5 fanzöſiſche Regierung habe ohne Erſolg verſucht dDiie Der Krieg, den erenent 70 Pg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Nck..42 pro Gugrtal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inferate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Ick. ſiglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: kuntfiches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; m und Umgebung Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung schluß der Inſeraten⸗Annahme für das mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendͤblatt nachmittags 5 Uhr Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung... 341 Redaktion Expedition und Verlags⸗ buchhandlung... 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsburean in Berlin Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Wandern und Keiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Manunheim, Donnerstag, 27. Auguſt 1914. (Abendblatt.) Die innere Seit geſtern kamen„daß man in anfange, und miedergeſchlagen zu Werden. Die Pariſer Zeitungen mahnten, man ſolle den Kopf nicht verlieren. Die Na bom Einmarſch der Deutſchen ſind endlich durch gedrungen Paris ſtehl gekommene Nachrichten beſagten; die 1 Higen. Frantteich für Rußland färt war ſchleht vor⸗ hereitet worden, milttäriſch wie moraliſch. Die Heere hielten an den Grenzen nicht ſtand und nun gerät auch die ſtttliche Kraft des Volkes ins Wanken. Das Volk iſt von den Chaupt⸗ dlend betrngen worden, in Karleruhe haben, wie gemeldet, franzöſiſche Gefangene er⸗ art, der Volksbeteig werde zur Revolution 34. S führen. Ob eine ſolche ausbrechen wird, wiſſen Wohng pir zur Stunde noch nicht. Eine Miniſter⸗ 55 6220 kriſe aber iſt ſchon die Wirkung der Nieder⸗ 6(lazen geweſen. Das Kabinett hat ſeine Ent⸗ en. mif laffung genommen, es ſoll ein neues Kabinett alken ülf breiteren Baſts“ gebildet werden, alſo wohl ill. auf eine Art Miniſterium der nationalen Verdeidi⸗ zimmtt heſchworen, auf die Geſamtheit der Par⸗ Weleki: teien zu laden, der gemäßigte Ribot ſoll mit uper zu] in das Kabinett eintreten. Frankteich ſteht, b gag. während der Feind ins Land elndringt, mitten duß] in einer ſchrweren inneren Kriſe, die natürlich Fohmm auch lähndend auf die Kviegführung einwirken ohnnng ird. Man zweifelt nicht mehr, daß die Deutt⸗ Buro, ſchen vor Paris erſcheinen werden, ſchon werden die Kunſtſchätze in Sicherheit gebracht und rgeſchü—Paris erhält einen neuen Gouverneur. (Abfüll⸗ Die Ereigniſſe ſtürmen gewaltig voran. Vom Laden öflichen Kriegsſchauplatz werden gleichzeitig u verm] neue glänzende Waffentaten unſerer Verbünde⸗ en gemeldet. Das Strafgericht nimmt ſeinen buchtbaren Lauf und die Frevler, die Europa merſer den Krieg ſtürzten, werden wohl ſchon be⸗ Zim] muen, daß ſie die Kriegsfurie entfeſſelt haben. herher, Aber es ſoll ihnen nichts geſchenkt 8512% dwerden, garnichts. Es wird ja doch nicht eher br. NMuße in Europa ſein, als bis die Friedens⸗ Vohl ſtörer und Neider in vollſter Ohnmacht ab per die Wafſen ſtrecken. Die innere Zerrüt⸗ an ven, tung, in die ich hineintteibt, aber wird 44. die Waffa ng weſentlich beſchleunigen. Jelbg Wir erhalten folgendes Telegramm: b Entlaſſung des franzs ſiſchen 9„ 9 Kabinetts. WrB. Paris, 7. Auguſt. In der Abſicht Miniſterium eine brektere Baſis zu geben, hat 1 Mimiſterpräſtdent Bivani dem Präſiden⸗ ben der Republik die Entlaffung des nertes Haugen Kabinetts überreicht. Der Prü⸗ . 3 gung. Die Regierung bemüht ſich, die Vepant⸗ bwortung für das Unglück, das ſie herauf⸗ Adent hat ſie an geuom men u. Vipiani aut der Neuö idwung des Miniſteriums bemtſtragt. Am Adbend unterbreitete Viviani dem Präſi⸗ Denten ſolgende neue Miniſterliſte: Viviani(ohne Portefeuille), ̃ Juſtis⸗ Briand, Miniſter des Aeußern: Delea ſiſ 6, des Innern: Malvy, Kriegs⸗ miniſter:z Millerand, Marine: Augagneur, Sinangeminiſter: Ribot, Oeffentlicher Unter⸗ mergue, Landwirtſchaft: Fernand Davfd, Mi⸗ diſter ohne Portefeuille: Jules Guesde. WTB. Paris, 27. Auguſt. Die Abend⸗ blätter ſprechen von der beabſichtigten Aende⸗ rung in der Zuſammenſetzung des Kabinetts. Delcaſſe, Millerand, Briand und Sembat wer⸗ den beſonders genannt. Vivianti empfing heute vormittag Mille/and und Malvy und unterhielt ſich längere Zeit mit Caillaux. Die Aenderungen follen keinen be⸗ ſonderen politiſchen Charakter haben, ſondern nur darauf abzielen, das Anſehen der Entſchei⸗ dungen des Miniſteriums der nationalen Ver⸗ teidigung zu erhöhen. Ein neuer Gouverneur von Paris. WIRB. Paris, 27. Auguſt. Zum Gouver⸗ neur von Paris iſt anſtelle des Diviſions⸗ generals Michel General Gallteni ernannt worden. Michel hatte um ein Kommando un⸗ ter Gallieni gebeten. Morgen ſoll ein Erlaß im Amtsblatt erſcheinen, der proviſoriſch für die Kriegsdauer geſtattet, bei der Beförderung von Offizieren vom Dienſtalter abzuſehen. Paris bringt ſeine Kunſtſchätze in Sicherheit. JBerlin, 27. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Ein Genfer Telegramm berichtet der„B. Z. am Mittag“ folgende Einzelheiten über die in Paris herrſchende Stimmung: Im Pariſer Louwre⸗Muſeum werden ſeit drei Wochen um⸗ faſſende Maßnahmen getroffen, um die dord untergebrachten Kunſtſchätze vor den Bom⸗ ben der Zeppeline zu ſichern. Die meiſten Gemälde wurden in eiſernen Kiſten ver⸗ packt. Die„Venus von Milo“ und die„Mona Liſa“ wurden in Stahllammern eingeſchloſſen. Der griechiſche Sgal mit ben Meiſterwerken Phidias iſt ganz mit Sandſöcken ausgelegt. Die obeven Etagen im Louvre wurden ausgeräumt umd in ein Lazarett umgewandelt, von dem jetzt die Rote Kreuz⸗Flagge weht. Aus dem Luxem⸗ burg⸗Muſeum wurden zahlreiche Gemälde ins alte Seminar geſchafft. ——— die deutſchen Siege in Lothringen. Das Urteil eines Schweizer Blattes. Das erſt heute hier eingetroffene Mittags ⸗ blatt der Neuen Zürcher Zeitung vom 22. Auguſt bringt eine intereſſante und ſehr objektive Beurteilung der Schlacht in Lothringen. Sie ſchreibt: Die fpranzöſiſche Offenſive gegen Lothringen iſt an einem, vielleicht dem ent⸗ ſcheidenden Punkte zurückgeſchla⸗ gen worden. Die Franzoſen, die vielleicht verſucht hatten, auf Metz von Delme(ſüdlich) und Briey(nördlich) einen Konzentrations⸗ vorſtoß zu unternehmen(über unſichere Vermu⸗ tungen kommt man nicht hinaus, da die deutſche elle Meldung keine Ortsangaben enthält), men von der deutſchen Hauptarmee, die man bei Metz vermmten darf, gepackt, und nach ſchweren Berkuſten, auch an Gefangenen, wieder Kriſe über die franzöſiſche Grenze zurückgetrieben wor⸗ den zu ſein. Näheres iſt nicht bekannt; be⸗ achtenswert iſt einzig, daß der deutſche Bericht von Schlachten in der Mehrzahl ſpricht, woraus vielleicht entnommen werden kann, daß mehrere franzöſiſche Armeen an dem Zuſammenſtoß teil⸗ genommen haben. Der Erfolg ſcheint durchſchlagend geweſen zu ſein; wäh⸗ veud der erſte deutſche Bericht am Schluß noch hinzufügte, daß das Gefecht noch fortdauere, teilen weitere Meldungen mit, daß der Rück⸗ zug der Franzoſen ſich in eine vollſtändige Flucht umgewandelt habe Den deutſchen Trup⸗ pen dürfte damit der Weg ſowohl nach Nancy wie nach Verdun freigelegt ſein; man darf an⸗ nehmen, daß ſie zunächſt auf Verdun vor⸗ dringen werden, da ſie ſich hier mit der von Luxemburg her eindringenden Armee vereinigen könnten, die nach vertrauenswürdigen Berichten neben der Metzer Armee die ſtärkſte und wich⸗ tigſte ſein ſoll. Verdun könnte dann von zwei Seiten gepackt werden und zwiſchen dieſer Feſtungund Paris würde nur noch Reims liegen. Ein Tagesbefehl an die baperiſchen Truppen. München, 26. Aug. Vom weſtlichen Kriegsſchauplatz wird gemeldet: Der komman⸗ dierende General des 2. Armeekorps hat folgen⸗ den Tagesbefehl an die Truppen erlaſſen: Soldaten des 2. Armeekorps, heute ſtehen wir als Sieger auf dem Boden, den wir vor einigen Tagen auf höheren Befehl freiwillig verlaſſen mußten. Eurer hingebenden Treue und Tapferkeit iſt es zu ver⸗ danken, daß der übermütigſte Feind wieder von deutſchem Boden vertrieben worden iſt. Ich ſpreche alle Angehörigen des Armeekorps für die ausgezeichnete Haltung meine vollſte Aner⸗ kennung aus. Ehre den tapferen Gefallenen. Mit Gott für König und Vaterland.“ Die Schlacht bei Krasnik. WITB. Wien, 27. Aug.(Wien. Korr.⸗Bur.) Die Nachricht von dem ſiegreichen Ausgang der dreitägigen Schlacht bei Krasnik hat in der ganzen Monarchie freudigſte Genug⸗ tuung hervorgerufen. In Wien haben zahl⸗ reiche Häuſer geflaggt. Die Preſſe giht ihre Genugtuung über den Sieg auf dem nörd⸗ lichen Kriegsſchauplatz Ausdruck und hebt her⸗ vor, daß die Schlacht von größerer Bedeutung ſei als die erſten Meldungen vorherſehen Iießen. Nach den Berichten der Kriegskorreſponden⸗ ten der Blätter ſcheint die Niederlage der ruſſiſchen Armee eine Folge der weitausgreifenden Umgehung zu ſein. Der Kampf war überall hart⸗ näckig, der Erfolg der öſterreichiſch⸗unga⸗ riſchen Armee vollſtändig. „Schütte⸗Lanz“ im feindlichen Feuer. WIB. Wien, 7. Aug. Der Kriegskorreſpon⸗ dent der„Neuen Freien Preſſe“ ſchreibt: Nicht nur das Heer, ſondern auch die Honvedkavallerie leiſteten das Aeußerſte in Ausdauer und Wagemut. Einzelne Eskadronen gingen ruſ⸗ ſiſche Schützengräben an und nahmen ſie ſo, daß man den Schneid der Truppen zügeln mußte. Luftſchiff„Schütte⸗Lanz“ kam dreimal in das feindliche Feuer, ohne Schaden zu nehmen. Es verbrachte 13 Stunden in der Luft. In der Nähe von Jvangorod geriet es in wahre Garben von Geſchoſſen. Südöſtlich von Lublin erhielt es Infanterie⸗ und Artillerie⸗ feuer gleichzeitig auf beiden Flanken. 25 Ge⸗ Das wehrſchüſſe durchbohrten die hinteren Gaszellen. Die ruſſiſchen Schrapnells verfehlten ihr Ziel und explodierten weit weg vom Ballon. Ein Sprengſtück flog in die Gondel, ohne Schaden anzurichten. Die Verletzungen der Ballonhüllen wurden während der Fahrt ausgebeſſert. Der Kommandant des Ballons konnte zahlreiche Be⸗ obachtungen melden. Die Beſatzung, die un⸗ verletzt geblieben, fand in dem Hauptquartier eine enthuſiaſtiſche Aufnahme. Ein kühner Vorſtoß ungar. ö Kavallerie. W..B. Wien, 27. Aug. Aus dem Kriegs⸗ preſſequartier wird amtlich gemeldet: Die aus Hanveöbkavallerie beſtehende 5. Armee⸗ dipiſion hat am 16. Auguſt die Aufgabe erhalten, die ruſſiſche Grenzſicherung um Zurußz zu durchbrechen, um feſtzuſtellen, ob ſich dahinter ſtärkere Krüfte befinden. Bei dieſem Verſuch ſtieß unſere Kavallerie auf überlegene feindliche Kavallerie, die von Infanterie unterſtützt wurde. Der Feind wurbe trotzdem in die Flucht getrieben und verfolgt, bis ſich ruſſiſche Ver⸗ ſtärkungen in befeſtigter Stellung zeigten, die ſufurt von den Honveds angegriffen wurden. Dabei haben letztere große Verluſte erlitten. Mit der Feſtſtellung ſtärkerer ruſſiſcher Kräfte in bieſer Gegend iſt die Aufgabe gelöſt. Die Honvebs, die ſich darauf in Sata⸗ nuſm einquartiert hatten, wurden nachts von den Ortsbewohnern überfallen und zum Teil getötet. Der Ort wurde infolgedeſſen ſtellen⸗ weiſe niedergebrannt. Eine genaue Angabe der Berluſte iſt noch nicht möglich. Die genannten Orte liegen im ruſſiſchen Gou⸗ vernement Podolien, alſo an der Oſtgrenze Oeſterreich⸗Ungarns und ſind offenbar die Ant⸗ wort auf den kürzlich gemeldeten Verſuch der Ruſſen, in die Bukowina einzufallen. Habsburg und Hohenzollern. WIB. Wien, N. Aug. Die Blätter beſpre⸗ vechen das Glückwunſchtelegramm des Kaiſers Franz Jofef an den deutſchen Kaiſer und be⸗ zeichnen es als geſchichtliches Zeugnis erſten Ranges. Sie heben hervor, daß die Habsbur⸗ giſche Monarchie und das Hohenzollernkaiſer⸗ haus in untrennbarer Freundſchaft zu einander ſtehen. Die Worte des Kaiſers dringen zu aller Herzen, wie die Nachricht von einem Sieg der öſterreich⸗ungariſchen und deut⸗ ſechn Armee. Ein ſo erhabenes Schauſpiel wie dieſes Zuſammenhalten der beiden großen Reiche inmitten des Anſturmes gehäſſiger Feinde von allen Seiten hat die Weltgeſchichte noch nicht geſehen. Der Eindruck der Siege auf die Balkauſtaaten. * Wien, 27. Aug. Der Eindruck der Siege der letzten Tage auf die neutralen Mächte iſt unverkennbar. Die Mächte, die den Ballau⸗ bund ſchließen wollen, erklären ſtrengſte Neu⸗ tralität. Man iſt aber überzeugt, daß es ſich hier zumindeſt um eine deutſchland⸗ und öſterreich⸗freundliche Nentralitt handelt. * Untergang der„Magdeburg“. WITB. Berlin, 27. Aug. S. M. Schiff „Magdeburg“ iſt bei einem Vorſtoß im Finniſchen Meerbuſen in der Nähe der Inſel Odneshol im Nebel auf Grund geraten, Hilfeleiſtung durch andere Schiffe war bei dem dicken Nebel unmöglich. Da es nicht gelang, das Schiff abzubringen, wurde es beim Ein⸗ greifen weit überlegener ruſſiſcher Streitkräfte in die Luft geſprengt und hat ſo einen ehren⸗ vollen Untergang gefunden. Unter dem feind⸗ lichen Feuer wurde voan dem Torpedobvot V. 26 der größte Teil der Beſatzung des Kreuzers gerettet. Die Verluſte von„Magde⸗ burg“ und„V. 26“ ſtehen uuch nicht ganz feſt. 2. Seite. General-Auzeiger.— Sadiſche NHeueſte Kachrichten.