Abontentetrt- Sc pfg. monatlich, Bringerlohn 50 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Nk..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inferate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile...20 Hck. Tögiich 2 Aus gaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagbl Beilagen: Kmtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; TCechniſche Rundſchau; —— Geleſenſte und verbreitetſte Seitung in Mannheim und Amgebung Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Rannheim“ Telephon⸗RNummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 Redaktion 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7869 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin att morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Frauen⸗Blatt. Nr. 385. Mannuheim, Mittwoch, 19. Auguſt 1914. (Abendblatt. Franktireurkrieg. VBom Generalleutnant z. D. Baron v. Ardenne. Allen noch lebenden Teilnehmern des Feld⸗ zuges 1870/71 iſt der Ausdruck„Franktireurs“ gelchufig. Er bedeutet„Freiſchützen“, d. h. eine krreguläre, vom Volk freiwillig geſchaffene Wehr, die, in kleinen Trupps über den ganzen Kriegs⸗ ſchauplatz verteilt, dem Feinde ſkrupellos überall Abbruch tum will In Frankreich entſtand dieſes Syſtem erſt im Kampfe mit der Republik, nach⸗ dem die Armeen des Kaiſerreiches niedergewor⸗ ſen waren. Ueberall tauchten Banden auf, die unter veger Beteiligung der Bavpölkerung ſich an einzelne Poſten, Reiter, Patrouillen, kleine Be⸗ ſatungen heranmachten, und ſie durch Verrat, Leberfall, Hinterhalte uſw. zu vernichten ſuchten. Das iſt ihnen in vielen Fällen gelungen. Der Geſamtſchaden, den ſie anrichteten, war nicht gering. Beſonders unſere Kavallerie hatte darunter zu leiden. Sie wurde gezwungen, mit chren Fühlern vorſichtiger vorzudringen— da⸗ durch ging manche koſtbare Zeit verloren. Der franzöfiſche Volkscharakter, den Voltaire ſo twef⸗ ſend mit tigresinge— halb Tiger, halb Afe— bezeichnete, äußerte ſich bei dieſem Räuberkrieg in den groteskeſten Formen. Neben der Grauſamleit, ja Beſtialität, in denen er akstobte, ſpielte die Eitelkeit, das Theatraliſche ene große Rolle. Die Franktireurs hüllten ſich in die phantaſtiſchſten Uniformen und legten ſich die bizarrſten Namen bei. So gab es„die Bären der Bretagne“, die Rächer“,„die Frei⸗ ſchützen des Todes“,„die Unverföhnlichen“ uſw. Die Franktireurbewegung iſt vom Völker⸗ kecht nicht durchaus verworfen worden. Die — 15 Konferenz ſetzt feſt, daß Freiſchaven zu Recht beſtehen dürfen, wenn ſie J. einen Führer an ihrer Spitze hätten, der für das Verhalten ſeiner Untergebenen ver⸗ antwortlich wäre, 2. ein beſtimmtes, aus der Ferne erkennbares Abzeichen trügem, 3. die Waffen offen führten, 4. bei ihrer Kriegsfüthrung die Kriegsgeſetze und Gebräuche beobachten. Dies traf nun bei den franzöſiſchen Frank⸗ meurs nicht zu, denn— außer den oben ge⸗ ſchilderten drollig aufgeputzten Banden— mpften ſie nur in der Verkleidung harmloſer Zwilperſonen, verſteckten ihre Waffen, um ſie kur bei Gelegenheit eines Mordes hervorzu⸗ halen, ſcheuten jeden ehrlichen, offenen Kampf, ten aber vereinzelte Feinde ohne eigene Gefahr ab. Die Freiſchützen, die ſich jetzt in Belgien aufgetan haben, kämpfen in gleicher Weiſe völkerrechtswidrig in feigſter Heimtücke und mit tigerhafter Beſtialität.— Der Frank⸗ ieg von 1870/71 entwickelte bei der deutſchen Kavallerie Eigenſchaften, wie man ſie ſonſt bei den Cpoperſchen Indianern zu be⸗ wundern pflegt. Das Auge, das Beobachtungs⸗ demögen ſchürfte ſich ganz wunderbar, alle iegsliſten, ſcharfſinnige Schlußfolgerungen, das Finden wunderlichſter Mittel zur Be⸗ kämpfung des unfaßbaren Feindes, wurden in den Köpfen groß. Dieſe Liſten des Kleinkriege⸗ ſind der Armee in der 40jährigen Friedenszeit berloren gegangen. Sie wird ſie aber bald Pieder lernen. Einige ſeien kurz erwähnt. Die Franktireurs ließen die deutſchen Patrouillen und Spitzen meiſt ganz nahe herankommen, ehe ſie ihr tödliches Feuer abgaben. Um ihnen dies ſduf größere Entfernungen abzulocken, ſodaß es 22 wurde, löſte ſich die ete. eine Kette mit großen Zwiſchenräumen auf und galoppierte bis anf 6500 oder 600. Meter an den zweifelhaften Dorf⸗ oder Waldrand Kran, machte dann plötzlich kehrt, ſodaß die Tranzoſen glaubten, ſie wären geſehen worden. TDann eröffneten ſie ein wildes Sa ſch 10 rangels verpuffte. Es empf, ich auch, Der Weltkrieg. Waldes an ein Pferd feſtzubinden, mit der Drohung, daß ihnen eine Kugel ſicher ſei, wenn auf die Patrouille gefeuert würde. Fragen nach Weg, feindlichen Truppen ete. wurden dadurch zur wahrheitsgemäßigen Beantwortung gebracht, daß man zwei Bauern, die auf 100 Meter ge⸗ trennt waren, das Gleiche fragte mit der Drohung, daß, wenn ihre Antworten nicht ganz gleich ausfielen— das kounte nur die Wahrheit ſein— ſie füſiliert würden. Die Windmühlen drehten die Franzoſen oft nach der Richtung des deutſchen Anmarſches. Stimmte ihre Stel⸗ lung nicht mit der, die der Wind und der Betrieb erheiſchten, wurden ſie angeſteckt. Viel Vorteil brachte die vorgeſchützte Unkenntnis der fvanzö⸗ ſiſchen Sprache. Glaubten die Franzoſen, daß man ſie nicht verſtünde, ſchnatterten ſie ohne jede Vorſicht durcheinander. Man erfuhr dann meiſt, was man wiſſen wollte. Am meiſten gefährdet waren die deutſchen Kavallerietrupps, wenn ſie mehrere Tage an einem und demſelben Ort auf Vorpoſten waren. Selbſt bei Innehaltung aller Vorſichtsmaßregeln Zuſammenhalten der Truppe in einem Allarmquartier am Ende der Ortſchaft an der Rückzugsſtraße, Befeſtigung dieſes Quartiers, Einbehaltung von Geiſeln, Verdoppelung der Wachſamkeit ete.— ſind doch etwa 60 Ueber⸗ fälle den Franzoſen geglückt, von denen die von Chatillon, Etrepagny, Ablis ernſtere Bedeutung hatten. Gegen das Unweſen des Franktireurs gibt es nur ein Mittel rückſichtsloſe Strenge, härteſte Beſtrafung, die dem Verbrechen auf dem Fuß folgen muß. Keine lange Unterſuchung, ſondern, wenn der Vorfall klar zu Tags liegt, ſofortige Sühne. Wir Deutſche leiden oft an „Humanitätsduſel“. Dieſer zeitigt nur Ver⸗ brechen und iſt damit keine Milde, ſondern Grauſamleit gegen die eigenen Truppen, ſogar gegen die feindliche Bevölkerung. Denn am Ende wird doch die Strenge nötig und dann mit verdoppelter Härte. Die Beſtrafungen be⸗ ſtehen zunächſt in ſchweren Requiſitionen und Kontributionen, ſodann im Abbrennen der Ort⸗ ſchaft oder einzelner Teile, endlich in der Ab⸗ urteilung verbrecheriſcher Individuen durch die Militärgerichte. Verhör und Feſtſtellung des Tatbeſtandes ſind kurz, das Urteil notwendiger Weiſe oft„der Tod“. Deshalb laden diejenigen eine ſchwere Verantwortung auf ſich, die die Furien des Volkskrieges entfeſſeln. Sie ſteigern dadurch das Elend des Krieges ins Maßloſe durch das Freilaſſen der tieriſchen Leidenſchaften in der Menſchenbruſt. Was man durch die Antwerpener und Brüſſeler Greuel bisher erlebt hat, geſtattet nur eine trübe Ausſicht in die Zukunft, denn Belgier und Franzoſen werden in einem Franktireur⸗ kieg an Scheußlichkeit wetteifern. Deshalb in notgedrungener Abwehr Strick und Kugel für die Meuchelmörder und die Fackel für die Banditenneſter. Die Nachrichtenpolitif 5 5 der Militär⸗ und Marine⸗ behörden. Immer noch findet die Nachrichtenpolitik unſerer Militär⸗ und Marinebehörden, ihr Syſtem, über die Borgänge auf den verſchie⸗ denen Kriegsſchauplätzen nur wenige, kurze und trockene Nachrichten herauszugeben, ni auf allen Seiten das nötige Verſtändnis. Man meint hier und da, es könne doch nichts ſchaden, wenn das deutſche Volk etwas mehr und etwas raſcher von dem erführe, Man meint, daß es z. ſein würde, jetzt, 1 dem Fall von Lüttich, rſolges bekannt zu machen. Dieſen Anſchauungen tritt ein offenbar aus fachkundiger Feder ſtammender Aufſatz der „Köln. Volksztg.“ wiedergeben: Man darf nicht vergeſſen, daß heute das Herausgeben von Nachrichten nicht den Zweck hat, das Bedürfnis des Volkes nach Mitteilun⸗ gen über das, was ihm am meiſten am Herzen liegt, zu befriedigen, ſondern daß es ausge⸗ ſprochenermaßen ein Mittel der Kriegs⸗ führung iſt. Bei jeder Nachricht, welche bekanntwird, iſt demnach vorher ſorgfältig zu überlegen: Wie wird ſie auf unſere Kriegführung oder auf die Krieg⸗ führung der Fein de wirken? Das iſt dann der einzige Geſichtspunkt, der maßge⸗ bend iſt für die Entſcheidung, ob etwas ver⸗ öffentlicht wird oder nicht. Man darf ſicher ſein, daß die maßgebenden Behörden viel lieber jetzt ſchon eingehend über die Erſtürmung von Lüttich, über die Schlacht von Mülhauſen⸗Sennheim oder das Gefecht von Lagarde berichten würden, als ſich auf das äußerſt wenige zu beſchränken, was bisher darüber bekanntgegeben iſt. Es wird den leitenden Männern gewiß ſchwer, nicht alles veröffentlichen zu dürfen, was ſie wiſſen, weit ſchwerer vielleicht als uns, das Fehlen weiterer Nachrichten zu tragen. Trotzdem ordnen ſie entgegen, den wir unverkürzt alles dem militäriſchen Intereſſe unter, und geben uns damit ein Beiſpiel, desgleichen zu tun. Eines darf keinen Augenblick vergeſſen wer⸗ den: Wir kämpfen einen Krieg nach drei Fronten, einen Krieg gegen eine Welt von Feinden, einen Krieg um unſere nationale Exiſtenz, wie er noch niemals einem Volke auf⸗ gezwungen worden iſt. In dieſem Kriege kön⸗ nen wir nur beſtehen, wenn alles, unbe⸗ dingt und ausnahmslos alles dem rein miljitäriſchen Intereſſe un⸗ tergeordnet wird, und wenn wir uns alle zuſammenfinden in dem Entſchluß, alles ernſt und ruhig hinzunehmen, was die Militär⸗ und Marinebehörden anzuordnen für nötig halten. Betrachtet man vom rein militäriſchen Ge⸗ ſichtspunkt aus die gegenwärtige Nachrichten⸗ politik unſerer Landesverteidigung, ſo kann man nicht umhin, der großartigen Kalt⸗ blütigkeit und Konſegquenz derſelben die wärmſte Anerkennung zu zollen. Es iſt einſtweilen nicht möglich, ſie in allen Einzel⸗ heiten zu verſtehen. Aber wir fühlen unwill⸗ kürlich, daß hinter ihr Männer ſtehen, die wiſſen, was ſie ſollen und was ſie wollen. Keine Ruhmredigkeit, kein Perſonenkultus, keine un⸗ nütze Vergeudung von Begeiſterungsfähigkeit! Die einzelnen Tatſachen werden in der denkbar knappſten und nüchternſten Tonart berichtet. Weder die beteiligten Regimenter, noch die Führer werden erwähnt. Von den Einzel⸗ heiten ihrer Leiſtungen kein Wort. Die ganze Armee wie die ganze Marine ſollen eben als ein einheitlicher Körper erſcheinen. Was ge⸗ ſchieht, hat die Armee oder die Marine als Ganzes getan; jedes einzelne Mitglied ordnet ſich vollſtändig dem Zweck des Ganzen unter und taucht unter in der Geſamtheit. Wer etwas geleiſtet hat, hat es getan in Erfüllung ſeiner Pflicht. Hätte ein anderer an ſeiner Stelle geſtanden, ſo hätte dieſer dasſelbe geleiſtet. Zu einer Heldentat gehört eine günſtige Gelegen⸗ heit. Wer ſie findet, tut die Heldentat. Hätte ein anderer die Gelegenheit gefunden, wäre ihm der Auftrag zuteil geworden, ſo hätte er mit tauſend Freuden das gleiche geleiſtet. Die moderne Kriegführung verlangt aber, daß jeder auf ſeinem Poſten ſeine Pflicht tue, nicht weniger, aber auch nicht mehr. Schlicht und einfach dasjenige, was befohlen iſt. Der Generalſtab muß in jedem Augenblick wiſſen, wies an jedem einzelnen Punkt ſteht. Er muß wiſſen, daß feine Anordnungen und Dis⸗ poſitionen die ſtrikteſte Nachachtung finden. Für das Auswirken der eigenen Perſönlichkeit iſt heute der Spielraum viel beſchränkter als noch im Kriege von 1870. Darum ſoll jede Rivalität ferngehalten werden. Nur der Ernſt der Pflichterfüllung ſoll die Triebfeder der i Ausnahmon ſind bisher von n Syſtem gemacht worden. Zunächſt hat Generla v. Emmich für die Eroberung Lüttichs den höchſten Orden, den von Friedrich dem Großen geſtifteten Orden pour le merite er⸗ halten. Aber außer der Tatſache und dem, was ſie andeutet, wiſſen wir faſt nichts. So⸗ dann wurde am 13. Auguſt nüchtern und kühl gemeldet:„In einem der letzten Gefechte hat Prinz Heinrich von Bayern mit ſeiner Eskadron eine Abteilung franzöſiſcher Dragoner attackiert und vernichtet.“ Jedermann fühlt, daß es ſich hier um eine hervorragende Waffen⸗ tat handeln muß. Aber was erfahren wir von ihrd Lediglich, daß ſie„in einem der letzten Gefechte“ geſchehen iſt. Und nun die andern Nachrichten! Die Tat⸗ ſachen, daß an der Weſtgrenze„der deutſche Boden vom Feinde geſäubert“ iſt, erfahren wir ſo ganz nebenbei unter dem 12. Auguſt. Die Taten unſerer Kriegsſchiffe im Mittelmeer er⸗ fahren wir nach acht Tagen, während ſie doch zweifellos der Marinebehörde ſofort durch Funkenſpruch gemeldet worden waren. Endlich, die wichtige Nachricht, daß an den Küſten Eng⸗ lands Minen gelegt ſind, erfahren wir in einem beſcheidenen Nachſatz, indem die Marinebehörde ſich dagegen verwahrt, dem neutralen Handel Gefahren bereitet zu haben. So iſt es in allen Dingen, und ſo wird es auch wohl bleiben⸗ Alle dieſe Nachrichten ſollen ſelbſtverſtändlich nicht nur in Deutſchland bekannt werden, ſon⸗ dern auch im Ausland wirken, und gerade die Wirkung auf das Ausland ſcheint oft gar meiſt die Hauptſache zu ſein. Der Ernſt und die ſchlichte Größe diefer Nachrichtenpolitik iſt uns noch etwas Neues. Wer ſich der offiziellen Nachrichten aus dem Krieg von 1870⸗71 erinnert, wird den Unter⸗ ſchied von damals und jetzt leicht erkennen. Und doch hatte dieſes Syſtem auch damals ſchon ſeinen Schatten vorausgeworfen. Unentwegt telegraphierte der Generalquartiermeiſter von Podbielsky die klaſſiſch gewordenen Worte: „Vor Paris nichts Neues,“ bis er feſte Er⸗ gebniſſe melden konnte. Dieſes Syſtem iſt im ruſſiſch⸗japaniſchen Kriege von den Ja⸗ panern benutzt und ausgebaut worden. Aber die Urſprünge liegen doch in jener preußiſchen Praxis von 1870. Auch aus dieſer Nachrichtenpolitik erſehen wir die Sorgfalt der Vorbereitungen unſeres Generalſtabes. Sie iſt ſelbſtredend nicht zu Beginn des Krieges improviſiert und aus dem Aermel geſchüttelt worden, ſondern ſie iſt längſt im voraus überlegt und in ihren Grundzügen bis in alle Einzelheiten feſtgelegt geweſen. Darum funktioniert ſie jetzt ſo ſicher, als ob ſie ſchon jahrelang praktiſch eingeübt worden wäre. Noch einmal: Nehmen wir uns ein Beiſpiel an dieſem Ernſt und an dieſer rückſichtsloſen Entſchloſſenheit, alles bis zum letzten dem militäriſchen Zwecke unter⸗ zuprdnen. Nur ſo können wir beſtehen. Aber ſo werden wir auch mit Gottes Hilfe be⸗ ſtehen. * Zuverſicht. Berlin, 19. Aug.(Von unſ Berl. Bur.) Es liegt in der menſchlichen Natur, daß, menn ſcheinbar in den militäriſchen Operationen eine Pauſe eingetreten iſt, wenn man nichts von neuen Ereigniſſen hört, ſich des weiteren Publi⸗ kums eine gewiſſe Beunruhigung bemächtigt. Sie verſtärkt ſich, wenn da und dort— wie dies in den letzten Tagen im deutſchen Süden ge⸗ ſchehen iſt— berichtet wird, daß der ſchon ein⸗ mal vertriebene Feind wieder innerhalb der deutſchen Landesgrenzen ſich gezeigt hat. Dem gegenüber möchten wir wiederholt und eindringlich zur Geduld und zum vuhi⸗ gen Abwarten mahnen. Es ſteht, wie wir erfahren, nicht ſchlecht um uns Man kann es vielleicht auch ſo ausdrücken: Die all⸗ gemeine militäriſche Lage berech⸗ tigt durchaus zu zuverſichtlicher Auffaſſung. Mehr iſt, ohne die gebotene vaterländiſche Vorſicht zu verletzen im Augen⸗ blick nicht zu ſagen. Aber wir glauben nicht, 2. Seite. General-Auzeiger.— gadiſche Veueſte Aachrichten.(Abegablatt) Mittwoch, den 19. Auguſt 4944. daß man ſolange auf die Einzelheiten zu wor⸗ en haben wird. Jedenfalls wiſſen wir, daß die oberſte Kriegsleitung den Vorhang hoch ziehen wird, ſobald das nur irgend geſchehen kann. Die Türkei und unſere Feinde Die Beſchlagnahme türkiſcher Kriegsſchiffe. WTßB. Konſtantino pel, 19. Aug. Nach einer Blättermeldung beſuchten 3 Mitglieder der engliſch⸗ottomaniſchen Vereinigung den bri⸗ tiſchen Geſchäftsträger Marſing und wieſen dar⸗ auf hin, daß die Beſchlagnahme der Großkampfſchiffe„Sultan Osman“ und„Reſchadieh“ in der muſelmaniſchen öffentlichen Meinung einen ſehr ſchlechten Ein⸗ druck gemacht habe. Der Geſchäftsträger er⸗ widerte:„England konnte ſich die beiden Schiffe modernſter Bauart ui cht entgehen laſſen“. * Die Zurückhaltung der beiden Werften für Rechnung der Tu Dreadnoughts„Reſchadieh“ und„Sultan Os⸗ man! bedeutet, wie die„Münchener N..