poſt inkl. Poſtaufſchlag Nik..42 webenunement: 70 pfg. monatlich, Bringerlohn 50 Pfg., durch die pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. zuſerate: Molonel-Selle 30 Pfg. Reklame⸗-Seile.20 Ntk. Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: der Stadt Mannheim und Umgebung ll Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das mittagblatt morgens 79 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Kmtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Fra Anzeiger Tichlen Redaktion. 877 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 u. 78659 Eigenes Bedaktionsburean im Berlin Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; uen⸗Blatt. Nr. 404. Die Ruſſen geſchlagen. Wag. Berlin, 29. Auguſt. Unſere Truppen in Preußen unter Führung des General⸗ oberſten von Hindenburg haben die von Narew vorge⸗ SZtürke von 5 Armerkorps und 3Kavalleriediviſtonen in drei⸗ tügiger Schlacht in der Gegend nvon Gilgenburg⸗Grtelsburg geſchlagen und verfolgen ſie jetzt über die Grenze. Generalquartiermeiſter nvon Stein. 70 im heutigen Mittagsblatt konnten wir die Nachricht bringen, daß nun auch zwiſchen Deutſchen und Ruſſen die Entſcheidungsſchlach⸗ ten im Gange ſeien. Es hieß in dem Tele⸗ gramm unſerer Berliner Nedaktion nach einer Meldung aus Marienburg, es ſeien zwei tuſſiſche Armeekorps aufgerieben. Dieſe Mel⸗ dung iſt nicht nur beſtätigt worden, ſie iſt bald darauf überboten worden. Fünf ruſſiſche Armeekorps und drei Kavallertediviſionen ſind in die Flucht geſchlagen und über die Grenze ſeworfen worden. Die Schlacht hat an der Südgrenze von Oſtpreußen ſtattgefunden. Die erſten Nachrichten über dieſe Kämpfe kamen at 24. Auguſt, damals berichtete der General⸗ quartiermeiſter:„Die weiter ſüdlich kämpfenden Truppen ſtießen teils auf ſtarke Befeſtigungen, die ohne Vorbereitung nicht genommen werden konnten, beils befanden ſie ſich in ſiegreichen Fortſchritten. Da ging die Nachricht ein vom Vormarſch weiterer feindlicher Kräfte aus der Richtung des Narews gegen die Gegend ſüdweſtlich der maſuriſchen Seen. Das Oberkommando glaubte hiergegen Maß⸗ nahmen treffen zu müſſen und zog ſeine Trup⸗ den zurück. Die Ablöſung vom Feinde erfolgte ohne Schwierigkeit. Der Feind folgte nicht.“ er Generalquartiermeiſter fügte der Meldung hinzu, daß eine neue Entſcheidung geſucht Ferde. Sie ſtehe unmittelbar bevor und unſere Truppen hätten das Bewußtſein des Sieges und der Ueberlegenheit mit ſich ge⸗ uommen. Daß er nicht zuviel verheißen, zeigt die heutige Meldung. Es müſſen heiße Kämpfe geweſen ſein, die zunächſt den Ruſſen einige Vorteile gebracht zu haben ſcheinen, wenigſtens behauptet das eine amtliche ruſſiſche Meldung vom 26. Auguſt, in der es heißt: An 23 und 24. Altguſt haben wir in der 7 Gegend nördlich von Neidenburg erfolgreiche !bhitzige Kämpfe mit bedeutenden deutſchen Stteitkräften geliefert. In der gleichen Gegend beſetzte das 20. deutſche Korps mit drei Diviſionen die befeſtigte Stellung Orlau und Frankenau. Am 23. und 24. haben unſere Truppen die Schanzgräben und Draht⸗ hinderniſſe genommen und haben die Stel⸗ lung angegriffen, indem ſie ſich Hand⸗ granaten und der Bajonette bedienten. Am 24. Auguſt gegen 11 Uhr morgens wurde das deutſche Armeekorps von uns umfaßt. Die linke Flanle zog ſich nach Oſterrode zurück und ließ mehrere Kanonen, Mitrailleu⸗ ſen, Munittonswagen und Gefangene in unſern Händen. drungene ruſſiſche Armee in Mannheim, Samstag, 29. Auguſt 1914. Neidenburg liegt etwas ſüͤdlich zwiſchen Gilgenburg und Ortelsburg, Oſterode etwa 30 Kilometer nördlich von Gilgenburg. Der anfängliche, wenigſtens von den Ruſſen behaup⸗ tete Mißerfolg hat ſich aber bald in einen vollen Erfolg verwandelt. Zunächſt iſt es, wenn wir den Nachrichten im heutigen Mittags⸗ blatt folgen, den deutſchen Truppen gelungen, den Angriff der Ruſſen zum Stehen zu bringen, dann ſind die Feinde in den darauf folgenden Tagen in heißer Schlacht zurückgeſchlagen wor⸗ den und fluten nun über die Grenze nach Ruſſiſch⸗Polen hinein, auf die Feſtungslinie Warſchau⸗Oſtrolenko⸗Lomſcha zu. Der Erfolg erſcheint um ſo größer, als unſere Truppen er mit weit überlegenen feindlichen Maſſen zu tun hatten. In der Meldung unſerer Berliner Redaktion hieß es:„Unſer tapferes 20. Armeekorps ſteht ſeit 24 Stunden im FFeuep, mit einem an Kräften weit überlegenen Gegner.“ Fünf Armeekorps und drei Kavalleriediviſtonen waren zu werfen, alſo ſicher weit über 200 000 Mann. An einem entſcheidenden, vielleicht dem ent⸗ ſcheidenden Punkte iſt nunmehr auch der vuſ⸗ ſiſche Angriff gebrochen worden Die Deutſchen können von Norden her in Ruſſiſch⸗Polen vordringen, wie die Oeſterreicher nach einer weiter unten folgenden Meldung von Süden her unaufhaltſam in der Richtung Lublin vordringen. Ein Blick auf die Karte zeigt, daß ſich die Ausſicht eröffnet, die ruſſiſchen Heere zwiſchen die Feuer der deutſchen und der öſter⸗ reichiſchen Heere zu nehmen, ſie rückwärts Warſchau zu einer letzten entſcheidenden Schlacht zu zwingen. Von Norden her die vordringenden Preußen, von Süden her die ſich zäh vorwärtskämpfenden Oeſterreicher, dazwiſchen zurückgehende ruſſiſche Armeen, deren innere Verfaſſung man ſich übel genug vorſtellen darf und deren Kampfesfreude weder die eigenen Niederlagen noch die Revolution in Odeſſa noch die troſtloſen Nachrichten aus Frankreich heben werden. Auf der Gegenſeite unbändige Kampfes⸗ luſt und Siege, die den Mut beflügeln, es iſt auch nach einer halbamtlichen Mitteilung vom 24. Auguſt damit zu vechnen, daß der numeri⸗ ſchen Ueberlegenheit der Ruſſen gegenüber in⸗ zwiſchen auch unſere Kräfte gewachſen ſind und weiter wachſen werden. Mancher Vaterlandsfreund hat bisher die Vorgänge im Oſten, die Nachrichten von dem Vor⸗ dringen der Ruſſen in Oſtpreußen nicht ohne Beſorgnis verfolgt und gefürchtet, die glänzen⸗ den Erfolge im Weſten könnten durch die er⸗ drückende Uebermacht der Ruſſen wieder aus⸗ gelöſcht werden. Dem gegenüber hat unſere Heeresleitung immer wieder Vertrauen gefordert und erklärt, auch im Oſten ſei die militäriſche Geſamtlage für uns gut und ausſichtvoll. Es zeigt ſich, daß unſer Generalſtab ein Recht hatte Vertrauen zu fordern. Der ruſſiſche Angriff iſt an entſcheidender Stelle glänzend gebrochen, der Geſchichte dieſes Krieges iſt ein neues deut⸗ ſches Ruhmesblatt eingefügt worden. Wit dürfen hoffen, daß wir auch im Oſten ſiegen, die gleichfalls innerlich morſche ruſſiſche Militär⸗ kraft werfen werden. Siegen werden, weil wir ſiegen müſſen! * m. Köln, 29. Aug.(Priv.⸗Tel.) Zur Be⸗ ſiegung von fünf ruffiſchen Armeekorps ſchreibt die„Köln. Ztg.“: Man darf annehmen, daß es ſich um eine ruſſiſche Armee von rund 250 000 Mann handelt. Gilgenburg liegt im Kreiſe Oſterode an dem Damerauſee und hat gegen 2000 Einwohner, Ortelsburg im Regie⸗ rungsbezirk Allenſtein hat über 4000 Einwohner und iſt der Schnittpunkt wichtiger Bahnlinien von vier verſchiedenen Richtungen. Damit iſt Oſtpreußen von dem Banne des Einbruches der Ruſſen beſ Der Juſammenbruch. Das Vorrücken der Oeſterreicher Kriegspreſſequartier, 29. Auguſt. Unſer Kriegsberichterſtatter für den öſter⸗ reichiſch⸗ruſſiſchen Kriegsſchauplatz meldet: Die ſeit 4 Tagen währende gigantiſche Schlacht in Ruſſiſch⸗Polen und Galizien dauert unausgeſetzt fort und ſteht für uns hoffnungs⸗ voll. Unſere linke Flügelgruppe dringt in der Richtung auf Lublin langſam aber unaufhalt⸗ ſam fort. Da der Feind Schritt für Schritt aus den Feldbefeſtigungen verjagt werden muß⸗ Oeſterreichiſche Flieger verrichten fortgeſetzt in heldenhaften Flügen einen wertvollen Auf⸗ klärungsdienſt, wobei Hauptmann Rosmann, einer der kühnſten, heute abgeſchoſſen wurde. Die Schlachtdauer iſt noch unberechenbar. Auf dem Wege nach Paris. Die Türken feiern die deutſchen Siege. Konſtantinopel, 29. Auguſt.(Priv,⸗ Tel.) Ebenſo wie der Sieg der öſterreichiſch⸗ ungariſchen Armee bei Krasnik, ſind auch die Meldungen von den Siegen der Deutſchen auf der ganzen Front von Maubeuge bis zu den Südvogeſen von der türkiſchen Oeffentlichkeit mit lebhafter Genugtuung aufgenommen wor⸗ den. Das Blatt„Tertiuman⸗J⸗Hakika“ hebt die Bedeutung der Siege hervor, die es als ent⸗ ſcheidend für den Ausgang des Krieges hält und ſagt: niemand könne daran zweifeln, daß die Deutſchenin 14 Tagen in Paris ſein werden. Die Belagerung von Antwerpen. JBerlin, 29. Aug. Ueber die Situation in Antwerpen wird dem„Prager Tageblatt“ unter dem 25. Auguſt über Amſterdam ge⸗ meldet: Antwerpen bereitet ſich auf eine Be⸗ lagerung vor, Schiffe mit Lebensmitteln wer⸗ den unabläſſig entladen. Viele Hotels ſind in Spitäler umgewandelt worden. Alle Autos werden für das Heer requiriert. Der gegen Calmpthout gelegene herrliche Wald wird gefällt. Die Villen werden nieder⸗ geriſſen. Der Bau von 9 Forts iſt in die Wege geleitet. Perſonen, die lange in Antwerpen gelebt haben und jetzt von dort kommen, er⸗ zählen, daß die großen Forts nicht überallfertig ſind. Die Erbitterung darüber, daß die Verbündeten den Belgiern nicht geholfen haben, wächſt und kommt ſelbſt in der ſtreng zenſurierten Preſſe Belgiens zu ziemlich deutlichem Ausdruck. Die waffenbrüder. JBerlin, 29. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Der Kaiſer hat dem bisherigen öſterreichiſch⸗ ungariſchen Botſchafter in Berlin, Grafen Szoegyeny⸗Marich, der heute nachmit⸗ tag 6 Uhr von Berlin abreiſt, folgendes Tele⸗ gramm geſchickt: „Im Augenblick Ihrer Abreiſe von Berlin möchte ich Ihnen, mein lieber Graf, noch ein⸗ mal wiederholen, daß ich Ihrer ktreuen, der Pflege immer engeren Freundſchaft (Abendblatt.) Deutſchlands gewidmeten Taätigkeit ſtets ein dankbares Andenken bewahren werde. Gott ſei mit Ihnen und den Ihrigen! Wilhelm IJ..“ Berlin, 29. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Wie aus Frankfurt gemeldet wird, reiſte die Kaiſerin heute Mittag 1,30 Uhr nach Berlin zurück. Eine Unterredung mit Vanderbilt. Genua, 14. Auguſt. (Von unſerm Berichterſtatter.) Ein vielſtündiges Zuſammenſein mit einem Manne von der Bedeutung Vanderbilts ge⸗ ſtattet Einblicke in die Pſyche jener Finanz⸗ größen, denen drüben die neue Welt in allen wirtſchaftlichen und handelspolitiſchen Fragen willig zu folgen pflegt. Es iſt füv uns Daulſche von immenſem Werte, daß ein Unternehmer⸗ genie, wie es Vanderbilt darſtellt, gerade im des e 5 perſönlich ein von deutſcher Leiſtungs⸗ fähigkeit, deutſchnationalem und organiſatortſcher Schöpferkraft auf milttär ⸗ und wirtſchaftstechniſchem Gebiete bilden wnnte und nun mit einer Fülle erhebendſtey Eindrücke unſeren Freunden jenſeits des großen Tei zurückkehrt. Ich kann mich angeſichts des min zur Berfügung ſtehenden Raumes nur auf einige lapidare Ausſprüche des 1 Finanzman⸗ ie nes beſchränken. Ery hat Ueberzeugung gewonnen,„daß Amerika unter keinen Umſtänden das deutſche Reich untergehen laſſen darf.“ Er begründete dieſen Satz wie folgr: „Auch von allen kulturellen Errungenſchaften der deutſchen Nation abgeſehen, die einzig in der Welt daſtehen und die auch von England nie und nimmer übertroffen werden können, hat kein Land ein ſo großes Lebens⸗ intereſſe wie Nordamerika an dem Wohlergehen Deutſchlands. Unter keinen Umſtänden können wir uns unſeren beſten Kunden totſchlagen laſſen. Unſere Han⸗ delsbeziehungen ſind mit Deutſchland zu ſtark 12 innig verwebt, als daß der Schlag, der chland ins Herz trifft, nicht auch uns tref⸗ fen würde und tödlich verwunden würde ſtehe nicht an, es für die größte Schmach des 20. Jahrhunderts auszuſprechen, daß England ſeine Hand zu dem ungeheuerlich⸗ ſten Verbrechen geliehen hat, das ſeit Beſtehen ziviliſierter Nationen von durch verblödendem Fanatismus und gehirnkrankem Chauvinismus geeinigten franzöſiſch⸗dekadenten und ruſſiſch⸗ barbariſchen Völkern verübt worden iſt, und ich bin überzeugt, daß die Geſchichte ihr einſtimmiges Verdammungsur⸗ teil gegen die Staatsmänner in England noch mehr ausdrücken wird, als in Fraukreich und Rußland. Denn, von Bündniſſen und Verträ⸗ gen abgeſehen, mußte in England allein die Stimme der Vernunft und Erlenntnis des un⸗ ſchätzbaren deutſchen Kulturwertes ausſchlag⸗ gebend ſein. Ich kann mir nicht denken, daß die engliſche Regierung ihr Voll lange hinter ſich haben wird. Ich glaube weit eher, daß dieſes Volk den verantwortlichen Staatsmännern über ein Kurzes den Prozeß machen wird und daß Englandden Kriegameheſten ein⸗ ſtellen wird. Denn nächſt Amerika hat England das größte Intereſſe an der Erhaltun Deutſchlands. Das degenerierte 7% reich iſt wert für den Untergang. An Frankreich verliert Amerika ebenſoviel un ebenſowenig wie an Rußland, das für uns den Inbegriff alles Scheuſäligen bildet. Unſere Wünſche begleiten Deutſchland, daß es durch dieſen Ozean von Blut und Elend hindurch ſich die Kraft bewahrt, ein neues, herr⸗ Aeueſte Kachrichten.(Abensblatt) Samstag, den 2. Seite. Beueral-Auzeiger.— Badiſche liches, friedfertiges Europa un⸗]gen die japaniſch-engliſche Uebermacht bis zum] bleiben. In dieſem Dorf hatte das 2. Batail⸗] mehr an die letzte Deutung e Nun gings ter deutſcher Führung zu ſchaf⸗äußerſten durchkämpfen wird, iſt zugleich tief⸗[lon des. Regiments faſt 2 Wochen lang ge⸗] von Haus zu Haus. 1185 en n Wer hervorgebracht menſchliche Teilnahme verbreitet an dem Schick⸗] legen. Ueberlegene franzöſiſche Kräfte hatten] deten auf den Bahren in die Wagen, dann die hat, wer durch Disziplin, Organiſation, Fleiß und Schöpferkraft d die rückhaltloſe Bewunderung von Gegenwart und Zukunſt herausfordert, der hat das volle Recht zu leben 195 zu gedeihen. Ich müßte an Himmel und ewiger Gerechtigkeit verzweifeln, wenn dieſes Deutſchland durch einen einzigen ruchloſen Akt der Barbarei zu⸗ Grunde gehen ſollte.“ Im Hinblick auf die deutſchfeindliche Stim⸗ mung in Italien ſagte Vanderbilt:„Ein Volk, das trotz ſeiner glorreichen Vergangenheit heute noch mit ſeinen 40 Prozent Analphabeten die übrige Kulturwelt beläſtigt, verdient eine derbe Lektion, wenn es zu Deutſchland nicht in die Schule gehen will.“ Der Seekrieg. Verluſtreiche Gefechte. WTB. Berlin, 29. Auguſt. Im Laufe des geſtrigen Vormittags ſind bei teilweiſe unſich⸗ tigem Wetter mehrere moderneengliſche Kreuzer und 2engliſche Zerſtörer⸗ flotillen letwa 40 Zerſtörer) in der deut⸗ ſchen Bucht der Nordſeenordweſtlich Hel⸗ golands aufgetreten. Es kam zu hart⸗ näckigen Einzelgefechten zwiſchen dieſen und unſeren leichten Streitkräften. Die deutſchen kleinen Kreuzer drängten heftig nach Weſten nach und gerieten dabei infolge der be⸗ ſchränkten Sichtweite ins Gefecht mit mehreren ſtarken Panzerkreuzern. S. M. S.„Ariadne“ ſank, von 2 Schlachtſchiffkreuzern der Lionklaſſe auf kurze Entfernung mit ſchwerer Artillerie beſchoſſen. nach ehrenvollem Kampfe. Der weit⸗ aus größte Teil der Beſatzung(vorausſichtlich 250 Mann) konnte gerettet werden. Auch das Dorpedoboot„V. 187“ ging von einem kleinen Kreuzer und 10 Zerſtörern heftigſt beſchoſſen, bis zu letzt feuernd, in die Tiefe. Flotillenchef und Kommandant ſind gefallen. Ein beträchtlicher Teil der Beſatzung murde gerettet. Die kleinen Kreuzer„Köln“ und „Mainz“ werden vermißt. Sie ſind nach einer heutigen Reutermeldung aus England gleichfalls im Kampfe mit überlegenen Geg⸗ nern geſunken. Ein Teil ihrer Beſatzung, 9 Offiziere und 81 Mann(2) ſcheint durch eng⸗ liſche Schiffe gerettet worden zu ſein. Nach der gleichen engliſchen Quelle haben die engliſchen Schiffe ſchwere Be⸗ ſchädigungen erlitten. Es ſind ſchmerzliche Verluſte, über die wir berichten müſſen. Aber ſie ſind unvermeidbar und müſſen mit Standhaftigkeit getragen werden. Und vor allem: die deutſche Flotte wird Rache nehmen, des dürfen wir gewiß ſein. Die Schlachten in der Nordſee ſcheinen bevorzuſtehen, was auch kommen mag, die engliſche Flotte wird in ihnen ihre überragende Stellung ver⸗ lieren und damit wird der ſtärkſte Pfeiler der engliſchen Seemacht ins Wanken geraten. Die Kämpfe um Xiautſchou. WTB. Berlin, 29. Auguſt.(Amtlich.) Wäh⸗ rend in ganz Deutſchland das ernſte Intereſſe beſteht an dem heldenmütigen Kampfe, welche ſal der Frauen und Kinder, die ſich in der Ko⸗ lonie befanden. Es iſt deshalb überall ein Ge⸗ fühl der Beruhigung und der Genugtuung er⸗ weckt, daß es nach zuverläſſigen ge⸗ lungen iſt, die Familien aus ſingtau zu entfernen und nach ne ra kem chineſiſchen Gebiet zu bringen. Inzwiſchen dürften ſie bereits in Schanghai eingetroffen ſein. Seitens der Marineverwal⸗ tung iſt rechtzeitig alles veranlaßt worden, um dieſe Familien mit Geldmitteln und ſonſt in jeder Weiſe zu unterſtützen. WSRB. Berlin, 29. Aug. zum Vorſitzenden des Es ſind ernannt Oberpriſen⸗ gerichts der Direktor im Reichsjuſtizamt, der Wirkl. Geh.