U Mk. — au der Südweſtküſte Afrikas Abonnement: 70 Pfg. monatlich, Bringerlohn 50 Pfg., durch die poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Zuſerate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile..20 Nk. 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Nach Nach⸗ richten, die an hieſigen unter⸗ richteten Stellen aus Geſter⸗ reich eingetroffen ſind, ſteht es nuch wie vor günſtig um die tung des deutſchen Hilfskreuzers mitgeteilt und dabei ſeine Genugkuung darüber ausge⸗ ſprochen, daß dieſes Schiff vernichtet ſei, dem es mit nur ſehr wenigen anderen gelungen ſei, nach Beginn des Krieges noch die hohe See zu ge⸗ winnen. In der Wiedergabe der Churchillſchen Rede in den engliſchen Blättern iſt in ungemein bezeich⸗ nender Weiſe den Ort der Vernichtung des deut⸗ ſchen Kreuzers fortgelaſſen worden und ebenfalls der Name des engliſchen Kreuzers. Man hat alſo— was auch nicht verwunderlich iſt— in London ein böſes Gewiſſen. Umſo wichtiger iſt, daß die ganze Kulturwelt von dieſem Vorgehen der großbritanniſchen Flotte er⸗ fährt, die ſich nicht ſcheut, Granaten in Schlacht, die um Temberg Ze⸗ſneutrale Gewäſſer zu ſchleudern. kümpft wird. Es iſt begrün⸗ dete Ausſicht, daß die Oeſter⸗ reicher den Offenſioſtoß der Ruſſen, zu dem dieſe offenbar auch hier auf Drüngen Eng⸗ lands und Frankreichs ſich ent⸗ zurückſczlagen wer⸗ den. Englands Schande. Piratenkrieg. Der Schnelldampfer„Kaiſer Wilhelm der⸗ Große“ in neutralen Gewäſſern verſenkt. WIB. Berliu, 31. Auguſt. Nach einer⸗ Meldung aus Las Palmas, iſt der als Hilfs⸗ kreuzer ausgerüſtete Schuelldampfer des Norddeutſchen Lloyd,„Kaiſer⸗ Wilhelmder Großel, von dem engliſchen Kreuzer„Highflyer“ zum Sinken gebracht wor⸗ den, als er in den neutralen Gewäſſern der ſpaniſchen Kolonie Rio del Oro zu Anker lag. Gegen dieſe jedem Völkerrecht widerſprechende Verletzung der Neutralitätsgeſetze muß Proteſt erhoben werden. Großbritannien hat durch die Mißachtung der ſtets von allen Nationen thev⸗ retiſch und praktiſch anerkannten Unverletzlich⸗ keit ueutraler Hoheitsgewäſſer gezeigt, daß es ſich nicht ſcheut, über die Hoheitsrechte neutraler Länder hinwegzugehen. Berlin, 31. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.] Zu der Meldung des WI. über den Untergang des Hilfskreuzers„Kaiſer Wilhelm der Große“ iſt erläuternd noch zu bemerken: Die ſpaniſche Kolonie Rio del Oro führt ihren Namen nach dem gleichnamigen Fluß und liegt ungefähr in der Höhe des Wendekreiſes. An der Mümdung des Nio del Orw iſt eine kleine Halbinſel der Küſte vorgelagert, die einen geſchizten Ankerplatz für Schifſe bildet. Hier hatte ſich unſer Hilfskreuzer „Kaiſer Wilhelm der Große vor Anber gelegt und wurde am 8. Auguſt von dem engliſchen Kpeuzer„Highflyer“ überraſcht, während er i n bolker Uebereinſtimmungmit den Neutralitätsgeſetzen Kohlen nahm. Der„Highflyer“ hat ſich alſo unbekümmert um den Grundſatz alles internationalen Seekviegs⸗ dechts üben die Un verletzlichkeit der zeutraken Gewäſſer hinwegge⸗ Sechb 50l den Kalethanke die Bamich Jeder Tag zeigt in ſteigendem Maße, daß es für Großbritannien keine anderen Geſetze im See⸗ kriegsführen gibt als die der eigenen Willkür. Nach den bisher vorkiegenden Depeſchen iſt übrigens der größte Teil der Beſat⸗ zung des„Kaiſer Wilhelm der Große“ ge⸗ vettet.„Highflyer“ hatte 1 Toten und 8 Verwundete: unſer Hilfskreuzer hat ſich alſo mach Möglichleit ſeiner Haut gelwehrt. 5 England führt den Krieg gegen uns auf die ſchandbarſte Weiſe. Auf offener See wagen ſie zſes nicht, uns entgegenzutreten. Die engliſche Flotte hält ſich zurück, oder lauert, wie dieſer Fall wieder zeigt, draußen im Ozean auf Han⸗ delsdampfer und freibeutert, ſelbſt unter Miß⸗ achtung des Völkerrechts. Man muß zum Verſtändnis der Zurückhal⸗ tung der engliſchen Flotte wieder an die An⸗ regungen engliſcher Schriftſteller über einen Krieg mit Deutſchland erimnern. Erſt vor kurzer Zeit ſchrieb ein engliſcher Seeoffizier in einer preisgekrönten Schrift über den Seekrieg: „Wir Engländer ziehen nicht aus ſentimentalen Gründen in den Krieg. Wir führen Krieg, um dem Gegner durch das Schwert die Handels⸗ beziehungen aufzuzwingen, welche wir als die beſten für uns betrachten. Alle Arten von Kriegsurſachen laſſen wir gelten, aber einem Krieg, den wir führen, kann nur die Rückſicht auf unſere Handelsbeziehungen zu Grunde liegen.“ In dieſen Worten hat der engliſche Seeoffi⸗ zier die Urſache des jetzigen Weltkrieges ange⸗ deutet und auf die Art der engliſchen Krieg⸗ führung hingewieſen. Für die engliſche Flotte iſt das Objekt der Kriegsoperationen nicht in erſter Linie die deutſche Flotte, ſondern der deutſche Handel. Es iſt oft genug von engliſcher Seite, auch noch in der allerletzten Zeit, ausge⸗ ſprochen worden, daß England einen wirtk⸗ ſchaftlichen Vernichtungskrieg gegen Deutſchland führen müſſe. Darum will Eng⸗ fällt der engliſchen Flotte nicht ein, an unſere fällt der engliſchen Flotte nich ein, an Anſere Küſte zu kommen, die deutſche Flotte aufzu⸗ ſuchen, anzugreifen und, wie die Engländer ſo oft grozmäulig verſprochen haben, ſie zu ver⸗ nichten. Ein ſolcher Angriff würde unter allen Um⸗ ſtänden von England ganz erhebliche Opfer der eigenen Flotte fordern. Die engliſchen Marine⸗ ſtrategen hoffen, daß es ihnen gelingen wird, die deutſche Flotte möglichſt nahe an die eng⸗ liſche Küſte zu locken und dort die Ent⸗ ſcheidung herbeizuführen. An der gegneriſchen Küſte mit ihren Minen wäre ein Kampf für un⸗ ſere Flotte natürlich ungleich ſchwieriger, als an der heimatlichen Küſte. Aber die deutſche Flotte wird den Engländern nicht den Gefallen tun, ſich an die engliſche Küſte locken zu laſſen. Mit dem Wagemute, der unſere deutſche Flotte und ihre Führer auszeichnet, werden dieſe nicht den Verſtand durchgehen laſſen. Auch das deutſche Volk wird Verſtändnis dafür haben, daß einem Gegner wie England gegen⸗ über die Kriegführung zur See eine weſentlich andere ſein muß, als wie zu Lande. Die größere Kunſt der Strategie liegt heute im Zurück⸗ halten. Wenn wir unſere Flotte im kühnen Wagemut und wildem Drauflosgehen gegen die engliſche Flotte opfern würden, dann bliebe ſchließlich doch immer noch ein Teil der engli⸗ r Weltkrie ſchen Flotte zurück. England würde dann bei den Friedensverhandlungen immer noch ſeine als Gewicht in die Wagſchale werfen önnen. Man weiß, daß das die Abſicht der Engländer iſt, ähnlich wie die Serben im erſten Balkan⸗ kriege ſich geſchont und zurückgehalten haben. Um nachher bei dem Streit um die Beute den anderen Bundesgenoſſen, ebenſo wie um dem gemeinſamen Gegner gegenüber ſtark genug zur Durchſetzung ſeiner egoiſtiſchen Forderungen zu ſein, ſchont auch Rugland jetzt ſeine Flotte und ſeine Streitkräfte, um nachher bei den Friedens⸗ ſich beſſer geltend machen zu önnen. Was liegt England daran, wenn Belgien ver⸗ blutet; was macht es den Engläudern, wenn Frankreich die furchtbarſten Schläge bekommt? Dieſe Krämerraſſe hat kein Gefühl für Bundesgenoſſenpflichten. Sie läßt es mit ein paar Tauſend Hilfstruppen genug ſein, die ſie zu ſpät nach Frankreich geworfen hat. Die eng⸗ liſche Hauptmacht, die Flotte, ſchont England und hält ſie an der heimatlichen Küſte zurück. Denn je weniger die Flotte zum Schluſſe gelit⸗ ten hat, umſo mehr kann England bei Frie⸗ densſchluß verlangen. Unſere Flotte und ihre Führer werden, wie die Führer unſerer Landarmee, wiſſen, was ſie demgegenüber zu tun haben. Es gilt, den wirt⸗ ſchaftlichen Krieg, den England gegen uns füh⸗ ren möchte, für England ſelbſt möglichſt em⸗ pfindlich zu geſtalten. Das deutſche Volk wartet die Entſchlüſſe ſeiner Flottenführer mit demſel⸗ ben Vertrauen ab, wie die Entſchlüſſe ſeines Ge⸗ neralſtabs. Wie ſehr das Vertrauen in den Ge⸗ neralſtab belohnt worden iſt, das haben wieder die heute und geſtern gemeldeten Siege bewieſen. Eins aber erkennen wir klar aus der Abſicht Englands: Deutſchlaud wirtſchaftlich zu ver⸗ nichten. Daß es ſo lange keinen Frieden geben kann und geben darf, bis mit dieſem Eng⸗ land die Rechnung beglichen iſt, das ſei vor allem jenen Kreiſen geſagt, die aus Rückſicht auf ihre beſonderen Intereſſen ſchon jetzt gegen den Krieg mit England flau zu machen verſuchen. Wie keine Kriegserklärung in Berlin mehr Er⸗ bitterung hervorgerufen hat als die engliſche, ſo hat auch bis jetzt kein Erfolg mehr Freude und Genugtuung hervorgerufen, als der heutige Sieg über die engliſche Armee. Das ganze deukſche Volk verlangt Abrechnung mit England. Aber wir können in Geduld warten, bis die Stunde da iſt. Der Balkan. Berlin, 31. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Blätter haben in den letzten Tagen verſchiedentlich von Kriegsvor bereitun⸗ gen auf dem Balkan zu melden gewußt. Wir müſſen nach wie vor zu einer vor ſichti⸗ gen Beurteilung dieſer Melgungen raten. Ebenfalls ſollte man ſich büten, ſie einſtweilen zu unſeren Gunſten zu buchen. Von Rumänien iſt auch heute nicht viel mehr zu ſagen, als daß es nicht eben wahrſcheinlich iſt, daß Rumänien noch an der Seite Rußlands in den Kampf ein⸗ greifen wird. Die Haltung Gr iechenlands iſt ſehr wenig überſichtlich; anſcheinend ringen dort zwei Parteien miteinander, von denen die eine offenſichtlich noch ganz von dem Nimbus der engliſchen Unbeſiegbarkeit befangen iſt. In der Türkei dürfte man über das, was ſich in den letzten Tagen in Oſtpreußen begeben hat, unterrichtet ſein und mit einiger Spannung dem Ausgang des großen Ringens an der galiziſchen Oſtgrenze zuſehen. Aber ſolange dieſe Dinge noch nicht entſchieden ſind, wird die Türkei ſchwerlich eingreifen. Ein beſonderes Kapitel bilden noch dabei die türkiſch⸗griechiſchen Be⸗ ziehungen. Beide Staaten haben in der letzten Zeit unterhandelt und unterhandeln wohl auch Truppen, weitere Truppen ſtehen noch. Immerhin iſt es im Augenblick noch nicht ausgeſchloſſen, daß die Türkei und Griechenland aneinander geraten können. * Italien und der Xrieg. Von einer Perſönlichkeit, die mit den Ab⸗ ſichten der italieniſchen Regierung, wie auch mit der öffentlichen Meinung Italiens aus eigener, friſcher Anſchauung genau vertraut iſt, wird die Haltung Italiens in dieſem Kriege laut einem Berliner Telegramm der„Köln. Ztg.“ folgender⸗ maßen begründet: Die auf Italten bezüglichen Beſtimmungen des Dreibundvertrags ſind ge⸗ heim, aber zweierlei kann als ſicher angenommen werden, einmal, daß die italieniſche Regierung den Vertragsbeſtim⸗ mungen gemäß handelt, und ferner, daß von der Mögleichkeit eines Eingreifens Englands in den Vertrag wohl nicht die Rede iſt. Das Eingreifen Englands hat für Italien eine Sachlage geſchaffen, deren Charakter auch dem ausländiſchen Beurtei⸗ ler ohne weiteres klar ſein wird. Es kommt hinzu, daß Italien durch den Ausbruch des Krieges überraſcht wurde. In Tripolis ſtehen heute noch ungefähr 60 000 Mann italieniſcher in Erythräa. Auch das mußte natürlich die Eutſchlüſſe der italieniſchen Regierung beeinfluſſen. Es kommt weiter hinzu, daß die öffentliche Meinung, die in dem demokratiſchen Lande eine beſonders große Rolle ſpielt, dem Eingreifen in den Krieg unter dieſen Umſtänden durchaus abgeneigt iſt. Das ſchuf aber auch von vornherein Beding⸗ ungen innerpolituſcher Natur, die auf die Entſcheidung der Regierung von ſchwerwiegend⸗ ſtem Einfluß ſein mußten. Alle dieſe Umſtände ſind der deutſchen und öſterreichiſch⸗ungariſchen Regierung wohl bekannt und werden von ihmen voll gewürdigt. Beide Regierungen haben gegen die durch die darge⸗ gelegten Gründe beſtimmte Hal⸗ tung Italiens nichts einzuwen⸗ den. Die Regie rung und die überwälti Mehrheit des italieniſchen Volkes werden dieſer Haltung— unbedingte Neutralität bis zum Ende des Krieges— treu bleiben. Daran kann man nicht mehr zweifeln nach den wiederholten offiziellen und offiziöſen Erklärungen der Regie⸗ rung, wie ſie ſowohl dem Lande gegenüber wie nach außen abgegeben worden ſind, und nach der Erklärung, die der Miniſterpräſident einer Abordnung der Sozialiſten gegeben hat. Was die Parteien in Italien anbelangt, ſo kommen hier die anti⸗öſterreichiſchen Nationaliſten und die Republikaner, deren Einfluß ja nicht groß iſt, mit ihren Wünſchen und Hoffnungen wenig Betracht. Mehr bedeutet der Einfluß dar Sozſtaliſten, der nach ihren mehrfachen Er⸗ klärungen ganz entſchieden für die Aufrechter⸗ haltung der Neutralität in die Wagſchale fälch. Bei einer objektiven Beurteilung der Haltung Italiens ſind nicht nur die angeführten Gründe in Betracht zu ziehen. Man muß auch im Auge behalten, daß es einem alten Herkommen ent⸗ ſpricht, daß die italieniſche Preſſe ihre Nach⸗ richten und Informationen hauptſächlich aus Paris empfängt. Die in Italien ſo verbreitete Kenntnis der franzöſiſchen Sprache, gewiſſe Raſſe⸗ und Kulturgemeinſchaften ſpielen hier mit, ſowie auch der