914. Sonne hst dem F. einger. rtschaft, n. us u. Pesz. chmlech halt. Nen“ chaftszim. eler Waf. aldtoufen, Gewüche umt Sdeg. Empfeſe — dbag m uih.M lenhürg U. Bad orzügl, Nungen annen- Tel. I1 m. Zim. vermiel et eleg. Bad ꝛe. Aden Abonnement: 76 Pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 pro Quartal. Einzel⸗NRr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Ntk. Eäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) der Stadt Mann Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Telegramm⸗tidreſſe; „Beneral⸗Anzeiger Nannheim“ Telephon⸗Rummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.... 341 Redaktion Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Ahr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Beilagen: Amtliches Derkundigungsblatt für den Aumtsbezirk Hrannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhalkungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaſtz LCechniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt, Nr. 390. Mannuheim, Samstag, 22. Auguſt 1914.(Mittagsblatt.) Die Schlac Auf der Flucht. Eine nähere Prüfung der amtlichen Depeſche Wer die deutſchen Siege, die in deu letzten Tagen Truppen aller deutſchen Stämme unter der Führung des Kronprinzen Rupprecht von Bayern erfochten haben, zeigt, daß man nicht eigentlich von einem Siege bei Metz reden darf. Der Bericht ſpricht ja auch von Schlachten zwiſchen Metz und den Vogeſen. Es handelt ſich alſo um größere und kleinere Gefechte und Schlachten längs der ganzen Südweſtgrenze von Lothringen von Metz bis etva Saarburg und vielleicht nuch ſüdlich über Saarburg hinaus. Um eine ungefähvre Vorſtellung von der Ausdehnung und Gewalt der Schlachten zu geben, ſagt der Bericht, daß„das Schlachtfeld einen größeren Raum einnimmt, als in den Kämpfen von 1870—71 unſere geſamte Armee in Anſpwuch nahm Wir kennen noch nicht ganz genau die Zahl der Truppen, die da miteinander gerungen haben, aber es ſind ſicher gewaltige Maſſen ge⸗ weſen, die aufeinander ſtießen, auf franzöſiſcher Seite ſtanden mehr als 8 Armeekorps im Feuer. Und wir dünfen annehmen, daß es Kämpfe mehrerer Tage geweſen ſind. Der kurze Bericht meldet nur das Ergebnis. In dieſer von ungeheurer räumlicher Ausdehnung trer Truppenentfaltung iſt ein Stegerkämpft“. Nicht mehr Teil⸗ erfolge, auf der ganzen Linie wurde der Feind bei ſeinem Verſuch in Lothringen vorzu⸗ dringen zurückgeworfen. Man hat nicht Teiler⸗ ſolge melden wollen, die vielleicht durch Miß⸗ erfolge an andern Stellen wieder aufgehoben wurden; man hat mit der Benachrichtigung ge⸗ wartet, bis ein zweifelfreies Geſamt⸗ ergebnis vorlag. Und dieſes Geſamtergeb⸗ ms hieß: Sieg der deutſchen Truppen auf der gunzen Linie. Die ſtarken Kräfte des Feindes ſind auf der ganzen Linie zurückgeworfen wor⸗ den. Mit andern Worten, das Zentrum der franzöſiſchen Aufſtelkung iſt chwer erſchüttert, ſo ſchwer erſchüttert, daß die Fruetzoſem nicht mehr in der Lage waren ordneten Rückzug anzutreten. Er Flucht aus, Flucht mit allen ihren deuwraliſterenden und erſchütternden Wirkungen. Die Deutſchen aber haben trotz der harten ſe offenbar ſo wenig gelitten, daß ſie ſo⸗ fort die Verfolgung aufnahmen und den Kampf durgeſtern und geſtern fortſetzen konnten; die Fortſetzung wird ſich zunächſt hart an der Grenze und dann jenſeits der Grenze von Lothringen abſpielen. Da die Franzoſen auf fflucht ſind, iſt an eine erneute Sammlung heer Kräfte, eine Wiederaufnahme ihrer ausge⸗ dehnten Offenſive nicht mehr zu denken. Auf dem linden Flügel der franzöſiſchen Auf⸗ ſeellung haben die deutſchen Truppen den Fran⸗ doſen wohl endgültig die Ausſicht auf einen offenſtoen Vorſtoß genommen, ſie haben infolge des ſchnellen Falles von Lüttich keine Möglich⸗ keit gehabt, ihven Aufmarſch zu vollziehen, er iſt duch das Vorrücken der Deutſchen über Lüttich 0 Namur geſtört worden und es hebt nun eine gewaltige Linksſchwenkung der deut⸗ ſchen Heeresmaſſen gegen den anſcheinend nicht durchgeführten Aufmarſch des Feindes an. Auf dem rechten Flügel ſcheiterte der Vormarſch gehen Millhauſen. So ſtellt ſich der räumlich e getwaltig atsgedehnte und mit ſo ungeheuren penmaſſen unternommene Vorſtoß über die iſche Grenze als der letzte Verſuch einer Pöſiſchen Offenſive in dem Raum dar, wo dlein noch die Ausſicht auf ein erfolgreiches gen gegeben ſchien. Er bedeutet zweifel⸗ höchſten und äußerſten Einſatz der Kräfte eichs, der militäriſchen wie der morali⸗ chen, über dieſe hin aus Kraftanſtrengung mehr fähig ſein, wenn e auns ſicher aurch 25 viel zu ſchaffen machen hten zwi wird. Dieſer äußerſter und höchſter Verſuch, die Offenſive auf breiteſter Front, gerade im Zentrum nach Deutſchland hineinzutragen, iſt mißglückt, in Rückzug und Flucht ge⸗ wandt. Während die franzöſiſchen Truppen zu⸗ rückfluten, beſeelt ein unaufhaltſamer Drang nach vorwärts, die deutſchen Heere, dieſes gewaltige Aufgebot, in dem die Preußen und die Sachſen, die Mecklenburger und die Bayern, die Badener und die Württemberger und wie ſie alle heißen, unter des Bayernfürſten großer Führung ſtritten Sie ſind es, die jetzt im Angriff ſind und nun ſchon durch zwei Tage hindurch die Verſol⸗ gung des fliehenden Feindes durchführen. Gewiß ſtehen unſeren tapferen Tuuppen noch ſchwere Kämpfe hevor, aber das eine ſcheint nun doch erreicht: die Franzoſen ſind in die voll⸗ kommenſte Abhängigkeit von unſeren ſtrate⸗ giſchen Plänen und Abſichten geraten. Sie haben die Freiheit des Handelns verloren, wäh⸗ rend wir genau in demſelben Maße die Freiheit der Lenkung der militäriſchen Ereigniſſe gewon⸗ nen, oder genauer, dieſe Freiheit nicht verloren haben. Wir zweifeln nicht, daß das Ringen noch hart und blutig ſein wird, aber wir zwei⸗ feln doch auch wohl nicht mehr, daß die Anſicht des Berliner Vertreter des„Giornale'Italia“ Recht behalten wird. der ſeine Beobachtungen am deutſchen Heer und am deutſchen Geiſte in den Satz zuſammenfaßte: Frankreich wird mit mathematiſcher Sicherheit geſchlagen werden. Vor Gott aber beugen wir heute in Demut und Dankharkeit die Knie, der der Gevechtigkeit ihnen Lauf gelaſſen hat, und in heißer Liebe und Dankbarkeit beugen wir uns vor dem heldiſchen Wittelsbacher und ſeinen heldiſchen Scharen aus Alldeutſchlands Gauen, die an der weiten lothringiſchen Grenze den Sieg erſtritten, einen deutſchen Sieg, und halten ihnen den Eichenkranz entgegen. Einen Fluch aber, einen kernfeſten männlichen Fluch— der Herrgott im Himmel möge ihn ſchon einmal durchgehen laſſen!— den Schurken und Beſtien, die uns umſtellt haben und die ſchuld ſind, daß unſer herrlicher Sicg doch auch ſo große Trauer für Deutſchland bringt. So piele ſtarke, blühende Männer ſot auf der Wahl⸗ ſbatt, ſo viele zerſchoſſene und verſtümmelte Leiber! Aber büßen ſollen es die Feinde, und wills Gott und unſer gutes Sckwert, den Kelchder⸗iederlagebiszur Neige leeren! * Der zweite Tag. WeB. Berlin, 21. Aug. Die pen unſern Truppen zwiſchen Metz und den Bo⸗ geſen geſchlagenen franzsſi⸗ ſehen RNräfte ſind heute ver⸗ folgt werden. Der Rückzug der Franzoſen artete in Slucht aus. Bisher ſind mehr als zehntaufens Gefangene ge⸗ macht und mindeſtens fünfzig Geſchütze erobert worden. Die Stärke der geſchlagenen feins⸗ lichen Krüfte wird auf mehr As acht Armeekerps feſtge⸗ ſtellt. Metz und den Deutſche Siegesfeiern. Des Kaiſers Siegesmeldung. WTB. Braunſchweig, 22. Auguſt. Die Braunſchweigiſche Landeszeitung meldet: Der Kaiſer hat an die Herzogin von Braunſchweig folgendes Telegramm gerichtet: Gott der Herr hat unſere braven Truppen geſegnet und ihnen den Sieg verliehen. Mögen alle daheim auf den Knieen ihre Dankgebete darbringen, möge er auch ferner mit uns ſein und unſerem gro⸗ ßen deutſchen Volke. Dein treuer Vater Wilhelm. * * Braunſchweig, 21. Aug. Die erſte Kunde von dem großen Sieg in Lothringen wurde in Braunſchweig durch die Herzogin⸗Re⸗ gentin Viktoria Luiſe übermittelt, die zu Fuß vom Schloß ins Polizeipräſidium eilte und dort die Siegesdepeſche den Schutzleuten zur Weitergabe mitteilte. Dann fuhr die Herzogin im Auto nach den beiden Kaſernen, wo ſie dem verſammelten Landſturm die Siegesnachricht vorlas und ein Hoch auf die tapfere und ſieg⸗ reiche Armee ausbrachte. Auf dem Weg nach dem Schloß ſtürmiſch begrüßt, ließ ſie öfters an⸗ halten und den Menſchenmaſſen immer wieder die Siegesdepeſche vorleſen. Auf dem Schloß⸗ platz hatte ſich inzwiſchen eine tauſendköpfige Menſchenmaſſe angeſammelt, die„Deutſchland Deutſchland über alles“ ſang. Die Herzogin begab ſich bei der Rückkehr ins Schloß ſofort auf den Balkon, wo ſie eine kurze Anſprache hielt und ein Hoch auf die Armee ausbrachte. Die Menſchenmaſſe ſtimmte jubelnd die Kaiſer⸗ hymne an. Eine Buldigung vor dem Bayernkönig. WTB. München, 22. Aug. Die Kunde von dem großen Siege, welche unſere tapferen Truppen unter Führung des Kronprinzen Rupprecht von Bapern geſtern erfochten haben, rief bei der Bepölkerung eine große Begeiſte⸗ rung hervor. Tauſende zogen vor das Wittels⸗ bacher Palais, um dem König ihre Huldigung darzubringen. Der König Ovation: 5 Ich bin ſtolz, ſo fuhr der König fort, daß mein Sohn an der Spitze ſeiner tapferen Trup⸗ pen ſo ſchönen Erfolg errungen hat. Das iſt aber erſt der Anfang, wir haben noch ſchwere Kämpfe vor uns. Ich vertraue auf die Tüchtigkeit des deutſchen Heeres, daß es auch dieſes überwinden wird. Mögen auch der Feinde noch ſo viele ſein. Die Menge erwiderte mit brauſenden Hoch⸗ rufen auf das Königspaar, dem Kronprinzen, dem deutſchen Kaiſer und den Kaiſer von Oſterreich. Siegesjubel in Berlin. WITB. Berlin, N. Aug. Die Nachricht von dem großen Siege der Deutſchen bei Metz, hat in der Bevölkerung ungeheuren Jubel hervorgerufen. Alle öffentlichen und zahlreiche Privatgebäude und Geſchäfte haben geflaggt. Neben der deutſchen Reichsflagge ſieht man viele öſterreichiſche, bayriſche und preutiſche dankte herzlichſt für die Fahnen. Gegen Abend durchzogen größere Trupps unter Abſingen patristiſcher Lieder die Straßen. Zur Siegesfeier fällt am mor⸗ Vogeſen. von der Goltz feiert die Waffentat. Berlin, 22. Aug.(Von unſ. Berl Bur.) Geſtern gegen 11 Uhr abends fand ſich vor dem„Hotel Briſtol“ Unter den Linden eine vielhundertköpfige Menge ein, die ſich mit Hoch⸗ rufen auf das deutſche Heer vor dem Hauſe auf und ab bewegte. Dem aus der Menge ge⸗ äußerten Wunſche, den engliſchen Namen des Hotels zu verhängen, wurde entſprochen, Großer Jubel erhob ſich, als im Hotel Generalfeldmar⸗ ſchall Frhr. v. d. Goltz erſchien und durch Gehärde zu verſtehen gab, daß er zu ſprechen wünſchte. Oft von Beſfall unterbrochen, feierte der Feldmarſchall den Sieg von Metz als eine Waffentat, deren Folgen ſich noch nicht überſehenließen, die ſich aber den hiſtoriſchen Großtaten des deutſchen Heeres würdig anreihen. Die Rede des volkstümlichen Heerfühvers wurde mit einem dreifachen Hurra aufgenommen. Der Eichenkranz der deutſchen Preſſe. WTB. Berlin, 22. Auguſt. Unter der Ueberſchrift„Alldeutſche Waffentaten“ ſchreibt die Voſſiſche Zeitung: Die Spannung, die über dem deutſchen Volke lag, hat ſich ge⸗ löſt. Der erſte große Sieg über die Franzoſen iſt verkündet worden, unter Jubel und Begei ⸗ ſterung hatte man ihn verbreitet. Man zwei⸗ felte nicht, daß die deutſche Heeresverwaltung mit jener Ruhe, die in den erſten Tagen der Mobilmachung allenthalben bewundert wurde, eine ſchnelle Entſcheidung vorbereitet hatte, und daß der unübertreffliche Geiſt unſerer Truppen für erfolgreiche Ausführung eines Planes ihrer Jührer verbürgte. Wenn man in die Vergangenheit zurückblickt, mag man ſtau⸗ nen, mie ſchnell ſich die folgenſchweren Ereig⸗ niſſe vollziehen. Die Berliner Morgenpoſt ſagt: Es handelt ſich um die erſte große Feldſchlacht, ein Schlag von entſcheidendem Einfluß auf die fernere Führung des Krieges. In der Täglichen Rundſchau heißt es: Mit Genugtuung wird Alldeutſchland ver⸗ nehmen, daß es Truppen aller deutſchen Stämme waron, die dieſes neue Siegesband blütig um die ſchwarg⸗weiß⸗rote Fahne wanden. Mit Stolz und Freude, daß Bayerns Thron⸗ folger dieſe Stämme unter ſeiner Führung vereinigte. In dem Berliner Tageblatt“ lieſt man: Man freut ſich beſonders, daß Regimen⸗ ter aller deutſchen Stämme unter dem baye⸗ riſchen Königsſohn vereinigt waren. Das ſchweißt die Kameradſchaft noch mehr zuſam⸗ men, das Band gemeinſamen Erlebens auf dem Schlachtfelde ſei nicht mehr zu zerreißen. In der Poſt lieſt man: Der Kronprinz des zweitgrößten Bundesſtaates, der hier Truppen aller Stämme zum Siege geführt hat, iſt ein Sproß aus dem ruhmreſchen Ge⸗ ſchlechte der Wittels bacher, dem es im Kriege 1870 nicht vergönnt war dem deut⸗ ſchen Volke einen Heerführer zu ſtellen. Mit Begeiſterung wird dieſer Sieg in Preußen und ganz Norddeutſchland aufgenommen. Die Voſ⸗ ſiſche Zeitung ſagt noch: Viel Blut iſt auf deutſcher Seite gefloſſen. Ohne große Oppfer, gigen Samstag der Schukunterricht aus. kein großer Sieg. 2. Seite. Geueral-Anzeiger.— Fadiſche Aeneſte KNachrichten.(Mittagblatt) Samstag, den 21. Auguſt 1914. Im Berliner Lokalanzeiger wird von einem grellen Blitz geſprochen, der vernich⸗ tend einſchlug in die Maſſen der franzöſiſchen Eindringlinge, die ſchon die Hoffnung hegten, in ein unge⸗ ſchütztes Süddeutſchland einzu⸗ dringen und wie 1870 war es wieder ein Kronprinz, den Gott begnadigt hatte zur Führung der ſiegreichen Truppen der Männer ſich eine gewaltige Menſchenmenge nach dem kronprinzlichen Palais in Bewe⸗ gung, wo die Kaiſerin bald erſchien und mik der Kronprinzeſſin und den kron⸗ prinzlichen Kindern auf dem Balkon des Palais ſich der Menge zeigte. Als ſpäter die Kaiſerin und die Kronprinzeſſin die Linden entlang nach Charlottenburg zum Bittgottesdienſt in die Kaiſer Wil⸗ nicht mehr Mannſchaften, nein, es iſt ein ganzes Land, manöprieren, blind gehorchen— das hier vorüberzieht: ein an Wunder grenzen⸗ Mag man lateiniſches oder ger⸗ der Aublick! maniſches Blut in den Adern haben, gleichviel: man muß es laut bekennen, und wäre es auch die Schönheit der nur aus Dinge! Ein anderer franzöſiſcher Offizier ſchrieb Tbattzof 118 Verehrung für die Okna erlitten die Ruſſen ſchwere Verkuſte Unſere Truppen beſetzten das Gebiet zwiſchen Nowo⸗Sielitza⸗Balamutovka und Ra haveney und zerſtörten bei Okna die Telegraphenleitun⸗ gen, ſowie die ruſſiſchen Bankgebäude. Die Ruſſen verſuchten an mehreren Punkten das Vordrängen unſerer Truppen zu verhindern, wurden jedoch ſtändig mit großen Verluſten zurückgeſchlagen. nicht weniger lebhaft im„Eclair“: aus allen Gauen Germanias. Es war der helm⸗Gedächtniskirche fuhren, löſte die Er⸗ Ueber dem Schauſpiel, das ich ſoeben ge⸗ 5 Kronprinz unſeres lieben guten regung der Menge ſich in einem Jubel⸗ſehen habe, liegt eine Atmoſphäre von Difziplin, Revolution im Kaukaſus. Methode, Organiſationsgeiſt, verbunden mit einer Liebe für militäriſche Dinge, die bis zu religiöſer Verehrung getrieben iſt. Die geſchloſſene Harmonie der Haltung, das Ebenmaß der Wendungen, der Rhythmus in allen Bewegungen hinterlaſſen in mir den Eindruck einer Art von großartiger militäriſcher Sinfonie, deren Aufführung vom Kaiſer geleitet Stammes der Bayern, der zukünftige Herrſcher eines Landes, deſſen BVundes⸗ treue anzuzweifeln Franzoſen und Engländer ſich vermeſſen hatten. Hö lhn, 22. Aug. Die„Köln. Ztg.“ ſchreibt bei Beſprechung des erſten großen Schlachten⸗ ſchrei aus, der ſich die ganzen Linden hinab fortpflanzte. Man umrringte das kaiſerliche Automobil, das nur ſchriktweiſe fahren konnte, warf Blumenſträuße, ſchwenkte die Hüte und winkte mit den Tüchern, und in vieltauſendſtimmigem Chor tönten die Hurras noch bis in die ſpäten Abendſtunden die Linden WITB. Wien, 22. Aug. Die Südflaviſche Korreſpondenz meldet aus Konſtantinopel: Der Aufſtand im Kaukaſus gegen Ruß land iſt zu einer vollen Revolutiyr ausgeartet. Seit Tagen finden blutige Kämpfe zwiſchen den aufſtändiſchen ſteges: enita wurde. Sein Marſchallſtab erſchien mir in ſeiner und den treu gebliebenen ruſſi⸗ Der fransöſiſche Vormarſch dürfte ſicher Der heutige Samstag iſt bom Provinzial.a zut dep deſgermchinee Teenei darem ſchen Truppen ſtatt. gleichzeitig aus der Umgebung von Toul, Der heutige Se Stag 1 Jont Pro Oinzial⸗⸗... meit gepreztem Herzen enke 0„ Der Verlauf der Ereigniſſe im Kaukaſus und daß unſere Offiziere und unſere Soldaten noch wunderbarere Virtuoſen ſind, als dieſe deutſchen Automatenpuppen, Virtuoſen, mit denen ſich ein noch viel ſchöneres Konzert aufführen ließe. Aber wie ließe ſich ein ſolches Konzert veran⸗ ſtalten bei der Mitwirkung der erbärmlichen Komödianten, aus denen ſich die mißtönende Ka⸗ pelle zuſammenſetzt worin unter dem ſchlappen und ohnmächtigen Taktſtock des Fanfarenmeiſters Fallisres ein Picquart das Klavier ſpielt, ein Cheron die große Pauke ſchlägt und ein Cle⸗ ſchulkollegium auf höhere Anordnung ſchulfrei gemacht worden. Siegesfreude in Geſterreich. WITB. Wien, 22. Aug. Die Nachricht von dem deutſchen Siege bei Metz wurde um 6 Uhr nachmittags durch Extrablätter in der Stadt und rief überall lebhafte Begeiſterung rvor. Nanch, Lumeville und Santie erfolgt ſein, teilweiſe auf Straßen, die durch franzöſiſche Sperrforts geſichert ſind. Die große fran⸗ zöſtſche Offenſive iſt zuſammengebrochen. Was nicht gefangen oder auf dem Schlachtfelde liegt, ſucht den Rückweg auf heimiſchen Boden wieder zu gewinnen, verfolgt von ſiegreichen Deut⸗ ſchen. Vielleicht gelingt diesmal die von allen an der Grenze wird in Regierungskreiſen mit zunehmender Unruhe verfolgt. Abordnungen der kaukaſiſchen Grenzorte er⸗ ſcheinen bei den türkiſchen Truppenkomman⸗ danten und bitten um den Ein marſch der türkiſchen Armee. Die Lage beginnt unhaltbar zu wer⸗ den. Theoretikern der Kriegskunſt angeprieſene WITB. Wien, 22. Aug. Aus dem Kriegs⸗ menceau das engliſche Horn bläſt! Ah! Welche Verfolgung bis zum letzten Hauch von Mann;̃ einrb„ f 2 15 Der 5 M T 2zPreſſe⸗Quartier wird gemeldet: Lehre hat uns Kaiſer Wilhelm auf dem El + 1 oß. he in⸗Marnekana iſt Der Kommandant des Kriegs⸗ Manöverfelde von Frescaty erteilt! Dieſer le 0 0 K Ngel. ein ſchweres Hindernis für die zu⸗ den Staatschef und gleichzeitig Armeechef, dieſer Preſſe⸗-Quartiers richtete an deutſchen Botſchafter in Wien folgen⸗ des Telegramm: Die unter meinem Kommando im Kriegs⸗ Souverän, der— man fühlt es deutlich— von ſeinen Truppen angebetet wird, und der ſelbſt in ſie verliebt iſt, dieſer Kaiſer hoch zu Roß, ge⸗ ſtiefelt, behelmt und geſpornt,— welche be⸗ herzigenswerte Erſcheinung! Da haben wir rückflutenden Truppen, nicht min⸗ der die ſchmalen Straßen durch das waldige Gebirge. Es bleibt abzuwarten, ob es geglückt iſt, die Franzoſen gegen dieſe Schranken zu Ein Brief des Kammerpräſi⸗ denten Dr. Kicklin. Straßburg, 21. Auguſt. drücken. Rreſſe⸗Ouartier vereinigken öſterreichiſchunga. wahrhaftig, und zwar nicht in Gee Der Präſident des elfaß⸗lothringiſchen Lan riſchen, reichsdeutſchen und ausländiſchen Be⸗ſſtalt einer abſtrakren Utopie, ſon. tags, der im Reichstag den ſüdlichſten elfäfß, Das Syumbol Sder deutſchen richterſtatter nahmen die Nachricht vondern in Fleiſchund Blut verkörpert, ſchen Wahlkreis vertritt, veröffenklicht im El⸗ Einigkeit. Berlin, 22. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt zu dem Sieg in Lothringen: Mit heller Begeiſterung iſt die Meldung von dem großen Sieg in Lothrin⸗ gen aufgenommen worden. Die Tragweite die⸗ es Erfolges für den weiteren Fortgang der kriegeriſchen Ereigniſſe darzulegen, muß vorbe⸗ halten bleiben. Aber heute ſchon kann geſagt werden, daß in dem Jubel über den militäriſchen Erfolg die nationale Saite beſonders ſtark mitklingt. Waren doch unter der Führung des Kronprinzen von Bayern Truppen aller deutſchen Stämme vereinigt, um mit wuchtigem Schlage den eingedrungenen Feind zurückzu⸗ werfen. Als weitleuchtendes Sym⸗ bol der unerſchütterlichen Einig⸗ keit des deutſchen Volkes in allen ſeinen Teilen ſteht dieſe Ruhmestat da. Der un⸗ beugſame Wille der ganzen Nation ihre Wert⸗ geltung gegen alle Widerſacher zu behaupten und zu erhöhen, hat ſich von neuem in herrlichſter Weiſe kundgetan. Auf gewaltiger Wahlſtatt iſt dem unbedingten Vertrauen, das umſer Volk auf die deutſche Wehrmacht und ihre Führer ſetzte, abermals eine wahrhaft glän⸗ zende Rechtfertigung geworden. Den außerordentlichen Leiſtungen dieſer Wochen werden weitere folgen bis zum glorreichen Endel! Der Jubelſchrei. JBerlin, 22. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Um 3 Uhr nachmittags wurde bereits Unter den Linden erzählt, ein Offizier habe die ſieg⸗ reiche Botſchaft von Metz verbreitet. Das Publikum zweifelte noch, aber bald kamen Extrablätter und Berliner Abendblätter. Man las, man ſah, man raunte ſich gegenſeitig die Bedeutung der Kunde zu, und dann brach ein Sturm der Begeiſterung los. Inſtinktiv ſetzte dem herrlichen Siege der deutſchen Armee mit hellem Jubel auf und bitten Eurer Exzel⸗ lenz den Ausdruck ihrer freudigſten Be⸗ geiſter ung, ſowie die innigſten Wünſche für weitere Erfolgeder deut⸗ ſchen Waffen zur allerhöchſten Kennt⸗ nis des deutſchen Kaiſers bringen zu wollen. von Hoen, Oberſt. Haiſerparade bei Metz 1008. Eine intereſſante Erinnerung übermittelt uns ein Leſer. Im Jahre 1908 fand bei Metz eine Kaiſerparade ſtatt. Sie machte auf die militäriſchen Be⸗ richterſtatter der Pariſer Blätter einen großen Eindruck, und es hat heute eine beſondere Bedeutung ſich dieſen Ein⸗ druck zu vergegenwärtigen. So las man im „Journal“: Als die erſten ſchwarzen Helmbüſche ſichtbar wurden, legte Kaiſer Wilhelm ſeinen Kom⸗ mandoſtab in die Hand des Marſchalls Haeſeler, der noch immer in ſo auffälliger Weiſe dem ver⸗ ſtorbenen Miniſter Thiers ähnlich ſieht. Dann zog er den Säbel aus der Scheide und präſen⸗ lierte wie ein einfacher Oberſt der Kaiſerin und den Königen ſein Regiment mit einem Jüng⸗ lingsfeuer, das bei den Deutſchen Enthuſiasmus entfeſſelte, bei uns Franzoſen aber ein Gefühl der Traurigkeit hervorrief. Man kann ſagen, was man will, dieſer Kaiſer iſt ein bewundernswürdiger Offizier! Und als er ſich beim Gruß mit dem Degen vor den Damen und den alten Generalen verneigte, haben wir anderen— mag man ſich über uns als Träumer immerhin luſtig machen!— darin das Symbol eines Vaterlandes und die erhabene Huldigung erblickt, die der Manneszucht, der „lebendigen Kraft der Armeen“, wie unſer fran⸗ zöſiſches Reglement ſich ausdrückt, dargebracht wurde.... Das find nicht mehr Soldaten, die die lebendige Syntheſe der„Nation in Waffen“ vor Augen! liſchen Gedanken, felde entferne den mächtigen Eindruck der empfinden dieſe Lehre mir Süäbel in der Fauſt, auf von errſchers, zugleich Helmſpitzen, dies alles .Um das quälende geworfenen fieberhaften Rufe zu ſchließen, der mein altes tröſten mag:„Vive la France!“ Der Zuſammenbruch Rußlands. Geſterreichiſche Siege. WIB. Krakau, 22. Aug.„Czas“ meldet: Mehrere in das Militärſpital eingebrachte Ver⸗ wundete des Olmützer Infanterie⸗Regiments erzählen, daß bei Kraswik unweit von Kielce eine Schlacht ſtattgefunden habe, in wolcher der Afach überlegene Feind von den öſterreichi⸗ ſchen Truppen geſchlagen wurde. WTB. Budapeſt, 22. Aug. Bukowina vorzudrängen. gewieſen, beſonders zwiſchen Nowo⸗Sielitza und 1 Und in Gegenwart eines ſo greifbaren Symbols, wie ſollte man ſich nicht die moraliſche Begeiſterung erklären, die ich ſeit achtundvierzig Stunden im 16. deutſchen Armeekorps miterlebte? Dies ſind die melaucho⸗ k denen ich nachhänge in dem Moment, wo ich mich 0 von dem Manöver⸗ auf es mir zu meinem Schmerze beſchieden war, wider Meiiten Willen in deutſchen Stärke zu Ich kann es nicht vergeſſen, daß auf lothringiſcher Erde zuteil werden mußte hier zwei Schritt weit von jener Grenze, jenſeits derer ich ſo lange hindurch, den 0 Wache geſtanden habe! . Noch immer tanzt wir vor den Augen das Frescaty. Die Viſton dieſes mit dem Funkeln all jener zerſchnitt mir das Herz Bild loszuwerden, um in meinen Ohren das gellende Echo dieſer Hoch⸗ rufe, die noch darin nachhallen, zu erſticken bitte ich meine Leſer um die Erlaubnis, dieſe haſtig hin⸗ Bemerkungen mit dem Soldatenherz Das Blatt „Ac.⸗Eſt“ meldet aus Czernowitz: Die Ruſſen machten mehrere Verſuche, über die Grenze der Alle dieſe Verſuche wurden von unſeren Truppen energiſch zurück⸗ ſäſſer folgendes Schreiben, das er an den Reichstagspräſidenten Dr. Kaempf gerichtet hat: Carspach⸗Sonnenberg, 5. Aug. 1914. Sehr verehrter Herr Präfident! Ich bitte Sie, mich wegen meines Fernbleibenz vom Reichstag entſchuldigen zu wollen. Ich halte bereits in der Nacht vom Sonntag auf den Mon⸗ tag[Der Reichstag war auf Dienstag, 4. Auguſt, einberufen. D. Red.] die Reiſe nach Berlin an⸗ getreten, mußte ſie aber wegen plötzlich eingetre⸗ nachts wieder hier eingetroffen. Wich aber jetzt wieder von hier zu entfernen, dazu glaube ich mit Rückſicht auf die Lage der hieſigen Gegend nicht berechtigt. Der Sund⸗ gau ift, abgeſehen von einigen Vorpoſten, von deutſchen Truppen entblößt, und man ſoll ent⸗ ſchloſſen ſein, dem Einmarſch der franzöſtſchen Truppen in denſelben keinen Widerſtand entgegen⸗ zuſtellen.... Da die meiſten Behörden uns be⸗ reits verlaſſen haben und die andern beim Heran⸗ nahen der Franzoſen uns verlaſſen werden, erachte ich es als meine heilige Pflicht, in einem ſolchen Moment unter meinen Wählern zu wei⸗ len und ihr Schickſal zu teilen. erſcheinen zu könmen, als ich die Gelegenheit wahr⸗ genommen hätte, im Namen meiner Wähler mein, tiefſtes Bedauern über die entſtandenen kriegeri⸗ dere zu erklären, daß ihnen und der ganzen elſaß⸗ lothringiſchen Bevölkerung der Gedanke eines ſchrecklich und furchtbar erſcheint, daß ſie den⸗ ſelben nicht auszudenken wagen. Wir wollen keinen Krieg, insbefondere keinen zwiſchen Deutſchland und Frankreich, und auch nicht um den Preis einer Aenderung unſerer politiſchen Lage. Diejenigen, welche unter dem franzöſiſchen Volke eine gegen⸗ teilige Anſicht verbreitet und ge⸗ ſchürkund damit den Kriegsgedanken in Frankreich genährt haben, ſind mit dem Fluch Tauſender von elſaß⸗ lothringiſchen Vätern, Müttern und Gebet vor der Schlacht. Herr Gott, der du im Himmel thronſt, das VBöſe ſtrafſt und Gutes lohnſt,— hör' auf mein Fleh'n! Des Krieges Fackel iſt entbrannt, gerufen hat mein Vaterland,— ich muß jetzt geh'n. Weit ließ ich hinter mir zurück „mein Weib, mein Kind, ein reines Glück,— ich acht es nicht. Ich will nicht raſten, will nicht ruh'n, mit frohem Mute will ich tun nur meine Pflicht. Doch Herr,— auch unſer Feind, er gibt ſein Beſtes her. Auch er, er liebt ſein Vaterland. Sein Herz iſt voller Mut und Trutz, auch er erflehet laut den Schutz aus deiner Hand. Du aber, Herr, du weißt Beſcheid, wir ſuchten nicht den wilden Streit aus Uebermut. Du weißt, daß Neid und Habpſucht ſchlimm entfachten unſrer Feinde Grimfmm zu heißer Glut. Drum, Herr, dieweil mit unſerm Schwert wir nur verteid'gen Land und Herd in dieſem Krieg, ſo übe du Gerechtigkeit, hilf gnädig uns in dieſem Streit,— gib uns den Sieg. Und wenn du willſt, daß auch der Tod mich niedermähet auf dein Gebot mit harter Hand, ſo laß' mich in den Himmel ein, gern' will ich dann geſtorben ſein für's Vaterland!——— A. Grünwaldt. Der Freiheit eine Gaſſe. Vorm Feinde ſtand in Reih' und Glied Das Volk um ſeine Fahnen, Da rief Herr Struthahn Winkelried: „Ich will den Weg Euch bahnen! Dir Gott befehl ich Weib und Kind, Die ich auf Erden laſſe“ Und alſo ſprengt er pfeilgeſchwind Der Freiheit eine Gaſſe. Das war ein Ritter noch mit Fug, Der wie ein heiß Gewitter Die Feinde vor ſich niederſchlug— O ͤwär' ich ſolch ein Ritter, Auf ſtolzem Roß von ſchnellem Huf, In ſchimmerndem Küraſſe, Zu Sterben mit dent Donnerruf: Der Freiheit eine Gaſſe. Ihr Deutſchen, ebnet Berg und Tal Für Eure Feuerwagen, Man ſieht auf Straßen ohne Zahl Euch durch die Länder jagen; Auch dieſer Dampf iſt Opferdampſ— Glaubt nicht, daß ich ihn haſſe— Doch bahnet jetzt in Streit und Kampf Der Freiheit eine Gaſſe. Wenn alle Welt den Mut verlor, Die Fehde zu beginnen, Tritt du, mein Volk, den Völkern vor, Laß du dein Herzblut rinnen! Gib uns den Mann, der das Panier Der neuen Zeit erfaſſe, Und durch Europa brechen wir Der Freiheit eine Gaſſe. Gg. Herwegh. Altgermaniſche meeresherr⸗ ſchaft. Der deutſche Gedanke, der in den Kriegszeiten von 1870—71 neu geboren wurde, hat, indem er zur Entfaltung ſtrebte, ein Wort Liſzts be⸗ herzigt: „Wer an der See keinen Teil hat, der iſt aus⸗ geſchloſſen von den guten Dingen und Ehren der Welt, der iſt unſeres lieben Herrgotts Stiefkind.“ Heute ſchon, nach kaum einem Geſchlecht deut⸗ ſcher Arbeit um tüchtige Seegeltung, durfte man ausſprechen:„Heut gebietet das Reich nicht nur über eine Anzahl deutſcher Gemeinweſen mit ſchiffahrtlichen Jutereſſen, ſondern die nationale Gemeinſchaft zur See umfaßt alle Stände und Städte, die Reichsgewalt ſteht hinter 81 Glied des Bundes, jedes Schiff iſt ein S deutſchen Volkstums.“ Und in dem beginnenden Kampf, den die junge Schiffahrt des deutſchen Reiches zu beſtehen hat, wird ſie vor den Augen der Welt die Probe abzulegen haben und ab⸗ legen, was ſie gelernt hat und was ſie wagen darf, und die Berühmtheit ihres Gegners in der Welt wird die Größe und Bedeutung ihres Er⸗ folgs beſtimmen, wie der Sieg bei„Fehrpall oder die Niederlage Napoleons Preußens Welt⸗ ruhm als Waffenmacht zu Lande begründeten. Für ſolches Zutrauen in unſere Flotte hat es ſchon vor dem Kriege an Aeußerungen nicht ge⸗ fehlt. Eine der letzten war der Verſuch, ent⸗ ſprechend den lange vorausgegangenen Darſtel⸗ lungen der franzöſiſchen und engliſchen For⸗ ſchungen, die Frühzeit germaniſcher Seeſchif, fahrt zuſammenhängend darzuſtellen. Conrad Müller hat ihn mit einem Buche unternommer, das unter dem Titel„Altgermaniſche Meeres⸗ Schon die Mythologie ſpiegelt die Liebe und Sehnſucht der Germaͤnen zum Meer. Schon Simrock hat bemerkt, daß für die Germanen das Meer der Urquell des Seins iſt, und daß ihnen alles Sein zu ihm zurückkehrt. Trauer, Sehnſucht, Furcht vor den Dämonen des Meeres, in deren Gewalt die Toten geraten oder zu denen ſie ſelbſt geworden ſind, beherrſcht die älteſten Sagen. 8 In den Rieſen des offenen Meeres, in Aeg und ſeiner Sippe, in Rans wilden Töchtern 5 ſchäumenden, brandenden Wogen, ſich ſeine Gewalten. Ein Rieſe, der am Geſ des Meeres ſitzt, erregt die Brandung, ſeine Füße bewegt. Sandbänke, Inſeln tenen Unwohlſeins unterbrechen und bin Montag Ich bedauere es um ſo mehr, nicht im Reichstag ſchen Verwicklungen auszuſprechen und insbeſon⸗ Krieges zwiſchen Deutſchland und Frankreich ſo Frauen beladen, die ihre Söhne und Che⸗ herrſchaft“ bei F. A. Perthes in Gotha erſchienn wenn er Samstag, den 21. Auguſt 1914. General-Anzeiger.— Hadiſche Neueſte Nachrichten.(Meittagblatt) 3. Seite. gatten in den furchtbarſten aller Kriege ziehen laſſen müſſen. Bis zuletzt haben wir Elſaß⸗Lothringer gehoffk, daß der Schrecken eines Krieges zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich uns erſpart bleiben würde, und auch jetzt noch wollen wir die Hoffnung nicht aufgeben. Sollte aber Gott es anders beſtimmen, nun, dann werden auch die Elſaß⸗ Lothringer ihre Pflicht voll undohne Hintergedanken tun. Nach der Geſchäftsordnung des Reichstags iſt es nicht möglich, daß ein Abgeordneter ſeine Stimme ſchriftlich abgeben kann; ich habe aber das Recht, Ihnen gegenüber, Herr Präſident, die Erklärung abzugeben, daß, falls ich im Reechstag anweſend wäre, ich für alle die durch die gegen⸗ wärtige Lage als nötig befundenen Vorlagen einſchließlich derjenigen über die Beſchaffung der Mittel zur Beſtreitung des Kriegsbedarfs ſtim⸗ men würde. Indem ich Ihnen, Herr Präſident, die Genehmi⸗ gung erteile, von dieſem meinem Schreiben den⸗ jenigen Gebrauch zu machen, den Sie für ange⸗ bpacht erachten, zeichnet mit vorzüglicher Hoch⸗ achtung Ihr ergebener Dr. Ricklin, Mitglied des Reichstags. Die Vaterlandsliebe der katholiſchen Geiſtlichkeit der Reichslande. Von einem Leſer unſerer Zeitung wird uns ge⸗ ſchrüeben: Zu Ihrer Veröffentlichung im Abendblatt No. 385 vom 19. d. Mies.„Bedenkliche Erſcheinun⸗ gen“, teile ich Ihnen mit, daß ich zur Zeit des Be⸗ ginns der Schwierigkeiten zwiſchen Deutſchland und Frankreich mit meiner Familie in St. Anna, am Fuße des großen Belchen, weilte. Gleichzeitig mit uns waren in genauntem Kurhaus auch drei elfäſ⸗ ſiſche katholiſche Geiſtliche als Gäſte au⸗ weſend, von denen der eine Pfarrer eines elſäſſi⸗ ſchen Städichens, der andere Gefängnisgeiſtlicher in Metz und der dritte Theologieprofeſſor eines Lyzeums war. Die drei Herren verkehrten hauptſächlich unter ſich, erfreuten ſich aber zuſolge ihres liebenswürdi⸗ gen und zurückhaltenden Benehmeus der größten Hochachtung aller Kurgäſte. Nach eünigen Tagen kam ich auch mit den Herren ins Geſpräch, das ſich natur⸗ gemäß auch auf die politiſchen Verhältniſſe erſtreckte. Aus der Unterhaltung ergab ſich ſofort, daß ſeder elnzelne der drei Geiſtlichen einen glühenden Patriotismus für Deutſchland zeigte, daß ſte einen Krieg für eine Verſündigung an der Menſchheit halten würden und überzeugt ſeten, daß Deutſchland ſiegreich aus allen Anfechtun⸗ gen hervorgehen müſſe. Ich erblickte in den drei Herren, die aus verſchiedenen Teilen des Elſaß ge⸗ kommen waren, Repräfentauten der katholiſchen elſäfſiſchen Geiſtlichkeit und gewann die ÜUberzeugung, daß all das, was man willkürlich generell gegen die⸗ ſen ehrwürdigen Stand verbreitet, wirklich nur Ver⸗ leumdungen beruhend auf einer koloſſalen Gehäſſig⸗ keit, ſind. Der Eindruck, den ich als guter Proteſtant von jenen Herren hatte, war der, der allgemein von den Angehörigen aller Konfeſſionen geteilt wurde, und es würde mich freuen, wenn dieſe Zeilen dazu beitragen könnten, einer ſyſtematiſchen Hetze und der Erzeugung konfeſſioneller Zwietracht die Spitze abzu⸗ brechen. An die deutſchen Schweizer richtet Kurt Breyſig im„Tag“ einen herr⸗ lichen, herzbewegenden Aufruf, aus dem wenig⸗ ſtens die vollen und großen Schlußklänge mit⸗ gebeilt ſeien: .. AUnd nun Lüttich, dieſer Name, den ſich zuſamt Ruhm und Unſterblichkeit ein unbezwing⸗ licher Mut von den Sternen geriſſen hat. Eine große, mit aller letzten Kunſt der Fachmänner bewehrte Feſtung, vor der drei Monate zu liegen keinem nach Zehntauſenden zählenden Belage⸗ kungsbeer Schande gebracht hätte in wenig Stunden int Sturm genommen— kein Blatt der tauſendjährigen Kriegsgeſchichte aller tapfe⸗ ven Europäerſtaaten weiß Aehnliches zu melden. Die Völker der Erde haben aufgehorcht bei dieſer Kunde, die Unglaubbares glaubhaft machte. Es war das leiſe Schwirren, das wieder den Weltraum erzittern machte, dem ſie lauſchten; wieder hat der Adler Friedrichs des Großen die ſtählernen Flügel geregt Und was auch das unenträſelbare Schickſal verhängen mag, eines bleibt: die unbezwing⸗ liche Kraft dieſes erſten Anſturms, die nicht den Feind, nicht fremde Kriegstat nur, nein noch die eigene letzte, höchſte Leiſtung, die Tat der Väter von vor vierzig Jahren, übertreffen wollte, die Kraft der Starken, die in ſich lächelnd dachte: Jetzt glaubt ihr, ihr habt den Preußen alles abgeſehen, nun werden wir Dinge tun, die auch Preußen noch nie getan haben. Ihr Schweizer deutſchen Blutes ober, ſagt ſelbſt: iſt denn die allgemeine Wehrpflicht, die dies Heer zuerſt zur Grundlage ſeiner Geſtalt ausbildete, nicht die demokratiſchſte von allen denkbaren Staatseinrichtungen, iſt dieſer Geiſt der unbedingten Brüderlichkeit, der heut ein ganzes millionenköpfiges Volk zu einer Seelen⸗ einheit umſchmilzt, iſt dieſe lohende Flamme eines über den einzelnen erhobenen, ſie ſelbſt erhebenden Geſamtwillens, der noch den Schwächſten und Alltäglichſten edler, höher, ſchöner macht, als er je durch alle Zeit ſeines Lebens war und ſein wird, iſt dies alles nicht Demokratie, wenn anders dies Wort einen tiefen, guten Sinn haben ſoll? Ihr, die ihr ſeit Anbeginn eurer Unabhängigkeit einen Kriegsruhm errungen habt, ſo veich und glän⸗ zend wie kaum ein anderer unter den deutſchen Stämmen, werdet die Sprache dieſer Wochen am beſben verſtehen. Und wollt ihr des Blutes vergeſſen, das als das gleiche in euren wie in unſeren Adern rollt! Wollt ihr nicht des hohen Schatzes gedenken, den eure, unſere Geſittung, euer, unſer Geiſtes⸗ ſchaffen darſtellen? Wollt ihr vergeſſen, daß wir eure Großen im Geiſt von je, am meiſten aber in unſeren Tagem, eher noch tiefer geehrt, noch heißer geliebt haben als ihr ſelbſt? Daß wir keinen Lebensſchilderer unter den deutſchen Schriftbildnern höher, alle vielmehr tiefer ſetzen als euren, unſeren Gottfried Keller, daß uns kein Dichter der ungebundenen Rede als Künſt⸗ ler mehr galt als Konrad Ferdinand Meyer, der euren Freiſtaat liebte wie kein anderer unde der doch unſerm alten, unſerm neuen Kaiſertum ein Herold wurde; daß uns euer, unſer Böcklin zu Bild und Zeichen einer ganzen neuen Kunſt und Kultur wurde; daß wir heute wieder in Hodler den ſchöpferiſchſten aller deutſchen Künſtler ſehen? Eure Sprache klingt rauh in unſeren Ohren, aber ſie war uns von je lieb als die herbſte, die knorrigſte, die härteſte und alſo deutſcheſte von allen Mundarten. Die Burg der Berge, die ihr mit alter, trotziger Kraft haltet, ſoll die eure ſein, ſolange deutſche Kraft den deutſchen Staat erhalten mag. So auch muß auf ewig euer Freiſtaat euch verbleiben. Ihr ſollt auch, ſo lang ihr es vor eurem deutſchen Gewiſſen dürft, eure Neutrali⸗ tät bewahren. Aber gedenket, daß ihr Deutſche ſeid, daß Unabhängigkeit und Daſein eures Staats ge⸗ bunden ſind an die Fortdauer und die unge⸗ ſchwächte Kraft des Reiches, das allein deutſche Art, und alſo eure Art, auf Erden ſchirmen und Und laßt uns wiſſen, daß. ihr fühlt, was auch für euch der Preis des nun ſchon rollenden Würfelſpieles iſt, daß eure Liebe nicht bei unſeren Feinden iſt, daß eure Herzen gleichen Pulſes mit den unſeren ſchlagen. Ein Schweizer Dichter für die deutſche Sache. „Hier ſteh' ich außerm Reich und doch im Reich]“ Dies Wort C. F. Meyers bezeichnet knapp und treffend die Stellung, die von je die Dichter der deutſchen Schweiz im geiſtigen Leben Deutſchlands und zur deutſchen Kultur eingenommen haben.