Lleg Wohn⸗ . Sept. „Teleß. 00 in möl. J. P. ſof, 618/ u mbl⸗ ſepar. Part⸗ on am Licht 6175 1 mößl alkon. inzeln 6255 Wonmement: 70 Pfg. monatlich, 6175 Bringerlohn 30 Pfg., durch die poſt innl. Poſtaufſchlag mk..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inferate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Nk. D Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitu Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 0 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Kevue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. der Stadt Mannhei in und Amgebung ng in Mannheim und Amgebung Telegramm⸗kdreſſe: „General⸗Anzeiger Nannheim“ Telephon⸗Rummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung. 541¹ Redantienß Expedition und Derlags⸗ buchhandlung.... 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Nr. 387. Mannheim, Donnerstag, 20. Auguſt 1914. —— (Abendblatt. — Deutſcher Nampf. Japans Ultimatum hat ſchon ſeine Antwort gefunden. Die deutſchen Männer, die in Oſt⸗ aſten auf der Wacht ſtehen, werden ſich als Hel⸗ den bewähnen. Ganz Deutſchland hat es nicht anders ertvartet. Unſere braven Truppen wer⸗ den aushalten, wenn der feige Ueberfall einer er⸗ drückenden japamiſchen Uebermacht erfolgt, kbmme, was kommen mag. Wem ſchlägt nicht das Herz höher, wenn er das kurze, inhalts⸗ ſchwere, mannhafte Telegramm des Gouver⸗ nars von Kiautſchou ließ? Wenn die deutſche Regierung das Telegramm veröffentlicht, dann tut ſie damit dar, daß ſie das Anerbieten Ja⸗ pans hinter dem Großbritannien ſteht, nicht an⸗ nehmen wird. Großbritannien hat ſich ver⸗ rechmet, wenn es glaubt, es könnte Deutſchland zu einer Handlung des Kleinnmts und der Feigheit verlocken. Und eine zweite Antwort auf den neueſten tücktſchen Streich Englands iſt erfolgt, ein engliſches Unterſeeboyt iſt zum Sinken gebracht worden. Die Umſtände, unter denen es geſchah, ſind ein neuer herrlicher Be⸗ weis für die Kampffähigkeit unſerer Flotte. Und mit Stolz erfüllt es uns, daß noch immer micht die übermächtige engliſche Flotte ſich in 15 unſerer Küſte und unſerer Gewäſſer Bei Tirlemont haben unſere Truppen einen neuen Sieg erfochten. Tirſemont liegt Aſtlich von Brüſſel, auf halben Wege zwiſchen Lüttich und Brüſſel. Wir dringen alſo in Bel⸗ gien gewaltig vor und werden immer mehr Herren des Landes Vier Großmächte ſtehen gegen uns und mit ihnen ſind Belgien und Ser⸗ hien Die Erfolge aber heften ſich an Deutſchlands und Oeſterreichs Fahnen. Es iſt alſo ſicher kein Grund den Mut zu verlieren und ker einen Augenblick im Vertrauen wankend zu werden Borwärts! heißt die Loſung und Pflichterfüllung bis a urfs äu⸗ ßerſte; das Manneswort des Gouverneurs von Kiatſchon ſoll uns voranleuchten. Eine deutſche Antwort auf Japans Ultimatum. WIB. Berlin, 20. Aug. Hier iſt folgendes Telegramm eingelaufen: In Beſtätigung der Mitteilung von dem ja⸗ baniſchen Ultimatum ſtehe ich für Pflicht⸗ erfüllung bis aufs äußerſte ein. Gouserneur. Berlin, 20. Aug.(Von unſ. Berl. Bur) Das japaniſche Ultimatum iſt befriſtet und Huft bis zum 23, d. Mts. Der japaniſche Ge⸗ ſchäftsträger wird, wie wir hören, gar nicht erſt den Ablauf der Friſt abwarten und ſchon heute AWend Berlin verlaſſen. Ob der Wortlaut des Ultimatums, das nebenbei vecht dreiſt gehalten iſt, veröffentlicht werden wird, iſt nichk feſtzu⸗ ſtellen, ebenſo nicht, ob und wann eine Antwort bon uns ausgehen und veröffentlicht werden wird. Schließlich wäre keine Antwort auch eine Auwort! Auf keinen Fall aber wird, wie man ais verſichert, das Ultimatum angenommen wer⸗ Das dürfte übrigens in Deutſchland auch anders erwartet werden, und wird zudem ſchon durch die vom Wolff ſchen Telegraphen⸗ buveau veröffentlichte Antwort des Gouverneurs bon Kiautſchou bekräftigt. Ein engliſches Unterſeeboot geſunken. WIB. Berlin, 20. Aug. Die beiden klei⸗ nen Kreuzer„Straßburg“ und„Stralſund“ haben in den letzten Tagen einen Vorſtoß nach der ſüdlichen Nordſee ausgeführt. Hierbei ſich⸗ btte die„Straßburg“ unter der engliſchen Küſte ſeindliche Unterſeeboote, von denen ſie eines Entfernung mit wenigen Schüſſen zum Sinken brachte. Die„Stralſund“ kam in ein Feuergefecht mit mehreren Tor⸗ pedobootszerſtörern auf größerer Entfernung. Zwei Zerſtörer erlitten Beſchädigungen. Bei dieſer Gelegenheit wurde ebenſo, wie bei der Erkundigungsfahrt eines Luftſchiffes bis zum Skagerack erneut feſtgeſtellt, daß die deutſche Küſte und ihre Gewäſſer von Feinden frei ſind und die neutrale Schiffahrt unbehindert paſ⸗ ſieren kann. Ein neuer Sieg in Belgien. WeB. Berlin, 20. Aug. Unſere Truppen eroberten bei Tirlemont eine Feld⸗ batterie, 1 ſchwere Bat⸗ terie, eine Sahne und mach⸗ ten 500 Gefangene. Unſere Kavallerie nahm bei Perwez dem Seinde zwei Geſchütze und 2 Maſchinengewehre weg. Sur Vorgeſchichte des ruſſiſchen Krieges. Uns wird der folgende noch vom 26. Juli datierte Brief aus Petersburg zur Verfügung geſtellt: „„Obgleich die Stimmung der Bevölke⸗ rung lange nicht die iſt wie zur Zeit der Annexion Bosniens, fürchtet man in unkerrich⸗ teten geſchäftlichen Kreiſen doch, daß es zum Kriege lommen wird. Am Hofe hat heute die⸗ ſelbe Partei die Oberhand, die den Krieg mit Japan provozierte. An der Spitze ſteht der Großfürſt Nikolaj Nikolajewitſch, der mit einer veywitweten montenegriniſchen Prinzeſſin verheiratet iſt, ferner ſein Bruder Peter Nikolajewitſch, der Mann der montenegriniſchen Prinzeſſin Militza, und als dvitter der Großfürſt Johaun Kon⸗ ſhantinowitſch, der eine Tochter des Königs Peter von Serbien zur Frau hat. 8 4 5 8 + Ihr vornehmſter Helfershelfer iſt der Kriegs⸗ miniſter Suchomlinow und dann die Schar hoher Militär⸗ und Zivilbeamten, die ſich bei den enormen Ausgaben Rußlands fütr Rüſtungszwecke in den letzten Jahren ungeheuer bereichert haben und nun zun Kriege treiben, um die Entdeckung ihrer Unter⸗ ſchleife zu verhindern. Allerdings ſcheint es nicht leicht geweſen zu ſein, den Zaren, der an ſich ein friedlicher, harmloſer Menſch iſt, für die Zwecke der Kriegs⸗ partei zu gewinnen. Schwach und ewig un⸗ ſchlüſſig, hat der Zar nach den Schrecken des oſtaſiatiſchen Krieges und der darauf folgenden Revolution doch allen Verſuchungen einen neuen Krieg zu entzünden, lange Zeit erheblichen Widerſtand entgegengeſetzt. Da verfielen die Großfürſten auf die Idee, den Zaren bei ſeiner Leidenſchaft für Hellſeherei zu packen. Die ge⸗ meinſten Schwindler wurden zu dieſem Zwecke in die kaiſerlichen Palais geſchmuggelt, bis man endlich in dem„erleuchteten“ Raſputin, dieſem bäuerlichen Charlatan, das ignete Werkzeug fand. Raſputin beherrſchte den Zaren bald vollſtändig, er preßte ihm oft die grauſamſten Urteile ab, dabei immer die Zwecke ſeiner großfürſtlichen Auftraggeber fördernd, in⸗ dem er dem Zaren fortgeſetzt in den Ohren lag, den„heiligen Geiſt“ des Ruſſentums nach Weſten zu perbreiten. Auf dieſen gewiſſenloſen Schwindel bauten die Großfürſten ihren Kriegs⸗ plan auf, der jedoch noch andere Zwecke be⸗ inhaltet. Großfürſt Nikola; Nikolaje⸗ witſch ſteht heute im 58. Lebensjahre, ein brutaler Charakter, aber von einer ungewöhn⸗ lichen Herrſchſucht durchdrungen. Obgleich dem Throne nicht ſehr naheſtehend, da er nur ein Sohn eines Bruders des Großvaters des gegen⸗ wärtigen Zaren iſt, warf er doch ſchon ſeit langem ſeinen Blick auf den Thron. Als ſeiner⸗ zeitiger Präſident des Staatsver⸗ teidigungsrates wußte er eine Reihe hoher Militärs für ſich zu gewinnen und man hat hier die feſte Ueberzeugung, daß es der Hauptzweck des Großfürſten iſt, ſich in einem bevorſtehenden großen Kriege das Ober⸗ kommando über Truppen zu ſichern, um dann in dem ge⸗ eigneten Augenblicke, geſtützt auf die Armee, den ſchwachen Nikolaus vom Throne zu ſtoßen. Ob fedoch, falls dieſe blutige Saat der Großfürſtenpartei aufgeht, nicht eine Revolution dazwiſchen kommt, wer kann das heute in dieſem Lande wiſſen, wo alles nur von heute auf morgen lebt..“ Englands Kriegserflärung Die Londoner„Times“ vom 27. Juli ent⸗ hält eine üüber 8 Beilage der in gehörte mit zu dieſer Mobiliſierung wobei es bemerkenswert iſt, daß die „Times“ auch ſonſt auffällig bemüht war, die engliſche Oe zutlichkeit für die Teilnahme an einem s und Rußlands gabe vom 31. Juli denn auch bereits Information, in der entſchieden für die Teilnahme am Kriege Stellung genommen wurde, und wir geben einen Auszug aus dieſer Darſtellung wieder, weil aus ihr hervorgeht, daß die engliſche Regierung nicht, wie Grey in ſeiner letzten Rede Europa vorzu⸗ reben ſuchte, noch ſchwankte, ſondern z u m Kriege“l bereits entſchloſſen war. Das engliſche Blatt ſchreibt: „Der erſte Grundſatz der engliſchen Aus⸗ landspolitik muß die Erkenntnis ſein, daß England einen Teil Europas bildet. Hätte England im Jahre 1870 Frankreich nicht ſei⸗ nem Schickſale überlegen, ſo hätte es ſeitdem nicht ſchwere Kriegslaſten auf ſich nehmen müſſen, Die ehemalige Polftik der„plendlidl Isolation“ hatte es dahin gebracht, daß es im ſüdafrikaniſchen Kriege ohne Freund daſtand und ein Angriff ſeitens einer euro⸗ päiſchen Koglition auf England nur durch den Zaren ſowie durch die Unmöglichkeit einer Einigung Deutſchlands und Frankreichs auf einen gemeinſamen Angriff auf England ver⸗ hindert wurde. König Gduard erkannte, daß die Politik der„splenclich isolation“ militäriſch ſch eine Unmöglichkeit geworden war u. ſuchte auf dem Kontinente Freunde zu ge⸗ und alle ruſſiſchen⸗ winnen. Zunächſt wurde allerdings nur das engliſch⸗japaniſche Bündnis geſchaffen, allein aus ihm entſtand das engliſch⸗franz ö⸗ ſiſche Abkommen. Eugland und Frank⸗ reich ſuchten Rußland von dem japaniſchen Krieg⸗zurückzuhalten, da Frankreichetußland in Europa brauchte, wie es auch im Jahre 1875 nur durch den Zaren und die Königin Vik⸗ tovia vor Deutſchland geſchützt worden ſei. England und Frankreich entſchieden ſich daher, nach dem Ausbruche des japaniſchen Krieges neutral zu bleiben, da ſie wegen ihrer Bünd⸗ niſſe ſonſt hätten gegen einander kämpfen müſſen. Dieſe im Februar 1904 abgeſchlof⸗ ſene negative engliſch⸗franzöſiſche Entente cor⸗ diale wurde einige Wochen ſpäter in ein poſi⸗ tives Bündnis umgeſwandelt.— Rußland iſt nun ßm Begziffe, ein e Intereſſe zu verteidigen(nämlich die ſer⸗ biſchen Königsmörder! D. Sch.); Frankreich iſt durch ſein Bündnis und ſeine Intereſſen gezwungen, Rußland zu unterſtützen und Eng⸗ land iſt moraliſch und materiell verpflich⸗ tet, an die Seite Frankreichs und Rußlands zu treten, weil es ſich ſönſt im Falle ihrer Nie⸗ derlage gllein Deutſchland gegenüber ſehen würde. Außerdem iſt aber Gefahr vorhanden, daß Deutſchland ſich Antwerpens, Vliſſingens, Dünkirchens oder Ca⸗ lais bemächtige und damit eine Flottenbaſis gegen England gewänne. Aber auch wenn die deutſche Flotte untätig bliebe, würde der deut. ſche Einmarſch in Belgien oder Nordfrank⸗ reich die Sicherheit Englands bedrohen. Die Situation ſei heute alſo dieſelbe wie zu Na⸗ poleons I. Zeit.“ Dieſe Information, die an Entſtellung und Unwahrheit mit dem Kriegsmamifeſt des fran⸗ zöſiſchen Präſidenten konkurrieren kann, ent⸗ ſpricht aber vollſtändig dem Gedankengang der engliſchen Regierung, in der der Admiralitäts⸗ lord Churchill, ein Franzoſenfreund und Deutſchenhaſſer, das Uebergewicht erlangt hat, dank der jahrelangen Minierarbeit des Unter⸗ ſtaatsſekretärs Nicholſon, der ganz im vuſ⸗ ſiſchen Intereſſe ſteht. Unwahr iſt nun die Andeutung, daß Deutſchland im ſüdafrikaniſchen Kriege einen Angriff auf England plante, im Gegenteil wurde England die Führung des Krieges nur möglich, weil Kaiſer Wilhel m nicht für die Buren Partei nahm. Daß ferner die Lüge, daß Deutſchland 1875 Franlkreich überfallen wollte— eine Erfindung des alten Gortſchakoff— wiederholt zungen ſei, jetzt ein„vitales Inter⸗ eſſe“ zu verteidigen. Die„Times“ widmet dieſer Behauptung nur eine einzige Zeile, trotzdem damit doch das Eingreiſen Frankreichs und weiter Englands begründet werden ſoll, Das engliſche Blatt kann aber darüber nicht mehr ſagen, weil es nicht imſtande iſt, dieſes„vitale Intereſſe“ überhaupt näher zu bezeichnen. Auch die Stellungnahme Englands iſt alſo wie die Frankreichs am letzten Ende auf einer Lüge aufgebaut und Lüge iſt auch, was der Miniſter des Aeußern, Grey, zur Begründung der engliſchen Kriegserklärung an Deutſchland vorbringt. Er beruft ſich darauf, daß Deutſch⸗ land die belgiſche Neutralität verletzt habe und England deshalb dem Deutſchen Reiche den Krieg erkläre. Aus dem Artikel der„Times“ geht klar und deutlich hervor, daß die Be⸗ rufung auf Belgien ein leerer Vorwand iſt, denn es heißt dort, daß England an Deutſchland den Krieg erklären müſſe, wenn Deutſchland ſich in Aniwerpen oder Dünnkirchen oder Cglais feſt⸗ ſetzt, wielſche Belgien von 3 u m liegen. vprnherein Kriege England auf entſchloſſen, Das Schlußargument der„Dimes die Vergleiching des heutigen Deutſchland zit dem Frankreich unter Napoleon., iſt ehenſo daumm ſpie perfid Deutſchland hat ſeit 187 den Frieden gewahrt und hat ſeine Hand nicht nach einem Quadvat⸗ ee beide Orte nich; war alſo alle FAiE 2 Seite. General-Ameiger.— Badiſche Reueſte Aachrichten.(Abe. blatt) Donnerstag, den 20. Auguſt 1914. fuß fremden Landes ausgeſtreckt; wer ſremdes Fi ſich heute aneignen will, das iſt Rußland, dasſelbe Rußland, deſſen Rau b⸗ und Mordpolitik die Times zur Wahrnehmung„vitaler Inter⸗ eſſen“ umlügt. Der Proteſt der engliſchen Arbeiterpartei gegen den Krieg. Erſt jetzt erfährt man Näheres über die Unterhausſitzung vom 3. Auguſt und den kräf⸗ tigen Proteſt, den die Wortführer des engliſchen Proletariats gegen die kriegeriſche Politik Sir Edward Greys erhoben haben. Der Führer der Arbeiterpartei, Ramſay Macdonald, führte aus: „Grey hat davon geſprochen, was„Eng⸗ lands Ehre“ erforderte. Es gibt wohl keinen Krieg, auch nicht den verbrecheri ſchſten, fütr den nicht Staatsmänner die E hre der Nation berufen hätten. So war es mit dem Krimkrieg, ſo mit dem Butrenkrieg, und ſo iſt es jetzt. Was hat es für einen Sinn, zu ſagen, daß wir Belgien helfen müßten, venn wir in Wahrheit uns in einen Krie 9 einlaſſen, der Europas Karte än dern muß? Grey hat nicht ein Wort von Rußland geſprochen; aber man möchte auch gern darüber ein Wort hören. Wir möchten eine Vorſtellung davon haben, was ge⸗ ſchehen wird, wenn die Macht in EGuropa an Rußland übergeht. Un⸗ ſere Freundſchaft mit Frankreich, auch ſo wie Grey ſie ſchildert, kann keins der Län⸗ der berechtigen, ſich um des a n⸗ dern willen in einen Krieg einzu⸗ laſſen. Der Gedanke, daß Frankreich in Gefahr käme, aus Europa vertilgt zu werden, daß es nicht mehr ſeine Rolle in der Zivili⸗ ſation ſpielen könnte, iſt eine abſolute Abſur⸗ dftät; Grey hatte ja auch geſagt, daß Frank⸗ reich imſtande wäre, ſich ſelbſt zu verteidigen. Aber der Gedanke ſelbſt iſt eine Ungereimtheit und kann keineswegs ein Eingreifen in den Krieg von unſerer Seite rechtfertigen. Ich weiß, daß wir die Majorität des Hauſes gegen uns haben; aber ſo war es auch beim Buren⸗ kriege, und ſo folgte der große Umſchlag von 1906. Wir bereiten uns nun darauf vor, das⸗ ſelbe durchzumachen, wie damals. Was auch geſchehen mag, und welchen Angriffen wir auch ausgeſetzt ſein mögen, ſo werden wir doch immer wieder ſäͤgen, das England hütte neutral bleiben müſſen, weil wir aus innerſtem Herzen überzeugt ſind, daß dies das Richtige geweſen iſt und das Ein⸗ zige, das mit der Ehre der Nation und den Traditionen der jetzigen Re⸗ gierungspartei übereingeſtimmt hätte.“ In ähnlicher Weiſe ſprach der Liberale Ponſoby, Campbell⸗Bannermans Nachfolger in Stirling Burghs:„Wir ſtehen vor einem großen Kriege, und es iſt widerwärtig, zu ſehen, wie ſich Leute leichten Herzens darein finden. Das Kriegsfieber hat ſchon begonnen.“ Andere Redner wieſen auf die Not und das Elend für den ärmeren Teil des Volkes hin, die der Krieg im Gefolge hätte; wenn der Hunger käme und die Maſſen nicht Brot kaufen könnten, würden ſie es ſelbſt neh⸗ men, und dann ſtände die Revolution vor der Tür. Dieſe Reden der Oppoſition geben doch ein weſentlich anderes Bild von der Stimmung des nur den Teil von Macdonalds Rede enthielt, der Re formen!“ den Schutz der belgiſchen Neutralität billigte und deshalb wie ein Anſchluß an Grey ausſehen konnte. 170 80 Rußland wie es iſt. 2. Die revolutioenären und — zentrifugalen Nräfte in Ruß⸗ land. Die Nationalitäten. Der Not gehorchend, nicht dem eigenen Tvieb hat Zar Nikolaus II. am 30.