⸗Rat Dr. Hofmann in Ber⸗ lin, zum Vorſitzenden 998 Priſengerichts in Hamburg der Präſident des hanſeatiſchen Oberlandesgerichts Dr. Brandis, Hamburg und zum Vorſitzenden des Priſengerichts in Kiel der königl. preußiſche Senatspräſident Bithor nein Kiel. Xc I. Kiel, 29. Auguſt. Prinz Heinrich von Preußen überwies der Reichsbank 7 goldene und ſilberne ausländiſche Erinnerungsmedail⸗ len mit dem Auftrage, ſie der königl. Münze zum Einſchmelzen zuzuſtellen. Der Erlös ſoll für die Zwecke des Roten Kreuzes verwendet werden. WTB. Berlin, 29. Auguſt⸗ In der heuti⸗ gen Sitzung des Bundesrates wurde die Vor⸗ lage betreffend Wahlen nachder Reichs⸗ verſicherungsordnung dem zuſtändi⸗ gen Ausſchuß und der Errichtung einer Zentralſtelle für die Beſchaf⸗ fung der zuge⸗ ſtimmt. Ueber die Berufung von Mitgliedern des Verſicherungsbeirates beim Aufſichtsanit für die privaten Verſicherungen wurde Be⸗ ſchluß gefaßt. Ferner der Entwurf einer Be⸗ kanntmachung betreffend die weitere Verlän⸗ gerung der Friſten des Wechſel⸗ und Scheckrech⸗ kes angenommen. JBerlin, 29. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) General Tudendorf, dem der Kaiſer neben dem General der Inkanterie von Emmich den Orden„Pour le Merite“ verliehen hat, iſt in⸗ zwiſchen von dem Kaiſer im Hauptquartier empfangen worden. Der Kaiſer umarmte den tapferen General und hing ihm mit eigener Hand den Orden um. General Ludendorf hat ſich, wie erinnerlich, bei dem Sturm auf Lüttich ausgezeichnet. Feldbrief eines Mannheimer Arztes. „24. Auguſt 1914. Heute früh rückten wir mit ungefähr 20 Krankenautomobilen aus, um auf dem Schlachtfeld noch zurückgebliebene Verwundete zurückzubringen. Nach einer Stunde hatten wir die 40 Kilometer bis z ur Grenze hinter uns; ein ernſtes Gefühl beſchlich mich, als wir die Grenze überfuhren. Zum erſten Mal in Frankreich und diesmal in Feindesland. Nach ungefähr 15 Km. ſahen wir A. d. R. vor uns liegen; doch kein Kirchturm grüßte uns, keine friedlichen Dächer; überall ſtieg qualmender Rauch auf. Wir verlangſamten unſer Tempo. Ein Grauſen faßte mich, als wir in das aus⸗ geſtorbene Dorf einfuhren; kein einziges Dach mehr, eingefallene Mauern, leegebrannt; keine einzige Seele zu ſehen oder zu hören. Ein lieber Jox nur winſelte in einem Gärtchen; die ſapfere Marinebeſatzung von Tſingtau ge⸗ wir nahmen ihn mit, s' ſoll beim Regiment das dann vorrückende Bataillon wieder zurück⸗ getriebenz auf dem Rückzug durch das Dorf wurden die Soldaten, denen dieſelben Ein⸗ wohner, diesmal in hinterliſtiger Weiſe, Waſ⸗ ſer in Kübeln vor die Häuſer geſtellt hatten, aus den Häuſern elendiglich beſchoſſen; ſie waren ja im Rückzug und die den wußte man nahe. Als zwei Tage ſpäter die Deutſchen die verlorene Stellung wieder eroberten, wurde das ganze Dorf, wie man erzählt, mitſamt den Einwohnern eingeäſchert. Wer ſelber im Felde ſteht, begreift die grenzenloſe Wut der Deut⸗ ſchen und billigt in jeder Weiſe das Unmenſch⸗ liche ihres Vorgehens. Immer noch fahren wir durch das lange ſich hinziehende Dorf; ein entſetzlicher Anblichder ſich uns überall bietet. Endlich haben wir die rauchenden Trümmer hinter uns. Der Weg führt durch ein äußerſt fruchtbares, nur wenig hügliges Gelände. Zumeiſt ſteht die Ernte in. Garben gebunden, niemand, der ſie einholt. Da— am Wege ein nur kleiner, friſch aufge⸗ worfener Grabhügel;teinjge auf den Feldern gepflückte Blumenſträuße ſchmücken die Stätte, wo unſere braven Landwehrleute den ewigen Schlaf ſchlafen; vielleicht hörten ſie noch den Widerhall der ſiegreich vorwärts gehenden Truppen, den Donner der Geſchütze, die den Feind weit in ſein Land zurücktrieben. An einem Zeltſtock, der in der Mitte des Grab⸗ hügels aufgeſteckt iſt, hängt eine deutſche In⸗ fanteriemütze, die ſchweigend ein jeder von uns und dankbar den tapferen Toten grüßt. Wei⸗ ter gehts in raſender Fahrt; Verwundete ſol⸗ len hier noch liegen, die wir heimbringen müſ⸗ ſen. Unſere Piſtolen und Revolver halten wir parat, die beigegebenen Soldaten haben das Seitengewehr aufgepflanzt. Gleich ins erſte Haus geht es, Verwundete zu ſuchen. Zwei Mann begleiten jeden von uns Aerzten. Die Autos halten auf der Dorfſtraße; eine freiwillige Sanitätskolonne, der die Einwoh⸗ nek geſtern noch in einem anderen Dorfe einen Mann von der Tragbahre weggeſchoſſen haben, ſtößt zufällig zu uns und leiſtet uns dankbare Hilfe. Sieben verwundete Deutſche liegen in einem einzigen Haus; ſeit 3 Tagen ohne jede ärztliche Hilfe, weil die Franzoſen das Schlacht⸗ feld behauptet und erſt geſtern zurückgetrieben worden ſind. Faſt lauter Landwehrleute, tap⸗ ſer im Kampfe, nicht minder tapfer in ſchwei⸗ gendem Ertragen ihrer ſchweren Verletzungen. Mag der ärztliche Beruf auch viel Bitteres in ſich ſchließen; der Augenblick, da der den Arzt herbeiſehnende Kranke endlich Hilfe nahen ſieht, das Bewußtſein, helfen zu dürfen und helfen zu dürfen 1111 auch zu können, entſchä⸗ digt den Arzt in ſolchen Augenblicken unſagbar reichlich für all das Mühſelige ſeines Berufes. Hoffende Zuverſicht ſprach aus den Augen der Verwundeten, als ſie den Arzt erkannten und nun wußten, daß ſie heimgebracht würden, wo ſie Geneſung von ihren Verletzungen erwarten durften. Zur Ehre der Bewohner dieſes Dor⸗ ſes ſei hier geſagt, daß ſie mit außerordentlicher Sorgfalt ſich der verwundeten Freunde und Feinde annahmen. So ärmlich guch die Hütte, ſo armſelig das Lager aus Stroh und elender Matratze, die Leute gaben alles, was ſie hatten, um die Leiden der Verwundeten zu lindern. Auch bei unſerer Arbeit leiſteten ſie unter An⸗ leitung ihres Maire, der uns in jeder Beziehung Unterſtützte, freundliche Hilſe. Ob dieſen Ein⸗ wohnern die Hilfe, die ſie brachtes, von Herzen kam, oder nur bedingt wer durch den Anblick der in der Ferne noch rauchenden Trünener des Nachbardorfes— ich weiß es nicht, möche⸗ aber— trotz meines ſonſtigen Optimismus— Leichtverletzten. Noch zwei Stunden Geduld und ihr Braven liegt auf ſauberem Linnen im den Lazaretten und dürft eurer Geneſung hofſent⸗ lich bald entgegenſehen. Zwei Reiter kommen die Dorfſtraße herauf⸗ geſprengt; ein Offizier ſcheint es mit ſeinem Burſchen. Es iſt ein Feldgeiſtlicher, der mich nach Schwerverwundeten frägt, denen er Troſt und Segen ſpenden möchte. Vor einem 0 ſteht gerade eine Bahre mit einem ernſtlich ver letzten Landwehrmantz Bauchſchuß. Knieend läßt ſich der Prieſter nieder, betet, und in die Kniee ſinken auch die meiſten meiner Soldaten; ein ergreifender Augenblick tiefinnerlichen Er⸗ lebens. Ungefähr 40 brave Landwehrleute waren es, die wir aufnahmen und ſofort dem Lazarett zu⸗ führen ließen. Nun galt es noch, den zahl⸗ reichen verwundeten Franzoſen Hilfe zu bringen. Ein banger, ſragender Ausdruck immer auf ihrem Geſicht; mamcher frägt wohin? Ins Spital, es ſcheint, als ob Die Antwort eine Erleichterung ihnen brächte. Fürchteten ſie vielleicht ähnliche Grauſamkeit, wie ſie noch vor zwei Tagen an unſern Venwundeten per⸗ übt wurden? Meiſt junge, aber ziemlich kräf. tige Soldaten, auch ordentlich montiert; es müſſen hier gut ausgerüſtete Truppen gekümpft haben. Da nur wenig Schwerverletzte dabei waren, konnten auch die Wagen mit den fran⸗ zöſiſchen Verwundeten bald die Rückfahrt dem Lazarett antreten. Seltſam, wie raſch die Zigaretten hervorgeholt wurden Wir Aerzte mußten noch weiter. Eine halbe Stunde hinter dem Dorfe wollten wir noch das Schlachtfeld abſuchen und einen Hof, der dort lag, hochummauert, wie ausgeſtorben. Die Schußwaffe in der Hand gingen wir gegen das Gehöft vor; wir waren darauf gefaßt, daß auf uns geſchoſſen würde. Doch nichts von Todesfurcht empfindet man in ſolchen Augen⸗ blicken, vielleicht nur deshalb, weil der Tod ſo nahe. Wir ſchlagen das Hoftor ein, das in einen großen Hof führte; kein menſchliches Weſen, friedlich lag der Hof da, von großen Scheunen und Ställen umgeben. Eine Un⸗ menge von Hühnern, Enten und Kühen bevöl⸗ kerte den Hof. Drinnen im Stalle zerrten die hungrigen Pferde an ihren Seilen. Alle Räume wurden durchſucht, alle Böden und Ställe, nichts zu finden. Als ich den Hof verließ, ſah ich gerade noch, wie unſere bewaffnete Macht mit aufgepflanztem Seitengewehr im Verein mit den Trägern des Genfer Kreuzes die auf⸗ geſcheuchte Hühnerherde verfolgte, um einige Exemplare derſelben als ſympathiſche Beigabe zu Nudelſuppe und Kommisbrot mit nach Hauſe zu nehmen. Hinter dem Hofe gings einen leichten Hügel hinauf, wo wir das Feld noch weit durchſuch⸗ ten. An einer Stelle fanden wir noch zwei tote Kameraden, ſicherlich als Nachzügler aus dem Hinterhalt— wahrſcheinlich von dem Hofe aus — erſchoſſen. Wir nahmen ihnen die Erkenn⸗ ungsmarke ab und was ſie bei ſich trugen und begruben ſie ſogleich. Dicht neben den Toten lag ein Franzoſe, der, ſchwerverwundet, beim Abſuchen des Schlachtfeldes nicht gefunden worden war. Wir nahmen ihn mit nach dem Lazarett. Nun drehten auch wir unſere Wagen: es war unterdeſſen geworden; raſch ging es zurück. In dem Dorfe nahmen wir noch einen an der Schulter ſchwer veiletzten franzöſiſchen Kavalleriſten in unſern Wagen auf. Langſam nur kamen wir heinnvärts, da zahl⸗ loſe vorwärts ſtrebende Truppen ein ſchnelles Fahren unmöglich machten. In dem bremnen⸗ den Dorfe hatte die Stille einem Lagerleben Pla in der Waren die vorigen Tage wirk⸗ Iich beſſer als dieſe? „Sprich' nicht:„Was iſt's, daß die vorigen Tage beſſer waren 0 denn dieſe? Denn du frageſt ſolches nicht weislich.“ Pred. Salomonis VII. Vers 11. Aus der Kriegsandacht am Samstag, den 15. Auguſt 1914 in der Chriſtuskirche. Von Pfarrer Klein. Es hat nie gefehlt an unbedingten Lobred⸗ nern der„guten alten Zeit“, die das, was in der Gegenwart geſchaffen wurde, was da ſich zeigte an Kulturſtrömungen und Kultur⸗ werten, verurteilten und zurückſetzten auf Koſten deſſen, was vergangene Zeiten hervorge⸗ bracht und geleiſtet haben. Auch die innere Haltung der Menſchen, ihre Religioſität, ihre Sittlichkeit, ihre Seelenkultur— ſo hören wir aus ihrem Munde— ſei früher viel beſſer ge⸗ weſen. Die Menſchheit ſei gegen früher be⸗ deutend geſuntken! Ebenſo gab es immer ſolche, die den Frieden als den einzig würdigen Zu⸗ ſtand der Menſchheit geprieſen und den Krieg inter allen Umſtänden als etwas Verab⸗ euenswertes hingeſtellt haben, was um jeden Preis müſſe verhütet werden, da die Menſchheit vom Kriege nur Schaden haben könne. Und gerade in den letzten Jahrzehnten und Jahren konnten ſich die„Friedensfreunde“ in dieſer Richtung vielfach nicht 988 tun, obwohl man ſchon beobachtet hat, daß kriegeriſche Verwick⸗ lungen nie näher waren und man vom heiß⸗ erſehnten allgemeinen Weltfrieden nie weiter entfernt war, als wenn allüberall und allzu⸗ viel Friede gepredigt wurde. Die Wahrheit iſt eben die, daß alle Zeiten Licht⸗ und Schat⸗ tenſeiten haben, daß wohl nie alles gut oder alles ſchlecht iſt— und daß, ſo beklagenswert der Krieg iſt in Anſehung des Schrecklichen, was er mit ſich bringt, der vielen Opfer, die er koſtet, er auf der anderen Seite doch auch ungeahnte Kräfte entbindet und Zuſtänden ein Ende hereitet, die man ehrlicherweiſe als faule bezeichnen muß. Der Prediger Salomonis, ein Buch uralter Menſchenweisheit, erklärt es nicht für weislich, unter allen Umſtänden die vori⸗ gen Tage für beſſer zu erklären als die ge⸗ genwärtigen. Und wir ſtimmen ihm bei, und wenden dieſes Wort einmal an auf unſere Zuſtände vor dem Kriege und jetzt in dem Kriege, und zwar inbezug auf unſer Staats⸗ und Volksleben. Da iſt man natürlich bei oberflächlicher Betrachtung geneigt, aufs Tiefſte die durch den Krieg hervorgerufenen Zu⸗ ſtände zu beklagen. Vorher eine ruhige, fried⸗ liche Entwicklung aller deutſchen Arbeit auf allen Gebieten menſchlichen Schaffens, Wiſſens und Könnens, ein langſamer aber ſtetiger Auf⸗ ſtieg zu Wohlſtand, Macht und Anſehen in der Welt. Deutſchland in der Welt voran!— Und nun dieſe Entwicklung durch die kriegeriſchen Ereigniſſe ja unterbrochen, Deutſchland als Staat und Volk in der Exiſtenz bedroht, die beſten ſeiner Söhne zum Tod gefordert, un⸗ zählige der Tüchtigſten in allen Berufszweigen auf der Walſtatt bleibend, zahlloſe W e ein Verluſt a Gut und Blut, der in Jahrzehnten nicht kann wettgemacht werden, lähmende Ungewißheit, ob Deutſchland gegen die Welt neidiſcher, tückiſcher, haßerfüllter Feinde die gegen das friedliebende Volk aufgeſtanden ſind. Und doch, wenn wir näher zuſehen, ſo können wir nicht leugnen, daß in den vorigen Tagen in unſerem Staats⸗ und Volksleben Vieles nicht ſo war, daß man hätte wünſchen können, es ſolle und müſſe immer ſo bleihen, daß der Krieg offenbar gemacht, was„faul war im Staate Dänemark“, auf der anderen Seite aber auch, wie Vieles, mit dem wir un⸗ zufrieden waren, ſich jetzt als etwas Notwen⸗ diges, durchaus Brauchbares erwieſen hat. Die gewaltigen Ereigniſſe, die als„Schickſal“ über uns hereingebrochen ſind, ſie nötigen zu Selbſt⸗ erkenntnis und innerer Einkehr. Und da muß konſtatiert werden, daß wir es ſehr oft als Deutſche haben mangeln laſſen an Kraft des Nationalbewußtſeins, an entwickeltem Staats⸗ ſinn, an politiſchem Intereſſe, daß die ſtaats⸗ bürgerliche Erziehung bei uns noch nicht weit geuug gediehen iſt. Wie haben wir doch den alten Erbfehler, das Fremdländiſche über Ge⸗ hühr zu bewundern, es oft über Verdienſt nach⸗ zuahmen, ja nachzuäffen, noch lange nicht ab⸗ gelegt. Trugen unſere Waren das Zeichen „Made in Germany“, ſo offenbarten die Klei⸗ der die Abhäugigkeit von der Pariſer Mode. Wir brachten es fertig, vor den Augen des Auslands unſer eigenes Volk herabzuſetzen und ausländiſche Verhältniſſe, die durchaus nicht immer auf der Höhe ſtanden, unſerem Volke als Vorbild zu empfehlen. Wir verrieten oft ein geringes Intereſſe an obſiegen werde, öffentlichen Angelegenheiten, wir leiſteten uns den Luxus einer oft unnötigen, vielfach ſchäd⸗ lichen Zerklüftung in Parteien und wirtſchaft⸗ liche Kampfgruppen, die ſich oft nicht mehr ver⸗ ſtanden, die das Trennende gegenüber dem Gemeinſamen viel zu ſehr in den Vordergrund rückten. Unſere Politik war vielſach zu ſehr geſtellt aufs Materielle, Wirtſchaftkiche, fehlte oft der große nationale Zug, der 5 behrliche ideelle Einſchlag.— Wir wußten e8 nicht zu ſchätzen in„ was wir an unſerem Staatsweſen, wertwollen deutſchen aabeen an 9 5 Verwaltung, an unſerem Kaiſer, an Heer, an unſerer Juſtiz hatten.— Wir ir ſterten und nörgelten viel zu viel an allem und waren mit ſo vi unzufrieden. Ueber Bevormundung ſtaatlicher 1 übertrie⸗ benen militäriſchen Drill, oder Klaſſenjuſtiz, über pedans ſche Bureaukratie murrten und klagten wir. Und ſo konnte oft den Eindruck haben, als ob wir Deutſche un deſſen, was unſere Väter vor 40 Jahren ſo heiß erſtritten, garnicht ſo recht mehr freuen würden, als ob wir Anlaß hätten,„Schwarzſeher“ zu ſein, uns gar unſeres deutſchen Namens ge⸗ wiſſermaßen zu ſchämen. Jetzt hat der Krieg in alle dem eine gewaltige Wendung geſchaffen. Mit einem Schlag iſt offenbar geworden: Deutſchland iſt ein Staat, und zwar ein Einheitsſtaat im höchſten, ſchönſten, im Hegel⸗ ſchen Sinne als„ſelbſtbewußte ſittliche Sub⸗ ſtanz“, als Zuſammenfaſſung gewaltiger na⸗ tionaler, bürgerlicher, etziſcher, ſozialer Krüfte. n wir 29. Auguft 1214. 5 —— Seoss in Se eS g Cler Geb S SGoeee eeesoeeeen ge:e. S 2 2 8 SS —7 S8 E 2 7 N8 8 8 8. 9 7 88 8 8 ö — Smsiag, den 29. Auguff 1914. 