ASES 5 an aS Sg gekoppelte Japan ſich auf unſere Wonnement: 70 pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 pro Quartal. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Zuſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Nk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Schluß der Inſeraten⸗Annahme für Amtliches Verkündigungsblatt für den amtsbe Techniſche Rundſchau; lannheimer Schachzeitun Geleſenſte und verbreitet ſte Feitung in Mannheim und Amgebung das Mittagblatt morgens 4 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr zirk Mannheim; Beilage für CLiteratur und Wiſſenſchaft; 9; Sport⸗Revue; Wandern und Reis Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ en und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung 341¹ Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin und Hauswirtſchaft: eee Nr. 386. Auge um Auge, Sahn um Sahn. Der geſtige Tag war ereignisreich genug. Einmal hat er tatſächlich das Ultimatum Japans an Deutſchland gebracht. Es iſt ziemlich langbefriſtet. Bis zum 23. Auguſt gibt man Deutſchland Zeit ſich zu bedenken. Aber es wird nicht ſo lange Zeit brauchen, um zu wiſfen, weſche Antwort es zu geben hat. Die Antwort wird ſelbſtredend ablehnend lauten. Und dann wird das von England los⸗ blühende Kolonie Kiautſchou ſtürzen und es wird in die⸗ ſem Weltkriege die feigſte und erbärm⸗ lichſte Tat begangen werden, die die Welt⸗ geſchichte kennt. Englands Schande wird zum Himmmel ſtinken und Japan, das ſich von Groß⸗ britannien hat mißbrauchen laſſen, wird ſeinen fuf als ein Volk von Helden und ritterlichen Männern einbitßen. Das ekelhafte Bild dieſes Pneinen Raubzuges gegen das beneidete Deutſchland erhält ſeinen letzten häßlichſten und gemeinſten Zug und wir begreifen micht, wie man dem deutſchen Volke noch eine andere Loſung predigen kann, als die, in der es von Haß und Kraft und göttlichem Zorne glüht, die Loſung: Auge um Auge, Zahn um Zgahn. Wir wiſſen wun auch, was wir zu tun und was zun laſſen haben. Und wenn die Nachricht konunt, daß der japaniſche Beute⸗ geier das blühende wirtſchaftliche und kulturelle Leben in Kiautſchou erſtickt hat, wenn die Mel⸗ dung von der Hinmordung(denn ein ehr⸗ licher ritterlicher Kaupf wird es nicht ſein!) von der Hinſchl unſerer braven Seeleute durch eine erdrückende Uebermacht im Auſtrage des„humanen“ Großbritanniens, dann ſoll und wird nur noch ein Gedanke und ein Wille alle deutſchen Herzen durchzucken. Aufflammen wird in uns Aller Heinrich von Kleiſts ehernes, ſchregliches, aber notwendiges Wort: Schlagt ſe tot. Das Weltgericht fragt Euch nach den Grüinden nicht. „Daß es ſo kan, es iſt nicht Deutſchlands Schuld. itannien— das verruchte— hat den Krieg der Männer zu einem feigen Hinſchlachten wehrloſer Deutſcher auf ſchwachen Außenpoſten gemacht, um doch auch ſchon gleich zu Beginn des Krie⸗ des Heldentaten aufweiſen zu können. Japan ſtößt alſo gegen Kiautſchou vor und wird ſich damit im Herzen Chinas feſt⸗ ſchen. Sein natürliches Ausdehnungsgebiet müßte die ſüdliche Mandſchurei ſein. Eine Ausdehnung dorthin würde China nicht o ſchwer verwunden, wie die Feſtſetzung in Aautſchou, es iſt klar, daß das Einrücken Ja⸗ pans in die Kernlande Chinas etwas anderes als die Pachtung des Kiautſchou⸗Ge⸗ durch Deutſchland. Deutſchland hatte Intereſſe über den begrenzten Zweck hin⸗ „den es mit der Erwerbung des Ge⸗ bietes verfolgte, Japan wird Kiautſchou, falls es in der Lage ſein wird, es ſeſtzuhalten, als Stit einer Erorberungspolitik in China betrachten. Das China Juanſchi⸗ aber iſt nicht mehr das China der Boxer⸗ Es iſt ein militäriſch und ſtaatlich aumerhin ſo kraftvolles Staatsweſen geworden, biets en .. duß es ſich nicht einfach mehr überrennen läßt. Uird es iſt ſicher, daß die Voreinigten Staaten nicht ruhig zuſehen werden, wenn Japan nach der Herrſchaft über die aiatiſchen Küſte des Stillen Ozeans und damit nach der Ferſchaft auf dem Ozean ſelbſt greift. Und es it noch eines zu beachten. In Auſtralien izt man die Japaner, es iſt in Erinnerung, iut welchem Jubel der Beſuch der Flotte der Vereinigten Stgaten in 15 Aufraliſchen Häfen begrüßt wurde, in denen die Maunheim, Donnerstag, 20. Auguſt 1914. (Mittagsblatt.) ſahen. Nun hilft Auſtraliens Mutter⸗ Lland, England ſelbſt, Japan ſeine Macht im Stillen Ozean erweitern. Man darf ſicher ſein, daß Auſtralien dieſer Politik Großbritanniens nicht gerade mit freudigen Gefühlen zuſehen wird. Japan hat, wie wir ſchon oben ſagten, ein ziemlich lang befriſtetes Ultimatum geſtellt. es will uns geſtatten, abzuziehen. Großbritannien will es alſo verſuchen, ob wir belaſtet mit einer Demütigung ohnegleichen, wie es die kampfloſe Preisgabe unſeres oſtaſiatiſchen Schutzgebietes ſein würde, weiter wagen werden, den Kampf gegen eine Welt fortzufühven. Großbritannien ſpekuliert, daß wir unſere Ehreſchänden laſſen würden um des An⸗ erbietens freien Abzugs willen, und daß es uns dann der Feigheit und der Krämerhaftigkeit zeihen könne Aber die Deutſchen ſind eben Deutſche! Unſere Vorkämpfer im fernen Oſten werden ſich nicht kampflos ergeben, ſie werden einen Heldenkampf beſtehen und ſich durchzuſchlagen ſuchen, ſo lang ein Arm die Büchſe ſpannt. Wir haben mit reiner Hand das Schwert gezogen, rein wollen wir auch unſere Waffenehre halten und Großbritannien rechnet falſch, wenn es glaubt, Deutſchland zu einer Unehrenhaſtigkeit verleiten zu können, um ihm ſo vor aller Welt einemoraliſche Nie⸗ derlage beibringen zu können. Wir werden kämpfen, und nicht kläglich abziehen, und je heller die Heldentaten unſerer braven Truppen und Seeleute ſtrahlen, um ſo größer wird die Schande Großbritanniens ſein, ohne daß es mit dieſer Schande irgend einen greifbaren Vorteil erkauft. Auf dem weſtlichen Kriegsſchau⸗ platz hat deutſche Tapferkeit zwei bedeutendere Erfolge erſtritten. Die eine Nachricht iſt beſon⸗ ders wichtig, ſie beſagt, daß unſere Truppen hart an Namur ſtehen, wir ſind alſo über Lüttich hinaus in unaufhaltſamem Vordvingen. Im übrigen wollen wir auf die Ereigniſſe hier nicht weiter eingehen. Es iſt kein Zweifel, daß wir kurz vor großen Entſcheidungen ſtehen, der große Zuſammenſtoß auf der Linie von Baſel bis nach Maſtricht wird hald beginnen. Und wir wollen, da die ſchwerſten Stunden der euro⸗ päiſchen Kriſe heranrollen, uns nochmals an das erinnern, was uns geſtern von unſern früh⸗ renden verantwortungsbewußten Männern ge⸗ ſagt wurde. Unſere Sache ſteht gut. Es gilt noch einige Zeit, höchſtwahrſcheinlich nur nochkurze Zeit, die ruhige Geduld und Zuverſicht zu bewahren, durch die unſer Volk in dieſen Wochen ſich ausgezeichnet hat, und ſich nicht beirren zu laſſen, wenn wie bei Schirmeck zwei Bataillone Feſtungstruppen ihre Geſchütze verlieren oder wenn hier und da ein Vorſtoß, ein tatſächlich nur vorübergehender, des Feindes auf deutſches Gebiet ſtattgeſunden hat. Der Aufmarſch unſerer Streitkräfte geht ſeinen vorbedachten Gang unbeirrt. Nochmals wird heute in einer beeinflußten Note der„Frankf. Ztg.“ betont, daß die allgemeine Kriegslage durchaus zu guter Zuverſicht berechtigt. Es iſt das die Meinung kompetenter Beurteiler. Die Entwicklung der militäriſchen Dinge iſt im Fluſſe und an dieſer Ueberzeugung darf man ſich nicht irremachen laſſen, wenn auch jetzt noch Einzelheiten nicht bekanntgegeben werden können. Es iſt das eine Verſchwiegen⸗ hett, die im vaterländiſchen Intereſſe geboten iſt, bis die Entſcheidungen gefallen ſein wer⸗ den. Es wird eine Zeit kommen, wo man den Nutzen dieſer Verſchwiegenheit erkennen wird; es heißt nur noch kurze Zeit ſich fein gedulden! Die Tatſache, daß der belgiſche König und ſeine Regierung ſich in das feſte Autwerpen zurück⸗ gezogen haben, und daß der franzöſiſche Gene⸗ ralſtab keine Nachrichten mehr über den Ver⸗ Der Weltkrieg. lauf der franzöſiſchen Operationen ausgeben will, ſind Symptome, die für ſich ſelbſt ſprechen und die man in Deutſchland gern verzeichnet. Der Reichskanzler über den Weltkrieg. WITB. EChriſtiania, 20. Aug. Hieſige Blätter berichten über eine Unterredung, die am 15. Auguſt der Reichskanzler dem Publi⸗ ziſten Björn Björnſon gewährte. Dieſer be⸗ richtete, der Reichskanzler, der gut ausſieht, ob⸗ wohl eine bedeutende Arbeitslaſt ihn ſeit Wo⸗ chen an den Schreibtiſch feſſelt, ſprach mit war⸗ men Worten von dem muſtergültigen Verhalten der neutralen Staaten und mit vornehmer Zu⸗ rückhaltug von den Machenſchaften der Gegner Deutſchlands. Nur einmal zeigte er ſo etwas wie Erregung, als er von England ſprach. Der Reichskanzler ſagte u. a. folgen⸗ des:„Daß die nor diſchen Länder und Holland ſich ſo entſchieden neutral verhalten, wird in Deutſchland ſehr dankbar empfunden. Wir ſind entſchloſſen, dieſe Neutralität mit allen uns zu Gebote ſtehenden Mitteln zu ſchützen. Dies gilt ins⸗ beſondere von unſeren unmittelbaren Nachbarn Holland und Dänemark. Ich tat fünf Jahre lang alles, um den Weltkrieg zu ver⸗ hüten; ſogar nach der jetzigen allgemeinen Mo⸗ bilmachung verſuchten wir alles, was möglich war, aber vergeblich. Rußland ſcheute nicht vor der ſchweren Verantwortung zurück, den Welt⸗ brand zu entfeſſeln. Ich erhielt ſoeben von unſerem Botſchafter in Konſtantinopel ein Telegramm, in welchem mir mitgeteilt wird, daß an dem dortigen engliſchen Botſchaftsgebäude ein Plakat angebracht ſei, daß die deutſche Flotte in der Nordſee eine furchtbare Niederlage erlitten und 20 ihrer beſten Schiffe verloren hätte. Kein wahres Wort iſt an dieſer Ge⸗ ſchichte. Sie ſollte natürlich dazu dienen, bei den Türken Stimmung zu machen. Die frivole Politik Rußlands trägt die direkte Schuld an dem Kriege. Wir kämpfen heute nicht nur für uns; beſon⸗ ders die ſfkandinaviſchen Länder müſs⸗ ſen ja verſtehen, daß es auch um ihre Exiſtenz geht, wenn Rußland ſiegen ſollte, daß alſo mit unſerem Schickſal auch dasjenige anderer germaniſcher Länder, von höchſter Geiſteskultur verknüpft iſt. Das läßt uns, die wir reinen Gewiſſens in den Krieg ziehen, mit doppelter Entſchloſſenheit kämpfen Man hat oft den Einwand gegen mich er⸗ hoben, daß ich zu viel ethiſche Mo⸗ mente in die Politik trüge. Betrachten Sie die Haltung unſeres Volkes, bedenken Sie, was es heißt, daß auchunſere Sozialdemo⸗ kraten, die mir ſo oft in der inneren Politik Schwierigkeiten bereitet haben, jetzt Mann für Mann mit uns gehen. Es ſind viele ſitt⸗ liche Kräfte, die alle vorwärts treiben. Unſere Mobilmachung iſt noch nicht ganz beendet, und ſchon erzielte unſere Armee be⸗ trächtliche Erfolge, bei Lüttich, Mülhauſen und Lagarde, das Land iſt vom Feinde geſäubert. Das Volk aber, das ſich im Vollbeſitze ſeiner moraliſchen Kräfte, wie ein Mann erhoben hat und das Bewundernswertes zu leiſten vermag, kann nicht unter die Räder kommen und kommt nicht unter die Räder. Das Ultimatum Japans. WCB. Berlin, 20. Aug. Der hieſige japaniſche Ge⸗ ſchäftsträger übermittelte im Auftrage ſeiner Regierung dem Auswärtigen Amt ſeine Note, die unter Berufung auf das engliſche Bündnis die ſo⸗ fortige Zurückziehung der deutſchen Uriegsſchiffe aus den japaniſchen und chineſi⸗ ſchen Gewäſſern oder Abrü⸗ ſtung dieſer Schiffe, ferner bis zum 15. September die bedin⸗ gungsloſe Aebergabe des ge⸗ ſamten Pachtgebietes Niaut⸗ ſchau an die japaniſchen Be⸗ herden und die unbedingte Annahme dieſer Forderungen bis zum 25. Auguſt verlangt 5wei ſiegreiche Gefechte. WeB. Berlin, 19. Aug. Die 5. franzöſiſche Kavallerie⸗ Diviſion wurde heute unter ſchweren Verluſten bei Per⸗ wez nördlich von Namur von unſerer Kavallerie zurückge⸗ worfen. Es handelt ſich hier offenbar um die kleine Gemeinde Pervez⸗lez Andenne, der belgiſchen Provinz Brabant, Arrondiſſement Namur(nicht zu verwechſeln mit Pervez⸗le⸗ Marche, dem Hauptort der gleichnamigen Provinz). WeB. Berlin, 19. Aug. Badiſche und bayeriſche Frup⸗ pen ſchlugen die bis weiler, 3 Kilometer nordweſtlich von Schlettſtadt vorgedrungene franzsſiſche 25. Infanterie⸗Bri⸗ gade zurück. Sie brachten ihr große Verluſte bei und warfen ſie über die Vogeſen zurück Unſere„Dettern“. Englands Beuchelei. WTB. Wien, 20. Aug. Die Wiener All⸗ gemeine Zeitung ſchreibt unter dem Titel „Englands Heuchelei“: Grey habe als Grund der Kriegserklärung gegenüber Deutſchland die Verletzung der Neutralität Belgiens ange⸗ geben. Die engliſche Regierung verkündet, daß England nicht dulden kann, daß ſeine Unter⸗ ſchrift auf einem Vertrag nicht reſpektiert werde. Nach Mitteilungen unſeres Gewährsmamnes hat im Jahre 1905 Lord Lansdowne, der da⸗ malige Miniſterpräſident des Aeußern im Ka⸗ binet Balfour mit Delcaſſe den Entwurf eines 2. Seite. General-Ameiger.— Vadiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Bündnisvertrages zu einer Militär Kon⸗ vention feſtgeſtellt. In dieſem Dokument war die Verpflichtung Englands ſtatuiert, im Kriegsfalle gegen Deutſchland 200000 Mannin Bel⸗ gien landen zu laſſen, um vereint mit der franzöſiſchen Armee, die ebenfalls nach Belgien einzurücken hätte, Deutſchland von der bel⸗ giſchen Grenze aus anzugreifen. Ob die da⸗ malige Regierung von Belgien über dieſe pro⸗ jektierten Abmachungen unterrichtet worden iſt, wiſſen wir nicht. Aber es iſt eine notoriſche Tatſache für deren Richtigkeit wir uns abſolut verbürgen, daß vor neun Jahren die engliſche Regierung bereit war, den Vertrag abzuſchlie⸗ ßen, der die Verpflichtung zur Verletzung der belgiſchen Neutralität enthielt. Es iſt auch mehr als wahrſcheinlich, daß auf dieſe Idee König Eduards VII. und Delcaſſés in Tondon von Paris wieder zurückgegriffen worden iſt und daß es nur durch das raſche und entſchiedene Vorgehen der deutſchen Heeres⸗ leitung und durch die Eroberung Lüttichs ge⸗ lungen war, den engliſch⸗franzöſiſchen Plan zu Ferſtören. Die Geſchichte von dem geplanten Vertrag vom Jahre 1905 iſt aber jedenfalls wieder ein deutlicher Beweis dafür, wie wenig aufrichtig die engliſche Politik die ganze Zeit geweſen iſt. Binter den engliſchen Nuliſſen Es ſtellt ſich immer deutlicher heraus, daß die Engländer von Anfang der Kriſe an ent⸗ ſchloffen waren, Deutſchland in den Rücken zu fallen, wofür Belgien nur einen bequemen Vorwand abgeben mußte. Einen intereſſanten Beitrag dazu ſtellt ein Leſer der„Frankf. Ztg.