(17.) Oktol 905 das bekannte Manifeſt erlaſſen, wel dem Lande die langerſehnte bürgerliche Frei⸗ heit verlieh und die erſte ruſſiſche Volksvertre⸗ tung ins Leben rief. Wie ein Laufſeuer ging es durch unerineßliche Reich: der Zar ver⸗ bürgt Unantaſtbarkeit der Perſon, Gewiſſens⸗ Wort⸗, Verſammlungs⸗ und Vereinsfreiheit. Er will nicht mehr die böſen Räte hören, die zwiſchen ihm und dem Volle ſtanden. Das Volk ſelber darf jetzt reden Wie ein Lauffeuer ging es durch das Land und wie ein heiliger S weite hauer: jetzt, wo uns die Zungs endlich gelöſt iſt, jetzt ſoll „Väterchen“ hören, wie es in ſeinem Lande uusſchaut, wie wir unter Beamtenwillkür und Steuerdruck leiden, wie wir hungern müſſen, wie man uns in den Gefängniſſen foltert, unſere Süöhne mit Lockſpitzeln umgarnt und für ein unbedachtes Wort nach Sibirien ſchickt, unſere Töchter ſchändet Das Volk hat ſeinen im Frühjahr 1906 die trat, da klangen die ſtürmiſchen Verhandlungen wie ein einziger Aufſchrei aus gequälter Bruſt. Weder Parteien, noch Führer, noch Nationali täten ließen ſich ſtreng ſcheiden. Es wurde⸗ alles von dem einen Gedanken beherpſcht; zu ſagen, wie es iſt, und N echen⸗ ſichaft zu fordern Und der Zar? Hatte er geglaubt di des Volkes gleiche der ſerviler Höflinge? nicht Duma und Volksfreiheit nach dem Aus⸗ ſpruch weiſer Ratgeber nur die Sackgaſſe bilden, in die man das erwachte Volk bloß hineinzu⸗ ſteuern braucht, um ſich ſelber am Ruder zu er⸗ halten? Haben dieſelben Ratgeber nicht be⸗ hauptet, das Volk würde ihm Weihrauch ſtreuen und für die Erfüllung ſeines heißeſten Wunſches vor ihm in Ergebenheit in die Kniee ſinken? Die Furcht zu bannen, hatte er die Reichs⸗ duma ernannt. Und jetzt miſchte ſich in die Verhandlungen der Volksvertreter immer lauter und lauter jener revolutionäre Ton, der ihn und ſeine ganze Umgebung erbeben ließ. Mit unerhörter Leidenſchaft wurden die Schäden des abſolutiſtiſchen Syſtems geſchildert, immer mehr Finger wieſen auf ihn, als den Haupt ſchuldigen an dieſem ſtem, immer mehr Stimmen verlangten drohend Rechenſchaft Rechenſchaft von wem? War er nicht Selbſt⸗ herrſcher aller Reußen? Hatte er nicht gleich Schwur gehalten. Als ih. Sy 1 nach ſeinem Regierungsantritt erklärt, daß er die Grundlagen der Selbſtherr⸗ ſchaft ebenſo feſt und u nevſchüt⸗ terlich wahren werd e, wie ſein Vater? Und war es nicht ſeitdem zehn Jahre lang ſehr gut gegangen? Steht nicht in der ruſſiſchen Verfaſſung zu leſen, daß Gott ſelbſt befiehlt, den Zaven zu lieben? Gewiß, er brauchte bloß heſſere Ratgeber, und es würde auch weiter gut e Die erſte Reichsduma wurde nach einem Be⸗ ſtande von 2½ Monaten aufgelöſt, der Miniſter⸗ präſident Goremykin entlaſſen und an ſeine Stelle der durchaus nationaliſtiſch geſinnte Stolypin berufen. Das Pro⸗ erſte Duma zuſammen⸗ Wie er dieſes Programm er⸗ füllt hat, iſt ja hinlänglich bekannt. Er hat das Land mit Feldgerichten überzogen, die mit Feuer, Schwert und Galgen ein Henkerswerk verrichteten, bis eine Grabesſtille im Lande ein⸗ trat und der beſſere Teil des Volkes ſich ſchau⸗ dernd von ihm abwandte. Damit waren die Brücken zwiſchen Regierung und Volk wieder endgültig abgebrochen. Die e Duma, die noch an die Erfüllung des Oktobermanifeſtes zu mahnen wagte, wurde ebenfalls aufgelöſt. Die Regierung wurde ſchließlich nur noch von der äußerſten Rechten geſtützt, in deren Reihen ge eines Puriſchkewitſch und önche eine große Rolle ſpielten. Periode der ſchärfſten Reaktion, 1 35 eine der jede Duldſamkeit in Fragen des Glaubens und Nationalität ein Greuel war die feierlichen Verſprechungen manifeſtes hatte man ſich leichten Was die nationaliſtif dringend heiſchte, waren Sinne, alſo weitere Wortbrüche und re Gewalttaten, vor allem gegen die mden Nationalitäten“! Es iſt noch in friſcher Erinnerung, mit welcher utalen Gewalt die derrecht 8 zerſtört wurden. ie Utſprungs, ſie he hunderte lang dort bekamen die freien vollstümlichen E haben noch unter Guf Adolf 011* Kultur u ngen. auf Deutſch⸗ die evan⸗ 49 Ver⸗ chlachtfeldern ruhmvoll hre gekämpft und als ſie durch trag vom 17.(.) September 1809 zu Rußland 0 Huſtav lands geliſche 11 ider I. als Großfürſt kamen, da beſchwor Alex litution von Finnland die Konf 8 Landes. Es wayr alſo eine Perſonalunion, die dem Lande im Innern völlige Selbſtändigkeit gewäh Dieſen Schwur haben bisher alle Jaren neltert, und auch Nikolaus II. tat es 6. November 1894, bald nack rungsantritt. Aber ſchon 1899 Bedrückungen mit der kautſchukar mung, daß alle finnländiſchen A die zugleich allgemeine Reichsangel genheiten ſind, dem ruſſiſchen Reichsrat überwieſen werden ſollen. Bald darauf nahm man ihnen das eigene Heer, beſreite ſie aber vom vuſſiſchen Militärdienſt gegen eine jährliche Zahlung von 20 Millionen finniſcher Mark( 16,2 Mill. Mark). Kein Wunder, daß die ſlawophile Partei ſich nach der Niederwerſung der Revo lution mit erneutem Eifer an das Zerſtörungs werk in Finnland heranmachte. Was das ſinn⸗ ländiſche Voll in zäher Arbeit an Kulturgütern geſchaffen hatte, das ſollte jetzt der Nioellierungs⸗ ſucht der Petersburger Machthaber zum Opfer fällen. Die ſprichwörtliche Recht erheit des Landes, die ſo weit ging, daß die Reiſenden ihre Koffer unbehelligt auf dem Bah ſteig ſtehen laſſen konnten, wenn ſie zum Eſſen gingen hörte mit dem Eindringen Beamtentums völlig auf. Eine er⸗ ann ſeinem Regie hegannen die tigen Beſtim⸗ egenheiten, 0 Des an den Grundlagen der beſchworenen Ver⸗ faſſung rüttelte, wollte natürlich auch in der⸗ inneren Verwaltung möglichſt viel Unordnung ſtiſten, um dann das Volk mit den„bewährten ruſſiſchen Einrichtungen“ zu beglücken. Die edlen Senatoren und Patrioten, die gegen dieſe beiſpielloſe Vergewaltigung aufzutreten wa wurden ihres An entſetzt und ins geworfen. Finnland bilde— ſo hieß es immer wieder— einen unzertreunnbaren Be⸗ ſtandteil des ruſſiſchen Reiche Die letzten bekannt gewordenen Maßnahmen waren ſchwere Eingriffe in die zollpolitiſche Frei⸗ heit Finnlands, das bekanntlich nicht in Zoll⸗ union mit Rußland ſteht. Der ruſſiſche Getreide⸗ einfuhrzoll, der ſich bekanntlich in erſter Linie gegen die deutſche Roggeneinfuhr richtete, wurde einfach auf Finnland ausgedehnt, obgleich das 5 2 8 ** und rund 150 000 Tonnen Roggenmehl ein⸗ führen muß. Ein ſolches Land zur Erhebung eines Getreideeinfuhrzolls zu zwingen, heißt nichts weiter, als die zollpolitiſche Schranke Finnland in den Reie iſchen Rußland und beſeitigen wollen. Das wurde verhandlungen aulch ganz offen Ziel hingeſtellt, wie jg her⸗ ſegierung planmäßig darauf t die ruſſiſche J ausging, die Sonderſtellung Finnlands völlg zu beſeitigen und aus dem Großfürſtentum das mit dem Reiche i zerſonalunion ſtand, ein paar ruſſiſche Gouvernements mehr J1 machen. Die mußten dieſe Gewalttätig. keiten in iger Wut über ſich ergehen laſſen t in ihnen eine zähe nord ſche Art, t ſo leicht u iegen läßt, Ii feuer, aber in den Sch ſichtbares Zeicher 2i 1 1 55 8 Zerſtbrung Hangd! it, den ſie ten mi 8 gt noch voll! iß iſt die 2 ſehr groß ſie beträgt vund ſchen aber die n ne d des ſind nicht ausgehoben und wenn ſich ihnen eine in Eingreifen b ſicher nicht „dann werdez ungenützt vorübergehen rfolgk man das Geſtade der Süden, ſo kommt man in Oſtſee weiter Gebiet der nach Oſtſeeprovinzen, das ſich bis zur pfel⸗ ſchen Grenze hinzieht und mit Recht bon jeher als ein deutſches Gebiet gilt. Bilden die Deutſchen auch kaum 10 Prozent der Geſant⸗ Eſt⸗ und Kurlands, ſo haben bevölkerung Liv⸗, Eſt⸗ ſie dem Lande doch in ſaſt ſieben Jahrhunderlen den Stempel ihres Weſens aufgeprägt. Die lettiſche und eſtniſche Landbevölkerung verdankt ihnen alles, was ſie an Kulturgütern beſizt, Als Rußland dieſe Provinzen geiwann(1710, Landrecht, die rovinzen und die Freiheit der che feierlich verbrieft. Wie Behörden, ſo war auch das geſamte Bildungsweſen deutſch: die Univerſität Dorpat, das Polytechnikum in Riga, all⸗ höheren und niederen snahme utlen, mit A Snah der Volksſchulen auf o die lettiſch⸗ und eſtniſche Unterrichtsſp lt. Obgleich niemand die Lovyalität der Oſtſeeprovinzen an⸗ zweifeln konnte, waren ſie den Slavophi⸗ lein doch ein Dorn im Auge wie A. Seraphim zutreffend ausf der Kultur des„faulen Weſtens“ en daher ſchon z. Z. 8 wendung von auf ihre Fahne und verlan⸗ Alexanders II. eine⸗Ruſſifizierung aller weſt⸗ europäiſch geſitteten Gehiete des ruſſiſchen Reiches. Zeigte ſch Alexander II. dieſem Drängen gegenüber nicht die nötige Wider⸗ ſtandskraft, ſo machte ſich ſein Nachfolger Alexan⸗ der III., volle 1 Träger der„nationalen! Politik. In den Soer und Anfang der J0er Jahre wurde die Ruſſifizierung der Oſtſeepro. vinzen mit dem erbärmlichſten aller Mitteln zogen: man hetzte die Eingeborenen Leklen und Eſten, die von einer„nationalen“ Kultur ihrer Volksſplitter lerſtere ſind flaviſch⸗littauiſchen, letztere mongoliſch⸗finniſchen Urſprungs) zu träumen begannen, gegen die Deutſchen auf, be⸗ drückte die evangeliſche Kirche, ſührte die ruſſiſche Unterrichtsſprache in den Schulen, in der Verwaltung und in der Rechtſprechung ein, gramm dieſes Miniſters beſtand in dern Satz: Land, das faſt ausſchließlich zerſtörte die altehrwürdige Univerſität 5 Unterhauſes als die Wolff⸗Bureaumeldung, die Erſt Beruhigung, und daun ſumiert, jährlich rund 50 000 pat, an der viele der bedeutendſten deutſch Ich will mit! Ich neide euch das ſtolze Trotzgefühl, Mit dem ihr freudig geht in's Kampfgewühl, Ich neide euch den heil'gen Mannesmut, Der furchtlos wagt das jugendfriſche Blut! Gebt mit ein Schwert und laßt mich mit euch zieh'n, Auf daß auch mir des Kampfes Freuden blüh'n. Sagt nicht, daß ich ja nur ein Mädchen bin Auch mir wohnt Todesmut im Herzen drin! Auch mich ſchreckt nicht des Feindes düſtrer Blick, Ich weiche nicht vor ſeiner Wut zurück; Ob auch der Tod, ob das Verderben winkt Wie glücklich, wer für Deutſchlands Sache ſinkt! 5 Maria Rochholz. Ein pole über die ruſſiſche Aulturfeindſchaft. Das Leben in Rußland floß unter ſo harten Bedingungen dahin, daß das Volk im ewigen Kampfe mit wilden Stämmen verwildern zmußte. Aber der Fehler lag darin, daß man ſich an die Unkultur gewöhnte, ſie ur National⸗ eigenſchaft ſtempelte und den Wert der Kultur nicht mehr zu ſchätzen wußte. Statt das den Zwang der Verhältniſſe Verſäumte mit aller Kraft nachzuholen, Schülen zu gründen und in kulturellen Wettbewerb mit Weſleuropa zu treten, begnügte ſich und begnügt ſich die ruſſiſche Regierung mit der bloßen Einfuhr weſt⸗ europäiſcher Kultur für den Hausgebrauch. Für ein Rieſenreich von 22½ Millionen Quadrat⸗ kilometern, mit 130 Millionen Einwohnern müſſen 10 Univerſttäten und kaum 20 Gym⸗ naſien genügen, während Deutſchland neben 460 Gymngaſien allein 21, die Schweiz 7, Oeſter⸗ reich 8 blühende Univerſitäten haben. Ganze Provinzen, größer als ſo mancher Staat Weſt⸗ europas, haben dort keine Kulturmittelpunkte. Während in den gemiſchtſprachigen Ländern Europas die Völker um jede Volks⸗ und Mittel⸗ ſchule hadern, die eins dem andern aus Neid, weil es deren Wert kennt, mißgönnt, will Ruß⸗ land, das hundert Hochſchulen errichten ſollte, für ſich ſelbſt nichts tun und hält ſein Volk ab⸗ ſichtlich in Unwiſſenheit, als ob dieſe für den Beſtand des Reichs notwendig wäre. Aber ſchon am 17. Juli 1866 hat Oskar Peſchel(im „Ausland“) das geflügelte Wort geſchaffen, „daß ſelbſt der Volksunterricht die Entſcheidung des Krieges herbeiführe, daß, wenn die Preußen die Oeſterreicher ſchlugen, es ein Sieg der preußiſchen Schulmeiſter über die öſter⸗ reichiſchen Schulmeiſter geweſen ſei“. Die Völ⸗ ker beugen ſich auf die Dauer nicht vor der Fauſt, mag ſie auch eiſern ſein, ſondern vor der höheren Kultur. Doch das ruſſiſche Volk wird von kulturell höher ſtehenden Einwanderern in ſeinem eigenen Lande verachtet. Die Ruſſen, die ins Ausland gehen, kommien nicht gern wie⸗ der zurück, weil ſie beſſeres Leben gekoſtet haben. Als Boris Godunow junge Leute zum Studium nach dem Weſten ſchickte, lam keiner wieder. it Michgel W. Lomonoſſow? Und wie war es mit Derartiges wiederholte ſich ſpäter oft. Dieſe Unzufriedenheit des eignen Volks bildet eine große Gefahr für die Zukunft. Das Srück ruſſiſchen Staats, das etwa nach einer Nieder⸗ lage abgetrennt würde, wäre bald entnationali⸗ ſiert. Weil der Ruſſe knechtiſch die Befehle ſeiner Regierung zu beſolgen gewöhnt iß würde er ſich raſch auch andern Befehlen fügen. Kultur dagegen hebt das Selbſtbewußtſein. „Jeder ſei“, ſagte Goethe,„auf ſeine Art ein Wäre Rußland im Grieche, äber er ſei es. 16. Jahrhundert, als es Sibirien zu erobern be⸗ gann, kultiviert geweſen, ſo gäbe es kein Eng⸗ land in Aſien. Gerade kulturfreundliche Herr⸗ ſcher wie Peter oder Katharina haben die größten politiſchen Erfolg erzielt. Und ſo ſteht Rußland aller menſchlichen Vor⸗ ausſicht nach am Ende ſeiner Errungenſchaften in Aſien. Ssclange es noch mit niedrigeren Völkern zu tun hatte, konnte es leicht das Ueber⸗ gewicht behaupten— von dem kultivierten Ja⸗ pan iſt es, was nur Laien überraſchen konnte, zu Land und zu Waſſer beſiegt worden. Seine Feinde kämpfen nicht nur mit Kanonen, ſondern auch mit Wafſen der Kultur: immer ift eine Volksſchule mehr werk als eine Batterie, eine eN BfB Saleg⸗ Hochſchule wertvoller als eine Brigade. Schlteß lich bildet die Unwiſſenheit der niedern ruſſiſchen Volksſchichten die beſte Waffe für fremde Send⸗ linge, die das Volk leicht irreführen und auf, hetzen lönnen. Im Weſten Europas verlieh man Schulen zur Belohnung: die niederländiſche Negicrung gab im Freiheitskampfe Heden Spanien 1575 der heldenmütigen Stadt Leiden eine Univerſität, dasſelbe tat Preußen kurz vor den Freiheitskämpfen mit Berkin. Nicht genug damit. Rußland drror eine Enknationaliſe rung im eigenen Lande. Die ewige Abhängigeak von der fremden Kultur hat es mit ſich gebracht, daß eine Unzahl fremder Begriffe une lebendig herübergenommen worden ſind. nicht ganz ähnlich die öſtliche Hälfte des röme ſchen Kaiferreichs in aller Stille gräßiſiert wos den? Jetzt dringt z. B die deutſcke Sprant auf dem Balkan und in Rußland mit unwider⸗ ſtehlicher Kraft vorwärts. 55 ˖ Kultur iſt Wohlſtand. Das ruſſiſche Vol iſt und war immer arm, weil es unwiſſend 10 Die Wirtſchaft in Rußland war und iſt m geringen Ausnahmen Raubbau; wo geſchah, iſt das nur ein ſehr beſcheidner Aufcen Der ruſſiſche Boden wird ſo ausgeſogen, daß da⸗ ruſſiſche Getreide mit dem ausländiſchen 0 dem Weltmarkt nur ſchwer in Wettbewe treten kann, weil es immer mehr an Wert 110 liert. Der ruſſiſche Bauer pflegt noch die alt Dyeifelderwirtſchaft. ſche Koloniſt könnte ſich ohne die Unterſtützung Beſſeres Der minderwerkige wiſt völlig n, das ſtand, 5 ſtätig⸗ rgehen nordi⸗ n in andes n eine verden gehen weiter et der preu-⸗ von Bilden eſamt⸗ haben erlen Die dankt beſitzt, 1710, tſchen , die it der Wie ch das erſitäit allg iahme ttiſch⸗ gleich nan⸗ phi⸗ ieben, e Ab⸗ tens“ .05 weſt⸗ iſchen feſem Zider⸗ lexan⸗ alen“ 90er eepro⸗ voll⸗ 1 And ihret ö guf⸗ erlteh diſche gegen eiden z vor genug liſte⸗ igfeit vacht, Vorte I röm. wor⸗ Nacht hider⸗ Volk wak. mit ſeres fang. 5 dae au, ewerh b ver⸗ alte aſf. eng Donnerstag, den 20. Auguſt 1914. General-Ameiger. Badiſche Neueſte Kachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. Profeſſoren gewirkt haben und gab ihr mur den Namen, ſondern auch die völlige! tungsloſigkeit eines ruſſiſchen„Jurjew“. meinten, den dann aber die Letten und Eſten Lohn für ihre Mitarbeit am Zerſtörungswerk in der Form einer größeren Selbſtändigkeit zu er⸗ halben, da erlebten ſie eine bittere Enttäuſchung: man nahm ihnen die lettiſche und eſtniſche Un⸗ terrichtsſprache in den Volksſchulen und wies ſie höhniſch auf einen Anſchluß an die„große vuſſi⸗ ſche Familie“ hin. Man kann ſich denken, daß nur die bitterſten Gefühle bei den Nationali⸗ taten erwecken kann, die durch den Lauf der Ge⸗ ſchichte nun einmal davauf angewieſen ſind, in den Grenzen des ruſſiſchen Reiches zu leben. Die böſe Saat iſt in den Revolutionsjahren mä aufgeſchoſſen und hat gezeigt, daß die Einge⸗ borenen genau ſo wenig von der ruſſiſchen Re⸗ gierung, wie von dem Deutſchtum wiſſen wollen. Es handelt ſich auch hier um eine Geſamtbevölke⸗ rung von rund 3 Millionen, der der der ruſſiſche Staat jede Begeiſterung für die Intereſſen des Reiches genommen hat. Gewiß, ſie werden ihre Pflicht tun, aber auch nicht mehr, als das. Zur Schlacht bei Mülhauſen. Dem Briefe eines Mitkämpfers entnehmen wir folgende Stelle, die auf die Haltung der oberelſäſſiſchen Bevölkerung ein ſehr trübes Licht wirft: Bei dem Geſecht bei Mülhauſen hat die Zivil⸗ bevölkerung eine äußerſt deutſchfeindliche Hal⸗ tung eingenommen Nicht nur während des Ge⸗ fechtes hat ſie ſich aktiv am Kampfe beteiligt und die Franzoſen unterſtützt, auch noch nachher, nachdem wir in Mülhauſen eingezogen waren und beim Nachteſſen im Reſtaurant faßen, wurde aus den gegenüber liegenden Häuſern auf uns geſchoſſen und einige meiner Kameraden verletzt, glücklicherweiſe nur leicht. Spaniens Neutralität. Mannheim, 20. Aug. Die Königl. Spaniſche Regierung beauftragt ihren hieſigen Konſul aufs entſchiedenſte die falſchen Gerüchte zu dementieren, welche ein Teil der ausländi⸗ ſchen Preſſe über die Haltung Spaniens in dem gegenwärtigen Konflikte verbreitet hat, und be⸗ auftvagte ihn ferner, klar und deutlich bekannt zu geben, daß Spanien mit keiner Nation iwgendwelchen Vertrag eingegangen iſt, welcher es in ivgendeiner Weiſe zum Eingreifen ver⸗ pflichtet. Infolgedeſſen hat Spanienoffi⸗ zielherklärt, daß es entſchloſſen iſt, die allerſtrengſte Neutralität während desgegenwärtigen Kriec⸗ des zu wahren. Die Polen. Berlin, 20. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Poſen: Der „Dziennik Posnanski“, das angeſehenſte Blatt der preußiſchen Polen ſchreibt: Es iſt nicht mög⸗ lich geweſen, vochtzeitig eine einheitliche Front aller Polen zu ſchaffen. Den kriegführenden Mächten handelt es ſich nicht nur darum, von den Polen eine loyale Pflichterfüllung, ſondern guch ihre aktive Sympathie zu erreichen. In⸗ folge des Krieges ſei es nun freilich ſchwierig, eine einheitliche Haltung aller Polen herbeizu⸗ fühven. Aber es müßten doch alle Mittel ver⸗ ſucht werden, daß die polniſchen Fraklionen in Berlin, Wien und Petersburg zuſammenkom⸗ men und über die Lage der Polen beraten. Bis⸗ her ſeien nur die Mitglieder der polniſchen Dumaſraktion zu dieſer Beratung verſammelt. Gllöcklicherweiſe befinden ſich aber derzeit ange⸗ ſehene Mitglieder dieſer Fraktion in Deutſch⸗ land, und dieſe könnten an der Beratung teil⸗ eine ſolche Politik 5 2 2 Ruſſen im ſerbiſchen Beer. — B erlin, 20. Aug. Man meldet aus München: Nach einem Bericht der„Münch. Abendzeitung“ iſt im ſerbiſchen Kriegslager ruſſiſches Militär in groß Naſſen anweſend. Das ruſſiſche Militär in Niſch bedeutet hier für 84 1 4 2 4 2 95 die Serben aber ein Dangergeſchenl. Das Be⸗ nehmen der Ruſſen hat, auch wenn ſie einmal nüchtern geworden waren, größte Empörung unter der ſerbiſchen Zivil⸗ und Militärbevölke⸗ rung hervorgerufen. Das Dunkel über das Ver ſchwinden einer franzöſiſchen Geldſendung von 15 Millionen Franes in Niſch ſcheint ebenfalls noch nicht aufgeklärt zu ſein. Maunheim. Verkehrsnotiz. Perſonenverkehr auf den Strecken LorſchHeppen⸗ heim, Bensheim Worms, Weinheim Lam⸗ per theim Worms, Eberſtadt Pfungſtadt, Bickenbach—Seeheim, WeinheimFürt h i.., Mörlenbach— Wahlen, ferner auf der Strecke Mannheim⸗Neckarſtadt-Mann⸗ heim⸗Waldhof mit Ausnahme der von Nockradt N* 1 2 8 Neckarſtadt nach Worms durchgehenden Züge, ſo⸗ wie auf den Strecken Hanau⸗OſtEberbach, Darm⸗ ſtat f.— Wiebelsbach— Heubach und Darm⸗ ſtadt⸗Oſt Groß⸗Zimmern mit Ausnahme der Eil⸗ züge 187, 188, 139 und 140 in vollem Um⸗ fange nach dem Fahrplan vom 1. Mai ds. Is. wieder aufgenommen. Die nur an den Sonn⸗ und Feiertagen verkehrenden Züge fallen auch fernerhin aus. Der Gepäckverkehr wird wieder geſtattet. Es dürfen jedoch nur bis höch⸗ ſtens 50 Kg. Reiſegepäck auf eine Fahrkarte und nur ſolche Gegenſtände aufgegeben werden, die nach dem deutſchen Eiſenbahn⸗Perſonen⸗ und Ge⸗ päcktarif Teil 1§ 80 Ziff. 1 und 2 zugelaſſen ſind, alſo Gegenſtände, die der Reiſende zur Reiſe be⸗ darf und die durch ihre Verpackung— in Koffer, Refſekörbe, Reiſetaſchen, Hutſchachteln, handliche Kiſten oder dergleichen— als ſolche kenntlich ſind. Eine Gewähr für die Weiterbeförderung der Rei⸗ ſenden und die Lieferfriſt ihres Gepäcks wird nicht übernommen. . Städtiſcher Mehl⸗ und Salzverkauf. „Das ſtädtiſche Hafen⸗ und Induſtrieamt als Zentrale für Lebensmittelbeſchaffung macht dar⸗ auf aufmerkſam, daß das von der Stadt an⸗ geſchaffte Mehl nach wie vor nur an Bäcker⸗ meiſter und Händler in ganzen Säcken von 100 Kilo abgegeben wird. Die Preiſe ſind die gleichen geblieben, wie ſie von vornherein feſt⸗ geſetzt waren, nämlich: Nr. 00: 43 Mk., Nr. 0: 42 Mk., Oſpec. 41 Mk., Nr. 1: 40 Mk., Nr. 2: 38,50 Mk., Nr.:37 Mk., Nr. 4: 33 Mk. Die Abnehmer müſſen ſich verpflichten, die Sorte 0 nicht teurer als zu 25 Pfg. das Pfund zu ver⸗ kaufen, die andern Sorten in entſprechender Ab⸗ ſtufung. Die Annahme, daß das Mehl von jetzt abauchin kleineren Mengen alsin Säcken von 100 Kiloabgegeben werden ſoll, iſt irrig. Es iſt lediglich eine Verteilung in kleinen Packungen an Unter⸗ ſtützungsbedürftige durch das Liebesgaben⸗Ko⸗ initse vorgeſehen⸗ * Muſterungspflichtige im Aus⸗ land. 7 Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſion des Aushebungsbezirks Mannheim gibt folgen⸗ des bekannt: Militärpflichtige, die ſich im Auslande auf⸗ halten und noch keine endgültige Entſcheidung über ihre Tauglichkeit erhalten haben, werden hiermit aufgefordert, unverzüglich aus dem Auslande zurückzukehren und ſich ſofort bei der nächſten Erſatzkommiſſion zu melden, deren Be⸗ zirk ſie im Reichsgebiete zuerſt erreichen. Der Grund einer etwaigen Verſpätung iſt der Er⸗ ſatzkommiſſion in glaubhafter Weiſe darzutun. Eltern, Vormünder, Geſchwiſter oder ſonſtige näherſtehende Perſonen werden h hiermit auf⸗ gefordert, die in Betracht lommende Geſtellungs⸗ von Vorſtehendem zu verſtändigen, unangenehme Weiterungen zu er⸗ pflichtige um ihnen ſparen. X Kaufmänniſche Stellenver⸗ mittlung. Die kaumänniſchen Vereine Mannheims hand⸗ gaben während der Kriegszeit die Stellenver⸗ mittelung gemeinſam, damit jedem Stellen⸗ ſuchenden weitgehendſte Gelegenheit geboten wird, eine für ihn paſſende Stellung zu erhal⸗ ten. Die kaufmänniſchen Vereine befaſſen ſich aber nicht nur mir der kaufmänniſchen Stellen⸗ vermittelung, ſondern ſie wollen auch die An⸗ geſtellten unter Umſtänden anderweitig unter⸗ bringen. Sie werden den Militär⸗ und Zivil⸗ behörden für die Zwecke der Verwaltung und des Transports, ſowie alle in der jetzigen Zeit vorkommenden Arbeiten, die Angeſtellte anbie⸗ ten. Ebenſo werden ſie die Arbeitskräfte der in Betracht kommenden Vertretungen der Land⸗ wirtſchaft zur Mitarbeit und zur Einbringung der Ernte und anderen Feldarbeiten zur Ver⸗ fügung ſtellen. Die kaufmänniſchen Verbände richten aber an die Firmen die dringende Bitte, die jetzt und künftig offen werdenden Stellen den kaufmänniſchen Vereinen ſofort zur Ver⸗ mittelung zu melden, weil ſich die Angeſtellten an die kaufmänniſchen Vereine zwecks Vermit⸗ telung von Stellen wenden. Die kaufmänniſchen Vereine, deren Zentrale im Kaufmänniſchen Verein iſt, haben ſtets entſprechende Vakanzen zur Hand. Belft dem Mittelſtande! Bezahlt eure Rechnungen! Von einem Geſchäftsmann wird uns ge⸗ ſchrieben: Vor einigen Tagen veröffentlichte der General⸗Anzeiger einen vortrefflichen Aufruf des nationalliberalen Reichs⸗ und Landtagsabg. Schiffer⸗Magdeburg, in dem es u. a. hieß: „Noch dringlicher aber erſcheint mir der zweite Wunſch: daß jeder ſeine Schulden bezahle, der es kann. Hier möge man unſerem Mittelſtand durch eine rettende Tat bei⸗ ſpringen. Das unſelige Borgweſen hat es mit ſich gebracht, daß ungezählte Handpwerker, kleine Gewerbetreibende, Kaufleute und Händler ſtatt baren Geldes Ausſtände, Forderungen an Beſſergeſtellte haben. Dieſe Schuldner ſollen jetzt ihre Verpflichtungen erfüllen— ungeſäumt, ohne Aufforderung und Mahnung; ſollen ſich ſelbſt melden und angeben und nach Kräften be⸗ richtigen, was ſie ſchuldig ſind. Wie oft weiß die Frau in den Büchern ihres Mannes, der plötzlich Haus und Geſchäft verlaſſen mußte⸗ nicht Beſcheid; wie oft iſt ſie des Ausſchreibens der Rechnungen, des Einziehens der Guthaben unkundig! Kommt ſolchen Frauen, kommt allen den kleinen Leuten zu Hilſe— zumal Ihr, die Ihr feſte Gehaltsbezüge habt, oder ſonſt auf ein, wenn auch vielleicht kleines, ſo doch ſicheres und regelmäßiges Einkommen rechnen könnt! Dieſe Mahnung iſt ſo beherzigenswert, wie nur wenige in dieſen Tagen. Aber— geholſen hat ſie doch recht wenig. Was ſoll ein Geſchäfts⸗ inhaber in dieſen Tagen tun? Schreiber dieſer Zeilen hat ein Spezialgeſchäft, das in erſter Linie Luxusartikel führt. An einen Verkauf von Waren iſt ſelbſtverſtändlich in ſolchen Zeit⸗ läuften nicht zu denken. Das muß getragen werden und könnte getragen werden, wenn wenigſtens das Geld für längſt gelieferte Waren eingingel Jeder iſt beſtrebt, ſein Geſchäft weiterzuführen. Aber wie? Es geht nicht einmal ſo viel ein, um die Miete aufzubringen. Wie ſoll man ſeine Liefe⸗ ranten bezahlen? Woher das Geld für Steuern, elektriſches Licht, Verſicherungen uſw. nehmen? Entlaſſen möchte ich von meinem Perſonal nie⸗ manden, obwohl es tatſächlich ohne Beſchäfti⸗ gung daſteht. Mahnen ſoll und will man auch niemanden. Dabei hat man ſo viele Kunden, die ihre Rechnungen ſchuldig ſind, die ganz gut zahlen lönnten. Vielleicht hilft die⸗ ſer Appell etwas. Einem jeden ſucht man wirtſchaftlich zu helfen, Arbeitern, Angeſtellten, Familien von Wohnräumen— und mit vollem Recht. Wer aber hilft dem Mittel⸗ ſtand über die böſe Zeit hinweg? Wir wollen ja nichts geſchenkt haben, nur das Geld für ausſtehende Rechnungen. Denn, das weiß doch ein jeder, daß alles Geld im Geſchäft an⸗ gelegt iſt. Würde einer dem andern bezahlen, was er ſchuldig iſt, ſo bliebe das Geſchäft im Gange. So aber halten offenbar viele Leute mit ihren Geldern zurück. Ein Moratorium iſt, wie wir gehört haben, nicht angängig und nicht nötig. Wenn dem ſo iſt, ſollten aber alle, ins⸗ beſondere die Privatleute, nicht zurückhalten in dem, was ihre Pflicht iſt: in der Bezahlung ihrer Rechnungen! * Deutſchnationaler Handlungsgehilfen⸗Verband. Die Verſicherung gegen Stellen⸗ loſögkeit des Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes bleibt auch während des Krieges aufrecht erhalten. Gekündigte oder friſtlos entlaſſene Mitglieder haben die Bewerbungspapiere innerhalb einer Friſt von 8 Tagen beim Verbande einzureichen. Die anſehnliche Höhe der Rücklagen der Ver⸗ ſicherung gegen Stellenloſigkeit verbürgt vollſte Leiſtungsfähigkeit während des ganzen Krieges. Die Deutſchnationale Kranken⸗ und Begräbniskaſſe hat verfügt, daß die aus dem Heeresverbande ausſcheidenden Mit⸗ glieder auch dann wieder unter Berückſichtigung ihrer bereits erworbenen Rechte aufgenommen werden, wenn ſie invalide geworden ſind. Die Wiederanmeldung hat längſtens 4 Wochen nach dem Ausſcheiden aus dem Heeresverbande zu er⸗ folgen. Die Angehörigen der im Felde ſtehen⸗ den Mitglieder wenden ſich, falls ſie auf die Kriegshilfe des Verbandes Anſpruch erheben, an die Geſchäftsſtelle des Verbande, J 6, 29. Sie wird ſich neben der werktätigen Hilfe auch die Beratung in allen Rechts⸗ und Kriegsunter⸗ ſtützungsfragen angelegen ſein laſſen. * CLohnkürzung und Miete. Eine große Anzahl hieſiger Firmen haben, ſo ſchreibt man uns, beſchloſſen, ihren nicht einberu⸗ fenen Angeſtellten den ſeitherigen Gehalt während des Krieges weiter zu zahlen. Sie bekunden da⸗ mit eine patriotiſche Tat. Dagegen wurde von einem kleineren Teil, darunter Firmen, deren Anfehen bisher hoch geſtanden hat, den Angeſtell⸗ ten das Anſfinnen geſtellt, entweder auf 1. Oktober zu kündigen, oder, falls dies umgangen werden ſoll, ſich mit einer Verkürzung des Ge⸗ halts von ungefähr 30—50 Prozent einverſtanden zu erklären. In den meiſten Fällen mußten die Angeſtellten mit der erheblichen Herabſetzung ein⸗ verſtanden ſein. Daß der Krieg Opfer auferlegt, iſt klar und auch die Geſchäftshäuſer werden da⸗ von betroffen. Aber es iſt nicht gerecht, ſofort den Angeſtellten die Piſtole auf die Bruſt zu ſetzen. Die Prinzipale mögen berückſichtigen, daß jeder Angeſtellte während der vielen guten Friedens⸗ jahre ſein beſtes Wiſſen und Können, mitunter jahrelang, dem Geſchäft zur Verfügung ſtellte und daß ofk Arbeiten verlangt wurden, die eine Extra⸗ bezahlung berechtigt hätten, wofür aber eine Ver⸗ gütung nicht gegeben wurde. Die von der Gehalks⸗ kürzung Betroffenen müſſen nunmehr mit dem beſcheidenen Gehalt ſich und ihre Familie vberſor⸗ gen. Die Lebensmitlel ſind bekanntlich ſehr teuer geworden und an der Ernährung wird nichts zu ſparen ſein. Deshalb geht an die Hausbeſitzer die Bitte, auch ihrerſeits ein Opfer zu bringen und den Betroffenen einen Teil der monat⸗ lichen Miete nachzulaſſen bis zur Be⸗ endigung der Kriſis. 5 * Unglaublich. Zwei abgehärmte Frauen ſprachen geſtern auf unſerer Redaktion vor, um uns das Bild eines Hausherrn vor Augen zu führen, wie er nicht ſein ſoll. Die beiden Frauen ſind geſtern früh mit ihren Familien ohne weiteres a Uf die Straße geſetzt worden, weil ſie die ſeiner Regierung beichtum der rufſiſchen Gewüſſer, der Tierre tum der ruſſiſchen Gehölze iſt dahin, weuigſtens für den Durchſchnittsruſſen. Eingewanderte beuten die Ströme 8 1 und die Wälder aus, um nur ſich zu bereichern. Der Kaukaſus war reich an werlvollen Holzarten. Da waren: die Eibe von ſchönem rötlichen Holz, das weder fault noch dem Wurmſtich ausgeſetzt iſt; der Ahorn, deſſen Holz ſich ſchön polieren läßt; die Nord⸗ mannstanne oder kaukaſiſche Palme, beſſer als der perſiſche Buchsbaum; der Nußbaum und andere Hölzer. Der Handel jedoch mit dieſen Werten liegt in den Händen von Fromden. Alles geht nach Marſeille, London, Liverpool, Paris. Der bedeutendſte Platz für ruſſiſche Rauchtvaren iſt Leipzig. Rußlands Boden birgt noch immer große Schätze— man verſteht ſie nur nicht zu heben. Die ruſſiſchen Induſtriellen ſowohl wie die Kaufleute können mit den weſteuropäiſchen nicht ernſthaft in Wettbewerb 6treten, weil ſie keine genügende Vorbildung beſitzen. Sie können ſich nur durch den Schutz halten, den ihnen die Regierung angedeihen lüßt, während die engliſchen, deutſchen, franzöſiſchen Handels⸗ leute und Induſtriellen Pioniere ſind, die ihrem Vaterlande ganze Länder erolern. Ruſſiſches Geld wandert leicht über die Grenze, weil man faſt alles im Auslande kaufen muß, während die deutſche Induſtrie allein für Chemikalien illiarden vom Auslande gewinnt. Der nicht behaupten. Der Fiſch⸗ Skandinaviens iſt gewiß ärmer als der von Rußland und dochsfindet ſich dort Wohl⸗ ſtand. Früh ſchon ſchritt der germauiſche Nor⸗ den im Schulweſen voxan. Ripen, eine Stadt mit wenigen Tauſend Einwohnern, hatte An⸗ fang des 16. Jahrhunderts 700 Seolgren, deren Mehrheit von Almoſen lebte, das kleine Ros⸗ kilde 900; ähnlich ſtand es mit Kopenhagen und anderen däniſchen Städten. In einem Jahr⸗ hundert iſt Nordamerika in jeder Beziehung weiter gekommen als Rußland in dreien, weil jenes, freilich unter günſtigeren Umſtänden, in erſter Linie auf Ausbreitung von Kultur Ge⸗ wicht legte. Deutſchland hat nach den Frei⸗ heitskämpfen in edlem Ehrgeize ſich die Aufgabe geſtellt, einen dreifachen Vorrang zu erſtreben: den der Wiſſenſchaften, der Waffen und der Finanzen. Rußland braucht dringend noch einen Peter den Großen, der es mit Gewalt der Finſternis entreißen möchte. Es hätle große Männer genug und wartet nut auf einen, der wie Moſes mit einem Zauberſchlage den reichen Quell dem Felſen entlocken möchte. Das kleine Volk der Altgriechen hat mit ſeiner Kultur einſt die Welt erobert und ſich überall Freunde er⸗ worben; ſelbſt das Herrenvolk der Römer beugte ſich vor ſeinem Ceiſte Rußland beſitzt wegen — ſeiner Kulturfeindſchaft manchen erbitterken Gegner. Die Welt kann heutzutage nur kultur⸗ freundliche Völler leiden und dulden. Man er⸗ wartet von einem großen Volle vor allem kulturelle Arbeit. Weſteuropa möchte endlich Feinmal von Rußland lernen. Kriegeriſche und politiſche Eroberungen allein bringen bein Heil. Daher ſind ſie den ungeheueren Betrag von Opfern, den das ruſſiſche Volk dafür hat beingen müſſen, ſchwerlich wert geweſen. Prof. Wladimir Milkowicz in Helmolts Weltgeſchichte. Kunſt und Wiſſenſchaft. Zur Frage des Wiederbeginns der Vorſtellungen im Boftheater Mannheim erhalten wir nachfolgende zwei Zuſchviften: Das Eingeſandt vom Dienstag möchte ich nachdrück⸗ lichſt unterſtützen. Gerade in dieſem Jahre, in dem der Abonnementspreis ſo bedeutend erhöht wurde, haben mit mir ſo viel überlegt, ob wir das Ahonnement nicht überhaupt aufgeben ſoll⸗ ten. Ein ſtarkes Stück Intereſſe und Liebe zu unſerem Theater war es, was wir angeſichts⸗der ſchlechen Konjunktur aufgewendet haben, um doch nochmals teilzunehmen. Die Liebe, die wir in Friedenszeiten zu unſerem Theater hegen, wird jetzt in den ſchweren Zeiten auf noch höher ſtehende Verpflichtungen in erſter Linie kon⸗ zentriert. „Was wir in Friedenszeiten für das Theater übrig hatten, wollen wir, wenn es uns wirt⸗ ſchaftlich überhaupt noch möglich iſt, dem Roten Kreuz, den bedürftigen Angehörigen von Kriegs⸗ teilnehmern und dann noch den Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen opfern. Mögs die Stadtverwaltung und Theaterkommiſſion dies beherzigen. Wer in der glücklichen Lage iſt, daß er in beiden Richtungen Gutes ſtiften kann, nun, dem wird man Dank entgegenbringen, aber einen Zwang auszuüben, wie dies das Kartell der deutſch⸗öſterreichiſchen Bühnenmitglieder in der Eingabe an den Stadtrat empfiehlt, ſcheint mir recht wenig nach deutſcher Gemüts⸗ und Geiſtes⸗ herrlichkeit auszuſehen, die zu fördern, das Kartell im erſten Teil der Eingabe vorgibt. Der Kampf gegen Barbarei, Frivolität und Krämergeiſt vergl. die Eingabe) muß in der jetzigen Zeit in erſter Linie mit anderen Waffen gekämpft werden. Iſt dies dann erledigt, ſo werden wir mit Freuden wieder für die zur Zeit nicht ſo wichtigen Dinge zu haben ſein. Andererſeits iſt nicht zu verkennen, daß wir auch unſere Bühnenmitglieder vor der ärgſten Rot geſchützt ſehen möchten. Wenn dafür eine kleine Steuer nötig ſein ſollte, ſo werden wohl die meiſten Abonnenten dafür auch mit zu haben ſein, ſoweit ſie es, wie oben geſagt, überhaupt ermöglichen und verantworten können. G. * Uuter dieſem Titel hat das Kartell der Deutſch⸗ Oeſterreichiſ Bühnen⸗ und Orcheſtermitglie⸗ der einen offenen Brief an den Maunheimer Stadtrat zu richten für gut befunden. Auf jenen Brief ſei von einem Mannheimer Bürger ob⸗ jektiv folgendes geantwortet; „Die nationalen und patriotiſchen Gründe er⸗ heiſchen momentan keineswegs die Eröffnung eines Theaters, nötigenfalls aber wird man die 4. Seite. General-Ameiger. Gadiſche Neueſte Aachrichten.