Ir *— e tt r rl7een F beet det, Nessnal kein Weumement: 70 pfg. monatſich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Nk.42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Zuſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Renlame⸗Seile.20 Nk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbe Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitun Beilagen: der Stadt Mannheim und Amgebung Geleſenſte und verbreitetſte Seitung in Mannheim und Umgebung zirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; g; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Anzeiger Telegramm⸗Adreſſe: „Beneral⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 NMdaktion.. Expedition und Verlags⸗ buchhandlung... 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Uhr Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Nr. 383. Manunheim, Dienstag, 18. Auguſt 1914. —r (Abeudblatt. eee Ruſſiſche Stimmungen. Berl in, 15. Auguſt. [Von einem Berliner Mitarbeiter). Ein Freund von mir, dey ſeine Ferien am eſt⸗ ländiſchen Strande 05— Tage 12tägiger, nicht ganz ungefährlicher Fahrt 100 Berlin birbdgetehel Aus ſeinen Erzählun⸗ gen ſcheint mir, das eine und andere auch für Mein Gewährsmann war auf die erſten Mel · dungen von einer bedrohlichen Zuſpitzung der Dinge nach Petersburg geeift. Hier waf er ein, Als die öſterreichiſche Kriegserklärung an Serbien lods nebenbei erſt drei Tage ſpäter geſchehen war) bekannt gegeben worden war. In der Deutſchen Botſchaft trifft er den inzwiſchen auf e greuliche Weiſe hingeſchlachteten Kattner an Der ſieht, ſeit Jahrzehnten mit dem vuſſiſchen Leben vertraut, ja inm gewiſſem Sinne mit ihm ges ſtehen. Durch die Straßen wäl heu⸗ 1—— 5 Das Hampfgeſchrei heißt; —„ es nicht einfach mit einem Achen„Dauſchan“ und„Vergelts Gott“ vor Auh die chiks tehen die nat g aus Seiden⸗ er ſieen 55 5 Mutter Gottes hiekten. Die Leute, auch im einſachen Folk, ſtöhnen. Von Sid⸗Oſt wälzt ſich die ene heram, der Milzbrand verwilſtet die Biehzucht, die Dimnre verdarb nahezu im ganzen Reich die Ernte. Zudem liegt ihnen die Er⸗ mmerung an den japaniſchen Krieg noch in den Krochen: ſie glauben nicht, daß der neue Feld⸗ zug ihnen Gerinn bringen könnte. Von irgend⸗ einer nationalen Begeiſtevung keine Spur. So⸗ een rein— 5 die Leiſtungsfähigkeit des Zarenreichs iſt ſo tief ge⸗ ſunken, daß in deſſen Hauptſtadt, in Petersburg, der Rubel michts gikt, indes deutſches Goldgeld, ja ſelbſt Hundertmarkſcheine, mit Agio bezahlt Von Petersburg kehrte mein Gewährsmann, der anfangs gehofft hat, ſich dem Zuge unſeres Volſchafters anſchließen zu dürfen, nach Reval zurück. Hier iſt die Stimmung ſelbſtwerſtänd⸗ lich doppelt gedrückt. Die Stadt wimmelt von kuſſiſchem Militar. Im großen Ganzen ſcheint Baltilum 77— genommen zu haben. Hier in der alten deutſchen Hanſeſtadt, die Rußland juft dabei war, zu ſeinem größten Kriegshafen umzu⸗ 7 ſchaffen, hat man deſtomehr Truppen zuſammen⸗ Seegen. Auf den baltiſchen Deutſchen laſtet eine unſagbar niebergeſchlagene Stimmung. Sie miſſen, da ſie nun einmal ruſſiſche Untertanen ſſud ihre Pflicht am. Aber der Gedanke an den rieg gegen Deutſchland macht ihnen das Blut erſtarrend. Ab und zu iſt die ruſſtſche Regierung freilich einſichtig(oder auich nur miß;⸗ ſrauiſch) geweſen und hat dem einen oder anderen Einberufenen als Beſtinmnungsort den fernen Oſen zugewieſen. Dann herrſcht allemal weh⸗ muitige Freirde. Aber auch die eſtniſche Urbe⸗ kölkerung will von dieſem Krieg nichts wiſſen und es ſcheint, ſoweit wenigſtens Eſtland in Be⸗ ſchlante, zähe Geſtalten und keiner unter ihnen, auch bewußt zu ſein. Auch Finnland wimmelt, volkes gegen die deutſchen Beſitzer zu befürchten zu ſein. Die Ueberfahrt von Reval nach Helſingfors, die ſonſt ein fünfſtündiges Nachmittagsvergnü⸗ gem iſt, iſt diesmal eine ſehr ernſte Sache. Im finnſchen Meerbuſen ſind mit der herkömmlichen ruſſiſchen Umſicht die Kreuz⸗ und Quer⸗Minen gelegt. Einer davon ſoll ein paar Tage zuvor ein ganz neuer ruſſiſcher Kreuzer zum Opfer ge⸗ fallen ſein. Der Aufmerlkſamkeit des erprobten finnländiſchen Kapitäns gelingt es, ſeine Paſſa⸗ giere— es ſind ausſchließlich Reichsdeutſche, die auf dieſem Wege in die Heimat zurückbefördert werden ſollen— an Sveaborg vorbet ſicher in den Haſen zu geleiten. An den Anſchlagsſäulen in Helſingsfors kleben große Plakate, die zur Ar⸗ beit an den Befeſtigungswerken von Sveaborg einladen. So tüchtig iſt dieſe ruſſiſche Kriegsver⸗ waltung, daß ſie erſt am Tage nach der Kriegs⸗ erklärung ſich darauf beſinnt, ihre finnländiſche Seefeſte in den kriegsmäßigen Zuſtand zu brin⸗ gen. Aber der Aufruf ergeht umſonſt. Große Ladungen von Zement ſind auf dem Felseiland aufgetürmt, aber die Hände, die ihn verarbeiten ſollen, ſehlen. Die Finnländer, Finnen und anderes tun? Die Waffen hat man ihnen go⸗ nommen. Seit Anfang der 90er Jahre, ſeit das eigene finnländiſche Militär aufgehört hat zu epiſtieren, ſind die Finnländer gegen eine jähr⸗ liche Buße von 20 Millionen finniſcher Mark vom Kyiegsdienſt befreit. Aber für die Folge kann der ruſſiſchen Macht auch hier eine nicht zu ltterſchätzende Gefahr erwachſen Die ganze Jungmannſchaft blieb ja im Lande: kräftige, der nicht im Gurt ſein langes finniſches trütge. Die Ruſſen ſcheinen ſich dieſer Gefahr genau ſo wie Reval von ruſſiſchem Militär. Aber, wohlverſtanden, das ganze Finnland, nicht bloß Helſingfors. Die alten Regimenter, die im letzten Jahrzehnt im Großfürſtentum ſtanden, hat man zurtickgenommen, Vermutlich befürchtete man, daß ſie zu ſehr ſchon ſich alkli⸗ matiſierten. Dafür muß die finnländiſche Bahn immer meue Transporte von Petersburg her be⸗ fördern. Ausgeſuchte, echt ruſſiſche Leute, mit ebenſolchen Gepflogenheiten: das erſte, was ſie in dem neuen Land tuün, iſt, daß ſie die ihnen entbehrlich ſcheinenden Ausrüſtungsgegenſtände, 3. B. die neuen Sttefeln zum Pveiſe von an⸗ derthalh finniſcher Mark loszuſchlagen verſuchen Mein Gewährsmann, der das Ruſſiſche ohne fremden Akzent ſpricht, fragt wähvend der Bahn⸗ fahet nach Norden einen dieſer ruſſtſchen Hrieger, warum ſie denn hierher beordert wären; der Feind ſei doch in weiter Ferne. Der Krieger antwortet bedeutſam:„Vielleicht iſt der Feind doch nicht ſo fern So kommt der Zug der armen Vertriebenen, auf allen Bahnſtationen von der Einwohner⸗ ſchaft demonſtrativ begrüßt, in langſamer, hier und da unterbvochener Fahrt nach Tornea. Hier enden die Gleiſe der finniſchen Staatsbahn. Karriolwagen bringen die Reiſegeſellſchaft dann nach Haparanda, wo die ſchwediſche Eiſenbahn ihrer harrt. Die Fahrt durch Sehweden gleicht einem Triumphzug. Am herzlichſten und zu⸗ gleich am machtvollſten geſtalten ſich dieſe Kund⸗ gebungen der Sympathie beim Abſchied von Schweden, in Trelleborg. umſäumen Tauſende den Kai— auch die Studenten von Sund ſind herübergekommen— und als der Dampfer von Ufer ſtößt, geleiten ihn, die Schweden ſind tveffliche Sänger, in vielſtimmi⸗ gem Chor die Klänge der„Wacht am Rhein“. Man ſieht: es fehlt uns in dieſem Kampf wider den Zarismus nicht an ſtarken Sympa⸗ thien Aber erſt nach dem erſten wirklich entſchei ⸗ den Schlag werden die freundlichen Stimmun⸗ Schweden treit vereint, üben paſſiben Wider⸗ ſtand. Was ſollten ſie auch für 900 Augenblick Die Jarenfamilie in Meskau. WIB. Petersburg, 18. Aug. Der Kai⸗ ſer und ſeine Familie ſind in Moskau angekom⸗ men. Ein polniſcher Nationalaus⸗ ſchuß. WIB. Krakau, 18. Aug. Der Polenklub hat die Gründung einer einheitlichen Organi⸗ ſatton und die Errichtung von polniſchen Or⸗ ganiſationen im öſterreichiſchen Heeresverband beſchloſſen, ſowie einen Aufruf erlaſſen, in dem er auch namens aller anderen polniſchen bisher dem Polenklub nicht angehörenden Parteien auf die großen Pflichten und die einmütige ge⸗ meinſame, äußerſte Anſpannung der Kräfte des Volkes in dieſem hiſtoriſchen Augenblick hin⸗ weiſt. Weiter beſchloß der Polenklub die Gründung eines alle bisher vorhandenen pol⸗ niſchen Organiſationen umfaſſenden oberſten Nationalausſchuſſes, dem Vertreter aller pol⸗ niſchen politiſchen Parteien angehöven. In dem Aufruf heißt es u. a; In einem ſol⸗ chen Augenblick muß die Nation beweiſen, daß ſie lebt und leben will, daß ſie beſtrebt und be⸗ fähigt iſt, den ihr von Gott angewieſenen Platz zu behaupten und vor dem Feinde zu verteidigen. Unſere„Vettern“. Ein deutſches Unterſeeboot vermißt. W. T. B. Berlin, 18. Aug. Von einer Fahrt mehrerer Unterfeeboote nach der engliſchen Küſte iſt das Boot„Uu. 15“ bisher noch nicht zurückgekehrt. Engliſchen Zeitungsnachrichten zufolge ſoll es im Kampfe mit engliſchen Streit⸗ krüften vernichtet worden ſein. Ob und welche Verluſte dieſe hierbei erlitten haben, iſt nicht zu erſehen. Berlin, 18. Aug. Bur.) Zu dem Untergang des Unterſeebootes wird noch mitgeteilt: Man muß in Deutſchland auf ſtärkere Verluſte— und wohl auch noch auf größere— gefaßt ſein. Auf unſeren Werken ſind inzwiſchen eine große Anzahl von Unterſee⸗ booten und Torpebobvoten neu in Auftrag ge⸗ geben worden. Erſt in den letzten Tagen ſind 3 neue Unterſeeboote abgeliefert worden. Nach engliſchen Meldungen ſoll Lord Curzell die Stadt Birmingham beglüchwünſcht haben, weil ein Kveuzer der ihven Namien trügt, das Unterſeeboot in den Grund gebohrt habe. Verwerfliche Nurzſichtigkeit. ..B. Berlin, 18. Aug. Aus London wird gemeldet, daß am vergangenen Donnerstag der engliſche Reglerungsdampfer„Gendolin“ den deutſchen Regierungsdampfer „von Wißmann“ auf dem NfNaſſaſee weggenommen und die Maſchinen ſowie Geſchützezerſtört habe. Der Kapi⸗ tän, der Ingenieur und die übrige Beſatzung ſeien gefangen genommen. Falls die Nachricht zutrifft, wäre dies ein er⸗ neutter Beweis für die verwerfliche Kur z⸗ ſichtigkeit der engliſchen Kriegs⸗ führung und Politik, die ſich nicht ſcheut, ſelbſt im Innern Afrikas, wo es ſo wenig Weiße gibt, den Eingeborenen den Hampf zwiſchen den europäiſchen Völkern vor Augen zu führen, nur um billige Lor⸗ beeren zu ernten. * Ein amerikaniſcher Geiſtlicher über die engliſche Brunnenvergiftung. Ein Deutſch⸗Amerikaner, der ſeit 25 Jahren als Paſtor an der deutſchen Kirche in Phila⸗ gen ſich in Handlungen umzuſetzen beginnen. (Von unſ. Berl. M ereigniſſe in Dresden aufhält, veröffentlicht über die Bearbeitung der Volksſtimmung in Amerika folgendes:„Soeben las ich die Auf⸗ forderung an die Amerikaner, deutſche Zeitungen mit nach drüben zu nehmen. Das werden wir tun. Ich habe ſchon aus eigenem Antriebe alles zur Aufklärung und Richtigſtellung Nötige geſammelt, da ich aus Erfahrung weiß, daß es in den Vereinigten Staaten gar ſehr der Auf⸗ klärungsarbeit bedarf. Wir Deutſch⸗Amerikaner kennen die Engländer und ihre nieder⸗ trächtige Brunnenveygiftung und Hetzerei, die ſie all die Jahre hindurch be⸗ trieben haben, um Deutſchland in Mi ß⸗ achtung bei der großen Republik zu bringen. Daß ſie ſchließlich damit doch keinen Erfolg gehabt haben, danken wir in erſter Linie dem Deutſchen Kalſer, der es berſtanden hat, die Meinung des amerikani⸗ ſchen Volkes in rechter Weiſe zu beeinfluſſen. Zur Ehre der geſamten deutſch-amerikaniſchen Preſſe(es gibt in den Vereinigten Staaten 800 deutſche Zeitungen) ſei es auch geſagt, daß ſte ſtets ohne Unterſchied der Partei gegen das ruchloſe„Gebauen Englands aufgetreten und treit und unentſwegt für herzliche Beziehungen zwiſchen Deutſch and und Amerika eingetreten iſt. Das wird alch jetzt wieder geſchehen. Es iſt nicht ſo, wie vielfach angenommen wird, daß 955 dem alten Vaterlande en ſind, o nein, wir hängen noch in Oiebe und Berehrung am ihm, und ſein Leid iſt unſer Leid und ſeine Frveude unſere Freude Schon vegt ſichs jetzt wieder drüben unter ihnen und beichliche Spenden werden kommen Ausharten! In den letzten zwei Tagen hat ſich des Volkes wieder eine gewiſſe Ungeduld bemächtigt und aus dieſer Ungeduld ſind wieder Sle esnach⸗ vichten geboren worden, die noch nicht beſtätigt worden ſind. Statt der Siegesnachricht ſind eldungen von einigen deutſchen Mißerfolgen gekommen, im Paß don Schirmeck hat deutſt Tollkühnheit eine Schlappe herbeigeftührt, ein deutſches Unterſeeboot wird vermißt und in un⸗ ſeren Kolonien haben die Engländer eine neue „Heldentat“ vollbracht Wir werden nicht mit der Wimper zucken, wenn wir dieſe Nachrichten leſen; in der Sonntagsnummer der„Tägl. Rundſchau“ ſchreibt Heinrich Rippler, ein alter und bewährter nationaler Schriftſteller: Ein Volk, das den Kampf mit ſolcher Ein⸗ ntitigkeit und Entſchloſſenheit aufnimmt, dal das Werk eines Millionenaufmarſches in ſolcher Sicherheit und Ruhe zu vollbringen vermag, kann nicht beſiegt werden. Ohne Ruhmredigkeit konnte daher auch der Generalſtab melden, daß bisher alles gut ginge, und er hätte hinzuſetzen können, daß volles Vertrauen ohne Nervoſität und Kritikſucht heute mehr denn je Pflicht aller Zurückbleibenden ſein müſſe. Der Hunger nach „allerneueſten Rachrichten“, das Fiebern nach einem entſcheidenden Siege iſt verſtändlich, aber gefährlich; denn es löſt Stimmungen aus die ſich erkältend auf die wundervolle einheitliche Kampfesſtimmung des Volkes legen können und die ſich vor der unter unſeren Augen geleiſteten gewaltigen Arbeit unſeres Heeres beſchämt ver⸗ kriechen müßten. Alles was bisher geſchehen iſt, beweiſt, daß wir volles Vertrauen haben dürfen, und weil dem ſo iſt, legt es dem Volke die Pflicht auf, ſich zum gelaſſenen Warten zu erziehen, zu hoffen und zu glauben und die Jagd nach Gerüchten unſeren Feinden zu über⸗ laſſen, die uns in dieſen Tagen nach ihren Tele⸗ grammen dutzendmal beſiegt, aber keinen Mann mehr auf deutſchem Boden haben, wohl aber eine Feſtung, die feſte Stellung bei Mülhauſen und bei Lagarde eine Fahne, zwel Batterien, vier Maſchinengewehre und 1000 unverwundere delphia wirkt und ſich jetzt durch die Kriegs⸗ Kriegsgefangene an uns abgeben mußten.“ Seite. General-Auzeiger.— Sadiſche Neueſte Raczrichten.(Abersblatt) 7 Dienstag, den 18. Auguſt 1914 Das ſind treffliche Worte, die wir uns ins Herz graben wollen. Und wollen uns erinnern der Worte Goethes, die auf dem Blücher⸗ denkmal in Roſtock ſtehen: In Harren und Krieg, 1 In Sturz und Sieg Be wußt und groß. So riß er uns vom Feinde los. So wollen auch wir bleiben in dieſen Tagen ungeduldigen Wartens und der kleinen Miß⸗ geſchicke, denen auch noch größere folgen können. Bewußt und groß! Dann kommen auch wir nach Paris, wie Blücher nach Paris gekommen iſt, den lein Rückſchlag und kein Fehlſchlag ent⸗ mutigte und der immer der„Marſchall Vor⸗ wärts“ blieb. Und das ſei auch unſere Loſung in dieſen Tagen des Wartens und Harrens: Vorwärts! deutſchland u. Oeſterreich im Kriege. Deutſchland und Geſterreich Band in Band. Beinahe ſo lautet der leitende Vers in einem Gedicht, das 1866 bei Königgrätz von Oeſterreichern in der Packtaſche eines wohl ge⸗ fallenen preußiſchen Dragoners geſfunden und kürzlich im Memoirenbuch zweier öſterreichiſcher Offiziere(Als Vendig noch öſterreichiſch war, Stuttgart 1913) mitgeteilt wurde. Wir geben jene Strophen wieder, die für 1914 verfaßt zu ſein ſcheinen, in dem wir nur(außer zwei ande⸗ ren leichten Aenderungen) zumeiſt ſtatt„Preu⸗ ßen“ einſetzen.„Deutſchland“ Deutſchland, Oeſtreich Kampfgenoſſen Brüderlich in Freud und Leid, Bauet, ſchützet unverdroſſen Deutſche Macht und Herrlichkeit. Deutſchland, Oeſtreich Hand in Hand, Haltet feſt das deutſche Land. Schließt aufs neu zum Bund die Hände, Habshurg, Zollern immerdar; 5 Eure Treue uns abwende Jede Lüge und Gefahr. Deutſchland, Oeſtreich Hand in Hand, So gedeiht das Vaterland. Deutſchland, jauchz bei Oeſtreichs Siegen, Deſtreich, teile Deutſchlands Ruhm, MWürde Oeſtreich unterliegen, „Trauerte das Preußentum. 15 Deutſchland, Oeſtreich Hand in Hand! Deutſchland ſonſt aus Rand und Band. Wie dieſe vor 1866 entſtandenen Verſe be⸗ ſagen, erkannte man damals die Lage genau ſo wie heute. Deutſchland und Oeſterreich ſind miteinander auf Gedeih und Verderb verbunden! Kaiſer Franz Joſefs Geburts⸗ tag. WIB. Wien, 18. Aug. Das Deutſche Volkstheater, das geſtern die Spielzeit eröffnete, feierte den Vorabend des Geburts⸗ feſtes des Kaiſer in erhebender Weiſe durch eine Feſtvorſtellung, deren Erträgnis dem öſterreichiſchen Verein vom Roten Kreuz gewidmet iſt. Eingeleitet wurde die Feſtvor⸗ ſtellung durch einen von Direktor Weiße vorge⸗ tragenen Vorſpruch, der in das Vaterlandslied ausklang, das von dem ganzen Hauſe und den Darſtellern in weihevoller Stimmung ſtehend mitgeſungen wurde. Sodann wurde„Heil dir im Siegerkranz“ angeſtimmt, das helle Be⸗ geiſterung auslöſte. Hierauf gelangte die Rütliſzene aus dem„Wilhelm Tell“ und „Wallenſteins Lager“ zur Aufführung. Die ſtarken Stellen fanden wiederholt ſtürmiſchen Beifall. In den Zwiſchenakten ſpielte die Jungfer Lüttich. Es darf beſonders darauf hingewieſen werden, daß der Verfaſſer dieſes kernigen Kriegsliedes ein katholiſcher Ordensgeiſt⸗ licher ift. Melodie: Prinz Eugenius, der edle Ritter. Und das war der Herr von Emmich, Dieſer ſprach:„Die Feſtung nehm ich, Jungſer mach den Laden auf. Heißgelkebte Jungfer Lüttich, Laß mich ein zu dir, ich bitt dich, Hochzeitsgäſte warten drauf.“ Doch die Jungfer Lüttich ſüße, Wollte nicht Herrn Emmichs Grüße, Wollt ein ander Ehgemahl; Einen andern, einen Franzen, Wallt nur mit dem Schranzen tanzen, Der ſühh durch das Pförtlein ſtahl. Aber ſprach der Herr von Emmich: „Deine Hochzeitstüre ſtemm ich,“ Gab das Zeichen zu dem Tanz. Und mit Fetzen und mit Scherben Taf er um die Jungfrau werben, Schoß ir ab den Hochzeitskran; Muſik vaterländiſche Weiſen ſowie den Ra⸗ detzkymarſch und die„Wacht am Rhein“, die be⸗ geiſtert aufgenommen wurden. Der Vorſtellung wohnten u. a. bei der Mini⸗ ſter des Innern von Heinold, die Vertreter des Kriegsminiſteriums und des Korpskomman⸗ danten, der Polizeipräſident und ein zahlreiches auserleſenes Publikum.