Umſtand, daß bisher von Berlin aus verhältnismäßig wenig geſchehen iſt, um dieſen Zuſtand zu ändern. So iſt es ge. ommen, daß bis vor kurzem die italieniſche Preſſe mit den Senſationsmeldungen Pariſer Herkunft erfüllt war. Hierin iſt ſeit einigen Tagen ein bemerkenswerter Umſchwvung einge⸗ treten, der zweifellos anhalten wird. Die unge⸗ heure Gewalt der Tatſachen wird das ihrige tun. Was die von Italien getroffenen mili⸗ täriſchen Maßregeln betrifft, ſo muß man im Auge behalten, daß ſie ſich auf die Einberufung 2. Seite. General-Auzeiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abersblatt) Montag, den 31. Auguſt 1914. dreier Jahresklaſſen der Reſerven beſchränken, alſo nicht über das hinausgehen, wos die übrigen neutralen Staaten vorgelehrt haben. Aus allen angeführten Gründen ergibt ſich vom italieniſchen Standpunkt aus die Notwen⸗ digkeit, ſo zu handeln, wie es geſchehen iſt, und Regierung und öffentliche Meinung ſind darin einig, daß die Neutralität bis z u m Ende des gewaltigen Völkerringens aufrecht⸗ erhalten werden ſoll. Vorwärts, aufwärts den Blich! Krieg! Wie ein Poſaunenſtoß hallt es über die Lande des Erdenrundes dieſes furchtbare Wort. Kein Schloß, keine Hütte, nicht Hoch, nicht Niedrig, kein Mann, keine Frau, nicht Greis, nicht Kind niemand, den dies grauſe Wort heut nicht bis ins innerſte Mark gepackt und erſchüttert hätte. Aber gepackt und er⸗ ſchlüttert nicht nur, nein, auch gehoben, hoch über uns ſelbſt erhoben hat ſchauriger Ernſt uns. Bange Wochen liegen hinter uns. Jeder Tag gebar eine neue Niedertracht, die züngelnd ihr Haupt gen Deutſchland erhob. Feind auf Feind erſtand. Von dem königmordenden Ser⸗ ben zum lügneriſchen Ruſſen, vom rachgierigen Franzen zum vertierten Belgier, vom hinkler⸗ liſtigen goldgierigen Engländer zum wegelagern⸗ den Japaner. Aber je mehr Feinde, je mehr wuchs nur der Mut uns. Nun gerade! Nun erſt recht den Kopf hoch! Hei, wie das Ver⸗ trauen ſchwoll— lawinenartig. Sieh dort unſere Jungmannſchaft, wie ſie zu Millionen ſreiwillig ſich zu den Waffen drängt, ſieh dort den Familienvater; auch ihm iſt ſelbſtverſtändlich, mit ſeinem Leib Frau und Kind, Hof und Heim zu decken. Tauſend Aufgaben, aber Millionen Kräfte, ſie zu löſen. Der Kaiſer rief, und alle, alle kamen. Germania reckt ſich. Woher ſie nur alle kamen? Ein Volk, das ſich ſo erhebt, ein Volk, das ſo Armeen aus der Erde ſtampft, iſt unbeſiegbar. Vorwärts deng Blick! Klug und bis ins Kleinſte iſt alles vorbedacht. Staltnend ſtehen wir vor dieſem gewaltigen Auf⸗ marſch, der Millionen von Oſt nach Weſt, von Nord nach Sitd wälzt. Da iſt kein Taſten und Schwanken. Wie der Gang der Zeit, unverrück⸗ bar und ſicher ſchreitet alles dahin. Das löſt Staunen, weckt Vertrauen. Und kommt einmal Mißgeſchick im wechſelnden Kriegsglück, wir ver⸗ trauen dennoch. Nicht bange, nein groß iſt die Zeit und tapfer. Und wie das alles Happt. Nur vorwärts, die vaterlandſchützende Bruſt dem Jeinde entgegen! Nun ſtehen ſie an der Grenze⸗ jeder an dem längſt vorbedachten Poſten. Der Sturm bricht los. Hageldicht und wuchtig ſauſen deutſche Hiebe. Von Sieg zu Sieg. In henigen Wochen Taten, wie die Weltgeſchichte noch nicht ſah. Und immer drängen ſie vor⸗ Wärts, dieſe Tapferen. So etwas von Marſchall Vormärts ſteckt doch in jedem dieſer Braven. g, borwärts den Blick, den Feind zu vernichten. Ein Gottesgericht iſt es, ſo ſchaurig, wie noch keins über die Erde dahinging, ein Gottesgericht Wie wir im täglichen auch für unſer Volk. Streit doch dahinlebten! Kannten wir Uns noch— ein Stand den andern? Klaſſe erhob ſich gegen Klaſſe. Das Brudergefühl ſchwand dahin. Und nun? Wic ein Mann ſtehen alle, alle zuſammen, für einander. Zuſammen⸗ geſchweißt durch gemeinſame Not, durch dasſelbe Baberlandsgefühl, einheitlich, brüderlich ge⸗ ſchloſſen, pflichtergeben, gerecht, tapfer, aufrecht, hoch erhoben über den Tagesſtreit der Jahre, der wie Spreu im Winde dahinſtob, nimmt unſer Volk dies Gottesgericht auf ſich. Innerlich ge⸗ läutert ſteht es ein Rieſe da. Heilig ernſt iſt ſeine Slimmung— Altarſtimmung. Auch die daheim zu jedem Opſer gern bereit. Die Stein und Arndt, die Fichte und Schleiermacher, die Bismarck und Moltle, ſie können ihr Volk nicht Alders haben wollen. Es iſt wert der Väter und Großväter von 1870 und 1813. Wir wiſſen, wir fühlen es, ein ſolches Volk iſt unbeſiegbar. Vorwärts, nur immer vorwärts den Blick— und aufwärts! Wie fein und gemein ſie doch alles eingefädelt hatten! Seit Jahven war der räuberiſche Ueber⸗ fall geplant. Unſere Friedensliebe, Michels Treuherzigkeit, des Kaiſers ritterliche Geſin⸗ nung, das alles war in die Rechnung eingeſtellt. Wir wiſſen es jetzt. Heuchleriſche Friedensworte in aller Munde, doch Herz und Wille in den Banden der Kriegsfurie. Und dieſe Nieder⸗ twacht ſollte ſiegen? Mit meuchleriſchem Königs⸗ mord begann das Spiel. Ruſfiſche Lüge ſetzte es fort, franzöſiſcher Rachſucht ſchien die Zeit gekommen, und dem perfiden Albion wars nach ſeines eigenen Miniſters Worte eine Schande, von der engliſcher Name ſich nie reinigen könne, wenn es nicht mitmache. Du ſtolzes England ſchäme dich! Das älteſte Kulturvolk Europas an der Seite der Königsmörder und falſcher Aſiaten, ja ſchäme dich, du ſtolzes England. Und ſolche Feinde ſollten ſiegen? Sie neide⸗ ten uns unſere Tüchtigkeit, unſere Exiſtenz. Nicht um Weib und Kind nur, um Haus und Hof, nicht um Kaiſer und Reich nur geht der Streit. Deutſche Geſchichte, deutſcher Name, deutſche Kultur, das ganze deutſche Volk ſoll verſchwinden vom Erdball. Das gilt's! Sein oder Nichtſein. Das fühlt unſer Volk, das macht Helden aus jedem Gerecht und heilig iſt uns dieſer Kampf, wie gerecht und heilig nur je noch ein Kampf war; und deshalb ſiegen wir. Auch das fühlt unſer Volk Daher die Wut, der Furor teutonicus— der Schrecken des Erdenrunds— daher dieſe Ruhe, dieſer Ernſt, dieſer tiefe, ſittliche Ernſt. Es iſt die Macht des ſittlichen Gedankens, es iſt ein Stück Ewig⸗ keitswert, der uns die Flinte in die Hand, den Säbel in die Fauſt drückt, der Wut und Be⸗ geiſterung heilig und rein uns ins Herz preßt, der Helden gebiert und immer wieder Helden, der die Braven vorwärts treibt, nur vorwärts. Es iſt der Blick nach oben. Ja, ein Gottesgericht iſt angebrochen, ein Gottesgericht über die Feinde ringsum. Und unſer Volk iſt der Vollſtrecker eines heiligen Willens. Wohl ſind der Feinde eine gewaltige Zahl. Aber, der der Welten Lauf lenket, iſt auch Herr der waffenſtrotzenden Heere, iſt auch Herr des Sieges. Mit dir, o Gott, wollen wir Taten tun. Gott mit uns Aufwärts den Blick! Dr. v. Campe, Landgerichtsdirektor. Rieſenkundgebung der Deutſchen in Chicago. „Die ſoeben in Deutſchland eingetroffenen ame⸗ rikaniſchen Zeitungen berſchten über eine große Kundgebung der Deutſchen in den Vereinigten Staaten. Eine Maſſenverſammlung, wie ſie bis⸗ her nicht zu verzeichnen war, hat im Mittelpunkt des Deutſchtums in Amerika, in Chicago, ſtatt⸗ gefünden. Die dortige Abendpoſt berichtet da⸗ rüber folgendes: Voller Begeiſterung haben ſich heute abend alle Deutſchen in unſerer Stadt verſammelt, um für ihr altes Vaterland einzutreten und gegen die Lügen der anglo⸗amerikaniſchen Preſſe zu pro⸗ teſtieren und auch von ihr Gerechtigkeit zu for⸗ dern. Paſtor Meyer hielt eine zündende An⸗ ſprache.„Die engliſche Preſſe in unſerem Lande“, ſo führte er aus„behauptet, in der Macht Kai. ſer Wilhelms habe es gelegen, den Krieg zu ver⸗ hindern. Wir deutſchen Bürger Amerikas glau⸗ ben das nicht! Wir wiſſen, daß dem nicht ſo iſt. Wir fordern im Namen der Ströme deutſchen Blutes, die Amerikas Land gefärbt haben im Kampf um ſeine Unabhängigkeit, im Namen deutſcher Arbeit, ohne die unſer Land nie ge⸗ worden wäre, was es iſt, Gerechtigkeit für Deutſchland. Wir wiſſen, daß Deutſchland den Krieg nicht vom Zaune gebrochen hat. Wir haben Grund, dem deutſchen Weißbuch mehr zu glauben, als der engliſchen Preſſe. Der jetzige Krieg iſt ein Verteidigungskrieg, ein Kampf um Sein und Nichtſein. Der unverſöhn⸗ liche Haß Frankreichs, die unerſättliche Ausdeh⸗ nungsgelüſte Rußlands und vor allem der ge⸗ häſſige Neid Englands haben den Weltbrand herbeigeführt. Die Urſache des engliſchen Nei⸗ des— denn über die Gründe Frankreichs und Rußlands braucht man nichts zu ſagen, da ſie offen zutage liegen— iſt der geradezu einzig⸗ artige Aufſchwung des deutſchen Handels und der deutſchen Flotte. Früher kam Deutſchland im Vergleich zu Großbritannien überhaupt nicht in Betracht. Aber 1891 hatten ſeine Ein⸗ und Ausfuhrzahlen ſchon die Hälfte der engliſchen er⸗ reicht, 1900 waren es 11 gegen 18 Millionen, 1907 bereits 17 gegen 23,— in 15 Jahren wäre Eng⸗ land überholt worden. Zum Schutze einer ſol⸗ chen Handelsmacht bedurfte Deutſchland einer Flotte, die im Vergleich zu den Handelszahlen hätte größer ſein dürfen, als ſie tatſächlich iſt. Es war reine Heuchelei in England, als man er⸗ klärte, die deutſche Flotte bedrohe Britannien. Nie hat man daheim den wahnwitzigen Gedan⸗ ken eines Angriffs auf England gehabt. Die wahre Meinung Englands eröffnete jener berühmte Artikel der Saturday Review vom September 1897, der unumwunden aus⸗ ſprach, Englands Gedeihen könne nur geſichert werden, wenn Deutſchland vernichtet würde.„Wenn Deutſchland morgen aus der Welt vertilgt würde, ſo gäbe es übermorgen keinen Briten, der nicht um ſo reicher ſein würde.“ Kann man ſich eine bruta⸗ lere, niederträchtigere Kriegshetzerei denken, als in dieſen Worten liegt?!„Das Wachstum der Flotte Deutſchlands trägt nur dazu bei, den Schlag, den es von England bekommt, noch ſchwerer zu machen. Die Schiffe würden bald auf dem Grunde des Meeres liegen, die nicht als Priſen in die engliſchen Häfen weggeführt werden. Hamburg, Bremen, der Kieler Kanal und die Oſtſeehäfen würden unter den Kanonen von Englaud liegen und warten müſſen, bis die Entſchädigung feſtgeſetzt wäre. Wenn unſer Werk getan wäre, könnten wir ohne Schwierig⸗ keit zu Frankreich und Rußland ſagen: Sucht euch Kompenſationen! Nehmt innerhalb Deutſch⸗ lands was ihr wollt. Ihr könnt es haben. Ger. maniam esse delendam!“ So ſchließt jene rutale Auslaſſung. Was für eine Heuchelei für ein Volk, ſcheinheilig ſich als Friedenshort aufzu⸗ werſen, wenn es Jahre hindurch mit größtem Eifer die Sprengſtücke zum Zerſprengen einer anderen Macht zuſammengetragen hat. llbion, wir kennen deine Geſchichte.“ Paſtor Meyer forderte zum Schluß Gerechtig⸗ keit gegen Deutſchland von der engliſch⸗amerika⸗ niſchen Preſſe und bat alle Deutſchen, das Rote Hreuz zu unterſtützen. An den Kaiſer wurde die Abſendung folgenden Telegramms beſchloſſen: „Die deutſch⸗amerikaniſchen Bürger der Stadt Chicago, in einer ſo großartigen Maſſendemon⸗ ſtration verſammelt, wie ſie dieſe Weltſtadt noch nie geſehen hat, verſichern Eure Kafſerliche Ma⸗ jeſtät im Namen der zwei Millionen deutſchen Seelen des Staates Illinois unſerer unverlöſch⸗ lichen Liebe zu Heimat und Vaterland.“ Ein ähnliches Telegramm wurde an Kaiſer Franz Joſeph geſandt.“ Die badiſche Lehrerſchaft und der Arieg. Der Vorſtand des Badiſchen Lehrer⸗ vereins hat einen Aufpuf an ſeine Mit⸗ glieder erlaſſen, in dem es heißt: die badiſche Lehrerſchaft begleitet die zu den Waffen ge⸗ rufenen Landesſöhne und insbeſondere die Amtsbrüder mit ihren beſten Wünſchen. Wir, die wir nicht im Felde kämpfen müſſen, haben in der Kriegsnot auch wichtige Aufgaben zu er⸗ füllen: nicht nur in der Schule, wo wir die unter der Fahne Stehenden zu vertreten haben, auch im Volke, in der Fürſorge für die in Not und Gefahr ſich Befindenden „Edel ſei der Menſch, hilfreich und gut!“ Dieſes Wort leite auch uns Lehrer des Volkes! Der Vorſtand des Badiſchen Lehrervereins hat dem Roten Kreuz aus der Vereinskaſſe 3000 Mark zugewieſen, und er hat damit ſicherlich im Sinne aller Vereinsmitglieder gehandelt So weit uns bekannt, haben auch die Kollegen in Karlsruhe und Mannheim bereits beſchloſſen, allmonatlich eine Sammlung unter ſich zu ver⸗ An England. Im Schutte Deiner Hütten ſollſt Du's büßen, Was Du an Schande in die Welt gebracht, Das Heiligſte, Du trateſt es mit Füßen, Und haſt den Weltbrand frevelnd angefacht. Du England, wähnſt Dich ruhmvoll auserleſen, Prahlſt, daß die Menſchlichkeit Dein Erbteil ſei, Doch von Gemeinheit ſtrotzt Dein ganzes Weſen, Und Deine Frömmigkeit iſt Heuchelei. Die Welt läßt Du für Deinen Geldſack bluten, Und kriechſt hyänengleich im Hinterhalt, Was kümmern Dich die roten Flammengluten, Und all der Jammer, der zum Himmel ſchallt! Doch wehe Dir, ſchon ſteigt aus Blut und Leichen Geſpenſterhaft ein Heer von Schatten auf, Vor denen Deine Männer ſelbſt erbleichen, Und keine Macht hemmt ihren wilden Lauf. Die Rache wird den Erdball umgeſtalten, Und wo die deutſche Heldenfauſt nicht reicht, Da läßt der Himmel ſene Mächte walten, Für die Du ſelbſt den grauſen Weg gezeigt. Du gehſt bergab, ich ſehe Knochenhände, Die Angſt u. Hunger ballt zur Wahnſinnswut, Nicht Du, nein, Gott beſtimmt des Kampfes „„ Und heiſcht für Deine Blutſchuld auch Dein Blut. Mannheimer im Felde. Brief eines Mannheimer Arztes aus der Um⸗ gebung von Saarburg an ſeine Frau: „Nach den ſchweren Tagen und Nächten der letzten Zeit iſt es mir heute endlich möglich, Dir einen etwas ausführlicherenBericht zukommen zu laſſen. Erwarte freilich keine ſchwungvolle Dar⸗ ſtellung; man iſt von dem Schauerlichen und Schrecklichen, das man ſah, ſo beeinflußt und mitgenommen, daß man in dürren Worten reden kann. Donnerstag(20..) früh rückten wir mit unſerem Feldlazarett von L.