“ ſchreiben, einen Völkerrechtsbruch, wie er kraſſer kaum gedacht werden kann. Als der Marine⸗ miniſter Diemal Paſcha ſich Ende Juni be⸗ eilte, der Einladung des Präſidenten Poincars zu den franzöſiſchen Sommermanövern zu ent⸗ ſprechen, waren alle Dispoſitionen getroffen, da⸗ mit die„Reſchadieh“ mit Diemal Paſcha an Bord heimkehre. Es gingen im Laufe des April, Mai und Juni etwa 200 Mann und faſt 70 Offizere der türkiſchen Marine nach England, welche auf der„Reſchadieh“ in Dienſt geſtellt wurden, um ſich frühzeitig in die Technik des neuen Kriegs⸗ ſchiffes einzuarbeiten. Der Reſt der Mann⸗ ſchaften und Offizere ſollte vorläufig bis zur de⸗ finitiven Uebergabe aus Engländern gebildet ſein. Ende Juni wurde jedoch plötzlich die Artillerie auf der„Reſchadieh“ zum Er⸗ ſtaunen des türkiſchen Marincamts gewech⸗ ſelt. Schon damals ließen die engliſchen Werften Djemal Paſcha verſtändigen, daß die Ablieferung dieſes erſten Dreadnoughts ſich herzögern werde. Ueber dieſe Mitteilung herrſchte in Konſtantinopel nicht geringe Be⸗ ſtürzung. Sir Edward Grey ließ erklären, daß bei der Armierung einige Fehler gemacht wor⸗ den ſeien, die unbedingt ausgebeſſert werden müßten. Es iſt eigentümlich, daß in der Zeit, als die Fehler bemerkt wurden, der ruſſiſche Marinebevollmächtigte in Konſtantinopel, Fre⸗ gattenkapitän Tſcheglow im Auftrag ſeiner Regierung volle vier Wochen auf den eng⸗ liſchen Werften weilte. Er erſtatete täglich nach Petersburg Bericht über den Fortſchritt der Schiffe. Der„Reſchadieh“ iſt vollſtän⸗ dig bezahlt. Die Beſchlagnahme der beiden Dreadnoughts„Sultan Osman“ war erſt Ende September abzuliefern— bedeutet eine der größten Enttäuſchungen für die heutige Türkei. Treuverſicherung eines arabiſchen Emirs. WYB. Konſtantinopel, 19. Aug. Der Emir von Nadſche in Arabien, Abdul Aſis Ibn Sund, hat an den Sultan ein Tele⸗ gramm gerichtet, in dem er ihn ſeiner Treue ver⸗ ſichert. Der Sultan hat ſeiner Befriedigung da⸗ rüber Ausgruck gegeben Die Landſchaft Mnedſch d, die bisher ein Sandſchak war, wurde zum Wilajet erhoben. Der Em ir erhielt den Ziviſrang eines Veziers Militärkom.⸗ auf engliſchen rkei gebauten und wurde zum Wal i und mandanten ernannt. * JBerlin, 19. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Der heute von uns an anderer Stelle wie⸗ dergegebenen Meldung über einen Balkanbund eu Rußland wird hier einſtweilen keine all⸗ zugroße Bedeutng beigelegt. Aufs erſts kann man nicht von einer Tendenz ſprechen, die in der Türkei, in Rumänien und Bulgarien glei⸗ chnmaßen nachweisbar iſt und die dahin geht, nach Möglichkeit einen Kampf untereinander 515 vermeiden und dann wird alles von der tatſäch⸗ lichen Entwicklung abhängen, die die Dinge in der nächſten Zeit nehmen werden. Unſere„Vettern“. Die Schuldigen. WIB. Wien, 19. Aug. In der Beſprechung des Berichts des Quartiermeiſters über die Ein⸗ nahme von Lüttich hebt das„Fremdenblatt“ hervor, daß in England bekan nt war, daß franzöſiſche Truppen ſich in Lüttich aufhielten, und daß es England bei der Sicherung der Neutralität Belgiens nur um einen Vorwand zu tun war. Vor der ganzen Kulturwelt ſei klar bewieſen, wer den Anſtoß zu dem gegenwärtig in Europa lodernden furcht⸗ baren Brand gegeben hat. An Englands Naivität und Unkenntnis deſſen, was die Ententemächte ſpannen und fügten, glaube nach den Lütticher Aufſchlüſſen kein Menſch. Ja ſo ſind ſie: In einem Werke des bekannten engliſchen imperialiſtiſchen Dichters Rudyard Kipling, in dem das Leben in einem engliſchen College geſchildert wird(Stalfy u. Co.)) findet ſich fol⸗ gende Stelle, die gegenwärtig vielleicht verdient beachtet zu werden: „Sie(die Helden des Buches, ein paar eng⸗ liſche Schulknaben) lernten die Lehre ihrer Raſſe, die lautet, jede Ge fühlsregung Jurücktreten zu laſſen und den Feind im richtigen Augenblick in die Falle zu locken.“ Nach dieſem Rezept ſcheinen unſere Vettern über dem Kanal auch diesmal gehandeſt zu haben. Nur iſt zu hoffen, daß ſich auch dies⸗ mal das alte Sprichwort bewahrheitet: Wer andern eine Grube gräht, ſällt ſelbſt hinein! Frankreich und Rußland. Wie das franzsſiſche Bvolk belogen wird. Eine Erinnerung. f .K. Die unwahre Darſtellung der Grenz⸗ gefechte im Elſaß und des deutſchen Anſturms auf Lüttich, mit welcher die franzöſiſche Bevöl⸗ kerung halbamtlich hinters Licht geführt wird, iſt über denſelben Leiſten geſchlagen wie die franzöſiſchen Kriegsberichte im Jahre 1870/71. Man braucht mu in den ſ. Z. von Maxime Buillaume im„Matin“ veröffentlichten Auf⸗ ſätzen, weſche die verſchiedenen Abſchnitte des deutſch⸗franzöſiſchen Krieges(unter Berückſich⸗ ligung des Eindrucks und deren Rückwirkungen auf Paris) behandeln, zu blättern, ſo wird man auf Schilderungen ſtoßen, welche das Un⸗ heil lügneriſcher Kriegsberichte brandmarken. Der Verfaſſer hat uns im vorigen Jahre, alfo zu einer Zeit, wo man wohl allgemein rüſtete, aber, wie man insbeſondere in Paris betonte: „nur zur Sicherung des Friedens rüſtete“, in verbindlichſter Weiſe das alleinige Ueber⸗ ſetzungsrecht dieſer Auffätze zuerkannt. In⸗ zwiſchen iſt der verhängnisvolle Umſchwung der Verhältniſſe eingetreten und wir müſſen in dieſem Augenblick auf die Veröffentkichung dieſer wichtigen geſchichtlichen Zeugniſſe verzich⸗ ten, auch verzichten auf Wiedergabe der packen⸗ 6. Auguſt 1870“ gibt, wir begnügen uns, nur die geſchichtliche Tatſache feſtzulegen, daß Paris die langerwartete Siegesnachricht endlich „aufgetiſcht“ wurde Sie trug zwar keinen amtlichen Charakter, aber geglaubt wurde ſie aufs Wort, denn die Zuverſicht in die„ſieg⸗ reiche franzöſiſche Armee“ hatte im Volke zu feſte Wurzeln gefaßt. Die Nachricht, daß Tauſende von Gefangenen und zahlreich; Kanonen dem Feinde entwunden wurden, wirkte wie etwos Selbſtverſtändliches. Aber die Siegesbotſchaft enthielt noch mehr:„Prinz IJriedrich Karl in Gefangenſchaft geraten!“ Darob Begeiſterung, der ins Delirium aus⸗ artete Der Boulevard ſteckte Fahnen aus da mit einemmale wurde man gewahr, daß es ſich nur um eine Irreführung handelte Der hierdurch entfachte Zorn hatte elementare Ge⸗ walt und ſo endigte dieſer denkwürdige Tag in Trauer und Verzweiflung. Vierundvjerzig Jahre ſpäter(das Datum ſtimmt faſt auf den Tag) begeht man in Frank⸗ reich dieſelbe Gewiſſenloſigkeit. Die nichts Böſes ahnende Bevölkerung wird genasführt und diesmal iſts kein Anonymus, ſondern ſind's die amtlichen Kreiſe, welche bewußt die krisge⸗ riſchen Tatſachen fälſchen. N Wie die franzöſiſchen Soldaten an ihren Schuhen verbfenten. Alles, was man vor dem Kriege darüber ge⸗ hört hat, daß die franzöſiſchen Soldaten in Bezug auf ihr Schuhwerk ſchlecht ausgerüſtet ſind, haben jetzt die erſten Transporte franzöſi⸗ ſcher Gefangener beſtätigt. Die Gefangenen, die nach Deutſchland kamen, trugen nahezu ſämtlich Zivilſchuhwerk, braune Schnürſchuhe, Lack⸗ ſchuhe, ja ſogar Halbſchuhe waren vertreten. Es ſtimmt alſo, daß die franzöſiſche Heeresver⸗ waltung nicht die nötigen Schuhausrüſtungen für die Reſervetruppen auf Lager hatten. Ein Deutſcher, der noch in den erſten Mobil⸗ machungstagen in Paris weilte, erzählt folgen⸗ des: Der Kriegsminiſter hatte bekanntlich die Verordnung ergehen laſſeu, daß jeder Reſerviſt ſich zwei paar Stiefel ſelbſt mitbringen ſollte. Sie ſollten dann von der Heeresverwaltung ſo⸗ fort in Bar bezahlt werden und zwar pro Stiefelpaar 16 Francs. Ein Pariſer Waren⸗ haus hat nun mit Erfolg auf den Geſchäftsſinn vieler Franzoſen ſpekuliert. Es hat ihnen Schuhwerk billigſter Art angeboten, das es für 6,50 Franes lieferte. Die Soldaten konnten ſich dann dafür vom Regiment 16 Francs aus⸗ zahlen laſfen, ſodaß ſie an zwei paar Stiefeln 19 Francs verdtenten. Ob die Armee mit dieſem Schuhwerk aber bis nach Berlin kommt, iſt natürlich eine andere Frage. * Zum Aufruf des Jaren an ſeine Juden. Hierzu erhalten wir von einem Leſer unſeres Blattes folgende Zuſchrift, die ſo recht zeigt, welchen Glauben die Worte des„Lügenzaren“ bei allen Juden finden. Wenn ich die Operation betrachte, die das deutſche Schwert, um dem verſeuchten ruſſiſchen Körper Heilung zu bringen, vorgenommen hat, ſo kann ich nicht umhin, die überſtrömende Freude, die mein Herz erfüllt, auszudrücken, um ihr durch Worte mehr Raum zu gewähtren, und in der ſehnlichſten Hoffnung, daß dieſe Opera⸗ tion gelingen wird. Der Appell des Zaren an die Juden Ruß⸗ lands, der nur ein Achſelzucken und ein unaus⸗ ſprechliches Lächeln den Juden und der denken⸗ den Welt abgewinnt, verletzt nicht nur das jüdiſche Volk, ſondern jagt auch der ziviliſierten den Schilderung, welche Maxime Vuillaume vdon dem ergreifenden Tag des Menſchheit die Schamröte in das Geſicht, da ſich Rußland auch zu ihr rechnen möchte. an dem genannten Tage dem fieberhaft erregten, Um die Vernunft vor dieſem Hohn zu ſchü müſſen wir uns fragen: Iſt wohnte Dummheit, iſt es Wahnſinn oder Verzweiflung, oder alles zugleich? warum denn ſtaunen? Geiſt des Zaren Iwan des Grauſamen, deſſen Geſpenſt noch nicht aufgehört hat, die Welt erſchrecken und zu beunruhigen? der das größte Unglück für die Menſch deutet, weil er ein Hemmnis des ſittlich⸗gei 9 2 ſtigen exiſtieren aufhören. Der Fall von Spanien f0l es treffen und das Schickſal Roms ſoll es ber⸗ folgen! Aber, hat denn dieſe Herrſchaft, die iht eigenes Volk verbluten läß mit hiſtoriſchen Völkern verglichen zu werden Alle Seuchen und Peſten, an die die Geſchichte mit Grauen erinnert, ſollen ſie treffen, da ihr derbnis iſt! Wie ein tödlicher Bazillus ſoll von der Hygiene der Kultur verfolgt werden, da jeder Atemzug der ruſſiſchen Herrſchaft die ganze Menſchheit vergiftet. Schon bei den zu werden. Aber wir Juden, die unter dieſer Krankheit mehr als alle Glieder dieſes Körpers zu leiden haben, werden auch wir entſprechend⸗ Geneſung teilen? Nach dem Gelingen dieſg großartigen und heilbringenden Operation, waz den auch wir Juden, die am meiſten zu leiden gehabt, daher die meiſte Pflege nötig haben, gleichzeitig geheilt werden? Wir wollen es hoffen. Kaum ein Volk der Erde iſt mit der Bedeutung dieſes ſymboliſchen Wortes„Vaterland“ ſo durchdrungen wie wit Juden; beſonders die, die das Unglück haben, ruſſiſche Untertanen zu ſein. Wir hoffen auch, daß mit dem Untergang dieſer Herrſchaft auch dieſes Syſtem, das auch andere gleich Kſinnte Völker benützen, verſchwinden wird. Den Kämpfern, welche dieſes Heil bringen, wünſchen wir von Sieg zu Sieg zu ſchreiten. Geſegnet ſei ihre Erinnerung für alle Zeiten! WITB. Amſterdam, 19. Aug. Das Han⸗ delsblaad“ beſpricht die Meldung, daß der Zar einen Aufruf an„Meine lieben Juden!“ er⸗ laſſen habe und bemerkt dazu, daß es un⸗ glaublich erſcheine, daß die ruſſiſche Regierung es wagte, ein ſolches Dokument zu verbreiten, Denn indem man dieſen Aufruf leſe, ſo trete ein Stück Geſchichte vor das geiſtige Auge, das in mancher Hinſicht ein Schandfleck für die Kultur ſei, nämlich die Judenhetze, Pogrom, die moraliſchen und körperlichen Mißhandlun⸗ gen, die Aechtung der Juden und ihre Aus⸗ ſtoßung aus dem Kreis der gebildeten Menſch⸗ heit. Seitdem Rußland Polen annektiert habe, habe den Juden der Zutritt zum heiligen Boden Rußlands nicht mehr verwehrt werden können; denn ſie waren es, die in Polen habe ſie aber als Parias und vogelfrei behan⸗ delt. Man habe ihre Dienſte gebraucht und be⸗ nutzte ſie, aber unter eine Geſetzgebung geſtellt, die eine ununterbrochene Drohung und Schika⸗ nierung und ein Hindernis für ihr moraliſches und integrales Leben bedeutete. In der Duma ſei öffentlich ausgeſprochen worden, daß die ganze Polizei von erpreſſeri⸗ ſcher Ausnutzung der Juden lebe, ſogar der Vizegouverneur von Tarkow bekomme jährlich 6000 Rubel von dieſem Judengeld. Wie könne da die Rede ſein, von Wohlfahrt und der Liebe des Hauſes Romanow! Durch die letzte Revo⸗ lution hätten alle Völker gewonnen, nur die Juden nicht. An den Beilisprozeß erinnernd, ſchreibt das„Handelsblaad“: Nein! 1 iſt der Haß und die Abneigung des Slave Erntelied. In goldenen Aehren In gold'nen Aehren Reife, Sonne, reife! Die Sichel klirrt, die Senſe ſauſt, Daß bald die Felder abgehauſt Schleiſe, Schnitter, ſchleife! Und mwenn der letzte Acker leer, Dann nehmen wir die Senſen her— Schmiede, Hammer, ſchmiede! Dem letzten Mann am letzten Herd Schmied' in die Fauſt das heilige Schwert Gott grüß dich, letzter Friede! 5 Ernſt Rosmer. Eine wasgauſtimmung zwiſchen Frieden u. Krieg. Von L. Roeßling. Ueber dem Höhenkamm der Vogeſen, der das bintere Breuſcheltal bei Saales im Elſaß gegen Frankreſch abſchließt, hingen drohende Wetter⸗ wolken, als ich am Sonntag den 26. Juli mit eini⸗ n Freunden den Zug an der Station Schirmeck ließ, um nach dem Donon zu wandern. Dort, am Fuße des Berglegels, hatten wir im Hotel unſer Korn, unſer Zorn Burg Nideck herüber. Velleda eine Zuſammenkunft mit franzöſiſchen Freunden aus dem benachbarten franzöſiſchen Grenzort Raon⸗ſur⸗Plaine geplant. Tiefer Sonn⸗ kagsfrieden lag über dem Tal. Die Maſchinen der zahlreichen Spinnereien, die den Einwohnern des, Tales, die in der Landwirtſchaft überzählige Kräfte ſind, Arbeit und Brot geben, ſtanden ſtill. Nur auf den Feldern waren Männer, Frauen und Kinder eifrig beſchäftigt, den reichen Ernteſegen vor Ausbruch des Unwetters heimzubringen. Die Wanderung aufwärts zum Donon, vorbei am Ge⸗ neſungsheim der Landesverſicherungsanſtalt durch wunderbaren Hochwald bedeutete auch diesmal einen vollen Genuß für uns und offenbarte uns ſo manche Schönheit, an denen das elfäſſiſche Berg⸗ land ſo reich iſt. Die Trümmer alter Wasgau⸗ ſchlöſſer winken in der Runde und ihre Geſchichte weiß von markigen deutſchen Geſtalten, deutſcher Kultur und Sitte zu berichten. Die Ueberliefe⸗ rungen leben im Volke fort, wenn auch der Fuß und die Fauſt des Korſen zu zertreten und aus⸗ zurotten ſuchte, was deutſch war und Wurzel ge⸗ faßt hatte. Nicht weit von uns grüßt vertraut Ehrfurchtgebietend erhebt ſich der Mutzigfelſen, der„Schutzwall Straßburgs“, auf den ſelbſt die alten Straßburger, die die Schreckenszeit von 1870/½1 erlebten, ſo feſt ver⸗ trauen, daß ſie dem Worte eines im Elſaß ſtehen⸗ den Generals unbedingt Glauben ſchenken: So⸗ wird keine franzöſiſche Kugel ihren Weg nach Straßburg finden, es ſei denn, von unſern Regi⸗ mentern hätte der letzte Mann aufgehört zu leben.“ Die Ereigniſſe des 25. Juli, Oeſterreichs Ulti⸗ matum an Serbien, hatten uns dieſe zuverſicht⸗ lichen Worte ins Gedächtnis zurückgerufen, als wir langſam zur Höhe emporſtiegen, Schritt um Schritt die Schönheiten des Elſaß genießend, das uns Altdeutſchen zur zweiten Heimat geworden war, deſſen Berge und Täler wir als frohe Wan⸗ derer in Sommersglut und Schneegeſtöber ſo oft durchſtreift hatten, daß uns jeder Streifen Landes bekannt war, weil er überall Erinnerungen für uns umſchloß. „Das Elſaß unſer Ländel“, deutſches Land. Die Sonne ſtand ſchon hoch im Zenith, als wir frohe Einkehr im„Hotel Velleda“ hielten, wo unſere Freunde aus Frankreich uns mit einem herzlichen Willkommgruß, aber ernſter, als wir es an dieſen ſonſt ſorgloſen Menſchen 68 Di gewöhnt waren, entgegentraten. e. Gaſtfreundſchaft, die wir ſo oft an ihrem Tiſche in Raon⸗ſur⸗Plaine ge⸗ noſſen hatten, krönlen ſie diesmal durch die Ein⸗ ladung zu einem Picknick auf dem Kegel des Donon. Roten Landwein und allerlei gute Deli⸗ kateſſen hatten ſie mitgebracht, es fehlte an nichts, Aur unſere Stimmung war weniger frohgelaunt, als an früheren ſchönen Sonntagen, die wir in lange der Muzigfelſen mit ſeiner Feſte beſteht. den Vogeſenwäldern des Elſaß und Frantreichs letzten Tage beherrſchten bald unſer Geſpräch und voll banger Sorge verliehen unfere Freunde dem Wunſche Ausdruck, daß die Kriegsfackel die übri⸗ gen Staaten verſchonen möchte, insbeſondere Frankreich und Deutſchland.„Wie ſchön wäre 5 doch, wenn alle Franzoſen und alle Deutſchen 10 wie wir in Freundſchaft ſich zuſammenfänden. „Die große Mehrzahl des franzöſiſchen Volkes“, ſo meinte ein Kaufmann aus Nanch, Verwandter unſerer Freunde,„möchte um den Preis. Elſaß⸗Lothringen kein Unglück über Frankreich hereinbrechen ſehen, das eine die Nation zermal⸗ mende Wirkung haben müßte.