ee eee * E E 888 — 6, Abonnement: 70 Pfg. monatlich, Pringerlohn 50 Pfg., durch die poſt inkl. Poſtaufſchlag MRk..42 pro Guartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. zuſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile...20 Nk. 1 Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 0 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Anzeiger der Stadt Mannheim und Umgebung ſle Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchbruck⸗AHibteilung 34¹ Redalktian Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7569 ſchrichlen Eigenes Redaktionsbureau in Berlin kumtliches Verkündigungsblatt für den Aimtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 397. Manunheim, Mittwoch, 26. Auguſt 1914. (Mittagsblatt.) Frankreich den deutſchen heeren offen. Nach dem Fall von Namur. Narmr iſt in deutſchem Beſitz, ein deutſcher Verwaltungschef iſt, wie ſchon gemeldet, in dem Aachener Regierungspräſidenten beſtellt worden. Soeben wird uns belegraphiert, daß der Kaiſer den Generalfeldmarſchall Freiherrn von der Holtz mit der Verwaltung der von den deutſchen Truppen beſetzten Teile des König⸗ teichs Belgien unter Ernennung zu m Geneval Gouverneur betraut hat. Freiherr von der Goltz hat ſich zur Uebernahme ſeiner Tätigkeit bereits nach Belgien begeben. Die eigentliche Verwaltung wird bereits aus⸗ gebaut. Dem Verwaltungschef Exzellenz von Sandt ſind beigegeben: Regierungsrat v. Wuſ⸗ ſow aus Kaſſel, Landrat D. Kaufmann ſaus Euskirchen, Juſtizvat Trimbovn, M. d. R. aus Köln, der bisherige Konſul in Brüſſel, Legationsrat Kampf, ſowie Bürgermeiſter v. Löbell aus Oranienbung. Die Berufung weiterer Beamter, beſonders von Technikern der Berg⸗ und Bauverwaltung iſt in Ausſicht genommen. Wir richten uns alſo bereits ſehr häuslich in Belgien ein, halten ein überaus koſtbares Fouſtpfand für die ſpäteren Ffriedensverhandlungen in der Hand und haben in den nunmehr deutſchen Stütz⸗ punkten Lüttich und Namur bie ausgezeichnetſten Hilfstittel für die Kriegführung in Frankreich; ſie können und werden als große den fvanzöſt⸗ ſchen Kampffeldern ſehr nahe liegende Stapel⸗ hlätze für allen Kriegsbedarf dienen(Wafſen, Proviant, Lazawettbedarf uſw.) und ſie geben uns vor allem die geſicherte Grundlage und feſte Mesgangsſtelle für alle ferneren kriegeriſchen Unternehmungen. Wir müſſen immer wieder bedenken, daß Belgien, politiſch wie auch mili⸗ käriſch betrachtet, nichts weiter darſtellt als die nördlichſte Provinz Frankreichs, don der aus letzteres den rechten Flügel des deutſchen Heeves niederkämpfen wollte, um dann ſegend über) den Niederrhein vorzudringen, während gleichzeitig die Ruſſen durch die alten Provinzen auf Berlin vorrücken ſollten. Man muß ſich dieſen franzöſiſch⸗ ruſſi⸗ chen Kriegsplan immer wieder vor Augen llen, um die wirklichen Geſchehniſſe dieſer ſhen 24 Kriegstage und die Größe der deut⸗ ſchen Erfolge richtig zu würdigen. Frankreich ſteht denn auch heute wohl ſchon ganz unter dem Eindruck des hereinbrechenden jängniſſes, und ſeine Staatsmänner mögen im ſtillen wenigſtens— ſchon bereuen, daß ſie auf die beſtimmte Frage der deutſchen Reichs⸗ kegierung, ob Frankreich in einem deutſch ⸗ ruſſi⸗ ſchen Kriege neutral bleibe, die Antwort gegeben „Frankreich werde tun, was ihm ſeine Iuereſſen gebieten. Das war die Verneinung der deutſchen Frage und dieſe Verneinung hat bereits Unheil genug über Frankreich gebracht. Dem ſich heute auch Frankreichs Lenker nicht meahr verſchließen. Das amtliche Frank⸗ zeich beginnt zögernd den Zu⸗ ſammenbruch des Angriffskrieges Deutſchland einzugeſtehen, es äußert freilich noch die Hoffnung, daß das kranzöſiſche Heer aus der Defenſive wieder zum Angriff üd hen könne, aber es äußert ſie in bbcacen Eren, daß man ſpürt, die führen⸗ den Männer Frankreichs glauben ſelbſt nicht, was ſie ſagen, ſind vielmehr der Meinung unſever militäriſchen Kreiſe, die erklären, das ſeanzöſiſche Heer könne ſich vor—8 Wochen nicht wieder ſammeln; dieſe Zeit aber dürfte der franzöſiſchen Niederlage in amtlicher fran⸗ zöſiſcher Mitteilung: Weſtlich der Maas wurde unſere Armee von den Deutſchen angegriffen und hielt bewun⸗ dernd Stand. Zwei franzöſiſche Armeekorps rückten vor und wurden von mörderiſchem Feuer empfangen. Sie wichen jedoch nicht, als aber die preußiſche Garde einen zweiten Angriff ausführte, mußten ſte ſich zurück⸗ ziehen. Der Feind hatte enorme Verluſte. Weſtlich der Maas hatten die Franzoſen in ſchwierigem Gelände eine Vorwärtsbewegung gemacht und wurden dann heftig angegriffen. Nach ſehr lebhaftem Kampf mußten ſie ſich zurückziehen. Süblich des Semois nahmen die engliſchen und franzöſiſchen Truppen eine gedeckte Stel⸗ lung und blieben intakt. Unſere Kavallerie hat nicht gelitten. Der phyſiſche und moraliſche Zuſtand unſerer Truppen iſt ausgezeichnet. Die franzöſiſche Armee wird jetzt in der De⸗ fenſiye verbleiben, um die Offenſive im ge⸗ eigneten Moment wieder aufzunehmen. Unſere Verluſte ſind bedeutend, aber noch nicht genau anzugeben. Das Communiqus erklärt ſchließlich, es ſei zu bedauern, daß die Angriffsbildung ihren Zwecknicht erreicht habe, und fügt hinzu, die Defenſivſtellung der Franzoſen bleibe gegenüber dem Feinde, der ſchon ge⸗ ſchwächt ſei, ſeſt. Weiter wird vom franzöſiſchen Kriegsmini⸗ ſterium zugeſtanden, daß deutſche Kaval⸗ lerie über Roubair und Tourcoing bei Lille in franzöſiſches Gebiet eindringe Es iſt glaubhaft, daß, wie die italieniſchen Blätter aus Paris melden, man an der Seine anfüängt niedergeſchlagen zu ſein. Die Pariſer Zeitungen ermahnen in Leit⸗ artikeln das Publikum, ſich nicht von einer Panik ergreifen zu laſſen, ſondern des Helden⸗ mutes der Bäter zu gedenken. Und in Wien geht ſchon das Gerücht, daß in Paris ein Aufſtand ausgebrochen ſei. Es wird zwar nicht beſtätigt, aber ein ſpaniſcher Diplomat ſpricht aus, daß die Lage für Frankreich furcht⸗ bar ernſt ſei, um dann in überaus herzlichen Worten von Deutſchland zu ſprechen: man ſpürt, wie die Siege aufs Ausland wirken, die italieniſchen Blätter beginnen die Wahrheit zu ſägen, und Spanien, das ſich in größeſter politiſcher und finanzieller Abhängigkeit von Frankreich und England befindet, nimmt durch einen ſeiner diplomatiſchen Vertreter offen Partei für Deutſchland. Heute, am Tage nach den neuen ſtarken Erfolgen der Oeſterreicher in Ruſſiſch⸗Polen— ſie ſtehen nicht mehr weit von Warſchau— wird auch eine ungewöhnlich leb⸗ hafte diplomatiſche Tätigkeit aus den Balkan⸗ ſtaaten gemeldet. Man hat durchaus das Ge⸗ fühl, daß eine gemeinſame Aktion der Balkanſtaaten vorbereitet wird, aber eine ſolche, die ſich ganz ſicher nicht gegen Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn kehren wird. Fur Rumänien, Bulgarien und die Türkei iſt Ruß⸗ land der Feind und Griechenland ſcheint man durch Abänderungen des Bukareſter Vertrages gewinnen zu wollen. In Paris aber warnen die Blätter vor Panik Man ſpürt's in den Nerven und im Blut, das Große und Gewaltige, was wir ſchon erlebt, es hat nur erſt Raum geſchaffen noch Größerem und Gepwaltigerem Welt⸗ geſchichtliche Tragödien ziehen heran, deren Grauen und deren erhabene, zerſchmetternde und neu aufbauende Urgewalt keine Phantaſie ſich noch ausmalen kann. Unter ungeheueren Ent⸗ ladungen, Stürmen und Wettern wird ein neues Europa geboren werden und wir ſind nicht mehr allzufern von den zerſtörenden ausreichen, um das Werk der deutſchen Verfol · daung zu vollenden. Hier das Eingeſtändurs und reinigenden Kataſtrop;gen Auf paris! WTB. Wien, 26. Auguſt. Der hieſige ſpa⸗ niſche Botſchafter erklärt in einem Geſpräch mit einem Vertreter des Neuen Wiener Abend⸗ blattes, vom Ausbruch eines Aufſtan⸗ des in Paris ſei ihm nichts bekannt, doch ſei die Lage für Frankreich furcht⸗ bar er u ſt. Nach den über jeden Zweifel er⸗ habenen Angaben des Deutſchen Generalſtabes ſei die franzöſiſche Armee im Zen⸗ tkrum durchbrochen und in der nüchſten Zeit dürfte die deutſche Armee direkt auf Paris losmarſchieren. Der Botſchafter führt weiter unter anderem aus: Das große ſiegreiche Volk war von dem Friedenswunſche beſeelt, groß und vornehm hat Deutſchland die auswärtige Politik geführt. dafür will ich Ihnen einen Beleg liefern. Ich erinnere an die Karolinenfrage. Deutſchland halte die Inſeln beſetzt und Spa⸗ nien opppnierte dagegen. Während ſonſt ein ſiegreiches Volk an das Schwert geklopft hätte, hat Deutſchland die Suache dem Schiedsrichter⸗ aämt des Papſtes unterbreitet, wohlwiſſend, wie das Urteil ausfallen würde. Deutſchland hat mit edler Geſte vor Spanien den Hut ge⸗ zogen. Der Geiſt, der damals dieſe Haltung diktierte, iſt bis zum heutigen Tage der tra⸗ ditionelle Geiſt der deutſchen Politik und der Geiſt vornehmer Großzügigkeit und vor allem ehrlicher Friedens⸗ liebe geweſen. Wenn nun Deutſchland jetzt mit Frankreich endgültig Abrechnung hält, ſo wird es ſich nicht einen Frieden, ſondern den Frieden ſichern. Zum Schluß betonte der Botſchafter, daß die Meldung einer auswürtigen Zeitung, in Spa⸗ nien ſeien 5000 Deutſche und Oeſterreicher ge⸗ fangen und interniert worden, eine Unmöglich⸗ keit darſtelle. Es ſei möglich, ja wahrſcheinlich, daß 5000 Deutſche und Oeſterreicher aus Süd⸗ frankreich nach Spanien geflüchtet ſeien, aber von Gefangenen kann keine Rede ſein. Er bit⸗ tet, dieſes zu veröffentlichen. WTB. Berlin, 25. Auguſt. Zu dem fran⸗ zöſiſchen Eingeſtändnis der Niederlage, ſagt die Voſſ. Ztg.“ Die Franzoſen haben die Niederlagen, die ſie in den letzten Tagen erlit⸗ ten haben, auf die Dauer nicht verheimlichen können. Sie verſuchen aber, ſie als weniger ſchwer hinzuſtellen. Die in einer Mitteilung aus Paris vom 24. Auguſt erwänhten Ereig⸗ niſſe öſtlich der Maas ſind bisher nicht be⸗ kannt geweſen. Darnach ſind die Franzoſen bis weſtlich der Maas vorgegangen aber zurückge⸗ ſchlagen worden. Auf dem äußerſten nördlichen Flügel ſoll die deutſche Kavallerie bereits die Gegend nördlich Lille ſerreicht haben. Zu ſpät. Der militäriſche Mitarbeiter des in Paris erſcheinenden„Correſpondant“ warnte noch in letzter Stunde den franzöſiſchen Generalſtab vor den farbigen Uniformen der fran⸗ zöſiſchen Armee. In der verſpätet hier eingetroffenen Nummer vom 25. Juli der Zeit⸗ ſchrift heißt es wörtlich in einem Artißel mit der Ueberſchrift„Wenn der Krieg mopgen ausbräche“: „Wenn der Krieg ausbräche, wären unſere Truppen neben denen Belgiens, Dänemarks und der Schweiz die einzigen in Europa, die nicht mit einer feldfarbenen Uniform bedacht ſind... Wir hatten am 31. Dezember des vergangenen Jahres in unſeren Bekleidungs⸗ magazinen 120 000 Mäntel, 1 230 000 Bluſen, Röcke und Tuniken, 1 330 000 rote Hoſen, 1300 000 Käppis, welche das bildeten, was die Intendanz in ihrem adminiſtrativen Stil„die Kriegskollektion“ nennt. Dieſe Kleidungsſtücke ſind nur noch in Friedenszeiten brauchbar; man muß ſie ſofort durch Bekleidungen von dunkelgrauer Farbe erſetzen. Dazu ſind 40 bis 45 Millionen notwendig. Es wäre ein Ver⸗ brechen, darum zu feilſchen. Einige Jahre braucht offenbar unſere Tuchmanufaktur, um der Armee das Nötige zu liefern; ein Grund, nicht mehr zu zögern, dieſe Befehle zu er⸗ teilen. Wir haben, was die Nationalvertei⸗ digung betrifft, allzuviel Zeit ſchon mit un⸗ nützem Gerede verloren. Es iſt keine Zeit mehr für Ueberlegungen; die Stunde drängt zum Handeln.“ Die Warnung iſt zu ſpät gekommen. Daß die Stunde derartig gedrängt hat, dürfte auch der prophetiſch veranlagte Herr des„Correſpon⸗ dant“ nicht vermutet haben. Denn ſchon wenige Tage ſpäter hat der ausgebrochene Krieg die Ueberlegenheit des„Feldgrau“ grauenvoll beſtätigt, wie aus den vielfachen Berichten franzöſiſcher Kriegsgefangener nur allzu deutlich hervorgeht. die Rämpfe an der Maas. JBerlin, 26. Aug,(Von unſ. Berl. Bur⸗ Aus Haag wird gemeldet: Das„Echo de Pa⸗ ris“ meldet über die Kämpfe an der Maas: Am Sonntag ſtanden 400 000 Franzoſen und 40 000 Engländer gegen die Deutſchen. Zuerſt waren die afrikaniſchen Truppen weſtlich der Maas Herr des Geländes. Da ließen die Deutſchen die Garde Sturm laufen, worauf die Truppen der Verbündeten zurück⸗ wichen. Die Deutſchen hatten allerdings —800 000 Mann gehabt und die beſten Stel⸗ lungen. * Ueber die Kämpfe vom 25. Auguſt beſagt eine amtliche franzöſiſche Mitteilung: Weſtlich der Maas wurden zwei Armeekorps, darunter afrikaniſche Truppen, die mit Elan vorſtürm⸗ ten, von einem mörderiſchen Feuer empfangen. Zunächſt wichen ſie nicht, ſpäter aber mußten ſie auf einen Gegenangriff der preußiſchen Garde zurückbiegen. Auch öſtlich der Maas gingen unſere Trup⸗ pen nach heftigem Kampfe zurück. Sie und die Engländer nahmen auf Deckungspoſten Stellung; ſie müſſen einige Zeit in der Defenſive bleiben. Unſere Verluſte find ſchwer. Die amtliche Mitteilung bedauert dann, daß die Offenſive in Belgiengeſcheiterk ſei, doch ſei die dortige Defenſivſtellung intakt ge⸗ genüber einem geſchwächten Feind. Deutſche Reiterei ſei bei Roubaix und Tour⸗ coing, wo nur franzöſiſche Landwehr ſtehe, in franzöſiſches Gebiet einge⸗ drungen. Ein italieniſcher Journaliſt ſand in Bou⸗ logne⸗ſur⸗Mer engliſche Trup⸗ penteile, darunter Hochländer. Der Einzug der deutſchen Truppen in Namur. WITB. Berlin, 20. Auguſt. In einem Be⸗ richt über den Einzug der deutſchen Truppen in Namur ſchreibt der Kriegsberichterſtatter der„Kreuzzeitung“: Da, wo die Gelegenheit günſtig ſcheint, läßt ſich die belgiſche Zivilbevöl⸗ kerung noch immer zu hinkenliſtigen Ueberfällen auf einzelne Soldaten und Patrouillen hinreißen. Da wo dies geſchleht, lernte ich die Vergeltungstreue des Krieges in ihrer fürchterlichſten Geſtalt kennen. Aber da 2. Seite. Geueral-Auzeiger.— Zadiſche Aeueſte Nachrichten.(Wittagblatt) Mittwoch, den 26. Auguſt 1914 wo ſich die Bewohner neutral verhalten hatten, ſaßen Männer und Frauen oft gemeinſam mit 2 32 E 1 0655 unſeren Soldaten vor den Türen. 2 75 e eneb N Die Siegesfeier in Berlin. 40 cbun, Maubeuge,“ Berlin, 26. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) 55 Die Kaiſerin begab ſich geſtern mittag in das—2 5. Hotel zum Reichstag, um der Gemahlin des verſtorbenen Reichstagspräſidenten Grafen 7 Stolberg einen Beſuch abzuſtatten. I Als die Kaiſerin das Hotel verließ, kam Ge⸗ o. AbtE.V pN neral von der Schulenburg mit einem Extra⸗ Aisu. 8 95 8 EC blatt und ſagte:„Ich habe die Ehre, Ew.