(ca. 10 Kilometer weſtlich von Zabern) in weſtlicher Richtung vor und warteten in A. auf weitere Befehle. Wenn auch darüber der ganze Nachmittag verſtrich, ſo hatten wir keine Langeweile. Unterhaltung hatten wir genug: ringsherum donnerte der Ge⸗ ſchützkampf, ſtändig paſſierten Truppen und Ko⸗ lonnen aller Waffengattungen unſere Stellung. Gegen Abend rückte der Kampf immer mehr nach Weſten und wir hatten die frohe Zuver⸗ ſicht, daß unſere Truppen ſiegreich vorgingen. Ständig waren Flieger über uns. Feind oder Freund? Urſprünglich hielten wir diejenigen, die Kugeln(nach unſerer Vorſtellung Bomben) ahwarfen, für feindliche Fahrzeuge. Da wir aber die Bomben nirgends aufſchlagen ſahen, ſo vermuteten wir, daß es ſich um Signale han⸗ delte. Es gelang mir auch, mit meinem Glaſe das ſchwarze Kreuz(in Form des eiſernen Kreu⸗ zes) auf der Rückſeite der Tragfläche zu er⸗ kennen. Die feindlichen Flieger hatten eine Ro. Louis En gelbrecht. ſette. Sehr intereſſant war die Beſchießung der ſe hr i ſ weiße Wolle anſtalten und den Betrag zur Unterſtützung de in Not befindlichen Familien unſerer Vater, landsverteidiger zu verwenden. Die geſamte badiſche Lehrerſchaft wird nicht zurückſtehen, das auf dem Altare des Vaterlandez zu opfern, was ihr die kargen Mittel erlauben. In doppelter Weiſe könnte Hilfe geleiſtet wer⸗ den: in Geld und in Bereitſtellung von Unte⸗ kunft und Verpflegung für Geneſende, die auf dem Schlachtfeld verwundet worden waren, Kollegen in Stadt und Laud organiſien die Hilfstätigkeit! So weit wir nicht an dem Anſtellungsorte unſer Scherflein ah⸗ geben müſſen, wollen wir im Verein, in den Konferenzen, in den größeren Schulorten Sam⸗ melſtellen errichten. Jeder gebe, was ihm ſeine Kräfte erlauben. Viele wenig auch ein Viel Beſonders iſt es eine hehre Pflicht der Zurückbleibenden, daß wir uns vor allem der verlaſſenen Angehörigen unſeres Standes an⸗ nehmen. Schon iſt ein junger Kollege den Heldemod geſtorben; er hat eine trauernde Witwe hinterlaſſen. Sammeln wir inen Grundſtock um den Witwen und Waiſen der gefallenen Kollegen beiſtehen zu bhönnenl! Viele Kollegen werden ſich der örtlichen Wohltätigkeit nicht entziehen können. Aber ein Scherflein zu einem Unterſtützungsgrundſtock ſü die Witwen und Waiſen im Kriege gefallenen Amtsbrüder wird jeder noch allmonatlich bei⸗ ſteuern können. Die Herren Konferenzvorſitzenden werden ge⸗ beten, ſich in den heiligen Dienſt zu ſtellen, Beitväge zu ſa mmen und ſie allmongl. lich an unſern Vereinsvechner, lehrer A Zähringer in Waldulm bei Achern abzuführen. Ueber die Art der Ver⸗ wendung der geſammelten Beträge wird beſon⸗ ders zu beſchließen ſein. Für verwundete Krieger, die einer glücklichen Geneſung entgegengehen, würde es gewiß eine Wohltat ſein, wenn ſie das Krank 8, das denden Aufenthalte in geſunder, waldreicher Gegend vertauſchen könnten. „Wenn die Wohnungs⸗ und ſonſtigen Verhält⸗ niſſe es geſtatten, wollen wir Lehrer gewiß nicht Heren Haußt. Lazarett, mit einem Kraft und Lebensluſt ſpen, zurückſtehen, ſondern auch hier helfend ein⸗ greifen, indem wiyr Geneſende in umſer Haus aufnehmen. Auch hier könnten die Konferenzvorſitzenden Anmeldungen ent⸗ gegennehmen, und der Vorſtand wäve gern bereit, mit dem Roten Kreuz in Verbindung zu treten. Zum Schutze des Bandwerks und der Kleinkaufleute. UAKarlsruhe, 30. Auguſt. Das Groß⸗ herzogliche Miniſterium des Innern hat den Stadtrat unter Hinweis auf die in andern Städten zu Tage getretene Notwendigkeit, für kleine ſolide Gewerbetreibende, die weder über bankfähige Wechſel, noch dem Lombard zugän⸗ gige Warenlager verfügen, Kreditmög⸗ lichkeit zu ſchaffen in all den Fällen, wo weder durch die Reichsbank und die Kreditban⸗ ken, noch auf Grund des Darlehenkaſſen⸗Ge⸗ ſetzes vom 4. Auguſt 1914 wirkfame Hilfe gebo⸗ ten werden kann, erſucht, im Benehmen mit der Handelskammer und dey Handwerksbam⸗ mier zu prüfen, ob ein Bedürfuis zur Schof⸗ fung einer ſolchen Darbe henskafſe für dieſem Sinne mit Vertretern der genannten Korporationen ſowie folchen des Gewerbever⸗ eins und der Banken und Kreditgenoſſenſchaf⸗ ten verhandelt. Dabei hat weitaus die Mehr⸗ heit das Bedürfnis nach Schaffung einer ſol⸗ chen Kreditkaſſe im gegenwärtigen Augenblick verneint. Imerhin ſoll aber ein aus Ver⸗ explodierendes Geſchoß, dann eine Wolke zur Seite, dann eine Wolke über dem kühnen Flie⸗ ger. Aber das Fahrzeug flog ſeine Bahn wei⸗ ter. Ich ſah viele Beſchießungen von Luftfahr⸗ zeugen, aber alle mit negativem Reſultat. In⸗ folgedeſſen glaube ich, daß das Abſchießen eines hoch fliegenden Fahrzeuges ſehr ſchwer iſt, und daß die Flieger lange nicht ſo geführdet ſind, als man allgemein annimmt. Abends um s Uhr erhielten wir den Befehl, das Lazarett in N. zu etablieren. Es war ſchon dämmerig geworden. Da der Chefarzt zu einem anderen Lazarett geritten war, führte ich das Lazarett vor. Ein Offizier mit einer vom Schlachtfelde zurückkehrenden Munitionskolonne erklärte uns, daß N. vielleicht von beſetzt ſei und daß der Weg ſchwer zu finden ſei. Das war ja heiter. Bald kam der Chefarzt zu⸗ rück, wir rückten weiter vor, aber nicht weit. Von vorrückenden Truppen, die eilig vormuß⸗ ten, und von Kolonnen wurden wir überholk; andere kamen uns entgegen und bald ſtacken wir ſeſt eingeklemmt in einer großen Truppenmaſſe Mehrere Trupps gefangener Franzoſen ſtanden neben uns. Gegen 11 Uhr bekamen wir Luft und konnten abſeits der großen Straße unſeres Weges, der teilweiſe über das Schlachtfeld führte, ziehen. Finſter war die Nacht, ſchlecht der Weg, an Reiten war nicht zu denken. Wir ſaßen ab. Ueber Verhaue und Gräben ging es; rechts und links lagen verendete Pferde; bren⸗ nende Bauernhöfe und Dörfer erleuchteten ſpär⸗ lich die Nacht. Gegen halb 1 Uhr die erſten Häuſer von N. Iſt der Feind darin? Mit dem dern arbeiten, arbeiten! Schüſſe. Bald ſtfeßen wir auf eine Maſchinen⸗ gewehrabteilung, von der wir erfuhren, daß der Feind im nahen 3 Km. entfernten B. ſich ver⸗ ſchanze. In der Kirche unſeres Dorſes ſollen ſehr viele Verwundete liegen. Alſo dorthin. Den Eindruck, den ich bei dem Betreten der ziemlich geräumigen Kirche empfing, werde ich nie vergeſſen. Er war fürchterlich. In dem durch Kerzen ſpärlich erleuchteten Raume lagen auf Stroh ungefähr 80 zum Teil nur ganz not⸗ dürftig verbundene Menſchen. Stöhnende, Be⸗ die Stadt Karksruhe beſteht, und wie ihm zu entſprechen ſei. Der Oberbürgermeiſter hat in tretern der Handelskammer, der Handwerks, wuſtloſe, Tote. Dazwiſchen tautchten ſchatten⸗ haft Geſtalten auf. Aerzte und Helfexinnen, die ihres ſchweren Amtes walteten. Eſne heiße, ſtickige Luft erfüllte den Raum. Als Argzt ſſt man an manches gewöhnt, aber ein derartiger Anblick zog auch dem Härteſten das Herz vor Entſetzen zufſammen. An die Arbeit! der Schule und in einem großen Priva das gleiche Grauen. Gegen hab 4 Uhr hakten wir die meiſten Verwundeten proviforiſch verforgt und mußten uns nun für die ſchwere Arbeit des kommenden Tages etwas Ruhe gönnen. Einen Schluck aus der Feldflaſche und dann außz Stroh. An Schlaf war natürkſch nicht zu N 52 Der grauen orgen n wied bei der Arbeit. Bald begann der danpf außs neute. Dicht vor unſerm Dorfe knakterten die Gewehre, ratterten die Maſchinengewehre und dröhnte die Artillexrie. Gelingt der Vorſtoß, geht der Feind zurück? Nicht daran denken, ſon⸗ i Die Arbeit iſt 555 Revolver in der Hand durchzogen wir die Dorf⸗ beſte Mittel gegen überflüſſige Gedanken de Sonne ſeaßſend enn Aiten Peh ke 914. — ing der Vater⸗ ) nicht landez auben. t wer⸗ Unter⸗ hie auf ren. aniſien t der m der 8 am⸗ e den Uernde inen und egen lichen dev ein ock flü allener h bei⸗ ſeitig durch verſtändnisvolles Entgegenkom⸗ . ne geſchulten Schweſtern gehabt, dann wäre MWpnttag, den 31. Auguſt 1914. Geueral-Anzeiger.— Badiſche Reueſte Aachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. 7„des Kleinhandels, der Banken und der Sicbteeneinde zu bildender Ausſchuß die der, Errichtung einer örtlichen Dar⸗ henskaſſe näher prüfen. Ferner erlaſſen Handelskammer, Handwerkskammer und Stadtrat Aufru fet „Anter der Not der Zeit haben der kauf⸗ mätmiſche Mittelſtand, das Kleingewerbe und das Handwerk beſonders ſchwer zu lei⸗ Eden. An das geſamte Publikum, vor allem on die wohlfituierten Kreiſe, ergeht das drin⸗ 2 Erfuchen, rückſtändige Rechnungen Fmtöglichſt ungeſäumt zu begleichen und einen Kredit bei den Handwerkern und in den De⸗ Ateülgeſchäften nicht mehr in Anſpruch zu neh⸗ men. Der Zahlungsfähige, der ſeine Gläu⸗ Aßiger warten läßt, und ſein Geld ängſtlich Fzurückhält, verletzt in gegenwärtiger Zeit ſdeine Pflicht dem Allgemeinwohl und dem Vaterland gegenüber. Artderſetts iſt der Verkehr zwiſchen Kauf⸗ leuten ſowie zwiſchen Rohſtoffliefe⸗ ranten und Handwerkern naturge⸗ mäß auf Kredit von beſtimmten Friſten auf⸗ gebchtt. Es müßte zu höchſt unheilvollen Fol⸗ gen führen, unſer Wirtſchaftsſyftem dieſer Grundlage mit einem Schlage zu berauben Fund ſtatt deſſen von heute auf morgen— wie es verſchiedentlich geſchehen iſt— Barzah⸗ kung zu verlangen. Ein ſolches Verlangen lußt ſich nur unter beſonderen Umſtänden urch den Druck der Verhältniſſe rechtferti⸗ gen, es darf aber gerade in den gegenwärti⸗ gen Verhältniſſen nicht ohne dringende Not zum geſchäftlichen Grundſatz erhoben werden. Auch im Kriege müſſen die Schuldner ſchre Verpflichtungen ſo vollſtändig und ſo pünktlich wie nur irgend möglich erfüllen; dafütr muß aber andererſeits auch jeder Gläubiger und Lieferant den Verhältniſſen balige Rechnung tragen. Sein Verantwort⸗ lichkeitsgefühl ſoll ihm nicht geſtatten, durch unnötige Härten die unvermeidlichen Schä⸗ den des wirkſchaftlichen Lebens noch zu ver⸗ „ſchärfen und unerträglich zu geſtalten. Wir bitten alle Beteiligten dringend, auch füum Intereſſe der Allgemeinheit, ſich gegen⸗ men zu helfen.“ Die katholiſchen Geiſtlichen und der Krieg. AKarlsruhe, 30. Auguſt. Zu den ein⸗ ſchlägigen Erörterungen der letzten Tage be⸗ merkt das Regierungsorgan, die„Karlsruher Zeitung“(Nr. 238): „Auch die Großh. Regierung iſt der Anſicht, daß die vaterländiſche Geſinnung der badiſchen katholiſchen Geiſtlichkeit über jeden Zweifel er⸗ haben iſt und daß Angriffe der vom Erzbiſchöf⸗ lichen Ordinariat bezeichneten Art auf unſere Geiſtlichleit aufs tieſſte zu bedauern und zurück⸗ zuweiſen ſind. In der gegenwärtigen ernſten Zeit muß unſer Volk wie bisher ſo auch ferner⸗ hin ohne Unterſchied des Standes und der artei einig ſein und feſt zuſammenſtehen ge⸗ gen den gemeinſamen Feind.