„Außerm Reich“ als Bürger eines neutralen Staates und„doch im Reich“ als Angehöriger der großen deutſchen Kulturgemeinſchaft, deren Schätze er durch ſein eigenes Schaffen mehren hilft, fühlt ſich auch der bei uns volkstümlichſte der heute lebenden Schweizer Dichter, Ern ſt Zahn. Er hat der Zeitſchrift„über Land und Meer“ ein„Sturm⸗ lied“ voll wuchtiger, ernſter Kraft zur Ver⸗ öffentlichung geſandt und zugleich durch den Verlag ſeiner Werke in Stuttgart die Summe von M. 1000 für das deutſche Rote Kreuz liberweiſen laſſen. In dem Begleitſchreiben ſagt er:„Mein Herz ſchlägt hoch für Deutſch⸗ land. Ich weiß, daß es in gerechter Sache ſiegen wird!“ Das Gedicht hat folgenden Wortlaut: Sturmlied. Nun ſteht die ganze Welt in Brand. Die Tromneln, ſie gehen. Doch ſei getroſt, mein Vaterland, Dir ſoll nichts geſchehen. Der Himmel flammt in Glut und Glanz. Wir ſchreiten, wir ſchreiten, Bis wo die Feinde uns den Tanz, Den bittern, bereiten. Die Trommeln wirbeln wild und weit, Kein Zögern! Kein Zagen! Der Tod will halten Erntezeit. Wir werden es tragen. Hei, wie der Sturm die Fahnen fand! Laßt fliegen! Laßt fliegen! Dich grüß' ich noch, mein Vaterland! „Sterben oder ſiegen!“ probleme macht die„Hilfe“ die folgenden ſehr verſtän⸗ digen Bemerkungen: Der Krieg hat unſer ganzes Volks⸗ und Wirtſchaftsleben umgewandelt. Er hat auch die Sozialpolitik vor ungeahnte große, neue Aufgaben geſtellt. Ihre raſche Erfaſſung und Durchführung aber verdanken wir neben der einmütigen erhebenden Hilfsbexeitſchaft aller Bevölkerungsklaſſen vor allem auch der organi⸗ ſatoriſchen und ſozialen Schulung der letzten Jahrzehnte. Daß die gewaltigen Maſchinerien der Fürſorge für die Angehörigen der Krieger und der Unterſtützung anderer Hunderttau⸗ ſende von Notleidenden ſchon mit Volldampf arbeiten, obwohl ſie zum Teil ganz neu auf⸗ gebaut werden mußten, wird immer ein ſozia⸗ ler Ruhmestitel bleiben. Natürlich iſt noch nicht alles Kriegselend in der Heimat in dieſen erſten 14 Tagen feſtgeſtellt, viel weniger gelin⸗ dert. Aber auch in ruhigen Friedenszeiten ge⸗ lingt es der überlegteſten Sozialpolitik nicht immer, alle Not zu finden und zu beſeitigen. Härten werden jetzt mehr denn je vorkommen und mit in den Kauf genommen werden müſſen. Wenn nur der Eifer dieſer erſten Wochen, die begeiſterte Opferwilligkeit der Maſſen und die intereſſierte ratende und tatende Mitarbeit aller praktiſch und theoretiſch führenden Sozialpolitiker und Volkswirte lebendig bleiben, werden wir der neuen Auf⸗ gaben ſchon Herr werden, die uns die Sozial⸗ politik im Kriege ſtellt. England und wir. Ein Leſer ſchreibt uns: Ich verließ New York am 19. November 1912 auf der Fahrt nach Bremen im Dampfer „Großer Kurfürſt“. Allerlei war ſchon damals in der Luft wegen etwaigen Kriegs zwiſchen England und Deutſchland. Wir fuhren in Plymouth am 28. November, abends 8 Uhr ein. Zeitung kaufen war das Erſte und nun folgt ein mir un vergeß⸗ licher Abſchnitt einer engliſchen Zeitung: Der Vorſitzende der vom Parlament einge⸗ ſetzten Kommiſſion berichtet, daß es Wahnſinn wäre, wenn England allein mit i einer erſtklaſſigen Großmacht, beſonders Deutſchland, Krieg führen würde. Im Höchſtfalle könnte es über eine Landſtärke von 150 000 Mann verfügen, von denen 80 000 Mann noch nie eine Waffe in der Hand gehabt hätten. Ihre (Englands) Marine beſtehe zum großen Teil aus veralteten Schiffen, mit ungenügender Be⸗ ſatzung. Geſchütze, Munition ſeien in ſehr defektem Zuſtande und vielfältig wertlos. So ſchloß der Bericht. In Bremerhaven an⸗ gekommen, war nach dieſen Berichten nichts mehr zu hören von Krieg. Glauben Sie, daß ſich dieſes in 20 Monaten geändert hat ꝰ Ich nicht. Und wenn man dabei bedenkt, daß jeder deutſche Marineſoldat vier Jahre Dienſt⸗ zeit auf dem Rücken hat, entgegen Englands Lohnſoldaten, ſo kann jeder, auch Nichtmilitär, ſeine Schlüſſe ziehen. Deutſchlands Marine iſt mit aller Technik der Neuzeit ausgeſtattet, verfügt über geſchulte Mannſchaften, und wenn Disziplin ein Faktor iſt, ſo kann ſich jeder, der die verſchiedenen Nationen im Newyorker Hafen im Jahre 1907 geſehen hat, ſeine eigene Schlußfolgerung ziehen. Und wäre dieſer jemand noch ſo deutſchgehäſſig, die Tatſache ſpricht für ſich ſelbſt: Die deutſche Marine ſteht einzig da in ihrer jungen, aber doch voll entwichelten Kraft und Zuverläſſigkeit. Die Reichstagserſatzwahl in Ravensburg. WCYB. Stuttgart, 22. Aug. Bei der heutigen Reichstagserſatzwahl im 17. Reichstagswahlkreiſe Tettwang⸗Ravensburg er⸗ hielt der von der Zentrumspartei aufgeſtellte Kandidat, Landesſekretär Stiegele 13 494 Stimmen. Gutsbeſitzer Adolno⸗Kaltenberg (Zentrum) 544. Zerſplittert waren 19 Stim⸗ men. Wahlberechtigt waven 30 564. Die Nationalliberalen und Sozialdemokraten hatten mit Rückſicht auf die gegenwärtige kriegeriſche Zeit ihre Kandidatur zurückgezogen. * Berlin, 22. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Frankfurt a. M. Auf Anordnung des Gencralkommandos wurde das Reiſebureau Harth geſchloſſen, weil die Firma unerlaubter Weiſe Briefe nach dem Auslande beförderte. J Berlin, 22. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Hamburg: An dem Polizei⸗ hilfsdienſt, der von den Hamburger Krieger⸗ vereinen und Schützengeſellſchaften organiſiert wurde, werden ſich auch die ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften und Vereine beteiligen. Berlin, 22. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Halle(Saale): Der Kaiſer genehmigte, daß die Gelder, die für das zum Hundertjahrestag von Belle⸗Alliance in Mer⸗ ſehurg geplante Denkmal König Friedrich III. geſammelt ſind, zur Umwandlung des derzei⸗ tigen Königlichen Schloſſes in ein Lazarett verwendet werden. Berlin, 22. Aug.(Von unſ. Berl. Man meldet aus Stockholm: Aus Rußland wir gemeldet: Vor einigen Tagen wurden in Abo in Finnland der deutſche Vizekonſul Goedele und ſeine drei Brüder verhaftet und des Landes⸗ 22 eiee ſtehen, ſo oft ein Rieſe oder eiee Rieſenmaid, um eine Brücke über eine Meereuge zu bauen, Steine oder Sand fallen läßt, die ſie heranträgt. Wate, der Held des Gudrunlieds, verſinnlicht den Water, die ſteigende, ſchwellende Flut. Ein weiter Kreis von göttlichen Weſen fördert oder hindert die Schiffahrt, Wettergottheiten und Himmelsgeſtirne, die über dem Schiffer mit Gunſt oder Ungunſt walten. Schiffe ſpielen bei der altgermaniſchen Be⸗ ſtattung der Toten eine große Rolle. iDe Nor⸗ mannen verbrannten ihre Häuptlinge und Großen auf koſtbaren Schiffen. Märchen erzählen von Wunderſchiffen, die von den Zwergen, den erfindungsreichen, unter⸗ irdiſchen Meiſtern der Kunſtarbeit, errichtet werden. Von den Taten der Germanen auf dem Meere hören wir zuerſt durch die römiſchen Schrift⸗ ſteller. Immer wieder bricht bei ihnen das Er⸗ ſtaunen über die Waghalſigkeit der Deutſchen auch auf dem Meere durch, weil ſie ſich auch„mit den gebrechlichſten und einfachſten Fahrzeugen in Seekampf, in Sturm und Brandung trauen und mit ihrer Geringſchätzung des eigenen Lebens von dem verweichlichten Sinn des ſinken⸗ Römertums kühn ſich abheben. Ein Beiſpiel dafür ſei herausgegriffen, weil es ſich mit den Geſchehniſſen unſerer Zeit aufs engſte berührt. Eine Koborte der niederrheiniſchen Niipier, die aus Agricolas Heer in Britannien entfloh, nahm ſich mit Gewalt drei Fahrzeuge, ſchiffte nach Verluſt der 5 entlang, ſchlug ſich ſiegreich mit ihren Be⸗ woßnern herum und wurde zuletzt an das ger⸗ Hungzrsnot entkräftet, teils von den Sueben, teils Bon den Frieſen ergriffen und zu Sklaven gemacht wurden.„Eine große und bemerkens⸗ werte Tat“, bemerkt dazu Tacitus. Die Suionen, die Ahnen der heutigen Schwe⸗ den, herrſchen früh mit ihren Flotten über die Oſtſee. Bataver, Frieſen, Chanken waren auf dem deutſchen Feſtlande ihre Nebenbuhler. Mit Einbäumen, Kie Fallbooten befuhren ſte das Meer, zu Krieg, Haudel, Seeraub, die „dreieinig ſind“, wie Goethe ſagt. Dann ſind von den Oſtſeegermanen die Goten und die Vandalen zuerſt in die Welt ge⸗ zogen, die letzten ins Mittelmeer, nach Spanien, Jalien und Afrika, von wo aus ſie eine ger⸗ maniſche Mittelmeerherrſchaft begründeten, von der noch im Mittelalter das Mittelmeer Wendel⸗ eneer oder Wentilſee hieß. Noch gewaltiger ßiſt der Erfolg germaniſcher Seetüchtigkeit in Britannien geweſen, wo auf den Trümmern der römiſchen die Angelſacheſn ihre Herrſchaft aufgerichtet.„Für den Hiſtoriker beſteht kein Zweifel, daß Britannien dem urgermaniſchen Raſſen⸗ und Seefahrerblut, wenn nicht allein ſeine politiſche, ſeine wirtſchaftliche, ſeine gei⸗ ſtige, vor allen Dingen ſeine maritime Größe verdankt, daß es dadurch die großartigſte und geſchichtlich g Feſtland getrieben, wo ſie, oten, dauerhafteſte Kolonie des nörd⸗ lichen Küſtengermanentums auf dem Boden des ehemaligen römiſchen Reiches und der keltiſchen Nation geworden iſt. Jedenfalls iſt Britanniens Macht eine vom deutſchen und nordiſchen Mutterboden erſt entlehnte, über⸗ nommene. Ihr Urquell rinnt nicht an der Themſe, ſondern an der Eider.“ Zur Großmacht ringt ſich dieſe Seeherrſchaft der Germanen zuerſt um die Wende vom 5. zum 6. Jahrhundert empor,„wo das geſamte Mittel⸗ meer von ſelbſtändigen Reichen der germani⸗ ſchen Eroberer umklammert wird, wo es nahe daran iſt, daß die Erbſchaft des römiſchen Im⸗ periums im Süden Europas und Norden Afrikas widerſtandslos in germaniſche Hand und Form übergeht.“ Es iſt Theoderich, wel⸗ cher„der Allmacht des damals durch Byzanz verkörperten römiſchen Neichsgedankens die Einheit der germaniſchen Nationalkraft, den hundesbrüderlichen Zuſammenſchluß aller Ger⸗ manenteile und ein wohlerwogenes Syſtem ge⸗ genſeitiger Allianzen entgegenſetzt, das den Zweck hat, jedes Glied durch vereinte Kraft ge⸗ gen die Bedrohung Roms zu ſtützen und damit die Ueberlegenheit der germaniſchen Welter⸗ oberung aufrecht zu erhalten und auszubauen.“ „Seine Politik iſt der Gipfel der Erfahrung und Vorſicht“, urteilt Procop, der gleichzeitige Geſchichtsſchreiber. Die Vernachläſſigung der oſtgotiſchen See⸗ macht— eine Folge der Rückſicht auf die van⸗ daliſche Bundesgenoſſenſchaft— lieferte ſchließ⸗ lich das Mittelmeer wieder der oſtrömiſchen Flotte aus.„Vergeblich bemühten ſich die Oſt⸗ gyten, in dem letzten Teil des tragiſchen Dra⸗ mas ihre Fehler zur See einigermaßen gut zu machen. Die Oſtrömer blieben Herren der Lage im Mittelmeer.“ Um ſo ſchneller und reicher entwickelten ſich Oſt⸗ und Nordſeeherrſchaft. Anläßlich der chriſt⸗ lichen Miſſionsreiſen werden bereits vier viel⸗ beſuchte Handelshäfen in der Oſtſee bezeugt. In der Nordſee blieben die alten Frieſen in oberſter Geltung unter den wetteifernden Völ⸗ kern, ſo daß ſelbſt Alfred der Große frieſiſche Schiffsbaumeiſter berief, um das britiſche See⸗ weſen zu erneuern. Und die Zeit Karlks des Großen ſieht an der Weſer und an der Elbe die beiden Handelshäfen entſtehen, die Deutſchlands Name und Größe in die Welt zu tragen beruſen waren. Ein weiteres Staubecken germaniſcher Urkraft iſt der ſkandinaviſche Norden, von wo die Wikiiger⸗ und Normannenfahrten ihren Weg nahmen, die durch ihre unerhörte Waghalſigkeit die Welt in Atem hielten, Island, Grönland, Amerika erſchloſſen und die Nordmänner in Mitteleuropa zu Trägern des mittelalterlichen Rittertums werden und ihre Art mit arabiſcher Kultur in den Ländern des Mittelmeers eine fruchtbare Verbindung eingehen ließ. Conrad Müller erzählt dieſe Entwicklung aus den Quellen und Funden, aus geſchicht⸗ lichen Zeugniſſen und Denkmälern der Dicht⸗ kunſt, ſich bewußt, daß die älteſte Seegeſchichte Deutſchlands, ganz ohne Voreingenommenheit betrachtet, eine Mahnerin und Künderin unſeres eigenen Wollens und Strebens iſt. Noch ein Bismarckwort. Im„Bochumer Anz.“ erinnert ein Leſer an ein Wort, das der Altreichskanzler Fürſt Bismarck am 1J. April 1892 gegenüber einer Vertretung Bo⸗ chumer Bürger gebraucht hat. Damals ſchloß Bis⸗ marck ſeine Auſprache mit folgenden Worten: „Werden wir das Errungene feſthalten, ſo können die Feinde von allen Seſten kommen von Oſten und Weſten zugleich. Sie können nicht 4. Seite. General-Auzeiger.— Fadiſche Meueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Samstag, den 21. Auguſt 1914 verrats angeklagt. Sie ſollen 10 finniſche Lotſen auf Rechnung deutſcher Kriegsſchiffe geworben haben. Die Augeklagten ſind zum Tode ver⸗ Urteilt und in Petersburg erſchoſſen worden. Sechſte Berluſtliſte. Der„Reichsanzeiger“ veröffentlicht die 6. Ver⸗ luſtliſte. Infanterie⸗Regiment Nr. 17 Mörchingen. 5. Kompanie. Reſ. Peter Hahn, Eppel⸗ born, Kreis Ottweiler, low., Schuß r..; Msk. Ehriſtian Reichenbach, Niederrad, Kr. Frankſfurt a.., tot; Vfw. Karl Szayke, Kuzmen, Kr. Lyck, tot; Msk. Anton Szambowski, Slupia, Kr. Jarotſchin, tot; Msk. Ludwig Schütz aus Neunkirchen, Kr. Ottweiler, tot; Msk. Peter van Roſſum, Huethum, Kr. Rees, verm.; Msk Adolf Daum, Oberhauſen, verm.; Reſ. Friedrich Hebach, Offenbach, Kr. St. Wendel, vermißt; Reſ. Alfred Grill aus Niedereiſenbach, Kr. Mei⸗ ſenheim, verm.; Reſ. Heinrich Paſch, Sereum, Kr. Geldern, verm.; Reſ. Karl Gebhardt, Sin⸗ nertal, Kr. Ottweiler, vm.; Gefr. Wilh. Fuchs, Hauerſtein, Kr. St. Wendel, vm.; Msk. Auguſt Klein, Mittelbollenbach, Kr. St. Wendel, Im.; Bfw. Ernſt Vogel, Letſchin, Kr. Lebus, low., Schuß r. Fuß; Mkt. Kaſim. Deleſtowiez, Uleino, Kr. Schroda, low., Schuß l. Ringfinger; Reſ. Karl James, Simmerthal, Kr. Ottweiler, lvw., Schuß Handgelenk; Vfw. Ignatz Kinder, Boreck, Kr. Beuthen, low., Achſelſchuß; Uffz. Ludwig Bunges, Brake, lpw., Schuß l. Hüfte; Uffz. d. Reſ. Wilhelm Joſt, Eversburg, Kr. Ottweiler, Iyw., Streifſchuß Br.; Reſ. Stephan Behnſer, Auernheim, Bez. Neresheim, ſpw..; Gfr. d. Reſ. Emil Schneider, Merzweiler Kr. St. Wen⸗ del, ſyw. Schuß Obſch.; Mskt. Peter Weiland, Weiler, Kr. Kreuznach, ſvw., Schuß l..; Mkt. Philipp Werner, Merzheim, Kr. Meiſenheim, ſchoöw., Schuß Hüfte u. Obſch.; Mkt. Ehriſtian Hippchen, Friedrichstal, Kr. Saarbrücken, low., Streifſchuß UÜtſch.; Uffz. d. Reſ. Sebaſt. Klein⸗ bauer, Schoffhauſen, Kr. Saarlouis, ſchvw., Schuß l. Hüfte; Muskt. Konrad Böckelmann, Hagen, low., Schuß r. Hand u. l. Oa.; Mskt. Wilhelm Muske, Jagolitz, Kr. Deutſch⸗Krone, ſchoyw., Schuß Bruſt; Reſ. Jak. Müller 3, Gon⸗ nersweiler, Kreis Birenfeld, ſchow.; Reſ. Rob. Ulrich, Saarbrücken, ſchvw., Lungenſchuß; Reſ. Franz Ziolkowski, Mlewo, Kr. Brieſen, ſchvw., Schuß Unterleib; Lt. d. Reſ. Steinberg, ſchvw., Schuß durch beide Obſch.; Hpt. Döring, lvw., Schuß(. Unterkiefer; Lt. d. Reſ. Soſtmann, lw., Schuß r. Ua.; Muskt. Franz Hayo, Groß⸗ wiſebe, Kr. Saarbrücken, ſchvw., Ulb.⸗Schuß; Gefr. Wilh. Berger, Weſel, Kr. Rees, ſchow., Schuß Rücken; Musk. Wilh. Schneider, Alten⸗ Bochum, Kr. Bochum, ſchow., Brſch.; Einjähr.⸗ Freiw. Gefr. Georg Widtekindt, Frankfurt a. ., ſchow., Kopfſchuß; Musk. Joſef Hadryk, Sycpanowo, Kr. Mogilno, Schuß r..; Musk. Peter Lutz, Morsbach, Kr. Forbach, ſchvw., Schuß r. Geſäß. 8 6, Kompanie. Muskt. Rudolf Varbian, Merelweiler, Kr. Otweiler, ſchow., Schuß r. B. 7. Kompanie. Mskt. Fritz Poppe, Han⸗ nover, ſchow., Schuß r..; Mskt. Heinr. Ober⸗ meher, Etteln, Kr. Büren, ſchow., Schuß l. Schulter; Musk. Rudolf Herz, Hangweiler, Kr. St. Wendel, lvw., Schuß r..; Musk. Stephan Pawlak, Grabon, Kr. Schildberg, ſchöw., Br.