„Wir hoffen auch, daß die Revanchepartei in Frankreich, beſondere Herr Poincaré, der in ſeiner Heimat Bar⸗le⸗Duc Freunde für ſeine ehrgeizigen Plänt zu geiwinnen ſucht, nicht die Oberhand gewinm Das franzöſiſche Volk iſt zu ſchade, um das Opfer der Hirngeſpinſte eines eitlen, verbbendeten Staatsmannes zu werden. Wenn wir das Ver⸗ trauen unſerer Freunde auf den ſich durchſetzel den Willen des franzöſiſchen Volkes, das nichts von einem Kriege mit Deutſchland wiſſen wollte, nicht ganz teilten, ſo trugen uns bekannte 180 ſachen der jüngſten Zeit daran ſchuld. Wußten wir doch von Reiſenden, die aus Nord⸗Frankreich kamen, daß bereits in den Tagen zuvor Truppen bewegungen im Innern Frankreichs gegen die Oſt⸗ oemeinſem verlebt hatten. Die Ereſcnſſe der es Rußlandz 10 . Iſt es denn nicht de Dieſer Geiß it he. und materiellen Fortſchrittes iſt, muß jetzt u t und ihre untertanen Völker foltert, eine Berechtigung Entſtehen Fäulnis war und ihr Beſtehen Ver⸗ ſs erſten Schnitt an dieſem faulenden Körper winn Hoffnung für manches Glied, bald recht geſund Handel und Induſtrie trieben. Rußland habe alſo die Juden mit in Kauf nehmen müſſen, 0 grenze ſtattfanden, denen man zwar die Bezeic 9 1 ſchi andz 9* oOder 20 eit he geiſtige jetzt zu nien ſol es ber⸗ haft de ei dem er winkt 1914. die nach dem Beſtehen der Notprüfung eingetreten ſind, iſt überaus groß. Wittwoch, den 19. Auguſt 1914. General-Anzeiger.— Hadiſche Meueſte Nachzriczten.(Abendblatt) 3. Seite. eeeeeee———1 bolkes gegen die Juden immer genährssſund künſtlich erhalten worden. Wie wäre alſo jetzt ein ſolcher Aufruf des Zaren möglich? — deulſchland u. Oeſterreich im Kriege. Baiſer Franz Joſefs Geburts⸗ j tag. WIBZ. Wien, 19. Aug. Der Geburtstag des Kaiſers Franz Ipſef iſt überall in der Monarchie und von den Oeſtevreichern und Un⸗ im Lande überaus feſtlich begangen wor⸗ den. Beſonders liegen Meldungen von glanz⸗ vollen Veranſtaltungen aus Serajewo, Agram und Budapeſt vor. Deutſche Gbertertianer als Freiwillige. Die Zahl der Schüler höherer Lehranſtalten, g ins Heer Manche geſund r dieſer Körperz vechende 1 dieſer n, wet, leiden haben, volk der vliſcen die wit haben, u auch, ft auch geſinnte Den ünſchen eſegnet „Han⸗ er Zar 1er⸗ un⸗ ierung reiten, o krete Je, das ür die ogrom, ndlun⸗ Aus⸗ teuſch⸗ habe, iligen verden Polen habe lüſſen, behan⸗ nd be⸗ eſtellt, ſchika⸗ liſches rochen eſſeri⸗ der hrlich könne Liebe Rebo⸗ 1 die ernd, mehr aben⸗ und dem übri⸗ ndere re es en ſo den 70 5 zwei Dritteln ihrer Beſetzung zu Gunſten des worb gegeben wurde, daß dis ruſſiſchen Mobili⸗ gelogen als während eines Krleges, vor einer Wahl und nach einer Jagd. abſehbares Unheil in unſer bisher ſo einiges ſolche Erregung in die nichtkatholiſchen Volls⸗ lathollſcher Geiſtlicher mehr in der zl werden. Laotholiken, die an vaterländiſcher Ge⸗ Aumel die Wolken zuſammen. Fernes Donner⸗ in Schirmeck den letzten Zug nach Stratburg bir durch den Wald über Grand⸗Fontaine und Ein Mainzer Leſer übermittelt der 325 5 Neanee Liedchen, das auf der 8 einer dortigen Kaferne entſtanden Oberprima deutſcher Gymnaſien hat ſich bis zu iegsheeres entvölkert. Aber auch aus mitt⸗ leren Klaſſen haben ſich begeiſterte Kriegsteil⸗ ſehmen gemeldet. Aus Groß⸗Berlin iſt ſogar eine Reihe von Obertertianern als kriegstaug⸗ lich befunden worden. Unter ihnen befindet ſich guch der Sohn des deutſchen Militärattaché in Petersburg, des Herrn von Chelius. Herr von Cheltus, der frühere Generaladjutant des Kaiſers, war es bekanntlich, dem in Petersburg bon dem ruſſiſchen Kriegsminiſter das Ehren⸗ + ſterungen ſich nicht gegen Deutſchland richteten. Bedenkliche Erſcheinungen! Man ſchreibt uns: Ein Sprichwort ſagt: Es wird niemals mehr Die Wahr⸗ heit dieſes Sprichworts, ſoweit deſſen erſter Teil in Frage ſteht, dürfen wir gegenwärtig täglich und ſtündlich erproben. Wir wollen indes houte ſeine Veranlaſſung nehmen, all den in der Luft lucherſchwirrenden, manchmal ſchier blödſinni⸗ gen Gerüchten entgegenzutreten, uns zwingk heute die einfache Notwehr, mit aller Ent⸗ ſchiedenheit ums gegen eine Verleumdung zu wehren, die, von gewiſſenloſer Seite ausge⸗ ſprengt und von Mund zu Mund vergrößert, tben daran iſt, allerſchärfſte Zwietrucht und un⸗ Volk zu tragen. Der Kern dieſer Verleumdung lautet: „Im Elſaß iſt eine ganze Anzohl katholiſcher Geiſtlicher wegen Spionage verhaftet bezw. erſchoſſen worden.“ Dieſes wahnwitzige Gerücht, bepeits zu un⸗ beheuerlichen Formen aufgedunſen, hat eine ſchichten hineingetragen, daß ſich bald kein Oeffentlichkeit ſehen laſſen kann, ohne auf das Röblichſte beſchimpft und beleidigt Wie dieſe Zuſtände auf die deutſchen ſanung und Opferfreudigkeit ſich von keinem lertreffen laſſen, einwicken, läßt ſich unſchwer chnen. Die Katholiken wiſſen, daß ihre Prieſter ſolcher vaterlandsverräteriſcher nicht fähig ſind und empfinden de rbhen worte nichtkatholiſcher Mitbürger bitter, ſehr bitter, umſo mehr, als ſie vorausſehen, daß die heilloſe Hetzerei zu einer förmlichen Katho⸗ likenhatz ausarten wird, wenn höheren Orts kein Einhalt geboten wird. Soll denn der jetzige Krieg nach außen wiederum, wie der Krieg von 1870, ein Vor⸗ gegen die je? So fragen ſich bereits holiken. Wir gehen nicht ſo weit, aber wir erſuchen doch die geſamte ehrlich denkende Oeffentlichkeit im Hinblick auf die glorreiche Einigkeit unſeres Valerlandes recht dringend, mit allen Mitteln gegen die unſinni⸗ gen Gerücht he Spionage katholi⸗ te über angeb icher einzuſchveiten. 85 dpure Verleumdungen. Amt⸗ lich nicht ein einziger Fall be⸗ kannt, daß irgend ein katholiſcher Geiſtlicher im Elſaß vaterlands verräteriſche Machenſchaften ge rieben hätte. Werden doch ſelbſt die hinter⸗ hältigen Angriſſe auf deutſche Soldaten als * auerliche Aus⸗ nmahmen“ bezeichnet Sollte ſich unter dem elſäſſiſche wider Erwarten ein Vaterland den, dann wären wir deutſche Katholiken ſamt unſern Prieſtern die erſten, die unerbittlich ſtrengſte Beſtrafung verlangten. Solange aber ein ſolcher Fall nicht nachgewieſen iſt, fordern wir mit demſelben Nachdruck, daß gegen alle derartigen Verleumdungen ebenſo rückſichtslos vorgegangen wird. man die Urſachen, aus denen ſolche widerſinnigen Gerüchte entſtehen, ſo findet man, daß da und dort ein franzöſiſcher Spion verhaftet worden iſt, der das Ge⸗ wand des katholiſchen Geiſtlichen miß⸗ byaucht hat, um ungeſtörter ſeinem Handwerk nachgehen zu können. Das iſt alles, was man weiß. Katholiſche Geiſtliche des Oberelſaß aber, die unter Spionageverdacht verhaftet worden waren, wurden bereits wieder freigelaſſen, nachdem ſich ihre volle Unſchuld herausgeſtellt hatte. Und ſollte, wie geſagt, trotzdem ein Judas unter den vielen elſäſſiſchen Geiſtlichen ſein, danr iſt es Torheit und Unger achteig⸗ keit, die Geſamtheit des katholiſchen Kleruts und der katholiſchen Staatsbürger dies ent⸗ gelten zu laſſen. 8 Wir müöchten hoffen, daß dieſe Unſere auf⸗ Zeilen in weiteſten n Klerus jedoch werräter befin⸗ klärenden und warnenden Kreiſen Beachtung fänden und bitten andere Blätker, gleichviel welcher Richtung ſie an⸗ gehören, davon Notiz zu nehmen. „Die Einigkeit unſeres geliebten deutſchen Vaterlandes verlangt gebieteriſch, daß wir nicht unveraßtwortlicher Weiſe den Keim der Zwie⸗ tracht ſäen! — Der öſterreichiſch⸗ſerbiſche Krieg. Die Einnahme von Schha hat ſch. Wiz. Wien, 19. Aug. Ungariſche Blätter erfahren Einzelheiten über die Einnahme von Schabatſch, aus denen hervorgeht, daß Frauen und Kinder aus alten Karabinern. ſchoſſen und Bomben warfen, ohne jedoch viel Unheil anzurichten. Serbiſche Soldaten ſchoſſen auf Abteilungen des Roten Kreuzes und auf Aerzte Scharenweiſe ſchwammen biſche Soldaten in küſtung durch die Save, Drina z u ſer⸗ vollſtändiger Aus⸗ die Donau und die den Oeſterreichern hinüber, daten eingefangen wurden. Die Sol⸗ daten heben hervor, wie glänzend ſich die öſter⸗ reichiſchen Geſchütze bewähren und mit welch eiſerner Disziplin die Oeſterreicher auch mit der Munition umgehen. WIB. Wien, 19. Aug. Die„Albaniſche Korr.“ meldet aus Durazzo: Der Fürſt be⸗ gnadigte den ſeinerzeit vom Kriegsgericht in Valong zum Tode verurteilten Major Bekir Bepy gund ſeine Mitverſchworenen. Ein kKraftvolles Wort zum Kriege bietet das Vorwort der laufenden Nummer des„Vortrupp“. Der Herausgeber Dr. Her⸗ mann Popevrt, der bekannte Verfaſſer des weitverbreiteten Dürerbund⸗Romans„Helmut Harringa“, der zurzeit als Kompagnieführer bei der Ausbildung eines Erſatzbatafllons be⸗ ſchäftigt iſt, ſagt darin unter anderm folgendes: Mit einem Frevelmut, dem in der Weltge⸗ ſchichte kaum etwas Gleichartiges vorangegan⸗ gen iſt, mit einem Leichtſinn, bei deſſen Anblick jeden Menſchen ein Schauder ergreift, hat das Slawentum(nicht die Franzoſen!) den germa⸗ niſch beſtimmten Völkern Mitteleuropas den Kampf ums Daſein aufgedrängt. Noch die fernſte Zukunft wird es rühmen, wie das gewaltige Verantwortlichkeitsgefühl unſres Kaiſers Tag um Tag darum gerungen hat, der Welt dieſen Brand, der Menſchheit die Schande zu erſparen, daß um einiger ſer⸗ biſcher Mörder willen Europas Ziviliſation ge⸗ fährdet werde. Wenn einmal von denen ge⸗ ſprochen werden wird, die zu den größten Men⸗ ſchen zählen, dann wird Kaiſer Wilhelms II. Name nicht fehlen. Es iſt vergebens geweſen. Man hat uns das Schwert buchſtäblich in die Hand gezwungen. Nun wollen wir es führen. In dieſem Kampf geht es um unſer Daſein als Volk, um die Ehre unſerer Frauen, um die Zukunft unſerer Kinder. Und um den deutſchen Gedanken in der Welt. Das germaniſche England hat uns vevrraten. Oder doch ſeine Staatsmänner haben das getan. Damit iſt Unermeßliches ver⸗ nichtet an beſten germaniſchen Beſtrebungen. Jedey anſtändige Engländer muß en Scham vergehen ob dieſer Ge⸗ meinheit mit ſerbiſchen Banditen. Nach dem Kriege wird der Friede folgen. Was wird er bringen? Eins iſt ſicher: ſeltſam und erfreulich iſt es, wie heute ſchon in unſerm Deutſchland die Parteiſchlagworte ſchwinden. Wer fragt heute noch danach, ob einer konſer⸗ vativ, liberal, Zeutrumsmann oder Sozial⸗ demokrat iſt. Der Tag und die Stunde kennen nur Deutſche. Möge der Krieg uns lehren, daß dies der Zuſtand iſt, der immer ſein ſollte. Daß Parteien Intereſſenvertretungen ſind, notwen⸗ dige Jutereſſenvertretungen, aber nichts, was Volksgenoſſen verfeinden darf. Möge der Friede, den wir erkämpfen wollen, dieſen Ge⸗ danken bei uns dauernd machen. Mannheim. Dem roten Areuz. Die Saal iſt reif, ihr ſehlt der Schnitter. Der Kaiſer rief für's Vaterland.— Es brauſt' der Ruf wie Sturmgewitter Vom Norden bis zur Alpenwand. Es dröhnt der Schritt der Bataillone— Doch ſtarrt in Waffen auch die Welt, 8 Durch Wolken bricht der Menſchheit Krone: Das rote Kreuz im weißen Feld. Ringsum ſchallt das Gekläff der Meute In Deutſchlands goldne Friedenszeit, Wie Wölfe lauert ſie auf Beute, Zu Raub und Mord ſchon ſprungbereit, Doch ihre Schar, ſie muß zerſtieben, Denn jeder Deutſche iſt ein Held, Und mit ihm zieht, wie treues Lieben, lands Grenzen. Wir ſchwiegen aber ſelbſt unſeren Freunden gegenüber, obgleich wir bei ihnen keinen Nechſel der Geſinnung zu befürchten glaublen, koßdem über dieſe Tafſachen. Immer drohender ballten ſich am weſtlichen allen, das von Frankreich herüber klang, mahnte uns zum frütheren Aufbruch. allgemeine Veklemmung hatte uns alle ergriffen, und als wir an der Wegkreuzung beim Forſthaus Donon uns die Hände zum Abſchied reichten, die einen, um Eine nach Frankreich zürürkzuvandern, die andern, um zu erreichen, da hatte jeder das unbeſtimmte Bewußt⸗ ein, daß wohl für lange Zeit unſere Wege auf dem Donon, an der deutſch⸗franzöſiſchen Grenze ſich nicht wieder zuſammenfinden würden. Ein heſtiger Donnerſchlag durchgitterte das Plainetal, er klang drohend, gleichſam als Vorbote des Ka⸗ wnendonners, der wenige Tage ſpäter im Tal bei Schirmeck erdröhnte und in den Wasgaubergen ein Gcho finden ſollte. Im Sturmſchritt rannten Shirmeck. Blutig rot ging am weſtlichen Himmel die Sonne unter Frankreichs Sonne.— ANikolaus, o Aikolaus! „Frankf. 2— würd: 1 O Nikolaus, o Nikolaus. Du biſt ein ſchlechter Bruder, Du predigſt uns von Jrieden vor Und rüſteſt heimlich Korps und Korps. ONikolaus, o Niloſaus, Du biſt ein falſches Luder. D Engelland, o Engelland, wie haſt Du Dich tommen, ntersmann, el ex kann. 9 Eugelſand. das wird ſchlocht bekommen. Als wie ein rechter Der nimmt ſo oft und v YSEngelland, Dir Der Franzmann auch, der Franzmann auch, zeigt wieder ſeine Krallen, Er möchte gern den ſchönen Rhein, Wir aber nach Paris hinein, Das will ihm nicht, das will ihm nicht, das will ihm nicht gefallen. Wir he 8. Wa richt: Wir werden ſie, wir werden ſie, wir werden ſie verhauen. Kunſt und Wiſſenſchaft. Der„Simplieiſſimus“ ſtellt ſei ſcheinen ein. Simpliciſſimus“ zeigt an, da er bis auf weiteres ſein Erſcheinen einſtellt. Die Geſinnung, die er damit zum Ausdruck bringt, Tarlee 28 Der Verlag de Kund von den braven Vaterlandsverteidigern wird überall voll gewürdigt werden— ein Volk, das ganz einig geworden iſt, das ſich ganz gefunden Ausfälle des Mobs und die ſodaß in kurzer 50 O ſerbiſche Sol⸗ Das rote Kreugz im weißen Feld. ͤ 88 PCCrc 22 ereen rR Wären, als ein langſames Vorrücken gegen Deutſch⸗ nach der Melodie„O Tannenbaum“ geſungen hat, Fkeiner Kritik und Satire ſeiner in⸗ neren Verhältniſſe mehr. Und die Mitarbeiter des „Simplieiſſimus“ bekunden auch durch andere Ta⸗ ten, daß ſie den beſten Forderungen des Tages zu genigen wiſſen: allen voran hat ſich Ludwig Thoſa als Freiwilliger ins Heer ein⸗ ſtellen laſſen. Die Kriegsgagen der Berliner Theater. Um dem durch die Schließung der Theater ent⸗ ſtandenen großen Schauſpielerelend vorzubeugen, hat ſich ein großer Teil der Berliner Theater⸗ direktoren zu einem Kartell zuſammengeſchloſſen, tung der Thogter zu er⸗ artell hat u. g. beſchloſſen, für die den Darſteller eine Einheitsgage zuſetzen, ſo daß auch die erſte Kraft tals der letzte Choriſt. Das Leſ⸗ heater hat allerdings heute beſchloſſen, noch arſüber hinauszugehen. Es will einen etwa ver⸗ benden Ueberſchuß ebenfalls zu zwei Dritteln er ſeine Darſteller verteilen und zwar ſo, daß r der Einheitsgage von 100 M. noch an ſchuß im Verhältniſſe ſeiner wirklichen wird. Falls das Theatergeſchäft nur der in G kommt, d ſich wiederanzuſtel von 100 M. aꝛ nicht mehr e 81 entſchließen kön⸗ von 100 M. hinauszu⸗ Das Kartell der Deutſch⸗öſterreichiſchen Bühnen⸗ und Orcheſtermitglieder hat eine Eingabe an den Stadtrat Maunheim ge⸗ richtet, das Gr. H und Nationaltheater wä ſeiner Bitte nicht nur die Rückſicht auf die wirt⸗ ſchaftliche Lage der Mitglieder, ſondern auch die nationalen u. patriotiſchen Geſichtspunkte ſprächen. Die Schlacht iſt aus. Mit bleichen Wangen Im Feld ruht mancher Mutter Sohn; Die Hände, die die Wehr umſchlangen, Sie leuchten hell, wie roter Mohn—. Was zieht dort durch des Todes Gaſſen, Als wäre es vom Herrn der Welt Aus lichten Höh'n herabgelaſſen? 4 Das rote Kreut im weißen Feld. Hin durch des Schmerzes weite Runden Zieht ſtill der Samariter Zug, Zu lindern all' die tauſend Wunden, Die rings der Tod dem Leben ſchlug „Barmherzigkeit dem Freund' und Feinde!