün dlen Inseratenteil und 5 Fritz ſoos 2 Druck und Verlag der Dr. H. Haas schen Buchdruckerei, Direktor: Ernst Müfler. moratoriam eingeführt worden ist. N Montag, den 17. Auguſt 1914 —— Beneral-Auzesg Lk,Lds zeger.—— Sadi 7———.:.———— 2„ —— ſche Neneſt« Ruchrichten.(Abendblatt) — 5 7. Seite. 1 7 588 725 rren 5 e 22 ͤ6 Wieffättigungen 15 Seschäfte Fußboden-Präpa- N..!.!...õã;öVX gmd b, Nete, 0 2 18 Tel. 440. elfer, D 5, 10 rate u. Wachse S Maschinen- und Pli .Siecker, K 8, 2b. Pel. 4118 Uel ee K 2, 3. P. 4598 55 8 Aise-Reparat. 0 55 e Saratu Ross, P 5½. P. 4101[.NMüller 5 hark Alwin Ha 7. 20 Pel. 5058 Pädageogiu f an- ume Werkauf Ph. Mallrich, U 185 J. Samsreither, O4, 2. 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Fäßler, Dammstr. 14. 2 Angen,; Verſetzungen, 1 Lehramtspraktitant Albin Weißenberger]in M 5 Zuruheſetzungen 26. wurden: 15— Verſezt Mapann Firnkes in Maunheim,] ſei 5 ſchue n e Reſtle an der Ge uich Jehle i M i Daße m, ſeit feßt 5 92 ber etatmäßigen Beamte 5 255 Neuſtadt in gleicher Eigenſchaft 8 rach, Wilhelm David Brecht in Lör⸗fu feſten Zuverſicht Ausdruck verlie 5 ſwie Ernenunn 5 der Gehalltsklaſſen U bis K Fortbildungsſchule in Leuzkirch 4 5 ge⸗in Pforzheim als il Bruchſal, Friedr. Hauck ein Album mit Anſichten des klei daß gen, Verſetzungen ete. der nichtetal ehrer Michael Schott au der gewerbliche⸗ Aushilfs⸗ in Karlsruhe„Steueraſſiſtenten, Hermaun Müller zrannten K f 755 inen müßigen er nichtetat⸗ e in e a ee ee in 05 ſeben ehrenvoll und ſiegreich be⸗ 55 Bereſche des Miniſteriums—5 werbeſchule in Konſtanz. die Ge Theodor Schneie 8 en: die Steuererheber;*. P Hauſes che de teriums des Großh. 25 Biike Pforzh 2 bes diun wrige, 80 N 5 Verwaltungshof. n, Anfucgen unier Aner⸗ keilte 10 88 8 1 1 Kfänguis Bruchf zilhelm Kautz beim Landes⸗ eneigenſchaft verliehen: der Wärterin Dienſ er langlährigen und treugeleiſteten eine 17 tratsſitzun zum Landesgefängnis Freibn Magdaleng Vetter bei der Heil⸗, Würterin— Geſtorben: der Steuerer geleiſteten eine Zuſchrift der Kinder der anmteneigenſchaft verliehen: auis Freſpurg.] Wiesloch, den Wärterinnen? und Pflegeanſtalt Friedrich Storz in Rümminge tererheber Georg B 5070 55 Frau Emil jjjͤ—TT...... 0 Hilfsaufſe 5 Sgericht loch der Wärterin Salo 2 Pflegeanſtalt Wies⸗ htigt, eine Stif t 5 5 beim Landesgeft Hilfsaufſebern: Oskar Wohlſchlegel 45 Wärterin Salomeg Herzog bei der Heil 5 Ing von 250 000 Mark i Desgefängnis Freibur N ohiſchlege. Pflegeauſtalt Illen****VVùoc'clfn Deil⸗ und 4 9¹¹ machen Dur 53 ar ee ee en eer and Bir ſchaftsgege au.— Etatmäßig angeſtellt: die us dem Großhe f n. Durch die Stiftung ſoll der N. iſdelm Kant beim Laudesgefängnis Maunheim Pfle ſchaftsgehälkin Lina Zorn bei der Heil 88 rzogtum. der Familie Benckiſer, welche Der Mame Keiinan dus und Joſeph Huber beim La 111 75 Pflegeanſtalt Wiesloch.