— Am heutigen Vor⸗ abend des Geburtstages des Kaiſers durchzogen bei Einbruch der Dämmerung Veteranen mit Kapellen, begleitet von Soldaten, die Lampions trugen, mit klingendem Spiel, durch die Straßen Wiens. Die Weiſen der Muſikkapellen löſten die hellſte Begeiſterung ſowie Hochrufe auf den Kaiſer aus. WITB. Wien, 18. Aug. Die„Wiener Abend⸗ poſt“ widmet dem Geburtstag des Kaiſers einen tiefempfundenen, ſchwungvollen Artikel, in dem ſie auf das herzerhebende Beiſpiel hin⸗ weiſt, das der Kaiſer in nieverſagender Pflicht⸗ treue und wahrhaft fürſtlichem Verantwortlich⸗ keitsgefühl gegeben hat, als er, deſſen Wunſch war, nur mehr Werken des Friedens zu leben, den Weg betrat, den Ehre und Pflicht ihn ge⸗ wieſen hatten. Das Vertrauen des Herrſchers werden Heer und Flotte und die Völker des Reiches mit opfermutiger Begeiſterung recht⸗ fertigen und zu höherer Würde und entſchloſ⸗ ſener Männlichkeit iſt die Monarchie in dieſen Schickſalstagen gereift. Mit feſtem Vertrauen blickt der allerhöchſte Kriegsherr, blicken die Völker auf unſer herrliches Heer, die vereint mit der in treueſter Waffenbrüder⸗ ſchaft verbundenen Wehrmacht des deutſchen Reiches neuen opfervollen, aber ruhmreichen Tagen entgegen geht, zu einem entſcheidenden und unverwelklichen Sieg, den wir heute ſchon errungen, den Sieg über Kleinmütigkeit, Zweifelſucht und Zwietracht. Alle Stämme ſind heute eins im Bewußtſein ihrer tief⸗ inneren, unlösbaren Zuſammengehörigkeit. Des Kaiſers erleuchteter Wahlſpruch„Viribus Uni⸗ tis“ hat ſich ſchon bei Beginn des großen Ringens herrlich erfüllt. Noch liegt ein weiter, ſchwerer Weg vor uns, doch die beglückende Ein⸗ heit aller, die unter Habsburgs ruhmgewohnten Fahnen kämpfen, der himmelanſtürmende Kampfesmut und die Lorbeeren der Begeiſte⸗ rung ſind Verheißung und Gewähr einer ſieg⸗ reichen Zukunft. Durch die Feldlager an der Grenze und durch das weite Reich ertönt der höhere Chor, der in vielen Sprachen erklingt: Gut und Blut für unſern Kaiſer! Gut und Blut fürs Vaterland! Gott erhalte den Kaiſer! Gott ſchütze das Reich! Gott ſegne unſere Waffen! Ein Ehrenzeichen für die Ver⸗ dienſte um das Bote Kreuz. WITB. Wien, 18. Aug. Der Kaiſer hat aus Anlaß der am 22. Auguſt bevorſtehenden 50. Wiederkehr der Errichtung des Genfer Ver⸗ trags ein GEhrenzeichen für Verdienſte um das Rote Kreuz geſchaffen. Die Bekanntgabe der Stiftungshandlung und der betr. Satzungen dürfte am Erinnerungstage erfolgen. Bücher für Verwundete. Die deutſche Dichter⸗Gedächtnis⸗Stiftung Abtei⸗ lung für Mannſchaftsbüchereien. Hamburg Groß⸗ borſtel, bittet uns um Veröffentlichung des ſolgen⸗ den Aufrufs; Allenthalben im Deutſchen Reich iſt man, ein⸗ mütig wie noch nie zuvor, an der Arbeit, um den Fa⸗ milien unſerer Streiter wie unſeren Truppen ſelbſt jede mögliche Hilfe zu gewähren. Dazu iſt aber noch eines not: wenn man uns nun nach Gefechten und Schlachten die Ver wundeten zurückbringt, wenn ſie mit zerſchoſſenen Gliedern ihrer Geneſung harpven, dann ſollte dafür geſorgt ſein, daß ihnen Bücher zur Hand ſind, um ihnen übr die langen Wochen des Schmerzenslagers hinwegzuhelfen und ſie auf dem Wege zur Geſundheit freundlich zu begleiten. Für dieſen Zweck hat ſoeben die Deutſche Dichter⸗ Gedächtnis⸗Stiftung 2000 Bände zur Verfügung ge⸗ ſtellt, nachdem ſie im Laufe der Jahre bereits Tau⸗ ſende von Büchern an Mannſchaftsbüchereien im Heere, in der Flotte und in der Luftflotte verteilt hat. Indeſſen werden ſehr viel mehr Bücher nötig ſein. Es ergeht daher an das ganze deutſche Volk die herz⸗ liche Bitte, für die Verſorgung der Verwundeten mit Leſeſtoff Spenden in Büchernoder Geld an die Deutſche Dichter⸗Gedächtnis⸗Stiftung in Hamburg⸗ Großborſtel, Abteilung für Mannſchaftsbüchereien, ein Nicht uux vaterläudiſche Schrif uſenden. Blümlein warf er an die Mauer, Roſen blühten rot, mit Schauer Zuckten Hochzeitsfackeln auf. Ja, das war ein herzhaft Schießen Und ein großes Blutvergießen Bei der Hochzeit und der Tauf. Herr von Emmich mag nicht ſpaßen, Tat ſie um die Taille faſſen; Fräulein Lüttich ſchrie vor Luſt, Und ſie hat ſich ihm ergeben In dem Jahr, in dem wir leben, An dem ſiebenten Auguſt. P. Ansgar Pöllmann. Die politiſche Baltung der deutſchen Philoſophen vor hundert Jahren. Was im Anfang des 19. Jahrhunderts aus Kants Lehre von der Selbſtbeſtimmung des freien Mannes geworden war, hat Fichte in ſeinen Grundzügen des gegenwärtigen Zeit⸗ alters ausgeſprochen, 1806 erſchienen ſind. Der deutſche Rationalismus hatte die Men⸗ ſchen aller ethiſchen überperſönlichen Wertung des Lebens entfremdet. Durchaus auf die Er⸗ ſahrung ſich ſtellend, hatte er aller Augen auf das eigene Woblergehen gelenkt. die 1804 entſtanden und F erwünſcht, ſondern alle Bücher die einem Kranken über trübe Stunden hinweghelfen, ihm den Mut ſtärken oder eine Freude bereiten können. Mauches jetzt unbenutzte Buch kann hier Segen ſtiften und jeder, auch der beſcheidenſte Geldbetrag wird die Durchführung erleichtern. ** Italiens Neutralität. Berlin, 18. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Nachrichten aus Italten lauten an⸗ dauernd günſtig. Wenn wir, wie zu hoffen iſt, in Frankreich und Belgien Erfolge haben, wird Italien, wie man an unterrichbeten Stellen an⸗ nimmt, ſicher nicht aus ſeiner wohl⸗ wollenden Neutvalität heraustreten. * Die belgiſchen Greuel. Ein holländiſches Blatt, die Gelderſche Courant, berichtet über die von Belgien verübten Greueltaten folgendes: Ein Augenzeuge, ein Nymeger, der von Maaſtricht aus ſehr viel ge⸗ ſehen hat von den Dingen, die ſich auf belgi⸗ ſchem Boden während der letzten Tage abgeſpielt haben, und heute(Sonntag) nachmittag einige Stunden in unſerer Stadt verbracht hat, erſucht uns, nachdrücklich uns gegen die in den holländ. Zeitungen erſchienenen(inzwiſchen richtiggeſtell⸗ ten) Meldungen zu verwahren, wonach die Deutſchen auf belgiſchem Boden als wahre Barbaren aufgetreten ſeien, die wehrloſe alte Leute erſchoſſen, junge Mädchen aufgehängt hätten uſw. Im Gegenteil. Unſer Gewährs⸗ mann rühmt die Mäßigung der deutſchen Trup⸗ pen, die ſich günſtig abhebt von dem Verhalten vieler belgiſcher Dorfbewohner, nameutlich der von Berneau. Die benahmen ſich wie vertiert und hätten das Doppelte und Dreifache der Strafen verdient, die ſie getroffen haben. Hier einige Beiſpiele ihrer Taten: 1. Ein Landgut liegt in Berneau an der Maasſeite offen; jenſeits liegen die Be⸗ wohner in den Kreidegruben. Als die hol⸗ ländiſche Abteilung vom Roten Kreuz herankommt, um die verwundeten bel⸗ giſchen Bürger zu verbinden, ſchießen dieſe Bauern auf die Männer vom Noten Kreuz! 2. Bei Harcourt hängen vierzehn Bauern, von denen ſieben als Hyänen des Schlachtfeldes ertappt wurden; die übrigen hat⸗ ten das Rote Kreuz beſchoſſen. 3. Der Arzb (Name des Truppenteils) teilte unſerm Ge⸗ währsmann mit, daß am Samstagmorgen ein zehnjähriges Mädchen durch einen Arzt vom Roten Kreuz gefangen genommen wurde, als es einem verwundeten wehr⸗ loſen Soldaten die Augen ausſtach; ferner, daß vier Bauern aus Berneau ergriffen wurden, weil ſie auf dem Schlachtfeld ver⸗ wundeten deutſchen Soldaten Hände und Füße abhackten. Und der Beiſpiele ließen ſich zum Ueberfluß an⸗ führen. Nicht ein Kraftwagen des Roten Kreuzes aus Maaſtricht, der nicht von der belgiſchen Landbevölke⸗ rung angeſchoſſen worden wäre. Die Menſchen ſind wie wahnſinnig. Viſe iſt zwar hart mitgenommen, aber nicht verwüſtet. Das Dorf Argenteau, deſſen Bevölkerung ſich ruhig verhielt, iſt ganz verſchont geblieben. Berneau jedoch, deſſen Einwohnerſchaft ſo unglaublich roh auftrat, iſt inſolgedeſſen ganz und gar ver⸗ wüſtet. ** JBerlin, 18. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Wie berichtet wird ſtand in Soldau die Er⸗ richtung eines Denkmals für Kaiſer Wilhelm J. unmittelbar bevor. Die Vorbereitungen ſind aber infolge der Kriegswehen, die gerade Sol⸗ dau empfindlich trafen, abgebrochen worden. Gotha, 18. Aug.(Privat⸗Telegr.) Das In dieſer„vollendeten Sündhaftigkeit“ hat Fichte rechtzeitig zum Idealismus, zu einer überperſönlichen Welt⸗ und Lebenseinheit, zur Geltung der ſittlichen Mächte im Leben gemahnt, die den Menſchen zum Glied eines über das Individuum hinausgreifenden ſtaatlichen und allgemein⸗geiſtigen Ganzen machen. Fichte kam alſo recht für eine Zeit, die an einem unheilvollen Zwieſpalt litt, jenem Zwie⸗ ſpalt zwiſchen Individuum und Staat, der den Niedergang Preußens 1806⸗7 verurſacht hat. Indem er die Menſchen einer neuen, edleren Weltanſchauung zuführte, griff er zugleich hinein in das Leben des Staates. Er hat, über allen Individualismus hinaus, ſeinen Deutſchen wieder gezeigt, daß der Beſtitz einer Nationalität, die Zugehörigkeit zu einem charaktervollen Volke etwas Großes für den Menſchen bedeutet. Er lehrt den Menſchen „den Himmel ſchon auf dieſer Erde finden und ewig Dauerndes in das irdiſche Tagwerk“ auf⸗ nehmen. Er knüpft das einzelne Leben an das Volk, dem es angehört,„der beſonderen gei⸗ ſtigen Natur der menſchlichen Umgebung, aus welcher er ſelbſt mit allem ſeinem Denken und Tun und mit ſeinem Glauben an die Ewigkeit desſelben hervorgegangen iſt.“ Ueber die Be⸗ grenzung der Perſönlichkeit in ſich ſelbſt hinaus weiſt er auf das„Ewige, dem der Menſch die Ewigkeit ſeiner ſelbſt und ſeines Fortwirkens anvertraut, die ewige Ordnung der Dinge, in die er ſein Ewiges legt, deren Fortdauer er wollen muß, weil ſie allein ihm das entbindende Mittel iſt, wodurch die kurze Spanne ſeines Lebens hiernieden 82 zt fortdauerndem Leben ſchen Partei iſt der Behörde als? Lazarett zur Verfügung geſtellt worden. WTB. Wien, 18. Auguſt. Die„Neue Freie Preſſe“ meldet: General Slatin Paſcha hat infolge der Kriegserklärung Englands an Oeſterreich⸗Ungarn ſein Amt als General⸗ inſpektor des Sudans niedergelegt und wird ſich nach Wien begeben, um ſich dem Vaterland zur Verfügung zu ſtellen. ..B. Wien, 18. Aug. In einem der letzten Kämpfe gegen Serbien iſt der Komman, deur des Deutſchmeiſterregiments Oberſt von Holthauſen gefallen. Mannheim. Einquartierung. Für die kürzlich hier umquartierten Mannſchaf⸗ ten des Erſatz⸗Bataillons Reſerve⸗Infanterie⸗Regi⸗ ments Nr. 40 wird vom 17. ds. Mts. ab das Brof vom Proviantamt geliefert. Die Quartiergeber erhalten hiervon Kenntnis mrit dem Bemerken, daß ſich die ſpäter zur Auszahlung gelangende Ver⸗ gütung für Truppenverpflegung hierdurch ent⸗ ſprechend ermäßigt. 5 Deutſch ſei die Loſung! Einige entbehrliche Fremdwörter. In ſehr erfreulicher Weiſe hat ſich, ſo ſchreibl uns eine Abonnentin, die nationale Begeiſtenmg auch in Mannheim darin gezeigt, daß eine Menge fremdländiſcher Namen von unſeren Läden und Kaffecehäuſeyn verſchwunden ſind. Bei den letzteren iſt leiden häufig das Wort„Café“ ſtehen geblieben, was doch ebenſo gut ein Fremdwort iſt wie z. V⸗ grand. Ein großes Berliner Kaffeehaus, das ſich bis vor kurzem„Piccadilly“ nannte, heißt jetzt„Vaterland Kaffeehaus Potsdamerplatz Was in Berlin geht, könnte doch in Mannheim auch möglich ſein. Dieſelbe Beſſerung, die nun plößzlich in Bahug auf Firmenſchilder eintrat, ſollte ſich doch aber auch in unſerer Umgangsſprache zeigen, indem alle entbehrlichen Fremdwörter vermieden werden. Bei etwas gutem Willen kaun man ſehr gut ohne dieſe auskommen, man möge ſich nur die kleine Mühe, die es am Anfang koſtet, nicht verdrießen laſſen. Es ſei mir geſtattet, auf einige der häufigſten Fremdwörter hinzu⸗ weiſen, vor allem auf das im Munde eines Deutſchen ſo abſcheulich klingende Pavdon Von dieſem Wort iſt neulich ſchon einmal ge⸗ ſprochen worden, es iſt aber leider ſo verhreitet und ſo ſchwer auszurotten, daß man nicht oft genug von dieſem Uebel veden kann. unwürdig, unſere Höflichkeit mit einem franzb⸗ ſiſchen Wort zu zeigen. Ich meine, wie es mit der franzöſiſchen Höflichkeit jetzt noch beſtellt iſt, das hätten wir in den letzten Tagen wieder zur Genüge erfahren. Alſo fort endlich mit dieſem ſchlimmſten Fremdwort und auch mit der Ent⸗ ſchuldigung, daß man immer nicht daran denke, das deutſche Wort zu gebräuchen. Zwei andere feſt eingewurzelte Fremdwörter ſind„Moment“ und„momentan“ Wie oft hört man doch dieſe beiden Wörter, wähvend das deutſche Wort Augenblick faſt ganz ver⸗ ſchwunden iſt. Ein beſonders hartnäckiges Fremdwort iſt noch unſer Abſchiedswort „Adien.“ Leider fehlt hier im deulſchen ein gutes, kurzes, entſprechendes Wort, deswegen macht die Ausrottung dieſes Fremdwortes ſo kleine Fortſchritte. Aber es gibt jetzt ſchon viele Deutſche, die gut ohne das Wort Adien aus⸗ kommen, ſie ſagen eben auch beim Fortgehen „Guten Tag“ oder„Guten Morgen“, oden ſie jagen„Auf Wiederſehen“ und bei läng Trennung„Leben Sie wohl“ Merkwürdiger⸗ eie wind d eer. Deue Man begreift daraus, wie viel eine ſolche Philoſophie zur Entfachung des Nationalge⸗ fühls gewirkt, daß ſie die Erhebung von 1813 erſt möglich gemacht hat. Weniger Teilnahme an der politiſchen Geſtal⸗ tung der Zeit hat Hegel genommen. Goethe geiſtesverwandt, ein Bewunderer Napoleons gleich jenem, bleibt er der vaterländiſchen Be⸗ wegung der Zeit faſt gänzlich fern. Wie Goethe, glaubt er Europa unfähig, des Völkerbezwingers ſich zu erwehren, hält er die Niederlage Preußens 1806 für ge igt, ſieht er der weiteren Entwicklung des unglüc⸗ lichen Landes teilnahmslos zu. Er bewundert die deutſche Reformakion, weil ſie den ſubjektiven Geiſt geweckt hat und den Menſchen ſeine individuelle Befonderheit auf⸗ geben ließ, indem er ſich mit göttlichem Selbſt⸗ bewußtſein erfüllt. Aber er traut ſeinen Deut ſchen die Kraft nicht zu, dieſe ſittliche Freiheit zu einem ſtaatlichen Daſein und als politiſche Freiheit zu objektivieren. Nur die Franzoſen hält er dazu für fähig; nur Napoleon ſſt ihm die Indipidugtion der Weltſeele, deren Ent⸗ faltung für ihn das Weſen und den Inhalt der Weltgeſchichte ausmacht. Erſt der Gang der Tatſachen hat ihn eines beſſeren belehrt und ihn mehr und mehr von Deutſchland die Erfüllung ſeines Ideals er⸗ hoffen laſſen: die Vereinigung von Staatsge⸗ walt und ſubjektiver Freiheit. Aehnlich wie Hegel iſt auch Schelling auf Umwegen erſt zur Anerkennung der deutſchen ſtaatsbildenden Kraft Er denre aie leekekrger, aie Bertg aer Weterthunhen feithen Trorsen 8. Es iſt nicht nur lächerlich, ſondern auch unſerer Sprache W 3 2 A 5 9 es auch bei den Stellen im Ausland, an die es kerieregiments ſteht der Name des Majors wartet die Verſöhnung aller europäiſchen Völ⸗ ker, verachtet Fichtes nationale Begeiſterung Erſt die Befreſungskriege baben auch ihn von der ſſttlichen Kraft Deutſchlands von der Mög⸗ lichkeit überzeugt, daß auch ſein Baterland der ethiſch gerichteten Lebensführung fähig ſei, die Und ſein Weltbürgertum läßt um dieſer Er⸗ kenntnis willen die Kulturmenſchheit in natio⸗ nale Teilorganismen, leiſtungen zerfallen, als deren eine die deutſche ihm erſcheint. betrachtet und dem Individuum als Erfüllung bingungsloſe Hingabe des Menſchen an die Geſamtheit, gehören auch ihm Religion und Staat untrennbar zuſammen, weil die wahre JForm der Religion: die Selbſtbeſtimmung des bolktiſchen Dienstag, den 18. Auguſt 1914 General-Aufeiger.— Hadiſche Seueſtc Nachrichten. Abendblatt) 3. Seite. viel mehr angewandt als in Frankreich ſelbſt, denn der Franzoſe ſagt es nur bei längerer Trennung, wenn ein Wiederſehen zweifelhaft iſt.— Möchten doch recht viele, die es angeht, dieſe Worte nicht mup leſen, ſondern auch be⸗ herzigen und in ihrem Kreiſe für Beſſerung ſorgen. E. S. Gime andere Abonnentin ſchreibt uns: In dieſer Zeit, wo wir uns die Aufgabe ge⸗ ſtellt haben, aus unſerer deutſchen Sprache alle franzöſiſchen Worte und Ausdrlſcke auszu⸗ merzen, wetre es angebracht, auch das Wort Chauffeur abzuſchaffen. Ich ſchlage an ſeiner Stelle das Wort Fahrer vor und bin Aberzeugt, daß man ſich ſchnell daran gewöhnen wird. Vielleicht t hat aber jemand aus dem Leſerkreiſe noch einen beſſeren Vorſchlag. G. R. * Zur Anterrichtung des Aus⸗ landes. Auch umſere hieſigen Firmen, die mit dem Aus⸗ Dand im regen Geſchäftsverkehr ſtehen, wollen dazu beitragen, daß die Geſchäftsfreunde über den wahren Stand der Dinge in Deutſchland unler⸗ richtet werden So wind uns ein Rundſchrei⸗ hen zur Verfügung geſtellt, das eine hieſige Firma an ihre Geſchäftsfreunde in Spamien, Italien und Griechenland verſendet. Es lautet folgender⸗ Durch den Krieg ſind zwar faſt alle Handels⸗ geſchäfte rrit dem Ausland z. Zt. in den Hinter⸗ grund getreten, aber es beſteht hier die ruhige Zubperſicht, daß unſere Heere, die innerhalb 6 Dagen bis aufs Genaueſte mobil gemacht wur⸗ den(ohme die 1 400 000 Freiwilligen zu zählen), wir bisher vor Liege(Belgien) und Altkirch⸗ Mülhauſen, ſo auch in Frankreich ſtiegen und ein baldiges Ende des Krieges herbeiführen werden. Der Einmarſch in Frankreich hat bereits be⸗ gonnen, die Franzoſen wurden zuerſt bei Mül⸗ hauſen(wo ſie über unſere ungeſchützte Grenze ſchon vor der Kri ärung gedrungen wa⸗ ren), ebenſo bei Lagarde blutig geſchlagen, viele Waßfen erbeutet und eine Menge Gefangener gentacht. Düttich mtt allen Forts wurnde inner⸗ halb weniger Dage erſtürmt! Große Gefange⸗ wentransporte ſind ſchon hier durchgekommen, die Soldaten haben ſchlechte Kleider und zerriſſene Schuhel Alle Sieges⸗Depeſchen der Feinde find Täuſchungen, um Italien abzuhalten ſeine mora⸗ liſche Bündnispflicht zu epfüllen. Die Franzoſen ſtegen wieder wie anno 1870, wo auch jede von ihnen berborene Schlacht als Sieg dargeſtellt und in die Welt hinauspoſaumt wurde, bis wir vor Paris ſbanden. Alle frangöfiſchen Telegramme ſind daher mit Vorſicht aufzufaſſen und wir bitten Sie, Ihre Fveude hierauf aufmerkfam zu machen, da lei⸗ der unſere deutſchen Telegraphenagenturen im Ausland nicht ſo verbreitet ſind, wie die eng⸗ liſchen und frarzöftſchen und ſomit ganz ſalſche Nachrichten im Ausland zirkulieren. Die oberſte Veitung unſerer Heere und Flotte gibt nur kurze, aber wahre, den wir lichen Tatſachen ent⸗ ſprechende Telegvamme heraus und dieſe(ſiehe einliegende Zeitungsabſchnttte) haben ſich als Uunhediugt zuverläſſig erwieſen. Hier iſt alles ruhig, Ausländer werden nicht beläſtigt, Indu⸗ ſtrie und Handel arbeiten weiter, wir benötigen lein Moratorium und find auch finanziell viel beſſer gerüſtet, als unſere Feinde, die wir nicht chken. Mit der Bitte, dieſe Zeilen durch Ihre Zei⸗ tung weiter verbreiten zu laſſen, damit die Wahrheit ſchneller offenbar wird, und hoffend nach dem Frieden wieder recht große Geſchäfte mut Ihnen machen zu können, zeichtten wir hochachtungsvoll Das Rundſchreiben iſt in der knappen Zuſam⸗ menfaffung des Tatſächlichen und in ſeiner ein⸗ fachen, echt deutſchen Faſſung muſterhaft und ſollte zur Nachahmung dienen. Hoffentlich findet gerichtet wird, die gebühvende Beachtung. * Für's Baterland gefallen. An der Spitze der Gefallenen eines Infan⸗ v. Weerba der lauge Jahre als Haupt ſchrift des Kreisausſchuſſes hervorgeht: machung: . Huegel.“ mann dem 2. Badiſchen Grenadier⸗Regiment Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110 angehört hat. Bei allen, die dienſtlich wie außerdienſtlich mit ihm in Berührung gekommen ſind, hat er durch ſeine gewinnende Art den beſten Eindruck hinterlaſſen. Meerbatz verheivatete ſich in Mannheim mit der Tochter des Großinduſtriellen Dr. Heinrich Schneider, der dem„Verein Chemiſcher Fabri⸗ ken“ Mannheim vorſtand, ſpäter auch in Heidel⸗ berg wohnte und nunmehr nach Stuttgart ver⸗ zogen iſt. Er war ein Schwager des damaligen Hauptmanns Marggraff, der im Heidelberger Bataillon längere Zeit ſtand. —— Zur Behandlung der KAriegs⸗ gefangenen. Das Kgl. Bezirkskommando Lud⸗ wigshafen hat folgende Bekanntmachung erlaffen: Der Verkehr mit den im diesſeitigen Befehlsbereich untergebrachten oder auf dem Durchmarſch(Bahntransport) befindlichen Kriegsgefangenen iſt vorläufig auf die Dauer des Kriegszuſtandes lediglich den mit ihrer Bewachung und Verpflegung dienſtlich be⸗ auftragten Perſonen geſtattet, einſchließlich der nach Artikel 15 des Abkommens betr. die Geſetze und Gebräuche des Landkrieges vom 18. 10. 