“ Aur noch Deutſche! Karlsruche, 31. Auguſt. Der Ba⸗ ötſche Landesverband des Reichs⸗ berßbandes gegen die Sozialdemo⸗ kratie ſtellt, wie uns deſſen Vorſitzender, Herr Oberamtmann und Hauptmann der Land⸗ wehr, Dr. Wolfg. Heinze, mitteilt, im Beneh⸗ ſen mit dem Hauptvorſtand ſeine Tätigkeit fein. Er erkennt die natjionale Haltung der Sozialdemokratie an und hofft, daß im Frie⸗ den entſtehende wirtſchaftliche Streitigkeiten ausſchließlich auf nationaler Grundlage ſich werden erledigen laſſen. * Franzsſiſcher Spionage⸗ betrieb. Baſel, 26. Aug. Vor den Schranken des Basler Strafgerichts ſtand heute ein franzö⸗ ſiſcher Spion in der Verſon des 31 Jahre alten Agenten Adolf Reiſſer aus Sennheim im Elſaß. Am Abend des 2. Auguſt wurde an der Reichenſteinerſtraße ein franzöſi⸗ ſches Spionageneſt der allerſchlimmſten Sorte ausgehoben. Unter den Spionen befan⸗ den ſich neben Franzoſen auch der genannde Angellagte, ferner der Repräſentant der ſranzö⸗ ſiſchen Oſtbahn und einige Perſonen mehr als zweifelhaften Charakters. Neben der Aus⸗ kundſchaftung deutſcher Feſtun⸗ gen und deutſcher Truppenbewegun⸗ gen hatte die Geſellſchaft noch die Aufgabe übernommen, deutſche Giſenbahnlinien zu zerſtören und Eiſenbahnzüge mit Trup⸗ pen in die Luft zu ſprengen. Bei der Verhaftung der hier erwähnten Ge⸗ ſellſchaft wurde ermittelt, daß der heutige An⸗ gellagte im Beſitz einer mit Benzinſäure gefüll⸗ ten äußerſt gefährlichen Bombe war, die er im Keller verborgen hielt. Verraten wurde der Beſitz durch ſeine Frau, allerdings gegen ihren Willen, da ſie die hausſuchenden Basler Poli⸗ ziſten für Komplizen ihres Mannes hielt und dieſe bat, doch die Bombe beiſeite zu ſchaffen. Weil die Spionage zum Nachteil eines fremden Landes erfolgt und nicht gegen die Schweiz ge⸗ richtet war, unterſtand ſie auch nicht der ſchweize⸗ riſchen Beurteilung, und die franzöſiſchen Spione wurden lediglich wie ſeiner Zeit gemel⸗ det, auf Lebenszeit aus dem Ge⸗ biet der ſchweizeriſchen Eidge⸗ noſſenſchaft verwieſen. Nur der heutige Angeklagte konnte auf Grund des Artikel 3 des Zuſatzgeſetzes zum ſchweizeriſchen Bundesgeſetz über den Beſitz von Sprengſtoffen vom Jahr 1894 dem Gericht überwieſen werden. Der Angeklagte räumt ein, daß er ſeit einigen Jahren zugunſten Frankreichs Spionagegeſchäfte betrieben habe; er habe dies als Elſäſſer aus Patriotismus getan und aus treuer Anhänglichkeit an ſein ver⸗ lorettes Vaterland, muß aber auf Befrägen des Gerichtsvorſitzenden doch einräumen daß er reichliche Geldunterſtützungen aus Belfort erhalten hat und ein flottes Leben in Baſel führen konnte Die bei ihm vorgefun⸗ dene Bombe will der Angeklagte ſchon ſeit vier Jahren heſeſſen haben; als anläßlich des erſten Balkankrieges ein europäiſcher Krieg auszu⸗ brechen drohte, hätte mit der Bombe die Eiſen⸗ bahnbrücke bei Waldshut über den Rhein während der Fahrt eines deut⸗ ſchen Militärzuges in die Luft ge⸗ ſprengt werden ſollen; das war auch diesmal wieder beabſichtigt geweſen, nur be⸗ hauptet der Angeklagta, daß er die Tat nicht ſelber ausgeführt hätte, ſondern ein anderer, der die Bombe in Laufenburg hätte in Empfang nehmen ſollen. Durch die Wachſamkeit der Basler Polizei iſt dieſer fürchterliche Anſchlag noch rechtzeitig verhindert worden. Der Staatsanwalt erachtete es als nachge⸗ wieſen, daß der Beſitz des Sprengſtoffes zu ver⸗ brecheriſchen Zwecken beſtimmt geweſen ſei, un⸗ bekümmert darum, ob das Verbrechen im In⸗ oder Ausland geplant war; in Deutſchland würde der Angeklagte mit dem Tode beſtraft werden, hier aber ſei die Höchſtſtrafe, weſche das Gericht ausſprechen könne, anzuwenden und der Angeklagte demnach zu einer Zuchthaus⸗ ſtrafe von drei Jahren, zu lobens⸗ länglicher Ausweiſung aus dem Gebiet der ſchweizeriſchen Eidgenoſſenſchaft zu verurteilen. ————— ln konnten uns jetzt völlig auf unſere Arbeit kon⸗ Zentrieren. Wenn es zu Hauſe in der Sprech⸗ ſtunde noch ſo ſtürmle, ſo war jene Arbeit doch nur ein Kinderſpiel gegen das, was ich jetzt zu Eiſten hatte. An eſſen war kaum zu denken, es ekelte mich auch davor; ſpät abends etwas Suppe zund Büchſenfleiſch, und dann ſanken wir wie kot aufs Stroh. Am nächſten Tage(Samstag) ging esetwas beſſer. Ich hatte meinen Operations⸗ Fal eingerichtet und ging nun an größere Sperationen. Zuerſt ein Kindchen von 2 Jahren, dem der Oberſchenkel abgeſchoſſen war. Die Ein⸗ wohner von Sch. waren in die Kirchen geflüch⸗ tet, in die mehrere Granaten einſchlugen und eulſetzliches Verderben anſtellten. Nach Aus⸗ ſage des Pfarrers hätten die Franzoſen, die wußten, daß die Kirche ſehr gefährdet ſei, die Keute in die Kirche getrieben, die Türen ver⸗ wammelt und ſo die Unglücklichen ihrem Schick⸗ ſale überlieſert. Die Mutter dieſes Kindes tot, das andere Schweſterchen tötlich verletzt. Viele audere Frauen, Männer und Kinder verwundet. Vielenünglücklichen konnte ich helfen, freilich war ich von der Arbeit nicht immer befriedigt. Das Lazarett iſt ja glänzend eingerichtet, aber die Natur der Dinge bringt es mit ſich, daß man oft in primitiver Weiſe arbeiten muß. Hätte ich die Verwundeten im ſchönen Lanz⸗Krankenhauſe ſwit ſeinem prachtvollen Operationsſaale und vielleicht mancher nicht geſtorben. Dazu di⸗ pße Menge der Verletzten. Unſer Feldlazarett für 200 Kranke eingerichtet, wir hahen aber 600 verforgt. An ein exaktes Richtigſtellen bin, noch viele Arbeit bekommen. Das ſoll aber, wenn du mir wieder hilfft, ein fröhlicheres Ar⸗ beiten geben, als hier. Das Regiment erlitt große Verluſte. Sonntag nachmittag ging ich über das Schlacht⸗ feld. Die tapferen Grenadiere lagen reihensdeiſe da, in der Schützenkette oder bei ihrem zu ſtürmi⸗ ſchen Vordringen zu Tode getroffen. Mit einer Tapferkeit, die die höchſte Bewunderung ver⸗ dient, ſtürmten die mutigen Grenadiere vor und nahmen nach heißem Kampfe auch die mit größ⸗ tem Raffinement befeſtigten Stellungen. Aber auch viele Franzoſen ſollten die Heimat nicht wiederſehen; in großen Maſſengräbern ſchlafen ſie in deutſcher Erde den ewigen Schlaf. Vor allem riſſen die deutſchen Grauaten große Lücken in ihre Reihen. In B. fand ich die Kirche völlig zerſtört und ausgebrannt, viele Häuſer trugen die Spuren explodierter Granaten, andere Häu. ſer waren ausgebrannt oder branuten zum Teil noch. Das Vieh, das ſich losgeriſſen hatte, lag erſchoſſen umher; überall ſah man die Zeichen ſchwerer Verwüſtung. Käme doch all das vergoſſeue Blut, die er⸗ littenen Quglen, das entſetzliche Unglück auf den herab, der dieſen Krieg anſtiftete. Man müßte einmal den Friedenszaren in den Dörfern und Kirchen mit dem Bluk⸗ und Strohgeruch, mit ihrem Gewimmer und Stöhnen, in den Opera⸗ tionsſaal mit den abgeſchnittenen Gliedmaßen führen. Vielleſcht würde er ſich dann doch ſeiner ungeheueren Schuld bewußt. 5 Der Geiſt unſerer Truppen iſt ausgezeichnet, ein Zurücktweichen gibt cs einfach nicht. Ich bin 1 zerſchoſſenen Knochen war nicht zu denken, bza werde ich wohl, wenn ich wieder zu Hauſe Überzeugt, daß ſich der Sieg immer an unſere Fahnen heften wird. Der Verteidiger ſuchte die Handlung des Ange⸗ klagten in einem etwas milderen Lichte darzu⸗ ſtellen, um eine geringere Strafe zu erwirken, aber das Gericht erkannte in vollem Umfange nach dem Antrage des Staatsanwalts, ver⸗ urteilte ihn zu drei Jahren Zuchthaus nebſt den üblichen Nebenſtrafen. fort Berufung eingelegt. Kleine Kriegszeitung. Die deutſche Einigkeit. Unter den vielen treffenden Worten Bismarcks, an die jetzt wieder ſo gern erinnert wird, verdient eins beſonders hervorgehoben zu werden, das er 1893 in einer Rede ſprach.„Wir Deutſchen ſind wie ein Ehepaar, ſagte der Kanzler.„Wenn alles ruhig und ſtill iſt, zankt man ſich wohl ein wenig; wenn aber ein Nachbar ſich einmiſcht, fällt Mann und Frau vereint über ihn her.“ Der Verurteilte hat ſo⸗ Was ein Italiener vom Kaiſer im Hauptquartier erzählt. Das Giornale'Italia veröffentlicht einige Tele⸗ gramme, die Giorgio Guglielmi von einem Deut⸗ ſchen aus der Umgebung des Kaiſers, den der ita⸗ lieniſche Abgeordnete an Bord der Yacht„Hohen⸗ zollern“ lennen gelernt hat, geſandt worden ſind. In dieſen Telegrammen lieſt man:„Wer in die⸗ ſen Tagen einen Blick in das Hauptquartier des Kaiſers werfen könnte, der würde überraſcht ſein von der Ausdauer, ron der Selbſtverleugnung, von der ruhigen Sicherheit, mit der die Militärs, Poli⸗ liker, Diplomaten und Beamten arbeiten. Der Kaiſer, der in die einfache Felduniform gekleidet iſt, iſt faſt Tag und Nacht tätig. Seine Pflichten waren ſchon in Friedenszeiten ſehr zahlreich, und ſie haben ſich jetzt mehr als man ahnen konnte vermehrt. Der Kanzler, der Staatsſekretär für die Auswärtigen Angelegenheiten, einige Diplo⸗ maten, der Kriegsminiſter und der Chef des Marinekabinetts ſind bei ihm. Der Charakter des Deutſchen Reichs als Bundesſtaat wird zum erſten Mal in einem Feldzug durch die Anweſenheit der Bevollmächtigten Bayerns, Sachſens und Würk⸗ tembergs im Hauptquartier betont. Die Zahl der Herrſcher der Bundesſtaaten, die im Hauptquartier anweſend ſind, iſt beſchränkt, da die Mehrzahl von ihnen ins Feld an die Spitzen ihrer Truppen ge⸗ zogen ſind, und die älteſten wie z. B. der König von Bayern und von Württemberg, die Großher⸗ zöge von Baden und Oldenburg ſind in ihren Hauptſtädten geblieben. Man kann in dieſem Augenblick das Herz Europas Ueber die Verpflegung und Ausrüſtung eines Millionenheeres veröffentlicht Ernſt Hammer in der Zeitſchrift Ueber Land und Meer lin(Nr. 48) einen Auf⸗ ſatz! dem wir folgendes entnehmen. Die Kriegs⸗ verwaltung verfügt in ihren Intendanturen über ein geſchultes Perſonal: jedes Armeekorps hat ſeinen Feldintendanten mit einem Stabe an Rä⸗ ten und Unterbeamten. Jede Diviſion verfügt über eine Feldintendantur mit Unterperſonal. Eine Reihe von Lokalbeamten, vom Proviantmeiſter bis zum Depotaufſeher, iſt gut eingearbeitet für Em⸗ pfang, Ankauf, Lagerung und Ausgabe der Vox⸗ räte an die Truppen. In der Heimat leitet im großen die Zentralſtelle beim ſtellvertretenden Kriegsminiſterium den Nachſchub auf die Kriegs⸗ ſchauplätze, und den Truppen ſelbſt ſtehen in er⸗ fahrenen Zahlmeiſtern und neuerdings auch in den Verpflegungsoffizieren ſorgende Beiräte zur Hand. An mechaniſchen Mikteln, die Verpflegung dem Heere zuzuführen, fehlt es nicht. Die Feldküchen, unmittelbar zur Gefechtsbagage der Truppen ge⸗ hörig, bereiten ihnen warme Koſt und Kaffce. Viel bequemer und zweckdienlicher iſt die fahrbare Truppenküche als der alte Kochleſſelbetrieb aus den letzten ſiegreichen Feldzügen Deutſchlands. Jetzt werden die Nahrungsmittel gründlich aus⸗ genutzt und erquicken den müden Mann auf dem Marſche und nach dem Einrücken in Unterkunft oder Biwak. Dantals empfing er dann erſt ſeine Handvoll Reis und ſein Stück zähes, friſches Fleiſch, um, erſchöpft von den Strapazen des Ta⸗ ges, es ſich ſelbſt zu bereiten. Oft genug flog die Lieferung über den Zaun. Lieber hungrig ſchla⸗ ſen als erft kochen! Den Feldküchen führen die „Lebensmittelwagen“ die Materialien zu. Sie ver⸗ mitteln den Verkehr zwiſchen den Verpflegungs⸗ kolonnen der Diviſionen und den Feldmagazinen und fahren nach Entleerung ſofort zurück zu neuem Empfang. Die Verpflegungskolonnen wieder, aus Proviant und Fuhrparkkolonnen beſtehend, füllen ſich normalmäßig agus Etappenmagazinen und dicze aus Verpflegungs⸗ und Haferzügen, die aus rück⸗ wärtigen Verpflegungszentren abgelaſſen werden. Um ein Bild von dem Maſſenverbrauch an Nah⸗ rüngsmitteln zu geben, ſollen einige Zahlen ge⸗ geben werden. Der Tagesbedarf für eine Armee von 200000 Manſ und 69 000 Pferden der Ver⸗ pflegungsſtärke wiegt an Portionen 200 000 Kilo⸗ gramm, an Hartfutter für Pferde 414000 Klgr., zuſammen 614000 Klgr., und enthält z. B. das Fleiſch von 400 Ochſen oder 3809 Hammeln und 15000 Kilogramm Brot. Wir rechnen aber im jetzigen Kriege nicht mit Hunderttauſenden von hungrigen Mägen, ſondern mit Millionen. Die 200 000 Mann ſtellen nur eine mittelſtarke Armee dar, davon wir eine ganze Anzahl marſchieren laſſen. Zur Fortſchaffung bedürfen jene 614 Ton⸗ nen nicht weniger als 10 Fuhrparkkolonnen, das ſind 480 Parkwagen oder 100 leichte Armeelaſtzſge, beſtehend aus Motorwagen mit Anhängern. Jedes Armeekorps, auch in den nicht deutſchen Heeren, hat zwei Feldbäckercikolonnen. Die unſeren führen 12 fahrbare Backöfen und können in 12 Stunden 23.000 Brotportionen zu 1,5 Kilogramm herſtellen. Mit dieſen mechaniſchen Mitteln läßt ſich der Nach⸗ ſchub meiſt rechtzoitig herſtellen und an Ort und Stelle bringen. Wie man ein Syſtem von Einzel⸗ leiſtungen und Hilfsmitteln in den Dienſt der Heeresverpflegung ſtellt, um den Soldaten kör⸗ perlich leiſtungsſähig zu exhalten, ſo bedarf die Kriegführung weiter eines umfangreichen Appa⸗ rates, damit der Kämpfer durch Erſatz ſeiner deutſche Große Hauptquartier das nennen.“ ition lampffähig bleibt. In den Schlachten des mandſchuriſchen Krieges wurden bis zu 400 Patronen für das Gewehr und 480 Schuß für das einzelne Geſchütz verfeuert. Das bedeutet eine enorme Steigerung des Feuers gegen 1870/71. Damals hatten wir einen Durchſchnittsverbrauch von 56 Patronen pro Gewehr. Der Höchſtverbrauch belief ſich auf 200 Patronen an einem Schlacht⸗ tage. Gbenſo ſtieg ſeitdem der Gebrauch an Ge⸗ ſchoſſen der Artillerie. Bei Wörth wurden im Durchſchnitt 40, bei Sedan 37 und bei St. Privat 53 Schuß aus dem einzelnen Geſchütz der Feld⸗ artillerie verfeuert. Von der Nachfuhr an Muri⸗ tion hängt der operative Wert der Truppen ebenſo ſehr ab wie von der regelmäßigen Feldverpflegung. Wir beſitzen für den Nachſchub der Munition die Infanterie⸗ und Artilleriemunitionskolonnen jedes Armeekorps und die Munitionswagen der Trup⸗ pen ſelbſt, die aus den Kolonnenwagen empfangen. Jungens, freut euch! Am 26. Auguſt in der Frühe unternahm der Kaiſer im Hauptquartier einen Morgenritt mit kleinem Gefolge und kam an einem Exerzierplatze vorüber, auf dem man den füngſt eingeſtellten Rekruten die Grundgeheimniſſe der Kriegskunſt beibrachte. Der Kaiſer winkte hinüber: „Gebt mal acht, Jungens!“ rief der Kaiſer: So⸗ eben erhalte ich die Nachricht, daß wir die Englän⸗ der bei Maubeuge ganz gründlich verhauen haben. Nun freut euch und ſeid fleißig, damit ihr eueren Kameraden im Felde recht bald zur Seite ſtehen könnt.