„ 125 9 0 elche durch fünf Gene⸗ Weigen Anebern unier Ernennung 515 ietn Aus dem Bereiche des Großh. Miuiſteriums d e 5 Mählha 15. Aug. Auf dem bl. 1 anſäſſig 55 295 Stadt 8 851 Fi er 8 zu Mü galten bleiben. Di Aus dem Bereiche des Großh. Miniſterinms E Zoll⸗ und Stenerbireklion der 34 Jahre alte Wadſeſſer Heegen 8 1 Neee 2 10 5 e 5 e e Richard Ku en, Leutnant der 1 f en Salem neu zu kaſtellenbes 8l 5 en zunr Bezirksamt ann Werner traut: der Sberzolla ſſeh Oſſenburg.— Be⸗ 8 In dem Schreiben an die 47. Üüdchen heim Verwe 2 5 + — Tlolaufſeher Adam Reibold in Mann⸗ des im Dienſte des Vaterlandes geſt ie Familie den E S erwendung finden und durch im, zum Bezirksamt Pforz⸗ der Finonzafſiſtent Rober Jollaſſiſtenten.— Verſetzt:ſ ſeits 1 5 des Vaterlandes geſtorbenen all⸗ hei Evang. Stadtmiſſionsverein, e.., Pfor; cirksamt Heid 75 Dermann in Maunheim zum Singen, die Zoll ert Gruſt in Ueberlingen nach gef hätzten Mannes, wird die ſeltene delnt verwaltet werden., Pforz⸗ ael Münch in 8 5— Zuruhegefetzt: Schutzmannburg nach Mannhen in Offen⸗ desſelben rühmlich 85000* Neuen bürg, 14 Aug. Hi 995 Baden. heim nach Freib 4 5 185 Harl Mäunle in Mann⸗* Karlsruhe 0 geho! en. zwei Wil 10. ier wurden Seikragswabe Landesgewerbeam. Lögber bein Stene die Kanzleiaſſiſtenten: Karl retär des Reick 5 Aug. Der Staatsſek⸗ Krie Zzeit verhaftet, die die jetzige Feedett in Neuftadt kt. Schm Fals FCC Album mit Anſich hat dem Bürger⸗ ſcheues G 55 e betrachten, um ihr fich der Gr.„Schmw.) als techniſcher Affiſtent und Karl Schwein⸗ ür den Beztrk Karsruhe Lond Kreuzer s bum mit Anſichten des Kle ſcheues Gewerbe auszuübe 5 dagewieſ oßh. Uhrmacherſchule in Furtwangen.— 5 Karl Schweinshaut beim Steuerkommiſſa andKreuzers Karlsruhe des Kleinen reits hinter Schl 75 u. Der eine ſitzt be⸗ JJJJJJ%ù ñ ſſar für an die„Farlsruhe zur Erinnerung der ver hloß und Riegel, dem ande . 18 Zruhe⸗Stadl.— 87 für den Bezirk die am 11. November 1915 75 igder verwunde 33 ndern Praßler in Caſtrop der Gewerbeſchule in n die Bütrp⸗ des Schiffes end Taufe nommen muß ein Arm abg 6= 3, Frkedrich Hofmann! hat für dieſe er erhürgermeiſter ſe Aufmerkſamkeit gedankt und dabei 7 8. Seite. General-Ameiger.— 8 Aunahme von Spenden für bedürſtige Angehörige einberuf. Mannſchaſten. Das ſofort nach Ausbruch des Krieges im Be⸗ nehmen mit der Stadtverwaltung aus Damen und Herren der Bürgſchaft zuſammengetretene Liebes⸗ gaben⸗Komitee, daßs die ſo wichtige Ergänzung der Iffentlichen Unterſtützung der bebürftigen Ange⸗ börigen der einberufenen Krieger bezweckt, bittet um Zuwendung von Naturl⸗ und Geldgaben Es werden Naturalien aller Art entgegengenommen, „insbeſondere