07 etwa gebildet werdenden und mit Erlaubnis der Militärbehörde zu verſehenden Hilfsgeſellſchaften für Kriegsgefangene“ Allen anderen Perſonen iſt jede Unterhaltung oder Annäherung unterſagt. Gegen Zuwider⸗ handelnde kann nach Artikel 4 Ziffer 2 des Geſetzes über den Kriegszuſtand vorgegangen werden. In ſehr anerkennenswerter Weiſe hat auch der Pfälziſche Kreisausſchuß vom ayer. Frauenverein vom Roten Hreuz ſich geäußert, wie aus folgender Zu⸗ An die Vorſitzende des Pfälz. Kreisaus⸗ ſchuſſes vom Bayer. Frauenverein vom Rolen Kreuz, Frau Regierungspräſident Exzellenz von Neuffer erging folgende Zuſchrift: „Exzellenz haben jedenfalls in den Zeitungen much geleſen, in welch anſtößiger Weiſe ſich Damen, ſogar vom Roten Kreuz, franzöſiſchen Kriegsgefangenen gegenüber beim Aufenthalt in den Bahnhöfen benommen haben. Man ſoll unſere Gefangenen behandeln, wie es von einem Kulturſtaat verlangt werden kann, aber, daß man noch Extra⸗Kultus mit ihnen treibt, z. B. auch durch Verabreichung von Zigaretten, löſt in der Bevölkerung eine Empörung aus, die der guten Sache ſicher nicht dienſtlich iſt. Es würde jedenfalls mit Freude begrüßt, wenn von oben darauf guf⸗ merkſam gemacht würde, daß jede unwürdige Haltung dem Gefangenen gegenüber nicht dem Siun des Roten Kreuzes entſpricht und des⸗ halb unterſagt wird.“ Der Kreisverein ſchließt ſich dieſen Aus⸗ führungen an und erwartet von allen im Dienſt des Roten Kreuzes ſtehenden Damen eine deut⸗ ſchen Frauen würdige Haltung gegenüber den Gefangenen. Das ſtellvertretende Generalkommando des 13. (württemb.) Armoeekorps exläßt folgende Bekannt⸗ „Die unwürdigen und beſchämenden Szenen, die ſich nach Mitteilung verſchiedener Tagesblät⸗ ter bei Einbringen franzöſiſcher Gefangener, namentlich von weiblicher Seite zugetragen haben, veranlaſſen das ſtellvertretende General⸗ kommando, bekannt zu geben, daß diejeni⸗ gen Per ſonen, die ſich an die Gefangenen in würdeloſer Weiſe herandrängen, von den Aufſichtsorganen feſtgehalten und daß ihre Namen dem Generalkommando behufs Ber⸗ öffentlichung ihrer Namen in den Zeitungen mitgeteilt werden. Der kommandierende General.(gez.) Freiherr an Staat und Land nicht gebunden ſei. Er er⸗ als„platter Berlinismus“, der Deutſchland nur noch tieferer Niedrigkeit entgegenzuführen im⸗ ſtande ſei. den allgemeinen Menſchheitszielen dienſtbar iſt. in ſtaatliche Einzel⸗ Einheitlicher, vertraungsvoll auch in den Jahren der Not, iſt die patriotiſche Wirkſamkeit Friedrich Schleiermachers. Anfänglich noch im Banne der franzöſiſchen Revolution, befreit er ſich von ihr, indem er den Staat als„fittliche Form“ als Teil der Ethik ſeines Weſens„den Trieb zur Verwirklichung der Meuſchheitsidee durch ſein Leben“ zuweiſt. Damit fordert Schleiermacher wie Fichte be⸗ Einzelnen nur im Staate ihre geſellſchaftliche Wirkſamkeit erfüllt. Da ihm praktiſch Preußen der Staat iſt, in dem die politiſche Form mit der religiöſen am deinſten im Einklang ſtehen, kreiſen alle ſeine fti Hoffnungen um dieſes Land, das ihm als Kanzel mit ſolchen Lehren an dem Umſchwung gearbeitet, Deutſchlands eintrat. weltbürgerliche Geiſt auf, „ſein Vaterland ſei größer als Deutſchland.“ und Fichtes und Schleiermachers, die die politiſche Befreiung und Einigung möglich machten, in⸗ dem ſie ſie geiſtig begründeten. Die Kriegserlebniſſe des Gaſt⸗ zeitung entnehmen wir das folgende: nämlich Lautenbach im oberen Elſaß, erklimmt man in wohl gut zwei Stunden die Talſperre Lauchenſee, wo vor einem Viertelfahrhundert in faſt 1000 Meter Höhe und köſtlichem Wal⸗ desfrieden der mächtige Stauweiher wurde. Auf dem Lauchenſee weilten nur das Wirtsehepaar und das auf 4 Perſonen zuſam⸗ mengeſchrumpfte Perſonal. Am Freitag Abend Anterbrach den Bergesfrieden eine ungewöhn⸗ liche kribbelte und krabbelte es, werk⸗ ſelig wie ein Ameiſenhaufen, und wie man mit 925 Feldſtecher hinaufſah, da waren es un⸗ 3 4 Gräben zu bauen und ſich einzuniſten. Der„Badiſchen Landeszeitung“ iſt von einer Abonnentin das folgende beherzigenswerte Gedicht zugegangen: Proteſt. Klage an Vater Michel. Vater Michel, Deine tapfren Söhne, Deine wundervollen, ſtrammen Jungen Kämpfen gegen eine Welt von Feinden! Gegen Feinde, deren Tücke und Gemeinheit Selbſt die Urwaldbeſtie in den Schatten ſtellen. Und nun höre, Vater Michel, Du haſt Töchter, Schweſtern, derer, die im Felde blulen, Die zu den gefangenen Feinden laufen Um mit ſüßem Blick und holden Gaben Ein franzöſiſches Merci zu erobern. Spenden nichts für ihre deutſchen Brüder, Woll'n nur mit Franzoſen kokettieren Und ihr leeres Modepuppenhirn Mit Erinnerung an Abenteuer füllen. Vater ſieh, ich ſchäm mich dieſer Schweſtern Und der Zorn diktiert mir dieſe Zeilen. Hab' nur Hoffnung, daß der Eiſenbeſen, Der jetzt klar die Spreu vom Weizen ſondert, Auch die Spreu aus ihren Köpfen kehret, heutigen Ereigniſſen. Sollten die betr. Bürger⸗ Ja, wenn unſere Soldaten einmal heimkehren als Sieger, wenn dieſes furchtbare Ringen der Völker ein Ende erreicht hat, dann ſoll ſie kommen die Jugend und ſoll die Krieger mit lautem Jubel begrüßen, dann iſt die Zeit da, aber nicht jetzt. die Rampen außerhalb der Sperr⸗ beſetzt, mit der weiblichen Jugend, die Neugier hatte Auch ſie zu ſpäter Stunde, 10 Uhr wars, zur Bahn ge⸗ führt; ſie haben ſich wenigſtens ruhig verhalten, griffen würde? Jetzt iſt doch nicht die Zeit, Mode und Putz zu zeigen, wohl aber für Jede und Jeden Gelegen⸗ heit zu ernſter Pflichterfüllung Langſam kamen wir weiter. Als wir gegen Hockenheim fuhren, wurden wir aufgeſchreckt durch ein lautes Gejohle. Wohl der größte Teil von Hockenheims Schuljungen ſchien am Bahnhof verſammelt zu ſein. Weshalb? Erwartete man einen Gefangenentransport oder Verwun⸗ dete? Wie wenig entſpricht ſolches Gelärm den meiſterämter oder die Bahnbehörde nicht imſtande ſein, ſolche lärmenden Kundgebungen zu verbieten? In Schwetzingen waren, wo man hinſah, Und dann was Vernünftiges drin Platz hat, Dies wünſcht von Herzen Deine echte Tochler Gretil. N Das Liebeswerk. Die Deutſche Petroleum Verkaufs⸗ Geſellſchaft in Berlin zahlt, wie wir er⸗ fahren, allen ihren zum Heeresdienſt eingezogenen Angeſtellten, ſowohl den kaufmänniſchen, als auch allen gewerblichen, verheixateten ſowie auch unver⸗ heirateten, das volle Gehalt oder den Lohn weiter. Das Auguſt⸗Gehalt iſt allen Verheirateten beim Eintritt der Mobilmachung voll und den Unver⸗ heirateten zur Hälfte als Vorſchuß überwieſen. * Der Männergeſangverein„Concor⸗ dia“ Mannheim⸗Neckarſtadt hat in ſeiner kürzlich einberufenen Vorſtandsſitzung beſchloſſen, M. 500 zur Unterſtützung der Familien der ins Feld gezogenen Mtglieder und M. 20 dem Roten Kreuz zu überweiſen. * Weinheim, 17. Aug. Der Wein⸗ heimer A.⸗Vbd. hat ein Rundſchreiben an die Mitglieder des W..⸗C. erlaſſen. Er wünſcht ihnen glückliche Wiederkehr und den deutſchen Waffen den Sieg. Der Verband hat eine Sammlung für das Rote Kreuz ein⸗ geleitet. Er hat die von ihr erbaute W..⸗C. Wachenburg der Stadt Weinheim als Lazarett oder Kriegergeneſungsheim zury Verfügung geſtellt. (Wertheim, 17. Aug. Der Herzog von Vizeu und ſeine Gemahlin, Prinzeſſin Miguel von Braganza, haben für die Liebes⸗ gabenſammlung des Männerhilfsvereins die Summe von 10 000 Mark zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Ein Teil des Betrages wird dem Landes⸗ perband zum Roten Kreuz zu gute kommen. (Freiburg, 17. Aug. Die Freibur⸗ ger Gewerbebank hat dem Stadtrentamt 10 000 Mark für das Rote Kreuz und zur Unterſtützung der Angehörigen der ins Feld ge⸗ zogenen Krieger überwieſen. Vorbörſe haben Eine alte Abonnentin übermittelt uns folgenden Reiſebericht zur Veröffentlichung: Wir waren im Karlsruher Bahnhof und bereits in unſerm Zug untergebracht, da— ein langer Zug fährt ein, er bringt Verwundete, es waren, ſo viel ſich überſehen ließ, nur Leichtverletzte. Die meiſten wohl ſtiegen aus, man konnte beachten, daß die Mehrzahl am linken Arm verwundet war, der in einer Schlinge ruhte, auch am Kopfe waren Einzelne verbunden. Sie wurden bewirtet, aber ich muß ſagen, es mutete mich eigen an, wenn ich ſo eine Dame in Weiß vom Scheitel bis zur Sohle einhergehen ſah. Wäre es nicht viel mehr am Platze, angeſichts der traurigen Begebenheiten, wenn zu ſchlichter einfachſter Kleidung ge⸗ Berlin, 18. Aug.(Prib.⸗Tel.) Die Kurs⸗ makler der Berliner für die Zwecke des Roten Kreuzes eine Summe von M. 8165 geſtiftet. auch ſie wären beſſer daheim geblieben. möchte ich hinzufügen, da ich Ohrenzeuge war. Der Landwehrmann erzählte: Letzte Woche war ich in Mannheim einquartiert, wir Soldaten haben uns gefreut über die Begeiſterung iu Mannheim. Jeder hat uns was Gutes tun wollen, auch die Mannemer Buwe ſind geſprungen, ein jeder wollte uns unſere Sachen kragen, und wenn einer einmal kneifen wollte, ſchrien ſie ihn an:„Biſt Du Mannemer?“ Im übrigen, erzählte er weiter, bin ich nun hier in Karlsruhe, bin ſelbſt hier in der Nähe daheim, aber hier iſt gar nichts im Vergleich zu Mannheim, hier iſt alles ganz merkwürdig kalt und nirgends iſt dieſe große Be⸗ geiſterung. Ich hätte dem Manne in der Freude meines Herzens über das Gehörte gern die Hand gedrückt. * Jur Steuerbefreiung der Ariegsteilnehmer. Bei einer großen Zahl der zum Kriegsdienſt Einberufenen wird mit der Einberufung die Gin⸗ kommenſteuerpflicht erlöſchen, da ihr Einkommen hauptſächlich aus perſönlichem Arbeits⸗ verdienſt beſtand, der nunmehr weggefallen iſt. Die Steuerbehörde erhält kein amtliches Material, woraus ſie die hiernach ſteuerfrei werdenden Per⸗ ſonen ermitteln könnte. Es empfiehlt ſich deshalb, daß die zurückgebliebenen Angehöri gen ſolcher Einberufenen dieſe beim Steuerkommiſſär oder— in den Gemeinden außerhalb des Amts⸗ ſitzes des Steuerkommiſſärs— bei der Steuerein⸗ nehmerei ſchriftlich oder mündlich abmelden, damit ihre Veranlagung zur Einkommenſteuer cufge⸗ hoben wird. Bei der Abmeldung iſt, wenn möglich, der Steuerforderungszettel mitzubringen. Wenn das Wegfallen des perſönlichen Arbeitsverdienſtes auch nicht die vollſtändige Steuerfreiheit begrün⸗ det, ſo kann es doch eine Minderung der Beſteue⸗ rung zur Folge haben. Auch dieſe Fälle können angemeldet werden. Wird die Abmeldung ver⸗ ſäumt, ſo erfolgt, wenn die Steuer auf das nächſte Steuerziel nicht bezahlt wird, die Mahnung; die verſäumte Abmeldung iſt dann ſofort nachzuholen. Auf die Veranlagung zur Vermögens ſteuer hat die Einberufung zunächſt keinen Einfluß. perſonen iſt, ſoweit es nicht wie bei Unteroffizieren und Gemeinen ohnehin ſteuerfrei iſt, im Falle einer Mobilmachung von der ſtaatlichen Einkom⸗ menſteuer befreit. Die Freiſtellung wird von Amts wegen vorgenommen, eine beſondere Ab⸗ meldung iſt alſo bei dieſen Perſonen nicht nötig. Es wird jedoch darauf hingewieſen, daß ſich die Steuerfreiheit nur auf das Dienſt einkommen bezieht; das ſonſtige Einkommen(3. B. aus Grund⸗ und Hausbeſitz, aus Gewerbebetrieb, aus Kapitalvermögen) iſt nach wie vor ſteuerpflichtig. Die Gemeind e einkommenſteuerpflicht der im Offiziers rang ſtehenden Militärperſonen des Friedensſtandes(Offiziere, Sanitätsoffigiere und obere Militärbeamte des Soldatenſtandes) ruht vom 1. September d. J. an bis auf weiteres voll⸗ ſtändig. Auf Offiziere uſw. des Beurlaubtenſtandes (der Reſerve und Landwehr) findet dies keine An⸗ wendung; ſie ſind von der Geemindeeinkommen⸗ wendung; ſie ſind von der Gemeindeeinkommen⸗ Staatsſteuer befreit ſind. Deulſchlands licher Kern erſcheink. Wie Fichte vom Katheder, ſo hat er von der ſeit der 1807 in der Geſinnung Noch einmal wacht in Schopenhauer der alte wenn er ſchreibt, Aber beſtimmend für den Gang der inneren äußeren Geſchichte waren die Lehren wirts vom Lauchenſee. Aus einem Bericht der Straßburger Bürger⸗ Von der Endſtation der Gebweiler Talbahn, gebaut Bewegung. Oben auf dem Inng⸗ lige rote Hoſen, mit Eifer befliſſen, nächſten Tage kamen 14 Chaſſeurs 3 Pied, die mit Draufgängertum ins Haus kraten. Sie wollten zu eſſen und zu trinken haben. Bald waren ſie an den betroffenen Lauchenſeewirt geraten. Man wurde unverſchämt und brutal. Man drangſalierte den Wirt. Man zwang ihn zu unwürdigen Handlungen. Sie verlangten, daß er auf Frankreich ein Hoch ausbringe und ſein Glas auf den Sieg derfranzöſiſch⸗ruſſiſch⸗ ſerbiſch⸗montenegriniſch⸗engliſch⸗belgiſchen Ar⸗ meen leere. Zitternd ſtanden auf dem Flur und in den Ecken die Frauen des Hauſes umher. Da, in einer mehr als prekären Situation für den Lauchenſeewirt, klingelte das Telephon. Der Wirt glaubte am klügſten zu tun, ruhig klingen zu laſſen und gar nicht hinzutreten. Da faßten ihn auch ſchon roh eine Anzahl Sol⸗ datenfäuſte und ſchleppten ihn zum Apparat. Es kam ihnen ein, daß ein Telephon unter Umſtänden für ſie vecht nachteilig ſein möchte. „Avant tout, ne dites pas un mot, que nous sonmes arrivés jei!“(Vor allem verraten Sie kein Wort, daß wir hier oben angekommen ſind!) Und dabei ſetzte ſichihmeine Bajonett⸗ ſpitze auf die Bruſt. Unſer Lauchenſee⸗ wirt ſtand Höllenqualen aus. Tatſächlich wur⸗ den telephoniſch Erkundigungen ein⸗ geizogteen, ob Truppen hin aufge⸗ kommen wären. Und unter dem Zwang, der ihn mit dem Leben bedrohte, gab der Wirt eine ausweſchende Antwort ins Telephon, hinein, die von den ſcheinbar des Deutſchen gar nicht mächtigen Soldaten kaum richtig ver⸗ ſtanden wurde. Nach dieſem telephoniſchen Intermezzo ent⸗ Am bis in einer Stunde wiederzukommen und dann mit Patronen zu zahlen! Sie durchſtürm⸗ ten hierauf das Haus und wühlten die ganze Einrichtung durcheinander. Der Wirt wurde gezwungen, ſie zu verprovian⸗ tiere n, beſonders mit Rauchmaterial konn⸗ ten ſie ſich nicht genug verſehen. Hierauf legten ſie ihre Aexte an die Telegraphen⸗ ſtangen in der Umgebung. Aber keine der⸗ ſelben wich den kleinen Aexten. Da erkletterten ſie die Veranda des Hauſes und zerſchnitten die Telephondrähte.„Wehe Ihnen, wenn wir wiederkommen und Sie ſollten verſucht haben, die Leitung wiederherzuſtellen!“ Damit zogen ſie endgültig ab, und die bedrohten Wirtsleute atmeten auf.„Nun fort!“ war ihre Parole. „Keine Minute länger mehr unter dieſen Van⸗ dalen!“ Die Frauen zu Juß vorausſchickend, ſperrt und geſtattete nicht die Wagenfahrt, ver⸗ prach Kreiſcher, Nachricht von ſich zu geben. Die Frauen kamen bis nach Gebweiler hinab. Herr Kreiſcher hatte die dringendſten Beſorg⸗ niſſe vor ſeinem Abſtieg ins Tal noch nicht be⸗ endet, als die Hor de wieder erſchien, das wüſte Treiben in der Woh nung fortſetzte, den Wirt zwang, und Schränke, Schreibtiſche uſw. zu öffnen di ſie dann mit wildem Kriegsmute durchwühlten ten. Der Weg zwiſchen ſtetig drohend und höhnend geſchwungenen Baſonetten, führte Melkerburſchen ebenfalls mitgenommen und der fernten ſich die Chaſſeurs raſch, verſprachen, ganze Troß dann weitergetrieben wurde. Auf Ein kleines Zwiegeſpräch, das ein Landwehr⸗ mann mit einem wachhabenden Soldaten führte, Das Militäreinkommen der aktiven Militär⸗ denn die Bergſtraße war durch Verhaue ge⸗ vom Nachmiktag 4. Seite. General-Anzeiger.— gadiſche Neueſte Aachrichten.(Abendblatt) Dienstag, den 18. Auguſt 1914. Soweit ſonſtige Pflichtige infolge der Kriegs⸗ lage gezwungen ſind, um Stundun g oder Nachlaß der Steuer einzukommen, empfiehlt es ſich, die nötigen Anträge möglichſt frühzeitig bei der Steuereinnehmerei oder beim Finanz⸗ oder Hauptſteueramt anzubringen, damit die Mahnung und weitere Betreibung unterbleiben kann. Im übrigen darf erwartet werden, daß alle, die dagu in der Lage ſind, ihre Steuern re chtzeitig und oahne Mahnung bezahlen. Baftung der Reichs⸗poſtver⸗ waltung für Wertſendungen während des Xrieges. Die Landwirtſchaftliche Zentral⸗Darlehenskaſſe für Deutſchland in Berlin hat ihren Vereinen und Genoſſenſchaften durch Rundſchreiben mitgeteilt, daß die Poſtverwaltung infolge des Kriegszuſtan⸗ des es abgelehnt habe, für Wertſendungen zu haften. Dieſe Behauptung, die geeignet iſt, in weite Kreiſe unſerer Bevölkerung Beunruhigung hineinzutragen, entbehrt jeder Begrün⸗ dung. * Beſchleunigte Vorprüfungen an der Techniſchen Hochſchule in Karlscuhe. Studierende, die als Kriegsfreiwillige zum Hee⸗ lesdienſt einberufen ſind, können am nächſten Donnerstag, den 20. Auguſt, eventuell auch Frei⸗ lag oder Samstag, eine„beſchleuni gie Por⸗ prüfung“ an der Techniſchen Hochſchule able⸗ gen, falls die vorgeſchriebenen Studienzeichaun⸗ gen bis ſpäteſtens Mittwoch, den 19. Auguſt, auf dem Sekretariat der Hochſchule cbgeliefert wer⸗ den. Studierende, die ſich als Kriegsfreiwillige zwar angemeldet haben, beim Heere aber Zurzeit nioch nicht angenommen find, können auf Wunſch Unter den gleichen Vorausſetzungen an der be⸗ ſchleunigten Vorprüfung teilnehmen. Ein Zeugnis über die beſchleunigte Vorprüfung wird dieſen Herren aber erſt ausgeſtellt, wenn ſie wirklich zum Heeresdienſt eingeſtellt ſind; wo dies nicht der Fall iſt, beſchließt die Prüfungskommiſſion, ob die Prü⸗ fung ſpäter ordnungsgemäß zu wiederholen iſt. Studierenden, die infolge des Kriegsdienſtes ver⸗ ſpätet zur Diplomprilfung gelangen, wird hieraus im weiteren Studium und insbeſondeve bei der Zulaſſung zur Diplomprüfung ein Nachteil nicht erwachſen. + * Vom badiſchen Noten Kreuz. Rk. Karlsruhe, 16. Aug. In der Sitzung am Sonntag wurde von ſachverſtän⸗ erſten Lazarettzuges und bei der Ver⸗ hringung von gegen 40 Verwundeten in das ſtädt. Krankenhaus die getroffenen Einrich⸗ tungen an der Empfangsſtation uſw. ſich bewährt haben. Auch die Fahrradbahren, mit⸗ tels derer die Verwundeten von der Halteſtelle der Straßenbahn beim Tor des ſtüdtiſchen Krankenhauſes über den weiten Hof in die 1 9 92 Klinik verbracht wurden, haben vor⸗ zügliche Dienſte geleiſtet. Einige der Kranken wuürden mittels dieſer Wägelchen vom alten Bahnhof durch die ganze Stadt zum Kranken⸗ baus befördert. Am Samstag abend 8 Uhr 1 Min. kam ein durchfahrender Zug mit 512 Berwundeten, darunter 73 Franzoſen, am Hauptbahnhof an und verweilte bis 9 Uhr, um dann weiter zu fahren. Die Haltezeit wurde benutzt, um den Reiſenden Speiſe und Trank zu gewähren. Obwohl man auf eine ſo große Zahl nicht geſaßt war, brachte es der ahnhofwirt Stelzer, der ſich überhaupt als eine ſtarke Stütze der Verpflegung am Bahnhof erwieſen hat, in der kurzen Zeit fertig, 550 Schinkenbrote zu liefern. Dazu bemerken wir, daß Stelzer die erſten hundert Schinkenbrötchen hei jedem Transport nicht berechnet. Auch das Schloßhotel und der Reichshof haben ihre guten Dienſte angeboten. Am Sonntag morgen 7 Uhr kamen 50 Schwerverwun⸗ dete hier durch, darunter 4 Offiziere. Sie juhren weiter an ihren Beſtimmungsort, um in den Lazaretten untergebracht zu werden, Aus⸗ kunft über in Feindesland befindliche Gefangene und Verwundete erteilt das Internatio⸗ nale Auskunftsbureau in Genf, das für Kriegsfälle beſonders errichtet wird und die Erkundigungen auf dem Wege über neutrale Länder einzieht, um ſie den Nachfragenden ebenſo mitzuteilen. Als Beiſpiele tüchtiger Arbeit im Dienſte des Bad. Frauenvereins für das Rote Kreuz ſeien hervorgehoben: In Dietlingen hat es keine Als hät⸗ Lauchenſeewirtes gab des Rückſichtnahme durch die Chaſſeurs. ten ſie einen Sieg und eine wundervolle Ge⸗ fangennahme mit dieſen friedfertigen Bergbe⸗ Wohnern gemacht, ſtürmten ſie vorwärts, dem Tempo der Gefangenen durch Kolbenſtöße nach⸗ das Alte* helfſend. Die Reiſe endigte oben auf dem fungfernkopf im Lager der Franzoſen. Auf gcher Erde liegend, brachten die