—8 0 7 2 5 55 2 e, 7 5 2 eee Majeſtät die Einnahme von Namur mitzutei⸗ 5 Vlſis, 5 ee. 2 len.“ Die Kaiſerin erwiderte:„Gott ſei Dank,. 2 e., uregele 5 5 ein e Nepelbul H 4 e da können wir alle zufrieden ſein. Ich habee ee, 5 e Ne, Ke 2 e 1 Ne. ja auch drei meiner Söhne in Belgien. Als Halg 85 Hhee, ee ee e —— 0 8 2 7 die Nachricht von der Eroberung Namurs 7 8e Ge,e Unter den Linden bekant wurde, brach allent⸗. 722— halben großer Jubel aus. Um die Extrablätter, 1 25 die aus raſch daher jagenden Automobilen 5 unter die Menge geworfen wurden, entſpann ſich überall ein harter Kampf. Vor dem Palais der Kronprinzeſſin fanden von Mittag bis in die Nacht hinein patriotiſche Kundgebungen ſtatt. Die Kronprinzeſſin erſchien mehrere Male auf dem Balkon. Die deutſche verwaltung in Belgien. WITB. Berlin, 26. Aug. Zur Einſetzung der deutſchen Verwaltung in Belgien ſagt die Voſſ. Ztg.“: Es war ſchwer, einen beſſeren Mann zu finden, der mehr allgemeines Ver⸗ trauen genießt als Generalfeldmarſchall Frei⸗ herr von der Goltz. Neben Häſeler gilt er als der populärſte Militär. In der Kreuzzeitun g ſchreibt man: Die Namen der Männer, denen die Verwal⸗ tung dieſes mit heißer Bravour und mit ſchwe⸗ ren Opfern erkämpften Gebietes anvertraut iſt, haben in Deutſchland den beſten Klang. Die Intereſſen Deutſchlands werden bei ihnen gut aufgehoben ſein. Sie werden in kurzer Zeit Zuſtände herbeiführen, die eine Sicherheit ge⸗ gen neue feindliche Störungen bietet. ſchädigt zu werden. Ein ſolcher Fehler iſt des⸗ halb ſelbſtverſtändlich nicht gemacht worden. Alle guf dieſer irrigen Nachricht beruhenden Vor⸗ ſchläge von Erfindern, ſind daher gegen⸗ ſtandslos. Kriegsſchatzung. Berlin, 26. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Deutſchen haben der Stadt Lüttich eine Kriegsſchatzung von 10 Millionen und der Provpinz eine ſolche von 50 Millionen auferlegt. Um ein Pfand in der Hand zu haben, haben ſie das Eigentum der Banken und Finanz⸗Ge⸗ ſellſchaften in Lüttich mit Beſchlag belegt. * Eroberte franzöſiſche Kanonen in München. München, 20. Aug. Durch Mauer⸗ anſchläge rechtzeitig benachrichtigt war geſtern Nachmittag bei herrlichem Wetter ganz München auf den Beinen, als die erſten elf von den Bayern eroberten franzöſiſchen Feldgeſchütze ein⸗ gebracht wurden. Mannſchaften und Pferde ſo⸗ wie die eroberten Kanonen wurden mit reichem Blumenſchmuck verſehen. Der König begrüßte den Durchzug der Geſchütze. Italiens Neutralität. WCTB. Rom, 26. Auguſt. Der Botſchafter in Berlin, Bol lati, iſt heute vormittag nach Berlin abgereiſt. Rumänien, Bulgarien, Türkei. Brutales Vorgehen Rußlands. WITB. Wien, 26. Auguſt. Die Abendblätter berichten über die in Konſtantin o pel, Bukareſt und Sofia herrſchende Ent⸗ rüſtung über die unerhörte Sprache, welche die ruſſiſchen diplomatiſchen Vertreter gegenüber den dortigen leitenden Staatsmännern führen, Stimmungsumſchwung in Belgien. WTB. Berlin, 26. Aug. Der Spezial⸗ korreſpondent des Tageblattes ſchreibt: Die Stimung der belgiſchen Bevölkerung iſt nicht mehr ſo erbittert, ſeit die deutſchen Soldaten im Lande ſind. Oft ſitzt der Landwehrmann mit belgiſchen Familien zuſammen vor den Türen der Häuſer, als ob hier der Friede wohnte. In Brüſſel. JBerlin, 26. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Als die deutſchen Truppen in Brüſſel einzogen, wehte vom Rathauſe die belgiſche, franzöſiſche und engliſche Fahne. Die Deutſchen änderten dies folgendermaßen ab: In die Mitte ſetzte ſie die Fahne der Stadt Brüſſel, links und rechts die belgiſche und deutſche Flagge. Unſere Luftſchiffe im Kampf. Berlin, 26. Aug.(Von unf. Berl. Bur.) Unrichtige Preſſenotizen über die Beteiligung eines Luftſchiffes in den Kämpfen um Lüttich, haben vielfach die irrige Anſicht aufkommen laſſen, das Luftſchiff habe, um den Angriff wirk⸗ ſam zu unterſtützen, bis auf 600 Meter und dar⸗ unter herabgehen müſſen. Bei derartig geringen Höhen würde das Luftſchiff, ganz abgeſehen von dem großen Ziele, welches es hierbei dem Gegner bieten würde, Gefahr laufen, durch die Sprengwirkung ſeiner eigenen Geſchoſſe be⸗ um ſie zu bewegen, daß dieſe Länder ſich Ruß⸗ land anſchließen. Dabei ſollen deutliche An⸗ ſpielungen auf das Los gefallen ſein, das Stambul getroffen habe. Die Blätter fügen hinzu, daß das brutale Vorgehen der ruſſiſchen Vertreter ſelbſtverſtändlich völlig erfolglos geblieben ſei. Berlin, 26. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Wien: Aus Sofia wird gemeldet: In der Nacht zum Donnerstag er⸗ ſchien eine Dipiſion der ruſſiſchen gas. In der Stadt entſtand eine Panik. Die Bewohner räumten um Mitternacht die einem Bombardement. Die Bukareſter VBerhandlungen. WTB. Bukareſt, 26. Auguſt. König Karol, der einige Tage unpäßlich war, iſt wieder hergeſtellt und hat heute die türki⸗ ſchen und griechiſchen Delegierten empfangen. WITB. Konſtantinopel, 26. Auguſt. In einer Beſprechung der Reiſe des Miniſters des Innern Talaat Bey und des Kammerprä⸗ ſidenten Halil Bey nach Sofia und Bukareſt weiſt der„Tanin“ mit lebhafter Befriedigung auf den Empfang hin, den beide in Sofia ge⸗ funden haben. Die Fragen, die in Bukareſt zur Verhandlung kommen werden, ſeien von größter Bedeutung, da es ſich ja nach Blätter⸗ meldungen um die Inſelfra ge handelt. Eine Abänderung des Bukareſter Vertrages? Berlin, 26. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Wien: Nach Meldungen aus Bukareſt ſollen zwiſchen Rumänien und Grie⸗ chenland gegenwärtig Verhandlungen im und ohne daß du was riskierſt und ohne daß dir's wer beſtritte, dein Schäfchen rechts, dein Schäfchen links, das fettſte in der Mitte! Fuchs im Bau, ſonſt ſo ſchlau, ob du dich nicht verrechnete! Du dachteſt nicht an uns dabei, Und uns iſt Krieg nicht Spielerei und Diplomatenhandel, wir nehmen ſo etwas noch ernſt und werden ſorgen, daß du's lernſt! Fuchs im Bau. An die engliſchen Kriegshetzer. Von Cäſar F laiſchlen. Fuchs im Bau, ſonſt ſo ſchlau, wir haben dich gefaßt, ſo liſtig und ſo klug und glau du's abgekartet haſt. Du rechneteſt: wir kniffen ſchon beim bloßen Drohn: Schwarzen Meerflotte vor Bur⸗ Häuſer und verließen die Stadt aus Furcht vop Gange ſein, um feſtzuſtellen, unter welchen Vorausſetzungen eine formelle Abänderung dez Bukareſter Vertrags möglich wäre. Deutſche Freunde auf dem Balkan. vom 8. ds. Mts. datierten Brief unter anderm folgende Mitteilung zu: Durch den Ausbruch des Krieges, den ich ſchon lange prophezeit habe, geht hier alles drunter und drüber. Die Türken raffen alle Mann zuſammen, um daumnit den Deutſchen etwas Luft vor den Ruſſen zu ſchaffen. Bald haben wir keine Arbeiter mehr. Deutſchland und Rumänien. Berlin, 25. Aug. Die„Voſſ. Ztg.“ ber⸗ zeichnet die Meldung der Wiener„Reichspoſt“ daß König Karol von Rumänien an Kaiſer Wilhelm ein ſehr herzliches Telegramm gerich, tet habe, und bemerkt dazu:„Dieſe Nachricht des Wiener Blattes ſtimmt mit unſeren In⸗ um ein Telegramm, ſondern um ein längeres, den Kaiſer handelt.“ Scheußliche Mißhandlungen von Türken in Frankreich. „Tasfir J Efkiar“ berichtet: Die ottomaniſchen Untertanen in Frankreich werden wie Feinde behandelt. In Marſeille wurden ſogar tür⸗ kiſche Frauen tätlich beleidigt und nackt auf die Straße gejagt. Die türkiſche Bot⸗ ſchaft in Paris hat Maßregeln getroffen, um die Heimkehr der Ottomanen zu ſichern. Faſt alle ottomaniſchen Studenten haben Frankreich verlaſſen. 4 Nikolaus zieht ins Feld. Berlin, 26. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Kopenhagen wird gemeldet: Der Londo⸗ ner Daily⸗Expreß meldet aus Petersburg, daß der Zar ſich entſchloſſen habe, ſich ins Feld zu be⸗ geben und während der Dauer des Krieges in, mitten ſeiner Truppen zu bleiben. Deutſche Fürſten im Felde Auf dem Felde der Ehre gefallen. Berlin, 26. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Hannover wird gemeldet: Auf dem Felde der Ehre gefallen iſt der Generalleutnant Prinz Friedrich von Sachſen-Mein⸗ ingen, der Schwiegervater des Großherzogs von Sachſen⸗Weimar und des Prinzen Adal⸗ bert von Preußen. Prinz Friedrich ſtellte ſich ſofort beim Kriegsausbruch dem Kaiſer zur Verfügung und ſtarb bei Namur am 238. Aug., Heldentod für Kaiſer und Reich. Er iſt ein jüngerer Bruder des Bernhard von Sachſen⸗Meiningen. * 1 5 Was gilt Vertrag! was Freund, was Feind! ſobald es dir von Nutzen ſcheint, wirſt du ſchon Gründe finden, durch irgendeine Hintertür vom Schauplatz zu verſchwinden! Doch Gott ſei Dank und dreimal Dank, daß es alſo gekommen, und daß wir einfach dreingehaun und im Vertraun auf unſer gut Gewiſſen mit rückſichtsloſer Eiſenfauſt dein Ränkewerk zerriſſen und den, der alles eingebrockt, den Fuchs aus ſeinem Bau gelockt! Die kluge Mache macht es nicht, die gute Sache, die da ficht, und eiſenfeſter Wille: brich oder bieg! So flattern unſere Fahnen, ſo ziehn wir in den Krieg, ſo donnern die Kanonen und ſo wird Krieg zu Sieg! Der Krieg und die Tätigkeit des Theaters. „Soll unſer Hoftheater trotz des Kriegs ſeine Tore wieder öffnen?“ Dieſe Frage beſchäftigt in ſteigendem Maße die Bevölkerung unſerer Stadt. Sie kann beantwortet werden nur von denen, die alle furchtbaren Erſchütterungen zens miterlebt, die wie die Andern liebe Brüder und nahe Anverwandte draußen vor dem Feinde ſtehen haben und nicht wiſſen, ob nicht ſchon morgen die ſchwere, die verluſtbringende Nach⸗ richt kommt. 1 Wer hier Richtiges ſagen will, etwas erfahren haben von der wirtſchr urßen Not, die unſere frohe Bevölkerung durch 1 5 Krieg getroffen hat, von Hunger und Arbeit loſigkeit, aber er muß auch wie alle ſtark 5 das Ganze feſt im Auge behalten und 50 fragen, um was denn eigentlich dieſer Krieg 955 führt wird. Nicht um der bloßen Einheit—— Deutſchen Staates willen, ſondern um das 10 uns dieſe Einheit gegeben hat und was ſie herrlicher Weiſe in der Zukunft uns zu geber 8 verſprach: ein hochentwickeltes Weſen, geiſtig Lebensgüter, die jeden in Deutſchland beglücken und befreien ſollten. Um das Hohe und Edle, das wir Deutſchen in raſtloſer gemeinſchaftlicher Arbeit ee haben und ſchaffen wollten, geht der Ge um die Werte, die uns Dichter, Muſiker, 125 lehrte und Techniker gebracht, um das Idenl einer höheren, Leid und Enge überwi — Für uns iſt Krieg noch Krieg: den Weg uns zu verlegen, brich oder bieg! wenn wir durch Belgien zögen! ſtirb oder ſieg! Wir aber, wir 28 2 2 85 Und die zwei andern merken jetzt 25 8 vielleicht ſchon, wie du ſie beſchwätz⸗ Lüttich im Sturm genommen. und wie du es gerichtet, und Weiteres wird kommen! daß jeder alles ſo verſtand, wie er für ſich von Vorteil fand, Franzoſen rechts und Ruſſen links, und du zu nichts verpflichtet! ſo ſpannſt du dir zurecht; ſo ging's! Vielleicht tut's jetzt ſchon ihnen leid, ſo hiebe man uns ſchlechterdings wie plump und blind am ſchnellſten in die Pfanne! ſie trotz aller Pfiffigteit Auch könnt's uns ja nur ehren, hereingefallen ſind! uns gegen zwei zu wehren! Und merken ſie es heut noch nicht, IiI diann merken ſie es ſpäter, 8 im aßer Ruh I denn w n uns, ſo wirſt du auch viel erörtert der Wiedereröff⸗ Geſittung. ir a 1—5 Selh deden, 28is ran. Einem Mannheimer Bürger geht von einem Verwandten aus Gaza in Kleinaſien in einem formationen inſofern überein, als es ſich nicht ſehr herzliches Privatſchreiben des Königs an WITB. Konſtantinopel, 28. Auguſt. getroffen von einem Granat ſchuſſe, den regierenden Herzogs dieſer Tage bis in den letzten Winkel ihres Her⸗ 73 . 110 ver⸗ 8poſt“, Kaiſer gerich⸗ achricht en In⸗ ch nicht ngeres, igs an gen ch. Auguft niſchen Feinde tür⸗ t und e Bot⸗ n, um Faſt nkreich 1780 8. Bur) Zondo⸗ g, daß zu be⸗ es in de Bur.) f dem itnant bein⸗ erzogs Adal⸗ te ſich r zur Aug, „ den ſt ein rzogs 2 328 4 Mittwoch, den 26. Auguſt 1914. Genueral-Auzeiger.— Badiſche Aeueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 3. Seite Fahne perſönlich auf dem Fort aufgezogen. WIFB. Stuttgart, 26. Auguſt. Der König iſt heute früh 4 Uhr von der Weſt⸗ grenze wieder hier eingetroffen. deutſche Krlegsbrieſe. Von unſerem Berichterſtatter für den weſtlichen Kriegsſchauplatz.) Großes Hauptquartier, 24. Auguſt. Es iſt ein ganz eigenartiges Gefühl, in einer deutſchen Stadt zu ſitzen, die bereits ſeit Tagen das Oberhaupt des Reiches, den Großen Gene⸗ rolſtab, die höchſten Würdenträger, die Leiter umſerer Regierung und daneben mehrere Tau⸗ ſend Einwohner beherbergt, ohne daß eine Kurde von ihr nach außen dringt. Gleich einem Dornröschen liegt ſie da, und gewiß gicht weniger reizend. Hier kann man noch die abſolute Ruhe finden, die ſonſt überall im Reiche von Extrablattrufern, erregten Men⸗ ſchen in den Straßen, Truppentransporten, Wagengeraſſel, Cafshäuſern u. Straßenbahn⸗ berkehr verdrängt iſt. Ein ewig heiterer Him⸗ mel bächelt über der Idylle, die vielen Taufen⸗ den ſchon Erholung und Anregung geboten hat. Man glaubt zu träumen, wenn man plötzlich auf einem Parkweg einen hohen Herrn in der Umniform eines preußiſchen Generalleutnants guftauchen ſieht, der ſonſt in der Berliner Wilhelmſtraße Geſchichte macht und jetzt auch hier, krotz ſeiner militäriſchen Eigenſchaft, die Zügel der Regierung feſt in der Hand hält. Daun wieder tutet eines der kaiſerlichen Auto⸗ mobile hoch oben auf einer der waldigen An⸗ höhen, und ſchließlich ſitzt man im Hotelſpeiſe⸗ ſaal inmitten von ausländiſchen Militär⸗ altaches, die hier wild umherlaufen und ganz erſtaunt die wunderſchöne Landſchaft betrach⸗ ten, die durchaus nicht für Mars, ſondern für die Muſen beſtimmt erſcheint. Noch find wir Journaliſten weit vom Schuß. Aber der Große Generalſtab ſorgt ſchon dafür, daß uns die Zeit nicht allzu lang wird. Neben einem mehrmaligen Appell, der ſich an den Ta⸗ gel, wo die Poſtanweiſungen von zu Hauſe einlaufen, zu einem förmlichen Löhnungsappell auswächſt, gibt es ſtrategiſche Unterrichtskurſe, Geländebeſichtigungen und kritiſche Beſprechun⸗ gen der Geſamtlage. Man lernt hier an einem Tage mehr, als daheim aus dicken Lehrbüchern in einem Jahr. Im übrigen geht es uns Be⸗ kichterſtattern nicht anders als dem großen Publikum daheim. Wir glaubten auch, daß nun Schlag auf Schlag kommen muß, und haben jetzt Gelegenheit, zunächſt in unendlich langer Reihenfolge all die vielen, vielen kleinen Einzeldinge kennen zu lernen, deren volle Be⸗ herrſchung allein den vollen Erfolg eines ſolchen Völkerringens, wie wir es jetzt zu be⸗ obachten Gelegenheit haben, verbürgt. Mit bollem