(Aberablatt) Doumerstag, den 21. Auguf 1914 47J0 Catar Bisher gemeldet tot: 17, verwundet 21, ver⸗würde wahrſcheinlich nach der ſchneidigen Ein⸗Jnun eigentlich mit dem uns erklärten Krieg? reich. Auf dem europäiſchen Feſtland werte mißt 85, darunter der Kommandant der nahme von Lüttich durch unſere Truppen ſehr War es ſo einfältig, zu glauben, es könne jetzt wir unſeren Beſitz nicht weſentlich ere „Magdeburg“. ſchnell die veränderte Situation erkannt haben, auf billige Art im Trüben fiſchen und ungeſtraft tern können und brauchen, wir von g 725 Die Geretteten werden heute in einem deut⸗ ſelbſt wenn er bis dahin ſein kleines Land in unſere ſchönen Kolonien beſetzen? Es ſieht wiſſen„Abrundungen“ an den Weſtgrenzen i Ne ſchen Hafen eintreffen. Die Verluſtliſte wird den Schutz des ſcheinbar Stärkeren, nämlich der zwar beinahe ſo aus, es iſt aber ernſtlich doch 1. Jede Erweiterung dem Kontinen ſar ſobald als möglich herausgegeben werden.„Garantie⸗Mächte“, ſtellen zu müſſen geglaubt wohl kaum anzunehmen. Warum ließ man alſo würde dem deutſchen Staate wieder Elemem hir * haben ſollte. Der Krieg war nun doch einmal nicht die Hände ganz vom Spiel? 90 anderer und Raſſe zuführen 3170 3 5 841. in ſein Land getragen. Wie unklug alſo, jetzt weiß man das in London ſelbſt nicht recht! Wie mit den Keim neuer europäiſcheſ Zuverſichtliche Stimmung im noch die verletzte Neutralität gegen uns auszu. dem auch ſei: wir ſind jedenfalls nach wie vor Konflikte legen Europa aber wird naif wꝛ Oſten. ſpielen(die wir offen zugaben, ſogar bedauer⸗ auf der Hut! Wir geben uns keiner Täuſchung dieſem furchtbar erſchöpfenden Kriege a un Die„Köln. Volkszig.“ erhält über die Stim. ten und wieder gut zu machen verſprachen!), hin, weder nach der einen noch nach der anderen Generationen Ruhe brauchen. Wir „ 85 80 dölg. O 100 5 te ſtatt objektiv auch unſere Lage zu würdigen Seite. Und auch England wird, ſo hoffen wir, Belgien nicht zu beſitz en, wir werden in 1 555 9 7 e 5 ge 15 ſten 15180 und mit klarem Blick zu erkennen, daß Belgien noch an uns denken. nur wirtſchaftliche und militäriſche Vertrig 190 M e Ben thre es trotz allem gerade bei uns mit einer wirk⸗ Vorläufig ſtehen wir in Belgien. Belgien auferlegen, 23 werhindern, uns gefährlich 5 e ee e 0 lichen Garantie⸗Macht zu tun hatte. Es dürfte unf bis auf Antwerpen! Welch eine Waffen⸗ werden im Dienſte Englands und Frankkeich Bedeutung. Das Telegramm lautet: zen Garantie⸗Macht zu tun h fte unſer, bis auf Antwerp h eine Waffer 95 irtſchaftlichen Betätt Dirſcha u, 24. Aug. Von den an der Oſt⸗ kaum zweifelhaft ſein, daß König Leopold ſofort tat deutſchen Heldenmutes! Daß wir dieſes, in un 575 unſerer wirtſchaftlichen„VBetätigum grenze ſtattgefundenen Kämpfen der letzten Tage alle anderen Rückſichten, ja ſelbſt eventuelle ver⸗ dreifacher Hinſicht für uns ſo außerordentlich durch Belgien und auf die Nordſee hinaus freb künden viele Gefangenentransporte, tragliche Abmachungen mit Frankreich und Eng⸗ wertvolle Land, welches uns ſo ſchwere Opfer wen e i die allabendlich mit kurzem Aufenthalte dig land beiſeite geſchoben und von nun an zunächſt abgenötigt hat, gutwillig nicht wieder aus der eee aus 15 Le Stadt paſſieren. Viele Offiziere befinden ſich und vor allem ſein eigenes Intereſſe gewahrt Hand geben dürfen, darüber beſteht in deutſchen Portugal gemacht hat, als daß wir walloniſ 1 Ol darunter, ſchlecht ausgerüſtet und ver⸗ hätte, umſomehr, da es doch ſaſt nicht mehr Herzen wohl kein Zweifel. Nicht nur Lüttich, Abgeordnete in ben Reichstag en 5 legt, ſich ſtumm in ihr Schickſal fügend. fraglich ſein konnte, auf welcher Seite dieſes wie es kürzlich hieß, nein, ganz Belgien ziehen ließen. Für Europa gilt noch immer in Die Mehrzahl der rufſiſchen Soh⸗ Intereſſe ſeine feſteſte Stütze finden mochte deutſch d— die Belgier weſentlichen das Wort Bismarcks: wir ſh daten ſcheint froh der Gefangenſchaft Intereſſe ſeine feſteſte Stütze fin mochte muß deutſch werden ie Belgier aen ege Heb r aib kein Daß es ſehr iſt und auf Seiten der Entente⸗Mächte, die Belgien bis haben es nicht anders gewollt. Belgien eine„ſaturiert“ Re 958 ſind wir nicht 15 ein bartnäckiger Angriff abzuwehren wie ein dato im Stiche ließen, oder bei der auch zum deutſche Provinz! Wenn das nach dem Fall de e 7 8 zäher Widerſtand zu brechen war, geht aus den Schutze Belgiens bereiten und an Ort und bon Antwerpen erſt zur Tatſache geworden ſein 1 158 1 eui be Erzählungen unſerer Berwundeten hervor, die Stelle befindlichen deutſchen Wehrmacht. wird, dann braucht unſerem General⸗ und ſche Weltreich, die Erfüllung des Traume b⸗ unter regſter Liebestätigkeit der geſamten Be. Wie lange wird es dauern, und wir haben Admiralſtab niemand mehr den Weg zu weiſen. vom„größeren Deutſchland“. völkerung in hieſigen Lazaretten Unterkunft auch Antwerpen. Was dann? Auf unſere* 5 7 ie Leichtve ünf N e 5 8 8 8 2 2 2 e de e en e uene ede be nehe wahnen dil has wir haben dieſen aupermentdal geſſne Eine engliſche gvechheit. jedermann gebraucht wird. Mancherlei Hieb⸗ 9e 93 ehr ie hab benen Aufſatz gerne wiedergegeben. Die Stim⸗ Wi on Im 1 wunden zeugen von den Kavalleriezuſammen⸗ 8 ſich durch den uns vor aller Welt zungewor- mungen im deutſchen Volte drängen machtvoll 3535 5 ſtößen, bei denen die Unſerigen glänzende fenen Fehdehandſchuh verſcherzt. Und die an die Oeffentlichleit und die Zeitungen ſind die hauſe kündigte Premierminiſter Asquith unig Tapferkeit bewieſen haben. Garantie-Mächte“? Werden ſie ihm helfen? gegebenen Vermittler Dieſer Aufſatz zeigt, lauten Beifall des Hauſes an, daß er morgen Hier langen täglich mit der Bahn und den Werden ſie Belgien nach Lage der Sache über⸗ welche Wünſche ſich in einem Teile des beantragen würde, eine Adreſſe an den Köng mannigfachſten Gefährten Flüchtlinge aus haupt noch helfen können? Frankreich wohl deutſchen Volkes an unſere Siege ſchließen, oo 85 0 den Ortſchaften bei Gumbinnen und Inſterburg ſchwerlich. Das perfide England hingegen ſie befriedigt werden können, ob es erſttebenstvert zu richten, in welcher der König gebeten werden e 1 99 1 5 ſchickt zum Schein lediglich ein paar Soldaten iſt ſie zu befriedigen, iſt eine andere Frage. ſoll, dem König der Belgier die Sympathie und ohner anenen den Grtſchaften der über den Kanal, wobei es vorweg weiß, daß Belgien hat einen großen Kolo- die Bewunderung zum Ausdruck zu bringen, mß 5 f Befehl wir dieſe Söldnerſcharen bei der erſten Gelegen⸗„ i tz, der für uns das U den Amütt Elbing⸗Niederung. Sie verlaſſen auf Befehl ErN 9 nialbeſitz, der für uns ſehr wortvoll werden welcher das Unterhaus heldenmütkigen der Marienburger Kommandantur ihre Dörfer, heit über den Haufen rennen werden, was zum ECPPFFCCCCC R 8 kann, könnten wir den in den Friedensverhand⸗ üderſ ines Hee i Volkes da im Intereſſe der Landesverteidigung vom Teil ja ſchon geſchehen iſt. Seine Flotte aber, lungen an uns bringen, ſo 5 die 5 5 5 12 1 1 5 aſiog Samstag ab die Stau⸗ und Vorflutdeiche an mit der es dem bedrängten Lande oder wenig- wahr werden: Zentral⸗ A rika— 929 ie 11 verſchiedenen Stellen durchbrochen werden ſtens Antwerpen vielleicht noch wirklich helfen deutſchl W̃iir möchten glauben, daß das ſeines Gebietes()· betrachte. Gleichzeitig ſol G ſollen, 0 weite Geländeflächen unter könnte, umgibt es ſchleunigſt mit dem Tarn⸗ unſer Ziel ſein müßte und daß die Reichs⸗ dem König der Belgier die Verſicherung und en 5 890 5 5 5 V 5 5 helm der ihm unverletzlichen Neutralität Hol⸗ regierung weiter eher an die Er w eiterung der Entſchluß kundgetan werden, Belgiens Mp⸗ ſch dae edentnelle und ſeit lange m 1 a pee Wie Hrotesk! England, das ſkrupel⸗ unſeres Kolonialreiches als Sieges⸗ ſtrengungen zur Verteidigung ſeiner eigenen Oe Vorſichtsmaßregel. Alle Flüchtlinge loſe, perfide Albion, es ſpielt ſich auf als preis denken wird als an territorialen Neuerwerb 85 15 12 Neuer Unabhängigkeit, des Völkerrechts und Europas nehmen mit Gelaſſenheit ihr Geſchick hin. Sie Freund und Schützer des Völkerrechts, es will in Europa. In der Zeit des intenſivſten s und Europas hier freundlichſte Aufnahme und Ver⸗ 15 15 89755 88 Ränke 15 die Nationalbewußtſeins hat es ſeine großen Be⸗ pflegung.* Wedrängnis geratene Belgien auch nicht denken fremdſprachige Elemente ſich anzugliedern 1 4 Uegßerhaupt iſt die Stimmung der geſam⸗ einen Kanonenſchuß abgeben, weil es zu dieſem und di fraee ſaer 1 5 fühlenden Prinz Cuitpold von Bayern F. ten Bevölkerung ausge Freudig Zwecke ſeine Schiffe auf die neutrale Schelde Wallonen würden für uns ein ſchwer verdau⸗.T. B München, 27. Auguft. Der Prinn aen bringen müßte. Darin zeigt ſich in der kraſſe⸗ licher Brocken ſein Als der engliſche Botſchaf Luitpold von Bayern, ber älteſte Suhn des Oſten, da man ſich unbedingt auf unſere i Weile wieder bie ganze hinkerliſtige Ver. ter vom Reichskanzler forderte, er ſolle verſichern, Kronprinzen Rupprecht, iſt geſtern in Berchteß⸗ tapferen Truppen verläßt. ſchlagenheit und die rüchiichtsloſe Selbſtſucht der Deutſchland werde im Falle eines Sieges wie engliſchen Politik, die ſich mir da als Völker⸗ das europfiſche Frankreich, ſo auch den 5 rechtsſchützerin aufſpielt, wo ſte für ſich Kolonialbeſtz Frantreichs nicht antaſten, hat einen Vorteil dadurch erringt. In Herv von Beth ann⸗Hollwe i n n über 5„ Die Stimmung AWülichteit würde ſieh England— ein Blick lezteren abgefehnt Dus Eine Truppenſchau vor dem im deutſchen Volte ſelthis dergangenheit beweiſt das hundertfach— unſere Reglerung wollen wird, wenn wiv ſiegen. Naiſer. * eines] Und wir glauben, es iſt das eine klare und ber⸗ Berkin, 27. Aug uuf Bur) einen es wie Holland nicht im geringſten nünftige Politik ‚ N Aug.(Von unſ. Berl. Bur) n begten deueſch werdens fuerg er e lae dee ee e g e e Von Herrn J. Ladiges Mannheim er⸗ eeseher den. Perſeen rn ⸗e in an Deutſchland“ bringen, nach dem wir ſo heißes dag“ eine beien vid ſolgende Zuſchriſt: 20 1 Kreuzfeuer de alſchen Geſchütze zu geraten! Verlangen tragen und das auf friedlichem Wege monia“ entnimmt der Kaiſer im Haupt TTTTTTTCTTCTCT IdDa mag lieber dey kleine Belgier zum Teufel nicht zu erlangen war. Im übrigen aber meinen die Truppen zu einer Parade, wobet er eine An. 5 Belgien hat ſich eine ſchöne Suppe einge⸗ fahren, ehe man etwa einen Dreadnought ris- wir: n ch ſtehen wir im Kampfe ſprache hielt, die wir ſchon mitgetellt hahen. brockt, die es nun auch allein wird auslöffelm kiert! Und:— ſo beruhigt man ſich kalt⸗ und erſt wollen wir all unſer Sinnen und Ueber die Parade ſeloſt entmimmt der„Tre. 12 müſſen. Das kommt davon, wenn man einen lächelnd— der dumme Junge, der ſich in Ant⸗ Trachten darauf richten, daß wir die Feinde monia! einem Brieſe eines Landwehrmannez aufrichtig gemeinten, ſfreundſchaftlichen Vor⸗ werpen ſetzt verbarrikadiert: hat er ſich durch zu Boden werfen, erſt wollen wir, wie dey Kaiſer folgende Schilderung: 5 ſchlag ablehnt und ſich lieber auf die hinter. ſeinen Mangel an Urteilskraft nicht ſchließlich ſo prachtvoll kernig geſagt, de m Feind„Jug und mit freundlich⸗ litigen Verſprechungen lügenhafter„Garantie- ſelbſt in die Velfeln geſetzt? Undank iſt eben gründlich ans Leder Und dann ſenſtem Ankkitz begrüßte er uns mit den G Müchte dberläßt, die in Wirklichkeit für der Lohn der Welt!: erſt wnunt die Frage des Siegespreiſes. Das Mareſent aene d un ederen nichts zu garantieren gewillt ſind, vielmehr Objektiv betrachtet, iſt allerdings die Halkung Ziel allerdings können wir ſchon heute ſtechen: Aeiler abee das di Teilet 10 85 ihren eigenen Vorteil im Auge hier 15 d a wie ſeine wenn wir ſiegen, muß das„größere Deutſch⸗ der Kaiſer mit ſeinem Gefolge die 1 ab. bi n. erbrüderung m n flawiſchen Königsmör⸗ land“ in, iti Deutſchland, i den Landwehrlenten ſcheint beſon⸗ Der äußerlich mehr einem Stubengelehrten dern. Wenn in der engliſcen Prrſſe cn ganz das 15 5 ſchen können 85 zn Sen Lerſen ſyri er ne der 8 gleichende König Albert ſcheint wenig Energie offen zum Ausdruck konunt, daß man die ſetz. zunächſt crrichtet auf afpikaniſchen Kameraden an und umterhäft ſich mil Buen. 15 und politiſchen Scharfblick zu beſitzen; anders iſt teren leinesfalls über Deutſchland ſtegen laſſen Boden, wo Eugland, Frankreich und Belgien Auch in meiner unmittelbaren Rüße helt er er keun zu erkleren, wie ev ſich auch nach dem dürfe(J, ſo liegt darin eine gewiſe Angſt bor gewaltigen und itheraus ruchtberen Beſcg in die wo buſt In ber mein Soßne—„Ars Ereſeld. zweiten wohlmeinenden Angebot der deutſchen der eigenen Courage, wofür ja übrigens auch] Liquidationsmaſſe“ zu ſteuern haben. Gelingt 4 e Naged 1 Regierung noch ablehnend verhalten konnte andere Zeichen ſprechen. Andererſeits drängt das, ſo wird Deutſchland einer der erſten Jawohl, Eure Mafseſtät“.„So, und wo biſt Sen Vorgänger, der ſchlaue König ld, Iſich die Frac auf: hezweckt London!] Kolonialſtaaten, wenn wir wollen, ein Welt⸗1 Du zubauſe?“— 3 bei Geldern, w. Er ſieht die kleine Schar ſich an menden Quartier aus behaglich ſeine Streif⸗ Welt, man empfand vor dieſen gewalkigen Ste.⸗ S Begebenheit. De gebt ein Schlarheen inen se d du uen ſe n enſſeen mecder detr en ure Sideranen ber u we 13 Da geht ein Schluchzen hinten los: Und immer wieder wirkte dieſe belgiſche Stadt die Schornſteine der Rieſenſcheſße in den Nebel.. Erzählt von Herbert Eulenberg.