Gefangenen die Nacht zu, mit Brot und Sardinen verpflegt. Man nahm ihnen alles weg, was ſie beſaßen: Uhr, Brieftaſche, Geldbeutel, ſogar den Zwicker Lauchenſeewirtes und trieb ſie dann nach Früth. Ein Verhör, welches man mit dem Jauchenſeewirt anſtellte, hatte ein überraſchen⸗ nis: er wurde der Spionage bezich⸗ digt und auf Grund des Schreibens an das Miniſterium von Glſaß⸗Lothrin⸗ 0 welches man bei ihm vorfand(er wollte das auchen der Franzoſen auf dem Jung⸗ fernkopf berichten), weitertransvortiert, nach in fran zoſen hatten ſich diger Seite feſtgeſtellt, daß bei der Ankunft des( der Frauenverein für 100 Mk. Wolle gekauft und ſtrickt Strümpfe. Außerdem hat er 30 M. bar an das Rote Kreuz geſchickt, Im Oberland, Haltingen, Friedlingen, Leopolds⸗ höhe wurden 3 Lazarette mit zuſ. 140 Betten aus Privatmitteln hergeſtellt. Die Verpfle⸗ gungsſtation Haltingen und Leopoldshöhe wird durch 60 Helferinnen verſehen; die Mittel wur⸗ den durch Sammlung aufgebracht. Die Vor⸗ ſitzende, die darüber ſchriftlich? ericht erſtattet, meldet gauz be en am Schluß:„Leider könne ſie dieſe Woche nur ganz wenig perſönlich tun, da ſie das Unglück hatte, zu fallen und den Arm zu brechen“. Weiter ſpricht ſie nicht über ihren Unfall, durch den ſie ſich in der Ar⸗ beit nicht unterbrechen läßt. Und das ſind die wahxren deutſchen Frauen, nicht die Mode⸗ püppchen, man muß ſich hüten, den Opfermut zu verkennen oder gar noch mit Undank 3zu lohnen. An 54 Orten in Baden ſind jetzt Reſervelazarette in Ausſicht genommen, die aber noch nicht alle fertig ſind. Man muß Unterſcheiden die von der Militärverwal⸗ tung errichteten(Reſervelazarette) und die vom Roten Kreuz errichteten(Vereinslazarette), den: Reſervelazarette: 1. Garniſons⸗Lazarett, 2. Baugewerkſchule, 3. Gewerbeſchule(Süd⸗ flügel), 4. Kunſtgewerbeſchule, 5. GEewerbeſchule (Nordflügel), 6. Leſſingſchule, 7. Seuchen⸗ lazarett beim ſtädt. Krankenhaus. Vereins⸗ lazarette: 1. Luiſenſchule, 2. Luiſenhaus, 3. Palais Prinz Karl, 4. Städt. Krankenhaus, 5. Ludwig⸗Wilhelm⸗Krankenhaus, 6. Altes und neues Vinzentiushaus, 7. Diakoniſſenhaus, 8. Iſraelitiſches Krankenhaus, 9. Villa Dr. Blech⸗ ſchmidt. Insgeſamt haben dieſe Lazarelte etwa 2000 Betten. Nur die Reſerve⸗ und Vereins⸗ lazavette haben das Recht, die Flagge des Roten Kreuz zu führen, Privatlazarette nur, wenn es ihnen ausdrücklich geſtattet iſt, d. h. wenn ſte als Vereinslazarette anerkannt ſind. Der Fürſt von Fürſtenberg hat ſein in Karlsruhe gelegenes Schloß als Lazarett ange⸗ boten. Ein in der Sommerfriſche in Gernsbach weilender holländiſcher Gelehrter und For⸗ ſchungsreiſender, Prof. Dr. Kohlbrugge aus Utrecht, ſendet dem Roten Kreuz eine Dar⸗ ſtellung, wie Matrazen mit Moos hergeſtellt werden können. Zugleich erbietet er ſich zur Hilfeleiſtung bei dem in Gernsbach vorge⸗ ſehenen Reſervelazarett. Das Anerbieten wurde mit großem Dank angenommen, die Aus⸗ führung der örtlichen Organiſation überlaſſen. Bei dieſem Anlaß erfolgte eine lebhafte Aner⸗ kennung der liebevollen Aufnahme, die unſere deutſchen Flüchtlinge aus Belgien in Hol⸗ and gefunden haben. Das Publikum wird aufgefordert, den Holländern überall beſon⸗ ders freundlich zu begegnen, da ihr Land ſich ſtreng neutral hält und uns wohlgeſinnt iſt. — Aus Staot und Land. Mannheim, 18. Auguſt. Erfindung. Herr Aug. Florſchütz, Q 5, 12, erſucht uns um die Mitteilung, daß er einen klei⸗ nen Apparat erfunden hat für unſer deutſches In⸗ fanterie⸗Gewehr. Der Apparat hat den Zweck, ein⸗ mal das Zielen zu erleichtern und zum andern, daß nicht ein eingiger Mann das Korn verklem⸗ men kann. Der Herſtellungspreis des Appaortes kommt auf 30—40 Pf. Polizeibericht vom 18. Auguſt. Unfall. Auf dem Bahnhof der Oberrhein. Eiſenbahngeſellſchaft in Käfertal wurde geſtern nachmitag etwa.15 Uhr ein 33 Jahre alter berh. Schaffner von Viernheim, während er auf dem Trittbrett einer im Gang befind⸗ lichen Lokomotive ſtand, von einem im Neben⸗ geleiſe ſtehenden Eiſenbahnwagen erfaßt und heruntergeriſſen. Er trug eine Quetſchun 9 des rechten Unterſchenkels und der linken Ferſe davon. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde er mit dem Sanitätsautomobil in das Allg, Krankenhaus hierher verbracht. Leichenländung. Am 29. Juli 1914 wurde in Frankfurt aus dem Main, unterhalb des eiſernen Steges, ein neugeborenes Kind männlichen Geſchlechts als Leiche geländet. Die Kindsleiche war in ein ſchwarzes Wachstuch eingewickelt. An den Un⸗ terſchenkeln der Leiche fanden ſich Spuren von die den Deutſchen, den im ganzen Hberlande wohlbekannten Lauchenſeewirt, in ihr Orksge⸗ wahrſam einſperren ließ und den franzöſi⸗ ſchen Truppen das Ehrenwort gab, den Gefangenen, der als Spion zu behandeln ſei, ſorgſam zu hüten. Eine eigenartige Lage für den Lauchenſeewirt, der von den vergitter⸗ ten Fenſtern des Arreſtes aus Schlachtenbumm⸗ ler wurde, die Beſchießung der franzöſiſchen Aerxoplane mit anſah und bald freudig bewegt den bekannten fluchtartigen Rückzug der Franzoſen beobachtete, während auf der Straße die Retter die deutſchen Truppen, vorrückten. Zunächſt war es eine Patrouille, die unſer Gefangener aus Leibes⸗ kräften anrief und die auch herankam, auf die Anweiſung des Pompiers, des Feuerwehrman⸗ nes aber, der unten Wache ſtand, keine weitere Anteilnahme bewies, denn es paſſierte unſerem vaterländiſchen Lauchenſeewirt, daß ihn der deutſche Feuerwehrmann als Spion bezeichnete. Bald nach dieſer Epiſode rückte eine Kompagnie deutſcher Truppen ins Städt⸗ chen, die der Lauchenſeewirt wieder mit aller Lungenkraft anrief. Der Zufall wollte, daß der Pe der Kompagnie der Herr K. war, ein perſönlich guter Bekannter des Papa Krei⸗ ſcher, der den Lauchenſeewirt lachend aus ſeiner Lage befreite, in welche ihn die„lieben Fran⸗ Verbrennung. Die gerichtsärztliche Unterſuch⸗ ung hat ergeben, daß das Kind gelebt hat. Um ſachdienliche Mitteilung an die Schutzmann⸗ ſchaft wird gebeten. 6 77 5* 228 Letzte Reldungen. Ein neuer Erſulg auf dem öſtlichen Kriegs⸗ ſchauplatz. W..B. Berlin, 18. Aug. Mlawa ſüdlich von Soldau iſt von den deutſchen Trup⸗ pen beſetzt worden. Die belgiſchen Greuel. WITB. Berlin, 18. Aug. Der Stellver⸗ treter des Reichskanzlers, Staatsſekretär Dr. Delbrück, erläßt folgenden Aufruf: Durch die deutſche Preſſe gehen zahlreiche Nachrichten über Gewalttaten, denen unſere Landsleute an Leben, Leib und Gut in den erſten Tagen des Auguſts ausgeſetzt waren. Das öffentliche In⸗ tereſſe erfordert es, daß amtlich feſtgeſtellt wird, in wieweit dieſe Nachrichten auf Wahrheit be⸗ ruhen. Es geht daher hiermit an alle diejenigen, welche aus eigener Wahrnehmung Mißhand⸗ lungen oder Grauſamkeiten der belgiſchen Be⸗ völlerung und Behörden gegen deutſche Reichs⸗ angehörige oder Angriffe auf ihr Eigentum bezeugen können, die Aufforderung, ihre Wahr⸗ nehmungen bei der Polizeibehörde ihres Aufent⸗ haltsortes zu Protokoll zu geben. Die Landes⸗ regierungen ſind erſucht worden, die Ortsbe⸗ hörden mit der Entgegennahme von Bekun⸗ dung zu beauftragen und die Protokolle an das Reichsamt des Innern gelangen zu laſſen. Von der patriotiſchen Geſinnung und der Wahrheits⸗ liebe des deutſchen Volkes wird erwartet, daß alle dieſenigen, aber auch nur diejenigen, die weſentliche Mitteilungen aus eige⸗ ner Wahrnehmung zu machen, oder zu⸗ verläſſige Nachrichten erhalten haben, der Auf⸗ forderung bereitwilligſt zu folgen. Erleichterung des Bezugs von Arzneimitteln. WTB. Berlin, 18. Aug. Es wird mehrfach die Klage geführt, daß die rechtzeikige und hin⸗ reichende Verſorgung von Krankenanſtalten und Apotheken mit Morphium, Kokain und einigen an⸗ deren wichtigen Arzneimitteln in der letzten Zeit auf Schwierigkeiten geſtoßen iſt, weil diefe Stoffe im Handel vorübergehend nicht oder nur 8 U außerordentlich erhöhten Preiſen zu exlangen waren. Von anderer Seite verlautet, daß noch größere Vorräte des für die Verwunde⸗ tenpflege ſo notwendigen Morphiums in ſchwei⸗ zeriſchen Fabriken und Handelsniederlagen vor⸗ handen ſeien. Der Miniſter des Innern hat die erforderlichen Schritte getan, um den Bezug van Arzneimitteln in Poſtpaketen nach Möglichkeit zu erleichtern und auich die unverzögerte Durchführung derartiger Sendungen in die Wege zu leiten. Die Apotheben⸗ vorſtände werden auf dieſe Bezugsgelegenheit aus⸗ brücklich hingewieſen. Verbringung von Elſäſſern nach Mittelbeutſch⸗ land. * Halle, 18. Aug.(Pr.⸗Tel.) Die Re⸗ gierung kündigt an, daß 10 000 Elfäſſer, Männer, Frauen und Kinder, welche in Straß⸗ burg und Umgebung aus militäriſchen Rück⸗ ſichten ausquartiert werden, in den nächſten Tagen in der Provinz Sachſen untergebracht werden ſollen. Die Regierung bittet, ſte gaſt⸗ freundlich aufzunehmen, da es ſich um kreue deutſche Untertanen han⸗ delt. Kaſſer Franz Joſefs Geburtstag. JBerlin, 18. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Der Geburtstag Kaiſer Franz Joſefs wird heute in Berlin mit beſonderer Herzlichkeit gefejert. In vielen Straßen Berlins ſieht man heute zu Ehren des Tages Fahnen in den öſterreichiſchen Farben wehen und der Gottesdienſt in der Hedwigslirche hat viele Hunderte zum Gebet verſammelt. Viele Unzählige verſuchten vergebens Einlaß in dieſe bis auf das letzte Plätzchen gefüllte Kirche und mußten ſich begnügen, auf den Treppen ringsum an der Feier teilgunehmen. Schon um 9211 Uhr hatten die Angehörigen der öſterreich⸗ungariſchen Kolonie alle Bankreihen beſetzt und bald darauf kamen auch die erſten Vertreter der Behörden. Unter anderem ſanden ſich ein als Bertreter des Kaiſers der General und Ober⸗ kommandierender in den Marken, als Vertreter der Kaiſerin die Oberhofmeiſterin Gräfin Brack⸗ dorff, ferner Miniſter Beſeler, Giſenbahnminiſter von Breitenbach, Reichsſchatzſekretär Kühn, in Ver⸗ tretung des auswärtigen Amtes Unterſtaatsſekre⸗ tär Zimmermann. Die Vertreter der Behörden wurden in der Kirche von dem öſterreich⸗ungari⸗ ſchen Batſchafter, der, wie bekannt, bereits in den nächſten Tagen von ſeinem Poſten ſcheidet und wohl zum letzten Male in Berlin amtliche Funk⸗ tion ausübt, begrüßt und von den Mitgliedern der Botſchaft zu den Plätzen geleitet. Das feierliche Hochamt wurde zelebriert von Prälat Dr. Kleineidam, unterſtützt bon mehreren Geiſtlichen. Ein Telegramm des Kaiſers Franz Joſef an den Fürſten Bülow. ..B. Wien, 18. Aug. Kaiſer Franz Joſef hat aus Schönbrunn an Fürſt Bernhard von Bülow folgendes Telegramm gerichtet: Mit wärmſtem Empfinden und Bedauern ver⸗ nehme ich, das Ableben des Generalmajors Rarl Ullrich von Bülow, ihres auf dem Felde der Ehre gefallenen Bruders, und drängt es mich, Sie, lieber Fürſt, zu verſichern, daß ich Ihren 9 zöschen“ gehracht. Schmerz über dieſen herben Verluſt aus ganzem erhebende Bewußtſein Troſt gewähren, daß der Verewigte für eins eben ſo große als gerechte Sache den Heldentod geſtorben iſt und daß ſein Andenken nicht nur von der muhmrveichen deut⸗ ſchen Armee, ſondern auch von mir ſtets in Danl⸗ barkeit hoch gehalten wird, da ich Gelegemkeit hatte, den Dahingeſchiedenen während ſeiner langjährigen hieſigen Verwendung perſönlich kennen und in beſonderem Maße ſchätzen zu lernen. Franz Joſef. Völkerrechtsbruch durch die Ruſſen. ter auch mehrere, die Kohlen und Güter nach Kowno gebracht hatten. Als die polftiſche Lage bedrohlich wurde, wollten die Schiffer am 29. Juli Kowno ohne Ladung verlaſſen, wurden aher durch Zureden davon abgehalten. Alz jedoch am 30. Juli in Kowno die ruſſiſche Mohil⸗ machung in vollem Gange war, ließen ſie ſich nicht mehr halten. Einige wenige Kähne, die außerhalb der Stadt lagen, konnten ſtromaßh entkommen, die anderen wurden am 31, Juſt von Militär beſetzt, und es wurde den Schif⸗ fern eröffnet, daß ſie nicht mehr abfahren dürf⸗ ten, ſondern die Kähne ſofort zu verlaſſen hätten. Eine Vorſtellung des Konſuls, daß dies Völker⸗ rechtsbruch ſei, blieb unbeachtet. Schließlich wur⸗ den die Schiffer mit Gewalk von den Kähnen ver⸗ trieben. Vollſtändig mittellos, teilweiſe noch un⸗ genügend bekleidet, erreichten ſie die Heimat, Slatin⸗Paſcha. JBerlin, 18. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Trieſt wird gemeldet: General R. Baron Slatin⸗Paſcha hat infolge der Kriegs⸗ erklärung Englands an Oeſterreich ſeine Stelle als Generalinſpekteur des Sudans niedergelegt. Slatin befand ſich auf dem Wege nach Aegypten, als ihn die Nachricht von der Kriegserklärung erreichte. Er kehrte nach Oeſterreich zurück und ſtellte ſich ſeinem Vaterlande zur Verfügung. Slatin hat eine höchſt romantiſche Karviene zu⸗ rlickgelegt. Der junge Oeſterreicher reſſte im Sudan als Kaufmann. Als der große Mahdi⸗ auſſtand ausbrach geriet er in die Gefangenſchuft der Mahdis. Auf abenteuerliche Weiſe glütckle es ihm zu entkommen. Er trat danz in engliſche Dienſte ein, organiſierte die Verwaltung des Sudan und erreichte ſchließlich den Rang eines Generalinſpekteurs Ein Seegefecht in der Adrig. Rom, 18. Aug.(Frankf. Ztg.) Am 16. Auguſt traſen ſich Aufklärungsſchiffe der ſpan⸗ zöſiſch⸗engliſchen Flotte mit den Oeſterreichern zwiſchen Kunta Gaſtro und Antivari Der Kampf, bei dem angeblich das Linienſchif „Zrinyi“ geſunken ſein ſoll, dauerte w Eine deutſchfreundliche Kundgebung in Stambul. Konſtantinopel, 18. Aug.(Fvankf, Zig) Am Samstag hatte in Stambul in Theater Millet eine große deutſchfreundliche Kundgebung ſtattgefunden. Ein Abgeordneter von Smyrna ſprach über die kultuvelle Kraft der deutſchen Nation, die diejenige anderer Völker, namentlich der Franzoſen und Engländer weit Übertreffe. Er forderte das ottomaniſche Volk auf, ſichan die Seite Deutſchlands zuſtellen. Der Redner ſprach dann von dem Ankauf des deutſchen Kreuzers„Göben“ durch die Türkei und ſchloß ſeine Rede mit der be⸗ geiſtert aufgenommenen Erklärung: „Bald wird der Halbmond in neuem Glanz erſtrahlenl!“ * Karlsruhe, 17. Aug. Das ſoebe Baden(Nr. XLV) enthält eine Bekanntgabe des Miniſteriums des Innern über den Schut der Feldtelegraphen und Fern, ſprechleitungen. ch wird wes⸗ Feldtelegraphen oder Fernſppechleitungen be⸗ ſchädigt erſchoſſen. Wer die Belannt machung abreißt, ſchwer beſtraft. Wild der Täter nicht ergriffen, ſo weten die ſtrengſten Maßnahmen gegen die Gemeinden ein, auf deren 1 die Beſchädigung vorgenommen wor⸗ m iſt. Stuttgart, 18. Sne läufigen Zuſammenſtellu t die lung fk das Rote 14—— in Groß⸗Stuttgart. dis am borigen Samstag vorgenommen wurde, über M. 106 000 ergeben. Berlin, 18. Aug.(Von unſ. Birl. Bur.) Es wird wiederholt darcuif Nr daß nach Oeſterreich keine verſchloſ⸗ ſenen Briefe beſtellt werden. ..B. Budapeſt, 18. Aug. An der Spitze des Amtsblattes erſcheint heute ein aller⸗ höchſter Beſehl, in dem angeordnet wird, daß die ungariſche Honvedtruppe und dah Landſturm während der ganzen Dauer den Mobiliſierung im Bedarfsfall auch außer 725 balb der Landesgrenzen verpende erſchienene Geſetzes- und Verordnungsblatt fülr drdeer * X ieeeeeeeeee Die Landuirtsehaft Urdel dder Kriegszustamd. Von Oekonomierat KRuhn- Ladenburg. Schwere Zeiten sind über unser Vaterland hereingebrochen, große Anforderungen werden an die Leistung jedes Einzelnen gestellt. Fast jeder häuerlicher Betrieb ist seiner Pferde und seiner besten Handarbeitskräfte beraubt und viele Land- wirte glaubten, unter der Wucht der Verhältnisse und angesichts der zu bewältigenden Rlesenarbeit der Erute erliegen zu müssen. Trotzdem ist es gelungen, durch Zusammenarbeiten, durch Verwen⸗ dung von Ochsen und Kühen als Spanntiere, die Ernte nach Hause zu bringen und ist damit eine wWichtige, volkswirtschaffliche Aufgabe in diesen bitteren Zeiten pronpt erledigt worden. Wir haben eine befriedigende Ernte in tadelloser Quali- lüt für unsere Vollesernährung bereitstehen. Nun handelt es sich um die Bestellung der Wintersaaten auf den abgeernteten Fel- dern. Da fehlt es hauptsächlich an Pferdegespan- gen. Einzene Landwirte mußten alle Pferde ab- geben; kaufen kann man Pferde nur in geringer Ware und zu hohen Preisen. Ochsen sind auch last nicht zu haben und Kühe sind zum geringsten Teil an die Spannarbeit gewöhnt. Da kann man nur durch gegenseitiges sich Aushelfen Wandel schaſfen; auch sollen die Gemeinden angewiesen werden, die nötigsten Bestellumgsarbeiten event. auf Kosten der Beteiligten ausführen. Es muß vermieden werden, daß eine Verminderung des Aubaues der wicltigsten Kulturgewächse eintritt, sonst Wäre bei längerer Dauer des Krieges die Volksemährung in hohem Grade erschwert. Es ist Pflicht eines jeden Landwirts, trotz der damit verbundenen Miühen und Schwie- rigteiten, kein Feld brachliegen zu las- gen. Was nicht an Gelinde für Einsaat von Win- ſerweizen, Roggen und Spelz Verwendung findet, sollte mit Weißrüben, Vicken, Erbsen, weißen Seuf, Raps ete, eingesät werden, damit Futter genug da ist für die Zwecke der Fleischproduktion. Man ſergesse nicht, daß die Preise für alle landwirt- schaftlichen Erzeugnisse im Steigen begriffen sind und in Kriegszeitenstetseinen hohen Stand behalten. Man verkaufe also jetzt weller Külber noch wertvolle Zuchttiere, sondern Aele alle jungen Tiere, besonders die gegenwärtig nach billigen Ferkel auf und füttere sie Hauptsäch⸗ lien mit Nlee, Rüben und Abfallstoffen. Kartoffel und Getreide müssen für den Menschen veserviert bleiben. Da Gerstenernte reichlich ausgefallen und Brauereien ihre Betriebe einschrünken wer⸗ den, wird Gerste wohl viefach zur Verfütterung gelangen können. Hafer dürfte wohl völlig durch die Proyiantämter in Anspruch genommen werden; ebenso der größere Teil der Brotfrüchte. Die Hlerbstgrünfutterpflanzen können, soweit sie nieht grün verküttert, in Gruben eingestampſt und da- durch für die Winterkütterung konserviert werden. Hauptsache ist also, viel Futter jetzt noch auszu- Slen, dasselbe einzusäuern, alles Jungvieh zu be- dalken und mit natürlichen Futtermitteln großzu- klehen, Heu und Stroh sind reichlick vorhanden; gagegen wird Kraftfutter teuer werden, s0o daß Mielkach auf dessen Verwendung verzichtet wer⸗ den muß. Die Einfuhr der Kraftfuttermittel, auf welche die deutsche Landwirtschaft in ruhigen Keilen in hohem Grade angewiesen ist, dürfte für die nächsten Monate nur noch in ganz beschränk⸗ em Umfange möglich sein. Ferner möchten wir die Landwirte darauf hin- weisen, daß mit Bezug auf das Reichsgesetz vom 4 August 1914 die Hôchstpreise für Getreidearten, Kartoffeln und Schlachttiere durch die Bezirks- ammter festgestellt und in allernächster Zeit bekannt Segeben werden. Ueber diese hinaus darf beim Verkauf nicht gegangen werden. Die Landurirte kann man zwingen, ihre Vorräte an Getreide und Kartoſſeln, soweit dieselben den eigenen Bedarf Ubersteigen, zu den amtlich festgesetzten Preisen zu verkaufen, um eben Stockungen in der Versor- Sung unseres Volkes nut Nahrungsmitteln zu ver- meiden und die Konsumenten vor allzu hohen Lebensmittelpreisen zu schittzen. Da wir überall Ein- und Verkaufsge⸗ neossenschaften haben, empfiehlt es sich, alsbald nach Drusch des Getreides, Muster an das Jetreidebureau Mannheim zu senden, ddae die Verkaufsvermittelung von Getreide, Kar- toißel und Gemüse an die Militärverwaltung in die Hand nehmen wird. Ebenso können unsere Ge- nossenschaften alles im Ort befindliche, dem Ver- daul ausgesetzte Sehlachtyien unter Angabe von Nopfzahl und Lebendgewicht dem Proviant- amte Mannkeim anbieten, um einen mög⸗ liehst raschen Absatz ohne Zwischenandel zu den dekanntgegebenen Höchstpreisen zu ermöglichen. Die Tätigkeit unserer Genossenschaften muß unbe⸗ düngt aufrecht erhallen bleiben. Wo es an Handarbeitskräften fehlt, Wende man sich an die öffemtfiehen Arheitsnach- Weisstellen in Weinheim, Manneim und Heidel- berg. Wenn wir von dort auch keine geübten Ar- Aite erhalten, s0 können win mit denselben n doch das Nötigsſe fertig bringen, wenn au Ge⸗ duld und Langmut für uns auf eine harte Probe Zestellt wird. In außergewöhnlicher Zeit sind auch außerge- Wöhnliche Mittel am Platz. Die Landwirtschaft ist in kriegerischen Zeiten, sofern nur der Feind außer Land bleibt, nicht am schlechtesten daran; denn die landwirtschaftlichen Produkte sind stark begehrt und gut bezahlt. Wenn wir zusammenhal- ten, einig sind und zielbewußt mit Geduld und Ausdauer unsere Pflicht erfüllen, brauchen wir nicht zu verzagen. Seien wir uns bewußt, daß an unserer Arbeit, durch welche unser Volk vor Teuerung und Not geschützt wird, ungeheuer viel gelegen ist. Darum seien wir verständig, beharrlich und unverzagt und es wird uns gelin- gen, der genannten großen Aufgabe gerecht zu werden. Sebamarkt, Bamk- ume Börsen. Sd, Stand der Badlisshen Bank am 15. August. 