Mx. Wonnement: 70 pfg. mowerflich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 pro Guartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kokonel⸗Seile 50 Pfg. Beklame⸗Seikle...20 Uck. Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Rannheim“ Telephon⸗RNummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.... 341 Redahtioan?. Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 40 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Aimtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für CLiteratur und wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft: Nr. 394. e 5 255 ee e e 1 — * 55 Ne mit Unſere Siege. Eine Siegeskundgebung in Württemberg. WIB. Stuttgart, 24. Aug. Bei einer goßen Kundgebung des Volkes hat der [König von Württemberg, wie der„Schwäb. Merkur“ meldet, geſtern um 7 Uhr abends fol⸗ gende Anſprache vom Balkon des Schloſſes aus gehalten: Ihnen allen unſeren herzlichſten Dank für die patriotiſche Kundgebung. Nun haben alſo gauch württembergiſche Truppen tuhmreichen Anteil genommen an dem mächtigen Ringen und dabei im bhöchſten Maße ihre Pflicht getan, wie ich das auch niemals anders erwartet habe. Viel Blut muß in den letzten Tagen gefloſſen ſein und furchtbar ſind die Opfer, die von unſerem Volke berlangt werden. Aber ſo Gott will, werden ſe nicht umſonſt gebracht werden und die Welt ird ſehen, daß wir ſie freudig und mit Begei⸗ rung bringen Aber nicht nur freuen wollen bir uns heute, ſondern vor allem Gott danlen, der unſeren Waffen und unſerer guten und ge⸗ lechten Sache den Sieg verliehen hat. Stim⸗ Ren Sie denn alle ein in den Ruf:„Unſere 115 Soldaten, unſer geliebtes Vaterland, urra“. Es geht vorwärts auf beiden Fronten. JBerlin, 24. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Auch heute liegen Einzelheiten über den gro⸗ ben Sieg bei Metz an hieſiger amtlicher Stelle boch nicht vor. Was ſich die Blätter von ihren Un Hauptauartier weilenden Kriegsberichter⸗ ſaattern melden laſſen, ſind allgemeine und un⸗ berbindliche Betrachtungen, die ein ganz ge⸗ naules Bild der letzten kriegeriſchen Vorgänge koch nicht vermitteln können. Der allgemeine Eindruck bleibt und wird auch von unter⸗ Uchteter Seite beſtätigt— daß es mit uns berwärts geht; daß wir Grund haben, den beiteren Ereigniſſen mit Zu verſicht ent⸗ begen zu ſehen und auf beiden Fronten den Sieg zu erhoffen. Wir unter⸗ ſtreichen auf beiden Seiten. Es wird im⸗ der ängſtliche Gemüter geben, die ſich leicht ein⸗ ſchüchtern laſſen, wenn da und dort von einem gelegentlichen Zurückweichen, von einer Schlappe auch auf unſerer Seite berit wird. Demgegenüber kann nicht genug davor Rewarnt werden, derlei lokalen Eindrücken nach⸗ bdugeben. Die Natur der heutigen Rieſenſchlachten ver⸗ hietet es, daß man einzelne Vorgänge aus dem uſammenhange herausreißt. Nur nach dem Geſamtergebnis kann man urtei⸗ len, und das iſt wir wiederholen noch 8— uns bäsher erfreulich gün⸗ * ig. In franzsſiſcher Beleuchtung⸗ Berlin, 24. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) 1 Für den Humor in ernſter Zeit ſorgt der anSfiche Kriegsminiſter. Er verbreitete heute lacht die Nachricht— und die engliſchen Blätter 5 en ſie übernommen—, daß die deutſchen küppen in völliger Flucht über en Rhein gegangen ſeien. 8 in unſerem Hauptauartier wird man dieſe Vetſchaft ohne Frage mit großem Intereſſe ver⸗ nehmen. AKöln, 2. Aug. Die„Köln. 3ꝛg.“ dueldet aus Eranenburg an der hollän⸗ gichen Grenze: Der Berichterſtatter des Nieuwe Rotterdamſche Kurant konnte bei ſeiner Wan⸗ derung durch Mittelbelgien wahrnehmen, daß — Bündnis⸗ Briten — Offenbar will man die Bel⸗ der und man ſchon hie und da an treue von Franzoſen zweifelt. gier beruhigen. So erſcheint eine Note des franzöſiſchen Kriegsminiſteriums, welche die Untätigkeit des franzöſiſchen Heeves in Belgien auf militäriſche Gründe zurückführt, aber ver⸗ ſpricht, daß zur gegebenen Zeit ſchon alles ge⸗ ſchehen werde, um die Barbaren zurückzu⸗ ſchlagen. Nebenher läuft eine Note des engliſchen Preſſebureaus vom 22. d.., als ſchon der große deutſche Sieg in London überall bekannt ſein mußte. Es wird in allgemeinen Redens⸗ arten dargelegt, daß alles, was ſich bisher auf dem Kriegsſchauplatz zugetragen habe, eitel Vorſpiel und unweſentlich ſei. Viel Aufſehen erregte in Paris die Mel⸗ dung, die Deutſchen hätten der Stadt Brüſſel eine Kriegsſteuer von 200 Mill. Fr. auferlegt. In Antwerpen, wo ſich der Sitz der belgiſchen Regierung befindet weiß man nichts davon., Dagegen hat derjenige BrüſſelerBeigeordnete, dem die Finanzen unter⸗ ſtehen, erklärt, von dieſer Steuer werde auch kein Centime eingebracht werden. Laſſen wir das die Sache der deutſchen Heeresverwaltung ſein. Schon wird verkündet, auch Gent ſei mit einer Forderung von 50 Millionen belegt worden. Die Neten der Agenee Bavas. Klarheit und Wahrheit— das iſt das Kennzeichen der amtlichen Kundgebungen unſe⸗ ver Heeresleitung. Durch das genaue Gegen⸗ teil ſind die Noten der franzöſiſchen amtlichen Depeſchenagentur, der Agence Havas, ausge⸗ zeichnet. Wir geben eine ihrer Noten hier wieder und gehen nicht fehl, wenn wir behaup⸗ ten, daß ſie bei unſeren Leſern große Heiterkeit ervegen wird. Sie ſtammt vom 20. Auguſt, dem Tage alſo, an dem die Deut⸗ ſchen in Brüſſel einrückten Die koſt⸗ bare Note lautet: Brüſſel, 20. Aug.(Havas.) Eine amtliche Mitteilung erklärt, daß der rechte Flügel, nachdem er viel Zeit, zahlreiche Leute und beträchtliches Material verloren hat, auf den beiden Ufern der Maas habe Boden gewinnen können und daß er jetzt mit den vereinigten Armeen in Fühlung iſt. Die deutſchen Truppen nördlich der Maas ſtam⸗ men aus den verſchiedenen Korps, deren Haupt⸗ züveck Lüttich war und die mit der Zeit verfügbar wurden. Dank ihrer Kavallerie haben die Süden iſt die deut und Franzoſen geſtoßen icckgewichen. Im Norden hatte ſie i eld und ſtieß in kühner Weiſe vor, indem ſie weit in die Landſchaft ein⸗ drang. Die Deutſchen ſind den Spuren der belgi⸗ ſchen Poſitionen gefolgt, nachdem ſie vierzehn Tage berloren hatten. Dieſe Verſpätung kann unbe⸗ rechenbare Folgen haben für die kommenden Opevationen. Die belgiſche Armee lönnte peranlaßt werden, die Stellungen, dank deren ſie ihre erſte Aufgabe, nämlich Zeit z füllen ko„ zu ändern. ſollen keine Un des geheimen Zwecks, der den belgiſchen Trupf in den allgemeinen Dispoſitionen vorgezeichnet wird zu einer überwiegenden Notwendigkeit. Alles in allem: es iſt eine Bewegung befohlen worden unter einem beſtimmten Geſichtspunkte, die nicht notwendig einen Rückzug bedeutet. Die letzten Kämpfe an der Front machen den Feind ſichtig, daher die Verſpätung ſeines Dies iſt für die Geſamtheit der Oper großem Vorteil. Aber man muß ſich ihn nicht auf den Leib rücken laſſen und auf dieſe Weiſe zum Spielball der Deutſchen werden.„Wir ſind nicht geſchlagen, aber wir faſſen Entſchlüſſe, um den Feind unter den möglichſt günſtigen Verhältniſſen zu ſchlagen. Das Volk ſoll dem Oberhefehlshaber der Armee Vertrauen entgegenbringen und ruhig und zuverſichtlich den Ausgang des Kampfes er⸗ warten, der nicht zwei itk Erläuterung überflüſſig! Aber man ſieht mit erheiternder oder erſchreckender Deutlichkeit, wie das Volk in Frankreich und Belgien be⸗ logen wird Der objektive Beurteiler aber ſagt ſich, wie ſchlecht und verzweifelt muß es ſchon — Montag am 20. Auguſt um die franzöſiſch⸗belgiſche Sache geſtanden haben, daß man nichts mehn weiter zu tun wußte als mit dieſem Gemiſch von Verworrenheit und Verlogenheit das Volk ein⸗ zuſeifen. Wie grauſam wird das Erwachen ſein! Das neue Sedan. Es hat einen eigenartigen Reiz, ſich in dieſer ſchweren und doch ſo großen Zeit des Aus⸗ ſpruches eines allgemein bekannten franzöſiſchen Patrioten über die Rolle Kaiſer Wilhelms im Weltkrieg zu erinnern. Major Driant ſagt in ſeinem Werke„Einem neuen Sedan entgegen?“ (Deutſche Ueberſetzeng im Mititärperlage Ger⸗ hard Stalling, Oldenburg i. Gr.) u..: „Dort drüben weiß man zu befehlen; jeder⸗ mann lennt ihn, den germaniſchen Cäſar; ſeit zwanzig Jahren hat er gelehrt, begeiſtert und auf das, was not tut, unermüdlich hingewieſen. Seit zwanzig Jahren hat er zu ſeinem Volke von dem Gott der Schlachten geſprochen, von den Pflichten des Soldaten, vom Heile des acaßen Deutſchen Reiches. Und ſein ſouveräner Wille allein herrſcht auf dem ungeheuren Schlachtfelde. Sein Wille treibt die Maſſen borwärts, deren Bewegung man in den Talein⸗ ſchnitten, den düſtern Wäldern ahnt und die ſich mit unbeſtimmtem fernen Geräuſch zur Um⸗ zingelung zuſammenſchließen Er iſt der Feldherr, der befehligt; ihm ge⸗ horcht man. Und hinter ihm ſteht das ganze arbeitſame Deutſchland wie ein Mann, bereit zit neuen Anſtrengungen, wenn er ſie fordert. Bebels Sozialdemokraten liegen mit in den Reihen, den Finger am Abzug, und auch ſie denken an nichts anderes als an das Heil des Vaterlandes. Die Milliarden S den Siegesgedanken des kommen⸗ Der Abend bricht über die beiden herein; die Lebensmittel bleiben aus, es wird kalt, man muß wachen, denn jetzt ſind Nachtangriffe gang und gäbe Und die deutſchen Korps ſetzen ihren Vormarſch auch in der Finſternis fort, die Einſchließung zu voll⸗ Der Tag dämmert, die Morgeuröte des erſten Tages ſteigt herauf. Die Erſchlaffung hat ihren Höhepunkt erreicht, die Spannkraft der Nerven iſt erſchöpft. Eine heroiſch? Auf⸗ wallung ſondergleichen, deren unſere Väter noch fähig waren, wäre für den Augenblick nötig, der jetzt herannaht. Aber von ſolchen Dingen lernt man heutzutage nichts mehr in den fran⸗ zöſiſchen Schulen.„Bleibt uns weg neit dieſen ſogenannten Helden von einſtmals, die ſich für eine Lappalie abſchlachten ließen! Wie albern!“ Das ſagen heute Frankreichs Lehrer, die ſich ihr Loſungswort im Groß⸗Orient(eine Freimaurer⸗ Loge in Frankreich) holen. Und wenn dann der Kanonendonner von neuem erſchallt, dies⸗ mal in der rechten Flanke, und der Soldat ſich umgangen fühlt, davon läuft, von den Herveiſten, die noch nicht geflohen ſind, verbrei⸗ tet das verhängnisvolle Wort durch die Reihen: Rette ſich wer kann! Dann iſt der Zuſammenbruch da. Und dieſen wird kein Zola mehr beſchreiben, da es nicht mehr nötig ſein wird, das ſpanzöſiſche Volk des letzten Reſtes von Mannhaftigkeit zu bevauben, weil dies das Ende Frankreichs bedeuten wird. 55 er Dett Darauf ſteuern wir los. Ich ſpreche es aus, weil ſechsmonatliche Beobachtungen, Unter⸗ ſuchungen und Erfahrungen(in Deutſchland) mich davon überzeugt haben. Es rührt mich wenig, wie man meine heutige Handlungsweiſe auffaſſen wird. Mein Gewiſſen ſagte mir, daß ich ſo handeln mußte, und das genügt mir.“ (Abendblatt. Deutſchfeindliche Ausſchreitungen in Frankreich. WBk. Berlin, 24. Aug. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt über deutſchfeindliche Aus⸗ ſchreitungen in Marſeille und Nizza:„Ueber die durch die Preſſe bereits gemeldeten Aus⸗ ſchreitungen in Marſeille und Nizza entnehmen wir weiteren Berichten noch folgendes: Vor dem deutſchen Konſulat in Marſeille ſammelte ſich bereits am Nach⸗ mittag den 4. Auguſt eine Schar meiſt jüngerer Franzoſen an, die ſich gruppenweiſe vor der Kanzlei unterhielten. Drei Schutzleute ſorgten für die Aufrechterhaltung der Ordnung. Um 8 Uhr erſchienen zwei junge Deutſchen im Kraft⸗ wagen und baten um die Viſterung ihrer Päſſe. Die Menge war inzwiſchen auf mehvere 100 angewachſen und wollte die im Konſulat befind⸗ lichen Perſonen am Verlaſſen des Hauſes ver⸗ hindern. Es gelang noch, einem jungen deut⸗ ſchen Mädchen freien Abzug zu erzwingen; da⸗ gegen überfiel die Menge die beiden jungen Leute, als ſie ihr Auto beſteigen wollten, und ſchlugen trotz der Anweſenheit der Polizei⸗ beamten von allen Seiten auf ſie ein. Sie wurden erheblich verletzt, konnten aber ſchließlich doch im Auto entkommen. Infolge der Prügelſzene waren von allen Seiten weitere Menſchenmaſſen herbeige⸗ ſtrömt, deren Zahl etwa 1000 betrug, und deren Haß ſich nunmehr in drohenden Ausſchreitungen gegen den Kon⸗ ſul entlud. Auf deſſen Veranlaſſung wurde die zuſtändige Polizeiwache von der drohenden Lage benachrichtigt und das Schutzmannaufgebot verſtärkt, ohne daß es indeſſen gelungen wäre, die Menge zu zerſtreuen. Gegen 11 Uhr er⸗ ſchien der Polizeikommiſſar und riet dem Konſul, das Amtsgebäude vor 1 Uhr nachts nicht zu verlaſſen, bis zu welcher Stunde ſich die e zweifellos zerſtreut haben würde. Dieſe An⸗ nahme erwies ſich indes als irrig. Um 1 Uhr erſuchte der Konſul den Präfekten des Bezirks der Rhonemündung, für die Sicherheit ſeiner Perſon und der mit eingeſchloſſenen Beamten Sorge zu tragen, da von der Menge wiederholt Verſuche unternommen wurden, die Türen zu erbrechen und das Konſulat zu erſtürmen. Um 3 Uhr nachmittags erſchien der Präfekt an der Spitze von 150 Poltziſten und ſtellte die Ruhe wieder her. Dem Wunſche des Konſuls, das Konſulat mit den beiden Beamten zu verlaſſen und ein Hotel am Bahnhof aufzuſuchen, glaubte er nicht entſprechen zu können, erklärte vielmehr, daß er ihn nur im Konſulate ſelbſt beſchützen könne. Da noch verſchiedene Briefe in der Stadt zu beſtellen waren und kleines Geld zur Reiſe ge⸗ wechſelt werden mußte, wurde auf Verſicherung des Präfekten, daß ein Konſulatsbeamter dies ungefährdet tun könne, dieſer mit Briefen und 500 Fr. zum Wechſeln hinausgeſchickt. Bis 9Uhr vormittags hersſchte werhältnismäßige Ruhe. In dieſer Zeit aber wurden die ver⸗ ſtärkten Nachtpoſten eingezogen; es blieben nur drei Poliziſten vor dem Hauſe, und die Menge ſammelte ſich abermals an. Bald nach 9 Uhr kehrte der abgeſchickte Beamte zurück; kaum hatbe er den Hausflur betreten, als in der Menge der Ruf erſcholl: Voila un! und dieſe zu⸗ ſammen mit den Poliziſten, welche viefen: Fouillez. lel ſich auf Lehner ſtürzten. Er wurde jämmerlich verprügelt, ſodaß er aus vielen Wunden blutete, des Gel⸗ des beraubt und auf die Polizeiwache. verbracht. bald gemeldet worden, denn er erſchien zwiſchen 10 und 11 Uhr von neuem bei dem Konſul und erklärte, Lehner habe ſich eines ſchweren Ver⸗ Die Szeue war dem Präfekten als⸗ gehens ſchuldig gemacht, da er einen Poliziſten mit einem Repolverſchuſſe nicht unerheblich ver· 2. Seite General-Auzeiger.— gadiſche Neueſte Nachvichten.