„Ihr Jungens! Seid nicht dumm! 0 00 939 als ie 5„ 1 ſa e. kannen dae Framicch der Strußemmemen, der in den Wolen rauchten,— at — Wer beult denn da wie nicht geſcheite an der G bemr benrbnde kaen. B. Hamfums Wort en ſpreczen— ben„ e a der Sicbst 8 50 Beſinnt Euch doch vorher! an 85 Ecke 1 239 den 8 uter und merkwürdiger Poeſte„ Sie drängen ſich 5 Jetzt ſeid Ihr nun einmal ſo weit, zektele„Nederlan ſche choub 5 S ard wie makeriſch ſtreckde ſich dieſe Fafen dr zu Hauf. kreint ich 0 Henſchel. Beroemd Tonneeſpeel van Gerhart ſtraße mit dem Gewimmel allen Volks der lle nun weint mir auch nicht mehr! Hauptmann“), nein, auch ein weniger geiſtiges Erde, mit Negern, gelben Chineſen, den Hei⸗ hi Noch junges Blut mit ſchmaler Bruſt 75 Merkmal deutete darauf. Während nämlich zern der Dampfer des fernen Oſtens, die hier W̃ 8 9 51 in und ohne jeden Bart, er dern ün Hör auf zu ſchrei'n! Vrüſſel die Stadt gepflegten Eſſens iſt, Filiale gelandet hänfig in Baffſeide Hern ge ſo haben ſie voll Kriegesuſt Hier dient ja nur, wer will.“ Pariſer Küche— man ſucht ſie im Reſtaurant dunklen Indern im Turban, vollbärtigen ruſſt⸗ 1 zufammen ſich geſchart. 5 Junge iſt's, 5 n e 1 55 75— 5 die ſti n man zurückwies.„Sti 0 irſchwaſſer verrieben) o noch kennerhafter gehen, die kleinen Finger Hände eingehakt, e Es geht nicht!“ ſagt der Stabsarzt Nein!“ in den kleinen Häuſern der engen Gaſſen am Meunierſchen Laſtträgern, ſchwankend über die 0 Ein Junge reckt ſich breit. alßk,„Nein!“ Was willſt du denne“ ſchnauzt er ihn an, Ratsplatz—, hält Antwerven das Bierbanner Schiffsſtege unter aufgekürmten Säcken, mit „Dochk⸗ ſagt er, ch bin ſt 5 es gibt ihm einen Schnitt. hoch, und in der Avenue Keyſer, wo die Blut⸗ dem ſo ſtkliſtert wirkenden Kopf⸗ und Nacken⸗ 1919 tark genug.„Herr Leutnant! Ach, ich bitte Sie, tat an dem deutſchen Hotelbeſitzer geſchah, tuch. Und über ſteinernen Pfoſten ſpannen m »Sie ſind noch nicht ſo weit. 8 darf ich nicht doch noch mits“ zrunken wir ſo oft an den Marmortiſchen im ſich hreſte Viadukte, Wandelbahnen des Mfers, di „Dochl⸗ Freien, von den Verkäufern unzüchtiger“ von denen beim Ein⸗ und Aukanf der Schiffe f pi Doch!“—„Gehn Sie! Uebers Jahr vielleicht! Dies iſt kein Märchen und kein Lied. Photos umlagert, das beſte Münchner und— und immer laufen Bier Schiffe ein und am So 155 terſucht nein 9 ging 1 5 1 555 55 1 Madchen den. Asen uit Neneihen 15 f rit und unterſu U 13 und die Mädchen den Ma Di das jugendliche Korps. enen 5 81 Gut, 11 dem ede 15 I r Deutſchland, di ängt, birgt dieſe Stadt, die jetzt nur in feind⸗ krummen Winkeln und feuchten Strich i er ausgewählt 11 Zwielicht 115 1 8 ſc in nachks 5 5 5 von tauſend, die da ſind. vielleicht als Invaſionspforte der Seeräuber Flackerſchein der bunten 8 Von denen, die er Antwerpen. 8 einem ungewiſſen kanonenbedrohten Schickſal waſchene, verwahrloſte, abbröckelnde Manern 5 7 f geſchickt 9 2—5 N iſt mancher noch ein Kind Von Jelig Poppenberg(Berlin). entgegengeht. ſeine Zitterſcheine malt. Die Mädchen dieſer 8 Wenn man jetzt, im Tiefſten aufgewühlt, von Die unendlich lange Quaizeile mit ihren Me⸗ munteren, aber nicht ungefah rlichen Häuſer m Er gebt binaus. Der Leutnaut klapßt den Mordgreueln belgiſcher Horden in Ant⸗ tallgaktern— van Gogh fand ihre Durchblicke ſind ehängt mit dem Tribut aſter Länder ſie h• die Meldeliſte zu Idcdeikenes Mense gage weineſn mite ein ver⸗ ſo japaniſch— ibren Fatkvreten, hren Haupt⸗ kragen Aeßtiereibkufen von Made ud r. ſchollenes M„daß man ſo oft an dieſer der großen ſaften mit riffa, Ketten afrikaniſcher Münzen, 5 Em Landwehrmann iſt wohlbelett S Fler 11 b . tadt auf der Aoyd⸗ ſe in die roman⸗ und ſtolzen Scheldern, bot dem Emp⸗ Ammkerts Mabagastar⸗Heiuae ui Deinn 5 nuud Rebt ſchon feine Ruß'. Atiſſche Ferne! vor Anker dan u. von dem⸗ſchrokem⸗ Finakicßen den Eindruc des Jahrmarkts der des Tierkreiſes, s 1 1914 — mag ſehr gut ſein,“ ich möchte doch Dommerstag, den N7. Auguſft 1914. General-Anzeiger.— Vadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. Eree Maſeſtät“„Da wohnt Ihr ja an der Grenze; könnt Ihr auch holländiſch ſprechend“ „Jawohl, Eure Majfeſtät“.„Da gibt es wohl guch guten Tabak“— und ſo geht es fort, die Reihe entlang und als dann die Reihen zu⸗ ſammengezogen waren und der Kaiſer mit weit⸗ hin ſchallender, klar vernehmbarer Stimme ſich an ſeine Soldaten wandte, herrſchte lautloſe Stille. Mit unbeſchreiblicher Begeiſterung wurde das„Hurra“ des Kaiſers aufgenommen und mit gleicher Begeiſterung ſtimmten die Truppen ein in das„Hurra“, das der Platz⸗ Komandant Seiner Majeſtät widmete. „Adieu, Kameraden!—„Adien, Majeſtät“ und der Kaiſer verließ mit Gefolge den Platz. Joffre, der Schweigſame. Der frühere franzöſiſche Abgeordnete Pujade macht im Matin nähere Angaben über den Lebenslauf und die Weſensart des franzöſiſchen Oberbefehlshabers. Er ſchreibt, wie wir der „Köln. Zig.“ entnehmen: Ich bin mit Joffre viele Jahre hindurch zu⸗ ſannmertgekormmen, beſonders in unſerer Jugend und zumeiſt an Sonntagen in ſeinem Eltern⸗ haus in Riveſaltes, wo ich meine ſveie Zeit ver⸗ brachte, weil mein eigenes Heim in jener Zeit der Poſtkutſchen zu weit ablag von dem Collge in Perpignan, wo Joffre und ich unſere Aus⸗ bildung erhielten. Schon in ſeiner erſten Jugend war Joffre recht verſchloſſen und ſchweigſam, abey ein guter und liebenswürdiger Kamerad. Schon im Alter von 16 Jahren machte er ſein Baccalauret, und neun Monate ſpäter, alſo noch ehe en volle 17 Jahre alt war, konnte er in die Ecole Polytechnmique eintreten, etwas, was noch nie vorher im dieſer Schule vorgekommen war. Seine ſpätere Laufbahn iſt in kurzen Zügen die: Kaum ein Jahr nach ſeinem Eintvitt in war kuum 22 Jahre alt Danach Joffre nach dem Oſten geſchickt, um die en von Pontarlier umzubauen„Das ſagte Joffre zu mir,„aber auch was anderes lernen als Feſtungen zu bauden. Ich ſehne mich danach, Truppen zu führen. Von Pontarlier ſandte man ihn nach Tonking, wo er nicht allein Feſtungswerke, ſondern auch Kafernen zu bauen hatte Gllicklicherweiſe kam der Admiral Courbet dorkhin. Als Menſchenkenner, der er war, be⸗ fpeite er Joffre von der Beſchäftigung mit Ziegelſteinem und befahl ihm, mit ins Feld zu ziehen. Mit dem Degen in der Hand und an der Spitze ſeiner Truppen gewann Joffre Schlag auf Schlag. En ging mit Courbet nach Formoſa und ordnebe, mitten im feindlichen Feuer, die Verteidigung der ganzen Inſel. Auf Madagaskar baute er die Forts von Disgo⸗ Sugrez, die als Vorbilder ihrer Art gelten. Dann veiſte ey nach Dahomé, zuſammen mit dem Oberſten Bonnier, dery zurückgeſchlagen und von Eingeborenen ermordet wurde. Joffre, der die Führung der Nachhut hatte, ſammelte die flüch⸗ tenden Truppen, kehrte mit ihnen um, ſchlug die Feinde und drang, ohne ein Wort zu ſagen, bis nach Timbuktu durch. Dann kehrte er nach peich heim Er übernahm die Oberleitung der Milſtärſchule, wurde Brigadegeneral und kommandierender General und konnte ſich nun ganz und ausſchließlich der ſtrategiſchen Kunſt widmen. Aks Oberſtleutnant Rouſſet vor Auderthalb Shde eine Schilderung Joſfres als wurde Organiſator gab, ſchrieb er über ihn:„Er ſtammt aus der Zeit Napoleons., aus der großen Zeit!“ General Pau ſchlug ihn zum oberſten Heerführer vor und die Mitglieder des Oberkriegsrats wählten ihn einſtimmig. Nichb ein Wort hat er geſprochen, um zu dieſer ehren⸗ vollen Stellung zu gelangen. Er ſagte auch kein Wort, daß er die Stellung ablehne, wie es mancher getan hätte, um ſich bitten zu laſſen Zum Schluß eine Erinnerung aus Dresden, wo ich mich im Jahre 1911 zum Beſuch der Hygiene⸗Ausſtellung aufhielt. Als franzöſiſcher Delegierter war ich mit anderen Perlamentariern zu einem Feſtmahl geladen, das uns der Ober⸗ bürgermeiſter von Dresden gab. Es war in den Tagen von Agadir, die Stimmung war darum auch zunächſt gedrückt. Nachher löſten ſich die Zungen, und bei der Zigarve fragte mich der Leiter der Hygiene⸗Ausſtellung plötzlich:„Was ſagt man in Frankreich zu der augenblicklichen Lage?“ Ich antworbete nicht. Er wiederholte die Frage, und ich tat ein zweites Mal, als überhörte ich ſie. Da ſagte er eifrig:„Ja, ich weiß wohl, die Franzoſen meinen, ein franzö⸗ ſiſcher Soldat ſei zwei deutſche wert; aber ſie haben weder Diſziplin noch Generale. Da konnte ich nicht mehr ſchweigen.„Wir hätten keine Diſziplin? Sie haben recht, wir haben nicht das, was Sie Diſziplin nennen. Dafür haben wir die Liebe des Offiziers zu den Solda⸗ teit, die Zuneigung der Soldaten zum Offizier. Dank dieſem Verhältnis können unſere Offiziere von ihren Truppen fordern, durch ein Nadelöhr zu gehen. Wir hätten keine Generale? Perſön⸗ lich kenme ich allerdings nur einen, aber den kenne ich gut, es iſt der General Joffre. Ich empfehle ihnen, dem nicht zu nahe zu kommen.“ Der Deutſche antwortete nichts. Heute antwortet Joffre, der Schweigſame.(Man kann, auch ohne dabei geweſen zu ſein, behaupten, daß der Leiter der Hygiene⸗Ausſtellung in der Form nicht mit dem Franzoſen geſprochen hat.) Kleine Ariegszeitung. Berliner Bühnenkünſtler als„Hoffänger“ fürs Rote Kreuz. Einige namhafte Berliner Bühpnenkünſtler, am deren Spitze Julius Spielmann und Fritzi vaterländiſche Quartette einzuſtudieren, die ſie uf Berliner Straßen und Höfen ſingen werden. Der Ertrag, von dem ſie erwarten, daß er von Kunſt⸗ und Vaterlandsfreunden vecht reichlich „ants dem Fenſter geworfen“ wird, ſoll zur Hälfte dem Roten Kreuz, zur andern Hälfte Bühnenkünſtlern zugewendet verden. Warum ſie nicht weiterfahren wollen. Für den heldenmütigen Geiſt, der unfere Vater⸗ bandsverteidiger beſeelt, iſt recht charakteriſtiſch, was ein Stabsarzt berichtet: Am Montag Abend ſtand in Straßburg ein Zug mit Verwundeten auf dem Bahnhof, der aus Frankreich gekommen war und weiter ins Innere Deutſchlands geleitet wer⸗ den ſollte. Ich ging den Zug hindurch, um zu ſehen, ob nicht ſolche Verwundeten dabei waren, denen der Weitertransport gefährlich werden könnte. Ich mußte denn auch ſo manchen ausladen und in hieſige Lazarette verbringen laſſen; Deutſche u. Franzoſen, ohne Unterſchied. Ich rief gewöhnlich zunächſt in die Abteile hinein, ob jemand da wäre, der glaube nicht weiterfahren zu können. Die mei⸗ ſten Verwundeten wollten ihre Schmerzen noch gerne aushalten und weiterfahren. Da überraſchte es mich, daß ſich ein Leichtverletzter zum Aus⸗ ſteigen meldete. Ich fragte ihn etwas ſchroff, warum denn gerade er nicht weiterfahren könne. „Ach,“ ſagte er,„Herr Stabsarzt, ich habe ja nur eine ſo geringe Verletzung, daß es ſich nicht lohnt, mich noch weiter zurückzuſenden. Es dauert ja dann ſo biel länger, bis ich wieder zum Regiment zu⸗ rückkomme.“ Es war ein Baher, deſſen Regiment ſchon tagelang derart im Feuer geweſen war, daß es bis auf die Hälfte zuſammengeſchmolgen ſein Maſfary ſtehen, haben ſich zuſammengetan, um ſoll. Ich konnte ihm bei ſolcher Begründung fei⸗ nen Wunſch nicht abſchlagen, ebenſo wie einer ganzen Reihe ſeiner Kameraden, die da baten: „Ich auch, Herr Stabsarzt, bitte. Ich habe ja nur einen Armſchuß; ich habe ja nur uſw.“ Aehnlichen Opfermut findet man bei faſt allen unſeren Krie⸗ gern. Mit ſolchen Truppen muß man wohl ſiegen. Franzöſiſche Kriegsführung. Eine anſchauliche Schilderung kleiner Züge vom Kriege an der Weſtgrenze entnimt die„Kreugatg. dem Briefe eines Offiziers: Geſtern erzählte mir ein Rittmeiſter folgendes: Die Franzoſen halten ihre Kavallerie ſorgſam hinter der Infanterie, wie ſie auch keinen Offenſiv⸗ geiſt in den erſten—10 Tagen zeigten. Selbſt als mal die deutſchen Grenzſchutztruppen, die ſchon ziemlich weit eingedrungen waren, aus ſtrategi⸗ ſchen Rückſichten zurückgingen, drängten ſie nicht nach. Unſere Patrouillen ſtießen immer nur auf Infanteriepoſten, die die Reiter bis auf 100 Meter heranließen, ehe ſie ſchoſſen. Häufig ſuchten die feindlichen Poſten durch Verkleidung zu täuſchen, wie z. B. durch Aufſetzen eines Frauen⸗ hutes; hinter einer Kirchhofsmauer gedeckt ſtand ſo ein maskierter Poſten und ſchoß eine Patrouille, die von dem Frauenzimmer nichts fürchtete, an. Der Leutnant K. ſtürzte vom Pferde, wurde ge⸗ ſchleift, aber von ſeinen Leuten, die trotz dem feindlichen Feuer hielten und ihm aufs Pferd halfen, glücklich zurückgebracht. Die franzöſiſchen Infanteriſten haben alle einen Zivilanzug im Torniſter, den ſie in der Gefahr anziehen, nachdem ſie ihre Montur im Wald oder Dorf abgelegt haben. Dann laufen ſie mit den Händen in den Hoſentaſchen herum, bis die deutſchen Truppen vorbei ſind. Ein Befehl des Oberkommandierenden Joffre ordnete dies Be⸗ nehmen an. Die franzöſiſchen Artilleriegeſchoſſe explodieven zum Teil nicht, zum Teil iſt die Wirkung der Schrapnellkugeln gering. Ein Dragoner wurde auf einen Waffenrockknopf getroffen; der Knopf erhielt einen Eindruck, weiter nichts; ein Pferd er⸗ hiell einen Fleiſchſchuß, man konnte die Kugel mit dem Finger herausdrücken. Unſere Artillerie wirkt glänzend. Auffallend iſt die Brandwirkung auf Gebäude, vor allem der Haubitzen. Die mora⸗ liſche Wirkung iſt auch ſehr groß nach den Erzäh⸗ lungen der Gefangenen. Die