“ zur Verfügung, dem ein amerikaniſcher, in Deutſchland anſäſſiger Zahnarzt folgendes be⸗ richtete: Er war zwiſchen dem 28. und 30. Juli auf dem Jahreskongreß der in Europa anſäſſi⸗ gen amerikaniſchen Zahnärzte in Paris. Dort erzählte ihm der Vorſitzende des Verbandes, er ſehe die Lage für äußerſt ernſt an, da ſein Neffe, der in der franzöſiſchen Armee dient, ſchon nach Calais geſandt worden ſei, um den Engländern als franzöſiſch⸗engliſcher Dolmet⸗ ſcher Dienſte zu leiſten. Eim Aeutralitätsausſchuß in England. JBerlin, 20. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Unter dem Eindruck von Londoner Preßſtim⸗ men, die auch jetzt noch nach dem Kriegsaus⸗ bruch die hinterliſtige Politik Sir Edward Greys kennzeichnen, hat ſich in England ein Neutralitätsausſchuß gebildet, um die Teil⸗ nahme Englands au dem Kriege zu verkürzen. Das Komitee hat einen Aufruf veröffentlicht, worin darauf hingewieſen wird, daß der Sieg der Koalition über Deutſchland und Oeſterreich Rußland zum Herrn ſowohl in Europa wie auch in Aſien machen würde. Deutſchland ſei ein hochkultiviertes Land, das in hohem Grade zur Entwicklung Europas beigetragen habe, und deſſen moraliſche Begriffe und materielle Entwicklung im Vergleich zu Rußland rüh⸗ menswert ſeien. Keine britiſchen Intereſſen zwängen England, gegen Deutſchland einzu⸗ greifen. Wie England mit dem Arieg Geſchäfte macht. London, 19. Auguſt. Aus London wird gemeldet: Die Regierung macht große An⸗ ſtrengungen, unter Ausnützung des Krieges Deuiſchland von den Auslandsmärkten zu ver⸗ drängen. Beim Handelsminiſterium iſt eine beſondere Abteilung unter dem Titel„Handels⸗ FFFFCCCCTCßCT0ß0C0ͤͤ ͤ ͤwVVbbbbbGbbTbbcbTbTbTbTTTbTbb Donnerstag, den 20. Auguſt 19114 40⁰ 1450 29090 meter Chrisfians. 5⁰ Kilo 8 — Aan —— bundeeg N 0 R —ä— 75 n— 2 Nee Feinn eh —— O, FEbinsußen 5 fFl!C 2—— G en Toncondertꝗ alle * 7—— 5 sryport 2 E 4 Stockton 8 + L. Scaßporougt 1 15 10 —— fembußg 5 bes. eees 5 15 ersebiverpool— 5 ldeng Bremen —„Manchester— Hrofingz 4 burg Hereford 0 —— Mlkopdhaven Oxkor bistol Scheſtenham L0 ene 8 soulhNeshsveg —5000I0888 9 2 Douei Mauben. Inme 2 9 05 90 7 2 1 Ble 1 55 2„Münsler 14 Dese 5 55 55 1 adeFßb. 2 b0 15 mee 95 „ 0 und 27 kcefeſd 50 tr, — 4 7⁰0 77 fysi 5 Montbeliacb inſormationen“ neu eingerichtet, die ſich mit dieſer Aufgabe befaſſen ſoll. Die Regierung ſammelt durch ihre Organe in den Kolonien wie im neutralen Ausland Muſter deutſcher Waren. Dieſe ſollen in London ausgeſtellt wer⸗ den. Der Handelsminiſter fordert durch ein Rundſchreiben die engliſche Erwerbswelt auf, die jetzige Konjunktur auszunützen. Die Sclacht von Mülhauſen Schilderung eines Augenzeugen. e. Mülhauſen i.., Mittwoch, 12. Aug. Wir haben große und furchtbare Dinge erlebt. Es hieß hier, das Oberelſaß ſolle preisgegeben werden, andere meinten aber auch, daß es ſich nur um eine Falle für die Franzoſen handeln ſolle. Am Donnerstag rückten unſere Soldaten nach der Grenze ab. Am Freitag und Samstag gab es Ge⸗ fechte bei Altkirch bis vor die Tore Mülhauſens. Den ganzen Tag über erdröhnte Kanonendonner, gegen Abend hörte man das Kleinfeuer u. Kampf⸗ lärm. Unſere paar Regimenter leiſteten erbitter⸗ ten Widerſtand, mußten aber vor der Uebermacht zurück und am Samstag abend zogen die Fran⸗ zoſen mit klingendem Spiel in die Stadt ein. Schon am Freitag abend hatten die ganze Poſt, die Eiſenbahn mit allen Lokomotiven, die Reichs⸗ bank die Stadt verlaſſen. Die Gleiſe waren ge⸗ ſprengt und die Stadt ſtill wie ein Grab. Der Sonntag kam herauf in ſtrahlender Schönheit und beleuchtete die franzöſiſchen Biwaks gerade vor uns am Tannenwald und die Artillerie, die eine viertel Stunde vor uns am Kamm nach der Ebene auf⸗ gezogen war. Ein ganzes franzöſiſches Armeekorps hatte die Stadt paſſiert. Eine Abteilung Huſaren lam auch durch den Kronenweg. Wir knüpften ein Geſpräch mit ihnen an:„Ou allez-vous mies- sjeurs?“ Die prompte Antwort lautete:„à Berlin.“ —„Mais vous avez du courage.“—„Nous y sommes, nous y resterons. Vive la France, vive Alsace.'est votre empereur, monsieur Guil- laume, qui fera ses malles.“ Es waren gute, friſche Jungen, ſteckten aber in miſerablen Uni⸗ formen und hatten zerlumptes Sattelzeug, erſetzt teilweiſe durch Stricke. Und der Tag ging weiter in unerhörter Schönheit, ſo ſtill, unheimlich ſchön, man ahnte die Kataſtrophe. Zwiſchen 4 und 5 Uhr ſahen wir Truppen von den Vogeſen herbeiziehen, und ſchon kamen die erſten Kanonenſchüſſe im Norden Mülhauſens bei Pfaſtadt(Vorort). Das war deutſche Artillerie. Wir ſahen, wie die erſten Schrapnells in die Stadt einſchlugen, wir ſahen die fvanzöſiſche Artillerie feuern, die leuchtenden Kugeln flogen, pfiffen und platzten. Und auf ein⸗ mal kam uns die Erkenntnis, es geht auch um uns hier oben auf dem Reébberg. Wir flohen in den Keller, hatten gerade noch Zeit, den Kinderwagen, Soxhlet, Zwieback und ein paar Stühle runter zu ſchaffen. Da kams Schlag auf Schlag, immer ſtärker pfiffen die Bomben, immer ſicherer platzten ſie in unſerer Nähe. Und dann kam ein Moment, deſſen Schrecknis nicht zu ſagen iſt. Unſer Haus war getroffen und wir ſaßen da im ſchwarzen Pulverdampf und wußten nicht, brennt es, oder ſtürzt alles zuſammen. Und noch eine halbe Mi⸗ nute, und es ſchlug wieder ein, und zum dritten mal. Wir alle rangen die Hände in ſchweigendem Entſetzen und warteten auf das nächſte Schrap⸗ nell, das uns zerreißen mußte. Unſer kleiner 1 Klaus war ganz ſtill, nur ſeine Augen ſahen groß und ſtarr und er verſuchte zu ſagen:„Gelt, es war ſchon ein bißchen weiter weg.“ Und es platz⸗ ten noch viele Schüſſe über uns. Wir dachten, wir müßten erſticken, bis wir endlich die Kellertür auf⸗ machen konnten. Als die Detonation nicht mehr ſo ganz über uns war, hörten wir auf einmal un⸗ ſeren Gärtner und 81 55 Sie vauf, Ihr Haus fällt eimk“ uns zuſehen, ſind wir in wilder Flucht durch all den Granatenregen zu Nachbarsleuten in den Keller ge⸗ rannt. Später, als die Schüſſe nicht mehr Schlag auf Schlag kamen, bin ich mit Ernſt nochmal rüber, um Klaus Matratze unnd Decken zu holen. Jezt ſah ich die Zerſtörung. Im Nachbarhaus iſt der halbe erſte Stock zertrümmert, ein großes Loch, auch durchs Dach, zwei Zimmer und die Speicher; treppe total zerſtört. Bei uns keine mehr, die Zimmer voll Glasſplitter, und ſogat im Keller, wo wir ſaßen, Schrapzudellſtücke. Unſer !!!!..ãü¶ãũũũ y—— Von einem Freunde. Freund, es iſt mir einerlei Alles Versgeſinge, Gottesfurcht und Reiterei Sind die wicht'gen Dinge. Nötiger als manches Buch, Das ich höchſt gelehrt ſchrieb, Scheint mir jeder heiße Fluch, Jeder balte Schwerthieb! Börries v. Münchhauſen. (Aus„Herz im Harniſch“.) mit dem Truppentransport⸗ von LCondon nach Bamburg. Von Annie Söhner⸗Uhlmann, Mannheim. Es war am Sonntag den 2. Auguſt.— Taufende wehrpflichtiger Deutſcher erwarteten voller Ungeduld vor dem deutſchen General⸗ Konſulat in London die amtliche Beſtätigung der Kriegserklärung Deutſchlands. Die Tage vorher hatte man nur erfahren können, daß es für jeden ratſam ſei, London ſchleunigſt zu ver⸗ n; b5 deuſſche e d rum r der onſul mit Konſulatsbeamten zur Geſandtſchaft. Mein Mann, der bereits am Morgen zu einem ults bekannten holländiſchen Kapitän, deſſen Schiff mitten auf der Themſe lag, per Boot ge⸗ rudert war und dort den Beſcheid bekommen hatte, daß es ganz unmöglich ſei, England noch zu verlaſſen, wollte grade den letzten Verſuch unternehmen über Ejsberg zu reiſen, als ein Konſulatsſekretär mit der Mitteilung erſchien, daß die Kriegserklärung Deutſchlands ſoeben amtlich beſtätigt wurde. Mit braufenden Hurras quittierten ſämtliche Anweſende dieſe längſt er⸗ wartete Nachricht.„Wer noch Deutſchland er⸗ reichen will, ſo hieß es, hat um 4 Uhr 30 Min. auf dem Bahnhof Charing Croß zu ſein, von wo ein Extrazug ihn nach Graveſend bringen wird. Dem Konſulat iſt es gelungen einen Ham⸗ burger Dampfer zu chartern, der hoffentlich Deutſchland noch erreicht. Gepäck darf nur das Notwendigſte mitgenommen werden, Frauen nur in Einzelfällen.“— Im Auto ging es jetzt nach Hauſe. Das Nötigſte wird gepackt und wir jagen zum Bahnhof. Am Trafalgar Square ſehen wir noch eine ungeheuere Friedensdemon⸗ ſtration. Tauſende ziehen durch die Straßen mit wehenden Bannern, auf denen wir leſen können: Wir wollen keinen Krieg mit Deutſch⸗ land. Nieder mit dem Kriege. Am Bahnhof Charing Croß koloſſales Gedränge. Der Zug iſt überfüllt. Endlich, mit einer Stunde Ver⸗ ſpätung, unter Zurufen zahlreich erſchienener Engländer und Abſingen der„Wacht am Rhein“ verlaſſen wir London. Auch in Gravpeſend, einem kleinen Städtchen an der Themſe, werden wir von den Einwohnern aufs Freundlichſte be⸗ grüßt. U. a. war ich z. B. Zeuge folgender Szenen. Mein Mann kauft in einem kleinen Geſchäft Obſt für die Reiſe ein und will bezah⸗ behalten worden. Unterdeſſen hatte der Kapitün len, da ſagt der Verkäufer: Gahören Sie zu den Deutſchen, die in den Krieg müſſen? Gewiß ſagt mein Mann. Dann nehme ich kein Geld. Iſt dieſer Krieg nicht ſchrecklich! Und das alles wegen Serbien! Eine alte Engländerin ſteht am Pier. Ich höre wie ſie laut ruft: Gottes Segen mit Euch meine Jungen! So ſah es alſo am 2. Auguſt noch aus. Auch die Zeitungen, mit Ausnahme der Times, waren ja tagtäglich auf einen deutſchfreund⸗ lichen Ton geſtimmt. Ein kleiner Dampfer bringt uns zu einem größeren Frachtdampfer. Wir leſen: Oswiga 1896 Hamburg. Kapitän und Mannſchaft win⸗ ken uns zu, mühſam klettern wir auf das für Paſſagiere ſo garnicht eingerichtete Schiff. Nicht weit vor uns liegt ein franzöſiſcher Dampfer, deſſen Mgannſchaft uns tatſächlich für Franzoſen hält. Wir'hören ſtürmiſches: Vive'Armse, vive Monſier Poincaré. Wir antworten mit der „Wacht am Rhein“, worauf ſie drüben urplötz⸗ lich verſtummen.— Die Flut muß abgewartet werden, ſodaß wir noch zwei Stunden ſtill liegen. JInzwiſchen wer⸗ den wir gezählt und wenn ich nicht irre, ſo er⸗ gibt ſich ein Reſultat von 634 Mann und 7 Frauen. Es ſtellt ſich jetzt heraus, daß die „Oswiga“, ohne von kriegeriſchen Verwicklungen etwas zu ahnen, mit einer Ladung ruſſiſchen Holzes in die Themſe gekommen war. Die Ham⸗ burger Reederei hatte zwar telegraphiſch den Kapitän aufgefordert, ſofort nach Hamburg zu⸗ rückzukehren, dieſes Telegramm war aber von der engliſchen Regierung 36 Stunden zurück⸗ durch das deutſche Konſulat alles nähere er⸗ fahren, hatte die Hälfte der Ladung eiligſt ge⸗ löſcht, und ſo war es uns nun möglich gewor⸗ den, London vor Ausbruch der Feindſer zu verlaſſen. Daß der Krieg mit England kommen würde hatte man uns auf dem Konſulat ſchon gegeben. Die Koffer wären beveits 25 die Archive dem amerikaniſchen Konſul über⸗ geben.— Nun aber weiter. Gegen 9 Uhr abends ſind wir wohl abgefahren. Für die Frauen wm tadellos geſorgt. Sie erhielten Offiskerskabimen und die denkbar beſte Verpflegung. ner lagen im Holz, teils unter Deck, beils an Deck. In aller Eile hatte der Kapiten m Gravesend einen geſchlachteten Ochſen, Kon⸗ ſerven, Kartoffeln, Mehl, Kaffee und Milch ein⸗ gekauft. Nur Eßgeſchirr hatte man vergeſſen⸗ Wenn ich nicht irre, haben unſere 634 Reſer viſten nur 17 Löffel und 10 Eßnäpfe ebac ⸗ daß die ſpäteren Speiſungen i—5 S den dauerten.— Solange wir an der eng e Küſte uns befanden, wurden wir alle fünf M⸗ nuten von Scheinwerfern tageshell beleuchtn Kein Kriegsſchiff iſt zu ſehen, nur draußen 55 der Themſemündung ſtoßen wir auf drei mit 155 geblendeten Lichtern fahrende engliſche To pedobvote. Dem Kapitän iſt es vor allem zu tun, nicht von Franzoſen gekapert zu werden und ſo nehmen wir einen ganz Ardigen Kurs. Tag und Nacht ſteht er mit den übrigen Offizieren auf der Kommandobrücke mit den Fernrohr in der Hand. 8 — 4 4 2 A co SS F Se SSS SS SAS SS * Donmerstag, den 20. Auguſt 1914. Geueral-Anzelger.— Ladiſche Reueſte Nachrichten. Mittagblatt) 3. Seite. Faus hat viele Schüſſe, die nicht gang durchgingen. Die Bäume, Blumen, Palmen, alles hin, tiefe Löcher im Gras, entſetzlich. Und es kam die Nacht, und ringsum entbrannte der fürchterliche Nah⸗ kampf. Wir ſaßen im Keller, 12 Menſchen in einem kleinen Mittelraum, der uns am ſicherſten ſchien. Es war eine furchtbare Schlacht und ſie wollte nicht enden. Da, gegen Mitternacht, hörten wir auf einmal die franzöfiſche Artillerie auf der Zie⸗ mersheimer Landſtraße nach dem Zoologiſchen zur in wilder Flucht abziehen. Ein Teil ging auch durch unſere Zurheinſtraße. 