(Abessblatt) Montag, den 24. Auguſt 1914 letzt habe. Dem Präfekten wurde jedoch ſofort erwidert, daß dies unzutreffend ſein müſſe, da dem Beamten eine ſo unbedachte Handlung nicht zugetraut werden könne und keiner der Konſular⸗ beamten einen Schuß hätte fallen höven. Um 4 Uhr nachmittags erſchien der Präfekt mit mehreren höhrren Beamten und Agenten der Geheimpolizei in drei Kraftwagen, begleiteten den Konſul mit einem der Konſularbeamten zu⸗ ſammen mit dem amerikaniſchen Generalkonſul nach dem Vorortbahnhof La Blancarde, wo in⸗ zwiſchen auch der andere Beamte eingetroffen war. Um 5 Uhr nachmittags reiſte der Konſul mit den Beamten in Begleitung eines höheren Polizeibeamten in Zivil in einem reſervierten Koups erſter Klaſſe in der Richtung nach Venti⸗ miglia ab Bis Mittag verlief die Reiſe ruhig. Nachdem dev Zug in die Nizzabahnhofhalle ein⸗ gelaufen war, erklärte der begleitende Geheim⸗ beamte nach einer Beſprechung mit einem uiformierten Gendarmen dem Konſul, er ſei von dem Präfekten in Maorſeille telegraphiſch zurückberufen und könne ihn deshalb nicht weiterbegleiten. Dieſer angebliche Rückkehr⸗ befehl war indeſſen augenſcheinlich nur ein Vor⸗ wand, um ſich aus dem Staube zu machen. In dem Bahnhof in Nizza hatte ſich nämlich eine vielhundertköpfige Menge angeſammelt, die auf irgend eine Weiſe erfahren hatte, daß ſich der deutſche Konſul in Marſeille in dem Zuge be⸗ fand und ſich in wüſten Drohungen und Be⸗ ſchimpfungen erging. Wiederholt wurden von beiden Seiten die Wagentüven aufgeriſſen, wo⸗ bei ſich ſelbſt die Soldaten und Eiſenbahn⸗ heamten beteiligten und die Drohung ausge⸗ ſprochen wurde, daß die Deutſchen nicht lebend über die Grenze kommen würden. Nachdem der Zug die Bahnhofshalle bereits verlaſſen hatte, und ſich in ziemlicher Fahrt befand, erhob ſich der Konſul gerade um etwas aus dem Gepäck⸗ netz zu nehmen. In dieſem Augenblick warf ihm ein Unbekannter, der offenbar auf dem Tritt⸗ hrett des Wagens mitgefahren war, eine ſtarke Flaſche an den Kopf, die in unzählige Scherben zerſplitterte und tieſe Schnittwunden in und hinter dem rechten Ohr verurſachten. Auch in Mentone nahm die Menge eine drohende Hal⸗ tung an, konnte indeſſen durch die Polizei⸗ beamten in Schach gehalten werden Um 7 Uhr verließ Zug den Bahnhof Mentone, während die auf dem Bahnſteig verſammelte Menge„à mort PAllemagne“, Um 8. Uhr vormittags langten die Beamten in Wenti an, wo ſich der italieniſche Stations⸗ vorſteher ihrer in zuvorkommendſter Weiſe an⸗ Italiens Neutralität. EBerlin, 24. Aug.(Von unf. Berl. Bur.) Die italieniſche Regierung hat, wie wir hören, in den letzten Tagen wiederholt verſichern laſſen, ſte ſei durchaus gewillt, an ihrer Neutralität feſt⸗ zuhalten. Die Bandlungsgehilfinnen u. der Krieg. Auch die deutſchen Handlungsgehilfiunen, ſoweit ſie organiſiert ſind, tragen an ihrem Teile dazu bei, die durch den Krieg unmittel⸗ bar oder mittelbar entſtehende Not zu lindern. Die Ortsgruppen des Kaufmänniſchen Verban⸗ des für weibliche Angeſtellte(Sitz Berlin) in allen Teilen des Deutſchen Reiches haben ſich durchwegs dem Nationalen Frauendienſt zur Verfügung geſtellt und entfalten eine rege Tätigkeit. Mehrere haben auch ihre Räume für diefe Zwecke hergegeben. In manchen Orten liegt ſogar die Organiſation des Nationalen Frauendienſtes vornehmlich in ihren Händen. Gbenſp iſt dem Roten Kreuz von den Verbands⸗ mitgliedern vielfach Mithilſe angeboten worden, zahlreiche Mitglieder haben ſich an der Spei⸗ ſung und Erguickung der durchfahrenden Reſer⸗ viſten und Landwehrmänner beteiligt. Der Verband wird aus ſeinen Mitteln die durch den Krieg ſtellenlos gewordenen Mitglieder nach Maßgabe der Satzungen unterſtützen und ſieht etwa eine Summe von zunächzſt 20000 Mark über den vorjährigen Etat hinaus dafür Da es jedoch viele ſtellenloſe Hand hilfinnen gibt, die aus den verſchi Gründen, z. B. wegen Nichterfüllung der Wartezeit, wegen Ausſteuerung im Vorjahr, kein ſatzungsgemäßes Anrecht auf Stellenloſen⸗ geld beſitzen, einer Unterſtützung aber dringenk bedürfen, hat der Verband einen Kriegshi fonds geſchaffen, der durch freiwillige Samn lungen zuſammengebracht werden ſoll. Es f hierfür ſchon Beträge eingegangen, die insbe⸗ ſondere von den in Stellung befindlichen Mit⸗ gliedern herrühren und von ihnen eingingen, noch bevor der Aufruf erlaſſen war. band, ſowohl die Hauptgeſchäftsſte Köpenicker Str. 74, wie die Geſ Reiche nehmen Spenden entgegen. Die Poſtſendungen an Ange⸗ herige des mobilen Beeres. In Folge zahlreicher Anfragen über Ver⸗ ſpätungen von Poſtſendungen an Angehörige des mobilen Heeres wird folgendes bekannt⸗ gegeben: Die Regelung der Zuführung der Feldpoſt⸗ ſendungen an die mobilen Truppen iſt an und für ſich ungemein ſchwierig. Die Poſtverwal⸗ tung kann mit der Verſendung von den Poſt⸗ ſammelſtellen aus, wohin die Sendungen von den Aufgabeanſtalten geleitet werden, erſt be⸗ ginnen, wenn ſie von der Militärverwaltung die erforderlichen Unterlagen über die Auf⸗ ſtellung und Gliederung des Feldheeres erhal⸗ ten und für ihre Zwecke verarbeitet hat. Wenn dieſe Arbeiten unter günſtigen Verhältniſſen ſchon einen erheblichen Zeitaufwand bean⸗ ſpruchen, ſo war es beim Beginn des gegen⸗ wärtigen Krieges infolge der ganz beſonders gearteten Verhältniſſe, die fortgeſetzt zahlreiche und umfaſſende Aenderungen erforderten, da⸗ mit ausnahmsweiſe ungünſtig beſtellt. Trotz der angeſtrengteſten und hingebendſten Arbeit aller beteiligten Stellen konnte mit der Ver⸗ ſendung der Feldpoſtſendungen von den Sam⸗ melſtellen im allgemeinen nicht vor dem 14. Auguſt begonnen werden. Je nach der Enk⸗ fernung der Sammelſtellen vom Kriegsſchau⸗ platz erfordert allein die Beförderung bis zur Etappenſtraße bei dem Fehlen ſchneller Zug⸗ verbindungen auf den mit Militärzügen über⸗ laſteten Bahnſtrecken bis zu 4 Tagen Zeit. Auch für die Zuführung bis zu der für den Truppen⸗ teil zuſtändigen Feldpoſtanſtalt beſtehen im gegenwärtigen Feldzug außergewöhnlich große Schwierigkeiten, da einerſeits die Heeresleitung die ſtrengſte Geheimhaltung der Marſchquar⸗ tiere fordern muß, andererſeits die Truppen ihre Quartiere ſtändig wechfeln und bei den angeſtrengten Märſchen nicht immer Zeit finden, die Sendungen bei den Feldpoſtanſtalten in Empfang zu nehmen. Die Schwierigkeiten werden nunmehr hoffent⸗ lich zum größten Teil behoben ſein, und es iſt anzunehmen, daß die Truppen inzwiſchen einen großen Teil der an ſie abgeſandten Nachrichten erhalten haben. Störungen werden aber auch in Zukunft nicht ganz ausbleiben, da die Kriegslage häufig unvorhergeſehene Aende⸗ rungen in der Zuteilung der Truppenteile er⸗ fordert. Jede ſolche Aenderung kann zur Folge haben, daß Feldpoſtſendungen nach längerer Beförderungszeit den Truppenteil in ſeiner ur⸗ ſprünglichen Gliederung nicht mehr antreffen, und auf zeitraubenden Umwegen weiter geſandt werden müſſen. Das ſind Schattenſeiten, die unvermeidlich mit jedem Kriege verbunden ſind. Die Poſtverwaltung iſt ſich der Wichtig⸗ keit eines geregelten Nachrichtenverkehrs zwi⸗ ſchen Heer und Heimat durchaus bewußt und bietet ihrerſeits alles auf, dieſes Ziel zu er⸗ reichen. Entſchädigungsforderung an Brüſſel. Zu der Einnahme von Brüſſel erhebt die ftsſtellen im muß uns zahlen! Es ſei eine Walurgemäße e D e—— Deutſche Tageszeitung die Forderung: Brüſſel ———— cD reeee eee, ee Srdeerbte a e, Masslob. 2 22— 1 2——7 Aometen, . ä 2 e Hiau-kchou, das deutsch Folgerung, daß uns Brüſſel für die Schand⸗ taten belgiſcher Untertanen gegen unſere Volks⸗ genoſſen, wie für den ganzen Krieg mit Belgien ungeſäumt und in möglichſt raſcher Weiſe eine große Kriegskontribution zu zahlen habe. Das verlange nicht nur das berechtigte Empfinden, das verlangt auch das dringende Intereſſe unſeres Volkes, das trotz ſeiner im ganzen aus⸗ gezeichneten wirtſchaftlichen Verfaſſung doch natürlich an den Folgen eines ſo gewaltigen Krieges ſchwer zu tragen habe. Ferner verlangt die Deutſche Tageszeitung neben einer Kriegs⸗ kontribution in Geld die Lieferung großer Maſſen Lebensmittel für unſere Armee in Belgien ſowohl, wie für die Verpflegung der belgiſchen Gefangenen in Deutſchland. England und die Türkei. Wien, 23. Aug. Nach einem Bericht der Politiſchen Korreſpondenz aus Konſtantinopel werden die britiſchen Seeoffiziere jn⸗ folge der jüngſten Vorgänge, namentlich der Be⸗ ſchlagnahme der türkiſchen Dreadnoughts durch England in der letzten Zeit von den Angelegen⸗ heiten der türkiſchen Marine gänzli chfern⸗ gehalten, weshalb ſie ſich bei der engliſchen Botſchaft beſchwert haben. Anzelchen dafür, daß ſie in logiſcher Folge dieſer Sachlage zurücktreten wollen, fehlen aber. Der öſterreichiſch⸗ſerbiſche Krieg. Die Notmendigkeit der Geduld. 1Berlin, 24. Aug.(Von unſ. eBrl. Zur.) Man meldet der„B..“ aus Wien: Der frühere Kriegsminiſter General der Infanterie von Zehneid veröffentlicht in der„Neuen Freien Preſſe“ unter dem Titel„Die Notwendigkeit der Geduld“ einen Aufruf: „Auf dem ſerbiſchen Kriegsſchauplatz haben unſere Truppen angeſichts des Feindes und im Kampfe ſchwierige Gewäſſer überſetzt und auf feindlichem Boden feſten Fuß gefaßt und gehen zu einer friſchen Offenſive über. Wie dieſe be⸗ ſchaffen iſt, auch nur. andeutungsweiſe öffentlich zu beſprechen, wäre nahezu ein Verbrechen. Ich berſönlich glaube, daß wir in wenigen Tagen e Schutzgebief in Ustasien. züber die dort erzielten Fortſchrite Gutes hören werden. Bis dahin aber müſſen wir uns in Geduld faſſen.“ Berlin, 24. Areg.(Von unſ. Berl. Bur) Das Meininger Hofmarſchallamt teilt mit, daß die Kündigung des Hoftheaterperſq⸗ uals ausgeſprochen werden mußte, weil del Herzog in dieſer ernſten Zeit nicht Verpflich⸗ tungen aufrecht halten könnte, denen er nich gerecht zu werden vermöge. Es bedürfe aber kaum einer beſonderen Erwähnung, daß der Herzog weiter alles tun werde, die Mitglieder vor Mangel zu ſchützen. Auch beſteye die Aus, ſicht, daß bei günſtiger Kriegslage wieder geſpielt werde. Berlin, 24. Aug.(Von unſ. Berl. Bur) Der junge Offizierflieger, Leutnant Gielche, der, wie die letzte Verluſtliſte meldet, in Aus, übung ſeines Berufes geſtorben iſt, war ein Sohn des Generalleutnants Exz. Gielche in Steglitz und gehörte dem 2. Feldartillerie⸗Regi⸗ ment an. Seit 1911 war er Flieger und hate ſehr ſchöne Leiſtungen zu verzeichnen. Kleine Kriegszeitung. Sandwehrmänner. „Du, Willem, jetzt wird's aber brenzlig, Eng⸗ land macht auch mit gegen uns.“ „Ach, Juftav, det ſchadet niſcht, da machen wir eben Ueberſtunden!“ Zu dem Treffen bei Altkirch. Aus dem Treffen bei Altkirch im Oberelſaß er⸗ Blättern folgendes: Landwehrregimentern ſtießen in der Nähe von Alt⸗ kirch ſtarke franzöfiſche Infanteriemaſfen mit Ar⸗ tillerie entgegen; die deutſchen Verlufte waren hiet verhältnismäßig gering, die deutſche Artillerie⸗ abteilung brachte den franzöſiſchen Truppen ſtarke Verluſte bei. Eine große Anzahl von Franzoſen wurde zu Gefangenen gemacht, andere, die vor der Schlacht einen Marſch von etwa 30 Klmtr. hinter ſich hatten, ergaben ſich ohne Kampf. Das Geſecht dauente amMittwoch von morgens 9 bis abends 5 Uhr, Ein Matroſenbrief von der Augsburg. Dem Hamburger Fremdenblatt wird folgen⸗ der Brief eines Matroſen vom Kreuzer Augs⸗ burg, der bekanntlich den ruſſiſchen Kriegshafen Libau beſchoſſen Hat⸗ zur geſtellt: Engliſche Siege. Von Ludwig Ganghofer. Togo. 10. Auguſt 1914. 1ui! Das grimme Albion Schwelgt in Heldentaten! Soll man nicht zum Siegesfeſt Einen Ochſen bratend England nahm uns Togo weg — Deutſchland, haſt du Wortes Nahm die ungeſchützte Stadt, Stürmte die Aborte. England. deine erſte Tat Muffelt ſehr zum Himmel! Wenn dir übel wird davon, Kriegft du deutſchen Kümmel. „Siegen oder ſterben?“ Nein! Laß mit Gold dir weben, England, in dein Hoſenband: „Stehlen und dann leben!“ *Entnommen 5 einem neuen Unternehmen: Deutſches Flumblatt“.(Neue Kunſt. Haus Goltz, Mitrichen.]— Auch die ſpäter erſcheinenden Num⸗ meru von„Deutſches Flugblatt“ werden nur ſolche Gedichte enthalten, welche geeignet ſind, den Mut zund das Vertrauen unſerer Soldaten and unſeres Volkes zu erhalten. Es werden daher alle rein lòhnri⸗ ſchen Gedichte fortfallen. Das ganze Unternehmen tit in den Dienſt des Baterlandes geſtellt. Der Rein⸗ unferen vb im Feld, ob im Daresſalaam. 13. Auguſt 1914. England— o Mirakulum!— Siegte jetzt ſchon wiederum! Es zerſchmiß— welch kühne Tat! Einen Funkſpruchapparat! Fern vom deutſchen Schuſſe ſteht er Rund zehntauſend Kilometer. England! Ja! Das triffſt Zieh' doch nicht ſo weit hinaus! Komm heran ans deutſche Haus! Haſt ja dach die Uebermacht, Die zum Spiel den Weltſieg macht! Warum in die Ferne ſchweifen? Auch bei uns gibt's was zu greifen: Deutſcher Männer Herz und Blut, Deutſcher Frauen Schmuck und Gut! Ihr, mit uns des gleichen Stamms, Nur geſteckt in andres Wams, Schluckt nicht immer fremdes Brot, Bleibt nicht fern der deutſchen Not! Vetterchen, Germanenſchwäher, Bitte, kommt ein bißchen näher! Und beſchaut mit eignem Blick Deutſche Kraft und deutſches Glück! Wie uns der Franzoſe malt, Wie der Ruſſe von uns prahlt, Vettern, nein, ſo ſind wir nicht! Kommt! Uund ſchaut uns ins Geſicht! Auch die Sonn', aus weiter Ferne, Aehnelt einem kleinen Sterne. Möglich, daß es euch gelingt, Mitzutun, wenn man uns ſchlingt. Doch der Biſſen, wenn er glückt, Albion, gib acht, er drückt! Hart wirſt du nach kurzen Jahren An dem eignen Leib erfahren: Daß du abgeſchlagen haſt Deines Weltbaums ſtärkſten Aſt! Nun noch iſt es nicht ſo weit, Kraft geht vor Beſcheidenheit. Vettern! Ja! Wir hoffen prompt, Daß, wenn ihr mal näher kommt, Unſre braven jungen Blauen Euch ſo fürchterlich verhauen, Daß der deutſche Herrgott lacht! Recht ſiegt. Nicht die Uebermacht. Der Brand im Jeſuitenkloſter bei Lüttich. Nach der Erzählung eines Augenzeugen vpn Adolf Maeunchen. Das Kloſter Jeéſuite liegt dicht bei Lüktich auf einem Hügel, vom füdlichen Fork etwa 600 Meter entfernt. Ich war ſeit zwei Jahren in dieſem Kloſter Bruder. Wir Brüder leſen keine Zeitung und infolge unſeres Schweigegelübdes ſprechen wir auch nicht, daher wußten wir nichts vom Krieg. Am Donnerstag, den 6. Auguſt, hatte ich mit ſieben anderen Brüdern die Wache, von Mittag bis Mitternacht. In der Nacht, 11¼½ Uhr, hörte ich plötzlich ein mir ganz unbekanntes Geräuſch. Da⸗ 850 Näher! Daß ihr klar erkennt, der aus ich verſchwand ſafart auf der Erde der Pelle Schein Ich ſah da in einiger Entfernung am Himmel ein kleines Licht, das zeigte mir, daß ſich das Weſen in der Luft befand. Ich wollte meinen Rundgang wieder aufnehmen, aber das mende Sur⸗ ren, ob zwar das Leben der Weſt mich nicht in⸗ tereſſierte, hielt mich doch feſt. Das Licht kam näher und näher. Fetzt hörte das Geräuſch Es ging mir durch den Kopf, das könne vielleich ein Luftſchiff ſein— aber nein— Plstzlich er⸗ ſtrahlte auf der Erde ein blendendes Licht— das iſt der Stern der Weiſen, der etwas ankündigt, dachte ich, den läßt du wicht aus dem Auge. 110 dem Lichtſchein da unten ſah ich alles hell u deutlich, Teile der Befeſtigung und anderes. Aber da— vom Widerſchein der beleuchteten Erde er⸗ hellt, ſah ich's jetzt, es war wirklich ein Luftſchiff! Ich wollte jauchzen vor Freude— hatte ja noch keines geſehen. Der Schein mochte ſich nur einige Sekunden gezeigt haben. lange ſchien es mir! Mein Auge hatte ſich n. 5 nicht an das Dunkel der Nacht getwöhnt, da hörte ich ein Getöſe. Ich ſah gen Himtmel, nichts 755 ſierte; das kleine Licht zog vuhig„„„ unten, da ſah ich jetzt genug— Feuer 5 In der Helle war alles zu ſehen. Das Echo 191 nun an mein Ohr. Ich hatte mich von dem 12 9 85 Schrecken noch nicht erholt, als ſchon ein zwen Schein auf der Erde in ziemlicher Nähe ſich ene Jetzt konnte ichs noch deutlicher ſehen, daß hi Luftſchiff war, an langem Seile tief 12 5 wie mir ſchien, ein metallener Korb, in die 1t ſtand ein Mann. Deutlich ſah ichs, wie er 115 beiden Händen einen Gegenſtand in die beleuchte Stelle hinunterwarf. Sowdie das geſchehen war, ſhin ging ich in den Hof nach der Seite, von Lüktich und ſeine Jorts ſehen kaunte, 1 zählen verwundete deutſche Soldaten nach Baſler Den vorrückenden deutſchen A S SSGSS S )))))))))))CCCCCCCCCGCCGCͤ ͤ VV((P arder z6g Rarrbe dach wmelter aud zürzer Be S Gn S S S GMS. AL S FS d —3 ar E F GSSF 88 — — — A Wontag, den 24. Auguſt 1914. General-Anzeiger.