haltbare Lebensmittel und Kleider, Leibwäſche, Strümpfe, Stiefel uſw. für Erwachſene und Kinder. Solche Gaben wollen in der Friedrich⸗ ſchule(Eingang gegenüber der Anlage I 1) parterre Zimmer Nr. 1 abgegeben werden. Telephon über die heute früh 5½ Uhr unsere 7 Berta Dierd. Jsb. Schums Rathausvermittlungsſtelle. Die Annahmeſtelle iſt 5 Werktags von—12 Uhr vormittags u. von—6 Uhr nach kurzem schwerem Leiden, versehen mit nachmittags geöffnet. Geldgaben nehmen außer der Sammelſtelle in der Friedrichſchule auch die hieſigen Banken, die Expebitionen der hieſigen Tageszeituugen, ſowie die Stadtkaſſe(Rathaus Nr. 1, Schalter 5) entgegen. Ueber die Gaben erfolgt öffentliche Quittung. in die Ewiglreit abberufen. Um stille Teilnahme bitten Statt hesonderer Anzeige. Nach Gottes unerforschlichem Ratschlusse wurde innigstgeliebte Schwiegermutter, Grossmutter und Tante, Frau yf wwe. Mutter, den Tröstungen unserer hl. Kirche im Alter von 72 Jahren Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: I. Frau Mannheim, 10. Auguſt 1914. 3705 Heinr Dierorf 1 Bürgermeiſteramt: von Hollander. Franzlska geh. Lichtenberger. Ludwigshafen a. Rh., den 17. August 1914. Bekanntmachung. Die Beerdigung findet Mittwoch, Unterzeichnete Direktion gibt hierdurch öffentlich gekannt, daß zur Errichtung elektriſcher Anlagen im Anſchluß an das ſtädt. Kabelnetz nur die nachſtehend aufgeführten Inſtallateure vom Bürgermeiſteramt zu⸗ gelaſſen ſind, welche auch durch Hinterlegung einer Kaukton eine den Vorſchriften entſprechende Ausfüh rung der Anlagen gewährleiſten. Anlagen, die von den 19. ds. Mts., vormittags 0 Uhr, vom hiesigen Friedhofe aus Statt. Kondolenzbesuche dankend verbeten. anderen Inſtallateuren als den nachſtehend aufgeführ⸗ ten ausgeführt ſind, finden keine Berückſichtigung und werden nicht eingeſchaltet. Ein Verzeichnis der kon⸗ zeſſionierten Inſtallateure iſt 8 unentgeltlich bet der unterzeichneten Stelle, K 7, 1/, Zimmer 15, erhältlich. Die Namen der konzeſſionierten Inſtallationsfir⸗ men ſind: 32 1. Allgemeine Elektrizttätsgeſellſchaft, O 7, 10 2. Hermann Barber, N 2, 10 J. M. Bergmann, K 1, 6 4. Biſchoff& Henſel, G. m. b.., M 7, 10 5. Brown, Boverti& Cie., A.., Abtlg. Inſtallatio⸗ nen, O 4, 8/ 6. Peter Bucher, I. 6, 11 7. Max Engelhardt, Rheinhäuſerſtraße 12 8. Chriſttan Feith, Schimperſtraße 9 9. Frankl& Kirchner, P 7, 24 10. Sudwig Geier, L 8, 7 11. Nikvolaus Goeck, L. 14, 2 12. Elektrizitätsgeſellſchaft Greiling& Cie., Ludwigs⸗ hafen a. Rh. 123 Georg Greulich, Windeckſtraße 47 4. Jofef Hofen, Verſchaffeltſtraße 5 15. Köppel& Weiß, H 4, 26 16. Licht& Kraft, Elektr.