1 — 2 General-Anzeiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. Truppen waren in die Keller der Häuſer ein⸗ gedrungen, um den Wein vor dem Verderben zzu vetten. Von Herzen gönnte ich den durſtigen Kehlen unferer Soldaten den guten Trunk. Junner weiter vorbei an endloſen Heeresteilen etreichten wir ſchließlich das Lazarett, in dem unſere Verwundete bereits untergebracht waren. Spät nachmittags meldete ich mich auf unſerem Lagerplatz zuritck. Beim Weggehen konnte ich geuude noch beobachten, wie vor unſeren Sanitätsautos, die ſchon vor einer halben Stunde 15 05 die übrige „ im Haufen ſich drängend, ſtand. Trotz des ſtwengen Alkoholverbotes 85 die Wirt ſchaften dürfen hier und in den umliegenden Garnifonen nur alkoholfreie Getränke aus⸗ ſcheuken— war doch heute ſo manches Fäßchen en Weines von unſerer ſonſt ſo ernſten, Fahrt mit heimgebvacht worden. i Sigarreninduſtrie und Ariegs⸗ lage. Die Handelskammern der verſchiedenen In⸗ duſtriebezirke haben in den letzten Tagen viel⸗ fach die Arbeitgeber ermahnt, wenn nicht ganz zwingende Gründe vorliegen, ihre Betriebe zu öffnen und ihre Arbeiter ſoweit wie möglich wieder zu beſchäftigen. Da auch die. Zigarren⸗ fabrikanten in ihrer übergroßen Mehrheit gleich nach der Mobilmachung ihre Betriebe gänzlich geſchloſſen haben und nur ein kleiner Teil in beſchränkter Weiſe weiter arbeiten läßt, ſo hat der Zentralverband chriſtlicher Tabakarbeiter in den letzten Tagen an die ein⸗ zelnen Arbeitgeber⸗Verbände ſich gewandt mit der Bitte, die Betriebe wieder zu öffnen und wenn nicht die volle, ſo doch eine beſchränkte Arbeitszeit für alle Arbeiter gleichmäßig ein⸗ zuführen. In der Begründung wird darauf hingewie⸗ ſen, daß wohl in keinem anderen Induſtrie⸗ zweig eine größere Arbeitsloſigkeit herrſche als gerade in der Zigarreninduſtrie. In manchen Orten, wo 600—1000 Arbeiter und Arbeiter⸗ innen beſchäftigt ſind, wird nun ſchon 4 Wo⸗ chen in keinem Betriebe mehr gearbeitet, wo⸗ durch bei vielen Familien Not und Entbehrung eingeriſſen iſt. Es wird weiter darauf hinge⸗ wieſen, daß, nachdem die Kriegslage ſich für uns günſtig geſtaltet, auch die Heeresverwal⸗ tung größere Beſtände an Tabakfabrikaten auf. kauft; es ſollen die Lieferungen auf die ein⸗ zelnen Gebiete ihrer Arbeiterzahl entſprechend verteilt werden. Angeſichts deſſen und der all⸗ gemeinen Opferwilligkeit, die bei der ganzen Bevölkerung zu Tage tritt, dürften auch die Zigarrenfabrikanten ſicherlich bereit ſein, durch Deffnen ihrer Betriebe die Notlage bei den Ta⸗ bakarbeitern lindern zu helfen. KRrieg und Wettbewerbsverbot Die Sociale Arbeitsgemeinſchaft der kaufmänniſchen Verbände(Ver⸗ band Deutſcher Handlungsgehilfen, Verein für Handlungskommis von 1858, Deutſcher Verband kaufmänniſcher Vereine Frankfurt a..) und der Verband reiſender Kaufleute Deutſchlands haben vom Bundesrat den Erlaß einer Notver⸗ erdnung verlangt, des Inhalts, daß die vom 1. Januar 1915 ab geltenden günſtigeren Beſtim⸗ mungen über den Wegfall des Wettbewerbs⸗ verbotes bei Kündigung durch den Arbeitgeber ſofort in Kraft treten ſollen. Nach dem neuen Geſetz wird das Wettbewerbsverbot bei Kün⸗ digung unwirkſam, es ſei denn, daß für die Kün⸗ digung ein erheblicher Anlaß in der Perſon des Gehilfen vorliegt, oder daß ſich der Prinzipal bei der Kündigung bereit erklärt, während der Dauer der Beſchränkung die zuletzt bezogenen vertragsmäßigen Leiſtungen zu gewähren. Aleine Kriegszei eine Kriegszeitung. Vom Einzug der Deutſchen in Brüſſel findet ſich im Corriere della Sera eine eingehende die Stimmung und das Verhal⸗ 5 er Bev 8 ſehr ge aß De fab g deeee ee deree de bätte Gel es eniſchen N ttes Zatte Gelegenheit gehabt, noch mit dem letzten Zuge von Brüſſel fortzukommen, aber es erſchien ihm mit gutem Grunde intereſſant, die deutſche Beſetzung Brüſſels mitzuerleben. Als der Hof und die Regierung ſich plötzlich nach Antwerpen zurück⸗ zogen, war man ſich in Brüſſel natürlich klar, daß das gefürchtete Ereignis nahe bevorſtehen müſſe. „Da begannen die Züge, die aus den öſtlichen Teilen Brabants kamen, wahre Lawinen von Flüchtlingen nach Brüſſel zu führen. Es waren arne Teufel, mit Staub bedeckt, mit Bündeln in Bett⸗ oder Tiſchtüchern; ihre weinenden Kinder zogen ſie hinter ſich her. Sie wußten nichts Ge⸗ naues zu ſagen. Flüchtlinge aus demſelben Lande, aus derſelben Familie, erzählten die wider⸗ ſprechendſten und ſeltſamſten Dinge. Die Ankunft dieſer Menge rief in dem Publikum eine lebhafte Aufregung hervor, und während des ganzen Mitt⸗ woch wurde der Nordbahnhof von einer Menge belagert, die an der Seeküſte Zuflucht ſuchen wollte. Ganze Familien drängten ſich an den Fahr⸗ kartenſchaltern und vor den Türen. Alle fünf Minuten fuhren Züge ab, die überfüllt waren von bürgerlichen Familien, die auch das Hündchen und den Papagei des Hauſes zu retten ſuchten. Die Menge vor dem Bahnhof, die dieſer Abreiſe bei⸗ wohnte, war jedoch völlig ruhig. Sie ſprach von der bevorſtehenden Ankunft der Deutſchen, ohne übertriebene Befürchtungen zu zeigen. Man nahm das Ereignis als eine Beleidigung des nationalen Stolges, der durch die Erfolge der letzten Zeit(1) geſteigert war, hin, aber niemand glaubte, daß er durch den Einmarſch des Feindes materiellen Scha⸗ den leiden würde.“ Nachdem der Korreſpondent den langen Aufruf des Bürgermeiſters von Brüſ⸗ ſel angeführt hat, in dem die Bevölkerung auf⸗ gefordert wurde, ruhig zu bleiben und vor allem aber auch dem Feinde nichts zu verraten, da nach dem Völkerrecht niemand dazu gezwungen werden dürfte, erzählt er weiter, daß man bis Mitter⸗ nacht in den Straßenbahnen Bürgerwehren und Soldaten nach den Bahnhöfen habe fahren ſehen, die zu den für ſie bereitſtehenden Zügen nach Ant⸗ werpen eilten.“„Auch der Auszug der Bevölkerung dauerte fort, aber ſeit 8 Uhr hat kein Zug den Nordbahnhof mehr verlaſſen. Die Zurückgebliebe⸗ nen ſtürzten zum Südbahnhof, da ſie hofften, einen Zug nach Frankreich zu finden. Aber ſehr viele mußten zurückbleiben. Viele erzählten, daß ſie in der Nacht kein Auge zugetan und immer den Schritt der deutſchen Patrouillen und das Brum⸗ men der Kanonen zu hören glaubten. Andere ſahen hinter den geſchloſſenen Vorhängen hervor, und die Mutigſten blieben die ganze Nacht über im Freien; niemals ſind die Straßen ſo voll Menſchen geweſen. Von Beginn des Krieges an ſind der Staatsſchatz und die Reſerven der Banken nach Antwerpen überführt worden, und jetzt geht das Gerücht, daß auch die Lebensmitteldepots von Brüſſel in Brand geſteckt ſind... Diejenigen, die die Lage gut kennen müſſen, ſind die deutſchen Militärflieger, die jetzt hoch über Brüſſel fliegen und ſich nach Oſten der ſtrahlenden Sonne zuwen⸗ den. Wir erleben tragiſche Momente an dieſem wunderſchönen Tage... Auch eine Engländerin, die aus Brüſſel geflohen iſt, gibt im Londoner Daily Citizen eine anſchauliche Schilderung ihrer Eindrücke.„Am Mittwoch erhielt man ſchreckliche Nachrichten: die Deutſchen hatten Löwen einge⸗ nommen. Niemand ging in dieſer Nacht zu Bett, aber es trat noch keine Panik ein, da die Behörden das Volk zur Ruhe ermahnt hatten. Während die⸗ ſer langen Nacht verließen die belgiſchen Soldaten die Hauptſtadt und nahmen große Mengen von Waffen und Munitionen und andere Dinge mit. Bis 5 Uhr morgens war in Brüſſel verhältnis⸗ mäßige Ruhe, als plötzlich die belgiſchen Kund⸗ ſchafter mit den Rufen ankamen:„Die Deutſchen kommen, die Deutſchen kommen!“ In wenigen Minuten erfüllte dieſer Ruf die ganze Stadt. Die Deutſchen ſollten nur drei oder vier Meilen fern ſein. Da es ſich um eine offene Stadt handelte, konnten die Deutſchen ſie auch nur beſetzen. Ich packte meinen Koffer, in der Hoffnung, um 7 Uhr 52 Min. mit dem Zuge nach Gent fortzukommen. Um.Uhr erſcholl der Ruf die Deutſchen kommen“ — von neuem und lauter. Der Feind war an den Toren. Wenige Augenblicke ſpäter zog er in die Stadt ein. Ich könnte nicht ſagen, wie viel es waren, aber bald hatte man den Gindruck, als ob ſie überall wären. Es gab keinen Kampf, ſondern mur eine große Panik. Ich erinnere mich beſonders eines rieſigen Deutſchen, der an der Spitze einer Reitertruppe mit gezogenem Säbel einherritt; er ſchrie barſche Befehle und durchquerte die Stadt, ohne beläſtigt zu werden. Am Bahnhof traf ich eine große Menge von Flüchtlingen verſchiedener Na⸗ tionalitäten. Zu eſſen gab es nichts, und es machte die größte Mühe, ſich eine Fahrkarte zu verſchaf⸗ fen. Während der ganzen Zeit, die ich am Bahn⸗ hof war, konnte ich den Marſchtritt der deutſchen Soldaten hören. Ich hatte faſt mein ganzes Gepäck im Stich gelaſſen. Meine Reiſe nach Gent war ſehr mühevoll. Jeder Wagenabteil war voll⸗ gepfropft mit Flüchtlingen. In furchtbarer Angſt konnte ich meine Reiſe vollenden. Die ſchmähliche Behandlung der Deutſchen in London. In einer Hamburger Zeitung leſen wir zu dieſem trüben Kapitel: Ich freue mich außerordentlich über die freund⸗ liche Behandlung, über die Fräulein Roedenbeck berichtet. Um keine irrtümliche Meinung über die engliſche Behandlung unſchuldiger deutſcher Fahrgäſte aufkommen zu laſſen, kann ich nur mit⸗ teilen, daß ich, als ich als Fahrgaſt erſter Klaſſe an Bord der Durhamcaſtle in London angekommen war, ſofort von meinem Mann getrennt werde und gleich allen anderen ins Gefängnis wandern mußte. Die mir im Gefängnis angewieſene Zelle enthielt nur eine Pritſche und Kloſett. Wie mir im Gefängnis mitgeteilt wurde, ſollte die Ge⸗ fangenſchaft acht Tage dauern. Dieſe Behand⸗ lung einer älteren Dame iſt wohl nicht zu recht⸗ fertigen. Mein Mann hatte gleichfalls eine ſolche Zelle zu beziehen, und wir waren beide mit dem berüchtigſten Geſindel der ſchlechteſten Gegend Londons zuſammengeſperrt. Wenn die Rede davon iſt, daß man den Eng⸗ ländern in Deutſchland erlauben will, von Deutſch⸗ land abzureiſen, ſollte man wenigſtens dafür ſor⸗ gen, daß England ein Gleiches allen unſchuldig zurückgehaltenen deutſchen Männern tut, denn ihre Lage iſt wirklich zum Verzweifeln. Frau Ida Detjens. Mannheim. Jur Frage der Mietzahlung geht uns von der Mietervereinigung folgender Aufruf zu: Trotz wiederholter Aufklärung in der Preſſe herrſcht immer noch in weiten Kreiſen die Meinung, man brauche keine Miete, keine Zinſen, keine Umlagen, keine Steuern uſw. mehr zu be⸗ zahlen; auch könne nicht erwartet werden, daß von gewährten Unterſtützungen Miete bezahlt wird. Dieſe Meinung iſt vollſtändig irrig. Wir fühlen uns daher verpflichtet, an die Mieter Mannheims die ganz dringende Mahnung zu richten, wenn es irgend möglich iſt, die Miete zu bezahlen oder wenigſtens den guten Willen zu zeigen, indem ein Teil bezahlt, für den Reſt Stundung erbeten wird. In vielen Fällen haben ſich die Hausbeſitzer zu einem teilweiſen Nachlaß bereit erklärt. Es kann unter Umſtänden den Mietern auch ſehr wohl zu⸗ gemutet werden, irgend eine Sicherheit für die ge⸗ ſtundete Miete zu geben. Man wolle doch bedenken, daß auch die Hausbeſitzer ihre Verpflichtungen haben und dieſen nachkommen müſſen. Wenn die Unterlaſſung der Mietzahlung in dem Maße, wie uns bis jetzt bekannt geworden iſt, fortſchreitet, ſo müſſen ſehr bedenkliche Verhälfniſſe eintreten. Darum, ihr Mieter, kommt euern Verpflich⸗ tungen nach Kräften nach, damit die Hausbeſitzer nicht zu ſchroffem und rückſichtsloſem Vorgehen durch euer Verhalten gezwungen ſind. * Deutſch ſei die Coſung! Es iſt, ſo ſchreibt man uns, in dieſen Tagen in Ihrem geſchätzten Blatte, dem„Mannheimer Generalanzeiger“ deſſen langjährige Abonnen⸗ ten ich und die Meinigen ſind, ſo viel über die beſtehende Frauenmode geſchrieben worden, daß Sie einer älteren Frau gewiß geſtatten, ein Wort mitzureden. Ich bin vollkommen Ihrer Meinung, daß alles, was uns auf dieſem Ge⸗ biet von den Franzoſen kommt, auf Nimmer⸗ wiederſehen abgeſchafft werden muß. Ich ſtimme auch darin überein, daß unſere heutige Frauen⸗ mode, wie ſie Jungdeutſchland trägt, längſt das Maß des Anſtändigen überſchreitet, beſonders auch in den Augen von uns älteren Frauen. Das ſogenannte„Mondaine“, das die deutſche Frau reſp. das deutſche Mädchen von der Fran⸗ zöſin übernommen hat, paßt weder zu ihrem Volkscharakter noch zu ihrer ganzen Art ſich zu benehmen; dazu gehört eben mal der ſeit Jahrhunderten angeborene Schick der Romanin, den die Germanin vergeblich nach zu ahnen ſucht! Unſer Geſchmack liegt auf ganz anderem gebenen Verhältniſſe, vor allem auch an unſeren Geldbeutel. Nur innerhalb dieſes Rahmens wird ſich die Deutſche wirklich wohl fühlen und ich zweifle nicht, daß wir Künſtler und Künſt⸗ lerinnen genug beſitzen, die pon innen heraus ſchaffend, das finden, was eben nur allein di Da heißt es aber ſich in Ihren Zeitungen nicht nur an die Frauen wenden, um eine rein deutſche Frauen⸗Mode zu ſchaffen, ſondern in erſter Linie an die Männer! Das klingt paradox, aber ich werde es gleich zu be⸗ weiſen ſuchen. Angefangen beim Stiefel. Sämtliche Stiefelfabrikanten haben ſich von ½ Jahr zu ½% Jahr überboten noch kroteskere Formen, beſonders Abſätze auf den Markt zu bringen, in denen unſere junge Damenwelt einhertrippelt wie die Chineſen. Nur gut, daß ſie nicht mit in den Krieg ziehen mußten, ſonſt hätten wir ganz gewiß noch keine Einnahme von Lüttich uſw. gefeiert. Die Strumpfwaren⸗ fabrikanten brachten Strümpfe auf den Markt, die Spinngeweben gleich kamen, nur um möͤg⸗ lichſt nackte Waden durch den Schlitzrock ſchillern zu laſſen. Die Korſettfabrikanten fanden es für angebracht, Erzeugniſſe zu fabrizieren, die den Leib und die Hüften wegſchnüren,— alſo zukünftige„Frauen“ dauernd untauglich machen für den Mutterberuf. Der Unterrock wurde gleichfalls von Strumpfwarenfabrikanten durch die Direktoirehoſe der Franzöſin erſetzt, alſo ein Erzeugnis reiner Nachahmung. Und nun, was erſt den„Ueberrock“, das„Sockenkoſtüm“ und die„Bluſe“ betrifft, die alle Viertelſahre, weil Paris es vorſchreibt, einen andern Schnitt haben mußten, Trägerinnen wie Schneider und Schneiderinnen in Folge deſſen gleichermaßen hypernervös machten! Röcke, in denen man nicht anſtändig laufen, ſondern nur trippeln konnte, erfunden von einem Heer von Mode⸗ zeichnern bei uns ſowohl wie in Frankreich, denen das Lächerlichſte für die Frauen gerade gut genug war, ſich ihr tägliches Brot zu ver⸗ dienen. Auf anliegende Bluſen folgte das Extrem die weite Kimonobluſe, die noch den einen Vorteil hatte, daß ſie korſettlos getragen werden konnte. Kaum ½ Jahr in Mode kün⸗ deten uns die Schneiderinnen an, daß kommen⸗ den Winter nichts anderes getragen werde, als die enganliegende Taille der Biedermaierzeit! Iſt das nicht zum Verrücktwerden. Haben denn Wahnſinn zu fröhnen?— der Hand in Hand ging mit den Modetänzen, vor allem dem„Tango“, der der Phantaſie halbwilder hyperſinnlicher Völker entſprungen iſt! Nun werden Sie mir einwenden, wie das mein Mann oft getan hat,„ihr ſeid ſelbſt ſchuld, warum macht ihr euch zu Sklavinnen von Modelaunen?“— Viele denken wie ich, doch lange nicht genug, um uns gegen das Heer von Großinduſtriellen zu wehren, die uns dieſe Erzeugniſſe aufdrängen, uns alles Unmoderne⸗ ſei es auch noch ſo praktiſch in dem Moment vom Markt verſchwinden laſſen, ſobald die neue Ware ihren Einzug halten muß. Wie oft, wenn ich dies oder jenes Praktiſche erſtehen wollte, hieß es: das hat man längſt nicht mehr, iſt ganz aus der Mode gekommen. Oder, wenn ich in einem Stiefelgeſchäft ein breites, be⸗ quemes Paar Stiefel ſuchte, mit breitem nie⸗ deren Abſatz, wurde mir kaltblütig geantwortet, „das führen wir nicht, weil nur hohe Abfätze mit ſchmalen Vorderblättern— in denen man und Wirtſchaftskämpfe ein emig Volk von „Brüdern ſind, Deutſche, Nur— Deutſche, wie unſer Kaiſer ſagte, die be⸗ ſeelt ſind von der Kraft der Wahrheit,„das Vaterland ſteht über der Partei“. Jetzt offen⸗ barte ſich in einer geradezu bewunderswerten Weiſe bei der Mobilmachung, wie doch bei uns Deutſchen eine Ordnung herrſcht, eine Organiſation der einzelnen Kräfte in den ver⸗ ſchiedenen Zweigen des gewaltigen Staats⸗ örganismus, die faſt automatiſch, jedenfalls un⸗ bedingt treffſicher funktioniert. Wir erkannten ntz wie notwendig es war, daß die Bureau⸗ kratie mit ihrer pedantiſchen Gewiſſenhaftigkeit da war, daß die Soldaten ſo ſtreng„gedrillt wurden“, daß in der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit der oft, läſtig empfundene Polizeiſchneid vorhanden iſt. Jetzt erkannten wir, wie notwendig die hohen Steuern waren, die uns für die Wehrkraft unſeres Reiches auferlegt wurden— wie wir ohne dieſe finanziellen Rüſtungen und Opfer dem Weltkriege einfach nicht gewachſen geweſen wären. Jetzt ſehen wir, wie unſer Heer, an dem wir auch ſo oft mäkelten, durchgebildet und diszipliniert iſt, wie ſich Führer und Trup⸗ pen in beſter Verfaffung befinden, wie ein Geiſt des Vertrauens, der Disziplin. des ſittlichen Haltes, todesmutiger Bravour, unbedingter Siegeszuverſicht den ganzen Heerkörper durch⸗ waltet. Jetzt ſchämen wir uns vielleicht der bielen abfälligen Urteile, die wir alle ſo oft züber unſeren Kaiſer in Friedenszeiten fällten, da offenbar geworden iſt, an ihm für kinen großzügigen, ſtarken, mutigen, böchſten nationalen und ſittlichen Ideen durch⸗ en Führer in dieſem Befreiungskampfe haben, der jetzt in dieſen ſchweren Tagen allen voranleuchtet in Gottvertrauen, in voöon heiligem Gefühl der Verantwortlichkeit, in ſtol⸗ zem, feſten, durch Nichts zu beugendem Helden⸗ ſinn, in einem das ganze Volk befeuernden, unüberwindlichen Glauben an den Sieg unſerer gerechten Sache. Jetzt ſchämen wir uns viel⸗ leicht deſſen, daß wir oft in konfeſſionellem Ha⸗ der wertvolle Volkskräfte vergeudeten und die einheitliche Stoßkraft aller nationalen Kräfte lähmten, wo wir alle, Katholiken wie Proteſtan⸗ ten, zum Erweis der großen Liebe zum ge⸗ meinſamen, deutſchen Vaterlande gefordert ſind. Jetzt werden wir deſſen inne, daß die wichtigſte Frage für ein Volk doch nicht die Magenfrage iſt, ſondern die nationale und die ſittliche, die Erziehungs⸗ frage, daß ein Volk über ſo viel Idealismus verfügt, im entſcheidenden Momente zu innerer Einheit, zu gewaltiger Zuſammenfaſſung aller Kräfte, zu den ſtärkſten Opfern, zu unerhörter Selbſtverleugnung zu zeigen bereit. Daß Richard Dehmel recht hat, wenn er ſagt: „Was ſind Hab und Gut und Leben? Alles Dinge, die vergehn! Daß wir vor Begeiſterung beben, Wenn wir uns zum Kampf erheben, Das wird ewig fortbeſtehn, Das will Gott!