— Ladiſche Neneſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite „Liebe Mutter! Es geht uns ſehr gut. Wir unſere tollkühne Fahrt hinter uns. Wir kämpfen treu fürs Vaterland, für Gott und Kaiſer. Wir kämpfen bis auf den letzten Bluts⸗ tropfen und auf den letzten Mann. Ihr werdet von uns Augsburger Matroſen geleſen haben. Prinz Heinrich, der Bruder vom Kaiſer, war au Bord und hat uns gelobt und ſeinen Dank für unſere Treue ausgeſprochen. Liebe Mut⸗ ter, will nicht rühmen, aber vier Tage und pier Nächte keinen Schlaf. Jedesmal vor der Schlacht beten wir. Hoffentlich tra⸗ gen wir Deutſchen Heil und Sieg davon. Liebe Mutter, in Deines Sohnes Adern flietzt echtes dentſches Blut. Es grüßt Dich Dein Sohn R. Funner drauf und nicht verzagen.“ eeeeee An unſere Leſer! Wir kommen mit einer Bitte. Was die Zei in mthigen Zeiten kaum erreichen, freiwillige Mitarbeit, das wird ihnen jetzt in reichlichſtem Maße zuteil. Es iſt herzerfreuend für den Zeitungsmann zu ſehen, wie das ganze Volk in allen ſeinen Schichten und Ständen auch eine großartige geiſtige Mobilmachung vollzogen hat. Wer nicht das Schwert ziehen kann, der will doch gerne mit dem Wort und der Feder der großen Sache des Vaterlandes dienen. Auch das iſt große und notwendige Arbeit, und es iſt herrlich zu ſehen, wie Männer und Frauen, die daheim geblieben ſind, zum großen Kampf um Deutſchlands Freiheit und Erhaltung geiſtigen Beitrag um Beitrag liefern. Und ſo ſtrömen uns denn Waffen auf Waffen zu, ganze Arſenale von Haubitzen und Kanonen, Gewehren und Schwertern in Poeſie und Proſa. Ein Schau⸗ ſpiel, für den Leiter einer Zeitung ſo herrlich und ſchön und großartig, daß er dieſes geiſtige Brauſen und Stürmen ſo wenig vergeſſen wird, wie den deutſchen Waffenſturm, der nun über Frankreich einherbrauſt. Und doch auch ein 100 Schauſpiel. Dieſe Fülle läßt ſich einfach nicht mehr bewältigen. Von unſerm Redaktionsſtabe ſind jetzt vier Herren zu den Jahnen gerufen. Wir ſind zwar, was auch nicht alle Blätter mehr vermögen, noch in der Lage, zwei tägliche Ausgaben von je acht Seiben herzuſtellen, wozu noch eine regelmäßige Sonmtagsausgabe kommt; aber der Raum iſt doch weſentlich beengter als in Friedens⸗ zeiten. Und ſo iſt einmal keine Möglichbeit die Fülle der Einſendungen ſo genau zu ichten und zu prüfen, wie in ruhigen Zeiten, und ferner keine Möglichkeit dieſe Fülle unter⸗ zubringen. Um nur eines zu erwähnen, es harren nun ſchon mehr als 400 Ge⸗ dichte 215 täglich ſtrömen neue herein, ſchon ĩ ahl, noch mehr aber nach ihrem Inhalt W Zeugen 25 Schwunges und des entflammten Geiſtes in unſerm Volke; dazu ein Stoß von Schilderungen uſw uſw. Wir bitten alſo unſere freund⸗ willigen Mitarbeiter herzlich um Verſtänd⸗ nis für die ſchwierige Lage, in die uns das Zufammentveffen ſtärkerer freiwilliger Mit⸗ ſaubeit mit beengterem Raum und geringeren Arbeitskräften bringt, und um Nachſicht. Was nur irgend gebracht werden kann, wird heſtinnmt gebracht, und wenn etwas nicht er⸗ dann hat's an unſerm guten illen nicht gefehlt. Wir Zeitungs⸗ leute ſtehen gerne und freudig auf dem Poſlen und helfen, was wir nur können, daß auch dieſer große und herrliche geiſtige Aufmarſch unſeres Boltes hinauswirkt und gegen den Feind ein⸗ geſetzt wird. Aber wir ſind da oft in derſelben Lage, wie unſere Heeresleitung: auch ſie hat nicht alle Freiwillige unterbringen lönnen. 8 bitten alſo nochmals um Verſtändnis und Einen Weg wollen wir noch zeigen, der es den Zeitungen ermöglichen könnte, in reicherem Maße den geiſtigen Aufmarſch des Volkes zu entwickeln. Forderungen werden genugſam an die Zeitungen geſtellt, berechtigte und unberech⸗ kigte(immer wieder wird z. B. der Verſuch ge⸗ macht, Anzeigen zur koſtenloſen Auf⸗ nahme in den redaktionellen Teil abzuſchieben!). Aber mit dieſen Forderungen hält nicht ganz gleichen Schritt das Bemühen, die Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Zeitungen zu kräftigen. Das aber ſollte in dieſen Zeiten, wo die Zeitungen die unermeß⸗ lichſte Bedeutung für das Gelingen des Kamp⸗ fes haben, geſchehen, und das kann geſchehen, wenn unſere Leſer und Mitarbeiter ſich bemühen, neue Leſer zu gewinnen und die dem Geſchäftsleben doch ſicher ab⸗ trägliche Zurückhaltung der An⸗ zeigenaufträge überwinden helfen. Wir wollen in dieſer ernſten Zeit unſer Blatt nicht laut und lärmend anpreiſen. Aber wir glauben ſagen zu können, es hat ſich Ver⸗ trauen erworben durch eine gewiſſen⸗ hafte Berichterſtattung, durch die Abweiſung widerwärtig markt⸗ ſchreieriſch er Aufmachung der Nach⸗ richten, in denen ſo viel Ernſt und Schmerz zu uns ſpricht, durch eine gründliche und ſorg⸗ fältige Behandlung der großen politiſchen Fragen, die in Fluß ſind. Und wir werden auch ferner in allen dieſen Hinſichten die äußerſten Anſtrengungen machen. Wir bitten unſere Leſer, da der erſte Kriegs⸗ monat zu Ende geht, ihre freiwillige Mitarbeit auch auf das Gewinnen neuer Leſer und auf eine ſtärkere Berückſichti⸗ gung des Anzeigenteils ausdehnen zu wollen, welch letztere auf die Wiederbelebung des geſchäftlichen Verkehrs von günſtigſter Wirkung ſein wird. Mannheim. Zeitgemäße Gedanken. Eine Leſerin bittet um Aufnahme der folgenden Zeilen: Einſam bin ich in meinem Stübchen. Draußen tobt das Wetter. Nachtſchwarz der Himmel. Grelle Blitze beleuchten momentſchnell in verſchiedenſten Farben das Firmament. Schlag auf Schlag rollt der Donner. Ich ſtehe am Fenſter und ſchaue hin⸗ aus auf das ſchauerlich⸗herrliche Schauſpiel in den ſchweren Wolken und ein eigen Gefühl ſchleicht in meiner Bruſt empor, ſoviel heilige Ehrerbietung vor dem ſtarken Willen des Höchſten, der mit ſeinem unendlichen Geiſt das Wetter hält. Es iſt mir zumute, als wollte Gott in dieſem heutigen Ge⸗ witter, das ſo plötzlich in die Freudenbotſchaft: „Ein großer Sieg der Unfrigen bei Metz“ herein⸗ brach, uns zeigen, wie ohnmächtig wir gegen ihn und ſeine Stärke ſind, wie nur er allein errichten und vernichten kann. Was iſt der Menſchen⸗ gedanke gegen Gotteswille und ⸗beſtimmung? Ein ohnmächtiges Nichts! Das Wetter entfernt ſich, fern nur hört man noch den Donner rollen, ſchwächer leuchtet der Blitz — Uund draußen im Elſaß, dort ſchlagen ſich unſere tapferen Soldaten mit dem rachgierigen Feind, und fürwahr, wir dürſen getroſt ſagen:„Gott iſt mit uns, mit uns und unſerer gerechten Sache!“ Hätte er ſeine Hand in dieſem Durcheinander von uns gezogen, wollte er uns nicht beſchirmen, hätte 5 ſchon ſo piele Erfolge erfechten laſſen? Nein! Unſer Volk, das, aufgerüttelt durch die Heim⸗ kücke unſerer Feinde, durch den von allen Seiten bedrohten Stand unſeres Vaterlandes zu Sinnen gebracht, hat ſich aus den verſchiedenſten, radikalen und nationalen Parteien heraus zu einem einzi⸗ gen, in Not und Tod zuſammenhaltenden Volk ge⸗ funden. Es hat wieder gelernt, zu einem Gott zu beten, und der Gott, er hilft ſeinem deutſchen Volke. O, deutſches Vaterland! Heiliges Wort. Du, das du ſoviel Liebe, Ehre, Wahrheit und Treue birgſt, du mußt weiterleben, leuchtend vor allen anderen Völkern daſtehen, inbezug auf deine äußere, ſich wehrende, wie der inneren ſittlichen Macht! Ja, Gott hat mit uns Großes vor. Durch har⸗ ten, ſchweren, blutigen Kampf mit niederträch⸗ tigen, heuchleriſchen, mörderiſchen, ja auch heidni⸗ ſchen Völkern will er uns läutern, auf daß wir wert ſind, das beſte, kulturell höchſtbewertete Volk zu ſein. Regt ſich nicht in der Bruft eines jeden Deut⸗ ſchen ein unendlicher Stolz, hört er von den Sie⸗ gen unſerer Braven? Richtet ſich nicht ſein Ge⸗ danke, ſein Blick himmelwärts, um dem zu danken, der unſeren Truppen ſeinen Geiſt, ſeine Stärke verliehen? Wohl müſſen wir viele unſerer Brü⸗ der hingeben. Und dieſe?! Ziehen ſie nicht mit Freude, mit dem heiligen Bewußtſein, ihr Leben, ihre Seele, ihr Alles für unſere von Gott als ge⸗ recht anerkannte Sache zu opfern, hinaus in die Schlachtfelder, um dort Aug' um Aug', Zahn um Zahn dem Feind zu zeigen, wieviel wert uns unſer Vaterland iſt?! Zieht der Vater, der Sohn nicht mit ſtarkem Gottvertrauen fort von ſeinen Lieben, hinaus in das grauſige Kampfgewühl? Ja, das Bewußtſein, daß Gott mit ihm zieht, aber daß er auch die Lie⸗ ben daheim nicht verläßt, das macht ihn mutig, das läßt die Begeiſterung hochflammen. Und unſer Kaiſer? Mein Herz ſchlägt hoch, denke ich an ihn. Iſt er nicht allen Deutſchen ein Vorbild im Gottber⸗ trauen, Pflichtbewußtſein und ⸗erfüllung? Mit eiſerner Strenge und kühlem Mut geht er auf ſein Ziel los, dabei nicht vergeſſend, daß er, um es zu erlangen, die Hilfe und den Beiſtand Gottes braucht. Ein Herrſcher, auf den jeder Deutſche ſtolz ſein muß! Deutſche, Deutſche! Wenn Ihr dieſen Namen tragen wollt, ſo zeigt Euch danach, opfert Euch für Euer Vaterland, das Land Eurer ſiegreichen Väter, Eurer Kinder und Kindeskinder und Ihr werdet am Ende ſtolzen Herzens und dankbaren Sinnes den Sieg davontragen, den Sieg um Eure Exiſtenz, aber auch den Sieg über innere Un⸗ moralität. Dann ſeid Ihr wert, zu ſagen: Wir ſind Glie⸗ der der großen, mächtigen deutſchen Nation, des Volkes der errungenen Zukunft, der reinen, chriſt⸗ lichen, Gott würdigenden Menſchheit! Elſe Dreyler. * Mannem. 15 Rings um viel Feind Deß weeß ballen Jeder De Ruſf' de Franzos Un de Scherwepeter Un de' Deiw'l dezu Un lauder ſo'lumb Un dieſchoofle Vetter De' engliſche Lumb. Doch wann'd ihr emool En Englänner kricht, Do paktn am Hals Un ſchbuckt'em in's'ſicht, Unſchbart eier Pulper, Denn daß wär verkehrt, De Englänner is De Schuß Pulver nit wert. II. De Nickloos de Zar, Der arme Drobb Hockt in Moskau im Kitſche Un kratzt ſich am Kobb. Er kratzt ſich am Bart,— Jo meinetwege, Weil er ſei' Haubt nit kann kinlich lege Wie de Ewerhardt vun Wertteberg— Deß finn ich halt aach iwerzwerg. —— Er kratzt ſich am Bart, Er kreiſcht ſich en Krobb, Dann in ſeim Ländl Is wirklich jetz Zobb. Vum Schlachtfeld hott'r ſich ſchtill verzoge, Die eenzig Debeſch— wo nit is geloge, Do dhut er jetzt im ſchtille ſchmachte Unſchbäter de Krieg—— Im Kino bedrachte. * Nikolaus, o Nikolaus!“) O Nikolaus, o Nikolaus, Wie ſchaffſt du nun Soldaten! Stellſt du am Abend auf ein 5 So iſt am Morgen keines 85 O Nikolaus, o Nikolaus, Zum Spott haſt du den Schaden! O Nikolaus, o Nikolaus, Wie lang ſoll dies noch währen— Du gibſt den Säbel, Helm und Sporn, Dann werfen ſie die Flint ins Korn— O Nikolaus, o Nikolaus, Sag an wo find die Bärend J. Bieber. O Nikolaus, o Nikolaus, Man bang't du ſpalteſt Welten: Nun puppfte dich im Kremel ein, Läßt Gott nen guten„Pan! mann ſein, O Nikolaus, o Nikolaus, Wie immer— Rußlands Helden! O Nikolaus, o Nikolaus, Wo ſtecken die Koſaken? Sie nahten als„Avante⸗Schwarm“, Da machten wir der Bande„warm“, O Nikolaus, o Nikolaus, Nun ſitzt du tief im Loche! O Nikolaus, o Nikolaus, Wie ſtehts mit den Konſerven? Der deutſche Landwehrmann hat Speck, Der ruſſiſche'nen Zar und Dreck! O Nikolaus, o Nikolaus, „Nu hawe un net derfen!“ O Nikolaus, o Nikolaus, Dies ahnte nicht dein Ahne! Dein Spießgeſelle glüht am Kamm, Ein Grenadier hieb ihm die Schramm. O Nikolaus, o Nikolaus, So gings dem welſchen Hahnen! O Nikolaus, o Nikolaus! Nun raſch beſorg die„Enten“, Schau, daß„John Bull“ ſie exportiert, Weil der'ne Raſſefeder führt! O Nikolaus, o Nikolaus! Es tat ſich alles wenden! O Nikolaus, o Nikolaus, Du warſt der Zar der Reußen, Verſetz nun ruhig deinen Kitt, Meintswegen bring den Pfandſchein mit! O Nikolaus, o Nikolaus, Und zieh zu uns nach Preußen! 1 *) Das Gedicht wurde uns von einem hieſigen Erſatzreſerviſten zur Veröffentlichung übergeben. 