⸗Geſellſchaft, Große Merzel⸗ ſtraße 27 17. Karl Maaß, Neckarau, Waldhornſtraße 32 18. Norheimer& Cie., Lubwigshafen a. Rh. 19. H. C. Pfleger, Rheinhäuſerſtraße 18 20. Wilhelm Printz, P 5, 12 2. Peter Remp, Neckarau, Friedrichſtraße 4 Werkmeister, Herr Bis zu seiner Erkrankung vor halten. Mannheim, 17. August 1914. „Hirse Nach ganz kurzem Leiden ist unser langjähriger gestern abend im 66. Lebensjahr sanft verschieden. wenigen Tagen hat er seine ganze Arbeitskraft in den Dienst unseres Unternehmens gestellt; wir werden das Andenken dieses wackeren, treuen Mannes stets hoch in Ebren 6244 29. Rheiniſche Siemens⸗Schückertwerke, G. m. b.., g 7, 19 28. Georg Roos, M 5, 11 24. Leo Schwarz, C 4, 18 25. Gmil Schwebler, Seckenheimerſtraße 24 28. Karl Specht, D 4, 20 27. Süddeutſche Elektrizitätsgeſellſchaft Leiſer& Co., Ludwigshafen a. Rh. Huhrkohlen u. Koks deutsche und englische Anthrazit in bester Qualltät liefern zu billigsten Preisen franko Haus 8..Bunber 4. Sohn 55 August& Emil Wieten 29. 85 Wunder& Sohn, U 4, 20. 5 32448 E Mannheim, den 7. April 1914. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke: Pichler. Kontor: Luisenring J 7, 19, Teleph. 217 lager: Fruchtbahnhofstrasse 22085, Teleph. 7858. adiſche Reueſte Nachrichten.(Abendblatt) %%%% Kirchen ECpangeliſch⸗vroteſtantiſche Gemeinde Kriegs Trinitatiskirche. 8 U Friedenskirche. Anſage. andacht. Montag, den 17. Auguſt 1914. hr, Stadtpfarrer Maler. 8 Uhr, Stadtpfarrer Gebhard. Montag, den 10. Auguſt A. Wuüih Ludwig Kindermann ⸗Auler Sammlung ſir Oeſterreich. Unter Oeſterr. Dank. Trausport 29. ** 5 77 * 1* Mk. 252.60 Kol.⸗Militär⸗Verein Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen a. Rh. u. Umgebg. Aufruf! Die nicht einber. Herrn Kam. werd. geb., ſich mit thr. Familienangehör. am Sonntag den 23. Aug. 1914 nachm. 5 Uhr zu ein. wicht. Beſprechung, zw. Bewill. ein. Summe für das rote Kreuz aus Vereinsmitt. im Vereinsl. N 4, 1, hier einzuf. Die Frauen der einber. Kam. werd. gebet., wenn möglich, ebenf. zu erſcheinen. oder dem Vor⸗ ſtande Ulbrich, Werftſtr. 4 hier mittelſt Poſtkarte Nachricht zu geben. Die nicht einberuf. Herren Vorſtande kamerad. werd. dringd. gebet. zu erſchein. Am verg. Samstag vorm. vom„Wilden Mann“ bis zur Hauptpoſt, ein 100 Mark Schein verloren. Der redl. Finder wird gebeten, denſelben gegen gute Belohnung K 1, 15, 3. Stock, abzugeben. 6260 0 Schwarzer Dackel. Sonntag mittag abhanden gekommen. Abzugeben g. Belohn. Vokzügl. Apfelwein vexſ endet Kellerei Trautmann Zuſammen Getr. Kleider Schuhe, Möbel kauft Goldberg, J 2, 9. 94213 Gebrauchte Karte Euro p a billig abzugeben. 624⁵ Suiſenring, 14, part. 