⸗ u. Bauchſchuß; Mskt. Anton Köppe, Hamm, Kr. Bochum, ſchwo., Schuß durch Rücken; Mkt. Blumenbacher, low., Schuß durch r. Daumen. 12. Kompanie. Mskt. Auguſt Detering, Uffeln, Kr. Minden, tot. Maſchinengewehr⸗Kompanie: Msk. Neubecker, ſchvow., Bauchſchuß; Mskt. Gleſen, Bruſtſchuß. Badiſches Inf.⸗Reg. Nr. 112(Mülhauſen Elſ.), 9. Komp.: Reſerviſt Hermann Martin aus Bulach bei Karlsruhe(vermißt), Reſ. Herm. Raſtätter aus Beiertheim(leicht verletzt), Reſ. Johann Ruf aus Mannheim(leicht verl.), Gefr. d. R. Wilhelm Zöller aus Bulach(ſchwer verletzt), Reſ Heinrich Klemm aus Heddesheim (tot), Gefr. d. R. Georg Adam Schmitt aus Heddesheim(leicht verl.), Reſ. Guſtav Bender aus Haltingen(leicht verl.), Reſ. Ludwig Sieg aus Heidelberg(vermißt), Musk. Martin Lim⸗ beck aus Ketſch(leicht verletzt)h. Musk. Aug. Wilh. Müller aus Mannheim(leicht verletzt), Hauptmann Walter Ziemſſen aus Honneff a. Rh.(tot), Lt. d. R. Theodor Kom⸗ mert aus Mülhauſen, Elſ.(leicht verletzt), Musk. Albert Karl Leibrecht aus Kirchheim bei Heidelberg(ſchw. verl.), Tambour Karl Deger egen uns aufkommen. Wir hauen ſie in die Pfanne! Herausfordern und angreifen werden wir ſie nicht. Kommen ſie aber, ſo ſollen ſie mal ſehen!“ Man wird dieſe Worte des eiſernen Kauzlers heute vor mehr als 22 Jahren mit be⸗ ſonderer Freude ſich ins Gedächtnis rufen. Klingen ſie doch, als wären ſie erſt geſtern ge⸗ ſprochen. * Der Krieg verkündet unaufhörlich durch den Donnerton ſeiner Geſchütze, daß der Einzelne und ſein Leben verſchwindend wenig ſei gegen das Leben ſeines Volkes, und daß jeder Einzelne ſein Leben und ſeine Habe hinzugeben habe für ſein Volk. G. Freytag. „Und ſetzet ihr nicht das Leben ein, Nie wird euch das Leben gewonnen ſein.“ Was ich mir ſo erkläre auf meine Art: In feſtem Mut und Gottvertrauen drück' die Sporen ein und laß das wilde Roß des Lebens mit dir ſetzen über Stock und Block, gefaßt darauf, den Hals zu brechen, aber furchtlos; da du doch einmal ſcheiden mußt von allem, was dir im Leben lieb iſt— und doch nicht auf ewig. Bismarck. ———— 4 aus Offenburg(ſchw. verl.), Reſ. Auguſt Ferdi⸗ nand Noel aus Karlsruhe(ſchw. verl.), Reſ. Gottlob Wilhelm Klozbieger aus Karlsruhe vermißt), 10. Komp.: Musk. Johann Otto Troſt aus Heidelberg(tot), Reſ. Wilhelm Fried⸗ rich Herzog aus Hauſen(ſchwer verletzt), Reſ. Leo Eiſele aus Ettlingen(eicht verletzt), Gefr. Friedrich Niednig aus Mannheim(ſchwer verletzt), Reſ. Hermann Kühn 2 aus Daxlan⸗ den bei Karlsruhe(vermißt), Musk. Bach aus Honſtetten(verm.), Reſ. Karl Bernhard aus Malch bei Ettlingen(ſchwer verl.), Ref. Joſef Braitſch aus Totnauberg(ſchwer verl.), Lt. Kiehne(leicht verl.), Musk. Georg Graf aus Mannheim(tot), Musk. Wilhelm Oberföll aus Wolfach(ſchwer verl.), 11. Komp.: Horniſt Eugen Jögel aus Malſch bei Ettlingen(ſchwer verletzt), Musk. Auguſt Kunzmann aus Iſprin⸗ gen bei Pforzheim(ſchwer verw.), Musk. Franz Riedel aus Haßlach bei Offenburg(ſchwer ver⸗ wundet), Musk Joſef Rothermund aus Hon⸗ dingen(Amt Konſtanz)(ſchwer verwundet), Musk. Auguſt Röſch aus Mannheim (ſchwer verw.), Gefr. Wilhelm Chriſt. Schmidt aus St. Georgen(ſchwer verw.), Musk. Joh. Weniger aus Klengen bei Villingen(ſchwer verwundet), Gefr. d. R. Robert Lenz vom Feldberg(vermißt), Reſ. Albert Maier 1 aus Fahrenau(Kr. Freiburg(tot), Reſ. Rudolf Klein aus Wyhlen(Amt Lörrach)(vermißt), Reſ. Joſ. Rüde aus Grenzach, Amt Konſtanz (I. verw.), Reſ. Georg Wendel aus Hertingen vermißt). Gefr. Emil Johannes Schäfer aus Kaxlsruhe(ſchwer verw.), Reſ. Karl Friedrich Fritz aus Rohrbach bei Heidelberg(ſchwer ver⸗ wundet), Reſ. Heinrich Föſt aus Weinbeim (eicht verwundet), Reſerv. Johann Michael Münch aus Sandhauſen bei Heidelberg(ver⸗ mißt), Reſ. Auguſt Peter Schneider 3 aus Wein⸗ heim(leicht verw.), Reſ. Peter Schemenauer aus Rohrbach bei Heidelberg(ſchwer verw.), Unteroffizier Karl Ganzhorn aus Karlsruhe (eicht verwundet), Unteroffizier Hermann Schmidt aus Durlach(vermißt), Reſ. Wilhelm Becker aus Karlsruhe(vermißt), Auguſt Kühni aus Rohrbach(ſchtver verletzt), Reſ. Heinrich Meier 3 aus Sandhauſen(ſchwer verletzt), Reſ. Johann Stadler aus Kirchheim bei Heidelberg(vermißt), Reſ. Anton Stefan 2 aus Eppelheim(ſchwer verletzt), Lt. Walter Wilhelm Weihe aus Braunſchweig(ſchwer ver⸗ letzt), Lt. d. R. Ernſt Lorenz Zettel aus Mül⸗ hauſen, Elſ.(ſchwer verletzt), Musk. Karl Fr Binz aus Lahr(verm.) Reſ. Joh. Fr. Schnei⸗ Musketier der aus Rohrbach bei Heidelberg(tot) Gefr. der Reſerve Arthur Abraham Adler aus Karlsruhe(leicht verl.), Gefr. d. R. Emil Guſt. Neuchle aus Pforzheim(leicht verletzt), Reſerv. Albert Strickle aus Mannheim(leicht ver⸗ letzt), Reſerv. Hermann Haas aus Karlsruhe ſchwer verletzt), Reſ. Johann Horein aus Lau⸗ denbach(leicht verletzt), Reſ. Emil Eduard Lieb⸗ ler aus Karlsruhe(leicht verletzt), 12. Komp. Gefr. Johann Streil aus Rappenau(leicht ver⸗ wundet), Gefr. Franz Rottler aus Kenzingen b. Emmendingen(leicht verwundet), Gefr. Julius Seitz aus Plankſtadt(tot), Reſerv. Johann Pfiſterer aus Kirchheim(leicht verwundet), Reſ. Franz Glock aus Leimen b. Heidelberg(leicht verwundet), Gefr. d. Reſ. Eugen Herboldt aus Weil b. Lörrach(ſchwer verwundet), Unteroff. d. R. Theophil Keller(vermißt), Ref. Hermann Klein aus Dettingen(vermißt), Reſerb. Adolf Barth aus Büchig b. Karlsruhe(vermißt), Gefr. d. R. Friedr. Tron aus Palmbach b. Durlach (bermißt), Reſ. Joſef Burchhardt aus Mörſch b. Ettlingen(vermißt), Gefr. d. Reſerve Peter Hahnemann aus Palmbach b. Durlach(verm.), Gfr. d. R. Aug. Holſtein aus Karlsruhe(verm.), Gefr. d. Reſ. Aug. Baunert aus Oberweiler b. Müllheim(verm.), Musk. Gg. Schöppe aus Rheinau(vermißt), Musk. Ludwig Ziemann aus Hornberg(tot), Unteroff. Oswald Kaſtner aus Mörſch(tot), Reſerv. Friedrich Meier aus Buchenweiler(vermißt), Musketier Franz Edle aus Herbolsheim(vermißt), Reſerv. Ferdinand Schraft aus Karlsruhe(vermißt), Musketier Karl Dürrſchnabel aus Bietigheim(tot), Reſerv. Franz Joſef Burger aus Wutöchingen(vermißt), Muske⸗ tier Karl Schmidt aus Bühlertal(vermißt), Mus⸗ ketier Michael Wipfler aus Nußloch(vermißt), Musketier Wilhelm Buch aus Ettlingen(vermißt), Reſerv. Joſef Strittmatter aus Burgalingen bei Säckingen(vermißt), Reſerv. Karl Müller aus Wehr b. Schopfheim(vermißt), Hauptmann Fritz Denzer(tot), Leutn. d. Reſ. Bach(leicht verwun⸗ det), Gefr. Fritz Huber aus Schopfheim(tot), Mus⸗ eeeeeeeeeeeeeeere Kunſt und Wiſſenſchaft. Soll am Mannheimer Hoftheater jetzt geſpielt werdend Eine alte treue Abonnentin, die, wie ſie uns mitteilt, ſich bis jetzt noch nie mit der Zeitung beſchäftigt hat, aber in dieſem Falle nicht ſchweigen könne, ſchreibt uns: Was das Theaterſpielen im Mannheimer Hof⸗ theater betrifft, ſollte man doch garnicht daran denken. Wer hat in dieſen traurigen Zeiten noch Sinn und Luſt, in das Theater zu gehen und ſich zu amüſieren. Haben denn die Menſchen keine Ahnung von dem, was unſere lieben tapferen Britder draußen für das Vaterland durch⸗ zumachen haben? Hören ſie nicht das Weinen der Gattin nach ihrem lieben Gatten und der Mutter nach ihrem lieben Sohne. Und da ſollte man in das Theater gehen und ſich amüſieren. Man beklagt die armen Schauſpieler. Wer fragt nach einem armen Bürgersmann, daß deſſen Ge⸗ ſchäft ſtille ſteht und der nichts mehr verdient, er muß auch in dieſer erregten Zeit zufrieden ſein. Wenn man des Mittags in der Zeitung die Verluſtliſte der tapferen Krieger lieſt, den möchte ich ſehen, der des Abends noch Luſt und Liebe hat, in das Hoftheater zu gehen. In dieſer traurigen Zeit bleibt man zuhauſe im Kreiſe ſeiner noch dabeim gebliebenen Lieben. Ich glaube, wie ich denken noch viel Menſchen. Mit einem Wort, das Mannheimer Hoftheater bleibt geſchloſſen bis wieder beſſere Zeiten kom⸗ ketier Chriſtian Grieshaber aus Reichenbach bei Triberg(tot), Musketier Friedr. Kattermann aus Michelfeld b. Sinsheim(vermißt), Gefr. Wilhelm Kirchgäßner aus Grünwettersbach b. D Durlach(ver⸗ mißt), Musketier Karl Zucker aus Lahr(vermißt), Musketier Daniel Krämer aus Neckargemünd(ver⸗ mißt), Musbetier Wilhelm Zittel aus Muckenſturm (vermißt). 4 4 2 Kleine Kriegszeitung. Was ein Kölſcher Jung vertragen kann. Er war noch Einjähriger, als der Krieg aus⸗ brach, war ſchon beim erſten Sturm auf die Lütticher Forts am Mittwoch, 6. Auguſt, mit dabei und bekam im dichteſten Kugelregen eine Kugel nach der anderen. Gemerkt hat er davon nichts, bis er zuſammenfiel. Befund: 1. Der Schulterſchuß, der ihn kampfunfähig gemacht hat, 2. Schuß durch den Oberarm, 3. bis 5. zwei Kugeln durch den Oberſchenkel, von denen eine ſogar durch beide Oberſchenkel gegangen iſt, 6. Prellung am Unterarm, die Kugel iſt an einem Knopf abgeprallt. Er galt begreiflicher⸗ weiſe zunächſt als Schwerverwundeter und wurde anfangs in einem belgiſchen Privat⸗ hauſe untergebracht, wo er bei der belgiſchen Familie— ein ehrenvoller Gegenſatz zu belgi⸗ ſchen Fanatikern freundliche Aufnahme fand; als ſich herausſtellte, daß keine einzige Ver⸗ letzung gefährlich war, wurde er nach Aachen transportiert und liegt jetzt im Hoſpital der Urſulinenſchule, bei guter Pflege und in beſter Stimmung, wozu er allerdings reichlich Grund hat.—„Junge, haſt du aber einen Duſel ge⸗ habt“, meinte ſehr richtig einer der Aerzte. Die Ruſſen reißen immer aus. In einem von der„Frlft. Ztg.“ abgedruckten Brief eines Kriegers, der auf der Grenzwacht im Oſten ſteht, heißt es: Am vierten Tag kam endlich die Schwadron und ſofort gingen wir gegen das ruſſiſche Dorf vor. Es war doch ein komiſches Gefühl, gegen das beſetzte Dorf vor⸗ zugehen, den geladenen Karabiner in der Hand. Die ruſſiſchen Poſten ſahen wir noch ganz deut⸗ lich ſtehen. Unſere Leute gingen tadellos ruhig vor. Als wir ſo bis auf 300 Meter ran waren, riß die ganze Ruſſenbande aus. Ueberhaupt ſind die Kerle im Ausreißen ebenſo gewandt wie im Schießen ungewandt. Wo wir hier Patrouillen geritten haben, war beſtimmt keines von den Beſtien mehr zu ſehen. Nur hinter ihren Sümpfen ſitzen die Kerle in Löchern und ſchießen an unſeren Patrouillen auf die kür⸗ zeſten Entfernungen vorbei. Jeden Tag machen wir jetzt unſere Ausflüge nach Rußland hinein. Von der polniſchen Bevölkerung werden wir überall freudig aufgenommen. Neulich habe ich aus Rußland Pferde geholt: 43 Stück. Die Polen hatten uns angeſagt, ſie ſollten den Ruſſen Pferde ſtellen, aber wir ſollten doch lieber die Pferde vorher fortholen. In dem einen Dorfe habe ich mit dem Pfarrer große Verbrüderung gefeiert in Kirſchenſchnaps, den die ausgeriſſenen ruſſiſchen Grenzoffiziere zu⸗ rückgelaſſen haben. Aus den ganzen Grenzorten ſind die ruſſiſchen Soldaten ausgeriſſen. Am Grenzamt haben wir das Zollamt geräumt. 2000 Zigarren erbeutet. So rauchten unſere Dragoner denn eine ganze Zeit lang echte Exporten. Wir haben gottſeidank einen ganz famoſen Rittmeiſter und nette Kameraden. Ge⸗ ſchlafen wird in einem großen Raum auf Stroh; manchmal mit Bettdecken und manchmal auch ohne. An das wenig Waſchen und das Schla⸗ fen mit langen Stiefeln und ähnliche kleine „Luxüſſe“ gewöhnt man ſich koloſſal ſchnell. Vor allem die gute Kameradſchaft, die Verant⸗ wortung für die Leute und die Begeiſterung für die große Sache macht einem alles leicht. Hier iſt alles voller Zuverſicht und guten Mutes. Ueber das große Gefecht bei Stallupönen bringt der„Berl. Lokalanz.“ folgende intereſſante Mikteilungen aus einem Feldpoſtbrief: Unſere Leute waren bei guter Stimmung. Nach den Er⸗ zählungen unſerer Leute hat ſich vor allem un⸗ Artillerie als der rufſiſchen ſere ſehr überlegen gezeigt, ſowohl was die Die ruſſiſchen Granaten ſollen faſt alle nicht krepiert ſein. Von der ruſſiſchen Infanterie erzählt man, daß ſie ſich ſelten aus den gedeckten Stellungen herauswagte. Nachdem man feſtgeſtellt hatte, daß die ruſſiſchen Schützen namentlich gerne aus den Fenſtern der Häuſer, insbeſondere aus den Kellerfenſtern ſchießen, hat man ſie durch Artilleriefeuer ſchmell daraus ver⸗ trieben. Offenen Kampf ſollen die Ruſſen ſcheuen. „Sobald wir aufſprangen und ſtürmten,“ erzählde mir ein Berliner,„riſſen ſie aus, und wenn wir ſie einholten, warfen ſie die Flinten weg und ließen ſich gefangen nehmen. Ein anderer Ber⸗ liner erzählte mit Stolz, daß er allein fünf Ruſſer gefangen habe, die er in einem Graben überraſchte. Auch von der Beſtrafung eines verräteriſchen Mül⸗ lers an der Grenze erzählte mir ein Grenadier: „Der gute Müller hatte ſeine Windmühle als Signal für die Ruſſen benutzt und ſie nicht nach dem Winde, ſondern ſtets nach der Seite gedreht, wo unſere Artillerie ſtand. Das merkten wir aber bald, und da haben wir ihn der Einfachheit halber in ſeiner Windmühle aufgehängt.“ 2 Mannheim. Der Sieg von Metz, der geſtern Nachmittag kurz nach 3 Uhr dem Publikum durch Extrablatt bekannt gegeben wurde, verbreitete ſich in der Stadt mit Blitzes⸗ ſchnelle. Im Nu waren die Straßen beflaggt. Überall zeigten ſich badiſche und deutſche Fahnen. Auch am Kaufhausturm wurden die Fahnen herausgeſteckt. Auf den Plauken riß men, was wir Deutſchen wohl recht bald hoffen können. —— eine las es freudeſtrahlend dem anderen pyr Fremde Leute ſchüttelten ſich freudig erregt die Hand. Endlich ein großer Schlag! Wohl keimer hatte das unbegrenzte Vertrauen, das unſeren Truppen entgegengebracht wird, verloren, aber die fiebernde Spannung, die auch durch die bekanntgegebenen Teilerfolge nicht beſei⸗ tigt wurde, hatte nachgerade ihren Höhepunkt erreicht. Das Publikum kann eben, ſelbſt wenn es ihm täglich vorgepredigt wird, ſich nicht darein finden, daß große Schläge ſorgſam vorbereitet werden müſſen, daß ein modernez Heer, bei dem hunderttauſende von Streitern eingeſetzt werden, nicht blindlings auf den Feind ſtoßen kann. Nun iſt der erſte große Sieg, der zu den entſcheidenden gezählt werden darf, errungen. Weitere werden folgen. Nicht von heute auf morgen. Deshalb Geduld und ſtilles Ausharren! * Weitere Erleichterungen im Güterverkehr. Die Eiſenbahndirektion Majinz erſucht um Auf⸗ nahme folgender Bekanntmachung: Vom 21. ds. Mts. ab werden nunmehr die nach⸗ ſtehend bezeichneten Güter zur Beförderung zwiſchen allen Stationen des Divektionsbezirks Mainz ſowſe für Frankfurt, Offenbach und Hanau als Eilgut, Frachtgutſtück und Wagenladung angenommen. 1. Le⸗ bensmittel aller Art, auch Speiſeſalz und Vieh, lez⸗ teres auch dann, wenn ſolches von einer Stelle, wo ez ncht mehr genügend ernührt werden kann, nach einer awdeven Stelle überführt wird. 2. Futtermittel aller Art. 3. Apotheker⸗ und Arzneiwaren aller Art, auch mediziniſche Inſtrumente. 4 Mimeralöle, Steinkoh⸗ lenteeröle, Braunkohlenteeröle und Schieferßle aller Art. 5. Spiritus, vergällt. 6. Waffen. 7. Optiſche Inſtrumente. 8. Hefe. 9. Druckpapier für Zeitun⸗ gen. Sendungen an die deutſche und öſterreichiſch⸗ ungariſche Heeres⸗ und Marineverwaltung, ſoweit ſie nicht ols Militärgut oder Privatgub der Militär⸗ verwaltung ohne weiteres zuzulaſſen ſind, ſowde an öſterreichiſch⸗ungariſche Munitionsfabriken. 11. Land⸗ wirtſchafbliche Maſchinen, auch landwertſchaftliche Ge⸗ räte aller Art wie Hacken, Gabeln, Meſſer, Schippen, Ernteſeile. 12. Flüſſige Kohlenſäure. 13. Maſchinen und Erſatzteile für Mühlenbetriebe. 14. Kohlenſen⸗ dungen zum Betrieb von Dreſchmaſchinen, Meiereſen, Mühlenbäckereien und Schlachthöfen. Dieſe ſind als beſonders dringend zu behandeln und vorzugsweiſe zu befördern. 15. Mineralwaſſer aller Art. 16. Glö⸗ ſer und Steinguttöpfe zur Obſtkonſervierung 17 Saatgetreide. 18. Gepäck als Stückgut und als Wg⸗ genladung. 19. Düngemittel u. Rohſtoffe zur Dünge⸗ mittelfabrikation. Im Verkehr zwiſchen den rechts⸗ rheiniſchen Stationen des Direktionsbezirks unter ſich, ſowie mit Mainz und Worms werden al le Gü⸗ ter zur Beförderung zugelaſſen. Inwieweit auch nach Stativonen anderer Bezirke Güter angenommen wer⸗ den, iſt bei den Güterabfertigungen zu erfragen. vIr Auskunftsſtelle. Die in Zimmer 48 des Rathauſes eingerichtele Auskunftsſtelle, die an jedermann unentgeltlich Rat und Auskunft erteilt, hat einen ſtarken Zuſpruch aus weiten Kreiſen der hieſigen Bevölkerung zu verzeich⸗ nen. An Werktagen, nachmittags von 5 bis 6 Uhr, finden auch Sprechſtunden in Rechtsangelegenheſten ſtatt; außerdem hat ſich das Grundbuchamt in N 6, 55 bereit erklärt, während der Geſchäftsſtunden in Grund⸗ und Hypothekenſachen unentgeltlich Ans⸗ kunft zu erteilen. * Jur Weiterbeförderung frei⸗ williger Liebesgaben für die Truppen im Felde befindet ſich eine Sammelſtation: Werft⸗ halle 2(Telephond 1425), am Mühlauhafen, an welche das Rote Kreuz, ſowie ſämtliche anderen Sammelſtellen ihre Gaben zur wei⸗ teren Zuführung an die Truppe über⸗ mitteln wollen. Abnahmezeit für alle, auch etwa direkt zufließenden Gaben: vormittags von 10—12 Uhr, nachmittags von—6 Uht. Dew kaiſerliche Delegierte: Freiher von Röder, Major z. D. X Einquartierung. Im Laufe des heutigen Tages werden in den Quadvaten Q bis U ungefähr 1000 Mann Landſtuvm des Lamdſturm⸗ Infan⸗ terie-Erſatz Bataillons Nr. 1 für oine Nacht hier einquartiert. * Drei weitere Verwundeten⸗ Transporte ſind geſtern und heute im hieſigen Hauptbahn⸗ hofe eingetroffen. Geſtern Abend kurz nach 6 Uhr langten 120 verwundete deutſche Krie⸗ ger, faſt durchweg Leichtverwundete, hier an. Kurz nach 11 Uhr traf ein weitever Transpott mit etwa 50 deutſchen Soldaten hier an Heute morgen gegen ½7 Uhr folgte der dritte Trans⸗ port in einer Stärke von etwa 60 Mann. Unter dieſen befanden ſich die erſten Franzoſen, etwa 10 Infanteriſten. Sowohl von den Deut⸗ ſchen, wie von den Franzoſen, waren mehrere ſchwerverwundet. Von den Verwundeten, die durch die Mitglieder der alarmierten Sanitäts⸗ mannſchaften in der üblichen Weiſe durch den Straßenbahnzug, auf Rollen und Handwagen an ihren Beſtimmungsort befördert wurden, kam ein Teil in das Heinrich Lanz⸗Krankenhaus und und in das Gabriel'ſche Privatlazarett auf dem Lindenhof. Ein Teil wurde im Allgemeinen Krankenhaus untergebracht. Schon geſtern Abend machte ſich die mütſſige Reugierde des Publikums in der unangenehmten Weiſe bemerkbar. Das Publikum ſollte wenig; ſteus ſo vernünftig ſein und ſich von ſelbſt ſagen, daß zum Mindeſten die Paſſage zum Ein⸗ und ſich das Publikum um die Extrablätter. Der Ausladen der Verwundeten freigehalten . — Niee . . rre — — e e De SSS SSSYSYSSSA. S8. 