“— Jetzt iſt auf einmal offenbar geworden, wo eine ganze Welt von Feinden gegen uns aufge⸗ ſtanden iſt, daß der alte Germanenſtolz, der alte Germanentrotz noch nicht ausgeſtorben iſt, der ſpricht:„Viel Feind, viel Ehr“, der mit dem einen großen Nationalheros Bismarck bekennt:„Wir Deutſchen fürchten Gott, aber ſonſt nichts in der Welt“, und mit dem an⸗ deren, dem Luther:„Und wenn die Welt voll Teufel wär', und wollt' uns gar verſchlin⸗ gen, ſo fükchten wir uns nicht ſo ſehr, es ſoll uns doch gelingen“— oder, wie unſer Kaiſer ſchwört:„Wir werden uns wehren bis zum letzten Hauch von Mann und Roß und werden dieſen Kampf beſtehen auch gegen eine Welt von Feinden. Noch nie ward Deutſchland überwunden, wenn es einig war.“ In all dem Großen, was wir an Liebe, Treue zum Vater⸗ land, an ernſter, heiliger, innerer Würde, an beiſpielloſem Opfermut ſeitens der Ausziehen⸗ den und Zurückbleibenden erlebt haben, iſt ofſenbar geworden, daß wir Deutſche jetzt in der Not uns größer gezeigt haben, als in den vorigen Tagen der Ruhe, Sicherheit u. des Friedens. Jetzt, da unſer deutſcher Staat gegenüber den feindlichen Staaten, mit denen er zu ringen hat, ſich als ein wirklich grandioſes, mit beiſpielloſen Lebenskräften durchwirktes Kunſtwerk gezeigt hat, deſſen einzelne Schön⸗ heitsfehler den monumentalen Geſamteindruck nicht zu ſtören oder zu verwiſchen vermögen, jetzt werden viele auch Ja und Amen ſagen zu dem Wort eines der deutſcheſten Männer, Heinrich von Treitſchkes: Der Mann, der nicht mit Be⸗ geiſterung zu ſeinem Staat aufſieht, entbehrt eine der erhabenſten Empfindungen im Leben des Mannes.“ Und wie ein elektriſcher Schlag geht es vom Kaiſer bis zum einfachſten Ar⸗ beiter durchs ganze Volk, durch Ritter, Ge⸗ lehrten, Bürger, Bauer u. durch alle deutſchen Frauen und Mädchen, von der Kaiſerin bis zur Taglöhnerin: Einer für Alle, alle für einen, Alle für unſer Ein und Alles, unſer deutſches Vaterland! Nun, haben wir nicht Recht, weunn wir ſagen: Die jetzigen ſchweren Kriegsläufte haben uns für unſer Staats⸗ und Volksleben ſchon ſo reichen Ge⸗ winn gebracht, u. uns in drei Wochen an politi⸗ ſchem Sinn, au nationalem Ehr⸗ und Kraft⸗ gefühl, an ſtaatsbürgerlicher Geſinnung eine Ernte eingebracht, wie wir ſie in den ſchönſten Träumen nicht zu erhoffen wagten. Darum wollen wir trotz der ſchweren Opfer, die ſchon gebracht werden mußten und die noch werden zu bringen ſein, Gott danken für die heilige Not, die über unſer Volks⸗ und Staatsleben hereingebrochen iſt, und mit dieſer Not ringen, wie Jakob mit dem Gottesengel, bis daß ſie uns reich und tief ſegne, daß wir mit einem lebendigen, echten, hohen Staatsgefühl und einem unbeugſamen, ſtolzen, einigen National⸗ bewußtſein aus der furchtbaren Kriſis unſeres Staats⸗ und Volkslebens hervorgehen. So hält in dieſen Tagen jeder ehrliche, gute Deutſche Zwieſprache für ſich und ſein Voll 5 heißen Kriegsnot, von der ein Dickter ingt: „Sie brach herein, die heil'ge Not, 5 Sie hat Gewalt vom höchſten Gott, Willkommen, ich bebe nicht zurück. Du Menſchenkind— So ring' mit mir, Gar große Gaben verleih' ich dir— Stäblerne Glieder, ſtählernen Sinn, Weil ich des Lebens König bin. So will ich ringen mit dir aufs Blut— Ich weiß, dem Guten biſt du gut, Und was in deiner Hand zerbricht Laß fahren dahin, ich klage nicht. Sie brach herein die heil'ge Not, Sie hat Gewalt vom höchſten Gott, Sie führt durch Wildnis, Blut und Den Starken in's gelobte Land — wir Frauen nichts anderes zu tun, als ſolchem Hat harte Hände, ernſten Blick— Wn. Gebiet: in der„Einfachheit“,— der Anpaſſung des Aeußeren an unſer Inneres, an die ge⸗ deutſche Frau tragen kann und was ihr den Stempel ihrer Nationalität aufdrücken wird. 4. Seite. General-Ameiger.— Jadiſche Neueſte Fachrichten.(Abendblatt) Samstag, den 29. Auguſt 1914. notabene nach 4 Wochen an jeder Zehe ein Hühnerauge hat— getragen werden. Beim Schneider ging es mir nicht beſſer. Als die erſten engen Röcke aufkamen und ich verlangte er ſolle mir unter allen Umſtänden einen etwas weiten Rock machen— ich lebte damals in Berlin— ſchaute er mich an wie der Groß⸗ ſtädter eine Landpomeranze und erklärte, ich könne von einem erſtklaſſigen Schneider nicht verlangen, daß er unmodern arbeite, das würde ſeinem Ruf ſchaden. Wie ſich da wehren, wo alle Welt ſich gegen ſolide vernünftige Anſich⸗ ten verſchworen hat! Du lieber Gott, man kann doch nicht unbekleidet herumlaufen! Iſt man altmodiſch, ſo fällt man ja in den Augen der Männerwelt der Lächerlichkeit anheim! Sie ſehen, meine Herren daß das gegen den Strom ſchwimmen der Einzelnen keine ſo ein⸗ fache Sache iſt, und hoffe Ihnen mit dieſen Zeilen bewieſen zu haben, daß Sie nicht allein der Damenwelt in der Frauenmode⸗Angelegen⸗ heit den Krieg erklären müßten wenn es in Zukunft damit anders werden ſoll. * Unglaublich. Von Herrn Gg. Börtlein wird uns neuer⸗ dings geſchrieben: Sehr geehrte Redaktion! In meiner Berichtigung gegen den Artikel„Un⸗ glaublich“ vom geſtrigen Mittagsblatt bringen Sie den Vermerk, daß mein Vorgehen gegen die beiden Mieter trotzdem ein ſchroffes war und hätten die Mieter unter allen Umſtänden vorher von der be⸗ vorſtehenden Räumung benachrichtigt werden nrüſſen, ehe ſie durch den Gerichtsvollzieher über⸗ rumpelt wurden. Dieſe Darſtellung iſt unrichtig. Das Urteil wurde Hanitzſch am 17. Juli, an Held am 24. Juli zugeſtellt. Am 14. Juli (alſo 5 Tage vorher) wurde nochmals den beiden durch meinen Vertreter geſchrieben, daß er be⸗ auftragt ſei, räumen zu laſſen, wenn nicht binnen 3 Tagen freiwillige Räumung erfolge.— Da nun Frau Held im Termin erklärte, ſie habe das Geld für die Miete bei ſich und wolle es mir aufs Büro bringen, ſo wurde der Termin vom 14. Juli auf 8 Tage verlegt. Frau Held kam aber nicht und hat auch kein Geld geſandt, weshalb ich Urteil erwirken ließ, welches aber ſodann erſt beinahe 4 Wochen ſpäter vollſtreckt wurde. Ich bitte ver⸗ ehrliche Redaktion um Berichtigung dieſes Tat⸗ beſtandes. Hochachtungsvoll! Gg. Börtlein ſen. Auch zu dieſer Feſtſtellung wäre noch verſchie⸗ denes zu bemerken. Wir verzichten aber aus nahe⸗ liegenden Gründen darauf. Die Angelegenheit iſt für uns hiermit erledigt. Vom badiſchen Roten Xreuz. RR. Karlsruhe, 7. Aug. Obwohl durch die Weiterſendung vonveichtverwundeten augen⸗ blicklich 400 verfügbare Betten in den hieſigen Lazaretten ſtehen, ſo ſoll doch im Hinblick auf die Fortdauer des Krieges ein weiteres Vereinslazarett errichtet werden. Das Kultusminiſterium hat dazu das Lehrerſeminar 2 bewilligt, das ſehr geeignet iſt, da es für 150 Betten Raum bietet und 139 Betten ſowie die eingerichtete Küche ſamt Perſonal ſchon vor⸗ handen ſind. Einige bauliche Veränderungen ſind zu treffen, um einen Operationsſaal und die nötigen Baderäume herzuſtellen. Die in den Kurſen ausgebildeten„Kriegshelfe⸗ rinnen“ ſind noch als Schülerinnen zu be⸗ trachten und tragen das Rote Kreuz als Ab⸗ zeichen erſt, wenn ſie 14 Tage in einem Laza⸗ rett gearbeitet haben und das Zeugnis der Brauchbarkeit als Kriegshelferinnem erhalten haben. Es wird hervorgehoben, welche guten Dienſte die Kriegshelferinnen in den Reſerve⸗ lazaretten 3 und 5(Gewerbeſchule) leiſten, wo die Räume und die Entfernung ſo groß ſind, daß man um dieſe Hilfe ſehr froh iſt; ohne ſie wüßte man gar nicht, wie man fertig werden ;ollte. Zur Nachrichtenvermittlung iſt es nötig, daß regelmäßig Meldungen über die Anweſenden aus allen Lazaretten des Landes hierher erſtattet werden. Zu der im Gang bhefindlichen militäriſchen Aktion iſt eine Parallelaktion durch das Rote Kreuz herzuſtellen, damit die Abſchriften der Namens⸗ verzeichniſſe raſch und ſicher hierherkommen. Die Genehmigung der Militärbehörde iſt vor⸗ handen, ein Rundſchreiben hinausgegangen. Die gleiche Schwierigkeit bei der Einrichtung des Auskunftsdienſtes hat ſich übrigens auch in anderen Ländern ergeben. Von privater Seite iſt angeregt worden, für Perſonen, die durch den Krieg in Trauer verſetzt ſind, ſtatt der ſchwarzen Tracht ein„'Trauerzeichen vom Roten Kreuz“ zu ſtiften. Die gute Abſicht wurde anerkannt, man war aber der Meinung, daß man in ſolche Gefühlsſachen nicht ein⸗ greifen könne und jedem Einzelnen überlaſſen nrüſſe, in welcher Weiſe es ſeiner Trauer Aus⸗ druck verleihen wolle. Die Krankentransporte 0 jetzt durch je einen Schutzmann be⸗ gleitet. Weinheim, 2. Aug. Heute Nachmittag kam hier der erſte größere Verwun⸗ detentransport an, für deſſen Aufnahme ſeitens des Roten Kreuzes(Ortsausſchuß Wein⸗ heim) in umfaſſender Weiſe die Vorbereitungen getroffen waren. Es beſtehen hier zwei Vereins. lazarette, davon das eine im ſtädtiſchen Kranken⸗ bauſe, das andere durch den Frauenverein in der Frauenarbeitsſchule eingerichtet. Außerdem iſt für Geneſende noch das Logierhaus der Firma Freudenberg und das Schloß des Grafen Berck⸗ heim zur Verfügung geſtellt. Pforzheim, 28. Aug. Sonntag Nach⸗ mittag kam die Drahtnachricht über Saarbrücken, daß Leutnant Wilhelm van der Floe, Sohn des hieſigen Dekans, beim Sturm auf Luneville gefallen iſt. Die Eltern des Gefallenen haben beim Kriegsausbruch die gefahrvolle Reiſe im unbernommen, um dort der Kriegstrauung des Sohnes beizu⸗ wohnen. Unter den ſchwerſten Bedrängniſſen hat Dekan van der Floe die Rückreiſe vollendet und eine lebensvolle Schilderung davon ent⸗ worfen. Nun iſt der hoffnungsvolle Sohn ſo worden. 3C. Karlsruhe, 28. Aug. Miniſterialrat von Witzleben vom Miniſterium des In⸗ nern iſt als Kriegsfreiwilliger in das Heer eingetreten und ſteht als gemeiner Soldat in Reih und Glied. 0. Durlach, 28. Aug. Die hier vorgenom⸗ mene Arbeitsloſenzählung ergab 278 Arbeitsloſe. Der Gemeinderat hat die Inangriff⸗ nahme von Notſtandsarbeiten ins Auge gefaßt. B. Freiburg, 28. Aug. Großher⸗ zogin Hilda iſt heute Abend hier eingetrof⸗ fen. Sie wird einige Tage hier bleiben und die Verwundeten beſuchen. )Konſtanz, 26. Aug. Ein ſeit zwei Monaten in einem hieſigen Hotel wohnender Künſtler, Jonkheer Storm van's Graveſande, hat 14 Paſtelle und Zeichnungen zum Verkauf ge⸗ ſtellt mit der Beſtimmung, daß der volle Erlös dem Roten Kreuz übergeben werde. Der Kunſt⸗ verein hat bereits zwei Bilder für ſeine nächfte unter den Mitgliedern ſtattfindende Verloſung angekauft. Jonkheer Storm van's Graveſande, 1841 in Breda geboren, iſt einer der bedeu⸗ tendſten Radierer Hollands; Ankäufe ſeiner durch alle Muſeen wurden ihm zu il. 15 Zweibrücken, 27. Aug. Seit Samstag paſſieren endloſe Transporte verwundeter und gefangener Franzoſen die vom Reichsland kom⸗ menden pfälz. Linien St. Ingbert⸗Zweibrücken⸗ Landau und Homburg⸗Kaiſerslautern! Unter den erſten Verwundeten, die nach den Schlachten ſüd⸗ lich von Metz hier eintrafen, befanden ſich eineReihe Angehöriger pfälziſcher Regimenter, ſo Landauer, Eermersheimer, Zweibrücker, auch bayeriſche Jä⸗ ger, ferner, Saarbrücker uſw. Es handelte ſich meiſt um Leichtverletzte, die die Wagen ohne Hilfe berlaſſen konnten und die unter Hurrarufen und Schwenken mitgebrachter Fährchen in die Bahn⸗ hofhalle einfuhren. Ganze Züge voll franzöſi⸗ ſcher Gefangener, und zwar ſolche aller Chargen, berührten auf der Fahrt nach Germers⸗ heim den hieſigen Bahnhof. Sie machten einen ſcheuen und gedrückten Eindruck und ſtarrten ſchweigend hinter den aufgepflanzten Bajonetten der Begleitmannſchaften hervor. Frarzöſiſche Offi⸗ ziere boten einen Franken für ein Stück Brot, die gemeinen Soldaten gaben ihrer Verwunderung Ausdruck über die vielen deutſchen Truppen, die noch im Lande ſind; in Frankreich ſei alles, was nur laufen konnte, eingezogen und an die Grenze geworfen worden. Unter den Gefangen befinden ſich viele ſchwächliche und bleiche Geſtalten, die in Deutſchland ſicher nicht felddienſttauglich erklärt worden wären. Auffallend viele ſprechen gut Deutſch und verſichern, ſie wären aus freien Stür⸗ ken nie gegen uns marſchiert, da ihnen Heimat und Familie lieber ſei, als das blutige Schlachtfeld. Voll Bewunderung ſprechen ſie von derdeutſchen Schneid und Tapferkeit. Das Umdrängen der Züge hat infolge der Kritik in der Preſſe aufgehört, die Gefangenen erhalten nunmehr ohne Anterſchied Waſſer und Brot und zwar unter Ausſcheidung weiblicher Hilfskräfte. In einem der Gefangenen⸗ züge befanden ſich allein 1600 Mann und 22 Offi⸗ ziere. In der Nacht zum Sonntag gegen 3 Uhr langte weiter die feſtgenommene männ⸗ liche Einwohnerſchaft aus dem Dorfe Talheim an der deutſch⸗franzöſiſchen Grenze an. Es handelte ſich um etwa 65 Perſonen im Alter von 17 bis 80 Jahren. Die Begleitmannſchaft die die Feſtgenommenen von der Tatſtelle bis hier⸗ her verbrachte, gab folgende Darſtellung über den Grund der Feſtnahme: In den Kämpfen ſüdlich von Metz kamen unſere Truppen an das Dorf der Eingelieferten. Die Bewohner verſicherten, daß der Feind die Ortſchaft vollſtändig geräumt habe, worauf ein bayeriſches Infanterie⸗Regiment den Befehl erhielt, in den Ort einzurücken. Nach dem Einmarſch ertönte im Rücken der Soldaten plötz⸗ lich wütendes Schnellfeuer, das aus allen Oeffnungen, Fenſtern und Dachluken der Häuſer kam. Die Einwohner hatten die Franzoſen verſteckt und ſich teilweiſe ſelbſt am Feuer beteiligt. Wer auf friſcher Tat ertappt wurde, erhielt ſofort ſeine Strafe durch Niederſchießen, die übrige Ein⸗ wohnerſchaft wurde abgeführt. Als die am Bahn⸗ hof angeſammelte Menſchenmenge von dem Ver⸗ halten der ankommenden Dorfbewohner hörte, ver⸗ ſuchte ſie Lynchjuſtiz zu üben. Der aufſichts⸗ führende Offizier mußte eine Anſprache an die empörte Menge halten und ſie unter Hinweis auf Zwangsmaßregeln von Angriffen auf die Loth⸗ ringer abhalten. Wiederholt war die Situation höchſt gefährlich, ſodaß die Mannſchaft die Waffen entſichern und die Verhafteten durch Kolbenſtöße zu lebhafterem Tempo veranlaſſen mußten. Sämt⸗ liche wurden ins Landgerichtsgefängnis Zwei⸗ brücken eingeliefert. Aus Staoòt und Land. Mannheim, 29. Auguſt. In den Ruheſtand verſetzt wurden die Forſt⸗ meiſter Wilhelm Heuß in Raſtatt und Hugo Langenbach in Gttenheim ihrem Anſuchen entſprechend wegen vorgerückten Alters unter Verleihung des Titels Forſtrat und Reallehrer Wilhlm Ruſch an der Realſchule in Müllheim auf ſein Anſuchen bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit. *Verliehen wurde dem Poſtaſſiſtenten Peter Losmann aus Laudenbach(Amt Weinheim) der Titel Poſtſekretär. Ernannt wurden die Forſtaſſeſſoren Albrecht Freiherr Göler von Ravensburg aus Schatthauſen und Julius Fath aus Ettlingen zu Forſtamtmännern, Freiherr Göler von Ravensburg wurde der Forſt⸗ u. Do⸗ mänendirektion und Forſtamtmann Julius Fath dem Forſtamt Mittelberg in Ettlingen zugeteilt. kurz nach der Trauung ein Opfer des Krieges ge⸗ 1 *Verſetzt wurde Eiſenbahnſekretär Adolf Volz in Titiſee nach Mannheim⸗Neckarau. Exequaturerteilung. In Freiburg iſt eine dem königlichen Generalkonſulat in Mannheim unterſtehende Konſularagentur Ita⸗ iens errichtet und Herr Richard Marquier zum Inhaber des Poſtens ernannt worden. Das Miniſterium hat Herrn Marquier zur Aus⸗ übung konſulariſcher Funktionen im Großher⸗ zogtum zugelaſſen. * Bortrag zu Gunſten des Roten Kreuzes „Kriegsgefangen in Frankreich“. Herr Dr. Karl Wollf, der Dramaturg am Münchner Hof⸗ theater und ſeine Gattin, die auf einer Ferien⸗ reiſe in franzöſiſche Kriegsgefangenſchaft gerie⸗ ten und nach mannigfachen Abenteuern und Gefahren nur durch einen wunderbaren Zufall erſt in letzter Stunde gerettet wurden, ſind wohlbehalten in München eingetroffen. Herr Dr. Wollf wird über ſeine Erlebniſſe und Be⸗ obachtungen in verſchiedenen Städten Vorträge halten und dabei auch in Mannheim. Der erſte Vortrag in München war ausverkauft. Der Tag, an welchem der Vortrag hier ſtattfindet, wird noch bekannt gegeben. Der volle Rein⸗ ertrag wird dem Roten Kreuz überwieſen. Kar⸗ ten in der Hofmuſikalienhandlung Heckel, 3 10 * Mutmaßliches Wetter am Sonntag und Mon⸗ tag. Von Norden her macht ſich Hochdruck geltend, unter deſſen Einfluß der Luftwirbel verſchwindet. Für Sonntag und Montag iſt aufheiterndes und wieder wärmeres Wetter zu erwarten. Letzte Meldungen. Die Begegnung des Kaiſers und der Kaiſerin. .F. B. Bad Naſſau, 29. Aug.