1% Stunde hörten wir ſie raſen. Es war uns wie eine Engelsbot⸗ ſchaft, aber wir durften noch nicht aufatmen Im⸗ mer noch kamen Schrapnells von Pfaſtadt, und auf der anderen Seite grollte ſchrecklich der Iſteiner Klotz. Und vor und neben uns der Nahkampf, Ge⸗ wehrfener, das Praſſeln und Knatbern des Ma⸗ ſchinengeswehres, und auf einmal deutſche Kom⸗ mandos, Signale:„Kartoffelfupp, Kartoffelſupp zum Angriff mit dem Bajonnet. Und die Kugeln flazen umns Haus und praſſelten in die Bäume. Und drunten aus der Stadt raſte der Straßen⸗ rupf herauf, bis es dann gegen 4 Uhr ſtill wurde. Wir gingen hinaus in die kalte Sternennacht und achteten gar nicht mehr darauf, daß immer noch eingelne Kugeln flogen. Die erſten Hähne ſchrien, der Mond ſtartd unerbittlich kalt und klar am Himmel. Und wieder ſchwoll und raſte eine wilde Sehlacht im Tannenwald, und dann wieder Toten⸗ ſtille. Wir ſahen das weite Schlachtfeld, wir ſahen dunkle Körper, und als um halb 5 Uhr das erſte Morgenrot über den Blauen(Schwarzwald) ſtieg, vafften wir alles zuſammen und flohen in raſend⸗ ſter Eile in die Stadt zu Bebannten. Und kaum waren wir dort, ging noch einmal eine ſchwere Kanonade über die Stadt, wir ſaßen wieder im Keller. Aber dann war der herrliche Sieg ent⸗ ſchieden. Und zwei Stunden ſpäter vaſten die Autos, um die Verwundeten zu holen. Es ſind ſchwere Verluſte auf beiden Seiten. In der Stadt Wein und Kirſch⸗ und Sulzmatter⸗Waſſer mit. ſogar lagen die Leichen in Haufen übereinander wie Kartoffelſäcke. Alle Spitäler ſind voll und die Notlagavette und die Häuſer, die aufnehmen woll⸗ ten. Ich ſah bejammernswerte Menſchen, ich will es nicht beſchreiben. Und mittags zog das ganze ſiegreiche Armeekorps ein. Auch ein Vetter von mir, friſch und froh. Er kam herauf, als ich ge⸗ rade nach unſerem Haus ſah, und nahm Saft, Von ihm hörten wir dann, daß ſie die Kanonen auf unſer weitleuchtendes weißes Haus auf dem Berg eingeſtellt hatten, weil ſie glaubten, die Höhe ſei von Franzoſen beſetzt. So hat er ſelbſt uns ſo ſämmerkich beſchoſſen. Es zogen nun unerhörte Mengen Soldaten in die Stadt ein. Ich ſah die Feldpoſt, das Rote Kreuz. Der Stab iſt da. Es war ein brauſendes Jubeln bis abends 9 Uhr. Da ging der Verrat on. Franzoſen waren noch da, ver⸗ ſteckt in den Häuſern, und ſie ſchoſſen und wieder wars ein Straßenkampf und tolles Maſchinen⸗ gewehrknattern. Wir waren gerade wieder zu Haus angekommen, weil in der Stadt überall ſterke Einquartie nung war. Und wieder ſaßen wir mit den Kindern beim Nachbar im Keller und legten uns um Mitternacht auf Matratzen. Es ſind unzählige Verhaftungen vorgenommen worden. Ein Kloſter in Riedisheim ſoll ausgehoben ſein, weil hier eine ganze Kompagnie Franzoſen ver⸗ ſteckt war. Andeve Leute ſind ſofort erſchoſſen worden, als man die Fvanzoſen bei ihnen fand. Geſtern den ganzen Tag gabs Hausfuchungen mit gufgepflanztem Bajonnet. Mir hielt ein Leutnant die Piſtole unter die Naſe, als ich geſtern nichts⸗ ahnend an ſolch einem Haus borbeikam. Aber man iſt nun ſchon abgehärtet, daß man vor ſowas nicht mehr erſchrickt. Wir fürchten nur noch die Schrapnells. Und nun iſt Ruhe, heißer Sommer. Aber es zieht ein Brandgeruch, und nachts riecht es nach Leichen, die noch da liegen auf dem Weg nach Ziemersheim; hoch aufeinander geſchichtet, mit Mänteln zugedeckt, warten ſie auf das Maſ⸗ ſengrab. Dieſe Nacht ſind wir zum erſtenmal wieder aus den Kleidern gekommen und haben gut geſchbafen. Wir haben Einquartierung und be⸗ wirten die Leute mit den beſten Sachen. Es iſt emn Wunder, daß wir noch leben und unverſehrt ſind. In der Stadt ſind viele Ziviliſten erſchlagen. —— Bundesgenoſſen. Der Aufſtand im Naukaſus gegen Rußland. WTB. Konſtantinopel 19 Aüguft. Wie„Ikdam“ erfährt, gewinnt der Aufſtand im Kaukaſus gegen Rußland an Ausdehnung. Die Aufſtändiſchen haben die Brücke über den Araxesfluß an der einzigen Eiſenbahnlinie geſprengt, die Rußland mit Perſien verbindet. Die ruſſiſchen Truppen fliehen mit ihren Waf⸗ fen und Gepäck an die türkiſche Grenze. Vor⸗ geſtern hat eine große Zahl Soldaten die Grenze überſchritten, um auf türkiſches Gebiet zu flüchten. Die Preiſe für Lebensmittel ſind im Kaukaſus auf das Vierſache geſtiegen. Es wird immer ſchwieriger, den Aufſtand zu un⸗ terdrücken. Die Türken beten für uns. WTB. Wien, 19. Auguſt. Der„Politiſchen Korreſpondenz“ wird aus Konſtantinopel ge⸗ meldet, daß in allen dortigen Moſcheen Gebete für den Sieg der öſterreichiſchen und deutſchen Armee veranſtaltet werden. Das ſei, bemerkt die„Pol. Korr.“, höchſt bedeutſam, denn zum erſtenmal in der Geſchichte des Ottomanen⸗ reiches geſchehe es, daß die Muſelmanen in ihren Gotteshäuſern für den Sieg chriſtlicher Völker beten. —— Gegen Frankreich und Belgien. Cütt ich feſt in unſeren Bänden. Daß Lüttich feſt in unſeren Händen iſt, geht aus nachfolgender Bekanntmachung hervor, die das„Mainzer Journal“ einem belgiſchen Blatte entnimmt. Sie lautet in freier Ueber⸗ ſetzung: Bekanntmachung. Der Bürgermeiſter Henault ließ an den Plakattafeln von Lüttich folgende Bekannt⸗ machung anſchlagen: Die Gemeindeverwaltung erinnert alle Bürger und alle diejenigen, die ſich auf Lütticher Gebiet befinden, daran, daß es nach den Kriegsgeſetzen ſtrengſtens ver⸗ boten iſt, daß eine Zivilperſon ſich an irgend einem feindſeligen Akte gegen deutſche Sol⸗ daten beteiligt, die das Land beſetzen. Jeder Angriff auf deutſche Truppen von Anderen als Bewaffneten in Uniform ſetzt nicht nur den Uebeltäter ſelbſt, ſondern auch die übrigen Einwohner in ſchwere Gefahr, insbeſondere die durch den Kommandanten der deutſchen Trup⸗ pen auf der Citadelle feſtgehaltenen Geißeln. Als Geißeln ſind beſtimmt: Der Biſchof von Lüttich, der Bürgermeiſter, ein Deputierter, zwei Abgeordnete, ein Schöffe und drei Sena⸗ toren. Dem Biſchof und dem Bürgermeiſter wurde genehmigt, zunächft die Eitadelle 3u verlaſſen. Sie bleiben aber als Geißeln jeder⸗ zeit dem deutſchen Kommandanten zur Verfüg⸗ ung. Das Generalkommando der deutſchen Truppen hat befohlen, daß Privatperſonen, die Waffen und Munition im Beſitze haben, dieſe ſofort der Behörde im Provinzialhaus abzuliefern haben, wenn ſie nicht Goefahr laufen wollen, ſofort erſchoſſen zu werden. * ree wir von geſichtet. Morgenwinde wehende deutſche Kriegsflagge. Was haben Sie an Sie engliſche Kriegsſchiffe ge⸗ So erſchallt es durchs Megaphon. Wir autworten, daß wir von London kommen, 631 ſe Helgoland zu. Minen 8 genommen Vehrpflichtige an Bord haben und nur 3 eng⸗ licche Torpedoboote geſehen haben. Von jetzt an werden wir überallhin drahtlos gemeldet, damit wir keinen unnützen Aufenthalt haben. Auch bekommen wir Aufſchluß über die Lage gewiſſer men. Und nun geht es im Zick⸗Zack⸗Kurs ben ſich Mehrere geben ſich fortgeſetzt gegenſeitig Licht⸗ ſignale, auch wir ſignaliſieren, bis endlich der deutſche Loſe erſcheint und uns ſicher durch die leitet. Die tollſten Neuigkeiten bringt ſtuns.„Gott ſei Dank, alles Gerüchte, die ſich ſpäter als unwahr herausſtellen. Auf einmal begrüßt uns die geſamte Brandenburg⸗Klaſſe. Matroſen haben Parade⸗Stellung ein⸗ 4 und begrüßen uns mit donnernden Purra'3. Stolz liegt der„Imperator“ da und ſegnet die flinke„Viktoria Luiſe“, die noch geht es ſchl an. D uns Moviant nach Helgoland bringen ſoll. Und ſo eßlie an allerlei Kriegsfahrzeugen untter nicht endenwollendem Jubel auf Hamburg ie Heimat iſt erreicht. Dieſe Fahrt von ſſchönſte geweſen und ieee en r im Ariege. Es gibt nur noch Deutſche. JBerlin, 20. Aug.(Von usſ. Berl. Bur.) Während franzsſiſche und engliſche Blätter ihren Leſern vorlügen, in Berlin hätte die So⸗ zialdemokratie eine Revpolution verurſacht, ziehen in Wirklichkeit unſere Sozialdemokra⸗ ten ſo tapfer ins Feld wie die Angehörigen anderer Parteien und ebenſo entſchloſſen, unſer deutſches Vaterland gegen den dreiſten feind⸗ lichen überfall zu ſchützen. Sie wollen ſich vor vor allem als Deutſche zeigen. In hohem Grade kennzeichnend für dieſe Ge⸗ ſinnung iſt ein Vorgang, der der„Neuen ge⸗ ſellſchaftlichen Korreſpondenz“ von glaubwür⸗ diger Seite aus der Arbeiterſchaft Gelſenkir⸗ chens gemeldet wird. Dort haben ſich die So⸗ zialdemokraten im Gewerkſchaftshaus verfam⸗ melt und ſind vor das Kriegerdenkmal gezogen, haben einen Scheiterhaufen errichtet und die rote Fahne feierlich verbrannt. Dann ſind ſie mit der ſchwarzweißroten Fahne, die„Wacht am Rhein“ ſingend, zurückmarſchiert. Dieſelbe Korreſpondenz meldet: Der ſozial⸗ demokratiſche Parteiführer Dr. Frank im bürgerlichen Leben Rechtsanwalt in Mann⸗ heim, hat ſich als Kriegsfreiwilliger gemeldet, iſt angenommen worden und wird am Feldzuge teflnehmen; und zwar hat ſich Dr. Frank ausdrücklich zum freiwilligen Dienſt auf Beförderung gemeldet, alſo den Wunſch zu er⸗ kennen gegeben, ſich womöglich die Offiziers⸗ Epauletten vor dem Feinde zu verdienen. Kriegsfürſorge für Bankbeamte und Seren Familien. Wie uns die Leitung des Deutſchen Bank⸗ beamten⸗Vereins mitteilt, hat der Aufſichtsrat des „Beamtenverſicherungsvereins im Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbe auf Antrag des Kaſſenvor⸗ ſtandes einſtimmig beſchloſſen, daß denjenigen ver⸗ ſicherten Angeſtellten, die infolge des Krieges dienſtunfähig werden, wenn bei noch wicht vollen⸗ deter Wartezeit ein ſatzungsmäßiger Anſpruch an die Kaſſe nicht vorhanden ift, eine beſondere Bei⸗ Klfe gewährt wird. In ähnlicher Weiſe ſollen unter denſelben Vorausſetzungen die Angehörigen derjenigen Verſicherten bedacht werden, deren Tod im Kriege ſelbſt oder infolge einer Verwundung eingetreten iſt. Unter Zuſtimmung des kaiſeplichen Aufſichtsamtes für Privatverſicherung iſt angeord⸗ net worden, daß die aus den bisherigen Ueber⸗ ſchüſſen angeſammelten Jonds in Höhe von unge⸗ fähr 700 000 Mark in erſter Linie für den erwähn⸗ ten Zweck zur Verwendung gelangen ſollen. Selbſt⸗ verſtändlich werden durch dieſe Maßnahme die Deckungskapitalien für beſtehende Verſicherungen ebenſowenig berührt, wie deren Höhe von 1 400 000 Mark vorhandene„Sicherheitsfonds“ Der Zentralvorſtand des Deutſchen Bank⸗ beamten⸗Vereins hat beſchloſſen, dem Roten Kreuz M. 1000 und der Nationalſtiftung für Hinterblie⸗ bene die gleiche Summe zu überweiſen. Außer⸗ dem wird eine Sammlung veranſtaltet, durch deren Erträgnis die vorhandenen Unterſtützungsfonds verſtärkt werden; aus ihnen ſollen verwundete oder ſtellungslos gewordene Berufsgenoſſen und die Familien etwa gefallener Kollegen, wenn ſie ſich in Not befinden, nach Kräften Beihilfen erhalten. Ausſetzung der Gemeinde⸗ wahlen. BENC. Karlsruhe, 19. Aug. Das Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt für das Großherzogtum Baden veröffentlicht ein proviforiſches Geſetz betr.: Die Vornahme der Gemeindewahlen. Das Gefetz beſtimme: 1. Während der Gültigkeitsdauer dieſes Ge⸗ ſetzes treten die Vorſchriften der Gemeinde⸗ und Deutſchland u. Geſterreich der Städteorduung über die Wahl des Bürger⸗ Derr⸗ meiſters und die Erneuerungswahl von Ge⸗ meinde⸗(Stadt)räten und des Bürgerausſchuſſes außer Kraft. Für den gleichen Zeitraum wird die Amtsdauer der bisher im Dienſt befindlichen Bürgermeiſter ſowie der bisherigen Mitglieder dec Gemeindekollegien verlängert. 2. Wird die Stelle des Bürgermeiſters durch Tod oder Austritt erledigt, ſo iſt in den Ge⸗ meinden mit Bürgerausſchuß durch dieſen in den übrigen Gemeinden von den Bürgern und wahlberechtigten Einwohnern für die Dauer dieſes Geſetzes ein Erſatzmann zu wählen. Et⸗ waige Beſchwerden gegen die Wahl entſcheidet endgültig das Bezirksamt. 3. Falls beſondere Gründe, insbeſondere eine infolge Eintritts von Mitgliedern in den Dienſt des Heeres, der Flotte oder der freiwilligen Krankenpflege etwa drohende Beſchlußunfähig⸗ keit, die Ergänzung des Gemeinde⸗(Stadt)rats oder des Bürgerausſchues notwendig machen, ſo kann das Bezirksamt dieſe Ergänzung anordnen. Sie erfolgt beim Gemeinde⸗ Stadt)rat wie beim Bürgerausſchuß in der Weiſe, daß für die Ab⸗ weſenden durch Zuwahl Erſatzmänner beſtimmt werben. Die Amtsdauer der Erſatzmänner erliſcht mit der endgiltigen Rückkehr der Vertretenen, im übrigen mit der Gültigkeit dieſes Geſetzes. Etwaige Beſchwerden gegen die Wahl der Er⸗ ſatzmänner entſcheidet endgültig das Bezirksamt. 4. Das Miniſterium des Innern wird ermäch⸗ tigt, den Zeitpunkt zu beſtimmen, zu welchem dieſes Geſetz wieder außer Kraft tritt. Franzsſ. Brieftaubenſtation in Württemberg und Baden. Das Königliche Generalkommando des 13. württembergiſchen Armeekorps gibt bekannt, daß bei Andernach eine franzöſiſche Brieftaube abgefangen wurde, die genaue Angaben über deutſche Truppentransporte beförderte, Würk⸗ temberg, vielleicht auch Baden, kommen ſehr wahrſcheinlich als Auflaſſungsgebiete in Pe⸗ tracht. Es beſteht die Möglichkeit, daß mehrere franzöſtſche Brieftaubenſtationen in den ge⸗ nannten Staaten in Betrieb ſind. Das Kgl. Generalkommando bezweckt die öffentlichte Aufmerkſamkeit darauf zu lenken und bittet gleichzeitig jedermann, bezügliche Beobachtun⸗ gen unverzüglich an das Generalkommando go⸗ langen zu laſſen. Reichstagsabgeordnete als Kriegsfreiwillige. )(Radolfzel], 19. Aug. Reichstagsab⸗ geordneter Diez(Ztr.) hier iſt als Frei⸗ williger eingerückt. Derſelbe war in den letzten Tagen mit dem Pionier⸗ und Train⸗ bataillon hier einquartiert. 4 JBerlin, 20. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Eſſen(Ruhr): Die gefamte Arbeiterſchaft der Firma Krupp hat beſchloſſen, wahrend der Dauer des Krieges einen beſtimm⸗ ten Prozentſatz des Arbeitsverdienſtes bei der jedesmaligen Lohnzahlung als Beitrag zur Kriegsfürſorge zur Verfügung zu ſtellen. Der Kruppſche Werkverein hat daraufhin ſeine Sonderſammlung eingeſtellt. Berlin, 20. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Dem„Vorwärts“ zufolge hat das Reichsamt des Innern die Auffaſſung des ſo zi al⸗ demokratiſchen Parteivorſtandes und der Gewerkſchaften, daß Unter⸗ ſt ütz ungen Arbeitsloſer, die in der gegenwärtigen Kriegsperiode bezahlt werden, nichtals Armenunterſtützun g anzu⸗ ſehen ſeien, als richtig anerkannt, und wird einen Erlaß an die Bundesregierungen richten, wonach die Unterſtützungen Arbeitsloſer, die ſie jetzt aus ordentlichen Mitteln erhalten, nicht als Armenunterſtützungen anzuſehen ſind und deshalb nicht die politiſchen Rechte berühren. —— den Anblick unſerer braven Blaufacken, die draußen auf Wacht liegen, werde ich wohl niemals vergeſſen. Dem wackeren Ka⸗ pitän haben wir im beſonderen noch gedankt, und wenn einmal der Staat in Verlegenheit iſt, wen er dekorieren ſoll, ſo möge er des Kapitäns der„Oswiga“ gedenken, der in letzter Stunde 634 deutſche Krieger glücklich ins Vaterland heimbringen durfte. ———öä— ͤ D—— An England! Der berühmte deutſche Rechtslehrer Prof. v. Gierke veröffentlicht unter dieſer Ueberſchrift in der Kreuzzeitung die nachſtehenden wuchtigen Verſe: So haſt du das Germanentum verraten, Treuloſes Albion! Und rüſteſt dich zu fluchenswerten Taten Um ſchnöden Judaslohn! Am heil'gen Erbe deiner deutſchen Väter, Dem hohen Mannesſinn, Ward'ſt du aus Neid und Mißgunſt zum Verräter, Schielſt kleinlich nach Gewinn. Frag an die Weltgeſchichte. Deine Stelle Wies ſie bei Waterloo! Nun mißt du nur„Int'reſſen“ nach der Elle, nach Deutſchland iſt für mich wohl die Frag' an in eigner Bruſt. Dich richtend tönet Die Stimme tief in ihr! Du hörteſt ſie. Kalt aber überhöhnet Sie Spekulantengter. Der Ruſſe will, daß Slawen rings regieren— Das iſt ein altes Spiel. Der Franzmann will ſein Schickſal korrigieren Längſt war ihm Rache Ziel. Sie ſind ſich ſelbſt getreu in aller Tücke! Das eigne Selbſt verrätſt nur du! Brichſt deine angeſtammte Pflicht in Stücke, Eilſt ruchlos falſcher Flagge zu. — Was gilt dir Geiſt? Was ideales Strebend Was künftige Kultur? Dich lockt, wo rings in Zorn die Völker beben, Mühloſer Vorteil nur. — dir ſelbſt brachſt du die Treue! Du brachſt nicht uns Ehrlos, wer Treue brach! 5 Es iſt geſchehn! Zu ſpät kommt einſt die Reue! Nun trage deine Schmach! Nun ſteige, ſtolzes England, von dem Throne, Erbaut in Heldentum. Was dir auch werden mag an äußerm Lohne, In Schande ſtirbt dein Ruhm! Wo Deutſchlands Waffen klirren, wehn jetzt die Fahnen Der kämpfenden Germanenwelt. Wir ſind getroſt! Uns lenkt auf graden Bahnen Des Krämernutzens froh. KKK»»„FFfff 99636300—— Uns ſtärt der Aufblick zum gerechten Gotte Für Zeit und Ewigkeit! Laß ſchwimmen, England, deine Rieſenflotte! Wir ſind zur Wehr bereit! Auch wir ſind ſeegewaltig! Nicht erliegen Kann Deutſchtum dem Verrat. Wir wollen ſiegen, müſſen, werden ſiegen, Getreu in Wort und Tat. Hoffſt du mit Rechenkünſten zu erraffen, Was Ueberzahl verheißtd So wiſſe: Unſre Schiffe, unſre Waffen Vervielfacht deutſcher Geiſt! Der Geiſt, der aus den freien Waldeseichen German'ſcher Urzeit ſtammt Und wie ein Gotteswunder ohnegleichen Heut unſer Volk durchflammt. Siehſt du nicht lodern ſeine heil'gen Flammend Hörſt donnern nicht ſein Aufgebots Wir ſind nun Eins! Und einig ſteh'n Zit⸗ ſammen Wir treu im Leben, treu im Tod! Stürm' an im Bund mit Slawen und mit Welſchen, Feilherzige Nation!„„ Du wirſt das Gottesurteil nicht berfälſchen, Treuloſes Albion! Prof. Otto v. Gierke Die Allmacht überm Sternenzelt! 4. Seite Sruerual-Anzeiger.— gadiſche Neueſte Jachrichten.(Mittagblatt) Donnerstag, den 20. Auguſt 1944 Bierte Verluftliſte. (Schluß.) Huſaren⸗Regiment Nr. 5. 2. Eskadron: Oberlt. d. Reſ. Hans Eichhorn, Merſeburg, l. verw., Schuß i. d. link. Arm; Lt. Heinz Hellmuth v. Wühliſch, Oppeln, l. verw., Schuß recht. Bein; Gefr. Hermann Schalk, Roſalfin(Kr. Lauenburg),(. verw., Schuß i. d. link. Arm; Gefr. d. Reſ. Willy Pioch, Stolp, l. verw., Schuß i. d. linke Bein; Huſar Bernhard Schwarz, Neubeversdorf(Kr. Schlawe), tot, Bruſtſchuß; Huſar Otto Wetzel, Sonneberg, tot, Bauchſchuß; Huſar Alfved Bergemann, Seehof(Kr. Stargard i. Pomm.), l. verw., Lanzenſtich i. d. Rücken. 4. Eskadron: Unteroff. Rudolf weski, Groß⸗Lezuo(Kr. Strasburg i. Weſtpr.), J. verw., Stich i. d. Kopf, Schulter und linke Hand; Huſar Andreas Bruns, Hoetensleben (Kr. Neuhaldesleben), l. verw., Schuß i. d. recht. Arm; Hufar Albert Sturm, Dieck(Kr. Neuſtettin), l. verw., Revolvergeſchoß und Lanzeuſtich; Huſar Ladislaus Rakowski, Ro⸗ golin(Kr. Flatow i. Weſtpr.), tot, Bruſtſchuß. Jägerregiment zu Pferde Nr. 11. 5 Paul Grun, Camez(Kr. Frankenſtein), Klemaſch⸗ ˖ Feldartillerie⸗Regiment Nr. 80. 3. Batterie: Unteroff. Blume tot; Kanonier Peplinsky, tot; Kanon. Lobfing, tot; Kanon. Liuk, tot; Unteroff. Ritter, verw.; Einj.⸗ Unteroff. Reeb, verw.; Gefr. Wengler, verw.; Kanon. Kaſpermeyer, verw.: Sergeant Schmidt, verm. Pionier⸗Bataillon Nr. 3. 1. Kompagnte: Unteroff. Fuhrmann, tot; Pion. Feuerredt, tot; Pion. Luedicke, verw.; Pion. Taesler, verw.; Pion. Paul Krüger, verw.; Pion. Stonz, verw.; Pion. Daehnick, verw,; Pion. Arnold, verm.; Pion. Arndt, verm. Badiſches Pionier⸗Bataillon Nr. 14. 1. Feldpionierkompagnie: Unteroff. d. Reſ. Karl Perrin, Thann⸗Stadt, verm.; Gefr. Herm. Bartenbach, Oehringen⸗Stadt, verm.; Pion. Friedrich Marquard, Schlatt(Kr. Kon⸗ ſtanz), verm.; Pion. Friedrich Großmann, Meiſtern(Kr. Calw), ſchwer verw., Oberſchen⸗ kelſchuß; Pion. Guido Dannenmayer, Daxlan⸗ den(Kr. Karlsruhe), leicht verw.; Pion. Paul. Friedmann, Unzhurſt(Baden), ſchwer verw.; Pion. Oskar Kaiſer, Wittenſchwand(St. Bla⸗ ſien), ſchwer verw.; Pion. Jakob Kirſch, Sand⸗ hofen(Kr. Mannheim), verm.; Pion. Heinrich Leutz 2, Gberbach(Kr. Mosbach), ſchwey verw.; Pion. Hermann Lang 2, Schopfheim(Kr. Lör⸗ rach), tot; Pion. Julius Mayer 2, Ludwigs⸗ hafen(Kr. Konſtanz), verm.; Pion. Karl Stei⸗ del, Wiesloch(Kr. Heidelberg), verm.; Pion. Friedrich Moeller, Bremen(Stadt), ſchwer verw.; Pion. Engelbert Gentner, Wieſental (Kr. Bruchſal), verm.; Gefr. Raphael Wied⸗ mann, Gutmadingen(Kr. Donaueſchingen), ſchwer verw. Fliegertvuppen. Oberleutnant Koch infolge Abſturzes ge⸗ ſtorben. * Fünfte Berluſtliſte. Infanterie⸗Regiment 112(Mülhauſen): Mutsketier Emil Landes aus Dühren(Kr. Sinsheim), leicht verwundet; Gefr. d. Reſ. Bloch aus Lörrach, leicht verwundet; Unteroff. d. Reſ. Robert Wüſt aus Durlach, vermißt; Re⸗ ſerviſt Johann Fünfgeld aus Buggingen, ver⸗ mißt; Reſ. Albert Schroff aus Markelfingen, vermißt; Musketier Severin Armbruſter aus Schapbach(Kr. Offenburg) vermißt; Musketier ———— Kunſt und Wiſſenſchaft. Soll das Boftheater in Rann⸗ heim während des Krieges ſpielen? Aus hieſigen Bürgerkreiſen wird uns ge⸗ ſchrieben: Es iſt ohne weiteres zuzugeſtehen, daß der Betrieb des Theaters recht vielen Perſonen Erwerbsmöglichleit gibt und daß man in der gegenwärtigen Zeit alles daran ſetzen muß Er⸗ werbsmöglichkeiten zu erhalten. Das iſt der einzige Grund, der im weſent⸗ lichen für den Theaterbetrieb ſpricht, eine Reihe anderer ſprechen aber überwiegend dagegen: 1. Von irgend einer Rentabilität kann natür⸗ lich nicht im entfernteſten die Rede ſein; die Unkoſten für den Betrieb trägt zu der großen Reihe neuer, im vaterländiſchen Intereſſe dringend notwendiger, noch die Allgemeinheit. 2. Rechtfertigt ſich die Auferlegung dieſer Laſt, der Unterhaltung des intendantenloſen Theaters? Nein, der Ernſt der Zeit, der vielleächt noch nicht allge⸗ mein in ſeiner ganzen Bedeu⸗ tung erfaßt wird, läßt uns das Theaterſpielen als nicht recht angebracht erſcheinen. Man wird und kann nicht innmer ernſte und vaterländiſche Stücke geben, ſelbſt wenn man wollte. Wenn es aber wie jetzt unter Opfern vieler Tauſender um unſere ganze ſtaatliche Exiſtenz, um unſer ganzes Kulturleben geht, da ſollte hierauf ausſchließlich jeder Sinn gerichbet ſein; da nuüſſen eben die Muſen ſchweigen, bis andere Zeiten kommen. Von den techniſchen Schwie⸗ rigkeiten, der Unmöglichkeit von Ludwigshafen und der Pfalz nach hier und wieder wegzu⸗ kommen, braucht gar nicht weiter geſprochen zu werden; auch ſie ſprechen entſchieden gegen den Ludw. Mart. Heil aus Heidelberg, vermißt; Musk. Friedr. Höge aus Eppingen, tot; Musk. Robert Lambart aus Weiler(Kr. Pforzheim) tot; Hauptmann d. Reſ. Emil Meiſter aus Mül⸗ , ſchwer verwundet; Musketier Friedrich gelin aus Lörrach, ſchwer ver det; Mus⸗ ketier Heinrich Sohms aus Pleutersbach(Kr. Eberbach), ſchwer verwundet; Reſ. Franz Sauer Eppelheim(Kr. Heidelberg) vermißt; Reſ. g. Jülicher, verm 8 kier Baptiſt Liehl aus Freiburg, vermißt; Reſ. Ant. Veſer aus Rheinfelden, vermißt; Reſerviſt Reuter aus Emmelsdorf bei Raſtatt, vermißt; Unteroffizier d. Reſ. Karl Sch ö adt aus Rheinbiſchofsheim(Kr. ſis verwundet; Reſerviſt Oskar Püſchel aus Karlsruhe, leicht verwundet; Reſ. Heinrich Apfel aus Sinsheim, leicht verwundet; Reſ. Gg. Alwin Pfläſterer aus Weinheim(Kr. Heidelberg) leicht verwundet; Reſ. Robert Hög ling aus Brombach(Kr. Lörrach), ſchwer ver⸗ wundet; Reſerviſt Adam Dörſam aus ſachſen(Kr. Weinheim), vermißt; Reſ. Wilhelm Häbig aus Herten(Kr. Lörrach) tot; Reſerviſt Heinrich Theobald Schollenberger aus Wein⸗ heim, ſchwer verwundet; Reſerviſt Jak. Friedr. Ulrich aus Tairnbach(Kr. Wiesloch) vermißt; tersweiler(Kr. Lörrach) vermißt; Reſ. Frdr. Wilh. Höferlin aus Holzen(Kr. Lörrach) vermißt; Musketier Joh. Friedr. Brenner aus Mannheim, vermißt; Musketier Wilh. Heinr. Rapp aus Mannheim, vermißt; Musketier Ludwig Mayer aus Lierbach(Kreis Offenburg), vermißt; Musketier Franz Eißler aus Wieſenthal(Kr. Heidelberg), vermißt. Dragonerregiment Nr. 14, Colmar: Leutn. d. Reſ. Hugo Blankenhorn aus Müll⸗ heim i.., leicht verwundet. Gefallene und verwundete Badener. Berlin, 18. Aug. Aus der Verluſtliſte ent⸗ nehmen wir folgende Namen aus badiſchen Ortſchaften: Reſ. Bernauer aus Meckes⸗ heim, Kreis Heidelberg(leicht verwundet), Mus⸗ ketier Karl Greis aus Wollmatingen, Kreis Konſtanz(ſchwer verwundet, Bauchſchuß), Reſ. Johann Samstag aus Sandhofen, Kreis Mannheim(tot, Kopfſchuß), Musketier Eug. Lais 1 aus Schopfheim(tot, Kopfſchuß), Mus⸗ ketier Karl Gaiger aus Gemmingen, Kreis Ep⸗ pingen(tot, Kopfſchuß), Reſerviſt Friedrich Nufen aus Mannheim(tot, Bruſtſchuß), Musketier Anton Schindler aus Unterharmers⸗ bach, Kreis Offenburg(leicht verwundet), Mus⸗ ketier Adolf Geiges aus Lauterbach, Kr. Baden (ſchwer verwundet). Infanterie⸗Regiment Nr. 152: Gefreiter Wilhelm Vögele aus Knittlingen, Kreis Karlsruhe(verwundet). Dragoner Eugen Oswald 2 aus Sulzburg, Dragoner⸗Regiment Nr. 22: Kreis Müllheim(leicht verwundet, rechter Arm), Dragoner Wilhelm Fallert aus Sasbachwalden, Kreis Achern(leicht verwundet), Dragoner Ernſt Bury aus Horheim, Kreis Waldshut(ſchwer⸗ verwundet, Bruſt), Dragoner Joſ. Rees aus Freiburg i. B.(vermißt), Leutnant Heinrich Mechtersheimer aus Lindau(leicht verwundet, linkes Bein), Dragoner Wilhelm Wittmann aus Eppenheim, Kreis Baden(leicht verwundet, linkes Bein), Dragoner Karl Ittenſohn aus Roth, Kreis Wiesloch(ſchwer verwundet), Bruſt und linkes Bein), Gefreiter Karl Fränckle aus Singen, Kreis Durlach(leicht verwundet, linker Arm), Einj.⸗Unteroffizier Friedrich Fuchs aus Heidelberg(ſchwer verwundet, Bruſt), Dragoner Karl Zipfler aus Ober⸗Ibach, Kreis St. Blaſien (leicht verwundet), Dragoner Otto Wenck aus Freiburg i. B.(tot), Dragoner Jak. Lehnhard aus Ludwigshafen(Kr. Konſtanz(tot), Drag. Adam Arnold 1 aus Gaiberg, Kreis Heidelberg (leicht verwundet), Dragoner Wilhelm Wolf aus Neuenburg, Kreis Lörrach(tot). Badiſches Pionier⸗Batafllon Nr. 14: Unteroffizier der Reſerve Karl Perrin aus Thann im Elſaß(vermißt), Pionier Friedrich Marquardt aus Schlatt, Kreis Konſtanz(ver⸗ mißt), Pionier Friedr. Großhans aus Meiſtern, Kreis Calw(ſchwer verwundet, Oberſchenkel⸗ bruch), Pionier Guido Dannenmayer aus Dax⸗ landen, Kreis Karlsruhe(leicht verwundet), Pionier Paul Friedmann aus Unzhurſt(ſchwer verwundet), Pionier Jak. Kirſch aus Sand⸗ hofen, Kreis Mannnheim(vermißt), Pion. Heinr. Leutz 2 aus Eberbach, Kreis Mosbach (ſchwer verwundet), Pionjer Lang 2 aus Schopf⸗ heim, Kreis Lörrach(tot), Pionier Julius Mayer 2 aus Ludwigshafen, Kreis Konſtanz (verwundet), Pionier Karl Steidel aus Wies⸗ loch, Kreis Heidelberg(vermißt), Pionier Frdr. Müller aus Bretten(ſchwer verwundet), Pion. Eugen Mühlbacher aus Konſtanz(ſchwer ver⸗ wundet), Pionier Engelbert Genter aus Wieſen⸗ tal, Kreis Bruchſal(vermißt), Gefreiter Raphael Wiedmann aus Gottmadingen, Kreis Donau⸗ eſchingen(ſchwer verwundet). *3 Mannheim. Verkehrsnotiz. Die Betriebsinſpektion teilt mit, daß vom 21. Auguſt ab bis auf weiteres für den öffent⸗ lichen Perſonen⸗ ſowie für den Güter⸗ verkehr eine Anzahl regelmäßi⸗ ger Züge gefahren werden. Die Güter⸗ züge werden in erſter Linie für die Ernährung der Bevölkerung und für die Zufuhr der not⸗ wendigſten Rohſtoffe nutzbar gemacht. Die Güterſtationen geben darüber Auskunft, welche Art von Gütern hiernach befördert werden. Die Fahrgelegenheiten werden ſeitens der Stationen Durch Schalteranſchlag bekannt gegeben. Kinderhilfe des Mutterhauſes für Kinderſchweſtern Windeckſtraße 9. Die Verpflegung der Kinder in den Räumen der Kleinkinderſchule hat ihren Anfrang ge⸗ nommen. Am Mittageſſen, das im Hauſe ge⸗ kocht wird, nimmt ſchon eine beträchtliche Zahl von Kinder Wir werden aber, ſchon im Hinblick auf die 200 Kinder, die ſonſt unfere ſuchten, damit rechnen müſſen, daß die Schule beſi Zahl k zu verköſtigenden Kinder im Laufe des Herbſtes und Winters ſich noch ſtark ver⸗ größern wird. Es wird für jedes Kind ein Ge⸗ ringes an Geld erhoben, ganz unbemittelten Frauen werden ihre Kinder ſelbſtverſtändlich frei verpflegt. Eine Reihe von Mädchen hat ſich der Anſtalt in freundlicher Weiſe zur Ber⸗ um dieſem Liebeswork ihre und Kraft zu widmen. Wir ſind kbar für die Gal an Geld und nitteln, die ſeither uns von den Ge⸗ eindogliedern zugewendet worden ſind, aber wir ſehen voraus, daß dieſe Mittel lange nicht 1 Fürſorgewerk an! Kin⸗ 'r und in den Zeiten wirk⸗ rchführen zu können. Wir bitten bͤlfreichen Bewohner unſer ꝛe Stad! Kinderhilfe, die an ihrem kleinen lück Kriegshilfe bedeutet, einen T erſtützung zuwenden zu wollen. Gaben Oberin, Windeckſtraße 9, oder pfarrer Sauerbrunn, Windeckſtraße 1 hen werden. * Zur Frage der Mietzahlung. Die Mictervereinigung läßt, ſo ſchreibt man uns, die dringende Mahnung an die Mieter ergehen, den Mietpflichtigen ſoweit, als ſie irgend können, nachzukommen. Es liegt im vaterländiſchen Intereſſe, daß das Wirt⸗ ſchaftsleben ſowei als möglich aufrecht erhal⸗ ten bleibt. Die gegenwärtigen Zeitumſtände werden es in vielen Fällen als ſchwer, viel⸗ leicht als unmöglich erſcheinen laſſen, der Zah⸗ lungspflicht völlig nachzukommen; durch güt⸗ liche Verhandlungen wird es ſich in ſolchen Fällen ermöglichen laſſen, vom Hausherrn Stundung oder Teilzahlungen zu⸗ gebilligt zu bekommen. An die Hausbe⸗ ſitzer richten wir die dringende Bitte, in Fällen unverſchuldeter Unmöglichkeit der Zah⸗ lung, wo der Dienſt für das Vaterland den Er⸗ werb nimmt, Nachſicht und Milde walten zu laſfen. Nur bei beiderſeitigem guten Willen und Entgegenkommen können wir bei den jetzigen Verhältniſſen eine befriedigende Rege⸗ lung finden. Das Entgegenkommen des Haus⸗ beſitzers wird bei jedem ordentlichen Mieter das Gefühl auslöſen, ſeinerſeits den Verpflichtungen nachlkommen zu müſſen. Aufs entſchiedenſte aber iſt zu verurteilen und zu bekämpfen, wenn Leute die jetzige Lage etwa ausnützen wollten, trotz Zahlungsfähigkeit nicht zu zahlen. Im Intereſſe des Geſamtwohles warnen wir aufs entſchiedenſte vor ſolchem unverantwortlichen Tun, wie dies bereits vorgekommen iſt.