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Mai 1911, die Bekämpfung übertragbarer Krankhetten betreffend (Geſetzes⸗ umd Verordnungsblatt Seite 275), mit ſo⸗ fortiger Wirkung beſtüimmt, daß ſeder an Maſern(Flecken, Röteln) anzuzeigen iſt und zur der Anzeige die in§ 2, Abſatz 1 der ge⸗ nannten Verordnung bezeichneten Perſonen verpflich⸗ ket ſind. 3705 Karlsruhe, den 11. Auguſt 1914. Großherzogl. Miniſterium des Innern: gez. Bodman. gez: Rupert. Den Beſuch der Badeanſtalten, hie betr. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnuis, daß der Zutritt zu den Badeanſtalten Karl Herweck, Frauenſchwimmanſtalt.G. un Sänger von Freitag, den 14. April ds. Js. bis auf Weiteres von 6 Uhr morgens bis? Uhr abends geſtattet wird. Dagegen kann der Zutritt zu den der Rheinbrücke zunächſt ge⸗ legenen ſtädtiſchen Frauenbad vorerſt nicht geuehmigt werden. Der Zugang zu den Badeanſtalten Hat durch den jetzt ſchon für bden allgemeinen Verkehr 44 0 Durchgang am Schloß, welcher beim Jean r⸗Denkmal einmündet, zu erfolgen; der weftere Weg wäre durch den Schloßgarten zu nehmen. Allen Weiſungen der Poſten und Sicherheitsab⸗ teilungen an der Rheinbrücke iſt unbedingt Folge zu leiſten. Maunheim, den 14. Auguſt 1914. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion, Abt. Vla. 3704 Die Erhaltung von Anwartſchaften aus der Krankenverſicherung betr. .1. Dem regelmäßigen Auſenthalt im Inland im Sinne des§ 313 Abf. 1 der Reichsverſicherungs⸗ orönung gilt gleich ein Auſenthalt im Ausland, der durch Einberufung des Mitglieds zu Kriegs⸗„Sanitäts⸗ oder ähnlichem Dienſte verurſacht iſt. § 2. Hat die Satzung einer Krankenkaſſe eine Friſtenlauf für alle Verſicherten, die während des Wartezeit für Leiſtungen beſtimmt, ſo rußht der gegenwärtigen Krieges Kriegs⸗, liche Dienſte lei en, Iſt die ſo bedarf es nicht der Zu Wartezeit. gezahlt werden, § 3. Verſich nach§ 314 erloſchen Sanitäts⸗ oder ähn⸗ Wartezeit bereit erfüllt, rücklegung einer neuen Die Zeit, für welche die Betträge weiter wird auf die Wartezeit angerechnet. erun sberechtigte, deren Mitgliedſchaft Abſ. 1 der Reichsverſicherungsordnung iſt, haben das Röcht, binnen ſechs W ochen nach ihrer Rückkehr in die He mat in die Kranken⸗ verſicherung wieder einzutreten, wenn ſie während des gegenwärtigen Krieges Kriegs⸗, Sanit ts⸗ oder ähnliche Dienſte geleiſtet haben. 3707 Wir bringen den weſentlichen Inhalt des er⸗ laſſenen Reichsgeſetzes obigen Betreſſs hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Zu§ 2 bemerken wir, daß beiſpielsweiſe ein Ver⸗ ſicherter, der von einer ſechsmonatigen Wartezeit des§ 208 bei der Einberufung zum Heer ſchon vier Monate zurückgelegt hat, bei dem Wiedereintritt in die früheren Verhältniſſe nur no Wartezeit zu erfüllen haben würde. daß die Wartezeit bereits erfüllt iſt, ſieht Satz 2 ch eine zweimonatige Für den Fall, vor. daß es einer erneuten Wartezeit nicht mehr bedarf, Satz 3 ermöglicht es dem aus Weiterzahlung der