“ Ein begeiſtertes Hurra war die Antwort auf dieſe frohe Kunde. Nun aber wandte ſich der Kaiſer an ſein Gefolge und ſagte lächelnd: „Na, wenn das aber unſer Generalquartiermei⸗ ſter erfährt, daß ich aus der Schule geplaudert habe, dann kriege ich aber einen abgeriſſen. Das Gefolge quittierte mit hertzlichem Jachen über den Scherz des Kaiſers. 7 Brüder und zwei Schwäger im Felde. — Karlsruhe. 30. Aug. Eine Soldaten⸗ familie— Herr Rich. Kirſten, der Beſitzer des Reformreſtaurants in der Kaiſerſtraße Nr. 56 und 221, hat 7 Brüder und zwei Schwäger im Felde ſtehen. Mannheim. Geffentliche Auskunftsſtelle. Vom Städt. Nachrichtenamt Mannheim wird uns geſchrieben: Durch das Entgegenkommen der hieſigen Lazarettleitung iſt die im Rathauſe Stand geſetzt worden, ein Geſamtver⸗ zeichnis der hier befindlichen Ver⸗ wundeten zu führen. Dieſes Verzeichnis, aus dem den Angehörigen mitgeteilt werden kann, in welchem Lazarett ſich der betr. Ver⸗ wundete befindet, wird jeweils nach den Zu⸗ und Abgängen, welche die einzelnen Lazarette der ſtädtiſchen Auskunftsſtelle mitteilen werden, auf dem laufenden gehalten. Anfragen von Angehörigen Verwundeter können in der Auskunftsſtelle(Rathaus Zimmer 48) während 12 Uhr und nachmittags von—6 (Samstag nachmittags geſchloſſen) erfolgen, werden jedoch nur bei perſönlichem Er⸗ ſcheinen des Anfragenden beantwortet; tele⸗ phoniſche oder ſchriftliche Aufragen können nicht berückſitigt werden. Dieſe Auskünfte erſtrecken ſich nur auf ſolche Verwundete oder kranke Soldaten und Offiziere, die in hie⸗ ſigen Lazaretten untergebracht ſind. Zur Vermeidung von Verwechslungen ſei ausdrück⸗ lich darauf aufmerkſam gemacht, daß die amt⸗ lichen Verluſtliſten, welche der Reichsanzeiger veröffentlicht, nicht in der Auskunftsſtelle auf⸗ liegen, ſondern im Bureau des Verkehrsver⸗ vereins(Rathaus Bogen 46) oder im Kauf⸗ männiſchen Verein C 1, 10/11 eingeſehen wer⸗ den können. Einquartierung. wird uns geſchrieben: In einzelnen Stadtteilen ſind Klagen darüber laut geworden, daß da und dort Mannſchaften durch zu ſpätes Nachhauſe⸗ kommen die Nachtruhe geſtört haben. Dem Einquartierungsamt iſt vom Garniſonskom⸗ mando mitgsteilt worden, daß ſämtliche Hier einguartierten Mannſchaften ſpäteſtens um 10 Uhr in ihren Quartieren ſein müſſen. Es iſt den einquartierten Mannſchaften nicht ge⸗ ſtattet, von ihren Quartierwirten Haus⸗ ſchlüſſel zu verlangen oder ſich nach Zapfen⸗ ſtreich auf der Straße zu bewegen. Die Vorarbeiten für eine erneute Umquartie⸗ rung des Erſatz⸗Bataillons Reſerve⸗Regiment Nr. 40 ſind in Angriff genommen. Das Ein⸗ quartierungsamt hofft, die Umquartierung bis durchführen zu können. * Einſammeln von Waldbeeren. Ueberall iſt man eifrig bemüht, Obſt und Gemüſe zu ſammeln und in haltbaren Zuſtand überzuführen, um es zum Teil an Kranken⸗ häuſer für die armen Verwundeten abzugeben oder für die Zeiten der Not zu Gunſten der be⸗ dürftigen Hinterbliebenen aufzubewahren. Eine große Wohltat für Kranke und Verwun⸗ dete ſind durſtſtillende, kühlende Fruchtſäfte, zu deren Herſtellung unſere Waldbeeren vor⸗ unſeren Wäldern an manchen Orten noch Hei⸗ delbeeren, namentlich aber reift jetzt die Brombeere in großen Mengen. Es wäre dringend zu wünſchen, daß Kinder unter Lei⸗ tung Erwachſener ſoviel wie nur möglich von dieſen Beeren einſammeln um ſie den Obſt⸗ verwertungsſtellen des Roten Kreuzes zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Es bietet ſich dadurch auch den Aermſten Gelegenheit ein Scherflein für eingerichtete öffentliche Auskunftsſtelle in den der Geſchäftsſtunden— vormittags 8 0 bis 72 8 Vom ſtädtiſchen Nachrichtenamt Nannheim Dienstag Abend, ſpäteſtens aber bis Mittwoch züglich geeignet ſind. Zur Zeit finden ſich in — ————————— ——— 4. Seite. Geusral-Auzeiger.— Badiſche Zeueſte Fachruczten.(Abenoblatt) Montag, den 31. Auguſt 1914. die Pflege der Verwundeten beizutragen oder ſich einen kleinen Nebenverdienſt zu verſchaf⸗ fen, indem die geſammelten Beeren gegen bil⸗ liges Entgelt an das Rote Kreuz abgegeben werden. ** Jür marſchierende Truppen. Man ſchrribt uns zum Schutz marſchierender Truppen bei großer Hitze: Bei Mangel an Waſſer und Schwämmen bringt auch eine Einlage szwiſchen Helm und Kopf von Fichten⸗ und Tannenzweigen oder Blättern von Bäumen und Geſträuchen merkliche Abkühlung für den erhitzten Kopf. Gegen den quälenden Durſt bei Waſſer⸗ mangel bringen dieſelben Zweige und Blätter, in den Mund gebracht und daran geſaugt, ſofortige Erleichterung. Bei Erſchlaffung und Ermattung gewähren einige Stücke Zucker, etwas Zuckergebäck und Schokolade viel raſchere Erquickung, als der Genuß von Fleiſch und Brot. Eigentlich ſollte jeder Propiantwagen mit derartigen, ſofort wir⸗ kenden Labemitteln verſehen ſein, jedenfalls tut jeder Soldat gut daran, ſolche als eiſernen Pro⸗ viant für Notfälle mitzuführen. Zu Vollbädern dürfte bei größeren Truppenmaſſen leider nur wenig Gelegenheit ſich bieten; aber auch Teil⸗ bäder, namentlich Fußbäder, Berieſelung von Armen und Händen mit Waſſer bringen Abküh⸗ lung und Erfriſchung und ſollten ſo oft als nur immerhin angängig Anwendung finden. * Fuür die Kriegskrankenpflege. Eine freiwillige Rechnungs⸗ pflege. Mit Genehmigung des Kaiſerlichen Kommiſ⸗ ſars und Militär-Inſpekteurs der freiwilligen Krankenpflege ſoll eine für Deutſchland neu⸗ artige Idee zur Beſchaffung von Mitteln für die Kriegskrankenpflege jetzt verwirklicht werden. Auf Anregung der Zeitſchrift„Der Militär⸗ nwärter“ werden Rechnungsblocks heraus⸗ gegeben, die von Damen und Herren, die ſich frei⸗ willig in den Dienſt der Wohltätigkeit ſtellen, an Geſchäfte jeder Art, beſonders an Hotels, Gaſt⸗ Hhäuſer und überhaupt an alle Stellen, die ſich dafür intereſſieven, abgegeben werden. Damit ſoll erreicht werden, daß bei Ausſtellung einer jeden Rechnung eine Spende von 5 bis 10 Pfg. dem guten Zwecke zufließt. Viele Wenig machen ein Viel! Jeder, der ſeine Rechnung bezahlt, wird mit Freuden den kleinen Betrag gleichfalls entrichten. Damen und Herren, die bereit ſind, den Vertrieb dieſer Blocks zu übernehmen, wollen ſich mit S. Gerſtmanns Verlag, Berlin W. 10, Lützowufer 5, in Verbindung ſetzen. Die Blocks enthalten 50 Blätter zu 5 oder 10 Pfg. und der aus ihrem Verkaufe erzielte Erlös wird der freiwilligen Krankenpflege überwieſen. Ueber die Beträge wird öſſentlich quittiert. 5* Im Ariegsdienſt verunglückt. Der Schuldiener der Humboldtſchule in Mann⸗ heim, Herr Georg Mich Gugler, mußte bei Kriegsausbruch die Bewachung eines Eiſen⸗ bahntunnels bei Schenkenzell im badiſchen Schwarzwald übernehmen. Bei pflichtgetreuer Altsführung ſeiner gefahrvollen Tätigkeit iſt er in der Nacht vom 26. zum 27. Auguſt durch einen vorbeifſahrenden Bahnzug tödlich ver⸗ unglückt. Seine Beerdigung fand unter allſei⸗ tiger Teilnahme letzten Samstag in Schenken⸗ zell ſtatt. Um ihn trauern feine junge Gattin nebſt einem achtjährigen Töchterlein, ſeine be⸗ tagte Mutter und zahlreiche Verwandte in hieſiger Stadt. In dieſem Manne verliert die Humboldtſchule ihren allezeit hilfsbereiten und freundlichen Diener, die Stadt Mannheim einen pflichtgetreuen Beamten und die Familie einen treubeſorgten Vater. Gugler, der früher als Elektromonteur in ſtäditſchen Dienſten ſtand und erſt vor einem Jahre die Schuldienerſtelle übernahm, hatte ſich jederzeit der Zufriedenheit ſeiner vorgeſetzten Behörde wie auch des vollen Vertrauens des Lehrerkollegiums der Hun⸗ boldtſchule zu erfreuen, das ſeine Teilnahme an dem herben Geſchick des Entſchlafenen durch Niederlegen eires Kranzes am Grabe bekunden ließ. Das Andenken an dieſen braven Mann, der im Dienſte um die Sicherheit des Vater⸗ landes ſein junges Leben auf ſo tragiſche Weiſe einbüßte, wird bei allen, die ihn kannten, ein geſegnetes ſein. e Das Liebeswerk. Als Spende für bedürftige An⸗ gehörige einberufener Mannſchaf⸗ ten haben die Mitglieder des Hof⸗ ktheater⸗Singchors ihre im Winter ge⸗ gründete Unterſtützungskaſſe im Betrage von 150 Mark zur Verfügung geſtellt. Für die eigenen, durch den Krieg engagementslos gewor⸗ denen Kollegen ſorgen die Mitglieder durch Ab⸗ 855 eines beſtimmten Betrages von ihrem * Der Geſangverein„Aurelia“ beſchloß in ſeiner Mitgliederverſammlung am Samstag den 29. Auguſt aus der Vereinskaſſe als erſte Rate den Betrag von 200 M. den Angehörigen ſeiner Kriegsteimehmer zukommen zu laſſen. 5 Der Gemeinnützige Verein Feuden⸗ heim“ hat den größten Teil ſeines zwar kleinen Kaſſenbeſtandes gur Unterſtützung bedürftiger Fa⸗ milien ins Feld gezogener Krieger beſtimmt. 5 Bank. Pfälziſche Zur National⸗ ſtiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen hat die Pfälziſche Bank in Ludwigshafen a. Rh. einen Betrag Mark gezeichnet neben den dem Roten geſpendeten 25000 Mark. Die Pfäl⸗ ziſche Bank nimmt Beiträge zur Nationalſtif⸗ tung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen an ihrer Kaſſe und an der ihrer fümtlichen Zweigniederlaſſungen, Ugenturen, Wechſelſtuben und Depoſitenkaſſen entgegen. 3 Oggersheim, 30. Aug. Am Donnerstag, 27. d. Mts., kam hier der dritte Verwundeten⸗ Trausport mit 36 Mann an, ſodaß jetzt hier 100 Verwundete untergebracht ſind. Ein Teil der Ver⸗ wundeten iſt im Antoniushauſe, dem hieſigen Klo⸗ ſter gehörend, untergebracht und werden vom Roten Kreuz verpflegt; ein anderer Teil im umgebauten Saale des„Wittelsbacher Hofes“, der Brauerei Gebr. Mayer hier gehörend, wo ſie von genannter Firma verpflegt werden. Auch wurde die geſamte Einrichtung von dieſer Firma geſtellt. Außerdem hat genannte Firma dem Roten Kreuz einen Bar⸗ betrag überwieſen und liefert das Bier für ſämt⸗ liche Verwundeten. Die Frauen der aus dem Be⸗ trieb Eingezogenen erhalten wöchentlich 10., jedes Kind 2 M. Unterſtützung. Dieſe Leiſtung darf wohl mit Recht als eine Glanzleiſtung be⸗ zeichnet werden, zumal es ſich um eine Braueroei mittlerer Größe handelt und auch zwei von den drei Inhabern eingezogen ſind. Zur Nachahmung beſtens empfohlen. Mainz, 31. Aug. 250 000 Mk. Kriegs⸗ unterſtützung haben die Guſtavsburger Werke der Maſchienenfabrik Augsburg⸗Nüruberg ſür ihre einberufenen Beamten und Arbeiter zur Ver⸗ fügung geſtellt. Dieſelben Summen wurden ſeitens der Geſellſchaft auch für die Arbeiter und Beamten der beiden anderen Geſchäftsſtellen zu Augsburg⸗Nürnberg und Duisburg bewilligt. Wallſtadt, 30. Aug. Es iſt höchſt eigentümlich, daß bei den großartigen Siegen unſerer Truppen, die öffentlichen Gebäude nicht beflaggt werden, ja, wenn ſelbſt ſolche, die ihrem patriotiſchen Empfinden durch Beflaggen ihrer Häuſer beredten Ausdruck verleihen, noch hämi⸗ ſchen Bemerkungen ausgeſetzt ſind. Hierin ſollten gerade die Gemeinden vorbildlich vorgehen; denn wir können doch nicht annehmen, daß hierzu eine bezirksamtliche Verfügung notwendig iſt. Jeder Bürgermeiſter oder Ratſchreiber ſollte ſo⸗ viel Patriotismus zu jetziger Zeit haben. BVon der Grenze. Der Kaufmann Wahrheit aus der Pfalz, welcher von der deutſch⸗franzöſiſchen Grenze über St. Avold in Lothringen nach Saarlouis kam, wurde daſelbſt Mich. wegen Spionageverdacht berhaftet, nach einigen Tagen wurde er dem Kriegsgericht vorgeführt, konnte aber keiner ſtrafbaren Handlung ſchuldig befunden werden. Er wurde deshalb auf freien Fuß geſetzt. §S Stuttgart, 27. Auguſt. Seit dem Aus⸗ bruch des Krieges ſind an freiwilligen Bei⸗ trägen in die Kaſſe des Roten Kreuzes rund eine halbe Million Mark gefloſſen einſchließlich des Ergebniſſes der Hausſamm⸗ lung vom 15. Auguſt. Da die bereit geſtellten Lazarette nun bald gefüllt und neue bereit zu ſtellen ſein werden, ſo gehören noch große recht zu werden.— Der K. Württ. Auto⸗ mobilklub hat am Montag die zweite freiwillige Automobilkolonne für Verwundetentransport im Etappengebiet zu⸗ ſammengeſtellt und unter der Flagge des Roten Kreuzes hinausgeſandt. Die Kolonne beſteht aus 10 Wagen mit 20 Begleitern, unter denen ſich auch ein Arzt befindet, ferner 4 Kranken⸗ pflegern des Freiwilligen Sanitätskorps. Füh⸗ rer der Kolonne iſt Fabrikant Schmierer von Feuerbach. 