— Die Auskunftſtelle der Mietevver⸗ einigung— Waldparkſtraße 25—, die nach wie vor beſteht, iſt zu Auskunft und güt⸗ licher Vermittlung gerne bereit. Fernruf 7204, Sprechſtunde am ſicherſten vormittags von —10 Uhr. * Für's Vaterland gefallen. S. Stuttgart, 18. Aug. Nach einer hier eingetroffenen Meldung iſt Leutnant Spieß Fliegeroffizier vom Grenadierregiment Nr. 119, tödlich abgeſtürzt. Leutnant Juſti, Fliegeroffizier, iſt bei einer dienſtlichen Auto⸗ mobilfahrt vor etwa 14 Tagen verunglückt. Er erlitt eine Gehirnerſchütterung und wurde in ein badiſches Lazarett verbracht. In ſeinem Be⸗ finden iſt inzwiſchen eine Beſſerung eingetreten. * Zur Behandlung der KXriegs⸗ gefangenen. Die württembergiſchen Bahnhofskommandan⸗ turen und Bahnhofsvorſteher ſind angewieſe worden, dafür zu ſorgen, daß unverwundeten Kriegsgefaugenen(gleichgiltig ob Offiziere oder Mannſchaften) freiwillige Liebesgaben unter keinen Umſtänden gegeben werden. Die Bahn⸗ höfe, auf denen Kriegsgefangenentransporte längeren Aufenthalt haben, ſind abzuſper⸗ ven, ſo daß ein Verkehr zwiſchen dem Publikum und den Kriegsgefangenen nicht ſtattfinden kann. * Das Tiebeswerk. Für den f Uurn deins M bedürftige Turner ſind auf zer der veröff M. 2078 hi gezeichnet 25, Roth, „Ad. ermannsdörfer, 10, G Mayer⸗Dinkel M. 2¹ t Leoni M. Generaldirektor Spielmayer M. 100, Herm M. 50, A. Wolff, Kylograph, M. 10, Meiße pelmaier M. 10. l, Rum⸗ Landwehrmann Wilhelm Müller, Inhaber des Kakao⸗, Schokolade⸗ und Zuckerwarengeſchäfts Seckenheimerſtraße 70, hat unſerer Expedition dieſer Tage 300 Tafeln Vanilleſchokolode zu 25 Pfennig das Stück und 100 Stück 20 Pfg.⸗Pakete Tee übergeben. Wir haben die Spende an das Rote Kreuz weitergeleitet. Möge die rühmens⸗ werte Tat bei den einſchlägigen Geſchäften recht viel Nachahmung finden! 1* N — die Unter⸗ Y20 Karlsruhe, 19. Aug. ſtützung von Familien zum uſt einberu⸗ fener Wehrpflichtiger ſind zal de weitere Geld⸗ ſpenden eingegangen, darunter vom Großher⸗ zog und der Großherzogin M. 3000, von der Großherzogin Luiſe M. 2000, vom Prinzen Mar 2. Gabe M. 2000, von der Prinzeſſin Max als 2. Gabe M. 2000. ANus Stadt und Land. Mannheim, 20. Auguſt, Ernannt wurden der bisherige erſte Lehrer Adolf Curtaz an der Volksſchule Amt Wiesloch, zum Schulleiter da⸗ Amt ichnung Rektor und Finanz⸗ Jung Kbei der Evang.⸗kirchlichen iwerwaltung Karlsruhe zum Fimanz⸗ ſekretär. * Etatmäßig angeſtellt wurde Geometer Her⸗ mann Schneider beim Vermeſſungstechniſchen Bureau der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues. * Zutritt zu den Badeanſtalten. Die Großh. Polizeidirektion bringt, wie aus dem Inſerat in dieſer Nummer erſichtlich iſt, zur Kenntns, daß der Zutritt zu den Badeanſtalten Karf Herweck, Frauenſchwimmanſtalt.⸗G., und Sänger bis auf weiteres von 6 Uhr mor⸗ gens bis 7 Uhr abends geſtattet wird. Dagegen kann der Zutritt zu dem der Rheimbrücke zu⸗ nächſt gelegenen ſtädtiſchen Frauenbad vorerſt nicht genehmigt werden. Der Zugang zu den Badeanſtalten hat durch den jetzt ſchon für den allgemeinen Verkehr geöffneten Durchgang am Schloß, welcher beim Jean Becker⸗Denkmal ein⸗ mündet, zu erfolgen; der weitere Weg wäre durch den Schloßgarten zu nehmen. Allen Weiſungen der Poſten und Sicherheitsabtei⸗ lungen an der Rheinbrücke iſt unbedingt Folge zu leiſten. * Prüfungen. Im Monat Oktober findet Termin für die Erſte ſowie für die Höhere Lehrerinnenprüfung ſtatt und zwar werden dieſe beiden Prüfungen am Lehverinnen⸗ ſeminar Prinzeſſin⸗Wilhelm⸗Stift in Karks⸗ ruhe abgehalten. Der Höheren Lehrerinnen⸗ prüfung können ſich nach§ 11 der Miniſterial⸗ verordnung vom 19. Dezember 1884 nur ſolche Kandidaten unterziehen, welche ſpäteſtens in der erſten Hälfte des Jahres 1913 die Erſte Lehrerinnenprüfung beſtanden haben. Anmel⸗ dungen mit den in der angegebenen Verordnung verlangten Zeugniſſen und weiteren Beilagen, ſowie der genauen Angabe, ob die Prüfungs⸗ bewerberin die Erſte oder die Höhere Lehrerin⸗ nenprüfung abzulegen gedenke, ſind bis zum 30. September an das Großh. Miniſterium deß Kultus und Unterrichts einzureichen. Letzte Meldungen. JBerlin, 20. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Kopenhagen wird gemeldet: Der „Politiken“ iſt ein Privattelegramm aus Paris zugegangen, dem zufolge der bekannte, als Karikaturiſt berüchtigte„Hanſi“, der nach Frankreich flüchtete, um ſich dem längeren Aufenthalt im Gefängnis zu entziehen, als Freiwilliger in ein franzöſiſches Regiment eingetreten ſein ſoll. Der Verluſt des Unterſee⸗ bootes„U. 15“. Berlin, 20. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Bremen wird gemeldet: Aus der eng⸗ liſchen Zeitung„Statesman“ meldet die „Weſerzeitung“ einige Einzelheiten über den amtlich gemeldeten Verluſt des deutſchen Un⸗ terſeebootes U 15. Vorigen Sonntag, heißt es dort, kreuzte ein engliſches Geſchwader an dem ihm zugewieſenen Standort, als es die Ent⸗ deckung machte, daß ſich eine kleine Unterſee⸗ boots⸗Flotte näherte. Der Feind fuhr unter Waſſer. Auf der Oberfläche des Meeres zeig⸗ ten ſich nur die Perikops. Als ſie nahe genüg waren, feuerte ein engliſcher Kreuzer ſeinen erſten Schuß ab, indem er auf die feine Linie des Perikops zielte. Das Perikopp ging in Stücke, und das geblendete Unterſeeboot tauchte ganz unter Waſſer. Die anderen Boote er⸗ kannten die Gefahr und entfernten ſich. Das getroffene Unterſeeboot aber mußte, da es unter Waſſer der Möglichkeit zu ſehen beraubt war, bald obenauf ſchwimmen. Der Kreuzer brauchte nicht lange zu warten und feuerte, als die dunkle Maſſe des Unterſeebootes auf der Meeresfläche erſchien, einen zweiten Schuß ab. Die Beobachter hatten kaum Zeit, den Buchſtaben und die Zahl des getroffenen Un⸗ terſeebootes zu erkennen. Die Kauonen hatten das Boot an der Baſis des kleinen Turmes getroffen und es in Stücke geriſſen. Der ganze Oberbau wurde zertrümmert, und das Unterſeeboot ſank ſofort. Papſft Pius X. 7 wen. Rom, 20. Auguſt. 2 Uhr 10 nachts. Der Papft iſt geſtorben. WTB. Rom, 20. Auguſt. Die„Tribung ſchreibt über die Verſchlimmerung im Befin⸗ den des Papſtes: Vor einigen Tagen hat der Papſt allen Gläubigen der Welt befohlen, für den Frieden zu beten. Heute ſchon hat die Han des barmherzigen Gottes die Augen verſchleiern wollen, damit er nicht ſehe, daß die vor den Altären ausgeſprochenen Gebete gegen das tra⸗ giſche Verhängnis in der Geſchichte der Waffen — vam 8 5 + 8 8 in der gleichen Vorjahrszeit. Donnerstag, den 20. Auguſt 1914. 5. Seite. Der Krieg und elie Reiehsbank. Relchsbankausweis vom 15. Aug. Wahrend die Bank von Frankreich die Veröffent- lichung ihrer Wochenausweise eingestellt hat, gibt die Reichsbankleitung nach wie vor die Uebersich- eu ber den Stand unseres zentralen Noteninstituts bekamnt. Das ist gewiß für uns ein sehr gutes Zeichen. Der jetzt vorliegende dritte Ausweis seit dem Beginn des Krieges zeigt ein sehr günsti- ges Ergebnis, das ja schon bei der Besprechung des Stamddes der Badischen Bank vom 15. d. Mis. in unserem gestrigen Mittagblatt festgestellt werdden konmte. Gewiß waren auch jetzt wieder große Ansprüche 2l befriedigen. Im Verhältnis zum Ansturm der ersten beiden Kriegswochen sind sie aber stark zurlichgegangen, so daßg man schon von einer weit⸗ gebenden Beruigung sprechen kann. So ist der Wechselbestand(einschl. Schecks und diskontierter Schatzanweisungen), der nach dem Ausweis vom 30. Jumi um 1 380,18 und nach demjenigen vom J. August um 1 656,00 Mäll. M. zugenommen hatte, ciesmal bloß um 688,01 Mill. M. gestiegen. Das ist annabernd halb so viel, als in der ersten Nriegswoche, und weit unter der Hälfte der vor- wöchentlichen Steigerung. Die Lombarddarlehen sind nach Eröffnung der Neichsdarlehenskassen, weſche die Reichsbank entlasten sollen und für die eröffneten Kredite% Prozent unter dem Lom- bardzinsfuß der Feichsbank berechnen, begreif- licherweise stark zurückgegangen. In der ersten Kriegswoche wurde eine Erhöhung dernelben von 151.99, in der zweiten eine solche von 24,10 Mill. Mark festgestellt. Diesmal ist ein Rückgang von 35 1 Mifl. M. zu verzeichnen. Das Feich hat die Bam in der Form von Reichsschatzanweisungen natürkich stärker beansprucht, als aus dem Effek- tenkonto zu ersehen ist. Dasselbe zeigte in der ers en Kriegswoche eine Zunahme von 65,78 Mill. Mark, ging dann in der zweiten um ganze 202,30 Mifl. M. zurück, um jetzt eine unbedeutende Er- höhung von 6,38 Mill. M. zu erfahren, was an- nähernd der in der gleichen Woche des Vorjahres erfolgten Mehrbelastung von 5,86 Mill. M. ent- Sprichrt. Es ist jedoch hervorzuheben, daß die disleontierten Schatzanweisungen jetzt zusammen mit den Wechsem und Schecks ausgewiesen wer⸗ den, so daß dieser Posten noch die Ausprüche des Reichs mit einschließßt. Die Entwickelung des Giroverkehrs ist nach Wie vor sehr erfreulich. Die Einlagen sind in der ersten Kriegswoche um 314,50, in der zweiten um 621,01 und jetzt um 672,28 Mill. M. gestiegen. In den drei Kriegswochen zusammen fand also eine Erhömumg derselben von 1607,70 Mill. M. statt. Wie weit daran das Reich und wie weit die Pri- Vaten beteiligt sind, läßt sich leider nicht genau ſeststellen. Zweifellos wird aber ein bedeutender Teil der Mehreinlagen vom Reich herrühren, das den Reichskeriegsschatz allmählich auf dem 8 sitenkonto anlegt. Dieser lang vorbereiteten weitsichtigen Poltik Haben Wir es zu verdanken, daß die Deekungs- mitte! trotz des Krieges wieder zunehmen. In der ersten Woche hat der„Angstbedarf“ zusammen mit den Bedürfnissen der Heeresverwaltung be- kanntlich eine Verminderung des Metallbestandes um 163.37 und auch des Goldbestandes um 103,66 Mifl. M. herbeigefihrt. Aber schon in der zwei- ten Woche nahm der Metallbestand um 67,50 und der Golabestand um 224,30 Mill. M. zu. Deuteten schem diiese Zalrlen darauf hin, daß ein Abströmen des Silbervorrates und eine bedeutende Erhöhung des Goldvorrates stattgefunden hat, so ist diese Futwickellmg jetet weiter gegangen, obgleich nafſtrlich die Goldzunahme nach der Ueberführung ddes Reichsleriegsschatzes in die Reichsbank weit geringen Umfang zeigt. Im Laufe der Berichts- woche hat der Metallbestand um 5,40 4 der Goldbestand um 30,07 Mill. M. zugenommen. Es War also auch jetzt wieder ein Abströmen des Sil- beworrates 2u verzeichnen, das hauptsächlich auf die Bedürinisse der Heeresverwallung zurückzu- füwen ist. Daß der Goldbestand erneut zunehmen konnte, ist um 50 erfreulicher, als in der gleichen Zeit des Vorjahres eine Abnahme desselben von 4½5 Mill. M. stattfand. Es liegt darin ein siche- des Zeichen für die Beruhigung des Geldmarkies, die wont manchen veranlaßt hat, die in der Zeit an sjch gerissenen Goldbestände allmählich wWie⸗ der dem Verkehr zuzuführen. Wir hoffen, daß diese Butwickelung weilerschreiten wird und betonen nochmals, daß alles Gold in der gegenwärti⸗ gen Zeit in die feichsbank gehört, Wwo es wWieit größere Dienste leisten kann, als in der Privatwirt⸗ Schaft. Was die übrigen Deckungsmittel betriftt, o überrascht die verhältnismäßig geringe Zu- nahme der Neichs- und Darlehnsdcassenscheine. Ihr Bestand hat jetzt bloß um 30,07 Mill. M. zugenom- men gegen eine Zunahme von 63,24 Mill. M. in der Morwoche und eine solche von 25,07 Mill. M. Die Zunahme ist *do nicht viel grbger, als 1213, Obgteich zetat die Darlehnskassenscheine neu hinzugekommen sind. Mau hatte von der Eröfinung ihrer Tätigkeit eigentlich eine stärkere Zunahme dieses Postens erwartet, doch ist es immerhin möglich, daßg die Informationen zu treffen, wonach die Darlehns- kassenscheine um 36,7 Mill. M. gestiegen sind, während die Reichskassenscheine sich um 6,6 Mill. Mark vermindert haben. Das würde mit der Tat- sache übereinstimmen, daß die Reichsbank Kassen- scheine