2 Mannheim und der Krieg. Turnverein Mannheim von 1846. „O Deutſchland hoch in Ehren, du heiliges Land der Treu“, dies prächtige, heute mehr denn je volkstümliche Turnerkampflied, er⸗ ſcholl am letzten Mittwoch abend mit Macht aus den Wirtſchaftsräumen unſerer Turnhalle. Spontan ſangen es die zahlreich erſchienenen Mitglieder, unter denen ſich eine größere Schar noch nicht ins Feld gerückte Turner, auch auswärtige und der älteſte aktive Turner, der 75jährige Privatmann Eberhard, be⸗ fanden. Dr. Wolfhard ſtreifte in kurzen — . mächtige Lichtgarbe ſchoß da nun auf, und große Klumpen flogen nach allen Seiten in die Höhe. Da— ein furchtbares Getöſe! Mein Trommelfell ſchien zu platzen, ich war wie taub. Die Erde chwankte unter meinen Füßen ſo, daß ich tau⸗ melte. Ganz benommen ſchaute ich nun noch nach der Stelle. Die blendende Garbe hatte ſich in eine dicke ſchwarze Rauchmaſſe zuſammengeballt, die ſich langſam in die Höhe wälzte. Nach und nach wurde ſie von unten herauf heller und heller, wie weißer beleuchteter Dampf. Schließlich brannte die Stelle wie eine Feuersbrunſt. Ich ſuchte nun zu erkennen, ob das Feuer ſich ausbreitete, fuhr aber da ſchon wieder von einem weiteren entſetz⸗ lichen Knall erſchreckt auf. Dieſes furchtbare Schauſpiel wiederholte ſich fort und fort, nur fer⸗ ner und ferner. Von 11½% Uhr bis kurz vor Mitternacht wurden auf die Forts zwölf Bomben getrorfen. Zwiſchen den Exploſionen hörte man hin und wieder die Motoren ſurren. Nach der letzten Exploſion ſtieg das Luftſchiff in die Höhe, dog weiter und verſchwand. Noch immer ſtand ich wie ſtarr an derſelben Stelle, da ſchlug unſere Kloſteruhr zwölf. Wir acht wurden nun abgelöſt, blieben aber mit den uns Wlsſenden auf dem Hofe. An Schlaf war ja nicht mehr zu denken. Die andern Brüder und Patres, wir waren zuſammen fünfhundert, blieben in den Gebäuden und ſchauten vom Fenſter aus auf die brennende Feftung. Da ich jetzt keine Wache mehr hatte, holte ich mir eine Leiter und beſtieg, um alles noch beſſer zu ſehen, die etwas tieferliegende 3 Meter hohe Mauer. Da blieb ich bis 4 Uhr früh. Gegen 2 Uhr hatte unten in der Stadt vereinzeltes Schießen und Schreien begonnen, das bald ſtärker und ſtär⸗ ker wurde. Ein hölliſcher Lärm drang ſchließlich m mein Ohr und der unſerm Kloſter naheliegende Stadtteil zeigte ſchon viebe Feuersbrünſte. Glocke zur Kirche. Trotz Um 4 Uhr rief uns die der ungehenren Erregung aller beherrſchte doch weiter uns alle das Schweigege Es war zum Staunen! Aber die Erregung wurde zur Folter, denn unſere Andacht dauerte volle zwei Stunden. Die herrlich g ten Glasfenſter, die auch noch jeglichen Ausblick berſperrten, waren vom Luft⸗ druck der Exploſion nach innen gebogen, wie Segel vom Winde gebläht. Die 80 Zmtr. dicke Stein⸗ Umfaſſungsmauer des Hoſes hatte auch tiefe und lange Riſſe bekommen. Als wir um 6 Uhr aus der Kirche heraus auf den Hof kamen, war das Schießen und Schreien noch unheimlicher und die Brände auch ſchon weiter hineingedrungen in die Stadt und noch zahlreicher. Wie üblich öffneten nun um 6 Uhr die Tor⸗ wächter die Tore. Aber welches Erſchrecken. Hu derte von in der Nachbarſchaft wohnenden Bel⸗ giern ſtürmten in den Da wir von dieſen die Plünderung des Klof befürchteten, ſuchten vor allem die Torwächter ſie hinguszudrängen. Ein Pater rief: Gehet! Ihr ſollt ja alles bekom⸗ men! Der ſinnlos verwirrte Pöbel griff aber gleich zum Meſſer und mordete zwanzig unſerer Brüder und einen Pater. Ich ſel t eilte zur Glocke im Hofe und läutete Sturm. Mit Heu⸗ und⸗ Miſtgabeln und Schaufeln bewaffnet ſtürmten die Brüder heraus auf den Hof und jagten die Horde wieder zum Tor hinaus. Zwei Brüder, die bei die⸗ ſem Kampfe ohne unſer Wiſſen im Gedränge mit hinausgeriſſen wurden, fanden wir dann draußen, wie von Beſtien zerfleiſcht und fürchterlich zer⸗ hackt. Die Leichen waren entſetzlich anzuſehen. Auch ein belgiſcher Bruder hatte zur Heugabel ge⸗ griffen, als ich Sturm geläutet, und war mit gegen die Tore geſtürmt, in der Meinung, gegen deutſche Soldaten kämpfen zu ſollen. Als er aber ſach, daß die Hexeinſtürmenden ſeine Landsleute waren, kehrte er ſeine Waffe gegen uns, ſeine Brüder, und ſchrie immerfort wie von Sinnen: „Vous stes fous! Vous stes fous!“ Nach kurzem Durcheinander und Kampfe mit ihm wurde ihm die Heugabel entrungen. Viele Hände packten ihn und warfen ihn über die Mauer. Er hatte ja die Waffe gegen ſeine Brüder gerichtet, aber vor allem das Schweigegelübde gebrochen. Der ganze Kampf hatte kaum eine Viertelſtunde gedauert. Nachdem die Tore wieder geſchloſſen, 6½ Uhr, unſerer feſtſtehenden Eſſenszeit, verſammel⸗ ten wir uns im Eßſaale zum Frühſtück. Ich hatte, trotz der ungeheuer erregenden Vorgänge, großen Hunger. Wir fühlten uns jetzt in Sicherheit. Als wir dann aber nach unſerm 20 Minuten währen⸗ den Eſſen auf den Hof kamen, da hatten die bel⸗ giſchen Beſtien ſchon von zwei Seiten an unſerm Kloſter Feuer angelegt. Unſer Getreide und Heu, das unweit des Kloſters lag, hatten ſie an die Holzſchuppen geſchleppt, auch die von uns beladenen idewagen an die Gebäude und Schuppen herangeſchoben und angezündet. Die Flammen hatten ſchon die Giebel erfaßt. An ein Retten war nicht mehr zu denken, denn alle Gebäude waren mit einander verbunden. Dieſe Prüfung war groß! Aber auch ſie vermochte nicht unſer Schweige⸗ gelübde zu brechen, und doppelt ſprachlos ſchauten —5 wir nun in die Flammen. Unſer furchtbares!? löſte ſich, als wir unſeres Kloſtets Oberhaupt in Tränen fahen, endlich auch in Tränen auf. Er trat mitten unter uns und, wie alle Patres zum Sprechen berechtigt, rief er, laut:„Gehet hin, rettet, was zu retten iſt!“ und wir folgten ſeinem Gebieten. Eiligſt wurde nun auch an die Behörde von Lüttich telephonjert und um Hilfe und Schutz gebeten. Aber zu f unſerm großen Schrecken erſchien daraufhin deutſches Mi⸗ litär. Weil Deutſchland uns Jeſuiten in ſeinen Grenzen nicht duldet, hatten wir nun große Sorge. Die ſchon auf den Hof geſchafften wertpollen Schätze wollten wir, angeſichts der deutſchen Sol⸗ daten, eiligſt wieder ins Kloſter ſchaffen, aber der Führer der deutſchen Truppe erklärte unſern Obern, daß Lüttich auf dieſer Seite ſchon ganz in unter deutſchen Schutz, wir hatten es nicht zu be⸗ reuen. Die deutſche Schutztruppe erſchien mit acht Auto⸗ mobilen, die unſere ungeheuer wertvollen Schätze, Gemälde, die in der Eile von den Rahmen ab⸗ geſchnitten, wie Papier zuſammengerollt und ge⸗ brochen waren, unſere goldenen Weihgefäße und unſere Patres nach Deutſchland brachten In großer Eile haben wir dann eine große Grube ge⸗ graben, in die wir, ohne jede religiöſen Zere⸗ monien und Worte, unſere 20 erſtochenen Brüder und den Pater betteten und mit Erde bedeckten. Während des weiteren Brandes war dann von den Hunderten zurückgebliebenen Brüdern noch ein unglaubliches Hin⸗ und Herrennen und Suchen nach Kleidern und Schuhen. Ich in Holzſchuhen fand nicht gleich paſſende, hatte dann aber, zu meiner eigenen Verwunderung, vier Paar Schuhe im Koffer, alles wurde da in höchſter Eile und Haſt mit den Füßen in den Koffer geſtampft. So zogen dann, am Samstag im Morgengrauen, wir 350 Brüder zur deutſchen Grenze, hinter uns das noch rauchende Kloſter. Die gerettete, geringe Habe ſchleppte jeder unter Mühſalen die drei Stunden mit ſich. Nur ein an die achtzig Jahre alter Bruder blieb zurück, gelaſſen ſagte er: ich will hier ſterben. Ob zwar deutſche Soldaten uns auf dieſem Marſche beſchützten, beſtürmte uns auch da noch oft der belgiſche Pöbel. Ich erhielt heftige Fuß⸗ tritte und Stöße an Beine und Leib. Zwei Nächte hatte keiner von uns geſchlafen; dazu dieſe ſeeliſche Erregung und Qualen aller⸗ ſtärkſter Art. Als wir dann, nach unendlichen Mühen, uns Über die Grenze geſchleppt hatten, ſanken wir alle todmüde auf einer Wieſe nieder und verfielen in einen bleiernen Schlaf und ſchliefen, beſchützt und umwacht von deutſchen Soldaten, vom früthen Morgen, bis die Sonne ſank. 25 deutſchen Händen ſei. Daraufhin ſtellten wir uns 4. Seite. Geueral-Anzeiger.— Sadiſche Keueſte ziachrichten.(Abendblatt) Montag, den 24. Auguſt 1914. Zügen Kriegschronik der letzten Wochen Angehörigen der Kriegsteilnehmer erforder⸗ nachkommen, vor allem gegen diejenigen, die wirt⸗ mitgebracht. Sie wurden in Kraftwagen zü( Und he eiſterung löſte es aus, als er im lichen Fürſorge drängen ſich viele Bedürfniſſe ſchaftlich ſchwächer ſind als du. Abends die beiden Siegesnachrichtn wez und Weiler verkünden konnte. der Turnerkrieger wurden in großer Zahl bekannt gegeben, viele Angehöri⸗ gen der Turner hatten Briefe zur Verfügung geſtellt, die ein anſchauliches Bild von der allenthalben herrſchenden Kampfesbegeiſterung unſerer Truppen gaben. Von dem in Ober⸗ weiler liegenden Turngenoſſen Hans Rüch konnten Nachrichten verleſen werden, daß es ihm gut gehe, ſein Bruder, der in der Nacht, als der Verwundete zurücktransportiert wurde, an ihm mit einem anderen Regiment vorbei⸗ marſchierte, konnte dies in launiger Weiſe be⸗ ſtätigen. Von den Gebrüdern Rück ſtehen 4 im Felde, ebenſo 4 Gebrüder Kaufmann und 4 Gebrüder Frey der bekannte Volksturner Julius Frey hat ſich gleich am erſten Mobil⸗ zuachungstage bei den Jägern in Bitſch gemel⸗ det— wie das Oberlehrer Frey in Oftersheim mit Stolz dem Vereine anzeigte. Die Sammlung für den Unter⸗ ſtützungsfonds für die bedürftigen Ange⸗ hörigen der ins Feld gerückten Turner weiſt über 4000 Mk. auf. Es haben weiter folgende Mitglieder geſpendet: Je 100.: Bankier Hermann Soherr, Generaldirektor Spiel⸗ meyer und die Süddeutſche Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft. Je 50.: Landgerichtsdirektor Dr. Benckiſer, Stadtrat Feſenbecker, Geh. Kom⸗ merzienrat C. Haas, Direktor Dr. Jahr, Frau 5 Geh. Kommerzienrat Ida Ladenburg, Sber⸗ amtsrichter Dr. Maurer, Direktor Richard, Direktor Poſt, Prechter, Landgerichtsdirektor Schmitt, Kaufmann H. Straus, Großkauf⸗ mann W. Stachelhaus, Direktor B. Weil, Kaufmann Sally Weil, Ungenannt f, Unge⸗ nannt II. Je 30.: Metzgermeiſter Gg. Diem, Direktor Dr. Heſſe, Hofuhrmacher L. Köhler, Direktor Löwit. Je 25.: Pro⸗ kuriſt Hermannsdörfer, Konful E. Leoni, Bizekonſul Rich. Leoni, Kaufmann 5 Morgenroth, Inſtallateur J. Roos, Zigarren⸗ händler A. Schneider, Kaufmann J. Simon, Direktor Teſcher, Landgerichtsrat Dr. Weiß, Fabrik. Lewiſon(dieſer außerdem 500 Zigarr.) Je 20 Mk.: Schulkommiſſür Brühler, Julius Darmſtädter, Malermſtr. H. Eichenherr, Engel⸗ horn u. Sturm, Bürgermeiſter Dr. Finter, Pri⸗ batmann Gg. Fiſcher, Landgerichtsräte Dr. Haas und Hoffarth, Kaufmann W. Künſtler, Guſt. Mayer⸗Dinkel, L. G. R. Reiff, Architekt Sator, Oberſtadtſekretär Schilling, Rektor M. Schmid und Ungenannt. 15 Mk.: Ingenjeur Rimbach. Je 10 Mk.: Amtsrichter Dr. Bender, Zahnarzt Boſſert, W.., Kaufmann W. Gunzert, Hof⸗ lieferant W. Lampert, Prokuriſt C. Maier, Ge⸗ ſchäftsführer Meiſel, Kürſchner L. Müller, Notar Oppenheimer, Fabrikant Rich. Oppenheimer, Uhrmacher Paul, Rechtsanwalt Dr. Roſenfeld, Baukbeamter Jak. Roth, Rylograph Wolf. Je 5 Mk.: Prokuriſt Karl Barber, Wilh. Baum, Privatmann K. Eberhard Kaufmann J. Flory, Direktor Ph. Leininger, Techniker Fr. Stege⸗ mann, Kaufmaun Fr. Wellenreuther, Kaſſen⸗ beamter H. Wichmann, Schloſſermeiſter Wieſſe. Mk.: Wirt A. Schaupp. 2,50 Mk.: Straf⸗ gelderkaſſe der 7. Riege. Zuſammen 1926,50 Mark, dazu die bereits veröffentlichten 2078,36 Mark, ergibt bis 22. Auguſt insgeſamt 4005,36 Mark. Die Spenden werden auf der Sparkaſſe hier (Unterſtützungsfond des Turnvereins Marni⸗ heim von 1846) angelegt, wohin weitere Schen. klungen überwieſen werden wollen oder an Land⸗ gerichtsrat Dr. Wolfhard, Renzſtraße 1. Mit Beginn der nächſten Woche wird mit dem Ver⸗ ſaude der Liebesgaben an unſere Turner be⸗ gonnen, die Firma A. H. Thorbecke u. Cie. hat Uns bereits 3600 Zigaren zugeſagt, weitere Spen⸗ den wollen bei Wolfhard abgegeben oder dort⸗ uiit Nachricht gegeben werden, damit die Ab⸗ holung erfolgen kann. Deutſchenfreundlichkeit in Griechenland. Daß auch in Griechenland für Deutſchlands ge⸗ bechte Sache Verſtändnis und Sympathien be⸗ ſtehen, zeigt ein Brief, der einer hieſigen an⸗ geſehenen Induſtriefirma von einer Schweſter⸗ firma in Athen zugegangen iſt und in dem es heißt: Unter dem Eindrucke der erſchütternden Ereig⸗ niſſe der letzten Tage, die die geſamte ziviliſterte Welt in Erſtaunen ſetzten, und drohen, die mit ſo viel Mühe und Fleiß errungenen Erfolge der heute an der Spitze ſtehenden deutſchen Induſtrie durch Feuer und Schwert zu zer⸗ ſtören, können wir nicht umhin Ihnen in dieſer 15 5 Zeit einige Worte unſerer wärmſten und ichligſten Teilnahme in den ſchweren und ſolgenreichen Tagen zum Ausdruck zu bringen. Wir geben uns der beſtimmten Hoffnung hin, daß es deutſchen Waffen gelingen wird, das ſchwer bedrohte Vaterland gegen ſeine Feinde ruhmreich zu verteidigen und. daß die errungenen Erfolge zum Heil und Segen der deutſchen Nation ſowie der Geſamtheit gereichen mögen. Mit dem wiederholten Ausdmuck unſerer innigſten Teilnahme zeichnen wir mit Hochachtung. 85 5 Für ſorge für die Angehsrigen der Rriegsteilnehmer. Vom Städtiſchen Nachrichtenamt wird uns geſchrieben: In Ergänzung der reichsgeſetzlichen Kriegs⸗ Unterſtützung, die bedürftigen Angehörigen der zus Feld gerückten Mannſchaften zuteil wird, fammelt das Liebesgabenkomitee Geld⸗ DNaturalienſpenden. Es kaun unſerer Ein⸗ woßnerſchaft nicht dringend genug ans auf. Gar manche Frau eines Kriegsteilnehmers wird, während der Mann im Feld ſteht, einem Kinde das Leben ſchenken. Bereits jetzt ſind nicht wenige ſolcher Wöchnerinnen hier vorhan⸗ den. Es erſcheint als ein beſonders wichtiges Anliegen des Volks, daß es den Kindern, die dem deutſchen Vaterlande in einer Zeit geboren werden, wo der Vater für die Erhaltung des Vaterlandes kämpft, nicht an dem fehlt, was ihr junges Leben zunächſt bedarf. Das iſt die nötige Nahrung, es iſt die Muttermilch, es iſt die Kräftigung der ſtillenden Mutter. Man hat daher angeregt den Müttern ſolcher Kin⸗ der über die ihnen gewährte Kriegshilfe hinaus in den erſten Wochen genügende Mil chnah⸗ rung zuzuweiſen. Nachdem dem Liebesgaben⸗ komitee für dieſen Zweck ein erſter dankens⸗ werter Betrag überwieſen worden iſt, hat die genannte Stelle die Abgabe von Milch an Wöchnerinnen, deren Männer im Feld ſtehen, in die Hand genommen. Es wird dies in der Weiſe geſchehen, daß die Hebammen, die in Abweſenheit des Vaters zur Anmnzeldung der Geburt berpflichtet ſind, auf dem Standesamt bei Meldung der Geburt im Falle der Bedürftigkeit der Wöchnerinnen eine Anzahl von Gutſcheinen erhalten, die zum Bezug von Milch aus den Wagen der hieſigen Milchzentrale berechtigen. Wir zweifeln nicht daran, daß es nur dieſer Anregung bedarf, um noch viele unſerer wohltätigen Einwohner zu veranlaſſen, für den gedachten Zweck oder für die allgemeinen Bedürſniſſe der Kriegshilfe dem Liebesgabenkomitee Geldbeträge zukommen zu laſſen. Zur Annahme von Geldſpenden iſt u. a. die Stadtkaſſe ermächtigt. N Lebensmittelverſergung. Vom Städt. Nachrichtenamt wird uns geſchrie⸗ ben: Bei Beginn der Mobilmachung hat die Mili⸗ tärverwaltung größere Beſtände von Verpflegungs⸗ mitteln für Heereszwecke in Beſchlag genommen. Zu Anfang des Krieges war noch nicht genau zu beurteilen, inwieweit dieſe Beſtände im einzelnen alsbald beanſprucht würden. Da ſich jetzt die Ver⸗ hältniſſe geklärt haben und der Heeresbedarf ſich überblicken läßt, hat die Militärverwaltung, wie von einer benachbarten Etappenintendantur mit⸗ geteilt wird, große Poſten, namentlich von Wei⸗ zenmehl, wieder freigegeben. Dieſe Nachricht wird dazu beitragen, die Bevölkerung über den vor⸗ züglichen Stand unſerer Lebensmittelverſorgung zu beruhigen und etwaige ungerechtfertigte Preis⸗ treibereien zu verhüten. * Socken für Soldaten! Unſere Soldaten brauchen dringend gute Socken. Wir fordern alle Frauen und Mädchen auf, ſich an dieſem nützlichen Werke möglichſt rege zu wollen. ilien in der 2 beteiligen Neckarſtadt haben dem Kommandeur des Erſatz⸗ bataillons hier eine größere Anzahl Strümpfe aus beſter Wolle und Fußlappen zur Verfügung geſtellt, und freudigen Dank gefunden. Es iſt an unſeren Frauen und Jungfrauen, jetzt ſofort hier einzugreifen! * Gartenbeſitzer, pflanzet Gemüſe! Die ernſten Zeiten nötigen uns, Vorräte aller Art zu ſchaffen und dazu gehört auch eine ſorg · fältige Beſtellung des Gartens. Wenn bei längerer Dauer des Krieges Fleiſch und Mehl etwas knapper werden ſollten, können uns Gemüſe und Obſt wertvolle Erſatzmittel bieten. Niemand, der ein Fleckchen Garten oder Feld ſein Eigen nennt, ſollte es unbeſtellt laſſen. Noch laſſen ſich Herbſtrüben, Spinat, Karotten, Kohlrabi, Erbſen und Buſchbohnen anſäken. Man wähle raſchwachſende frühreife Sorten. Wer Setzlinge von Blumenkohl, Rotkraut, Weißkraut, Wirſing und Winterkohl pflanzt, kann bis zum Spätherbſt, Winter noch auf einigen Ertrag rechnen. Wichtig iſt auch die Anſgat von Kohlgemüſen und Salat, die im Herbſt als Setzling an warmen Orten ausge· pflanzt und überwintert werden können und dann im Frühjahr bald in Ertrag kommen. Wer ſelbſt nicht in der Lage iſt, ſeinen Garten zu bebauen, ſoll ihn ärmeren Leuten zur Ver⸗ fügung ſtellen, damit jede Gelegenheit Vorräte zu ſchaffen ausgenützt wird. * Sammelſtelle. Die Pfälziſche Bank⸗Filiale Mann⸗ heim iſt Sammelſtelle für Spenden: 1. für das Rote Kreuz, 2. für bedürftige Angehörige einberufener Mannſchaften, 3. für die Hinter⸗ bliebenen der im Kriege Gefallenen. * Die zehn Gebote des Nicht⸗ kämpfers. 