Trichter, die die Haubitzengranaten in den Boden reißen, ſind metertief und mehrere Meter breit. Mit zwei, drei Schuß breunt gleich ein Dorfviertel. Die Bayern gehen vor wie die Ber⸗ ſerker. Mit Schießen halten ſte ſich nicht lange auf; leider hat z. B. das glänzende bayeriſche In⸗ fanterie⸗Leibregiment dadurch große Verluſte ge⸗ habt. Bezeichnend für die Unternehmungsluſt der Bayern iſt folgende Geſchichte. Der Rittmeiſter der Reſerve Schm. hatte die vorderſte Vorpoſten⸗ linie der Kavallerie unter ſich. ſchen Kompagnien hatte man ſeit ztwei Tagen nichts mehr gehört; ſie wurden ſchon als vermißt be⸗ zeichnet und allgemeint bedauert. Da ſieht der vorderſte Poſten eine Kolonne ſich näthern, ſingend, mit Geflügel auf den Torniſtern oder am Futter⸗ beubel. Es war eine der beiden Kompagnien, die wie der Hauptmann lachend erzählte, ſich mal einige Tage in Frankreich„berluſtiert“ hatte. Die andere Kompagnie kam erſt den nächſten Tag abends zurück, ohne Verluſte, mit Vorräten ver⸗ ſehen, in Jubelſtimmung. Der ſterbende Franzoſe. Im„Elfäſſer“ leſen wir: In einem elſäſſi⸗ ſchen Lazarett liegt ein zu Tode verwundeter Franzoſe. Der Geiſtliche erſcheint, um ihm die letzten Tröſtungen der Religion zu ſpenden. Mit einer wegwerfenden Gebärde lehnt der Sterbende ab. Cest quelque chose pour les femmes, meint er. Wie tieftraurig, fügt der Elſäſſer hinzu: Die glaubensloſe Saat der Combes und Clemen⸗ ceau iſt in Frankreich aufgegangen. Noch ein beſtraftes franzöſiſches Dorf. Aus Lothringen wird der„Straßb. Poſt“ ge⸗ ſchrieben: Nur ein kleines Stimmungsbild, aber in einem feurigen Rahmen. Kamen da geſtern 32 Verwun⸗ dete in unſer Lazarett; ſie gehörten zum dritten Bataillon eines Reſerve⸗Regiments und ſollten wieder in ihre alte Garniſon zurückkehren. Auf dem Heimmarſch wurden ſie von franzöſiſcher In⸗ Von zwei bayeri⸗ ſte ſtürmten ſogar vor, erhielten aber von der Seite ein furchtbares Feuer von Maſchinengewehren. Der Major ſammelte die Reſte und zog langſam weiter; ſo kamen ſie an die Grenze, ans letz te franzöſiſche Dorf Audun⸗le⸗Roman. durch das ſo viele deutſche Truppen ſchon hindurch⸗ gezogen waren. Radfahrer fuhren voraus und er⸗ hielten von den Frauen die beruhigende Antwort, daß kein Franzoſe im Dorf ſei. Auf die Bitte der Radfahrer ſtellten die Frauen bereit⸗ willigſt Waſſer vor die Häuſer. Geſchloſſen rückte das gelichtete Bataillon ein. Plötzlich erhielt es aus den Häuſern Schüſſe und vom Kirchtum feuerte ein Maſchinengewehr. Schleu⸗ nigſt zogen ſich unſere Bagern zurück. Bald kam ein friſches Bataillon; das Dorf ward umſtellt, das Vieh herausgetrieben und der Ort ging in Flammen auf mit ſeinen Bewohnern. Die ganze Nacht leuchteten die Flammen herüber über die Grenze. Franzöſiſches Militär war keines im Dorf, das ſtimmte; aber woher kommen die Ma⸗ ſchinengewehre? unnd wie kommen ſie auf das Gotteshaus? Und welch eine Mentalität“, ver⸗ wundete und ermüdete Soldaten durch Waffer⸗ anbieten erſt in das Dorf hereinzulocken und dann ſo heimtückiſch zu erſchießen? Von den Kämpfen im Breuſchtal. Die Zerſtörungen an Hab und Gut in den Orten des Breuſchtals ſollen gar nicht ſo bedeutend ſein. wie man das nach den heftigen Kämpfen, die dort die beiden letzten Wochen ſtattgefunden haben, an⸗ nehmen könnte; die Häuſer, beſonders die Fabri⸗ ken ſind nur wenig beſchädigt. Bei einer Fahrt auf den Donon fielen den Autofahrern 5 frangö⸗ ſiſche Jäger in die Hände. Hinter Gramdfontaine tauchten ſie plötzlich hinter einem Buſch auf, unſer Autofahrer, der Führer und ein Sanitätsoffizier, hielten mit dem Ruf: Levez les mains! ein un⸗ geladenes Gewehr und eine Mauſerpiſtole auf ſie und ſofort kamen ſie, ſchon waffenlos, mit erhabe⸗ nen Axmen heran. Sie hatten zu den franzöſiſchen Truppen gehört, die den Donon beſetzt hatten und in der Schlacht vom 21. Auguſt durch die Deutſchen heruntergejagt worden waren; ſeit drei Tagen trieben ſte ſich ohne Nahrung im Walde herxum und waren gänzlich ausgehungert. Vor dem Auto her mußten ſie nach Schirmeck marſchieren, wo ſie ſich ruhig einliefern ließen, nachdem ſich vorher hatten verſichern laſſen, daß ſie weder vergiftet noch ſonſtwie von den Barbaren“ getötet würden, und prieſen ihr Schickſal, in ſo gute Hände ge⸗ fallen zu ſein. Mannheim. Handlungsgehilfenrecht im riege. Die Beſtimmungen des Handelsgeſetzbuches über das Dienſtrecht der kaufmänriſchen Ange⸗ ſtellten werden durch den Krieg nicht geändert. Trotzdem mehren ſich die Klagen der Hand⸗ lungsgehilfen über friſtloſe Entlaſſung ohne Fortzahlung des Gehaltes. Entlaſſungen von kaufmänniſchen Angeſtellten werden vielfach ſelbſt von Inhabern ſolcher Firmen vorgenom⸗ men, die ihren Betrieb fortſetzen. Der Deutſchnationale Handlungsge⸗ hilfenverband bittet uns, darauf hinzu⸗ weiſen, daß eine Betriebseinſchränkung nicht zur friſtloſen Entlaſſung der Angeſtellten be⸗ rechtigt. Der Handlungsgehilfe hat Anſpruch auf Einhaltung der geſetzlichen oder vertraglich vereinbarten Kündigungsfriſt. Die Handlungs⸗ gehilfen tun daher gut, ſich auf jeden Fall ihre Rechtsanſprüche vorzubehalten. Sofern es nicht gelingt, eine Einigung zu erzielen, müſſen die Gerichte entſcheiden. Aber es darf wohl erwar⸗ tet werden, daß kein Firmeninhaber es jetzt zum Aeußerſten kommen läßt. Die Rechts⸗ ſchutzabteilung des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗Verbandes(Hamburg, Hol⸗ ſtenwall—5) ſteht jedem Handlungsgehilfen ohne Rückſicht auf ſeine Verbandszugehörigkeit gern mit Rat zur Seite. 9 fanterie angegriffen und wehrten ſich kapfer; ja 77Cͥͤ ⁵˙¹» A weichem, biegfamen Gold, die nicht rundge⸗ ſchloſſen, ſondern zuſammengedrückt werden. Sie kennen den Perſonalklatſch aller Häfen von Nokohama bis Bremen, und nehmen Geld aller Währungen. In ihren Taſchen ſtrömt es zu⸗ ſammen, und nicht umſonſt nennt ein bitterer Witz Antwerpen„die Sparbüchſe der Seeleute“. Aber das alles, auch das Rohe und Gemeine, bekommt durch den Hintergrund des Weltmeers, durch die Rieſenausſtrahlung, die von der klei⸗ nen Hafenkneipe, wo die unförmliche Wirtin hinter der Schänke mit den giftgrünen Flaſchen in wabernder Fülle ſitzt, und die Dirnen mit gelütfteten Röcken und frechen Griffen aus Tür Aund Fenſter locken, etwas Wildwüſt⸗Phanta⸗ ſtiſches. Würde dies weggefegt, wäre es freilich kein Schaden, die Sumpfpflanzen wachſen wie⸗ der 3* *** Jedoch das edle Gut. Mit Bangen kann man nur daran denken. Erleſene Kunſt hegt dieſe Hafenſtadt. Am Groen plaats, der place verte, ftit ihren farbenprangenden Frucht⸗ und Blumenſtänden, liegt ſeitlings im Ge⸗ wirr von Kleingehäus eingeſchachtelt die go⸗ thiſche Kathedrale aus altersſchwarzem Stein, emporklimmend mit dem Glockenturm aus dem Rippen⸗ und Strebenwerk ihres Körpers in die Himmelsluft. Innen, in der kühlen Dämme⸗ rung hängen die Rubensbilder, die Kreuzab⸗ nahme und die Aufrichtung des Kreuzes. Voll Glorig der Farbe, mit dem wunderbar ent⸗ matertalifferten Fronleichnam, bleich und leicht berniederhlettend im Linnen, e Glie⸗ dern, in die ausgeſtreckten, verehrenden, an⸗ betenden Hände der Frauen. Erhabene Schön⸗ heit göttlichen Todes. das Leben aber aus Mugdalenens ſchwarzem Auge, und re nackte Schulter ſtreift der mattſchimmernde Fuß Chriſti mit dem Wundmal, leicht wie da⸗ rüber hauchend. Iſabella Brant, Rubens ge⸗ liebte Frau, erkennt man in dieſer vollen Weib⸗ lichkeit. Daneben die grimmige Furia der Auf⸗ richtung des Kreuzes voll leidenſchaftlicher Folterwonne und Marterpoeſte, den Qualen ſchmerzverzerrten Körpers. Ueber irdiſches Elend aber ſiegt der Blick aus dem Ecce⸗homo⸗ Antlitz voll Strahlenglanzes in Jenſeitslicht und Ewigkeit. Rubens und van Dyck genießt man dann auch im Muſeum, das in nüchterner Gegend voll kahler Monumentalität liegt, dafür in ſeinem Vorgarten ſchöne Meunier⸗Bronzen auſſtellte. Ich verweilte hier manchen Vormittag, am leuchtendſten blieb davon in meinem Gedächt⸗ nis Memlincks Engelkonzert: Drei Felder auf Goldgrund mit emailſchimmernden Figuren; unvergeßlich das Mädchen im Goldhaar und dem ſchwefelgelben Röckchen und der Laute;: dann die drei in ziervoll gemuſtertem Brokat über dem Notenbuch: Wolken ziehen und Flügel rauſchn, und Fittich und Gefieder glitzern hell⸗ grün und pfaublau. Gerhart Hauptmanns Hannele⸗Verſe vom Paradieſe werden vor dieſen koloriſtiſchen Melodien wach: „Maigrün ſind die Zinnen, vom Frühlicht beglänzt, Von Faltern umtaumelt, mit Roſen bekränzt; Zwölf milchweiße Schwäne umkreiſen ſie weit Und bauſchen ihr klingendes Federkleid. Kühn fahren ſie hoch durch die blinkende Luft, Durch Erzklang, durch zitternden Himmelsduft. Sie kreiſen in feierlich ewigem Zug, Ihre Schwingen ertönen gleich Harfen im Flug, Sie blicken auf Zion, auf Gärten und Meer, Grüne Flöre ziehen ſie hinter ſich her An iner anderen Stätte weht die Atmoſphäre erlauchter Wiſſenſchaft und Humaniſten⸗Geiſtes, im Plantihaus, dem Patrizierpalaſt des be⸗ rühmten gelehrten Buchdruckers. Am Vrydag⸗ ſchen Markt, in abſeitiger Stille liegt es. Breit⸗ gewundene Treppen mit geſchnitztem Geländer führen auf und nieder. Im Hof mit ſeiner Brunennlaube und den verbleiten rundſcheibi⸗ gen Fenſterwänden, klettern uralte dichtver⸗ rankte Weinſtöcke am Gemäuer, und drinnen in der Werkſtätte ſtehen uralte Druckſtöcke, Preſſen und Käſten mit kraftvoll geſchnittenen Lettern. Daneben, durch ein Schiebefenſter⸗ chen verbunden, das Studierzimmer des Haus⸗ herrn mit dem Stehpult, an dem er vielleicht die Korrekturen des Erasmus von Rotterdam las. An Dürers Hieronymusſtube erinnert es mit ſeinem ſäuberlich geordneten Gerät und ſeinen Butzenſcheiben, die das Treiben des Tages ſorglich von dem Aſyl in ſich gekehrter Gelehrſamkeit abwehren. Arbeitsraum und Wohnung, Beruf und Leben ſind eng behaglich ertraut verbunden. Im oberen Stock liegen die Familienzimmer. Lieblich unregelmäßig ſind ſie mit Galerien und Wendelſtiegen, mit niedrigen, herabge⸗ zogenen Decken, zu inniger Beſchaulichkeit voll Lampengemütlichkeit der kleinen Zelle. Hoch und geräumig aber breitet ſich die Bibliothek, mit Pergamenten und Folianten bis zur Decke beſtellt. Auf den Regalen ſtehen alte Erdkugeln, wuchtige Plattentiſche mit Chorpulten, Quad⸗ 1 belegt und tiefes Gefühl laden zur Ein⸗ ehr. Den Lebenszuſammenhang zwiſchen Büchern und Menſchen. Natriziertum und Humanismus fühlt man hier wirkſam gegenwärtig. Ihr ſchwebt, ihr Geiſter, um mich her 5..* Handel, Kunſt und Wiſſenſchaft, die Kultur in erleſener Form, grüßte mich ſo in Antwerpen. Das alte Chaos kehrte wieder, man weiß nicht was noch werden wird, und einen ſeltſamen ganz ungeahnten Sinn voll grauenhafter Be⸗ deutung bekommt jetzt das unkünſtleriſche, rohe Rieſenbildwerk neuerer Zeit auf dem Grvote Plaatz vor den ſchlanken, mit hohen Treppen⸗ giebeln anſteigenden Gildenhäuſern: jertes Denkmal, das in Geſtaltung einer alten Sage in Bronze einen abſtürzenden ungeheuren Leich⸗ nam mit verſtümmeltem Armſtumpf darſtellt, und darüber den Ueberwinder, der triumphie⸗ rend die abgehauene, ungefüge Hand mit wilder Gebärde in die Höhe haält. kunſt und Wiſſenſchaft. Sprachreinigung auf dem Theaterzettel. Zwei Münchner Bühnen, das Theater am Gärt⸗ nerplatz und das Münchner Schauſpielhaus richten an ihre Beſucher einen Aufruf, ihnen bei der Ver⸗ deutſchung der Fremdworte des Theaterzettels zu helfen. Beſonders iſt daran gedacht, alle Sitzplätze im Theater, die einen franzöfiſchen Namen führen, mit deutſchen Bezeichnungen zu verſehen: man ſoll alſo nicht mehr in Logen, nicht mehr im Parkett und auch nicht mehr auf der Galerie ſitzen. Selbſt⸗ verſtändlich iſt es wohl auch, daß man in den Pau⸗ ſen nicht mehr im Foyer ſpazieren geht und daß man ſeine Kleidungsſtücke in keiner Garderobe mehr abgibt. Es wird den Münchnern nicht f fallen, für alle dieſe fremdländiſchen Bezeichnungen brauchbare deutſche Benennungen einzuführen. Und es kann wohl auch nicht fehlen, daß dann auch die andern Bühnen im Reich mit dem über⸗ flüſſigen Fremdwörterbehang aufräumen. Und wenn auch einige minderwertige fremdlän⸗ diſche Autoren in Zukunft vom Spielplan ver⸗ Und nun tobt blutiges Grauen durch die Stadt. ſchwinden, ſo wird das erſt recht nichts ſchaden. * . 4. Seite. Genueral-Ameiger.— Badirche Neueſte Jachrichten.(Abendblatt) Donmerstag, den 27 Augri 1914. Das Jentral⸗Nachweisbureau des Kriegsminiſteriums in Berlin (für Anfragen nach Gefallenen, Verwundeten und Vermißten) befindet ſich NW. 7, Doro⸗ theenſtraße No. 48. Verluftliſten. Die amtlichen Verluſtliſten, wie ſie im Deut⸗ ſchen Reichsanzeiger veröffentlicht werden, liegen zur allgemeinen Einſicht auf der Handels⸗ famt mer. B 1, Ib, auf.