von fünf und zehn Mark in den Verkehr bringt und dagegen größere Darlehnskassenscheine aufninmnt. Die Noten anderer Banken haben sich um 9,02(5,72) Mill. M. erhöht und bleiben auch im ganzen mit 31,83(28,10) Mill. M. annäherud auf der Vorjahrshöhe. Wichtig für uns ist die Tatsache, daß sowohl der Metall- wie auch Ger Goldbestand bedeutend größer sind, als zur glei⸗ chen Vorjahrszeit. Ersterer beträgt 1590,22 Mill. Mark, d. h. 171,40 Mill. M. mehr, und letzterer 1508,53, d. h. 3 7 5,6 2 MiIl. Mark mehr, als am 15. August 1913. Als ein bedeutsames Zeichen der Besserung ist auch der Rückgang des Notenumlaufs um 15,27(65,25) Mill. M. auf⸗ zufassen. In der ersten Kriegswoche hatte der- selbe bekanntlich um 1 018,53, in der zweiten um 987,78 Mill. M. zugenommen. Diesen Zahn gegenüber ist die ſetzt eingetretene Verminderung nicht hoch genug einzuschätzen. Der gesamte Notenumlauf von 3881,03 Mill. M. ist ja naturge- mäß sehr hoch. Er ist um 2070,13 Mill. M. höher, als vor einem und um 2255,41 Mill. M. höher, als vor zwei Jahren. Würde die Reichsbank noch der Notensteuer unterliegen, so befände sie sich unter Voraussetzung des gleichen Notenkontingents mit 1583,12 Mill. M. in der Notensteuer gegen eine solche von 1632,00 Mifl. M. in der Vorwoche und von 786,44 Mill. M. vor zwei Wochen. Am 15. August 1913; die täglich fälligen Verbindlichkeiten über eine steuerfreie Notenreserve von 133,84 Mill. Mark und vor zwei jahren über eine solche von 202,29 Mill. M. Zieht man, wie wir es schon bei der Besprechung des Ausweises vom 7. d. Mts. taten, bloß die Bardeckung in Betracht und berechnet danach das Deckungnsverhältnis der Noten und der täglich fälligen Verbindlichkeiten, S0 erhält man folgendes Ergebnis: die Noten-sind jetzt zu 40,06 Prozent bar gedeckt gegen 42,00 Pro- zent in der Vorwoche und 78,30 Prozent am 15. August 1913; de tägilch fälligen Verbindlichkeiten (Noten und Depositen) weisen eine Bardeckung von 24,7 Prozent auf gegen eine solche von 27,6 Prozent in der Vorwoche und 50,6 Prozent zur gleichen Vorjahrszeit. Obgleich gegen die Vor- woche hiernach eine kleine Verschlechterung ein- getreten ist, kann man doch sagen, daß der Auswi. unter den jetzigen Umständen in hohem Maße be- friedigen muß. Es ist noch immer weit melir als die Drittelsdeckung vorhanden, selbst wenn man ausschließlich den Barvorrat berücksichtigt. Wir brauchen uns nicht, wie die Bank von Frankreich, vor einer Veröſſentlichung unserer Ausweise zu scheuen und haben nicht entfernt einen solchen Rückgang zu verzeichnen gehabt, wie es bei der Bank von Engnland eingetreten ist. gegen die gegen die 1913 Vorwoohe Aktiva(in Taus end Hk.) 1914 Vosc dohse 1418735— 2068 Metall-Bestand 1390221— 5397 1132940— 4348 darunter Goſd.. 1508 528— 30 970 42674 25074 Hoten anderersanken 1235753— 30073 Roſchs- u. Darlehens- 28190— 5716 Kassenscheine 31835—9023 Weohselbest., Scheoks 907584— 23478 u. disk, Schatzanw. 4425984 688910 78655— 6184 Lombarddarlehen 180984— 45303 97 583 5865 Effektenbestanec. 200621 6383 246 723. 30247 Sonst'ge Aktivn. 222031— 15620 PassiVva. 180 00⁰0(unv.] Grundkapital. 180000(unver.) 70 0⁴9 Cunv.) Reservefonds 79479(unver.) 1811796— 65246 Hotenumlauf. 33831931— 15272 698915 f 114015 Deposſten 2551754 672277 573885 0771 Sonstige Passiyve 80255 11059 Gelemarket, Bank- und Börsen- Wesem. Wochenausweis der Bank von England vom 1. August. 1913 begen dle(in rausend Ustrig) 1914 hegen che Vorwoche Lorwoohe 29 845 2438 Totalreserde. 15 530 5553 29 575— 381 Notenumlaufef,. 35 934— 171 41 070 2057 Barvorralt 33015 +. 5 393 27241 283 Portefeuille 7⁰787— 5435 42 210 2387 Privatguthaben 83328 28 575 9341— 009 Staatsschatzguthaben 7089— 3 610 12457— 300 Reglerungs-Sfcherheiten, 23014. 12 Verhältnis der Totalreserve zu den Passiven 17 Prozent gegen 14,6 Prozent in der Vorwoche und 58% Prozent im Voriahr. Handef und incdustrie. Die Versorgung der Städte mit IAmrtoffelm. Düsseldorſ, 16. August. Der Deuſsche Kartoffelgroßhändler- Verband(Sitz Düsseldorf) veranstaltete am Samstag in Düsseldort eine außerordentiiche Mitgliederver- sammlung, zu der eine Reihe größerer Stadt- verwaltungen und Handelskammern Vertreter entsandt hatten. Die zur Verhandlung stelende Frage der Versorgung der Städte mit Kartoffeln führte eine läugere Aussprache herbei, in der von Seiten der Vertreter der Städte wie auch des Handels übereinstimmend betont wurde, daß die Kartoffel für den größten Teil der Bevölke- rung das wichtigste Nahrungsmittel Handels- und Industrie-Zeiſung bilde und infolgedessen ihrer Zufuhr in der jetzi- gen Zeit ein besonderes Augenmerk gewidmet werden müsse. Dementsprechend soll der Deutsche Kartoffelgroßhändlen-Verband(Sitz den in Betracht kommenden Behörden sofortige Aufklärung über den Verbrauch in den einzelnen Orten und Gegenden sowie die in Betracht kom- menden Verladegebiete geben, damit von vorn- herein die den praktischen Bedürfnissen ent⸗ Spreche-den Maßnahmen getroffen werden können. Eine längere Aussprache entspann sich über die Festlegung. von Höchstpreisen. Von Seiten der Städtevertreter wurde betont, daß in der ersten Zeit mehrfach wucherische Preise für Kar- toffeln gefordert worden seien, woran jedoch der Großhandel keine Schuld trage. Mehrere Stadtver- waltungen seien dazu übergegangen, Höchstpreise festzusetzen. Die Vertreter des Handels wiesen demgegenüber auf die außerordentlichen Schwie- rigkeiten der Preisfestsetzung gerade für Kartoffaln hin, zumal die Veröffentlichung von Höchstprei- sen ein Anziehen der Preise bewirke. Um einen Ausweg zu schaffen, erklärte sich der Deutsche Kartoffelgroßhändler-Verband im Interesse des Schutzes der Verbraucher von Ueberteuerungen bereit, den Stadtverwaltungen Wöchentlich ein oder mehrmals die Durchschnitts- bezw. Höchstpreise bekannt zugeben, damit die Stadtverwaltun- gen ihrerseits den KRleinverkauf leichiter überwachen können. Es bedarf wohl keiner Frage, daß wenn in dieser ernsten Zeit der Großhandel seine Kennt. nisse und Beziehungen in den Dienst der Allge- meinheit stellt, eine der wichtigsten Fragen zweck. entsprechend und leicht gelöst werden kann. Warenmärkte. Chicagoer Getreidemarkt. Chicago, 18. August.(W..) Weizen: Bei Eröffnung des heutigen Verkehrs war die Stim- mung nicht einkheitlich; doch setzten die Preise um 9 Cent höher ein. Verkäufe der Firma Armour verhindereten zunächst eine Aufwärtsbewegung der Preise, doch gestaltete sich die Haltung später- hin ausgesprochen ſest auf Meldungen über Regen- fälle im Nordwesten und höhere Notierungen von den nordwestlichen Produktenmärkten. Befriedi- gende Nachrichten von den ausländischen Ge- treidemärkten und günstigere Aussichten bezüglich der Entwieklung des Exportgeschäftes bewirken sodann, daß der Markt in strammer Flaltung schloß, wobei die Preise sich gegen gestern um 5% bs 4s Cent höher stelſten.— Mais: Zu Be- ginn des Maismarktes war die Tendenz fest, und die Preise notierten bei den ersten Umsätzen 6 OCent höher. Meldungen über heißes Wetter und geringes Angebot seitens der Farmer im Verein mit der festen Haitung der südwestlichen Märkte dewirkten ein weiteres Anziehen der Preise, das noch durch den unbefriedigenden Bericht des Staa- tes Iowa gefördert wurde. Bei Schluß des Marktes War die Haltung ausgesprochen fest. Die Preise hatten gegen gestern Aufschläge von 14 bis 27% Oent zu verzeichnen. Tahlungseinstetlungen und Kon⸗ Kurse. Konktmrse in Deutschland. Brandenburg: Frehe u. Co,, off. Handels- gesellschaft; Burgstäct: Friedr. Opitz, Schnittwarengesch.; Charlottenburg: Bank- beamter Johann Kugel; Witwe Anna Kienbaum; Duisburg: Schneidermefster Karl Schmitz; Elberfeld: offene Handelsgesellschaft C. Aug. Luckey u. Cie, KattowitA: Kaufmann Malvin Pick in Siemianowitz; Kobbenz: August Was- muth; Leipzig: Kaufmann Rudolf Gose, Weiß⸗ undd Wollwarengeschäft; Limbach: Klempner-⸗ meister Max Reichardt; Mallens dorf: Viktua- lienhändler Max Moser; Menden: techniker Wilhelm Schröder; Ni obül: Johann Uerkwitz, Müller in Risum; Ortelsburg: Kaufmann August Nowotzyn ii Friedrichshof; Plauen: Blumen- und Federnhändlerin Anna Mauersberger; Rostock: Kaufmann lans Schnaekel; Schönau i..: Sägereibesitzer Stejſan Gutmann in Zell i..; Stettin: Bierver- leger Fritz Präger. ee eneesnedrichten. Berlin, 20. August.(Von uns. Berliner Bur.) In der Generalversammlung der Emil Busch-G. optische Industrie Rathenow, wurde beschlossen, unter Berücksichtigung des inzwischen ausgebro- chenen Krieges den Vorschlag des Aufsichtsrats 17 Prozent Dividende zu verteilen, dahin abzuän- dern, daß nux 10 Prozent ausgeschüttet werden und dafür anstatt 177 610 M. die Summe von 332 231 M. als Gewinn für das ganze Ge- schäftsjahr vorgetragen wird. Ber li n, 20. August.(Von uns. Berliner Bur.) Die Zeichnungen auf die Aktien der Kriegskredit- bank für Groß-Berlin haben bis jetzt einen Um- fang von—10 Mill. M. angenommen. Es steht zu erwarten, daß in den nächsten Tagen weitere erhebliche Zeichnungen stattfinden werden. Wie erinnerlich ist, war für das Institut ein Mindest- Kapital von 15 Mill. M. in Aussicht genommen. Düsseldort) Elektro- N ⸗ Aache en vom Mannheimer Bafenverkehr. Hafenbezirk No. 1. Angekommen am 13. Auguſt. „Fendel 48%, Glaſer, v. Rotterd,, 5000 Dz. Stückgut. „Mannheim 36“, Neureuther, v. Rotterd., 8880 Da. Getreide u. Stückgut. „Mannheim 17“, Sinzig, v. Antw., 7000 Dz. Getreide „Jeudel 37%, Braun, v. Rotterd., 13 500 Dz. Getreide. „Karl Wilhelm“, Römer, v. Ruhrort, 10 700 Da. Khl. „Badenia 22“, Hieſtand, v. Rotterd., 18 700 Dz. Getr. und Stückgut. Angekommen am 14. Auguſt. „Juisko“ Müßig, v. Rotterd. 12 500 Dz. Getr. u St. „Vereinig. 51“, Heuß, v. Rotterd., 17 000 Dz. Getr. und Stückgut. „Juſt. Anna“, Kerle, v. Rotterd., 12 000 Dz. Getreide Am⸗ am 14. Auguſt. „Buisko“, Müßig v. Rotterd., 12 500 Dz. Getreide u. Stückgut. „Vereinigung 51“, Heuß v. Ryott., 17 000 Da. Getr. u. Stückgut. 5 „Juſt. Anna“, Kerle v. Rott., 12 000 Dz. Getreide. Angekommen am 17. Auguſt. „Mannheim 10“, Sinzig v. Rotterd., 2000 Dz. Getr. u. Stückgut. „Mannheim 27“, Kunz v. Antw., 7600 Da. Getreide und Stückgut. „Fr. Wilhelm“, Meumges v. Rotterd., 5800 Dz. Getr. u. Stückgut. „Brunhilde“, Swardies v. Rotterd., 10 030 Dz. Getr. u. Stückgut. „Badenia 23“, Gaſſert v. Antwerp., 18 000 Getreide u. Stückgut. „Köln 46“, Salbach v. Antwerp., 3200 Dz. Getreide u. Sſtickgut. 5 „Vereinigung 27“, Berlenbach v. Getreide u. Stückgut. „Anna Gertr.“, Keſſel v. Rotterd., 12 150 Dz. Getreide u. Stückgut. Hafeubezirk Nr. 3. Angekommen am 15. Auguck. „Kätchen“, Schmitt v. Uertingen, 1850 Dz. Zucker. „Hoffnung“, Zimmermann v. Sondernheim, 1000 Dz. Zwiebel. „Heinrich“, Momm v. Walſum, 13 330 Dz. Kohlen. Hafenbezirk No. 5. Ancekommen am 15. Auguſt. „Gardeſtern“, Dekker v. Rotterdam, 2550 Dz. Weißen u. Kohlen. „Joh. Anna“, Anſtatt v. Amönebg., 8120 D „Raab K. 12“, Dickermann v. Duisburg, Koks. Rotterd., 14000 Dz. z. Zement. 12 2650 Dz. Angelommen am 16. Auguſt. „Raab K. 30“, Bruns v. Datisburg, 16 000 Dz. Kohlen „Jyſ. Schürmann“, Wilunſen v. Ruhrort, 18 500 Dz. Kohlen. „Mignon“, Lang v. Ruhrort, 13 500 Dz. Kohlen. Angekommen am 16. Auguſt. „Raab K. 30“, Bruns v. Duisburg, 16 000 Dz. Kohlen. „Jof. Schürmann“, Wilemſen v Ruhrort, 13 500 Dz. Kohlen. „Mignon“, Lang v. Ruhrort, 13 500 Dz. Kohben. Angekommen am 17. Auguſt. „Jof Schürmann“/, Schwarz v. Duisbg., 10 500 Dz. Kohlen. „Henriette,, Eicken v. Duisburg, 14950 Dz. Kohlen. „Hoffuung“, Müßſg v. Duisburg, 7000 Dz. Kohlen. Koks. „Hans“, Maſcher v. Duisburg, 16 000 Dz. Kohlen „Freiheitsliebe“, Thiebes v. Duſsburg, 5500 Dz. Pech. „Lona“, Roßbach v. Rotterdam, 7030 Dz. Kohlen. r̃—— ¶%⅜n⅛de Wasserstandsbeobachtungen im Monat Aug Pegelstatlon vom Rhelg Datum 15 16.17 18. 19. 20.] Bemerkungzen vom Neckar: mannheim Rellbronn e WIndstill, Nebel 12“. Wasserwärme des Rheins am 20. Aug. 15., 18½ C. Mitgeteilt von Leopold Sänger. DDrrrrrr xx——————xxxx(((ů——— Mtterungsbeobachtungen d. meteorol. Station Mangdelm Vorm. 7 Uhr Vorm. 7 Uhr Hünlagen“).95 280.3 24/3 23/ 8,20.10 Abends 6 Uhr Kehl. 3 69.68384/397.96.88 Machm. 2 Uhr Haxau.48.4.515 715.88./ fachm. 2 Uhr Hannheim„„..00 490.89 5 14.445.47 FeceR 7 Ubr Hain:. 209200.7 1952 eg. 12 Uur Kaub„ 3,27.18.2¹ Vorm, 7 Uhr Non: 5 2099 Aachm. Uhr 2. 0 2 E 85 5 233 240 Datum Zen 388 88 5 33 2 2 8 b7— 22 mm— 2 2 3 19. aug Horgens 7˙ 756.9 12.4 RuW2 3 Alktags 2˙0[ 756.7 2¹. NW. 2 5 Abends 9˙756.2 17.0 1¹¹ 20 Aug Horgens 70[ 758.6 13.4 stil Höchste Temperatur vom 19. Aug. 22.0% C, Tiefste ſem- peratur vom 19.— 20. August 11½ C. Wetterausslcht. f. mehrere Tage J. Voraus Aul rugd ber Desesehen dies efehe-Weller-NMonttet. Bewölkt, vielfach trübe, Wärmer, Bewölkt, tells helter, zſemfloh warm': Warm, sohwül, bewölkt, tells heiter, dewltter. Heilst bedeokt, schwül, warm, Sonnonsohein bei Wolkenzug, normal warm, „Aug.: Vielfach helter, Warm. „ Aug.: Veränderlloh, wWðolkig, ziemſich warm. CFCCCCCCC(ã ã ãddbbVVbTbbPbPbpbwbPTPGGbGTGVPFGbGTGTGTbTGwVTGTVTbTbTVTbTbTVTTTbTc Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; 23. Aug.: 24. Aug.: „ Aug.: Aug.: Aug.: S 88 für den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos, Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. Feldpoſtpakete. Die Firma J. Daut, Wollwaren, hier, teilt uns mit, daß ſie im Ciueepgabute nrit der Hleſigen Poſtdirektion für die Dauer des Jeldzuges Feldpoſtpakete für die im Felde ſtehenden Offiztere und Mannſchaften für jedermaun unenkgeltlich und vorſchriftsmäßig verpackt, auch für auderswo gekaufte Gegenſtände. Das Format, Inhalt, Papierſorte uſw. iſt beſtimm⸗ ten Vorſchriften unterworſen, ſo daß es den einzelnen Perſonen gewiß Schwierigkeiten machen würde, bei der Verpackung all den verſchiedenen Ju genügen. 