1. Du ſollſt unerſchütterlich ſein in dem Ver⸗ trauen auf den Sieg der gerechten Sache deines Volkes, und du ſollſt ohne törichte Ruhmredigkeit Vertrauen auch den Kleinmütigen in deiner Um⸗ gebung mitzuteilen wiſſen. 2. Du ſollſt allezeit eingedenk ſein, daß du in der ſchweren Zeit der Prüfung dir ſelber und deinen perſönlichen Intereſſen nicht beſſer dienen kannſt, als indem du alle deine Kräfte und Gaben dem Wohl des Vaterlandes nutzbar machſt. 3. Du ſollſt mit offener Hand der heldenmütigen Verwundeten gedenten, die für dich und deinen Herd gekämpft und geblutet haben. 4. Du ſollſt nicht abſeits ſtehen, wenn es gilt, für die notleidenden Angehörigen der ins Feld gegagenen Krieger zu ̃ 6. Du ſollſt nachſichtig ſein gegen deinen Schuld⸗ ner, wenn die Not der Zeit es ihm zeitweilig un⸗ möglich macht, dir gerecht zu werden. 7. Du ſollſt nicht perſönlichen Vorteil ziehen wollen aus der Not deines Volkes. Denn wer in ſoſcher Zeit danach trachtet, ſich zu bereichern, der handelt ehrlos und verbrecheriſch an ſeinem Ba⸗ terlande. 8. Du ſollſt für dich und deine Angehörigen auf jeden Luxus und auf alles üppige Wohlleben ver⸗ zichten, ſolange hunderttauſende deiner Brüder für dich Mühſal und Entbehrung leiden. 9. Du ſollſt den feindlichen Gefangenen begeg⸗ nen, wie du willſt, daß deinen in Feindeshand ge⸗ fallenen Brüdern begegnet werde. 10. Du ſollſt keinen anderen Nachrichten Glauben ſchenken als denen, die von berufener Stelle be⸗ glaubigt ſind. Die deutſche Heeresleitung belügt dich nicht. Dankbar und ohne Ueberhebung ſollſt du jeden Erfolg der deutſchen Waffen hinnehmen. Eine ungünſtige Kunde oder aber ein ſchweres Leid, das höherer Wille durch den Vexluſt eives teuren Angehörigen über dich verhängen könnte, ſollſt du mit jener edlen Standhaftigkeit und jenem hohen Mute tragen, die allein des deutſchen Man⸗ nes und des deutſchen Weibes würdig ſind. Reinhold Ortmann. * Eine vortreffliche Anregung. Nachdem beinahe täglich Transporte von Verwundeten eintreffen, möchte ich fol⸗ gende Anregung geben: Möchten doch wir Eltern, Lehrer uſw. unſere Kinder unterweiſen, wenn ſie auf der Straße einem Verwundeten begegnen, demſelben unſeren Dank und unſere Verehrung da⸗ durch zu erweiſen, daß ſie den Krieger, der für unſer Haus und Hof, Hab und Gut, Familie und Ehre geblutet hat, grüßen. Die Kinder werden dadurch erſt recht auf die große Zeit aufmerkſam gemacht, die ſie erleben dürfen und unſere braven Soldaten, die für das Vaterland gelitten haben, ſehen, daß das deutſche Volk und namentlich unſere Jugend, die erſt ſpäter den Segen dieſer ſchweren Zeit erfahren wird, auch im kleinen dankbar iſt. C. B. * Vorſicht mit Patronen! =Lahr, 23. Auguſt. Ein zwölfjähriger Knabe hantierte mit einer Patrone, dieſe ent⸗ lud ſich und der arme Kleine erlitt an beiden Händen ſchwere Verletzungen, die ſeine Ver⸗ bringung ins Bezirkskrankenhaus nötig machten. K Iweckloſe Anſammlungen. Vom Kaiſerlichen Poſtamt Mann⸗ heim werden wir gebeten, das Publikum darauf aufmerkſam zu machen, daß die Anſicht, die keueſten Nachrichten würden ſeitens der Telegraphenanſtalt durch einen An⸗ ſchlag an den Poſtgebäuden bekannt⸗ gegeben, völlig irrig iſt, und daß des⸗ halb Anſammlungen vor dem Haupt⸗ poſtgebäude, wie ſie in der letzten Zeit häufig vorgekommen ſind, zwecklos ſind. Das Liebeswerk. Der Verein ehem. bad. gelber Dra⸗ goner hat in einer ſeiner letzten Sitzungen für die Frauen und Kinder ſeiner im Felde ſtehenden Mitglieder als Unterſtützung die Summe von 300 Mark bewilligt. Außerdem ſoll im Falle, daß ein Mitglied im Felde fällt, die Wittwe eine ſofortige Unterſtützung von 50 M. erhalten. Weitere Mittel ſollen in einer ſpäteren Sitzumg bewilligt werden. ):(Karlsruhe, 21. Aug Um die Fleiſch⸗ verſorgung der Stadt ſicherzuſtellen und ange⸗ ſichts der von den hieſ. Viehhändlern geforder⸗ ten hohen Viehpreiſe hat die Schlachthofdirektion im Benehmen mit der Metzgerinnung die Ein⸗ fuhr von Schlachtvieh und Fleiſch aus dem Ausland wieder in die Wege ge⸗ leitet. Darmſtadt, 21. Aug. Genau wie unſer militäriſcher Apparat, ſo ſcheint auch im Sanitätsweſen alles zu klappen. Wie von den hieſigen Aerzten, welche die hier eingebrachten Verwundeten zunächſt zu unterſuchen und zu be⸗ handeln haben, verſichert wird, beſinden ſich die im Felde meiſt durch die Sanitätsmannſchaften ausgeführten erſten Notverbüände, bei Freund und Feind in meiſt außerordentlich gutem Zu⸗ ſtande, ſodaß kaum bei irgend einer Verletzung eine Aenderung notwendig erſcheint. Dieſe meiſt kunſtgerechten Verbände ſind ſehr erfreulich, da ſie von guter Inſtruktion Zeugnis ablegen und die Behandlung ſpäterhin außerordentlich ev⸗ leichtern. Stuttgart, 21. Aug. Geſtern abend traf hier ein aus 2 Zügen beſtehender, von Pfälzer Landſturmleuben geleiteter Transport deutſcher und franzöſiſcher Ver⸗ wundeter ein. An der Rampe beim Güter⸗ bahnhof gegenüber dem neuen Eiſenbahnverwal⸗ tungsgebäude wurden ſie durch die Mitglieder der hieſigen Sanitätskolonne atsgeladen. Zu⸗ erſt kamen einzeln in Automobile die Franzoſen. In einem Straßenbahnwagen mit Anhänger wurden die Leichtverwundeten befördert. Alle trugen die bekaunte Uniform: rote Hoſen, blauer Mantel, rotes Käppi; auch Kavalleriſten befan⸗ den ſich darunter. Nach einigen geſchloſſenen eat werden, dieſe wichtige . in aerkden, Srserad der ſbs z8ele L. Du ſouſt rechtzhaffen 25 e Sanitätswagen kam ſchließlich ein Möbel Franzoſen gegenüber benahm ſich das Publikum im allgemeinen zurückhaltend. Das anfangs dn und dort ertönende Johlen und die Unn legten ſich bald. Die Verwundungen der Deut⸗ ſchen waren durchwegs leichter Natur; ſie vühr⸗ ten, ebenſo wie in den meiſten Fällen die der Franzoſen, von Granatſplittern her. Mit an ſchwerſten verwundet war ein fran zöſiſcher Major, der beide Füße durch einen Grang⸗ ſplitter verloren hat. Im allgemeinen machten die Franzoſen einen völlig teilnahmloſen Em⸗ druck; jedenfalls bedurften ſie der Pflege ſehr, da bei einigen die Wunden bereits vom Brand befallen waren. Das Rote Kveuz ſcheint auf franzöſiſcher Seite nicht allzugut zu arbeiten, Wurden doch franzöſiſche Verwundete aufge⸗ leſen, die lange Stunden auf dem Schlachtfeld lagen und von ihren Landsleuten nicht mitge⸗ nommen worden waren.— Die unverwundeſen Franzoſen waren zum großen Teil bereits m Aſperg ausgeladen worden; der Reſt, etwa 100, wurde im hieſigen alten Zuchthaus unterge⸗ bracht, die Verwundeten dagegen im Vexeins⸗ haus an der Furtbachſtraße. Nus Stadt und Land. Mannheim, 24. Auguſt, Ariegslügen. Ein Mitarbeiter ſchreibt uns: Auch hierbei hat der alte Ben Akiba recht, es iſt alles ſchon da⸗ geweſen, insbeſondere die Sucht unſerer weſt⸗ lichen Nachbarn, durch weiteſte Verbreitung er⸗ logener Nachrichten im Krieg politiſche Vorteile zu erringen. Dieſe gerade jetzt im Anfangs⸗ ſtadium des Krieges ſtehende Betätigung iſt ge⸗ eignet, die Erinnerung an ähnliche Vorfälle in früheren Kriegen, namentlich von 1870—7ʃ, zu wecken und dürften bei dem Syſtem im Lügen berangezogene Beiſpiele von beſonderem Intereſſe ſein, da man daraus ungemein viel lerxnen kann. Im Jahre 1870 war das Lügen⸗ Iſtem der Pariſer Blätter vollkommen organi⸗ ſiert. Allen voran marſchiert hierbei der Schild⸗ tnappe des Bonapartismus der„Gaulvis“ Be⸗ trachten wir einige Stichproben der franzöſiſchen Siegesmeldungen aus jener großen Zeit. Man ſchrieb:„Endlich iſt er da, der große Sieg bei Saarbrücken, die Diviſion Froſſard hat drei Preußiſche Diviſionen(bekanntlich ein einziges Bataillon, das den Befehl hatte, ſich bei An⸗ näherung des Feindes zurückzuziehen) zuſammen⸗ gehauen und mitrailliert, der Kaiſer Napoleon iſt im Triumph in Metz eingezogen, augenblick⸗ lich iſt Saarbrücken ein Häufchen Aſche“, Dieſer lächerliche Theaterkoupy von Saarbrücken hatte die Franzoſen ganz außer ſich gebracht und das Pariſer Journal“ begleitete die Lügennach⸗ richten mit dem Jubel:„So hat ſie denn be⸗ Jonnen, die glorreiche Revanche für 181415 Saarbrücken iſt unſer, es iſt wieder franzöſiſch geworden.“ Bemerkenswert erſcheint, daß dem⸗ nach die Revanche⸗Idee der Franzoſen nicht erſt von 1870 herſtammt. Am 17. Auguſt meldete der „Figaro“: Das Treffen bei Longeville iſt äußerſt mörderiſch geweſen, die preußiſche Armee wurde zurückgeworfen und hat 18000 Mann verloren, alle Geſchütze des Feindes ſind in unſere Hand gefallen, von der Armee des Prinzen Friedrich Karl exiſtierten nur noch Trümmer.(Schade war, daß man die zahlloſen eroberten Geſchütze einem gläubigen Publikum nicht vorzeigen konnte.) Eine große Rolle ſpielten damals auch die berüchtigten Steinbrüche von Jaumont. Sie ſollten das Maſſengrab dreier deutſchen Arntee korps geworden ſein. Gleichfalls ſchade, daß es Steinbrüche von Jaumont gar nicht gibt. Doch darüber war der Lügengaukois nicht weiter ver⸗ äußerte ſich der„Publik“ dahin, daß Res das Reſultat einer glücklichen Strategie des Mar⸗ ſchalls ſei. Jawohl, das Reſultat der Arbeit dieſes Hauptſtrategen hat ſich genügend gezeigt. Wenn dann noch die Pariſer Blätter ſich zu den Mel⸗ dungen verſtiegen, König Wilhelm ſei über die Mißerfolge ſeiner Armee tieffinnig geworden, ſo kann man wirklich fagen: Höher gehts nicht mehr. Wichtig iſt noch der Moment von Mel⸗ dungen über ſchwere Erkrankungen und Todes⸗ fälle hervorragender Heerführer und Fürſten des Feindes. Da auch dieſe Meldungen in Bälde wieder zu erwarten ſind, ſo ſei biermit ſpeziell auf dieſen pſychologiſchen Fall hingewieſen. So wurde 1870 durch Pariſer Blätter in ſchneller Folge gemeldet:„König Wilhelm iſt ſchwer, leidend die Krankheit des Prinzen Friedrich Karl beſtätigt ſich. General Moltke iſt dem Tode nahe und mußte nach Mainz zurücktransportiert werden.“ Einer weiteren Falſchmeldung iſt der Nerv des Krieges, das Geld t. Auch im 7ber Kriege verbreiteten die franzöſtfchen Blätter weithin die Meldung, daß in den 135 ſchen Kriegskaſſen kein Pfennig Gold 5 fin ſei, nur Plünderung könne ihnen aufhelfen So könnte man die nnſerer barn noch weiter zu 9 0 dürfte ſchon dieſe Blüttenkeſe genügen, um fich ein richtiges Bild zu machen. m. Polizeibericht bom 24. Auguſt 1914. Leichenländung. Am 22. ds. Mts., vor⸗ mittags 114 Uhr wurde im Neckar unterhalb der Friedrichsbrücke die Leiche des im Poltzeibericht bom 19. ds. Mts. erwähnten 10 Jahre alten Volks⸗ ſchülers Martin Brunner von Feudenheim, welcher am 18. ds. Mts, beim Baden an der Feudenheimer Fähre ertrunken iſt, geländet und auf den hieſigen Friedhof verbracht. Unfälle. Im Hauſe Seckentheimerftraße 76 ſtürzte am 21. ds. Mts. ein 5 Jahre alter K rechtſeninen 1 eine Treppe hinunter und 38 Reſervelazarett in der Liederhalle gebracht. Dn legen. Als Bazaine in Metz eingeſchloſſen war, — 8 8 4. zu 5 likum 8 da wuuhe Deut⸗ vühr⸗ e der it an cher anat⸗ ichten Ein⸗ ſeh, rand auf iten, ufge⸗ ſtfeld ilge⸗ deten 8 in 100, erge⸗ eins⸗ . ſt. i hat da⸗ meſt⸗ er⸗ cbeile ugs⸗ ge⸗ e in „ zut igen rem viel gen⸗ ani⸗ hild⸗ Be⸗ chen Nar bei drei iges An⸗ nei⸗ leon lick⸗ eſer akte Ee een * en aAA ud der Wildſand ſonft ſchädlich werde. Jaghdgeſetz legt das Vorgehen in ſolchen Fällen in Adlichen Straßenbahnwagen klacht der Sottiag, den 24. Anguſt 1914. General-Auzeiger.— Zadiſche Reneſte Aachrichten.(Abendblatt) 5. Seite. egt und darauf wieder in ſeine Wohnung ver⸗ ach Beim Transport von Bierfäſſern geriet am 22. 93. Mts. nachmittags in einer Wirtſchaft in P 5 en 19 Jahre alter Zapfburſche von hier mit der inten Haud zwiſchen eine Türeinfaſſung und ein Bierſaß und wurden ihm hierbei die Finger ſtark geguekſcht. Der Verletzte wurde im Allgemeinen krankenhaus verbunden und wieder entlaſſen. Heute früh 6 Uhr lief ein verwitweter Tag⸗ Iöhner bon hier auf dem Friedrichsring vor U 2 s Unvorſichtigkeit gegen einen in der Fahrt be⸗ und wurde eine urze Strecke geſchleift. Hierbei erlitt er einen ünlsfeitigen Beinbruch und Hautabſchürfungen am ganzen Körper. Er wurde mittelſt Sanitäts⸗ zuto in das Allgem. Krankenhaus verbracht. Berhaftet wurden 10 Perſonen wegen ver⸗ hiedener ſtrafbaver Handlungen. In lezter Zeit wurden hier folgende Fahrräder atwendet: 1. Am 15. 8. 14 ein Excelſiorrad, Fabr.⸗ Ir. 22 799, hat ſchwarzen Rahmenbau und Schutz⸗ leche, aufwärts gebogene Lenkſtange mit ſchwar⸗ en Griffen. Die hintere linke Gabelſeite iſt ge⸗ gitt.— 2. Am 18. 8. 14 ein Allrigthrad, F. Nr. lbekanrt, hat ſchwarzen Rahmenbau und Felgen, hernickelte Speichen, vernickelte, aufwärtsgebogene Lenkſtange mit ſchwargen Celluloidgriffen, braunen Leberſattel mit dreieckiger Werkzeugtaſche, Freilauf mit Rücktrittbremſe.— 3. Am 19. 8. 14 ein Brenna⸗ Hbarrad,.⸗Nr. unbekannt, hat ſchwarz. Rahmenbau und Jelgen ſotdie Schutzbleche, aufwärtsgebogene denkftange Torpedofreilauf mit Rücktrittbremſe, brauner Lederfattel und Werkzeugtaſche. Letztere gar Metalleirfaſſung. Der hintere Mantel iſt ſtark beſchädigt. Aufgefunden wurde am 6. 8. 14. ein älteres behrad, MNearle wibelennt..Nr. 441 441, hat ſhwurgen Rahmenbau, hochgebogene Lenkſtange, gie Hülſen der Griffe fehken, Freilauf, braunen Sattel, aurf dem„Wanderer“ eingeprägt iſt.