(Amtlich) Seine Majeſtät der Kaiſer und ihre Majeſtät die Kaiſerin trafen heute Nachmittag in Bad Naſſau zuſammen um in ſchickſalsſchwerer Stunde ſich zu begrüßen. Die Zuſammenkunft fand im Schloſſe des Freiherrn von und zu Stein ſtatt, in welchem die Majeſtäten mehrere Stunden in Zurückgezogenheit weilten. Die Majeſtäten begrüßten dann in teilnehmender Weiſe jeden einzelnen der zahlreichen verwun⸗ deten Krieger, die ſich gegenwärtig in Bad Naſſau befinden. Die Kaiſerin beſuchte vor ihrer Rückreiſe nach Homburg das Kurhaus ſo⸗ wie das als Reſervelazarett eingerichtete Hen⸗ riette⸗Thereſienſtift und zeigte jedem einzelnen Soldaten die wärmſte perſönliche Teilnahme. Ein Aufruf an das frauzöſiſche Volk. Paris, 29. Aug.(Nicht amtlich.) Der in der vergangenen Nacht unter dem Vorſitze des Präſidenten Poincarés zuſammengetretene Miniſterrat billigte den Wortlaut eines Auf⸗ rufes der neuen Regierung an die Bevöl⸗ kerung. Der Wortlaut iſt folgender: Franzoſen! Die Regierung nahm von dem Kampfplatze Beſitz. Das Land weiß, daß es auf Wachſamkeit und Energie zählen kann, weiß, daß ihr ganzer Geiſt dem Lande gilt. Die Regierung weiß, daß ſie auf das Land zählen kann. Seine Söhne vergießen ihr Blut kür das Vaterland und die Freiheit, an der Seite der engliſchen und belgiſchen helden⸗ mütigen Armee. Sie hält ohne Zittern den furchtbarſten Sturm, Eiſen und Feuer aus, der je ein Volk überſchüttete. Alle bleiben auf⸗ recht, Ruhm den Lebenden und Ruhm den Toten! Menſchen fallen, aber die Nation bleibt beſtehen. Der endgültige Sieg iſt ge⸗ ſichert. Ein ſicher großer, aber nicht ent⸗ ſcheidender Kampf beginnt. Wie auch die Er⸗ folge ſein werden, der Krieg wird fortdauern. Frankreich iſt nicht eine ſo leichte Beute, wie ſein unduldſamer Feind ſich einbildet. Die Franzoſenpflicht iſt tragiſch, aber einfach. Den Eindringling zurückzuwerfen, ihn zu verfolgen, unſeren Boden von ſeiner Gegen⸗ wart, die Freiheit von ſeinen Feſſeln zu be⸗ freien, auszuhalten bis zum Möglichſten, bis zum Aeußerſten, falls nötig, bis ans Ende. Unſeren Geiſt und unſere Herzen über die Gefahren hinausheben, Herr unſerer Ge⸗ ſchicke bleiben. Während dieſer Zeit marſchie⸗ ren unſere verbündeten Ruſſen mit entſchloſſenem Schritt auf die Hauptſtadt des deutſchen Reiches z u, die von Angſtbeherrſcht zuwer⸗ den beginnt. Das Beibringen von neuen Truppen, viele Niederlagen werden vom Lande alle Opfer fordern, alle Hilfskräfte verlangen, die es an Menſchenkraft geben kann. Seien wir daher feſt entſchloſſen. Das nationale Le⸗ ben, unterſtützt von finanziellen und admini⸗ ſtrativen Maßnahmen, wird nicht unterbrochen. Laßt uns vertrauen, hin zu uns ſelbſt und alles vergeſſen, was nicht das Vaterland betrifft. Wenden wir das Geſicht gegen die Grenzen, wir haben eine Methode, einen Willen, wir werden ſiegen! Der Aufruf iſt von allen Miniſtern unter⸗ zeichnet.(Eine fürchterlichere und verlogenere Phraſendreſcherei kann man ſich ſchlechterdings nicht vorſtellen!) Der Straßenkampf in Löwen. Berlin, 29. Aug.(Priv.⸗Tel.) Der Kriegsberichterſtatter des„Lokalanzeigers“ mel⸗ det aus dem großen Hauptquartier über den Straßenkampf in Löwen: Die Hauptſtadt Löwen hat ihr Schickſal freventlich heraufbeſchworen. Bis zum 24. d. M. abends herrſchte völlige Ruhe. Das Militär war einquartiert wie in Lüttich und Brüſſel und am Bahnhofe der Rampenbau fertig ge⸗ ſtellt für die Entladung ankommender Kolonnen Am Dienstag, den 25. traf die Meldung über den Ausfall ſtarker Kräfte aus Antwerpen ein. Darauf gingen raſch aus Löwen Truppen Norden zur Zurückweiſung des Ausfalls. Nuz das Landſturmbataillon Neuß verblieb zum Bahnſchutz und zur Sicherung in Löwen. Auch die kommandierenden Generäle waren im Kraſt⸗ wagen abgefahren und zwei Staffeln dez Stabes waren im Begriff auf dem großen Bahnhofsplatz aufzuſitzen, da wurde plötzlich an vielen Stellen der Stadt aus Bodenlucken und Fenſtern ein Feuer eröffnet, alle Pferde dez Stabes wurden getötet und fünf Offtziere vey. wundet. Der Zuſammenhang dieſes ebenſo verbrecheriſchen wie wahnwitzigen Ueberfalles mit dem gleichzeitigen Ausfall aus Antwerpen, liegt offen zu Tage. Die Vorbereitung duurch die allenthalben vorhandenen Waffen war klar. Das Feuer iſt natürlich ſofort erwidert worden, und jeder mit Waffen ergriffene Einwvohmer wurde erſchoſſen, darunter zwei fanatiſche Prieſter, welche an die Einwohner Munition verteilt hatten. Der Kampf artete in eine ſaſt 24ſtündige Schlacht aus, die bis Mittwoch Abend andauerte. Eine unſerer Benzinkolonnen wurde in Brand geſchoſſen. Der Brand wüteete an vielen Stellen und legte ganze Stadtteile in Aſche. Die Zerſtörung dehnte ſich auf den nörd⸗ lich gelegenen Vorort Herent aus. Unſere guten Landſturmleute und Trainſoldaten ſind keine 85 99 0 55 und wenn ſie die berühmte alte Stadt ſo verwüſteten, ih es aus bi Notwendigkeit. Die Tollheit der Bürger Löwens iſt nur da⸗ durch erklärlich, daß ſie von der gewiſſenloſen Regierung über das ſiegreiche Vordringen der Deutſchen in Unkenntnis gehalten, meinten daß ſie den von Engländern, Franzoſen und Ruſſen geſchlagenen Feind auch ihrerſeits be⸗ ſiegen könnten. So fällt das traurige Geſchick Löwens au die Regierung des eigenen Landes zurück. Allen Verſuchen des Auslandes gegen⸗ über, uns als Barbaren hinzuſtellen, muß dies immer wieder feſtgeſtellt werden. Die Neutralen und die deutſchen Siege. * Chriſtiania, 29. Aug.(Privattelegramm). Die Abendblätter beſprechen den deutſchen Sieg über die Franzoſen äußerſt ſympathiſch.„Mor⸗ gen Bladed“ ſagt:„Die Siegesmeldungen ſeien überwältigend. Daß Deutſchland ſiegen würde, daran ſei nicht gezweifelt worden, daß es aber ſeine Gegner mit einem Schlage van Belgien bis an die Schweizer Grenze in die Flucht trieb, iſt eine kriegshiſtoriſche Begebenheit, die keinel erwartet habe. Die knappe Meldung über dieſes Geſchehnis ſei wundervoll und ein Zeſchen prachtvoller Beſcheidenheit. Auf dem Wege nach P für die Deutſchen kaum no derniſſe, da ſie die größten üherwunden haben. Die jetzt gewonnenen Kämpfe ſeien von welthiſtoriſcher Bedeutung und würden ſicherlich Guropas Schickſal für längere Zei⸗ ten beſtimmen. „Aften Poſt“ ſagt: Wenn man auch noch nicht mit aller Beſtimmtheit von einem materjellen Sedan Frankreichs, Englands und Belgiens ſprechen könne, ſo doch von einem morali⸗ ſchen, denn ungeheuer viel gehöre dazu, die Moral bei einem zweimal nachefnander geſchla⸗ genen Heere zu retten. Angriffe der türkiſchen Preſſe auf England und Frankreich. m. Köln, 29. Aug. Der Taswir⸗i⸗Efkiar greift, wie die„Köln. Ztg.“ dem Osmaniſchen Lloyd entnimmt, in ſehr ſcharfer Sprache Frankreich und England an, er ſagt u.., daß Frankreich ſich von dem Tage an, als es den Entſchluß faßte, die Revancheidee mit Hilfe Rußlands auszuführen, wirklich erniedrigt habe, es habe die ruffiſche Freundſchaft mit ſeinem Golde erkaufen müſſen, während es ſich mit Deutſchland in einer ziviliſterten Weiſe hätte verſtändigen und ſeine Exiſtenz ſichern können. Frankreich iſt daher in erſter Linte verantwortlich an dem großen europäiſchen Krieg, der eben ausgebrochen iſt. England da⸗ gegen beugte ſich in unverantwortlicher Weiſe vor dem finſteren Geiſte des Fanatismus, der von Rußland ausging. Es ſchloß mit dieſer Macht den berüchtigten Vertrag von 1907, der das unglückliche Perſten ſeiner Un⸗ abhängigkeit beraubte. Dieſe Handlungsweiſe läßt ſich nicht anders erklären, als durch die, den Muhammedanern feindſelige Geſinnung Englands. aris gebe es ch große Hin⸗ * 5 Der Fürſt von Albanien verläßt„fein“ Laud. JBerlin, 29. Aug.(Von unſerm Berliner Bureau.) Man meldet aus Rom: Die end⸗ gültige Abreiſe des Fürſten von Albanien aus Durazzo gilt als ſicher. Da Oeſterreich und Italien ihre Weiterzahlung der Darlehnsvor⸗ ſchüſſe ablehnen, iſt der Fürft aller Mittel bloß. Er dürfte die Regierungsgewalt ſchon heute in die Hand der internationalen Kon⸗ trollkommiſſion niederlegen und über Brin⸗ diſi heimreiſen, um bei ſeinem in der Fronk ſtehenden Potsdamer Gardeulanen⸗Regiment einzurücken. 5 * und in normalem Verzehr mit der Bürgerſchaft. Der Bahnbetrieb war bis dorthin durchgefthrt — 3 Q.— 2 b. n 727FFCCCßC0bC0 T iös Paa rn — 0 E Foa FF TF 0— 08 2 P 2 e n 5ö C. —. +— 2 . Nicht bloß wucherische Geschäfte, sondern über durch 8 3 des Gesetzes vom 4. Aug. 1914 ermächtigt taten imserer Armee berechtigen zu der Hoffnung unserem gesamten wirtschaftlichen Leben in diesen Widerstandskraft, die in erfreulichem Gegensatze steht zu der Zerrüttung des gesamten wirtschaft⸗ ichen Lebens unserer Feinde, namentfich der Fran- dosen und EngHnder. Von dem unvermeidlichen aeen n Wirtschafffchen Zusammnenbrucn Samstag, den 29. Auguſt 1914. 4 Das Recht im Kriege. Mannhei m,. Aug. Von Herm La n d- gerichtsdirektor a. D. Dr. Hummel, Vorstandsmitgliedl des Einigungsamtes der Han⸗ dels und Handwerkskammer, erhalten wir fol⸗ gende Mätteilungen: In Kriegszeiten sind wir mehr als sonst darauf unser Zusammengehörigkeitsgefühl zu befätigen und den Eigennutz zurüclctreten zu laSen. Wer den guten Willen hat, recht zu han- deln, sich von Pflicht und Gewissen leiten zu Iassen, wird auch im Geschäftsleben nicht mit guten Sitten und Gesetz in Widerspruch geraten. Da es aber auch Leute gibt, die die durch die Kriegsnot geschaffene Lage in rücksichtsloser Weise zu ihrem Vorteil auszinutzen suchen, mag (Soweit dies nicht bereits geschehen ist, vergl. ins- besondere das von der Handelskammer herausge- gebene„Merlcblatt Über privatrechtliche Verhält- nisse im Krieg!) ein Hinweis auf einige der Wichtigsten gesetzlichen Schutzbestimmungen an⸗ gezeigt erscheinen. Um einen Wucher mit notwendigen Lebeusbedürfuissen zu verhüten, ist die Behörde durch Reichsgesetz vom 4. August 1914 berechtigt,„für Gegenstände des täglichen Bedarfs“ Höchstpreise, die nicht überschritten werden dür- ſen, festzusetzen. Die Fassung des Gesetzes, Ge- genstände des fägfichen Bedarfs“ ist eine sehr dehnbare. Es fallen darunter nicht nur Nahrungs- undd Futtermittel, auch Rohmaterialien für Heizung und Beleuchtung, Bekleidung und dergl. Wer diese Höchstpreise nicht einhält, dem önnen seine Vor- rate weggenommen und öffentlich verkauft werden. Zur Feststellung der vorhandenen Vorräte und Be- cieiten kann die Behörde unter Wah⸗ rung des Geschäftsgeheinmisses in weitgehender Weise Auskunft verlangen. Zwriderhandhungen werdden mit Ge bis zu 3000 Mk. oder Gefängnis bis zu 6 Monaten bestraft. Um die gewissenhlafte Erfüllung der mit der Behörde geschlossenen Lieferungs- verträge über Bedürfnisse des Heeres undder Marine oder auch(im Falle eines Notstandes) ũüber Lebensmittel für die Zvilbevölkerung zu sichern, ist für vorsätzliche Verletzung dieser Verträge Gefängnis von mindestens 6 Monaten, daneben Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte, angedroht. Auch fahr. lässige Vertragsverletzung kann mit Gefängnis ge⸗ ahndet werden. Diese Strafandrohung richtet sich licht nur gegen die Lieferanten, sondern auch gegen deren Hintermänner(Unterlieferanten, Ver- mittler, Bevolhnächtigte). Vergleiche 8 320.St.⸗ .B. Wegen Wuchers kann mit Gefängnis bis zu 0 Monaten und Geldstrafe bis zu 3000 Mk. sowie mit Ehrenverlust bestraft werden, wer die Not- lage, den Leichtsinn oder die Unerfahrenheit eines anderen zu seiner übermäßigen Bereicherung mißbraucht(§ 302a, 302e.-St.-.-.) Kuch abgesehen von der Bestrafung sind wuche⸗ rische Geschäfte nichtig. Dem Ermessen des bürgerlichen Rechts ist unter Würdigung der dureh den Kriegszustand geschaffenen Wirtschaftslage ein weiterer Spielraum bei Beurteilung der Giltig⸗ beit der Rechtshandlungen und Verträgen gegeben. haupt alle solche, die gegen die guten Sitten ver⸗ stoßen, können für nichtig erklärt werden(§ 138 .-.-.) Dem Grundsatz, daß Treu und Glauben den Geschäftsverkehr beherschen soll, wird jetzt weitgehendste Beachtung geschenkt werden müssen. Insbesondere wird dies in Betracht kommen bei Beurteilung der Frage, inwieweit durch den Kriegs- fal bestehlende Verträge aufgehoben werden, AMuich die ausdrückliche Vereinbarung, daß der Kriegsausbruch von einer Vertragsver- pflichtung befreit, wird nicht unbedingt auf Giltig⸗ keit rechmen dürfen. ſe nach Lage des Falles kann eine derartige Klausel als gegen die guten Sitten verstoßend und deshalb nichtig betrachtet werclen. Im übrigen ief zu beachten, daß der Bundesrat „„wällrend der Zeit des Krieges dieſenigen ge- Setzlichen Ma gnahmen anzuordnen, welche sich zur Abhilfe Wirtschaftlicher Schädigungen als notwen. dig erweisen.“ Zur wirtschaftlichen Lage im rheinisch-westf. industriebezirk. Die kriegerischen Ereignisse nehmen gottlob einen für umser unvergleichlich tapferes Heer über⸗ aus erfolgreichen Verlauf. Die seitherigen Grog- i8t, Weiterer entscheidender Erfolge und eines für uns glücklichen Ausganges des uns aufgezwungenen Kampfes. Diese wonlbegründete Zuversicht gibt Zeiten einer europaischen Krise von nie dage- wesenem Umfange eine geradezu erstaunliche General-Anzeiger.— Zadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Rußlands, dessen Finanzwirtschaft auf die franzö- sischen Milliardendarlehen sich aufbaute, gar nicht zu reden. Deutschland hofft, ohne ein allgemeines Moratorium die Schwierigkeiten der jetzigen Lage zu überwinden, was bei allseitigem guten Willen aller Beteiligten auch wohl möglich sein wird. Sehr wesent ich ist hierbei allerdings, daß in diesen ernsten Zeiten Fach besten Kräften für Arbeits- und Verdienstgelegenheit gesorgt wird und der Betrieb in unsern großgewerblichen Werken und Fabriken soweit wWie nur eben möglich aufrecht erhalten wird. Das Vaterland verlangt große Opferwilligkeit von der kapitalkräftigen deutschen Industrie und dem deutschen Handel. Diese wWerden zweifellos freudig gebracht werden und sich reich- lich lohnen, wenn nach glücklich errungenen Siegen auf der ganzen Linie ein neuer kräftiger unc gach- haltiger Aufschwung einsetzt auf allen Gebieten unseres wirtschaftlichen Lebens. Dieser Auf⸗ schwung wird dann in gleichem Verhältnis stehen mit den gewaltigen Kraftanstrengungen, die wir auf militärischem ſinanziellen und wirtschaftlichen Gebiete machen müssen um unserer guten gerech- ten Sache zum glänzenden Siege zu verhelfen. Im rheinisch-westfälischen Industriebezirk herrscht in allen Betrieben, welche für den riesigen Bedarf unserer Heeres- und Marineverwaltung arbeiten, angestrengte Jätigkeit unter Anspannung aller ver- fügbaren Kräfte. Das Gleiche gilt von den großen Stahlwerken, welche die umfangreichen Bestel⸗ lungen der preußischen und deutschen Staatseisen- bahnen in Schienen und Schwellen auszuführen haben. Ebenso sind die Lokomotiv- und Waggon- fabriken reichlich nut Arbeit versehen. Hohe An- forderungen werden auch an die Automobilfabri- ken und Fahrradwerke gestellt um den riesigen Bedarf der Heeresverwaltung zu decken und neue Vorräte zu schaffen für den Privatbedarf. Das Geschäft in Bau- und Handelseisen ist zur Zeit noch sehr still, da die Bautätigkeit nur eine eng- begrenzte ist. Voraussichtlich wird diese aber auch allmählich sich wrieder beleben. Daß der Ruhrkohlen-Industrie die angestrengteste Tätigkeit herrscht zur Deckung des riesigen Kohlenbeda ris unserer Marine und der Eisenbahnen braucht nicht erst gesagt zu werden. Geldmarkt, Zank- und Börsen- Wesen. Frankturter Etfektenbörse. Ueber die Ausführung der früher beschlossenen Engagementsübertragung von ultimo August auf ultimo September wirdd folgendes vereinbart: Schlußnoten über Reporigeschäfte werden in kei⸗ nem Falle ausgestellt. 