5 Nus Staoòͤt und Land. Mannheim, den 31. Auguſt 1914. * Evangeliſch⸗theologiſche Prüfungen. Der evangeliſche Oberkirchenrat hat auf eine an ihn ergangene Anfrage es abgelehnt, Notprü⸗ fungen zu veranſtalten, wird aber den zu den regelmäßigen Prüfungen ſich einfindenden Kandidaten alle Berückſichtigung ſchenken. Für den Fall einer nicht allzu langen Dauer des Krieges können diejenigen, die etwa aus dem Heere entlaſſen werden, auf ihren Wunſch zu einer außerordentlichen Prüfung mit weitgehen⸗ der Rückſichtnahme einberufen werden. * Einrichtung von Lazaretten. Aus St. Bla⸗ ſien wird uns mitgeteilt, daß das Erholungsheim Friedrichshaus zur Aufnahme von Verwundeten und Kriegs⸗Rekonvaleſzenten dem Roten Kreuz zur Verfügung geſtellt wurde. Auch das Hotel und Kurhaus St. Blaſien hat ſich bereit erklärt, eines ſeiner Häuſer zum gleichen Zwecke einzurichten. Das Sanatorium Luiſenheim dagegen bleibt für Nervenleidende und innere Kranke(mit Aus⸗ ſchluß infektiös Erkrankter) geöffnet. *Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert heute Herr Faktor Johann Carle und ſeine Gemahlin. Wir ſprechen dem Ehepaar unſere beſten Glück⸗ wünſche aus; möge es den Tag ſo froh begehen, wie es dieſe ernſte Zeit erlaubt. Herr Carle konnte vor zwei Jahren ſein 25jähriges Jubiläum als Angeſtellter der Dr. H. Haasſchen Buchdruckerei feiern. *Freiwillige Sanitätskolonne des Männerhilfs⸗ bereins Mannheim. Herr Führer⸗Stellbertreter Stationsvorſteher a. D. Thomas Stahl feierte geſtern ſeinen 70. Geburtstag. Der 1. Führer Herr Paul Reiß überreichte dem Geburtstagskinde na⸗ mens der Kolonne das Bildnis S. M. des Kaiſers für ſeine langjährige treue Mitarbeit im Dienſte des Roten Kreuzes. Herr Stahl dankte in bewegten Worten der Kolonne für die ihm zuteil gewordene Ehrung.— Außer dieſem freudigen Ereignis haben wir auch einen beklogenswerten FJall zu melden: Am Samstag nacht wurde unſer wohlverdientes Mitglied Herr Max Kirchgeßner ſchwer ver⸗ wundet in das hieſige Garniſonslazarett eingelie⸗ fert. Herr Kirchgeßner verband in den letzten Kämpfen einen verwundeten Franzoſen und dann einen direkt neben ihm liegenden Deutſchen. Wäh⸗ rend dieſer Ausübung treuer Pflichterfüllung feuerte der Franzoſe in heimtückiſcher Weiſe auf Summen dazu, um dieſen Anforderungen ge⸗ Verbündeten getroffen haben, ſind zwar nicht unſeren braven Kameraden. Die Kugel drang dem Unglücklichen in das Genick und ſuchte ihren Aus⸗ weg durch den Mund.— Wie wir erfahren, iſt Herr Kirchgeßner für das Eiſerne Kreug vor⸗ geſchlagen für ſein heldenmütiges Verhalten auf dem Kampfplatze. *Man muß viel Gold geben für Eiſen. Es wird uns geſchrieben: Es wird die Oeffentlichkeit inter⸗ eſſieren, daß die hieſ. Großeiſenhändler den Preis für Lagerware um 30—40 Prozent erhöht haben. Alles muß bar bezahlt werden. Hieſige Fabriken, Baugeſchäfte und Handwerker beabſichtigen, wenn die unerhörten Preisforderungen beſtehen bleiben, ihre Betriebe zu beſchränken. Die Eiſenhändler in Stuttgart haben eine Erhöhung von 12½ Prozent eintreten laſſen. Wer ſieht hier nach dem Rechten? Polizeibericht vom 31. Auguſt 1914. Unfälle. Vor dem Hauſe Augartenſtraße 75 feuerte geſtern Vormittag ein 14 Jahre alter Taglöhner von hier einen ſcharfen Terzerol⸗ ſchuß ab und wurde durch das Geſchoß ein ver⸗ heirateter Fräſer von hier in den rechten Ober⸗ ſchenkel getrofſen und leicht verletzt.— Ein 5 Jahre altes Mädchen, das geſtern Mittag 12 Uhr die Straße vor E 6 kurz vor einem herannahenden Straßenbahnwagen überſchrer⸗ ten wollte, wurde von letzterem erfaßt, zu Boden geſchleudert und am Kopfe verletzt. Ein Zuſammenſtoß erfolgte geſtern Vor⸗ mittag 8½ Uhr auf der Straße bei G 3 zwiſchen einem Fuhrwerk und einem Straßenbahn⸗ wagen der Linie 6. Beide Fahrzeuge wurden hierbei leicht beſchädigt; Perſonen wurden nicht verletzt. Die Schuld trifft den Lenker des Fuhrwerks. Unaufgeklärter Diebſtahl. Am W. Auguſt vormittags zwiſchen 6½ u. 7 Uhr wurde im Hauſe Rheinhäuſerſtraße 86 hier eine Geld⸗ kaſſete mit 16⸗ bis 1800 Mark im Gold, Silber und Papier entwendet. Die Täterin, ein ſeit zwei Tagen beim Beſtohlenen bedienſtetes Dienſtmädchen, die ſich Auna Lang nannte, wird wie folgt beſchrieben: 18 bis 20 Jahre alt, 1,65 Meter groß, dunkle, faſt ſchwarze Haare mit Schneckenfriſur, mageres Geſicht mit Sömmerſproſſen. Kleidung: Brauner Rock, rote Schürze, oder blauen Rock mit roter Gar⸗ nierung, weiße Bluſe mit Lilakragen und ſchwarzen Strohhut. Raubverſuch. Auf der Neckarpromenade in der Nähe der Otto⸗Beckſtraße wurde am 30. Auguſt vormittags 11½ Uhr an einer 57 Jahre alten Witwe von hier von dem nachbeſchriebenen Täter ein Raubverſuch verübt: Zirka 30 Jahre alt, 1,60 bis 1,65 Meter groß, unterſetzt, volles rundes, geſundes Geſicht, ſchwarze Haare; trug dunklen Anzug und war ohno Kopfbedeckung. In beiden Fällen wird um Mitteilungen von Anhaltspunkten an die Schutzmannſchaft erſucht 12 5 1 Letzte Meldungen. Deutſche Flieger über Paris. Frankfurt a.., 31. Auguſt. Die„Frkf. Ztg.“ ſchreibt: Aus London wird offiziell ge⸗ meldet: Am Sonntag nachmittag erſchienen deutſche Flieger über Paris und warfen Bom ben. 8 Die Nieberlage der Engländer bei St. Quentin. m. Cranenburg, 31. Aug. In der engliſchen Preſſe wußte man ſich am Freitag abend trotz einer halbwegs oufklärenden Depeſche von Sir John French, die im Unterhauſe ver⸗ leſen wurde, kein rechtes Bild von der damals ſchon ziemlich verzweifelten Lage des britiſchen Hilfsheeres in Frankreich zu machen. Der mili⸗ täriſche Mitarbeiter der„Times“ mußte ſchlimme Düige zugeben, was die Lage in Nord⸗ frankreich angeht und zwar bevor die Zurückwer⸗ fung des britiſchen Hilfskorps bei St. Quentin bekannt war. Man muß ihm das Zeugnis aus⸗ ſtellen, daß er in ſeinen Ausführungen, die ziem⸗ lich fachnränniſcher Art ſind, ſehr bogründete Be⸗ fürchtungen. Der engliſche Leſer aber, der die Wahrheit in der Preſſe zu finden weiß, wird durch ſeine Darlegung, daß die Grundzüge des deuiſchen Vorgeehns längſt bekant geweſen ſeien, nur einen ſchwachen Troß finden. Wir dürfen offen bekennen, ſchreibt die„Weſt⸗ minſter Gazette“, daß wir nicht fähig ſind, aus dem uns vorliegenden Matcrial über die Schlachten in Nordweſben eine haltbare Theorie aufzuſtellen. Der Verſuch, dieſes Material zu⸗ ſammenzufügen, läßt nicht die deutſchen Trup⸗ penbewegungen erbennen, von denen ſich nur ſagen läßl, daß ſie kühn und raſch erſcheinen, daß ſie auf den erſten Blick allen geltenden Regeln der Kriegsführung widerſprechen und daß die Gegner mit ihnen, weil ſie ſie für unmöglich hielten, nicht gerechnet haben mögen. Die Furcht vor der Wahrheit. Köln, 31. Auguſt. Von der holländiſchen Grenze meldet die„Köln. Ztg.“ Man ſucht in engliſchen Zeitungen vom 26. und 27. Aug. vergeblich nach ernſtlichen Erläuterungen der Ereigniſſe in Belgien und Frankreich, welche den int Kriegsdienſt vertretenen Kriegskorre⸗ ſpondenten doch bekannt ſein müßten. Man findet nur kleinere Meldungen und bauſchte belgiſche Erzählungen von erlogenen deutſchen Greueln. Die Telegramme des WTB. werden zwar nicht allgemein unterdrückt, aber wenn ſie benutzt werden, ſo erſcheinen ſie an verborgenen Stellen. Die Schläge, welche die aufge⸗ mehr zu verheimlichen, aber man tut immer noch ſo, als ob alles wieder gu tgemacht werden könnte. 14. Derluſtliſte. WIB. Berlin, 30. Aug.(Amtldch.) 8. Infanderie⸗Brigade: 1 Offizier tot. Grenadier⸗ regiment Nr. 1: 2 Mann verw. Grenadierregi⸗ ment Nr. 2: 1 Mann verw.; Landwehr⸗In⸗ fanterie⸗Regiment Nr. 4: 1 Unterofftzier verw., 2 Mann tot, 11 Mann verw., 24 Mann verm.; Grenadier⸗Regiment Nr. 5: 1 Unterofftzier verw, 4 Mann tot, 14 Mann verw.; Grenadter⸗ Regiment Nr. 6: 1 Mann verw.; Grenadier⸗ Regiment Nr. 7: 4 Mann verw.; Grenadier⸗ Regiment Nr. 8: 1 Offizier verw., 1 Maun tot, 2 Mann verw.; Reſerve⸗Infanterie⸗Regiment Nr. 8: 1 Mann verw.; Infanterie⸗Regiment Nr. 21: 3 Mann verw.; Infanterie⸗Regiment Nr 22: 2 Offtziere verw., 1 Mann verw.: In⸗ janterie⸗RKegiment Nr. 23 1 Mann verw.; In⸗ fanterie⸗Regiment Nr. 25: 2 Offiziere verw. 14 Unteroffiziere verw., 3 Mann tot und 105 Mann verw.; Landwehr⸗Jufanterie⸗Regiment Nr. 20: 1 Unteroffizier tot, 4 Mann tot, 1 Mann verw., 3 Mann verm.; Infanterie⸗Regiment Nr. 31: 1 Offizier verw., 2 Unteroffiziere tot, 6 Unter⸗ offiziere verw, 7 Mann tot, 43 Mann verw. 3 Mann verm.; Infanterie⸗Regiment Nr. 38: 1 Offizier verw., 3 Unteroffiziere verw., 5 Mann verw.; Infanterie⸗Regiment Nr. 42: 1 Unter⸗ offizier verw., 2 Mann tot 13 Mann verw., 2 Mann verm.; Infanterie⸗Regiment Nr. 43: 1 Offizier verw., 1 Unteroffizier tot, 2 Unteroffi⸗ ziere verw., 11 Mann tot, 27 Mann verw. 1 Mann verm. Infanterie⸗Reg. Nr. 49: 2 Mann tot, Inf.⸗ Meg. Nr. 53: 2 Offiziere verw., 10 Unteroffi⸗ ziere verw., 152 Mann verw.; Infanterie⸗Re⸗ giment Nr. 55: 1 Offizier verw. 6 Mann verw. Brigade⸗Erſatz⸗Bataillon Nr. 36: 1 Offizier verw., 3 Unteroffiziere tot, 4 Unteroffizzere verw., 8 Unteroffiztere verm., 9 Mann tot, 8 Mann verw., 66 Mann verm.; Infanterie⸗Re⸗ giment Nr. 58: 1 Mann verw.; Erſatzbataillon des Inf. Reg. Nr. 58: 2 Unteroffiziere verw., 2 Mann verw.; Inf.⸗Reg. Nr. 59: 2 Mann verw.; Reſ.⸗Reg. Nr. 60: 4 Mann verw.; Land⸗ wehr⸗Inf.⸗Reg. Nr. 66: 1 Offizier verw. 1 Unteroffizier tot, 1 Mann verw.: Inf.⸗Reg. Nr. 72: 5 Mann verw.; Reſ.⸗Inf.⸗Reg. Nr. 722 2 Offiziere verw., 2 Mann verw.; Füſilierregi⸗ ment Nr. 73: 4 Offiziere verw., 1 Unteroffizier verw., 31 Mann verw.; Inf.⸗Reg. Nr. 8k: Maſchinenkompagnie: 1 Mann tot;: Erſatz⸗Ba⸗ taillon des Inf.⸗Reg. Nr. 84: 1 Unteroffzier verw., 5 Mann verw.; Inf.⸗Reg. Nr. 85: Offiziere verw., 6 Unterofftziere verw., 1 Mann tot, 47 Mann verw., 7 Mann verm.; Inf.⸗Reg, Nr. 112: 1 Offizier tot, 1 Unterofftzier verm., 1 Mann tot, 3 Mann verw., 4 Mann verm.; Erfatzbataillon des Inf⸗Reg. Nr. 112: 1Mann tot, 1 Mann verw., 2 Mann verm.; Juf⸗Reg. Nr. 140t 2 Mann tot; Inf.⸗Reg. 147: 3 Mann tot, 9g Mann verm.; Inf.⸗Reg. Nr. 149: 1 Unteroffizier tot; Reſerve⸗Inf.⸗Reg. Nr. 149: 1 Unteroffizier tot; Reſ.⸗Inf.⸗Reg. Nr. 169: 2 Mann verlo.; Reſ.⸗Juf.⸗Reg. Nr. 72: 2 Mann vermißt. FB 8 E 1 12 WIB. Rom, 30. Aug B. Rom,(Fronkf. Jig, in⸗ direkt.) Die Regierung hat den öſterveichiſchen Baron Eugen La Fontaine, der in Salo am Gardaſee eine Villa beſitzl, wegen Spionagever dacht, den er im Verkehr mit Offizieren erweckt hat, ausgewieſen. e Die Stadt Mailand unternimmt für 50 hat Millionen Notſtandsarbabten. Ein Infanterie⸗Generalſtabshauptmann eine Studie über den bisherigen Verlauf des Krieges geſchrieben, welche morgen im Caffaro von Genua erfſechinen ſoll Die Studie kommt zu dem Schluß, daß die Deutſchen bisher ihren Plan den Feindaufbeiden Fron⸗ ten zurückzudrängen, ausgeführt haben und einen gyoß enſtrategiſchen Erfolg erzielten, der auchmoxgliſch von Be⸗ dentung iſt — 2 GF Die Hapſtmalzl. * Berlin, 31. Aug.(Von unf Berl. Bur.) Man meldet aus Rom: Das Kollegium der Kardinäle wird heute nach einer Aurufung des Heiligen Geiſtes ins Konklave eintreten. Die Abſtimmungen zur Papſtwahl beginnem morgen 5 5 aee Höchſtens die achte Abſtimmung dürfte die Entſcherdung Peinge Als der ausſichtsreichſte Kandidat der 56fährige Erzbiſchof Maffi von Pi a. Kardinal Mafft iſt politiſch für die Verſtän⸗ digung der Kurie mit Italien. Er gilt als enr Gelehrter, deſſen Spezialität die exakten Natur⸗ wiſſenſchaften ſind. Kardinal Mafſi iſt Direktor 2 der päpftlichen Sternwarte WIT.B München, 31. Aug. Niche Heute Vormittag erfolgte in der Fürß St. Cajetans in der Hofkirche die fene⸗—— Beiſetzung des Prinzen Zuntp Der Beiſetzung wohnten das Königspaar, anweſenden Prinzen und Pri * die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Königlichen Hauſes, das diplomatiſche hörden bei. 4 0 g. 22* 8 8 An * l wurden gegen den Jufi 1913 mehr 33 582 ft Steinkohlen- und 169 334 t Braunkolrlen- briketis. Bei der Koksproctuktion ist gegen den Momtag, den 31. Auguſt 1914. General-Aneiger.— Sadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) HDeutschlands Kohlenversorgung Wir haben unläingst(Nr. 389) hervorgehoben, daß nachst der Nalrrungsmittelbeschaffung die Ver- sorgung unseres Landes mit Brennstoffen im Kriege die wichtigste Wirtschaftliche Frage sei. Wie günstig unsere Lage in dieser Hinsicht ist, zeigen die fetzt für den Monat Juli und die ersten sieben Monate d. J. vorliegenden Zahlen. Danach wurden im Julf ds. Js. gegen den Juh 1913 gewonnen: 16 562393(17198 013) t Steinkohlen, 7 672 169 (7 508%% 1 Braunkohlen, 2 681 456(2 727 O7o) t Koks, 577 722(52 140) t Steinkohlen- und 2 075 255 (1905 921) Braunkohenbritetts. Diese Zahlen bestätigen von neuem die Beobachtung, die wir Schon bei Besprechung der junizahlen machen beounten: es ist wiederum ein Rlickgang der Stein- bohlengewirmung um 635 620 t und eine erneute Zunahme der Braunkohlengewinnung um 163 627 t zu verzeichmen. Die Briketterzeugung war größer als im gleichen Monaß des Vorjahres, aber auch hier ist die Braunkohlenindustrie weit voraus: es erzeugt: gleichen Monat des Vorfairres wiederum ein Rück- gang zu verzeichnen, der diesmal 95 613 t beträgt. Veber die Kohlengewinnung seit dem Anfang ds. Is. gibt die nachstehende Tabelle Auskunft. Steinkohlen- Braunkohlen- Fördernung in 1000 Tonnen 191⁴ 191 1914 1913 Januar 16.691,8 16.536,1.998,5.375,6 Februar 15.143,4 15.609,0.097,5.886,2 März 16.148,0 15.413,3.628,4.706,2 April 15.162,4 15.821,0.180,5.258,0 Mai 15.987.7 14.268,1.389.7.865,4 Juni 15.046.2 15.929,9.158,7.858,7 Juli 16.562,4 17.198,0.672,1.508,5 Jan.