4 6. Seite. Weueral-Anzetger.— Gadiſcze Aeueſte Hachrichten.(Mittagblatt) D — onnerstag, den 20. Auguſt 1914. Waldpark-Restaurant Von heute ab wieder täglich geöffnet. 38114 Ad. Beierle. — Bekanntmachung Die Obſtfrevel haben in letzter Zeit ſo überhand genommen, daß die Ernte außer⸗ Irdentlich darunter leidet. Wir ſind genötigt, gegen die Frevler aufs Schärfſte vorzugehen. Namentlich die Eltern unmündiger Kinder ermahnen wir, ihre Aufſichtspflicht uicht zu vernachläſſigen, da ſie ſonſt ſelbſt veramtwortlich gemacht werden müſſen. Mannheim, den 18. Auguſt 1914. Bürgermeiſteramt: Or. Finter Fehl. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Keuntnis, daß der Zutritt zu den Badeanſtalten Karl Herweck, Frauenſchwimmanſtalt.G. und Sänger von Freitag, den 14. Anguſt ds. Is, bis auf Weiteres von 6 Uhr morgens bis 7 Uhr abends geſtattet wird. Dagegen kann der Zutritt zu den der Rheinbrücke zunächſt ge⸗ legenen ſtädtiſchen Frauenbad vorerſt nicht genehmigt werden. Der Zugang zu den Badeanſtalten hat durch den jetzt ſchon für den allgemeinen Verkehr geöffneten Durchgang am Schloß, welcher beim Jean 3726 Becker⸗Denkmal einmündet, zu erfolgen; der weitere Weg wäre durch den Schloßgarten zu nehmen. Allen Weiſungen der Poſten und Sicherheitsab⸗ teilungen an der Rheinbrücke iſt unbedingt Folge zu leiſten. Großh. Bezirtsamt, Abt. VIa. gez.: Gräſer. Nr. 338251J. Vorſtehendes öſſentlichen Kenntnis gebracht. Manuheim, den 19. Auguſt 1914. Bürgermeiſteramt! von Hollander wird hierdurch zur Händel. — Benneref Schwartz⸗Storchen Akliengeſellſchaft, Speyerg.Nh. Wir machen hiermit bekannt, daß die Brauerei zum Storchen Acttengeſellſchaft in Speyer durch Fuſton unter Ausſchluß der Liquidätion an die Bayeriſche Bierbrauerei⸗Geſellſchaft vorm. H. Schwartz in Speyer übergegangen iſt. Die neue Firma lautet: Brauerei Schwartz⸗Storchen Actiengeſellſchaft. Die Gläubiger der Braueret zum Storchen Actiengeſellſchaft in Speyer werden gemäß 8 306 des .⸗G.⸗B. aufgefordert ihre Forderungen anzu⸗ melden. 11678 Speyer, 14. Auguſt 1914. Der Vorſtand: W. Schwartz B. Iflinger. 2 E Detektivb- Imstitut und 37873 privatauskunftei„Argus“ Mannheim, o 8, 6 Slanken) Tel. 3305 A. Maier& Cco., Selters-Wasser 25 Flaſchen zu.25 Mk. U1, 24. Gebr. Schäfer l1, 24. Fabrik alkoholfreier Geträuke mit elektr. Betrieb. Telephon 3279. 86144 Au. Zimmer-Thermometer, Bett-Einlage- Stoffs. Bettschüsseln, Bidets, 3 Irrigatoren in allen Ausführungen, KlInder-Kraftgrütze, Leibbinden. Muchflaschen und sauger erstklassige Aualitaten, MIlchzucker, Mullwindeln, Soxhlet-Apparate, Verhandwatte und Windelhosen empfehlen NAin 2 Müller 0 Mannheim. 5 Mittwoch Freiwillige Feuerwehr! Gfndepkelfe⸗“ dteiw ugedenrehr„Ainderhilfe empſiehlt ſich Pfd. 24 Pfg., bei größerer Abnahme billiger. 95495 Aug. Bader, Gontardür. 17 Frauengru 8 7„ Frau Jean Kriegg Erlos Juwelier 95090 Gold- und Silberarbeiter br b, 1 part. Gelegenheitskäufe in Juwelen, Gold- und Ungenannt 7. 7. Ergebnis der e Weitere Beträge drir Silberwaren. 885 8 hilfe“ des Maunheimer Workstätte Geſellſchaft.⸗G. für alle quwelierarbeit. Er 5 des Maunheimer Vereinsverbandes. 5„ Frau S. Bonn 75 5 Küſſel Frau Adele Frantk oder bei der Rheiniſchen Creditbank. 118 eingezahlt bei eaf Zahlung von Herrn Erlanger M..— Rhein. Creditbank 7 Uhr 5 Oberamtsrichter Graß 10. Wanet 5 15 Landgerichtsrat Hanemann„ 5 Bachgelver in Frau Melanie Hanemann 15 10.— 6 N der dauntfener⸗ 0 55 Com.⸗Rat Mohr 95 40. 2 ausbe⸗ 7„ Fräulein Marie Frey 3 5 zahlt. 5„ Herrn Oberbürgermſtr. Dr. Kutzer„ 50. 95 Das Kommando: etngezgbrt bei 5 Li Südd. Disconto⸗ ——.— 255— 7 5 5 Großh. Amtsgerichtsdirektor Geſ.,.⸗G. nrn Gießler„ 20.— „ Herrn Ernſt Auſorge 5 25.— 5 Vermisehtes eingezahlt bei 5 55 5 Georg Löſch 1 200.— Rhein. Creditbank ieeeeee 5 Notar Mathes 55 25.— 5 N. der 4 Frau Direktor Diefenthäler 75 10.— 80 Aufpolieren 55„ Ungenannt.— 75 Spezialität: Wichſen, Fär⸗ Von Firma Heddernheimer Kupferwerk& Südd. ben, Vergolden gr Kabelwer., Aht. Südd. Kabelwerke hier Möbel, unter Z ſ. R. der Vereinigung der Induſtriellen von guter Arbeit u. Maunheim Induſtriehafen& Waldhof„ 500.— eingezahlt bei Karl Wißler, E 5, Südd. Diseonto⸗ Referenzen zu Dienſten. Zahlung von Firma M. Reutlinger M. Geſ., G. FFFFT 5„ Herrn Paul Frank 20% laſſe ich mir zu 0 5457 7 7 0 Gunſten? es roten 5 Fräulein Hachenburg 5 Kreuzes r. des Krieges Herrn Dr. S. Stern abziehe! ig., 25 5 7975 15 5 5 Umänd., Reparat., Reinig. Feal dn 2 10 u. Aufbügeln von Herreu⸗ dreh Fr. Marie Biſſinger 5 u. Knabenkleid. u. Damen⸗ e e eerr 5 5 koſtitmen. G. Schweickart, 5„„ ene ee 25 1 Sahnendere R 4, 19/20 45 2 85 Seubert 100 0 8 5 5 tichard Bäumel 5 20.— MN 1 9 derlage 5& Stern für Viktoria⸗Clube, 250.— 5 5 05 krei kieber* 5 75 n bad. 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August, vormittags in aller Stille statt, in der Jesuitenkirchie. unseres teuren Vaters, Grossvaters vaters am gleichen Tage, vormittags 91/ Uhr den 19. August 1914. Im Namen der Familie jean Mailer. von Bſumenspenden abzusehen. 38111 95181 Magazine 8 5, 4 hgebtt. 5 3 det e JI, 18 Kleinerer Lagerrann im Hofe per ſofort zu zu vermieten. 82 Näh. bei Weiß, parterre Schönes, helles 45502 Verwandten, schmerzliche und Tante, Frau Mitteilung, dass gestern unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Maria Halk im Alter von 50Jahren nach schwerem“Leiden sanft entschlafen ist. Mannheim, Jungbuschstr. 28, 19. August 1914. Die Beerdigung findet am Freitag, 3½ Uhr von der Leichenhalle aus statt, Dies statt besonderer Anzeige. Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten machen wir die abend meine liebe Frau, Schwester, Schwägerin Im Namen der Hinterbliebenen: Framz Halk, Schreinermeister. 21. August, nachmittags 631¹ Magazin auch Bureau, ſofort zu vermieten. Näh. 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Fingaben an Behörden ete, ete. UDebernahme ganzer Ge- schäftsführing. Beseitigung von Zahlungs⸗ schwierigkeiten durch Vergleiche ete, ete, 6325 VOIn 885 N Todes-Anzeige,— Wir machen hiermit Verwandten u. Bekannten die traurige Mitteilung, daß unser lieber Sohn, Bruder, Schwager und Onkel 88113 1111 im Alter von 22 Jahren, der auf dem Schlacht- felde schwer verwundet wurde, am 18, ds. Ats. in Freiburg in der Klinik sanft entschlafen ist, Um stille Teilnahme bitten die tieftrauernden Hinterbliebenen: Familie Peter Müller, Riedfeldstr. 35/87. Die Beerdigung findet heute nachmittag um ½6 Uhr ab hiesiger Leichenhalle statt, Stellen fi Per ſofort ein 95499 Lehrmädchen geſucht für Cafs u. Con⸗ ditorei Cumberland“ 22. brab. anſt. Mübcen ſucht Stelle auf 1. Septbr. Zu erfragen G 3, 14, 3. Stock Hinderhaus 6329 Tüchtige 7 9 Schneiderin welche im Abſtecken und Abändern von Jacken⸗ kleidern vollſtändig per⸗ fekt iſt, per ſofort geſucht. Etagengeſchäft für Damenkonfektion Cahn, D 1, f. 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Sr. Kriegsfürſorge der Berliner Rennvereine. Der Berliner Rennvexrein, der ſeine Grunewald⸗ Reunbahn der Militärbehörde als Lazarett zur Verfügung geſtellt hat, iſt jetzt dem Beiſpiele des Union⸗Klubs gefolgt und hat 10000 M. für das Rote Kreuz geſtiftet. Außerdem haben jetzt ſowohl der Union⸗Klub wie der Berliner Rennverein dem Verein für Kindervolksküchen und Volkskindergar⸗ ten 2500 Mark überwieſen. Der Reichsverband für Deutſches Halbblut gab für die Zwecke des Roten Kreuzes 3000 M. Sr. Vollblüter als Kriegspferde. Die Militärver⸗ waltung hat nicht nur in Traßmings⸗ zentralen, ſondern auch in den größeren Quartieren des Reiches Muſterungen unter den Vollblütern ge⸗ halten. Namentlich in Köln wurden eine Reihe recht nützlicher und auf unſeren Bahnen wiederholt erfolgreicher Steepler ausgehoben Hervorzuheben ſind die ehemaligen Weinbergſchen Pferde Alvo und Jor, der aus dem Geſtüt Weil des Königs von Würt⸗ temberg ſtammende Oberleutnant, ferner Felſenkirſche, Hands off, Cape Florizel und die frühere Graditzerin Abſage. sr. Ein Budapeſter Kriegs⸗Renntag. Das Direk⸗ torium des Oeſteyreichiſchen Jockey⸗Clubs hat be⸗ ſchloſſen, die vier klaſſiſchen Prüfungen des Buda⸗ peſter Sommer⸗Meetings an einem Renntag zwi⸗ ſchen dem 25. und 30. Auguſt auszutragen. Es han⸗ delt ſich um den Königin Eliſabeth⸗Preis, das Biennial Zucht⸗Rennen, den St. Stefans⸗Preis und den Züchter⸗Preis. Dieſe vier Konkurrenzen, von denen Biennial⸗Zucht⸗Rennen und Züchter⸗Preis für Zweijährige, die beiden anderen für dreijäh⸗ rige und ältere Pferde reſerviert ſind, weiſen zu⸗ ſammen eine Preishöhe von 183 000 Kronen auf. Den Ertrag aus Eintrittsgeldern und Totaliſator⸗ ſteuern ſtellt der Ungariſche Rennverein dem „Roten Kreuz“ zur Verfügung. Der über 20⁰⁰ Meter führende Königin Eliſabeth⸗Preis hat in⸗ ſofern auch größeres Inteveſſe für deutſche Sport⸗ kreiſe, als der Graditzer Cyanit, der Dritte aus dem Deutſchen Derby, ein ausſichtsreiches Engage⸗ ment in dieſem 65 000 Kronen⸗Rennen beſitzt. sr. Der Norddeutſche Regatta⸗Verein ſagt ſeine Alſter⸗Wettfahrten am 12. und 27. September, ſo⸗ wie am 4. Oktober ab. Donnerstag, den 20. Auguſt 1914. General-Auzeiger.— Sadiſche Aeneſte Nachrichten.(Mittagblatt) 7. Seite. Kirchen⸗Anſagen. Gpangeliſch⸗yroteſtantiſche Gemeinde Kriegsandacht. Donnerstag, den 20. Auguſt 1914. Trinitatiskirche. 8 Uhr, Stadtpfarrer Achtnich. Friedenskirche. 8 Uhr, Stadtvikar Steger. Stadtteil Neckarau. Abends 8 Uhr, Gebetsgottes⸗ 5 1e Mein. Treuhaud-deselschatt.-l. 0 7, 28 Mannheim Tel. 71535 übernimmt während der Kriegsdauer erwaſtung Kaufmännfscher Unternehmungen und rhrater Vermögen 98081 Veberwachung von Fabrik- und Handelsbetrieben kaufmännischer interessen jeder Art. + Das einzig rlehtige Mfttel!/ß Ein Versuch Uberzeugt! reinigt und olstermöbelunalt Mleiniger Hersteller: Hanmt Kehrerbs D Meustacdt 8. d. Melt. conditorei u. Cafe baniel Wellenreuther 9 1, 11 · Telefon 7152 37843 Anerkannt vorzügliche Backwaren Bonbons, eigenes Fabrikat Ab J. Oktober in meinem Neubau nebenan. , Tel. 224 Gegenũber der Jugeuieurſchule emypſtehit igre Moderne Ceihhibllothek. 33036 70 Gruat Myg. 700 Gra 45 M5g. Für Mieberverkauſer- Felòpaſtkarten 70⁰ Gtud S. 0 Nl. 50⁰˙ Gtaa.0 NN. ſbel! vorschenkt 70 Gtua 5 Mig. 7000 Gtum 4. MNk. Felòpoſi. Brieſumſchlage Fur Mieberverkaufer 30% Gru 2 e N. niemand, daher überzeu- gen Sie sich bei mir, bevor Sie einen festen Kauf abschliessen. 2 leg. Senlafeim. elchen, 140 em breiten ee 350 Mod. 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Rehpinſcher mit Abzugeben bei Lobſtein, Amtliche Impreſſen ſtets zu haben in der Mahenr 89744 Ueberall zu haben! 9 Flegerlenmnant Bärenſprung Roman von Paul Burg. Fortſetzung. Spät ließ er ſich eine Flaſche Champagner aus dem Dorf holen und ſchrieb Briefe bis in die tiefe Nacht. An ſeine Mutter auf Bärenholmen, an ſeine Freunde im Regiment. An Gemma von Ehrenberg? Nein, er war ein Soldat und hatte ſoviel Mut, ihr Auge in Auge zu ſtehen. Den nächſten Mittag zog er ſich ſeinen grünen Jagdzug an, ſetzte die Ledermütze auf und ſtapfte in Bridges los. im Traum ging er den weiten Weg durch Sonnenglaſt und Sonnengluſt, trat in den Wald und fand die Spur an ſeines Ahnen „Guten Tag, Geſelle; du haſt es gut, haſt Ruhe durch alle Zeiten.“ Er lupfte die Mütze. „Guten Tag, Herr von Bärenſprung!“ Gemma ſtand vor ihm, wie aus dem Wald hervorgewachſen. „Sie fliegen durch die Luft und beneiden Tote um den Schlaf im Grabe?“ ſah ſie ihn forſchend an. Er hielt den Blick aus und erwachte aus tag⸗ ren Träumen. „Jetzt nicht mehr.“ „Was woas ſoll das heißen? Ich ver⸗ ſtehe Sie nicht, Herr von Bärenſprung.“ Er klang wie eine feindliche Fanfare ihm entgegen, ſein eigener Name. Aber der Ober⸗ leutnant wußte ſich jetzt Soldat und zuckte nicht mit der Wimper. „„Weil Sie mich neulich verachtet haben, Fräulein von Ehrenberg.“ Das hallte ihr wie das feindliche Gegenſignal ins Ohr und ins Herz. „Verachtet ich. Sie? Nein, Ihr Anblick.. was ſage ich, die rote Uniform tat mir weh.“ 5 Sie faßte ſelber ſeine Hand und holte mit weichem Druck, der des Oberleutnants Herz aufrüttelte, den vergeſſenen Willkommensgruß vom Beſuchstage nach. „Ich verſtehe., ſtammelte er und dachte dabei an ihre leichtfertigen Brüder⸗ „Nein, es iſt etwas, das ich Ihnen heute ſagen muß. Ich habe Sie erwartet.“ Damit nahm ſie ſeinen Arm und führte ihn Herter 8— 2 1 Ide zu. Als ſchritte er in ein neues glückliches Land und ließ alle Erdenſchwere ſeines trüben Den⸗ kens hinter ſich, ging er an ihrer Seite durch den lichten Wald. Sie ſprach. Ihm war, als ſänge eine heim⸗ liche Orgel brauſend unter den Bäumen das Lied der Ewigkeit. „Wie Sie ſo vor mir ſtanden, jenen Tag— mir iſt, als wäre das ſchon ein Jahr geweſen und wieder Jahre Ich war einmal ein junges, hübſches Ding und hatte ſo einen roten Leutnant lieb, den mein Bruder mit aus dem Manöver ins Haus hrachte. Wenn man ſo jung und dumm iſt, ſcheint doch der Himmel aller Seligkeiten ſo groß und klein. Was weiß ich—— Nur hier, an dem Grab des Bärenſprung, da——. Ach, ich muß es Ihnen dennoch ſagen: Hierher hat er mich einen Abend be⸗ ſtellt, als meine Lippen noch von ſeinen Küſſen bluteten——— hat mir das Wort ins Geſicht geſchlagen: Dein Bruder ſpielt, der andere trinkt, dein Vater iſt ein alter Narr, und ich und du, wir haben kein Geld.. Was ſoll daraus werdend Am Bärenſprunggrabe hat ſich ein Mädchen vor Scham und Haß blutig geſtoßen. Und dann ſtand er wiederum vor mir. In dem frechen roten Rock, bei meinen Eltern, auf der gleichen Stelle wie Sie, nahm ſehr höflich Abſchied. mödie Damals hat meine Mutter es wohl zuerſt empfunden, daß ich ſeltſam geworden bin. Seit⸗ dem iſt manches Jahr hingegangen, und ich habe mich hier in mich eingeſponnen. Können Sie mich denn verſtehen, Herr von Bärenſprung? Glauben Sie nun, daß ich Ihres Ahnen Grabſtätte als mein Golgatha geheiligt habe, meines kleinen ſtillen Lebens⸗ kreiſes ſtummen Mittelpunkt?