2. Der Zinssatz pro September für gegegebene und genommene Ultimogelder sind vor Ultimo August mitzuteilen. Die Zinsen pro August sind am 31. August gutzuschreiben bezw. einzureihen. 3. Bei den reportierten Effekten werden den Gegenkontrahenten Mitteilung gemacht, wie sich das Engagement per Ultimo September stellt und 2War in der Weise, daß der für September gültige Zinssastz oder Reportsatz hinzugefügt wird. Eine Einziehung bezw. Belastung der Zinsen oder des Reports pro August erfolgt dabei nich. 4. Werden den für den Kunden von Ultimo Juli bis Ulimo August geschobenen Posten per UI timo August glatt gestellt, so soll dem Kunden bei Berechnung von Reporten Zins und Provision mitgeteilt, da die Abrechnung im nächsten Ultimo erfolgen wird. 5. Die im Handel per Ultimo August gekaufte oder verkaufte Posten sind laut Börsenvorstands- beschluß mit 5% zu schreiben. 6. Der Kundschaft außerhalb der Börse die ver- einbarte Schiebungsgrovision in den Fällen zu 3 und 5 solort zu belasten bezw. einzuziehen. Frankfurt, 28. August 1014. Frankfürter Bankiervereinigung. Der Vorstand des Vereius zur Förderung der Interessen der Frank⸗ furter Börse. Zut Frage einer Abarlehenskasse für⸗ Isleingewerbetreibende. BC. Karlsruhe, 28. Aug. Auf Veranlas- sung des Ministeriums des Innern hat der Stadt⸗ rat im Benehmen mit der Handelskammer und der Handwerkskammer geprüft, ob die Schaffung einer Darlelinskasse für kleine solide Gewerbetreibencke notwendig ist. Der Oberbürgermeister hat außer⸗ dem mit Vertretern des Gewerbevereins der Ban- ken und der Kreditgenossenschaften in dieser An⸗ gelegenheit verhandell. Dabei hat die Mehrheit das Bedürinis nach Schaffung einer solchen Kredit- kasse im gegenwärtigen Augenblick verneint. Im⸗ merin soll eine aus Veriretern der Handelskammer, der Handwerkskammer, des Kleinhandels, der Ban- bhen und der Stadtgemeinde zu bildende Kommis- slon die Frage der Errichtung einer örtlichen Dar- lehenskasse näher prüfen. Ferner soll ein Aufruf der Handelskammer, der Handwerkskammer und des Stadtrats erlassen Wwerden, Worin die In⸗ dustriellen und Oroßhandelstreibenden aufgefordert werden, Handwerkern und Kleinhändlern den sonst üblichen Kredit auch in der jetzigen Zeit wWeiter zu Warenmärkte. NManmheimer Wochenberichte. dsetreide. Mannheim, 28. Aug. Von den Auslands- märkten lagen auch in dieser Berichtswoche wiederum nur von den amerikanischen Börsen regelmäßige Kurse und Tendenzberichte vor. Nach denselben War der Grundton am den amerikanischen Märkten außerordentlich fest und die Preise haben ganz enorme Besserungen erfahren. An der Chicagoer Börse stieg Septemberweizen um 18%, Dezember um 1376 und Maiweizen um 13½ Cents. Dies sind Steigerungen wie wir sie schon seit langem nicht mehr gesehen hatten. Den Anlaß 2 dieser enormen Wertbesserung gaben einerseits die ungünstigen Wetterberichte und die Abnahme der Vorräte in den Vereinigten Staaten, die sich, nach Bradstreet, in den letzten 8 lagen auf 2 486 000 Bushels beliefl. Auch die von den nord- westlichen Märkten naen Chicago gekabelten festen Tendenzberichte waren auf die Marktlage von nach- haltigem Einfluß. An den englischen Märkten, die indes nur wenig Beachtung fanden, War die Ten- denz im allgemeinen gleichfalls fest, doch nahmen die englischen Märkte keinen lebhaften Verlauf. Verkauft wurden Hardwinter II schwimmend zu 30:6, Karachi Choice weiß angekommen in Gibral- tar zu 43/3, und Hardwinter II, Gulf Inspektion, schwimmend zu 30j3 sh. Die Preise verstehen sich alle einschließlich der Kriegsrisiko-Prämie. Die Einernte ist bei uns nahezu vollständig be- endet und man kann ruhig behaupten, daß die- selbe, Dank der guten Witterung, größtenteils in recht gutem Zustande eingebracht worden ist. Ueberwiegend sind die Beschaffenheiten gut, und da die Ernte meistens trocken hereingebracht wer⸗ den konnte, so dürfte die Brotgetreideernte auch in der Mehlausgiebigkeit befriedigen. Was das Ge- schäft anbelangt, so ist zu bemerken, daß dasselbe in der Berichtswoche sich in ruhigen Bahnen be⸗ Wege, da die Mühlen infolge des ruhigen Mehlge⸗ schäfts keine größeren Anschaffungen machten. In den letzten Tagen fanden die Angebote von Nord- deutschland mehr Beachtung, da der bereits in Kraft getretene Ausnahmetarif den Bezug erleich- tert. Nach dem neuen Staffeltarif stellt sich die Fracht für Weizen und Roggen bei einer Entfer- nung von 500 km für 200 Ztr auf 202 Mk., für 500 keg. auf 212 Mk. und ebenso Wie hier steigt auch bei Kartoffeln, deren Fracht füür 200 EZtr. bei 200 km 45 Muk. beträgt, diese bei jeden weiteren 100 Em um 10 Mk. Für norddeutsche Weizen wur, den 245 250, für Roggen 215. 220 Mk. per Tonne, franko Parität Manmheim bezahlt, in Verkäufers Säcken, Zahlung gegen Dokumente, gehandelt. Für Hierländischen neuen Weizen wurden per August ging zu 212.50220 Mk, für August oder Septem- ber lieferbar in andere Hände über. In Braugerste War die Tendenz behauptet, doch wurde seitens der Malzfabriken bis jetzt nur wenig gekauft; da- gegen wurden für Graupenfabrikate mehrere Par- tiien in der Preislage von 205— 215 Mk. per TLonne, je nach Beschaffenheit, ab Stationen erworben, Futtergerste hatte ruhigen Markt. Hafer lag be⸗ hauptet, bei ziemlich lebhaftem Geschäft. In altem Hafer sind die Vorräte geräumt. Neuer Hafer per August-September-Lieſerung bostete franko Mannheim 222 50 230 Mie, per Tonne, Mais verkehrte in ruhiger Haltung. Im Vordergrunde des Interesses stand Donaumais, der zu 185—100 Mark die Tonne frei Waggon Mannheim umging. Der Börsenvorstand hatte, wie wir bereits mitteil- ten, beschlossen, täglich Preisfestsetzungen für Ge⸗ treide vorzunehmen. Von diesem Beschluß hat man seit Mittwoch wiedder Abstand genommen und werden die Preisfestsetzungen, wWie früner, nur noch an den Hauptmarkttagen Montags und Don- nerstags erfolgen. Im Mehlgeschäft blieb es in die- ser Woche ruhig und die Vereinigung Sücddleut⸗ scher Handelsmühlen hat darauſhin die Preise um 1 Mk. für die 100 kg ermäßigt. Der Großhandels- preis für Weizenmehl Basis 0, stellt sich heute auf 30 Mark. Wiehverkehr vom2t. Aug. bis 29. Aug. 1914 Der Rindermarkt war stark befahren. Der Auf⸗ triep a Großvien betrug 137 Stück. Der Handel wWar schleppend. Preise pro 50 kg Schlachtgewicht; Ochsen 0 100 Mk.,(4054), Bullen(Farren) 7482 Mk.(41—40), Rinder 80—100 Mk.(42—)), Külke 54—44 Mk.(26—36). Auf dem Kälbermarkt stauden am 24. d. Mts. 284 Stück, am 27. ds. Mts. 150 Stück zum Verkaufe. Geschäflsyerkehr xuhig. Preise pro 50 keg Schlacht- gewicht 70—905 Mk.(42—57). Auf dem Schweinemarkt standen am 24. ds. Mts. 905 Stück, am 27. ds. Mts. 880 Stück. Schlachtgewicht kosteten 6507 Mk, 5152) bei mittlerem Geschäftsverkehr. Der Ferkelmarkt war mit 260 Stück besucht. Handel war mittelmägig. Pro Stück wurden—13 Mark bezahl!. Die in Klammern gestzien Zahlen bedeuten die gewähren. 5 Preise nach Lebendgewicht. 50 kg 7 Berliner Getreidemarkt. BERLIM, 29. August 1914.(Frühkurse.) 29. 28. Welzen: Loko—— 1 N—— Hafer: alter, felner 226—245 226 245 5„ mittel 220—225 220—225 1 neuer feiner 214280 214—-280 5 neuer mlite] 211—218 212—18 Mafs: Amerik. u. runder 195 2205 195—200 Futtergerste mitte 198—215 198—216 15 cute 1898—215 198—216 Erbsen mitte 260 280 260—280 Welzenklele, grobe u. fe ne 18.50—14 00 18.25—18.75 die Prelse verstehen sioh für Lokoware in Rark per Tonne. ẼeMapester Getreidemarke. Budapest, 28. Aug. Weizen 10, Roggen ruhiger, Gerste 10 und Hafer 10 Heller billiger, Mais still. Wetter warm. Liverpooler Getreidemarkt. Liverpool, 8. Aug. Am heutigen Markte stellten sich die Preise für Weizen um 3— d und für Mais um—3 d höber, gegenüber den Notie- rungen vom letzten Dienstag. New-lorker: Warenmarkt. Newyork, 28. August. Kurs vom 28. 27. Kurs vom 28. 27. Baumwolle Welzen loko—— loko—— Sept.—— Sopt. 11305 117— Sohmalz Dez. 117 121— Western 10.45—.— NMals Kaffee mix. Mo. 2 loko—— 92 Rio ſoko 770 Getreldefraoht 776 Zuoker— nach Llverpool— Terpentin naoh London Chieagoer Getreidemarkt. Chieago, 28. August. Kurs vom 28. 27. Kurs vom 28. 27. Welz en Sohmalz Sept. 104% 107½ Sopt. Dez. 1090¼¼/ 113— Okt. 10.17 10.17 Maf 116%86 119/ lan. 10.65 10.50 Nals POorKk Sept. 7871 81½ Sopt. 20.10 20.45 Dez. 71/8 728%/ lan. 22.20 22.45 Ma 73%8 74% Rippen Roggen Sop!. 12.35 12.47 loko—— Okt. 12.— 12.02 Hafer Mal— 53½% jan. 11.35 11.35 Versicherumgswesen. HKonterenz der Vorsitzenden sämtlicher deutscher Landesversiecherungsanstalten Berlin, 28. Aug. Umfangreiche Fürsorge⸗ maßnahmen der Landesversicherungsanstalten stelen in Sicht. Im Anschluß an die Mitteilungen in der Presse über Maßnahmen der Landesver- sicherungsanstalt Berlin zu Gunsten der durch die Kriegslage in ihren wirtschaftlichen Verhält⸗ nissen gefährdeten versicherungspflichtigen Bevöl⸗ kerung kaun mitgeteilt werden, daß auf Einladung des Präsidenten des Feichsversicherungsamts, Dr. Kaufmann, am Montag, den 31. August, im Reichsversicherungsamt eine Konferenz der Vorsitzenden sämtlicher deutscher Landesversiche- rungsanstalten stattffinden wWird. In der Sitzung soll übe rdie Maßnahmen zur Herbeiführung einer umfassenden Hilfsaktion der Versicherungsträger beraten werden. Es besteht der Wunsch, diese hoffentlich weit ausgreifende Fürsorge auszugestal⸗ ten in enger Fühlung mit der im Reichstagsgebäude eingerichteten und auf dem Gebiete des Säuglings⸗ schutzes und der Tuberkulosebekämpfung bereits erfolgreich fäſigen Zentralstelle des Roten Kreuzes für Kriegswohlfahrtspflege. „eizte Mandelsnachrichten. *Frankfurt a.., 29. Aug, Bankdis-⸗ konsätze. Gegenwärtig sind ſolgende offi⸗ zielle Sätze in Kraft: Deutschland 6 Proze Amsterdam 5 Proz., Brüssel 6 Proz., Italien 6 Prozent, Lissabon 5½ Proz., London 5 Proz, Madrid%½ꝓ Proz., Madrid 5 Proz., Schweiz 6 Prozent, Petersburg 6 Proz., Wien 6 Proz, Kopen- hagen 7 Proz., Christiania 5% Proz, Stochiohn 6 Prozent. *FrTankfurt a.., 29. Aug. Die sehW²ö. dische Reichsbank hat vom 28. ds. Mts. den Diskont von 6½ Prozent auf 6 Prozent her- abgesetzl. Wien, 29. Aug.(Priv.-Tel.) Die hiesige Handelskanmer hat dem Handels- und Finanz⸗ minister Denkschriften betr, der Errichtung von Darlehnskassen, wie sie Deutschland sofort bei Beginn des Krieges ins Leben gerufen hat, Eean⸗ tragt. Beide Minister erkannten die Notwendig- keit entsprechender Maßnahmen an unck sicherten schneliste Prüfung der vorgelegten Denkschriften Zu. ͤ ˙ Verantwortlich; Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Er, Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; jür den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. 5 Elefenschbetriebene Manbung; Anlogen Stationär utyunsportabe BROWNBOVENIACIEA. Abt. Irtsteilleitiomen vormStorsCie Elemb.N 8087 ſeſeſon 662,980 2082 Haupmiedenage der Osrumlampe be e eeeeee 00 ub n —— 6. Seite. General-Anzeiger. adiſche RNeueſte Nachrichten. (Abendblatt) Samstag, den 29. Auguſt 1914. Aahtung! Landſturmpflichtige Nach erfolgter Ermittelung haben ſich eine große Anzahl Landſturmpflichtiger, obwohl der ergangene Aufruf wiederholt bekannt gemacht und an den öffentlichen Plätzen(Plakatſäulen ꝛc.) angeſchlagen iſt, bis heute noch nicht zur Stammrolle angemeldet. 3769 Ich mache erneut auf die Verpflichtung zur Anmeldung der unausgebildeten Landſturm⸗ pflichtigen aufmerkſam: Alle Deutſche vom 17. bis vollendeten 45. Lebeusjahre; auch diejenigen, welche bei der dies⸗ jährigen Generalmuſterung und beim Kriegserſatzgeſchäft zum Landſturm eingeteilt worden ſind und fordere dieſe zur ſofortigen Vollziehung der verſäumten Anmeldung auf. Die Anmeldungen werden beim ſtädtiſchen Militärbüro„Schillerſchule am Neckar⸗ auer⸗Uebergang“ täglich von vormit⸗ tags 3 bis 12 uhr und nachmittags von 2 bis 6 Uhr entgegengenommen. Wer ſich bis ſpäteſtens Dienstag, den 1. September ds. nicht zur Stamm⸗ rolle gemeldet, hat unnachſichtliche Be⸗ ſtrafung zu gewärtigen; außerdem er⸗ folgt ſofortige Feſtnahme außerter⸗ minliche Muſterung und ſofortige Einſtellung. Mannheim, den 27. Auguſt 1914. Der Zivilvorſitzende der Erſatzlommiſſion des Aushebungsbezirkes Maunheim. Vorſtehendes bringen wir hierdurch zur öffent⸗ lichen Kenntnis. Mannheim, den 29. Auguſt 1914. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Opernichule des Großh. Hof⸗ und Natianaltheaters Mannheim angegliedert an die ſtädtiſch ſubventionierte Hochſchule für Muſik in Mannheim. Oberſte Leitg.: Hofkapellmeiſter Arthur Bodauzly „2. Unterrickitsfahr: Stiliſtiſch einheitliche Ausbildung von Bühnenſängern und Sängerinnen bis zur Bühnenreife. Kapell⸗ meiſterſchule. Gelegenheit zu öffentlichem Auftreten. Praktiſche Direktionsübungen. Freier Eintritt zu Generalproben ſowie ermäßigter Eintrittspreis bei Vorſtellungen im Großh. Hoftheater und im Neuen Theater. Aufnahmeprüfungen finden am 1. und 2. Septem⸗ ber ſtatt. Unterrichtsbeginn: 1. September 1914. Proſpekte und Auskünfte koſtenfrei durch das Sekretariat der 3662 Hochſchule für Muſik in Mannheim, L 2, 9. ———— Spirltus für AUTOMOBIULE für das Liter 95 G. m. 5 in Fässern von 160 bis 200 Liter Inhalt ab Hof oder frei Bahnhof unserer Vertriebsstellen im Reiche. Auskunft über nächste Lieferstelle und technische Fragen aller Art erteilt Schellin er und feststehende MNOTTOREI Volumen- Prozent 38158 b.., Techn. Abtig. BERLIN I0 9 0 -Strasse 14/» 2 3——— zerlaſſene Butter u. Salzkartoffel. Filetbeefſteak mit Champinon. Salat— Bratkartoffel— Deſſert. Diner Mark.20. Tagesſuppe— Rumſteak— Sa⸗ 90 lat— Bratkartoffel— Deſſert. von ————————————————— 9—— 7 Schönau bei Heidelberg. 9 Hotel⸗Reſtaurant, Penſion und Cafb„Pfälzer Hof“. ee, eee, e 0 Sanes uphe Gorellen— 7 Konditorei. Th. Hagmaier, Küchenchef. Telephon 8. Vorzügliche Penſion Neuerbaute Säle für Vereine, Touriſten und Ausflügler. ff. Tafel⸗Butter à M..22 pr. Pfd. Koch⸗Butter à M..10 pr. Ifd, Allg. Stangen⸗Küſe à M..32 pr. Pfd. gegen Nachn. verſendet e eee 9552 Bücherreviſor übern. Geſchäftsführung und Ueberwachung, auch ſtundenweiſe. 95299 Stammnitz& Co. Heinr. Lanzſtraße 28. Beſitzer: Mark.50 an. 36298 Schwarz⸗ und weißge⸗ ſtreifter Sonnenſchirm ſtehen gelaſſen. 6500 Näh. in der Expedidion. Elaſto⸗Elektr. Kopf⸗ und Körpermaſſage Syſt. Dr. Schnee, A. Link, Rheindammſtr. 28. 85529 eine doppelreih. Korallen⸗ kette auf dem Wege zwiſch. L. 4, Lindenhofüberfühg., Reunershofſtr. 6490 Abzugeb. geg. Belohnung Waldparkſtr. 39, 1. St. 1 Arbeiter⸗ Fortbildungs⸗Verein G. V. Manuheim. Montag, den 31. Auguſt abends 9 Uhr im Lokal P 5, 9 Mitglieder⸗ Verſammlung wegen Maßnahmen wäh⸗ rend des Krieges. 95562 Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. 928 5 Teonnen hausgemacht. Ewetsehgen⸗ umnd Käsekuchen at gU.tern Kaffee. mit Gemeindebürgschaft— mündelsicher Postscheckkonto Karlsruhe Nr. 5444 verzinst tagwelse alle Einlagen zu Werkführerſchule Mannheim. Das neue Schullahr beginnt am 5 Montag, den 14. September 1914, vorm. 8 Uhr. Die Schule hat den Zweck, gut befähigte Mechaniker und Schloſſer mit geuügender Vorblildung und Werk⸗ ſtattpraxis zu tüchtigen Werkführern und Betriebs⸗ heamten heranzubilden bezw. ſie zu befähigen, Werk⸗ ſtätten, kleinere Betriebe und Abteilungen größerer Fabriken ſelbſtändig zu leiten. Es findet nur Tages⸗ nterricht ſtatt. Kursdauer 10½ Monate. Aufnahmebedingungen. A. Zurückgelegtes 18. Lebensjahr; b. erfolgreicher 3 jähriger Beſuch einer Gewerbe⸗ ſchule bezw. der durch eine Prüfung zu er⸗ bringende Nachweis einer ſonſtigen gleichwertigen Vorbildung; eine mindeſtens 4 jährige Werkſtattpraxis einſchl. der gut beſtandenen Lehrzeit.; Nachweis guter Führung. Diejenigen, welche eine mindeſtens 6 jährige Werkſtattypraxis nachweiſen können, erhalten bei der Aumeldung den Vorzug. Das Schulgeld beträgt 25 Mk. für das Jahr; außerdem iſt ein Eintrittsgeld von 5 Mk. zu entrichten. Unbemittelten Schülern kann das Schulgeld ganz üder teilweiſe nachgelaſſen werden. Aus der Dr. E. Weyliſchen Schenkung zur Förderung der mittleren gewerbetechniſchen Ausbildung können Stipendien an befähigte Söhne bedürftiger und minderbemit⸗ telter hieſiger Einwohner verliehen werden. Die Bewerber müſſen die 8. Klaſſe der Volks⸗ oder Bür⸗ gerſchule beſucht haben. Anmeldungen unter Anſchluß der erforderlichen Belege ſind ſpäteſtens bis 1. September 1914 an die Kanzlei der Gewerbeſchule— C0 6— zu richten, woſelbſt auch weitere Auskunft erteilt wird. Maunheim, den 7. Juli 1914. Der Großherzogliche Rektor: Schmid. 