8 Fur e ee erS SS SeSe Tr 14 —— m vor. egt die keiner mſeren rloren, durch beſei⸗ epunkt ſelbſt d, ſich rgſam dernez reitern ff den große lenſen⸗ ereien, nd als Eweiſe . Glä⸗ g. 1. 8 Wa⸗ Dünge⸗ rechts⸗ unter e Gü⸗ ch nach n wer⸗ en. Samstag, den 21. Auguſt 1914. Ceneral-Auzeiger. Sadiſche Veneſte Nachrichten.(Mittagblatt) 5. Seite. nuß. Der Straßenbahnzug zum Beiſpiel wurde Abend dermaßen umdrängt, daß die Santtätsmannſchaften nur ſchwer durch die Menge hindurchkommen konnten. Heute morgen trieb ſich die liebe Jugend in großen Scharem aalf dem Bahhoſplatz herum. Wenn ſie an der einen Stelle weggetrieben wurde, ſammelte ſie ſich wieder an einer andern an. Hier ſollten die Eltern eingreifen und ihren Kindern verbieten, ihre Neugier auf dieſe Weiſe zu befriedigen. Aber auch die Erwachſenen möchten wir an dieſer Sbelle erſuchen, ſich in Zukunft etwas laktvoller zu benehmen, als wie es geſtern Abend geſchehen ſſt. Verwundete deutſche Krieger dürfen nicht zum Gegenſtand des Senſationsbedürfniſfes des Publikmms herabgewürdigt werden. * Nach einer Mitteilung des hieſigen Orts⸗ asſchurſſes vom Roten Kreuz wurden von den Verwundeten, die geſtern früh hier eintrafen, b: im Vereinslazarett Oberrealſchule 195, im Garniſonslazarett 19 und im All⸗ gaeinen Krarenhaus 80, im ganzen 214. * But ab! Zeuge eines traurigen Schauſpiels mußten wir, ſo ſchreibt man uns, geſtern ſein, da tapfere Krieger, die ſo blühend, in jugendlicher Friſche hinauszogen zum harten Strauß, zu⸗ kückkehrten mit blutigen Verbänden, das Ant⸗ litz ſo bleich und doch ein ſeliger Schimmer ſtillen Heldentums darüber gebreitet— und links und rechts ein Spalier von müßigen Neugierigen, ein Geſchiebe und Geraune. Weg mit dieſem feilen Geſchwätz! Hier iſt kein Raum für blöde Neugier! Hut ab vor dieſem Zug der Helden und Märtyrer, die auch für Dich ihr Blut vergoſſen und auch für Dich ſo leiden. Falt ſtill und andachtsvoll die Hände und ſende Wünſche für ihre Geneſung zum Himmel. 5 25 7 28 * Für's Vaterland gefallen. Den Heldentod für's Vaterland fand ein Sohn unſerer Vaterſtadt, Herr Finanzſekretär Auguſt Meythaler. Der Heimgegangene gehörte als Leutnant der Reſerve dem 1. Bataillon unſeres Regiments an. Es war dem Tapferen ein raſcher Tod beſchieden. All⸗ gemeine Trauer wendet ſich ſeiner ſchwer⸗ geprüften Witwe zu, mit der er kaum vier Wochen verbunden war. * Lohnkürzung und Miete. Man ſchreibt uns: Als langjähriger Abonnent erlaube ich mir, auf die Artikel betreffs der Mietezahlung auch einiges zu ſchreiben, beſonders auf den vom 20. Auguſt, wo es heißt, die Hausbeſitzer ſollen einen Teil der Miete nachlaſſen. Wenn eine ſolche Bitte verwirklicht werden ſoll, ſo bitte ich, baß die Mieter mit den Hausbeſitzern gemein⸗ ſchaftlich dahin wirken, daß die Stadt den Haus⸗ beſitzern einen Teil der Umlagen nach⸗ läßt. Ich habe hier ein ganz kleines Haus, davon muß ich ohne alle anderen Nebenabgaben ſage und ſchreibe Einhundertfünfzig Mark Um⸗ lagen bezahlen ohne Staats⸗ und Kirchenſteuer und Hypothekenzins. Jeder, der ein wenig kt, muß ſagen, daß, ſo lange die Stadt nicht Murenet die Hausbeſitzer auch nicht abſchlagen nen. Dom badiſchen Roten KNreuz. .K. Karlsruhe, 21. Aug. Man wird ſich allgemein freuen, zu vernehmen, wie den Helferinnen aus hohem Munde ein Lob geworden iſt. Großherzogin Luiſe, die aus Anlaß der Beförderung von Truppen und Verwundeten häufig am Bahnhof weilte, um die Soldaten zu begrüßen, ergriff in der geſtrigen Sitzung des Roten Kreuzes das Wort, um dey Helferinnen zu gedenken. Die hohe Frau kripfte unmittelbar an die Durchfahrt eines Zuges aus dem Elſaß an und lobte, wie tadel⸗ los der Dienſt der Helferinnen bei den Ver⸗ wundeten vor ſich ging: Ruhe, Pünktlichkeit, ligkeit. Ganz beſonders gefiel der Groß⸗ herzogin, daß die Helferinnen in der Zeit zwi⸗ chen den Zügen Kiſſen angefertigt hatten, die ſie den Verwundeten zur Unterſtützung der leidenden Glieder reichten und die mit wärmſter barkeit angenommen wurden. Die Idee iſt cbenſo neu wie einleuchtend, denn jedermann begreift, welche Wohltat es ſein muß, ein ſchmerzendes Glied unterſtützen oder die Härte Sitze mildern zu können. Die Großherzogin tegte an, den Gedanken aufzunehmen und mehr ſolcher Kiſſen anfertigen zu laſſen. Dies wurde denn auch beſchloſſen. Einfache Kiſſen, gefüllt mit Holzwolle, werden künftig dem gedachten Zwecke dienen. Das Verſtändnis und das felbſtändige Vorgehen der Helferinnen wurde ſbeudig anerkaunt. 15 Ein Eiſenbahnzug, der Mittwoch Nacht 321 Uhr eintraf, brachte 450 Verwundete dierher, die auf bekannte Weiſe misgeladen und in hieſige Lazarette verteilt wurden. Auch ein Zug von flüchtenden deutſchen und öſterreichiſchen Familien mit Kin⸗ kam aus Brüſſel hier durch. Es ſoll ein ausfindig gemacht werden, in dem ſolche Familien ſich utsruhen können, wenn die Züge nicht gleich weitergehen. Statt der Leſſing⸗ ſchule, die das Kultusmimiſterium als unent⸗ ich ſür die ſeinerzeitige Fortſetzung des Unterrichts bezeichnete, wurde das Lehrer⸗ ſeminar! in der Bismarckſtraße als Laza⸗ rett angeboten und freudig angenommen, da hier ſchon eine Kücheneinrichtung vorhanden iſt und das bisherige Perſonal weiter Dienſt tun kann. Es laſſen ſich 150 Betten bequem unter⸗ bringen; etwa 100 ſind ſchon vorhanden. Unter den Verwundeten in hieſigen Lazaretten wird auch für die Zahnpflege geſorgt. Eine Anzahl von Zahnärzten, die ſich anboten, werden auf die Lazarette verteilt. Ein Mitglied des Landesausſchuſſes hat den Militär⸗Lazarettzug der unter Lei⸗ tung des Medizinalrats Dr. Gutſch kürzlich hier durchfuhr, auf der Rückreiſe zu beſichtigen Ge⸗ legenheit gehabt. Die Einrichtung des Zuges für die Bequemlichkeit der Verwundeten und für den ärztlichen und wirtſchaftlichen Dienſt wur⸗ den als vorzüglich geſchildert. Als ein Beweis, wie einheitlich das vaterländiſche Gefühl alle Volksſchichten durchdringt, wurde es warm be⸗ grüßt, daß die den Markt beſuchenden Frauen vom Lande ſich zur Schenkung von O bſt angeboten haben. Das Anerbieten wurde mit großem Dank beantwortet Die Geld⸗ ſpenden für das Rote Kreuz betragen nunmehr in Karlsruhe aus der Stadt 251 900 Mark, von außerhalb 83 000 Mark. Weinheim, 21. Aug. Daß unſere Soldaten nicht bloß im Felde, ſondern auch, wenn ſie verwundet ſind, im Lazarett ein hel⸗ denhaftes Verhalten an den Tag legen, beweiſt eine Zuſchrift, die von mehreren freiwilligen Krankenpflegern in Freiburg in Br. an das hieſige Bürgermeiſteramt gerichtet wurde. Der 25jährige verheiratete Reſerviſt Georg Walter, Vater eines Kindes, war in der Schlacht bei Mülhauſen durch einen Schuß in den Hals verletzt worden. Trotz aller Mühe iſt er in der chirurgiſchen Klinik in Freiburg ſeinen Verletzungen erlegen. Das Verhalten von Walter war, wie ſeine Krankenpfleger ſchreiben, nach der Operation, ſowie auch kurz vor ſeinem Tode ein heldenhaftes. Seine letz⸗ ten Worte waren:„Mutig ziehen wir ins Feld; Deutſchland Deutſchland über alles; Kaiſer Wilhelm lebe hoch!“— Das Schreiben ſchließt: „Namens aller Krankenpfleger beglückwün⸗ ſchen wir Sie zu dieſem braven Bürger Ihrer Stadt. Haben Sie die Güte, dies ſeinen An⸗ gehörigen und Freunden bekannt zu machen.“ ——— Aus Stadt und Land. Mannheim, 22. Auguſt. Aus der Stadtratsſitzung vom 20. Auguſt. Die ſtädtiſchen Aemter werden im Intereſſe der Beſchäftigung Arbeitsloſer er⸗ mächtigt, ſowohl die Arbeiten an begonnenen ſtädtiſchen Bauten wie auch alle laufenden Unterhaltungsarbeiten auszuführen. Außerdem ſollen ſolche Erdarbeiten, deren Vornahme erſt für ſpätere Zeiten in Ausſicht genommen waren, jetzt ſchon in Angriff genommen werden. Alle hiernach zunächſt in Betracht kommenden Arbei⸗ ten werden einſchließlich teilweiſer Material⸗ lieferungen einen Aufwand von über 900 000 M. erfordern. Infolge Sperre der Rheinbrücke wurde der ganze Verkehr zwiſchen der baye⸗ riſchen Pfalz und Mannheim auf den Waſſer⸗ weg verwieſen. Dies bedingte die Einrichtung beſonderer Fähren. Mit der Stadtgemeinde Ludwigshafen wurde hinſichtlich der Koſten⸗ teilung für die Einrichtung und den Betrieb der beſonderen Fähren ein Abkommen getroffen, dem der Stadtrat heute zuſtimmt. Ferner nimmt der Stadtrat zuſtimmend davon Kenntnis, daß, nachdem die private Rheinüberfahrt zwiſchen Oppau und der Frieſenheimer Inſel eingeſtellt worden iſt, durch die Stadtgemeinde an dieſer Stelle zur Aufrechterhaltung und Verbeſſerung der Lebeusmittelzufuhr ſeit 17. ds. Mts. auf alleinige Koſten der Stadtgemeinde eine Gier, fähre eingerichtet iſt und bis auf weiteres in Betrieb gehalten wird. Dem Antrag des Kommandos der Bürger⸗ wehr entſprechend wird dieſem bis auf weiteres ein täglicher Zuſchuß von 100 Mark aus der Stadtkaſſe bewilligt. Aus dieſer Summe ſollen diejenigen Mannſchaften der Bürgerwehr, die als einer Unterſtützung bedürftig bezeichnet werden müſſen, für Nachtwachen eine kleine Entſchädigung erhalten. Der Stadt⸗ verordnetenvorſtand iſt mit dieſer Bewilligung ebenfalls einverſtanden. Zu Mitgliedern der ſtädtiſchen Prü⸗ fungskommiſſion für Kriegsunter⸗ ſtützungen werden die zur bisherigen Unter⸗ ſtützungskommiſſion des Lieferungsverbandes abgeordneten Herren Stadträte Darmſtäd⸗ ter und Mainzer und Stadtverordneter Strobel, ſowie Stadtrat Reidel, zu Stell⸗ vertretern dieſer Mitglieder die Herren Stadt⸗ verord,. Mayer⸗Dinkel, Hahn, Ihrig und Kern genannt. Der Arbeitsnachweis der In du⸗ ſtrie hier hat die Vermittlung von Arbeits⸗ kräften vorerſt eingeſtellt; das Vermitt⸗ lungsgeſchäft wird bis auf Weiteres von dem ſtädtiſchen Arbeitsamt(N 6, 3) beſorgt. Die Anlage eines ca. 6,4 Hektar großen Parks in der Augewann im Stadt⸗ teil Feudenheim wird im Prinzip gutge⸗ heißen. Das vom Tiefbauamt vorgelegte Pro⸗ jekt ſoll aber in einigen weſentlichen Punkten abgeändert werden. Der Stadtrat iſt unter Zu⸗ ſtimmung des Stadtverordnetenvorſtandes da⸗ mit einverſtanden, daß die für die Ausführung der Parkanlage erſorderlichen Er darbeiten, bei denen ca. 100 Arbeitsloſe auf die Dauer von 3 Monaten beſchäftigt werden können, alsbald nach der Aberntung des Geländes in Angriff genommen werden, da ſie die künftige Geſtal⸗ tung der Anlage nicht beeinfluſſen. Nach Mitteilung des Tiefbauamts wurde die Roggenſtraße in Waldhof am 4. Juli ds. Is. in allen Teilen fertiggeſtellt. Bei der Beratung des Voranſchlags 1914 im Bürgerausſchuß wurde der Wunſch geäußert, die Dienſt Wohngebäude auf der Neckarſpitze mit Gas zu verſorgen. Der Stadtrat hat ſich auf Grund des von der Direktion der Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitäts⸗ werke ausgearbeiteten Projekts mit der Ver⸗ legung der Gasleitung einverſtanden erklärt. Die Eiſenbahnverwaltung hat nun mitgeteilt, daß für die von ihr als Eigentümerin der Häu⸗ ſer auszuführenden Anſchlüſſe an die Haupt⸗ leitung Mittel im Staatsvoranſchlag 1914⸗15 nicht zur Verfügung ſtehen, die Einſtellung der Mittel aber in den Voranſchlag 1916⸗17 erfol⸗ gen wird. Die öffentlichen Springbrunnen werden in Zukunft nur noch Sonntags von 11 bis 1 Uhr und von—6 Uhr in Betrieb ſein. Vom Dienstag, den 25. Auguſt ab wird auf dem Marktplatze im Stadtteil Rhein au bis auf weiteres Dienstags und Freitags von—12 Uhr vormittags Markt ab⸗ gehalten Die Marktgebühren betragen die Hälfte der normalen Gebühren d es Haupt⸗ marktes. Vergeben wird: 5 15 5 des 85 701 und der Vor⸗ ärten der Luzenberg ule an Gg. 5 Raque und Söhne. b) die Entwäſſerungsarbeiten für die Er⸗ weiterung des Fleiſchſchauamtes an die Firma Heinrich Schmalz hier. weere * Schwere Gewitter entluden ſich gewiſſermaßen als Abſchluß der ſeltenen A n 877 i den Mittagsſtunden hier beobachtet werden konnte, geſtern in der achten Abendſtunde über unſerer Stadt. zu gewaltigen Donnerſchlägen geſellte ſich ſtarker Regen, der bis nach 9 Uhr anhielt Das Straßen⸗ leben wäre infolge des glorreichen Sieges bei Metz So aber füllte der jedenfalls ſehr lebhaft geweſen. Regen dafür die Lokale, wo die gewaltige Schlacht ſelbſtverſtändlich das einzige Geſprächsthema bildete. 5 Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begehen am Montag, 24. Auguſt, Herr Muſiklehver Jafob Lan g, R 3, 15b, mit ſeiner Gattin Kätchen geb. Huber und Herr Schneidermeiſter Wilh, Maie* Q 2, 22, mit ſeiner Gattin Lina geb. Regenſcheit. * Der Mannheimer Fußball⸗Club Phönix E. V. gab vorgeſtern ſeinem erſten auf dem Feld der Ehre gefallenen Sportsjünger das letzte Geleit. Willy Müller wurde in der Schlacht bei Mül⸗ hauſen ſchwer vexwundet und erlag in Freiburg ſeinen Verletzungen. Eine große Zahl Sportskol⸗ legen erwies ihm die letzte Ehre. Der erſte Vor⸗ ſitzende legte mit einer Widmung einen Kranz nieder. Die Ehrenkompagnie gab 3 Salven ab, zum Zeichen, daß er den Heldentod geſtorben. Da 3. Zt. der ganze Sportbetrieb ruht, beſchloß der Vorſtand, die Platzanlagen mit geräumigem Club⸗ haus dem Roten Kreuz zur Verfügung zu ſtellen. Gleichzeitig machen wir unſere Mitglieder darauf aufmerkſam, daß am kommenden Sonntag im Lokale Zähringerhof eine zwangloſe Zuſammen⸗ kunft ſtattfindet, wobei die Nachrichten unſerer im Felde ſtehenden Mitglieder bekannt gegeben werden. Aus dem Großherzogtum. Murg, 20. Aug. Anfangs letzter Woche ent⸗ ſtand zwiſchen den Söhnen des Landwirts Taver Döbele und dem 22jährigen Auguſt Bäumle auf dem Felde beim Pflügen ein Streit, der in Tät⸗ lichkeiten ausartete. Einer der beiden Döbele holte den Vater herbei, der darauf mit einer Hacke auf Bäumle losging. Es gelang Bäumle, die Hacke dem Angreifer zu entreißen und Bäumle gab nun ſeinem Gegner einen ſo wuchtigen Schlag auf den Kopf, daß der Getroffene zuſammenbrach. An den Verletzungen iſt er inzwiſchen geſtor⸗ ben. Bäumle wurde verhaftet, aber ſpäter wieder auf freien Fuß geſetzt. (Niereſchach, 20. Aug. Dieſer Tage feier⸗ ten die Eheleute Xaver Hirth und Katharina Hirth geb. Krachenfels das Feſt der goldenen Hochzeit, in Anbetracht der gegenwärtigen Ver⸗ hältniſſe aber nur im engſten Familienkreiſe. Yfalz, Beſſen und Umgebung. 2Viernheim, 21. Aug. Die Glieder der evangeliſchen Gemeinde beweiſen ſchöne Beiſpiele von Opferwilligkeit. U. a. wurden viele Gaben an Leib⸗ und Bettwäſche den Verwundeten geſtiftet. Eine arme Frau hat ſogar einen Acker Kartoffeln für die Hin⸗ terbliebenen derer, die in den Krieg zogen, ge⸗ ſpendet. ——„ Letzte Meldungen. Bevorſtehende Ariegserklärung Rußlands an die Türkei. JBerlin, Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Malmö: Wie aus Petersburg 22 S. gemeldet wird, erwartet man dieſer Tage die Der Einzug in Brüſſel. Berlin, 22. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Brüſſel wird gemeldet: Artilleriſten er⸗ zählten, daß beim Einzug der Deutſchen in Brüſſel ein deutſcher Soldat von einem Ge⸗ wehrſchuß getötet wurde. Darauf wurde die ganze Straßze, in der auch eine große Fabrik liegt, in Trümmer geſchoſſen. Pariſer Berichterſtattung. Berlin, 22. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Intereſſant iſt, wie das franzöſiſche Telegra⸗ phenbureau„Agence Havas“ die Pariſer auf das Einrücken deutſcher Truppen in Brüſſel vorbereitete. Wir wir hörten, machte das Tele⸗ graphenbureau ſeinen Abonnenten am Freitag vormittag folgende Mitteilung:„Seit den frühen Morgenſtunden iſt die Verbindung mit Brüſſel ſchwierig.“— Den Grund dieſer Stö⸗ rung anzugeben, verſäumt die„Agence Hav.“. Der Krieg in den Kolonien. Berlin, 22. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Die engliſche Zeitſchrift„Daily Graphie“ meldet aus Neirobi, der Hauptſtadt von Britiſch⸗Oſtafrika⸗Die britiſche Station von Taweta an der Weſtgrenze von Britiſch⸗ Oſtafrika iſt geſtern vom Feind beſetzt worden. Die Stärke der deutſchen Streit⸗ kräfte dürfte 100 Mann betragem haben. Das engliſche Preßbureau fügt hinzu, daß es noch keine Beſtätigung dieſer Nachricht habe. Zu Japans Ultimatum. Berlin, 22. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) In der Londoner„Morningpoſt“ vom 17. Aug. findet ſich eine Information aus Waſhington, die beſagt, die amerikaniſche Regierung lege großen Wert darauf, daß der Status quo in China aufrecht erhalten bleibe, und daß Kiautſchou an keine andere Macht als an Chinaübergehe. Es würde den Amerikanern auch aufs Aeußerſte Mißbehagen erwecken, wenn Japan ſich der Samoa⸗Inſeln bemächtigte. JBerlin, 22. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Stockholm: Der Bruder des ruſſiſchen Zaren, Großfürſt Michael iſt mit ſeiner Gemahlin und ſeinen beiden Kindern in Stockholm angekommen und kurz darauf nach Rußland gereiſt. Die Reiſe des Großfürſten wird als Zeichen der völligen Ausſöhnung zwiſchen dem Zaren und ſeinem jüngeren Bruder aufgefaßt, der 1911 gegen den Willen des Zaren eine mor⸗ ganatiſche Ehe einging. Der Gemahlin des — iſt ſeitdem verboten, in Rußland zu eben. JBerlin, 2. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Wien: Die in München wohn⸗ haften Erzherzöge Leopold Ferdinand und Karl Ferdinand, jetzt Leopold Wölfling und Karl Burg haben ſich als Kriegsfreiwillige gemeldet und ſind im bayriſchen Landſturm eingereiht worden. Berlin, 22. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Mau meldet aus Kattowitz: Vor einigen Tagen iſt der polniſche Reichstagsabgeordnete für Pleß Pospiech verhaftet und ins Gefüngnis nach Beuthen übergeführt worden. Das Erſcheinen des von ihm redigierten national⸗polniſchen 199185„Gazetta Luſowa“ iſt erneut verboten worden. WCTB. Sofia, 22. Aug. An zuſtändiger Stelle wird die im Auslande verbreitete Mel⸗ dung, daß die bulgariſche Regierung bulga⸗ riſche Offiziere, die in Belgien ihren Studien obliegen, ermächtigt habe, als Freiwillige in die belgiſche Arme einzutreten, kategoriſch de⸗ mentiert. Papſt Pius. WIB. Rom, 22. Aug. Die Beiſetzung des Papſtes wird morgen nachmittag ſechs Uhr in aller Stille erfolgen und zwar gemäß dem Wunſche des Papſtes in der Gruft von St. Peter, in der die Päpſte vor dem 17. Jahrhundert beigeſetzt ſind. WITB. Rom, 22. Aug. Heute vormittag wurde die Leiche des Papftes in feierlichem Zuge nach der Peterskirche gebracht, woran 22 Kardi⸗ näle, ſerner die Biſchöfe und Erzbiſchöfe der heiligen Inſtitute teilnahmen. Die Leiche wurde am Altar niedergeſetzt, wonach der Vizegereamt in Gegenwart der Kardinäle die Abſolution er⸗ teilte. Dann wurde die Leiche nach der Kapelle des Sakramentes gebracht, wo ſie umgeben von Kerzen aufgebahrt wurde. Nobelgarden verſehen den Ehrendienſt. Um 11 Uhr, als die Feuer⸗ lichkeiten beendet waren, wurden die Gitter der Kapelle, die bisher geſchloſſen waren, geöffnet und das Publikum zur Beſichtigung der Leiche zugelaſſen. Eine große Menſchenmenge, die ſich auf dem St. Petersplatz verſammelt hatte, ſtrömte zur Beſichtigung der Leiche herbei Kara⸗ binerie hält die Ordnung auf dem St. Peters⸗ platz und auch im Innern der St. Peterskirche aufrecht. JBerlin, 22. Aug. l Bur.) Aus München wird gemeldet: Die beiden deutſchen Kardinäle Bettinger in München und Hartmann in Köln werden anfangs nächſter Woche nach Rom reiſen, um (Von unſ. Berl. Kriegserklärung Rußlands an die Türkei. ſich an der Papſtwahl zu beteiligen. — Seite. Geueral-Anzetger.— Sadiſche Reueſte Nachrichten. ittagblatt) Samstag, den 21. Auguſt 1914 8 7 92 8 7 8 66 Melelsteil. 8 Selgiens wirtsenaftlieke Verhä 88e Der belgische Staat ist einer der bedeutend- sten Industriestaaten Europas und hat als solcher die dichtesle Bevökerung. Auf einer Fläche von 29 456 qhm wohnen nach der Zahlung von 1910 742 784 Einwohner, d. s. 52 Einwohner pro qkm. Dagegen kommen auf je einen qkm Ein- wohner: 3 — k in den Niederlanden 180,0 in Großbritannien und Irland 1440 10 Italien 121,0 in Deutschland 120,0 in Oesterreich-Ungarn 760 in Frankreich 73,8 in Rußland.0 Wird somit Belgien von keinem Staat au Be- völkkerungsdichte erreicht, so muß auch die Be- schäftigung des Volkes vorwiegend industrieller Natur sein, da nur die Industrie solche Bevölke- rungsmassen ernühren kann. Im Vordergrunde steht denn auch die Metall- und Masghinen- industrie(Seraing, Püttich(169 000 Ein- wohner),(harleroi, Namur, Verviers), Auch Gtas und Porzellanwaren werden in guter Qualität hergestellt und ermöglichen eine große Ausfuhr. Die Textilindustrie ist seit jaugem entwickelt: in Gient(162 000) ung Brügge(54000) blüht die Baumwollindustiie, jn Verviers, Lüttich und Limburg die Wollndustrie, in Gent, Brüssel mit Vororten(508 000 Einv-), Courtrai die Leinenindustrie, in Beüssel Mechein die Spitzenklöppelei. Sonst wären noch die Strohflechterei und Lederindustrie in Lüttien, die Branutweinbrennerei und Zuckerindustrie in Antwerpen und die Bierbrauerei in Louvrin zu nennen. i5 und Außerordentlich entw/ickelt ist der Bergba ü. Die Steinkohlenlager nehmen des Flächenin- halts ein, aber sie sind stark verworien und auch schen so tief ausgebeutet, daß die Förderung im- mer schwieriger wird. In Hennegau in dem Becken von Mons bis Charleroi, wird am meisten Steinkohle produziert; im Distrikt von Namur Wird das Kohlenband schmäler und verschvwiindet Sogar ganz. Nach Lüttich hin nimmt der Abbau Wieder stark zu. Hlier siedelt eine wilde Berg. bevöfferung, der das Messer sehr lose im Gurl siteen soll und die ja unseren Truppen gegenüber sich in der brutalsten Weise vergangen hat. Die Steinkcohlenproduktion schwankt zweschen 20—25 Millionen Tonnen und erreicht etwa 3 Prozent der Weltproduktion. Der Eigenverbrauch über⸗ steigt 20 Mifl. t, so daß für die Ausfuhr nicht viel übrig bleibt. Auch an sonstigen Bodenschätzen ist das Land Sehr reich. In großen Mengen wird Eisenerz ge- Wonnen und im Lande verhüttet. Die Produktion ist nicht viel unter 200 000 t, d. h. etwa 0,2 Prozent der Weltprodulttion. Sehr bedeutend ist die Zinkproduktion, die nahe an 150 000 t herangerückt ist und nicht viel unter einem Viertel der Weltproduktion steht. Auch Blei, Kupfer und Phosphat sind reichlich vorhanden. In landwirtschaftlicher Hinsicht leistet das Land auch Hervorragendes, obgleich es natürlich die große Bevölkerung nicht selbst ernähren kann, sondern auf die Getreideeinfuhr angewiesen ist. Von der Gesamtfläche gehören 2 302 000 ha oder 81, Prozent zum fruchtbaren Boden, wärend bloß 553 681 ha oder 18,70 Prozent unfruchtbar Dezw. unkuftiviert sind. Von dem fruchfbaren Boden entfallen 1 171 247 ha oder 48,06 Prozent auf das Ackerland und 41 868 Oder 1,75 Prozent auf Gärten. Es wiird also die Häffte des frucht- baren Bodens in intensivster Weise genutzt. Be⸗ kannt ist, daß der Haciebau, insbesondere der An- bau von Kartoffehn und Zuckerrüben eine ganz ge- waltige Ausdehnung genommen hat. Im verflosse- ner Jahre waren rund 160 000 ha mit Kartoffeln uncl über 50 000 ha mit Zuckerrüben bestellt. Der gesamte Ernteertrag stellt sich auf: 34 500 000 dæ Nartoffeln 14 250 000 dz Zuckerrũben 6 500 000 dz Hafer 5 400 000 dz Roggen 4100 000 dæ Weizen 900 000 dz Gerste. Wir haben schon neulich geschen, daß auf den Kopf der Bevölkerung recht bedeutende Ernteertrage entfallen. Im Vorjahr waren es: 458,08 kg Kartoffein 86,47 g Hafer 71.84 leg Roggen 54,5 1 kg Weizen 8 11% g Gerste. Der Außlenhandel ist recht bedeutend. Die Ein tabr im Speziahandei betrug 1911 3501,7 Min. Marte, die gleichrzeitige Ausfuhr 286/ 2 Mill. Mark. Dazu kam nocin ein Edelmetallverkehr von 1802 Min M. in der Einfuhr und 380 Mill. M. in der Asfuhr. Der Durchfuhrverbbehr betrug Seien genanmt: Eisenbahn- und Straßenbahnwagen, Maschinen, rohes Zink, Glas, Flachis, Wolle, Stein⸗ konlen, rohe Felle, Weinen und Spelz Kautschuk, Eenbein usw. In der Einfuhr spielen Nah- rungsmittel nd Nohstoffe die größte Polle abso Weizen und Spelz, Mais, Gerste, Holz, Wolle, Flachs, Steinkoh Teer, Pech, rohe Felle, Baum. Wolle, roher Kautschuk, Kaffee, Oekuchen usve. Im Verkehr mit Deutschland steht die Textik branche an erster Sielle. Der vorzügliche Flul- hafen Antwerpen vermittelte den Verkauf von La Plata Wollen vorwiegend an deutsche Fabri- kanten und gilt als Lieſerant ſür Kammanzüge und rohe Kammlinge, Der Wolhandel Antwierpens lag zum größten Teil in den Händen deutscher Ge- schäftsfirmen, wie ja auch die Leipziger Woll⸗ kämmerei daselbst eine Filiale besag. Die Staatseinnahmen betrugen 1912: 570, Mill. Mark, die Staatsausgaben 573,0 Mill. M. Die Staatsschuld kezifferte sich in dem gleichen Jahre auf 3024,8 Mill. M. Zinsen und andere Schuld- ausgaben beanspruchten 161,0 Mill. Mark. arced umd adustrie. Bemz& Co, Rheitzische Autoiobile md Motorenfabrik,.⸗G., Mannheim. Laut Bekanntmachung in der vorliegenden Num⸗ mer werden die Aktionäre der genannten Geselh schaft am 22. September 1914, vormittags 11 Uhr, im Geschäftslokal der Fabrik Mannheim-Luzenberg zur 15. ordentlichen Hauptversammlung einge⸗ laden, Erieg und Molzindustrie. o0. Wie wir ertgyren, hat die öster- reichiseh- ungafische Staatsbahn Verwaltung mit Rücksicht auf die kriegeri- schen Verwicklungen die für den 8. und 10. August in Wien und Budapest anberaumt gewesenen be⸗ deutenden Schwellensubmissionstermine bis auf wWeiteres vertagt. Man hatte diesen Terminen gro- ßer Spannung entgegengesehen, weil es sich um die Lieferung von 1½ Milliionen Stück Bahnschwel— len und anderen Hölzern für Bahnbauten haudelte. Die Aufsekjebung der Termine erfolgte aul beson- deren Wunsch der Interessenten, die nicht in der Lage waren, eine Ausarbeitung der Bahnschwellen in den nächsten Monaten zu gewöährleisten. Bedeutungsvoll ist ſerner die Nachricht, daß die österreichische Militärverwaltung die Lieſerung von etwa 400 Holzbaracken an die Firmen Ehrenwald u. Sasvari in Buda- pest und Kullich u. Co. in Versecz (Ungarn) zum Preise von etwa 2 Millionen Kronen vergeben hat. Die Baracken werden aus Kiefern- und Fichtenholz hergestellt und sind für die Be- herbergung von Soldaten während der kalten Jah- reszeit bestimmt; sie sollen aber auch Lazarett- zwecken dienen. Warenmärkte. Rerliner Metahmarkt. WIB. Berlin, 21. August. Naff. Zink 51 bis 53, Blei 45—47/, 99,Sprozentig. Zim 335. 348, Feinteupfer 160—170, je nach Marke, Antimon 85 bis 90, Aluminium 210—220. Die Preise betreffen beste für Kriegszwecke geeignete Marken. Hei Die Notierungen verstehen Mannheim, 21. August. wenn nicht rs bemerkt, für Lokoware n sSofortige Kasse, per 100 kg in Reichsm bahnfrei Mannheim. 20. Welzen, inländ. neuer per August 25.—25⁵ 15„ ber Sopt. 25.26 ausländisoher 30 2 Roggen, klerländisoher, per August.—23.50 per Sept.— Braugerste—— Futtorgerste 21.50 21.50 Hafer, alter 26.—-27.— 26—27 neuer, per August-Sept. 23.5 23.—.23.50 Mafs, mit Sack 21.75 21.50 Welzenmehl fo. 00 43.— 43.— „„ 9 42— 42.— 55 40.— 40.— 8 8 27. 37.— 5 23. 33.— Rohgenmohl kgo. 9 25.50—. * 1* 1 2 Tendenz: Das Gesobäft verkehrt auoch heute wleder in ruhiger Heſtung. Uhnicagoer Hetreidemarkt. Chicago, 20. August.(W..) Zu Beginn des heutigen Weizenmarktes stellten sich die Notierungen gegen gestern um ½% Cent niedri⸗ ger bei unregelmüßiger Tendenz. günstige Witterung und große Anke Westen übten später e doch konnte sictt die Jendenz etwas befestigen auf ermutigende Auslandsmeldungen und Käuſe der Lokohaus Im Schlußverkehr Meldungen über fte im Nord- Zzeitweise trat eine erneute Nachl ens der Ferner ver- i lie Abgaben nordwestlicher Firmen und die malte Haltung des Marktes in Minneapolis. Der Martt schloß infolgedessen in matter Haltung bei 2½ Mais 2 bis 1 1 markt! ung von 1 Cent eröffneten, sch! OCent nie⸗ Ariger bis 4 Oent höher. Weitere Mel etlerschläge und große Zufuhren. Nachrichten ber die weniger gün⸗ stige Erntelage in Kansas waren nicht von nach- verstimmten naltigem Einfluß, da die Preise für Lokoware einen Rückgang aufwiesen und auch die matte Haſtung des Weizenmarktes stig beeinflußtte. Khfungseinstellungen und Kon⸗ Renrse. Honkurse im Deutschland. Berlin: Kaufmann Wimeln Schmidtmüller; Bruchsal: Firma A. Sulzberger u. Sohn, G. m. b..; Cöln- Mülheim: Pius, Spar- und Darlehnskasse G. m. b..; Grünberg: Kauf⸗ mann Georg Sommerleld; Nordenham: Gast- wirt Georg Seecamp; Oels; Bäckermeister Georg Spieler; Rod a: Schuhwarenhändler Franz Richard Tettenborn. Siade Mandelsnachriechten. WIB. Berlin, 22. August. Die„Vossische die Stimmung ungün⸗ Zeitung“ gibt die Notiz der„Times“ vom 13. ——— Fenz& Cie. Nhein und Motorenfabrik.⸗G., Mannheim. Die Herren Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden zu der fünfzehnten ordentlichen Generalversammlung am Dienstag, 22. September 1914 vormittags 11 uhr, im Geſchäftslokal der Fabrik Mannheim ⸗Luzenberg ⸗ Untere Riedſtraße, eingeladen. Tagesordnung. J. Vorlage und Genehmigung der Bilanz, der Geſchäftsberichte des Vor⸗ ſtandes und des Aufſſichtsrates für das abgelaufene Geſchäftsjahr. 2. Beſchlußfaffung über die Entlaſtung des Vorſtandes und des Auf⸗ ſichts rats. 8. Aufſichtsratswahlen. Diejenigen Herren Aktionäre, welche an der Generalverſammlung teilzu⸗ nehmen wünſchen, haben ſich über ihren Aktienbeſitz ſpäteſtens am dritten Tage vor der Generalverſammlung bet der Geſellſchaft oder bei der Rheiniſchen Ereditbank in Maunheim und deren Zweigniederlaſſungen, der der Maunnheim, der der der der der de Herrn Valt. Perron, Frankenthal, Deutſchen Bank, Berlin, Herrn G. F. Grohé⸗Heurich, Neuſtadt a... Herren G. F. Grohé⸗Henrich& Co., Saarbrücken, der Schweizeriſchen Kreditanſtalt Zürich und Baſel, ihrer Aktien und Aufgabe der Der Aufſichtsrat. oder bei einem Notar unter Vorzeigung Nummern auszuweiſen. Pfälziſchen Bank, Filiale Maunheim, Mannheim, Süddeutſchen Bank, Abteilung der Pfälziſchen Bank, Mannheimer Bauk.⸗G. Maunheim, den Herren Marx& Goldſchmidt, Mannheim, Pfälziſchen Bank, Ludwigshafen a. Rh., Deutſchen Bank, Filiale Frankfurt, Frankfurt Main, Deutſchen Vereinsbank, Frankfurt/ Main, Pfälziſchen Bank, Filiale Frankfurt, Frankfurt Main, August wieder, worin es heißt, die Bank von Zur Einguartierung! Strohſäcke Matratzen Decken Bettſtellen Tiſche, Stühle ꝛc. am beſten von Hirſch& Derſchum vormals 95513 Mmund eireh f2, 4—Te. 1457. üdrann-Margarine Siegerin bester Butterersatz zum Essen, Braten, Backen ete. 1 à Pid. 90 b1g. empfiehlt 95469 N. Freff, P 2, 6 und Filiale: Max dossphstr. 2. Isteſessentertetüng und dergl. übernimmt Egon Lahwartz T 6, 21. Tel. 1734. 95478 Bücherreviſor übern. Geſchäftsführung und Ueberwachung, auch ſtundenweiſe. 95299 Stammnitz& Co. Heinr. Launzſtraße 28. Einquartierung bei gut. Berpfleg. u. gut Bett, werd. angenommen. 38728 England ist bereit, griff auf den weiteres prolongieren. dazu: leben sein muß. stellt sind, übernimmt. Wurden. WIB. Wien, 22. geändert zu lassen. ————— Diese Meldung zeigt, wie schüttert das englische Geschälts, Der Verzicht der Bante 00 England auf den Einreicher ist nur denlbar, NmWFm die Großdiskonteure, um einen Zusammenbruh zu verhüten, gestützt werden müssen. Die neit Maßnahme der Bank von England muß ferner in Zusammenhang gebracht werden mit der rz. lich gemeldeten Tatsache, daß der englische Stia gegenüber der Bank von England bis auf Weitere; die Garantie für die von ihr zu diskontierenden Wechsel, soweit diese vor dem 4. August ausge Nur auf Grund einer 80l. chen Garantie kann die Bank von England atf Haflung der Großdiskonteure, deren Unterschritt in normalen Zeiten die Wechsel überhaupd ers diskontfähig machen, Verzicht leisten. In Witke August. Banken heschlossen, ungeachtet der Herabsslz ung der Bankrate, den Kreditzinsfuß un —.— solche Wechsel, die vor dem 4. August 1914 akzeptiert sind, auf Antrag deg Inhabers unter Verzicht auf den gesetzlichen Rich Einreicher Bank wird ferner zwecks Unterstützung der Wie. deraufnahme eines regelmäßigen Geschaftsverhehg die von ihr diskontierten Wechsel zum Satze von 2 Prozent über den jeweiligen Banksatz bis a Die„Voss. Zig.“ schreibt zu diskontieren. Die schwer er. lichkeit gilt also die Staatshilfe nicht nur der Ban, von England, sondern auch den großen englischen Diskonthäusern, die bisher für unerschlttterliche Säulen nicht nur auf dem englischen, sondern aue⸗ den ganzen internationaleu Geldmarkct angeseglen Die Wierer ——— BAASS———r Wasserstandsbeobachtungen im Monat gug Pegelstation vom 5 Rheln 11718. Datum 19.J 20, 2 22. Bemerkungeh Huningen“) Haxau Mannheim Malnzz Kaub Rös vom Neckar: Hannhem Heilbronn „) Windstill, Nobel 120 88.81.7 82.72.60 Nachm. 2 Uldr 47 55.2 Korgens 7 ür %% e l Vorm. 7 Uhr Nachm, Uhr UEFbPFFEEEEEEEE Witterungsbeobachtungen d. meteorol. Statſon Manahel gänzlich militärfreier 88828228 9e Seeeeeeeeesesee goeeeseesesseesesseeeeeeeeeseeeeeee Sofort geſucht Magazin⸗ Heinrich Lanz, Mannheim, Abt. Landbau⸗Motor. 823 5. 38 S 5 S 2 2232 0 Datum Zolt 855 S8 252 885 mim—. 2 21. Aug. Korgens 7˙ 757.3 13.8 NEN 2 21. 15 Aittage 2⁰ 757.0 22.4 82 2¹. 775 Abends 8 757.7 15.5 sUn 22. Aug. Norgene 7 767.8 12 stil! 40 Höchete Temperatur vom 21. Aug. 23,0 0, Tiefste ſen. peratur vom 21.— 22. August 12,5 C. SSeeessssesessessse (18765 4 Verwalter 0 4 4 4 Veklreter geſucht für aktuellen Schlager, Fink, Berlin Friedrich⸗ ſtraße 74. 38126 Als Stellvertreter für meinen langjahrigen Aeisenden wWährend des Krieges, suche einen bei der Coſo- nialwarenkundschaft in hiesiger Stadt und Um- gegend bekannt. Herrn. 3. Louis Maas. 95511 General Agentur ſucht per ſofort aushilfs⸗ weiſe einen mit dem Ver⸗ ficherungsgeſch. durchaus vertraut. Kaufm. der in der Lage iſt, ſelbſtänd. zu arbeit. C. Kohler, Lud⸗ wigshafen, Kaiſer Wil⸗ helmſtraße 31. 95514 Apotheker⸗Fleve Abſolvent der Ober⸗ fekunda, geſucht. 95397 Ed. Feldhofen, Apotheke Lampertheim. Tüchtiger Vetonpolier mit guten Zeugniffen ſofort geſucht. 95507 W. Türk& gohn, Eiſenbetonbau, Heinrich Lanzftr. 38, 1 Tr. 95239 Heiurich Lanzſtraße 7. „Gut empfohlene Köchin⸗, Zimmer⸗ und Alleinmüdchen ſofort und 1. September. Srbsmnäßige Sele exbesm ge e mittlerin, S 1, 12. 55ʃ78 Fräulein a0en Frul die in der Pflege neuge borener Kinder durchaus bewandert iſt, wird für Zwillinge gegen gute Be⸗ zahlung auf längere Zeit geſucht. 0 Finanzamtmann Dr. Doerr, Waldparkdamm 5, 4 St Ich ſuche per ſofort ein ordentliches Dienſtmädchen das im Haus ſow. Küche bewandert iſt. Gute 85500 niſſe erwünſcht. Hch. Lanzſtr. 16,1 Tr. h. Tüchtige Köchi mit guten, Zeugniſſen ſofort geſucht. 95506 Frau Heisler, B 1, 4, 3. Stoc Ein tüchtiges 95492 Alleinmädchen mit guten mehrjähr. Zeug ändig niſſen, das ſelbſtän hürgerlich kocht, a 5 Bügeln 1 e t. Lohn nachm.—½ Uhr. Frau Dr. Frank, Mannheim⸗Wohlgelegen, Käfertalerſtraße 25. We nerſtr. 