-Juli 110.791,9 110.775,4 52.075,5 49.408.6 Danach zeigt auch das Ergebnis der ersten sieben Monate einen Rückgang der Steinleomengewinnung um 63,5 und eine Zunahme der Braunkohlenprodub- tion um 2 666,9 Tausend t. Steinkonlenbriketts wurden um 364,2 und Braunkohlenbriketts um 1190,7 Tausend t mehr gewonnen. Die Nokspror dulction blieb mit 65,60 Tausend t hinter der gleichen Zeit des Vorjahres zurück. Ein besonderes Interesse bietet die Statistik des Außenliandels mit Brennstoffen. Zeigt sie uns doch, Wieviel wir nötigenfalls von den sonst ausgeführten Veberschüssen im Lande behalten könmen, um auch den hohen Mehranforderungen des Krieges(man denke an den Kohlenbedarf den(Marine) genügen zu können. Im Juli d. IJs. Wwurden ausge- führt: 3 421 149(3 030 953) t Steinkohlen, 3555 (6316) t Braunkohlen, 100 210(107 717) t Stein- bohlen-, 58 109(56 971) t Braunkohlenbriketts und 89 129(567 474) t Koks. Um nur die Hauptsache hleryorzuheben, so zeigt die Steinkohlenausfuhr gegen den gleichen Monat des Vorjahres einen Mehrbetrag von 390 196 t, während die Kofcsaus- ſuhr einen abermaligen Rückgang von 108 345 f aufweist. Die Einfuhir stellte sich im Jjuli d.]. auf: 1111 184(1 050 520) t Steinkohlen, 558 300 (609 120 f Braunkohlen, 2 440(2 463) f Steinkoh- len- und 10919(8 722) t V! wWe 57 737(100 043) t Koks. Ueben die Entwickelung des Außenhandels in dem wichtigsten Brenustoff— der Steinkohle Während der Zeit vom I. Januar bis zum 31. Juli dts. Is. gibt die nachstehende Tabelle Auskumft. Steinkohlen- Ausfuhr Elmfuhr in 1000 Tonnen 191⁴4 1919 1914 1913 Jauuar.818,0.386,2 715, 663,3 Februar.298,6.258,3 613,1 805.3 März.914,7.815, 796,„1 709,2 April.980,9.938,8 809,7 940,%7 Mai.946,6.288,0 894,8 952,6 Juni.260,8.681, 946˙3 957.3 Juli.421,1.0310.1112.050% Januar-Juff 215907 19.500/5.587%1.078,9 Die vorstehende Tabeſe zeigt deutlich, daß die Breunstoffyersorgung Deirtschlamds nicht zu den geringsten Besorgnissen Anlaß gibt. Führen wWir doch fast vfermal soviel Steinkohle aus, als ein. Die ersten sjeben Monate ds. Is. brachten eine Mehrausfuhr gegen die gleiche Zeit des Vorjahires von 2,19 und eine Mindereinmfun von 0,19 Mill. Tonnen. Das zeigt deutlich, daß wir zeinen Man⸗ gel ansteinkohle leiden können. Bei den übrigen Brennstoffarten betrlig die A us. buhr im Januar-Juti ds. Js. 34,0(36,8) Tau- Sencd f Braunkohlen, 1 306,7(1 395,) Tausend t. Steintcohlenbrikeifs 482,7(4908) Tausend 9 Steinkohlenbrikeits und 3 089,3(3 908,3) Tausend t Kols. Bingefühst wurnden in dem gleichen eitraum: 3 742 305(4 ½ 0) t Braumkohlen, 352 879(353585) t Kolts, 17 690(13 998) t Stein- kohlen- und 75 366(68 416) t Braunkohlenbriketts. Viersicherungsverträge mit englischen Versicherungsgesell⸗ Schaäfften. im den neuesten Niummer der„Mittelluungen für die öffentlichem Feuerversiclierungsanstalten“ finden Siehn zu obigem Tlema folgende Ausführungen des klerrn Justizrat Dr. Fuld, Maimz, die in dieser 7555 besondere Beachtüng vertlieen: »Das engksche Recht steirt inbezug auf die Ein- —J der kriegführenden Staaten geschlossenen Verträge auf einen seltsamen, direkt als mittelalterlich zu bezeichnenden Standpunkt, der zu dem Standpunkt, welchen die wirklichen Kulturstaaten dieser Frage gegenüber einnehmen, in einem schreienden Wider- spruchi und Gegensatz steht. Nach englischem Necht werden durch den Krieg alle Handels- beziehungen zwischen den Angehörigen der krieg- führenden Staaten ohne weiteres unterbrochen. Alle während des Krieges zwischen den Untertanen Solcher Staaten abgeschlossenen Verträge sind ohne weiteres von Rechts wegen nichtig, es entstenlt daraus leine Verbindlichkeit, nicht nur während des Krieges sondern auch nach dem Krieg. Aber damit nicht genug, es ist weiter jeder Vertrag, der vor dem Kriegsausbruch zwrischen den Angehöri- gen der kriegführenden Staaten abgeschlossen Wurde, für die Dauer des Krieges mwirksam, das Gesetz versagt ihnen die Klagbarkeit und den Er- füllungszwaug, es verbietet den britischen Unter- tanen während der Dauer des Krieges an die Untertanen der beriegführenden Staaten zu zalhlen und es macht in dieser Hinsicht keinen Unter- schied, ob es sich um einen Kauf, ein Darlenin, einen Lebensversicherungevertrag, eine Transport- versicherung, oder irgendein anderes Nechtsge- Schäft handelt. Das llingt der unter dem Einfluß des modernen Völkerrechts stehenden Auffassumg, wie sie in Deutschland und Oesferreich, in Italien, Belgien uswy. vertreten wird, fast unverstäncilich, aber es besteht kein Zweifel, daß wir es hierbel mit geltendem Recht zu tun haben. Hieraus ergibt sich, daß deutsche oder österreichische Versicherte während eines Krieges keminerlei Leistungen von seiten einer englischen Gesellschaft erioffen dür- fen, jeder Schritt, den sie nach dieser Richtung unternenmen würden, ist vergeblich, jeder Pfennig, der dafür aufgewendet würde, hinausgeworfen; die Kulanteste und vertragstreueste Gesellschaft kanm ebensowenig leisten wie diejenige, bei welchen diese Eigenschaften nicht vorhanden sind, denn sie hat natürlich keine Lust über ihre Leiter die Strafen des Landesverrats ergehen zut lassen; die Leistung an Untertanen von mit Engtand im Krieg beſind- Hchen Staaten gilt aber naeh dem enghischen Recht als Landesverrat. Hat nun das vielgerühmte Haager Uebereinkom- men Über den Landkrieg an diesem englischen Rechtszustand etwas geändert? In Artikel 23 dieses Abkommens werden zwar Bestimmungen unter- Sagt, nach denen die Schuldverbindfichrteiten von Angehörigen der kriegſührenden Staaten unterein- ander aufgehoben oder außer Kraft gesetzt werden oder nach denen die Nlagbarkeit für dieselben während des Krieges auſgehoben wird. Ausweis⸗ lich der Konferenzprotokolle hat sich der englische Vertreter zu dem Antrag nicht geäußert, England hat ihm aber zugestimmt und den Artikel mit dem ganzen Abkonmmen von 1907 ratifiziert. Und nun, nach der Ratiffkation, geschah das Unglaubliche, in einem Schreiben an den bekannten Vökkerrechts- lehrer Oppenheim-Cambridge ließ Grey Namens des Auswärtigen Amtes érklären, daß nach seiner Aunsicht die Bestimmung den Grundsatz des ge- meinen englischen Rechts nicht beseitigt habe, Wonach es einem feindlichen Untertan nicht ge⸗ stattet ist, zu Gericht zu gehen, um einen Vertrag anerkennen zu lassen,„denn“ so sagt Grey wört⸗ lich,„der Handel mit feindlichen Untertanen ist verboten, dieser Grundsatz tritt von selbst mit dem Beginn des Krieges in Kraft. um ihn zur An- Wendung zu bringen bedarf es keiner Erklärung, Weder von selten der Regierung noch viel weniger von seiten des Rommandanten einer Landkriegs- armee, es gilt auch ebenso im Land- wie im See⸗ krieg und vor allen Gerichtshöfen, nicht aber allein in den Grenzen des Schauplatzes der Operationen des militärischen Kommandanten“. Aus diesem Schreiben Greys ist mit zweifelsfreier Deutlichleit zu entuehmen, daß die englische Regierung jeden Einfluß des Artikel 23h auf das gemesie englische Nechi entschieden in Abrede stellt und as ist eiue durch nichts zu rechtfertigende Selbsttäuschung, wWollte irgend jemand annehmen, die englischen Gerichte würden anders entscheiden. Sie werden genau so entscheiden, WI2e Grey es getan hat und jedem Versicherungsanspruch eines Deutschen Während der Dauer eines Krieges die Klagbarkeit Versagen. Nun haben ja die in Deutschland arbeitengden englischen Versicherungsanstalten auch Vermögen in Deutschand und, soweit dasselbe geiigend ist, um die Versicherungsan sprüche zu decken, braucl 0 der deutsche bezw. öslerreichische Versichlerte nicht in England auf Erfüllung seines Vertrages zu klagen, sondern kann dies in Deutschland bim, Wo selbstverständlich auf die Auslegung keine Rücksicht genommen wird, welche Ed. Grey dem Haager Abkommen zu geben für gut befunden hat. Diese Möglichkeit wird in manchen Fällen eine Sicherheit für die Vertragserfüllung bieten, aber keineswegs in allen. Aendern lägt sich hieran nichts, es ist das eben die Konsequenz des Ab- Schhusses mit englischen Versicherungsgesellschaf. tent, welche derſenige tragen muß, den es verab- Säumt hat, die sehr berechtigten Warnungen der Handels- und Industrie-Zeing Handelskammern, der Parlamente und der Vertre- ter der Wissenschaft zu beachten.“ Es kann hiernach deutschen Versicherungs- suchenden nur dringend geraten werden, die mit englischen Gesellschaften abgeschlossenen Ver- Sicherungsverträge baldmöglichst wieder aufzu- heben und fernerhin nur bei guten einheimischen öfkentlichen oder privaten Feuerversicherungs- anstalten zu versichern. Lamewirtschr. Saatenstandsbericht der'reisberichts- stelle desDeutschen Landwirtschattsrats. Berlin, 29. Aug.(WB.) Während der letzten 8 Tage hatte das Weiter zwar einen etwas ver⸗ änderlichen Charakter, indes konnten die letzten Neste der Halmfruchternte in Sicherheit gebracht werdlen; auch ein großer Teil der meist gut ge- ratenen Grummeternte ist in vorzüglicher Beschaf- fenheit geborgen. Im übrigen lauten die Berichte über den Stand der Futterpflanzen verschieden: in den trochenen Gebieten hat ihr Wachstum nach- gelassen, andererseits, namentlich in West- und Süddeutschland, gibt die Luzerne noch einen guten dritten Schnitt und wird auch der junge Klee bald abgemäht werden können. Den Hackfrüchten haben die in der Vorwoche in verschiedenen Gegenden vorgekommenen Niederschligen noch sehr gehol- ſen; namentlich in der Provinz Brandenburg haben sich die Aussichten, zum Teil wesentlich, gebessert. Vielfach, so besonders in Posen und in Westpreu- 8 Ben(aus Ostpreußen sind keine Berichte eingetrof- fen), wird indes auf die Notwendigleit weiterer Feuchtigkeit hingewiesen. Der Ertrag der frimen Sorten läßt häufig zu wäünschen übrig, weil die Fnollen wegen der Trockenheit zu klein geblieben sind; die späten Sorten haben sich bisher gut ge- halten und können noch eine gute Mittelernte bringen. Die Rüben haben bei der warmen Wit⸗ terung weitere Fortschritte gemacht, könmten jetzt aber auch schon wieder Regen gebrauchen. In- folge der raschen Beendigung der Körnerernte können die Vorarbeiten für die Herbstbestellung diesmal besonders frühzeitig in Angriff genommen werden. Leider ist aber der Boden durch die lange Trockenheit so hart gewyorden, daß die Bearbeitung der Aecker sehr große Mühe verursacht. Weitere Schwierigkeiten erwachsen der Landwirtschaft aus dem Mangel an Weiden, an Betriebsmaterial für die Motorpflüge(Kohlen, Benzol usw.) und an künst- lichen Düngemitteln. Besteht infolge dessen auch hier und da die Besorgnis, daß es schwer haſten dürfte, die Bestellung ordnungmäßig und in vollem Umfange ausführen zu können, so hofft die Mehr- zahl der Landwirte doch, über alle Schwierigkeiten hinwegzukommen, sofern es nur gelingt, rechtzei- tig die erforderlichen Betriebsstoffſe und Düngemit- tel herbeizuschaffen. Vieffach ist man sogar be- strebt, den Anbau über das gewohnte Maß aus- zudehnen Zahlungseinstellungen und Kon- Kurse. HKomkurse im Deutschland. Berlin: Kaufmann Abraham Steinberg. Ber- lin-Lichterfelde: Karl Schepfzig, Schun⸗ machermeister. Bochum: Kaufmannsehefrau Sally Baum gebh. Hedwig Cahn. Celle: Ofen- fabrikant Georg Wolf. Chemnitz: Kaufmann Arthur Stark; Fuhrwerksbesitzer Friedrich Vogel- sang. Danzig: Oberst Ernst Schöler. Duisburg-Ruhrort: Schneidermeister Val. Sieracki. Es chershausen: Buchdruckermeister Ernst Ludewig. Esens, Ostfriesl. Gustav Ostermann, Hotelier. Forst: Tuchfabrikant Rud. Lindner. Frankfurt a..: Gesellschaft Koch- apparat Hausfrau G. m. b. H. Grimma: Nleider- und Schuhwarenhändler Max Moses. Hamburg: Lederwarenhändlerin Bertha Schline- mann geb. Kossow. Hohensalz a: Konditor Stanislaus Clemens. Höxter: Benno Lipper, Spezialgeschäft für Flerren-, Damen- und Kinder- wäsche. Königswinter: Steinmetzvyitvye Schoop geb. Anna Trimborn. Lähn: Maschinen- bauanstalt Hermann Bartsch. Landsberg Kaufmann Markus Maltenfort. Leipzig: Gebr Rauchwerger, Manufaktur, u. Weigwarengeschäft; Benjamin Salomon, Papier- und Schreibwaren⸗ großhandlung. Lüchok: Kaufmann und Gast⸗ Wirt Karl Haase. Mosbach: Alois Zisif, Schleifmühlbesitzer. Pforzheim: Karl Hleinr. Lellbach, Kaufmann. München: Otto Barba- rino; Naufmann Karl Barbarino; offene Handels- „ Valentin Barbarino; Schreinermeister Josei Müller. Obernik: Geschäftsinhaberin Luise Ohme. Posen: Kaufmann Valentin Czubek. R osenkeim: Joham Sinnesbichler, Fuhrwerks- und Krämerelbesitzer, Trittau: Hofbesiiser Dr. Fr. Busch. Wollin: Zimmer- mannswitwe Karl Fiaegler geb. Johanna Bary. WermaseNe. Mammkeimer Lodtstenbürse. n. Mannheim, 31. August. Der Verkehr an der keutigen Börse vollzog sich in etwas festerer Haltung, da die Nachfrage eine bessere war. Spe⸗ Ziell wurden wieder einige Abschlüsse in nord- deutschen Weizen und Roggen getatigt. Aber auch hierländisches Getrride wurde mehrfach ge. handelt. Die Preise an der heutigen Börse stellten sich durchaus etwas höher und zwar für Weizen um.25—.50, flir Roggen bis um.25 M. per 100 kg frei Waggon Mannheim. Der Mehlmarket nahm auch heute wieder einen ruhigen Verlauf, Die Preise für Weizenmehl kaben eine Aenderung nicht erfahren, dagegen wurden die Preise für Roggenmehl um.50 M per 100 kg ermäßigt. Mannheim, 31. August. Die Notierungen verstehen sich, wenn nicht anders bemerkt, für Lokoware gegen sofortige Kasge, per 100 kg in Reichsmark bahnfrei Mannheim. 