“ Wie einſt der Herr ſprach zu der Welt, So will's die Rote⸗Kreuz⸗Gemeinde, Das rote Kreuz im weißen Feld. O helft ihm, ſeine Laſt zu tragen, Ihr Männer, Frauen, allzugleich! Die Not in dieſen ſchweren Tagen, Sie mach' an Opferſinn uns reichl! O helft den Brüdern, helft den Kranken, Die ktapfer ſich dem Feind geſtellt, Laßt ihnen, Deutſchlands Schutze, danden, Durch's rote Kreuz im weißen Feldl Eberbach. Krauth, Landtagsabg. (Nachdvuck geſtattet.) Geſuche um Beſchäftigung bei Ser Stadtgemeinde. Vom Städt. Nachrichtenamt. Mann⸗ heim wird uns geſchrieben: An die perſönliche Adreſſe des Oberbürgermei⸗ ſters und der Bürgermeiſter werden täglich in großer Anzahl Geſuche um Beſchäftigung bei der Stadtgemeinde gerichtet. Dieſe oft mit großer Notlage begründeten Bitten können von den Empfängern lediglich an das Arbeitsamt weiter⸗ gegeben werden, weil die ſtädtiſchen Aemter und Betriebe offene Stellen nur durch das Arbeitsamt beſetzen. Es wird daher gebeten, von ſolchen per⸗ ſönlichen Geſuchen, denen die Adreſſaten zu ihrem größten Leidweſen keine Folge geben können, ab⸗ zuſehen und ſie ausſchließlich an das Arbeits⸗ amt zu richten. * Gebt armen Frauen Arbeit! Man ſchreibt uns: Mit Recht ſucht das Reich und die Gemeinde, wie die organiſierte Privat⸗ hilfe vor allem für die Hilfsbedürftigen der ein⸗ gen und die Notlage der durch den Krieg direkt Betroffenen zu beheben. Die Gaben dafür müſſen reichlich fließen. Viele Familien, deren Ernährer zwar nicht in den Krieg muß, aber in⸗ folge desſelben ſeine Stelle verloren hat, können dadurch in ebenſo bittere Not kommen. Darum gilt es der Arbeitsloſigkeit zu ſteuern. Der Appell, der an die induſtriellen und gewerblichen Kreiſe gerichtet wird, wirtſchaft und des Gemeinwohles, die Arbeit nicht einzuſtellen, ſondern möglichſt fortzuführen, wenn auch mit beſchränkter Arbeitszeit und einem Austauſch der Arbeiter für die einzelne ſtärker Jbeſchäftigte Induſtrien herbeizuführen, darf nicht unbeachtet verhallen. Das gleiche, wie für die Männerarbeit, gilt auch für die Frauen⸗ arheit. Viele weibliche Arbeitskräfte ſind auch frei geworden. Unſer Ruf, dieſe Lage nicht zu verſchärfen, ſondern zu mildern, geht an die Reichen und den begüterten Mittelſtand. Ge⸗ wiß ſollen ſich in dieſen eruſten Zeiten Alle eine gewiſſe Einſchränkung auferlegen und Luxusausgaben vermeiden; die Einſchränkungen dürfen bei den begüterten Klaſſen aber nicht ſo weit gehen, daß diejenigen Kreiſe, welche num auf ihrer Hände Arbeit angewieſen ſind, darunter bittete Not leiden; es iſt auch eine vaterländiſche Pflicht, dem Nächſten Gelegenheit zur Arbeit zu belaſſen. Wie viele arme Frauen ſind ftoh, wenn ſie durch Putzen, Waſchen, Nähen und der⸗ gleichen den notdürftigen Unterhalt verdienen können. Ihr begüterten Frauen, ſchränkt darum dieſe Arbeiten nicht ein, ſon⸗ dern beſchäftigt lieber noch mehr arme Frauen mit häuslichen Ar⸗ bekten; dieſe ſind denſelben lieber, als Almo⸗ ſen und Liebesgaben. Nehmt den beſchäfti⸗ gungsloſen Frauen und Mädchen nicht Arbeits⸗ gelegenheiten, ſondern ſchafft ihnen neue. In vielen Fällen würden die wohlhabenden Frauen ein doppeltes Liebeswerk erflillen, wenn ſie Räharbeiten für das rote Kreuz oder Kriegs⸗ beihilfe durch bedürftige Frauen oder Mädchen autsführen ließen und dieſe dafttr entlohn⸗ ten; ſie würden dieſen Arheitsverdienſt und dadurch Brot für die armen Familien verſchaffen und gleichzeitig ihr Scherflein für die dater⸗ ländiſchen Zwecke beitragen. Die Barausgaben dafür tragen doppelte Gottes⸗Zinſen. * Angeſtellte und Kündigung. Es gehen uns, ſo ſchreibt uns der Verband Deutſcher Handlungsgehilfen zu Leipzig, Geſchäftsſtelle Mannheim, M 6, 18, immer wieder Mitteilungen zu, wonach Geſchäfts⸗ leute unter dem Hinweis auf den Ausbruch des Krieges kaufmänniſche und auch andere Ange⸗ ſtellte ohne Kündigung einfach enk laſſen. Es wird uns verſichert, daß damft an vielen Stellen ſchon erheblicher Schaden beritrſacht worden iſt, weil in der allgemeinen Beſtürzung ieſer Tage vielfach die Betroffenen ſich fügen und icht geltend machen. Wir weiſen des⸗ olt darauf hin, daß durch den Aus⸗ Krieges die Künfdigungspflicht den Angeſtellten, die nicht zum Kriegs⸗ dienſt einberufen werden, unberührt bleiben. Es kann nur ordnungsmäßig gekündigt werden und es muß in jedem Falle Gehaltszahlung bis zum Ablaufe der Kündigungsfriſt erfolgen. Wir gezogenen Krieger, wie die Verwundeten zu ſor⸗ im Inteveſſe der Volks⸗ —— Mittwoch, den 19. Auguſt 1914. General-Aneiger.— Badiſche Reueſte Nachrichten.(Abendblatt) Seite fordern alle von ſolchen Entlaſſungen betroffenen Augeſtellten, ohne Rückſicht auf ihre Verbands⸗ zugehörigkeit, auf, uns das mitzuteilen, damit wir eihnen in der Wahrung ihrer Rechte Beiſtand lei⸗ ſten können. ** Sammelſtelle. Die Badiſche Bank iſt Sammelſtelle für Spenden: 1. für das Rote Kreuz, 2. für bedürftige Arigehörige einberufener Mannſchaften, 3. für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen. * Ein Vorſchlag zur„Baus⸗ ſpeiſung“. Man ſchreibt uns: Der Krieg trug in zahlreiche Jamilien bittere Not, rief den Ernährer zu den Jahnen und machte andere Familienglieder ſtellen⸗ und damit brotlos. Daß hier helfend eingegriffen werden muß, iſt klar. Ob aber der Aufruf zur Hausſpeiſung von dem nötigen Erfolg begleitet ſein wird, erſcheint mir aus doppelten Gründen fraglich. Einmal mußten auch ſonſt gut geſtellte bürgerliche Kreiſe infolge der ſchmäleren Ein⸗ nahme ſich bereits Einſchränkungen auferlegen, und maurche Hausfrau entließ, wie wir neulich im Bürgerausſchuß hörten, bereits ihr Mädchen oder die Monatsfrau, um den Lohn zu ſparen, obwohl die Arbeit nicht geringer geworden iſt. Zum an⸗ dern iſt es nicht jedermanns Sache, aus Barm⸗ herzigteit miteſſen zu dürfen. Da gäbe es aber meines Grachtens einen guten, für beide Teile be⸗ friedigenden Ausweg. Die Mädchen wenig⸗ ſt ews konmen nicht nur zum Eſſen, ſoundern ſie arbeiten tagsüber im Haushalt gegen geringe Entſchädig⸗ ung oder nur gegen Verköſtigung mit. Damit wäre für ſie das peinliche Gefühl des Almoſenbezugs beſeitigt, und die Hausfrau hätte auch eine kleine Gegenleiſtung. Wir halten dieſe Art der Hilfeleiſtung für beſſer und ausſichtsreicher als die angeregte Hausſpeiſung. Mindeſtens ſollte man das eine tun, das andere nicht laſſen. * Krieg und Bausbeſitzer. Ein Hausbeſitzer ſchreibt uns: Es iſt⸗ſelbſtverſtändlich Pflicht eines jeden Haus⸗ beſitzers, jetzt in der ſchweren Zeit Rückſicht auf ſeine Mieter zu nehmen. Wenn aber der Haus⸗ herr ſelbſt in gedrückten Verhältniſſen iſt und durch den Mietverluſt ſeine Hypothekenzinſen, Staatsſteuern, ſtädt. Umlagen, Feuerverſicherung, Herrichtungskoſten etc. nicht bezahlen kann, wer mimmt Rückſicht auf ihn? Unter den Hausbeſitzern befinden ſich gar viele, die einfach zu Grunde gehen, wenn ſie mit den Einnahmen, auf die ſie gerechnet haben und rechnen müſſen, von den Schuldern im Stiche gelaſſen werden. Alle Härten des Geſetzes treffen den Hausbeſitzer. Dieſer muß nicht nur ſeine Hypothekenſchulden verzinſen, ſon⸗ dern auch verſteuern, und von ſeinem Ein⸗ kommen viermal ſo viel Steuer zahlen, als jeder andere Bürger, ſei er nun mehr oder minder wohlhabend. In erſter Linie wären auch die Hypo⸗ thekengläubiger, ebenſo wie es vom Hausbeſitzer gefordert wird, verpflichtet, Rückſicht zu nehmen und den üblichen Prozenbſatz von 4½—5 Prozent auf 2½—3 Prozent zu ermäßigen, damit der Hausbeſitzer in Stand geſetzt wird, den Mietern Pachlaß gewähren zu können. Auch zwiſchen Hypo⸗ thekengläubigern und Schuldnern ſollte ein Schiedsgericht eingeſetzt werden. In dieſer ſchweren Zeit der Not ſollte jeder dazu helfen, den andern nicht zu unterdrücken. * Keine Arbeit, weil landſturmpflichtig. Im Stuttgarter„N. Tgbl.“ finden wir fol⸗ genden praktiſchen Vorſchlag: Da von den Landſturmpflichtigen in erſter Linie nur der gediente Landſturm ein⸗ berufen werden wird, ſo dürfte es ſich empfehlen, daß die Militärbehörden generell für den nüchtgedienten Landſturm zunächſt eine Urlaubszeit von—6 Monaten bewilligen, damit wenigſtens für dieſe Zeit Stellungen angenommen und ſonſtige geſchäft⸗ liche Maßnahmen erledigt werden können. Sollte dieſes Entgegenkommen aus militäriſchen Gründen nicht möglich ſein, ſo ſollte wenigſtens für diejenigen Landſturmpflichtigen, welche nicht gedient haben, und welche infolge Krankheit und dergl. vorausſichtlich nicht eingeſtellt werden können, die Erleichterung geſchaffen werden, daß denſelben die Möglichleit gegeben wird, durch eine ärztliche Unterſuchung eine ſofortige Entſcheidung herbeiführen zu können. Alle dieſe Leute können jetzt nichts unternehmen und ſind auf mehrere Wochen himaus lahmgelegt; werden ſie dann einberufen und wieder heimgeſchickt, ſo ſind die jetzigen Arbeits- und Geſchäftsmöglichkeiten nicht mehr bvotrhanden und der größte Teil derſelben ſteht Danmm brotlos da. Da aber vorausſichtlich die Militärärzte zurzeit für die Zwecke einer ſofor⸗ ügen Vorunterſuchung der Landſturmpflichtigen nuücht verfügbar ſind, ſo ſollte es genügen, wenn die Befreiumgsgeſuche von Landſturmpflichtigen, weſcche nicht gedient haben und vorausſichtlich irgendwie dienſtunfähig ſind, lediglich mit dem Zeugnis eines Arztes verſehen ſind. Eine raſche Entſcheidung tut driugend not, weshalb die maßgebenden Kreiſe ſich hier⸗ mit ſo ſchnell als möglich befaſſen ſollten. ** Aufruf! Liebe Weidgenoſſen! Furz vor Anfang der Jagd hat es das Schickſal (fimint, doß unſer deutſches Vaterland in einen v anisnollen Krieg verwickelt wurde, wobei unſere aen Saf mus laſermen. auf dieſe Weiſe auch von Eurer Seite mit helfend bedenklicher Begleitumſtand iſt dabei, daß die ſämt⸗ lichen Lebensmittel in die Höhe gehen, umſomehr, da verſucht wird, uns allſeits die Zufuhr von ſolchen ab⸗ zuſchneiden. Jeder einzelne hat mit Rückſicht auf die Allgemeinheit die Verpflichtung, durch Einſchränkung ſeiner Bedürfniſſe mit dazu beizutragen, daß der Mangel an Lebensmittel möglichſt hintan gehalten wird. Es beſteht aber auch ſür jeden inzelnen die Verpflichtung, zu dieſem Zweck Alles heranzuziehen, was zur Ernährung unſerer Bevölkerung und beſon⸗ ders auch unſerer tapferen Soldaten, die für uns Gut und Blut opfern, beitragen kann. Beſonders gedenke ich dabei unſerer verwundeten Krie ger, die im Lazarett ſich mit eintöniger Krankenkoſt begnügen müſſen. Hier, liebe Weidgenoſſen, iſt für Euch Gelegenheit gegeben, für Abhilfe Sorge zu tragen. Gebt Euch nicht der Meinung hin, daß es in dieſer ernſten Zeit nicht paſſend ſei, der Jagd nachzugehen, ſondern macht von dem was der Schöpfer in mitunter reicher Fülle geboten hat, Gebrauch, erlegtdas vorhanden e Wild und ſtellt dasſelbe den Vereinen vom RNoten Kreußz zur Pflege der Verwundeten zur Verfügung, — ſoweit dies Eure Verhältniſſe geſtatten, durch Gratislieferung, Ihr werdet Euch den Dank manches Verwundeten, der auf dieſe Weiſe eine Abwechslung in ſeiner Krankenkoſt erhält, ſich Liebe Weidgenoſſen, betrachtet es als Eure N greifen zu können. Aufgabe der hieſigen Jagdvereine wird es ſein, die Vermitlung der Speuden und deren geregelte Ablieferung und Verteilung der Gaben in die Hand Ji nehmen, aleichwie ich mich bereit erkläre, geeignete Schritte in die Wege zu leiten. Mit Weidmannsheil! Aug. Braun, Heinrich Lanzſtraße 3 oder D 1, 9. * Schafft dem Bandwerkrbeit: Die Geſchäftsſtelle des Handwerkerbundeß peröffe den Aufruf: Der Krieg hat auch dem deutſchen Hand⸗ werk ſchwere Opfer auferlegt. Tauſende wehr⸗ fähige Meiſter haben die mit großer Mühe begründete Gxiſtenz aufs Spiel ſetzen müſſen, um freudig ihr Leben einzuſetzen für das deut⸗ ſche Vaterland, unter deſſen mächtigem Schutz ſich das Handwerk in langen Friedensjahren wieder zu neuer Blüte entfalten konnte. Tau⸗ ſende von kampfmutigen Geſellen ſind mit ihnen vor den Feind gezogen. Die Zurück⸗ bleibenden ſehen ſich, ſoweit nirht das Nah⸗ rungsmittel⸗ und andere kriegsnotwendige Ge⸗ werbe in Frage kommen, zu Betriebseinſchränk⸗ ungen, ja ſehr oft zu gänzlicher Betriebsein⸗ heiniſchen ntlicht folgen⸗ ſtellung gezwungen, weil mit einem Schlag laufende Auftrge zuräckgezogen werden und neue Aufträge ganz ausbleiben. Dies gilt namentlich für das Baugewerbe, das ſich kaum von einer ſchweren Kriſis erholt hatte und nun ganz darniederliegt. Wir richten hier⸗ mit, ſoweit öffentliche Bauten in Frage kommen, an die betreffenden Verwaltungen die dringende Bitte, die in Ausführung begriffenen Arbeiten fertigſtellen zu laſſen und möglichſt kurze Abrechnungen einzurichten. Auch an die privaten Auftraggeber ergeht der dringende Appell, im Vertrauen auf den Sieg unſerer Waffen und die ſichere Zukunft unferes teuren Vaterlandes an begonnenen Arbeiten weiter ſchaffen und dem Handwerk neue Auf⸗ träge zukommen zu laſſen. Auf dieſe Weiſe wird es möglich ſein, auch manchem im Felde ſtehenden Meiſter die Exiſtenz zu erhalten. Wenn wir dem deutſchen Handwerk in ruhiger Zuverſicht über die gegenwärtige ſchwere Kriſis im Wirtſchaftsleben hinweghelfen, ſo leiſten wir dem Vaterland einen wichtigen Dienſt. Fürs Vaterland gefallen. * Schönau bei Heidelberg, 18. Auguſt. Mus⸗ ketier Kumz, der Sohn des Tünchermeiſters Joſef Kunz, iſt den Heldentod geſtorben. Seine letzte Ruheſtätte fand er in einem Maſſen⸗ grab bei Mülhauſen. Der ſchwergeprüften Fami⸗ lie wendet ſich allgemeine Teilnahme umſo mehr zu, als am Samstag ein Bruder der Mutter des Gefallenen, der als Landwehrmann bei Rohrbach Poſten ſtand, von einem Militärauto überfahren und getötet wurde, und ferner ein Bruder des Gefallenen eine Lungenoperation durchmachte und noch krank in der mediziniſchen Klinik zu Heidel⸗ berg liegt. Jur Behandlung der Kriegs⸗ gefangenen. Die Großh. Generaldirektion der Bad. Staats⸗ eiſenbahnen erläßt folgende Weiſung an das Perſo nal: Das Publikum iſt von den Wagen mit Kriegs⸗ gefangenen ſtrengſtens fernzuhalten, Liebes g a⸗ beu dürfen an die Geſangenen nichtabgegeben werden, höchſtens Erfriſchungen(Waſſer, Kafſee, Tee.) Dieſe Erfriſchungen ſollen nur von den Be⸗ gleitmannſchaften oder von den männlichen Mit⸗ gliedern von Sanitätskolonnen und ähnlichen Ver⸗ einen verabreicht werden. Den weiblichen Mit⸗ gliedern ſolcher Vereine, auch Schweſtern des Ro⸗ ten Kreuzes uſw., iſt der Zutritt zu den Wagen ſtrengſtens zu verbieten; gegen Zuwider⸗ handelnde iſt unnachſichtlich und ſofort einzuſchreiten. Gegebenenſalls ſind ſie feſtzunehmen und der Ortspolizeibehörde zur Beſtrafung vorführen zu laſſen. M Das Tiebeswerk. Der Spar⸗ und Untevhaltungs⸗ Verein Schwetzingerſtadt(Lokal Großer Fels) hat in einer einberufenen außerordentlichen Mitgliederverſammlung für die bedürftigen Fami⸗ lien der im Felde ſtehenden Mitglieder einſtweilen 200 Mark bewilligt. * Auch die Firma Bode u. Schwalen 05 Gummiſtoff⸗Fabrik in Käfertal, hat ihren ins Feld eingezogenen ledigen Arbeitern je 20 Mark auf den Weg gegeben. Ferner erhalten die Frauen der verheirateten eingezogenen Soldaten über die ganze Kriegszeit den halben Wochenlohn. Auch hat die Firma ſchon ſeit vielen Jahren ihren Ar⸗ beitern 8 Tage Sommerurlaub unter Bezahlung des vollen Lohnes gewährt. Zu der in unſerem bheunen Mittagblatt ent⸗ haltenen Notiz bemerken wir bexichtigend, daß die Stengelhofgeſe ſchaft haltes verzichten. iſt in die Hände der Arbeiter ſelbſt Rheinau ihr Gaſthaus„zum Luiſenhof“ nicht mit 20, ſondern it 80 Betten zur Verfügung für das Rote Kreuz geſtellt hat. X Der Verein ſelbſtändiger Flaſchen⸗ bierhändler Mannheim hat in ſeiner Verſammlung am letzten Sonntag beſchloſſen, 1000 Mark dem Roten Kreuz zuzuwenden und weitere 1000 Mark der Stadt zur Unterſtützung bedürftiger Familien, deren Väter zu den Fahnen eilen mußten. Des weiteren beſchloß er, den Ehefrauen ſeiner eingerückten Mitglieder mit Rat und Tat zur Fortführung des Ge⸗ ſchäftes an die Hand zu gehen und zu Unter⸗ ſtützungszwecken weitere 2000 Mark zu verwen⸗ den. Der Verein wird nach Lage der Verhält⸗ niſſe noch weitere Mittel zu Unterſtützungs⸗ zwecken bereitſtellen. Auch bittet derſelbe bei dieſer Gelegenheit das biertrinkende Publikum, doch mehr Acht auf die Bierflaſchen zu haben und auch das ſeinige dazu beizutragen, daß die Flaſchenbierhändler wieder in den Beſitz ihrer Flaſchen gelangen. Groß iſt der Verluſt, der alljährlich durch ſorgloſe Behandlung der Flaſchen entſteht und doppelt empfindlich iſt er in den jetzigen Zeiten. Möge ein jeder zur Ver⸗ minderung dieſes Verluſtes beitragen. Der Genfer Verband der und Reſtaurant Angeſtellt Sitz ſich ſeit 18 Jahren in 0 verauſtaltet Sammlun ins Feld Ur ſeine ihre Ange⸗ e hut das einen Nach den dem Verband zugegangenen Mitteilungen be⸗ finden ſich zahlreiche Hotel⸗ und Reſtaur Angeſtellte unter der Fahne. Obgleich 1gallen Rechten und + Milglieder ſtatutariſch von Pflichten entbunden ſind, ſollen die Angehb der im Kriege gefallenen Mitglieder außer Unterſtützung durch den Hilfsfonds doc übliche Sterbegeld, das bis zu 200 Mark be⸗ tragen kann, erhalten. * YSinsheim, 18. Aug. Der hieſige Gewerbe⸗ und Induſtrieverein hat dem Verein vom Roten Kreuz aus ſeinem Vereinsvermögen 200 Mark überwieſen und wird auch die gleiche Sumnie dem Frauen⸗ 9 verein zur Unterſtützung bedürftiger hieſiger Angehöriger deutſcher Krieger zur Verfügung ſtellen. Ferner erhält jedes ins Feld gezogene Mitglied oder deſſen Angehörige ein Geſchenk von 10 Mark. )(Karlsruhe, 18. Aug. Großherzog Friedrich hat das ſogen Erbprinzen⸗ ſchlößchen(bei der Volksküche Ritterſtraße) dem Roten Kreuz zum Zweck der Errichtung einer Kinderbewahranſtalt überlaſſen; die Groß⸗ herzogin Luiſe zu demſelben Zwecke das Hin⸗ tergebäude der Viktoriaſchule. Die Einrichtungs⸗ arbeiten ſind bereits im Gange.— Eine unge⸗ nannt bleiben wollende Dame hat dem Roten Kreuz den Erlös aus einem Schmuck mit 3058 Mark zugewendet. Dieſer Opferſinn er⸗ innert an das Jahr 1813. (Pforzheim, 17. Aug. Der Bürger⸗ ausſchuß bewilligte in ſeiner Sitzung zur Beſchaffung von Mehl den Betrag von 100 000 Mark. Durch Vermittlung des Miniſteriums des Innern und der Linienkommandantur ſind der Stadtverwaltung 20 Eiſenbahnwagen frei⸗ gegeben worden, mit denen 2000 Sack Mehl nach Pforzheim kommen. Für die Milchver⸗ ſorgung ſind Vorkehrungen getroffen, ebenſo glaubt man, daß kein Kartoffelmangel eintreten wird. Des weiteren faßte der Bürgerausſchuß debattelos den Beſchluß, auch den Angehörigen aller ſtädtiſchen Arbeiter und bebürftigen Familien ins Feld gezogener Krieger einen Zu⸗ ſchuß zu der reichsgeſetzlichen Unterſtützung bis zur Höhe des üblichen Tagelohns zu gewähren. Die Unterſtützung wird im Durchſchnitt betragen 5 Marl pöchentlich für die Frau,.50,.