Recht hat der Kaiſer in dieſen Tagen dor allem der Tätigkeit unſerer Eiſenbahnen während der Mobilmachungszeit gedacht. Ich Jabe ſelöſt zu Beobachten Gelegenheit gehabt, pie ein im Dienſt ergrauter Lokomotivführer Aund mehr Stunden hintereinander arbeitete und ſtolz jedes Ablöſungsanerbieten ablehnte. und Zugführer, Schaffner, ja ſelbſt Gepäck⸗ käger taten überall weit mehr als ihre Pflicht und fühlten ſich nicht ſo ſehr als Beamte, ſondern mehr als Soldaten. Ebenſo die Poſt⸗ 2 beamten. Und dann die Frauen und Männer, die ſich in den Dienſt des Roten Kreuzes und der Bahnhofsverpflegungsſtationen geſtellt hatten] Ihr ſegensreiches Wirken iſt nicht nur unſeren Truppen, ſondern der ganzen Nation zu Gute gekommen. Denn auch auf die reiſen⸗ den Ziviliſten und die Fremden hat ſich ihre Fürſorge erſtreckt, und bei allen Reiſenden die⸗ ſer Tage iſt es zur unerſchütterlichen Über⸗ zeugung geworden; das macht uns kein an⸗ deres Land der Welt nach! Unſerem Großen Generalſtab war das be⸗ reits von 70 her bekannt. Aber auch er hatte diesmal mit ganz anderen und durch den Drei⸗ frontenkrieg beſonders erſchwerten Umſtänden zu rechnen. Wäre es da ein Wunder geweſen, wenn hier an der Zentrale in den entſcheiden⸗ den Augenblicken ſo etwas wie Nervoſität herrſchte? Ach, es iſt ewig ſchade, daß man die ruhigen, ja ſelbſt bei der Bekanntgabe entſchei⸗ dender Siegesmeldungen faſt unbeweglich blei⸗ benden Geſichter unſerer Generalſtäbler nicht photographieren darf, nicht weil es die Armee⸗ verwaltung etwa verboten hat, ſondern weil ſie ſelbſt dem Verwegenen die Apparate konfiszie⸗ ren laſſen würden. So heute, als doch gewiß ein Lieblingswunſch der Männer vom Königs⸗ platz in Berlin in Erfüllung gegangen war, den Kronprinzen des Deutſchen Reiches an der Spitze einer Armee fechten und ſiegen zu ſehen. nachdem es bisher imer geheißen hatte, daß der Thronfolger nur eine Diviſion führe. Aber ganz konnten ſie doch nicht ihre Genugtuung darüber verbergen, daß auch dieſe Armee ſich nicht mit dem Siege begnügt, ſondern die ener⸗ giſche Verfolgung des Feindes getreu den In⸗ tentionen des Großen Generalſtabes aufge⸗ nommen hat. Schon gehen die Franzoſen ſcharf zurück, das große Heer erſcheint in zwei Teile zerriſſen und das Oberelſaß iſt vor weiteren Invaſionen bewahrt. Was an Waffen, Ge⸗ ſchützen und Gefangenen erbeutet iſt, weiß man noch nicht.„Denn in dieſer Beziehung ſchreiben wir keine Statiſtik“, ſetzt unſer freundlicher Inſtruktor humorvoll hinzu. Er bedauert auch, daß nach wie vor die Nachrichten ſelbſt von den überraſchenden Erfolgen unſerer Truppen ſo lakoniſch klingen Aber er gibt uns eine wun⸗ dervolle Erklärung dafür: wir haben mit der abſoluten Beſcheidenheit und der größten Sach⸗ lichkeit unſerer Heerführer zu rechnen. Hat man doch dem Großen Generalſtab einen der letzten Siege auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz in der dienſtlichen Form gemeldet!„Die vorge⸗ ſehriebene Lfnieniſt erteicht“. Zwiſchen dieſen wenigen Worten aber lagen tagelange Kämpfe. Langſam, aber immer deutlicher zeigt ſich nun auch eine Katerſtimmung in der fran⸗ zöſiſchen Preſſe, und damit ſind wir bei dem heiklen Kapitel angelangt, wie wir in Zu⸗ kunft der einflußloſen Zeit unſeres auswär⸗ tigen Nachrichtendienſtes ein Ende machen kön⸗ nen, damit das uns freundliche oder wenigſtens neutrale Ausland beſſer von unſeren Abſichten, Leiſtungen und Ausſichten unterrichtet wird. Wenn auch jetzt, wo man die Wahrheit ein⸗ geſtehen muß, unſere Erfolge dem Ausland nur um ſo großartiger erſcheinen werden, ſo iſt doch nicht zu vergeſſen, daß Lauheit, Zag⸗ haftigkeit und Gegnerſchaft dort entſtehen kön⸗ nen, wo man auf Grund unrichter Informa⸗ tionen zu dem Schluß kommen muß, daß es beſſer wäre, mit dem gefährdeten Freunde zu brechen. Nun, uns iſt ja trotzdem nicht bange, denn wir haben, was wir bisher erreichten, nur unſerer eigenen Kraft zu verdanken und müſſen auch für die Zukunft damit rechnen, daß das alte deutſche Sprichwort Recht behält: Selbſt iſt der Mann! Am heutigen Montag früh begeben ſich die im Hauptquartier verſammelten Berichterſtat⸗ ter im Automobil nach Lüttich und Brüſſel, um einen Einblick in die dortigen Verhältniſſe zu nehmen. Fürſorge gegen die Arbeits⸗ leſigkeit. JBerlin, 26. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Landesverſicherungsanſtalt beſchloß, dem Vorſtand 5 Millionen Mk. zu Unterſtützungszwecken zur Verfü⸗ gung zu ſtellen, für Familien ſolcher Verſicher⸗ ten, welche infolge der Arbeitsloſigkeit in eine Notlage geraten ſind. Behandlung der Ausländer in Deutſchland. Soeben trifft folgendes Telegramm Baden⸗Baden ein: „Im Namen der zur Zeit in Baden⸗Baden aus anweſenden Ruſſen, Franzoſen und Belgier, welche unter dem Schutze des Königlich ſpaniſchen Konſulats in Mannheim ſtehen, teile ich Ihnen hierdurch ergebenſt mit, daß wir uns alle hier ſehr wohl fühlen und eine in jeder Hinſicht von Behörden und Publikum zuvorkommende Be⸗ handlungsweiſe erfahren. Wir ſind alle von tiefſter Dankbarkeit erfüllt und bitten Sie, dies öffentlich bekannt geben zu wollen. gez. Graf Oscar von Heeren.“ Der Ausſchuß der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft hat in ſeiner Sitzung vom 18. Auguſt eine Hilfstätigkeit für die zurzeit in Deutſch⸗ land weilenden und in Not geratenen Anſiedlerfamilien aus unſeren Kolonien beſchloſſen. In Gemeinſchaft mit dem Frauenbund der Deutſchen Kolonial⸗ geſellſchaft iſt ein Kolonigler Hilfsausſchuß ge⸗ bildet worden, dem ſeitens der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft die Herren Paſtor Thiesſen als Vorſitzender, Direktor Hupfeld und Graf v. Schweinitz, ſowie ſeitens des Frauenbundes der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft Frau Heyl, Frau v. Bredow und Direktor Hellmann ange⸗ hören. Unterſtützungsgeſuche ſind an die Deut⸗ ſche Kolonialgeſellſchaft oder an den Frauen⸗ bund der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft, beide Berlin W. 35, Am Karlsbad 10, Afrikahaus, zu vichten. * JBerlin, 26. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Frankfurt a. M. wird gemeldet: Das Reichsſchatzamt hat die Beſchlagnahme der japaniſchen Staatsguthaben im Deutſchland in die Wege geleitet. Aleine Kriegszeitung. Drei Tage Franzoſenherrſchaft in Saarburg. * Saarburg, 23. Aug. Die dreitägi Franzoſenherrſchaft, die wie ein ſchwerer A auf der Bepölkerung lag und ihr viel Leid be⸗ veitete, iſt ſeit dem Einmarſch der Bayern und der gründlichen ee der Franzoſen ge⸗ ſchwunden. Die Tage ozn Dienstag bis geſtern werden denen, die in Sgarburg geblieben, zeit⸗ lebens gedenken. Im Norden die deutſche Artillerie, unmittelbar bei Saarburg die franzbö⸗ ſiſche, die ſich unbegreiflicherweiſe beim Militär⸗ lazarett poſtiert hatte, und in der Mitte die Stadt, über die fortwährend ſchwere Geſchoſſe flogen, von denen auch viele in der Stadt herab⸗ gingen und ſchwere Beſchädigungen an Häuſern ufw. anrichteten, ja ſogar Menſchen gefährdeten, ja z. B. ein Fräulein Reicheli, das beim Schlachthaus geſtanden, tödlich getroſſen hat. Viele Einwohner flüchteten in die Keller und nächtigten darin. Es war geradezu ein ſchreck⸗ licher Zuſtand. Artilleriefeuer wurde noch von Gewehrſalven und dem Rattern der Maſchinen⸗ ebehee begleitet. Es war ein heftiger Kampf, der aber glücklicherweiſe zugunſten der Unſri⸗ gen entſchieden wurde. Die Franzoſen, die glaubten, telephoniſch verraten worden zu ſein — ohne die Mähr vom Verrat tun ſie es ja nicht— hielten in allen Häuſern, an denen irgend ein Draht angebracht war, eingehende Hausſuchung und demglierten in Wohnungen, wo der Inhaber abweſend war, alle Möbel ete., ſchnitten die Betten auf, plünderten die Wein⸗ keller und ließen Fäſſer und Flaſchen, die ſie, weil zuviel, nicht leertrinken konnten, einfach laufen. Zur Steuer der Wahrheit wollen wir aber anführen, daß unter denen, die mit den Hausſuchungen beauftragt waren, auch ſolche ſich befanden, die in höflicher Art ihres Amtes walteten. Das Fahnden nach Telephonen war bei den Franzoſen zur wahren Manie gewor⸗ den, ja es hatte einen etwas komiſchen Anſtrich, es wurden auch viele Leitungen ruiniert, die mit dem Telephon abſolut nichts zu ſchaffen hatten. Wie an anderen Orten, in denen die Franzoſen eingedrungen waren, wurden auch hier laut„Straßb. Poſt“ Bürger und Beamten verhaftet und weggeſchleppt. Es ſind dies Amtsgerichtsrat Göttgens, Rentmeiſter Vogel, Wegemeiſter Viville, Zollinſpektor Monraux, Kaminfegermeiſter Börmel, Hotelier Bayers⸗ dörfer, Stadtdiener Nonnemacher nebſt Frau, die auf dem Transport auf die brutalſte Weiſe behandelt wurden. Ueber deren Schickſal iſt ganz Saarburg ſehr beſorgt, da man bis jetzt über deren Aufenthalt ete. noch gar nichts weiß. Es iſt hier unbegreiflich, wie die Fran⸗ zoſen zu ihrer Maßnahme kamen, zu der ge⸗ nannte Perſonen in keiner Weiſe Veranlaſſung geben haben.— Das Milttärlazarett und die dazu hergerichteten in verſchiedenen Gebäuden befindlichen Räume ſind überfüllt mit Ver⸗ wundeten, wovon die Franzoſen die große Mehrzahl bilden. Es geſchieht von den Ein⸗ wohnern alles, was zu deren Pflege geſchehen kann. Trotzdem fehlt es an Vielem und wäre gut, wenn auch von auswärts Nahrungsmittel, Verbandszeug, Betten uſw., geſendet würden. Geſtern betrug die Verwundetenzahl 1500, ob⸗ gleich die Transportfähigen fortwährend wei⸗ tergebracht werden. Mannheim. Jum Weltkriege. Von einem vierzehnjährigen Mannheimer Oberrealſchüler. Brauſt nur heran in ſtolzem Uebermute! Ihr wollt den Weltkrieg nicht vermeiden. Die deutſche Rache fühnt mit Eurem Blute! Bald wird ſie über Euch entſcheiden. Was führt uns Deutſche begeiſtert zum Krieged Und läßt unſre Fahnen ſo ſiegreich wehnd Es iſt der eiſerne Wille zum Siege, Denn mein Deutſchland darf nicht untergeh'n! Nahen die Feinde in endloſen Maſſen, 18 55 Deutſchland, dein Recht und dein Gut, ann wirſt du die Freyler entſchloſſen faſſen, Jetzt laſſe ſie fühlen gerechte Wut. Sind wir im Kampfe von Feinden erdrückt, Dann tun wir alle getreu ünſre Pflicht. Zu Gott, deutſche Krieger, jetzt aufgeblickt! Zum Kampfe! Wir aber weichen nicht! Die Loſung ſei„Vorwärts“, der Schlachtruf „Rache“, Bald liegt zerſchmettert des Feindes Spott. Treu kämpfen wir für unſere Sache,— Noch lebt ein gerechter und ſtrafender Gott * Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Mannheim. Es dürfte in der heutigen Zeit die Allgemein⸗ heit intereſſteren, über die Organiſation der hie⸗ eeeeeeeeeerreee duch größer, noch größer der Niederbruch aller keennenden Schranken. Wenn dem ſo iſt, ſp iſt auch die Zeit gekommen, einen neuen deutſchen Menſchen zu entwickeln. Die Selbſtzucht iſt ürücgedämmt. Großes und Reines bewegt die üter. Leichter als ſonſt kann man jetzt Krnen, ernſt und ſtill zu ſein, für den Nächſten (izuſtehen, Treue zu wahren, Liebe zu er⸗ welen. Die Mannhaftigkeit, die unfere Tage lachweht, ſolken wir feſtzubalten ſuchen. Dies waren auch die Wirkungen des großen ſreiheltskampfes 1813, des Einigungskampfes Nicht weniger ernſt war damals die Zeit nicht weniger hochſtrebend die Geſittung; un d ſowohl 1813 wie 1870 hat man die ndeger ſpielen laſſen. Sollen wir es emal nicht auch ſo halten? Ich würde dieſe rage mit einem unbedingten Ja beantworten, duch wenn die Stadtverwaltung dadurch von ſe en budgettechniſchen Erleichterungen, die bei den augenblicklichen Verhältniſſen für bebeten hält, abfehen müßte. 1 die Offenhaltung des vornehmen Thea⸗ ſprechen ethiſche ſowie volkswirtſchaftliche Fründe. Bevor wir ſie aber nennen, ſei nur nur 4 Aike über den Zeitpunkt einer möglichen 5 dereröffnung des Theaters geſagt. In Nankfurt ſpielt man jetzt ſchon, mit ſehr er⸗ Hizigten Preiſen, was ſich zu bevähren ſcheint. il man vorſſchtiger ſein, ſo mag man noch ſei bis drei Wochen warten. Der Stoß den nſer Innenleden orhalten hat. war bielleicht ſtig, als daß wir uns ſetzt ſchon wieder michen erihen richtig einzuſtellen ver⸗ de 55 einigen dagegen wirb ſein, wir werden uns ſicherer Aber ſagen, die Hingabe an das Ganze ſei heute fühlen, und auch die wirtſchaftliche Lage wird ſich überſehen laſſen. Im Uebrigen, wenn es irgend geht, auf mit dem Theater und mit den Leſeſälen! Man könnte ſagen, der Krieg, der ſeeliſche Ausnahme⸗ zuſtand des Volkes, das Leid, das über Viele kommen muß, haben die Tore unſeres Weſens weit geöffnet. Solche Stunde macht empfäng⸗ lich. Es verſteht ſich dabei ganz von ſelbſt, daß leichte und ſeichte Kunſt der Bühne fern bleiben muß. Auch bombaſtiſches, lärmendes, nicht ganz wahrhaftiges Wofen ſollte man vermeiden: Theatraliſches Theater. Aber ebenſowenig ſollte man nur patriotiſche“ Stüche ſpielen. Patriy⸗ tiſch im Sinne von national iſt ja doch alles Große, alles was die tiefſte Art unſeres Volkes in großer befriedigender Form ausdrückt. So iſt„Fidelio“ ein deutſches, ein vatriotiſch zu nehmendes Werk hon höchſtem Range, des⸗ gleichen der„Freiſchütz“. Logiſche Schlußfolge⸗ rungen ſind oft weniger ſchſagkräftig als ein Erlebnis oder die innere Vorſtellung davon: Man muß ſich nur einmal wieder dem Ge⸗ danken, dem Zauber der Melodik und Harmonik des Freiſchütz hingeben, dieſer deutſcheſten aller Opern, und man wird ſicherlich vorempfinden, welche unerhörte Erhebung und Erquickung uns die Aufführung eines ſolchen Werkes ge⸗ rade in dieſen Tagen geben müßtte, Doch hängt viel von der Geftaltüng des Spielplanes ab. Wird ſie in der richtigen Weiſe vorgenommen, ſo kann der Sinn der Bevölkerung für gutes Theater durch dieſe Gelegenheit um vieles ver⸗ tieft und veredelt werden. Den Wert eines Menſchen, ſeine geiſtige Be⸗ deutung kann man unter anderem auch daran erkennen, ob er unter den Erſchütterungen eines Ereigniſſes, das ſein ganzes äußeres Leben zu verändern droht, die Pflege des Geiſtigen feſtzu⸗ halten vermag, Es iſt ein Zeichen der Schwäche, wenn Gefühls⸗ und Willenspanik eintritt und wir mit trübſeliger oder krankhafter Einſeitig⸗ keit alle Gedanken nur um die eine Tatſache herumkreiſen laſſen, die dieſe Panik verurſachte. Von den Siegesnachrichten unde Extrablättern fort müſſen wir lernen uns dem Alltag, der Arbeit und der künſtleriſchen Erhebung wieder zuzuwenden, Was mir erleben, die Kräfte, die in uns frei geworden find, ſollten wir dahin leiten, wo wir auch ſonſt das Beſte zu ſinden glaubten. Mit dieſer mehr ethiſch gewendeten