durch ſeitens der Angehörigen, ſcheidenden Verſicherten Beträge, gegebenenfalls eine ſchon begonnene, aber noch nicht abgelaufene Wartezeit während des Krieges zu ergänzen und dadurch beiſpielsweiſe den Anſpruch auf die Mehrleiſtungen einer Angehörigenunterſlütz⸗ ung 5 erwerben. Von der Beſtimmung in 8 3 dere kleine Gewerbetreibende Nu die vor dem Kriege über 2500, Einkommen hatten. werden insbeſon⸗ tzen ziehen können, aber unter 4000 M. Mannheim, den 15. Auguſt 1914. Or. Bezirksamt, Abt. IIa. Impfung betreffend. Bon den in den Mona⸗ ten April, Mai, Juni u. Juli ds. Is. im Rathaus geimpften Kindern iſt eine größere Anzahl nicht zur Nachſchau gebracht worden. Dieſe Kinder können bis zum 22. Au⸗ guſt d. Is. in die Sprech⸗ ſtunde des Herrn Gr. Be⸗ Airksarztes II Med.⸗Rat Dr. Schleid, P 7 hier, nachmittags von—3 Uhr zur Nachſchan gebracht werden, worauf der Impf⸗ ſchein unentgeltlich erteilt wird. 3466 Or. Bezirksamt Abt. III. Mannheim, 10. Juli 1914 Zumäterrechtsregiſter wurde heute eingetragen: 1. Band X Seite 87: Joſef Bergheimer, Kauf⸗ mann und Emilie geb. Bloch in Mannheim. Nr. 2: Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Ver⸗ trage vom 11, Auguſt 1914 näher bezeichnete Ver⸗ mögen. 2. Band XIII Seite 41: Andreas Schätzle, Bäcker⸗ meiſter und Luiſe geb. Steinbauer in Mannheim. Vertrag vom 2. Juli 1914. Gütertrennung. 3. Band XIII Seite 42: Jakob Blocher, Bäcker⸗ meiſter und Klara geb. Kühnle in Mannheim. Vertrag vom 6. Juli 1914. Errungenſchaftsge⸗ meinſchaft. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeichnete Vermögen. 4. Band XIII Seite 48: Alfred Buſch, Kauſmann und Wilhelmine geb. Euyer in Mannheim⸗Neckarau. Vertrag vom 5. Aug. 1914. Gütertrennung. 5. Band XIII Seite 44: Wilhelm Funk, Kaufmann und Marie Auguſte Elſa geb. Zimmermann in Mannheim. Vertrag vom 5. Auguſt 1914. Güter⸗ trennung. 6. Band XIII Sette 45: Hermann Bleßinger, Feld⸗ webel und Suſanna Ka⸗ tharing geb. Sponagel in Mannheim. Verzrag vom 8. Auguſt 1914. Güter⸗ trennung. Mannheim, 15. Aug. 1914. Gr. Amtsgericht Z. T. Zum Handelsregiſter B, Band XI,.⸗Z. 18, Firma „Oberrheiniſche Metall⸗ werke Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Hans Bucking iſt als Geſchäftsführer derGeſell⸗ ſchaft ausgeſchieden. Albert Friedrich Müller, Maunnheim, iſt als Proku⸗ riſt beſtellt und berechtigt, in Gemeinſchaft mit einem Geſchäftsführer oder einem andern Prokuriſten der Geſellſchaft dieſe zu vertreten undderen Firma zu zeichnen. Maunheim, 14. Aug. 1914 Großh. Aumtsgericht Z. I. Zum Handelsregiſter A würde heute eingetragen: 1. Band IX.⸗3. 33, Firma„Mayer Hocken⸗ heimer ſen.“ in Mannheim Mayer Hockenheimer iſt durch Tod als perſönlich haftender Geſellſchafter aus der Geſellſchaft aus⸗ geſchieden. 