— und.50 Mark für Kinder. Aus den Mit⸗ teilungen des Oberbürgermeiſters ſei noch er⸗ wähnt, daß das Oſterfeld⸗Schulhaus und der Saalbau zu Lazaretten umgewandelt werden; ebenſo iſt das Kinderkrankenhaus Siloah als Lazarett in Ausſicht gencmen. Pforzheim, 18. Aug. Die Vorſtände des hieſigen nationalliberalen und jungliberalen Vereins haben in einer Verſammlung am Samstag beſchloſſen, dem Oberbürgermeiſter eine vorläufige Beihilfe von 2000 Mark anzuweiſen. Davon ſollen 1000 Mark für das Rote Kreuz und 1000 Mk' für die allgemeine Kriegshilfe in Pforzheim verwendet werden. Weitere Gaben ſind nach Möglichkeit und Bedarf in Ausſicht genommen. (Offenburg, 18. Aug. In einer hieſi⸗ gen Kirche hat ein Soldat ein 3 Mavk⸗ ſtückauf den Altargelege mit der Wid⸗ mung:„Für Kameraden, die noch ärmer ſind als ich, dem herrlichen Roten Kreuz zu Dienſten von einem Soldaten. Der Altar für Gott iſt auch fürs liebe deutſche Vaterland.“ Gernsbach, 18. Aug. Die Firma Schoeller u. Höſch hier hat es durch teine beſonders gegründete Kriegshilfskaſſe er⸗ möglicht, in Notfällen, die durch den Krieg hervorgerufen ſind, wirkſam einzugreifen. Als beſonders anerkennenswert iſt zu bemerken, daß fämtliche Leiter und Angeſtellten det Fabrik zu⸗ gunſten dieſer Kaſſe auf einen Teil ihres Ge⸗ § Neuſtadt a.., 18. Aug. Die Spar⸗ und Darlehenskaſſe(Raiffeiſen) Dutttweile he⸗ willigte 1000 Mark als Kriegsliebesgabe, wo⸗ von 300 Mark dem Roten Kreuz zur Verfiigun geſtellt werden.— Das Hildebrandseck bei Königsbach, der Sommerſitz des Herrn Reichs⸗ rats Buhl, wurde als Lazavett eingerichtet In Wachenheim wurden im ganzen 4000 Mark geſtiftet für das Rote Kreuz und die Zurückgebliebenen Fürſorge Am meiſten ſpendeten Exz. Bürklin und§ Direltor Wagner, nämlich je 1000 Mark. Darmſtadt, 14. Aug. Die Beamten und hrer des Großherzogtums, die in 24 Beamten⸗ 1d Lehrervereinen zuſammengeſchloſſen ſind, haben einen Aufruf erlaſſen, in welchem ſie zum Beſten des Roten Kreuzes eine Sammlung iſtalten und auffordern, daß ſich möglichſt alle zen verpflichten, für die Kriegsdauer gder einen ſonſt zu beſtimmenden Zeitraum einen Ab⸗ ug von Dienſtgehalt zu Gunſten dez Roten Kreu zu gewährleiſten. Unterzeichnel haben: Richterverein, Akad. gebild. Lokalbeamie, Oberlehrerverein, Akad geb. Finanzbeamte, Nad, Staatsbaubeamte, V. Heſſ. Oberförſter, Akad. geb Landwirtſchaftslehrer, Stadtbeamte, mittl. Reichs⸗ poſt⸗ und Telegraphen⸗Beaunten, mittl. Juſtiz⸗ beamten, mittl. Verwaltungsbeamten, Heſſ. Fi⸗ nanzbeamten, Reallehrerverein, mittl. Baubeam⸗ ten, untere Poſt⸗ und Telegraphenbeamten, Heſſ. Steueraufſeher, Finanzamtsbürobeamten, ſtaatl. 4 Unterb Heſſ. Lan⸗ Le en, Heſſ. Domanialforftb., Die Ler⸗ hlen mehr wie 10000 Mitglieder. Die Zu⸗ terer Vereine iſt noch zu erwarten. badiſchen RNoten Xrenz Karlsruhe, 18. Aug. Monta früh 7 Uhr 5 Minuten iſt wieder ein Zug mi etwa 200 Verwundeten im alten Bahn⸗ hof angekommen. Obwohl das Rote Kreuz erßt eine halbe Stunde vorher Nachricht erhielt, ww bei Ankunft des Zuges alles nötige Perſonal und Material zur Stelle. Die Verwundeten wurden mittels der ſchon beſchriebenen Straßen⸗ bahnwagen, aus denen die Bänke entfernt ſind, und mittels einiger Automobile in hieſige Lazarette verbracht. Die ganze Einrichtung des Ausladens lief wieder glatt. Montag morgen 9 Uhr iſt eine größere Anzahl von männſichem und weiblichem Sanitätsperſonal von hier abgereiſt. Zur Verabſchiedung waren außet den Verttetern des Landesausſchuſſes die Großherzoginnen Luiſe und Hilda ſowie Prinzeſſin Max am Hauptbahnhof erſchienen. Mögen die Samariter allezeit Kraft zur Erfüllung ihrer ſchweren Pflichten finden und geſund wiederkehren! Aus den Lazaretten wird berichtet, daß die Verwundeten mit der größten Ungeduld ihre Herſtellung er⸗ warten, um dann wieder zu ihren Truppenteilen zu eilen. Unſere Leute halten ſich prachtvoll und verdienen die höchſte Anerkennung der Be⸗ völkerung. Stolz darf man auf ſie ſein Wenn man nur bei den Zurückgebliebenen nicht ſo viel über Klatſch und Tratſch zu klagen hätte Fortwährend laufen Anepbietungen ten oder von eingerichteten Laza⸗ retten ein. So am Montag u a. fün em Lazarett im Hinterland mit 80 Betten Die hochherzigen Stifter mögen nicht ungeduldig werden, wenn ſie nicht gleich Dank und Antwort bekommen. Nach dem vorgeſchriebenen Dienſt⸗ weg, der gute Gründe für ſich hat, muß erſt eine behördliche Rückfrage erfolgen, die einige Zeit erfordert, bis die dankende Annahme krklärt werden kann. Man bedenke immer, welche Ge. ſchäftslaſt der Landesausſchuß vom RNoten Kreuz zu bewältigen hat! Dabei iſt zu unter⸗ ſcheiden zwiſchen ſolchen Dingen, die Ei be haben, wie die Ausrüſtung des Sanitäts⸗ perſonals, die Unterbringung von Verwundeten und Kranken, die hier ankommen und anderen Dingen, die nicht ſo eilig find, z. B. die Her⸗ ſtellung weiterer Lazarette, die jedenfalls enſt ſpäter gebraucht werden. Am Schluß der Sitzungen wurde mitgeteilt, daß ein frauzd⸗ ziſcher Flieger, der den Iſteiner überflog, dann über Schweizergebiet zurnck kehren wollte, von dem Schiveizergrenzſchutz heruntergeſchoſſſen wurde, was em Beweis iſt, daß die Schweizer es mit der Wah⸗ rung ihrer Neutralität ernſt nehmen. Neben den vielen Scheußlichkeiten, die auf den Kampf⸗ ſeldern geſchehen ſind, ſei ein Zug ſchöner Menſchlichkeit unter Feinden hier er⸗ wähnt, weil er den Geiſt des Roten Kreuzes widerſpiegelt: Ein am Arm verwundeter dent. ſcher Krieger erwachte nach großem Blutverluf aus der Bewußtloſigkeit und ſah ſeinen Am mit einem Lederriemen feſt umbunden, damit der Verwundete ſich nicht verblutete. Dieſen Liebesdienſt hatte ihm ein fean eſc Tat Verwundeter erwiefen, der 58 ihm lag. Deutſche vernehmen ſo gerne je von drüben, viel lieber als die Kunde von den häßlichen Verbrechen, die gegen unſere braven Krieger verübt wurden. Uns iſt nicht gegeben, brutal zu ſein, ſondern den Krieg ritterlich zu führen. *Schwetzingen, 17. Aug. Die„Schvetz Zeitung“ ſchreibt: Leiſe ſenkt ſich der Abend nie⸗ der. Nux der Bahnhof iſt hell erleuchtet. Auf dem Bahnhofplatz ſtaut ſich eine große Meuge, meiſtens Frauen und Kinder. Ein ſtiller Ernſt liegt auf den Mienen aller. Der erſte Verwund eten⸗ transport ſoll durch die Station Da⸗ Die Verwaltung der Kaſſe ſein keaſes Raunen geht Harch Oie Meergg von Räumlichkeiten zu Laz aret 8. .88 288 8 8 Ae 8. * Mittwoch, den 19. Auguſt 1914. Seite. General-Anzeiger.— Sadiſche Jeueſte Zachrichten.(Abendblatt) zentmt! La vorderhand wichtigeres zu tun und reihen dann die Erfriſchungen zu unſeren Helden. Eine feier⸗ liche Stille lagert über der harrenden Menge. Es iſt ſo ruhig und friedlich hauſen, faſt wie in der Kirche. Drinnen aber im Zuge liegen ſie, unſere wackeren Streiter, die ihr Blut fürs Vaterland pergoſſen haben Verhaltener Schmerz zittert auf ihren Geſichtern. Keiner klagt und keiner jammert. Sie ſind Helden. Ein ſtilles Leuchten flimmert aus ihren Augen. Sie leiden ja fürs Vaterland. In kurzen, abgeriſſenen Sätzen ſprechen ſie. Hei, wie rötet ſich das Geſicht, wenn ſie von den ſtolzen Daten unſerer Truppen bei Mülhauſen erzählen. Flammende Begeiſterung blitzt aus den lugen, wenn ſie von ihren Führern, vom Draufgehen ſprechen. Dann ſchildern ſie die unmenſch⸗ lichen Grauſamkeiten der Feinde. Das Eutſe liche, was man in den Blättern über die ſchandbaren Greuel leſen mußte, man wollte es ja kaum glauben, hier wurde es beſtätigt. Der pittere Ernſt des Krieges und der Verpwarnung an Belgien und Frankreich drängt ſich einem dann erſt richlig auf. Aus den Fenſtern wurde hinterrücks auf unſere Truppen geſchoſſen. Verwundete fielen dem meuchelmörderiſchen Stahl zum Opfer. Tote wurden grauſam geſchändet und verſtümmelt. Pfui über die„grand nation“ und ihre Kultur. Die Regierungen Frankreichs und Belgiens dulden den meuchelmörderiſchen Volktskrieg, den Franktireur⸗ krieg. Ja, es beſteht begründeter Verdacht, daß ihn die beiden Regierungen organiſiert haben. Wehe den beiden Ländern, wehe unſeren Feinden, wenn ſte die deutſche Verwarming in den Wind ſchlagen. — Auf der hieſigen Station wurde den Verwun⸗ deten Suppe, Tee, Milch, Zwieback, Obſt und ſon⸗ ſtige Erfriſchungen gereicht. Um halb 10 Uhr traf der erſte Sanitätszug von 43 Wagen mit 288 Verwundeten, worunter etwa 75 Franzoſen waren, hier ein. Der zweite Zug, der 500 Verwundete dem Lazarett entgegenführte, bam gegen 11 Uhr hier an. 5 Karlsruhe, 18. Aug. Von welch patviotiſchen Gefühlen, die manchen Damen zum Vorbild dienen könnten, unſere Jugend beſeelt iſt, zeigt ſolgender Fall: Geht vor einem Lazarett kürzlich ein achtfähriges Mädchen vorbei in der Hand ein Stückchen Schoko⸗ lade. Zu dem Verwundeten wendet ſich die Kleine mit der Frage:„Biſt Du ein Franzoſe?“ Als die Frage verneint wurde, ſagte ſie: „dann kriegſt auch was!“ Freiburg, 16. Aug. Der Stadtrat hat die ſtädtiſchen Bauämter beauftragt, im Zeneh⸗ men mit den ſtaatlichen Bauämtern, den Privat⸗ architekten und dem ſtädtiſchen Arbeitsamt Maß⸗ nahmen einzuleiten, durch welche die ſofortige Wiederaufnahme der Bautätigkeit er⸗ möglicht wird. Die Arbeiten an den bereits an⸗ gefangenen ſtädtiſchen Bauten ſollen alsbald fort⸗ geſetzt und mit Neubaurten ſoll ſpäter begonnen werden. an. Bad Dürkheim, 14. Aug. Heute früh um 5 Uhr gingen die hieſigen Landſturmmann⸗ ſchaften ab. Bad Dürkheim ſtellt eine große Zuhl von Kämpfern ins Feld und iſt es hier ſehr ruhig geworden. Die Leute haben vor dem Weg⸗ gang die Weinberge und Aecker nach beſten Kräf⸗ ten beſtellt, auch ſchreitet das Einbringen des Ge⸗ treides und das Dreſchen bei guter Witterung baſch voran. Die Arbeiten des Roten Kreuzes ſind bis ins Kleinſte gefördert und iſt Alles im beſten Stande und gerichtet. Reichlich laufen die Gaben fürs Rote Kreuz ein. Die Feuerwehr und die Sa⸗ nitätskolonne, welche durch Einberufung manche Leute verbor, hat die Lücken wieder ergänzt und ſtellt ſich in der Bürgerſchaft niemand zurück, um an ſeinem Poſten tätig zu ſein. Viel Gewicht wird auf die Verwertung der reichen Obſternte gelegt. Die leeren Aecker und die Gärten werden nach Möglichkeit, ſpweit die vorhandenen Arbeitskräfte reichen, neu beſtellt. Für Verſorgung der Bevölke⸗ rung mit Lebensmitteln iſt bereits das Nötige ge⸗ ſchehen. Es wird erfreulicherweiſe auf dem Markte ſtreng noch dem Rechten geſehen, ſodaß Ueber⸗ teuerung von Lebensmitteln nicht vorkommen kann. Einige derartige Verſuche wurden ſofort energiſch zurückgewieſen. So ſieht die Bevölkerung Bad Dürkheims in Ruhe und Zuverſicht den wei⸗ teren kommenden großen Ereigniſſen entgegen. Auch hier iſt in allen Klaſſen der Bevölkerung nur eine Stimme, nur ein Gedanke„Alles für das Vaterland“! Neuſtadt a.., 18. Auguſt. Der erſte Verwundetentransport iſt nunmehr geſtern abend auf dem hieſigen Bahnhof ein⸗ getroffen, auf dem bereits unſere geſamte alar⸗ mierte Sanitätskolonne mit 8 Kran⸗ kentransportwagen, vier Autos und einer fahr⸗ baren Tragbahre des Zuges harrte, der die Verwundeten bringen ſollte. Und nun fuhr der Zug ein, der zumeiſt leichter Verwundete brachte. Dort hinkte einer der Wackeren, von 2 Sanitätern geſtützt, zum Auto, hier geht einer, den Kopf verbunden, mehrere aber muß⸗ ten per Tragbahre in die Krankenwagen ge⸗ hoben werden, die dann ſorgſam der Töchter⸗ ſchuſe zuſtrebten. Eine große Zahl der Ver⸗ wundeten konnte ſelbft zu den Autos gehen, die nun in raſcheſtem Tempo dem Lazarett 2 zueilten und eine größere Zahl meiſt leichterer Fußkranker konnte ſich ſelbſt dorthin begeben. Im ganzen fanden im Lazarett 2 in der Höh. le 140 Leichtverwundete reſp. Fußkranke Aufnahme, während man einen Schwerverwundeten ins La⸗ zarett 1 nach dem Hetzelſtift überführte. Die geſamte Ueberführung durch die Sanitäts⸗ kelonne ging ebenſo ſorgſam wie raſch von⸗ Nus Stadt und Land. Mannheim, 19. Auguſt. *Ernanut wurden Oberlehrer Adolf Leonhard au der Voltsſchule in Friedrichsfeld, Amts Schwetzin⸗ gen, zum Schulleiter daſelbſt mit der Ametsbezeichnung „Rektor“, der bisherige erſte Lehrer Oberlehrer Andreas Wältuer an der Volksſchule in Leimen (Amts Heidelberg! zum Schulleiter daſelbſt mit der Amtsbezeichnung Rektor und Haudelslehrerkandidat Heinrich Kähni in Sinsheim zum Handelslehrer in Mannheim. Perſonaluachrichten aus dem Ober⸗Poſtdirek⸗ tionsbezirk Karlsruhe. Angenomment: zum Poſt⸗ agenten: Johann Schlachter in Werbach.— Er⸗ nannt: zum Poſtaſſiſtenten der Poſigehilfe Fried⸗ rich Mäller in Karlsruhe⸗Mühlburg.— Freiwil⸗ lig ausgeſchieden: die Telegraphengehilfin Marie Weiland in Manuheim, der Poſtagent: Jo⸗ hann Baumann in Werbach.— Geſtorben: der FF Johann Gebhard in Mann⸗ heim. Am kon⸗ ., wird, wie man Achtung vor der Sonnenfinſternis. 7 menden Samstag, den 22. d. weiß eine partielle Sonnenfinſternis eintreten. In unſeren Gegenden werden etwa ſieben Zehntel der Sonnenſcheibe verfinſtert ſein. Die Helligkeit der Sonne wird indes, ſelbſt bei der ſtärkſten Verfinſterung, immer noch groß genug ſein, um eine Gefahr für das unge⸗ ſchützte Auge zu bedeuten. Es iſt daher not⸗ wendig, bei Zeiten auf die ernſthaften Schädig⸗ ungen aufmerkſam zu machen, die dem unvorſich⸗ tigen Beobachter des kosmiſchen Erxeigniſſes drohen. Bei der letzten Sonnenfinſternis zogen ſich hun⸗ derte von Menſchen durch Hineinſtarren in das leuchtende Geſtirn ohne genügenden Augenſchutz Netzhaut⸗Verbrennungen zu, ſodaß die Betreffen⸗ den völlig oder teilweiſe erblindeten. Es iſt daher wichtig, daß unſere Soldaten durch Armeebefehl darauf aufmerkſam gemacht werden, daß ſie die Sonnenfinſternis nicht mit bloßem Auge betrachten, damit nicht viele unſerer Krieger duvch vorübergehende oder gänzliche Lähmung des Sehnervs felddienſtunfähig werden. gleiche Warnung ſei hiermit auch an jeden Anderen ge⸗ richtet. Man benutze zur Beobachtung der Sonne nur geſchwärzte Gläſer oder ähnliche Vorrichtungen, die das grelle Licht abblenden. * Tyodesfall. Geſtern früh verſchied unſere älteſte Mitbürgerin, Frau Chriſtine Eiſen Wwe., im Alter von nahezu 95 Jahren. Am 16. März 1820 geboren, verlor ſie ſchon im Jahre 1860, alſo 40 Jahre alt, ihren Gatten, der von Beruf Kaufmann war. Der glücklichen Ehe entſproſſen 6 Kinder, von denen nur eine Tachter noch am Leben iſt, Frau Adolf Ries, Gattin des früheren Kutſchereibeſitzers, jetzigen Privatmanns Ries. Die Verſchiedene war ſtets geſund bis in die letzten Lebenstage und verfügte bis in ihr hohes Alter über einen geſunden Humor. Erſt vor einigen Tagen klagte ſie über Schmerzen im Knie, wobei ſie die Befürchtung ausſprach, daß ſie Rheumatismus bekommen könnte. Es waren die Vorzeichen des Todes, der ſie ſanft in eine beſſere Welt hinübernahm. Möge die Heimgegangene in Frieden ruhen! Tydesfälle. In Ueberlingen a B. iſt Ober⸗ baurat Hermann Speer im 63. Lebensjahre geſtor⸗ ben. Speer, iu Donaueſchingen geboren, wurde 1878 Baupraktikant, 1885 Baumeiſter, 189t Zertralinſpek⸗ tor bei der Generaldirekion der Staatseſenbahnen mit dem Titel Hochbauinſpektor, 1899 Oberbauinſpek⸗ tor, 1904 Baurat und Kollegialmitglied bei der Gene⸗ raldirektion der Staatseiſenbahnen, 1914 Oberbaurat. Mit Oberbaurat Speer iſt einer der befähigſten Archi⸗ tekten im badiſchen Stuatsdienſt aus dem Leben ge⸗ ſchieden. Die großartige Innenarchitektur des Karſs⸗ ruher neuen Hauptbahnhofs und andere Bahngebäude ſind Zeugniſſe ſeines Könnens. Schlichtheit. Gerad⸗ heit und Liebenswürdigkeit, das waren die Grund⸗ züge ſeines Weſens.