(Abendblatt) Donnerstag, den 20. Auguſt 1914 5 Miete für den Monat Juli noch nicht vollſtän⸗ dig bezahlt hatten. Das Haus G 7, 5a, in dem ſich dieſer ſkandalöſe Vorfall ereignete, gehört dem Baugeſchäft Gg. Börtlein, Goethe⸗ ſtraße 4. Die ausgeſetzte Familie Held, die im dritten Stock wohnte, bezahlte eine Mo⸗ natsmiete von 19 M. Von dieſem Betrag ſind 46 M. bezahlt. Wegen 3 M. hat alſo die Ja⸗ milie die Wohnung räumen müſſen. Vorgeſtern hat Frau Held noch 3 M. bezahlt, wobei ihr auf Befragen ausdrücklich verſichert wurde, daß ſie wegen ihrer Wohnung keine Befürchtungen zu hegen brauche. Geſtern vormittag kam ohne jede vorherige Benachrichtigung der Gerichts⸗ vollzieher, der die Wohnung ſofort räumen ließ. Die zweite Familie, die auf die Straße geſetzt wurde, die des Hafenarbeiters Ha⸗ nitzſch, wohnte im 4. Stock. Die Familie hatte von der Miete des Monats Juli im Betrage von 22 M. noch 6 M. zu bezahlen. Noch vor⸗ geſtern hat Frau Hanitzſch 8 M. abbezahlt. Nicht einmal das Mittageſſen, das Frau Ha⸗ nitzſch aufgeſtellt hatte, durfte ſie fertig kochen. Die Frauen machten nicht den Eindruck, daß ſie zu denjenigen Leuten gehören, die die Miete ohne Not ſchuldig bleiben. Sie konnten dies auch durch Vorlage des Mietbuches beweiſen. Um ſo empörender ift die Handlungsweiſe des Hausherrn. Für ein derartiges Vorgehen gibt es keine Entſchuldigung. Hoffentlich ſind wir nicht gezwungen, noch mehr derartige traurige Fälle veröffentlichen zu müſſen. * Krankenverſicherung bei den Mannheimer Medizinalkaſſen Auf wiederholte Anfragen vonſeiten der Mit⸗ glieder der unterzeichneten Medizinal⸗Kaſſen, ob durch den Ausbruch des Krieges in den Ver⸗ hältniſſen der Medizinal⸗Kaſſen gegenüber den Mitgliedern, vor allem in Bezug auf die⸗ jenigen, deren Familienväter zur Fahne ein⸗ berufen wurden, eine Anderung eintritt, müſſen wir wiederholt hervorheben, daß ſich durch den Ausbruch des Krieges an den bisherigen Ver⸗ hältniſſen garnichts geändert hat. Die Kaſſen⸗ geſchäfte werden nach wie vor nach den Satzun⸗ gen jeder einzelnen Medizinal⸗Kaſſe weiter⸗ geführt. Vor allem kann den Mtigliedern, deren Ernährer zu den Fahnen einberufen iſt, nicht dringend genug ans Herz gelegt werden, wenn es ihre Mittel äußerſt erlauben, das Ver⸗ ſicherungsverhältnis zu den Medizinal⸗Kaſſen fortzuſetzen. Bei allen geweſenen Kriegen hat man die Wahrnehmung gemacht, daß alle möglichen Krankheiten ausbrachen; es iſt daher doppelte Pflicht das Verſicherungsverhältnis unter allen Umſtänden fortzuſetzen. Jeden⸗ falls würden es viele bereuen, wenn es zu ſpät iſt. Wer von den Mitgliedern das Verſiche⸗ rungsverhältnis löſen will oder muß, muß es ſelbſtverſtändlich bei der betr. Medizinal⸗Kaſſe anmelden, denn die Beiträge laufen laut Satzungen weiter, bis die ſatzungsgemäße Ab⸗ meldung gemacht worden iſt. Wir möchten zum Schluß noch bemerken, daß für die ver⸗ ſicherten Familien minderbemittelter Kriegs⸗ keilnehmer von ſeiten privater und ſtädtiſcher Körperſchaften eine Beſtrebung im Gange iſt, dieſen bedauernswerten Familien in irgend⸗ einer Weiſe entgegen zu kommen. Sobald über dieſe Beſtrebungen etwas beſtimmtes erzielt iſt, En C. ˙ zur Verfügung ſtehenden Zimmer und Säle 311 Krankenſtuben für unſere Krieger herrichten können— für die Krieger, die mir Begeiſterung jür das Daſein des Vaterlandes kämpfen. Das Daſein des Vaterlandes ſchließt die beutſche Ge⸗ müts⸗ und Geiſtesherrlichkeit in ſich. Weiß das Kartell, für welche national⸗patrio⸗ liſche Zwecke z. B. das Darmſtädter Hoftheater dient? Nun, man erkundige ſich einmal!— Frohgemute Lieder ſingend ziehen unſere Scharen ins Feld? Sollte von dem ganzen großen Kartell keiner ahnen, wieviel Tränen Zu Hauſe beim Abſchied gefloſſen ſind? An der Bahn? Ich glaube, unſere Herren Bürger⸗ nteiſter wiſſen mehr Anders liegt es mit der wirtſchaftlichen Lage der Mitglieder! Ihnen eine Mindeſtgage zu⸗ e iſt billig. Dazu ſei noch bemerkt, 5 Mitglieder eines Hamburger Theaters 3. T. freiwillig bis zur Hälfte ihrer Gage ver⸗ zichten Daß die Abounenten zur Auf⸗ rechterhaltung und Erfüllung ihrer Verträge durchaus verpflichtet ſind, iſt unbfllig. Man verweiſt dieſerhalb auf die im Mannheimer Generalanzeiger gemachten früheren Aus⸗ führungen Daß ſich ſchließlich das Kartell noch anbietet, evtl. Exſatzkräfte für die evtl. Einberufenen zu bermitteln kann man verſtehen. Man wird— bwenn wirklich auch nur der Gedanke beſteht, das Theater zu eröffnen— hieſige, hilfsbereite, nicht wehrfähige Herrſchaften finden, die einſpringen könuen aus der Opernſchule oder aus ſonſtigen Geſangsinſtituten. Für fremde Kräfte ſollte dann geſorgt werden, wenn die Arbeits⸗ loſennot in Mannheim gänzlich vorüber iſt. Keine Cröffnung der Spielzeit 1914 am Mainzer Stadttheater. Die Theaterdeputation hat einſtimmig be⸗ ſchloſſen, von einer Eröffnung der Spielzeit 1914 am Mainzer Stadttheater inanbetracht der Geſamtlage vorläufig abzuſehen. Es wurde der orbehalt gemacht, unter Umſtänden im Laufe 5 ſpäter unter gewiſſen Modalitäten 1 85 8 5 örſtellungen aufszunehmen. werden die Mitglieder der Kaſſen davon in enntnis geſetzt. Medizinal⸗Verband; Katholiſcher Medizinal⸗ Verein; Neuer Medizinal⸗Verein. Unternehmt keine Sonntags⸗ ausflüge nach Germersheim. Gouvernement der Feſtung Ger⸗ mersheim hat um möglichſt weite Verbrei⸗ tung der nachſtehenden Notiz erſucht: „Die Bevölkerung hat ſich noch nicht durch⸗ weg an den Gedanken gewöhnt, daß während des Privatintereſ⸗ Das Kriegszuſtands ſen zurücktreten müſſen und daß jetzt von einer Sonntagsruhe im Bereich von Feſt⸗ ungen und Truppenquartieren keine Rede ſein kann. Sonntagsausflüge nach Orten im Befehlsbereich der Feſtung Germersheim, die mit Truppen belegt ſind, oder gar nach der Feſtung ſelbſt müſſen gänzlich unterbleiben. Zu⸗ widerhandelnde ſetzen ſich ernſten Unannehm⸗ lichkeiten aus; außerdem vergeuden ſie nutzlos Zeit und Geld. So wurde am 16. Auguſt eine größere An⸗ zahl von Leuten, die von auswärts, meiſt von Ludwigshafen, nach Germersheim gefahren waren, am Bahnhof angehalten und mit dem nächſten Zug wieder zurückgeſchickt. Nur ganz unaufſchiebbare Geſchäfte berechtigen Sonntags zum Eintritt in die Feſtung; in ſolchen Fällen müſſen ſich die Leute von ihrem Bürgermeiſter uſw. ein Zeugnis ausſtellen laſſen, worauf das unaufſchiebbare Geſchäft angegeben iſt; dieſe Zeugniſſe werden in Germersheim kontrolliert. Erweiſen ſich die Angaben als falſch, erfolgt ſtrenge Beſtrafung. Im übrigen empfiehlt es ſich, ſolche Geſchäfte an Werktagen zu erledigen.“ N Mißſtände beim Verkauf landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe. Die Badiſche Landwirtſchaftskammer macht darauf aufmerkſam, daß bekannt geworden iſt, daß gewiſſenloſe Händler unter Ausſtreuung falſcher Gerüchte und Androhung der Zwangs⸗ abnahme die Landwirte zum Verſchleudern von Vieh und Produkten veranlaßt haben, um ſie alsdann mit entſprechend hohem Nutzen weiter⸗ zuverkaufen. Es wird hiermit dringend davar gewarnt, derartigen Gerüchten Glauben zu ſchenken und die Waren unter den Tagespreiſen zu verkaufen. * ZJur Behandlung der Nriegs⸗ gefangenen. Darmſtadt, 19. Aug. Ueber die Ver⸗ pflegung von Kriegsgefangenen er⸗ läßt der Heſſiſche Landesverein vom Roten Kreuz an die ſieben eingerichteten Verband⸗ und Erfriſchungsſtellen folgende Grundfätze: 1. Deutſche Soldaten gehen ur denen des Feindes vor. unverwundeten Kriegsgefangenen iſt Sache Militärverwaltung, nur in Ausnahmefällen das Rote Kreuz für ſie ein. 3. Unverwunde Kriegsgefangene ſind zu behandeln wie verwundete Deutſche. 5. Eiſenbahnwagen mit unverwundeten Kriegsgefangenen dürfen nur von männlichen Hilfskräften betreten werden. 6. Damen ſind zum Dienſt des Roben Kreuzes nur in ſchlichter Kleidung ohne Hut zuzulaſſen. Sollte eine Dame im Verkehr mit Soldaten des Feindes ſich würdelos benehmen, ſo iſt ſie ohne Anſehen der Perſon vom Bahnhof auszuweifen, nachdem ihr vor⸗ her Ausweiskarte und Armbinde abgefordert wor⸗ den ſind. r allen Umſtänden 2. Die Verpflegung von dor der tritt A Zur Bekämpfung des Futter⸗ mangels, der während der Kriegsdauer namentlich infolge des Wegfalls ausländiſcher Futtermittel droht, wird die Landwirtſchaft auf durchgreifende Maßnahmen gefaßt ſein müſſen. Auch die Stadtbewohner können an der Milderung der Futternot und an der Förderung der Fleiſch⸗ erzeugung im Kleinen dadurch mitwirken, daß ſie alle für Fütterungszwecke brauch⸗ bare Küchenabfälle von anderen Ab⸗ fällen getreunt ſammeln und den Viehbeſitzern koſtenfrei zur Verfügung ſtellen. Auf dieſe Weiſe würden ſich beſonders für ſtädtiſche Vieh⸗ haltungen beträchtliche Futtermengen gewinnen laſſen. Ferner eignen ſich viele der nicht be⸗ nutzten Bauſtellen in der Umgebung der Städte zur Futtererzeugung ſowie zur Kaninchen⸗ und Hühnerzucht. Auf ihnen können auch Schafe, Schweine, Ziegen, Gänſe und Enten gehalten und zum Teil mit Küchenabfällen er⸗ nährt werden. Einen wichtigen Dienſt für die allgemeine Fleiſchverſorgung vermag die wohl⸗ habende ſtädtiſche Bevölkerung zu leiſten, indem ſie ihren Fleiſchbedarf möglichſt weit⸗ gehend einſchränkt. Durch ein ſolch klei⸗ nes Opfer, das den nicht im Felde Stehenden eine vaterländiſche Pflicht ſein muß, würde der Fleiſchmarkt entlaſtet und die Verſorgung der Geſamtbevölkerung mit Fleiſch erleichtert werden. * Vom badiſchen Roten Xreuz. R. K. Karlsruhe, 18. Aug. Der Kaiſer⸗ liche Kommiſſar hat mehrere Delegierte beſtätigt, was bereits gemeldet wurde. Nach⸗ zutragen iſt, daß Dr. Ströbe als Reſerve⸗ lazarettdelegierter beſtätigt wurde. Heute Nacht 4 Uhr traf ein Zug mit 31 Verwundeten ein. Davon wurden 10 im alten Vinzentius⸗ haus und 27 im neuen ſtädt. Krankenhaus unter⸗ gebracht. Die Verbringung ging gut und inner⸗ der Arbeit Beteiligten gaben ſich wie immer die größte Mühe, mit den Bahren nirgends anzu⸗ ſtoßen und überhaupt ſo ſanft wie möglich da⸗ mit umzugehen, weil jede Erſchütterung den Verwundeten weh zu tun pflegt. Das Kriegsminiſterium hat eine Aus⸗ kunftsſtelle errichtet, die durch Vermitt⸗ lung des Roten Kreuzes den Angehörigen der Pfleglinge in den Lazoretten Auskunft zugehen laſſen wird. Die Angehörigen der bis jetzt handenen Pfleglinge wurden bereits unt tet, und zwar die der Schwerverwundeten tele⸗ graphiſch, die der Leichtverſbundeten brieflich, wozu Vordrucke benützt werden. Beſuche bei den Verwundeten können begreiflicherweiſe nur in den dringendſten Fällen zugelaſſen werden. Die Unruhe in den Lazaretten, in denen die größte Stille h beherrſchung zeigen, daß uns den Wunſch nach einem ederſehen verſagen, wo keine Gefahr auf dem Verzug ſteht. h Vermittlung der Handelskammer ſind 8 achverſtändige aufgeſtellt worden die den Verwundeten in den Lazaretten in ſchäftlichen Angelegenhe zur Hand gehen. Die auf Verlangen der Pfleglinge einen der Sachver⸗ ſtändigen herbei; natürlich muß dies im engſten Einvernehmen mit der ärztlichen Leitung ge⸗ 8 8 Dure S krankenſchweſtern rufen ſchehen. Längere Zeit beſchäftigte ſich der Landesausſchuß mit der Sorl für die Familien der ausgerückten Sanitäts⸗ mannſchaften. Allen ſoll in befriedigen⸗ der Weiſe entgegengekommen werden, ſoweit dies notwendig iſt. :(Schwetzingen, 19. Aug. Gegen die Ar⸗ beitsloſigkeit hat die Gemeind everwaltung verſchiedene Arbeiten vorgeſehen, die in nächſter Zeit zur Ausführung gelangen ſollen. An Stun⸗ denlohn wird bei achtſtündiger Arbeitszeit 30 Pfg. bezahlt. An Unterſtützung für Familienange⸗ örige, deren Ernährer im Felde ſind, ſind veich⸗ lich Lebensmittel von ſeiten der Gemeindeverwal⸗ ktung angekauft worden. Raſtatt, 18. Aug. Zu Hunderten lie⸗ gen bei den badiſchen Bezirkskommandos An⸗ meldungen ausgedienter Offi⸗ ziere und Unteroffiziere vor, denen bis zur Stunde noch keine Folge gegeben werden konnte. Täglich laufen noch ſolche Meldungen ein, darunter von alten Herren, die ſchon längſt das landſturmpflichtige Alter überſchritten haben. Ein penſionierter Diviſions⸗ general, der 1870 ſchon als Leutnant bei den 112ern mitgefochten, hat ſich als einer der erſten gemeldet und wartet ſtündlich auf ſeine Einbe⸗ rufung. Schon am Morgen des erſten Mobil⸗ machungstages meldete ſich beim hieſigen Be⸗ zirkskommando ein nahezu 70 Jahre alter ehe⸗ maliger Reſerveoffizier der Artillerie, der das Ritterkreuz des Karl⸗Friedrich⸗Ordens auf der Bruſt trug, das ihm vor Straßburg verliehen wurde Er brachte ſeine vier Söhne mit, die dem Rufe zur Fahne folgten. Auf hohe Befür⸗ wortung hin iſt dem alten Herrn Verwendung zugeſagt worden, ſobald ſich Gelegenheit zu ſol⸗ cher in Feindesland bietet. BNG, Singen, 19. Aug. Der Bürger⸗ ausſchuß genehmigte unterm 14. ds. Mts. einen außerordentlichen Kredit von 100 000 Mark zur freien Verfügung des Ge⸗ meinderats für die infolge des Krieges zu dreffenden Maßnahmen. Waldshut, 19. Aug. Unerwarbet viele Jünglinge und junge Männer haben dem Aufrufe zur freiwilligen Vorbereitung zum Kriegsdienſt Folge geleiſtet und ſchon in der Turnhalle an den Uebungen teilgenommen. Zweibrücken, 18. Auguſt. Als erſtes Opfer des Krieges in hieſiger Stadt verſchied in der Morgenfrühe im Etappenlazarett des neuen Schulhauſes ein Franzoſe, der mit ſchwerer Kopfverletzung hier ankam und trotz ſofortiger Operation und ſorgſamſter Pflege ſeinen auf dem Schlachtfeld gebliebenen Kame⸗ raden bald nachfolgte. Der Verſtorbene ſtammte aus Südfrankreich, dem Bereich des 15. Armeekorps(Marſeille), das bei Lagarde unſeren Truppen gegenüberſtand. Die hier verſtorbenen Krieger ſollen gemeinſam in einem Grab beſtattet werden, deſſen Platz am Fried⸗ hof beſtimmt werden wird. S. Stuttgart, 18. Aug. Unter dem von Oberbürgermeiſter Lautenſchlager iſt die ſtädt. Beratungsſtelle ſchäftliche Angelegenheiten gegründet und ins Leben gerufen worden. Die Beratungs⸗ ſtelle wird ſchon morgen ihre Tätigkeit beginnen und jeden Tag von 10—12 Uhr in den Räumen der Handwerkskammer ihre Geſchäftsſtunden ab⸗ halten. Ihre Aufgabe beſteht hauptſächlich darin, im Zuſammenwirken mit dem bei der K. Zentral⸗ ſtelle für Gewerbe und Handel eingerichtelen Kriegsausſchuß die Gewerbetreibenden, insbeſon⸗ dere auch die Frauen von Kriegsteilnehmern in all den geſchäftlichen Fragen zu beraten, die in⸗ folge des Krieges auftauchen. Bei ſämtlichen Oberämtern des Landes wird gemäß einem Er⸗ laß der K. Zentralſtelle für Gewerbe und Handel eine Prüfungsſtelle begründet, welche die talſäch⸗ lichen Unterlagen der Stundungsgeſuche, die auf Grund der ergangenen Bundesratsverordnung bei den Gerichten angebracht werden können, zu unter⸗ ſuchen und über das Ergebnis dieſer Prüfung ein vor Gericht zu verwendendes Zeugnis auszuſtellen haben, ſofern nicht durch Vermittlung der Be⸗ ratungsſtelle ein außergerichtlicher Vergleich oder Vorſitz geſtern für ge⸗ halb einer kleinen Stunde vor ſich. Alle bei ein Stundungsvertrag zwiſchen Gläubiger und Schuldner zuſtande kommt. iten mit Rat und Tat Aus Stadt und Ariegs⸗ und Dien Ueber die Einwirkung auf Dienſt⸗ u. Angeſte beſtehen in Laienkreiſen die en. So ſchrieb dieſer 2 Firma einem kaufmänniſchen überhaupt nicht ufen verhältnis ſei Land. des Kriegez bltenverträge ſonderbarſten An⸗ eeine größere Angeſtellten, der „das Dienſt⸗ rkung gekündigt ch nicht bedurft geber von jeder Kündigun Auffaſſungen werden von ve enen Seiten geäuß kt. Sie entſprechen nicht dem Geſetz: Für kaufmänniſche A ngeſtellte gelten die Sonderbeſtimungen der Ss 70 7 Handelsgeſetzbuchs.§ 70.⸗G.⸗B. 9 Teilen das das Dienſtverhäl Einhaltung einer Kü 0* wenn ein wichtiger Grund vorl derartige Gründe aus digenden ſind nach der obheren Gerichte nur mit gr⸗ Vorſick a a) rliegen, von den zen beziehungsweiſe f allein, ken. Der af Prinzipal ſein Geſchäft k, genügt in der Regel nicht. Anders ſiegt Sache bei Ze ung des Fabrikgebäudez durch Feuer und ähnliche Umſtände, wenn da⸗ durch die vollſtändige Einſtellung des Geſchäfts⸗ betriebs verurſacht wird. Es wird darum auch durch die Einziehung des Prinzipals zum Kriegsdienſt das Dienſtverhältnis eines An⸗ geſtellten nicht beeinflußt, wenn das Geſchäft fortgeſetzt wird und noch die Möglichkeit vor⸗ handen iſt, den Betrieb fortzuführen. § 72 des Handelsgeſetzbuches gibt dem Prin⸗ zipal das Recht zur Kündigung des Dienſtver⸗ trags, wenn der Angeſtellte„durch eine die Zeit von acht Wochen überſteigende mili⸗ täriſche Dienſtleiſtung an der Ver⸗ richtung ſeiner Dienſte verhindert wird“, Da der gegenwärtige Krieg vorausſichrlich die Dauer von 8 Wochen überſteigt, wird in einer Reihe von Fällen mit dem Tage des wirklichen Ein⸗ tritts des Angeſtellten in das Heer die Kün⸗ digungsmöglichkeit gegeben ſein, nicht aber ſchon mit der Mobilmachung oder einem bloßen Auf⸗ gebote. Andererſeits trägt der Prinzipal auch das Riſiko der Schadenserſatzpflicht, wenn del zum Heeresdienſt eingezogene Angeſtellte vor Ablauf von 8 Wochen zurückkommt(R. O. H. G. 8 153). Die Anwendung des§ 63.⸗G.⸗B. auf den Kriegsfall iſt von der Kommiſſion abgelehnt worden. b) Für die nichtkaufmänniſchen An⸗ geſtellten enthält das Bürgerliche Geſetzbuch die dem Handelsrecht ähnliche Beſtimmung des § 626, wonach das Dienſtverhältnis von jedem Vertragsteil ohne Einhaltung einer Friſt ge⸗ kündigt werden kann, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Als wichtiger Grund im Sinne dieſer Beſtimmung kann zwar zugunſten des Angeſtellten deſſen Einberufung zum Kriegs⸗ dienſt angeſehen werden, nicht aber zugunſten des Prinzipals. Ob und inwieweit die Jort⸗ ſetzung des Dienſtverhältniſſes dann unmöglich iſt, wenn das geſchäftliche Unternehmen des Prinzipals infolge des Krieges vollſtändig ein⸗ geſtellt wird, entſcheidet ſich nach den gleichen Grundſätzen wie oben bei den kaufmänniſchen Angeſtellten ausgeführt iſt.§ 626 des Bürger⸗ ichen Geſetzbuches findet ſeine Ergänzung in 5 B. G.., wonach eine Verpflichtung zur Wegfall kommt,„ſoweit die Leiſtung infolge eines nach Entſtehung des Schuld⸗ verhältniſſes eintretenden Umſtandes, den der Schuldner nicht zu vertreten hat, unmöglich wird.