9 gagen dſe dgen die 1918 Vorwocbe Aktiva ein Bark) 118 dergegne 7 592 653-+ 1 005 fgh Netall-Bestand. 6 192 726 3726 4600— 5190 5 1694 830 94 610 2— Wechselbastand. 156 763 082 519 073 21 277 525 + 481 59⁵ 11 5 kombarddarlehen. 9516 885—616 875 Effektenbestanetd. 577 660— 11743 Sonstige Axtlva 447032( 694. 784— 2 7380 4237 044 + 228 154 PassIVa. 9800 000(unver,] Gruadkapltall 9000 900(usver.) 2259 000(unver,) Bessrvefends 2250 000 unver.) 17 824 800.1 376 700 Rotenumleuf 18 546 200 + 114 700 17854 945 + 370 013 depositen 11 883 660—1212 447 1327 811, 49 193 Sonsiige Passſsva 847115 + 14864 Aumcech Hamburg verschiebt die Ultimo⸗ regulierung. Nachdem Berlin und Frankfurt die Ultimoregu- lierung auf Ende September verschoben haben, wird auch von unserem drittgrößten Börsenplatz Hamburg dieselbe Maßregel gemeldet. Ferner beabsichtigt man daselbst, feste Zinssätze von 5½ Progzent im Kredit und 6% im Debet einzufüthren. HNandei und industrie. Kieg und klonventionsbestimmungen. Es ist eine bekannte Tatsache, daß die Interes- Sentenverbände in unserem Wirtschaftsleben immer mehr an Einfluß gewinnen und daß einzelne s0 gut wie nichts mehr zu sagen haben. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit innerchalb der einzelnen Erwerbsgruppen wird damit mächtig gesteigert, andererseits fällt es aber noch immer schwerer, einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Iuto- ressen der Verbände selbst zu finden. Man hat den Weg der Ronventionen beschritten, die nur alle wiehtigen Fragen für eine bestimmie Zeit hinaus regeln sollen. Wenn sich aber, wie jetzt durch den Kriegsausbruch, die Voraussetzungen ündern, unter denen die Konvention abgeschlossen war, dann kann es nicht ausbleiben, daß eine Person auf ihre Bestimmungen manelle Hlärten ein⸗ schließt. dder an der Textilindustrie interessilerten Verbände vom 12, d. Mts. in Berlin statigefunden zu haben. Statt einen Ausgleich zwischen den Interessen der Lieferanten und Abnehmer zu suchen, stellten sich, wie wir der Zeitschrift fün Waren- und Kauf⸗ häuser entnehmen, einzelne Lieferantenverbände aut den krassen Rechtsstandpunkt. Verband Sächsiseh Thüringischer Webereien die Meinung, daß alle Aufträge restlos abzunehmen und Zahlungen, entspreehend den Verbandsbedinguggen, unbedingt innezuhal⸗ ten sind. Gegen einen Vorschlag, die Konventions- bestimmungen soweit außer Kraft zu setzen, daß die Lieferanſen den Abnehmern den Verhältnissen entsprechend entgegenkommen könnten, wurde sei⸗ tens eines Konventlonsgründers lebhafter Widen- spruch erhoben. Enigegenkommen könne„nur im Rahmen der Kkonventiensbestim- mungen“ gewährt werden. Deinnack scheint in den Kreisen den Textilindu- strie der Gedanke noch nicht allgemein verbreitet zu sein, daß wir alle unter den gegenwärtigen Umständen Opler hringen müssen, Wie die schon genannte Quelle zutreflend ausführt, ist die Liefe⸗ rungsfrage heuie ichts anderes, als eine Zahlungs- krage, und wenn auch niemand an eine Aunebung der Abnahmeverpflichlungen denkt, so sollten die Leferanten doch in ihrem eigenen Interesse mit den Lieferungen zurückhalten, da die Abnehmer sonst beim besten Willen nicht zahlen kösnen. Zuckererzeugung und Inlandsverkehr vait Zmeker. Im Monat ſuli d. Js. wurden in den Zucker⸗ fabhriken des deutschen Zollgebietes verxrarbei- tet: 1571 712 dæ Rohzucker, 9 568 dz Ver- brauchszucker und 160 905 dz Zuckerabläufe. Ge- wWonn en wurden im genannten Zeitraum: 10 749 Doppelzentner Rohzucker, 1 353 34l dz Ver⸗ brauchszucker(darunter 209 634 dz Kristallzucker und 358 788 dz granulierter Zucker), 2183 dz Speisesirup und 230 661 dz andere Abläufe. In der Zeit vom 1, September 1913 bis 31. Juli 1914 betrug die gesamte Herstellung in Rolzucker berechnet 27 041 74 dz gegen 26 892 070 dz in 1912.13. Es sind dazu verar- beitet worden: 169 88 728(166 422 370) dz rohe Rüben, 17 311.093(16 936 208) dz Rahzucker, 131 320(227 190) dz Verbrauchszucker, 2101 300 General-Anzeiger.— Jadiſche Neueſte Aachrichten.(Abendblatt) DpDpDrrrrrrrrrr Das scheint nun leider in einer Sitzung Ha So vertrat der eeerreeeeeeeee ——— (1961 230) dz Zuckerabläuie. Gewonnen wur- den: 24 210858(24 479 830) dz Rohzucker, 18 258 687(17 640 801) dz Verbrauchszucker (darunter 3 734 901 bezw. 3 231 072 dz Kristall- zucker und 3 904 080 bezw. 3 358 736 dz granulier- ter Zucker), 26 027(36 487) dz Speisesirup und 5 207 434(5 081 271) dz andere Abläufe. In den freien Verkehr des Zollgebietes wurden im Juli gesetzt— gegen Entriehtung der Zuekersteuer— 1540 dz Rohzucker, 1 600 563 dz andere kristallisierte sowie flüssige Zucker und 2 601 dz Zuckerabläufe. Steuer- frei wurden dem Verkehr übergeben: 4060 dz feste Zucker, 226 928 dz unvergällte und 1 436 dz vergällte Zuckerabläuie. Neue Aktiengesellschaft in der Metallindustrie. r. Unter Mitwirkung der Dortmunder Filiale des Barmer Bankyereins, der auch im Aufsichtsrat verireten ist, wurde unter der Firma: Messing- Werk Aktiengesellscehaft Unna eine neue Aktiengesellschaft gegründet. Das Aktien- kapital beträgt vorläufig 500 000 Mark. Gegen⸗ stand des Unternehmens ist die Herstellung und der Vertrieb von Metallwaren aller Art, sowie die Beteiligung an gieichen oder ähnlichen Unter⸗ nehmungen. Warenmörkte. Mannhenner Froduktenbörse. Mannheim, 18. August. Die Notierungen verstehen sich, wenn nicht anders bemerkt, für Lokoware gegen sofortige Kasse, per 100 kg in Reichemark bahnfrei Mannheim. 18. 17. Welzen, inländ. neuer per August 25—26 24.50-25.50 ausländisoher 29—30 28.—29 Roggen, hlerländischer, per August 23.50.24.— 23.38.50 per Sept. 22.50-24.— 22.50—28. Braugerste—— Futtergerste 21.50 21.— Hafer, aſter 26—27 26.— 5 neuer, per August-Sopt. 22.50 22.5⁰ Haſs, mit Sack 2150 1 Welzenmehl No. 00 43.— 43.— 5. 42— 2 93.— 40.— 5 37.— 37— 3 5— 33.— [Roggenmeh fo, 0 37.5⁰0 37.50 1 35.50 35.50 Tendenz ruhig. Rerliner Getreidemarkt. SERlIN, 18,. August 1914. 18 17. Welzen: Eoko—— 218-220 Roggen: 189 1889 Hafer; alter, feiner 285—250 285 2 250 47 mittel 222—289 222—280 neuer: 212 2055 Amerik. u. punder 1S4le e 2 Futtergerste mittel 185—210 195—210 * gute 185—210 195—210 Erhsen mittel 240—280 240—2680 Weſzenkleſe, grobze u, feine 12.50—859 12.59—.60 Die Proise verstehen sſoh für Lokoware in Mark per Tonns. Berlin, 16. August 1914.(Sohluß.) 18.. Waize ni fest 217—221.— 217.—220.— f. 9 gen; fest 189.——89.½ 187,½—189.1½ er; fost 212.——215.— 205—209.— 1 mfttel..— neuer—.——.— Ma'ls runfer; ſest 184.—182.— 1355— 192.— Weizenmeßf; ruhlg 31—39.— 31.—39.— Roggenmehl; rußig 25,50—29.— 26.20— Newehorker Warenmarkt. Newyoerk, I7. August. Kurs vom 17. 15. Kurs vam 17. 15. BSUmwolle lokg„ loko 25% 86.— Sept.—— Sept 101½% 102. Sohmaſz Dez. w Western—— NMals Kaffee mix. Bo. 2 loke—— Rlo loko—— Getreſdefracht Zugsker—— nach Liverpeol—— Petroleum.-A. nach bonden—— Sohr fost. Chiengser Getreidemarkt. Onhigago, I17. Angust, Kurs vom 17. 15. Kurs vom 17. 15. Welzen Sohmalz Sapt 89½ 88¼ Sept. 958 der 94—+α 994A5. Okt. 952— NMai 102¼ 101%8 Jan,.90—.— Nals Pork Zept. 77½¼ 787)% Sopt. 22.0— Dez. 69½ 578/8 Jah. 21.40— Nai 69% 59ʃ/ Rlppen Roggen Sopt..60—.— oKo——5 Okt. 1247— Hafer Mai—— Jan. 10.809—— Nürmberger Hopfenmarkt. R. Während in der ersten Mobihnachungswoche das Umsatzgeschüft völlig gerüht hatte, brachte die abgelaufene Woche wieder ein leichtes An- Zziehen des Kaufgeschäftes. Es vollzogen sich täg⸗ liche Durchschnittsumsätze von 8 Ballen. Die Zu⸗ fuhren wWaren aher auck diesmal infolge des einge- stellten Güterverkehrs ausgeblieben, Die Preise Waren ſür geringere Hallertauer 105, für schwach mittlere 120 bis 140 M. Steiermärker wurden ebenfalls in einigen kleinen Posten umgesetzt und erlösen gleichfalls 140., während einige Würt⸗ temberger zu 135 M. aus dem Markt gingen. Im Hopfenhandel heſſt man, daß sich bis zur Ernte, die sich heuer allerdings um etwa eine Woche häuſig verzögern dürfte, und im allgemeinen in den deutschen Hopfenbaugebieten nach dem heutigen Staud einen Zweidrittel- bis Dreiviertel-Ertrag er- geben wird, wobei für Frühhopfen jetzt Dolden- bildung, bei Späthopfen Anflug begopnen hat, der Qüterverkehr wieder eingerenkt hat, damil sich die Kauftätigkeit für Hepfen dureh die Brauer am Markt wie bisher im großen und ganzen vereinigt und nicht auf die Produktionsorte verlegt wird, Was die künftige Bedeutung der Haupt-Hlepfen- märkte beeinträchtigen könnte. Die Brauereien haben in jüngster Zeit recht gut gearhbeitet und STe eeeree Werden sich auch weiterhin auf neunenswerten Bierbedarf einrichten müssen. Sie werden Hopfen- käufe bei nächster Ernte daher umfangreich betati- gen. Vorverkäufe in Spalt fanden dieser Tage zu 150 M. statt. An den badischen Märkten sind die Preise neuerdings bei ebenfalls schwacher Kauf- lust für die ganzen Bestände an 1913er Hopfen stetig und bewegen sich zwischen 90 und 200., was noch sehr gute Preise darstellt. Letzte Handelsnachrichten. Frankfurt a.., 18. August. Die alte Bank- firma Zündel u. Co., in Schaffhausen(Schweiz) ist nach schweizerischen Blättern insovent. Aus einem Rundschreiben vom 10. d. Mts. geht hervor, daß es zurzeit unmöglich sei, die vorhandenen Werte richtig einzuschätzen. Nach den Erwartun- gen, wie sie vor dem Kriegsausbruch bestanden, hat sich ein erhebliches Plus der Alctiven über die Passiven ergeben. Die offenen und geschlosse- nen Depots sollen intakt sein. Wiesbaden, 18. August.(Priv.-Tel.) Der Bezirksverband für den Regierungsbezirk Wies⸗ baden beabsichtigt sich an der Zelehnung für die Kriegskredite zu beteiligen und zwar sind für den Bezirk selhst, sowie für die Nassaui- sche Landesbank je 5 Millionen in Aussicht ge⸗ nommen. Die Höhe der Beteiligung der Nassaui- schen Sparkasse steht noch nicht test. Berlin, 18. August.(Getreidemarkt.) Der Verkehr in Lokogetreide war auch heute wieder sehr still, doch ist die Tendenz als fest zu bezeich- nen und zwar insbesondere für Futtergetreide, da die Proviantämter an den Grenzen als Käufer auf- treten. Die Zufuhren blieben wegen mangelnder Waggongestellung gering. W..B. Berlin, 18. August. Auf Anregung eines Sonderausschusses für Hypotheken⸗ bankwesen des Zentralverbandes des Deut- schen Bank- und Bankiergewerbes hierselhst, hat sich heute eine große Anzahl von Hypofheſten- banken grundsätzlich dahin geeinigt, sämtlichen Besitzern erstfälliger Hypotheken, die infolge des Ausbruchs des Krieges vorübergehend einen anderweitig nicht zu beiriedigenden Geldbedari haben, in Anlehnung an die Darlehenskassen, die Möglichkeit zu verschaffen, Gelder zu erhalten. Die Verhandlungen mit der Gesamtheit der deut- schen Hypothetbenhanken sind eingeleitet. Es steht in Kürze eine Mitteilung in der Oeffenthchleit Zu erwarten. W. T. B. Berlin, 18. August. Die Rom- bacher Hüttenwerke haben dem Verneh⸗ nien nacli auscheinend als einziges Werk im Bezirk den Betrieb nichtt einzustellen notwendig gehabt. Es sind wechiselweise 5 von den Hochöfen in Rom- bach und Maizieres bei Metz im Bettieb, sodaß auch genügend Kraft für den Betrieb verschiedener Grubenabteilungen erzeugt wird und die Wasser- erkaltung vollkommen ausreicht für die Förderung der im eigenen Betriebe notwendigen Erze. Das Geschäft verläuft naturgemäß still. Die Verwaltung der Werke beschäftigt sich mit der Ueberwachung der finanziellen Abwicklung. ..B. Breslau, 18. August. Die Bres- lauer Eisengroßfirmen haben mit Wirkung vom 17. August ab die Lagerpreise für Fluß · und Schweigeisen und Eisenbleche um 10 und für Abfallblech um 15 Mar pro Tenne er⸗ Hökt. Schecks und Wechsel werden nicht in Zah⸗ lung genommen. Hierzu wWird amtlich bemerkt: Es ist außerordentlich zu bedauern, wenn die Groghandelsfirmen durch Versagen jeden Kredits dem deutschen Wirtschaftsleben den Verkehr in den gewohnten Bahnen erschweren. Wien, 18. August. Seit einigen Jagen war auch bei der Oesterreichisch- Ungari⸗ schen Bank in Wien die Summe der fälligen Wechsel größer, als wie der eingereichten, und zwar um 13 000 000 Kronen. London, 18. August.(feuter.) Die Regie- rungsprämie für die Versicherung von Schiffsladungen ist auf 3 Pfund Sterling fürs hundert statt wie bisher 4 Pfund Sterling ſestgesetzt worden, Die Bank von England gibt außer Noien zu 1 Pfund aueh solehe zu 10 Schilling aus. Die Kanadische Regierung nimmt Gold für England an, und zwar zu 27 Schilling 6 Penee für Barrengold, zu 76 Schilling Penee für ge⸗ münztes amerikanisches Gold. Sie zahll den Gegenwert per Kabel in London aus. Das ganze dient dazu, um den Wechselkurs wieder herzu- stellen. Aehnliches soll mit Australien und Südafrika in Vorbereitung sein. —...———— Verantwortlien Für Politik: Dr. Fritz Waene für Kunst⸗ und Feuilleten; L V. Dr. Fritz Goldenbaum. 5 Drovinziales ung erneleels: Riehard Schönielders für den Handelsteil: Dr. Adel für den Inseratenteil und Qesch Fritz Joos: DOruck und Verlag der Dr. H. Haas'schen G. m. b. H. Direktor: Erust Müller. für Lokales, Verlosungs-Liste des General-Anzeiger der Stadt Mannheim unc Umgebung, Nr. 15. (Jachdruck vorboten.) Inhalt. 1 251 100 Fr.-Lose von 1887. 2) Brauerei-Gesellschaft vormals Meyer& Söhne in Riegel, 45 Schuldverschreibungen. 3) Braunschweigische Pramien- Auleihe(20 Taler-Tose). 4) Brüsseler 22 Maritime 100 Fr. Lose von 1897. 5) Bulgarische 43 Staats-Gold- Anleihe von 1907. 6) Continentale Gesellschaft für elektrische Unternehmungen in Nürnberg, Schuldverschr. 7) Donaueschinger Stadt-Schuld- verschreibungen v. 1884 u. 1896. 8) FreiburgersStaatsbank, 23 100Fr. Lose von 1895. 9) Genter 2 100 Fr.-Lose von 1898. 10) Gotthardbahn-Gesellschaft, 35 5 Obligationen von 1895. 11) Heidelberger Stadt-Schuldver- schreibungen von 1907. 12) Hessische Landes-Hypotheken- Anstalt in Darmstadt, Pfand- briefe und Kommunal-Obl. 13) Kempten- Memmingen- Ulmer Eisenbahn-Anleihe. 14) Köln-Mindener Eisenbahn, 357 Präm.-Anteilscheine(100 Taler- Bose) von 1870. 16) Kurhessische Staats-Anleihen. 16) Mosbacher Aktien- Brauerei vorm. Hübner in Mosbach i.., 45 Partial-Obligationen. 17) Oberrheinische Llektrizitäts- Werke.-G. in Wiesloch(Baden), 45 Teilschuldverschr. v. 1900. 18) Oesterreichische Südbahn-Ges., 57 Prioritäts-Obl. Serie B. 19) Rumänische 43 amortisierbare Rente von 1906. 20) Rumänvische konv. 43 amort. Rente von 1905. 2) Rumänische 44 amortisierbare Rente von 1908. 22) Russische erste innere 5% Präm. Auleihe v. 1864(100 Rubel-Lose). 28) Sachsen-Meiningische Staats- Prämien-Anl.(7 Fl.-Lose) v. 1870. 24) Serbische 23 Prämien-Anleihe von 1881. 25) Textilwerke Thoma, Obl. 26) Venediger 30 Lire-Lose von 1889. 27) Zellstofftabrik Mannheim-Wald- 0, A8Teilschüldverschr..1900. —— 1 Antwerpener 2/% 100 Fr.-Lose von 1887. Perſosung am 10. Juli 1914. Zaählbar am 1. Juli 1915. Serien: 5311783 1880 1961 3027 3302 4039 4192 8541 5689 6295 6579 8261 8299 8367 9729 9601 10038 1066111426 12086 13113 13425 1456417155 17639 19597 20296 22003 23756 24147 24959 5528 285388 26857 27400 28300 29688 30688 30832 3236133017 33240 33628 84191 34458 35017 35316 338599 36648 3691137705 38010 38289 39693 40339 40702 40829 41466 41732 43662 43001 43924 44094 44722 45072 46818 45884 47472 47794 48696 49768 49850 50102 50416 51102 51184 5137661382 51710 62103 52180 52826 652389 54216 84999 55566 55900 659166672668111 58238 58481 39288 59462 60644 61807 63009 63110 63303 64072 64760 65420 66272 66484 66501 67288 87652 67768 67860 68062 69023 70006 70883 71361 72872. Prümien: Sexie 1783 Nr. 16, 1860 7, 4039 22(500), 17639 10, 27400 4, 38017 22, 35599 9 12 14, 37705 25, 39698 20 24, 81710 1, 52103 13 (250% 58481 22(250), 59238 12, 59462 13(160,000),63009 22(1000), 64072 16, 66272 20, 66484 5 67758 16, 68002 10, 69023 10, 72872 3. Die Nummern. welchen kein Betrag in(] beigefügt ist, sind mit 150 Fr., Alls brigen in obigen Serien ent- haltenen Nrn. mit 110 Fr. gezogen. 2) Brauerei-Gesellschaft vorm. Meyer& Söhne in Riegel, 4½% Schuldverschr. Verlosung am 16. Juli 1914. Zahlbar am I. Oktober 1914. 2 53 118 126 137 152 199 245 345 376 380 405 412 425 449 483 489 506 530 681 539 586 587 616 681 727 751 768 776 834 865 870 878 940 965 988 1048 097 100 192. 3) Braunschwieigische Prämien-Anl.(26 Taler-Lose). 187.Serienziehung am l. August 1914. Prämienziehung am 30. Septbr. 1914. Serie 469 607 953 1397 1462 1532 1954 2192 2208 2742 2784 2817 2850 3812 8916 4305 4657 4852 4827 4969 6111 5343 6615 5626 6404 6254 86276 6520 6565 8617 7009 7117 7214 7298 7304 7808 7409 7892 8100 8277 8468 8852 8883 8921 9627 9685 9858. 4) Brüsseler 2% Maritime 100 Fr.-Lose von 1897. 67. Verlosung am 8. Juli 1914. Zahlbar am 2L. Januar 1915. Serlen: 83 884 1479 2707 2820 2977 5484 5978 6148 7409 101886 10383 10676 11889 12140 12463 132496 14364 15014 18075 15807 18590 17012 17088 17176. Prämien: Serie 884 Nr. 12(10,000), 1479 10(250), 2707 23(1000), 2977 3 23, 6973 17 18, 6148 9, 16368 17, 12140 3 22(250) 25, 12458 3(500), 18014 4, 18507 22. DieNusmern, welchen kein Setrag O beigefügt ist, szind mit 125 Fr; Al— in obigen Serien ent- Badl 5) Bulgarische 4½% Staats- Gold-Anleihe von 1907. 