“ Er nahm ihre Hand, die zitternd auf ſeinem Arme lag, und hob ſie an ſeine Lippen, ſtrei⸗ chelteſte mit leiſen Fingern. Und ſprach. Wie aus weiten, grünen Fernen kamen ihm die Worte zugeraunt. „Nun iſt mein Denken ganz um dieſen alten Hügel und um ſeine Hüterin verſtrickt. Ich ſah bei meinem erſten Fluge jenen Abend dies Haus, als wir aufſtiegen und als wieder wir landeten am ſpäten Abend. Das erſte Mal ſtanden Sie mit einem Tuche auf dem Altan, Fräulein von Ehrenberg, und meine Bahn war licht in allen Wolken. Das zweite Mal— wir glitten ſtill wie ein treuer Vogel über das Dach, und freundlich blickten helle Fenſter zu mir herauf, ich wußte mir einen Menſchen.“ (Schutzmarke: Die Welt iſt ja eine ſo große Ko⸗ 1* Dr. 9. Haas ſchen Buchdruckerei G. m. b. 9. anillin-Zucker Oetker's Nellkoepf) iſt das beſte und billigſte Gewürz für Kuchen, Puddings, Milch⸗ und Mehlſ Päckchen zu 10 Pfg.(3 Stück 25 Pfg.) erſetzt—3 Stangen guter Vanille. Ilan achte beim Sinkauf auf die Schutzmarke, da oft minderwertige Fabrikate angebofen ioerden. 4 peiſen, Kakao, Schlagſahne, Tee u. ſ. w. Ein 35918 135 drückte leiſe ſeinen Arm, und er fuhr fort: „Dann ſchwand mir alle meine Ruhe vor Ihrer Härte. Ich habe ſo eine Stunde ſchon einmal erlebt. Da war ich noch ein junger grüner Fähnrich und hatte ein wildes ſchwarzes Mädchen lieb wie mein bißchen Leben. Wir bebten vor Wonne, wenn wir uns küßten. Wir wollten uns der Welt bekennen, und ich ſchnallte meinen Säbel um und ging zu ihren Eltern. Da ſtand ſie am Tiſche Eine Menge Menſchen waren im Salon, als ich mit meinem heißen Herzen und meinem ſeligen Liebes⸗ geſtändnis auf den Lippen eintrat. Und ſie war ganz und gar die kühle, unnahbare Dame —— wie Sie, Fräulein von Ehrenberg.— —— Und hat mich wie einen dummen Jungen behandelt. Da war ſo ein Kerl, ſo ein Aſſeſſor, mit dem hat ſie in einem fort kokettiert Bis ich hinausrannte. Das war meine einzige und erſte Liebe, wenn Sie es ſo nennen wollen. Und was iſt mir denn diesmal von Ihnen geſchehen? Ich habe Urlaub nehmen müſſen, weil die Flieger mich unaufmerkſam geſcholten haben. Ich glaube ſelbſt, es iſt gefährlich, ſo ohne Be⸗ ſinnen durch die Luft zu taumeln, das irre Auge auf ein kaltes Herz gerichtet.“ „Bärenſprung!“ Sie war ſtehen geblieben und packte ſeinen Arm. „Klarheit zwiſchen uns, Fräulein Gemma! .. Seit ich Sie geſehen und geſprochen, iſt etwas mit mir vorgegangen, das mich aus meiner Bahn geſchleudert hat. Was nmeiß ich denn noch von mir ſelber, von meiner Fluglehre? Mein Blut iſt laut und mein Herz ohne Ruhe. Es muß ſchon etwas ſein, das einen Mann in meinen Jahren ſo unverſehens umwirft, wenn ſelbſt fremde Leute es mir im Augenblick an⸗ merken. Ich komme mit mir ſelbſt nicht mehr zurecht. Und darum war mein Weg hierher, zu Ihnen. Helfen Sie mir! Mein Fluglehrer iſt ein kluger Mann; er hat mich mächtig hochgenommen, riet auf Schulden oder. ja, ein ſchweres Herz. Er befahl mir: Gehen Sie hin zu Ihrer Herzeusdame und kommen Sie mit ihr ins Reine; ſie muß doch Vernunft“ Der Oberleutnant ſchwieg, abwartend, fra⸗ gend einen Augenblick, aber ſie regte ſich nicht und antwortete mit keinem Laut, noch Blick. „Wir ſprachen uns einmal einen Vierteltag und wiſſen doch alles voneinander. Wir haben das gleiche Erleben gehabt, der eine hier, der andere dort. Und nun kreuzen ſich unſere Wege. Das war kein Zufall, war Beſtimmung für uns Wir ſind ja auch faſt Landsleute, im Herzen denen hier im Lande fremd. Soll ich denn nun wieder allein meine Wege weitergehen, Fräulein Gemma?—“ Sie blickte ihn offen an. „Herr Baron, Sie richten Ihre Werbung an beide. ein vergeſſenes, armes Mädchen. Meine Fa⸗ malie iſt Ihnen unbekannt, unſere Verhältniſſe Es hieße Ihr Vertrauen mißbrauchen, wollte ich Sie länger anhören.“ „Nicht ſo, Gemma!“ nahm er ihre Hand. „Warum bin ich Ihnen denn jetzt mit einem Male der„Herr Baron“. Ja, ich bin aus altem Hauſe, bin unabhängig. Und ich habe in dieſen Tagen nichts ſo klar erkannt, als daß ich Sie 1 5 Iſt denn das nicht genug für uns ide? Ich liebe Dich und will nicht mehr von Dir laſſen.—— Gemma?—— Wird Dir denn das eine Wort ſo ſchwer? Haſt Du in den langen Tagen nicht ein einziges Mal an mich gedacht? Ich habe keinen anderen Gedanken gehabt und weiß nicht, was mein Leben nun noch ausfüllen ſoll. Liebes, liebes Fräulein Gemma, laſſen Sie mich doch nicht ſo betteln wie einen Schul⸗ jungen. Ich habe ja keine Ruhe, keine ſichere Hand mehr. Ich muß dem Fluglehrer übermorgen Ant⸗ wort ſagen, ſonſt—— Sie weigern mir ein Ja, ein Wort? Gemma, Sie ſind ſchuld, wenn etwas Von dem einen Worte hängt es ab, ob ich beee Mein Weg iſt dann hinaus, irgend wohin Gemma von Ehrenberg?!——“ Leiſe, leiſe rauſchte die Linde über ihnen. Da ſagte ſie mit einer fernen Stimme, aus der Jubel und Wehklagen in eins erklang: „Morgen, Ekman Bärenſprung! Morgen ſollſt Du meine Antwort haben.“ (Fortſetzung folgt.) STEIGTereOETIATROId- 3 Kauf-uDd DieWeise BROVNBOVERIA CIE.A aabt. InstallotionenwommStotꝛs de kleembH. 5.8/ Jeteſon 662 80 06 Hauptiederiage der Gramiampe ο οοοοοοο οο‚ο‚οο‚‚Ʒwr οο 3232 5 Gut empfohlene Köchin⸗, Zimmer⸗ und Alleinmädchen ſofort und 1. September. Frau Anna Engel, G werbsmäßige Stellenve mittlexin, S 1, 12. 95475 Tücht. erfahr. Haus⸗ mädchen ſof. geſ. Feuden⸗ heim, Liebfrauenſtr. 14. Aelter. erfahren. Mädchen das etwas kochen kann z. kleiner Familie ſof. oder 1. Sept. geſucht. Nähere Götheſtr. 16 à 4. Stock⸗ Junges Mädchen aus guter Familie ſucht nachmittags Stelle zu Kindern. Näheres Rheit häuſerſtr. 33, prt. 95440 1 4 zu einer Alleinmädchen ate mit kl. Kind ſof. geſucht. —— iterricht Nachhilfeunterricht und Beaufſichtigung d. Kinder übernimmt Lehrerin. 95458 D 7, 25, parterre. Unterricht. Prof. Marins Ott gibe lat., griech. u. frauzöſiſcht Stunden den Schülern aller Klaſſen in P3, 4 und außer dem Hauſe.! Klein. rentabl. Haus m, Lad. z. kauf. geſ. geg. bar. 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Man war eben damals noch nicht ſo vorgeſchritten wie jetzt in der Handhabung der techniſchen Verkehrsmitlel. So ſchreibt der Prinz Kraft zu Hohenlohe⸗ Ingelfingen in den bekannten Erinnerungen aus ſeinem Leben, die Anhäufung der Trup⸗ pen auf dem Platz am Anhalter Bahnhof in Berlim, von dem aus die von ihm befehligte Garde⸗Artillerie⸗Brigade am 30. Juli ver⸗ laden werden ſollte, wäre„recht bedenklich“ ge⸗ weſen:„Die Transporte ſollten ſich mit In⸗ tervallen von einer Stunde folgen. So am alſy jede Stunde ein neues Echelon an, 1½ Bataillon oder 1½% Eskadron oder 1 Feldbat⸗ terie. Alles marſchterte auf dem Platze auf und wartete dort die Nacht hindurch. Es konnte nicht verhindert werden, daß ſich einzelne Leute in benachbarte Lokale Erfriſchungen zu kaufen, mit denen ſie ſich mehr erhitzten als erfriſchten, und es mußten ſtrenge Maßnahmen ergriffen werden, um Autsſchreitungen vorzubeugen.“ Diesmal ſind bekanntlich den Truppen vor der Ausreiſe auf den Bahnhöfen veichlich Erfriſchungen gereicht worden, aber wirkliche ingen, ohne einen Tropfen Alkohol! Und in den Denkwür⸗ digkeiten des Generals der Inſanterie Eduard von Franſecky, des kommandierenden Generals des 2. Armee⸗Corps, deſſen Generalkommando ſtahlen, um ſogenannte 75 m. 2Jahr Bürd⸗ Fräulein praxis ſ. paſſ. Stell. ev. z. Aush. b. beſch. r. mer von jetzt ab nicht mehr veröffentlicht werden. weiteres mit der vollen Adresse des Auftrag- Die zur öfteren Aufnahme bereits früher bestellten Anzeigen mit Chiffre werden wir anhaſten und den Auftraggebern zur »Verlag des General-Anzeiger „Badische Neueste des Armee-Kommandos alle Anzeigen bis auf 1„ Bänder⸗ 8 Dälndetr Chrichten“ Anſpr. 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D. 5 ed.) weinte vor Freude, lief Die Beförderungszeit bis Homburg ſollte nach im Saal umher, rieb ſich die Hände und ſchrie: der Fahrdispoſition 48 Stunden betragen. Da„Die Grande der Nation! Wie hübſch das iſt! wir aber unterwegs Militärzüge vor uns hat⸗ ten, welche, beladen mit Proviant oder ande⸗ ven Nachſchüben, die Bahnhöfe verſtopften oder ſchon unterwegs durch Zufälle verſchiedener Art aufgehalten wurden, ſo entſtanden aus den 8Stunden 72 Stunden.“ Auch Graf Fred Frankenberg erzählt in ſeinen Kriegstage⸗ büchern, daß er ſich„nach unendlichen Schwie⸗ rigkeiten“ auf dem Anhalter Bahnhof in Ber⸗ lin einſchiffte:„worunter ich nur die erwähne, daß mein Burſche die Pferde auf den Pots⸗ damer Bahnhof führte,„weil er den ſo gut kannte“ 85 — Die„Grande Nation“. kunft dieſes Beiwortes, mit dem die Fran⸗ zoſen ſich in angeborener Beſcheidenheit Zu ſchmücken lieben, herrſchte bisher Uneinigkeit unter den Gelehrten. Die Meiſten haben es Napoleon, der das Wort in der Tat häufig ge⸗ brauchte, zugeſchrieben, andere haben dageger behauptet, es fei ſchon gebräuchlich geweſen, als Napoleon es in ſeinen kriegeriſchen Sprach⸗ ſchatz aufnahm. Die erſt vor kurzem erſchienenen Lebenserinnerungen vonFrancos Barthelémy, der 1797 dem Direktorium, der damals in Frankreich regierenden Gewalt, angehörte, geben nunmehr über den wahren Urſprung der prahleriſchen Bezeichnung, ſo ſchreibt die„N. G. Ce, einen intereſſanten Aufſchluß. Sie be⸗ Ueber die Her⸗ ſtätigen, daß nicht Napoleon der Vater des Wortes„Grande Nation“ geweſen iſt. Dieſe Ehre gebührt vielmehr einem im übrigen gänz⸗ lich unbekannten Zeitgenoſſen der erſten fran⸗ zöſiſchen Revolution. Er hieß Maniotte. Bar⸗ thslemy berichtet wörtlich:„Bonaparte ſchrieb dem Direktorium, daß Maniotte, einer der Welch ſchöner Gedanke!. — Bürries von Münchhauſen, der bekannte Balladendichter, iſt ins Heer eingetreten, aber nicht als Offizier, ſondern als einfacher Reiter. Warum er das tat, ſchildert er in einem Briefe an einen Freund, der nach den„Leipziger N. Nachr.“ ſo lautet: Dresden, Garde⸗Reiter⸗ Kaſerne, 10. Aug. 1914. Lieber Freund, ein ſeltſames Datum und ein ſeltſamer Ort für mich, um Briefe zu ſchreiben! Wer hätte das vor 14 Tagen gedacht! Und werden wir über⸗ haupt die Möglichkeit haben, uns dieſes wil⸗ den Traumes in einem Jahre noch zu erinnernd Wer weiß das heute, und wer möchte es iſſen! Ich bin, trotzdem ich jahrelang, wie Sie wiſſen, Reſerveoffizier war, wieder ein⸗ getreten als Gemeiner Mann, und zwar als Kriegsfreiwilliger bei den Dresdener Gardereitern,— viel Entbehrung und Mühe für einen, der ſonſt auf des Lebens weichſten Kiſſen zu ſchaukeln gewöhnt iſt! Ich wählte dieſes Los, weil ſie mich als Offizier zum Transportſieren von Kolonnen hinter der Front verwenden wollten, mein Temperament nun aber eine Verwen⸗ dung beim eigentlichen Kampfe wünſchenswert erſcheinen ließ. Nun erſchüttern mich im Tiefſten alle jene herrlichen Wirklich⸗ keiten von Begeiſterung, Getümmel, Lärm, Unruhe, wundervolle Erhebung aller Geiſter, — die mich mein Leben lang äſthetiſch ent⸗ zündeten, und ich bin in der einzig herrlichen Lage, das, was ich in der Jugend begehrt, ſchon als Mann einmal in Fülle genießen zu dürfen. Wie überaus gewaltig, wie ganz wun⸗ dervoll ſind ſchon heute, wo wir doch erſt be⸗ blatt zu Extrablatt durch die Tage,— spenn gen rührende Dokumente erhalten von Arbei⸗ terfrauen, die dem Himmel und den Behörden gonnen haben zu ſiegen, die Wirkungen des Krieges! Das Mächtigſte, was ein Menſch er⸗ leben kann, iſt der Krieg, das Heiligſte und Zauberhafteſte! Wo iſt unſer deutſches Partei⸗ gezänk, der Neid der untern Klaſſen, die Bla⸗ ſtertheit der obern, wo ſind der Bureaukratis⸗ mus und die Philiſtroſität, die Kleinlichkeit des Alltags, die Reichsverdroſſenheit, die böſe „Mainlinie“,— der große Zauberer hob den Stab, und alles das verwehte wie Spreu vor ſeinem heitsgen Atem! Vielleicht kann ich in vier Wochen ſchon ausrücken,— Gott geb's! Wir leben in Ungeduld und fiebern von Exkra⸗ nan nur erſt draußen wäre! In Treuen bin ich Ihr Münchhauſen. — Ein rührender Brief. In Oberſchleſien iſt mit Beginn des Krieges ein Schnapsver⸗ bot erlaſſen worden. Man kann die vielen guten Seiten Oberſchleſiens anerkennen, ohne zu leugnen, daß die Schnapspeſt hier geradezu graſſiert. Jeder Lohntag, ja jeder Tag bietet Gelegenheit, die Folgen der Schnaps⸗Sündflut zu ſtudieren. Nicht nur, daß der ſauer verdienle Lohn in Spiritus vergeudet wird, und die Frauen und Kinder Hunger leiden müſſen, auch auf das kommende Geſchlecht ergießt ſich der Fluch des Schnapſes. Die Redaktion des „Oberſchleſiſchen Wanderer“ hat in dieſen Ta⸗ danken für das Schnapsverbot. Einer dieſer Brieſe lautet: „Herrn Amtsvorſteer! Herzlichen und be⸗ ſten Dank und wir wiſſen nicht, wie wir ihnen Bedanken ſollen end den anderen Herrn die da gemacht haben das die Männer kein Schnapß kriegen. Wenn das möchte immer ſo ſein. Den Herren die das ge⸗ macht haben das die Kneipen zugemacht ſind es wird ihnen gut gehen, den wir bitten je⸗ den Tag den lieben Gott in der Kirche bei der heiligen Meſſe für die jenigen haben wir ruhe zu Hauſe und zum 15. kriegen wir wenikſtenz par Mark mehr. Wen der Baſar mechte noch kein Bier geben.“