Begrün⸗ dung für die Weiterführung der Vorſtellungen im Theater in der Kriegszeit hängt eng zu⸗ ſammen eine volkswirtſchaftliche. Unſer wirt⸗ ſchaftliches Leben wird erſt dann ernſtlich, in Gefahr geraten, wenn das ſoziale Getriebe, auf dem es ſich aufbaut, als Organismus erſchüttert oder umgeworfen wird, wenn ganze große Teile dieſes Organismus vorübergehend abſterben dürfen. Deshalb iſt es von größter Wichtigkeit, wenigſtens den Organismus im Ganzen zu er⸗ halten, ſeine Form zu ſichern, und ſei es auch nur in ſehr abgedämpfter Betätigung. Ent⸗ ſchließt man ſich zu ſolcher Abdämpfung ein⸗ zelner Zweige unſeres ſoziglen Lebens, ſo ſollte man die Gelegenheit zu geiſtiger und ſittlicher Erhebung am allerletzten leiden laſſen. Man könnte es ſonſt ſpäter leicht zu büßen haben. Die Rieſenkraft, aus welcher unſere Siege ent⸗ ſpringen, hat auch ihre Kehrſeite. Wir Zurück⸗ gebliebenen ſollten mit allen Mitteln dafür Sorge tragen, daß die Geiſtiges ausftrahlenden Organe des ſozialen Körpers ihre Wirkſamkeit behalten. Es hat etwas Großes und Bewun⸗ dernswertes zu ſehen, wie die Frankfurter Uni⸗ verſität trotz der ſchwierigen Umſtände, die der Krieg gebracht, im Herbſt ihre Pforten öffnet. Die Vorleſungen werden nach einem einge⸗ ſchränkten Plane abgehalten, wie denn auch der Frankfurter Volksbildungsverein ſeine Tätigkeit mit beſtem Erfolg ſchon wieder aufgenommen hat. Daß auch in Mannheim nicht alles Inte⸗ reſſe für Kunſt abgeſtorben iſt, beweiſt der noch 55 8 rege Sonntags⸗Beſuch unſerer Kunſt⸗ alle. Deshalh möge man auch das Theater wisder öffnen. Man muß den Mut haben, ſich und die andern den Kriegsſenſationen zu entreißen, Was wäre denn auch zu fürchten, wenn wir dort wieder unſere geliebten Opern und großen Dramen ſehen und hören dürften. Will man den Kinematographen das Feld nun ganz und gar überlaſſen? Beſorgt man etwa, das Volk könnte zu raſch zum Genuß zurückkehren, zu raſch vergeſſen, was in dieſen Tagen geſchehen iſt? Ich glaube, der Lauf der Ereigniſſe und ihr furchtbares Donnerwort werden das ver⸗ hindern. Wohl haben wir Grund, uns fir lange Zeit vor Feſterei und Vergnügungs⸗ taumel zu hüten: wer aber meint, die Offen⸗ haltung des Theaters in dieſen Zeiten ſei ein Perſtoß gegen die Würde, der muß von Kunſt und Theater eine falſche Vorſtellung haben. Die Schaubühne dient ja nicht zum Amüſe⸗ ment“, ſondern zur Charaktergeſtaltung und zur Erhebung, und es iſt gewiß kein Zufall, wenn Schiller, unſer nationaler Dichter, in Jahren deutſcher Not das Theater als eine moraliſche Anſtalt bezeichnete. 1—— —— 4. Seite. Grteral-Auzeiger. Sadiſche Veneſte Nachrichten.(Mittagblatt) Mittwoch, den 26. Auguſt 1914. ſigen Sanitätskolonne einiges zu hören. Die hieſige Sanitätskolonne feierte bekanntlich im vergangenen Jahre ihr 25jähriges Beſtehen. Sie beſtand indeſſen ſchon vor dem Gründungsjahre 1888 in loſer Form und betätigte ſich bereits in hervorragender Weiſe 1870/71 fowohl in Mann⸗ heim als auch auf den Schlachtfeldern. Der heutige Beſtand der aktiven Mannſchaft iſt etwa 120 Mann. Davon wurden in das Etappengebiet(Schlachtfelder) 8 Mann abkom⸗ mandiert. Eine weitere Auzahl Sanitätsmänner gab die Kolonne an das hieſige Grenadierregi⸗ ment bei Ausbruch des Krieges, ſowie an die Berufsfeuerwehr zur Ausübung des Orts⸗Sani⸗ tätsdienſtes ab. Weiter wurden 44 Mann zur Begleitung eines mobilen Lazarettzuges dele⸗ giert. Seit der Mobilmachung unterhält die K lonne ſtändig Tag. und Nachtw bhahnhof hier ſowie am Depot. Zur Bewältigung der für Mannheim in Frage kommenden Verwundeten⸗Transporte war die Anwerbung neuer Mitglieder notwendig. Es wurde bei Eröffnung des Krieges ſofort ein ent⸗ ſprechender Aufruf erlaſſen, auf den hin ſich etwa 250 freiwillige Helfer meldeten. Ein Teil dieſer Helfer wurde für den Krankenpflegedienſt ausgebildet, während die größere Mehrzahl lediglich für den Transport vorgeſehen iſt. Zu dieſen Zwecken fanden und finden noch täglich Uebungen ſtatt. Die ne hinzugekommenen Helfer unterſcheiden ſich von den aktiven Mann⸗ ſchaften insbefondere durch eine Armbinde mit dem Aufdruck„Kraakenträger“, während die aktiven Mannſchaften ausſchließlich in Uni⸗ form mit dem Neutralitäts⸗Abzeichen„Rotes Kreuz im weißen Feld“ auftreten. Die aktiven Mannſchaften wie auch die neuen Helfer haben ſich, was lobend anzuerkennen iſt, bei den bisherigen Verwundeten⸗Transporten in Maunheim ausgezeichnet bewährt. Die ge⸗ ſamte Mannſchaft hat das Verladen und Trans⸗ portieren der Verletzten bisher ſicher und ziel⸗ bewußt durchgeführt. Um die Mannſchaft zu jeder Zeit zur Verfügung zu haben, wurde ein beſonderes Alarmſyſtem ausgearbeitet, nachdem mit Hilfe der hieſigen Polizeidirektion und unter Benützung der Fernſprecher die Leute in denkbar kürzeſter Zeit beigerufen werden können. Als in der Nacht vom 20. auf 21. ds. Mts. die Kolonne alarmiert wurde ſtand ſie bereits 25ρ Uhr marſchbereit am Depot. Durch eine Ver⸗ ſtümmelung der Depeſchen wurde angenommen, daß der für 4 Uhr angemeldete Lazarettzug erſt um 6 Uhr hier eintreffen würde. Als der erſte Lazarettzug dennoch kurz nach 4 Uhr hier ein⸗ traf, bedurfte es nur einer kurzen Weiſung des Linienkommandanten, um in wenigen Minuten die Kolonne am Bahnhof verſammelt zu ſehen. Für die Folge ſteht die Kolonne ſtets etwa eine halbe Stunde vor Ankunft des betr. Lazarett⸗ zuges hilfsbereit. Es ſoll bei dieſer Gele daß es in den heutigen ernſten Zeiten unange⸗ bracht iſt, über das frühere oder ſpätere Eintref⸗ fen alarmierter Kolonnen am Bahnhof beſondere Feſtſtellungen zu machen. Es iſt ganz ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß jede Sanitätsmannſchaft unverzüg⸗ lich nach erfolgter Alarmierung zur Verfügung ſteht. Zur Bewältigung der in Mannheim ein⸗ gehenden Verwundeten⸗Transporte genügt die hieſige Kolonne mit ihren neuausgebildeten Hel⸗ fern vollſtändig. Die Sanitätskolonnen der Vororte werden auf Weiſung der Führung der Mannheimer Kolonne nur dann zur Hilfeleiſtung herbeigezogen, wenn durch außerordentliche Hilfeanforderungen die Mannheimer Mannſchaften nicht ausreichen ſollten, Die Mannheimer Sanitätskolonne unterſteht nicht den militäriſchen Vereinen Mannheims, ſondern dem Badiſchen Landesverband vom Roten Kreuz;: ſie iſt dem hieſigen Männerhilfs⸗ verein angegliedert. Die bei den Verwundeten⸗Transporten zur Verwendung kommenden Geräte ſind Eigentum der Mannheimer Kolonne; ſie ſind zum Teil eigene Erfindung der Mitglieder und bewähren ſich vorzüglich. Hoffen wir, daß ſich die Männer vom Roten Kreuz auch im weiteren Verlauf des Krieges in ihrer ſelbſtloſen, anſtrengenden und aufopfern⸗ den Tätigkeit weiter bewähren. Es iſt erfreu⸗ lich, zu ſehen, mit welchem Eifer und welcher Hingabe Mann für Mann ſeine Kraft in dieſer Weiſe dem Vaterlande zur Verfügung ſtellt und es bewahrheit ſich einmal wieder der Grundſatz der Rote⸗Kreuz Männer: Edel ſei der Menſch, hilfreich und gut! * 5 Zu einer Xriegstagung hatte auf Montag Abend der Verein Ma nn⸗ heimer Detailkaufleute und Ge⸗ werbetreibender E. V. ſeine Mitglieder und verſchiedene Gäſte eingeladen, ſodaß der Saal des Kaffeehauſes Germania dicht gefüllt war. Der 1. Vorſitzende, Herr Frühauf, be⸗ grüßte die ſo zahlreich Erſchienenen, ſpeziell auch Herrn Handelskammerſekretär Dr. Blauſtein und Herrn Stadtrat Vogel. Redner wies mit patriotiſchen Worten auf die ernſten bewegten Stunden hin. Dank einem einigen begeiſterten deutſchen Volke werde der Krieg nicht auf un⸗ ſerem Boden, ſondern auf dem der Feinde aus⸗ gefochten. Deutſchland kämpft für eine gerechte Sache und ſo Gott will, wird der Sieg auf der ganzen Linie auf unſerer Seite ſein. Im Ge⸗ ſchäftsleben werden jetzt viele Verſchiebungen ſtattfinden, manches werde geradezu auf den Kopf geſtellt. Der ganze Detailhandel mit wenig Ausnahmen liegt darnieder. Da ſei es Pflicht aller Korporationen, zuſammenzuſtehen und all die Fragen zu beſprechen, welche das Perſonal, Voraufträge, Zahlungsbedingungen, Mietver⸗ träge etc. betreffen. Herr Rothſchild beleuchtete zunächſt die Rechtslage für Angeſtellte, welche ſich im Kriege befinden, ebenſo deren Gehaltszahlung, Kün⸗ digungsverhältniſſe nach dem heutigen Ju⸗ dikatur⸗Standpunkt. Herr Stadtrat Vogel erklärt, in dieſer großen erhabenen Zeit, wo der D Ko⸗ achen am Haupt⸗ genheit betont werden, Deutſche Charakter zu glühender Lohe empor⸗ belodert, ſolle der Kaufmann und Gewerbe⸗ treibende ſein Perſonal ſo lange möglich halten. Nicht nur jetzt ſei zu empfehlen das Leben einfacher zu geſtalten, allen Luxus beiſeite zu ſchieben, denn große Laſten werden auch nach einem ſiegreichen Kriege zu tragen ſein, ſpeziell durch die große Armee der Arbeitsloſen. Jeder ſolle daher handeln, wie es ſein Gewiſſen befiehlt. Herr Hirſchbruch: Zur Ehre des Mannhei⸗ mer Kleinhandels kann geſagt werden, daß bis jetzt faſt keine Entlaſſungen vorgenommen wor⸗ den ſeien, er empfehle, auch das weibliche Per⸗ ſonal, welches in vieler Beziehung jetzt Fa⸗ milien⸗Unterſtützung übernehmen muß, ja nicht auf die Straße zu ſetzen. Man müſſe aber bei den jetzigen Verhältniſſen die Speſen den kleinen Umſätzen anpaſſen. Wie ſich die Induſtrie durch Verkürzung der Arbeitszeit geholfen hat, ſo Detailhandel ein Mittelweg ge⸗ als müſſe auch im funden werden. Herr Dr. Blauſtein bittet, keine Normen feſtzulegen. Wie die Beziehungen in unſerm Reiche von Menſch zu Menſch beſſere geworden ſeien, iſt es empfehlenswert, mit dem Perſonal durch Vereinbarungen ſich auseinanderzuſetzen. Vielfach ſei heute ſchon ein Entgegenkommen von Perſonal zum Chef und umgekehrt zu be⸗ obachten. Im ſelben Sinne ſprachen ſich auch die weiteren Redner, Herren Mehl, Lieb⸗ hold, Hochſtetter aus. Bezüglich der Vio r⸗ aufträge wurde an Hand verſchiedener Zir⸗ kulare aus den Kreiſen der Lieferanten feſt⸗ geſtellt, daß da auch zwei Parteien beſtehen, ebenſo bezüglich der Zahlungsbedingungen. Ein⸗ zelne Firmen ſind da ganz rigoros vorgegangen. Um dieſe unnötigen Schärfen zu mildern, müſſe ein Gegendruck von unten herauf einſetzen und wurden vonſeiten der Herren Meh l, Nadel⸗ mann, Wolf verſchiedene Vorſchläge gemacht. Herr Hirſchbruch machte beſonders darauf auf⸗ merkſam, daß bei den verſchiedenen Konven⸗ tionen, ſpeziell die Herr Voßberg⸗Reckow ge⸗ gründet hat, wohl wenig Nachſicht und Ent⸗ gegenkommen zu finden ſein werde Mit dieſen müſſen die Kleinhändler nach dem Kriege ab⸗ rechnen. Redner gibt noch verſchiedene Winke, wie man ſich mit ſeinen Lieferanten in Güte aus⸗ einanderſetzen kann. Einzelne Redner tadeln das Nichterſcheinen eines Moratoriums. Herr Rothſchild iſt gegenteiliger Anſicht und glaubt, daß die Han⸗ delskammer den richtigen Standpunkt eingenom⸗ men hat. Wir brauchen nur eine Vermittlung. So habe ſich ein Einigungsamt gebildet, von deſſen Tätigkeit ſich viel Segen entwickeln werde. Bei der Waren⸗Abnahme müſſe man von Fall zu Fall mit den Lieferanten verhandeln. Der Kleinhandelsausſchuß wird ſich noch mit dieſen Fragen beſchäftigen. Ueber die Frage, wie ziehen wir unſere Forderungen von Privat⸗ leuten ein, entſpann ſich eine längere Debatte. Herr Hochſtetter berichtete über die ſegens⸗ reiche Einrichtung der Beratungsſtelle für Klein⸗ handel und Gewerbe in N 4, 117/12, welche jeden Tag von morgens 10—12 und nachmittags von —6 Uhr, Sonntags von 10—12 Uhr geöffnet iſt und bereits ſtark in Anſpruch genommen wird. Der Ausbruch des Krieges enkbindet niemand von der Zahlungspflicht. Wer zahlen kann, der muß zahlen. Böswilligkeit hierzu wird keines⸗ falls unterſtützt werden. Zur Bearbeitung dieſer Frage wurde eine sgliedrige Kommiſſion ernannt, welche ein Zirkular herausgeben ſoll, das dem Publikum zugängig gemacht wird. Zum Stadt beſchloſſen habe, eine Kriegskredit⸗ kaſſe zu gründen, die ſolventen Kleinkauf⸗ leuten und Gewerbetreibenden Beihilfen ge⸗ währen ſoll. Der Beſuch der Großzherzogin in Mannheim. Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin be⸗ ſuchte geſtern vormittag außer dem Vereins⸗ lazarett Lanzfabrik das Reſervelazarett Ober⸗ realſchule, nachmittags das Vereinslazarett Herberge zur Heimat und das Vereinslazarett Allgemeines Krankenhaus. Die hohe Frau war begleitet von Oberhofmarſchall Freiherrn von Göler und Hofdame Freiin v. Stock⸗ horner. Ihre Königliche Hoheit unterhielt ſich in freundlichſter Weiſe mit jedem der ein⸗ zelnen Kranken und Verwundeten, im ganzen etwa 500 und gab jedem eine Poſtkarte zur Benützung von Nachricht an ihre Angehörigen. Im Dienſte des Vaterlandes. Unſer einheimiſcher Pilot Guſtav Klein ſtellte ſich geſtern mit ſeiner Flugmaſchine frei⸗ willig dem Vaterlande. Geſtern abend um 6 Uhr ſtartete Pilot Klein auf dem Mannheimer Flugplatz, um nach ſeiner Fliegerſtation Darm⸗ ſtadt zu fliegen. Zum Abſchied überflog Pilot Klein nochmals das Weichbild ſeiner Vaterſtadt. Wir wünſchen dem kühnen Piloten Glück und Segen bei ſeinem gefahrvollen Dienſt und hof⸗ fen, daß er zu Ehren der Stadt Mannheim ruhmvoll wieder zurückkehren wird. Wir alle rufen ihm zu: Auf Wiederſehen! * Der Ausmarſch des Candſturm⸗Erſatz⸗Bataillons. Geſtern Abend iſt das 1005 Mann ſtarke Landſturm Infanterie Erſatz⸗ Bataillon No. 1, das ſeit Samstag hier einquartiert war, ins Feld abgerückt. Das Bataillon, dem viele Mannheimer angehören, ſollte bereits am Sonntag vormittag ausrücken, im letzten Augenblick— das Bataillon ſtand ſchon auf dem Meßplatz marſchbereit— kam aber Gegenbefehl. Auf dem Meßplatz, wo ſich das Bataillon zum Abmarſch zum Bahnhof wieder ſammelte, hatte ſich eine vieltauſend⸗ Schluß wurde noch bekannt gegeben, daß die 1. Kompagnie, hielt eine zündende Anſprache. Als die einzelnen Kompagnien nochmals ver⸗ eidigt waren, begann der Abmarſch zum Bahn⸗ hof. In den Straßen bildete eine gewaltige Menſchenmenge Spalier. Viele Angehörige der Krieger marſchierten neben den Sektionen mit. Am Bahuhof wurden die Krieger nochmals reich⸗ lich bewirtet. In der zehnten Stunde erfolgte die Abfahrt in einem beſonderen Extrazug. Viele Abſchiedstränen wurden geſtern vergoſſen. Haben doch die meiſten Krieger hier teure An⸗ gehörige, Vater, Mutter und Geſchwiſter, Gattin und Kinder, zurückgelaſſen. Möge ſie die gött⸗ liche Vorſehung wieder geſund und munter heimgeleiten! * Das tapfere Mannheimer Grenadierregiment. Schon gleich nach der Schlacht bei Mülhauſen wurde hier erzählt, daß ſich unſer Grenadier⸗ regiment ſehr tapfer geſchlagen hat. Die Er⸗ zählung erhält ihre Beſtätigung durch folgende Zuſchrift der Univerſttät Heidelberg an die Heidelberger Preſſe: Auf ein Glückwunſchtelegramm des Se⸗ nats an unſer heldenmütiges Heidelberger Bataillon hat an Stelle des verwundeten Major Nolte Herr Hauptmann vo n Win⸗ ning dem Prorektor eine Nachricht geſandt, in der er mitteilt, daß bei Mülhauſen von unſerem Bataillon 2 franzöſiſche Offiziere und 145 Mann gefangen, 1 Maſchinengewehr erbeutet worden ſei. Wohl ſpricht die Nach⸗ richt von den großen Anſtrengungen und nicht unbedeutenden Verluſten, aber mann⸗ haft ſchließt ſie:„Wir werden weiter unſere Pflicht tun.