14. Verlosung am 18. Juni/1. Juli 1914. Zahlbar am 19. Juli/I. August 1914. —10 361—365 471—475 4651— 655 12706—710 14501—505 15746 —750 17211—215 18191—195 21686 —690 24251—255 32596—600 33946 —950 34236—240 37581—535 42176 —180 45266—270 976—980 986— 990 47166—170 49051—055 111— 115 50286—290 546—550 63481— 485 54961—965 58301—305 81691 —695 68431—435 66186—190 68541 —5465 816—820 70846—850 73826— 830 75601—605 76186—190 80106 —110 81441—446 88956—960 91451 —455 806—810 92496—500 96206— 210 706—710 97056—060 99141—145 100411—415 104216—220 114761 —765 118146—150 119411—415 129636—640 130161—165 131596 —600 881—885 134056—060 521— 6525 591—595 136801—805 142551 —6555 806—810 148736—740 149676 —680 155881—885 156356—360 158766—770 163386—390 786—790 165511—515 541—545 167246—250 171551—555 771—775 172131—135 173326—330 177766—770 178631 —635 179841—845 183466—470 184776—780 186606—610 187421 —425 189016—020 286—290 466— —470 195966—970 199661—665 201096—100 876—880 206461—465 207486—490 208381—.385 209356 —360 212901—905 213766—770 214896—900 215666—670 219481 —485 221801—805 224031—9035 226516—520 230201—205 231341 —345 232446—460 656—660 233546 —6560 234651—655 796—800 242691 —695 851—855 244181—185 811— 815 246046—050 248606—610 249636—640 253051—055 260291 —295 268031—035 270781—785 271166—170 272691—695 275996 —276000 277301—305 281991—995 283171—175 284121—125 466—470 285641—645 286136—140 287651 —665. 6) Continentale Gesellschaft .elektrische Unternehmungen in Nürnberg, Schuldverschr. Verlosung am 25. Juni 1914. Zahlbar mit 1023 am I. Oktober 1914. 14 136 178 250 261 318 334 345 380 390 399 558 597 602 606 607 724 780 806 876 880 896 971 989 1039 126 180 249 285 293 301 382 399 407 432 472 477 639 660 578 710 771 802 817 866 890 976 2031 075 076 089 097 118 140 160 161 171 202 204 205 222 292 344 386 401 428 450 474 510 529 530 562 579 584 613 655 657 671 705 770 813 817 832 845 850 948 960 964 966 3048 057 095 115 135 172 216 247 309 320 327 334 338 407 488 527 532 549 578 605 607 640 645 675 738 803 826 828 4074 088 120 172 216 239 294 362 383 398 411 580 594 606 631 653 748 752 797 801 820 828 932 948 958 967 5010 114 127 131 137 151 155 158 204 224 238 258 317 321 392 407 446 448 520 527 648 666 699 722 786 788 820 836 888 934 939 6057 070 078 087 121 133 151 164 174 222 242 273 309 387 425 430 438 450 472 527 529 573 637 648 708 721 733 756 775 908 948 974 994 7007 089 096 156 172 175 184 192 195 246 249 254 265 270 287 300 418 430 447 448 488 513 532 540 675 694 813 825 901 903 969 977 990 8009 013 034 060 075 998 118 182 234 262 268 275 281 288 294 344 362 375 466 488 539 564 570 613 671 738 864 890 918 924 987 9047 169 294 301 359 407 409 430 442 448 467 478 480 486 531 550 597 613 620 627 665 714 758 766 786 792 801 803 917 953 958 962 10044 081 168 197 228 277 326 328 344 380 389 439 485 582 690 750 780 784 785 800 817 820 840 962 974 11004 012 013 022 082 296 313 325 331 399 419 429 443 543 579 593 598 604 615 623 656 665 669 687 720 730 812 849 860 878 912 914 932 939 975 12002 031 032 049 055 068 085 106 115 145 157 160 271 373 389 435 454 455 549 560 562 584 627 642 724 738 808 831 856 902 912 13006 046 057 081 084 111 117 144 172 250 263 281 335 343 349 416 438 485 499 508 509 586 620 649 665 675 833 841 846 14043 070 108 115 150 222 239 251 272 318 337 338 367 420 436 478 498 531 533 564 631 696 718 723 747 763 794 854 876 901 918 983 987 994 15013 016 026 049 061 081 086 169 200 220 240 242 365 411 412 531 568 623 649 671 703 742 756 758 806 894 954 978 16054 115 120 181 252 313 317 320 337 338 345 430 444 476 526 622 631644 658 697 699 725 757 761 784 801 803 815 820 826 837 845 915 941 969 971 974 17031 040 054 092 218 226 243 273 342 361 395 397 417 484 510 515 529 566 597 627 642 709 715 724 776 797 824 835 846 866 868 892 901 911 986 18025 175 250 298 304 311 319 320 365 404 424 430 465 483 590 688 730 747 756 761 762 791 793 802 805 948 956 19076 106 183 187 210 240 278 284 336 342 373 400 506 542 555 558 605 654 660 669 775 816 820 832 846 848 890 920 936 953 956 996 3 1000 ½ 7) Donaueschinger Stadt- Schuldverschr. v. 1884 u. 1886. Verlosung am 14. Juli 1914. Zahlbar am 30. Dezember 1914. Einlösung v. 15. Dezember 1914 ab. Anlehen von 1884. Lit. A. à 1000% 33 74 76 90. Lit. B. à 500 + 13 24 32 80 106 128. Lit. C. à 200 ½ 22 115. Lit. D. à 100 18. Anlehen von 1896. Lit. A. à 2000 ½ 40. Lit, B. à 1000 ½ 12. Lit. E. à 100 6. 8) Freiburger Staatsbank, 2% 400 Fr.-Lose von 1895. 54. Prämienziehung am 10. Juli 1914. Zahlbar am I. März Daltenem Nrn. mit 100 Fr. gezogen. 1950. 15887(500) 17997(500) 18238(500) 18585(500) 24256(500) 28202(400) 40048(500) 40806(500) 43024(400) 48383(400) 53182(400) 60055(500) 60092(400) 69245(1000) 69637(2000) 70832(500) 74156(500) 79380 (10,000 Fr.). 9) Genter 20 100 Fr.-I. v. 1896. 89. Vexrlosung am 10. Juli 1914. Zahlbar am I. Juli 1915. Serlen: 5201710 2254 2557 2984 3677 3821 4656 7277 7802 7711 7858 7962 9023 9880 10491 11599 11678 11725 11905 11966 12167 12441 13054 13322 13755 13802 16248 16403 18677 18842 18980 19036 20626 21671 21813 28698 25356 25928 26020 26573. Prümien: Serie 520 Nr. 4 11, 1710 8(1000), 2254 15(250), 2984 25(250), 3821 16, 7962 6(100,000), 9628 9, 11599 23, 11725 1, 11905 10 17, 12187 1, 13054 23, 13322 22, 18980 11, 19036 21(500), 21671 3, 26020 12 25. DieNummern,welchen keinBetrag in() beigefügt ist, sind mit 150 Fr., alle übrigen in obigen Serien ent- haltenen Nrn. mit 100 Fr. gezogen. 10) Gotthardbahn-Gesellsch., 3½% Obligationen von 1895. Jetzt Schweizerische Bundesbahnen. 20. Verlosung am 19. Juni 1914. Zahlbar am 30. September 1914. à 500 Er. 441—460 3121—140 601—620 8001—020 9861—880 11821 —840 13921—940 15861—880 19661 —680 28081—100 35121—140 37001 —020 901—920 43621—540 47121— 140 51681—700 59681—700 62901 —920 69181—200 861—880 70121 —140 83961—980 90081—100 91281 —300. 3111—120 6711—720 à 1000 Fr. 11041—050 15751—760 18711—720 19941—950 20191—200 22521—630 24371—380 741—750 26141—150 28471—480 29061—-070 32051—060 34131—140 36171—180 39081—090 40761—770 41121—130 151—160 42161—170 44171—180 49121—130 561—570 50601—610 53191—200 54551—560 55871—880 57761—770 58751—760 59281—290 61531—540 64681—690 71841—850 72001—010 431—440. 11) Heidelberger Stadt- Schuldverschr. von 1907. Verlosung am 8. Mai 1914. Zahlbar am 1. November 1914. Lit. A. à 2000 + 127 175 235 356 476 490 591 655. Lit. B. à 1000 763 915 930 989 1027 089 090 142 201 498 517 523 743. Lit. C. à 500 1939 959 2004 086 378 404 443 688 766 923 3034 121 129 135. Lit. D. à 200 ½ 3492 520 632 701 738 791 4003 186 187 199. 12) Hessische Landes-Hypo- theken-Anstalt in Darmstadt, Pfandbriefe u. Kommunal-Ohl. In diesem Jahre findet weder eineVerlosung nocheine Kündigung statt. 13) Kempten-Memmingen- Ulmer Eisenbahn-Anleihe. 51. Verlosung am 1. Juli 1914. Zahlbar am 1. Oktober 1914 oder auch sofort. 17 22 29 49 65 67 146 158 163 178 190 194 200 201 204 206 232 254 290 292 301 320 324 356 366 390 428 450 489 494 498 538 555 564 631 648 683 716 719 757769 773 806 807 849 867 891 894 897 931 960 961 966 1009 060 066 085 090 094 109 112 115 190 195 208 219 257 260 291 297 304 327 340 343 356 367 377 379 381 405 413 416 440 447 454 460 480 515 521 555 575 609 632 657 677 705 709 733 736 759 818 844 859 865 879 929 941 943 998 2001 031 045 049 053 056 058 964 073 079 225 242 276 310 319 358 359 369 408 419 422 427 460 507 531 537 565 568 590 597 619 633 636 682 687 698 761 776 791 801 862 886 907 909 940 942 959 3016 044 053 113 128 142 170 266 305 312 334 370 409 419 429 451 455 474 484 515 531 625 631 641 657 660 661678 690 696 723 735 751 890 903 916 931 950 957 963 976 4003 007 033 058 085 113 114 162 156 162 174 181 209 214 217 264 290 330 358 387 422 456 457 496 512 563 657 681 682 691 717 724 733 737 837 861 883 905 931 983 991 5026 031 059 105 118 163 188 278 324 340 364 398 408 437 439 445 470 484 498 567 581 599 634 672 719 780 867 898 933 941 994 6008 031 048 061 085 093 112 115 194 212 237 249 250 273 305 376 387 420 473 552 570 610 640 671 707 753 761˙777 779 782 801 834 859 882 304 928 962. 14) Köln-Mindener Eisenbahn, 3½0% Prämlen-Anteilscheine 100 Taler-Lose) von 1870. 88. Prämienziehg.am 1. August 1914. Zahlbar am I. Oktober 1914. Am.Juni1914 gezogene Serſen: 881 1176 2446 2902. Prümien: Serie 881 Nr. 44008 44026(500) 44036 44050(4000), 1176 58774 58800, 2446 122275 122280(500) 122282(1000) 122284 122288(1000) 122294 122299(1000), 2902 145059 145064(2000) 145065 145072(40,000) 145078(3000) 145091 145098. Die Nrn,, welchen kein Betrag in (JYbeigefügt ist, sind mit 200 Taler, Alle übrigen in obigen Serien ent- Haltenen Nrn. mit 110 Taler gezogen. 15) Vormals Kurhessische Staats-Anleinen. Sämtliche Inhaber von noch nieht eingelösten Schuldverschreibungen und Prämienscheinen werden abſ⸗ gefordert, sie zur Rürbzahlung einzureiehen. Delesle 16) Mosbacher Aktien-Brauerei vorm. Hübner in Mosbach i.., 4½% Partial-Obligationen. 14. Verlosung am 7. Juli 1914. Zahlbar mit 102 am 2. Januar 1915. 2 38 61 84 102 106 114 158 159 178 218 235 255 273 285 289 338 345 347. 17) Oberrheinische Elektrizitätswerke Akt.-Ges. in Wiesloch(Baden), 4 Teilschuldverschr.v. 1900. 10. Verlosung am 1. Juli 1914. Zahlbar mit 103 3 am 2. Januar 1915. Lit. A. à 1000 68 199 233 265 270 318 324 325 332 380 505 544 629 630 633 650 673 739 751 761. Lit. B. à 500 ½ 12 22 ᷣ 61 78 104 145 146 188 239. 18) Oesterreichische Südbahn-Gesellschaft, 5% Prioritäts-Obl. Serie B. 45. Verlosung am 1. Juli 1914. Zahlbar am 2. Januar 1915. 29001—100 42901—43000 50801 —900 56201—300 71801—900 90301 —400 111101—200 138101—200 141001— 100 144901— 145000 163101—200 167201—300 168001— 100 177601—700 184101—200 211201—300 245501—600 248531 —548 à 500 Fr. 19) Rumänische 4% amorti- sſorhare Rente von 1905. Anleihe ven 100,000,000 Fr. 17.Verlosung am 18. Juni/1. Juli 1914. Zahlbar am 18.Septbr./I. Oktbr. 1914. à 500 Fr. 961—980 1261—280 2341—346 401—420 4601—620 861 —880 5719 720 7301—320 8101— 120 201—220 9821—840 14261—280 361—380 20941—960 23961—980 24581—600 30301—320 37801—820 46401—420 53341—360 54501—520. A 1000 Fr. 37641—650 59761— 770 60166—170 351—360 61371— 380 891—900 64801—810 66201— 210 69961—970 74841—850 75161 —170 76081—090 551—560 731— 140 77401—410 761—770 78971 972 79131—140 861—870. à 2500 Fr. 81241—245 846—850 82401—404 771—775 83946—950 84446—450 701—705 85116—120 365 441—445 86486—490 88526— 530 89416—420 426—430 541—545 90071—075 946—950 91616—620. à 5000 Fr. 92401 519 572 693 961 93432 603 853 900 94062 249 412 435 541 639 743 782 827 869 95074 140 169 261 262 400. 20) Rumänische konv. 4% amort. Rente von 1905. Anleihe von 424,613,000 Fr. 17. Verlosung am 18.Juni/L. Juli 1914. Zahlbar am 18.Septbr./1. Oktbr. 1914. à 500 Fr. 103076—100 109276 —289 119201—225 121226 123701—725 125651—675 —600 129276—300 131276—300 826—850 138476—500 149176—200 151201—225 153026—050 451—475 154001—025 76—156000 301 —325 162551 75 169676—700 170051—075 173901—925 180626 —650 182126—150 190751—7 191576—600 193101—125 551— 926—950 195526—550 206901—925 209426—450 214101—125 215526— 550 601—625 216976—217000 301 —325 220926—950 224826—850 226601—625 231876—900 232751 —775 237326—350 239476—500 242076—100 243376—400 244001 —050 246551—575 676—700 249051 —075 252301—325 259851—875 261001—025 265901—925 266701 —725 926—950 268651—675 269626 —675 729—750 276001—025 293601 — 297551—575 306676—700 325576—600 326301—325 332951— 975 338801— 825 340576— 600 341651—675 776—800 3435951—975 350051—075 354676—700 357501 —525 362201—225 366276—300 376051—075 381251—275 382801 —825 383901—925 388126—150 389501—525 392826—850 393201 —225 399851—875 490401—425. A 5000 Fr. 401587—596 402637 646 817—826 403867—876 404027 —036 777—1786 407337—346 417— 426 410637—646 415447—456 419637—646 424217—.226 425827 836 426227—236 597—606 917—919 427637—646 428617—626 429107— 116 717—726 430627—636 431147 —156 434967—976 436077—096 317—326 437027—036 817—826 439707—716 877—886 444617—626 445517—526 667—676 446067—076 —576 449327—336 450977 —986. A 20,000 Fr. 452678 710 888 907 433261. 2ʃ1) Rumänische 4% amorti- slerbare Rente von 1908. Anleihe von 70,000,000 Pr. 11. Verlosung am 18.Juni/1. Juli 1914. Zählbar am 18.Septbr./I. Oktbr. 1914. A 500 Fr. 5 388 636 672 703 900 1112 113 448 575 611 614 749 739 832 859 2116 157 360 392 433 559 946 3011 040 113 2 404 561 628 739 869 882 922 932 976 4032 079 083 093•123 161 172 189 332 463 541 593 637 818 969 3023 081 251 303 558 739 816 6040 061 062 559 564 777 7 923 8080 125 208 250 381 634 643 662 789 984 9325 330 356 395 436 440 539 597 721 773 934 10014 089 119 450 452 732 923 11176 191 261 468 528 562 888 944 946 12020 033 068; 744 865 923 13130 255 422 502 659 14132 187 396 412 685 731 844 846 939 941 13084 122 224 244 257 280 338 452 548 652 712 730 786791818 901 938 16034 040 126 244 602 620 17029 143 179 416 438 530 612 699 718 852 18135 247496 608 19091 363 785 91 56 3 695 735 762 817 218 263 407 427 18 773 803 26013 8 565 665 714 821 24 54 856 915 20 145 5 27 2 173 199 259 575 580 589 630 28018 200 451 515 558 672 779 835 837 897 958 29105 281 319 351 369 518 688 729 851 889 9 957 30009 091 0 2 534 544 5 3 696 807 936 92 170 306 569 692 767 781 904 933 32091 105 280 311 495 497 643 937 957 958 33026 051 052 176 199 217 98 406 483 50 622 701 776 799 820 843 920 929 35126 144 663 723 811 838 883 932 36092 161 296 75137121 216 386 464 602 770 778 38074 146 195 220 268 305 392. A 1000 Fr. 65 39075 255 281 357 424 444 496 945 993 40194 486 495 537 719 840 613 992 23442 457 489 855 449 490 540 761 776 819 42035 047 092 123 655 713 43049 065 913 44242 344 377 679 732 998 45097 941 46025 034 065 244 361 527 601 693 697 954 47019 047 092 140 176 255 290 320 480 492 933 48069 151 182 516 584 778 49161 215 266 305 814 954 968 989 994 50142 227 497 681 682 51218 372 436 438 611 637 668 52033 047 079 281 298 312 375 383 415 500 685 786 841 886 984 53257 258 617 674 676 782 870 883 896 952 997 54094 373 415 438 571 580 653 693 752 907 954 964 53022 114 133 173 183 319 351 449 458 724 798 892 893 956 985. 2500 Er. 36278 402 593 708 721 753 852 956 987 57050 099 144 155 183 204 211 663 727 811 58056 060 190.633 659 666 683 779 913 928 980 59020 257 348 482 552 566 704 764 981 60037 071 188 373 385 477 777 852 909 61055 056 125 301 496 508 555 735 979 62087 153 527 539 551 706 789 805 884 958 63046 129 131 281 320 381 408 418 549 577 657 688 769 985 64227 385. A 5000 Fr. 64416 447 510 801 802 864 972 65023 176 692 706 723 731 882 898 987 66037 276 394 515 582 695 757 844. 22) fiussische erste innere 5% Prämien-Anleine v. 1864 (100 Rubel-Lose). 99. Verlosung am 1/14. Juli 1914. Zahlbar am 2/15. Oktober 1914 à 140 Rubel per Billet. Serie 58 149 152 175 312 320 341 482 6525 635 641 665 761 768 814 824 884 1032 1054 1076 1160 1224 1280 1329 1407 1550 1630 2015 2040 2048 2181 2315 2367 2370 2518 2592 2594 2758 2834 2973 3037 3107 3151 3157 3174 3182 3234 3237 3257 3265 3271 3276 3286 3330 3456 3547 3576 3603 3642 3663 3731 3850 3864 3921 3924 3967 4019 4289 4292 4365 4568 4637 4704 4776 4819 4843 4956 4983 5043 5102 5104 5119 5135 5144 5185 5203 5215 5316 5335 5436 5446 5521 3561 5649 5703 5705 5748 5753 5945 5957 6987 5997 6051 6069 6219 6321 6327 6416 6419 6447 6466 6476 6492 6497 6505 6655 6659 6701 6735 6809 6883 6887 6967 7080 7197 7230 7363 7522 7539 7692 7710 7737 7744 7762 7873 7949 8013 8078 8140 8151 8211 8262 8306 8317 8883 8724 9018 9080 9104 9166 9248 9299 9369 9451 9536 9835 9915 10003 10007 10104 10141 10152 10222 10227 10295 10312 10349 10374 10381 10388 10461 10482 10604 10509 10611 10656 70682 10693 10711 10777 10949 10987 11008 11025 11041 11090 11120 11137 11209 11288 11295 11360 11427 11465 11846 11602 11641 11791 11802 11837 11849 11862 11904 11962 12021 12102 12118 12129 12184 12238 12240 12264 12318 12319 12600 12688 12812 13018 13061 13109 13318 13418 13488 13572 135790 13668 13704 13729 13890 13978 14139 14176 14403 14486 14551 14636 14681 14687 14689 14690 14743 14892 14914 14925 14984 16055 15103 15199 15204 15216 15327 15406 15514 15848 18930 15937 16011 1603116038 16057 16115 18225 16236 16240 16328 16339 16513 16566 16590 16648 16666 16711 16714 16723 16733 18771 16899 16937 16950 16961 17033 17040 17065 17098 171011711917138 1714417176 17207 17220 17240 17268 17309 1743917441¹1 17444 17601 17602 17618 17657 17727 17785 17808 1788117897 1792 1795617974 18005 18003 180285 18050 1808118084 18261 18291 18308 183880 18648 18714 18717 18729 18822 18956 18986 19002 19015 19062 19149 19226 19244 19288 19362 19458 1958619611 19692 19749 19776 1990419961. 23) Sachsen-Meiningische Staats-Prämſen-Anleine Fl.-Lose) von 1870. 103. Prämienzhg. am 1. August 1914. Zahlbar am I. November 1914. Aui 1. Juli 1914 gezogene Serien: 297 30 298 392 582 4468 41(200 21 35 75 225 363 379 406 5485 622 680 1040 1183 1186 1420 1429 1839 1868 1916 2096 2140 2302 2703 2788 2880 2980 3232 3805 3842 3920 3966 3983 4468 4698 5011 502 8173 5406 3519567157148899 6127 6238 6296 6428 64386 6635 6870 6915 707 7188 7391 7013 76247657 79147974 8195 8388 S398 8485 8430 8489 8888 8688 8888 8931 8068 9181 9191 9486 9539 9848 9861 9878. 5294 6 5969 8 Serie 225 Nr. 45, 368 31(2600 34(50) 40(200), 1040 19, 1186 4 2096 14, 2703 11(200) 18, 2880 20 3805 20( 3966 50(10000 5894 8 42 46(50% 5571 43, 5969 1(50), 6127% 6238 36,6295 6 23 2 915 25(och, 7624 20 3, 7687 16 28(50), 701422 8196 22(50), 8405 6 25, 8480 3 (50) 9(50) 18(50) 19 46(500, 8636 30(50) 41(50), 8888 48, 8921 J1 44 46, 9194 9(50), 9486 33(0c 9530 2 44, 9861 24, 9874 8 Die Nummern, welchen Kein Be. trag in() beigefügt ist, sind mit 20 El., alle übrigen in obigen Serien enthaltenen Nrn. mit II Fl. gezogen. 24) Serbische 2% Prämien-Anleihe v. 188ʃ. 127. Verlosung am 1/14. Juli 1914. Lahlbar am 1/14. August 1914. Serlen: 93 218 228 242 288 339 362 399 449 472 598 602 651 668 757 1000 1006 1056 1115 1125 1210 1498 1546 1560 1616 1640 1641 1692 1713 1744 1779 1860 1897 1900 2084 2178 2230 2847 2387 2414 2536 2549 2566 2624 2762 2816 2868 2871 2918 2987 3022 3371 3483 3600 3772 3888 3863 3956 3981 3997 4068 4069 4158 4191 4194 4283 4424 4488 4565 4636 4969 4991 5064 5183 5288 5311 5426 5445 5669 5724 5769 5786 6023 6194 6234 6289 6516 6567. Prämſen: Serie 399 Nr. 25(10,000), 1210 10(1260), 2347 22(4500) 42(550 2565 44(350), 2816 45(3500, 4191 9(1250) 24(1250), 4424 18(66,000) 5445 13(1250). Alle übrigen in obigen Serien enthaltenen Nrn. sind mit 100 Er. gezogen. 25) Textilwerke Thoma, Obl. Jetzt Spinnerei und Weberel Todtnau G. m. b. I. Verlosung 1914. Zahlbar am I. Oktober 1914. 18 37 63 144 147 200 259 320 325 336 350 361 373 387 401 413 439 4809 552 590 647. 26) Venediger 30 Lire-Lose von 1869. 