260⁵ G. d. Holzsäge- und Hobelwerk. Uaser Beirieh wird aufrect erhalten. Lieferungen erfolgenschnellstens Lager von fertigen Bauhölzern, Brettern, Stammholz, fertigen Zimmertüren. 18771 4* 0 binzahlungen von 100 Mk. ab können in Mannheim bei der Badischen Bank gemacht werden. 34069 Sofort lieferbar Eiſerne Bettſtellen, Eiſerne Nachttiſche W. bandes Jöhne 2 5, 4. Telephon 1163. Kirchen⸗Anſagen. Cbangeliſch⸗yroleſtantiſche Gemeinde Sonntag, den 30. Auguſt 1914. Trinitatiskirche. Morg. ½9 Uhr Predigt, Stadt⸗ pfarrer Achtnich. Morg. 10 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Achtnich. Nachm. 2 Uhr Chriſtenlehre, Stadtpfarrer Achtnich. Konkordienkirche. Morg. 10 Uhr Predigt, pfarrer Rothenhöfer. Abends 6 Uhr Predigt, vikar Emlein. Chriſtuskirche. Morgens 10 Uhr Predigt, pfarrer Dr. Hoff. Friedenskirche. Morgens 10 Uhr Predigt, vikar Steger. Morg. 11 Uhr Chriſteulehre, pfarrer Gebhard. Johanniskirche— Lindenhof. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Sauerbruun. Morgens 11 Uhr Chriſtenlehre Stadtpfarrer Sauerbrunn. Lutherkirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Pfarr⸗ verwalter Weiſſer. Morg. 11 Uhr Chriſtenlehre für beide Pfarreien. Melanchthon⸗Pfarrei— Turnſaal ÜUhlandſchule. Die Gottesdienſte ſinden bis auf Weiteres in der Konkordienkirche ſtatt. Diakoniſſenhauskapelle. Morg. ½11 Uhr Predigt, Pfarrer Haag. Pauluskirche Waldhof. Vorm. ½10 Uhr Haupt⸗ gottesdienſt. Stadtpfarrer Bufard. Stadtteil Neckarau. Vormitt. ½10 Uhr Predigt. Vorm. 11 Uhr Kindergottesdienſt der Nordpfarrei, Pfarrer Noll. Nachmitt. 1 Uhr Miſſionsgottesdienſt, Prediger Hauſer. Donnerstag, 3. Septbr. abends 8 Uhr, Gebets⸗ gottesdienſt, Pfarrer Noll. 2652 Stadt⸗ Stadt⸗ Stadt⸗ Stadt⸗ Stadt⸗ Stadtteil Rheinau. Vormitt. ½10 Uhr Prebdigt, Evangeliſch⸗luth. Gottesdienſt. (Diakoniſſenhauskapelle F 7, 29). Sonntag, den 30. Auguſt 1914(12. Sonntag nach Trinitatis), nachm. 5 Uhr Predigt, Herr Vikar Fritze. Evangeliſche Stadtmiſſion Vereinshaus K 2, 10. Sonntag 3 Uhr: Erbauungsſtunde. 5 Uhr: Jung⸗ frauenverein. 81½ Uhr: Kriegsgebetſtunde. Montag 8½ Uhr: Kriegsarbeitsſtunde für Frauen und Jungfrauen. Dienstag 8½ Uhr: Kriegsgebetſtunde. Mittwoch 8½ Uhr: Bibelſtunde. Donnerstag 8½ Uhr: Krlegsarbeitsſtunde für Frauen und Jungfrauen. Freitag 8˙½ Uhr: Kriegsgebetſtunde. Täglich Kinderſchule. Schwetzingerſtadt, Traitteurſtraße 19. Sonntag 1 Uhr: Sonntagſchule. Abends 8/ Uhr: Bibelſtunde. Mittwoch 8½ Uhr: Kriegsgebetſtunde. Täglich Kinderſchule. Lindenhof, Bellenſtraße 52. Freitag 810, Uhr: Bibelſtunde. Täglich Kinderſchule. Zu allen Veranſtaltungen der Stadtmiſſion iſt jeder⸗ mann herzlich eingeladen.— Die Sonntagſchulen im Vereinshaus, in der Neckarſtadt u. auf dem Lindenhof fallen in den Ferien aus. Die Kleinkinderſchule hat begonnen. Ehriſtlicher Verein junger Männer, U 3, 23, E. B. Während der Kriegszeit ſtuden im Saale des Chriſtlichen Hoſpiz U 3, 23 regelmäßig folgende Veranſtaltungen ſtatt: Sountags, nachm. 2 Uhr: Spielſtunde der Jugend⸗ Abteilung. Sonntags, abends 8 Uhr: Allgemeine Bibel⸗ und Gebetsſtunde für jedermann. Montags, abends ¼9 Uhr: Bibel⸗ und Gebets⸗ ſtunde für Männer und Jünglinge. Dienstags, nachmittags 5 Uhr: Bibel⸗ u. Gebets⸗ ſtunde für Frauen und Jungfrauen. Dienstags, abends /9 Uhr: Allgemeine Bibel⸗ und Gebetsſtunde für jedermann. Mittwoch, abends ¼9 Uhr: Allgemeine Bibel⸗ u. Gebetsſtunde für jedermaun. Donnerstags, abends ¾0 Uhr: Allgemeine Bibel⸗ und Gebetsſtunde für jedermann. Donnerstags, abends 9 Uhr: Spielſtunde der Jugendabteilung. Freitags, nachmittags 5 Uhr: Bibel⸗ und Gebets⸗ ſtunde für Frauen und Jungfrauen. Freitags, abends/ Uhr: Bibel⸗ und Gebets⸗ ſtunde für Männer und Jünglinge. Samstags, abends ¼9 Uhr: Allgemeine Bibel⸗ und Gebetsſtunde für jedermann. Samstags, abends ½9 Uhr: Jugend⸗Abteilung. Alle Männer und Frauen. Jünglinge und Jung⸗ frauen, die Gottes Hilfe, Schutz und Segen für unſer Land, Volk und Heer erflehen möchten; alle, welche gemeinſam mit anderen für ihre Angehörigen beten wollen, ſind zur Teilnahme an dieſen Verſammlungen freundlichſt eingeladen. Evang. Verein für innere Miſſion. Augsb. Bek. in Baden. Stadtmiſſion Mannheim. Bereinslokal: Schwetzingerſtraße 90. (Herr Stadtmiſſionar Fritz). Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sountagsſchule. Nachm. 3 Uhr: Verſammlung. Nachm. 1 Uhr: Jugendabteilung d. Chr. Vereins jg. Männer. Nachm. 5 Uhr: Jung⸗ frauenverein. Abends 8¼ Uhr: Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Montag, abends 8˙½ Uhr: Turnen des Chr. Ver. jg. Männer. Dienstag, abends 81½ Uhr: Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Mittwoch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde des Chr. Vereins jg. Männer. Donnerstag, nachm. 5 Uhr: Bibelſtunde. Abends 8˙%-Uhr: Blau⸗Kreuz⸗Verein. Freitag, abends 8½ Uhr: Bibelf u. Gebetſtunde. Samstag, abends 8½ Uhr: Sonntagsſchulvorbe⸗ reitung u. Gebetſtunde. — Täglich Kleinkinderſchule.— Bereinslokal: Neckarſtadt, Lortzingſtr. 20. (Herr Stadtmiſſionar Stöckle). Sountag, vorm. 11 Uhr: Sountagsſchule. Nachm. 3 Uhr: VBerſammlung. Nachm. 4 Uhr: Soldatenver⸗ einigung— Jugendabteilung. Nachm. 5 Uhr: Jung⸗ frauenverein. Abends 81½¼ Uhr: Verſammlung. Dienstag. abends 8½ Uhr: Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Mittwoch, abends 8˙/ Uhr: Bibelſtunde des Chr. Vereins jg. Männer. Donnerstag, abends 81½ Uhr: Blau⸗Kreuz⸗Verein. Freitag, abends 8½ Uhr: Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Saustag, abends 8˙½ Uhr: Sonntagsſchulvorbe⸗ reitung u. Gebetſtunde. Spielſtunde der Evangeliſche Gemeinſchaft UH5, 9, Seitenbau. Predigt, Prediger Maurer. Nachm. 5 Uhr: Jugend⸗ verein. Montag, abends 8 Uhr, Kriegsbetſtunde. Donnerstag, abends 9 Uhr, Bibel⸗ u. Betſtunde, Prediger Maurer. Waldhof, Hubenſtraße No. 10, Hinterhaus Sonutag, nachmitt. ½2 Uhr, Kindergottesdtenſt. Dienstag, abends ½9 Uhr Predigt, Predig. Maurer. Jedermann iſt herzlich willkommen. Jungmänner⸗Verein für freies Chriſtentum und deutſche Kultur Mannheim— Lokal: 8 8, 40. Mittwoch, 2. Sept., abends 9 Uhr: Beretusabend. Nähere Auskunft erteilen der 1. Vorſttzende Och. Roeſinger, Dammſtraße 17 der 2. Vorſitzende Alfted Baum. Rheindammſtraße 30. Sonntag, morgens 11 Uhr. Sonntagsſchule, alle Wortbetrachtung. Dienstag, abends 8½. Uhr. Wortbetrachtung. Methodiſten⸗Gemeinde Kapelle: Augartenſtraße 26. Sonntag, vormitt. ½10 Uhr und nachm. ½ Uhr Predigt, Prediger A. Wieſenauer. Vormitt. 11 Uhr Kindergottesdienſt. Dieustag und Donnerstag, abends ½0 Uhr, Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. Gebetſtunde. Miſſions⸗Saal, U 4, 19a. Hinterhaus parterre. Die Verſammlungen der Chriſten⸗Gemeinde finden wie folgt ſtatt: Sountag, vorm. 10 Uhr, Gebets⸗ u. Warteſtunde Vormitt. 11½ Uhr. Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr, Evangeliſations⸗Verſammlung. Donnerstag, abds. 8½ Uhr, Bibel⸗ u. Gebetsſtunde Jedermann herzlich eingeladen! Die Heilsarmee, 7, 6. beim Gliſabeth⸗Bad. Sonntag nachmittag Waldverſammlung an dem üblichen Platz. Abmarſch vom Saal um 4 Uhr, Anfang 5 Uhr. Abends 8 Ulr: Kriegsgottesdienſt, geleitet v. Kapitän M. Witzleb. Dienstag, abends 8½ Uhr, für Mitglieder. Mittwoch, nachm.—5 Uhr, Liebesbund der Kinder. Anfertigung von Stauchern für die Krieger. Jedes Kind lernt ſtricken. Freitag, abends 8/½ Uhr: Bibelſtunde. Zu allen Berſammlungen iſt jeder herzl. eingeladen. Zutritt iſt rei! Katholiſche Gemeinde. Sonntag, den 30. Auguſt 1914. Jeſuiten⸗Kirche. 6 Uhr hl. Meſſe.— 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr Militärgottesdienſt mit Predigt. ½10 Uhr Predigt und Amt.— 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt.— ½3 Uhr Vesper.— ½8 Uhr Andacht für Heer und Vaterland. Untere kathol. Pfarrkirche. 6 Uhr Frühmeſſe. 7, Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. ½10 Uhr Predigt und Amt.— 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt.— Von 12 Uhr an Privatbetſtunde. 155 Uhr Betſtunde mit Segen.— 5 Uhr Betſtunde für die Männerkongregation.— 6 Uhr Verſammlung der Jungfrauen⸗Kongregation,— ½9 Uhr Andacht für Heer und Vaterland. Katholiſches Bürgerhoſpital. 12 Uhr Sing⸗ meſſe.— 4 Uhr Verſammlung der Mitglieder des 3. Ordens vom hl. Franziskus. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt. 6 Uhr Fr und Beichtgelegenßzeit.— 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 U Singmeſſe mit Predigt.— ſ/10 Uhr Predigt und Amt⸗. 11 Uhr Kindergottesdienſt.— ½8 Uhr Andacht.— Abends 6 Uhr Andacht mit Segen. Hl. Geiſt⸗Kirche. 6 Uhr Frühmeſſe; Beicht. 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt⸗ ½10 Uhr Predigt und Amt.— 11 Uhr hl. Meſſe. Nachmittags ½3 Uhr ſakramentale Betſtunde für das allgemeine Anliegen.— Abends ½8 Uhr Roſenkranz für Heer und Vaterland. Liebfrauen⸗Kirche. Von 6 Uhr an Beicht. 4½7 Uhr Frühmeſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt— ½10 Uhr Amt und Predigt.— 11 Ühr hl. Meſſe. ½ Uhr Andacht zur hl. Familie.— ½4 Uhr Ver⸗ ſammlung des Mütter⸗Vereins.— 7 Uhr Andacht mit Segen. St. Joſefs⸗Kirche, Lindenhof. 6 Uhr Beicht.— ½7 Uhr Frühmeſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit f˖ ½10 Uhr Predigt und Hochamt.— 11 Uhr hl. Meſſe. — 2 Uhr Betſtunde vor ausgeſetztem Allerheiligſten. ½8 Uhr abends Bittandacht mit Segen.— Während der Woche jeden Abend ſ½8 Uhr Bitkaubacht für unſere im Felde ſtehenden Soldaten. St. Bonifatiuskuratie. Wohlgelegenſchule. Eingang: Kronprinzenſtr. 4 und Käfertalerſtr. 105. Von 6 Uhr an Beichtgelegenheit.— 7 1 7. hl. M. 8 Uhr hl. Meſſe.— ½10 Uhr Predigt und Singmeſſe. I Uhr Kindergottesdienſt mit Predigt.— ½8 Bittandacht vor ausgeſetztem Allerheiligſten mit Segen. Kath. Kirche in Sandhofen. Von 6 Uhr an Beicht. 7 Uhr Frühmeſſe mit Austeilung der hl. Kommunion. — 8 Uhr Schülergottesdienſt; während desſelben Generalkommunion des kathol. Arbeitervereins 2 zuopfern für die kämpfenden Krieger).— ½10 Uhr Predigt, feierl. Hochamt mit Segen.— 11 Uhr pol⸗ niſche Predigt.— ½2 Uhr feierl. Beſper.— 3 Uhr Verſammlung des Fungfrauenvereins.— ½ Uhr Verfammlung des männl. Jugendvereins.— 28 Uhr Bittandacht für Heer und Vaterland. Franziskus⸗Kirche in Waldhof. Von 6 Uhr an Beicht.— 7 Uhr Frühmeſſe mit Predigt u. Austetlung der hl. Kommunion; Geueralkommunion für Jüng⸗ linge.— ½9 Uhr hl. Meſſe mit— ½0 Uhr Predigt und Hochamt.— Nachm. 2 Uhr Kreuzweg⸗ andacht.— ½8 Uhr Bittandacht. Kathol. Kirche in Käfertal. Kommunion für das Männerapoſtolas und der Männervereine. 855 6 Uhr Beichtgelegenheit.— 7 Uhr hl. Meſſe.— 12 55 deutſche Singmeſſe mit Predigt.— 10 Uhr 930 und Amt.— 2 Uhr Betſtunde.— ½8 Uhr Abend⸗ andacht mit Ausſetzung. 5 Kath. Kirche in Feudenheim. 7½¼ Uhr Frühmeſſe u. Austeilung der hl. Kommunion.— 9½ U 5 amt und Predigt.— 1½ Uhr Beſper.— ½ Uhr Bittandacht mit Segen. Kath. Kirche in Neckarau. 6 Uhr Gelegenbeit zur hl. Beicht.— 7 Uhr hl. Meſſe mit Austeklung der hl. Kommunion.— 8 Uhr deutſche Singmeſſe mit Predigt.— ½10 Uhr Hochamt mit Predigt.— 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt.— ½2 Uhr Chriſtenlehre. 2 Uhr Bittandacht mit Segen für Krieger und Vaterland. An Werktagen nach dem Gottesdienſt u. Dienstag u. Freitag abends 8 Uhr Betſtunde mit Segen für Krieger und Vaterland. St. Antoniuskirche, Rheinau. 6 Uhr Beicht.— ½8 Uhr hl. Kommunion, Frühmeſſe;— 10 Uhr Singmeſſe, Predigt.— 2 Uhr Andacht, Segen. Jedermaun berzlich willkommen. 98 4107 Andacht für Heer W5 Vaterlanb, Segen. Alt⸗Katholiſche Gemeinde. (Schloßzkirche). Sonutag, vorm.„10 Uhr Predigt, Prediger Maurer. Stadtpfarrer Vath. Vorm. 11 Uhr Kindergottesdienſt. Nachm. ½4 Uhr Tauntag, den 30. Auguſt, vorm. 10 Uhr, Amt mit Predigt.(Stadtpfarrer Dr. Chriſtliche Verſammlung B2,0a Kinder ſind freundlichſt eingeladen. Nachmftt. J Uhr f SA. Fe SBASFASGe r Seamstag, den 29. Auguſt 1914. — Beruſe los. General-Anzeiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 7. Seite. Maszug aus dem Standesamtsregiſter für die Stadt Mannheim. Auguſt. Verkündete: 20. Fabrikarb. Peter Schuſter u. Barbara Böhler 20. Sibnerb⸗ Philipp Geisler u. Walburga Fiſcher 20. Artiſt Karl Kneller u. Emilie Mellinger 21. Kaufm. Karl Euglert u. Eleonore Stuhlfauth 2¹. Geſchäftsführer Hermann Falkenhahn n. Marga⸗ eta Lenz 21. Tapezier Hermann Peldrack u. Gertraude Bitt⸗ lingmaier bbenpupler Hubert Petermann u. Maria Kir⸗ enbühler 24. Naßer Heinrich Ludäſcher u. Luiſe Briel 24 Schuhmacher Jakob Beck u. Eliſe Henninger Auguſt. Getraute: 40. Kaufm. Max Lußheimer u. Meda Ella Hahn 20 Kaufm. Theodor Julius Gerſt u. Thereſia Mai 20 Kontrolleur Johannes Schäferacker u. Barbara Grönert geb. Brand. 20. Arbeiter Ernſt Wilh. Heidenreich u. Anna Reichert 20. Tagl. Joſef Drexler u. Katharina Drexler geb. Stahl 20 Hänudler Konrad Schondelmaier u. Luiſe Amalie offmann geb. Sartorius 0 Elektrotechniker Karl Diehm u. Maria Anna Wohlfahrt genannt Keaptl 21. Artiſt Joſef Demoll u. Karolina Rebholz 21. Hafenarb. Friedrich Lallmann u. Maria Giſela Erlbeck 2J. Maurer Achille Beutzinger u. Maria Anna Fil⸗ Unger geb. Rauch 22. Eiſendreher Joſef 7 8 Baunach u. Katharine Bleickhardt geb. Sudwig 22. Ingenieur Johannes Jultus Keſch u. Anna Hilda Herta Gellwitzer 22. Kaufmaun Guſtar Stadel u. Henriette Chriſtine Helene Wolff 22. Wäſchefabrikarb. VBalentin Beckenbach u. Chriſtina Bückle 22. Kaufm. Karl Wilhelm Lutz u. Frieba Katharina Kuittel geb. Hartmann 22. Taglöhner Johannes Schäfer u. Katharina Priti⸗ borowsky „Schreiner Guſtav Reinhold Laib n. Roſa Wolf Emil Karl Sulger und Eliſabeth aubmann Fabrikarbeiter Georg Albert Löffler und Hedwig Kettering Zementarbeiter Auguſt Robert Falkner u. Erne⸗ ſtine Panline Würthner geb. Gentner „Tiefdruck⸗Inſtrukteur Michael Seewald u. Emma Bertha Seffer geb. Eckhardt Zimmermann Heinrich Wilhelm Oskar Rempt u. Juliana Koch Gr. Bahnmeiſter Otto Weidmann u. Emilie Sutter Former Konrad Schmitt u. Johanna Stolzenthaler 99 15 Ludwig Mittel und Viktoria Gapp geb. Marquart Auguſt. Geboreue: 7. Bütrovorſt. Guſtav Ad. Weber e. T. Charlotte Marie 6. Schloſſer Karl Wilh. Wagner e. S. Karl Auguſt 8. Finanzamtmaun Dr. Emil Ad. Dörr e. T. Emilie 10. Lackterer Georg Göb e. S. Georg Heinz Former Joh. Gg. Dreſſel e. T. Liſa Geldbriefträger Mich. Körner e. T. Anna Hilda 10. Elektrotechn. Arthur Haaſe e. T. Luiſe Hermiue Elſa 6. Ing. Heinr. Müller e. S. Hans Helmut 2— 10. Prokuriſt Robert Wipfler e. S. Robert Werner 6. Schutzmann Alfred Schueble e. S. Alfred Fran⸗ ziskus Beatus 6. Verſ.⸗Beamt. Friedr. Belz e. T. Julianne Maria 6. Kraftwagenführer Heinr. Neudeck e. T. Anneliſe Hildegard 6. Kaufm. Fritz Mark e. T. Amalie Anna Martha Eleonore 7. Schneider Alfons Dieterle e. T. Lilly 11. Stadtarb. Chriſtian Chriſt e. S. Wilhelm 7. Kernmacher Wilh. Egle e. S. Wilhelm 8. Kaufm. Rudolf Striebe e. T. Luiſe 8. Schutzmann Ernſt Wigand e. S. Friedrich Ernſt 9. Kaufm. Leo Eichtersheimer e. S. Werner Michael 7. Gummiarb. Valentin Schaffrath e. T. 11. Eiſendreher Konrad Scheid e. T. Irma Martha und e. S. Alexander Konrad 7. Schloſſer Ludwig Heißler e. S. Adolf „Maſchinenmeiſter Anton Neumeier e. T. rude Lina Ablöſer Max Löllbach e. Kaſpar „Inſtallateur Friedolin Karle e. T. Eliſabeth Kutſcher Andr. Jung e. T. Paulina Frieda 7. Lederhändl. Franz kaver Fleck e. T. Irene Martha Invalide Joh. Klefenz e. T. Luiſe Katharina Eiſendreher Joſ. Maximiltan Popp e. T. Eliſa⸗ beth Wilhelmine Gärtner Mathäus Bär e. S. Ernſt Mathäus Hauptlehrer Karl Huber e. S. Karl Joſef Hauptmann Alobis Franz Greß e. S. Hans Georg Franz .Kaufm. Ferdinand Hirſch e. T. Elſe Fanni Hilfsarb. Karl Guſt. Bahm e. S. Karl Johann Reiſender Karl Wilh. Koch e. T. Elſa Klara Kaufm. Mich. Joh. Hettergott e. S. Kurt Schloſſer Wilh. Häfner e. T. Maria Thereſia Schiffer Jak. Friedrich Petri e. S. Arthur Jakob Joſef Karl .Tagl. Karl Otto Laux e. S. Otto Konditor Hubert Vornberger e. T. Henxiette Schloſſer Erwin Otto Jacquemai e. S. Otto Willi Schloſſer Joh. Hubert Eßer e. S. Friedrich Maler Hubert Peter Klinkenberg e. S. Hubert Helmut Fabrikarb. Fabrikarb. Paul Alb. Köllner e. S. Paul Wilhelm Kaufmaun Karl Peter Keßler e. S. Karl Oskar Siegfried „Schiffer Wilh. Lösken e. S. Wilhelm Karl Philipp Milchhändler Fiſchel Boruch Flattau e. T. Mina Martha „Rangierer Joſef Baumbuſch e. S. Joſef Möbeltransporteur Karl Hepp e. T. Klara „Schloſſer Karl Leonh. Henning e. S. Karl Leonhard Fabrikbeamter Friedr. Rud. Knauff e. T. Hilde⸗ gard Mathilde Zimmermeiſter Wilh. Friedr. Kuntz e. S. Erwin Theodor Tiefbauwerkmeiſter Gg. Aug. Herdt e. S. Georg Alfred „Tagl. Friedrich Kieſer e. T. Eliſabeth Schloſſer Julius Seitz e. T. Eliſabeth Soſta S D. Maximilian David Suſanna Gertrud und e. T. Eliſabeth Suſanna Hedwig Poſtbote Hermann Keim e. S. Hermann Wilhelm St. B Wilh. Ernſt Ehrle e. S. Friedolin Kurt]? Metzger Joh. Albert Wilhelm e. T. Hedwig Eiſenbahnarb. Jak. Kratz e. S. Peter „Hausdiener Otto Weidner e. S. Ernſt Friedrich und e. T. Marie Auguſt Geſtorbene. 