“ * Verluſtliſten der öſterreich.⸗ungariſchen Armee liegen bei dem Konſulate N 3, 3 zur Einſicht auf. 2 * Sorgt für eigenes Schuhwerk! Mannſchaften und Rekruten, die zum Waf⸗ fendienſt einrücken, werden darauf aufmerkſam gemacht, daß es in ihrem eigenen Intereſſe liegt, wenn ſie eingetragene, gut paſſende und zum Marſchieren geeignete Stiefel mitbringen. Eine entſprechende Entſchädigung wird dafür vom Truppenteil gewährt. * FSur Warnung! b. Ludwigshafen 25. Aug. Das Bür⸗ germeiſteramt Ludwigshafen erläßt eine Be⸗ kanntmachung, wonach diejenigen Perſonen ſich einer ſtrengen Beſtrafung ausſetzen, die unwahre Gerüchte über Tote und Verwundete verbreiten. In der heutigen Zeit müſſe jeder beitragen, daß die Angehörigen der im Felde ſtehenden Mannſchaften nicht noch in unnötiger Weiſe beunruhigt werden. N Das Liebeswerk. Die Benzwerke Mannheim haben be⸗ ſchloſſen, den Familien der ins Feld gerückten Arbeiter bis auf weiteres eine Unterſtützung zukommen zu laſſen, und zwar erhält die Frau M. 20 und jedes Kind unter 15 Jahren M. 5 monatlich. Die Unterſtützungsgelder werden je am 15. und letzten des Monats ausbezahlt; für den Monat Auguſt am 28. und 29. d. M. Bei der Erhebung der Unterſtützung iſt der Ausweis der Familienunterſtützung vorzu⸗ zeigen. Die im Werke noch beſchäftigten Ar⸗ beiter der Firma leiſten zu dieſer Unterſtützung einen Beitrag, welcher ſich nach der Höhe des Wochenlohnes richtet. ** Der Kaufmänniſche Verein hier, hat dem Roten Kreuz aus ſeinem Vormögen M. 500 mit dem Exſuchen geſpendet, hiervon M. 250 der Kriegsfürſorge zu überweiſen. Außerdem ſtellte derſelbe dem Roten Kreuz ſeine Vereinsräume für Arbeitszwecke zur Verfügung. * Der Männergeſangverein„Erho⸗ lung“ hat in ſeiner kürzlich einberufenen Vor⸗ ſtandsſitzung beſchloſſen, zur Unterſtü der ins Feld gezogenen Mitglieder vorerſt einmal Der den Betrag von M. 500 aus dem Vereinsver⸗ mögen zu verwenden. * ** p. Speyer, Aug. Auf Anordnung des Biſchofs Dr. von Faulhaber wurde das hieſige Prieſterſeminar in ein Lazarett umgewan⸗ delt, das hundert verwundeten Kriegern Auf⸗ nahme gewähren ſoll. 84 Krieger, die in der unter Führung des Kronprinzen von Bayern gewonnenen Schlacht verwundet wurden, fan⸗ den bereits in dem neuen Lazarett Unterkunft. Aus Stadt und Land. Mannheim, 26. Auguſt. Polizeibericht vom 26. Auguſt. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Milch⸗ fuhrwerk eines hieſigen Milchhändlers und einem der Militärbehörde gehörigen Kraftwagen erfolgte am 25. d. M. vormittags, etwa 7 Uhr, auf den Planken bei P 5. Durch den Anprall wurden zwei volle Kannen vom Wagen auf die Straße geſchleu⸗ dert, wo die Milch auslief. Unfälle. Am 22. d. M. nachmittags geriet ein 38 Jahre alter lediger Maurer von hier, als er am Neckarauer Uebergang ein in der Fahrt befind⸗ liches Fuhrwerk beſteigen wollte, unter das rechte 255 20. köpfige Menſchenmenge eingeſunden. Herr Bürgermeiſter Ritter, der Hauptmann der Unterſchenkel abgefahren. mittelſt Pribatauto ins Allgem. führt.— Im Hauſe Schwetz am gleichen Tage abends d frau eines Kaufmanns von Er wußze rankenhaus ühe rſtraße Nr. 10 glit 28 Jahre alſe ſi er auf der Tregh aus und zog ſich einen rechtſeitigen Knöchel bruch zu. Die Verletzte wurde in ihre Wohnur und am 23. d.., weil Verſchlimmerung eine mittelſt Auto ins Allgem. Krankenhaus überk Geſtern abend 7½ Uhr wollte ein 17 Ja alter Schloſſer von hier, zwiſchen zwei auf de B 7 Friedrichsfelder Straße beim Bahnpoſtamt au⸗ geſtellten Militärlaſtautos hindurchgehen. Wil⸗ renddem fuhr das eine Auto rückwärts und Wwurh⸗ der Schloſſer dadurch zwiſchen die beiden Ware eingeklemmt. Er trug eine bedeute de Bruſtquetſchung davon und mußte ins Alg Krankenhaus überführt werden. Den Kraftwagen, führer ſoll keine Schuld tveffen. Verhaftet wurden 8 Perſonen wegen ſchiedener ſtrafbarer Handlungen. ber⸗ Neues aus Ludwigshafen. * Folgenſchwere Spielerei. Geſtern nachmitt paſſierte die 15 Jahre alte Ling Vollmer die ghu maulſtraße, um in der Peſtalozziſchule für d Verwundeten einige Zeitungsnummern abzulle fern. An der Ecke der Kußmaulſtraße ſpielten einige Volsſchüler Krieg und ſie benützten als Waffe ein nit ungelöſchtem Kalk gefüllte Flaſche. Als de Mädchen vorüberging, eyplodierte die Flaſche und fügte ihr erhebliche Geſichtshes letzungen zu, ſodaß die Verletzte genötigt war ärztliche Hilfe in Anſpruch zu nehmen. Letzte Meldungen. Der Naiſer über den Sieg in Cothringen. Wir wollen dem Feind gründlich aus Ledet, m. Köln, 26. Auguſt. Nach dem großen Sieg in Lothringen hat der Kaiſer im großes Hauptquartier die Truppen verſammelt und wie der Köln. Ztg. ein Ohrenzeuge meldet, fol, gende Anſprache an ſie gehalten: 00 „Kameraden! Ich habe Sie hier verſammeln laſſen, dam wir uns gemeinſam des Sieges freuen, den unſere tapferen Kameraden in Lothringen er⸗ rungen haben. Deutſche Truppen aller Stämme haben in taglangem Ringen mit opferfreudl⸗ gem Mut und unerſchütterlicher Tapferkeit den Feind ſiegreich zurückgeſchlagen unter Führung des baheriſchen Königsſohnes. Unſere Trupen waren vertreten in allen Jahrgängen, aktive Soldaten, Reſerve und Landwehr. Alle zeigten denſelben Schneid, dieſelbe Tapferkeit, das gleiche Gottvertrauen und rückſichtsloſes Drauf⸗ gehen. Dank zu richten an Gott, den Allerhöchſten, Ich gedenke in Ehren der Gefallenen, die ihr Herzblut verſpritzt haben, wie wir es nach⸗ machen wollen. Sie haben es getan in uner, ſchüttertem Gottvertrauen. Noch viele blutige Kämpfe ſtehen uns bevor; wir wollen dem Feinde gründlich aus Leder. Wir kämpfen für eine gute und gerechte Sache. Wir wollen und müſſen ſiegen. Unſeren Tapferen, die uns vor⸗ angegangen ſind, ein dreifaches Hurral“ Unſere Freunde in Vonſtan⸗ tinopel. m. Wien, 26. Aug. Wie der Politiſchen Korreſpondenz“ aus Konſtantinopel gemeldet wird, iſt die Nachricht, daß die kirkiſche Aune Operationen in das neugriechiſche Gebiet be⸗ gonnen haben, und daß kürkiſche Heeresabtel lungen ſich bereits durch Neubulgarien gegen Kawalla bewegten, erfunden. Die Trußzen, anſammlungen im Bezirk Adrianopel ſind bloße Vorſichtsmaßregeln. Die türkiſche Negierung hat für den Fall der eintretenden Notwendigkeit die Oberkommandan, ten dreier Armeebezirke ernannt, und zwar den Leiter der deutſchen Militärmiſſton Generaf Liman Paſcha für den Armeebezirk Kon, ſtantinopel und die europäiſche Türkei, den Marineminiſter Dſchemal⸗Paſcha für den Bezirk Smyrna und die benachbarten Wilajets und Iſſed Haſſan für den anderen Armeebezirk, der die in der Nähe der rufſiſchen Grenze ſiegenden Provinzen umſaßt. Gegen die Ernennung Liman⸗ Paſchas hat der Botſchafter Ruß⸗ lands und Frankreichs ſofort ernſte Vorſtellungen erhoben. Die kllkiſche Regierung erwiderte, ſie ſei nicht in der Lage, dieſe Maßregeln rückgängig zu machen Englands Furcht vor der Wahrheit. m. Köln, 26. Aug. Die„Köln. Ztg.“ we⸗ det: Wie dem„Leipziger Tageblatt“ 91 lin 19 55 hat 595 engliſche Reuterbureau die fer 5 ihn vom Ritzaubureau gegebenen antlichet deutſchen Kriegsdepeſchen derweigert Dum⸗ iſt jedes Bekanntwerden der deutſchen Krieg 5 telegramme in England verhindert worden un das Monopol der von belgach⸗franzöſſſchen Rieſenſiegen immer noch fabelnden franzöſiſchn ganz Großbritannien ge Havasagentur für ſichert. Auch Privatübermittelungen der 8 0 Kriegsnachrichten durch den Kopenhagener 8 treter der„Morningpoſt“ und der 5 News“ ſind von der engliſchen e 9 eitelt worden. Die Drahtnachrichten ſt Verweigerungsvermerk Vorderrad und wurde ihm hierbei der rechte Auftraggeber mit dem der britiſchen Station worden. rr Dafür haben wir vor allem unſeren ſb. og g Deg K. — 088„08 8 — — 11717 ͤ ßß —* auf de⸗ amt auf 1 0 ſah⸗ ind wuch⸗ n Wageg utende aftw aager, egen per, fen. kachmilicg die Kuß⸗ abzulte⸗ ten einge Vaffe ein Als daz ie Flasch htsber dtigt war zieg 8 Ledtt, großen 1 großen telt und, det, fol n, damt ten, den ngen er⸗ Stämme erfreudi⸗ rkeit den Führung Truppen „ aktibe zeigten it, das Drauf⸗ unſeren höchſten. die iht nach⸗ n uner⸗ blutige en dem fen fü⸗ len und ins bor⸗ 1* 5 Leutung. Das Kohlensyndikat zahlte bisher mit 7 nismäßig geringen Diskonts von 6 Prozent. Tausend Mk. Bei den Lombarddarlehen ist nach 1633 auf 19,15 Mill. Mke verzeichſet: Jetztahaben Wir dagegen einen Rüchegang desselben um%4 Auf Banken völlig ab und berechnet bloß die Metal rial zur Hersteſlung von Kriegsmaterial wie Koh- ersten Kriegswoche von den Ruhrzechen Cenueral⸗Anzeiger. Badiſch Neneſte Nachvichten.(Mittagblatt) Badlischen Bank àam 23. August. Die Kraftigung unseres heimischen Noteninsti- luts hat im Laufe der Berichtswoche weilere hoch- erfreuliche Fortschritte gemacht. Die Wechselanla- gen, die schon in der Vorwoche um rund 19%½ Milionen Mark zurückgegangen waren, zeigen eine weitere Verminderung um 16,68(1695,37) gtand der einem Rückgang von rund zwei Drittel Miltionen in der Vorwoche eine weitere Entlastung der Notenbank um 674,0(i. V. 174,7) Tausend Mark eingetreten. Diese Entwickelung ist zweifel⸗ bs auf die Tätigkeit der Reichsdarlehnskasse zu- rüchzuführen, die ja hauptsächlich zur Entlastung der Notenbanken auf dem Gebiet des Pfandge- Schäfts gegründet worden ist. Da sie für Lom- barddarlenn Prozent weniger berechnet, als die Reichs- und sonstigen Notenbamken, 80 ist es begreiftich, daß die Lombardforderungen zunachst au die Darlehmskasse heramtreten. Diese gibt da- für bekanntlich Darlehnskassenscheine heraus, die von der Notenbank gegen Banlnoten eingetauscht und zusammen mit den Reichskassenscheinen aus- gewiesen werden. Der Bestand an Feichs- und Darlehnskassenscheinen, der schon in der Vor- woche um 5455 Mk. zugenommen hatte, ist daher weiter um 14.400(i. V. 600) Mk. auf 23 030 Mk. gestiegen. Als ein weiteres Zeichen der Kräf- igung ist der Rückgang des Effektenbestandes (Feichsschatzanweisungen) um 70.507(19.891) Mk. anzuführen. Besonders erfreulich ist die Zunahme der Einlagen um 317 800 Mk. In der Vorwoche wWaren noch Mehrabhebungen von 1 212 447 Mk. und selbst in der Berichtswoche des Voriahres Solche von 226 5183 Ml. zu verzeichnen. Wenn jetꝛt der Notenbank in der einen Woche fast eine drittel Mimion zugeflossen ist, so muß das natür- lien den Deckeungsmitteln zugute feonmmen. Wir gehen denn auch eine weitere Zunahme des Metall- bestandes um 13 658 Mk. auf.21 Millionen. In der gleichen Zeit des Vorjahres nahm der Metall. bestand 1,15 attf 8,85 Mill. Mic. zu. Damals wurde aber auch eine Erhöhung des Notenumlaufs um 16,08 Mill. Mk. Sieht man von den Reichs- und Darlehnkassenscheinen sowie den Noten anderer deckung der Noten, so ergibt sich die überaus- erfreuliche Tatsache, daß gegen die Vorwoche eine Besserung des Deckungsverhältnisses eingetreten ist. Die Noten sind jetzt zu 38,5 Prozent dureh Metall gedeckt gegen eine Metalſdeckung von 37,4 Prozent in der Vorwoche und eine solche von 46,2 Prozent am 23. August 1918. Unser heimisches Noteninstitut weist also immer noch sehr viel mehr, gis die Drittelsdeckumg der Noten auf, selbst wWenn man bloß den Metallbestand als Deckungs- nittel in Betracht zient. Es ist ferner gegen die Vorwoche eine Verbesserung des Deckungsverhält. visses um I,1 Prozent erzielt worden. Gegen die gleiche Zeit des Vorjahres stent dasselbe nur um „ Prozent zurück, und das fast nach einmonat- lieher Kriegslage unter Beibehaltung des verhält- Wir können getrost sagen, daß unser heimischer Geld- markt die Kraftprobe glinzend überstanden hat. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird auch der kom- mende Reichsbankausweis dasselbe für das ganze Neich bestätigen. Stand der Badischen Bank am 23. August. gotgen dle gogen dle dels enede AktIVa(in Harx) 1814 Porvohg 887 454 1154 801 Rnetall-Sestang... 6 205 384 13 659 Relohs- u. Darlehns-Kas- 32910— 8690 sen-Schene 23 030 14400 2202 870 J. 518 010 foten anderer Banken 2 934 560— 62 290 10 862 1541895371 Weohseldestand. 16 746 415— 18572 2896 085 + 174875 Lombarddarlehen... 8 842 395— 674 900 507 153— 70 507 Effektendestanet 5 149 11, 678 078 Sonstige Aktuva PaSsSsIVa. Arundkapltal.. 9000 000 903— 19 891 5247258 +004209 Cunvor.) 9000 000(unver.) 2250 000(unver.) Reservefvnds 2250 000(unver.) 19.0188 1328 200 Notenamlauf.. 16 084 600— 451 600 712842—28813 Depositen 12 201 469—317 809 1862 197. 388 Soßstige Passivs 872 979 25 884 Zur industriellen Lage. e Allmänlich wird der Eisenbafnversand wie- der aufgenommen. Es handelt sich zunächst aber nur um Transporte von Lebensmittenn und Mate- len, Eisen, Metalhwaren, Benzin eic. Die Versand- Zzunahme lägt sich an Hand der Statisfik zunächst bei dem Kohlenversand feststellen: wWährend in der nur 20 134 Wagen verladen wurden, konnten in der zweiten Woche(8. 