109. Verlosung am 30, Juni 1914, Zahlbar am I. November 1914. Serien: 364 380 507 549 550 561 666 777 788 863 857 1035 1045 1220 1262 1359 1396 1432 1561 1653 1714 1906 2013 2178 2203 2362 2876 2489 2663 2683 2730 2823 2938 2980 3066 8128 8156 3310 3412 3464 3530 35758 8658 3695 3726 3786 3846 3880 3995 4048 4075 4121 4147 42483 4851 4417 4479 4480 4600 4607 46389 4647 4905 4947 4992 6047 5217 5276 5493 5667 5672 66736711 5716 5741 5750 6199 6294 6208 6321 6843 6476 6585 6620 6642 6734 6779 6905 7013 7053 7132 7171 7434 7465 7808 7672 7578 7630 7659 7719 7748 7778 7816 7985 8053 8129 3172 8239 8266 8335 8441 8718 8761 8771 8900 9065 9108 9189 9228 9280 941ʃ8 9542 9558 9577 9816 9901 9974 10076 10125 10147 10174 10282 10388 10357 10522 10526 10575 10599 10636 10854 10718 10762 10784 10929 10940 10946 10991 11001 11175 11179 11386 114ʃ6 11556 11686 11676 11707 11766 11882 12077 12263 12883 12516 12522 12608 12762 12778 12827 12831 12834 13012 13126 13168 18197 13296 13370 13420 184183 136551 13791 13929 13943 14101 14150 14163 14174 14178 14281 14265 14333 14399 14430 14462 14494 14563 14586 14888 14644 14660 147651 14822 14864 14081 16327 15340. Prämien: Ssrie 380 Nr. 24, 307 16, 777 3 1046 1, 1220 13(1000, 1396 22 2013 15, 2178 6, 2362 3(400% 2489 4, 8066 12, 8128 8, 31656 7(150), 3658 12(100), 4147 18 4381 10(1000 4800 1, 4905 l5 5711 20, 5780 4,6343 22(4,%00 6585 12, 6779 25, 7053 l, 717¹ 24, 7508 3, 7776 25(400% 8058 26 5771 44, 80 22, 9888 J6, k0 85 25(150), 10718 12(1500 40708 l2 20, 11001 25, 11707 21(1000, 12077 6, 1270 24 C00% 12884.4 13197 20, 14101 7(1000, 143389 25(100), 14864 19. Die Nummern, welchen kein Be, trag in() beigefugt ist, sing mit 50 Lire, alle übrigen in obigen Serien enthaltenen Nru. mit30 Lire gezogen. 273 Zellstofffabrit Mannkeim Waldhof, 4½% Teilschu⸗ verschreikungen von 4900, Verlosung am 1. Juli 1914. Zahlbar mit 2% Aulgeld ain 2. Jauuax 1818. 37 85 95 102 5 6850 399 478 477 505 506 524 596 4 705 710 808 869 885 945 949 906 991 895 1036 081 083 134 222 201 302 332 338 389 410 470 536 540—0 560576 577 619661 666 673 705 887 838 839 2055 92 100 161 320 333 347 368 518 3 577 6441 615 92 711 748 764 767 803 827 882 905 914 921 986 3030 064 078 112 122 165 197 241 278 331 40 688 605 900 906 401ʃ6 37 167 468.510 606 609 636 643 706 8 8 094 138165223 238 3479 376 473 457 533 574 587 637 659 669 691 767 771 785 799 852 868 933 950 988 7093 190 248 306 368 356 41443“ 439˙3 1000% 112 138 192 231 34 eSSe e 1 0 14., ——— — (25000 186 4 — — —228 —*— 20gen. — 188ʃ 1914. 914. 9 362 1 668 1125⁵ 1640 1869 2847 2624 2967 3838 4069 4468 5183 5781 6289 1210 (6850 4101 „000 Serien 00 Fr. i erel 14. 20 325 39 489 Beretag, den 18. Muguſt 1914 General-Auzeiger.— Zadiſche Neueſte Aachrichter.(Abendblatt) 7. Seite. Gerichtszeitung. . Zweibrücken, 14. Auguſt. Vor der Ferfenſtrafkammer hatte ſich ein Neger, der in Philadelphia geborene Kinoportier John Clarkfon, zuletzt in Homburg, wegen eines ſortgefetzten Verbrechens des teils einfachen, teils erſchwerten Diebſtahls zu verantwor⸗ ten. Der etwa 19 Jahre alte Angeklagte hat bereits ein abenteuerliches Leben hinter ſich. Mit dem Zirkus Sarraſſani kam er aus Ame⸗ nla, um Deutſchland zu bereiſen; in Saar⸗ hrücken derließ er die Zirkustruppe und kam zach Homburg als Anziehungspunkt für ein dorliges Kino. Von ſeiner dortigen Wohnung aits ehrte ein mit Glasſteinen und Gitter ver⸗ Hahrtes Fenſter durch die Zwiſchenmauer in den der Konfektionswarenfirma Karl Lachner. Durch den Kinooperateur Joh. Flein wurde Clarkfon veranlaßt, zunächſt mittels Durchgreiſens durch das zertrümmerte Fenſter und dann nach Durchfeilung des Git⸗ ſers mittels Einſteigens vom September 1913 bis Jannar d. Is. fortgeſetzt Stoff⸗ und Tuch⸗ rollen im Werte von weit über 3000 Mark zu ehlen und ſie an den genannten Klein und deſſen Ehefrau abzugeben. In raffinierter Weiſe verdeckte Clarkſon nach ſedem Diebſtahl das Fenſter durch vorgelegt Tuchrollen. Aber auch ſtahl er von den Homburger Schönen, denen gegenüber er ſich als afri⸗ aniſcher Pflanzersſohn ausgab, ſodaß ſich eine ſeiner Verehrerinnen fogar mit ibm verlobte: ſtolz grinſend zeigte Clarkſon dem Gerichtshof ſeinen funkelnden Verlobungsring, um in ſei⸗ nem ſeine Feſtnahme erfolgte. Durch hartnäckiges deugnen und die Ausrede, er verſtehe„nix Daftſch“ dehnte er die Unterſuchungs bis heute aus: in er die deutſche Sprache gut, daß der an⸗ weſende Dolmetſcher gar nicht in Tätigkeit zu treten brauchte. Er war geſtändig und bezeich⸗ nete ſich als Werkzeug des 80 Jahr Gefängnis unter Anrechnung Buntes Allerlei. Wir Deutſchen ſom grud net ſo deem Habk's glaubt, Ihr habts' u ſcho den Rhein? Ihr derſers mirr grad nach Deutſchland nein. Habtes benkt, mir laffa glei davon Von Erkerm Jurmp Napoleon? Bei dieſem wohlbekannten Laut Der Zuave wild und grimmig ſchaut. Qui soft maudit? Was hat er g ſagkꝛ Is des franzöſeſch ſo vadrackt. Wenn ma a Wörterl nur verſtund, Daß ina ſo a Biſſel ratſchen kunnt! Der Weg is weit, mir kümmt der Schlaf, Geh, red a wengerl dummer Zuap. Der Zuape ſtöhnt: De l' eau! Pai soif! Was hat a“ gſagt, er möcht a Soaf? Geh Mannerl laß die Faxen ſei. Wir Deutſchen ſoafen Enk ſchon ei. Cet imbecile ne comprend guere. Des glaub i ſcho Du möchſt dei Gwehr. No, des kannſt halt jetzt net krieg'n, Des wird ſchon no in Wöpih drobn liegen. No wenns da gar a ſo drum is, Na ſchreib halt eini nach Paris. Maudit Paris, maudit lempire Herr Jegerl Schatz, Du möchſt a Bier! Ruft jetzt der Bayer laut voll Glück. Nu wart nur, ma halt'n ja jetzt. Sie Fräulein zapfen's an des Faß. Man bringt ihm raſch vom braunen Naß. Und eh er ſelber es berührt, Reicht ers dem Zuavem, Der gerührt des blauen Teufels Hand umfaßt Und gierig trinkt mit wilder Haſt. Aus der Eskorte breiten Zügen Blickt unverhohlenes Vergnügen. Er ſieht den Trinker freundlich an, Weil i' jetzt mur franzöſiſch lann Und Di' verſtanden hab ſoglei, Des is mei größte Freud dabei. Des Welſch is net ſo ſchwar. O mei, Des ging no in mein Schädel nei. Die red'n ja grad a ſo, wie mir. A Bier is überall a Bier. eim Leßer ſrellt uns dieſes hüpſche Gedicht zur Senbenn, bus ar im alten Papteren gefunden bat. von ſechs Monaten Unterſuchungshaft; der Ver⸗ urteilte, erklärte, die Straſe ſogleich antreten zu wollen. Gegen die beiden anderen Ange⸗ klagten wurde das Verfahren abgetrennt. 1* 7+** Briefkaſten. „eStammtiſch Burghof. 1. An ſich liegt für den Wirt keine Verpflichtung zur Verabfolgung; von Speiſen oder Getränken vor. 2. Nein. 3. Das richtet ſich nach dem jeweiligen Fall, ob eine be⸗ leidigende Abſicht offenſichtlich iſt oder nicht. J. K. Wenn dem Betreffenden ein Verbrechen nicht machgewieſen werden kann, ſo kann eine ſtandrechtliche Erſchießung nicht erfolgen, wenn er ſich allerdings auch durch die Verkleidung verdäch⸗ tig gemacht hat. Abonnentin F. F. 300. 1 In dem augegebe er Ab u F. F. 15 gebenen Alter dürfte das Ziel ſchwer zu erreichen ſein, da Maturi⸗ tätspritfung und Univerſitätsſtudium erforderlich ſind. 2. Das vorgeſchriebene Univerſitätsſtudium umfaßt ſteben Semeſler. Zu beſtehen iſt Vorprüfung und Staatserxamen. 3. Die Koſten ſind unter ſolchen Um⸗ ſtänden ſelbſtverſtändlich bedeutend. Empfehleuswerter wã ve vielleicht der Beruf einer zahnärztlichen Hilfs⸗ arbeiterin Ausbildung beim Zahnarzt—3 Monate, e 155 Aſſiſtentin gewöhnlich ſchon Gehalt ge⸗ unent J. W. 1. Die Sekretariats⸗ un 5 ſtraturbesmten bei der e ee ſich aus Zahlmeiſtern und Zahlmeiſteraſpiranten. 2. Um zum Zahlmeiſterdienſt zugelaſſen zu werden iſt Bedingung: Ableiſtung des Einjährig⸗Freiwilligen Dienſtiahves mit zweitem anſchließenden Frontjahr oder Reifezeugnis zum Einj.⸗Freiwilligen Dienſt und mindeſtens zwei Frontjahre oder ohne im Beſitz des Eink.⸗Freiw. Zeugniſſes zu ſein, drei Jahre Front⸗ dienſt. 3. Die Ausbildungszeit für die Zahlmeiſter dauert 3 Jaßhre. Nach Beſtehen der Prüfung können die Zahlmeiſteraſpiranten, ſofern ſie das 28. Lebens⸗ jahr noch nicht volbendet haben, zur Intendanturlauf⸗ bahn übergehen. 4. Höhere Intendanturbeamte ergän⸗ 80 ſich aus aktiven Offizieren und Gerichtsreferen⸗ Abonnent§. Sch. 1. um den Führerſchein als Automobiklenker erhalten zu können, muß eine Prit⸗ fung abgelegt werden 2. Man pflegt ſich in einer ſo⸗ genaunten Chauffeurſchule ausbilden zu laſſen, die auch die Prüfung vermittelt. 3. Außer den Koſten eimes ärztlichen Geſundheitsſcheines(etwa 5 ½, find 5 des Schulgeldes in der Ehauffeurſchule(verſchie⸗ Gebühren der Prüfung(einige Mark] zu Abonnent E. J. Wenn der Soldat ſeiner Mili⸗ kärpflicht genügt hat und nach Ableiſtung der Dienſt⸗ — Mobilmachungs⸗Humor. Ein Mitarbeiter der „Köln. Zig. giebt einige Proben des derben Hu⸗ mmors, der unſere ausziehenden Mannſchaften be⸗ Bekanntmachung! Die Parzellierung Belgiens beginnt morgen früh um 8 Uhr. Die Aufteilungsbehörde. rAn Achtunng: Kriegskino! Programm: 1. Der Schrecken von Frankreich. 2. Der Ruſſenfreſſer. Bemerkung: Jeder Beſucher erhält einen kleinen Balkanſtarrt als Andenken. Dienſtbefehl: Stallwache: Niſolaus.— Kaſernenwache: Georg. Latrinenwache: Poincaré.— An der Jauchen⸗ pumpe: Nikita und Peter. Am 20. d. Mts. wird Belgien eingemeindet. Wenn die Pflege ſo weitergeht, dann kann der Krieg meinetwegen drei Jahre dauern. —0 — Wie groß waren die Heere in früherer Zeit? Aus der alten und neuen Geſchichte ſind Kriegs⸗ ſchilderungen auf uns gekommen, in denen von gewaltigen Heeresmaſſen erzählt wird, die mit⸗ einander kämpften. In den Perſerkriegen wie in den Kämpfen des Mittelalters iſt da von Hundert⸗ tauſenden, ja ſogar von Millionen die Rede. Tratz⸗ dem kann mit Sicherheit geſagt werden, daß unſere heutigen Rieſenheere in der Vergangenheit nir⸗ gends ihres gleichen finden, daß ſie vielmehr etwas gang Neues darſtellen. Die moderne Forſchung, vor allem Hans Delbrück in ſeiner vorzüglichen Geſchichte der Kriegskunſt, hat die Ueberſchätzun⸗ gen und Aufſchneidereien der alten Hiſtoriker und Chroniſten auf das richtige Maß zurückgeführt und nachgewieſen, daß die Heere früher recht klein waren. Das gilt noch mehr als vom Altertum, wo das römiſche Weltreich über verhältnismäßig große Armeen verfügte, vom Mittelalter. In der Schlacht bei Haſtings, wo angeblich viele Hunderttauſende ntiteinander gekämpft haben ſollen, zählte das normanniſche Heer weniger als 7000 Krieger, und die Schar Haralds war noch ſchwächer: ſie betrug 5000—6000 Mann. Die größten Heere, die über⸗ haupt im Mittelalter aufgeſtellt wurden, waren die Kreuzzugsheere; trotzdem kämpften ſelten mehr als 1200 Reiter und 8000 Krieger um das heilige Grab. Wenn die Chroniſten von dem Heere, das Friedrich Barbaroſſa vor Mailand ſammelte, er⸗ zählen, es ſei mehrere Hunderttauſend Mann ſtark geweſen, ſo kamn man von dieſer Zahl ſicherlich drei Nullen ſtreichen. In einer der allergrößten Schlachten des Mittelalters, in der von Cor to⸗ nuova, ſtanden im Höchſtfalle 10 000 Kämpfer auf jeder Seite. Die größte Armee, die das Mittel⸗ alter geſehen hat, war die, die Eduard III. 1347 bei Calais aufſtellte; ſie beſtand aus 2 000 Mann, einer„für das Mittelalter unerhörken Kriegsmacht“. In der neueren Zeit ſind zwar die Heere raſch angewachſen, aber ſie laſſen ſich in nichts mit unſern Millionenheeren bergleichen. Wie Sombart in ſeinem Buch über„Krieg und Kapitalismus“ ausführt, beſaß Frankreich unter Karl VII. 4500 Mann Kavallerie und 8000 Mann Infanterie. Franz J. ſtellte ein Heer von 15 000 Reitern und 50 000 Mann zu Fuß auf. Hein⸗ rich IV. verfügte über eine Armee von 51 000 Mann, und im Dreißigjährigen Krieg brachte Fränkreich gegen 100 000 Mann auf die Beine. Die Heere Ludwigs XIV. ſind dann zeitweilig ſogar bis auf 400 000 Mann angewachſen, doch war das eine Ausnahme, die allgemeines Erſtau⸗ neu erregte. Noch großartiger nollzog ſich die Ent⸗ Militäriutendantur ergänzen⸗ ſeit ins bürgerliche Leben zurücktritt, wird er auch ſo⸗ ſort wieder ſteuerpflichtig, ſoweit er ſteuerpflichtiges Einkommen bezieht. Abonnent R. St. Sie haben Anſpruch auf ange⸗ meſſene Entſchüdiaung ſowohl wegen des Grundſtücks als auch wegen des nachweisbar Ihnen entgangenen Arbeitsverdienſtes. Sollte ſich aber herausſtellen, daß die fraglichen Geſchäfte nur in der Abſicht vorgenom⸗ men wurden, um wegen des Bahnbaues eine höhere Entſchädigung zu erzielen, ſo fällt ein Entſchädigungs⸗ anſpruch fort. Abonnent P. U. 101. 1. Das Mädchen kann nur unter der Vorausſetzung Eutſchädigung von den Eltern beanſpruchen, daß es beweiſen kann, daß es diſe Arbeit nicht unentgeltlich hat leiſten wollen. Das wird es ſchwerlich können. 2. Die Ausſteuer wird auf das künftige Erbteil angerechnet. Abonnent S. Kr. J. Kleiſter zum Tapezieren her⸗ zuſbellen, nimmt man—3 Pfund des ſogenamnten Kleiſtermehls(billigſte Mehlſorte), tut dies in einen Eimer und gießt unter fortwährendem Umrühren —3 Olter kochenden Waſſers hinzu. Die Maſſe muß dann tüchtig mit der Kelle bearbeitet werden, damit ſie glatt und knotenfrei wird. Nach dem Erkalten kann der Kleiſter gebraucht werden. 2. Um eine gute Tünche zu erhalten, werden 10 Liter gebrannter Kalk mit ſo viel heißem Waſſer gelöſcht, daß dieſer 15 om über dem Kalk ſteht. Dieſe Kalkmilch wird dann verdünnt und zuerſt Kilo ſchwefelſaures Zinkoxyd und dann Kilo Kochſalz zugeſetzt. „Einer für Viele. Auch Leute von über 30 Jahren, die nicht gedient und in Friedenszeiten für untkauglich abgewieſene Mannſchaften können ſich bei eben. Truppenteil als Kriegsfreiwillige wmelden. Die Meldung muß direkt beim Truppenteil, den der Freiwillige ſich wählen kann, perſönlich ge⸗ ſchehen. Für auswärtige Truppenteile werden beim hieſigen Bezirkskommando auf Zimmer Nr. 24 part. rechts Freifahztausweiſe ausgeſtellt, die ſich Ler Betreffende dort perſönlich abholen muß. In folgenden Garniſonorten werden, weil ſchon alles überfüllt, deine Freiwillige mehr eingeſtellt: Frei⸗ burg i. Br., Metz. Mannheim, Bruchſal, Wilhelmshaven, Kiel, Durlach, Landau i. Pf., Ra⸗ ſtatt, Karlsruhe, Germersheim, Lahr, Straßburg i. E. und Worms. Wißbegieriger. 1. Im Kriege werden alle Ein⸗ jährigen dieſelben Kompetenzen beziehen, auch Löh⸗ nung wie jeder andere Soldat. 2. Einjährige, die bis fetzt zurückgeſtellt waren, müſſen ſich ſofort bei der zuſtändiger Erſatz⸗Kommiſſton(hier in Mann⸗ heim in der Schillerſchule) zur Muſterung melden unter Vorzeigung ihrer ſämtlichen Papiere, wenn die Betreffenden wicht ſchon vorziehen, ſich bei rinern Truppenteil als Kriegs⸗Freiwillige zu melden. Ire⸗ Feldzug bekommen ſie dann alle Kompetenzen und Löbnung wie jeder andere Soldat. 3. Einjährige, die fetzt als Kriegsfreiwillige eintreten, können nach Ab⸗ ſchluß des Krieges ihre noch zu erfüllende Dienſtzeit bei demſelben Truppenteil ahleiſten und die Kriegs⸗ zeit wird dabei in Aurechnung gebracht. wicklung des preußiſchen Heeres, deſſen Zahl ſich ſchon in den erſten Regierungsjahren des Kur⸗ fürſten Georg Wilhelm auf 1200 Mann belief und dann auf 4650 anwuchs. Beim Tode des Großen Kurfürſten beſtand das Heer aus 29 000 Mann, und beim Tode Friedrichs des Großen ſtellte es die für damalige Zeiten gewaltige Ziffer von 200 000 Mann dar, wovon 120 000 Mann Infanterie, 40 000 Mann Kovallerie, 10 000 Mann Artillerie und 30 000 Mann Garniſontruppen waren. Das Land, das 1688 bei einer Million Einwohner 30 000 Soldaten, 1740 bei 2 200 000 Einwohnern 90 000 Soldaten beſeſſen hatte, ſtellte nun bei 5 400 000 Einwohnern 200 000 Mann auf. Unter den euro⸗ päiſchen Staaten beſaß in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Oeſterreich das größte Heer mit 297 000 Mann im Frieden und 363 000 im Kriege; Rußland beſaß 224 000 Mann regulärer Truppen; tach Preußen kam an vierter Stelle Frankreich mit 182 000 Mann, dann kam Spanien mit 85 000 Mann, Dänemark und Norwegen mit 74 000 Mann. Schweden verfügte über 47 000 Mann, die vereinigten Niederlande über 36 000, Großbriban⸗ nien über 21 000 Mann. — Sänger und Held. Die gewaltige Erhebung der Herzen, die der Krieg bei uns entflammt hat, findet auch in der Hochflut von Gedichten ihren Ausdruck, die jetzt entfeſſelt iſt.„Wes das Herz voll iſt, dem geht der Mund über.“ Ueber Nacht hat alles in Deutſchland zu dichten angefangen, und nicht nur die Sänger von Beruf beſteigen ihr Dichterroß, ſondern die Krieger ſelbſt reißt die große Stunde fort und läßt ſie in markigen VBerſen die Form für das finden, was ſie bewegt. Jeder Krieg muß die Poeſie befruchten, denn er ent⸗ feſſelt in der Seele des Einzelnen Geiſtesmächte, die ſonſt in dumpfem Schweigen ruhten, verleiht den Gefühlen Schwingen, ſodaß ſie im Liede den Flug zur Schönheit wagen. Auch 1870 iſt viel ge⸗ dichtet worden, und in zahlreichen Sammlungen hat man„Lieder zu Schutz und Trutz“ zuſammen⸗ geſtellt. Aber der Krieg fiel in einen Tiefſtand unſerer Lyrik, und was die ältere Dichtergene⸗ ration, die Freiligrath, Geibel, Gottſchall u. z. an ſchönem Schwung bolen, konnte künſtleriſch nicht viel bedeuten. Die beſte Kriegslyrik von 1870, die Liliencrons und Fontanes, iſt erſt ſpäter entſtan⸗ den. Heute aber befinden wir uns in einer Hoch⸗ blüte des Gedichts, unſere beſten Poeten haben bereits Lieder geſchaffen, die das Meiſte Aber⸗ ragen, was vor 44 Jahren entſtand, und auch aus dem Volk erſtehen Sänger von ſeltener Kraft und Friſche. Lebhaft erinnert dieſer vom Krieg be⸗ fruchtete Dichterfrühling an jene„hochpoetiſche Zeit“ vor 100 Jahren, da ſo viele„Sänger und Helden zugleich“ waren. Wie damals die Dich⸗ tung die ganze Nation von den Führern bis a den einfachen Leuten erfüllte, dafür führt Karl Joel in ſeinen vor kurzem bei Eugen Diederichs er⸗ ſchienenen Aufſätzen über die Befreiungszeit inter⸗ eſſante Beiſpiele an. Durch die Sprache der Muſen vedete man zum Volk. Als ſich Preußen heimlich zum Freiheitskrieg aufraffen ſoll, läßt Th. v. Schön in die Zeitung das Gedicht einrücken:„Friſch auf, Kameraden, aufs Pferd, aufs Pferd!“, und man verſteht ihn. Der heiße Atem der Schillerſchen Dramen entflammt das Publikum, und es ſtimmt, rings von Franzoſen umgeben, wähvend der Vor⸗ ſtellungen Hatriotiſche Lieder an.„In kälterer, ärmerer Zeit lächelt man, wenn man daran zurück denkt, ſagt Arndt von dieſer poetiſchen Begeiſte⸗ rung;„aber es war alles bitterernſter, he Ernſt, was den Leuten jetzt ein kindliches, hö ein gemachtes poetiſches Spiel dünken würde. Da ſagten die 16⸗, 17jährigen Jünglinge beim Ab⸗ ſchied aus dem Gymnaſium, als ſie das Roß tum⸗ meln und die Büchſe laden lernen wollten, über⸗ Mieterin. Zur Bezahlung der Miete ſind Sie unter allen Umſtänuden verpflichtet, zumal Sie keine Kündigung einreichten. Wenn der betr. Hausberr nur auf diee Hälfte der Miete beſtand, ſo iſt dtes an⸗ zuerkennen. Militärverſicherung. Da die Vorausſetzungen Ihrer Verſicherung Ihrerfeits erfüllt wurden, ſo ſcheint uns die Geſellſchaft unbeding verpflichtet, die beſtimmte Summe auszuzahlen. Denn der Zeitpmukt und die näheren Umſtände der Leiſtung Ihrer Mli⸗ tärpflicht kann hierbei wicht maßgebend ſein. Nachſendung des General⸗Auzeigere, Badiſche Neueſte Nachrichten an die Angehörigen des Heere⸗. An alle Angehörigen des Heeres kann die Siefe⸗ rung des„General⸗Anzeigers, Badiſche Nachrichten“durch Vermittlung der Feldpoſt erfolgen. Die Verſendung erfolgt von unſerer Expedition aus. Für die Ausführung gilt nachſtehendes: 1. Poſtabonnenten beantragen die Nachſendung bei dem Poſtamt, durch das ſie unſer Blatt erhalten. Die Poſt berechnet eine Umſchlaggebühr von M..40 für jeden Kalender⸗ monat. Weitere Gebühren werden nicht erhoben. 2. Abonnenten unſerer Expedition oder Agenturen beantragen die Nachſendung bei der Stelle, durch die ſie das Blatt beziehen. Wir berechnen an Gebühren einſchließlich der von uns an die Poſt zu zahlenden Umſchlaggebühr für jeden Kalendermonat Mk..