16. led. berufsl. Jakobine Feſſer, 60 J. a. 17. Maria, T. d. Hausdieners Otto Weidner, 1 T. a. 17. Paul Anton, d. Obermälzers Franz Kaver Trautmann. Marie geb. Schäfer, Joſef Kremer, 63 J. a. „ verh. Kaufmann Karl Schmitt, 33 J. a. 8 Holzmaler Karl Heinrich Friedrich Jungblut, 40 J. a. 13. Karl Anton, S. d. Vorarb. Karl Lücke, 12 J. a. Ehefr. d. Tünchers 15. Oskar, S. d. Schloſſers Val. Reitermann, 12 J. a. 8. verh. Gärtner Karl Doll, 39 J. a. 17. Hedwig, T. d. Metzgers Joh. Alb. Wilhelm, 1 T. a. 18. Luiſe Berta, T. d. Hafenarb. Joh. Gg. Gerling, 2 J. a. 18. d. 1 Friedhofarb. Konrad Friedrich Sommer, 67 J. a. 18. Chriſtine geb. Kirſch, Ehefr. d. Mineralwaſſer⸗ fabrikanten Nikolaus Dilberger, 53 J. a. 18. Wilhelmine, T. d. Tagl. Wilh. Dalmus, 1 M. a. 18. Margareta geb. Sommer, Ehefr. d. Rechtskonſulent,. Peter Bauder, 51 J. a. 18. Adolf, S. d. Hafenarb Heinrich Steſan Rhein, 1.a. 18. led. Händler Franz Wettlaufer, 56 J. a. 18. Karl, S. d. Tagl Gg. Ad. Dieringer, 7 M. a. 18. Eva Margareta geb. Habermeyer, Wwe. d. Wilh. Wickenhäuſer, 65 J. a. 18. Chriſtine geb. Frees, Wwe. d. Magaziniers Wilh. Eiſen, 94 J. a. 18. Anna Maria geb. Richter, Ehefr. d. Schreiner⸗ meiſters Franz Jof. Halk, 50 J. a. 19. Johanna geb. Maas, Wwe. d. Hauptlehrers Mich. Rothſchild, 81 J. a. 20. verh. Fabrikarbeiter Leopold Wegmann, 52 J. a. 19. Eliſabetha geb. Auchter, Wwe. d. Magazinarb. Aug. Fäßler, 72 J. a. 20. Heinz Siegfried Wilhelm, S. d. Metzgers Wilh. Schäfer, 3 M. a. 18. verw. Kellner Karl Dietz, 63 J. a. 19. 45 Ludwig Konrad Karl Weyrauch, 21 J. a. 19. Magdalena, T. d. Tagl. Joh. Chriſtof Bähm, 4 F. a. 20. Philipp, S. d. Arb. Gg. Ad. Dieringer, 7 M. a. 21. Emma Roſine, T. d. Eiſenhoblers Ed. Julius Knorra, 8 M. a. 20. Kätchen, T. d. Wirts Johann Dirſcherl, 6 J. a. 21. verh. Schuhmacher Otto Ehlert, 41 J. a. led. Kaufmannslehrling Friedr. Wilhelm Aſtemer, 21. 70 5 Marta. T. d. Eiſendrehers Konrad Scheid, 10 T. a. Henriette geb. Loeb, Wwe. d. Kfm. Hieronimus Wolff, 93 J. a. verh. Taglöhner Adam Kohl, 49 J. a. „Philipp, S. d. Kapitäns Joh. Phil. Boßmann, 6 M. a. pverh. Schloſſer Jakob Ludwig Welcker, 86 J. a. 2. Johannes, S. d. Tagl. Johannes Förſter, 2 M. a. verh. Poſtaſſiſtent Auguſt Albert Kaiſer, 26 J. a. „Marie Barbara geb. Weidner, Ehefr. d. Hafenarb. Gg. Friedr. Maas, 51 J a. Maria geb. Kührmeier, Ehefr. d. Kraftwagenf. Guſt. Ad. Schmorſe, 29 J. a. 2. verh. Ingenieur Hans Julius Barth, 29 J. a. im sügl. Schwarzwald 80O0 m d. d. Meere U 23. verh. Kutſchereibeſitzer Gottlieb Kögel, 53 J. a. 23. Elifabetha geb. Klein, Wwe.d. Tagl. Anton Bär, 79 J. a. Willi Eugen, S. d. Kutſchers Joh. Gottl. Eckert, 4 M. a. Gertrud Margareta, T. d. Schloſſers Peter Sichler, 3 M. a. Anna Luiſe, Welk, 1 M. a. Kurt Erwin, S. d. Barth, 5 M. a. Sara geb. Pfälzer, Ehefr. d. Kaufm. Samuel Schweizer, 64 J. a. 23. Richard, S. d. Fuhrmanns Auguſt Wagner, 3 M. a. 7 d. Müllers Gg. Friedr. Aug. Schuhmachers Karl Gottl. 24. verh. Fabrikant Ludwig Johann Peter, 60 J. a. 23. Ida, d. Maſchinenarbeiters Franz Jof. Schreiner, 1 M. a. 24. Anna Maria geb. Müller, Ehefr. d. Küfermeiſters Friedr. Haas, 70 J. a. Die berühmte Milch der kerngeſunden Gebirgs⸗ kühe des Allgäns iſt enthalten im Neſtleſchen Kinder⸗ mehl. Deshalb iſt es in Zeiten der Milchknapp⸗ heit ratſam, bei der Säuglingsernährung zu dieſem Präparat zu greifen. Es leiſtet gute Dienſte beim Entwöhnen oder als Beikoſt zur Bruſtnahrung In⸗ folge ſeines Wohlgeſchmackes und der leichten Ver⸗ daulichkeit, wird es von den Kleinen gern genommen und gut vertragen. Probedoſe nebſt illuſtr. Broſchüre erhält jedermann auf Wunſch von Neſtle's Kinder⸗ mehl G. m. b.., Berlin W. 57, Bülowſtraße 56. Realschule Miltenberg- Schülerheim mit Handelsabteilung. Erteilt Einjährigen-Zzeugnis. Uebergangsklassen für Gymn.— Schularzt. 2422 175 85 A Freimüller Deniiſt Gyrechſtunden Manuheim G unòd 2— Ahr 2 2, 9 Jerter s Bucßhandlung O 3, 75 Gegenuber der Jugenieurſchule⸗ 38036 emmnſtehlt ihre Moderne VööäW˖? 5 Sanatorium Luisenheim Sanatorium 5St. Blasien für Nervenleidende und innere Kranke mit Ausschluss infektiös Erkrankter bleiben geöffnet und eig nen sich für Herbst. für Lungenkranke Alle wissenschaftlich erprobten Heiſmethoden 38133 Fllegerleutnant Vürenſprung. Roman von Paul Burg. (14 Fortſetzung. Sie verlebten eine glückliche Zeit. Der Ober⸗ leutnant ſaß tagsüber am Schreibtiſch und ver⸗ faßte ſeine Arbeit, die er emſig und reichlich mit ſauberen Skizzen ausſtattet. Gemma war ihm ganz nahe in der Erkerecke nähte und häkelte, ſtickte kleine Ziffern und Zeichen in winzige weiße Hemdchen und Jäckchen. Abend ſaßen ſie am Kamin und ſprachen viel, Gemma von den vergangenen Wochen in Schweden und von ihrer Liebe. An die Zukunft rührten ſie nur mit zarten Worten. Aus ihren Geſprächen klang wohl die Zuverſicht, daß ſie einmal bald nach Schweden überſiedeln würden. Erman ſchwieg jedoch dazu. Er dachte an das Geſpterch mit dem Herrn Oberſtleut⸗ nant und fühlte auch, ſo leicht käme nicht von ſeinem eingefleiſchten Und dann das Fliegen—— Es war ein ſtürmiſcher und kalter Sommer geworden, ſo daß die Flieger nur noch ſelten aufſteigen konnten und auch Oberleutnant Bärenſprung nur ab und zu noch auf den Flug⸗ platz hinauskam. Die Villa war freilich ein wenig eng und klein, aber man hatte ja die Hoffnung auf das ſchöne Schloß in Schweden. al kam die alte Baronin auf eine Stunde vorgefahren und freute ſich des Glückes ührer Kinder. Der alte Ehrenberg war auch wieder daheim, aber er grollte vorläufig noch mit jedermann. Von Gemma wollte er vollends nichts wiſſen. Wie leicht die Menſchen ein⸗ ander entfremden Sie dachte immer ſeltener an ihren Vater, lebte nur ihrem Manne und dem Kinde, das ſie unter dem Herzen trug. Ihre Angſt vor dem Flugdienſt Bärenſprungs war ziemlich verflogen und wachte nur noch einmal auf, als Ekman eines Morgens beim Frühſtück, die Zeitung weglegend, ſagte: „Sonntag kommt alſo der König, die Flieger⸗ einrichtungen zu beſichtigen. Ballons, Luft⸗ ſchiffe, alles erſcheint. Die Flieger erſcheigen ſämtlich luftdienſtfertig, Uniform ihres Regi⸗ ments, in Parade.“ 1 „Das ſteht ja bloß in der Zeitung. Dir hat man doch nichts iiee „Aber Kind, wir ſind doch in keiner regu⸗ kären Garniſon hier. Den Luxus einer Ordon⸗ vunz mit dem Parolebuch unterm Arm, den men wir uns ſchenken. Auf ſo ſteifen Bureaumechanismus verzichten wir überhaupt. Der älteſte Leutnant am Platz iſt Flugkomman⸗ dant. Er telefoniert die andern abends an, fertig.“ „Wenn aber ſchlechtes Wetter iſt.. 2“ hegte ſie noch eine leiſe Hoffnung. „Ganz egal;: einfach Dienſt.“ „Aber das iſt doch..“ empörte Gemma ſich. Sie dachte ſofort an ein Unglück, an Sturm. „Na laß nur, Kindchen, wir werden ja ſehen. Du kommſt natürlich mit, Mama auch.“ Bärenſprung beſtellte belefoniſch Tribünen⸗ plätze, ſeinen Schwiegervater erwähnte er nicht einmal; der alte Graukopf ſollte ſich doch nicht einbilden, daß man ihm nach ſeinem Betragen damals auch noch nachliefe. 5 5* 1* 5 Wahres Königswetter war am Sonntage der Beſichtigung. Der Oberleutnant hatte ſich ſchon bald nach dem Mittageſſen zurückgezogen, ſeine Felddienſtuniform angelegt u. war zum Flug⸗ platz hinausgeritten. Seitdem er ſo viel am Schreibtiſch ſaß, hielt er es ohne Pferd nicht mehr aus, hatte es durch den Burſchen aus der Garniſon heraustransportieren laſſen und bei einem Bauern im Dorfe untergeſtellt. Er hatte ſich ganz verſtohlen in Gala geworfen, denn er wollte Gemma mit dem Anblick der Huſarenjacke nicht wehtun. Sie ſtand im Ankleidezimmer hinter der Gardine und ſah ihn davonreiten. Gegen die rote Uniform empfand ſie keinen Groll mehr; das war alles vergeſſen, wie in einem tiefen Meere verſunken. Aber den roten Reiter, den liebte ſie über alle Maßen. Wie ſtolz war ſie auf ihn! Mit der Baronin fuhr Gemma im Landauer nach der großen Luftſchiffhalle, auf deren Ge⸗ lände man die Flugzeuge erwartete. Sie trug eine koſtbare veilchenfarbene Seidenrobe mit hellem Spitzenüberwurf und ſaß wie eine Kö⸗ nigin im Wagen. Bei der Königsflagge winkte ihr ein alter Herr im Galakleide zu ihr Vater. Nie hätte ſie daran gedacht, daß er als benachbarter Standesherr heute ſeinen Platz im Geſolge des Königs innehatte. Die Tochter dankte ihm mit einem haſtigen, herzlichen Nicken. Im Blick des Vaters las ſie Erſtaunen und Ver⸗ wunderung. „Er iſt noch ſeltſamer, verſchloſſener, flüſterte die Baronin ihr ſeufzend zu. Mit ohrenbetäubendem Lärm ſetzte die Muſi⸗ ein, und alle Menſchen zeigten auf eine Stelle am Horizont. Ein Zeppelinſchiff war aufgetaucht, ſchwedte rieſengroß näher, kreiſte über dem weiten Platz. Ein Luftballon ſtieg mit einer Signalflagge auf. Bald ſchwirrten auch, wie jagende Vögel, die Flieger über dem Walde heran, einer zuerſt, dann gleich zwei auf einmal, drei, immer mehr, ein ganzes Dutzend. 5 Gemma ſtand in der Zuſchauermenge und ſuchte mit des Oberleutnants ſcharfem Feld⸗ ſtecher die Schar der lauten, ſchnellen Rieſen⸗ vögel ab. Sie verſpürte heute weniger Angſt um ihren Ekman; es war ja gänzlich windſtill und die Flugſtrecke nur ſehr kurz. Vielmehr bewegte ſie ein ſtolzes Bewußtſein, daß er vor ſeinem König ſtehen würde. Er hatte ihr geſagt, er Fahre jetzt einen Doppeldecker, den man mit dem Namen Bär in großer weißer Lackſchrift auf dem rechten Flügel gekennzeichnet habe. Alle Fahrzeuge trügen jetzt Namen wie die Schiffe auf dem Meere. Da da! ſie hatte den Namen er⸗ kannt:„Bär“, ganz deutlich. Hoch flog er über allen dahin, ihr geliebter Ekman, der König ihres Lebens. Sie war ſo voller Freuden, daß ſie keine Worte fand, die Mutter an ſich zog und hinaufzeigte. Neben ihr las einer auf dem Programm die Namen der Flugzeuge vor, während ſein Hin⸗ termann dieſe mit dem Glaſe in der Luft feſt⸗ ſtellte. „Idol.“ „Das iſt der da. „Adler“. „Da der blaufarbige, ſieht mehr wie eine Schwalbe aus. Den fährt Sergeant Mahl⸗ mann.“ „Bär „Hier. Das iſt der tolle Schwede von den Leibhuſaren, der die Sache gemacht hat damals vor ſeiner Hochzeit; die Zeitungen waren ja voll davon.“ „Was dennd“ fragte der andere. Gemma wandte den Kopf bhorchend hinüber und drückte heftig den Arm der Mutter. „Man ſieht's ihm gar nicht an, das iſt ein Deubelskerl. Denk mal: Soll ein artiges, be⸗ ſcheidenes Pilotenexamen machen und rückt mit dem Doppeldecker ganz verſtohlen ab, holt ſeinen Chef von den Leibhuſaren, der auch zur Hochzeit eingeladen war, einfach mir nichts dir nichts vom Kneiptiſche weg. Na, auf dem Flugplatze ſollen ſie ja nicht ſchlecht erſtaunt geweſen ſein. Und ſeine Schwiegermutter iſt bald vor Schreck geſtorben.“ „Alle Wetter, das war aber ein Huſaren⸗ Leutnant Doringhofen.“ ſtreich!“ Imenge, den König zu ſehen. Leuchtenden Blickes, lachenden Glückes ſah Gemma ihrer Mutter in die Augen. „Wen hat er denn geheiratet?“ fragte es jetzt hinter ihr, daß ſie jäh erblaßte. „Denk' mal, der Kerl hat da oben in Schwe⸗ den Millionengüter. Jawohl, hat er. Dafür hat er ſich hier ein ganz armes Mädel genom⸗ men.“ „Donnerwetter, das iſt anſtändig. Wen dennd“ „Vom alten Ehrenberg,—— Du weißt doch Da ſchollen laute Hochs und Hurras heran. Der König war vorgefahren und aus dem Wagen geſtiegen. „Zurück! Zurücktreten!“ jagten die Schutz⸗ leute über den Platz. Gemma verharrte ſtarr und bleich, als wäre ſie an den Pranger geſtellt. Sie wagte nicht auf⸗ zublicken, ſah den König nicht und nicht die Flieger, ſah ihren geliebten Ekman nicht landen. Auf dem weithin abgeſperrten Platze wim⸗ melte es vor ihren Augen. Die Flugzeuge wur⸗ den eiligſt zur Parade ausgerichtet. Haſtig fuhren die Monteure mit ihren Putzlappen über Geſtänge und Beſchläge. Die Flieger ſchälten ſich aus ihren ledernen Hüllen. Bunte Unifor⸗ men blinkten, Laute Kommandos erſchallten. Weithin zurückgedrängt wallte die Zuſchauer⸗ Bärenſprung ſtülpte den Kolpak auf, ließ ſich von ſeinem Burſchen den Säbel umſchnallen ad blickte ſuchend über die kleine Gruppe der Bevor⸗ zugten hin, die innerhalb des abgeſperrten Platzes bleiben durften. Er vermochte Gemma nicht unter ihnen herauszufinden und ärgerte ſich darüber. Jetzt kam der König mit großem Gefolge in die Fliegerreihen. Die Muſik ſetzte mit einem ſchneidigen Präſentiermarſch ein, und der König hob zum Gruße die Hand an den Helm. Sein Auge muſterte intereſſiert die neue Truppen⸗ gattung, auf deren Leiſtungen im kommenden Manöver er nicht wenig geſpannt war. Die Flieger ſtanden in Parade, jeder links von ſeinem Flugzeug. Sobald der König einen Stand paſſierte, rief der Flieger laut ſeinen Namen; wer vom Zivil war, nannte Stand und Beruf. Der König war bei beſter Laune. Er bhlieb oft ſtehen, nickte und winkte auf feden Ruf, ſprach einzelne an und beſah ſich mit Intereſſe ihren Apparat. Bärenſprungs Nachbar, ein Rieſe von eine⸗ Offizier war an der Reſhe. (Fortſetzung folgt.) (Abendblatt) Samstag, — In das der Ehre Hauptmann d. Res. Herr Sepp. Wir werden unserem allerseits ver- ehrten und beſiebten, auf dem Feide gebliebenen Kameraden immerdatr in Treue gedenken. Im Namen des Offizierkorps Esen, Oberst. Offizierkorps des Land⸗- wehr⸗Bezirks Mannheim eine schmerzliche Lücke gerissen. Es starb den Heſdentod für Deutsch⸗ lands Ehre, der ist wieder 38203 2er Club Manndeigi 95574 Unseren verehrl. Mitgliedern machen wir die schmerzliche Mitteilung, aunser allezeit treu bewährtes Mitglied Herr Karl Hagenburger Feldwebel-Leutnant d. R. im Kampfe um des Vaterlandes Sicher- gheit auf dem Felde der Ehre gestorben ist. Ein treues Andenken ist ihm gesichert. Mannheim, den 29. August 1914. Der Vorstand. dass Von der Reise zurück Zahnarzt Zepmeyer Telephon 386. firintere lun 5 Unummumumumunummmummummunum Lrankenägehe: gghhhenheteteanbstagegbnngbnntunpuntumun Weige u. farbige Bettbezuge Flanell-Krankenjackenusw. Wir übernehmen die Anfertigung von Wäsche aller Art zur Kranken- pflege.— Jedes Quantum kann in kürzester Frist fabriziert werden. 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Wir bringen zur Kennt⸗ nis der Almendgenußbe⸗ rechtigten von Käfertal, daß am Mittwoch, 2. Sept. 1914, vormittags 11 Uhr, im Rathaus zu Käfertal die Verteilung erledigter Almendloſe vorgenommen wird, wozu alle Genuß⸗ berechtigten, die gläuben, nach ihrem Rang zum Einrücken in den Genuß oder zum Vorrücken in eine höhere„Klaſſe be⸗ rechtigt z ſein hiermit eingeladen perden. Mannhetm, 27. Aug. 1914. Kommiſſion für Fuhr⸗ und Gutsverwaltung: v. Hollander. Zwangs verſteigerung. Moutag, 31. Aug. 1914, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal 6, 2 im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Divau, 1 Paneelbrett, 3 129195 Boxerhunde, 1Verti + 1 1075 Kognak, Kirſch u. Bitter. Maunheim, 29. Aug. 1914. Weiler, Gerichtsvollzieher. 95575 116 ⁰ Latser-Blld 1214 in Riosenformat 1104140 om mit Sohlagworten Sr. Maj. dem Elsernen Kreuz u. Erlinnerung an den Weltkrleg versehen. Ein Kunstblatt in Mielen Ferben auf feinstem Chromoksrton zum Einrah- wen. 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Die trauernd Hinterbliebenen: Familie Ney, 77 Man bpittet von Trauerbesuchen Abstand zu nehmen. c 38199 Raschig, Derlon, Bruch. Mein lieber Gatte, unser teurer Sohn, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel Carl Hagenburger Offiziersstellvertreter starb am 18. d. M. Im Namen der trauernden Hinterbſiebenen: Emma Hagenburger, seb. Hinttlein. Man bittet von Trauerbesuchen absehen zu woll en. Das Seelenamt ist Mittwoch, 2. September%8 Uhr in der St. Josephskirche. den Heldentod. Klavier⸗Unterricht an Anfänger u. Vorgeſchr. leinſchl. Oberſtufe) Helene indner(Konſ. gebild.) Friedrichsplatz 11, part. Erſte Refer. Honor. mäßig. 93281 Abſolut ſelbſtändig ſicherer Automobil⸗ Reparateur ſofort geſucht. 6461 General⸗Vertretung der Adlerwerke, M 7, 9/10. Bücher einzelne u. ganze Biblio- theken, Lexikas kauft 4861 Herter s Ankiguarlat, 0 5, 1 gegenüb. d. Ingenieursch. Tel. 2242. Einſtampfpapiere alte Geſchäftsbüch., Briefe Akten ete. kauft unt. 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