15. August) insgesamt schon 877 Wagen gestellt werden. Vergleicht man aber damif die 217 385 Wagen, die in derselben Zeit des Vorjahres verschickt wurden, dann sient man ciie Versandabnahme recht deutlich. Der Ex- port ruht natürlich last vollstandig, weil wir mit den Hauptabnehmern im EKrieg liegen. Die ge⸗ meidete Aufhebung der Ausfunrvergütung durch Konlensyndikat, Stahlwerlwerband und Roheisen- Verband ist daher eigentlich ohme besondere Be- Is- un brauchter Kohle, der Roheisenverband gewährte insgesamt.50 Mk. und zwar ab 1. Juli und der Stahlwerkverband zahlte bereits seit längerer Zeit 15 Mk. pro Tonne verbrauchten Halbzeugs. Wie wir hören, zahlt aber der deutsche Walzdrahtver- band seine letzte Ausfuhrvergütung weiter und zwar 16.50 Mk. pro Tonne gezogener Drähte und 21.50 Mk. pro Tonne Drahtstifte. Bekanntlich rechnet der Stahlwerkverband für Formeisen bei besonderen Anforderungen einen Aufschlag von 20 Mk. pro Tonne. Wie uns nun mitgeteilt wird, soll er in ähnlichen Fällen für Halbzeug durch- schnittlich 12.50 Mk. mehr fordern. Der Wakz- drahtverband verlangt bei besonderen Anforderun- gen anstatt des letzten Verbandspreises von 117.50 Mark meistens noch mehr als 130 Mr. pro Tonne. Stabeisen ist um ca. 25 Mk. auf ca. 120 Mk. ge- stiegen. Auch die anderen-Produkte sind ent- sprechend gestiegen, jedoch sind zustandegekom- mene Geschäfte Ausnahmefälle! Manclef und industrie. Schutzmassregeln für den russisch- demtechem Holzexport. Bei Ausbruch des Krieges zwischen Rußland und Deutschland befanden sich auf der Weichsel zahlreiche Holztransporte, deutschen und russi- schen Holzfirmen gehörend, unweit der russischen Städte Ciechocinek, Nieszawa und Wiozlawek, die die deutsche Zollkammer bei Schillno noch nicht erreicht hatten. Mit Rücksicht darauf, daß diese Hokzfrachten im Falle eines Hochwassers oder Eisganges sich losreißen, verschwimmen und da- durch die in Deutschland über die Weichsel füh- renden Brücken, besonders die Thorner Brücke, beschädigen könnten, ist behördlicherseits die An- ordnung getroffen worden, daß die Transporte so- jort von deutschen Dampfern abgeholt und ſiber die Grenze nach den Hafen in Thorn und Brahnau gebracht werden. Wie bekannt, ist das Weichsel⸗ gebiet bis Wlozlawek bereits yon deutschen Trup- pen besetzt. NMrlegsbedarf an Holzkisten. Augenblicklich besteht ziemlich starker Bedarf an Hokzkisten, die für die Zwecke des„Roten Kreuzes“ gebraucht werden. Es hat eine starke Versandtätigkeit vof Arzneimitteln, Verband⸗- stoffen usw. Eingesetzl, zu delten Hokzkisten in be⸗ deutenden Mengen gebraucht werden. Die Kisten müssen gut gearbeitet, gehobelt und mit einem roten Kreuz auf dem Deckel versehen sein. Zahl⸗ reiclle Fabriken sind mit der Herstellung dieser Kisten beschäftigt. Viel Kisten gebraucht gegen. wärtig auch die stark beschäftigte Feldflaschen- Industrie; auch sie hat verschiedenen Kistenher- Stellern sehr umfaugreiche Bestellungen zu lohnen- den Preisen erteilt. Schwierig ist jetzt allerdings die Beschaffung des zur Fabrikation von Kisten notwendigen Rohstoffes, da die Verladungen aus dem Osten, von wo unbearbeitete Kistenbretter in bedeutenden Posten kommen, mit Schwierigkeiten verknüpft ist, naturgemäß auch der Export ferti- ger Kistenteile aus Galizien vollkommen ins Stocken geraten ist. Die Goldindustrie und der Krieg. Die Südafrikanische Wochenschrift“ stellt in- folge des Krieges ihr Erscheinen ein und verknüpft mit dieser Ankündigung folgende an die Adresse der Goldsharesbesitzer gerichteten Ausfünrungen: Den Goldsharesbesitzern ist die Verfügung über ihren Sharesbesitz jetzt entzogen; liegen die Sticke in England oder Frankreich, so müsssen sie dort bis zur Beendigung des Krieges liegen bleiben, und hierüber werden sich die Sharesbesitzer liin- wWegsetzen können, denn man hat in früneren Krie- gen nie gehört, daß die Regierungen das in ihrem Lande befindliche Eigentum von Angehörigen sob. cher Nationen, mit denen sie im Kriegszustande lebten, nicht respektiert hätten. Wertpapisre Sind keine Kriegskonterbande. Andererseits sind diese in England oder Frankreich liegenden Sharesbe- stände für den deutschen Besitzer zur Zeit ohne Wert. Er kann sie nicht verkaufen, denn von allem anderen abgesehen, wie zum Beispiel von dem in solchen Fällen in Eugland scharf gehandhabten Verbot des„Handelns mit dem Feinde“ sind die Börsen in aller Welt geschlossen, und die Londoner Stock Exchange hat schon am 30. Juli beschlossen, daß Medio-August keine Liquidation stattfinden und die laufenden Transaktionen Fnde August reguliert werden sollen. Vermutlich wWird aber auch Ende August keine Regulierung stattfinden, die Trausaktionen müssen eben in der Schwebe pleiben, bis wieder normale Verhältnisse eintreten, andererenfalls ist der Ruin ungezählter Existenzen gewiß, und man erzählt sich, daß die Mitglieder der Londoner Stock Exchange zu Hunderten dem Börsenkomitee angekündigt haben, sie wWürden sich „hämmern“ lassen, wenn das Komitee die Börse wWiecler eröffnete. Der Erlös für verkaufte Effekten ist also nicht mehr aus England hereinzubekom- men. Ein weiterer Nachteil für die Minenshares- besitzer ergibt sieh daraus, daß sie die pro erstes Semester 1914 erklärten Dividenden, die in diesen Tagen gezahlt werden sollten, nicht aus England oder Frankreich erhalten können; diese Dividen- Vukg ab 1. Mai 250. Mie. pro Tonne ver. den können erst nach dem Kriege herüberkommen. Wie steht es nun mit den Aussichten der südafri- kanischen Minenindustrie, an der Deutschland durch seinen Sharesbesitz stark beteiligt ist? Wir glauben, daß der Fortbestand und die Weiterarbeit der Randgoldgruben gesichert ist, denn England, das zurzeit einen ungewöhnlich kleinen Goldbe- stand hat, hat das allergrößte Interesse daran, daß die Goldproduktion am Rande ihren ungestörten Fortgang nimmt und nach England fließt. Die Randindustrie wird also weiter Gold produzieren und Ueberschüsse erzielen; möchte es nicht allzu lange dauern, bis die deutschen Mineninteressenten wiedler in den Genuß der VUeberschũsse eintreten können! Verkehr. Erleichterungen im Güterverkehr. Nach Mitteilung der Eisenbahnverwaltung tre⸗ ten folgende Verkehrserleichterungen ein: 1. Güterannahme nach Stationen der Reichseisen- bahnen und Luxemburg und darüber hinaus bleibt auch fernerhin auf Gütersendungen be- schränkt, die vom Eintritt des Kriegszustandes an zur Beförderung zugelassen worden sind. Nach der Schweiz dürfen nur Kohlen und Ge- treidesendungen für schweizerische Behörden ausgeführt werden. Kohlen an sohweizerische Privatfirmen dürſen im Einverständnis mit der Zolldirektion befördert werden, wenn sie für den inneren Bedarf der Schweiz bestimmit sind. Bestätigung auf dem Frachtbrief vom Versender ist erforderlich. Ausfuhr von Lebensmittelsen- dungen nach der Schweiz, ausgenommen Ge⸗ müse aus dem Amtsbezirk Lörrach ist verboten. Nach Italien dürfen nur Sendungen ausgeführt werdlen, für die kein Ausfuhrverbot bestenit. Die Aufnahme des Gesamtgüterverkehrs zwischen Nhein und Weichsel erstrecct sich auch auf den Expreßgutverkehr. 3. Abfertigung von Personen und Neisegepäck innerhalb der Reichsgrenze ist zugelassen. Werenmsrkte. Weitere Wemägßigung des Weizenmehl-⸗ Hreises. Hatten wir an der Hand des Ausweises der Ba- dischen Bank eine Beruhigung unseres Geldmark- tes feststellen lönnen, so liegen auch auf dem Ge- biet der Warenmärkte gleiche Anzeichen vor, die das glänzende Gesamtbild nur vervollständigen. Während das Ausland geglaubt hat, uns aus- hungern zu können, geht Weizenmehlpreis bei uns ständig zurück, So hat die Süd⸗ deutsche Mühlenvereinigung& m. b. ., die schon am 12. ds. Mts, den Preis für Wei⸗ zenmehl Nr. O um 2 Mie. auf 40 Mk. per Doppel- zentner ab Münle herabgesetzt hatte, mit Wirleurig von heute eine abermalige Ermäßigung desseſben von Mkk. 40 auf Mk. 30 vorgenommen. Eine bessere Antwort auf die Aushungerungsgelüste kFonnte wirklich nicht erteilt werden. Landesproduktenbörse Stuttgart. Börsenbericht vom 24. August 1914. Auch in der abgelaufenen dritten Kriegswoche konnte sich auf dem Getreidemarkt kein leblafteres Geschäft entwickeln und erstreckten sich die Um- Satze Wieder in der Hauptsache auf Ankäufe der Militärverwaltung für Proyiantzwecke. Greifbarer ausländischer Weizen ist unverändert teuer und die Zufuhren in neuer Landware sind trotz holer Preise, welche hierfür angelegt wer⸗ den, noch schwach, da die Landwirte infolge dringender Landarbeiten am Dreschen verhindert sind. Wir notieren per 100 Kilogramm frachtparität Stuttgart Getreide und Saaten ohne Sack netto Kassa je nach Qualität bei prompter Lieferung. Amerikan. Weizen, alt Mk. 30.50 bis Mk. 31.— Landweizen, neu. 2„ 2 Diißefr i 17.50 Rosgen, ernr 22.50 Hafer 21.50 Mehl No. 0: Mk. 40.— bis Mk. 41.— 6„)) 2 5 55 38.—„„ 39.— „% ᷣ TT ZZVVVVVVVVVVVVV 25, eee e Kleie Mk. 10.50 bis Mk. 11.— netto Kasse ohne Chicagoer Getreidemarkt. Chicago, 24. Aug.(Erst am 26. August ein⸗ getroffen). Der Weizenmarkt eröffnete infolge höherer Notierungen vom Auslande und im Zu⸗ sammenbang mit der Festigkeit der nordwestlichen Produktenmärkte in fester Haltung mit Preisbesse- rungen von 1 e. lm weiteren Verlaufe Wirkte die sich zeigende bessere Nachfrage nach Lokoware, seitens der Mühlen in Minneapolis, recht anregend auf die Preisgestaltung. Gegen Ende des Verkehrs machten sich umfangreiche Verkäufe der Firma Armour bemerkbar, und da fiberdies für nord. wWestliche Rechnung Abgaben erlolgten, um weite⸗ ren Verlusten vorzubeugen, so schloß der Markt in williger Haltung, mit Preisrückgängen von 785 bis ½ Nur der August-Termin konnte infolge zallreicher Deckungen seinen Preis um e. Steigern. Obloago, 24. August.(Sohſus.) 24. 22 Hafer— per Dez.—.——.— „ Mai 49.% 50.%8 —5 24. 20. 12.25—12.75 12.37—1257 Speok loko Sohweine ſelchte.90—.35.95—.45 — sohwere.50—.30.55—.35 Zufuhren 75 00⁰0 52 000 davon in Ohioago 32 00⁰0 14000 * * London, 24. Aug.(Verspätet erst am 26, eingstroffen. Sliber 25¼% Mewyork; 24. Aug.(Verspätet erst am 28. elngetrafk en). Slohtwechsel auf London 50200—50 300 nomineſt, Silder 558/. Newdork, 24 Aug. Petroleum Tanks 475. etzte Mandelsnachrichten. m. KöIn, 25. Aug. Die Russisch- Asia- tische Bank hat nach der Köln. Zig. von B uf⸗ garien die Einlösung der am 20. d. Mt. fälligen 28 Mill. Fres, laufender Schatzscheine, die nach den von Bulgarien gelegentlich der Aufnahme seiner letzten Anleihe mit der Discon to Ge-: sellschaft in Berlin abgeschlossenen Vertrag aus dem Vorschuß auf die erste Option der bulga- rischen Anleihe in Berlin bezahlt werden sollen, verlangt. Der bulgarische Finanzminister benach⸗ richtigte auf jenes Verlangen die Russischi-Asia- tische Bank, daß die Disconto-Gesellschaft in An- betracht des Krieges jetzt nicht zahle und der Be- trag für die bulgarischen Schatzscheine, auch für die Russisch-Asiatische Bank als bei der Disconto- Gesellschaft hinterlegt zu betrachten sei. Die Rus- sisch-Asiatische Bank lehnte es ab, sich auf diese Regelung der Angelegenheit einzulassen und Ver- langte sofortige Bezahlung von Bulgarien. Diese Zahlung wird indessen keinesfalls ge⸗ leistet Werden, weil die freien Beträge, die auf den Vorschuß der Disconto-Gesellschaft an Bul⸗ garien gelangt sind, zur regelmäßigen Abwick⸗ lung des Dienstes der konsolidierten bulgarischen Schuld bestimmt sind und zu diesem Zweclee Verr wendet werden müssen. Die Russisch-Asiatfische Bank wird sich wohl oder übel mit der Belrie- digung ihrer Forderung bis zum Ende des Krie- ges gedulden müssen. EHBerlin, 20. Aug.(Von uns. Berl. Bur.) Der Bundesrat hat gestern eine Verordnung er- lassen, durch die die Auskunftspflicht über Vorräte an Gegenständen des täg⸗ lichen Bedarfs, insbesondere an Nahrungs-⸗ und Futtermittel aller Art, sowie an rohen Natun- erzeugnissen, Heiz. und Leuchtstoffe eingeführt Wird. 8 Schiffahrts⸗Nachrichten vom Mannheimer Bafenverkehr. Hafenbezirk No. 1. Augekommen am 2. Auguſt. „Otto Heinrich“, Greulich v. Rotterdam, 12 000 Da. Stückgut u. Getreide „Rhenus 29“, Schellenberger v. Rotterdam, 2000 Dz. Stückgut. „Fendel“, Conſtantini v. Kehl, 10 840 Dz, Weigen. „Mutterſegen“, Kimpel v. Kehl, 4500 Dz Weizen. „Laboremus“, Wendt v. Rotterd., 6990 Dz. Stückgut. „Joſefine“, Reimold v. Karlsruhe, 400 Dz. Bier⸗ „Liſa“, Brien v. Rotterd., 15 900 Dz. Getreſde. „Vereinigung 30“, Niel v. Rott., 14960 Dz. Kohlen. Hafenbezirk Nr. 3. Angekommen am 24. Auguſt. „Mannheim“, Weiler v. Rotterd., 5350 Di. Getr. „St. Katharina“, Stumm v. Duisburg, 3457 Dz. Eiſenware. „Ideal“, Laugendyk v. Straßburg, 9330 Dz. Getreide⸗ „Köln 49“, Kiſſel v. Straßburg, 6000 Diz Geteide „Mannheim 56“, Haaſters v. Straßburg, 9580 Dz. Getreide u. Stückgut. rr.—— rt—————. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Aug Pogelstatlon vom Datum dnele 21 22. 23 21.J 25, 26% emerabgen Hunlagen“) 13 033 02 2972,90.85.78 Abends 5 Ukr .81 3 7803 74.78 3 65.59 Hachm., 2 Uhr Maxau 572.60 5 54.49.45.37 Hachm., 2 Uhr Hannheim.35.22 510 209 205.860 Morgens 7 Uhr Malnzg 423 2218209205.-B. 12 Ubr Kauld J3.54 8 325 Vorm. 7 Uhr Kölnn 43.5 3,7 Haohm, Uhr vom Neckar: Mannheim 5 15 790400.89 1 Vorm, 7 Uhr Rellbronn 1120.98.00.08 0,84 0 82] Vorm. 7 Uhr „) Windstill, Sedeokt 180 Wasserwärme des Rheins am 26. Kug. 15., 18½ 0 Mitgeteilt von Leopold Sänger. S Witterungsbeobachtungen d. meteorol, Station Mannhel 25„ S bdat zen— 535ͤ 3„ 755 mm— + 22 25. Aug. KHorgens 7⁰ 755.9 14.8 Sstill 25. 75 Mlttags 2˙ 756.0 2⁵.⁰ 82 25. 12 Abends 9˙⁵ 755,3 21.0 Still 25. Aug. Rorgens 7˙ 755.8 17.8 82 04 * Höchste Temperatur vom 25. aug, 25,0 O. Tiefste Tem- peratur vom 25.— 26. August 17,0 0. Geſchäftliches. Für Autos und Motore ſehlt der Betriebsſtoff— Benzin und Benzol— Als Erſatz dafür iſt ver⸗ gällter Spriritus, der 95 Volumen⸗Prozent ſtark iſt, nerwendbar. Dieſer Spriritus iſt in hinreichenden Mengen vorhanden. Die techniſche Verwendbarkeit des Spiritus zum Auto⸗ und Motorbetrieb iſt durch eingehende Verſuche erwieſen. Näheres ſiehe Inſerat⸗ ——.——————— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaumm für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung Richard Schönfelder; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil und Geschäftliches Eritz Joos, Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchidruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. 6. Seite. Mittwoch, den 26. Auguſt 1914. Das Rekruten⸗Depot des 2. Rheiniſch. Pionier⸗ Batgillons Nr. 27 ſucht ſofort zur Ausbildung von Rekruten ehemalige aktive Unterofſiziere, die nicht mehr dienſtpflichtig ſind. Meldung auf dem Geſchäftszimmer des Plonler-Ersatz-Ba- talllons Nr. 27, Die- denhofen, Kalser Karlstr. 5, II. 38151 Freitag, 28. 1914,5 vormittags 9 Uhr berſteigern wir das Obſt⸗ ſexträgnis an der Secken⸗ heimerlandſtraße und der Fahrlach. Zuſammenkunft bet der Kompoſt⸗Fabrik, Seckenheimerſtr. 184. Mannheim, 23. Aug. 1914. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. 3736 Grasverſteigerung. Am 3731 Donnerstag, 27. Auguſt, vormittags von 10 Uhr ah verſteigern wir im „Grünen Haus“ hier, J1, 1 öffentlich und loos⸗ weiſe das Oehmdgras aus dem Lutiſenpark 1. und 2. GFeil Schnickenlochpark und dem neuen Friedhof in Neckarau. Mannheim, 19. Aug.1914. Städtiſches Wieibauamt: 0 5 Meythaler. Oehmdgras⸗ Verſteigerung. Samstag, 29. Anguſt 1914 vormittags 9 Uhr nerſteigern wir auf dem Nathaus in Feudenheim das Dehmderkrägnis der Neckarplattwieſe. Daran anſchließend das Erträg⸗ nis der ſtädt. Nußbäume in Feudenheim. Zuſam⸗ menkunft Ende der Neckar⸗ ſtraße. 