— Am 40. Juli 1914, abends zwiſchen 8 und 10 Uhr, wurde einem Schlafenden am Paradeplatz O 1 hier eine golderne Herrenremontoinuhr mit Sprungdeckel, weißes Zifſerblatt, römiſche Zahlen und Sekunden⸗ beiger enkwendet. Aus Sdem Großherzogtum. p. Friedrichsfeld, 23. Aug. Ein ſchwerer Unglücksfall traf den 70 Jahre alten Mar⸗ in Brunner von hier. In der Scheune des Landtwirts Peter 8 1 Gebälk und zog ſich ſ. ngen zu. krachte ihn ins akad. Krankenhaus nach Heidel⸗ berg. (Heidekberg, 21. Aug. Der Träger des diesfährigen Kund Fiſcher⸗Preiſes, Herr Privatdozent Dr. Ernſt Cafſiver, an der Umverſität Berkin, hat mit hochherzigem Ent⸗ ſchluß den Betrag des Preiſes(1500 Mark) beim Senat der Univerſität Heidelberg in Anbe⸗ gegenwärtigen Stunde für allgemeine Zweche zur Verfügung geſtellt und die Summe in Einverſtändnis mit dem Senat dem Roten Kreuz überwieſen. (Raſtatt, 20. Aug. In einer Vorftands⸗ ſizung des Landesvereins zum Roten Kreuz wurde angeregt, daß die von einer belgiſchen Jagd⸗ geſellſchaft gepachtete Jagd bei Raſtatt(auf dem Gelände der künftigen Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt) mit ihrem großen Wildſtand für die La⸗ zarette nutzbar gemacht werden ſollte, da die Päch⸗ ter ſich wohl in der nächſten Zeit nicht ſehen laſſen Das die Hand des Bezirksamtes. Dem Amte Raftatt boll Anzeige erſtattet werden. ſchenſten Irrenärzte Pforzheim, 21. Aug. Giner der ange⸗ Südweftdeutſchlands, der iter der hieſigen Heil⸗ und Pflegeanſtalt, Geh. Kebd⸗Rat Dr. Frz. Fiſcher, konnte heute ſein Ajähriges Jubiläum Anſtalt feiern. als Direktor der Geh. Medizinalrat Dr. Fiſcher ſeht im 63. Lebensjahr; er iſt ein Sohn des gleich⸗ bamigen Direktors der gleichen Arrſtalt Jahren 1859—81. in den Er war ſchon 1875 2. Hilfsarzt n der Pforzheimer Anſbalt, kam dann ſpäter nach enau und wurde 1889 Direktor hier. Er erfreut ſich afs menſchenfreundlicher Arzt hier allſeitiger elebtheit. Teunenbronn, 21. Aug. Der 18jährige Joh. Ganter vom Kalkhof, gebürtig eon Hardt, wurde von einem Pferd derart geſchla⸗ nmſerer Ebene heuer ausgezeichnet. den, daß er an den Verletzungen ſtarb. pfalz, Beſſen und Umgebung. m. Aus den Haardtniederungen, 21. Aug. Augenſcheinlich iſt der Wildreichtum Beſonders ſheinen die Rebhühner ſich im beſten Zuſtand mh befind ben eehr zahlreich und haben andſehnliche Größe er⸗ inden. Ueberall trifft man ſtarke Ketten, in der Nähe von auf dem Felde aufgeſtell⸗ Dreſchmaſchinen an. Auch die Haſen ſind keicht Die anhaltend gute Witterung hat die Sitze der Haſen und die But der Hühner jeden⸗ ſalss ungemein gefördert, wozu eine durch die gute Ernte bedingte Nahrung beigetragen hat. Fi den Bezirk Dürkheim iſt die Jagderlaubnis beſten los erteilt worden. Unſere Jäger haben 1 12 die bei uns verpflegten Verwundeten, ſo⸗ ſie Wildpret genießen dürfen, mit den Stücken zu verſorgen. Es kann dieſes Vor⸗ en nur mit Beifall aufgenommen werden. Viernheim, 21. Aug. Zur Erinnerung an die Schlacht bei Gravelotte verſammelten ſich Iuin Gedenktage morgens 8 Uhr die alten Krieger iu der Pfarrkirche zum Gottesdienſt. Nach ber kirchlichen Feier zogen ſie zum Kriegerdenkmal, Bürgermeiſter Lamberth eine warm⸗ eupfundene patriotiſche Anſprache hielt. Am Scluſſe wurde das Gelöbnis der Treue zu unſerm Leliebten Kaiſer erneuert und in einem kräftigen Hoch dieſe Huldigung zum Ausdruck gebracht. Viernheim, 21. Aug. Die letzte Ge⸗ Reinderatsſitzung unter Vorſitz des Bür⸗ Lamberth erledigte u. a. folgende die Gemeinde aus dem diesjährigen Obſtertvag 50 Zentner zurückbehalten. Das Kreisamt geneh⸗ migte die Entnahme von 52 000 Mark aus dem Rezeßbaureſervefond als Unterſtützung während der Kriegszeit. ——— Reommunalpoljitiſches. 5. Schule und Kinderſchutz. Die gewerbliche Be⸗ ſchäftigung der Kinder übt auf ihre Aufnahmefähig⸗ keit in der Schule einen erheblichen Einfluß aus. Das hat die Berliner Schulverwaltung veranlaßt vor einigen Jahren die Rektoren und Lehrer anzuweiſen, auf die gewerbliche Beſchäftigung der Gemeindeſchul⸗ kinder achtzugeben. In Rückſicht darauf, daß die Be⸗ ſtimmungen des Kinderſchutzgeſetzes vielfach umgan⸗ gen werden, hat die Schuldeputation ſich in ihrer letz⸗ ten Sitzung erneut mit der gewerblichen Beſchäfti⸗ gung der Gemeindeſchulkinder befaßt. Di eSchul⸗ deputation beſchſoß in nachahmenswerter A iſe, die Rektoren wiederholt anzuweiſen, ſich ſorgfältig um die gewerbliche Beſchäftigung der Kinder zu küm⸗ mern. Die Rektoren ſollten, ſobald ihnen bekannt wird, daß ein Kind in eine ſolche Tätigkeit eingetre⸗ ten iſt, dem in Betracht kommenden Gewerbetreiben⸗ den ein von der Schuldeputation unterzeichnetes Schreiben überſenden, in dem auf die weſentlichen Beſtimmungen des Kinderſchutzgeſetzes hingewieſen wird. Ferner ſollen alle gewerblich beſchäftigten Kin⸗ der von dem Schularzte daraufhin unterſucht werden, ob ſie für die betreffende Beſchäftigung körperlich ge⸗ eignet ſind; iſt das nicht der Fall, ſo ſoll bei dem Poli⸗ zeipräſidenten die Entziehung der Arbeitskarte bean⸗ tragt werden. Zugleich beſchloß die Schuldeputation, den Magiſtrat zu bitten, bei dem Miniſter des In⸗ nern vorſtellig zu werden, es möchten die geſetzlichen Beſtimmungen des Kinderſchutzgeſetzes dahin geändert werden, daß vor Bewilligung der Arrbeitskarte die Schule und der Schularzt gehört werden. Kr. Mobilmachung und Schule. Die Einberufung der dienſtpflichtigen Lehrer infolge der Mobil⸗ machung macht beſondere Maßnahmen für die Schuſen notwendig. Die Abteilungen für Kirchen⸗ und Schulweſen der Regierungen haben die Kreis⸗ ſchulinſpektoren ermächtigt, die entſtandenen Lücken aus der Zahl der Lehrer an Schulen mit mehreren Klaſſen auszufüllen, ſoweit dies möglich iſt. Allein⸗ ſtehende Lehrer können auch eine zweite Schule verſehen, wenn die Entfernung nicht zu groß iſt. Wo die Lehrkräfte zu einem normalen Unter⸗ richtsbetriebe nicht ausreichen, wird Halb⸗ oder Drittektagsſchule eingeführt. Nach dem Stunden⸗ plan der Dritteltagsſchule erhalten Ober⸗ und Mit⸗ telſtrefe täglich drei, die Unterſtufe zwei Kurzſtun⸗ den von je 45 Minuten Dauer. Die Kreisſchul⸗ inſpektoren wurden ferner ermächtigt, die größe⸗ ven und arbeitsfähigen Kinder in allen Fällen zu wirtſchaftlichen Hilfeleiſtungen vom Schulbeſuche zu befreien, wenn deren Hilfe notwendig iſt. Dieſe Befreiung darf bis zum Winterhalbjahre aus⸗ gedehnt werden. Kr. Städtiſche Kriegskindergärten. Die Ber⸗ liner Stadtverwaltung hat die deutſche Zen⸗ trale für Jugendfürſorge beauftragt, Kriegs⸗ kindergärten nach Maßgabe des Bedürfniſſes ins Leben zu rufen. Um unnötige Zerſplitterungen zu vermeiden, werden alle privaten Maßnahmen, nach dieſer Richtung mit diefen ſtädtiſchen Maß⸗ regeln verbunden werden. Kr. Gine ſtüdtiſche Hilfskaſſfe. Die Wilmers⸗ dorfer Stadtverordnetenverſammlung hat be⸗ ſchloffen, den Magiſtrat zu erſuchen, einen Fonds von 300 000 M. zur Errichtung einer ſtädt. Hilfskaſſe zur Verfügung zu ſtellen. Die Hilfskaſſe ſoll den Zweck haben, vor allem Dar⸗ lehen gegen Verpfändung von Inventar und von Buchforderungen an ſolche Wilmersdorfer Ein⸗ wohner zu geben, die nachweislich durch Ausbruch des Krieges in Schwierigkeiten geraten ſind.— Gbenſo will der Charlottenburger Magi⸗ ſtrat eine ſtädtiſche Darlehnskaſſſe ein⸗ richten. Ex fordert zu dieſem Zwecke 500 000 M. Aus dieſer Kaſſe ſollen Charlottenburger Bürger zur Abwendung eines vorübergehenden Notſtandes Darlehen auf Schuldſcheine oder Wechſel gegen gleichzeitige ſelbſtſchuldneriſche Bürgſchaft zweier als ſicher erſcheinender Perſonen oder bei ander⸗ weiten hinreichenden Sicherheiten erhalten. Kr. Eine ſtädtiſche Kommiſſion gegen den Le⸗ bensmittelwucher. Der Magiſtrat von Berlin hat die Befugnis, Höchſtpreiſe feſtzuſetzen; von dieſer Befugnis hat er jedoch bis jetzt noch keinen Gebrauch gemacht, da er annimmt, daß jetzt bei genügender Lebensmittelzufuhr die Preiſe von ſelbſt normal ſein werden. Immerhin hat der Magiſtrat von Berlin, um die Berechtigung et⸗ waiger ſolcher Klagen nachprüfen zu können, eine Kommiſſion eingeſetzt, die durchweg aus Männern des praktiſchen Lebens beſteht. Dieſe Kommiſſion wird ſich einen Ueberblick über die angemeſſenen Lebensmittelpreiſe verſchaffen und alle Klagen nachprüfen, die wegen Bewucherung der Bevölke⸗ rung auf dem Lebensmittelmarkte an den Magi⸗ ſtrat gelangen. In jedem Falle, in dem übermäßig hohe Preiſe feſtgeſtellt werden, ſoll mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln ſchonungslos ein⸗ geſchritten werden. Ferner iſt der Berliner Magi⸗ ſtrat mit den Nachbargemeinden in Verbindung getreten; von dort werden ebenfalls die Klagen auf dis genannte Kommiſſion übergeleitet werden. deeeeeeeeee e 222222122222222—5 25252˙. 2 Sport⸗Feitung. sr. Das Königliche Hauptgeſtüt Graditz läßt ſchon in dieſen Tagen ſeinen geſamten Rennſtall aus Hoppegarten nach dem Geſtüt Graditz zurück⸗ gehen. Der engliſche Sdalljockey Winter iſt aus ſeiner Stellung entlaſſen worden. Man kann nun⸗ mehr wohl auch annehmen, daß das Verhältnis von Graditz mit dem ebenfalls engliſchen Jockey Warne, der in letzter Zeit auffallend viel von dem Königl. Hauptgeſtüt beſchäftigt wurde, ebenfalls gelöſt iſt. Bei dieſer Gelegenheit kann auch erwähnt werden, daß das nahe an der Grenze liegende Königliche Hauptgeſtüt Trakehnen in den erſten Tagen nach der Kri rklärung den Gefahren eines ſiſchen Handſtreichs ausgeſetzt war, daß aber die Leitung in weiſer Vorſicht deſſen was da kommen köunte, 22272 das wertvolle Material bei Zeiten in Sicherheit doll gebracht hatte. Sr. Die Luftflotille von Frankreich, England und Rußland, die wie die von Deutſchland und Oeſterreich in dem jetzigen Weltkriege zum erſten Male in Aktion treten und ſicherlich eine große Rolle ſpielen wird, ſetzt ſich aus insgeſamt 29 lenkbaren Luft⸗ ſchiffen und 800 Frugmaſchinen mit ins⸗ geſamt 2150 Piloten zuſammen. Die größte äronau⸗ tiſche Streitmacht von unſeren drei Gegnern bringt naturgemäß Frankreich auf, das 10 lenkbare Luftſchiffe und 350 Flugmaſchinen mit 1200 Piloten für den Heeresdienſt zur Verfügung hat. Die 10 Luftſchiffe gehören durchweg den älteren Konſtruk⸗ tionen an und halten in keiner Beziehung einen Ver⸗ gleich mit unſeren erprobten und bewährten Zeppelin⸗ und anderen Luftkreuzern aus. Aus dem Jahre 1911 ſtammen ſieben Lenkbare und zwar„Capitaine Mar⸗ (Syſtem: Lebaudy, 7509 Cbm.),„Adjutant Vin⸗ cenol“(Clement⸗Bayard 9000 Cbm.),„Le Temps“(Zo⸗ diae 2500 CEbm.),„Selle de Beauchamp“(Lebaudy 8000 Ebm.),„Capitaine Ferber“(Zodiac, 9000 Cbm.), „Adjutant Reau“(Aſtra Conte 9000 Cbm.] und„Com⸗ mandant Coutelle“(Zodiae 9000 Cbm.)—„Fleurus“ (Clement⸗Bayard 9000 Com.) ſtammen aus dem Jahre 1912 und endlich Eugene Montgolfier“(Clement Bayard, 6200 Cbm.] aus dem Jahre 1913. Unter den 12 Lenkbaren Rußlands iſt kein einziges Erzeug⸗ nis aus dem Zarenreich zu finden, denn 10 ſtammen aus Frankveich und zwei, der 1913 konſtruierte, 10 000 Cbm.) große„Parſeval XVIII“ und„Militaire P. L. VII“(Parſeval, 6700 Ebm.) aus Deutſchland. Die anderen zehn Luftſchiffe„Clement⸗Bayard VII“(9600 Cbm.),„Aſtra XIII“(10 000 Com.),„Albatros“(9000 Cbm.),„Le Lebedej“(Lebaudy, 3700 Cbm.),„Kom⸗ miſſiony“(Clement⸗Bayard, 39500 Cbm.),„Goluley“ (Aſtra, 2270 Cbm.),„Korſchum“(Zodiac 2140 Cbm.), „Tſchaika“(Zodige 2140 Cbm.],„Kobtſchir“(2150 Cbm.) und„Sokal“(2500 Cbm.) ſtehen noch mehr wie die franzöſiſchen hinter dem deutſchen Matertal zurück. Auch die Aexoplane ſind faſt durchweg ausländiſchen Urſprungs. Die Mehrzahl der Maſchinen ſtaanmt aus Frankreich, doch ſind auch die Namen der deut⸗ ſchen Konſtrukteure unter den Fabrikaten häufig an⸗ zufinden.— England hat von den ſieben Lenkba⸗ ren vier zur Unterſtützung für die Landarmee einge⸗ richtet und zwar„Beta“(600 Cbm.),„Gamma“(200 Cbm.),„Della“ 2000 Cbm.) und„Eta“(2000 Com.), während für die Flotte„Willows III“(900 Ebm.), „Aſtra Torres XIV“(8700 Ebm.) und endlich der deutſche„Parſeval XVIII“(8800 Com.) reſerviert wurden. Unter den Aeroplanen herrſchen die engli⸗ ſchen Erzeugniſſe der Firmen Sopwith, Avro und Briſtol hervor, einzelne rühren aus den franzöſiſchen Firmen Farman, Bleriot und Moranc⸗Saulnier⸗ Werken her. Letzte Meldungen. Der Geiſt unſerer Marins * Berlin, 24. Aug. Dem im Hamburger Fremdenbl, veröffentlichten Brief eines Marine⸗ reſerviſten ſei folgende Stelle entnommen: Letzte Woche fragte ein Kapitän die Matroſen, wer ſich freiwillig zu einer Todesfahrt im Unterſeeboot melden wolle, worauf alle an⸗ traten. Er machte ſie darauf aufmerkſam, daß im günſtigſten Falle von fünf Mann viel⸗ leicht einer zurückkommen würde, ſie ſollten die Sache noch eine Nacht überlegen, ihm wäre es lieb, wenn ſich die Verheirateten für ihre Familie ſchonen würden. Aber am andern Morgen waren ſie wieder alle bereit mitzufahren, ſo daß dem Kapitän die Auswahl ſehr ſchwer wurde. So iſt der Geiſt in der Marine, ob alt oder jung, keiner will dem andern nachſtehen. Die Jerſtsrung der deutſchen Botſchaft in petersburg. m. Köln, 24. Aug. Ein Augenzeuge gibt der Köln. Ztg. folgende Schilderung über die Zerſtörung der deutſchen Botſchaft in Peters⸗ burg: Ich traf am Donnerstag, den 30. Juli aus dem Innern Rußlands in Petersburg ein, konnte jedoch, wegen der damals ſchon im Gange befindlichen Mobilmachung die Stadt nicht ver⸗ laſſen. Der deutſche Botſchafter hatte am Sonn⸗ tag, den 2. Auguſt in der Frühe Petersburg verlaſſen und ſtand in dieſer Zeit in fortwäh⸗ rendem Kontakt mit der öſterreichiſchen und der amerikaniſchen Botſchaft. Am Dienstag, den 4. Auguſt, nahm der Zug der Kundgebungen eine bisher ungeſehene Größe an. Als ich ihm auf dem Platz vor der Iſaks⸗ kirche, an welcher die deutſche Botſchaft liegt, ankommen ſah, bemerkte ich, daß ſich in ſeiner Mitte etwa 100 Leute befanden, von denen ein Teil mit Aexten, Brechſtangen und anderen Werkzeugen verſehen waren. Nach kurzer An⸗ ſprache wurde die Parole ausgegeben, die deutſche Botſchaft zu zerſtören. Zu dieſer Zeit waren etwa 30—35 berittene und mindeſtens ebenſoviele Schutzleute zu Fuß zur Stelle, welche leicht den Eingang zur Botſchaft abſperren konnten. Statt deſſen ließen dieſe Mannſchaften, die von ihr organiſterte Bande der„Schwarzen Hundert“ ungeſtört in die Botſchaft, organiſier⸗ ten dagegen ſofort einen Abſperrungsdienſt, da⸗ mit die Verbrecher in der Botſchaft nicht geſtört wurden. Ich hatte das Gefühl, daß alles von ihr arrangiert und im Einverſtändnis mit der Polizei durchgeführt wurde. Nachdem man nach Iſtündiger Arbeit die Standarte heruntergeholt hatte, die mit Hurra von der Menge empfangen und zwiſchen die ruſſiſchen, franzöſiſchen und engliſchen Fahnen genommen wurde, begann man Möbel, Aktenſtücke und Kunſtwerke auf 2 Scheiterhaufen zuſammenzuwerfen, die auf der von der Polizei abgeſperrden Traße an⸗ gezündet wurden. 