30, 5 6287 1 — Niode aonlagem Liter 3. i 90 4 9 4 4 4 * 5 1 7 4 71 1 SeesssssSes Sgite General-Ameiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Samstag, den 21. Auguſt 1914. Bekanntmachung. Den Schutz der Feldtele⸗ graphen und Fernſprechlei⸗ tungen betr. Wir bringen nachſtehende Bekanntmachung zur öffentlichen Kenntnis: Wer Feldtelegraphen⸗ oder Fernſprechlei⸗ tungen beſchädigt, wird erſchoſſen. Wer dieſe Bekanntmachung abreißt, wird ſchwer beſtraft. Wird der Täter nicht ergriffen, ſo treten die ſtrengſten Maßnahmen gegen die Gemeinde ein, auf deren Gebiet die Beſchädigung vorge⸗ nommen worden iſt. 3731 Großes Hauptquartier. Mannheim, den 19. Auguſt 1914 Gr. Bezirksamt Abt. I. Lauemele Saren! Hausfrauen welche bei den teuren Zeiten sparen wollen, verwenden jetzt nur noch „ADers““ Früchte-Kalfee vorzüglicher Bohnen-Raffee Ersatz. liefert schnell und billig Dr. H. Haas'sche Buchdruckerei,. An Aroma überragt er die einfachen HGetreide-Kaffees; an Wohlgeschmack Ssteht er Bohnenkaffee nicht nach: an Ausgiebigkeit ist er unübertrefflich. Pfund Kostet nur 380 pfg. Statt der teuren Kubhbutter empfehlen wir Ihnen„Albers“ Noform Früchte Butter; Allerfeinste Pflanzenmargarine. Gleich voxzüglich zum Kochen, Braten, Backen. Hervorragendals Brotaufstrich ½ Pfund nur 30 Pig. Nachen Sie noch haute einen Versuch. Neformhau 1D2. Alers& Cie. 7, 18 Nannheim 7, 18 Telephon 222 Heldelbergerstrasse. Emi Lehrer für Klavier, Zither, Mando⸗- Opernſchule des Großh. Hof⸗ und Nalionaltheaters Mannheim angegliedert an die ſtädtiſch ſubventionierte Hochſchule für Muſik in Mannheim. Oberſte Leitg.: Hofkapellmeiſter Arthur Bodanzky 2. Unterriefitsjahr: Stiliſtiſch einheitliche Ausbildung von Bühnenſängern und zängerinnen bis zur Bühnenreife. Kapell⸗ metſterſchule. Gelegenheit zu öffentlichem Auftreten. Praktiſche Direktionsübungen. Freier Eintritt zu Generalproben ſpwie ermäßigter Eintrittspreis bei Vorſtellungen im Großh. Hoftheater und im Neuen Theater. Aufnahmeprüfungen finden am 1. und 2. Septem⸗ ber ſtatt. Unterrichtsbeginn: 1. September 19t4. Proſpekte und Auskünfte köoſtenfrei durch das Sekretariat der 3662 Hochſchule für Muſiß in Mannheim, L 2, 9. Wein-Restaurant„Austria“ 35 4 Empfehle nur erstklassige— 0 4 Piälzer-, Mesel- und Rhein-Weine offlen und in Flaschen. 35762 Reelle Bedienung. 2 5 Carola Bermann. Um geneigten Zuspruch bittet Habe den Unterricht wieder Süufgeneommen. 38124 Kaffeehaus Karl Theodor 6. 2 Nach erfreulichen Siegesnachrichten findet am Sonntag, den 23. Auguſt von mittags 3 Uhr bis abends 10 Uhr 99 Künſtler⸗Konzert ſtatt von ernſter, patriotiſcher Muſik. F Mai u. Sept. Ermähigung. Tel. 81. Bes.: A. Hauber. dalast-Theaterg Saſnstag- Sonnfag- Montag stellung 38124 line, Laute, Gitarre. ſmit vollständig neuem Programm. noch entgegengenommen durch Max Burk Gesellschaft Büro: Waldparkstrasse 25. Fliegerleutnant Bärenſprung. Roman von Paul Burg. Fortſetzung. Seine Wohmut und Zielloſigkeit bereitete ihr einen heißen, ſüßen Schmerz, ſeine Nähe trieb ihr Blut aus der Stille auf, und es zog ſie mit allem Verlangen zu ihm hin, ihn zu umfangen, ihm die Hände hinzuſtrecken: Nimm mich, weil es Dein Glück iſt! Da zog er ſeine einſamen Wege durch ſchwin⸗ delnde Höhen, von tauſend Toden umlauert, und hatte kein Daheim, hate keinen Menſchen, der ſich täglich ſeines Wiederkehrens freute als ſein Burſche, vielleicht ein Nachbar, ein! Ka⸗ merad. „Kamerade Das wollte ſie ihm ſein, wie ſie es ihrem glücklichen, fernen Bruder war, ihm und ſeinen Kindern. Sie blickte auf die Bilder der lieben Kleinen und fühlte ein heißes Begehren zum Herzen ſtei⸗ gen, alle Glieder anſvannen und ihren Schoß erbeben machen. Famerad? War es das? Weib ihm ſein, ge⸗ liebtes und gehegtes Weib, Mutter!“ Sie hielt beide Hände auf die Bruſt gepreßt und horchte hinaus in die dunkle Nacht. Jenſeits vom Walde ſcholl ſie wieder, die ver⸗ traute Muſik der Motore. Bislang war ſie ihr gleichgültig, ja unſympathiſch geweſen, aber ſeit ſie ihn dork wußte, in jedem Fahrzeug wähnen konnte, das über dem Walde ſich erhob, ſeitdem war ihr das ein lieber, das Herz gar wunder⸗ bewegender Anblick wie von Schiffen auf bohem Meere die mit vollen Segeln hoffnungs⸗ voll ausfahren und müde heimbehren. Wer eine Heimkehr hat. Das Heim bereiten und halten, ja, das wollte ſie ihm. Und Kinder warten und lehren, ſeine Kinder! Die ſaßen dann zu ihren Füßen, ein Bub, ein Mädel, ein Mädel, ein Bub und ſahen mit ihren großen, ſo gläubigen Augen an ſprachen immerfort nur Fragen aus, Fra⸗ gen aus dem Grunde der Seele, Fragen, die den erreichen. Und ſie fuhr ihnen übers Haar, ihren Kin⸗ dern, zog ſie an ſich, ſeine Kinder. „Euer Vater iſt ein tapferer Seemann der hoch unter dem Himmel hinfährt mit Gotes Hilfe Sein König ehrt ihn hoch, Eure Mutter lieht ihn heiß. Zur Nacht kehrt er heim. Laßt uns beten für ihn!“ Ihr Sinnen auf ihn und ihr Sehnen nach ihm war ſo ſtark, daß ſie am Bette niederſank und, den Blick auf die Bilder der beiden Kinder gerichtet, betete. „Bater im Himmel, ſchütze ihn und erhalte ihn mir, Kindern! Laß mich ihm ein ganz 8 großes Glück bringen, daß er einſt, wenn Du ihn abrufſt, früh oder ſpät— ach ſpät in fernen, fernen Tagen! gern die Augen ſchließe: Lebt wohl, ihr Lieben! Ich war ein glücklicher Menſch. Segne meine Liebe, gib' deinen Segen, führe uns auf Deinen Wegen, lieber, lieber Gott im Himmel!“ Nun war ſie ganz in ſich gefaßt und feſt ent⸗ ſchloſſen, ging ſchnell zur Ruhe und hatte einen tiefen, ſeligen Schlaf. Spät am Morgen erhob ſie ſich mit einem be⸗ wußten Wollen, nahm mit einer ſtillen Feier⸗ lichkeit ihr tägliches Bad. Sie wählte lange zwiſchen Wäſche und Kleidern, ſaß dann ſin⸗ nen und abwartend an ihrem ſchmalen Schreib⸗ tiſche. Sie hörte den Vater vom Hofe fahren, die Mutter im Hauſe hin und her gehen. Aber ſie ſaß wie vergeſſen und verloren in ihrem Mäd⸗ chenſtübchen und ſann auf das Eine: Mußt Du es tun? Gibt es keinen Umweg zu Eurem Glück, kein Verweilen? Und iſt das auch recht und gut, was Du vorhaſt? Sie dachte an ihren Bruder, der aus dem Elternhaufe geſchieden und ſeiner Liebe ge⸗ folgt war. Ein Brief fiel ihr ein, den er ihr damals geſchrieben hatte, eine Stelle darin. Sie ſuchte haftig im Schubfach und ließ alle ſeine klugen, wohlverwahrten Briefe durch ihre Finger glei⸗ ten. Er und ſie waren ja ohne Geheimniſſe voreinander, und ſtände er jetzt hier im Zim⸗ mer, würde er ſie mit ſeinen großen Augen lange auſehen und ſagen:„Ja, Gemma, ja!“ Es war ihr, als hörte ſie ihn ſprechen, wäh⸗ rend ſie den geſuchten Brief aus dem Umſchlag nahm und die Stelle ſuchte, las: Wenn Dich, meine gute, arme Gemma, ein⸗ mal eine echte, große Liebe ruft— ob ſie das iſt, fühlen wir ja ſo deutlich alle Tage und Nächte— dann zaudere nicht und feilſche nicht um ein kleines Scheinglück auf der anderen Wagſchale, denn Du wirſt Dich lächerlich be⸗ trügen. Gemma, denk an Deinen Bruder, und fühlſt Du, wie ich jetzt, ſo warte keine Stunde, denn morgen iſt ſchon ein anderer Tag, und morgen ſind wir tot vielleicht— „Ja, Ekman Bärenſprung, ja!“ Sie faltete den Brief zufammen, legte aber das heilig gehütete Bündel nicht ins Schub⸗ fach zurück, ſondern ſuchte ihre große Reiſe⸗ taſche hervor, barg es zu unterſt darin und fing an, einzupacken, Wäſche, ein pgar Bücher, ein paar Bilder, Fläſchchen und Tücher, was man zu einer Reiſe braucht. Wie ein Gaſt, der lange verweilt hat und ſich ungern von ſeinem ihm heimiſch gewordenen Anträge für Lebensversicherungen ein⸗ schliesslich der Kriegsversicherung, wofür Aus⸗ zahlung der vollen Versicherungssumme be⸗ dingungslos garantiert wird, werden fortgesetzt BezirksDirektor d. Basſer Lebensversicherungs- Telephon 7204. Süngerhalle Maunheim. Heute Samstag, den 22. d. M. Vereinslokale N 7 No. 8 Zuſammenkunft behufs wichtiger Beſprech⸗ ung. 95512 Hierzu laden wir unſere aktiven und paſſiven Mit⸗ glieder ergebenſt ein. Der Vorſtand. Vorzügl. Apfelwein verſendet Kellerei Trautmaun Anunweiler(Pfalz).“ Wein rot 70, weiß 70 Pfg. d. Lir. Prob..5 Str. frachtfr. Maunhm. L. Müller, Weingutsbeſ. 38119 Herter s Buchhandlung Y 8, 7 Tel. 2292 Gegenůber der Jugenieurſchule emyſtehlt ihre Mobòerne Heigbibliochel. Führgelegenheit mit Privat Automobil bietet ſich hier und nach auswärts. 38106 Anfragen: Telephon 5005. 38086 Viers 112 er Dreirad-Aute Glänzende Phänomobi Beste Erfolge! 00 Referenzen! billig, einfach im Betrieb, elegant, schnell, zu- verlässig, spielend leichte und sichere Steuer- ung, vortrefflicher Bergsteiger.— Ideal für Herrenfahrer.— In Düsseldorf, Köln, Leipzig, Frankfurt, Strassburg, Stockholm u. aà. Städten bewährt. als Paxameterdroschken bestens Lisferungswagen kann mit Viersitzer verbunden werden. Auoh wüährend der Krlegazelt kann rasoh geltefert worden. Vertreter: Albin Englert, Mannheim Telephon Nr. 5005. 31459 .ã TddddTdddTbTdTbTGTdTbTVTbTbTbcbc Es erſcheint dringend notwendig, die dies⸗ jährige reiche Obſternte möglichſt lange nutzbar zu verwerten. Zu dieſem Zwecke wollen wir zunächſt für die hier zu errichtenden Lazarette das Einkochen von Obſt in größerem Umfange vornehmen. Wir bitten ganz ergebenſt um ſchenkweiſe Abgabe von Obſt in der Mollſchule, Weſpinſtraße, vormittags 9— 12 Uhr, nach⸗ mittags—6 Uhr. Mannheim, den 20. Auguſt 1914. Ortsausſchuß vom Roten Kreuz. Bobenheim a. Rh. ne umher, nahm mit bedächtigen Bewegungen da etwas und dort etwas, legte es in die Leder⸗ taſche und verſchloß es im Schub. Manchmal blieb ſie ſinnend ſtehen und blickte zu Boden. Aber dann wurden ihre Züge ſo weich des Nachdenkens, und wenn ſie aufblickte, ſtand ein ſicheres Leuchten in den frohen Augen. Das Zimmer hatte unterdes nur wenig noch von der Eigenart ſeiner Bewohnerin behalten, und nachdem ſie den Reiſekoffer verſchloſſen hatte, verließ ſie es, ohne ſich auf der Schwelle noch einmal umzufehen. In Gemmas Augen ſtand ſo viel Entſchloſſen⸗ heit, daß die alte Baronin, ſo gut ſie ihre Tochter kannte, doch ein wenig erſchrak. „Kind, Du biſt ſpät; es iſt bald Mittags⸗ zeit.—“ nichk an die Zeit gedacht „Mutter, ich habe ſeit geſtern.“ Die Baronin horchte auf den ruhigen Klang der vollen Stimme und ward ſelber darüber ruhiger. „Was quält Dich, Gemmas?“ fragte ſie, den⸗ noch ein wenig hilflos, wie ſie immer gegen ihre ſo ſicheren und ſeit Jahren und Tagen unnah⸗ baren Tochter war. „Nichts quält mich mehr. Ich bin mit mir im Reinen und möchte Deinen Rat, Mutter, ob ich auch recht handeln werde.“ „Du liebes Kind, da fragſt Du mich? Was Dir Deine alte Mutter raten kann, ſoll gewiß geſchehen. Aber Du biſt ſo ruhig, ſo 8 Gemma; faſt eine Angſt fühl' ich bei .“ 1 Die Tochter nahm ihre Mutter bei der Hand und führte ſie zum Sofa. der „Alſo höre: Geſtern war Ekman Baron Bärenſprung „Sage Du ruhig Ekman“, ſtreichelte die Mut⸗ ter ihr die Hand und atmete leiſe auf. „Er war wieder da, am Bärenſprunggrabe draußen, und machte mir einen Antrag, wie Ihr es wohl nennt. Ganz ſo mag es nicht vor ſich gegangen ſein; ich weiß das nicht mehr, Mutter, und es iſt ja wohl auch gleichgültig. Ich hatte viel an ihn gedacht nach ſeinem Be⸗ ſuche, wo er wo ich Mutter, erinnerſt Du Dich noch an den roten Huſarenkittel.. damals?“ „Kind, das iſt ſchon ein halbes Menſchenleben her. Mußt das nicht immer wieder aufwühlen. Ja, ich habe daran gedacht, wie Du, und habe darum auch gleich verſtanden und bei Deinem Vater entſchuldigt.“ Die alte Frau ſchlang den Arm zärtlich um ihre große, kluge Tochter und zog ſie an ſich. Gemma fuhr ruhig fort: „Ekman hatte mir ſo leid getan, als er neu⸗ Der Vorſitzende. ihn und mich nachgedacht. Geſtern habe ich ihm geſagt, weshalb ich ſo abſcheulich geweſen bin. Dann war wohl kein Geheimnis mehr zwiſchen uns. Er ſprach von einer Unruhe nach mir, er wäre nicht mehr ſicher und kaltblütig im Flugzeug, ſie hätten ihn weggeſchickt, ſein ſein Liebesverhältnis in Ordnung zu bringen, denn ſeine Dame müßfe doch an⸗ nehmen. Da hab ich ihm verſprochen, Mutter, daß er heute meine Antwort haben ſoll. Und ich will ſie ihm ſelber bringen.“ Erſchrocken ließ die Mutter ſhren Arm von Gemmas Schulter gleiten. „Du willſt 1275 i gefchehen, daß Gemma die Hände der Entſetzten nahm, den Kopf weich und leiſe hinbettete und vor ihr auf den Teppich niederkniete. Aufblickend in das tränenerfüllte Auge der Mutter ſprach das ſchene Mädchen ihres Lebens Glück und Beichte aus. Und der Mutter dünkte es, als wäre ihre große ſelbſt⸗ bewußte Tochter wieder ein kleines, ganz kleines Kind, das ihr zu Füßen ſpielte, und wiederum, als blicke ſie in die Seelentiefen eines wahrhaft guten und ſeltenen Menſchen, eines echten Weibes. Das ſchürfte mit ſeinen Händen tief hinab in den Born des Lebens, reichte ihr lächelnd Früchte, köſtliche Früchte des Glückes auf funkelnden goldenen Schalen her⸗ auf ins flammende Licht der Sonne. „Mutter, ich bin ein Weib wie Du und fühle, wie Du einſt gefühlt haſt in meinen Jahren. Ich habe in dieſem Hauſe viel Freude und Seligkeit, nachher ſo piel Kummer und Tränen geſehen. Was Glück heißt, wohnt längſt drau⸗ ßen bei unſerem Ferdiwand, bei den anderen Menſchen. Das Leben und das Glick haben uns hier vergeſſen. Ganz arm und einſam bin ich geworden hier. Ich hatte längſt das Hoffen verlernt. Nun iſt es doch noch einmal zu mir gekommen, das Leben, das Leben drau⸗ gzen, Mutter, das Glück. Ekman Bärenſprung, ich ſehne mich mit allen Sinnen nach ſhm. Er iſt unruhig um mich, und mein Herz ſteht in ſolchem Begehren nach ihm, daß ich ſtürbe wenn ich ihn verlöre. Eines aber weiß ich auch, Mutter: Hier iſt Feindſchaft, die aher⸗ wegen nach mir lauert, Klatſch, Lige gläubigkeit, die einen Menſchen morden kaun. Wenn er wiederkommt, um mich wirbt, füngt ein Feilſchen, Heucheln und Nigen an. Das Ende wird wie damaks ſein. Aber er, er ſſt in Gefahr ſeines Todes alle Tage und alle Stunden. Wenn er nun ſtürzt, wie die andern, wie ſie alle enden, dieſe Kühnen Wenn er ſtürbe wenn er erwirr . Quartiere trennt, ging ſie langſam im Zimmer lich wegging von uns, und ich habe viel Uber SuriſetzaegtAal. 8 Samstag, den 21. Auguſt 1914. General-Auzetger.— Sadiſcze Heueßte Nachrichten.(Mittagblatt) Srtte Buntes Allerlei. — Franzoſenſpott im deutſchen Soldatenlied. Der deutſche Soldat hat von altersher auch im Feld ſeinen Humor nicht verloren und iſt ſtets mit einem heitern Lachen in Schlacht und Tod gezogen. Ueber all die Schrecken des Kriegs, die ſich ihm offenbaren, ſieht er gern hinweg; aber was ihm den frohen Sinn mehrt, das liebt er, denn er will luſtig ſein, ſo lange ihm das Leben noch winkt, und ſei es auch auf Koſten des Feindes. Deshalb macht er ſich gern über ſeinen Gegner luſtig, und zahlreiche Spottlieder auf den Feind ſind aus deut⸗ ſchem Soldatenmund erklungen, von den wilden Scherzen der altgermaniſchen Recken an bis gu dem berühmten Lied des Füſiliers Kutſchte. Man hat darauf hingewieſen, daß ſo manche Wendungen des Kutſchkeljedes bereits auf eine viel frühere Zeit hinwelſen als auf den deutſch⸗franzöſiſchen Krieg, und wirklich iſt es uralter Kriegerſpott, der hier lebendig wurde. Jetzt wieder regt ſich überall im dautſchen Soldatenlied heiteres Lachen; ja ſo⸗ gar der nun alt gewordene Kutſchke hat ſeine Dichter⸗Roſinante wieder beſtiegen und im alten Ton ein ergötzliches neues Lied geſungen. In die⸗ ſem Weltkrieg tritt nun auch der Spoßt gegen Ruſſen und Engländer hervor, aber die wichtigſte Zielſcheſbe unſeres kriegeriſchen Humors ſind und iben doch die Franzoſen, die Erbfeinde der Deutſchen, gegen die ſchon immer die kräftigſten und ſpottreichſten Lieder gerichtet waren. Dieſer Franzoſenſpott im deutſchen Soldatenlied iſt piel älter, als man wohl gemeinhin annimmt. Welch köſtliche Geſänge man gegen die Franzmänner in dem Befreiungskriege und im deutſch⸗franzöſtſchen Krieg von 1870 gerichtet hat, wiſſen wir alle. Aber ſchon 300 Jahre früher erklang aus Landsknechts⸗ munde grimmer Hohn auf die Franzoſen, die in der Schlacht bei Pavia ſo kapflos geflohen waren, und der Landsknecht Peter Stubenſol ſingt ihnen nach: „Feldflüchtig Leut ihr worden ſind, ir ſeind unſinnig, darzu blind.“ Und ein anderes Lied auf die Schlacht von Pa⸗ vig beginnt, indem es die Verderblichlett des fran⸗ zöſiſchen Hochmutes betont: „Ich hab oft ſagen hören, Verachten tut kein Gut, Das kut der Franzos beklagen. Aus der Zeit des Großen Kurfürſten erzählt ein Soldatenlied dasſelbe⸗ „Franzoſen die ſchwören zum Streit, Sie wollen uns gar auffreſſen, Zeigt, daß ihr Kerrels ſeid.“ Das eigentliche Spottlied des preußiſchen Sol⸗ daten über ſeinen Erbfeind hebt aber erſt mit dem Dage von Rotzbach an; von nun an klingt immer wieder als Reim auf die„Frauzoſen“ der don den„Hoſen“, die ſie auf der Flucht verloren haben, und vor allem wird von den Soldaten des alten Fritz der unfähige General Prinz Soubiſe ver⸗ Auszug aus dem Staudesantsregifter ſür die Stadt Maunheim. Auguſt VBerkündete. 13. Elektromont,. Franz Kirchheim u. Eugenie Gäßler 1. Fabrikarb. Jakob Sulzer und Maria Hahn 14 Fauſm. Johann Blobner und Gertrud Kirſten 27, Tabakarbeiter Adam Bollmann und Luiſe Eber⸗ wein geb. Schneider 17, Hilfsſchaffner Philipp Braun u. Anna Eppard 18. Zahntechniker Jultus Maier und Luiſe Seiler 18, Bäcker Wilhelm Hennemann u. Frieda Schmitt Auguſt Getraute. 11, Krauenführer Anton Beringer und Maria The⸗ reſta Kuittel 14, Kaufm. Flortan Paul Gehrig und Ida Pröſchle⸗ 1, Fuhrmann Karl Knapp und Helene Schäfer 1J. Handelsmann Heinrich Friedrich Krebs u. The⸗ reſia Schranz 11. Packer Johann e u. Betty Schlegel 1J, Frieſeur Heinrich Rudolf Harbord u. Anng Ka⸗ rolina Vock 12. Maſchinentechniker Otto Striebe und Frieda Angelika Rabold 18. Johann Georg Oſtermann und Pauline Lulſe Kirn 11., Keſſelputzer Karl Laudzettel und Jakobine Brenk geb. Schuhmacher 11, Gipfer Franz Joſef Martin u. Maria Reiſing 11. Müller Simon Tyroller u. Frieda Amalie Ruf IJ. Bierkutſcher Adam Gölz und Barbara Klemm 1, Taglöhner Leopold Galm und Emilie Hoffarth 18. Kanfmaun Jean Adam Adalbert Wißwäſſer und Roſa Cleve 19. Kolontalwaxenhdl. Wilhelm Prägel u. Eliſabeth Katharing Gielchen geb. Bartels 18, Kaufmann Lorenz Müller und Johanna Adele Klemm geb. Knapp 18. Ehriſtian Robert Leopold Beck und lung Blum 14, Schloſſer Johann Egelboſer und Katharing Kern geb. Schmftt 14, Bäcker Karl Wolf und Kreszentia Kuhnimhof 15. Reiſender Franz Alfred Hecker und Ehriſtine Wilhelmine Schulz 15, Glektromonteur Guſtav Heinemann u. Theobora Wilhelmine Leiſtner 8 18. Maſchintſt Adolf Alfred Hußla und Sofia Char⸗ lotte Ball 16. Hausdiener Friedrich Karl Walter und Anna Gertrud Braun 48. Gipfer Joſef Alvbis Wolf und Karoline Sturm eh. Pfenninger 15, Schiffer Karl Wilhelm Klink und Margareta Welngärtner 15., Telegrafenaſſiſtent Albext Konrad Springer und Juiſe Karolina Marie Kappes 15, Londſtor Maz Holz und Katharing Paul 17, Buchdrucker Heker Joſef Arnold und Eliſabethz Schindeles 17. Eiſendreher Ludwig Leonhard Brenner und Ka⸗ roline Müßig Augu ſt Geborene. , Fuhrmann Daniel Dreber e. T. Soſie 3, Kaufmann Samuel Fürſt e. T. Marlanue „ Maurer Jak. HGerbig e. T. Frleda 2 Magazin-Arb. Gottl. Karl chebhardt e. T. Johanng 3. Schloſſer g. Gehring e. S. Joſef J. Magazin⸗Arb. Karl Ludw. Lammarſch e. S. Auguſt und e. N. Eliſabet 1. Oberſchaffner Mich. Reis e. T. Maria 3. Handelsmann Jahannes Seiß e,., Paula Berta 2, Bahnbeamte eduard Dörr e. T. Irmgart Maria 1. Tagl. Mart. Gerſtner e. T. Emilie Arbeber Guſt. Seuft e. S. Guſtav Alois im. Wilh, Joſ. Tgekane e. T. Hilda Aim. Gußt. Adolf 9 e. S Guſtap Damtel eee eeee — ſpottet, den z. B. ein preußiſcher Gpenadier mit den Verſen zum Beſten gab: „Soubiſe— biſe— biſe, Ach dieſe, dieſe, dieſe Schläge tun dir weh.