(Geſchäftsſtunden bis auf weiteres von—1 und—7 Uhr, Sonntags 912.) * Aufklärung des Auslandes. Die Zentralſtelle für den Nachrich⸗ tendienſt in das Ausland verſendes folgendes Rundſchreiben an die hieſtgen Firmen, auf welches auch an dieſer Stelle beſonders auf⸗ merkſam gemacht ſei: Mit Bezug auf die Zirkulare vom 24. und 25. d. M. der Mannheimer Handelskammer be⸗ ehven wir uns, Iynen mitzuteilen, daß die Zentralſtelle für den Nachrichtendienſt in das Ausland(Strebelwerk, Hanſaſtraße) gemäß heutigen Beſchluß der Handelskammer ihre Tätigkeit aufgenommen hat. Die Uebermitt⸗ lung der Nachrichten in das Ausland wird die Zentralſtelle in deutſcher Sprache vorausſichtlich jeden zweiten Tag, in den fremden Sprachen möglichſt zweimal wöchentlich vornehmen. Sie wollen deshalb der Zentralſtelle die genauen Adreſſen Ihrer Geſchäftsfreunde im Ausland übermitteln und zwar wenn möglich zur Ver⸗ einfachung der Arbeit in der Form, daß Sie adreſſierte und frankierte Kuverts in genügen⸗ der Anzahl zuſtellen mit der Angabe, in welcher Sprache der Verſand geſchehen ſoll. Wünſchen Sie den Verſand der deutſchen und fremd⸗ ſprachlichen Nachrichten ſelber vorzunehmen, Jo kann dies durch Ihre eigenen Beamten in den Räumen der Zentralſtelle erfolgen oder Sie können nach vorheriger Angabe der jeweils gewünſchten Mengen die Nachrichten in der Zentralſtelle in Empfang nehmen. Diejenigen Herren, welche für die Ueberſetzung in fremde Sprachen ihre Mitarbeit zur Verfügung ſtellen wollen, werden gebeten, dies unter Bezeichnung der betreffenden Sprache bekannt zu geben, ebenſo ſind der Zentralſtelle weitere Hilfskräfte erwünſcht. Abgekürzte Briefadreſſe:„Zentral⸗ ſtelle⸗Strebelwerk Mannheim“. Die Verleger der hieſigen Tages⸗ zeitungen haben ſich in dankenswerter Weiſe bereit erklärt, abwechſelnd die erforder⸗ liche Zahl Sonderdrucke mit der Zuſammenſtel⸗ lung der wichtigſten Ereigniſſe dem Unter⸗ nehmen koſtenlos zur Verfgüung zu ſtellen. Im Verkehrsbureau(Rathaus Bogen Aede), welches im Benehmen mit den Zeitungs⸗ redaktionen die textliche Bearbeitung der deut⸗ ſchen. Ausgabe beſorgt, werden die neueſten Drucke der einzelnen Sonderausgaben in deut⸗ ſcher und fremden Sprachen koſtenlos an ſolche privaten Intereſſenten abgegeben, welche die Nachrichten zur Steuerung der Wahrheit ins Ausland verſenden wollen, was am zweck⸗ mäßigſten als Druckſache geſchieht. * Das Liebeswerk. Zur Weiterbeförderung freiwilliger Liebes⸗ gaben für die Truppen im Felde befindet ſich eine Sammelſtelle Werfthalle 2, am Mühlauhafen(Telephon 1425), an welche das Rote Kreuz, ſowie ſämtliche anderen Sammel⸗ ſtellen ihre Gaben zur weiteren Zuführung an 9915 übermitteln wollen.(Nähres ſiehe nſerat. ** Die Badiſche Anilin⸗ und Soda⸗ fabrik Ludwigshafen a. Rh. hat dem bayri⸗ ſchen Miniſterpräſidenten 100 0 00 M. für Kriegsfürſorge überwieſen. ** Der Verein der Büro⸗ und Rech⸗ nRungsbeamten der Großh. Bad. Staatseiſenbahnen hat in einer Vor⸗ ſtandsſitzung beſchloſſen, dem„Roten Kreuz“ und der„Nationalſpende für die Hinterbliebe⸗ nen der im Kriege gefallenen Soldaten“ je 50 Mark aus der Vereinskaſſe ſofort zu über⸗ weiſen. Unter den Mitgliedern ſoll eine Sammlung veranſtaltet werden. Der Er⸗ 153 iſt ebenfalls für die genannten Korpora⸗ tionen beſtimmt. ** Der iſraelitiſche Waiſenberein hat dem Bürgermeiſteramt M. 5000 Aproz. Rheiniſche Hypothekenbank⸗Pfandbriefe ſchenkungsweiſe zur Verfügung geſtellt mit der Beſtimmung den Er⸗ 15 derſelben zur Unterſtützung von Kindern, deren Väter im Kriege gefallen ſind, gleichviel welcher Religi, zu vertwenden. * Die Oberfechtſchule zu Magde⸗ burg, Vorſtand des großen Wohltätigkeits⸗ vereins„Deutſche Reichsfechtſchule“ hat ein⸗ mütig das jüngſt eingeweihte 6. Reichswai⸗ ſenhaus, genannt„Kaiſer Wilhelm⸗Haus“ in Bromberg, dem Vaterlande zur Aufnahme von Kriegswaiſen oder aber zur Aufnahme ver⸗ wundeter deutſcher Krieger zur Verfügung ge⸗ ſtellt, um den deutſchen Brüdern, die für des Reiches Jortbeſtehen und Herrlichkeit Gut und Blut dem Vaterlande weihen, ein kleines Dan⸗ besopfer darzubringen. — kommender Zug unſere Station. Die Gefan⸗ genen wurden nach dem Truppenübungsplatz Münfingen weiterbefördert.— Geſtern abend gegen ½11 Uhr paſſierten die bis zum Samstag hier ſtationiert geweſenen Landwehrleute mit einem Truppentransport unſere Sta⸗ tion. Beim Auslaufen des Zuges erſchollen lehhafte Hochrufe auf Schwetzingen. Aus einem Bremſerhäuschen rief ein wackerer Landwehr⸗ mann herunter:„Ich bring euch einen Fran⸗ zoſen mit.“ ——— Nus Staot und Land. Mannheim, 27. Auguſt. 8 Hoftrauer. Wegen Ablebens des Prinzen Friedrich von Sachſen⸗Meiningen, Herzog von Sachſen, legt der Großh. Hof von heute an die Trauer auf 3 Tage bis zum 28. l. Mts. ein⸗ ſchließlich nach der 4. Stufe der Trauer⸗ ordnung an. Berſetzt wurde Eiſenbahnſekretär Ludwig Bach inHaſel nach Freiburg. 5 *Verändevungen im Juſtizbienſt. Die auf 1. September verfügten Ernennungen des Verwal. tungsgerichtsrats Herm. Pfeiffer in Karls⸗ ruhe zum Geheimen Regierungsrat und Amts⸗ vorſtand in Lahr und des Anitsvorſtands Ober⸗ amtmanns Friedrich Föhrenbach in Wolfach zum Verwaltungsgerſchtsrat werden vorläufig zurückgenommen.— Landgerichtsrat Karl Bu⸗ szengeiger wurde mit Rückſicht auf ſeine Er⸗ nennung zum Oberlandesgerichtsrat ſeines Amtes als Unterſuchungsrichters beim Land⸗ gericht in Karlsruhe enthoben. An ſeiner Stelle wurde der in gleicher Eigenſchaft nach Karls⸗ ruhe verſetzte Landgerichtsrat Dr. Emil Zieg⸗ ler in Mosbach für den Reſt des Geſchäftsjahres 4914 zum Unterſuchungsrichter beim Landgerſchte Karlsruhe ernannt. An Stelle des Landgerichts⸗ rates Dr. Ziegler wurde Landgerichtsrat Haſ⸗ ſeneamp zum Unterſuchungsrichterſtellvertre⸗ ter beim Landgerichte Mosbach geſtellt. Zu weiteren Stellvertretern der Unterſuchungsrich⸗ ter bei den Landgerichten Karlsruhe, Mann⸗ heim, Heidelberg und Mosbach ſind für den Reſt des Geſchäftsjahres beſtellt worden: in Karls⸗ ruhe: Landgerichtsrat Brauer, in Mann⸗ heim; Landgerichtsrat Dr. Wolfhard, in Heidelberg: Landgerichtsrat Freiherr von Duſch, in Mosbach: Landgerichtsrat Groß. * Die Erſuchen an die Gerichte der mobilen Truppen. Den Juſtizbehörden wurde vom Juſtizminiſterium empfohlen, in Zivil⸗ und Strafprozeſſen ſowie in anderen Rechts⸗ angelegenheiten nur in den dringendſten Fällen Gerichte der mobilen Truppen um die Ver⸗ nehmung von Zeugen oder von anderen Per⸗ ſonen zu erſuchen. Steht der Staatsanwaltſchaft ein Recht zu, von den auf ein derartiges Er⸗ ſuchen anberaumten Terminen zuvor benachrich⸗ tigt zu werden, ſo hat ſie auf dieſes Recht in ſedem Falle im voraus zu verzichten. * Eine Kirchengemeindeverſammlung findet Montag, den 31. Auguſt 1914, abends 8 Uhr, in den Konfirmandenſälen der Chriſtuskirche mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Die Wie⸗ derbeſetzung der oberen Pfarrei der Konkordien⸗ kirche, 2. Die Neueinteilung der Pfarrbezirke der Lutherkirche, 3. Erſatzwahl eines Kirchen⸗ älteſten. Zur Erläuterung der Vorlagen iſt folgendes zu bemerken: Der Kirchengemeinde⸗ rat hat beſchloſſen, den Antrag zu ſtellen, daß die exledigte„Obere Pfarrei der Konkordien⸗ kirche dem Stadtpfarrer Maler an der Trini⸗ tatiskirche übertragen werde. Herr Stadtpfar⸗ rer Maler hat ſein Einverſtändnis dazu gegeben und der Evang. Oberkirchenrat hat genehmigt, daß der Antrag der Kirchengemeindeverſamm⸗ lung zur Zuſtimmung unterbreitet wird. Auf Antrag der Geiſtlichen und der Beiräte an der Lutherkirche und zur Erzielung einer beſſeren ſozialen Miſchung der Bezirksgngehörigen hat der Kirchengemeinderat eine neue Eintei⸗ lung der beiden Pfarrbezirke der Lutherkirche beſchloſſen und an Stelle der bisherigen Querteilung eine Längsteilung vor⸗ genommen. Der Beſchluß des Kirchengemeinde⸗ vats lautet:„Die Grenze zwiſchen den beiden Pfarrbezirken der Lutherkirche geht vom Meß⸗ platz aus durch die Mittelſtraße bis zur Fröh⸗ lichſtraße, dann durch dieſe und deren künftigen Verlängerung in nordöſtlicher Richtung bis zur Waldhofſtraße. Die bisherige Obere Pfarrei mit 7011 Seelen erhält die Bezeichnung„Süd⸗ pfarrei der Lutherkirche“, die bisherige Untere Pfarrei mit 7619 Seelen wird„Nordpfarrei der Lutherkirche“ genannt. Zur Südpfarrei, deren Inhaber Herr Stadtpfarrer Dr. Lehmann iſt, gehört das Pfarrhaus an der Dammſtraße, zu der z. Zt. erledigten Nordpfarrei jenes an der Lutherſtraße“. * Wie lange ſoll geflaggt werden? Der große Sieg in Lothringen hat ſtürmiſchen Jubel her⸗ vorgerufen und amtliche Stellen wie Privat⸗ häuſer haben aus Freude und Dank geflaggt. Sollen aber nun dieſe Fahnen dauernd draußen belaſſen werden? Das ſcheint nicht ratſam zu ſein. An einzelnen Gebäuden ſind denn auch nach etwa 24 Stunden die Fahnen wieder ein⸗ gezogen worden. Dieſes Beiſpiel ſollte man allgemein befolgen, damit bei weiteren großen Erfolgen, wie wir ſie erhoffen, aufs neue ge⸗ flaggt werden kann und die Siegesſeiern ihres Inhalts nicht in gewiſſem Sinn entleert werden oder das Auge und Gefühl gegenüber den Be⸗ kundungen der Siegesfreude ſich abſtumpfe. Darum die Fahnen herein— damit wir ſie bald zu neuer Feier mit verſtärkter im Glanz der Sonne flattern laſſen önnen. *„ Mutmaßliches Wetter am Freitag und Samstag. Der Hochdruck von Nordweſten dringt auf das Feſtland vor und bewirkt einen Wit⸗ terungsumſchlag. Für Freitag und Samstag iſt Bewölkung mit vereinzelten Niederſchläg zun Abkühlung zu erwarten. ———— Schwetzingen, 26. Aug. Mit etwa 150 belgiſchen Kriegsgefangenen paſſterte heute morgen 4 Uhr ein von Mainz 7 . 13 en und f 4* Letzte Meldungen. Die treuen Aroaten und Cſchechen. WIPB. Wien, 27. Auguſt.„Narodny Liſty“ verweiſt in einem„Die treuen Kroaten, die treuen Tſchechen“ betitelten Artikel auf die Nachrichten über die bewundernswerte Hal⸗ tung kroatiſcher und tſchechiſcher Regimenter auf dem ſüdlichen Kriegsſchauplatz und zitiert den Agramer„Obſor“, der darüber u. a. ſchreibt:„Es iſt wahr, daß die Kroaten gegen verſchiedene Regierungen, welche die kroati⸗ ſchen Länder verwalteten, in Oppoſition ge⸗ ſtanden haben. Aber ſelbſt dann, als alle kroa⸗ tiſchen Parteien im ſchärfſten Widerſpruch mit dem Syſtem begriffen waren, bewieſen ſie in jeder ihrer Kundgebungen und in allen ihren Taten, daß ſie unerſchütterlich an dem Throne Seine Majeſtät ſtehen, eingedenk ihrer Ver⸗ gangenheit, ihrer Kultur und ihres Eides. Wir drucken, ſo ſagt das Blatt, dieſen an dem Geburtstag des Monarchen erſchienenen Artikel ab, nicht nur wegen ſeines unmiktelba⸗ ven Zweckes, ſondern auch deswegen, weil das, was darin von dem kroatiſchen Volk geſagt wird, in gleichem Maße auch von dem tſchechi⸗ ſchen Volke gilt, von unſerem Verhältnis zum Throne und zum erlauchten Herrſcherhauſe⸗ Serbien in Not. Waäpßg. Wien, 27. Aug. Die„Südſlawie ſche Korr! meldet aus Sofia: Ein an amt⸗ licher Stelle vorliegender Bericht aus Wien vom 18. Auguſt betont, daß die falſchen Sieges⸗ depeſchen, welche das ſerbiſche Hauptquartier perbreiten läßt, in der Bevölkerung keinen Glauben mehr finden, zumal die Folgen des Krieges im Lande ſelbſt mit erſchreckender Deut⸗ lichkeit in die Erſcheinung treten, die erhoffte Zufuhr über Griechenland ins Stocken geraten iſt, und es an Mehl, Salz, Konſerven und Sanitätsartikeln mangelt. Die nach vielen Hunderten zählenden Verwundeten, die in das Innere des Landes gebracht werden, finden weder Pflege noch Unterkunft. Es herrſchen in ſanitärer Hinſicht geradezu haarſträubende Zu⸗ ſtände, welche die Gefahr von Seu chen heraufbeſchwören. Das maſſenhafte Zuſtrömen der Bevölkerung aus den Grenzgebieten trägt zur Erſchwerung der Lage bei. Die Preiſe für Wohnungen und Lebensmittel ſind ins phantaſtiſche geſtiegen. Eine herbe Ent⸗ täuſchung für die Bevölkerung bildet das Verhalten Rußlands, deſſen Hilſe bis jetzt nur durch die Entſendung ruſſi⸗ ſcher Offiziere und einer Anzahl ruſſi⸗ ſcher Freiwilliger in die Erſcheinung trat. EBerlin, N. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Sofia wird der B. Z. gemeldet: Nachrich⸗ ten aus Niſch beſagen, daß der Bahntunnel auf der Strecke von Visny nach Saloniki, ſorz die große Eiſenbahnſtrecke zwiſchen Metodin und Zaje⸗Zar in die Luft geſpreugt worden ſind. Damit ſind die einzigen beiden Bahn⸗ linien vernichtet, auf welchen die ſerbiſche Armee ihre Verpflegung und ihre Munition aus dem Auslande bezogen hat. Die Vereinigten Staaten kaufen ausländiſche Schiffe. m. Köln, 27. Aug. Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Waſhington: Verſchiedene amerika⸗ niſche Blätter haben unter dem 23. ds. Pets. ge⸗ meldet, daß für den folgenden Tag im Kongreß ein Geſetzantrag zu erwarten war, der die Bundesregierung ermächtigen ſollte, aus län⸗ diſche Schiffe zu erwevben und in Betrieb zu nehmen. Natürlich wird in Eug⸗ land und in dem Teil der amerikaniſchen Preſſe, der zu England hält, behauptet, das wäre ein Bruch der Neutralität, indem die deutſchen Schiffe gegen Kaperei geſchützt würden. Es ſcheint ſich aber nur um die mehrfach erwähnten Maßregeln für Heim⸗ bringung geſtrandeter Amerika⸗ ner zu handeln, denn es ſoll nur ein Betrag von 100 Millionen Mark gefordert werden. Ernüchterung in England. m. Köln, 27. Auguſt.(.⸗T.) Die„Köln. Ztg.“ meldet Cranenburg: Ueber die Nieder⸗ lage der Franzoſen und nun auch des eigenen Heeres läßt ſich die engliſche Preſſe nicht weitertäuſchen. Jetzt iſt Namur ge⸗ fallen, was dem einen der Kriegsbericht⸗ erſtatter des„Daily Telegraph“ als eine peinliche Ueber raſchung erſcheint, während ein anderer erklärt, der Fall dieſer Feſtung ſei ein bedeutender Verbuſt, den man unter allen Umſtänden hätte vermei⸗ den müſſen. Die„Pall⸗Mall⸗Gazette“ ſchreibt noch vor dem Fall Namurs: Durch die deut⸗ ſchen Erfolge in Südbelgien ſei die Lage des engliſch⸗franzöſiſchen Hee⸗ res ungünſtiger geworden. Wohl habe es noch Ausſichten, wenn die Franzoſen nur nicht durch das Elſaß magnetiſiert würden und ihre Kraft zu ſehr nach der öſtlichen Front hin beigebracht haben.