“ Nachträgliches Unvermögen liegt jedoch nicht ſchen dann vor, wenn die Leiſtung zufolge eines nachträglichen Vorgangs nur unter größeren Schwierigkeiten möglich iſt, vielmehr muß die Erfüllbarkeit mit ſo außergewöhnlichen Schwierigkeiten verbunden ſein, daß dieſe 19 der Auffaſſung des Verlebrs der Uumöglichkei gleich zu achten ſind(.⸗G. 57 8 65 34). Der Krieg führt hiernach in der Mehrzahl der Dienſtverhältniſſe eine friſtloſe Aufhebung des Vertrags nicht herbei. Hier kommt endlich noch die für alle verhältniſſe vorgeſehene und dem§ 1330 Abſ. Gew.⸗O. nachgebildete Vorſchrift des§ 616 B. .⸗B. in Betracht, wonach der Dienſtverpflichteke des Anſpruchs auf den Gehalt nicht dadurch ver⸗ luſtig geht, daß er für eine verhältniemßig nicht erhebliche Zeit durch einen in ſeiner* liegenden Grund ohne ſein Verſchulden an 5 Dienſtleiſtung verhindert wird.“ Der „verhältnismäßig nicht erhebliche Zeit“ allerdings im geenwärtigen Kriegsfall die An⸗ wendung des§ 616 in der Regel ausſcheiaßen. Dr. Hartmann, Rechtsanwalt⸗ — * Leiſtung in * Perſonalveränderungen in der Armee in⸗ nerhalb des 14. Armeekorps. v. Bockel⸗ maun Maijor und Kommandeur des ˖ ſchiffer⸗Bataillons 4, als aggr. zum Inf⸗Rgl. 113. Nachgenannte Kadetten in der Armee eingeſtellt: Als Leutnant mit Patent v. 23. 6. 13: v. Kotze im.⸗Gren.⸗Rgt. 109, Wap⸗ penhans, Inf.⸗Rgt 113, Pfeffer, Inft⸗ Rgt. 172, b. Scheve, Jüg.⸗B. 8. Als Ge⸗ meiner d. Obertertianer v. Goedecke im Ju Rgt. 114. Ausgeſchieden char. Fähnrich Paak, Jäg.⸗Bat. 14, v. Dellen, Hauptmann, mandiert zur Dienſtleiſtung als perſönlech⸗ Adf. des Fürſten von Hohenzollern, unter Eut⸗ hebung von dieſem Kommando als aggr. zum .⸗Gren.⸗Rgt. 109. Als aggr. mit ihrer 1110 herigen Uniform verſehen die Hauptl. und Kompagniechefs Schachtrupp am Kadetten⸗ hauſe in Karlsruhe zum.⸗Gren.⸗Rgt 109. Beamte und Militärverwaltung Durch Allerhöchſte Patente vom 28. 7. 14 den Eharakter als Rechn.⸗Rat verliehen den Ober⸗ zahlmeiſtern: Bedenk vom Juf.⸗Rgt 113, Rudy vom Inf.⸗Rgt. 114. — An. tur Donnerstag, den 20. Auguſt 1914. 5. Seite. Steinobſtverwertung. Unter Bezugnahme auf unſern kürzlichen Artikel über Steinobſtverwer⸗ kung ſchreibt uns ein alter Abonnent: Jetzt das in Naſſe auf die Märkte kommende Steinobſt ein⸗ Icchhen zu wollen für den Winter, wäre von un⸗ ſeren Hausfrauen ganz verkehrt, da alle dieſe Fflaumenarten, außer Mirabellen, Reineclaude Pfi ſche und Aprikoſen, doch nichts Geſcheidte geben und viel Zucker erfordern. Auch zur B peinbereitung taugen dieſe Pflaumen ni ſonſt würden unſere Brennereien taufen. Ueberhaupt zwiſchen den ſpäten ürſchen und den ſpäten Hauszwelſchen Steinobſt da, das das Einkochen le genannten Sorten. Dagege Hausfrau raten, von den Spätzwe uur möglich einzukochen, denn 0 zann man ſuaſt ohne Zucker einkochen die Früchte auf einem guten Boden, in ſonniger Lage gewachſen und ziemlich reif ſind, was der llauen Farbe und dem gelben Fleiſch leicht z hennen iſt. Das gewonnene Produkt hä lange. Das Einkochen iſt ſehr einfach. ſchen⸗Saiſon iſt September und Oktober. Unfall. Der 9 Jahre alte Sohn Mar⸗ in des Schmiedes Hillenbrand, wohnhaft Waldſtraße 3, ſpielte bei Verwandten in Trommbach i. Heſſen, wo er zu Beſuch weilte, mit einer Patrone. Er ſchlug dabei mit einem Hammer auf die Patrone, die explodierte und ihm zwei Finger wegriß. Der Junge ſund Aufnahme im allgem. Krankenhaus hier. Mutmaßliches Wetter am Freitag und Samstag. Der Hochdruck beherrſcht weiterhin Mitteleuropa. Für Freitag und Samstag iſt meiſt trockenes und warmes Wetter zu er⸗ r r Aus dem Großherzogtum. *Karlsruhe, 18. Aug. Am 17. d. Mts. wurden beim hieſigen ſtädtiſchen Arbeitsamt 161 Arbeitsloſe gezählt. Von dieſen wparen 259 verheiratet, 502 ledig. Hier an⸗ ſäſſig ſind davon 545. Die 761 Arbeitsloſen haben insgeſamt 494 Kinder unter 15 Jahren. Dem Berufe nach verteilen ſich die Gezählten wwie ſolgt auf: Steinhauer 4, Metallarbeiter 20, Schmiede 4, Bauſchloſſer 20, Blechner und In⸗ ſtallateure 21, ſonſtige Eiſenarbeiter(Dreher Iſw) 28, Maſchinenſchloſſer, Werkzeugmacher, Monteure uſw. 70, Elektrotechniker und Mon⸗ lewe 9, Buchbinder 8, Sattler und Tapezierer 10, Schreiner 34, Drechsler und Holzdreher 7, Bäcker 5, Metzger 4, Bierbrauer 1, Schneider 13, Schuhmacher 10, Maurer und Gipſer uſw. 29, Zimmerer 4, Maler und Anſtreicher 40, Glaſer 3, Bauhilfsarbeiter 46, Fabrikarbeiter 98, Maſchiniſten und Heizer 7, Hausburſche, Packer, Lagerarbeiter, Diener uſw. 67, Erd⸗ lebeiter 15, Fuhrleute und Kutſcher 15, ſonſtige Taglöhner aller Art 104, ſonſtige Berufe 95. (Eutingen, 19. Auguſt. Die 47 Jahre alte Witwe Klemm fiel von dem Heuboden ſo unglücklich auf die Tenne herab, daß ſie einen ſchweren Schädelbruch und außerdem innere gerletzungen erlitt. Sie mußte ſofort mit dem Sanitätswagen ins Pforzheimer Krankenhaus gebracht werden, wo ſie nachmittags ihren ſchweren Verletzungen erlegen iſt. Ihr Sohn kämpft als Krieger bei der Fahne und iſt, wie es heißt, verwundet. Karlsruhe, 19. Auguſt. Magazin⸗ meiſter Karl Ansmann und ſeine Ehefrau ſeiern am Freitag das Feſt der goldenen Hochzeit. Stockach, 19. Aug. Wie wir berichtet haben, hat ein Unbekannter am 12. Auguſt bei einem Einbruche 1000 M. aus der Steuerkaſſe in Emmingen entwendet. Unter dem ſchweren Verdacht, dieſen Einbruchsdiebſtahl begangen zu haben, wurde jetzt in Karlsruhe ein Händ⸗ ler aus Ertingen feſtgenommen. Bonndorf, 19. Auguſt. Bürgermeiſter Bündert von Witklekofen verunglückte auf der Heimfahrt von Bonndorf. Auf der Straße gach Wellendingen ſcheute das Pferd, der Wa⸗ gen wurde umgeworfen und Herr Bündert auf die Straße geſchleudert. Mitglieder der Sa⸗ kitätskolonne brachten die erſte Hilfe. Pfalz, Beſſen und umgebung. p. Erbach i. Pfalz, 20. Aug. Lebens⸗ gefährliche Brandwunden zog ſich der Jahre alte penſtonierte Joſeph Stalter beim faffeekochen zu. An ſeinem Aufkommen wird Hgeszkveifelt. d. Schwarzenacker i. Pfalz, 20. Auguſt. Einen ſchrecklichen Tod erlitt der im Auten⸗ Kkleerbof beſchäftigte Dienſtknecht. Er machte ſich im Stalle mit der Befeſtigung einer Senſe an einem Pfeiler zu tun, um Stroh zu ſchnei⸗ den, rutſchte aber dabei aus und fiel mit dem Hals in die Senſe. Er war ſofort tot. . St. Ingbert, 20. Aug. Ein ſchwe⸗ ter Unglücksfall traf den 39 Jahre alten berh. Grenzwächter Benz von hier. Er ſtürzte in der Nacht die Bahnbrücke zwiſchen Rohrbach und Geiskircherhof hinab und verletzte ſich ſchwer. Gerichtszeitung. Vom Schöffengericht. Ein nettes Früchtchen iſt 85 Taglöhner Wag⸗ gker von hier. Um ſich materielle Vorteile und ußerdem Liebesbeweiſe verſchiedener Art zu FLerſchaffen, ſchwindelte er einer 24 Jahre alten digen Dienſtmagd vor, er ſei ledig, heiße Karl Naher, habe eine gute Stelle in einer Brauerei zit 150 Mark Gehalt und beſitze ein Spar⸗ aſenguthaben von 1200 Mark. Er verſprach dem Mädchen das Heiraten. Leider war es lächtgläubig genug und ließ ſich mit ihm ein, dis ſie eines Tages erfuhr, wie Wagnmer alias Genueral-Anzeiger.— Sadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Mayer ſie hinters Licht geführt hat. Das Urteil gegen Wagner lautet wegen Betrugs auf 4 Wochen Gefängnis ANns 5 05 875 170 2 Aus den Ge sſälen. Klatſchereien und zlagereien unter weiblichen Hausgenoſſen gaben den Schöffengerichten von jeher viel Arbeit und heutige ernſte Zeit 5 deh zachen. In der geſtrigen Tagung hatte das jöffengericht nicht weniger drei Körperverletzungen verhandeln, 5 D denke Dazu oder drei 2* 8* anan ſi Zeugi Sgiebigen Gebrauch rade noch da aufz zeige einf liche t haben, aber ge⸗ en wußten, wo die An⸗ Derartige idgreif⸗ ſetzungen mit Mietsparteien mit dem t hier an, dann gi jede weiß übe gerade i 3 S man reißt tit Schir⸗ ingen mit den unflätigſten 0 Ende vom Lied iſt die Klage, eine Geldſtrafe und die! geklagte „aber 9 t. Vielleicht kon ibern in der jetzigen Zeit, wenn draußen im Schlachtfelde ſtehen und ſie ſich mit ihren Kindern allein durchzu⸗ bringen haben, endlich einmal die Einſicht, daß es einer Frau u dig iſt, ſich derart zu be⸗ tragen und daß es anderes zu tun gibt, als ſich um anderer Leute Angelegenheiten zu küm⸗ mern und ſich mit ihnen einzulaſſen. Immer wieder muß vor dieſen leidlichen Hausfreund⸗ ſchaften gewarnt werden. Die geſtrigen Ange⸗ klagten, Clara., Anna G. und Joſephine ., kamen alle mit geringen Geldſtrafen und den Koſten davon, hoffentlich iſt die erhaltene Lehre von andauernder Wirkung. 2 229222 2288½„½½72722471977227 98 Sport⸗Zeitung. See eeeeee 80 264¼887 9922 Seeeeeeeneeee Seer22422272 2822222222272 25828222 21242˙9 *Freiwillige Hilfstätigkeit der Autompobiliſten. Der Allgemeine Deutſche Automobil⸗ Club, deſſen 28 000 Mitglieder, ſoweit ſie nicht ohnehin dienſtpflichtig waren, ſich gleichfalls be⸗ reit erklärt haben, in freiwilliger Hilfstätigkeit mitzuwirken, iſt mit den maßgebenden Miniſterien der Deutſchen Bundesſtaaten in Verbindung ge⸗ treten zwecks Ueberlaſſung von freiwil⸗ ligen Automobiliſten in der jetzigen Kriegszeit. Damit iſt einem Bedürfnis entſprochen worden, denn ſchon an mehreren Stellen iſt von dem Anerbieten umfan ch Gebrauch gemacht. So wurde von Mitgliedern im Königreich Sachſen zum Teil ſchon Hervorragendes geleiſtet im Aus⸗ fahren von Mobilmachungs len, in der Po⸗ ſten⸗Verproviantierung und in der Beförderung von Offizieren und Mannſchaften und Organen der Verwaltungsbehörden; in Hannover und an⸗ derwärts ſind Mitglieder bereits freiwillig zätig bei der Beförderung von Landarbeitern und ſpeiter wird Gebrauch gemacht von dem Anerbieten, um Verwundete vom Bahnhof zu den oft entfernt lie⸗ genden Krankenhäuſern und Sanatorien au be⸗ fördern. Ganz außerordentlich iſt auch die willigkeit der Motorradfahrer; für freiwillige Motorfahrer⸗Corps des N. D..C. laufen täglich zahlreiche Meldungen ein, nachdem die Mehrzahl der Motorradfahrer nalür⸗ lich ſchon als Dienſtpflichlige überhaupt zum Heere eingezogen iſt. Aber viele von denen, welche ſich jetzt noch freiwillig melden, werden viele dung finden können, da ſie keils die ruſſiſ zöſiſche oder engliſche Sprache beherrſch auch ausgedehnte Auslandsreiſen untern haben und Laud und Leute kennen. Es m auch viele Autemobiliſten, deren Wagen Kriegszwecke einges ſind, um noch als Wagenlenker Dienſte zu leiſten. Umen ſich 2. Zur Vorgeſchichte des Rriege Aug. 8* Der WTB. Berlin, 20. ziehen. Es ergi daß Deutſchland ſchonen, wenn En Neutralität Frankreichs 7 Das Ultimatum Japar m. Köln, 20. Aug. Die Kölniſche Zeitung neldet von der holländiſchen Grenze: Nach den engliſchen Blättern lautet das Ultimatum: Wir erachten es in der gegenwärtigen für höchſt wichtig und notwendig, die R jeglicher Friedensſtörungen im fernen Oſten zu entfernen und die allgemeinen J ſen ft zu ſtellen, ſo wie ſie in der vereinigung zwiſchen Japan und Großbritan⸗ nien aufgefaßt werden, um einen ſtarken und in Oſtaſien zu gewähr⸗ 2. An einem ſpäter als 15. September an⸗ zuberaumenden Datum den japaniſchen Behör⸗ den ohne Bedingung oder Gegenleiſtung das ganze Pachtgebiet von Kiautſchou zu übergeben [Regierung im Hinblick auf eine ſpätere Rückgabe an China.(Das iſt der Gipfel der Heuchelei. D. Schriftl.) Die japaniſche Regierung kündigt zu gleicher Zeit an, daß für den Fall, daß ſie bis zum 23. Auguſt am Mittag keine Antwort der deutſchen Regierung mit unbedingter An⸗ nahme des obigen Rates erhält, Japan genötigt ſein wird, diejenigen Maßregeln zu treffen, die es angeſichts der Lage für nötig erachten wird. Gleich am 16. berief das japaniſche Kriegs⸗ miniſterium die Vertretung der Zeitungen zu⸗ ſammen, um ihnen Weiſungen mit Bezug auf die Veröffentlichungen von Nachrichten für den Fall eines Krieges zu erteilen. Es ſei hier erwähnt, daß vor einigen Tagen Gerücht von dem japaniſchen Ultimatum Pariſer„Matin“ äußerte, ob Japan ein wünſchenswerter Bundes⸗ genoſſe ſei. Das engliſche amtliche Preſſebureau machte am 17. bekannt, die engliſche und die japaniſche ſeien miteinander in Verbindung getreten und hätten für notwendig erkannt, daß jeder von ihnen zum Beſten der allgemeinen Intereſſen in Oſtaſien handeln ſolle, wie es in dem Bündnisvertrag gemeint ſei, namentlich im Hinblick auf die Ungbhängigkeit Chinas. Weiter heißt es: Wie verlautet, werde die Tätig⸗ keit Japans ſich nicht auf den ſtil⸗ len Ozean oder über das chine⸗ ſiſche Meer hinaus erſtrecken, wohl aber werde es die nötigen Maßnahmen treffen, um die japaniſchen Dampferlinien im ſtillen Ozean zu beſchützen. Dennoch werde es die aſjati⸗ ſchen Gewäſſer nicht verlaſſen und keine anderen ausländiſchen Häfen beſetzen als denjenigen, den Deutſch⸗ land auf dem oſtaſtatiſchen Feſtlande beſitzt. Aus Peking wird holländiſchen Blättern ohne weitere Quellenangabe gemeldet, daß hohe chineſiſche Behörden am Samstag bis ſpät abends mit dem Präſidenten über die Be⸗ tätigung Japans beraten habe. Sie konnten nur die Hoffnung ausſprechen, daß Kiautſchou an China zurückfallen würde. Dort könnte man einen internationalen Hafen ein⸗ richten. Man nimmt in Peking an, daß Eng⸗ land bei dieſer Regelung das entſcheidende Wort haben werde. Eine Meldung 20. des„Amſterdamer Telegra⸗ phen“ aus London vom 17. lautet: Japans Betätigung gegenüber Kiautſchou hat hier einige Beunruhigung verurſacht. Die„Exchange Telegraph Compagnie“ ver⸗ nimmt aus Peking zwei beunruhigende, wenn auch noch unbeſtätigte Nachrichten. Nach der einen ſind Transportſchiffe vor Daly geſichtet worden, anſcheinend japaniſche. Nach der zwei⸗ ten ſcheint die chineſiſche Regierung geſonnen zu ſein, Kiautſchou aus eige⸗ ner Kraft zurückzunehmen und ſoll ſchon Truppen auf der Eiſenbahn dorthin ge⸗ ſandt haben. Trifft letzteres zu, ſo wird Japan Gelegenheit haben, ſeine Aufrichtigkeit mit Bezug auf ſeine Aeußerung in dem Ulti⸗ matum an Deutſchland zu beweiſen, daß es Kiautſchou den Chineſen überlaſſen werde. In einzelnen Kreiſen glaubt man das nicht, und Auſtralien und Amerika ſind noch miß⸗ trauiſcher. England wird gewiß nicht zu⸗ geben können, daß Japan von einer deutſchen Beſitzung in Oſtaſien Beſitz ergreift, und Auſtralien und die Vereinigten Staaten können nicht zugeben, daß Japan ſeinen Einfluß im Stillen Ozean vergrößert. Nach dieſen den holländiſchen Blättern über⸗ mittelten Betrachtungen ſcheint man ja in Eng⸗ land jetzt ſchon vor den Geiſtern, die man gerufen, bange zu werden. Um ſo beſſer! ß Berlin, 20. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Berlin: Noch vor kurzem hat uns der hieſige japaniſche Vertreter heuchleriſch verſichert, wie ſehr er be⸗ dauere, daß ſeinen Landsleuten durch die Zu⸗ ſpitzung der Lage, die Gelegenheit entriſſen werde, weiterhin unſere muſtergiltige Einrichtun⸗ gen zu ſtudieren und die Neutralität Japans he⸗ lonte. Damals war der Plan des japaniſchen Eingreifens ſicherlich bereits fertig und Japan wartete nur auf den Wink. Die weltgeſchicht⸗ liche Tatſache des geplanten Ueberfalls, der ſich über alle völkerrechtlichen Grundſätze hinweg⸗ ſetzt, iſt erwieſen. Englands neueſter Verluſt. Berlin, 20. Aug(Von unſ. Berl. Bur.) Zu der vom Wolffſchen Draht verbreite⸗ ten Meldung über die Erſolge unſerer beiden lleinen Kreuzer in der ſüdlichen Nordſee iſt er⸗ läuternd zu bemerken, daß unter der„größeren Entfernung“ von der das Telegramm ſpricht, etwa 810 Kilometer zu verſtehen ſind. Die engliſche und die ihr verbündete Preſſe wird kürlich auch dieſe Dinge nach Kräften umzu⸗ in berſuchen. Das läßt ſich einſtweilen nicht ändern, ändert aber auch nichts an der Tatſache, daß die engliſchen Verluſte ſeſtgeſtellt ſind, unſere Schiffe aber unbeſchädigt blieben. Die Erſolge der Deutſchen. Wien, 28. Aug. Das„Fremden⸗ blatt“ ſchreibt! Die neuen Erfolge un⸗ ſerer Bundesgenoſſen werden in Oeſterreich⸗Ungarn mit lebhafter Freude begrüßt werden. Mit froher Hoffnung ſieht man bei uns weiteren Erfolgen der Deutſchen entgegen. Neue Erfolge gegen Serbien. WIB. Wien, 19. Aug. Die„Reichspoſt“ meldet aus Semlin: Geſtern, Dienstag nach⸗ mittag um 3 Uhr verbreitete ſich die Nachricht, daß öſterreichiſche Truppen bei Progar, 23 Kilometer weſtlich von Semlin die Save über⸗ ſchritten hätten und auf ſerbiſches Gebiet ein⸗ gedrungen ſeien. Um 5 Uhr wurde bekannt, daß die öſterreichiſchen Truppen die ſerbiſche Stadt Obrenovatſch eingenommen hätten. Geſtern Nacht wollte eine Bande ſerbiſcher Komitädſchis WIB. bei der Inſel Giganliſa unterhalb Semlins bei dem Dorfe Dezanija auf das ſerbiſche Ufer ge⸗ langen. Sie wurden jedoch von öſterreichiſchen Truppen zurückgewieſen und erlitten ſchwere Verluſte. Prinz Georg von Serbien angeſchoſſen. Wien, 20. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Sild⸗ ſlawiſche Korreſpondenz“ meldet aus Sem⸗ lin: Prinz Georg von Serbien der faſt täglich die Militärbefeſtigungen von Belgrad inſpiziert, wurde bei einer ſolchen Beſichtigung, die er mit ſeinem Adjutanten im Automobil unternahm, angeſchoſſen. Der Prinz er⸗ litt eine Verletzung am Kopfe. Die Rumänen in Ungarn. WIB. Budapeſt, 20. Aug. Der rumä⸗ niſche Biſchof von Karanſebes, Miron⸗Criſtea hat anſäßlich des Geburtstages des Königs ein Galadiner gegeben, wolches ſich zu einer poli⸗ tiſch bedeutungsvollen Demonſtration entfaltete. Der Biſchof ſagte, daß das Rumänentum in den heutigen ſchweren Tagen in treuer Brüderlichkeit neben den Ungarn ſtehe, was nicht nur den rumäniſchen Gefühlen, ſondern auch ihren Intereſſen entſpreche. Eine Niederlage der onarchie würde die Vernichtung des geſamten Rumänentums, nichk nur Ungarns bedeuten. Er bittet ſeine Seelſorger, ſie möoͤchten darnach trachten, die Vaterlandsliebe der rums⸗ niſch ſprechenden Bevölkerung zu verkünden und ſie zu pflegen, ſowie in unentwegter Treue gegen den Staat zu halten Die Rede des Biſchofs wurde von den an⸗ weſenden kirchlichen und militäriſchen Würden⸗ trägern mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. Von den Anweſenden wurde die ungariſche Nationalhymne u. das rumäniſche Nationallied geſungen. * WIB. Wien, 20. Auguſt. Wie die„Wiener Allgemeine Zeitung“ meldet, ernannte der Kaiſer Feldmarſchalleutnant Baron Wladimir Gieſl, den Vertreter des Miniſteriums des Aeußeren beim Armeeoberkommando zum General der Kavallerie. in Budapeſt, 20. Aug. Der ruſſiſche Konſul in Serajewo von Igelſtröm, der wegen Krankheit zeitweilig freigelaſſen worden war, iſt heute nach Wien abgereiſt. WIB. Serajewo, 20. Aug. Der Landes⸗ chef und Armeekommandant Potiorek verlieh aufgrund der vom Kaiſer übertragenen Befug⸗ nis Tapferkeitsmedaillen an verſchiedene Ange⸗ hörige der Gendarmerie, der Finanzwache und des bosniſchen Schutzkorps, welche ſich bei der Zurückweiſung von Bandenangriffen gegen die Finanzwachtkaſerne in Klotſevaz bei der Ueberſchreitung des Drinafluſſes und der Zer⸗ ſtörung ſerbiſcher Telephonleitungen ſowie duürch die Wegnahme von ſerbiſchen Ueberſchiffungs⸗ mitteln, ferner durch ein erfolgreiches Vorgehen gegen eine vierfache Uebermacht der Monte⸗ negriner beim Sturm auf Debeli⸗Brieg aus⸗ zeichneten. WIB. Sofia, 20. Aug. Der kürkiſche Miniſter des Innern Talat⸗Bey und der Prüſi⸗ dent der türkiſchen Kammer Halil ſind von dem König in Audienz empfangen worden. Zum CTode des Papſtes pius. WITB. Berlin, 20. Aug. Der Geſandte beim Vatikan hat den Auftrag erhalten, dem Kar⸗ dinalkollegium im Namen des deutſchen Kaiſers zum Ableben des Papſtes tiefgefühlteſtes Beileid auszuſprechen. WIB. Rom, 20. Aug. Da Italien neu⸗ tral iſt, kann das Konklave in Rom ſtatt⸗ finden. Das Konklave tritt zehn Tage nach dem Tode des Papſtes zuſammen, ſodaß die meiſten Kardinäle anweſend ſein können, na⸗ mentlich da die auswärtigen Regierungen alle Intereſſen haben, deven Reiſe zu begünſtigen. Das bevorſtehende Konklave ähnelt dem des Jahres 1800, das während der napoleoniſchen Kriegswirren in Venedig abgehalten wurde und Pius VII. wählte. WITB. Ro m, 20. Aug. Ueber die letzten Stunden des Papſtes meldet die„Tri⸗ buna“: Der König und die Königin intereſſterten ſich lebhaft über das Befinden des Papſtes und erkundigten ſich wwiederholt bei dem Miniſter⸗ präſidenten. Als Monſignore Lambini dem Papſt die letzte Oelung gab, wurde der Papſt ſich des ernſten Augenblickes bewußt. Er ver⸗ ſuchte die Lippen zu öffnen, um auf die Geſetze zu antworten. Alsdann ſchloß er die Augen und murmelte:„Der Wille Gottes möge ge⸗ ſchehen, ich glaube, es geht zu Ende.“ WITB. Rom, 20. Aug. Die„Agencia Stephani“ veröffentlicht folgende Mitteilung: Sobald der Papſt geſtorben war, traf Miniſter⸗ präſident Salandra genaue Anordnungen, damit die volle Freiheit des proviſoriſchen Kirchenregi⸗ ments und die Beratungen des heiligen Kolle⸗ giumes geſichert ſeien. * WIJB. Rom, 20. Aug. Wie die Blätter mel⸗ den, iſt in der vergangenen Nacht der Jeſuiten⸗ general P. Fr. K. Wernz geſtorben. Kriegsausgabe von Weyers Taſchenbuch der Kriegs⸗ flotten. Wie wir erfahren, erſcheint in acht Tagen im Verlage von J. F. Lehmann in München eine Kriegs⸗ ausgabe des bekannten und altbewährten Taſchen buchs. Der neue Jahrgang, de auf den heutigen Tag ergänzt iſt, enthält die 2 Kriegsſchiffe der ganzen Welt, Panzerung wie ihre Sche Angaben werden ergänzt die alles enthalten, was r die ihre Bemannung, ihre G ütze, über das geſamſe Marineweſen überhaupt wiſſenswert erſcheint. Als Nachſchlagewerk in dem kommenden großen Serkrieg mit England iſt das Buch ſchlechthin uſtentbehrlich Bei ſeinem billigen Preis von können wir un ſeren Leſern die Anſchaffung dringend empfehlen. einzelnen — Badtiſche Grueral-Auzeie Neueſte Kachrichten.(Abendblatt) Die Einwirkungen des Auf Rechtsverhälenz; Der Verband der deutschen gemein- nützigen undunparteiischen Rechts- auskunftstellen hat es in dankenswerter Weise unternommen, den jetzt häufig auftauchenden irrigen Rechtsanschauungen über die Wirkungen des Krieges auf die Rechtsverhältuisse entgegenzu treten. UIm Unklarheiten zu beseitigen, hat er ein Merkblatt herausgegeben, dem wir als ersten Beitrag folgende Ausführungen ent⸗ nehmen: A. Prãivatrecht. dern wie früher, wer etwas zu leisten hat, hat es Währen kann, und zwar erforderlichenfalls gegen des Schuldners. Der Schuldner hat diese Zahlungsfrist bei dem Gerichte zu beantra- gen, und zwar, wenn ein Rechtsstreit anhängig ist, Oder in Zukunft anhängig wird, beim Prozeßge- richt; er kann ferner unter Anerkennung der Forderung des Gläubigers diesen vor das Aintsge- richt, Wo der Glaubiger seinen allgemeinen Ge- richtssfand hat. zur Verhandlung über die Bestim- mung einer Lahlungsfrist laden. War der Rechtsstreit schon vor dem Erlasse der Bundesratsyerordnung erledigt, so hat sich der Schuldner an das Vollstreckungsgericht zu wenden. Ferner können Personen, die infolge des Krieges Zahlungsunfähig geworden sind, bei dem für die Eröftnüng des Konkursverfahrens zuständigen Ge⸗ richte die Anordnung einer Geschäftsaufsicht zur Abwendung des Konkursverfahrens beantragen. Das Gericfrt bestellt zur Beaufsichtigung der Ge- schäfktsfünrung eine oder mehrere Personen und teilt dies den Gläubigern mit. Oelie itlich bekannt gemacht wird die Anordnung nicht. Währenel der Dauer der Aufsicht darf das Konkursverfaliren nicht eröffnet wWerden. III. Zugunsten derſenigen Personen, die vermöge ihres Dienstverhältuisses, Amtes oder Berufes Zu mobilen oder gegen den Feind verwendeten Teil der Land- oder Seemacht oder zur Besatzung einer armierten oder in der Armierung begriffenen Festung gehören, oder die sich aus Anlaß der Kriegsführung dienstlich im Ausland aufhalten Oder sich als Kriegsgefangene oder Geiseln in der Gewalt des Feindes befinden, gelten lolgende Vor- schriften: 1. In anhängigen Rechtsstreiten vor den ordent- liehen Gerichten, den Gewerbe. und Kaufmanus⸗ gerichten wird das Verfahren unterbrochen, und Zwar, wenn die im Kriegsdienst beſindliche Par- tei durch einen Prozeßbevollmächtigten vertreten ist oder einen anderen zur Wahrnehmung ihrer Rechte berufenen Vertreter hat, auf Antrag, sonst von Amts wegen. 2. Im Zwaungsvollstreckungsverlahren gegen die oben genannten Persouen Wegen Geldiorderungen also nicht z. B. auf Lieferung anderer Sachen, auf Räumung u. a.— ist die Versteigerung und Audlerweitige Verwertung beweglicher Kcörperlicher Sachen nur in Ausnahmefällen Zzulässig, die Ver- steigerung von Gegenstinden, die der Zwangsvoll streckung ins unbewegliche Vermögen umterliegen, überhaupt unzulässig, und zwar giſt dies auch für das Vermögen ihrer Ehefrauen und Kiuder, so- weit dadurch die Vermögensrechte des Mannes aüf Grund des chelichen Güterrechts und der elter- lichen Gewalt berührt werden. 3. Das Konkursverfahren über das Vermögen der oben genannten Personen wird nur auf ihren Antrag angeordnet, ist dies schon geschehen, 80 kanm es auf ihren Antrag ausgesetzf werden. 4. Auch wenn solche Personen bei Konkurs-, Aufgebots- Verteilungs- oder Zwangsversteige- rungsverfahren als Gläubiger beteiligt sind und keinen Vertreter haben, besfehen zu ihren Gunsten Schutzbestimmungen, insbesondere kann in der Zwangsversteigerung, wenn ihre Rechte nichit ge⸗ declet werden, der Zuschlag versagt und ein neuer Versteigerungstermin bestinimt werden. 5. Endllich ist die Verſährung für imd gegen solhe Personen gehemmt, d. h. sie hört auf zu laufen, doch wird der abgelaufene Teil der Ver- jährung später gerechnet. Alle diese Schutzvorschriften gelten regelmäßig bis zur Beendigung des Kriegszustandes. Diese Vorschriften, zu denen noch die Erschwe⸗ rung der Zustellung einer anzustrengenden Klage an den Einberufenen Hinzukommt— sie muß bei Gemeinen und Unteroffizieren nach g8 172.=.0. an den Chef der zunächst vorgesetzten Kommando- behörde, also viellach in Feindesland erfolgen werden die Rechtsverfolgung der zur Fahne FEin- berufenen erheblich erschweren. Mit dieser Tat- Sache wärd sich der übrige Teil der Bevöfterung ablinden müssen, trotz niancher schtwerer Rechts- nachteile, die sich daraus für sie ergeben. Insbe- Sondere wird auch die Kündigung von Wohnungen und die Klage auf deren Räumumg vielfach fast un möglich durchzuführen sein. Die Frau wird nicht als Vertreterin des Mannes für diese Ange⸗ legenheiten anzusehen sein, auch wird die Frau nicht ohne ein Urteil gegen den Mann zur Räu⸗ mung gezwungen werden können, wenn sie auf Grund eines von ihrem Manne oder von diesem und ihr gemeinsam geschlossenen Mietvertrages die Wonnung inne hal. Hat sie allerdings allein gemietet, so wird ein Urteil gegen sie genügen. ohne daß der Mann zur Einwilligung in die Zwangsvollstreckuss gegen die Frau wird verur- teill Werden müssen. IV. Der Umstand. dag jemand infolge des Krie- ges eine Leistung, 2. B. eine bestellte Ware. eine gemieſeie Wohnung nicht gebrauchen kaum, ist Ohne Bedeutung. Dies gilt insbesondere auch für die sogenannten Milchpachtyerträge. Der Abnei⸗ mer der Milch, der nicht meur für eine so große Menge, wie er regelmäßig nach dem Pachtvertrage Zu erhalſen hat, Verwendung hat, kann sich nicht Weigem, sie abzunehmen und zu bezahlen. W eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeneeeeeeeee Weuh elne Leist geworden ist, näbig von ihr beir rend des Nri Zeit von ihr nach Beendig zu leisten, inlolge des Krie WIId der N ihr Werden uld ob er die Anus der Leistung v n Ständen des Falles ab. Eine all Regel lägt sich darüber nicat gel Dies gilt nicht, wenn es sich um eine Geld- leistung handelt. Wer Geld schuldet, wird nicht dadurch befteit, daß er infolge des Krieges ohne sein uden ohne Mittel ist. Lom kKkaun nur durch eine Stundusg, nötigenfalls mit Hille des Gerichts(siehe oben erden. Schuidet jemand eine vertretbare 8e le, Getreide, Mehl oder sonstige Wie Waren usw., 80 mällg auch nicht dagurck beireit v daß er infolge des Krieges Leine hat. Nur wenn es ihm nicht möglich ist, solche zu bekonunen, z. B. weil die Militärbehörde äuf alle vorhaudenen Vorräte Beschlag gelegt o. äà., und er auch nickt vorher recntzeitig dafür hätte sorgen müssen, daßg er sich genügend Vorrat beschaffte, wird er befreit werden. ium herzustellende Sache zu lie er llierzu infolge des Kri nicht 2 weil das verkaufte Pfierd von der Militärbehörde mit Beschlag belegt wird, weil seine Fabrik ihrer Arbeiter beraubt Wird, weil die Handwerker, mit denen er zu arbeiten hat, in den Krieg ziehen müs- sen, so wird man ihn von seiner Verpflichtung, zu lieſern oder doch rechtzeitig zu liefern, als belreit ansehen müssen. Das gilt auch für den Vermieter einer Wohnung, wenn sie infolge des Krieges nicht rechtzeitig fertiggestellt wird. Doch wird der Unternehmer versuchen müssen, Ersatz für ihm entzogene Arbeitskräfte zu bekommen, wenn auch zu teureren als von ihm angenommenen Preisen. Otto Arendt übd. die Moraterium- frage. BC. Karlsruhe, 19. August. Von vielen Seiten ist die Festsetzung eines Moratoriums wäh⸗ rend der Dauer des Krieges verlangt worden. Die Reichsregierung hat sich bekanntlich gegen die Anwendung dieser Maßregel dadurch ausgespro- chen, daß sie andere Erleichterungen für den Schuldner während der Kriegszeit traf. Be- merkenswert ist nun, was der bekannte Wirt⸗ schaftspolitiker, Reichstagsabg. Otto Arendt über ein Moratorium in einem Artikel im„Tag“ sagt. Es heißt dort: Das Moratorium ist ein be- quemes Aushilfsmittel für den Augenblick, aber eine ſurchtbare Erschwernis für die Rückkehr gg- deihlicher Verhältnisse. Die Schulden werden doch dadurch nicht aus der Welt geschafft, daß man berechtigt ist, sie zeit- weise nicht zu zahlen. Sie häufen sich um so mehr an und wenn das Moratorium zu Ende geht, ist der Zusammenbruch der Schuldner nur am s0 sicherer. Das Ziel muß aber sein, die Schuldner vor diesem Zusammenbruch zu schützen. Das Ziel ohne Moratorium zu exreichen, ist für Deutschland nicht nur von größter moralischer, sondern auch von geradezu entscheidender wirtsqhiafflicher Be- deutung. Wenn es gelingt, den Verkehr ohne ein solches Gewallmittel aufrechtzuerhalten, dann kommt das gerade denen am meisten zugute, die jetzt am lautesten nach dem Moratorium rufen. Denn dann kehrt das Vertrauen rascher zurück, der Verkehr belebt sich wieder und gerade der gewerbliche Mittelstand wird dadurch bald wider- standsbräftiger, als er es durch eine zeitweise Be- freiung von der Zahlungspflicht werden kann. Man vergegenwärtige sich nur die Wirkung eines Moratoriums. Es ist die Beseifigung jedes Kreckitverhältnisses. Aber Steuern und Lebens- unterhalt müssen weiter aufgebracht werden. Die äußerste, allgemeine Einschrädkung ist die not- wendige Folge, Arbeits- und Verdienstlosigkeit tritt ein. Der Mittelstand zahlt seine Schulden nicht, bekommt aber auch seine Forderungen nicht herein. Die Grundbesitzer bekommen keine Mieten und zahlen keine Hypothekenzinsen. Aber Mieten und Zinsen laufen weiter, und wenn das Morer torium abläuft, erreichen sie eine Höhe, daß sie überhaupt nicht mehr abgetragen werden können, und daß nun erst unzählige Existenzen zugrunde gehen. 5 Der Weg, den die Reichsregierung eingeschlagen hat, ist der bessere und richtigere gewesen. Der Kredit ist aufrechtzuerhalten, unser Geldwert unerschüttert. befs''erle- 1p ZbéeE pOeordneterkienrdgo um bf Dazu kommt nun die Darlehnskasse. Sie wird jedem gegen jeden Wert Vorschüsse geben und ermöglicht es so, den einzelnen durchzuhalten, ohne seinen Besitz verschleudern zu müssen. So- dann kommen die gerichtlichen Maßnafunen, durch die alle Jermine hinausgeschoben und dadurch eine rücksichtlose Ausnutzung der Notlage un⸗ möglich gemacht wird. Es ist damit an Stelle eines formellen und allgemeinen ein tatsächkiches Mor— toxium für Notfälle eingetreten, während der all gemeine Verkehr weitergeht und hoffentulich bald das Vertrauen zurückkehrt. Die Erfahrungen frünerer Kriege beweisen, daß mit der ersten gewongenen Schlacht Handel und Wandel sich sofort beleben. Bei der Zuversicht. müt der wir Deutschen diesem Kriege entgegen⸗ 18t Ins es ——— 5 1 13 1 1 Inera 45 8 7 17 9 3 9 96 5„ 0 0 20 9 4 3 1* 1 4 1 4 1 9 9 1 18 A ee AredeAA eeeeeeeee eee eeeeeee ES Rorn zu werfen und das Moratorium Das Moratorium muß für den sche Sinn, der unser gesantes Volk 80 herrlich erfüllt, sich auch im wirtschaftlichen Leben geltend macht und daß Gläubiger und Schuldner schiedlich friedlich in diesen schweren Tagen miteinander fertig werden, wie es auch den gegenseitigen Interessen am besten entspricht. Wenn wir aber diesen Krieg ohne Moratorium übersteken, so Wird auch das ein Ruhmesblatt für Deutschland sein und unserer wirtschaftlichen Zu- Kunft sehr zugute kommen. Gelamarket, Sank- und Börsen- Wesesz. Wiskomtermäbhig: Aet österr.-ungar. nk. internationalen Geldmarkt ist nach besonders von englischer Seite ge- schürten Stürmen eine weitgehende Beruhigung eingetreten, die auch in den Bankausweisen deut- lich zum Ausdruck kommt. In England hat das dazu geführt, daß der Diskont von seinem unge⸗ heuren 10prozentigen Satz zunächst auf 6 und dann am 8. August auf herabgeestzt wurde. Nunmehr wird auch die österreichisch-ungarische Bank, die ihren am 31. Juli ds. Js. eingeführten Satz von 69% zum Teil unter dem Einfluß der ungeheuren Erhöhung der englischen Bankrate schon auf 8% brachte, dieser Entwicklung Rech- nung tragen. Wie telegraphisch gemeldet wird, soll der Diskont morgen um 2 auf 69% ermäßigt und außerdem eine Erweiterung der lombard- fähigen Werte vorgenommen werden. Ueber die Diskontveränderungen des genannten Instituts im laufenden Jahre gibt die nachstehende Tabelle Auskunft: Auf dem ersten —4 2 2 260 Prozent vom 1. Januar bis 19. Januar 5 vom 20. Jauuar bis 2. Februat 5 vom 3. Februar bis 11. März 4³ vom 12. März bis 26. Juli 4 vom 27. Juli bis 30. Juli 5 vom 31. juli bis 31. Juli 6 vom 1. August bis 20. August 8 vom 21. August 6 WIB. Wien, 20. August. Die ö6ster- reichisch- ungarische Bank wird vor⸗ aussichtlich morgen eine ErWeiterung der lombardfähigen Wertpapiere und eine Diskontermäßigung beschfießen. WIB. Wien, 20. August. Die Ssterreichisch- ungarische Bank ermäßigt von morgen ab den Diskont auf 6 Prozent. Nandel und imdustrie. Deutsche Ophydric,.-., Mannheim. Einer Bekanntmachung in der vorkegenden Nummer zufolge werden die Aktionäre der Deuit- schen Industriegas-G. aufgefordert, ihre Aktien zwecks Umtausch in solche der genannten Gesell- schaft einzureichen. Gegen je nom. M. 5000. Aktien der Deutschen Industriegas A. G. mit Divi- dendenscheinen pro 1913/14 werden belanntlich nom. M. 4000.— Aktien der Deutschen Oxhydric .-G. mit Dividendenberechitigung ab 1. April 1014 Warenmärkte. Mannheimer Froduktenbörse. Mannheim, 20. August. Die Notierungen verstehen sich, wenn nicht anders bemerkt, für Lokoware gegen sofortige Kasse, per 100 kg in Reichsmark bahnfrei Mannheim. 18. Welzen, inländ. neuer per August.— 25—25 ausländisoher 30 29.—30 Roggen, hlerländischer, per August 23—23.50 23.50-24.— per Sept. 23.——. 22.50-24.