55 Jetzt nahm man die Bilder unſeres Kaſſers, ſowie der anderen Fürſtlichkeiten, zerſchlug und zertrat ſie und warf ſie ebenfalls unter großem Hallo ins Feuer. Obzwar anſcheinend die Parole ausgegeben war, die Botſchaft nicht in Brand zu ſtecken, zündeten einige Heißſporn im unterſten Geſchoß Feuer an, worauf inner⸗ halb weniger Minuten durch die von der Po⸗ lizei freigehaltene Straße, die bereits vor Be⸗ aufgeſtellte Feuerwehr chte. Es Verſuch gemacht, dieſe an ihrem Zerſtörungswerk zu verhin Kühne Fahrt eines„Schütte⸗Lanz“. Aus dem öſterr. Hauptquartier, 24. Aug. (Von unſerm nach dem Kriegsſchauplatz geſandten Korreſpondenten.) Am 22. Auguſt unternahm das in Liegu ſtationierte Luftſchiff„Schütte Janz 2“ einen kühnen Flug über Czenſtochau und Kielce ſüd lich von Iwangorod und Lublin ins öſterrei⸗ chiſche Hauptquartier. Es geriet drei Mal ins feindliche Feuer. Das Schiff blieb unbeſchädigt und hielt ſich 13 Stunden zumeiſt in 200 Meter Höhe. Südlich von Lublin wurde es zweiſeits von Infanterie und Kavallerie beſchoſſen. 25 Infanterieſchüſſe trafen die hinteren Zellen der Vordergondel. Die Defekte wurden im Weiter⸗ flug ausgebeſſert. Das Luftſchiff erreichte glücklich das öſterreichiſche Hauptquartier in Galizien. Die Beſatzung wurde für die heroiſche Tat begeiſtert gefeiert. Die Rückfahrt Schleſien erfolgt über öſterreichiſches Gebiet. Eintreffen erbeuteter franzöſiſcher Geſchütze in Karlsruhe. G. Karlsruhe, 24. Aug.(Priv.⸗Tel.) Einundzwanzig erbeutete fpanzöſiſche Geſchütze mit Munition trafen hier heute vormittag ein Sie wurden in Anweſenheit des Großherzogs vor dem Reſidenzſchloß aufgeſtellt Ein unerhörter Bruch des Völkerrechts. WIB. Berlin, 24. Aug. Laut einer eben aus Palermo eingetroffenen Drahtmeldung des kaiſerlichen Geſchäftsträgers in Tanger hat dieſem die marokkaniſche Regierung am 19. Auguſt ſeine Päſſe zugeſtellt und ihn mit dem geſamten Perſonal der Geſandtſchaft über⸗ raſchend und gewaltſam an Bord des franzöſiſchen Kreuzers„Caſſard“ geſchafft, um ſie nach Palermo zu bringen. Dieſer brutale Ueberfall in der Hauptſtadt der internatio⸗ nalen Zone Marokkos, in der die diplomatiſchen Vertreter der Signatarmächte der Algeciras⸗Akte noch heute die Kontrolle der Regierung ausüben, bedeutet ſeitens Marokkos und Frank⸗ reichs einen derartig unerhörten Bruch des Völkerrechts, wie er in der Geſchichte ärger kaum vorgekommen ſein dürfte. Daß dieſer Gewaltſtreich nur mit Zuſtim⸗ mung Englands geſchah, verſteht ſich bei der Lage Gibraltars von ſelbſt, desſelben Eng⸗ lands, das ſeine Kriegserklärung gegen uns mit dem Eintreten für die Unverletzlichkeit intenr⸗ nationaler Verträge beſchönigt hat. WIB. Wien, 24. Aug. Laut amtlicher Mit⸗ teilung aus Cetinje rettete ſich von dem Kreuzer „Zriny“, der am 11. Auguſt im Kampfe mit der franzöſiſchen Flotte untergegangen ſein ſoll, 14 Stabs⸗ und 170 Mannſchaftsperſonen, darunter 50 Verwundeten, auf montenegriniſches Gebiet. Alle ſonſt in der auswärtigen Preſſe verbreiteten Nachrichten über öſterreichiſche Verluſte in See⸗ gefechten in der Adria ſind völlig aus der Luft gegriffen. Ruſſiſche Gefangene. WIB. Lemberg, 24. Aug. Heute nach⸗ mittag traf wieder ein Transport ruſſiſcher Gefangener, beſtehend aus 20 Offizieren und 300 Dragonern, hier ein, ferner 6 Ma⸗ ſchinengewehre, 6 Feldküchen und zahlreiche Wagen mit Rüſtzeug, Sätteln, Gewehren, Picken uſw., die bei Turynla erobert worden ſind. Die ruſſiſchen Generale Mannowsly und Iwanow ſind ihren Verwundungen erlegen. Am Sonntag, 21. Auguſt abends hat bei Kamionka und Strumilowa Hauptmann Gebauer mit 170 Leuten den Angriff zweier ruſſiſcher Kavallerievegimenter heldenhaft abge⸗ wehrt. Bei Duringa ſind zwei ruſſiſche Generale gefallen. Der öſterreich⸗ſerbiſche Krieg. WIB. Wien, 24. Aug. Aus Serafewo wird gemeldet: Nach Erzählungen von Ver⸗ wundeten wurden die gemeldeten, für Oeſter⸗ reich⸗Ungarn ſiegreichen Kämpfe bei Viſe⸗ grad und Rudo mit großer Hartnäckigkeit geführt. Unſere Truppen kämpften mit einer bewunderungswerten Bravour und brachten dem Feinde enorme Verluſte bei, was daraus hervorgeht, daß in einem Schützengraben allein 500 Serben tot gefunden wurden. Daß wir auch namhafte Verluſte haben, iſt der Tollkühnheit und der Todesverachtung zu⸗ zuſchreiben, mit welcher unſere Truppen ſich auf den Feind warfen. Sie ſind nach den Ver⸗ ſicherungen unſerer Offizievre einfach nicht zu halten und der Bajonettſturm iſt ihre liebſte Kampfesweiſe. . ³ ³wmꝛ Eine illuſtrierte Geſchichte des Weltkrieges. Nach dem bewährten Vorbild der„Illuſtrierten Geſchichte des Krieges 1870/71“, die heute noch große Verbrei⸗ tung findet, erſcheint bei der Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft in Stubtgart, Ber⸗ lin, Leipzig, Wien ſoeben die„Iblu⸗ ſtrierte Geſchichte des Weltkriege; 1914“ Allgemeine Kriegszeitung. Sie biebet dem deutſchen Volke eine fortlaufende großt, reich mit Bildern geſchmückte Geſchichte der Kriegs eveigniſſe, enthält Einzelberichte über die Maßnah, men ber Regierungen, ſitzer Schlachten und Kriogs taten ſowie Erlebniſſe von Mitkümpfern. Nr wohl geſagt werden, daß wir in bioſer Heſchichne des Weltkrieges die bedeutſamſte und volkStſim lichſte Kriegschroniken zu erwarten haben. Jede Woges ſcheint ein Heft zum Preiſe von 25 Pfg. Gerneral-Ameigen.— Sadiſche geueſte Aachrichten.(Abendblatt) Montag, den 24. Autguſt 1914 rDrrrrreDDrrr ˙ 2õõ˙ꝗ Sachsens Industrie im gegen⸗ wäörtigen Kriege. S. Dresden, 2. August. Der Vorstand des Verbandes Sächsischer Iudustriel- ler hatte am Freitag eine außerordentliche Haupt- versammiung einberufen, um über die vyirtschaft- liche Lage der sächsischen Industrie im gegen- Wärtigen Kriege zu beraten. Der Syndikus des Verbandes, feichstagsabgeordneter Dn. Strese- ma unn, führte zunächst aus, daß der Charakter der sächsischen Industrie es mit sich bringe, daß der Wellkrieg besonclers schwer auf unserein sach- sischen Erwerbsleben lastet. Mit Ausnahme der derhättnismäßig wenigen Firmen, die augenblick- Hech Militärfieferungen herzustellen haben, und mit Ausnahme solcher Betriebe, bei denen, wie in der Nahrungs- und Genufmittelindustrie, sich vor- aussichtlich in absehbarer Zeit der Absatz für den Imamdsrerlet wieder werde aufrechterhalten lassen, habe der Krieg die gesamte sächsische Industrie auferordentlich schwer getroffen. Es sei der letzte- ren unmögkich, Deckung für die Forderungen zu erhalten, die sie an das Ausland habe. Ebenso mitsse sie mit starken Abschreibungen auf ihre Vorrate rechnen, ja, bei Saisonartikeln sei es über- naupt fraglich, ob den Lagerbeständen, wenn sie nicht rechtzeitig abgelieferl werden Können, ein auch nur den Entstehungskosten teilweise ent- Sprechender Wert noch innewohne. Dazu kommen. daß auch Forderungen an den Inlandmarkt gegen⸗ Wärtig, wenn überhaupt, so nur zögernd eingehen, Während auf der anderen Seite zum mindesten die Wechselverpflichtungen der Industrie fortbestehen und sofort zu erledigen seien. Diese Verhältnisse müßten, wenn sie auch selbstverständlich ange⸗ sichts des Krieges ohne Murren getragen werden, doch zu einem wirtschaftlichen 81111 stand des überwiegenden Teiles der sächsischen Produlktion führen und man müsse diesen Verhält- nissen offen ins Auge sehen.— Redner verbreitete sich sodann über die von den verbündeten Regie- rungen getroffenen Maßnahmen, über die Möglich- keit der Verlängerung der Wechsel⸗ fris t, die aber von dem Wechselgläubiger nur en. beten werden könne und nicht bewilligt werden müsse. Eine vorläufige Stundung der Wechsel- verbindlichkeiten gegenüber augenbfichlich ge- schwächten Unternehmungen müsse unbedingt ein/ treten, wenn nicht zahlreiche Zusammenbrüche den Firmen eintreten sollen und wenn nach der Haltung der Reichsregierung der Erlaß eines völli- gen Wechselmoratoriums sich nicht ermöglichen lasse, so misse es um so mehr als Pflicht jedes Wechselgläubigers angesehen werden, seinen Wech⸗ Selschuldnern die Möglichkeit zu gewähren, von der Zotägigen Verlängerungsfrist Gebrauch zu machen. Gegebenenfalls müßten hier die Banken mit den Wechselschuldnern gemeinsam vorgehen, um auch fhrerseits den Firmen den Kredit zu ent- ziehen, die in der jetzigen schwierigen Zeit die Stellung des wirtschaſtlich Stärkeren rigoros aus- nutzen wolfen.— Dringend notwendig sei die Schaffung einer neuen=Kreditorganisation und es müsse mit Befriedigung begrüßt werden, daß die Vorarbeiten für ein solches Kreditinstitut Hereits in die Hand gonommen worden sind. Red- ner ermahnte sodann die 1000 anwesenden sächsi- schen Industriellen, nacli Möglichkeit alle Arbeiter zu beschäftigen.— Der Zu- fluß neuer Mittel in die Kanäle des Wirtschafts- jebens lcönnen ferner dadurch geſördert werden, daß Staat und Gemeinde ihren Zahlungsverpflich- tungen rasch nachkommen. Auch eine schleu- nige Aktion für den durch ausfal lende Mieterzinsen bedrängten Hausbesitz sei geboten, denn eine Krisis in diesem Gewerbe würde naturgemaß auch auf alle andern Kreise des Wirtschaftslebens zurüclvrirken — Nach diesen Ausführungen des Syndikus Dr. Stresemann erklärte namens der Sächsischen Re⸗ gierung Wirkl. Geh. Rat Dr. Noscher, daß u7is den Reinen des Handels und Gewerbes dlie Auf. forderung an die Regierung ergangen sei, die Be- ziehungen der Unternehmer zu ibren Angestellten, Arbeitern und Kunden tunſichst aufrechtzuerhalten und den plötzlichen Abbruch des bisherigen Ver- hältnisses zu vermeiden. Für das außergewöhn⸗ liche Kreditbedürfnis, das jetzt im wirtschaftlichen Leben hervprtrete, bereite die Sächsische Staatsre- gierung eine Organisation vor, bei der Banken und Bankiers, Industrielle und Handelskammeru sowie der Staat mitzuwirken berufen seien.— Diese Erkclä rung wurde mit großer Befriedigung entgegengenommen. Geh. Rat von Nostiz er⸗ klärte ferner, daß der Staat einen L 2 ndesaus schuß für Kriegshilfe vorbereite. In der Debatte wurde darauf hingewriesen, daß die Banken vielfach den schwierigen Verhältnissen in der Industrie nicht Rechnung getragen haben, auch die Darlehnskasse der Reichsbank habe bei den Sächsischen Verhältnissen nicht die Hilte gebracht, die man don ihr erwartet habe, da die Beleihung von Fertigware, selbst bei potenten Firmen, nach den bestehenden Befugnissen nicht statttinde. Auch auf die Preis- und Lieferungspolitik der Rohstoff- — verbände und Syndikate, die einen völligen Um- sturz der bisherigen Beziehungen zwischen Liefe- ranten und Abnehmern herbeiführe, wurde hinge- Wiesen. Die sächsische Regierung über ce Maßsnahmen zum Schufze von Hanceleame lcustrie. Szk. Dresden, 22. August. Der sächsische Staats- und Finanzminister von Seidewitz weist in einer Erklärung auf eine, von konservativer Seite ergangene Eifgabe, um Magnahmen zum Schutze von Handel und Industrie im Hinblick auf die eingetretenen Zahlungsschwierigkeiten in Sach- sen darauf hin, daß die allgemeine Wirtschaftslage durch Bewilligungeines Moratoriums nicht verbessert, sondern verschlechtert werden Würde und daß der imponierende Eindruck, den die ſinanzielle Kriegsbereitschaft Deutschlands im Inlande wie im Auslande hervorgerufen habe, un- widerbringlich verloren gehen würde. Ein allge⸗ meines Moratorium, ja selbst ein allgemeines Wechselmoratorium würde nicht nur denjenigen zugute kommen, die durch den Kriegsausbruch in Zahlungsschwierigkeiten geraten seien, sondern auch allen übrigen Schuldnern oder Wechsel- schuldnern, die noch recht wohl in der Lage seien, ihre Verbindlichkeiten zu erfüllen. Sodann weist der Minister auf die zugelassene gerichtliche Bewilligung von Zahlungsfristen hin und führt aus, daß das Prozeßgericht auf An- trag des Beklagten eine mit der Verkündung des Urteils beginnende Zahlungsfrist von längstens drei Monaten in dem Urteile bestimmen, wenn die Lage des Behlagten sie rechtfertige und die Zalungsfrist dem Kläger nicht einen umverhältnis- mäßigen Nachteil bringe. Von dieser Bestimmung lkönne jeder bedürftige Schuldner Gebrauch machen, der bereits vom Gläubiger verklagt wor⸗ den sei. Dieses Verfahren habe vor einem allge⸗ meinen Moratorium den großen Vorzug, daß der Zahkingsaufschub nur solchen Schuld- nrnn Zugute kommen, dieseiner wirk⸗ lich bedürfen.— Eine weitere Maßnahme betreffe die Abwendung des Konkurs⸗ verfahrens. Sie bestimme, daß jeder, der in- folge des Krieges zahlungsunfähig geworden sei, beim Konkursgerichte die Anordnung einer„Ge- schäftsaufsichté zur Abwendung des Konkurses beantragen könne. Während der Dauer der„Ge⸗- schäftsaufsicht“ dürſe das Konkursverlahren Über das Vermögen des Schufdners nicht eröffnet wer⸗ den; auch finden Anrechte und Zwangsvoll- streckungen in das Vermögen des Schuldners Wäh- rend der„OGeschäftsaufsicht“ nur in Ausnahmre⸗ fällen statt. Im übrigen weist der Minister auf die bei den Reichsbankhauptstellen und Reichs- Hankestellen errichteten Darlehuskassen hin, die allen Kreisen der Bevölkerung offen stehen. Der Minister spricht die Hoffnung aus, daß die Einrichtung der Darlehnskassen gerade in einem so industriereichen Lande wie Sachsen überaus segensreich wirken und unsere Geschäftswelt in weiteres vertagt. Man hatte den Terminen mit gro- Konkursen schützen werde. Schließlich bemerkt der Minister, daß Erwägungen im Gange seien, ob und in welcher Weise sonst noch für die Be- friedigung der durch den Krieg entstandenen außerordentlichen Kxeditbedürfnisse vorgesorgt werden könnte. Selenaret, Bamk. dsmed Börsen- WesS. WDas ausländische HKapital in Russland. dk. Der Krieg, den Rußland angesliftet Kat, lenkt auch die Aufmerksamkeit auf die Investie- rung des ausländischen Kapitals im Zarenreiche. Der Hauptgläubiger Rußlands ist be- kanntlich Fraukreich, das seinen: Alliierten uneingeschränkte Mittel zur Ausbildung seiner Heeresmacht und zum Baue strategischer Eisen- bahnen zur Verfügung gestellt hat. schon im Jahre 1905, als in Rußland die Revolution aus- brach, wurde die Gesamthöéhe der framzösischen Kapitalien in Rußfland auf elf Mitliarden Mark veranschlagt. Seitdem kat sich diese Summe enorm gesteigert und man glaubt nun, daß Frankreich in Rußlaud ungeiahr Z2 Wwan zig Milliar den eloziert hat. Nicht so groß, aber doch sehr erheblich sind die deutschen Kapitalsinteressen in Kußland. Auf Grund von Auskünften der deut- schen Vertreter in Rußland veröffentlickte das deutsche Reichsmarineamt vor mehreren Jahren in einer Denkschrift an den deutschen Reichstag einige Daten über die Veranlagung deutsch api tals in Rußland, weiche heute aktuelles haben, obschen sicn in der Zw7i geändert haben mag. In der erwähnten B Wurde unter anderem gesagt: In vielen Städten befinden sich deutsche Handelshäuser in großer Zahl mit sehr bedeutenden Kapitalien, auch ist umfangreicher Grundbesitz in deutschen Händen. Ungleich bedeutender ist der deutsche Besite an rusischen Papierwerten; es entfallen vier bis sechs Milliarden Mark deut- schen Napitals auf russische und türki sche