“ Aehnliche Töne erklingen wieder in den Reyo⸗ lutionskriegen; ſo iſt aus dem Feldzug von 1792 das Marſchlied bekannt: „Friſch auf ihr tapfern Preußen, Nach Frankfurt woll'n wir reiſen, Franzoſen ſtehn darin, Dazu der Schelm Cuſtin.“ Mit brauſender Lebhaftigleit haben dann dieſe Spottöne 1813 die Arndt und Rückert auf⸗ genommen. — Wie Moltke die Nachricht von Wörth erfuhr. In der Nacht zum 1. Auguſt 1870 traf beim Gro⸗ ßen Hauptquartier, das ſich damals noch in Mainz befand, ein Telegramm an den König ein, das dieſem unverſtändlich war. Er ſchickte daher ſeinen Flügeladjutanten, den Fürſten Radziwill, zum Großen Generalſtab, wo alles in tiefem Schlaf lag. Der Fürſt weckte zunächſt den General Verdt du Vernois, der noch im Belt die Depeſche zu ent⸗ rätſeln ſuchte, die mit den Worten anfing:„Zwei Adler Er ſprang dann aus dem Bett und bexſuchte ſich vor der Karte über die Sache klar zu werden, worauf auch der daneben ſchlafende Brandenſtein im gleichen Koſtüm hinzukam. In dieſem Nachtaufzug, jeder mit einem Licht in der Hand, wanderten ſie nun zu Moltle, den ſie aus dem Schlaf weckten.„Ich werde nie den eigen⸗ kümlichen Geſichtsgusdruck des Generals vergeſſen,“ erzählt Verdy,„als er ſich in ſeinem Bett erhob, ohne Perücke, vom Mondſchein beleuchtet, und uns anſah, als ob er fragen wollte:„Was iſt denn das für eine Geſellſchaft?“ Auch er ſtudierte nun das Telegramm und kam ſchließlich zu der zutreffen⸗ den Anſicht, daß bei Wörth ein ſiegreicher Kampf ſtattgefunden haben mußte. — Der kleine Diplomat. In der Straßenbahn ſitzt ein Dreikäſehoch mit einem rieſigen Briefmar⸗ fenalbum neben mir, Auf meine Frage, ob er franzöſiſche Marken ſammelt, antwortet er:„Ja, die ſchickt mir mein Bruder aus Paris. Aber haben Sie vielleicht belgiſche Marken? Wa⸗ rum die gerade??—„Na, die gibtes doch nachher nicht mehr!“ — Die todbringende weiße Gemſe des Erzher⸗ zogs Frauz Ferdinand. Des Erherzogs⸗Thronfol⸗ gers Franz Ferdinand von Oeſterreich⸗Ungarn liebſter Jagdaufenthalt war Schloß Blühnbach in den Salzburger Alpen, einſt der Sitz der weid⸗ frohen Salzburger Erzbiſchöfe. Hier erfreute ſich ſein für alles Schöne empfängliche Auge und Herz an den überwältigenden Wundern der Bergwelt. Die erzherzoglichen Bergreviere des Blühnbach⸗ kales ſind ein Hochwildparadies im vollſten Sinne des Wortes, namentlich was Gemſen betrifft, ſo ſchreibt C. von Blauenkreutz in der letzten Num⸗ mer der Zeitſchrift„Der Weidmann und be⸗ richtet von einem Aberglauben der Salzburger Alpenjäger, der ſich an Erzherzog Franz Ferdi⸗ nand in tragiſcher Weiſe erfüllt hat. Vor genau 2. Fuhrmann Gg. Klenk e. T. Roſa Luiſe Elifabet 2. Friſeur Wilh. Karl Wolfram, e. S. Wilh. Joſef 1. Schriftſetzer Otto Stell e. S. Otto 3. Bäckerm. Gg. Dechet e. T. Anng Maria 3. Feldwebel Otto Heuſel e. S. Helmut Otto 3. Waſchereibeſ. Chriſt. Mörz e. S. Ernſt Ehriſtian 3. Bäcker Jak. Reiß e. S. Kurt 5. Fabrikarb. Karl Joſ. Ehrmann e. T. Joſeſing Berta 5. Packer Joh. Bay, e. T. Pauline 3. Stadtarb. Ptus Herold e. S. Alois 5. Feldwebel Joh. May e. S. Alfred Erwin 3. Wagenf. Gregor Steiger e. S. Gregor Foſef 5. Schloſſer Georg Weigel e. S. Ludmig 5. Schloſſer Karl Hartmann e. S. Karl Friedrich 6. Schloſfer Georg Goppert e. S. Georg Johann 2. Former Friebr. Müßig e. S. Friedrich 5. Sattler und Tapezierer Karl Bellas e. S. Johann Wilhelm 4. Schloſſer Karl Bartelt e. T. Friederike Karoline 5,. Schloſſer Gg. Wilh. Rud. Rothermel ſe T. Georgine Käte 3. Fabrikant Rich. Sigm. Lenel e. S. Heinz Walter Nichard 7. Tagl. Michael Werle e. S. Georg Ludwig 3. Portier Wilh. Aug. Spang e. S. Willi 2. Kfm. Otto Ad. Ehret e. T. Gertrud 6. Kfm. Axtur Joſ. Netter e. T. Ilſe Hedwig 2. Arb. Eruſt Wirthwein e. S. Hans Albert 7. Fabrikarbeiter Maxtin Röhm e. S. Oskar Joſef 2. Kellner Chriſt. Friedr. Dalaker e. S. Hans Friedr. 6. Eiſendreher Gg. Arbogaſt e. S. Walter 5. Meck. Joh. Bapt. Pet. Eck e. T. Maria Johanna 8. Schloſſer Gg. Wilh. Carle e. T. Erika Ida Eliſe 8. Fuhrmann Wilhelm Veigel e. S. Friedrich Wilh. 8. Zimmermann Friedrich Heinrich Bausbach e. S. Wilhelm Georg Schloſſer Adolf Klöpfer e. S. Adolf „Stgdtarb. Gg. Engelhardt e. T. Frieda Müller Alols Danzer e. T. Hildegard Werkmeiſter Paul Robinſon e. T. Liſelotte Helene Bahnablöſer Phil. Ant. Herrmaun e. S. Philipp „Tagl, Georg Kumpf e. S. Eugen . Profeſſor Ludw. Friedr. Bender e. T. Judmilla Schloſſer Anton Geble e. T. Eliſabeth Marie Schloſſer Karl Heinr. Müller e. T. Mathilde Tagl. Kaver Müller e. S. Franz „Tagl. Gottfr. Holler e. T Anita Gottfriede „Schloſſer Friedrich Schwarzkopf e. S. Friedrich Ehrtſttan Kaxl „Vizefeldwebel Egidius Stößer e. S. Hermann Friedr. .Prokuriſt Ludwig Wilhelm Berberich e. T. Mar⸗ garete Charlotte Lehrer Emil Chriſtian Gottl. Stürmer e. T. Elſe Leonore Frieda 5. Streckenwärter Wilh. Jak. Lackner e. T. Maria Elifabeth 7, Eiſenbohrer Frauz Ackermann e. S. Maria Eliſab. 10. Stanzer Berthold Knauß e. S. Heinrich Auguſt. Geſtorbene. 6, Karl Wilhelm, S. d. Fuhrmanns Karl Wilhelm Baver, 10 J. 4n. 9. Taglöhner Peter Joſef Silz, 61 J. a. 10, Katharing Philippine geb. Beiſel, Witwe d. Be⸗ triebsleiters Nikolgus Brand, 66 J. a. 10, Emma Barbara geb. Nied, Ehefrau d. Arbeiters Franz Karl Röckel, 28 J. a. 10. verwitw. Rentner Cornelius Schmidt, 71 J. a. 11. Elſa, T. d. Tagl. Ferde Burkard, J J. a. 11. Hilda, T. d. Kaufm. Wilh. Joſ. Thekaye, 11 T. a. 11. Wilhelmine Karopline geb. Birenbaum, Chefr. d. Schloſſers Rud. Phil. Müller, 28 2 11. Otto Heinrich. S. d. Rangierers Wilh, Friedrich 8 Monate a. atharing Elſa, T. d. Schloſſers Ludwig Franz Beſt, 2 Monate a. 12. Gertrud Soſie Johanna, T. d. Poſtaffiſtenten Karl Guſt. Ad. Schvops,7 Monate a. 8 geb. Grimm, GEhefrau b. Magaz. Karl zederer, 45 J. . pꝙ — I 0b 8 Aient— 1N. a. einem Jahr, Ende Auguſt 1913, erlegte der Erz⸗ herzog in den Gollinger Bergen eine Gemſe von ſilberweißer Farbe, ein ordentlich ſeltenes Stück, das ex ſofort dem ſeit zwanzig Jahren bei ihm beſchäftigten Kammer⸗ bräparator A. F. Abraham in Wien übergab, wo C. von Blauenkreutz es jetzt in Augenſchein nehmen konnte. Während der Erzherzog ſich ſeines Jagd⸗ glückes freute, laſtete es auf allen Salzburger Hochgebirgsjägern wie ein Albdruck, als ſie davon hörten. Denn unter ihnen iſt der Aberglaube ver⸗ breitet, jeder Jäger, der eine weiße Gemſe erlegt, müſſe binnen Jahresfriſt ſterben. Wirklich bewahr⸗ heitet ſich in dieſem Fall der Aberglaube auf die ſchrecklichſte Art, Denn jetzt jährt ſich der Abſchuß⸗ tag— und Erzherzag Franz Ferdinand ſchläft, durch gedungene Mörder getötet, in ſeiner Gruft zu Artſtetten den ewigen Schla. legenheit des Krieges, bei ihren Landsleuten nerung zu bringen. öffentlicht folgenden Brief von Sarah Bern⸗ hardt:„Als ich erfuhr, daß unſere Trikolore über elſäſſiſchem Boden weht, war meine Freude ſo groß, daß ich vor Erregung in Ohrmacht fiel. Ach, wie bedaure ich, kein Mann zu ſein, ſo daß ich mich ſelbſt der großen Aufgabe wid⸗ men könnte, viel zu lange die Geißel der ganzen Welt ge⸗ weſen ſind.“ Mit demGeld deutſcher Barbaren der ewigen Ebbe ſich die große Sarah trotz ihres Chauvinismus nicht geſcheut. Zeit des Berliner Kongreſſes ein Telegramm, deſſen Inholt ſtellung eines Sonderzuges. erzählte der Peſter Lloyd nach einer Zeitſchrift gus London dieſe Geſchichte. einem der kritiſchſten Zeitpunkte des Kongreſſes durch ſeinen Vertreter, Lord Beaconsfield, vier Forderungspunkte aufgeſtellt, die ſich als eine Art mittelbaren Ultimatums an Rußland dar⸗ ſtellten. Die ruſſiſchen Vertreter erklärten, die engliſchen Vorſchläge müßten dem Zaven zur Entſcheidung Kongreß für mehrere Tage aufgehoben wurde, um es den Ruſſen zu ermöglichen, einen Son⸗ derkurier an den Lord Begeonsfield glaußbte, würden von den Ruſſen glatt abgelehnt werden; er exwartete, daß Englands nächſte Handlung die Kriegserklärung an Rußland ſein würde. Er beauftragte ſeinen Sekretär, alles für die Ahreiſe anzuordnen, und dieſer ſandte an den Eiſenbahnſtationschef in Köln, Laue, ein Tele⸗ gramm um die Bereitſtellung eines Sonder⸗ zuges. punkt in der fraglichen Angelegenheit. alles Erwarten gab Rußland in allen vier ge⸗ forderten Punkten nach. fuhr man, daß jenes Telegramm an den Sta⸗ 12. Berthold, S. d. Küfers Phil. Heinr Moog, 6 M. a. 1J, led. berufsl. Suſanng Reuter, 68 J. a 1 13, verwitw. Helene Etzkorn geb. Schacher, 79 J. a. 12. Margot Doris Hedwig Hella, T. d. Ingentieurs 11. Aung Maria geh. Doos, Ehefrau d. Tapeziers 13, verh. Oberbuchhalt. Ernſt Julius Schuppe, 57 J. a. 13. Margarete, T. d. Tagl. Jof. Alb. Geiß, 4 M. g. 12. verh. Viktualtenhändler FFridolin Roggenſtein, 13. led. Roſa Maria Merkle, Friſeuſe, 23 J. a. 13. Anna Johanna geb. Brümmer, Ehefrau d. Vor⸗ 12, verwitw. Fabrikarb,. Andreas Ripp, 67 J. a. 18. Eliſabetha geb. Stemmler, Ehefrau d. Händlers 18. Elſa, T. d. Maſchinenarb. Heinr Karcher, 11 M. a. 18. Karl Fohann, T. d. Tagl. Joh. Andreas Schnepf, 18. Karoline Eliſabeth, T. d. Schreiners Karl Gilbert 14. verh. Wirt Adam Sax, 54 J. alt. 13. Johann Franz, S. d. Tagl. Ludw. Kipka, 4 M. a. 14. Roſa geb. Lanz, Ehefrau d. Glaſers Anton Morall 14. verh. Kaufmann Karl Heinrich Biundo, 58 J. a. 14. Annga Maria geb. Müller, Ehefr. d. Invaliden 18. Marie Wilhelmine geb. Veith, Ehefrau d. Schuhm. t 18. verwitw. Schiffer Wilhelm Deſchner, 72 J. a. 13. verh. Privatmann Franz Joſef Braitſch, 58 F. a. 14. Pauline Friederike geb. Moſer, Ehefrau d. Uhr⸗ 15. Katharina Luiſe, T. d. Schriftſetzers Phil. Karl 15. verh. Privatmann Guſtap Adolf Egelhaaf, 85 J. a. 15, verh. Priyvatmann Philipp Bender, 77 F. a. 15. led. Dienſtmagd Gertrude Schmidt. 17 F. a. 15. led. Kaufmann Joſef Ganter, 38 F. a. 18. Margareta Eliſabeth, T. d. Hafenarb. Karl Heinr. 16. Walter Rüdolf. S. d. Bäckers Karl Aug. Diener 16. Marig, T. d. Maſchinenarb. Chriſt. Ferd. Friedr. 18. Eliſabetha geb. Seih, Ehefrau d. Schloſſers Ernſt a. 15. Alfred Axtur Jgnaz, S. d. Schiffers Engelbert 15. Emil Robert, S. d. Monteurs Emil Treutmaun „A. außer⸗ — Großmütterchen Sarah benutzt die Ge⸗ um ſich wieder einmal in empfehlende Erin⸗ Der Petit Pariſien ver⸗ die Barbaren zu bekämpfen, die ihrer Kaſſe Einhalt zu tun, hat Ueber Krieg und Frieden entſchied zur nichts weiter war als die Be⸗ Vor einiger Zeit England hatte in vorgelegt werden, worauf der ruſſiſchen Hof zu entſenden. die Forderungen Dieſes Telegramm wurde der Wende⸗ Wider Nachträglich aber er⸗ 15—— ungeſäumt dem Fürſten tionschef von Köln Bismarck übermittelt morden war. Fürſt Bis⸗ marck ſchloß aus deme Telegramm, daß es Lord Beaconsfield mit ſeinen Forderungen Ern war, und da er wußte, daß die ruſſiſchen Ver⸗ treter vom Zaren Weiſung hatten, in allem nachzugeben— was die Engländer nicht wuß⸗ ten—, ſo machte er den Ruſſen eine entſpre⸗ chende Mitteilung. Uebrigens war die Bitte der ruſſiſchen Vertreter um Zeit für die Ent⸗ ſendung eines Sonderkuriers nur eine Fint geweſen. Ein ſehr hochgeſtellter Diplomat fuhr zwar ab nach Petersburg, ſtieg aber in Königs⸗ berg aus und ſetzte die Reiſe nicht fort, — Eine deutſche Mutter. Die Bauersleute Ienaz und Sophie Reiſing in Geiſelbach i. Ufr. haben ſechs Sühne und drei Schwiegerſöhne ins Feld geſchickt. Bei der allgemeinen Aufregung, die der Kunde von der Mobilmachung folgte, war die⸗ Mutter am meiſten gefaßt. Auf die Frage, warum ſie denn nicht auch weine, gab ſie die heldenhafte Antwort:„Das hebe ich auf, bis ich einen wirklichen Grund dazu habe⸗ Und dann gab ſie den Söhnen den Segen und ent, zu machen. — Wenn ſich zwei Herzen ſcheiden Auf einer kleinen Station zwiſchen Wismar und Schwerin verabſchiedet ſich auch ein braver mecklenpur⸗ giſcher Landwehrmann, anſcheinend ein Büdner oder ſo etwas, von ſeiner Frau, die ihn bis zum Bahnhof begleitet hat. Er iſt ſchon mit den Kameraden im Wagenabteil, und ſie ſteht mit den übrigen Frauen, die in der gleichen Angsle⸗ genheit zur Bahn gekommen ſind, davor. Gerade iſt der Zeitpunkt des letzten Abſchiednehmens ge⸗ kommen, da ruft der biedere Landwehrmann ſeiner Frau noch ermahnend zu:„Paß ok uß, dat Du den Roggen gaud rinne kriegſt!“ Aber noch beyor der Lokomotive Pfeifen kam, tönt ſchon die Ant⸗ wort der energiſchen Ehehälfte ärgerlich zurſg: „Kümmer Di ſim dinen Kram, hürſt Du! In aſ' mi nich ſo mit dein Patronen, dat ot jede Kugel dröppt!“ 5 KRIEGSVERSICHERUNG. Unseren Versicherten zur Nachricht, das ir Landsturmpfliehtigen n. Angenß⸗ rigen des Sanitätskerps gegen eine maässige Extraprämie nachträglieh Kriegsversicherung gewähren. 15769 Auch werden neue Versicherungen für Landsturmpfektige u. Angebhörige des Sanitätskorps mit Finschluß des KFriegsrisikos entgegengenommen. „aJanus“ NHamburger Versſcherungs-Aktien-Gesell schaft Verwaltungsbüro Mannheim, E 4, 17. Telephon Na. 7234. 2. verwitw. Lehrer u. Kantor a.., Wolf Schuſter, 79 J. a. Ferd. Friedr. Paul Schlobach, 6 Mon. a. Gottl. Heinr. Werner, 36 J. a. 51 Jahre alt. arbeiters Michael Baumgärtner, 52 J. a. Thaddäus Ullmer, 57 J a. Monate alt. 1 Jahr alt. 44 Jahre alt. Adam Haſſert, 58 Jahre alt. Gottlieb Ullmer, 80 Jahre alt. machers Karl Weis, 56 J. a. Buchinger, 7 J. a. Speer, 2 J. a. Monate alt. Barth, 1 M. a Kortner, 56 J. Schneider, 8 M. a. 3 M SLE te Nafgung und KrAHK Epangeliſch⸗zroteſtantiſche Gemeinde Auszug aus dem Standesamtsregiſter 52 27 2 ſür die Sigdt Ludwigshafen. Auguſt Verehelichte: 12. Franz Diepold, Kaufmann und Erna Eliſabeth Katharine Winfelmann 8 12. Karl Friedrich Guthmann, Fabrikarbeiter und Emma Eva Maurer 5 12. Melchiyr Weſel, Laborant und Eliſabeth Leiner 14. Johannes Groß, Bahngehilfe und Sophie Ferkel 14. Albert Friedrich Heſſelſchwerdt, Buchdrucker und Eliſabeth Weiß 14. Johann Adam Moſer, Schloſſer und Anna Schwab 14. Hermann Friedrich Kuttruff, Schneider u. Auguſte Bernhard geb. Clauß 14. Martin Wüſt, Bürogehilfeu. Eliſabeth Schumacher 15. Eduard Zickgraf, Modellſchreiner und Anng Katharine Seib. Auguſt Geborene: 9. Frida, T. v. Jakob Eichelberger. Schmied 11. Kurt. S. v. Franz Hellmann, Tüncher 10. Katharing. T. v. Georg Hoffmaun, Inſtallateur 12. Heinrich Georg, S. v. Georg Schuler, Fabr,⸗Arh. 14. Martha, T. v. Jakob Weiß. Maurer 8. Elſa, T. v. Karl Jakob Wild, Schloſſer 2. Hedwig, T. v. Wilhelm Petry, Bahngehilfe 7. Roſa Franziska, T. v. Karl Franz Kolbinger, K. Eiſenbahn⸗Sekretär 16. Kurt Erwin Walter. S. v. Georg Zeilfelder, Lim 16. Martha Eliſabeth, T. v. Lpuis Friedrich Wachter, Gaswerks⸗Aſſiſtent 4 17. Karl Michael, S. v. Michael Klein, Fabrikarbeit. 15. Anna Marie Ehriſtine, T.KarlBerlefung, Schl 1 17. Karl Gottlieb Hans, S. n. Karl Miſak, Fabr,⸗Arb. 15. Friedrich, S. v. Karl Horſt, Bierführer Auguſt Geſtorbene: Johannes, S. v. Theodor Groß, Tagner, 10 T., Anna Guth, ledig, 17 J. a. Lutſe Ott geb. Munenmann, 45 J. a. „Emma Marie, T. v. Karl Braun, Friſeur.a. Anna Franziska, T. v. Johannes Steinel, Haſen⸗ arbeiter, 2 8. a. Arthur, S. v. Heinrich Mohr, Maſchinenführ. 7.a. Friedr, Erich,.v. Ludwig Häuſſel, Mauxrer, 4. g. Emma Cliſabelh, T. v. Friedr. Weiß. Spengler,Ig. Franziska Geiſſinger geb. Glock, 62 J. a. Georg, S. v. Jakob Moll, Hafenarbeiter, 4 M. a. Alexander, S. v. Alexander Oeffler, Wagner 19a. Fee e 0 ee 47 er, Tagner, 5 Mon. o, „Luiſe Auguſte Dilger, 14 Jahre a. Joſefa, 20 u. Ferdinand Felbel. Maſchinenhaus⸗ gehilſe, 12 Stden, a. 8. Wiſli Alfred, S. v. Johann Mevrg Peter Traut⸗ 8 8 gs Se DfDnnpg mann, Schlaßzer, 6 Pron, a. Waltersudw g. S. v. Sudw. Hornbach, Wirt, 6 N. 4 g. Philipp, S. v. Philipp Fitzer, Fuhrmann, 3 M. 10, Emilie, T. y. Auguſt Perrmann, Tagner, 10. Charlotte Anng. T. v. Eduard Kleg, Manrer, 5 0 10. Oskax, S. v. Alfred Allemann, Tagner, 3 2925 11. Jema, T. v. Uhilier Falnd Langknecht, Fabz Urbeiter, 7 Mon. g. 14840 11. Herbert, S. u. Karl Diether, Se„Mon, 7 1 12. Ide Magdatena, T. v. Jakod Grau, Jaſchläs Mis, Kirchen⸗Anſagen. 10. 25 Brünle, Fabrikarbeiter, 64 Jahre a. 11. Michael Dürk, Tagner, 48 J. a 11. Emma, T. v. Chriſtof Kerl Lin 134 11. Otto Ludwig, S. v. Karl Zeiß, Sattler, J. k, Fabrikarb.7 Vng. . 0 8 8. Richard Artur, S. v. Frieörſch Wilhelm Vene Kriegsaudacht. Samstag, den 22. Auguſt 1914. 18. Eva Margarete Sohn, ledig, 1 J. a. EChriſtuskirche. 8 Uhr, Stadtpfarrer Dr. Hof. 13, Konzeß Krausbaar, Schreiner, 4 J. a. Luther lircge. 8 Uhr, Pfarxverwalter Weiſſer. Katholiſche Gemeinde. 18. Mathilde Hochberg, ledig, 18 J. g. 44. Johannes Herrmann, Maurex, 77 J. a. 18. Rofins Henxietie Frenziska, T. v. einrich Pier“ dorſ, Färhbereitechütker, 2 J. a. Samstag, den 22. Auguſt 1914. 13. Jeufamin Jäger, Nirt und Tagner, 84 e. 10 3 e 2 14. Wilhelm, S. v. Philipp Link, Küfer, 3 Mi. a⸗ ließ ſie mit der Maßhnung, dem Vaterland Ehre⸗ 533 2062582 . SD e