— Ernüchternd wirkt Wohl gaich, daß das engliſche Kriegsminiſterum uit der Veröffenklichung von Verluſtliſten begon⸗ neu hat. Füuf engliſche Franktireurs erſchoſſen. m. Höln, 27. Aug. Die Köln. 3 meldet aus Trier: Das hieſige Kriegsgericht berurteilte fünf belgiſche Franktireurs wegen hinterliſtiger Tötung deutſcher Aerzde zum Tode Ein Junge, der daran gleichfalls beteiligt war, wurde zu fünf Jahren Gefüngnis veturteiſt Die zum Tode Verurteilten wurden heute worgen auf dem Matteifer⸗Schdeßftunde er⸗ ſchofſen. Wicß Berlin, N. Ang Unter dem Vorſitze des Vize⸗Präfidenten des Sdbaatsmini⸗ ſteruns hat geſtern eine Beratung der beteilig⸗ ten preußiſchen Reſſorts über die Vorbereitung einer Hilfs-Aktion für die Pro⸗ binz Oſt⸗ und Weſtpreußen ſtattge⸗ funden. Es gehen unverzüglich Kommiſfäre der beteiligten Miniſterien nach dem Oſten ab. WIB. Debreczin, 27. Aug. Hier iſt auf 40 Eiſenbahnwagen ein Transport ruſſiſcher Gefangenen nebſt entem General und acht Offizieren ein⸗ getroffen. 10. Verluſtliſte. (Badiſche Verluſte.) Infanterieregiment Nu. 142 in Mülhaufen. Musk. Flakner, Mannheim, vm.; Reſerviſt Eug. Haupt, Dill⸗Weißenſtein, verm.; Musk. Otto Bauer aus Grusgen bei Schopfheim, verm.; Musk. Daniel Kaiſer aus Kirchheim b. Heidelberg, ſchw. vw.; Reſ. Jacob Schäfer aus Strümpfelbrunn, verm.; Gefr. d. Reſ. Th. Mack aus Muggenſturm, ſchw. verw.; Musk Karl Semle aus Helmsheim, verm.; Musk. Joſ. Krieg, Wieblingen, verm.; Reſ. Wilh. Ludwig, Mannheim⸗Neckarau, verm.; Gefr. d. R. Ludwig Lacroix, Mannheim, verm.; Musk. Leo Hufnagel, Sickingen bei Bretten, ſchw. verw.; Musk. Pius Heß J, Sandweſer, verm.; Musk. Franz Holzer, Maunheim, verm.; Musk. Ambros Vogelbacher, Kirr⸗ lach, verm.; Reſ. Franz Nold, Steinmauern, verm.; Karl Thomas, Siegelsbach, tot; Friedrich Uhrig, Oftersheim, tot; Auguſt Bauer, Eſchelbach, l..; Alfred Meier, Pforzheim, l..; Anton Brecht, Edingen, l. .; Karl Riehle, Bühlerthal, k..; Jaeob Wöſter, Langenſteinbach, verm.; Friedrich Wachter, Erfingen, verm.; Reſ. Heinrich Frauenfeld, Heidelberg, verm.; Gefr. Gg. Albert, Au a. Rh., tot; Horniſt Gg. Schuh⸗ macher, Pforzheim, tot; Reſ. Ph. Kuſſel, Heidelberg, tot; Gefr. d. R. Friedr. Wohl⸗ leber, Heidelberg, b..; Gefr. d. R. Karl Fatzler, Karlsruhe, l..; Reſ. H. Schmidt, Langenſteinbach, l..; Reſ. Otto Kivchſtet⸗ ter, Rappenau, l..; Reſ. Wilh. Schmold, Brombach, l..; Peter Baumgärtner, Grenzach, verm.; Reſ. Joſ. Kiefer, Freiburg, verm.; Gefr. Fr. Knäbel, Heidelberg, verm.; Reſ. Leopold Gble, Buſenbach, verm.; Reſ⸗ Robert Wohlſchlegel, Schutter⸗Zell, verm; Otto Kutter, Adolfhaufen, verm.; Albert Batzler, Mannheim, tot; Gefr. d. R. Rein⸗ hard Wil d, St. Blaſien, l..; Heinrich Napp, Mannheim⸗Waldhof, l..; Guſtav Obaſt, Unteröwisheim, l..; Peter Ortans, Hocken⸗ heim, l..; Joſ. Schuppel, Leimen, L..; Frdr. Ros, Karlsruhe, verm.; Alos Janzer, Karlsruhe, verm.; Rudolf Schuler, Ettlingen, verm.; Herm. Rinderle, Karlsruhe, verm. Wilh. Maußhardt, Naſtatt, totbz ehrich Maier, Elſenz, tot; Chriſt. Staib, Pful⸗ lingen, tot; Hch. Goldſchmist, Leimen, I. .; Karl Hahn, Mannheim(..: Franz Hettinger, Wertheim, l..: Joſ. un er, Mannheim, l..; Gefr. Anton Bonhei, mer, Mannheim, l..; Wilh. Jaun, Oeſchelbronn, l..; Jacobh Schmitt Schries⸗ heim, l..; Robert Reißfelder, 5 J..; Geße. d. R. Maller, Durlach k..: Reſ. W. Frey, Karksruhe 1. 3 Fluck, Emmingen, verm.: Hud. Jenne, Frei⸗ burg, berm.; Karl Reinke, Ziegelhauſen, vm. Feldartillerieregiment Nr. 68, Lahr. Joh. Schroth, Mannheim, ſchw. vw., Kopfſchuß; Albert Glatt, Schopfheim, kot; Lt. d. Refſ. Wagner, ſchw. verw., Kopſchuß. Badiſches Leib⸗Grendater⸗Regiment Ne. 109 Garlsruhe). Stab des 2. Batgillons: Major von Hertell tot. 9. Kompagnie: R. Kohker, tot; Gefr. d. R. Thiko, verw.; V. F. Ofſtziersaſpfrant Tauber, verw.; Uo. Herrmaun verw.; Höcherl, verw.; Jülch, verw.; Stumpf, verw.; R. Baumgärtner, verw.; Clauſung, verw.; Einj. Beck, verw.; Uo. d. R. Bühler, 1 85 verm.; Haferer, verm.; R. ehm verm. 10. Kompagnie: Gefr. Theobald Dete Hauber, verw.; R. Becker, verwundet; Schwarz, verw.: Gefr. Wakch, verw.; Gfr Haitz, verw.; Gefr. Pfeifkle, verw.; Einj. Hepp, verm.; Dickgieſer, verm.; R. Werner, verm.; R. Lechner, berm.. Siebig, verm.; Einj. Wagner, verm.; Gefr. Säger, verm.: R Kettever, verm. 11. Kompagnie: 6 Uo. d. R. Frick, verw.; R. Ebner, verw.; R. Bommer, verw.; R. Bullkmann, verw.; Schmitt 2, verw.; R. Gr verm.; R. Gmelin, verm.; R. Böfferc, verm.; R. Grimm 1, verm. 12. Kompagnie: Gefr. Voge, bat Haupt⸗ mann, Hofmann, verw.; Lt. v. Pfeih verw; Moog, verw.; Braun I, verw.; Hi berger, verw.; Geiges, verw., Weberr, ver⸗ wundet; Weſter mamn, verw.; Neff N,—.— Hummel, verw.; Fräcker, verm.; Frtedeh. mmelten em, Ste eeeeee Der ⸗Dallh Cpronzele“ erkennt an, daß bie ber. derm.; e. B 88 23 Gec Ichwe 188 berm. Uo. Kiefer, verw. 1 ))CCCJJJUJJJJVJ%0V0)VJVJJV½).!.!.—————MU—!rnnL1 ĩ SOTSAg. A. Seg. 8 3 38 3 SAe — Donnerstag, den 27. Auguſt 1914. General-Aneiger.— Zadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 5. Seite. Ber ener Geidmarket. (Von unserem Berliner Korrespondenten.) WC. Beriin, 2. Aug. Naun man nach, Ausbruch dtieses Rrieges überhaupt noch von einem imernationalen Gellmarkte reden! Sind doch die zalnreichen Faden, die die größeren Ptze in Friecenszeiten miteinander verbanden, in worden, daß der postalisce Verbehr und der Transport von Gũtem zwischen den kriegführen- den IAndern ganz und zwischen ümen und den netttraben Staaten, soie zvvischen den nerrtralen Stasten selbst in khrohem Grade alsbad unterbun- den wurcte. Die Erfüfung der schwebenden Ven- pffichtungen eriolgt entwedder gar nicht oder unter erheblichen cwierigeiten und Verlusten. Neue Verpflichtungen, die eingegangen wercten, erfor⸗ demn oft ganz neue Formen und Wege, wie sie bieten. Die wirtschafffiche Befdtigung aumm ja auch in Kriegszeiten meit ruben; der intermrtio- e Arrstausch von Waren suct sich dtrchzn- der Lon doner Platz haæt durch die Bebertge Brscitteung nicht nur sciwer geiftten, en ver- Bert auch im Rriege seine Bedeuung als imler- aHonabe Vernütftungsstee. Der Wecheel auf London ist nidt mehr gut far die Banung an alle anderen Patze der Weit. Vas das für Lon- don und Großbritannien berlerrtet, das hat vor einiger Zeit ein Engfänder selbst, der Finamz- schriftstefter Harſtey Wthers in seinem Buch ſwer „Geicl und Nreuit in England“ angedetri. Er ctie Frage, was dama geworden wäre, wenn der englische Geldmarict nicht der rettende Engel, son- Wäre. Uud er beantwonet diese Frage, wie ſolgt:„Wutre Londlon sebet das S ntν ge- wesen, wer Hitte daum seinem Püatz emd geine Ver. antwortung auf sich mimen Kamen Die FEi dungsdcrart erialhmt bei diesem Gecamen, air er- lahunt auch bel dem Geclantten an die wolngrmir man manchanab als Heimftel für ee Sitna- tion empfohten umd besprochen hat uch der Verkauff von Wertpapieren d Waren und die Ein- berufung der dem atskinchischen NRumen gewrakrrten Darlehen zur Erwingung von Goldimporden i8t. zur Zeit atrsgeschlossen. Denn auch in den neu- tralen IAncbern ist eine soiche Entwertung alfer Na- Pitalgitter eingetreten, daß die Börse an alffen großen Plätzen geschlossen Sintt, ein Verkauf von Wertpapieren in größerem Umfange also gamfien ausgeschlossen ist. Die Newyorker Börse ist ebemfalls noch geschlossen, weil sie sich dem Austurm des zu erwartenden Angebotes nicht aus Setzen kanm Ocler wWill. Von Paris unt den bel- gischen Plätzen braucite man nicht viel zu sagen, wenn nicht von ihnen aus nach außen hin noch immer der Schein einer gewissen Festigleft vorge- tatrscht Wiirtle. Wenn z. B. aus den letzten Tagen von der Paniser Börse noch Kurse gemeſchet wWüurcken, die relativ reciit befriechigend aussahen, Linder aussieht. Wenn hier jecder Offizielle Handel eingestellt ist, um die Rursenwertung micht in dig Ersclleinung treten zu Iassen, 80 wirdl aursgerechmet in Paris die Entwerteng zum Sfifftstand getommen Sein. Es fehte nur noch, daß; Paris ein Steigen der Kurse russischer Papiere meldete. Vom Pe- tersburger Geldmarkt hat man seit Aus- bruch des Rrieges überhaupt keine Nachrichten mehr erhalten. Daß auch der Berliner und der Wiener Platz stark in Mitleidenschaft gezogen Sind, das versckileiern zu wolfen, wäre ein törich- tes Beginnen. Nicht nur muß die Liquidierung der schwebenden Verbindhichkeiten, auch wenn sie noch Augere Zeit hinausgeschoben wird, große Verluste bringen, atichi die Entwertung der Kapi- tallen hat seit Ausbruch des Krieges nocht weiter stark zugenommnen. Dieser Entwertungsprozeg kommt erst durch entscheidende Waffeniaten in den Siegreichen Ländern zum Stillstand, während er in den besieglen Ländern daun erst recht verderb- Hen umd schädigend einsetzen wird. Die bis- derigen militärischen Erfolge Deutschlands und Oesberreick-Ungarns berechfigen zu der Zuversiclit, daß der verlustreiche Entwertungsprozeß in diesen TLändern schon bald zum Stillstand kommen wird. Seldmarkt, Bank- und Sörsen- Weee MKrienskreäftbanken. Die Gründung einer Kriegskreditbank für Groß- Berlin, deren Kapital, wie Wir zuversichtlich hof: den, dant der tatkeraftigen Opferwilligkeit aller Kreise von Berlins Handel, Gewerbe und In- dustrie, in Klürzester Frist gezeichnet werlen Wird, gwt dem Zentralausschuß fär die Qesamt-Interessen des deufschen Euzelhandele im Hansabhunde zu for Die Kriegskreditbank für Groß-Berlin soll für ganz Deutschland vorbikilich werden. Aus diesem Grunde kann gar nicht nachdrücklich genug darauf hingewiesen werden, daß samtliche Kreise der Ge- Schäftswelt, mag es sich um Industrielle, Großgkauf- leute, Agenten, Detaillisten oder Neingewerbe- treibende handeln, das dringendste Interesse an der Schaffung derartiger Institutionen haben. Nament- lich in den Kreisen von KNleinhandel und Handwerk herrschen viellach noch Unklarheiten und irrtüm- niche Anschauungen über die Aufgaben solcher Nriegskreditbanzen. Man übersieht vieffach, daß sich eine soſche Bank in den Dienst aller ver- trauenswürdigen Kaufleute stelſt und daß die wich.- tigste Grundlage dafür, daß man ihre Fliſſe erhält, der Personalkredit ist, den jemand genießt. Nicht die Größe des geschafflichen oder gewerblichen Unternehmens ist also für die Nreditgewährung maßgebend, sonderm die Sofichtät. Die Kriegskre- cbank wird aber urtter dieser Voraussetzung be- soncters auch mitfleren und leineren Geschafts- Jeuten, sofern sie vertrauenswyürdig sind, im wei⸗ teslen Umang zugüngig sein. Für die Inhaber Solcrer Gescifte erwächzt daber auch die Pflicht, ihrerseits nach Fräften dazu beizutragen, daß die notwendigen Mittel für die Kriegskreditbank auf- gebracht werden. Für Beriin simi die Anteſe auf 1000 MA. ſestgesetzt worden. Es mag Sehr wenl sein, daß, obwolhl von diesem Betrage zun Zeit uur der vierte Teil in bar eingezaht werden muß, Neineren Kaufleuten und Gewerbetreibenden auell dze Hingabe eines Solchen Betrages im Augenblick Schwer wird. Mit einander befreundete Geschäfts- zeute könnten aber sehr woln gemeinschafffich emen Anteil zeichnen. Aucii die Ausicht, man rauche nicht zu zeicden, da die Kriegskreditbanl: an fütr Nicht-Akfionäre sorgen werde, ist imso- chers solcher Rreise anrimeinnen, die etwa bei Grimdung der Bank frre vOMge„ an den Tag gelegt haben. FPeriger Effektenbörse. Naris, 21. Aug. un der beufigen Effelcten- Hörse notfferten: Framösische Nente 75, Bauque Okftomane 300, Banque Merique 88, Nord- u. Sdd cde Paris 99, Nanal Panama 2, Naffinerie und Sucrerie Say 280, rues. Napfrta 316. New forker Bflektenbörse. Newyork, 280. Aung.(Eflelctenbörse.) Sicht- bis 59880, Siiber 40. Hatdel und ladustrie. Zur Konventionsfrage. Der„Verband Deutscher Waren- und Kaufhäuser, E..“ hat in Verbindung mit dem„Verein der TextildetaiHsten Groß-Berlins“, dem„Detaillisten- Verband Nheinland und Westfalen, E..e, und dem „Zentraausschuß der vereinigten Putzdetaiflisten- Verbamde Deutschfands“ mit einem Rumdschreiben die Konvenfionen alngeiortdlert, zur UVeberwindung der durch den NKrieg entstandenen Schwrierigkeiten ihren Mitgliedern zu gestatten, bei den bis zum 31. Jufi erteilten Aufträgen und volkzogenen Lieſerun- gen„über die Konventionsbestimmungen hinaus“ Nulanz zu üüben, soweit es sich um Abnahme und Zalilung handelt. Von den Lieferanten noch nicht in Arbeit gegebene Ordres sollen gestrichen, die Liefertermine vorlaufig hinausgeschoben, auf fällige Zahlungen Abschlagszahlumgen geleistet und bei Neubestellungen nicht sofortige Kasse gefordert Werden. Eine Anzahl von Konventionen hat sich denn auch bereit erlclärt, den Abnehmern nach Möglichkeit entgegenzukommen. Abgelehnt wurde von den meisten Konventionen jedoch bisher die Forderung, die Strafbestimmungen außer Kraft zu setzen, durch die den Lieferanten verboten wird, nit den Abnehmern über den Rahmen der Kon- venſionsbestimmungen hinausgehendde Vereinbarun- gen zu treffen. Nur im Rahmen dieser Bestimmun- gen dürfe Kulanz geübt werden. Das genlgt aber für die augenblicklichen Verhältnisse, wie der Preußische Herr Handelsminister, der Deutsche Handelstag, die Berliner Handelskammer und die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin mit alſer Entschiedenheit betont haben, bei weitem nicht! Auch eine Anzahl von Textilkonventionen hat am 21. ds. Mis. einstimmig anerkannt, daß alle Kon- ventionen die Pflicht haben, ihre Verkaufs- und Lieferungsbedingungen der augenblicklichen wirt⸗ Schaſtlichen Lage anzupassen. Die Konventionen missen nun aber schnellstens und in genügender Weise handenn. Andernfalls würden sich die De- taillisten gezwungen sehen, an den Bundesrat um Abhüfe gegenüber den Konventionsbestſimmungen eramzutreten. Teilweise ist dieser Schritt sogar schon unter- nommen worden. So teilt uns z. B. der Ver- band deutscher Detailgeschäfte der Textilbranche e..