Werte. Da in türkischen Werten kaum eine halbe Milliarde Mark deutschen Kapitals Anlage gefunden hat, so Küre das deutsche Fapitals- interesse an russischen Papierwerten auf 4 bis 5% Milliarden Mark zu veranschlagen. Seitdem hat sich der Besitz Deutschlands an russi- schen Papieren jedoch auf etwa 1% Milliarden ver- ringert. Nicht unbedeutend ist auch belgisches Kapi- tal in Rußland vertreten; es findet sich überwie- gend in Industrieunternehmungen und wurde vor einigen Jahren auf 600 Millionen Mark geschätzt, doch slecken dahinter vielfach französische Kapi- talisten. In bezug auf die übrigen Länder sind ziffer- mäßige Angaben über Kapitalsanlagen in Rußland nicht bekannt geworden. Das englische, in russischen Industrieunternehmungen arbeitende Kapital haben Sachverständige auf 250 Millionen Mark berechnet. Auch österreichische und nordamerikanische Unternehmungen sind in Rußland vorhauden. Nach Milliar- den belaufen sich jedenfalls die Kapitalien, die Engländer, Holländer und Amerikaner in russi⸗ schen Werten angelegt haben. Nandef und insustrie. Versand des Stahlwerksverbhandes. Der Versand des Stahlwerksverbandes betrug im Juli 1914, wie wWir in teilweiser Berichtigung un- serer Depesche vom 21. d. M. hervorheben möch⸗ ten, insgesamt 470 422(Rohstahlgewicht) gegen 565 153 t im Jjuni d. J. unck 505 697( im Juli 1913. Der Versand 30 94 731 t niedriger, als im Juni d.., und 35 275 t niedriger, als im juli 1913. Von dem Juliversande entfallen auf Halbzeug 128 056 t(130 998 t im Juni d. J. und 107 568 t im Juli 1913), auf Eisenbahnmaterial 186 231 f(252 050 Tonnen im juni d. J. und 242 402 t im Juli 1913) und auf Formeisen 156 135 t(182 009 t im Juni d. J. und 155 709 t im juli 1913). Unentgeltliene Rechtsauskunft des ver- bundes der Gesellschaften m. b. H. Berlin. Der Verband der Gesellschaften mit beschränkter Haftung E. v. Ber lin., Potsdamerstraße 28, erteilt für die Dauer des Krieges schriftlich und mündlich sämtlichen Gesellschaften mit beschränkter Haftung und allen deren Interessenten unentgeltliche Auskunft über rechtliche, wirtschaftliche, gewerb⸗ liche und sonstige Angelegenheiten. Warenmärkte. Mannheimer Produktenbörse. n. Der Markt wies auch heute wieder einen guten Besuch auf. Insbesondere waren viele Händ- ler aus der Provinz hier, die hierkindischen Wei⸗ zen anboten. Die Ware ist von guter Beschaffen- heit und verschiedentlich wurden einige Posten erworben. Die dafür bezahlten Preise schwankten zwischen 24.— bis 24.50 M. per 100 kg ab Statio- nen. Für ausländischen Weizen, der nur schwach angeboten war, stellten sich die Forderungen auf 29.— bis 29.50 M. per 100 Eg bahnfrei Mannheim. Auch in hierländischem Roggen war ein stärkeres Augebot wahrzunehnmen. Die Forderungen für neuen Roggen stelten sich auf 21.50 bis 22.— M. per 100 kg franko Mannheim, Für hiesige Gerste bestand seitens der Graupenfabriken Interesse; gehandelt wurde darin aber bis jetzt nur wenig. Man jorderte für gute Gerste 20.50 bis 21.50 M. per 100 lg ab Stationen. Futtergerste und Hafer hatten unveränderten Markt. Der Mehlmarkt ver- behrte in etwas festerer Haltung, insbesondere zeigte sich mehr Interesse für niederrheinisches Roggenmehl. ist e Mannheim, 24. August. Die Notierungen verstehen sieh, wenn nicht anders bemerkt, für Lokoware gegen sofortige bahnfrei Kasse, per 100 kg Mannheim. in Reichsmark Weſzen, infänd, neuer per August 5„ ber Sept. — ausländtsoher Roggen, hierlündischor, per August per Sopt. Zraugerste Futtergerste Hafer, alter — heuor, per August-Sept. Male, mii Sack Wolzenmeh] ho. 00 284828 Noggenmehl ng. 5„5 Tendene: schwzoher. Rerliner Getreidemerkt. Sbnbe, 27, August 1914.(Frübkurte.) 1 mittel K. Ste Futterge 188— 5 dute 185— Erhson mittol 250—270 246—260 Welzenklole, grobe u. feine 13.00—18.50 12.50—18 80 Die Preise verstehen stoh für Lokcware in Nark por Tonne. Serliin, 24. August 1914.(Sohluß.) 2¹. 22. Welzen: fester 221.—223. 220.——222.— Roggen: deh. 109.——189.— 150.——— Nafer felner: fest 218.—220.— 211.—215.— mittel—.— 5 nouer—.——.— Mals runder: fest 189.——194.— 188.—192 Welzenmehl: beh. 30.——38.——8 Roggenmehl: deh 28.50——29.— 28.50—.29.— — Berlin, 24. August. Da heute jede Ant fehlte, war der Verkehr am Getreidemarkt gch still. Die Preise für Lokogetreide waren Gr wenig verändert. Landwirtsehaft. Gartenvorräte. Heddesheim, 22. August. Die Geteide ernte wurde schon in der vorigen Voche beende Das sämtliche Getreide ist gut gewachsen und 80 unter Dach gebracht worden. Bereits sind melgemg Dampfdreschmaschinen mit dem Ausdrusch der Ernte beschäftigt. Auch der Getreidehandel ht schon lebhaft eingesetzt: Gerste wird mit 20 M. Weizen mit 24—25 M. pro Doppelzentner bezalll Zähleengseinstellungen und kon Kurse. Konkurse in Deutschland. Charlottenburg: offene FHandebsgesel, schaft John Negendank u. Co.; Franken beyg; Tischler Ernst Grundmann; Mannkein Möbelhändler Markus Morgenstern; Weimat Bankprokurist Robert Saal; Weißwasser: Kolonialwarenhändlerin VWWe. Johanna Nerl geh Wachsmutgß; Wüstegiersdorf: Putege äſtsinhaberin Auguste Schubert; Zoppot: -Automatgesellschaft m. b FH. Bad Reichenhall: Uhrmachermeister Sch. Haitzmann; Bayreuth: Drechsler und Süd. früchtehändler Anton Schneider; Bremen: Kau mann Gerhard Schlumbaum; Breslau: EHe trizitätsgesellschaft für Licht- und Kraftanlagen m. b..; Dessau: Kaufmann Albert Engel Großenhain: Kirchschullehrer Oswald Nat mann; Partiewarenhändlerin Anna Lehmann Wpye geb. Hausmann; Hamburg: Stepper und Leder Warenhändler Friedrich Lux; Leipzig: Hat delsflrau Marie Dittmann; München: Deutsche Maßivdecken- und Plattenkanal-Gesellschaft m. b. .; Fahrradhändler Bernhard Schwaigholet; Nürnberg: Bankier Josef Schramt; Peg: nitz: Oekonom und Kommunbrauer Jobang Engelhardt; Saalfeld: Kaufmann Fritz Küfn etzte Mandelsnachrichten. JBerlin, 24. August.(Von uns. Berl. Bur) Man meidet aus Lemberg der B..: Am 20 d. Mts. fand eine außerordentliche Stadtverond. netensitzung in Lemberg statt. Nach einer patrio- tischen Ansprache des Oberbürgermeisters Nau. mann wurde durch Zuruf der Antrag angenom. men, der polnischen Regierung 1½ Mill Kronen zu bewilligen. Es wurde ferner be⸗ schlossen, die Grund- und Gebäudesteuer von 0 Prozent vom 1. Oktober zu erhöhen, um wWeitere Geldmitte! für den Kampfgegen Ruß land zu beschaffen. Berlin, 24. August. Wie andere Institute im Osten, so hat dem Vernehmen nach die Ostbang für Handel und Gewerbe in Posen ſhre Filialen an einigen Plitzen in Ostpreußen einge⸗ zogen und die sämtlichen Wertobjekte nach Ber⸗ lin überführt. Hannover, 24. August. Von der Direltion der Braunschweig Hannoversche Hypothekenbank hören wir, daß das In- stitut trotæ der Kriegszeit die 1. Oktober källigen Pfandbriefe kostenlos bereits am 15. Oktober ein. 188t. Halle, 24. August. Im Konkurs der Ge. treidegroßhandlung Gebr. Möller in Hadmersleben sind bei 1 059 563 M. Ver⸗ bindlickkeiten nur 120 000 M. verfügbar, woraus demnächst eine Abschlagszahlung von 10 Prozent erfolgt. Ro m, 24. August. Die Filiale der Banka di Roma in Aegypten, die das einzige ſtalienische Bankinstitut dort ist, mußte ihren Betrieb suspen. dieren, da sie durch die Maßnahmen der igypti- schen Regierung an der normalen Erledigung der Geschäfte verhindert wurde. NewWyork, 24. August. Geld in Newyork bedang 6 bis 8 Prozent. Zeitgeld ist sehr gesucht zu 7 bis 8 Prozent. Für prima Handelswechsel ist der Diskont nominell 6% bis 7 Proꝛent. —— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung I..: Ernust Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos, Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. : Ernst Müller. Abt. telltatonenvonnttza one cbn882 J02035 (Ab endblatt 5 en ab zei ge —— er. 8 652 N diſche Ne 855 eneß 252 e N 1N 5 ten. ud 55 l ch 12l der 15 5 15 2 K Absef—— o.— 2n tten f—— M + 8 ee————— den An 25 20 gen N. 75 1 b. Tes. ig 2 4 U. 285* Tel. 4128 55 Deacre 8 I elte rka 2 8 eff 1¹ 2550 8e Hð m. R 2 er, 82 duöw. 11 75 bel, r Se„D 5 28el N ech 4 75• ga A0 5, 1 chõ 0 2 9 uskt ce d. 1 2. Selt bne pot: ne 55 eperetere rier 5 1 e der EIII rich 11 G D agen er Seb 3 3 880 U 6 n* 5 4 Sid. 1. Ins 08 18 f 5„ 2 hein 5 0 v 1 eee 8 5 5 sler ur Ele.. 8 aese S0 rstwes 8t⸗5 85 11 85 F. Vett ge- Tel 19 arenfe e 1 Bec 0 Vefte e W. S0⸗ Ke 0 EII 1. 64 2571 2E ngel 1 Da 5 83 54 1 b 8 Nall— 80 F 4 4 3 18 oc 9 2* ee 7—N W. 1 pete 8 225 Pf bekn Joh nd 217 9 9 110 5 ee is—.5 Pa 5 Th N— 52² ganere 2 8. 5 1535 85 d 25 u⸗ Ge 1t. Fee 2 75 anen ref— 55 res, e 1 2 Sanr er 2. Aün 53,20 9 f Man. 4 U 5 r ns„P K + E 188 Ne 0 2 L. 11 ee 48 9„1 27 ln Aut 5 hse de 0—— m. 1 64 i, 85 5 55 a1 4101 459 18 2. 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Auguft 1914 Feſtſetzung des Verkaufspreiſes für Die Ve 10 iln eeeeeeeeeeunae Zwotſchgen betr. erfolgt nemeeneuneenſnumſnünnin 2 5 chen Zwetſchgen wirk Kriegs n a 68 e g je nach— ſind dadurch 255 pro Pfut ſtgeſetzt.(§8 1 5 die gen ſtehen 8 1914 betr. preiſe bietern inde d ir Verfügung u.— 7 4ſoweit b 2 8 3 8 öt für Li 45 Ihe 77 3 5 5— 8 Mannheim, den 21ʃ. Auguſt 1913. ſtelle für Liebesgaben überwieſen⸗ Das seit einer Woche ausgebliebene 8 N Großh. Bezirksamt Proviant⸗Depot der Sammelſtation Mannheim. versend. durch d. Post Nachnahme frei ins Haus 15768 fd. Reingewicht zum sehr bfinigen Polizeidirektion— Abteilung WIa. 875. Giafer Ausuahmetarif für Brotgetreide u. Kartoffeln, Fürstenbräu st eingetroffen u. findet ab Dienstag . Mit Gültigkeit vom 22. Auguſt 1914 tritt endes bringen wir hiermitAnlaß des Kr 3 ei ſorgung 2 aus äßigen Ver 5 88 Preis von 117 der regelrechte Ausschank vom 115 14 5 Bürgermeiſteramt: b) für Kart 6 t zu 66 5— Nr. Finter. Fehl. nächſt für die Strecken der preußiſch⸗heſſiſchen badiſchen,„Fürstenber lger Ffund nur Ax..22) mecklenburgiſchen, oldenburgiſchen, ſäch⸗ Die bekannte N ſiſchen und württembergiſchen Staatseiſenbahnen, der wieder Statt. WI Rotes Krenz in Elſaß⸗Lothringen leinſchließlich eeee 7 1 der Wilhelm Luxembu bahn, der Militär 88147 5 8 0* Eiſenbahn ſowte der Cror„ F Vegeſacker 1 ranet. J. Bilger, e 2 5 bachbahn und denburger nnugun ung eegunngnurg npgn Biberach a. J. RI88 4 5 Fp Saceek Aualunlhinulinalfünüllunmlu Iebr 7 SO en! S20 en.! hat keine Gültigkeit und iſt zu ſtreichen. Der Aus 1 ab. L. Vosaus begtn nahmetarif kaun durch Vermittlung der Güterabfer⸗ Der Ortsausſchuß des Roten Kreuzes bittet alle ſowie unſeres Verkehrsbureaur 4 23— 5 Pf. 28 erden. in Arbeit gegebenen oder privat geſtrickten Socken Preiſe von 5 Pf. bezogen werden da b. 1. Voraus bestellt. 5 2 1—5 5 Karlsruhe, den 22. Auguſt 1914. 1 möglichſt raſch abzultefern an die(3814² 91„5 Arbeitsſtätte Gymnaſium erekaldirektion ber Staatseiſenbahnen. Staft jodel besonderen Anzeige. nden Am 20. August starb den Heſdentod füts Vaterland mein innigst geſiebter Mann, unser teurer Vater, einziger Sohn, Schwiegersohn, Bruder und Schwager Herr 38145 Ir. Nekauder Prg LSutnant der Lendwehr. Binau⸗Heidelberg, August 1914. oder Lazarettdepot Realgymnaſium. 91 ee e .. 2 16 0 HaRun Sſelle Auskunftei Vürgel e. P23, 14. 5 2 11 N 3 im Nathaus, Zimmer Nr. 48 erteilt hieſigen Einwohnern unentgeltlich Rat und Auskunft in allen mit dem Krieg zuſammenhängen⸗ Unſer Büro iſt während der Dauer des Krieges von—12 vormittags geöffnet. Für einen Betrieb in— Nheinau wird ein Moschiui gelernter Schloffer bevor⸗ 8 und ein Helzer9 ſich möglichſt auch auf den Fragen. Geöffnet täglich von—12 und—6 Uhr Samstag nachmittags geſchloſſen); Sprechſtunden in Rechtsangelegenheiten Wg von—6 Uhr nachmit⸗ tag 97 W. Ohneſorg, Vücherren Anguſta⸗Aulage 15 Telephon 3564 übernimmt: Beſeitigung von Zahlungsſchwie⸗ Nrigkeiten durch Vergleiche und Moratorien. 1 Veberwachung der Buchhaltung und Geſchäfts⸗ führung. Kriegsvertretung. Für Mittelkoſe uneuntgeltltch. 11681 eeeeeessesesse 38130 —..... Frauen⸗Verein Mannheſm Haushaltungs⸗ und Rochſchule Unter dem Protektorat J. K. H. der Großherzogln Zuiſe halbjährlicher Haushaltungskurs, beginnend am 1. September. 11589 Vierteljährlicher Kochkurs beginnend am 15. Sep⸗ tember. Internat. u. Externat. Aus ührliche Proſpekte durch die Vorſteherin, Mannheim, L. 3, I. Wilk. Ferd. FIS 528 2 Rx losefsbrasse 6 Um zur diesfjährigen Michaelismeſſe der empflehlt sich als Bucherrevisor; übernimmt 868822888288888222 onnennnnnsssse Maurerarbeiten verſteht, zum ſofortigen Eintritt geſucht. 95528 Waſſerwerks⸗Geſellſchaft Mheinau B. utit beſchr. Haftung 19 In tiefem Schmerz: larlottg propfe, geb. von Kicchenheim.3Kipder Trau Hofrat Hr. Propfe Manunheim, L 16, 7, II. 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In dem Heimgegangenen betrauern wir ein langzähriges, treues und aufrichtiges Vereinsmitglied, dem wir ein gutes SS Andenken bewahren werden. 95526 3 eine Umſchlaggebühr von M..40 für jeden Kalender⸗ e„monat. Weitere Gebühren werden nicht erhoben. ANNHETM, den 24. August 1014. 19. ar Bürogehülfe und Amalie 2. Abonnenten unſerer Expedition oder Agenturen Der Morstandd. %%«; ä ö 15 Die Kenerbestattung fiudet morgen Dienstag, den 25. August einſchließlich der von uns an die Poſt zu zahlenden 5 7 — Verehelichte. en, ngelUmſchlaggebühr für jeden Kalendermongt Mk..— 7 20 Jimmer 18. Eugen Schwaller, Schuhmacher u. Ehriſtine Würth, Gebühren ſind bei Aufgabe des Auftrages und zwar kire 18. Karl Rohe, Matkoſe u. Wilhelmine Korter, 8 3 bis 8 Jar en Abonnements zu vermieten bei Knapp, 8 atroſe längſtens bis zur Dauer des laufenden Abonnements ſt 48. Nikolaus Walter, Schloſſer u. Katharina Bappert, voraus zu bezahlen. ae 5 u. Philippine 3. Extra⸗Abonnements. 8 Am 10. August starben den Helden- +4 18 Amer, hef Sch eb. es, 3 27 1 7 8 8 8 7 20, Georg Pftſterer, berwdche ſor et de aſege tod auf dem Schlachtfelde 38144 elektr. Licht, p. b 10 Technfker und Roſa Johanna Waas RKE 0 Auftrag 2 verm. Näh. part. Ik Geb b Exvpedition direkt eventl. durch Vermitlkung unſerer die Leutnants der Reserve Eine gebrauchte, noch 0— 5 55 di eborene. Agenturen zu richten. Für derarkige Extra⸗Ahonne⸗ e 05519 5 f5 23 feu 40. AdolfcHermann, S. v. Alois Cammiſſar, Volksſchull. 8 e wir 7 75 17 5 10 5 R 10 900 14. Jakob Carl, S. v. 9 2 monat. Die Zeit von heute Ende des laufenden 7 17 Monats wird entſpres bend berechnet. Die Zahlung 1 l 5 Elegante beſ 15. Jrma, T. v. Philipp Weinkbtz. Fabrikarbeiter. hat bei Aufgabe des Auftrages zu erfolgen. und mit Zeiß⸗Teſfar—12 pd. Ichpart ⸗Wohnung 11. Konrad 8 S. v. Johannes Gabelmann, Adreſſenangabe.—5 1015, zu kaufen geſucht. oi 5 5 * 0„ Die Adreß 15 ſteis 5 1 2 1—— 2 a Seoff, Beeth iſtr. 8. 55 78 Kark Wilhelm S. v. 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