2. Band X.⸗3. 24, Firma„Ernſt Levy⸗Cra⸗ mer& Co.“ in Mannheim. Hans Pohly Ehefrau, Cäcilie geb. Kohl, Mann⸗ iſt als Prokuriſt heim, beſtellt. 3. Band XV.⸗Z. 216, Firma„Karl Krems“ in Mannheim. Karl Krems Ehefrau, Adele, geb. Hiepe, Mannheim, iſt als Proku⸗ riſt beſtellt. 4. Band XVI.Z. 108 Firma„Kerber KSeifritz“ in Mannheim. Die Geſell⸗ Megese und das Geſchäft mit Ak⸗ ſchaft iſtmit Wirkung vom 14. Auguſt 1914 aufgelöſt ttven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Rudolf Ker⸗ her als alleinigen Inhaber übergegangen. 5. Band XVI.-Z. 164 Firma„Hans Fitzer“ in Mannheim. Carl Frickin⸗ ger, Maunheim, iſt als Prokuriſt beſtellt. 6. Banſt XVII.⸗3. 134 18 8„Wilko Meyer“ in tannheim, D 2, 10. In⸗ haber iſt Wilko Meyer. Kaufmann, Ludwigshafen am Rhein. Geſchäftszweig: Piano⸗ forte-Handlung. Nieder⸗ lage der Ptanofortefabrik Gebr. Perzina in Schwerin in Mecklenburg. Mannheim, 15. Aug. 1914. Gr. Amtsgericht Z. 1. Ueber das Vermögen des Möbelhändlers Mar⸗ kus Morgenſtern in Mannheim, 8 4. 20, wurde heute nachmittags 6 Uhr das Konkursverfahren er⸗ öffnet. 3706 Zum Konkuzsverwalter wurde ernannt: Rechts⸗ anuwalt Dr. Albert Düh⸗ renheimer in Mannheim. Konkursſorderungen ſind bis zum 23. September 1914 bei dem Gerichte an⸗ zumelden. Zugleich wurde zur Be⸗ ſchlußfaſſung über dieWahl eines deſinitiven Verwal⸗ ters, über die Beſtellung eines Gläubigeraus⸗ ſchuſſes und eintretenden Falles über die in 8 132 der Konkursordnung be⸗ zeichneten Gegenſtände auf Berantwortlicher Redakteur Fritz Joos.— Druck und Berlag Dr. O. Ooas ſche Buchdenckerel G. 1. 5. O. wegzugshalber ſofort i veriete E. Stieg. 5 6245 1e 50 Möbl. Zimmer ve 5 du kle 1 Tre ein b 4, 10 möbl. W0hn. 50 und Schlafzimmer auf Ve 1. Septbr. zu verm. 45857 ſchi t. 1 g. möhl. F5B, 11 Ait 115 62⁴7⁰ faf Le 85 3. möbl. Zimme: Ne 3 0 ſof z. verm. 6250 lau 30 165 115 Mbl. Zim. m. ſep. Eing. an Herrn od. Dame z. 1. 2 b 5 2 00 9 ſc 1 O b. 90 el d5 K Nr. 60. di 1 tewoch, 9. Sept. 1014 Mi„ 9. te vormittags 11 uhr ei owie zur Prüfung der 10 abegtte rungen auf 5 Mittwoch, 30. Sept. 1914, vormittags 11 Uhr 8 vor dem Gr. Amtsgerichte 2 Abt. 2. 7, 2. Stock, Zim⸗ 9* 8 Nr. 111, Termin an⸗* raumt. · eine zur 2 e e im ö e zur Konkurs⸗ mit maſſe etwas ſchuldig ſind, hat wird aufgeneben, berk „ n verabfo keger, 80 258 Die auferlegt, Beſtge der Sache und von ant den Forderungen, für Haut welche ſte aus der Sache 2 abgeſonderte Befriedigung 5 in Anſpruch nehmen, dem* Konkursverwalt. bis— Me 23. September 1914 An⸗ ru zeige zu machen. pf Maunheim, 18. Aug. 1044. an Der Gerichtsſchreiber al Gr. Amtsger ch s Abt. 27. Kr BBFFo Un 7 11 Amtliche ſb D Mpreſſel! erwe ſtets zu haben in der werd Dr. H. Haas'ſchen iß Buchdruckerei G. m. b. H. 5 — nch ewe