3738 Waunheim, 24. Aug. 1914 Städt. Gutsverwaltung Krebs. kleine Werkſta t gzit verm. 6802 92,12 Bei den Relruten⸗Depots bes Erſatz⸗ Batls. Jußartl.⸗R. 14 in Straßburg i. Elſ. werden behufs Verwen dung bei der Ausbildung khemalige ahtive Unteroffiziere der Fußartillerie geſucht. Meldung der Betreffenden auf dem Bezirkskommando, C 7, 5, Zimmer 30. 38163 Kgl. Bezirkekommando Mannheim. Ortskrankenkaſſe der häuslichen Dieuſthoten Maunheim. Bekauntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis der Betelligten, daß nach F1 Abſatz 1 des Geſetzes, betreffend Sticherung der Leiſtungsfähigkeit der Kran⸗ kenkaſſen, vom 4. Auguſt er., das mit gleichem Tage in Kraft getreten iſt, für die Dauer des gegenwär⸗ tigen Krieges die Beiträge auf 4½ vom Hundert des Grundlohnes und die Leiſtungen auf die Regelleiſt⸗ ungen feſtgeſetzt werden müſſen. Auf Antrag des Kaſſenvorſtandes vom 17. d. Mts. hat jedoch das Großh. Verſicherungsamt in der Sitz⸗ ung des Beſchlußausſchuſſes vom 21. d. Mts. geneh⸗ migt, daß die bisherigen ſatzungsgemäßen erhöhten Leiſtungen gewährt werden dürfen. 38160 vom 10. Auguſt er. ab unter Beibehaltung der erhöh⸗ ten Leiſtungen wöchentlich wie folgt: in Klaſſe I, 30 Pfg. in Klaſſe III, 93 Pfg. in Klaſſe II, 63 Pfg. in Klaſſe IV, 1 M. 26 Pfg. Mannheim, den 25. Auguſt 1914. Der Vorſtand Ludwig Schöffel, Vorſitzender. Herr Wilhelm Falkner den Tod fürs Vaterland. Wir betrauern in dem Verstorbenen einen ljeben Kollegen und Sportsfreund, dem wir stets ein ehrendes Andenken bewahren werden. 6420 Dle Fussballmannschaft der Mannhelmer Versscherungsgesellschaft. Bis auf weiteres betragen hiernach die Beiträge]! Am Donnerstag, den 27. Auguſt d.., vormit⸗ tags von 10½ Uhr ab ver⸗ ſteigern wir im„Grünen Haus“ hier, U 1, 1 öffent⸗ lich und losweiſe das Ohmetgras von unſerem Rennbahngelände. 95506 Mannheim, 20. Aug. 1914. Badiſcher Rennverein. Obſt⸗ Verſteigerung. Donnerstag den 27. Aug. 1914, vormittags 9 uUhr verſteigern wir das Obſt⸗ erträgnis der ſtädt. Bäume am Waldweg Kies⸗ teichweg. Zuſammenkußft an dem Niederbrückel, frühere Gemarkung Neckarau. Mannheim, 23. Aug.1914. Städt. Gutsverwaltung 3787 Krebs. Gold. Kettenarmband vom Kaiſerring, Heidel⸗ bergerſt., Paradeplatz perl. Abzugeben gegen gute Belohnung MI, 3. 96418 A. H. A. H. Am 18. August fliel im Kampf für das Vaterland unser lieber A. H. Leutnant der Reserve Rudolf Krieger Gr. Finanzamtmann Wir setzen biervon unsere J. A. J. A. u. Heidelberg, 25. 8. 1914. Die Burschenschaft Vineta. I..: Theo Hölscher, Ferienvertreter. 38159 zu verleihen 3, 4. Stellen ſinden: Geueral⸗ Agentur ſucht per ſofort aushilfs⸗ weiſe einen mit dem Ver⸗ Tüchtige gutempfohlene Beiköchin für Lazarett ſofort geſucht. 95535 Frau Annga Engel, S 1, 12. ſicherungsgeſch. durchaus vertraut. Kaufm. der in der Lage iſt, ſelbſtänd. zu arbeit. C. Kohler, Ludwigshafen, Kaiſer Wilhelmſtraße 31. 95539 2 2 Gewerbsmäßige Stellen⸗ vermittlerin. Geftrag. Klelder gfe. Schumhe zahlt die ersten Ankauf * ſeissin, 22 B406. Starke Packkiſten geſucht. 38157 Hermann Gerngroß, Rheinſtraße 12 Glas und Porzellanhandlung en gros in Kenntnis. 38162 In tiefer Trauer: Na Aſtraße 10, hier. Buntes Allerlei. Englands Angſt vor dem Verhungern. Wenige Wochen vor Ausbruch des Kriegs iſt eine Angſtwelle über England geflutet, die ge⸗ wiß jetzt höhere Wogen ſchlägt, als damals, da man im tiefſten Frieden das Schreckbild des Krieges und der Aushungerung an die Wand malte und höchſt beunruhigende Betrachtungen von den erſten militäriſchen Autoritäten daran geknſtpft wurden. Ihren Ausgang nahm dieſe nervöſe Erregung, die den wunden Punkt des ſonſt ſo ſtolzen Albion offenlegte und glle ge⸗ heime Bangnis in den Herzen der Inſelbe⸗ wohner ahnen ließ, von einer neuen Erzählung des Sherlock Holmes⸗Dichters Conan Doyle, die er unter dem Titel„Gefahr“ in der weit berbreiteten Monatsſchrift„Strand Magazine“ dom Juli veröffentlichte. Das Bild, das Conan ha Doyle hier malt, zeigt ein Land mit Millionen von vor Angſt faſt wahnſinnigen, vom Hunger gepeitſchten Einwohner. Männer und Frauen fliehen zu Zehntauſenden aus Städten und Dörfern, um dem ſicheren Untergang zu ent⸗ gehen. Sie nähren ſich von Baumrinde und lauen rohes Gras, während verzweifelte Wei⸗ bexr, die ihre Kinder vor ihren Augen ſterben ſahen, in ihrer Gier nach Brot die öffentlichen Beamten ermorden. Die Regierung iſt dieſer Panif gegenüber völlig machtlos. Brot koſtet 1250 Mk. der Laib, Fleiſch 3..50 Mk. das Pfund und überall ſonſt herrſcht die gleiche Teuerung. Und die Urſache dieſer Kataſtrophes Nichts weiter als vier Unterſeeboote, die einem Staat gehören, der mit England im Krieg liegt, zwei an der Mündung der Themſe und im Briſtol⸗Kanal am weſtlichen Eingang zwiſchen der Inſel Wight und h Hampfhire. Dieſe Schiffe unker Waſſer ver⸗ nichten alle Fahrzeuge, die Nahrungsmittel für England tragen, mit ihren tödlichen Torpedos trotz all der vielgerühmten Dreadnoughts, der Luftflotte, den Unterſeeminen und den groß⸗ 7 Hafenſperrungen. Vier Fünftel aller Rahrung wird nach England eingeführt, und wenn die Einfuhr abgeſchnitten wird, geht ganz Eugland dem Hungertode entgegen. In dieſem Phantaſtegemälde des Dichters ſahen nun be⸗ deutende Autoritäten einen wichtigen Wahr⸗ heitskern, und der Hinweis auf die dahinter 5 21 vielmehr zu Rruhigung bei als Dichtung.„Ich habe Conan Doyles Erzählung geleſen,“ ſchreibt der Reformator der engliſchen Marine⸗Ar⸗ tillerie Admiral Sir Perey Seott„und be⸗ kenne, daß„Gefahr“ eine Prophezeihung deſſen iſt, was geſchehen kann, wenn nicht große Ver⸗ änderungen in unſerem Marine⸗Programm vor ſich gehen.“ Dieſelbe Bedeutung, die bereits der Marineminiſter Winſton Churchill in ſeiner letzten großen Flottenrede auf den Wert der Unterſeeboote legte, hebt Sir Perey Scott her⸗ vor. Nach ſeiner Meinung ſind die Dread⸗ noughts überholt, und die Macht liegt bei den Schiffen, die unter dem Waſſer operjeren.„Auf unſerer Inſel“, erklärte er, hängen wir von unſerer Nahrungszufuhr ab, die von Ueberſee kommt; deshalb iſt es für uns notwendig, eine große Menge bewaffneter Schiffe zu haben, um unſern Handel zu ſchützen und unſere Nah⸗ rung ſicher zu ſtellen. Als dieſe Schutzmacht unſeres Landes gilt die königliche Marine, die heute aus einer großen Anzahl von Schiffen beſteht, die auf dem Waſſer ſchwimmen und ge⸗ ſehen werden können, und aus wenigen, die unter dem Waſſer ſchwimmen und nicht geſehen werden können. Die Einführung der Unter⸗ waſſerfahrzeuge hat nach meiner Anſicht mit der Nützlichkeit der Schiffe, die auf dem Waſſer operieren, völlig aufgeräumt.“ In den letzten Manövern ſei die ungeheure Wichtigkeit der Unterſeeboote immer mehr zu Tage getreten. „Panzerſchiffe ſind nutzlos für defenſive und offenſive Zwecke und völlig machtlos gegen die Angriffe eines Unterſeebootes, das einen Pan⸗ zer vernichten kann mit ſehr wenig Gefahr für ſich ſelbſt. Unterſeeboote und Flugmaſchinen ben den Seekrieg revolutioniert. Keine Flotte kann ſich mehr vor dem Flugmaſchinen⸗ Auge verbergen, und das Unterſeeboot kann zum vernichtenden Angriff ſogar bei vollem Tageslicht ſchreiten. Im Kriege werden die auskundſchaftenden Flugzeuge immer hoch oben auf dem Ausguck ſein und die Unterſeeboote in beſtändiger Bereitſchaft, wie die Spritzen einer Feuerwehrſtation. Iſt ein Feind geſichtet, ertönt das Signal, u. die Unterſeeflottille fliegt nach der beſtimmten Richtung. Es ſei Tag oder Nacht, gutes oder ſchlechtes Wetter, ſie ſuchen den Feind zum Ziel, und wenn ſie ihn finden, dann iſt er geliefert, und ſie geben kein Pardon. Sie können die feindlichen Schiffe nicht entern und gefangen nehmen, wie in alten Zeiten; ſie warten nur, bis ſie geſunken ſind und kehren heim, ohne die Zahl der Monſchen zu wiſſen, die ſie auf den Grund des Meeres verſenkt haben.“ Dies iſt nach Scotts weiteren Aus⸗ führungen das Schickſal der Nahrungsgmittel bringenden Schiffe, wenn feindliche Unterſee⸗ hoote an der Mündung der Themſe und im Engliſchen Kanal manöverieren. Ein ſicheres Torpedogeſchoß bringt das Schiff und mit ihm die Ladung zum Sinken. Zwar kann kein Unterſeeboot den Kanonen eines modernen Kriegsſchiffes oder ſelbſt denen eines armierten Handelsſchiffes widerſtehen; ein einziger Schuß des kleinſten Geſchützes vernichtet es. Aber nach der Anſicht des Admirals ſind die Unter⸗ ſeebvote ſehr ſchwer zu zerſtören, weil man nicht angreifen kann, was man nicht ſieht. Daher muß eine moderne Flotte, die ſiegreich ſein will, ſehr viele Unterſeeboote, Luftſchiffe und Flug⸗ zeuge haben und einige wenige ſchnelle Kreuzer, zvorausgeſetzt, daß wir einen Platz finden können, um ſie während des Krieges in Sicher⸗ heit zu halten. Wenn wir mit einem Lande in Krieg geraten, das im Beſitz wirkſamer Unter⸗ ſeeboote iſt, dann bin ich der feſten Ueberzeug⸗ ung, daß dies Land zunächſt ſeine Dreadnoughts in einem ſicheren Hafen feſtmachen wird; wir werden dasſelbe tun; die feindlichen Flugzeuge und Flugſchiffe werden dann über unſer Land erreichen können.“ ein wunden werden.“ — Feldpoſtbriefe aus fliegen; ſie werden genau feſtſtellen, wo unſere Schiffe ſind, und dann werden die Unterſeeboote kommen und alles und jedes zerſtören, was ſie Aehnliche Anſichten, wenn auch nicht in ſo ſchroffer Form, ſpricht auch Admiral William Hannam Henderſon aus, und ausgezeichneter Kenner Marine Arnold White erklärt, daß Conan Doyle eden Finger auf die wundeſte Stelle des Briti⸗ ſchen Reiches gelegt hat, d. h. auf das Ver⸗ ſagen der Nahrungszufuhr, wenn Ueber⸗Dread⸗ noughts von modernen Unterfeebooten über⸗ der engliſchen dem Stebenjährigen Voll freudiger Erwartung und banger Spannung harren heute Millionen auf die Feldpoſtbriefe, die ihnen Zeiten, nur ſelten Nachricht aus uns daher aus dieſe Briefe Teile einer zwiſchen großen oder im Stall, tun, ſind dieſe gerade Kunde von ihren Näch⸗ ſten aus dem Kriege bringen. In früheren da die Poſt ſchlecht war und da das Feldpoſtweſen erſt recht im Argen lag, drang dem Lager und Biwak de zu dem Heimgebliebenen. Soldatenbriefe ſind der Vergangenheit nur ſehr ſpärlich überliefert, und aus dem Siebenjährigen Krieg hat nur ein glücklicher Zufall 17 ſolcher Feldpoſtſchreiben vor dem Untergang bewahrt, die der Große Generalſtab als das wertvollſte Zeugnis für den Geiſt bei der Armee des gro⸗ ßen Königs herausgegeben hat. Immerhin ſind dauernden und aus⸗ führlichen Korreſpondenz, und ſie laſſen einen Umſang der damaligen Feldpoſt wie man ihn vorher kaum geahnt hatte. Haſtig Märſchen, vermuten, am Lagerfeuer wie unfere Krieger es vergilbten Blätter mit müh⸗ ſeligen Schriftzügen bedeckt worden. „Auf der Erde im Sande geſchrieben“, oder„des Nachts ſie etwa als Vermerk. begleitet die Sorge Feld. Einer ſchreibt ſe aus Sachſen:„Nimm es war ohnmöglich, leid, daß ich Dir nichts Unmöglichkeit.“ Fritz beſeelt. und Prag. ten ſie„ohne Eſſen und ging.„Weil mir nun es mir verdächtig vor.“ um Weih Von einem der Tapferkeit ſind dieſe Grenadiere des alten Die Briefe ſtammen aus der Zeit zwiſchen den blutigen Schlachten von Loboſitz Bei ſehr warmen Tagen,„da es dem Menſchen und Vieh blutſauer war,“ muß⸗ um 10 Uhr geſchrieben auf der Streu“, tragen Die Leute wollen ſich nicht mit ihren Leiſtungen hervortun; bittet doch ſogar einer in einer Nachſchrift, den Brief nur„ſein liebes Geſchwiſter leſen zu laſſen, ſonſt keinen; denn man ſollte es ſonſt vor Prahlerei auslegen.“ Die meiſten von ihnen und Kind ins iner„herzlichen Frau“ mir um Gotteswillen nicht übel, daß ich Dir nicht wieder geſchrieben; denn wir haben müſſen Tag und Nacht marſchieren. Mir iſt es herzlich ſchicken kann; es iſt die herrlichen Geiſt Trinken marſchieren.“ Am 1. Oktober 1756 mußten die Truppen auf⸗ marſchieren, ohne zu ahnen, daß es zur Schlacht ſchon die Sache etwas bekannt war,“ herichtet ein Unteroffizier,„kam Und die morgendliche Stimmung ſchildert ein Grenadier ſeiner Frau: liebes denke einmal nach, wie uns zumute muß geſmeſen ſein: des Morgens nüch⸗ tern zur Fauenen Waee und nicht das geringſte on gewußt. * Sofort lieferbar Eiſerne Bettſtellen, Eiſerne Nachttiſche W. bandes Söhne 25, 4. Telephon 1163. m Bin 9 852 mwit einen Teans FArheits⸗ u. Raſſepferden —— aangekommen. 6416 Kaufliebhaber ſind höflich eingeladen. Friedr. Hochſtätter, Pferdehaudlung Mannheim⸗Feudenheim. Telephon 4738. Henze's Karle pon Euroyad Znu verkaufen aufgezogen 17084210 em N 70 eeeee 8 400 bis 00 Zlt. Telez :300,000 in 164 Blättern 73 Schloſſer's Weltgeſchichte 1 rechts. 95637 5 Angeb. mit Preis an en von 2 Ib ſt A. Höfer teilu I Er Pfungſtadt(Heſſer). 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Auf Friedrich ſind alle Blicke gerichtet; das merkt man auch aus dieſen Briefen; ſein Loh iſt die böchſte Frende.„Der König iſt ſehr vergnügt mit uns geweſen,“ ſchreibt ein Soldat des Hülſenſchen Regiments nach der Schla„Am als den iſt er bei ge⸗ weſen, Kompagnie ompagnie, und vielmals für unſere Tapferkeit bedankt ir haben hier ohne „Was,“ ſchreit „habt Ihr denn keine Bajonetts? Hunde tot!“ Sogleich den Augenblick fallen die Burſchen mit den Bafonetts d und ganz blindlings auf den Feind los, jagten ihnen die Eiſen in die Rippen, ſogar einige nahmen das Gewehr verkehrt und ſchlugen die Feinde mit dem Kolben auf die Köpfe, eulbutieren auch den ganzen dicken Schwarm über 2000 Schritte bis an das ſteile Ufer der Elbe.“ Und neben dem Heldenmut iſt es eine tiefe Frömmigkeit, die dieſen Feldpoſtbriefen aus den Tagen des alten 89155 ihren zu Herzen gehenden on ver⸗ eiht. Der eine erzählt in pietiſtiſcher Bibel⸗ feſtigkeit, daß ihm„unter währender Schlacht die Kriege des Alten Teſtaments, ſonderlich das Erempel Joſuas und Gideons eingefallen ſind. Ein anderer berichtet von einem„wahrhaften Gnadenzeichen“ das ihm den Mut geſtärkt.„Da ſtand an der Straße ein großes, hohes Kruzifix, auf ſelbigem ſaß auf dem rechten Arm eine gan weiße Taube von ziemlicher Größe, machte langen Hals und ſah ſo zu, wie wir porbei⸗ marſchierten, ohne ſich weiter zu rühren. Den Kopf drehte ſie manchmal nach den Oeſterrei hin, als wolle ſie uns ſelbe zeigen. Viele daten ſahen es als eine gute Vorbedeutung an und ſchöpften friſchen Mut. Ein Soldat von unſerer Kompagnie ſagte zum anderen: Nun weiß ich gewiß, daß wir heute gewinnen. Ich antwortete: Ich glaube es auch, aber wenn e⸗ der Wille des Herrn iſt.