— Braugerste Futtergerste Hafer, alter 5 neuer, per August-Sopt. Maſs, mit Sack Welzenmehi Ro. 60 5„ 0 ** ** Boggenmeh! 10. * 2888 Tondenz: Welzen etwas toster. Berliner Metreidemarkt. Berlin, 20. August,(Produktenmarkt.) In⸗ folge größeren Angebots, im Zusammenhang mit der allmählichen Freigabe der Waggons neigten die Preise ſür Lokoware, bei sehr geringem Ge- schäft, zur Schwäche. BERLIN, 20. August 1914. 20. 19. Welzen: Loko— 219—22 Roggen: 189 189—189½ Hafer: alter, feiner 235—260 285—250 11 55 mittel 222—280 222—280 85 nouor: 201—2708 215 Aals: Amerik. u. runder 187—192 184—192 Futtergerste mittel 185—200 188—210 1 gute 185—200 185—210 Erbsen un 240-260 240—260 Wofzenkle Dle Preise ve brobe u. fene 12.50—13 60 12.80—18.80 zhen sjoh für Lokovare in Mark per Tonne. schen, wäre es unverantwortlich, von vornherein Berlin, 20. August 1914.(Sohluß.) 20. Welzen: sohwächer 221.—220.— Roggen; matter 190.— 188.— Hafer feiner: ruhig 210.— 5 mittel—.— 20.— 1 neuer—— Mais runder: unver. 187.—192.— 187—192.— Welzenmehl: matt 31.—39.— 29.50.—88.— Roggenmehl: ruhig 20.50—29.— 26.60—29.— .. New- Torker Warenmarkt. Newyork, 19. August. Kurs vom 18. 18. Kurs vom 18. 10 Baumwolle Welzen loko—— loko— Sept.—— Sopt. 102— 10 Sohmalz Dez. 107½% 105. Weéstern—— Mals Kaffee mix. Mo. 2 loko Rio loko—— Getroldefradꝶt Zzucker—— naoh Lverpoo— Petroleum.-B..00.00 nach London„ Chieagoer Getreidemarkt, Chicago, 19. August. Kurs vom 19. 18. kurs vom 18. Welzen 8ohmatz Sept. 86.— 34— Sopt. 1002 9. Doz. 101½ 99¼ Okt. 10.15 87 Mal 108ʃ/ 100/8 Jan. 1040 1005 5 Nals Poert Sept. 728% 7827/ Sopt. 2267 Dez. 70% 70% Jan. 21.50 2 Mal 70½% 71% Rlppon Roggen Sopt. 1230 1272 loko—— Okt. 1237 1227 Hafer Hal— lan. 11.27 11%0 Zählungseinstellungen und Ron- Kurse. Konkurse in Deutschland. Annaberg: Fabrikant Carl Schreyer, oftene Handelsgesellschaft Carl E. Schreyer, Posamenten fabrikation; Bad Kissingen: Louis Sausug Konfektion; Crefeld: Kaufmann Wimelm Pan⸗ Dresden: Fahrradhändler Max Otto in Niedersedlitz; Ensisheim: Franz Maurer, Ackerer in Fessenheim; Frankfurt à. M: Weinhändler und Weingutsbesitzer Narl Becher; Frohburg: Zigarrenfabrikant Friedrich Mein. hardt; Görlitz: Tapezierer und Dekorateur Ernst Raden; Hal le a..: Gutsbesitzer Theodor Giebeler; Ha mburg: Möbelhändler Selig Hor⸗ Witz; Hanau a..: Kaufmann udwig Loewi; Höchst a..: KNHaufmann Adam Naul in Schwanheim a..; Meissen: Schokoladen- und Zuckerwarenhändler Heutanmm Schubert Mörs: Fa. jul. Korthäuen; e edeesmacRerichten. WITB. Berlin, 20. Aug. Falls der Bundes- rat nach dem Gesetz vom 4. August anordnet, daß die börsenmäßigen Teilhandelsge⸗ schäfkte in Getreide auf Grund des Läqui- dationspreises abgewickelt werden, so werden da- durch nicht wie vielfach angenommen wird, die Getreidelieferungsgeschäfte getroffen, die nicht nach den Geschäftsbedingungen der Produkten- börse von Berlin und Danzig abgeschlossen Wer⸗ den Diese bleiben vielmehr in Kraft, der Ver- käufer hat zu liefern, der Käufer hat zu nehmen, Au diesen Verpflichtungen ändert auch der Eiutritt des Kriegszustandes nichts, soweit dieser nicht im Vertrag vorgesehen ist. Durch die Bekanntmachung des Bundesrats vom 7. August ist den Schuldnern, die durch den Krieg nicht mehr in der Lage sind, in gewohnter Weise ihre Verpflichtungen zu erfüllen, die Möglichkkeit zugegeben, in gerichtlichen Verfahren einen Zah. lungsaufschub zu verlangen. Da dieses Verfahren von vielen Handwerkern gescheut wird, hat es das Handwerksamt Franlcfurt a. M. übernommen, auf Ansuchen der Handwerker sowohl als Gläubige? wie als Schuldner auch auf außergerichtliche Be. willigung annehmbarer Zahlungsfristen für den Schuldner hinzuwirken. Der Minister für Handel und Gewerbe Bat Au. laß genommen, die übrigen Handelskammern auf diesen bemerkenswerten Versuch aufmerksam 2 machen. WIB. Berlin,. August. Es bestäfigt sich nunmehr, daß die beantragte Beleihung von Kuxen durch die Reichsdarfehens- kassen einstweilen sowoll generell, als auch für einen keineren Prozenisatz, yon Zuständiger Seite abgelehnt worden ist. Es dürtten dabei auch juristische Gründe maßgebend gewesen sein. Die Neichsdarlehienskasse hat ferner endgültig von der Errichtung eines Lombardspeichers abgeseflen. Die beliehenen Waren sollen in Oewahrsam des Verpfänders und Verschhiß der Neichsbant blei- ben. WIB. Berlin, 20. August. VDeber den Antrag der Canadian- Pacificbahn 5 Mil Dol. neue Alttien auszugeben, liegt hier keinerlei direite lachricht vor. Ueber Amsterdam ist lediglich die Einladung zur Generalversammlung gelommen. Der Vorschlag an sich ist nach den Mitteilungen Mitte Juli schon erwartet worden, ob]Oh iell für diese f eine Realisi 8 nelen Alten gſcht zn dene, blieb im Kanadamarkte diese Nachrictrt ohne in- druck. nes; 885 eeeeee Verantwortlich: Flir Politik: Dr. Fritz Joldenbaum; für Kunst. Feuilleton: I..: Dx. Fx. Goldenbaun für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthet für den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. B. H. Direktor: Exust Müller. undes- t, daß sge. Liqui- en da- d, dle nicht ukten⸗ 1 Wer⸗ Ver- umen. intritt cht im vom ichlceit Zah: dahren es das u, auf biger 1e Be. r den it An⸗ u auf 11 2 t sich von ens⸗ Donnerstag, den 20. Auguſt 1914. General-Anzeiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 7. Seite. Rheinische Teeuband-Uesellschaft 2. 7 AAEE d½% Iieg SGründungen.— Gutachten in 818 325 9 5 Maahela Idl 40 J58, und Aesinandersgtung anlene Aktienkapital AK. 1500 000.—. ingehende Beratung in botelligungs. Weitverzweigte Beziehungen zu ersten Finanzkreisen. Rilanzprütungen. Angelegenhelten. Buchhaltungs- und Betriebs- Organi- sationen. Liauidatlonen, Sanlerungen. Vermögens-Verw altungen.— Unbedingte Verschwiegenhei Medaddddndomdmm Dr. H. Haasszur BHf E6, 2 aaadadedddadamdddmdndddmmmdmdd empfehſen wir folgende in unserem Verlage erschienenen Bücher: Jahrbuch Ilannheimer Kultur Jahrgang 1913. In Leinenband Mk. 12.— In Luxusband Mk. 18.—. Iannheim 1907. Ein Gedenkbuch über das Jubiläumszjahr und seine Ausstellung, bearbeitet von Pro- tessor Dr. Friedrich Walter und Hermann Schade, mit vielen Illustrationen. Gebunden Mk..— Die pollfische Sturm- und Drangperiode Badens von Prof. Leonhard Weber. Ein fesselnd geschriebener politischer Wegweiser durch die badische Revolutionszeit. Umfassend die Zeit von 1840—1850. Gebunden Mk..—. Ilannheim in Sage und Se⸗ schickite. Volkstümliche Erzählungen. Reich illust- riert. Für UErwachsene sowohl wie für die heranwachsende Jugend sehr geeignet. Von Gustav Wiederkehr im Auftrag des Mann- heimer Diesterweg-Vereins verfasst. Broschiert Mk..80, gebunden Mk..50. Slühwürmckien. Ein Idyll von Niels Hoffmeyer, aus dem Dänischen übersetzt von Mathilde Stilling, Broschiert Mk..—, gebunden Mxk..50. lopellenkranz von Walter Preu. 10 Bändehen broschiert à Mk.—, gebunden à Mk..50. Illodlellieren in Schule u. Haus. Vorlagen zur Herstellung von Gefässen Ornamenten und Formen aus dem Tier- und Pflanzenreich, mit erklärendem Text von Heinrich Ganser, Hauptlehrer. Quartformat, Preis Mk..—. Irregang. Ein Sang vom Neckartal von Maxim Mer- cator, gebunden Mk..— llach Feierabend. Ernstes und Heiteres in Mannheimer Mund- art von Jakob Strauss. gebunden Mk..80. Sin Blütenstrauss. Gedichte von Luise Sperling, gebunden Mk..—. Fritz Reuters humoristische Gedichte in plattdeutscher Mundart in den Pfälzer Dia- lekt übertragen unter dem Titel: Recke Sunndagskinner von August Göller. Preis broschiert M..— gebunden Mk..80. Pakanz. Ein Bilderbuch für Gross und Klein. Kurze Verse von Emmy Tuchmann, mit künst⸗ lerischen, farbigen Bildern von Arnold Haag Gebunden Mk..80. 9 Zeppelin Rommf! Bilderbuch mit Versen von Emilie Martin und bunten Bildern von Friedrich Butze. Gebunden Mb..50. 5 eeeeemdmmamamemdkr Tdrackerel E6, 2 emennnmmu 92 Kassen- 1* Tel. 60btz 2 ar, SeRränke — Ortsausſchuß vom„Roten Kreuz“ Mannheim, den 19. Auguſt 1914. Annahme von Geldſpenden erfolgen: bei ſämtlichen hieſigen Banken und Bankgeſchäften, Städtiſche Sparkaſſe, A 1, 2, 3 und 6/7 Büro des Verkehrsvereins(Rathaus) Baumſtark& Geiger, R 1, 1, Geſchwiſter Nies, Cigarrengef ſchäf t, Jungbuſchſt. 2 Volksküche IL. R 5, 6/9 Volksküche II. Schwetzingerſtr⸗ 83 Volksküche III, Alphornſtr. 2 Hauptdepot, Prinz Charlottenſtraße; Wilhelmſtr. 20, Eingang letztere Stelle uimmt auch Liebesgaben aller Art für die Truppen in Empfang. Wir erhielten außer Art, nachſtehende weitere herzlichſt danken: Mk. Frau Henuſel 2 Herr u. Frau, 5 Seubert, 9a 2 200 Frau P. M. Mags 250 Ungenannt 5 Peter Loeb 100 Frau Frida Geier 5 Pfadfindercorps Jung⸗ Mannheim(Erlös aus Hilfeleiſtung) 57.80 Frau Roſi Fuld 100 Ungenannt 10 Z. Demuth 10 Joſ. Brand 2 Frau B. Nahm 20 Hausratſammelſtelle 300 Carl Haefler 30 Kaufmänniſche u. tech⸗ niſche Beamten u. Be⸗ amtinnen einer hieſig. Firma 102 Emanuel Rothſchild 200 Elias Frank 100 Angeſtellten der Firma Gebr. Jatobi 19.50 H. Neuberger Witwe 100 Profeſſor Kautzmann 100 J. G. L. Stern 50 Notar Mathes 100 Ferd. Herm 50⁰0 Oberarzt Dr. L. Simon 100 Geſchwiſter Wollthan 100 Guſt. Kramer& Conſ. 100 StadtratßFranzßreytag 50 Hellmann& Heydt 50 Stadtpfarrer Knebel Herm. Lederer Schützenkegelgeſell⸗ ſchaft Mannheim⸗ Feudenheim 150 Aug. Heinrich 30 Dr. Hübner 200 Julchen Oechsle 1 Hannele Heß 2 Anna Gärtner 1 Heinr. Aug. Heß 10 Moſes Kaufmann 50 A. Daumüller 100 Otto Ackermann 50 Jakob Strauß 200 Emil A. Weil 50 Rechtsanwalt Dr. F. Moekel 50 Direktor Richard Poſt 1000 Direkt..Haltermann 1000 rektor Dr. Barth 250 ektor Dr. Weiß 200 Conſul GE. Melchers 200 Alſons Coblet 30 Jul. Wolpert 20 80 rl Braun 20 Koller 50 Perlich 20 W. Fuchs 20 Ed. Tegtmeyer 20 Paul Pinkow 25 G. Bechtold 8 55 R. Weber 5 Frl. A. Martin Frl.§. Braunſchweig 2 Irl. L. Sauer 3 Frl. Wieland 3 Karl 15 Böhler 20 G. Mung 5 P. Griſum 2 H. Tröndle 5 Otto Wilk 2 Ernſt Wolf 3 Aran Halter 2 Fr. Kaiſer 2 Roſter 2 Kurt Schott 5 Frl. Joh. Anna Merdian 2 Frl. Clara J. Eckert 5 Fr. Meſſmann 10 H. Oeſtreich.50 Carl Raddatz 3 W. Löſch 8 W. Neumüller 5 Paul Meter 3 A. Sadowski 8 G. Emberger 2 Jak. Schneider 1 E. Binder 1 K. Grohmitller.50 Heinr. Brück 1 J. Feigel 1 E. Diebold 3 W. Layer 1 H. Kraſt 2 J. Wellenreuther ſFrl. Marg. Setzer 2 H. Enkrich 5 A. Kettemann 10 Theod. Schmidt 109 Klevenz 2 Bernhard Michel 20 Wanrich 100 Karl Mühlberg 20 Frl. R. Pape 2 Ludwig Boiſin 10 Franz Schott 5 Jof. Hieſſermann 20 C. Imhoff 2 E. Meljenhelder 2 Frl. Marg. Thenau 3 Joh. Schwab 2 Carl Zunſer Alfred Seerwagen 5 Heinr. Siering 3 5. Fiſcher Frl. Frida Nohe R. Ballmaun Aug. Hebel Aug. Schwabach Dreyfuß& Wertheimer 50 G. Schreiber, Hebel⸗ ſtraße 11 1000 Sigmund Mohr 2500 Aug. Roth 100 Dr. Roering, Kgl. bayer. Oberſtabsarzt g. D. 100 Katz& Co. Nachf. 50 Dr. Victor Kaufmaun 100 Südd. Möbelfabrik Com.⸗Geſ. 50 Waldemar Hübner 500 F. Junge 10 zahlreichen Spenden aller Geldſpenden, für die wir Mk. Beamtinnen der Darm⸗ ſtädter Bank 12 Franz Noll 300 Metzger&Oppenheimer 50 S.& D. Sternheimer 50 Theod. Walz 10 K. Lebkücher ſen. 50 Dr. J. Langenwalter 100 J. Höchheimer 100 Adam Geis 50 Guſt. Scholz 300 Dr. Heinr. Bernheim 50 Siſen bahndir. Nettel 100 er, Zentralheiz. 100 idgerichtsdirektor R. Schmitt 500 Heinr. Küllmer Nachf. 50 Verein bad. Zeichen⸗ lehrer 100 Lion Hanau 100 Er; Abr. Buchheim Ww. 20 Stammtiſch Kaiſerring 2 „Fürchtenichts 5 44 Ehr. Waltz 10 Jeieen Schmelz 3 M. B. 15 Angen n 5 Feuerio 300 Emil Maier& Herm. Liebhold 150 Wilh. Roesler 50 ⸗Komite der en Vereine 300 3 gaul Hild 1 Bruno Keppler 1 Profeſſ. A. Beutel 100 Jof. HoffmannsSöhne 200 Reg⸗Rat Direktor L. Janzer 1000 FrauGeh.Kommerzienrat Ph. Diffené Wwe. 1000 Ludwig Trenner 10 Rechtsanwalt Dr. Katz 100 Rechtsanwalt Dr. Ebertsheim 100 Wilh. Volz 25 Guſtav Kramer Wwe. 100 Gottlieb Wolff 20 Dyckerhoff& Söhne 1000 Kommerzienrat H Dyckerhoff 1000 Guſtav Scheurer 100 Eliſe Muhle 10 Lotti Muhle 10 Adolf Muhle 10 Maria Rothpletz 50 Adolf Muhle ſen. 209 Otto Glöcklen 100 Skatbund Caféè Metro⸗ pole.45 Ungenannt.50 Otto Baer, Chicago 0 Carl Baer Sig. Lußheimer 00 Spielabend Café Me⸗ tropole.70 L. Hofmaun 20 Benny Mainzer 100 Hans Kleiner 30 Geſchwiſter Heß 20 Aug. Reichert 100 .⸗L.⸗F. Stammtiſchge⸗ ſellſchaft 20 Frau Dr. Carlebach, Sammelſpende aus R battſparbüchern 2 Notar Dr. R. Carlebach und Frau 25 Ungenaunt 20 Bankdirektor Konſul Arno Kuhn 100 Bankdirektor Emil Feibelmann 100 Bankdirektor David Kuhn 100 Trommler& Pfeifer, Café Metropol.60 Freireligiöſe Kollekte 142 Georg Henn 14650 Oberprima Carl⸗Fried⸗ rich⸗Gymnaſium 50 Ungenannt aus kaſſenbuch Erlös aus Rabattbuch 1. 91 Schüler Carl Grimm.50 Beamten einer Kohlenhandlung 19 H. Schmoller& Co. 500 Dr. W. Feiſt, Rechtsauwalt 40 Ludwig Hochſtetter 20 Direktor Jof. Pichler 100 Sally Haas 200 Ludwig Joſeph 100 StadtpfarrerLehmann 30 Kätchen Jung Eliſe Ziegler 1 Mina Ziegler 1 Friedr. Heblich 1 L. Jordau& Franz 300 Luiſe undLing Seißler 4 R. Kettemaun 10 Stenographenverein Gabelsberger 150 Damen⸗ Steuographen⸗ VereinGabelsberger 50 Luiſe Seißler Wwe. 4 Ungenannt 20 Ungenaunt 20 Ungengunt 5 C. tor 10 71. Fuchs, Bauk⸗ direktor 1000 E. Linder 100 Jul. Hörſt 25 Ungenannt 7 . B. 5 F. K 5 Carl Herzer 10 Hetur. Mayer 20 F. F. 5 Han shalter 55 Uehlin 5 G. G. 3 Georg Müller 10 r H. Hildebrandt 20 Kupprion 10 Mk. K. Stetter 10 Direktor H. Vogel⸗ E. Geiſt 10 geſang R. Köhler 5 Direktor Konſul K. Weiß 10 Reiſer E. Denzel 5 Landgerichtsrat Ungenannt 20] Dr. Grohe 100 Baukdirektor Fritz Oeſterlin ſen. 500 Dr. Schellenberg 200] Fritz Oeſterlin jun. 500 Ungenannt 10J Otto Wurſter 3 Georg Neher 3 Frau Witwe Schmitt 1 Georg Mathes 11 Mannheimer Lieder⸗ Fritz Kiſt 1J tafel 500 Karl Pfaff 1Hetnr. Küllmer 100 Heinr. Köhler 1JKonſul Stübel 100 Hedwig Himmelhan 1Sally Löwenſtein 50 Emmy Ziegler 11L. S. 1 Kurt Göhler 2 Sam. Weißenburger 50 H. Schott 1Landgerichtsrat Friedr. Weber 1] Dr. Bodenhe mer 50 H. Wülker 2J Frau Hofrat Caro 200 Alice Fürſt 1 Fräul. Amalie Caro 100 Sofie Volz 1J Wilhelm Kaeſen 50 Berta Mohr 2 Frl. Sofie Kaeſen 10 Luiſe Guckenmus 1 Freifrau Emma von H. Büſcher.50] Rinck Witwe 25 H. Guckau 1Frau Maria Wachen⸗ H. Schuhmacher 1J heim Witwe 500 O. Wulff 2] Marx Maier 100 A. B. 5 Herr und Frau Bank⸗ Julia Boveri 500] direktor Schayer 1000 Ungenannt 5 Zahnarzt Mansbach 100 Eliſe Leitz 10 Joſ. Woerner 20 Mai& Thomin 25 Wilh Meoger 3 Dr. A. Hanſer 100 Architekt O. Lindner 50 Ungenannt 100] Jul. Darmſtädter 100 Ungenannt 3R. Rittner 1000 Profeſſor Ratzel 10 Bankdirektor Teſcher 75 eilie Müller 20 Bankdirektor Roſen⸗ Friedr. Staab 5 baum 75 W. Lanz 5 Leopold Cahn 200 H. Rodeck 5 H. Aſcher 40 E. Kaiſer 5 Moritz Lichtenberger 50 A. Köhler[Kunkler& Co. 111.64 H. Eſſig 3 Otto Gottſchalk 300 E. Kaylau 3Joh. Schreiber 500 L. Krieger 3 Alfred Koppel 300 K. Keller 2] Jakob Bayerthal 500 W. Ehmig 2Carl Richheimer 100 G. Rudolf 1Clementine Aberle 10 H. Schleif 1Tarock⸗Partie im Paul Scheidel 10.20 Mannheimer Sänger⸗ H. M. 5 vereinigung 500 Schweben e Beamten der Chem. Martha Strauß Fabrik Wohlgelegen 100 Jugend⸗Amateur⸗ Guſtav Lefo Photographen⸗ Frau Oberlehrer Wie⸗ Verein, hier derkehr 10 Jefſſi Eichtersheimer Frau Hauptlehrer 8 20 Pritzius 10 Adolf Caſewitz 10 Rechtsanwalt L. Dr. E. Fiſcher 20⁰0 Geismar 1000] Ungenannt 10 Rechtsanwalt Dr. J. Frau A. Süffer 200 Darmſtädter 1000[Frau Dr. Max Dr. Oskar Bally⸗ Jeſelſohn 250 Forcart 200 Lillt u. Gerh. Klein 10 C. Kurkhs 500 Hilde und Trude Lieb⸗ Konſul O. Smreker 10000] hold 6 Nudolf Hohenemſer 100] Arthur Dellheim 300 Ungenannt 10Elſa Treiner 10 Frau Ldg. Hohenemſer Hugo Müller 30 5 2000 Frau Oberleutnant Rudolf Röchling 300] Dippe⸗Betmar 100 Wilh. Liepelt 5 Ruth Voegele 5 Mannheimer Journal.⸗ Luiſe Kloos 10 und Schriftſteller⸗Ver⸗ Emmy Maurer 10 einigung 500]H. Heiß 25 A.