— Gebühren ſind bei Aufgabe des Auftrages und zwar längſtens bis zur Dauer des laufenden Abonnements voraus zu bezahleu. 38. Extra⸗Abonnements. Wird für die Nachſendung ein beſonderes Exemplar gewünſcht, ſo iſt der 1 an unſere Expedition direkt, eventl. durch Vermittlung unſerer Agenturen, zu richten. derartige Extra⸗Abonne⸗ ments berechnen wir Mk..70 für jeden Kalenber⸗ monat. Für die Zeit von heute bis Ende September werden Mk..20 berechnet. Die Zahlung hat bei Aufgabe des Auftrages zu erfolgen. Adreſſenangabe. Die Adreſſe iſt ſtets genau anzugeben. Er⸗ forderlich iſt außer Name und Dienſtgrad die Angabe des Regiments, der Kompagnie, Schwadron, Batterte uſw., ferner Bezeichnung der Brigade, der Diviſton und des Armeekorps. Die Expedition des General⸗kAnzeigers, Badiſche Neueſte Nachrichten, Mannheim E6, 2. Stücke aus der Klopſtockſchen„Hermannsſchlacht“ her.“ Ueberall ſingt man, da der Krieg losbricht. „Fröhlicher Waffenlärm erfüllte bald das ganze Land, alle Werkſtätten erklangen von kriegeriſchen Liedern, erzählt Kügelgen. Durch die Straßen er⸗ ſchallen die kriegspatriotiſchen Bänkelſängerlieder der Leierkaſtenmänner; zahlreiche Gedichte Heglei⸗ ten den Abzug der Franzoſen, den Einzug Norks, die einzelnen Siege; der Spottlieder auf Napoleon find Legion, und noch für den Feldzug von 1815 wird ein Soldatenliederbuch in 5000 Exemplaren gedruckt. Die Poeſie ſelber wind nun zum Sturm⸗ geſang und der Kanonendonner ſelber zur Voeſte. Zahlreiche Dichter führen nun Leier und Schwert, Theodor Körner, Max v. Schenkendorf, Wilhelm Müller, Fouqus, Immermann und viele andere. Und die Vermählung von Krieg und Dichlung wird beſiegelt in ſtrömendem Blut. Wie Körner ſterben A. b. Blamberg, Kühnau u. a. den Heſden⸗ tod, Verſe auf den Lippen, und Varnhagen, der in der Schlacht bei Wagram ſchwer verwundet auf einem Leiterwagen fortgeſchafft wird, meint:„Ich kann ſagen, ich habe in dieſer Lage gedichtet, und im Spital„klammert er ſich an Worte von Goethe oder Schiller wie ein Ertrinkender heftig an. Und nicht nur die freiwilligen Krieger dichteten, ſondern auch die Berufsofftziere, ein Collin, Zed⸗ litz. Münchhauſen, Julius von Voß. Rühle von Lilienſtern. Boyen, der„Begründer der preußiſchen Landwehr“, überreicht dem König eins ſeiner Ge⸗ dichte, das zum Freiheitskampf auf Leben und Tod auffondert. Und gedichtet haben auch andere der deutſchen Reformatoren des Heeres, ſo Clauſewitz, deſſen Schriften einen ſo hohen poetiſchen Schwung verraten, v. Meyern, der Organiſator der öſler⸗ reichiſchen Landwehr, und vor allem Gneiſenau, deſſen Biograph Pertz zahlreiche Gedichte voll ech⸗ teſter Empfindung mitgeteilt hat. Voller Poeſte iſ: auch der größte von ihnen allen, der Freiherr vom Stein, der Freund Goethes, deſſen Lebens⸗ buch der„Fauſt“ iſt, und der Napoleons Geſtal mit dem tiefen Dunkel vergleicht,„in das fich die ſchwarze Seele Satans im Meſſias des deutſchen Dichters hüllt.“ Die Städtiſche Sparkaſſe Mannheim hat in den nachgenannten Stadtteilen u. benachbarten Gemeinden Annahmeſtellen für Spareinlagen eingerichtet und die Verwaltung derſelben den bei⸗ geſetzten Perſonen übertragen: Stadtteil Domizil Inhaber (Gemeinde) der Annahmeſtelle Lindenhof Meerſeldſtr. 17 Kaufm. Fr. Kaiſer Schwetzinger ſtadiſschwetziugerſer sg Friſ. Math. Merz Oeſtl. S 15 Debeiterung ltfabethür 2 Kſen, F. Disborg Neckarſtabt Mittelſtr. 60 Kfm. Wilh. Simon Lange Röttergeb. Mag Joſafſtr. 1 Fr. Alb. Dörwang Jungbuſch Beilſtr. 30 Friſ. Jak. Weber Neckarau Maxſtr. 7 Schuhh. L. Stalf Käfertal Miiielſtr. 9 Kfm. FrHeckmann Waldhof Langeſtr. 3 Hauptl. E. Hauck Ortsrr. J. Bohr⸗ Feudenheim Hauptſtr. 73 mann Sandhofen Nähe d. Bahuhofs Kfm. B. Wedel Schreinerm. Ad Wallſtadt Troppmann Geſchäftsf. Dary Rheinau Stengelhofſtr.7 Erlenhach Seckenheim Kfm. G. L. Bühler Vei dieſen Annahmeſtellen, die für das Einleger⸗ publikum täglich während der üblichen Geſchäftes ſtunden geöffnet ſind, können Einlagen bis zunäch iu Beträgen bis zu Mk. 200.— für eine Perſon un während einer Woche vollzogen werden. Wir empfehlen dieſe Nunahmeſtellen dem ſetzte Stücke aus den Hymnen des Tyrtäus, lyriſche zur regen Benützung. höhun Weneral-Auz er.— Sadiſche Reueſtr Nachrichten. (Abendblatt) Bekanntmachung. Vom 17. Auguſt ab wird der Tarif der ſtädtiſchen Straßenbahn vorüber⸗ end und bis auf weitere Bekanntmachung geändert. Die Aenderungen ſind aus der nachſtehenden Tabelle zu entnehmen: Tarif für einzelne Fahrten, Streckenkarten und Wochenfahrſcheinhefte. Preiſe für die Strecken⸗ Wochenfahrſcheinhefte s Zeitkarte zur täglich zur täglich Fahrt 5ro Monat öweim. Fahrt vierm Fahrt Strecke)(inkl. Steuer) an Wochen⸗ an Wochen⸗ 5 tagen tagen 7 1 f Mk. Pfg.] Mk Pig. Mk. pfg. Mk. wfg. is zu drei zuſammen⸗ hängende Teilſtrecken 10 5 10 5 60 1 für mehr als örei bis fünf zuſammenhängende— 15 7 20— 90* 1 50²⁷ Teilſtrecken zür mehr als fünf zu⸗ ſammenhängende Teil⸗— 20 9 20 1 20* 2—5* ſtrecken ) hiezu für ſteuerpflichtige Wochenfahrſcheinhefte noch 5 Pfg.⸗Fahrkarten⸗ ener. Der Preis der Netzkarten bleibt ungeändert. Mannheim, den 8, Auguſt 1914. Städt. Straßenbahnamt. Wir machen unſere verehrl. Kundſchaft darauf aufmerkſam, daß wir von unſerem Gaswerk Luzenberg Koks ohne jeden Aufſchlag nach wie vor zu folgenden Preiſen verkaufen und zwar pro Zenlner bei Abnahme von: ab Fabrik geniger als 10 Ztir. 0 Ztr. und mehr uindeſtens 80 Ztr. auf einmal frei ins Haus hier geniger als 10 Ztr. 0 Ztr. und mehr„ indeſtens 80 Ztr. auf einmal 5 Die Abgabe von Koks ab Werk findet Koks 0 Koks I Koks II Füllofen bezw. Grob⸗ bezw. Füllofen⸗Koks Nußkoks Gabelkoks kleinere Körnung Mk. Mk. Mk. .40.— 5.40.35 12 .35.30.— .55.50.10 .45.40.10 .40.35.10 werktäglich vormittags von—11 Uhr uud außerdem Dienstags und Donnerstags nachmittags von—1 Uhr zu obigen Kreiſen ab Fabrik ſtatt. Hierbei hat der Käufer den Koks offen ſelbſt zu laden. viele Beſtellungen erfolgen, zu den entſprechenden, angeführten Später bei Beginn des Win köglich ſein. Es dürfte ſich deshalb ſchaft ibren Winterbebarf ganz oder Büunſcht er dagegen den Koks in Säcken, die er alsbald wieder an das Werk zuxückzugeben hätte, zu beziehen, ſo trilt auf obige Preiſe ab 14 von jeweils 5 Pfg. pro Ztr. ein. Fabrik eine Er⸗ Zur Zeit ſind wir, wenn nicht allzu noch in der Lage, unſerer Stadtkundſchaft den Koks Preiſen auf Beſtellung zuführen zu können. tergeſchäftes wird dies aber kaum noch rechtzeitig empfehlen, wenn unſere werte Stadt⸗Kund⸗ zum Teil heute ſchon auf unſerem Werk Zuzenberg abholen läßt oder uns eytl. auch Auftrag zur Lieferung ertellt. Da⸗ zurch wäre uns die Möglichkeit gegeben, ſprechend einzuteilen und es wäre auch Hrennmatertal von vornherein gewährleiſtet. die Kokslieferungen in die Stabt enk⸗ dann die Verſorgung der Stadt mit 3703 Maunbeim, den 10. Auguſt 1914. Die Direktion der Stäbt. Waſſer⸗ und Elektrizitätswerke⸗ chler. mutter, Grossmutter im 95. Lebenslahre. Vormischtes Bücherreviſor übern. Geſchäftsführun und Ueberwachung, au ſtundenweiſe. 95 Stammnitz& Go. Heine. Lanzſtraße 28. Diese Woche kommt Wieder eine großge Partie Rehe schr billig zum Aus- (95480 schnitt 0 fliagout 50 Pf. Vorderschlegel 80 Pf. Schlegel und Rücken auch zerteilt. Suppenhühner Tod Heute früh verschied 1 Fu Oh ristine Eisen.. Mannhbeim, den 18. August 1914. Frau Adolf Ries, geb. Eisen, Q 4, 4. Die Einäscherung findet in aller Stille statt, Uugenannt —!!. Iſtl. Darlehensverein Maunheim unsere gute Mutter, Schwieger⸗ und Urgrossmutter 6290 Für die trauernd Hinterbliebenen: Sammlung für Flotten⸗Verein. Transport Mk. 73.80 U 2 Summe Mk. 74.80 Sammlung für Oeſterreich. Unter Oeſterr. Dank. Trausport Mk. 0 1 80— Zuſammen Mk. 328.60 Für Wehrleute. von Mkx..50 an. Transport M. 33.— Q1, 14 Iſrl. Darlehensverein Mannheim„ 50.— 15 Zuſammen M. 83. Zur Entgegennahme von weiteren Gaben die Expedition. iſt ſtets gerne bereit Geſ. höh. Schüler z. Ert. franz. Stund. f. unt. Kl.⸗ Mäbchenſchule. Off. m. Pr. ſchriftl. erb. Goehrt, Rhein⸗ dammſtraße 38. 6280 Kirchen⸗Anſagen. Alt⸗Katholiſche Gemeinde. (Schloßkirche). Mittwoch, den 19. Auguſt, vormittags 9 Uhr, deutſches Amt, Freitag, den 21. Auguſt, abends 7 Uhr, Audacht für Heer und Vaterland. Suche für einen jungen Mann, 16 Jahre alt, der Oberrealſchule, Oberter tia eſucht hat, Stelle als Lehrling in Eiſen, Getreide oder Weilnhandlung, en⸗gros⸗ Häuſer. Werte Off an Hru. ktaplan Bögtle, Untere garrei Mannheim. 6282 vornehmes, neues Haus, ſuche—2 Nicht gewerbsmäß. Preis⸗ angabe. Garſo, Berlin, Holzſtraße 28. Beſſ. Herr ſucht p. 1. Sept. 805 5 Wferß in rͤhiger Lage. Offert. unt. H. Götleg U5, 28. 6279 ſilegeswche Opernähe, im., Klavier. nn——— Einige funge Foxe, billig Neckarau harinſtr. 51. 15762 628¹ 7—2 3 Liebesgaben. bedürſtige Angehörige kinberufener Mannſchaſten. Dem Liebesgaben⸗Komitee in der Friedrichſchule a2(Eingang gegenüber der Aulage U 1) ſind für bedürftige Angehörige einberuſener Krieger weiter die nachvorzeichneten Spenden geworden, für die wir herzlichen Dank ausſprechen. Um dem Komitee zu ermöglichen, de vielen bedürft gen Augehörigen der Krieger vor Not zu ſchützen, bitten wir dringend um weitere penden an Geld, Lebensmitteln, Kleidungsſtücken, Stoffen u. ſ. w. Naturalgaben wollen ausſchließlich in der Sam⸗ melſtelle des Komitees in der Friedrichsſchule abge⸗ geben werden. Geldgaben nehmen außer der Sammelſtelle in der Friedrichſchule auch die hieſigen Banken, die Ex⸗ peditionen der hieſigen Tageszeitungen, die Städtiſche Sparkaſſe, ſowie die Stadtkaſſe(Rathaus NI, Schal⸗ ter 5) entgegen. 372 Geldſpenden: Mk. Mk. Margarete Löſch. 5 Frau Schaßberger 6 Georg Löſchh. 5 Maunheimer Verein für Helene Löſch. 5Luftſchiff. Zähringen 600 Oberlehrer Wiede⸗ Kreis Rg. W. 20 mann(Vaterhaus) 100] Auguſt Daumiller 100 Ungenannt 5 Frau Guſtav Laden⸗ Ungenaunt„„10 burg 10000 Ungenannt„ 5 Verein zur Unterſtützg. Erwin Weil. 1 ortsfremd. israel. Ungenaunt 30] Armen 250 Frl. Eman.5Hill& Müller 100 Gertrud Gſcheidlen.Chriſtian Schmutz 5 Ludwig Zimmern 500 Gengenbach A. 100 Karl Auch 10 Richter Th. 15 Ungenaunt 20 Fr. Emilie Kauffmann 100 Frau Baumbuſch 20] Bär Ottilie 1 Fräulein Baumbuſch 5 40 Wolff Gottlieb 10 W. G. G. 20 Verband verein. Bau⸗ Frau Karoline Schrecken⸗ materialtenhändler burger 5J Deutſchland, Landes⸗ Hilda, Emilie, Kurt verband Baden 100 Lautenſchläger 10 W. L. 5 Dr. Bartſch(Induſtrie⸗ Familie Emil Gamper 10 amt) 40 Georg Wolf 20 Eugen Finkh 20Dr. Finter, 10J Bürgermeiſter 100 Friedrich Schlemper 50 Amtmann Büchelin 50 E. H. Willſtgedter 50 Beamten der Südd. Mathilde Mayer⸗ Bank Abteilung Dinkel 100J Pfälz. Bank 115 Marianne Mayer 4von Hollander, Ungenaunt 10J Bürgermeiſter 100 Frau Ingen. Müller 10 Ungenannt 5 Ingeborg Kowalski.92O. 9 Frau 9 10 Freirelig. Gemeinde 500 Frau Kirſchner Ungenannt 50 Frau Anna Kupprich Otto Wüſt* 20 5 Rabattbücher.23 A. Schneider 50 Vola, Kurt, Rudi Ungenannt 5 Tilleſſen⸗Seubert 100 Johs. Forrer 25 Ungenannt 10 Caſinogeſellſchaft.V. 1000 7 2 Jof. Samsreither.45 * 10 Hausſparkaſſe der Georg Merkle 50 Zöglinge des iſr. Ungenannt 3 Waiſenhaufes 20 Ch. D. 10 Liſelotteſchule . 10 1. Klaſſe d. H. Horn 12 Martin Kolb 100 Dr. W. Blattmann 100 Frau Eugen Werner 50 Sigmund Mohr 1000 Dr. Ebertsheim 50 Dtrektor Dr. Blum 300 Stammtiſch Zeppelin Hahn 50 im„Goldenen Lamm“ 25 Elias Frank 50 Dr. Gebb 50 Ungenannt 5 Ungenannt 1Max Kaufmaun⸗Lefo 100 75.50 Guſt. Aulbeck 20 Ch. D. 10 W. Gunzert 5⁰ E. K. Wwe 20 O. Eppſtein 10 F. A. Wwe 5 Moſes Kaufmann 50 C. K. Jakob Strauß 100 Von ein. Hamburgerin 10 Emil A. Weil 50 Ungenannt 10 Donnerstag⸗Kegelge⸗ Fräulein H. Strauß 16 ſellſchaft Ruderklub 150 Ungenaunt 10 Fr. Oeſterlin Ungenannt 3ſentor und junior 500 Ung. 20 Rabattbücher 20 Ein Italiener n. Frau 100 Ung. eine Sparbüchſe 5 Wilhelm Kreß 3 Jrau Reallehr. Leutz 5 A. K. Ungenannt 050 J. H. Graeber 50 Johaun Bender 100 r. Sauter 20 Simon Hellmann 5 Greiner 10 Wagenmann, Bank⸗ Mannheimer Turner⸗ r bund„Germania“ M. Bayerle.20 Frau Oberingenteur Vereinigung der In⸗ Remmert 50 duſtriellen v. Mann⸗ Donnerstag⸗Kegelgeſell⸗ heim⸗Induſtriehafen ſchaft im Bootshaus des u. Waldhof, 4% Bad. Rudervereins„Amt⸗ Staatsſchuldenver⸗ eitia“ 251.71] ſchreib. v. 1911 über 2000 b) Lebensmittel, Kleidungoſtücke, Stoffe uſw. Frl. Kanin, Frl. Rheinauer, Sternberg& Cahn, Bad. Kaffee Import Geſ., W. Künſtler, Zeier, Gebrüder Haune Firma Bauer, Schwarz, Frau A.., Firma achenheim, Heinrich Mock, Famtlie Koch, Familie Wittmer. Firma Kaufmann, Weidner und Weiß, Ciolina Kübler, Firma Graf, Frau Süßer, Familie Löſch, 11 Hirſchland, Frau Bodenheim, Georg Hartmann, erein gegen Mißbrauch Ret e Getränke, Frau Maier, Sunlight Seifenfabrik, Rotes Kreuz, Firma Durler, Firma Pöhler, Firma Bernh. Helbing, Sturm⸗ Neckargu. Schükerinnen der Eliſabethſchule, Frau A. Becker, Frau Schnell Lehrerswitwe, Frau Strauß, Frau Knöpflmacher, Frau Baer, Meſſerſchmied Schlemper, Familie Sternheimer, Kleidergeſchäft Bergdolt, Gruber& Comp, Pyſtinſpektor Mayer, Wachenheim, Dr. Hermann, Frl. Mayer, Dr. Heizler, Metzger Laul, Kunz. Hering, Eppfkeln& Gerſtle, Morißh Dinkelſpiel, Biebelheimer, Firma Kander, Rotes Kreuz, Ir. Kahn, Tobar, Frl. Büchler, Fritz Bibel, Frau Bühring, Seidenhaus Loew, Samuel Neu, Hilda Ebert, Frau Witwe Stadel, Max Menzel, Familie Leinweber, Frau Direktor Spielmeyer, Heinrich Bühm, Familie Weichſel, Fr. Hochſtetter, Direktor Volhard, Elifabeth Baumbuſch, Dr. Felſenthal, Keller& Kahn, Karl Beck, Notar Oppenheimer. Frau Martha Bloch, Spitzenhaus Fiſcher, Fuchs, Frau Direktor Schaile, W. Bouquet, Schuhgeſchäft Ffakowitz, Hetnrich Weinreich, Hermann Schwarzſchild, Samſon & Co,, Frl. Franziska Schreckenberger, Karl Schrecken⸗ berger, Frau Ph. Schreckenberger, Eſſigfabrit Hags, Frau Ludwig Feiſt, Hilda Lautenſchläger, Bäcker Kahn, Liſel Oppenheimer, Ludwig Hochſtekter, Frau Bertha Mahler, Katharing Page, Elifabethſchule, Frau Blün, Auguſt Weiß, Rumpf Kar!, Magdalena Thyſſen, J. Lindemann, Heinrich Kinna, Joſef Fuld, Philipp Cohen, Frau Erwin Hirſch, Frau oktor Steckelmacher, Schmoller& Comp., Frau J. Traub, Frau Müller, S. Weil, Tuch⸗ u. Bupkinlager, Eſtol⸗ werke, Wronker, Frau Heinrich Baer. Jola Müller, Roth, Hertha Mord, Hilde Brumlik, Johaun Schreiber, Kolontalwarenhand ung, Frau Bender, Oskar Her⸗ manu, Elſe Marx, Lili und Elſe Roſenbaum, Frau Lilt Götz, Frau Heinemann, Frau Kahn, Frau Her⸗ mann Wolff, Frau Emil Stern, Frau Conrad Huth, Greulich& Herſchler, Friedrich Fiſcher, Fran Schmid, Willy und Dora Popken, Frau Babette Kloſtermann, P. Deuß, Rothſchild KLehmann, Frau Louis Mendle, Familie Mann, Ingeborg Kowalskt, Eliſabeth Heim⸗ gerger, Frau Auna Reither, Famili Kruſt, Seelberg, Ferdinand Joſeph, Annga Zimmermann, Fran Doktor Detbel, Scharff, Schlinck c Cie., Lina Kleinſchmibt, Aite⸗ Gßlinger, Alfred Blum, Felicitas, Reformhaus [bers, Maz Lußheimer, Eierteigwaren⸗ fabrik, Weil, Erich Haas, Kolonkalwaren, Otrektor Battlehner Bäcker Zahn, Direktor Frank, Kaufmann Dugeorge, Dreyfus& Wertheimer, Manufakturen, Erich, Frau Reſchold, Fau Dr. Mieck, Adolf Götter, Wäſchegeſchäft, M. Kolb, Tietz, Walter Ulrich, Bach⸗ mann, Familſe Steintal, Frau Seidenberger, Eliſa⸗ beth Klevenz, Frl. Zöllner, Frau Karl Funzmann, Höh⸗ lein, Profeſſor Hoffſmann, Bernhard Buxbaum, Frau Dr. Ruckelshauſen, DeutſchkolontalebBananen⸗Mühlen⸗ werke, Maunheimer, Herr Friedrich Mayer⸗Dinkel, Frau Alwine Feis, Frau Dauphin, Feudenheim, Arthur Wertheimer, M.., Sophie Link, Familie Strauß, Gramlich, Trudel Kaltenbach, Biſchmann, Nhein Papiermanufaktur Hermann Krebs, Max Wallach. Louis Böhmt, Frau Anna Hackmann, Frau Frey, Reallehrer Leutz, Auguſte und Mathilde Geis. Familie Roth, H. Beer, Frau Bäßler. Ferner eine Anzahl weiterer Spender, die un⸗ genannt bleiben wollen. Mannheim, den 18. Auguſt 1914. Bürgermeiſteramt: gez.: von Hollander. Sauter. Kriegsfreiwillige werden angenommen. Meldungen von heute Dienstag Nachmittag 3 Uhr ab auf dem Geſchäftszimmer des Bataillons, N-Schule. Ebenſo können ſich frühere Unteroffiziere u. Gefreite melden. Mannheim, 17. Auguſt 1914. Kommando des Erſ.⸗Batl. Neſ⸗Juf.Reg. Nl.40 38096 Das ſtädt. Militärbüro wird mit dem 19. ds. Mts. vom ſtädt. Roſengarten in die Schillerſchule(beim Neckarauer Uebergang), woſelbſt z. St. das ſtaatl. Militärbüro ſich befindet, verlegt. An⸗ und Abmeldungen zur Stamm⸗ rolle, ſowie Wohnungsveränderungen von Militärpflichtigen ſind bis auf Wei⸗ teres daſelbſt anzubringen. Mannheim, den 18. Auguſt 1914. Bpigermeiſteramt. Finter. 3728 Katzenmater. Bekanntmachung. Unmittelbar unterhalb der Rheinbrücke Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen wird vorausſichtlich am Mittwoch, den 19. ds. Mts. eine neue Rheinfähre für den Perfonen⸗ und Güterverkehr in Vetrieb geſetzt werden. Zwiſchen Oppau und der Frieſenheimer Inſel iſt ſeit heute an der bisherigen Fährſtelle wieder eine Gierfähre für Perſonen- und Güterverkehr ein⸗ erichtet. Beide Fähren ſind täglich von Tagesan⸗ ruch ab bis zum Eintritt der Dämmerung in Be⸗ trieb eb. Die Gebührentarife ſind auf den und an deren Landeſtellen erſichtlich. Mannheim. den 17. Auguſt 1914. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Verkinite Männheimer Giterbeſtätter und Fuhrunternehmer. Die durch ben Kriegszuſtand in unferem Gewerbe geſchaffenen abnormen Verhältniſſe zwingen auch uns, an unſere verehrlichen Auftraggeber heranzutreten, da durch denſelben alle Fuhrpreistariſe bis zum Wiedereintritt normaler Verhältniſſe außer Kraft getreten ſind. Die ins Unermeßliche geſtiegenen Futterpreiſe, kaum noch geeignetes Pferdematerial und eine große Anzahl nicht mehr kriegstüchtiger Arbeiter und Fuhrleute, weit mehr als nötig, die im Dienſt be⸗ halten werden ſollen, um ſie nicht in den ſchweren Zeiten brotlos zu machen, zwingen uns, die Rollgeld⸗ und Fuhrlohnſätze für Güter aller Art und ſonſtige Fuhrleiſtungen zu erhöhen, damit es uns möglich bleibt, uns unſere Exiſtenz zu erhalten und unſere verehrlichen Auftraggeber, ſoweit es in unſeren Kräften ſteht, beſtmöglichſt zu bedienen. Die An⸗ und Abfuhr wird ſo raſch als möglich, ſoweit es die Verhältniſſe erlauben, vorgenommen, ohne daß jeboch eine Verbindlichkett dafür ühernommen werden kann, Fuhrwerke zu beſtimmten Stunden zu ſtellen. Wir hoffen zuverſichtlich, daß unſere verehrlichen Auftraggeber uuſere Lage berückſichtigen und uns die unentbehrliche Unterſtützung zuteil werden Iaſſen. Wir werden alle unſere Kräfte unſeren Auftrag⸗ gebern zu Dienſten ſtellen, rechnen aber auch auf billige Rückſichtnahme und durch die Verhältniſſe bedungene gütige Nachſicht. 38100 Mannheim, den 15. Auguſt 1914. Hochachtungsvoll! Vekeinigte Maunheimer Güterbeſtätter und Juhrunternehmer. Fähren ſelböſt . 55 872⁰ Dienstag, den 18. ellen f per 1. Oktober für Büro 2 augehende 2% Bedingung iſt gute ſchrift u. Fähigkeit i Unſer 95481 ſiunet. Hand⸗ N Ste⸗ nographie und Maſchinen⸗ ſchreiben. Etwas Sprach⸗ kenntniſſe erwünſch Schriftliche Offert Zeugnisabſchriften Gehaltsanſprüchen t. en mit und an Rode& Schwalenley ——.ůꝛů Tücht. 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