— In Kaiſerslautern verſchied an einem Gehirnſchlag unerwartet der hoch⸗ verdiente Leiter des Gymnaſiums, Gymnaſialrektor Albert v. Keunel. Geboren 1857 zu Schwegenheim beſuchte er die Lateinſchule in Germersheim und dann das Gymnaſtum in Speyer. An dieſer Anſtalt wirkte er nach Vollendung ſeiner Univerſitätsſtudien als Aſſiſtent, Gymnaſiallehrer, Gymnaſialprofeſſor und Lehrer am päd, didaktiſchen Seminar für Lehramts⸗ kandidaten. Am 1. Januar 1909 wurde er als Kon⸗ rektor an das Gymnaſium zu Kaiſerslautern beför⸗ dert und Oſtern 1910 folgte er als Rektor dem nach Nürnberg berufenen Oberſtudienrat Löſch. Die An⸗ ſtalt verliert in ihm einen unermüdlich tätigen, ſtets auf ihren Ausbau treu bedachten Leiter. Wiſſenſchaft⸗ lich gründlich und vielſeitig vorgebildet, nahm er äfter Gelegenheit, die Ergebniſſe ſeiner Forſchung auf geſchichtlichem und literaturgeſchichblichem Gebiete, in denen er als ein tüchtiger Kenner allgemein ge⸗ ſchätzt war, in anziehender Form zu veröffeutlichen. * Einmachen von Bohnen. Dem Städtiſchen Hafen⸗ und Induſtricamt iſt von einer Hausfrau folgendes Rezept, das den Vorzug der Billigkeit und großen Haltbarkeit aufweiſt, zur Veröffentlichung zur Verfügung geſtellt worden: Die Bohnen werden geputzt und auf etwa 34 ihrer Länge durchſchnitten, dann in leichtem Salgwaſſer abgequellt, nach dem Erkalten auf Schnüren an luftigen, nicht ſonnigen Orten zum Trocknen auf⸗ gehängt. Aufbewahrt werden die trockenen Bohnen in Säckchen; gekocht werden ſie wie grüne friſche Bohnen, nachdem man ſte zuvor mit kochendem Waſſer übergoſſen hat, in welchem man ſie ziehen läßt. Das Brühwaſſer gießt man ab. Polizeibericht vom 19. Auguſt 1914. Unfall. Ein 18 Jahre alter Taglöhner von hier ſpielte geſtern Nachmittag im Luiſenpark mit einem geladenen Revolver, wobei ein Schuß los⸗ ging und die Kugel ihm in die linke Hand ein⸗ drang. Das Geſchoß mußte im Allgem. Kranken⸗ haus entfernt werden.—Vor dem Hauſe F 6, 1 brach geſtern Vormittag ein verh. Kaufmann von Heidelberg und dort wohnhaft, infolge epi lep⸗ kiſchen Krämpfen zuſammen und ver⸗ letzte ſich dabei im Geſicht. Er wurde auf die Wache des 4. Polizeiveviers verbracht, woſelbſt er ſich bald wieder erholte.— Die Von Tag zu Tag. — Die Watte zum Hoſeuboden. Daß brotz der ernſten Zeit der Humor noch nicht ganz geſchwunden iſt, davon gibt nachſtehende Karte aus dem Leſerkreis des„Mainzer Anz.“ Zeugnis:„Sehr geehrte Re⸗ daktion! In Ihrem geſchätzten Blatte brachten Sie vor einigen Tagen die Nachricht, daß der Prinz von Wales die Abſicht hatte, in das engliſche Heer einzu⸗ treten, dies jedoch noch nicht geſchehen ſei, weil die Uniſorm nicht fertig wäre. Das entſpricht nicht ganz den Tatſachen, die Uniform war fertig. Der Schneider hatte jedoch vergeſſen, den Hpſenboden zu wattieren. Das iſt jetzt nachgeholt. Dem Eintritt des Prinzen in das engliſche Heer ſteht nichts mehr entgegen. ——— Letzte Meldungen. Die neueſte engliſche „Beldentat“. WIYB. Berlin, 19. Aug. Die Engländer haben, wie bereits gemeldet, den Dampfer „Hermann Wißmann“ auf dem Nfaſſa⸗ ſee im ſüdöſtlichen Erenzſee des oſtafrikaniſchen Schutzgebietes gelopert und den Kapitän ge⸗ fangen genommen. Man muß die dortigen Ver⸗ hältniſſe kennen und den kleinen baufllligen Kahn geſehen haben, um den tatſächlichen Vor⸗ teil, den die Engländer mit dieſer Kriegstat ge⸗ wonnen, richtig zu beurteilen. Sie ſpielen durch dieſen Unfug— anders kann man ein ſolches Vorgehen nicht bezeichnen nur mit einer für alle Europäcr und nicht in letzter Linie für die Engländer beſtehenden Gefahr, nämlich der Erhebung der Eingeborenen gegen die weiße Raſſe. „Hermann Wißmann“ iſt ein alter kleiner Schraubendampfer von 18 Tonnen Tragfähig⸗ keit. Der Anſchaffungswert betrug ungefähr 35 000 Mark. Der Dampfer wurde gegen Ende des vorigen Jahchunderts von dem dortigen Reichskommiſſar Wißmann im zerlegtem Zuſtande über Land nach dem See transportiert. Kanonen ſind nicht an Bord. Er iſt überhaupt nicht für Kriegszwecke eingerichtet. An europäiſcher Beſatzung hatte das kleine Schiff einen Steuermann und einen Maſchini⸗ ſten, ſonft beſtand die Beſatzung aus wenigen ſchwarzen Matroſen. Im deutſchen Schutzgebiet iſt mit der Weg⸗ nahme des Dampfers weder der Handelsweg noch der Verbindungsweg der militäriſchen Stützpunkte oder Verwaltungsſtellen geftört. Der alte Handels⸗ und Reichsweg für den Zambeſi⸗ und Schroefluß von Niaſſa zu den Hinterländern iſt ſchon ſeit Jahren, beſonders nach der Fertig⸗ ſtellung der Tanganjikabahn verö⸗t. So hatte er auch in den letzten Jahren keine nen⸗ nenswerte Frachten zu befördern. Er dient viel⸗ mehr nur noch zu Dienſtfahrten der wenigen Be⸗ amten, die in den Gebieten um den Ses ſtatio⸗ niert werden. Die Außerdienſtſtellung wurde daher ſchon mehrfach erwogen, umſomehr als der Betrieb für das, was das alte Schiff leiſten. konnte, zu teuer war. Die Baltung Japans. m. Köln, 19. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ ſchreibt zu dem angeblichen japaniſchen Ultimatunt an Deutſchland: Man tut gut, hinter all dieſe Nachrichten zu⸗ nächſt ein Fragezeichen zu ſetzen. Es handelt ſich bei der Pekinger Meldung nur um ein Gerücht und bei den anderen Mitteilun⸗ gen um engliſche Quellen, deren Un⸗ zuverläſſigkeit hinreichend erwieſen iſt. Aber ſelbſt wenn dieMeldungen wahr ſein ſollen, können die dem deutſchen Volke nicht ſeinen Gleich⸗ mutrauben. Es weiß, daß auch Kiautſchou zu den vorgeſchobenen Außenpoſten unſeres Be⸗ ſitzſtandes gehört, die wir beim Ausbruch eines Weltkrieges als vorläufig verlorene Poſten buchen müſſen. Japans Augen waren immer auf dieſe ſchöne Kolonie gerichtet, die ihm als ein Hindernis für ſeine Herrſchaftspläne in Nordchina erſchien. Beſtätigt ſich die Nachricht von dem Ultima⸗ tum, das wir natürlich ablehnend beant⸗ worten müßten, ſo werden wir mit einem An⸗ griff auf Tſingtau rechnen müſſen, deſſen Aus⸗ gang bei allem Heldenmut unſerer kleinen Be⸗ ſatzung leider nicht zweifelhaft ſein könnte. Ob ſich Japan ſeines Erfolges lange erfreuen könnte, das hängt auch von den Ereigniſſen auf den Schlachtfeldern ab. Jedenfalls wäre es nicht Liebe zu England, das Japan zu ſoſchem Raub⸗ zug triebe Japan ſteht jeder weißen Macht in Oſtaſien im Innerſten mit der gleichen Ab⸗ neigung gegenüber und wird immer bereit ſein, wenn die Weißen in einem Kriege ſich gegen⸗ über ſtehen, an Beute von ihnen nehmen, was zu nehmen iſt. 5 Es zeigt ſich ſomit auch hier, welchen Ver⸗ rat England an der Sache der weißen Ziviliſation begangen hat, als es uns mit Krieg überfiel. noch die Koſten des japaniſchen Streites be⸗ zahlen müſſen. Uns ſcheert es, wie geſagt, nicht, wenn es wahr ſein ſollte, daß ſich zu dem Kranze Aunſerer Feinde ein neuer gefellt hat. Wir haben rückbehalten werden. Vielleicht wird England auch eben Japan in die lange Kette unſerer Feinde ein in dem guten Bewußtſein, daß unſer Sijeg umſo heller ſtrahlen wird, je größer die Zahl an Feinden iſt, über die wir ihn errungen. Viel Feind, viel Ehr! Die Fahnenflucht aus dem ruſſiſchen Beere. Berlin, 19. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet der„B..“ aus Wien: Nach einer Meldung aus Lemberg über⸗ ſchreiten die Koſaken und ruſſiſche Grenzwach⸗ abteilungen andauernd die Grenze und ergebet ſich anzahlreichen Orten kampflos den öſter reichiſchen Truppen. Die Fahnenflucht aus dem ruſſiſchen Heer nimmt immer größeren Umfang an. Das Eintreffen der erſten Berwundeten in Berlin. Berlin, 19. Aug.(Von unſ. Berl⸗ Bur.) Mit dem geſtrigen Tage ſind in Beplin in Laßarettzügen die erſten Verwundeten vom Kriegsſchauplatz eingetroffen. Der erſte Ver⸗ wundetentransport, der auf dem Potsdamer Eüterbahnhof eintraf, wurde in das Garniſons⸗ lazarett in der Scharnhorſtſtraße übergeführt Hier befinden ſich 108 Verwundete; die Ver⸗ letzungen ſind zumeiſt leichter Natur, da die Schwerverwundeten in den Feldlazgretten be⸗ handelt werden. Ein deutſch⸗kanadiſches Preßbureau. Berlin, 19. Aug.(Von unſ. Berl⸗ Bur.) In Kanada iſt vor Kurzem ein deutſch⸗ kanadiſches Preßbureau gegründet worden, das ſich die Aufgabe macht, die Intereſſen des Deutſchtums überall dort wahrzunehmen, wo ſie in der engliſch⸗kanadiſchen Preſſe durch unzu⸗ treffende Berichterſtattung geſchädigt werden und die kanadiſche Preſſe zur regelmüßigen Be⸗ richterſtattung überu deutſche Angelegenheiten zu veranlaſſen, ſowie andererſeits der reichsdeutſchen Preſſe mit zuverläſſigen Berichten über die wirtſchaftliche Entwicklung Kanadas zu diemen Insbeſondere ſoll auf eine Beſſerung der Handelsbeziehungen zwiſchen Deutſchland und Kanada himgewirkt und womöglich der deutſchen Induſtrie mit Nachweiſen von Abſatzgebieten und Produbten⸗ quellen für Rohmaterialſen zur Hand gegangen werden. Ein ruſſiſcher Großfürſt auf deutſchem Boden in Haft. Berlin, 19. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) (Lokalanzeiger.) In den letzten Tagen war mehr fach von dem Großfürſten Conſtantin die Rede, der hier in einem Hotel unter dem Namen eines Stabsarztes Coluw abgeſtiegen war und in⸗ zwiſchen auf Veranlaſſung der deutſchen Be⸗ hörde von Berlin weggebracht und in der Unt⸗ gegend von Wiesbaden in Gewahrſam genom men worden iſt. Hier wird angenonmten, daß es ſich um den Onkel des Zaren, dem deratenten General⸗Inſpekteur der Militärſchulen handelt, der mit der Prinzeſſin Eliſabeth von Sachſen⸗ Altenburg verheiratet iſt und zu den wenigen Großfürſten gehört, deren Ehrenhaftigkeit und vornehme Geſinnung über allem Zweiſel ſteht Dem Lokalanzeiger zufolge iſt die Angabe nicht zutreffend, vielmehr handelt es ſich um den dritten 24jährigen Sohn dieſes Großfürſten, der wie ſein Vater den Namen Conſtantin trägt und Leutnant in einem Petersburger Garderegiment iſt. Bis zur Beendigung des Krieges dürfte der genannte Prinz Conſtantin in Deutſchland zu⸗ JBerlin, 19. Aug.(Von unſ. Berl Bur.) Die Gattin des Ppinzen Kayl Anton von Hohenzolleyn auf Schloß Namedy im Rheinland, eine Schweſtev des Königs der Belgier, ſtellte 10000 Mr. für die Angehörigen der deutſchen Truppen, die im Felde ſtehen, zur Verfügung. * Eine Seekriegskarte, umfarſſend den nördlichen Kriegsſchaupbatz von der Lotremündung bis St. Petersburg mit Angabe aller für den Seskrieg wichtigen Tatfachen(Häfen, Docks uſw) kommt dieſer Tage im Verlage von J. F. Lehmann in München zum Preiſe von M. 1 zur Ausgabe und kann unſeren Leſern warm empfohlen werden. Eine Seekriegskarte des Mittelmeeres iſt in Vor⸗ bereitung. Im gleichen Verlag find Auffteckfähnchen mät den Kriegsflaggen der Kriegft erſchie⸗ nen, die zu dieſer wie zu jeder anderen Karte ver⸗ wendet werden können. Preis für eine Reihe von 60 Stück M. 1. 2 6 70 3 2 ert. Instetatioewn detzg ee 5 98½ ſelefon 662 80 2082 erieigegesdran — 6. Seite. Geueval-Auzeigen.— Fadiſche Neueſte Zachrichten.(Abendblatt) Mittwoch, den 19. Augnſt 1914. l Erhöhte Beleihungssztze Bei den Reichsdarlehenkassen. Auf Grund persönlicher Erkundigung sind Wir in der Lage, mitzuteilen, daß nunmehr auch bei der Darelhenskasse Mannheim Wertpapiere und Waren, wie folgt, beliehen werden: 1. Die Schatzanweisungen des Reichs und der Bundesstaaten bis 2z U 70 Prozent des letzten Kurses vom 28. Juli 1914 im Sinne der Verfügung vom 4. August Nr. 1; soweit solche Schatzanweisungen bisher überhaupt nicht ausgegeben und infolge- dessen nicht notiert waren bis 70 Prozent des Nennwertes. Die Schatzanweisungen des feiches und der Bundesstaaten können auch beliehen werden, wenn sie von den ausgebenden Staaten selbst zur Beleihung gebracht werden. 2. Die auf den Inhaber lautenden, an der Berliner Börse notierten fest verzinslichen Schuldverschreibungen, welche von dem chinesischen Staat ausgegeben oder garan- tiert sind, sowie die an der Berliner Börse notier- ten festverzinslichen Schuldverschreibungen, die von Oesterreich oder Ungarn ausgegeben oder garantiert sind, letztere soweit sie von der Reichs- bank noch nicht für lombardfähig erklärt sind, bis zu 40 Prozent des amtlich nhotier- ten Berliner Börsenkurses vom 23. Juli; evtl. vom letzten vorhergehenden Notierungstag. 3. Die an der Berliner Börse notierten Kolo- nialanteile und deren Genu bscheine, Shares der South-West-Africa Company sowie die Aktien der anatolischen Eisenbahngesell- schaft, Ballimore und Ohio Rail-Road Company, Canadian-Pacific-Raiway Company, Luxemburgi- sche Prinz— Heinrich Eisenbahngesellschaft, Orientalische Eisenbahn Betriebsgesellschaft, Oesterreichiscn Ungarische Staatseisenbangesell- Schaft, Pensylvania-Rail-Road-Company, Shantung- Eisenbahngesellschaft, Banque Generale Roumaine, Deutsch-Asiatische Bank, Oesterreichische Credit- anstalt, Ungarische Allgemeine Creditbank, des Aumetz-Friede Eisenhüttenwerts, der Bank für elektrische Unternehmungen Zürich, Dynamit- Trust-Company, Gesellschaft für elektrische Be- leuchtung vom Jahre 1880 St. Petersburg, Naphtha- produktionsgesellschaft, Gebr. Nobel.-., Russi- sche A. E.., Steaua Romana bis zu 40 Pro- zentdesletzten Kurses, jedock nicht über 100 Prozent des Nennwertes. 4. Goldwaren bis zu 80 Prozent des GoldwWertes. 5. Abgesehen von den unter Nr. 3 vorgenannten Aletien ausländischer Gesellschaflen dürften im übrigen nur inländische, Aktien und zwar bis zu 40 Prozent des Kurswertes aber nicht über den Nennwert beliehen werden. 6, Soweit über den Kreis der von der Hauptver- wWaltung der Darlehenskassen für die Beleihung zu- gelassenen Wertpapiere Anträge für die Beleihung anderer guter Wertpapiere gestellt werden, können die Darlehenskassen solche Anträge unter Aeuße⸗ rung über das Bedürinis der Zulassung, den letz- ten marktſähigen Wert und die in Aussicht zu neh- mende Beleihungsgrenze den Hauptverwaltung unterbreiten. 8 Schließlich machen wir darauf auimerksam, daß die Reichsbankanteilscheine nur be⸗ liehen werden dürfen, wenn sie mit einem Blanko- SGiro verschen sind. Hervorzuheben ist noch, daß die Darlehenskassen bloß 6% Prozent Sollzinsen berechnen, während der Lombardzinsſuß der Reichsbank 2. Zt. bekanntlich 7 Prozent beträgt. Arbeitslosigkeit. A. C. Berlin, 14. Aug. Der Krieg hat den normalen Gang des Wirtschaftslebens 80 fiei⸗ greifend gestört, daß zahlreiche Unternehmungen, ja ganze Jeile von Gewerbegruppen ihren Betrieb Stillstehen ließen. Zum Leil ist dies aus zwingen⸗ den Gründen geschehen, zum Teil waren es aber auch nur Besorgnis, Angst undl Kopflosigkeit, die die Betriebsinhaber zu ihrem törichten und kurz. sjehtigen Vorgehen veranlaßten. Das ist aber sicher, daß zunächst durch die plötzliche Still- legung zahlreicher Betriebe eine ziemliche Arbeitslosigkeit trotz des Abganges der ins Feld gerückten Arbeiterschaft eingetreten ist. Wie groß diese Arbeitslosigkeit ist, dar- über Vermutungen anzustellen wäre müßig. Hier Zeigt sich eben wieder der Mangel der längst ge- forderten aktuellen Arbeitsmarktt-Berichterstattung, che uns über diesen Wichtigen Punket Auskunft Segeben hätte. Glücklicherweise wird durch die Bildung der Reichszentrale der deutschen Arbeits- nachweise diesem Mangel abgeholfen werden. Im Auftrag dieser Zentrale wird die Abteilung des kaiserl. statistischen Amtes flür Arbeiterstatistik zweimal wöchentlicb von nun an eine Ueber- sicht des Angebotes und der Nach- krage am Arbeitsmarkt, soweit ein ört⸗ Hehter Ausgleich nicht möglich ist, veröffentlichen, Wocturch die Grundlage einer aktuellen Bericht· erstattung geschaffen wird. Man dart annehmen, clie Art der Veröffentlichung für die Praxis nde bald beginnt, werden wir statt mit Vermutungen über den Umfang der Arbeitslosigkeit mit wirk⸗ lichen Zahlen zu rechnen bekommen, und man wird sich vor Ueberschätzungen ebenso schützen können wiie vor dem Gegenteil. Daß die erste Arbeitslosigkeit in den Großstädten besonders erheblich war und ist, das ist nicht anders Zzu er- Warten. Aber dafür wird in kleinen Städten und auf dem Lande der Mangel an Arbeitskräften um 80 fünlbarer werden. Hier heißt es eben auf einen Ausgleich hinwirken und großstädtische Arbeits- lose aufs Land hinausbringen. Man glaube etwa nicht, daß der Krieg das wirtschaftliche Leben zum Stillstand bringe: es tritt zunächst allerdings vor allem durch Störung und Unterbindung des internationalen Verkehrs eine jähe Stockung ein, dann durch die Mobilmachung eine plötaliche Entleerung des Arbeitsmarktes von mänalichen Arhbeitskräften, aber ist diese Zeit Vorüber, so haben grundlegende Zweige der Warenherstellung Aribeitsgelagenneit ge- nug, einige Zweige haben sogar sehr viel zu tun. Daß Ausfuhrgewerbe und Luxusindustrien, daß auch das Baugewerbe zu leiden haben, ist zuzu- geben, aber demgegenüber muß eben doch auch mit der ganz starken Verringerung der Arbeits⸗ kräfte durch die Mobilmachung gerechmet werden. Berücksichtigt man nun das Sinſten der Arbeits- gelegenheit auf der einen, die Verringerung der Arbeiterzahl auf der anderen Seite, so dürfte sich ergeben, daß im großen und ganzen die Ver- ringerung der Arbeitskräfte größer ist als das Sinken der Arbeitsgelegenheit. In den Groß- städten ist das freilich anders; hier macht sich, bis ein Ausgleich erfolgt ist, zunächst eine teihweise Sehr starke Arbeitslosigkeit bemerlbar. Aber dem Eingreijen der an dem Verschwinden dieser Er- scheinung interessierſen Organisationen und In- stanzen wird es sehr bald gelingen, diese Uebel stark zu vermindern, so daß zu weitgehenden Be- kürchtungen kein Aulaß gegeben ist. Viel beäng- stigender für die Arbeiterbevölkerung ist die Ge- staltung der Lebenmittelpreise, die auch durch die Feststellung von Maximalpreisen nicht dauernd und hinlänglich vor einem rücksichtslosen Egois- mus von Groß- und Kleinhändlern geschützt wer⸗ den kann. Doch auch diesem UVebel gegenüber lassen sich Mittel und Wege zur Abhilfe finden, Wenn man nur helfen wWill. Und man kann anneh⸗ men, daß die maßgebenden Instanzen helfen Wöl⸗ len. Denn im Hinbliek auf den Winter muß namentlich in den Großstädten daflir gesorgt werden, daß die Schichte der arbeitslosen Bevölke- rung so niedrig wie möglich gehalten werdlen kamm. Dazu ist nötig, daß man frühzeitig vorbeu- gende Maßnahmen ergreift. * Wie uns der Verein Deutscher Han⸗ delsmüller E. V. mitteilt, bestehnt in der Mülle re i die Möglichkeit, den 2z. Zt. aus dem Auslande zurückkehrenden gelernten Müllern und Mühlenarbeitern in deutschen Mühlenbetrieben Arbeit zu verschaffen. Die Betreffenden chn- nen sich schriftlich nüt näheren Angaben beim Verein Deutscher Handelsmüller B. Cha rlottenburg 2, Schillerstraße 5, melden. Geldmarkt, Bank- und Börsen- wesen. Weichsbankauswels vom 14. Aunz. gegen die J egen dlie 1913 Vorwoons Aktiva(in Tausend k) 1914 1435— 20.8 netall-Bestand 1390221— 5397 11329i0— 4346 darunter Gold. 1803 528— 30 970 426714 28074 koten anderersanken 125 759 30073 Relohs- u. Darlehens- 2 190 5716 Kassenschelne 31883—93023 907 581— 23 478 weohselbestang 4425991 639910 78635 8104 Lombarddarlohen 160884— 45 308 97 5 5955 Pffektondestant 200621— 8333 246 72³ 30 247 Sonst 90 Aktva 222031 1562⁰ Passſvua. 