“ nmit, daß er nach fruchtlosen Verhandlungen mit den Lieferantenver- Händen des deutschen Webstoffigewerbes an den Bundesrat den Antrag gerictrtet habe, im Verord- duungswege die Verkaufs- und Lieferungsbedingun- gen der Lieferanteverbände oder doch die daria wechsel 40 400 bis 40 500, Cablestransfers Futtergerste enthaltenen Strafbestimmmgen während der Dauer des Krieges aufzuheben. Werkehr. Mhaeinschiflahrt. C. Vom Mittelrhein, B. Aug. Das Wasser am Rhene ist in der letzten Zeit ständig zurückgegangen. Zwar sind die Wasserver- hältuisse für die Rheinschiffahrt immer noch recht günstige, doch wird die Verfrachtung der größeren Fahrzeuge bei weiterem Rückgang des Wasserstan. ddes eingeschränkt werden müssen. Der Schiffs- verlehr ließ in den letzten Tagen manches zu wün⸗ schen übrig. Nur wenige Schleppzüge kamen auf der Berg- oder Taffahrt durch das Bin- ger Loch. Dagegen hat sich der FlofBVver- kehr am Mittelrhein in den letzten Tagen etwas belebt, wenn auch lange micht sowiel Flöße als zu normalen Zeiten durchlamen. Warenmärtte. Nammheimer Froduktenbörse. n. Mannheim, 27. Aug. Der Verlauf der heutigen Börse war etwas reger und verschiedlent- Hch kamen einige Abschitisse zustande. Insbeson- dere fanden die Angebote von Nord- und Mittes deutschland mehr Interesse und zu den Tagesprei- sen wurden einige Posten vom Handel aufgenom- men. Die Preise für norddeutschen Weizen stell- ten sich, je nach Quatt, auf 25. 255!k. per Tonne, bahnfrei Mantheim. FEbenso wurden die Offerten in Roggen aus Nord- md Miſteldeutsch- land mehr beachtet. Die Forderungen stellten sich, je nach Beschaffenheit, auf 213—215 M. die Tonne babmfrei Manmheim. Auch in hierländischern Ge- treicſle kamen einige Geschafte zum Abscliluß. Weizen infandischer per August: oder Sepfember- Lieferung wurde mut 24,50—25 Mie. und atislän- discher(verzoltt) mit 27,75—29 Mk. per 100 keg Trano Mammeim bezalnt. Für hierHndlischen Roggen forderte man 21—22 Mk. und für Brau- gerset 20.7522.50 Mk. per 100 bg bahnfrei Mann- heim. Im Mehlgesclräft war etwas mehr Nachirage wahrzunehmen. Im kiesigen offiziellen Kursblatte wurden die Preise für Weizen und Roggen teil- weise etwras ermßigt. Die Mehlpreise haben eine Aenderung nicirt erfahren. Mannheim, 27. August. Die Notierungen verstehen sich, wenn nicht anders bemerkt, für Lokoware gegen sofortige ber 100 Eg in Reichsmark bahnfrei Mannbeim. 27. 25. Welzen, inländ. neuer per August 24.7525.— 25.——— „ per Sept. 22.75-25.— 24.75—. 28.—-29.— 28.28-50.— 21.25⸗22.— 21.25.—.— 21.25.22.— 21.50.—.— 21. 21.—.22.— —.—.— ausländlsofler Boghen, nlerländischer, per August per Sept, Braugerste Hafer, after per August-Sept. 2250.28.— 2050.28.— mals, mt Sack 2⁰.— 20.— Wolzonmehl No. 9 42.— 42.— 5 41.— 41.— 5 75 1 39.— 39.— — 3 36.— 36.— 720 4 32.— 32.— Boggenmen! Bo. 0 35.75 35.75 50 7. 32.75 3275 Roggen 1 07 34.2⁵ 34.25 Tendenz: schwächer. HBerliner Getreidemarkt. BERLIN, 27. August 1914.(Früpkurse.) 27. 28. 10 eizen: Loko—— feszes altor, foſnor 280—240 280—240 „ mlttel 228—229 228—229 2 neuer feiner 214—215 214—220 neuer mittel 210—218 210—218 Mals: Amerik. u. runder 195—200 190—196 Futtorgerste mittel 197—212 195—210 7 gute 197—212 195—210 Erbsen mittel 250—280 240—270 Welzenklele, grobe u. felne 18.00—18.50 18.00—-18.50 Die Preise verstehen sſoh für Lokoware jn Mark per Tonne. New-orker Warenmarkt. Newyork, 26. Aug. Die Tendenz am heu- tigen Weizenmarkte war durchweg fest und die Preise erſuhren ansehnliche Besserungen. Feste Berichte von den ausländischen Märkten, un⸗ günstige Erntenachrichten aus Rußland und die sich zeigende bessere Nachfrage waren es haupt⸗ sächlich, die dem Markte das feste Gepräge ver- liehen. Die Schlußstimmung war stramm und die Preise zeigten gegen gestern Besserungen um 534 bis 6 C. Newyyorke, 28. August. Kurs vom 26. 25. Kurs vom 26. 25. Baumwolle Wolzen loko—— loko—— Sopt.—— Sopt. 10¼ 111— Sohmalz Dez. 121— 115.— Mestern—.— 10.35 NMais Kaffee mlx. Ho. 2 loko 32ͤ— Rio loko 77⁰5 77/8 Getreidefeacht Zuoker—— nach Liverpool—— Terpentin.00 42½ Jnach London—— Chicagoer Getreidemarkt. Chicago, 25. Aug. Die Eröffuung am Weizen⸗ markte vollzog sich infolge fester Auslandsmeldun- gen in strammer Haltung, so daß die Preise nach den ersten Umsätzen Steigerungen von 2 C. auf- Wiesen. Im ferneren Verlaufe konnten die Preise noch wWelter anziehen, da man der Ansicht 85 daß der Krieg in Europa recht langwierig sein wird, aus Rußland ungünstige Erntenachrichten vorlagen und auck die Fircma Armour mit grögeren Käuien im Markte war. Dazu kam noch als weiteres anregendes Mo- ment, daß die Nachfrage nach Mehl rechſt rege war und auch die Tendenz für Lokogetreide sich dester gestaltete. Wenn auch gegen Ende des Ver- kehrs teilweise Nealisationen zu bemerben Waren, schloß der Markt doch in strammer Haltung, mit Preisbesserungen von 56 6 c. Mais. Auch die Tendenz am Maisnarkte war durchweg fest und da aà la Hausse lautende Exnte- berichte vorlagen, so Setzien die Preise mit Besse- rungen von 13 C. ein. Die Aufwärtsbewegung Setzte sich im weiteren Verlaufe fort, im Zusam- menhang mit dem sehr geringen Angebot und um- fangreichen Käufen in greifbarer Ware. Gegen Schluß allerdings machte sich teilweise Peahsa- tionsneigung geltend, doch waren die Preise gegen gestern immer noch um—188 c. höher. Chicago, 28. August. Kurs vom 25. 25. Kurs vom 26. 28. Weſz en Sohmaſsz Sopt. 1080 103— Sopt. 10.10 10.05 Dez. 1130% 107— Okt. 10 1022 Mal 119½ 113½ Jan. 107⁰ 10.85 Hals Pork Sopt. 82— 80— Seopt. 2145 235 Dez. 22¼ 70, Jan. 22.12 24.55 Mal 7 737/ RIppen Roggen opt. 12⁰(257 loke——— Okt. 1217 12— Hafer Bal 5½%— Jan. 1137 1122 Tekamgseinstelnlungen und Ron⸗ Kurse. Honkurse in Deutschland. Bautzen: Clas- und Porellanhandhiig Osk. Purfürst. Berlin: Offene Handelsgeselischaft Otto Schäffer u. Co. OCharlottenburg: The Qusen's Bar, G. m. b. H. OChemnitz: Spiegel- und Bilderrahmengeschäft Julius Kraus. Eiben- stock: Grünwarenhändler losef Zettel. Er- kurt: Ernestine Koch. Garmisch: Auna Schwaiger von Partenkirchen. Gnöningen (Bez. Magdeburg): Schumachermeister Gustav San- guinette in Kroppenstedt. Haspe: Händler Gui- seppe Lunardi. Kempten(Algäu): Malermeister Karl Mößmer. München: R. Stok u. Co, G. m. b. H. Nürnberg: KHuimam Nudoff Graf. Trier: Häuteverwertungsverein e. G. m. b. H. Wittenberge(Bez. Potsdam): Vorschufzverein zu Wilsnack, e. G. m. b. H. in Liquid. te Flandelsnachrtenten. WIB. Frankfult a.., 2. August. Die Ha- fenmühle in Frankfurt a. M,. teilt mit, daß der durch die Kriegslage hervorgerufene erhöhte Be- dart an Mühlenfabrikaten ihr gegenwärtig und voraussichtlich auch flir die nächsten Monate ver. mehrte Absatzgebiete gebracht hat. Die Geselt⸗ schaft werde ihren ganzen Einfluß bei der Süd- cleutschen Mühlenvereinigung dahin geltend ma- chen, daß die Erhöhung der Mehlpreise in auge: messenen Grenzen bleibt und daß die Konsumes- ten sich nicht über willkürliche Forderungen 2u belclagen khaben, welche nicht durch die Getreide- preise rechtzufertigen sind. WIB. München, 27. Aug. In eitter gestern unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters von Wolft im Rathaus abgehaltenen Versamm- lung von Vertretern des Großhandels, der Großindustrie und der Banken wurle cdtie Errichtung einer Kriegskreditbank in München beschlossen und im Ganzen 4 Mitionen Mark gezeichnet, wWozu nochi eine Garantiesumme von 20 Milflionen seitens der Stadt München gomt, sodaß die Reichsbane einen Kreclit von 24 Millionen zur Verfügung stellt. Die Mittel ier- aus sollen zur Krxedi tbefriedigung des Handeis- und Gewerbestandes, insbesondere der Augehöri- gen des Klein- und Mittelstandes, sowie kleiner Handwerker Verwendung finden. Schiffahrts⸗„Nachrichten vom Mannheimer eee Hafenbezirk No. 1. Angekommen am 20. Auguſt. „Karlsruhe 11“, Handermann v. Rotterdam, 8700 Dz. Getreide u. Stückgut. Angekommen am 25. Auqu „St. Joſef“, Meiſter v. Rotterdam, 8900 55 Stückaut u. Getreide. „Fendel 15“, Rink v. Straßburg, 800 Di. Stückant u. H olz. „Rhenus%, Meußer v. Kehf, 2300 Dz. Hafer. „Karl Tege Beyftegel v. Kehl, 4000 Dz. Getreide u. Stückgu itde tnet Eichelhardt v. Straßburg,%0 Dz. Erz. „N Hen8 28“, Zeemann v. Antwerpen, 2000 Dz. Stück⸗ gut u. Getreide, Hafenbezirk Nr. 3. Angekommen am 20. Auguſt. „Kosmopolif“, Eleef v. Amſterdam, 1786 Dz. Holz u. Chinaklai. v. Meiderich, „T. Schürmaun Söhne“, 8200 Di. Pech. Kaſt v. Köln, 1500 Dz. Stückgut. 5 Dz. Stückgut. Felthaus „Mannheim 41“, „Köln“, Stumm v. Düſſeldorf, Hafenbezirk No. 4 Angekommen am 25. Auguſt⸗ „Rhenania“, Könen v. Straßburg, 9600 Dz. Getr Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung Richard Schönfelder; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. Bendgal-Aue er.— Hadiſche Aen te Naczrichten.(Abendblatt) Donnerstag, den 27. Auguſt 1914. 6. Seite. Vem badiſchen Noten Rreuz. RK. Karlsruhe, 25. Aug. In der heu⸗ tigen Sitzung, der wieder G roßher⸗ zogin Hilda u. Großherzogin Luiſe beiwohnten, wurde durch den Vorſitzenden mit⸗ willigen Krankenpflege der Se pockenimpfung unterzogen werden ſoll. Jerner ſoll bei dem ganzen Perfſonal die Impfung gegen Typhus zur Auwen⸗ bung kommen. Die Wichtigkeit des Schutzes vor Typhus, der in Kriegslazaretten einer der größten Geiſeln bildet, hat zu dieſer Maßregel Anlaß geboten. Das im Entſtehen begriffene Nachrichtenbureau begegnet großen Schwierigkeiten, weil in den zuletzt belegten Laszaxetten alles noch ſehr im Werden iſt und alle Hüände mit dringenden Arbeiten beſchäftigt ſind. Jedem Lazarett iſt ein Unteroffizier bei⸗ gegeben, der die Aufgabe hat, die Namenliſten gufzunehmen und zu führen; aber auch er hat noch viel anderes zu tun. Bei dem häufigen Wechſel der Pfleglinge, von denen viele wieder entlaſſen oder weiter befördert und durch au⸗ dere erſetzt wurden, iſt es noch nicht möglich geweſen, die Nachrichtenſtelle des Roten Kreuzes ſo befriedigend zu geſtalten, wie das Rote Kreuz ſelbſt es wünſcht. Man denkt daran, den Unteroffizieren eine Aushilfe zu Schrejibarbeit beizugeben, und dazu die Studenten zu ver⸗ wenden, die ſich in der Hochſchule zu Arbeits⸗ leiſtungen gemeldet haben; doch hängt auch dies wieder von höheren Genehmigungen ab, da es nur in der Sache ſelbſt liegt, wenn die Anworten nicht ſo ſchnell eintreffen, wie ſie er⸗ hofft werden. Heute ſind 367 Leichtverwundete weiter ins Innere des Reiches befördert worden, um Platz zu machen. Die Geldſammlung in Karlsruhe(von der Stadt und von außen) hat bis heute 360 000 Mark ertragen.— Künf⸗ dig ſollen keine freiwilligen Gaben für die Lazarette mehr„leih w eiſe“ angenom⸗ men werden, ſondern nur noch ſchenkungsweiſe, weil es ſpäter unmöglich ſein wird, Gegenſtände zurückzugeben, die da und dort verwendet wur⸗ den. Die bisher ſchon leihweiſe angebotenenaben können erſt bei Bedarf abgeholt werden. Beſon⸗ ders wertvolle Gegenſtände, wie z. B. Schreib⸗ maſchinen, werden auch leihweiſe gerne ange⸗ nommen und pünktlich zurückgegeben. Nun noch einige Worte an das Publikum. Die Beläſtigung der Verwundeten durch eine jedes Zartgefühls ermangelnde Neu⸗ gier will nicht aufhören. Freilich, wie ſchon der Anblick lehrt, iſt es nur ein kleines und ſehr minderwertiges Publikum, das ſeiner Neugier bei ſolcher Gelegenheit fröhnt. Aber es ſoll noch einmal verſucht werden, an das beſſere Ich zu apellteren. Nicht nur, wenn die Verwunde⸗ ten vom alten Bahnhof abtransportiert werden, ſondern auch vor den Lazaretthöfen(3. B. Wuiſenhaus) in denen Erholungsbedürftige auf Liegeſtühlen ruhen, ſtehen die Gaffer umher, als ob hinter dem Gitter wilde Tiere zu ſehen wären und nicht verwundete Krieger, Leidende in den Jahren der ſchönſten Manneskraft, die Geſundheit und Leben für uns alle eingeſetzt haben. Man wird gebeten, ſich bei jeder Ge⸗ legenheit gegen dieſe Gefühlsroheit auszu⸗ prechen, um die öffentliche Meinung zu beein⸗ fluſſen. Es ſollte doch möglich ſein, ohne ein Polizeiliches Verbot auszukommen. Unſer Volk hat ſo großartiges, ſo bewunderswertes geleiſtet, daß man auch mit der Handvoll Minderwertiger fertig werden ſollte. Die Schweſtern und Pflegerinnen des Roten Kreuzes werden oft ſchnell an einen Ort(Bahn⸗ hof öder Lazarett) gerufen und bedienen ſich der Zeiterſparnis wegen gerne des Fahrrabes. 