& L. M. 20 Chriſtoph W. Wanner, Mannheimer Effekten⸗ am ober. Luiſenpark1 100 2500 Jo9h. Heinr. Gräber 50 Caſino⸗Geſellſchaft 1000 Dr. Wilh. Stoeber 40 „„ M. 5 Skatgeſellſchaft Schaile Bieber& Zachowal 100] und Genoſſen 40 Frau Anna Scheffel⸗ Liſe u. Heinr. Schott, meier 100 Sparbüchſe 5 Albert Dreiſus 100 Gebr. Kahn in G 3, 7 100 Stetter 20 Verein bad. Lehrerinnen Direktor Buſch 20] Abteil. Maunheim 290 Heinr. Biek 1Berta Wleichroth, Heinr. Haeußler 100] Rennershofſtraße Friedr. Haeußler 100 Bahnhof G. E. 20Verein Kaiſerl. Marine 50 Emil Beer 50 Sparbüchſe Liſelotte Frl. Luiſe Wagner 5 Weißmann 10 Frl. Mathilde Freund⸗ Heinr. Leonhardt 100 lich 5 Frl. Liſi Alsberg 20 M. Ricken 100[Karl Eichtersheimer 50 Rechtsauwalt Frau Eichtersheimer, E. Baſſermann 3000] M 7, 9 50 Lendgerichtsdirektor Ungenaunt 2 Dr. W. Benliſer 2000 J Wöchentl. Beitrag B. 3 Richard Lenel 2500] Annau.GertrudStiegler Ernſt Anſorge 100] Eug. u. Klara Kraft.30 Oskar Hirſch 1000][ Sparbüchfeſeines kleinen Profeſſor Dr. Alt⸗ Holländers 10.35 maun und Frau 50 Friedr. Bender, L8, 10 100 Vietor Odenheiner 100 Realgymnaſiumsdirektor Sally Wei 1000] Blum 300 Direktor Felix Ben⸗ Ungenannt 3 jamin 1000 5 3 Dr. phil. Rudolf 7 5 3 Frank 100] Sammlung einer Ge⸗ Frau Kommerzienrat ſellſchaft 15 Dy. Karl Diffens Mannheimer Kanzlei⸗ Witwe 1000] beamtinnen 24 Frau Edmund Hof⸗ G. Frommer 2 mann Witwe 1000 Leop. Anuſelm, Mittel⸗ Dr. Willy Dieterich ſtraße 53 20 Arz 20 Georgvöſch, Maunheim 500 Gliſe Küſſel Witwe 1000 Adolf Götter 500 G. Seitz 20 1 Brillautſchmuck wurde geitiftet von Adolf Goldmann, weitere Gold⸗ und Silberſchmuckſachen von Ungenannt, Ungenaunt, H. W. Anna Spreug, Ungenannt, Hibſcheuberger, Ungengnut. Kinder⸗ ſchweſter Katharina Bieger, Wallſtadt, Ungenaunt, Familie Heinr. Vialon, Elſa Dreiuer, Ludwig Schmitt, Käfertal, Hela Wagemann, Elſa He bling, Gebr. Berſch: Cigarren, Theodor Wolf: Wäſche, 55 Louis Haas: Konſerven, Jaklob Bayerthal: Bücher, Elſe Maas, Wäſche, Frau Dr. Rich. Ladenburg: Wäſche, Fran Arthur Dellheimer: Wäſche, Frau Hugo Marum: Wäſche, Fräulein Eliſe Eruſt: Wäſche, Fran Thekla Ackermann: Wäſche, Fräulein Reck, Wäſche, Konrad Korwan: Poſtkarten, S. Waldbauer: Diverſes, Gottfried Karcher: diverſe Waren, Frau Guſtav Reis: Wäſche, C. Berlele: Backwaren, 3 Schweſtern Stinnes: Wäſche, Frau Bär, Charlotteuſtr.: Kleider, Woritz Schleſinger: Wäſche, Albert Imhof: Konſerven, Frau Dr. Benz: Marmelade. H. Hilde⸗ brand& Co.: Waren, Ehr. Stenge: diverſe Kranken⸗ uütenſillen, Frau Ohmann: Wäſche. Frauenbund Caritas: Wäſche, Ludwig Adler: Wäſche, J. Ams: Backwaren, Frau Leo Stinnes: Wäſche, Ph. Seyfried: Konſerven, Frau Dr. S. Strauß: Wäſche, Fr. Mathes: 1 J. Retwitzer: Eigarren, Zollver⸗ walter Kurz: 1 Bettſtelle, Frau Leo Maas: Kon⸗ t, Sammelſtelle des Frauenvereins Waldhof: Wäſche, Nhe iniſche Papiermanufaktur Krebt— Papier⸗ waren, Frau Hildebrand: Waſche§ Frau Joh. Detemple: Schmu aalge egenſtände, Verein Deutſcher Qelfabr iken: Oel, Frau Kahnweiler: Hemden, Frau Hauptmann Brückner: Cigarren, Eva Haunnſtein: Fleiſchextrakt, Jakob Doerwang: 1 alte Münze, Ludwig Gre · Chloroform. Liebhold: Wäſche, W. Bachert: W̃ Frau Rheinauer: Konſerven, Frau Wenz: Frau Alb. Linz: diverſe Kleidung Baerwiund, Bücher und Socken, Verein k Warenagenten: diverſe Waren, Frä 1 Den Gut Waldparkdamm 3, part. von der Terraſſe geflogen. Der ehrl. Finder wird ge⸗ beten, denſelben gegen Be⸗ lohnung abzugeben. 95508 — Mehrals 15000 Uhren 7 wurden in der kurz. Zeit von 5 Jahren in meinem Ge- schäft repa- riert. Bei An- nahme von Re- Paratur. wird der genaue 1 Preis Sleich 0 0 ansgemäeht. % beie Uen u, ee oldaren gaunz billig Kein Laden. Fach- männische g Garantie. e5 Leopold Pfeiffer, Uhrmacher, Q 4, 9. Für getrag. zahle die höchſten Preiſe. Gg. Scheifl, Waldhof, Rog⸗ genſtr. 26,— genfügt. 6336 Weizen⸗ Mehl 0 von 11 Lager Nr. O A M 4 Nr. 1 2 Mt. 39.— Nr. 4 à Mk. 33.— abzugeben und kann gegen Barzahlung bei der Ober⸗ rheiniſchen Speditions⸗ u. Lagerhausgeſellſchaft Mühlauhafen abgeholt werden. 6340 Gut erhalt. 1⸗zylindrig. 4 Ane für Lieferungswagen ge⸗ eignet, ſpottbillig zu verk. Zu erfr. Schimperſtr. 39, pt.[ls., zwiſch, 5 2Uhr. 95 95502 in faſt neues u. i Jahr geſpieltes Klavier iſ wegzugshalber ſofort billig zu verkauf. Jeu⸗ denheim, Hauptſtr. 34, Tel. 7441 6334 Ma das gut bürgl. kochen kann, geſucht. 8 18 part. 5496 aus nachmittags Stelle zu Kindern. Näheres nhein⸗ hänfſerſtr. 33, 35 95463 81 Iu ugee⸗ zädchen 115 Familte ſucht 4, 13 3 Sth, 1 Zim. u. Küche, neuherg. per ſof. zu verm. 45884 tockhornſtr. 3, 16. Quer⸗ ſtraße, leex. Zim. an einz. Herruz. verm 633 Am Fri 17 7 5 Spart. Wohnung 7 8 Zimmer, auch als Bureau, Centralheizung, elektriſch Licht, Gas, ſof. zu verm. Näheres(45885 Bureau, B 6, 25. röder: Bücher, Betti und Jeſſi Eichters 2 Paar Staucher, Frl. Bär, Q 7, 16: Bücher. — 90 Möhl, Zimmer N eeeeee 5, 12, 2 Zim. od. Wohn⸗ 11. Schlaf 85 vermiet. 6331 F3, 22 möbl l. Zimme⸗ m. Schreib⸗ tiſch ſof. bill. Zu vB. 8 Otto Vecie 4,., hochp. hübſch möbl Wohn und Schlafziiſt zu Nerm 11682 Hochp., Nähe 0 hechek Veeiten —möbl Zim ſof. z v. 8 Seite Geueral-Anzeiger. ſir Badiſche bebürtige Neneſte Nachrichten.(Abendblatt Donnerstag, den Deutsche Oxhyürie Aktfengeselscfaft 20. Auguſt 194. Bekanntmachung. Annahme von Spenden * W. im Schulhaus Waldhof vorgenommen werden aſchaft 8 genommen werden. in Mannheim mit der unterzeichne —5 Das diesjährige Ab⸗ und Zuſchreiben der Ein 2 kommen⸗ und der Vermögensſteuer wird im Stabdtteil An orige kinberuf. Mannſcha len. ö Waldhof am 8 8 ö Freitag, den 21. Auguſt 1914 vocmittags von 8½ bis D 1t ich des Krie im 50 Mannheim. ö 12 Uhr und nachmittags von 2 bis 5 Uhr B lt amen und Nachdem die Fusion der Deutschen Industriegas-Aktiengesellschaft arten⸗ Erde In dieſer, Friſt müſſen die Einkommen⸗ und d Vermögensſteuererklärungen abgegeben werden. W̃ Hilfsperſonen in anderer Weiſe als lediglich in f ie er hat das erfür vorgeſchrie⸗ füllen und bis zum Beginn Uungsrat einzureichen, bene Verzeichnis a obiger Friſt beim und Kit olche Gaben Die hierzu erforderlichen drucke ſind, ſofern ſchule( g ge e niag Higegn 5 2 ſie nicht zugeſtellt we n beim atzungsrat abzuho Zimn 1 abgegel bei der SUüf utschen Disconto 5 Gesellschaft A. 6. In len, Wer die ihm obliegenden rklärungen und ermittlung ahmeſtelle iſt Anmeldungen der Hilfsperſonen nicht rechtzeitig oder wahrheitswidrig erſtattet macht ſich ſtrafbar. Zur näheren Belehrung werden die Steuer⸗ pflichtigen auf die an der Ortsverkündigungstafel an geſchlagene Bekanntmachung verwieſen. 3634 Mannheim, den 22. Juli 1914. Der Vorſitzende des Schatzungsrats. Ritter. Vekanntmachung. Das ſtädt. Militärbüro wird mit dem 19. ds. Nlts. vom ſtädt. Roſengarten in die Schillerſchule(beim Neckarauer Uebergang), woſelbſt z. St. das ſtaatl. Militärbüro ſich befindet, verlegt. An⸗ und Abmeldungen zur Stamm⸗ rolle, ſowie Wohnungsveränderungen von Aiilitärpflichtigen ſind bis auf Wei⸗ Süddeutsche Bank Abtellung der Pfälzischen Bank. Komitee, öffentlichen Unterſti hörigen der einberufe Zuwendung von den Natura ondere wäſche, das die ſo 14 zung nen Krieger ral-⸗ und G en alle haltbaxe Lebensmittel und Strümpfe, Stiefeß f on—12 Uhr ittags geöffnet. Geldgaben nehmen außer der Friedrichſchule auch die Expeditionen der hieſigen 2 zeitungen ſowie die Stadtkaſſe(Rathaus Nr. 1, alter 5) entgegen. Ueber die Gaben erfolgt öffentliche Qufttung. Maunheim, 10. Auguſt 1914. 370⁵ 8 u. von—6 Uhr der Sammelſtelle in ſigen Banken, die Bürgermeiſteramt: von Hollander Städt. Sparkaſe Mannheim verzinſt tagweiſe alle Einlagen zu 4 O— 9* 2080 Nachſendung des General⸗Anzeigers, 7 Die Verſendung erfolgt von unſerer Expedition aus. Für die Ausführung gilt nachſtehendes: 1. Poſtabonnenten beantragen die Nachſendung bei dem Poſtamt, durch das ſie unſer Blatt erhalten. Die Poſt berechnet eine Umſchlaggebühr von⸗..40 für jeden Kalender⸗ Liquidation den beschlossen Von gesellschaft auf, ihre unserer Gesellsc Mannhelm und deren Zweignlederlassungen, Ladenburg in Frankfurt a.., bei der Direotion der Disconto- Gesellschaft in Serlin und Frank- bei dem Bankhaus furt a. M bei dem haft entweder einer der nachstehenden Stellen alsbald einzureichen: Generalvers Aktien Wecke nserer Ge 71 E. dessen Zweigniederlassungen, bei dem Banknaus Gebr. Röchling in Saarbrücken. Gegen ſe M. 5000. zureichende Aktien der je M. 4000.— Aktien Dividendenberechtigun Stellen vermitteln aucl Mannheim, mit Dividendenscheiner Deutschen Industrieg der Deutschen Oxhy g ab 1. 4 ammlungen und diese Fusion ins Handelsregi ist, kordern wir hiermit die Aktionäre der Deutschen Industr f 7 des Umtausches in Aktie A. Schaaffhausen'schen Banverein.-G. -Aktiengesellschaft Werden ic bril 1914 gewährt. den Zukauf oder den Verkauf von Spitzen. den 20. August 1914. Deutsche Ohydrie Aktienge ster eingetr beider Gesellschaften gas-Aktien chaftskasse oder bei in Cöln 8 pro 1918/ö[4 u. ff. ein- Ak tiengesellscheft mit Die oben genannten 38116 ſraelitiſche Gemeinde. In der Haupt⸗Synagoge. Freitag, den 21. Aug Samstag, den .20 Uhr. uſt, abends.15 Uhr. 22. Auguſt, morg..30 Uhr. Abends An den Wochentagen: Morgens 6½ Uhr.— Abends 6½ Uhr. Straßenbahn. Chaft. A Rehpinſcher mit Ledergeſpann und grüner Abnahme billiger. 95495 hluss der n Wworden n eytl. einſchl. 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Haus n. 8728 Katzenmaker. Nachrichten“durch Vermittlung der Feldpoſt erfolgen. Samstag, den 22. Auguſt, morg. 8 Uhr. Abends Pfd. 24 Pfg, bei größerer Lad. z. kauf. geſ. geg. har Aug. Bader, Gontardſtr.17 Benz Oppenheimer, 3 95010 — D4,9/10. Mannheim. p 4,9ſ/10.] monat. Weikere Gebühren werben nicht erhoben. Während der Dauer der Rheinbrückenſperre eeeg ee 2. Abonnenten unſerer Expedition oder Agenturen werden bei der Berechnung des Fahrpreiſes für eine FFFTVTCEFTCVCVCVV beantragen die Nachſendung bei der Stelle, durch die Fahrt zwiſchen den Städten Mannheim und Nud⸗ Bekanntmachung. 0 Kapital u. Reserve Mk. 60000000.—- BI hegieh Wi vec Gebu wigshafen die beiden Teilſtreckengrenzen 22 ſie das Blatt beziehen. Wir berechnen an Gebühren 1* 80 1 8 Für Betonierungsarbeiten werden etwa einſchließlich der von uns an die Poſt zu zahlenden Kaiſer Wilhelmſtraße Rhbeinbrücke(linkesliſer) 52 3 5 hesorgung aller bankmässigen beschäfte Amſchlaggebübr für jeden Kalendermongt Mk..— iaund Nheinbrücke(iinkes Ufer)—Rheinluſt„ 1 Gebührez ſind bei Aufgabe des Auftrages und zwar nicht in Anrechnung gebracht. 372¹ Besondere Abteilung für den längſtens bis zur Dauer des laufenden Abonnements Mannheim, den 17. Auguſt 1914. voraus zu bezahleun Straß bal ˖ 0 9— 2 6 8 1 An UAnd V K EII 1 3. Extra⸗Abonnements. Straßenbahnam An Lohn wird 5 Für 1 1 8* 5 N 5 N. 5— 5 0 e Arbei M..— 0 f N 7 8 0 8 res N M..—; für gelernte Arbeiter M—ê dazu frxeie Fon Sämtlichen Werten Ihne Börsennotiz. Er e 25 e Beſendee Unterkunft und Verpflegung. Abzüge für Verſicherung 5 Exemplar gewünſcht, ſo iſt der Auftrag an unſere + 5 Art t. Bei Verzicht auf 0 Annahme von 35430 Expedition direkt, eventl. durch Vermittlung unſerer Dank 15 un aller Art werden nicht gemacht. eeee l Für derartige E 5 5 5 9 Verpflegung wird täglich M..— mehr verglltel — Daar-Doposſtan zu naper zu voreinharenden Iinssätzen.— Agenturen zu richten. Für derartige Extra⸗Abonne Die einzelnen Baumeiſter erhalten M. 10.— 3 ments berechnen wir Mk..70 für jeden Kalender Für die vielen Beweiſe inniger Teilnahme Die Unkerkünetk 2 5 1 f1 85 1595 ehee monat. Für die Zeit von heute bis Ende September anläßlich des Ablebens unſeres lieben Gatten rerz nterkunf 1 5 55 55 her 15 an t Sammlung für werden Mk..20 berechnet. Die Zahlung hat bei ind Vaters 6333 e äude Muhl, au 998 4 Aufgabe des Auftrages zu erfolgen. 9 8 Mot⸗ e 2 5 8 9 1 Adreſſenaugabe. Auguſt Werner Sofort geſucht gänzlich militärftes E E** E Die Adreſſe iſt ſtets genau anzugeben, Er⸗] dauken wir Allen, ſowie dem Herrn Chef der * forderlich iſt außer Name und Dienſtgrad die Angabe Firma J.& L. Hirſch und ſeinen Mitarbeitern Unter Oeſterr. Dank. Trausport Mk. 348.60 inkfk 20.— Weidner& Weijß 20 11 — * des Regiments, der Kompagnie, Schwadron, Batterie uſw., ferner Bezeichnung der Brigade, der Diviſion und des Armeekorps. Die Expedition des General⸗Anzeigers, Badiſche Neueſte Nachrichten, Mannheim E6,2 für die ehrende Bet begänguis; am Grabe hiermit unf ganz beſonders für die tröſtenden Worte und Kranzniederlegung Familie Auguſt Werner. Manuheim, den 20. eiliguug beim Leichen⸗ noch Herrn Hirſch eren wärmſten Dank. Auguſt 1914. Chauffeure möglichſt von Laſtwagen, zur Bedienung von molo⸗ riſchen Bodenbearbeitungsgeräten. Heinrich Lanz, Mannheim Abt. Landbau⸗Motor. 15764 für den Amtsbezirk Mannheim. att 7. Jahrgang. Mannheim, den Nr. 61. ———————— Bekanntmachung. Von der patriotiſchen Geſinnung der Be⸗ völkerung wird erwartet, daß von Jedermann bereitwillig den vorſtehenden Anordnungen ent⸗ Bekanntmachung. Fund betr. zeitig meldet; geht das Eigentum an der gefun⸗ denen Sache binnen Jah⸗ a] 425 M. am 1. Oktober 1914 nebſt 4% Zinſen von dieſem Tag ab den Falles über die in 132 555 Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände 5 9 85 e ee 25 M. am üfung ber edes Auflaſſen 2 resfriſt auf den Finder b) 425 M. am 1. Januar ſowie zur Pr 8 6 De 10 ſer ſprochen wird. In der Zeit vom.—16. oder die Gemeinde über. 1915 nebſt 4% Zinſen von angemeldeten For enehmigung der zuſtändigen Militärbehörde Auguſt 1914 gefunden und. Mauuheim, 17. Aug. 1914dieſem Tage ad gen auf iſt bis auf Weiteres verboten. Beſitzer von Brieftauben, die dem Ver⸗ bande deutſcher Brieftauben⸗Liebhabervereine Die Anzeigen nach Abſ. 2 und die Ab⸗ lieferungen nach Abſ. 3 vorſtehender Bekannt⸗ machung haben innerhalb des Stadtgebiets auf dem Fundbureau, Zimmer 11., der Polizei⸗ direktion zur Aufbewah⸗ rung abgegeben wurde: Großh. Bezirksamt Poligeidirektton. Zum Handelsregiſter B, e) 425 M. am 1. April 1915 nebſt 4% Zinſen von dieſem Tage ab. Samstag, 12. Sept. 10l, 5 vormittags 10 Uhr vor dem Gr. Amtsgerichte 1985 e 5 en[Band V,.⸗Z. 34, Firma] Zur mündlichen Ver⸗ Abt. Z. 3, 2. Stock, Zimmet ; 15 5 Maunheim an das e Polizeir 1 Perlhandtäſchchen mit] Gebrüder Fingade e⸗handlung des Rechtsſtreits e⸗ nicht angehören, haben alsbald dem Bürger⸗ erfol—385 e e zu Geldbent Gpiieger uud fcuſchaft ant beuhrane werden die Veklagten 5 2915 meiſteramt über die Zahl und den Aufenthalts⸗ 9 95 Taſcheentuch, Geldbeutel Haftung“ in Mannheim das Großherzoglichealmts⸗glen Perſonen, welhe ort der Ti ter Angaße der Linie ür 5 Mannheim, den 31. Juli 1914. mit 90 Pig, Zehnmark⸗ wurde heute eingetragen: gericht in Mannheim Abt. 1 ur Konkursmafe der 11 e der 11 für die Großzherzogl. Bezirksamt ſchein, Geldbentel mit 6Karl Theodor Sauerbeck J. 8 auf gebörige Sache im ſie eingen ind, itteilung zu machen 39 9 6 0., ſilberne Damenuhr Ehefrau Cornelie Auei 1 91 Konkurs⸗ 9 kltung 47 frau, r geb.] Freitag, 9. Oktober 1914, haben oder zur Ko Wer fremde Brieftauben beherbergt, die gez. Dr. Strau ß. mdt Binne l Mayfarth, Maunheim, und vormittags 9 8 maſſe etwas ſchuldin g ——————— Hülle, rneHerren⸗ Becker, Kauf 2. Stock Zi 5 nicht einem Mitglied des Verbandes deutſcher Rheinſchiffahrt. uhr mit Goldrand und Manneelen Zimmer 2105 an den ene Brieftaubenliebhabervereine gehören, hat dieſe 8 Nickelbrile mit Natteuu, ſchaftsführern beſtellt Lehannheim 1, Ang.1014 zn verdſgen Ti 5 Bür 17105 Nachſtehende Bekanutmachung bringen wir zur Nickelbrille mit Futteral[ Mannheim, 17. Aug 1914.. 2 leiſten, auch die Verpfl iere dem Bürgermeiſteramt auszuliefern. Kenntnis der Rheinſchiffahrtsintereſſenten. Chering gez— Lina 103] Gr. Amtsgericht. 1. Der, Weiche eiter, n Trifft eine Brieftaube in einem fremden Mannheim, den 17., Auguſt 1914. Na 0 Gr. Amtsgerichts Z. 8. Beſttze der Sache und vn 5 ſche(12 Brüſte und Der Le Lang—13 Taubenſchlag ein oder wird ſie eingefangen Großh. Rheinbauinſpektion: Paar Mauſchetten) Leder⸗ Privatmann in Heidel Ueber das Vermögen den Forderunden, oder ſonſt aufgefunden, ſo iſt ſie ohne Be⸗ rührung der etwa an ihr befindlichen Depeſche Slebert. Bekanntmachung geldbeutel mit 2 Schlüſſel u. 40 Pfg., ſilberne Damen⸗ uhr mit Goldrand, Nickel⸗ berg, Gaisbergſtraße Prozeßbevollmächtigte: Rechtsauwälte Dr. Stern des Nachlaſſes des Kauf⸗ manns Theoder Julius Fuß in Mannheim, Rhei⸗ welche ſie aus der abgeſonderte Befriedigun in Anſpruch nehmen, ; L e e + bis zum unverzüglich an die oberſte Meilitärbehörde am zwicker mit Schnur, Geld⸗ und Freund in Mann⸗ nauſtraße 28 wurde heute Konkursverwakter 5 25 8 32 z it Schnur, ber 1914 8 7 91 Tu Sie + TFpal + beutel mit 60 Pfg. und heim, klagt gegen den mittags 12 Uhr das Kon⸗ 5. Septem 11 5 auszuhändigen. Iſt eine Militärbehörde* 5 he nſch ff hr 5 Radfahrkarte, KreuzchenHeinrich Spielrein, Ab⸗ kursverfahren eröffnet, zu machen. 10. nicht am Orte, ſo iſt die Taube dem Bürger⸗ 1 e werden hierdurch benach⸗ Schlüſſelbund mit“ 18teilungschef und deſſen. Jum Konkursverwalter Mannheim, 18. Aug ichtigt, daß vom 10. ds. meiſter oder dem Stabhalter zu übergeben, welche die Weiterbeförderung an ie Militär⸗ behörde beſorgen werden. Die zum militäriſchen Nachrichtendienſt Mts. ab zur Vornahme von Arbeiten an der Str brücke in Cöln die Fahrſtühle benutzt werden. nach wird zeitweiſe eine Beſchränkung Durchfahrtshöhe ſtattfinden. Die S ſtithle wird bei Tag durch Hier⸗ der freien tellung der Fahr⸗ rote Signalflaggen auf brücke der Hohenzollern⸗ 1 Markſtück, 1 Schlüſſelbund mit7Schlüſſel, 1 türkiſcher Paß, goldene Damenuhr. Geldoͤbeutel mit 83 Pf Geldbeutel mit 1 M. Ehefrau Eva geb. Scherem früher in Mannheim unter der Behauptung, daß dieBeklagten in ſeinem Hauſe eine Wohnung um den Mietpreis von 1700 M. wurde ernannt: Rechtsan⸗ walt von Harder in Mann⸗ heim. Konkursforderun⸗ gen ſind bis zum 5. Sep⸗ kember 1914 bei dem Ge⸗ richte anzumelden. 3723 Der Gerichtsſchreibe, Gr. Amtsgerichts Abt 1 Amtliche 2—2— 77CSSFCTTFCCCCcccccccccc///////// VVTVV benützten Brieftauben tragen die i„leder Seite der Fohrgerüſte bezeichnet werden. Bei Pfg. filberne Herrenuhr jährlich bis zum 1. Juli] Zugleich wird zur Be⸗ 0 Ie 1 De 5 Alumt 50 5 18 Nacht wird das Fahrgerüſt u icht bezeichnet. mit Lederkette und An⸗ 1918 gemietet hätten mit] ſchlußfaſſung über die rauten peſcher Alum nium⸗H ſen, le Coblenz, den 9. Auguſt 1914. 5 hängſel, Stock mit ſilbern.][ dem Antrag auf Verur⸗Wahl eines definittven ſchen an den Schwanzfedern oder an den Ständern Der Oberpräſident der Rheinprovinz Griff. 3722 teilung der Beklagten als] Verwalters, über die Be.⸗ Or. H. Haa befeſti t ſind Ehef der Rheinſtrombauverwaltung. Falls ſich ein Empfangs⸗]Geſamtſchuldner zur Zah⸗ ſtellung eines Gläubiger⸗ Buchdruckerei m. b. H. 9 J..: von Hagen. berechtſgter nicht recht⸗ lung von ausſchuſſes und eintreten⸗ Bu yörücker Verantwortlicher Redakteur Fritz Joos.— Druck und Verlag Dr. H. Haas'ſche Buchdruckerei G. m. b. H