189 00 gunv.) gcundkapfta... 180900 ftunver.) 700¹² Cu% feservofonos 179470(unver.) 1811776— 68243 fotenumiauf„3691831— 15272 668915 114015 Deposlten 2551 764 672277 57—90771 Sonstige Passtya 99285— 11059 Kein Mangel mehr an Martgeld. BNC. Karlsruhe, 18. August. Der Mangel an Hartgeldd und das Ueberangebot von Papier⸗ geld hat sich jetzt ziemlich ausgeglichen. Groß: Beträge wWerden von den Militärbehörden für Liefe- Tungen verausgaht, die Offiziere erhalten Equi- pierungesgelder und Gehalt im voraus, die Soldaten Löhnung und das alles in Gold und Silber. Natiür- lich flutet das wieder in die Kassen der Geschäfte und so ist jetzt kein Mangel mehr an Hartgeld. Vieliach wechseln sich die Offiziere solches sogar in Papier ein. dancbef und industrie. Das Mandelsgremiun Neuslndt zur Moratortumstfrage. In Neustadt a. d. Haardt nahm das Handels- gremium unter Hinzuziehung von Bankvertretern Stellung zur Frage der Einführung eines allge meinen Moratoriums. Die Versammlung sprach sich einhellig dahin aus, es solle nunmehr zu- nächst die Wirkung der vom Bundesrat erlassenen gesetzlichen Anordnungen bezügl. Verlänge-⸗ rung der Weeaselprotestfrist, des ge- Wie für die Wissenschaft gleich brauchbar gestal- 1. Durch diese Berichterstattung, die als- richtl. Tahlungsaufschubs und des Er- satzes der Koakursverordnungen — abgewartet werden; zumal die Einleitung weiterer Schritte in der Moratoriumsfrage zur Zeit aus- sichtslos erscheint. Andererseits hielt es die Ver- sammlung für erwünscht, auch hier dem Beispiel anderer Handelsstädte zu folgen und eine zwischen Gläubiger und Schuldner vermittelnde und vor der Durchführung des Gerichtsverfahrens gutacht- lich zu hörende Kommission eitkusstzen. Die Stadtverwaltung Neustadt soll ersucht Werden, die Bürgerschaft auf diese Kommission aufmerk- sam zu machen und die Inanspruchnahme ihrer Jätigkeit zu empfehlen. Die Zusammensetzung der Kommission wurde in der Weise volkzogen, daß 7 Mitgliedern des Handelsgremiums noch wei⸗ tere 5 Herren beigegeben wurden. Die Körper⸗ schaf, welche unter dem Namen„Gewerbe⸗ Schutzausschuß“ fingieren wird, besteht demnach aus den Herren: R. Bach, A. Bürklin, C. Burghardt, F. Dacqué, F. Helfferich, R. Hendel, W. Lingenfelder, Ph. Rebholz, HI. aul, alle in Neustadt, und C. Marx-Lambrecht, F. Stork-Wei⸗ denthal, H. Brauch-Hagloch. Die Tätigkeit des Ausschusses ist in der Weise gedacht, daß für jeden einzelnen Fall 3 Herren zur Entscheidung bestimmt werden. Auf diese Weise soll eine rasche, sichere und vor allem durchaus verschwiegene Behandlung der einzelnen Verhandlungen und Gut- achten gewiährleistet werden. Warenmärkie. NRerliner Getreidemarkt. Berlin, 19. August. Bei sehr ruhigem Ge. schäft waren die Preise für Lokoware sehr wenig verändert. Es fanden wiederum Käufe der Pro- viantämter statt. SEBLIx, 19. August 1914. 18. 19. Weizen: Loko—— 219—221 Roggen: 189 189—189%½ 4 5 alter, feiner 236—250 235—250 77 33 mittel 222—280 222—280 7 neuer: 212 215 Hals: Amerik. u. runder 84.—192 184—192 Futtergerste mittel 185—210 185—210 gute 188—210 185—210 Erbsen mittel 240—200 240-260 Welzenklele, grode u. feſne 12.50—18.50 12.50—18.50 die Preise verstehen sloh für Lokoware in Nark por Tonne. gerlin, 19. August 1914,(Sohluß.) 19. 18. Welzen; hbeh. 220.—22.— 2217.—221.— Roggen: beh. 189.½— 190.— 188.——189.½% Hafer: matter 210.—212.— 212.——215.— 5 mittel—.— 1 neuer—.——.— Mais runder: deh 187.—192.— 1864.—192.— Welzenmehlt rubig——— 31.—.— Roggenmehl: ruhig 25.50—29.— 28.50—29.— Neweorker Warenmarkt. Newyork, 18. August. Gerüchtweise ver⸗ lautet, daß 25 Weizenladungen verkauft worden sindl. Waochenausfuhr: Weizen 3541 000, Mais 82000 Bushels. Newyork, 18. August. Kurs yom 18. 17. Kurs vom 18. 17. Baumwolle Welzen loko—— lokO— Sept.—— Sopt, 101— 98¼ Sohmalz Dez. 108% 10% Woestern 10.08— NMalis Kaffee mix. No. 2 lo'ko 933— fio loke—— Ostreldefracht Zuoker—nach Liverpoal—— Petrofeum.-3..50 Chicago, 18. August. Kurs vom 18. 17. Kurs vom 18. 17. nach Londen—— Weſzen Sohmalz Sept. 24.— 895 Sopt..—.52 Dez. 895 94½ Okt..77.85 Mal 100% 102˙ Jan. 10.05.80 mais Pork Sept. 297 77½ Sept. 22.27 22.60 Dez. 20% 68 5 Jan..45 21.40 mal 71¼ 59% Rippen floggen Sept. 12.22 12.60 loko—— Okt. 12.27 12.17 NHafer Nai 48% 475% Jan. 11.07 10.80 18. 17. Speck loko 12.37—12.87— Sohwelno ſelohte.25—.00.30—.15 1 sohwere.52—9 15.75.—.25 Tufuhren 64 0⁰ 710⁰0 62 davon in Chloago 15 0⁰⁰0 30 00⁰ Sichtbarer Getleidevorrut in den Vereinigten Staatem. 18 9/4 17780¹¹ 17780¹ 188%12 Weiren 25 885 000 34 323 000 45 396 000 19 340 000 „ Canada— 9267 000 4 442 000 6 444 000 Mais 2070 000 2717000 3 603 000 2226 000 Cebungselinsteftungen une Ken. kcurse. onkarse in Deutschland. Annaberg: Schuzmachermstr. Karl Lotsch; Berlin: Deutsche Chemische Werke Victoria G. m..; Beuthen..: Kaufmann Max Blumen- thal; Cöthen, Anhalt: Kammiabrikant Wimelm Berger; Dresden: Fleischermeister Adalbert Rlemmer; Hischlereiinhaber Carl Senitleben; Kauf⸗ mann Alexander Petritz; Duisburg Ruhr⸗ ort: Schreinermeister Dietrich Tentuer; Karls- ruhe: bechnungsrat Winelm Merkle; Leip⸗ 2zig: Kauimann August Süptitz; Handelsmann Kar! Reller; Lügumkloster; Fuhrmann Peter Christensen; München: Direktor Jakob Weiß; Plarrkirchen: Kaufmann Hugo Erlanger; Pforzheim: Architekt Albert Goll; Prien: Partiewarengeschäft Konstantin Olas; Rheydt, Bez. Düsseld.: Otto Greif; Schleiz: Konditor Karl Ludewig; Schmiege!: Tischler- meisſer Gustay Bellmann; Swinemünde: Gasthausbesitzer Hugo Naumann; Wurzen: Materialwarenhandler Robert Dietrich. Fachiteratur. Süddentsche Industrie Die Nummer 15 des Jafirganges 1914 der in Mannheim erscheinenden„Süddeutschen Indu- strie“, Organ des Verbandes Südwestdeutscher In⸗ dustrieller enthält: Amtliche Mitteilungen des Ver- bandes: Beitritt neuer Mitglieder. Betr. Die neuen Bestimmungen über die Konkurrenzhausel. Betr. Lieſerung für die Kaiserlichen Werften. Betr. Ver⸗ sicherungspflicht von Angestelſten, die für einen inländischen Betriebsunternenmer im Auslande tätig sind. Vertrauliche Mitteilungen. Verdingun- gen. Postangelegenheiten. Mitteilungen der Ex poristelle des Verbandes: Ein vernachlässigtes Ex⸗ Portgebiet. Betr. Vertretergesuch in Montenegro, Beir. Verſretung im Ausland. Betr. Ausländische Adressenverzeichnisse. Betr. Die japanische Hut borten- und Strohhutindustrie. Ausschreibungen Allgemeiner Teil. Die chemische Industrie auf dem Weltmarkte. Kobalt, ein seltenes Metall. Ausstel- lungswesen. Gründung einer Akademischen Flug- schule in Karlsruhe. Verschiedenes. Bijähriges Geschäftsjubilaum von Carl Ruckstuhl, Direktor der Mitgliedsfirma: Maschinenfabriæ Gritzner -G. in Durlach. Ueber Hydranten der Mitglieds- firma: Bopp u. Feuthen, Mannheim- Waldhof. Bücherschau. We ieeeeeeerenten. Frankfurt a.., 19. August. Wie dem „Finanz-Herold“ mitgeteilt wird, hat die Union- Pacifie R. R. eine-Monatsdividende von Zwei Prozent beschlossen, zahlbar am I. Oktober in Newyork. Die Bücher schließen am 1. Septeniber Die Kanada-Pacificbahn hat auf den 7. Oxtober eine Generalversammlung einberufen zum Be⸗ schlusse einer Erhöhung des Aktienkapitals um 75 Mill. Dollars. Berlin, 19. August. An der Börse wurden für die Rubelnoten, ferner für holl., schweiz, und österr. Noten wieder sehr irreguläre Kurse ge- nannt, die für die Valuta natürlich selbst wenig besagen. Die allgemeine Stimmung ist natüriich durch das Vorgehen Japans, das sich als wenig dankbarer Zögling entpuppte, nicht gehoben. Selbstverständlich fallen die Hauptentscheidungen auf europäischen Boden, und hier bleibt man nach wyie vor vertrauensvoll. Für einzelne Werte wur⸗ den auch heute Kurse genannt. Die Abschtlisse kamen so gut wie nicht zustande. WITB. Berlin, 19. August. Der Fandels⸗ minister richtete an die sämtlichen Haudelsvertre- tungen ein Rundschreiben. Am 8. August wurde in einer von dem Zen tralverbandtdeutscher In dustrieller und dem Bund der Industriellen in Beriin einberufenen Versammlung die Bildung eines Kriegsausschusses der deutschen Industrie beschlossen. Dieser Kriegsausschuß stellte sich die Aufigabe, eine systematische Ver. teilung und Unterbringung der Angestellten und Arbeiter sowohl in der Landwirtschaft wie Indu- strie zu sichern, Die Unterstützung und Beschäfti- gung Notleidender, die Förderung aller Zweige der Industrie und die schnellste Verbreitung der staatlichen Lieferungsausschreibungen sofl seine weitere Sorge sein, wie er Überhaupt der Industrie in allen sich aus dem Kriegszustand ergebencten Verwaltungs- und Rechtsfragen zur Seite Stehen Will. Die Geschäftsstelle des Kriegsausschusses beſindet sich in Berlin, Lindtstraße 25. Ich gebe Ihnen kiervon mit dem Ersuchen Kenmt- nis, die dankenswerten Bestrebungen des Kriegs- ausschusses zu unterstützen. WIB. Berlin, 19. August. Der Böôrsen: vorstand gibt bekannt, die Erklarung und Er- füllung der per ultimo August geschlossenen Prä- mien- und Stellagen-Geschäfte findet ultimo Sep- tember mit der Maßgabe statt, daß die vereinbarten Kurse sich um die Zinsen auf der Grundlage von 5% Prozent fürs Jahr, für die Zeit von Ulimg August bis ultimo September erhöhen. Die ver- einbarten Prämiensätze bleiben unverändert. WIB. Ro m, 19. Kugust. Ein königl. Erlaß er⸗ möchtigt den Schatzminister, neueis taats- noten zu 10 unde5 Lire bis zum Be⸗ trage von 350 Millionen auszugeben, die sämtlich durck die im Staatsschatz ruhenden silber- nen Scheidemünzen gedleckt sind. Ferner wenden Scheine zu 2 und 1 Lire ausgegeben, die ebenfalls durch die Höhe des Wertes der Scheidemünzen gedeckt werden, Newyork, 18. August. Wechseſkurse nomi- nell, Cable transfu sehr fest 49 800. Chicago, 18. August. Gerüchten zufolge sol. jen gestern zu Ausfuhrzwecken 25 000 Büischel und heute 75 000 Biischel Weizen verkauft wordden sein. Verautvortlicb: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbanm: für Kunst- und Feuilleton: I..: Dr. Fritz Goldenbaum. kür Lokales, Provinziales und Gerichtezeiiung: Räichard Schönfelder; für den Handelsteil: Dr. Adolf Ag. für den Inseratenteil und Fritz Joos: 9 t l Mittwoch, den 19. Auguſt 1914. General-Ameiger.— Gadiſche Neueſte Nachrichte:⸗ (Abendblatt) Abschriften.Ver- vielfälkigungen Ph. Metz, Q 2, 15. Tel. 4193 K. Sieder, R 3, 2b. Tel. 4118 An- unei Verkauf An- u. Verkauf.gebr.Möbel u. Betten. Bertrand, I 2, 3 H. Höbel, F5, II, getr. Kleider- „Auskismftelen Argus-Detektiv-Institut •6, 6.— Tel. 3305 Ausstaftungsge⸗ schäfte Kaufhaus zum Tattersall H.& F. Vetter. Tel. 4485 Backefenbau⸗ Geschäft Peter Andres, U 4, 8 Bäckerei, conditorei G. Hettinger, Lameystr. 17 L. Lepple, J 7, 12, Tel. 3973 Filiale Langstr. 42 Seitfedernreini- gungsanstanten S. Bissinger, C 4, 19 J. 5 Wupe., S 2, 7 Telephon 2947 F. Scheer, Holzstr. 9. T. 4224 Blerhandlungen K. Köhler, Seckenh.'str. 27 Bilcter, Spiegel, Einrahmungen Joh. Pilz. U 1, 7 Blumengeschäfte Herm. Kocher, Kaufhaus W. Prestinari, N3, 7/8. T. 3939 Buchbincdlerei, Schreib- und apierwaren A. Hässler, Seckenh.'str. 30a Fr. Hitschfel, Schwetz'str.? Bufter-Konsum Butter-Konsum, P5, 13. T. 7004 Butter-, Bier- und Käsehandlung Ott. Eiermann, Schwetzstr.68 Bücher- u. Fimanz-⸗ Tewisionen Südd. Finanz- u. Bücherrev. G. M. b. H. Hch. Lanzstr. 19. .4962. Sanierungsachen etc. Buüro- Bedartsartikel 61 Karcher Pullastr. 10 AN. 5 Tel. 1078 85—2 — 35 eigarrengeschäfte J. Pfeffer, D 5, 10 Dachdeekerei und Negaraturen Ph. Mallrich, U 6, 5 Damenfrisier- Salons Josef Kämmerer, Q 5, 3 Damensal. sep. Kopfw..— Mina Lang, Sehwetz!'str. 79 Carl Reis, Q 2, 13 Auguste Weiss, F Bad 80 Pf. 4, 21 part. g. Damen⸗- u. Herren- Friseure K. Geyer, L 2, 7 Damenhute Lina Kaufmann, F2, 11..3343 Damen⸗-⸗ Schneidereien Babette Bauer, O 6, 6 Herm. Imhof, R 1, 15. T. 5312 Damen⸗- u. 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Tel. 1065 Seemann&Kober, Rheinh'str.25 J. Sporer's Nf. K. Enck, U 6,24 utomodbil- und Wagensaftlerei H. Schneider, Schwetz'str.124 Telephou 2315 Slechnerei une Imstallatioen Wilh. Grössle, R 4, 15. T. 4602 Buchbinderei Karl Pohl, P 6, 21, Heidel- bergerstrasse Dekor.⸗Maler und Tünchermeister PII. Graab, O 5, 1 Wilh. Künzel, G 7, 40. T. 7130 Joh. Zenkert, Böckstr. 17/19 Slaserei Carl Zeyer, U 5, 11. T. 4531 Slasereien, Fenster- und Tiärenfabriken G. A. Lamerdin, Seckh.'str.78 Serüstbau und Leiternverleih- Amstalt H. Klingir. Nehf. H7,30..2251 Slasereien Joseph Morell, C4, 14. P. 4288 Slas, Porzellan, Bestecke Verleihanstalt S 6, 16. J. 3802 Sraveure F. Grosselfinger, C3, 3. P. 4192 Mandelsschule 1 153 Vincene Stock, 1el. 4792 Maspufz-Artikel E. Marzi, Fr.-PI. 10. T. 1699,4617 NMerde und Gefen Ph. J. Schmitt, U 1, 16. Tel.2396 Merrengarderobe A. Steinbach, 8 1, 2 N FHerren-Mass- Sehmeiderei Peter Heppes, C2, 2 parxt. K. Müller, C3, 20a. Dam.-Kost. W. Trautmann, G2, 1. 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Stadler, Bleichstr, 209 Kur- und Kindermileh J. J. Fäßgßler, Dammstr. 14. 355 Soda⸗Salz oder Boraxwaſſer gründlich reini⸗ zugedeckter Gefäß aufbewaß⸗ Natſchläge für die heißen Mongte zum Schutze der Säuglinge! Bearbeitet im Kaiſerin Auguſte Victoria⸗Haus zur Bekämpfung der Säuglingsſterblichkeit im Deutſchen Meiche. Mütter! Der größte Feind Eurer Kleinen iſt der Sommer mit ſeiner großen Hitzel Kuter den Lebensmitteln verdirbt am leichteſten die Diermilch. Darum ernährt Eure Kinder an der Bruſt und ſetzt nie im Sommer ab. Bruſtmilch verdirbt nicht! Gebt Euren Kindern alle vier Stunden, d. 9. zmal des Tages, abwechſelnd die rechte und linke Bruſt und laßt ihnen nachts die Ruhe. Künſtlich ernähren dürft Ihr uur auf Auordnung und unter Aufſicht des Arztes, Ihr müßt dann be⸗ ſonders genan und ſauber dabei ſein. Ihr müßt jede Flaſche nach jeder Mahlzeit ſoſort mit Waſſer füllen und ſie mit einer Flaſchenbürſte und mit Soda, Borax oder Seifenwaſſer reinigen, mit gekochtem Waſſer nachſpülen und ſie umgekehrt reinen Ort, möglichſt in einen reinen Topf ſtelleu. Gebraucht nur Flaſchen, auf denen der Inhalt in Zahlen 5, 10 20 pis 200 gr(Cubilzentimeter] ab⸗ gemeſſen werden kann(Grammflaſchen), denn nur mit ihnen könnt Ihr die Nahrungsmenge genau beſtim⸗ men. Verboten iſt Euch, die Flaſchenſauger als Schnuller zu benutzen! 