2 ich, daß in meiner Nachbarſchaft die großen Ge⸗ haufenweiſe Von Schweſtern iſt beim Roten Kreuz ur worden, ob ſie in einem ſolchen Falle die He und die Binde ablegen ſollen, um Mißdeutungen vorzubeugen. Die Hauptleitung hat ihnen ent⸗ gegnet, daß dies nicht nötig ſei. Wenn die Schweſtern im Dienſt ſich des Fahrrades be⸗ dienen ſollen ſie ihre volle Schweſtern⸗ tracht und das Abzeichen des Roten Kreuzes anbehalten, ebenſo wie die Helferinnen und an⸗ deren Damen des freiwilligen Pflegedienſtes. Man braucht dies dem Publikum nur durch die Rote Kreuzkorreſpondenz mitzuteilen, und habe dann keine Mißdeutung mehr zu befürchten. Möge das Publikum dieſes Vertrauen vecht⸗ fertigen! r 2— Stimmen aus dem Publizum. Die Einquartierung. Eine große Unzufriedenheit herrſcht heute noch in weiten Kreiſen der Ginwohnerſchaft über ben Modus der Ginquartierung. Unter allen Umſtän⸗ den kann doch nicht die Zahl der Zimmer einer Wohnung und die Zahl der Bewohner maßgebend ſein. Da müſſen doch die gröbſten Ungleichheiten entſtehen. Ginige Beiſpiele: Eine Familie hat 2 Kinder und 2 Dienſtboten, dagu Mann und Frau, macht alſo zuſammen 6 Perſonen. Die Wohnung hat 6 Zimmer— alſo keine Ginquartierung. Nun glaubt aber kein Menſch in ganz Mannheim, daß 2 Kinder auch(mit wenigen Ausnahmen!) zwei Schlafzimmer benützen, ſondern in 90 Prozent der Fälle liegt die Sache ſo, daß Mann und Frau und die 2 Kinder je 1 Schlafzimmer haben und— die Dienſtmädchen ſchlafen nicht in der Wohnung, ſon⸗ dern oben in Manſarden. Es blieben alſo bei dieſer wohlſituierten Familie von Rechtswegen doch mindeſtens 3 Zimmer frei— alſo für 6 Mann Ginquartierung. Aber bei dem herrſchenden Mo⸗ dus geht ſie frei aus! Warum wird denn bei der Einquartierung nicht der Steuerzettel die Wehrſteuer!— zugrunde gelegt? Die reichen Leute ſollen doch die Soldaten nach auswärts geben, wenn die Einquartierung ihnen zu unbe⸗ quem iſt. Es ſind bei der jetzigen verkehrsarmen Zeit hunderte von Wirten gern bereit, die Leute gegen entſprechende Bezahlung ins Quartier zu nehmen und ſie gut zu verpflegen. Und dann ſehe ſchäftsleute, welche aus der Einquartierung großen Nutzen ziehen, bis heute noch keine Einquartierung haben, während kleine Beamte oft ſchwer belaſtet ſind. Am Ginquartierungsamt wird es liegen, da mal gründlich nach dem Rechten zu ſehen. Gleiche Pflichten für alle! Aus dem Großherzogtum. * Schwetzingen, 26. Aug. Heute vor 8 Tagen tobte die 2. Schlacht in und um Mülhauſen, in der auch eine große An⸗ zahl Schwetzinger die Feuertaufe er⸗ hielten. Aus den nunmehr eingelaufenen Briefen kann man verſchiedene Ginzelheiten ent⸗ nehmen, die beſonders für Schwetzingen in⸗ texeſſant ſind. So ſchreibt, wie die„Schwetz. Zeitung“ berichtet, Herr Karl Krieg u..: Wir haben ſchon manchen Kilometer über den Rhein und auch jenſeits in Baden gemacht, alſo hinüber und herüber. Das zweitemal, als wir wieder hinüber nach Mülhauſen gingen, am 19,., zogen wir ins Schlachtfeld. Gleich nach Mülhauſen ging der Tanz los, der etwa 4 Stunden für uns dauerte. Wacker hatten wir uns gehalten gegen die große Uebermacht der Franzoſen, welche alle moderne Kriegsmittel bei ſich hatten. Die Franzoſen hatten große Verluſte. Ich hatte mich der. Kompagnie nicht mehr als Radfahrer, ſondern als Schütze angeſchloſſen und ſtellte mein Rad etwas in Sicherheit, um mich zu verteidigen. Ein Kugel⸗ regen wie Hagelwetter und Granaten ſchlugen Seitengewehrgriff zerſplittert. Als ich ſpäter nach meinem Rade ſchaute, war es von Ge⸗ ſchoſſen demoliert. Ich mußte es liegen laſſen. Wir haben uns tüchtig anſtrengen müſſen und haben es auch alle getan und alle, die noch da find von unſerer Kompagnie haben den Mut in keiner Weiſe verloren und werden drauf⸗ gehen wie Blücher, denn es herrſcht Einigkeit bei uns und ein gutes Verhältnuis zu den Offi⸗ nieren. Unſer Kompagniefeldwebel iſt der Volksbankkaſſenbote Meſſemer von Schwetz⸗ ingen, der auch feſte mit im Gefecht bei Mül⸗ hauſen ſtand und heil davongekommen iſt. Aus dem Brief geht auch hervor, daß verſchiedene Schwetzinger, die namentlich aufgeführt ſind, verwundet wurden. Aus einem anderen Brief eines Schwetzingers entnehmen wir u. a. folgen⸗ des: Wir kämpften mit einer vielfachen Ueber⸗ macht und hatten den Franzoſen koloffale Ver⸗ luſte beigebracht. Sie ſchießen ſchlecht. Wir hatten 300 Gefangene gemacht. Zwei Schwa⸗ dronen Küraſſiere wurden vollſtändig nieder⸗ gemäht. Gefangene ſagten zu uns:„Deutſchen gut ſchießen können“. Die franzöſiſche Infan⸗ texie taugt nichts. Wenn wir auf 50 Meter zum Sturm an ſie ran kommen, nehmen ſie Reißaus, ſind Feiglinge. Unſere Schwetzin⸗ ger Streiter haben die Feuertaufe meiſtens gut überſtanden und brennen darauf, wieder ran an den Feind zu kommen. Auch den Bruch⸗ ſaler und Schwetzinger Dragonern geht es, wie aus einer uns heute zugegangenen Poſtkarte hervorgeht, ganz gut. Das Regiment hat bisher 10 Mann und 25 Pferde als Ver⸗ luſte zu verzeichnen. * Heidelberg, 28. Aug. Das Rote Kreuz konnte geſtern abend eine Höchſtleiſtung ſowohl im Transport an Verwundeten als auch in der Verpflegung buchen. Im ganzen kamen während des geſtrigen Tages 1300 VBerwun⸗ dete, Deutſche und Franzoſen, an. Davon wurden 577 Leute in die hieſigen Laza⸗ rette gebracht. Von den 163 Franzoſen kamen die Schwerverwundeten in das akademiſche Krankenhaus, der Reſt in das Schulhaus in der Sandgaſſe. Die Zahl der Züge betrug am geſtrigen Tage 6. Wie das„Heidelb. Tgbl.“ hört, befanden ſich unter den Verwundeten ſolche, die bereits 36 Stunden auf dem Stroh⸗ lager ruhten. Unſere im Kriege verwundeten Deutſchen, die in franzöſiſchen Lazaretten unter⸗ gebracht ſind, erfreuen ſich der beſten Ver⸗ pflegung. Die ſchwer Verwundeten unter den deutſchen Soldaten werden, wie hierher zurück⸗ kommende Verwundete erzählen, ſogar vor den franzöſiſchen Soldaten behandelt. * Pforzheim, 24. Aug. Der Landwirt Fritz Hermann von Niebelspach fuhr laut „Karlsruher Tagblatt“ dieſer Tage in Beglei⸗ tung ſeiner Mutter und eines anderen Land⸗ wirtes und der Geſchwiſter Wilhelm und Lutſe Lumpp von hier mit ſeinem Fuhrwerk nach Niebelsbach. Unterwegs kamen die Schirm⸗ flicker Kaver Ott und Franz Ott aus Gamshurſt und der Schirmflicker Joſef Gerſter aus Sulz in Oberelſaß aus dem Brötzinger Wald herge⸗ laufen und bedrohten die Inſaſſen des Fuhr⸗ werks. Xaver Ott trug einen Revolver in der Hand und rief den Leuten zu, ob ſie nicht wüß⸗ ten, in welcher Zeit wir jetzt leben, Franz Ott mißhandelte die Frau rmann. Schließlich gelang es den Ueberfallenen zu entkommen. Franz Ott und Joſef Gerſter konnten ſpäter verhaftet werden. kaver Ott iſt entkommen. *Müllheim(Baden), 286. Aug. Zu dem ſchon kurz berichteten Bombenwurf eines franzöſiſchen Fliegers wird der„Bad. Pr.“ ausführlicher berichtet: Es war am Sonn⸗ tag zwiſchen 11 und 12 Uhr. Die Amtsſtadt war infolge Landſturmmuſterung von Menſchen überfitllt. Da hörte man plötzlich zweimal hin⸗ ein. Ein Schuß hatte meinen DDDe tereinander einen dvöhnenden Knall. Da das Donnern der Kanonen uns hier nichts un⸗ gewohntes mehr iſt, achtete man anfangs nicht zu ſehr darauf; es hieß nur, man wird wieder auf einen Flieger geſchoſſen haben. Bald aber zeigte es ſich, daß ein ſolcher Flieger, den man auch hoch oben im ſchimmernden Aether wahr⸗ nahm, zwei Bomben über der friedlichen offenen Stadt geworfen, die offenbar beſtimmt ſchienen, die Kafernen z u zerſtören. Denn ſie platzten in allernächſter Nähe, ihre Splitter nach allen Seiten ſendend. Einige flogen bis an die Mauern des Lazaretts. Der Effekt war nun, Gott ſei Dank, nicht der beabſichtigte; denn außer einer leichten Verwundung, die ein Sergeant davontrug, wurden nur welche Ironie! vier arme Spätzlein ge⸗ kötet, die freilich auf einem Apfelbaum an der Kaſerneumauer ſaßen. Ihre blutigen Leichen lagen unter dem hart mitgenommenen Baum auf der durch die Bombe aufgewühlten Erde⸗ Es iſt nicht abzuſehen, was geſchehen wäre, wenn die Bomben, die in einer Entfernung von etwa 200 Meter von einander fjelen, direkt über den Kaſernen oder den naheliegenden Straßen geplatzt wären. Singen, 25. Aug. Der auf der Streche Singen⸗Gottmadingen auf Wache befindliche Satt⸗ lermeiſter Kettever von Gottmadingen ſtürgte auf bis jetzt noch unaufgekläxte Weiſe aus einer Höhe von ca. 8 Meter ab und war ſofort tot, :(Sahr, 25. Aug. Die Frau eines Stein⸗ druckers, der zum Militär eingerückt iſt, wurde auf dem Wege von Frieſenheim hierher bon einem Manne angefallen. Nur durch heftige Gegen⸗ wehr konnte ſich die Frau des Wüterichs erwehren, wobei ſie ihm kräftig in die Hand biß, ſodaß er von ihr abließ und ſich entfernte. Als Täter wurde lt. Lahrer Zeitung der übel beleumundete 31 Jahre alte Gelegenheitsarbeiter Friedrich Gerhardt, ein mit Zuchthaus und Gefängnisſtrafe vorbeſtrafter Menſch, der noch nicht lange aus der Strafanſtalt entlaſſen iſt, ermittelt und ins Amtsgefängnis ein⸗ geliefert. Die Frau iſt infolge des erlittenen Schreckens erkrankt. Gerichtszeitung. *Mannheim, 25. Aug.(Ferienſtraſ⸗ Lammer.) Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Viſcher. In geheimer Sitzung wird gegen den 31 Jahre alten Fenſterputzer Ludwig Veit⸗Brück ver⸗ handelt, der ſich an einem Stiefkinde vergangen hat, Der Angeklagte iſt ſchon ſchwer vorbeſtraft und hat wegen Fahnenflucht während ſeiner Dienſtzeit die Kokarde verloren. Es wird auf ein Jahr Gefängnis erkannt. Der Friſeur Emil und der Taglöhner Philipp Vetterolf aus Neckarau beteiligten ſich am 18. Juli d. J. an einer Rauferei und beſorgten dabei auch dem Arbeiter Lorenz Will, der ab⸗ wehren wollte, ſein Teil. Das Schöffengericht ver⸗ urteilte Emil Vetterolf zu vier Monaten, Philipp zu ſechs Wochen Gefängi 3. Auf ihre Berufung wurden dieſe Strafſätze heute ermäßigt und Ermil Vetterolfs Strafe auf zwei Monate, ſene Philipp Vetterolfs auf zwei Wochen Gefängnis herab⸗ geſetzt. Ein Alibi wollte der Taglöhner Karl Ries aus Dadenburg behaupten, der vom Schöffengericht zu ſieben Tagen Haft verurteilt worden iſt, weil er in der Nacht vom 22. zum 23. April d. J. im der Unterſtadt randalierte. Er ſagte, das könne nicht möglich ſein; denn er habe in jener Nacht ſanft und brav in ſeinem Bett geſchnarcht. Drei Schutz⸗ leute bezeugen das Gegenteil, und man kann ihnen ohne weiteres glauben. Er grinſte höhniſch nach den Schutzleuten und ſchnitt ihnen Grimaſſen. Seine Berufung wurde perworfen. Liebesgaben. Zur Weiterbeförderung freiwilliger Liebesgaben für die Truppen im Felde befindet ſich eine Sam⸗ melſtation Werfthalle 2 lam Mühlauhaſen) Telefon 1428, an welche das Rote Kreuz, ſowie ſämtliche anderen Sammelſtellen ihre Gaben zur weiteren Zuführung an die Truppen übermitteln wollen. Abnahmezeit für alle, auch etwa direkt zufließen⸗ den Gaben vormittags—12 Uhr nachmittags—6 Uhr. Auf Wunſch werden die Sachen abgeholt, Der Kaiſerliche Delegierte: Frh. v. Röder, Mafor z. D. Das Vexeinslazarett Epangl. Diakoniſſen⸗Anſtalt,P 7, 26—29 ſpricht ſeinen herzlichen Dauk aus für folgende er⸗ haltenen Geldgaben zum Beſten ſeiner verwundeten Krieger: 38174 Frl. Eder 90., R N. 10., Lindenhof 20., N. N. 6 M. N. N. 15., Frl. Bilfinger 20., Frau 38175 Mathilde Karcher für Verbandſtoffe 500., Herr Carl Karcher für ec e en 500., Frau Grgef 5., Herrn Riſt⸗Möſſinger 100., Bäcker Auch 3 M Aus der Sparkaſſe der Kinder H.& E..85 M. Auch für alle andern Liebesgaben, die unſerm Dazarett in den letzten Tagen ſo freundlich überfandt 5 wurden als Hemden, Socken. Wolle, Pantoffeln, Liege⸗ ſtithle, 8 und Bücher, Obſt, Kuchen u. Blumen, Aub insbeſondere für die uns ſo notwendigen Eier ffeln unſern allerherzlichſten Dank. Oberin von Cariſten. Otto Jansohn& Co. Holzsäge- und Hobelwerk. Uuser Betrleb wird aufrecht erhalten Lieferungen erfolgenschnellsten Lager von fertigen Bauhölzern, Rrettern, Stammholz, fertigen Zimmertüren,. 15771 aſsiſſsnssſsüssisſſſdt 7 N nnnaee Diefenig.Kinder i. Dirndl⸗ koſtüm, welche amittwoch morgen den Herrenſchirm mit Namen mitgenommen eten. den⸗ Neloren FUn KRIECSE im Format unserer Zeitung, in schöner dauerhafter Ausführung zum Preise von M..— p. Stück zu haben in unserer Expeditios. 10% des Betrags werden dem „Roten Kreusz“ überwiesen. Verleg des General-Anzeigers Badische Neueste Nachrichten felben W5 abzugeben. it ſilbern. Faſt neues reufahrrad Reineclauden Atentehen nen 1e eene u 9208 10 Pfund 65 Pfg. 6445 ʃuèm. e& 2, 10 berberer rcgts, W. Kuch, 6 1, 35. eeeeee lapPE 1 Jwetſchge 10 Pfund 30 Pfg. von 30—100 Ltr. Inhalt Lagerplatz ſofort zu mieten geſucht. Haus Adelmann Max Foſephſtraße l3. Zug⸗ H. Laufpferde ſind fortwährend zu haben 2 D M. Gärtner, zaedre⸗ Ludwigshafen ⸗Frieſen heim. Telephon 1802, 5 8 rr Mtschattsgesuch Ankauf „Wirtsleute Wi Is Ge⸗ lstödren Zapfler. Näh. eg⸗ B2, 18. Wutsehaſen Gebrauchte, guterhaltene Weinfäſſer ———— * 8 in nne ſofort zu kaufen geſucht. J. 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