“ Und wenn es einem, der bei Prag dem Tod ins Auge geſehen, ſo ſchien,„als wenn die Welt an dieſem e ihr Ende erreichen ſollte, ſo hat es Rarte Löſpen⸗ mut verliehen,„daß des Fürſt Moritz Armee am andern Moldauufer den Tag, da wir gefochten, für uns gebetet und ihre tt auf⸗ gehoben.“ Hände zu **— ansport erden 6416 bdlung 1 Zlt. kll an esen 2 Heſſen) r täglich 64¹7 hen woki ft. D.1 enräder ehr gut zu verk. H 3, 2, 95489 e Mittwoch, den 26. Auguſt 1914. Genueral-Auzeiger.— Fadiſche Aeueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 7. Seite. Tle 11 e. Fettleibigkeit, Fettsueht Starken Hüften dann benutzen Sie das neueste Entfettungsverfahren!“ nach Prof. Dr. med. Nagelschmidt-Bergoniè Exfolge nachweisbar. Nähere Auskunft erteilt 87435 birektor Heinrich Schäfer (1Hährige Praxis) nur N3, 3, Mannheim Talephon 4320. Sprechstunden: 15 Werktags:—12,—9. 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Friedrich, S. d. Fabrikmeiſters Wilh. Altendorf, 9 Mt. a. Roſa, T. d. Friedr. Hörmann, 6 Mt. a. d. verh. Kohlenhändler Georg Hornig, 49 J. a. d. verh. Gummiarb. Joh. Friedrich, 63 J. 11 M. a. Chriſtuskirche. Abends 8 Uhr, Stadtpfarrer Klein. Lutherkirche. Abends 8 Uhr, Pfarrverw. Weiſſer. Alt⸗Katholiſche Gemeinde. (Schloßkirche). Mittwoch, den 26. Auguſt, vormittags 9 Uhr, deutſches Amt. Auszug aus dem Standesamtsregiſter für den Stadtteil Necharau. Verkündete, Modelleur Max Pfeifer u. Eliſe Meixner. Maler u. Tüncher Philipp Bradneck u. Eliſabeth Schneider. .⸗A. Aug. Fränkſe u. Frida Schramm. 30. Wagenführer Joh. Strecker u Ida Banſchbach. 30. Schloſſer Chriſtian Oſtermann u. Eva Väth. Auguſt. 11. Friſeur Johann Tobiſch u. Barbara Braun. 11. Aufſeher Guſt. Hollmann u. Pauline Wolff. Auguſt. Getraute. Eiſenbohrer Friedr. Weidner mit Eliſe Weidner. Former Stefan Götz mit Luiſe Wendling. Bamarbeiter Joſef Guſchwa mit Eva Bohn. Hilfsarb. Fried. Weidner mit Luiſe Quaty. Fabrikſchmied Karl Huber mit Emma Deſch. Eiſenhobler Viktor Kremer mit Eliſe Schädel. Gummiarb. Max Gaisbauer mit Maria Lukſch. Tagl. Joh. Bauer mit Elſa Dinkel. Schremer Franz Brenneiſen mit Marg. Zettler. Eiſendreher Karl Fande mit Maria Schmid. Tagl. Heinr. Oechter mit Helene Sledzik. .⸗A. Karl Brand mit Helene Stephan. Fuhrmann Joh. Kolb mit Eliſab. Delp geb. Licht. F. A. Gag. Schreiner mit Maria Schmid. Jungſchmied Jak. Folz mit Juſt. Schreck. Kaufm. Peter Klein mit Eliſ. Hobuſch. Vizefeldw. Aug. Schreiber mit Anng Wollf. Schuhmacher Aug. Großkinsku mit Auna Körner. Kammacher Karl Heiſel mit Maria Gunkel. Gummiarb. Ad. Herzog mit Johanna Nowotny. Gummiarb. Jakob Mautner mit Anna Reſch. Auguſt. Geborene Tagl. Anton Grabmüller e. T. Anna. Former Franz Scheidel e. S. Franz. .⸗A. Joh. Steinle e. S. Chriſtian. Cementeur Ernuſt Ruſſolv e. T. Erneſtine. Juli. 30. 5 — 2— SS D g g8 g0 p0 5.= 2 D Signalwärter Gg. Münch e S. Albert. Demfelben e. S. Paul. d..⸗A. Wilhelm Nader e. T. Maria. d. Heizer Gg. Weinkötz e S. Alfred. 11. d. Wirt Friedr Moraſch e. T. Lina. 9. d. Maurer Ga. Wolf e. T. Frida. 12. d..⸗A. Hch. Brenk e. S. Karl. 18. d..⸗A. Anton Spilger e. T. Ida. 14. 5. Hilfsarb. Kilian Mutterer e. T. Berta. 18. 8. Zimmermann Alois Matbeiil e. T. Roſa. 16. 8. Schloſſer Joh. Bayer e S. Karl. 15. 5. Kaufm. Jonas Sandbrand e. T. Dinda. 15. 5. Former Jak. Ludwig II e. S. Kurt. 18. d. Zementeur Chriſtof Metzger e S. Karl. 15. d. Gummiarb. Alois Weiß e. S. Alois. 7. d. Dekorativnsmaler Karl Geiger e T. Erna. 14. d. Schutzmann Joh. Veitengruber e. S. Otto. Juli. Geſtorbene. 30. Karl, S. d..⸗A. Ferd. Grabenſtätter, 2 Mt. a. 31. Maria, T. d. Gummiarb. Frz. Ziraſak, 24. Tg. a. 31. Ludwig, S. d..⸗A. Alois Griebs, 13 Mt. a. 31. Gertrud, T. d. Kaufm Jak. Mayfarth, 3 Mt. a. Auguſt. .d. verw. Gummiarb. Kath. Perfumo, geb. Parodi, 18. Paul, S. d. Signalwärters Gg. Emich, 12 Tgg. a. 19. Elſa, T. d. Schloſſers Och. Thron, 2 Mt. a. 21. Margareta, T. d. Händlers Mart. Hilbert, 1 J. a. 21. Elfriede, T. d. Reiſenden Jak. Barthel, 9 Mt. a Sehr gefährliche Monate für Säuglinge und kleine Kinder ſind Auguſt und September. Jede Mutter, die ihr Kind nicht ſelbſt nährt, ſollte deshalb mehr als ſonſt darauf bedacht ſein, ihrem Liebling eine Nahrung zu geben, die ihn dieſe heißen Monate glück⸗ lich überſtehen läßt. Ein ſolches Nahrungsmittel, das ſicheren Schutz bietet gegen die im Sommer be⸗ ſonders häufig auftretenden Brechdurchfälle und Diarrhöen, iſt das wohlſchmeckende Neſtle'ſche Kinder⸗ mehl, eine im Gegenſatz zur Kuhmilch ſtets gleich⸗ bleibende, leicht verdauliche Nahrung. Probedoſe nebſt Broſchſtve verſendet auf Wunſch koſtenfrei Neſtle'ſche Kindermehl G. m. b.., Berlin W 57. 14840 Bei Neurasthenie, Merz- u. Nervenkrankheiten verwendet man mit destem Erfolg: or. Bergmann's Sauerstofl Bäder Versuchen Sie es mit einem Packet 55 Sle werden ganz sicher den Erfolg sehen! 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Pichler. als Sieger zurückkäme! Er würde kommen,]„Mama, verzeih, ich wollte Dir doch meinen] Tag die Luft durchquerte, kannte keine keine Flie erlentnant Büren run Sieger ſein. So grauſam konnte ja der Herr⸗ſeinzigen und beſten Chef und Kameraden mit⸗ Furcht. Er hätte nur vor dem einen Gedanken 5 J. gott nicht ſein, den guten und getreuen Mann bringen.“ gezittert: Zerſchmettert und zerſchlagen vor nicht heimkehren zu laſſen; morgen wollten ſie Sie lachte mit Tränen des Glücks in den Gemma gebracht zu werden. Roman von Paul Burg. doch zuſammen zur Hochzeit fahren. Augen. Aber das konnte ja kein Gott und kein Schick⸗ 1¹ Fortſetzung. Die alte Baronin war ein echtes Soldaten.„Koloſſaler Kerl, Ihr Schüler“, beglück⸗ ſal zulaſſen!. kind, ſie betete: Lieber Gott, ſei vernünftig; wünſchten die Sportzeugen den Inſtrukteur. Sein Weib im Flugzeug mitzunehmen, ſchien Niemand hörte es, denn jagend raſte der Doppeldecker auf. Die Pferde riſſen wild an den Zäumen. Dann ward es wieder ganz ſtill auf dem Platze. Dunkelheit brach herein. Die Baronin lehnte lautlos im Wagen, während alle unruhig hin⸗ und herliefen. Sie dachte an ihre Tochter in Schweden und malte ſich den grenzenloſen Jammer aus, wenn hier ein Unglück geſchähe⸗ Ein Burſche rief aus dem großen Schuppen: „Er kommt!“ 55 89“ „Wo? Wod“ Der Burſche machte Front vor den Leutnants. Hat eben wer telefoniert, Oberleutnant von Bärenſprung ſei aufgeſtiegen.“ „Aufgeſtiegen? Wo? Wer hat telefoniert, Oberleutnant v. Bärenſprung ſei aufgeſtiegen?“ 15 5 die Flieger, ſtanden die Sportzeugen vat⸗ 08. „Wer hat telefoniert, Kerld“ ſchnauzte ein Leutnant den Burſchen an. „Weiß nicht, Herr Leutnant. Der war gleich wieder fort.“ Es war ſchon ziemlich dunkel geworden. Ein Feuer an!“ befahl der Flugdirektor. Macht uns der Oberleutnant Schabernack mit ſeinem eigenwillig unternommenen Ueberland⸗ flug, ſoll er was erleben.“ „Wollen Sie nicht lieber nach Hauſe fahren, gnädige Frau? Die Pferde— „„Ich bleibe, meine Herren, denn jetzt habe ich Hoffnung.“ Die alte Dame im greiſen Haar ſah mit leuch⸗ tenden Augen in die Flammen. „Das Feuer züngelte hochauf in die nächtliche Stille. Der Flieger, der zur Erkundigung aufge⸗ brochen war, hatte Motordefekt gehabt und war in einem Dorfe niedergegangen. Fern rauſchte der Wald. Frau von Ehren⸗ berg ſaß im Wagen, wartete geduldig, hoffend und bangend. Sie dachte grollend an ihren Gatten, der feige in ein Modebad gereiſt war, allem aus dem Wege gehen wollte. Er ſollte ſich lleber zu Hauſe verkriechen und ſeiner Eng⸗ herzigkeit ſchämen, anſtatt in Bäder zu reiſen wie ein alter Geck. Sie dachte an Gemma fern im Schweden. Und ſie dachte an Ekman von Bärenſprung in ſeinem Flugzeug. Wenn er Du biſt es doch immer!— Das war ein rechtes Wort und fand Er⸗ hörung. Aus dunkler Nacht ſcholl und ſchwoll ein Brauſen vom Himmel, ein Dröhnen. „Das iſt er!“ Alles lief zuſammen, ſchürte das Feuer, daß es hell in die Nacht loderte. Die Pferde waren aus ihrem Halbſchlaf geſchreckt und ſtampften im Geſchirr. Es donnerte und knatterte im⸗ mer lauter unter dem Himmel. Und dann war mit einem Mal wieder alles ſtill. Ein Licht blitzte fern auf wie ein Stern. Das Licht be⸗ ſchrieb einen ſchnellen Kreis, verſchwand. „Platz gemacht!“ rief der Flugdirektor. Nur die Sportzeugen ſtanden noch am Feuer. Man ſah und hörte nichts mehr, wie geſpannt auch alle lauſchten. Ganz nahe krachte und dröhnte nun wieder die unſichtbare Maſchine. Jetzt blitzte das Licht über dem Boden auf, verloſch. Und aus dem Dunkel glitt ein großer Vogel an das hochflam⸗ mende Feuer, ſtand mit breiten, zitternden Flügeln davor, lautlos. „Hurra!“ Eine vermummte Geſtalt kroch vom Sitze. „Zur Stelle!“ Brille und Klappe flogen hin, der Mantel ſank ins Gras. In ſeiner roten Huſarenjacke ſtand Oberleutnant Bärenſprung am Feuer. „Herr, das war eigentlich wider die Abrede. Na, weils gut ging Und noch eine Geſtalt erſchien neben ihm, löſte ſich aus ihrer Vermummung. Ein grauer Schnauzbart ſtach ins ſchwebende Licht, ein roter Schnürenrock blinkte. „Wer iſt denn dasd“ In ſtrammer Haltung ward die Antworkt: „Zu dienen, Kameraden: Oberſtleutnant von Tiedemann, Seiner Majeſtät Leibhuſaren⸗Re⸗ giment König. Unterwegs zur Hochzeit nach Schweden.“ „Der nächſte Weg“, lachte der Flugdirektor und hieß den ſpäten Gaſt ehrerbietig willkom⸗ men. „Das nennt man ein Huſarenſtück, meine Herren!“ krähte mit ſeiner hohen Stimme der jüngſte Fliegerleutnant aus dem Schatten. Vor den beiden Huſaren am flackernden Feuer ſtand mit einem Male eine Frau mit weißen Scheiteln, umarmte den kühnen Piloten. „Du lieber, böſer Ekman Du!“ Doktor Heydemann wehrte mit heiteſter Ge⸗ nugtuung ab. Und die Leutnants waren ſtolz auf ihren Kameraden. Nich' mal en Splitter Kleinholz hat er ge⸗ macht, der dolle Kerl!“ Die Baronin unterbrach das Redegewirr und nahm ihren Schwiegerſohn beim Arm. „Wenn er nun beſtanden hat, der kühne Pilot, dann bitte ich alle Herren recht herzlich, heute abend— wenn auch die Stunde ſpät iſt— meine Gäſte zu ſein.“ „Feldpilot, Feldpilot! gnädige Frau. Ihr Herr Schwiegerſohn iſt ein rechter Huſar, macht gleich zwei Prüfungen Auf einmal.“ ** Die kleine Villa war ein lauſchiges Verſteck für die Flitterwochen. In allen Räumen blüh⸗ ten auf allen Simſen prangende Sommer⸗ blumen. Und Schwalben bauten unter das Dach. Frau Gemma waltete mit dem Burſchen ihres Hausfrauenamtes. Sie lief noch immer ans Fenſter,, erſtieg den kleinen Altan, wenn ein Flugzeug mit Brummen und Dröhnen ſein Nahen kündete. Oft ſchon hatte ſie Ekman ge⸗ beten:„Gib mir ein Zeichen, wenn Du es biſt; laſſ' eine kleine Fahne wehen!“ Dann nahm ſie der Pilot lächelnd in die Arme und küßte ihren Mund:„Das geht nun nicht, mein Kind, da mußt Dich ſchon aufs Raten verlegen, ob ich es bin oder ein anderer, Ich freilich ſeh' Dich jedesmal von oben und labe mein Herz an Dir, unſerm Häuschen, an der ganzen Welt—“ Und dann ſprach Gemma den im ktiefſten Herzen lange gehegten Wunſch aus der immer inniger wurde, immer dringender von Tag zu Tag: „Laſſ fliegen!“ Er vertröſtete ſie, einen kleinen Streit Mund ſchloß: „Willſt Du, daß ich unruhig bin und ohne Glück und Frieden?“ Da nickt er ihr ſtumm Gewähr, hoffte aber im Stillen, es ihr vorläufig wieder auszu⸗ reden; ſpäter war ja wohl nicht mehr daran zu mich einmal, einmal nur mit Dir wehrte ab, hatte ſogar mit ihr, bis ſie ihm den denken. Ein Wagnis ſchien es ihm. Er, der jeden ihm in jedem Falle ein gefährliches Unterfan⸗ gen, denn er war ja nur ein ſchwacher irrender Menſch und wollte nicht, daß ihm und einem von Menſchenhand gefertigten, den Elementen preisgegebenen ſchwanken Fahrzeug ſein eigenes Weib ſich anvertraue. Freilich ein verlockendes Gefühl des Stolzes und Glückes ergriff auch ihn, wenn ſie immer wieder, ſich an ihn ſchmiegend, bat: „Du kühner Luftklabautermann, der Regi⸗ mentskommandeure entführt, ich bin ſo über alle Welten gewiß, daß mir in Deinem Flug⸗ zeug, in Deinen Händen nichts geſchehen kann. Laß mir doch meinen ſtolzen Glauben und mach' ihn feſter, Du böſer, hartnäckiger Bären⸗ ſprung.“ Und endlich gab er nach mit dem heimlichen Gedanken: Geſchieht uns etwas, dann ſterben wir zuſammen! Sterben! Des eigenen Todes war er früher im Regiment niemals eingedenk geweſen, hatte überhaupt vorher nie darüber nachgedacht, ſo ſehr ſein Sinn auch aufs Grübeln ging. Jetzt im täglichen Verkehr mit widrigen Winden, jähen Böen, den Launen einer unvollkommenen Maſchine, eines tückiſchen Motors ausgeliefert, an dünnen Drähten in der Luft ſchwebend, hatte er manchmal das beengende Gefühl, als ſtrecke ſich eine ſtarre kalte Hand ſchon nahe, ganz nahe nach ihm aus, ihn hinabzuziehen. Das zuckte ihm jedesmal durch die Seele, wenn der Motor ausſetzte. Jetzt iſt es vorbei! Und alle Geiſtesgegenwart in dieſen gefährlichen Augen⸗ blicken zwiſchen Himmel und Erde war nur eine Ausgeburt der furchtbarſten Angſt. Aber noch gab ihm ſein guter Gott doch immer wieder eine Gelegenheit zur Flucht vor dem Tode, ließ den Motor anſpringen, das ſchon ſchaukelnde, ab⸗ gleitende Flugzeug auf einer Böe aufſitzen, be⸗ wahrte die Zündkerzen vor dem Bruch und brachte ihn mit eigenen, unſichtbaren Händen zur Erde. Seildem er Flieger war, hatte der Oberleut⸗ nant ſein Teſtament im Schreibtiſch liegen: alles, alles gehört Gemma und mein Grab ſoll bei dem Bärenſprungſteine in Ehrenbergs Gar⸗ ten ſein! Da will ich ausruhen und den füng⸗ ſten Tag erwarten, da wo ich erwacht und ein glücklicher Menſch geworden bin. (Fortſetzung folgt.) Weneral-Anzeiger. Sadiſche Neueſte Aachr ichten.(Mittagblatt) 70 5 0 0 en Kepplerſtraße 21 Je 4, 10 0 Ver U Slrat Stock, s Zimmer, Küche, und Schlafzimmer auz Vas per 1. Oktober d. J. 1. Septbr. zu verm 4090 Zuſer 55** 240. 84. ſtr. 21 2 9,6 55 ban ern 9 Näh. Sch. Lanzſtr. 24.„ſep. Zimmer 9b. 5 eeeee, Telel. 2007. 45544 Wohn⸗ u. Schlalz. z. v. 920 der 20.., hübſch einf. m. 25Mille Verm..kath.Herrn Beamt. bevorz., auch aufs Land. Näh. Rixinger, O2, 1, 2 T 6263 3. St. Hübſch mößf 72,16 Zim., ſep. Eing au beſſ.Herrn zu verm. 5309 F5, 2225 möbl. Zimmer m. Schreib⸗ tiſch ſof. bill. zu v. 48876 EB, Ha en 5, 3 gut möbl. Zim. 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