5 5 Verboten ſind Euch Glasröhren oder Guumi⸗ ſchläuche als Flaſchenſauger ebenſo der Zucker⸗ ſchnuller! Ihr müßt den Sauger nach jedem Gebrauch mit ren. Am beſten iſt es, ebenſoviel Sauger wie Flaſchen zu haben. Kauft Eure Milch nur in einem Kuhſtall, von deſſen Sauberkeit Ihr Euch überzeugt habt, am beſten fragt Ihr den Arzt oder die Fürſorgeſtelle, wo Ihr die Milch zu nehmen habt. Ihr dürft die Milch nicht zu Hauſe herumſtehen laſſen, müßt ſie ſofort 3 Minuten in einem reinen Topf kochen, ſchnell abkühlen, indem ihr den Topf, mit einem Deckel verſehen, in kaltes Waſſer ſetzt und dieſes häuſig erneuert. Ihr dürft die Milch nach dem Kochen nicht in audere Töpfe gießen, ſondern müßt ſie ſplange in dem kühl aufbewahrten Topf laſſen, bis Ihr ſie numittelbar vor dem Gebrauch in vorgeſchriebener Menge in die Flaſche füllt. Stehen Euch 5 Flaſchen zur Verfügung, was natürlich am beſten iſt, ſo müßt Ihr die Milch ſoſort nach dem Kochen in vorgeſchriebener Meuge in Flaſchen füllen und ſie verſchloſſen an einem kühlen Platz, am beſten in einem Eisſchrank, aufbewahren. Am beſten Ihr benutzt einen Eisſchrank oder eine Kühlkiſte, die Ihr Euch ſelbſt mit ganz geringen Ko⸗ ſten herſtellen könnt. Ihr holt Euch vom Kaufmann eine Holzkiſte, beſtreut den Boden mit Sägeſpänen, ſetzt zwei Eimer von verſchiedener Größe ineinander hinein und füllt ſie bis zum oberen Rande des grö⸗ ßeren Eimers mit Sägeſpänen nach In den kleineren Eimer werden die Fläſchchen mit Nahrung, umgeben von einigen Eisſtückchen, geſetzt und mit dem Deckel des Eimers zugedeckt. Der Deckel der Kiſte wird mit einigen Lagen Zeitungspapier beklebt. Ihr müßt beim Flaſchenkinde beſonders die Vor⸗ ſchriften des Arztes befolgen, niemals öſter al ordnet die Flaſche geben. Lieber weniger Nah in der heißen Zeit geben als zuviel. Tritt Durchfall ein, ſo laßt die Milch fort, gebt Tee(Fenchel⸗, Lindenblüten⸗, Pfefferminz⸗, einfachen Teej ohne Milch, bis ein Arzt zu erreichen iſt, aber nicht klänger as 12 Stunden. In der heißen Jahreszeit hat der Säugling wie der Erwachſene Durſt. Gebt ihm dann— er zeigt ſeinen Durſt durch große Uurnhe abgekochtes Waſſer oder dünnen Tee, möglichſt ohne Zucker Auch zu warmes Einpacken oder ein überhitzter Raum machen den Säugling kränk, daher weg mit allen Federbetten und dicken Wickeltüchern, weg mit der Gummiunterlage! Ihr könnt im Somm im Bettchen oder Ko düune Decke genügt zuüint Zudecken! Ihr müßt Eure Kinder vor den ſie quälenden Fliegen ſchützen, indem Ihr einen leichten Schleier über Bettchen oder Korb legt. Das beſte und kühlſte, häufig gelüftete Zimmer Eurer Wohnung iſt für Euer Kind das geeignetſte. Dieſes Zimmer könnt Ihr noch kühler machen, wenn Ihr die Feuſterſcheiben häufig mit möglichſt kühlem Waſſer beſprengt! Ihr dürft das Kind nicht in der heißen, feuchten Küche ſtehen haben! Hat Eure Wohnung kein kühles, ſchattiges Pläßzchen, ſo verſucht im Hauſe ein ſolches ausfindig zu machen, dort ſtellt Euer Kind hin. Könnt Ihr auch im Hauſe kein ſolches Plätzchen finden, ſo bringt das Kind möglichſt viel an einen ſchaltigen, nicht ſchwülen Ort im Freien, auch da darf es bloß liegen. Geringe Zugluft ſchadet Eurem Kinde im Som⸗ mer nichts! Ihr müßt Euer Kind im Sommer mindeſtens einmal täglich baden, oder öfters mit kühlem Waſſer waſchen! Geeignete Nahrung, Sanberkeit und friſche Luft Euer Kleines ſaſt nackt ampeln laſſen, eine leichte ſind zum Gedeihen des Kindes unbedingt erforderlich! Vorſteheude Ratſchläge für die heißen Monate zum Schutze der Säuglinge bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Ein keſopderes Hitzemerkblott wird während der heißen Monate vom Standesamt und vom Wöchner⸗ innenaſyl, außerdem von der hieſigen Mittterbera⸗ tungs⸗ und Säuglingsfürſorgeſtelle ausgegeben. Die Letztere hält regelmäßig Sprechſtunden unter ärztlicher Mitwirkung ab, gibt Bedürftigen unentgeltlich Rat und Auskunft in der Säuglingspflege und gewährt außerdem unter gewiſſen Vorausſetzungen an ſtilleude Müttter Geldbeihilſen(Stillprämien). Die Sprech⸗ ſtunden finden im Alten Rathaus, Litera F 1, 2. St., ſtatt und zwar Dienstags und Donnerstags, nach⸗ mittags von 5 bis 26 Uhr. Mannheim, den 22. Mai 1914. 9378 Jugendamt: Dr. Sperling. Frauen eiden arznei- und operationslose Beratung und Behandlung nach Thure-Brandt. Natur- und Lichthell-Verfahren schwedische Heilgymnastik. Frau Dir. Heh. Schäfer Schülerin von Dr. med. Thure-Srandtt. Mannheim nur 3, 3 Mannheim. Sprschstunden: 2½%=5 Uhr nur Wochsntags. 37746 8 7 F. Krebs, Ofeuſetzer,§ 4, 2, parterre Setzen, Putzen, Ausmauern und alle Reparaturen. Herde und Oefen, die nicht backen und nicht 7½ brennen, werden unt. Garantie dazu gebracht. FFFFPFC 8. Seite. Geucral-Auzeiger.— Zadiſche Reueſte Nachrichten.(Abendblatt) Mittwoch, den 19. Auguſt 1914. Behanntmachung. Das ſtädt. Militärbüro wird mit dem 19. ds. Nts. vom ſtädt. Roſengarten in die Schillerſchule(beim Neckarauer Uebergang), woſelbſt z. It. das ſtaatl. Miilitärbüro ſich befindet, verlegt. An⸗ und Abmeldungen zur Stamm⸗ rolle, ſowie Wohnungsveränderungen von Militärpflichtigen ſind bis auf Wei⸗ es daſelbſt anzubringen. Mannheim, den 18. Auguſt 1914. Vürgermeiſteramt. Finter. Katzenmaier. Wumhne von Spenden für bedürftige Angehörige einberuf. Mannſchaften. Das ſofort nach Ausbruch des Krieges im Be⸗ nehmen mit der Stadtverwaltung aus Damen und Herren der Bürgſchaft zuſammengetretene Liebes⸗ tben⸗Komitee, daßs die ſo wichtige Ergänzung der utlichen Unterſtittzung der bedürftigen uge⸗ rigen der einberufenen Krieger bezweckt, bittet um Zuwendung von Natural⸗ und Geldgaben. 5 werden Naturalien aller Art entgegengenommen, Sbeſondere haltbare Lebensmittel und Kleider, Seibwmäſche, 801 5 Stiefel uſw. für Erwachſene und Kinder. Solche Gaben wollen in der Friedrich⸗ ſchule(Eingang gegenüber der Ankage 1) parterre Zimmer Nr. 1 abgegeben werden. Nathausvermittlungsſtelle. Die Annahmeſtelle iſt Werktags von—12 Uhr vormittags u. von—6 Uhr nachmittags geöffnet. Geldgaben nehmen außer der Sammelſtelle in der Friedrichſchule auch die hieſigen Banken, die Exveditionen der hieſigen Tageszeitungen, ſowie die Skaßkkaſſe(Rathaus Nr. 1, Schalter 5) entgegen. Ueber die Gaben erfolgt öffentliche Qufttung. Maunheim, 10. Auguſt 1914. 3705 Bürgermeiſteramt: von Hollander Telephon über die Freimüller Dantiſt Gnreaiſtuuben: G und Zu Ahr Manuußeim D 2, 9 Auszug aus dem Stundesamtzregifter für die Stadt Ludwigshafen. Auguft. Berkündete: 14. Jubwig Keſſelberg,.⸗A. u. Kath. Geiſt gb. Becky. 14. Alvis Hartmann, Schiffer u. Marg. Schneider. 14. Parl Kirchheim, Elektromont. u. Eugenie Gäßler. Auguſt. Verchelichte: 5, Heinrich Brondenburger,.⸗A. u. Kath. i geb. Steidel. eeee Emil Schmidt, Wirt u. Luiſe Beck. Wilhelm Uhle, Fräſer u. Marg. Kröner. Auguſt Röder, Schreiner u. Karoline Reichert. Romanus Blank, Kranenführer u. Kath. Popp. Joſef Lebkücher, Hilfsſchloff, u. Wilh. Schwenkert. Franz Kilian, Hafenarbeiter u. Marxie Stein geb 7— Jakob Gerach, Sergeaut u. Emma Frech. Franz Hirſch, Schloſſer u. Kath. Wieſinger. Karl Huſt, Schloſſer u. Marie Freund. Peter Pulver, Bohrmeiſter u. Marie Schmutz. 4 Jafob Schmitt, Metallſchleifer u. Eliſabeth Lorch. 5 Weickel, Mineralwafferfabrikant u. Eva Hlitſch. Peter Krieg, Eiſendreher u. Eliſabeth Wifſer. Wambsganß, Maſchinentechniker u. Elif. oich. Johannes Dörr, Friſeur u. Kath. Lenhard. Gottfried Netter,.⸗A. u. Luſſe Ritter. Jakob Wirth, Kaufm. u. Helene Schneider. 11. Johann Stech, Schloſſer u. Suſanna Hauck. Auguſt. Geborene. Willi, S. v. Karl Hornung, Reiſender. „Karl, S. v. Georg Eßwein, Eilbote. Otto, S. v. Otto Hilbert, Tagner. Primo, S. v. Luigi Sabotti, Tagner. Helmut, S. v. Adolf Krauß, Regierungsbaumeiſt. „Johannes, S. v. Johann Gaisbauer,.⸗A. Wilhelm, S. v. Georg Häuſer, Keſſelſchmied. Erna, T. v. Karl Reitz, fsfeuerwehrmann. Wilhelm, S. v. Wilhelm Dieboold, Schloſſer. Eugen, S. v. Karl Barbarino, Fabrikvorarb. Fath. T. v. Johann Falk, Marmorarbeiter. Joſeſa, T. v. Ferd. Haibel, Maſchinenhausgeh. Marie, T. v. Thomas Löffler,.⸗A Hans, S. v. Emil Heimſoth, Montenr. Erwin, S. v. Karl Jakob, Tagner. Farl, S. v. Karl Remmele, Geſchäftsführer. Emma, T. v. Heinrich Sölter, Buchdrucker Marie, T. v. Georg Siebert, Hafenarbeiter. Hans, S. v. Konrad Wüinter. Fabrikauſſeher, Selene, T. v. Philipp Meyer,.⸗A 8 Friedrich, S. v. Friedrich Ringel, Schiffer. Baulime, T. v. Jakob Laib,.⸗A. „Irmgard, T. v Heinrich Rauſch, F. A. Elſa, T. v. Otto Bender, Kaufmann. Kurt, S. v. Jakob Schlemb. F. ⸗A Faroline, T. n. Heinrich Eiſel, 10. Albert, S. — * 222 0 90 D h Neee Zigarrenmacher. v. Peter Noiſt, Tagner. 18. Paula. T. v. Peter Heß, Wirk. J. Elfriede, T. v. Friedrich Litſchinger, Friſeur. 11. Hermann, S. n. Heinrſch Jumium, Efſendreher. 12. Helene T. v. Joſef Hudzik,.⸗A. 15. Wilfride, T. v. Robert Lutz, Kaufmann. Jubi. Geſtorbeue. 30. Fathariun Balles geb. Weikert, 74 F. a. 31. Paul, S. v. Flortan Megner,.⸗A., 7 Mt. a. 2. Auna Schloſſer geb. Eckl, 36 J. a. 1. Johanna Albert, Näherin, 18 J. a. 1. Stefanus Marxcinzak, 5 J. a. 2. Joſef, S. v. Joſef Spinner, Bierbrauer, 6 Mt. a. 2. Gliſabeth, T. v. Johanwes Kiſſel,.⸗A, 6 Mt. a. 2. Irma, T. v. Farl Kuhn, Schloſſer, 2 Mi. o. 3. Farl, S. v. Georg Strobel, Schloſſer, 2 J. a. 3. Morgarete, T. v. Karl Schrein., 8 Sid. a. 8. Nobert, Na. S. v. Aoh. Wehner, Iſolierer, 1 STE Altdewahrte Nahrung FUpKinnder und Kranke 18840 70 Gtuq NVig. 70% Gtud 4 Myg. Fur Miederverkaufer Feloͤnaſtkarten 20⁰ Gtud 8. MN. 50 Gtud.9 Nl. Wir machen unſere verehrl. Kundſchaft darauf folgenden Preiſen verkaufen und zwar pro Zentner Preiſen ab Fabrik ſtatt. Hierbei hat der Käufer den höhung von jeweils 5 Pfg. pro Ztr. ein. rennmaterial von vornherein gewährleiſtet. Maunheim, den 10. Auguſt 1914. Die Direktion der Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Pichler. durch wäre uns die Möglichkeit gegeben, die Kokslieferungen i einzuteilen und es wäre auch dann die Verſorgung 9 200 Gtudt Felòͤnoſt. Briefſumſchläge 70 Gtut Mpg. Fur Miedòerverkaufer .— NZK. 300 Gtuct 2. 25 MA. Fur alle Juſchriften an òie Augehorigen òes Heeres und ꝰer Mariue bürſen wahrenò der Ariegsbauer uat bieſe Amſchlage und Rarten verwenòet weroͤen. SBieferuug nac; auswerts nur gegen Voranszahlung bes Betrages zuũglich Vorto. Verlag oͤes General. Auzeiger „Badiſche Neueſte Naqhrichten.“ aufmerkſam, daß wir von unſerem Gaswerk Luzenberg Koks ohne Aufſchlag nach wie vor zu bei Abnahme von: Koks 0 Kols 1 Koks II Füllofen bezw. Grob⸗ bezw. Füllofen⸗Koks Nußkoks Gabelkoks kleinere Körnung ab Fabrik Mk. Mk. Mk. .40.— 10 Zrr ündee.40.35.— mindeſtens 80 Ztr. auf einmal.35.30.— frei ins Haus hier wentger als 10 ZBtr...55.50.10 10 Zir. und mehr„„ 5.45.40.10 mindeſtens 80 Ztr. auf eiumal.40.35.10 Die Abgabe von Koks ab Werk findet werktäglich vormittags von—11 Uhr und außerdem Dienstags und Donnerstags nachmittags von—4 Uhr zu obigen Kvks offen ſelbſt zu laden. Wünſcht er dagegen den Koks in Säcken, die er alsbald wieder an das Werk zurückzugeben hätte, zu beziehen, ſo tritt auf obige Preiſe ab Fabrik eine Er⸗ Zur Zeit ſind wir, wen viele Beſtellungen erfolgen, noch in der Lage, unſerer Stadtkundſchäft den Koks 7 den entſprechenden, angeführten Preiſen auf Beſtellung zuführe päter bei Beginn des Wintergeſchäftes wird dies aber kaum n möglich ſein. Es dürfte ſich deshalb empfehlen, wenn unſere werte Stadt⸗Kund⸗ ſchaft ihren Winterbedarf ganz oder zum Teil heute ſchon auf Zuzenberg abholen läßt oder uns evtl. auch Auftrag zur eih 5 nicht allzu zu können. rechtzeitig ſerem Werk erteilt. Da⸗ Elektrizitätswerke. In der Kaiſer Wilhelmkaſerne wird guter Ma⸗ tratzendung und altes Streuſtroh in mehreren Loſen öffentlich meiſtbietent verſteigert. Zuſammenkunft am Donnerstag, den 20. Auguſt 1914, nachmittags 6 Uhr an der Kaſernenwache. 38108 Sammlung für Oeſterreich. Unter Oeſterr. Dank. Transport Mk. 328.60 Export Geſ. Matheis, Suppanz& Cie„ 10. Joſeph Vallanzd 41 Zuſammen Mk. 348.60 Die Auskunftsſtelle im Nathaus, Zimmer Nr. 48 erteilt hieſigen Einwohnern unentgeltlich Rat und Auskunft in allen mit dem Krieg zuſammenhängen⸗ den Fragen. Geßffnet täglich von—12 und—6 Uhr (Samstag nachmiltags geſchloſſen); Sprechſtunden in Rechtsangelegenheiten nur von—6 Uhr nachmit⸗ tags. 3717 Danksagung. Wir fühlen uns verpflichtet, für die vorzüg⸗ liche Verpflegung im Hotel„Royal“ im Auftrage des Herrn Privatier Pallenberg hiermit öffent⸗ lich unſeren wärmſten Dank auszuſprechen. Die Randwehrleufe der l. Sompagnie, Erſatz-Bataillon 40. 6297 Fahrgelegenheit mit Privat Automobil bietet ſich hier und nach auswärts. 38106 Aufragen: Telephon 3005. Näh⸗Arbeit. Wir vergeben größere Quaut. Sücke zum Nähen. Goldbach& Lederer Tel. 7628 u. 6447. D 3. 1 Freimillige Feuerwehr Mannheim. Mittwoch u. Donnerstag abends 7 uh werden die Wachgelder i der Hauptfeu Das Kommando: G. Molitor. Belanntmachung. Aufgebot von Pfand⸗ ſcheinen. Es wurde der Antrag geſtellt, folgende Pfand⸗ ſcheine des Städt. Leih⸗ amts Mannheim, welche augeblich abhanden gekom⸗ men ſind, nach 8 23 der Leih⸗ amtsſatzungen ungiltig zu erklären: 3724 Lit. B1 Nr. 16440 vom 3. März 1914 Lit. A1 Nr. 24259 vom 14. Oktober 913 Die Inhaber eſer Pfandſcheine werdeß hier⸗ mit aufgefordert, ihße An⸗ ſprüche unter Vorlage der Pfandſcheine innefhalb 4 Wochen vom Tage ßes Er⸗ ſcheinens dieſe machung an ger Städt. Leihamt Lit. C 5, Nr. 1. geltend zu machen, widrigenfalls dieͤKraftlos⸗ erklärung oben genannter Pfaudſcheine erfolgen wird Maunheim, 18. Aug. 1914. Städtiſches Leihamt. Aufpolieren Spezialität: Wichſen, Fär⸗ ben, Bergolden gravierter Möbel, unter Zuſicherung guter Arbeit u. Material empfiehlt ſich 84007 Karl Wißler, E 5, 19. Referenzen zu Dienſten. CCCCCCCCC 200 laſſe ich mir zu 20 0 Gunſten des roten Kreuzes währ. des Krieges abziehen bei Neuanfertig., Umänd. Reparat., Reinig. u. Aufbügeln von Herreu⸗ u. Knabenkleid. u. Damen⸗ koſtümen. G. Schweickart, Schneidermſtr. R 4,19/20 92669 302 3725 Bekanntmachung. diesjährige Ab⸗ und Zuſchreiben der Ein⸗ kommen⸗ und der Vermögensſteuer wird im Stadtteil Waldhof am Freitag, den 21. Auguſt 1914, vormittags von 8/½ bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis 5 Uhr im Schulhaus Waldhof vorgenommen werden. In dieſer Friſt müſſen die Einkommen⸗ und die Vermögensſteuererklärungen abgegeben werden. Wer Hilfsperſonen in anderer Weiſe als lediglich in ſei⸗ nem Haushalt oder beim Betrieb der Landwirtſchaft gegen Entgelt beſchäftigt, hat das hierfür vorgeſchrie⸗ bene Verzeichnis auszufüllen und bis zum Beginn obiger Friſt beim Schatzungsrat einzureichen. Die hierzu erforderlichen Vordrucke ſind, ſofern ſie nicht zugeſtellt werden beim Schatzungsrat abzuho⸗ len. Wer die ihm obliegenden Steuererklärungen und Anmeldungen der Hilfsperſonen nicht rechtzeitig oder wahrheitswidrig erſtattet macht ſich ſtrafbar. Zur näheren Belehrung werden die Stkeuer⸗ pflichtigen auf die an der Ortsverkündigungstgfel an⸗ geſchlagene Bekanntmachung verwieſen. 3634 Mannheim, den 22. Juli 1914. Der Vorſitzende des Schatzungsra Ritter. 32 Das S Rachſendung bez General⸗Anzeigers Vüdiſche Neueſte Nachrichten an die Augehörigen des Heeres. An alle Angehörigen des Heeres kann die Liefe⸗ rung des„General⸗Anzeigers, Badiſche Neueſte Nachrichten“ durch Vermittlung der Feldpoſt erfolgen. Die Verſendung erfolgt von unſerer Expedition aus. Für die Ausführung gilt nachſtehendes: 1. Poſtabonnenten beantragen die Nachſendung bei dem Poſtamt, durch das ſie unſer Blatt erhalten. Die Poſt berechnet eine Umſchlaggebühr von M..40 füür jeden Kalender⸗ monat. Weitere Gebühren werden nicht erhoben. 2. Abonnenten unſerer Expedition oder Agenturen beantragen die Nachſendung bei der Stelle, durch die ſie das Blatt beziehen. Wir berechnen an Gebühren einſchließlich der von uns an die Poſt zu zahlenden Umſchlaggebühr für jeden Kalendermonat Mk..— Gebühren ſind bei Aufgabe des Auftrages und zwar längſtens bis zur Dauer des laufenden Abonnements voraus zu bezahleu. 3. Extra⸗Abonnements. Wird für die Nachſendung ein beſonderes Exemplar gewünſcht, ſo iſt der Auftrag au unſere Expedition direkt, eventl. durch Vermittlung unſerer Agenturen, zu richten. Für derartige Extra⸗Abonne⸗ ments berechnen wir Mk..70 für jeden Kalender⸗ monat. Für die Zeit von heute bis Ende September werden Mk..20 berechnet. Die Zahlung hat bei Aufgabe des Auftrages zu erfolgen. Adreſſenangabe. Die Adreſſe iſt ſtets genau anzugeben. Er⸗ forderlich iſt außer Name und Dienſtgrad die Angabe des Regiments, der Kompagnie, Schwadron, Batterie uſw., ferner Bezeichnung der Brigade, der Diviſion und des Armeekorps. Die Expedition des General⸗Anzeigers, Badiſche Reueſte Nachrichten, Mannheim E6, 2. 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