31. 27. Welizen, lalägd. neuer por August—.——.— 24.7525.— „ per Sept. 25.—25.50 24.75-25.— 5 auslandisofler 28.—.29.— 28.—.29.— Roggen, hlerſändischer, por August—.—— 2125-22.— per Sept. 21.5022.— 21.25-22.— Braugerste 20.50.21.80 2J.— Futtergerste Hafer, alter neuer, August-Sept. Mait 8, mlt Sad 20.50 20.— Welzenmehf No. 00 42.— 42.— 5 0 41.— 41.— 55.— 99.— 8 7 36.— 38.— 5 4—— Roggenmeh! No. 0 35.25 35.75 5 32.75 32.75 Roggen 5„ 07¹ 34.25 34.2 Bäckerpreis frando Haus. Mannheimer vom 31. Kartoffeln p. Zentner 3005 00 bessers.00—.00 Bohnen per Pfund.10—.12 Sfumenkofl per Stuok.400.50 Klrsohen per Pfiund- 0. 00000 Heldelbeeren p. 18 05.00—.00 Trauben per Pfund.50—.0 Pfirslohe per Pfund..10—.20 —5 per Flund.39—.00 Russe per 25 Sthok 400—.9 irsing per Stlok.10—.15 Haselnusse per Pfund 0,00—.00 fotkohf per Stok.30—.35 Sler per 5 Stüok.50—.80 Welsskonl per Stüok.160. 0 Zutter per Pfund.. 120—10 Welsskraut p. Ztr..00—.00 Handkäse 10 Stüok 050— Kohlrabl 3 Knollen.—90.00 Aal— 100—120 Larpfen—2* 1. Kopfsalat 17 Stlok.10—.00 Endivlensalat p. Pfd..08—.10 Bresem per Pflund Feldsalat per Portion.00—.00 Hecht per Plund · Selſerle per Stüok..08—.10 Bärsch per Pfund 070—.80 Zwlebein per Pfund.10—.12 Welssflsohe per Pid. G40—.50 fote füben p. Pfd..06—.00 Laberdan per Pfd...06—.00 Stoobffsohe p. Pfund.00—.00 Hase per Stüok..00—.00 Reh per Ffunld. 0 Hahn Gunger).Stüok.00—.00 Hunhn(ſunges).Stülek 1 50—2 Welsse füben p. Stk..03—.00 delbe Rüben Büsohel.05—.06 Carotten per Pfung.03—.04 Pfſuokerbsen per Pfd..30—.00 Meerettig per Stüok.20—.25 Gurken per Stück.20—.25 Feldhühn per Stüok 90.60—.00 15 2. E. 100 St..20—.00 Ente per Stlocx.50—350 Spargel per Pfund.00—.00 Tauben per Paar 18818 4 Tomaten 90.00—.00 Gans lebend p. Stuok 85 Aepfel per Pfund...08—.15 gans gesohl. p. Sthok 9 Zwetsohgen.05—.09 Zlokelohen.00—0 Blrnen per pfund.10—.25 BERLIN, 31. August 1914.(Frünkurse⸗ 81. 29% 0. Loko—— beſer 196—198— 9r: felner 225 240 226—246 „ mlttel 218—224 220—245 „ naeuer feiner 214—226 214—280 neuer mittel 211—218 211—213 Nals: Amerlk. u. ründer 185—205 188—208 Futtergerste mittel 198—215 198—2165 188—215 Erbsenemittel 260—280 260—280 Welzenklele, grobe u. felne 18.50—14.00 18.50— 1400 Die Prelse verstehen sfoß für Lokoware in Mark per Tonse. Berlln, 31. August 1914.(Sohlub.) gute 31. 20. Welzen: fester.—224.— 24.—228.— Roggen: etwas schwächer 197.—193.— 198.——188— Hafer felner: 25.—225.———29.—— 15 mittel behauptet 211——211 211.—213.— neuer—.——.— ua's runder: ſest 195.—205.— 185.—28.— Welzenmebl: ruhig 30.75—34— 3025—.— foggenmehf: fest 27.50—.29.50 27.28——.80 Berliner Metallmarkt. Raffinſertes Zink Rk. 90 2— 152.— Blel Mk.— 46.—, 99,8% Zinn Mk. 850——360.— Feln Kupfer Mk. 165.——175.— ſe nach Marke Antimon Mk. 85.—— 90.— Aluminlum Mk. 210.—220.— 0 15 Prelse betreffen beste für Krlegszwecke geeſgnete AFKen z tzte Handeisnachrichten. WIB. Frankfurt a.., 31. Aug. Im Non- kurs der Bankfirma Knappe und Thomas in Jauer soll laut Frkf. Zig. auf eine Abschlagszahlung von 2½ Prozent stattfinden. WIB. München, 30. Aug. Kunstmüh k- TIi voli. Der Aufsichtsrat der Kunstmühle Twoll hat beschlossen, die Verteilung eine Dividende von 50 Mk. pro Aktie wie im Vorjahre vorzu- schlagen. JBerlin, 31. Aug.(Von uns. Berl. Bur.) Die Vorarbeiten für die Hilfsbank sind noch immer nicht zum Abschluß gekommen. Nachdem jetzt ein Vorstand aus acht Herren der Berliver Banken gebildet sein wird, nimmt man die Er- öfnung des Bankbetriebes auf Ende dieser Woche oder Anfang der nächsten Woche in Aussicht. Wenn die Credithilſe wirksam sein soll, 80 ist jetzt eine Beschleunigung der langwierigen Vor- arbeiten dringend notwendig. Der Eröffnungs- termin ist nun oft gemig hinausgeschoben wor⸗ den. WIB. Berlin, 30. Aug. Ein großer Teil der Werkstätten der Schiffs bau- und Kälteindustrie-.-G. vorm. Gebhardt und König in Nordhausen, ist bei einem Schadenfeuer eingeäschert worden. 77FFFFFFFFCCCCCCCCCCCCCCCCCccCcc(Cc( Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; ſür Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung; I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; fär den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. B. H. Direktor: Ernst Müller. Berlin, 31. August 1814. 6. Seite. Genrral-Anzeiger.— Fadiſche Reueſte Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den 31. Auguſt 1914. —— 00 2— — Brotpreis-Absenlag 5 — Srosser id 0 Pfg. eeeeeeenmdemdmmmammmmmmzx 3 — 81 8 f R leiner aid, Pſg. 0 eeeeeeneemmsdadzz Hein. dCHFOTre 900 gr. eeeere, eneeeedmdzwomadmamaätknzudpp) Ausserordentlieh wohlschmeckend, lelcht ver- daulleh, hoher Nährwert. Echältlch bei allen duroh Plakar kenntlich gemachten Ver 8Kaufssfellen, Weitere Verkaufsstellan werden angenommen, . D. H. Telephon 2878. 3 52585 25 8E 2 15 55 5 82 keiuung daß wein fieber daune elge 884g tellen finden J Stelen Sochen Hermann Honauer e, Verheirateter für das Vaterland geſtorben iſt. 22 Kaufmann ſarfnanm 8e Anna Honauer geb. Herbel 5 ieg le. Aunt Nr d88 d Erg 8 welcher durch Krieg be⸗——— und Kinder. ſchäftigungslos geworden N TTCETTTTTTTCccccc. Wohnungen Stelle. Gehalt M. 150.— Monat. Schriftl. Offert. Di Kirchen⸗Anſage. ben e dedee andie eeee · ich 9 2 Expebitton d8. Bl. 1, 18 35 Stoch tir Katholiſche Gemeinde. indergärtnerin Sge rweee, de Dienstag, den 1. September 1914. Kin krg kine 1 155 1 der n · Jeſuitenkirche.(40 uhr Amt zu Ehren der hl. für ee rubige Familie 1 0 Schußengel für die Krieger. im HFormat unserer Zeitung, in Karl Ludwigſtr. 14] Näh. nur bei Weiß, part Für die ins Feld ziehenden Krieger iſt jeder⸗ e ar udwigſtr. 45453 ha zeit Gelegeuheit zur hl. Beicht gegeben. schöner dauerhafter Ausführung Alleinmädchen Beilſtr 24 Seftenbau, A. Während der Dauer des Krieges iſt jeden Abend Zimmer und Uhr Bittanbacht für e mit prei 2— 2 mit gut. Zeugn, das etwas Kuche ſofort zu verm. 6533 235 1 zu deren zahlreichem Beſuche wir herzlich zum Preise von M. 22 p· Stück Seepben e 8 ̃ N 0 7 ſ˖ 93 rei En.— Ste ttleupr„ Bekanntm ung zu haben in unserer Expedition. Vere mdal. vorm ln wig* 5 ach* mmimunm 5 Elegaute 5 Sofort od. ſpäter ſauberes Hha Straßenbahnfreifahrt für Militärperſonen betr. 85 10% des Betrags werden dem 19 7 8 Hnung Sett der Verkündigung des Kriegszuſtandes ſind 0 5 Neiß Mäd Hochpart. Wo 30 7 die 5 e de 28„Ro ten Kreuz überwiesen. en 5 Zimmer, Diele, große nen Ausweis vorzeigen konnten, auf der chen für kleineren Haushalt Terraſſe und Zubehör mit ha traßenbahn frei befördert worden. Im Inter 5 t. VB ſtell 8 eines geordneten Slraßenbahnbetrſeßes And wir 5131 119 8 585 Centralheizung p. 1. Jul!' die 1. r Mituber vom 5 ab— Waldparkſtr. 32. evtl. früher zu vermieten. üb au eben. Für ärperſonen in Uniform vom— elbdwebel abwärts wird aber von dieſem Tage ab— Verlag des Seneral Anzeigers ee e üter⸗ 3 ker 53 ac die Fehener 5 fabgef 15 107 Lahrlngs-Cesuche Treppen bei J. Hatry. dit vhne ſicht au e Fahrtlänge herabgeſetzt. Nicht 2 7 Aniformierten Perſonen und Offtttere zuhlen den Badligche Neueste Nachrichten Sechenheimerſtr. 90 N uyrmalen Fahrpreis. 393338 f N Mannheim, den 29. Auguſt 1914. Lehrling 4⸗Zimmer⸗Wohuung 0 Straßenbahn⸗Kommiſſion: i Auabanmman ˖ mit Zubehörzu verm. 45914 Dr. Finter. 875 HR eeeee ee gegen ſofortige Vergütung W 3 Zimmer(ev. geſucht. 6497 ohuung auch 4 Zim.) Ar H 5 Emanuel Fuld 5 5 Bekanntmachung. Bellanntmachung. Jagdhund u. ältere en 225 F3, 7. W 8 lee Es hat ſich gezeigt, daß an den Mannheimer 4 4 Herren u. Damen wünſchen 7 Näh. 5 von—12ʃ 7 55(Montag, Donnerstag u. Samstag) Been 8 baldige Heirat durch Frau Herrenkonfektion und von 2½— Uhr üb im der Frithe ein ſtarker Andrang zu befördernder 21. Auguſt 1914 Nr. 34096 N langh. Griffon, auch als]Nießler, Ludwigshafen, 2 od. 8 Jimmer u. Küche de Fuhrwerke am linksſeitigen Steg der neuen Rhein⸗ ſind die Pächter ger ſtädt. 1 Wachhund gut geeignet, Harkmannſtr. 30, 2. Ftock. Sohn achtbarer Eltern zu vermieten. 6592 3 ̃ fähre Mannheim⸗Ludwigshafen ſtattfindet. Grundſtitcke anfzufordern Klavierunterricht preiswert zu verk. 95584(Reflektanten wollen ſich gegen monatliche Ver⸗ Näh, Kronprinzenſtr. 56. Im Intereſte einer geordneten Abwicklung des das ſachgemäße Ugrpflügen O3, 24 3. Stock. melden). 6534 gutung als 55 ge Verkehrs dürften wir an dleſenigen Fuhrwerks⸗ zer abgeruße umpffügen erteilt gründl., konſ. geb.———— 2 5 Peſitzer Aeren Betrieb das ermö licht die bringende dor augherenetef Feßden Fraulein. Stande pf. 2 +1 7 iſt 5 ür lebere vorzunehmen. 3749 Off. erb. u. Nr.6536 a. d. Exp.„ 8 E in Möbl. 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Aug. 1914. 8 B 4, 14 72 1 3— ˖ Dr. Finter. 3747 Städt Gutsverwaltung:—— ee e e Sigmund Kuhn, 7 6,8 2 8 Vet m ctrea 4 1 3 i„zit v. ̃ Krie 9 hilſe Röles Kren Ne 0 Krebs. 5 91515 Otr. 5860 0 Magazin: T 6, 16. e ee 9lle 12 5 3 8 gut möl. ſ — 55 tetet ſich zum Ankauf von] viele Transport⸗Fäſſer 5 0 1 0 5 ara Eſrommen, braunenglähr. preiswert unt, d. günſtig. eeee Aiu.. v.— Wer gut empfohlene Dienſtmädchen oder Die Sprechſtunden Stute, event mit Fuhr⸗ Bedingungen zu verkauf 1311— Eichelsheimerſtraße e finden Montags f. Frei⸗ werk, mehrere Betten mit Im Hauſe gehen auß. den Gut erhaltenes Fahr⸗ Damenſchueiderin ſucht G1 Monatsfrauen ſucht, möge ſich bei unſerm] tags von—buhz abends eif. Stellen(aute Gelegen⸗ großen Keller⸗ u. Kelter⸗ rad(a. l. Wanderer) zu ung. Zimmer(Lindenhof) 3. Stock rechts, M im alten Nathaus, Zim⸗ heit für Einquartierung), hausräum noch hohe Miete kaufen geſucht. 6527 mit ſep. 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Wie 0 Denn e gar ſehr Möchte vernichten dir zum Spotte Und gebiete 9 15„Jetzt Ruh!“ wenig dieſe Flucht wohl bei dem einen oder andern We 0—5 utſch Deine ein ge, mächt'ge Flotte. Daß die blut'gen Völkerkriege verechtigt war, welche ſich einfach von der allge⸗ be⸗ Iu 155 Geſtalt Doch hell ertönet der Rhein und am Belt: Schwinden von dem Erdenrund meinen Aufregung mitreißen l das beweiſt un Krieges 8 Wir Deutſche fürchten Gott, ſonſt nichts in der Und für ew'ge Zeit erblühe eine anſehnliche Zahl Zurückgebkliebener, teilweiſe Doch Alldeutſchland rufet vom Rhein bis Welt!“ Ein ein'ger, mächtger Völkerbund, ſogar wieder Zugewanderter. Unſer ſtiller und 5 Wir Deulſche fürchten Gott, ſonſt nächts in der Auf, mein Deueſchland, ſchirm dein Haus F„ Fr de: Ganzsfes g Perfe gi— 1 2 2 155 9e* 8 8 8 ee„Wir ale füncten Gott, ſonſt nichts in der Welkk man veiche Enterkurftsausmaht, anß Therne, J Auf, mein Deutſchland, irm dein Haus, häder werden noch abgegeben. 7 Stelle deine Wachen aus! Kafſen emſig ſich empor: Auf, mein Deutſchland, ſchirm dein Haus, 5 5 Seite dege daeten a 0 aus Haß und 8 Hohn e Aber es brauſen die Wogen im Rhein und im Velt: 8 81 9 del Rüſte dich! daß dir zum Lohne Wir Deutſche fürchten Gott, ſonſt nichts in der Laß er Bölder Ehre 5 Nicht enigeht die Siegerkrone, Weltt“]Iriede bald aufs Neu erſtehn M. O. 1886. Ihren Zweczen dürfte die Kranken⸗ Die dein Volk 2 Auf, mein Deutſchland, ſchirm dein Haus, Gib der Arbeit ihren Segen, 5 des Pripatbeamten⸗Vereins in Magdeburg 1 Drum rufen alle heut am u und am Delt. Stelle deine Wachen aus! Schenke du Gedeihn dazu, prechen. Wir Deutſche fürchten Gott, ſonſt nichts in der Söhne, Enkel jener Helden, Laß der Völker Wohlfahrt werden Stammtiſch im goldenen Lamm. Die Japame nu Welt!“ Die einmal ſchon zornentbrannt Einen Grund zu Fried und Ruh! hatten 140 000 Gewehre und 685 Geſchüße; die ke Auf, mein Deutſchland, ſchirm dein Haus, Zu dem Sturze des Tyramnen, Auf daß alle Zungen bekennen am Rhein und am gtuſſen hatten 300 000 Mann und 1596 Geſchütze gen Stelle deine Wachen aus! Sich zu großer Tat ermaunt. 5 Belt: und Maſchinengewehre. zal Weil der grimm'ge Bär im Oſten Kämpfet wiers die Väter taten, 2Wir Deutſche fürchten Gott, ſonſt nichts in der. G. Der Beſitz eines kleinen Kapitals ſpeht be Mochte auf deiner Einheit Koſten Werft die Frevler in den Stauß. Welt! der Bewilli der Beihilfe nicht entgeger, enn gung 2 et Dir gerſtören Hab und Gut, Daß das Land, das ſie betraten Idhan. klbe. die Erhalkung desfelben iun ntereſſe der. 5 e we Ba chten. J2J Wir Gott, ſonſt nichts in der„ir walken Getf fürßten, fauft nützts er derf Bad SiebemgeLI, 20. Aug. Maßere bies⸗— der Deutſche fürchten Welti“ Wektez“ Jjährige Saffon, wacge anfanc Tangfant carfatzte. 8